Missions-Taube 1896

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Die Miſſions-Taube. —

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E Miſſionsgebiet der Scimath und des Auslandes, ;

Herausgegeben von ber

Ev.-luth, Synodalconferene von Nondamenika,

On deren Auſtrag redigirt von

P. C. 3. O. Hanſer und P. C. F. w. Sapper.

Achtzehnter Jahrgang.

‘St. CONCORDIA

Louis, Mo. PUBLISEING

1896,

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Tage um waren, daß

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Unter den Kannibalen in Engliſch:Neu-Guinea.

das Kind beſchnitten würde,

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1 | Nachrichten über die Negermiſſion zu Meherrin,

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Jahresbericht über Mount Zion in New Orleans, La.

Die Verfolgung der Chriſten in China.

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Auguſt.

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(Zu den Vildern).....

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(Mit Bildern)

2 | Gaben fiir Miſſion

Kurzer Bericht über unſere Negermiſſion im Jahre 1895........

Kurzer

Seite

Juli.

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Januar.

Gaben für Miſſion

„Und als JEſus nahe hinzu kam, ſahe er die Stadt an,

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und

Frau.

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weinete über fie.” Luc. 19, 41... Des Evangeliſten Tai Bekehrungsgeſchi Miffionsanftalt in Gnadenthal im Capla ſion unter den Kaſfern. (Bild). (Bild Das Südkap in NeusGuinea. ‘| Siege der Miſſion auf Madagascar.. Proceſſion bet einem Hindugöyenfeſt i Ein vergeſſener Märtyrer =... Ein chriſtlicher Raffern-Paftor, Johannes Nakin,

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Aus der Hermannsburger Miſſion. Miſſionsrundſchau.…….….….….....-

Die Synodalconferenz-

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Todesnachricht Gaben für Miſſion (Mit

Zur Heiligen Paſſion unſers Heilandes JEſu Chriſti.

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Miſſionsrundſchau És

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die Anfänge der Leipziger Miſſion am Kilimandſcharo...

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Eine traurige Geſchichte.

------1-22 ezeereeerrererrerear Miſſion..........-------

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Kuirenga, Hauptſtadt von Uhehe in Africa...

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‘30 | Verfolgung

und Ermordung

von chriſtlichen Miſſionaren auf

der Znſel Madagascar.…...…..…........--

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32 | Ein ſ{hönes Miſſionsopfer.

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Ein indiſches „Badefeſt“ ... Eine Kreuzigung in China aben

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25 | Dad Jahresfeſt der ev.:luth. Leipziger Miſſion... ....…. Zu den Bildern: Eine Hexenverbrennung der Neger in Uſaramo

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tuu nuera.” a ana nur una unonanvar -- anun

(Zu den Bildern)...

Gaben für

find dir vergeben.“

deine Sünden

„Sei getroſt, mein Sohn,

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April.

Zum Ofterfeft...-....... nssenseneee “seseneensess seteseeessneee coon e. eutſche Miſſionsarbeit am Njaſſa-See in Deutſch-Oſtafrica. Ueber

October.

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Gaben für Miſſion

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Das Jahr 1895 in der Miſſion in Alamance County, N. C...

34

- Freiſtaat in Africa Der Congo

36

Kurzer Bericht über die Station Bethlehem in New Orleans... Miſſionsnachrichten.….….-------------- opanaanranaroanennnrnnrarenn

38 | Betrübende Nachricht aus Madagascar 39 | Noch eine ſelige Frucht der Miſſion unter den Papuas in.Neu-

Manow, die zweite Station der Berliner Miſſion im Condo 835 x (Bild) .....-... land, Africa.

Gouvernementshaus in Johannesburg in : (Bild) Straße in Johannesburg. (Bild)... Marktplay in Johannesburg. (Bild)........ Gaben für

Miſſion.….......------- XOTE

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November

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| Qum Reformationsfeſt. « (Mit Bildern)... ..--------=--»---

x Das Oermannsburger Miffionsfelt. (Mit Bild) 36 | Raffecndorj, am Unterſambeſi, Africa. (Bild)... +---37 | Minaret oder Gebetsthurm in Erzerum, der Hauptſtadt Perena} (Bild) lecseserecsecceccescseteccereneceeserceeenees 38

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Guinea

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. | Eine zwölfjährige Martyrin . Eine rechte Freudennachricht. ‘Gabén für Miſſion... COMIC

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December. ererecureeee 89 nean erereerererraceeees Zum Advent... «90 Unſer erſtes Miſſionsfeſt in Elon College, N. C

Segensfrüchte des japaniſch:chineſiſchen Kriegs .....

Eingang ju einem japaneſiſhen Gigentempel.

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Minaret; das heißt, Ort des Lichts, ein GebetSthurm, von deſſen Shite Morgens und Abends die Türken öffentlich zum

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Gebet aufgefordert werden. (Bild) COITO Miſſionsnachrichten

Bücher- Anzeige .…. -, Gaben fiir Miſſion...

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Nachrichten aus d em Wiffiousgebtet dex Heimath und des Auslandes. Herausgegeben für die Evang. - Lutheriſhe Synodalconferenz von Nordamerika von der Commiſſion für die Negermiſſion; redigirt von den Paſtoren

18. Jahrgang.

C. J. O. Hanſer

Januar

und C. F. W. Sapper.

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Aummer

1896.

|.

Ein Jahr unſerer irdiſchen Pilgerſchaft iſt wieder in das Meer der Ewigkeit hinabgeſunken. Ein neues Jahr öffnet ſeine Thore und ladet uns zur Fortſezung unſerer weitern Wallfahrt ein. Aber wir ſehen nur das offene Thor. Hinter demſelben ift nichts als Dunkelheit der Zukunft. Unſere Lebensreiſe aber führt durd) ein Jammerthal hin. Auf Tritt und Schritt lauern grimmige Feinde unſerer Seele und ihrer Seligkeit. Nechts und links drohen unſerm Leibe Tauſende von Gefahren, Krankheiten und Ungliidsfälle aller Art, Verluſt: unſerer Güter, unſers guten Namens, Feuers- und Waſſersnoth, Sturm und Ungetwitter. Endlich auch der Tod, ſei es der unſerer Lieben, ſei es unſer eigener Tod. Wie, wer kann durch das offene Thor des neuen Jahres in ſolches Dunkel drohender Unglückswolken “getroſt und unverzagt eintreten? Wer die gewiſſe Hoffnung ausſprechen, ein Segens- und Gnadenjahr hat Gottes Güte mir wieder anbrechen laſſen? Lobe den HErrn, meine

ben in ſeinem Herzen trägt. Denn was der Name ſagt, das iſt er dem gläubigen Herzen — ein JEſus, ein Seligmacher, ein Heiland armer Sünder, der gute Hirte ſeiner Schäflein, der ſiegreiche Held über alle ihre Feinde, ein mitleidiger Hoherprieſter aller Verſuchten, ein helles Licht in aller Trübſalsnacht, ein Friedefürſt in der Unruhe unſerer Erdenwallfahrt, der HErr des Lebens, der uns und unſere Lieben aus der Nacht des Todes zum ewigen Leben führt. — Siehe, das iſt JEſus, Gottes und Marien Sohn. ‘Darum hat er dieſen Namen in der Beſchneidung angenommen. Ja, dazu iſt er in heißer Liebe zu uns vom Throne ſeiner Herrlichkeit in dies Jammerthal, in unſer Sündenelend gekommen und hat es durch ſein Blut ausgetilgt, hat unſern Fluch in Segen, unſer Kreuz in eine Krone der Ehren, unſern Tod ins Leben, unſere Verdammnis in Seligkeit des Himmels verwandelt. “Was ſollte nun der nod) fürchten, vas ſollte dem noch ſchaden, wovor ſollte den noch grauen, der JEſum, dieſe himmliſche Gnadenſonne, in ſeinem Herzen trägt? Nein, mit JEſus iſt die Zukunft des neuen Jahres nicht dunkel, ſondern eitel Licht, Friede, Freude, Gnade, Sieg und Leben. Darum ſehen wir nicht nur getroſt den

Seele! — Ach, wer iſt der glükſelige Menſch, der Licht in

Wanderſtab hinein, ſondern verkündigen auch allen Menſchen

dieſer Finſternis ſchaut, Sieg in allen ſeinen Kämpfen — Troſt für alle ſeine Nöthen, Segen auf allen ſeinen Wegen — Schug in allen ſeinen Gefahren, und. im Tode einen

dur< Wort und That eines glaubensfreudigen Lebens: Es iſt in keinem andern Heil und iſt kein Name den Menſchen gegeben, darinnen fie können ſelig werden, denn der hochgelobte Name JEſus Chriſtus.

„Und da adt Tage um waren, daß das Kind beſ<uitten würde, da ward ſein Name genaunt IEſus.“ Luc. 2, 21.

offenen Himmel mit einer Herrlichkeit, der alle Leiden dieſer Zeit nicht werth ſind? Wie, wer kann mit ſolch freudigem Muth, mit ſolch ſeliger Hoffnung durch die offene Pforte in

O HErr Chriſt, nimm unſer wahr Durch dein heilgen Namen;

das Dunkel des neuen Jahres treten? — Das iſt allein der,

Gib uns ein gut neues Jahr,

welcher den ſüßen, theuren JEſus-Namen durch den Glau-

Wer's begehrt, ſprech: Amen.

LIB RARY CONCORDIA SEMINARY ST. LOUIS, MISSOURI

O. H.


9

Die

Misstons-Taube.

Kurzer DBeriGt über unſere Negermiſſion im Safire 1895. Zwar werden unſere Miſſionare in dieſer und der nächften Nummer der „Miſſions-Taube“ ſelbſt einen Bericht ihrer Miſſionsthätigkeit vom Lesten Jahre erſtatten, aber es ſei uns doch vergönnt, eine kurze, allgemeine Ueberſicht über unſer Miſſionswerk im Laufe des verfloſſenen Jahres den lieben Leſern vorzulegen. Gott unſer himmliſcher Vater hat fid) ja nach ſeiner Güte und Treue nicht unbezeugt an unſerm Werke gelaſſen. Er hat uns unſere Miſſionare erhalten und mit Treue und Selbſtverleugnung in ihrem \hweren Amte unter ſichtlichem Segen arbeiten laſſen. Zwar iſt Miſſionar Burgdorf noch immer invalid, aber doch auf dem.Wege der Beſſerung, ſo daß wir hoffen dürfen, er wird im Laufe dieſes Jahres ſeine reichen Gaben wieder in den Dienſt unſerer Miſſion ſtellen können. Die Station Little Rod, Ark, hat wohl aufgegeben tverden müſſen, dagegen dürfen wir neue Hoffnung hegen für die Station in Springfield, SM. Durch die treue Arbeit der Herren Profeſſoren vom practiſhen Prediger-Seminar daſelbſt, Herzer und Weſſel, ift die Miſſion wieder fo aufgeblüht, daß ſie wohl dieſes Jahr wieder einen eigenen Miſſionar erhalten wird. Ein Jahr zurü> mußten wir fürchten, auch dieſe Station eingehen laſſen zu müſſen. — Die Station Bethlehem in New Orleans hat in Miſſionar Koßmann einen guten und baldigen Erſaß für Miſſionar Burgdorf gefunden und in North Carolina hat Miſſionar Herm. Meyer die drei Stationen Gold Hill, Rodville und Claremont-Conover von Miſſionar Bakke übernommen, deſſen Arbeit zu groß iar, und Lexington von unſerm Negermiſſionar Phiffer; zugleich hat derſelbe aud in Salisbury einen Anfang zu einer vielverſprehenden Miſſion daſelbſt gemacht. Miſſionar Phiffer hat mit ſeiner Gemeinde in Charlotte aus eigenen Mitteln ein Schulhaus errichtet, in welchem er mit ſeiner Frau etiva 75 Kinder in der Tagesfdule unterrichtet. — Drei Neubauten wurden in dieſem Jahre ausgeführt. Eine große neue Schule in Mount Zion in New Orleans, über welche Station der Miſſionar in dieſer Nummer berichtet. Dieſe Schule wurde aus den regelmäßigen Einnahmen beſtritten. Sn Concord, N. C., wurde ebenfalls cine große, zweiſtö>kige Schule und in Elon College eine Kapelle erbaut. Dieſe beiden Bauten verdanken wir den reihen Sammlungen unſerer theuren Schulkinder, die Gott ewig dafür ſegnen wolle. Die Bilder dieſer drei Gebäude ſind in Nr. 7 und 12 des [leßten Jahrgangs erſchienen. Es bleibt nun nod) der fo dringende Bau der Mount Zionskirche in New Orleans und einer Kapelle für Miſſionar Schmidt in Greensboro übrig. * Die erſtere hoffen wir nun zuverſichtlich durch die Liebe unſerer Jünglinge und Jungfrauen in Bälde erbauen zu können. 2 Was die Finanzen betrifft, fo hat dieſe Miſſion natürlich aud) unter den verdienftlojen Zeiten zu leiden gehabt. Herr “Kaſſirer A. C. Burgdorf hatte die Güte, uns nachfolgenden

Auszug ſeiner Rechnung mitzutheilen, wonach die Ausgaben

die Einnahmen um $1593.27 überſteigen. Dieſer Ausfall wird in etivas gede>t durch den Ueberſchuß der „MiſſionsTaube“ und dés ‘Pioneer’? für 1895, der etiva $1000 beträgt. Die Verbreitung dieſer beiden Blätter, wovon das erſtere 16,000, das zweite 5000 Leſer hat, könnte unſere Einnahmen bedeutend erhöhen und ſollte bei einer Communicantenzahl der Synodalconferenz von 400,000 nicht ſo ſchwierig ſein. Gonntagsjdulen, Confirmandenklaſſen, Singchöre könnten die Leſerzahl leiht aufs Doppelte erhöhen. Aber ſeit Jahren ſteht wenigſtens die „MiſſionsTaube“ immer auf derſelben Zahl und mag wohl ſein, daß ein Theil der Schuld auf die Redaction fällt. Möge die Wahl eines neuen Redacteurs, die bei der diesjährigen Verſammlung der ehrw. Synodalconferenz ſtattfindet, eine glücklichere ſein, als die leßte! — Sonſt haben wir alle Urſache, Gott von Herzen zu danken für den reihen Segen und die willigen Hände der Liebe, womit er im leßten Jahre ſich zu unſerer Miſſionsarbeit bekannt. Er fördere auch fernerhin ſein Werk an den armen Negern, die er unſern Händen vertraut hat, um ſeines lieben Sohnes JEſu Chriſti willen!

Einnahmen für die Negermiſſion vom 1. Auguſt 1894 bis zum 21. December 1895, Miſſouri-Synode: California: und Oregon-Diſtrict.…..…..…...........S Canada-Diſtrict es Jllinoi8- Diſtrict SL Jowa-Diſtrict .....

Kanjas-Dijtrict...

386.58

Michigan-Diftrict ... Minneſota- und Datota-Diftrict Mittlerer Diftrict ... MNebrasta-Dijtrict

Deftlider Diſtrict

1810.63 979.50 3207.74 362.81

2053.18

Südlicher Diſtrict Weſtlicher Diſtrict... WISconfin-Diftrict

6,25

181.10 5638.21 . 698.07

. 281.92 .. 1899.95 ee ceeececseeecneeeeseeneereeee 1910.57 ———__

$19416.51

Synode von Michigan Synode von Minneſota .. Synode von Wisconſin 936.77

Engliſche Synode …….............… cnecseeneeseeneeseee Schulkinder durch Paſt. O. Hanſer . Negergemeinden: Mt. Zion in New Orleans Vethlehem in New Orleans St. Paul in New Orleans. Elon College, N. C...

1.00 1360.22 802.95 259.14 81.90 10.00 ——

Norwegiſche Synode. Deutſche Freikirche

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1153.99

30.12 240.34 $23,138.95

Geſammtausgabe.….................. $24,732.22

O. H.

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Die Kurzer Jaßresberi<t über Wount New Orleans, La.

Misstons-Taube. Zion

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„Danket dem HErrn, denn ev iſt freundlich, und ſeine Güte währet ewiglih.“ So ſpricht der Pſalmiſt, und fo haben auch wir mit ihm Urſache, dem HErrn zu danken, _ wenn vir bedenken, in welch mannigfacher Weiſe der HErr

3

Da ſieht man denn wieder, welchen Segen eine wahrhaft chriſtliche Miſſionsſchule nicht nur den Kindern, ſondern aud) den Eltern und der ganzen Familie bringt. Im verfloſſenen Jahre wurden 9, 2 Erwachſene und 7 Kinder, getauft. Die Zahl der Communicanten hat fid

um 6 vergrößert. Zwei Erwachſene und zwölf Kinder werden zur Confirmation vorbereitet. Drei Glieder hat der gerade auch der Mount Zion Station im verfloſſenen Jahre | HErr aus der ſtreitenden in die triumphirende Kirche verjest. An Geldern in Kirche und Schule find an $350.00 freundlich war. War es doch ein Jahr der Gnade und des eingekommen. Y Segens für dieſe Station, welches wir eben beendet haben. So erjehen wir denn, daß auch dies verfloſſene Jahr Wenn auch nicht Alles nach Hoffen und Wünſchen gegangen Fortſchritt aufweiſt in der Kirche wie in der Schule. Aber iſt, wenn auch betrübende Erfahrungen nicht ausgeblieben hätte, liebe Leſer, der Fortſchritt niht größer ſein können, ſind, ſo iſt doch gar viel, viel Urſache vorhanden, dem HErrn wenn nicht die baufällige Kirche ein ſo großes Hindernis zu danken. Konnte doch die ſeligmachende Wahrheit faſt jeden geweſen wäre? Hat die neue Schule ſchon ſo großen Segen gebracht, was wird denn die neue Kirche für einen Segen Sonntag durchſchnittli 70 Zuhörern gepredigt werden, welches unter den Umſtänden recht zufriedenſtellend iſt. bringen, wenn die theuren Jünglinge und Jungfrauen dem Wohl hätte die Zahl der Zuhörer größer ſein können, aber Aufruf in der leßten Nummer der „Miſſions-Taube“ willig es ſind derer gar viel, welche das Wort Gottes noch nicht, Folge leiſten und dem herrlichen Vorbild der Schulkinder wie ſie ſollten, hochachten. Ermahnt fie der Miſſionar, dod) im leßten Jahre nachfolgen! — Der HErr wird.es in Gnafleißiger zu kommen, ſo ſprechen ſie mit den Geladenen bei den verſehen. Jhm ſei Lob und Dank für alle ſeine Güte und Treue! E. W. Kuſs, Miſſionar. der königlichen Hochzeit: „Fch bitte dich, entſchuldige mich.“ Eine Frau, die das ganze Jahr höchſtens einmal in der Kirche war, brachte, als ſie deswegen wiederholt ermahnt wurde, zu verſchiedenen Zeiten folgende Entſchuldigungen Die Verfolgung der Chriſten in China. vor: 1. fie habe wehe Augen — troßdem konnte ſie aber zum Markt und Arzt laufen; 2. ſie habe kein Geld für die Darüber haben unſere lieben Leſer ſeit Monaten in den Collectez; 3. ihr Junge ſei krank geworden; 4. ſie habe den politiſchen Zeitungen geleſen; heute bringen wir einen zuHausſchlüſſel verloren. So hat ein jeder ſeine nichtigen Ent- ſammenhängenden Bericht über die blutigſte Verfolgung, fchuldigungen. Die meiſten Neger ſind überhaupt ſehr vom welche die engliſche Miſſion in dieſer Zeit erfahren und in Wetter abhängig; zeigt ſich nur ein Wölkchen, das vielleicht welcher 10 Chriſten von den Chineſen ermordet wurden. ” etivas Regen bringen könnte, fo wagen ſie fid) niht zur Das „Miſſionsblatt für Kinder“ bringt folgenden Bericht Kirche, — es könnte ja aud) {limm werden ! — Daß auch über Das Blutbad von Kutſcheng. in Bezug auf das Leben gar manche Anſtöße und Aergerniſſe vorkamen, bedarf wohl kaum der Erivähnung. Kutſcheng iſt eine Stadt in der ſüdlich gelegenen ProAber ob es auch in manchen Stücken gemangelt und vinz Fukien, 40 Meilen landeinwärts vom chineſiſchen Meere ſelbſt grobe Sünden vorgefallen ſind, ſo hat der HErr ſein gelegen, und zählt 60,000 Einwohner. Hier ift der HauptAngeſicht niht von uns getwandt, ſondern war uns über fis der engliſhen Miſſion mit einem Findelhaus, einer Bitten und Verſtehen gütig. So hat er uns nicht nur ein Kirche und mehreren Schulen für Knaben und Mädchen. neues Schulgebäude gegeben, ſondern uns auch viele Kinder Die Chineſen jener Gegend find freundlid) und zutraulich, zugeführt, an deren Herzen gearbeitet werden kann. 140 bis ſhon über 2200 von ihnen ſind Chriſten geworden, und 145 Kinder find jest täglih anweſend und die Liſte zeigt auch bei den Heiden find die Miſſionare ſowie die Miſſionsſogar die unerhört große Zahl von 180 auf. Die äußere fräulein und Lehrerinnen gern geſehen, deren es in Kutſcheng Urſache davon ift freilich zunächſt die ſhöne neue Schule, in leßter Zeit allein ſieben waren. Jhr Vorſteher war Miſwelche die Liebe der weißen Chriſten hier erbaut hat, aber ſionar Stetvart, ein vornehmer und feingebildeter Jrländer, doch auch dies, daß es den Leuten immer klarer wird, daß der aber mit ſeiner gleichgeſinnten Gattin um des HErrn die Kinder unter unſern zivei tüchtigen Lehrern Vix und JEſu willen nad) China gezogen war, um den armen, unMeibohm nicht nur in Zucht und Ordnung gehalten wer- wiſſenden Chineſen den Himmelsweg zu zeigen. Jhr könnt den, ſondern daß auch wirklich etivas geleiſtet wird. Ein beide hier im Bilde ſehen. Jedermann hatte fie gern. Vater erzählte dem Unterzeichneten, daß fein Junge in eini- Stetvart tvar der demüthigſte Menſch, den man fic) denken kann, und dabei immer ſo heiter und freundlich, fo hülfreih gen Monaten in der lutheriſhen Schule ſhon mehr ge lernt habe, als in einer andern Schule in mehreren Jahren. und thatkräftig. Seine Frau aber galt als eine redjte MiſGanz beſonders freute ſich der Vater darüber, daß ſein Junge ſion8mutter, die nur für andere lebte und in allen Dingen ihm die Geſchichte vom kleinen Joſeph ſo ſchön erzählt habe. nichts ſuchte als die Ehre Gottes. Jhre drei älteſten Töchter


4

Die

Missions-Taube.

hatten ſie hergeben müſſen, damit ſie in England die Schule beſuchten, die fünf jüngeren aber waren bei ihnen. Jhre Namen ſind Millie 13 Jahre alt, Caſſie 11, Hérbert 6, Evan 3 und Hilda etivas über 1 Jahr alt. Zur Pflege dieſer Kleinen war ein irländiſches Kindermädchen Namens Lena Yellop da, eine entſchiedene Chriſtin, die aus Liebe zum Heiland mit nah China gegangen war und ihm allein dienen wollte. Und nun wollen wir auch die ſieben Fräulein fennen lernen. Sie heißen: Nellie und Topſy Saunders, zwei Schiveſtern aus Auſtralien, Fräulein Gordon, ebenfalls aus Auſtralien, Fräulein Codrington, Marſhall,

Newcombe und Stewart, meiſt Töchter engliſcher Pfarrer. Dieſe alle waren in der innigſten Liebe miteinander verbunden

Familie.

und bildeten zuſammen.

eigentlih nur Eine große

Fede hatte ihre beſondere Arbeit im Findelhaus,

Am 1. Auguſt war der Geburtstag von Herbert Stewart. Früh morgens ſchon waren Millie und Caſſie ausgegangen, um Blumen für ihn zu ſuchen. Da hörten ſie ganz in der Nähe Hörnerblaſen

-und Trommelſchall.

Sie meinten,

es

ſei irgend ein heidniſcher Feſtzug, und liefen hinzu, um zuzuſehen. Aber es war cine Vande von 80—100 Bewaſffneten, die ausgezogen waren, um all die Miſſionsleute auf dem Blumenberg zu tödten. Ohne daß jemand etwas wußte, hatten fie fic) in der Nacht auf den Berg hinaufgeſchlichen, und jest war der Wugenblid gekommen, wo fie ihr ſchre>liches Vorhaben ausführen wollten. Die Miſſionare hatten ihnen nie etivas zu Leid gethan. Vielleicht hatten ſie dieſelben kaum geſehen, denn es waren nicht Leute

aus Kutſcheng oder vom Blumenberg ſelbſt, ſondern Mitglieder einer geheimen, böſen Geſellſchaft, voll Haß gegen

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Miſſionar Stewart und Frau, ermordet am 1. Auguſt

in den Schulen, in der Haushaltung, in der Krankenpflege, und mehrere gingen auch in die Stadt und auf den Dörfern herum, um die Frauen und Mädchen dort zu beſuchen, ihnen vom Heiland zu erzählen, etwas vorzuleſen und wohl auc vorzuſingen. Zuweilen gingen ſogar die Stewartſchen Kinder mit, Nun iſt es aber in Kutſcheng, das im Thal liegt, furchtbar heiß, namentli< im Juli und Auguſt. Da pflegt man denn die Schulen zu ſchließen und mit Maun und Maus auf den ſogenannten Blumenberg (Hwaſang) zu ziehen, der “vier Stunden von der Stadt entfernt und 2000 Fuß hoch iſt. Dort beſaß die Miſſion zwei kleine Häuſer und hier wurde alle Jahre die Vacanz zugebracht. Gelegenheit zum Miſ“ſioniren gab es auch dort genug, aber auch Gelegenheit zur E Erholung, zu Ausflügen, Spaziergängen und dergleichen. “Namentlich die Kinder waren ſehr vergnügt dort oben. So auch dieſes Jahr. Niemand ahnte, daß es das lest: Mal

“ſein ſollte.

Aber fo war es beſtimmt in Gottes Rath.

1895.

die Europäer, die fie nun zu ermorden und gu-berauben bez \hloſſen hatten. Dieſen Räubern und Mördern alſo liefen jest die armen Kinder gerade in die Hände. Einer pa>te Caſſie am Haar und ſchlug ſie. Millie lief ſhreiend davon, und auch Caſſie *- : gelang es, fid) loszumachen und nach Hauſe zu laufen. Die Eltern waren nod) nicht auf oder wenigſtens noch nicht angekleidet. An ihrem Schlafzimmer vorbei liefen daher die beiden Mädchen ins Kinderzimmer und \{loſſen die Thüre von innen zu. Caſſie und Evan krochen unter das Bett. Millie wollte es auch, dachte aber, wenn fie alle verſte>t wären und die Thüre verſchloſſen, ſo würde das nur den Verdacht der Mörder erregen, \{loß alſo auf rnd legte ſich dann aufs Bett, in der Hoffnung, daß ſo wenigſtens die jüngeren Geſchwiſter unbemerkt bleiben würden. Juzwiſchen ivaren aud) die Mörder angelangt, hatten Frau Stewart, die gerade heraustreten wollte, an der Thüre ihres Schlafzimmers mit einem Schwertſtreich niedergehauen, dann auh —

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Die

5

Misston=-Tuuke,

im Junern des Zimmers ihren Mann umgebracht, und ein guter Freund, Miſſionar Phillips, der gerade bei drangen nun ins Kinderzimmer ein, um zu plündern und Stewarts auf Beſuch geweſen war, aber für ſich in einem zu morden. Der ruhig daliegenden Millie wurden die Bett- | chineſiſhen Häuschen wohnte. Merkwürdig! Schon dreitücher und Decken,

mal

unter die ſie ſich verkrochen hatte, vom

Leib geriſſen und eine furhtbare Wunde am Knie beigebracht, ſo daß ſie nicht gehen konnte und beinahe verblutet wäre. Andere Männer hatten fic) auf Lena geſtürzt, die unter

in

ſeinem

Leben

war

er nahe

daran

geweſen,

von

wüthenden Chineſen umgebracht zu werden, aber jedesmal glü>lich entkommen, und auch dieſesmal durfte ihm kein Haar gekrümmt tverden! Um halb ſieben Uhr Morgens

ihren Kleidern das Baby verſte>t hatte und es mit ihrem | hatte er ein Geſchrei gehört, war hinausgetreten und hatte geſehen, wie 40—50 Chineſen mit Beute beladen vom eigenen Leib zu decken ſuchte. Sie wurde zuſammengehauen,

und auch das arme Kleine verlest. Es iſt einige Tage dar- | Stewartſchen Haus herkamen und fic davonmachten. Er auf in Futſchau geſtorben. Herbert wurde ſchre>li< zu- | hatte ſih dann hinter zwei Bäumen verftedt und von hier gerichtet, ſo daß er am-ganzen Leib mit Wunden bede>t aus ſehen können, wie die Sauber das Haus anzündeten war. Caſſie und Evan aber blieben verborgen und kamen und dann, nachdem mit einem Horn das Zeichen zum Rükerſt heraus, als die zug gegeben war, mit Mörder das Zimmer dem Rufe davonliefen : iwieder verlaſſen hatten „So, jeßt ſind alle die fremden Teufel umgeund ſie ein praſſelndes bracht!“ Von GetödteGeräuſch hörten. Die ten und Verwundeten Mörder hatten nämlich konnte er nichts ſehen, das Haus angezündet obgleih er nun ganz und ſchon ſtand es in nahe ans brennende Flammen. Dest ſprang Haus herangekommen Caſſie auf, ſchleppte war; ein Diener aber Millie, die ja nicht ſagte ihm, die Stewartgehen fonnte, ins Freie, ſchen Kinder ſeien alle zog dann die kleine zu Fräulein Hartford Hilda unter dem Leichgeflüchtet. Dahin benam Lenas hervor und gaber ſich nun und kam trug auch ſie ins Freie, gerade rect, um den ebenſo die zivei Brüübel Zugerichteten ihre derchen. Es war faſt Wunden zu waſchen wunderbar, welcher und mit alten Lumpen Muth und welche Kraft nothdürftig zu verbindem 11jährigen Mädden. Noch war er mit chen geſchenkt war. Als Fräulein Codrington ſie aber aud) Fräulein beſchäftigt, als dieſe Nellie Saunders, die Herbert und Evan Stewart. ihm ſagte, ſie glaube, bewußtlos vor der Thüre lag, in Sicherheit bringen wollte, da verſagten ihr Fräulein Topſy Saunders ſei nod) am Leben, er möchte doch die Kräfte. Sie mußte ſie liegen laſſen, und wahrſchein- ſchnell nahſehen. Nun rannte er wieder zum Miſſionshaus lic) war fie auch ſchon todt. Aber damit war Caſſies hinauf und ſah fic) auf der Hinterſeite desſelben um, wo er ‘Werk noch nicht gethan. est mußte fie ihre vier Ge- vorher. noch nicht geweſen war. Ach, welch ein Anbli> war ſchwiſter aus der Nähe des brennenden Hauſes fort und das! Da lagen nicht weit auseinander Fräulein Topſy irgend wohin in Sicherheit bringen. Schnell entſchloſſen Saunders, Fräulein Gordon, Fräulein Stewart, Fräulein ergriff ſie eins ums andere und brachte ſie mit Hülfe eines Marſhall, ulle todt, und nach einigem Suchen fand er aud) Chineſen, den ſie aber erſt lange und inſtändig bitten mußte, den Leichnam von Fräulein Newcombe, die man über einen in die nuv einige Minuten entfernte Wohnung von Fräu- ſteilen Abhang hinuntergeworfen hatte. Von Herrn und lein Hartford, einer americaniſchen Miſſionarin, die aud) Frau Stewart, von der Kindsmagd und von Fräulein Nellie gerade auf dem Blumenberg zur Erholung war. Hieher Saunders war keine Spur zu finden. Er hoffte, ſie möchten hatte auch die ſchwer verwundete Fräulein Codrington ſich entfommen ſein. Später aber entde>te man unter den flüchten können. Da lag fie nun in einem ſchre>lichen Zu- Trümmern des Hauſes ihre verkohlten, ja theilweiſe ſchon ſtand, aus mehreren Wunden blutend. Ebenſo die 13jährige zu Aſche verbrannten Ueberreſte. Fünf von den Fräulein waren im unteren Haus beiMillie und das arme ſehsjährige Geburtstagsfkind Herbert, ſammen geweſen, als die Mörder herankamen. Wären ſie ſowie das Baby. Aber es dauerte nicht lang, ſo erſchien

|


6 -

Die

Missions-Taube.

{hon ganz angekleidet geweſen, fo hätten ſie vielleicht ſich im Gebüſch verſte>en können. So aber ging etivad Zeit verloren, und che ſie ſih’s verſahen, waren fie von den rohen Geſellen umgeben. Anfangs hieß es, man wolle ſie nur binden und davonſchleppen, dann aber, ſie müßten ſterben. Da baten ſie denn um ihr Leben und ein paar von den Männern hätten es ihnen auch gern geſchenkt; ein alter Chineſe aus Hwaſang ſelbſt, der nur als Zuſchauer zugegen iar, legte ſogar Fürbitte für ſie ein. Der Anführer aber ſchwenkte die kleine rothe Fahne, welche er in der Hand hielt, und rief laut: ,, Shr wißt, was euch befohlen iſt! Sofort tödten!“ Und nun ging das Gemegel an. Fräulein Newcombe erhielt mehrere Speerwunden und wurde dann über jenen Abhang hinuntergeworfen. Fräulein Gordon wurde im Geſicht, an der Schläfe und am Hals \hwer verwundet. Fräulein Topſy Saunders ſtarb an cinem Speerſtich, der ihr dur die Augenhöhle ins Gehirn gedrungen war. Fräulein Marſhall hielt ihre Bibel feſt in der Hand und wollte ſie niht loslaſſen, bis ihr ein paar Finger abgehauen und der Hals durchſchnitten wurde. Als fie umfiel, kam ihr blutender Leichnam auf die ebenfalls ſchwer, aber doch nicht tödtlich verwundete Fräulein Codrington zu liegen und dieſem Umſtand hat lehtere wohl ihre Rettung zu verdanken. Fräulein Stewart blieb beinahe unverleßt. Sie ſtand eine zeitlang wie gelähmt da und ſcheint dann vor Schre> geſtorben zu ſein. Weiter gequält oder verſtümmelt wurde niemand. Jn weniger als ciner halben Stunde war alles vorbei. Ein merkwürdiger Leichenzug. Die nächſte Frage war nun, was mit den Leichnamen und vas mit den Verwundeten anfangen? Jun den erſten “Stunden wußte man ja nicht einmal, ob man ſelbſt des Lebens ſicher ſei. Die Chineſen hätten ja möglicherweiſe mit Morden und Rauben fortfahren und cine allgemeine Chriſtenverfolgung anfangen können. Aber alles blieb ruhig, und Abends um zehn Uhr fam aus Kutſcheng der americaniſche Miſſionsarzt Dr. Gregory mit einem chineſiſchen Beamten und einigen Soldaten, um zu helfen. Er und Miſ‘ſionar Phillips legten nun die Todten in einfache Särge, wie ſie in China immer vorräthig ſind, ſchafften mit Hülfe des cineſiſhen Amtmanns Tragſtühle und Träger herbei, und Tags darauf konnte der ganze traurige Zug aufbrechen. Zuerſt ging es nad) Tſchuikau an den Min-Fluß. Man reiſte die ganze Nacht dur und kam Morgens uin halb neun Uhr dort ‘an. Nun wurden die Särge und Verwundeten auf vier Boote gebracht und es ging weiter nah Futſchau, “die Särge “unter der Obhut des eingebornen Predigers Li Taik Ong. Unter den Verwundeten befand fid) auch “Fräulein Hartford, die einer der Verſchwörer mit einem “Speeram Ohr getroffen, dann zu Boden geworfen und mit dem Speerſchaft geſchlagen" hatte. Schon am erſten Tag erlag der kleine Herbert ſeinen Wunden. Als man ſeinen “Geſchwiſtern ſagte, daß er geſtorben ſei, da rief Millie aus: “‘

wD wie werden Vater und Mutter ſich freuen, ihn wiederzuſehen!“ — Endlich am Abend des 5. Auguſt kam man in Futſchau an, und am andern Morgen um halb ſehs Uhr fand die Beerdigung ſtatt. Es wurde viel geweint, aber nicht geklagt und gejammert. Gottes Wort gab Troſt und man pries ſelig die, welche überwunden hatten.

Miſſionsnachxrichten. A. Aus unſerer Negerniſſiou : New Orleans, La. a. Station Bethlehem. Hier wurde Herr Miſſionar Koßmänn am 22. Sonntag nach Trinitatis, am 10. November, von Herrn Miſſionar LanFenau unter Aſſiſtenz der Herren Paſtoren Heyne und Kuſs feierlich in fein Amt eingeführt. Herr Miſſionar Kuſs predigte. Die Gemeinde tvar zahlreich verſammelt und freute ſich, ſo bald wieder Erjag für ihren geliebten Paſtor A. Burgdorf erhalten zu haben. Gott fege den neuen, jungen Arbeiter zu großem Segen ! b. Station St. Paul. Miſſionar Lankenau berichtet über ſeine Wirkſamkeit im Jahre 1895 Folgendes: Communicirende

Glieder

ſind 76,

Stimmberechtigte

15,

Zu-

nahme 11 Seelen, 6 communicirende. Getauft wurden 2 Erwachſene und 3 Kinder; confirmirt 6, davon 2 Erwachſene; begraben 5 Perſonen. — Der Morgengottesdienft wurde durchſchnittlich von 80, Abends von 60 Zuhörern beſucht; am Mittwoch-Abend von 41 Perſonen. Die Sonntagsſchule zählt 150, die Wochenſchule 135 Kinder. Die Einnahmen werden fic) bis Ende des Jahres auf $300 belaufen. — Den lieben Leſern wird erinnerlich ſein, daß Miſſionar Lankenau die I. Klaſſe ſeiner Wochenſchule unterrichtet und der Miſſionskaſſe dadurch einen Lehrer erſpart. c. Station Mount Zion, Miſſionar Kuſs. Siehe ausführlichen Bericht in dieſer Nummer. Springfield, Jll. Prof. Herzer berichtet die Taufe von 2 Erwachſenen und 2 Kindern, einige ſind im Unterricht. Schulkinder ſind 28, Sonntagsſchulkinder 30, Kirchenbeſuch 10 bis 15 Erwachſene; Einnahme an Gemeinde-Geldern $25.75, an Collecten $22.30, Gonntagsfdule $6.83, zuſammen $54.88.

Nord- Carolina, Stationen des Miſſionar F. Herm. Meyer. a. Station Gold Hill. Seelenzahl 42, Stimmberechtigte 5, Communicirende 14. Kirchenbeſuch 24. Kaſſe $5.31.

b. Station Modivell. Seelenzahl 38, Stimmberedtigte 4, Commumicirende 15, im Unterricht 7, Kirchenbeſuch 35 Perſonen;

Kaſſe $22.67.

c. Station Claremont-Conover. Seelenzahl 17, im Unterricht 3, Kirchenbeſuh 18 Perſonen, Kaſſe $2.40. d. Station Lexington. Seelenzahl 25, Stimmbered)= tigte 5, Communicirende 12, im Unterricht 3, R Dene 12 Perſonen.

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Die

Missions -Taubke.

e. Station Salisbury, ſeit Auguſt begonnen, hat bisher nur eine Katehismus- und eine Singſtunde, zu der ſih 6 Erwachſene und 22 Kinder regelmäßig einfinden. Die Bedienung der vier andern Stationen geſtattet dem Miſfionar noch nicht, mehr Zeit auf dieſe ſonſt vielverſprechende Station zu verivenden. O. H.

Auf den Gilbertinſeln

nicht, daß id) Soldat

bin.“

Und damit gab er An

eine Maulſchelle. „Und ich bin gleichfalls Soldat“, entgegnete An, zog eine Kette unter ſeinem Gewande hervor, warf ſie dem Raufbold über den Hals und führte ihn zur nächſten Polizeiſtation. Die vier andern entflohen ſchleunigſt. Und was that die Polizei mit dem Miſſethäter? Zwei Tage lang mußte er an den Thürpfoſten der Kapelle ange-

B. Aus der Heidenwelt : Südſceinſeln.

wohl

7

feſſelt ſtehen und jedem den Grund ſeiner Strafe ſagen, wenn

Apaiang und

er gefragt ivurde.

Tarawa,

die unter engliſcher Herrſchaft ſtehen und deren Aus Uganda in Africa kommen hocherfreuliche Berichte Bewohner eigentlich alle ſhon den Chriſtennamen tragen, von den ſegensreichen Fortſchritten der Miſſion ſeit 1893. klagen die Miſſionare, daß eine wahre Tanzwuth unter dem Einmal wurden im Laufe einer Woche 730 neue Teſtamente Volke ausgebroden war, iwelche natürlich Faulenzen, Trinken verkauft und im ganzen Jahr 10,000 Evangelien und andere und andere ſchändliche Ausſchweifungen im Gefolge hatte, Bibeltheile. Etiva 40,000 Perſonen leſen jest. Die Wißund über drei Monate und oft Tag und Nacht anhielt. begierde der Uganda-Leute ijt fo groß, daß der Miſſionar Alles Strafen und Warnen der Miſſionare und eingebornen oft, wenn er bei Arbeitern zufällig vorbeikommt, von ihnen Prediger war vergeblich. Nur die bewährteſten und erfah- angehalten und gefragt wird, was dieſer oder jener Spruch renſten Chriſten konnten dem ſcheußlichen Tanzteufel wider- meine, warum Gott fein Geſeß gegeben habe, da es dod) ſtehen. Endlich verbot der König von Apaiang auf flehent- kein Menſch halten könne 2c. Ein großer Fortſchritt wurde liches Bitten der Miſſionare und Chriſten den ſündlichen durch ein Unglück herbeigeführt. Jm October 1894 wurde Unfug und beſtrafte die Widerſpenſtigen. — Auf der Gildie große Kirche in der Hauptſtadt durch einen Sturm zerbert Juſelgruppe, die 16 kleinere Jnſeln umfaßt, ſind 6 ein- ſtört, in welcher ſonſt auc) aus der Umgegend die Eingeborne Paſtoren, 13 Katecheten, 30 Lehrer und von 20,000 gebornen zur Kirche kommen mußten. Nun wurden ſtatt Einwohnern 10,000 Chriſten, 44 Schulen mit 1665 Schü- dieſer einen großen Kirche 20 neue kleinere in der Umgegend lern und 1771 ſtimmberechtigte Glieder, wovon 172 erſt im errichtet und ſonntäglich wird darin gepredigt. Das miſleßten Jahre hinzugekommen ſind. Für die Bibel haben ſionirt denn viel beſſer. Jn ganz Uganda gab es andie Leute im leßten Jahr $500, für andere chriſtliche Bücher fangs 1894 nur 20 Kirchen, jest 200, in welchen ſonntäglich $200 au8gegeben. Für Miſſionszwe>e haben ſie $400 bei- etiva 20,000 Menſchen Gottes Wort hören, die Hauptgetragen. Leider dringt jest eine römiſch-katholiſche Miſſion * ſtadt nicht mitgerechnet, in welcher jest ſieben Kapellen erdort ein. richtet wurden und 3000 ſonntäglich die chriſtliche Predigt Siam. Bei Gelegenheit ſeines 25jährigen Regierungshören können. Getauft ſind indes nur erſt 2000 Perſonen, jubiläums hat der König Tſchulalongkorn der Harvard Uni- davon 1000 allein im leßten Jahr. Jm Taufunterricht verſität bei Boſton die heiligen oder beſſer unheiligen Schrif- ſtehen 1500. Jm Jahre 1893 ordinirte Biſchof Tucker den ten der ſüdlichen Buddhiſten, das ſogenannte Tripitaka, in Häuptling Kjagwe, der ein wahrer ,,Seelengetvinner” tvar, 39 Bänden geſchenkt als Zeichen ſeiner dankbaren Anerken- aber am 27. März 1895 leider ſtarb. Bei ſeinem Tode nung des Guten, das die americaniſche Miſſion ſeinem Land trauerte Miſſionar Baskerville tief und rief aus: „O, lieber und Volk gebracht hat. alter Nicodemus, wann werden tir deinesgleichen wiederEin chriſtlicher Poliziſt in China. Dicht bei einer ſehen im Dienſte des Heilandes!“ americaniſchen Miſſion in der Hauptſtadt Peking wohnt ein Perſien in Aſien. Am 21. Auguſt lesten Jahres kam bekehrter Poliziſt mit Namen An, aber an Ort und Stelle in Leipzig die telegraphiſche Depeſche an, ‘daß der getaufte und bei den dortigen Raufbolden bekannt und gefürchtet Kurdenſcheih Baba, der die Miſſionare Zerwe> und Közle unter dem Namen „Der eiſerne Arm“. Jeden Tag hält fo freundlich aufgenommen hatte, auf Befehl aus der Haupter in der Kapelle, wenn der Miſſionar nicht da iſt, cine Erſtadt Teheran ermordet worden ſei. Auch wurden die Miſſiobauungsſ\tunde, dann geht er ſeinem Beruf nah. Jn dem- nare ausgeiviefen. ſelben iſt er bei den Ruheſtörern und Spöttern der Chriſten China noch einmal, und noch einmal etivas Erfreuliches ein gefürchteter Mann. Er führt fie mit eiſerner Fauſt zur neben Traurigem. Jn Peking wurde der Boſtoner MiſPolizeiſtation und ſeine Vorgeſeßten ſtehen ihm meiſt treu- ſionar Dr. Sheffield von zwei Arbeitern ſhwer mißhandelt. lid) zur Seite. Neulich machten fünf feingekleidete Chineſen Gr erhielt 30 Wunden, doch keine gerade lebensgefährlich. während des Gottesdienſtes in der Kapelle Störung. Als Die Miſſethäter ſind zwei Brüder und der eine davon halb ſie der Miſſionar zur Ruhe wies, traten ſie zur Thür hin- blödſinnig. Beide ſind verhaftet. Viele Chineſen und alle aus und einer ſchalt laut über den Miſſionar, ſeine Vor- Beamten bezeugen dem Verwundeten herzliche Theilnahme fahren, ſeine Schweſtern und Angehörigen. Poliziſt An und Aufmerkſamkeiten, da ſie hohe Achtung für ihn haben. faßte ihn am Kragen und fragte ihn, auf wen er ſo ſchelte? — Jn Nanking hat neulich ein hoher Mandarin den dor„Was geht dich das an?“ war die Antwort, „du weißt tigen Miſſionaren ein Feſteſſen gegeben, als Zeichen ſeiner

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Die

Missions-Taube.

Anerkennung ihrer Arbeit. Ein anderer hat eine Proclamation erlaſſen, worin er erklärte, er habe perſönlich alle Miſſionsſtationen in ſeinem Bezirke beſucht und gefunden, daß die Miſſionare nichts thun, als in ganz uneigennüßiger Weiſe den Armen und Kranken helfen, ohne jeden böſen Hintergedanken; wer ihnen daher Böſes nachſage oder etivas zu leide thue, habe die härteſte Strafe zu fürchten. Die Londoner Miſſionsgeſellſchaft, die älteſte von allen evangeliſchen Miſſionen, feierte vom 22. bis 24. September ihr hundertjähriges Jubiläum. Ein arbeitsreiches und hochgeſegnetes Jahrhundert, das aud) von Angſtzeiten und Märtyrerblut viel erzählen muß, liegt hinter ihr. Durch Gründung dieſer Londoner Miſſionsgeſellſchaft wurde das Vewußtſein der Miſſionspflicht der Chriſten mächtig ertwedt und das Signal zur Gründung anderer Miſſionsgeſellſchaften in der ganzen chriſtlichen Welt gegeben, fo daß es jeht über 500 derſelben gibt. — Dieſe Geſellſchaft hat in dieſen 100 Jahren ihrer Wirkſamkeit 1000 Miſſionare ausgeſandt, von denen 285 nod) heute in geſegneter Arbeit ſtehen und mit ihnen 14,000 Nationalgehülfen. Jn 1900 Schulen werden 125,000 Kinder unterrichtet. Jn 10 Hospitälern der Geſellſchaft unter den Heiden wurden allein im legsten Fahre 100,000 Kranke verpflegt. Todesfâlle in der Miſſion. Jn Lokadſcha am Niger in Africa ift nun aud) der lebte Ueberlebende der ſieben Brüder, die vor niht ganz zwei Jahren mit Biſchof Hill dahin geſandt worden waren, geſtorben. Nur Fräulein Maxwell ift von jener ganzen Reiſegeſellſhaft nod) übrig. Jn Thibau, Oberburma, Aſien, ift der Engländer Lambert, ein frommer Laie, von Räubern ermordet worden, als er das ihm anvertraute Miſſionseigenthum gegen ſie vertheidigen wollte. Jn Madſchila, Oſtafrica, ſtarb der engliſche Miſſionsarzt Dr. Ley am Gallenfieber. Er arbeitete ſeit 1885 in Africa und war faſt immer geſund geweſen. Vor einigen Monaten aber wurde er von einer giftigen Schlange gebiſſen und ſeitdem war er nie mehr recht gefund. Jm Auguſt find in Hamburg zwei Basler Miſſionare, Appli und Lieb, gleid) nad) ihrer Ankunft aus Weſtafrica geſtorben. Sie hatten ſhon krank das Dampfboot beſtiegen. Ebenfalls im Auguſt ftarb ein junger Methodiſten - Miſſionar Kullmann und ſeine Frau an der Cholera in Aſanſol, Oſtindien. Der Miſſionar der Mheiniſchen Miſſion in Neuguinea, Barkemeyer, hat durch einen Unglüsfall ſein Leben verloren, doch iſt Näheres nod) nicht bekannt. s O. H. Der Beutel iſt nod niht ganz voll. Als die Häuptlinge und Kaſſenführer der Südſeeinſeln dem Kaſſenführer der Londoner Miſſion 230 Thaler ſendeten, fügten ſie hinzu : „Sie wiſſen, daß unſer Land keine Goldgruben hat und ſehr arm iſt. Brennholz, ſüße Kartoffeln und Geflügel find die einzigen Mittel, um uns Geld zu verſchaffen. Bei der Jahresverſammlung von 1855 fand ſih?s, daß unſere Beiträge niht die Höhe erreichten, die wir uns gefest; da er-

mahnten wir uns zu größerem Eifer, damit unſere Beiträge für nächſtes Jahr größer ſein möchten. Einer aus unſerer Mitte erhob ſich und ſprach : Der Beutel für dieſes Jahr iſt noch nicht voll; laßt uns erſt verſuchen, ob wir ihn nicht vollſtopfen können, ehe wir von den Beiträgen des kommenden Jahres ſprechen. Dann fingen wir an, alle unſere Taſchen zu unterſuchen, und nun gelang es uns, die verſprochene Summe zuſammenzubringen, und wir waren ſehr froh und dankten Gott, daß er uns die Mittel gegeben. Es geht uns geiſtlih und zeitlih gut. Dies ſind unſere Wünſche, daß das Wort Gottes unter uns wachſe und zunehme und ſich über die ganze Welt verbreite.“ Milde Gaben für die Negermiffion: $231.05, Durch Kaſſirer G. E. G. Küchle, Milwaukee, Wi Durch Kaſſirer H. Bartling, Addiſon, Jil, 44.25 und 3' Durch Kaſſirer & Meyer, St. Louis, Mo., 104.96. Von Lea Wagner, Allegheny, Pa., 3.00. Durch Kaſſirer Theo. H. Menk, St. Paul, Minn., 61.23. Durch Paſt. H. Knuth, Theil der Miſſionsfeſtcollecte von Paſt. Auguſt Bendlers St. Matithäus-Gemeinde zu Milwaukee, Wis, 1.50, Durch Kaſſirer C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 105.76. Durch Kaſſirer H. Knorr, Detroit, Mich., 61.33. Durch Kaſſirer H. F. Oelſchlager, Leavenworth, Kanj., 67.99. Durch Kaſſirer C. Spilman, Baltimore, Md., 76.80. Summa: $795.13. Für die Mount Zions-Kirche in New Orleans: Durch

Kaſſirer G. E. G. Küchle, Milwaukee, Wis., 32.00.

Von Frau F.

Bohm, Grand Haven, Mich., 1.00. Durch Kaſſirer H. Bartling, Addiſon, DIL, 32.00 und 23.19. Durch Paſt. G. Mohr, Stajer, Snb., von Frau Ther. Schwvierſch 1.00 und von N. N. 1.00. Durch Kaſſirer H. H. Meyer, St. Louis, Mo., 7.54. Durch Kaſſirer Theo. H. Menk, St. Paul, Minn., 34.46, Durch Paſt. Wd. Habermann, Hatchville, Wis., Erntedankfeſtcollecte ſeiner Gemeinde, 9.50. Durch Kaſſirer C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 42.48. Durch Kajfiver™ H. F. Oelſchlager, Leavenworth, Kanſ., 5.50. Durch Paſt. M. Melinat, Webſter, Minn., von Gliedern ſeiner Gemeinde 4.76 und von Frau Beneke 1.00. Durch Kaſſirer C. Spilman, Baltimore, Md., 19.30. Summa: $214.73. Für die Capelle in Elon College: Durch Kaſſirer H. H. Meyer, St. Louis, Mo., .25. St. Louis, Mo., 21. Dec. 1895. A. C. Burgdorf, Kaſſirer.

Quittungen. Jn Folge des in lester Nummer ergangenen Aufrufes für Mount Bion bereits eingegangen: Fräulein Emma Geſfert $1.00; von den Schulkindern Paſt. Th. Hoſſmanns aus Thereſa, Wis., 1.75; von drei Freundinnen des Reiches Gottes aus Manitowoc, Wis., 5.00; von Paſt. Martens’ Jünglings- und Jungfrauenverein aus Danville, Jll., 25.00. Summa: $232.75. Gottes reichen Segen zur Vergeltung ! C. J. O. Hanſer.

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Mit herzlichem Dank piange! von der Dreieinigkeits-Gemeinde

in St. Louis, Mo., drei Kiſten Beſtreitung der Frachtkoſten.

Kleider und Schuhe nebſt $15.00 zur F. Hermann

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Meyer.

Mit herzlichem Dank erhalten zum Neubau der Mount Zions:

Kirche durch Paſt. Ph. Brenner von ſeinem Frauenverein in Reedsville, Wis., $5.00; durch Paſt. Burgdorf von Emma Wiegner, Saint

Ansgar, Jowa, und von N. N., Sherrill, Dubuque Co., Jowa, je 1.00.

E. W. Kuſs,

Miſſionar.

Dankend erhalten dur< Paſt. E. Jüngel für die Waiſen in Indianapolis von der Nähſchule der St. Petri-Gem. in Cleveland 2 Bettdecken u. vom Nähverein 23 Paar Strümpfe.

P. Seuel.

Die „„Miſſions- Taube‘“ erſcheint cinmal monatli<. Der Preis ſür ein Jahr in Sora eben bling mit Porto ift folgender: Exemplar. S .25 10 Exemplare, 2,00

26 60 100

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6.00 9.00 17.00.

Dic Partie-Preiſe gelten nur dann, wenn alle Exemplare unter Einer Adreſſe

verſandt werden können.

Entered at the Post Oce

at St. Louis, Mo., as second-class matter.

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Nachrichten Herausgegeben fiir die Evang. = Lutheriſhe Synodalconferens bon Nordamerika von der Commiſſion für die Negermifjion; redigirt von den Paſtoren

18. Jahrgang. Das aſte Jahr und die Negermiſſion mit Filialen.

C. J. O. Hanſer

Februar in Concord

und C.F.

1896.

Aummer

2.

vorgeleſen wurde und die Nachläſſigen und die Pflichtvergeſſenen aus Gottes Wort gerügt wurden, haben dieſe verſprochen,

Wenn dieſe Zeilen dem Leſer der „Miſſions-Taube“ vor Augen kommen, iſt das alte Jahr bereits ein Theil der Vergangenheit geivorden und ein jeder wird, vorläufig wenigſtens, mit demſelben abgerechnet haben, der Negermiffionar auch. Nein, er muß auf Verlangen ſogar vor dem Jahres\<luß Rechenſchaft ablegen, was ihm ganz lieb iſt. Denn je cher er das alte Jahr mit ſeinen vielen Sünden, Leiden und Enttäuſchungen abſchütteln und ein neues Jahr der Hoffnung antreten kann, deſto beſſer. Komm denn, du altes Jahr, mit deinem ſchwarzen Sündenregiſter, wir wollen jest mit einander abrechnen. Du wirſt dem Miſſionar gar manche Sünden, Amtsſünden, Sünden der Untreue, Sünden der Selbſtliebe, Schivachheitsſünden und Unterlaſſungsſünden aufzählen können. Du'haſt ſie ja alle genau in deinem Buch eingetragen. Der Miſſionav beugt fid) in Demuth vor dem gerechten Richter und bekennt ſich deren aller fdjuldig. Aber wir wollen ſie gleich aus dem Buch ſtreichen und dem Ankläger den Mund ſtopfen mit dem Worte: „Das Blut JEſu Chriſti, des Sohnes Gottes, macht uns rein von allen Sünden.“ „Chriſti Blut und Gerechtigkeit, das iſt mein Shmu> und Ehrenkleid“, und damit, altes Jahr, ift die Sache abgemacht. Gott fet Lob und Dank dafür! Schlage dein Buch wieder auf und theile mit, was du von ſeinen Stationen aufgezeichnet haſt. Was ſteht da von der Gemeinde und Schule in Concord? „Nun, gleich bei der erſten Gemeindeverſammlung, in der der Jahresbericht

W. Sapper.

mit dem alten Jahre die alten Sünden und ſünd-

lichen Gewohnheiten abzuſchütteln, und mit dem neuen ein neues Leben anzutreten, neue Luſt und Liebe zu den Gnaden-

mitteln vom HErrn zu erbitten, größeren Eifer für die Reichsſache des Heilandes zu beweiſen, brünſtiger im Gebet, fleißiger im Betrachten des Wortes Gottes zu Hauſe, ſorgfältiger in der Kindererziehung und eifriger in der Bruderliebe zu werden, aber ſie haben ihr Verſprechen nicht gehalten.“ Es ift leider alles wahr. Nun weiter: „Es gibt manche, die nur ſelten die Gnadenmittel gebrauchen und weder lau noch warm, ſondern kalt ſind. Der äußere Zuwachs der Gemeinde iſt kleiner als in den vorhergehenden Jahren. Grobe Sünden ſind vorgekommen und einige mußten dem Satan übergeben und in den Bann gethan werden, und die Sicheren find nicht darüber erſhro>en. Selbſt im Hauſe Gottes haben ſich einige unchriſtlih betragen und Aergernis gegeben. Streit und Zwietracht zwiſchen Bruder und Bruder, Nachbar und Nachbar find vorgekommen, Verleumdungen und —“ Aber halte ein! Es iſt leider alles wahr, das ſei Gott geklagt! Aber haſt du denn gar nichts Gutes von der Gemeinde zu ſagen? Drehe das Blatt um, was ſteht da auf der andern Seite? „Da ſteht: Einzelne ausgenommen, haben die Gemeindeglieder fleißig die Gnadenmittel gebraucht, ihren Glauben bewieſen durch Abſonderung von der Welt, weltlichen Vereinen und Vergnügungen, und ein ſtilles, Gott wobhlgefalliges Leben im HErrn geführt. Sn der chriſtlichen Erkenntnis, beſonders unter den jüngeren Gliedern, iſt ein wenig Wachsthum zu verzeichnen. Jn ihrem


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Die

Misstons-Taube.

wird gegenwärtig von 90 Kindern beſucht. Jm Confirmandenunterricht befinden fid) 12 Kinder und 6 Erwachſene. Die Gemeindebeiträge belaufen fic auf etwa 200 Dollars. Nun berichte weiter, altes Jahr, über die Station zu Rimertown. Du möchteſt lieber niht, weil du nichts Gutes zu erzählen haſt? Nur heraus damit! „Wohlan. Die Störung und Schlägerei, die bei der leßten Chriſtdu, treuer Gott, bei dem viel Vergebung iſt, wolleſt aus Gnaden alle ihre Sünden erlaſſen, und ihnen ihre Miſſe- beſcherung in der Nähe der Kirche ſtattfand, hat üble Folgen thaten nicht zure<hnen, ſondern mit dem alten Jahre um nach fid) gezogen. Einige wurden von den Beamten vor das Chriſti willen tief begraben. Und vas die Treuen um dei- Gericht gezogen und bekamen ihre gerechte Strafe, andere, nes Namens willen gelitten und aus Liebe zu dir gethan die ebenſo ſchuldig waren, gingen frei aus. Die betheiligten haben, deſſen wolleſt du an jenem Tage in Gnaden gedenken! Gemeindeglieder wurden in Kirhenzucht genommen. Einige Erzähle weiter, altes Jahr, was du von der Schule thaten bußfertige Abbitte, die andern weigerten ſich, ſtellen aufgezeichnet haſt. „Der Lehrer ift jeden Tag pünktlich auf ſich aber dann und wann zum Gottesdienſt ein. Es ift eine ſeinem Plat und unterrichtet die Kinder, von denen er in gar „ſtreitende‘ Kirche geweſen, dieſe Gemeinde, die dem Miſfionar ſchivere Sorgen bereitet hat. Die Gottesdienfte ſind die Hundert hatte, mit Fleiß und Treue in Gottes Wort, wie auch in den weltlichen Kenntniſſen. Einige, es iſt wahr, foblecht beſucht, durchſchnittlich von etiva 25 Erwachſenen. madchen ihm ſein Leben ſauer durch ihren Ungehorſam, aber Wegen Streitigkeiten und andern Sünden konnte das heilige ſolcher werden von Jahr zu Jahr weniger. Die meiſten Abendmahl nur einmal gefeiert und durften nur 6 zugelaſſen ſind folgſame Kinder, die gerne Gottes Wort lernen und werden. Student Burthlong aus Springfield hielt ihnen ſi zu demſelben aud) mit der That bekennen. Aber fie im Monat Auguſt Schule, aber nur einige wenige beſuchſind arm. Mit den nöthigſten Büchern ſind nur wenige ten ſie. Der Vorwand war, daß die Kinder keine Kleider - Nachmittag ijt Katechismusverſehen. Mehrere müſſen daher aus demſelben Buch leſen hätten. Jeden Sonnabend und lernen. An Kleidern fehlt es ihnen auh. So müſſen unterricht angeſagt, aber öfters muß der Miſſionar mit z- B. zwei Geſchwiſter ſih mit Einem Paar Schuhe behelfen. \ſhiverem Herzen unverrichteter Sache wieder heimkehren. Die Schuhe gehen jeden Tag in die Schule, aber fie we<ſeln Es ijt niemand gekommen. Mit den Gemeindebeiträgen jeden andern Tag die Füße. Die einzige Freude, die dieſe ſteht es auch ſhleht. Sie geben ihr Geld lieber für Schnaps armen Kinder haben, ift das Schulegehen. Daher kommen aus. Das Schlimmſte ift, daß die rechtſchaffenen Glieder ſie gerne, wenn ihnen die Mütter auch nur eine Süßkartoffel nicht den Muth haben, gegen dieſe Bande öffentlich als Zeuals ‘lunch’ mitgeben können. Aber troß ihrer Armuth ſind gen aufzutreten.“ Es iſt dies freilid) cin ſ{warzes Bild ſie Heiter und luſtig, beſonders in dieſen Tagen vor Weih- von einer Gemeinde, aber leider ein wahres. Doch ift die nachten, denn fie wiſſen aus Erfahrung, daß das Chriſtkind- Station nod) lange nicht hoffnungslos. Zivei Familien den nie verſäumen wird, ſeine gegebenen Verſprehungen zu von gutem Ruf haben im Laufe des Jahres Unterricht erhalten. Wie fröhlich ſchallen die Weihnachtslieder aus dem halten. Wenn ſie aufgenommen ſind, werden ſie einen heilzweiten Schulzimmer, ſo daß die Leute auf der Straße ſtehen ſamen Einfluß auf die andern ausüben. Troß ihrer Unbleiben, um aus dem Kindermund der ſeligen Weihnachts- dankbaxkeit ſollen fie auch dies Jahr wegen der rechtſchaffenen botſchaft zuzuhören! Und fie klingt gewaltig, denn fie kommt Chriſten unter ihnen einen Chriſtbaum haben. Der langaus etiva 70—80 Kinderkehlen. Negerfrauen und Neger- müthige Gott hat ſie nod) nicht verworfen und der Miſſionar mädchen in der Nachbarſchaft, die bei der Wäſche beſchäf- hat kein Recht, zu verzagen, ſondern mit dem Pflanzen und tigt ſind, vereinigen ihre Stimmen mit denen der Kinder. Begießen unermüdlich fortzufahren ; Gott wird ſeinen Segen Die Saule ift mir das ganze Jahr hindurch eine Freuden- geben nad) ſeinem Wohlgefallen. Die Gemeinde zählt ſtätte, die im ganzen Städtchen ihres Gleichen ſucht.“ — 44 Seelen. 28 Communicirende, 10 Stimmfähige. Eine Danke ſchön, daß du mit der Schule fo zufrieden biſt. Gibt Familie iſt nah Concord gezogen, wo ſie ſich der Gemeinde uns Gott nod) Gnadenjahre, ſollſt du auch ferner deine Luſt angeſchloſſen hat. 1 Kind ift getauft, 3 Perſonen find ausund Freude daran haben. Er aber ſegne im neuen wie im geſchloſſen worden. alten Jahre Lehrer und Schüler und laſſe ſein Wort reiche Schließlich muß das Jahrbuch nod) ſeine Aufzeihnungen Früchte tragen! : Z über Mount Pleaſant mittheilen. Troß unregelmäßiger Aus dem alten Jahrbuch von 1895 entnehmen wir fol- Vedienung während der erſten Hälfte des Jahres, weil gende Zahlen über den Beſtand unſerer Gemeinde. Sie fein Local zu haben war, haben ſich die Leute dort treulich zählt 130 getaufte Glieder, 78 Communicirende, 16 Stimm- zuſammengehalten. Nun iſt eine kleine Hütte für einen fähige; 19 ſind im Laufe des Jahres aufgenommen, 9 chriſt- | Dollar den Monat gemiethet und Sige find eingerichtet. Be.’ lid) beerdigt und ein Paar getraut worden; 180 hatten das Gottesdienfte werden monatlich einmal regelmäßig gehalten. heilige Abendmahl genoſſen; 3 wurden äusgeſchloſſen. Zu 8 Erwachſene und 4 Kinder tverden für Taufe und Conſir¿ “der Sonntags\cule gehören 130 Kinder. Die Wochenſchule mation vorbereitet. Es ſind Leute, die in Mount Pleaſant Beruf als. Dienſtboten und Tagelöhner ſind ſie treu erfunden, ſo daß die lutheriſchen Neger den Ruf haben, die ehrliſten und treueſten zu ſein. Von ihrem geringen Tagelohn haben ſie für kirhlihe Swede nah Kräften, manche über Kräfte, beigetragen und fid) mit aufopfernder Liebe der Armen und Kranken angenommen.“ Schon gut, und

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Die

Missions -Tarnrke.

einen guten Ruf und die lutheriſche Kirche liebgewonnen haben. Bald wird hier eine kleine Gemeinde mit 4 ſtimmfähigen Gliedern entſtehen. Dem lieben Gott ſei Lob und Dank für das alte Jahr, für die wenigen Freuden wie für die vielen Leiden. Jhm ſei ewig Dank für die Seelen, die gerettet worden ſind, und

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Tic) geweſen, wenn nicht der Teufel zur ſelben Zeit auf den Straßen ſeine Höllenmeſſe gefeiert hätte. Nothgedrungen, weil das kleine von uns gemiethete Miſſionshaus die erwartete Menſchenmaſſe nicht aufnehmen konnte, mußten wir

unſere Zuflucht zu einem eiſengepanzerten Lagerhauſe nehmen, das nicht weit vom Marktplaßz entfernt und ringsum durch Wort und Sacrament im Glauben und in Glaubensvon den belebteſten Gaſſen und Gaſthäuſern umgeben iſt. werken erhalten werden. Jhm ſei Dank, daß er die vielen | Zivar war dieſe Bude feuerfeſt und waſſerdicht, aber nicht Unbußfertigen in ſeinem gerechten Zorn nicht gänzlich verlärmfeſt und donnerdicht, ſo daß das fortwährende Schießen worfen hat, ſondern ſeinen Gnadenruf zur Buße immer noch und Schreien, Lachen und Krachen auf allen Seiten ungeläßt erſchallen. Jhm ſei auch endlich Dank, daß er die Hermein ſtörend auf unſere Feſtfeierlichkeit einwirkte. Eine in zen und Hände der Mitchriſten ſo reichlich aufgethan, damit gleichem Maße geſtörte Weihnachtsfeier habe ih in meinem der Bau ſeines Reichs unter den Negern fröhlich fortgeführt Leben noch nie erfahren. Trohdem aber will id) die große werden konnte. Er ſegne unſern Ausgang und Eingang zu Gnade und Güte Gottes, die er uns zu Theil werden ließ, ſeines Namens Ehre! N. J. Bakke. nicht verkennen oder verkennen laſſen. Erſtens erfreute er Concord, N. C., den 18. December 1895. uns durch den Beſuch und ſegnete uns mit einer Anſprache Prof. L. Buchheimers von Conover, N. C. ; ſodann beſcherte

Fünf Weifuadtsabende

in Central - North

Carolina.

