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Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und Biotechnologie | www.chemieplus.ch

11 / 2015

4 Thema: Kosmetik – schöne Wissenschaft 20 Labor: Präzisionstool Pipette 28 Analytik: TOC-Analysik auf Spurensuche

Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB



editorial

CHEMIE PLUS 11-2015

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Schöne Aussichten

S

chönheit, so sagt man, liegt im Auge des Betrachters. Dass in diesem Sinnspruch viel Wahrheit steckt, zeigt sich am deutlichsten in den unterschiedlichen Sichtweisen, mit der Menschen den eigenen Alterungsprozess betrachten. Für die einen bedeutet jede neue Falte im Gesicht, jeder Quadratmillimeter zusätzliche «Freiluftarena» auf dem Kopf ein kleines Schockerlebnis. Sicherlich auch begünstigt durch die (fiktive) schöne, junge Welt, die uns die Werbung vorgaukelt, und durch das (zum Teil reale) Jugendprimat im Berufsleben erwächst dann der Wunsch, die vermeintlichen Makel zu korrigieren, sozusagen die Natur zu «glätten». Die anderen betrachten derartige biologische Signale, solange sie nur die Oberfläche betreffen, eher gleichmütig. Aber seien wir ehrlich: Die Betrachtungsweise variiert mit jedem Blick in den Spiegel, und auch die Gleichmütigsten unter uns verspüren mitunter den Wunsch, wenigstens die markantesten Zeichen der Zeit aufzuhalten. Das ist schlicht und einfach «menschlich». Schönheit ist aber nicht nur eine Frage der Betrachtungsweise, sondern auch der Perspektive. Für die involvierten Foscher stellt die Kosmetologie eine faszinierende Wissenschaft dar, die sich übrigens längst nicht mehr nur auf die oberflächige Reparatur oder «Übertünchung» von tatsächlichen oder vermeintlichen Makeln beschränkt. Die neuen Forschungsansätze gehen buchstäblich «unter die Haut». Die Epigenetik z. B. untersucht, wie äussere Einflüsse das Erbgut verändern und so auch den Hautalterungsprozess mitbestimmen. Erste «Epigenetics-Wirkstoffe» für kosmetische Anwendungen wurden bereits kreiert. Auch das grosse Thema Stammzellentherapie hat die Kosmetologie adaptiert. («Thema des Monats», Seite 4.)

ralf.mayer@azmedien.ch

Filigrane Pipetten kann man durchaus auch im ästhetischen Sinn als «schön» bezeichnen. Die eigentliche Schönheit liegt hier aber in der Funktionalität. Unter anderem dank neuen Technologien im Herstellungsprozess ermöglichen Mikropipettensysteme eine bisher unbekannte Präzision bei hohen Durchsätzen (Seite 20). Bei einem weiteren Thema, auf das ich Sie gerne hinweisen möchte, lässt sich die Analogie zum Schönheitsbegriff leider nicht fortschreiben. Gleichwohl ist sich die neue «ICH Guideline Q3D» einer genaueren Betrachtung wert. Von einem «REACH für Pharmazeutika» zu sprechen, wäre zwar übertrieben, aber die neue Leitlinie wird jedenfalls die Risikobewertung von Schwermetallen in Arzneimitteln und die begleitende Analytik auf eine neue Stufe stellen (Seite 31).

Kosmetologie ist eine faszinierende Wissenschaft

Auf Wunsch der Schenker-Winkler Holding AG und der Familie Burkart publizieren wir folgende Richtigstellung. lm Beitrag mit dem Titel «Markt, Moral usw. …» («Chemie plus» Ausgabe vom 18. 09. 2015 sowie www.chemieplus.ch) wird im Zusammenhang mit der Transaktion Sika/Saint-Gobain behauptet, dass sich die Gründerfamilie zum

dauerhaften Engagement für die Firma verpflichtet und dafür Vorzugsaktien erhalten habe. Diese Aussage ist falsch. Richtig ist: Die Gründerfamilie hat sich nie zu einem dauerhaften Engagement für Sika verpflichtet. Sie hat auch keine Aktien als Gegenleistung für das Eingehen einer solchen Verpflichtung erhalten. Schenker-Winkler Holding AG


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inhalt

4 THEMA DES MONATS Kosmetologie – von der Epigenetik bis zur Raumfahrt

Der Kongress der International Federation of the Societies of Cosmetic Chemists fand Ende September in Zürich und damit nach 20 Jahren wieder in der Schweiz statt. Der Event hat eindrucksvoll gezeigt, dass hinter einer jüngeren Haut längst nicht mehr nur Psychologie und der Glaube an die Werbung stehen, sondern harte Wissenschaft. Sie treibt eine evidenzbasierte Kosmetologie voran. Das äussert sich z. B. in hohem Entwicklungsaufwand und aufwendiger apparativer Analytik. Kosmetologie ist mehr als nur ein oberflächliches Lächeln. Sie umspannt neuentdeckte biochemische Vorgänge ebenso wie innovative bildgebende Verfahren und leistungsfähige Software: So ist beispielsweise die Epigenetik ein wichtiger Faktor bei der Produktentwicklung und das zukunftsträchtigste Analyseverfahren zur Untersuchung der Haut stellt die Multiphotonentomographie dar. Oft manifestieren sich die aktuellsten Erkenntnisse der komplexen Kosmetologie in Produkten mit greifbarem Zusatznutzen.

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4 Thema: Kosmetik – schöne Wissenschaft 20 Labor: Präzisionstool Pipette 28 Analytik: TOC-Analysik auf Spurensuche

Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB

Moderner Analytikdienstleister Die UFAG Laboratorien AG in Sursee ist einer der führenden unabhängigen Anbieter von Analytikdienstleistungen für die Lebensmittel- und Pharmabranche. Sie überzeugen mit ihren individuellen Servicepaketen, die über die reine Analyse hinausgehen, nationale und internationale Kunden. Im Sinne des Kundenerfolges wird auch die Philosophie der European Foundation of Quality Management, EFQM, umgesetzt. Bei den UFAG Laboratorien arbeiten in drei Geschäftsbereichen derzeit rund 120 Mitarbeiter.

UFAG Laboratorien AG CH-6210 Sursee Telefon 058 434 43 00 info@ufag-laboratorien.ch www.ufag-laboratorien.ch

1 Editorial 63 Impressum T H E M A D E S M O N A TS 4 Evidenzbasierte Kosmetologie: Schön komplex M Ä R K TE & A K TE U R E 8 Hochentwickelte Geräte für die Forschung: MipTec 2015 12 Nachrichten 17 Glosse: Hagen Rundkorn hat den Tunnelblick WE ITER BI LDUN G 18 Sekulab: «Wir bringen Weiterbildung ins Unternehmen» L A B O R P R A XI S 20 Mikropipetten: Präzision an der Spitze 25 Das «blutende» Herz der Gaschromatographie


20 LABORPRAXIS

31 ANALYTIK

Präzision an der Spitze

Schwermetallen auf der Spur

Das Pipettieren, also das Transferieren von kleinen Flüssigkeitsvolumina, hat sich zusammen mit anderen Labortechniken entwickelt und gehört zu den Grundoperationen im Labor. Heute gewährleistet allerdings nur die neueste Technologie die geforderte Präzision beim Dosieren von Volumina im Mikroliterbereich. Pipette und Spitze bilden dabei eine funktionelle Einheit und sind so massgeblich an der Genauigkeit von Pipettierprozessen beteiligt – Bedienfehler exklusive. Fernab vom Labor beeinflussen periphere Technologien ebenfalls die Laborresultate. Im Fokus die Kunststofftechnologie für die Herstellung von Pipettenspitzen.

Neue Zulassungsrichtlinien erhöhen die Anforderungen an die Schwermetall-Spurenanalytik in Arzneimitteln markant. Anstelle der derzeit üblichen nasschemischen Grenztests werden spektrometrische Elementanalysen obligatorisch. Die ICH Guideline Q3D, deren Bestimmungen Mitte 2016 für Neuzulassungen in Kraft treten, hat noch weitere Konsequenzen. Unter anderem verpflichtet sie Pharmaunternehmen dazu, komplexe Risikobewertungen in Bezug auf Elementverunreinigungen durchzuführen und zu dokumentieren.

A N A LY TI K 28 Analytik Jena: Spurenanalyse zur Optimierung von Reinigungsprozessen 31 UFAG: Schwermetallen nicht die Spur einer Chance lassen VE R F A H R E N STE CHN IK 35 Schlauchleitungen in ExRäumen: Und es hat gefunkt 37 Kontrolle von Kontaminationen auf Bodenniveau F I R M E N B E R I C H TE 39 Eschbach IT: Werkskommunikation im Schicht-Betrieb 40 DURAN: Etikettensystem für Verschlüsse und Flaschen 42 BINDER: Stammzelltherapie statt Operation am offenen Herzen P R ODU KTE 43 Kompaktinfos zu Innovationen

FLB 47 Berichte aus dem Fachverband Laborberufe F OR SCHU N GS WE L TE N 52 Asynchrone Neuronen sind mögliche Auslöser für Epilepsie F I L TR A T /STE L L E N 53 Zusammenspiel von «Projekt» und «Linie» verbessern 55 Stellen 55 Smart Chemistry B E ZUGSQU ELL EN 56 Wer liefert was? SCHL US SPU N K T 64 Cartoon, Firmenregister


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thema des monats

Jung und schön? Kosmetika-Konsumenten kaufen wohl immer auch Illusionen ein. Gleichwohl ist die Kosmetologie eine ergebnisorientierte Wissenschaft, die bedeutende Innovationen hervorbringt. (© istockphoto.com)

K O S M E TO L O G I E – VO N D E R E P I G E N E TI K B I S Z U R R A U M F A H R T

Schön komplex

Die moderne Kosmetik kann zaubern. Hinter einer jüngeren Haut und einem schöneren Lächeln stehen aber längst nicht mehr zuallererst Psychologie und der Glaube an die Werbung, sondern harte Wissenschaft. Sie treibt eine evidenzbasierte Kosmetologie voran, und oft manifestieren sich hier aktuelle Erkenntnisse sogar eher als in der Pharmazie in Produkten mit greifbarem Zusatznutzen. Der Kongress der International Federation of the Societies of Cosmetic Chemists, der Ende September in Zürich und damit nach 20 Jahren wieder in der Schweiz stattfand, hat dies eindrucksvoll gezeigt. C H R I S TI A N E H R E N S B E R G E R

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ine Stecknadel hätte man fallen hören können, als der in Winterthur gebürtige Prof. Dr. Richard Ernst, Chemienobelpreisträger von 1991, den 23. IFSCC Congress mit seinem abendlichen Vortrag einleitete. Darin verwob er die Sphären von Wissenschaft, Wahrheitssuche und Schönheit. Leitet uns nicht das Streben nach Einfachheit und Eleganz auch zur wissenschaftlich besten Theorie, wie etwa zur Relativitätstheorie von Albert Einstein? Sicher ist: In der angewandten Kosmetik führen Einfachheit und Eleganz zu einer

schlichten und natürlichen Anmut. Doch wer sich vergegenwärtigt, welcher Entwicklungsaufwand und welche apparative Analytik heutzutage hinter den Produkten von Unternehmen wie L’Oréal, LVMH, Chanel, Boots oder Shiseido stecken, wird zu dem Ergebnis kommen, dass wir es heute mit einer ausgesprochen vielfältigen und komplexen Kosmetik zu tun haben. Sie umspannt neuentdeckte biochemische Vorgänge ebenso wie innovative bildgebende Verfahren und leistungsfähige Software.

Das verlangsamt die Hautalterung: Epigenetik

«Die grösste Revolution in der Grundlagenforschung der letzten fünf Jahre heisst Epigenetik, und sie ist für die Kosmetik von besonderem Interesse», betonte Pauline Rouaud, Silab, Saint-Viance. Epigenetische Mechanismen führen zum Beispiel dazu, dass Zwillinge unterschiedlich schnell altern, je nach ihren Lebensumständen. Um dies zu verstehen, muss man sich mit einer wesentliche Erweiterung eines biochemischen Paradigmas vertraut machen. Klassischerweise


thema des monats

geht man davon aus: Die DNA wird transkribiert zur mRNA, und diese lesen die Zellen bei der Translation ab, um das jeweils richtige Protein zu synthetisieren. Ganz so einfach ist es aber nicht, denn aus der DNA geht parallel zur mRNA eine microRNA hervor, die ihrerseits die Proteinbiosynthese hemmen kann. Pauline Rouaud hat sich nun zum Ziel gesetzt, in einem In-vitro-Modell von gealterten Fibroblasten (=«alte Haut») bisher unbekannte Paare von mRNA und einer deren Translation steuernden microRNA zu finden – mit Erfolg. Dazu kamen moderne analytische Verfahren (z. B. quantitative EchtzeitPCR, RT-qPCR) ebenso zum Einsatz wie komplexe statistische Methoden zum Screenen der enormen Datenmengen. Die Preisfrage lautet nun: Mit welchen Wirkstoffen lassen sich die fünf neu identifizierten microRNAs beeinflussen, um den Schritt von der «Hautalterungs-mRNA» zum Protein zu hemmen? Erste «Epigenetics-Wirkstoffe» für die Kosmetik gibt es bereits, wie Dr. Fred Zülli, wissenschaftlicher Leiter des IFSCC-Kongresses, berichtete. Die Basis bildet eine sehr ursprüngliche und «natürliche» Chemie: Pflanzenextrakte. Ihre wirksamen Inhaltsstoffe werden später in grösserer Menge biotechnologisch hergestellt (Peptidsynthese). Die Epigenetik dürfte die Branche noch in Atem halten, deckt sie doch auf, wie äussere Einflüsse die Vererbung von einer Zellgeneration auf die nächste nach sich ziehen. Da bewirkt eine Verunreinigung unserer Umwelt ein Absacken der hauteigenen Kollagenproduktion; die Zellen werden dabei umprogrammiert. Vielleicht wirkt sich dies sogar auf Kinder und Enkel aus. Im Falle von Krankheiten wie Fettleibigkeit, Diabetes II und psychischen Störungen (Angst, Trauma) ist das wahrscheinlich – selbst wenn dies letztlich auch zu komplexeren Evolutionstheorien als der lediglich auf den Prinzipien von Mutation und Auslese basierenden Darwin’schen Theorie führt. Epigenetische Effekte ergänzen reine DNA-Effekte. Einen Milliardenmarkt stellt daneben das grosse Gebiet der adulten Stammzellen dar.

Nobelpreisträger Prof. Dr. Ernst hielt den Festvortrag bei der IFSCC-Konferenz, die nach 20 Jahren wieder in der Schweiz stattfand. (Bild: Ehrensberger)

Dass sie auch in der Haut sitzen und für deren Regeneration mitverantwortlich zeichnen, macht sie für die Kosmetik so interessant. Mit zunehmendem Alter vermindert sich die Aktivität der Haut-Stammzellen. Wie kann man dem entgegenwirken? «Zurzeit gibt man dazu Extrakte pflanzlicher Stammzellen auf die menschliche Haut», erläutert Dr. Zülli. «Dabei treten offenbar positive Effekte ein, obwohl selbstverständlich eine natürliche Barriere zwischen den Spezies ‹Pflanze› und ‹Mensch› besteht.»

Das geht unter die Haut: Multiphotonentomographie

Das wohl zukunftsträchtigste Analyseverfahren zur Untersuchung der Haut stellt die Multiphotonentomographie dar. Denn damit sieht man beim Konsumenten live in tiefere Hautschichten. In der Medizin entnimmt man bei auffälligen Hautveränderungen eine Gewebeprobe. Eine solche Biopsie ist aber für rein kosmetische Zwecke in der Regel gesetzlich nicht erlaubt. Die moderne minimalinvasive Alternative ist die Multiphotonentomographie: Ein gepulster Laser scannt das Gewebe im Femtosekundentakt, aber nicht nur oberflächlich, sondern auch in tieferliegenden Hautzellen. Sogar die interzellulären Regionen lassen sich bildlich darstellen. Die Grundlage dafür

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bietet eine Anregung von Biomolekülen (z. B. von Porphyrinen) durch den eingesetzen Laser. Zurzeit wird diese «Laser-Biopsie» allerdings erst punktuell eingesetzt. Mittel- und langfristig stellt sie eine Alternative vor allem zum Cutometer dar, mit dem man in der Kosmetologie klassischerweise Hautrauigkeit, Faltentiefe und Hautelastizität bestimmt. Zusätzlich kann man den Kollagengehalt als Indikator für die Elastizität hernehmen – doch es bleiben indirekte Verfahren, während man mit der Multiphotonentomographie den Konsumenten direkt unter die Haut geht. In diesem Bereich sollte noch Platz für innovative Produkte sein. «60 bis 70 Prozent der Konsumenten würden wohl sagen, sie hätten eine sensible Haut», schätzt Dr. Zülli. Nicht immer kann der Dermatologe aber eine Erkrankung diagnostizieren, und findet er eine atopische Dermatitis oder eine Psoriasis, bleibt die Heilung schwierig.»

Da geht noch was: sensible Haut

Es juckt? Es zwickt? Die kosmetische Forschung versucht, die biochemischen Abläufe bei der Stimulation von Nerven in der Haut zu verstehen. Abhilfe kann Kühlung schaffen – oder Moleküle, die das Signal geben: «Ihre Haut wird gekühlt.» Dazu zählt zum Beispiel Menthol. Einen weiteren Ansatz bietet die bekannte Hygienehypothese: Wir wachsen zu sauber auf. Die Haut wird daher schlecht auf Irritationen trainiert. Eine Lösung kann das Herunterregeln des spezifischen und ein Heraufregeln des unspezifischen Immunsystems sein, zum Beispiel durch Glukane, natürliche Immunmodulatoren aus der Bäckerhefe. Dr. Zülli persönlich beschäftigt sich mit der sogenannten caloric restriction. Schon 1934 wurde dazu der folgende Sachverhalt publiziert: Füttert man Mäusen weniger, als sie eigentlich gern essen würden, so werden sie signifikant älter. Bei 25 Prozent weniger Kalorien leben sie zirka 50 Monate statt 30. Bei Hunden und Rhesusaffen zeigen sich ähnliche Tendenzen. Und beim Menschen? è


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Jeder weiss, dass Sport und Diät der Gesundheit nützen. Beide Massnahmen schalten in ähnlicher Weise Anti-aging-Gene an. Die Frage für den Kosmetologen lautet nun: Welche Pille oder welcher Functional Food schafft denselben Effekt, wenn das Durchhaltevermögen des Menschen bei Sport und Diät hinter seinem guten Willen zurückbleiben? «Wir haben als einen Wirkstoff-Pool einen spannenden Schneealgenextrakt identifiziert», freut sich Dr. Zülli. «Manche werden den rötlichen Schnee im ewigen Eis kennen, zum Beispiel in der Schweiz oder auf Spitzbergen. Die Ursache für die Färbung sind einzellige grüne Algen. Die Sonne sorgt für einen hauchdünnen Wasserfilm, in dem sie gut leben können. Strahlt sie zu stark, schützen sich die Algen, indem sie in einen Schlafzustand fallen und mehr Carotinoide produzieren – daher die rötliche Färbung. Mithilfe von Biotech-Reaktoren züchten wir nun diese Algen im Kilomassstab im grünen Zustand. Durch Licht und Nahrungsentzug schalten wir sie dann auf Rot um und gewinnen nun die Substanzen, die wir in unseren Kosmetika einsetzen möchten.» Während neue Wirkstoffe die Kosmetologie in Atem halten, scheint die klassische Galenik unter Einsatz wohlbekannter Zutaten ausgereizt. Allerdings wird die Weiterentwicklung bekannter Formulierungen, zum Beispiel das Feintuning eines bekannten Produkts für eine andere Region, immer effektiver. Dafür sorgt leistungsfähige Software, die heute gleich auch ein Zertifikat gemäss den im Zielmarkt geltenden Richtlinien mitliefert (z. B. The Druid, Uster).

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sierendes Mittel, das im weiblichen Intimbereich zum Einsatz kommt. Es beugt vaginaler Mykose und bakterieller Vaginitis vor, indem es unter anderem die Adhäsion von Candida albicans, des häufigsten Kandidose-Erregers, um 87 Prozent senkt. Das Präparat ist hypoallergen und frei von Parabenen, typischen Konservierungsmitteln. Die Konzentration von Konservierungsmitteln zu senken, trat Dr. Patrick Schwarzentruber, microsTEC, Olten an. Dazu entwickelt er sogenannte Booster, welche die Suszeptibilität der Zielorganismen für Biozide erhöhen. So konnte für eine Anti-aging-Creme mit einem Fünftel der üblichen BiozidKonzentration derselbe konservierende Effekt erzielt werden.

Kosmetologie im Kosmos

Zum ersten Mal nach 20 Jahren fand der IFSCC Congress wieder in der Schweiz statt. (Bild: Ehrensberger)

besteht, wie Stephanie Mathes, ebenfalls von der ZHAW, erläuterte, in dreidimensionalen Modellen für die menschliche Haut (statt der üblichen zweidimensionalen). Philippe Meuwly, Pharmalp, Conthey, stand beispielhaft für einen Trend zu natürlicher Kosmetik. Das Unternehmen geht dazu von alpinen Pflanzen aus, die teils über Jahrhunderte von Generation zu Generation als heilkräftig weitergegeben worden sind und nun in wissenschaftlichen Studien ihr «Können» unter Beweis stellen. Ein Ergebnis ist ein auf den Extrakten von fünf Pflanzen ba-

Young Forum: natürlicher, wissenschaftlicher, interdisziplinärer

Einen besonderen Akzent setzte beim IFSCC Congress das «Young Forum». Das Inartis Network und die ZHAW (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften) hatten hierzu, in Kooperation mit der KTI (Kommission für Technologie und Innovation), junge Wissenschaftler und Unternehmer eingeladen, um fakultätenübergreifende Ansätze in der Kosmetologie darzustellen. Petra Huber, ZHAW, legte interessante Zahlen vor, unter anderem diese: Bei uns gibt man durchschnittlich 200 Euro pro Jahr für Kosmetika aus, allerdings mit einer über viele Jahre steigenden Tendenz. Da ist noch Luft nach oben – aber stets auf wissenschaftlicher Basis. Eine zukunftsträchtige Erweiterung für die Grundlagenforschung

Da brodelts: ein Hauch von Alchemie in der kongressbegleitenden Industrieausstellung. (Bild: Ehrensberger)

Einen noch jungen Forschungszweig stellte Alexander Pekin von der schweizerisch-israelischen SpacePharma, Delémont, vor: Experimente im All. Ende Jahr soll bereits der erste Raumflug eines «Nanosatelliten» mit einem Lab-on-a-chip-Laboratorium vom Schweizer Jura aus starten. In neun Monaten sind dann Parabelflüge geplant, wie sie einem breiten Publikum kürzlich durch das Abenteuer von SRF-Moderator Michael Weinmann bekannt geworden sind. Er hat die Schwerelosigkeit in einem umgebauten Airbus erlebt, flog damit mehrfach auf und ab, wobei sich bei jedem Zyklus für 20 Sekunden Mikrogravitation («Schwerelosigkeit») einstellte. Während Weinmann kommentiert: «Man kann nichts steuern», unternehmen Pekin und seine Kollegen das genaue Gegenteil. Ihre Experimente sind per Remote-control von der Erde aus zu jedem Zeitpunkt fernsteuerbar. Ihr Ablauf lässt sich in Echtzeit ändern – und das bei exakter Rückverfolgbarkeit. Darin sieht Pekin den entscheidenden Vorteil zur ISS-Raumstation. Den dortigen Wissenschaftlern übergibt man eine Black-box, doch die genaue Durchführung des Experiments im All kann man später nicht Schritt für Schritt nachvollziehen. Für die Kosmetik sind Experimente im Weltraum interessant, weil unter den Bedingungen der Mikrogravitation Reaktionen anders ablaufen als auf der Erde – Faustregel: rein chemische Prozesse werden verlangsamt, biochemische Prozesse aber beschleunigt. Daten zur Haltbarkeit von Kosmetika oder Arzneimitteln lassen sich daher im All recht schnell sammeln. Werden Emulsionen, wie sie in der Kosmetik häufig anzutreffen sind, der Schwere-


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losigkeit ausgesetzt, so kann man für ihren Zerfall Phasendiagramme mit so mancher Überraschung erhalten oder neue Erkenntnisse zur Kristallisation der darin enthaltenen Proteine gewinnen. Die Abwesenheit von Sedimentations- und Auftriebskräften in der Schwerelosigkeit erlaubt es dabei, Phasentrennungen und Agglomerationen ohne die durch Dichteunterschiede verursachte Massenkonvektion beobachten zu können. Die Einflüsse der spezifischen Zusammensetzung der Emulsion und der Polydispersität treten deutlicher hervor. Wer diese Möglichkeiten nutzen möchte, dem stehen grundsätzlich drei Verfahren zur Verfügung, gestaffelt nach Aussagekraft und Kostenträchtigkeit: 1. Mikrogravitationssimulation auf der Erde, 2. Experiment im Parabelflug, 3. Experiment im Nanosatelliten. Das Unternehmen SpacePharma hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Chancen vielen Interessenten zu bezahlbaren Preisen zugänglich zu machen.

Fazit: komplexe Kosmetologie für makellose Schönheit

Vor zwanzig Jahren hiess das Motto des ersten IFSCC Congresses in der Schweiz «Facts and Illusions about Cosmetics», diesmal: «More Facts, Less Illusions». Darin manifestiert sich der Optimismus, mit einer noch stärkeren Rückbindung der Kosmetologie an die Wissenschaft zu neuen Erkenntnissen und leistungsfähigeren Produkten zu gelangen. Das macht diese Querschnittswissenschaft aus Chemie und Biologie zuweilen komplizierter. Prof. Dr. Richard Ernst meldete in seiner Rede Zweifel an, ob Einfachheit und Eleganz die Wissenschaft zwangsläufig zur besten Theorie und zum zielführenden experimentellen Vorgehen leiten. In der Kosmetologie scheint es angeraten, sich auf komplexe Modelle und vielschichtige Denkansätze einzulassen, um beim Anwender oder der Anwenderin der daraus erwachsenden Produkte makellose Schönheit zu erzeugen. ■

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Weltmarkt für Kosmetik (rma) Der derzeitige Weltmarkt für Kosmetika wird auf rund 185 Milliarden Euro geschätzt. Der mit zirka 34 Prozent grösste Anteil fällt dabei auf kosmetische Hautpflege-Produkte. Weitere Produktegruppen sind z. B. Haarpflegemittel, Hygieneartikel oder Farb-Kosmetika. In den letzten Jahren gaben die Verbraucher weltweit einen steigenden Teil ihres verfügbaren Einkommens für kosmetische Produkte aus. Trotz Wachstumsdelle in den Finanzkrisenjahren 2008 und 2009 legten die weltweiten Umsätze der Branche in den vergangenen zehn Jahren um durchschnittlich knapp 4 Prozent zu. Zwar bilden Nordamerika, Japan und Europa die grössten regionalen Märkte für Kosmetika, in den vergangenen Jahren ist die Nachfrage indes auch in den Emerging Markets deutlich angestiegen. Der Weltmarkt wird stark von grossen Anbietern wie L’Oréal, Procter & Gamble, Beiersdorf, Shiseido oder Natura geprägt. (Quellen: Statista u. a.)


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märkte und akteure

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Hochentwickelte Geräte für die Forschung: MipTec 2015 Hundert Aussteller aus dem Bereich Life Sciences präsentierten sich an der diesjährigen MipTec in Basel. Von Studierenden bis hin zu Experten trafen sich Angehörige der Szene anlässlich der Basel Life Science Week zum Wissens- und Informationsaustausch. Die Ausstellung spiegelte die Vielfältigkeit der Life Sciences wider: Hochspezialisierte Laborinstrumenten aber auch verschiedenste alltägliche Laborartikel für sämtliche Sparten wurden präsentiert. SONJA BICHSEL-KÄSER

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n der Basel Life Science Week 2015 kreuzten sich die Wege aller Life Science Disziplinen. Ein Ort also, um Wissen auszutauschen, Neues zu lernen und um innovatives Denken zu fördern. In wissenschaftlichen Foren, Leitvorträgen und Workshops konnten sich Wissenschaftler – vom Studenten bis zum Professor oder Unternehmer – weiterbilden. Biowissenschaften können aber nur kontinuierlich fortschreiten, wenn die Forschungsergebnisse zuverlässig sind. Weiterhin ermöglicht die Technik erst neue Einsichten und Erkenntnisse. Technik hält nicht nur Schritt, sondern wird oft mit den wissenschaftlichen Fragestellungen entwickelt. Das Ergebnis ist präzise, hochentwickelte Instrumentation. In dieser Hinsicht ergänzte die MipTec, die internationale Life Science Messe, die Life Science Week in Basel optimal. Besucher der MipTec nutzten das Angebot, sich an hundert Messeständen zu Innovationen und bestehenden Angeboten zu informieren. Die internationalen Aussteller zeigten, was heute zum Standard im Life Science Labor gehört. Der Markt befindet sich in stetigem Wachstum. Davon überzeugte sich auch ein

hoher Besuch: Suzan LeVine, US Botschafterin in der Schweiz, besuchte die US–Ausstellerfirmen am 23. September.

Kompatibles Liquid Handling

Dominierend vertreten war die Sparte des Liquid Handling. Mikropipettenhersteller wie Mettler Toledo (www.mettlertoledo.ch) und Eppendorf (www.eppendorf.com) zeigten ihre breiten Produktpaletten im Bereich Pipettieren, von der konventionellen Mikropipette bis hin zum elektronischen Mehrfachdispenser. Mettler Toledo legte an der diesjährigen Messe aber auch einen Fokus auf den Service. Denn nur eine gut gewartete Pipette liefert verlässliche Resultate. An der Schwelle zur Automation im Liquid Handling stellte Mettler Toledo ausserdem ihren Liquidator 96 vor. Das Gerät ermöglicht das manuelle Pipettieren auf 96 Kanälen und eignet sich so für die Bedienung von 96- und 384-well Platten zum Beispiel für ELISA-, PCR-, Zellaufschlussansätze sowie für das Screening von pharmazeutischen Wirkstoffen. Vollautomatisierte Liquid Handling Systeme stellten viele auch hierzulande gut bekannte

Oliver Jenner erklärt die Anwendungsgebiete und Vorzüge des Vertikalshakers für hochviskose Proben. (Bilder: S. Bichsel-Käser)

Unternehmen wie Hamilton Robotics GmbH (www.hamiltoncompany.com), Tecan Schweiz AG (www.tecan.com) oder Zinsser Analytic GmbH (www.zinsser-analytic.com) vor. Die CyBio (www.cybio.de) Product Line der Analytik Jena AG (www.analytik-jena.de ), stellte CyBi-FeliX vor, eine Liquid Handling Plattform mit 1-384 Kanälen für Volumen von 0.5–1000 µl. Die Plattform ist platzsparend dank einzigartigem Design mit 12 Positionen in 2 Ebenen. Ausgestellt war auch der CyBi-Well vario mit einem 1536Kanal Pipettierkopf, welcher eindrücklich veranschaulichte, wie präzise ein RoboticSystem arbeiten kann und muss. CyBi-FeliX und CyBi-Well vario verfügen über austauschbare Pipettierköpfe, die ohne Teachen oder Kalibrierung innerhalb weniger Sekunden gewechselt werden können. Das ViscTool von Zinsser Analytic GmbH bildet eine Speziallösung für austomatisierte Standard Pipettiersysteme, wenn hochviskose Stoffe wie Öle, Schmierstoffe oder Polymere dosiert werden müssen. Für Proben mit zähflüssigen Eigenschaften stellte Zinsser an der Messe den Vertikalschüttler für schwieri-

Liquid Handling manuell und halb-automatisch: Produktepalette von Mettler Toledo


märkte und akteure

ge Medien aus. Damit können mehrere Proben, im Gegensatz zu den Orbitalschüttlern, durch eine 15 mm grosse Auf- und Abbewegung mit bis zu 1200 Schwingungen durchmischt werden. Das Tool kann allein verwendet oder in ein automatisiertes System integriert werden. Auch für grosse Volumen für Ansätze in Bioreatkoren sind vollautomatisierte Systeme gefragt. Sartorius Stedim Biotech stellte an der MipTec ambr 250 Bioreaktorsystem vor. Damit ist parallele Fermentation oder Zellkultivierung von 100 bis 250 ml single-use Bioreaktoren möglich. Medienbefüllung, Inokulation und Probenahme benötigen nur noch minimale Eingriffe von Laborarbeitern. Geht es allgemein um Liquid Handling Plattformen, ist für den Anwender die Kompatibilität besonders wichtig. Diesem Anliegen kommen die Gerätehersteller nach. Für automatisierte Prozesse werden die Gerätschaften meist den Kundenbedürfnissen angepasst. Daher ist es auch wichtig, dass auch spezialisierte Module von diversen Anbietern eingebaut werden können. Bei Hamilton sei das kein Problem, versichern die Experten vor Ort. Auch der Toledo Liquidator zeigt Flexibilität: Hier ist Kompatibilität mit Luminex Produkten ausgelobt.

