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Medizin Nutzhanf Politik & Recht Wirtschaft
HANF AUS SICHT EINES ARCHITEKTEN
MIT DEM SCHWERPUNKT AUF DIE BAUBIOLOGIE
NEDIM AYDOGMUS
WINTERHANF EIN NEUER WEG ZU FEINEN HANFTEXTILIEN
DR. HEIKO BECKHAUS
Seite
06
CANNABIS BEI CHRONISCHEN ERKRANKUNGEN D R . R E R . N AT. T O R S T E N LO W I N
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VERWENDUNG VON CBD IN KOSMETIKPRODUKTEN M AG. G E O RG M Ä N N L
EDITORIAL
EDITORIAL hanf magazin Ausgabe 06 uf politischer Ebene bewegt sich nach wie vor wenig im deutschsprachigen Raum auch wenn scheinbar immer wieder Bewegung ins Spiel kommt, lässt die praktische Umsetzung auf sich warten. Kein Wunder dass darum an allen Ecken und Enden mit Tricks gearbeitet wird, damit das Katz-und-Maus-Spiel weitergehen kann. Deklarationen auf CBD Produkte und deren Packungsbeilagen werden bis aufs äußerste so formuliert, dass ein Inverkehrbringen weiterhin möglich ist. Faktenbasiert hat auch der Deutsche Hanfverband mit seiner Justizoffensive einen Weg eingeschlagen, um die Verfassungswidrigkeit des Cannabisverbotes vor dem Bundesverfassungsgericht zu belegen und eine Freigabe somit auf rechtlicher Basis zu erzwingen. Ob-
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wohl der weltweite Aktienmarkt rund um die Medizinal-Cannabis Konzerne seit Monaten einem klaren Abwärtstrend folgt, schreitet die Entwicklung stetig voran und vor allem im Bereich CBD bereiten sich stark skalierbare Strukturen auf eine rasante Nachfrage in den nächsten Jahren vor. Etliche spannende Entwicklungen aus Faserhanf deuten auf eine Kehrtwende in der Gesellschaft hin. Im Schatten nahender, allseits diskutierter Klimakatastrophen mausert sich der Hanf zu einer heimlichen Wunderwaffe für so manches Grundproblem.
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INHALT HANF AUS SICHT EINES ARCHITEKTEN
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WINTERHANF
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CANNABIS BEI CHRONISCHEN ERKRANKUNGEN
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VERWENDUNG VON CBD IN KOSEMTIKPRODUKTEN
RECHT & ALLGEMEIN
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Cannabis Synergistik
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Interpening - Cannabis Sommelier expertise from USA
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Im Bauch der Monsters
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Biologischer Pflanzenschutz
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Mutter Natur frisst ihre Kinder
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Hanf in Sardinien
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Hanf im Fokus der Wissenschaft
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Cannabis gegen Krebs - Eine Frage der Komponenten
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Die Mischung macht's Terpenprofile
132
CBD-Therapie in der Frauenheilkunde
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Hanf in Lebensmitteln
166
Worldwide economic progress of cannabis
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Hanf - Baustoff der Zukunft
Hemp as incubator of a circular economy
MEDIZIN & FORSCHUNG
49 Spannende Zeiten fĂźr die Cannabisforschung
NUTZHANF
35 Why hemp is set to revolutionize plastic in consumer products
SONSTIGES 03
Editorial
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Produktvorstellungen
80
Nationale & internationale Messen & Konferenzen
160
Rezensionen
172
Rezepte
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Cannabis bei chronischen Erkrankungen BRINGT DAS WAS? von Dr. rer. nat. Torsten Lowin Wissenschaftlicher Mitarbeiter Universitätsklinikum Düsseldorf
SEIT MÄRZ 2 0 1 7 K AN N CAN N ABI S I N DE U TSCH L AND AUF RE Z EPT VERSCH RI EBEN W ERDEN , SOFERN ZWEI BEDING UNG EN Z U T REFFEN : EI N E BEREI TS E TABLI ERTE STAN DARDT H ERAPIE V ERSAG T B ZW. K AN N AU S BESTIMMTEN G R Ü N DEN N I CH T V ER ABREI CH T W ERDEN UND ES BEST EH T AU S SICH T AUF EI N E SPÜ RBARE V ERBESSERUNG DER ERKR AN K UNG . Beide Bedingungen treffen vor allem bei auto-immun entzündlichen Erkrankungen wie z.B. rheumatoider Arthritis, multipler Sklerose, Morbus Crohn aber auch bei chronischen Schmerzen zu. Und hier liegt leider auch der Knackpunkt: Cannabis ist zwar zugelassen, jedoch ohne klinische Studien wie sonst bei neuen Arzneimitteln und nicht für eine spezielle Indikation (mit Ausnahme der multiplen Sklerose). Daher ist eine Kosten/Nutzen Abwägung für den behandelnden Arzt
sehr schwer, zumal die Wirkung im Speziellen auf Entzündung unzureichend untersucht ist. Daher ziert sich die Ärzteschaft bisher, Cannabis zu verschreiben und Patienten müssen oft Ärztehopping betreiben, bis sie das Rezept erhalten. Grund hierfür ist meist mangelnde Kenntnis über die Wirkungsweise von Cannabis, dem oft noch das frühere Drogenimage anhaftet. Doch was vermag die Substanz zu leisten? Kann Cannabis
bei chronischen Entzündungen überhaupt Linderung verschaffen?
Körpereigene Cannabinoide unterdrücken Schmerz Körpereigene Cannabinoide (Endocannabinoide) werden im Körper unter bestimmten Voraussetzungen gebildet, aber normalerweise rasch
wieder abgebaut, sodass sich keine cannabis-typische Wirkung entfalten kann. Es gibt jedoch Menschen, denen das Enzym für diesen Abbau fehlt und dabei reichern sich bestimmte Endocannabinoide an. Dies führt zu erstaunlichen physiologischen Veränderungen, wie die Betroffene Jo Cameron berichtet. Sie hat eine Schwäche für die extrem scharfen Scotch Bonnet Chili Schoten, die bei ihr lediglich ein „kurzes, angenehmes Glühen im Mund“ auslösen. Sie wurde aufgrund einer schweren Hüftarthrose ins Krankenhaus eingeliefert, berichtete vor und nach der Operation aber von keinen Schmerzen, hatte bis dahin auch noch nie Schmerzmittel eingenommen, und ist stets vergnügt und glücklich. Verletzungen heilen bei ihr rasch und ohne Narbenbildung aus. Der einzige Wehrmutstropfen dabei ist womöglich der Einfluss auf das Kurzzeitgedächtnis, denn Cameron hat oft
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Wortfindungsprobleme oder vergisst ihren Wohnungsschlüssel. Sie zeigt damit, dass körpereigne Cannabinoide zumindest zwei verschiedene Zielstrukturen haben: Dies ist zum Einen der Chili Rezeptor (TRPV1), der wichtig für die Entstehung und Weiterleitung von Schmerzen ist, zum anderen der Cannabinoid Rezeptor 1 (CB1) im Gehirn, der unter anderem für die Regulation des Kurzzeitgedächtnisses verantwortlich ist, aber auch schmerzlindernd wirkt.
Kann Cannabis das auch? Zumindest teilweise. Eine Umfrage in England bei Patienten mit chronischen Erkrankungen ergab, dass etwa 18% dieser Cannabis zur Linderung ihrer Symptome einsetzen. Allerdings hatten diese Patienten bereits vorher Kontakt mit medizinischem Cannabis und waren daher mit der Wirkung vertraut.
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Von diesen Patienten berichteten 95% eine sehr gute bis mäßige Wirkung von Cannabis bei Behandlung ihrer Grunderkrankung. Fragt man Patienten, wie sich das Befinden nach einer Cannabis-Therapie geändert hat, hört man oft das es „die Krankheit erträglicher macht“, ohne genau definieren zu können, warum. Dies liegt nicht zuletzt an der zumindest teilweise unterschiedlichen Wirkungsweise des körpereignen Cannabinoid Systems und Cannabis.
Wie wirkt Cannabis? Cannabis besteht aus mehr als 500 verschiedenen Substanzen, darunter etwa 100 als Cannabinoid klassifizierte Verbindungen, die alle ein unterschiedliches Wirkspektrum besitzen. Hauptbestandteile sind aber das psychotrope Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD), dem viele der therapeutisch wirksamen Effekte zugeschrieben werden. Ähnlich den körpereigenen Cannabinoiden kann THC den CB1 Rezeptor aktivieren, was dosisabhängig zu ähnlichen Effekten führt, wie erhöhte Spiegel an Endocannabinoiden. Darunter zählen neben dem oben beschriebenen Effekt auf das Kurzzeitgedächtnis auch Stimulation des Appetits, verbes-
serte Stimmung und reduzierte Schmerzwahrnehmung. Ein wichtiger Unterschied zum Endocannabinoid-System besteht allerdings: THC und auch CBD können zwar wie Endocannabinoide auch den Chili Rezeptor binden und dessen Funktion blockieren, jedoch wären dafür sehr viele höhere Dosen nötig als die, die man typischerweise als medizinischer Cannabis-Patient konsumiert. Im Gegensatz dazu binden Endocannabinoide sehr viel besser an den Chili Rezeptor und haben deshalb eine stärkere und lang anhaltende Wirkung. Obwohl THC über den CB1 Rezeptor indirekt Schmerz reduzieren kann, bleibt der Hauptakteur (Chili Rezeptor) unangetastet oder wird sogar positiv beeinflusst. Dies rührt daher, dass CB1 die Aktivität des Chili Rezeptors zu Beginn der Therapie reduziert, was in geringerem Schmerz resultiert. Bei chronischem Gebrauch oder Absetzen von Cannabis kommt es jedoch zum umgekehrten Fall und der Schmerz nimmt zu. Neben dem CB1 Rezeptor gibt es noch einen zweiten Cannabinoid Rezeptor (CB2) im Körper, der hauptsächlich auf Immunzellen zu finden ist und dem die anti-entzündliche Wirkung von Cannabis zugeschrieben wird. Allerdings wurde in genetisch veränderten Tieren, die kein CB2
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tragen, dieselben THC Effekte auf das Immunsystem festgestellt wie in „normalen“ Tieren, was eine Beteiligung des Rezeptors bei der Cannabiswirkung fraglich macht. Noch komplexer stellt sich die Situation mit dem zurzeit gehypten Wirkstoff CBD dar, denn dieser wirkt an mindestens 8 verschiedenen Zielstrukturen im Körper, die Entzündung und Schmerz unterschiedlich beeinflussen können.
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Bei CBD sind zudem hohe Dosen für einen Therapieerfolg notwendig, was bei frei verkäuflichen Ölen, Kaugummis etc. bedeutet, dass man ganze Packungen konsumieren müsste, um wirksame Konzentrationen zu erreichen. CBD hat jedoch den Vorteil, sehr nebenwirkungsarm zu sein und es zeigt zumindest in Tiermodellen für verschiedene chronische Leiden einen guten Therapieerfolg.
Für THC gibt es keine klinischen Daten in Bezug auf Entzündungsprozesse. Es ist aber davon auszugehen, dass mit Cannabis zwar verschiedene Symptome gelindert werden können, die Grunderkrankung davon jedoch meist unangetastet bleibt.
Für wen ist Cannabis geeignet? Obwohl THC vermutlich nicht das Krankheitsgeschehen direkt moduliert, kann es doch verschiedene Symptome, die mit einer chronischen Erkrankung einhergehen, positiv beeinflussen. Dies ist für viele Patienten oft wichtiger als die Krankheit selbst, denn nach Be-
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fragungen geben viele z.B. schlechte Schlafqualität als einen der wesentlichen belastenden Faktoren an. Gerade diese sogenannten Co-Morbiditäten wie Schlaflosigkeit, Verlust von Appetit, Blutdruckprobleme, Adipositas, Depression etc. sind es, die oft das Leiden der Patienten maßgeblich beeinflus-
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sen. Cannabis kann nun viele dieser Co-Morbiditäten positiv modulieren, was für viele Betroffene die Lebensqualität entscheidend steigern kann. Etwas besser könnte die Situation bei Cannabis mit hohem CBD Anteil aussehen, da dadurch CBD Konzentrationen im therapeutischen Bereich erreicht werden können. Obwohl die Wirkung von CBD wie oben beschrieben nicht geklärt ist, weiß man um den anti-entzündlichen Effekt in höheren Dosierungen. Aufgrund des guten Nebenwirkungsprofils von CBD sollte ein erster Therapieversuch mit Cannabis mit hohem CBD Gehalt und niedrigem oder keinem THC erfolgen. Dies deckt sich auch mit den Richtlinien aus Kanada bei rheumatoider Arthritis, die ebenfalls zu geringer THC Dosierung raten. Sollte sich nach einigen Wochen keine Besserung einstellen, kann mehr THC gegeben werden. Vorsichtig sollte man bei THC sein, wenn psychiatrische Erkrankungen, Herzprobleme oder Allergien vorliegen, denn diese können durch THC verschlimmert werden.
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Verwendung von CBD in Kosmetikprodukten Was ist erlaubt? von Mag. Georg Männl | Gibel Zirm Rechtsanwälte
Ende 2018 hat das Bundesministerium
für
Arbeit, Soziales, Gesundheit
und
schutz lass
in
zur
Konsumentenseinem
Er-
Geschäftszahl
BMASGK-75100/0020 zur Rechtslage
im
Umgang
mit CBD-haltigen Extrakten in Lebensmitteln und Kosmetika
Stellung
ge-
nommen. Zum Einsatz von CBD in Kosmetikprodukten hat das Ministerium folgendes festgehalten: „Betreffend den Einsatz von Cannabis und daraus hergestellten Extrakten in kosmetischen Mitteln ist auf Artikel 14 Abs 1. lit. a in Verbindung mit Anhang 2 Nr. 306 der Verordnung (EG) Nr. 1223/2009 zu verweisen. In dieser Liste von
Stoffen, die in kosmetischen Mitteln verboten sind, werden natürliche und synthetische Betäubungsmittel genannt. Dies ist jeder Stoff, der in den Tabellen I und II des UN-Einheitsübereinkommens über Suchtmittel (ESK 1961) aufgezählt ist, somit auch Cannabis und daraus hergestellte Extrakte. Ein Inverkehrbringen ist damit nicht zulässig.“ Das Ministerium ist somit der Ansicht, dass das Inverkehrbringen von kosmetischen Mitteln, die Cannabis und daraus hergestellte Extrakte enthalten, generell unzulässig ist. Zu diesem Schluss gelangt das Ministerium durch einen Verweis auf die Kosmetik-Verordnung, welche wiederrum auf die internationale Suchtgiftkonvention aus dem Jahr 1961 Bezug nimmt. Näher begründet wurde diese
Ansicht nicht und die rechtliche Situation scheint durch die Verweise für das Ministerium eindeutig zu sein. Sieht man sich aber die zitierten Bestimmungen der Kosmetik-Verordnung und der Suchtgiftkonvention 1961 genauer an, gelangt man zu dem Ergebnis, dass die Rechtslage nicht ganz so klar ist, wie sie das Ministerium in ihrem Erlass darstellt. Die nachfolgenden Überlegungen beziehen sich auf Unionsrecht und internationale Abkommen, weshalb diese in allen Ländern der Europäischen Union gelten.
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Die Kosmetik-Verordnung: Der Erlass verweist in erster Linie auf die Verordnung (EG) Nr. 1223/2009 („Kosmetik-Verordnung“). Die Kosmetik-Verordnung enthält Vorschriften, die jedes in der EU auf den Markt gebrachte kosmetische Produkt erfüllen muss. Ein Kriterium für den Verkauf ist, dass das Produkt keine verbotenen Stoffe enthält. In der Verordnung werden als verbotene Stoffe auch natürliche und synthetische Betäubungsmittel aufgezählt und darunter alle Stoffe verstanden, die in der Suchgiftkonvention 1961 aufgezählt sind.
Allein aus der Kosmetik-Verordnung wird man also nicht schlau. Man muss zusätzlich die Suchgiftkonvention 1961 lesen, um beurteilen zu können, ob die Verwendung von CBD in Kosmetikprodukten verboten ist.
Die Suchtgiftkonvention 1961: In der Suchgiftkonvention werden als Suchtgifte Cannabis, Cannabisharze, Extrakte und Cannabistinkturen aufgeführt. Auf den ersten Blick könnte man daher zunächst annehmen, dass die Rechtsansicht des Ministeriums stimmt: Cannabis wird in der Suchgift-
konvention aufgelistet und stellt damit einen verbotenen Stoff nach der Kosmetik-Verordnung dar. Ganz so einfach ist es aber nicht: Es muss vielmehr unterschieden werden, was umgangssprachlich mit Cannabis gemeint ist und was die Suchtgiftkonvention unter dem Begriff „Cannabis“ versteht. Nach der Konvention werden vom Begriff „Cannabis“ nämlich nicht pauschal sämtliche Produkte sowie Be- und Verarbeitungen der Cannabispflanze erfasst. Die Konvention bezeichnet als „Cannabis“ nämlich die Blüten- oder Fruchtstände der Cannabispflanze, denen das
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Harz nicht entzogen worden ist. Davon ausgenommen sind die nicht mit solchen Ständen vermengten Samen und Blätter. Unter „Cannabispflanze“ wird jede Pflanze der Gattung Cannabis verstanden. Einfach gesagt bedeutet das, dass • Samen und Blätter der Cannabispflanze • und Blüten oder Fruchtstände der Cannabispflanze, denen das Harz entzogen wurde
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nicht unter den Cannabisbegriff der Konvention fallen. Für den Einsatz von CBD in der Kosmetik heißt dies, dass CBD aus den Samen und Blättern zulässig ist, sofern die Samen und Blätter nicht mit den Blüten und Fruchtständen vermengt waren. Sollte das Harz aus den Blüten und Fruchtständen aber bereits entzogen sein, dann wäre auch die Vermengung kein Problem. CBD aus Cannabisblüten und -fruchtständen ist dagegen dem Wortlaut der
Suchgiftkonvention 1961 nach unzulässig (außer das Harz wurde bereits entzogen). Unseres Erachtens lässt sich aber argumentieren, dass auch CBD aus den Blüten und Fruchtständen in der Kosmetik eingesetzt werden darf. Für die Interpretation und Auslegung eines Gesetzes kommt es nämlich nicht immer nur auf den genauen Wortlaut an, sondern man muss sich zusätzlich überlegen, mit welchem Hintergrund und zu welchem Zweck eine Rechtsvorschrift erlassen wurde.
Ziel und Zweck: Die Suchgiftkonvention verfolgt jedenfalls nicht das Ziel, Hanf pauschal und ohne Differenzierung als verboten zu
erklären. Der hauptsächliche Hintergrund der Konvention war es vor allem, gegen den Missbrauch von Suchgiften vorzugehen. Auch ein von den Vereinten Nationen erstellter Kommentar zur Konvention geht von einem solchen Verständnis aus, wenn es darin z.B. heißt, dass unter anderem Hanf Quelle häufig missbrauchter Substanzen ist. Dass es nicht das Ziel der Konvention war, Hanf generell zu verbieten, zeigt schon alleine die ausdrückliche Zulässigkeit von Hanfsamen und der Cannabispflanze. Diese Ausnahme gibt es deshalb, weil von den Samen und der Cannabispflanze kein Risiko ausgeht, dass diese als Suchtgift missbraucht werden.
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Diesen Gedanken muss man auch auf Nutzhanf übertragen, dessen THC-Gehalt durch aufwendige Züchtung stark reduziert wurde: Wenn es nicht möglich ist, daraus mit wirtschaftlich sinnvollen Mitteln Suchtmittel herzustellen, dann widerspricht es Ziel und Zweck der Konvention, wenn auch die Blüten von Nutzhanf den Beschränkungen der Konvention unterliegen würden. Die Konvention zielt ausdrücklich darauf ab, den Konsum und die Verbreitung von Suchtmitteln zu verhindern. Auch in der Kosmetik-Verordnung werden ausdrücklich nur Betäubungsmittel genannt, die als Inhaltsstoff von kosmetischen Mitteln verboten sind. Außerdem geht auch die EU selbst davon aus, dass bestimmte Cannabissorten unbedenklich sind. Der gemeinsame Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten enthält derzeit über 60 verschiedene zugelassene Sorten der Gattung Cannabis sativa L. Der Anbau wird von der EU sogar finanziell gefördert, sofern der THC-Gehalt der verwendeten Sorten nicht mehr als 0,2 % beträgt. Es wäre widersprüchlich, würde die EU mehr als 60 Sorten zulassen und den Anbau finanziell fördern, die Nutzhanfsorten gleichzeitig aber als verbotenes Betäubungsmittel und als verbotene Inhaltsstoffe in kosmetischen Mitteln erklären. Unserer Ansicht nach müsste man daher entgegen dem Erlass des Ministe-
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riums argumentieren, dass CBD aus den Blüten und Fruchtständen der Cannabispflanze in kosmetischen Mitteln erlaubt ist, wenn durch den niedrigen Gehalt an THC sichergestellt ist, dass ein Missbrauch als Suchtgift ausgeschlossen ist. Die Ansicht der Autoren wird im Übrigen auch durch die Empfehlung der WHO vom Sommer 2018 bekräftigt, CBD von sämtlichen internationalen Abkommen zur Drogenkontrolle auszunehmen. Zusammengefasst bedeutet das, dass CBD aus Cannabisblüten und Fruchtständen nach dem Wortlaut der einschlägigen Rechtsvorschriften unzulässig ist. Unseres Erachtens muss man aber auch den Zweck betrachten, warum diese Rechtsvorschriften eingeführt wurden, womit man eigentlich zu dem Ergebnis kommen müsste, dass CBD aus Cannabisblüten in der Kosmetik eingesetzt werden darf.
Über den Autor: Georg Männl ist Rechtsanwalt in Wien, Berater des Wirtschaftsverbands Cannabis Austria und betreut zahlreiche Unternehmen der Cannabisbranche. Julia Gaggl ist Rechtsanwaltsanwärterin in Wien und betreut zahlreiche Unternehmen der Cannabisbranche.
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Winterhanf Ein neuer Weg zu feinen Hanftextilien Dr. Heiko Beckhaus NFC GmbH Nettle Fibre Company
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Die Entwicklung und Beliebtheit der Baumwollfaser hat nach dem 2. Weltkrieg begonnen, da diese fein, weich und robust zugleich war. Die Qualitäten haben sich in den letzten Jahrzehnten erheblich gesteigert und sind heute auf einem sehr hohen Niveau. Die Nachteile dieses Siegeszuges sind hinreichend beschrieben und bekannt: Verbrauch
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von Wasser vom Anbau bis zur fertigen Textilie – z.B. bei einer Jeans ca. 12-15.000 Liter Wasser. Bei einer Jeans aus Bio-Baumwolle sogar das Doppelte: da man kein Herbizid / Pestizid einsetzen darf, ist die Ausbeute nur ca. 50 % bei gleichem Wasserverbrauch, daher 24-30.000 Liter Wasser! Die ersten Jeans wurden von Levis
Strauss aus Hanf hergestellt. Diese Hanfjeans waren einfach nicht weich und geschmeidig genug, sondern hart. Die Jeans wurde als robuste Hose für Cowboys entwickelt, und nach einem langen Tag im Sattel waren die Hosen zwar heil, aber die Schenkel waren oft sehr aufgescheuert. Der Hanf war nicht als elementare Faser eingesetzt, sondern - wie beim Leinen noch heute verbreitet - als Faserbündel ca. 40 – 150 cm lang. Diese Faserbündel bestehen aus Hanffasern, die noch, so wie sie am Stängel wachsen, durch Lignine und Pektine zusammengeklebt sind. Dagegen erntet man die Baumwolle als elementare, weiche Faser, die nur
von den Schalen und deren Teilchen gereinigt werden muss. Diese Jeans (Denim-Stoffe) sind unvergleichlich weicher und hautfreundlicher. So wurden die Hanffaserbündel in den 50 iger Jahren durch Baumwolle ersetzt. So gilt es, nicht die groben Hanffaserbündel nass zu verspinnen, sondern die Hanffasern als elementare Fasern zu gewinnen, um der Baumwolle überhaupt nahezukommen oder konkurrenzfähig zu werden. Ferner müssten diese elementaren Hanffasern sehr viel feiner sein als bisher bekannt für den Einsatz von Tauen, Stricken oder für andere technische Einsätze. So mussten die in der EU zugelassenen Faser-
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hanfsorten dahingehend untersucht werden, aus welchen Samen besonders feine Hanffasern generiert werden können. Natürlich sind die wesentlichen Bausteine - Anbau, Röste, Erntemethode, mechanische Faseraufarbeitung / Entholzung und Vorbereitung zum Verspinnen - so zu optimieren, dass die Kosten der elementaren, weichen Hanffaser konkurrenzfähig ist. Nicht zu vergessen ist, dass beim Nutzhanf der Faseranteil zwar der höchste von allen nachwachsenden Rohstoffen ist, aber in der gesamten Hanfpflanze „nur“ 30 % beträgt und die kleinen Holzteilchen (Hanfschäben) mit ca. 60 % den mengenmäßig größten Anteil darstellen. Die weiteren Nebenprodukte sind die Kurz-
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fasern und Stäube, die alle verwertet werden und damit das neudeutsche „Cradle to Cradle-Prinzip“ realisiert wird.