Rea

Das iar cine ebenſo ernte-, wie arbeitsreide Beit! War das cin Feiern! Kaum iweif ich, was id) ſagen oder beſſer nicht ſagen ſoll — fo voll ift mir das Herz, voll Lobes und Dankes gegen Gott, daß er mir vergönnt hat, das Feſt der Geburt ſeines eingebornen Sohnes nicht einmal, ſondern fünfmal, faſt eine Woche hindurch allabendlih mit Weihnachtsfreude und Weihnachtsfrieden unter fünf herrlich geſhmüd>ten Chriſtbäumen zu feiern. Laß mich dir, lieber Leſer, davon nur Weniges erzählen. Auf allen meinen fünf Stationen, Salisbury, Lexington, Gold Hill, No>kwell und Claremont, hatten wir folgendes Programm eingeübt und haben es auch ausgeführt: „Herbei, o ihr Glaub’gen.” „Laßt uns alle fröhlich ſein.“ Gebet und erſte Lection von der Geburt Chriſti (Luc. 2, 1—7.), mit dem Reſponſorium : „Jhr Kinderlein, kommet.“ Zweite Lection von dem Engel des HErrn und ſeiner Botſchaft (Luc. 2, 8—14.), mit dem Reſponſorium: „Vom Himmel hoch da komm ich her.“ Dritte Lection von den Hirten (Luc. 2, 15—20.), mit der Weihnachtsreiſe als Reſponſorium: „Wohin, ihr KinderTein, wohin?“ Anſprache und letzte Lection von den Weiſen aus dem Morgenlande (Matth. 2, 1—13.), mit dem Reſponſorium: „Stern von Bethlehem“: „Wohl glänzt in lieblich, ſhöner Pracht der Sternen Heer am Himmelsplan.” Gaben und Gabenvertheilung. „Der Chriſtbaum ift der ſhönſte Baum.” Gebet und Schlußvers: „Lob, Chr ſei Gott im höchſten Thron.“ Vaterunſer und Segen. Amen. Wie war nun die Feier an den verſchiedenen Plagen? Jn Salisbury wäre fie, der ſtärkeren Betheiligung und größeren Befähigung wegen, geradezu erhebend und herr-

er uns eine Zuhörerſchaft von über 125 Perſonen, das heißt,

troß der Feſtfeiern in andern Kirchen doppelt fo viel als ſonſt unſere jüngſte Miſſion beſuchen; und endlich gewährte er uns zu dieſer Feier das herrlichſte warme Wetter, was um ſo wohlthuender war, als wir das große Lagerhaus bei kaltem Wetter nicht hätten heizen können. Nachdem ſich Alt und Jung noch eine Weile am ſtrahlenden und prangenden Chriſtbaum ergößt und viele ihre Bewunderung und Befriedigung ausgedrü>t hatten, ivurden alle Sdmudjaden nell eingepa>t, um am Chriſt-Mittivochabend in Lexington verwendet werden zu können.

*

:

Hier in Lexington erlebten wir nun zivar eine ftillere und ungeſtörtere Feier als in Salisbury, aber auch erſt nad) einer unangenehmen Verzögerung. Erſtens war der Zug nach Lexington um volle fünf Stunden verſpätet, ſo daß wir, Prof. Buchheimer und ich, erſt um fünf Uhr in Lexington ankamen, und ſodann verlangte der Eigenthümer der Halle, in der wir bisher unſere Gottesdienſte gehalten haben, für dieſen Abend cine ſo unmäßige Summe, daß wir uns nah einem andern Local umſehen mußten und ſolches im Courthouse von Lexington fanden. Deſto erfreulicher war nun hier die Feier. Nicht nur hatten wir auch hier das herrliſte Wetter, das das Heizen des großen Raumes unndthig” machte, ſondern auch hier beſcherte uns Gott eine drei bis viermal größere Zuhörerſchaft, als gewöhnlih. Dankbar erkannten

die armen

Leute

ſowohl die Gnade

Gottes als

auch die Güte der weißen Negermiſſionsfreunde im Norden an, die ihnen dieſe Freude und Seelenweide bereitet haben. Schnell wurde aud) hier wieder eingepa>t und mit dem glü>licherweiſe wieder verſpäteten Zug kehrten wir nod) in derſelben Nacht nach Salisbury zurü>. Am Donnerstag-Morgen mußte mich, leider! Prof. Buchheimer verlaſſen und ſo fuhr ih einſam und allein hinunter nad) Gold Hill. Nunmehr hatte ſich das Wetter geändert und Sturmwind und Regen wechſelten mit einander ab, aber was ſchadete das? Fernerhin hatte id) ja nur in kleinen und leicht heizbaren Schul- oder Wohnhäuſern Weihnachts-


12

Die

Missions-Taube.

feier zu halten. Troß des regneriſchen Wetters alſo war das Heine Staatsſhulhaus gedrängt voll und 71 Anweſende erfreuten Herz und Sinne an der herrlich erſchienenen heilſamen Gnade Gottes. Weihnachtsfröhlich und -ſelig gingen Frauen und Kinder nach einſtündigem Gottesdienſt nah Haus, während ih mit Hülfe der Männer ſchnell wieder alles einpa>te zur Weihnachtsfeier in Rowell. Jn Ro>well haben wir bisher im Wohnzimmer eines der Gemeindeglieder unſere Gottesdienſte gehalten; da dasſelbe aber für die Weihnachtsfeier zu klein war, fo holte id) zuvor Erlaubnis ein, ein anderes, größeres Wohnhaus, das gerade jest [eer daſteht, gebrauchen zu dürfen. Selbſtverſtändlich war aber auch dies Haus oder das eine benußte

keine Weihnachtsfeier ſtattfinden. Doch, troß Regen und Schnee waren alle Gemeindeglieder da und eine Anzahl Miſſionsfreunde, Weiße ſowohl als Schwarze, dazu. Der größere Theil der 38 Neger mußte natürlich ſtehen, da das kleine Schulhäuschen niht mehr Raum zum Sigen bot, ſelbſt wenn mehr Sige dageweſen wären. Hier nun war es am allerfdiverjten,

nah Schluß

der Feier die Leute zu

entfernen. Sie konnten ſich gar nicht ſatt ſehen an den niegeſehenen Herrlichkeiten des erſten derartigen Chriſtbaumes in Claremont, N. C. Erſt eine Stunde vor Abfahrt des Abendzuges hatte id) meinen Chriſtbaumſhmu> zum lehten Mal eingepa>t, und dankbar für die große Freundlichkeit Gottes, unſers Heilandes, aber auch traurig über die freud-

aa

- Zimmer zu klein, alle 63 Neger und eine Anzahl weißer Nachbarn gebührend aufzunehmen. Jn Ermangelung der Sißbänke ſehten fic) die Erwachſenen auf von Stuhl zu Stuhl gelegten Brettern, und die Kinder, wie in Jndien, auf den Fußboden. Nichtsdeſtoweniger hatten wir auch hier eine herzerhebende und erqui>ende Feier und es hielt ſhwer, die Erwachſenen ſowohl als die Kinder aus dem Zimmer zu entfernen, um nochmals alle Sachen zu verpa>en und das Haus zu verlaſſen. Nachdem ich in Folge der Sorgloſigkeit meiner fdwarzen Wirthe am Samstag-Morgen den- Bahnhof nur nod) mit fnapper Noth zur rechten Zeit erreichte, um den lehten und einzigen Zug nach Salisbury benugen zu können, und hier aum Zeit genug hatte, umzuſteigen, fuhr id) zur lebten : hnachtsfeier mit dem weſtlichen Zuge nah Claremont. hatte ſich hier Schnee- und Itegenivetter eingeſtellt, ſo

loſe Ausſicht der nahweihnachtlichen Zeit fuhr ich endlich zur Ruhe nach Hauſe und zur Erholung am nächſten Morgen nach Greensboro, wo id) mit Miſſionar Schmidt noch eine Stunde der häuslichen und heimathlihen Weihnacbtsfreude feierte. Salisbury, N. C., den 31. December 1895.

F. Herm. Meyer. Die türkiſchen Chriſtenverfolgungen in Armenien und die Zerſtörung der Wiſſionsſtationen in - Haarpoot und Maraſ<). (Zu den Bildern.)

Von den grauſamen, blutigen Verfolgungen der armen armeniſchen Chriſten in Kleinaſien haben unſere lieben Leſer nun ſchon ſeit Monaten in den politiſchen Zeitungen geleſen.

Tauſende und aber Tauſende find unter \heußlichen Mar-

A limag ud rz tie vas fe RCAD HG

Anſicht der Miffionsftation des American Board in Haarpoot, Armenien, ; durch die Türken zerſtört am 11. November 1895.


Die

13

Missions Taube.

tern von den Türken hingeſchlachtet worden und werden vielleiht nod täglich hingemordet, während die ſogenannten chriſtlichen Regierungen Europas zwar mit Worten großen Proteſt bei dem Sultan erheben, aber keine Hand erheben, ihrem Proteſte zum Schutze der hülflos verfolgten Chriſten Nachdruck zu geben. Ach, wie nöthig iſt es, daß wir Chriſten Gott anrufen: „Und ſteur des Pabſts und Türken Mord!“ — Doch wir begeben uns nicht aufs politiſche Ge-

biet, wollen auch die Erzählung der entſeßzlichen Greuel, die die Zeitungen brachten, nicht wiederholen. Wir als Chriſten haben unſer Auge auf das evangeliſche Miſſions8werk ge-

Januar-Nummer des “Missionary Herald’? berichtet über die furchtbare Zerſtörung der ausgebreiteten und geſegneten

Miſſionsthätigkeit dieſer Geſellſchaft mit folgenden Worten : „Menſchlich geredet und abgeſehen von der Vorſehung unſers himmlijdjen

Vaters,

müſſen

wir ſagen, daß noch nie eine

evangeliſche Miſſion von einer fo furdtbaren Heimſuchung betroffen urde, als unſere Miſſion in den leßten Wochen in der aſiatiſchen Türkei. Es iſt ſchwer, in gemäßigten Ausdrücken darüber zu berichten. Wir erkennen es zwar mit tiefer Dankbarkeit gegen Gott an, daß bisher noch keine Nachricht von der Ermordung eines Gliedes unſerer Miſſions-

Anſicht der Miſſionsſtation

des American

Board

in Marafdh,

Armenien,

am 14. November 1895 durch die Türken zerſtört.

richtet, das ſonderlich die americaniſche Miſſionsgeſellſchaft, bekannt unter dem Namen ‘American Board of Commissioners for Foreign Missions’’, deren Sif in Boſton, Maſſ., iſt, ſeit mehr denn fünfzig Fahren dort in großem Segen geführt hat. Denn allerdings iſt chriſtliche Miſſion unter den armeniſchen Chriſten gerechtfertigt. Wie wir in einem frühern Bericht in der „Miſſions-Taube“ mittheilten, gehören die armeniſchen Chriſten meiſt der griechiſch:katholiſchen Kirche an und ihr ganzes Chriſtenthum geht faſt in todten Ceremonien auf. — Die Hauptſtationen dieſer americaniſchen Miſſion liegen hinten in Kleinaſien, in den Unſere beiden Bilder Städten Haarpoot und Maraſch. geben die Anſichten der dortigen Miſſionsſtationen. Dieſe ſind ein Raub türkiſcher Chriſtenfeindſchaft geworden. Die

familien eingelaufen iff, mit Ausnahme der Verwundung und Einkerkerung Paſtors J. C. Martin von Hadjin. Aber die traurige Thatſache ſteht allerdings unbeſtritten feſt, daß unſere Hauptſtationen und zahlreiche Außenſtationen unſerer Miſſion der Schauplatz entſeßli< grauſamer und blutiger Greuel und Verwüſtung getwejen ſind. Tauſende von hülfloſen Menſchen ſind erbarmungslos hingeſchlachtet, ihre Wohnungen dem Boden gleichgemacht, die meiſten Kirchen, Kapellen und Schulhäuſer verbrannt, faſt alle Werke unſerer Miſſion zum plößlichen Stillſtand gebracht worden. Noch

immer treffen Nachrichten ein von greulichen Niedermeh[ungen der Armenier durch die Türken aus Erzerum, Ge. zingen, Sivas,

Marfotwan,

und Maraſch.

Niemand kann ſagen, wann und was das

Aintab,

Diarbetir,

Haarpoot


Die

Missions-Taubee

Ende ſein wird. Die armen Armenier, die ihr Leben gerettet haben, ſtchen ohne Wohnung und Nahrung mitten im Winter hülf- und ſhublos da. Der einzige Lichtbli> in dieſem grauenhaften Bilde iſt die gnädige Bewahrung unſerer Miſſionare und ihr Glaubensmuth, mit dem fie auf ihrem Poſten im Dienſte ihres Heilandes ausharren und ihren armen Chriſten in dieſer großen Bedrängnis mit troſtreihem Zuſpruch und mit Schuß und Hülfe zur Seite ſtehen, fo viel ſie vermögen. Wir ſind ſchon aufgefordert worden, fie aus dieſer gefährlichen Lage zurü> zu rufen. Aber wir dürfen überzeugt ſein, daß dies ganz gegen ihren Willen iſt. Gerade jeßt müſſen ſie die Gläubigen, die Gottes Gnade ſie hat gewinnen laſſen, mit dem Troſt göttlichen Wortes aufrichten und ſtärken, und ihre Anweſenheit mag auch dazu beitragen, daß den Greueln geſteuert und etwas vom Miſſionseigenthum erhalten wird. Gott wird gewiß ſeine mächtig ſhüßende Hand über ſie halten! Unſer Miſſionar Dr. Barnum von Haarpoot ſchreibt kurz vor dem Ausbruch der Verfolgung: „Wir freuen uns, daß wir hier ſind, es mag kommen, was da twill. Sollte der HErr es zulaſſen, daß wir dem türkiſchen Mordgeiſt zum Opfer fallen, ſo geſchieht es nur darum, daß wir dieſem armen Lande ſo mehr dienen, als auf anderm Wege. Vielleicht iſt fold) Märtyrerthum nothwendig. Jch für meine Perſon bin bereit zu allem, twas Gott verhängen mag.“ Ein anderer ſchreibt: „Jch halte es für die Krone meines Chriftenthums und für die Freude meines Lebens, in dieſer priifungsvollen Zeit hier zu ſein.“ — Jn Bezug auf die beiden Bilder dieſer Nummer, die Miſſionsgebäude in Haarpoot und Maraſch, entnehmen wir dem “Missionary Herald’? folgendes: Beide ſind die Hauptſtationen der americaniſhen Miſſion. Das erſtere wurde am 11. November zerſtört, das andere einige Tage ſpäter von den Türken niedergebrannt. Die Zerſtörung des erſteren war das Werk der Kurden, während die türkiſchen Soldaten, ſtatt zu hüben, die Zuſchauer bildeten. Hier var die Hauptwirkſamkeit der Miſſion. Hier war eine Reihe von Miffionsfdulen und von hier aus ging der Segen aus über ganz Armenien. Die Anſtalten waren voll Studenten und Schüler und nie in einem blühenderen Zuſtand als jest, wo das grauenhafte Blutbad und dic Verwüſtung mit einem Schlage alle Hoffnung der Miſſion vernichtet zu haben ſcheint. Acht große Gebäude neben einer Anzahl kleiner Wohnungen umfaßte dieſe jest verwüſtete Miſſions\tation, davon find vier völlig zerſtört, vier ausgebrannt und demolirt, aber vielleicht nod) zu repariren. Wenn der freundliche Leſer das Bild genauer betrachten will, ſo wollen wir ihm eine kurze Beſchreibung geben. Die weißen Häuſer ſind die Miſſionsgebäude. Links beginnend, iſt das obere erſte Haus die evangeliſche Kirche von Weſt“Haarpoot, im öſtlichen Theil ift noch eine gleich große. Ju oberen Sto>werk dieſer Kirche ſind Schlafräume von Col= Tegefdhiilern, eine Schule und ein Eßſaal. Das nächſte Haus. rechts, etwas höher, iſt ein Knabencollege mit 150 Schülern ;.

das dritte und höchſte von allen Miſſionshäuſern hier, erſt.

kürzlich mit großen Koſten erbaut, ganz von Stein, ijt das eigentliche College, für 75 Studenten, mit Lehrzimmern, Schlafſälen, Muſeum, phyſicaliſchen Apparaten und großer Bibliothek; das vierte größere Haus ijt die Wohnung des Präſidenten Gates; das kleinere Haus zwiſchen dieſem und dem College ift die Dru>erei und Vinderei; der freie Plas rechts vom Hauſe des Präſidenten enthält Gartenanlagen, dann fommt das Mädchencollege mit Wohnungen der armeniſchen Vorſteherin und Aſſiſtentinnen, fünf Gebäude zuſammen. Alle dieſe genannten Gebäude liegen dem Hügel entlang an der Main-Straße in einer ununterbrochenen Reihe, und an derſelben Straße ihnen gegenüber in gleicher _ Reihe liegen die Wohnungen der Miſſionare. Das lange, hellere Gebäude rehts, gegenüber dem Mädchencollege, ijt das älteſte Gebäude und 1856 angekauft; es dient zur Wohnung des Miſſionars Dunmore, und der unverheiratheten Miſſionarinnen Seymour und Buſch, den unteren Raum nimmt das Buchgeſchäft ein, deſſen Werth an Büchern, Papier 2c. über $2000 betrug; links davon iſt die Wohnung Miſſionar Dr. Barnums, und endlich, davorſtehend, ein großes Gebäude, ‘etivas außerhalb des Miſſionsplages, das theologiſche Seminar und Miſſionar Wheelers Wohnung. Der Werth dieſer großartigen und ausgedehnten Miſſionsgebäude ijt auf 88,000 Dollars geſchäßt. Jn wenigen Stunden war dieſe Segensſtätte in eine Ruine verwandelt und mit dem Blut erſchlagener Chriſten getränkt. Unſer zweites Bild gibt die Anſicht der Miſſionsgebäude in Maraſch. Links ſteht das Mädchencollege, 1884 erbaut, mit 35 Schülern; rechts erhebt ſich das theologiſche Seminar, in welchem leßtes Jahr 9 Studenten ihr Examen beſtanden. Der theologiſche Curſus beträgt drei Jahre. Die Anſtalten ftanden bei der Bevölkerung der Stadt in hohem Anſehen und erhielten reiche Unterſtüßung von ihr. Die Gebäude liegen etivas außerhalb der Stadt. Von ihrer völligen Zerſtörung hat nur erſt der Telegraph berichtet. Näheres iſt nod) nicht bekannt. D. H.

Kurzer Beridt über ‘die Negermiſſion in

A ay

14

Springfield, Il. Negermiſſion, das heißt, die Miſſionsarbeit unter den Schwarzen, beſonders in dieſer Stadt, iſt nächſt der eigentlichen Heidenmiſſion die allerſhwierigſte. Während der Neiſeprediger auf dem Gebiete der Jnneren Miſſion namentlid) unter ſolchen Deutſchen, welche in ihrer Jugend einen chriſtlichen Unterricht empfangen haben, arbeitet, alſo mehr

unter ſolchen, unter welchen bereits geſäet ijt, Joh. 4, 35—38., ſo hat die Negermiſſion an ſolchen Leuten zu wirfen, die theils in heidniſcher Unwiſſenheit und großen Laſtern verſunken, theils gegen alle Religion völlig abgeſtumpft, theils endlich von methodiſtiſcher und baptiſtiſher Schwarmgeiſterei fo beſeſſen ſind, daß dieſer weiße Teufel aus den


Dic

Misstiona-Taubve.

Schwarzen noh am ſchwerſten auszutreiben iſt.

Dennoch

erhält das reine Evangelium von Chriſto, dieſe Kraft Gottes,

einen Sieg nach dem andern. Auch in Springfield hat die reine Lehre eine kleine Zahl von Negern aus dem Reich der Finſternis errettet und in das Reich des Sohnes Gottes verfest, welche nun an der lutheriſchen Lehre feſthalten. Zur Ehre Gottes kann über dieſe Station Folgendes berichtet werden: Seelenzahl 41, Stimmberechtigte 8, Communicirende 27, Beſuch des Gottesdienjtes 10—36,

der Sonntagsfdule

25—35, der Wochenſchule 16—28. Getauft wurden 2 Erwachſene und 2 Kinder, communicirt haben 29, copulirt wurde 1 Paar, begraben 6, darunter 2 der treueſten Glieder,

Frau Williams und Tochter, und ein in Sünden altgeivordener, aber auf dem Krankenbett bekehrter und getaufter Neger. Jm Unterricht ſind 2 Erwachſene und einige Kinder. Beiträge zum Unterhalt des Kirchen- und Schulweſens uur den ſeit April 1895 geſammelt in der Sonntagsſchule $9.24, an Kirchencollecten $37.82 und von Einzelnen beigetragen $32.75 (von einigen monatlich $1.00), zuſammen $79.81. Aus der Miſſionskaſſé find noch $75.00 für Miſſionsdienſte der Studenten und für die Wochenſchule $5.00 monatlich als Zuſchuß bewilligt worden. Dankbar und rühmend iſt die treue, ſelbſtverleugnende Mithülfe Herrn Prof. Weſſels zu erwvähnen. Die drei hieſigen Negerſtudenten werden zur Miſſionsarbeit herangezogen. E. Burthlong und JF. McDavid halten Sonntagsſchule, McDavid auch noh Wochenſchule und der echte Africaner Alfred Menſah di Lima verſieht den Kirchendienſt. Lehterer wurde von Africa durch einen deutſchen Officier nah Deutſchland gebracht, dort getauft, confirmirt und hernach mit nach America genommen und durch Herrn P. Birkner in Boſton in das hieſige Seminar geſandt.

Dieſe

drei Negerſtudenten verwenden ihre freie Zeit, beſonders am Sonntag, zum Miſſioniren unter den hieſigen Negern. Unter den gegenwärtigen Verhältniſſen und mit den vorhandenen Kräften ſchreitet dieſe Miſſion langſam, aber dod) mit Gottes Hülfe immer voran. J. Herzer.

Bider-Anzcige. Dr. Mart. Luthers Simmtlige Schriften, herausgegeben von Dr. J. Georg Walch. Vierter Band. Auslegung des Alten Teſtamentes. Fortſebung. Die Pſalmen. Neue ſtereotypirte Ausgabe. St. Louis, Mo. Concordia Publishing House.

offenbaren! Gerade nach Luthers Auslegung des Pſalmbuches, dieſes vom Heiligen Geiſte ſelbſt verfaßten Gebetbuches, ſollten vieler Chriſten Hände ſich ausſtre>en. Welchen reichen Troſt, welche mächtige Glaubensſtärkung, welchen himmliſchen Gebetsgeiſt, welche Förderungin der Heiligung würden ſie dadurch gewinnen! Hier möchte man mit Luthers Worten ausrufen: „Kauft, lieben Leute, kauft, weil der Markt vor der Thüre iſt.“

HErr, i warte auf dein Heil.

dieſer Luther-Ausgabe,

mit welcher in

Andachten in Pſalmen, Gebeten

und Liedern. Zuſammengeſtellt von A. L. Gräbner.

St. Louis,

Mo. Concordia Publishing House. 1895. 220 Seiten in großem Druck! Preis: $1.00. Dies köſtliche Gebetbuch iſt vornehmlich für das Alter berechnet, mit einem Drud, welchen man ſelbſt in „Starkes Gebetbuch“ nicht findet. Dasſelbe kommt cinem längſt gefühlten Bedürfniſſe entgegen, und wir haben nun ein Buch, welches Paſtoren rücthaltlos empfehlen können, wenn für ſchwache Augen große Buchſtaben nothwendig ſino. Hier werden andächtigen Seelen aus der reichen Schaßkammer goitgeſalbter lutheriſcher Veter und Sänger Schage geboten, die ſie in früheren Jahren mit Segen gebraucht, ihnen aber das Alter mit ſeiner ſchivachen Sehkraft geraubt hat. Wir zweifeln nicht, daß zas BU mit Freuden von Tauſenden begrüßt und gebraucht wer-

en wird!

“The Concordia Magazine.” Published monthly by the Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Price,

$1.50 yearly.

_ Den deutſchen Lutheranern, ſonderlich der Miſſouri-Synode, wird vielfältig vorgeworfen, daß ſie zu deutſch ſeien und dem Engliſchen zu wenig Rechnung trügen. Der Vorwurf iſt völlig ungerechtfertigt. Denn gerade aus dieſer Synode ijt die ſogenannte „Engliſche Miſſouriſynode“ hervorgegangen, welche troy der wenigen Jahre ihres Beſtandes bereits 43 Paſtoren und zwei Colleges zählt. Und fortwährend werden von deutſch-miſſouriſchen Gemeinden in den größern Städten unſers Landes engliſche Gemeinden gegründet, durch welche

ihre mehr engliſch gewordenen Kinder, oder die ein engliſches Gemahl haben, 1hrer lutheriſchen Kirche erhalten, und an kirchloſen Ameri-

canern miſſionirt wird, ſo dah die rechtgläubige Kirche auch in engliſcher Sprache gegründet und erhalten wird. Wie wichtig aber iſt es da, daß auch cine engliſch-lutheriſche Literatur geſchaſſen wird, hauptſächlich geiſtliche, aber auch weltliche, welche die Nahrung des Geiſtes für die junge Kirche bildet! Dieſem leßtern Bedürfnis kommt obiges Magazin entgegen. Aber fein Bedürfnis und ſeine Wirkſam: keit iſt noch viel weitergreifend. Die Jugend auch unſerer deutſch:

lutheriſhen Gemeinden wird mehr und mehr engliſh.

Wie ſie ſich

der engliſchen Sprache im Umgang mit Vorliebe bedient, ſo auch im Leſen. Jm Oſten unſers Landes greift die Jugend leider faſt nur nach engliſchen Büchern und Zeitſchriften. Das wird ſich auch bald

im Weſten geltend machen.

Deshalb hat das Concordia Pub-

lishing House auch bereits angefangen, unter dem Namen ‘‘Concordia Pastime Library”? Jugend:Erzählungen, in <riſtli<hem Geiſt gehalten, herauszugeben. Es kann daher dieſem Verlag nicht hoch genug angerechnet werden, daß er nod) cinen Schritt weiter ging und trob der großen Koſten die monatliche Zeitſchrift “The Concordia Magazine” berausgibt, um diejem Bedürſnis aufs Beſte entgegen zu kommen und der aufwachſenden lutheriſchen Jugend, ent: gegen den vielen unchriſtlichen oder falſchgläubigen Jugendzeitſchriften, geſunde Speiſe zu ihrer Geiſtesbildung darzureichen. Dieſes Magazin wird daher ohne Zweifel von allen treuen Lutheranern mit dankbarer Freude begrüßt und mit Eifer und vollem Vertrauen allenthalben empfohlen werden. Denn daß hier etwas ganz Gediegenes und Zuverläſſiges geboten wird, dafür bürgt der Name des Verlags. Die erſte Nummer ſchon beſtätigt dies Urtheil. Sie iſt

1895. Preis: $4.50. Seit einer Reihe von Jahren erſcheint regelmäßig mit dem nahen: > reich den Weihnachtsfeſt ein Band

15

und gewählt, ann

gag

reich, aus allen Gebieten des

ihrem Juhalt, unterhaltend, E

Wiſſens, der Geſchichte, Literatur. Na-

Bezug auf das Aeußerliche, Dru>, Papier, Einband und Villigkeit,

turwiſſenſchaft 2c., erzählt Reiſeabenteuer, Jagdgejchichten 2c. Selbſt jüngere Kinder ſind nicht vergeſſen. Kurz, niemand wird das Maga-

werden kann. Die treue und meiſterhafte kritiſche Arbeit des theuren Redacteurs, Prof. Hoppes, hat durch jedem Bande beigefügte Verzeichniſſe von Fehlern und Entſtellungen der Ueberjegungen längſt

zin in die Hand nehmen und. leſen, ohne es mit großer Beſriediguug wieder aus der Hand zu legen und zu ſagen: So etwas hätten wir

ſowie in Bezug auf den Jnhalt keine andere Ausgabe erg cient dargethan, wie mangelhaft die bisher für die beſte Luther:Ausgabe, des alten Walchs, geltende iſt. Dieſe neue Ausgabe, zum Theil oft ganz neu überſeßt, gibt nun die unvergleichliche Auslegung Luthers von Fehlern gereinigt nach Luthers Sinn und Worten.

Wie dank-

bar ſollte die lutheriſche Kirche Gott dafür ſein, daß die Goldgruben

ſeligmachender Erkenntnis ſeines auserwählten

Knechtes ſo wieder

ans Licht geſtellt und den Chriſten zugänglich gemacht werden! Möchte ſich dieſe dankbare Erkenntnis durch reichen Abſaß und Kauf

ſchon längſt

haben ſollen; Gott Lob!

daß es nun erſchienen iſt!

Gott gebe, daß dieſe große Gabe für unſere Jugend dankbar erkannt und gebraucht werde! n

F. Lohner,

liturgiſhe Formulare.

Concordia Publishing

i Preis: $1.00. House, St. putes Mo. Für dieſe köſtliche Gabe, in fo gefälligem Einband, für alle mög:

lichen Amt8arbeiten werden ohne Zweifel die Paſtoren dem theuren Verfaſſer großen Dank wiſjen.

C4 sn


“|

Die

16

Mission=x-Tururbke,

Synodalberidte des Kanſas- und Canada- Diſtricts. Derſelbe Verlag, @ 15 Cents. Sm erſteren ein Referat vom heiligen Abendmahl, im zweiten

eines über chriſtliche Schulen und eines über die rechte Bekämpfung

O. 9.

der Loge.

Zum Bau der Mount Zions-Kirche in New Orleans, La., ſind folgende Gaben eingegangen: Fräul. Emma Geſfert $1.00. Drei Freundinnen des Reiches Gottes. aus Manitowoc, Wis., 5.00. P. M. Tirmenſteins Jüngl.- u. Jungfr.-Ver. 50.00. P. Martens’ Jüngl.- und Jungfr.-Ver. aus Danville, Jll., 25.00. Lehrer Cl. Haajes Singchor aus Portage, Wis., 13.00. Bon Fräul. N. N. aus Frajer, Mich., 5.00. Bon Martha Völz aus Luzerne, Jowa, 1.00. P. Jul. Friedrichs Collecte der Sonntagsſchule in Knoxville, Tenn., 15.00. Jungfr.-Ver. P. O. Hanſers, St. Louis, Mo., 30.00. Durch

P. Leininger .25, M. Müller 1.00, W. Mindemann .50, M. n .25, E. Lütjen .25, D. Murken .10, M. Murken .10, E mus 25, J. Leininger .25, PB. Bodivoldt .25, M. Bodivoldt .25, M. sftedt 1.00, S. Ahrens 1.00, Summa: $10.45. P. D. Gräf aus

Blue Point, SIL, von E. u. M. Albrecht .25, L., M. u. EL Ziegler

.50, W. Wendling .25, Frau Wendling .10, M., J., C. und N. Yegler .35, D. Mell .25, L. Ziegler .25, H. Hülskötter sen. .50. H.

Strud

.25, M. Ziegler .20, D. Graf

.23, Miſſionsbüchſe 2.37,

Summa: $5.50. Durch P. C. Nob. Kaiſer aus Cologne, Minn., von A. Pröhl 2.00, C. Meſenbring, G. Grünhagen, E. Grünhagen, C. Heuer, W. Bußmann, A. Grünhagen je 1.00; G. Schlüter, H.

Brüſehoſf, M. zum Berge, A. zum Berge, C. Zembke, M. Kohls je .50; I. Honebrink .35; M. Harms, E. Rolf je .30, M. Harms, H. att

F. Harms, C.

Harms, D. Harms, H. Pröhl, H. Pröhl, M.

röhl, M. Pröhl, D. Pröhl, E. Brüſehoſf, M. Nolf, P. Rolf, M. Rolf, E. Melcher, M. Melcher, B. Melcher, H. Knuth, A. Ries, H. Wildung, D. Wildung je .25; B. Schwarzkopf .15, Summa : $18.60. Durch P. Osc. Lugenheim aus Nicollet, Minn., von Geſchwiſter W.

Müſing, H. Kragte, Geſchwiſter J. Bart, F. Hackbarth, Geſchwiſter Thom, Aug. Zimmermann, E. Kragte, Wittwe Siegmann, Gewiſter H. Kuhlke je 1.00. F. Laikle u. Geſchwiſter Heidel je .50. . Wets .25, B. Ewald .20, Geſchwiſter K. Hopp 1.50, Summa: $11.95. Aug. Täbel aus Dundee, SIL, .50. P. Hy. Miller aus

New Corydon, Jnd., 1.50. Von Frl. S. H. aus St. Louis, Mo., „70. Von L. Volkmann u, Frau 1.00. Von P. Hoffmanns Kindern

aus Thereſa, Wis., 1.75.

Durch P. E. Eckhardt aus Byron, Neb.,

von den jungen Leuten 2.05. Aus P. Mathias’ Gemeinde von den Gebrüdern H. u. W. W. aus Preble, Jnd., 2.00. Durch P. Adolf Amſtein aus Charter Oak, Jowa, von P. Fiene .50, A. Fiene .25, W. Krall .15, H. Garbe .25, M. Fiene .25, A. Kuhlmann .70, A.

Schelm .50, A. Timm .50, W. Timm .50, A. Nipkow .50, A. Hanſen 50, E. Schelm .25, E. Hanſen

.50, G. Krall .45, E. Marten .25,

au Hanna Virk .25, Frau Chr. Jverſen .10, Summa: $6.40. urch Lehrer H. A. Demgen vom Jmmanuelsverein zu Nondout, N. Y., 10.00, von H. Lüdtke .25. Durch Lehrer W. Nidel aus

Mayville, Wis., von den Schulkindern 4.10; von Fräul. Maria Köpſell 1.00; Frl. Dorothea Seefeldt 1.00; Hrn. Heinrich Müller

25, Summa:

$6.35.

Vom Concordia Jungmänner-Verein aus

Omaha, Reb. 5.00. Präſes Fr. Pfotenhauer 31.40 von folgenden Siinglingen und Jungfrauen : Wm. Stidmann 1.00, D. Stö>mann

1.00, Wm. Bade .50, F. Wolters .25, A. Lühring

1.00, H. u. F. Vöſche 1.00, R. Böſche .30, O.

1.00, J. Lühring

Voigt .30, F. u. B.

ank .50, F. Wittenberg .10, J. Meyer 1.00, H. Harms 1.00, H. ., A. u. D. Heuer 1.00, M., D: u. W. Thomas „75, S. Maſemann

-25, O. u. R. Menzel 75, D. Dreier .50, F.

Harms .50, M. Harms

-50, A. Dreier 50, E. u. O. Siefert .70, J. Stökmann .50, E. Stöckmann .25, M. Schweigert .50, S. Schweigert .50, F., S. u. F. Naab +75, H. Dammann .50, J. Thalmann .50, E. Beneke 1.00, A. Pelfke

50, F. Ehlen .25, D., H. un & Harjes 1.00, H. Frank .25, V. und „50, D. Müller .50, S. Müller .50, E. agen .50, H. , B, Wroge .50, J. Dreier .25, A. Bue .50, C. Dröge . Iſche .50, P. Neuhaus .25, C, u. M. Meierhof .50, H. Brock:

er 1.00, S. u. C, Stö>kmann .50, A. Harms .75,

L. Elling .50, H. Maſemann .50, M. Maſemann .25, F. Schäfer .50, A. Müller .50, P. Buckentin 50. Summa: $31.40. Miſſionar Kuſs hat eingenommen aus Deer Creek, Jowa, von EL Friedrich, Heinrich, Adolf und Emma Holſt je .25, und

P.

W. Schlei von J. Buſſe 1.00.

Mit innigem Dank und Wunſch reicher göttlicher Vergeltung C. J. Otto Hanſer, St. Louis, 22, Jan. 1896. 1811 S. Sth St.

Milde Gaben

für die Negermiffion:

Durch Paſt. C. Doividat, Oſhkoſh, Wis., $10.60. J. Poriſch, St. James, Minn., Weihnachtscollecte ſeiner Gemeinde, 6.00. Durch Kaſſirer C. Heinrich, St. Paul, Minn., 13.63. Durch Miſſionar F. J. Lankenau, New Orleans, La., von ſeiner Negergemeinde 20.00. Durch Kaſſirer G. E. G. Küchle, Milivaukee, Wis., 76.00. Durch Kaſſirer A. F. Leonhardt, New Orleans, La., 10.00. Durch Kaſſirer C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 13.52. Durch Kaſſirer H. Bartling, Addiſon, SIL, 50.98. Durch Kaſſirer H. Knorr, Detroit, Mich., 32.42. Durch Kaſſirer C. Spilman, Baltimore, Md., 55.50. Durch Kaſſirer J. H. Abel, Fort Dodge, Jowa, 29.42. Summa: $318.07. Für die Wittwen und Waiſen der Miſſionare und Lehrer: Von N. N. 5,00. Für die Kapelle in Elon College: Durch Kaſſirer H. Knorr, Detroit, Mich., 1.00. Für die Mt. Zion-Kirche in New Orleans: Durch Kaſſirer H. H. Meyer, St. Louis, Mo., 86.50. Durch Paſt. C. Thurow, Noot Creek, Wis., 5.00. Durch Paſt. N° H. Biedermann, t= water, Minn., von H. Fick. 25, Bertha Fick .25, Franz Tönſing .50, Chriſt. Behm .25, Aug. Behm .50, H. Tönſing .10, Th. Behm .50, I. Maier .75, P. Muhly .50, G. Mohn .25, H. Witte .25, Fr. Witte .25, Ed. Feig .50, H. Fark .25, A. Maſchger .25, W. Fark .25, Caroline Behm .50, Emma Honebrink .25, Carol. Honebrink .25, Clara Tönſing .10, Minna Tönſing .10, Maria Mahn .25, Carol. Tönſing .10, Carl Tönſing .10, H. Heining .25, W. Dickmann .15, Franz Heining .25, Dora Biedermann .25, Frank Tönſing 1.00. Durch Paſt. J. Poriſch, St. James, Minn., geſammelt von ſeinem Miſſionsneger, .20, von Guſtav Ulrich .25, Emma Meier .25, Heinrich Krey .25, Theodor Krey .25, Arthur Poriſch .35, Ueberſhuß von

Confirmanden-Vildern 25. Durch Paſt. Ph. Hölzel, Fond du Lac, Wis., von Chriſtine Saxmann 1.00 und von Magdalena Saxmann 1.00. Von Wilhelm Redlin, Sumner, Jowa, .50. Durch Paſt. H. Schwenk, Aurelia, Joiva, von Joachim Riekhoff 5.00.

ſirer G. E. G. Küchle, Milwaukee, Wis., 37.98.

Durch Kaſ-

Durch Miſſionar

E. W. Kuſs, New Orleans, La., von ſeiner Negergemeinde 145.80. Durch Paſt. F. Schumann, Kendallville, Jnd., von Frau M. Mert

2.00.

Durch Kaſſirer C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 128.07.

Von Auguſte Reich, Sault de Sainte Marie, Mich., 3.00. Durch Paſt. A. Wilder, Bremen, Jnd., von H. Helmlinger .25, Julie Schulz .10, W. Helmlinger .50, Tillie Ponader .50, Theodor Ponader .25, W. Lauppe .25, David Müller .25, Maria Müller .15, Clara Volz .25, Herm. Bartels .25, Albert Stockinger .25, Clara Weil .25, Hanna Stocinger .50, Friedrich Nottmiiller .10, Bertha Sauter .25, Roſa

Hans .50, Lizzie Mattern .50, Ed. Ponader .50, Ed. Müller .25,

Daniel Müller .25, Dora Knöpfle .25, Clara Lauppe .25, Karl Knöpfle .25, Herm. Stockinger .25, Marie Vollmer .25, Franz Nott müller .10, Theodor Bauer .20, Ella Röder .25, Victor Nöder .20,

Oscar Röder 15, Paul Schulz .10, Martin Schulz .10. Durch Kaſſirer H. Bartling, Addiſon, Jll., 203.19. Durch Kaſſirer H. Knorr, Detroit, Mich., 41.93. Durch Kaſſirer C. Spilman, Balti-

more, Md., 17.40. Durch Paſt. W. P. Jahnke, Wisdom, Montana, 2.00. Durch Paſt. F. Sell von etlichen Jünglingen und Jungfrauen ſeiner Gemeinde in South Branch, Minn., 5.25. Durch Paſt. O. Haſiſer, St. Louis, geſammelt von Jünglingen und Jungfrauen, 200.00 Durch Kaſſirer J. H. Abel, Fort Dodge, Jowa, 90.47.

Summa: $995.49. St. Louis, Mo., 23. Jan. 1896. Dur

Meals

A. C. Burgdorf,

Kaſſirer.

C. B. Preuß von ſeinem Frauenverein, Fried-

heim, Jnd., eine Kiſte neuer Kinderkleider u. $3.00 für Fracht. Von Frau F. C. Spiegel, Fort Wayne, Jnd., eine Kiſte neuer Frauenund Mädchenhüte, Von VB. B. fiir die e Bea cenng der Negerkinder 20.00. Herzlichen Dank. MN. J. Batke. Von Louis Hak aus St. Louis $2.00 dankend erhalten. F. Hermann

Meyer.

Entored at the Post Office at St. Louis, Mo., as second-class matter.


LAWPEEE

AMadridfer aus dem Wiffionsgebtet der Heimath und des Auslandes. Herausgegeben fiir die Evang. - Lutheriſhe Synodalconferenz von Nordamerifa von der Commiſſion für die Negermiſſion; redigict von den Paſtoren C. J. O. Hanſer und C. F. W. Sapper.

März

18. Jahrgang.

i|

M

Zur heiligen Baffion unſers Heilandes

1896.

‘Aummer 3.

Blut dringt tief hinein, und bringt Geiſt und Leben und eine gänzliche Veränderung mit ſich. ... Jn Gottes Wort iſt uns der gekreuzigte JEſus am klarſten vor die Augen gemalt. Wenn nun ein Lehrer ſich ſolches Bildes in ſeinen Predigten oft und fleißig bedient, wird er Wunder damit thun. Es geht, wenn id) fo reden mag, aus einer jeden Wunde des HErrn JEſu ein Strahl, der in die Herzen der Sünder dringt. Selig iſt, der ſie wohl betrachtet und ihrer kräftigen Wirkung nicht muthwillig widerſtrebt. — Gott gebe uns Allen Gnade, daß die Paſſionszeit ſolchen Segen in unſere Herzen bringe! Dann wird die heiße Liebe JEſu unſere Herzen auch mit neuer, brünſtiger Liebe für unſere Miſſion erfüllen. Wir werden mit reicheren Gaben, als in der legten Zeit, dieſes ſelige Werk fördern, dur welches Chriſto die Ernte ſeiner blutigen Ausſaat eingeſammelt wird, und immer mehr Seelen werden mit uns die Liebe des Heilandes preiſen in Zeit und Ewigkeit. D. H.

IEſu Chriſti.

WMiſſionsberiht aus Greensboro, N. C.

Hierüber ſchreibt der ſelige Scri ver folgendermaßen : „Die Erfahrung bezeugt es, daß keine Predigten mehr durch-

„Lobe den HErrn, meine Seele, und was in mir iſt, ſeinen heiligen Namen; lobe den HErrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes gethan hat.“ Das find die Worte, in welche der Schreiber dieſes die Gefühle ſeines Herzens kleiden möchte, wenn er beim heurigen Jahreswechſel auf die vielen Denkmale des lebendigen Gottes hinbli>t, welche dieſer aus überſhwänglicher Güte unter den Farbigen in dieſem Theile unſers großen Landes, namentlich auch

dringen, als die von der Perſon, Amt, Verdienſt, Liebe und

Nachfolge Chriſti handeln. Nichts iſt, das eher die Herzen bewegen und erweichen kann, als das heiße Blut des Sohnes Gottes, wenn es durch evangeliſche Predigten über dieſelben ausgeſtürzt wird. Alles andere Zureden, die Vorhaltung des Gerichts und der Hölle ergreifen zwar das Herz aud) und erfüllen es, allein die Liebe JEſu Chriſti und ſein theures

im verfloſſenen Jahre wieder, fic) errichtet hat.

Denn


18

Die

Misstons-Taube.

„Gutes“ hat der HErr gethan, viel Gutes an dieſen vorher in geiſtlicher Blindheit dahingehenden Negern, Gutes, das wahrlich des Lobens werth ijt. Um auch dich, lieber Leſer, zu gleichem Lobe aufzumuntern, mögeſt auch du dir dieſes Gute in aller Kürze nahebringen laſſen. Beginnen wir mit Greensboro! Hier, wo zuvor nie die reine Lehre des Wortes, das unverkürzte Evangelium vom Kreuz erſchallt iſt, hat ſih der HErr ein Zion erbaut, das, wenn svar nod) klein wie ein Senfkorn, hoffentlich durch die Gnade deſſen, der im Himmel wohnt, zu einem gewaltigen Vaume heranwachſen und Früchte bringen wird, dreißig-, ſechzigund hundertfältig, über welche, wenn ſie eingeſammelt werden in die himmliſchen Scheunen, die Auserwählten ſich noch freuen werden in den endloſen Jahren der Ewigkeit. Als zuerſt begonnen wurde, alle Häuſer der Farbigen im ſüdlichen Stadttheil von Greensboro zu beſuchen, um die kirchloſen Neger daſelbſt unter den Schall der lutheriſchen Lehre zu bringen, da waren die Gottesdienſte in der alten, \hmugigen, erbärmlichen Freimaurerhalle, wo unſere Gottes* dienſte immer nod)— Gott ſei's geklagt! — abgehalten werden, zunächſt nur von wenigen — zwei Zuhörern — regelmäßig beſucht. Aber der HErr that bald mehrere hinzu, welche nun gemeinſam beteten, ſangen und mit herzlicher Freude dem Worte zuhörten. Wie ein Lauffeuer ging es von Zunge zu Zunge, von Haus zu ‘Haus: ein neuer Prediger iſt gekommen; den müſſen wir hören. Bald wuchſen die Verſammlungen an Stärke und oft war unſere Halle nicht nur bis zum legten Plas befetst, ſondern ſogar zu klein, alle zu faſſen, ſo daß manche aus Mangel an Raum wieder hinweg. gehen mußten. Ja, viele kamen; denn es gab ja etwas „Neues“; und alle Welt, inſonderheit die farbige, ſieht und hört ja ſtets gern etwas Neues. Viele kamen, zur großen Freude des Miſſionars, — aber viele freilich nicht gerade um die reine Wahrheit zu hören und anzunehmen, ſondern aus verſchiedenen andern Gründen, ivie ſih gar bald herausſtellte. Denn als ihnen die Bedingungen nahe gelegt wurden, welche wir an die Aufnahme in unſere Miſſion knüpfen, als fie erfuhren, daß fie aus dem gottloſen Babel, den firdfeindliden Logen, austreten müßten, weil ſie niht zwei Herren, Gott und dem Gößen, dem offenbarten Bibel-Gott, dem Gott der Chriſten, und dem ſelbſtgemachten Gößen der Logen, zugleich dienen könnten; als ihnen flax gemacht wurde, daß fie nad) Luthers Katehismus unterrichtet und auf den Weg gewieſen werden ſollten, welen fie zu wandeln haben, ja, daß fie ſelbſt dieſes goldene Büchlein ihrem Gedächtnis einprägen müßten; — da geſhah ctivas,— nun, gerade nichts Neues, ſondern etwas Uraltes, das ſchon dem erſten und eifrigſten Heidenmiſſionar, ‘dem Apoſtel St. Paulus, in Athen begegnet iſt: „Da hatten’s etliche ihren Sa ſalten und verlachten uns EAR

Kirchen, welche die nad) Gerechtigkeit hungernden und dürſtenden Seelen ebenſowenig befriedigen können, als das ſalzige Meerwaſſer den Durſt zu löſchen vermag, ausgehen und ſich zur wahren Kirche bekennen müßten, ſo fürchteten ſie doch das Kreuz,

welches mit einem ſolchen Schritt ver-

bunden war, ſchauten auf die Fleiſchtöpfe Egyptens, gedachten an die Träber dieſer Welt, und — ſo trat denn die von uns längſterwartete Sichtung ein. Und wie Pauli Erfolg in Athen unſcheinbar ivar, ſo kann von dem Miſſionar in Greensboro auch nur berichtet werden: „Etliche Männer“, ſowie etliche Weiber mit ihren Kindern, „hingen ihm an und wurden gläubig“, Apoſt. 17, 34. Aber dieſe kleine Heerde bereute es nicht, treu geblieben zu ſein. Denn je weiter die Einzelnen Fortſchritte

im Unterricht machten,

je mehr ſie Luthers Katechismus ausivendig und daraus das wahre Evangelium

kennen

und lieben lernten, deſto unab-

läſſiger hoben ſie heilige Hände zum Himmel empor, daß der, von dem alle guten und vollkommenen Gaben herabkommen, noch viele andere zur Erkenntnis der Wahrheit bringen möge; deſto williger wurden ſie, den Spott und Hohn um Chriſti willen zu ertragen, den es förmlich auf ſie regnete, weil fie fid) von dem ‘white man”? führen laſſen, und niht mit dem Motto: ‘Colored preachers for colored folks only?’ zufrieden ſein wollten; deſto freigebiger rüd>ten ſie mit ihrem leßten Scherflein heraus, welches ſie fic) oft mit ſaurer Mühe erworben und am Munde abgeſpart hatten, um ja das Werk des HErrn nad) verliehenen Kräften zu fördern; deſto eifriger erwieſen fie fid) auch ſelber als Miſſionare, indem fie Träger des Evangeliums wurden, mit ihrem Katechismus in der Hand zu Freund und Feind eilten, um ihnen die große Freude mitzutheilen, die ihnen widerfahren: „Wir haben den gefunden, von welchem Moſes im Geſeß und die Propheten geſchrieben haben, JEſum von Nazareth“, der uns von den Lutheranern klarer als von irgend jemand anders verkündigt wird, und im Falle einer hierauf erfolgenden, zweifelnden Nathanaels - Antwort : „Was kann von Lutheranern, weißen Lutheranern, Gutes kommen?“ mit einem kurzen, vielſagenden: „Komm, und ſiehe es“, Joh. 1, 45—46., zum lutheriſchen Gottesdienſte ſie einzuladen. Ein ſeliges Glaubens- und Liebesleben begann nun in dieſem kleinen Gee meindlein zu erblühen, das denjenigen, die zur Zeit mit der Miſſion hier in nähere Berührung kamen, in unvergeßlicher Erinnerung bleiben wird. Seit September 1894. wurden 39 Taufen vollzogen, ein Paar in chriſtlicher Weiſe getraut, diePredigt-Gottesdienſte wurden durchſchnittlich von über 40, manchmal von über 150 Perſonen beſucht; die Sonntagsſchule durchſchnittlih von 48, die Wochenſchule von etiva 70 Schülern beſucht. An Geldern liefen ein im Jahre 1895: an Beiträgen $47.50; an Collecten $21.02; in der Sonntagsſchule $8.36; in derWochenſchule $11.77. Bedenkt man, daß dieſe $88.65 in einem Gemeindlein, das nur acht bettelarme Glieder zählt, in einem Jahre aufgebracht worden ſind, fo hat man gewißlih einen Beweis für die Opferwilligkeit

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Die dieſer Schwarzen,

welche manche weiße Gemeinde

in den

Schatten’ ſtellt, ſowie auch einen ſchlagenden Beweis gegen

diejenigen, * welche ſtets wähnen, kein Geld für die Negermiſſion geben zu dürfen, weil die Neger, wie ſie meinen, zu faul waren, ſelbſt etivas aufzubringen. Zweifelsohne das wichtigſte „kirchenhiſtoriſhe“ Ereignis in der Miſſion dahier war die erhebende Confirmations-

feier der ſieben Erſtlingsfrüchte, welche wir am letzten Sonntag des Jahres 1895 in die Scheunen der lutheriſchen Kirche einſammelten. Unſere Halle, welche wir mit Guirlanden, italieniſhen Lichtern, Kränzen 2c. zur Feier des Tages aufs Schönſte geſhmü>t hatten, war faſt zu klein, die vielen Zuſchauer und Zuhörer zu faſſen. P. Meyer von Salisbury hielt cine ergreifende Einſegnungsrede über die Worte Röm. 8, 31. 32., wobei er an dem Beiſpiel des Volkes Jſrael, an Conſtantinus und Guſtav Adolf zeigte, daß,

wenn Gott für uns iſt, niemand wider uns ſein könne; da Gott ſeines eigenen Sohnes nicht verſchont, ſondern ihn für uns alle dahingegeben habe, ſo würde er mit ihm den Confirmanden auch Alles ſchenken. Unter den ſtrahlenden Kerzen des Chriſtbaumes fand dann die feierliche Einſegnung ſtatt,

wobei ein Mann und ſehs Frauen das alte Jahr beſchloſſen, indem ſie verſprachen,

ein neues

19

Missions-Tazube.

Leben hinfort zu führen,

das ſie „genau nach der Richtſchnur des göttlichen Wortes einrichten würden, würdiglih zu wandeln dem Evangelio Chriſti, und im Glauben, Wort und That dem dreieinigen Gott treu zu bleiben bis in den Tod“. Dieſe ſieben Farbige, ſowie eine betagte weiße Lutheranerin, welche die größte Zeit ihres Lebens unter Negern zugebracht, und ſeit dem Beginn unſerer Miſſion ſich treulich zu uns gehalten hat, bilden nun mit ihren Kindern die erſte evangeliſch-lutheriſche Negergemeinde in Greensboro. Mögen fie als ein guter Sauerteig den ganzen Teig durchdringen zur Ehre ihres HErrn! Noch iſt zu berichten, daß ſechs Erwachſene bereits wieder im Unterricht ſtehen. Nun ſag ſelbſt, lieber Miſſionsfreund, mußt du im Angeſicht dieſer Thatſachen nicht in die Worte des 103. Pſalms ausbrechen, welche wir an den Anfang dieſes Berichtes gefest haben; und ſollten nicht alle, welche, ſelbſt aus unſerer Mitte, die Miſſion unter den Farbigen als verlorne Mühe bezeichnen, hierbei verſtummen? Dies ſoll jedoch hier nicht unerwähnt bleiben, daß wir noch viel, unendlich viel mehr Urſache hätten, Gott zu.danfen, wenn die lieben Miſſionsfreunde gleich den Weiſen aus dem Morgenlande ihrem Heilande im vergangenen Fahre mehr Gold, Weihrauch und Myrehen geſchenkt hätten, da-

mit wix hier in Greensboro einmal an den Kirchbau den-

ken könnten. Schon vor Jahren wurde auch dieſer Bau von der Synodalconferenz beſchloſſen, aber immer nod) — müſſen wir in einer alten, ſ<hmußigen Freimaurerhalle, zu “welcher eine hohe, für Alte faſt unerſteigbare Treppe führt, unſere Gottesdienſte halten, — oder aud) manchmal, wenn ſchon angeſagt und vorbereitet, dieſelben ausfallen laſſen,

weil es der Loge einfällt, wohl uns zum Troy, Special-

ſißungen abzuhalten, worin ſie dann unſere Bänke zerſchlagen, unſere Geſangbücher ſtehlen, unſer Holz und Oel verbrennen, unſere Lampengläſer zerbrechen und ſonſt uns Schaden zufügen, wo und wie immer ſie nur können. Lange Zeit haben wir geſchwiegen,

aber jest wenden wir uns an

dich, du Liebhaber deines Heilandes, und daher auch Freund der Ausbreitung ſeines Wortes, an dich, dem der Stern von Bethlehem längſt aufgegangen ijt, und bitten dich, öffne deine milde Hand wie die Weiſen und gib dein Gold für cine Miſſionskapelle in Greensboro; und haſt du jest kein

Gold, ſo gib in der Zwiſchenzeit — Silber und Niel, oder wenn's

nicht anders

iſt, Kupfer,

bis du im Stande

biſt,

Gold darzubringen. Hier haſt du eine herrliche Gelegenheit, dir Schage zu ſammeln für das ewige Leben. Vergiß ferner auch nicht, gläubige Gebete für die Miſſion und den Miſſionar in Greensboro zum Throne des Höchſten emporſteigen zu laſſen, Gott zu einem ſüßen Geruch; vergiß nicht, recht oft und recht inniglich deine von der Liebe Chriſti durchdrungenen Gebete,

daß Gott ſeinen Namen

auch hier heili-

gen und ſein Reich auch zu uns kommen laſſen wolle, zu Gott empor zu ſenden. D wie bald werden wir dann von einer neuen Miſſionskapelle in Greensboro, N. C., hören und noch mehr Urſache haben, mit dem Pſalmiſten zu lobſingen: „Lobe den HErrn!“ Johann C. Schmidt, Miſſionar.

Am

Longo- Freiſtaat in Africa. (Zum Vild: Leopoldville.)

Wir haben in der „Miſſions-Taube“ im lesten Jahr eine Reihe von Vildern aus dem Congoſtaat gebracht und geben heute das leßte, das wir haben, Leopoldville,

die

Hauptſtadt desſelben, genannt nad dem Namen des Königs, der als Gründer dieſes Staates anzuſehen ijt, nämlich Leopold IL., König von Belgien. Wir geben unſern lieben Leſern nun die verſprochene kurze Beſchreibung dieſes großartigen Unternehmens, das ohne Zweifel ſehr viel dazu beitragen wird, daß Junerafrica der chriſtlichen Civiliſation geöffnet, den greulichen Sklavenjagden ein raſcheres Ende gemacht und der Miſſion zu Völkern Bahn gemacht wird, die ihr vielleiht noch*-Fahrzehnte verſchloſſen geblieben wären. Da bei der Errichtung dieſes Congoſtaates, deſſen Größe der der Vereinigten Staaten

vom Atlantiſchen Meer bis zu

dem Felſengebirge etwa gleich iſt, mit einer ungefähren Bevölkerung von 39 Millionen Menſchen, die zwei Hauptperſonen König Leopold und Heinrich M. Stanley ſind, ſo wird es unſern Leſern nicht unintereſſant ſein, über beide kurzen Bericht zu hören. Ueber Stanley zuerſt. Derſelbe ijt in dem Städtchen Denbigh in Wales, England, * 1840 geboren, fam als Schiffsjunge nah New Orleans, La., wurde daſelbſt von einem reichen Kaufmann adoptirt und erhielt cine gründliche Erziehung. Jm Jahre 1861 trat er in die ſüdliche Armee ein und kämpſte für den Süden gegen den Norden. Gefangen von den Nördlichen, trat er freiwillig


Missionx-~-Tauke. mal Stanley berufen wurde. Dieſelbe nahm volle drei Jahre in Anſpruch, in welcher Zeit Stanley, wieder von Sanſibar ausgehend, die Gegend der großen Seen in Africa durchforſchte, die Quellen des Congo-Fluſſes entde>te und,

ſeinen Lauf verfolgend, bis zur Mündung in den Atlantiſchen Ocean, alſo quer durch Africa, zog. Es war dies cin furchtbarer Marſch, voll Gefahren und Abenteuer; der Tod verfolgte die Expedition in hunderten von Geſtalten;

unter

auf. wies

ganzen

forſcht,

Jm

Wort und Kraft gläubig ergriffen habe.

BS Welt auf ſich :

i 5

A

Leopoldbille (Dbilli am Congoflug in Africa b

Als nad) einigen

Jahren die Nachricht vom Tode Livingſtones in England eintraf, vereinigte fid) derſelbe Eigenthümer des ““New York . Herald’? mit dem des Londoner ‘Telegraph’? zu einer neuen Expedition nah Centralafrica, an deren Spite aber-

der

Reiſe

ſolche Ausdauer, Klugheit und bei aller Energie ſolche weiſe Mäßigung, daß er mit Recht die Bewunderung der chriſtlichen >

Juli des folgenden Jahres kehrte er zurü> nad) England und wurde’ allenthalben mit großen Ehren empfangen. Gr ſelbſt erzählt von ſeinem Zuſammentreffen mit Livingſtone, daß er durch deſſen feſten und kindlichen Glauben, durch deſſen heiße und ſelbſtverleugnende Liebe zu Chriſto und den armen Heiden einen ſolchen überwältigenden Eindru> von der göttlichen Kraft des chriftliden Glaubens und der Bibel em_pfangen habe, daß er fic) ſeines eigenen Unglaubens tief geſhämt und von Stund an die heilige Schrift als Gottes

auf

foldjen Muth,

ey

5

Aber

Stanley be-

if

\ Rn

Stan-

leys europäiſchem Gefolge

küſte Africas, von Sanſibar

in das Jnnere Africas auf. Seine Reiſe war von Erfolg gekrönt. Jm November fanderLivingtone ES ähe bes See Tanganyika und hatte daz bei 3ugleid) das Gebiet die: ſes Sees er-

Krank-

heiten, wilde Thiere, blutdürſtige Negerſtämme, mit denen ſie Kampf auf Kampf zu beſtehen hatten, räumten ſonderlich

zog. Ju ſeinem höchſt intereſA ſanten Buch TA a unkeln Welttherl” (‘Through the Dark Continent”), das er im SEE

2

ner MiidEehr, 1876, erſcheinen ließ, führt er dem Leſer ein anſchauliches Bild dieſer Expedition vor Augen. Dieſe er-

folgreiche Expedition war die Veranlaſſung zur Gründung des Congoſtaates. Leopold IL., König von Belgien, war es vor allem, der unter den gekrönten Häuptern Europas die Erforſchung Africas mit hohem Jutereſſe verfolgte. Dieſer König befist neben einem ungeheuren perſönlichen Reichthum hohe wiſſenſchaftliche Bildung. Er hatte mit Vorliebe Geographie, Naturwiſſenſchaften und Sprachen ſtudirt und mit ſeltener Menſchenfreundlichkeit den traurigen Zuſtand der africa- niſchen Völker, und die entſehlihen Greuel und Verwüſtungen der arabiſchen Sklavenjäger unter ihnen wahr- genommen. Jun ſeinem Herzen war das Verlangen erwacht,

A il DLO

in die Kriegsmarine cin gegen den Süden und ſchwang fid) zum Fähndrich eines kleinen, eiſernen Kriegsſchiffes (ironclad) auf. Nach Beendigung des Krieges wurde er Zeitungscorreſpondent in der Türkei und Kleinaſien, in welcher Stellung er fic) ſo auszeichnete, ¡daß er 1868 als Kriegscorreſpondent des ‘‘NXew York Herald’? die engliſche Expedition nah Abyſſinien begleiten durfte. Zurückgekehrt ſandte ihn im folgenden Jahre der unternehmende und ſteinreiche Beſißer des ‘‘Uerald’’, Mr. Bennett, auf eigne Koſten aus, den verſchollenen, aber weltberühmten Miſſionar Living{tone in Africa aufzuſuchen, von dem man Jahre lang nichts gehört hatte. An der Spike einer großen Expedition brach Stanley im März 1871 von der Oſt-

AA

Die

BGR

20


JFndianer aus dem Funern

Süd- Americas.


“oll

92

Die Misstons-Taube.-

dieſem ungliidliden Lande die Segnungen chriſtlicher Civiliſation zu bringen. Die Berichte Stanleys beſtärkten ihn in dieſen Gedanken. Jm Jahre 1876, der Rückkehr Stanleys, berief er daher cinen Congreß von Erforſchern und Reiſenden Africas, unter ihnen Stanley, nach ſeiner Hauptſtadt Brüſſel, und berieth mit denſelben, was für Africa gethan werden könnte. Der Congreß ſaß mehrere Wochen und das Neſultat war die Gründung des „Congo-Freiſtaates“. — Jn unſerer nächſten Nummer wollen wir Zwe> und Grundſäße dieſer Gründung, ſowie die Ausführung des Planes mittheilen. O. H.

Bericht über die St. Saals eee Rew Orleans, La

in

Die Seelenzahl auf meiner Station hat im vergangenen Jahr um 11 Glieder zugenommen, die der Communicirenden um 5; communicirt haben 196; getraut wurden 5 Paare, begraben 5 Perſonen, getauft 2 Erwachſene und 4 Kinder. An monatlichen Beiträgen find eingegangen $107.35, an Collecten $85.50; in der Sonntagsſchule $44.80, in der Wodchenſchule $83.65, in der Armenkaſſe $32.65.- Ausgaben $269.50. Kaſſenbeſtand $175.45. Eine Zunahme gegen voriges Jahr von $75.85. Jn Bezug auf meine Amtswirkſamkeit im verfloſſenen Jahr habe id) Folgendes zu berihten. Sn demſelben habe id) nicht hauptſächlich verſucht, Fremde heranzuziehen, als vielmehr die ſhon vorhandenen Glieder zu fleißigerem Kirchen- und Abendmahlsbeſuch und zu regelmäßigem Beitragen zu bewegen. Von den 271 Hausbeſuchen, die ih machte, waren 185 bei Gemeindegliedern und bloß 86 bei Fremden. Durchſchnittlich habe ich jede zur Gemeinde gehörende Familie achtmal beſucht. Von den 86 Fremdenbeſuchen waren 32 Krankenbeſuche. Die alleinſtehenden jungen Leute, die ſih zu uns halten, konnte id) ſelbſtverſtändlih nicht beſuchen, da die jungen Männer den ganzen Tag arbeiten und die Mädchen meiſtens im Dienſt ſtehen. Mit ſolchen zu reden, nahm id jede Gelegenheit wahr, die fid) mir darbot : vor oder nad) dem Gottesdienſt, ““Young People’s Meeting’’, auf der Straße, oder auc) im Kaufladen. Dieſe Unterredungen, obwohl fie mitunter eben fo viel Zeit in Anſpruch nahmen, als ein Hausbeſuch, find ſelbſtverſtändlih niht in obengenannten Hausbeſuchen mitgezählt. 133 Gottesdienſte wurden gehalten. Der Beſuch der Morgengottesdienſte am Sonntag war für das ganze Jahr durchſchnittlich 79, im leßten Quartal aber 102. Jc bin aud) der guten Hoffnung, daß der Beſuch cin guter bleiben wird, da er nun ſchon ſeit drei Monaten fo geweſen iſt. Für die 13 Sonntage des leßten Quartals war der Beſuch nämlich wie folgt : 95,

96, 82, 116, 105, 75, 130, 88, 107, 100, 103, 118,

109. Alſo bloß ziveimal war der Beſuch ziemlich niedrig, und das war bei ſehr Unfreundlichem Wetter. Die AbendE hatten ‘einen durſ<nittlichen Beſuch von 54,

die Wochengottesdienſte von 40. — Obwohl das einigemal fo ſehr rauh und naß war, daß die meiſten keinen Gvttesdienft hatten, ſo brauchte ih auch nicht ziges Mal auszuſeßen. Die geringſte Zuhörerſchaft,

Wetter Kirchen ein eine die ih

während des ganzen Jahres hatte, beſtand aus 12 Perſonen,

— alle erwachſen. Die größte Zuhörerzahl hatten wir an unſerm jährlichen Kirchweihtag (6. October) und am heiligen Abend; doch da beides außerordentliche Gelegenheiten waren, habe ich die Zahlen nicht beim Berechnen der durchſchnittlichen Zuhörerzahl gebraucht. Auch die Schule erfreut fic) einer guten Schülerzahl. Der Beſuch ſollte allerdings beſſer ſein; doch — was will man thun? Jeßt fehlen die Schuhe, dann der No, dann ein Kleid 2c. Jch habe es für nöthig gehalten, troß meiner andern Arbeit über GOO Kinder im lesten Fahr zu beſuhen. Dies waren gewöhnlich ſehr kurze, ſogenannte ‘flying visits””., Hätte es mir nicht an Zeit gefehlt, ih hätte noch mehr beſucht. Das öftere Beſuchen der Eltern ijt das einzige Mittel, einen regelmäßigen Schulbeſuch der Kinder zu erlangen. Der HErr laſſe ferner ſein Angeſicht über uns und ſeine Werke leuchten. F. J. Lankenau, Miſſionar.

Gin Africaner im Drediger-Seminar Springfield, Ills.

in

‘Der „Lutheriſche Anzeiger“ aus Boſton, Maſſ., enthält folgenden Bericht aus der Feder des Herrn P. H. Birkner in Boſton über einen Negerſtudenten : „Der andere Student ijt kein weißer, ſondern ein ſchwarzer, und zivar ein ehter Schwarzer, deſſen Heimath das ferne Africa ijt. Dieſer Jüngling hat bereits eine gar bewegte Vergangenheit hinter ſich und es dürfte den Leſern vielleicht nicht unintereſſant ſein, etwas Weiteres darüber zu hören. Alfred Menſah di Lima heißt der junge Mann, den als Knabe ein deutſcher Officier im fernen Africa in Dienſt nahm und den er, als er ſpäter nad) Deutſchland zurü>kehrte, mit fid) ins deutſche Vaterland führte. Dort ließ er den Jungen unterrichten, taufen und in der lutheriſchen Kirche confirmiren, und als beſagter Officier ſpäter eine Neiſe nah America machte, nahm er den lutheriſchen, deutſchſprechenden Neger mit ſih. So fam er vor einigen Jahren hierher, und als ſein früherer Herr wieder heimkehrte, blieb er in America mit der ausgeſprochenen Abſicht, hier, wenn möglich, in ſeinem lutheriſchen Glauben feſter gegründet zu fuerden und ſpäter zu ſeinem Volk mit der Botſchaft des ſeligen Evangeliums zurüczukehren und im fernen Africa Seelen für den HErrn JEſum zu gewinnen. Dieſer Wunſch führte ihn ins Haus des Unterzeichneten, dex nicht wenig erſtaunt war, als er von einem pechrabenſchivarzen Africaner in dem höflihſten Deutſch angeredet wurde. Nach einem längeren Aufenthalt hierſelbſt gelang es durd) gütige Ver-

mittlung der Herren Profeſſoren in Springfield, den Neger -

i : : : i


Die in unſerm dortigen Seminar

unterzubringen,

und dort be-

findet er fic) zur Zeit und liegt ſeinen Studien ob und freut ſich, wie er ſchreibt, daß er immer tiefer eindringen darf in den Schacht der göttlichen Wahrheit.“

Jahresberi<t über die Negermiſſion zu Meherrin, Va., und Amgegend. Die Seelenzahl dieſer Station beträgt jest 115. Daz von ſind 56 communicirende Glieder und von dieſen ſind 12 ſtimmfähig.