(www.biotek.ch) verbindet automatisierte digitale Weitfeldmikroskopie mit gängiger Multi-Mode-Mikroplatten Detektion. Das System eignet sich daher für die Bilderfassung sowie die quantitative Auswertung von Assays in den wells. Zelluläre und kleinere Prozesse werden bis 60-fach vergrössert, mittels Fluoreszenz, Hellfeld, Brightfield und Phasenkontrast detektiert. Die integrierte und patentierte Hybrid Technology verbindet ausserdem filterbasierte und monochromator-basierte Detektion. BioRad Laboratories AG (www.biorad.com) informierte über den ZOE Fluore-

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scence Cell Imager. Das spezielle an der Technik: Der Imager kann bei Umgebungslicht, also direkt an der Bench betrieben werden. Eine Dunkelkammer erübrigt sich. Hellfeld Mikroskopie in Kombination mit drei Fluoreszenz-Kanälen ermöglicht die Anwendung für Routine oder spezifische Anwendungen. Dank der LED Lichtquelle sind mehrere tausend Betriebsstunden garantiert, womit sich das Gerät für den intensiven Betrieb eignet. Vor Ort inspizieren konnte man die vier optischen Direkt-Mikroplattenleser Pherastar, Clariostar, Fluostar und Spectrostar am Stand der BMG Labtech GmbH Die

EnginEErEd For ExcEllEncE

PlasmaQuant®

PlasmaQuant® MS I PlasmaQuant® PQ 9000 Führend in der ICP-MS- und ICP-OES-Technologie

Mehr sehen mit Fluoreszenz

Luminex (www.luminexcorp.eu), ein führender Hersteller aus den USA mit Europavertretung in Holland stellte an der MipTec den FlexMap 3D aus. Bei diesem System handelt es sich um ein Liquid Bead Array System für das Multiplexing von bis zu 500 Assays in einer Probe. Mit Fluoreszensfarbstoffen codierte Bead Sets werden dazu an Bioassayspezifische Moleküle wie Antikörper, DNA Sonden oder Liganden gekoppelt. Die Technik kann für die Diagnostik oder die Grundlagenforschung angewendet werden (Screening, Allergietests, Genexpressionsstudien oder Enzym/Substrat Versuche uvm.) Der Cytation 5 Cell Imager von BioTek Instruments GmbH

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Analytik Jena AG I www.analytik-jena.com I suisse@analytik-jena.com


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märkte und akteure

Vorschau auf die ILMAC 2016

ILMAC als Schlüsselevent für Matchmaking im Schweizer Markt Die Prozess- und Labortechnologie rücken am Markt immer näher zusammen. Zunehmend werden Unternehmensprozesse nicht mehr getrennt, sondern ganzheitlich geplant und umgesetzt. Dies widerspiegelt sich an der ILMAC im modernen Platzierungskonzept. Die Aussteller werden durchmischt platziert, was untereinander massgeschneiderte Synergien erlaubt. Der Fachbesucher wird dadurch alle Bereiche der Messe als Einheit wahrnehmen. Das kommt gut an. Verglichen mit der ILMAC 2013 haben sich bis Anfang Oktober bereits 40 % der Aussteller wieder für eine Teilnahme ausgesprochen.

BioTek Instruments präsentierten den Cytation 5 Cell Imager

Mikroplattenleser und spezialisierte Produkte eignen sich für eine Vielzahl an Detektionsmethoden, wie beispielsweise Absorption, Lumineszenz, Fluoreszenz, FRET oder Nephelometrie. Der Anbieter BMG Labtech feiert dieses Jahr sein 25jähriges Bestehen. Tobias Pusterla, Marketing Manager bei BMG Labtech AG, ist ausserdem «sehr zufrieden mit dem Anlaufen des Direktvertriebs von BMG Labtech AG in der Schweiz.» Hamamatsu Photonics (www.hamamatsu.com) machte an der MipTec auf ihr System für in vitro Toxizitätsassays mit Kardiomyocyten aufmerksam. Der Fluoreszenzleser FDSS Micro CELL kann mit einem Kopf für die Elektrische Feld Stimulation (EFS) ausgestattet werden. Damit können im 96well Platten Format kultivierte Herzzellen synchron stimuliert werden. Dieses System ermöglicht beispielsweise die Untersuchung von unerwünschten kardiologischen Effekten (veränderte Herzfrequenz bis zur Arrhythmie) oder gar kardiotoxischen Nebenwirkungen von Medikamenten noch während der Entwicklung.

Leitgedanken, Trendthemen und neue Ansätze zu «Industrie 4.0» Alle sprechen von 4.0, der vierten industriellen Revolution. Doch was heisst das für die Chemie- und Life Science-Industrie? Effizienzsteigerung ist eine wirtschaftliche Notwendigkeit geworden und Trends in der modernen Medizin verlangen nach neuen Ansätzen in Forschung, Entwicklung und Produktion. Der Informations- und Handlungsbedarf wird immer stärker. Im Forum an der ILMAC 2016 werden diese brandaktuellen Themen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. An den beliebten Lunch&Learn-Veranstaltungen und den anschliessenden Podiumsdiskussionen kommen dazu anerkannte Experten aus der Praxis zu Wort. Für Gesprächsstoff an den Ständen, an Networkinganlässen, Vorträgen und Ausbildungssequenzen wird gesorgt sein.

verzeichnete grosse Resonanz für das DNA Isolationssystem QuickGene-Mini80 von Kurabo Industries LTD. Das Gerät wird in der Schweiz über die IGZ Instruments vertrieben und ist «der Renner für die Studenten», so Andreas Lamanda, Senior Product Manager. Das Gerät ermöglicht die Isolation von RNA und DNA aus Lysaten unterschiedlicher Herkunft (Blut, Gewebe, Zellen, Viren) und kommt ohne die umständlichen Zentrifugationsschritte der herkömmlichen Präparation aus. Pro Run können 8 Proben bearbeitet werden. Auf ihr umfassendes Angebot für Laborbedarf machte auch die schweizer Vertretung von VWR International GmbH (www.vwr.com) aufmerksam. Am Stand konnte man zum Beispiel das neue mySPEC Mikrovolumen-Spektralphotometer von VWR, das kleine aber feine FPLCSystem ÄKTA start von GE Healthcare oder die innovative BLItz Proteinanalyse-Plattform von Pall ForteBio begutach-

Multidisziplinäre Wissenschaft braucht grosse Produktvielfalt

Die Bucher Biotec AG (www.bucher.ch) stellte an der Messe verschiedene Geräte aus, für deren Vertrieb in der Schweiz sie zuständig ist. Darunter zum Beispiel der iQue Screener von IntelliCyt für die Immunologie, das X-Clarity Tissue Clearing System für die Herstellung von intaktem transparentem Gewebe für die dreidimensionale Kartierung von anatomischen und phänotypischen Markern oder das XFp Cell Energy Phenotype Test Kit von Seahorse, für die Bestimmung des metabolischen Phänotyps einer Zelle. Die IGZ Instruments AG (www.igz.ch)

Mikroplattenleser: Hier der Spectro Star von BMG Labtech.

ten. Ebenfalls guten Anklang findet gemäss VWR Sales Specialist Brigitte Corti der Precellys Evolution Super Homogenizer. Das Gerät prozessiert bis zu 24 Proben gleichzeitig und bearbeitet 4 verschiedene Probengrössen. Es eignet sich zum Mahlen, Lysieren oder Homogenisieren von Probenmaterial unterschiedlicher Herkunft. Ein integriertes Kühlsystem erlaubt schonende Behandlung von temperatursensitivem Material.

Geballte Life Science Power im 2016

Im nächsten Jahr wird die Basel Life Science Week mit der MipTec zeitgleich zur ILMAC vom 20. bis 23. September 2016 durchgeführt. Bereits in der Vergangenheit hat eine Zusammenarbeit stattgefunden, die nun weiter intensiviert werden soll. Die MCH Messe Schweiz (Basel) AG als Veranstalterin der ILMAC (www.ilmach.ch) war an der diesjährigen MipTec ebenfalls mit einem Stand vertreten. Die ILMAC ist eine Fachund Industriemesse für Pharma und Chemie in den Bereichen Forschung, Entwicklung, Produktion und Umwelttechnik. Alle drei Jahre werden Neuheiten, Trends und Themen der Labor- und Prozesstechnologie als übersichtliches Messeangebot präsentiert. Michael Bonenberger, seit Februar 2015 neuer Exhibition Director der ILMAC, freut sich auf die Durchführung der 20. Ausgabe: «Eine gute Fachmesse spricht alle Sinne an. Zusammen mit den Ausstellern wollen wir den Besuchern ein spannendes und hochwertiges Erlebnis bieten.» ■


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persönlich Dr. Rene Lenggenhager ist seit 1. November Präsident der BioSpin Group, der Magnetresonanz-Division von Bruker. Lenggenhager verfügt über mehr als 25 Jahre Managementerfahrung in internationalen Hightech-Unternehmen und bei Herstellern von wissenschaftlichen Instrumenten. Seit 2004 war er als General Manager für Laborwaagen bei Mettler-Toledo tätig. Die Geschäftsleitung von PwC Schweiz hat

Dominik Hotz zum neuen Leiter Pharma und Life Sciences ernannt. Er folgt auf Clive Bellingham, der sich bei PwC (PricewaterhouseCoopers) verstärkt auf seine Rolle als EMEA-Leiter Pharma und Life Sciences fokussieren wird. Hotz ist seit 2006 bei PwC tätig, seit 2013 als Partner. Er verfügt über eine langjährige Erfahrung in der Beratung der LifeSciences-Branche. Zuvor arbeitete er in führender Funktion bei einem Biotech-Unternehmen und als Projektmanager bei einem global tätigen Pharmaunternehmen.

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Nachhaltige Kraftstoffe aus Sonne und CO2 Die Nutzung von Kohlendioxid, unter Experten «Carbon Capture & Utilization (CCU)» genannt, kommt in Schwung. Einige Technologien sind inzwischen weit entwickelt und erlauben in naher Zukunft ein Hochskalieren auf Industriemassstab. In Essen trafen sich Ende September 170 Experten aus 25 Ländern zur grössten europäischen Konferenz im Jahr 2015 zur Nutzung von CO2 mithilfe erneuerbarer Energien, der «4th Conference on Carbon Dioxide as Feedstock for Fuels, Chemistry and Polymers». Die Nutzung von CO2 mit erneuerbaren Energien hat ein sehr grosses Potenzial. Einige CCUTechnologien sind bereits weit entwickelt und es steht ein Hochskalieren auf Industriemassstab an; andere Technologien sind noch im Laboroder Pilotmassstab. Angeregt diskutiert wurde über den richtigen Weg der Implementierung:

Reichen Forschungsprogramme oder sind konkrete Marktanreize vonnöten? Eine besondere Chance bietet der Flugsektor, der mit solaren Flugtreibstoffen seine CO2-Emissionen ganz erheblich reduzieren könnte. Besonders intensiv wurde diskutiert, ob eine Pflichtbeimischung von z. B. 5 % CCU-basiertem Kerosin in Flugzeugtreibstoffe ein gutes Instrument wäre. Die Flugfahrtbranche verzeichnet steigende CO2-Emissionen und hat noch keinen Weg gefunden, diese zu reduzieren. Synthetisches Kerosin aus erneuerbaren Energien und CO2 wäre mit seinen niedrigen CO2-Emissionen ideal für eine Reduzierung und die Mehrkosten bei einer niedrigen Beimischungsquote wären zu vernachlässigen. Es wäre jedoch ein grosser Schritt für die Implementierung dieser neuen Technologien. www.bio-based.eu

Begehrter Mittelstandspreis für Huber Kältemaschinenbau

Mike Mack (Bild) ist als CEO des Agrochemiekonzerns Syngenta zurückgetreten. Seine Position an der Konzernspitze nimmt interimistisch CFO John Ramsay ein. Der US-Amerikaner Mike Mack hat Syngenta sieben Jahre lang als CEO geführt. Sein Rücktritt erfolgte wenige Monate, nachdem Monsanto seine Übernahmepläne für den Schweizer Konzern wegen des Widerstands der Syngenta-Führung aufgegeben hatte (siehe www.chemieplus.ch). Im Oktober startete Joachim Hoeltz (Bild) als CEO bei der Rondo AG innerhalb des Geschäftsfelds Medipak Systems. Er folgt damit auf Dr. Rüdiger Freier, der das Unternehmen im September verlassen hat. Hoeltz kommt von der MPS (Multi Packaging Solutions) Services GmbH (vormals Chesapeake), einem international tätigen Konzern aus der Verpackungsindustrie, wo er zuletzt als Geschäftsführer für den Bereich Operations verantwortlich war. Der studierte Betriebswirt startete seine berufliche Laufbahn als Berater bei BDO und bei PWC.

Finalisten 2015 aus Baden-Württemberg: Joachim Huber, Geschäftsführer der Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH (ganz links) ; Marc Nagel, Inhaber der Metzgerei Nagel; Dr. Oliver Schmidt, Partner der Menold Bezler Rechtsanwälte Partnerschaft GmbH; Frank Ganssloser, Geschäftsführer der AVAT Automation GmbH; LGI Logistics Group International GmbH (Foto: Oskar-Patzelt-Stiftung, Andreas Schebesta) Zum 21. Mal wurde der «Grosse Preis des Mittelstandes» im September in Würzburg verliehen. Der Preis ist nicht dotiert, es geht für die Unternehmen einzig und allein um Ehre, öffentliche Anerkennung und Bestätigung ihrer Leistungen. Die Firma Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH aus Offenburg, Hersteller von hochgenauer Temperiertechnik, wurde als einer von fünf «Finalisten» aus Baden-Württemberg ausgezeichnet und setzte sich damit gegen starke Mitbewerber durch. Bundesweit waren insgesamt 5009 kleine und mittlere Unternehmen für den Wettbewerb 2015 nominiert. Geschäftsführer Joachim Huber nahm die begehrte Preisträgerstatue entgegen und freute sich über die Auszeichnung: «Wir sind stolz, diesen tollen Preis für unsere Arbeit erhalten zu haben. Viele erfolgreiche Unternehmen aus verschiedensten Branchen waren für diesen Preis nominiert. Wir haben es mit unserem Unternehmen geschafft, die Jury zu überzeugen. Die Auszeichnung bestätigt unsere Unternehmensziele und ist Motivation, den eingeschlagenen Weg hinsichtlich Arbeitsplatzsicherung, Innovation und Umweltverantwortung weiterzugehen.» www.huber-online.com


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Heraeus/Northam Platinum: langfristige Partner

Biologische Pflanzenschutzmittel zur Ernährungssicherung

Der deutsche Technologiekonzern Heraeus und der südafrikanische Hersteller von Platingruppenmetallen (PGM) Northam Platinum, Ltd. (Northam) haben die Ausweitung ihrer bestehenden, langfristigen Partnerschaft bekannt gegeben. Im Rahmen der Zusammenarbeit, die mit einer Laufzeit von 20 Jahren vereinbart wurde, raffiniert Heraeus alle PGM-Erzkonzentrate von Northam in Port Elisabeth/Südafrika sowie in Hanau und wird darüber hinaus bis zu 40 Prozent dieser raffinierten Edelmetalle von Northam erwerben. Durch die Kooperation sichert Heraeus seinen Kunden für die kommenden 20 Jahre einen zuverlässigen Zugang zu Platingruppenmetallen. Die Partnerschaft zwischen Heraeus und Northam besteht seit Anfang der 1990er-Jahre. Das südafrikanische Unternehmen ist eines der grössten PGM-Bergbauunternehmen der Welt und ist für etwa 5 Prozent der weltweiten Produktion verantwortlich. Heraeus setzt PGM für die Herstellung von Abgaskatalysatoren, für PlatinRhodium-Katalysatornetze, für chemische Düngemittel und für die Silikonproduktion ein. Das Unternehmen erzeugt auch Inhaltsstoffe für platinhaltige Chemotherapeutika sowie medizintechnologische Anwendungen zur Herstellung von Komponenten für empfindliche Körperimplantate. Heraeus ist ausserdem weltweit eines der grössten PGM-Recycling-Unternehmen und bietet von Beschaffung über Veredelung, Verarbeitung bis hin zum Recycling sämtliche Dienstleistungen rund um industrielle Anwendungen für PGM an. www.heraeus.de

Im Rahmen des Annual Biocontrol Industry Meeting, das vom 19. bis 21. Oktober 2015 in der Schweiz in Basel stattfand, unterstrich Bayer CropScience die wichtige Rolle von biologischen Pflanzenschutzmitteln bei der Sicherung der weltweiten Nahrungsmittelversorgung. Auf dieser Industriekonferenz treffen sich jährlich mehrere Hundert Vertreter von Unternehmen und Organisationen weltweit, um sich über die Entwicklungen auf dem Gebiet der Biologika auszutauschen. Biologische Pflanzenschutzmittel auf Basis natürlich vorkommender bakterieller oder pilzlicher Mikroorganismen sowie Biochemikalien wie Pflanzenextrakte unterstützen das gesunde Wachstum von Kulturpflanzen. Sie bekämpfen wichtige Schadinsekten und Pflanzenkrankheiten, steigern den Ertrag und können auch Pflanzen helfen, Stressbedingungen wie Hitze, Dürre oder Versalzung besser zu ertragen. Aus Sicht des Unternehmens bedarf es einer multidisziplinären Zusammenarbeit, um das zukünftige Marktwachstum von Biologika voranzutreiben. Bayer ist davon überzeugt, dass die Kombination kostengünstiger und umweltfreundlicher Biologika mit anderen landwirtschaftlichen Produktionsmitteln und Verfahrensweisen im Rahmen des Integrierten Pflanzenbaus (ICM) zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft führen wird. Diese wiederum trägt schliesslich zur Erreichung des Ziels, den Hunger bis zum Jahr 2030 weltweit zu besiegen, bei. www.bayercropscience.ch


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Messedoppel startete erfolgreich

Syngenta: Lizenzvereinbarung für Mais-Traits Syngenta gab die Verlängerung ihrer Lizenzzusammenarbeit mit KWS und Limagrain und deren Joint Ventures AgReliant und Genective bekannt. Die neue Vereinbarung wurde für 20 Jahre abgeschlossen und umfasst das Geschäft von AgReliant in Nordamerika und die Aktivitäten der beiden Unternehmen ausserhalb von Nordamerika. Die Vereinbarung sieht vor, dass Syngenta weltweit die Rechte an ihren aktuellen und zukünftigen GM-Traits zur Verfügung stellt. Syngenta wird dafür eine Vorauszahlung i. H. v. USD 200 Millionen sowie – je nach behördlichen Zulassungen – zukünftige Lizenz- und Meilensteinzahlungen erhalten. Hagen Duenbostel, CEO von KWS SAAT SE, dazu: «Die Vereinbarung unterstützt die Strategie einer offenen Portfolio-Architektur von Genective, bei der die eigenen GM-Mais-Traits mit branchenweit führenden Trait-Plattformen kombiniert werden.» Bruno Carette, CEO Limagrain Field Seeds: «Die Möglichkeit, unser eigenes, äusserst wettbewerbsfähiges Keimplasma mit den führenden GM-Traits von Genective und Syngenta zu kombinieren, erweitert die Auswahl, die wir unseren Maiskunden rund um den Globus anbieten können.» www.syngenta.com

Meldepflicht für Teilerzeugnisse mit gefährlichen Stoffen Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat mit einem aktuellen Urteil die Informationspflichten für Unternehmen verschärft. Gegenstand sind Erzeugnisse, die nach der REACH-Chemikalienverordnung Stoffe enthalten mit besonders besorgniserregenden Eigenschaften (Substances of Very High Concern, SVHC). Der definierte Schwellenwert ist nun auch relevant, wenn er nur in einem Bestandteil eines Gesamterzeugnisses überschritten wird. «Mit dem aktuellen Urteil wird sich die Anzahl der Fälle deutlich erhöhen, in denen Unternehmen dieser Auskunftspflicht unterliegen», sagt Dr. Fritz Prechtl vom Geschäftsfeld Umwelttechnik bei der TÜV SÜD Industrie Service GmbH. Produzenten und Lieferanten müssen gewerbliche Abnehmer und Verbraucher nach der REACH-Verordnung darüber informieren, wenn der Schwellenwert von 0,1 Massenprozent an SVHC-Stoffen überschritten wird. Das gilt künftig nicht nur bezogen auf ein Gesamterzeugnis – etwa einen Computer – sondern auch bezogen auf dessen Bestandteile – wie dem Gehäuse oder den Platinen. Damit folgt der EuGH dem Prinzip «Einmal ein Erzeugnis, immer ein Erzeugnis». Dr. Fritz Prechtl: «Unternehmen müssen sich sorgfältig mit den neuen Anforderungen auseinandersetzen, um ihre Haftungsrisiken zu minimieren. Individuell gilt es zudem, Möglichkeiten für ein noch effizienteres Chemikalienmanagement auszuloten.» TÜV SÜD unterstützt Unternehmen dabei, die REACH-Verordnung rechtssicher, effizient und wirtschaftlich umzusetzen. Die Experten bewerten und optimieren im Rahmen des Chemicals Compliance Service das betriebliche Chemikalienmanagement – vom Einkauf über die Produktion und Lagerung bis hin zum Vertrieb. Aktuell unterliegen 163 SVHC-Stoffe aufgrund ihrer Eigenschaften der Meldepflicht nach Art. 33 der REACH-Verordnung. Ausgangspunkt für das neue Urteil war eine Klage mehrerer Verbände vor dem obersten französischen Verwaltungsgericht. www.tuev-sued.de

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Rund 10 000 Fachbesucher kamen nach Hannover.

(Bild: Deutsche Messe AG)

Das Messedoppel BIOTECHNICA/LABVOLUTION 2015 fand vom 6. bis 8. Oktober in Hannover statt und endete mit einem positiven Fazit der Veranstalter. Rund 10 000 Fachbesucher waren nach Hannover gekommen, um beim europäischen Branchentreff für Biotechnologie und Life Sciences sowie bei der Premiere der LABVOLUTION – World of Lab Technology die Chance zur Geschäftsanbahnung zu nutzen. Damit ist der Start des neuen Messedoppels gelungen. Das herausragende Thema an den drei Messetagen waren die Digitalisierung und ihre Folgen. Als grosser Besuchermagnet erwies sich deshalb auch die Sonderschau smartLAB – das intelligente Labor der Zukunft auf der LABVOLUTION. Das neue Format LABVOLUTION präsentierte Labortechnik für Kunden aus Chemie, Pharma, Umwelttechnik, Qualitätskontrolle und Lebensmittelindustrie. Die BIOTECHNICA konzentriert sich nach wie vor auf Biotechnologie und Life Sciences. Der nächste Termin des Messedoppels ist der 16. bis 18. Mai 2017. www.biotechnica.de

Edelmann: neue Unternehmensstruktur Die international operierende Unternehmensgruppe Edelmann hat sich eine neue Struktur gegeben: Im Mittelpunkt steht die – ab Januar 2016 – eigenständig agierende Unternehmenszentrale ESC. Das Edelmann Service Center (ESC) ist verantwortlich für die Unternehmensstrategie, den Vertrieb und die zentralen Dienste der Unternehmensgruppe. Die Edelmann Unternehmenszentrale hat somit Zugriff auf die Ressourcen aller Standorte und kann unmittelbar die Supply Chain für die Kunden steuern. Der Bedarf der Kunden wird über den Vertrieb qualifiziert, um darauf aufbauend die richtige Technik an den geeigneten Standorten zu definieren. Das Ergebnis ist ein individuell auf den Kundenbedarf angepasstes Leistungspaket, basierend auf den Service-Packages der «Edelmann Concepts». Der Produktionsstandort Heidenheim wird von der Unternehmenszentrale ESC ausgegliedert und ist ab diesem Zeitpunkt mit den anderen Produktionsstandorten gleichgestellt. Mit der neuen Unternehmensstruktur ist die strategische Weiterentwicklung von Edelmann garantiert. www.edelmann.de

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Cilag wird auch optisch komplett zu Janssen / Johnson & Johnson

Honeywell kauft Teilgeschäft von Sigma-Aldrich

Die Cilag AG in Schaffhausen übernimmt per sofort das Erscheinungsbild der Marke Janssen. Damit trage das Unternehmen seiner langjährigen Zugehörigkeit zum Johnson & Johnson Konzern und seiner strategischen Bedeutung innerhalb der Supply Chain der Janssen PharmaUnternehmen von J & J Rechnung, teilte Cilag mit. Das Cilag Logo, das bisher komplementär zum Janssen Logo eingesetzt wurde, wird per sofort nicht mehr verwendet. Johnson & Johnson fasst unter der Marke Janssen Pharmaceutical Companies of Johnson & Johnson seine im Pharma-Sektor tätigen Unternehmen weltweit zusammen. Cilag gehört seit 1959 zu Johnson & Johnson Konzern. Das 1936 gegründete Unternehmen gilt als wichtiger Pfeiler innerhalb der globalen Lieferkette von Janssen. «Wir sind stolz darauf, ein Teil von Janssen und Johnson & Johnson zu sein. Dies möchten wir klar zum Ausdruck bringen», erläutert Dr. Claudio Cescato, General Manager der Cilag AG, den Entscheid. «Mit dem angepassten Erscheinungsbild setzen wir ein Zeichen, um unsere Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen innerhalb von Johnson & Johnson weiter zu intensivieren. Damit unterstreichen wir auch die strategische Bedeutung des Herstellorts Schaffhausen.» Die Cilag produziert qualitativ hochwertige pharmazeutische Wirkstoffe und Produkte. Gemäss Cilag-Mitteilung investierte der Konzern seit den Neunzigerjahren über eine Milliarde US-Dollar in den Standort Schaffhausen. Ciilag ist insbesondere auf nnovative parenteraler Produkte spezialisiert. Mit rund 1200 Mitarbeitenden ist die Cilag AG einer der grössten Arbeitgeber der Region Schaffhausen. Die rechtliche Struktur der Cilag AG bleibt unverändert. Der neue Auftritt habe keinerlei Auswirkungen auf bestehende Geschäftsbeziehungen, wurde weiter mitgeteilt. www.cilag.ch.

Sigma-Aldrich wird Teile seines Geschäfts mit Lösungsmitteln und anorganischen Stoffen an Honeywell verkaufen. Der Schritt diene dazu, die kartellrechtlichen Anforderungen der EU für die Übernahme von Sigma-Aldrich durch Merck für 17 Mrd US-Dollar zu erfüllen, teilte die Merck Group mit. Das Sigma-Aldrich Geschäft, das an Honeywell verkauft werden soll, umfasst die Produktionsanlagen in Seelze, in denen die Mehrzahl der von Sigma-Aldrich in Europa verkauften Lösungsmittel und anorganischen Produkte hergestellt wird. Darüber hinaus wird Honeywell die Lösungsmittel und anorganischen Stoffe erwerben, die von Sigma-Aldrich in Europa unter der Marke Sigma-Aldrich und weltweit unter der Marke Fluka vertrieben werden, ebenso wie die zugehörigen Marken Hydranal and Chromasolv. Zudem wird Honeywell eine befristete Lizenz für die Lieferung dieser Produkte unter dem Markennamen Sigma-Aldrich im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) gewährt. www.merck-group.com

Reaktorkonzept ROMEO: Herstellung und Aufbereitung in einem Schritt Evonik Industries verfolgt in dem gemeinsam mit acht Partnern gestarteten Forschungsprojekt ROMEO ein ehrgeiziges Ziel: ROMEO soll bei industriell bedeutenden katalytischen Reaktionen in der Gasphase bis zu 80 Prozent Energie und bis zu 90 Prozent Emissionen einsparen. ROMEO (Reactor Optimisation by Membrane Enhanced Operation) steht laut Evonik für ein neues Reaktorkonzept, das Herstellung und Aufarbeitung durch den Einsatz von Membranen in einem Schritt erledigen soll – eine Art 2-in-1-Reaktor, bei dem sich bildendes Produkt kontinuierlich aus dem Reaktionsgemisch ausgeschleust wird. In den kommenden vier Jahren wollen die neun Partner anhand von zwei industriellen Prozessen in der Gasphase – der Hydroformylierung und der Wassergas-Shift-Reaktion – die technische Machbarkeit des Reaktorkonzepts in entsprechenden Anlagen demonstrieren. «Wenn uns das gelingt, ist es eine kleine Revolution für die chemische Verfahrenstechnik und ein grosser Schritt hin zu nachhaltigeren Prozessen», sagt Prof. Robert Franke, Innovationsmanager bei Evonik. Üblicherweise erfolgt die chemische Produktion in zwei Schritten: Auf die Herstellung in einem Reaktor folgt die Aufarbeitung des Produkts z. B. in einer Destillationskolonne. Dieser in der Regel sehr energieintensive Schritt entfällt beim 2-in-1-Reaktor. www.evonik.com.


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NÄHER AM KUNDEN

Analytik Jena eröffnet Schweizer Zweigniederlassung in Reinach Die Analytik Jena AG hat in der Schweiz am Standort Reinach bei Basel unter dem Dach von Endress+Hauser eine Zweigniederlassung gegründet. Gemeinsam mit Kunden wurden am 28. Oktober im Beisein von Vertretern des Analytik Jena-Vorstands und des Managements der Endress+Hauser Gruppe die neuen Geschäftsräume feierlich eröffnet.