Die Bausteine zum Erfolg: der Anbau des feinen Faserhanfes In NRW hatten zwei Landwirte die Idee, Hanf als Zwischenfrucht anstatt als Hauptfrucht anzubauen. Was bedeutet das: nur ca. 25 kg/ha bestimmter Hanfsamen werden nach der Haupternte / -frucht , die im Juni bzw. Anfang Juli geborgen wird, gesät. Das ist bei Wintergerste oder -weizen möglich. Der Hanf wird in der zweiten Hälfte Juli gedrillt und wächst solange, bis die Vege-
Dieser sogenannte Winterhanf ist daher viel feiner und geschmeidiger als der übliche Nutzhanf, der in der Regel im Frühjahr gesät und im Oktober geerntet wird. Versuche in dieser Vegetationsphase, mehr Saatgut auszubringen oder früher zu mähen, um die Stängel dünner zu ernten, waren nicht erfolgreich. Man kann spekulieren, woran das liegt, doch die Natur hat eigene Gesetze und offensichtlich fehlt etwas, da diese Hanffasern instabil sind und die
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tationsphase im Winter endet. Dann ist dieser Hanf meistens nicht mehr zum Blühen gekommen und wird mit einer Wuchshöhe von nur 150 bis 200 cm über Winter auf dem Feld belassen. Die Röste erfolgt im Stand und ist sehr schonend bei kurzem Tageslicht (Standröste). Regen, Schnee oder Frost schaden nicht, sondern sind für die gleichmäßige Röstung rund um den Stängel sogar von Vorteil. Die Blätter fallen auf den Acker und erhöhen den organischen Anteil im Boden. Viele Tiere werden angezogen, denn die Ackerflächen sind über Winter bewachsen und bieten Schutz und Nährstoffe. Diese so relativ dünn gewachsenen Hanfstängel bilden die Grundlage für eine hervorragende Faserqualität.
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guten Ausbeuten an feinen Hanffasern nicht erzielt werden können.
Ernte und Lagerung Das Mähen erfolgt nach einigen trockenen Tagen in der zweiten Hälfte Februar bzw. bis Mitte März. Gemäht wird ab ca. 12:00 Uhr, denn mit dem Morgentau würde zu viel Feuchtigkeit im Hanfstroh verbleiben. Das Mähwerk muss mit frischen bzw. scharfen Messern bestückt sein. Gemäht wird in ca. 10 -20 cm Höhe über dem Boden, sodass die holzigen Fasern und die Wurzeln auf bzw. im Acker verbleiben. Nach dem Probieren verschiedener Mähwerke
stellte sich als am besten geeignet ein Trommel-Mähwerk heraus. Alle anderen wickelten oder waren nach einigen Metern festgefressen. Der im Schwad abgelegte Hanf wird direkt – am gleichen Tag - gepresst und die Ballen (Quader- oder Rundballen) trocken eingelagert. Einige Holzteilchen fallen auf den Boden und der im Acker verbleibende organische Anteil des Tiefwurzlers Hanf trägt so zur Bodenverbesserung bei. Die Lagerung der Ballen erfolgt erfahrungsgemäß am besten, wenn auf Lücke gestapelt wird. Unterschiedlich kann der Hanflandwirt selbst stapeln oder die Ballen in ein Sammellager verbringen. Vorteilhaft ist es, wenn in einem Sammellager direkt die Gewichte und die Messungen der Ballenfeuchte dokumentiert werden. Beim Lagern fängt die Qualitätskontrolle für den Verarbeiter an.
Die weiteren Erfolgsbausteine: die Entholzung und Aufarbeitung Die Hanfstrohballen werden mit vollständig beladenen LKWs zum Entholzen transportiert. Die Ballen werden geöffnet, das Hanfstroh mit einer speziell entwickelten Technologie schonend mechanisch entholzt, die rohen Fasern vom Staub und Schäben getrennt, die Hanffasern weitestgehend geöffnet und gekrempelt. Diese rohen Hanfflocken sind
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völlig von Schäben und kurzen Fasern befreit und können nun gewaschen und degummiert - nass aufgeschlossen werden. Diese weitestgehend feinen elementaren Hanffasern kann man so wie sie anfallen verspinnen. Doch dabei staubt es, da die bei der Degummierung freigesetzten kurzen Hanffasern ausfallen. So kürzt man die Hanffasern auf die Stapellänge von Baumwolle ein (cottonisieren). Diese Fasern lassen sich heute mit fast allen anderen Fasern abmischen und verspinnen. Das 100 %ige Hanfgarn hoffen wir schon in Kürze auch anbieten zu können. Heute basieren etwa 90 % aller Spinnereien auf der Stapelläge von Baumwolle (Baumwollspinnverfahren). So sind wir zurzeit noch darauf angewiesen, die Einkürzung der Hanffasern zu betreiben. Die gewebten, gestrickten oder gewirkten Stoffe, Textilien können heute schon mit bis zu 60 % Hanfanteilen aus diesen Hanffasern „Made in Germany“ erworben werden. Das EIP-Projekt „Von der ökologischen Winterzwischenfrucht zur feinen Faser“ unter Leitung der LWK NRW hat einen wesentlichen Beitrag zur Unterstützung beim Anbau und Aufarbeitungsverfahren geleistet. Das Ziel der NFC GmbH Nettle Fibre Company (NFC) war stets, feine, elementare Bastfasern aus nachwachsenden Rohstoffen für die Textilindustrie herstellen zu können. So
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wurden in vielen Entholzungsanlagen (u.a. auch bei der BAFA) die Verfahren getestet. Die besten Ergebnisse wurden in der ursprünglich vom ATB (Agrartechnischen Institut Potsdam-Bornim) konstruierten Anlage erzielt. Diese für technische Fasern ausgelegte mechanische Entholzungsanlage wurde so umgebaut bzw. optimiert, dass heute alle Bastfaserpflanzen – außer Bambus – in dieser modernen Anlage kostengünstig zu feinen Naturfasern mit hohen Ausbeuten isoliert werden können. Die geöffneten Fasern enthalten jedoch noch gewisse Anteile von Ligninen und Pektinen. Diese werden nach dem Waschen auf natürliche Weise bei einem Partnerunternehmen nass degummiert und können anschließend mit Peroxid (H2O2) gebleicht werden. Diese weichen, elementaren Fasern können teilweise so versponnen oder für Baumwollspinnereien mechanisch eingekürzt werden.
Welche Hanffasern sind am besten geeignet für Textilien? Von allen zugelassenen Hanfsamensorten haben sich für den Winterhanfanbau in Deutschland nur zwei Sorten in den geförderten Projekten, sowie bei den kontraktierten Landwirten, als geeignet herausgestellt: die französischen Samen Fedora 17 und Santhica 27. Allerdings wurden bereits auch Hanffasern aus dem Ausland – keine französischen Samen – erfolgreich bei
der NFC im Lohn aufgearbeitet. Wesentlich für die Feinheit ist die Wuchshöhe, die schonende Röste und die Kombination der mechanischen und nassen Aufarbeitung. Es sind schon feine Hanfmischgarne in Nm 50/1 aus dem Winterhanf hergestellt worden. Die Pionierarbeiten für den Faserhanf seit 1996 waren hilfreich und haben uns animiert, die Technologien weiterzuentwickeln. Insbesondere danken wir dem Landwirt Herrn Joachim Klack und Herrn Dr. Michael Dickeduisberg (LWK NRW). Gefördert wurden wir durch die Programme der FNR (Fachagentur nachwachsende Rohstoffe) und das EIP-Agri-Projekt (Europäisches Innovations-Projekt) „Winterhanf“ von der EU und dem Land NRW. Winterhanf wurde dieses Jahr schon in fünf Bundesländern in Deutschland angebaut. Für 2020 plant die NFC, den Winterhanfanbau auf über 1.000 ha in der EU zu erweitern.
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Why hemp is set to revolutionize plastic in consumer products Vincent Cavalier | trifilon
It’s not the first place you’d expect to find industrial hemp: a plastic suitcase. But it’s only one product that the Swedish company Trifilon helps make with a high-tech biocomposite, which uses hemp fibers as a reinforcing agent. The largescale possibilities of its technology helped the startup win
the award for the 2018 Hemp Product Innovation of the year at the 16th European Industrial Hemp Association hosted by the Nova Institut. Hemp fibers may soon help make air conditioners, vacuums, light fixtures, vehicles, toys, mops, buckets, hangers, beach chairs….
It’s not the first place you’d expect to find industrial hemp: a plastic suitcase. But it’s only one product that the Swedish company Trifilon helps make with a high-tech biocomposite, which uses hemp fibers as a reinforcing agent. The large-scale possibilities of its technology helped the startup win the award for the 2018 Hemp Product Innovation of the year at the 16th European Industrial Hemp Association hosted by the Nova Institut. Hemp fibers may soon help make air conditioners, vacuums, light fixtures, vehicles, toys, mops, buckets, hangers, beach chairs….
New questions about materials To understand why you would consider putting hemp into plastic products, you should understand a problem that manufacturers sometimes face. Say that you want to design and sell plastic suitcases. You decide to test two models: One suitcase has a thin plastic shell. The second suitcase has a thick one. To test these models you place a Parisian pastry in each bag and ask a traveler to bring them to his grandmother. With the first model, the pastry is smooshed because the thin shell bends too easily during the journey. Model two, the thick version, protects the pastry. But the traveler's arms are too tired to give grandma a firm hug. The bag’s too
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heavy. The ideal suitcase design would have the weight of the thin-shell model and the hardness of the thick-shell model. What to do? This problem simplifies complex negotiations that material engineers face when choosing how to make things. One reason it’s a simplification is that there are many sorts of plastics with many more nuanced material qualities than “light” or “hard.” Another reason is that we haven’t mentioned the most important variable – cost. But the logic here helps illuminate why you might consider plastic reinforcement, the addition of an ingredient to change the qualities of primary material. By reinforcing plastic we can keep its benefits – it can be molded easily to specific shapes and is relatively cheap and durable, for example. But the reinforcing ingredient changes its material performance in a certain product. In our example with a reinforced thin plastic shell, the bag would be stiff but light. Grandma gets a pastry and a hug. Reinforcement is no new thing. You have probably heard about two famous classes of reinforcement technology. “Fiberglass” and “carbon fiber” typically refer to using glass fibers and carbon fibers mixed with polymers to form things that should be relatively rigid but relatively lightweight. Fiberglass, for example, forms canoes and municipal recycling bins. Carbon fiber, which is even
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stronger and more lightweight, is used for aerospace and automotive applications. Or expensive canoes. Manufacturers do their best to puzzle out optimal ways to mix and use materials with given constraints. How should the product perform so that customers want to buy it? How much can the product cost make? How easy is it to get the materials? How should the product look? Another constraint is growing in importance and allows a company like Trifilon, whose business is “greener plastics,” to exist. That constraint is sustainability. How do product ingredients affect the planet? Where have they come from? How much energy did it take to make them? Are they toxic when used? Are
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they toxic when they are thrown away? For reasons that a reader of this magazine may already know about, this newest manufacturing constraint – sustainability – makes hemp an interesting material to consider.
Plants with promise and problems In 2006 two researchers at Linköping University in Sweden tried to answer a question: How do you make a stiff and lightweight material, like carbon fiber, that’s easier to produce and recycle? While we implied that carbon fiber has exceptional mechanical properties, it currently requires a lot of energy to make and is difficult to reuse.
“Our company figured out how to work with fiber. And that allows something new when it comes to both hemp industries and manufacturing. We’re having conversations with large, tier-one brands. This isn’t hemp technology for a small store on the corner. This is much bigger.” Martin Lidstrand, CEO of Trifilon
The researchers found an answer in hemp fibers some of the toughest plant material we know about. Hemp grows tall and thin (not fat like trees) and so has selected for bast fibers that are strong along their length but flexible ensuring the thin stalks don’t snap in the wind. Because hemp fibers can be thin but still strong, they are ideal for polymer reinforcement. If it were as simple as just sprinkling some hemp fibers in a vat of melted plastic then you might think the researchers didn’t discover much. Of course, it’s not that simple. We mentioned glass and carbon fibers. Those
are artificial products in which variables and inputs can be controlled. But bonding fibers from a living organism with polymers for manufacturing presents a number of chemical and logistical challenges. Time and place of harvest, the length and method of retting, and storage all affect the small fibers that you would introduce to a plastic suitcase. And one batch of suitcases should look and behave just like the next. “Biocomposite” is loosely defined as the combination of something biological – like sawdust – with something artificial – like plastics that you can melt and reform. The technology to combine plant
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throwing it out.
matter with plastics has been around for decades. But in manufacturing the plants are typically only used because they lower the costs of production. One example is for decking material made of wood-plastic composites (WPCs). Performance-wise, decking needs simply to be stood upon, to bear weight. Sawdust or wood fibers wouldn’t necessarily improve that performance. But if a lumberyard has lots of excess sawdust then it makes sense to find a new profitable purpose for it, instead of
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The technology behind Trifilon’s biocomposite represents something different and new. Remember, the researchers only looked at hemp to solve a performance problem while improving sustainability merits, in effect to enhance the performance qualities of the end material for a given application. That requires understanding the variables by which the living organism cannabis sativa produced fibers. And it meant understanding how best to prepare the fibers for their bonding with the plastic molecules. Many things can be achieved in research laboratories that are unfeasible in business. But the co-founders of Trifilon, Martin Lidstrand and Jeremiah Dutton, saw the potential to develop manufacturing processes that made consistently high-performance biocomposites. Through trial and error they found a way to source,
receive, treat and prepare the hemp for inclusion in production processes. And that competence is something new for manufacturing because it enhances polymers and improves sustainability. So Trifilon’s interest in hemp isn’t born of any romance with cannabis sativa and not either a financial obligation to it (Trifilon does not own a hemp farm). Hemp simply solves a material problem given certain constraints.
print. So Trifilon’s biocomposites were not only interesting because of greener reinforcement technology. Not only could they replace glass and carbon fiber plastics. They also provided a substitute for pure plastics. The partners raised investment money and opened a commercial plant in Nyköping in 2018. Their first customer, EPIC Travelgear, produced the world’s first hemp-fiber biocomposite suitcase.
From cars to suitcases
Hemp, plastics, and the future
Because the technology was originally considered an alternative to carbon fiber, the co-founders began courting automotive businesses. But as Lidstrand and Dutton met with people in the business of plastics – product designers, materials engineers, marketers, and mold operators – they saw that their technology had applications beyond automotive. They heard that many European consumers (especially in the Nordics) wanted “eco” choices for any and every sort of product. But they wouldn’t accept sacrifices of performance. So a performance biocomposite seemed like a good solution for many applications. But the co-founders of Trifilon also heard something unexpected. They heard that many individuals in businesses that used pure plastics personally wanted to develop greener products, not in superficial ways, but in deep and permanent ones that could be measured like reducing CO2 foot-
We haven’t mentioned the elephant in the room. Plastics are on the main stage of environmental debate these days. And it’s true, the ways we produce, use, and discard of plastics are inefficient, unsustainable, sometimes toxic, and possibly reckless in the sense that we don’t know what effects they’ll have on future generations. It’s a complex and ongoing debate, which you can and should read about elsewhere. But one main problem: The ways most (but not all) plastics are made is by chemical processes linked to fossil fuel production. So your computers, toys, shampoo bottles, and toasters have production roots in fossil fuel extraction. And so some people ask, why don’t we think up a world without plastics? But it is difficult to imagine our present world without automobiles, coffee makers, mobile phones, water pipes, and baby highchairs just to name a few
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items. Most western lifestyles currently require manufacturers to create products that solve problems for people. Plastics are durable, malleable, and cheap. They solve many problems for manufacturers who are solving problems for people. So some types in that diverse family of materials are likely here to stay. But there are efforts to improve things underway. Using agricultural fibers like hemp in a material ingredient mix does not involve chemical processes as you might have to produce glass fiber, for example. And using hemp lowers the CO2 footprint of the manufactured product. Much of that comes from sequestration, the action of hemp storing carbon in its plant cells while it grows. And because hemp grows so quickly, it’s quite good at capturing carbon. Fields of hemp, while they aren’t better
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than forests, are better than paved lots for glass-fiber factories. Hemp crops are hardy and versatile meaning they can grow nearer to production sites. And they don’t compete with food crops. In fact, some dual-purpose strains can produce both fibers and seeds to make nutritional products, cosmetics and oils. So while the material problems that led Trifilon to hemp might change in 20 years, it still feels like a worthy agricultural industry to have supported. And how do we get to the Promised Land? How do we make a suitcase 100% derived from renewable resources, 100% high-performance, and 100% reused or discarded efficiently? Hemp might not be all of the solutions, but it’s a good start.
Foto: Reinhold Straub
HANF AUS SICHT EINES ARCHITEKTEN mit dem Schwerpunkt auf die Baubiologie von Nedim Aydogmus | Bautark
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Gesundheit ist ein hohes Gut. Ohne die Gesundheit kommt das Leben ins Stocken. Die Lebensqualität nimmt ab und man hat weniger Freude im Alltag. Die gesellschaftlich weit bekannten Ursachen der Krankheiten sind vielfältig, wie zum Beispiel ungesunde Ernährung, mangelnde Bewegung oder innere Unausgeglichenheit. Ein weiterer wichtiger und nicht zu unterschätzender Faktor, welcher alle Menschen betrifft, ist die Baubiologie. Sie ist die ganzheitliche Lehre der Wechselbeziehungen zwischen den Menschen und ihrer gebauten Wohn- und Arbeitsumwelt. Das erschaffende Umfeld ist die dritte Haut des Menschen, denn der durchschnittliche Mensch einer Industrienation, verbringt etwa 90% des Tages in Innenräumen. Bei 24 Stunden eines vollständigen Tages ergibt sich daraus die Stundenzahl von 21,6 Stunden, was
einen beträchtlichen Anteil unserer Lebenszeit ausmacht. Um so wichtiger ist es, neben anderen wesentlich Faktoren des Alltags, zu wissen, in welchem gebauten Umfeld man sich befindet. Ein falsches Umfeld kann den Menschen auf Dauer krank machen, was die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Sick-Building-Syndrom bezeichnet. Dabei geht es in erster Linie um die Beschaffenheit der Lebensräume. Möbel, Teppiche, Bodenbelag, elektrische Geräte, Belichtung, Behaglichkeit, Wandfarbe und sämtliche Baustoffe, wie z.B. Wärmedämmung oder Außen/-wandaufbau, die beim Bau oder der Sanierung des Gebäudes verwendet wurden. Bei menschenunfreundlichen Materialien können Schadstoffe bzw. Wohngifte, die man nicht zwingend sehen, riechen oder fühlen muss, schleichend in die Raumluft gelangen. Nutzhanfprodukte leisten bei fachgerechter Ausführung, einen wesentlichen Beitrag zu einem sehr guten und gesunden Raumklima in Innenräumen.
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Das Zusammenspiel von Hanf, Lehm, Kalk und Holz führt zu einem gesunden Ergebnis. Aus bauphysikalischer Sicht liegt dies daran, dass diese Materialien hygroskopisch sind, denn sie können das Raumklima hinsichtlich der Raumluftfeuchtigkeit selbstständig regulieren. Für die Behaglichkeit der genutzten Innenräume in einer Wohnung wird eine Raumluftfeuchtigkeit zwischen 40-60% empfohlen. Daher erscheint die Verwendung von natürlichen Materialien in Innenräumen ratsam. Kleiner Tipp: Schimmelpilze fühlen sich in feuchten und feuchtbleibenden Räumen willkommen. Neben der Tatsache, dass der Urzeitmensch vermutlich die Höhle als ersten Rückzugsort bevorzugte und erst Hanffasern in eine selbstgebaute erste Hütte aus Naturmaterialien eingezogen sind, bauen wir in der heutigen zivilisierten, postmodernen Epoche, wo der Zugang zu Bildung in der Mensch-
heitsgeschichte vielleicht noch nie so einfach war, zunehmend menschenunfreundliche Bauwerke. Zum Bau konsequent menschenfreundlicher Bauwerke gehört eben nicht nur das Wissen über Bautechnik und Bauphysik, sondern viele Bereiche mehr. Die Baubiologie ist so zu verstehen, dass man sich nicht primär rückbesinnen sollte oder muss. Ganz im Gegenteil, man sollte Erfahrungen unterschiedlicher Völker und Kulturen aus der Vergangenheit, in die heutigen modernen Prozesse einbinden und damit die gegenwärtige Bausituation im Sinne der Umwelt- und Menschenfreundlichkeit beflügeln. Zurzeit bestehen im gegenwärtigen Haus- und Gebäudebau vergleichsweise viele Bauelemente aus kunststoffbasierten Baustoffen, wie z.B. Wärmedämmung aus XPS (Extrudiertes-Poly-Styrol). Die Entscheidung diese Baustoffe für das eigene Heim
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zu wählen liegt daran, dass oft das Argument der Wirtschaftlichkeit seitens Käufer und Verkäufer genannt wird. Ganzheitlich betrachtet sind allerdings sämtliche kunststoffbasierte Baustoffe unter Betrachtung der langfristigen Wirtschaftlichkeit weder wirklich sinnvoll, noch für den menschlichen Organismus gesund. Das ist wiederum bei den meisten natürlichen Dämmmaterialien wie Nutzhanf anders. Eine Hanfdämmung ist robust, diffusionsoffen, gegenüber möglichen Schädlingen resistent und steht im Verhältnis zu konventionellen und gängigen Wärmedämmwerten nicht im Nachteil. Ganz im Gegenteil, neben der Wärmedämmung bietet sie u.a. auch eine Schalldämmung und ist nach der Nutzungsdauer des Bauwerks ohne große Schwierigkeiten zu recyclen, wobei keinerlei Entsorgungskosten im Sinne von Sondermüll entstehen. Hanfdämmplatten eigenen sich auch gut als Zwischensparrenndämmung
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beim Dach. Desweiteren kann man auf die Verwendung von Dichtungsfolien bei fachgerechter Ausführung verzichten. Dichtungsfolien, vornehmlich kunststoffbasiert, setzt man als Schutz vor Witterung ein. Diese haben allerdings im ganzheitlichen Betrachten einen entscheidenden Nachteil in Bezug auf das Raumklima in Innenräumen. Ganz ohne Dichtung kommt die Konstruktion mit Hanfdämmung allerdings nicht aus, da Fugen zwischen dem Dämmmaterial und der tragenden Konstruktion entstehen können. Diese Zwischenräume können mit einem natürlichen Dichtungsband ausgeglichen werden. Das sogenannte Kalfaterband, welches aus feinen Hanffasern besteht, kann hier flexibel eingesetzt werden. Dieser Kalfaterhanf kommt übrigens in Sanitärinstallationen seit jeher als Dichtungsmaterial zum Einsatz.
Wärmedämmung – Gut oder Wut? Immer wieder taucht die Debatte um den sogenannten Dämmwahn auf, ob sie nun richtig oder falsch ist. Den Energieverbrauch zu minimieren, um so die Umwelt und den Geldbeutel zu schonen ist richtig und sollte auch weiter prinzipiell verfolgt werden. Dämmung an der Fassade anzubringen ist im Prinzip unter dem Aspekt der Energieeinsparung fast immer sinnvoll. Das ist jedoch immer individuell zu betrachten, da jedes Bauwerk in der Konstellation verschiedenster Materialien und Konstruktionen ein Unikat ist. Die bestehende Bausubstanz und die konkrete, detaillierte Konstruktion der Außenwand sind immer entscheidend und so ist die Pauschalisierung, dass Wärmedämmung gut sei, mit Skepsis zu betrachten. An dieser Stelle sollte diese Entscheidung aus ganzheitlicher Sicht, so wie es die Baubiologie macht, sorgfältig analysiert werden. Ein Teilbereich der Ganzheitlichkeit wäre beispielsweise das Innenraumklima eines hochgedämmten Hauses. dicht eingepackt und nicht atmend, was man im Volksmund so bezeichnen würde. Häuser brauchen eine gewisse Zirkulation und Luftbewegung in Innenräumen. Stagnation führt zur physischen und psychischen Trägheit und gibt Möglichkeit zur Schaffung einer
menschenunfreundlichen Wohnumgebung, welche wiederum die Lebensqualität negativ beeinflussen kann.
Schalldämmung und Lärm In Räumen soll man sich wohlfühlen, um sich zu regenerieren, konzentrieren und ungestört arbeiten zu können. Ob der Raum in Anbetracht des Schallpegels angenehm ruhig oder zu laut ist, ist also Voraussetzung für ein gesundes Umfeld. Ungewollten Lärm in Form von Tritt-, oder Luftschall gilt es also möglichst zu mindern. Wandkonstruktionen sind dabei genauso entscheidend, wie Deckenaufbauten, denn in diesen Bereichen entsteht innerhalb des Gebäudes, durch den Menschen oder Geräte am meisten Schallübertragung. Auch in diesem sensiblen Bereich ist Nutzhanf vielseitig einsetzbar. Wände können durch Hanffasern gedämmt werden, die in das Ständerwerk oder Gefache eingearbeitet werden. Die Oberfläche wird anschließend durch die Kombination von Lehm und Hanf verputzt. Darüberhinaus gibt es für die Außenwände Hanf-Lehm Bausteine, die zwar nur selbsttragend sind, dafür aber diffusionsfähig und somit wesentlich zum gesunden Raumklima beitragen. Für Deckenbereiche (Boden) werden je nach Konstruktionsart und Anspruch unterschiedliche Materialien angeboten. Zerkleinerte Hanffasern, die mit
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Lehm verarbeitet wurden, können auf die tragende Decke aufgetragen werden. Diese müssen gleichmäßig aufgebracht und im Nachhinein verdichtet werden, damit sich keine ungewollten Poren entwickeln. Diese Methode braucht viel Erfahrung und Geschick, besitzt aber im Anschluss eine dementsprechende handwerkliche Qualität, welche die Baubiologie ausdrücklich wünscht.
Ausblick und Maßnahmen Die Baubranche trägt einen wesentlichen Anteil der Verantwortung des Klimawandels und der daraus prognostizierten Folgen, aber auch was die Gesundheit vieler Menschen angeht, die darauf vertrauen, dass gewissenhaft gebaut wurde. Gleiches gilt für die verwendendeten Ressourcen der Baustoffe, welche nicht aus Krisengebieten importiert und verarbeitet werden dürfen. Neben der Agrarwende ist die sachliche, kreativ dargestellte, gesellschaftliche, nicht überfordernde, Aufklärung notwendig. Dazu kann jede Person aktiv beitragen. Nachhaltig wachsende Rohstoffe sollten strukturell, aber intelligent unterstützt werden. Weitere seriöse Kampagnen, den Hanf aus der Schmuddelecke rauszuholen sind dringend notwendig. Gezielte Kampagnen, die die Landwirte, Handwerker, Kreative, Ärzte, Umweltmediziner, Investoren, Ingenieure, Biologen und Architekten miteinbeziehen.