23

Misstona-Tazubvbe.

Getauft wurden im Jahre 1895 1 Erwach-

ſener und 4 Kinder, und confirmirt 5, 123 genoſſen das heilige Abendmahl. Die Sonntagsſchule wurde durchſchnittlich von 45 Schülern und der Gottesdienſt mit Predigt von 56 Zuhörern beſucht. Von 62 Schülern in der Wochenſchule beſuchten durchſchnittlich 27 die Schule. Troh dieſes ſehr unregelmäßigen Beſuches der Schule. war dod) das Leben darin bedeutend reger, als im vorhergehenden Jahr, da cine ziemliche Anzahl der Schüler am Keuchhuſten litt. Unſere Haupt- und ſchwerſte Aufgabe in dieſer Schule iſt ſelbſtverſtändlich, den Kindern unſern kleinen Katechismus,

die bibliſchen Geſchichten des Alten und Neuen Teſtaments und eine Anzahl chriſtlicher Lieder einzuprägen, und hierin hatten wir bei einer Anzahl von Kindern, Gott Lob! erfreulichen Erfolg. Denn den kleinen Katechismus können einige im Alter von zehn Jahren wortgetreu aufſagen, und zwar mit Einſchluß der Haustafel und chriſtlichen Frageſtücke. Wir wiſſen aber, daß, wo cin Kind einen ſolchen Scag mit ins elterliche Haus und hinaus in die Welt nimmt, da bleibt der Segen nicht aus. Wenn es auch oft ſcheint, als wäre alle Mühe und Arbeit an dieſem verwahrloſten Volke vergeblich, ſo beweiſt doh die Erfahrung, daß der unter fo vieler Mühe geſäete Same des göttlichen Wortes, wenn auch oft erſt in der Todesnoth, noch herrliche Früchte bringt, dadurch die Seele errettet und wir im Glauben an Gottes Verheißungen kräftiglich geſtärkt werden. Dies durften wir erſt vor Kurzem beim Tod einer früheren Schülerin wieder erfahren. Als Mädchen von 13 bis 15 Jahren beſuchte ſie unſere Schule, lernte mit vieler Mühe etivas leſen und Theile des kleinen Katechismus auswendig, desglzichen das Vaterunſer und einige Liederverſe. Weil aber ihre Mutter eine fanatiſche Baptiſtin war, wurde ſie aus unſerer Schule genommen und zum Beſuch der ſogenann‘en Eriedungsverjammlungen angehalten. Da wurde ſie denn auch wirklich „bekehrt“ nad) Negerweiſe; wir aber müſſen ſagen, verkehrt. Denn fie verfiel zu gleicher Zeit in grobe Sünde wider das ſechste Gebot und führte nun Jahrelang ein Leben der Schande, welches ſie dann auf ein langwieriges und ſhmerzhaftes Krankenlager brachte und foblieflich zu frühem Tod führte. Als ihr früherer Seelforger ſuchte ich ſie mehrmals in ihrer Todesnoth auf und erfuhr bei dieſer Gelegenheit zu meiner großen Freude, daß die Arbeit an ihrer Seele in der Schule doch nicht vergeblich

gelvejen iſt. Denn obwohl ihr die Worte des Katechismus und der Liederverſe entfallen waren, der Jnhalt war ihr doch bewußt geblieben, und fie ließ fic) daher von einer Schweſter das Glaubensbekenntnis, Morgen- und Abendgebet täglich aus dem kleinen Katehismus vorleſen. Jm Glauben ergriff ſie die Gnade ihres Heilandes noch in der lehten Stunde ihres Lebens und ging durch die offenen Wunden ihres JEſu zu ewiger Seligkeit ein. Das war alſo cine ſelige Frucht unſerer chriſtlihen Schule und ein reicher Lohn für unſere Miſſionsarbeit! — Gelingt es uns daher auch häufig nicht, die Schulkinder zu treuen Gemeindegliedern heranzuziehen, fo wird doch oft unſer Zwe>, ihrer Seelen Seligkeit, erreicht. Und wir hätten ja auch ſicherlih größern Erfolg im äußeren Wachs-

thum der Gemeinde, wenn wir nicht mit.ſo vielen Hinderniſſen zu kämpfen hätten. Aber betrachtet man die Macht des alten Menſchen bei den Negern, die vielen groben Aergerniſſe, die ihnen von den Weißen und falſchen Chriſten, ſogar mitunter von Glaubensgenoſſen gegeben werden, die vielen liſtigen Anläufe des Teufels, die er gerade bei ſo einem untviſſenden Volke anwendet, ſo muß man fid wundern, daß überhaupt noch einige zu der rechten Erkenntnis Chriſti kommen und darin beharren bis ans Ende. Bringen uns jedoch unſere Feinde auch gar manche Niederlage bei, ſo verleiht uns unſer treuer Heiland doh auch immer wieder einen Sieg nach dem andern. Dafür ſei Jhm ſammt Vater und Heiligem Geiſte Lob, Ehre und Preis in Ewigkeit! D. H. Schoo ff, Miſſionar. Meherrin, Va., 18. Januar 1896.

Miſſionsrund fdian. Jn Neuſceland hat der Beſuch des Biſchofs Wilſon von Melaneſien auf ſeinem neuen Miſſionsdampfer „Südliches Kreuz“ viel dazu beigetragen, das Miſſionsintereſſe in den anglicaniſchen Gemeinden neu zu beleben. Eine ſofort angeſtellte Sammlung für die Miſſion in Melaneſien ergab

$4340.

Die Maori in “King Country??, dem Centrum

der Nordinſel, haben die britiſche Oberhoheit anerkannt. Bei dem Begriibnis ihres „Königs“ Tawhiao redete der Biſchof von Wudland vor 2500 Maoris, von denen vier Fünftel „Hauhaus“ waren. Einer der anweſenden Häuptlinge erklärte öffentlich ſeinen Entſchluß, zum chriſtlihen Glauben zurü>zukehren, indem er ausrief: „Höre, o Volk, id) kehre

zurü>E! Sch kehre zurü>!“

Die Ausſichten find ſehr günſtig,

daß die „Hauhaus“ zur chriſtlichen Kirche zurü>kehren. Auf Neuguinea hatte die Londoner Miſſion im Lester Jahr 91 Predigtſtationen. Jn Kerepunu wurde von den eingebornen Chriſten eine neue Kirche gebaut, die ſtattlichſte auf der ganzen Jnſel. Jn Kapakapa wurde ein neues Miſſionsſeminar erbaut und im Herbſt 1894 68 Papuas getauft. Der ftattlide neue Miſſionsdampfer ‘John Williams” ſteht der Miſſion auf Neuguinea zur Verfügung.


Für die Mount Zions-Kirde in New Orleans, La., find cingegangen:*) Durch P. W. Brakhage aus Malcolm, Nebr., von den Jünglingen und Jungfrauen ſeiner Gemeinde $9.20. Mary

Stroy aus Murdod, Nebr., 1.00. Franz und Anna Krauſe aus Waſeca, Minn., 1.00. Durch P. Heyner aus Mondovi, Wis., auf der Hochz. Meyer-He> geſ. von Fräul. Paulina He> 8.59. Geſ. von patie Emma Linſe in Modena von Louiſe Lieſe, Adelheid Tied, Emilie Lauterbach, Oscar Linſe, Adolf Lauterbach, Otto Rie> je 1.00, Emma Linſe, Sam. Stamm je .50, Albert Linſe, Lydia ane Maria Linje und Fris Pfund je .25, C. Schmidlin .20, SUN Linje, Ottilie Linſe, Anna Stamm und Matth. Stamm je .10, zuſammen

8.60.

Summa:

$17.19.

Von N. N. aus St. Louis, Mo., 1.00.

Durch P. F. Pfotenhauer aus Hamburg, Minn., ein Nachtrag von Martha Panning und B. Tenzel je .25, W. und H. Tauke, J. Klauke und E. Klaue je .50. Summa: $2.00. Durch P. H. Steger aus

Carri>, Pa., von den jungen Leuten: F., L., W., C., L., S. und C.

Stolte 2.00, J., S., W. und J. Simmens

1.00, K., J. Haag .50,

J. Grüny .25, Ni>. Grüny .10, H. Lug .25, M. Meh .25, E. Rüber

-10, E. Under -10, S. Müſing .15, M. Zimmermann .25, M., E., L. und A. Steger 1.00. Summa: $5.95. Durch P. Th. Thormählen aus Shell Lake, Wis., von Hel. Danniger .25. Durch P. Theo. Groß aus New Britain, Conn., von A. Blarr, L. Neumann, F. Jung, H. Wuchert, J. Huk, L. Rittner, F. Süß, F. Dydjuhn, M. Sonſtröm,

C. Kinzel, E. Seif je 1.00, E. Hoffmann, B. Gramitt, M. Behnke,

T. Behnke, E. Gramitt, R. Behnke, A. Nekert, Mal Kreuß, L. Nodewald, J. Seis, F. Rittner je .50, A. Wyck, M. Wagner, R. Becker,

E. Beder, B. Albrecht, G. Paul, A. Surko, J. Surko, F. Re>knagel, L. Hoffmann, A. Maureſchat je .25, M. Diehlmann .15, H. Gramitt .10, 2. Nech .75. Summa: $20.25. Durch P. B. Keller aus Palmer, Kanſ., von E. Homboſtel .50, D. Nötter, C. u. E. Olde je .25, M. und M. Tewes .20. Summa: $1.20. Von Frau Huber 1.00. Durch Lehrer Aug. Täbel aus Dundee,

Jll., von Johann

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Zöglinge, darunter 6 Miſſionarsſöhne, 3 derſelben find erſt lezten Sommer aus Africa gekommen, Louis Reibeling aus Ehlanzeni, Karl Dedekind aus Nazareth in Natal und Karl Der Herzog Ernſt Auguſt von Kaiſer aus Hebron. Cumberland hat der Hermannsburger Miſſion 2000 Mark C. S. i geſchenkt.

Thoms

1.00,

Anna Thoms, Hanna Thoms, Johann Barthelts, Ernſt Barthelts je .50, Carl Lindemann und Emma Ahrndt je .25. Summa: $3.50. Durch P. Aug. Schülke aus Crown Point, Jnd., (vorläufig) von den Jünglingen und Jungfrauen W. Willert, O. Krauſe, F. Voß je 1.00, L. Miller, S. Schlemmer, W. Schlemmer, G. Schlemmer, T. Hildebrandt, E. Let, C. Kaiſer, J. Steeb, W. Heing, H. Liſius je .50, H. Sauermann .40, E. Etling, M. Goſch, C. Grieſel, E. Meyer, O. Heing, J. Schlipper, C. Mangold, C. Pfeil, C. Millies, J. Schröder, M. Heing, B. Jörn, C. Hinrichs, H. Bargfeldt, H. Minas, H.

Durch P. A. Grambaner aus Kanſas von den jungen Leuten geſammelt von Frl. L. Tiemeier 5.55. Durch P. C. H. Becker aus Seward, Nebr., von B. Gnekow .75, S. Lauppe 1.00, E. Fürnihs .15, S. Mayland 1.00, M. und M. Mayland je .25, F. Nitterbuſch und H. Mayland je .50, Herm. Schlüter, H. und D. Meyer je 1.00, A. Wergin .25, J. Dargel .50, F. Bernecker .50, A. Siolzenburg 1.00, L. Kröger, G. Kröger je .50, Wm. Nöhrkaſſe, A. Dingel je .25. Summa: $10.15. Durch P. H. C. Köpſell aus Parkers Prairie, Minn., von Louis und Lina Kroth 2.00. Durch Lehrer H. Zaſtrow aus Cheſter, SIL, von den Jünglingen und Jungſrauen der St. Johannisgem. 14.36. Durch Frl. Lina Krauſe aus St. Joſeph, Mich., vom Concordia-:Jüngfrauenverein 2.25. Frl. N. K. aus Jowa 5.00. Durch LehrerJ. L. Himmler aus Frankenluſt, Mich., von den Schulkindern: RN. Sievers .15, N. Kränzlein .05, M. Schmidt .04, O. Trinklein, E. Trinklein je 05, J. Ziegler, A. Helmreich je .10, K. Vogcl .05, M. Appold .10, K. Appold, J. Schmidt, J. Kernſtock je .05, G. Kernſtock .10, M. Meier .02, J. Ziegler .05, K. Göh .10, M. Schwab .15, Helene Himmler .36, B. Himmler .35, Frieda Himmler, Clara Himmler, Agnes Himmler je .25, Maria Himmler .35, M. Helmreich .10, G. Sebald, H. Sebald je .01, H. Neumeier .10, B, Meier .02, E. Gis .05, M. Bauer .25, M. Ziegler .05, C. Zeilinger .20, A. Zeilinger .10. Summa: $4.00. Bei Miſſionar Kuſs ſind eingegangen: Von Heinrich, Georg, Wilhelmina und G. F. C. Meyer je .25, von Herrn

Linners Kindern .50, von Alex. Namann .40, von J. J. Hange .10. Summa: $2.00. Allen theuren Gebern tauſend Dank und Gottes reichſte Vergeltung ! : C. J. Otto Hanſer,

St. Louis, 22. Februar 1896.

1811 8. Sth St.

*- Milde Gaben für die Negermifjion: Durch Kaſſirer H. H. Meyer, St. Louis, Mo., $12.00 und 36.55. Durch Kaſſirer Theo. H. Menk, St. Paul, Minn., 66.69. Durch Paſt.

H. Daib, Merrill, Wis., von Frau Louiſe Gennrich .25.

Durch

Kaſſirer H. Bartling, Addiſon, Jll., 15.50 und 1.00. Durch denſelben von W. Tempelmeier, Okaivville, Jll., aus dem Nachlaß von weil. Herm. Schmudde 11.00. Durch Kaſſirer C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 30.85. Durch Kaſſirer H. Knorr, Detroit, Mich., 59.09. Von H. Hoffmann, Fairfax, Minn., .25. Durch Kaſſirer

C. Spilman, Baltimore, Md., 68.75.

Durch Miſſionar F. J. Lan-

kenau, New Orleans, La., von ſeiner Negergemeinde 10.00. Durch ack H. Wyneken von Karl Kroll, Edinburg, SIC, 2.00. Summa: $313.93. Für die Mt. Zion-Kirche in New Orleans: Durch Wilhelmine Wiegner, St. Ansgar, Jowa, von etlichen Frauen und Jungfrauen 3.00. Durch Kaſſirer H. H. Meyer, St. Louis, Mo., 114.07 und 138.85. Durch Kaſſirer Theo. H. Menk, St. Paul, Minn., 38.80. Durch Kaſſirer H. Bartling, Addiſon, Jll., 68.37 und 229.06. Durch Paſt. C. Purzner, Jeſſerſon City, Mo., vom Singchor 1.00, von Wittwe Kath. Vee .25, von Frl. Emma Mavens 1.50. Durch Kaſſirer C. A. Kampe, Fort Wayne, Jud., 117.57. Durch Kaſſirer H. Knorr, Detroit, Mich., 111.18. Durch Paſt. G. A. Lohr,

Blume, H. Jörn, T. Knopp, C. Knopp,

Kramer, Nebr., von Vater Mundt .25, H. Renken 1.00, L. Krug 1.00,

C. Vremer je .25, L. Krohn .20, C. Meyer .10, A. Kindberg .05. Summa: $20.00. Durch P. Hanſer von N. N. aus St. Louis, Mo.,

ner .25, A. Freeſe .25, A. und K. Schlichtemeier .50, E. Schulz .25, John Segner .25, W. Henning .25, A. Johnſon .25, F. Mundt .25, A. Kiſtinger .25, H. Ebner .50, A. Mundt .01, B. Freundt .05, Paſt.

Mangold, A. Hildebrandt, H.

2. Jakob, T. Hinrichs, C. Guske, E. Schlemmer, H. Hagedorn, J. Letterer, C. Lübcke, S. Goſch, A. Blume, W. Blume, L. Naumann 2.00. Durch P. C. J. F. Koch aus Elmore, Ohio, von etl. jungen Leuten N., R., P. und C. Ninke zuſammen 1.00, H., F. und G. Fredrich .75, A., F. und K. Ninke zuſammen 1.00. Herm. F. Ninke, R. Röbke, M. Bergmann, M. Dupuis je .25. Summa: $3.75. Von W. H. Schaper aus Columbia City, Jud., 1.50. Durch P.

C. E

F. Walther aus St. Paul, Minn., von den jungen Leuten : eulke .50, A. Pieper, F. Schwanz, F. Dahlke, A. Bunde je .25, . Döhrer +10, T. Dohrer und R. Nachtigall je .50, A. Becker .10,

F. Bunde .25,

H. Dobling .25, J. Leh

.50,

M. Schwanz, A. Pie=

Suſie Achs 1.00, Noſa Demmer .50, A. und L. Moſer .50, A. Stei-

Lohr .19.

Durch

Kaſſirer C. Spilman, Baltimore, Md.,

83.35.

Durch Paſt. C. Kreßmann, Cleveland, Ohio, von einer Anzahl von Singtingen und Jungfrauen ſeiner Gemeinde 15.65 und von Peter

Ron: 1.00.

Bon Fräul. N. N., Owoſſo, Mich., 1.00.

15. St. Louis, Mo., den 21. Februar 1896.

Summa:

i

A. C. Burgdorf,

Die „Miſſions -Taube‘‘ erſcheint einmal monatlich.

Kaſſirer.

Der Preis fiir cin

er, R. Göbke, J. Daiſaw je .10, A. loſſey .25, L. Vecker .10, A. ahn, M. Rahn, M. Nachtigall de 25, J. Braun .05, M. Döhling 15, E. agente A. und M. Wagenknecht je .10, B. Daiſaw, F.

Jahr in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender: 1 Exemplar.

H. Krauſe 1.00, J. Wagenknecht

Die Partie-Preife gelten nur dann, wenn alle Exemplare unter Eiuer Adreſſe verſandt werden können.

Daiſaw,

A: Iv, G. Hawer je .25, C. Nahn .10, C. Gilcher .05,

.25, F. Rahn .10, C. Englert .25,

IJ. Becker .10, bs Braun .15, A: Dittmann .30, E. Wagenknecht, C. und A. Wagenknecht je .15, H. Daiſaw .35, A. Braun .15,

«55. Summa: $10.50.

Dora

Durch P. C.Wendt aus Linn, Kanſ., .75.

©) Allen freundlichen Gebern, welche ihre Quittung im „Jugendblatt“ AA “und erwartet hatten, mehr bat iesbſe genommen werden

MEIER AC Pito

Hanſer,

10 Exemplare,

25 60 100

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Jm Miſſionshauſe befinden fid) 30

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Hermannsburg.

Misstions-Taube.

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$

.25

2.00

5.00 9.00 17.00

Brieſe, welche Veſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder 2c. enthalten, ſende man

unter der Adreſſe: Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Alle die Redaction betreſſeuden Einſendungen

ſind zu abre ſiren an Rey.

0.

für die NegerStr., St. Louis, Mo.; alle Geldbeträge Hanser, 1811 S. Sth Dir. Mo. A. C. Burgdorf, 1033 S. 8th Str., St. Louis, an den Kafficer miſſion ee Entered at the Post Ofiice at St. Louis, Mo., as second-class matter.

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Nachrichten aus dem 2Niſſtonsgebiet dex Hetmath ‘und des ees Heransgegeben für die Evang. - Lutheriſche Synodalconferenz bon Nordamerika (von der Commiſſion für die Negermiſſion; von den Paſtoren C. J . O, Hanſer und C. F. F W. Sapper.

18. Jahrgang.

April

Zum

Ofterfeft.

„Chriſtus iſt um unſerer Sünden willen dahin gegeben, und um unſerer Gerechtigkeit willen auferwe>ct.““ As

4, 25.

Ueber

dieſe

Worte

ſchreibt

unſer

theurer

agen

9

Dr. Walther in ſeinem Predigtbuch „Feſtklänge“, S. 225, überaus tröſtlich folgendermaßen: „Um unſerer Sünden willen“, ſagt Paulus, „war Chriſtus dahin gegeben“; Chriſtus hatte unſere, das iſt, aller Welt Sünde auf ſih genommen, hatte fie fic) zurechnen laſſen; vas geſchah daher? Chriſtus mußte auch unſere Strafe tragen, er mußte leiden, er mußte ans-Kreuz, er mußte ſterben, er mußte ins Grab. So mußte es dem ergehen, der unſere Sündenſchuld auf fic) genommen hatte. Da kam das Geſeß, und verklagte und verfluchte ihn. Da kam Tod, Teufel und Hölle, und erwürgte ihn. Da ſchien es denn mit uns Menſchen aus; da ſchien denn alles verloren. — Doch was geſchah? Drei Tage darauf bringen die Engel den Menſchen die Botſchaft: „Der HErr iſ auferſtanden!” — und ſchnell geht dies Wort unter Freunden und Feinden von Mund zu Mund: „Er iſt auferſtanden! Er iſt wahrhaftig auferſtanden!“ — Was hören wir? Was iſt geſchehen? Haben unſere Sünden nicht Chriſtum getödtet? Haben ſie ihn nicht ans Kreuz geſchlagen? Haben ſie ihn nicht in des Todes Staub gelegt? Hat ihn Gott nicht ſelbſt an unſerer Statt verurtheilt und dahin gegeben ? — Ja, fo iſt’8! — Chriſtus trug unſere Sünden; aber wo find fie? — — fie find hinweg; ohne Sünde kam er heute aus dem Grabe. Chriſtus lag für uns in des Todes Banben; aber wo find fie? ſie find zerſprengt, er ift frei. Chri-

1896.

redigirt

Aummer .4.;

ftus war für uns verurtheilt ; aber wo ift die Schuld? ſie iſt verſchwunden; er iſt losgeſprochen. Um unſerer Sünden: willen hat der himmliſche Vater ſeinen lieben Sohn dahin gegeben in den Tod; aber als er nun für unſere Sünde ſich geopfert und vollgültig dafür bezahlt und genuggethan hatte, fo hat ihn nun Gott auch um unſerer Gerechtigkeit willen auferive>et. Um unſertivillen hat ibn Gott verurtheilt, ge= ſchlagen und getödtet, aber nun hat er ibn auch um unſert-

willen, da er alles vollbracht hatte, freigeſprochen, lebendig gemacht und mit Preis und Ehre gekrönt ewiglich.— „Es iſt vollbracht!“ hatte Chriſtus für uns am Kreuz ſterbend ausgerufen und alle Creaturen — der zerreißende Vorhang im Tempel, die hervorbrechende Sonne, die bebende Erde, die geöffneten Gräber hatten geantwortet: Amen, ja, es iſt vollbracht! Die Auferwe>ung JEſu Chriſti iſt nun die Beſtätigung dieſes Wortes Chriſti von dem himmliſchen Vater ſelbſt; auch er ruft durd) Wiedererive>ung ſeines in den Tod dahin gegebenen Sohnes: Ja, höre es, Himmel und Erde, ich, der ewige, heilige Gott, gebe hiermit Zeugnis: „Es ijt vollbracht!“ "Hört es, ihr Sünder, ich, euer Gott, bin verſöhnt, ih bin befriedigt, kommt, kommt, mein Himmel ſteht euch offen. — Sehet hieraus, welch eine herrliche Botſchaft das für die Chriſten iſt: „Der HErr iſt auferſtanden!“ Es heißt nichts anderes, als: Der für uns

Gekreuzigte kommt geredht und ohne Sünde aus dem Grabe; unſer Erlöſer triumphirt. Jſt aber Chriſtus gerechtfertigt, fo ſind auch ſeine Chriſten gerecht; i} Chriſtus fret, fo find auch fie fret; iſt Chriſtus losgeſprochen, ſo find auch fie losgeſprochen; triumphirt der Erlöſer, fo triumphiren auch die Erlöſten; fo gewiß Chriſtus ohne Sünde aus dem Grab


26

Die

Misstions-Taube.

kam, ſo gewiß find aud) alle unſere Sünden getilgt im Grabe geblieben. D, welch ein Feſt iſt alſo das Oſterfeſt für den Chriſten! Es ijt fein Siegesfeſt, ſein Jubelfeſt, es ijt die Triumphfeier ſeiner Erlöſung. Zu Weihnacht hören wir, wie der Held JEſus Chriſtus auf den Kampfplag tritt, für unſere Erlöſung zu ſtreiten; am Charfreitag ſchen wir dieſen Helden für uns blutend fallen, — aber heute erbliden wir ihn über ſeinem Grabe die Siegesfahne fdiwingen und über Welt, Sünde, Tod und Hölle rufen: „Triumph!“

darauf, und ſie beriethen, wie ſie den neuen deutſchen Unterthanen

neben

theuerſten

der Civiliſation

Schatz,

bringen

evangeliſchen Miſſionen

das

könnten.

Evangelium,

Nach

als den

Bericht

„der

von Jul. Richter“ hielten die bei-

den älteſten und größten deutſchen Miſſions-Geſellſchaften, die „Berliner ſüdafricaniſche Miſſion“ und die der „Brüderoder Herrnhuter-Gemeinde“, mit einander Rath und vereinigten ſich dahin, ihre Wirkſamkeit im Junerſten der deutſchen Colonie, am Njaſſa-See unter dem „Kondevolk“ zu beginnen und sivar ſo, daß die Berliner Miſſionare öſtlich, die Herrnhuter tveftlid) vom Mbaka-Fluß arbeiten ſollen. Schon vier Monate nach dieſem gemeinſchaftlichen Uebereinfommen, das am

10. Januar ſtattfand,

1891

waren

die

Vorbereitungen zur Abreiſe getroffen. Die Herrnhuter ſandten vier junge Brüder aus, um die erſte Miſ-

ſion zu gründen. Die Verliner wollten das große Werk mit nod größerer Energie in Angriff nehmen und wählten zum Führer der Mtiffionserpedition einen ihrer erfahrenſten, imDienſte derafricaniſchen Miſſion ſchon ergrauten Miſſionar Merensky mit vier jungen Miſſionaren und drei jungen chriſtlichen HandNo. 1. Konde- Dorf am Uſer des Njaſſa - Sees. werkern, denen fid) noch zivei chriſtliche Bulufaffern aus der Berliner Miſſion in Deutſ<he Miſſionsarbeit am Njaſſa-Hce in Natal anſchloſſen. So zählte denn dieſe Expedition gleich zu Deutſh- Oftafrica. (Zu den Bildern.)

a

Wenn der freundliche Leſer eine neuere Karte von Africa aufſchlagen will, fo findet er vom 6. bis 12. Grad ſüdlicher Breite und vom 40. bis 30. Längengrad die deutſche Colonie „Dſtafrica“, mit der bekannten Stadt Sanſibar als Ausgangspunkt, die aber von England beanſprucht ijt. Südlich an die deutſche Colonie grenzt die portugieſiſche, weſtlich die britiſche Colonie. Die deutſche Colonie hat zur weſtlichen Grenze die beiden großen Jnlandſeen, den Njaſſa und Tanganifa. Sobald Deutſchland dieſes große Gebiet mit Millionen fdjivarger Heiden in Beſiß genommen hatte, ridjteten fic) auch die Mugen der deutſchen evangeliſchen Chriften

Anfang zehn Perſonen.

| | 4 | | | 4 | 4

Beide Expeditionen gingen nicht den

|

gewöhnlichen Weg mittels Dampfer durch das mittelländiſche

S

Meer und den Suez-Canal nach Sanſibar,

um von da aus

zu Land nach dem Ort ihrer Beſtimmung aufzubrechen. Sie reiſten vielmehy nah Natal weiter ſüdlih nach dem Cap der guten Hoffnung, wo die Harmsſche Miſſion begann, um von da auf dem großen Sambeſi- und deſſen Hauptnebenfluß, dem Shire, aufwärts zu Waſſer an den NjaſſaSee zu gelangen. Dieſer Weg war freilich viel weiter und umſtändlicher, aber er vermied die Reiſe durd) die un--

geſundeſten Gegenden und führte ſogleich in ein verhältnis: mäßig geſundes Klima und zu einem freundlichen und bile dungsfähigen Negervolk, das auh vom Muhammedanismus

i

2


Die

Missions-Taube.

noch nicht berührt und verdorben war, zu den „Kondes“. Die Herrnhuter Expedition brach zuerſt auf und gelangte am 1. Juni 1891, die Berliner Mitte September desſelben Jahres in Karonga am oberen Ende des Njaſſas, der ſüd-

lichſten Station der Civiliſation, an.

Bis dahin waren ſie

zu Waſſer gereiſt, jeßt mußten fie unter großen Beſchiverden und Gefahren zu Land reiſen. Zugleich hatten ſie daſelbſt

die Grenze des Kondelandes erreicht. Das Bild No. uns das ſüdlichſte Dorf desſelben. Hier fallen die der Weſtküſte ganz ſteil gegen die Ufer des Sees ab, am Strand Naum genug laſſend für die dürftigen hütten und ein paar fiimmerlicde Gärten.

1 zeigt Felſen kaum Neger-

Aus Furcht vor

den Raubzügen der mächtigen Negerſtämme vom Weſten her, haben jie ſih auf Pfählen kleine Hütten in den See hineingebaut, in welche ſie bei Annäherung jeglicher Gefahr

ſofort

auf

geleiſtet war.

27

Neben dem Wohnhaus war ein großer Küchen-

garten angelegt; vor demſelben ein großer, {öner Hof; nach hinten zwei Ställe, zwei Küchen und ein großer Arbeitsſchuppen. Das Wohnhaus hat ringsherum eine Veranda. Das alles hat deutſcher Fleiß, die Arbeit von drei Männern in ſehs Monaten in einem heißen Klima unter mancherlei

Krankheiten zu Stande gebracht! Wenden wir uns nun zu der Expedition der Berliner Miſſion.

Jhre Reiſe war angenehmer

und erfreulicher,

ſie führte durch die dichtbevölkertſten und am beſten angebauten Striche des Landes. Stundenlang gingen ſie in der Nähe der Kondedörfer durch ſorgfältig beſtellte Weer und Gärten;

auf fetten Wieſen weideten Schaaren von Bu>el-

rindern.

Rings um die Dörfer, ja oft auch durch dieſelben

ihren

{malen Kähnen entfliehen und wohin ihre ſie nicht verfolgen

Feinde können.

Hochintereſſant beſchreibt Merensky die Reiſe ſeiner Expedition und gerne möchten Wir einiges daraus mit-

theilen, wenn der Raum es geſtattete. Einer der Herrnhuter Miſſionare, Martin, erlag ſchon am 10. September den ungeheuren Mühſeligkeiten dieſer Reiſe, die wochenlang Tags in glühender Sonnenhige bei 90 bis 110

Grad

ſtattfand,

wäh-

rend fie Nachts bet empfindlicher Kälte in leichten ZelNo. 2. Reiſezelt der Herrnhuter bei cinem Konde- Dorf. ten übernachten mußten. (Siehe Vild No. 2.) Am Reicher und 18. Auguſt 1891 erreichte die Expedition eine freundliche, zogen fid) üppige Bananenplantagen hin. fruchtbare Hochebene, voll dunkelgrüner Haine, in welchen ſchöner entivicdelt dieſe Pflanze wohl nirgends in. der Welt immer ein Kondedorf verſte>t lag. Am Fuße des hohen ihren prächtigen Blatterjamud, als hier, wo kein Sturm ihre großen Blätter zerzauſt. Wo ein Bananenhain ſich Rungwe-Berges lag das Dorf des Häuptlings. Den Herrnhutern gefiel die Gegend fo ſehr, daß ſie da ihre erſte Miſſions- zeigte, da war cin Dorf. Ohne eine Umhegung zu paſſiren, betrat man die Dorfſtraße, die fic) oft cine halbe Stunde ſtation zu gründen beſchloſſen. Und Gott ließ ſie Gnade finden vor dem Häuptling; derſelbe gab ihnen ein ſchönes und noch weiter hinzog. Auch die anmuthigen Formen der Stüc Land und mit Freuden begaben fid) die Miſſionare Häuſer erfreuten das Auge. Jhre Form und Bauart iſt daran, hier ſich ein Heim und ihrem Heiland einen Altar überall dieſelbe. Sie ſind meiſt rund und haben nach außen für die armen Heiden zu errichten. Wegen des alles über- geneigte Wände. Dieſe Eigenthümlichkeit iſt dem Umſtand ragenden Berges Rungwe nannten ſie dieſe Station nach zuzuſchreiben, daß an den glatten Bambusftangen, die das (Siehe Bild No. 3.) Das Vild zeigt nur Pfahlgerüſt der Wände bilden, Lehmpuy nicht haften würde, deſſen Namen. das Wohnhaus, davor ſind die drei Herrnhuter in ihren wenn ſie ſenkrecht ſtänden. So wird das Haus von außen Arbeitskleidern; der vierte war ſchon in die himmliſche Hei- nicht gepußzt, ſondern nur von innen, nachdem die Zwiſchenräume der Stangen mit hübſch geformten Thonziegeln kunſtmath entrü>t. Als der Berliner Miſſionsſuperintendent nac einem halben Jahre dieſe Station beſuchte, war er ere gerecht ausgebaut ſind. Jn das Haus führen eine bequeme, hohe Vorder- und Hinterthür, welche des Nachts durch ein ſtaunt über das, was in ſo kurzer Zeit von den Miſſionaren


=

28

Die

Misstons-Taube.

dichtes, wohlverkleiſtertes Rohrgeflecht geſchloſſen werden. Der Lehmſflur des Junern iſt tadellos, die Wände ſind bemalt; an einer Seite der Wand ijt bei Wohlhabenden eine gute Rohrbettſtelle. Ein Pfahl, der in der Mitte ſteht, dient zugleich als Leiter zu einem Gelaß unter dem Dach, das als Vorrathsraum gute Dienſte leiſtet. So iſt das Haus den Bedürfniſſen der Leute angemeſſen und bedarf keiner Verbeſſerung. (Bild No. 4.) Wenn man die Leute fo in ihren einfachen Häuſern zwiſchen den üppigen Bananen ſah, konnte es cinem vorkommen, als feierten ſie alle Tage Feſte. Sie ſahen alle fo reinlich aus, als ob ſie von keiner Arbeit etivas wüßten. Die Frauen und Kinder ſah man in aller Gemüthlichkeit

ſandiger Hügel, Pipagika genannt, erhebt ſich hier etiva 300 Fuß über dem rauſchenden Lufira, der wie ein rechtes Bergwaſſer

mit wildem

Ungeſtüm

in tief eingeſchnittenem

Thale dahineilt. Jenſeits desfelben dehnt ſich im Weſten bis an den Fuß des hochragenden Kiejo-Berges eine fruchtbare Ebene aus, voller Ae>er, Bananenivälder und Dörfer.

Gegen Oſten ſteigt faſt unmittelbar hinter Muakatungilas Dorf das Livingſtone-Gebirge zu einer Höhe von 10,000 Fuß auf;

tiefe Schluchten mit reißenden Gießbächen

furchen die

Stirn des Gebirges; dichter Urwald, von unzähligen Lianen durchzogen und von einem faſt undurchdringlichen Dickicht von Farnkräutern und Mooſen bede>t, hüllt die Abhänge ein und bildet die Schlupfwinkel der Löwen und Panther,

der

Hyänen

und

Schakale, der Elephanten undBüſffel.

Es ijt cin Anblick von überwältigender

Großartigkeit.

Da der 2. October, an dem die Berliner Expedition

dieſes

ſhöneFle>chen Erde entdeckte, gerade der

Tag des Jubiläums ihresMiſſionsdirectors D. Wangemann tar, nannten ſie die hier zu erbauende Station

Wangemannshöh.

AAE fe M

Freilich, von der Auswahl des Stationsplages biszum wirklichen Beginn No. 3. Erſte Miſſionsſiation der Herrnhuter: Rungwe. der Miſſionsarbeit ift noch ein iveiter die abgefallenen Früchte aufleſen, und die freilich faſt un- Weg. Zunächſt wohnten die Berliner Miſſionare auf dem bekleideten Männer und jungen Leute meiſt zu zweien oder Pipagika-Hügel noch in luftigen Zelten, und es mußte ihre dreien Hand in Hand umhergehen. Das bot, ſchreibt erſte Aufgabe ſein, für feſte Wohnräume zu ſorgen. Das waren Merensky, ein fo reizendes Bild, daß man es mit Worten Wochen voll anſtrengender, aufreibender Arbeit. Geeignetes nicht {hin genug ausmalen kann. Bauholz war in der Nachbarſchaft faſt nicht zu haben ; ſie Dabei kamen die Konde den Miſſionaren freundlich und mußten ihre Zuflucht zu dem leichten, rohrartigen Bambus, zutraulich entgegen. Jeder Häuptling ſuchte ſie bei ſich feſt- dem Baumaterial der Konde, nehmen. Darin haftet aber zuhalten, mandy Dechslein ward am Strick zu ihnen gebracht keine Klammer, kein Nagel; die Stämme können nur geals cine ſtumme, aber beredte Bitte: bleibt! Es wurde bunden werden. Wenn wenigſtens Lederriemen in genügenihnen ordentlich ſauer, troßdem immer weiter zu ziehen. der Menge vorhanden geweſen wären! Aber die Konde Aber in dieſen Niederungen waren der Sümpfe zu viel, das waren nicht zu bewegen, Rindshäute zum Verkauf zu bringen. * Klima zu gefährli; es wäre ihr Tod geweſen, hätten fie So mußte fic) der Zimmermann meiſt mit dürftigem Baſt fich hier unten anſiedeln wollen. Sie mußten tveiter an dem begnügen. Lufixa hinauf einen höher gelegenen, geſunderen Wohnſiß Der erſte Verſuch ivurde mit einem kleinen runden Häusſuchen. Am 2. October fanden ſie denſelben nahe bei dem chen, einem ſogenannten Mondabel, gemacht (auf dem Bilde Dorfe des Häuptlings Muakatungila. Ein ſanft geneigter, No. 5 vorn, links), es ſollte als Küche dienen, damit der

EER

(Bild No. 5.)


Die

Missiows-Tauke.

29

Koch die Speiſen ohne Sand und Regenwaſſer zubereiten könne. Nachdem an dieſem Häuschen die erſten Bauſtudien gemacht waren, tourde ein fleines vierediges Häuschen in Arbeit genommen (links auf dem Bild hinter dem Nondabel) ; es ſollte als Speiſe- und Wohnzimmer dienen. Die Miſſionare ſehnten fic) darnach, zu Mittag wieder an einem Tiſch und zwiſchen Wänden zu eſſen, denn bisher hatten ſie noch immer unter freiem Himmel eſſen müſſen. — Nun ging es an

ſpülen konnte? Da that Eile und Vorſicht noth. Alle Zeltdächer und waſſerdichten Plane mußten helfen, um Sdhugdächer über den Lehmwänden aufzurichten; unter dieſen mauerten alle ſieben deutſchen Miſſionare, der ſc<zigjährige Miſſionsſuperintendent voran, im Schweiße ihres Angeſichts. Am 18. December konnte das Dachgebälk aufgefest werden. Dann légten fie ſo ſchnell als möglich die Wellble<h- und Zinkplatten auf, welche ſie zu dieſem Zwe> aus Berlin mit-

größere Baulichkeiten. Sie hatten ſich an das äfricaniſche Baumaterial gewöhnt; ihre ſhwarzen Dienſtleute hatten ſich die erſten, cinfachjten Kunſtgriffe angeeignet; und Konde

genommen hatten, und der ſchwerſte Theil der Bauarbeit war gethan (auf unſerm Bilde das Haus rechts). Wie dankbar waren die Miſſionare, als ſie am Weih-

ſtellten ſich zu den Handlangerdienſten in genügender Anzahl zurVerfügung. Faſt von Woche zu Woche

nachtstage ſich in ſicherem Hauſe unter einem brennenden

wuchs cin neues Häuschen, ein Arbeitsſhuppen, ein

Stall fiir Ziegen oder Hühner oder Kühe aus der Erde.

DieStation gewann ſchon ein ziemlich belebtes Ausſehen. Aber ſchwere Arbeit ſtand nod) bevor. Alle dieſe Gebäude waren nur aus Holz, Nohr und Gras aufgeführt,ſie waren viel zu luftig ANIL und zu leicht, um N für mehr als proviſoriſche Vauten gelten zu können. Der erfahrene Leiter der Expedition, der MiſNo. 5. Berliner Miſſionsſtation Wangemannshöh. ſionsſuperintendent ( Merensky, welcher Chriſtbaume verſammeln und ihre Weihnachtslieder ſingen früher in Südafrica bereits nacheinander vier Stationen durften! i hatte anlegen und ausbauen müſſen, drängte dazu, wenn Außen rings um das Gehöft wurden über 300 Bananen irgend möglich gleich im erſten Jahre ein Steinhaus in Annach Kondeweiſe kunſtgerecht gepflanzt; vom Fuße des Hügels griff zu nehmen. Felsblö>e für das Fundament gab es ja führte ein gerader Weg herauf, der geebnet und mit ſüdafriin der Gegend genug, ſie brauchten nur auf dem Stationscanifdjen und einheimiſchen Bäumen eingefaßt wurde. Jn play zuſammengetragen zu werden. Lehm für die Luftziegel einem Garten hinter dem Hauſe wurden Mais und Bataten War auch in befriedigender Qualität vorhanden. Die Konde lernten unter der Anleitung eines der mitgekommenen Zulu- nach Kondeiveije, bald auh europäiſche Kartoſfelu und Gechriſten bald das Ziegelſtreichen, und das Trodnen derſelben müſe nach deutſcher Weiſe gepflanzt und-gepflegt. Um das übernahm die glühende Sonne mit großer Bereitwilligkeit. Ganze zog fich ein hübſcher Bambuszaun, vorn mit einem Nur eine Gefahr drohte. Es ivar über den erſten, drängend- ſtattlichen Thor, das von einem Kreuze freundlich überragt: wurde. Wenn man bedenkt, daß alles Holz zu dieſen Arſten Bauten Ende November geworden; der Himmel umzog beiten erſt durd) Fällen ‘und Herbeitragen der Bäume und hatten Gebirge der Gipfel fid) mit Wolken, die hochragenden ihre Nebelkappen aufgeſeßt, die Regenzeit ſtand bevor. Wie dann dur mühſames Aufſchneiden der Blöcke gewonnen werden konnte, fo wird man Mühe und Fleiß ſäßen, die konnte man da wagen, Wände aus Luftziegeln aufzuführen, auf dieſes Werk verivendet ſind. 7 1D. Guet wegund aufweichen : tropiſcher-Regenguß die ein tüchtiger,


30

Die

Acher die Anfange

Missions-Taube.

der Leipziger Miſſion am

Kilimandſcharo entnehmen wir dem Bericht in „Die ev. Miſſionen“ das Folgende. Bei dem Dorfe Rabai an der Oſtküſte Africas gegenüber der Jnſel Mombas entfaltete ſih am Vormittag des 15. September 1893 ein reges Leben. Dort geht ein nad) Weſten in das Junere führender Weg an einem der engliſchen Miſſion gehörenden Schuppen vorbei. Hier ſind die Gepiditiide der Leipziger Miſſionare untergebracht und werden von einer großen Zahl Eingeborner aufgenommen, um weiter getragen zu werden. Da kommen auch ſchon die

erreicht.

Zelte werden aufgerichtet, Feuer angezündet,

das

Mahl bereitet und genoſſen; eine gemeinſame Abendandacht wird gehalten, die Lager zurecht gemacht und man begibt ſich zur Ruhe, aber noch flicht der erqui>kende Schlaf die Augen. Schon etliche Tagereiſen, ehe man den Kilimandſcharo erreicht, kann man im Morgengrauen ſeinen Gipfel, das \hneebede>te Haupt des Kibo, ſehen. Bald nachdem Taiveta, eine engliſche Miſſions- und Militärſtation,

paſſirt iſt, ge-

langt man an die deutſche Grenze und auf deutſches Gebiet. Nun geht es ſcharf bergan. Zahlreiche Bade, bewaldete Hügel und Vorberge müſſen überſchritten werden, durch

lauſchige Thäler

voll üppiger Tropenvegetation und an wohlgepflegten Feldern vorüber

führt

derWeg. Wenn aber der Führer den Muy “schimo’’ ertinen läßt, dann ijt große

Vorſicht nöthig, denn dann ijt der Weg ein Wildpfad, und auf dieſem

bringen die WaDſchagga, die Bergbewohner, gern Fallgruben für das Wild an, die mit Biveigen und Erde fo geſchi>t zugede>t

werden,

daß bistveilen ſelbſt die Fallenſteller

ſie

nicht bemerken und hinabſtürzen. Von menſchlichen Wohnungen iſt nur wenig zu ſehen. Das Land um den No. 4.

Bild eines beſſeren

Konde- Dorfes.

vier jüngeren Miſſionare unter der Leitung des älteren Miſſionars Päsler. Dieſer iſt von dem indiſchen Miſſionsfelde ſeiner Geſellſchaft ausdrü>li<h nad) Africa berufen, um mit ſeinem Rath den jüngeren Brüdern beizuſtehen. Cr hat einen treuen Tamulenchriſten mitgebracht, um einen zuverläſſigen Diener um ſi zu haben. Jn langem Gänſemarſch ziehen die Träger mit ihren Laſten auf den Schultern oder Kopfe davon, dem Weſten zu. Auch die Miſſionare machen ſich mit einem ſtillen Gebetsſeufzer auf den Weg. Denn hier gibt es weder Fahr- noch Reitgelegenheit, der ganze Weg von etwa 240 Kilometer (150 Meilen) muß zu Fuß zurücgelegt werden. Zuerſt geht es durch wohlbeſtellte Gärten, bald aber find die Reiſenden in der Wildniß. Der Weg ijt nur nod ein ſ{hmaler Fußſteig, durd) hohes Gras und Gefitiipp. Nach 23ſtündigem Marſch ijt der erſte Lagerplaßz

Kilimandſcharo, die

Dſchagga, ift durch die vielen Gießbäche in viele ſchmale Streifen zerlegt. Jeder ſolche Streifen bildet ein Reich für fic) und lebt mit den benachbarten Streifen in ſteter Fehde. Daher wohnen die Wa-Dſchagga in einzelnen Gehöften, die von undurchdringlichen Dornenhe>en oder ſtarken Palliſadenzäunen umgeben ſind. Von den niedrigen, halbkugelförmigen Hütten iſt von außen nichts zu ſehen. Der Zugang zu einer ſolchen Hütte iſt nur ein niedriges Loch, durch welches man auf Händen und Füßen hineinkriehen muß; auch find die Hütten, ſonderlid) wenn gekocht wird, voll Rauh. Die Wa-Dſchagga Männer verachten meiſtens alle Bekleidung. Sonſt trägt man höchſtens eine Dchſenhaut über die Schultern oder ein Biegenfell um die Hüften geſhlungen. Jn der Jugend Kleider zu tragen, ift ein Vorrecht der Könige. Schmuc> iſt bei Männern

und Weibern

ſehr beliebt, als allerlei Dhr-


Die gehänge und Halsketten.

Missions-Taube.

Die Wa-Dſchagga ſind kluge und

geſchickte Leute, die allerlei Waffen und Werkzeuge anfertigen

und Früchte und Getreide bauen. Das Land iſt ſeiner hohen Lage wegen geſund und fieberfrei. Tags über iſt es gewöhnlich ziemlich warm und Nachts ſehr kühl.

Mitte October 1893 war ſchon die erſte Leipziger Station in der Landſchaft Madſchame

am

ſüdweſtlichen Ab-

31

wöhnliche Stadtſchule, in welcher kein Religionsunterricht gegeben wurde. Dort hörte alſo der Junge nichts von JEſus. Nun aber ließ der Lehrer ein Neues Teſtament für ihn kom-

men und rieth ihm auch, fleißig ins So kam er von da an gar oft mit Hand, und wer gerade Zeit hatte, ihm und erklärte ihm, was er nicht

Miſſionshaus zu gehen. ſeinem Teſtament in der las einen Abſchnitt mit verſtand. Sein Teſta-

hang des Gebirges begonnen. Auf einem Hügel ſtanden drei Zelte und ein Schuppen aus Stabwerk mit Lehmerde, das Dach mit Bananenblattern belegt. Hier haben ſich zwei

ment trug er immer bei fic) und war nie glülicher, als wenn er dieſes leſen konnte. Ganze Abſchnitte lernte er aus-

der Leipziger Miſſionare niedergelaſſen. Die Ausſicht von dieſem Plage ijt nach allen Seiten hin überwältigend großartig. Etiva cine viertel Stunde weit von ihnen entfernt iſt

haus

eines Tages ein muhammedaniſcher Lehrer ihn auf der Straße anſchnauzte: „Schande über dich! es ſicht ja aus, als woll-

das Gehöft des Häuptlings Schangali, der ſie freundlich aufgenommen und ihnen ſelbſt den Platz für ihre Station angetivieſen hat. Er iſt cin noh junger Mann. Die Miſſionare beſuchen ihn öfters und, was ihm die Hauptſache iſt,

widerte der Junge, „ſoll man an Chriſtus nicht glauben?“ Das entrüſtete den Muhammedaner. Er wurde ſehr zornig, ging zur Mutter des Knaben, einer Wittive, deren einziger

beſchenken ihn mit allerhand bunten Kleinigkeiten. Er reicht ihnen einen Becher Bier, ſpendet auch wohl einen Ziegenbo>

Sohn er war, und ſtellte ihr nun vor, ihr Sohn werde von den Miſſionaren verführt und bethört, und falls er

und entläßt fie mit herzhaftem Händedru>. Der Häuptling macht auch Gegenbeſuche bei den Miſſionaren, alles, was er hier ſieht, macht ihm Freude, ſonderlich wenn er mit einer

wirkli Chriſt werde, dürfe fie ſih darauf verlaſſen, daß alle Muhammedaner ſie verachten und in den Bann thun würden. Die arme Wittwe erſchrak heftig; denn ſie hatte nicht genug zu leben, wenn ihre muhammedaniſchen Verwandten fie nicht unterftiigten. Es war klar: fie mußte alles daran ſeben, ihren Sohn wieder vom Chriſtwerden abzubringen. Und von da an hatte dieſer keinen frohen Tag mehr. Nichts als Scheltivorte und Drohungen, ja Schläge und andere unverdiente Strafen waren jest ſein Loos! Armer Junge! Er hatte den Heiland ſchon ſo lieb, daß er von ihm nicht laſſen konnte. Einmal hatte er dem Miſſionar geklagt, ſeine Sünden machten ihm fo viel zu ſchaffen.Die Antwort war, daß Chriſtus ja all unſere Sünden getragen habe. Er aber hatte geſagt, das wiſſe er wohl, er rede aber nicht von früheren Sünden; was ihn drü>e, das ſeien die Sünden, die er jeßt noch habe und thue; worauf der Miſſionar ihm erklärt hatte, der Heiland verzeihe nicht nur, ev heile aud) und mache frei von der Sünde. Wie

Feder ein iwenig auf dem Papier kriteln oder auf der Vio-

line kraßen darf. Eines Tages ſagte er ganz naiv zu dem einen Miſſionar: „Alles, was du wünſcheſt, thue ih, und alles, was ich wünſche, gibſt du mir, wir find Freunde.” Jn den Jahren

1893

und 1894 wurden

nothivendige Gebäude aufgeführt; Vorrathsraum,

und eine Schule

dann

noch mehr

ein Wohnhaus,

Küche,

mit ſieben Knaben wurde

eröffnet. Jm Juli 1894 wurde auch, im Oſten des Hoch“gebirges, in der Landſchaft Mamba, eine zweite Station angelegt ; dazu ließ man Maurer und Tiſchler aus Südindien kommen, da die Bewohner Oſtafricas noch wenig von Handwerken verſtehen. Von großen Erfolgen in der Miſſionsarbeit kann ſelbſtverſtändlich noch keine Rede ſein, außer daß man das Zutrauen der Eingebornen bei den Stationen gewonnen hat. Einer der Miſſionare mußte bereits krankheitshalber nach Europa zurückehren. Auch Miſſionar Päsler ging nach Europa, um von dort aus wieder nach Oſtindien zurü>zugehen. C, S.

Eine traurige Geſichte. Jn eine Sonntagsfdule im weſtlichen Jndien kam vor bald cinem Jahre ein kleiner zwölfjähriger Junge. Die Kinder hatten gerade den Spruch auswendig gelernt: „Und ob jemand ſündiget, ſo haben wir einen-Fürſprecher bei dem Vater, JEſum Chriſtum, der gerecht ijt”, und zum Schluß wurde geſungen: „JEſu, geh voran!“ So etwas hatte der kleine Muhammedaner noch nie gehört. Aber es gefiel ihm fo gut, daß er zu ſeinem Lehrer ging und ihn bat, er möchte ihm noch mehr von dieſem JEſus ſagen. Der Lehrer war glücklicherweiſe ein Chriſt, die Schule aber, an welcher er angeſtellt war und in welche der Junge ging, war eine ge-

wendig.

teſt du

zu,

Faſt den ganzen Sonntag brachte er im Miſſionsbis die Leute

ein Chriſt

aufmerkſam

werden!“

auf ihn wurden

„Warum

Schande?“

und

er-

froh war er immer geweſen, wenn man ſo mit ihm redete! Nun aber wurde er oft von ſeiner Mutter eingeſperrt und

konnte nur noch ſelten, meiſt nur in der Dunkelheit, ins Miſſionshaus kommen. Zu helfen war da nicht. Man konnte nichts thun als ihn zur Geduld ermahnen und für ihn beten. Da kam ihm aber ein glü>licher Gedanke: er konnte ja aus der Stadtſchule austreten und in die Miſſionsſchule gehen. Sein bisheriger Lehrer war ganz einverſtanden damit und der Miſſionar natürlich auh. Die Mutter merkte, ſcheint's, nichts von dieſer Veränderung und eine zeitlang ging alles gut. Der Junge lebte neu auf. Aber es dauerte nicht lange. Eines Tages kam er nicht mehr, und bis heute weiß der Miſſionar nicht, was aus ihm geworden iſt! Das iſt traurig — nicht wahr? Und dennoch, warum ſollen wir nicht glauben, daß der HErr JEſus, der das gute Werk in ihm angefangen hat, es herrlich vollenden werde? Ja, wer weiß, ob er es nicht ſchon vollendet hat,


32

Die

Missions-Taube. Milde Gaben

für die Negermiffion:

Durch Lehrer L. Appelt von Nobert Kießig, Chicago, Jll., $.50. Durch Kaſſirer Theo. H. Menk, St. Paul, Minn., 67.87. Durch Miſſ. F. J. Lankenau von ſeiner Negergemeinde in New Orleans 10.00. Durch Kaſſirer C. A. Kampe, Fort Wayne, Snd., 11.00. Durch Kaſſirer J. H. Abel, Fort Dodge, Ja., 20.00. Durch Kaſſirer G. E. G. Küchle, Milwaukee, Wis., 49.44. Durch Kaſſirer C. Spilman, Valtimore, Md., 23.50. Durch Paſt. C. Dowidat, Oſhkoſh, Wis., 5.25. Durch Kaſſirer H. Knorr, Detroit, Mich., 77.52. Durch Generalfajfirer E. F. W. Meier: von Kaſſirer C. H. Heimbach, Berlin, Ont., Can., 6.40, von Kaſſirer J. H. Abel, Fort Dodge, Jowa, 132.24, aus der Deutſchen Freikirche 186.16. Durch Kaſſirer H. Variling, Addiſon, Jll., . Durch G. Müller von Frau Gödeker, St. Louis, Mo., .25. ) Kaſſirer H. H. Meyer, St. Louis, Mo., 2.43. Durch Kaſſirer C. Heinrich, St. Paul, Minn., 9.25. Durch Lehrer Carl Stedingk, Prairie, MIL, von Wwe. Chriſtine Eggerding .25 und von ihm ſelbſt .75. Für die Mount Zion-Kirche in New Orleans: Von Sophie Prager, Milwaukee, Wis., 5.00. Durch Paſt. O. Hanſer, St. Louis, Mo., geſammelt von Jünglingen u. Jungfrauen 100.00. Durch Miſſionar F. J. Lankenau von ſeiner Negergemeinde in New Orleans 6,05. Durch Fairer C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 244.45. Durch Paſt. G. Kohlhoff, Fairmont, Minn., von H. Borel: mann, 1.00. Durch Kaſſirer J. H. Abel, Fort Dodge, Ja., 101.69. Durch Kaſſirer G. E. G. Küchle, Milwaukee, Wis., 149.70. Durch Kaſſirer C. Spilman, Baltimore, Md., 106.90. Durch Paſt. C. Dowidat, Oſhkoſh, Wis., 7.55. Durch Kaſſirer H. Knorr, Detroit, Mich., 58.11. Durch Generalkaſſirer ©. F. W. Meier: von Kaſſirer JI. H. Abel, Fort Dodge, Ja., 32.48, aus der Deutſchen Freikirche 7.76. Durch Paſt. H. Nöhrs, Clinton, Wis., von Joh. Wolfram .50, Friß Wolfram .50, W. Wright .25, Emma Wright .25, E. Wollermann .25, Anna Finſter .25, Lena Finſter .25, Maria Finſter .25, Vertha Kranz .25, Ernſt Hahn .25, Otto Hahn .25, Rob. Hahn .25, Friß Schöpske .25, Joa Haſſe .25, Martha Klingbeil .25, Emilie Nis .25, Pauline Potraß .25. Durch Kaſſirer H. Bartling, Addiſon, SIL, 117.85. Durch Kaſſirer H. H. Meyer, St, Louis, Mo., 47.50. Durch Kaſſirer C. Heinrich, St. Paul, Minn., 4.00. Für die Schule in Concord, N. C.: Durch Generalkaſſirer E. F. W. Meier aus der Deutſchen Freikirche 4.34.

D

Mit herzlichem Dank gegen Gott und die theuren Geber für die in New Orleans, La., hat der UnterMount ALL

B. Ahrens je .20, D. Bahlburg, E. Civert je .10, J. Saalfeld, Em. Behrens je .05. Summa: $20.70. Durch P. Weſeloh aus Kimmswi>, Mo., von Frau Wagner 1.00. Durch P. J. Hori aus German: town, Joa, von den Jünglingen u. Jungfrauen einſtweilen 18.35.

Durch P. P. Kern aus Chemniß, tan

von den Jünglingen

9.00, von den Jungfrauen

$20.50.

11.50.

Summa:

Durch P.

Aug. Brunn aus Holyoke, Maſſ., von etlichen Kindern: Anna Villing .25, W. Bialkovsky .05, B. Spaner .25, E. Rudeckel .15, P. Unterdörfel .05. Summa: $.75. Durch Lehrer J. Zaſtrow aus Cheſter, SIL, nachträglich .60.

Durch P. L. Winter aus Hampton, Rock Jsl.,

SIL, von den Jünglingen u. Jungfrauen 17.70 u. von den Schul3.60. Summa: $21.30. Durch P. F. H. Reichmann, Dillman, Wis., von den Jünglingen u. Jungfrauen 4.25. Durch Lehrer Fr. Kaſtenhuber, Columbus, Jnd., von S. u. F. Hanſing, W. u. M. Greſſel je 20, L. Nienaber .05, M., L. und J. Böſe .30, K. Guctenberger .10,

M. und H. Boſchen .20, H. Lohr .10, W. Thomas .10. H. und Hr. Greſſel .20, K. Diedrich .10, J. Thompſon .10, F. Kaſtenhuber .35. Summa: $2.00.

Durch

N. C.: Von N. N. in

St. Louis, Mo., den 21. März 1896. A. C. Burgdorf,

Kaſſirer.

Für die Heidenmiffion erhalten dur Paſt. Theo. Groß in New Vritain, Conn., von den Kindern Mamie u. Elſie Scharff .30.

Gott ſei den lieben Kindern ein reicher Vergelter!

- C. J. O. Hanſer.

Mit herzinnigem Dank für die neue Mount Zionskirche erhalten von der Gemeinde des Herrn Paſt. Jul. Friedrich aus Knoxville, Tenn., ein großes gut verſilbertes, ſehr ſchönes Altarcrucifix. E. W. Kuſs, Miſſionar.

Frl. E. Pröhls Schule: von ihr ſelbſt, H. Führing,

Joh. Küſter je

von

Durch Hrn. Paſt. P. Andres, Steiner, Mich., von ſeinem Frauen-

125, Theo. Fiſcher, Joh. Witte,

F. Bilger, H.

verein habe ich zwei gute Altardecken für die hieſige Negermiſſion erhalten. — Herzlichen Dank! N. J. Bakke.

Fiſcher, C. Fiſcher, O.

je 05.

Summa : $1.55.

P. C. H. Pröhl aus Stover, Mo.,

Für die Kapelle in Greensboro, Owoſſo, Mich., 1.00.

Wm. Köſter je .15,

Fiſcher, K. Harm, M, Tägtmeyer,

Ehlers .35, P. Ehlers, M.

C. Brandt

F. Pröhl von ſeinen Schulkindern:

A.

Witte, Joh. Witte, G. Ehlers je .25, Em.

Erhalten

für die Kapelle in Greensboro:

Von

der deutſchen

Kipp, H. Cordes, T. Hagedorn,

luth. Schule zu Genoa, SIL, $6.81. Frau Marg. Zoller, New York, 1.00. N. N., Manitowoc, Wis., 2.00. Gott vergelt's den liebreichen Gebern! John C. Schmidt.

“P. v. Strohe a. Monticello, Ja., von den jungen Leuten: H. Scheer,

Die „„Miſſions- Taube“ erſcheint cinmal monatlig. Der Preis für ein Jahr in Vorausbezablung mit Porto iſt folgender: 1 Exemplar S .25 10 Exemplare, 2.00

Witte .15, G. Ehlers, G. Witte, L.

A. Witte, C. Witte je .10, J. Ehlers, M. Ehlers, M. Hagedorn, J. Cordes, A. Ehlers, L. Witte je .05. Summa: $2.60. Totalſumme: $4.15. Durch P. C. W. Müller aus Chicago, Jl, 4.00. Durch A. Scheer, Auguſte Scheer, C. Scheer je .50, W. Gerdes, G. Gerdes i -15, H. Balſter .25,A. Bohlken .20, J. Peters .20, A. Peters, Al. Peters je 15, G. J. Bohlken 50, F. Oltmanns .25, L, Santen 2.00, C. Jacobs 1.00, E. Jacobs 1.00, L. Jacobs .50, H. Vohlken

15. Summa: $8.65.

Von den Kindern: A. Poppe, M. Poppe,

C. Poppe je .10, A. Null .15, Joh. Null .10, E. Heeren .25, N. N. 25, G. Volkers .10, M. Heeren 15, A. Bohlken .10, J. Gerdes, Fr. Gerdes je .10, M, Balſter .10. Summa: $1.70. Totalſumme: Durch P. B.

Keller, Kanſas, von A. u, J. Hornboſtel .50. C. J. Otto Hanſer

I

1811 8. E St:

26 50

100

5 >,

5.00 9.00

5

17.00

Die Partie-Preiſe gelten nur dann,

wenn alle Exemplare unter Einer Adreſſe

verſandt werden können, Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder 2c. enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Alle die Medaction

betreſſenden Einſendungen

find zu adreſſiren

an

Rev.

0.

Hanser, 1811 S. 8th Str., St. Louis, Mo.; alle Geldbeträge für die Negermiſſion an den Kaſſirer Dir. A. C. Burgdorf, 1033 S. 8th Str., St. Louls, Mo.

—————————

Entered at the Post Office at St. Louis, Mo., as second-class matter.

TEN CTER

Aſche, H. Franzen, H. Littelmann, A. Freſe, J. Backhaus je .25, H.

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LIN LIST STDS ba: MAMI CE AME RUNES TOUS

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Nachrichten aus dem Miffiousgebiet der Setmath und des AMuslandes. Herausgegeben fiir die Evang. - Lutheriſhe Synodalconferenz von Nordamerika von dev Commiſſion für die Negermijfion; redigirt von den Paſtoren

18. Jahrgang.

C. J. O. Hanſer

Mai

Cantate. --Und wenn der Heilige Geiſt fommt, der wird die Welt ſtrafen um die Sünde, daß ſic niht glauben an mid.“

Joh. 16, 8. 9. Dieſe Worte unſers lieben Heilandes ſind ebenſo tröſtlich, als ernſt ſtrafend. Sie zeigen den Menſchen den offnen Himmel, aber auch die weitgeöffnete Hölle. Sie ſind wie eine leuchtende Gnadenſonne, aber auch die BVlißſtrahlen göttlichen Zornes leuchten daraus hervor. — Betrachten wir beides einen Augenbli> und machen dann eine kurze Anwendung auf. die Miſſion. Troſtreiche und gnadenvolle Worte ſind es alſo zuerſt. Der Heilige Geiſt, durch Chriſti Tod und Auferſtehung erworben, kommt durch die Predigt des Evangeliums zu den Menſchen, um ſie „zu ſtrafen“. Worüber? Ueber unſere Sünde? Ach nein. Darüber hat uns unſer Gewiſſen von Jugend auf oft genug und jest noch immer geſtraft und geängſtigt. Oder um uns unſere Verdammnis zu bezeugen? Auch das nicht. Denn mit Hölle und Verdammnis ſchre> mehr als es ſein ſollte, ſelbſt die Chriſten immer noch ihr Gewiſſen und zeigt ihnen einen verſchloſſenen Himmel. — Nun was ſtraft denn der Heilige Geiſt? Unſern Unglauben. Wie, iſt das unſere einzige Sünde? Ja, die einzige Sünde, die uns jest nod) verdammen fann. Wie mag ſolches zugehen? Sich hin aufs Kreuz, lieber Leſer. Warum ſtirbt der menſchgewordene Gottes Sohn eines ſo verfluchten Todes ? Es iſt die Strafe deiner, meiner und aller Welt Sünde. Er iſt alſo unſer Stellvertreter — alſo Einer ijt für Alle geſtorben, darum

und C. F. W. Sapper.

Aummer

1896.

5.

ſind ſie alle geſtorben; das heißt, vor Gottes Gericht haben alle Sünder in und mit Chriſto die Strafen ihrer Sünde erlitten. Das beſtätigt Gott durch die Auferwe>ung Chriſti. Damit

bezeugt er: Ja,

eure Sünde,

Schuld

und Strafen

find gebüßt und getilgt. Meine Gerechtigkeit iſt vollklommen befriedigt. Jch will keinen Sünder um ſeiner Sünde willen mehr verdammen. Er glaube an meinen lieben Sohn JEſum und ich will auch ihn mit ihm aus Tod zum Leben und zu ewiger Seligkeit führen. Sobald alſo einer an JEſum glaubt, kann er ſingen: Was

kann mir denn nun ſchaden

Der Sünden große Zahl? Jch bin bei Gott in Gnaden, Die Schuld iſt allzumal

Bezahlt durch Chriſti theures Blut, Daß

ich nicht mehr darf fürchten

Der Höllen Qual und Gluth.

