Chemieplus_2015/12

Page 1

12 / 2015

Bild: ©istockphoto.com

Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und Biotechnologie | www.chemieplus.ch

4 Thema: Technologieschub für Antibiotika 15 Analytik: Medikamente im Trinkwasser 24 Reinraum: Integrierte Gebäudetechnik

Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB



editorial

CHEMIE PLUS 12-2015

1

Good news gefällig?

K

ralf.mayer@azmedien.ch

Jahr neue Arbeitsplätze. Im Jahr 2014 waren 41 800 Personen direkt in der Schweizer Pharmaindustrie beschäftigt, weitere 139 000 Arbeitsplätze hingen indirekt von der Pharmaindustrie ab. Die Pharmabeschäftigten beziehen einen durchschnittlichen Stundenlohn von 75 Franken, verglichen mit 47 Franken in der Gesamtwirtschaft. Ein wesentlicher Vorteil der Pharmaindustrie ist ihre weitgehende Konjunkturresitenz; Wachstumstreiber der Branche sind u. a. die globale demografische Entwicklung und die wachsende Mittelschicht in Schwellenländern. Daraus ergeben sich durchaus gute Aussichten auch für Pharmazulieferer und natürlich – so sollte man jedenfalls meinen – auch für die Fachpresse, die über diese erfolgreiche Branche berichtet.

Bild: ©istockphoto.com

riege, Terror auch in unserer Nachbarschaft, Millionen Menschen auf der Flucht – diese Aktualitäten bilden sicherlich keinen guten Rahmen für ein launiges «Jahresabschluss-Editorial». Und dennoch gibt es sie noch, die «good news» – insbesondere im direkten Themenumfeld der «Chemie plus». So belegt eine aktuelle Studie, dass die Pharmaindustrie eine noch grössere Bedeutung für die Schweiz hat als bisher angenommen. Gemäss der von BAK Basel Economics für Interpharma durchgeführten Studie (www.interpharma.ch), erbrachte die hiesige Pharmaindustrie im Jahr 2014 eine Bruttowertschöpfung von 25 Milliarden Franken, rund ein Drittel mehr als in früheren Rechnungen. Grund für den Anstieg ist die intensive Forschungstätigkeit der Branche. Denn erstmals wurde die Schweizer Statistik dem Europäischen System der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung angepasst, wodurch die Ausgaben für F & E neu in die Bruttowertschöpfung miteinfliessen. Generell ist die Entwicklung der Branche beeindruckend: Seit 1995 hat sich die Zahl der Beschäftigten in der Schweizer Pharmaindustrie quasi verdoppelt und stieg damit weitaus stärker an als die Beschäftigung in der Gesamtwirtschaft. Auch in schwierigen Zeiten wie etwa während der Finanzkrise 2008/09 schuf die Branche – anders als z. B. der grösste Industriezweig der Schweiz, die MEM-Industrie – jedes

Frohe Festtage und ein glückliches Neues Jahr wünscht Ihnen das Team von


2

CHEMIE PLUS 12-2015

inhalt

4 THEMA DES MONATS Antibiotika – Plattform für Technologieschub

NTN Swiss Biotech vereint die Swiss Biotech Association SBA und biotechnet Switzerland und schafft damit eine Basis für gemeinsame Projekte: Biotechnet fördert zukunftsträchtige Technologien mit spezifischen Plattformen und setzt Forschungsresultate aus Akademie und Industrie in gesellschaftlich und wirtschaftlich nützliche Produkte um. Die erste Plattform gilt Antibiotika. Im neuen Netzwerk verfolgen die Industriepartner die Entdeckung von Antibiotika für die Behandlung von Pathogenen, die als Erreger von Krankenhausinfektionen problematisch sind, oder für multiresistente Stämme des Tuberkuloseerregers, die eine zunehmende globale Bedrohung darstellen. Um Nägel mit Köpfen zu machen, trafen sich die biotechnet-Partner anfang Herbst 2015 und setzten gemeinsam ihre Ziele fest. Forschung und Entwicklung aus den Bereichen Biochemie, Mikrobiologie, synthetische Chemie und weitere Disziplinen spannen zusammen, um die dringend notwendige Entwicklung von neuen Antibiotika voranzutreiben.

ZUR TITELSEITE

Brenntag Pharma Europe Brenntag, der weltweit führende Chemiedistributeur, ist ein wichtiger Teil der Pharmaindustrie Europas. Die meisten Hersteller pharmazeutischer Produkte betreiben heute ein internationales Standortnetz. Die für die Produktion erforderlichen Chemikalien, z. B. pharmazeutische Hilfsstoffe, werden von Quellen rund um den Globus beschafft. Sicherheit der Lieferkette und Produktsicherheit stehen daher besonders im Fokus. Brenntag Pharma Europe verfügt über hochqualifizierte Mitarbeitende sowie die notwendigen Geschäftsprozesse, um diese Anforderungen zu erfüllen. Die Lieferung mehrerer tausend Produkte an die pharmazeutische Industrie verbindet Brenntag mit umfangreichen Dienstleistungspaketen. Brenntag Schweizerhall AG CH-4013 Basel info@brenntag.ch www.brenntag.ch

1 Editorial 63 Impressum T H E M A D E S M O N A TS 4 Eine Plattform für Technologieschub bei Antibiotika M Ä R K TE & A K TE U R E 7 Nachrichten 9 Hagen-Rundkorn richtet die WM aus 10 Alles für die Gesundheit B I O TE C H N O L O G I E 12 3D Zellkulturen – der Schritt zum Patienten U M WE L T 15 Mikroverunreinigungen im Wasser reduzieren


21 ANALYTIK

32 REINRAUM/GXP

MedikamentenRückstände im Wasser

Mehrwert durch Integrierte Gebäudetechnik

Der Arzneimittelverbrauch z. B. in Deutschland ist in den letzten zehn Jahren um ca. 50 Prozent gestiegen. So wertvoll neue Therapiemöglichkeiten und ein umfassendes Gesundheitssystem sind, so gibt es auch eine Schattenseite. Denn einmal in die Umwelt eingebracht, lassen sich Rückstände von Arzneimitteln dank heutiger Gerätetechnik in Gewässern sowie im Grund- und Trinkwasser nachweisen: Die Spurenanalyse von Antibiotika, Schmerzmitteln oder auch Psychopharmaka mittels LCMS/MS ist ultraschnell. Besagte Stoffe liegen in für Wasserlebewesen bedenklichen Konzentrationen vor.

U M WE L TA N A LY TI K 18 Mit richtiger Chemie zu richtigen Ergebnissen 21 Medikamentenrückstände in Oberflächengewässern analysieren R E INR AU M/ G X P 24 Geballte Ladung Information 28 Monitoring: multidisziplinär und komplex 32 Mehrwert durch integrierte Gebäudetechnik 36 Der Reinraumanwender steht im Fokus VE R F A H R E N S TE C H N I K 38 Eine steirische Erfolgsgeschichte mit Zukunftsperspektive (VTU)

Integrierte Gebäudetechnik kann – besonders in der Life-Science-Umgebung – Effizienz, Komfort, Sicherheit und Konformität eines Betriebs verbessern. Neben der üblichen technischen Gebäudeausrüstung müssen vor allem Reinräume zuverlässig überwacht und gesteuert werden, um Produkt und Mitarbeiter zu schützen. Im Brandfall wird besonders deutlich, wie die Kommunikation unter Gebäudesystemen mithilft, den Produktionsausfall zu vermeiden und Gebäudeschäden zu minimieren. Diesen Artikel und weitere zum Thema Reinraum finden Sie ab Seite 24.

M E S S TE C H N I K 40 Nicht invasive Temperaturmessung mit Clamp-On-Technologie 42 Technologiereport P R O D U K TE 44 Kompaktinfos zu Innovationen FLB 47 Berichte aus dem Fachverband Laborberufe F I L TR A T 55 Kalender BEZUGSQUELLEN 56 Wer liefert was? SCHLUSSPUNKT 64 Cartoon, Firmenregister


4

CHEMIE PLUS 12-2015

thema des monats

N T N S W I S S B I O TE C H

Eine Plattform für Technologieschub bei Antibiotika NTN Swiss Biotech vereint die Swiss Biotech Association SBA (zuständig für behördliche, finanzielle und juristische Aufgaben) und biotechnet Switzerland (aktiv in translationaler F+E) und schafft damit eine Basis für gemeinsame Projekte. Biotechnet fördert zukunftsträchtige Technologien mit spezifischen Plattformen, setzt Forschungsresultate aus Akademie und Industrie in gesellschaftlich und wirtschaftlich nützliche Produkte um. Die erste Plattform gilt Antibiotika. ELSBETH HEINZELMANN

A

ntimikrobiell resistente Organismen sind heimtückisch: Seit einigen Jahren breiten sie sich weltweit gefährlich aus. Während es scheint, dass wir gram-positive1 Pathogene im Griff haben, nehmen antibiotikaresistente gram-negative1 Infektionen rapid zu und zwingen uns, dieser bakteriellen Resistenz höchste Priorität einzuräumen.

Ein klares Ziel vor Augen

«Für multiresistente Bakterienstämme fehlt oft eine Behandlung, da sie gegenüber fast jeglichen Antibiotika resistent sind», erklärt Professor Markus Seeger, Forschungsleiter am Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universität Zürich. «Gram-negative Bakterien sind allgemein weniger durchlässig für Antibiotika und weniger anfällig gegenüber dem natürlich auftretenden Typus. Damit wird die Entdeckung neuer Antibiotika eine Herausforderung, aber auch lohnend.» Er ist Leiter der Antibiotika Plattform des NTN Swiss Biotech, welche die Fachkompetenz exzellenter Wissenschaftler aus Akademie und Industrie in gemeinsamen Projekten der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) vereint. Nach Jahren der Stagnation boomt nun die Antibiotika-Forschung und -Entwicklung wieder rund um

Strukturelles Verständnis des therapeutischen Zieles erlaubt das rationale Design von optimierten Medikamenten-Molekülen. (Bild: J. Lanz, R. Riedl, ChemMedChem 2015, 10, 451-454)

die Welt. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Schweiz mit hochinnovativen KMU und Start-ups, die bisher ungenügend vernetzt waren. Diesen Mangel behebt die Plattform Antibiotika, da sie alle Experten zusammenführt, um rasch und effizient Erfolge zu verbuchen. In diesem engmaschigen Netzwerk verfolgen die meisten Industriepartner die Entdeckung von Antibiotika für die Behandlung von Klebsiella pneumoniae, Pseudomonas aeruginosa, Acinetobacter baumannii und Escherichia coli. Diese Pathogene sind eine Knacknuss unter den Krankenhausinfektionen. Zudem wurden multiresistente Stämme von Mycobacterium tuberculosis (MDRTB) – dem Erreger der Tuberkulose – zur globalen Bedrohung. Um Nägel mit Köpfen

zu machen, trafen sich die biotechnet-Partner anfang Herbst 2015 und setzten im gemeinsamen Gespräch ihre Ziele fest.

Jeder trägt seine Fachkompetenz bei

Die Fachstelle für Organische Chemie und Medizinalchemie (ZHAW Wädenswil) ist fokussiert auf Design und Synthese von organisch-chemischen Verbindungen. Um Wirksamkeit, Selektivität und pharmako-kinetische Profile von Verbindungen gegen validierte Wirkstoffziele zu verbessern, synthetisiert das Team neuartige Verbindungsklassen und generiert fokussierte Molekül-Bibliotheken basierend auf Proteinstrukturen, die mittels Röntgenkristallographie entschlüsselt wurden. «Unser iterativer Prozess von computational Design, organischer Syn-

ABC-Transporter pumpen Antibiotika aus der Zelle und übertragen damit Multidrug-Resistenz. (Bild: R. J. Dawson, K.P. Locher, Nature 2006, 443(7108), 180-185 | M. Hohl, C. Briand, M. G. Grütter and M. A. Seeger, Nat Struct Mol Biol 2012, 19(4), 395-402)


thema des monats

these und biologischen Tests führt zu detaillierten Struktur-Aktivitäts-Beziehungen für therapeutisch relevante Wirkstoffziele», erklärt Professor Rainer Riedl, Leiter der Fachstelle. «Unser medizinisches Chemie-Fachwissen ermöglicht die Entwicklung klinischer Wirkstoffkandidaten für die Behandlung bakterieller Infektionen.» Professor Stewart T. Cole, Direktor des Global Health Institute an der EPFL, ist als wissenschaftlicher Koordinator von drei erfolgreichen EU-Rahmenprojekten vertraut mit bilateralen Kooperationen zwischen akademischen Instituten, KMU und Pharmaunternehmen. Sein Forscherteam entwickelt neue Wirkstoffe gegen TB, untersucht die Pathogenese von Tuberkulose und studiert die Phylogeographie von Lepra. «Ich sehe einen klaren Trend hin zu Mikrobiom-Analysen und Bioinformatik sowie sequenzbasierter Forschung», so der Mikrobiologe. «Unser Team kann Plattformpartnern Zugang zu Einrichtungen der Biosicherheit Niveau III verschaffen, die bereits an der EPFL, in Bern und am Unispital Zürich vorhanden sind.» Am Labor für Molekulare Evolution der Uni-

Elektronen-Mikrographie eines gram-negativen ESKAPE-Pathogens Escherichia coli.

versität Basel analysiert Dr. Marc Creus und seine Equipe die Evolution der Antibiotikaresistenz in gram-negativen Bakterien mit Next Generation Sequencing. Er zitiert einen Fallbericht eines Patienten in einem Schweizer Spital, der mit Klebsiella pneumoniae infiziert wurde. Der Stamm entwickelte während der Behandlung eine multi-drug Antibiotikaresistenz. Mit einem Industriepartner wendete das Creus-Team eine ähnliche Sequencing-Technologie an, um die Anpassung gram-negativer Pathogene an ein

CHEMIE PLUS 12-2015

5

neuartiges Siderophor-Antibiotikum zu prüfen, das derzeit in klinischen Versuchen steckt. «Die Resistenzentwicklung im Labor zu untersuchen, bevor ein Antibiotikum auf dem Markt ist, kann sehr hilfreich sein, um den Aktionsmechanismus des Wirkstoffes zu begreifen und die Resistenzentwicklung später im klinischen Setting zu minimieren», so Dr. Creus. Das Institut für Chemie und Bioanalyse an der FHNW Muttenz widmet sich Forschungsfeldern in Biochemie, Bioanalyse und Diagnostik, Bio-Nanotechnologie, organischer Synthese und Verfahrenstechnik. Die Bioanalyse-Gruppe unterstützte BioVersys in KTIProjekten, indem sie Bindungsparameter als Indikatoren für die Wirkstoffidentifikation und -optimierung beisteuerte. Die Kristallisierung von Zielmolekül-Wirkstoff-Komplexen verbessert das Verständnis von Bindungstaschen und erlaubt – in Zusammenarbeit mit der Gruppe für organische Synthese – die Entwicklung optimierter Wirkstoffe. Zudem startete Professor Eric Kübler, der sich mit DNA-Analyse und Mutagenese beschäftigt, ein Projekt mit BioVersys: Es geht um die Un-


6

CHEMIE PLUS 12-2015

tersuchung potenzieller Resistenzmechanismen bezüglich antimykobakterieller Verbindungen von BioVersys. Seit Jahren pflegt biotechnet eine enge Zusammenarbeit mit dem Laboratory of Molecular Microbiology and Biotechnology unter der Leitung von Frau Professor Anna Maria Puglia an der Universität von Palermo.

Neue Erkenntnisse rasch austauschen

Professor Markus Seeger interessiert sich für Struktur und Funktion von antibiotischen Effluxpumpen, die unter anderem Medikamente aus den Zellen transportieren. So tragen dreiteilige Effluxpumpen wie beispielsweise der Acr/AcrB/TolC Proteinkomplex von Escherichia coli massgeblich zur Antibiotikaresistenz in gram-negativen ESKAPE-Pathogenen bei. Aber auch ABC-Transporter, die Antibiotika gekoppelt an die Hydrolyse von ATP aus der Zelle pumpen, tragen zur intrinsischen Antibiotikaresistenz besonders in gram-positiven Bakterien bei. «Wir wollen auf molekularer Ebene verstehen wie Antibiotikapumpen funktionieren», so Markus Seeger. «Dazu nutzen wir Röntgen-Kristallographie und führen biochemische und funktionelle Experimente durch, die uns erlauben, detaillierte Einblicke in die Pumpmechanismen zu nehmen.» Die von ihm und seiner Gruppe gelösten Kristallstrukturen weisen Tunnels im Innern des Proteins auf und implizieren einen Wirkstofftransport, anolog zu einer Quetschpumpe, der für die beobachtete grosse Substratspezifizität eine Erklärung bietet. Professor Vincent Perreten vom Institut für Veterinäre Bakteriologie an der Universität Bern führt epidemiologische Studien im Zusammenhang mit Antibiotikaresistenz mittels Microarray-Technologie und Next Generation Sequencing durch. Dabei untersucht sein Team klinische Proben von Haus- und Nutztieren, Proben gesunder Tiere aus dem Schlachthaus und Lebensmittelproben tierischen Ursprungs, d. h. Fleisch. Dr. Daniel Obrecht, Mitgründer und CSO der Polyphor Ltd. in Allschwil, arbeitet an der Entdeckung und Entwicklung von makrocyclischen Wirkstoffen, um unheilbare Erkrankungen anzugehen. Derzeit will die Firma neuartige Antibiotika gegen MDR ESKAPE Pathogene entwickeln wie Klebsiella spp und Acinetobacter spp, wo Mehrfachresistenzen eine ernsthafte Gefahr darstellen. Weitere Interessensgebiete bezüglich Antibiotika-Plattform sind proteomische Analysen von Proteinen in der äusseren Membran gram-negativer Bakterien und Photoaffini-

thema des monats

tätsmarkierung von Antibiotika für die Zielmolekülidentifizierung. «Es besteht ein Bedarf an rascher Diagnose gram-negativer Bakterien in Spitälern, besonders von Pseudomonas-Infektionen», erklärt Daniel Obrecht. «Von allgemeinem Interesse ist die Wirkung von Medikamenten auf die Wirtsabwehr, speziell im Kontext von Sepsis.»

Eine Plattform für ‹geben und nehmen›

Seit Jahren beschäftigt sich Laves Arzneimittel GmbH in Schötz mit der Erforschung von Escherichia coli-Stämmen, die Dr. Wolfgang Laves 1931 entdeckt hatte. Hans-Dieter Grimmecke, Leiter F+E, will den Biofilm des Darmes verstehen: «Künftig werden probiotische Bakterien aus der Darm-Mikroflora isoliert», prophezeit er. «Eine vielversprechende Anwendung für Probiotika ist die Tierindustrie, besonders um Antibiotika in der Tierproduktion zu reduzieren oder völlig zu eliminieren.» Bereits im Jahr 2004 initiierte Actelion Pharmaceuticals Ltd. ein Forschungsprogramm für Antibiotika. Schwerpunkt waren neuartige chemische Molekülklassen mit neuen Aktionsmechanismen gegen etablierte Zielproteine. Im Zentrum stehen die intravenöse Behandlung schwerer Spitalinfektionen und oral verabreichte Antibiotika. «Der Wirkstofftransport – sowohl in die Zelle hinein als auch aus der Zelle heraus – ist besonders interessant in Zusammenhang mit gram-negativen Bakterien», erklärt Daniel Ritz, Leiter der Antibiotika-Entwicklungsabteilung. «Diese sind viel schwieriger zu behandeln als gram-positive Bakterien, besonders wegen der äusseren Membran und der Wirkung dreiteiliger Antibiotikapumpen.» «Das Bilden von Netzwerken mit Experten im Bereich bakterieller Infektionen ist ausschlaggebend für die Weiterentwicklung in antibakterieller Forschung und Entwicklung neuartiger Antibiotika», so Dr. Jürg Dreier, Gruppenleiter Biochemie & Screening sowie Projektleiter präklinische antibakterielle Projekte bei Basilea Pharmaceutica International Ltd. Die Firma fokussiert auf die Entwicklung von Antibiotika, Antimykotika und Krebsmedikamenten. Sie hat ein Portfolio kommerzieller Wirkstoffe sowie eine Pipeline innovativer, antiinfektiöser und Krebs-Produktkandidaten in Entwicklung. Im Visier steht die medizinische Herausforderung zunehmender Resistenz und Nonresponse auf heutige Behandlungsoptionen. BioVersys AG in Basel entwickelt kleine chemische Moleküle, welche die Wirkstoffresistenz auf einer genregulatorischen Ebene in-

nerhalb des Bakteriums ausschalten, bekannt als TRICs (Transcriptional Regulator Inhibitory Compounds). «Wir arbeiten an einem Anti-Tuberkulose-Projekt und verschiedenen Methoden der Behandlung von gram-negativen Infektionen. Besonders möchten wir in den Bereichen der RöntgenKristallographie und des insilico Modellierens kooperieren und uns Zugang zu Stammsammlungen verschaffen», so Dr. Michel Pieren, Gruppenleiter Drug discovery. «Kürzlich entwickelten wir eine neuartige Technik zur Realisierung von gezielten Gen-Deletionen in klinisch relevanten gram-negativen Pathogenen ohne Einsatz von antibiotischen Markern. Das ist sehr nützlich beim Generieren von Knock-outs in multi-resistenten gram-negativen Bakterien.» Diese Methode könnte auf Interesse bei anderen Plattformmitgliedern stossen.

Bleib bescheiden, aber sei leistungsstark!

Die nächste Aufgabe der Plattforminitianten ist die Erarbeitung von gemeinsamen Interessensbereichen, die nicht dem Schutz Geistigen Eigentums unterstehen. Priorität haben Methoden zum Studium von PlasmaProtein-Bindung. «Es besteht ein starkes Engagement vonseiten Akademie wie Industrie», freut sich Plattformleiter Markus Seeger. «Wir wollen nicht wachsen punkto Anzahl Mitglieder, sondern eine schlanke, effiziente Organisation aufbauen mit klaren Zielen, um sichtbare Resultate zu erarbeiten, die internationale Beachtung finden.» Für Professor Daniel Gygax, Präsident von biotechnet Switzerland, gilt es, durch interaktive Kreativität die Konkurrenzfähigkeit zu stärken und Wertschöpfung zu steigern: «Indem wir die Kernkompetenzen der Unternehmen mit dem wissenschaftlichen Know-how der Akademie verknüpfen, können wir ‹Löcher des Wissens› entlang der ganzen Wertschöpfungskette ausfüllen.» ■

WEITERE INFORMATIONEN: ■ www.imm.uzh.ch/research/experimental/teamseeger.html ■

Hinweis:

1Gram-positive

und gram-negative Bakterien unterscheiden sich in ihrem Aufbau. Nach der sog. Gramfärbung erscheinen gram-positive Bakterien blau, da das mehrschichtige Murein die Farbe zurückhält. Gram-negative Bakterien dagegen haben nur eine Schicht Murein, sodass die Farbe wieder herausgewaschen werden kann und sie schliesslich rot erscheinen. Die zwei Bakterienarten enthalten zudem auch unterschiedliche Zellbestandteile. (Quelle: pharmawiki)


märkte und akteure

Auszeichnung für «Chemie plus» Autorin Anlässlich seiner 76. Jahrestagung verlieh die Bildungskommission des Verbands Schweizer Fachjournalisten SFJ am 26. November 2015 zum zweiten Mal Awards für qualitativ hoch stehende Fachartikel. Den 2. Preis erhielt Claudia Borchard-Tuch für ihren in «Chemie plus» (Ausgabe 11 2014) erschienenen Beitrag mit dem Titel «Furcht lass nach!». Die Jury lobte den Artikel als «wissenschaftlich fundierte Auseinandersetzung mit Ängsten». Herausgestellt wurde insbesondere, wie die Autorin einem Fachpublikum viele Erklärungen, Hinführungen und kompetente Einordnungen vermittelt. Die Ärztin und Wissenschaftsjournalistin Dr. med. Claudia Borchard-Tuch schreibt seit 2011 Exklusivbeiträge für die «Chemie plus». Das «Chemie plus»-Team gratuliert Frau Borchard-Tuch herzlich für diese verdiente Auszeichnung. Die Jury, der neben dem Initiator des SFJ-Awards, Oskar Aeberli, auch Ratna Irzan, Peter Ruetsche, Frank Hänecke und Jaroslaw Trachsel angehören, beurteilte bei den 27 eingereichten Beiträgen die Fakten-Darstellung, das Aufzeigen von Zusammenhängen, die zielgruppengerechte Präsentation des Themas, die sprachliche Eleganz sowie die korrekte «Chemie plus»Claudia Ausdrucksweise. Den 1. Preis erhielt René Senn für seinen Artikel in der Zeitschrift «Ener- Borchard-Tuch durfte den gietechnik ET» erschienenen Artikel zum Thema Intelligente Gebäude. Ein 2. Preis des SFJ-Awards Bericht der aufzeigt, was mit fachübergreifender, vernetzter Arbeit in entgegennehmen. mancherlei Hinsicht verbessert werden kann. Der Jury gefiel, vor allem wie das Thema sachkundig erschlossen und sprachlich klar aufgefächert wird. Der 3. Preis: ging an Rüdiger Sellin für seinen für Swisscom geschriebenen Beitrag, publiziert unter dem Titel Wie SIP (Session Initiation Protocols) in Unternehmen funktionieren. Er zeigt, wie moderne Kommunikationsnetze u. a. auch Sitzungen ohne Hilfeleistungen des ÖV oder des Autos ermöglichen. Der Verband Schweizer Fachjournalisten ist mit seinen über 700 Mitgliedern die repräsentative Vereinigung der Redaktorinnen und Redaktoren sowie der Autorinnen und Autoren der schweizerischen Fachpresse.

CHEMIE PLUS 12-2015

7

Metrohm Schweiz – Seminare 2016 Die Metrohm Schweiz AG in Zofingen führt im Jahr 2016 wiederum ein umfassendes SeminarProgramm durch. Das Angebot beinhaltet vier Schulungstypen: ■

Workshop: Die entsprechende Analysenmethode wird eingehend behandelt. Die Teilnehmer erhalten u. a. eine Einführung in die Grundlagen der Messtechnik sowie praktische Tipps zu Wartung, Kontrolle und Troubleshooting. Software-Training: Ziel der Kurse ist in erster Linie das Kennenlernen der Benutzeroberfläche. Anwendertreffen: An diesen Events wird das gesamte Spektrum der Ionenanalytik behandelt. Jeweils ein Anwendertreffen befasst sich mit Ionenchromatographie, Karl Fischer, Autolab sowie Prozessanalytik. Metrohm Innovation Day: Am 2. Juni 2016 werden zahlreiche Neuigkeiten aus der Metrohmwelt vorgestellt.

Alle Seminare unter: www.metrohm.ch Broschüre anfordern: seminare@metrohm.ch


8

CHEMIE PLUS 12-2015

persönlich Elizabeth Doherty und Ton Büchner sollen neue Mitglieder des Verwaltungsrats von Novartis werden. Der Verwaltungsrat wird sie an der Novartis-Generalversammlung am 23. Februar 2016 zur Wahl vorschlagen. Die Britin Elizabeth Doherty ist ein ausgewiesener Finanzprofi und fungierte in ihrer mehr als 35-jährigen Karriere als CFO und Verwaltungsratsmitglied in verschiedenen Unternehmen. Ton Büchner ist CEO des niederländischen, global tätigen Chemieunternehmens AkzoNobel.

märkte und akteure

Makellose Haut ist gefragt Da in Westeuropa und Nordamerika das Bleichmittel Hydrochinon und seine Derivative wegen Verdacht auf kanzerogene Wirkung nicht mehr eingesetzt werden dürfen, sind bei den Kosmetikherstellern Alternativen gefragt. Gesucht wird nach innovativen natürlichen Quellen, wie zum Beispiel Pflanzenextrakten. Eine Analyse von Frost & Sullivan, die «Analysis oft he Global Whitening Ingredients Market», zeigt einen Marktertrag von 381 Mio Dollar für 2014 und schätzt, dass der Umsatz bis 2021

auf 827.9 Mio. Dollar steigen wird. Die Bleichmittel werden im Westen vor allem in Anti-AgingProdukten verwendet, in Asien zum Aufhellen der Haut und erfreuen sich grosser Beliebtheit. Besonders die östlichen Märkte steigern den Gesamtbedarf an Bleichmitteln. Der asiatische Raum wird derzeit noch durch den Preiswettkampf bestimmt. Künftig werden aber auch hier natürliche Stoffe entwickelt und auf klinische Verträglichkeit geprüft werden müssen. www.frost.com

Professor Guido Rasi hat Mitte November seine Tätigkeit als Executive Director der Europäischen Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA) aufgenommen. Sein Mandat ist auf fünf Jahre ausgelegt. «Wir durchlaufen derzeit die signifikanteste Transformation in der Entwicklung und Zulassung von Medikamenten, die ich in meiner 35-jährigen Karriere im öffentlichen Gesundheitswesen erlebt habe», sagte der Mediziner Prof. Rasi bei seiner Amtseinführung.

Gregor Baumeister ist seit Oktober Leiter des Geschäftsbereichs Palettier- und Verpackungssysteme bei der Beumer Group. Der 45-jährige Diplom-Ingenieur kann auf rund 20 Jahre Erfahrung in der Intralogistik zurückblicken und übte verantwortliche Positionen in weltweit tätigen Unternehmen aus. Zuletzt war er Vetriebsleiter NordOst-Europa einer namhaften Firma.