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Spannende Zeiten für die Cannabisforschung Tim Dresemann | Research Analyst Deutsches Institut für Medizinalcannabis (DIFMC)
Derzeit hat man das Gefühl, als würden täglich neue Forschungsergebnisse publiziert. Und das Gefühl trügt nicht – nie gab es so viel Forschungsaktivität zum Thema Cannabis. Allein zur medizinischen Anwendung ist die Zahl der Veröffentlichungen zwischen 2000 und 2017 um den Faktor 9-10 gestiegen und es ist nicht davon auszugehen, dass dieser Trend bald abreißen könnte.
Doch nicht jeder kann oder will wissenschaftliche Fachliteratur wälzen, um sich zum Thema Cannabis als Medizin zu informieren. Und so wächst die Fülle an Informationen, die vor allem im Internet verbreitet werden, mindestens ebenso stark. Leider finden sich hierzu keine zuverlässigen Daten, denn im Gegensatz zur wissenschaftlichen Literatur greifen hier kaum Kontrollmechanismen. Hier hat sich zu diesem Zweck der Peer-Review-Prozess etabliert, also die Begutachtung einer Arbeit vor ihrer Veröffentlichung durch unabhängige Wissenschaftler aus derselben Fachrichtung. Einen vergleichbaren Prozess gibt es bei anders veröffentlichten In-
formationen meist nicht - und hier äußert sich auch schon das größte Problem, was diese Informationen betrifft: fehlende Qualitätskontrolle. Sicher gibt es reihenweise Beispiele für gut recherchierte und belastbare Daten und Informationen, die über nicht wissenschaftliche Kanäle verbreitet werden – leider gibt es jedoch auch zahllose Orte in den Tiefen des Internets, an denen man es nicht allzu genau nimmt. So gab es unter anderem zahllose Beiträge in verschiedenen Outlets, die überschwänglich proklamierten Cannabis heile Krebs. Trotz des mehr als lockeren Umgangs mit den Fakten bekam ein News-Artikel zu dem Thema
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mit dem reißerischen Titel „Cancer institute finally admits marijuana kills cancer“ über 4 Millionen Interaktionen. Es ist richtig, dass eine bereits 1975 veröffentlichte Studie berichtet hat, dass Cannabinoide in bestimmten Fällen das Tumorwachstum hemmen können. Solche und vor allem auch neuere Ergebnisse lassen vermuten, dass Cannabis zur Behandlung von Krebs höchstwahrscheinlich noch eine Rolle spielen wird. Eine differenzierte Betrachtung sollte aber derzeit noch mit der Feststellung enden, dass noch keine endgültigen Schlüsse möglich sind. Eine Darstellung, wie sie in dem o. g. Artikel zu sehen ist, wäre also zumindest als etwas verzerrt einzustufen.
Ein so unreflektierter Umgang mit „Fakten“ hat ganz unmittelbare negative Folgen: Es werden falsche Hoffnungen geweckt, eine Hysterie wird befeuert, Befürworter der Liberalisierung von Cannabis übernehmen solche Aussagen und nutzen sie als Argument. Unnötig zu erwähnen, dass solche Argumente dann schnell zum Bumerang werden können. Was mich daran am meisten ärgert: Es ist unnötig. Die bisherigen Ergebnisse sind eindrucksvoll genug – eine Argumentation für den medizinischen Einsatz von Cannabis hat es gar nicht nötig, sich hinter übertriebenen Heilsversprechungen zu verstecken! Langfristig besteht eine noch viel größere Gefahr, nämlich dass es für die ganze Bewegung zur Freigabe von Cannabis (ob nun für den medizinischen, oder den sogenannten Freizeitbereich) zu einem gewaltigen backlash kommt. Cannabisgegnern, so sehr man sie auch – in vielen Fällen zu Recht – als ewig gestrige „reefer-madness“ Panikmacher verteufeln mag, liefern grandiose, aber falsche Claims jedenfalls die perfekte Munition. Die Cannabis-Bewegung
kann leicht als unwissenschaftlich abgestempelt werden. Das sollte nicht in unserem Sinne sein. Klar –wissenschaftliche Methodik hat ihre Grenzen und diese Grenzen werden auch und vor allem in der Cannabisforschung deutlich: Cannabisblüten (oder auch Vollextrakte aus Cannabisblüten), aus pharmakologischer Sicht Vielstoffgemische, erfordern eine ganz andere Herangehensweise, als die Untersuchung einzelner Wirkstoffe. Für die meisten Leser ist es sicher keine Neuigkeit, dass die weibliche Cannabisblüte einige Hunderte potenziell wirksame Inhaltsstoffe enthält. Neben den Cannabinoiden und den mehr und mehr in den Fokus rückenden Terpenen zählen dazu auch Flavonoide (z. B. Cannflavine – das nächste große Thema?) und Alkaloide. Die Wirkung jeder einzelnen Substanzen hinreichend zu untersuchen ist schon eine Mammutaufgabe. Die Wirkung eines Vielstoffgemisches, in dem sich einzelne Bestandteile auch noch gegenseitig beeinflussen (Stichwort Entourage-Effekt), erhöht den Arbeitsaufwand für die Forscher noch mal um ein Vielfaches. Es ist kompliziert…
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So sagt Ethan Russo, einer der bekannteren Forscher auf diesem Gebiet zwar zu Recht, es gäbe mittlerweile sehr deutliche Hinweise auf die Existenz spezieller pflanzlicher Synergien (bekannt als „Entourage-Effekt“) bei der Einnahme von Cannabisblüten und Vollextrakten. Gleichwohl seien diese aber noch nicht ausreichend in Zahl und Qualität um „die Massen zu befriedigen“. Für die allermeisten Anwender sollte es unterdessen unumstritten sein, dass verschiedene Sorten auch sehr verschiedene Wirkung haben können. Das gilt auch dann, wenn die Konzentration von beispielsweise THC, die gleiche ist. Die alte Unterteilung in Sativa und Indica ist hierbei zwar nicht mehr ganz zeitgemäß und wenig wissenschaftlich, wird aber – mangels Alternative – in der Praxis nach wie vor verwendet. In Zukunft wird man vermutlich immer öfter auch ganze Terpenprofile verschiedener Sorten vorliegen haben, mit denen es hoffentlich irgendwann möglich ist, mit steigender Präzision die richtige Sorte für die richtige Situation zu identifizieren. Eine eher sedierende Sorte, die einen chronischen Schmerzpatienten endlich wieder nachts durch-
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schlafen lässt, wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht die beste Wahl für einen Patienten sein, der tagsüber auf die Anwendung von Cannabis angewiesen ist. Hier wiederum liegt der große Vorteil eines so komplexen Vielstoffgemisches, wie es in der Cannabisblüte vorliegt: Die Komplexität bietet Spielraum für individuelle Therapiegestaltung – vorausgesetzt Arzt und Patient sind bereit, diesen Weg zu gehen und ein wenig zu experimentieren. Einzelne Cannabinoide, wie sie für medizinische Zwecke z. B. in Form von Dronabinol vorliegen, spielen diesen Vorteil nicht aus – mit berechtigter Sorge nehmen daher viele die Bemühungen einzelner Akteure wahr, Cannabisblüten als „Steinzeitmedizin“ dastehen zu lassen. Es sei hierbei keine präzise Dosierung möglich, die Blüten seien nur unzureichend standardisierbar und noch dazu unverhältnismäßig teuer. Solche Argumente halten einer näheren Betrachtung nicht stand – jeder, der eine Feinwaage bedienen kann und sich mit modernen Formen des Cannabisanbaus für medizinische Zwecke beschäftigt hat, kann das bestätigen. Auch das Preisargument wurde
bereits hinreichend von verschiedenen Seiten entkräftet, so zum Beispiel von Dr. Grotenhermen, dem Deutschen Hanfverband und der Deutschen Apotheker Zeitung. Glücklicherweise gibt es aber auch reichlich Befürworter ganzheitlicher Cannabisarzneimittel, die dem Patienten die Intelligenz der Pflanze in vollem Umfang verfügbar machen. Dieses Bild zieht sich wie ein roter Faden durch die meisten Aspekte der Cannabisdebatte. Starre und vorgefertigte Meinungen, tiefe Gräben, der ideologische Rucksack wiegt schwer. Einige haben entweder selbst Erfahrungen mit Cannabis gesammelt, oder sich diese aus ihrem Umfeld schildern lassen. Jemand, der bspw. den Cannabiskonsum seines Kindes für sein Scheitern in Schule oder Studium verantwortlich macht – ob berechtigterweise, oder nicht – wird sich in den meisten Fällen wenig Offenheit für die positiven Wirkungen bewahren. Andere wiederum haben ihre Meinung durch jahrzehntelange bestenfalls undifferenzierte Darstellungen von Cannabis in den Medien formen lassen. Und auch wenn Cannabis nun tatsächlich langsam in der Mitte der Gesellschaft ankommt – an den Enden der Gauß-Kurve brodelt es; und zwar an beiden. Zu jedem der hier angerissenen Aspekte könnte man ganze Bücher schreiben – und zum Teil ist das schon geschehen.
Was aber sehr schnell sehr deutlich wird ist, dass es durchaus keine einfache Aufgabe ist, sich auf eigene Faust und auf eine differenzierte, ausgewogene und zumindest halbwegs objektive Weise zum Thema Medizinalcannabis zu informieren. Genau hier setzt das Deutsche Institut für Medizinalcannabis an. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Ärzten, Apothekern, Pflegepersonal und Patienten mit eigens konzipierten Fortbildungen und Infomaterial einen gründlichen Einstieg in jeweils relevante Aspekte zu ermöglichen. Dabei orientieren wir uns an neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, relevanten Fallstudien und wichtigen Erfahrungswerten aus Praxis und Alltag Betroffener und all derer, die hautnah mit dem Thema zu tun haben. Für wen kommt eine Behandlung mit Medizinalcannabis in Frage? Für wen nicht? Welche Darreichungsformen gibt es und was sind deren Vor- und Nachteile? Wie finde ich die geeignete Dosis? Wie kann ich die Cannabinoidtherapie für meine individuelle Situation optimieren? Wie stelle ich einen erfolgreichen Antrag auf Kostenübernahme und was gibt es bei der Rezeptierung zu beachten? Auf diese und viele weitere Fragen suchen und finden wir jeden Tag gründlich recherchierte, nützliche und praxisrelevante Antworten.
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HANF IM FOKUS DER WISSENSCHAFT von DOZ. Dr. Tanja Bagar Direktoin und Präsidentin des Wissenschaftsrates von ICANNA
WARUM EINEM JÜDISCHEN WISSENSCHAFTLER MIT SCHWEINEHIRNEN EIN MEILENSTEIN IN DER CANNABINOID-FORSCHUNG GELANG ODER WIE DIE FORSCHUNG FÜR MEHR AKZEPTANZ VON CANNABIS SORGT – AUCH IN DER KLASSISCHEN MEDIZIN.
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In den 90-iger Jahren kam es bei den Metzgern von Tel Aviv zu einem massiven Engpass von Schweinehirnen. Eher verwunderlich für ein Land, in dem traditionell das Schwein keinen Platz auf den Tellern der größtenteils jüdischen Bevölkerung findet. Erstaunt ob der plötzlich drastisch steigenden Preise beim Einkauf waren nicht nur die wenigen Hausfrauen, sondern vor allem eine Gruppe von Forschungsassistenten rund um den „Vater der Erforschung der Cannabinoide“, Raphael Mechoulam. Was in Israel am Weizmann-Institut für Wissenschaften in Jerusalem in den 60-igern seinen Anfang nahm, beschäftigt heute Tausende von Forschern in der ganzen Welt: Hanf hat sich in den Focus der Wissenschaft gerückt und mehr als 100.000 Publikationen zum Thema sprechen für sich. „Raphael Mechoulam legte mit seiner Arbeit die wesentlichen Grundlagen für die Erforschung des Hanfes, seine Inhaltsstoffe und seine Wirkung auf den menschlichen Körper“, bringt es der international anerkannte slowenische Sozialmediziner Dušan Nolimal auf den Punkt: 1963 gelang es aus den mehr als 1000 Substanzen im Hanf das Cannabinoid CBD zu isolieren. Nur ein Jahr später folgte das Cannabinoid THC und 1988 schließlich gelang ein weiterer wissenschaftlicher Meilenstein: Die ersten Rezeptoren an denen die Cannabinoide im Gehirn andocken wurden
entdeckt. Schließlich wurde 1997 das Endocannabinoid-System identifiziert. Das Endocannabinoid „Andandamid“ kommt auch in geringer Menge in Schweinehirnen vor. Bonmot am Rande: Weil die israelischen Wissenschaftler möglichst viel Schweinehirn für deren Forschung benötigten, kam es damals auch zum Versorgungsengpass und zu Preiserhöhungen in Tel Aviv – allein im Dienst der Wissenschaft. Hanf in der Medizin ist längst gelebte Realität. Egal ob in der Krebstherapie, bei Depressionen, Stress oder anderen organischen Erkrankungen. Hanf- und Hanfextrakte finden mehr und mehr Eingang auch in die klassische Schulmedizin. „Cannabinoide sind kein Wundermittel, können aber bei richtiger Anwendung durchaus hilfreich bei der Behandlung sein“, stellt auch der Arzt Johann Zoidl, Vorstand der Palliativstation am Ordensklinikum „Barmherzige Schwestern“ in Linz fest. Nach heutigem Stand der Forschung können wir zweifelsfrei feststellen, dass Phyto-Cannabinoid-Moleküle sicher sind, sicherer als die meisten in den EU-Arzneibüchern beschriebenen Medikamente. Darüber hinaus haben die Phyto-Cannabinoid-Moleküle bei vielen Krankheiten eine Wirksamkeit. Wirft man einen Blick auf die vergangenen fünf Jahre, so lässt sich heute ein regelrechter Hype zum Thema Cannabinoide feststellen. Selten wurde über ein Thema so polarisierend in den Medien
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berichtet. Immer mehr Händler wie auch Produzenten drängen in diesen Wachstumsmarkt – und international sind „Hemp Economics“ längst ein stehender Begriff für Großinvestoren. „Ich bin überzeugt, dass es schon in den nächsten Jahren weltweit Gesetzesänderungen geben wird, um Patienten eindeutige Qualitätsstandards zu garantieren“, greift Raphael Mechoulam ein wesentliches Problem der Branche auf.
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Denn aufgrund fehlender eindeutiger gesetzlicher Regelungen bis hin zu einer EU-Vereinheitlichung haben Hersteller, wie auch Konsumenten das Nachsehen. Fehlende Herkunftsnachweise, unterschiedliche Prüfungsnormen oder mangelnde Aufklärung bringt eine ganze Branche mitunter in Verruf. „Seitens der Wissenschaft ist der Nutzen von Hanf in der Medizin längst bewiesen“, sagt Andrea Bamacher, die Gründerin und Geschäftsführerin einer der
führenden europäischen Produzenten von Bio Hanflebensmitteln und Bio Hanfextrakten im österreichischen Burgenland, „jetzt geht es um Aufklärung und den Schutz der Konsumenten. Die meisten Betroffenen kaufen Hanfpräparate ohne ärztliche Rücksprache. Daher rate ich dringend sich nicht nur mit dem Gehalt an Cannabinoiden, sondern auch mit der Herkunft und möglichen Kontaminationen auseinanderzusetzen.“ Ob und wann es dem Hanf gelingen wird, sich einen fixen Platz in der Schulmedizin zu erobern, lässt sich heute nur schwer voraussagen. Nur so viel: Die Anwendung von Hanf für medizinische Zwecke kehrt langsam, aber stetig in die Heilpraxis zurück. Mehr und mehr Forschungsprojekte konzentrieren sich darauf eine Verbindung zwischen unterschiedlichen Hanfsorten und spezifisch-medizinischen Indikationen zu finden. Damit ist der erste Schritt von einer „Trial And Error“-Forschung getan zu einer präzisen Cannabinoid-
Forschung und ein weiterer Schritt in Richtung individualisierter Medizin mit großen Vorteilen für den Patienten. Noch Generationen an Wissenschaftlern werden am Hanf forschen, so wie der Hanf seit Jahrtausenden ein fixer Bestandteil im Leben des Menschen ist. Heute schon können Patienten Dank engagierter Mediziner der unterschiedlichen Disziplinen die Vorteile des Hanfes in der Therapie nutzen, wie es der Orthopäde und Schmerztherapeut Martin Pinsger auf die Frage nach der Zukunft der Cannabistherapie treffend formuliert: „Compassion. Auf Deutsch Barmherzigkeit. Zugegeben, ein sehr verstaubter Begriff, dennoch würde ich dazu empathisch oder würdevoll sagen. Denn eine empathische und würdevolle Schmerztherapie benötigt nicht nur Opiate, sondern genauso Cannabinoide. Schließlich sind beide endogenen Systeme die Eltern der Schmerztherapie.“ – um nur ein Beispiel für die erfolgreiche Anwendung von Hanf in
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der Medizin zu erwähnen. Fazit: Die meisten Wissenschaftler sind sich heutzutage einig, dass Cannabinoide bei verschiedenen Erkrankungen einen therapeutischen Nutzen besitzen. Ob, und vor allem wie schnell sich diese Erkenntnis auch langfristig in der Schulmedizin durchsetzen wird, lässt sich aus heutiger Sicht nur schwer abschätzen. Gefordert ist hier nicht nur allein die Ärzteschaft, sondern in erster Linie ein mündiger Patient, sich aktiv an diesem Prozess zu beteiligen.
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Zur Autorin: Dr. Tanja Bagar gehört als Präsidentin des Internationalen Instituts für Cannabinoide (ICANNA) mit Sitz in Ljubljana zu den herausragenden Forscherpersönlichkeiten auf ihrem Gebiet. Die Wissenschaftlerin setzt sich nicht nur für Grundlagenforschung, sondern auch für die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Disziplinen ein. Ihr umfangreiches Wissen hat die Mikrobiologin jüngst in einem Buch zusammengefasst: „Die Hanf Medizin“.
Natürlich
gesund, natürlich
Hanf. Andrea Bamacher CEO Deep Nature Project
Bio Hanf-Produkte aus Österreich Seit 2014 produziert der österreichische Hanf-Pionier Deep Nature Project streng kontrollierte Bio Hanf-Produkte für Mensch und Tier. Seine Marken MEDIHEMP und VETRIHEMP stehen für hochwertige Lebensmittel und Hanf-Extrakte mit CBD (Cannabidiol) und CBG (Cannabigerol). Hanf-Öle mit natürlichen und besonders schonend gewonnenen Pflanzeninhaltsstoffen unterstützen Körper und Geist in Zeiten höherer Belastung. Alle Produkte werden vom Feld bis zum Endprodukt einer lückenlosen Qualitätskontrolle unterzogen – 100 % nachhaltig, 100 % bio und 100 % aus einer Hand.
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Artikel auf Deutsch: www.hanf-magazin.com/tl6
HEMP AS INCUBATOR OF A CIRCULAR ECONOMY EXPLORING HEMP SYSTEMS AT THE MONVISO INSTITUTE, A REAL-WORLD MOUNTAIN LABORATORY FOR SYSTEMIC REGENERATIVE DESIGN Tobias Luthe | MonViso Institute
Hemp is a circular plant with all its parts potentially having societal, ecological or industrial value, direct or indirect. This systemic value can be harnessed to help incubate a more circular, bio-based economy, a transition from our current linear, crude-oil based economy, being of critical importance to create regenerative, resilient societies and thereby address current pressing environmental and social problems. Finding and implementing solutions to such complex problems requires systemic design techniques and methodologies, building upon science, technology, creativity, and participation. Sounds complex? It surely is. In order to thrive for this systemic change to happen, we need to increase and accelerate our efforts to develop common visions, contextual understanding and motivational experiences, building knowledge and spurring cooperation. Basically, to simplify the complex and make it accessible, desirable, tangible, applicable. The MonViso Institute in the Italian Piedmont is being designed as an experimental lab where people can experience such complexity
in real life. One such example is the revival of hemp as a forgotten plant, and its potential contribution to incubate a more sustainable, circular bio-economy. History and potential of hemp need to translate into timely systemic solutions, which is one of the activities of the MonViso Institute (Luthe et al.a). Some remote, abandoned or neglected mountain regions already experience a recently developing migration from cities back to the mountains, referred to as “Alpine urbanism”. Alpine urbanism
The MonViso Institute is located in Valle Po, Piedmont, Italy An experiential systemic design center with alpine-urban hemp circularity as one focus
leads to a local influx of human activity and innovation but demands regional employment opportunities. Fundamental for reviving mountain communities is the development of a resilient economic model that allows for local economic revenue, enabling circular flows of resources, services and people. The reasoning behind heavily subsidized dairy mountain farms, for example, needs to be questioned and alternative, more sustainable land use needs to be elaborated. Traditionally used industrial hemp is such an alternative, re-gaining importance as a resource for food (protein-rich oils and flour), for fiber (clothing, composite materials in engineering), bio-based plastics and synthetics, construction material (insulation, bricks, panels), me-
dicinal use and cosmetics, and for tourism. Such resources and usages create connective flows between agricultural growth, landscape use, the tourism economy and livelihoods in mountain regions; and processing, production and consumption markets in and near urban areas, leading to economic, ecological and social potential (Figure 1). HEM P A S A C IRC U L A R P L A NT IN A C IRC U L A R E C O NO MY What do we mean by “circularity�? Nature functions circular. In nature, no waste exists. Only humans leave waste, outputs that no one can use and that even are destructive if amounts exceed planetary boundaries – like, for example,
ALPINE -
provision of agricultural land and production land re-use and valorisation, soil improvement hemp as incubator of a circular economy supply of raw materials for local use and export recreational and educational opportunity identity and social value jobs carbon offset balance
- tourism experience & learn - responsible consumption material and resources
URBAN -
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CO 2
- hemp market revenu - subsidies re-allocation - market push and pull
lower carbon eq footprint
- carbon sequestration in hemp products - substituting more carbon intensive materials and products
hemp market development through industrial demand industrial capacities in hemp processing technical products such as hemp composites and 3D printable hemp plastics innovative and fast hemp usage market development jobs
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CC BY-SA 4.0 Monviso Institute
carbon dioxide, a major greenhouse gas. We need to re-design our economies in a circular way where atmospheric carbon is reduced, stored and then recycled – as plants do. One pathway of circularity is the potential of hemp for substituting various carbon-intensive, linear industrial processes and products. Being a fast-growing plant, hemp sequesters high amounts of carbon dioxide from the atmosphere, compared to a natural forest. On average, the carbon sequestration of hemp is about 0.67t CO2/hectare/year (Pervaiz and Sain 2003). If this biomass is used in a way that is turned into consistent material, it stores carbon for its lifetime. If it substitutes more carbon-intensive materials and products, it may as well have a net-positive carbon budget. Carbon-intensive industrial processes and products are, in especial, the building sector, the composite industry, and electric and thermal energy production. Of further systemic interests are the food sector, the health sector, textiles, and tourism. The needed economic, social and overall systemic innovation accelerate growth in the demand for industrial hemp use in urban markets, resulting in increased market prices for hemp. This stimulates its agricultural use especially in areas of lower fertility or “extreme” steepness, regularly found in upper mountainous valleys (Figure 1). Federal agricultural subsidies can be partly re-directed from the current focus on dairy, sweet corn and wheat for stimulating higher con-
nectivity in between economic sectors for enhanced circularity - in hemp and other sectors (e.g. tourism, education, construction and agro-forestry) and increased local employment. The ecological consequences are local soil improvements, improved water regimes, and increased carbon sequestration towards the carbon reduction goals of a country (Figure 1). EXP E RIE NC E S W ITH HE MP SY S TE MS A T THE MO NVIS O INS TITU TE At the MVI, we explore some of hemp’s circular potential and make it accessible for education and capacity building. In 2017, MVI co-founder Melanie Rottmann introduced industrial hemp to the MVI campus on 1500m elevation asl. Since then, we have experienced three seasons of hemp growth and usage. G R O W ING HE MP IN THE MO U NT A I N S IS NO T A TRIVIA L TA S K Our small hemp field of about 1500m2 size is situated on 1500m asl on a Southern exposed slope. The soil quality is rich in nitrogen due to decades of cow grazing manure in summer, but the topsoil A-horizon layer is quite thin with about 15cm thickness. Annual precipitation is about 700-1000mm, the average annual temperature is about +7°C. In the first year, we had to use a tractor rotary hoe to open the thick grass layer and to be able to sow the hemp. It grew quite fast up to heights of 3m, though
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not really in a part of the field where we to produce circular skis. Based on expeunconsciously took away the topsoil riences in ecological ski design with the layer for landscaping another location “Grown outdoor creativity lab”, and as of the MVI campus. In this part, even in part of a systemic design lab teaching the third year of working to rebuild the course with master students in engitopsoil humus layer, hemp grows very neering at ETH Zurich, we built freesparsely or not at all. We were aston- ride skis made from Paulownia wood ished about the difficulty hemp has on hemp composite, laminated with partly this poor soil to grow, testing two ty- bio-based epoxy resin. We as well test pes of hemp with no differences on the Paulownia tree growth (“aluminum of growth success on this soil part (Car- wood”) in alpine conditions next to our magnola and Fedora). In the 2nd and hemp field. These skis won two design 3rd year, we experienced repetitive ext- prices at ISPO 2018 in Munich. Based reme hail events just after sowing time on life cycle assessment, these highly (end of May-begin of June), and again performant skis have a reduced environin July, which harmed a large percen- mental footprint by about 50% (Luthe et tage of the young seedlings. It has been al.b). They are a successful systemic proven not easy to grow hemp up here innovation and prove the potential of in this climate and soil conditions, un- hemp for lightweight, high-tech and der increasingly strong extreme events carbon-neutral to positive composites, with a warming climate, i.e. hail storms substituting non-renewable materials. in summer. SHI V ES A ND FIB E RS – B U IL DING A N D INS U L A TING W ITH HE MP FIBERS – INNOVATION POTENTIAL IN C O M P O S I T E M A T ER I A L S The first house we rebuilt on the MVI campus is a duplex apartment builFrom our successful first growth sea- ding. It is a wooden passive net-posison, we used the hand-extracted fibers tive house, producing 200% of the used electricity, packed with circular design solutions. We tested hemp fibers and shives as reinforcement in the concrete foundation slab, substituting steel with renewable resources that would even store carbon, using Roman/Grenoble cement instead of conventional Portland cement for a 40% lower carbon footprint. The fibers were almost imhemp field possible to mix with the cement without bulking, despite of using about 10-
30mm short fibers. The shives mixed well, but the concrete collapsed at these softer pockets under compression. Fle-
Grown hemp skis
xibility was increased, compression decreased. We thus slightly increased the thickness and came up with a pure Grenoble cement-sand-water slab, without reinforcement the lowest embodied energy a concrete slab can have. Its environmental footprint could still be improved by replacing some virgin material with recycled concrete.