Wie, iſt das nun nicht ein Geiſt wird die Welt fie niht glauben an erklärt er für die Sünde, dammt.

tröſtliches Wort: „Der Heilige ſtrafen um die Sünde, daß mid”? Alſo nur den Unglauben die einen Menſchen jeßt noch ver-

Sobald der Sünder an JEſum glaubt, iſt er von

ſeiner Sünde ſelig. Der Schächer am Kreuz glaubt an ihn und fährt vom Kreuz ſeiner Sünden mit ſeinem Heiland ins Paradies. O, ſchließt dieſes Wort nicht allen Sündern den Himmel auf und führt ſie in ewige Seligkeit? Führen dieſe Worte nicht eine Gnadenſonne über die Sünderwelt herauf, vor deren Glanz alle Finſternis der Sünde, des Fluches, des Zornes, des Todes und der Hölle verſchwindet und Troſt, Friede, Freude, Hoffnung, Leben und Seligkeit


Misstons-Taube.

fann es fein anderes Opfer geben,

als das furchtbare

Warten des Zornes und Feuereifers Gottes, der ſolche Widerwärtige ewig verdammen, ewig Pein leiden laſſen will und muß. Darum ift ja freilih das Wort Chriſti: „Der Heilige Geiſt wird die Welt ſtrafen um die Sünde, daß ſie niht glauben an mid”, eine furchtbare Zornespredigt über die Ungläubigen, cine offene Hölle für alle Ungläubigen, aus der der Naud) ihrer Qual aufſteigt von Ewigkeit zu Ewigkeit. — Sehr ſchön ſchreibt hierüber unſer Vater Luther in der Kirchenpoſtille S. 596: „Darum fege es gegeneinander, ſo kannſt du recht ſchließen : Wo Glaube iſt, da find ſo viel Sünden nicht, die nicht ver{lungen und vertilgt werden müſſen dur den Glauben; wo Unglaube iſt, ſo kannſt du nimmer ſo viel gute Werke thun, daß du die kleinſte Sünde vertilgeſt. Wer da glaubt, der hat keine Sünde und thut cite! gute Werke; wiederum, wer nicht glaubt, der thut twabrlicd) kein gut Werk, ſondern es iſt alles Sünde. Darum ſage id) abermal: So viel Sünde kannſt du nicht gethan haben, auch ift dir Gott nicht fo feind, daß es nicht alles hinweg und vergeben ſei, wenn du anfähſt zu glauben; denn durd) den Glauben haſt du Chriſtum zu eigen, der dir darum geſchenkt iſt, daß er deine Sünde hinwegnehme. Glaubſt du aber nicht, ſo biſt du verdammt, denn du haſt Chriſtum nicht, den einigen Heiland.“ — Laßt uns nun zum Schluß bedenken, welche Anreizung zum Miſſionswerk für uns aud) in dieſen Worten liegt. Denn gehen hiernach die Neger nur dann verloren, wenn ſie „nicht glauben“, wie eifrig ſollten wir mit ſein, ‘daß ihnen dies Wort gepredigt wird! Denn wie ſollen ſie glauben, von dem ſie niht gehört haben? Wie ſollen fie aber hören ohne Prediger? Wie ſollen fie aber predigen, wo ſie niht geſandt werden ? — D daß der Heilige Geiſt neuen Miſſionseifer in uns wede! D. H.

oes Jaßr 1895 in der County, ber That ein ſolches, er Klagl. 3, 22., C

Miſſion in Alamance N. €., von dem wir fo recht herzlich ſprechen können: „Die Güte

n iſt daß | wir nig gar aus find; ſeine Barm=

f gale 4

neu, und deine Treue ift groß.“ Die wichtigſte der beiden Stationen daſelbſt ijt ohne Zweifel die TrinitatisGemeinde zu Clon College. Hier ijt die Seelenzahl im Laufe des vergangenen Jahres von 23 auf 30 geſtiegen, die der communicivenden Glieder von 7 auf 10, der ftimme

berechtigten auf 5; getauft wurden 2 Erwachſene und 9 Kine Der; ausgeſchieden find drei durd) Wegzug, einer durch offenbaren Abfall von der reinen Lehre;

confirmirt wurden fünf

Erwachſene und ein Mädchen im Alter von 15 Jahren; communicirt haben 18; einen Monat im Sommer hielt Student Burthlong von Springfield hier mit großem Erfolg Schule. Der durchſchnittliche Beſuch der drei PredigtGotteSdienſte im Monat war 31 und ließ allerdings zu wünſchen übrig, da er zwiſchen 10 und 200 Zuhörern ſchwankte. Die alten Glieder, welche noh aus den SLU ng Selena Sam. Holts uns verblieben ſind,

ſind die Lauen, die ſelbſt

noch zu den Circus - ähnlichen „Gottesdienſten“ der Secten hinſtrömen und mit ihnen in dasfelbe unordentliche Weſen laufen, unterdeſſen aber ihre eigenen Gottesdienſte verſäumen. Ein Vaum, der im Frühjahr keine Blüthen gebracht, wird eben im Herbſt keine Früchte zeitigen, und ein Haar, das einmal ergraut iſt, kann ſ{hwerlich mehr ſeine natürliche Farbe juviicerlangen! So auch mit dieſen leider ſchlecht gezogenen Leuten des alten Sam. Holt, die gewohnt ſind, cine baptiſtiſhe Predigt für ebenſo gut anzuſehen als einen lutheriſchen Gottesdienft. Ueber die meiſten der durd) unſere Miſſionare gewonnenen Glieder dagegen können wir uns nicht beklagen : fie find nicht nur gnadenbedürftige, ſondern auch nach der Gnade lechzende Chriſten, deren Glauben ſeinen feſten Ankergrund in ihrem Heiland gefunden hat; Chriſten, die die herzerqui>ende Troſtes\üßigkeit, welche aus dem Wort des Lebens fließt, zu fdhagen wiſſen als ihren höchſten Schat; Chriſten, die nach dem dargereichten Vermögen für die Miſſion thun, was in ihren ſhwachen Kräften ſteht, mit Rath und That, mit Geben und Flehen; Chriſten, die als wahre Roſen unter den Dornen ihrer Raſſegenoſſen in dem verkommenen Elon cin Leben im HErrn führen, Gott, ſowie ſeinem Diener und ſeinen Auserwählten zu einem angenehmen Geruch; Chriſten, die, gleich den aus dem Dienſthauſe Egyptens oder ais der babyloniſchen Gefangenſchaft erlöſten Juden, Gott nicht genug Dank ſagen fönnen, daß er ſie niht nur aus der leiblichen Sclaverei, ſondern auch, und vor Allem, aus der geiſtlichen Knechtſchaft, aus der Gefangenſchaft des Sectenthums befreit und ſie ſhon hier in dieſem Jammerthal durd) den Glauben in das verheißene Canaan verfest hat. Jhre beſtändige Klage iſt die, daß ſie ſo große Sünder ſind, und Schreiber dieſes muß ſagen, daß er nod) in wenig Gemeinden ein fo alle gemeines, helles Aufleuchten der Augen bemerkt hat, wenn

von der gnädigen Sündenvergebung gepredigt wird, als gerade bei dieſen Auserwählten in Elon. — Auch die „ſinancielle Lage“ iſt herzerfreuend gegen das Vorjahr 1894 :

Es gingen ein an Collecten $15.87, an Beiträgen $26.07, Summa:

$41.94 — gegen $3.73 im Jahre 1894.

rin Y

auch in die allerbetrübteſten Sünderherzen einziehen kann und muß? Wer ſollte da niht dankbar freudig ausrufen: „Jh glaube, HErr, hilf meinem Unglauben !“ Doch freili<h der Unglaube wird da auch in ſeiner ganzen furdtbaren Geſtalt abſchre>end vor unſere Augen geſtellt, dazu der unverſöhnliche Zorn Gottes und das unauslöſchliche Feuer der Hölle und ewigen Verdammnis über denſelben. Denn für dieſen Unglauben, das heißt, für ſolche Verachtung der unendlichen Liebe Gottes des Vaters und die Verwerfung des allertheuerſten Opfers JEſu am Kreuz und dieſe überſhwängliche Gnade, die von allen Sünden ſelig machen will — für dieſe Sünde aller Sünden

as A

Die

ANN

34


Die

Missions -Taukhe.

Wie im Eingang bemerkt, durften wir im Jahre 1895 fort und fort erfahren, daß die Barmherzigkeit des HErrn

noch kein Ende habe, ſondern alle Morgen neu ſei; denn was

der Glieder

höchſter Wunſch

war,

wofür

fie ſo lange

und fo inniglich vom Altar ihres Herzens das Nauchwerk

35

Ein weniger erfreuliches Bild bietet die Station Spring-

dale (Christ’s Church) in Alamance County dar. Jm Gegenſaß zu den andern Stationen iſt man da leider im verfloſſenen Jahr rücwärts anſtatt vorwärts gegangen : die Seelenzahl iſt von 22 auf 17 gefallen, indem 5 Perſonen von der Liſte geſtrichen werden mußten. Die ganze

ihres Gebets hatten aufſteigen laſſen, — ein eigenes Gotteshaus, worin ſie ihre Kinder taufen und confirmiren und | Gemeinde beſteht jest aus 6 Communicirenden: 2 Männern, ihre Paare trauen laſſen, ſowie ſich ſelbſt an der lebendigen 4 Frauen, und 16 Kindern, ſämmilich den Namen ‘““Holt??

Quelle erfriſchen und mit Geſang und Gebet ſich gegenſeitig ermuntern könnten, — dieſes Vegehren ward erfüllt. Einem in der December-Nummer der „Miſſions-Taube“ 1894 er-

folgien Aufrufe zu Folge, wozu der HErr ſein „Ja, ja, es ſoll alſo geſchehen“

ſprach,

lief Geld

genug

ein,

um

den

tragend. Ein Kind wurde getauft, 14 Perſonen communicirten. Die Gottesdienjte (am erſten Sonntag jeden Monats) wurden

durchſchnittlih

von

16,

mandmal

von

6 bis 35

Hörern beſucht; die Sonntagsſchule von 16 Perſonen, 1wovon 7 den Katechismus lernen. Jm ganzen Jahr gingen

längſtverſprochenen Kirchbau in Angriff zu nehmen. Am 30. März wurde der Grundſtein gelegt,

bei welcher Gelegenheit Herr P. Bakke von Concord vor über 120 Hörern predigte, und ſchon am 21. April fand die Kirchweih ſtatt, wobei Herr Prof. Dau vor etiva 200 Negern die Weihepredigt hielt. Am 28. Juli fand die erſte Confirmation (von feds Perfonen) in Elon ſtatt, — eine Ueberraſchung für weiße und farbige Manow, die zweite Station -der Berliner Miſſion im Condoland, Africa. Lutheraner hier, ivobei der chemalige Seelſorger der kleinen Heerde, Herr P. F. H. Meyer von $2.96 ein. Es ift im Großen und Ganzen ein trübes Bild, welches dieſe Zahlen einrahmen ; doch unter den obtwaltenden Salisbury, -die Confirmationsrede hielt. Soweit Menſchen ſehen können, ſind dieſe äußerlichen Umſtänden kann man nichts Beſſeres erwarten. Springdale Fortſchritte zugleich ein Bild des inneren Wachsthums in iſt die Heimath des früheren Negerpredigers Sam. Holt, dieſer Gemeinde. Das frühere Tappen im Finſtern und den .wir leider ausfdliefen mußten, weil er einen unüberHinken auf beiden Seiten hat lutheriſchem Bewußtſein Plas windlichen Hang und Drang zum Predigen hat, der, je nad dem Wechſel der Jahreszeiten, einmal in niederen, dann gemacht, ivozu allerdings einerſeits der Hausgottesdienſt, andrerſeits aber das eifrige, lobenswerthe und namentlich bei wieder in hohen Flammen hervorbricht und dann das ganze ſolchen, die des Leſens unkundig, höchſt anerkennenswerthe Land in Brand zu ſehen droht. Drei Monate lang wurde Memoriren von Luthers Katechismus der Gemeindeglieder mit Holt verhandelt, und verſucht, ihn zu bewegen, ſeinem viel beitrug. P. Bakke, P. Meyer und dem Schreiber dieſes gegebenen Möge der HErr fortfahren, ſeinen Segen in Strömen Verſprechen treu zu bleiben und dem Predigen, namentlich für Secten, zu entſagen; doch alle Verſuche ſcheiterten ; auf das Häuflein farbiger Lutheraner in Elon herabkommen zu laſſen, und ſeine Treue und Barmherzigkeit auch ferner- denn dieſer „himmliſche Prophet“ verlangte, daß erſt ein hin ihnen verleihen; dann ivird auch dieſe „Wüſte und Cine Engel vom Himmel kommen und ihm das gebieten müſſe, öde luſtig fein und das Gefilde wird fröhlich ſtehen und und ſo mußte er denn ausgeſchloſſen werden, fo wehe und fo leid es uns aud) that; dod) kommt er ſeither meiſt zu blühen wie die Lilien“. Jeſ. 35, 1.


Die

36

Missions ~The.

|

unſern Gotteddienjten und — je nachdem er ſich gerade | und die Reſultate, die bereits in den ſehzehn Jahren des fühlt, hält er den Miſſouriern nach denſelben eine Lob- oder | Unternehmens erreicht worden find. Es ift eine Geſellſchaft, die das große Werk unternom— Schandrede. Die übrigen Leutlein dieſer Station, die nicht

mit

Holt

ſtimmen,

zufriedene

ſind

Seelen,

welche

im leßten Jahre namentlich durch Auswendiglernen des Luther'ſchen Katehismus, was einigen recht ſauer ſiel, zeigten, daß ihnen Gottes Wort und Luthers Lehr lieb und werth fei. Die Hoffnung auf Zuwachs in Springdale ijt ſehr ſhwa<h.

Wohl

kommt gelegentlich die ganze metho-

men hat. Shr Name iſt , Jnternationale africaniſche Geſellſchaft“ (,,L’ Association Internationale Africaine‘‘). Zuſammengeſeßt iſt fie aus Neprafentanten von je einem aus den ſieben leitenden Staaten Europas

und einem aus den Vereinigten Staaten Americas. An der Spige ſteht der König Leopold IT. von Belgien, und

diſtiſche Gemeinde aus ihrer neben unſerer Kapelle gelegenen Kirche zu unſern Gottesdienjten;

H. M. Stanley als der gemeinſchaftlich erwählte Leiter der aber unſere Predigt ſcheint | Arbeit in Africa. Ausgeſtattet mit reichen Geldmitteln und

ihre harten Herzen eben fo wenig zu erweichen, als Steine. | weitgehenden Vollmachten,

Gouvernementshaus

in Johannesburg

Es ijt hier eben ein Säen auf Hoffnung und wollen wir daher mit dem Ausſtreuen

des göttlichen Samens

auch in

dieſem Felde fortfahren, mit der durd) das Wort genährten Verſicherung, daß es niht umſonſt iſt, ſondern Frucht bringen wird zu ſeiner Zeit. - Denn auch hier iſt die Güte des HErrn noch nicht gar aus, ſondern iſt alle Morgen neu, und ſeine Treue ijt groß. J. C. Schmidt.

Der Congo- Freiſtaat in Africa. Nachdem vir in No. 3 der „Miſſions-Taube“ über die Gr

der des in der LONE

genannten SE

LS

reiſte derſelbe im Fahre

1879

in Transbaal, Africa.

Wieder nach Africa zurü>. Fünf Jahre brachte er in dem Werke zu unter Ueberivindung ungeheurer Schwierigkeiten, und oft täglicher Lebensgefahr. Zweimal kam er in Folge des furchtbaren Küſtenfiebers, das fo viele Miſſionare ſchon dahingerafft hat, an den Rand des Grabes. Bei der zieiten Erkrankung wurde er nur durch ſ{hleunige Rükkehr nach Europa gerettet. Aber ſobald er wieder geneſen und geſtärkt war, reiſte er auf ſeinen Poſten zu ſeinem großen Werke nach Africa zurü>. Zwei Jahre nahm es ihm, bis er das erſte Dampfboot auf den Congo-Fluß fahren laſſen konnte. Jun fünf Jahren hatte er ſeine erſte Aufgabe gelöſt. Er hatte 22 Stationen erbaut, Verträge mit 450 Königen oder Haupt: lingen der Eingebornen abgeſchloſſen, und durd) eine Anzahl Dampfboote die Verbindung der Stationen am obern und untern Congo hergeſtellt. Anfangs Auguſt 1884 kehrte


Die ES tons -T

37

aube.

er von dieſer Pionier-Arbeit zurück und erſtattete König Portugal beanſpruchte die ganze Weſtküſte Africas und daLeopold ausführlichen Bericht. Auf deſſen Anregung ver- | mit die Mündung des Congo, denn der Pabſt Sixtus Ly. ſammelte

fic) nun

ein Congreß

aller chriſtlichen Nationen

| habe

ihm

in 1481

das ganze Territorium geſchenkt.

Die-

unter dem Vorſih des Fürſten Bismar> in Berlin am 15. November ten

1884.

geſchi>kt.

ſen lächerlichen Anſpruch unterſtühte anfangs ſogar EngDie Abſicht beider Staaten lag auch klar zu Tage. Selbſt die Türkei hatte einen Repräſentan- | land.

Dieſer

Congreß

beſtätigte

die

obengenannte

Geſellſchaft zur Gründung des Congo-Freiſtaates unter der Bedingung: Vollkommene Freiheit des Gewiſſens und der

Wäre dem Congoſtaat die Küſte am Atlantiſchen Meere, in welches der Congo einfließt, verweigert worden, ſo wäre er

vom Meer abgeſchloſſen und in ſeinem Handel und ſeinem

Religion ſowohl für die Eingebornen wie die Fremden, die

Aufbau weſentlich gehindert worden.

ſich daſelbſt niederlaſſen. Jede Religion ſollte völlige Frei- | heit und Ausübung ihrer gottesdienſtlichen Uebungen genießen, Religionsgebäude, Kirchen, Schulen, Miſſionen er- | richten dürfen und in keiner Weiſe darin behindert und ge- |

lich das habgierige England vor allem Vortheil gezogen. Aber Fürſt Bismar> und der Vertreter der Vereinigten

Straße

opponirten

hätte natür-

ſo energiſch, daß England

anmaßende Forderung

zuerſt dieſe

fallen ließ und Portugal

fic) mit

in Johannesburg. -

ſtört werden. Alle wiſſenſchaftlichen Unternehmungen zur Erforſchung des Landes ſollten beſondere Privilegien, . die auch namhaft gemacht ivurden, genießen.

Staaten

Davon

Vor allem ſollte

der Sclavenhandel verboten ſein, allenthalben unterdrückt und dié Dawiderhandelnden mit den härteſten Straſen belegt werden. Die ſchon beſtehende Sclaverei ſollte ſobald wie möglich aufgehoben werden. Außerdem wurden noch eine Menge Anordnungen beſtätigt, um den Handel, die Schiſffahrt, den Ackerbau zu befördern und den vielen Kriegen unter den Eingebornen ſo viel ivie möglich Einhalt zu thun zu verſuchen. Dieſe überaus wichtigen und weitreichenden Be\chlüſſe wurden natürlich nicht ohne zum Theil ſehr langWwierige Disputationen erreidjt. So bekämpfte der ruſſiſche und türkiſche Abgeordnete die Beſtimmung der Meligionsfreiheit des neuen Staates aufs Heftigfte, aber zuleßt wurde ſie einſtimmig angenommen. Das armſelige, bankerotte

andertveitiger Entſchädigung zufrieden gab. Alle dieſe Beſchlüſſe der Conferenz wurden von ſämmtlichen Regierungen, die bei dem Congreß vertreten waren, officiell beſtätigt. Die erſte waren die Vereinigten Staaten, die leßten Frankreich und Portugal. Was nun die Einrichtung des Congoſtaates ſelbſt betrifft, fo iſt zunächſt, ſoweit wie es möglich iſt, ein Regierungs- und Gerichts-Departement eingeſeßt, die von drei Adminiſtratoren verwaltet iverden.

Der eine

beſorgt die „innern Angelegenheiten“, der zweite die „äußern“ mit andern Staaten, der dritte die Finanzen. Der erſte hat die Polizei unter ſicb, die Anlagen von Straßen, Stationen, Handel und Erhaltung der bereits geſchaffenen Anlagen. Der Finanzminiſter hat die Entſcheidung über die Taxen, über die Gelder zu neuen Verbeſſerungen und die allmähliche Einführung eines beſtimmten Geldes. Der


38

Die

Mission=-Taube.

höchſte Beamte ift der General-Gouverneur, ihm zur Seite ſteht ein Generalinſpector, ein Secretär, welche mit den drei obengenannten Beamten und den Gouverneuren der einzelnen Provinzen, bis jest elf, einen Rath bilden, der über die mannigfachen Angelegenheiten, Bedürfniſſe und Einrichtungen zu berathen und dann dem König Leopold zur Beſtätigung vorzulegen hat. Stanley wurde zum GeneralGouverneur erwählt und ſollte dahin guriidfehren, ſobald es ſeine zerrüttete Geſundheit geſtattete, was im Jahre 1891 erivartet wurde. Wir können leider nicht ſagen, ob er gegenwärtig dort weilt. : Das Land ſelbſt ijt cingetheilt in drei verſchiedene Claſſen.

Hindernis der Miſſion iſt das mörderiſche Klima, ſonderlich am untern Congo, das iſt, von dem Stanley- Waſſerfall (Stanley Pool) an bis zu ſeiner Mündung. Jn zehn Jahren ſind 55 Miſſionare demſelben zum Opfer gefallen und geſtorben. Das siveite Hindernis ſind die vielen ſchweren Sprachen unter den 39 Millionen Eingebornen. Es ſollen 168 verſchiedene Sprachen ſein. Die Balolo-Sprache ijt

die verbreitetſte und wird von etiva 10 Millionen geſprochen. Viele Sprachen ſollen Dialekte derſelben ſein, aber das iſt für die Miſſionare cin ſhlehter Troſt, da weder ſie noch die Eingebornen dieſelben verſtehen. Endlich ladet die Chriſtenheit ſelbſt einen Fluch auf fid) und hindert das Miſſions-

Marktplay in Johannesburg,

welche Stadt elf Jahre exiſtirt und jest ſchon 100,000 Einwohner zählt, 40,000 Weiße und 60,000 Farbige.

Die erſte Claſſe iſt das Land der Eingebornen, welche nod) feinen Privatbeſiß des Landes von einzelnen Perſonen ken-

nen und es ohne geſebliche Nechtstitel behaupten.

Die zweite

Claſſe ift das, welches Eingewanderte auf Grund voy Kauf-

briefen von der Obrigkeit des Congoſtaates eignen,

Die

dritte Claſſe iſt unbeanſpruchtes Land. Davon können je 25 Ader von Fremden eigenthümlich erworben werdenwenn der eingeborne Häuptling damit einverſtanden iſt

doch darf der Beſißer ohne Erlaubnis des Stantes kein 903 darauf hauen und kein Bergwerk anlegen.

Nun nod) ein kurzes Wort über bie Miſſionen Congoftant.

im

Es arbeiten im Staate 9 proteſtanti she Miſ-

ſionsgeſellſchaften und 4 römiſch:katholiſche. Die erſteren A e engliſh und americanifd), nur eine ſ{wediſche

E nicht

lutheriſche, ſondern wiedertäuferiſche ift da, Das a groß?

werk in verderblichſter Weiſe durch den Handel mit Branntwein, deſſen Einfuhr der Staat leider nicht verboten hat. — Smmerhin iſt die Gründung dieſes Staates ein großartiges Werk, wie kaum je eins unternommen worden ijt, und öffnet der Miſſion Wege zu Ländern und Völkern, die vielleicht noch viele Jahrzehnte dem Evangelium von Chriſto verfclofien geblieben wären. Dafür wollen wir Gott am meiſten danken ! O. H.

Kurzer Wericht über die Station Bethlehem in New Orleans. Die Seelenzahl ijt in dieſem Quartal, Januar bis April, unverändert gebliében, da Taufen nicht vorkamen, und die Confirmation erſt nad) Abſchluß dieſes Quartals ſtattfand.

1

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Die | Missions-Wauke. Dürſte ich doch ſchon hier berichten, daß 6 Kinder am Oſterſonntag confirmirt wurden ; 3 Männer ſtehen noch im Unterricht und werden in kurzer Zeit zu den Unſern hinzugethan werden. Eine kleine Anzahl Kinder erhält Unterricht zur Vorbereitung auf die heilige Taufe. — Der Kirchenbeſuch iſt von durchſchnittlich 70 im vorigen Quartal auf 85 geſtiegen. Ungünſtige Witterung hat den Wochengottesdienſt in dieſem

Vierteljahr

ſehr

beeinträchtigt,

ſo daß

fic) ein

durchſchnittlicher Beſuch von nur 29 herausſtellt. Der Kaſſenbeſtand am 1. Januar 1896 war $115.46, von welcher Summe $78.65 der Armenkaſſe angehörten. Daher ſandte ich kein Geld an unſern werthen Kaſſirer, ſondern ließ es auf dieſes Quartal übergehen. Die Einnahme in dieſem Quartal beträgt $148.14. — Dieſes Mehr des Kaſſenbeſtandes von $115.46 ergibt die Totalſumme von $263.60. Die Ausgabe für das erſte Vierteljahr 1896 war $77.90, bleibt alſo hier in Kaſſe $185.70, von welcher

Summe ich jest $85.00 an Herrn Dir. Burgdorf ſende. $100.70 ijt noch hier in Kaſſe, welche Summe ſich wie folgt vertheilt : Jn Kirchenkaſſe......................---.-eeuee. $4.50 Sonntagsſchule ee Tagesfebule

.........

Armenkaſſe $100.70 Die Collecten ſind etwa dieſelben geblieben, während der monatliche Beitrag von $11.95 auf $38.05 geſtiegen iſt. Die Wochenſchule brachte durch einen beſonderen Weihnachtsbeitrag im leßten Quartal bedeutend mehr auf als in dieſem Quartal. Bei den Ausgaben ſind folgende die Hauptpunkte : Feuerverſicherung für Kirche............... $14.00 Feuerverſicherung für Schule.............. 15.20 Beleuchtung : . 8.92 Reinigung von Kirche und Schule... 9.00 Bivei Dutzend Geſangbücher fürS.-S. 6.13 Kohlen . 5.10 Armenkaſſe aaaene esserescneene myesensecreeores 12.65 Kleinere Ausgaben..................u..u--.-eee-- 6.90 $77.90

Kaſſenbeſtand am 1. Jan. 1896.......... $115.46 Einnahme im 1. Quartal 1896 ......... 148.14 ———

$263.60

Ausgabe im 1. Quartal 1896.............. $77.90 An Herrn Dir. Burgdorf gefandt...... 85.00 162.90

Hier in Kaſſe am 31. März 1896..........

$100.70

New Orleans, La., den 8. April 1896.

“JF. Koßmann.

39

MMiffionsnahbridgten. A. Aus unſerer Negermijfion : New Orleans, La. a. Station St. Paul. Miſſionar F. JF. Lankenau. Vierteljähriger Bericht. Januar bis März. Seelenzahl 170, Communicirende 80, neuaufgenommen durd) Taufe und Confirmation 6 (2 Kinder und 4 Erwachſene),

communicirt 40,

getraut 3 Paare,

begraben 2,

Sonntagsſchule 156, Wochenſchule: I. Klaſſe 59, IL. 87. Kaſſenbericht: Beiträge $30.60, Collecten 22.30, Sonntagsſhule 13.35, Wochenſchule 13.95, Total mit Beſtand $175.45: $255.05. Armenfaſſe $7.30. Ausgaben $79.60, davon $30.05 an Kaſſirer Burgdorf.

b. Station Mount Zion. Miſſionar E. W. Kuſs. Vierteljähriger Bericht: Seelenzahl 240, Communicirende 75, ausgeſchieden durd) Bann 1, confirmirt am 19. April 6 Kinder und eine Frau, communicirt 48, getraut 1 Paar,

begraben 1; im Unterricht 1 Erwachſener und 13 Kinder. Sonntagsſchule 190, Wochenſchule: I. Klaſſe 66, IT. 97. Kaſſenbericht : Beſtand am 1. Januar 1896 $976.80; Beiträge 26.20, Collecten 17.66, Sonntagsſchule 19.70, Wochenſchule 10.70, Armenkaſſe 2.90, nachträglich 26.00; Ausgaben $50.75. Für den Kirchbau deponirt $800.00. c. Station Bethlehem. Miſſionar JF. Koßmann. Seelenzahl 145, Communicirende 58, communicirt 60, im Unterricht 3 Erwachſene und 13 Kinder; Sonntagsſchule 166, Wochenſchule: I. Klaſſe 68, IL. 98. Kaſſenbeſtand am 1. Januar $115.46; Beiträge 38.05, Collecten 22.50, Sonntagsfdule 27.94, Wochenſchule 44.70, Armenkaſſe 14.95, Summa $263.60. Ausgaben: An Kaſſirer Burgdorf 85.00, für die Gemeinde 31.92, für die Schulen 33.33, für Arme 12.65, zuſammen 77.90, Kaſſenbeſtand $100.70.

Siehe weiteren Bericht von dieſer Station in dieſer Nummer. North Carolina. a. Station Concord. Miſſionar N. FJ. Bakke. Seelenzahl 128, Communicirende 74, communicirt 65, neuaufgenommen durch Taufe und Confirmation 18, begraben 4. Gonntagsjdule 140, Woden: fcule 109; Kaſſenbericht: Einnahme durch Beiträge 18.90, Collecten 10.12, Sonntagsfdule 4.26, Wochenſchule 5.68, Armentkaſſe 2.74, Jünglingsverein .70, mit Beſtand $45.70: $88.10. Ausgaben $53.78. Beſtand $34.32. b. Station Mimertotun. Seelenzahl 42, Communicirende 27, confirmirt 4 Erwachſene, getauft 4 Kinder, getraut 1 Paar, begraben 1, im Unterricht 4, Sonntagsſchule 20. c. Station Mount Pleaſant. Seelenzahl 12, im Unterricht 6 Erwachſene und 3 Kinder, Kirchenbeſuch 40; hier wird bald eine Gemeinde organiſirt, auch beabſichtigen die Neger, ein Grundſtück für eine Kirche zu kaufen. Station Salisbury, Miſſionar F. H. Meyer. Kein

Bericht eingegangen.

,

Negermiffionar Phifer in Charlotteville confirmirte an Oſtern 7 Kinder.


Missions -Tanbke.

Station Greensboro, Miſſionar J. Schmidt, Seelen-

zahl 60, Communicirende 8, commumicirt 9, getauft 15, begraben 1, im Unterricht 6 Erwachſene, Sonntagsſchule 51, Kaſſenbericht: Beſtand $19.07, Beie Wochenſchule 44.

träge 9.25, Gollecten 6.52, Sonntagsſchule 2.81, Wochenhule 2.80, zuſammen $40.45. Wusgaben $22.90. Jn dieſer Station iſt cine Kapelle cin ſchreiendes Bedürfnis; möchten doch die lieben Miſſionsfreunde bald dazu helfen! Ueber die beiden Stationen dieſes Miſſionars, Elon College. und Springdale, ſiehe ausführlichen Bericht in dieſer Nummer. Miſſionar D. H. Station Meherrin. Virginia. Schooff. Seelenzahl 190, Communicirende 59, communicirt 99, confirmirt 7, getauft 1 Erwachſener, 5 Kinder, begraben 2, im Unterricht 2 Erwachſene und 10 Kinder, Sonntagsſhule 46, Wochenſchule 16. Kaſſenbericht: Beſtand $27.98, Beiträge 4.75, Collecten 3.74, Sonntagsſchule 2.37, D. H. Ausgaben $6.65, Beſtand $32.01.

B. Aus der Heidenwelt: Jm Bismar>- Archipel hat die Wesleyaniſche Miſſion gute Fortſchritte gemacht. 51 Stationen find befest. Von dieſen ſind 33 in Neupommern, 8 in Neulauenburg und 10 in Neumedlenburg. Außerdem wird in Neupommern auf 28 und in Neume>lenburg in 8 Plagen allſonntäglich gepredigt. Das Miſſionsſeminar zu Port Hunter in Neuſauenburg wird von 26 Eingebornen beſucht, und in Neume>lenburg ift nah WAusfage der Miſſionare das Feld reif zur Ernte. Die Wesleyaniſchen Miſſionare ſtehen mit den deutſchen Regierungsbeamten in gutem Einvernehmen. C. S. Mit herzlichem Dank gegen Gott und die theuren Geber hat der Unterzeichnete folgende reiche Gaben für die Mount Zionskirche

in New Orleans, La., empfangen:

Durch Lehrer Frank vom

Jünglings- und Jungfrauenverein P. W. SA in St. Louis, Mo., $16.65. Durch P. Aug. Brunn aus Holyoke, Maſſ., nachträglich, vom Jugendver. 8.00, von den Schulkindern Paul Unterdörfel

07 und Fried. Lubold .05. Summa: $8,09. Durch P. J. F. Koch,

Ohio, von Aug. Herr 25. Durch P. M. Leimer, Nebr., von den Jünglingen . Jungfrauen 3.00. Durch P. E. A. Maver, Franten= muth, Mich., geſammelt von Frl. E. Riedel: Marie Yates, Marg.

Bates, Emilie Niedel, Adelheid Beck, K. Diegrißz, N. Keinath, A. Keinath, G. Geyer, K. Geyer je .50, A. Weber, Lina Weber, M. Honold je .25, Hulda Liſt, Kun. Keinath, Kath. Keinath je .10, M.

Schellhas .50, Ag.

Hubinger 1.00, Dora Nüchterlein .60, Ag. Nau

15, Anna Rupprecht .25, Eliſe Kenter 1.00, Anna Nauke, Chr. Gößinger, A. Schellhas, Fried. Schellhas, Kun. Nodammer je .25;

geſammelt von Frl. K. Hauck: Lena Knoll, A. Schreiner je .25, A. und Marg. Weiß .50, Marg. Gugel .25, K. Hauk .35, D. Diegrilz 10, J. Jordan .15, Matth. Rödel, K. Nüchterlein je .20, Chr. und

E. Kohlhoff, B. Heiſe, C, Jehn, A. Kohlhoff je .50, B. Heirſchmann

.45, O. Krüger .30, A. Sommerfeld, A. Schornack, E. Grieb, BV. Garbrecht, H. Grüneberg, E. Tiller, D. Bretſcher, L. Wiechmann, V. Will, G. Neigel, L. Hoppe, A. Knir>, B. u. M. Kufahl, B. Pliſch, C. Tank, E. Tiller, A. Loppnow je .25, H. Hafemann .15, G. Koſch: mann .10. Summa: $16.50. C. J. Otto Hanſer, 1811 S. Sth St. Milde Gaben für die Negermiffion: Durch Kaſſirer H. Bartling von Wilhelm Tempelmeier, Okawville, SIC, aus dem Vermächtnis von weiland Hermann Schmudde $150.00. Durch M. Tirmenſtein von Paſt. J. H. Sieker, New York, .64. Durch Kaſſirer H. Bartling, Addiſon, Jll., 20.10 und 7.00. Durch Kafjirer Theo. H. Menk, St. Paul, Minn., 50.66. Durch Kaſſirer C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 14.31. Von Miſſionar J. Koßmann von ſeiner Negergemeinde in New Orleans, La., 85.00. Durch Kaſſirer G. O, Rujtad, Decorah, Jowa, 25.22. Durch Miſſionar F. J. Lankenau von ſeiner Negergemeinde in New Orleans, La., 10.00. Durch Paſt. A. Gurſchke von Frau Doris Andorff in Homeſtead, N. J., 2.00. “ Durch Kaſſirer C. Spilman, Baltimore, Md., 8.70. Durch Kaſſirer F. H. Harms, Bancroft, Nebr., 89.42. Durch Kaſſirer H. H. Meyer, St. Louis, Mo., 5.85. Summa:

$468.90. Für die Mount Zion-Kirche in New Orleans:

Durch

Kaſſirer H. Bartling, Addiſon, Jll., 113.31. Durch Kaſſirer Theo. H. Menk, St. Paul, Minn., 42.00. Durch Kaſſirer C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 78.87. Durch Lehrer H. B. Fehner, Louisville, Ky., von H. Neermann .50 und von ihm ſelbſt 2.50. Durch Miſ„ſionar F. J. Lankenau, New Orleans, La., 1.50. Durch Kaſſirer C. Spilman, Baltimore, Md., 35.90. Durch Kaſſirer F. H. Harms, Bancroft, Nebr., 128.72. Durch Kaſſirer H. Vartling, Addiſon, SIL,

55.96. Durch Kaſſirer H. H. Meyer, St. Louis, Mo., 74.01. Durch Paſt. O. Hanſer, St. Louis, Mo., geſammelt von Jünglingen und

Jungfrauen 250.00.

Für die Kirche

Summa:

$783.27.

in Greensboro:

Durch Miſſionar J. C.

Schmidt von den Schülern in Genoa, Jll., 6.81, von Frau Maria Zoller in New York 1.00 und von N. N. in Manitowoc, Wis., 2.00. Durch Kaſſirer H. Bartling, Addiſon, Jll., 2.00 und 1.00. Von L. P. N., Neſerve, N. Y., 2.00. Durch Kaſſirer C. Spilman, Baltimore, Md., 2.50. Durch Kaſſirer H. H. Meyer, St. Louis, Mo.,

16.00.

Summa:

$33.31.

St. Louis, Mo., den 21. April 1896.

A. C. Burgdorf, Kaſſirer.

Mit herzlichem Dank beſcheinigeih den Empfang einer Kiſte neuer

Kleider

dem Frauenverein

von

Herrn

P. M. Wagners

F. J. Lanfenau,

Miſſionar.

zu

Kath. Bauer .35, Lotter 1.50, Nodammer .50, E. Schroll, M. Herzog

Decatur, Sil.

Held .11, L. Ranzenberger .15, Lina Grüber .15, A.

- Taube“‘“ erſcheint einmal monatlich, Der Preis für ein Die „„Miſſions Jahr in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender: 1 Grembiae s Ta,

“je .25, E. Schiefer .35, Marg. und El. Nodammer .25, B. Not 20 Barb. Anna und K. Keinath .75, El. Bernthal .10, B. und M. Nüchterlein, L, und S. Haas, K. Bremer je .25, D.

Fiſcher .10, M.

Dinſe .10, W.

Hörauf, K. Zehnder je .25, Barb. Weiß .50, Anna Haas .25, Maria ‘und Anna Keinath 1.05, Ung, 1.68; von Chr. Gugel geſammelt:

4

$27.04. Durch P. A. Lütkemann, Foreſtville, Wis., von H. Berne hart, E. Vernhart, Heinr. Bernhart, Matth. Brand, Emma Stüber, Cl. Plinske, W. Gemoll je .25, desgleichen von R. Dettmann und Dettmann je .25, von G. Magle u. J. Hafemann je .05. Summa: $2.35. Durch P. J. Horn, Germantown, Jowa, von den jungen Leuten, zweite Sendung, 13.25, dritte Sendung 8,00. Summa: $21.25. Durch P. Kollmorgen von den jungen Leuten der Gemeinde zu Helvetia : Adolph Strah .25, Friedr. Voges .50, Albert u. Tobias Voges, Ada und Louiſe Voges je .25, Dorothea Maack .35, Linchen Kollmorgen .15, Martin Kollmorgen .15, Julchen Kollmorgen .50, Olga Ziermann .50, Albert Göthkte .25. Summa: $3.40. Durch P. C. Bollmann, Farmers Netreat, Jnd., von etl. jungen Leuten: Heinr. Nienhüſer .80, Heinrich Thomas .75, Heinr. Klusmann .60, Heinr. Viep, W. Aufdenkempe je .50, Matth. Meyer .65, Fr. Nienhüſer . chwanholt, Martha Z. je .50. Summa: $5.05. Durch P. C. A. Breiſcher, geſammelt von jungen Leuten in Wauſau, Wis. : M. Graf, A, Weſtphal je 1.00, L. Korb, M. Weſtphal je .75, A. Aſchbrenner, M. Barteld, V. Janke, B. Loppnoiw, A. Garske, M. Varteld, P. Zart, A. Zaſtrow, W. Hühnerfuß, E. Loppnow, T. Jäger,

J. Botter, B. und C. Gugel, A. und M. Herzog,

Y. und A,

- Weiß 10, L. Gößinger, G. Schellhas je 25.

Summa:

2, und J. Vöſel, C. u, St. Nüchterlein je .50, F., L und , L, Nodammer .15, P. Knoll 25, E. Liſt .15, F. Keinath

New Orleans, La., den 11. April 1896.

10

25 a 60 100

Exemplare,

4

I)

6,00

u

9,00 17,00

Die Partie-Preiſe ‘gelten nur dann, wenn alle Exemplare unter Einer Adreſſe verſandt werden können. Entered at the Post Office at St. Louis, Mo., as second-class matter.

iioilaiiriins

Die

40


Nachrichten aus deu Niſſionsgebiet ber “Geimats ‘und des Fins Herausgegeben fiir die Evang. - Lutheriſhe Synodalconferenz von Nordamerika von der Commiſſion für die Negermiffion; redigirt von den Paſtoren C. S.

18. Jahrgang.

O. Hanſer

Juni

Ping

fen,

das leßte der drei hohen Kirchenfeſte, kommt zu uns mit den theuren Verheifungsiworten Chriſti: „Wer mich liebet, der wird mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und tir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.“ Joh. 14, 23. Leſen wir dieſe Worte mit nachdenkendem Geiſte, ſo müſſen wir mit dem Pſalmiſten ausrufen: „Herrliche Dinge werden in dir geprediget, du Stadt Gottes!“ Denn dieſe Worte reden von einer Herrlichkeit und Seligkeit, ſo groß und unbegreiflich, daß ſie nicht zu glauben wären, wenn ſie nicht aus dem Munde der Wahrheit ſelbſt kämen, wenn. ſie niht JEſus geredet hätte, der allein Macht hat, ſelig zu machen und zu verdammen. Denn was ſagt er doch in dieſen Worten? Er beſchreibt Menſchen, die Gott mit der Liebe eines Vaters zu ſeinem Kinde umfaßt und die er ſich auswählt und würdig achtet, ſeine Wohnung zu ſein. Wie, iſt das mögli<h? Die Himmel vermögen ihn nicht zu faſſen, und ein Menſchenherz ſoll ihm groß genug ſein, darin als Die Himmel find nicht “in ſeinem Tempel zu wohnen? rein vor dem allerheiligſten Gott, und wir — das ſündige Menſchenherz nicht zu unrein zu ſeiner Wohnung? Ach, wie iſt das möglich? — Lieber, frage doch nicht bei Gottes Werk: Wie mag ſolches zugehen? Siehe, weniger, als den Grund des Meeres, da cs am tiefſten iſt, vermag die Eintagsfliege, der Menſch, die unendlichen Tiefen des Weſens und Wirkens, der Weisheit und Erkenntnis Gottes zu erforſchen. Nicht den Glanz der irdiſchen Sonne vermag dein Auge zu ertragen; er würde dich blind machen. Ach,

und C. F. W. Sapper.

1896

Aummer

6.

wie ſollte denn dein Geiſt ungeſtraft das Licht des ewigen Gottes zu erforſchen vagen dürfen? — Jſſtt es doch ſhon mehr als genug und überſchwängliche Gnade, daß der unendliche Gott fid) herabläßt, mit dem Staub der Erde, mit uns Menſchen zu reden, und o, Worte zu reden von ewiger Vaterliebe und himmliſcher Seligkeit, die er uns zuwenden will. Denn alſo ſpricht der Sohn Gottes: „Mein Vater wird ihn lieben.“ Wunderbare, wunderſelige Worte: Gott der Vater liebt den Menſchen! Was heißt aber lieben? Etivas theuer und hoch achten, ſeine Freude und ſein Wohlgefallen an etwas haben, jemand alles Gute wünſchen, gönnen und eriveifen, innige Vereinigung mit ihm ſuchen. Siehe, das heißt, der Vater liebt den Menſchen ; er ſchaut mit Augen der Freude und des Wohlgefallens auf ihn als ſein Kind, das ſeinem Herzen fo theuer iſt, daß alle ſeine Eigenſchaften in den Dienſt desſelben treten, ſeine Weisheit verſorgt ihn, ſeine Allmacht beſchüht ihn, ſeine Güte bereitet ihm den Sonnenſchein der Freude in ſeinem Leben, ſeine Wahrheit iſt ſein Licht auf dem gefahrvollen Wege durch dieſe verführeriſche Welt zur ewigen Heimath im Himmel. Seine Engel müſſen ſein Kind auf den Händen tragen, daß es ſeinen Fuß nicht an einen Stein ſtößt. Kurz, wie die Luft den Menſchen, ſo umgibt die ſüße Liebe des unendlichen Gottes den Menſchen und ſucht die innigſte Vereinigung mit ihm. Darum fest der Heiland ſeinen Worten hinzu: „Und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.“ Das iſt der höchſte Eriveis der göttlichen Liebe. So groß iſt ſie, daß ihr nicht genug iſt, dem Menſchen alles Gute, das ſie hat, zu geben, nein, ſie will fid) ihm ſelbſt geben, will fid) mit ihm aufs innigſte vereinigen, in ſeinem


42

Die

Misstons-Tazube.

Herzen wohnen als in einem königlichen Palaſt, als in ihrem Paradies. D welche Herrlichkeit und Seligkeit ift das! Ein Herz, in dem Gott in Gnaden wohnt, ift ja der Himmel auf Erden; in dem muß ja Friede und Freude des Heiligen Geiſtes ſein; da kann niht Sünde, Zorn, Fluch, Tod, Hölle und Verdammnis mehr ſein, ſondern nur Heiligkeit und Gerechtigkeit; nichts muß dem die ewige Seligkeit ſtreitig machen können, den Gott liebt, deſſen Herz der dveieinige Gott des Himmels ſich ſchon hier zur Wohnung erwählt hat. Aber wer find denn die ſeligen Menſchen, denen dieſe theuren,

Verheißungsworte gelten? Der Heiland läßt uns nicht im Ungewiſſen darüber. Er beſchreibt ſie klar und deutlich mit den kürzeſten Worten: „Wer mich liebet und mein Wort wird halten.“ Siche da Menſchen, die hier ſchon ſelig ſind. Es find die Menſchen, die JEſum als ihren Heiland erkannt haben und mit den Armen innigſter Liebe umfangen. Menſchen, denen das’ Cvangelium die ſüße Glaubensbotſchaft iſt, daß der Vater ſie von Ewigkeit geliebt und darum durch ſeines Sohnes Tod und Auferſtehung von ihren Sünden ſelig gemacht hat. Die Apoſtel ſind ſolche ſelige Menſchen, darum ſehen wir, wie ſie am Pfingſten unter herrlichen Wunderzeichen vom Heiligen Geiſte erfüllt und ihre Herzen Gottes Wohnung werden, daß ſie nun mit Einem Munde freudig ausrufen: „Wir find ſchon ſelig.“ Stephanus war ein ſolcher, darum ſchaut er unter den Steinwürfen der Feinde den Himmel offen und die Herrlichkeit Gottes und JEſum zur Rechten ſeines Vaters und ruft fo glaubensfreudig aus: „HErr JEſu, nimm meinen Geiſt auf!“ Lazarus war ein ſolcher, darum ward er von den Engeln getragen in den Schooß der ewigen Vaterliebe im Himmel. Und wenn ich und du, lieber Leſer, JEſum von Herzen lieben und ſein Evangelium glauben, ſo find aud wir ſolche ſelige Pſingſtchriſten. Unſer Herz iſt dann Gottes Wohnhaus. Des Vaters Liebe die Sonne unſers Lebens, des Sohnes Werk unſer ewiges Heil, des Heiligen Geiſtes Troſt unſere Kraft, unſer Sieg hier auf Erden, und dort unſer ewiger Friede, unſere ewige Freude, unſere ewige Seligkeit. Und in dieſer Pfingſtſeligkeit gehen wir, ſo lange wir hier leben, hin und verkündigen durd) Wort und That das theure Miſſionswort: Es ift in keinem andern Heil und kein anderer Name den Menſchen gegeben, darinnen ſie ſollen ſelig werden, denn der Name JEſu Chriſti, gelobet in Ewigkeit. Amen. D. H.

In der Goldſtadt Südafricas. (Zu den drei Bildern in der vorigen Nummer.)

Keine Stadt der ganzen Welt hat ein ſo erſtaunliches Wachöthum gehabt, als Johannesburg, die Goldſtadt Süd-

africa. Vox zehn Jahren, am 12. Februar 1885, reiſte der Berliner Miſſionsdirector D. Wangemann auf fdjauder-

“haſten Wegen über die damals noch öde Stätte; ſteile, zer/Eſſencemit groen: Steinen bededte Hänge ſchienen jedem

Ochſenwagen unüberwindliche Schranken entgegenzuſtellen. Die eben entdedten Goldfelder boten einen kläglichen Anblick dar. Auf dürftigen Wieſen ſtanden die luftigen Zelte oder Grashütten der Goldgräber. Viele von den leßteren verarmten in dieſer Einöde, andere fanden nur gerade genug Gold, um das Leben zu friſten. Selbſt die großen Maſchinen der Goldwäſcherei ſchienen kaum den Betricb zu lohnen. Nichts zeigte auch nur von fern eine glänzende Zukunft an.

An derſelben Stätte ſteht heute die Großſtadt Johannesburg, in deren prachtvolle Straßen und glänzende Paläſte uns die Bilder der vorigen Nummer einen Einbli> gewähren. Johannesburg hat heute über 100,000 Einwohner, darunter

mehr als 40,000 Weiße. Es hat zwei Theater, cinen ſtändigen Circus, eine ſtark beſuchte Vörſe, Kirchen aller Confeſſionen, geräumige Hotels und glänzende Läden, meiſt zweiſtö>ige Häuſer mit koloſſalen Miethspreiſen (drei kleine Zimmer monatlich $250), ſchöne Gärten, überhaupt allen Comfort — einer europäiſchen Großſtadt. Jedoch verleugnet es die africaniſche Eigenart nicht, wie die in langen Reihen aufgefahrenen Ochſenwagen im Vordergrunde unſers Vildes beweiſen. Die Straßen haben zuſammen eine Länge von 17 Meilen und ſind breit und regelmäßig abgejtedt. Der Geſammtiwerth der Häuſer 2c. wird auf 12 Millionen Dollars geſchäßt. Johannesburg iſt der geſchäftliche Mittelpunkt für ganz Südafrica und hat zweifellos noh cine Zukunft vor ſich. Dies fabelhafte Wachsthum verdankt Johannesburg ausfdlieflic) den ausgedehnten Goldfeldern am ſogenannten Witwatersrand. ‘Das Gold findet ſich in Quarzgängen und in dem darüber gelagerten, lo>eren Boden. Angeſtellte Bohrverſuche haben ergeben, daß in ciner Tiefe von nahezu 2500 Fuß noch reiche Goldlager vorhanden ſind. Da die goldhaltigen, vielfach parallel laufenden Niffe einen Kreis oder Ring von wenigſtens zehn deutſchen Meilen Durchmeſſer bilden, fo läßt fic) annehmen, daß dieſelben ſelbſt am Ende des nächſten Jahrhunderts nod) nicht erſchöpft ſein werden. Der Goldertrag ijt geradezu fabelhaft. Jm Jahre 1892 belief fic) die Ausbeute auf 21 Millionen Dollars; im Jahre 1893 ſogar auf 24 und in dieſem Jahre ſoll ſie ſogar auf 38 Millionen Dollars ſteigen. Entſprechend dieſem rieſigen Gewinn, von dem allerdings der Löwenantheil in die Taſchen ciniger jüdiſchen Actiengeſellſchaften fließt, find die Preiſe in Johannesburg faſt unerfdwinglic. Eine Flaſche deutſches Bier koſtet 1 Dollar, ein Glas Weißwein mit Selterswaſſer 50 Cents; der Zoll für 100 Cigarren 4 Dollars 25 Cents. Das kleinſte gebräuchliche Geldſtück iſt das three-pence, 6 Cents. Kupfer- und Ni>kelmünzen ſind überhaupt nicht in Curs; es wird nur mit Silber oder Gold bezahlt. Die Anzichungskraft, welche die Goldſtadt nicht nur auf

die Weißen, ſondern auch auf die Schwarzen ausübt, iſt ſehr groß. Darin beruht die Miſſionsbedeutung der Stadt. Nirgends in ganz Africa könneù ſo ungeheure Maſſen von Heiden mit dem Evangelium bekannt gemacht werden. Aus


Die der Kapcolonie, Siwafiland,

Britiſch - Kaffernland,

aus Transvaal

Natal,

Sululand,

und Betſchuanaland,

von den

Ufern des Limpopo, aus Jnhambane, ja ſelbſt vom Sambeſi her ſtrömen jährlich wenigſtens 50,000 farbige Arbeiter hier zuſammen, und ein ähnlicher Strom geht wieder zurück und führt allerlei Culturbro>ken, aber hier und da auch

Broken

göttlicher Erkenntnis mit fic).

43

Mixstona-Taazbe.

Denn neben den

engliſchen und americaniſhen Miſſionsgeſellſchaften hat auc

die Berliner Miſſion an dieſem wichtigen Verkehrsmittelpunkte ihr Quartier aufge(Bes \hlagen und ihr Neh ausgelvorfen. (Richter: Die ev. Miſſionen.)

bereitungen zur Reiſe, indem Lapsley nah Stanley Pool reiſte, um Waaren einzukaufen, und Sheppard mit Bakubas, die nach Lueba kamen, Bekanntſchaft pflegte. Da ſtarb

Lapsley plößlih, und Sheppard blieb allein, um das Unternehmen auszuführen.

Jm Glauben begab er ſi auf die

Reiſe und nahm nur acht Leute Im erſten Bakuba-Dorfe, das lich empfangen, aber niemand ins Junere zeigen. Dies war

und einen Knaben mit ſic. er erreichte, wurde er fürſtwollte ihm den Weg weiter überall der Fall, wohin er fam, aber er fand immer den

rechten Weg, bis er endlich Bechebing erreichte, das noch 40 engliſche Meilen von der Hauptſtadt entfernt war. Einige - Händler, denen er

Ein Neger als Miſſionar. William

H. Shep-

pard wurde 1865 in Waynesborough in Virginia (America) geboren .und

wuchs auf ivie andere Negerfnaben. Einſtmals ſagte eine

Dame zu ihm: „Jch bitte Gott, daß Er dich zu einem Chriſten mache und dich nach Africa ſende.“

Später trat

er in das theologiſche Seminar zu Tuscaluſa in Alabama, two er drei Jahre unterrichtet wurde. Dann wurde er Paſtor einer Negergemeinde in Atlanta, hatte aber ſo wenig Erfolg, daß der Miſſionsvorſtand ſich ſcheute, ihn als Miſſionar auszuſenden. Er ſelbſt ſtellte dann den Antrag, als Begleiter des Miſſionar Lap3Bli> in das Junere ley mit nad) dem CongoFreiſtaat zu gehen. Sein Antrag wurde angenommen, und 1890 reiſte er mit Lapsley nach Africa und landete in Matadi am Congo-Fluß. 1000 engliſche Meilen von der Küſte entfernt gründeten die beiden Miſſionare eine Station in Lueba und predigten das Evangelium. Hier begegneten ſie cinigen Eingebornen von dem Bakuba-Stamme, welcher unter

dem König Lukenga einen begehrenswerthen Landſtrich weiter im Junern bewohnte. Die belgiſhen Beamten hatten vergeblich geſucht, durd) Geſchenke fic) Eingang bei dem Stamme zu verſchaffen, denn dem Volke war bei Strafe des Todes verboten worden, Ausländern als Führer ins Land zu dienen. Die beiden Miſſionare empfanden aber den Beruf in fic), in died Land zu ziehen, und trafen ihre Vor-

vom leßten Ort aus gefolgt var, eilten ihm hier voraus

und verkündigten in der Hauptſtadt, daß cin Ausländer komme und fic in Bedebing aufhalte. Ju Bechebing weigerten ſich die Leute, Sheppard und ſeinen Leuten Unterkommen zu gewähren, die deshalb Nachts im Walde ſchliefen. Bald kam des Königs Sohn mit 50 Kriegern an, um die Bewohner Bechebings und den Fremden zum Könige zu bringen, damit ſie enthauptet würden. Sheppard verſicherte dem Prinzen in der Bakuba - Sprache, daß er allein zu tadeln ſei. Der Prinz verwunderte ſich, ſeine eigene Sprache aus dem Munde des Fremden zu hören, und daß derſelbe ohne Führer ſo weit gekommen ſei. von Neu - Guinea. Er gebot dem Fremden, zu bleiben, iwo er ivar, bis er ſeinem Vater Bericht erſtattet habe. Die Leute des Orts wurden freigeſprochen und Sheppard wartete drei Tage in Sorge und Gebet. Als der König mit ſeinen Weiſen ſich bericth, kamen ſie darin überein, daß Sheppard der zuleßt verſtorbene König Pay Mcoba ſein müſſe, und daß derſelbe in den Körper des Sheppard gefahren ſei. Jn dieſem Glauben begaben fid) der König Lukenga und ſeine Edlen nad) Bechebing hin und begleiteten Sheppard mit großen Ehren nach der Hauptſtadt. Hier gaben ſie ihm ein Haus, in welchem ev erſt drei Tage lang einſam verweilen mußte. Am vierten Tage wurde er in großer Audienz vom Könige empfangen. Als Sheppard dem Könige verſicherte, daß er nicht der verſtorbene König ſei, lächelte derſelbe nur und

fo waa i Yee s


44

Die

Misstons-Taube.

ſchenkte ihm ein Meſſer, das bereits im Beſiße der lehten ſieben Könige geweſen war. Der König Lukenga war 75 Jahre alt. Sein Nachfolger ijt ſein älteſter Sohn,

beſchloß er, hier ſeine künftige Heimath zu machen. Sein erſter Gedanke war nun, ſeine Eltern zu holen, um mit ihnen zuſammen zu leben. Er reiſte daher wieder zurü>k

welcher in einem eigenen Hauſe wohnt und von niemandem

und betwog ſeine Eltern, in kurzer Zeit mit ihm auf die Juſel

geſchen werden darf, bis er den Thron beſteigt. Vermittelſt Botſchaften gelang es Sheppard, mit dem Thronerben in Verbindung zu treten, und der König ſchenkte ihm Land, Häuſer und Vieh, und geſtattete ihm, unter ſeinem Volke zu arbeiten. Das Volk iſt in der Civiliſation weiter als irgend ein Volk Funer-Africas. Sheppard erhielt Erlaubnis, wieder abzureiſen, nachdem er das Verſprechen gegeben hatte, innerhalb zivölf Monaten wiederzukommen. Auf ſeiner

Ponape zurückzukehren. Während ſie ſich auf der Reiſe befanden, wurde der Mutter ein Knabe geboren. Voll fröhlicher Hoſfnung einer neuen ſhönen Heimath landeten fie auf der Jnſel. Aber welche bittere Enttäuſchungen erwarteten ſie! Die Einge-

a?

borenen lebten nod) im Heidenthum; die Miſſionare hatten erſt vor einiger Zeit angefangen, das Evangelium zu predigen, noch verhältnismäßig wenige Leute Hatten es ange-

aus Neuſeeland. Vor einigen Jahren \chiffte ſich ein kräftiger junger Eingeborener der Jnſel Gilbert an Bord cines Schiffes ein, deſſen Neiſeziel ihm unbekannt war. Nach einer Fahrt von : etlichen Tagen erreichte er die Jnſel Ponape, wo er viele ſeiner Landsleute fand. Da ihm die Einwohner gefielen,

02 a 0A

Gottes Wunderwege in einer Miſſionsgeſhihte

nommen. Eins der ſchlimmſten Laſter unter den Jnſelbewohnern war die Trunkenheit mit ihren böſen Folgen. Die Leute lebten in ſtetem Streit. Doch ſchienen ſie einen beſonderen Haß auf den jungen Mann zu haben, der ſeine Eltern mit fic) gebracht hatte, um bei ihnen zu wohnen. Sie beſchloſſen daher, ihn zu ermorden. Sie lo>ten ihn von zu Hauſe weg und tödteten ihn heimlih. Dieſe cine Mordthat genügte ihnen aber nod) nidt. Sie wollten nun aud) die Eltern aus dem Wege haben. Sie fingen daher einen Streit an. Während desfelben entfiel der kleine Knabe den Händen der Mutter. Eine angeſehene Frau unter den Heiden bemerkte dies, hob das Kind auf und hielt es einige Zeit verborgen. Vater und Mutter aber wurden in dem Streite getödtet. Unter den Einwohnern der Snjfel war es Sitte, daß dex

a

Heimreiſe beſuchte er London, hielt da Vorträge und wurde zum Mitglied der königlich-geographiſchen Geſellſchaft gemacht. Ju Virginia wurde der Neger-Miſſionar mit großem Enthuſiasmus empfangen. (Nach Missionary Record.)

E

Miffionsftation der Londoner Geſellſchaft in Neu- Guinea.

Oe

Port Mowsby,


Die

Misstona-Taube.

Sohn eines ermordeten Vaters den Mörder wenn möglich wieder ermorde. Die Mörder ſuchten daher den Sohn auch umzubringen, damit er nicht, wenn er heranwachſe, den Tod ſeines Vaters an ihnen räche. Aber er wurde ſo gut verborgen gehalten, daß er am Leben erhalten wurde. Später kam dieſer Knabe unter die Leitung des Miſſionars Sterges, bei welchem er das Leſen lernte, in Gottes Wort unterrichtet ivurde und zum Glauben an ſeinen Heiland kam. Von allen bibliſchen Geſchichten machte die Geſchichte des Moſes den tiefften Eindru> auf ſein Herz. Er fand eine gewiſſe Aehnlichkeit zwiſchen ſeiner Jugend und der des Moſes. Er ſprach auch oft den Wunſch aus, wie Moſes ſeinen heidniſchen

=>;

45

werden ſollte, dachten alle Miſſionare an niemand, als an unſern Moſes, der ſich ſchon in den vier erſten Jahren ſeiner Miſſionswirkſamkeit dur ſo herrliche Geiſtesgaben und ſolche erfolgreiche Arbeit ausgezeichnet hatte. Moſes folgte

auch dieſem Rufe.

Glaubensfreudig trat er unter die greu-

lichen Cannibalen, welche dieſe Jnſel nod) bewohnten, und durfte ſich durch den Gnadenbeiſtand ſeines Heilandes als einen reten neuteſtamentlichen Moſes erweiſen. Denn er

führte dieſe tiefgeſunkenen Heiden aus der entſetzlichen Sclaveret des hölliſchen Pharao, des Teufels, zur ſeligen Freiheit der Kinder Gottes. Er ſteht noch heute dort in geſegneter Wirkſamkeit. Die

Uf gil

Das dHriftlige Pfahldorf Tupuſelei in Neu- Guinea.

Landsleuten ein Befreier aus der Knechtſchaft des Teufels werden zu können. So trat er denn in die Miſſionsſchule auf Ponape ein, wo die Eingebornen der Jnſel zu Lehrern und Predigern ausgebildet werden. Nachdem er dies Seminar zur Zufriedenheit abſolvirt hatte und ins Predigtamt eingeführt war, wurde er mit ſeiner Frau im Jahre 1876 nach der Snfel Etal in der Mortlo> Gruppe geſandt. Hier arbeitete er zivei Jahre und durfte in dieſer Zeit durch die Predigt des Evangeliums aus den Heiden eine Gemeinde von 86 Gliedern ſammeln. Hierauf wurde er nah einer neuen Station auf der Inſel Noma verfest, die nur von Heiden bewohnt wurde, und ſchon nach einem Jahre hatte er 57 Heiden zu Chriſto bekehrt. Jm folgenden Jahre ſollte eine neue Miſſion auf Bei der Frage, wer hingeſandt “Ru begonnen werden.

ganze Ynfel wurde durch ihn chriſtianiſirt. So war denn die Wahl ſeines Namens bei ſeiner Taufe wie ein göttliches Vorzeichen ſeines reichgeſegneten Lebensberufes. Ar. H.

Guſſam Begum, eine lieblidie Fru<t der Miſſion in Oſtindien. 2 Am 7. December 1890 wurde in Benares die Muhammedanerin Gulſam Begum getauft, welche ihre hier folgende ‘Lebensgeſchichte ſelbſt niedergeſchrieben hat. „Mein Vater war ein ſehr gelehrter Mann und lebte in Kaſhmir. Als er hörte, daß der König von Audh ein großer

Gönner der Künſte und Wiſſenſchaften war, begab er fic) an ſeinen Hof nach La>nau, wo er ſehr gute Aufnahme fand


46

Die

Mission=x-Tauke,

und vom König hoch geehrt wurde. Derſelbe gab ihm die Schweſter der Königin zur Gemahlin, und dieſe wurde meine Mutter. Meine Eltern hatten drei Kinder. Bald nach der Geburt des jüngſten ſtarb mein Vater und zwei Jahre ſpäter meine Mutter. Meine Schweſter und id) wurden zu dem Vater unſerer Mutter gebracht, welcher mid) mit dem Fahſöldar (ein vornehmer Beamter) von Audh verheirathete. Mein Mann behandelte mich ſehr freundlih und war ſtolz auf mid. Jch machte viele Reiſen mit ihm in die NordweſtProvinzen Judiens, und namentlid) im Königreich Audh. Wir lernten überall Engländer kennen, die in den verſchiedeyen Städten und Stationen wohnten, aber niemals hörte id) JEſum Chriſtum nennen, oder irgend cine Andeutung vom Chriſtenthum. Endlich nad) mehreren Jahren zogen wir nah Gorakpur und dort machte ih die Bekanntſchaft einer eingebornen Chriſtin, einer vornehmen Wittwe, welche mir ſehr gefiel. . Wir befreundeten uns und ſie zeigte mir allerhand Handarbei-

könne. Dennoch -erfubren ſie von meinem Wunſche und meiner Abſicht, und am Abend vor der feſtgeſeßten Taufe erreichten ſie auf mir verivunderlide Weiſe, mich in ihrem Kreiſe einzuſchließen und mich gewiſſermaßen zur Gefangenen zu machen.

Aber der HErr erlöſte mich aus der Hand

meiner Feinde, und durch das energiſche ſchnelle Eingreifen der Miſſionare wurde ich befreit — alsbald getauft, und darf ihm nun dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit alle Tage meines Lebens.“ So weit geht Gulſam Vegums Bericht. Eine der Miſſionarinnen ſchreibt nod) von ihr: „Wir haben oft ſchivere Geduldsſchulen mit den Bekehrten durch-

zumachen, welche auch bei aufrichtiger Umkehr doch noch mit alten Gewohnheiten des Unglaubens und Aberglaubens zu thun haben. Aber wir dürfen uns auch an einzelnen Ausnahmen freuen. Zu

denen gehört unſere liebe Gulſam Bez gum, deren Chriſtenleben ein ungewöhnlich feſtes, harmoniſches ijt, und

eineſtumme Predigt

ten, aber vor allen

für

Dingen erzählte ſie mir ſehr viel von der chriſtlichen Re-

Sie liebt ihre Bibel über alles, und benußt jeden freien

ligion,

Augenbli>,

und

ich

fonnte niht genug von den Geſchich-

leſen.

viele

andere.

ſie

zu

Sie hat mit

den andern Frauen

in unſern Schulen, JEſu hören. Da neben den täglichen, ſtarb mein Gatte allgemeinen Bibelund ich ging zu ſeiund Gebetsftunden, Mount Owen Stanley in Neu- Guinea. nen BVerivandten, noch Privat - Verdie in Benares wohnten, und bei denen ih neun Jahre blieb. einigungen zu Gebet und Leſen des Wortes Gottes. Wenn Von einigen Bekannten in Benares hörte ih, daß Miſſio- id) mit ihr verkehre, möchte ih immer in die Worte St. Pauli narinnen Beſuche machten, und ſprach den Wunſch aus, eine ausbrechen : Du biſt meine Freude und meine Krone. Es ijt zu ſehen. Als mich cine aufſuchte, theilte ih ihr mit, daß Gulſam Begums Freude, daß nah und nach mehrere. ihrer id) gut unterrichtet ſei und leſen könne, aber ih wünſchte die Rerivandten den chriſtlichen Unterricht begehrten und getauft Bibel kennen zu lernen. Wie wurde mir da nad) und nah worden ſind. Andrerſeits- haben ihre Feinde niht Ruhe gedie tiefe Unwiſſenheit klar, in welcher ih mid) befand, und habt, und an Anklagen und Verfolgungen es nicht fehlen wie ſchwer fiel mir mein völlig gleihgültiges Verhältnis laſſen. Doch hat dies ihre Treue und ihren Ernſt nur vergegen Gott auf die Seele! Wenn ih nun vollends die mehrt und ſie immer näher. in die Gemeinſchaft mit ihrem Lehren der Bibel mit denen des Koran verglich, fo érſchrak Erlöſer gebracht. Sie ift eine der beſten Gehülfinnen, die id) über die Finſternis, in welcher ich bis jest gelebt. Mehr wir haben.“ (Allg. Miſſ.-Zeitſchrift.) und mehr wurde es licht in mir; ih erkannte in JEſu Chriſto den eingebornen Sohn Gottes und den Heiland der ten aus dem Leben

Welt, den Heiland und Retter der Sünder.

Nach manchem

Kampf wurde mir klar, daß die Erkenntnis des Heils auch zum Bekenntnis des Heilandes JEſu Chriſti führen müſſe.

Ih beſprach mid) darüber mit den Miſſionaren.

Sch

wünſchte die Taufe fo {nell wie mögli zu empfangen,

“damit id) von den Verwandten nicht abgehalten werden

Never die Heidenmiſſion des Generalconcils

berichtet das Organ desſelben, „Der Miſſionsbote““, Folgendes: Jn den zwei Jahren 1894 und 1895 beliefen ſich die Einnahmen dieſer Miſſion auf $40,783.61. Die Ausgaben in derſelben Beit tvaren $37,333.99. Das ergibt eine Mehreinnahme gegen 1892 und 1893 von $7927.09 und


Die

47

Missions -Taube.

eine Mehrausgabe von $6489.69. — Die diesjährige Abrechnung der Kaſſe des „Miſſionsboten“ weiſt aus, daß ſich

zutheilen, daß Paſtor Meyer nicht mehr in unſerm Miſſionsdienſt ſteht, noh als unſer Glaubensbruder anzuſehen iſt.

die Einnahmen auf $4272.00, die Ausgaben auf $2868.08 beliefen, ſih alſo cin Ueberſhuß von $1403.92 ergibt,

Möge ihn Gott in Gnaden wieder zur Wahrheit zurückführen ! Die Verſorgung ſeiner Stationen haben die dortigen Miſ-

welche Summe an die allgemeine Miſſionskaſſe überführt worden iſt. Jn der Miſſion, die im Telugu-Land in Oſtindien geführt wird, arbeiten 8 Miſſionare, 8 Miſſionsfrauen, 3 Senana-Schweſtern, 2 cingeborne Paſtoren, 4 Evange-

ſionare ſofort übernommen.

liſten, 2 Katecheten,

137 Lehrer;

zuſammen

164 Arbeiter.

Die Zahl der Hauplſtationen ijt 7, Dörfer, in denen Schulen ſind, 102; in denen das Evangelium gepredigt tvird, 191. Vom 1. Januar 1895 bis zum 30. Juni desfelben Jahres wurden 124 Erwachſene und 150 Kinder getauft, 15 confirmirt, das Abendmahl empfingen 1763 Perſonen. Die ganze Zahl der Chriſten beträgt 4484, der Kinder in Schulen 1893. Zunahme der Chriſten 727, der Schulkinder 284. Jun Bezug auf die Verbreitung des „Miſſionsboten“ macht die Redaction desſelben cinen guten Vorſchlag. Mit der nächſten Nummer — Januar 1896— beginnt ein neuer Jahrgang. Sonntagsſchulen könnten leicht 25, 50, 100 und mehr Exemplare aus ihrer Kaſſe bezahlen und das Vlatt an ihre älteren Schüler frei vertheilen. Das iſt auch Miſſionsarbeit für den

HErrn.

Dieſen Vorſchlag möchten wir auch für un-

ſere „Miſſions-Taube“ empfehlen, deren beſſere Verbreitung wir auch um der Einnahme willen in unſerer Negermiſſions-Kaſſe dringend genug wünſchen. Noch eine erfreuliche Mittheilung macht das Blatt, die wir unſern Leſern mit Freuden berichten: „Vor einiger Zeit übergab ein Herr unſerm Miſſionar Dr. Schmidt die Summe von $8000 zum Geſchenk, mit der Weiſung, damit eine Miſſionskirche zum Gedächtnis an ſeine ſelig entſchlafene Gattin zu errichten und den Reſt des Geldes zur Unterhaltung der Kirche und zur Unterſtühung armer cingeborner Chriſten anzulegen.“ Ein beſſeres Denkmal wahrer Liebe konnte der Mann nicht ſchen! Möge er manche Nachahmer finden! D. H.