«maintenance Schweiz» – keine Zukunft ohne Instandhaltung Für die «maintenance Schweiz» stehen die Zeichen auf Wachstum: An der nationalen Leitmesse für die industrielle Instandhaltung, die vom 10.–11. Februar 2016 in Zürich stattfindet, sind wieder alle wichtigen Industriezweige und Key Player der Branche präsent. Drei Monate vor Messebeginn waren bereits 90 % der Hallenfläche belegt, wie Veranstalter Atrexis Easyfairs weiter mitteilte. Die Besucherregistrierung ist über die Messe-Homepage online möglich und sichert Besuchern ein Gratis-Ticket. Die «maintenance Schweiz 2016» greift Top-Themen der Branche auf und zeigt das gesamte Aufgabenspektrum der Instandhaltung – von der Inspektion über die Wartung bis zur Instandsetzung. Als bewährter Messepartner ist auch der Fachverband fmpro wieder mit einem Gemeinschafts-

Impression von der diesjährigen Maintenance-Messe. stand vertreten. Ebenso unterstützen Suva und Siemens die Messe aktiv mit ihrem Know-how. www.easyfairs.com

Süsses nicht bitter bereuen Schlank sein und wenig Zucker essen ist in. Was aber, wenn man nicht auf Weihnachtsleckereien verzichten will? Künstlichen Süssstoff verwenden? Heute im Trend ist Stevia. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen einzelnen Süssstoff, sondern um ein Stoffgemisch aus der Pflanze Stevia rebaudiana. Hauptbestandteile des Gemischs sind Stevioglycoside wie Steviosid und Rebaudiosid A. Die genaue Zusammensetzung hängt von Pflanzensorte und Boden ab. Die Süsskraft ist jedoch bis zu 450 Mal höher als die von Kristallzucker! Stevia ist nicht kariogen und wird auch vom menschlichen Körper nicht als Energie verwertet. Eine leicht gefässerweiternde und blutdrucksenkende sowie vermutlich Prostaglandin-erhöhende Wirkung wird diskutiert. Der Haken? Ein langanhaltender, bitterer, lakritzartiger Nachgeschmack: Auf der menschlichen Zunge gibt es nur einen Rezeptortyp, der für die Wahrnehmung von süssem Geschmack

zu zwei Dritteln weniger bitter als Dulcosid A mit nur zwei Traubenzuckerbausteinen. Je mehr Traubenzucker am Molekül gebundenen sind, desto süsser und weniger bitter der Geschmack. Durch züchterische Massnahmen oder die Aufreinigung bei der Gewinnung der Stevia-Produkte könnten die bitteren Stoffe eliminiert werden. Die Zucker-Problematik könnte also bald der Vergangenheit angehören. Ein Glück, dass der Fettanteil der Guetzli aber noch klassischer Herkunft ist. Denn der Reiz des Verbotenen macht doch den Zauber von Süssem erst aus. Das Süsskraut Stevia rebaudiana: Der aus Stevia gewonnene Süssstoff ist um ein Vielfaches süsser als Zucker und doch bitter zugleich. (Bilder: Wikimedia)

zuständig ist, hingegen etwa 25 verschiedene Rezeptoren für bittere Aromen. Steviolglycoside aktivieren jedoch beide Rezeptortypen, wovon gemäss deutschen Forschern, die Geschmacksrezeptoren hTAS2R4 und hTAS2R14 für den bitteren Nachgeschmack von Stevia sorgen. Daneben ist die Zusammensetzung des Süssstoffs ausschlaggebend: Der Stevia-Bestandteil Rebaudiosid D beispielsweise enthält fünf Traubenzuckerbausteine und ist etwa fünfmal süsser und

Die Redaktion wünscht allen eine schöne, genussvolle Weihnachtszeit!


GLOSSE

«HERR HAGEN-RUNDKORN!», stiess

mein promovierter Vorlagenvorleger einen stadiontauglichen Schrei der Erleichterung aus. «Ich hätte schon begonnen, mir Sorgen zu machen, hätten mich meine geheimen Mitarbeiter nicht über jeden Ihrer Schritte auf dem Laufenden gehalten. So wusste ich zwar, wo Sie sich aufhalten, konnte mir jedoch keinen rechten Reim auf Ihre scheinbar im Kreis verlaufende Routenwahl machen.»

«Gibt es da nicht streng genommen gewisse Hindernisse? Wie etwa die Tatsache, dass Katar die betreffende WM ausrichtet? Und die Kleinigkeit, dass nur Nationalmannschaften teilnehmen?», grätschte Haettenschweiler dazwischen. «Mein guter Doktor, glauben Sie ernsthaft, dass Katar der Ausrichter bleibt, so wie sich die Weltlage entwickelt. Vielleicht bewirbt sich dann ja für 2032 gleich der Islamische Staat, oder? Und zu dem anderen Detail:

Hagen-Rundkorn richtet die WM aus «Nun, Haettenschweiler, meine Taktik ist bei einer Tasse Cappuccino schnell erklärt. Ihnen wird mein Interesse für den Sport im Allgemeinen nicht verborgen geblieben sein. Dass ich jedoch kurz davor stand, für Deutschland bei der Fussballweltmeisterschaft 1954 anzutreten, ist Ihnen sicher nicht bekannt», behauptete ich gegenüber dem Stoss-Stürmer der geheimen Geheimdienste. Der gute Doktor konsultierte sichtlich ungerührt sein Tablet und verlas dann: «fintenreicher Mittelläufer, 254 Einsätze in der Oberliga, 37 Tore erzielt, 109 vorbereitet, insgesamt eher der Typ laufscheuer Künstler, verletzte sich unmittelbar nach seiner Berufung in die Nationalmannschaft am grossen Zeh des linken Fusses und lehnte offiziell aus Altersgründen ab. Letzte offizielle Begegnung im August 1955 für die Sportvereinigung Andernach beim 3:2 über den VfR Kaiserslautern.» «Aha, hätte ich mir denken können. Nun, dann wissen Sie sicher um meinen Einsatz für unsere Werks-Elf…» «Tatsächlich konnte nicht im Verborgenen bleiben, dass Sie in den letzten Jahren die Rundkorn-Mannschaft und ihr Umfeld etwa auf das Niveau von Real Madrid befördert haben, was Ihnen im Bereich Sport-Mäzenatentum einen Eintrag im Guinness-Buch einbringen könnte. Auch, wenn manch internationaler Sportjournalist sich fragt, warum sie die Werkssport-Truppe nicht am Ligabetrieb der Schweiz teilnehmen lassen», unterbrach mich der verbale Vorstopper meines Vertrauens. «Ganz einfach, wir wären übermächtig. Nein, ich beabsichtige, zum einen die Weltmeisterschaft 2022 auszurichten. Zum anderen gedenke ich, sie mit unserer Werksmannschaft zu gewinnen», liess ich meinen Abwehrchef wissen.

Wir haben es doch mit der FIFA zu tun. Als der kleine Blatter Sepp einmal als Bub mit seinen Eltern bei uns übernachtet hat, musste ich ihm am Frühstückstisch den Honig schenken, damit er mir das Salz rüber schob. Jetzt ist er zwar aufgeflogen, aber die Kultur der Gegenleistung hat er in der FIFA so fest etabliert, dass ich mit einer kleinen Reise zu den wichtigen Verbandschefs genug Begeisterung für unser Team entfachen konnte.» Haettenschweiler wurde blass. «Sie haben FIFA-Funktionäre bestochen, jetzt, wo die Staatsanwälte der Welt ermitteln?» «Wie bitte? Ich? Wo denken Sie hin. Das macht die Herrscherfamilie von Katar für mich. Schlussendlich springen wir als Veranstalter ein, Austragungsort bleibt aber Katar. Sie behandeln die Nepalesen ab sofort wie Menschen, auch finanziell. Ausserdem liefern wir die komplette Klimatechnik und das Team von Rundkornien muss als Ausrichter nicht durch die Qualifikation. Das wird ein echtes Wintermärchen!. Ach, und ich habe unterwegs einen Forscher abgeworben. Er hat den Lotos-Effekt, der leider als Lotus-Effekt bekannt ist, enorm weiterentwickelt. Auf Oberflächen, die mit seinem Material behandelt sind, bleibt wirklich gar nichts mehr haften. Wir nennen es den Beckenbauer-Effekt.»

WIE

S A G TE

DOCH

DAMALS

HERBER-

G E R Z U M I R : F R I T J O F, E L F F R E U N D E MUSST

DU

GEWINNEN,

DANN

IST

NACH DER VERGABE VOR DER VERGABE IHR FRITJOF HAGEN-RUNDKORN


10

CHEMIE PLUS 12-2015

märkte und akteure

B R E N N TA G P H A R M A E U R O P E

Alles für die Gesundheit Ob als Tablette, Salbe, Sirup, Infusion oder Spritze – Arzneimittel werden immer gebraucht und sind unentbehrlich. Die Pharmaindustrie ist eine von Europas Hochtechnologiesektoren mit mehr als 700 000 Beschäftigten. Brenntag ist ein wichtiger Teil dieser Industrie.

D

ie pharmazeutische Industrie ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in Europa. Allein im Jahr 2013 stammte zirka ein Drittel der weltweit verkauften Medikamente aus europäischer Herstellung. Der Produktionswert belief sich auf 217 Milliarden Euro (weltweit 655 Milliarden Euro). Europa ist nach Nordamerika zudem der zweitgrösste Absatzmarkt für pharmazeutische Produkte. Weiter zeichnet sich die Pharmabranche auch durch ihre Forschungsintensität aus: Sie weist im Vergleich zu anderen Industrien mit über 14 % den höchsten Anteil an Ausgaben für Forschung und Entwicklung gemessen am Umsatz aus. Wie andere Industriezweige steht auch die Pharmabranche unter Druck, kostengünstig, effizient und flexibel zu produzieren. Die meisten Hersteller pharmazeutischer Produkte sind heutzutage international aufgestellt, sodass sie an unterschiedlichen Standorten forschen, produzieren und verpacken. Gleichzeitig werden Prozesshilfsstoffe, Hilfs- und teilweise auch Wirkstoffe von unterschiedlichen Quellen aus verschiedensten Gegenden der Welt beschafft. Unter diesen Voraussetzungen kommt der Gewährleistung der Sicherheit der Lieferkette (Supply Chain Security) und der Produktsicherheit (Product Safety) eine besondere Bedeutung zu. Brenntag Pharma Europe verfügt über hoch motivierte erfahrene und qualifizierte Mitarbeitende sowie die notwendigen Geschäftsprozesse, um diese hohen Anforderungen zu gewährleisten. «Wir liefern die gewünschte Sicherheit. Die eigentliche Substanz ist eingebettet in ein umfangreiches Dienstleistungspaket, welches dann in Summe das wirkliche Produkt für unsere Kunden ausmacht», ergänzt Michael Wilkop, European Marketing Manager Personal Care & Pharma von Brenntag.

Strikte Regularien bieten Chancen

Brenntag liefert einige tausend Produkte an die pharmazeutische Industrie. Eine wichtige Produktfamilie sind die Excipients, auch pharmazeutische Hilfsstoffe genannt. Dies

Neue Anlage zur Abfüllung pharmazeutischer Hilfsstoffe bei Brenntag in Hamburg.

sind Stoffe, die keine pharmakologische Wirkung haben, sondern unterschiedlichste Hilfsfunktionen im Endprodukt wahrnehmen. Dazu gehören etwa Materialien, die als Füllstoffe für die Formgebung sorgen, oder die als Stabilisatoren die Haltbarkeit verlängern. Eine neuere Funktion solcher Excipients ist die Steuerung der Wirkstoff-

freigabe bei sogenannten Retardmedikamenten. Aber auch Arzneimitteleigenschaften wie Farbe, Geruch, Geschmack und physiologische Verträglichkeit können durch pharmazeutische Hilfsstoffe eingestellt werden. Diese komplexen pharmazeutischen Hilfsstoffe müssen demzufolge hohen Qualitätsansprüchen entsprechen.


märkte und akteure

CHEMIE PLUS 12-2015

Die Qualitätskontrolle erfolgt in unternehmenseigenen Labors.

«Wir bieten unseren Kunden einen weltweiten Zugang zu einer Vielzahl an pharmazeutischen Hilfsstoffen sowie weiterer Spezialitäten von erstklassigen Produzenten. Dank unseres Netzwerks können wir die Produkte weltweit von den besten Quellen beziehen und sicher und schnell zum Kunden liefern», so Michael Wilkop. Bei den zunehmend strikteren gesetzlichen Vorschriften für die Herstellung, Lagerung und den Vertrieb von pharmazeutischen Wirk- und Hilfsstoffen bietet Brenntag mittels des internationalen Netzwerks an Standorten den Kunden viele Vorteile. Die Selektion von Herstellern, die den hohen Qualitätsansprüchen genügen, die Auswahl geeigneter Produkte und deren Lagerung unter pharmakonformen Bedingungen sowie die zeitnahe Belieferung der Kunden stellen einen komplexen Lieferkettenprozess dar, dessen Ablauf an jeder Stelle den hohen Qualitätsstandards der Pharmaindustrie genügen muss. Brenntag bietet diese Dienstleistungen aus einer Hand und befreit den Kunden damit von dieser komplexen Aufgabe. Qualität steht insbesondere bei der Abfüllung von pharmazeutischen Hilfsstoffen durch Brenntag in Hamburg an erster Stelle. Vor einigen Jahren hat Brenntag am Standort Hamburg erhebliche Investitionen getätigt. Die Baumassnahmen sowie die Anpassung der Prozesse, Prozeduren und Dokumenta-

tionen wurden dabei in Übereinstimmung mit Teil II des europäischen GMP (Good Manufacturing Practice) Leitfadens durchgeführt. Der Standort genügt somit in vollem Umfang den regulatorischen und qualitativen Anforderungen. Die abgefüllten Produkte werden vor Ort im eigenen Labor einer umfangreichen Qualitätsanalyse unterzogen. Das Pharma-Team von Brenntag Europe versteht sich als verantwortungsvoller und zuverlässiger Geschäftspartner der Pharmaindustrie und verpflichtet sich der engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit sowohl mit Zulieferern als auch Kunden. «Die Problemstellungen unserer Kunden sind kompliziert, unsere Lösungsvorschläge nicht. Nach diesem Prinzip werden wir die Herausforderungen der Pharmaindustrie auch in der Zukunft erfolgreich meistern», so Michael Wilkop.

Pharmakunden in der Schweiz profitieren von weltweiter Präsenz der Brenntag Gruppe

Auch Brenntag Schweizerhall profitiert von dem globalen Netzwerk des Brenntag Pharma-Bereichs. «Durch die weltweite Präsenz erhalten wir Zugriff auf das gesamte Produkt- und Lieferantenportfolio von Brenntag», ergänzt Beatrice Del Principe, Business Manager Life Science Brenntag Schweiz. Besondere Synergien ergeben sich bei den Zulassungsverfahren der Lieferanten, sind diese doch für Brenntag weltweit gültig. Da-

11

(Bilder: Brenntag)

durch reduziert sich der Aufwand lokal enorm und verbessert damit die Wettbewerbsfähigkeit. In Asien-Pazifik hat Brenntag dazu eine lokale Qualitätsabteilung aufgebaut. Dort werden Lieferantenaudits von ortsansässigen Mitarbeitern durchgeführt und dem Vertrieb weltweit zugänglich gemacht. Die lokale Präsenz in Fernost ist ein wesentlicher Bestandteil der Qualitätspolitik von Brenntag. In der Schweiz ist die Pharmaindustrie historisch gewachsen und hat einen noch grösseren Stellenwert bekommen. «Durch unsere Präsenz im asiatisch-pazifischen Raum können wir nicht nur lokal beschaffen und Zulassungsprüfungen durchführen, sondern auch unsere Schweizer Kunden, die Aktivitäten in Fernost haben, unterstützen. Dazu zählen sowohl Lieferungen z. B. nach China oder Indien nach europäischen Standards als auch Unterstützung bei Lieferantenbewertungen für unsere Kunden, die keine lokale Qualitätsabteilung haben», berichtet Wolfram Heymann, CEO Brenntag Schweiz. ■ KONTAKT Brenntag Schweizerhall AG CH-4013 Basel Telefon +41 (0)58 344 80 00 info@brenntag.ch www.brenntag.ch


12

CHEMIE PLUS 12-2015

biotechnologie

T E D D A N N U A L M E E TI N G 2 0 1 5 A N D E R Z H AW W Ä D E N S W I L

3D Zellkulturen – der Schritt zum Patienten Mit dem diesjährigen TEDD Annual Meeting an der ZHAW Wädenswil beging das Netzwerk TEDD Tissue Engineering for Drug Development and Substance Testing den fünften Jahrestag seiner Gründung. Wissenschaftler von Akademie und Industrie aus ganz Europa zeigten am 22. Oktober 2015 in ihren Referaten, wie 3D Zellkulturen den Schritt vom Labor zur praktischen Umsetzung in Industrie und Klinik vollziehen. ELSBETH HEINZELMANN

3

D Zellkulturen liegen voll im Trend der Life Sciences, zellbasierte in vitro Assays finden Eingang in die Medikamenten-Entwicklung von Pharma- und BiotechIndustrie. «Eine Herausforderung ist es, in vitro Assays jetzt für die routinetaugliche Anwendung einzusetzen», so Professor Dr. Ursula Graf-Hausner, Dozentin für Zell- und Gewebekultur an der ZHAW Wädenswil, die im Jahr 2010 das TEDD-Netzwerk initiierte. Für sie ist physiologische Relevanz der Schlüssel, um die Aussagekraft zellbasierter Assays zu optimieren. «Je besser wir Aufbau, Zusammensetzung und Funktion menschlicher Gewebe in unseren Modellen simulieren können, desto aussagekräftiger sind die Resultate!» Was es nun braucht, ist eine weitere Reifung der Technologie, optimierte Assays, Protokolle und Kits sowie die Pre-Validierung und Validierung. «Unser Ziel ist es, leicht handhabbare, biomimetische Gewebekonstrukte zu realisieren, die in vivo Bedingungen reproduzierbar und zuverlässig imitieren.» (biomimetrisch = biologische Prozesse, Strukturen usw. nachahmend.)

Neue Wege mit extrazellulären Matrices

Am Leibniz Institut für Polymerforschung in Dresden forscht Professor Carsten Werner, Direktor des Instituts für Biofunktionelle Polymermaterialien, mit seinem Team an der Modulation von zell-instruktiven Signalen extrazellulärer Matrices (ECM), was er als eine zentrale Herausforderung für Gewebetechnik und regenerative Medizin erachtet. Rekonstruierte ECM-Einheiten und definierte, ECM-inspirierte Polymerstrukturen können für die Entschlüsselung von molekularen Mechanismen der Gewebebildung, der Homöostase (Regelung biologischer Gleichgewichtszustände) und der Wundheilung sehr nützlich sein. Verschiedene Polymermatrix-Plattformen wurden etabliert, um die definierte Bereitstellung von Adhäsions-Re-

Marc Thurner (regenHU), Dr. Hansjoerg Keller (Novartis) und Professor Ursula Graf-Hausner feiern den Start eines gemeinsamen KTI-Projektes des TEDD-Netzwerks. (Bild: ZHAW Wädenswil)

zeptorliganden, physikalischen Signalen und der Präsentation von Morphogenen (Signalmoleküle, die die Musterbildung während der Entwicklung mehrzelliger Lebewesen) und massgeschneiderter Abbaubarkeit kombinieren zu können. Mit seinen Mitarbeitenden entwickelte Carsten Werner beispielsweise Protokolle für die Verankerung von nativen zell-sezernierten ECM zur Kultivierung von Blutstammzellen. Die Forscher führten auch eine rationale Designstrategie für ECM-inspirierte HydrogelNetzwerke ein, nach der molekulare Netzwerke aus mehrarmigem Polyethylenglykol, sulfatierten Glykosaminoglykane (früher Mucopolysaccaride) und funktionellen Peptide-Einheiten erzeugt werden, um die Entkopplung biochemischer und mechanischer Matrix-Eigenschaften zu ermöglichen. Mit diesem Vorgehen konnte Carsten Werner therapeutisch relevante Zellentscheidungen effizient stimulieren.

http://www.ipfdd.de/en/departments/insti-tute-of-biofunctional-polymer-materials/

Multiskalige funktionelle Bildgebung von Sehnen

Der zweite Forschungsbeitrag kam von Professor Dr. Jess Gerrit Snedeker an der Orthopädie der Universität Zürich sowie stellvertretender Leiter des Instituts für Biomechanik an der ETH Zürich. Sein Interesse gilt vor allem den Zell- und Matrix-Mechanismen, Mechanobiologie und Orthopädie sowie Biomechanik. In Wädenswil sprach er über die Kollagen-Alterung als potenzieller Verursacher von Bindegewebserkrankung. Im Brennpunkt stehen für ihn experimentelle Bildgebungsmöglichkeiten, um sich ein klareres Bild der Beziehung zwischen Struktur und Funktion der Sehne vom Kollagenmolekül zum Patient zu verschaffen. Auf molekularer Ebene liegt sein Fokus auf nicht-enzymatischer Proteinreaktion mit


biotechnologie

Glukose (Glykation) als ein Thema, das rasch an Bedeutung gewinnt in Gesundheit und Medizin. Es gibt Hinweise darauf, dass diese Reaktion eine Hauptrolle spielt im Alterungs- und Erkrankungsprozess des Bindegewebes. Speziell interessieren Jess Snedeker Glykation-bedingte Veränderungen in Type-1-Kollagenen – langlebige Proteine, die das mechanische Rückgrat des muskelskeletösen Bindegewebes bilden, etwa in Sehnen und Gewebe sowie fast in jedem anderen menschlichen Organ. Trotz vorliegenden Beweisen, dass die extrazelluläre Matrix (ECM) Glykation mit der Erkrankung in Verbindung steht, ist wenig bekannt darüber, wie ECM-Veränderungen durch Glukose sich auf die Mechanik der Matrix, sowie Schäden, die Zell-Matrix-Interaktionen und den Matrixumsatz während des Alterns auswirken. «Eine echte Herausforderung ist es, zu verstehen, wie diese Faktoren wechselwirken und wie sie kumulativ die lokale Instandstellung von Matrixschäden und das Fortschreiten von Gewebeverlust beeinflussen», kommentiert Jess Snedeker. Er sieht es

als seine Aufgabe an, herauszufinden, wie man Sehnendefekte und ihre Behebung quantifiziert dank dem Einsatz von Bildgebungstechniken in Labor und klinischem Umfeld. www.biomech.ethz.ch

Prädiktive 3D Lungenmodelle für Inhalations-Toxikologie

Am Adolphe Merkle Institut beschäftigt sich Barbara Rothen-Rutishauser, Professorin für Bio-Nanomaterialien, mit potenziellen Wirkungen von inhalierten Nanomaterialien. Deren Untersuchung basiert oft auf epidemiologischen Studien oder Tierversuchen, vielfach aber auch auf Lungenzellkulturen in vitro. «Kürzlich wurden raffinierte 3D Lungenzellmodelle etabliert, da sie eine viel realistischere physiologische Situation darstellen», erklärt die Forscherin, welche mit Kollegin Alke Fink in Fribourg den Lehrstuhl für BioNanomaterialien am Adolphe Merkle Institut teilt. «Zudem wurden Systeme für die Luft-Flüssigkeits-Exposition entwickelt. Sie erlauben eine Deposition von

CHEMIE PLUS 12-2015

13

sphärischen Nanopartikeln oder Nanomaterialien wie Zellulose-Fasern oder Kohlenstoff-Nanoröhrchen.» Dieses Vorgehen ermöglicht den Wissenschaftlerinnen, den Effekt der Materialien gründlich zu evaluieren, indem sie mittels kontrollierter Material-Deposition auf der Lungenzell-Oberfläche den Zusammenhang zwischen Dosis und Wirkung herausarbeiten können. www.am-institute.ch

Einfache Assays für komplexe Biologie

Den Schwerpunkt legte Dr. Christian N. Parker vom Novartis Institut für Biomedizinische Forschung auf die industrielle Anwendung von 3D Zellkulturen. Er beschreibt einen einfachen Assay, welcher die metabolische Aktivität von Darmkrypten überwacht, nämlich jenem Teil der Darmschleimhaut zwischen zwei Darmzotten an der Zottenbasis. «Diese Krypten dienen als ex vivo Modell von strahlungsinduzierter, intestinaler Mukositis. Der Assay benutzt aus Mäusen gewonnene, primäre intestinale Krypten, die in einer komplexen 3D Matrix ge-


14

CHEMIE PLUS 12-2015

biotechnologie

Schema: Heparin-starPEG Gel-Plattform, entkoppelte Gradation von physikalischen und biomolekularen Signalen.

wachsen sind», erklärt Christian Parker. «Kontrollbehandlungen veranschaulichen die Genesung der Krypten nach Bestrahlung, wie dies in vivo geschieht. Der Assay wurde dann benutzt, um ein fokussiertes Set von Verbindungen mit bekannten Zielen zu screenen.» Dies erlaubt die Identifizierung von Verbindungen, welche die Heilung nach Bestrahlung verbessern. Die Toolcompounds zeigen subtile Veränderungen im Wachstum der Krypten und ihre Reaktion auf externe Reize, welche die Charakterisierung des Systems erlauben. Es ist zu hoffen, dass solche ex vivo und physiologisch relevanten, organoiden Systeme in 3D als Brücke dienen können zwischen relativ einfachen in vitro Assays mit 2D immortalisierten Zelllinien und komplexen in vivo Modellen mit ganzen Tieren. https://www.nibr.com/

Geissbrunnenweg 14 · CH-4452 Itingen BL Tel. 061 971 83 44 · Fax 061 971 83 45 E-Mail: info@sebio.ch · www.sebio.ch

(Bild: IPFDD Dresden)

TEDD – ‹Vitaminspritze› für Tissue Engineering

Die TEDD-Jahresversammlung an diesem 22. Oktober 2015 markiert den 5. Geburtstag des Netzwerks, das Professor Ursula GrafHausner zusammen mit InSphero AG gründete, dem weltweit führenden Hersteller von biologischem 3D Gewebe, das dem humanen in Funktion und Morphologie ähnlich ist. Erste Schritte des TEDD-Netzwerks finanzierte die Gebert Rüf-Stiftung. «Von Beginn an schufen wir eine Atmosphäre des gegenseitigen Vertrauens, um dynamische Partner aus Akademie und Industrie im offenen Gespräch zusammenzubringen und Synergien effizient zu nutzen», erinnert sich die TEDD-Initiantin. Der Erfolg liess nicht auf sich warten. So konnten zahlreiche Netzwerkprojekte initiiert werden, und gemeinsame Publikationen berichten über die neuesten Resultate. Im Jahr 2014 erarbeitete TEDD das Projekt «3D Gewebe – neue Perspektiven für Medizin». Dieses wurde im Juni 2015 vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI in die Liste der Projekte für projektgebundene Förderung 2017–2020 aufgenommen. Dank seiner internationalen Ausstrahlung arbeitet TEDD weltweit mit Partnern zusammen wie der DECHEMA (www.dechema.com), wo TEDD-Mitglieder im wissenschaftlichen Komitee ‹Symposium 3D cell culture› mitwirken. Auf dieser Plattform präsentiert TEDD stets neueste Aktivitäten. Im Jahr 2014 organisierte TEDD einen ‹Satellite Workshop› zum Thema Leber-Modelle und lancierte mit DECHEMA eine Umfrage zum Stand der Technik der 3D Zellkultur in Deutschland und der Schweiz.

Mit starken Partnern in die Zukunft

Von der TEDD Win-Win-Situation profitieren die Mitglieder, wie Marc Thurner, CEO von regenHu Ltd., die Druckverfahren für

Phasen-Kontrastbild kultivierter Fibroplasten. Sie spielen eine Schlüsselrolle in der Entwicklung von Lungenfibrose. (Bild Savvina Chortarea, AMI)

3D Gewebe realisiert: «Die TEDD-Plattform bietet ein exzellentes Netzwerk für Kontakte mit Pharma, Kosmetika sowie Biotech-Forschung und -Industrie. Wir verdanken TEDD verschiedene innovative Projekte.» Dr. Hansjörg Keller von Novartis Pharma initiierte ein 3D Bioprinting-Projekt anlässlich eines TEDD-Treffens: «Zusammen mit regenHU Ltd., Weidmann AG und der ZHAW Wädenswil generieren wir humane Skelettmuskeln und Sehnengewebe für Tests neuer Medikamente bei Novartis. Die TEDD-Plattform ist ein Schlüsselfaktor für die Schweizer Biotech-Industrie, um global die Nase vorn zu halten.» Auch Dr. Jens Kelm, CSO und VR-Präsident von InSphero AG sowie Mitgründer von TEDD begrüsst die Effizienz des Netzwerks: «Heute wesentlicher ‹think tank› in der Schweizer Forschungslandschaft, erkannte die TEDD-Crew schon früh die Bedeutung von organotypischen 3D Modellsystemen. TEDD beschleunigt den Informationsaustausch zwischen Akademie und Industrie, um Forschung und Innovation auf die Bedürfnisse von Gesellschaft und Wirtschaft masszuschneidern.» Und Pläne für die Zukunft von TEDD schwirren etliche durch die Köpfe, wie Ursula Graf-Hausner weiss: «Es gibt noch viel zu tun – aber wir wissen: wir sind auf dem richtigen Weg!» www.zhaw.ch/icbc/tedd ■


umwelt

CHEMIE PLUS 12-2015

GEWÄSSERSCHUTZ

Mikroverunreinigungen im Wasser reduzieren Mikroverunreinigungen sind potenziell schädlich für die Lebewesen im Wasser. Deswegen sind entsprechende Massnahmen in den zentralen Abwasserreinigungsanlagen geplant. Das Gewässerschutzgesetz und die Verordnung werden entsprechend geändert. Die notwendigen Techniken wurden in den letzten Jahren entwickelt. REGULA HEINZELMANN

M

ikroverunreinigungen, auch Spurenstoffe genannt, sind eine grosse Herausforderung für die Fliessgewässer. Sie stammen beispielsweise aus Medikamenten oder Pestiziden und gelangen aus den ARAs und über diffuse Einträge aus Quellen wie der Landwirtschaft in die Gewässer. Zwar hat sich die Wasserqualität der Oberflächengewässer gemäss BAFU (Bundesamt für Umwelt) seit den 1970erJahren stark verbessert. So sind viele giftige Stoffe verschwunden oder wurden verboten. Doch der Eintrag von Mikroverunreinigungen stellt zunehmend eine Herausforderung für den Gewässerschutz dar. Denn diese Spurenstoffe können selbst in sehr tiefen Konzentrationen empfindliche Wasserlebewesen wie Fische stark beeinträchtigen. Für die menschliche Gesundheit sind gemäss BAFU die in Oberflächengewässern nachgewiesenen Konzentrationen nach heutigen Erkenntnissen unbedenklich. Studien weisen jedoch darauf hin, dass die Spurenstoffe die Artenvielfalt in Gewässern negativ beeinflussen können. Um Medikamente, Pestizide und weitere kritische Substanzen künftig von den Gewässern fernzuhalten, soll nun ein Teil der Kläranlagen nachgerüstet werden.

Wer bezahlt was?

Nach dem heute geltenden Gewässerschutzgesetz (Art. 60a GSchG) sorgen die Kantone dafür, dass die Kosten für Bau, Betrieb, Unterhalt, Sanierung und Ersatz der Abwasseranlagen, die öffentlichen Zwecken dienen, durch Gebühren oder andere Abgaben auf die Verursacher überwälzt werden. Der neue Art. 60b GSchG beauftragt den Bund, bei den Inhabern von zentralen Abwasserreinigungsanlagen eine Abgabe für die Finanzierung der Abgeltung von folgenden Massnahmen nach dem neuen Art. 61a GSchG einschliesslich der Vollzugskosten des Bundes zu erheben: è

Wasserlauf nach Abwasserreinigungsanlage.