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Firmengründungen in der DDR der ieser Schritt ist Teil unserer Strategie, unsere inNachwendezeit. Die vom ehemaligen Carl-Zeiss-Jena-Ingenieur Klaus ternationale Vertriebsstruktur Berka gemeinsam mit zwei Partnern weiter auszubauen und dort, wo konkrete Wachstumspotengegründete Analytik Jena begann zunächst als Vertriebsfirma für Anaziale erkennbar sind, eigene Orlysemessgeräte in den neuen Bunganisationen und einen Direktvertrieb zu etablieren», sagte desländern. Heute ist das Unternehmen mit mehr als 1100 Mitarbeitern Klaus Berka, Vorstandsvorsitund Umsatzerlösen von mehr als zender der Analytik Jena AG. 120 Mio. EUR im Geschäftsjahr «Die Zweigniederlassung von Feierliche Eröffnung der Schweizer Zweigniederlassung von Analytik Jena. Dirk 2013/2014 ein international agierenAnalytik Jena stützt unser Ziel, Neirinck (vorne links), Managing Director Endress+Hauser Consult, und Stefan Kunden vom Labor bis in den Döhmen (vorne rechts), CFO Analytik Jena, durchschneiden das Band. der Konzern. Für das Geschäftsjahr 2015 wird ein Umsatz von rund 138 Prozess zu begleiten», unterMio. EUR erwartet, wie es an der strich Dirk Neirinck, Geschäftsführer der Endress+ Hauser Consult AG an die direkte Betreuung und Versorgung des Eröffnung der Schweizer Niederlassung der Eröffnung in Reinach. Die schweizeri- Marktes Schweiz gewährleisten. Die che- hiess. Analytik Jena entwickelt, produziert sche Vertriebsgesellschaft des Spezialisten misch-pharmazeutische Branche biete viel und vertreibt Analysegeräte zur Messung für Mess- und Automatisierungstechnik resi- Wachstumspotenzial für die Analytik Jena der Konzentrationen von Elementen und Molekülen wie auch Systeme für bioanalytidiert im gleichen Gebäude; in Reinach fer- in der Schweiz, hiess es in Reinach. sche Anwendungen, die von der Probenvortigt Endress+Hauser zudem moderne Durchflussmesstechnik. bereitung bis zur Detektion den ganzen LeErfolgsgeschichte aus Thüringen Mit der neuen Zweigniederlassung wird Die Analytik Jena AG begeht in diesem benszyklus einer Probe erfassen. Analytik Analytik Jena vorerst für Kunden des Ge- Jahr ihr 25-Jahre-Jubiläum. Im Frühjahr Jena gehört seit rund zwei Jahren der Enschäftsbereichs Analytical Instrumentation 1990 gehörte Analytik Jena zu den ersten dress+Hauser Gruppe an. ■

BASF produziert Weichmacher der nächsten Generation in China BASF und China Petroleum & Chemical Corporation (SINOPEC) haben ihre World-Scale-Anlage zur Produktion von Isononanol (INA) in Maoming/China eingeweiht. Sie verfügt über eine Produktionskapazität von 180 000 Tonnen Isononanol pro Jahr. Die Anlage ist laut BASF die erste ihrer Art in China und wird die steigende Nachfrage nach Weichmachern der nächsten Generation bedienen. INA wird als Rohstoff für die Produktion von Diisononylphthalat (DINP), einem hochmolekularen Phthalatweichmacher, eingesetzt. Hochmolekulare Phthalatweichmacher haben bessere toxikologische Eigenschaften als niedermolekulare. DINP wird in industriellen Anwendungen (z.B. Automobile, Kabel, Fussböden, Bauwesen) verwendet. «Wir wollen in Zukunft verstärkt in der Region Asien-Pazifik produzieren, um näher an unseren regionalen Kunden zu sein. Unser mittelfristiges Ziel ist es, 75 Prozent unseres Umsatzes in Asien-Pazifik aus lokaler Produktion zu erwirtschaften», sagte Dr. Albert Heuser, President Greater China & Functions Asia Pacific, BASF. www.basf.com

Triplan Technology setzt auf internationale Projekte Die börsennotierte Triplan AG, ein Engineering-Dienstleister mit über 400 Mitarbeitern, bündelt die Aktivitäten seiner Niederlassungen Karlsruhe und Lörrach und des Büros Neustadt/Donau in der neu gegründeten Triplan Technology GmbH mit Sitz in Karlsruhe. Die Expertise der Mitarbeiter in Karlsruhe (Raffinerietechnik, langjährige Erfahrung in der Betriebsbetreuung) und Lörrach (Energie- und Kraftwerkstechnik, CAD-Erfahrung mit beispielsweise Smart 3D und PDS) stehe den Kunden nun in gebündelter Form zur Verfügung, heisst es in dem Communiqué von Triplan. Das verfahrenstechnische Know-how und die Erfahrungen im Projektmanagement wird insbesondere zum Aufbau von Projekt-Teams genutzt. Für die Abwicklung von Projekten wird die Triplan Technology GmbH neben den eigenen Mitarbeitern auch externe Planer und Partner-Unternehmen z. B. für Bau- und MSR-Technik einsetzen. Bis 2020 will das Unternehmen rund 100 eigene Mitarbeiter beschäftigen und mit den externen Personal-Ressourcen einen Umsatz von 15 Millionen Ralf Gast (47), seit 2006 Leiter der Euro erzielen. Die Geschäfte der Triplan Technology sollen Niederlassung Karlsruhe, wurde zum Geschäftsführer der neuen deutlich internationaler werTriplan Technology GmbH ernannt. den. www.triplan.com


GLOSSE

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«HAETTENSCHWEILER, DOKTOR HAETTENSCHWEILER! Kann es sein, dass Sie das Mahlwerk Ihrer phänomenalen Kaffeezubereitungsanlage eventuell etwas nachjustieren sollten? Ich frage, weil die Vibration dieser Wundermaschine nicht nur meine Haftcreme auf eine Belastungsprobe stellt, sondern mir gerade eben um ein Haar der

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entweder einem Streik oder Wetterextremen wie Temperaturen über 26 Grad oder leichtem Schneefall zum Opfer fallen, lohnt sich der Aufwand nicht. Sagen Sie, wie weit an unseren Wohnhöhlen geht der Tunnel denn vorbei? Können wir da nachts schlafen?», wollte ich vom guten Doktor wissen.

Hagen-Rundkorn hat den Tunnelblick Cappuccino vom Schreibtisch gewandert wäre», berichtete ich meinem assistentalen Tausendsassa, der mit gewohnt ungerührter Miene, dafür aber mit ungewohnter Kopfbedeckung mein Homeoffice betrat. Ich lege seit Neuestem gerne mal einen Arbeitstag zu Hause in meinem Wohnberg ein und schone so die Umwelt durch Einsparen einer Fahrt mit meinem Rolls Royce, von dem nur die Brüssler Lobbyisten des Unternehmens wissen, wie er modernen Umweltstandards entsprechen kann. «Sagen Sie, werter Haettenschweiler, warum tragen Sie einen Baustellenhelm?» «Um die Reihenfolge der Fragen zu wahren: Nein, ich denke, ein weiteres Kalibrieren meiner Maschine ist nicht erforderlich. Gerade gestern war ich mit einem Team international anerkannter heimischer Fachleute zur Wartung in der Anlage, habe alle Parameter überprüft und jedes Ventil eingestellt. Die beträchtliche Vibration, die Sie ansprachen, wird aber auch nicht von meiner Anlage hervorgerufen. Vielmehr versetzen die Tunnelarbeiten in unserem Bergmassiv das Gestein in Schwingung. Das wiederum hat mich veranlasst, einen Helm aufzusetzen, da sich in meinem Büro Geröllklumpen bis zur Grösse von Golfbällen von der Decke gelöst haben. Ich empfehle Ihnen dringend, es mir gleichzutun», sagte mein promovierter Vorlagenvorleger und hielt mir einen Helm hin. «Ein Tunnel? Warum wissen wir davon nichts?», fragte ich ihn. «Oh, wir wissen davon. Der Bahntunnel wird auch für die Rundkorn AG von logistischer Bedeutung sein. Allerdings dauern solche Bauwerke ihre Zeit und so manches Mal wird die kommende Generation von der Fertigstellung eines Tunnels überrascht, von dessen Planung die Grosselterngeneration der Elterngeneration beim Zubettbringen erzählt hat», wusste mein Savant im Anzug. «Ein Bahntunnel? Durch dieses Gebirge? Das macht Sinn. Ausser natürlich für Züge der Deutschen Bahn. Denn für die paar Fahrten, die nicht

«Da mache ich mir keine Sorgen. Die Entfernung ist gross genug. Es sind auch eher, nun ja, Zubringerarbeiten, die wir jetzt spüren, das wird später leiser. Wenn Sie meine Schallprognosen …», hielt mir Haettenschweiler Grafiken auf seinem Tablet hin. «Nein danke. Aber sagen Sie, wenn nun schon so ein Tunnel gebaut wird und wir hier im Berg ja mittlerweile einige Labors eingerichtet haben, an die man kleine Produktionsanlagen anschliessen könnte, wenn man für den Transport diese Tunnel …» Mein meisterhaft unterbrechender Assistent unterbrach mich an dieser Stelle meisterhaft. «Nun, Herr Hagen-Rundkorn, da es hier nie über offizielle Kanäle zu einer Kooperation gekommen wäre, hätte man hierfür schon vor Jahren die Dateien der Pläne in einer frühen Phase unmittelbar nach der Genehmigung hacken und unbemerkt in unserem Sinne ändern müssen, dann die Prüfungsstellen infiltrieren, die Kommunikationswege überwachen und gegebenenfalls manipulieren, um die gewünschte modifizierte Ausführung des Bauwerks sicherzustellen und müsste nach der Eröffnung die weitgehend geheime Nutzung der über den Plan hinaus errichteten Strukturen sicherstellen», liess mich Haettenschweiler wissen. Dann blickte er mich an und sagte sehr leise: «Das war nicht ganz einfach und hat auch eine Kleinigkeit gekostet. Doch nach einem Jahrzehnt wird es sich amortisieren und ab dann sparen wir 7 % Transportkosten pro Jahr bei ansonsten sündhaft teuren Spezialtransporten.»

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weiterbildung & karriere

I N TE R V I E W M I T D A N I E L C H R I S TE N , S E K U L A B

«Wir bringen Weiterbildung ins Unternehmen» Sekulab ist ein unabhängiger Anbieter von Weiterbildung im Laborbereich. Das Themenspektrum reicht von der instrumentellen Analytik über Mikrobiologie und Molekulardiagnostik bis hin zu Kursen im Segment persönliche Entwicklung. Mit der Fokussierung auf Inhouse-Schulungen geht Sekulab jetzt einen weiteren Schritt in Richtung industrielle Praxis. Die On-Demand Kurse können optimal auf die Bedürfnisse der Unternehmen zugeschnitten werden und ermöglichen eine hocheffiziente Weiterbildung, wie Sekulab Geschäftsführer Daniel Christen im Gespräch mit «Chemie plus» erläutert.

I N TE R V I E W : R A L F M A YE R

Welches Hauptziel verfolgt Sekulab? Daniel Christen: Unser Ziel ist es, eine professionelle, auf die aktuellen Bedürfnisse des Laborfachpersonals zugeschnittene Weiterbildung mit einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten. Wo liegen die Wurzeln von Sekulab? Welche Motivation stand hinter der Gründung der Organisation? Sekulab kann auf langjährige Erfahrungen in der Organisation und Durchführung von fachspezifischen Kursen im Laborbereich zurückgreifen. Ich hatte bereits das Weiterbildungsprogramm des Schweizerischen Laborpersonal-Verbands (SLV) mitentwickelt und betreut. Nach Auflösung des SLV im Jahr 2009 wurde Sekulab gegründet mit dem Ziel, dieses erfolgreiche Weiterbildungsangebot in einer eigenständigen Organisation weiterzuführen und gezielt auszubauen.

Die Kurse richten sich hauptsächlich an Personen, die bereits über entsprechende Qualifikationen respektive berufliche Erfahrungen im Laborbereich verfügen. Dazu gehören neben Labormitarbeitern und Laboranten z. B. auch Abteilungs- und Gruppenleiter sowie Chemiker und Biologen. Vertreten sind sämtliche Altersklassen zwischen zirka 25 und 60 Jahren. Welche Themenbereiche decken Sie hauptsächlich ab? Wie hat sich Ihr Kurs-

lyse durch wie etwa GC-MS, HPLC, FT-IR oder ICP-OES. Als unabhängiger Weiterbildungsanbieter muss Sekulab aber stets flexibel sein und auf neue Kundenbedürfnisse reagieren. So haben wir aufgrund der zunehmenden Bedeutung biologischer Verfahren in der Pharmaindustrie und der wachsenden Nachfrage nach gezielter Fortbildung in diesem Bereich sukzessive auch mikro- und molekularbiologische Themen – wie etwa PCR, enzymatische Analyse oder Arbeiten in der Sterilbank – in unser Angebot aufgenommen. Diese Kernkompetenz Biologie wird Sekulab bedarfsgerecht weiter ausbauen. Neu führen wir z. B. auch Kurse im Themenfeld Arbeits- und Umgebungsschutz durch, welches aufgrund des zunehmenden Einsatzes hochtoxischer und hochaktiver Substanzen in der Industrie einen wachsenden Stellenwert einnimmt. Sekulab betrachtet sich also quasi als Komplettanbieter von Weiterbildung im Laborbereich? Durchaus. Unser Ziel ist es, das gesamte für das Laborpersonal relevante Spektrum der Instrumentalanalytik, Chemie und Biologie mit Weiterbildungsangeboten abzudecken. Darüber hinaus bieten wir auch Schulungen im Bereich persönliche Entwicklung an.

Wer sind die «Macher» von Sekulab? In meiner Arbeit als operativer Leiter von Sekulab werde ich von einer «kleinen aber feinen» Technischen Kommission, bestehend aus anerkannten Labor- und Weiterbildungsexperten, unterstützt. (Bild. Mayer) Für die Durchführung der Kurse Sekulab Geschäftsführer Daniel Christen. kann Sekulab auf ein Netzwerk von erfahrenen Fachreferenten aus Hochschule und Industrie zurückgrei- angebot diesbezüglich entwickelt? Mit welchen Neuerungen wartet Sekulab fen. Einer der Schwerpunkte liegt nach wie vor in im Jahr 2016 auf? der instrumentellen Analytik. Sekulab führt Wir werden den Fokus noch weitaus stärker Welches sind die typischen Teilnehmer einführende und vertiefende Kurse zu den als bisher auf On-Demand-Schulungen richan den Kursen von Sekulab? wichtigsten Methoden der chemischen Ana- ten.


Warum? Auch hier folgen wir den Bedürfnissen des Marktes. In Firmen der Chemie- und LifeSciences-Branche besteht ein wachsendes Interesse an Schulungen im eigenen Haus. Das ist verständlich, denn Inhouse-Schulungen können in Form und Inhalt optimal auf die spezifischen, sich schnell ändernden betrieblichen Anforderungen sowie auf das Weiterbildungskonzept eines Unternehmens zugeschnitten werden. Diesen Mehrwert bieten wir unseren Kunden. Mit unserem «On-Demand-Schulung»-Konzept bringen wir die Weiterbildung ins Unternehmen. Dies erlaubt es uns einerseits, die bewährten Kurse von Sekulab kundenspezifisch anzupassen. Andererseits können wir aber auch sehr individuelle, exklusiv auf die Wünsche des jeweiligen Unternehmens zugeschnittene Schulungen realisieren. Dabei reicht das Angebot vom einstündigen Impuls-Referat bis hin zum mehrtägigen Seminar. Welche weiteren Vorteile bieten die OnDemand-Schulungen? Kurse, die in der realen Arbeitsumgebung stattfinden, lassen sich besonders praxisnah gestalten. Ein wichtiger Punkt aus Sicht der Unternehmen ist die Zeit- und Kosteneffizienz der On-Demand-Schulungen. Die Anfahrtswege für die teilnehmenden Mitarbeiter entfallen ebenso wie Zusatzkosten für Reise und Unterkunft. Zudem reduzieren sich bei einer grösseren Anzahl von Teilnehmern die Kosten pro Teilnehmer. Bezüglich Schulungsort sind wir übrigens flexibel. Die On-Demand-Schulungen können entweder in den Räumlichkeiten des Betriebs stattfinden oder an einem vom Kunden gewünschten anderen Ort. Richten Sie das Angebot der On-Demand-Schulungen speziell auch an jene Unternehmen, die im Zuge der verschiedenen Krisen ihre Ausgaben für Weiterbildungsmassnahmen aus Kostengründen zurückgeschraubt haben? Die Weiterbildung generell zu reduzieren, bedeutet in der Tat, am falschen Ort zu sparen. Nur mit gezielter Schulung lässt sich die Effizienz in Labor und Betrieb mittel- und langfristig steigern. Der rasche Technologiewandel erfordert gerade in den wissensbasierten Industrien die permanente Weiterbildung der Mitarbeiter. Aber natürlich haben die Unternehmen ein berechtigtes Interesse an qualitativ hochwertigen Kursen, die gleichzeitig kosteneffizient

sind. Ein solches Angebot finden sie bei Sekulab. Wie können Sie antizipieren, welche Schulungsthemen «gefragt» sind und welche in Zukunft wichtig werden? Durch meine frühere Tätigkeit in der pharmazeutischen Industrie und mein Engagement als Organisator von Weiterbildung konnte ich mir ein Netzwerk von Personen aufbauen, die in den relevanten Unternehmen arbeiten, also sozusagen «am Puls des Geschehens» sind. Mit diesen Personen treffe ich mich regelmässig und erfahre so, welche Weiterbildungsthemen «auf die Wunschliste» kommen und welche an Bedeutung gewinnen. Wichtige Anregungen liefern mir zudem die Feedbacks der Kursteilnehmer, die ich sehr sorgfältig auswerte. Schiesslich besuche ich pro Jahr rund fünf Messe-Events in Deutschland, Österreich und der Schweiz, wo ich mich über die neuesten technologischen Entwicklungen informiere und den Erfahrungsaustausch mit anderen Weiterbildungsanbietern pflege. Das heisst, Sie sind ziemlich viel «auf Achse». Dazu passt auch, dass Sie telefonisch ausschliesslich via Handy erreichbar sind. Mobilität spielt offenbar sowohl im Sekulab-Angebot als auch in Ihrem persönlichen Leben eine wichtige Rolle? Stimmt. Stillstand liegt mir nicht.

Der neue Flyer mit Infos zu den On-Demand-Schulungen von Sekulab steht zur Verfügung. Online-Bestellung: info@sekulab.ch Download: www.sekulab.ch

KONTAKT SEKULAB GmbH CH-4448 Läufelfingen Daniel Christen Mobile 079 330 4966 info@sekulab.ch | www.sekulab.ch


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L I Q U I D H A N D L I N G M I T M I K R O P I P E T TE N

Präzision an der Spitze Das Pipettieren, also das Transferieren von kleinen Flüssigkeitsvolumina, hat sich zusammen mit anderen Labortechniken entwickelt und gehört zu den Grundoperationen im Labor. Heute gewährleistet allerdings nur die neueste Technologie die geforderte Präzision beim Dosieren von Volumina im Mikroliterbereich. Pipette und Spitze bilden dabei eine funktionelle Einheit und sind so massgeblich an der Genauigkeit von Pipettierprozessen beteiligt – Bedienfehler exklusive. Fernab vom Labor beeinflussen periphere Technologien ebenfalls die Laborresultate. Im Fokus die Kunststofftechnologie für die Herstellung von Pipettenspitzen.

SONJA BICHSEL-KÄSER

D

ie Erfindung der Pasteur Pipette im 19. Jahrhundert revolutionierte das saubere Dosieren und Transferieren von Flüssigkeiten im Mikroliterbereich in Laboratorien. Die aus Glas gefertigten, fragilen dünnen Röhrchen minimierten Kontaminationen und ermöglichten Pasteur, der als Gründer der Medizinischen Mikrobiologie gilt, die Entnahme oder Zugabe von kleinen Flüssigkeitsvolumina in einem Reaktionssystem. Auch heute noch gehört das Dosieren zu den wichtigsten Grundoperationen im Labor. Neben skalierten Messpipetten aus Glas oder Kunststoff («serologische» Pipette) und Vollpipetten sind heute vor allem Systeme zur Dosierung von sehr kleinen Mengen gefragt. Der Trend geht hin zur Dosierung von immer kleineren Volumina aber im grossen Stil und gipfelt in der Technik der Pipettier-Roboter. Aber gehen wir nochmals zurück zu einem anderen Meilenstein der Geschichte der Pipette.

petten arbeiten nach dem Luftpolsterprinzip (air displacement) oder mit Direktverdrängung (positive displacement). Luftpolsterpipetten bestehen aus einem Kolben-Zylinder-System. Dabei ist der Kolben der Pipette durch ein Luftpolster von der zu

verdrängt der Kolben ein definiertes Volumen von Luft aus der Pipettenspitze. Beim anschliessenden Aspirieren gleitet der Kolben wieder hinauf und in der Spitze entsteht ein Unterdruck, welcher die zu dosierende Flüssigkeit ansaugt. Bei den Direktverdränger-Pipetten besitzt die Wegwerfspitze einen integrierten Kolben. Dieser steht direkt, ohne Luftpolster, mit dem Medium in Kontakt. Der Vorteil bei diesem System ist, dass auch stark viskose Lösungen pipettiert werden können, und dass keine Aerosole verschleppt werden. Für alle Arten von Kolbenhubpipetten gilt, dass die Eintauchtiefe der Pipettenspitze Einfluss auf die Genauigkeit hat. Wird die Spitze zu tief eingetaucht, kann sich Flüssigkeit an der Spitze ansammeln und später Tropfen bilden. Wird sie zu wenig tief eingetaucht, können beim Aspirieren Verwirbelungen an der Flüssigkeitsoberfläche entstehen, die das Volumen verfälschen. Kolbenhubpipetten oder Mikropipetten sind mit fixem oder veränSpritze, Schlauch und Feder: derbarem Nennvolumen erhältKolbenhubpipette Eine «Vorrichtung zum schnellen lich. Die ursprüngliche Fixvoluund exakten Pipettieren kleiner men Pipette, wie sie Schnitger und Eppendorf entwickelt hatten, Flüssigkeitsmengen» wurde 1960 zum Patent angemeldet. 1957 wird heute eher selten verwendet. wurde die Ur-Mikroliterpipette, an Aktueller Standard in den meisten Labors ist die von Warren Gilson der deutschen Universität Marburg von Heinrich Schnitger ent1972 entwickelte und patentierte, wickelt und später von der Firma verstellbare Pipette, bei der das gewünschte Volumen zum BeiEppendorf vermarktet. Der Wis- Die Mehrfachpipette (Multichannel Pipette, hier mit 8 Kanälen, erleichtert die Arbeit mit Mikrotiterplatten (Symbolbild: © istockphoto.com senschaftler baute die erste Kolspiel über einen Drehregler eingebenhubpipette aus einer gläserstellt wird. nen Tuberkulinspritze, einem Plastik- messenden Flüssigkeit getrennt. Diese wird Um die Genauigkeit sicherzustellen, muss eischlauch und einer Feder. Die Funktions- nur in die auswechselbare Spitze aufgeso- ne Pipette regelmässig kalibriert werden. Für weise ist bis heute geblieben. Kolbenhubpi- gen. Beim Auslösen des Pumpmechanismus ISO und GMP/GLP akkreditierte Labors gel-


nen grossen Einfluss auf die Genauigkeit. Hier hängt das Dosieren zusätzlich von Luftdruck und Luftfeuchtigkeit, sowie der guten Wartung der Pipette (spröde Dichtung, zerkratzter Kolben) ab. Verlässlichkeit und Reproduzierbarkeit beim Dosieren von immer kleineren Volumina wird grossgeschrieben. Damit steigen auch die Anforderungen an die Geräte und deren Zubehör. Die Nachfrage nach einer ISO-Zertifizierung für Spitzen ist deshalb gross. Für medizinische Labore werden bereits IVDkonforme (In Vitro Diagnositca Richtline 98/79/EG) gefordert.

Von der Ur-Pipette zum Roboter

Spitzen für Pipetten mit Direktverdrängungsprinzip. Die Spitzen eignen sich auch für das Mehrfachdispensieren. (Bild: Wikimedia)

ten dabei die Bestimmungen der ISO 8655, welche das Kalibrierverfahren beschreibt. Hier sind auch die Unsicherheiten der Nennvolumina festgehalten. (Diese beinhalten Unsicherheiten aus Konstruktion, Produktion, Unsicherheit aufgrund Justierung und Unsicherheiten beim Handling.) Für ein Nennvolumen von 100 µl wird z. B. mit einer Unsicherheit von ±1,4 % gerechnet. Die Dosiergenauigkeit bei den Direktverdrängern hängt in sehr grossem Masse von der Kunststoffeinwegspritze ab. Aber auch bei den Luftpolsterpipetten hat die Spitze ei-

Vereinfachte, schematische Darstellung von Luftpolster-Prinzip (air displacement, links) und Direktverdrängung (positive displacement, rechts) bei Kolbenhubpipetten. Das Luftpolster trennt das Medium (rot) vom Kolben, während die Kolben beim Direktverdränger mit Flüssigkeit in Kontakt kommen. (Bild: S. Bichsel)

Längst ist die Mikropipette weiterentwickelt worden, um den steigenden Anforderungen der Praxis gerecht zu werden. Heute wird bei Einkanalpipetten grossen Wert auf Ergonomie gelegt. Die Kolbenhubpipette muss möglichst leicht sein, gut in der Hand liegen und der Kraftaufwand für die Bedienung soll möglichst klein sein. Dazu gehören das Bedienen des Saugkolbens ebenso wie die Aufsteck- und Abwurfkraft der Pipettenspitze. Eine wichtige Eigenschaft im biologischen oder medizinischen Labor ist die Sterilisierbarkeit. Am einfachsten ist es daher, wenn sämtliche Teile der Pipette autoklavierbar sind. Ausserdem soll der verarbeitete Kunststoff wenn möglich UV-beständig sein, damit die Dosierhilfen in Impfräumen oder Impfbänken verbleiben können, wenn eine UV-Entkeimung durchgeführt wird. In den Biowissenschaften geht der Trend hin zu immer kleineren Volumina, um biologische Proben oder teure Reagenzien einzusparen. So sind im Handel verschiedenste Mikropipetten z. B. mit Nennvolumina von 0,2–5000 μl erhältlich. Was an Volumina eingespart wird, wird jedoch in der Probenzahl gesteigert: Mikrotestplatten mit 96 oder 384 Vertiefungen sind heute Standard. Sollen viele solcher «wells» befüllt werden, eignet sich die Mehrkanalpipette, welche gleichzeitig 8 bis 12 Volumen dosiert. Mehrkanalpipetten arbeiten mit dem Luftpolsterprinzip. Speziell sind auch Spacer Pipetten erhältlich. Sie eignen sich zur Probenübertragung zwischen verschiedenen Plattenund Gefässformaten, indem die Abstände der Kanäle variabel eingestellt werden können. Der High Throughput im Liquid Handling gipfelt heute in Mikrotestplatten mit 1536 oder 3456 Vertiefungen, welche von Hand nicht mehr befüllbar sind. Schon bei den 384er-Platten sind die Abstände zwischen den Vertiefungen nur noch um 4 mm


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gross. Fehlerfreie, präzise manuelle Befüllung ist fast nicht mehr möglich. Hier muss zwingend der Pipettierroboter zu Hilfe kommen. Intensives, wiederholtes Arbeiten mit mechanischen Geräten kann zu einer Vielzahl muskulärer Probleme führen, zum Beispiel bei Daumen, Nacken und Schulter. Sehnenscheidenentzündungen oder das KarpalTunnel-Syndrom sind häufig. Deshalb sind auch elektrische Luftpolsterpipetten auf dem Markt erhältlich. Der Kolben der Pipette wird dabei durch einen Motor bewegt und die Volumenaufnahme und -abgabe von einem Mikroprozessor gesteuert. Meist können die elektrischen Pipetten programmiert werden, was zu geringerer Fehlerrate führt, da Kraft und Geschwindigkeit gleichbleiben. Ausserdem haben viele elektronische Pipetten noch Zusatzprogramme für das Mischen oder das Reverse Pipettieren. Diese halbautomatischen Systeme stehen zwischen den manuellen Pipetten und den vollständig automatisierten Robotern. Um mehrfach gleichbleibende Volumina abzugeben, sind manuelle oder elektrische Mehrfachdispenser gut geeignet. Diese Stepper-Pipetten mit schrittweisem Vorschub funktionieren in der Regel nach dem Direktverdrängungsprinzip und benötigen spezielle, skalierte Spitzen, was auch einen Kostenpunkt darstellt.

Qualität und Präzision an der Spitze

Heute sind für das Air Displacement System viele verschiedene Spitzentypen erhältlich, spezialisiert für jede Anwendung: Spitzen mit Filtern für die qPCR, Kapillarspitzen für Gelbeladung oder Spitzen mit spezieller Antihaftoberfläche (low-retention) oder mit C18 Matrix für die Proteinaufreinigung. Geliefert werden Pipettenspitzen lose in Beuteln oder bereits angeordnet in Racks oder ganzen Boxen. Die beiden letzten Einheiten

laborpraxis

können bereits sterilisiert bestellt werden. Die meisten Spitzen werden heute sterilisiert und RNAse- und DNAse- sowie pyrogenfrei geliefert. Die Pipettenspitzen sind wesentliche Komponenten des Dosiersystems. Sie beeinflussen die Genauigkeit des Pipettiervorgangs mit ihren Eigenschaften wie Material, und Form sowie Passgenauigkeit. Eine gute Passform ist verantwortlich für die Dichtigkeit zwischen Spitzen- und Pipettenschaft und somit die Genauigkeit. Auch die Aufsteckund Abwurfkraft wird durch sie definiert. In der Regel bestehen Pipettenspitzen aus autoklavierbarem Polypropylen (PP) und werden unter Reinraumbedingungen im Spritzgussverfahren hergestellt. PP ist ein Thermoplast aus der Gruppe der Polyolefine, mit hoher Temperatur- und Chemikalienbeständigkeit. Spitzenhersteller müssen darauf achten, dass sie über den Rohstoff, das Kunststoffgranulat, keine unerwünschten Stoffe (Additive wie DiHEMDA oder Oleamid) einbringen, die im Laufe der Zeit oder beim Gebrauch austreten können (Leaching). Spuren von Additiven können biologische Tests verfälschen. Für die Herstellung müssen denn auch hochglanzpolierte Werkzeuge verwendet werden, sodass keine Trennmittel oder Entformungshilfen zum Einsatz kommen, was ebenfalls eine Kontamination des Materials verhindert. Superglatte Oberflächen sind gefragt: Die «Ultra-Low-Retention»-Spitzen helfen dabei, möglichst wenig Material oder Reagens zu verlieren. Für die Erzeugung ihres Antihafteffekts gibt es verschiedene Verfahren. Besonders elegant ist heute die Plasmapolymerisation der Oberfläche in einer Niederdruck Plasmaanlage. Durch die Reaktion der Materialoberfläche mit dem Plasma werden verschiedene Molekularstrukturen gebildet, welche besonders glatt sind. Dabei darf aber die Materialeigenschaft des PP nicht grund-

Kolbenhubpipetten und Einweg-Spitzen bilden die Grundlage für das manuelle Liquid Handling im Labor (Symbolbild: © istockphoto.com)

sätzlich verändert werden! Die Modifikation betrifft deshalb nur ca. 10 nm. PP hat sonst eine hohe Oberflächenspannung um 30 Nm/m, welche durch die Plasmabehandlung um Faktor 3 gesenkt wird, was sogar tiefer ist, als die von Teflon (19 Nm/m). Die Behandlung kann in der Produktionslinie direkt nach dem Spritzguss erfolgen.

Fehlerlos trotz High Throughput

Ein hoher Verbrauch am Einwegartikel Pipettenspitze führt auch zu erhöhten Produktionszahlen: Meist wird heute mit Werkzeugen mit 16 bis 96 Kavitäten produziert. Branchenintern sind allerdings bereits Produktionen mit 128 Kavitäten geplant. Die Herausforderung bei der Herstellung von Pipettenspitzen liegt in den langen Fliesswegen des Werkstoffs. Dies ist besonders bei Spitzen für grosses Volumen der Fall, wo eine 50 mm oder längere Form mit einer verhältnismässig sehr dünnen Wandstärke im Zehntelmillimeterbereich entstehen soll. Typische Dimensionen von Pipettenspitzen liegen zum Beispiel bei einem Innendurchmesser 0,5 mm und Aussendurchmesser mit 0,9 mm. Gerade bei den Hohlkörpern ist die Gefahr des Kernversatzes zu minimieren. Das heisst, das Spritzgusssystem muss optimal eingerichtet sein. Weiterhin muss die Pipettenspitze sehr gerade gefertigt sein. Besonders für Pipettierroboter, welche die dichten 384er-Mikroplatten befüllen, könnten verkrümmte Spitzen zu einem Desaster werden: Der Roboter fährt programmierte Wegstrecken ab und dosiert allenfalls daneben, sollte eine Spitze verkrümmt sein. Weiterhin müssen Spitzen auf Exzentrizität, Taumelschlag und Gratfreiheit überprüft werden. Dafür gibt es optische Kontrollsysteme mit Software, welche direkt am Rack auf der Produktionsanlage agieren. Sie registrieren Teile, welche die Spezifikation nicht erfüllen. Der Vorteil liegt ausserdem noch darin, dass die Software Fehler gewichtet und statistisch auswerten kann und somit allfällige Fehlertrends frühzeitig erkennt. Ein Kontrollsystem überprüft z. B. die Positionierung, Exzentrizität, Rundheit, Durchmesser, Oberflächenhomogenität und das Vorhandensein von Spritzgräten. Doch bei aller Präzision: «Time matters». Die Zyklen sind kurz. Sie variieren von 10 bis <5 s bei hoch spezialisierten Anlagen. Die Qualitätskontrolle ist daher in den Herstellungs- und Verpackungsprozess integriert. Die andere Möglichkeit ist das Auswerten von systematischen Stichproben: Fehler, wie Spritzgrate,


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Spritzgussverfahren kurz erklärt: Verflüssigter (plastifizierter) Werkstoff wird in eine Form (Spritzgiesswerkzeug) mit Hochdruck (500 bis 200 bar) eingespritzt. Eine anschliessende Abkühlung führt zur Vernetzungsreaktion des Werkstoffs, welcher wieder in einen festen Zustand übergeht. Das Werkzeug (Form) hat einen Hohlraum oder meist mehrere gleiche solcher Kavitäten, welche die Form und Oberflächenstruktur des herzustellenden Teils bestimmen. Mit dem Verfahren lassen sich Formteile in hoher Anzahl kostengünstig produzieren. Vereinfacht besteht ein Herstellzyklus beim Thermoplast-Spritzgiessen aus folgenden Phasen: ■ Aufschmelzen des Kunststoffgranulats ■ Dosieren und Einspritzen des flüssigen Werkstoffs in das Werkzeug ■ Nachdrücken (der Kunststoff erfährt beim Abkühlen einen Volumenverlust, dieser wird durch weitere Zugabe von flüssigem Werkstoff ausgeglichen) ■ Abkühlen ■ Entformen Die Qualität und Genauigkeit der gefertigten Teile hängt ab vom Fliessverhalten, der Einspritzgeschwindigkeit sowie der Temperaturverteilung im System (Düse, Form etc.) respektive der Abkühltemperatur oder auch von der Entlüftung. Sind diese Parameter nicht fein aufeinander abgestimmt, kommt es zu Mängeln am fertigen Bauteil. Dies sind zum Beispiel Angusshöfe, Lufteinschlüsse, Einfallstellen, Fliessnähte, Gratbildung und Verzug, sowie der Versatz (z. B. Kernversatz bei Hohlkörpern, die massliche Verlagerung des Kerns relativ zur Aussenform). Weiterhin hat der Werkzeugverschleiss sehr grossen Einfluss auf die Qualität des Spritzgussteils.

welche auf Werkzeugverschleiss zurückzuführen sind, können den Pipettierprozess verfälschen durch Tropfenbildung oder durch Veränderung des Flüssigkeitstransports. Diese Fehler sind meist systematischer Natur. Werden die Gussteile nach Ka-

vitäten getrennt, können fehlerhafte Teile schneller identifiziert werden. Wird z. B. nur bei einer Kavität ein systematischer Fehler gefunden, müssen nur die Produkte der betreffenden Kavität verworfen werden und nicht die gesamte Produktion.