Miffionsmadrvidten,

Herr Miſſionar A. Burgdorf iſt durd) Gottes Gnade von ſeinem ſchweren Nervenleiden ſo weit wieder hergeſtellt, daß er wieder in Arbeit treten kann. Er wird in Atlanta, der Hauptſtadt von Georgia, Miſſionsarbeit beginnen. Die Stadt iſt auf Hügeln gelegen, hat ein überaus geſundes Klima und über 45,000 Neger, die größte ſchwarze Bevölkerung irgend einer Stadt im Süden. Möge Gott ſeine Geſundheit immer mehr ſtärken und ihn ivie in New Orleans zu reichem Segen in dieſem neuen Arbeitsfelde ſehen! Mit dem Bau der Mount Zionskirche in New Orleans wird, will's Gott, in nächſter Zeit begonnen werden. Die bisher von Jünglingen und Jungfrauen eingegangenen Gelder betragen etiva $2000. Der treue Gott und Heiland überſchütte die theuren Geber für ihre große Hülfe bei dieſem Nothbau mit ſeinem reiſten Segen an Leib und Seele! Was hätten wir ohne ihre Liebe thun können? Müſſen wir doch bekennen und klagen, daß die Beiträge zur Führung dieſer unſerer Miſſion in Folge der Nothlage unſers Landes ſo ſpärlich eingehen, daß wir die laufenden Auslagen nicht beſtreiten und unſere Miſſionare oft erſt nad Wochen ihren Gehalt bekommen können. Möchten doch unſere Miſſionsfreunde unſerer Arbeit mit etwas reicheren Gaben gedenken! Wir bitten recht herzlich darum. Es kann bei den ‘armen Negern nur dann Pfingſten werden, wenn wir uns als rete Pfingſtchriſten aud) in Unterſtüßung dieſer Miſſion erweiſen. Gott verleihe uns allen hiezu ſeinen Heiligen Geiſt! — Bei dieſer Gelegenheit aber darf wohl auch darauf hingewieſen werden, daß, wenn nur die Subſcriptionsgelder für die „Miſſions-Taube“ und den ‘Pioncer’? gewiſſenhaft cinbezahlt würden, wir all une ſerer Noth und Sorge überhoben wären. Denn für beide

Blätter ſtehen jest $3000.00 aus.

Mögen uns unſere

lieben Leſer dieſe Erinnerung nicht übel nehmen! Die Noth drängt uns dazu. Und möge unſere Vitte um baldige Einſendung dieſer Gelder keine Fehlbitte werden! : C. §. Otto Hanſer.

A. Aus unſerer Negermiſſiou

B. Aus der Heidemvelt:

haben wir diesmal unſern lieben Leſern eine überaus traurige und fdymerglide Nachricht mitzutheilen. Miſſionar F. Hermann Meyer in Salisbury, N. C., hat nämlich der Commiſſion ſeine Reſignation eingeſandt, weil er die lutheriſche Lehre von der Taufe für falſch, aber die falſche Lehre der Wiedertäufer (Baptiſten) für die allein richtige halte und in Bälde dieſer Secte ſih anzuſchließen gedenke. Da alle Bemühungen unſerer Miſſionare Bakke und Schmidt, ihn von dem Jrrthum ſeines Weges zu bekehren, ſich als ganz fruchtlos erwieſen, ſah fic) die Commiſſion genöthigt, ſeine Reſignation anzunehmen und hiedurch öffentlich mit-

Biſchof Wilſon berichtet, daß das Evangelium unter den Jnſulanern Melaneſiens von Jahr zu Jahr Fortſchritte macht. Sein Miſſionsgebiet ergab für Anfang 1895, aus[eblieBlid) der Norfolk-Jnſel, 8929 Chriſten, 12,183 Katedumenen, 122 Schulen und 381 eingeborne Lehrer. Einzelne Snfeln können als völlig chriſtianiſirt gelten, fo die Florida-Jnſeln, Moto, Motolawe und Rowa. Auf der deutſchen Galomonginjel Yſabel hat das Südende 9 Stationen mit 12,000 Chriſten und einen ganz chriſtlichen Charakter, Noch weitere 1500 Eingeborne ſtehen im Unterricht,


48

Die Auch der Presbyterianermiffion

Missions -Tauke.

in den Neuhebriden

proviſoriſchen Leitung der Miſſion betraut.

Miſſions-

ſteht wieder ein cigencd Miſſions\chiff, der Dampfer ““Day-

director Harms

spring??, zur Verfügung. Die Presbyterianer von Victoria ließen ihn auf eigene Koſten in Schottland bauen. Samoa hat nod) immer keine Ruhe vor Bürgerkriegen, worunter ſowohl die Londoner als auch die Wesleyaniſche Miſſion leiden. Trogdem hat die Londoner Miſſion $2823 für die Miſſion in Samoa geſammelt. Auf den nördlichen Gilbert - Jnſelu, wo die Boſtoner Miſſion arbeitet, ijt die Zahl der Kirchglieder von 2750 im Jahre 1893 in zwei Jahren auf 1701 geſunken. Die Zahl der Eingebornen, welche ſich zur Miſſion halten, wird jedoch auf 10,000 geſchäßt. China. Jn Miſſionskreiſen wird die Hoffnung immer mehr vorherrſchend, daß „für China eine neue Zeit angebrochen ijt”, und „daß wir am Vorabende wunderbarer Entwid>clungen des Landes ſtehen“. Man gelangt immer mehr zu der Ueberzeugung, daß die vorgekommenen Verfolgungen und ſelbſt Ermordungen der Miſſionare nur Ausbrüche des bittern Haſſes gegen die Fremden waren, und nicht eigentlih Haß gegen das Chriſtenthum, und daß in vielen Fällen die Beamten die Anſtifter des Aufruhrs waren. China wird ſeine Thüren den Fremden öffnen müſſen. Viele Telegraphendrähte ſind bereits in aller Stille geſpannt, und bald werden Eiſenbahnzüge das Land durchbrauſen. Troß aller ungünſtigen Verhältniſſe der leßten Jahre hat die Miſſion bedeutende Fortſchritte gemacht. Die Kirchenmiſſion vermehrte ſi in einem Jahre um 2354, nämlich von 12,842 auf 15,196; die Londoner in zwei Jahren um 1198, nämlich von 7652 auf 8850. Jn den weſtlichen Provinzen find in der lebten Zeit viel neue Stationen angelegt und die älteren Miſſionen bedeutend verſtärkt. Auch durch die ärztlihe Miſſion in den Miſſionshospitälern werden Viele gewonnen. Sn einigen. Gegenden fangen die Gemeinden an, ſich ſelbſt zu unterhalten und ihre Prediger ſelbſt zu verſorgen. Jn andern Gegenden ſind die Chriſten mehr lau und träge und kommen manche grobe Sündenfälle vor, vie das ja leider auch oft in alten Chriſtengemeinden der Fall iſt. Jm Norden des Landes find kürzlich viele „Erwe>ungen““ vorgekommen, wobei freilid) auch viel ungeſundes, ſhwärmeriſches Weſen mit unterläuft. - Aber auch Veiſpiele eines ernſten Chriſtenthums ſind nicht ſelten. Ein chineſiſcher Chriſt wurde von cinem reichen Heiden hart gedrängt, ihm ſeine hübſche Tochter zur Frau zu geben, und bot ihm große Summen. Der Mann aber lehnte alle Anerbietungen ab. Lieber wollte er, daß ſeine Tochter auf der Stelle ftiirbe und in den Himmel käme, als daß fie einen Heiden heirathe. Bald darauf gab er ſie einem armen jungen Chriſten zur Frau, von dem er keinen Cent erhielt.

abſichtigt, in einiger Zeit nah Africa zu gehen, um dort einige Jahre die Miſſion, welche durch die kriegeriſchen und politiſchen Verividlungen in einer ſchwierigen Lage ift, an

Africa.

Die Hermannsburger Miſſion unter den

Betſchuanen

in Africa hat durch den kurzen Krieg in

Transvaal viel gelitten.

Auch iſt der directe Leiter der-

ſelben, Propſt Penzhorn in Garon, Transvaal, am 30.

November geſtorben und der Miſſionar Jordt mit der

aus Hermannsburg in Deutſchland „be-

Ort und Stelle ſelber zu leiten, um die Verwaltung und das

Rechnungstweſen der Miſſion in die Hand zu nehmen und die großen Stationen auch im Aeußerlichen ergiebiger fiir die Miſſion zu geſtalten“. Milde Gaben für die Negerniſſion: Durch Kaſſirer H. F. Delſchläger, Leavenworth, Kanſ. $23.50. Durch Kaſſirer C. A. Kampe, Fort Wayne, Snd., 11.25. Durch Kaſſirer C. Spilman, Baltimore, Md., 21.20. Durch Miſſionar F. §. Lankenau,

New

Orleans, La.,

von

ſeiner Negergemeinde

10,00,

MEM Naſirer H. Bartling, Addiſon, SIL, 10.75. Von M. K. in M., Wis., 1.00. Summa: $77.70. 2 Für die Mount Zion-Kirde in New Orleans: Durch Kaſſirer H. F. Oelſchläger, Leavenworth, Kanſ., 50.96. Durch Kafe ſirer C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 34.35. Durch Kaſſirer C. Spilman, Valtimore, Md., 14.45. Durch Kaſſirer H. Bartling, Addiſon, SIL, 111.95. Durch Kaſſirer Theo. H. Menk, St. Paul, Minn., 95.55. Durch Kaſſirer H. H. Meyer, St. Louis, Mo., 21.40. Summa: $328.66. Für die Kapelle in Greensboro: Durch Kaſſirer H. F. Deljchlager, Leavenworth, Kanſ., 7.00. Durch Friedrich Scheuermann von Frau Welzel, Buſfalo, N. Y., 1.50. Von W. P. Jahnke, Wisdom, Montana, 2.00. Durch Paſt. W. F. Nittamel, Falls City, Nebr., von Wittwe Johanna Weick 2.00. Durch Kaſſirer C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 3.30. Durch Kaſſirer C. Spilman,

E

Valtimore, Md., 11.50. Durch Kaſſirer H. Vartling, Addiſon, Jll., 2.50. Summa: $29.80. St. Louis, Mo., 22. Mai 1896. A. C. Burgdorf, Kaſſirer. Mit innigem Dank für die Mt. Zions-Kirche erhalten: Durch Paſt. C. Zollmann aus Farmers Retreat, Jud., von Heinrich Thomas jun. $ .25, von ciner Tochter des Matth. Meyer .20; durch Herrn Paſt. M. Leimer aus Beemer, Nebr., von M. u. E. Schwarß 1.00, von O. Brodmann .25, L. und O. Ott .50, H. N. und M. Schierloh .50, L. Brodmann .50, M. Schmidt .25, C. und L. Stark 50, H. Feuerherm und Brüder .50, zuſammen $4.00.

| |

C. J. O. Hanſer.

Erhalten Orleans,

für die Mount Zions-Negerkirche

La.:

Durch

Paſt. Succop

in Chicago

in New

von Pauline

Mäde, Frieda Demien, Hulda Harks, Louiſe Meyer, Wlivine Meyer,

Alf. Duſing,

Johanna

Peters,

Alma

Wakendorf,

Emma

Thiele,

Guſtav Abel u. Eliſabeth Gnadt je 1.00, Auguſte Ochlke 1.50, Jda

Wegner 1.00, Chriſtine Walter 1.55, Fried. Franke 3.00, Adolphine Seefurth u. Auguſte Seefurth je .75, Helena Hedder, Maria Kloß,

Ida Waldt, Martha Lambs,

Auguſte Loßmann, Anna Heyer, Martha

rüggert, Louiſe Kanies, Ernſt Peters, Louiſe Wiedbuſch, Auguſte Wiedbuſch, Maria Prüſer, Ella Koop, Roſa Meyer, Auna Thies u.

Rud. Hulke je. .50, Mathilde Selle, Wilhelmine Heyer, Anna Düſing, Minna Weith, Minna Ladwig, Minna Pelz, Emma Waller, Emma Schulz, Noſa Heiden, Auguſte Plümmer, Lizzie Thoms, Mathilde Kaßke, Emilie Dördel, Louiſe Schröder, Vertha Brejemann,

Emma

Schröer, Louis Giefece, Heinrich Hardtke, Wilhelm Hardtke, Wilhelmine Hardtke u. Auguſte Hardtke je .25.

Addiſon, Jll., den 8. Mai 1896.

(S. $32.80.)

H. Bartling, Kaſſirer.

Für arme Negerkinder in Concord zur Anſchaſfung von Schuhzeug habe ich von den Herren W. Telgmann, Strasburg, Jll., $5.00 und F. W. Tönies 1.00 erhalten. Herzlichen Dank! N. J. Bakke. Die ,,Miffionss Taube’ erſcheint cinmal monatli<h. Jahr in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender:

2 Sem

10 95 60

Exemplare ids, y,

100

Der Preis filr cin

Be

N 5.00 9.00

17.00

Die Partie-Preiſe gelten nur dann, wenn alle Exemplare unter Einer Adreſſe verſandt werden können.

Entered at the Post Ofice at St, Louis, Mo., as second-class matter.

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Herausgegeben für die Evang. - Lutheriſhe Synodalconferenz vou Nordamerika von der Commiſſion für die Negermiſſion; redigirt von den Paſtoren C. J. O. Hanſer und C. F. W. Sapper.

Die große Londoner Miſſionsgeſellſchaft feiert im September dieſes Jahres ihr 100jähriges Jubiläum. Sie blidt auf eine lange und ruhmreiche Geſchichte zurü>. Männer wie John Williams, Nobert Moffat und David Livingſtone ſind ihre Miſſionare geweſen. Die Chriſtianiſirung großer Jnſelgruppen im Stillen Ocean, die Bekehrung der HowaNation auf Madagascar ſind Theile des reichen Segens, mit dem Gottes Barmherzigkeit ihre Arbeiten gekrönt hat. Wir wollen unſere Augen auf ein abgelegenes, weniger bekanntes, aber hoch intereſſantes Gebiet der Londoner Miſſion richten, nach Neu-Guinea; es ift dies eins ihrer neueren, aber reid) geſegneten Arbeitsfelder, ein vielverſprechendes Seitenſtück zu den noch in den Anfängen ſtehenden deutſchen Miſſionen in Kaiſer-Wilhelms-Land. Es war in den leßten Tagen des Juni 1871; dunkle Wolkenmaſſen lagerten fid) über Neu - Guineas Geſtaden, flüchtige Sonnenbli>e wechſelten mit heftigen Regenſchauern ; dumpfe, ſchwüle Fieberluft laſtete niederdrü>kend auf dem Waſſer. Da kreuzte im Mündungsgebiet des Flyfluſſes ein Kauffahrteiſchiff; es trug an Bord zwei Londoner Miſſionare, Farlane und Murray, und acht braune chriſtliche Südſeelehrer mit ihren Weibern. Sie ſollten an dieſer Küſte eine neue Miſſion eröffnen. Vergeblich ſtrengten ſie ihre Augen *) Die freundlichen Leſer ſind gebeten, das Fehlen einer kurzen Vetrachtung und ſonſtige Mängel dieſer Nummer wegen plößlichen ſchweren Erkrankens des Redacteurs zu entſchuldigen. D. R.

RE

an, in das verborgene, unbekannte Junere des Landes cinen Bli> zu werfen. Jn ebenſo tiefes Dunkel gehüllt lag die Zukunft vor ihnen. Bange Ahnungen ſtiegen in ihren Herzen auf. Nur zu viel hatten ſie von dem blutdürſtigen Character der Kannibalen des Landes und von dem tödtlichen Malariafieber gehört. Trobdem gingen ſie mit getroſtem Gottvertrauen an das ihnen befohlene Werk. Es war dazu ein eigenartiger Plan entworfen. Da das Klima Neu-Guineas als für Europäer unzuträglich galt, ſo ſollte verſucht werden,

die zu gründenden Stationen mit braunen, chriſtlichen Lehrern von andern Südſeeinſeln zu beſeßen. Man hoffte, dieſe von Kind auf an das heiße Klima gewöhnten Eingebornen würden das Klima Neu-Guineas cher ertragen. Die europäiſchen Miſſionare ſollten nur alljährlich Viſitationsreiſen nach den einzelnen Stationen unternehmen, dabei überall nach dem Rechten ſehen und die Lehrer beauffidtigen. Die Miſſionare landeten zunächſt bei der kleinen Darnley-Juſel (nordöſtlih von der Torresſtraße). Die Bucht, in welcher fie Anker warfen, führte den ſ{limmen Namen „Verrathsbucht“. Unlängſt war hier die geſammte Mannſchaft eines Schiffes von den Eingebornen hinterliſtig ermordet \vorden. Hier war alſo äußerſte Vorſicht geboten. Die Miſſionare ſuchten daher in behutſamer Weiſe mit den ſcheuen, mißtrauiſchen Leuten Verkehr anzuknüpfen, indem ſie dieſelben durch freundliches Weſen und kleine Geſchenke von ihren friedlichen Abſichten überzeugten. Die Eingebornen legten allmählih die Scheu ab und beſuchten das Schiff, die Miſſionare und Lehrer das Dorf; ſo wurde der Grund zu gegenſeitigem Vertrauen yelegt. Nach einigen Tagen konnte man es dann wagen, hier zivei braune Lehrer

i

Nach P. Richter, „Ev. Miſſionen“.®)

Aumumer 7.

OEZ

von Engliſ<h-Neu-Guinea.

1896.

_

oar nae

Auter den Kannibalen

Suli

tian

18. Jahrgang.


50

Die

Missions-Taube.

mit ihren Frauen zurü>zulaſſen, welhe die Eingebornen freundlich zu behandeln und zu beſhüßen verſprachen. Den Frauen der beiden Lehrer war doch recht bange zu Muthe. Als ihre Kiſten und Kaſten — groß tvar ja ihre Ausſtattung nicht! — in die ihnen überwieſene Grashütte gebracht und ſie nun dort allein gelaſſen waren, fing die eine von ihnen bitterlid) zu weinen an und klagte: „Ach, daß wir auf unſerer Jnſel Lifu geblieben wären, unſerer theuren Heimath, wo wir fo gliidlid) waren! Nun find wir hier einſam und verlaſſen inmitten dieſer blutdürſtigen Heiden; fie werden uns gewiß ermorden und auffreſſen.“ Jhr Gatte aber ſuchte ihr Troſt und Muth zuzuſprechen und wies ſie darauf hin, daß ſie ja nicht hierher gekommen ſeien, um irdiſche Güter, Perlen, Muſcheln und dergleichen zu geivinnen, ſondern um den Heiden das Evangelium zu predigen. Wenn es Gottes Wille ſei, daß ſie ermordet würden, ſo wollten ſie an den Heiland denken, welcher um unſertwillen einen nod) viel bittereren Tod erlitten hätte. Nachdem die beiden englifden Miſſionare die Zurückbleibenden noch einmal getröſtet, mit ihnen zuſammen gebetet und fie dem Schutze des allmächtigen Gottes befohlen hatten, mußte geſchieden ſein. Es galt noch einige weitere Stationen anzulegen. Zunächſt wurde das Jnſelhen Tauan geeignet befunden; dort wurden vier Lehrer zurückgelaſſen, zivei für Tauan ſelbſt, zivei für das gegenüberliegende Feſtland. Noch ſuchte man nach einem weiteren Plage, auf dem das vierte und lette Lehrerpaar ftationirt werden könnte; da fam plöglih ein Boot und brachte die Schre>enskunde, auf Tauan ſeien Unruhen ausgebrochen, zwei von den dortigen Lehrern ſeien entflohen, die andern beiden vorausſichtlih erſhlagen. Eine gedrückte Stimmung ſenkte fic) auf aller Herzen; fingen die trüben Ahnungen ſchon fo bald an in Erfüllung zu gehen? Spät am Abend ging Farlane nod) mit wehmüthigen Gedanken auf dem Dec des Schiffes auf und ab, er konnte ſo bald die Nuhe nicht wieder finden. Da trat ciner der nod) übrigen braunen Lehrer zu ihm und fprad): „Lehrer, wir haben geſchen, wie ſehr dich die böſe Botſchaft heute niedergeſchlagen hat, und ſind mit uns zu Rathe gegangen, haben uns auch im Gebet fleißig mit Gott beſprochen, nun ſteht unſer Entſchluß feſt. Wir wollen nad Tauan gehen und an die Stelle der Entflohenen treten; oder find die beiden andern erſchlagen, fo wollen wir ihren Plas

einnehmen.“ Welch ein Heldenmuth!- und das waren arme, verachtete braune Leute, vielleicht ſelbſt noch niht lange zum Chriſtenthum bekehrt! Zum Glü> erwies fic) jene Trauerfunde als übertrieben. Die Tauanleute waren zwar damit umgegangen, die Lehrer zu ermorden, hatten fid) aber doh ‘wieder beruhigt und ihr böſes Vorhaben aufgegeben.

So wurden vier Stationen angelegt und mit je zwei

Lehrern befest.

ae

Miſſionar Murray nahm ſeinen Wohnſiß

auf der benahbarten Nordſpiße von Auſtralien am Kap

York, um von hier aus das Werk zu überwachen und zu

leiten.

Miſſionar Farlane führte unterdeſſen eine neue,

liche Schaar Lehrer von den chriſtlichen Südſeeinſeln

herbei, mit denen in den folgenden Fahren das Arbeitsfeld bedeutend erweitert wurde. Die weſtliche Küſte des Papuagolfes mit dem vielarmigen Mündungsdelta des Flyfluſſes iſt flac) und ſumpfig und darum in beſonderem Maße ein Fieberherd. Man hoffte, an der öſtlichen Küſte des Golfes geſundere Plage zu finden; ſo wurde auch dies Gebiet in den Kreis der Miſſionsthätigkeit hereingezogen. Dieſes Stück der Küſte weſtlich und öſtlih von Port Moresby iſt landſchaftlih wunderſchön, reich an maleriſchen Scenerien. Am Ufer find freundlihe Buchten, eingefaßt von dichtem Urwald; die hier und da zerſtreuten Siedelungen der Eingebornen erhöhen den Reiz der lieblichen Landſchaft. Jm Hintergrunde ziehen fic) mächtige Bergketten hin, alle überragt von dem Rieſen der Bergwelt von Neu-Guinea, dem in Wolken gehüllten Haupt des Mount Owen Stanley. Hier faßte die Miſſion in Port Moresby unter dem als beſonders kriegeriſh und räuberiſch verfdjricenen Stamm der Motu Fuß. Da jedod) auch dieſe Gegend nicht fo geſund war, als man gehofft hatte, feste man bald abermals den Wanderſtab weiter oſtivärts und ſuchte die gebirgige Süd- und Oſtfpibe der Juſel auf, ivo man endlich der höheren Lage wegen ein geſünderes Klima zu finden erwartete. Hier entſtand am Südkap der dritte Zweig des Miſſionsunternehmens. Langſam, aber ſtetig breitete ſih nun das Werk von dieſen drei Mittelpunkten, Darnley-Jnſel, Port Moresby und Süd-Kap, nach rechts und links aus, bis allmählich die ganze Küſte vom Oſtkap bis über den Flyfluß hinaus mit einer ununterbrochenen Kette von Miſſionsſtationen beſetzt war. Die Centralſtation iſt gegenwärtig Port Moresby, öſtlich und tveftlid) davon find nod) je zwei Hauptſtationen mit europäiſchen Miſſionaren beſeßt. Zu jeder Hauptſtation mögen zehn bis zwanzig von braunen Lehrern verwaltete Außenſtationen gehören. Mehr als 100 eingeborne Prediger, bei weitem die meiſten von ihnen ordinirt, ſtehen den ſieben weißen Miſſionaren thatkräftig zur Seite. Als eine beſondere göttliche Gnade muß es angeſehen werden, daß dem gefährlichen Klima bisher noch kein euro- päiſcher Miſſionar zum Opfer gefallen iſt. Farlane, Lawes und Chalmers find nun ſchon ſeit zwei Jahrzehnten die Träger dieſes hoffnungsreichen Miſſionswerkes. Leider find die braunen Lehrer, auf die man in dieſer Hinſicht ſo viel größere Hoffnungen geſeßt hatte, niht in gleidem Maße dem Klima gewachſen geweſen. Kein Jahr verging, ohne daß mehrere von ihnen dem Fieber erlagen. Andere wurden von den wilden Heiden mit der Keule erſchlagen, nod) andere von rachſüchtigen Zauberern vergiftet. Fm Ganzen find wohl 120 derſelben ſeit dem Jahre 1871 dahingerafft. Doch die, welche nod) leben, ſind ebenſo bereit, wenn es nöthig iſt, zu ſterben, wie die, welche ſhon dahingegangen ſind. ‘Einſt räumte das Fieber in erſhre>ender Weiſe unter den eben angekommenen Lehrern auf; in kurzer Zeit ſtarben vier. Da ſagte einer von den Uebriggebliebenen : „Wir fürchten uns nicht, für Chriſtus zu fterben. Wenn es fein Wille iſt, daß wir leben ſollen, fo ift es gut; ift es ſein Wille,


Die

Wirssiows -Trarbe,

daß wir ſterben ſollen, ſo iſt es auh gut. Wir find nach Neu-Guinea gekommen, ſein Werk zu thun, und ihm übergeben wir uns.“ Hin und wieder ift wohl einer von dieſen

braunen Lehrern

für untüchtig

und unwürdig

befunden,

aber im Ganzen haben ſie ſich als opferwillige Männer voll

aufrichtiger und herzlicher Hingebung an Chriſtus und ſein Werk gezeigt, und es ſind unter dieſen geringen Braunen manche chriſtliche Heilige und Märtyrer geweſen. Ohne ihre aufopfernde Hülfe hätte die Londoner Miſſion ſicher

51

licheres Bild von den Schwierigkeiten und Erfolgen dieſer Miſſion wird ſich der Leſer aus folgenden Geſchichten machen,

die wir einem Augenzeugen, dem trefflichen Miſſionar Chalmers, nacherzählen. Zuerſt zwei Bilder aus der Welt des Aberglaubens und der Friedloſigkeit der Zuſtände im engliſhen Neu-Guinea!

1. Das brennende Juwel des Todes. Die Papua ſind ſehr abergläubiſc, und aus Furcht vor

nicht ſolche Erfolge erzielen können.

allerlei Geiſterſpuk können ſie ihres Lebens nie redjt froh

Aber man durfte nicht länger als unbedingt nothwendig ſo viele theure Menſchenleben opfern. Man fing deshalb an, die Südſee-Lehrer durch ausgebildete Papua aus Neu-Guinea ſelbſt zu ere ſehen. Zu dieſem Behuf tvurde auf der geſunden und fruchtbaren Murray-Juſel, ſpäter bei der feſtländiſchen

werden.

Station Motu, cin Papua-

ſeminar - gegründet; eine freigebige engliſche -Dame, die ſchon früher der Papua-

Wird jemand in der Familie krank, ſo ſoll irgend

ein böſer Geiſt daran fdjuld ſein, und es wird ein Sdhtvein geſchlachtet, um denſelben zu verſöhnen. Will der Papua irgend ein Werk unternehmen, pflanzen, fiſchen oder jagen, ſo macht er ſich erſt die Geiſter dur< Opfer günſtig. Nicht einmal des Nachts fühlt er ſich ſicher. Neben dieſen Geiſtern fürchtet der Papua am meiſten die Macht der Zauberer, die nach ihrer Meinung den Leu-

Miſſion ein Dampfſchiff geten jeden Schaden, Krankſchenkt hatte, reihte auch heit, ſelbſt den Tod anzauhierzu wieder die Mittel dar. bern können. Mit dem Seminar wurde Solch cin Zauberer war eine Juduſtrieſhule verbunWeta; alles Volk fürchtete den; in dieſer wurden A>erſich vor ihm; er ſollte einen und Gartenbau ſowie allerZauberſtein beſißen, deſſen lei Handwerke betrieben, bloßer Anbli> genüge, um Schiffe reparirt, Böte und jemand zu tödten. Chalmers hölzerne Miſſionshäuſer ge: . beſchloß, Weta aufzuſuchen baut, kurz, viele für den und fic den Stein, „das Vetrieb der Miſſion wichtige brennende Juwel des ToGegenſtände hergeſtellt. Beides‘, wie man ihn nannte, des, Seminar und Sndue zeigen zu laſſen. Da er verſtrieſhule, erwies fic) als Miſſionar Chalmers. muthete, Weta werde ſich überaus ſegensreih, fo daß weigern, den Stein zu zeigen, fo ging er zunächſt zu ſeinem ins Jnſtitute ähnliche Hauptſtationen auch an den andern Freunde Miria, einem Verwandten Wetas, um dieſen um Papuajüngvon Reihe ganze Eine Leben gerufen wurden. ſeine Vermittlung zu bitten. hindurchgegangen Seminare dieſe durch ſchon nun ſind lingen „Ja“, antwortete dieſer, „aber ih fürhte mid. Sch und wirken jest als Evangeliſten unter ihren heidniſchen habe ſelbſt den Stein nod) nie geſehen, obgleid) Weta mein Lands leuten. Der Wirkungskreis der Miſſion ift bisher nod) auf das Vetter ift. Und wenn er ihn dir zeigt, wirſt du dann nicht „Nein“, erwiderte Chalmers, „der Stein kann Küſtengebiet beſchränkt; in das Junere hat die Verkündigung ſterben?“ mich nicht tödten.“ i gleich Die können. eindringen wenig erſt Evangeliums des Miria war augenſcheinlich ſehr ängſtlich. Nach einer anfangs befesten kleinen Jnſeln Darnley, Murray, Tauan, Saibai und Mabiang find ganz chriſtianiſirt. Gleichfalls kleinen Weile ſagte er: „Hätten wir nur zwei Tamets (Leh-= ein ganz chriſtliches Gepräge tragen einige Stationen um rev), ſo möchte es gehen; einer könnte ſterben, der andere Jn dem auf Pfählen in das Waſſer hin- leben. Wir haben aber nur einen und können keinen anPort Moresby. : audgebauten großen Dorfe Tupuſelei z. B. ſind wenig Hei- dern bekommen.“ Darauf Chalmers: „Miria, fei nicht ſo furchtſam, id den mehr zu finden; in einem nahe dabei gelegenen Dorfe fann alle Zaubermittel Wetas ſehen und weiß, daß es mir wurden allein im Jahre 1893 125 Seelen getauft. Ein deut-

7 |


52

Die

Missions-Taube.

nichts ſchaden wird.“ „Gut“, ſagt er, „ich will ihn fragen, ob er dir den Stein zeigen will.“ Er ging und kehrte nach

entſchließen, ſeine Zaubermittel herbeizuſchaffen. Er ging zum Hauſe ſeiner Schweſter, und da hätte man ihn eine geraume Weile mit verſchiedenen Sä>kchen herumhantieren

einiger Zeit mit Weta zurü>. Dieſer hatte einen eigenthümlich ruheloſen Geſichtsausdru> und dunkle, fla>ernde Augen. Chalmers fragte ihn, ob er wiſſe, weshalb er gekommen fei. Weta bli>te ihn feſt an und ſagte: „VD Tamet, ih würde dir den Stein wohl gern zeigen, aber id) bin ſehr erſchro>en. Keine lebendige Seele außer meiner Schweſter und mir hat ihn jemals geſehen. Und

zu beugen oder ein Wort zu ſprechen. Dann begann er wieder zu murmeln und ſagte endlich: „Tamet, ich denke,

du weißt, wie alle Leute in Furcht find.”

es wird gut gehen, kein Leid wird dich treffen.“

ſehen können, unabläſſig Zauberformeln murmelnd. - End-

lid) fam ev zurü>. Er verhängte den Eingang des Hauſes mit einem Vorhang, zeigte Chalmers, wohin er ſich ſehen ſolle, und warnte ihn, fic) um keinen Preis über die Dinge -

Flußlandſchaft auf Neu - Guinea.

auf Weta: „Gut; heute Abend ivill id) zu dir zurückkehren, und du ſollſt alles ſehen. Aber nur wir allein dürfen im Hauſe ſein.“ Ex ging, fam aber nicht wieder. Und fo mußte fic) denn Chalmers ſelbſt aufmachen und ging mit Miria zu Wetas Hauſe. Als Chalmers ſeinen Wunſch wiederholte, fudjte Weta ihn noch einmal abzuſchre>en : „Tamet, du wirſt den Stein ſehen. Gr ijt bet meiner Schweſter. Als er bei mir war, verlor id) Vater, Mutter, Bruder, Schweſter, Weib und Kinder, und aus Furcht gab ih ihn meiner Schweſter; fic verbirgt ihn in der Erde.” Die Ausreden halfen Weta jedoch nichts, er mußte ſich

Chalmers: „Ja, es wird gut gehen, kein Leid wird mid) treffen.“ Wieder murmelte er eifrig vor fid) hin, zog ſorgfältig Chalmers’ Finger, alle der Reihe nach, daß fie fnacten. Der neunte kna>te nicht, das war cin böſes Vorzeichen. Darum neues Murmeln und ein bittender Blik: „O Tamet, wird's auch gut ablaufen?“ Chalmers: „Ja, gut, ſehr gut.“ Noch einmal ivurde der neunte Finger gezogen, er kna>te, ebenſo der zehnte, alſo — würde es gut gehen. Fest holte Weta ſein erſtes Sä>chen hervor, es enthielt zivei große Samenkörner, an einem iar ein ſchöner Kryſtall befeſtigt, darunter kleine Muſcheln, welche „Ja und Nein“ bedeuten.

ace

Chalmers beruhigte den Zauberer: „Weta-Freund, ängflige dich nicht, deine Dinge können mir nicht ſchaden.“ Dar-


Die

Misstions-Taube.

Sie werden angerufen, um den Tod eines Feindes herbeizuführen, und hatten dazu angeblich ſchon oft geholfen. Dann brachte der Zauberer ein Bambusſtü>k hervor, in -dem ſich

zivei. ſchwarze Baſaltſteine, ein großer und ein kleiner, befanden —

Vater

und

Mangel verurſachen.

Kind —;

dieſe

ſollten

Fülle

oder

Als er den größeren Stein anfaßte,

fiel er auf die Erde, was ihn ſehr erſchre>te, er mußte ſchnell ſeine Beſchwörungen von neuem anſtellen. Danach kam ein taſſenförmiges, poröſes Gefäß von Pandanuswurzel zum Vorſchein. Er nahm den Deel ab, darin lag, in verſchiedene Tücher gewickelt, ein Stein, den er ſehr behutſam

53

zuſchaſfen, ein großes Stück durchſichtigen Quarzes.

Das

var das berüchtigte „brennende Juwel des Todes“.

Nach-

dem Weta den glücklichen Erwerber aller dieſer Raritäten noch über ihren Gebrauch unterrichtet hatte, verließ er ihn endlich. Jn dem Dorfe

verbreitete

fic) bald das Gerücht von

dem ſtattgehabten Handel, und Chalmers’ Ruderer, die nod) Heiden waren, fürchteten fid) ſehr, daß dieſe Zaubermittel ihnen noch großes Unheil bringen würden. Sie drangen in ihn, ſich dieſer Dinge ſo ſchnell wie mögli wieder zu entledigen. Aber er pate ſie ohne ihr Vorwiſſen in einen

Der Häuptling Koapena und ſeine Heimath.

behandelte. Auch dieſer ſollte Krankheit und Tod hervor- Kaſten und ſtellte dieſen unter eine Bank im Boot. Sie bringen. Dann widelte ex unter feierlichen Geberden und ſtiegen cin, um die Heimreiſe nad) der Miſſionsſtation anbeſtändigem Gemurmel ein neues Zaubermittel aus ſeinen zutreten. Unterwegs fragte ein Ruderer Chalmers, wo er Hüllen; dies ſollte die Macht haben, Kinderſegen zu ver- die Zauber verwahre. Auf die Antwort: „Gerade unter deinem Sif, mein Freund“, fuhr der Unglückliche entſeßt leihen. „Das iſt alles”, erklärte er darauf. Aber Chalmers ließ empor und war um keinen Preis zu bewegen, wieder ſeinen ſich nicht anführen. „Nein, Weta, ich wünſche den brennen- Plas einzunehmen. Zufällig war es eine ſehr dunkle, ſtürden, glänzenden Stein des Todes zu ſehen. Willſt du mir "miſche Nacht; natürlich ſollten daran die Zaubermittel fculd ſein. Doch kamen ſie troß der böſen Zauber glü>übrigens dieſe Steine verkaufen?“ Weta überlegte cine Weile, dann fragte er, was Chal- lih beim. Wenige Wochen danach erkrankte Chalmers am mers wohl dafür bezahlen würde. Er verſprach ein eiſernes Fieber; auch das, meinten die Heiden, Fomme offenbar von s 5 ABs: Veil und allerlei kleinere Geſchenke. Damit war Weta zu- den böſen Zauberſteinen her. Wie ſtark iſt doh die Macht dieſes heidniſchen Aberfrieden, und der Kauf wurde ſogleich abgeſchloſſen. Nun ließ fic) Weta auch bereit finden, ſeinen Hauptzauber herbet= glaubens, und wie find die armen Papua von ſeinen finftern


54

Die

Misstons-Taube.

Banden geknechtet! Aber dieſer Bann beginnt allmählich zu weichen. Die Miſſionare machen in den legsten Jahren die erfreuliche Wahrnehmung, daß die Papua ihre alten abergläubiſchen Gebräuche

oft nur noch in ciner ſehr nah-

läſſigen Weiſe betreiben, ſie haben ſihtlih nicht mehr das alte Zutrauen

zu ihren

Zaubermitteln;

damit

fällt aber

dann auch ein ſtarkes Bolliverk des Heidenthums.

2. Das Evangelium des Friedens, Unter den verſchiedenen Stämmen Neu-Guineas herrſcht cin faſt ununterbrochener Kriegszuſtand. Oft kommt es

Dorf

bewachſenen Juſel lag.

Sie trafen einen Mann

von einem

der Aremas.

um ver geringfügigſten Sache willen zum blutigen Kampf zwiſchen zwei Dörfern, und der Krieg ruht dann meiſt nicht cher, bis ‘das eine Dorf zerſtört und ſeine Einwohner alle

getödtet find.

ein Rachezug beſchloſſen, doh wurde derſelbe auf ſpätere Zeit verſchoben. Die Paithana- Leute waren nah dem Morde in die Berge geflohen. Als aber längere Zeit verſtrich, ohne daß etwas Verdächtiges geſchah, kehrten fie in thy Dorf zurü>k. Unterdeſſen rüſteten die Leſe- Leute ihre Krieg8canoes und gingen in See. Sie fuhren die Nacht hindurch und erreichten am Morgen eine Jnſel, wo fie ſich bis zum Anbruch der Dunkelheit verborgen hielten. Nach Sonnenuntergang fuhren die Rächer den Fluß hinauf, in dem Paithana auf einer von Schilf und Mangrovebäumen

Der Stamm der Elema, in deren Gebiet die

heutigen Miſſions\tationen Motumotu und Leſe liegen, war beſonders verrufen. Hörte man, daß die Motumotu- oder Leſe-Leute auf dem Raubzug ſeien, fo flohen die Einwohner aller Küſtenorte mit ihrer werthvollſten Habe in das Dikicht. Einſt hatten die Leute von Paithana, einem Dorfe am Hall -Sund,, einen Maun aus Leſe verrätheriſch erſchlagen. Es war nicht die erſte Blutthat, die fie auf dem Geiviſſen

hatten; aber diesmal ſollte ſie eine furchtbare Rache treffen. ATS: die Nachricht von dem Morde nah Leſe kam, wurde x

benachbarten Stamm, den fie zu dienen. So ging es durd) dicht vor das in ahnungsloſem ſelbe wurde raſh umzingelt. die Hauptſtraße

ein.

sivangen, ihnen als Führer Sumpf, Gras und Buſch bis Schlafe liegende Dorf. DasEin ſtarker Trupp drang in

Schlaftrunken

erhob

fid) ein Ein-

wohner, ſah die fremden Leute und fragte, wer ſie ivären. „Wir find von Leſe“, war die Antwort, „und ſind gekommen, für unſern ermordeten Freund Rache zu nehmen.“ Dieſe Schre>ensbotſchaft we>te die Schlafenden fdnell auf. Es entſtand eine unbeſchreibliche Verwirrung, Pfeile flogen in Schivärmen.

Männer,

Frauen und Kinder wurden ge-

troffen. Flucht war unmöglich. Kleine Kinder wurden an den Füßen ergriffen und an den Bäumen zerſchmettert.

*


Missions-Taube.

55

Viele blieben in den Häuſern und hofften, ſie würden dort dem allgemeinen Blutbade entgehen. Aber die Feinde

ſtand ſie am Eingang ſeines Hauſes. Als die Miſſion kam, dachte er nicht daran, ſein heidniſches Weſen abzulegen, aber

drangen

wurde

die Lehrer ſah er als ſeine Kinder an und bewies beſonders

fortgeſhleppt, jeder Paithana-Mann ermordet. Dann wurde das ganze Dorf angezündet, Todte, Verwundete und Lebende verbrannten in dem Flammenmeer. Trunken von Sieges-

dem Miſſionar Chalmers eine rührende Anhänglichkeit. Jn dem Dorfe Kalo waren einſt mehrere Lehrer ermordet

beladen mit reicher Beute,

kehrten die Rächer

heim.

Das ift nur ein Beiſpiel der grauſamen Kriegszüge ; ähnlihe Raub- und Rachezüge fanden ehedem in jedem Jahre ſtatt. Gegenüber dieſen friedloſen Zuſtänden treten die ſegens-

reichen Wirkungen der Miſſion am auffälligſten zu Tage. Für die kriegeriſchen Kannibalen iſt das Evangelium beſonders zu einem Evangelium des Friedens geworden. Die Miſſionare haben es immer für eine ihrer erſten und wichtigſten Aufgaben gehalten, Frieden zwiſchen den feindſeligen Stämmen zu ſtiften. Die Eingebornen ſelbſt ſehen die Miſſionsſtationen als neutrales Gebict an, wo fie friedlich zuſammenkommen können. Wenn neuerdings ſo viele Ortſchaften um Lehrer bitten, fo geſchieht es zunächſt meiſt nicht aus dem Verlangen nach Gottes Wort, ſondern in der Hoffnung, durch eine Miffionsftation in ihrer Mitte Schuß gegen kriegeriſche Ueberfälle und friedliche Zuſtände zu erhalten. Und vie ſehr ſehnen ſich die friedloſen Papua darnach!

An

der Küſte iſt es, fo weit der Einfluß der Miſſion reicht, ſhon viel beſſer getvorden. Die Kriegswirren nehmen ab, die Menſchenfreſſerei hört auf. Die Männer können jest unbewaffnet nad) ihren Pflanzungen gehen. Selbſt die Frauen dürfen es wagen, allein durch Feld und Wald zu wandern; noch vor wenigen Jahren

wäre das nicht räthlich geweſen.

Ju den Gotteshäuſern ſicht man alte, ergraute Krieger ſiben und fic) vor dem Gottesivorte demüthig beugen. Da ift z. B. Aruako, einſt ein gefürchteter Räuberhauptmann des Motuftammes; er pflegte jede, auch die leichteſte Veleidigung gründlich zu beſtrafen. Zahllos waren ſeine Naubzüge, und nie fehlte es ihm an Theilnehmern, denn ſeine Führung verbürgte reiche Beute. Sein Geſichtsausdru> iar hart und abſtoßend, als ob er immer verdroſſen iväre. Der Miſſion ſtellte er ſich im Anfang feindlich entgegen. Aber vor einigen Jahren fing er an die Gottesdienſte zu beſuchen, bald gewann er ein lebhaftes Jntereſſe, der Wunſch erwachte in ihm, ein neues Leben anzufangen. Jeßt iſt er ein bekehrter Mann. Sein harter Geſichtsausdru> ift verſchwunden, nur ein entſchloſſener Bli> iſt geblieben. Gr iſt jest ein Mann, der das Rechte zu thun ſucht — ein lebendiger Zeuge von der Macht des Evangeliums. Eine andere anjiehende Erſcheinung ift Koapena, der Häuptling des Aremaſtammes. Es iſt eine ſtattliche Figur, | ein wahrer Herkules, jede Muskel ſcharf hervortretend, ſeine Haltung iſt ſtolz, als wenn er ſich ſeiner Macht bewußt wäre. An ſeinem Körper hat er mehr als 50 Tättowirungen, Zei-* chen, daß er und ſeine Leute mchr als 50 Männer, Frauen und Kinder erſchlagen haben. Eine gewaltige Keule diente ihm dazu, nur er hatte die Kraft, ſie zu führen. Warnend

worden. Die bei Koapena ſtationirten Lehrer fürchteten ein gleiches Schickſal und zogen es vor, ſich durch die Flucht zu

retten. Da gab er den Vefehl, daß niemand fid) unterſtehen ſolle, auch nur ihre Häuſer zu betreten. Als nach vierzehn Tagen noch alles ruhig geblieben war, wagte Chalmers Koapena aufzuſuchen. Er fand ihn auf der Plattform ſeines Hauſes,

doch wandte er ſich nicht nah ſeinem Beſucher

um, bot ihm auch keinen Willkommensgruß. Als Chalmers näher kam, da konnte das warme Herz dieſes Wilden nicht widerſtehen, er kehrte fic) um und begrüßte den Miſſionar mit den Worten : „O Tamet, wie thöricht biſt du geweſen ;

aber komm.“ Damit ſchlang er ſeine Arme um des Miſſionars Hals und fuhr in vorwurfsvollem Tone fort: „Tamet, du hätteſt mir deine Kinder anvertrauen ſollen; du iveißt, daß niemand, der zu dir gehört, bei mir beleidigt werden wird.“ Sie gingen beide zuſammen nach der Lehrerwohnung, ſie war nicht berührt, auch nicht der kleinſte Gegenſtand war entwendet. Koapena iſt noch kein Chriſt, aber er ift auf dem Wege es zu werden. Sogar über den engen Wirkungskreis der Miſſion hinaus iſt ihr Friedenseinfluß gedrungen. Der Name „Miſſionar“ iſt der beſte Reiſepaß, mit dem man bis weit ins Snnere reiſen kann. Einmal fielen zwei Weiße in die Hände der Kannibalen,

einer wurde

ermordet.

Als man den andern

auszog, ſah man auf ſeinem Arme ein geäßtes Kreuzeszeichen. Man erinnerte ſich, dieſes Zeichen auch bei einem Miſſionar geſehen zu haben. Daraus folgerte man, dieſer Gefangene ſei auch ein Miſſionar, und ließ ihn ungefährdet ziehen.

Nadridfen über die Negermiſſion zu Meherriu, Virginia. Was Zahlen anbelangt, iſt hier, ſeit meinem lesten Bericht, keine beſondere Veränderung eingetreten. So ſollen denn auch diesmal keine Zahlen angegeben werden, ſondern ein kurzer Ueberblick, und das nicht hauptſächlich von dem, ivas hier bereits erzielt, ſondern ivas zu erzielen iſt. Der treue Heiland hat ja unſere Arbeit an dem armen, verivabhr= loſten Negervolk dieſer Gegend allerdings über Bitten und Verſtehen geſegnet, er hat uns einen Sieg nach dem an- * dern gegeben.

Unſere bitterſten Feinde

hat er in dankbare

Freunde verwandelt ; aus todten Namenchriſten hat er lebendige Kinder Gottes

gemacht

und dadurch

ſeines Namens

Ehre und das Heil der armen Sünder unter uns mächtiglih gefördert. Die Stimme ſeines köſtlichen Evangeliums bricht fic) immer weiter Bahn;

Menſchenlehren- miiff ender

reinen Lehre des Wortes Gottes, wenn auch langſam, doh beſtändig weihen. Wir haben alſo durch Gottes>Gnade [E

ruhm,

in die Häuſer ein, jeder Werthgegenſtand

Ft SEN.

Die


56

Die

Missions -Tauhe,

Großes erzielt, aber wir müſſen nod) Größeres erzielen. Und dies können wir auch ohne allen Zweifel laut unſers HErrn Befehl, da er ſpricht zu ſeinen Jüngern: „Die Ernte iſt groß, aber wenig ſind der Arbeiter. Darum bittet den HErrn der Ernte, daß er Arbeiter in ſeine Ernte ſende“, und ſeiner theuren Verheißung, da er ſpricht : „Wahrlich, wahrlich, ih ſage euch, ſo ihr den Vater etwas bitten werdet in meinem Namen, fo wird er's euh geben.” — „Bittet,

fo werdet ihr nehmen, daß eure Freude vollkommen fei.” Alſo, wie geſagt, ihr lieben Miſſionsfreunde, wir haben hier Herrliches zu erzielen, nämlich unſere Miterlöſten unter den Kindern Hams zu der Erkenntnis ihres Heils in Chriſto zu bringen; die vielen, mit dem Blute Chriſti theuer erkauften Garben

dieſer großen Ernte in Chriſti Namen

zu

ſammeln, damit ſie einſt am Tage der leßten und größten Ernte von ſeinen Schnittern in ſeine Scheuern geſammelt werden mögen. Daß die Ernte hier groß und reif iſt, wie einſt das gelobte Land zur Zeit Chriſti, geht daraus hervor, daß hier das arme Volk, wie damals, verſhmachtet und zerſtreuet ift, wie die Schafe, die keinen Hirten haben. Sie haben freilid) auh, wie jene, das Wort Gottes, aber es ivird ihnen, wie jenen, durch ihre eigene Vernunft und falſche Lehrer verdreht und verfälſcht, bis es kein Wort Gottes mehr iſt, ſondern troſtloſe Mtenjdenfagung. Eine ziemliche Anzahl iſt durd) Gottes Gnade bereits zu der Erkenntnis des alleinigen Heils in Chriſto gekommen, andere zeigen ‘Neigung, fid) dem Worte Gottes beugen zu wollen, wieder andere ſind mit Vorurtheil gegen die lutheriſche Lehre erfüllt, oder haben noch wenig oder gar nichts davon gehört. Dazu find aud) hier „viel freche und unnüße Schwäßer und Verführer“, welchen man muß das Maul ſtopfen, „die da ganze Häuſer verkehren, und lehren, das nicht taugt, um ſhändliches Ge-

winns villen“.

|

Damit haſt du nun, lieber chriſtlicher Leſer, ein geringes Bild des Erntefeldes in dieſer Gegend. Der treue Heiland gebe nun, daß, einerlei welches Standes und Berufs du auch biſt, ob jung oder alt, groß oder klein, reid) oder arm, geſund oder krank, gliidlid) oder ungliidlid), du dennoch Theil nimmſt am Wohl und Weh der Negermiſſion. Denn wenn du auch weiter nichts thun kannſt, als dafür beten, fo bete wenigſtens fleißig mit uns: „Daß Gott, unſer Vater im Himmel,

uns, ſeine elenden Kinder auf Erden,

barm-

herziglih anſehen wolle, und Gnade verleihen, daß fein heiliger Name unter uns und in aller Welt geheiliget werde durch reine vedht{djaffene Lehre ſeines Worts, und durch heiliges Leben. Wolle gnädiglih abwenden alle falſche Lehre und böſes Leben, darinnen ſein werther Name geläſtert und geſchändet wird. Daß auch ſein Reich zukomme

Milde Gaben für die Negermiffion: Durch Kaſſirer H. Knorr, Detroit, Mich., $11.15. Durch Paſt. A. Töpel, ron Ridge, Wis., 5.00. Durch Paſt. C. Dowidat, Ofhkoſh, Wis., 7.00. Durch Kaſſirer H. Bartling, Addiſon, SIL, 91.19 und 75.29. Durch Kaſſirer C. Heinrich, St. Paul, Minn., 17.90. Durch Kaſſirer C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 2.00. Durch Kaſſirer G. E. G. Küchle, Milwaukee, Wis., 104.86. Durch Kaſſirer H. H. Meyer, St. Louis, Mo., 15.85. Durch Kaſſirer Theo. H. Menk, St. Paul, Minn., 60.56. Durch Kaſſirer C. Spilman, Bal: timore, Md., 22.00. Durch Paſt. A. Bapler von der Negergemeinde in Little Nock, Ark., 3.25, Durch Miſſionar F. J. Lankenau von ſeiner Negergemeinde in New Orleans, La., 10.00. Summa:

$426.05. Für

die Mount

Zion-Kirche

in New

Orleans:

Durch

Kaſſirer H. Knorr, Detroit, Mich., 50.55. Durch Paſt. C. Dowidat, Oſhkoſh, Wis., 3.00. Durch Kaſſirer H. Bartling, Addiſon, Durch Kaſſirer C. A. Kampe, Fort Wayne, SU, 44,72 und 4.00. Ind., 34.25. Durch Kaſſirer H. H. Meyer, St. Louis, Mo., .50. Durch Kaſſirer Th. H. Menk, St. Paul, Minn., 11.24. Durch Paſt. Ge Hoyer, Weſt Vend, Wis., von Frl. Anna Voigt 2.50. Summa: 50.76.

Für die Kapelle in Greensboro: Durch Kaſſirer H. Knorr, Detroit, Mich., 6.00. Durch Kaſſirer J. Lauenborg, St. Louis, Mo., 2.00. Durch Paſt. C. Dowidat, Oſhkoſh, Wis., 1.00. Durch Kafe ſirer Theo. H. Ment, St. Paul, Minn., 2.00. Durch Kaſſirer C. Spilman, Valtimore, Md., 1.58, Summa: $12.58. St. Louis, Mo., 25. Juni 1896. A. C. Burgdorf, Kaſſirer.

Für die Kapelle in Greensboro: Von N. N. 81.00. Für die Mount Zions-Negerkirche in New Orleans, La.: Von den Schülern der Jmmanuels-Gemeinde zu Waſhington, Mo., 1.50. Durch Paſt. C. Runge in Charter Oak, Jowa, von « Nemiß .50, E. Wehking .50; geſammelt von F. Nemiß und E. Wehling: BV. Raſch, W. Bartels, G. Fehmerling, O. Dorale, H.

Rix, A. Meſek, C. Rothe, A. Geſens je .50, M. Lill, W. Fadſchild,

L. Lill, M. Nemiy, E. Vröſamle, M. Bröſamle, C. Schult, A. Schuly, A. Schul, W. Nemis, J. Nemiß, F. Kortmann, N. Bröſamle, P. Es ath A. Blunk, G. Pautſch, N. Pautſch, O. Schult, F. Schulb, F. Rabe, G. Rothe, E. Hübner, H. Neubaum, H. Müller, H. Hagemann, F. Blunk, W. Köppen, C. Hübner, H. Schmädeke, A.

Grünn, O. Hübner, C. Kuſchinsky, G. Nabe, F. Vogt, J. Nabe, C.

Kortmann, F. Gierstorf, C. Vilow, G. Kelm, J. Nabe, M. Nabe, E. Seils, V. Stolzenburg, W. Ackelbein, C. Adelbein, N. Lö>, H. Schulb, J. Klauſen, J. Ulrich je .25, G. Meſek, W. Blunk je .10, W. Kemming .45, A. Majeh .20. Von Lehrer F. Mehahns Schülern in Hamlin, N. Y. : W. Krüger .25, E. Lewerenz .20, L Rath .13, E. Homuth, A. Seitmann, G. Rath, M. Vaaſe, E. Eichoſt, F. Rachow, A. Rath, F. Klafehn, Ella Kölßow, N. Klafehn, M. Lewerenz und E. Bauer je .10, H. und F. Jennerjahn je .05, W. Heiden, M. Kelzo,

W. Lewerenz, C. Rachow, W. Bauer, B. Seemann, E. Kelzo, F. See-

mann, ©. Wolf, Fr. Seemann, H. Wolf, W. Schildt, A. Lem>e, W. Wolf, H. Schildt, E. Seemann, M. Dau, E. Unterborn, Ed. Lemke und M. Unterborn je .05, N. N. .12. Durch Paſt. F. Nammacher von Frau Caroline Girlich .50 mit herzlichem Dank erhalten. C. J. Otto Hanſer, 1811 S. Sth St. Die ,, Miffionss Taube‘“ erſcheint einmal monatlib. Der Preis fiir ein Jahr in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender: 1 Exemplar. $ 25 10 Exemplare, 25 n 50 5

100

5

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wenn alle Exemplare unter Einer Adreſſe

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verſandt werden können, Brieſe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder 2c. enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publishing House, St. Louis, Mo.

ten Glaubens an JEſum Chriſtum, ſeinen Sohn, bringen, “Und die Zahl der Chriſten groß machen wolle,“ Amen.

Alle die Medaction Getreffenden Einſendungen find zu adreffiren an Rex. 0. Nanser, 1811 S. 8th Str., St. Louis, Mo.; alle Geldbeträge fiir die Negermiſſion an den Kaſſirer Dir. A. C. Burgdorf, 1033 S. 8th Str., St. Louis, Mo.

und gemehret werde; alle Sünder,

Teufel in ſeinem Reich Gefangene zur Erkenntnis des re<-

Meherrin, Va., den 17. Suni 1896.

D. Schooff.

Entered at the Post Office at St. Louis, Mo., as second-class matter


Nachrichten aus dem Miſſionsgebiet der Heimath und des Auslandes. Herausgegeben für die Evang. - Lutheriſhe Synodalconferenz bon Nordamerika von der Commiſſion für die Negermiſſion; redigirt von den Paſtoren C. J. O. Hanſer und C. F. W. Sapper.

Auguſt

18. Jahrgang. salud

als IEſus

nahe

hinzu

kam,

fahe

er die

Stadt an, und weinete über ſie.“ Luc.

19, 41.

JEſus weint. Er weint nicht ſtill oder im Verborgenen. Nein. Er weint im Angeſicht einer großen Volksmenge. Tauſende ſehen den Thränenſtrom über ſeine Wangen fließen und auf ſeinem Angeſichte den tiefen Schmerz ſeiner Seele, der die Thränen ihm auspreßt. FEſus weint, nicht ein bloßer Menſch, ſondern der zugleich der allein ſelige Gott ſelbſt iſt, der barmherzige Heiland der Sünder, der gekommen tvar, ſie von ihren Sünden ſelig zu machen. Ach, lieber Leſer, ſtehe einen Augenbli> ſtill und betrachte mit mir dieſe heiligen, wunderbaren Thränen des Sohnes Gottes. D, welch erſchütternde Sprache reden fie zu jedem Menſchenherzen ! Warum weint JEſus? Es wird uns nicht erzählt, daß er geweint habe, als er fein ſchiveres Todesleiden in Gethſemane antrat und das Kreuz auf ſeinem zergeißelten Rü>ken nach Golgatha trug. Ja, er ruft den ihn klagenden Weibern zu: „Weinet nicht über mich, ſondern weinet über euch ſelbſt und über eure Kinder.“ Ach, was ift es denn nun, - das ihm hier fo {hmerzlihe Thränen auspreßt? Jſt er doch umgeben von einer jauchzenden Volksmenge, die ihn als Davidsſohn und König Jſraels begrüßt! Wie, ſollte er fich nicht freuen? Und er weint. Warum denn? Ach, es iſt ſeine heiße Liebe zu den Sündern, ſein unendliches Mitleid mit ſeinem Volk, mit Jeruſalem und ſeinen Einwohnern. - Er weint über ihre Sünde und über das furchtbare Strafgericht Gottes, das er nicht von ihnen ‘abwenden kann. Er weiß es, dasſelbe Volk, das ihm jest Hoſianna zuruft, ſchreit

1896.

Aumumer 8.

in wenigen Tagen das „Kreuzige“ über ihn. Er war gekommen als ihr verheißener Meſſias und Heiland und hatte mit herzgewinnenden Worten ihnen zugerufen: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühſelig und beladen ſeid, id) will eud) erqui>en; in mir werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ Aber fie wollten nicht kommen, nicht glauben. — Aus ſeinem ſeligen Himmel war er ihnen als der gute Hirte erſchienen, ſie, ſeine’ verlornen Schäflein in der Wüſte dieſer Welt zu ſuchen und auf die Auen ſeines himmliſchen Paradieſes zurückzuführen. Mit herzbewegenden Worten rief er ihnen zu: „Jch gebe meinen Schafen das ewige Leben, ſie ſollen nimmermehr umkommen" und niemand wird fie mir aus meiner Hand reißen.“ Aber ſie wollten dieſes guten Hirten nicht. — Tauſende ihrer Elenden, Kranken, Blinden, Tauben, Stummen, Ausſäßigen, Beſeſſenen hatte er durd) ſein Allmachtswort vor ihren Augen geheilt, durch tauſendfache Liebesthaten fic) ihnen als ihren Gott und Heiland offen: bart, damit fie ihn im Glauben annähmen und durch ihn ſelig würden. Aber im ſataniſchen Unglauben und unerhörter Bosheit riefen ſie: „Wir wollen nicht, daß dieſer über uns herrſche.“ Sa, fie hlugen ihn endlich ans Kreuz mit dem furhtharen Ausruf: „Sein Blut komme über uns und unſere Kinder.“ — Sehet, fo konnte denn ſelbſt der allmächtige und barmherzige Heiland ihnen nicht helfen, fo konnte fein theures Blut, auch für ſie am Kreuz vergoſſen, ſie nicht retten von dem furchtbaren Strafgericht Gottes, in welchem Jeruſalem und ſein Volk endlich untergehen mußten. Alſo darüber weint JEſus: Das bricht ihm ſein Herz und macht ihm ſeine Augen fließen mit Thränen heißeſter Liebe und Erbarmung. Darum ruft er fo ſhmerzbewcgt


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Die

Missions-Taube.

aus: „Warum wollt ihr niht zu mir kommen, daß ihr das Leben möchtet haben? Werdet ihr nicht glauben, daß ich es ſei, ſo werdet ihr ſterben in euren Sünden.“ — O göttliche Liebesthränen JEſu, wer kann euch betrachten ohne tiefe Bewegung ſeines Herzen8? Wer kann cud) ſehen, ohne nicht an ſeine eigene Sünde zu gedenken und mit Furcht und Zittern zu fragen: „O mein JEſu, id) weiß, auch über meine Sünde haſt du geweint, o laß mich nicht zu denen gehören, an denen deine Thränen verloren ſind, über die ſie zu Slud) und ewiger Verdammnis kommen müſſen. Ach, bewahre mich davor, daß fie einſt ein Zeugnis über mir ſeien, wie gerne du mich ſelig haben wollteſt, und id) habe niht gewollt.“ — Aber id) bitte nod) eins, HErr JEſu. Laß mir deine Thränen auch zu einem gewiſſen, kräftigen Troſt meiner Seligkeit dienen. Haſt du ſelbſt über die geweint, die du nicht mehr retten konnteſt, o wie getvif darf ich da ſein, daß du mein Seufzen erhören und mir dieſe Thränen deiner Barmherzigkeit zum ewigen Leben gereichen laſſen wirſt. Ja, das ſoll mein höchſter Dank für deine Thränen ſein, daß ih deine Liebe zu mir armen Sünder daraus erkenne und nicht mehr zweifle, mein weinender Heiland kann mich nicht verloren gehen laſſen. Er wird mir gewiß einſt ein ſeliges Ende beſcheren und mic) mit Gnaden aus dieſem Jammerthal zu fid) nehmen in den Himmel. Siche, lieber Leſer, ſo werden die Thränen JEſu uns gewiß zu Heil und Segen dienen. Und dazu hat ſie der Heilige Geiſt aufzeichnen laſſen. Er ſelbſt wolle fie dazu in unſerm Herzen verſiegeln! Aber noch eins. Sollten die Thränen JEſu über verlorne Sünder uns nicht auch zu neuer Miſſionsliebe erwe>en? Ach, wie ſollten ſie unſere Herzen erwe>en und beleben, wie der Thau des Himmels die Blumen des Feldes befruchtet, daß wir JEſu treue und willige Werkzeuge ſeien in dem ſeligen Werke, dadurd) Sünder zur Gerechtigkeit, Verlorne zu JEſu ſeligen Schäflein, Gefangene des Teufels zur Freiheit der Kinder Gottes, Opfer der Hölle und Verdammnis zur Erbſchaft des Himmels und ewigen Lebens kommen! © welche ſelige Frucht der Thränen JEſu wäre bad! D HErr JEſu, ſchenke du uns felbft ſolche Gnade um dieſer deiner Thränen ivillen! Amen. D. H.

“Des Evangeliſten Tai Wekeßrungsgeſchihßte. Miſſionar Voskamp ſchreibt: „Brüder und Freunde”, beginnt Tai, „ih will eu erzählen, wie ih ein Chriſt geſte

worden bin.” Jh horchte auf. Solche perſönlichen Erfahrungen haben für den Miſſionar einen doppelten Werth:

geſtatten ihm einen Bli> in das Junerſte eines Chineſen~ hergens und geben ‘ihm eine Probe von der Wahrheit und see Evangelium aud) auf ein Chinefenhers gusübt.

Sugendname ift Schiu-len.

Als ſolcher bin id.

Geiſter und Götter fürchtete und verehrte. Früh widmete id) mid) dem Kaufmannsſtand und war in verſchiedenen Geſchäften thätig. Jn Samto-tſchuk lernte ih den Tabaksund Farbwaarenhandel und trat endlich in ein Mattengeſchäft in Phin-ſan, wo ich elf Fahre blieb und mir die Gunſt und das unbedingte Vertrauen meines Herrn erwarb. Wenn am Ende des Jahres, wie üblich in allen Geſchäften, das große Opfer — das ſogenannte Ngatſi — dem Gott des Reichthums dargebracht war, das wir nachher verzehrten, und darnach der Ueberſchlag des Geiwinnes eines ganzen Jahres gemacht worden war, erhielt ih mit meinen Mitangeſtellten den beſtimmten Gewinnantheil. So erſparte ih mir eine kleine Summe. „Auf meinen ausgedehnten Geſchäftsreiſen kam ich oft nach Kanton und Hongkong. Yn Kanton traf es ſich, daß id) an einem ſ{<wülen Sommertage in eine evangeliſche Kapelle ging, um dort etwas Kühlung zu erlangen. Ein chineſiſcher Prediger ſprach, auf einem erhöhten Pult ſtehend. Jch lauſchte ſeinen Worten, doch blieb mir alles, was er ſagte, unverſtändlih. Jd) vernahm der keines und wußte nicht, twas da geſagt war. Später kam ich in die Miſſionsfapelle am Ng-ſen-mum, das iſt, fünf Genienthor, aber die Predigt machte nicht den geringſten Eindru> auf mich. Kein Sag blieb in meinem Gedächtnis haften. Jn Hongkong hörte id) in einer Kirche einen Europäer chineſiſch predigen. Yd) horchte auf, id) lauſchte, aber mein Herz blieb unberührt, wie zuvor. Sch lebte {le<t und recht und blieb durd) Gottes Gnade von all den Laſtern frei, die hier in China zur Sitte geworden ſind. Während meine Kameraden nach dem Abendreis die Spielhöllen und fdledy= ten Häuſer der Großſtadt aufjudten und dann ingrimmig im Herzen von ihren tollen Vergnügungsfahrten zurü>kehrten, blieb id) im Schiff, mit dem id) Waaren nach. Kanton gebracht, lag auf meiner Matte und las beim Schein des Oellämpleins Gedichte, Theaterſtücke oder die Weiſſagungen des Lyu-pak-wun. So kehrte ih nach Phinſan zurü>, unberührt, todt im Herzen. „Der Wunſch, mehr zu lernen, und der Drang, vorwärts zu kommen, trieben mic) nad) Schak-lung. Dort wollte id) in den großen Mattentwebereien, welche die feinen | Matten für das Ausland anfertigen, Arbeit ſuchen. Vorher aber beſchloß ich, den Gott meiner Jugend, den Thamkung, zu fragen, ob ex meinem Vorhaben günſtig fei. Sd) weiß es nod) heute, wie ſorgfältig und peinlich ich alles beobachtete, um den großen Gößen günſtig zu ſtimmen. Sh faſtete drei Tage, wuſch meinen Leib und meine Kleider, kaufte Kuchen und Früchte, die id) als Opfer dem Gott darbringen wollte, und betrat klopfenden Herzens den Tempel. Nachdem der Prieſter die Glode geläutet, um den Geiſt herbeizurufen, und ich. mein Opfer aufgeſtellt, verbrannte ich feierlih vordem dunklen Bildnis des Tham-fung einen rothen Zettel, auf dem mein Name, mein Wohnort, mein Alter und mein Horoſkop verzeichnet waren, und blieb eine halbe Gtunde in anbetender Stellung vor dem Gößenbild liegen.“


Die

„Warum thateſt du das?“ warf ih ein. „Ich dachte, der Gott ift ſo beſchäftigt und hat täglich eine

ſolche

Menge

Bittſteller

abzufertigen,

daß

ich nicht

wagte, dur<h mein Drängen und Eilen den Unwillen des Gottes hervorzurufen.“ „Endlich erhob ih mich“, fuhr Tai zu den Heiden fic) wendend fort, „und warf dreimal die beiden Dualhölzer, und ſiehe, dreimal fielen fie glücklih. Das war ein gutes Zeichen. Voll Hoffnung ergriff id) den Bambusloſen und ſchüttelte: „Großer Ahne, betete ich mit lauter Stimme, „ich, dein unwürdiger Knecht, komme zu dir.

Siche, ih will nad

Schak-lung, um dort mehr Kenntniſſe zu erwerben und mchr Geld zu verdienen. Jch bin unwiſſend, du biſt allwiſſend. Hilf mir. Gib mir ein Zeichen, daß du mir gnädig biſt.“ — Da flog ein Stäblein heraus und ich erhielt folgendes Orakel, das mir der Prieſter nach der Nummer des Stäbleins darreichte: Zieh

hin, wohin fic) vidjt’t dein Bic, Was du auch ſuchſt, du find'ft dein Glück.