15


16

CHEMIE PLUS 12-2015

umwelt

Innovative Techniken zur Entfernung von Mikrorückständen Um die Bestimmungen umzusetzen, benötigt man auch die entsprechende Technik. Viele Wasserreinigungs-Verfahren wurden zwar schon vor Jahrzehnten entwickelt, z. B. Aktivkohletechnik, Ozonverfahren, Nanofiltration und Umkehrosmose. Aber die Möglichkeit, Hormone und Medikamentenrückstände aus dem Wasser zu entfernen, ist relativ neu. Noch im Versuchsstadium befinden sich die «Advanced Oxidation Processes» (AOP). Auf der Plattform des Verbands Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute findet man eine Zusammenstellung über diese Techniken. VSA-Plattform: https://www.micropoll.ch/verfahren/ In der Schweiz werden die neuen Bestimmungen über Elimination von Mikroverunreinigungen in der ARA Neugut, Dübendorf, bereits erfüllt. Seit März 2014 ist die volltechnische Ozonanlage erfolgreich in Betrieb und eliminiert 80 bis 90 Prozent der Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser. Mit den Erfahrungen der ARA NEUGUT werden die Grundlagen für die Planung und Realisierung weiterer Anlagen in der Schweiz und im Ausland geschaffen. http://www.neugut.ch/ Das Fraunhofer Institut in Karlsruhe entwickelt innovative Methoden, um anthropogene Mikroschadstoffe aus dem Wasser zu entfernen. Neuartige Membranadsorber entfernen nicht nur unerwünschte Partikel aus dem Wasser, sondern gleichzeitig auch gelöste Substanzen wie das hormonell wirkende Bisphenol A oder giftiges Blei. Zu diesem Zweck werden selektive Adsorberpartikel in Filtrationsmembranen eingefügt. Diese Membranadsorber sind auch regenerierbar. Diese Technik ermöglicht auch die Rückgewinnung wertvoller Edelmetalle oder Seltene-Erden-Metalle. http://isi.fraunhofer.de/isi-de/n/projekte/uba-mikroschadstoffe.php An der Münchner Umweltmesse IFAT von 2014 präsentierten auch Unternehmen neue Verfahren zur Entfernung von Schadstoffen aus dem Wasser. http://www.ifat.de Weitere Informationen über das Gewässer- schutzgesetz: http://www.bafu.admin.ch/wasser/09037/ 12718/index.html?lang=de&msg-id=49455 https://www.news.admin.ch/message/index.html?lang=de&msg-id=55786 https://www.news.admin.ch/message/index.html?lang=de&msg-id=54667

Anlagen und Einrichtungen zur Elimination von organischen Spurenstoffen bei zentralen Abwasserreinigungsanlagen, soweit sie zur Einhaltung der Vorschriften

über die Einleitung von Abwasser in Gewässer erforderlich sind Anstelle des Ausbaus einer ARA kann der Bund auch die Erstellung einer Verbin-

dungsleitung abgelten, über die das Abwasser zu einer entsprechend ausgestatteten ARA in der Nähe transportiert wird. Die kantonalen Behörden entscheiden, welche Massnahmen zur Verringerung der Mikroschadstoffe im gereinigten Abwasser erforderlich sind. Nach dem bisherigen Art. 84 GSchG bestand der Grundsatz, dass keine Abgeltungen gewährt werden können, wenn mit einem erst nach einer Gesetzesrevision abgeltungsberechtigten Vorhaben bereits vor der Revision begonnen wurde. Das soll für die neu vorgesehenen Massnahmen nicht gelten, deswegen wird der Art. 84 aufgehoben. Die Höhe der Abgabe richtet sich nach der Anzahl der an die Abwasserreinigungsanlage angeschlossenen Einwohner und beträgt nach Verordnung jährlich 9 Franken pro Einwohner, den gesetzlich vorgeschriebenen Höchstbetrag. Man geht davon aus, dass die Verunreinigung mit Spurenstoffen von der ganzen Bevölkerung in der Schweiz verursacht wird. Deswegen wollte man die Kosten für die Gegenmassnahmen nicht nur auf einzelne ARAs überwälzen, sondern eine gesamtschweizerische Abgabe einführen. Die Abgabe ist ausdrücklich zweckgebunden für die Finanzierung des zielorientierte Ausbaus der ARA zur Elimination von organischen Spurenstoffen. Inhaber von zentralen Abwasserreinigungsanlagen, die die vorgeschriebenen Massnahmen getroffen haben, sind von der Abgabepflicht be-


umwelt

freit. Der Bundesrat hat den 1. Januar 2016 als Datum für das Inkrafttreten der Gesetzesänderung festgelegt.

Hundert ARAs renovieren

Damit die Mikroverunreinigungen im behandelten Abwasser in ausreichendem Masse und zu tragbaren Kosten verringert werden, müssen rund 100 Abwasserreinigungsanlagen (ARA) in der Schweiz speziell aufgerüstet werden. Es handelt sich dabei um: ■ ARA mit mehr als 80 000 angeschlossenen Einwohnern ■ ARA mit mehr als 24 000 angeschlossenen im Einzugsgebiet von Seen. ■ ARA mit mehr als 8000 angeschlossenen Einwohnern, deren gereinigtes Abwasser mehr als 10 Prozent der Wassermenge des Fliessgewässers ausmacht, in welches sie eingeleitet werden. Die konkreten Bestimmungen werden in der Gewässerschutzverordnung präzisiert. Geplant ist eine nationale elektronische Gewässerschutzkarte, die durch das Bundesamt für Umwelt (BAFU) erstellt wird. Die Bestimmungen über Grundwasserschutzzonen und Gewässerräume werden angepasst. Darüber hinaus soll die Verordnung sicherstellen, dass das ackerfähige Kulturland weiterhin zu den kantonalen Kontingenten an Fruchtfolgeflächen angerechnet wird. Die Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung, ChemRRV enthält ebenfalls Vorschriften, mit denen man verhindern will, dass schädliche Substanzen ins Wasser gelangen. Die Herstellung, das Inverkehrbringen, die Einfuhr zu privaten Zwecken und die Verwendung verschiedener Substanzen sind nach dieser verboten. Wer in der Nähe von Gewässern Holzschutzmittel verwenden oder damit behandeltes Holz lagern will, muss bauliche Massnahmen gegen das Versickern und das Abschwemmen der Mittel treffen. Neu festgelegt wurden die betreffenden Grundwasserschutzzonen. ■

CHEMIE PLUS 12-2015

17


18

CHEMIE PLUS 12-2015

umweltanalytik

S I C H E R E E R F A S S U N G D E R VE R S C H I E D E N E N K O H L E N S TO F F S P E Z I E S I N F E S TS TO F F E N

Mit richtiger Chemie zu richtigen Ergebnissen

In Feststoffproben müssen häufig mehrere verschiedene Kohlenstoffparameter ermittelt werden. Mit dem Elementaranalysator multi EA 4000 lässt sich diese Aufgabe sicher, automatisch und ohne Umbauten am Gerät lösen. S TE F A N J E Z I E R S K I

B

ei der Betrachtung von Kohlenstoff und seinen Erscheinungsformen in der Umwelt unterscheidet man verschiedene Spezies, die in ihrem chemischen Verhalten grundsätzlich verschieden sind. Vernachlässigt man das ubiquitäre Kohlenstoffdioxid und schwer aufschliessbare Carbide, gibt es drei grundsätzliche Kohlenstoffspezies, die auch in verschiedenen technischen Normungen und gesetzlichen Regelungen erfasst sind: ■ den anorganischen Kohlenstoff (total inorganic carbon, TIC), der die Gesamtheit aller Carbonate enthält, ■ den organischen Kohlenstoff (total organic carbon, TOC), also der Kohlenstoff der in Verbindungen und Stoffen gebunden ist, die man klassisch als Kohlenwasserstoffe oder Verbindungen der organischen Chemie zusammenfasst, ■ sowie den elementaren Kohlenstoff (elementary carbon, EC), der den reinen Kohlenstoff in ausschliesslichen KohlenstoffKohlenstoffbindungen enthält. Diesen findet man beispielsweise zum grossen Teil in der namensgebenden Kohle, insbesondere in höherwertigen Sorten wie Anthrazit und Koks, sowie in Russ oder als Reinstoff in Graphit, Diamant und Fullerenen. Diese drei Spezies werden als Summenparameter des Kohlenstoffs zusammengefasst und bilden die Grundlage für verschiedene

Gutachten. Sie beeinflussen z. B. die Bewertung der Bodenqualität bezüglich ihrer Pufferkapazität und dem Humusgehalt. In der Qualitätskontrolle dienen sie bei der Überwachung von Ausgangsprodukten in Produktionsprozessen, z. B. für keramische Werkstoffe. Und sie sind ausschlaggebend bei der Bewertung von Abfällen, die in Deponien eingebracht werden. Hier ist insbesondere die Betrachtung des organischen Anteils wichtig, da danach die Klassifizierung der Abfälle erfolgt. Der Parameter TOC wird dabei mittels der Norm EN 13137 erfasst. Dazu können verschiedene Techniken verwendet werden, die aber alle darauf beruhen, dass der TIC mittels einer nicht oxidativen anorganischen Säure erfasst oder vertrieben und der TOC im Direkt- oder Differenzverfahren bestimmt wird. Laut Definition enthält der TOC den Kohlenstoffanteil, der nicht mit Säure vertrieben werden kann. Damit enthält dieser aber auch den elementaren Kohlenstoff, der von Säuren ebenfalls nicht angegriffen wird. Betrachtet man das Gefahrenpotenzial der verschiedenen Kohlenstoffspezies für die Umwelt, so ist Carbonat als vollkommen ungefährlich zu betrachten. Es kommt ubiquitär vor, in fast allen Böden und in unterschiedlichen Konzentrationen. Carbonate lösen sich zwar bei Säureeinfluss unter Bildung von Kohlenstoffdioxid auf, ansonsten ist ihr Einfluss

Bild 1: Übersicht über die thermische Zersetzungstemperatur verschiedener Carbonate im Vergleich zur Zündungstemperatur von elementaren und organischen Kohlenstoffen.

auf die Umwelt und die Gesundheit des Menschen aber gering. Elementarer Kohlenstoff verhält sich ähnlich und ist unter Normalbedingungen inert. Der eigentliche organische Anteil wiederum kann vielfältige Probleme mit sich bringen. Denn entweder ist die chemische Substanz an sich toxisch oder sie birgt die Gefahr, mikrobiologischen Abbauprozessen zu unterliegen. Bei diesen können z. B. komplexierte Schwermetalle freigesetzt werden oder Methan entstehen, das als Treibhausgas einen viel grösseren Einfluss auf die Klimaerwärmung hat als das viel diskutierte CO2. Gerade bei zu deponierenden Abfällen ist eine gesonderte Betrachtung des ECs also interessant. Abfälle werden, je nach ihrem Schadstoffgehalt, in verschiedene Klassen eingestuft, darunter fällt auch die Betrachtung des TOC. Nun ist es aus den oben aufgeführten Gründen auch wirtschaftlich sinnvoll, den Parameter TOC gesondert zu untersuchen. Eine hohe Belastung mit TOC würde zu einer höheren Einstufung der Abfallklasse führen, was wiederum die Deponierungskosten erhöht. Gerade bei Schlacken und Aschen kann der Anteil von EC gegenüber dem organischen Anteil aber sehr gross sein. Die Deponieverordnung lässt deshalb einen Abzug des ECs vom TOC zu und schafft damit einen zusätzlichen Parameter, den abbaubaren organischen Kohlenstoff (AOC). Die analytische Herausforderung ist nun, diese verschiedenen Spezies zu unterscheiden und auch den EC neben dem AOC sicher zu erfassen. Hier gibt es zwei zentrale Ansätze, ein Temperaturrampenverfahren oder die separate Pyrolyse der organischen Bestandteile in einer Inertatmosphäre und Erfassung einzelner Komponenten. Bei der Temperaturrampe wird die Probe im Ofen schrittweise erhitzt und die CO2-Emissionen bei diskreten Temperaturen gemessen. Unter der Annahme, dass organische Substanzen bei Temperaturen bis 400 °C vollständig verbrennen, wird dieser Wert als AOC-Parameter gewertet. Die


Bild 2: multi EA 4000 mit TIC-Automatikmodul und Feststoffprobengeber FPG48 zur automatisierten Bestimmung der verschiedenen Kohlenstoffspezies.

Temperatur wird im Anschluss auf ca. 700 erhöht und die CO2-Emission bei dieser Temperatur gemessen, dies ergibt den ECWert. In einem letzten Schritt wird eine Temperatur von 1200 °C eingestellt, bei der sich Carbonate sicher zu CO2 zersetzen und detektiert werden. Was theoretisch einfach vorstellbar ist, hat bei Realproben einen grossen Nachteil. Organische Proben und elementarer Kohlenstoff verbrennen bei den diskreten Temperaturen sicher zu CO2 und können unabhängig voneinander detektiert werden. Die Carbonate wiederum können sehr unterschiedliche Zersetzungstemperaturen haben. In Bild 1 sind verschiedene Zersetzungs- und Zündungstemperaturen von ausgewählten Carbonaten und anderen kohlenstoffhaltigen Proben gegenübergestellt. Hier wird deutlich das Carbonat über einen weiten Bereich von 200 °C bis 1400 °C CO2 freigegeben. Gerade die basischen Carbonate der Übergangsmetalle, aber auch Mischcarbonate wie Dolomit zerfallen bei Temperaturen deutlich unter 700 °C. Diese werden bei einem Temperaturrampenverfahren dann als AOC oder EC detektiert und verfälschen die Ergebnisse. Eine weitere Technik zur Bestimmung basiert auf den chemischen Eigenschaften der Kohlenstoffspezies. Bei dem hier verwendeten System, dem multi EA 4000, werden für eine vollständige Erfassung aller Parameter drei Analysen durchgeführt. Der TC wird bei 1200 °C in einer reinen Sauerstoffatmosphä-

re bestimmt. Hierbei werden alle Spezies verbrannt oder zersetzen sich. Der TIC wird durch Ansäuern der Probe und der Detektion des freigesetzten CO2 bestimmt. Dieser Vorgang kann je nach Carbonat unterschiedlich lange dauern. Der elementare Kohlenstoff wird in einer dritten Messung direkt erfasst. Dabei wird die Probe auf eine diskrete Temperatur, z. B. 850 °C oder mehr, in einer Argonatmosphäre erhitzt. Bei diesen Temperaturen zersetzen sich die Carbonate thermisch und die organischen Bestandteile pyrolysieren. D. h. die Kohlenstoffverbindungen spalten sich und es bilden sich volatile Verbindungen, welche, ebenso wie das CO2 der Carbonate mit dem Argongasfluss aus dem Ofen ausgetragen werden. Diese Pyrolysephase kann, was Dauer und Temperatur anbelangt, vom Anwender individuell gesteuert werden. Nach der Pyrolyse stellt das System auf einen Sauerstofffluss um und der verbleibende Kohlenstoff wird verbrannt. Da die organischen Bestandteile pyrolysiert worden sind, verbrennt nun nur noch der elementare Kohlenstoff, der von der Pyrolyse nicht beeinflusst wird. Eventuell noch vorhandene Carbonate, die sich bei den Bedingungen nicht zersetzt haben, verbleiben in der Probe. Es gibt keine Veränderung in der Temperatur und damit auch keinen weiteren Einfluss auf verbliebene Carbonate. Somit kann der Parameter EC sicher erfasst werden. Über die drei separaten Messungen können die Parameter TC, TIC und EC sicher mittels verschiedener che-


20

CHEMIE PLUS 12-2015

umweltanalytik

Probe

TC [%]

SD

TIC [%]

SD

EC [%]

SD

BOC [%] SD

Bohrung 1

13,9

±0,62

0,04

±0,03

13,6

±0,3

0,64

±0,24 ±0,02

Bohrung 2

3,04

±0,024

0,08

±0,01

2,93

±0,02

0,02

Bohrung 3

26,99

±0,12

0,33

±0,02

25,79

±0,32

0,79

±0,23

Abraum 1 Abraum 2

11,86 14,36

±0,15 ±0,31

0,18 0,18

±0,01 ±0,006

10,0 13,77

±0,09 ±0,14

1,68 0,41

±0,1 ±0,2

Asche

10,1

±0,12

0,3

±0,01

9,50

±0,11

0,3

±0,09

Tabelle 1: Verschiedene Kohlenstoffparameter separat erfasst. Für die Proben Flugasche und Aktivkohle wurde der TIC nicht bestimmt.

misch-physikalischer Ansätze erfasst werden. Der Parameter AOC ergibt sich aus der Berechnung: AOC = TC – TIC – EC

Experimentelles

Der hier verwendete Elementaranalysator multi EA 4000 war zur vollständigen Automatisierung mit einem TIC-Automatikmodul, zur Ansäuerung der Proben mit 30%iger Phosphorsäure, und einem Feststoffprobengeber ausgestattet. Für die TC-Messung wurde die Probe auf einem Keramikschiffchen eingewogen und direkt in den Ofen bei 1200 °C in eine reine Sauerstoffatmosphäre überführt. Das entstehende CO2 wird zusammen mit den anderen Messgasen gefiltert, getrocknet, von Halogenwasserstoffen befreit und anschliessend mittels nicht-dispersiver Infrarotdetektion (NDIR) erfasst. Bei der TIC-Messung wurde die Probe auf dem Schiffchen im TIC-Automatikmodul softwaregesteuert angesäuert und anschliessend zum vollständigen Umsatz und zum Austreiben des CO2 aus der wässrigen Phase bei ca. 100 °C im Schleusenbereich des Ofens platziert. Die entstehenden Gase wurden, wie oben beschrieben, aufgereinigt und detektiert. Für die EC-Messung wurde die Temperatur des Ofens auf 850 °C reduziert und das Verbrennungsrohr mit Argon gespült. In diese heisse Inertatmosphäre wurden die Proben auf den Keramikschiffchen eingebracht. Die Dauer der Pyrolyse betrug 360 s. Nach dieser Zeit schaltete das System von Argon auf Sauerstoff um und der verbleibende elementare Kohlenstoff verbrannte. Die Aufreinigung der Gase und die Detektion erfolgten analog zur TC-Bestimmung. In Bild 2 ist der Messaufbau dargestellt. Die Quantifizierung erfolgte über Kalibriermessungen mit verschiedenen Standards. Für die TC- und TIC-Kalibrierung wurden CaCO3 mit einem C-Anteil von 12 % oder Feststoffverdünnungen von CaCO3 in einem

Inertmaterial (z. B. Al2O3) verwendet. Für die EC-Kalibrierung wurde eine Feststoffverdünnung von reinem Glaskohlenstoff in Al2O3 genutzt.

Kompletterfassung von TC, TIC, EC, AOC

Die Erfassung der Kohlenstoffspezies ist besonders in der Deponiewirtschaft interessant, da der Gehalt der organischen Bestandteile massgeblich für die Abfallklassifizierung ist. Aber auch im Bergbau und bei Bohrarbeiten sind die einzelnen Parameter von Interesse. In Tabelle 1 sind exemplarische Ergebnisse der Kohlenstoffspeziesbestimmung dargestellt.

Auslassung einzelner Parameter

Je nach Applikation ist die Betrachtung aller Parameter nicht notwendig, z. B. in Agrarböden oder Bauschütten und vielen mehr wird häufig kein EC erwartet. Hier bietet die flexible Arbeitsweise des multi EA4000 die Möglichkeit, auf zusätzliche Messungen zu verzichten und die Parameter TC, TIC und TOC mittels einer Differenzmessung einfach und schnell zu erfassen. Dabei gilt TOC = TC – TIC. In Tabelle 2 sind einige Anwendungsbeispiele und deren Ergebnisse zusammengefasst.

Aus den Messbeispielen wird deutlich, dass der multi EA 4000 geeignet ist, die verschiedenen Kohlenstoffparameter sicher, automatisch und ohne Umbauten am Gerät zu erfassen. Anders als bei einem Temperaturrampenverfahren, das eine hohe Fehleranfälligkeit bei unterschiedlichen Arten von Carbonaten zeigt, werden hier die einzelnen Komponenten über verschiedene chemische Ansätze bestimmt. Carbonate werden durch Ansäuern zersetzt und das entstandene CO2 detektiert. Vor der EC-Bestimmung werden durch einen Pyrolyseschritt evtl. vorhandene organische oder anorganische Bestandteile entfernt und der EC störungsfrei bestimmt. Mit diesen Parametern und dem bei 1200°C erfassten TC lässt sich der AOC einfach berechnen. Carbonatfehler, die bei einer Temperaturrampe auftreten können, sind hier ausgeschlossen. Aktivieren und Deaktivieren von einzelnen Parametern ist jederzeit möglich. Der multi EA 4000 kann so ganz einfach auf individuelle Anforderungen eingestellt werden. Zudem bietet das System die Möglichkeit durch modulares Aufrüsten auch für die Schwefelanalytik und zur Erfassung von organischen Halogenverbindungen in Feststoffen bis hin zu schwerflüchtigen Flüssigkeiten genutzt zu werden. ■

INFO ■ Autor: Dr. Stefan Jezierski, Produktspezialist, Analytik Jena AG ■

Kontakt: Analytik Jena AG D-07745 Jena Telefon+49 (0)36 417 770 info@analytik-jena.de | www.analytik-jena.de

Sample

TIC [%]

SD

TC [%]

SD

TOC [%]

SD

Waldboden

7,83

±0,06

8,43

±0,03

0,6

±0,08

Waldboden

12,33

±0,09

15,73

±0,15

3,4

±0,09

Waldboden

1,92

±0,13

30,36

±0,13

28,45

±0,05

Agrarboden Agrarboden

2,64 2,32

±0,07 ±0,07

6,96 4,8

±0,13 ±0,08

4,32 2,48

±0,15 ±0,1

Ton Ton Deponiematerial Deponiematerial Meeressediment

0,014 0,027 1,21 0,11 0,16

± 0,0002 ± 0,0005 ±0,05 ±0,03 ±0,02

0,033 0,05 4,77 10,41 4,92

± 0,0011 ± 0,0002 ±0,08 ±0,37 ±0,04

0,02 0,023 3,57 10,3 4,76

± 0,0008 ± 0,0007 ±0,06 ±0,33 ±0,02

Tabelle 2: TC, TIC und TOC Bestimmung in verschiedenen Matrizes mit dem multi EA 4000


umweltanalytik

CHEMIE PLUS 12-2015

21

NEUE SCHNELLE LC-MS/MS-METHODE MIT DEM LCMS-8060

Medikamentenrückstände in Oberflächengewässern analysieren Der Arzneimittelverbrauch z. B. in Deutschland ist in den letzten zehn Jahren um knapp 50 Prozent gestiegen. So wertvoll neue Therapiemöglichkeiten und ein umfassendes Gesundheitssystem sind, so gibt es auch eine Schattenseite. Denn einmal in die Umwelt eingebracht, lassen sich Rückstände von Arzneimitteln, dank heutiger Gerätetechnik, in Gewässern und Grundwasser finden. Spuren lassen sich sogar noch im Trinkwasser nachweisen. U TE P O TY K A U N D A N J A G R Ü N I N G

Wie gelangen Medikamente in die Gewässer?

Chemisch betrachtet sind die meisten Medikamente sehr stabil. Das ist so gewollt, denn es sollen im Körper ja genügend intakte Wirkstoffmoleküle am Krankheitsort ankommen. Dies hat jedoch zur Folge, dass ein Grossteil der eingenommenen Arzneimittelwirkstoffe unverändert oder in Form

von Metaboliten (Stoffwechselprodukten) wieder ausgeschieden werden. Über die Kanalisation gelangen diese Stoffe in die Kläranlagen, und dort wird ihre Stabilität zum Problem. Der biologische Abbau ist erschwert, und auch eine Bindung an Partikel findet kaum statt, sodass die erste Klärstufe wenig effektiv ist. Im Laufe des herkömmlichen Klärprozesses können zwar einige Wirkstoffe abgebaut werden, aber viele

Bild1: Aufbau und Funktionsweise des analytischen online-SPE-Systems.

Rückstände durchlaufen dieses Verfahren unbehelligt und gelangen auf diesem Weg in Oberflächengewässer und teilweise auch ins Trinkwasser. Hauptquelle für die belasteten Gewässer sind also die privaten Haushalte. Dies lässt sich auch kaum vermeiden. Allerdings kommt ein hoher, vermeidbarer Anteil der Belastung durch die unsachgemässe Entsorgung alter oder gar nicht erst eingenommener Medika-


22

CHEMIE PLUS 12-2015

umweltanalytik

Bild 2: Kalibrierkurven von sechs Arzneimitteln, exemplarisch für die 22 untersuchten Substanzen aus verschiedenen Wirkstoffklassen.

mente hinzu. Sie landen oftmals in der Toilette oder Spüle anstatt im Hausmüll. Auch bei intensiver Tierhaltung kommen grosse Mengen Pharmaka zum Einsatz, die z. B. dem Tierfutter beigemischt werden. Über Gülle und Mist gelangen diese Medikamente in den Boden und über das Sickerwasser in Grundwasser, Flüsse und Seen.

Mögliche Folgen der Arzneimittel in den Gewässern

Während die in den Gewässern gemessenen Konzentrationen viele Zehnerpotenzen unter der Wirkschwelle für den Menschen liegen und damit keinerlei Risiko für die menschliche Gesundheit darstellen, sind schädliche Auswirkungen auf andere Lebewesen in der Umwelt durchaus belegt. Als besonders problematisch gelten verschiedene Antibiotika. Während Penicilline gut abbaubar sind, gehören unter anderem Sulfonamide zu den Wirkstoffen, die zum einen die Mikroorganismen der biologischen Abwasserreinigung unschädlich machen können. Zum anderen kann die Verbreitung von Antibiotika die Entwicklung resistenter Bakterien fördern. Bereits mehrfach wurden multiresistente Mikroorganismen in Fliessgewässern unterhalb von KläranlagenAbläufen nachgewiesen. Im aktuellen Fokus stehen neben den vielfach diskutierten Antibiotika, Wirkstoffe mit endokrinologischer (hormoneller) Wirkung. Bereits in sehr niedrigen Konzentrationen (ng/l) wird die Reproduktion von Fischen und Fröschen nachhaltig beeinflusst. Ein anderes Beispiel ist das weitverbreitete Schmerzmittel Diclofenac, das bei Fischen zu Leber- und Nierenschäden führt. Besonders empfindlich reagieren bestimmte Geierarten in Indien und Pakistan auf diesen

Wirkstoff – drei Geierarten sind nahezu vollständig ausgestorben, da sie von toten Rindern gefressen hatten, die mit Diclofenac behandelt wurden [2]. Rückstände von Arzneimitteln werden inzwischen fast flächendeckend und ganzjährig in unterschiedlichen Gewässerproben gefunden. Die Konzentration der nachgewiesenen Rückstände ist gering und liegt üblicherweise im Nanogramm-pro-Liter-Bereich. Aufgrund optimierter Messmethoden können auch vorher nicht bekannte Rückstände in Realproben aufgespürt werden. Die hier vorgestellte ultraschnelle LCMS/MS-Methode eignet sich zur Spurenanalyse von Arzneimittelrückständen unterschiedlicher Wirkstoffklassen wie Antibio-

rend Penicilline gut abbaubar sind, gehören unter anderem Sulfonamide zu den Wirkstoffen, die zum einen die Mikroorganismen der biologischen Abwasserreinigung unschädlich machen können. Zum anderen kann die Verbreitung von tika, Sulfonamide, Entzündungshemmer, Antibio tika die Entwicklung resiSchmerzmittel, Psychopharmaka, Röntgenstenter Bakterien fördern. Bereits kontrastmittel unter anderem in Wasser. mehrfach wurden multiresistente Mikround organismen Material Methoden in Fließgewässern unterhalb von KläranlagenDie Wasserproben wurden mit einer ShiAbläu fen nachgewiesen. Im aktumadzu Nexera X2 UHPLC inklusive vorgeschalteter online-SPE-Säule analysiert, geellen Fokus stehen neben den vielkoppelt an ein Tripelquadrupol-Massenspekfach diskutierten Antibiotika, trometer LCMS-8060. Besonders zeitsparend Wirkstoffe mit endokrinologischer und anwenderfreundlich ist an diesem Auf(hormoneller) Wirkung. Bereits in bau die automatische Probenvorbereitung sehreiner niedrigen Konzen trationen mit online-SPE (Solid-Phase-Extrac(ng/l) die Repro duktion von tion). Diewird Wasserproben werden im ersten Schritt auf einer Strata-X online SPE-Säule Fischen und Fröschen nachhaltig (2,0 mm x 20 mm, 25 μm) vorgereinigt, und beeinflusst. anschliessend wird das Eluat zur weiteren Trennung mittels eines binären Gradienten auf eine analytische Säule (Raptor Biphenyl, 2,1 mm x 100 mm, 2,7 μm) transportiert (Bild 1). Für eine optimale Auslastung der Anlage bietet die LabSolutions-Software die elegante Funktion der überlappenden Probeninjektion. Mit dieser Softwarefunktion ist es möglich, bereits eine zweite Probe auf die SPE-Säule zu injizieren, während die erste Probe noch von der analytischen Säule eluiert. Auch die Zeit, die zum Waschen der SPE-Säule benötigt wird, kann parallel schon zur Re-Equilibrierung der analytischen Säule genutzt werden. Dank der überragenden Scan-Geschwindigkeit des LCMS-8060 und des ultraschnellen Polaritätswechsels können chemisch sehr verschiedene Komponenten unterschiedlicher

Bild 3: Vergleich der Analysenergebnisse der Realproben aus verschiedenen Oberflächengewässern.


Erythromycin Atorvastatin Caffeine Carbamazepine Diclofenac Atenolol Lidocaine Lovastatine Bezafibrat Paracetamol Paraxanthine

Präzision [%] 98,7 98,5 110,2 104,4 103,9 108,7 103,4 105,9 106,8 107,5 106,4

Kontrollstandard QC 75 ng/l (n = 6) % RSD 2,7 6,6 3,1 1,4 3,2 3,6 1,2 4,1 1,7 1,9 3,6

Progesterone Sulfamethazine Sulfamethoxazol Verapamil Estradiol Chloramphenicole Diphenylhydantoine Ibuprofen Indomethazine Iopromide Iopamidol

Präzision [%] 107,9 108,1 107,2 97,4 101,3 105,4 104,6 101,3 109,7 106,0 96,7

% RSD 2,7 2,1 3,0 4,2 4,5 3,3 4,1 2,4 4,8 7,4 8,7

Tabelle 1: Statistische Auswertung der Qualitätskontrollen bei einer Konzentration von 75 ng/l.