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Es klingt so einfach: Spitze aufstecken, Pipettieren, Spitze abwerfen. Hinter der Pipettenspitze stehen aber höchste Technologie, Präzision und Qualität. Dieser Aufwand wirkt, verglichen mit der sehr kurzen Einsatzdauer dieses Labor-Einweg-Artikels schon fast unwirtschaftlich. Doch die kontrollierte Qualität der Spitze ist ausschlaggebend für die Richtigkeit von Forschungsergebnissen oder die Patientensicherheit bei Untersuchungen im diagnostischen Labor. ■

QUELLEN Pipetten: ■ www.brand.de ■ www.eppendorf.de ■ www.gilson.de ■ www.mt.com ■ www.socorex.com ■ www.uni-marburg.de ■ www.wikipedia.org Herstellung von Pipettenspitzen (Spritzguss): ■ www.netstal.com ■ www.plasma.de ■ www.qmt.ch ■ www.schoettli.com ■ www.wikipedia.org


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Flexible und kompakte Pipettier-Plattform

Flüssigkeitsabweisender als PTFE

> Das GeneTheatre ist eine flexible Pipettier-Plattform mit 1 – 8 Kanälen im Volumenbereich von 0,5 – 1000 µl. Neben dem Handling von Mikroplatten auf 12 frei wählbaren Deckpositionen, ist ein Pipettieren sowohl in Einzelgefässe als auch in Spalten möglich. Aufgrund seines kompakten Designs und austauschbarer Pipettier-Köpfe, kann das System jederzeit anwendungsspezifisch an verschiedene Anforderungen wie PCR-Setup, Gene Assembling, Master Mix Erstellung und serielle Verdünnung adaptiert werden, um hier nur einige zu nennen. Features: ■ Kompakte und flexible Pipettier-Plattform mit 12 frei wählbaren Deckpositionen ■ Einfach austauschbare Pipettier-Köpfe mit 1 oder 8 Kanälen in einem Volumenbereich von 0.5 µl – 1000 µl ■ Hochpräzise Pipettier- & Dispensierergebnisse ■ Adaptierbar an jede Applikation ■ Integration von Zubehör wie Schüttlern oder Heizblöcken Basierend auf einer grossen Vielzahl an Applikationsmöglichkeiten und entsprechend mannigfaltigen Kundenanforderungen, stehen für das GeneTheatre drei verschiedene Software-Lösungen zur Verfügung. Von der einfach zu erlernenden und klar strukturierten Einstiegslevel-Software, bis hin zum leistungsstarken Skript Writing Modul. Finden Sie das passende Konzept, welches am besten Ihre Bedürfnisse erfüllt.

> Ultrahydrophobe Low Retention Pipetten- und Filterspitzen von Brand: Durch eine spezielle, optimierte Oberflächenbehandlung wird das Polypropylen der Pipetten- und Filterspitze extrem flüssigkeitsabweisend und reduziert teure Probenverluste beim Pipettieren auf ein Minimum. Da bei diesem Prozess keine Beschichtung der Spitzen vorgenommen wird, bleiben damit verbundene Probenverunreinigungen aus. Die Low Retention Spitzen von Brand eignen sich ideal für biologische Proben, die Detergentien wie Triton X-100, SDS, Tween etc. enthalten. Die neue Oberfläche ist sehr chemikalienbeständig und erlaubt somit auch das Arbeiten mit vielen Lösungsmitteln ohne Qualitätsverlust. Die hohe Transparenz der Spitzen bleibt durch die Behandlung unverändert. Die Spitzen sind autoklavierbar bei 121 °C (20 min) ohne Beeinträchtigung der Materialeigenschaften! Für die Herstellung wird hochwertiges PP (frei von DiHEMDA und Oleamid) verwendet. Pipetten- und Filterspitzen von BRAND sind CE-gekennzeichnet gemäss IVD-Richtlinie 98/79 EG. Erhältlich in verschiedenen palettierten Verpackungsvarianten, Tip-Box N oder im platzsparenden Tip-StackTM Nachfüllsystem, jeweils unsteril oder BIO-CERT. Mehr Informationen sowie ein Video zur Demonstration der Vorteile von Ultra Low Retention Pipetten- und Filterspitzen finden Sie auf www.brand.de oder im Prospekt, der in fünf Sprachen erhältlich ist.

Analytik Jena AG D-07745 Jena Telefon +49 36 417 770 info@analytik-jena.de; www.analytik-jena.de

BRAND GMBH + CO KG D-97861 Wertheim Telefon +49 9342 808 171 info@brand.de; www.brand.de


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GC-SÄULEN

Das «blutende» Herz der Gaschromatographie Die Säule ist das Herz jeder chromatographischen Trennung. In der GC sind Polarität, Inertheit und Blutungsverhalten die wichtigsten Auswahlkriterien. Robuste und temperaturfeste Kapillaren sind auf Verbesserungen bei der Polymerchemie, Fortschritte bei der Desaktivierung und auf das Herstellungsverfahren zurückzuführen. WOLFGANG BRODACZ

R

enommierte Hersteller bieten Kapillaren in einer grossen Dimensionsvielfalt und mit einer breiten Palette von Phasenpolaritäten an. Neben dem thermisch relativ gering belastbaren PolyethylenglykolTyp (PEG) spielen die Polysiloxan-Phasen (PS) mit Abstand die wichtigste Rolle in der GC. Die Variabilität und die wesentlich höhere thermische und chemische Toleranz begründen den Erfolg der gebundenen PSPhasentypen (neue Phasen auf der Basis von sog. «Ionischen Flüssigkeiten» werden ihre Vorzüge zunehmend als Alternative zu den sehr polaren PEG ausspielen können – darauf kann hier aber nicht eingegangen werden).

Polysiloxan-Phasenstrukturen

Die Substitution der Methyl-Seitenketten von PS-Phasen durch verschiedene funktionelle Gruppen bietet vielfältige Möglichkeiten zur Variation von Polarität und Selektivität der stationären GC-Phasen. Inertheit und Blutungsverhalten bestimmen deren Qualität. In Tabelle 1 sind die gebräuchlichsten PS-Typen mit ihren strukturellen Zusammensetzungen aufgelistet. Die Trennmechanismen der üblichen funktionellen Gruppen von Polysiloxan-Phasen

GC-Phase

InteraktionsMechanismus Dispersion Dipol H-Brücken

Methyl stark – –

Methyl

1

100

Phenyl

Poly-EthylenGlykol stark stark mittel

Tab. 2: Trennmechanismen von funktionellen Gruppen in GC-Phasen.

und deren Ausprägung sind in Tabelle 2 dargestellt (zum Vergleich ist auch Polyethylenglykol als die polarste Phase angeführt). Die Polarität einer Säule bezieht sich auf die Art und Weise, wie die Analyten mit der stationären Phase in Wechselwirkung treten. Da die Dispersions-Wechselwirkung mit dem Dampfdruck des Analyten korreliert, kann vereinfacht angenommen werden, dass die Analyten auf unpolaren Säulen (Typ-1) meist nach ihren Siedepunkten eluieren. Mit steigender Polarität kommen noch weitere Retentionsmechanismen dazu, sodass mittelpolare Säulen sowohl auf Basis der Siedepunkte als auch nach dem Grad der Wechselwirkungen, wie induzierte Dipole oder der Fähigkeit zu Wasserstoffbrückenbindungen, trennen. Der Trennmechanismus stark polarer Phasen

funktionelle Zusammensetzung in %

Typ

funktionelle Gruppen in PS Phenyl Cyanopropyl Trifluorpropyl stark stark stark – stark mittel schwach mittel schwach

Cyanopropyl

beruht fast ausschliesslich auf den Interaktionen zwischen den funktionellen Gruppen von Analyt und Phase. Die Säulenpolarität beeinflusst auch die Analysentemperatur. Polare Analyten z.B. werden auf polaren Säulen stärker retardiert, wodurch höhere Temperaturen zur Elution notwendig sind und stärkeres Bluten auftritt.

Phasen-Fragmentierung

Säulenbluten ist ein allgemeines Problem in der Gaschromatographie, das aus dem permanenten Abbau des Phasenmaterials resultiert. In geringem Ausmass ist es eine natürliche Begleiterscheinung des thermischen Stresses, dem die Kapillarsäule bei erhöhter Temperatur ausgesetzt ist. Kommen noch Sauerstoff und/oder Probenkontaminationen dazu, wir d das Säulenbluten zum erns-

Bezeichnungen Trifluorpropyl

Maximaltemperatur istherm

Prog.

XY-1 (ms)

340 °C

360 °C

5

95

5

XY-5 (ms)

325 °C

350 °C

1301 35

94 65

3 35

3

XY-1301 XY-624 XY-35 (ms)

280 °C 340 °C

300 °C 360 °C

1701 50 200 210 225 23

86 50 65 50 50 50

7 50

7

XY-1701 XY-17 (ms) XY-50 XY-200 XY-210 XY-225 (ms) XY-23

280 °C 320 °C 300 °C 240 °C 240 °C 250 °C

300 °C 340 °C 320 °C 260 °C 240 °C 260 °C

35 50 25

25 50

Tab. 1: Zusammensetzung und durchschnittliche Temperaturgrenzen von gebräuchlichen Polysiloxan-Phasen [XY steht je nach Hersteller z.B. für BP(X) DB HP OV Rtx SP(B) XTI ZB].


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ten Problem für die Lebensdauer, Inertheit und Polarität der Phase. Massiv verschlechterte Trennleistung und Detektorkontamination sind die Folgen. Das Bluten steigt proportional mit der Phasenmenge in der Säule und vor allen Dingen exponentiell mit der Temperatur an. Es handelt sich dabei letztlich um einen permanenten thermodynamischen Gleichgewichtsprozess, bei dem sich das Siloxanpolymer der Phase in thermodynamisch stabilere Strukturen umbaut. Bild 1 zeigt am Beispiel der üblichen Polysiloxangerüste den dabei auftretenden sog. «Back Bite»-Mechanismus (blaue Pfeile), der zu zyklischen Siloxanen (Ringe mit 3 bis 5 Si) führt, welche wesentlich stabiler sind. Reaktive Gruppen am Phasenuntergrund fördern die Kettenbrüche, und O2-Einbrüche katalysieren diese zusätzlich.

laborpraxis

Obwohl beide als 100%-Methyl-PS-Phasen praktisch gleiche Polarität und Selektivität aufweisen und die Massenspektren des Blutens das gleiche Muster zeigen, wird das Signal-Rausch-Verhältnis (S/N) bei der DB-1ms wesentlich verbessert. Der Basepeak 207 stammt hauptsächlich vom gebildeten Siloxan-Ring (Bild 2 oben). Verbesserte Sensitivität (hohes S/N), höhere Maximaltemperatur und damit kürzere Analysenzeiten, geringere Detektorverschmutzung, verbesserte Spektrenqualität und längere Lebensdauer sind die wichtigsten Vorteile von sog. «ms»-Säulen. Ihre Stärken kommen nicht nur bei empfindlichen GC-MS-Applikationen zur Geltung, sie sind auch bei hochsensitiven Detektoren wie ECD und NPD in der Spurenanalytik von Vorteil.

Arylen-Technologie

Bild 1: Strukturänderungen («Back Bite») bei Polysiloxan-Phasen unter thermischer Belastung.

Seitens der Hersteller werden grosse Anstrengungen unternommen, blutungsarme und inerte Säulen zu entwickeln. Die ersten Schritte dazu sind die Verbesserung der Fused Silica-Oberfläche sowie die Optimierung der Desaktivierungsmethoden und des Herstellungsprozesses des Polymers. Die zum Beispiel deutlich verbesserte Phase DB-1ms zeigt im Vergleich zu ihrer Vorgängerversion DB-1 ein deutlich reduziertes Bluten bei sehr hohen Temperaturen (Bild 2).

Um das «Back Biting» zu erschweren, kann das Siloxan-Gerüst versteift werden. Durch den gezielten Einbau von Arylen-Elementen (anstelle von O) in den «Backbone» des Polymers wird die Kettenbruchneigung reduziert. In Bild 3 sind die Strukturen von Typ-5-Phasen gegenübergestellt. Bei der aktuellen «ms»-Säulengeneration ist die Arylen-Modifikation gezielt darauf abgestimmt, neben erhöhter Stabilität gleiche Polarität zu gewährleisten. In Einzelfällen sind jedoch geringfügige Selektivitätsunterschiede zu den konventionellen Phasen bemerkbar.

Bild 3: Unterschiede in der chemischen Struktur bei «ms»-Phasen. (Grafik-Quelle: Agilent Technologies)

Bild 2: EI-Massenspektren des Blutens von DB-1 vs DB-1 ms bei 325 °C (30 m; 0,25 mm; 0,25 µm). Man beachte den 5-fachen Skalierungsunterschied. (Grafik-Quelle: Agilent Technologies).

Die Weiterentwicklung der Polymerchemie auch bei den höheren Polaritäten führte schliesslich zur «Arylen-Technologie der zweiten Generation», die meist auch an der Bezeichnung «ms» erkennbar ist. Da ein gewisses Bluten bei allen Säulen stattfindet, stellt sich die Frage, welche Blutungsrate normal ist. Es ist schwierig, das normale Bluten von Phasen numerisch ex-

akt zu definieren. Die Tabelle 3 soll helfen, die Grössenordnung des üblichen Blutungsausmasses diverser Phasentypen unter Normalbedingungen darzustellen. Die groben Bereiche entsprechen der Differenz des Blutens bei niedriger Temperatur (z. B. 100–140 °C) und der stärksten Blutungsrate beim jeweiligen oberen Temperaturlimit der Phase (z. B. 325 °C).

Zerstörung durch Oxidation

Der «natürliche Feind» der Trennphase bei höherer Temperatur ist definitiv der Sauerstoff im Trägergas. Die Maximalkonzentration sollte daher 1 ppm nicht übersteigen. Billigere Qualitäten müssen unbedingt mit Sauerstoff-Filtern nachgereinigt werden. Selbst bei Gasqualitäten von 5.0 (entspricht 99,999 Vol% reines Trägergas) empfiehlt sich grundsätzlich noch ein «Oxigen-Trap» zur zusätzlichen Absicherung gegen schwankende Gasqualität, Luft-Einbrüche beim Flaschenwechsel, versteckte Lecks usw. Am besten sollte die Filterpatrone erst nach allen Ventilen und Druckreglern so nahe wie möglich beim Gerät positioniert werden und über einen Indikatorteil verfügen, der per Farbumschlag das Kapazitätsende signalisiert. Trotzdem muss man zwischen GC und Filter einen Absperrhahn einplanen, damit bei stillgelegtem Gerät eine Rückdiffusion von Luft zum Filter verhindert wird.

Konditionierung mit Detektor-Monitoring

Vor Verwendung einer Kapillarsäule sollte diese entsprechend den Herstellerangaben konditioniert werden. Das heisst, die Säule wird in den GC eingebaut, mit Trägergas gut durchgespült und dann thermisch nachgereinigt. Bei dieser Gelegenheit muss ein alter GC-Mythos widerlegt werden: Früher galt die Lehrmeinung, dass beim Konditionieren das Säulenende nicht im Detektor eingespannt sein soll, damit das abblutende Material diesen nicht kontaminiert. Das mag in der Anfangszeit der Säulentechnologie wohl sinnvoll gewesen sein. Heute sind zumindest die Phasen moderner Kapillarsäulen so gut vernetzt, stabil und vorkonditioniert, dass diese Vorsichtsmassnahme meist nicht mehr notwendig ist. Vielmehr kann sie auch kontraproduktiv sein: Kommt es durch winzige Lecks im GC-System und/oder der Gaszufuhr bzw. ungenügender Reinheit des Trägergases zu einer erhöhten O2-Konzentration, kann es gerade bei den sehr hohen Temperaturen der Konditionierung zu einer massiven Dauerschädigung der Phase kommen.


laborpraxis

Phasentyp 100 % Methyl bzw. 5% Phenyl 50 % Phenyl 3–10 % Cyanopropyl, Phenyl 50 % Cyanopropyl, (Phenyl)

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Bluten (pA) 4–15 15 20 25

Tab. 3: Grobe Richtwerte von üblichen Blutungsraten verschiedener PS-Phasen beim jeweils oberen Temperaturlimit (Flammenionisationsdetektor). (Quelle: Agilent Technologies)

Ist die Säule vollständig installiert, also am Detektor angeschlossen, würde anhand des abnorm hohen Signalverlaufs eine beginnende Schädigung sofort auffallen. Der unverzügliche Abbruch der Hochtemperaturbehandlung wäre dann dringend nötig. Es ist folglich empfehlenswert, den Signalverlauf des angeschlossenen Detektors aufmerksam zu verfolgen, während die Säulentemperatur von beispielsweise 50 °C mit einer Steigerungsrate von ca. 10°/min auf Höchsttemperatur gebracht wird. Höchsttemperatur bedeutet 10–20 °C über der maximalen, geplanten Methodentemperatur bzw. die sog. zulässige Höchsttemperatur der Säule. Das Temperaturlimit für den programmierten Betrieb (siehe Hersteller-Spezifikation) darf dabei keinesfalls überschritten werden. Im Laufe der Konditionierung beginnt die Basislinie ab einem bestimmten Temperaturniveau etwa 30 min lang ständig zu steigen, um dann innerhalb von rund 30–90 min stetig abzusinken (Bild 4 schwarz). Je nach Säulentyp und -dimension sollte nach etwa 1–3 Stunden ein flacher Kurvenverlauf erreicht sein. Stabilisiert sich die Basislinie nicht und bleibt hoch und/oder schwankt stark, muss ein Sauerstoffeinbruch oder unreines Trägergas ver-

mutet und die Konditionierung abgebrochen werden. Polare Phasen und Dickfilmsäulen brauchen etwas länger für die gewünschte Signalstabilität als dünne, unpolare Phasenfilme. Die schwarze Kurve in Bild 4 zeigt den typischen Signalverlauf einer Konditionierung mit dem hochempfindlichen MicroECD und einer unpolaren Phase. Lässt man dasselbe Temperaturprogramm nach der Konditionierung gleich noch einmal laufen, darf man nur mehr einen vergleichsweise sehr geringen Signalanstieg und ein deutlich niedrigeres Signalplateau erhalten (rote Kurve). Steigt das Signal hingegen wiederum stark an oder tauchen noch Peaks auf, muss von einem schädigenden O2-Anteil im Gas oder Kontamination im Injektor ausgegangen werden. Unerwünschte Peaks, die im Laufe eines Temperaturprogramms im Chromatogramm auftauchen, dürfen nicht mit Säulenbluten verwechselt werden. Sie stammen meist aus einem verunreinigten Injektorblock oder vom Septum. Von diesen externen Quellen abgehende flüchtige Substanzen bleiben zum Beispiel am kühlen Säulenanfang hängen und beginnen mit dem Temperaturgradienten des Ofenprogramms zu eluieren. Bei höheren Tempera-

Bild 4: ECD-Signalverläufe während (schwarz) und nach (rot) der Konditionierung (HP-5ms; 60 m/0,32 mm / 0,1 µm; He; Temp.: 100 °C – 10 °/min –340 °C über ca. 2–3 Stunden)

turen erscheinen sie durchaus auch als scharfe Peaks. Um die Säule als Ursache auszuschliessen, kann man Injektor und Detektor mit einer unbelegten Kapillare (Retention Gap) «kurzschliessen». Bei einem verschmutzten Einspritzblock bzw. Septumkrümel im Injektor-Liner zeigt sich dann ein entsprechender Signalanstieg analog zum Temperaturprogramm (der fehlende «purge & trap»-Effekt verhindert aber ausgeprägte Peaks). Aufgrund verbesserter Herstellungsverfahren und der sog. Arylen-Technologie zeichnen sich moderne Kapillarsäulen durch Inertheit und sehr geringes Bluten bei gleichzeitig hoher thermischer Belastbarkeit aus. Die hohe Qualität der Trennkapillaren bleibt beim Anwender allerdings nur erhalten, wenn Fehler beim Konditionieren, Kontaminationen durch Probenrückstände und Belastungen durch eindiffundierenden Sauerstoff vermieden bzw. minimiert werden. ■


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analytik

T O C - A N A L Y S E I N D E R P H O TO VO L TA I K - I N D U S TR I E

Spurenanalyse zur Optimierung von Reinigungsprozessen Die Wettbewerbsverschärfung im Photovoltaik-Markt verlangt nach höchster Produktqualität. Da die Effizienz der Solarzellen unter anderem stark von der Oberflächenqualität der Wafer abhängt, müssen diese hochrein sein. Für die Kontrolle von organischen Kontaminationen erweist sich die Oberflächen-Extraktions-TOC-Analyse als ein empfindliches und schnelles Werkzeug zur Beurteilung von Reinheit, Oberflächenqualität und somit auch für die Optimierung von Reinigungsprozessen. B E R N D B L E T Z I N G E R U N D S Y L K E M E YE R

D

a im Photovoltaik-Markt eine Wettbewerbsverschärfung zu beobachten ist, kann die Verbesserung von Produktqualität und Solarzellenfunktion entscheidende Vorteile bringen. Die Effizienz von Solarzellen hängt in hohem Masse nicht nur von der Reinheit des Silizium-Materials, sondern zunehmend auch von der Oberflächenqualität der Wafer ab. Neben anorganischen Kontaminationen mit Metallionen und -oxiden können bei der Wafer-Herstellung auch organische Kontaminationen eingetragen werden, die dann die nachfolgenden Prozesse der Herstellung der Silizium-Wafer für Solarzellen beeinträchtigen. Zur Bestimmung organischer Rückstände auf Silizium-Wafer-Oberflächen steht als ein empfindliches und schnelles Verfahren die TOC-Messung (Total Organic Carbon = gesamter organischer Kohlenstoff) zur Verfügung. TOC ist ein gängiger Routineparameter in der Umweltüberwachung sowie auch für die Produktkontrolle und Prozesssteuerung in der pharmazeutischen und chemischen Industrie. Für den Probenaufschluss sind Analysatoren verfügbar, die entweder mit katalytischer Verbrennung oder mithilfe der UV-Persulfat-Oxidation arbeiten. Die Herausforderungen der TOC-Analytik bei Wafer-Oberflächen, wie Ultraspuren-Analy-

Abbildung 2: TOC-Analysator multi N/C UV HS.

se und schwierige Probenmatrices, werden am besten von einem UV-basierten TOCSystem wie z. B. dem multi N/C UV HS von Analytik Jena gemeistert.

Methode der Oberflächenextraktion und TOC-Analyse

Für eine schnelle und quantitative Messung organischer Oberflächenkontaminierung wurde die Wafer-Oberfläche zunächst als

Abbildung 1: Schematische Darstellung des Arbeitsablaufs bei der Oberflächenextraktion und anschliessenden Bestimmung des organischen Kohlenstoffs.

Sandwich extrahiert [2]. Zum Ätzen wurde eine Lösung aus HF:HNO3:H2O (1:1:23) verwendet. Der Arbeitsablauf ist schematisch in Abbildung 1 dargestellt. Auf den Schritt der Oberflächenextraktion folgt die TOC-Analyse mit dem multi N/C UV HS von Analytik Jena AG (Abbildung 2). Dieses TOC-Analysegerät verfügt über einen Arbeitsbereich von 0,002 mg/l bis 10 000 mg/l TOC und einen Dosierbereich von 50 bis 20 000 µl Probe mittels einer hochpräzisen Spritzenpumpe. Dank der hohen Empfindlichkeit eignet sich das System ausgezeichnet für die UltraspurenTOC-Analyse, und dank des auf lange Lebensdauer ausgelegten und leistungsstarken UV-Reaktor-Konzepts ist es ideal für robuste TOC-Analytik bei aggressiven Matrices wie z. B. HF/HNO3-Mischungen. Die UV-Strahlungsquelle ist direkt in den Reaktor integriert und ermöglicht auf diese Weise direkten Kontakt mit der Probe. Dabei wird nicht nur die übliche Wellenlänge von


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Abbildung 3: Wafer aus unterschiedlichen Schritten der Solarzellenfertigung wurden auf TOC untersucht.

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Abbildung 4: 6"-Wafer aus Charge A mit sichtbaren Flecken (links) und Wafer aus Charge B ohne Flecken (rechts)

Die Verwendung eines Oxidationsmittels (Natriumperoxodisulfat) ist mit dem multi N/C UV HS frei wählbar und nicht zwingend erforderlich. Das ermöglicht eine hervorragende Anpassung an die jeweilige Applikation. (Non Purgeable Organic Carbon) wird der anorganische Kohlenstoff durch Ansäuern und Austreiben aus der Probe entfernt. Anschliessend wird der organische Kohlenstoff quantitativ durch nasschemische und UV-Oxidation in CO2 Abbildung 5: TOC-Oberflächen-Kontamination bei fleckigen und «norumgewandelt und mit dem romalen» Wafern (Charge A vs. Charge B), gemessen mit Oberflächenextraktions-TOC-Analyse. busten Focus Radiation NDIRDetektor analysiert, welcher 254 nm zum Bestrahlen der Probe verwen- dank seines grossen dynamischen Messbedet, sondern auch die kurze Wellenlänge reichs ein flexibles Arbeiten im Routinebevon 185 nm, die energiereicher und somit trieb ermöglicht. wirkungsvoller ist. Diese Steigerung der Als Nachweisgrenze für organischen KohOxidationskraft des UV-Reaktors ist von Vor- lenstoff wurden 0,25 ng/cm2 ermittelt. Dateil für den Aufschluss von Kohlenstoffver- mit ist eine ausreichende Empfindlichkeit bindungen, die schwer zu zersetzen sind. nach aktuellem Stand der Technik für Silizi-

um-Wafer für Solarzellen gegeben (siehe Ergebnisse). Wiederfindungsraten für mehrere organische Substanzen, die bei der WaferHerstellung häufig eingesetzt werden, wie zum Beispiel Polyethylenglycol oder Reinigungsmittel, wurden ermittelt. Bis zu einem Konzentrationsbereich von 200 ng/cm2 wurden hierbei zwischen 90% (PEG) und 100 % (Reinigungsmittel) wiedergefunden. Das Konzentrationsniveau 200 ng/cm2 stellt dabei mehr als das 10-fache des gewöhnlichen Kontaminationsgrades dar.

Ergebnisse und Diskussion

Im ersten Test wurden Wafer aus unterschiedlichen Schritten der Solarzellenfertigung auf organische Oberflächenkontamination untersucht. Um die TOC-Belastung der Oberflächen zu ermitteln, wurden die Wafer mit einer HF/HNO3-haltigen Lösung angeätzt, die anschliessend mit dem multi N/C UV HS analysiert wurde. Die zunehmende Oberflächenreinheit in diesem Experiment wurde in Form abnehmender TOC-Werte gemessen. Die Nachweis-


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grenze liegt deutlich unter allen gemessenen Werten und damit ist die ausreichend hohe Empfindlichkeit dieser Methode nachgewiesen. In einer zweiten Testreihe wurden multikristalline Wafer, die teilweise sichtbare Flecken aufwiesen (Abbildung 4), aus zwei Reinigungsprozessen auf organische Oberflächenkontamination untersucht. Als Mass hierfür wurde wiederum der Gesamtgehalt an organischem Kohlenstoff (TOC) verwendet.

analytik

Wie in Abbildung 3 zu sehen ist, wurde an fleckigen Wafern aus Charge A eine deutlich höhere organische Kontamination gegenüber Charge B festgestellt. Die fleckigen Wafer wiesen durchschnittlich 100 ng/cm2 organisch gebundenen Kohlenstoff auf – verglichen mit durchschnittlich 24 ng/cm2 bei den Referenz-Wafern «B». Darüber hinaus wurde bei Charge A eine deutlich höhere Streuung der TOCKontaminationen festgestellt, die mit einer heterogenen Fleckendichte korreliert.

Fazit

Das neu entwickelte Verfahren der Oberflächen-Extraktions-TOC-Analyse erwies sich als ein empfindliches und schnelles Werkzeug zur Beurteilung der Oberflächenqualität von Wafern. Die quantitative Bestimmung der beim Sägeprozess freigesetzten organischen Verunreinigungen auf WaferOberflächen bestätigte eine signifikante Heterogenität in der Qualität der Wafer-Oberflächen. Die Daten zeigen, dass im Prozess der Wafer-Herstellung unter nicht idealen Bedingungen ca. vier Mal mehr organische Verunreinigungen eingebracht werden können als unter perfekten Bedingungen. Neben dem extremen Beispiel sichtbar fleckiger Wafer kann das Verfahren der Oberflächen-Extraktions-TOC-Analyse problemlos auch unsichtbare organische Verunreinigungen nachweisen und dadurch helfen, die Oberflächenqualität quantitativ zu spezifizieren. Es stellt somit eine Grundlage für weitere Prozessoptimierungen in Bezug auf qualitativ höherwertige Wafer dar. Der verwendete multi N/C UV HS bietet perfekte Empfindlichkeit für TOC-Messungen und Robustheit für anspruchsvolle Probenmatrices bei Routineanalysen. ■

AUTOREN Bernd Bletzinger, Analytik Jena AG, Konrad-Zuse-Str. 1, D- 07745 Jena ■ Sylke Meyer, Fraunhofer-CSP, Otto-Eissfeldt-Str. 12, D-06120 Halle (Saale) ■

LITERATUR [1] S. Meyer, S. Timmel, S. Wahl, C. Hagendorf, Rapid determination of organic contaminations on wafer surfaces, poster presentation UCPSS [2] F. Buchholz, E. Wefringhaus, S. Eisert, H. Egenolf, A. Gross, Measurement and impact of surface transition metal contamination of textured multicrystalline silicon wafers, EU PVSEC Proceedings (2011), p. 1187–1190.


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Dr. Georg Hartmann, Laborleiter Elementanalytik bei der UFAG Laboratorien AG.