We poured shives in the space in between the wood walls of the two duplex halves as extra thermal and sound insulation. The wooden floors are insulated with shives and the remaining fibers which we could not use in the slab. Hemp fleece stripes are used as sound decoupling layer between the supporting floor rafters and the hardwood floors on both house levels. The space between the wooden window frames and the wooden walls is stuffed with hemp fibers. As one of the next buildings to rebuild, the “taverna” will demonstrate solemnly hemp building systems, such as the hemp brick from pioneering inventor Werner Schönthaler. We built a wood oven to make Pizza and bread, insulated with multiple layers of in total 20cm hempcrete, a mix of Grenoble cement and hemp shives. BL O SS O MS , L E A VE S A ND S E E DS HE MP A S FO O D We offer hemp seeds as protein snacks and brew tea with dried leaves and blossoms. From part of the blossom har-
renoble cement with hemp shives reinforcement compression tests
Hemp shives as insulation between the two house halves
vest, we extract the CBD. We also mix hemp flour from the seeds and chestnut flour to make pizza and bake bread in the wood oven. FA C I LI T AT I NG SHA R E D L EA R N I N G AND E XP E R I E N CE S The MVI hemp field is an important
Pizza oven in construction and group use
communication tool. In the growth season, hikers and cars stop to read the large explanation sign at the fence of the campus, explaining the legal and circular aspects of industrial hemp in English and Italian, laser engraved into appealing chestnut wood. Local older people contact us full of happiness, since they remember hemp being part of their childhood here in the mountains, since Ostana and the Piedmont have a rich history of hemp growth and use. The Ostana museum explains the historical use of hemp, and a new tourism path “Open Book� connects the museum with our QR tagged hemp field. The hemp field was setup as a hemp labyrinth with a sitting area in the middle, ideal for visitors and course participants to dive into the fascination of hemp. We are hoping for a better growth season though to fully engage this offer, including a small hemp products pop-up store. W O R K SHO P S A ND HE MP S O W ING For current and future MVI course offers in permaculture, systemic enginee-
Outdoor Futures hemp sowing
ring and design, ski building, circularity and others, the hemp field and the many applications on the campus are of high educational value to teach and understand circularity. For example, “Outdoor Futures”, a new Think and Do Tank for Sustainability by the European Outdoor Group (EOG), had their gathering at the MVI and engaged in a hemp sowing afternoon – for social value, local contribution, and partly offsetting their carbon travel emissions. The next and 4th edition of the Monviso Regenerative Design Talks is about hemp building systems. O N G O ING A ND P RO P O S E D RE S E A RC H A VE NU E S Hemp is a plant that is well equipped to demonstrate circularity and to incubate a circular economy. The plants’ multiple usages have been described in the
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literature, and the current momentum brings up new science insights, illustrations and marketable products, while many challenges remain. For example, in order to spur and upscale circular hemp systems, a scalable supply of quality-controlled hemp fiber for the fabric and clothing sectors is lacking, and with this the right machinery. The composite industry still largely concentrates on glass and carbon fibers, with some developments in flax composites – both flax and hemp have a promising potential to substitute glass and in parts carbon. Mountain agriculture in the Alps is largely dependent on subsidies for dairy livestock, leading to higher methane emissions, nitrogen built-up and erosion from trampling. Hemp could be a systemic innovation here as well, making “extreme� mountain slopes worthwhile to grow hemp on, while re-directing public subsidies to foster regional supply chains. Yet we lack data on the overall scalable growth, its market potential and on circularity effects between urban markets, alpine revenues and spatial development. As an example, there is a lack of spatial modeling data for hemp as a major land use crop; we do not know enough about local and tourism acceptances of hemp in the landscape. The systemic relational value of a hemp-driven circular bio-economy is not modeled and quantified yet, neither on local, regional and global scales, nor between the alpine as traditional growth areas and the urban as new high-tech markets
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(Figure 1). Further research entails to develop concrete resource- and financial footprints for development scenarios, and policy recommendations for the transition from traditional use, legal abandonment, and future potential for incubating a more connected, circular bio-economy based on hemp. The innovation potential of such research leads to the improvement of economic and social wellbeing, specifically in often neglected peripheral mountain communities and valleys, to ecologically improved landscape management, and to the overall reduction of the carbon footprint of entire economies.
Hanf in Lebensmitteln Rechtliche Hintergründe und Anmerkungen zur Sicherheit von hanfhaltigen Lebensmitteln von Mag. Michaela Pohl | Schönherr Rechtsanwälte GmbH
Da soll sich noch einer auskennen: Im Herbst 2018 brachte die Wiener Konditorei Aida einen Brownie auf den Markt. Aufsehenerregend waren nicht nur seine Verzierung in Form eines kleinen grünen Hanfblatts aus Marzipan, sondern insbesondere das enthaltene Cannabidiol ("CBD"). Das Produkt lag allerdings nur wenige Monate
in den Vitrinen der Konditorei, denn schon bald musste es wieder aus dem Verkauf genommen werden. Das Österreichische Gesundheitsministerium ("BMASGK") hatte nämlich, im Dezember 2018 mittels Erlass verkündet, dass ein Inverkehrbringen CBD-haltiger Produkte nicht zulässig sei.
Trotz mittlerweile erfolgtem Regierungswechsel hat sich an der Rechtsansicht des BMASGK seither nichts geändert. Dass es trotzdem möglich war, den Hanf Brownie jetzt wieder in den Verkauf zu bringen, ist einer Rezepturänderung geschuldet. Die Zutat CBD wurde durch Hanföl ersetzt. Es ist Aida also gelungen ein Schlupfloch zu finden, das Erfolg versprechend ist. Denn selbst das österreichische Bundesamt für Ernährungssicherheit ("AGES") vertritt die Ansicht, dass Hanfblätter (Tee), Hanfsamen, Hanf(samen)öl, Hanf(samen)mehl, Hanf(samen)protein und Getränke (Bier, Limonade) hanfhaltige Lebensmittel sind, die rechtmäßig in
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Verkehr gebracht werden dürfen. Bei diesen Lebensmitteln steht nämlich außer Frage, dass sie schon vor dem 15.05.1997 in der Europäischen Union in nennenswertem Umfang für den menschlichen Verzehr verwendet wurden. Sie sind also – anders als CBD-Produkte nach Ansicht des BMASGK – unstrittig "nicht neuartig" und dürfen daher auch ohne vorgeschaltetes Zulassungsverfahren vermarktet werden. Dies natürlich nur unter der Voraussetzung, dass die Lebensmittelsicherheit gemäß § 5 Abs 1 Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz ("LMSVG") wie auch in Entsprechung
des Art 14 VO (EG) Nr. 178/2002 ("EGBasis-VO") gewährleistet ist. Lebensmittelsicherheit ist generell ein heikles Thema. Bei Hanfprodukten ist die Frage danach aber schon wegen des oftmals enthaltenen psychoaktiven Stoffes Tetrahydrocannabinol ("THC") besonders kritisch. Es reicht für die Gewährleistung der Sicherheit nämlich nicht – wie regelmäßig angenommen – aus, dass weniger als 0,3 % THC in dem betreffenden Lebensmittel enthalten sind. Die Einhaltung dieser Grenze hat lediglich zur Folge, dass das Produkt nicht als
Suchtmittel im Sinne des Suchtmittelgesetzes ("SMG") anzusehen ist. Die Sicherheit des Lebensmittels ist aber nicht zwangsläufig verbürgt, nur weil es nicht als Suchtmittel eingestuft wird. Ein Indiz für die bestehende Lebensmittelsicherheit liegt vielmehr nur dann vor, wenn die enthaltene Menge an THC unter dem von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit ("EFSA") ermittelten Wert der akuten Referenzdosis ("ARfD") liegt. Die ARfD beträgt für THC 0,001 Milligramm je Kilogramm Körpergewicht ("mg/kg KG"). Für die ARfD eines Erwachsenen wird davon ausgegangen, dass er 70 Kilo-
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gramm wiegt. Multipliziert man 0,001 mg also mit 70 Kilogramm Körpergewicht ("kg KG"), so darf ein Erwachsener 0,07 mg THC kurzfristig aufnehmen, ohne einem Risiko ausgesetzt zu sein. Dies deckt sich mit der nach wie vor aktuellen Empfehlung des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung ("BfR") aus dem Jahr 2000, nämlich eine empfohlene Menge von 0,15 mg
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THC betreffend verzehrfertiger Lebensmittel. Es ist davon auszugehen, dass die Hanf Brownies diesen gesetzlichen Voraussetzungen gerecht werden und so kommt es, dass man in Wien nun wieder vollkommen legal Hanf Brownies statt eines Stücks Sachertorte zu seinem Kaffee genießen kann.
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Die Mischung macht´s – Terpenprofile Dr. Christian Löfke | BioBloom
Die Medien greifen immer häufiger das Thema Terpene auf und immer mehr Produkte werben mit ihren Terpengehalten oder unterschiedlichen Terpenprofilen. Sogar „Waldbaden“, bei dem die Terpene in der Luft wie ein Heiltrunk wirken sollen, wird in Japan als anerkannte
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Heilmethode gegen Krankheiten eingesetzt. Der natürliche Ursprung der pflanzlichen Terpene findet sich in über 2000 aromatischen Pflanzenarten wieder und wird unter anderem in speziellen Ölzellen oder Trichomen gebildet und
gespeichert. Bei der Extraktion entsteht das uns sehr geläufige ätherische Öl, welches ein Stoffgemisch aus einer Vielzahl unterschiedlicher Stoffgruppen ist. Meist vertreten sind die Terpene, die den typischen Geruch der Herkunftspflanze widerspiegeln. Diese natürliche Verteilung der Terpene wird als Terpenprofil bezeichnet. Ziel bei einem künstlichen Terpenprofil ist es, diese natürliche Verteilung der Terpene möglichst präzise aus natürlich extrahierten oder synthetisch hergestellten Einzel-Terpenen nachzuahmen. Da ein naturbelassenes Terpenprofil aus über 100 und in Cannabis bis zu 150 Terpenen bestehen kann, ist es unmöglich diese facettenreichen Terpenprofile zu kopieren. In einfach konzipierten Profilen werden teilweise nur 5 - 10 unterschiedliche Terpene verwendet im Gegensatz zu hochkarätigen Produkten mit bis zu 50 Stück. Dennoch liegen diese artifiziellen weit abgeschlagen hinter naturbelassenen Profilen.
Derived“ (abstammend) oder „Cannabis Inspired“ (inspiriert) unterteilt, die genau diese beschriebenen Klassen, also naturbelassen und künstlich, darstellen.
Produkte, die mit Terpenen angereichert sind, werden auch oft nach „Cannabis
Das Gemisch wird nochmals destilliert, wobei die Temperatur langsam erhöht
Für ein Cannabis derived Terpenprofil wurden also wirklich entsprechende Cannabis Pflanzen verwendet, deshalb sind sie auch um ein wesentliches teurer als ein Cannabis Inspired Produkt. Das übliche Verfahren zur Gewinnung von Terpenen und ätherischen Ölen ist die Wasserdampfdestillation. Dabei löst der Dampf die flüchtigen Komponenten aus dem Pflanzenmaterial. In einem gekühlten Rohr kondensiert das Wasser-Öl Gemisch, das sich automatisch im Auffangbehälter separiert. Das aufschwimmende Öl wird anschließend abgeschöpft. Um nun aus dem Terpengemisch einzelne isolierte Terpene zu erhalten, nimmt man sich zur Hilfe, dass die verschiedenen Terpene unterschiedliche Siedepunkte haben.
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wird, damit zerlegt man das Gemisch (fraktioniert) temperaturabhängig. Bei jedem Terpensiedepunkt erhält man dann das entsprechende Terpen. Um die einzelnen Terpene zu gewinnen, werden natürlich nicht Cannabis, sondern günstigere Pflanzen wie Lavendel, Hopfen oder Zitronenschalen verwendet. Diese Terpene, die von anderen aromatischen Pflanzen stammen werden dann entsprechend eines Cannabisprofils gemischt.
Natürliche Terpengehalte und wie sie sich ändern können Terpengehalte unterliegen natürlichen Schwankungen. In der Nacht werden die Terpene in den Blüten aufgebaut und über den Tag hinweg werden sie langsam an die Umgebung abgegeben. Ein Lavendelfeld duftet mittags am stärksten, deshalb wir es morgens geerntet, um die Terpene zu destillieren, bevor sie sich in die Luft verflüchtigen. Bei der Cannabispflanze gibt es den gleichen Verlauf. Deshalb verringern Züchter kurz vor der Ernte die Belichtungszeit noch mehr, um den Terpengehalt ihrer Blüten zu steigern. Die Ernten findet in der Regel nach der Dunkelphase statt. Auch „positiver“ Stress kann den Terpengehalt in der Pflanze erhöhen und verändert das Profil. Schon allein die Reduzierung der Luftfeuchtigkeit in den letzen Wochen der Blüte auf bis zu 30 %
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RH führt zu einer milden Stressantwort der Pflanze, die zum Selbstschutz ihre Terpenproduktion hochfährt. Genauso die Reduzierung der Temperatur von ein paar Grad trägt zur Steigerung der Terpenproduktion bei und zusätzlich erhalten die geringeren Temperaturen auch die schon gebildeten Terpene in der Pflanze besser. Interessanterweise unterscheiden sich Indica und Sativa Sorten voneinander in ihrem Tepenprofil. In einigen Studien konnte gezeigt werden, dass in Indica Sorten meistens ein Myrcen vorherrscht, gefolgt von Limonen. Sativa Sorten hingegen haben mehr komplexe Profile wo zumeist Terpinolene oder Pinene dominiert. Somit lässt sich auch eine Art chemischer Fingerabdruck der Terpene (Chemotype) erstellen, um unterschiedliche Sorten besser klassifizieren zu können und deren Abstammung zu verstehen. Diese Methode wird auch schon in der medizinischen Cannabis Züchtung angewandt, um effektivere, auf Indikationen zugeschnittene Cannabis Produkte zu entwickeln. Nicht nur bei der Züchtung wird immer mehr Wert auf den Terpengehalt und das Profil gelegt, sondern auch bei der Ernte und der weiteren Verarbeitungen der Blüten. Die Terpene sind in den Trichomen gefangen, die wie kleine Glaskugeln auf der Oberfläche der Blüten sitzen. Sie sind so empfindlich wie eine Glaskugel
und so können diese Kugeln bei starken Bewegungen oder höheren Temperaturen (im Glas hin- und herschütteln oder in der Sonne liegen lassen) zerstört werden und die Terpene verströmen ihren Duft. Das riecht natürlich sehr gut, aber alles was in der Luft ist und was wir riechen, ist nicht mehr im Produkt, ganz einfach! Deshalb sollte man möglichst schonend mit den Blüten umgehen, um die Terpene in den Trichomen zu schützen. Da schon geringe Bewegungen und erhöhte Temperaturen zum Terpenverlust führen, werden teilweise schon ganze Pflanzen auf dem Feld tiefgefroren, um das Terpenprofil genauso zu konservieren, wie es zum Höhepunkt in der Pflanze vorlag. Aus diesen Pflanzen werden Extrakte hergestellt, die in den USA häufig mit dem Wort „live“ versehen werden, um deutlich zu machen, dass die Profile, denen der lebenden Pflanze entsprechen und kein Verlust stattgefunden hat.
Wie Wein, reift auch Cannabis bei der fachgerechten Lagerung (curing) Frisch geerntetes Cannabis muss erst einem „curing“ Prozess unterzogen werden, bevor es rauchbar wird. Dabei baut sich das Chlorophyll und andere störende Substanzen ab, Cannabinoide werden aktiviert und der Geschmack entwickelt sich. Beim Curing wird nach der ersten Trocknung
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der Blüte langsam die Feuchtigkeit bis zu einer relativen Luftfeuchtigkeit von 58-62 % entzogen und über mehrere Wochen gelagert. Bei diesem Prozess stabilisieren sich die Terpenprofile und entfalten ihre Aromen. Bei fachgerechter Lagerung können mache Sorten sich sogar im Laufe der Zeit im Terpenprofil merkbar verändern, der sogenannte „Terpen-Flip“. Beim Terpen-Flip wird eine „Lemon Cheese“ Sorte anfangs nur nach Lemon riechen und über die Zeit rückt das Cheese immer weiter in den Vordergrund. Das Terpen Lemonen, verantwortlich für den Lemon Geruch, verflüchtigt sich sehr früh und lässt somit Raum für das Cheese Aroma, das sich vorher mehr im Hintergrund gehalten hat. Wahre Connaisseure lassen gute
Sorten bis zu einem Jahr reifen, um ein perfektes Endprodukt zu erhalten. Terpene dringen immer weiter in unsere Konsumwelt vor und sind auch schon in vielen alltäglichen Produkten, wie Reinigungsmitteln und Moskitosprays, enthalten. Sie werden bewusst in Functional Food eingebaut oder finden Verwendung in der Medizin, in der Terpenprofile gezielt für spezielle Indikationen designt werden. Die Diversität der in Cannabis enthaltenen Terpene erreicht jedoch kaum eine andere Pflanze, deshalb seid euch bewusst, welche Wirkung ein Bouquet aus Terpenen auf euch und eure Gesundheit haben kann.
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lich. Ist man nur Patient und medizinischer Laie, hat man vor allem zunächst einmal keine Ahnung, was wohl die beste Behandlung für den jeweiligen Tumor sein könnte. Mancher legt seine Zukunft dann ganz in die Hände der Medizin und überlässt die Entscheidungen, soweit es geht, den Ärzten. Andere suchen ihre Heilung in alternativmedizinischen Methoden oder in Kombinationen zwischen beiden Ansätzen. Gegen die Symptome, die durch die Chemotherapie hervorgerufen werden, setzen einige mitunter auch Cannabis ein. Aber es gab auch schon eine Menge Berichte von Patienten, die ihren Krebs allein mit Cannabis geheilt haben wollen.
Die Eisjungfrau nutzte Cannabis bei Brustkrebs Die Hinweise darauf, dass der Einsatz von Cannabis bei Krebserkrankungen nützlich sein kann, beschränken sich aber nicht auf die Forenbeiträge vermeintlich geheilter im Internet. Bei Ausgrabungen in einer unterirdischen Grabkammer auf der Ukok-Hochebene, an Russlands Grenzen zu Kasachstan und China, machten die Archäologen 1993 einen interessanten Mumien-Fund. Die Prinzessin von Ukok, auch Eisjungfrau genannt, ist gut 2500 Jahre alt und hatet einen Tumor in der Brust, der bereits Metastasen gestreut hatte. Auch ein Beutel Cannabis wurde bei der Mumie gefunden. Man nimmt an, dass sie die Symptome, Schmerzen oder die Krebs-
erkrankung selbst mit dem Cannabis behandelt hat. Leider lässt sich das heute nicht mehr feststellen, und auch nicht, ob die Behandlung mit Cannabis der Prinzessin Linderung verschaffen konnte oder möglicherweise ihr Leben verlängerte. Zumindest aber ist der Fund von Ukok ein deutliches Indiz dafür, dass der Mensch bereits seit Jahrhunderten Cannabis für seine Gesundheit nutzt.
Die Behandlung mit Cannabis soll andere Methoden nicht ersetzen Der Kanadier Rick Simpson ist bekannt dafür, dass er seinen Hautkrebs mit Cannabis besiegt haben soll. Durch Auftragen eines THC-haltigen Cannabis-Öls auf die betroffenen Stellen sollen die Tumorzellen zurückgegangen sein. Seitdem bereist Simpson die Welt, um den Menschen sein Rick Simpson Oil (RSO) näher zu bringen. Er verkauft es allerdings nicht, sondern liefert auf seiner Homepage kostenlos eine Anleitung, wie man sich das RSO selbst aus Cannabis herstellen kann. Er bewirbt die Heilung durch Cannabis auf Messen, im Internet und in seinen Büchern. Er ist sichtlich überzeugt von seinem Öl, sogar so sehr, dass er Patienten davon abrät, die Behandlungsmethoden der Schulmedizin wahrzunehmen. Das stößt berechtigterweise auf Kritik.
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Keine Behandlungsmethode schlägt bei allen Krebsarten an Krebs bezeichnet keine Krankheit, sondern eine ganze Reihe von unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Bei manchen Arten von Tumorzellen konnte man im Labor bereits nachweisen, dass der Konsum von Cannabis die Apoptose, den programmierten Zelltod, hervorrufen kann. Bei anderen Krebszellen waren die Versuche jedoch nicht erfolgreich. Das bedeutet, es gibt anscheinend nicht eine einzelne Behandlungsmethode, die alle Arten von Tumoren gleichermaßen bekämpfen kann. Aus diesem Grund sollte man auch kaum annehmen können, dass Cannabis bei allen Krebsarten helfen kann. Aber auch das ist nicht ganz korrekt. Die Wahrheit
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ist weitaus komplexer. In Israel, wo die Cannabisforschung schon einige Jahre länger etabliert ist, versucht man die vielen Phytocannabinoide, Flavonoide und Terpene hinsichtlich ihrer medizinischen Eigenschaften zu entschlüsseln.
Welche Cannabis-Wirkstoffe können den Suizid von Krebszellen auslösen? Der israelische Wissenschaftler Dr. David Meiri ist Professor an der Biologischen Fakultät am Technion - Israel Institute of Technology in Hafti, Israel. Dort leitet er das Laboratory of Cancer Biology and Cannabis Research. Im Verlauf der Studien haben die Forscher um
Meiri mit verschiedenen Cannabissorten gearbeitet und die Wirkungsweisen auf unterschiedliche Tumorzellen getestet. Wie sich dabei herausstellte, ist nicht nur die Art der Krebszellen dafür entscheidend, ob Cannabis den Zelltod herbeiführen kann. Auch die Wahl der Cannabis-Sorte spielt dabei eine erhebliche Rolle. Ob es für jeden Tumor einen für die Heilung geeigneten Strain gibt, ist damit noch nicht erwiesen. Es zeigt sich zweifelsfrei, dass die pauschale Verordnung von x-beliebigen Cannabisprodukten keine Behandlungsoption bei Krebserkrankungen darstellen kann. In weiteren Versuchen will Meiri mit seinem Team nun die für die Wirkung verantwortlichen Komponenten der einzelnen Sorten ermitteln. Ziel ist es, eines Tages den Wirkmechanismus zu verstehen und herauszufinden, welche Substanzen wirklich für den gewünschten Effekt notwendig sind. Wie Meiri auch bei Vorträgen schon erklärt hat, hatte er bei manchen Tumor-Varianten drei Komponenten der Cannabispflanze ermittelt, die den Zelltod provozierten.
Es sind nicht immer Cannabinoide Die meisten Wirkungen von Cannabis, die uns bekannt sind, werden durch die Substanzen Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) ausgelöst. Man weiß mittlerweile auch, dass die beiden Cannabinoide besser wirken,
wenn sie im Verband aller Phytocannabinoide, Flavonoide und Terpene genutzt werden. Das nennt man den Entourage-Effekt. Dieser ist der Grund, warum CBD-Öle in der Regel besser sind, wenn sie mit einem Vollspektrum Extrakt hergestellt sind, und nicht mit einem CBD-Isolat. Trotzdem macht es vor allem in der Forschung Sinn, sich mit den Einzelsubstanzen auseinanderzusetzen. Hier ist Wissenschaftlern des Dana-Faber Cancer Institute der Harvard University in einer Studie ein kleiner Durchbruch gelungen. Eine Verbindung in der Cannabispflanze zeigte großes Potenzial für die Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Allerdings ist es weder THC noch CBD, es ist noch nicht einmal ein Phytocannabinoid. Die Substanz trägt den wenig ansprechenden Namen FBL-03G und gehört zur Gruppe der Flavonoide. Für die erfolgreiche Behandlung einer der tödlichsten Krebsarten, die gegen viele andere Therapien resistent ist, ergeben sich so vielleicht neue Optionen, und für viele Patienten Hoffnung. Doch da FBL-03G in Cannabispflanzen nur in sehr geringer Konzentration vorliegt, muss man es synthetisieren, um es für die medizinische Praxis verwendbar zu machen. Bis Ende 2020 wollen die Harvard Wissenschaftler weitere präklinische Studien abgeschlossen haben, sodass bald die ersten Versuche mit den Flavonoiden am Menschen durchgeführt werden können.