Polarität detektiert werden; auch wenn einige Substanzpeaks überlappen, ist eine eindeutige Zuordnung möglich. Die Kombination von herausragender Gerätetechnik und eleganter Softwarefunktionen ermöglicht hochempfindliche Messungen in gerade einmal fünf Minuten inklusive Probenvorbereitung. Bild 2 zeigt exemplarisch die Kalibrierkurven im Bereich von 1 – 500 ng/l von Diclofenac, Sulfamethazine, Carbamazepine, Estradiol, Verapamil und Iopamidol stellvertretend für die 22 untersuchten Medikamente aus verschiedenen Wirkstoffklassen. Zur Erstellung der Kalibrierkurven wurden Doppelbestimmungen für die einzelnen Konzentrationslevel, nach vorheriger online-SPE-Probenvorbereitung, durchgeführt. Der Korrelationskoeffizient (r) ist für alle 22 Substanzen jeweils grösser als 0,99. Ausserdem wurden die Präzision und die prozentuale Standardabweichung bei einer mittleren Konzentration von 75 ng/l (sechs Wiederholungen) als Mass für die Zuverlässigkeit der Methode ermittelt (Tabelle 1). Realproben aus fünf verschiedenen kleineren Flüssen, einem grossen Strom und einem Schiffskanal wurden auf ihre Verschmutzung durch Arzneimittelrückstände untersucht. Es lassen sich geringe Konzentrationen einiger Wirkstoffe nachweisen. In Bild 3 sind die detektierten Substanzen und die unterschiedliche Belastung der verschiedenen Gewässer anschaulich dargestellt. Grosse Flüsse wie etwa der Strom oder Schiffskanäle, die keine weiteren Zuflüsse haben, sind nur gering verschmutzt. Kleinere Flüsse mit dazukommenden Nebenflüssen zeigen schon erhöhte Konzentrationen an Arzneimittelrückständen. Wie erwartet ist die Belastung des Endablaufs einer Kläranlage am höchsten, da die untersuchten Substanzen in den derzeitig angewendeten Klärprozessen nicht herausgefiltert oder abgebaut werden können.

Analysenergebnisse in nur fünf Minuten

Erst seit wenigen Jahren werden die Auswirkungen von Arzneimittelrückständen auf die Flora und Fauna systematisch untersucht. Die Fragen nach den ökologischen Auswirkungen werden aufgrund von Bevölkerungsentwicklung und steigendem Arzneimittelkonsum drängender. Die vorgestellte Applikation beschreibt eine zuverlässige Methode zur qualitativen und quantitativen Bestimmung von 22 Medikamenten in Oberflächengewässern in der erforderlichen Empfindlichkeit. Mit der für hohen Probendurchsatz optimal geeigneten Gerätekombination der Shimadzu HPLC Nexera X2 mit dem ultraschnellen LCMS-8060 gelingt die vollständige Analyse in nur fünf Minuten – inklusive der für den Anwender bequemen automatischen online-SPE-Probenvorbereitung und der Säulen-Equilibrierung. Diese immense Zeitersparnis basiert auf der Option der überlappenden Probenaufgabe, den höchsten MRM-Datenaufnahmeraten und einem Polaritätswechsel von nur 5 ms. ■

LITERATUR [1] Homepage des Umweltbundesamts (D) [2] Hannelore Giessen, Pharmazeutische Zeitung 04/2011

INFO ■ Autorinnen: Dr. Ute Potyka und Anja Grüning Shimadzu Europa GmbH Customer Care | Innovation & Product Support ■

Kontakt: Shimadzu Schweiz GmbH CH-4153 Reinach BL Telefon 061 717 93 33 info@shimadzu.ch | www.shimadzu.ch


REINRAUM/GxP 9 . C O M M U N I TY E VE N T D E R S W I S S C L E A N R O O M C O N C E P T

Geballte Ladung Information

Bereits zum neunten Mal trafen sich Mitglieder der Reinraumbranche zum Community Event, organisiert von Swiss Cleanroom Concept. 150 Teilnehmer folgten den prägnanten Firmen-Kurzreferaten und besuchten beim anschliessenden Networking-Apéro die Ausstellerstände, um sich über neue Entwicklungen zu informieren. Ein Event mit Klein-Messe-Charakter. Von: Sonja Bichsel-Käser

A

uch die neunte Ausführung des Swiss Apéro war genügend Raum, um mit potenCleanroom Concept Community ziellen Geschäftspartnern oder Bekannten Event am 3. November in Muttenz stiess ins Gespräch zu kommen. Frank Zimmerauf reges Interesse mann, CEO und in der ReinraumGründer der Swiss branche: Im Hotel Cleanroom Concept Mittenza fanden ist mehr als zufriesich 150 Teilnehmer den: «Die TeilnehPeter Zwick ein, um sich über merzahl ist im Verneueste Entwicklungen in den Reinraum- gleich zum achten Event im Frühling dieses technologien zu informieren. Insgesamt Jahres nochmals angestiegen: von 110 auf 30 Firmen gestalteten den Event abwechs- 150. Das ist eine schöne Entwicklung.» lungsreich mit Referaten und Informations- In acht Kurzreferaten wurden die Mitglieder ständen. Beim gemütlichen Networking- der Reinraumbranche durch Themen rund

«Qualität ist auch ein Managementprozess.»

Interaktives Referat: Teilnehmer des Swiss Cleanroom Concept Community Event konnten Kopfhauben Probe tragen. (Bilder: T. Kolbeck)


reinraum / GxP

Kundenberatung am Stand von H.Lüdi + Co. AG, Systemanbieter für Medien- und Energieversorgung und Hersteller von Hochleistungs-Armaturen.

um die Reinraumtechnologie geführt. Den Auftakt machte Marcel Zehnder von der BWT Aqua AG mit einem Vortrag über die Energieeffizienz von Reinstwasseranlagen. Dabei beginnt das Haushalten mit Energie bereits bei der Planung der Wasseranlage. Sind die Fragen nach der benötigten Wasserqualität, Wasserbedarf und des Aufbereitungsverfahrens geklärt, kann das Feintuning erfolgen. «Je grösser die Ringleitung, desto mehr Energie wird benötigt», mahnte Zehnder. Ein gutes Zapfstellenmanagement setzt demnach Prioritäten und ein korrekt ermitteltes Tankvolumen sowie mehrere Aufbereitungskolonnen senken den Energiebedarf. Daneben müssen noch weitere Energiefresser berücksichtigt werden: Abwasseraufbereitung oder die Sanitisierung mit Ozon/UV oder Heissdampf gehören ebenso in die Wasserversorgung des Reinraums, so

CHEMIE PLUS 12-2015

25

Freundlicher Empfang am Stand von NNE Pharmaplan, Experte für Pharma Engineering.

Zehnder. «Schliesslich äussert sich eine energieeffiziente Anlage in einer Kostenreduktion, wodurch sich eine gute Planung letztlich auszahlt.», resümiert Zehnder, oder wie er es mathematischer, mit einem Schmunzeln ausdrückte: «Planungsenergie = Energieeffizienz2»

Reinraum und Hygiene Eine bekannte Technologie neu entdeckt: Giuseppe Cirillo von SKAN AG stellte in seinem Kurzreferat die Raumdekontamination mit UV-C Licht vor. Dieses «etwas andere Sonnenstudio» sei kein Ersatz für gängige Methoden wie Wischdesinfektion oder H2O2 Begasung, betonte der Experte, «sondern es schliesst eine Lücke, wo herkömmliche Methoden nicht ausreichen oder angewendet werden können.» Der mobile SKAN UV-C 360 – eine fahrbare, fernbedienbare UV-

Lampe mit 360° Reichweite, kommt beispielsweise in medizinischen Behandlungsräumen zum Einsatz, welche innert kurzer Zeit wieder bereitstehen müssen. Ein Dekontaminationszyklus ist mit 3 – 5 Minuten sehr kurz und kommt ohne schädliche Chemikalien oder Gerüche aus. Eine Keimreduktion von bis zu 5 Logstufen ist erwiesen, welche auf Schädigung der DNA von Keimen beruht. Die Technik ist als Ergänzung der Wischdesinfektion vor allem in Krankenhäusern oder Patientenzimmern zur Bekämpfung von nosokomialen Erregern oder öffentlichen Räumen wie Flughäfen denkbar – also dort, wo keine H2O2-Dekontamination erfolgen kann, weil eine Abdichtung des Raums nicht möglich ist. Grundsätzlich eignet sich die Methode jedoch auch für Labor und Reinraum, für diverse Oberflächen oder ganze Lüftungsanlagen.


26

CHEMIE PLUS 12-2015

reinraum / GxP

Weitere Vorteile sind die geringen Wartungs- ausgeschlossen. Als weitere Vorzüge hob fachen Feuchtemessung mit Psychrometer kosten und der einfache Wirksamkeitsnach- Menet hervor, dass die Atmungsaktivität (Feuchtekugel) heute auch die genauere weis mittels UV-sensitiver Karte mit Farb- und die latexfreie Randelastik der Kopfbede- Feuchtemessung möglich. Erstere bietet sich indikator zur Fotodokumentation. ckung den Tragkomfort erhöhen. Weils eher für hohe Luftfeuchten mit über 80 % rF Weiter zum Thema Hygiene präsentierte Mi- nicht drückt und juckt, greift der Mitarbeiter an, wie es im Treibhaus der Fall ist. Für eichael Richter von Ecolab einen wichtigen seltener an den Kopf oder schlimmer – un- nen Reinraum ungeeignet. Hier kommen oft Punkt der Annex 15 ter die Haube – was genauere kapazitive Sensoren zum Einsatz, Revision, welche ab die Hygiene im oder elektrolytische von Novasina. Dessen Oktober in Kraft geReinraum weiter Messprinzip basiert auf einem Elektrolyt, treten ist. Neu theverbessert. «Unser welcher seine Leitfähigkeit je verändert, matisiert der Annex Produkt ist teurer», wenn er Feuchte aus der Umgebung aufnun auch Desinfekgibt Menet zu, «es nimmt. Diese Messung ist linear und sehr tionsmittelrückstänist aber auch besser genau mit schnellem Ansprechverhalten de, welche auf Abals die gängigen Al- (z. B. 2.8 min für Novasina t-90). Auch tritt Philippe Trösch klatschplatten zu ternativen.» Weniger keine Sättigung auf, wie es bei der weitverfalsch negativen Befunden führen können. defekte Hauben und besserer Tragkomfort breiteten kapazitiven Feuchtemessung mit Daher muss der Abklatsch nun mit einer erhöhen die Sicherheit. Unter dem Strich Polymeren, mit einem fast doppelt so lanMethode durchgeführt werden, welche nicht kann die Rechnung deshalb trotzdem aufge- gen Ansprechverhalten, der Fall ist. Auch durch Rückstände beeinflusst wird. Ein ak- hen. So hat Solida bereits die Lebensmittel- die Querempfindlichkeit durch H2O2 oder tualisiertes Testprotokoll sieht demnach eine industrie überzeugen können, aber auch die Ammoniak ist bei Elektrolyten nicht gegeNegativkontrolle vor, bei der das Desinfek- Pharmaindustrie könnte bald Interesse be- ben. Die Anforderungen an einen Sensor tionsmittel entfernt wird. Für die Inaktivie- kunden – wer am Event dabei war, konnte sollten vor der Wahl gründlich überlegt werrung von Desinfektionsmitteln muss der die Haube jedenfalls schon mal Probe den. «Ein Sensor sollte 3 – 5 Mal genauer sein als die Spezifikation der Regelstrecke», passende Neutralisator verwendet werden. tragen. rät Trösch. Das genaue LuftfeuchtemonitoGemäss Richter muss «der Desinfektionsmittelsupplier hier mit Medienherstellern Klima stimmt, Rechnung geht auf ring hat auch einen Zusatznutzen: Der den Austausch suchen, damit der Kunde op- Nicht nur das Mikroklima unter der Kopf- Energieaufwand für das Erhalten des Raumhaube, auch das ganze Klima im Reinraum klimas kann mit dem richtigen Fühler optitimal beraten werden kann.» Ebenfalls zur Hygiene im Reinraum gehörte muss stimmen. Wenn es um die Feuchte- miert werden. das Thema Reinraumbekleidung. Christian messung geht, kann die Novasina AG wei- Filtertechnik praktisch ohne (Dimensions-) Menet von Solida AG informierte über die terhelfen. Philippe Trösch stellte in seinem Grenzen präsentierte Andreas Nägeli von neuartigen Kopfhauben aus Micromesh, ei- Referat der Unifil AG. Reinmögliche nem Gewebe aus feinsten Polyesterfäden. Messprinzipien vor. raumbetreiber kennen vor allem die Die Hauben sind im Vergleich zu den her- Diese nämlich sind kömmlichen Faservlies-Hauben absolut ausschlaggebend für gängigen endständireissfest und die Dichte der Maschenstruk- die Mess-Güte. «Chegen HEPA Filter in Christian Menet der Reinraumdecke tur kann den Hygieneanforderungen des misch-physikalische Raums angepasst werden. Ausserdem findet Messungen sind immer nur eine indirekte oder die Grob- und Feinstaubfilter im Lüfbei dem in sich geschlossenen textilen Ma- Annäherung an einen realen Wert», betont tungsmonoblock. Die Unifil macht aber terial kein Abrieb statt, die Fusselbildung ist Trösch. Dennoch ist neben der älteren, ein- auch Spezialanfertigungen – vom ganz klei-

«Chemisch-physikalische Messungen sind immer nur eine Annäherung an einen realen Wert.»

«Unser Produkt ist teuer. Es ist aber auch besser.»

Rotronic AG präsentierte unter anderem das Reinraum Panel CRP5 zur Messung von Differenzdruck, Feuchte und Temperatur.

Viel Raum für persönliche und Fachgespräche während dem Networking Apéro.


nen HEPA Filtern mit 60 mm Kantenlänge führung eines Baus fallen verschiedenste bis zu grossen mit 1 m Kantenlänge und Daten an. Diese gilt es zu digitalisieren und mehr. «Wir können helfen, wenn etwas Spe- zu sammeln, sodass sie referenziert werden zielles gebraucht wird», so Nägeli. Die Unifil können. Das ermöglicht eine integrale 3D betreibt eine Filterproduktionsanlage und Planung. Architekt, Statiker, Gebäudetechkann die selber entwickelten und hergestell- nik und Gebäudeunterhalt erhalten Zugriff ten Filter auch auf die Informationen und aktualigleich im hauseigesieren diese laufend. nen Prüflabor testen. «Es ist schön, Wie es heute schon in vielen Bereichen wenn sich bei der Usus ist, werden die Prüfung bestätigt, dass man in der Daten in einer Cloud gespeichert. Entwicklungsphase Die Reinraumbauer richtig gerechnet Giuseppe Cirillo hat», scherzt Nägeli. können diese dann Denn Wirkungsrad, direkt für die CAD Abscheidegrad, Druckverlust müssen bei al- Pläne übernehmen und Elemente passend len Filtern für die Verwendung im regulier- vorfertigen. So erfolgt eine hohe Dateninteten Umfeld stimmen. Filter in allen Formen gration, welche Daten in einer CAD Softund verschiedenen Rahmenmaterialien, ob ware zusammenfasst. Das reduziert Komfür Isolatoren mit Splitterschutz oder solche plexität sowie Kosten und Zeit von der Plafür den einfachen und sicheren Filterwech- nung bis zur Ausführung. Schliesslich sel – die Unifil nimmt gerne Herausforde- macht auch die Maintenance von BIM gebrauch. Der Vorteil dabei ist, dass auch die rungen an. Haustechnik schon bei der Planungsphase Computergestützte Planung involviert ist und sämtliche Daten abrufen Bei neuen Projekten steht die gute Planung kann. der gesamten Anlage am Anfang: Peter Zwick von der b+p Baurealisation AG stell- Die prägnanten Referate sowie die Ausstelte das Qualitätsmanagement des Bauunter- lerstände verliehen dem Community Event nehmens vor. «Qualität hat mit Zielen und den Charakter einer Klein-Messe und zeigderen Definition zu ten einmal mehr, tun», betont Zwick, wie vielfältig The«diese müssen am men rund um den Anfang gesetzt und Reinraumbetrieb dann mit Teamkomsind: Vom Bau bis petenz realisiert zur Schutzbekleiwerden.» Die Zieldung, von der Konsetzung ist Aufgabe taminationsprävenAndreas Nägeli des Auftraggebers. tion bis zur DekonDas weitere Projekttamination. Einmal qualitätsmanagement sichert danach den mehr war der Community Event der Swiss Herstellprozess und ist Sache des Planers. Cleanroom Concept facettenreich und vollEin Generalunternehmer geht in so einem bepackt mit Informationen. Und gemäss Bauprojekt stets strukturiert vor. Er kann Veranstalter Frank Zimmermann ist die Termine und Kostenrahmen einhalten und Fortsetzung bereits in Planung. ■ am Schluss ein funktionsfähiges Gebäude übergeben. «Qualität ist daher auch ein Managementprozess», so Zwick. Ein wichtiges Instrument allgemein bei der Bauplanung stellt heute das BIM (Building Information Veranstaltungs-Hinweis: Modeling) dar. Die Bedeutung des BIM bei Save the date: der Reinraumplanung erläuterte Magnus Der 10. Swiss Cleanroom Concept CommuniWillers von der Jobst Willers Engineering ty Event findet am Donnerstag, 14. April AG. «Building Information Modeling ist kei2016 statt. Details dazu (Programm, Anmeldung, Buchung) finden Sie unter ne Software, sondern eine Methode», erklärwww.swisscleanroomconcept.ch te der Referent. Während Planung und Aus-

UV-C Dekontamination schliesst die Lücke, wo andere Methoden nicht ausreichen oder angewendet werden können.»

«Schön, wenn sich bei der Prüfung bestätigt, dass man in der Entwicklungsphase richtig gerechnet hat.»


28

CHEMIE PLUS 12-2015

reinraum / GxP

REINRAUMMANAGEMENT

Monitoring: multidisziplinär und komplex Professionelles Reinraummanagement verlangt nach gut geschultem Personal. In der Reinraumtechnik spielen verschiedenste Disziplinen eine wichtige Rolle. So sind Lüftungstechnik, Monitoringsysteme und Hygieneaspekte wichtige Qualitätsmerkmale, die an den Reinraum-Expertentagen der CleanroomAcademy zu einer umfassenden Übersicht gebündelt vorgestellt wurden. Dabei kamen klassische Themen wie Regularien und Qualitätsrichtlinien gleichermassen zur Sprache wie Exkurse in spezielle Technologien und wie Feuchtemessung und Monitoring mit Tablets. SONJA BICHSEL-KÄSER

I

m September fanden die Reinraum-Expertentage der Cleanroom Academy in Wangen a. d. Aare statt. Das zweitägige Seminar trug den Titel «Professionelles Reinraummanagement» und zeigte die Multidisziplinarität des Reinraummanagements auf. Die Inhalte reichten von der Definition der Qualitätsziele über Massnahmen bis hin zu grundlegenden Dokumentationen. Am zweiten Tag wurde insbesondere auf Anforderungen in mikrotechnologischen und mikrobiologischen Bereichen und auf Hygiene eingegangen, während am ersten Seminartag verschiedenste Bereiche des Monitorings zu Sprache kamen. In seiner Begrüssung wies Frank Duvernell, Geschäftsführer der CleanroomAcademy GmbH Schweiz, darauf hin, dass die Teilnehmer bewusst durch alle relevanten Themen rund um das Reinraummanagement geführt werden. Denn, «eigentlich gibt es keine spezifisch ausgebildete Reinraumverantwortliche», so der Veranstalter. Vielmehr ist es tatsächlich so, dass man sich das Wissen im Reinraummanagement in Weiterbildungen aneignen muss. Dass er selber über theroethisches wie praktisches Wissen verfügt, zeigte Duvernell dann auch in einer Präsentation zum Thema Personalfluss und Schleusenlayout. Er demonstrierte den Teilnehmern, wie man mit ein wenig Übung in weniger als einer Minute einen Reinraumoverall korrekt anziehen kann. Referentin Claudia Pachl von der Avantalion Consulting Switzerland AG führte in die Teilnehmer in ihrem Einführungsvortrag durch die Definition von Qualitätszielen. Sie hob deutlich hervor, dass diese nur Sinn machen, wenn sie klar definiert und verständlich kommuniziert werden. Nur so sind sie messbar und überprüfbar, können gelebt und bei Bedarf angepasst werden. «Qualität ist, wenn der Kunde zurückkommt

und nicht die Ware», so die Expertin. Zielformulierung nach dem SMART-Prinzip ist daher ein guter Grundsatz: Ziele sollen demnach spezifisch (S), messbar (M), ausführbar (A), relevant (R) und terminiert (T)

«Reiner Raum beginnt im Kopf»: Das Seminar zum Thema professionelles Reinraummanagement griff verschiedenste Aspekte rund um die Reinraumtechnologie auf. (Bilder: S. Bichsel-Käser)

sein. Im Übrigen sollen auch nicht erreichte Ziele überprüft und über das CAPA System korrigiert werden.

Validierung und Qualifizierung von Monitoringsystemen und Reinräumen

Stefan Hoch von der Vaisala GmbH erläuterte in seinen Vorträgen die wichtigsten Eigenschaften des Reinraummonitorings und das Beispiel Feuchtemessung. «Ein Monitoringsystem stellt eine kontinuierliche Überwachung, aber kein selbstregulierendes System dar und ist daher klar von der Gebäudetechnik mit der automatisierten Steuerung der Gebäudeinfrastruktur zu unterscheiden», so der Referent. Für GxP regulierte Bereiche ist das Monitoring regulatorische Pflicht und stellt eigentlich die Aufzeichnung von Umgebungsdaten, welche die Produktqualität beeinflussen können, dar. Weiterhin muss ein Monitoringsystem über ein Tool zur Auswertung der Daten und deren Zusammenfassung in Berichten (z. B. für Audits, Trendanalysen) zulassen sowie Alarm auslösen bei Grenzwertüberschreitung. Da es sich dabei um ein rechnergestütztes System handelt, muss es gemäss EU GMP Vol. 4 Anhang 11 validiert werden. Dabei wird die Infrastruktur (Feldgeräte) qualifiziert und die zugehörige Software validiert. Gemäss GAMP5 wird ein risikobasierter Ansatz für die Bestimmung des Validierungsaufwands empfohlen. So können unnötige Tests ausgeklammert werden. Als Risikoanalysen empfiehlt der Experte die Vorgehensweisen von FMEA (Failure Mode and Effect Analysis), FTA (Fault Trial Analysis) oder HAZOP (Hazard and Operability Study Analysis). «Je nachdem wie kundenspezifisch die Software ist, erhöht sich der Validierungsaufwand», mahnte Hoch. Fertige Systeme haben den niedrigsten Aufwand, für komplett massgeschneiderte Systeme erhöht er


reinraum / GxP

sich entsprechend. Die GAMP teilt computergestützte Systeme daher in Kategorien ein. Weiterhin sind auch computergestützte Systeme der Change Control unterworfen und selbstverständlich muss man die Daten archivieren respektive weiterhin auslesen können, wenn das System durch das Retirement inaktiv geschaltet und durch eine neue Version ersetzt wird. Nach den Richtlinien der GAMP werden folgende Dokumente benötigt: Die User Requirement Specification (URS, Lastenheft), die Traceability Matrix (Rückverfolgbarkeit), Functionals Specification (Pflichtenheft), Design Specification und die Configuration Specification. All diese Aspekte fliessen in das Risk Assessment ein und bestimmen den Validierungsaufwand mit. Die Risikobeurteilung wird schliesslich mittels Matrix aus Auftrittswahrscheinlichkeit und Ausmass sowie Entdeckungswahrscheinlichkeit vorgenommen. Wie immer gilt: Der Validierungsaufwand soll so weit als möglich reduziert werden. Personalressourcen für die Validierungs-

projekte stellen GxP-Prozessexperten gleichermassen wie IT-Softwareexperten dar.

Feuchtemessung nicht vernachlässigen

Die Feuchtemessung wird im Monitoring oft zusammen mit der Raumtemperatur behandelt. Stefan Hoch erklärte die hochkomplexe Disziplin und dazugehörige Technologie in einem Exkurs und als Beispiel dazu, welche Fragen sich der Reinraumbetreiber bei jeglicher Art von Sensoren, die er für das Monitoring benötigt, stellen sollte. «Als Feuchte wird gemeinhin der Wasserdampf in einem Gas (z. B. Luft) bezeichnet», erklärt Hoch. Die Luftfeuchtigkeit ist einerseits ein Wohlfühlfaktor (Büro, Labor, Reinraum), beeinflusst aber auch die Energieeffizienz in der Industrie (Gasturbinen, Trocknungsverfahren) sowie die Prozesskontrolle (biochemische Reaktoren). Da der Wassergehalt in Lagerräumen die Qualität und Beschaffenheit von Pharmaprodukten und Ausgangsstoffen beeinflusst, ist sie unter GMP erwähnt. Es sind jedoch keine Grenzwerte vorgegeben, sondern lediglich der

CHEMIE PLUS 12-2015

29

Hinweis, dass Produkt und Produktionsprozess die GMP-Relevanz der Feuchte im Reinraum sowie Lager bestimmen. Anders sieht es die ISO 14644. Für die relative Feuchte sieht sie einen Sollwertbereich zwischen 30 bis 65 % r.F. vor. Bei tieferer Feuchte ist die Gefahr der elektrostatischen Aufladung im Raum zu hoch und das Wohlbefinden des Personals gestört. Bei höherer Feuchte besteht die Gefahr von Mikrobenwachstum. Als relative Feuchte (%) rF bezeichnet man das Verhältnis zwischen Wasserdampfdruck [Pw] zum Sättigungsdampfdruck bei der jeweiligen Temperatur [Pws (t)]. Der Sättigungsdampfdruck ist «die maximale Menge an Wasserdampf, die bei einer gegebenen Temperatur existieren kann. Folglich hat die Temperatur einen Einfluss auf den Sättigungsdampfdruck und damit auf die relative Feuchte, was die Messung gegenüber Temperaturdifferenzen sehr empfindlich macht. Eine weitere Grösse, welche die Luftfeuchtigkeit beschreibt, ist der Taupunkt [Td]. Er beschreibt – bei konstantem Druck und


30

CHEMIE PLUS 12-2015

reinraum / GxP

Die Seminarteilnehmer folgten in den Räumlichkeiten der CleanroomAcademy in Wangen an der Aare interessiert den Referaten.

konstanter Wasserdampfmenge – die Temperatur, auf die eine bestimmte Menge an Luft abgekühlt werden muss, damit Kondensation eintritt. Der Taupunkt ist nicht temperatur- sondern nur druckabhängig. Der Taupunkt wird als Messgrösse verwendet, wenn die r. F. geringer als 10 % beträgt. Zur Feuchtemessung werden beispielsweise Psychrometer verwendet. Diese relativ einfache Messapparatur basiert auf der Messung der Temperaturdifferenz zweier identischer Thermometer, von denen eines in ein feuchtes Gewebe (Baumwolltuch) eingewickelt ist. Der Luftstrom entzieht dem Tuch Feuchtigkeit und das Thermometer kühlt sich ab. Etwas komplexer, dafür viel genauer ist die Messung mit dem Taupunktspiegel oder Kondensations-Hygrometer. Allerdings ist die Messapparatur teuer und die Ansprechzeit langsam. Für die Reinraumtechnik werden daher häufig elektrische Leitfähigkeitssensoren oder kapazitive Sensoren (aus Aluminiumoxid oder Dünnfilmpolymer) verwendet. «Letztere Sensoren haben eine schnelle Ansprechzeit, gute Langzeitstabilität sowie hohe Chemikalienbeständigkeit und funktionieren in grossem Temperaturbereich», so der Experte. Die Polymersensoren bestehen aus zwei Elektroden, von denen eine wasserdampfdurchlässig ist. Dazwischen wird ein feuchtempfindliches Polymer eingebettet. Für die sehr feuchte Umgebung (Prüfkammern) eignet sich ein Sensor mit beheizbarem Kopf, womit Kondensation auf dem Sensor verhindert wird. Die Messwertgeber müssen je nach Einsatz unterschiedliche Leistungen bringen: Bei Präzi-

sionsanwendungen (Prozesssteuerung) werden Werte ±1 % rF überwacht. Lüftungen sollten ±2 % genau eingestellt sein. Der Wohlfühlfaktor ist mit ±3 % gegeben. Je nach Umgebung muss der Sensor ausserdem über einen Filter (Gitterfilter bis Sinterfilter) verfügen. Temperatur, Luftströmung und die Verschmutzung des Filters müssen kontrolliert werden, damit die Messleistung erreicht wird. Weitere Fehler können bei falschem Einbau entstehen: Kondensation oder Temperaturgefälle über die Länge des Sondenschafts führen zu Fehlmessungen und sind deshalb zu vermeiden. Ebenso können chemische Einflüsse (Lösemittel, korrosive Stoffe) den Sensor beschädigen. «Bei sämtlichen Sensoren sollte man sich vor der Wahl und Installation einige Fragen stellen», so Hoch. Die Messgrösse sowie geforderte Genauigkeit muss definiert werden. Auch Kalibrierungsaufwand, Ausgangssignale sowie Einbaumöglichkeiten müssen bei der Wahl berücksichtigt werden. Und schliesslich sollte geklärt sein, warum die Grösse gemessen wird und wie die Prozessbedingungen sind.