N E U E R I C H T L I N I E N F Ü R D I E K O N TR O L L E VO N E L E M E N T VE R U N R E I N I G U N G E N I N A R Z N E I M I T TE L N

Schwermetallen nicht die Spur einer Chance lassen Neue Zulassungsrichtlinien erhöhen die Anforderungen an die Schwermetall-Spurenanalytik in Arzneimitteln markant. Anstelle der derzeit üblichen nasschemischen Grenztests werden spektrometrische Elementanalysen obligatorisch. Die ICH Guideline Q3D, deren Bestimmungen Mitte 2016 für Neuzulassungen in Kraft treten, hat noch weitere Konsequenzen. Unter anderem verpflichtet sie Pharmaunternehmen dazu, komplexe Risikobewertungen in Bezug auf Elementverunreinigungen durchzuführen und zu dokumentieren. Die UFAG Laboratorien AG unterstützt ihre Kunden auf diesem Weg mit umfassenden Dienstleistungen. R A L F M AYE R

S

puren von Schwermetallen können über verschiedene Wege in ein Arzneimittel gelangen. So werden bei der Wirkstoff-Synthese häufig schwermetallhaltige Katalysatoren eingesetzt. Auch durch Interaktionen mit Prozessanlagen, Containern oder Verpackungen (Abrieb und Leaching) können Arzneimittel kontaminiert werden. Bereits die aktuell gültigen Pharmakopöen schreiben daher Schwermetall-Prüfungen in pharmazeutischen Produkten vor. Diese Un-

tersuchungen werden heute in der Regel als Grenztests durchgeführt: In den aufbereiteten Proben werden die Schwermetalle mit Thioacetamid komplexiert bzw. als Sulfide ausgefällt. Anschliessend vergleicht man die entstandene Färbung mit derjenigen einer Blei-Referenzlösung. Diese Methode lässt aber lediglich eine semiquantitative Aussage über den Gesamtgehalt von Schwermetallen in der Probe zu. Auch können nur solche Elemente detektiert werden, die dunkle

Komplexe oder Sulfide bilden. Diese nasschemischen Grenztests werden – obwohl sie die derzeitigen regulatorischen Anforderungen noch vollumfänglich erfüllen – bald der Vergangenheit angehören. Im Zuge der internationalen Harmonisierung der Regelwerke im Pharmabereich wird schon bald der routinemässige Einsatz spektrometrischer Verfahren erforderlich, mit denen der Gehalt jedes einzelnen Schwermetalls quantitativ analysiert werden kann. è


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ICH Guideline Q3D wird Mitte 2016 in der EU und der Schweiz implementiert

Die ICH Guideline Q3D wurde Ende 2014 vom Steuerungskomitee der «International Conference on Harmonisation of Technical Requirements for Pharmaceuticals for Human Use» (ICH) verabschiedet. Die in der Richtlinie definierten Anforderungen repräsentieren in den ICH-Regionen EU, Japan und USA seitdem den aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik. Anfang 2015 hat die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) die Zeitachse für die Implementierung der ICH Richtlinie in die europäischen Regelwerke festgelegt. Die neuen Regeln gelten per ■ Juni 2016 für neue Zulassungsanträge. Davon betroffen sind sowohl neue Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen als auch neue Präparate mit bereits bekannten Wirkstoffen ■ Dezember 2017 für alle auf dem Markt befindlichen Arzneimittel, unabhängig vom Zulassungsdatum. Die Schweizer Zulassungsstelle Swissmedic orientiert sich gemäss Mitteilung vom April 2015 an den Implementierungsdaten der EMA. Die relevanten Inhalte der ICH Guideline Q3D werden in das Europäische Arzneibuch übertragen. Unter anderem werden die bisherigen Kapitel 5.20 («Metal catalysator or metal reagent residues») sowie Kapitel 2.4.20 («Determination of metal catalysator and metal reagent residues») den neuen Anforderungen entsprechend umgeschrieben. Mit gravierenden Folgen für die pharmazeutische Industrie und deren Zulieferer: So hat die ICH insgesamt 24 potenziell gesundheitsschädigende Elemente definiert, die als

analytik

Elemente, die gemäss ICH Q3D eine Risikobewertung Quelle: ICH Guideline for Elemental Impurities Q3D erfordern Elemente Risiko- Risk Assessment Risk Assessment klasse zwingend bei oraler zwingend bei Verabreichungsform parenteraler Verabreichung

Risk Assessment zwingend bei inhalativer Verabreichung

Cd, Pb, As, Hg Co, V, Ni

Ja

Tl, Au, Pd, Ir, Os, Rh, Ru, Se, Ag, Pt Li, Sb, Cu

Sn, Ba, Mo, Cr

1

Ja

Ja

2A

Ja

Ja

Ja

2B

Nur bei gezielter/ absichtlicher Verwendung im Herstellungsprozess Nur bei gezielter/ absichtlicher Verwendung im Herstellungsprozess Nur bei gezielter/ absichtlicher Verwendung im Herstellungsprozess

Nur bei gezielter/ absichtlicher Verwendung im Herstellungsprozess Ja

Nur bei gezielter/ absichtlicher Verwendung im Herstellungsprozess Ja

3

3

Rückstände in Arzneimitteln vorhanden sein können. Dazu zählen insbesondere Schwermetalle sowie weitere Elemente wie etwa Arsen oder Selen (siehe Tabelle). Neu sind die Hersteller von pharmazeutischen Produkten verpflichtet, eine Risikobewertung (Risk Assessment) für die regulierten Elemente vorzunehmen. Dabei muss zunächst das allgemeine Risiko beurteilt werden, ob ein Arzneimittel mit den betreffenden Elementen verunreinigt sein kann. In einem weiteren Schritt müssen auf Basis dieser generellen Abschätzung tatsächliche Verunreinigungen – z. B. in Rahmen eines Screenings – quantitativ ermittelt werden. Falls das Risiko besteht, dass die Konzentrationen einzelner Elemente die erlaubten Grenzwerte überschreiten, müssen für diese Elemente matrixspezifische Prüfmethoden entwickelt und validiert werden.

Nur bei gezielter/ Ja absichtlicher Verwendung im Herstellungsprozess

Die ICH Guideline Q3D teilt die 24 Elemente unter Berücksichtigung ihrer Toxizität und der Wahrscheinlichkeit ihres Vorkommens in Arzneimitteln in vier Risikoklassen ein. So ist für die stark toxischen Elemente Arsen, Cadmium, Quecksilber und Blei (Klasse 1) sowie die Metalle Kobalt, Nickel und Vanadium (Klasse 2A) zwingend eine Risikobewertung vorgeschrieben – unabhängig von der potenziellen Quelle der Verunreinigung und unabhängig vom Verabreichungsweg des Arzneimittels. Andere Elemente müssen nur dann bewertet werden, wenn sie absichtlich während des Produktionsprozesses hinzugefügt werden (z. B. Katalysatoren). Bei einigen wird darüber hinaus zwischen den Verabreichungswegen des Medikaments (oral, parenteral und inhalativ) unterschieden (siehe Tabelle).


Der Hersteller ist verpflichtet, bereits während der Entwicklung eines neuen Arzneimittels eine Kontrollstrategie zu etablieren, die sicherstellt, dass die Konzentrationen der als kritisch identifizierten Elemente die Grenzwerte im fertigen Produkt nicht überschreiten. Die Grenzwerte basieren auf den sogenannten Permitted Daily Exposures (PDE). Der PDE wird für jedes Element aufgrund toxikologischer Daten festgelegt und definiert die maximale tägliche Belastung, welche die Gesundheit eines 50 kg schweren Menschen nicht beeinträchtigt. Der Grenzwert (die maximal zulässige Konzentration des Elements im Arzneimittel, cmax) wird durch das Verhältnis von PDE und maximaler Tagesdosis des Arzneimittels (DD) beschrieben: PDE ≥ c x DD ➞ Cmax= PDE/DD Nur in besonderen Fällen können Verunreinigungen akzeptiert werden, welche die PDE der betreffenden Elemente übersteigen. Beispielsweise dann, wenn ein Medikament nur in periodischen Abständen oder nur während einer kurzen Zeitperiode eingenommen wird oder wenn es in lebensbedrohlichen Situationen verabreicht werden muss. Werden nur die einzelnen Ausgangsstoffe eines pharmazeutischen Produkts, nicht aber das Endprodukt selbst untersucht, muss die Summe der ins Endprodukte gelangenden Verunreinigungen durch ein Additionsverfahren ermittelt werden. Der Hersteller kann von der Prüfung des Endprodukts freigestellt werden, wenn er durch validierte Prozesse und durchgängige Überwachung der Zuliefererkette nachweisen kann, dass keine unerlaubten Verunreinigungen in seinem Produkt vorkommen und dass zusätzliche Kontaminationen im Herstellungsprozess auszuschliessen sind.

UFAG bietet Unterstützung bei Kontrollstrategie und Analytik

Die UFAG Laboratorien AG in Sursee ist auf die Implementierung der ICH Guideline Q3D gut vorbereitet: «Wir verfügen sowohl über die gerätetechnische Ausstattung als auch über das analytische Know-how, um unsere Kunden aus der Pharmaindustrie bei der Umsetzung der neuen Regeln wirkungsvoll zu unterstützen», sagt Dr. Rainer Walz, Leiter Analytik Pharma bei UFAG. Das notwendige regulatorische und technische Wissen haben sich die UFAG-Mitarbeiter in zahlreichen Schulungen sowie in praktischen Übungen erworben. Mit diesem Fachwissen beraten UFAG Ihre Kunden hinsichtlich einer Kontrollstrategie laut Risk-Assessment und allfälliger Analytik. So haben die Surseer Spezialisten bereits eine vielfältig einsetzbare Screening-Methode entwickelt, welche quantitative Daten zu allen in einem Wirkstoff, Excipient oder Fertigprodukt vorhandenen Elementen liefert, die durch ICH Q3D-reguliert werden. Anhand des so ermittelten Verunreinigungsprofils lässt sich beurteilen, für welche Elemente Nachweismethoden validiert und durchgeführt werden müssen. Methodenvalidierung, spurenanalytische Routine-Messungen sowie die regelkonforme Dokumentation der Prozesse gehören zu den Kernkompetenzen der UFAG Laboratorien AG.

Plasmaspektrometrische Verfahren bevorzugt

In ihrem Screeningverfahren wenden die UFAG-Spezialisten die Massenspektrometrie mit Induktiv Gekoppelten Plasma (ICP-MS) an. «Mit ICP-MS können wir die verschiedensten Elemente simultan über einen grossen Konzentrationsbereich quantitativ und selektiv erfassen», hebt Dr. Georg Hartmann, Laborleiter Elementanalytik


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analytik

Probenaufschluss – wichtiger Arbeitsschritt in der Elementanalytik.

bei UFAG, die Vorteile dieser Methode hervor. Wegen ihrer Möglichkeit zur simultanen Multielement-Bestimmung dürften sich die plasmaspektrometrischen Verfahren ICP-OES und ICP-MS als bevorzugte Methoden der Elementanalytik gemäss ICH Guideline Q3D etablieren. Wobei sich ICP-MS zusätzlich durch sehr hohe Nachweisempfindlichkeiten auszeichnet – und diese werden gebraucht: «Aufgrund der sehr niedrigen Grenzwerte für einzelne Elemente bewegen wir uns zum Teil im Bereich der Ultraspurenanalytik», umreisst Dr. Hartmann die Anforderungen. Zudem müsse man in der Lage sein, auch unterhalb der Grenzwerte noch quantitative Ergebnisse zu erzielen, um beispielsweise Verunreinigungstrends aufzeigen zu können. Viele Arzneimittel liegen in fester Form vor. Die dadurch erforderlichen Aufschlussverfahren führen mitunter zu extremen Verdünnungen, was die Anforderungen an Empfindlichkeit und Selektivität der Nachweismethode noch weiter

erhöht. Als komplementäres Verfahren dürfte die (zeitaufwendige) Einzelement-Bestimmung mittels Atomabsorptionsspektrometrie (AAS) zum Einsatz kommen – etwa dann, wenn hohe Nachweisempfindlichkeit gefragt ist, ICP-MS aber z. B. wegen des hohen Salzgehalts der Probe nicht angewendet werden kann.

Zeit drängt

In allen Zulassungsdossiers, die nach dem Juni 2016 eingereicht werden, müssen die Daten zum Risk Assessment, zur Kontrollstrategie sowie zu den Schwermetall-Prüfungen regelkonform dokumentiert sein. Ein Hersteller, der keine Verzögerung bei der Marktlancierung seines neuen Arzneimittels riskieren will, sollte sich also frühzeitig mit der Materie befassen. Für die GMP-gerechte Validierung und Durchführung von spektrometrischen Schwermetall-Analysen in einem neuen pharmazeutischen Produkt ist derzeit mindestens ein Monat zu veran-

schlagen. Auch wenn eine Methode bereits in der relevanten Monografie des Arzneibuches beschrieben und validiert wurde, ist in den meisten Fällen eine produktspezifische Verifizierung unverzichtbar, insbesondere dann, wenn das komplexe Verunreinigungsprofil der Probe die spektrometrische Analyse interferenzanfällig macht. Elementanalytik-Spezialist Dr. Georg Hartmann verweist auf eine weitere, spezielle Herausforderung: «Das Leaching aus Verpackungsmaterial könnte ein weiterer Eintragsweg für Elementverunreinigungen in pharmazeutische Produkte sein. Um diese langfristigen Prozesse zuverlässig zu erfassen, sind Langzeitstudien erforderlich.» UFAG kann solche Studien durchführen und verfügt über grosse Erfahrungen mit Stabilitätstests, in denen die chemische und physikalische Stabilität von pharmazeutischen Produkten unter definierten Lagerbedingungen und über lange Zeiträume hinweg analysiert wird. Spätestens wenn ab Januar 2018 auch alle auf dem Markt befindlichen Arzneimittel gemäss der neuen Guideline bewertet werden müssen, könnte der Andrang in den Labors gross werden. Entsprechende Vorlaufzeiten sollten daher eingeplant werden. Oft ist es mit einer einmaligen Prüfung nicht getan, denn die Schwermetall-Problematik wird zum festen Bestandteil des Changemanagements werden. Jede Veränderung im Herstellungsprozess oder in der Lieferkette erfordert auch eine Neu-Evaluierung des Verunreinigungsprofils. ■

KONTAKT UFAG LABORATORIEN AG CH-6210 Sursee Telefon 058 434 43 00 info@ufag-laboratorien.ch www.ufag-laboratorien.ch


verfahrenstechnik

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S I C H E R E S C H L A U C H L E I TU N G E N I N E X - R Ä U M E N

Und es hat gefunkt

Zündfähige elektrostatische Aufladungen entstehen, wenn ein Isolator und ein anderer Stoff miteinander in Kontakt kommen und anschliessend wieder getrennt werden. Diese Ladungstrennung ist praktisch immer vorhanden, wenn Fluide durch Schlauchleitungen gefördert werden. Gerade bei Schlauchleitungen kommen Kombinationen aus, zum Teil isolierenden Kunststoffen oder Elastomeren und Metallen zum Einsatz. Dies erschwert eine elektrostatische Beurteilung. Die für die Sicherheit verantwortlichen Mitarbeiter müssen aus diesem Grund bei der Risikobeurteilung von Schlauchleitungen aufmerksam sein.

D

ie physikalischen Parameter, die flu- Schlauchleitung den geringsten Widerstand idseitig die Ladungstrennung beein- zur Erdung aufweist. Dieses sind in der Reflussen, sind Strömungsgeschwindigkeit, gel die metallisch angeschlossenen Bauteile Oberfläche der Fluide, die mit dem Behält- der Schlauchleitung, wie Spirale, Fitting nis in Kontakt kommt, Leitfähigkeit der Flui- oder Einbindung. de sowie Viskosität. Um die Ladungstrennung gering zu halten, sollte die Strömungsgeschwindigkeit bei grösseren Schlauchdurchmessern ab einem Innendurchmesser von DN =50 mm kleiner als v = 7 m/s liegen. Schlauchleitungen von einem Durchmesser bis DN = 19 mm oder kleiner bilden in der industriellen Praxis bis auf wenige stark isolierende Fluide kaum einen zündfähigen Funken. Stark isolierende Fluide sind Lösemittel, Stäube oder Dämpfe, so auch Reinigungsdämpfe. Fluide mit einem Leitwert im Bereich G = 1 * 10–8 S/m oder G = 3 * 10–8 S/cm oder besser geben ihre Aufladungen an eine geerdete Umgebung ab. Pinhole-Effekt = Funkendurchschlag durch den Liner. (Bild: Markert) Flüssige Fluide mit einer Viskosität kleiner als = 0,3 mm²/s sind kaum aufladbar. Liegt die Viskosität Pinhole-Effekt: Der Funke schlägt durch oberhalb von = 0,7 mm²/s, ist mit elektri- den Liner der Schlauchleitung in die metallischen Aufladungen zu rechnen. schen Komponenten wie Spirale oder GeEin oft benutztes Beispielmedium für hohe flecht ein. Dieser Effekt wird nach seinem Aufladungen während des Förderns ist das Funkenkanal «Pinhole» genannt. Er kann Lösemittel Toluol. Es hat eine Viskosität von die innere Wand, also den Liner, des Schlau= 0,7 mm²/s und ist gleichzeitig auch ches zerstören. An dieser Stelle kann das noch ein Isolator mit G = 8 * 10–14 S/m. Fluid eindringen, den Wandaufbau des Schlauches durchdringen und ihn dann zum Platzen bringen. Ein FunkendurchDrei mögliche Entladungsstellen an einer schlag kann sogar entlang der SchlauchleiSchlauchleitung Aus diesen Kriterien beim Betreiben einer tung mehrfach stattfinden. In der Literatur, Schlauchleitung lässt sich auch ableiten, zum Beispiel in der TRBS 2153, wird für eidass eine Vielzahl von Schlauchleitungen ei- nige Anwendungen gefordert, dass die nen Zündfunken – oder zumindest ein ho- Durchschlagspannung des Liners <4 kV hes elektrisches Potenzial – durch Aufla- und die Wendelsteigung der Spirale<3 cm dung bilden können. Prinzipiell entlädt sich sein soll, um zündfähige Aufladungen durch dieses elektrische Potenzial dort, wo die das Fluid zu vermeiden. Die diesbezüglich

durchgeführten Messungen bei der DEKRA bestätigen diese Forderung. Gleitstielbüschelentladung: Die Höhe der Zündenergie ist ausser von den aufgeführten Parametern der Fluide bei isolierendem Liner stark abhängig von der Schlauchleitungslänge. Modellversuche der DEKRA bei Pulverförderung zeigen, dass bei vollständig isolierenden Schlauchleitungen und entsprechender Fördergeschwindigkeit schon ab 1 m zündfähige Entladungen stattfinden können. Am metallischen Fitting, der meistens geerdet ist, verursacht diese Aufladung der Fluide dann eine kontinuierliche Entladung. Die Zündfunken werden entsprechend ihrem Aussehen als Gleitstielbüschel- oder Büschelentladung bezeichnet. Sie können aufgrund ihrer hohen Energie auch Prozessgase mit höherer Entzündungstemperatur entzünden. Solche Prozessgase entstehen allerdings nicht nur während des Förderns, sondern auch, wenn eine Schlauchleitung beispielsweise mit Pressluft gereinigt oder Luft aus der Schlauchleitung herausgedrückt wird. Darüber hinaus kann eine solche Entladung auch das zu fördernde Fluid dissoziieren oder verkohlen und damit unbrauchbar machen. Dies ist besonders auch bei pharmazeutischen Produkten zu berücksichtigen. Schlagfunken oder Kontaktkorrosion: Die Ladung überträgt sich in die metallischen Leiter der Schlauchleitung. Sie addiert sich entsprechend der Schlauchleitungslänge im metallischen Leiter zu einem nicht zu vernachlässigenden elektrischen Potenzial. Dies geschieht aufgrund von Ladungstren-


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nung in den einzelnen Schichten der Schlauchwand, teilweise auch ohne Pinhole-Bildung. In der Wand vorhandene metallische Leiter können diese Energie entweder in Form einer schwelenden Kontaktkorrosion oder in Form eines diskontinuierlichen Schlagfunkens (ähnlich einer Zündkerze) wieder abgeben. Durch den Schlagfunken kann ein fliessendes Fluid in der Schlauchleitung auch die aussenliegende Umgebungsatmosphäre entzünden. Eine Kontaktkorrosion kann dazu führen, dass sich der elektrische Widerstand der Schlauchleitung verändert. Daher ist bei einer Wiederholungsprüfung festzustellen, ob die gemessenen Werte der neuwertigen Schlauchleitung entsprechen. Hierbei ist der Widerstand zwischen den beiden Einbindungen zu messen.

Verantwortung beim Erstellen und Betreiben einer Schlauchleitung

Die Forderung, elektrostatisch sichere Schlauchleitungen herzustellen und zu betreiben, betrifft daher Hersteller und Anwender gleichzeitig. Es gilt Schlauchleitungen so auszulegen und einzusetzen, dass Effekte wie Pinhole-Effekt, Gleitstielbüschelentladung, Korrosion oder Funkenschlag sicher vermieden werden. Wesentlich bei der Risikobetrachtung ist, ob eine Ex-Umgebungs-, eine Ex-Prozessatmosphäre oder beides gleichzeitig vorliegt. Abhängig davon sind dann Massnahmen zum Vermeiden von zündfähigen Funken zu treffen. Die Vielzahl der Ausführungsformen von Schlauchleitungen und die unterschiedlichsten Anwendungsfälle erschweren aber eine einheitliche Regelung. Einige Festlegungen sind Stand der Technik und wurden in Normen und Regelwerken verankert. Die DIN VDE 0170-32-100:2015-01 sowie die VDE 0170-32-100:2015-01 be-

verfahrenstechnik

schreibt eine aufwendige elektrische Klassifizierung des Schlauchaufbaus. Die Praxis wird zeigen, ob sich diese Klassifizierung durchsetzt. Anerkannter Stand der Technik ist, wie beispielhaft in der EN 12115 beschrieben, dass eine Schlauchleitung im Ex-Raum sicher zu betreiben ist, wenn die Schlauchleitungsdecke einen elektrischen Widerstand von 109 Ω und der innere Liner einen Widerstand von 106 Ω aufweist. Die genauen Messverfahren sind in der ISO 8031 beschrieben. Optimal ist eine elektrische Verbindung von Decke und Liner, um entstehende elektrische Potenziale auszugleichen. Ein solcher Ausgleich kann über die Einbindung von Decke und Liner im Bereich des Fittings oder auch durch die Schlauchwand erfolgen. Diese Schlauchleitungen werden als Ω/T gekennzeichnet. Sind zusätzlich metallische Komponenten im Schlauchaufbau elektrisch mit den Fittings verbunden, werden diese Schlauchleitungen als M/T gekennzeichnet. Schlauchleitungen der Bauart Ω/T sind zusätzlich auch für elektrostatische Sonderfälle geeignet. Dieses sind Streuströme oder unterschiedliche elektrische Potenziale in den Anlagenbereichen.

Fazit hinsichtlich des Betreibens einer Schlauchleitung im Ex-Raum

Aus den beschriebenen physikalischen Effekten und aus den relevanten Vorschriften sowie aus Befragung von Sicherheitsbeauftragten für den Ex-Schutz lassen sich folgende Merkmale für einen sicheren Einsatz von Schlauchleitungen im Ex-Raum ableiten: ■

Bei Schlauchleitungen ist vor dem ersten Einsatz der Widerstand, gemessen von der linken zur rechten Armatur, zu dokumentieren. Bei einer Wiederholungsprüfung ist der gemessene Wert mit dem dokumentierten Wert zu vergleichen.

Gleichstielbüschelentladung im PMMA-Rohr mit Darstellung von Brandspuren im kleinen Bild. (Bild: Lüttgens)

Alle metallischen Leiter einer Schlauchleitung sind mit den Armaturen sicher zu verbinden, um eine Kontaktkorrosion zu vermeiden. Dies entspricht auch dem seit langem gepflegten Stand der Technik. Hierzu gehören auch mit M/T gekennzeichnete Schlauchleitungen. Bei mit Ω/T gekennzeichneten Schlauchleitungen ist der Umgang mit den metallischen Komponenten in der Schlauchleitung durch den Hersteller vorzugeben. Diese so dokumentierte elektrische Leitfähigkeit schafft auch Klarheit im Falle von Wiederholungsprüfungen. 7 ■ Eine Decke mit einem Widerstand 10 < Ω ≤ 109 reduziert eine elektrische Aufladung des Liners. Bei Kontakt der Decke mit anderen aufgeladenen Anlagenkomponenten entstehen keine Kriechströme. ■ Ein ableitfähiger Liner mit einem Widerstand ≤ 106 Ω leitet ohne Schäden am Schlauch das durch das fliessende Medium erzeugte elektrische Potenzial ab. Lassen sich isolierende Liner nicht vermeiden, sollte die Lagendicke möglichst gering sein, um einen besseren Potenzialausgleich zu ermöglichen. Liegt die Durchschlagspannung des isolierenden Liners unter 4 kV, kann sich kaum ein Zündfunke bilden. Der Hersteller muss aber die schädigende Wirkung von Pinhole-Effekten durch eine entsprechende Schlauchkonstruktion vermeiden. Berücksichtigt ein Anwender diese einfach zu ermittelnden Punkte, ist das Explosionsrisiko deutlich minimiert. ■ ■

Decke (Cover)

Seele (Liner)

Nach ISO 8031 und TRBS 2153 Isolierend (I) >108 Ω Antistatisch (Ω) 104 <Ω <106

Leitfähig (M) <103 Ω

Isolierend (I) >1011Ω Elektrische Aufladung und Gleitstielbüschelentladung möglich Nur für explosionsgeschützte Prozessatmosphäre

Antistatisch (Ω) Leitfähig (M) 104 <Ω <109 <103 Ω Nur für explosionsgeschützte Umgebungsatmosphäre

Beste Bedingungen für Gute Bedingungen Ex-Räume, streuströmefeste für Ex-Räume, Auslegung möglich Funken durch Potenzialausgleich möglich Gute Bedingungen für Ex-Räume, Funken durch Potenzialausgleich möglich

Tabelle: Varianten im Schlauchaufbau zur Klassifizierung des Einsatzes in Ex-Bereichen (Quelle: Markert/Redaktion)

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POLYMERFUSSBÖDEN FÜR REINRÄUME

Kontrolle von Kontaminationen auf Bodenniveau Partikuläre Kontaminationen gehören im Betrieb eines Reinraumes zu den höchsten Risiken. Die grösste Gefahr des Eintrags ist auf Bodenniveau gegeben. Denn der Eintrag von Kontaminationen durch Schuhe und/oder Räder ist hier der grösste Risikofaktor. Um dies zu verringern, setzen viele Anwender auf klassische Einwegklebematten. Der Vergleich zeigt, dass sich durch die Implementation eines permanenten polymerischen Bodensystems der Kontaminationseintrag deutlich verringert. 1) F E L I X A L TE N B A C H

S

chleusen und Zugänge zu klassifizierten Bereichen sollten gesondert gesichert sein, um das Eindringen von lebens- und nicht lebensfähigen Kontaminanten zu verringern. Luftkontaminationen werden über die fachgerechte Planung und Installation eines Filtersystems minimiert, ebenso durch Strömungsbestimmungen gesteuert, indem der betreffende Bereich unter Über- respektive Unterdruck gesetzt wird.

Herkunft und Kontrolle von Kontaminanten

Menschlich verursachte Kontaminationen werden über passende Reinraumkleidung sowie über festgelegte Standardprozeduren wie etwa das Bekleidungsprozedere, die Handdesinfektion usw. minimiert. Hier sollte ein effizientes System zur Abnahme von Kontaminanten auf Bodenniveau

zwingend implementiert werden. Je nach individuellen Gegebenheiten des Bereiches sollten hier Fragen der Frequentierung sowie der Rahmenbedingungen im Vorfeld genau definiert sein. Ziel ist es, sämtliche verbliebenen Kontaminationen vor dem Eintreten in den klassifizierten Bereich zu binden und so diesen vor Ausfall zu schützen. In den meisten Fällen ist es Praxis, diese Zugänge und Schleusen mit herkömmlichen Einwegklebematten «abzusichern». Effizient und seit Jahren auch häufiger zu finden sind polymerische Bodensysteme, angepasst an den spezifischen Bereich und dessen besondere Gegebenheiten. Die Daten in Tabelle 1 zeigen, wie sich zum Beispiel der Mensch als partikuläres Risiko darstellt. Kontaminationen – verursacht durch menschliche Operationen – haben dabei

nicht nur direkte Auswirkungen auf die Prozesse im klassifizierten Bereich, sondern ebenfalls auf: ■ Produktrentabilität ■ Produktivität ■ Kosten ■ Qualität ■ Zuverlässigkeit

Kontaminationsgefahren

Kontaminationen in Form einer Partikelgrösse von 10 Mikrometer bzw. darunter stellen die grösste Gefahr für Operationen/Prozesse im klassifizierten Bereich dar. Problematisch ist hier besonders, dass sie für das menschliche Auge nicht mehr sichtbar sind und durch unterschiedlichste Träger eingebracht werden können (z.B. atmosphärische Träger wie Ausgasungen, Hautschuppen, Gewebephasen usw.) Stellen wir nun die Partikel-


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grössen alltäglichen Risiken gegenüber, ergibt sich das in Tabelle 2 dargestellte Bild. Die Kerngefahr für den Partikeleintrag stellt der Anwender (Mensch) im Reinraum aus folgenden Gründen dar. Er agiert als Partikelquelle und -verträger mittels: ■ Körper: Hautschuppen, Körperflüssigkeiten, Haare ■ generelles Verhalten: Bewegungsgeschwindigkeit, Niesen, Husten ■ arbeitsbedingtes Verhalten: Prozessanwendung, Sprachgebrauch. Die effektiven Kostenfaktoren beziehungsweise die Beeinflussungsmöglichkeiten auf die Produktrentabilität sind von Industriezu Industriebranche sehr verschieden. Im Bereich der elektronischen Industrie/der Halbleiter zum Beispiel kann relativ eindeutig bestimmt werden, wie hoch der Verlust durch Ausschussware, erzeugt durch Verunreinigung, ist (Bezifferung einer Produktionscharge). Auch kann hier der Ursprung der Verunreinigung eindeutig identifiziert werden. In anderen Industrien, wie zum Beispiel der Pharmazie, ist es besonders wichtig zu unterscheiden, ob es sich um lebens- oder nicht lebensfähige Kontaminationen handelt. Nur so kann eine Quelle identifiziert und der Ausschluss der Quelle gewährleistet werden, ohne dass sämtliche Reinraumoperationen heruntergefahren werden müssen und es durch Kreuzkontamination zu einem kompletten Betriebsstillstand kommt. Die Reduktion der Kontaminationen, die durch den Menschen verursacht werden, ist also der wichtigste Punkt. In der Regel wird man sich dessen umgehend bewusst, sobald man ein dementsprechendes Gebäude betritt: Die Nutzung von Überziehschuhen vom Betreten des Gebäudes an bis zum Begehen des richtigen Schleusenbereichs, wo die elementaren Prozesse wie das Ankleiden mit einem entsprechenden Overall, Haarschutz, Mundschutz, Handschuhe, Tragen von speziellem Schuhwerk eine Rolle spie-

Handlung

werkstoffe

Einwegklebematte: ■ einfache Handhabe in gering frequentierten Bereichen ■ basierend auf Klebstoffen ■ einfache Einbindung in bestehende Reinigungsprozesse.

Abb. 2: Mitarbeiter, die sich im Reinraum bewegen, wirbeln Partikel auf. So können Kontaminationen in die kritischen Zonen gelangen, wenn es keine Kontrolle auf Bodenniveau gibt.

Abb. 1 Menschlich verursachte Kontaminationen werden über passende Reinraumkleidung, Standardprozeduren und Bodenschutzsysteme minimiert. (Bilder: Dycem)

len, führen die Wichtigkeit und den Aufwand der Partikelkontrolle vor Augen.

Schutzsystem zur Reduktion von Kontaminanten

Die Implementation eines Schutzsystems zur Reduktion von Kontaminanten auf Bodenniveau ist gerade in den angesprochenen Schleusenbereichen von entscheidender Wichtigkeit. Unerheblich, ob von Personalschleusen und/oder von Materialschleusen ausgegangen wird: Bodenschutzsysteme bilden die letzte Barrikade zur eigentlichen Klassifizierung und bergen gleichzeitig die höchsten Risiken. Die Frage ist nun, wie baut man diesen Bereich am sinnvollsten aus? Hierzu der Vergleich der beiden unterschiedlichen Bodenlösungen:

Partikelabgabe pro Minute (Grösse

3 Mikrometer)

Partikelquelle

Grösse

Haareintrag

150 – 50 Mikrometer

5 000 000

Staub

100 – 1 Mikrometer

Normal gehend (5 km/h)

7 000 000

Schnell gehend (7 km/h)

10 000 000

Bakterien 50 – 0,5 Mikrometer Zigarettenrauch (Rückstände) 1 – 0,1 Mikrometer

Stehend/sitzend Langsam gehend (3,5 km/h)

Tabelle 1

100 000

Tabelle 2

Permanentes polymerisches Bodensystem: ■ unmöglich, nicht zu betreten, weil an den Bereich angepasst ■ Reduktion der Kontamination, abhängig von Partikelgrössen bis 0,1 Mikrometer, durch Ausnutzung van der Waals’scher Kräfte ■ problemlose Anwendung auch in stark frequentierten Bereichen von menschlichem wie mechanischem Verkehr. Durch die Implementation eines polymerischen Bodensystems wird also nicht nur ein Mehrwert bezüglich der Aufnahmefähigkeit von Partikeln und deren Verschleppung in den kritischen Bereich erreicht, sondern auch aufgrund der Langlebigkeit eine effiziente Kostenreduktion. Marktführer bieten darüber hinaus auch einen regelmässigen Service wie zum Beispiel eine Effizienzmessung an, welche dann für Auditierungen jederzeit vorgelegt werden kann.