Wer ih?

59

BMisestorex-Tuube, ging.

Troßtig kehrte id) dem ungetreuen Gott den Rücken

und fragte nichts nach trügeriſchem Zeichen und nach lügne-

riſchen Orakeln. Schon im erſten großen Mattengeſchäſt wurde id) nach kurzer Prüfung unter günſtigen Bedingungen angeſtellt. Mein Herr war ein Chriſt und gehörte zu einer kleinen evangeliſchen Gemeinde von Puntis, die ſich dort ge-

ſammelt hatte. Damals verſtand ih das aber niht. Sch arbeitete mit Luſt und Liebe und fühlte mid) wohl in meiner Stellung. Wenn gerade keine Kunden im Laden waren, pflegte mein Principal allerhand merkwürdige Lehren vorzutragen von neuen Göttern, wie ich ſie nie gehört. Abends zog er beſſere Kleider an und verließ das Haus. Jch war lange der Meinung, er beſuche die öffentlichen Häuſer, wie alle Welt zu thun pflegte. Wenn ih auch ſolches Leben nie

geführt habe, ſo erſchien es mir bei andern als ſondern als etwas Gleichgültiges, was mich Nach und nach erfuhr ich, daß mein Herr in ſionskapelle

_ Drt war.

twar gliidlider als Gott Tham-fung

hatte

mir

ein

untwvider-

ſprechliches Zeichen ſeiner Gunſt gegeben. Nichts fonnte mir fehlen. Jch ſtürzte wieder auf mein Angeſicht und dankte dem Gößen aus tiefſtem Herzensgrund.

„Schnell raffte ih meine Sachen

zuſammen,

nahm

SSS

===

I

Miffionsanflalt in Gnadenthal im Capland. unter Den Kaffern.

Abſchied und fuhr nad) Schak-lung. Yd) war meines Erfolges fo ſicher, daß ih mid) nur bis Schak-lung mit Reiſegeld verſehen hatte. Nun ging id) ans Suchen. Jch wanderte von ciner der 80 großen Mattenwebereien zur andern. Aber welch bittere Enttäuſchung! Ueberall wurde ich abgeivieſen. Auch nicht das geringſte Zeichen der Ermuthigung wurde mir zu Theil. Nie war ih in meinem Leben ſo tief entmuthigt und verzweifelt, als da ih durd) die Straßen Schak-lungs lief, und keine Thür fic) mir öffnete, und keine Hand fid) nad) mir ausſtre>te. „Ich ſuchte mir kümmerliche Arbeit, hungerte und ſparte, bis ih das Reiſegeld hatte. Dann kehrte id) nach Phin-ſan zurü>. Jch ging nicht zu meinem früheren Principal. Jch ſchämte mid). Mein Glaube an Tham-kung hatte einen geivaltigen Stoß erlitten. Jch durchlief in meiner Erinnerung alles, was ih gethan hatte, um den Gott günſtig zu ſtimmen. Sd) fühlte, daß id) mich keines Verſäumniſſes ſchuldig gemacht hatte. Wie waren die Zeichen ſo günſtig, und wie war ich ſo jämmerlich betrogen ! „Nach einiger Zeit erivachte der Gedanke in mir: Geh noch einmal nad) Schak-lung, verſuch's nod) einmal. Jd)

Rheiniſche Miſſion

keine Schande, nichts anging. die kleine Miſgehe, die im

Nach und nah

“ergriff id) aud) das Wort und verſuchte meinen Herrn * zu widerlegen, wenn er uns ſeine Lehren verkündigte. Wenn auch der Gott Tham-kung in meinem Herzen vom Thron geſtürzt war, fo war die Macht der Gewohnheit dod) nod) zu groß. Jh vertheidigte die alten Götter gegen den neuen Gott,

der

mir als

ein

Ein-

dringling erſchien, und kämpfte für einen Glauben, den id) eigentli<h niht mehr beſaß. po) disputirte oft heftig und merkte, daß es meinem Principal nicht einmal unlieb war, wenn ih ihn ſcharf angriff. Meine Kameraden betheiligten ſih niht daran, ſondern lachten, wenn Itede und Gegenrede hin- und herfuhren, wie die Schifflein beim Weben der feinen Matten. „Eines Tages fragte id) den Chef: „Jh möchte aud ‘einmal die Kapelle beſuchen. Willſt du mich heute Abend mitnehmen? „Gewiß“, ſagte dieſer, „gern“, — und als der Tag ſich zu Ende neigte, und wir uns gebadet, und gegeſſen hatten, gingen wir in die Kapelle. Etwa 20 Menſchen waren dort verſammelt,

Der eifrige und treffliche Prediger

Yen-nga-kok, den Miſſionar Hubrig getauft hatte, predigte. Da kam meine Stunde, daß ich glaubte. Was der Prediger ſprach von Gott und ſeiner Liebe zu uns ſchlechten Menſchen,

*

die ſich bis zur Sendung ſeines eingebornen Svhnes ſteigerte, den er dahin gab in den Tod, drang unwiderſtehlih in mein Herz. Jch tar bis ins Junerſte meines Gemüthes erſchüttert.

Schweigend ging id) mit einem Chriſten, der in Schak-lung Barbier ift, durch die Gaſſen, und bis an den lichten Mor-

-


60

Die

Missions-Taube.

gen lag ih auf meinem Lager und erwog im Herzen das Gehörte. Das Wort: „Du findeſt dein Glück‘ hatte fich erfüllt. „Am

nächſten Morgen

beſuchte uns der Prediger und

ſprach lange und ernſt mit mir. Täglich wanderte ih nun Abends in die Kapelle, und den Sonntag heiligte ih nach Gottes Gebot. Dafür arbeitete ih in der Woche fleißiger und verdiente mehr als meine Kameraden. var mit mir und ſtärkte meinen Glauben.

Gottes. Gnade

„Als id) Neujahr meine Heimath beſuchte, eilte id) zu meinem Freund Tſchu-a-=min, der dort fist, und erzählte

vorigen Jahr, als die Peſt aud) Schak- lung heimſuchte, wurde ein Chriſt von den Gößendienern erſchlagen und ſein Leichnam in den Fluß geworfen. „Gottes Erbarmen

iſt weiter mit mir geweſen, daß ih

habe in der Berliner Miſſionsſchule lernen dürfen und bin nun ein Prediger des Evangeliums getvorden, das uns Menſchen geiviflid) retten kann, und das auch euh gepredigt wird, damit ihr verlaſſet eure todten Gigen, zu dienen dem lebendigen Gott,“ Ar. H.

Das Süpkap in Neu-Guinea. ihm, vas Gott an mir gethan.

Da wurde auch er gläubig.

Und als id) am Morgen des neuen Jahres

als älteſter der

Familie die Ahnenhalle zu ſ<hmüd>en hatte, erklärte id) den Meinen, das thäte id) niht, da ih an den wahren Gott glaubte und niht mehr den Gößen dienen wollte, Meine Verwandten ſollten nur kommen, id) wollte in der Ahnen~ halle eine andere Feier veranſtalten. Sie kamen, und ih verkündigte ihnen, twas mein Herz bewegte. Sechs Monate ſpäter wurde id) getauft. Jh wuchs in der Erkenntnis “Gottes. Jd) erlebte nud) den Sturm der Verfolgung, der er die fleine Chriſtengemeinde braufte. Jch ſah, wie ein 9

ßen Stein gegen den europäiſchen Miſſionar

(Aus der ſ{wediſchen „Auguſtana“ lüiberſcht von P. F. Weſemann.)

Siege der Miſſion auf Wadagascar. Auf dieſer großen und volkreichen Jnſel hat die Miſſion in dem bald abgelaufenen Jahrhundert die herrlichſten Siege gewonnen. Mit geſpannter Aufmerkſamkeit hat auch die chriſtliche Welt darauf gewartet, zu ſehen, welches die Folgen der unrechtmäßigen Eingriffe in die bürgerlichen Angelegenheiten der Jnſel von Seiten Frankreichs ſein würden. Dieſe Handlungsweiſe Frankreichs beweiſt, wie ſehr auch die Civiliſation unſers Jahrhunderts gerühmt wird, daß doch dieſes Land, welches ſeit Jahrhunderten es als ſeinen Beruf angeſchen hat, für die Nationen zu beſtimmen, welches gute


Die

61

Mixsions-Taube.

Sitten ſind oder nicht, fid) Gewaltthaten zu Schulden kommen laſſen kann, welche lebhaft an vergangene barbariſche Zeiten erinnern. Frankreich konnte mit ſeinen überlegenen Truppen die hodjgefinnte Königin auf Madagascar und die tapfern und patriotiſhen Howas überwinden, und de3wegen glaubt es ein Recht zu haben, über das Jnſelreich zu herrſchen.

Die Befürchtungen, welche in Betreff der proteſtantiſchen Miſſionen auf der Jnſel ziemlich allgemein gehegt wurden, im Fall fie ein franzöſiſches Vaſallenreih würde, haben fich bis jest dod) als ungegründet erwieſen. Den Creaturen des Pabſtes ift es doch nicht geglückt, die Negierung zu bewegen, ihnen vor den Proteſtanten einen Vortheil zu geben. Man

hinauszukommen, Die Königin und alle höheren Beamten ſind Proteſtanten. Die angeführten Zahlen zeigen aber auch, welch große Siege die proteſtantiſche Miſſion in den legten fünfzig Jahren in dieſem Jnſelreih gewonnen hat. Jn keinem Lande der Welt hat ſie ſo herrliche Siege errungen, nicht cinmal in Oſtindien, obwohl dort viel mehr Arbeiter waren. Die Londoner Geſellſchaft war die erſte, welche das Miſſionswerk auf der Jnſel aufnahm,

und unter ihrer Leitung

wird jeßt viel gearbeitet. Sie hat 33 engliſche Miſſionare und 1048 eingeborne Paſtoren in ihrem Dienſt.

288,834 Ein-

geborne ſtehen mit dieſer Miſſion in Verbindung. Dieſe Chriſten ſammelten im vergangenen Jahre $88,000 für firdlide Bivede.

Proceſſion bei einem Hindugögzenfeſt in Oſtindien.

fürchtete auch, daß die Einwohner der Jnſel mit Unwillen gegen alle Ausländer erfüllt werden würden und daß die Miſſion dadurch Schaden leiden würde; aber auch dieſe Befürchtung hat ſich, fo weit die Proteſtanten in Betracht kom. men, als ungegründet erwieſen. Das Volk ſcheint zwiſchen Katholiken und Proteſtanten unterſcheiden zu können. Und was das gottloſe Frankreich betrifft, ſo handelt es ja vollkommen conſequent, indem es mit den religiöſen Angelegenheiten der Jnſel ſich nicht befaßt. Nach den lebten ſtatiſtiſhen Angaben gibt es jest 130,000 Anhänger der katholiſchen Kirche auf der Snel, während die

Zahl der Proteſtanten 437,907 beträgt.

Dieſe Zahlen find

recht lehrreich. Sie zeigen uns erſtlich, daß die Proteſtanten ein entſchiedenes Uebergewicht haben. Dieſes Uebergewicht iſt ſo groß, daß die Katholiken nicht hoffen können, darüber

Nach der Londoner Geſellſchaft kommt die Miſſions= geſellſchaft der norwegiſchen Kirche. Dieſelbe hat 24 norwegiſche Miſſionare und 55 eingeborne Paſtoren in ihrem Dienſt. Mit dieſer Miſſion ſind. 80,000 Eingeborne ver= bunden. Ohne Zweifel ift dieſe die geſegnetſte von allen ſkandinaviſchen Miſſionen. Gleich der Londoner Geſellſchaft legen die Norweger großes Gewicht auf die Schularbeit, und dieſelbe hat reihe Früchte getragen. Die zur norwegiſchen Miſſion gehörenden Eingebornen opferten im vergangenen Jahre $53,750 für die kirchliche Arbeit. Außer den genannten Miſſionen gibt es noch verſchiedene andere, welche ebenfalls eine ſegensreiche Wirkſamkeit entfalten. Die engliſche Geſellſchaft für Ausbreitung des Evangeliums hat 6 engliſche Miſſionare und 16 eingeborne Pajto- . ren in ihrem Dienſt, Bu dieſer Miſſion gehören 10,550


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Die

Misstions-Taube.

Eingeborne. Die engliſchen Quäker haben 8 Miſſionare und 15,000 Anhänger. Auf dem ſüdlichen Theil der Jnſel ift jest ein ziemlich weit ausgedehnter Aufruhr im Gange, und wenn derſelbe

Go meldete er fid) bet der Cdinburger Miffionsgefellſchaft, wurde

angenommen

und nach kurzer Vorbereitung

in Gemeinſchaft mit einem Geiſtlichen, Brunton, 1797 nad Sierra Leone abgeordnet. Die Ausſendung von Miſſio-

ſich weiter ausbreiten ſollte, ſo wird, wie man ſagt, die nor-

naren

wegiſche Miſſion in große Gefahr kommen.*) Wie es ſich jest zeigt, ſcheint es wünſchenswerth zu ſein, daß die Oberhoheit Frankreichs allgemein anerkannt werde, indem dies das Land von der Unſicherheit für Leben und Eigenthum, welche die Siege der Aufrührer zur Folge haben würde, befreien würde.

regte viel Aufſehen. Zugleich ſandte aud) die Glasgower und die Londoner Miſſionsgeſellſchaft je zwei Sendboten nach Sierra Leone. Allein drei von den ſechs fielen in kürzeſter Zeit dem Klimafieber zum Opfer, einer kehrte entmuthigt heim, Rev. Brunton trat als Geiſtlicher in den Colonialdienft und fo blieb P. Greig allein für den Miſſionsdienſt übrig. Seine Abſicht war, unter den Fulah fid) niederzulaſſen, aber da Krieg den Weg zu ihnen ver-

Gin vergeſſener Märtyrer. Die Bewegung,

welche von der

war damals

nod) etivas Außerordentliches und er-

fojlof, fo begab er ſich in das Land

der Suſu. Mühſam erlernte er auf dem Markte und an den abendlichen geſellſchaft 1795 in weite chriſtliche Lagerfeuern ein wenig ihre Sprache. Kreiſe ausging, rief aud) in SchottSeine Wohnung ivar ‘eine elende land cin thatkräftiges MiſſionsHütte, die ihn nicht einmal vor dem intereſſe wah. Kurz nach einander Regen \hüßte. Als er eines Nachts bildeten ſih 1796 die Edinburger und im Fieberdelirium aus dem Bette fiel, die Glas8gower Miſſionsgeſellſchaft, blieb er lange in einer Waſſerlache die fid) ſpäter in der ſchottiſchen verliegen, während ein Orkan die Hütte einigten. Unter den Geiſtlichen, welche umtoſte und jeden Augenbli> umzufid) durch beſondern Eifer in der Erreißen drohte. Anfangs weigerten ſich we>ung eines lebendigen Miſſionsfinns auszeihneten, nahm Ebenezer die Neger, ihm irgendwelche HandBrown in Ynverkeithing am Forth reichung zu thun, nah und nach wur- * cine der erſten Stellen ein. Ju ſeiner den ſie zutraulih und es ſammelten Gemeinde lebte ein junger Gärtner, ſich immer größere Kreiſe um ihn, Peter Greig, in deſſen frommen wenn er Gottes Wort verkündete. Herzen die Miſſionsermahnungen des Leider währte auch ſcine Arbeitsberedten Paſtors Feuer fingen und zeit nicht lange. Jm Januar 1800 der keinen ſehnliheren Wunſch hatte, wurde er auf ſchre>lichhe Weiſe erals dem HErrn unter den Heiden zu mordet. Eines Tages kamen ſieben Rie dienen. Oft kam er des Abends zu wanderùde Fulahneger, die auf ihrem demſelben und ging mit ihm in die Wege zur Colonie dem Manne einen Ein Griftliger Kaffern- Paſtor, Johannes dunkle Dorfkirche, um mit ihm geNakin, mit ſeiner Frau. ; Beſuch machten, von dem ſie ſo ſeltmeinſam zu beten. Von den Seeſame Dinge gehört hatten. P. Greig, leuten, deren viele damals in Jnverkeithing verkehrten, hatte der die Miſſion unter den Fulah nie aus den Augen verloren, P. Greig viel von dem Elend der Heiden, vornehmlih an freute ſich, die Leute zu ſehen, erwies ihnen große Freundder Weſtküſte Africas gehört, und dorthin zog es ihn um fo lichkeit und zeigte ihnen, um ihr Jntereſſe zu feſſeln, alle mehr, als die damalige Antiſclavereibewegung unter Wilber- die hönen Dinge, die er aus Europa mitgebracht, ohne “force die Mugen der Welt auf die erſten Verſuche lenkte, zu ahnen, daß er dadurch ihre Habgier aufs WAeuferfte reize. . welche zur Befreiung von Sclaven an der Weſtküſte Africas Jn ſeiner harmloſen Gutmüthigkeit ging er ſo weit, daß er und zur Anſiedelung der Befreiten in Sierra Leone ſeit 1792 drei der Leute in ſeiner Hütte ſchlafen ließ. Gegen Mittergemacht wurden. nacht {li< fid) einer mit einem Raſirmeſſer, das er von Greig erhalten, an das Lager desſelben;. aber während er #) Nach den Berichten in den Zeitungen kam ant 4. Juni eine nach der Kehle fühlte, wurde dieſer wach, und nun erfolgte vom 3. Mai datirte Depeſche von Antananarivo nach Paris, daß ein ſ{hre>lihes Ringen zwiſchen beiden. Aber der Neger _ eine Bande von 1500 Fanavalo-Banditen Antrirabe drei Tage lang angegriffen habe. Die Banditen blodirten cin Haus, in welchem machte fid) los, ergriff eine Axt und bet dem ſhwachen * eine Abtheilung franzöſiſcher Truppen die norwegiſchen Miſſionare ‘beſchühte. Die franzöſiſchen Einwohner ſammt einer Abtheilung Scheine der verlöſchenden Kohlen führte er einen Schlag gegen den Miſſionar, der ihn zu Boden warf. Sofort lag Hovas haben nach einem ſcharfen Gefecht, in welchem 200 Fanavalos ‘getödtet wurden, die Blockade aufgehoben. der Schwarze auf ihm, bohrte ihm ein Meſſer ins Herz und Gründung

der Londoner

Miſſions-

r

as i

|


Die

Missions-Taube.

ſchnitt ihm dann die Kehle durh. Die Fulah raubten dann die Hütte aus und flohen mit ihrer Beute. Man hat nicht erfahren,

ob ſie für ihren Mord beſtraft worden ſind.

Ein

Diener Greigs, ein Negerknabe, der ſein Nachtlager in ciner Ecke der Hütte

hatte,

war Zeuge und Verichterſtatter des

Mordes. Die Nachricht von demſelben rief daheim um ſo größere Trauer hervor, als Peter Greig unter den erſten Sierra Leone-Miſſionaren wohl der aufopferungsvollſte geweſen war und man auf ſeine Arbeit große Hoffnungen ſete. Wie es ſcheint, ift der treue Mann heute faſt ganz vergeſſen. (Unit. Presb. Ch. Rec.)

NS der

Jahre mehrere Todesfälle zu verzeihnen.

Dieſelbe iſt jest

über vierzig Jahre alt. Von den Alten, die damals die Miſſion in Angriff nahmen, iff nur nod) der Miſſionar Kohrs

in Etembeni

im activen Dienſt

und troß ſeiner

72 Fahre noch freudig und rüſtig in der Verwaltung ſeines Amts. Die Sulu-Miſſion zählt 24 Gemeinden, 18 Filiale und 54 Predigtpläße. Es arbeiten darin 21 Miſſionaremit 4 europäiſchen Gehülfen. Die Seelenzahl beträgt 2748. Die Zahl

der Schüler in 19 Schulen

447, die der Tauf-

ſchüler 429. Confirmirt wurden im leßten Jahr 57; Communicanten 2184. Die größte und wahrſcheinlich älteſte Gemeinde iſt Hermannsburg in Natal mit 390 Seelen, 50 Schulkindern,

Taufen, 2079 Communicanten, die Zahl der Schüler 196, aber der Taufſchüler 400. Außer dieſen beiden größten Gemeinden gibt es in dieſer Miſſion noch mehrere Gemeinden von 1000 bis zu 1400 Seelen. Die Hermannsburger Miſſionsſtationen in Oſtindien zählten 1822 Seelen.

23 Taufſchülern,

266

Communicanten,

31 Taufen. Die Zahl aller Taufen in der Sulu-Miſſion betrug im leßten Jahr 426, nämlich 295 aus den Heiden und 131 aus den Gemeinden. Die Betſchuanen-Miſſion iſt 38 Jahre alt. Dieſelbe zählt 25 Gemeinden oder Stationen mit 39 Filialen und 19 Predigtpläßen. Dieſe alle werden von 28 Miſſionaren und einem Gehülfen bedient, denen aber, wie in der Sulu-Miſſion, cine Anzahl Lehrer und Katecheten aus den Eingebornen zur Seite ſtehen. Die Betſchuanen-Miſſion hatte weit mehr Erfolg als die Sulu-Miſſion und hat einen Beſtand von 21,309 Seelen. Getauft wurden im leßten Fahr 3138, confirmirt 326, die Zahl der Communicanten war 15,552, dev durchſchnittliche Kirchenbeſuh 7115, die 31 Schulen zählen 3010 Schüler, und Taufſchüler-waren 1893. An kirchlichen Beiträgen brachten dieſe BetſchuanenGemeinden $6000 auf. Die größte Gemeinde in dieſer Miſſion ijt die vor etivas über 30 Jahren gegründete Gemeinde Bethania mit 2172 Seelen, 785 Schulkindern, 303 Taufſchülern, 1540 Communicanten im leßten Jahr und 339 Taufen. Der durchſchnittliche Kirchenbeſuch iſt 700. Dieſer Gemeinde ziemlich gleich ſteht die Gemeinde Saron mit 2032 Seelen und einem durchſchnittlichen Kirchenbeſuch von 800, Junnerhalb derſelben waren im lehten Jahr 353

Getauft aus den Heiden wurden im

leßten Jahr 100 und 72 Chriſtenkinder. Dies zuſammen gibt der Hermannsburger Miſſion einen Beſtand von 25,879 Seelen und allein in Africa 2322 Taufbewerbern.

Die Einnahmen der Hermannsburger Miſſion im leßten Miſſionsjahr betrugen 274,940 Mk. 28 Pf. oder gegen $68,735. C. S.

Hermaunsburger Wiſſion., D C

Die Hermannsburger Miſſion in A frica iſt in zwei Gebiete getheilt: Die „Sulu-Miſſion“ und „Betſchuanen-Miſſion“. Die Sulu-Miſſion hatte im vorigen

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| Miſſionsrundſ<au. Britiſh-Judien. Judien hatte ſhon 1891 im Ganzen 2,300,000 Chriſten. ‘Darunter über 200,000 europäiſche und von Europäern abſtammende Chriſten, ſodaß die Zahl der Heidenchriſten nicht ganz 2,100,000 war. Von dieſen ſind über die Hälfte römiſch -katholiſh. Die römiſche Miſſion arbeitet nämlich ſchon ſeit 350 Jahren in Sndien. Die Zahl der evangeliſchen eingebornen Chriſten belief ſich auf ungefähr 600,000, darunter etiva 68,000 Lutheraner. Ueber Dreiviertel aller Chriſten in Jndien kommen auf die Präſidentſchaft Madras. Auch in Bengalen finden fic) einige Gegenden mit großen Chriſtenſchaaren. Es gibt unter den Jndiern viele Leute, die von der Wahrheit des Chriſtenthums überzeugt ſind, aber den Uebertritt zum Chriſtenthum nicht wagen aus Nückſicht auf ihre äußeren Verhältniſſe. Die Brahmanen machen alle Anſtrengungen, dem Heidenthum einen neuen Aufſchwung zu geben, indem ſie verſchiedene heidniſche Sitten, die bereits als abgethan angeſehen waren, wieder

neu aufleben zu laſſen fich beſtreben.

So veran-

ſtalten ſie hie und da die von der engliſchen Regierung verbotenen Schivingfefte, indem ſie arme Menſchen aus niederer Kaſte dingen, ſih gegen Bezahlung an eiſernen Haken hängend durch die Luft ſchwingen zu laſſen. Dieſes. wird dann von dem Volke als eine That großer Heiligkeit angeſehen, koſtet aber nicht ſelten den Betreffenden das Leben. Auch ſuchen ſie, wo ſie können, die Wittwen zu veranlaſſen, ſich nach alter heidniſcher Sitte verbrennen zu laſſen. Da aber die engliſche Regierung auch dieſes hindert, darüber ihr von vielen Heiden geflucht wird, iſt es vorgekommen, daß die Wittwe eines Brahmanen fid) im Fluſſe erſäufte.

Auch die in jüngſter Zeit getroffenen Maßregeln gegen die Kinderheirathen ſind eine Frucht des Chriſtenthums, werden aber von den Heiden mit Bitterkeit betrachtet. Sn manchen Gegenden iſt die Verheirathung eines Knaben unter 14 mit einem Mädchen unter 8 Jahren; ferner die Verheirathung eines Mannes von über 50 Jahren mit einem Mädchen unter 14 Jahren verboten. Man ſollte kaum denken, daß ſolche Gefege nöthig ſind, anderer Mei-

.


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i

Die

Missions-Taubxe.

nung wird man jedod, wenn man erfährt, daß in Jndien Miſſionswerk entzünde, damit es wieder mit reicheren Gaben 24 Millionen Mädchen zwiſchen 5 und 9 Jahren ſchon ver- bedacht werde und erfolgreicher geführt und ausgedehnt werheirathet und 65,000 in dieſem Alter bereits Wittwen ſind. den kann! Die lefsten zwei Jahre hat dies von Gott ſo hoch Die heidniſchen Tempel werden immer mehr zu Brut- geſegnete Werk aus Mangel an Mitteln leider ſehr eingeMöge der treue Gott und Heiſtätten von Verbrechen, Laſter und Schwindel. Die heid- ſchränkt werden müſſen. land uns neue reihe Segensjahre beſcheren! O. H. niſchen Prieſter verſchwenden die Scherflein der Wittwen und Waiſen und ſammeln um fich ein Heer von VagabunDN Se RIOT DOS RON TIT] den, die die ganze Gegend mit ihren unzüchtigen Gelagen Todesuadhridt. unſicher machen. Selbſt ein Heide ſchreibt darüber: „Keine - Frau von ſchönem Aeußeren kann ohne genügenden männDen lieben Leſern der „Miſſions-Taube“ haben wir die lichen Schuß einen ſolchen Tempel ungehindert betreten.“ traurige Mittheilung zu machen, daß es Gott in ſeinem Der große Tempel zu Seringam bei Tritſchinopoli mußte weiſen, uns freilich unerforſhlichen Nathe gefallen hat, die wegen ärgerlicher Auftritte zeitweilig geſchloſſen werden. theure Gattin unſers älteſten, ſo treu verdienten Miſſionars Doch iſt der Beſuch der großen Gößenfeſte immer nod Balke, ‘ nicht im Abnehmen. Ein Augenzeuge berichtet, daß et einen Frau Concordia Bate, geb. Günther, Eiſenbahnzug mit 60 Wagen voll Pilger ſah, die zu einem Gößenfeſte fuhren. Gleichwohl kommt es oft vor, daß dur plößlihen Tod aus der Fremde dieſer Welt in die himmliſche Heimath zu verſehen. Sie ſtarb Sonntag den 3. B. bei dem Sirampurer Dſchaggernauth-Feſte troß alles Zuredens und Scheltens der Brahmanen ſi niht 19. Juli im Alter von 38 Jahren und hinterläßt ihren tiefbetrübten Gatten und cin Töchterlein. - Jhre verblichenen Leute genug finden, den Gößenwagen zu ziehen. Ueberreſte wurden Mittwoch- den 22. Juli in St. Louis, Die Sdhleswig-GHolfteinifde lutheriſche MiſMo., an der Seite ihrer lieben Eltern, des ſel. Prof. Günſion macht gute Fortſchritte. Auf der Station Kotapad hat ſich die Zahl der Chriſten in den lebten drei Jahren von ther und ſeiner Gattin, auf dem Kirchhof der Kreuz-Gemeinde 27 auf 54 und im leßten Jahr auf 111 Seelen nebſt 106 unter herzlihſter Theilnahme chriſtlich zur Erde beſtattet. Katechumenen vermehrt. Die kleine Lehmkirche mußte zum Der Gott alles Troſtes erfülle unſern theuren Bruder in dieſer ſchmerzlichen Heimſuchung mit dem demüthigen Glauzweiten Male vergrößert werden. Die Chriſten kommen auch hier aus den niederen Kaſten. Die in Judien zum Chri- ben eines Hiob und laſſe ihn in chriſtliher Ergebung ſprechen : „Der HErr hat ſie gegeben, der HErr hat ſie genommen; “ ſtenthum Bekehrten befinden fic) zumeiſt in bitterer Noth. O. H. Es heißt da oft, Chriſt werden und hungern, oder im Heiden- der Name des HErrn ſei gelobt ! “ thum bleiben. Miſſionar Näther von der ev.-luth. MiſſouriMilde Gaben für die Negermiffion: Synode hat im legten Jahr an 124 Orten das Wort Durch Miſſionar J. Koßmann von ſeiner Negergemeinde in New Gottes gepredigt, und zwar an 97 Orten zu wiederholten Orleans, La., $35.00. Durch Lehrer Karl Stedingt, Prairie, FIL, von Wilhelm Klöpper .75. Durch Kajfirer C. À. Kampe, Fort Malen. Oft fand er aufmerkſame Zuhörer, oft aud) Wider- Wayne, Jnd., 89.85. Durch Kaſſirer C. Spilman, Baltimore, Md., Die Leitung der 12,50. Durch Kaſſirer H. Bartling, Addiſon, Jll., 227.34. Durch ſpruh. Die Schule zählt 27 Knaben. Schule ift Miſſionar Kellerbauer übergeben, doh gibt Kaſſirer H. Knorr, Detroit, Mich., 7.77. Summa: $372.71. Für die Mount Zion- Kirche in New Orleans: Durch aud) Miſſionar Näther Unterricht in der Schule. Ein Miſſionar E. W. Kuſs von ſeiner Negergemeinde in New Orleans, Schulhaus iſt im Bau begriffen. Drei Miſſionare ftehen La., 60.00. Durch denſelben von einigen Miſſionsfreunden 16.77. Durch Kaſſirer C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 33.05. Durch nun auf dem Felde, denn aud) Miſſionar Mohn iſt jest Naſe, Vartling, Addiſon, Jll., 2.00. Durch Kaſſirer H. Knorr,

dort.

Gott ſegne ihre Arbeit !

__C.S.

Detroit,

Mich, 74.25.

Summa:

$186.07.

Für die Kapelle in Greensboro: Durch KaſſirerC. Spil-

man, Baltimore, Md., .65.

Durch

Miſſionar J. C. Schmidt von

einer Miſſionsfreundin in New York 5.00.

Die Synodalconferenz verſammelt fid) ‘dieſen Monat vom 12. bis 18. Auguſt in der Gemeinde des Herrn P. C. A. Frank in Evansville, Snb. Das Werk unſrer Megermiffion iſt das gemeinſchaftliche

Werk dieſer ehrw. Verſammlung, welche aus Delegaten der Miſſouri-, Wisconſin-, Minneſota- und Michigan-Synode

und

der engliſchen Miſſouri - Synode beſteht.

Durch Kaſſirer H. Knorr,

Detroit, Mich., 5.00. Summa: $10.65. St. Louis, Mo., den 23. Juli 1896.

Laſſet uns

alle unſere Herzen und Hände erheben und den Hirten und

[dof ſeiner Kirche, unſern lieben HErrn JEſum, inbrünſtig anrufen, daß er dur ſeinen Heiligen Geiſt die Vernung mit neuer Liebe und neuem Eifer für dies große

A. C. Vurgdorf, = Die „Miſſions - Taube‘‘

erſcheint einmal

Jahr in Vorausbezahlung mit Porto 1 Exemplar, 10 Exemplare, 25 ” 50 ” 100 5

monatlich.

Kaſſirer.

Der Preis fiir ein

iſt folgender:

.S

.25 2.00 5.00 9.00 17.00

Die Partie-Preife gelten nur dann, wenn alle Exemplare unter Einer Adreſſe verſandt werden können. Briefe,

welche Beſtellungen,

Abbeſtellungen, Gelder 2c. enthalten,

ſende man

unter der Adreſſe: SES PNS TUS aoe Mo. Alle die Redaction betreſſenden Einſendungen find zu adrefjiren an Rey,

Hanser, 1811 S. 8th Str., St. Louis, Mo.; alle Geldbeträge für die Ne 2

miſſion an den Kaſſirer Dir. A. C. Burgdorf, 1033 S.See 8th Str., St. Louis, is b —— Entered at the Post Office at St. Louis, Mo., as second-class matter,

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Nachrichten aus dem Wiffiousgebiet der Heimath und des Auslandes. Herausgegeben fiir die Evang. - Lutheriſhe Synodalconferenz von Nordamerika von der Commiſſion für die Negermiſſion; redigirt von den Paſtoren C. J. O. Hanſer und C. F. W. Sapper. :

18. Jahrgang.

September

Zehnter Bericht der Commiſſion ſur die Negermiſſion der „Evangeliſ<h- Lutheriſchen Synodalconferenz von Nord-America“. (Für den Zeitraum von Auguſt 1894 bis Juli 1896.*)

Wieder ſind zwei Jahre ſeit unſerm lehten Bericht verfloſſen, und auch in dieſen beiden Jahren hat Jhre Commiſſion den der Chriſtenheit von Chriſto gegebenen Miſſionsbefehl, allen Völkern das Evangelium zu verkündigen, im Auſtrage der ehriv. Synodalconferenz an den Negern dieſes Landes in Ausführung gebracht, fo weit ihr ſolches mit den ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln möglich war. Wir erlauben uns daher, über dieſe unſere Miſſionsthätigkeit pflichtſchuldigſt folgenden Bericht zu unterbreiten. Auch diesmal dürfen wir zur Ehre Gottes fröhlich rühmen : Der HErr ift uns freundlich geweſen und hat uns fein Antliy leuchten laſſen, daß unſere Arbeit nicht vergeblich geweſen iſt in dem HErrn, und durch unſer armes Werk manche Seele bekehrt ijt von der Finſternis zum Licht und von der Geivalt Satans zu dem- lebendigen Gott. Wohl finden fic) an unſern Negergemeinden eigenartige Mängel und Gebrechen, und doch wird jeder, der einen näheren Ein©) Wir geben in dieſer Nummer die der ehriv. Synodalconferenz bei ihrer eben gehaltenen Verſammlung vorgelegten Verichte der Commiſſion über das Werk unſerer Negermiſſion und unſere Kaſſe, damit unſere lieben Synodalgemeinden bei ihren Miſſionsfeſten mit dem Stand unſerer Miſſion recht bekannt gemacht werden können

und ihr reichlichere Unterſtüßung zu Theil werden laſſen. Die Einnahme

der lesten Monate

war fo gering, daß ſie kaum die Hälfte

der laufenden monatlichen Ausgaben an Gehalten betragen. Möchte doch dieſe Bitte cine reichliche Erhörung finden! D. N. *

1896.

Aumumer 9.

bli> in dieſelben genommen hat, zur Ehre Gottes geſtehen müſſen, daß in wenigen unſerer weißen Gemeinden z. B. von der Jugend der kleine Katechismus Luthers mit mehr Sicherheit und Genauigkeit hergeſagt wird, wie denn überhaupt wohl wenig Unterſchied zu finden iſt zwiſchen unſern Negergemeinden und vielen unſerer weißen Gemeinden. Mit herzlichem Dank gegen Gott können wir auch berichten, daß unſere Miſſionsarbeiter während der beiden leßten Jahre mit wenigen Ausnahmen in Geſundheit haben ihres Amtes tvarten können. Nur Herrn Miſſionar Burg = dorfs Geſundheitszuſtand war vor einem Jahre fo zerrüttet, daß mehrere Aerzte ihr Gutachten dahin abgaben, er ſolle New Orleans ganz verlaſſen. Da er nun ſchon wiederholt hatte Urlaub nehmen müſſen, um ſeiner niedergebrochenen Geſundheit wieder ein wenig aufzuhelfen, fo ſahen ir uns jest in die Nothwendigkeit verſeßt, ihm Urlaub bis zur völligen Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit zu geivähren und ihn von New Orleans ganz wegziehen zu laſſen. Er begab ſich auf Anrathen der Aerzte in die Berge von Tenneſſee, und zwar nad) Wartburg. Dort hat er denn auch durch Gottes Gnade Geneſung gefunden und wurde im Monat Mai dieſes Jahres nad Atlanta, Ga., abgeordnet, um dort den Verſuch zu machen, eine Miſſionsſtation zu gründen. Atlanta ift eine aufblühende Stadt und wird das Chicago des Südens genannt, hat über 50,000 Neger und daher günſtige Ausſichten für unſere Miſſion. Ein eigentlicher Anfang der Miſſion konnte jedoch erſt lange nicht gemacht werden, weil es dem Miſſionar niht möglich war, cin Local zu bekommen; und wenn ex meinte, ein ſolches gefunden zu haben, und es gemiethet


66

Die

Misstons-Taube.

hatte, ſo wurde es ihm unter irgend einem Vorivande twieder aufgeſagt, ſobald es bekannt wurde, daß hier ein weißer Mann den Negern predigen wollte. Endlich gelang es, einen alten Store zu micthen für $12.50 monatlich. Licht und Luft dringen nur ſpärlich ein, aber es war das Beſte, vas zu finden war. Am 19. Juli fand der erſte Gottesdienſt ſtatt. Fünfhundert Einladungskarten waren ausgegeben und alles gethan, den GotteSdienſt anzuzeigen, troßzdem waren nur ſieben Neger zur Predigt anweſend und nur noch einige mehr zum Schluß des Gottesdienſtes. Da der Miſſionar in der Woche darauf einen Anſaß zum Nerven-

fieber bekam, erklärte ſich Herr Paſtor Meuſchke freundlichſt

| |

bereit, für den folgenden Sonntag- Abend die Predigt zu übernehmen; weil aber um acht Uhr erſt ein Neger mit ſeinen givet Kindern erſchienen war, wurde fein Gottesdienſt gehalten. «So wurden die Gottesdienſte bis zur Wiedergeneſung des Miſſionars eingeſtellt. Jn der Ausübung unſers Miſſionswerkes hatten wir auh in dieſen beiden Jahren viel gegen Mangel in unſerer Kaſſe zu kämpfen, woher es auch kommt, daß Manches zur Förderung der Miſſion Nothwendige unterbleiben mußte. Wohl gingen z. B. für den Bau einzelner Kirch- und Schulgebäude auf unſern Aufruf reichliche Gaben ein, was wir dankbar anerkennen; dafür floſſen aber die Beiträge für unſere laufenden Ausgaben ſo ſpärlich, daß wir uns genöthigt ſahen, jene Gelder zeitweilig für die Gehalte unſerer Miſſionsarbeiter zu verausgaben, ſollte nicht die ganze Miſſion ins Sto>en gerathen. Es iſt das’ ja freilich bei der drückenden Geſchäftslage der leßten Jahre kaum befremdend, und iſt eine Erfahrung, welche jest die meiſten Miſſionen zu beklagen haben; dennod) könnte gewiß mehr geſchehen, wenn in allen unſern Gemeinden mehr Liebe zu dieſer Miſſion und mehr Eifer für dieſelbe vorhanden wäre. Wollen wir Negermiffion mit Erfolg treiben, fo dürfen wir nicht erivarten, dies mit ſo geringen Mitteln thun zu können, iwie manche andere Miſſion; denn es handelt ſich hier nicht allein um Sendung und Erhaltung der Miffionsarbeiter, ſondern auch um Beſchaffung und Erhaltung von Kirchen- und Schuleigenthum. Denn das ſelbſt zu thun, dazu ſind die Neger nicht nur meiſtens zu arm, fie haben auch noch nicht gelernt, mit Geld umzugehen, inſonderheit ſo, daß das Reich Gottes “ dadurch gebaut wird; dennoch ift nicht zu verkennen, daß unſere Negergemeinden auch hierin einen guten Anfang gemacht haben. Unſere monatlichen laufenden Ausgaben für Gehalte und für Unterſtüßungen einiger ftudirender NegerJünglinge und einiger Wittiven verſtorbener Miſſionsarbeiter belaufen ſich jest auf $1300. Unſere Miſſionsblätter, von denen die „Miſſions - Taube“ in 16,192 Exemplaren und der “Pioneer? in 4071 Exemplaren geleſen wurden, haben “in den beiden Jahren einen Reingewinn gebracht, die „Miſ-

_“ſions-Taube“ $2018.26, der ‘Pioneer’? $181.74, zuſammen

$2200. s ; D 8 Traurigſte, twas die Commiſſion diesmal der ebriv.

wdalconferenz zu berichten hat, ift ber Abfall des ehe-

:maligen Miſſionars Herm. Meyer. Derſelbe wurde vor zivei Jahren von North Carolina nad) Springfield, Jll., verſeßt. Aber ſchon nach kurzer, nicht gerade geſegneter Wirkſamkeit daſelbſt erkrankte er und kam nach St. Louis. Nach ſeiner Geneſung hielt die Commiſſion und auch er ſelbſt dafür, es ſei nicht gerathen, daß er wieder nach Springfield gehe, und wurde ev deshalb wieder nad) North Carolina geſandt, wo Salisbury und Umgegend ſein Arbeitsfeld war. Anfang Mai dieſes Jahres, während die meiſten Glieder der Commiſſion zur Delegaten-Synode in Fort Wayne waren, erhielt Herr Director Burgdorf in St. Louis ein Reſignationsſchreiben von Herrn Meyer und zwei Telegramme von den Miſſionaren Bakke und Schmidt, des Jnhalts, Miſſionar Meyer ſei zu den Baptiſten übergegangen und alle Verſuche ihrerſeits, ihn von dem Jrrthum ſeines Weges zu überzeugen, ſeien vergebens geweſen. Herr Director Burgdorf telegraphirte ſogleich zurück, daß Miſſionar Meyer alle Stationen ſofort an Miſſionar Bakke abzutreten habe. Jn der näcßſten Verſammlung der Commiſſion, am 22. Mai, wurde

denn die Reſignation Meyers mit großer Betrübnis angenommen und ihm ſein Gehalt noch bis zu dem Tage ausbezahlt. i Wenden wir uns nun zu den einzelnen Stationen. Das Eigenthunt der ſchon vor zwei Jahren aufgegebenen Station Carrollton in New Orleans wurde kürzlich für $340 verkauft. Als wir dies Eigenthum vor elf Jahren kauften, war der Miſſiſſippi- Fluß zehn Blods weit davon entfernt, jeht aber nur noch drei Bloks, weil der Fluß hier immer mehr Land wegſpült. Unter dieſen Umſtänden mußten wir froh ſein, das Eigenthum zu dem angegebenen Preiſe verkaufen zu können. Unſere vormals älteſte Station, Little Ro>, Ark., haben wir nun auch, tvie ſchon vor zwei Jahren befürchtet wurde, aufgeben müſſen, da es mit derſelben immer mehr rü>ivärts ging. Auch überzeugte ſich die Commiſſion durch eines ihrer Glieder an Ort und Stelle, daß die wenigen Glieder, die noch treu zu uns hielten, anderweitig verſorgt werden konnten. . Unter dieſen Umſtänden, und da auch unſer dortiger Miſſionar alle Freudigkeit zur Fortſezung ſeiner Arbeit verloren hatte, erſchien es uns bei dem Nothſtande unſerer Kaſſe geboten, die Station aufzuheben. Der Miſſionar nahm darauf einen Beruf an eine weiße Gemeinde an, die Schulbänke wurden nah Concord, N. C., geſandt und Herr Geo. Reichardt in Little Nod gebeten, das Miſſionseigenthum fo bald als miglid) zu verkaufen. Herr Paſtor Bäpler von der deutſchen Gemeinde in Little Nok berichtet, daß die treugebliebenen Neger in ſeine Kirche kommen, wenn er Abends engliſchen Gottesdienſt hat, welches einmal monatlich der Fall iſt. Außerdem hält er den Negern einmal im Monat noch einen beſondern Gottesdienſt.

Dies geſchah zuerſt in einem Privathauſe, jest aber, da die Kapelle doch noch nicht verkauft iſt, in dieſer. Einige Bänke haben die Neger fic) ſelbſt machen laſſen. Während der Monate Juli und Auguſt, ſeiner Ferienzeit, hält ihnen

Sarit aS

PLZ

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-

|

E |


Die

Missions - Taube.

:

67

Herr Paſtor Bapler jeden Sonntag - Abend Gottesdienft. Auch halten fie ſelbſt unter fic) Sonntagsſchule, wobei er

244,

ſich ihrer ſo viel als möglich annimmt. Die Leute geben die Hoffnung nicht auf, daß die Miſſion dort wieder auf-

ſchule zählt 157 und die Wochenſchule 150 Schüler. Der Beſuch in der Oberklaſſe iſt ſehr regelmäßig. An Geldern

genommen wird, und wird es uns mit Little Ro vielleicht ähnlich ergehen, wie frither-mit Meherrin, welche Station aufgehoben wurde, aber nah zwei Jahren wieder aufgenommen werden mußte und ſeitdem einen gedeihlichen Fortgang nimmt. Führen wiv nun wie üblich unſere eigentlichen Stationen der Reihe nach vor, indem wir den Anfang machen mit

hat die Gemeinde in den beiden Jahren $630 aufgebracht. 2. St. Paul, gegründet 1881. Paſtor iſt Herr Miſ-

New Orleans. 1. Mount Zion, gegründet 1878, jest unſere älteſte Station. Der Miſſionar dieſer Station iſ Herr Paſtor E. W. Kuſs. Seine Mitarbeiter ſind die Herren Lehrer E. Vix und D. Meibohm. Das Eigenthum dieſer Station liegt an der Südweſte>e von Franklin und Thalia St., mit einer Front von 118 Fuß an Franklin und 96 Fuß an Thalia St. Die Gebäulichkeiten ſind eine zweiklaſſige Schule, 70> 32 Fuß, welche Sißpläße bietet für etwa 200 Schüler, und eine neue Kirche, etiva 60 x 30 Fuß, welche für 250 Perſonen Raum haben ivird, iſt an derſelben Stelle, auf der die alte abgetragene Kirche ſtand, im Bau begriffen. Dieſelbe iſt für $2500 in Contract gegeben. Das Eigenthum tvird dann, wenn die Kirche vollendet iſt, wenigſtens $8500 werth ſein. Die Beſchlüſſe der ehriv. Synodalconferenz von 1892 und 1894 konnten leider nod) nicht vollſtändig ausgeführt werden, ſind aber, wie angegeben, in der Ausführung begriffen. Es mußte zunächſt noh ein Stückchen Land für $300 zugekauft werden, um unſern Blas zu einem rect winkligen zu machen ; dann ivurde die neue Schule gebaut, ehe die alte Kirche, in welcher bis dahin aud) Schule gehalten worden, ganz zerfiel oder abgebrochen wurde. Die Gemeinde wartete nun mit Schmerzen darauf, daß auch die neue Kirche gebaut würde; da dies aber wegen Mangels in der Kaſſe noch nicht möglich war (hatten wir dod) noch eine Schuld von über $800 auf der Schule abzutragen), das Gebäude auch nicht mehr reparirt werden konnte, behalf ſie ſich, ſo gut es anging. Um den am meiſten zerfallenen hintern Theil der Kirche den Augen der Kirchbeſucher zu verhüllen, wurde eine Gardine von billigem Zeug davor gehangen, und der Beſuch der Gottesdienfte war unter den Umſtänden recht erfreulid). Der Leste Weihnachtskindergottesdienſt wurde in der neuen Schule gehalten, weil die Kirche nicht mehr geheizt werden konnte, und wegen ihrer Baufälligkeit gefährlih war. Auch während des Neubaus der Kirche werden die Gottesdienſte in der Schule gehalten. Neben vielen Mängeln und Sündenfällen, welche ſogar Ausſhluß _nöthig machten, zeigt fid) dod) bei den meiſten Gemeindegliedern cin wahres, lebendiges Chriſtenthum. Confirmirt wurden in den zivei Jahren 13, getauft 10, begraben 5, getraut ein Paar. Die Seelenzahl der Gemeinde beträgt

darunter

81

communicirende

Glieder.

ſchnittliche Beſuch der Gottesdienſte iſt 85.

ſionar F. J. Lankenau,

Der

durch-

Die Sonntags-

der ſelbſt Schule

hält

in der

Oberklaſſe, und an der Unterklaſſe ſteht Frl. H. Holland. Das Stationseigenthum liegt an Annette St., zwiſchen Claiborne und Derbigny, und mißt 90 120 Fuß. Hierauf ſteht eine Kirche, 28X55 Fuß, nebſt Confirmandenzimmer, und ein zweiſtö>iges Schulgebäude, 2445 Fuß. Das ganze Eigenthum iſt etwa $5000 werth. Die Seelenzahl iſt ſeit dem leßten Bericht um 22 geſtiegen und beträgt jest 180, darunter 86 communicirende Glieder. Getauft ſind 2 Erwachſene

und

10 Kinder,

confirmirt 4 Er-

ivachſene und 12 Kinder. Die Sonntagsgottesdienſte werden von etiva 100 und die Wochengottesdienſte von 60 meiſt Erivachſenen beſucht. Die Schülerzahl in der Wochenſchule ſhivankt zwiſchen 125—160, die der Sonntagsſchule zwiſchen 70—80. Ein voriviegend chriſtlicher Wandel herrſcht in der Gemeinde, und hat dieſelbe während der beiden leßten Jahre $639.85 aufgebracht. Außerdem hatten die Leute ihre Kirche ſelbſt anſtreichen laſſen und gedenken ein Gleiches mit der Schule zu thun; auch haben fie die Verſicherungsprämien . für Kirche und Schule ſelbſt bezahlt. Seit längerer Zeit ſchon ſendet die Gemeinde regelmäßig monatlich $10 an die Miſſionskaſſe ein. 3. Bethlehem. Dieſe Station wurde 1887 durch Miſſionar Aug. Burgdorf gegründet, der ſie auch bis zu ſeinem, vor einem Jahr krankheitshalber erfolgten Wegzuge als Paſtor bedient hat. Sein Nachfolger im Amt iſt Herr Miſſionar J. Ko ßmann, welcher am 10. November 1895 durch Miſſionar Lankenau eingeführt ivurde. Als Lehrer in der Schule arbeiten hier an der Oberklaſſe Herr E. Riſcho w, und an der Unterklaſſe ſeit April 1895 Herr C. Niewedde. Das Eigenthum dieſer Station liegt Ede Waſhington Ave. und Dryades St. Der Plas iſt 60X150 Fuß. Darauf befindet fic) eine Kirche, 28 X 50, mit Confirmandenzimmer, und ein zweiſtö>iges Schulgebäude, 24x45 * Fuß. Das Ganze repräſentirt einen Werth von etiva $6500. Seit der leßten Verſammlung-der ehriv. Synodalconferenz wurden der Gemeinde 27 Seelen hinzugethan. Getauft wurden 12 und ebenfalls 12 confirmirt. Copulirt ivurden 3 Paare und 6 Perſonen ſtarben. So iſt die Seelenzahl jest 151, darunter 64 communicirende Glieder. Die Durchſchnittszahl in den Gottesdienſten iſt 87. Die Wochenhule zählt 150 Schüler und die Gonntagsfdule ebenſo viele. Herr Paſtor Koßmann ſchrieb am 30. Juni: „Seit meinem Hierſein, alſo ſeit November 1895, hat dieſe Station $421.04 aufgebracht, dazu einen Kaſſenbeſtand von $89.22, macht $510.26.“

Ehe wir von New Orleans ſcheiden, wollen wir noch bemerfen) daß unſer dortiges Miſſionseigenthum ſich in

Ros

N


Sit£8 | Per

68

:

Dic

Missions -Tanuhke.

gutem Zuſtande befindet; alle drei Stationen haben geräumige und neue Kirchen und Schulen. Die Bezahlung für die nod) im Bau begriffene Zionskirche wird allerdings der Commiſſion nod) Sorge machen. Wenden wir uns nun zu unſerm Miſſionsfelde in

North Carolina. 1. Concord. Die hieſige Station wurde 1891 durch Herrn Miſſionar N. J. Bakke gegründet, der fie jest noh bedient. Das Miſſionseigenthum liegt an einer Hauptſtraße der Stadt

*

und ijt 75160

Fuß

groß.

Hierauf

ſteht eine

Kirche von 28X50 Fuß, welche für etwa 300 Zuhörer Play bietet. Zuweilen iſt jeder Plas beſeßt, die Durchſchnittëzahl dürfte jedoch 100 nicht überſteigen. Neben der Kirche ſteht ein zweiſtö>kiges Schulgebäude, von den Kindern der Synodalconferenz erbaut und im Mai 1895 feierlichſt eingeweiht, wobei Herr Profeſſor Dau aus Conover die Weihpredigt hielt. Sie bietet Play für 160 Kinder. 115 Schüler haben im Laufe dieſes Jahres die Schule beſucht. Als Lehrer an der Schule ſteht Herr E. F. Rolf. Die Sonntagsſchule zählt 140 Kinder und Erwachſene. Die Gemeinde beſteht aus 138 Seelen, darunter 74 communicirende Glieder. Das Eigenthum der Station wird auf $3500 geſchäßt. 2. Rimertown. Dieſe Station iſt aht Meilen von Concord entfernt und wird von Miſſionar Bakke bedient. Sie

zählt

52

Seelen,

31

Communicirende.

Auf

einem

Acer Landes ſteht ein Kirchlein, welches für 150 Perſonen Plat bietet. Der Werth dieſes Eigenthums ift $400. Bei günſtiger Witterung werden die Gottesdienſte von 50 bis 60 Zuhörern, meiſtens Erwachſene, beſucht. 3. Mount Pleaſant, ein Stadtden von 400 Einwohnern, neun Meilen von Concord, cin Predigtplas Paſtor Bakfes. Bis leßten Winter wurden die durchſchnittlich von 40 Perſonen beſuchten. Gottesdienſte in einem öffentlichen Schulhauſe gehalten, dann wurde der Gebrauch dieſer Schule Uns unterſagt und werden nun die Gottesdienſte außerhalb des Städtchens in einer elenden Negerhütte, einem ſogenannten Cottonhouse abgehalten, das uns aud) entzogen werden fann, ſobald es anderweitig gebraucht wird. Eine Gemeinde iſt hier im Entſtehen begriffen. Ein unabweisbares “Bedürfnis für den Beſtand dieſer Station wäre ein Kirch: lein zugleih für Schulzive>e. Ein ſolches tware ſammt dem dazu nöthigen Plas im Städtchen für etwa $500, ein wenig außerhalb vielleicht für die Hälfte herzuſtellen. Das Erſtere wäre vortheilhafter für das Gedeihen der Miſſion. 4. Claremont. Dieſe Station ijt vor ein und einem halben Jahr geſammelt worden aus Negern, die früher mit déder “St. John’s Church”, Paſtor Prof. Dau, in

erbindung ſtanden.

Sie zählt gegenwärtig erſt aht See-

1, fünf Communicanten.

Der Gottesdienft wird in einem

egerſhulhaus, 24 Meilen von Claremont, gehalten. 1

kleines Gotteshaus kann die Miſſion auch hier Ein Bauplah ift bereits ausgeſuht und

Geld genug in Prof. Daus

Acker Land zu kaufen.

Gemeinde geſammelt,

um einen

Für $250 könnte cine Kapelle ge-

baut werden.

5. Lexington. Die kleine lutheriſche Neger- Anſiedlung in der Nähe von Lexington beſteht aus 25 Seelen mit neun communicirenden Gliedern. Es iſt ein Ueberbleibſel der kurzgelebten „Alpha-Synode“. Das Gemeindlein beſißt ein eigenes Grundſtück, das ihnen vor vielen Jahren geſchenkt iſt, aber in einer Gegend, wo jest keine Neger mehr wohnen. Die Gottesdienſte werden bald im Städtchen, bald auf dem Lande gehalten und durcſchnittlich von 25 Zuhörern beſucht. Schon vor Jahren haben wir ihnen eine Kapelle verſprochen, haben aber unſer Verſprechen bis jest nicht halten

können. Dadurch und durd) Meyers Abfall ſind dieſe Leute ſehr entmuthigt worden, und wenn nicht bald etwas für ſie geſchieht, ſteht zu befürchten, daß die Station eingehen werde. 6. Salisbury. Dies iſt cin blühendes Städtchen von 8000 Einwohnern und Mittelpunkt eines bedeutenden Miſſionsfeldes. Hier wohnte Miſſionar Meyer. Eine Gemeinde iſt nod) nicht organiſirt. Eine Anzahl junger Leute erhält Katechismusunterridt. Anfangs Juni fing Student Volkert eine Wochenſchule an, die von 45 Kindern beſucht wird. Dem Wochengottesdienſt wohnen etiva 25 Erwachſene bei. Durch die Schule iſt dieſe Station zu den ſchönſten Hoffnungen berechtigt. Aber nur durch die Schule und jungen Leute, da die Alten meiſtens den Sectenkirchen angehören. Die Leiſtungen dieſer jungen Schule find, ſonderlih was Katechismusherſagen und Abſingen lutheriſcher Kirchenlieder betrifſt, ausgeseichnet. 7. Ro>kwell. Dieſe Station iſt ſeit etwa cinem Jahr von Salisbury aus bedient. Sie zählt 33 Seelen mit 18 communicirenden Gliedern. Die Gottesdienſte werden in einem Privathauſe gehalten, wo ſich durchſchnittlich 40 Zuhörer verſammeln. Die Sonntagsſchule zählt 35 Kinder. Eine Kapelle für etiva $250 wäre durchaus nöthig. 8. Gold Hill. Dieſe Gemeinde, die aus 28 Seelen, 16 communicirenden Gliedern beſteht, deren Gottesdienjte von 50 Zuhörern und ihre Sonntagsſchule von 45 Kindern beſucht wird, ijt ebenfalls von Salisbury aus bedient. Neun Perſonen befinden fic) im Unterricht und ijt. überhaupt viel Material fürdie Gemeinde vorhanden. Das öffentliche Schulhaus für Neger iſt der Verjammlungsort für die Gemeinde. Zu irgend einer Zeit kann fic daraus verwieſen werden. Daz her auch hier ein Kirchlein für $250 ſehr zu wünſchen wäre. 9. Charlotte. Dieſe Station iſt von dem Negerprediger W. P. Phifer gegründet und wird aud) nod) von ihm bedient, unter Aufſicht Miſſionars Bakke. Die Gemeinde zählt 54 Seelen mit 32 communicirenden Gliedern. Die 28X47 Fuß große Kirche hat Naum für 250 Perſonen. Die Gottesdienſte werden durchſchnittlich von. 50 Zuhörern beſucht. Die Sonntagsſchule- zählt 90 und die Wochen{ule wurde von 60 Schülern Peſts Das 15X40 Fuß große Schulgebäude, in welchem die Frau des Miſſionars Sdhule halten hilft, hat die Gemeinde ſelbſt für $150 erbaut,


Die

Missions-Taube.

90 Kinder haben im Laufe des Jahres hier <riſtlihen Unterricht genoſſen.

Das Eigenthum

der Gemeinde wird auf

$1700 geſchäßt. Hier ſind weiter keine Bedürfniſſe, das Eigenthum betreffend, als eine Reparatur, resp. Erneuerung, der Rirchdede.

10. Meyer's Plantation. Etwa drei Meilen von Charlotte iſt eine Anſiedlung Neger, die bis zu Anfang dieſes Jahres ohne kirhlihe Bedienung geweſen ſind. Es find etiva 100 Neger, welche hier einen Theil einer großen Plantage bearbeiten, deren Eigenthümer Meyer heißt. Hier hat Miſſionar Phifer eine Sonntagsſchule von 60 Kindern organiſirt. Jeden Sonntag - Morgen wird Gottesdienft und Schule unter dem Schatten der Bäume gehalten. Zu den Gottesdienften ſtellen ſich etiva 25 Erwachſene ein. Jm Wine ter müßte man mit den Gottesdienſten wohl in eine Negerhütte flüchten. Die Leute ſcheinen es zum Theil ernſtlich zu meinen, aber cine Kapelle wäre auch hier unbedingt nöthig. Der Eigenthümer der Plantage will einen gelegenen Bauplaßz in der Größe von 100 Fuß im Quadrat für $50 hergeben. Etiva $250 dazu würden die Kapelle bauen. Obige zehn Stationen ſtéhen ſeit Meyers Abfall ſämmtlich unter Aufſicht Miſſionars Bakfe. Wir gedenken nun noch der Stationen von Miſſionar J. C. Schmidt. 11. Greensboro.

Dies

iſt cine Stadt von 10,000

Einwohnern, darunter etiva 3000 Neger. Alle Secten ſind unter ihnen vertreten. Nachdem Herr Miſſ. Schmidt am 29. Juli 1894 ordinirt war, begann er ſeine Arbeit in Greensboro mit 2 Frauen und 3 Kindern. Unter Gottes gnädigem Beiſtande ijt die Seelenzahl auf 63, mit 8 communicirenden Gliedern geſtiegen. Conſfirmirt hat der Miſſionar 7, getauft 56. Noch im Unterricht ſtehen 6 Erwachſene und ein Kind. Getraut hat ex ein Paar und ein Kind begraben. Der Beſuch der Gottesdienſte ijt ſehr regelmäßig, durchſchnittlich 41, doch iſt die Zahl auch ſchon auf 150 und darüber geſtiegen. Die Wochenſchule zählt 84 Kinder, mit einem täglichen Beſuch von durchſchnittlich 47. An Geldern find $204.37 eingegangen. Miſſionseigenthum ijt in Greensboro nod nicht vorhanden. Die Gottesdienſte werden im zweiten Sto> einer erbärmlichen Logenhalle gehalten, zu welchem eine hohe, ſteile Treppe hinaufführt. Für den Gebrauch dieſer Halle müſſen monatlich fünf Thaler Rente entrichtet werden. Natürlich können wir jeden Tag ausgewieſen werden, was wohl ſchon längſt geſchehen wäre, werin die betreffende Loge nicht der fünf Thaler fo bedürftig wäre. Die Beſchaffung eines Grundſtücks und einer Kirche oder Schule dürfte eine unerläßliche Nothwendigkeit für eine fernere geſegnete Wirkſamkeit in Greensboro ſein. Wenn swirklid) nod) nicht gebaut werden könnte, ſollte man dod) verſuchen, ein Grund-

ſtü> zu ſichern, damit die Leute mehr Zutrauen zu uns gewinnen. Ein ſehr \{höner, paſſend gelegener Plas von 120160 Fuß wäre jest nod) für etwa $600 zu haben, dürfte aber bald gar nicht mehr zu haben ſein oder bedeutend mehr koſten. Die Neger hier ſind meiſtens arbeitſame, ruhige

69

Leute und gutes Material für eine Gemeinde. Sie haben angefangen, für einen Plas zu ſammeln. Außer den Sonntagsgottesdienſten halt der Miſſionar auch noch in der Woche Gottesdienſte mit Katehismus- und Singunterricht. Die Anſtellung einer zweiten tüchtigen Lehrkraft wäre daher ſehr zu wünſchen, zumal der Miſſionar viel abweſend ſein muß. Jn Greensboro hat Miſſ. Schmidt ſeinen Wohnſitz. 12. Elon College Station, Trinity Church, 17 Meilen von Greensboro. Die Miſſion beſit hier 14 Ader Land und darauf ein Kirchlein von 2532

das zige Die Der und

Fuß,

ohne innere Einrichtung $610 koſtete. Es iſt die einKirche im Ort und cin Schmu> für die ganze Gegend. Station zählt 30 Seelen, darunter 10 communicirende. Miſſionar taufte 15 Perſonen, darunter 3 Erwachſene, confirmirte 6 Erwachſene. 6 Erwachſene und 4 Kin-

der ſind noch im Unterricht. Die Gottesdienſte werden durchſchnittlih von 28 Zuhörern beſucht. Die Sonntagsſchule

zählt 23. An Geldern gingen ein $50.75. Auch für eine Wochenſchule ivären hier ſehr gute Ausſichten, denn es wohnen hier 40 Familien mit wenigſtens 100 fdulfabigen Kindern. Der Negerſtudent Burthlong hielt hier leßtes Jahr eine Zeitlang Schule mit 20 Kindern. Die Gemeindeglieder möchten auch gern eine Schule neben der Kirche errichten fiir etiva $150. Sie haben den freien Plat bei der Kirche mit Tabac bepflanzt, um für den Erlös eine Gloce zu kaufen, dürften aber auch wohl zu veranlaſſen fein, ihn für den Schulbau zu verwenden. Eine Schule würde aud) dem Gedeihen der Gemeinde ſehr förderlich ſein. Miſſionar Schmidt predigte bisher auc) nod in Springdale, 27 Meilen von Greensboro. Hier befindet fic) ein Kirchlein auf dem Lande des Rev. Sam. Holt, daher ‘““Holt’s Chapel?’ genannt, ivird auc) von Rev. Holt als ſein Eigenthum beanſprucht. Obgleich er ſchon vor Jahren auf Rath unſerer Miſſionare verſprochen hat, nicht mehr predigen zu wollen, fo ſcheint er doch an einem chroniſchen Predigtfieber zu leiden, hält mit allen Schwärmern Kanzelund Abendmahlsgemeinſchaft, und hat faſt alle, die ſich zu uns hielten, fo verwirrt, daß fie ſich von uns zurückgezogen haben. Nur noch zwei Familien find uns treu geblieben. Da nun gar keine Ausſicht auf Zuwachs vorhanden ijt, und dieſe beiden Familien zugeſagt haben, nah Elon College zu ziehen, fo tvurde Springdale oder Holt’s Chapel aufgegeben. Miſſionar Schmidts Gehülfen in ſeiner Miſſionsarbeit waren leßtes Jahr der farbige Student Bürthlong und dies Jahr Student Volkert, beide von Springfield. Was mir kürzlich Miſſionar Bakke von ſeinen Stationen berichtete, ‘das können tir von unſerm ganzen Miſſionsfeld in North Carolina ſagen, nämlich: „Auf allen Stationen, Lexington vielleicht ausgenommen, iſt Wachsthum zu“ verzeichnen. Der Predigt des Wortes Gottes wird mit ge- * bührender Andacht zugehört und Früchte des Worts ſind überall ſichtbar. Unſere Miſſion hat in North Carolina feſten Fuß gefaßt und ſieht einer hojfrungsvollen Zukunft entgegen.“ - Das bezeugt auh Herr Prof. A. Gräbner von


70.

Die- Missions-Taube.

St. Louis, welcher kürzlich unſere Miſſionsſtationen in North Carolina im Auftrage der Commiſſion viſitirte. Durch

unſere Stationen

ijt der ganze Staat,

inſonderheit

die für unſere Miſſion günſtigen Gegenden ſo mit Stationen befest, daß wir von ihnen aus leicht alle durch die Predigt des Evangeliums erreichen können. Wie viel könnte hier durch Gottes Gnade mit verhältnismäßig geringen Mitteln ausgerichtet werden! Nur für Greensboro, als einer größeren Stadt, wären ivohl auch bedeutendere Opfer nöthig. - Außer Greensboro ſind es 6 Stationen, für welche Kapellen eine ſchreiende Nothwendigkeit ſind. $2000 würden dieſer ganzen Noth abhelfen, und ſollten wir, die große Synodalconferenz

mit

etwa

400,000

Communicanten,

nicht eine

folde Summe für dieſen Zwe> zur Ehre Gottes aufzubringen im Stande ſein, ſelbſt bei dieſen harten Zeiten, wenn es uns allen ein rechter Ernſt wäre? Auch für Schulunterricht ſollte mehr geſchehen, und auch dies könnte mit verhaltnismapig geringen Mitteln ausgerichtet werden, wenn ivir z. B. einige unſerer tüchtigſten Negerjünglinge aus unſern älteren Negergemeinden dazu anſtellten, daß ſie unter Leitung und Aufſicht des Miffionars Schule hielten. D, weld) cin Segen könnte dadurch geſtiftet und bald die ganze Negerbevölkerung von North Carolina von dem Sauerteige des lauteren Evan~ geliums durchdrungen werden! Doch wir müſſen nun von North Carolina Abſchied nehmen und begeben uns nad)

Meherrin, Lunenburg Co., Va. Dieſe Station wurde vor aht Jahren durch Miſſionar D. H. Schooff mit 28 Seelen wieder aufgenommen, nachdem dieſelbe zwei Jahre vorher als hoffnungslos aufgegeben war. Seitdem hat unſer Miſſionar dort im Segen gearbeitet. Das innere und äußere Wachsthum der Gemeinde war aud) in dieſen lehten beiden Jahren ein zwar langſames, aber beſtändiges. Die Seelenzahl ift jest auf 120 mit 55 Commuinicanten geſtiegen. Getauft wurden in den beiden lesten Jahren 13 Kinder und 7 Erwachſene. Die Gottesdienfte wurden von 50—80 beſucht. Die Sonntagsſchule zählt 85 und die Wochenſchule 70 Schüler. An Geld ging etwas über $100 ein, außerdem ivurbde viel freiwillige Arbeit gethan. Das Miſſionseigenthum umfaßt 21 Aer, 15 A>er unter Cultur. Auf dieſem Lande befindet fid) die Kirche mit Sißplaÿ für etiva 150 Perſonen, und die Schule, durch eine ſhiebbare Rollwand davon getrennt, Außerdem ein Pfarrhaus -mit den nöthigen Nebengebäuden, ein guter Brunnen, Obſt- und Gemüſegarten und Gottesader. Das Ganze repräſentirt einen Werth von $1600. Außerdem hat Miſſ. Schooff noch zwei Predigtpläße in einer Entfernung von vier und zehn Meilen, mit einer Zu-hörerſchaft von 30, resp. 40 Zuhörern im Gottesdienft und + Chriſtenlehre. Die Gottesdienfte müſſen oft ausgeſeßt werden, weil uns eigene Locale fehlen.