Steuerungstechnik GmbH in seinem Vortrag über «Tablet-gesteuerte Reinraumüberwachung». Das Thema stiess bei allen Teilnehmern auf grosses Interesse. Denn die Vorteile eines Tabletcomputers sind nicht von der Hand zu weisen: An erster Stelle stehen Mobilität und Flexibilität. «Mit einem Tablet können Informationen genau dort bereitgestellt werden, wo sie aktuell benötigt werden», so der Referent. «Dies kann beispielsweise die Entscheidungsgrundlagen bei Abweichungen deutlich verbessern. Ein Tablet kann aber andere Aufgaben übernehmen. So dient es zum Beispiel als portables (pdf-) Archiv für SOPs oder Handbücher, steuert Beleuchtung oder Belüftung, oder kann zur Kommunikation via Internet verwendet werden. Verschiedenste Plattformen werden so auf einem einzelnen Gerät vereint. Wird ein Tablet für das Monitoring eingerichtet, ist es in der Regel ein weiterer Client des Leitsystems. Somit wird auf dem mobilen Computer die ganze Anlage abgebildet. Wird zum Beispiel ein Grenzwert überschritten, so kann dies auf dem portablen Tablet angezeigt werden. Neben den aktuellen Monitoringdaten kann auf die Daten im Hintergrund zugegriffen oder der Verlauf

Monitoring goes mobile – dank Tablets überall stets informiert

Seit seiner Lancierung durch Apple Inc. 2010 ist der Tabletcomputer immer populärer geworden. Heute prägt er das Alltagsleben – privat und auch beruflich. «Der besondere Vorteil und Reiz dieses technischen Geräts ist, dass sich viele Daten auf kleiner Fläche abrufen, darstellen und bearbeiten lassen», argumentiert Mathias Alber von der Briem

Gastgeber Frank Duvernell zeigte den Teilnehmern, wie man einen Reinraum-Overall in weniger als einer Minute korrekt anziehen kann.


reinraum / GxP

der Messwerte ausgelesen werden. «Dies kann unter Umständen die Begutachtung vor Ort ersetzen, womit mühselige Einschleuseprozesse entfallen», so Albers. Die gesamte Geräteübersicht kann vom Tablet aus eingesehen werden und die Darstellung von Daten in Tabellen oder Grafiken hilft zusätzlich, Fehlersuche zu vereinfachen und Trends zu erkennen. Auch beim Tabletcomputer kann der Audit Trail abgerufen werden oder Reports generiert werden, welche direkt an Kunden oder Inspektoren weitergesendet werden. «Generell kommt man also mit dem Tablet noch einmal ein Stück weiter weg vom Papier», fasst der Experte zusammen. Noch gibt es aber auch Einschränkungen für den Einsatz von Tablets im Reinraummonitoring: Wichtig ist, dass eine Unterbrechung der Serververbindung sichtbar angezeigt wird, sodass Alarme nicht verpasst werden. Die volle Funktionalität macht nicht immer Sinn. So muss auch das Zugriffsmanagement gewährleistet sein. Ein automatischer Sperrmodus bei Nichtbenutzung ist beispielsweise eine empfohlene Lösung. Wie es mit der Reinraumtauglichkeit in der Praxis aussehe, will ein Teilnehmer wissen. Den Hygienanfroderungen kann Genüge getan werden: Wer das Tablet im Reinraum verwenden will, sollte es generell nur dort verwenden und danach in die vorgesehene Station zurücklegen. Weiterhin sind bereits Tablets für die spezielle Anwendung im Reinraum auf dem Markt. Diese haben eine strapazierfähige, chemikalienresistente Hülle. Die andere Variante ist die Verwendung eines Edelstahlgehäuses, welches ebenfalls desinfiziert werden kann. Diese Hüllen können für gängige Geräte bekannter Hersteller angepasst werden. Ob sich die Tablets als neuer Standard im Monitoring durchsetzen, oder ob sie einfach «nice to have» sind, bleibt abzuwarten. Es bleibt auf jeden Fall spannend, wenn es um Trends in der Reinraumtechnologie geht. Denn Raum für Optimierung und Innovation gibt es in praktisch allen der vielfältigen Disziplinen des Monitorings. ■

CHEMIE PLUS 12-2015

CRP5 für zuverlässige Messungen in Reinräumen

31

> Das neue Reinraum Panel CRP5 von Rotronic ist mit einem Membransensor für Differenzdruckmessung ausgestattet und nach GMP-Richtlinien validiert. Sein durchdachtes Design macht es perfekt für Anwendungen im Labor und in Reinräumen und bietet sich an, wo nebst präzisem Messen von Differenzdruck, Feuchte und Temperatur eine erhöhte Reinheit entscheidend ist. Optische Tasten und der über Magnete befestigte und abnehmbare Feuchte- und Temperaturfühler HC2CRP ermöglichen eine effiziente und effektive Reinigung. Sein farblich frei einstellbares grafisches Display zeigt bis zu sechs Messwerte und Meldungen auf. Alarme wie Störungen, Grenzwertüberschreitungen oder Warnungen werden auf dem Display hervorgehoben und können auch digital über MODBUS, Ethernet oder Relais weitergegeben werden. Dank analogen und digitalen Kommunikationsmöglichkeiten lässt sich das CRP5 sehr leicht in ein beliebiges Monitoring-System integrieren. Eingesetzt wird es mit Frontplatte aus stabilem Glas. Die Features im Überblick: ■ Messung von Differenzdruck, Feuchte und Temperatur mit für Reinräume ausgelegtem Design, FDA- und GAMP-kompatibel ■ Abnehmbarer Feuchte- und Temperaturfühler für vereinfachten Justier- und Reinigungsprozess ■ Sehr hohe Messgenauigkeit sowie hohe chemische Beständigkeit des Frontpanels aus Glas ■ Digitale Kommunikation via Ethernet RJ45 und/oder MODBU TCP/RTU ■ Analoge Eingangs- und Ausgangssignale frei konfigurierbar ■ Hohe chemische Beständigkeit des Frontpanels aus Glas, optische Bedienelemente mit Schutzhandschuhen bedienbar Rotronic AG CH-8303 Bassersdorf Telefon 044 838 11 11 info@rotronic.ch; www.rotronic.ch


32

CHEMIE PLUS 12-2015

reinraum / GxP

C R I TI C A L E N V I R O N M E N T

Mehrwert durch integrierte Gebäudetechnik

Integrierte Gebäudetechnik ist intelligent. Sie kann – besonders auch in der Life Science-Umgebung – Effizienz, Komfort, Sicherheit und Konformität eines Betriebs verbessern. Anschaulich wird das beispielsweise im Brandfall. Hier ist Kommunikation unter den Gebäudesystemen ein wichtiger Schritt, um Produktionsausfall zu vermeiden und Gebäudeschäden zu minimieren. SONJA BICHSEL-KÄSER

K

ritische Life Science Umgebungen verlangen nach hoch entwickelten Lösungen in der Gebäudetechnik. Neben der üblichen technischen Gebäudeausrüstung müssen vor allem Reinräume zuverlässig überwacht und gesteuert werden, um Produkt und Mitarbeiter zu schützen. Das Thema «Critical Environment im Life-Science-Umfeld» wurde im September an einem gleichnamigen Seminar der Swiss Cleanroom Concept in Zusammenarbeit mit Siemens Schweiz AG aufgegriffen und anschaulich präsentiert. Die Tagung fand bei Siemens Schweiz AG in Zug statt. Im Besucherzentrum wurden neben den Referaten die vielen Möglichkeiten des umfassenden Produkte- und Serviceportfolios für Gebäu-

detechnik vorgestellt. Eine Führung durch die Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Siemens Building Technologies rundete die Veranstaltung ab und zeigte, wie neueste Trends in der Gebäudetechnologie untersucht und entwickelt werden.

Integrierte Gebäudetechnik senkt Kosten

Biotechnologie oder Pharmaproduktion benötigen kontrollierte Räumlichkeiten. Luft, Temperatur und weitere Parameter beeinflussen die Arbeiten in Reinräumen. Neben dem Komfort für den Mitarbeiter muss in erster Linie das Produkt geschützt und dessen Qualität sichergestellt werden. Thomas Riffel, Head Vertical Market Solutions and Global Head Siemens BT Life Science bei

Referent Roland Casagrande erklärt die Vorzüge des Siemens Desigo-Systems, bei dem eine Leitebene die Gebäudetechnik zentral steuert. (Bilder: S. Bichsel)

Siemens, erläuterte den Seminarteilnehmern die weiteren Herausforderungen in der LifeSciences-Umgebung: Neben Schutz und Sicherheit von Produkt und Mensch sind Energieeffizienz inklusive Kosten- und Energiereduktion, Flexibilität (Anpassungen der Systeme) oder auch effiziente Validierung oder Change Management wichtige Schlagworte für den Reinraumbetreiber. Hier kann integrierte Gebäudetechnik viel bewirken, sei es durch das Optimieren von Betriebskosten oder das Verhindern von Produktionsausfällen bei Brand oder Brandalarm. Gemäss Roberto Fumagalli, Market and Sales Manager Life Science bei Siemens, betragen die Baukosten eines Gebäudes nur 20 % der Gesamtgebäudekosten. Die restlichen 80 % entstehen durch Unterhaltskosten. Diese Betriebskosten verteilen sich auf Energie (40 %), Wartung (30 %) und andere Kosten (10 %). Möglichkeiten zur Kostenoptimierung bestehen daher vor allem bei Energie und Wartung. Integrierte Gebäudetechnik kann dabei helfen. Lüftungssysteme und Belichtungskonzepte können beispielsweise automatisiert werden und Informationen austauschen: So kann eine Kamera, oder das Gebäudezutrittssystem erkennen, ob sich eine Person im Büro aufhält oder nicht. Diese Information kann durch das Gebäudeleitsystem verarbeitet werden, welches den Bedürfnissen entsprechend Lüftung, Heizung und Licht anpasst. Einen weiteren wichtigen Kostenfaktor nannte Vincenzo Ciccone, Senior Expert in Life-Sciences-Environments bei Siemens: Die Pharmaindustrie leidet oft unter dem Validierungsaufwand von neuen Systemen. Doch Validierung ist essenziell für die regulatorische Compliance. «Gerade der Validierungsaufwand kann minimiert werden, wenn sich Reinraumbetreiber und Reinraumtechnik-Anbieter im Vorfeld bei der Projektplanung absprechen.» Versteckte Pro-


reinraum / GxP

bleme ergeben sich laut Ciccone, weil «Vertrag nicht gleich Ausführung ist». Er empfiehlt daher, bereits bei der Planung den Detaillierungsgrad, die Lastenheft-Anforderungen und die Qualitätsmanagement-Systeme und -Vorgaben (GAMP5, EU GMP) ausführlich zu klären. So können zusätzlich entstehende Kosten oder Zeitverlust durch Nachrüsten oder aufwendige Tests im Rahmen der IQ und OQ usw. vermieden werden. Das führt dazu, dass der Betrieb schneller aufgenommen werden kann, was eine Kostensenkung bewirkt.

Integriert ist mehr als vernetzt

Doch was bedeutet «integriert» im Zusammenhang mit Gebäudetechnik? Der populäre Begriff aus der IT-Welt beschreibt, dass mehrere Komponenten in ein System zusammengefügt und dann übergreifend mit nur einem Softwareprogramm gesteuert werden. Auf die Gebäudetechnik übertragen heisst das, dass mehrere Disziplinen wie Sicherheit (Einbruchschutz und Personensicherheit), Beleuchtung, Lüftung, Stromversorgung, Heizung über eine einzige zentrale Steuerung bedient werden können. Diese Disziplinen respektive Gewerke sind Teile der Gebäudetechnik, die manchmal über verschiedene eigene Leitsysteme gesteuert werden. (Siehe Infokasten.) Roland Casagrande, Head of Product Line Managementstations bei Siemens, stellt die totale Integration der überwachten Integration gegenüber: Bei letzterer werden die Gewerke zwar auch zentral kontrolliert, jedoch ist die Kompatibilität eingeschränkt, wenn verschiedene Leitebenen miteinander verknüpft werden. Bei der total integrierten Lösung wird nur noch eine Leitebene mit einem Userinterface verwendet. Siemens bietet mit «Desigo» das umfangreichste Gebäudemanagementsystem an, das derzeit auf dem Markt erhältlich ist. Mit der Plattform Desigo CC lassen sich alle Gewerke im Gebäude steuern und anpassen respektive optimieren. Die Vorteile liegen auf der Hand: Mit der integrierten Technik erhalten Gebäudemanager schnell alle Informationen, die

CHEMIE PLUS 12-2015

33

Gebäudeautomation: kurze Einführung Gebäudeautomation kann als Gesamtheit von Überwachungs-, Steuer-, Regel- und Optimierungseinrichtungen in Gebäuden definiert werden. Damit bildet sie einen Teil des technischen Gebäudemanagements. Ziel der Automation ist es, die Prozessabläufe gewerkübergreifend selbstständig nach definierten Parametern durchzuführen. Daneben werden die Bedienung und Überwachung vereinfacht. Das gelingt durch die Vernetzung aller Sensoren, Aktoren, Bedienelemente und von anderen technischen Einheiten im Gebäude. Abläufe können in Szenarien zusammengefasst werden. Kennzeichnendes Merkmal ist z. B. die durchgängige Vernetzung mittels eines Kommunikations-Netzwerks oder Bussystems. Die Gebäudeautomation wird funktional in die drei Ebenen Feldebene, Automationsebene (Prozessebene) und Managementebene (Leitebene) unterteilt, die zusammen die Automationspyramide bilden. ■ Das Fundament der Gebäudeautomation bildet die Feldebene. In ihr werden alle Daten erfasst und Funktionen ausgeführt. Daten werden durch verschiedenste Sensoren (Temperaturfühler, Luftstrommesser usw.) ermittelt. Aktoren (Ventile, Klappen, Schalter), Raumbediengeräte und Touchpanels zählen ebenfalls zu den Feldgeräten. Um Informationen der Sensoren oder Stellbefehle an Aktoren zu transportieren, müssen die Geräte (meist über Bussysteme) vernetzt werden. ■ Die Automationsebene bildet den Mittelbau der Pyramide. Automationsstationen verarbeiten die anfallenden Daten und kommunizieren sie an die Feld- bzw. Managementebene. In ihr werden die Informationen aus der Feldebene von einer oder mehreren Recheneinheiten ausgewertet und in Schalt- und Stellbefehle umgesetzt. Die Automationseinrichtungen werden in digitaler Technik ausgeführt. Sie übernehmen die Überwachung (Grenzwerte), Steuerung und Regelung der technischen Anlagen. Die zentrale Recheneinheit wird auch als DDC (Direct Digital Cotrol) oder SPS (Speicherprogrammierbare Steuerung) bezeichnet. ■ Die Leitebene bildet die Spitze der Pyramide. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um eine Anwendungssoftware, mit der Informationen und Daten grafisch angezeigt, visualisiert und (redundant) gespeichert werden können. Das Managementsystem dient weiterhin auch zur Alarmierung bei Störung. Es besteht meist aus einem Desktop mit einer Anwendungssoftware, mit der der Anwender Einstellungen am System vornehmen und Parameter anpassen kann. Mit der Software können gespeicherte Daten oft auch als Berichte ausgelesen werden (Reports, Audit Trails). Managementsysteme können als zentrale Leitwarte oder als verteilte Systeme mit mehreren Bedienstationen auf der Basis einer Client-Server-Architektur realisiert werden. Zusammen mit der Automations- und Feldebene bildet die Leitebene das komplette Programm eines Gebäudeautomationssystems ab.

sie zur Entscheidungsfindung benötigen: Monitoringdaten, Wartungshinweise sowie Betriebsdaten sind schnell einsehbar, was vor allem bei Störungen wichtig ist. So können Produktionsausfälle vermindert werden. Auch für den Anwender bedeutet die zentrale Bedienung eine Reduktion der Systemkomplexität, was schliesslich die Produktivität steigert. Für das Critical Environment wie Labor, Reinraum, Schleusen oder Isolationszimmer verfügt das Desigo-System über das CET(Critical Environmental Technology)-Subsystem. Dieses reguliert zum Beispiel Volumenstrom und Raumdruck bei Laborabzügen

■ ■ ■ ■

oder Reinräumen. Transparente Systemdaten helfen dabei, das Einsparpotenzial im Bereich Laborlüftung besser zu erkennen und auszuschöpfen. Informationen über Klappen und Schieberpositionen sowie Volumenstrom werden an die HLK-Zentrale und Regler im Raum gesendet. Daten werden vom Feld an die Leitzentrale gesendet und dort auch archiviert. Mit der Compact Monitoring-Technologie (CMT), werden GxPrelevante Parameter erfasst und mittels Berichtsfunktion für die Energieanalyse optimiert. Das System erfüllt die gesetzlichen Anforderungen wie zum Beispiel 21 CFR, Teil 11 der FDA. è

Schauglasarmaturen Leuchten und Kamerasysteme LED-Technik Für den Ex-Bereich

LICHT UND SICHT FÜR VERFAHRENSTECHNISCHE PROZESSE

Angenstein AG, CH-4147 Aesch T +41 (0)61 756 11 11 F +41 (0)61 756 11 04


34

CHEMIE PLUS 12-2015

Integraler Brandschutz im Reinraum

Ein weiterer interessanter Aspekt der integrierten Gebäudetechnik ist das Thema Brandschutz in der Pharmaproduktion. «Das Vermögen eines Pharmaunternehmens liegt nicht nur in der Produktion mit seinen Anlagen, sondern vor allem auch im Lager», betont Riffel. «Denn dort liegen Rohstoffe und vor allem fertige Produkte – das Kapital des Pharmaunternehmens.» Es lohnt sich also, den Lagerbereich gut zu überwachen. «Oft bemängeln auch Inspektoren fehlende Zutrittsüberwachung oder fehlenden Brandschutz im Lager», weiss der Experte. Am Beispiel Brand lässt sich der Nutzen von integrierter Gebäudetechnik besonders schön zeigen. Denn hier senken Kommunikation und intelligente Interaktionen das Schadensrisiko. Ein Gebäude ist in der Regel mit einzelnen Elementen ausgestattet, die während eines Brandes plötzlich wichtig werden. Dazu gehören Zutrittskontrolle, Videoüberwachung, Lautsprecher, Brandmelder, Brandschutztüren, Brandschutzklap-

reinraum / GxP

pen, Löschsysteme, Lüftungssysteme, Beleuchtungssysteme, Fluchtwege. Normalerweise sind diese Gewerke zwar installiert, kommunizieren aber nicht miteinander. Werden sie jedoch vernetzt, kann im Brandfall sofort reagiert werden. Ein mögliches Brandfallszenario könnte wie folgt ablaufen: Der Brandmelder reagiert auf Rauch oder Hitze und gibt die Meldung weiter. Automatisiert wird folgende Prozesskette ausgelöst: Die Brandschutztüren schliessen, das Löschsystem wird aktiv. Die Lüftung schaltet sich aus, Brandschutzklappen schliessen sich. Ein Personenevakuierungskonzept wird gestartet. Dabei kann gegebenenfalls eine Lautsprecherdurchsage die Personen zum Verlassen des Gebäudes auffordern. Fluchtwege sollen beleuchtet bleiben, Aufzüge in eine gesicherte Position gefahren werden. Eine Kamera kann sicherstellen, dass sich keine Personen in Gefahr befinden. Andererseits könnte eine Kamera auch Informationen über die Gefahrenstelle liefern. Die Zutrittskontrolle stellt sicher,

dass sich die Türen entlang der Fluchtwege öffnen. Ausserdem kann auch sie Aufschluss darüber geben, ob noch Personen im Gebäude sind. Eine solche Vernetzung und Automation spart Zeit und dämmt den Schaden möglichst schnell ein. Gebäudemanager können das Ausmass korrekt einschätzen und früh entsprechende Massnahmen einleiten. Experte Duri Barblan, Global Vertical Manager Life Sciences bei Siemens, gab einen Kurzüberblick über die Palette an SiemensBrandmeldern und demonstrierte den Seminarteilnehmern im Brandlabor Funktionsweise und Reaktionszeiten der Sensoren für Rauch und Hitze. Die häufigsten Brandrisiken sind laut Barblan technische Defekte, Überlastungen der elektrischen Ausrüstung, Vorhandensein von explosiven Stoffen, Gasen oder Stäuben sowie Reib- und Schlagfunken. Im Reinraum erschweren besonders die hohen Luftströmungen die Branderkennung. Denn der kontinuierliche Luftstrom bewirkt eine Verdünnung von Rauch und

Die Seminarteilnehmer warten gespannt auf den Brand im Versuchslabor.

Alles unter Kontrolle: Im Brandlabor werden die Reaktionen verschiedener Brandund Rauchmelder untersucht und demonstriert.

Experte Duri Barblan präsentierte die Versuche im Brandlabor.


reinraum / GxP

beeinflusst die natürliche Rauchausbreitung. Daneben werden Brandaerosole und Rauchpartikel herausgefiltert. Die Luftzirkulation begünstigt weiterhin die Brandausbreitung. Als schwerwiegende Folgen eines Brandfalls nennt der Experte neben dem Verlust von Produktion und Gütern auch den Betriebsunterbruch und damit verbunden die mögliche Beeinträchtigung der Marktpräsenz sowie die kostenintensive und zeitaufwendige Reinigung und Dekontaminierung von Reinraum und Lüftungsanlage. «Schon ein kleines Brandereignis kann einen Schaden in Höhe mehrerer Millionen nach sich ziehen», warnt Barblan. Zusammen mit den Phasen der Brandentstehung kann auch der Schaden klassifiziert werden. Bei einer ersten Rauchentwicklung mit viel CO ist meist kein nennenswerter Schaden ersichtlich. Wird der Brandfall nicht entdeckt, geht er in die Schwelphase mit erheblicher Rauchbildung über, was zu einem mittleren Schaden führen kann. Entwickelt sich in der nächsten Phase ein lokaler Flammenbrand mit Rauch und Hitze mit wenig CO aber viel CO2, ist der Schaden an Gerätschaft und Gebäude meist erheblich. Wird schliesslich der Feuersprung nicht verhindert, ist die Hitze so gross, dass ein Vollbrand ausgelöst wird: Der gesamte Raum mitsamt Inhalt fällt den Flammen komplett zum Opfer. Das Hauptproblem im Reinraum ist ganz klar, dass die Raucherkennung und damit Brandfrüherkennung erschwert ist. Ein Laminar Flow transportiert den Rauch kontinuierlich ab und führt frische Zuluft an. «Hier ist

es wichtig, die Brandmelder auf der korrekten Höhe, nahe bei der Abluftöffnung zu platzieren», so Barblan. Weiterhin ist die Verwendung von Ansaug-Rauchmeldern (ASD) angezeigt. Auch Infrarot-Flammenmelder sind möglich. «Essenziell ist, dass die Melder zwischen echter Gefahr und Täuschung unterscheiden», so der Experte, «denn Produktionsausfall oder Feuerwehreinsatz aufgrund von Fehlalarm ist kostspielig.»

Kontinuierlich messen

Ein Ansaugrauchmelder zieht kontinuierlich Luftproben. Diese werden in der Messkammer, ausgestattet mit Infrarotund Blaulicht, auf Brandpartikel überprüft. Mit der optischen Dual-Wellenlängen-Detektion kann das Gerät zwischen Rauch, Staub und Täuschungsgrössen unterscheiden. Das führt zu hoher Empfindlichkeit und ermöglicht sehr frühe Warnung für kritische Applikationen sowie eine Echt-Alarm-Garantie. Die Rauchmelder eignen sich für Raumschutz, Objektschutz (z. B. in einem Schaltschrank, in einer Anlage) oder als kombinierter Schutz (Raum und Objekt). Weiterhin liefert der Ansaugrauchmelder auch Daten zur Partikelbelastung im Raum, wie Barblan erklärt: «Siemens hat die eigenen Geräte sogar zur Feinstaubmessung in einem Feldversuch in Zug getestet. Die gemessenen Feinstaubwerte haben wir mit denen der offiziellen Messstation verglichen und dabei eine beeindruckende Übereinstimmung festgestellt», betont der Referent stolz.

CHEMIE PLUS 12-2015

35

Intelligent ist auch die von Siemens entwickelte Advanced Signal Analysis (ASA)Technologie: Die vom Rauchsensor erfassten Signale werden mit programmierten Vorgaben verglichen. Ein Parametersatz stellt den Melder auf die Umgebung des Einsatzortes ein. Je nach Risiko wird er also früher oder später Alarm geben. So werden Fehlalarme in rauer Umgebung (z. B. Werkstatt mit Schweissanlage oder Raucherzone), wo mit Rauchentwicklung im normalen Rahmen zu rechnen ist, minimiert. Hingegen werden echte Brände im reinen Umfeld (z. B. EDV-Anlage, Reinraum), wo selten Rauch erwartet wird, rascher erkannt. Integrierte Gebäudetechnik ist intelligent und flexibel. In der Life Science Umgebung stehen dabei Effizienz, Komfort, Sicherheit und Konformität im Vordergrund. Produktion sowie Labore, Lager, Speziallabors, aber auch Büros und offenes Gelände können integriert automatisiert werden. Zusatznutzen besteht vor allem in der geringen Systemkomplexität dank weniger Schnittstellen sowie der Verbesserung der Betriebskontinuität und -effizienz. Weiterhin ist die Definition von Lösungsszenarien für Gebäudemanager und -nutzer oder das vereinfachte Einhalten der gesetzlichen Anforderungen als Mehrwert zu nennen. ■


36

CHEMIE PLUS 12-2015

reinraum / GxP

Expertentags-Impression: Vortrag von CleanroomAcademy-Geschäftsführer Frank Duvernell. (Fotos: Cleanroom Media)

Der Reinraumanwender steht im Fokus Das Jahresprogramm der CleanroomAcademy für 2016 steht fest. Erneut werden vier zweitägige Reinraum-Expertentage, verteilt über das ganze Jahr, in Wangen an der Aare veranstaltet. Die praxisnahen Schulungen bieten Reinraumanwendern wertvolles Expertenwissen aus erster Hand. Höhepunkte der Veranstaltungsreihe sind der Neujahrsapéro und der Herbstempfang der Schweizer Reinraumbranche.

F

ür die Bildung ist nichts zu gross, nichts klein, sagte der chinesische Gelehrte Li Liweng (1611 – 1680). Dieser Aphorismus könnte auch das Motto der CleanroomAcademy sein. Denn der Gegenstand ihrer Bildung ist so klein, dass er mit blossem Auge gar nicht zu sehen ist. Es handelt sich um kaum Tausendstel Millimeter grosse Partikel und Mikroorganismen – die unsichtbaren Feinde jeder Produktion im Reinraum. Werden sie nicht durch Filtertechnik, Verdrängungsströmungen und Reinigungsprozesse penibel von den Produkten ferngehalten, können sie Mikrochips ruinieren, Medizinprodukte kontaminieren oder Lebensmittel verderben. Wie sich solche wirtschaftlichen Schäden sicher vermeiden lassen, das lehrt die CleanroomAcademy seit Jahren mit grossem Erfolg. Und so finden auch im Jahr 2016 im Cleanroom Experience Competence Center in Wangen an der Aare wieder zahlreiche Fachseminare und Expertentage für Unternehmen der Reinraumbranche statt. Die Veranstaltungen sind prädestiniert für Anbieter und Anwender von Reinraumtechnik, aber auch für Dienstleister wie Reinraum-

planer oder Reinraum-Reinigungsunternehmen. Die Teilnehmer bekommen Praxiswissen aus erster Hand, können mit den Experten persönlich ins Gespräch kommen, Erfahrungen austauschen und Netzwerke bilden. Den Auftakt der Veranstaltungsreihe 2016 in Wangen an der Aare bilden am 2. und 3. Februar die Reinraum-Expertentage zum Thema «Reinraum und Spital – ein Thema, zwei Welten». Die Teilnehmer erfahren hier Neues zum Infektionsschutzrecht, zur Reinluftkontrolle in Echtzeit und zur Reinraumtechnik für OPs. Des Weiteren stehen Vorträge zur Krankenhaushygiene und zu den Anforderungen an OP-Säle auf dem Programm. Der Höhepunkt dieser zweitägigen Veranstaltung ist der Neujahrsapéro der Schweizer Reinraumbranche am Abend des 2. Februar 2016. Im späten Frühjahr befassen sich die Reinraum-Expertentage mit dem Thema «Reinraum Layout, Planung und Konstruktion». Die Veranstaltung findet am 7. und 8. Juni 2016 statt. Das Spektrum der Expertenvorträge reicht von Masterplan, Raumbuch und Lastenheft über Materialfluss und Steckdo-

senplatzierung bis hin zur Reinstmedienversorgung und Erstqualifizierung. Im Herbst rücken die Reinraum-Expertentage am 28. und 29. September 2016 die Aspekte «Reinraumverhalten, Reinigung und Schulung» in den Fokus. Die Experten erläutern am ersten Tag, wie sich das Verhalten der Mitarbeiter im Reinraum auf die reine Umgebung auswirkt, welche Einschleusetechniken es für das Personal gibt, wie sich Hände und Prozesse schützen lassen und ob es eine «desinfizierende Reinigung» gibt. Am zweiten Tag befassen sich die Expertenvorträge unter anderem mit dem Einschleusen von Material, den Anforderungen an Einwegsysteme und der effizienten Reinraumreinigung durch den Einsatz optimierter Gerätschaften. Am Abend des 28. September findet der Herbstempfang der Schweizer Reinraumbranche statt. Den Jahresabschluss der Expertentagsreihe 2016 bilden am 7. und 8. Dezember die Reinraum-Expertentage zu «Optimierung und Qualifizierung im Reinraumbetrieb». Hierzu sind praxiserfahrene Referenten eingeladen, die über die Auswahl von Messtechnik und den Aufbau von


reinraum / GxP

Veranstaltungen der CleanroomAcademy 2016 Neujahrsapéro 02. 02. 2016: Neujahrsapéro der Schweizer Reinraumbranche Herbstempfang 28. 09. 2016: Herbstempfang der Schweizer Reinraumbranche Reinraum-Expertentage ■ 02. bis 03. 2. 2016: Reinraum und Krankenhaus – ein Thema, zwei Welten ■

07. bis 08. 06. 2016: Reinraum Layout, Planung und Konstruktion

28. bis 29. 09. 2016: Reinraumverhalten, Reinigung und Schulung

07. bis 08. 12. 2016: Optimierung und Qualifizierung im Reinraumbetrieb

Die Veranstaltungen finden statt im Cleanroom Experience Competence Center Vorstadt 4 CH-3380 Wangen an der Aare Telefon +41 32 631 60 50 Fax +41 32 631 60 59 info@cleanroom-academy.com www.cleanroom-academy.com

Monitoringsystemen sowie Prüfverfahren, Dokumentation und Anlagenqualifizierung sprechen. Weitere Schwerpunkte sind Re-Qualifizierung und Datenauswertung, Umgang mit Spezifikationsabweichungen, Wartung von Reinräumen, Verbrauchsmaterialien und Anforderungen an das Verhalten von Reinraumpersonal. Alle genannten Veranstaltungen finden im Cleanroom Experience Competence Center in Wangen an der Aare, Vorstadt 4, statt. Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten gibt es auf der Internetseite www.cleanroom-academy.ch unter dem Button «Events» (oben im Seitenkopf). ■

Praktische Vorführungen ergänzen die Wissensvermittlung bei den Expertentagen an CleanroomAcademy.