Zusammenfassend bedeutet dies also:

1. Polymerische Bodensysteme zeigen eine deutlich höhere Abnahmefähigkeit von Partikeln gerade bei kleineren Partikelgrössen (27% Abnahme von Kontaminanten der Auflageflächen bei klassischen Einwegklebesystemen vs. bis zu 99% bei polymerischen Systemen). 2. Die Effizienz von polymerischen Bodensystemen ist bei lebens- wie nicht lebensfähigen Kontaminanten gleichbleibend. 3. Eine Verschleppung wie z. B. von Kleberückständen und/oder Partikeln ist durch die Nutzung von van der Waals’schen Kräften bei einem polymerischen Bodensystem nicht möglich. ■

WEITERE INFORMATIONEN Dycem Vertretung in der Schweiz: Cleanroom’s Best GmbH Heinz Hohl Dachsweg 6a 4410 Liestal www.dycem.com heinz.hohl@cleanrooms.ch ZUM AUTOR: Felix Altenbach, Contamination Control Specialist, Dycem Limited, Bristol, UK

1)


firmenberichte

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E L E K TR O N I S C H E S S C H I C H T B U C H « S H I F TC O N N E C TO R » I M E I N S A T Z B E I B A YE R I N M U T TE N Z

Werkskommunikation im 3-Schicht-Betrieb

Mit dem «Shiftconnector» bietet EschbachIT Unternehmen der Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie ein elektronisches Schichtbuch, das Ereignisse und Störfälle festhält und kommuniziert. Bei Bayer CropScience in Muttenz beispielsweise unterstützt der Shiftconnector einen effizienten und sicheren 3-Schicht-Betrieb. sind zentral erfasst und auf Knopfdruck abrufbar – dadurch sparen wir unterm Strich viel Zeit.»

Remote-Reporting via iPhone

Sämtliche Vorkommnisse lassen sich auch mobil abrufen. Francisco Rodriguez, Betriebsleiter bei Bayer CropSciences in Muttenz, empfängt die Reports des Shiftconnectors via iPhone.

Bayer CropScience produziert am Standort Muttenz mit rund 250 Beschäftigten Pflanzenschutzmittel. Der Chemiebetrieb ist auf dem Infrapark Baselland angesiedelt. Die Produktion umfasst zwei Produktionsbetriebe mit Mehrzweckanlagen, auf denen durch flexible Umbauten eine Vielzahl an Produkten hergestellt werden kann. Die Anlagen laufen rund um die Uhr im Drei-Schicht-Betrieb, sieben Tage die Woche. Die Fertigung eines Produktes läuft teilweise auch gebäudeübergreifend über mehrere Anlagen. Zur Kommunikation zwischen den einzelnen Schichten wird ein elektronisches Schichtbuch genutzt. Früher kam dafür eine Eigenentwicklung eines Betriebsmitarbeiters auf Access-Basis zum Einsatz. Aufgrund organisatorischer Veränderungen, hielt man Ausschau nach einer neuen Lösung, zumal

auch der Produktionsumfang ein anderer war als noch vor Jahren. «Wir benötigten eine neue, flexible Lösung», erläutert Betriebsleiter Francisco Rodriguez. Die Wahl fiel zügig auf den Shiftconnector von EschbachIT.

Mehr Transparenz führt zu Zeiteinsparungen Heute sorgt der Shiftconnector bei Bayer CropScience für einen korrekten und reibungslosen Informationsfluss. Die Anlagenverantwortlichen bzw. Schichtleiter und deren Stellvertreter erfassen Vorfälle, die von den Betriebsvorschriften abweichen detailliert im Shiftconnector, was zu einer schichten- und bereichsübergreifenden Transparenz führt. «Für mich als Betriebsleiter ist der Shiftconnector natürlich ideal», sagt Francisco Rodriguez. «Alle Informationen

Wenn Betriebsleiter Rodriguez nicht im Werk ist, erhält er die im Shiftconnector generierten Reports direkt auf sein iPhone. Der Shiftconnector beinhaltet auch die in SAP erfassten Vorfälle. Anhand der Kategorisierung erkennt der Betriebsleiter, welche Meldungen aus SAP kommen. Pro Schicht erzeugt der Shiftconnector einen Report über alle Vorkommnisse – in 24 Stunden somit drei Reports. Diese gehen automatisch per E-Mail an den Betriebsleiter und die Geschäftsleitung, was ein durchgängiges Anlagenmonitoring ermöglicht. «Den Report mit sämtlichen Vorkommnissen kann ich mir nun auch am Wochenende mobil abrufen – und falls ein akutes Ereignis dabei ist, können wir zeitnah darauf reagieren», so Francisco Rodriguez. «Die Lösung ist diesbezüglich absolut verlässlich, wir bekommen darüber jede Unregelmässigkeit mitgeteilt.»

Effektives Abweichungsmanagement Über den Shiftconnector wird ausserdem das Abweichungsmanagement realisiert. So gibt es innerhalb des elektronischen Schichtbuchs zu jeder hinterlegten Anlage die Kategorie «Abweichungen». Dort tragen die Schichtleiter alle Vorkommnisse ein, die nicht gemäss der Betriebsvorschrift abgelaufen sind. Auch zusätzliche Informationen können dort mit erfasst werden: Ein typisches Beispiel ist die Volumenkontrolle der Kesselanlagen. Weicht der Wert ab, trägt der Schichtleiter diese Abweichung ebenfalls im Shiftconnector ein. eschbach IT GmbH D-79713 Bad Säckingen Telefon+49 (0)776 155 959 0 info@eschbachIT.com www.eschbachit.de


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L A B O R VE R B R A U C H S M A TE R I A L

Ausgezeichnetes Etikettensystem für Verschlüsse und Flaschen Seit der Markteinführung im Januar 2014 hat das DURAN «YOUTILITY» Laborflaschensystem insgesamt sieben Auszeichnungen gewonnen für sein hervorragendes Produktdesign. Unter anderem den «Red Dot Award» und den «Designpreis der Bundesrepublik Deutschland».

D

as durchdachte und sehr funktionelle Laborflaschensystem «Youtility» von Duran trägt den wichtigsten Anforderungen im Labor Rechnung: Angefangen von der ergonomischen Flaschenform zur sicheren Handhabung über die hohe Benutzerfreundlichkeit bis hin zur cleveren Flaschenkennzeichnung zur notwendigen Unterscheidung der Flascheninhalte und/oder der Nutzer. Es leistet somit einen bemerkenswerten Beitrag zu mehr Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Effizienz in der Laborarbeit. Die Flaschen bestehen aus dem äusserst widerstandsfähigen DURAN-Glas. Sie sind in vier Grössen erhältlich: 125 ml, 250 ml, 500 ml und 1000 ml. Der ebenfalls ergonomisch geformte Schraubverschluss ist so konstruiert, dass er auch mit Handschuhen bequem auf- und abgeschraubt werden kann.

nagements. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Flaschen zu kennzeichnen. Unsere Untersuchung ergab, dass die Anwender ein breites Spektrum an Etiketten und -formaten nutzen, wie z. B. Klebestreifen, vorgedruckte, leere Etiketten und autoklavierbare Klebestreifen. Viele der eingesetzten Etiketten sind nach Verwendung häufig nur mit Mühe wieder zu entfernen, was zu Kratzern auf den Flaschen und zu unnötigem Zeitaufwand bei der Reinigung führen kann. Die Youtility-Etiketten wurden so konzipiert, dass sie dem Anspruch für eine zuverlässige und schnelle Lösung für die Rückverfolgbarkeit und Identifizierung von Proben, Verschlüssen und Flaschen gerecht werden. Die Etiketten bleiben dort haften, wo sie aufgeklebt werden und lassen sich problemlos wieder lösen. Das spart Zeit bei der Reinigung und ermöglicht einen schnellen Wiedereinsatz.

Duran Youtility-Flaschen und -Verschlüsse verfügen über speziell markierte Bereiche zum Anbringen der Etiketten. Diese sind in zwei Formaten als Set erhältlich: ein langes rechteckiges Etikett, das perfekt zu allen Flaschengrössen passt, sowie ein kleineres rundes Etikett, das exakt für den YoutilitySchraubverschluss konzipiert wurde. Die

Innovative Etikettierung

Besonderes Augenmerk möchten wir auf die Etikettierung legen: Die genaue und zuverlässige Kennzeichnung wissenschaftlicher Proben ist ein wesentlicher Bestandteil erfolgreicher Laborarbeit. Etiketten enthalten wichtige Informationen, z. B. die Beschreibung des Inhalts, Mischungsverhältnisse, pHWerte, Erstellungsdatum, Chargennummer, Verfallsdatum, Lagerbedingungen oder Anwenderinformationen. Ohne diese Angaben werden unzuverlässige oder gar ungültige Forschungsergebnisse riskiert. Etiketten bilden somit die Grundlage eines funktionierenden Laborflaschen-Ma-

Duran Youtility-Etiketten werden in einer wiederverschliessbaren und wasserbeständigen Spenderbox angeboten. Das lange rechteckige Etikett passt perfekt zu allen Flaschengrössen, das kleinere runde Etikett wurde exakt für den Youtility-Schraubverschluss konzipiert. Die duale Markierung von Flaschen und Verschlüssen verhindert ein Vertauschen von Proben.

Die bedruckbare Etikettenoberfläche kann mit vielen Arten von Tinten beschrieben werden, darunter Kopierer, Drucker, Kugelschreiber oder Filzstifte.


Die Youtility-Etiketten vereinen die Flexibilität von beschreibbaren Etiketten mit einer Anzeige für Autoklavierung/Dampfsterilisation der Klasse 1 (ANSI/AAMI/ISO 11140-1:2005).

duale Markierung von Flaschen und Verschlüssen verhindert ein Vertauschen von Proben. Die runden Verschlussetiketten helfen ausserdem bei der Identifizierung von Flaschen, wenn diese in einem Kühlschrank gestapelt sind. Des Weiteren sind sie gut von oben erkennbar, wenn sich die Flaschen in einem Wasserbad befinden. Die Youtility-Etiketten werden aus reissfestem, mattweissem Polyester gefertigt, das über eine hohe Klebekraft verfügt. Die bedruckbare Etikettenoberfläche kann mit vielen Arten von Tinten beschrieben werden, darunter Kopierer, Drucker, Kugelschreiber oder Filzstifte (vor dem ersten Gebrauch sollte geprüft werden, ob die jeweilige Tinte geeignet ist).

Zuverlässig unter Extrembedingungen

Die Etiketten sind chemisch resistent in Bezug auf die typischen Laborchemikalien wie Desinfektions- und Lösungsmittel. Sie können in einem breiten Temperaturbereich von −40 bis +150 °C eingesetzt werden und eignen sich daher sowohl für den Einsatz in Kühl- und Gefrierschränken als auch in Autoklaven, Inkubatoren und Wasserbädern, ohne dass sie austrocknen oder sich ablösen. Laborflaschen, die zur Sterilisation verwendet werden, verfügen häufig über ein Kennzeichnungsetikett in Verbindung mit einem autoklavierbaren Klebestreifen. Das Erscheinungsbild ist jedoch oft unansehnlich und das Etikett lässt sich nach Gebrauch meist nur schwer wieder ablösen. Die Youtility-Etiketten vereinen die Flexibilität von beschreibbaren Etiketten mit einer Anzeige für Autoklavierung/Dampfsterilisation der Klasse 1 (ANSI/AAMI/ISO 111401:2005). Alle Etiketten sind ungefährlich und frei von giftigen Schwermetallen. Nach dem Gebrauch können die Youtility-Etiketten durch Ablösen einfach und vollständig entfernt werden. Die Etiketten werden in einer wiederverschliessbaren und wasserbeständigen Spenderbox angeboten, die eine Rolle mit jeweils 200 Etikettensets enthält. DURAN Group GmbH D-55122 Mainz Telefon +49 9342 802 191 praezisionsglas@duran-group.com www.duran-group.com


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R E G E N E R A TI VE M E D I Z I N

Stammzelltherapie statt Operation am offenen Herzen Das Zentrum für Regenerative Medizin (ZRM) an der Universität Zürich geht neue Wege in der Therapie von Herzfehlern. Ein Ansatz ist dabei das Tissue Engineering, wobei Gewebe- und Zellverbände in vitro gezüchtet und anschliessend in den Körper transplantiert werden. Die herzchirurgische Forschung hat in den letzten Jahrzehnten einen Quantensprung vollzogen. Während früher z. B. ein Herzklappendefekt einem Todesurteil gleichkam, stellt die Herzklappenoperation inzwischen einen Routineeingriff dar. Heute umfasst das Forschungsspektrum neben den konventionellen Verfahren viele innovative Themen wie minimalinvasive Operationstechniken, Materialwissenschaften, Molekularbiologie oder auch die regenerative Medizin. Das Zentrum für Regenerative Medizin (ZRM) an der Universität Zürich hat es sich zum Ziel gemacht, die Grundsätze dieser Technologien für neuartige Therapiemöglichkeiten zu nutzen. Es verbindet dabei Bereiche der biomedizinischen Grundlagenforschung und der klinischen Forschung. Aktuelle Schwerpunkte des ZRM sind die minimalinvasive Herzchirurgie sowie die Therapie mittels Tissue Engineering, also dem Züchten von Gewebe- und Zellverbänden in vitro und anschliessender Zelltransplantation. Es besteht zum einen die Möglichkeit, dem Patienten körpereigene Stammzellen

zu entnehmen und diese direkt in das geschädigte Gewebe zu transplantieren. Aber auch lebendes Gewebe, beispielsweise neue Herzklappen oder Blutgefässe, können mittels Stammzellen im Labor gezüchtet werden. Das ZRM gehört zum Zentrum für klinische Forschung und wird vom UniversitätsSpital Zürich und der Universität Zürich gemeinsam getragen. Die Europäische Zulassungsbehörde erteilte die Forschungserlaubnis nur unter Erfüllung strengster Sicherheitsauflagen. Da kein Labor in Zürich diesen Auflagen entsprach, entstand 2011 mit grossem Aufwand das Zentrum für regenerative Medizin. «Eine hochspezialisierte Infrastruktur ist die wichtigste Voraussetzung für die erfolgreiche klinische Translation der Forschungsresultate im Bereich Tissue Engineering und Regenerative Therapien», erklärt Dr. Martin Kayser, Leiter GMP am Zentrum für regenerative Medizin.

CO2-Inkubatoren für hohe Anforderungen Für den Prozess der Stammzellenvermehrung werden CO2-Inkubatoren aus dem Hause Binder eingesetzt. Die Inkubatoren können sich mittels Heissluftsterilisation quasi über Nacht selbst sterilisieren. Weltweit einzigartig ist der fest installierte hitzesterilisierbare CO2-Sensor der Geräte. «Der Sterilisationszyklus des CO2-Inkubators von Binder entspricht genauestens den Anforderungen der Europäischen Pharmakopöe. Somit ist das Risiko der Kontaminationen der Zellkultur auf ein absolutes Minimum reduziert» so Kayser. Das Gerät verfügt zudem

Binder CO2-Inkubator.

über ein patentiertes Luftmantelsystem, dieses garantiert ein optimales Zellwachstum. «Die kurzen Erholzeiten von Temperatur und CO2-Gehalt nach der Türöffnung und die gleichmässige Temperaturverteilung sorgen für sehr gute Reproduzierbarkeit der Zellvermehrung», so Kayser abschliessend.

Im Labor des Zentrums für Regenerative Medizin (ZRM) an der Universität Zürich werden die CO2-Inkubatoren für den Prozess der Stammzellenvermehrung eingesetzt. (Bilder: BINDER GmbH)

BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Telefon 061 721 09 22 www.binder-world.com


produkte

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Kautschukböden für nachhaltige Raumlösungen

> Das Thema Nachhaltigkeit rückt beim Neubau oder der Sanierung von Gebäuden immer mehr in den Blickpunkt – auch bei Bauvorhaben im industriellen Sektor. Wie Evonik, eines der weltweit führenden Spezialchemie-Unternehmen, entscheiden sich viele Industriefirmen für Kautschukböden nora flooring. Denn diese sind nicht nur emissionsarm und gesundheitsverträglich, sondern auch besonders langlebig. Nora-Böden enthalten keine Weichmacher oder chlororganischen Verbindungen. Wegen ihrer extrem dichten Oberfläche sind sie besonders verschleissfest, beständig gegen Chemikalien und leicht zu reinigen. Sogar nach jahrzehntelangem Einsatz in hochfrequentierten Bereichen sehen sie noch nahezu neuwertig aus. Diese ungewöhnlich lange Nutzungsdauer trägt massgeblich zur Wirtschaftlichkeit und zum langfristigen Werterhalt von Immobilien bei.

Liquid Handling Automatisierung mit Zukunft

Nora flooring systems ag CH-8800 Thalwil Telefon 044 835 22 88 info-ch@nora.com | www.nora.com

GCM liefert erste Flüssigkeitskühler aus

> Die ersten vier Anlagen der im Jahr 2015 gegründeten GCM Kältesysteme GmbH geben einen guten Überblick über die Lösungen im Bereich energieeffiziente Flüssigkeitskühler mit natürlichen Kältemitteln, die GCM den Anwendern von industrieller Kältetechnik bietet: Die ersten beiden Anlagen mit Leistungen von 380 kW (Kaltwasser 18 oC/12 oC) und 450 kW (Kaltwasser 22 oC/ 16 oC) befinden sich im industriellen Einsatz. Die in die Anlagen integrierten Pumpen sind mit DreiWege-Ventilen ausgerüstet, die den Anschluss an eine freie Kühlung (Winterentlastung) ermöglichen. Das heisst: Bei kälteren Temperaturen wird die Kälte aus der Umgebung bezogen, was zu erheblichen Energieeinsparungen führt. Eine weitere Maschine mit einer Leistung von 180 kW (Kaltwasser 14 oC/ 8 oC) wurde in die Schweiz geliefert. Sie ist mit einem Fernwartungsmodul für kurze Reaktionszeiten bei Unregelmässigkeiten oder Störungen ausgestattet. Die vierte Maschine wurde für ein Forschungsinstitut in Oberhausen gebaut. Sie hat eine Leistung von 173 kW (Kaltwasser 16 oC/10 oC) und ist ebenfalls für den Betrieb mit freier Kühlung ausgelegt. Ab einer Aussentemperatur von +5 oC wird noch über die Umgebungskälte gekühlt. Wolfgang Hausmann, Geschäftsführer und Gründer von GCM: «Natürliche Kältemittel (wie Ammoniak, Propan und Kohlendioxid und synthetische Fluide wie R 1234yf) sind eine zukunftsfähige Lösung, weil sie vom ‹Phase-out› der marktüblichen fluorhaltigen Kältemittel nicht betroffen sind. Sie sind ein umweltfreundliches Konzept, eine sehr wirtschaftliche Lösung, weil unsere Flüssigkeitskühler im Vergleich zu Wettbewerbsprodukten um bis zu ca. 25 % bessere Leistungszahlen aufweisen.»

> CyBi-FeliX ist eine flexible Pipettier-Plattform mit 1 – 384 Kanälen im Volumenbereich von 0,5 – 1000 µl. Neben dem hoch präzisen, parallelen Transfer im 96- und 384-well Format kann auch einkanalig, spalten- oder reihenweise pipettiert werden. CyBi-FeliX bietet höchste Flexibilität mit minimalem Platzbedarf. Durch ein einzigartiges Deckdesign mit je 6 Positionen in 2 Ebenen für Mikroplatten, Tubes und Zubehör wie Thermoschüttler, Magnetadapter und Gripper wird wertvoller Platz auf der Laborbank gespart. Zudem gibt es CyBi-FeliX auch in einer Variante für den Betrieb in einer Laminar Flow Hood für die schnelle und einfache Automatisierung von zellulären Assays oder Liquid Handling Aufgaben, die eine sterile Umgebung erfordern. CyBi-FeliX kann jederzeit vor Ort an neue Applikationen angepasst werden durch zahlreiches Zubehör, austauschbare Pipettierköpfe und verschiedene Liquid Handling Tools. Das modulare Konzept ermöglicht vollste Flexibilität für alle Pipettieraufgaben im Labor. Die erfolgreiche Automatisierung des Cisbio HTRF-Assay ist ein Anwendungsbeispiel aus dem Bereich der Wirkstoffsuche für die komplexe Analyse zellulärer Signalübertragungswege. Die Methode umfasst die serielle Verdünnung von Testsubstanzen, multiparallele Transfers von Reagenzien und die reihenweise Zugabe von Substratlösungen und zeigt die flexiblen Einsatzmöglichkeiten des CyBi-FeliX.

GCM Kältesysteme GmbH D-08496 Neumark Telefon +49 37600 561 560 info@gcm-kaelte.de; www.gcm-kaelte.de

Analytik Jena AG D-07745 Jena Telefon +49 36 417 770 info@analytik-jena.de; www.analytik-jena.de


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PTFE ausgekleidete Armaturen von marsoflex

> Aggressive Medien zersetzen zum Teil auch hochlegierte Edelstähle. Wenn dann auch noch hohe Betriebsdrücke oder Temperaturen herrschen, gelangen Armaturen aus reinem Kunststoff schnell an ihre Grenzen. Um die mechanischen Eigenschaften von Edelstahl mit der Beständigkeit von Kunststoff zu kombinieren, verwenden wir eine Auskleidung aus Polyterafluorethylen (PTFE).Der Hochleistungsthermoplast PTFE bietet höchste Beständigkeit gegen die meisten Medien und hält selbst Temperaturen von –60 °C bis +260 °C stand. Das physiologisch unbedenkliche PTFE ist FDA konform und somit für den Einsatz in der pharmazeutischen und Lebensmittelindustrie optimal geeignet. Mit unserem breitgefächerten Produktportfolio sind wir bestens aufgestellt, Hebelarm- und Tankwagenkupplungen sowie nahezu alle weiteren Schlauchanschlüsse nach EN 14420 sind bei uns Standard. Sie haben die Wahl zwischen elektrisch leitfähigem schwarzen PTFE und elektrisch isolierendem weissen PTFE. Zudem können wir durch einen besonderen Aufbau bei Bedarf auch vakuumfeste Auskleidungen liefern. Gerne beraten Sie unsere Mitarbeiter telefonisch oder vor Ort und zeigen Ihnen die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten in Ihrem Betrieb auf. Markert Gruppe 24539 Neumünster, Deutschland info@markert.de | www.markert.de Vertriebsbüro Schweiz: 5442 Fislisbach | Telefon 056 534 26 92

Intelligentes Vakuum ermöglicht beachtliche Kosteneinsparungen

> Neben den reinen Anschaffungskosten für Laborgeräte sind auch Energieverbrauch, Wartungskosten, Personalaufwand, Verfügbarkeit und Produktlebensdauer von erheblicher Bedeutung. Der Chemie-Vakuumpumpstand PC 3001 VARIOpro hat hier Vorbildcharakter. Seine herausragenden Merkmale bei der Vakuumerzeugung und -regelung haben ihn zu einem bekannten und beliebten Gerät im Labor gemacht. Das Endvakuum von 2 mbar macht ihn selbst für hochsiedende Lösemittel einsatzbereit. Häufig als Begleiter von Rotationsverdampfern eingesetzt, sammelt der PC 3001 VARIOpro seine Sympathien, neben den hervorragenden Leistungsdaten, vor allem durch die einzigartige Automatikfunktion mit Dampfdrucknachführung. Die Verdampfungsrate bleibt immer optimal und verkürzt damit die Prozessdauer um weit mehr als 30 % gegenüber konventionellen Systemen. Der praktische Nutzen für den Anwender sind also schnelle Prozesse und minimaler Aufwand bei der Bedienung. Der energieeffiziente Antrieb des PC 3001 VARIOpro, mit Drehzahlregelung im VARIO-Betrieb, wird bedarfsorientiert gesteuert. Zusammen mit den bereits erwähnten, reduzierten Prozesszeiten bleibt so der Energieverbrauch auf minimalem Niveau. Im Vergleich zu Vakuumpumpen mit fester Drehzahl beträgt die Einsparung im laufenden Laborbetrieb bis zu 90 %. Die ohnehin extrem hohe Membranlebensdauer der Pumpe von typ. 15 000 Betriebsstunden wird durch die automatische Drehzahlanpassung des Motors nochmals deutlich erhöht. Bei typischem Laboreinsatz wird eine Wartung erst nach 5 bis 7 Jahren benötigt. Die aufgeführten Leistungsmerkmale des PC 3001 VARIOpro und seine Vorteile im Laborbetrieb gleichen die moderat höheren Anschaffungskosten im Vergleich zu herkömmlichen Vakuumsystemen bei weitem aus. VACUUBRAND GMBH + CO KG D-97877 Wertheim Telefon +49 (0)9342 808-0 info@vacuubrand.com | www.vacuubrand.com

Scion Instruments neu bei IGZ

> Die Techcomp Holdings Ltd. hat die ehemalige Varian GC Sparte und das GC-MS SQ Geschäft von Bruker Corperation übernommen und in die neue Firma Scion Instruments (www.scioninstruments.com) mit Sitz in Holland überführt. Die IGZ Instruments freut sich, die komplette GC, GC-MS SQ Linie von Scion in der gesamten Schweiz anbieten zu können: Die GC Plattform kann praktisch jede Art der GC Analyse, von Einfach-Injektor/Detektor zu sehr komplexen Mehrfach-Injektionen/Mehrfach-Säulen applikationsangepassten Anwendungen ausführen: Drei Injektoren und vier Detektoren (inklusive MS-SQ) stellen dem Analytiker alle Möglichkeiten der Datenaufnahme zur Verfügung. Platzsparende GC-Grösse, Möglichkeit der Hochdruckinjektion, 600 Hz schnelle Datenaufnahmerate sowie das grosse Display mit der selbsterklärenden benutzerfreundlichen Software in dreizehn Sprachen runden das hervorragende Paket ab. Der Single Quad MS Detektor (als EI und CI) mit einer zu detektierenden Höchstmasse von m/z 1200 ist für jede GC Anwendung geeignet. Das innovative linsenfreie Design macht eine Multiplier Kalibration unnötig, und kombiniert mit der Robustheit einer axialen Ionenquelle liefert es unübertroffene Stabilität bei höchster Empfindlichkeit in der täglichen Analysenroutine. Vom Benutzer angelegte als auch Spektren-Bibliotheken wie NIST/Wiley etc. werden durch die Extended Dynamic Range Technologie über einen bis 6 Dekaden grossen linearen Bereich auf Übereinstimmung untersucht. Damit sind grosse Konzentrationsbereiche ohne Verdünnungsschritte analysierbar. IGZ Instruments AG CH-8045 Zürich Telefon 044 456 33 33 igz@igz.ch; www.igz.ch

Hochleistungs-OEM-Spektrometer mit nur 12 mm Bauhöhe

> Die industrielle Stoffanalytik, Plastiksortierung und andere Applikationen setzen vermehrt Spektralmesstechnik ein. Meist braucht es sehr robuste Spektrometer mit kleinem Formfaktor und höchster Leistung. Insbesondere kritisch ist die Streulicht-Unterdrückung, dem Restanteil an Fremdwellenlängen. Hamamatsu hat genau hierfür die neue Produktreihe Flat Type OEM-Spektrometer entwickelt: Es werden Quarztransmissionsgitter für beste spektrale Eigenschaften verwendet bei einer Bauhöhe von nur 12 mm! Das C130-53MA deckt 500 nm bis 1100 nm mit einer Auflösung von 2,5nm ab und garantiert eine Streulichtunterdrückung >33 dB! Der neue APS Aktiv Pixel CMOS Sensor ist so empfindlich wie beste CCD Sensoren. Dies ermöglicht Fluoreszenzdetektion. Das C13054MA wurde für die Ramanspektroskopie gebaut, es bietet 0,4 nm Auflösung für 790 nm bis 920 nm. Hamamatsu entwickelt auch kundenspezifische OEM-Module mit integriertem Laser für Fluoreszenz- und Raman-Applikationen. Hamamatsu setzt solche Module z. B. für SERS ein, der oberflächenverstärkten Raman Streuung, wofür auch eigene SERS Probensubstrate hergestellt werden.

Hamamatsu Photonics France – Swiss Office CH-4500 Solothurn Telefon 032 625 6060 | www.hamamatsu.com


Funktionell und sicher – die neue IKA-Mühle A 10 basic

> Viele Extras für mehr Sicherheit und Bedienungsfreundlichkeit zeichnen die neue Chargenmühle A 10 basic von IKA aus. So läuft die Mühle nur bei geschlossenem Deckel an und lässt sich nur bei Stillstand öffnen. Zusätzlich erhöht ein Schnellstopp die Anwendersicherheit. Eine Folientastatur macht die Bedienung einfach. Benutzerfreundlich sind die digitale Zeitschaltuhr, ein Counter für die Anzeige der Mahldauer sowie eine Fehlercodeanzeige. Die Möglichkeit, den Mahlraum für geringe Probenmengen zu verkleinern ist einzigartig. Die neu designte Chargenmühle mit integrierten Kühlwasseranschlüssen zerkleinert harte, spröde, aber auch weiche und faserige Materialien bis zu einem Volumen von 50 ml. Das Verspröden von Proben im Mahlraum ermöglicht, auch zähe, fettige und wasserhaltige Proben zu bearbeiten. Die A 10 basic kann im Intervallbetrieb betrieben werden. Der Deckel lässt sich dank Bajonettverschluss einfach öffnen und schliessen; Schläger oder Messer können mit wenigen Handgriffen leicht ausgewechselt werden. Im Lieferumfang enthalten ist der Edelstahlschläger A 10.1. Die Mühle kann in fast allen Branchen eingesetzt werden, vor allem in der Lebensmittel-, kosmetischen und chemischen Industrie sowie in Agrikultur und Pharmazie.

IKA-Werke GmbH & Co. KG D-79219 Staufen i. Br. Telefon +49 7633 8310 sales@ika.de | www.ika.de

Die F-Gase-Verordnung und ihre Auswirkungen auf die Anwender von Kälteanlagen

> Betreiber von Kälteanlagen müssen sich auf normative Änderungen einstellen. Denn per 1. Januar 2015 ist die EU-Verordnung 517/2014, auch «F-Gase-Verordnung» genannt, in Kraft getreten. Sie sieht ein schrittweises Verbot von teilhalogenierten (H-FKW) Kältemitteln wie R134a, R404A, R407A/B/C, R 410A und R 422D vor, die über viele Jahre als Stand der Technik galten. Für diese Kältemittel ist ein schrittweiser «Phase-out» vorgesehen, der sowohl Neuanlagen als auch Eingriffe in den Kältekreislauf vorhandener Anlagen betrifft. Im Rahmen der Beratung und Projektierung informieren die Projektingenieure von L&R Kältetechnik die Betreiber von Kälteanlagen über die Inhalte der F-Gase-Verordnung und auch über die Alternativen, die schon jetzt verfügbar sind. Zur Auswahl stehen u. a. die natürlichen Kältemittel Ammoniak, Propan und Methan. Sie haben einen sehr geringen GWP-Wert (Ammoniak = 0, Propan = 3) und einen ODP-Wert von Null und fördern somit weder den Treibhauseffekt noch die Zerstörung der Ozonschicht. Für alle drei Kältemittel stehen geeignete Komponenten und Baugruppen wie Flüssigkeitskühler, Kompressoren und Pumpen zur Verfügung, sodass sich «State of the art»-Kälteanlagen bauen lassen, die alle Anforderungen der industriellen Anwender und auch der F-Gase-Verordnung erfüllen. Die verwendeten alternativen Kältemittel sind weltweit zu niedrigen Kosten verfügbar, und die Technologie ist auch nicht neu – im Gegenteil: Die ersten industriellen Kälteanlagen, die ab 1876 von «Lindes Eismaschinen KG» entwickelt wurden, nutzten bereits Ammoniak als Kältemittel. L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG D-59846 Sundern-Hachen Telefon +49 (0)2935 96614-0 info@lr-kaelte.de | www.lr-kaelte.de


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CHEMIE PLUS 11-2015

produkte

Neu bei Faust:Thermoelektrischer, grossvolumi- Denios Gefahrstoffschränke: mobil, robust, warger Kühlinkubator von Binder tungsarm, langlebig > Die Neuheit, der weltweit einzigartige thermoelektrische Kühlbrutschrank mit 170 Litern Innenraumvolumen ist neu bei Faust Laborbedarf AG erhältlich. In vielen Bereichen der Grundlagenforschung, Mikrobiologie oder Lebensmittelindustrie werden Kühlinkubatoren zur Bebrütung mikrobiologischer Kulturen eingesetzt. Die Binder GmbH hat nun ihr Produktportfolio der Kühlinkubator-Serie KT mit Peltier-Technologie um ein weiteres Modell ergänzt , den KT 170 der zu den bisherigen Grössen KT 53 und KT 115 seit September 2015 lieferbar ist. Der KT 170 ist ein Tischgerät und sehr flexibel einsetzbar. Durch die identischen Grundmasse lässt er sich perfekt mit dem KT 115 stapeln. Das Gerät arbeitet geräuscharm und ist mit unter 48 dB(A) deutlich leiser als ein vergleichbares Kompressorgerät. Alle Inkubatoren der Serie KT zeichnen sich durch grosse Umweltfreundlichkeit und Sicherheit aus, da die Peltier-Kühleinheit ohne klimaschädliche oder brennbare Kältemittel auskommt. Zudem sind sie sehr energieeffizient, insbesondere bei Betrieb um Raumtemperatur. Der elektronisch geregelte Temperaturbereich liegt bei 4 °C bis 100 °C, wobei das Maximum hauptsächlich für die Innenraum-Desinfektion gedacht ist. Zuverlässige und reproduzierbare Inkubationsbedingungen schafft die Vorwärmkammertechnologie von Binder. Sie ermöglicht eine homogene Temperaturverteilung durch einen beidseitigen horizontalen Luftstrom auch bei voller Beladung sowie schnelle Aufheiz- und Erholzeiten. Durch die gleichmässige, beidseitige Luftverteilung im Innenkessel sind reproduzierbare Inkubationsergebnisse auch bei voller Beladung gewährleistet.