Springfield, Sif.

AUER

nod) immer das Sorgenkind der Com-

ionscigenthum befindet fic) Ede 15. und

Jefferſon Straße. Das Grundſtü>k ijt 80 157 Fuß. Die Kirche darauf mißt 3245 Fuß und bietet Raum für 175 Zuhörer, und die daran gebaute Schule ijt 36425 Fuß. Das ganze Gebäude, Kirche und Schule zuſammen, iſt alſo 70 Fuß lang. Von Auguſt 1894 bis März 1895 war Miſſionar H. Meyer Paſtor der Gemeinde. Er zerſiel bald mit der Gemeinde wegen unvorſichtiger Aeußerungen in einer Katecheſe. Wohl kam eine Ausſöhnung zwiſchen der Gemeinde und ihm zu Stande, aber das Zutrauen der Gemeinde war nicht ſo leicht wieder zu gewinnen. Da der Miſſionar bald nachher ſchwer erkrankte, verließ er Springfield, und wurde nach erlangter Geneſung nach North Carolina verſetzt. Wegen des Nothſtandes ‘unſerer Kaſſe und auch weil wir nun keinen Miſſionar für Springfield hatten, war Herr Profeſſor J. Herzer vom Seminar in Springfield fo freundlich, die Leitung der Station zu übernehmen und dieſelbe mit Hülfe Herrn Prof. L. Weſſels und einiger Studenten zu bedienen. Die Seelenzahl ijt 45, darunter 27 Communicanten. Getauft wurden 12, darunter zwei Erwachſene. Der Kirchbeſuch iſt von 20—25, Maximum 36. Eine Anzahl ſind regelmäßige Beſucher. Die Sonntagsſchule zählte 34, die Wochenſchule 44 Schüler, Durchſchnittsbeſuch in Beiden kaum halb fo viel. Copulirt wurde 1 Paar, begraben 7 Perſonen. Jm Unterricht für Taufe und Confirmation befinden fic) 5. Wenn nun aud) den Studenten eine Entſchädigung für ihre Dienſte, für Predigen, Schule und Sonntagsſ\chule hal ten, gereicht ivurde, ſo kommt die Verſorgung der Station auf dieſe Weiſe doch viel billiger, als wenn ein eigener Miſſionar dort angeſtellt wäre. Jn Anbetracht des Mangels in der Kaſſe ift Herr Prof. Herzer auch ferner bereit, die Station in bisheriger Weiſe weiterzuführen. Wir find ihm und ſeinen Helfern zu großem Dank verpflichtet. Jhre Commiſſion hat regelmäßig jeden Monat eine Ver|ſammlung und je nad) Bedürfnis auh noch Extraverſammlungen abgehalten und alle wichtigen Verhandlungen durch ihren Secretar ſorgfältig protokolliren laſſen. Jn der legten Zeit hatten wir aud) die Freude, Herrn Prof. F. Pieper wieder in unſerer Mitte zu ſehen, nadydem derſelbe fic) fo lange Frantheitshalber hatte guriidziehen müſſen. Sämmtliche Miſſionare haben alle Vierteljahre ſtatiſtiſche Berichte an die Commiſſion eingeſandt und dieſe hat in regem fdrift: lichen Verkehr mit den Miſſionaren geſtanden. Einzelne unſerer Stationen, nämlich Springfield, Little Nod wie aud) Meherrin, find von Gliedern der Commiſſion, und ſämmtliche Stationen in North Carolina ſind im Auftrage der Commiſſion

von

Herrn

Prof. A. Gräbner

von

St. Louis viſitirt worden, da derſelbe jüngſt in Sachen der engliſchen Miſſion eine Reiſe dorthin unternahm. Jhre Commiſſion erlaubt fic), ſ{ließli< nod) daran zu exinnern, daß ihre Amtszeit abgelaufen ift und die ehrivürdige Synodalconferenz eine neue Commiſſion für die nächſten vier Jahre zu wählen hat.


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für den Zeitraum vom 1. Auguſt 1894 bis 31. Juli 1896.

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Landes mit neuer Liebe und Eifer zu dieſem ſeinem Werke. Er thue unſere Herzen und Hände auf, daß wir wieder reichLhe dazu geben und brünſtiger beten, damit es nicht ferner | durch beſtändigen Mangel an den ndthigen Mitteln beſchränkt und niedergedrückt werde, ſondern fidy unter ſeinem Segen und zu ſeiner Ehre immer weiter ausbreite zum Heil vieler thener erfaufter Seelen.

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Missions-Taube.

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Nebertrag $5930.94 82.85 …… . 2252.35 59.60 10.00 ES $8335.74 ——

Gradiren und Auffüllen... Schulbau : Feuerverſich Ylan für die neue

Für St. Paul in New Orleans, La. :

$2900.00 11.90 51.65

Gebalte.......... Reparaturen... Feuerverſicherung....

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Für Bethlehem in New Orleans, La. : Gehalte ES uerverſicherung....

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Für St. Paul in Little Roc, Ark. :

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Für Holy Trinity in Springfield, SIL: Gehalte... Heizapparat Bücher...

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Für die Station in Meherrin, Va.: Gehalte...

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Feuerverficherung .......---- re i Unterſtüßung armer Neger... Begräbnis der Ehefrau des Herrn Mijfio-

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Für die Station in Charlotte, N. C. : ocece-neGehalte...

Bücher.

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Kapelle in Elon College. us

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Gehalte... Hallenmiethe

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Hallenmiethe — Junere Einrichtung der Halle Melodion

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$585.00 29.00

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Gottes Segen

Dank.

haben, meinen herzlichen Dank.

Gott vergelt's!

Concord, N. C., den 17. Auguſt 1896.

59.25

für Trinity Church in New Orl,, La.

Kaſſirer.

Allen Freunden und Miſſionsfreunden, die mir bei dem Tode meiner lieben Frau ihr Beileid bezeugt und Troſtesworte zugeſprochen

$180.00

:

Circulare

$239.25.

C. J. O. Hanſer.

den theuren Gebern!

30.00

6.65

Summa:

3 Abel, Fort 1.00. Kaſ-

ür die Mount Zion-Kirche in New Orleans: Durch Kaſſirer J. H. Abel, Fort Dodge, Jowa, 22.50. Durch Kaſſirer C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 42.85. Durch Kaſſirer C. Spilman, Baltimore, Md., 70.85. Durch Kaſſirer G. E. G. Küchle, Milwaukee, Wis., 10.20. Summa: $146.40. Für die Kapelle in Greensboro: Durch Miſſionar J. C. Schmidt von N. N. in New York 5.00. Von Frau H. E. B. 1.00. Von W. Harniſch, Owoſſo, Mich., 1.25. Durch Kaſſirer C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 2.00. Summa: $9.25.

von Carolina Gielich aus Barron, Wis., 50 Cents.

31.94

Gehalt für Miſſionar A, Burgdorf …................---------

Neiſekoſten

Milde Gaben für die Negermiſſion : Von N. N., Weſt Hoboken, $1.00. Durch Kaſſirer J. H. Fort Dodge, Jowa, 103.65. Durch Kaſſirer C. A. Kampe, Wayne, Jund., 9.75. Von Lena Behm, Grand Haven, Mich., Durch Kaſſirer C. Spilman, Baltimore, Md., 29.57. Durch

Von dem kleinen Paul Bornhöft, Altenheim bei Chicago, $1.25;

47.95

Miſſionar A. Burgdorf, welcher ſeit einigen Monaten in Atlanta, Ga., die Negermiſſion begonnen hatte, iſt am Nervenfieber tödtlich erkrankt. Judem wir dieſe betrübende Nachricht unſern lieben Chriſten mittheilen, bitten wir ſie herzlich, mit uns Herzen und Hände zu dem Gnadenthron unſers barmherzigen Heilandes JEſu Chriſti in brünſtiger Fürbitte zu erheben, daß er der Kirche und ſonderlich unſerer Miſſion dieſen treuen und hochbegabten Arbeiter erhalten und zu neuer ſegensreicher Wirkſamkeit in. ſeinem Weinberg gnädig wieder aufrichten und ftirken wolle. C. §. O. Hanſer.

St. Louis, Mo., den 20. Auguſt 1896. E A. C. Burgdorf,

65.00

100 Stühle

LRS

2482.10

Gold Hill,

262.24

A. C. Burgdorf, Kaffirer. Mo., den 31. Juli 1896. unterzeichnete Committee, haben die Bücher und RechKaſſirers revidirt und richtig befunden und bezeugen obiger Kaſſenbericht mit denſelben übereinſtimmt, J. F. Schuricht. R. H. Leonhardt.

ſirer G. E. G. Küchle, Milwaukee, Wis., 94.28.

Für die Stationen in Greensboro und Elon College, N. C. :

Gehalte...creen

1017.40 $33452.66 $33714.90

St. Louis, Wir, die nungen des hiermit, daß

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21 Ader Land..

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Veſtand in Kaſſe am 31. Juli 1896...

14,00 30.00 10.00

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Specialftenern Waſſergebühren Kohlen .... ........

Darlehen zurückbezahlt ....

5193.65

... $890.00

Gebalte.............

Nebertrag $31453.01 Agenten- und Notargebiihren fiir den Verkauf der Trinity Church ...... LE aie Subtes 18.20 30.00 ee Redactionsausgabe 17.85 Mechfelgebiihren ....... 24.20 a a TENN Poftporto, Telegramme 2c RS Unterftiigung der Negerſtudenten Em. Burthlong und John McDavid in Springfield, Jll. 327.00 Unterſtützung für Wittwe A. Verg......... 245.00 320,00 Unterſtüßung für Wittwe N. Kauſſmann

8365.00

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10 Exemplare,

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Die Partie-Preiſe gelten nur dann, wenn alle Exemplare unter Einer Adreſſe verſandt werden können,

$31453.01

Entered at the Post Ofice at St. Louis, Mo., as sccond-class matter.


Nachriciten aus dE Miffionsgebie der Seimath und des Artsflandes. Herausgegeben fiir die Evang. - Lutheriſche Synodalconferenz bon Nordamerifa bon der Commiſſion für die Negermiffion; redigirt von den Paſtoren C. J. O. Hanſer und C. F y. W. Sapper.

18. Safran „Dei

October

getroſt, mein S ohn, deine Sünden ſind dir vergeben.“ Matth. 9, 2.

Zivei himmliſche Sonnen leuchten aus dem kurzen Evangelium des neunzehnten Trinitatis-Sonntags uns entgegen : die Sonne göttlicher Liebe zu den Sündern, und ihr ſeliger

Widerſchein, die dankbare Gegenliebe gläubiger Sünder. Die erſte leuchtet aus den Worten JEſu, die an der Spitze dieſer kurzen Betrachtung ſtehen, die andere aus dem Verhalten der gläubigen Freunde des Gichtbrüchigen, ohne deren Liebe der arme Menſch wohl nie den lebendigmachenden Lichtſtrahl der göttlichen Liebe erfahren hätte. Was für ſelige Menſchen waren das alſo, die nah unſerm Evangelium

im Lichte dieſer Liebesſonnen

einhergingen!

Laßt

uns an ihrer Seligkeit uns ein wenig zur Stärkung unſers Glaubens und unſerer Liebe ergöbßen. Der Gichtbrüchige war krank an Leib und Seele. Gichtbrüchig — weißt du, lieber Leſer, welches ſhmerzensreiche Leben dies Wort beſchreibt? Verkrüppelt an Händen und Füßen; hülflos, getragen und gefüttert werden müſſen wie ein Kind; in reißenden Schmerzen Tag und Nacht je länger deſto heftiger ohne Hoffnung menſchlicher Hülfe dem Tod entgegenſeufzen. Welch ein Jammer! — Aber dem Gichtbrüchigen leuchtet der Hoffnungsſtrahl göttlicher Hülfe. Freunde bringen ihn zu dem Wunderthäter JEſu. „Ja, der wird auch dir wie fo vielen andern Tauſenden Hülfe geben”, fo heißt es in dem Herzen des Gichtbrüchigen. Welches Freudenlicht in der Nacht der Hoffnungsloſigkeit ! Doch nein, in die Freude über die gewiß zu erwartende

7.

mer

Heilung fällt ein tiefer Schatten.

Der Gichtbrüchige iſt

1896.

‘Aummer 10.

auch krank an der Seele. Er ift ein Sünder, ein großer Sünder; ſeine Krankheit i} vielleicht ſogar Folge und Strafe ſündlicher Ausſchweifungen. Sein Gewiſſen iſt aufgewacht. Er fühlt den Zorn des beleidigten Gottes; er ſchaut ſchon den offenen Höllenrachen des ewigen Feuers, darin er Pein leiden muß. Was ſoll ihm die leibliche Heilung, ſo lange ſeine Seele unter Gottes Fluh und Zorn, unter dem Urtheil des Todes und der Verdammnis liegt ? Und es iſt wahr, kein noh ſo unerträglicher Schmerz des Leibes ift zu vergleichen mit dem Schmerz einer Seele, die aus ihrem Sündenſchlaf aufgewacht ift und das Feuer göttlichen Zorns über ihren Sündengreuel empfinden muß. David ſucht dieſen unausſprehlichen Jammer zu beſchreiben, wenn er in ſeinen Pſalmen klagt: „Meine Sünden gehen über mein Haupt, wie cine ſchwere Laſt find ſie mir zu ſhiver worden. Deine Pfeile ſte>en in mir und deine Gand drü>ket mich. Jch heule vor Unruhe meines Herzens.“ Pf. 38. — D, mit welch flehenden Bliden um Hülfe aus dieſem Sündenjammer mochte der Gichtbrüchige den HErrn JEſum angebli>t haben! Und der barmherzige Heiland — ja, er ſieht das heiße Verlangen dieſer bußfertigen Seele und hilft ihr: „Sei getroſt, mein Sohn, deine Sünden ſind dir vergeben.” OD, welch göttliche Liebesſonne geht damit dem. in Finſternis zagenden Herzen auf! „Mein Sohn“, mein Sohn hört er fid) nennen, er, der ſich für ein Kind des Teufels und der Hölle hält um ſeiner Sünde willen. Welch ein Himmel thut ſich vor ihm auf! Bin ih JEſu Sohn, dann bin id) Gottes Sohn, dann iſt der Himmel mein Vaterhaus und die Seligkeit mein Erbe. Wie, ſpricht ſein zagendes Herz, täuſche ih mid) nicht? Nein, du täuſcheſt dich


74

/

Die

Missions-Taube.

nicht, du arme, nun ſo reiche Seele. Dein Heiland ſagt es ja: „Deine Sünden find dir vergeben. Sei getroſt!“ Aller Zorn und Fluh, Hölle und Verdammnis find von dir genommen. Was willſt du nod) fürchten ? O, nun fürchtet er aud) nichts mehr. Dieſe Liebesſonne ſeines Heilandes hat alle Finſternis aus ſeiner Seele genommen, hat die Traurigkeit in Freude, die Krankheit in Geſundheit, ja, den Tod ins Leben verwandelt. Sehet doch, wie fröhlich und ſelig er fein Bette aufhebt und heimgeht. Leib und Seele freuen fic) in dem lebendigen Gott. Auch deine Seele, lieber Leſer? Leuchtet dieſe göttliche Liebesſonne auch in deinem Herzen, auf deinem Lebensiveg ? Jn deiner Taufe iſt ſie dir aufgegangen. Da hat dein Heiland auch zu dir geſprochen: „Sei getroſt, deine Sünden ſind dir vergeben.“ Kindlein, das Himmelreich iſt dein. Denn ich habe dich je und je gelicbet, darum habe ih did) zu mir gezogen aus lauter Güte. Und ſo oft du den Leib und das Blut deines Heilandes im Abendmahl genießeſt; ſo oft dein Auge auf ein Kreuz, auf die Bibel fällt, fo oft leuchtet dir dieſe Liebesſonne und ruft dir zu: „Mein Sohn, meine Tochter, ſei getroſt, deine Sünden ſind dir vergeben; du ſollſt nicht ſterben, ſondern ewig leben.“ — D ſelig, ſelig biſt du, der du wie der Gichtbrüchige glaubſt. Gr hat aber nicht allein geglaubt, ſeine Freunde haben mit ihm geglaubt, daß JEſus der allmächtige und barmherzige Heiland fei, und durch ſolchen Glauben ijt die Liebe Gottes auch in ihr Herz ausgegoſſen. Siche, darum ihre treue Liebe gegen ihren hülfloſen Freund. Auf ihren Schultern tragen fie ihn zu JEſu und ſcheuen keine Mühe nod) Arbeit. Und da ſie vor der Volksmenge nicht zu ihm kommen können, fo tragen ſie ihn auf das Dach und brechen dasſelbe auf und laſſen ihn an Seilen hinab vor JEſu Füße. Marc. 2. O, mit welchem Wohlgefallen hat JEſus dieſen Glauben geſehen, mit welcher Freude dieſe dankbare Liebe ihnen vergolten durch die Heilung ihres Freundes. Mit welcher Seligkeit, Herz und Mund voll Lob und Dank gegen ihren Heiland, find fie mit dem geheilten Gichthrüchigen weggegangen.

D möchten wir ihnen aud) darin gleid) fein bei dem Liebeswerke der Miſſion! Möchte die’ von uns durd) den Glauben erfahrene Liebe JEſu auch unſer Herz mit innigem Liebesverlangen erfüllen, keine Mühe noh Opfer zu ſcheuen, daß unſere armen, verführten, an Leib und Seele ſo elenden Neger zu JEſu gebracht und in dem Glanze ſeiner himmliſchen Liebesſonne eivig geſund werden! O. H.

Das Jaßresfeſt der ev.-luth. Leipziger Miſſon wurde gehalten zu Leipzig am 27. Mai. Kirchenrath Keller ‘aus Bauben hielt die Miſſionsfeſtpredigt über Eph. 3, 3—7. : eiden ſollen unſere Miterben fein.” ach erſtattete Miſſionsdirector von Schwarßh den

Jahresbericht, aus welchem wir das Wichtigſte mittheilen,

Wir feiern heute unſer Miſſionsfeſt an einem Tage, der in zweifacher Hinſicht bemerkenswerth iſt. Zum erſten dadurch, daß heute in Trankebar unſere vierte tamuliſche Synode zuſammentreten

ſoll;

das ijt für unſere Kirche in

Indien immerhin ein Ereignis. Zum andern find heute gerade 150 Jahre verfloſſen, ſeitdem auf einer unſerer jetzigen indiſchen Hauptſtationen, in Póreiar nämlich, die Kirchweih ſtattfand. Die Neu-Jeruſalemskirche in Trankebar konnte ſchon lange, auch an den gewöhnlichen Sonntagen, die Zahl der Kirchenbeſucher nicht mehr faſſen. So hatte man fid entſchließen müſſen, an einem Ort, der möglichſt inmitten der eingepfarrten Dörfer lag, eine neue Kirche zu bauen. Und als ſie nach dreijähriger Bauzeit vollendet war, wurde ſie am Mittwoch der Pfingſtwoche im Jahre 1746 eingeweiht vor einer großen Gemeinde von Chriſten und Heiden, Dänen und Deutſchen mit Geſang, Gebet und Predigt in deutſcher und tamuliſcher Sprache. Sieben Miſſionare leiteten die Feier, und wie tief die Freude ihres Herzens war, zeigt eine lateiniſche Elegie, die einer von ihnen auf den Namen der Bethlehemskirche gedichtet hatte. Die Halliſchen Miſſionsberichte zeigen den Grundriß der Kirche, wie ſie noch heute unſerer dortigen Gemeinde dient — nur daß ſeit 1888 cin anſehnlicher Thurm mit {önem Geläut fie ziert. Und daß es unter denen, welche ſich in dieſem Gotteshauſe ſammeln, nicht an ſolchen fehlt, welche ſelbſt lebendige Tempel Gottes find, davon gibt der lehte Bericht des Miff. Veiſenherz Zeugnis. Er ſchildert das Leben und Sterben einer kinderloſen Wittive, deren Fehlen im Gottesdienſt immer -cin ſicheres Zeichen war, daß ſie. krank ſein müſſe. Ein Mal wöchentlich, in der Faſtenzeit täglich, verſammelte ſie die Frauen der Gemeinde zu gemeinſamer Erbauung. Jhre'Zeit widmete ſie hauptſächlich der Beaufſichtigung und Verſorgung einer Wohlthätigkeitsſtiftung, die ſie ſhon vor dreißig Jahren mit ihrem Manne zuſammen gemacht hatte — eine Stiftung von et indiſchem Charakter, nämlich ein „„Sattiram“, eine Herberge für Reiſende, in welcher Brahmanen und Sudras, Muhammedaner und Parias, ſowie die vegetarianiſchen Saivas ihre beſonderen Quartiere finden. Für alles iſt geſorgt: es iſt ein Wächter und Aufwärter da, der Brahmane ſein muß, damit er allen Kaſten dienen kann; ein Gärtner und eine Dienerin, ein Grundſtück für die Fuhrwerke der Reiſenden, eine Unterſtühung für Arme, nämlich # Maß roher Reis und 6 Pf. für Zukoſt, die täglih fünf chriſtlichen und zwei nichtchriſtlichen Armen gereicht werden ; dazu ein Kapital von 1000 Rupien, um einen Evangeliſten anzuſtellen, damit die Reiſenden nicht nur chriſtliche Wohlthätigkeit erfahren, ſondern aud) hingeführt werden zu ihrer Quelle, eingeführt werden in Gottes Wort. Mit einem Wort, Geliebte, es iſt eine indiſche „Herberge zur Heimath“, mit Reisland und Kapital wohl dotirt. Miſſ. Beiſenherz

{hast den Werth des Ganzen auf 20,000 Rupien.

Als ex

die kranke Arpudammal, weil ſie ganz in Wohlthätigkeitswerken lebte, in ihrer leßten Krankheit vor Werkgerechtigkeit

warnte; bekannte fie, daß ſie als arme Sünderin nur durdy


Die

Misstons-Taube.

Chriſti Blut ſelig werden wolle; und daß die empfangene Vergebung ſie willig machte, auch ihren Schuldigern zu vergeben, betvies ein Codicill ihres Teſtamentes. Einer Verwandten, die den Verſuch gemacht hatte, ſie um ihr ganzes

Vermögen zu bringen, war ein Legat ausgeſeßt. Es iſt cin großer Verluſt, wenn eine ſolche Tabea ſcheidet! Jn der Kirche zu Póreiar werden im Laufe dieſes Jahres viele Plage leer werden. Seminar und Seminarübungsſchule mit ihren Lehrern undSchülern, lebstere zuſammen 120, ſiedeln nach den großen Sommerferien von Póreiar, wo das

Seminar ſeit 1872 ſeinen Sis gehabt hat, nad) Trankebar in die Räume der bisherigen Centralſchule über. Freilich bekommt Póreiar dafür noch zeitweilig einen Erſatz. Denn in Schiäli ſind zwar die Schulgebäude zur Aufnahme der Centralſchule fertig, ebenſo das Miſſionshaus, aber es ift noch nicht Raum genug für alle Koſtſchüler. Auch andere Gründe. laſſen es wünſchenswerth erſcheineu, daß die Verſhmelzung der beiden Schulen erſt allmählich erfolge. Und fo werden einſtweilen nur die Hochſchulklaſſen nah Schiäli übergeführt, während die Mittelſchule noh in den Räumen

des Seminars verbleibt. Unſere indiſchen Schulen aller Art zählten im verfloſſenen Jahr 5775 Schüler und Schülerinnen. An Schulgeld und Regierungsbeiträgen wurden 17,600 Rupien vereinnahmt. Der Lehrkörper, 306 Lehrer und 47 Lehrerinnen, iſt ja verhältnismäßig außerordentlich groß. Aber wo in einem Dorfe etliche chriftlide Familien gewonnen find, da muß durchaus ein Lehrer ſtationirt werden zur geiſtlichen Pflege der Erivachſenen und zum Unterricht der Kinder, auch wenn derer vielleicht nur ein halbes Dugend vorhanden find. Von Miſſionar Beiſenherz iſt eine Sammlung von 60 geiſtlichen Volks- und Kirchenliedern mit Noten, vierſtimmig geſeht, herausgegeben, eine tamuliſche „Große Miſſiousharfe“. Jch denke, es wird uns eine Freude ſein, daß dieſelben Lieder, welche tvir bei unſern chriſtlichen Volksfeſten zu ſingen pflegen: „Harre, meine Seele“, „Schönſter HErr JEſu“/, „Laßt mich gehen” und dergleichen mehr, überſeßt von unſern Miſſionaren, durch dieſes Büchlein unter den tamuli“ſchen Chriſten mehr Verbreitung finden werden. Wenden wir nun den Bli auf die Miffionsarbeit im engeren Sinn, ſo haben wir viel Urſache, Gott zu danken, der die treue Arbeit unſerer Brüder reichlich geſegnet hat. Wohl kann auch fleißige Arbeit oft lange ohne ſichtbare Frucht bleiben. Aber den Müßiggang ſegnet der HErr nie, und wenn die Zahlen zum weitaus größten Theil erfreulich ſind, fo begrüße ic) das, auch in der Seele unſerer Miſſionare, mit beſonderer Freude. Die Zahl der Heidentaufen auf 21 Stationen belief fid) auf 694, davon faſt 500 im Madras-Diſtrict. Die Seelenzahl unſerer Gemeinden beträgt nun endlich über 15,000, nämlich 15,038 (auf 30 Stationen. D. R.). Am Anfang dieſes Jahres befanden fic) 467 Katechumenen im Taufunterricht, davon wieder 200 im Madras-Diſtrict, aber auch in den Diſtricten von Dindigal, Madura, Manikrämam und Bangalur eine größere Zahl. .

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Es find ja zum weitaus grifieften Theil Parias, die gewonnen werden, und faſt überall nimmt bald nach der Taufe die Bedrü>ung von Seiten der Heiden ihren Anfang. Aber im Ganzen halten fic) die in den leßten Jahren Getauften bis jeßt re<t brav und machen ihren Miſſionaren Freude. Natürlich fehlt es auh niht an Grund zu Klage und Bez trübnis, und es muß ernſte Kirchenzucht geübt werden, an Einzelnen und auch an ganzen Gemeinden. Jn Kadneri, im Madura-Bezirk, ſind alle erwachſenen Gemeindemitglieder vom heiligen Abendmahl ausgeſchloſſen worden, weil ſie aus Furcht vor ihren heidniſchen Dorfgenoſſen Abgaben an den Gößentempel zahlen. Jm Schiäli-Diſtrict, wo der jeht penſionirte Landprediger Päkiam lange gearbeitet hat, ſcheint bei einem Theil der Parias ihr Zuſammenhang mit der Kirche nur ſehr loſe zu ſein. Erfreulich iſt, daß die Beiträge der Gemeinden, die im Jahre 1894 ſih auf 2000 Rupien beliefen, um mehr als die Hälfte geſtiegen ſind, ſie haben im vorigen Jahre 3100 Rupien ($1425) betragen — eine noch nie erreichte Summe. Namentlich in Madras, Tandſchäur, Dindigal und Rangun zeigt ſich ein Fortſchritt. Auch die Geſammtſumme deſſen, was die Gemeinden aufgebracht haben für Kirchen- und Armenkaſſe und für beſondere Zwe>e, 6365 Nupien ($2925), iſt höher als je zuvor — wohl ein Beweis, daß die Miſſionare und Landprediger es nicht haben fehlen laſſen an treulicher Mahnung. Laßt mich nun, lieben Freunde, eud) aud) nad) Africa führen. Wir haben viel Urſache, dem HErrn zu danken, daß auch dort, wie in Jndien, unſere Brüder gnädig bewahrt geblieben ſind in mancherlei Nöthen und Gefahren. Am Kilimandſcharo ſind die beiden erſten Miſſionsfrauen glü>lih angekommen und die beiden Miſſionare Althaus und Müller haben ihre Arbeit, welche durch die Reiſe nah der Küſte eine dreimonatliche Unterbrechung erlitten hatte, mit friſchem Muth wieder aufgenommen. Die beiden Häuptlinge Schangali von Madſchame und Bararia von Mwika zeigen verhältnismäßig viel Jntereſſe für die Unterweiſung in geiſtlichen und weltlichen Dingen, während Koimbere von Mamba und die Seinigen ſich ſehr träge und gleichgültig zeigen. Die Arbeit an den Koftfditlern erfordert große Geduld; der Hang zum Stehlen ſcheint faſt unausrottbar zu ſein. : : Die Thätigkeit der Wakambamiffionare hat vom Sunt vorigen Jahres an bis vor Kurzem von den kriegeriſhen Unruhen ſehr zu leiden gehabt. Die Station Mbungu mußte Monate lang ganz verlaſſen werden, Jimba wenigſtens zeitiveiſe des Nachts, und die Anweſenheit ſchwarzer Soldaten zum Schuhe der Station wirkte nach keiner Seite hin förderlih. Die Verbindung mit Jkutha war lange Zeit ‘unterbrochen. Aber der HErr hat alle Brüder und auch die Stationen vor Schaden und Unfall behütet, und nachdem der Führer der Aufſtändiſchen ‘auf deutſches Gebiet übergetreten ift, dürfen wir einer ruhigen Zeit entgegenſehen. Miſſionar Kämpf hat die Freude gehabt, zu Anfang dieſes


a---4k

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Jahres in Jimba

neun Katechumenen

darunter vier Ehepaare,

taufen zu können,

meiſt Leute, die aus Junerafrica

ſtammen, als Kinder in die Sclaverei fortgefdleppt und dere Weiſe frei geworden ſind. Miſſionar Hoffmann wird zunächſt eine bibliſche Geſchichte und alsdann das Evangelium St. Lucä zum Dru> befördern. Der ſchon lange gehegte Plan,in Mombaſa ein kleines Haus zu bauen, in welchem die Miſſionare bei ihrer Ankunft und Abreiſe und namentlid) aud) in Krankheitsfällen unter den Augen des Arztes eine Unterkunft finden, ijt der Erfüllung nahe. 2

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12A

x

Misstons-Taarbe.

dann nad mannigfaltigen Schickſalen auf die eine oder an-

=;

eb QTA

Land, deſſen Gaben von 27,000 Mk. im Jahre 1894 auf 35,000 ME. geſtiegen ſind. Hier ſind es der Hauptſache nach größere Einzelgaben, welche die Erhöhung bewirken. Unter den Legaten, zuſammen 26,000 Mk., möchte ich be-

ſonders hervorheben das Vermächtnis einer Dienſtmagd in Brieg, einer großer Liebhaberin JEſu, wie fie ihr Paſtor nennt. Sie hatte ſich 800 Thaler von ihrem Lohn erſpart und hat dieſelben zwiſchen ihrer Gemeinde und der Miſſion

getheilt.

Nach der Errichtung

ihres Teſtamentes

hat ſie

noch vierzehn Tage gelitten, ſtill und. geduldig, bis der HErr die Schwindſüchtige von ihren Leiden erlöſte. Unter den

———

Auch hier in der Heimath haben wir viel Urſache, Gott gu danken fiir fein gnadiges Führen. Der Wusgabe von 378,000 ME. ſteht eine. Gefammteinnahme gegenüber, die größer iſt als je bisher, namic) 389,000 ME, davon ent= fallen auf Beiträge und Legate 369,000 Mk. — auch dieſe Summa iſt nie zuvor erreicht. Beſonders dankbar find wir der treuen Opferivilligkeit unſerer Glaubensgenoſſen im ruſſi: \hen Reich, von denen uns in dem verfloſſenen Jahr nicht weniger als 60,000 M. zugefloſſen ſind. Auch wenn wir das große Legat von über 12,000 Mk., welches durch die

Redaction des St. Petersburger Sonntagsblattes uns über-

geben iſt, in Nehuung ziehen, ift dieſe Summe ein lautreden“des Zeugnis der Opferwilligkeit und Miſſionsliebe, die dort vielen Paſtoren geivedt und gepflegt wird.

Ein ſtar-

eS Wachsthum der’ Beiträge zeigt aud) das Hannoverſche

eingegangenen

Gaben

waren

35,000

Mk.

für Africa

be-

ſtimmt, während die beiden africanifden Miſſionen eine Geſammtausgabe von 41,000 ME. erforderten. Für Frauenmiſſion beſtimmt waren 7700 Mk., denen eine Ausgabe von 5600 gegenüberſteht. Daß die beſonderen Beiträge für Frauenmiſſion nicht immer ſchädigend einwirken auf die allgemeinen Miſſionsgaben zeigt Braunſchweig, deſſen Beiträge weſentlich durd) die Gründung des Frauenmiſſionsvereins ſich von 7400 auf 9200 ME. gehoben haben. Die im Jahre

1892 gegründete Wittiven- und Waiſenkaſſe der Miſſionaee befist ein Vermögen von 22,000 Mk. So iveit die Mittheilungen aus dem Bericht des Miffions= directors, Nach dem Bericht erfolgte nod) die Abordnung eines Miſſionars nad) Judien und cines Miſſionshand-

werkers nad) Africa.

C. S.

5


Die

Missions-TTaube.

Zu den Bildern. Unſere beiden Bilder führen uns in das Colonial-Gebiet Deutſchlands

in Oſtafrica.

Sie ſind dem Reiſebericht des Derſelbe durchzog von der | Oſtküſte in ſüdweſtlicher Richtung das Land Uſaramo nach | den großen Seen Nyaſſa und Tanganyika, die Grenzen der | deutſchen Colonie. Die Betvohner desſelben find cin auf | |

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an, das Abendbrod zu bereiten, als pl/glid) Kriegsrufe erſchollen, gleich dem Geheule wilder Thiere. Eine Bande wilder Krieger ſtürmte daher, die cine alte, unglülihe Frau hinter ſich her ſchleppten.

Sie war ſchon halbtodt von der

Franzoſen Giraud entnommen.

grauſamen Behandlung; eine loſe Schlinge war ihr um den Hals geworfen und drei bis vier Männer zerrten ſie unbarmherzig über Dornengeſtrüpp und Steine hinweg. Man glaubte, daß die Frau cine Zauberin ſei und den Tod zweier tiefſter Stufe ſtehender Volksſtamm, und zwar meiſt in | Menſchen am Abend zuvor verurſacht habe. Nun febleppte Folge der furchtbaren Einfälle der arabiſchen Sclavenjäger. man ſie zumSheiterhaufen; S ſie ſollte zur Strafe lebendig Die zahlreichen Ueberreſte verivüſteter und verbrannterOrt- | verbrannt tverden. Jn Uſaramo tverden plötzliche Todes-

Meal ta

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Hauptſtadt bon TEE

ſchaften find lautredende Zeugniſſe davon. Die Eingebornen mit magerem Körper, eingefallenen Augen und ſcheuem, wildem Ausſchen tragen die deutlichen Zeichen ihres elenden Daſeins und ihrer ſteten Furcht vor einem Ueberfall an ſich. Mit höchſtem Mißtrauen ſehen ſie jedem Fremdling entgegen, der durch ihre Grenzen zieht, und jeder muß ſich vor ihrer wilden Grauſamkeit aufs ſorgfältigſte hüten, ſoll er ihr nicht zum Opfer fallen. Giraud var mit: ſeiner Carawane ohne Unfall ſchon faſt bis an die Weſtküſte gekommen, als er Zeuge des ſchre>lichen Schauſpiels ſein mußte, das unſer Bild darſtellt, die Verbrennung einer Zauberin. Er erzählt hierüber Folgendes: „Die Carawane hatte etwa eine halbe Meile von dem und man ſchi>te ſich Orte Zambue ihr Lager lea

in Africa.

fälle der Giftmiſcherei von Zauberern zugeſchrieben und mit dem Feuertod beſtraft. Vergeblich ſuchte Giraud die arme Frau zu retten. Die drohend geſhwungenen Beile der Wilden belehrten ihn, daß es nicht rathſam ſei, ſich mit dieſen in höchſter Aufregung befindlichen Wilden in einen Kampf einzulaſſen. Er konnte den Dorfhäuptling nur damit ftraz fen, daß er deſſen Geſchenk zurückivies — freilich eine . tiefe Demüthigung für einen Negerhäuptling in Africa.“ Aus dem niedrig gelegenen Lande der Uſaramo kam Giraud auf die geſündere Hochebene Uhehe, eine ungeheure Ebene, in Licht und Sonne gebadet, mit erquicender Luft, kühlem Quellwaſſer und reichem Pflanzenwuchs, ein über-

reiches Weideland mit dichter Bevölkerung. - Das Volk von Uhehe ſteht auf einer. viel höheren Stufe als das in Uſaramo.


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-

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Die

Missiorns-Tauke.

Es ift cin ſchönes, intelligent ausfehendes, tapferes Volk. Sein Reidthum find große Viehheerden. Seine Wohnungen nicht. runde Erdhaufen, ſondern längliche, einfach gebaute Hütten, 9 Fuß breit, 6 Fuß hoh und 180—200 Fuß lang. Die Mauer beſteht aus Lehm, das Dach aus Zweigen und diden Aeſten mit einer Erdſchichte darauf, die mit wucherndem Unkraut bede>t ijt. Dreiviertel dieſer Hütten dienen als Stallung für 20—50 Rinder und ſind der reinlichſte Theil der Hütte. Denn die Eingebornen wiſſen, daß für das Gedeihen ihres Biches Reinlichkeit die erſte Bedingung ijt. Der Reſt der Hütte iſt durch Zwiſchenwände abgetheilt und dient drei oder vier Familien zur Wohnung. Hier ijt Rauch, Schmuß und Unordnung herrſchend. Denn wie wichtig Reinlichkeit und Ordnung auch für den Menſchen ſind, das weiß kein africaniſcher Neger. Neben der Viehzucht treibt dies Volk aud) Aerbau; allenthalben find wohlgepflegte Mais - Ae>er und Gemüſegärten. Unſer Bild zeigt uns Kuirenga, die Hauptſtadt des Landes, und gibt ein anſchauliches Bild ihrer ſhon an Häuſer erinnernden Hütten. Die Miſſion hat unter dieſem Volke noch nicht Fuß faſſen können. Die Einwohner hatten fic) wider die deutſche Herrſchaft empört und mancherlei Greuelthaten verübt, fo daß der deutſche Gouverneur v. Scheele ſie bekriegen und ihre Hauptſtadt Kuirenga zerſtören mußte. D. H.

Verfolgung und Ermordung von <riſtli<hen Wiſſionaren auf der Inſel Wadagascar. Jn dem acht Stunden öſtlich von Antananarivo liegenden Arivonimamo ſtand ſeit 1894 der Miſſionar W. Johnfon, der engliſchen Friends Mission angehörig. Seit 1871 war er ſchon als Miſſionar auf Madagascar thätig geweſen. Die ſchlechten Elemente im Weſten der Hauptſtadt hatten ſich verabredet, iveder die Kirche zu beſuchen, noch ihre Kinder in die Schule zu fchiden, auch die eingebornen Geiſtlichen und Lehrer nicht mehr unterhalten zu wollen, und bei erſter Gelegenheit alle Europäer und die ihnen befreundeten Eingebornen zu tödten. Da entſtand wegen einer Geldſache ein Streit zwiſchen zwei, zum größten Theil noch heidniſchen Städten, und ecs kam zu einem Kampf zwiſchen ihnen. Der eingeborne Lehrer der Friends Mission verſuchte in leßter Stunde zu vermitteln, aber nun richtete ſich die Wuth auf ihn. Er floh zum Miſſionar. Gegen 2000 Eingeborne überfielen nun die Miſſionsſtation. Der Miſſionar brachte ſeine eingebornen Gehülfen in Sicherheit, er ſelbſt aber blieb. Es

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war der 22. November 1895, da ſtürzten die Wüthenden in Johnſons Haus und forderten ſein Geld, das er ihnen gab. Neu ankommenden Haufen überließ er willig Hab und Gut und bat nur um fein Leben für ſi, ſeine Frau und fein ſe<8jähriges Töchterlein. Aber die Leute ſchrieen ihm entgegen, daß ſie es auf das Leben der Europäer abgeſehen hätten. Der Miſſionar unterlag nun den Meſſern und Aexten der Mörder und wurde gräßlih verſtümmelt. Seine

Frau und ſein Kind waren von dem eingebornen Dienſtmädchen in den Garten gezogen worden, fanden da aber keine Bergung, ſondern fielen einer andern Mörderbande in die Hände. Als Frau Johnſon merkte, daß ihr lestes Stündlein gekommen ſei, kniete ſie nieder, befahl ihre Seele in Gottes Hand und empfing den Todesſtreih. Am meiſten mußte das Kind leiden; noch lange hörte man ſein Jammern, ehe der Tod ſeinen Qualen ein Ende machte. Auch die anglicaniſche Miſſionsſtation Ramainandro fiel den Aufrührern zum Opfer. Der Miſſionar Mac Mahon mit ſeiner Frau und fünf Kindern war zur rechten Zeit geivarnt ivorden und hatte fliehen können.

Die Station aber

wurde geplündert und niedergebrannt. Die Miſſionarsfamilie fand nach einer dreitägigen Wanderung zu Fuß durch die Bergivalder unter Entbehrungen

und Angſt

eine

Zuflucht bei dem norwegiſchen Miſſionar Egenäs. Der Aufruhr wurde durch die Franzoſen unterdrückt und die Nädelsführer wurden hingerichtet. Die Miſſionare und ihre Gemeinden ſind aber noch in großer Gefahr. Ein norwegiſcher Miſſionar, Peterſen, welcher auf der Reiſe nach ſeiner Station im Juneren begrijfen war, wurde durch einen Schuß ſchwer verwundet. Es gelang aber, ihn zu retten, und er hat in ſeiner norivegifden Heimath Heilung gefunden. Das Jnſelvolk und das Werk des HErrn unter demſelben bedarf ſehr der Fürbitte. Die Hovaregierung, wie auch die Franzoſen haben ſich bisher gut gegen die evangeliſchen Miſſionare betragen. (Nach der Allg. Miſſ.-Zeitſchrift.)

Ein ſ<öues Wiſſionsopfer. Vor ungefähr einem Jahre kam ein alter „Hospitalit“, der ſich vor etiva zehn Jahren durch Zahlung einer gewiſſen Summe Geldes in ein Armenſtift eingekauſt hatte, zu einem ſächſiſchen Geiſtlichen und erzählte ihm, daß er ſein Ende nahe fühle und nun zur Ausführung bringen wolle, was er ſeit langer Zeit geplant und wovon kein Menſch etwas wiſſe: Gr habe keine Leiblidyen Nachkommen und es ſei ſchon lange ſein Wunſch geweſen, für den Bau des Reiches Gottes etivas beizutragen. Deshalb habe er ſo ſparſam als möglich ge[ebt, habe ſeine Bedürfniſſe auf das äußerſte eingeſchränkt und fich durd) Dütenkleben allmählich ein kleines Vermögen erivorben, das er der Miſſion in Oſtindien zugedacht habe. Schließlich bat er ihn, ſeine Ausſagen in Form und Schrift zu bringen und fie auf die leßten Seiten ſeines Sparkaſſenbuches einzutragen, was dieſer auch that, worauf der Hospitalit unterſchrieb. Der Mann war früher ein einfacher Handwerker geweſen und war dem Paſtor als ein frommer

Chriſt und regelmäßiger Beſucher des Gottesdienſtes bekannt. Kurz vor ſeinem Tode rief er den Geiſtlichen noch einmal zu ſich und überreichte ihm ſein Sparkaſſenbuch mit der

Bitte, es an die recite Adreſſe zu befördern, was derſelbe auch that,

Dabei ſchrieb der Geiſtliche: „Rührend iſt, Wie ”


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Missions-Taube.

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der eine Gedanke ihn jahrelang beſchäftigt und bewegt und ſchwarzen Haar und mit vielen Juwelen und Ketten gewie er immer nur auf das eine Ziel bis an ſein Ende hin- | ſ<hmü>t, Männer und Weiber in ihren beſten Gewändern gearbeitet hat, wie ſolches aus ſeinem Sparkaſſenbuch er- | füllten die Stadt. Hier wurden im feierlichen Zug auf ſichtlich ijt.” Die Schenkung beträgt 1760 Mark, hölzernen Pferden reitende Gößen herrlich gefdymitdt durch das iſt, 440 Dollars. die Straßen getragen. Ein ſeidener Sonnenſchirm ſchüßte In dem letten Willen des bald darauf ſelig Ent- die Gößen, vor denen das Volk fid) andächtig verneigte. ſhlafenen, der auf den lebten Seiten des Sparkaſſenbuchs Dort ſah man auch einen mit Blumen und Fahnen geeingezeichnet ſtand, war unter anderm folgendes zu leſen : ſhmü>ten Gößenwagen, der von Hunderten von Leuten ge„Es iſt mir eine innige Freude, etivas für meinen Hei- zogen wurde. Je näher dem Fluſſe, deſto dichter das Geland thun zu können, nachdem er alles für mich gethan, mich dränge, das am Badeplah den Höhepunkt erreichte. Tauſende erlöſt, mich zu einem Kinde Gottes gemacht, mir zu einer waren herbeigeeilt, um heute in den trüben Fluthen des lebendigen Hoffnung im Leben und im Sterben verholfen „heiligen“ Kaweri Sündenvergebung für das ganze Jahr hat. Sein Reich zu verbreiten, halte ich für die höchſte Auf- zu ſuchen. Der Zugang zum Fluß war reid) geſhmüd>t. gabe eines Chriſtenmenſchen. Denn nur das Chriſtenthum Ein betäubender Lärm erſchütterte die Luft. Jn die Muſik bringt der Welt das Heil. „Es darf nicht Friede werden, der Trommeln, Zimbeln und Blechinſtrumente miſchte ſich bis JEſu Liebe ſiegt und bis der Kreis der Erden zu ſeinen das Geſchrei der Menge. Dann kamen große Schaaren Füßen liegt.“ Meiner Anſicht nach wird für das von Brahmanen, die fic) mit Kuhdünger und Aſche beſtrichen großartigſte aller Liebeswerke, für das Miſhatten, und denen Poliziſten mit ihren Stö>en Plas machten. ſionswerk, viel zu wenig gethan. Je) möchte gern Darauf folgten die drei Hauptprieſter, mit goldenen Ketten den Vetiveis bringen, daß auch ein ſchlichter, an fid) unbe- geſhmüd>t. Ein buntbemalter Elephant bahnte ihnen den mittelter Mann wohl etwas beitragen kann zum Bau des Weg. Als ſie in das Waſſer ſtiegen, hub alles Volk jubelnd Reiches Gottes, wenn man nur den ernſtlichen Willen hat. die Hände in die Höhe. Der Lärm, das Jauchzen und Dazu habe ih gearbeitet, geſammelt, geſpart ſeit vielen Handeaufheben erreichte ſeinen Höhepunkt, als der Göße Jahren. Meinen Namen ſoll man nicht bekannt geben. Jch ſelbſt kam. Er ritt auf einem Pferde aus reinem Silber. ſuche nicht meine, ſondern Chriſti Ehre. Möge er das Dank- Am Ufer wurde er herabgenommen und unter Fadel= opfer, das ih Jhm darbringe, gnädig anſehen und möge Er beleuhtung in das Waſſer getragen. Dann beſprengten fic mich am Ende erlöſen von allem Uebel und mir aushelfen -alle mit dem Waſſer, welches nun durch das Bad des Gößen geheiligt war. Die am Ufer ſtehende Menge, die wegen des zu Seinem himmliſchen Reiche.“ So weit die ſ{li<hten Teſtamentsworte des Entſchlafe- Gedränges nicht an das Waſſer kommen konnte, bat, fie nen. Sie ſind wie der köſtliche Duft jener auf Chriſti Füße zu beſprengen. Am Nachmittage predigten die Miſſionare geſchütteten Narde, deren Geruch das ganze Haus erfüllte. von der Vergebung der Sünden durch die Beſprengung mit Wer müßte fic) nicht beim Durchleſen derſelben tief beſchämt dem Blute Chriſti, welches eine beſſere Kraft hat, als jenes heidniſche Gößenbad, dadurch der Teufel das arme verfühlen! Was ſagen ſie dir, lieber Leſer? blendete Volk betrügt. C. S. (Ev. = luth. M. - Bl.)

Ein indiſches „„Wadefeſt“. Hierüber entnehmen wir dem Bericht eines Leipziger Miſſionars Folgendes. Der Miſſionar fuhr auf einem Ochſenkarren zum „Badefeſt“ iu Majaweram. Zahlreiche braune Pilger, Männer und Weiber, Alt und Jung, ganze Familien wanderten, meſſingene Opferſchalen tragend, unter Palmen und ſchattigen Banianen dahin, ebenfalls ein langer . Zug von Ochſenwagen. Die Stadt ſtrahlte des Nachts in hellem Lichterglanz, der Geruch des Sandelholzes erfüllte die Luft, Muſik und Geſang erklang von allen Seiten. Schon vier Wochen dauerte das Feſt. Um 12 Uhr Nachts ertönten laute Völlerſchüſſe, welche fic) ſtündlich wiederholten, und die Klänge der Tempelmuſik erſchallten. Der Haupttag des A Barefeftes” hatte begonnen. Am Vormittag war das Gedränge in den Straßen ſo-diht, daß man Mühe hatte, ſich mit dem Sonnenſchirm einen Weg durd) die Menge zu ‘bahnen. Frauen und Mädchen mit weißen Blumen im

Eine Kreuzigung

in China.

Entfeslic) und greuelhaft ijt die finſtere Macht des Heidenthums, wie überall, ſo aud) in China. Ein Beweis daz für iſt, daß in China auf einzelne ſchwere Verbrechen nod) jeht die Kreuzes\trafe geſeßzt iſt, welches wohl nicht allgemein bekannt ſein dürfte. Doch wird dieſes in der „Allgemeinen Miſſions-Zeitſchrift“ von einem chriftliden Miſſionar behauptet und ein Fall dieſer Art erzählt, den ex ſelbſt vor Jahren als Augenzeuge erlebt hat. Das Grab einer Frau war geplündert und ein Mann verhaftet, auf den Verdacht hin, der Uebelthäter zu fein. Zivar konnte ihm die That nicht nachgeivieſen werden, dennoch wurde ex für ſchuldig erklärt und zum Kreuzestode ver-

urtheilt.

Während er nod) im Gefängnis war, kommt eines

Tages ein Mann zu ihm und erbietet fic), gegen Bezahlung ſein Erjagmann zu werden und die Kreuzigung für ihn zu

hat in

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80

Die

Missions -Taube,

leiden. Der Handel wurde endlich abgeſchloſſen. Der Mann erklärte ſich bereit, die Stelle des Verurtheilten einzunehmen unter der Bedingung, daß ihm fünfzig Dollars ausbezahlt würden, ſobald er vor Zeugen das Geſtändnis abgelegt habe, er ſei der Verbrecher, welches jedoch keineswegs der Fall war. Weitere 250 Dollars ſollten ſeinen alten Eltern ausgezahlt werden unmittelbar vor der Kreuzigung. Wie verabredet nahm er am Tage vor der Hinrichtung die Stelle des Verurtheilten ein, während dieſer frei ausging. Fener tröſtete ſih damit, daß er wegen einer unheilbaren Krankheit doch nur nod) ein oder zwei Jahre leben könnte, und er auf dieſe Weiſe ſeinen armen Eltern eine fine Summe Geldes erwarb. Am nächſten Morgen wurde er in aller Frühe zur Richtſtätte geführt und ohne Weiteres ans Kreuz genagelt. Dieſes wurde dann aufgerichtet und in die Erde gefest, worauf der Ungliid= liche allen Qualen eines langſamen Todes anheimgegeben war, wie man ſich ihn nicht ſhre>licher denken kann. Den ganzen Tag über gab es viele Schauluſtige, die dem ſchre>lichen Schauſpiele zuſahen und den armen Menſchen verhöhnten. Die Klagen des Unglüdlichen wurden immer jämmerlicher. Er bat fortwährend, man möchte dod) ſeinen fürchterlihen Qualen ein Ende machen. Der befehlhabende Mandarin wurde aud) von dem wahren Sachverhalt in Kenntnis geſeßt. Aber es half alles nichts. Die Eltern tröſteten und lobten ihren Sohn und ſchauten zu ihm auf als zu einem höheren Weſen, und als endlich mit Einbruch der Nacht die Menge ſich verlaufen hatte, reichte der Vater dem Sohne auf deſſen dringende Bitte einen Gifttrank, der dann ſeinen entſeßlichen Qualen bald ein Ende machte. Wie hat doch der Satan die Sinne der Menſchen verblendet ! Welche Nacht der Finſternis! D, daß doch das Evangelium von dem Gekreuzigten und Auferſtandenen: die finſtere Heidenwelt erleuchtete! C. S. Mit Freuden und demüthigem Dank gegen unſern treuen und barmherzigen Hohenprieſter JEſum Chriſtum theilen wir unſern lieben Leſern mit, daß cs ihm gefallen: hat, unſern theuren Miſſionar A. Burgdorf aus Todesgefahr gnädig zu erretten und auf den Weg guter Beſſerung zu bringen. Shin ſei ewig Lob und Dank! O laſſet uns die theure Verheißung des Heilandes für ſeine völlige Geneſung und für das Gedeihen unſerer Negermiſſion zur fleißigen Fürbitte ins Herz faſſen: „Wo ziween unter euh eins werden auf Erden, warum es iſt, das fie bitten wollen, das ſoll ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel.“ Matth. 18, 19.

ihn nicht gekannt haben. Denn es iſt das treue Spiegelbild eines Chriſten, der mit außerordentlichen Geiſtesgaben und tiefer Gelehrſamkeit eine ſeltene Einfalt des Glaubens, Jubrunſt der Liebe und aufrichtige Gottſeligkeit verband, die ſeine kurze Wirkſamkeit zu einer fo hochgejegneten und ſein Leben zu einem fo herrlichen Vorbilde ſonderlich der Diener des Wortes, der Prediger, machte. American Series of Drawing Books, Concordia Publishing House, St. Louis, Mo., in 29 Heſten, nebſt First Exercises

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Rathrichten aus bem Miſſtonsgebiet A Seimath a

des Tas

Herausgegeben für die Evang. - Lutheriſhe Synodalconjerens von Nordamerifa_ von der Commiſſion für die Negermiſſion; redigirt von den Paſtoren

18. Jahrgang.

C. J. O. Hanſer

November

und C. FF. W. Sapper.

1896.

‘Aummer 11.

denn auch ſie ift eine der großen Segnungen, welche Gott durch Luthers Reformation der Welt geſchenkt hat. Durch ſie iſt nicht nur die Kirche aus der furchtbaren Knechtſchaft des römiſchen Antichriſts, ſondern ſind auch die Völker von dem Dru grauſamer Despotie errettet worden. Mit der Reformation iſt ein ganz neues Zeitalter für die Welt angebrochen. Künſte und Wiſſenſchaften blühten auf. Ein wunderbarer Fortſchritt auf allen Gebieten des menſchlihen Schaffens fing an jich geltend zu machen. Völker erwachten, fo zu ſagen, aus dem Schlaf der Unmündigkeit, und ihre Regierungen, vom Geiſt des Evangeliums mehr und mehr durchdrungen,

Bum

Reformatiousfeſt.

Jn dieſen Tagen feiert die lutheriſche Kirche mit dankbarer Freude das Erinnerungsfeſt an ein Gotteswerk, deſſen reihe Segnungen heute nod) Kirche und Staat genießen, das Werk der lutheriſhen Kirchenreformation. Und hat die lutheriſche Kirche irgend eines Landes Urſache, Gott dafür vor allen andern mit dankbarſter Freude zu loben und zu preiſen, ſo ſind es wir Lutheraner in dieſem Lande der Freiheit. Sprich nicht geringſchäßig, lieber Lefer: Was hat die Freiheit unſrer Republik mit der Reformation Luthers zu thun? Selbſt die politiſche Freiheit iſt eine der edelſten und höchſten Gaben, die Gott einem Volke ſchenken kann, und eine unverſiegbare Quelle irdiſcher Wohlfahrt und Glüſeligkeit. Der Chriſt hat wahrlich hohe Urſache, Gott aud) dafür täglich gu danken und gerade in dieſer Zeit;

wurden menſchlicher,

freier und begliidender, die

Gründung unſers fo hochgeſegneten Freiſtaates hat ſeine erſten Wurzeln in jener ſeligen Zeit der lutheriſchen Reformation geſchlagen. Für all die großen Erfindungen der Neuzeit war jene Zeit das hoffnungsvolle Morgenroth. Und alle dieſe großen irdiſchen Segnungen ſtehen zuleßt vornehmlich im “Dienſte Gottes und ſeiner Kirche. Der wunderbare Schnellverkehr, der jest die Welt beherrſcht, hat das Evangelium in die fernſten Heidenländer gebracht. Die heilige Schrift, die zu Luthers Zeit nur in ſieben Sprachen vorhanden ivar, wird jest in dreihundert Sprachen von den Menſchen gehört und geleſen. Wie, könnten wir das Andeûfken an dieſe Wunderthat Gottes in der Reformation feiern, ohne daß wir nicht ſchon für dieſe Früchte Gott von Grund des Herzens den allerinnigſten Dank ſagten? Aber warum ſagen wir, daß gerade wir Lutheraner

dieſes Freiſtaates Gott mehr als andere für die Reformation Dank ſchuldig ſeien? Wir antworten: Weil Gott gerade unſer Land- wie kein anderes in den reichen, vollen Beſiß der

-


82

Die

Missions-Taube.

Segnungen der Reformation geſeßt hat. Zwar hat ja freilich jeßt durch Luthers Dienſt die ganze proteſtantiſche Kirche das theure Bibelbuch, das der Pabſt ihr geraubt hatte. Aber die Gabe des freien Gebrauches desſelben zur Erbauung der ganzen Kirche wie der einzelnen Seelen, wir meinen die Religionsfreiheit, die hat Gott unſerm Volke gegeben wie keinem andern, und gerade damit hat er die lutheriſche Kirche dieſes Landes ins volle Erbgut der Reformation geſeßt. Hier in dieſem Freiſtaat hat das Wort Chriſti unbehinderte Gültigkeit: „Gebet dem Kaiſer, ivas

des Kaiſers iſt, und Gott, was Gottes ijt.”

Hier hat der

Staat der Kirche völlige Freiheit gegeben, ihre Angelegen-

des HErrn: „Wer nicht mit mir iſt, der iſt wider mid.” Hier werden die Getviffen ohne obrigkcitlide Willkür oder Einmiſchung frei von jeglichem Menſchengebot ohne Umweg und Verwirrung nur auf JEſum gewieſen, in welchem für alle Sünder, aber auch allein, Heil und Seligkeit durch wahren Glauben iſt. Und dieſe hellſtrahlende Sonne der Wahrheit, die hier ſo ungehindert leuchten .darf, macht es jedem Lutheraner leicht, den Betrug des Jrrthums und der Sünde zu erkennen und zu meiden. Wohl findet dieſe allertheuerſte Gottesgabe der Geiviffensfretheit in dieſem Lande den furchtbarſten Mißbrauch. Kein anderes Land ift fo reid) an Secten und Schwärmern aller Art; denn je heller das Licht, deſto tiefer ſein Schatten; je fruchtbarer der Aer, deſto ivuchernder das Unkraut. Aber ſo wenig ein vernünftiger Menſch darum das trübe dem hellen Lichte, den unfruchtbaren A>ker dem fruchtbaren vorzieht, ſo wenig wird ein rechter Lutheraner" auf das hohe Kleinod ſeiner Religionsfreiheit hier verzihten. Unauslöſchlich tief iſt ihm das Wort des Apoſtels Gal. 5, 1. ins Herz geſchrieben: „So beſtehet nun in der Freiheit, damit uns Chriſtus befreiet hat, und laſſet euh nicht wiederum in das knechtiſche Sod) fangen.“ Mit tiefem Schmerz ſieht er auf die Lutheraner in den proteſtantiſchen Staatskirchen, welche dieſes Kleinod der Reformation entbehren. Jede Reformationsfeter erinnert ihn der Größe

Luthers Wohnhaus

in Wittenberg.

heiten nad) Gottes Wort und ihrem Gewiſſen zu ordnen und gu regeln. Go wenig er fid) herausnimmt, fic) in die Regierung eines andern Staates zu miſchen, ſo wenig miſcht er ſih in die Regierung der Kirche Chriſti. Hier iſt alſo, Wie es nad) Gottes Wort überall fein ſollte, nur Chriſtus Meiſter in der Kirche, und kein ander Geſeß gilt in ihr, als allein ſein Wort. Hier hat daher die lutheriſche Kirche Recht und Macht, Gottes Wort in Schulen und Kirchen rein zu predigen und den reten Gebrauch der Sacramente aufrecht zu halten. Sie kann rechtgläubige Lehrer nach Gottes Wort

frei berufen und irrgläubige abfesen, gottlos wandelnde Glieder aus ihrer Gemeinſchaft ausſließen und die buß-

fertigen wieder aufnehmen. Das Bekenntnis ihrer Glieder : „Fh bin ein Chriſt“ iſt das Bekenntnis des Unterſchieds ‘zwiſchen Gottes Reich und Weltreich, Es beſtätigt das Wort

und Herrlichkeit dieſer Gabe Gottes, die ihm vor Andern hier geſchenkt, und erfüllt ſein Herz mit deſto innigerem Lob und Dank Gottes ſeines Heilandes. Jede Reformationsfeier we>t ihn daher aufs neue zu dem heiligen Gelübde, dieſelbe treu zu bewahren und lieber Gut und Blut dahinzugeben, als die Krone dieſer Freiheit zu

verlieren.— Möge Gott auch dazu die diesjährige Reformationsfeier an ſeiner lutheriſchen Kirche reichlih geſegnet ſein laſſen! D. H.

Das Hermannsburger Wiſſionsfeſt wurde am 24. und 25. Juni gefeiert. Die Theilnahme war eine ſchr große. Der Hauptgottesdienſt wurde am Vormittag des erſten Tages in den verſchiedenen Kirchen des Orts gehalten, in welche die Menge fic) vertheilte und die alle gut beſucht waren. Der Feſtgottesdienſt der Miſſionsanſtalt fand Nachmittags in der geräumigen Kreuzkirche ſtatt, wo

Paſtor Wagner, als Lehrer der Miſſionsanſtalt, die erſte


Die

Wissiors-Tauke.

Predigt hielt über Apoſt. 2, 39. Nach ihm predigte noh Mi]. Peterſen und darnach erſtattete in Abweſenheit des Directors Harms, der gegentvärtig in Africa weilt, Paſtor Haccius den Jahresbericht, dem wir das Folgende entnehmen. Jm Miſſionshauſe befinden ſih gegenwärtig 30 Zöglinge, 6 derſelben, alſo der fünfte Theil, ſind Miſſionarsſöhne aus Africa und Judien. Jm Kinderheim befanden fid) 17 Kinder der indiſchen Miſſionare, 6 Knaben und 11 Mädchen. Jun der Miſſionshandlung ſind keine weſentlichen Veränderungen eingetreten. Der liebe alte Factor Schulze, der 38 Jahre dieſelbe geleitet hat, iſt am 20. Februar vom HErrn nach ſchweren Tagen in Gnaden erlöſt. Sn der Sulumiſſion hat Gott der HErr unſern Miſſionar Holſt in Müden, wo er 25 Jahre lang in ſtiller

Hermannsburg,

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Die heidenchriſtlihen Gemeinden der Sulumiſſion haben im vorigen Jahre wieder den bedeutenden Zuwachs von 409 Seelen erfahren, welche durch die heilige Taufe in das Reich Gottes aufgenommen ſind. Von dieſen waren 141 Chriſtenkinder und 268 Heiden. Jn dem früheren Nord-Sululand hat die Zahl der Taufen bedeutend zugenommen und die drei Brüder Stalbom, Wolff und Boſtelmann ſind deshalb auch mit Kirchenbauten beſchäftigt. Jm Süd-Sululande iſt der Zuwachs noch ſehr gering. Dort iſt überhaupt unſere ſchwerſte Arbeit. Hoffentlich wird dem einſamen Br. Schumann mit dieſem Jahre Hülfe zu Theil. Dieſer berichtet über ein bedeutungsvolles Ereignis. Der bekannte John ‘Dunn, ein geborener Engländer, der ganz zum Heiden geworden war und troßdem als Häuptling

in weldem Ludwig Harms

Treue gearbeitet hat, heimgeholt. Die Station iſt jeht mit Die deutſchen Gemeinden Neueiner andern verſchmolzen. Hannover, Nordberg Road und Neukirchen ſind zwar keine Miffionsftationen im eigentlichen Sinn, auf denſelben wird aber, weil keine Miſſionsſtation in der Nähe iſt, durch eingeborne Lehrer Miſſionsarbeit getrieben und die Paſtoren der deutſchen Gemeinden vollziehen die Amtshandlungen in den Gemeinden der Heidenchriſten. Das iſt bei den übrigen deutſchen Gemeinden nicht der Fall; denn dieſe liegen nahe bei Miſſionsſtationen, wie Bethanien und Lüneburg. Oder der Miſſionar einer Station ift zugleich Paſtor einer mit derſelben verbundenen oder benachbarten deutſchen Gemeinde; fo iſt es in Hermannsburg, Müden, Helpmataar und Ekuhlengeni. Und ſo iſt's aud) in dem Gebiet der BetſchuanenMiſſion in Krondal und Melorane. - Dieſe deutſchen Gemeinden find fammtlid) in Liebe mit unſerer Miſſion verbunden.

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wirkte.

gerade dem Diſtrict vorſtand, in dem unſere Stationen : liegen, iſt geſtorben. Die Miſſionsarbeit hat durd) ihn namentlich in früherer Zeit viel Hinderung erfahren. Ein chriſtlicher Engländer iſt in ſeine Stelle gekommen. Hoffentlich kommt nun eine beſſere Zeit für die Entwi>klung unſerer Miſſion in jener Gegend. Das Haupthindernis liegt freilich nicht in äußeren Umſtänden, ſondern in den harten Herzen. Die Sulu wollen von dem alten Heidenthum nicht laſſen. Jhr Reichthum an Vieh, ihre Vielweiberei, ihre Genüſſe und Vergnügungen erfüllen ihre Herzen. Trohdem waren am Schluß des vorigen Jahres dod) 476 Taufſchüler vorhanden, die nach der Taufe begehrten und auf dieſelbe vorbereitet wurden. Namentlich ſind es viel junge Leute, die lernen wollen. Aber ihre heidniſchen Eltern und Verwandten hindern fie daran. Bisiveilen iſt's aud) der weiße Plabherr, der ihnen keine Zeit zum Lernen gewähren will. Oft läßt gar die Regierung auf der Eltern Verlangen die jungen


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Die

Rissions -Tarrke.

Leute mit Gewalt von der Station fortholen. Das iſt die alte Klage in unſerer Sulumiſſion. Eine neue iſt auf den in Transvaal liegenden Stationen hinzugekommen. Dort iſt ein altes Gefes geſchärft herausgegeben, wonach der Miſſionar, der irgend einen Jungen oder ein Mädchen ohne Paß aufnimmt, 5 Pfd. St. (100 Mk.) bezahlen muß. Einen Paß aber erhalten ſie vielfach nicht, wenn ſie lernen wollen. Ein beſonders ſchweres Hindernis bereitet des Teufels Trug und Liſt der Miſſionsarbeit in der Verführung der jungen Chriſten, ſonderlich der eingebornen Lehrer. Mehrere der Brüder klagen über den Abfall der jungen Lehrer. Was das Leben in den heidenchriſtlichen Gemeinden anz |

Zahl der Schüler ift auf 536 angewachſen. haben ſich die kirhlichen Beiträge erhöht.

Bedeutend

Den Miſſionaren ſind die Kirchenvorſteher eine treue Hülfe. Unter dieſen, die im Durchſchnitt den eingebornen

Lehrerſtand übertreffen, ſind manche köſtliche Männer. So klagt Br. Wagner in Entombe über den Verluſt ſeines Nicodemus. „An ihm hatte ih einen treuen Gehülfen, einen treuen Rathgeber und einen warmherzigen Freund der Reichsſache unſers Gottes. Er war beliebt bei Weißen und Schwarzen. Vor ihm und ſeinem Chriſtenthum hatten ſie Reſpect. Nur die lauen und flauen Chriſten mochten ihn nicht gern, ihnen war ev zu ernſt im Wandel. Was er

Kafferndorf, am

Unterſambeſi,

Africa.

betrifft, fo ſchreibt der alte erfahrene Miſſionar Kück in Empangiveni mit Recht: „Man darf es nicht gering ſchäßen, wenn aus der verderbten Maſſe des Heidenthums, ob and) nur einige heraus und zum Chriſtenthum übertreten und, ſtatt in Tanzgeſellſchaften zu gehen, die Gottesdienſte beſuchen und Gottes Wort hören.“ Unſere Sulumiſſion wird in Natal durch die Katholiken, die dort ein großes Trappiſtenkloſter haben, und in NordSululand durch die Heilsarmee beunruhigt. Das pomp-

hafte Weſen beider ſagt den Kaffern zu.

Für Schwärmerei

find ſie aud) empfanglid). Doch verzeichnen unſere Miſſio“nare nod) keine Verluſte durch jene. Die Gemeinden halten Fic) im Ganzen treu zu Gottes Wort und Sacrament. Die

Hahl der Chriſten beträgt 3170. Bei 1735 Erwachſenen iſt die Zahl von 2557 Communicanten doch eine gute.