CHEMIE PLUS 12-2015

Schön, schlank, schlau – Signaltechnik weitergedacht

37

> Mit der ClearSIGN compact bringt Werma ein neues Modell einer eleganten schlanken Signalleuchte auf den Markt. Die vorkonfigurierte Signalsäule mit 3 oder 4 Stufen zeichnet sich durch ein schlankes, zurückhaltendes Design mit modernster Lichttechnik aus. Wird kein Signal benötigt, tritt die Signalsäule dezent in den Hintergrund. Erst im Signalfall entfaltet sie ihr klares homogenes Leuchtbild. Neben der bewährten Ansteuerung mittels einer 24 V Spannungsversorgung kommt bei der ClearSIGN compact erstmalig auch IO-Link als Schnittstelle zum Einsatz. Dadurch erhöht sich das Einsatzspektrum der Leuchte nochmals deutlich. Mittels IO-Link wird erstmals auch die einfache Darstellung von Füllständen und Temperaturzuständen möglich. Alle Funktionen lassen sich ganz einfach über die IO-Link-fähige SPS programmieren. In Kombination mit innovativer Lichtleitertechnik erstrahlen die Signalelemente in einer bisher nicht gekannten Helligkeit. Mithilfe von RGB-LEDs lassen sich in jeder Stufe die unterschiedlichsten Farben darstellen. Der Anwender bleibt somit flexibel und erhält verschiedene Leuchtbilder und Signalfarben. Diese können optional durch ein akustisches Signal verstärkt werden. WERMA Signaltechnik Niederlassung Neuhausen am Rhf. CH-8212 Neuhausen am Rheinfall Telefon 052 674 00 60 info@werma.ch | www.werma.ch


38

CHEMIE PLUS 12-2015

verfahrenstechnik

25 JAHRE VTU

Eine steirische Erfolgsgeschichte mit Zukunftsperspektive

Von der One-Man-Show zum Global Player – VTU, gegründet 1990, kann auf eine aussergewöhnliche Unternehmensentwicklung zurückblicken: Aus dem Technischen Büro von Dr. Michael Koncar, eröffnet nach dessen TU-Studium, wurde in den vergangenen Jahren ein international tätiges Generalplanungs-Unternehmen. Mit Referenzen in der ganzen Welt, einem jährlichen Wachstum von 25 Prozent und 400 Mitarbeitern/-innen aus 18 Nationen.

K

lare Wachstumsstrategie

«Wir konnten in den letzten 25 Jahren um durchschnittlich 25 Prozent pro Jahr wachsen. Die grösste Nachfrage verzeichnen wir aus den drei Branchen Pharma, Chemie und Erdöl/Erdgas», erläutert Dr. Michael Koncar und plant weiter: «Für die kommenden Herausforderungen sind wir bestens aufgestellt: Zwei Grossprojekte aus der Pharmabranche sind fix in unserer Pipeline – wir sprechen hier von einem jeweils dreistelligen Millionen-Projektvolumen. Und wir gehen von weiteren grossen Aufträgen aus, wenn der Ölpreis wieder ansteigt.» Seit der Unternehmensgründung setzt die VTU Gruppe auf langfristige und partnerschaftliche Kundenbeziehungen. Als EngineeringSpezialist und Technologie-Dienstleister hat das steirische Unternehmen bislang Kundenprojekte an 143 Orten weltweit abgewickelt, 17 Standorte und Niederlassungen allein in Europa werden

von Grambach (A) aus geführt. Kerngeschäft ist nach wie vor die Planung von Prozessanlagen vom Konzept bis zur Inbetriebnahme: Hier ist man längst in der Liga der Grossprojekte angekommen. 2014 verzeichnete die VTU einen deutlichen Umsatzsprung auf 63 Millionen Euro im Vergleich zu knapp 40 Mio. Euro im Vorjahr, die Mitarbeiter-/innen-Anzahl hat sich seit 2010 auf 400 verdoppelt.

Im Fokus: renommierte Projekte und Innovationen für neue Märkte

Dr. Michael Koncar, Gründer und Chef der VTU, plant die Fortsetzung einer Erfolgsgeschichte.

Die VTU setzt nicht nur auf renommierte Projekte für Branchengrössen wie Baxter, Boehringer Ingelheim, Roche, Novartis, OMV, RHI, Voestalpine oder Borealis. Forschung und Innovation werden innerhalb der VTU Gruppe weiter vorangetrieben. So hat die VTU mit einer Methode für Abwasserreinigung mit Diamanten den Eintritt in den chinesischen Markt geschafft, die ersten HightechAnlagen sind bereits im Einsatz.


verfahrenstechnik

«Wir sehen im Schweizer Markt noch viel Potenzial für weiteres Wachstum»

Als bedeutender Lifesciences-Standort bildet die Schweiz einen wichtigen Markt für den international tätigen Engineering-Dienstleister VTU. «Chemie plus» befragte Mario Haupt, Geschäftsführer der VTU Engineering Schweiz AG, zu den Aktivitäten und den Perspektiven der Gruppe in der Schweiz.

VTU betreibt in der Schweiz drei Standorte. Welche Funktionen üben diese Standorte aus? Mario Haupt: Von unseren Schweizer Stand- Mario Haupt, CEO VTU Engineering Schweiz AG. orten aus betreuen wir Kundenprojekte vor Ort. Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen stets die Projektziele. Mit Standorten in Kundennähe können wir einen reibungslosen Ablauf aller Planungsschritte sowie eine zielgerichtete Kommunikation zwischen allen Projektbeteiligten sicherstellen und ausserdem rasch und flexibel auf die Anforderungen unserer Kunden reagieren. Wie viele Mitarbeiter beschäftigt VTU in der Schweiz, über welche Qualifikationsprofile verfügen diese? VTU Engineering Schweiz AG beschäftigt derzeit 35 Mitarbeiter, davon rund 30 hoch qualifizierte Verfahrens- und Qualifizierungsingenieure. Der Grossteil unserer Belegschaft ist in der Zentrale in Riehen tätig. Die Kompetenz-Schwerpunkte variieren je nach Standort zwischen Pharma, Lebensmittel und Medizintechnik. Innerhalb der VTU Gruppe stellt das Schweizer Tochterunternehmen das gruppenweite Kompetenzzentrum für Medizintechnik dar. Das heisst, die Spezialisten in der Schweiz unterstützen die Projekte, die VTU weltweit für Kunden aus dem Bereich Medizintechnik durchführt. Welche Rolle spielt das Geschäft mit Kunden in der Schweiz im Rahmen des VTU-Gesamtgeschäfts? Einige unserer grössten Kunden kommen aus der Schweiz, dementsprechend wichtig sind die Schweizer Aktivitäten für VTU gesamt. Wir sehen im Schweizer Markt noch viel Potenzial für weiteres Wachstum – bei bestehenden Kunden und auch in der Akquisition von Neukunden. Richtet sich der Kundenfokus in der Schweiz vor allem auf die «Big Pharma»-Player? Unser derzeitiger Schwerpunkt liegt zum einen in der pharmazeutischen Industrie – die «Big Pharma»-Player zählen zu unseren Kunden –, aber auch in der Life Science – Industrie. Einige Projekte in der Lebensmittelindustrie haben wir schon erfolgreich abgeschlossen; ganz speziell in diesem Bereich sehen wir für die Zukunft grosses Potenzial. Sind Projekte in der Schweiz mit spezifischen Anforderungen verbunden? Die Projekte, die wir in der Schweiz abwickeln, entsprechen im Grossen und Ganzen dem Kerngeschäft von VTU Engineering, der Planung von Anlagen vom Konzept bis zur Inbetriebnahme. Unsere Kunden, speziell im Basler Raum, sind weltweit aufgestellt, dementsprechend international setzen sich die Projektteams zusammen. Hier sind neben den fachlichen auch interkulturelle und sprachliche Kompetenzen gefordert. Da VTU selbst in mehreren Ländern vertreten ist und wir bislang Projekte an fast 150 unterschiedlichen Orten weltweit abgewickelt haben, bringen unsere Ingenieure diese Kompetenzen mit. Pflegt VTU Verbindungen zur Hochschul- und Forschungslandschaft der Schweiz? Wir sind regelmässig auf Recruiting-Messen an Universitäten und Fachhochschulen vertreten, um qualifizierte Absolventen als Arbeitgeber auf VTU aufmerksam zu machen. Interview: Ralf Mayer

CHEMIE PLUS 12-2015

39

«Dank unseres Coolox-Verfahrens sind wir die Einzigen, die den chinesischen Markt mit innovativer Abwasserreinigung in dieser Grössenordnung versorgen können. In den letzten Wochen gab es mehrere Aufträge aus China und wir erwarten den Durchbruch für Grossanlagen bereits für die kommenden Jahre», erläutert Dr. Koncar.

Gesucht: die besten Köpfe für internationale Projekte

«Unser grösstes Kapital ist unser Team», weiss Gründer und Geschäftsführer Dr. Michael Koncar. «Langjährige VTU-Mitarbeiter/-innen bringen Erfahrung und Managementkompetenz, Experten/-innen aus unterschiedlichen Disziplinen arbeiten an interdisziplinären Projekten. Wir alle sind stolz auf den VTU-Teamgeist und unser offenes, freundschaftliches Betriebsklima. Aber: Der Wachstumskurs und die konstant grosse Nachfrage erfordern eine rasche Vergrösserung des Teams, und wir stehen vor der schönen Herausforderung, möglichst rasch hoch qualifizierte Kollegen/-innen aus unterschiedlichen Disziplinen in unsere operative Arbeit zu integrieren!» Heimische Universitäten sind für die VTU Gruppe mittlerweile zu wichtigen Partnern im Recruiting geworden, die «VTU Academy» für die interne und externe Weiterbildung des Teams ist wesentlicher Bestandteil des Personalmanagements. Die VTU bleibt also weiter auf Wachstumskurs: Die nächsten Grossprojekte sind in Planung, innovative Lösungen aus dem Forschungslabor werden in die Praxis umgesetzt und das Team hat neue Märkte am Radar. «Weiter wachsen, am Puls der Zeit bleiben und attraktive Arbeitsplätze halten und schaffen», formuliert Dr. Michael Koncar seine konkreten Ziele bis zum nächsten Jubiläum. ■

KONTAKT VTU Engineering GmbH A-8074 Grambach/Graz Telefon +43 (0)316 4009 200 office.graz@vtu.com | www.vtu.com VTU Engineering Schweiz AG CH-4125 Riehen Telefon 061 601 29 83 office.basel@vtu.com


40

CHEMIE PLUS 12-2015

messtechnik

O B E R F L Ä C H E N TE M P E R A TU R M E S S TE C H N I K I N P H A R M A Z E U TI S C H E N A N L A G E N

Nicht invasive Temperaturmessung mit Clamp-On-Technologie Temperaturmessungen sind die häufigsten Messaufgaben in pharmazeutischen Anlagen. Neben der Überwachung und Steuerung des Produktionsprozesses muss auch bei der üblichen Anlagensterilisation mittels Sattdampf (SIP) die erreichte Dampftemperatur gemessen und dokumentiert werden. Zimmerli Messtechnik AG liefert dazu das gesamte Programm des renommierten Herstellers Labom GmbH aus Hude, Deutschland. T H O M A S K Ö S TE R

U

m die Probleme der invasiven Temperaturmessung wie Fliessbehinderungen bei kleinen Rohrdurchmessern, Hygienerisiken und erhöhten Wartungsaufwand zu umgehen, wurde die in der Heizungstechnik seit langem etablierte Messung der Rohroberfläche auf pharmazeutische Messaufgaben übertragen. Durch die Messung der Rohroberfläche wird ein Eingriff in den Prozess vermieden. Die Geräte sind üblicherweise schnell und leicht zu montieren und können darüber hinaus sehr einfach in bestehenden Anlagen nachgerüstet werden. Exemplarisch sind in Bild 1 zwei typische Ausführungen dargestellt. Im ersten Beispiel stellt ein Anlegeelement die Anbindung an das Rohr her. In das Anlegeelement taucht

dann der Messeinsatz ein. Der Vorteil dieser Ausführung ist die gleichartige Ausführung des Messeinsatzes wie bei der invasiven Messung, sodass die Kalibrierung auf die gleiche Weise durchgeführt werden kann. Die Bauform erfüllt jedoch nicht immer die Anforderungen im Hinblick auf Ansprechzeit und Messgenauigkeit. Das zweite Beispiel zeigt eine Ausführung, bei der der Messeinsatz direkt auf der Rohroberfläche aufsitzt. Dadurch kann die Wärmekapazität des Messgerätes und damit die Ansprechzeit deutlich verringert werden. Zudem ist die Messgenauigkeit besser als bei der ersten Ausführung. Die Messung der Oberflächentemperatur ist jedoch nicht frei von Nachteilen. Die erziel-

Bild 1: Ausführungsbeispiele für Geräte zur Rohroberflächenmessung.

Zum Autor Thomas Köster beschäftigte sich nach dem Studium der Feinwerk-, Mess- und Regeltechnik an der TU Braunschweig und der Promotion an der Universität Hannover einige Jahre mit der Entwicklung komplexer mechatronischer Gerate und Anlagen. Seit 2009 ist er als Entwicklungsleiter der Labom GmbH für alle technischen Aspekte des Produktportfolios verantwortlich.

bare Genauigkeit hängt entscheidend von den Prozessbedingungen ab. Auch Montagefehler können die Messung negativ beeinflussen.


messtechnik

Prozessbedingungen beeinflussen die erreichbare Genauigkeit

umeigenschaften ab. Wichtigste Einflussgrösse ist dabei die Viskosität des Mediums. Je höher die Viskosität ist, desto eher stellt sich eine laminare Strömung ein.

CHEMIE PLUS 12-2015

41

Gehäuses thermisch möglichst gut isoliert sein und für eine schnelle Ansprechzeit eine geringe thermische Masse aufweisen. Für eine akzeptable Messgenauigkeit muss die Rohroberfläche annähernd die TemperaFür eine dauerhaft robuste Messung müssen zudem die Wärmeausdehnungen untur des Mediums aufweisen. Es gilt zu beurteilen, ob der entsteterschiedlicher Materialien kompenhende Fehler hinreichend klein siert werden. Gerade bei den grossen Temperaturschwankungen in dampfist. Die Rohroberflächentemperatur hängt neben der Mediumtemsterilisierten Anlagen kann sich sonst peratur von den thermischen Wider Kontakt zwischen Messgerät und laminare Rohr mit der Zeit lockern und das derständen zwischen Rohrmitte Strömung und Rohrinnenwand, zwischen Messergebnis verfälschen. Durch die Vielzahl der möglichen Geäusserer Rohrwand und Umgeräteformen und Einflussfaktoren ist bung und dem thermischen Widerstand des Rohres ab. Idealerdie analytische Berechnung der zu erwartenden Messabweichung sehr weise tritt der gesamte Temperaschwierig. Tests haben jedoch gezeigt, turabfall am thermischen Widerstand zwischen Rohroberfläche dass z. B. für den Anwendungsfall der Dampfsterilisation in pharmazeutiund Umgebung auf. Dann hat die schen Anlagen eine Abweichung zwiRohroberfläche annähernd Mediturbulente umtemperatur. schen 1 und 2 Kelvin durchaus erStrömung reichbar ist. Der thermodynamische Vorgang Interessanterweise ergibt sich für die beim Wärmeübergang vom MediAnsprechzeit auf schlagartige Tempeum auf das Rohr wird als erzwunraturwechsel bei geeigneter Gerätegene Konvektion bezeichnet. Ein ausführung sogar ein Vorteil für die massgeblicher Einflussfaktor ist Rohroberflächenmessung. Bei diesem die Art der sich einstellenden Bild 2: Vergleich der Temperaturprofile für laminare und turbulente RohrVorgang kommt es vor allem auf die Strömung. Dabei wird zwischen strömung. aufzuheizende Masse an. Gerade bei laminarer und turbulenter StröAusführung mit Schutzrohr sind invamung unterschieden (siehe sive Geräte dabei im Nachteil. Bild 2). Bei einer laminaren Strömung treten keine Zusammenfassend lässt sich festhalten, Verwirbelungen auf, und die Mediumparti- dass sich eine Oberflächentemperaturmes- Zusammenfassung kel bewegen sich nur in Strömungsrichtung. sung besonders für Wasser und wässrige Die Oberflächenmesstechnik ist empfindliAls Mechanismus zur Wärmeübertragung Lösungen sowie Sattdampf eignet. Alkohole cher gegenüber Prozess- und Umgebungskommt deshalb nur die Wärmeleitung im sind eingeschränkt geeignet, während für bedingungen. Sie ist vor allem zur Messung Medium zum Tragen. Gleichzeitig wird das viskose Medien wie Öle sowie Gase diese von Wasser und wässrigen Lösungen sowie Medium in den äusseren Schichten durch Methode nur als Tendenzmessung geeignet Sattdampf in Innenanwendungen geeignet. die Rohrreibung abgebremst und hat somit ist oder zusätzliche Massnahmen erfordert. Bei der Messung anderer Medien ist mit eilänger Gelegenheit abzukühlen. Als Resultat Da die Wärmeleitfähigkeit von Metallen be- ner höheren Abweichung zu rechnen, die bilden sich bei einer laminaren Strömung sonders gut ist, empfiehlt sich für die Ober- jedoch durch Isolierung reduziert werden grosse Unterschiede in der Geschwindig- flächenmessung dementsprechend ein me- kann. keits- und Temperaturverteilung im Rohr tallisches Rohr. Auch der Wärmeübergang Gerade in pharmazeutischen Anlagen geht aus. vom Rohr auf ruhende Umgebungsluft sollte der Trend zu kleineren Anlagen und damit Bei einer turbulenten Strömung bewegen berücksichtigt werden. Wenn Luftbewegung kleineren Rohrdurchmessern. Daher finden sich die Mediumpartikel ungeordnet. Damit auftreten kann oder eine hohe Genauigkeit sich viele Temperaturmessstellen, die für die tritt neben Wärmeleitung auch Wärmetrans- gefordert wird, kann durch eine Isolierung Messung der Oberflächentemperatur geeigport auf. Heisse Partikel aus der Rohrmitte eine signifikante Verbesserung der Mess- net sind. Die übliche Dampfsterilisation erfordert die Überwachung der Sterilisationsgelangen durch die Verwirbelungen in die ergebnisse erzielt werden. Nähe der Rohrwand und transportieren datemperatur an vielen Stellen der Anlage. Hier kann die Messung von Oberflächenbei Wärmeenergie. Im Ergebnis stellt sich ei- Konstruktive Anforderungen an Geräte zur temperaturen ihre Vorteile in Bezug auf Sysne weitestgehend homogene Geschwindig- Messung der Rohroberflächentemperatur ■ keits- und Temperaturverteilung ein. Ledig- Daraus leitet sich die Forderung nach einer temkosten und Flexibilität ausspielen. lich im Bereich der Rohrwand ergibt sich Gerätekonstruktion ab, die diese Umstände aufgrund der Rohrreibung eine kleine Tem- berücksichtigt und damit den Fehler mini- KONTAKT miert. Dies kann z. B. durch die Integration Zimmerli Messtechnik AG peraturdifferenz. Welche Strömungsart sich einstellt, hängt von isolierenden Elementen in das Gehäuse- CH-4125 Riehen Telefon 061 645 98 00 von der Fliessgeschwindigkeit, der Rohrgeo- design geschehen. Weiterhin muss das Sen- info@zimmerliag.com metrie sowie entscheidend von den Medi- sorelement und dessen Träger vom Rest des www.zimmerliag.com


42

CHEMIE PLUS 12-2015

Zuverlässig Prozessdruck messen

druck- und temperaturmessung

Erfolgreiche Abwicklung eines ATEX-Projektes

TM411 Thermometer für jede Anlagenumgebung

> Sensibel und robust – immer hygienisch: Endress+Hauser nutzt die robusten und schnell ansprechenden iTHERM-Messeinsätze für die neue hygienische Temperatur-Linie. ■

> Getreu dem Motto ,das Produktportfolio laufend zu ergänzen, bietet Rotronic neu auch Lösungen für das Messen des Parameters Druck an. Erstes Mitglied der neuen Produktserie BF2 ist der Prozessdruck-Messumformer BF220. Der Prozessdruck-Messumformer BF220 eignet sich ideal zum Erfassen des Absolutdrucks in Anwendungen mit schnellen Temperaturwechseln, Druckluftsystemen, HLK und Pneumatik. Er misst den Druck von neutralen Gasen und Stickstoff in Rohrleitungen oder geschlossenen Behältern. Der Druck des zu messenden Mediums wirkt auf eine Druckmesszelle, die diesen in ein elektronisches Signal umwandelt. Der neue Messumformer ist die perfekte Ergänzung zum Tieftaupunkt-Fühler HC2-LDP(-EX). Der BF220 zeichnet sich aus durch ■ kompakte und robuste Bauart ■ piezoresistiven Stahlsensor ■ Nullpunkt und Spanne über internes Potentiometer einstellbar ■ RS-485 ■ IP-Schutzart IP63/IP65 ■ Genauigkeit bei 20 °C ±2 K: ±0,25 % FS max ■ Langzeitstabilität: ±0,2 % FullScale / Jahr Alles Weitere zum BF 220 und anderen Rotronic Messgeräten auf www.rotronic.ch oder telefonisch unter 044 838 11 44.

Rotronic AG CH-8303 Bassersdorf Telefon 044 838 11 11 info@rotronic.ch; www.rotronic.ch

> Die Bartec-Experten erarbeiten gemeinsam mit Betreibern praxisnahe Lösungen, um die notwendigen Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Eines dieser ATEX-Projekte beschäftigte sich mit der «Zündquellenanalyse an nichtelektrischen Betriebsmitteln». Das Bartec-Team realisierte dieses Vorhaben in der Anlage eines der führenden Chemieunternehmen mit Sitz in Süddeutschland. In diesem Projekt wurde eine Reihe von Behältern mit Rührwerken beurteilt. Eine grössere Anzahl von Rührwerken in diesem Betriebsteil war noch mit Stopfbuchsendichtungen ausgestattet. Diese Dichtungssysteme entsprachen jedoch nicht mehr dem neuesten Stand der Technik, sie gelten als überholt und müssen daher beim Einsatz im Ex-Bereich ausgetauscht werden bzw. dürfen sie nur verwendet werden, wenn ein Temperaturanstieg über die maximale Oberflächentemperatur hinaus ausgeschlossen werden kann. Aus diesem Grund sollten Vorrichtungen eingesetzt werden, welche die Temperatur überwachen und das Gerät abschalten. Die entsprechende Norm fordert dies. Als Lösung stellte Bartec dem Betreiber das System der berührungslosen Temperaturmessung mittels Bartec Pyrometern Thermophil INFRAsmart R302 vor. Das System wurde an vier Rührwerken mit unterschiedlichen Einsatzbedingungen über einen Zeitraum von rund drei Monaten getestet. Die Ergebnisse dieses Tests überzeugten: Die service- und wartungsfreundlichen Pyrometer sind sehr einfach zu montieren und ins Prozessleitsystem einzubinden. Zudem liefern sie sehr genaue Messergebnisse, selbst bei rotierenden Objekten. Aufgrund des kompakten Edelstahlgehäuses und der Luftspüldüse ist ihr Einsatz auch unter rauen Bedingungen problemlos möglich. Somit sind sie eine preiswerte Alternative zum Tausch des Dichtungssystems gegen Gleitringdichtungen oder gar des ganzen Rührbehälters. Bartec Engineering + Services AG CH-6330 Cham Telefon 041 747 27 27 info@bartec.ch; www.bartec.ch

Hygienisches Design nach internationalen Richtlinien: Die iTHERM TM411 Thermometer erfüllen die Anforderungen der in Lebensmittel- und Life-Sciences-Industrie anerkannten Qualitätsstandards. In diesem Fall insbesondere die hygienischen Zertifikate nach EHEDG und 3-A. Schnelle Ansprechzeit und besonders widerstandsfähig: Im TM411 Thermometer werden wahlweise die Messeinsätze QuickSens oder StrongSens verwendet. Der iTHERM QuickSens Sensor ist in direktem Kontakt mit dem Boden der Sensorkappe verbaut und erreicht daher bereits bei einer minimalen Eintauchtiefe von nur 25 mm eine unschlagbare schnelle Ansprechzeit. Der Sensor zeigt die erforderlichen 90 Prozent des tatsächlichen Wertes bereits nach 0,75 Sekunden an (t90 ≤0,75 s). Der Sensor iTHERM StrongSens wurde für harte Applikationen entwickelt. Durch seine Vibrationsbeständigkeit von über 60 g (≥600 m/s2) lässt sich der Sensor weder durch Pumpenunwucht noch durch unruhige Ventile irritieren. Die Gerätekommunikation kann wahlweise über 4 … 20 mA, HART, PROFIBUS PA oder FOUNDATION Fieldbus erfolgen. Werkzeuglos Rekalibrieren: Das Halsrohr des iTHERM QuickNeck ist mit einem Schnellverschluss ausgerüstet; so ermöglicht es die einfache und kostensparende Rekalibrierung ohne Abklemmen der Kabelanschlüsse mit nur einer Handbewegung.

Konsequent eingesetzt, ergeben sich für Anwender erhebliche Einsparungen der Wartungskosten, weniger Stillstand sowie verbesserte Produktqualität, Prozesseffizienz und -sicherheit.

Endress+Hauser (Schweiz) AG CH-4153 Reinach BL Telefon 061 715 75 75 info@ch.endress.com; www.ch.endress.com


druck- und temperaturmessung

Klein und schnell – Temperaturtransmitter mit IO-Link

> Der neue Temperaturtransmitter der Baureihe TA punktet durch seine platzsparende Miniaturbauform und der äusserst kurzen Ansprechzeit von T05/T09 = 1s/3s. Schnelle industrielle Prozesse und beengte Gegebenheiten stellen ihn dadurch vor keine grosse Herausforderung. In nahezu jeder Einbaulage lässt sich der Transmitter in die Anlagen einbinden.

Keller unplugged

> Als weltweit einer der ersten Hersteller erkennt die Keller AG für Druckmesstechnik das Potenzial von Nahfunktechnik in Kombination mit industriellen Drucktransmittern und lanciert die Serien 21 D RFID und 21 DC RFID. Die passiven Drucktransponder der Serie 21 D RFID sind dank ihrer energietechnischen Unabhängigkeit ohne Wartung unbegrenzt nutzbar. Der Vorzug der Serie 21 DC RFID ist der integrierte Datenlogger, der mit einer langlebigen Spezialbatterie betrieben wird. Die Energieversorgung zur Übertragung der Messwerte erfolgt in beiden Fällen drahtlos über die RFID-Schnittstelle. Die Einsatzmöglichkeiten der hermetisch dichten Drucktransponder sind u. a. in mobilen Systemen und in ausgedehnten Anlagen sowie als Ersatz herkömmlicher Zeigermanometer zu sehen.

CHEMIE PLUS 12-2015

43

WIKA neu mit Live Chat und Blog

> Viele Industrieunternehmen sind wohl auf ihrem Fachgebiet stark, zeigen aber oft Schwächen in der Kommunikation. Für die Manometer AG ist die Kommunikation seit jeher Teil der Lösung, denn nur im ständigen Dialog mit den Kunden entstehen Produkte, die sich im täglichen Einsatz bewähren.

Bequemes Auslesen und Weiterreichen von Messdaten:

Integrierte Prozessanschlüsse, die kompakte Bauform sowie eine Vielzahl von Einbaulängen (25 … 150 mm) ermöglichen eine besonders flexible als auch einfache Installation. Durch das Verwenden eines Pt1000-Sensorelements der Genauigkeitsklasse A und der werksinternen Kalibrierung wird eine hohe Genauigkeit erreicht. Zudem vereinfacht die IO-Link 1.1-Schnittstelle die Parametrierung. Darüber hinaus zeichnet sich der Transmitter durch eine Druckfestigkeit von bis zu 400 bar aus und verfügt über ein Ausgangssignal von 4 … 20 mA. Gut sichtbar signalisiert die neu eingebaute LED dem Anwender die Betriebsbereitschaft. Sofort wird erkannt, ob der Sensor mit Spannung versorgt wird. Die bewährte ifm-Filmtechnologie führt zu einer exzellenten Ansprechzeit. Damit ist diese Weiterentwicklung aus der Baureihe TA selbst bei beengten Platzverhältnissen universell einsetzbar und findet vor allem bei Hydraulikanwendungen und im Maschinenbau seine vielseitige Anwendung.

Die Drucktransponder basieren auf den extrem robusten und langzeitstabilen Keller Drucktransmittern der Serie 7 LD. Für die ausgereifte Transponder-Technik zeichnen die RFID-Spezialisten der microsensys GmbH verantwortlich. Der sonst übliche Stecker für elektrische Anschlüsse ist durch einen vergossenen RFID-Transponder in schlagfestem Kunststoff ersetzt, alle medienberührenden Teile bestehen aus Edelstahl. Somit sind die Drucktransponder gegen Umwelteinflüsse und Vandalismus gefeit.

ifm electronic ag CH-4624 Härkingen Telefon 0800 88 80 33 info.ch@ifm.com www.ifm.com/ch

Keller AG für Druckmesstechnik CH-8404 Winterthur Tel. 052 235 25 25 marketing@keller-druck.ch www.keller-druck.com

In der Entwicklung, Herstellung und im Vertrieb von hochwertigen Produkten der Druck-, Temperatur- und Füllstandsmesstechnik nimmt Wika seit Jahren eine Vorreiterrolle ein. Als Tochtergesellschaft der Wika-Gruppe ist die Manometer AG in der Schweiz mit ihrem eigenen zertifizierten Kalibrierservice zusätzlich in der Durchfluss-, Kraft- und Kalibriermesstechnik tätig. Seit Herbst 2015 bietet das Unternehmen unter blog.wika.de einen Blog mit Fachbeiträgen und auf www.manometer.ch eine Live-Chat-Funktion an. In beiden Gefässen vermitteln Experten fundiertes Wissen rund um die Messtechnik und geben praktische Tipps. Während im Blog Themen behandelt werden, die für viele Anwender von Interesse sind, kann man sich im Live Chat bei spezifischen Fragestellungen in Echtzeit beraten lassen. In der Messtechnik ist es entscheidend, dass man für jede Anwendung das richtige Messgerät einsetzt. Das umfassende Produktsortiment von Wika bietet für jedes Bedürfnis das passende Gerät. Mit dem ebenfalls neuen Produktselektor auf der Website finden Interessenten innerhalb kürzester Zeit das richtige Produkt. Weil Wika sich seit eh und je nicht bloss als Lieferant, sondern als beratender Partner versteht, stellt das Unternehmen seinen Kunden ergänzend zu den Produkten sein Fachwissen in Seminaren, Beratungen oder eben neu in Form eines Blogs und Live Chats zur Verfügung.