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Cannabis gegen die Begleiterscheinungen der Chemotherapie Obwohl es eigentlich ausreichend Hinweise darauf gibt, dass Cannabis bei manchen Krebsdiagnosen nicht nur gegen die Symptome und Begleiterscheinungen, sondern auch gegen die Erkrankung selbst erfolgreich eingesetzt werden kann, beschränkt sich die Studienlage noch weitestgehend auf die Wirkung bei den Schmerzen, der Übelkeit, dem Erbrechen und dem Gewichtsverlust, die infolge der Chemotherapie auftreten können. Um den Appetit der Patienten anzuregen, wird Medizinalhanf auch bereits in der Praxis genutzt, ebenso zur Linderung von Schmerzen. Die appetitanregende Wirkung von Cannabis ist darüber hinaus auch fast jedem bekannt, der Cannabis konsumiert hat, unabhängig davon, ob aus medizinischen Gründen oder als Genussmittel. Für einen
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gezielten Einsatz ist Cannabis aus unbekannten, illegalen Quellen allerdings ungeeignet. Abgesehen von der Gefahr, die von manchen Streckmitteln ausgehen kann, verfügen weder der Dealer noch sein Kunde über Informationen über die Cannabinoid- oder Terpenprofile des Cannabis, das sie in den Händen halten. Nicht einmal die THC- oder CBD-Konzentration sind angegeben, von den Hunderten anderer Wirksubstanzen ganz zu schweigen.
Die Antitumoraktivität von Cannabis ist nicht in jedem Fall garantiert Die Behandlung von Krebspatienten mit Cannabismedikamenten ist noch verhältnismäßig neu und der Kenntnisstand diesbezüglich nimmt erst jetzt allmählich zu. Die Verordnung von Cannabisprodukten, zum Beispiel Blüten, hat heute also eher einen
experimentellen Charakter. Man probiert die in den Apotheken verfügbaren Sorten durch, bis man diejenige gefunden hat, deren Zusammensetzung dem jeweiligen Leiden des Patienten nach dessen subjektiver Wahrnehmung die beste Linderung verschafft. Aus dieser Praxis objektive Informationen über die Effektivität der Behandlung zu gewinnen, ist beinahe unmöglich. Dies gelingt nur mit wissenschaftlichen und klinischen Studien, die groß genug dimensioniert sind, um mehr als nur einen Ein-
druck über einen bestimmten Einzelfall zu bekommen. Außer Erkenntnissen über die Wirkungsmechanismen, gilt es aber auch eventuelle Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten abzuklären. Die Antitumoraktivität von Cannabis im Allgemeinen gilt einerseits als bestätigt, andererseits ist diese aber so komplex und fallspezifisch, dass allgemeine Heilprognosen oder Aussagen über die Wirkung bei Krebserkrankungen nicht möglich sind.
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CANNABIS SYNERGISTIK Über die kombinierte Anwendung von Hanf und anderen Kräutern Text und Fotos von Johan N. Iskraut
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Ganz gleich, ob wir Cannabis mittels eines Vaporizer, einem Joint oder oral einnehmen, kann die Kombination mit einem anderen Kraut eine durchaus interessante und lohnenswerte Angelegenheit sein; sowohl als Tabakersatz sowie im Sinne einer synergistischen Modulierung der Cannabiswirkung, aus genüsslichen, aber auch aus therapeutischen Gründen. Vieles ist denkbar und möglich. Afrikanisches Löwenohr (Leonotis leonurus) - Temp. 150 - 180 °C In Südafrika ist das Löwenohr als „Wild Dagga“ (dt. Wilder Hanf) bekannt, was auf die beruhigenden und euphorisierenden Eigenschaften dieser hübsch blühenden Pflanze hinweist. Allerdings wirkt der Lippenblütler diesbezüglich deutlich subtiler, als es beim Cannabis der Fall ist. Dennoch wird das Kraut in seiner Heimat gerne als Substitut für die stärker wirksamen Hanfblüten geraucht. Von ethnomedizinischer Relevanz sind sowohl die Blätter, die Stängel als auch die Wurzel des Löwenohrs. Traditionelle
Indikationen sind unter anderem Angstzustände, Bluthochdruck, Epilepsie, Fieber, Hautkrankheiten, Kopfschmerzen, Krämpfe und Schlangenbisse, wozu die potenten Pflanzenteile geraucht, als Dekokt eingenommen oder äußerlich zur Anwendung gebracht werden. Auffällig ist, dass sich das Indikationsspektrum des Löwenohrs in vielerlei Hinsicht mit dem von medizinischem Cannabis deckt. Daher kann es für eine synergistische Beeinflussung der Heilwirkung durchaus sinnvoll sein, beide Gewächse in Kombination einzunehmen. Hanf und Löwenohr vertragen sich sehr gut.
Damiana (Leonotis leonurus) - Temp. 150 - 180 °C Das aromatische Kraut dieses in Amerika vorkommenden Strauchs ist seit langen Zeiten als tonisierendes Heilmittel bekannt. Eingesetzt wird es als solches traditionell beispielsweise bei Erkrankungen der Blutgefäße, Erkältungen, Infektionskrankheiten, Menstruationsstörungen und Verdauungsbeschwerden. Am verbreitetsten ist aber sicherlich die Verwendung als Aphrodisiakum, als Entspannungsmittel sowie als milde Stimulans. In Kombination mit Cannabis wirkt Damiana in einer leichten Verstärkung der Entspannung und Euphorie, weshalb es für viele Nutzer ein beliebter Tabakersatz ist. Der sich durch eine Vermischung verändernde Geschmack ist
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allerdings nicht jedermanns Sache. Wer den Cannabisgeschmack nicht verfälschen möchte, der vaporisiert die beiden Kräuter daher am besten nacheinander und nicht gleichzeitig.
Johanniskraut (Hypericum perforatum) Temp. 170 - 190 °C Das in Europa heimische Johanniskraut ist eines der beliebtesten Naturarzneien, wenn es um die Behandlung von leichten Depressionen geht. Üblicherweise wird es dazu als Tee oder als Ölauszug (Rotöl) appliziert. Geraucht oder vaporisiert wird es hingegen nur selten, obschon auch diese Anwendung möglich ist, auch in Kombination mit Cannabis. Zusammen eingenommen kommt es zu einer leichten Verstärkung der antidepressiven und angstmindernden Cannabiswirkung. Am stärksten wirkt diese Kombo jedoch nicht nach dem Vaporisieren, sondern infolge einer oralen Zufuhr, beispielsweise dann, wenn Johanniskrautöl und Cannabisöl (kein Hanfsamenöl) gemischt werden. Einige Personen schätzen auch den
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positiven Synergismus zwischen Johanniskrautöl und CBD-Öl. Es ist jedoch zu beachten, dass Johanniskraut, unabhängig der Applikationsform, das volle Wirkpotenzial erst infolge regelmäßiger Anwendungen entfaltet.
Kamille (Matricaria chamomilla) Temp. 120 - 200 °C Die getrockneten Blüten der Kamille eignen sich aus mehreren Gründen für eine Kombination mit Cannabis. Denn einerseits schmecken sie ausgesprochen gut und können daher das Geschmackserlebnis positiv beeinflussen; vor allem dann, wenn das Hanfprodukt mal nicht so gut schmeckt, wie es eigentlich sollte. Andererseits haben inhalierte Kamillenblüten eine beruhigende, entzündungshemmende und schleimlösende Wirkung, die sich sehr gut zur Linderung einer Erkältung und anderen Symptomen sowie für eine leichte Verstärkung der entspannenden und einschlaffördernden Cannabiswirkung eignet. Eine Intensivierung der Cannabis-Psychoaktivität bewirkt die Kamille allerdings nicht.
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KAMILLE
Kanna
(Sceletium tortuosum) Temp. 150 - 180 °C
Johanniskraut
KATZENMINZE
Kanna ist ein sukkulentes Mittagsblumengewächs aus dem Süden Afrikas, dass aufgrund seiner euphorisierenden und stimulierenden, und je nach Set und Setting auch aphrodisierenden Wirkung in seiner Heimat schon lange als rekreative Genussdroge sowie als Heilmittel zur Linderung von Angstzuständen, Depressionen und Schmerzen eingesetzt wird. Die getrockneten und fermentierten oberirdischen Pflanzenteile („Kougoed“) können gleichermaßen geraucht, geschnupft oder oral zugeführt werden. Die Kombination von Kanna und Cannabis wird üblicherweise als sehr synergistisch beschrieben. Als Mixtur geraucht oder vaporisiert, kann die Wirkung des Kou-
goeds das Cannabis-High ungemein intensivieren, sowohl auf der euphorisierenden als auch auf der psychedelischen Ebene. Es sollte sich daher langsam an die individuelle Idealdosis herangetastet werden. Zu beachten ist, dass die auf dem Markt erhältlichen und in Pulverform vorliegenden Kanna-Extrakte entsprechend ihrer jeweiligen Potenz immer niedriger dosiert werden, als das fermentierte Trockenmaterial.
Katzenminze (Nepeta cataria) Temp. 110 - 150 °C Die von diesem Lippenblütler ausgehenden Aromen können auf geschlechtsreife Katzen eine anziehende Wirkung haben, weshalb man dieses Gewächs auch als Katzenminze bezeich-
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Damiana
net. Um eine Art aus der Gattung der Minzen handelt es sich allerdings nicht, jedoch gehören beide Gattungen derselben Familie an. Für Heilzwecke wurde die Katzenminze früher bevorzugt als Tee zubereitet und als Beruhigungsmittel sowie bei Erkältungen, Grippe und Magenverstimmungen empfohlen. Das Wirkspektrum wird als antibakteriell, appetitanregend, entgiftend, entspannend, euphorisierend, fiebersenkend, krampflösend, schmerzlindernd und schweißtreibend beschrieben. Was die Psychoaktivität der Pflanze betrifft, scheiden sich die Geister. So wird
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von manchen Usern eine angenehme Entspannung beschrieben, andere hingegen konnten sogar eine leichte psychedelische Wirkung feststellen, die sich unter anderem in einer Intensivierung der Farbwahrnehmung äußerte. Es gibt aber auch sehr viele Personen, die auf der psychoaktiven Ebene überhaupt keine Effekte bemerkt haben, unabhängig davon, ob sie die Pflanze geraucht bzw. vaporisiert oder als Tee eingenommen haben. Etwas anders verhält es sich, wenn Katzenminze in Kombination mit Cannabis zur Anwendung gebracht wird; dann ist der Konsens über ein psycho-
Kratom
aktives Wirkverhalten deutlich größer. Die meisten Personen beschreiben eine deutliche Intensivierung der Cannabiswirkung, gelegentlich wird sogar von einem leichten „Trip“ gesprochen, der rund 15 bis 30 Minuten andauern kann.
Kratom (Mitragyna speciosa) - Temp. 175 - 200 ° C Die bitter schmeckenden und über eine Anbindung an die endogenen Opioidrezeptoren wirkenden Blätter des Kratombaums werden üblicherweise oral
eingenommen, bevorzugt als Kapsel, Tee oder in Schokolade, Shakes und Joghurt verarbeitet. Sie können aber auch geraucht oder vaporisiert werden, jedoch wirken sie dann signifikant schwächer. Der inhalierte Kratom-Rauch bzw. -Dampf hat eine leicht euphorisierende und stimulierende Wirkung, die sehr gut mit Cannabis harmonisiert und der oftmals müde machenden Wirkung von Haschisch oder einem Indica-Gras auf sanfte und verträgliche Weise entgegenwirkt. Gleichzeitig kann es aber auch zu einer Intensivierung des subjektiven Rauscherlebens kommen. Zudem ist Kratom bei einigen CBD-Gras-
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Nutzern sehr beliebt. Wird Kratom hingegen in höherer Dosierung oral zugeführt, und dazu möglicherweise noch Cannabis konsumiert, treten primär sedierende Effekte auf, die mitunter so stark sein können, dass man ungewollt einschläft oder anderweitig in die geistigen Welten eintaucht; auch an Plätzen, die dafür möglicherweise eher ungeeignet sind. Infolge des Rauchens ist eine solche Wirkung aber so gut wie ausgeschlossen. Ethnomedizinisch ist Kratom als Mittel zur Behandlung von Verdauungsstörungen, chronischen Schmerzen und Libidostörungen bekannt, weiterhin kann es bei Alkohol- oder Opiatabhängigkeiten den Entzug erleichtern. Alles in allem sehr ähnlich zum medizinischen Nutzen von Cannabis, sodass sich zur Linderung von Angstzuständen, Krämp-
fen, Schmerzen, Stresssymptomen u.a. je nach persönlicher Präferenz auch eine Kombination dieser beiden Naturstoffe anbieten kann. Eine regelmäßige Einnahme von Kratom ist aufgrund des potenziellen Abhängigkeitsrisikos allerdings zu meiden!
Minze (Mentha spp.) - Temp. 120 - 140 °C Die Blätter der Minze gehören zu den beliebtesten Kräutern für einen Tabakersatz. Der Geschmack ist sehr angenehm und gibt im Prinzip jeder Rauchmischung eine erfrischende Note. Volksmedizinisch relevant ist die Minze unter anderem zur Linderung von Übelkeit und Husten. Die zentrale, beim Rau-
KANNA
Tabak
chen oder Vaporisieren feststellbare Wirkung des im Blattmaterial vorliegenden Hauptinhaltsstoffes Menthol ist eine schleimlösende und kühlende. Da die Minze über keine psychoaktiven Eigenschaften verfügt, und auch nicht dazu imstande ist, die Cannabiswirkung zu verstärken, geht es bei der Kombination aus Gras und Minze in erster Linie um geschmackliche und hustenlindernde Aspekte. Die Wir-
kung ist vergleichbar mit dem Monokonsum von Cannabis. Daher sind die getrockneten Blätter in erster Linie für alle jene interessant, welche die Cannabiswirkung am liebsten unverfälscht genießen möchten, zum Einsparen aber nach einem wirkneutralen „Streckmittel“ suchen. Welche Minzart letztlich verwendet wird, ist von der individuellen Vorliebe des Konsumenten abhängig, geeignet sind zum Beispiel
Afrikanisches Löwenohr
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die grüne Minze, die Pfefferminze sowie die Wasserminze.
Tabak (Nicotiana tabacum) - Temp. 120 - 150 ° C Von vielen Personen geächtet, wird die Kombination aus Cannabis und Tabak von anderen aufgrund ihrer synergistischen Eigenschaften geschätzt und
dem Cannabis-Monokonsum vorgezogen. Der große Nachteil an dieser Kombo ist sicherlich die suchterzeugende und potenziell gesundheitsschädliche Wirkung des Tabaks, obschon natürlich auch der inhalierte Rauch von anderen Pflanzen nicht das Gesündeste ist. Was die synergistische Wirkung dieser beiden Naturstoffe betrifft, sind sich meisten Konsumenten dahingehend einig, dass das Cannabinoid-High durch die gleichzeitige Zufuhr des Tabaks
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eine beruhigende Note bekommt, durch die sich der Hanfrausch wesentlich einfacher kontrollieren lässt. Persönlich sind mir auch Personen bekannt, die nach einer versehentlichen Überdosis, wie es bei Verwendung eines potenten Extraktes schnell passiert sein kann, eine Zigarette rauchen, um damit der Hanfwirkung ein Stück weit entgegenzuwirken und sich sozusagen wieder zu „erden“. Allerdings widersprechen solche subjektiven Erfahrungen einer
2009 in der Zeitschrift „Inhalation Toxicology“ veröffentlichten Studie, die zu dem Ergebnis kam, dass Tabak die Verdampfungseffizienz von THC bis zu 45 % erhöhen kann. Um es mit anderen Worten zu sagen: Tabak wirkt der Cannabiswirkung nicht entgegen, sondern er verstärkt diese sogar. Um aber tatsächlich etwas Stichhaltiges zu diesem Thema sagen zu können, sind zweifelsohne noch weitere Forschungen auf diesem Gebiet erforderlich.
Im Bauch des Monsters IPA EXTRAKTION: SKALIERBAR, ZERTIFIZIERT & EFFIZIENT von Bernhard Anzbรถck | Mile High Labs
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Schottland hat sein Loch Ness, in Norwegen beherrschen Kraken die Meere und Deutschland hat seine Varietät an Rasselböcken, Wolpertingern und anderen Fabelwesen. In Amerika jedoch, finden wir ein neues Monster auf den Hanffeldern von Colorado, welches im Gegensatz zu denen, die uns in der Kindheit nachts nicht schlafen liessen, real ist und die CBD Industrie revolutioniert. Das Mile High Monster ist die neueste Innovation von Mile High Labs, einem der größten Hersteller des aus dem Nutzhanf gewonnenen Cannabidiol (CBD). Das Monster ist eine patentierte und modulare Extraktionsanlage, welche bis zu 50 Äcker Hanf am Tag in ein Voll-Spektrum Öl verarbeitet, welches die Grundlage für die in der Folge daraus erstellten CBD Produkte bildet. Ein einziges Monster erhöht die Produktionskapazität ihres amerikanischen Erfinderunternehmens um mehr als 500 Prozent auf bis zu 10 Tonnen im Monat. Es ist eine eigens im Haus entwickelte Technologie, basierend auf einem modularen System, welches aus multiplen Extraktions-Skids besteht, um es direkt an der Seite der Hanf Felder zu platzie-
ren. Somit entfällt für den Hanfbauern natürlich auch das Risiko eines Verlustes der Biomasse während des Transportes zu einem weiterverarbeitenden Unternehmen. “Vor drei Jahren, existierten weder die Technologie noch die Maschinen, um CBD für industrielle Abnahmemengen zu erzeugen,” sagt Stephen Mueller, Gründer und Geschäftsführer von Mile High Labs. “Das Monster schließt diesen kritischen Engpass im Produktionsprozess und erlaubt es uns die Produktionskapazitäten auf eine effiziente Art und Weise deutlich zu erhöhen.” Hanf, oft auch Biomasse genannt, füttert das Monster, welches im Anschluss das Öl aus der Pflanze extrahiert. Das “Rohöl” wird danach in die Produktionsstätte transportiert, wo es getestet, aufbereitet und veredelt wird, bis reines CBD übrig bleibt. Das Resultat ist ein farbloses sowie geruchloses, flockiges Pulver, welches wir alle als CBD Isolat kennen und welches die Hauptzutat auf dem Markt für viele CBD Produkte wie Tinkturen, Vape-liquids und viele mehr ist. Anfang des Jahres hat sein Erfinderunternehmen das erste Monster auf einem landwirtschaftlichen Hanfbetrieb in Colorado installiert. Langfristig abgeschlossene Partnerschaften geben Hanfbauern die Sicherheit, trotz Erhöhung deren Anbauvolumens, einen zuverlässigen Käufer für ihre Biomasse
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zu haben. Für Mile High Labs hat es den Vorteil sich eine qualitativ hochwertige und sichere Biomasse zu sichern, um die steigende Nachfrage am globalen CBD Markt zu bedienen. Jedes Monster wird von hauseigenen Spezialisten, bei Bedarf 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche, unter Einhaltung der vom Unternehmen etablierten und extern geprüften Endto-End GMP Richtlinien betrieben, um denselben strengen Standards, wie auch im Rest der Produktionskette, zu folgen. “Wir befinden uns in einer rasant schnell wachsenden Industrie und somit ist es essenziell sich auf Wissenschaft und Technik zu fokussieren. Es gibt nicht viele Unternehmen welche hochqualitative CBD Produkte produzieren können, geschweige denn eine große Menge davon,” meint Mueller. “Dies ist unser Wettbewerbsvorteil.” Großer und schneller Wachstum ist
nicht nur ein amerikanisches Phänomen. Während der amerikanische CBD Markt laut Experten im Jahr 2023 bis zu $23,7 Billionen US Dollar wert sein soll, wird ebenso erwartet, dass Deutschland im selben Jahr zum größten europäischen CBD Markt aufsteigen wird. Ebenso wird laut der renommierten Brightfield Gruppe der gesamte europäische CBD Markt bis 2023 um 400% pro Jahr auf bis zu 1.5 Billionen € wachsen. Dies kommt dem hungrigen Monster und dessen Erfinderunternehmen natürlich zu Gute. Anfang des Jahres hat Mile High Labs ebenso nach Europa expandiert, wo ein Büro in London sowie ein Logistikzentrum in Belfast, Nordirland eröffnet wurde. Von hier aus die angebotenen Produkte zu den europäischen Geschäftspartnern versendet werden. Des Weiteren werden derzeit eine Vielzahl an Forschungsprojekten
mit europäischen Lebensmittelunternehmen durchgeführt, um ein tieferes Wissen über die Wirkung und den Nutzen von CBD in Getränken und Speisen zu erforschen. "CBD ist ein faszinierendes Molekül, bei welchem wir erst am Beginn seiner Erforschung stehen,” meint Mueller. “Wir sind sehr stolz, sowohl mit amerikanischen als auch europäischen Universitäten zu kooperieren, um mehr über die Inhaltsstoffe, den Einsatz und den Vorteilen von CBD zu lernen.“ Obwohl Mile High Labs auf die Produktion von CBD Isolat spezialisiert ist, hat es seine Bulk Produktlinie über die letzten Monate erweitert und es werden nun ebenso ein qualitativ hochwertiges THC-freies Destillat, sowie zwei wasserlösliche CBD Produkte produziert. Auch vertreibt das Unternehmen Tinkturen, Topicals und Vape-Liquids
als Private-label- und White-label-Lösungen, welche über die kommenden Wochen noch mit Kosmetikprodukten erweitert werden. In diesem Sinne wurde im Juni 2019 ebenso eine 400.000 m2 große ehemalige Novartis Fabrik in Denver, Colorado akquiriert, um die steigende Nachfrage an Private- und White-label Produkten zu befriedigen und um den rigorosen Fokus auf Training, Forschung und Entwicklung in der CBD Industrie fortzuführen. Es kommen, wie auch auf andere weltweite Märkte, sehr aufregende Zeiten auf den deutschen, österreichischen und Schweizer CBD Markt zu und wir befinden uns womöglich am Beginn einer neuen Ära in unserer Gesellschaft, in welcher Hanf allgegenwärtig ist und somit jeder die erstaunlichen Vorteile, der in dieser Pflanze enthaltenen Moleküle, genießen kann. Vielleicht wird in einigen Jahren ja darüber gesprochen, dass alles mit dem
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Mile High Labs Monster, welches in den amerikanischen Bergen zu Hause war, begonnen hat. Das ist auf alle Fälle
eine Geschichte, die ich gerne erzählen mÜchte.
M U TT E R NAT U R F RISST I H R E K I N DE R : WIE SCHÄDEN DURCH UNSACHGEMÄSSE LAGERUNG VON CANNABIS ENTSTEHEN Benjamin Patock | Head of International Relations bei Boveda Inc.
Auf der ganzen Welt stecken Grower viel Zeit und Energie in die perfekte Aufzucht ihrer Pflanzen, sei es beruflich oder aus Leidenschaft. Es wird viel experimentiert und optimiert: Saatgut, Klone, Erden, Substrate, Dünger, Booster, Licht, wann flushen, wann ernten – alles ist regelmäßig auf dem Prüfstand bis ein möglichst perfektes Ergebnis erzielt wird. Das Ziel dabei: Die
größten, schönsten und aromatischsten Blüten. Daher ist es normal, dass jeder der Ernte entgegenfiebert. „Croptober“ (Wortspiel aus dem englischen Wort Crop für Ernte und dem Erntemonat Oktober) wird dann schnell zum vorgezogenen Weihnachtsfest. Und auch der Gang zur Apotheke ist – zumindest wenn die Lager dort auch entsprechend gefüllt sind – immer ein gutes Gefühl.
Die unterschätzten Faktoren: Curing und Lagerung Nach der Ernte ist der Prozess jedoch lange nicht beendet. Die erhaltenen Blüten wollen so schnell aber gleichzeitig so schonend wie möglich getrocknet werden, um Schimmel zu verhindern. Nach dieser ersten Trocknung, werden die Blüten in der Regel in geschlossene Behältnisse umgefüllt, um sie dort für 2-8 Wochen (oft auch viel länger) nachreifen zu lassen. Dafür gibt es vielerlei Begriffe und nicht alle werden korrekt benutzt. Wir wollen daher den englischen Begriff Curing verwenden, der eigentlich eine Reifetrocknung beschreibt, wie sie etwa bei Schinken üblich ist. Es handelt sich also um eine weitere Trocknung? Nicht so ganz. Denn im Grunde hat das Umfüllen in Gefäße genau einen Zweck: weiteres Austrocknen deutlich zu verlangsamen und den Wassergehalt der Blüten so konstant wie möglich zu halten. Ansonsten könnte man alles ja auch weiterhin an der offenen Luft hängen lassen. Je nachdem wie gut das gewählte Behältnis also ist – und das gilt für die Medizin aus der Apotheke gleichermaßen – desto besser ist das Ergebnis.
Wasseraktivität ist der Schlüssel Um zu verstehen, welche Prozesse in
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der Blüte bei welcher Feuchtigkeit ablaufen, muss man zunächst das Wort Feuchtigkeit definieren. Es gibt nämlich zwei Begriffe, die oft miteinander verwechselt werden. Die absolute Feuchtigkeit beschreibt sämtliches in der Blüte befindliches Wasser, die Wasseraktivität hingegen nur den Teil des Wassers, der ungebunden und frei beweglich ist – und damit für biochemische Prozesse zur Verfügung steht. Man stelle es sich vereinfacht so vor: Wenn man eine Pflanze auspresst, erhält man ihren Saft. Das ist das aktive Wasser (angereichert mit den ausgespülten sekundären Pflanzenstoffen, wie z.B. Terpenen – doch dazu später mehr). Der Teil, der zurückbleibt, ist das gebundene Wasser. Die Wasseraktivität ist also entscheidend, da nur dieser Teil für die Pflanze nutzbar ist. Von ihr hängen die wichtigsten Prozesse ab – zum Guten wie zum Schlechten. Zudem ist die Wasseraktivität universal und nicht wie die Gesamtfeuchtigkeit von Pflanze zu Pflanze oder je nach Zustand der Pflanze unterschiedlich. Cannabisblüten können zum Beispiel bei 12% absoluter Feuchtigkeit eine Wasseraktivität von 0.35 bis 0.65 aufweisen.