Die

var, das iſt er durc die Gnadenmittel geworden, die er treu und fleißig gebraucht hat. Selig iſt er im HErrn entſchlafen.“ Die Sterbeſtunde iſt ja die entſcheidendſte Stunde. Denn „ie du ſtirbſt, fo fährſt du“. Da geht mancher getreue Knecht ein zu" ſeines HErrn Freude und mancher arme Schächer wird in lester Stunde ſelig — beide aus Gnaden, wenn ſie's nur machen wie jene alte Mutter in Müden und ſich an ihren Heiland halten; fie betete: „Lieber Heiland, komm doch bald, ih befehle meinen Geiſt in Deine Hände.“ Wenden wir uns nun zu unſerer BetſchuanenMiſſion. Unſer lieber Director weilt jest auf dieſem Gebiete, von tuo er fid) im Juli nad) Natal zu begeben gedenkt. Gott hat ſeinen Eingang dort geſegnet. Er ſchreibt ſehr befriedigt über die erſten Eindrücke und hat {hon allerlei erfreulide Erfahrungen machen dürfen, die ihm Muth für


Die

Missions-Taube.

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ſeine Arbeit in Natal gemacht haben. Wir ſehen daraus, wie wichtig und bedeutungsvoll ſeine Reiſe iſt.

ſeine Bedingungen, die er dem Director ausgeſprochen hatte, nicht erfüllt würden. Ueber dieſe wollte Harms in Africa perſönlich mit ihm verhandeln, und wir haben demnach Ende des vorigen und Anfang dieſes Jahres iſt die dortige Miſſion durch kriegeriſhe Unruhen betroffen worden. | nod) Ausſicht, ihn im Dienſt unſerer Miſſion behalten zu Viele unſerer Miſſionarsſöhne und viele Glieder unſerer | können. Gemeinden haben ausziehen müſſen in den Krieg. Doch ift, Gott ſei Dank, die Bewegung bald überwunden und unſere Miſſion hat keinen Schaden erlitten. Das maßvolle beſonnene Verhalten unſerer Miſſionare verdient alle Anerkennung;

heilſamen

Betfduanen-Stimme

ſie

Einfluß ausgeübt.

Schwerer betroffen i} unſere geſammte africaniſhe Miſſion durch die lange große Dürre, durch die Po>ken und durch die Heuſchre>enplage, die entſetzlich geweſen und auh noh nicht vorüber iſt. Ju Transvaal ift nun noch die Rinderpeſt hinzugekommen, die in verheerender Weiſe das Land durchzieht, ſo daß unſere Miſſionare und ihre Gemeinden wie auch die Heiden in große Noth gekommen ſind. Das ſind Zuchtruthen des HErrn, die denn auch die Regierungen von Natal und Transvaal bewogen haben, einen allgemeinen Buß- und Bettag zur Abwendung der Landplagen anzuordnen, der überall gehalten worden iſt. Eine ſchivere Heimſuchung für unſere Vetſchuanen-Miſſion ijt ferner der Tod unſers lieben Propſtes und Miſſionars Heinrich Chriſtoph Penzhorn in Saron, der nad) 30jähriger reichgeſegnter Miſſionsarbeit und nachdem er gut ein Jahr„zehnt die dortige Miſſion mit großer Umſiht und Treue geleitet hat, am 30. November v. J. nah ſ{hwerem Leiden im Glauben an ſeinen Heiland entſchlafen iſt. “ Er febte ſeine Hoffnung ganz auf die Gnade Gottes in Chriſto. Die Superintendentur über die Betſhuanen-Miſſion ivurde einſtweilen dem Miſſionar Jordt in Ebenezer übertragen, der fein Geſchi>k dazu einige Minaret oder Gebetsthurm in Erzerum, der Hauptſtadt Perſiens. Tage nach Penzhorns Tod in der Leitung der großen Synode bewähren mußte und Die Arbeit der Betſchuanen-Miſſion iſt im-vergangenen bewährte. Die Synode hat vom 4. bis 11. December in Ruſtenburg getagt. 25 Miſſionare und 58 Vetſchuanen- Jahre wiederum eine reihgeſegnete geweſen. Mehrere Brüchriſten ſind dort verſammelt geweſen und haben mit großem der haben neue Filiale anlegen müſſen, fo daß die Zahl der- * Eifer allerlei wichtige Fragen unſerer Miſſion mit einander ſelben auf 45 geſtiegen iſt. Die Zahl der eingebornen Gehülberathen und eine größere Gemeinſamkeit und Einheitlichkeit fen iſt auf 220 angewvachſen. Getauft ſind 4127 Perſonen, des Handelns zu erſtreben geſucht. Leider wurde die Synode davon ivaren 2249 aus den Heiden, und 2261 Taufſchüler durch das Fernbleiben des Bruders Caſſier aus Bethel ge- waren am Schluſſe des Jahres im Unterricht, Die Zahl trübt, der ſeinen Austritt aus der Miſſion erklärte, falls der Gemeindeglieder beträgt 26,979, die der Communican- ;

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Die

Missiows-Wauke,

ten 17,100. 3413 Kinder beſuchten die Schulen. Die Brüder ſind ſelber oft erſtaunt über die Schaaren, die kommen. So erwähnt z. B. Br. Kaiſer, er habe über Erwarten viel taufen können, 220 waren's in Hebron aus den Heiden. Die Gemeinden wachſen dadurch ſo bedeutend, daß wir dort bereits elf Gemeinden von über 1000 Seelen, feds von über 1500 und zwei — Bethanie und Saron — von über 2000 Seelen haben, Bethanie ijt 2430 und Garon 2865 Seelen groß. Daß Saron ſo. gewachſen iſt, kommt daher, weil in dortiger Gegend cine größere Menge von Heiden wohnt. So müſſen denn vielfad) aud) die Kirchen vergrößert werden, die ſih nach einigen Jahren ſtets wieder als zu klein erweiſen. So ſind Br. Müller in Limao, Hanſen in Polfontain, Springhorn in Pella, Behrens jun. auf ſeinem Filial Makolokue und Br. Lüneburg beim Kirchen- und Schulbau. Jn des Lebteren Gemeinde Moſetla ward fogar an drei Stellen — in Moſetla ſelbſt, und in den Filialen Nazareth und Hospital — gebaut. Wir verſtehen's nach ſolchen Erfahrungen, wenn Miſſionar Schulenburg in Ramaliane ſeinen Bericht mit den Worten ſchließt: „Wie lieblich ijt es body! Man kann es faſt niht glauben, wie wunderbar der treue HErr geholfen hat! Vor etwa acht: . zehn Jahren war nod) keine Seele hier in dieſer ganzen Gegend, die etivad von Gott und ſeinem Worte wußte, und - nun hat der heidniſche Geſang faſt ganz aufgehört ; die Kinder auf der Straße ſingen geiſtliche liebliche Lieder. Die Arbeit wächſt demnad) in Africa überall. Und je mehr Mittel wir in Händen haben, deſto mehr ſind wir im Stande, derſelben nahzukommen. Sie ift jezt über unſere Kräfte. Wir müſſen nod) mehr für die genügende, tüchtige Ausbildung eingeborner Gehülfen thun und müſſen unſere Gemeinden dazu erziehen. Wir müſſen feſt daran halten, daß ſie nur unter ſtrenger Aufſicht und väterlicher Leitung weißer Miſſionare ſtehen dürfen.“ Die Arbeit ijt in Jndien im vorigen Jahre im ruhigen Geleiſe weitergegangen. Es haben feine beſonderen Nothſtände und auch keine beſonderen in die Augen fallenden Erfolge ſtattgefunden. Es find aud) im Verhältnis zu den leßten Jahren, in denen eine ſtärkere Bewegung ſtattfand, nur wenig Heiden durch die heilige Taufe eingegangen in Gottes Reich. Unter 83 Taufen ſind nur 11 Heidentaufen verzeichnet, die übrigen 72 ſind ſolche von Chriſtenkindern. Es geht in Jndien überall langſam vorwärts. Nur ab und an treten hie und da einmal ſtoßweiſe kräftigere Vorivärtsbewegungen ein, wie wir dies in den leßten Jahren aud) erlebt haben, deren Urſachen bisiveilen in großen vorhandenen Nothſtänden klar zu Tage treten, oft aber aud) nicht ‘erkennbar ſind. Da muß man dann denken an das Wort des HErrn: Der Wind bläſet, ivo er will, und du höreſt fein Sauſen wohl; aber du weift niht, von wannen er kommt wohin er fährt. Daß es in Sndien langſam geht, iftnur zu erflarlid), wenn man an die Art des dortigen

enthums

denkt.

Kein heidniſches Volk ijt fo mit Lug

heidniſche Religion iſt fo nichtsivürdig durch die vielen alten und neuen Lügen. Die reichen Sudra ſind ſatt und begehren nichts Höheres, und die armen Paria trachten nur nach dem Jrdiſchen, und wo unter ihnen einmal ein Verlangen nad) dem Heil ſih zeigt, da ſuchen die Sudra,

von denen ſie abhängig ſind, es zu erfticden. Doch iſt die Zahl der Gemeindeglieder bis auf 1866 angewachſen und die Zahl der Communicanten von 1141 auf 1515, alſo um 374 geſtiegen; auch iſt ein geringes Plus von Schülern vorhanden.

Jnsgeſammt ſind in unſerer Miſſion im Jahre

1895 getauft worden 4619 Seelen, davon find 2528 aus den Heiden. Die Zahl der Gemeindeglieder iſt angewachſen auf 32,015 Seelen.

So weit der Bericht des Paſtor Haccius. Derſelbe berichtet auch noch, daß die Geſammteinnahme im Fahr 1895 ME. 287,607.20 oder gegen $71,900 betrug, und der Miſſion cine Schuld von ME. 49,710.80 oder $12,425 verblieb. Die ganze Feſtfeier bewies, daß zwiſchen der Hermannsburger Miſſion und der Hannöverſchen Landeskirche völlige Eintracht herrſcht. Jn den Kirchen beider Parteien wurden die Feſtgottesdienſte gehalten. Die beiderſeitigen Paſtoren und Miſſionare predigten abwechſelnd auf derſelben Kanzel und vor derſelben Zuhörerſchaft,

und

in Abweſenheit

des

Miffionsdirectors erſtattete der landeskirchliche Paſtor Haccius den Jahresbericht mit der Erklärung, daß kein Anderer dazu im Stande ſei. C. S.

Betribende Nachriht aus BWtadagaskar. Es ſcheint, als ob das heidniſche Element auf Madagasfar mit dem Chriſtenthum griindlid) aufräumen und dasſelbe gänzlich ausrotten wollte. Das Zeichen zum Aufſtande gab Ende März ein abgefallener ehemaliger Quäker, der ſogar eine Zeitlang als Prediger einer eingebornen Gemeinde amtirte, mit Namen Rabozaka, der allerlei Raub: geſindel um ſich ſammelte, plündernd und raubend das Land durchzog und bis auf wenige Stunden Entfernung von der Hauptſtadt Antananarivo vordrang. Derſelbe ijt von einem tiefen Haß gegen alle Chriſten und alles Chriſtenthum erfüllt. - Zunächſt kehrte er ſeine Wuth gegen die Miſſionsſtationen der Londoner und der Römiſchen. Gleich zu Anfang gingen vierzig Kapellen und ein Miſſionshospital in Flammen auf, die eingebornen Paſtoren und Lehrer mußten flüchten, um ihr Leben zu retten, denn der größte Theil der Bevölkerung {loß fich willig oder aus Furcht den Auſfſtändiſchen an. Jn einem Dorfe wurde ein angefehener Eingeborner mit dem Tode bedroht, wenn er nicht mit den Rebellen gemeinſame Sache mache, und als der muthige Mann antwortete, daß er einzig und allein dem wahren Gott und JEſu Chriſto dienen werde, wurde er ſofort ermordet. Db auch zu wiederholten Malen franzöſiſche Truppen gegen dieſe Aufſtändiſchen ausgeſandt wurden, fo haben dieſelben bis jest nod) nichts ausridjten können, weil


Die

Missions-Taube.

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die ſchlauen Räuber fid) entiveder in ihren Schlupfwinkeln Nibuna bereute bald den Mord, gab den beleidigten Ververbargen, oder in einigen Fällen ſogar den Truppen mit | wandten des Ermordeten ein Bußgeld und ſ{loß Frieden Waffengewalt entgegentraten und ſie mit bedeutenden Ver- mit ihnen. Rabena aber wollte nichts von Frieden wiſſen, luſten zurü>kſchlugen. er wollte nicht ablaſſen, bis er Ribunas Fleiſch gegeſſen Die Rebellen haben überall ihre Spione und ſind über habe. So verſtrih lange Zeit in gegenſeitigem Argwohn alle Bewegungen der Europäer aufs beſte unterrichtet. So und gegenſeitiger Feindſchaft. Nur durch den Einfluß der wußten fie aud), daß zu Pfingſten der größte >Theil der | Miſſion wurden ſie davon abgehalten, einander zu ermorden. norivegifden Miſſionsarbeiter von Nordbetſileo nach | Ribuna hatte zuerſt die Miſſionare für wahnſinnig erFianarentſoe verreiſt war, und daß die unter dem Schuhe klärt und die Predigt des Evangeliums von dem gekreuzigder beiden älteren norwegiſchen Miſſionare Engh und Vig ten Gottesſohn als Thorheit verlacht; er hatte den Lehrern ſtehenden Miſſionarsfrauen und Kinder ſich der Unſicherprophezeit, ihr Werk würde gänzlich umſonſt ſein. Aber am heit wegen nach der norwegiſchen Station Sirabe zurüd- Ende fing er ſelbſt an, die Gottesdienſte zu beſuchen. Auch gezogen hatten. Es waren ſehzehn norwegiſche Frauen und Rabena und ſein Weib hielten fic) zu denſelben. Da ſaßen Jungfrauen und neun Kinder, welche als Bede>ung nur die beiden Todfeinde, der eine auf der redjten Seite des einige franzöſiſche Sergeanten und madagaſſiſche Miliz- Kirchleins, der andere auf der linken. Vergeblih ſuchten ſoldaten bei fid) hatten. Daher brannten die Aufrührer die Miſſionare, ſie zu verſöhnen. Noch waren die Herzen am Pfingſtſonntage die norwegiſche Station Loharano nicht aufgethaut. Aber allmabhlid) ſ{hmolz dod) unter den nieder und belagerten am folgenden Tage mit großer Macht Strahlen der göttlichen Heilandsliebe das Eis von Rabenas rahſüchtigem Herzen. Sein Weib half dabei. Sie war das wehrloſe Häuflein, das fic) im Miſſionshauſe zu Sirabe verſchanzt hatte. Doch Gott errettete die Belagerten, indem ihrem Mann in chriſtlicher Erkenntnis voraus, eine ernſte, die Räuber am Mittivoh nad) Pfingſten von einer ſtarken verſtändige Frau. Sie bat ihren Mann, doch endlih von Truppenabtheilung in ihre Schlupfwinkel im öſtlichen Wald- dem alten Haß zu laſſen. Dies Weib wurde getauft. Die feierlide Taufhandlung machte einen ſo tiefen Eindru> auf gebiete zurückgedrängt wurden. Jm Monat Juli ar die Lage derart, daß die Hauptſtadt Nabenas Herz, daß er fid) am Schluß derſelben vor der auf drei Seiten von den Aufſtändiſchen eingeſchloſſen war. verſammelten Gemeinde bereit erklärte, fid) mit Ribuna zu Von der Höhe Antananarivos aus ſah man nach verſchie- verſöhnen. Sie gaben fic) die Hände, daß ſie wieder in denen Seiten hin den nächtlichen Himmel geröthet von dem alter Freundſchaft leben wollten. Bald darauf trat Rabena Widerſchein der in Brand geſte>ten Kirchen und Schulen. nach einem ernſten Glaubensbekenntnis zum Chriſtenthum Die Zahl der niedergebrannten norwegiſchen Miſſionskirchen über. Auch Ribuna folgte ihm in Kurzem darin nach. Beide und Kapellen beträgt allein in Nortbetſileo achtzig. Doch Menſchenfreſſer wandeln nun als Kinder Gottes, wiederſcheint es, als ob die norwegiſchen Miſſionare auf den geboren durch die Kraft göttlichen Wortes, das die Miſſion ihnen gebracht hat. „Jſt nicht mein Wort wie Feuer, ſpricht übrigen Stationen fic) halten können. C, S. der HErr, und wie ein Hammer, der Felſen zerſhmeißt?“ Jer. 23, 29.

Mod

cine ſelige Frucht der Wiffion unter den Vapuas in Neu Guinea.

Eine zwölfjäßrige BWartyrin.

Jn Cäſarea, in der Provinz Angora, in Kleinaſien, Unter den Papuas beſteht die Sitte der Blutrache. Jſt jemand ermordet worden, ſo haben ſämmtliche Familienglie- wurden am 30. November 1895 fünfhundert Chriſten von der die Pflicht, den Ermordeten zu rächen. Ein Mord zieht den Türken ermordet. Jn einem der proteſtantiſchen Häudaher viele andere Morde nach fic). Auch hierin zeigt fic) ſer der Stadt waren ein Mann und deſſen zwölfjährige Tochter allein, da die Mutter vor dem Anfang der Meßtzeder Segen der Miſſion, wie folgendes Beiſpiel zeigt. Ribuna und Rabena waren am Südcap zu Hauſe. Wie leien zu einer verheiratheten Tochter gegangen war. Ein ihre Volksgenoſſen waren ſie Menſchenfreſſer. Ehedem.ivaren wild ausſehender Türke brad) plößlich in das Zimmer ein, ſie Freunde geweſen, ſpäter wurden ſie Todfeinde. Das in dem das kleine Mädchen ſaß. Er fprad) zu dem Kinde war ſo gekommen. Ribunas Weib hatte im Jnnern bei mit ſo freundlicher Stimme, wie er vermochte: „Mein einem alten Onkel Rabenas Beſuch gemacht, der ihr etwas. Kind”, ſagte er, „dein Vater iſt todt, weil er die Religion Betelnuß zum Kauen gab. Bald nach ihrer Rückkehr ſtarb Muhammeds nicht annehmen wollte. Jeßt muß ih dich zu ‘fie, und der Alte wurde beſchuldigt, ſie vergiftet zu haben. einer Muhammedanerin machen, und wenn du einwilligſt, Jhre Söhne \civuren, fie zu rähen. Sie machten fid) auf, fo will id) dich in mein Haus nehmen, und du wirſt dort alles haben, was du brauchſt, gerade ſo, als wenn du meine ~ überfielen den ahnungslos ſeines Wegs dahergehenden Mann und erſchlugen ihn. Nach Hauſe zurückgekehrt, rühmten fie Tochter wärſt. Willſt du eine Muhammedanerin werden ?“ ſi nod) ihrer Blutthat. Nun lag es Rabena und den Sei- Das kleine Mädchen antwortete: „Jh glaube an JEſum nen ob, ihren Blutsverwandten an ſeinen Mördern zu rächen. Chriſtum. Ex iſt mein Heiland. Jh liebe ihn. Beh kann


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Die

Missions-Taube.

nicht thun, was du verlangſt, ſelbſt enn du mich deshalb tödteſt.“ Darauf fiel der Wütherich mit ſeinem Schwerte über das arme Kind her und ſchnitt und ſtach es an zwölf verſchiedenen Stellen. Was darauf folgte, weiß niemand. Das Haus wurde geplündert und verbrannt, und der Leichnam des Vaters verbrannte mit. Aber an jenem Abend fuhr ein Karren in einem andern Stadttheile vor, in ‘welchem die

Mutter des kleinen Mädchens jeht wohnte. Ein Nachbar, ein ihr befreundeter Türke, ſagte zu ihr: „Jch habe dir den Leichnam deiner kleinen Tochter gebracht, Du biſt meine Freundin und ich konnte ihn nicht liegen laſſen. Es thut mir ſehr leid, daß dies geſchehen ijt.” Die Mutter nahm den bewußtloſen Körper ihres Töchterchens in das Haus, und wie gliidlid) war fie, als fie entdedte, daß doch nod Leben in demſelben war. Ein Arzt wurde gerufen, er brachte das Kind wieder zum Vewußtſein, und ſie iſt jest wieder geſund. Sie tvar von früh an gelehrt worden, den Heiland zu lieben und Gottes Wort zu leſen. Sie bewies ihren Glauben durch ihr furchtloſes Zeugnis. JEſu Kraft und Gnade war in dem ſchwachen Kinde mächtig. Aus dem Munde der Kinder hat er fid) Lob zugerichtet !

: Eine re<te Srendennadridt

unſers Kaſſirers, Herrn Prof. A. C. Burgdorf, und fragt, ob er ihn einige Minuten ſtören dürfte, er möchte wegen der Negermiſſion etivas mit ihm reden.

Als er ſich auf freund-

liche Einladung geſeßt hatte, zog er cine Brieftaſche hervor und zählte $250.00 auf den Tiſch. Ach, was war das für ein Anbli> für den armen bankerotten Negermiffionstaffirer ! Aber ſeine Freude ſtieg nod), als der Fremde ſagte: Es iſt dies Geld

für eine Kapelle

in Rockwell,

N. C., beſtimmt.

Als Prof. Burgdorf um ſeinen Namen bat, antivortete der Fremde: „Der thut nichts zur Sache.“ Auf die zweite Frage : „Sind Sie aus St. Louis?“ war die Antwort: „Das hat auch nichts damit zu thun.“ Auf den dritten Verſuch, den Namen des Fremden zu ermitteln mit der Frage: „Aber ſoll ich nicht wenigſtens den Staat wiſſen, aus dem ich die reiche

Gabe quittiren ſoll?“ antwortete der Unbekannte lächelnd: „Gut, ſchreiben Sie St. Louis.“ Damit empfahl er ſich, den glü>lichen Kaſſirer ſeiner dankbaren Freude überlaſſend. Wohlan, ihr theuren Leſer, freuet euch mit uns über dieſe reiche Gottesgabe, über den großen und unvergänglichen Segen, den fie ſtiſten wird, über den herrlihen Gnadenlohn, den dieſer treue Knecht des HErrn einſt dafür ernten wird. O welch cine Herzerqui>kung iſt den Gliedern der Commiſſion dieſe Erfahrung der Güte unſers Gottes und der Liebe eines Bruders bei dem traurigen Zuſtand unſerer Kaſſe! Ja, er wird dies geſegnete Werk ſeiner Negermiſſion nicht laſſen und auf kümmerliche Zeiten wieder Zeiten der Erquidung und des Segens folgen laſſen ! C. J. O. Hanſer.

dürfen wir nod) zum Schluſſe dieſer Nummer mittheilen. Herr Prof. A. Gräbner hat dieſen Sommer unſere Miſſionsſtationen in Nord-Carolina beſucht und in No. 15 des „Lutheraner“ darüber freudigen Bericht erſtattet. Nachdem er zuerſt von dem reichen Segen unſerer Miſſionsarbeit erzählt Milde Gaben für die Negermifjion: Durch Paſt. C. Doiwidat, Oſhkoſh, Wis., $73.78. Durch Kaſhat, kommt er auf die dringenden und doch ſo beſcheidenen fixer G. E. G. Küchle, Milwaukee, Wis., 230.36. Durch Kaſſirer Bedürfniſſe derſelben, durch deren leichte Befriedigung der -H. H. Meyer, St. Louis, Mo., 75.65 und 94.71. Durch Miſſionar Segen verdoppelt werden könnte. Er berichtet nämlich, daß F. J. Lankenau, New Orleans, La., von ſeiner Negergemeinde 10.00. Durch Miſſionar Koßmann, New Orleans, von ſeiner Negerauf fünf Miſſionsſtationen kein paſſendes Local für die « gemeinde 100.00. J.Durch Kaſſirer C. A. Kampe, Fort Wayne, Snd., Gottesdienfte der Neger gemiethet oder gefunden werden kann. 390.86. Durch Kaſſirer C. Spilman, Baltimore, Md., 81.06. Durch Kaſſirer H. Vartling, Addiſon, Jll., 264.75. Durch Kaſſirer J. H. Und doch könnte für nur $250.00 cine Kapelle mit Grund. Abel, Fort Dodge, Jowa, 101.00. Durch Kaſſirer H. Knorr, Detroit, und Boden errichtet werden. Er ſchreibt u. A.: „Da iſt Mich., 47.15. Durch Paſt. O. Hanſer, St. Louis, Mo., 10.00. $1479.32. 5 3. B. ein Ort, wo ſich einige Erwachſene und ebenſo viele Summa: Für die Mount Zion-Kirche in New Orleans: Durch Kinder jeden Sonntag unter'den Väumen bei einem Crop- Kaſſirer G. E. G. Küchle, Milwaukee, Wis., 3.00. Durch Kaſſirer per-Hauſe verſammeln, um den Katehi8mus und bibliſche C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 5.00. Summa: 88.00. Für die Kapelle in Greensboro, N. C.: Durch Geſchichte zu treiben und eine Predigt zu hören; und ihre nar JF. Schmidt von ciner Miſſionsfreundin in New York 2.50.MiſſioFür die Kapelle in Elon College, N. C.: Durch KaſZahl wächſt. Aber je mehr dieſe Leutlein, die bis vor Kurſirer C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 2.25. zem geiſtlih gedarbt haben, den lutheriſchen Sonntagstiſch Für die Kapelle in Rodivell, N. C.: Von N.N., St. Louis, Mo., 250.00. i lieb gewinnen, deſto häufiger wird die bange Frage: Was St, Louis, Mo., den 22. October 1896. ſoll mit uns werden, wenn es kalt und kahl twird und wir A. C. Burgdorf, Kaffirer. uns im Freien nicht mehr verſammeln können?“ — Mit höchQuittung. ſtens $250.00 könnte dieſe Frage beantivortet, das arme Mit ergtichftem Dank gegen Gott und die lieben Geber beſchei- : _ Häuflein unter Dad) und Fach geborgen und ſo glücklich ge- nigt der Unterzeichnete, für die Kapelle in Greensboro, N. C., von macht werden, wie es in ſeinem ganzen Leben noch nie ge- Miſſionsfreunden aus Stargard, Pommern, $2.00 erhalten zu haben. J. C. Schmidt, Miſſionar. weſen iſt. Wahrlich, wem Gott die Mittel verliehen, der “ſollte fid) die Freude, eine ſolche Stiftung zu machen, nicht Die „„Miſſious- Taube’ erſcheint einmal monatlich. Der Preis für ein Jahr in A mit Porto iſt folgender: entgehen laſſen.“ — Dies gute Wort hat unſer barmherziger emplar. $ .25 10 Exemplare, 2.00 Heiland eine gute Statt finden laſſen. Und das iſt die Freu26 wis 6.00

Dennadricht, die wir unſern lieben Leſern heute bringen. Kommt da vor einigen Tagen ein Fremder in die Wohnung

600 y 100,

w+

9.00 17.00

Entered at the Post Office at St. Louis, Mo., as second-class matter.


‘Nachrichten aus dem Miſſiousgebiet der Heimath und des Äuslandes. Herausgegeben für die Evang. - Lutheriſhe Synodalconferenz bon Nordamerika von der Commiſſion für die Negermiſſion; redigirt von den Paſtoren C. J. O. Hanſer und C. F. W. Sapper.

18. Jahrgang.

December

Zum

„Hoſianna,

gelobet

ſei, der da

Aummer

12.

für alle deine Nöthe Leibes und der Seele, voll Seligkeit

Advent.

„Hoſianna dem Sohne Davids, gelobet ſei, der da kommt im Namen des HErrn, Hoſianna in der Höhe!“ Matth. 21, 9. -Mit dieſem Adventsgruß treten wir zum neuen Kirchenjahr vor unſere Leſer. Gottes Gnade hat uns ieder eines erleben laſſen. Jn der ganzen Chriſtenheit erſchallt wieder der ſelige Adventsruf: „Siche, dein König kommt zu dir“, und die gläubige Gemeinde jauchzt ihm dankbar freudig entgegen:

1896.

kommt.“

Du doch auch, lieber Leſer? O bedenke doch, ivas tvir wären, wenn JEſus nicht zu uns käme, wenn wir armen Sünder ohne Heiland müßten unſern Wanderſtab in dieſer böſen Welt weiter ſeßen. Hieße das nicht in der Noth dieſes Lebens ohne wahren Troſt, in dem Streit dieſer Erde ohne reten Frieden, in den Verſuchungen dieſer böſen Zeit ohne Kraft, bei den täglichen Sünden unſers Wandels ohne Vergebung und in der Stunde unſers Todes ohne Hoffnung fein? Ja,.

hieße ès nicht unter dem Fluch des Geſeßzes, unter dem Zorn des beleidigten Gottes, unter der grauſamen Herrſchaft des Teufels, unter dem Schre>en des Todes und der Verdammnis, kurz, ohne Gott und ohne Hoffnung dahinleben? Kann es etivas Erſchre>licheres geben? D wer, der dies glaubt, wollte ſo leben? — Aber ſiche, in dieſen unausſ\prechlichen Jammer unſers Lebens dringt die allerſeligſte Botſchaft : „Dein König kommt zu dir“, das heißt, dein JEſus, dein Heiland fomme zu dir, dein HErr voll Macht wider alle deine Feinde, voll Gnade für alle deine Sünden, voll Troſt

für allen deinen Fluch, Tod und Verdammnis. Siehe, er kommt zu dir, ſo oft du ſein ſüßes Evangelium hörſt, ſo oft

du dich bei ſeinem Gnadenmahl einfindeſt, ſo oft du in deiner Bibel lieſt, ſo oft du deine Hände zum Gebet falteſt, ja, fo oft ſteht dein Gnadenkönig JEſus vor dir und ſpricht : „Fürchte dich nicht, ſei gang getroſt, du biſt mein.“ Niemand ſoll dich aus meiner Hand reißen. Mag im neuen Kirchenjahr kommen, was da will, alles wandle ih dir zu Heil und Segen, und wenn in demſelben dein leßtes Stündlein kommt, fo will ich did) aus dem Jammerthal dieſer Welt in meinen Himmel nehmen ; da ſollſt du mich dann mit Augen ſchauen von Angeſicht zu Angeſicht in etviger Freud und ſeligem Licht. D ſagt, ihr theuren Leſer, kann es auf dieſen allerſüßeſten Adventsgruß: „Siehe, dein König kommt zu dir“, eine andere Antivort geben als den dankbar freudigen Gegenruf : „Hoſianna dem Sohne Davids, gelobet ſei, der da kommt im Namen des HErrn, Hoſianna in der Höhe“? Und nicht wahr, damit ſoll es uns im neuen Kirchenjahr wieder ein heiliger Ernſt ſein. Nicht nur wollen-wir ihn mit dankbarer Freude tvillfommen heißen, mit feſtem Glauben ihn in unſer Herz ſchließen, ihn unſern einzigen Troſt und Frieden, unſere höchſte Kraft und Hoffnung ſein laſſen. Nein, wir wollen uns auch als ſeine immer treueren Unter-

thanen in ſeinem Dienſte erweiſen. Wie die lieben Jünger und das Volk ſeinen ſichtbaren Einzug in Jeruſalem mit Kleidern und Palmen und Hoſiannarufen verherrlichen, fo wollen aud) wir ihn vor aller Welt ehren durch heiligen


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Die

Missions-Taube.

Wandel; tvollen das Licht des Glaubens leuchten laſſen in guten Werken. Täglich wollen wir unſere Hände erheben im Gebet, daß er auch zu denen komme, die ihn noch nicht kennen, und wollen unſere Hände öffnen zu reichen Miſſionsgaben, damit auch ſie, die nod) in Schatten und Finſternis des Todes ohne Gott und ohne Hoffnung dahingehen, den ſeligen Adventsgruß hören: „Siche, dein König kommt zu dir“, daß auch ſie mit uns in dankbarer Glaubensfreude ihren Gnadenkönig mit dem Lobgeſang begrüßen: „Hoſianua dem Sohne Davids, gelobet ſei, der da fommtim Namen des HErrn, Hoſianna in der Höhe.“ O. H.

Unſer erſtes Wiſſionsfeſt in Elon College, North Carolina, wurde am 4. October abgehalten. Die lieben farbigen Lutheraner daſelbſt hatten alles aufgeboten, dasſelbe ſo anziehend wie möglich zu machen: unſer Kirchlein hatten fie für dieſe Gelegenheit in allen Eden geſcheuert, die Fenſter desſelben gepußt, eine neue Altärde>e angeſchafft, und ſelbſt dafür hatte man die Koſten nicht geſcheut, Herrn Prof. G. Romoſer von Conover, N. C. — 117 Meilen weit — herkommen zu laſſen, damit derſelbe bei der Feier als Feſtprediger fungire. Das alles mag nun manchem der lieben Leſer der „Miſſions-Taube“ gerade nicht als beſonders große Vorbereitung erſcheinen; aber — wenn du, mein theurer Miffionsfreund, dir ſagen läſſeſt, daß die bemitleidenswerthen Landneger, die dieſes Feſt veranſtalteten, wirklich fo arm ſind, daß ſie oft twodjenz, ja, monatelang keinen Cent einnehmen, fo wirſt du gerne glauben und verſtehen, daß dies, wie gering es dir auch erſcheinen mag, eine außerordentliche Kraftanſtrengung unſerer armen Negerchriſten in. Elon College war. Obwohldie Woche zuvor düſtere Regenwolken und bodenloſe Wege gedroht hatten, cinen Strich durch unſere Miſſionsfreude zu machen, fo iar doch der betreffende Sonntag ein herrlicher Tag, nicht zu heiß und nicht zu kalt, mit blauem Himmel und lachender Sonne, zum fröhlichen Miſſionsfeſt wie geſchaffen. Stundenlang vor Beginn des Gottesdienſtes ſtellten ſich die Neger aus allen Richtungen ein, manche kamen zehn “Meilen weit auf buggies und Farmerwagen, auf Pferden

und zu Fuße.

Neger aus allerlei Ständen und von aller-

lei Schattirungen, gepußte Stadtneger, und in Lumpen gehüllte “‘croppers’? (Landneger), ſtußermäßig gekleidete Jünglinge und gebrechliche Greiſe, deren ehrerbietiges Benehmen die ehemaligen Sclaven bekundete, glückliche Müt“ter und lachende Kinder, geſchulte Negerlehrer, ſowie Leute, die kaum im Stande find, ein Kreuz an Stelle ihres Namens pu ſchreiben, hatten ſich eingefunden zu der lieblichen Woh“nung des HErrn Zebaoth. it freudiges, verivunderungsvolles „Ah!“ ertönte von eu Li pen der meiſten Beſucher, als ſie unſere niedliche,

mit friſchen Feldſträußen geſchmückte Kapelle betraten, und darin

die -aus Cedernlaub gewundenen Guirlanden,

welche

längs der Dede zur Feier des Tages angebrächt worden ivaren, erbli>ten. “Us folks down here is ignorant,’’ meinte einer gutmüthig, “we ain’t know nothing; it takes you Northern fellows to show us how to do all these things.’’ — Gegen zwei Uhr des Nachmittags ver= ſammelten ſich die Leute zum Gottesdienfte. Unſer ſhmuckes Kirchlein war faſt bis auf den lesten Plas gefüllt. Bekanntlich ijt der Neger ja neugierig, wie ein Kind, und da nod) nie ein eigentliches Miſſionsfeſt in Elon gefeiert worden

und

dieſer Gottesdienſt

alſo

elivas „Neues“

in den

Augen vieler Neger war, ſo fand ſich eine ziemliche Anzahl Nichtlutheraner ein zu unſerer nicht geringen Freude. Nachdem wir dem HErrn unſere Lobgeſänge dargebracht und ſeinen Segen zu dieſer Feier im Gebet erfleht hatten, hielt Herr Profeſſor G. Romoſer die Feſtpredigt auf Grund von Luc. 16, 11—19.

und zeigte an dem Beiſpiel des dank-

baren Ausſäßigen, der als der cingige aus zehn von JEſu Geheilten umgekehrt ivar und Gott mit lauter Stimme geprieſen hatte, wie auch wir Gott die Ehre geben ſollten dafür, daß er uns vom Wusjas der Sünde geheilt hat, indem wir mit Rath und That, mit Beten und Geben die Grenzen Zions erweitern und ſeine Mauern bauen helfen. Eine köſtliche Predigt, die ihre Wirkung nicht verfehlte! Um von den vielen Zeugniſſen darüber nur einem hier Raum zu geben, diene folgendes: Ein vielgereiſter Neger ſagte nach dem Gottesdienſte ſeinen farbigen Brüdern,

cs ſei nun klar

und unbeſtreitbar, daß die Negerprediger hierzulande überhaupt nicht predigen könnten, da ihre Auslaſſungen im Vergleich mit den Predigten der weißen Lutheraner nichts als unſinniges, nichlsſagendes Geheul ſei; und wer mit den Verhältniſſen hier vertraut ift, kann dem nur beipflichten. Darauf predigte der Schreiber dieſes -über Luc. 15, 1. f. und benußte dabei die Gelegenheit, den anweſenden Fremden das theuer-werthe Wort, daß JEſus Chriſtus in die Welt gekommen iſt, die Sünder ſelig zu machen, ans Herz zu Tegen und die ſeelenverderbliche Werklehre, in welcher dieſe Vedauernswerthen alle mehr oder tveniger verſunken ſind, und die ſie beſtändig in den Sectenkirchen hören, zu iwider= legen. Während nun die Lippen der Prediger ſo ernſt, und doch ſo tröſtlich und liebli<h von dem Freund der Sünder erzählten, dev ſein köſtliches Blut für ſie dahingegeben hat, fonnte man von den meiſten Geſichtern der dankbaren Hörer rechte Aufmerkſamkeit ableſen, während leider andere — freilich keine unſerer Lutheraner — fic) vom Satan verſühren ließen, und entiveder troß der ſeligmachenden Predigt vom Kreuz vor der Prediger Augen ſchliefen, oder aber einfach ‘das Gotteshaus verließen, nachdem ſie erkannt hatten, daß die „Neuigkeit“ eines lutheriſchen Miſſionsfeſtes nicht ganz fo ſenſationell war, tvie man fonft hieſigen Orts in

Negerkirchen bei ‘‘religious festivals’? gewöhnt iſt.

Jn

welch einem Abgrund des Elendes und Verderbens liegen doch dieſe beiveinenswerthen Creaturen! Wie müſſen doch


Die

Missiíons-Taube..

die Knechte des HErrn mit dem Propheten ſeufzen : „Wer glaubt unſerer Predigt?“ Doch Gott Lob! es ijt nicht ſo bei allen, und unſere Collecte, die wir dann ſür Miſſionszive>e erhoben, und welche die größte war, die je in Elon erhoben tvorden iſt, zeigte, daß die Miſſionspredigt nicht nur den Kopf

und das Herz,

ſondern auch die Taſchen

der

Neger bewegt hatte. Nach Schluß der erhebenden Feier, da die Seele aufs reichſte geſättigt war, wurde auch den Bedürfniſſen des Leibes Rechnung getragen. Mit dem Abendzuge kehrten wir zurü> nach dem 17 Meilen entfernten

Greensboro,

tvo Herr Prof.

Nomoſer

auch

unſere Leutlein daſelbſt mit einer Predigt erfreute, in der er die Schäflein Chriſti auf die grüne Weide des Wortes Gottes und zu dem friſchen Waſſer ſeiner Gnade führte. Du

aber,

o Leſer,

bedenke, daß auch du berufen biſt von

der Finſternis zum wunderbaren Licht, um heilige Hände aufzuheben im- brünſtigen, unabläſſigen Gebete für die Voten des Friedens, welche den armen Negern das Brod des Lebens brechen, daß es Licht werde in der Finſternis und bald der große Tag des HErrn erſcheine, wo nur Eine Heerde und Ein Hirte ſein tvird. Jm Anſchluß hieran erlgubt ſich der Unterzeichnete noch, die Miſſionsfreunde zu bitten, ihm womöglich zur Vertheilung an Weihnachten Kleider, Schuhe und dergleichen Geſchenke für Knaben und Mädchen jeglichen Alters — nicht für Erwachſene dieſes Mal — gefälligſt zukommen zu laſſen, da der Mangel an dergleichen zur Zeit wieder groß iſt. John C. Schmidt.

Segensfrüchte des japauiſ<=<ineſiſ<hen Kriegs. Ein Beſuch bei deu chineſiſhen Kriegsgefaugenen in Japan.

ZUN

t

Wiederholt ijt in dieſen Blättern von unliebſamen Begegnungen die Rede geweſen, welche Miſſionare und eingeborene Chriſten mit <ineſiſ<hen Soldaten gehabt Ee haben. Es herrſcht nur eine Stimme darüber, was fiir ) rohe, iwiderivirtige und unverſchämte Geſellen das find. Fee Das ſchre>t aber die Miſſionare natürlich nicht ab, ſich bei ee jeder gegebenen Gelegenheit aud) ihrer anzunehmen, um Be ihnen womöglich cinen Begriff davon beizubringen, daß die es fremden Teufel eigentlich doh beſſere Menſchen find als fie und daß jedenfalls der Chriſtengott ein würdigerer Gegenſtand der Verehrung iſt, als alle ihre Götter und Gößen. So ift denn einer der ſchottiſchen Miſſionare in der Mantſchurei auf den guten Gedanken gekommen, den friegsgefangenen cineſiſhen Soldaten in Japan einen Liebesbeſuch zu machen, und der HErr hat es-ihm gelingen laſſen. “Die japaniſchen Behörden kamen ihm mit der größten Be“reitivilligfeit entgegen. Er durfte die Reiſe unentgeltlich “auf einem ihrer Transportſchiffe machen und wurde mit

91

allen Ehren wie ein Officier behandelt. Am 6. Juli hatte er Port-Arthur erreicht, wo er überall ganz frei umhergehen und Stadt wie Feſtung in Augenſchein nehmen durfte. Viele Chineſen waren erfreut, ihn zu ſehen, da er ſeit der Eroberung Port-Arthurs durch die Japaner der erſte Beſuch Wwar, der ihre Sprache ſprechen konnte. Die Verwüſtung war ſchre>lih. Nirgends eine Frau oder ſpielende Kinder zu ſehen, alles noch auf Kriegsfuß. Dann ging es weiter nach Hiroſhima. Die Fahrt dauerte drei bis vier Tage, | und Miſſionar Douglas hatte nun reichlich Gelegenheit, die japaniſchen Officiere, die mit ihm reiſten und ihn ganz als | einen der Jhrigen behandelten, kennen zu lernen. Den Dolmetſcher machte dabei General Koſima, der gut franzöſiſch ſprach. Alles war in ſiegesfreudiger Stimmung, und als jam 10. Juli die japaniſche Küſte ſichtbar wurde, da erſchollen begeiſterte Hochrufe auf das geliebte Vaterland. Jn Hiroſchima begab Miſſionar Douglas ſich alsbald ‘in eines der Militärlazarethe, ivo man ihn in einen Saal führte, der voll von verivundeten Chineſen war. Da lagen ſie jeder in einem eigenen Belt zwiſchen ſauberen Leintüchern, ihre Haare kurz geſhoren — alles ſo unchineſiſh als möglich. Einen Augenbli> zweifelte daher Miſſionar Douglas, ob er auch wirklich am rechten Ort ſei. Aber kaum hatte er ſeinen Mund zu einer kurzen chineſiſchen Begrüßung geöffnet, als die Kranken ſich faſt alle wie auf Commando erhoben, ihre leuchtenden Augen auf ihn richteten und fo mit Fragen auf ihn eindrangen, daß es eine Zeitlang brauchte, bis die Nuhe und Orduung ivieder hergeſtellt war. Miſſionar Douglas war der erſte chineſiſch ſprechende Menſch, der ſeit ihrer Gefangennehmung ſie beſucht hatte. Von-ihm wollten ſie nun wiſſen, wo ſie eigentlich ſeien, ob der Krieg beendigt oder nicht, wie lang fie noch hier warten müßten 2c. Es.-war ergreifend, wie ſie ihre Augen mit. den Händen bedé>ten und ihre Lage als die eines Vlinden \cilderten, der niht weiß, wo er ſich befindet und wo er hingeht. Leſen konnte kein einziger von ihnen. Bei ihrer Gefangennehmung hatten ſie alle gefürchtet, man werde ſie cinfah abſchlachten ; jeht hatten ſie doch wieder einen Hoffnungsſchimmer und flehten den Miſſionar an, er möchte doch alles thun, vas in ſeiner Macht ſtehe, um ihre Freilaſſung zu bewirken. Er ſagte ihnen, daß der Friede ſhon vor Monaten geſchloſſen und ihre Freilaſſung nur eine Frage der Zeit fei. D welche Freude das machte! Es war wirklich rührend! Die armen Leute! Hier im japaniſchen Spital fehlte ihnen eigentlich nihl3: da hatten fie ſaubere, bequeme Betten, freundliche Pflegerinnen, geſchi>te Aerzte und eine weitaus beſſere Nahrung, als fie je vorher in ihrem Leben bekommen hat- * ten, und doch war ihr ganzes Sinnen nur darauf gerichtet, wieder heimzukommen, heim in das hmußige, elende, arme China! Einige dieſer Leute ſtammten aus der Mantſchurei und kannten den einen oder andern der dortigen Miſſionare. Die übrigen waren alle aus Schantung oder dem Süden. Als der Miſſionar Abſchied von ihnen nahm, ſtanden Thränen in ihren Augen und jeder machte eine tiefe Ver-


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Die

Missions-Taube. |

beugung. Ein einziger war zu ſhwach dazu; armer Kerl, | ſein. Jmmerhin dauerte es acht Tage, bis er die 300 kriegser wird ſeine Heimath wohl nie wieder ſehen! gefangenen Chineſen ſchen durfte, die in einem der großen Ein dortiger MiſAm gleichen Tag noch, freilich erſt ſpät Abends, reiſte Tempel von Oſaka einquartiert waren. ſionar und mehrere japaniſche Officiere begleiteten ihn, Miſſionar Douglas mit einem Militärzug von Hiroſchima nah Kobe zuſammen mit den Officieren cines Artillerielehtere, um aufzupaſſen. Nachdem alle ſich auf die am Boden regiments. Einer von ihnen hatte während des Feldzugs | liegenden Matten niedergelaſſen und er ſelbſt ſeine Stiefel ſich eine ganz

nette Kenntnis

des

Chineſiſchen

erworben.

| ausgezogen —

wohl aus Rückſicht

für den Tempel —

hielt

Mit ihm konnte Miſſionar Douglas ſich gut unterhalten- | Miſſionar Douglas eine Anſprache an die Verſammelten, Das Lehrreichſte aber war die patriotiſche Begeiſterung der ſagte ihnen, wer er ſei, ein Abgeſandter der Kirche Chriſti in China an ſie, die Gefangenen und Troſtbedürftigen, und Japaner, welche er auf dieſer nächtlichen Eiſenbahnfahrt

kennen lernte. An jeder Station nämlich wurde gehalten und an jeder Station hatten fid) Schaaren von Leuten mit bunten Laternen und wehenden Fahnen eingeſtellt, um die Sieger zu begliidiviinjden. Muſikbanden ſpielten und die Schulkinder, die fid) unter Anführung ihrer Lehrer in langen “Reihen aufgeſtellt hatten, ließen mit aufgehobenen Händen ein lautes „Japa — hod)!” n erſchallen. Es war ein langer Triumphzug, der bis drei Uhr Nachmittags dauerte, und Miſſionar Douglas hatte einen tiefen Bli> gethan in das, Was ohne Zweifel eine Hauptkraft der Japaner in dieſem Kriege ausgemadt hatte. Jn Kobe angekommen, ſtellte er ſich ſofort dem engliſchen Conſul vor, der dann auch gern bereit ivar, ihm zur Erreichung ſeines Biveded behülflich zu

ſprach dann eingehender immer mit Gruppen von je zehn bis zivanzig auf einmal. Viele ſtammten aus der Manz tſchurei, mindeſtens drei aus Ligojang, wo Miſſionar Douglas ſtationirt ift. Daß dieſe ihn erkannten und cinen Begriff davon hatten, vas es für eine Bewandtnis mit der Miſſion hat, trug viel dazu bei, das Mißtrauen und die Zurüd>haltung zu beſeitigen, welche ihm anfangs entgegengetreten waren. „Jſt der Friede geſchloſſen? dürfen wir heim, und ivann?“ mit dieſen Fragen beſtürmten ſie jest den Miſſionar, und groß war auch ihre Freude, als er verſichern konnte, daß ihre Befreiung vor der Thür ſtehe. Eins aber konnten ſie nicht begreifen : warum die Japaner fie nicht längſt abgeſchlachtet und warum man ſie die ganze Zeit über fo gut

.

O,

Eingang zu einem japaneſiſhen Gößentempel.


E

Die

Missions-Taube.

und gefüttert habe. Manche ſchienen zu glauben, das alles ſei nur geſchehen, um ihre Qual zu vermehren! Erfreulich war es, zu beobachten, daß wenigſtens einige von

gepflegt

ihnen in Japan Reinlichkeit gelernt und ſi an das dort ſo

beliebte Baden

gewöhnt zu haben ſchienen —

ein großer

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ſiſchen Kriegsgefangenen kein Leid geſchehen dürfe! Hoffentlich hat die chineſiſche Regierung dies Verſprechen gehalten. Unmöglich" wäre es nicht, daß die zurückgekehrten Kriegs- _ gefangenen, die in Feindesland ſo gut behandelt worden, jest als japaniſche Spione und Verräther verdächtigt werden !

Fortſchritt für einen Chineſen. Viele von ihnen waren aus Mukden und andern Stationen der ſchottiſchen Miſſion in der Mantſchurei und waren in der Schlacht bei Pingjang, andere bei Port - Arthur und

Weihaiwei 2c. gefangen genommen worden. In einem Zimmer befanden fic) mehrere Officiere aus der Provinz Hunan, ein Oberſt, zwei Oberſtlieutenants und zwei Hauptmänner, die alle auf den PescadoresJnſeln in die Hände der Japaner gefallen

waren.

Der Oberſt war ein Opiumraucher

geiveſen und hatte gerade die Qualen einer

unfreiwilligen Abgewöhnungskur durchgemacht. Am meiſten aber intereſſirte unſern Miſſionar ein Hauptmann Namens Vai, der ganz mit Wunden — keine einzige im

Rücken — bede>t war und bei Pingjang gefochten

hatte.

Früher

war er in Liao-

jang im Dienſt geweſen und häufig ins Miſſionsſpital gekommen. Zum Schluß erbot Miffionar Douglas ſich, etivaige Briefe der Gefangenen an ihre Angehörigen in China mitzunehmen. Die japaniſchen Officiere hatten auch nichts daz gegen; nur mußten die 47 Briefe, die jest geſchrieben wurden, alle offen ihnen übergeben und dann erſt dem Ueberbringer eingehändigt werden. Auch der Hauptmann Vai

ſchrieb an ſeine Verwandten in Muk-

den, die ihn längſt todt geglaubt und mit allem Pomp die Leichenfeierlichkeiten für ihn abgehalten hatten. Als ſie den Brief durch einen Collegen von Miſſionar Douglas erhalten hatten, waren fie fo erſtaunt und erfreut, daß ſie ſofort einen Boten nach Liaojang ſchi>ten, um nod) Näheres und Geivifferes über den Todtgeglaubten zu erfahren. Aehnlich mag es in Minaret, das heißt, Ort des Lichts, ein GebctSthurm, von deſſen Spike Morgens und Abends die Türken öſfentlih zum Gebct aufgefordert werden. nod) manden Fällen gegangen ſein. Daß niht nod) mehr Briefe geſchrieben wurEin Flüchtling, der Rettung findet. den, hat darin ſeinen Grund, daß viele der Sache nicht Jm Mai 1895 hat Miſſionar Hartivell in Tungtſchau trauten. Jn China iſt jeder Kriegsgefangene cin Kind des Todes. Da glaubten fie denn, ihren Verwandten finn- die Freude gehabt, nicht nur feds Schülerinnen ſeiner Frau, ſondern auch einige andere Chineſen zu taufen, darunter einen ten Ungelegenheiten daraus entſtehen, wenn ſie Briefe von Herrn Jung, der auf ganz merkwürdige Weiſe ihm war zuKriegSgefangenen erhielten! Armes China! welcher Dru>k laſtet dod) da nod) auf den Leuten. Wie viel anders iſt's geführt ivorden. Der Krieg hatte dazu mithelfen müſſen. Herr Jung lebte nämlich als Schullehrer in Port - Arthur, bereits in Japan! Haben doch die Japaner beim Friedensſchluß ausdrü>lich ausbedungen, daß den freigelaſſenen chine- als die Japaner dorthin kamen. Mit ſämmtlichen Ein-


94

Die

Missions-Taube.

| wohnern des Orts mußte auch er die Flucht ergreifen, denn | halten. Als dann bei der Landung Herr Jung ihn bat, bekanntlich ivar es gerade in Port- Arthur, daß die japa- ihm das Seine wieder zurückzugeben, da hieß es: „O nein, niſchen Soldaten zum erſten- und leßtenmal in dieſem Krieg das Leben, das ich dir gerettet habe, iſt doch viel mehr werth als dies Geld!“ und er mußte fich mit einer ganz kleinen in grauſamer und barbariſcher Weiſe alles niedermachten, was ihnen in den Weg kam, ſelbſt Frauen und Kinder nicht Summe begnügen, die der Kapitän ſo gnädig war ihm zu ausgenommen.

Als ſie die Feſtung erobert hatten, fanden

laſſen.

Aber wunderbar! Gerade dieſes neue Unglück ſollte ſie mehrere ihrer Landsleute, die den Chineſen in die Hände gefallen waren, gräßlich verſtümmelt dahängen. Sie waren nach Gottes Rath das Mittel werden, unſern Freund mit augenſcheinli<h zu Tode gemartert worden, und das hatte der Miſſion und mit dem Evangelium in Berührung zu die Japaner ſo wüthend gemacht, daß ſie alle Selbſtbeherr- bringen. Ju Tungtſchau nämlich verklagte Herr Jung den ſchung verloren und ſi förmlich im Blut der Chineſen diebiſchen Kapitän, mußte aber natürlich lang auf die richterliche Entſcheidung warten. Da geſchah cs denn, daß er, badeten. Herr Jung iar nur mit genauer Noth dem Kugelmüßig in der Stadt umherſchlendernd, die Kirchenglocken regen entkommen, mit welcbem die Japaner alle Fliehenden läuten hörte, hineinging, das Evangelium aufmerkſam anüberſchütteten. Seine Gewänder waren an mehreren Stellen hörte und ſolches Gefallen daran fand, daß er ſechs Wochen durchlöchert. Nachdem er vier Tage lang ohne Nahrung und Obdach ſich in den Bergen verſte>t gehalten, gelang es lang Tag für Tag wiederkam, bekehrt wurde und jest einer ihm, um zwei Mark ein Stü>k Brodkuchen zu kaufen, das der glü>lihſten und dankbarſten Chriſten iſt, die man ſehen in gewöhnlichen Zeiten keine fünf Pfennig würde gekoſtet kann. Wahrlich, da hat der Krieg einmal eine herrliche Segenshaben! Dazu war es mitten im Winter und dieſer Winter frucht getragen und ein Flüchtling, der nur ſein leibliches ausnahmsweiſe ſtreng. Da betete denn unſer Jung zu dem Leben hat retten wollen, iſt gerettet worden zum ewigen „Alten himmliſchen Großvater“, und der gnädige Gott hat auch wirkli Flügel über ihn gebreitet. Einmal twar er | Leben. Gott ſei Dank! Ohne Zweifel wird mit der Zeit noch manches Aehnliche bekannt verden, und im Himmel ganz allein in einer kleinen Höhle an einem Bergabhang verſte>t, als über ihm cine Schaar chineſiſcher Flüchtlinge iveiß man jedenfalls noch anderes, was hier unten nie offenvorbeizog und die unten im Thal marſchirenden Fapaner bar verden wird. zu ihnen hinaufſchoſſen. Bald darauf traf ev mit drei Männern und etwa zwölf Weibern zuſammen, die alle auch auf der Flucht waren. Mit dieſen beſchloß er gemeinſchaftMiſſionsnachxichten. liche Sache zu machen. Es dauerte aber nicht lang, ſo hatte eins der alten Weiber ihn als .einen aus der Provinz A. Aus unſerer Megermifjion. Schantung Gebürtigen erkannt und es durchgeſeßt, daßer ſich wieder von ihnen trenne, weil die Japaner einen ganz New Orleans, La. a. Station St. Paul, Miſſionar beſondern Haß gegen die Schantunger hätten und daher Lankenau, vierteljähriger Bericht von Juli bis September: niemand leben laſſen würden, den ſie in ſolcher Geſellſchaft Seelenzahl 177, Stimmberechtigte 16, Communicirende 83, getauft 2 Kinder, communicirt 32, getraut 2 Paare, befänden. So blieb Herr Jung zurü>, während die andern weiter zogen. Aber kaum waren ſie einige hundert Schritt graben 2, im Unterricht 3 Erwachſene, Kirchenbeſuch Sonnweit gegangen, als eine Schaar japaniſcher Soldaten auf tag früh 90, Abends 76, Sonntagsſchule 130, Wochenſchule ſie ſtieß und die drei Männer umbrachte! Jung fühlte, I. Klaſſe 40, IL. 67 Kinder. Hausbeſuhe machten der daß da eine höhere Hand waltete, und ſuchte nun, von neuer “Miſſionar, der die erſte Schulklaſſe unterrichtet, 37; die Hoffnung belebt, irgendwo in Sicherheit zu kommen. Aber Lehrerin, Fräul. Holland, an der I. Klaſſe, 135; Student immer neue Gefahren bedrohten ihn, bis er \{ließli< zu- Burthlong 72. Kaſſenbeſtand: Einnahme mit Beſtand am 1. Juli $248.43, davon find $12 monatliche Beiträge, ſammen mit einem chineſiſchen Soldaten, dem er ſich ange$27 ſonntägliche Collecten; an Schulgeld $2.60, Sonntagsſchloſſen hatte, von den Japanern ‘gefangen genommen wurde. Gest ſchien ſein Schickſal entſchieden, denn der hule $8.35, für die Armenkaſſe $8.90. Ausgaben : An Soldat wurde ſofort erſchoſſen. Aber auch diesmal kam die Miſſionskaſſirer $35, Verſchiedenes $16.20. Beſtand Jung mit dem Leben davon. Der japaniſche General ent- am 30. September $185.30. ſchied, daß niemand mehr dürfe getödtet werden, der nicht b. Station Mount Zion, Miſſionar Kuſs, viertelſelbſt gegen den Feind unter Waffen geſtanden, und endlich jähriger Bericht: Seelenzahl 244, Stimmberechtigte 15, gelang es dem Flüchtling, auf einem elenden Schiff, das Communicirende 81, communicirt 64, getraut 1 Paar, im ‘er aber ſehr theuer bezahlen mußte, aus dem Bereich der Unterricht 1 Erivachſener, 2 Kinder, Kirchenbeſuch Sonntag Feinde zu entkommen und ua< Tungtſchau zu gelangen. früh 82, Sonntagsſchule 147, Wochenſchule I. Klaſſe 57, Unterivegs hatte ihm der Kapitän all fein Geld abgenom- IT. 89 Kinder. Kaſſenbeſtand $1051.69, Gemeinde-Beimen, angeblich, damit es ihm niht von den Mitreifenden träge $20.70, Collecten $15.45, Sonntagsfdule $18.35, geſtohlen werde, in Wirklichkeit aber, um es für ſich zu be- Wochenſchule $3.40, Armenkaſſe$1.05, zuſammen$1110.55.


Die

E

95

Ausgaben: $14.70, Beſtand $1095.95. — Der Bau der neuen Kirche geht gut voran und wir können hoffentlich bald von ihrer fröhlichen Einweihung berichten. Der Koſtenanſchlag iſt $2500. Das Geld haben unſere theuren Jünglinge und Jungfrauen zuſammengebracht. Gott wolle es

ſchüler 20 ältere, die den Katechismus lernen, 34 Kinder; Wocbenſchüler 56. Kaſſe $7.69, Ausgabe $5.50, Be-

ihnen

ſtand $2.19,

iiberveichlich

ſegnen

im

Leiblichen

und

Geiſtlichen.

Die Ausführung des Baues hat troy dieſer reichen Gaben durch mannichfache Schwierigkeiten ſo lange Aufſchub erleiden müſſen. Schon ſeit Monaten werden die Gottesdienſte im neuen Schulhauſe gehalten. c. Station Bethlehem, Miſſionar Koßmann, vierteljähriger Bericht: Seelenzahl 155, Stimmberechtigte 8, Communicirende 64, neuaufgenommen 4, getauft 4 Kinder, communicirt 46, begraben 1, im Unterricht 4 Erwachſene, Kirchenbeſuch Sonntags 84, in der Woche 37, Sonntagsſchule 148, Wochenſchule I. Klaſſe 50, IL. 98 Kinder. Kaſſenbeſtand am 1. Juli $103.09, Beiträge $29.15, Collecten$20.17, Sonntagsſchule $11.40, Wochenſchule$74.15,

Armenkaſſe $13.20, zuſammen $251.16.

Ausgaben:

an

Kaſſirer Burgdorf $100, Verſchiedenes $64.83, an Student

Burthlong $5.65, zuſammen $170.48. North Carolina. a. Station Concord, Miſſionar Vafkke, der auch die zivei folgenden Stationen bedient, vierteljähriger Bericht: Seelenzahl 138, Stimmberechtigte 18, Communicirende 74, neuaufgenommen 3, getauft 1 Erivachſener, communicirt 29, im Unterricht 6 Erivachſene und

|

Taube.

6 Kinder, Kirchenbeſuch 250, Sonntagsſchule 140, Wochenſchule I. Klaſſe 73, IL. 35 Kinder. Kaſſenbericht: Bee ſtand am 1. Juli $77.22, Beiträge $25.30, Collecten $18.27, Sonntagsſchule $7.59, UE $1.85, Armentajfe $1.68, zuſammen $131.91. - Ausgabe: $84.40. Veſtand $47.51.

b. Station ances ton Seelenzahl 54, Stine berechtigte 11, Communicirende 30, neuaufgenommen 3, getauft 3 Kinder, communicirt 5, im Unterricht 4 Kinder, Kirchenbeſuch 40, Sonntagsſchule 20.

Einnahmen $20.53.

c. Station Mount Pleaſant: Seelenzahl 12, getauft L Erwachſener und 2 Kinder, begraben 1, im Unterricht 7 Erivachſene und 3 Kinder, Kircdhenbefud 60, Sonntagsfdule 18. Kaſſenbeſtand: Einnahme $8. by MAusgabe $2.70, Veſtand $5.81.

d. Station Charlotte, Miſſionar Phifer: Seelenzahl 47, Stimmberechtigte 13, Communicirende 20, getauft l Kind, communicirt 1, im Unterricht 4 Erwachſene und 5 Kinder, Kirchenbeſuch 98, Sonntagsſchule 70, Wochenſchule 30 Kinder. Kaſſe $6.65, Wusgabe $5.85, Beſtand 80 Cents. : e. Station Greensboro, Miffionar Schnidt: Seelen-. zahl 64, Communicirende 8, neuaufgenommen 1, getauft L Kind, communicirt 7, getraut 1 Paar,

“Unterricht 6 Erivadfene und 4 Kinder, in der Woche 66, Sonntagsſchüler 60, “Kaſſe $35.52, Ausgabe $11.15, Beſtand f. Station Elon College, Miſſ.

begraben

1, im

Kirchenbeſuch 53, Wochenſchüler 66. $23.37. Schmidt: Seelen-

zahl 44, Stimmberechtigte 6, Communicirende 14, neuaufgenommen 14, getauft L Kind, confirmirt7, im Unterricht 6 Erwachſene und 2 Kinder, Kirbenbeſuch 60, Sountags-

Virginia. Station Meherrin, Miſſionar Schooff : Seelenzahl 195, Stimmberechtigte 18, Communicirende 63, neuaufgenommen 4, getauft 1 Erwachſener und 1 Kind, confirmirt 1, communicirt 36, im Unterricht 4 Erwachſene und 10 Kinder, Kirchenbeſu<h 77, Sonutagéſchüler 55, Wochenſchüler 34. Kaſſe $40.05, Ausgabe $14.50, Beſtand $25.55. O. H.

B, Anus der Heidenwelt. Ein- ſchönes Zeugnis erhielt die evangeliſche Miſſion in den deutſchen Colonien Africas von einem Officier einer

Schußztruppe, der ein Buch über „Nama und Damara“ ſchrieb, Namens v. François, das um ſo glaubwürdiger iſt, als der Officier ſelbſt bekennt, daß er früher eine andere Meinung hatte. Derſelbe ſchrieb: „Ob die Miſſionare den Regierungs8organen noch etivas mehr in die Hände arbeiten könnten, darüber fann man verſchieden urtheilen. Bei alledem darf man aber nicht vergeſſen, daß der Miſſionar une _ möglich ein Regierungs- oder Partei-Mann ſein kann, -ſondern vielmehr über den politiſchen Jdeen und Parteiintereſſen ſtehen muß; daß er in höherem Dienſte ſteht als dem der Menſchen. Man verſteht dieſen Standpunkt nicht fogleid; id) befenne offen, daß auch id) meine Zeit gebraucht habe, um ihn zu begreifen, und daß deshalb niht immer vollſte Harmonie zwiſchen den Miſſionaren und den Regierungsvertretern hat herrſchen können. Das hindert mich indeſſen nicht, an dieſer Stelle dem Wirken und Treiben der Miſſionare volle Achtung und meine höcbſte Anerkennung und Bewunderung zu zollen. Ohne die Pionierarbeit der Miſſionare wäre die Beſißergreifung des Landes ein völlig nichtsſagendes Ereignis geweſen. Was Händler, Juduſtrielle und Gelehrte (zumal Holländer und Engländer) zur ſogenaunten Erforſchung und Cultivirúng gethan haben, fällt gar nicht ins Gewicht neben den poſitiven Ergebniſſen der Miſſionsarbeit. Dieſe Arbeit will um ſo mehr bedeuten, als ſelbſt: ſüchtige Beweggründe, die den Händler oder Forſcher immer beſcelen verden, die ſ{ließlih auch dem Kriegsmann nicht abgeſprochen werden können, bei dieſen Männern fortfallen. Es muß eine erhabene Triebkraft ſein, die ſie antreibt, Be= quemlichkeit, Erwerbsmöglichkeit, Ehre und Ruhm — alles preiszugeben, um einer heidniſchen Menſchenſeele das Ge: heimnis von der Liebe Gottes einzuflößen. Er gibt fortwährend, nicht nur von dem inneren Schaße ſeines geiſtigen Lebens und Könnens, nein, um dahin zu gelangen, muß er unermüdlich bald Handwerker, bald Ackerbauer, bald Baumeiſter 2c. ſpielen; immer geben — Geſchenke, Lehren, Verbeſſerungen, — niemals nehmen, kaum ein Verſtändnis für ſeine Dpferfreudigkeit — alles das Jahre lang, Jahrzehnte

| 5

29


96

Die

Missions-Taube.

lang, dazu gehört in der That mehr als Menſchenkraft. Das Durchſchnittsgemüth des in Selbſtverherrlichung und Selbſtſucht verhärteten europäiſchen Strebers begreift das niht. Dd) hätte es früher auch nicht begriffen. Man muß es geſehen haben, um hier verſtehen und beivundern zu können.“ Solche aufrichtige Anerkennung konnte ſelbſt der große, aber ungläubige Naturforſcher und Gelehrte Darwin der Miſſionswirkſamkeit nicht verſagen. Daher gab er jährlich der Londoner Miſſionsgeſellſchaft einen Beitrag von $500.00.

Ueber den Stand des Chriſtenthums in Japan werden in der „Allg. Ev.-Luth. Kirchenztg.“ folgende Zahlen gegeben: Proteſtantiſche Miſſionare 231, ledige Miſſionarinnen 225, zuſammen mit den Frauen der Miſſionare 654; Stationen 139, Außenſtationen 711; Gemeinden 426, erivachſene Gemeindeglieder 38,710; eingeborne Paſtoren 290, unordinirte Gehülfen 519; Geldbeiträge der Chriſten ca. $34,000. — Die ruſſiſch-griechiſche Kirche mit nur zwei Miſſionaren zählt 22,576 Anhänger; die römiſch-katholiſche mit 92 Miſſionaren auf 80 Stationen in 250 Gemeinden 50,302 Anhänger. — Jm Allgemeinen ijt die Stimmung in Japan jest fremdenfeindlih und dem Chriſtenthum ungünſtig. Das Schlimmſte iſt der Mangel an Beſcheidenheit ſeitens der eingebornen Chriſten und Prediger. Sie glauben alles beſſer zu wiſſen, als die Miſſionare und halten es für eine Schande, irgendwie ihnen unterthan oder von ihnen abhängig zu ſein. — Die Thatſache aber bleibt, daß der Sauerteig des Evangeliums mächtig wirkt.

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dieſem wunderbaren Segen Gottes iſt zugleich die große Opferwillig-

keit und der unverdroſſene Fleiß der Gemeinden in Gründung immer neuer Gemeinden mit immer größeren Koſten ebenſo herzerfreuend al8_nachahmungswürdig. Die weite Verbreitung dieſes Büchleins wird nicht ohne großen Segen für andere Gemeinden ſein.

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fueden würde. Welchen unausdenkbaren Segen ſtiftet doch die „Miſſouriſynode“ durch die ſo koſtſpielige Herau8gabe dieſer Luther-

Stusgabe, von der mit jeder Weihnachtszeit jährlich regelmäßig ein neuer Vand erſcheint! Möchte es doch von allen Lutheranern dankbar erkannt und benußt werden! 3 O. H. Milde Gaben für die Negermiffion: - Durch Paſt. C. Aug. Lederer, Saline, Mich., Theil der Miſſionsfeſtcollecte der Dreiecinigkeits- Gemeinde, $10.00. Durch Kaſſirer H. Bartling, Addiſon, Sil, 114.02. Durch eal ites C. Heinrich, St. Paul, Miùim., 57.65. Von E. in St. Louis, Mo., 6.00. Durch Miſſionar F. J. Lankenau, New Orleans, La., von ſeiner Negerge-

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ites 7

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at St. Louis, Mo., as second-class matter.

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