MANOMETER AG CH-6285 Hitzkirch Telefon 041 919 72 72 info@manometer.ch www.manometer.ch


44

CHEMIE PLUS 12-2015

produkte

Trockenschränke Avantgarde.Line – mit neuer Technologie zu höheren Leistungsstärken

> Die Binder GmbH hat ihr Produktportfolio der Trocken- und Wärmeschränke technisch umfangreich weiterentwickelt und die Leistungsstärke perfektioniert. Zur besseren Unterscheidung werden die bisherigen Geräte nun in der Classic.Line und die neuen Geräte in der Avantgarde.Line zusammengefasst. Durch die weiterentwickelte Technologie der Avantgarde.Line werden die Anforderungen der wissenschaftlichen und industriellen Labore nun noch gezielter bedient. Dank des neuen Luftzirkulationssystems APT.line ist die zeitliche und räumliche Temperaturgenauigkeit der Schränke absolut präzise. Die 60 mm dicke Isolation der Geräte sorgt für einen reduzierten Energieverbrauch und steigert zugleich die Leistung. Dank dieser geringen Wärmeabstrahlung verfügen die Geräte über eine ausgezeichnete Energieeffizienz. Die neue Avantgarde.Line besticht auch durch ein innovatives Gerätedesign und hohen Bedienkomfort. Der moderne Regler mit LCD-Display verfügt über vielfältige Funktionen und ermöglicht eine benutzerfreundliche, intuitive Bedienbarkeit. Die Schränke sind mit einem serienmässigen USBAnschluss ausgestattet, die Betriebsdaten können so einfach protokolliert und über die USB-Schnittstelle transferiert werden. Die Trocken- und Wärmeschränke Avantgarde.Line sind seit Oktober mit einem vergrösserten Innenraumvolumen von 56 Litern sowie mit einem Innenraumvolumen von 115 Litern erhältlich. Ab dem 1. Januar 2016 kommen zusätzlich Geräte mit einem vergrösserten Innenraumvolumen von 260 Litern auf den Markt.

De Dietrich erweitert sein Portfolio an emaillierten Rohrleitungen

BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Telefon 061 721 09 22 www.binder-world.com

> Durch den Ausbau seines Produktangebotes will De Dietrich einer der führenden Hersteller von Rohrleitungen für die chemische und pharmazeutische Industrie werden. Um den unterschiedlichen Marktanforderungen gerecht zu werden, verfügt De Dietrich über ein Lager mit mehr als 12 000 Artikeln. In der Prozesstechnik ist die Peripherie der Reaktoren (Rohrleitungen, Pumpen, Ventile, Kolonnen, Flansche) ebenso wichtig wie die Reaktoren selbst. Das für die Beschichtung der Rohrleitungen verwendete Email verfügt über die gleiche Qualität wie jenes der Reaktoren. Das Email von De Dietrich wird im firmeneigenen Werk in Frankreich produziert, was eine hohe Qualität sicherstellt. Die Rohrleitungen aus dem aktuellen Produktangebot eignen sich insbesondere für die Durchleitung von Säuren und Laugen, abrasiven Lösungen und sehr heissen Flüssigkeiten und sind für Projekte der unterschiedlichsten Dimensionen, wie Neuinstallationen oder die Wartung bereits bestehender Systeme. Stets erfüllen sie die hohen Anforderungen dieser anspruchsvollen Industriebereiche. De Dietrichs Rohrleitungen sind korrosionsbeständig, neigen nicht zur Adhäsion, weisen eine hohe Reinheit auf, lassen sich leicht reinigen und zeigen ein katalytisch inertes Verhalten. Hervorzuheben sind ferner das umfangreiche Fachwissen sowie die kompetente Beratung seitens De Dietrich. Passende Produkte aus dem Standardsortiment helfen, die Lebensdauer einer Anlage zu verlängern und die Dimensionierung der Ausrüstung zu optimieren. Bei Bedarf werden auch kundenspezifische Lösungen geliefert. Die emaillierten Rohrleitungen werden zu äusserst wettbewerbsfähigen Preisen angeboten. Damit überzeugen sie insgesamt durch ein besonders günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis.

> Für die Kultur, Färbung und Mikroskopie von Zellen: Das CELLview Slide besteht aus einem transparenten Kunststoffslide im StandardObjektträgerformat mit einem eingebetteten Deckglas. Auf dem Slide ist eine ablösbare, schwarze Kompartimentierung aufgebracht. Diese unterteilt das Slide in 10 runde Wells, die jeweils der Grösse eines Näpfchens einer Standard-96-Well-Platte entsprechen. CELLview Slide ist hervorragend für die Zellkultur, die Immuncytochemie und die nachfolgende Zellanalyse mittels einer Vielzahl mikroskopischer Anwendungen geeignet. Der eingebettete Glasboden ermöglicht das Arbeiten auf einer Fokusebene – perfekt für die Hochgeschwindigkeits-Mikroskopie mit höchster Auflösung. Das innovative Design des Produktes mit dem integrierten Glasboden garantiert einen gleichmässigen Arbeitsabstand und ein Höchstmass an Planarität. Während Zellkulturgefässe aus Kunststoff für komplexe Abbildungstechniken nicht geeignet sind, sorgt der quasi autofluoreszenzfreie Glasboden für eine maximale spektrale Transmission und verhindert eine Depolarisierung des Lichtes, während die schwarz eingefärbte Kompartimentierung Streulicht aus Nachbarwells abschirmt. Nach Ablösen der Kompartimentierung kann das CELLview Slide wie ein herkömmlicher Objektträger eingedeckelt und platzsparend aufbewahrt werden.

De Dietrich Process Systems AG CH-4410 Liestal Telefon 061 925 11 11 info@rosenmund.com | www.rosenmund.com

Huberlab AG CH-4147 Aesch BL Telefon 061 717 99 73 info@huberlab.ch | www.huberlab.ch

CELLview Slide von Greiner Bio-One


Unverzichtbare Ventiltechnologie für Abfüll- und Dosierprozesse

> Aus einer Vielzahl von Abfüll- und Dosierprozessen ist die moderne Ventiltechnologie heute nicht mehr wegzudenken. Für diese herausfordernden Aufgaben bietet Gemü seinen Kunden ein breites Portfolio an Lösungen. Die Ventilauswahl unterscheidet sich sehr stark in Abhängigkeit von der jeweiligen Anforderung: Dosierung von flüssigen oder pulverförmigen Farbpigmenten in der Textil- oder Betonindustrie, von Chemikalien in der Wasseraufbereitung und Batterieherstellung, oder von Aromen oder Additiven. Auch für die Dosierung von Gasen (z. B. für Polystyrol-Aufschäumung) sowie der Abfüllung von Getränken, bietet Gemü seinen Kunden entsprechende Lösungen, wie das Sitzventil GEMÜ 554 oder das Membranventil für Abfüllprozesse GEMÜ 660. Beständigkeit gegenüber dem Prozessmedium und -temperaturen sowie die Schaltgeschwindigkeit sind elementare Grössen. Gerade bei Prozessen, bei welchen neben der Dosierleistung auch eine entsprechende Medienbeständigkeit unerlässlich ist, kommen Ventile der Baureihe GEMÜ iComLine zum Einsatz. Mit dem Durchflussmesser GEMÜ SonicLine befindet sich eine weitere Besonderheit im Produktprogramm. Die Messung erfolgt völlig berührungslos via Ultraschall. Eine integrierte Dosierfunktion kann die Ansteuerung des entsprechenden Ventils übernehmen. Aufgrund des breiten Produktportfolios sowie des Baukastensystems kann der Kunde aus einer Vielzahl an Ventilen und Variationsmöglichkeiten wählen. Für die entsprechende Prozessautomatisierung bietet Gemü die Möglichkeit, die Ventile bereits ab Werk mit den entsprechenden Stellungs- und Prozessreglern zu versehen. GEMÜ Vertriebs AG CH-6343 Rotkreuz Telefon 041 799 05 05 info@gemue.ch; www.gemue.ch

FRYKA Tiefkühlgeräte neu im Kühner labEquip-Portfolio

> Die Adolf Kühner AG erweitert ihr labEquip-Portfolio und vertreibt neu in der Schweiz Tiefkühlgeräte von Fryka, einem deutschen Familienunternehmen. Die Tiefkühlgeräte von Fryka mit 35 l bis 100 l Fassungsvermögen bilden eine gute Ergänzung zu den bereits vorhandenen «HARRIS by Kuhner»-Tiefkühlschränken (Fassungsvermögen: 370 l bis 800 l). Fryka Tiefkühltruhen, -boxen und -schränke werden zum Kühlen und Gefrieren in Labors und der Industrie eingesetzt. Die Gehäuse sind aus Edelstahl. Die Tiefkühlgeräte sind für zwei Temperaturbereiche verfügbar: bis –50 °C oder –80/–85 °C. Fryka Tiefkühlgeräte lassen sich direkt am Arbeitsplatz aufstellen, da sie nur eine kleine Standfläche benötigen und die Betriebsgeräusche sehr gering sind. Je nach Typ können die Geräte auf oder unter dem Tisch platziert werden. Auch lassen sich die Tiefkühlboxen und Tiefkühlunterbauschränke stapeln (max. 2 Geräte). Die Tiefkühlgeräte von Fryka überzeugen durch ihre einfache Handhabung, hohe Qualität und zuverlässige Funktion. Geräte mit integriertem Datenlogger verfügen über eine Touchscreen-Steuerung mit übersichtlichem Farbdisplay. Adolf Kühner AG CH-4127 Birsfelden Telefon 061 319 93 93 office@kuhner.com; www.kuhner.com


46

CHEMIE PLUS 12-2015

produkte

DENIOS IBC-Station Euro 3R – sicheres Lagern und Abfüllen

Der perfekte Partner für Ihren Rotationsverdampfer

> Mit der Auffangwanne hat DENIOS den Markt der Umwelt- und Sicherheitsprodukte massgeblich geprägt. Mit der Grösse der zu lagernden Gebinde steigen auch die Anforderungen an die Auffangwanne. Die IBC-Station Euro 3R bietet dem Anwender Lagerfläche für maximal 3 IBC, maximale Sicherheit und durchdachtes Handling. Flexibles Hilfsmittel im Betrieb Wie die bewährten IBC-Stationen von DENIOS ist auch die bisher grösste Variante vollständig aus Polyethylen (PE) gefertigt. Der Werkstoff weist eine hohe Beständigkeit gegen Öle, Säuren und Laugen auf. DENIOS verzichtet bei der IBC-Station Euro 3R komplett auf Stahleinbauteile. Der Korpus ist somit komplett gegen Korrosion geschützt. Durch das geringe Eigengewicht ist die neue IBC-Station schnell und flexibel im Kundenbetrieb aufstell- und einsetzbar. Serienmässige Aussparungen an der Unterseite sorgen für eine problemlose Beförderung mittels Gabelstapler oder Hubwagen. Lagern und Abfüllen mit dem Plus an Sicherheit Die neue IBC-Station Euro 3R bietet Platz für die gesetzeskonforme Lagerung von maximal drei IBC. Diese können direkt auf den vorhandenen Abstelldomen gelagert werden. Bei der Lagerung von Fässern wird das DENIOS-Produkt mit einer Gitterrost-Stellfläche versehen. Ab- und Umfüllarbeiten gestalten sich an der Euro 3R besonders sicher. Ein separater Arbeitsbereich fängt mögliche Tropfverluste auf. Die Auffangwanne ist mit einem Volumen von 1750 Litern grosszügig dimensioniert. Um maximale Sicherheit bieten zu können, ist die IBC-Station 3R mit 4-facher Traglast getestet.

> Der drehzahlgeregelte Vakuumpumpstand LVS 105 T – 10 ef von WELCH by Gardner Denver wurde mit einem Enddruck von 2 mbar und einer Saugleistung von 20 l/min speziell auf den Betrieb mit Rotationsverdampfern abgestimmt. Das System passt die Drehzahl automatisch auf die Parameter des Verdampfungsprozesses an, um ein voreingestelltes Vakuum aufrechtzuerhalten. Auftretende Varianzen im Prozessablauf werden dadurch minimiert. Durch die genaue 1-Punkt-Steuerung werden reproduzierbare Prozesse bei stabilem Vakuum ermöglicht, die Verdampfungsrate um bis zu 40 % erhöht und unerwünschtes Aufschäumen oder plötzlicher Siedeverzug vermieden. Durch ein Softwareupdate wurde das «Self-Cleaning» als neues Feature hinzugefügt. Dies ermöglicht, das Gerät manuell oder automatisch nach dem Prozess für wenige Minuten zu spülen, um eventuell angefallene Kondensate aus der Pumpe zu fördern. Dadurch verlängern sich die Standzeit und Wartungszyklen der Pumpe und anfallende Folgekosten werden reduziert. Als weiteres neues Feature zeigt das System nun automatisch an, wann ein Membranwechsel sinnvoll ist. Detaillierte Auskunft und eine kompetente Beratung zu allen WELCH-byGardner-Denver-Geräten erhalten Sie bei IGZ Instruments AG.

Denios AG CH-5430 Wettingen Telefon 056 417 60 60 info@denios.ch; www.denios.ch

IGZ Instruments AG CH-8045 Zürich Telefon 044 456 33 33 igz@igz.ch; www.igz.ch

Mehr Kraft in der Hand

Optimaler Einstieg in die Schutzkleidung

> Leistungssteigerung mit neuem Faulhaber-Motor 2668 … CR: Der neue DC-Motor 2668 … CR von Faulhaber bietet deutlich mehr Leistung als vergleichbare Antriebe und ist in seiner Grössenklasse der stärkste Kupfer-Graphit-kommutierte DC-Kleinstmotor auf dem Markt. Dank eines vergrösserten NdFeBMagneten und eines höheren Kupferanteils in der Wicklung liefert er ein Nenndrehmoment von 70 mNm. Dabei wiegt er bei einem Durchmesser von 26 mm lediglich 189 g. Zudem erreicht er mit seinem hohen Impulsmoment die volle Leistung sehr schnell. Damit ist der 2668 … CR ganz besonders für professionelle Hochleistungswerkzeuge wie Astscheren oder motorisierte Schraubendreher geeignet. Die Kupfer-Graphit-Bürsten des Motors zeichnen sich durch grosse Stabilität und geringen Verschleiss aus. Das Gehäuse besteht aus beschichtetem Stahl. Der Motor kann mit hochauflösenden optischen oder magnetischen Encodern kombiniert werden. Neben den Handgeräten ist er auch für viele andere Anwendungen geeignet, etwa in der Luftfahrt, der Robotik, der Medizintechnik, im Sondermaschinenbau, für Dosiersysteme oder Automatisierungslösungen.

> Ansell Microgard, Hersteller von Schutzoveralls zum begrenzten Mehrfacheinsatz, präsentierte auf der Messe A+A in Düsseldorf einen neuen und leichten Schutzoverall: Mit dem Schutzoverall «Microgard 1800 TS Plus» haben die Mitarbeiter einen soliden Schutzoverall gegen Flüssigkeiten und Partikel mit geringer Gefährdung entwickelt. Der spritzdichte Schutzoverall, Typ 4 geprüft, kann in verschiedenen Produktionsbereichen und industriellen Anwendungen getragen werden und bietet dank der geprüften Schutzkriterien zuverlässigen Schutz gegen Sprühnebel, Feinstäube und minder konzentrierte Chemikalien. Besonderer Vorteil: Das atmungsaktive Material sorgt in wärmeren Arbeitsumfeldern für einen optimales Körperklima. Zudem ist das Gewebe antistatisch, silikonfrei und fusselfrei – wichtige Voraussetzungen für den Einsatz in Industrie, Lackierung und weiteren Produktionszweigen. Augenmerk legte Ansell Microgard auch auf die Detailverarbeitung: So sind die Nähte besonders robust, da sie genäht und zusätzlich getapet wurden. Zusätzlich verfügt der Overall über Fingerschlaufen sowie eine abklebbare Kinnlasche. Weitere Informationen unter www.microgard.de

FAULHABER MINIMOTOR SA CH-6980 Croglio Telefon 091 611 31 00 info@minimotor.ch; www.faulhaber.com

Microgard Deutschland GmbH D-51377 Leverkusen Telefon +49 214 86 92 60 leverkusen@microgard.de; www.microgard.de


F A C H VE R B A N D L A B O R B E R U F E

Fachverband Laborberufe Postfach 3001 Bern Ihr Ansprechpartner für die Berufe Chemie-, Biologie- und Textillaborant/-in Wir vertreten für unsere Mitglieder die Interessen in beruflichen, wirtschaftlichen und sozialen Belangen.

Laborpersonalverband Bern, Postfach 3001 Bern

Zentralvorstand/Sektionen

Verbandsbüro/Administration

Charlotte Rothenbühler Präsidium Zentralvorstand Sektion Bern Laborpersonalverband Bern LVB Postfach, 3001 Bern Telefon 031 301 77 92 lvb@laborberuf.ch

Fachverband Laborberufe FLB Verbandssekretariat Telefon 031 301 77 92 (Charlotte Rothenbühler)

Patrick Kathriner Sektion Luzern Feld 1 6362 Stansstad lvl@laborberuf.ch Jonel Bradjan Sektion Schaffhausen Sunnebüehlweg 2 8240 Thayngen Telefon 052 649 29 33 lvs@laborberuf.ch Adrian Wichser Sektion Zürich Zürcher Laborpersonalverband ZLV Bernhardsriet 1 8374 Dussnang zlv@laborberuf.ch

ZENTRALVORSTAND

Werte Mitglieder Das alte Jahr ist bald vergangen, zurückblickend bleiben hoffentlich viele schöne Erinnerungen. Das neue Jahr steht kurz vor seinem Anfang, Freude und Gesundheit soll Sie durch das Jahr 2016 begleiten. Wir wünschen Ihnen und Ihren Angehörigen besinnliche und heitere Stunden an den kommenden Festtagen. Wir danken Ihnen herzlichst für Ihre Mitgliedschaft beim FLB. Einen ganz herzlichen Dank an alle, die sich stets für den Berufsverband engagieren, und für die gute, erfolgreiche Zusammenarbeit. Der Zentralvorstand, Büro und Revisoren Charlotte Rothenbühler

Andreas Gruber Webmaster Bahnhofmatte 34 3312 Fraubrunnen Andreas.Gruber@izb.unibe.ch Charlotte Rothenbühler Redaktorin «chemie plus» Obere Lindenstrasse 8 3176 Neuenegg Telefon 031 301 77 92 Natel 077 419 34 47 charlotte.rothenbuehler@bluewin.ch

Informationen zum Verband, zu den Sektionen, zur Berufswahl, zur Berufs- und Weiterbildung sowie ein Anmeldeformular und vieles mehr im Internet! www.laborberuf.ch

47


48

F A C H VE R B A N D L A B O R B E R U F E

Gerne schauen wir zum Jahresende auf das verflossene Jahr zurück. Diesmal richten wir den Blick aber noch weiter in die Vergangeheit: Unser Autor beschreibt, wie sich der Beruf Laborant/-in im Laufe der letzten 25 Jahre bis hin zum heutigen Berufsbild verändert hat. Die Entwicklungen im Labor und deren Einfluss auf die Laborarbeiten werden einer vertieften Betrachtung unterzogen. Wir danken Stefan Guggisberg herzlich für die Erstellung dieses interessanten Dokuments.

Berufsbild Laborant/-in im Wandel der Zeit Autor: Stefan Guggisberg Chefexperte Laborant/-in EFZ der Fachrichtungen Biologie & Chemie, Prüfungskreis Bern-Mittelland.

1 Einleitung Der Beruf der Laborantinnen und Laboranten hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Früher als rechte oder linke Hand der Biologin, des Chemikers oder weiterer akademischer Laborberufe, heute als Fachkraft des Labors mit einem weitreichenden Verantwortlichkeitsbereich. 2 Der Übergang vom Laborgehilfen zur Laborfachkraft 2.1 Biologie-, Chemie- und Textillaborant/-in in den 80er-Jahren Noch vor rund 25 Jahren stand das Erlernen des Handwerks im Labor bei den angehenden Laborantinnen und Laboranten im Vordergrund. Grundarbeitstechniken wie Ausplattieren, Nährmedien herstellen, Titrieren oder gravimetrische Bestimmungen wurden geübt. Praktische Aspekte der Sicherheit und des Laborunterhalts standen ebenfalls auf dem Lehrplan. Das theoretische Verständnis für die Methodiken, das Fachrechnen, Materialkunde sowie für die naturwissenschaftlichen Grundlagen wurde vermittelt, um die Laborantinnen und Laboranten vom angelernten Laborpersonal und von den Laboristinnen und Laboristen differenzieren zu können. Die Laborantinnen und Laboranten arbeiteten eng mit dem akademisch ausgebildeten Personal im Labor zusammen. Dabei arbeiteten sie mehrheitlich nach definierten Versuchsplänen und lieferten die erhaltenen Messdaten der laborleitenden Person ab. 2.2 Biologie-, Chemie- und Textillaborant/-in von Anfang bzw. Mitte der 90er-Jahre bis 2007 Grössere Revisionen der Ausbildungsund Prüfungsreglemente gab es für die Biologielaborantinnen und -laboranten im März 1995 und für die Chemielaborantinnen und -laboranten im

September 1988. Die Textillaborantinnen und -laboranten waren im gleichen Reglement wie die Chemielaborantinnen und -laboranten beschrieben. Weiterhin standen die Arbeitstechniken im Zentrum der praktischen Ausbildung. Diese wurde jedoch mit den Themen Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz, Umweltschutz sowie Laborarbeiten wie Lagerhaltung, Laborinstandhaltung und Umgang mit Laborgeräten in vertiefter Weise ergänzt. Zu den bisherigen theoretischen Fächern kamen Informatik und Englisch dazu. Das Fachrechnen wurde mit dem Aufbereiten von Versuchsdaten mittels statistischen Methoden erweitert. Die Laborantinnen und Laboranten konnten ihre Arbeiten im Rahmen einer Disposition planen, die Mittel dafür bereitstellen, die ihnen bekannten Methoden selbstständig ausführen, protokollieren und die erhaltenen Daten aufbereiten. So entstand eine bereits weitgehende Selbstständigkeit der Laborantinnen und Laboranten, die mehrheitlich neue Arbeiten, unbekannte Problemstellungen oder anspruchsvolle Datenauswertungen mit Laborpersonal höherer Ausbildung zusammen besprachen. Die Entwicklung der Laborgeräte ging rasant vorwärts. Laborantinnen und Laboranten mussten immer komplexere und computergesteuerte Analysensysteme bedienen. 2.3 Berufsfeld Laborant/-in mit vier Fachrichtungen ab 2007 Im Rahmen der Berufsbildungsreform des ehemaligen Bundesamts für Berufsbildung und Technologie BBT (heute Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI) wurden die drei bisherigen Ausbildungen Biologie-, Chemie- und Textillaborant/-in EFZ zu einem Berufsbild zusammengefasst. Als vierte Fachrichtung kam die Farbe & Lack neu dazu. Das vom BBT eingeführte Kompetenzmodell beschreibt die Handlungskompetenzen unterteilt in die Bereiche Fachkompetenzen, Methodenkompetenzen sowie Sozial- & Selbstkompetenzen.

Die Fachkompetenzen gliedern sich in sechs Leitziele: ■ Versuchsplanung und -vorbereitung ■ Versuchsdurchführung ■ Auswertung und Reflexion ■ Gesundheit, Sicherheit & Umweltschutz (GSU) und Qualitätssicherung (QS) ■ Instandhaltung ■ Grundlagen, Konzepte und Modelle Die neue Ausbildung will insbesondere die Versuchsplanung und die Auswertung sowie die kritische Auseinandersetzung mit den Ergebnissen und mit der Arbeit im Rahmen der Reflexion fördern. Das Thema der Qualitätssicherung wird vertieft behandelt. In den Grundlagen, Konzepten und Modellen wird ein Grossteil der Berufskenntnisse vermittelt. Der Unterricht der Berufskenntnisse erfolgt in den Positionen: ■ Naturwissenschaftliche Grundlagen ■ Angewandte Fachkenntnisse ■ Englisch ■ Angewandte Mathematik ■ Labormethodik Dabei sollen fachrichtungsübergreifend gemeinsame naturwissenschaftliche Grundlagen vermittelt werden. Englisch gewinnt an Bedeutung, da die mündliche und insbesondere die schriftliche Laborsprache zunehmend in Englisch geführt wird. Ebenfalls mehr Gewicht erhält die Mathematik. Die Laborantinnen und Laboranten von heute erstellen detaillierte Zeitund Versuchsplanungen, beschaffen die notwendigen Materialien in der erforderlichen Qualität, wählen die für die jeweilige Fragestellung geeignetste Methode aus, optimieren die Arbeitsdurchführung und dokumentieren den Versuch nachvollziehbar, inklusive Datenaufbereitung und -berechnung. Sie beurteilen die Ergebnisse und ihre Arbeit kritisch, orientieren sich über die relevanten Vorgaben im Bereich GSU & QS und setzen die entsprechenden Massnahmen zuverlässig um. Die Laborantinnen und Laboranten sorgen für ein funktionierendes Labor mit der notwendigen Laborausrüstung. Sie lernen, sich selbstständig in neue Arbeitsgebiete einzuarbeiten.


F A C H VE R B A N D L A B O R B E R U F E

Darüber hinaus setzen die Laborantinnen und Laboranten Problemlösungs-, Informations- und Präsentationstechniken ein, lernen prozessorientiertes, vernetztes Denken sowie wirtschaftliches Handeln und umweltschonendes Verhalten als Methodenkompetenzen. Eigenverantwortliches Handeln, Kritikund Teamfähigkeit, Belastbarkeit und lebenslanges Lernen runden die Sozial& Selbstkompetenzen ab. Dazu kommt der Umgang mit Hightech-Laborequipment, verschiedenartigster Applikationssoftware und datenbankgestützten Recherchen. Dies erfordert von den Laborantinnen und Laboranten ein zunehmendes technisches Flair und gute IT-Kenntnisse. 3 Heutiges Berufsbild Laborant/-in EFZ Laborantinnen und Laboranten EFZ arbeiten in der Forschung, Entwicklung, Produktion, Kontrolle oder in der Diagnostik. Sie planen und führen Versuche durch, überwachen deren Verlauf und erstellen Auswertungen. 3.1 Arbeitsgebiet Die Arbeitsgebiete der Laborantinnen und Laboranten teilen sich in vier Fachrichtungen auf: ■ Biologie ■ Chemie ■ Textil ■ Farbe und Lacke Laborantinnen und Laboranten der Fachrichtung Biologie untersuchen Organismen, deren Aufbau und Entwicklung sowie ihre Wechselwirkung mit der Umwelt. Dabei arbeiten sie mit Tieren, Pflanzen, Pilzen, Bakterien und Viren. Sie helfen mit, die Art und Funktionsweise lebender Systeme auf verschiedenen Stufen zu ergründen; als ganze Organismen, in Zellkulturen oder anhand isolierter Biomoleküle. Ihre Arbeit trägt bei zum Verständnis der Lebensvorgänge sowie zur Entwicklung neuer Wirkstoffe und Techniken in Medizin und Landwirtschaft. Laborantinnen und Laboranten der Fachrichtung Chemie arbeiten schwerpunktmässig synthetisch oder analytisch. Sie führen einfache Synthesen, inklusive Reinigung wie Destillation selbstständig durch. Mit geeigneten Methoden wie Dünnschichtchromatografie und Schmelzpunkt beurteilen sie die Reinheit der Produkte. Sie kennen analytische Methoden wie Titration

und Spektroskopie und wenden diese praktisch an. Auf diese Weise entstehen chemische Substanzen für neue Medikamente, Pflanzenschutzmittel oder Kunststoffe. Laborantinnen und Laboranten der Fachrichtung Textil untersuchen die Wechselwirkung zwischen Textilfasern und bestimmten Chemikalien. Sie entwickeln Farbstoffe und Chemikalien sowie neue Textilsysteme und verbessern bestehende Produkte. Sie analysieren Textilien chemisch und physikalisch. Zusätzlich erarbeiten sie Rezepturen für die Vorbehandlung, das Bedrucken und Appretieren von Textilien. Bei fehlerhaften Produkten führen sie Schadensabklärungen durch. Laborantinnen und Laboranten Fachrichtung Farbe und Lack befassen sich mit der Untersuchung und Entwicklung von Beschichtungsstoffen. Sie bestimmen Eigenschaften von Pigmenten und Bindemitteln sowie die optimalen Mischungsverhältnisse. Zusätzlich legen sie die Rezeptur von Farbstärke, Glanz, Viskosität und Deckfähigkeit fest. Sie stellen Beschichtungen für diverse Materialien wie Papier, Holz, Kunststoffe und Metalle her und testen deren Eigenschaften. (Quelle: www.berufsberatung.ch)

3.2 Wichtigste berufliche Handlungskompetenzen Laborantinnen und Laboranten arbeiten mit Chemikalien, Geräten, Messgeräten und verschiedenen Apparaturen und führen diverse Berechnungen durch. Genaues, systematisches und hygienisch einwandfreies Arbeiten ist unerlässlich, um aussagekräftige Resultate zu erzielen. Sie beurteilen den Versuchsablauf und halten die Vorschriften zur Arbeitssicherheit, zum Umweltschutz und zur Qualitätssicherung ein. Alle Laborversuche werden korrekt protokolliert. 3.3 Berufsausübung Die Arbeiten führen die Laborantinnen und Laboranten selbstständig alleine oder in einem Team aus. Das Arbeitsumfeld ist geprägt von einer hohen Innovationsbereitschaft. Geräte und Arbeitstechniken werden laufend weiterentwickelt, einerseits, um neue Parameter zu erschliessen, und andererseits, um Verfahren hinsichtlich der Zuverlässigkeit und des Ressourcenverbrauchs

zu optimieren. Sie suchen daher im Rahmen des regulatorischen Umfelds kreativ nach Lösungen, um den vielseitigen Fragestellungen im Labor begegnen zu können. Sie arbeiten eng mit anderen Fachleuten zusammen, beispielsweise mit akademischen Berufen im jeweiligen Fachgebiet oder mit Spezialistinnen und Spezialisten aus anderen Disziplinen wie etwa der Informatik oder der Verfahrenstechnik. Je nach Struktur der Organisation oder der Branche arbeiten sie ebenfalls eng mit den Kunden zusammen, um auf Kundenwünsche und Anforderungen eingehen zu können. Laborantinnen und Laboranten arbeiten präzise und zuverlässig. 3.4 Bedeutung des Berufs für die Gesellschaft, Wirtschaft und Natur Laborantinnen und Laboranten werden in den verschiedensten Bereichen unserer Gesellschaft eingesetzt. Sie sichern die Qualität von Produkten oder sind an deren Entwicklung beteiligt. Sie werden in der Industrie und im Gewerbe wie auch im öffentlichen Bereich eingesetzt. Laborantinnen und Laboranten helfen mit der Entwicklung neuer Verfahren, die Umwelt zu schützen, oder sie überwachen mit modernen Messmethoden den Zustand der Umwelt. Durch Ressourcenoptimierung, den Ersatz von umweltbelastenden durch umweltschonende Stoffe und die fachgerechte Entsorgung tragen sie Sorge zur Natur.