55% - 65% relative Luftfeuchtigkeit ist ideal Doch welche Wasseraktivität ist nun für Curing und Lagerung von Cannabisblüten zu empfehlen – und warum? Die
ASTM (www.astm.org) ist eine globale Organisation, die sich für Standards in den verschiedensten Bereichen einsetzt. Dort gibt es ein Komitee aus rund 400 unabhängigen Experten aus der Fachindustrie und verwandten Branchen, die sich allein mit Cannabis auseinandersetzen und einstimmig Standards verabschieden. Dort wurde festgesetzt, dass getrocknete Cannabisblüten bei einer Wasseraktivität von 0.55 bis 0.65 zu lagern sind. Klingt erst mal kryptisch, ist aber leicht zu überprüfen. Da Wasseraktivität das „bewegliche“ Wasser beschreibt, verändert sie sich immer analog zur relativen Luftfeuchtigkeit im Umfeld der Blüte. Das Stichwort ist: Osmose. Wenn das Um-
feld trockener ist als die Blüte, verdunstet das Wasser und sie trocknet aus. Wenn die Umgebung hingegen feuchter ist, wird auch die Blüte feuchter. Wenn wir also die Feuchtigkeit in einem geschlossenen Gefäß mit einem handelsüblichen Hygrometer (bitte regelmäßig kalibrieren!) messen, kennen wir damit auch automatisch die Wasseraktivität: 0.55 – 0.66 sind nichts weiter als 55%65% relative Luftfeuchtigkeit.
Schimmelgefahr und verräterischer Duft Die
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65% Luftfeuchtigkeit (bzw. 0.65 Wasseraktivität) ergibt sich ganz einfach daraus, dass Hefen, Schimmelsporen und andere schädliche Bakterien diese mindestens brauchen, um zu wachsen. Bleibt man darunter, ist man vor Schimmel ziemlich sicher. Das erklärt nun final auch, warum Blüten zunächst an der freien Luft trocknen, bevor sie in die Gefäße gepackt werden. Man muss die Wasseraktivität um jeden Preis unter 0.65 bekommen, sonst besteht Schimmelgefahr! Unterhalb von 55% Luftfeuchtigkeit hingegen verlangsamen sich nicht nur eine ganze Reihe nützlicher Curing-Prozesse in der Pflanze, es kommt auch noch zu einem weiteren Verlust, der mitunter sehr erheblich sein kann. Viele der Aromastoffe der Cannabisblüte, auch Terpene genannt, sind sehr flüchtig (deshalb kann man sie ja auch so gut riechen!) und werden mit der Verdunstung des Wassers aus den Pflanzenhaaren (genannt Trichomen) der Blüte
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geschwemmt. Je trockener die Blüte, desto höher der Verlust – bis hin zum Verlust der strukturellen Integrität. Die Trichome verkümmern und brechen schließlich ab. Wenn Blüten also einen tollen Duft abgeben, ist das demnach eher ein Zeichen dafür, dass sie nicht optimal gelagert werden. Denn die Terpene in der Nase sind nicht mehr in den Trichomen. Guter Duft geht also immer auf Kosten von Geschmack und Wirksamkeit. Mutter Natur holt sich so einfach zurück, was vorher mühevoll angezüchtet wurde.
Ein schützender Mikrofilm aus Feuchtigkeit Möchte man also einen möglichst hohen Terpengehalt in der Blüte bewahren, muss man demnach die Verdunstung von Wasser aus der Blüte unterbinden. Das Aufbewahren in gut schließenden
Gefäßen ist dabei nur der erste Schritt. Pilotstudien haben gezeigt, dass selbst in geschlossenen Behältnissen die Verdunstung fortgesetzt wird, wenn die Luft darin trockener als die Blüten ist. So wurden in einer Studie des Unternehmens Boveda Blüten des Strains Girlscout Cookies für 6 Wochen in Einmachgläsern geschlossen gelagert und wiesen dann trotzdem im Durchschnitt 15% weniger Terpene auf. Um diese Herausforderung zu bewältigen, bedient man sich am besten des gleichen Prinzips. Erhöht man die relative Luftfeuchtigkeit im Umfeld der Blüten auf ein perfektes Niveau, legt sich ein wenige Moleküle starker Film aus Feuchtigkeit um die Trichome, der die Osmose und damit die Verdunstung des Wassers aus der Blüte stoppt und die Terpene darin einschließt. Die Blüten bleiben so nicht nur perfekt in ihrer Konsistenz, sondern auch länger aromatisch. Für das volle Aroma braucht man den Mikrofilm an Feuchtigkeit nur wieder aufzubrechen, z.B. durch aussetzen an der trockenen Luft und/oder zerkleinern der Blüten.
Achtung: Befeuchter ist nicht gleich Befeuchter! Also: Ein kurzer Sprühstoß aus der Pflanzenspritze und gut? Oder etwas Apfelschnitzer? Orangenschale? Salat oder Brot? Die Liste an Hausmitteln ist wahrlich nicht kurz. In Wahrheit sind alle diese Methoden leider mehr als
ungeeignet, weil alle diese Dinge eine Wasseraktivität von 75%-90% haben und daher Schimmelwachstum unterstützen. Zur Erinnerung: Über 65% wächst Schimmel, unter 55% verliert man Terpene. Wenn einem die Gesundheit wichtig ist, sollte man also zu einem professionellen Befeuchter greifen. Professionelle Lösungen gibt es einige am Markt und sie sind nicht teuer. Allerdings gibt es auch hier Qualitätsunterschiede. Jeder Anbieter möchte natürlich sein Produkt bestmöglich verkaufen. Marktführer Boveda nutzt zum Beispiel seit über 22 Jahren Salzwasser-Lösungen in deren patentierten Befeuchterbeuteln, was sich millionenfach bewährt hat. Andere, neuere Anbieter setzen dagegen scheinbar bewusst auf salzfreie Lösungen, etwa aus Glycerin, und bieten darüber hinaus z.B. eine scheinbar nützliche Indikatorkarte (die mit einer Genauigkeit von +/- 10% bei einem Spielraum von 55-65% Feuchtigkeit allerdings nicht wirklich viel hilft). Die gute Nachricht ist: Man muss sich nicht durch die Marketingversprechen der Unternehmen quälen. Die 400 unabhängigen Experten der ASTM haben in ihrem aktuell gültigen Standard bereits im Jahr 2018 klar festgelegt, dass Salzwasser-Beutel alternativlos sind. Der Grund dafür ist auch recht einfach: Nur Salzwasserlösungen bieten einen genügend großen Puffer, um Feuchtigkeitsschwankungen abzufangen. Die Grafik oben zeigt: Auf dem Glycerin-Beutel
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mag zwar 62% stehen, er ist aber nicht in der Lage ein Pfund Blüten von 40% auf 62% zu befeuchten. Der Salzwasser-Beutel schafft das ohne große Probleme in einem Bruchteil der Zeit. In diesem Versuchsaufbau würde man sogar drei Glycerin-Beutel benötigen, um den gleichen Effekt zu erzielen. Diese Zahlen machen es der ASTM einfach, und sprechen eine deutliche Sprache. Zumal es bei der Aufnahme von Feuchtigkeit, und damit dem Schimmelschutz, ähnlich gelagert ist.
Fazit: Salzwasser-Befeuchter sind der Industriestandard Wer viel Mühe in die Aufzucht seiner Blüten steckt oder einen hohen Qualitätsstandard von den Blüten aus der Apotheke erwartet, sollte sich demnach Gedanken machen, wie die Lagerung zu gestalten ist. So sind auch die bisher im Markt befindlichen Verpackungen von medizinischem Cannabis bisher am nur bedingt geeignet, die Austrocknung und damit den Terpenverlust wirkungsvoll zu verhindern. Professionelle Befeuchtungslösungen stellen daher eine gute und günstige Hilfe dar – auch wenn man dort unbedingt auf Qualität achten sollte, um zu verhindern, dass wertvolle Stoffe in die freie Natur zurückgehen, bevor sie im menschlichen Körper waren.
Artikel auf Deutsch: www.hanf-magazin.com/dn6
INTERPENING - CANNABIS SOMMELIER EXPERTISE FROM USA INTERVIEW WITH MAX MONTROSE FROM TRICHOME INSTITUTE David Neunhäuserer
Cannabis use for recreational purposes was pushed into the underground by prohibition but has become continuously more accepted by the general public through gradual legalization in
recent years. It can be said that the intoxicating substance is moving ever more from the back rooms and cellars into the center of western society. In the tolerant states of the USA, it has there-
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fore become as normal as opening a bottle of wine or a can of beer to consume potent cannabis flowers. But due to the prohibition, we unfortunately do not have an accompanying form of consumer culture as we know it from other culinary resources such as cheese, beer, coffee, etc. A wine sommelier uses his expertise to make an informed and fitting recommendation as to what wine best suits the taste of any given customer. This is also possible with cannabis and will become increasingly important over the next few years as legalization progresses. The basic question here is: what exactly do I intend to consume, how high is the quality and what is its effect? First of all, it has to be said that cannabis is a bit more difficult than wine, as psychoactivity can vary from person to person. Since THC is biphasic, consuming a small amount may have the opposite effect to a larger amount of the exact same substance. However, using a methodology, one can find out to what extent a variety tends to be sedative or, on the contrary, stimulating. It is also possible, as in wine, to deduce a flower's quality by inspecting it. This is mediated by the Trichome Institute from the USA. Max Montrose, the institute's founder and president, is a major authority in the cannabis industry and a key educational advisor to the business, government, and public sectors for cannabis-related projects. Max specializes in cannabis safety, education and awareness. He works with lawyers, doctors and scientists in the
cannabis industry to understand, to discover, and to educate people about the truths and complexities of the cannabis plant. Max created Interpening, the art and science of the cannabis sommelier. As the creator of the Interpening book and tools, and as the producer of the Trichome Institute’s online courses, Max is continuously researching cannabis to provide the world with proper education about this amazingly complex and beautiful plant. We asked him these three questions: When evaluating cannabis flowers, is it possible to estimate not only quality but also what effect it may have on the consumer? Well, you just touched on the sole purpose of Interpening (Interpreting –terpenes). Interpening requires cannabis-expertise as serious as those of a sommelier when it comes to wine, a cicerone with beer, and a cheese-monger with his product. Most “cannabis experts” don't actually know very much about the substance they're working with. Many who claim expertise have grown, smoked and sold it for years or even decades, but they don't have fundamental expertise, although many of them think they do. What's interesting is that while other similar industries like beer, wine, and cheese have been around for thousands of years, cannabis is brand new. This, unfortunately, means that regula-
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tions like labeling laws, quality assurances, lab-testing, and a set shelf-life are not yet in place. Even on the legal market buds can be sold old, moldy,
something is done wrong during production. We have mandated lab testing throughout all of the legal markets here in The
unripe, with no flush, with bugs - poor- U.S. and in Canada, but no one is testquality flowers that shouldn't be con- ing for genuine product quality, only for sumed. Being a wine sommelier is fun chemotype. Chemotype means chemiand interesting - it's really cool to know cals such as cannabinoids, heavy meta library's - worth of information about als, pesticides, and microbial. Things a specific subject, no matter what that like ripeness, flush, insects, age, seeds, subject is - but their work isn't consid- and much more go under the radar. ered important in the way that interpen- They also don't test for psychotropic ing is, as there is so much room for can- direction, for example the difference nabis to be harmful to the consumer if between "Indica" strains (which are
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sedative), and "Sativa" (which are stimulating). The point is in our cannabis industry, unlike in the beer industry, if you ask for an “IPA” at the “dispensary” they might serve you a “Pilsner”. Meaning if you ask for “Blue Dream”, who knows what you’re actually getting or whether what you're purchasing is safe for consumption. Cannabis today is bought and sold based on two primary factors, and they're two things that don't actually make a lot of sense: strain name, and THC-percentage. Most people believe that strain name correlates to a specific flower type (which simply isn't true) and that THC% equates to the potency of the plant, which is a half-truth. While of course it is important how much THC is
in the plant, it will only affect you if the terpenes in the plant are fresh. So while the lab tests do tell you whether cannabis is halfway safe to consume, they don't give you any clue as to what kind of experience you'll have. Interpening, on the other hand, can give anyone the tools for deducting the quality and psychotropic effect of a plant, regardless of strain name and other false labels. We teach people how to use three different cranial nerves to assess where each flower falls on the spectrum of effect. We also give instruction in dissecting the flower in full and examining every one of the qualitative indicators. Anyone can do this without any lab equipment, but you need to know where to look. The multi-billion-dollar cannabis industry - including the highly
regulated medical marijuana markets of the US - do not have quality testing and do not accurately asses potency or effect type. That's why it's important to take the tools into one's own hands and use the many books and courses that are available on interpening. Rumors and myths are spreading among young growers. One rumor is that it's possible to influence the color of a plant during the growth process; it centers on the idea of purple cannabis. Is this true? Are purple strains special and do they have any features that make them better than the rest? Yes, this is a really great question and one that we actually cover specifically in our course and in our textbook. We have a section that focuses on colored cannabis, both artificial and naturally occurring. The reason some cannabis plants naturally turn purple is a process called anthocyanin biosynthesis. When a plant gets cold, it loses a lot of its lifeforce energy, and it kind of tightens up the way you do when you're chilly. The plant is rearranging its chemistry so that it can put more energy into the essential things such as seed production. The by-product of this is a flavonoid that turns purple, just as the leaves on trees turn different colors in the fall. BLM cannabis, “broad-leaf-marijuana”, is generally from the subspecies Afghanica, which evolved at a high altitude in the mountains of Afghanistan where it gets cold and snows. That's why plants
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from this genetic lineage naturally turn purple when suffering “cold stress”. So is purple weed better? We think the naturally occurring purple cannabis is pretty cool from a uniqueness perspective. But is it better quality weed? No it isn't. Potent, high-quality, very dark purple cannabis does exist, and I have smoked it, but it definitely isn't the norm. If a plant has been bred for its color, that means it hasn't been bred for its cannabinoids or terpene content. So it's common for purple plants to have a very low chemical value. Meaning it looks cool, but the smell and effects are generally weak. It is rarer to find potent, high quality, very dark purple cannabis, but it exists and I have smoked it. Is it also possible to simply dye the flowers purple? Yes. It is rare in both the black and the white market but it does happen. There's a product you can buy called Purple MaxxTM that is made especially for this. We've even seen pictures of cannabis that's been dyed bright blue. Where I live in Colorado, growing cannabis indoors in the basement, we are able to change BLM-plants' color using natural processes by dousing them in cold air from outside and using cold water when feeding them; before long they've turned bright purple. It does look cooler, which makes it more desirable, but it doesn't increase the terpene or cannabinoids at all.
How should I imagine a trichome? Some describe it as a gland; sometimes it is depicted as the crystal that contains the active ingredient. What is its significance, materially and chemically? So, cannabis trichomes are made out of different types of fatty lipids. You have to understand that there are hundreds of different types of trichomes in the world. If you follow us on social media (@Trichome.Institute), you'll see trichomes that are carnivorous, trichomes that are venomous, trichomes that actually feel for the plants the way
our skin does for us. We teach about the difference between glandular and non-glandular; in the new Interpening book that just came out, we publish our discovery of the 7th trichome that exists on the cannabis plant that the rest of science has yet to notice. The world of science knows the cannabis plant has six specific types of trichomes. Two of them are non-glandular and four of them are glandular. We know about the seventh because we've seen it as a team on cannabis we were evaluating together, and we've taken pictures as well. What's fascinating
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about the seventh trichome we found is that it’s a capitate stalked glandular trichome type, commonly found on the tobacco plant and not on cannabis! Around 500 different molecules have been discovered in cannabis trichomes. There are well over 100 cannabinoids, 200 terpenes, and around 20 flavonoids we know of. Trichomes also contain esters, alcohols, acids, and other polyphenols. So Trichomes are insanely complex; they have a blueprint for building cannabinoids in their DNA which is regulated by their environment. If necessary they can change the amount of
cannabinoids being produced, based on nutrients, water, stress, and most importantly light because these plants actually photosynthesize their chemistry. The very first precursor to all the cannabinoids is CBG, Cannabigerol, which actually grows out of terpenes. Terpenes will grow CBG and then CBG acts as a kind of photocopy machine. It will start producing copies of the molecular chain of THC, THCV, CBD, CBN, and all the others at different stages in a plant's flowering time. In the first few weeks of flowering, you will have high
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CBG and low THC; this switches round meinstitute.com. towards the end. The majority of what people 'know to be We train and certify cannabis experts at true' about cannabis are urban myths. a high level. People who take InterpenWe teach people the truth of what is, in ing seriously are buying our books, doa variety of different ways. People who ing our courses, learning the tools and are eager to bust more cannabis myths more. Some people are truly making should check out our Spliff BustersTM the cannabis sommelier - “Interpening� show on YouTube. We check out topics - a career for themselves! For everyone like pure Sativa plants, what a landrace else who just wants to learn some cool actually is, whether Durban Poison is and more truthful things about cannaa landrace, the origin of the strain OG, bis, we are a great resource for that too. what the term OG actually means... If We're building more and more content people want to dig in and learn more online and having a lot of fun with it. about this kind of stuff we also have a ton of content on our website Tricho-
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HANF BAUSTOFF DER ZUKUNFT von Reinhold Straub |Hanf & Kalk
Industriehanf bietet uns im we-
sentlichen zwei Rohstoffe für Bau- und Dämmstoffe. Zum ei-
nen die außen liegende Hanffaser und zum anderen den
holzigen Kern des Stängels, die sogenannten Hanfschäben.
Hanffasern werden schon seit vielen Jahren in Deutschland zum Dämmen von Häusern genutzt. Vor allem im Holzbau lassen sich Hanffasern sehr gut einbringen. Sie haben hervorragende bauphysikalische Eigenschaften und sind in vielen Punkten konventionellen Dämmstoffen voraus. Zum Beispiel: guter Dämmwert, die Fähigkeit Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben, sehr geringe Energiekosten bei der
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Herstellung und eine gute umweltverträglich. Doch nicht jeder möchte ein Holzhaus oder ein Holzständerhaus haben. In vielen Gegenden ist die Massivbauweise zum Beispiel mit Tonziegeln verbreitet und beliebt. Bis heute wissen die wenigsten, dass man auch mit Hanf massiv bauen kann! Die Verbindung von Hanfschäben und Naturkalk ergibt den massiven Baustoff Hanfkalk. Einige kennen die englische Bezeichnung Hempcrete, wobei Hemp für Hanf steht und Crete für Concrete, also Beton. Wir verwenden im Deutschen lieber den Begriff Hanfkalk, da sich Beton und Naturkalk in vielen Punkten unterscheiden. Beton ist ein sehr energieintensiver Baustoff und kann nicht wie Naturkalk aufgrund seiner Porosität Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Das geniale an dieser Verbindung ist die Zusammenführung eines organischen Dämmmaterials den Hanfschäben mit einem mineralischen Bindemittel dem Naturkalk. Hanfschäben haben ebenso wie Naturkalk eine poröse Grundstruktur, da sie in der Pflanze als nährstoffrührende Schicht fungieren. Dadurch ergibt sich eine sehr gute Dämmung und ebenfalls die Eigenschaft Feuchtigkeit auf- und
abgeben zu können. Die beiden Grundstoffe harmonieren perfekt und entwickeln in ihrer Verbindung als Hanfkalk ein wunderbares Zusammenspiel, welches wir im Raumklima der Häuser anhand von sauberer Luft, ausgeglichener Temperatur und Feuchtigkeit wahrnehmen können. Die Vorteile von Hanfkalk kommen besonders bei einer monolithischen Bauweise zum Tragen. Eine monolithische Wand besteht aus nur einem Material. Für eingeschossige Gebäude kann je nach Dachlast aufgrund der Eigenfestigkeit von Hanfkalk ganz auf ein Tragwerk verzichtet werden. Darüber hinaus gibt es verschiedene Möglichkeiten den Lastabtrag im Bauwerk zu gestalten. Die Tragwerksgestaltung hängt von der Planung, dem Baustil und auch der Verarbeitungsmethode des Hanfkalks ab. Eine fundierte Beratung vor Baubeginn mit Experten zahlt sich später in einem reibungslosen und effizienten Bau aus. Die monolithische Bauweise mit Hanfkalk wird in der Oberflächengestaltung mit Naturkalk- oder Lehmputzen aufgrund der ähnlichen Eigenschaften perfekt ergänzt. Eine monolithische Bauweise mit dem richtigen Baustoff löst viele Probleme von mehrschichtigen Wandaufbauten ganz von selbst.
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Feuchtigkeit und in Folge Schimmel treten meist bei hydrophoben Dämmstoffen aus Kunststoff auf, welche keinerlei Feuchtigkeit aufnehmen können. Die moderne Bautechnik versucht, dieses Problem durch die Ausführung einer luftdichten Ebene in der Gebäudehülle zu lösen. Eine Zwangsbelüftung ist dann obligatorisch.
Die vielen Vorteile von Hanfkalk Wirklich Energie sparen! Hanfkalk hat sehr gute Werte im Bereich Wärmespeicherung, Wärmereflektion und Wärmedämmung. Dies führt zu lang anhaltender Wärme im Winter und zu kühlen Räumen im Sommer. Diese Eigenschaft wird zusätzlich vom Effekt der Kondensationsenergie in der Wand unterstützt. Ganz im Gegensatz zu einem konventionellen Mauerwerk müssen Häuser aus Hanfkalk nicht zusätzlich gedämmt werden. Echter Problemlöser bei Feuchtigkeit! Hanfkalk ist ein diffusionsoffener Baustoff und besteht aus vielen sehr kleinen offenen Poren, die Feuchtigkeit aufnehmen und wieder ab-
geben können und so schädliches Kondensat in der Wand verhindern. Im Vergleich zu herkömmlichen Dämmstoffen behält Hanfkalk seinen guten Dämmwert auch in feuchtem Zustand. Hanfkalk reguliert die Feuchtigkeit der Raumluft und hat ähnlich wie Lehm eine reinigende und desinfizierende Wirkung. Naturkalk ist alkalisch und daher natürlicherweise antibakteriell was Schimmelbildung verhindert. Sicher im Brandfall! Naturkalk ist ein mineralischer Stoff und nicht brennbar. Im Verbundwerkstoff Hanfkalk werden die organischen Hanfschäben von mineralischem Kalk ummantelt. Hanfkalk ist daher als Ganzes nicht entflammbar und bietet einen sehr guten Brandschutz. Privatsphäre und Komfort! Hanfkalk hat Schall absorbierende Eigenschaften. Dadurch entstehen schallgedämmte Räume und eine angenehme ruhige Atmosphäre. Gut für den Geldbeutel! Häuser mit Außenwänden aus Hanfkalk können direkt verputzt oder mit Holz verschalt werden. Ebenso lassen sich auch hochwertige Innenwände
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ausführen. Dies spart viel Zeit und Arbeitsschritte. Selten werden bei der Kaufentscheidung alle relevanten Kosten wie Sanierungs- und Pflegekosten eines Baustoffes berücksichtigt. Auch die Entsorgungskosten sollten berücksichtigt werden, wie uns das aktuelle Beispiel von Styropor zeigt. Gut für die Umwelt! Hanfkalk ist ein sehr langlebiger und zugleich einfacher Baustoff. Dank der monolithischen Bauweise kann das Material später einfach
vom Tragwerk und Installationselementen getrennt und wiederverwendet werden. Alternativ kann es als Nährstofflieferant dem Boden zum Humusaufbau zugeführt werden. Gut für den Menschen! Hanfkalk in der richtigen Rezeptur ist ein 100%-iger Naturbaustoff und gesundheitlich unbedenklich. Zur eigenen Sicherheit sollte auf eine Volldeklaration der Inhaltsstoffe des Herstellers geachtet werden.
HANFKALK TECHNISCHE DURCHSCHNITTSWERTE
Wärmeleitfähigkeit trocken [W(mK)] Phasenverschiebung in Stunden
4 bis 24
Wasserdampfdurchlässigkeit
2 bis 2,8
Schalldämmung [dB] Brandwiderstand in Minuten
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0,07
37 bis 45 dB 60 bis 120
Druckwiderstand [kPa]
300 bis 350
Dichte [kg/m3]
300 bis 400
Zurück zum Ursprung Die heutige Bautechnik unterliegt vielen äußeren Faktoren. Es gibt gesetzliche Vorschriften, wie zum Beispiel die Energie Einsparverordnung, wirtschaftliche Gegebenheiten und viele technisierte Produkte, die versuchen ein gutes Haus zu bauen. Zudem sparen viele Bauherren oftmals an hochwertigen Baustoffen, um so mehr Geld für andere Dinge zur Verfügung zu haben. Dabei geht der ursprüngliche Sinn des Hausbaus verloren. Die Frage mag einfach klingen, aber sie ist von großer Bedeutung. Warum bauen wir Häuser? Wenn die Kleidung als zweite Haut des Menschen betrachtet wird, so sind unsere Häuser und Wohnräume die dritte Haut. Eigentlich geht es darum, sich einen geschützten Raum zu schaffen. Er soll gemütlich sein und Geborgenheit geben. Er sollte uns Kraft spenden und gesund erhalten. Wie müsste ein solcher Raum geschaffen werden? Eine Besinnung auf diese Frage ist eine gute Grundlage für zukunftweisendes Bauen.
Naturbau und Baubiologie Viele Baubiologen, Handwerker, Hersteller und Bauherren haben sich dieser Frage angenommen. Im Naturbau vereinigt sich eine Bauweise mit rein natürlichen Baustoffen, mit der Natur als idealem Vorbild für gesunde und kraft-
spendende Räume und mit geschlossenen Rohstoffkreisläufen. Die Baubiologie vereint sämtliche Fragestellungen rund ums Bauen und die Bedeutung für den Menschen in einem ganzheitlichen Sinne und verfolgt dabei konsequent einen interdisziplinären Ansatz.