> Seit geraumer Zeit ist eine neue Typ 90 Sicherheitsschrankserie beim europäischen Marktführer für Gefahrstofflagerung Denios verfügbar. Neu konstruiert und in attraktiver Optik bieten die Gefahrstoffschränke eine sichere Umgebung für die Lagerung brennbarer Flüssigkeiten. Der Gefahrstoffschrank besticht durch seine extrem robuste Bauweise. Die neue Optik im 2-Farbkonzept bietet maximale Individualität und ein modernes Erscheinungsbild. Die neue robuste Strukturlackierung sorgt für mehr Resistenz gegen Umwelteinflüsse und Schmutz. Neu bleiben die Türen des Gefahrstoffschrankes in jedem Öffnungswinkel stehen. Im Brandfall sorgen bewährte technische Elemente wie Schmelzlote für die sichere Türschliessung. Und natürlich verfügt der Gefahrstoffschrank über die in der Schweiz notwendige Feuerwiderstandsfähigkeit nach EN 14470-1: Die Schränke sind typengeprüft, GS-geprüft, mit CE-Konformität. Die neue Schrankserie ist in 60, 90 und 120 cm Breite verfügbar. Den Transport unterstützt der integrierte Sockel sowie eine mobile Transporthilfe, der «Mover». Dank des Sockels ist selbst beim 60 cm breiten Modell eine stabile Unterfahrbarkeit mit beiden Hubwagengabeln möglich. Mit zusätzlicher Hilfe des «Movers» können selbst die Sicherheitsschränke in den Breiten 90 und 120 cm problemlos längs und aufrecht von Hand geschoben werden. Die neuen Konstruktionsdetails steigern nicht nur die Alltagstauglichkeit, sondern auch die Sicherheitsaspekte. Serienmässig ist ein manipulationssicheres Türschloss in jeder Schranktür verbaut, sodass die Entnahme der gefährlichen Stoffe nur von befugten Mitarbeitern erfolgen kann. Eine mechanische Anzeige (rot / grün) signalisiert den aktuellen Schliesszustand der Türen.

FAUST Laborbedarf AG CH-8201 Schaffhausen Telefon 052 630 01 01 info@faust.ch; www.faust.ch

Denios AG CH-5430 Wettingen Telefon 056 417 60 60 info@denios.ch; www.denios.ch

Systemlösungen für die Destillation

> Die Julius Montz GmbH ist in der Schweiz als führendes Unternehmen für die Destillationstechnik etabliert. Ihr Technologieangebot umfasst leistungsfähige Kolonneneinbauten, komplette Kolonnen, auch inkl. Fallfilmverdampfern etc. sowie schlüsselfertige Industrieanlagen für die Chemie, Pharmazie und Lebensmittelindustrie. Für diese Industrien hat Montz zahlreiche Lösungen für anspruchsvolle Trennaufgaben entwickelt und verfügt heute auch über eine grosse Breite an Technologien zur Fraktionierung zahlreicher Lösungsmittel sowie zur Herstellung von Bioethanol und Trinkalkohol. Diese Expertise schliesst auch modulare Prozessanlagen ein, die als kompakte Baugruppen vollständig vormontiert an ihren Aufstellungsort geliefert werden. Modulare Destillationsanlagen: Diese Anlage zur Lösungsmittelaufbereitung wurde 2015 für einen Zulieferer der pharmazeutischen Industrie erfolgreich in Betrieb genommen. Das Herzstück dieser Anlage bildet eine zweistufige Druck/Vakuum-Rektifikation, die eine besonders energieeffiziente Lösungsmittelrückgewinnung ermöglicht. Auftragsgegenstand war die Lieferung einer vollständig vormontierten Anlage als Skid mit garantierter Prozessleistung, für die Montz für alle Projektschritte vom Design über die Fertigung und Beschaffung von Ausrüstungen und Gewerken bis hin zur Inbetriebnahme verantwortlich war. Montz Vertretung in der Schweiz: Chempro GmbH Winterthur Telefon 079 279 55 89 kuratle@chempro.ch www.montz.de

M15: Neue mini CORI-FLOW

> Zu den vorhergehenden Entwicklungen, den mini CORI-FLOW-Geräten M12 bis M14 für Durchflussbereiche von 0,1 g/h bis 30 kg/h, stellt Bronkhorst jetzt das neue Modell M15 für den Durchflussbereich von 0,2 bis 300 kg/h vor. Wie die Modelle für niedrigere Durchflussbereiche verfügt auch das M15 über ein einzigartig geformtes Einkreis-Sensorrohr als Teil eines Oszillationssystems. Wenn eine Flüssigkeit durch das Rohr fliesst, bewirken die Corioliskräfte eine variable Phasenverschiebung, die von den Sensoren erfasst und an die integrierte Platine weitergeleitet wird. Das resultierende Ausgangssignal ist direkt proportional zum tatsächlichen Massenfluss. Wie alle anderen Instrumente der mini CORI-FLOW-Serie misst das M15 als weitere Werte die Dichte und Temperatur der Flüssigkeit. Die ab Werk kalibrierten Messbereiche können unter Beibehaltung der ursprünglichen Genauigkeitsspezifikationen vom Bediener neu kalibriert werden. Im Ergebnis benötigen die Kunden weniger Instrumente und können dadurch Betriebskosten reduzieren. Die Instrumente verfügen über ein robustes, strahlwassergeschütztes IP65-Gehäuse. Typische Einsatzgebiete sind die Messung von Gas- und Flüssigkeitsdurchfluss in Forschungslaboren und Pilotanlagen, die Überwachung der Prozessfluidmenge, Dosieraufgaben, Regelungen und Überwachung von Kontrollsystemen in der (petro-)chemischen, pharmazeutischen und Lebensmittelindustrie, sowie die Flüssigkeitsdosierung in vielen Umgebungen. Bronkhorst (Schweiz) AG CH-4153 Reinach Telefon 061 715 90 70 info@bronkhorst.ch; www.bronkhorst.ch


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Fachverband Laborberufe Postfach 3001 Bern Ihr Ansprechpartner für die Berufe Chemie-, Biologie- und Textillaborant/-in Wir vertreten für unsere Mitglieder die Interessen in beruflichen, wirtschaftlichen und sozialen Belangen.

Laborpersonalverband Bern, Postfach 3001 Bern

Zentralvorstand/Sektionen

Verbandsbüro/Administration

Charlotte Rothenbühler Präsidium Zentralvorstand Sektion Bern Laborpersonalverband Bern LVB Postfach, 3001 Bern Telefon 031 301 77 92 lvb@laborberuf.ch

Fachverband Laborberufe FLB Verbandssekretariat Telefon 031 301 77 92 (Charlotte Rothenbühler) Andreas Gruber Webmaster Bahnhofmatte 34 3312 Fraubrunnen Andreas.Gruber@izb.unibe.ch

Patrick Kathriner Sektion Luzern Feld 1 6362 Stansstad lvl@laborberuf.ch

Charlotte Rothenbühler Redaktorin «chemie plus» Obere Lindenstrasse 8 3176 Neuenegg Telefon 031 301 77 92 Natel 077 419 34 47 charlotte.rothenbuehler@bluewin.ch

Jonel Bradjan Sektion Schaffhausen Sunnebüehlweg 2 8240 Thayngen Telefon 052 649 29 33 lvs@laborberuf.ch Adrian Wichser Sektion Zürich Zürcher Laborpersonalverband ZLV Bernhardsriet 1 8374 Dussnang zlv@laborberuf.ch

Informationen zum Verband, zu den Sektionen, zur Berufswahl, zur Berufs- und Weiterbildung sowie ein Anmeldeformular und vieles mehr im Internet! www.laborberuf.ch

ZENTRALVORSTAND

Gespräch bei Gschwend Kunststoff AG in Basel mit Firmeninhaber Philipp Gächter Themen: Ausbildung Kunststofftechnologe/-in EFZ und Berufsalltag Als erstes herzlichen Dank an Herrn Gächter, Inhaber der Firma Gschwend Kunststoff AG, für seine spontane Zusage und den freundlichen Empfang. Wir freuen uns immer, wenn sich Personen Zeit nehmen, uns etwas aus ihrem Alltag und der Berufsbildung zu berichten. Kunststoff ist der Werkstoff unserer Zeit und ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Er findet Anwendung in Verpackungen, Isolationen, Wasserleitungen oder auch in Laborkapellen und Laborabluftrohren. All diese Anwendungen benötigen besondere Anfertigungen. Nebst der Materialwahl ist eine exakte Ausmessung erforderlich, also massgeschneiderte Funktionalität. Im Gespräch mit Herrn Gächter erfahren wir einiges zum Thema Kunststoff und zur Ausbildung in diesem Fachgebiet. Die Firma Gschwend Kunststoff AG ist spezialisiert in Kunststoffapparatebau – von der Problemlösung bis zur Herstellung.

Die Aufträge kommen von Firmen oder öffentlichen Institutionen. Es sind Aufträge, die spezielle Anforderungen erfüllen müssen oder solche von Stammkunden, welche anforderungsgerechte Installationen wünschen. «Wir sind nicht eingerichtet für Massenproduktionen. Jeder Auftrag erfordert individuelle Lösungen und eine gute Beratung», sagt Herr Gächter. Hauptkunde ist die Pharmabranche. Bedingt durch die verschiedenen Räumlichkeiten und gesetzlichen Anforderungen müssen hier öfters passende Lösungen gesucht und entwickelt werden. Der Rundgang durch die Werkstatt gab mir einen ersten Ein-

blick. Die Kunststoffplatten werden hier bearbeitet. «Wir benötigen einerseits Maschinen wie in einer Schreinerei. Das heisst, wir bearbeiten Kunststoffplatten anstelle von Holzplatten und schweissen statt leimen. Ein weiterer Teil ist wie in der Metallverarbeitung: Wir formen, schweissen und bringen Abkantungen an», erklärt mir Herr Gächter. Dazu braucht es gute Kenntnisse über das Verhalten und die Eigenschaften des Kunststoffmaterials und viel Erfahrung – also solides Handwerk gepaart mit kreativer Ingenieurleistung. Zurück im Büro beantwortet Herr Gächter meine Fragen und erzählt aus dem

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vielfältigen Arbeitsbereich. Die Kernkompetenz ist der Kunststoffapparatebau, die Leidenschaft ist KUNSTSTOFF. Anzutreffen sind die Arbeiten der Firma Gschwend Kunststoff AG besonders oft im Bereich der Labors. In jedem Labor werden Kapellen oder Einhausungen für z. B. Laborroboter, Analysegeräte benötigt sowie korrosionsbeständige Abluftsysteme, welche meistens in den Doppeldecken versteckt sind. Was es bei solchen Anlagen insbesondere zu beachten gilt, war deshalb meine Frage. «Bei der Einhausung von Laborrobotern ist die Vermeidung von Lösungsmittelemissionen, für Wägeprozesse die Verhinderung von Staubemissionen besonders zu beachten. Bei Laborkapellen/Hilfskapellen ist jeder Standort zu berechnen. Somit erfordert jeder Auftrag eine massgeschneiderte Lösung. Verfahrenstechnische Anlagen und Apparate erfordern für die Realisierung umwelt- und energietechnisch spezielle Abklärungen. All das braucht Erfahrung, verbunden mit Kreativität um die Kunden mit einer optimalen Lösung und mit einwandfreien Produkten bedienen zu können.» «Im Bereich Reinraum werden besondere Anforderungen gestellt. Können Sie auch hier Lösungen anbieten?», fragte ich weiter. «Bestimmt», sagt Herr Gächter. «Unsere gasdichten Absperrklappen eignen sich bestens für diese Anforderungen. Es besteht kein Festkleben des Klappentellers, da keine Elastomerdichtung zwischen Klappenteller und Gehäuse liegt. Sie ist korrosionsbeständig und eignet sich für gasförmige und aggressive Medien. Sie ist einsetzbar als Absperr- und Regelarmatur, kann manuell, elektrisch oder pneumatisch betätigt werden. Die Variantenvielfalt ist durch individuelle Fertigung gegeben.» «Wird diese Absperrklappe auch anderswo eingesetzt», war ich jetzt neugierig. «Sie ist vielseitig verwendbar», erklärt mir Herr Gächter. Zum Beispiel bei: ■ Abgasreinigungsanlagen/Biofilter, also Umwelttechnik ■ Desinfektions-/Warenschleusen ■ Zonenabsperrungen in der Pharmaverpackungsindustrie (Isolatoren) ■ Absperrklappen für Verfahrenstechnik, auch als ATEX-Armatur (explosivere Bereiche) ■ S3-Sicherheitslabors, Sicherheitszonen in Spitälern

«Wie sieht es mit der Materialvielfalt aus, kommen stets neue Kunststoffe auf den Markt?» «Bei der Fertigung im Apparatebau bleibt das Material eher konstant, dies im Gegensatz zu den Spritzgiessprodukten. Wir testen selbstverständlich gerne neue Materialien und Fertigungsverfahren. Neulich haben wir einen Blumentrog mit einem Material erstellt das aussieht wie Tropenholz, es ist aber weder Holz noch Kunststoff. Es besteht aus einem Abfallprodukt von natürlichen Rohstoffen. Dieses Material wird erstmals in der Schweiz bearbeitet. Einmalig ist auch der Standort: Es ist der Kräutergarten auf dem Rütli. Nun wird sich zeigen, wie sich das Material bewährt. Wir freuen uns über diesen besonderen Zufall.» Ein neuer Werkstoff und als erstes auf dem Rütli im Einsatz! Man erkennt, dass dies auch Herr Gächter besonders freut. Meine folgenden Fragen betrafen die Ausbildung Kunststofftechnologe/-in EFZ. Die Ausbildung dauert vier Jahre. Während den ersten zwei Jahren werden die grundlegenden Berufsarbeiten erlernt, die folgenden zwei Jahre dienen den erweiterten Berufsarbeiten.

Aufgeteilt ist die Ausbildung in fünf Fachbereiche: ■ Spritzgiessen/-pressen (Computergehäuse, Swatch-Uhrenteile, CD- und DVD, …) ■ Extrudieren (Rohre, Profile, Platten, Folien, Kanister, Strassenleitpfosten, …) ■ Herstellen von Flächengebilden (Festzeltblachen, Tunnelauskleidungen, Dachfolien) ■ Herstellen von Verbundteilen (Fahrradrahmen, Formel 1-Cockpit, Angelruten, …) ■ Bearbeiten von Halbzeug/Thermoformen (Laboreinrichtungen, Apparate, Rohrleitungs- und Lüftungsbau, Dreh-/Frästeile, …) Die Berufsfachschule wird in Aarau, Rapperswil, Fribourg oder St-Imier besucht. Die üK’s werden weitgehend durch das KATZ (Kunststoff Ausbildungsund Technologie-Zentrum) durchgeführt. Dies ist eine Organisation, bestehend aus 300 Firmen, welche einen jährlichen Beitrag für den Betrieb dieses Zentrums zahlen. Zusätzlich gibt es einen üK zum speziellen Thema Mechanische Fertigung, der

Pflanzenbehälter aus Spezialwerkstoff im Kräutergarten auf dem Rütli.


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Abluftgaswäscher für Entsorgungsleitungen eines Pharmawerks.

in Lenzburg durchgeführt wird. Hier erhalten die Lernenden eine mechanische Grundausbildung. Sie lernen drehen, fräsen oder sägen, um einige Beispiele zu nennen. Diese Kurse werden von Swissmechanic durchgeführt. Die Hauptinhalte der Ausbildung sind: ■ Mechanische Fertigungstechnik ■ Fachkunde Fertigungstechnik ■ Fertigungsmittel ■ Vor- und nachgelagerte Prozesse ■ Qualitätssicherung ■ Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz Wie Herr Gächter die Aufteilung Ausbildungsfirma, Berufsschule und üK’s sehe, war eine weitere Frage von mir. «Ich finde dies sehr ideal. Es erleichtert die Ausbildung, wenn die Lernenden

Rohrleitungsbau, erdverlegtes Zu-/Abluftsystem mit Erdregister.

frühzeitig mit den ersten, wichtigsten Kenntnissen in den Betrieb kommen. Den Lernenden bietet es ein Mehrfaches an Wissen, das sie sich im üK erwerben können, auch Berufskenntnisse, welche wir als Lehrbetrieb nur ungenügend vermitteln können.» «Was sind die Haupttätigkeiten eines Kunststofftechnologen im Bereich Apparatebau/Thermoformen», hat mich als Nächstes interessiert. «Es sind dies: Apparatebau, Lüftungs-/ Rohrleitungsbau, Armaturenbau, z. B. gasdichte Absperrklappen, wo nahezu alle Fertigungsprozesse in einem Produkt zusammenfinden. Unsere Kunststofftechnologen verarbeiten vorwiegend Halbzeug wie Platten, Rohre, Profile. Sie sägen, drehen, bohren, fräsen,

Gasdichte Absperrklappen für Hochsensible Spitalzonen HUG Genf.

verformen, kanten ab und schweissen das Halbzeug aus verschiedenen Kunststoffen und montieren es als fertige Geräte, Apparate oder Einrichtungen beim Kunden. Es muss ein Interesse an Maschinen mit dem dazu nötigen technischen Verständnis vorhanden sein. Das Schweissen von Kunststoff erfordert ein spezielles Geschick und braucht einiges an Übung», sagt Herr Gächter. Ich sehe, es ist ein vielfältiger Beruf mit vielen Möglichkeiten. Nach der Grundausbildung besteht ein breites Spektrum an Weiterbildungsmöglichkeiten. «Wie ist die Situation Lernende zu finden oder das Angebot an Lehrstellen», fragte ich weiter. «Viele Schüler bewerben sich für eine Schnupperlehre, scheuen aber den handwerklichen Arbeitsaufwand und die körperliche Arbeit. Wir sind auch auf Baustellen, montieren unsere Apparate z. T. auch im Freien auf Gerüsten. Das hält einige davon ab diesen Beruf zu erlernen, obschon die Arbeiten sehr vielseitig und anspruchsvoll sind. Im Fachgebiet E (Apparatebau) sind es in diesem Jahr nur neun Lernende. Die Firma Gschwend Kunststoff AG bietet alle vier Jahre eine Lehrstelle an.» Neugierig geworden fragte ich Herr Gächter nach seiner Berufslaufbahn. «Als es für mich zur Wahl der Berufsausbildung kam, schnupperte ich in einer Gärtnerei. In der ersten Schnupperstelle musste ich während der ganzen Zeit Geranien umtopfen, tausende! In der zweiten Schnupperstelle während der ganzen Woche Setzlinge auf einer Eintopfmaschine im Akkord einpflanzen. Für mich war das Thema Gärtner zu erlernen definitiv kein Thema mehr. è

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Anschliessend absolvierte ich eine Schnupperlehre als Polymechaniker und war sofort voll begeistert von dieser Ausbildung. Eine weitere Suche erübrigte sich. Ich wusste: Genau das will ich erlernen! Nach der Grundausbildung studierte ich Maschineningenieur FH. Später ergänzte ich die Ausbildung mit einem Diplomstudium für Kunststofftechnik. Eine stete Weiterbildung ist natürlich auch heute noch unerlässlich. Wir besuchen regelmässig Messen und Ausstellungen um alles über neue Kunststoffe und deren Anwendungen zu kennen. Nicht zu vergessen ist, auch die neuen Techniken zu verfolgen. Nur mit der geschickten Kombination von Material und Technologien, können wir unseren Kunden optimale und innovative Lösungen vorschlagen und so zusammen die Wettbewerbsvorteile verbessern», erklärt mir Herr Gächter. «Dazu braucht es gut ausgebildete Berufsleute. Es ist ein wichtiger Teil die jungen Leute im Beruf zu fördern und ihnen eine gute Ausbildung zu bieten. Nur so kann sich eine Firma weiterentwickeln und etablieren, mit Kompetenz und Kontinuität.» «Mit dem Erwerb der Firma Gschwend Kunststoff AG gibt es für Sie einige zusätzliche administrative Arbeiten zu erledigen und einiges mehr an Verantwortung. Von einer geregelten Arbeitszeit kann man sicher nicht sprechen. Bleibt trotzdem noch Zeit für Hobbys?», frage ich nach. «Betreffend Arbeitszeit kann das manchmal schon einiges mehr an Arbeitseinsatz sein: Der Kunde will die Offerte baldmöglichst und beim Erhalt des Auftrags die Fertigstellung der gewünschten Arbeiten in kurzer Zeit erledigt haben. Es gibt immer wieder intensivere und etwas schwächere Auftragszeiten. Nicht jede Offerte bringt eine Auftragsbestätigung! Die zusätzliche Herausforderung an KMUs ist momentan die Frankenstärke und der Druck von Billiganbietern sowie des globalen Marktes. Dem entgegenzuwirken ist nur mit TopQualität, kreativen Sonderanfertigungen, Polyvalenz und Flexibilität möglich. Wir müssen uns von den Mitbewerbern unterscheiden durch unsere Leistungen und unsere Produkte. Man muss sich immer wieder selbstkritische Fragen stellen, kreativ sein, nach Nischenprodukten suchen und offen sein für Veränderungen. Die

Wenn wir in Zukunft unsere Laborkapellen und Abzugseinrichtungen einschalten, erahnen wir die Arbeiten, die vorgängig geleistet wurden, damit alles funktioniert. Wir wünschen Ihnen weiterhin so viel Begeisterung und Erfolg bei Ihrer Arbeit. Die Freude und Begeisterung war während dem ganzen Gespräch spürbar. ■

Tätigkeiten sind spannend, vielseitig und abwechslungsreich. Ich bin noch heute überzeugt, den richtigen Ausbildungsweg in Angriff genommen zu haben. Zeit für den Ausgleich nehme ich mir aber schon, es ist ein wichtiger Teil, die Arbeit-Freizeit-Balance zu finden. Ich bin gerne in der Natur unterwegs, sei es beim Reiten oder Biken.» Herr Gächter, wir danken Ihnen herzlich für das interessante, lebhafte Gespräch. Es gibt uns einen Einblick in die vielseitige Berufswelt der Kunststoffe.

Charlotte Rothenbühler

Lehrverhältnisse Kunststofftechnologen/innen EFZ Kunststoffverarbeiter/innen EBA 90

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2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Anteil Berufsmittelschule 60 49

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KT 2014

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ZENTRALVORSTAND

Schweizerin gewinnt europäischen Laborantenwettbewerb Grosser Erfolg für die Schweizer Berufsbildung: Beim europaweiten Laborantenwettbewerb «Grand Prix Chimique 2015» haben eine Schweizerin und ein Schweizer die beiden ersten Ränge erzielt. Platz drei ging an einen Teilnehmer aus Österreich. Der Grand Prix Chimique, bei dem sich junge Berufsleute bei der Arbeit im Chemielabor messen, fand vom 27. September bis 2. Oktober 2015 im aprentas-Ausbildungszentrum Muttenz statt – erstmals in der Schweiz und zum zweiten Mal mit Schweizer Beteiligung. Caitlin Blum (Schweiz), Jean-Luc Fuchs (Schweiz) und Elias Vigl (Österreich) heissen die drei Gewinner des Grand Prix Chimique 2015. Dies wurde an der Siegerehrung am Donnerstagabend, 1. Oktober 2015 in Basel bekannt gegeben. Neben Josef Widmer, dem Leiter des Bereichs Bildung beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI, waren weitere Persönlichkeiten aus der nationalen und regionalen Bildungspolitik anwesend. Die Teilnehmenden aus der Schweiz hatten sich an den SwissSkills Bern 2014 als Erst- und Zweitplatzierte in ihrem Beruf Laborant/-in EFZ, Fachrichtung Chemie, für den Grand Prix Chimique qualifiziert. Diesen Sommer schlossen sie ihre Lehre ab: Caitlin Blum an der Université de Fri-

bourg und Jean-Luc Fuchs an der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL). Elias Vigl besucht die Fachschule an der Höheren Technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt (HTL) Dornbirn, Österreich. Teilnehmende aus neun Ländern Die Kandidatinnen und Kandidaten kamen aus insgesamt neun Ländern: Deutschland, Frankreich, Österreich, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn. Rund 40 Kandidierende und Experten/-innen waren in Muttenz und Basel zu Gast. Der Ausbildungsverbund aprentas organisierte und realisierte diesen Wettbewerb im Rahmen seines Berufsbildungsmandats von scienceindustries, des

Elias Vigl (Österreich, 3. Platz), Caitlin Blum (Schweiz, 1. Platz) und Jean-Luc Fuchs (Schweiz, 2. Platz) (v. l.) haben den Grand Prix Chimique 2015 gewonnen. Foto: Manuel Wüest, zweidimensional.ch

Schweizer Wirtschaftsverbands Chemie Pharma Biotech. Das Programm beinhaltete neben dem Wettbewerb auch einen kulturellen Teil und stellte den Gästen Basel als historisches Zentrum der Chemie vor. Ausserdem stellten Firmenbesuche den aktuellen Bezug zur Life-Sciences-Industrie in der Region her. Der Grand Prix Chimique Der europäische Chemiewettbewerb Grand Prix Chimique findet seit 1991 alle zwei Jahre statt, jeweils in einem der teilnehmenden Länder. Jedes Land stellt zwei Kandidaten, die in der Ausbildung zu einem Chemieberuf sind oder diese kürzlich abgeschlossen haben, und zwei Betreuungspersonen. 2011 war die Schweiz zum ersten Mal dabei und holte in der Länderwertung den dritten Platz, und das nicht nur mit den jüngsten Teilnehmenden, sondern auch mit den einzigen, die ihre Grundausbildung noch nicht abgeschlossen hatten. ■ http://www.chem.elte.hu/w/gpch/

Die Siegerin Caitlin Blum während der Wettbewerbsarbeiten im aprentasAusbildungszentrum Muttenz. Foto: Hugues Frainier

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CHEMIE PLUS 11-2015

filtrat

KALENDER 18. November 2015 Dübendorf Kombinierte Interpretation von ein- und zweidimensionalen NMR-, IR- und Massenspektren Referent:Prof. Ernö Pretsch Veranstalter: Division Analytische Wissenschaften der SCG, Eawag, Verena Schmid / Lilo Weishaupt | CH-8600 Dübendorf Telefon +41 (0)58 765 52 00 | infodas@eawag.ch | www.scg.ch/das

19. November Rheinfelden Lean Manufacturing & Six Sigma der nächste Schritt nach vorne Verantstalter: Swiss Cleanroom Concept GmbH CH- 4312 Magden | Telefon 076 284 14 11 | info@SwissCleanroomConcept.ch

20. November Dübendorf (Real-time) PCR-Analytik mit Anwendungsbeispielen aus der Lebensmittelanalytik Referenten:Dr. Peter Brodmann, Albert Eugster Veranstalter: Division Analytische Wissenschaften der SCG, Eawag, Verena Schmid / Lilo Weishaupt | CH-8600 Dübendorf Telefon +41 (0)58 765 52 00 | infodas@eawag.ch | www.scg.ch/das

20. November Frankfurt am Main Methodenvalidierungen in der Analytischen Chemie unter Berücksichtigung verschiedener QS-Systeme (533/15) Info/Anmeldung: www.gdch.de/veranstaltungen/fortbildung/fortbildung/event/53315.html Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e. V. (GDCh) D-60486 Frankfurt a. Main | Telefon +49 (0)69 7917-364 | fb@gdch.de

24. November Giessen pH-Messung und Pipettieren: Praxis & Qualitätsmanagement Info/Anmeldung: http://ch.mt.com/ch/de/home/events/seminars/LabTalk_WBS_pH_ Pipetten.html Veranstalter: Mettler Toledo GmbH (Janine Schindler) D-35396 Giessen | Telefon: +49 (0)641–507 405 | LabTalk@mt.com

26. November Qualifizieren von Analysengeräten Referent: Dr. Ernst Halder

Dübendorf

Veranstalter: Division Analytische Wissenschaften der SCG, Eawag, Verena Schmid / Lilo Weishaupt | CH-8600 Dübendorf Telefon +41 (0)58 765 52 00 | infodas@eawag.ch | www.scg.ch/das

26. bis 27. November Rheinbach Grundlagenkurs Emulsionstechnologie am Beispiel von Hautpflegeprodukten (605/15) Info/Anmeldung: www.gdch.de/veranstaltungen/fortbildung/fortbildung/event/60515.html Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e. V. (GDCh) D-60486 Frankfurt a. Main | Telefon +49 (0)69 7917-364 | fb@gdch.de

27. November Validierung von IT Systemen – NEU Referent: Dr. Ernst Halder

Dübendorf

Veranstalter: Division Analytische Wissenschaften der SCG, Eawag, Verena Schmid / Lilo Weishaupt | CH-8600 Dübendorf Telefon +41 (0)58 765 52 00 | infodas@eawag.ch | www.scg.ch/das

30. November Frankfurt am Main Inkohärente Lichtquellen 802/15 Info/Anmeldung: www.gdch.de/veranstaltungen/fortbildung/fortbildung/event/80215.html Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e. V. (GDCh) D-60486 Frankfurt a. Main | Telefon +49 (0)69 7917-364 | fb@gdch.de

30. November bis 1. Dezember Bad Soden HPLC-BasiskursPLUS Info/Anmeldung: https://seminare.provadis-novia.de/seminare/seminar/5/5258

Verantstalter: NOVIA Chromatographie- und Messverfahren GmbH D-65926 Frankfurt am Main | Telefon: +49 69 305-2851| Beate.Budinger@provadis-novia.de


filtrat

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MANAGEMENT

Zusammenspiel von «Projekt» und «Linie» verbessern Der Konflikt zwischen «Projekt» und «Linie» ist ein Dauerbrenner in fast allen grösseren Unternehmen auch im Bereich der Prozessindustrie. Dieser Konflikt führt zu einer Verschwendung von Ressourcen. Er kann nur gelöst werden, wenn man die verschiedenen Aufgaben und Denkwelten von «Projekt» und «Linie» versteht. DR. GEORG KRAUS

W

elcher Manager kennt sie nicht, die ständigen Reibereien und Konflikte zwischen Linie und Projekt? Die Linie beschwert sich permanent über die durch die «Projekte» verursachten Veränderungen. Und die «Projekte»? Sie klagen über die Stur- und Starrheit der «Linie». Wie lässt sich dieser Grundkonflikt in vielen Unternehmen lösen? Der erste Schritt hierzu liegt in der Erkenntnis, dass Linie und Projekt aus zwei unterschiedlichen Perspektiven argumentieren. Hierfür drei Beispiele: Beispiel 1: Die Verantwortlichen in der Linie sagen: «Die Projektleiter hindern meine Mitarbeiter permanent am Erledigen ihrer Tagesaufgaben.» Die Projektverantwortlichen hingegen klagen: «Immer wieder werden kurzfristig zugesicherte Ressourcen aus dem Projekt abgezogen, weil für die Führungskräfte in der Linie das Tagesgeschäft Vorrang hat.» Beispiel 2: Die Linie klagt: «Dauernd mischen sich die Projektleiter in unsere Entscheidungen ein und möchten über alles informiert werden.» Die Projektleiter indes pochen darauf: «Damit wir das Projekt erfolgreich managen und schnell Entscheidungen treffen können, bedarf es einer regelmässigen Kommunikation sowie einer zeitnahen Information und klarer Eskalationswege.» Beispiel 3: Die Linie klagt: «Immer wieder fordern die Projektleiter von uns schnell irgendwelche Sonderlösungen für ihr Projekt und hebeln dadurch unser Tagesgeschäft aus.» Die Projektmitarbeiter hingegen klagen: «Die Starrheit und mangelnde Flexibilität der Linie erschweren uns die Arbeit im dynamischen Projektgeschehen.» Um die jeweilige Argumentationsweise zu verstehen, sollte man sich immer wieder die Charakteristika der beiden Organisationsformen Linie und Projekt vor Augen führen, die in Grafik 1 dargestellt sind. Dabei gilt es jedoch zu beachten: Beide Organisationsformen können sowohl Vor- als

Grafik 1: Zentrale Charakteristika von «Linie» und «Projekt».

auch Nachteile haben. So zeichnet sich die «Linie» im Idealfall u. a. durch folgende Vorzüge aus: ■ klare Entscheidungs- und Kommunikationswege ■ jeder weiss, was er zu tun hat ■ effiziente Arbeitsweise bei wiederkehrenden Aufgaben ■ dauerhaft gleiche/ähnliche Arbeitsbedingungen und -abläufe geben Orientierung. Zuviel «Linie» kann jedoch zu folgenden Nachteilen führen: ■ fehlende Flexibilität und Starrheit ■ Bürokratismus ■ keine kreativen Einzellösungen in Ausnahmesituationen, sondern nur noch Dienst nach Vorschrift. Die Vorzüge von Projektstrukturen dagegen sind: ■ Flexibilität ■ innovative und kreative Lösungen als Resultat von interdisziplinärer Teamarbeit ■ motivierende Wirkung durch neue Herausforderungen. Zu ausgeprägte Projektstrukturen bringen jedoch oft folgende Nachteile mit sich:

(Bild: Dr. Kraus & Partner, Bruchsal)

Werden Projekte, je nach Grösse, nicht mit einem Mindestmass an Standards und Prozessen versehen, versinken sie im Chaos und erreichen ihre Ziele nicht. Die anhaltende Dynamik und die permanenten Veränderungen können zu einer Überforderung der Mitarbeiter führen.