Hanfbau in Deutschland Bis vor Kurzem hätte man meinen können, dass Deutschland sich in Bezug auf Hanfkalk in einem tiefen und festen Dornröschenschlaf befindet. Ganz im Gegensatz zur sonstigen Innovationskraft der Deutschen wird überall in Europa bereits seit mehr als 20 Jahren Hanfkalk in vielerlei Weise zum Einsatz gebracht, nur nicht bei uns. Dies hat sich jedoch seit diesem Jahr gewandelt. Ein deutschlandweites Netzwerk von Hanfbau Architekten, Planern, Handwerkern, Herstellern und Interessierten ist in regem Austausch und hat Anfang August 2019 das Erste Deutsche Hanfbau Symposium (DHBS) veranstaltet. Neben Vorträgen über Theorie, Forschung und Pilotprojekten, gab es praktische Workshops an Wandmodellen und mit verschiedenen Verarbeitungsweisen von Hanfkalk. Einige Projekte sind bereits in der Umsetzung, für kommendes Jahr sind noch mehr Projekte in der Planung.
Vision Bauer Hans hat sich entschieden,
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dieses Jahr zu seinen sonstigen Feldfrüchten auch 2 Hektar Nutzhanf anzubauen. Dabei wählt er verschiedene Sorten aus. Einmal für die Körnerernte und einmal für Blatt- und Blütentee. Der kleinere Teil ist die Sorte zur Herstellung von Tee. Nach der Ernte von Blättern, Blüten und Samen bleibt das Hanfstroh übrig. Bauer Hans bringt dieses zur regionalen Hanffabrik, die daraus Hanffaser und Hanfschäben gewinnt und an verarbeitende Betriebe weiterreicht. Nach einer nur 100-tägigen Wachstumsphase kann Bauer Hans mit der Hanfpflanze Erzeugnisse und Rohstoffe für Lebensmittel, Arznei und Hausbau anbieten. Über die regionalen Händler und Weiterverarbeiter finden die wertvollen Erzeugnisse ihren Weg zu den Menschen.
Mission Alles nur eine Traumspielerei oder reale Zukunft? Eins steht fest. Jeder, der den Nutzen und die Schönheit der Hanfpflanze erkennt, kann seinen Beitrag leisten. Im Baubereich gibt es immer mehr Architekten, Planer, Baustofflieferanten und Handwerker, welche sich den natürlichen Materialien widmen. Ebenso sind es immer mehr Menschen, die gerne ihre Wohnung oder ihr neues Zuhause natürlicher gestalten wollen. Wir müssen also einfach nur beginnen und viele kleine und große Projekte Realität werden lassen, darüber sprechen und den anderen Menschen erzählen, wie wunderbar das alles ist.
Über den Autor Reinhold Straub widmet sich mit seiner Firma Hanf | Kalk diesem bewährten und zugleich innovativen Baustoff. Sein Ziel als Hanfbau Pionier ist es den Baustoff Hanf in Deutschland groß zu machen. Auf diesem Weg gibt es noch viel zu tun - Mitstreiter sind herzlich willkommen! [ www.hanfundkalk.de ]
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CBD - Therapie in der Frauenheilkunde EINE ERFOLGSGESCHICHTE ABSEITS DER SCHULMEDIZIN! von Dr. Armin Breinl | Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Generell war ich gegenüber alternativer Behandlungsmethoden immer aufgeschlossen, aber als mir eine Patientin von ihren Hanftropfen erzählte, war ich als Schulmediziner und Verächter jeglicher nicht medizinischer Suchtgifte innerlich empört und wollte im Grunde keine weiteren Informationen dazu haben. Wie das Leben aber so spielt, wurde ich nur wenige Wochen danach zu einem Symposium zum Thema „Hanf als Kultur- und Heilpflanze“ geladen. Meine Kollegen berichteten von unterschiedlichen Therapieerfolgen mit Cannabis. Da ich mich selbst
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von der Wirkungsweise überzeugen wollte, nahm ich einige Fläschchen CBD Tropfen in meine Ordination mit, um diese Therapie selbst auszuprobieren. Zunächst habe ich die CBD Tropfen nur innerhalb der Familie mitgegeben, aber schon bald auch Patientinnen, bei denen schultherapeutische Behandlungen versagten oder den nicht gewünschten Erfolg erzielten. Völlig unglaublich, aber wahr erhielt ich bereits nach kurzer Zeit so viele positive Rückmeldungen, dass ich fortan CBD als zusätzliche Therapieoption einführte. Über den Einsatz bei Schmerzen oder allgemeinen Erkrankungen wie Fibromyalgie, Polyarthritis etc. sind wohl andere Kollegen berufener, zu berichten, aber auch meine Kniebeschwerden, aufgrund einer schweren Arthrose, habe ich mit CBD bestens im Griff.
CBD IN DER FRAUENHEILKUNDE: CBD hat sich bei Regelbeschwerden sehr bewährt, ob mit oralen Tropfen oder auch durch lokale Anwendung in der Scheide (3 bis 5%ige Tropfen auf den Tampon) werden Beschwerden gelindert. Bei Endometriose sind schon Erfolge bekannt, die entsprechenden Studien über eine Eindämmung der Herde fehlen aktuell noch. Schmerzen werden oft deutlich durch CBD reduziert. Hier haben sich auch CBD Zäpfchen bewährt. Bei Scheidenentzündungen, als Folgetherapie nach Behandlungen und auch bei trockener Scheide empfehle ich CBDScheidenzäpfchen und auch eine CBD Creme. So hat sich auch mancher Lichen (Hauterkrankung) durch lokale CBD Therapie rasch gebessert.
Zunächst als Nebeneffekt bei älteren Frauen, denen ich CBD Zäpfchen wegen einer empfindlichen Scheide verordnete, zeigte sich eine deutliche Besserung einer Reizblasensymptomatik, sodass dies auch eine Therapieoption für dieses lästige Leiden sein kann. Auch bei schmerzhaften Brustspannen, oft vor der Regel, kann CBD Creme eine Linderung bewirken.
KIFFEN IN DER SCHWANGERSCHAFTEIN ABSOLUTES NO GO ! Suchtgift und Cannabis rauchen während der Schwangerschaft muss absolut unterlassen werden! Studien haben gezeigt, dass Cannabis zu Wachstumsstörungen, Verkalkung der Plazenta und auch zu einer Frühgeburt führen
kann. Ob während der Geburt in der Austreibungsperiode mit CBD Tropfen eine Erleichterung der Schmerzen und Entspannung des Beckenbodens zu erreichen wäre, ist noch nicht untersucht, könnte aber eine Alternative zu den üblichen Gaben diverser Schmerzmittel oder Lachgas sein. Dies ist nur ein kleiner Einblick in die Therapieoptionen mit CBD in der täglichen Frauenarztpraxis. Anzusehen als Alternative oder Ersatz herkömmlicher Therapien, gewinnt Cannabis eine wohl immer größere Bedeutung. Meine zunehmend positiven Erfahrungen mit CBD in meiner Arztpraxis haben mich dazu veranlasst, einen absolut natürlichen Hanfdrink mit echtem Hanfpulver und wertvollen Vital- und Inhaltsstoffen ohne Zuckerzusatz zu produzieren.
ÜBER DEN AUTOR: Dr. Armin Breinl ist Frauenarzt in Graz, Österreich, Mitglied der AntiAging Society und des Cannabis Netzwerkes und Entwickler des weltweit ersten Hanfgetränkes mit echtem Hanfpulver: 2B HEMP.
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Eine Tüte mit Hanf-Bonbons, die keine Terpene enthalten, nicht nach Cannabis schmecken, sondern nach süßer Zitrone. Die kleinen Leckerbissen enthalten keinerlei künstliche Aromen und sind auch in anderen Geschmacksrichtungen verfügbar. Der einzige etwas unkonventionelle Inhaltsstoff sind die 0,5% CBD. Die Bonbons werden per Hand hergestellt, genau betrachtet ist jedes Stück ein Unikat. Eine 25g Tüte Hanfbonbons Zitrone kostet 16,50€.
Nacani sind mit CBD-reichem Hanföl versetzte Hunde-Hanfsnacks. CBD hat auf viele Hunde eine beruhigende Wirkung. Der Hauptbestandteil der Leckerli ist Huhn. Insgesamt enthalten die Snacks 65% Hühnerfleisch und Hühnerleber, hergestellt von einem bio-zertifizierten Betrieb, 20% Hanfprotein, 10% Beerentrester und 5% Hanföl mit CBD. Eine 120g Packung mit über 60 Leckerlis enthält 180mg CBD und kostet 19,90€.
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Die Hemponade enthält 3% Hanfsaft, welcher aus den Blättern der Hanfpflanze gewonnen wird. Hanfsaft ist von Natur aus reich an Vitaminen, Enzymen, Kalzium, Zink, Eisen und vielen weiteren Inhaltsstoffen. Weiterhin besteht Hemponade aus Trauben- Limette- und Zitronensaft und kommt so auf einen Gesamtanteil von mindestens 50% reinem Saft, wodurch der Geschmack sehr fruchtig und frisch ist. Eine Flasche mit 0,33l kostet 2,30€.
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Im Hanftee von Münsterland Hanf befinden sich hauptsächlich Blüten und kaum Blätter. Dadurch ist der Geschmack viel intensiver, hat aber nicht die typische, etwas kratzige Note im Abgang. Die Wirkstoffe wie CBD oder CBN lassen sich nur mit etwas Fett lösen, beispielsweise mit Butter oder Milch. Pro Tasse reicht ein Teelöffel Hanfblütentee aus. 65g Tee, angebaut und verarbeitet im Münsterland, kosten 7,80€.
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Der ArGo ist ein handlicher und leistungsstarker Vaporizer der kanadischen Marke Arizer. Dieser Vaporizer ist nur zum Verdampfen von Kräutern geeignet und hat einen austauschbaren Akku. Mithilfe des Displays lässt sich Temperatur stufenlos auf bis zu 220°C einstellen. Der ArGo wird schnell heiß, produziert einen dichten, geschmackvollen Rauch und ist der perfekte Begleiter für unterwegs. Mitsamt Zubehör kostet er 219€.
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Biologischer Pflanzenschutz Michael Hornburg | Katz Biotech
Der biologische Pflanzenschutz gewinnt in Deutschland seit 1971, mit der Gründung des „Institut für biologische Schädlingsbekämpfung“ in Darmstadt, an Bedeutung. Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln rief bereits zunehmend Resistenzen von pflanzenschädigenden Insekten hervor. In den 50er Jahren nahm die Produktion von Pflanzen in Gewächshäusern zu. Es wurden immer mehr exotische Pflanzen, vor allem
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im Zierpflanzenbereich importiert. Mit den Pflanzen kamen auch neue Schädlinge mit nach Europa. Diese stellten die Gärtner vor neue Herausforderungen und man begann auch die passenden Gegenspieler als Nützlinge zu importieren. Die bekanntesten Beispiele hierfür sind die Schlupfwespe Encarsia formosa gegen Weiße Fliegen und die Raubmilbe Phytoseiulus persimilis gegen Spinnmilben (Abb. 03). Eine Reihe von Betrieben der Gemüseproduktion ging sogar dazu über, die benötigten Nützlinge selbst zu vermeh-
ren und regelmäßig in ihren Beständen freizulassen. Dieses Verfahren wurde in größeren Betrieben der alten Bundesrepublik, wie auch in volkseigenen Betrieben der ehemaligen DDR angewendet. Seither sind Anwendungen und Anforderungen auf andere Pflanzenschädlinge ausgeweitet und komplexer geworden. Zu den Gemüsebetrieben sind Zierpflanzenbetriebe, Innenraumbegrünungen mit tropischen Pflanzungen und zahlreiche Verwendungen für Außenbereiche hinzugekommen. Über 60 weitere Nützlinge wurden allein in
Tüten mit besonderer Wirkung, Raubmilben wandern über Wochen aus
Europa zur Marktreife gebracht. Während der Einsatz der Nützlinge im geschützten Anbau unter Glas verhältnismäßig problemlos ist, hat man für die Verwendung im Freiland nur eine geringe Anzahl zur Verfügung. Im Prinzip können hier nur Nützlinge eingesetzt werden, die nicht flugfähig sind und so die Pflanzung auf der Suche nach den besten Wirten wieder verlassen. Des Weiteren spielen Wettereinflüsse und Prädatoren wie Ameisen, Schlupfwespen oder Vögel eine Rolle. Entomopathogene Pilze, Präparate auf Basis von Mikroorganismen (Bacillus thuringiensis), Nematoden und Raubmilben sind Elemente des biologischen Pflanzenschutzes, die im Freiland zum Einsatz kommen. Neben der Vermeidung von Resistenzen bei den Schadorganismen bietet
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der Einsatz von Nützlingen weitere Vorteile. Der Einsatz ist für den Anwender in der Regel risikofrei, da keine giftigen Substanzen ausgebracht werden. Für die Pflanze und die Umwelt besteht keine Gefahr der Überdosierung und den damit verbundenen Schäden an Pflanzen oder anderen Organismen. Die Nützlingsausbringung ist sehr anwenderfreundlich, da genaue Berechnungen von Spritzmitteln und eine Schutzausrüstung wegfallen. Einer der größten Vorteile bei der Ausbringung von Nützlingen liegt darin, dass der Einsatz rückstandsfrei ist. Es lagern sich keine unerwünschten oder schädlichen Stoffe an der Pflanze ab. Es ist also möglich, direkt nach der Ausbringung in seiner Kultur weiter zu arbeiten oder sogar zu ernten. Das ist besonders wichtig bei Pflanzen, die als Genussund Nahrungsmittel oder in der Medizin Anwendung finden. Die Nützlinge ver-
lassen die geernteten Pflanzenteile meist bei der Ernte, Trocknung oder Weiterverarbeitung.
von Schlupfwespen parasitierte Blattläuse
Beim Einsatz von Nützlingen ist im Vorfeld darauf zu achten, dass die Tiere meist sehr spezialisiert sind und nur eine bestimmte Art von Schädlingen annehmen. Daher ist es in den meisten Fällen wichtig, einen Pflanzenschädling am besten auf Artniveau zu bestimmen. Vor allem Parasitoide haben spezielle Vorstellungen von ihrem Wirt. Zum Beispiel sind Blattlausschlupfwespen (Aphidius spp.) oft nur auf eine Art oder Gattung von Blattläusen spezialisiert und ignorieren andere Arten (Abb 01). Die meisten Nützlinge im Pflanzenanbau gehören zu den Insekten oder Spinnentieren und sind somit wechselwarm. Viele Tiere werden erst ab bestimmten Temperaturen aktiv und verbringen Kältephasen in Starre oder anderen Ruhestadien. Daher spielt die Temperatur bei der Planung eines Nützlingseinsatzes eine entscheidende Rolle. Zusätzlich haben die Tiere Ansprüche an Luftfeuchtigkeit und Tageslänge. Diese Faktoren sind von Art zu Art unterschiedlich und sind oft ein wichtiger Aspekt beim erfolgreichen Einsatz von Nützlingen.
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Florfliegenlarve mit Blattlausmahlzeit
Grundsätzlich dienen Pflanzenschädlinge den Nützlingen als Nahrung oder als Wirt, auf jeden Fall aber zur Erhaltung ihrer Art. Bei starker Präferenz für einige Schadinsekten ist eine vorbeugende Freilassung von Nützlingen sinnvoll, jedoch dünnen sich diese Nützlinge nach einiger Zeit erheblich aus und erneute Freilassungen sind nötig. Vor allem räuberische Nutzinsekten verhungern ohne das passende Nahrungsangebot sehr schnell. Die wiederholte Ausbringung flächenangepasster Mengen von Nützlingen ist als Überschwemmungsverfahren bekannt und für viele Betriebe die bevorzugte Methode. Nützlinge werden mittlerweile in großen Mengen produziert und liegen
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preislich in einem guten Verhältnis zu konventionellen Anbaumethoden. Seit einigen Jahren haben viele Personen den Einsatz von Nützlingen im Hausund Kleingarten für sich entdeckt. Selbst kleine Mengen können bei den Produzenten bestellt oder abgeholt werden. Die biologische Schädlingskontrolle ist auf den ersten Blick vielleicht eine Herausforderung, aber mit ein wenig Übung locker zu beherrschen. Meist geben die Nützlingsproduzenten kostenlose Hilfestellung bei den ersten Einsätzen und bei der Bestimmung der Schädlinge.
Phytoseiulus Raubmilbe attackiert Spinnmilbe
Schädlinge Nützlinge
Thripse
Spinnmilben
Blattläuse
Trauermücken
Weiße Fliege
Wurzelschädigende Käferlarven
Phytoseiulus persimilis, Raubmilbe Amblyseius californicus, Raubmilbe Amblyseius cucumeris, Raubmilbe Amblyseius swiskii, Raubmilbe Encarsia formosa, Schlupfwespe Aphidius- Arten, Schlupfwespen *1) Aphidoletes aphidimyza, Gallmücken Chrysoperla carnea, Florfliegenlarve *2) Nematoden, verschiedene Arten *3) Hypoaspis miles, Raubmilben *3) *1) Bestimmung der Blattlausart notwendig, *2) bei Befall, Einzelpflanzen + Herdbehandlung, *3) nicht in erdeloser Kultur einsetzbar [+ guter Bekämpfungserfolg, ++ sehr guter Bekämpfungserfolg]
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HANF IN SARDINIEN IM HERZEN DES MITTELMEERS, EINEM ALTEN LAND VOLLER UNVERGESSLICHER ERFAHRUNGEN UND NACHHALTIGER PARTNERSCHAFTEN. von Pietro Luigi Mascia
Sardinien ist eine der ältesten und schönsten Inseln des Mittelmeers, die seit 100.000 Jahren von einer vielfältigen, stolzen und unabhängigen Bevölkerung bewohnt wird, die in der Lage
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war, ihren Charakter der Einzigartigkeit durch Integration und Dialog mit allen Kulturen zu bewahren. Sardinien, besonders bekannt als Traum-Sommerurlaubsziel, ist eigentlich
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ein kleiner Kontinent voller Überraschungen, die in vielerlei Hinsicht noch zu erkunden sind. Die matriarchalische Kultur, die sie charakterisiert hat, ist vielleicht einer der Gründe dafür, dass sie sich als strenge und starke Frau präsentiert, die ihre ganze Persönlichkeit nur denen offenbart, die auf der Suche nach Authentizität, wahren Beziehungen und positiver Energie auf die Insel kommen. Die geographische Lage ist gekennzeichnet durch ein mildes und sonniges Mittelmeerklima, einzigartige Granit-
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formationen voller Mineralien, die den industriellen Fortschritt ganz Europas ermöglicht haben, eine reiche archäologische Vielfalt, die uns immer noch staunen lässt, die große biologische Vielfalt, die ihre Produkte sowohl organoleptisch als auch sensorisch mit Nährstoffen füllt und die angestammte Weisheit der Produktionsprozesse, die wir heute Kreislaufwirtschaft nennen würden. All das sind Aspekte, die wir in dem Ansatz finden, den die sardische Jugend bei der wiederentdeckten Liebe zur Hanf-
produktion verfolgt. Sardinien ist dank der unermüdlichen Arbeit vieler unabhängiger Forscher, die seit Jahrzehnten hartnäckig die Beziehung zu den Eigenschaften dieser Pflanze weiter vertiefen, bereit neue Erfahrungen zu machen und Möglichkeiten zu nutzen. Das hat dazu geführt, dass Sardinien zu den Protagonisten der Welle von Aktivisten in ganz Italien gehört, die aktiv war, um den Anbau von Cannabis Sativa für den industriellen Gebrauch wieder legal zu machen. Und nicht nur das. Da Sardinien eine autonome Region mit einem Sonderstatut ist, wurde auch die Sammlung von Unterschriften für ein Referendum organisiert, das es ermöglicht, den Anbau für therapeutische Zwecke und für alle Anwendungen auf der Insel zu testen. Es ist das erste Mal in Europa, dass ein solcher transformativer Prozess in einem Volksentscheid vorgeschlagen wird und wir alle wissen, dass jeder große Weg mit kleinen Schritten beginnt. Unsere ersten Schritte gehen von einer langen Tradition aus, die den Hanf, der seit Jahrhunderten auf vielen Bauernhöfen als Nutzpflanze zur Gewinnung von Hanffasern für die Produktion der schönen traditionellen Wandteppiche verwendet wird, erlebt hat. Glücklicherweise hat das Engagement vieler Menschen, Unternehmer, Verbände und Bürger auf internationaler Ebene zu einem neuen Bewusstsein in Bezug auf das Potenzial von Hanf, für eine nachhaltige Entwicklung, geführt. Die neue und lebendige Szene der Hanferzeugung und -verteilung, wird durch
viele junge Menschen angeregt, die außerhalb der Insel in verschiedenen Disziplinen ausgebildet wurden. Dieser Berufszweig wird als eine mögliche Lösung gesehen, um die Hektare an aufgegebenen Flächen zu bewirtschaften, Materialien für Green Building, hochwertige Lebensmittel, Textilfasern, Biokunststoffe herzustellen und insbesondere mit neuen Produkten zu experimentieren, von der Mensch profitieren kann. Die kollaborative Produktion gewinnt von der Zusammenarbeit mit anderen Netzwerken aus Produzenten und wird durch kulturelle Aktivitäten gefördert, die dazu dienen, die Öffentlichkeit auf neue Bewusstseinsebenen zu begleiten. Ein wichtiges Ereignis war die Organisation der ersten Hanfmesse auf Sardinien, die neue Synergien schuf, die sich ständig weiterentwickelten. Von den Null Hektar, die bis vor wenigen Jahren bewirtschaftet wurden, sind es heute 500, die im Vergleich zum Potenzial der Flächen, die für den Anbau in Gewächshäusern, vor allem aber im Freiland zur Verfügung stehen, noch gering sind. Die Boden- und Klimabedingungen ermöglichen es, dank Sonneneinstrahlung eine qualitativ hochwertige Biomasse zu produzieren, mehrere jährliche Ernten zu testen und mögliche endogene Samen mit Terpenen und Flavonoiden der neuen Generation zu untersuchen, um immer leistungsfähigere und gesündere Phytokomplexe zu entwickeln. Sardinien lädt uns alle ein, auch durch Hanf, Protagonisten des Paradigmen-
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wechsels zu sein, mit dem die Welt auf dem Weg zu einem immer blühenderen Wachstum steht, das auf der Sensibilisierung der Menschen für die tiefsten Ebenen ihres Seins, auf der wiedererlangten Fähigkeit zur Schaffung kollaborativer und widerstandsfähiger Ökosysteme, auf der erneuerten und engen Verbindung mit der Mutter Erde und der Achtung des Wissens der Menschen und der einheimischen Kulturen beruht. Die Einladung eröffnet mehrere Möglichkeiten, die man nach eigenen Tempo und man eigenem Geschmack gehen kann. Die Existenz von Vereinigungen, die von den Prinzipien der Permakultur inspiriert sind, wie z.B. Sardinien Cannabis, ermöglicht es, Aktionen der sozialen Innovation
zu schaffen, indem immer effizientere Formen der Zusammenarbeit geschaffen werden, sowohl zwischen den Erzeugern als auch zwischen potenziellen internationalen Vertriebspartnern. Derzeit werden Partnerschaften zur Schaffung strategischer Anlagen aufgebaut, die die verschiedenen Transformationen ausgehend von Biomasse durchführen können. Es gibt noch viel Raum für neue Kooperationen, die sich an den Prinzipien des ethischen Wirtschaftens orientieren.
Hanf und Lebensmittel Hanf in Sardinien als Lebensmittel, das zum Wohle von Individuen und Gemein-
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schaften dient, wird bereits in Öl, Mehl und geschälte Samen umgewandelt und erzeugt eine lebendige Szene von synergetischen Verbindungen, um es als Bestandteil in traditionellen Lebensmitteln und Produkten zu verwenden. Aus diesem Grund sind Kräutertees, kohlensäurehaltige Getränke, Hanfwein und Bier, Liköre und Spirituosen, Nudelformen mit alten Körnern, das traditionelle Carassbrot mit Zusatz von Hanfmehl, der berühmte Pecorino-Käse mit Hanfsamen, Kuchen und Kekse der lokalen Tradition neu aufgelegt und Energieriegel mit anderen Getreidesorten bereits erhältlich. Und jeden Tag produzieren Neugierde und Erfahrung neue Köstlichkeiten.
Hanf und Medizin Im Einklang mit den alten Traditionen in denen die Langlebigkeit auf die Qualität der zwischenmenschlichen Beziehungen, des Lebensstils und der Ernährung zurückzuführen ist, arbeiten wir daran, dass die Nahrung unsere Medizin ist. Aus diesem Grund beabsichtigen wir, mit Hanf nutrazeutische Lebensmittel herzustellen, die Spezifikationen übernehmen,
die mit der medizinischen und pharmakologischen Aufsicht geteilt werden, um die Qualität der organoleptischen und ernährungsphysiologischen Prinzipien durch den Anbau auf mineralstoffreichen Böden, ausreichender Sonneneinstrahlung und natürlicher Wasserqualität zu optimieren. Es bestehen bereits Kooperationen mit Universitätsforschern und Testzentren, um synergistische Assoziationen mit anderen Lebensmitteln mit nutrazeutischen Eigenschaften herzustellen, insbesondere mit Hülsenfrüchten, Gemüse, Obst, Getreide und Heilkräutern. Das Projekt beinhaltet auch die Bildung von Partnerschaften zur Schaffung von umfassenden Gesundheitsund Wellness-Tourismusrouten mit der Formel des aktiven, erlebnisorientierten, wandernden, naturalistischen, kulturellen und Anti-Aging-Tourismus.
Hanf und Baugewerbe Das architektonische Erbe des traditionellen Sardiniens birgt weitere einzigartige Formen und Baumaterialien. Mehr als zwanzigtausend Häuser, die mit den klassischen Tonziegeln der Gebiete des
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Süd- und Südwestens gebaut wurden, über die Steinhäuser der nördlichen Gebiete bis hin zu den klassischen "Pinnetten", die alte Zufluchtsorte für Hirten und Wanderer waren. All dieses Erbe kann sowohl für seine Erhaltung als auch für die Anpassung an moderne Kriterien wie Gesundheit, Isolierung, Energieeinsparung, Luftqualität und Wohnkomfort aus der aufkommenden Kette der Hanfnutzung im Green Building von großem Nutzen sein. Vom Putz bis zum Dämmstoff, vom Ziegel bis zum Möbel gibt es viele Potenziale, auch für den Bau neuer ökologischer und nachhaltiger Strukturen für den Ökotourismus.
Hanf und Handwerk Die künstlerische Handwerkskunst Sardiniens war schon immer eine der bedeutendsten Identitätsfaktoren. Von der Korbflechterei bis zum Besteck, von der Lederverarbeitung bis zu Wandteppichen und Stickereien, von Schmuck bis zur Herstellung von Lampen und Skulpturen. Die Welt der Hanfproduzenten sieht sich bereits mit Handwerkern und großen Designinstituten konfrontiert, um eine neue nachhaltige Produktion von Kunstwerken aus eigener Produktion zu ermöglichen, die immer noch buchstäblich mit Weisheit und positiven Energievibrationen verwoben sind. Die Herstellung von handgeschöpftem Papier ist bereits Realität, ebenso wie die Existenz von Verbänden, die sich mit der Verbreitung der traditionellen Herstel-
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lungsverfahren von Hanf als Form der Umweltbildung und manuellen Tätigkeit zur Ausübung der Kreativität in jedem Alter befassen.
Hanf und Kosmetik Die kosmetischen Eigenschaften von Hanf sind bekannt, und es wird viel daran gearbeitet, biologische Kosmetikprodukte herzustellen, auch durch die Kombination der berühmten und kraftvollen Heilkräuter Sardiniens. Cremes, Salben, Lipsticks, Waschmittel, Öle und andere Produkte mit Thymian, Lavendel, Helichrysum, Myrte, Ysop und vielem mehr werden daher bereits sorgfältig von Hand hergestellt.
Hanf und Energie Angesichts der Tatsache, dass auf Sardinien Tausende von Hektar Land liegen, die derzeit nicht bewirtschaftet werden, untersuchen wir auch die Möglichkeiten auf armen oder schwierigen Böden, Biomassehanf zur Einspeisung von Systemen zur Wärmeerzeugung, Strom und Biodiesel zu produzieren um damit zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zum Nutzen der Gemeinschaft beizutragen.
Hanf und Umwelt Sardinien ist ein Paradies, aber an manchen Orten nicht unberührt. Aktivitäten,
die im Wettlauf um die Industrialisierung der letzten Jahrzehnte entwickelt wurden und die oft mehr Schaden als Vorteile in Bezug auf die Umweltverschmutzung mit sich gebracht haben, haben die Böden unproduktiv gemacht und durch Schwermetalle verschmutzt, die bei der Ölraffination, der Mineralgewinnung und sogar durch intensive Landwirtschaft anfallen. Die sardischen Universitäten erzielen bereits erste positive Ergebnisse aus der Forschung zur Nutzung von Hanf zur Rückgewinnung verschmutzter Böden, und wir sind sicher, dass durch weitere Forschung und Experimente in dieser Richtung viel erreicht werden kann.
Hanf und soziale Innovation Sicherlich hat die Globalisierung des Konsums und die geistige Kolonisierung von Menschen mit weniger Zugang zu unabhängigen Informationen dazu beigetragen, auch nach kontinuierlichen Desinformationskampagnen ein Klima des Misstrauens gegenüber Hanf zu schaffen. Aus diesem Grund werden immer mehr Treffen, Debatten, Konferenzen, Präsentationen von bewährten Verfahren und Systemen organisiert, die sowohl das Wissen über therapeutische Eigenschaften als auch die Organisation neuer Austauschsysteme und Synergien zwischen verschiedenen Produktionsbereichen erleichtern.
Hanf und Tourismus Sardinien war schon immer ein gastfreundliches Land, und während länger andauernde Prozesse, wie der Bau von Ökodörfern im Biobau, untersucht werden, wird es ab dem nächsten Frühjahr 2020 möglich sein, Erlebnisreisen rund um die Welt des Hanfs anzubieten. Durch die Zusammenführung von kulturellen Aktivitäten, Erfahrungen in Hanffeldern, die Teilnahme an den Transformationsprozessen der handwerklichen Arbeit will Sardinien viele Möglichkeiten bieten, seine Zeit und Ressourcen in Wege des Wachstums, des Wissens, des authentischen Kontakts mit den Aufnahmegesellschaften und der Aktivierung virtuoser Wege zur Verbesserung von Natur und Kultur zu investieren. Die Einladung, die Welt, die wir wollen, zusammenzubauen und Hanf richtig zu schätzen, ist daher immer offen! Beni Benidus!
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LITERATUR FÜR HÄNFLINGE UND CANNABISLIEBHABER
von Markus Berger
1 Cannabis Innen Anbau 2.0 MR. JOSÉ
Mr. José dürfte Lesern von Hanfmagazinen ein Begriff sein. Der Autor ist Spezialist in Sachen Hanfanbau und veröffentlicht seit langem Growing-Artikel in diversen Cannabisperiodika. Mr. José präsentiert mit seinem im Selbstverlag herausgegebenen Band (gerade in der 2. Auflage erschienen) eine umfassende Übersicht zum Homegrowing im Haus (Indoor-Growing). Das mehr als 400 Seiten dicke Buch gibt Auskunft über Cannabis im Allgemeinen, über Pflanzenphysiologie und die sinnvolle Einrichtung eines Growraums sowie über alle wichtigen Gebiete des Indoor-Anbaus von Hanfpflanzen. Dies umfasst unter anderem die Beleuchtung und Belüftung, Nährstoffe bzw. Düngemittel und Zusätze fürs Pflanzenwachstum, die diversen benötigten Messgeräte und die korrekte Bewässerung, Mangelerscheinungen, Krankheiten und Schädlinge, die Anzucht aus Samen und die Vermehrung aus Stecklingen, sowie zahlreiche praxisorientierte Texte über die Wahl und Einrichtung des An-
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bau-Equipments, über die Ernte und Verarbeitung. Mr. José verfügt über jahrzehntelange Erfahrung im Cannabisgrowing. Das merkt man als Leser sofort – und profitiert von den gut beschriebenen Details des Hanfanbaus und der Fachkenntnis des Autors. Das Buch eignet sich sowohl für Einsteiger als auch für fortgeschrittene Grower.
2 Die Cannabis-Connection THOMAS HOEPS, JAC. TOES
In „Die Cannabis-Connection“ von Thomas Hoeps und Jac. Toes geht es um eine Gesetzesinitiative zur Legalisierung von Cannabis in Deutschland. Der Krimi erzählt vom Politiker Marcel Kamrath, der die Legalisierung von Cannabis durch den Bundestag bringen will. Allerdings taucht kurz vor Kamraths angestrebten politischen Erfolgen ein Jugendfreund aus Amsterdam auf – und macht Marcel Kamrath das Leben schwer. Plötzlich sieht sich der Politiker zunächst in einen Machtkampf und schließlich in ein verbittertes Duell verstrickt, in dem es um Leben und Tod geht. „Die Cannabis-Connection“ ist ein packender Thriller, der
zur bevorstehenden Herbstzeit für spannende Stunden auf dem Sofa sorgen kann.
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3 Die Hanf-Medizin: Wie Hanf bei Schmerzen, Rheuma, Krebs und Stress hilft DR. TANJA BAGAR
Die Mikrobiologin Tanja Bagar legt mit ihrem Buch „Die Hanf-Medizin“ eine Bestandsaufnahme der Möglichkeiten und des Einsatzes von Cannabis als Medizin vor. Ihr Buch erläutert nicht nur die vielfältigen heilsamen und therapeutischen Effekte des Hanfes, sondern es fasst darüber hinaus den aktuellen Forschungsstand in Sachen Phytocannabinoide zusammen und ergänzt die theoretischen Abhandlungen um Fallbeispiele aus der Praxis. Tanja Bagar erklärt, wieso Cannabinoide im Menschen wirken, denn der Mensch verfügt von Geburt an über ein körpereigenes System. Und dieses endogene Cannabinoidsystem hat in unseren Körpern re-
gulierende Funktionen und wird mit von außen zugeführten Cannabiswirkstoffen ergänzt und vervollständigt.
4 Encyclopedia of Cannabis REJMON TOMÁŠ, HODON JIRÍ
Diese bahnbrechende Enzyklopädie aus Amsterdam kommt in zwei Bänden daher und führt eine Auswahl von 1200 Cannabis-Strains und deren Samen auf. Das bislang einzigartige Werk enthält tabellarische Übersichten zu Anbau, Inhaltsstoffen, Genetik und Herkunft der Pflanzen und wartet mit Informationen zu den heute gängigen Cannabissorten auf. Sogar die zurzeit von Breedern und Wiederverkäufern aufgerufenen Preise der Samen werden genannt. Der Leser findet zu jeder Sorte einen QR-Code fürs Smartphone, der auf die entsprechende Seite des jeweiligen Saat- juristisch eventuell problematigutanbieters führt. Die beiden Bände wiegen zu- schen Inhalts nur an volljährige sammen fast sechs Kilo und werden wegen des Personen verkauft.
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5 CANAPA – UNA STORIA INCREDIBLE MATTEO GRACIS
Dieses italienische Buch stellt eine gelungene Mixtur aus Belletristik und Sachbuch dar. Der Titel, der ins Deutsche mit „Cannabis – eine unglaubliche Geschichte“ übersetzt werden kann, befasst sich sowohl mit der Geschichte des Hanfs als Kulturfolger des Menschen wie auch mit der gerafften Lebensgeschichte des Autors, der unter anderem das italienischsprachige Magazin für Cannabiskultur „Dolce Vita“ ins Leben gerufen hat. Gracis beleuchtet, wie es dazu kommen konnte, dass der Hanf seit etwa einem Jahrhundert als politischer Sündenbock behandelt wird, obwohl die Pflanze tatsächlich eben keine gefährliche Rauschdroge ist und den Menschen darüber hinaus sogar schon seit Tausen-
den von Jahren als kultureller Schrittmacher dient. Für Leser, die des Italienischen mächtig sind, sicher eine lohnende Lektüre.
6 HOW I CHANGED MY MIND NEIL HOLMES
Neil Holmes hat dieses Jahr eine englischsprachige Abhandlung über seine eigene Leidensgeschichte im Eigenverlag herausgebracht. Darin beschreibt er, wie er die diversen Erkrankungen, die sein Leben in negativer Weise beeinflussten, mit Hilfe von Psilocybin und anderen psychoaktiven Substanzen in den Griff bekommen hat. Er litt unter Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS), Depressionen und Angststörungen und konnte diese mit psychedelischen Mitteln und in Eigenregie therapieren. In verschiedenen Kapiteln des 330 Seiten starken Softcoverbandes Argumente für eine Freigabe geht es dabei auch um Cannabis. Die Geschichvon Psychedelika zu therapeutite ist interessant, da Holmes zum Beispiel auf schen Zwecken eingeht.
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7 HANF & CBD - Der Ratgeber : Wie Sie jetzt das Heilmittel gegen Schmerzen und Krankheiten einsetzen können Michael Becherle
Dieses Buch fasst Informationen rund um Cannabis und die heilsamen Cannabiswirkstoffe zusammen mit einem besonderen Fokus auf CBD. Das 154 Seiten umfassende Softcoverbuch präsentiert neben allgemeinen einführenden Texten zu den diversen Anwendungsgebieten des Hanfs und der Cannabinoide auch Erfahrungsberichte von betroffenen Patienten, die verschiedene Erkrankungen mit CBD erfolgreich behandeln konnten, so zum Beispiel Rheuma weitere Möglichkeiten der Verund Schmerzzustände Depressionen, Krebs- wendung von Hanf als gesunde leiden, uvm. Der Autor beschreibt zahlreiche Nahrungsergänzung.
MEDIZIN MIT ZUKUNFT Cannabis kehrt in den letzten Jahren zurück in die Gesellschaft. Als Medizin und Heilmittel, als Entspannungsdroge und Lifestyleprodukt gewinnt der Hanf nach und nach den ursprünglichen Stellenwert zurück, der dieser universellen Pflanze gebührt. Politiker, Mediziner und Biologen, Ernährungswissenschaftler, Juristen und Landwirte beschäftigen sich mehr und mehr mit den positiven Einflüssen, die Cannabis auf uns haben kann.
Medizinische Möglichkeiten, rechtliche Lage, Rezepte und Praxistipps
Dieses Buch bietet einen Einstieg in die vielfältige Themenwelt rund um Cannabis und vermittelt das notwendige Fachwissen, um an der aktuellen Diskussion teilzunehmen, die sich in zahlreichen Ländern der Welt um den Hanf entfacht hat. Der Band versteht sich als Ratgeber für Freizeitgenießer, Patienten, Ärzte, Lehrer, Eltern und Pädagogen.
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Cannabis in der Medizin Praxis – Präparate – Forschung
Konzentrate, Extrakte und Haschisch-Herstellung
Entspannung, Rausch und Wohlbefinden mit Hanf
ISBN 978-3-03788-587-1 ca. 220 Seiten, Format 14,8 x 21 cm, Broschur Erscheint im 4. Quartal 2019
ISBN 978-3-03788-588-8 ca. 180 Seiten, Format 14,8 x 21cm, Broschur Erscheint im 4. Quartal 2019
Nachtschatten Verlag AG
Cannabis-Extraktion
Kronengasse 11 CH-4500 Solothurn
Leben mit Cannabis
ISBN 978-3-03788-583-3 152 Seiten, 12 x 20,3 cm, 4-farbig, Broschur
www.nachtschatten.ch www.hanfundmedizin.info
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8 Tá Suave MARIA PHULÔ PRODUÇÕES (SÃO PAULO, BRASILIEN)
Das Tá Suave Magazine ist eine gut gemachte, aufwendig gestaltete Produktion rund um Hanf und Cannabis-Kultur. Herausgegeben von der Cabrobó Tabacs Gruppe, einem brasilianischen Unternehmen für Tabakwaren, das das Heft als Promotion-Tool publiziert. Das Magazin wird kostenlos über verschiedene Shops und an Veranstaltungen verteilt und erfährt eine Verbreitung von 15.000 Exemplaren pro Ausgabe. Wer des Portugiesischen mächtig ist, ist gut beraten, sich die Magazine zu besorgen, denn sie bieten interessante Artikel und gute Hintergrundtexte zur südamerikanischen Cannabis-Szene – alles in ansprechender und kreativer Gestaltung
präsentiert. Tá Suave fällt mit seiner Gestaltung unter all den neuen Zeitschriften durchweg positiv auf und hat das Potenzial, sich zu einer wichtigen und vielsagenden Hanfpublikation zu mausern.
Das Gesellschaftsmagazin für psychoaktive Kultur Schwerpunktthemen Cannabis Psychedelische Kunst Safer-Party Ethnobotanik
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WORLDWIDE ECONOMIC PROGRESS OF CANNABIS David Attwood | Prohibition Partners
THE GLOBAL CANNABIS INDUSTRY HAS EXPERIENCED PHENOMENAL GROWTH OVER THE PAST FEW YEARS AS MARKETS HAVE EMERGED IN PREVIOUSLY CONSERVATIVE REGIMES AND ESTABLISHED INDUSTRIES HAVE DEVELOPED, ALLOWING BUSINESSES TO THRIVE AND THOUSANDS OF NEW JOBS TO BE CREATED AT AN EXPONENTIAL RATE. Over the past two decades, 37 nations have legalised the use of cannabis on a medical basis, with the majority of reform taking place in the last five years. The shift has facilitated a dra-
matic year on year increase in the consumption and cultivation of legal cannabis globally, helping to establish a prosperous new industry and allowing a record number of patients access medical cannabis products. While financial markets have predominantly focused on developments in the US and Canada, Europe has the second largest consumption figures globally and the continent is expected to become the dominant force in years to come, overtaking North America in the process. A range of European nations are reforming legislation to allow medical cannabis to be much more widely available and allowing industrial level cultivation to take place in key production hubs such as Por-
tugal, Greece, Germany and Denmark. Latin America, Australia and Africa are eyeing up a slice of the cultivation market, but currently, North America stands head and shoulders above other markets, as the industry in the US and Canada is projected to be worth US$47.3 billion in five years time, according to data analysed for The North American
Cannabis Report. As consultants for the global cannabis industry - assisting cultivators, distributors, brands and investors - we have the luxury of a birds-eye view across multiple sectors, which is beginning to unearth a number of key market trends.
MEDICAL CONSUMPTION With the ability to treat a wide range of conditions, the number of people being prescribed medical cannabis in Canada alone is increasing significantly. According to data from the government over 364,000 Canadian patients have been treated with cannabis in 2019, representing a 86% increase since June 2017. Across the Atlantic, Europe has
seen a wave of legalisation but, for the most part, policies have been inadequate to deal with the emerging demand for medical cannabis products. Access is growing slowly, but steadily, much to the chagrin of patients, advocates and businesses. Germany has emerged as the market leader in terms of consumption, with an estimated 40,000 patients currently accessing medical cannabis products after it was lega-
lised in March 2017. A liberal regulatory regime, accessible cannabis programme and a willingness to cover cannabis costs under public health insurance schemes (67% of applications were reimbursed in 2018 according to public insurer Techniker Krankenkasse) have contributed to the rise in Germany’s status as the regional leader. Formerly conservative regulators such as France, the UK and Ireland have begun to open up very limited access, often off the back of public media campaigns. While each state is still determining its own approach to medical cannabis, the shift in public attitudes is beginning to be represented at the political level.
CANNABIS CULTIVATION As international demand for medical cannabis has increased so has an appreciation and expectation for quality, standardised and compliant product. With an open regulatory regime and a pro-business climate for cannabis companies, Canada has emerged as the international leader for supply, leading the way in terms of cannabis exports, companies and domestic sales. However, if the
regulatory regime was to change, the US could, in theory, overtake the Canadian market as multi-state operators look to grow outside of their domestic limitations. Investment in the European infrastructure is expected to dramatically change the cultivation sector in Europe with Denmark and Portugal leading the way with large-scale production facilities expected to come onstream between 2020 and 2021. Greece has seen a large number of permitted projects, with 26 applications being granted for the production of medical cannabis, and Macedonia, despite its relatively strict access programmes, has invested in cultivation facilities. With change abound in Europe, the Netherlands, Italy and Germany are looking to cement their place as regional leaders, opening up their domestic markets and seeking international opportunities for exports. A number of Asian, Latin American and African countries are in the process of establishing their own cultivation operations as regulations are relaxed, with the latter two tipped as future cultivation hubs in an effort to curb falling demand for cash crops and agricultural incomes.
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RESEARCH AND THE NEXT STAGE OF DEVELOPMENT
gulators are unable to turn a blind eye to one of the greatest healthcare developments of the last decade.
Cannabis has been much maligned for the best part of the previous century, meaning that clinical research and longitudinal data on the therapeutic effects of cannabis, has been limited. However, recent research is beginning to shed new light into both the medical and societal benefits of medical cannabis. As we begin to drill down into the scientific properties and chemical composition of medical cannabis and the economic benefits of a legal cannabis market, re-
As cannabis gains more legitimacy as a serious medical product, the shift in public attitudes will be represented internationally at the political level. Regulators and industry leaders are on a learning curve, in a relatively new industry, but change is abounding. While the growth rate is impressive, as educators and advisors, it’s up to use to ensure we are building a sustainable industry which benefits patients and businesses internationally.
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ZUT A T E N
ZU BE R E I T U N G
1 junge Bananenblüte 1 Sternfrucht 2 EL Erdnüsse grob gehackt 2 EL Hanfsamen angeröstet Saft von 1 bis 2 großen Limetten / Zitronen 100g Mungbohnenkeimlinge 120g blanchierte Shrimp 1 1/2 Bund Koriander
Die Zutaten für die Soße mischen und glatt rühren.
Für die Soße (Nuoc cham): 2 Knoblauchzehen Saft einer Limette 1–2 EL Fischsoße 2–3 EL Roh-Rohrzucker 2 EL Hanfsamenöl 1 Prise Salz etwas Wasser 1 kleingehackte Chilischote ohne Kerne
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Sternfrucht waschen, in dünne Scheiben schneiden und mit Roh-Rohrzucker und etwas Salz für ca. 15 Minuten marinieren. Eine große Schüssel mit kaltem Wasser und dem Saft einer Zitrone füllen. Die äußeren Blätter der Bananenblüte entfernen und 1 cm von der Spitze und vom Strunk abschneiden. Blätter der Blüte nach und nach entfernen ins Wasser legen und Blütenstempel entfernen. Mit einem scharfen Messer Blüte quer in ganz dünne Ringe schneiden und diese in das Zitronenwasser legen. Nach 15 Minuten abgießen und unter fließendem Wasser abspülen. Mungbohnenkeimlinge und Koriander waschen, trocken schütteln und die Blätter abzupfen. Bananenblüten mit Mungbohnenkeimlingen, 2/3 Erdnüssen, 2/3 Hanfsamen, 2/3 Koriander, Sternfrucht und Shrimps mischen. Die Soße über den Salat geben, mischen und 10 bis 15 Minuten ziehen lassen. Anschließend abschmecken und eventuell nachwürzen und mit restlichen Erdnüssen, Hanfsamen und Koriander bestreuen.
FILET VOM RED SNAPPER AUF RE IS VE RM ICELLI M I T CANNABIS - F ISCH SUD
ZUT A T E N 1 Red Snapper, filetiert Salz Saft einer Zitrone Öl 300g Reis Vermicelli Koriander zum Bestreuen Für den Sud: fruchtige Cannabissorte - hier Thai-Sativa 2 getrocknete Shiitake Pilze 60 g weißen Rettich, geschält 10 g Lauch, geputzt 1 Zwiebel, geschält 2 Knoblauchzehen, geschält 1 Karotte 1 Bund Schnittlauch 1–2 Chilischoten 8 g Ingwer 2 g Cannabis 10 ml Fischsoße (Nuoc Mam) Saft einer Limette Salz brauner Roh-Rohrzucker
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Z UBE R E I T U N G Fisch filetieren, Mittelgräte und Kopf ohne Kiemen für den Sud beiseitelegen. Filets kurz vor dem Anbraten mit Salz abreiben und mit Zitronensaft beträufeln. Für den Sud Mittelgräte in kaltem Wasser mit Gemüse, Cannabis und anderen Zutaten bei geringer Flamme in einem Topf aufsetzen. Hitze für mindestens eine Stunde vor dem Siedepunkt halten. Fertige Brühe durch ein feines Sieb abgießen und abschmecken. Reis Vermicelli für 5 Minuten in heißem aber nicht kochendem Wasser quellen lassen und kurz vor dem Servieren für ca. 10 Sekunden in heißen Fischsud erwärmen. Fischfilets auf der Hautseite in einer vorgeheizten Bratpfanne mit etwas Öl scharf anbraten und anschließend Hitze verringern. Fisch langsam braten lassen, um eine knusprige Hautseite zu bekommen. Ist das Filet zu 2/3 gegart, den Fisch für ca. 20–30 Sekunden in der Pfanne umdrehen und anschließend direkt anrichten. In Vietnam werden traditionellerweise frische Salatund Kräuterblätter zu den Speisen serviert.
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Z UT A T E N
ZU BE R E I T U N G
3 Maiskolben geschält 4 Tassen Wasser 2 Pandan Blätter zusammengebunden / verknotet 1/4 Tasse kleine Tapiokaperlen 2 Dosen Kokosnussmilch 1/2 Tasse Roh-Rohrzucker eine Prise Salz 2 EL geröstete Hanfsamen
Körner von den Maiskolben herunterschneiden. Maiskolben mit Wasser und Pandan-Blättern in Topf aufsetzen und 30 Minuten simmern lassen. Tapiokaperlen in einer Schüssel mit ca 1 1/2 cm kaltem Wasser bedeckt stehen lassen. Maiskolben und Pandan-Blätter aus dem Wasser nehmen. Kokosnussmilch, Maiskörner, Zucker und Salz mit Wasser im Topf verrühren, aufkochen und 10 Minuten sanft köcheln lassen, bis Maiskörner gar sind. Tapioka Perlen hinzufügen und weitere 2 Minuten bei schwacher Hitze köcheln lassen. Mais Pudding kaltstellen, falls dieser zu sehr andickt, kann er mit etwas Wasser verdünnt werden. In der Regel wird Che Bap kalt gegessen, kann aber auch warm serviert werden. Hanfsamen in einer Pfanne leicht anrösten und Mais Pudding garnieren.
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CANNABIS BEI CHRONISCHEN ERKRANKUNGEN D R . R E R . N AT. T O R S T E N LO W I N
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VERWENDUNG VON CBD IN KOSMETIKPRODUKTEN M AG. G E O RG M Ä N N L
VERLAG & HERAUSGEBER mindpark AG Schützenstraße 38/o CH – 9100 Herisau
REDAKTION Dieter Klaus Glasmann, Johan N. Iskraut, Robert Meister, David Neunhäuserer, André Schneider, Lucas Nestler, u. v. m.
LEITUNG Lucas Nestler
GASTAUTOREN DIESER AUSGABE Bernhard Anzböck, David Attwood, Nedim Aydogmus, DOZ. Dr. Tanja Bagar, Dr. Heiko Beckhaus, Markus Berger, Dr. Armin Breinl, Vincent Cavalier, Tim Dresemann, Michael Hornburg, Dr. Christian Löfke, Dr. Torsten Lowin, Tobias Luthe, Mag. Georg Männl, Pietro Luigi Mascia, Benjamin Patock, Mag. Michaela Pohl, Reinhold Straub
ANZEIGEN Lucas Nestler info@hanf-magazin.com LAYOUT & SATZ Julia Nestler
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