Vier Schritte sind notwendig, um aus einem Teufelskreis auszubrechen, in dem sich «Linie» und «Projekt» immer gegenseitig den «Schwarzen Peter» zuschieben: 1. Ermitteln und Benennen der Ziele der «Linie» (= Gesamtorganisation oder Geschäftsbereich) sowie des «Projekts»: Das Top Management und die Linien- und Projektverantwortlichen müssen zunächst klären: Welche Ziele bestehen in der Organisation und in welcher Beziehung stehen diese zueinander? Hierbei hilft das Erstellen einer Ziel-Beziehungs-Matrix wie in Grafik 2 dargestellt. Mithilfe einer Ziel-Beziehungs-Matrix lassen sich häufig erstaunlich einfach wichtige Erkenntnisse gewinnen. So wird bei ihrem Erstellen den Beteiligten zum Beispiel oft klar, dass manche Linienziele mit gewissen Pro-


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jektzielen nicht nur konkurrieren, sondern diesen sogar widersprechen. In diesem Fall muss das Management eine klare Richtung vorgeben und Prioritäten setzen. Innerhalb dieser Rahmenbedingungen kann dann die Zusammenarbeit zwischen «Linie» und «Projekt» ausgestaltet werden. 2. Definieren und Implementieren einer klaren Projektorganisation: Das Festlegen einer Marschrichtung und das Setzen von Prioritäten ist eine wichtige Voraussetzung für den zweiten Schritt. Denn von der Bedeutung der Projekte bzw. Projektziele für die Organisation hängt auch ab, wie die Projektorganisation gestaltet sein sollte. In der Theorie werden drei Ausprägungen unterschieden, die je nach Projektpriorität anzuwenden sind: ■ Projekteinflussorganisation: Eine Einflussprojektorganisation eignet sich vor allem für Projekte mit geringem Umfang und Innovationsgrad sowie geringen Risiken und Bedeutung. ■ Projekt-Matrix-Organisation: Eine Matrixprojektorganisation empfiehlt sich vor allem bei Projekten, deren Koordinationsaufwand und Priorität zu hoch für eine Einflussorganisation ist. Ausserdem ist sie durch die flexible Zuteilung von Personalressourcen für das parallele Durchführen mehrerer Projekte geeignet. ■ Reine Projektorganisation: Eine reine Projektorganisation eignet sich vor allem für umfangreiche Projekte mit einer hohen strategischen Bedeutung für das Unternehmen. Alle Projektbeteiligten werden aus den verschiedensten Unternehmensbereichen ausgegliedert und einem eigenen Projektbereich für die Dauer des Projekts zugeordnet. Eine klar definierte Projektorganisation ist essenziell für erfolgreiches Projektmanagement, denn ■ sie schafft Klarheit darüber, wer zum Projekt gehört und wer nicht (also zur Linie zählt), und ■ sie gibt einen Eskalationsweg vor, der es ermöglicht, Entscheidungen schnell zu treffen. Häufig liest man in der Fachliteratur: Für eine effektive Projektorganisation wird neben einem Projektteam und -leiter auch ein Lenkungsausschuss benötigt – als interner Auftraggeber und oberste Eskalationsinstanz. In der Praxis ist jedoch bei vielen Projekten ein Lenkungsausschuss nicht nötig – z. B. bei eher «kleinen» und für den Unternehmenserfolg nur indirekt bedeutsamen Projekten

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mit einer Projekteinflussorganisation. Bei ihnen genügt meist ein interner Auftraggeber in Form einer Person. Anders ist dies bei Projekten, die sich durch eine hohe Bedeutung und Komplexität auszeichnen. Je höher diese ist, umso notwendiger ist ein Lenkungsausschuss. So kann z. B. bei einer Projekt-Matrix-Organisation, abhängig von der Zahl der Projekte, deren Bedeutung sowie Interdependenz das Einrichten eines Lenkungsausschusses durchaus sinnvoll sein. Und bei einer reinen Projektorganisation ist ein Lenkungsausschuss, bestehend aus den wichtigsten Interessengruppen und Entscheidern im Unternehmen, unerlässlich. 3. Einführen von Job-Rotation zwischen «Linie» und «Projekt»: Wie bereits beschrieben, argumentieren «Linie» und «Projekt» zumeist ausschliesslich aus ihrer Perspektive – manchmal bewusst, um eigene Ziele zu realisieren, häufig aber auch unbewusst, ohne die Auswirkungen des eigenen Handelns für die jeweils andere Partei zu sehen. Die Folge ist ein Teufelskreis, in dem «Linie» und «Projekt» sich bei «Problemen» wechselseitig den schwarzen Peter zuschieben, basierend auf Argumenten wie: «Hätte die ‹Line›/das ‹Projekt› dieses nicht getan, dann hätten wir jenes nicht veranlasst.» Das Einführen des Prinzips der Job-Rotation hilft oft, diese Negativspirale zu durchbrechen. Hierbei wechseln die Mitarbeiter beispielsweise in Zwei- oder Drei-Jahresrhythmen zwischen Linien- und Projektaufgaben – und zwar nicht nur die Projektmitarbeiter, die in der Projektmatrix- und -einflussorga-

Grafik 2: Beispiel einer Projektbeziehungsmatrix.

nisation ohnehin bereits zwischen Linie und Projekt «springen», sondern auch die Führungskräfte in der Linie. Eine regelmässige Rotation zwischen Linie und Projekt hat folgende Vorteile: Die Führungskräfte und Mitarbeiter aus der Linie lernen projekthaft und flexibel in einem dynamischen Umfeld zu arbeiten. Die Linienmitarbeiter verstehen die Ziele, Herausforderungen und Anliegen ihrer Projektkollegen und können deshalb reibungsärmer mit ihnen zusammenarbeiten. Und: Durch die regelmässige Rotation arbeiten die Linienmitarbeiter immer wieder mit neuen Kollegen zusammen (in der Linie und in Projekten) und erweitern so ihr Netzwerk, was auch den Wissensaustausch in der Gesamtorganisation fördert. 4. Förderung einer konstruktiven Konfliktkultur: Alle vorangegangenen Überlegungen und Handlungsempfehlungen sind richtig und wichtig. Es wäre jedoch ein Irrglaube anzunehmen: Durch ihre Berücksichtigung werden Projekte zu Selbstläufern. Denn auch die beste Projektorganisation und Prozessbeschreibung kann Konflikte nicht verhindern. Deshalb dürfen in den Projekten bzw. in der Gesamtorganisation Konflikte nicht nur negativ gesehen werden. Vielmehr muss auch deren positive Wirkung verstanden werden. Zudem muss in der Organisation eine konstruktive, lösungsorientierte Konfliktkultur bestehen. Eine solche Kultur und Atmosphäre des Mitstatt Gegeneinanders setzt folgende drei Faktoren voraus: è

(Bild: Dr. Kraus & Partner, Bruchsal)


filtrat / stellen

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Wollen: Die Mitarbeiter müssen erkennen, welche Vorteile eine positive und konstruktive Konfliktkultur (auch für sie) hat und müssen diese umsetzen wollen. Dürfen: Die Mitarbeiter und Führungskräfte des mittleren Managements brauchen Vorbilder, an denen sie sich orientieren können. Nur wenn die (oberen) Führungskräfte hierarchie- und bereichsübergreifend an einem Strang ziehen (und Bereichs-Egoismen zurückstellen), können sie gemeinsam den Rahmen für eine lösungsorientierte Konfliktkultur in der (Gesamt-)Organisation schaffen, in der Konflikte positiv bewertet und gelöst werden. Können: Die Mitarbeiter der Organisation müssen dazu befähigt werden zu verstehen, welche Vorteile ein konstruktiver Umgang mit Konflikten hat und wie man Konflikte konstruktiv löst. Dies kann beispielsweise durch Konfliktmanagementtrainings und Einzelcoachings erreicht werden. Denn nur selten sind Mitarbeiter von Geburt an perfekte Konfliktlöser: Sie müssen diese Kompetenz entwickeln. ■

ZUM AUTOR Dr. Georg Kraus ist Geschäftsführer der international agierenden Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner, Bruchsal (www.kraus-undpartner.de). Er ist Mit-Herausgeber des «Handbuch Change-Management» (Cornelsen Verlag).

Graue Tage – schwarzer Kaffee Da sind sie wieder: Die kurzen, grauen Spätherbsttage, an denen man nichts lieber täte, als morgens im Bett liegen zu bleiben oder gleich bis zum Frühling zu schlafen. Da die Natur aber für den Menschen keinen Winterschlaf vorgesehen hat, sind andere Hilfsmittel gefragt, um Herbst und Winter wach zu überstehen. Neben genügend Schlaf und viel Bewegung setzen viele Menschen dazu auf eine bekannte «Alltagsdroge»: Koffein. Das stimulierende Purinalkaloid gehört zur Stoffgruppe der Xanthine. In reiner Form tritt es als weisses, geruchloses, kristallines Pulver mit bitterem Geschmack auf. Eingenommen hat Koffein ein breites Wirkspektrum: Es stimuliert das zentrale Nervensystem, die Atmung und den Herzkreislauf, hat harntreibende Eigenschaften und regt die Verdauung an. Der Assoziationskortex des Grosshirns gilt

Weckt müde Geister: 350 mg Koffein (ca. 4 Tassen Kaffee, je nach Sorte) pro Tag wird als unbedenklich eingestuft. (© istockphoto.com) als Hauptwirkort von Koffein. Dort besetzt es Adenosinrezeptoren in Nervenzellen, jedoch ohne diese zu stimulieren. Adenosin entsteht als Nebenprodukt bei neuronaler Aktivität und drosselt die Zellaktivität via negativem Feedback: Je aktiver und gestresster die Zellen, desto mehr Adenosin entsteht, was die Aktivität wieder senkt. Das Gehirn ermüdet und verlangsamt. Ist der Rezeptor jedoch bereits von Koffein besetzt, bleibt die Zellaktivität auch bei hoher Adenosin-

konzentration hoch: Man bleibt aufnahmefähig. Weiterhin werden analgetische Effekte von Koffein diskutiert, da Adenosin an bestimmten Rezeptoren eine schmerzerzeugende Wirkung hat. Kaffee schmeckt nicht nur gut, er regt also auch an. Doch Vorsicht! Das Nervensystem ist plastisch und die Koffeinwirkung tückisch: Adenosinrezeptoren können bei hohem Koffeinkonsum zusätzlich gebildet, sowie in ihrer Bindungsspezifität verändert werden. Die stimulierende Wirkung des Kaffees lässt nach. Daneben nimmt auch die Anzahl Rezeptoren mit zunehmendem Alter ab.

Strukturformeln von Koffein (links) und Adenosin (rechts) im Vergleich (Bild: Wikimedia)


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ALLGEMEINE LABORARTIKEL

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

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D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

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Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

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BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com

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STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 berstscheiben@striko.de www.striko.de

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Berstscheiben Statische Mischer Wärmetauscher Tropfenabscheider STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 berstscheiben@striko.de www.striko.de

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CHROMATOGRAPHIE

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Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

ANTRIEBSTECHNIK BESCHICHTUNGEN CHROMATOGRAPHIE-SÄULEN Elektromotorenwerk Brienz AG Mattenweg 1, info@emwb.ch Tel. +41 33 952 24 24 3855 Brienz, www.emwb.ch Fax +41 33 952 24 00

Tel. +49 7541 38 12 0 Fax +49 7541 38 12 38 info@hueni.de

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

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BIOREAKTOREN / BIOCONTROLLER

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Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

Hüni GmbH + Co. KG Eckenerstr. 65 D-88046 Friedrichshafen www.hueni.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

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CHROMATOGRAPHIE-SYSTEME

DREHKOLBENPUMPEN

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EXPLOSIONSSCHUTZ

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Gebrauchte Instrumente Anaconda GmbH Denksteinweg 79 D-22043 Hamburg info@chromtograph.de

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Tel. +49 (0)40 653 04 72 Fax +49 (0)40 653 25 66 www.anaconda.de

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

R. STAHL Schweiz AG Explosionsschutz Brüelstrasse 26 4312 Magden info@stahl-schweiz.ch

Tel. +41 61 855 40 60 Fax +41 61 855 40 80 www.stahl-schweiz.ch

DR UCKLUFT-MEMBRANPUMPEN EXPLOSIONSSCHUTZ, EX-GERÄTE (ATEX) ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

BARTEC Engineering + Services AG Hinterbergstrasse 28 Tel. +41 41 747 27 27 6330 Cham Fax +41 41 747 27 28 info@bartec.ch www.bartec.ch

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

DÜSEN

FABRIKPLANUNG

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Berstscheiben Statische Mischer Wärmetauscher Tropfenabscheider STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 tropfenabscheider@striko.de www.striko.de

SSCO-Spraying Systems AG Eichenstrasse 6 8808 Pfäffikon SZ info.ch@spray.com

Planung von Produktionstechnologien Tel. +41 55 410 10 60 Fax +41 55 410 39 30 www.ssco.ch

ASSCO Engineering AG Löwenstrasse 11 8953 Dietikon

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DOSIERPUMPEN ELEKTROTECHNISCHE UND OPTISCHE SENSOREN

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

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Hamilton Bonaduz AG Via Crusch 8 7402 Bonaduz contact.pa.ch@hamilton.ch

Tel. +41 58 610 10 10 Fax +41 58 610 00 10 www.hamiltoncompany.com

DOSIER-, MESS- UND REGELTECHNIK

FESTPHASENEXTRAKTION

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ProMinent, Dosiertechnik AG Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11 8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73 info@prominent.ch www.prominent.ch

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FILTER

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FILTRATIONSSYSTEME

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The Art of Swiss Precision G. BOPP+CO. AG Bachmannweg 21 8046 Zürich info@bopp.ch

SF-Filter AG 8184 Bachenbülach www.sf-filter.com

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FLANSCHE NACH EN, DIN UND ANSI

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BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Tel. +41 43 411 44 77 Fax +41 43 411 44 78 www.sefiltec.com

FT-IR

Swissfilter AG Gewerbestrasse 3 CH-5037 Muhen info@swissfilter.ch

Messer Schweiz AG Seonerstrasse 75 5600 Lenzburg info@messer.ch

GC/MS Tel. +41 44 864 10 68 Fax +41 44 864 14 58

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Sefiltec AG Haldenstrasse 11 8181 Höri info@sefiltec.com

liquitec ag Industrie Neuhof 54 3422 Kirchberg info@liquitec.ch

Tel. +41 62 737 54 80 Fax +41 62 737 54 81 www.swissfilter.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

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SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

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Chempro GmbH Robert Kuratle, Chemical Engineer Weinbergstrasse 100F Mobile +41 79 279 55 89 8408 Winterthur kuratle@chempro.ch

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

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INFOLABEL AG Grossrietstrasse 7 8606 Nänikon/Uster info@funda.ch

HPLC- UND UHPLC-ANLAGEN

Tel. +41 44 944 93 00 Fax +41 44 730 46 28 www.funda.ch

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch


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GXP SCHULUNGEN

INKUBATOREN

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KUNSTSTOFFAPPARATEBAU

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

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CHEMIE PLUS 11-2015

KNAUER Wissenschaftliche Geräte GmbH Hegauer Weg 38 Tel. +49 30 809 7270 D-14163 Berlin www.knauer.net CH: flowspek AG, 4057 Basel Tel. +41 61 695 9696

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

LABORBAU/-EINRICHTUNGEN Hügli-Labortec AG 9030 Abtwil info@hugli-labortec.ch

Tel. +41 71 311 27 41 www.hugli-labortec.ch

KALIBRIER UNG FÜR PIPETTEN UND DISPENSER LABORGERÄTE

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

Socorex Isba S.A. Champ-Colomb 7 1024 Ecublens socorex@socorex.com

Tel. 021 651 60 00 Fax 021 651 60 01 www.socorex.com

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

KOMPRESSOREN 100% ÖLFREI Atlas Copco (Schweiz) AG Büetigenstr. 80 Tel. +41 32 374 14 02 2557 Studen Fax +41 32 374 12 97 kompressoren@ch.atlascopco.com www.atlascopco.ch

INFRAROT-SPEKTROMETER

Bruker Optics GmbH 8117 Fällanden ZH optics@bruker.ch

LABORGLAS/PRÄZISIONS- UND STANDARDGLASROHRE SCHOTT Schweiz AG St.-Josefen-Strasse 20 9001 St.Gallen info.schweiz@schott.com

Tel. 044 825 95 39 www.brukeroptics.com

Kaeser Kompressoren AG Grossäckerstrasse 15 8105 Regensdorf info.swiss@kaeser.com

Tel. +41 44 871 63 63 Fax +41 44 871 63 90 www.kaeser.com

Tel. +41 71 274 42 14 Fax +41 71 274 42 43 www.schott.com/schweiz

LC/MS

INFRAROT-STRAHLER Abecon AG Friesenbergstrasse 108 8055 Zürich info@abecon.ch

Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.ch

Telefon 062 789 75 95

www.servatechnik.ch

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch


60

CHEMIE PLUS 11-2015

LOHNABFÜLLUNG TRIONIC AG Gewerbe Brunnmatt 5 6264 Pfaffnau LU www.trionic.ch

bezugsquellen

MISCHER, STATISCHE

OSMOMETER

Berstscheiben Statische Mischer Wärmetauscher Tropfenabscheider

Tel. 062 747 00 10 Fax 062 747 00 21 info@trionic.ch

KNAUER Wissenschaftliche Geräte GmbH Hegauer Weg 38 Tel. +49 30 809 7270 D-14163 Berlin www.knauer.net CH: flowspek AG, 4057 Basel Tel. +41 61 695 9696

STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 mischer@striko.de www.striko.de

LEBENSMITTELANALYTIK CONTREC AG Riedstrasse 6 8953 Dietikon info@contrec.ch

Tel. +41 44 746 32 20 Fax +41 44 746 32 29 www.contrec.ch

PHOTOMETER

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

MAGNETPUMPEN

Grubatec AG Eichenweg 1 4410 Liestal sales@grubatec.ch

NMR

Tel. 055 617 00 88 Fax 055 617 00 89 www.grubatec.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

PLATINARTIKEL ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

MASSENSPEKTROMETER

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

NMR-DIENSTLEISTUNGEN

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

MATERIALANALYSE SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

Johnson Matthey & Brandenberger AG Glattalstrasse 18 Tel. +41 44 307 19 50 8052 Zürich Fax +41 44 307 19 20 info@matthey.com www.johnson-matthey.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

NMR-LÖSUNGSMITTEL

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

POLARIMETER

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

PROZESS-ANALYTIK

OBERFLÄCHENSCHUTZ MATERIALPR ÜFUNG

Eindringprüfung, Magnetpulverprüfung, Ultraschallprüfung, optische Prüfung, Temperaturbestimmung, UV-LED-Leuchten

Hüni GmbH + Co. KG Eckenerstr. 65 D-88046 Friedrichshafen www.hueni.de

Tel. +49 7541 38 12 0 Fax +49 7541 38 12 38 info@hueni.de

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

- Prüfmittel, Geräte und Anlagen

HELLING GmbH Spökerdamm 2 D-25436 Heidgraben info@hellinggmbh.de

Tel. +49 (0)4122 922-0 Fax +49 (0)4122 922-201 www.hellinggmbh.de

OE-SPEKTROMETER

PR ÜFSYSTEME

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com


bezugsquellen

PUMPEN

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

GRUNDFOS Pumpen AG Bruggacherstrasse 10 8117 Fällanden

R ÜHREN, R ÜTTELN, SCHÜTTELN,

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

Tel. 044 806 81 11 GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

HänyTec AG Lättfeld 2 CH-6142 Gettnau contact@haenytec.ch

Tel. +41 62 544 33 00 Fax +41 62 544 33 10 www.haenytec.ch

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

Tel. +41 31 83840 00 www.rototec.ch

schubag AG Pumpen, Systeme, Service, Diagnostik Rosenackerstrasse 2 Tel. +41 52 762 22 21 8552 Felben-Wellhausen www.schubag.ch

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

SCHAUGLASLEUCHTEN PUTZTEXTILIEN

Delta Zofingen AG Untere Brühlstrass 10 4800 Zofingen info@delta-zofingen.ch

Tel. +41 62 746 04 04 Fax +41 62 746 04 09 www.delta-zofingen.ch

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

61

SCHÜTTELAPPARATE

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

SCHÜTTELWASSERBÄDER

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

SCHAUGLASARMATUREN

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

CHEMIE PLUS 11-2015

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

SCHLAUCHQUETSCHPUMPEN

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

Tel. +41 31 83840 00 www.rototec.ch

ROHRLEITUNGSBAU SCHAUGLASARMATUREN UND -LEUCHTEN

Anlagen- und Rohrleitungsbau Gastechnik I MSRE/Planung

Sternenfeldstrasse 8 Tel. +41 61 326 37 37 www. bwb-eng.com

4127 Birsfelden info@bwb-eng.com ISO 9001

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

SELBSTANSAUGENDE ZENTRIFUGALPUMPEN

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

RÖNTGENFLUORESZENZ-DIFFRAKTION SCHEIBENWISCHER FÜR SCHAUGLÄSER

Thermo Fisher Scientific En Vallaire Ouest C Tel. +41 21 694 71 11 CH-1024 Ecublens (Switzerland) Tel. +41 21 694 71 12 info.spectrometry@thermofisher.com www.thermoscientific.com/xray

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

SIEBANLAGEN/SIEBMASCHINEN

VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch

Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch


62

CHEMIE PLUS 11-2015

bezugsquellen

SFC/SFE

TROPFENABSCHEIDER / DEMISTER (VFF)

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

Chempro GmbH Robert Kuratle, Chemical Engineer Weinbergstrasse 100F Mobile +41 79 279 55 89 8408 Winterthur kuratle@chempro.ch

STABLE ISOTOPES SIEBEN TOC The Art of Swiss Precision G. BOPP+CO. AG Bachmannweg 21 8046 Zürich info@bopp.ch

Tel. 044 377 66 66 Fax 044 377 66 77 www.bopp.ch

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

SYNTHESEN (DIENSTLEISTUNGEN)

SOFTWARE

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch eschbachIT GmbH D-79713 Bad Säckingen info@eschbachIT.com www.shiftconnector.com

Tel. +49 (0)776 155 959-00 Fax +49 (0)776 155 959-29 www.eschbachit.de

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

TIEFKÜHLTR UHEN UND -SCHRÄNKE UMWELTANALYTIK SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

SPEKTROPHOTOMETER GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

UV-LEUCHTEN TRENNSCHICHTMESSGERÄTE Eindringprüfung, Magnetpulverprüfung, Ultraschallprüfung, optische Prüfung, Temperaturbestimmung, UV-LED-Leuchten

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

- Prüfmittel, Geräte und Anlagen

HELLING GmbH Spökerdamm 2 D-25436 Heidgraben info@hellinggmbh.de

Tel. +49 (0)4122 922-0 Fax +49 (0)4122 922-201 www.hellinggmbh.de

TROPFENABSCHEIDER

Berstscheiben Statische Mischer Wärmetauscher Tropfenabscheider Hamamatsu Photonics Dornacherstrasse 7 4500 Solothurn swiss@hamamatsu.ch

Tel. +41 32 625 60 60 Fax +41 32 625 60 61 www.hamamatsu.ch

STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 tropfenabscheider@striko.de www.striko.de

UV-STRAHLER UND KLEBSTOFFE Abecon AG Friesenbergstrasse 108 8055 Zürich info@abecon.ch

Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.ch


bezugsquellen

VAKUUMFÖRDERER / SAUGFÖRDERANLAGEN

WÄRMETAUSCHER UND DICHTUNGEN

CHEMIE PLUS 11-2015

63

impressum

Schweizer Fachzeitschrift der Chemieberufe

VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch

Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch

WT Wärmeaustausch Technologien AG Tel. +41 26 418 06 56 Hasenholz 38 Fax +41 26 418 06 57 1735 Giffers info@wt-sa.ch www.wt-sa.ch

VENTILATOREN Abecon AG Friesenbergstrasse 108 8055 Zürich info@abecon.ch

Ausgezeichnet mit dem Zertifikat «Schweizer Qualitätszeitschrift QFZ» des Verbandes Schweizer Presse

Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.ch

Säntis Analytical AG Landhausstrasse 1 Tel. 071 330 07 10 9053 Teufen Fax 071 330 07 14 info@saentis-analytical.com www.saentis-analytical.com

BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com

Tel. +41 44 746 32 20 Fax +41 44 746 32 29 www.contrec.ch

VOLL-LEERMELDER WASSERBÄDER

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Tel. +49 5139-99 58 0 Schulze-Delitzsch-Strasse 4 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 info@GFL.de www.GFL.de

Herausgeberin AZ Fachverlage AG Neumattstrasse 1, CH-5001 Aarau Telefon +41 (0)58 200 56 50 Geschäftsführer: Roland Kühne Leiterin Zeitschriften: Ratna Irzan

Redaktion FLB Charlotte Rothenbühler (FLB) Ständige Mitarbeiter Dr. Claudia Borchard-Tuch, Adalbert Budzinski, Dr. Christian W. Ehrensberger, Dr. Rolf und Gabriele Froböse, Edgar Gärtner, Raphael Hegglin, Annette von Kiekebusch-Gück, Anke Müller, Dr. Beate Peiseler-Sutter, Joachim Stubenrauch Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Firmenberichte sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nicht gestattet. Leiter Werbemarkt Jürg Rykart, Telefon +41 (0)58 200 56 04 Anzeigen Thomas Kolbeck, Telefon +41 (0)58 200 56 31 Anzeigentarif unter www.chemieplus.ch

WÄRMEKAMMERN WASSERDESTILLIERAPPARATE

Will & Hahnenstein GmbH Talbahnstrasse D-57562 Herdorf info@will-hahnenstein.de

Kontakt Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch

Redaktion Chemie plus, Neumattstrasse 1, Postfach CH-5001 Aarau, Telefon +41 (0)58 200 56 88 Ralf Mayer (Chefredaktor) Telefon +41 (0)58 200 56 88, ralf.mayer@azmedien.ch Sonja Bichsel-Käser Telefon +41 (0)58 200 56 86, sonja.bichsel@azmedien.ch

WASSERANALYTIK CONTREC AG Riedstrasse 6 8953 Dietikon info@contrec.ch

Auflage / Verbreitung WEMF/SW-Beglaubigung 2014 Druckauflage* 13 000 Expl. Total verbreitete Auflage 11 082 Expl. Davon verkauft 1350 Expl. * inkl. Probe- und Werbeexemplare, Veranstaltungen und Messen

WÄRNE-/TROCKENSCHRÄNKE

VERBRAUCHSMATERIAL FÜR DIE ANALYTIK

Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB ISSN 1019-1550 24. Jahrgang, 44. Jahrgang Labor Flash www.chemieplus.ch

Tel. +49 (0)2744 9317 00 Fax +49 (0)2744 9317 17 www.will-hahnenstein.de

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

Anzeigen-Administration Corinne Dätwiler, Telefon +41 (0)58 200 56 16 Leiter Lesermarkt/Online Valentin Kälin Aboverwaltung /-Bestellung www.fachtitel.ch, abo@chemieplus.ch, Telefon +41 (0)58 200 56 93 Preise Abonnement Inland CHF 98.– Abonnement Ausland EUR 78.40 zuzüglich Porto 28.– EUR Studenten/Lehrlinge CHF 49.– Erscheint 10x jährlich Layout Ursula Urech Druck Vogt-Schild Druck AG, CH-4552 Derendingen

Ein Produkt der

WÄRMETAUSCHER

Berstscheiben Statische Mischer Wärmetauscher Tropfenabscheider STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 rohrbuendel@striko.de www.striko.de

Verleger: Peter Wanner www.azmedien.ch

ZAHNRADPUMPEN

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG FixxPunkt AG, Belcom AG, Media Factory AG Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, Dietschi AG TrisCom-Media AG, Radio 32 AG, AZ Vertriebs AG Zofinger Tagblatt AG


CHEMIE PLUS 11-2015

schlusspunkt

Redaktionell erwähnte Firmen

CARTOON

64

«Unsere neue Antifalten-Creme ... ein voller Erfolg!! So sah ich noch vor vier Wochen aus!»

Inserate/Produkteinfos/Firmenberichte A

Analytik Jena AG

D

24, 43

Hays AG

13

N

Denios AG

46

Heidolph Instruments GmbH 11

Nora flooring systems ag

40

Huberlab AG

O

12

Angenstein AG

14

DURAN Group GmbH

Aregger AG

45

E

I

AxFlow GmbH

15

easyFairs Switzerland GmbH 41

IGZ Instruments AG

Erlab D.F.S S.A.S

19

IKA-Werke GmbH & Co. KG 45

Peter Huber

eschbach IT GmbH

39

J

S

B BINDER GmbH

42

Zeichnung: Klavinius

43

Otto Markert & Sohn GmbH 44 44, 52

EUROFORUM Schweiz AG US 3

JULABO GmbH

Bronkhorst (Schweiz) AG 29, 46

F

K

Siemens Schweiz AG

Busch AG

FAUST Laborbedarf AG US 4, 46

Köttermann GmbH & Co KG 30

U

G

L

UFAG Laboratorien AG Titelseite

L&R Kältetechnik Gmbh & Co. KG

V

M

VACUUBRAND GMBH

44 38

C Carl Roth GmbH & Co. KG

2

GCM Kältesysteme GmbH

43

CEM GmbH

43

Grundfos Pumpen AG

Chempro GmbH

46

H

MCH Messe Schweiz AG

34

Verder Deutschland GmbH

COMSOL Multiphysics GmbH 45

Hamamatsu Photonics France 44

Mettler-Toledo (Schweiz)

21

Z

Coolworld Rentals AG

Hans Kohler AG

3

7

Semadeni AG

1, 12

BRAND GMBH + CO KG 23, 24

32

33

P

52

Zimmerli Messtechnik AG

5 US 2

24

A Analytik Jena B Bayer Beiersdorf BioRad Laboratories BioTek Instruments BMG Labtech Bruker Boots Bucher Biotech C Cilag D Dr. Kraus & Partner E Edelmann Endress+Hauser Eppendorf Evonik Industries H Hamamatsu Photonics Heraeus Honeywell Huber Kältemaschinenbau I IGZ Instruments J Janssen Johnson & Johnson L L`Oréal Luminex LVMA M Markert Gruppe Mettler-Toledo N Natura Northam Platinum P PricewaterhouseCoopers Procter & Ganble R Rondo S Sartorius Stedim Biotech Sekulab Shiseido Syngenta T Triplan Technology TÜV Süd U UFAG Laboratorien V VWR International Z Zinsser Analytic

8, 16, 28 13 7 9 9 10 12 4 10 15 53 14 16 8 15 10 13 15 12 10 15 15 7 9 4 35 8, 12 7 13 12 7 12 9 18 7 12, 14 16 14 31 10 6




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