4 Zusammenfassung Das Aufgabenspektrum der Laborantinnen und Laboranten hat sich in den letzten 25 Jahren stark verändert und erweitert. Sie übernehmen die Verantwortung von der Versuchsplanung, Versuchsdurchführung bis zur Auswertung und hinterfragen die Versuchsergebnisse und ihre eigene Arbeit kritisch, um mögliche Optimierungen vornehmen zu können. Laborantinnen und Laboranten besitzen fundierte theoretische Kenntnisse in ihren jeweiligen Arbeitsgebieten und arbeiten selbstständig unter Einhaltung der GSU- und QS-Massnahmen in einem technologisch anspruchsvollen Umfeld. Dadurch zeichnen sich Laborantinnen und Laboranten als wertvolle Fachkräfte im Laborbereich aus. ■

49


50

F A C H VE R B A N D L A B O R B E R U F E

Das Ausbildungsatelier der Fielmann AG in Olten bietet den Lernenden Augenoptiker/-in EFZ ideale Bedingungen ...

ZENTRALVORSTAND

Gespräch mit Frau Stephanie Schneider, diplomierte Augenoptikerin, Abteilungsleiterin Ausbildung, bei Fielmann zum Beruf Augenoptiker/-in EFZ Als Erstes herzlichen Dank an Frau Schneider für die sofortige Zusage und den netten Empfang im Ausbildungsatelier der Fielmann AG in Olten. Die Führung durch die Räumlichkeiten zeigte mir die vielseitigen Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung, die hier geboten werden. Die freundlichen, hellen Räume sind praktisch eingerichtet, und für die Lernenden steht ein eigener Raum für ihre Mittagspause zur Verfügung. Hier gibt es alles, was in einer Küche vorhanden sein muss – von den Mikrowellen und Kühlschränken bis hin zu den Abwaschmaschinen. Für das Fach Verkauf steht ein kleiner Laden bereit mit Arbeitstischen, die identisch ausgestattet sind, so wie sie die Lernenden am Ausbildungsort in den Fielmann-Niederlassungen vorfinden. Ein kurzer Rückblick zur Entwicklung der Brille und der Firma Fielmann lohnt sich: 1972 eröffnete Günther Fielmann, staatlich geprüfter Augenoptikmeister, sein erstes Fachgeschäft in Cuxhaven. Fünf Jahre später wurde die 3-Jahres-Garantie eingeführt, die es bis dahin nicht gab. 1982 erbaute Fielmann sein erstes Super-Center in Kiel. Dies mit einem Angebot von 7000 Brillen grosser Marken und in Zusammenarbeit mit internationalen Designern. In

den folgenden Jahren wurden fünf weitere solcher Center eröffnet. 1986 erfolgte die Übernahme der Firma Optik-Lühmann mit 21 Filialen. In diesem Jahr wurde auch das Umwelt-Gelöbnis für jeden Mitarbeiter, jedes Jahr einen Baum zu pflanzen, eingelöst. 2009 wurde der einmillionste Baum gepflanzt. Laufend folgten neue Übernahmen und Markteintritte in verschiedenen Ländern. 1995 erfolgte der Markteintritt in die Schweiz durch die Übernahme der Pro-Optik AG in Basel. Heute betreibt Fielmann 38 Niederlassungen in der Schweiz. 2014 betreibt Fielmann 687 Niederlassungen. Zum Jahresende wurden 16 732 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, davon 2922 Auszubildende beschäftigt. Brillen tragen wir heute alle. Sei es als Sehhilfe, Sonnenbrille, Schutzbrille am Arbeitsort oder als modisches Accessoire.

«Welche Arbeitsschritte stehen an, bis wir unsere gewählte Brille in Empfang nehmen können», war meine erste Frage an Frau Stephanie Schneider. Sie gab mir zunächst einen Einblick zur beruflichen Grundbildung Augenoptiker/-in EFZ: «Die 4-jährige Lehre wird aufgesplittet in zwei Teilbereiche – kurz umschrieben Werkstatt und Verkauf. Nach zwei Jahren absolvieren die Lernenden eine Teilprüfung in der Werkstatt, während in den beiden letzten Jahren der Ausbildung der Verkauf im Vordergrund steht.» «Sie sprechen von Werkstatt», fragte ich nach, hier denkt man doch eher an einen handwerklichen Beruf ...» Frau Schneider erklärte mir daraufhin die Bedeutung der Werkstatt im Berufsfeld Augenoptik: «Dieser Bereich beinhaltet das Handschleifen, die Materialkunde der Brillenfassungen und die Reparaturen der Brillen. Trotz Hightech-Geräten muss man doch ab und zu selbst Hand anlegen. Eine Werkstatt ist in jeder Fielmann-Niederlassung vorhanden. Kun-


F A C H VE R B A N D L A B O R B E R U F E

dengläser werden im Atelier zentriert und mit computergesteuerten Schleifautomaten bearbeitet. Die Gläser müssen an die Brillenfassung angepasst werden. Zum Gebiet Werkstatt gehört im Weiteren das Berechnen und Messen von optischen Daten.» Das alles müssen Lernende nach den ersten zwei Jahren selbstständig ausführen können. Das 3. und 4. Lehrjahr dient der Schulung im Verkauf. «Dies ist ein wichtiger Punkt in unserem Beruf», betont Stephanie Schneider. «Kunden und Kundinnen erwarten eine gute Beratung, ein Brillenkauf ist nicht alltäglich. Gelernt werden muss auch ein aufmerksames Zuhören, dies ist ein zentraler Punkt in einem Optikergeschäft. Kommunikation in der Fragestellung und ein Telefongespräch mit Kunden müssen geübt werden. Zuhören, sich genügend Zeit nehmen und eine gute Beratung, das sind drei Eigenschaften die von unserer Kundschaft erwartet werden.» Wie mir Frau Schneider weiter erklärt, erkundigen sich Augenoptiker/-innen als erstes bei der Kundschaft nach den individuellen Wünschen und Bedürfnissen. Sie beraten die Kunden, welche Brillenfassung am besten passt, berücksichtigen modische und ästhetische Aspekte und machen auf Vor- und Nachteile einzelner Brillen oder Kontaktlinsen aufmerksam. Zum Verkauf gehört ebenfalls die komplette Administration, zum Beispiel die Verwaltung von Kundendatei, Bestellungen und der Rechnungsversand. Fielmann hat eigene Ausbildungsräume. Momentan sind es in der Schweiz 170 Lernende, die regelmässig Ausbildungskurse hier im Atelier Olten absolvieren. Die Berufsfachschule wird in Olten, Zürich, Bern oder Lausanne besucht. Die Lernenden besuchen trotz internem Ausbildungszentrum die üK’s. Diese finden zentral, für alle Lernenden, im Kurszentrum Starrkirch-Wil bei Olten statt. «Sie haben hier im Atelier Olten beste Bedingungen für die Ausbildung und auch eine jährliche grosse Zahl von Lernenden», hebt Frau Schneider hervor. War eine Befreiung kein Thema, fragte ich etwas erstaunt. «Unser Gesuch für die Befreiung der üK’s wurde abgelehnt», erläuterte mir Frau Schneider. Ihre eigenen Räumlichkeiten sind täglich belegt. Die Weiterbildungskurse gelernter Augenoptiker/-innen werden zusätzlich hier durchgeführt. Es braucht wohl

eine gute Organisation, dass dies immer problemlos durchführbar ist. «Das ist so», antwortet Frau Schneider, «möglich ist dies dank einem gut strukturierten Plan. Auch Unvorhergesehenes muss noch Platz haben. Die Räumlichkeiten Ausbildung und Weiterbildung sind getrennt, sodass beides gleichzeitig durchführbar ist. Durch Schiebewände sind die Räume jederzeit an die Anzahl der Seminarteilnehmer anpassbar. So bleiben wir sehr flexibel.» «Als Augenoptiker/-in hat man nie ausgelernt», berichtet sie weiter. «Neue Materialien und Brillentechnologien, wechselnde Mode und Trends sowie die wandelnden Sehanforderungen der Kunden erfordern ein waches Auge und eine ständige Fortbildung durch Fachliteratur und Spezialkurse. Gleich zu Beginn der Lehre treffen sich alle Lernenden aus den Niederlassungen der ganzen Schweiz bei einem zwei Wochen dauernden Seminar. Anschliessend lernen sie die wichtigsten Grundlagen hier im Atelier in Olten.» Nach dieser Zeit werden, wie Frau Schneider weiter erklärt, die erworbenen Grundkenntnisse am Ausbildungsort in den Niederlassungen vertieft und erweitert. «Die Lernenden», sagt sie, «freuen sich auf diesen Schritt. Die Theorie in die Praxis umzusetzen, den Alltag zu erleben und natürlich auf den Kundenkontakt. Es folgen nochmals fünf Wochen im Ausbildungsatelier in Olten. Wir bemerken hier schneller fehlende Kompetenzen, die wir gezielt fördern können. Sei dies in den praktischen oder theoretischen Aufgaben. Das ermöglicht uns, auch lernwilligen Realschülern eine Chance zu geben, diese Berufslehre zu wählen.» «Wer stellt den Lehrvertrag aus», fragte ich weiter. «Alle Lernenden durchlaufen einen Einstellungstest sowie eine Schnupperlehre und werden anschliessend durch die Filialleiter/-innen für die Lehre ausgewählt», erläutert Frau Schneider. «Teamarbeit am Arbeitsplatz ist ein wichtiger Punkt in diesem Beruf. Die jungen Leute sollen sich im Team gut aufgehoben fühlen aber auch vom bestehenden Team gut akzeptiert werden. Jeder Schüler/-in, die sich für eine Lehrstelle bei uns interessiert, muss nebst den Bewerbungsunterlagen eine 2-tägige Schnupperlehre absolvieren. Einen Tag verbringen sie in der Werkstatt der jeweiligen Niederlassung, wo sie ei-

nen Einblick in die praktischen Arbeiten erhalten. Am zweiten Tag gehen sie in den Laden und erleben den Verkauf.» Das diene beiden Seiten, fährt Frau Schneider fort: «Die jungen Leute erhalten dadurch eine konkretere Vorstellung vom Berufsbild, zu dem, was sie während und nach der Ausbildung erwartet. Das hilft zu vermeiden, dass die Lehre durch falsche Vorstellungen bereits nach kurzer Zeit abgebrochen wird.» «Sie betreuen 170 Lernende, da braucht es eine gute Struktur der Ausbildung?», fragte ich weiter. «Wie schon erwähnt», erläutert Frau Schneider, «im ersten Lehrjahr sind sie fünf Wochen in Olten, gehen für zehn Wochen in die Niederlassungen und sind erneut für fünf Wochen in Olten. Im 2. Lehrjahr kommen die Lernenden ein Mal pro Woche und fünf ganze Wochen, um sich auf die Teilprüfung vorzubereiten. Im 3. Und 4. Lehrjahr sind es noch einmal vier Wochen, und ab Januar des Prüfungsjahrs zusätzlich alle 14 Tage am Montag. Es ist der Tag des Fragestellens von Seiten der Lernenden. Wir bieten auch eine Art Stützkurse an, falls Lernende in einem Fach etwas mehr Unterstützung benötigen.» «Nebst all den organisatorischen Arbeiten», fragte ich, «müssen Sie sich auch stets zu den neuen Ausbildungsvorschriften informieren. Wie gehen Sie mit all dem um?» «Unsere BiVo wurde im 2010 total überarbeitet», erläutert Stephanie Schneider, «aber ich sehe, dass es schon wieder einige kleine Anpassungen benötigt. Das wird sich in den nächsten Jahren kaum ändern. Anpassungen werden immer wieder nötig sein. Besonders die Abschlussprüfungen müssen laufend überdacht werden. Die Technik ist überall im Vormarsch. Das sollte auch in die Abschlussprüfung einfliessen. Dies betrifft besonders die handwerklichen Arbeiten. Im Ganzen gesehen finde ich das System gut. Es ist sinnvoll, die Ausbildung auf die drei Lernorte zu verteilen. Im üK sollten Themen behandelt werden, die nicht überall angewandt werden können. Die Lernenden erhalten Tipps zum Verkauf (Brillentyp, Kundentyp) oder üben im Rollenspiel die Kommunikation. Das ermöglicht den Lernenden einen guten Start ins Berufsleben nach der Ausbildung.» Hauptfächer an der Berufsfachschule sind: ■ Mathematik – sehr wichtig, benötigt werden Trigonometrie und Algebra

51


52

F A C H VE R B A N D L A B O R B E R U F E

Naturwissenschaften (Physik) Textverständnis, Fremdsprache ■ Fachkunde. Die üK’s beinhalten verschiedene Themen. Hier erfahren die Lernenden als erstes den Umgang mit Messinstrumenten, Unterhalt von Geräten, Anzeichnen und Schleifen von Gläsern, um einige Beispiele zu nennen. Was sollten Schüler und Schülerinnen mitbringen, wenn sie sich für diesen Beruf entscheiden? «Sie müssen Freude am Kundenkontakt, ästhetisches Empfinden und modisches Interesse haben», betont Frau Schneider. «Sie sollten Sprachinteresse haben, Fremdsprachen beherrschen (mündlich) und präzise und konzentrierte Arbeiten durchführen können. Es braucht zudem Handgeschicklichkeit, Fingerfertigkeit, räumliche Vorstellungsfähigkeit und technisches Verständnis beim Reparieren von Brillen und Bedienen von Messgeräten. Die jungen Leute müssen sich auch bewusst sein, dass wir fixe Arbeitszeiten haben und auch am Samstag arbeiten. Oft wird nach der Ausbildung, aufgrund der Arbeitszeiten, das Berufsfeld gewechselt. Momentan tun dies ca 30 Prozent.» «Gibt es Arbeiten bei Lernenden, die weniger beliebt sind?» «Ja sicher», antwortet Frau Schneider lachend. «Das Üben von Handschleifen macht nicht al■

... für das Erlernen vielfältiger Fertigkeiten.

len besonders Spass, ist aber ein wichtiger Bestandteil, dies vor allem bei der Teilprüfung. Einen ganzen Tag mit Rechnungsaufgaben beschäftigt zu sein, begeistert ebenso nicht alle. Ich sehe, Augenoptiker/-in EFZ ist ein vielseitiger, abwechslungsreicher und bunter Beruf. Frau Schneider strahlt: «Das kann man so sagen. Jeder Tag ist anders. Zur Kundschaft gehört jedes Alter, und die Mode trägt auch einiges dazu bei. Hinzu kommen neue Materialien für die Brillenfassungen. All das gestaltet den Arbeitstag abwechslungsreich und interessant. Bei Arbeitsantritt am Morgen weiss man nie, was der Tag alles bringt. Nach der abgeschlossenen Ausbildung eine jährliche Weiterbildung zu absolvieren, ist ein Muss. Nur so kann die Kundschaft stets optimal beraten werden.» Meine letzte Frage an Frau Schneider war: «Können Sie sich zurück erinnern, wieso sie diesen Beruf erlernt haben?» Fröhlich und spontan kam die Antwort: «Ich wollte einen Beruf mit vielseitigen Anforderungen, Abwechslung, Kontaktmöglichkeiten und mit Verantwortung. Es machte mir Spass, die Kunden informativ zu beraten. Mitzuerleben, dass zufriedene Kunden den Laden verlassen, freute mich jedes Mal besonders.» «Nun sind Sie in der Ausbildung tätig»,

merkte ich an, «was stets mit einer grossen Anforderung der ganzen Organisation verbunden ist. Gleichzeitig müssen die neuen Berufsgesetze gelesen und umgesetzt werden. Die Lernenden finden bei Ihnen stets eine offene Tür für all ihre Anliegen. Bleibt da noch Zeit für die Freizeitgestaltung?» «Die Zeit», antwortet Stephanie Schneider, «muss ich mir schon gut einteilen. Mein Hobby ist Sport, ich lese gerne und lerne Sprachen. Zudem bin ich momentan an einer Weiterbildung zum Erwerb des Eidgenössischen Fachausweises Ausbildnerin.» Wir danken Frau Schneider herzlichst für das lebhafte, interessante Gespräch. Wir freuen uns, nun etwas genauer zu wissen, wie viel Feinarbeit hinter jeder gekauften Brille steht. Wir wünschen Stephanie Schneider weiterhin diese grosse Freude bei der nicht immer leichten Aufgabe, Lernende in ihrer Berufsausbildung zu begleiten. Dass sie dies mit grossem Engagement macht, war während dem ganzen Gespräch spürbar. Wir wünschen ihr zudem viel Erfolg bei der eigenen Weiterbildung. ■ Charlotte Rothenbühler


F A C H VE R B A N D L A B O R B E R U F E

ZENTRALVORSTAND

Gespräch mit Frau Ruth Benninger zur Freiwilligenarbeit Freiwilligenarbeit ist eine unverzichtbare Ressource in unserer Gesellschaft, man leistet damit einen wichtigen Beitrag – unentgeltlich aber nicht umsonst. Frau Ruth Benninger leistet gleich bei drei Organisationen (Netzwerk Sense, Dienste für Senioren und Mittagstisch) Einsätze als Freiwillige. Herzlichen Dank dafür, dass sie sich Zeit genommen hat, mit mir über dieses Thema zu sprechen. Frau Benninger, Sie begannen mit Einsätzen beim Netzwerk Sense – bäuerliche und private Haushalthilfe? Ruth Benninger: Wir sind ein Team und unterstützen die Spitex. Unsere Arbeitseinsätze sind kein Ersatz für die Arbeit der Spitex, sondern eine Ergänzung. Denn nicht immer ist es möglich, vorwiegend in ländlichen Gebieten, dass die Spitex alle Hilfeleistungen erbringen kann. In solchen Fällen helfen wir mit unserem Einsatz. Das Netzwerk Sense deckt ein weites Gebiet ab, weswegen oft bereits der Anfahrtsweg einiges an Zeit beansprucht. Wir wissen alle, dass die Ressourcen im Gesundheitswesen begrenzt sind. Während der Ferien- oder der Grippezeit ist eine gegenseitige Unterstützung besonders hilfreich. Dies sowohl für die Spitex als auch für die Hilfesuchenden. Unser Ziel ist es, die Bevölkerung im Sensebezirk rasch und kompetent im Haushalt zu unterstützen – z. B. bei Krankheit, Unfall oder Überlastung. Wer darf Ihre Hilfe in Anspruch nehmen? Das sind Familien mit einem Bauernbetrieb, Gewerbebetrieb oder Privathaushalt. Auch alleinstehende Personen dürfen unsere Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Nicht immer sind Familienangehörige in der Nähe. In der heutigen globalisierten Welt kommt es häufig vor, dass die eigenen Kinder im Ausland leben. Oder Angehörige sind nicht in der Lage, die nötige Hilfe zu leisten. Auch hier helfen wir gerne. Welche Tätigkeiten übernehmen Sie bei Ihren Einsätzen? Wir bereiten die Mahlzeiten zu, kümmern uns um die Einkäufe, auch als Begleitperson, besorgen die Wäsche inklusive Bügeln und Flicken und erledigen Reinigungsarbeiten. Wenn nötig leisten wir auch Gartenarbeiten. Im Weiteren fahren wir Patienten zum Arzt und in die Therapie oder erledigen kleinere administrative Arbeiten. Nicht nur ältere Personen schätzen unsere Dienste, zum Beispiel nach einer Operation sind auch jüngere Personen froh um unsere Hilfe.

Später meldete ich mich beim Verein «Dienste für Senioren» an, um Fahrdienste oder andere Unterstützungsdienste zu leisten. Vor rund zehn Jahren wurde diese Institution gegründet, und die Nachfrage wird immer grösser. Hier bieten wir Seniorinnen/Senioren und Personen, die sich in eine Notsituation befinden, Fahr- und Betreuungsdienste an. Ältere Personen schätzen es besonders, wenn sich wöchentlich jemand Zeit nimmt für ein Gespräch. Sie freuen sich schon bei der Verabschiedung auf das nächste Mal. Das ist auch für uns ein schönes Gefühl, mit Zeit Freude zu schenken. In ländlichen Gebieten ist die Einsamkeit am Mittagstisch oft ein Problem. Eine Gruppe von Personen hat sich in unserer Gemeinde zusammengefunden und bietet einmal pro Woche einen Mittagstisch an. Das Essen wird vom Restaurant bereitgestellt, wir dürfen dort auch die Lokalität benützen. Das Dessert wird von unserem Team mitgebracht und offeriert. Dieses Angebot wird sehr geschätzt. Es ist eine wöchentliche Begegnungszone und bringt für die Teilnehmenden eine Abwechslung. Was waren Ihre Beweggründe, all diese freiwilligen Hilfeleistungen zu erbringen? Haben Sie bereits einen Beruf ausgeübt, wo man auf Ihre Hilfe zählen konnte? Ja und nein, eigentlich wollte ich Krankenschwester lernen, aber oft kommt es eben anders, als man denkt. Zuerst arbeitete ich in England – in einem Spital und anschliessend als Au-pair ein Jahr in einer Familie. Damals bestand für den Pflegeberuf noch die Einschränkung des Alters. Ich lernte meinen Mann kennen, der zu dieser Zeit einen eigenen Gartenbaubetrieb aufbaute. In der vierjährigen Lehre als Krankenschwester hätte ich keinen Lehrlingslohn erhalten, so entschloss ich mich, Telefonistin zu lernen. Damals gab es bei Swisscom auch noch den Auskunftsdienst 111. Das war Dienst am Kunden anstelle Dienst für den Patienten – deshalb ihre Ja-nein-Antwort? Nach der Ausbildung arbeitete ich noch einige Zeit in dem Beruf. Dann entschloss

ich mich zu kündigen und half meinem Mann, 1968 das Gartenbaugeschäft zu gründen. Hier übernahm ich alle administrativen Arbeiten. Den E-Mail-Verkehr gab es damals noch nicht, umso umfangreicher waren der Briefversand und der Telefonkontakt. Der Gartenbaubetrieb hatte sich in der Zwischenzeit vergrössert, wir beschäftigten 13 Angestellte inklusive Lernende. Die Lernenden sowie auch die Angestellten blieben für die Einnahme der Mittagsmahlzeit bei uns. Selber hatten wir drei Töchter. Der Tag war ausgefüllt mit Arbeit. Wichtig war mir, während der Schulzeit der Kinder zu Hause zu sein. Aufgrund von gesundheitlichen Problemen musste mein Mann den Gartenbaubetrieb im Jahr 1989 leider aufgeben. Ich meinerseits kehrte in den Beruf zurück, erneut bei der Swisscom in Bern. Der Auskunftsdienst 111 war damals sehr gefragt, wir hatten mindestens 80 Anfragen pro Stunde. Die Zeit pro Anfrage wurde uns immer mehr eingeschränkt, was die Aufgabe oft erschwerte. Besonders ältere Personen definierten ihre Fragen nicht immer kurz und konkret. Nach meiner Pensionierung wollte ich in meiner freien Zeit etwas Sinnvolles zu tun. Ich entschloss mich zur Freiwilligenarbeit. Die Personen schätzen unseren Einsatz, das macht mich zufrieden, und diese menschlichen Begegnungen sind für mich wertvoll. Ich sehe, Sie wollen mit Ihrem Engagement etwas an andere weitergeben. Das ist mir wichtig, wir kommen nicht mit der Stoppuhr, wir nehmen uns Zeit. Oft entsteht auch eine Bindung zu den Personen, besonders wenn wir fehlende Angehörige ersetzen. Sehr oft erlebt man dies beim Mittagstisch. Frau Benninger, wir danken Ihnen herzlich für das Gespräch. Eventuell regt es auch andere an, eine Möglichkeit zu suchen, um Personen ein wenig Zeit zu schenken. Charlotte Rothenbühler

53


F A C H VE R B A N D L A B O R B E R U F E

Werte Kollegen, Werte Kolleginnen

Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie frohe Festtage, Zeit zur Entspannung und erholsame Stunden. Für das neue Jahr einen guten Start, viel Erfolg bei all Ihren Plänen verbunden mit Freude und vor allem Gesundheit. Für Eure Mitgliedschaft bei dem Laborpersonal-Verband Bern danken wir Ihnen herzlichst. Einen besonderen Dank an alle, die sich stets für den LVB einsetzen. Der Vorstand LVB Charlotte Rothenbühler

Gedanken zum Jahresende 2015 neigt sich dem Ende zu. Wir vom Vorstand hoffen, dass es für alle erfolgreich verlief, auch wenn es vielleicht für die einen etwas turbulenter zuging, als Ihr erwartet hättet. Wir wollen positiv in die Zukunft schauen und wünschen allen unseren Mitgliedern und Gönnern schöne, besinnliche Festtage und ein gutes neues Jahr. Soll es noch besser verlaufen als 2015! Was den Verein angeht, so könnt Ihr als Mitglieder dazu beitragen, indem Ihr Werbung für uns macht und vielleicht den einen oder anderen Kollegen überredet, Mitglied zu werden. Treu nach dem Motto: Man begeht auch grössere Dummheiten. In diesem Sinne: Frohe Festtage und ein gutes neues Jahr. H. Schindler

Bild: ©istockphoto.com

54


filtrat

CHEMIE PLUS 12-2015

55

KALENDER 17. Dezember 2015 Basel Einführung in die multivariate Datenanalyse: Multivariate Datenauswertungstechniken ermöglichen Ihnen, verborgene Zusammenhänge zwischen vielen Parametern in Ihren Daten zu identifizieren.

Veranstalter: AICOS Technologies AG | CH-4057 Basel Telefon: 061 686 98 77 | www.aicos.com

27. / 28. Januar 2016 Software Training tiamo Basic (weitere Termine Software Training unter www.metrohm.ch)

Zofingen

Veranstalter: Metrohm Schweiz AG | CH-4800 Zofingen Telefon 062 745 28 28 | seminare@metrohm.ch | www.metrohm.ch

02. Februar 2016 Neujahrsapéro der Schweizer Reinraumbranche

Wangen a. d. Aare

02. bis 03. Februar Reinraum­Expertentage «Reinraum und Krankenhaus – ein Thema, zwei Welten»

Wangen a. d. Aare

Veranstalter: Cleanroom Academy GmbH |CH-3380 Wangen an der Aare Telefon: 032 631 60 50 | www.cleanroom-academy.ch | marco.gatternig@cleanroom-academy.com

Veranstalter: Cleanroom Academy GmbH |CH-3380 Wangen an der Aare Telefon: 032 631 60 50 | www.cleanroom-academy.ch | events@cleanroom-academy.com

03. Februar 2016 Abweichungsmanagement in der Pharma: Workshop mit Praxisbeispielen aus der Pharma

Rheinfelden

10. Februar 2016 GAMP 5 Umsetzung für Praktiker am Beispiel eines Reinraum Monitoring Systems

Rheinfelden

Veranstalter: Swiss Cleanroom Concept GmbH | CHTelefon: 076 284 14 11| info@SwissCleanroomConcept.ch | www.SwissCleanroomConcept.ch

Veranstalter: Swiss Cleanroom Concept GmbH | CHTelefon: 076 284 14 11| info@SwissCleanroomConcept.ch | www.SwissCleanroomConcept.ch

16. bis 19. Februar 2016 Bad Dürkheim GDCh-Kurs: Grundlagen der Allg. und Anorganischen Chemie für Mitarbeiter aus Produktion und Technik

Veranstalter:Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. |Fortbildung | D-60486 Frankfurt a. Main Telefon +49 (0)69 7917-291/-364 | fb@gdch.de | www.gdch.de/fortbildung

1. bis 3. März 2016 GDCh-Kurs: Theorie und Praxis erfolgreicher Führung

Frankfurt a. Main

Veranstalter:Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. |Fortbildung | D-60486 Frankfurt a. Main Telefon +49 (0)69 7917-291/-364 | fb@gdch.de | www.gdch.de/fortbildung

10. März 2016 Workshop Titration (Potentiometrie) (weitere Workshop-Termine unter www.metrohm.ch)

Zofingen

Veranstalter: Metrohm Schweiz AG | CH-4800 Zofingen Telefon 062 745 28 28 | seminare@metrohm.ch | www.metrohm.ch

15. bis 16. März 2016 Dübendorf Tipps und Tricks für fortgeschrittene GC-MS-Anwender/-innen [TR-7]; Referenten: Prof. Dr. Michael Oehme, Institut für Angewandte Analytische Chemie, Appenzell

Veranstalter: Division Analytische Wissenschaften der SCG, Eawag, Verena Schmid / Lilo Weishaupt | CH-8600 Dübendorf Telefon +41 (0)58 765 52 00 | infodas@eawag.ch | www.scg.ch/das

16. März 2016 Dübendorf Interpretation von Massenspektren [SP-8]; Referent(en) Prof. Ernö Pretsch, ETH Zürich und Dr. Marc Suter, Eawag

Veranstalter: Division Analytische Wissenschaften der SCG, Eawag, Verena Schmid / Lilo Weishaupt | CH-8600 Dübendorf Telefon +41 (0)58 765 52 00 | infodas@eawag.ch | www.scg.ch/das

29. März bis 1. April 2015 GDCh-Kurs: NMR-Spektrenauswertung (Grundlagenkurs)

Frankfurt a. Main

Veranstalter:Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. |Fortbildung | D-60486 Frankfurt a. Main Telefon +49 (0)69 7917-291/-364 | fb@gdch.de | www.gdch.de/fortbildung

05. bis 06. April 2016 Dübendorf Einführung in die «Inductively Coupled Plasma» ICP Massenspektrometrie [SP-4]; Referenten: Dr. Bodo Hattendorf, Dr. Gunnar Schwarz, Prof. Dr. Detlef Günther, ETH Zürich

Veranstalter: Division Analytische Wissenschaften der SCG, Eawag, Verena Schmid / Lilo Weishaupt CH-8600 Dübendorf Telefon +41 (0)58 765 52 00 | infodas@eawag.ch | www.scg.ch/das


56

CHEMIE PLUS 12-2015

ALLGEMEINE LABORARTIKEL

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

bezugsquellen

APPARATEBAU/DR UCKBEHÄLTER

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

BR UT-/CO2 UND TROCKENSCHRÄNKE

BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com

CHEMIE- UND BIOSENSOREN

Berstscheiben Statische Mischer Wärmetauscher Tropfenabscheider

ANLAGENBAU

Anlagen- und Rohrleitungsbau Gastechnik I MSRE/Planung

Sternenfeldstrasse 8 Tel. +41 61 326 37 37 www. bwb-eng.com

4127 Birsfelden info@bwb-eng.com ISO 9001

C-Cit Sensors AG Einsiedlerstrasse 29 8820 Wädenswil sales@c-cit.ch

Tel. +41 43 477 85 55 Fax +41 43 477 85 57 www.c-cit.ch

CHEMIKALIEN, REAGENZIEN

ProMinent, Dosiertechnik AG Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11 8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73 info@prominent.ch www.prominent.ch

ANLAGENKENNZEICHNUNG

CSF Wunderle GmbH Ebnatstrasse 127 CH-8200 Schaffhausen info@csfwunderle.com

STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 berstscheiben@striko.de www.striko.de

BERSTSICHER UNGEN Tel. +41 52 635 40 40 Fax +41 52 635 40 41 www.csfwunderle.com

Berstscheiben Statische Mischer Wärmetauscher Tropfenabscheider STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 berstscheiben@striko.de www.striko.de

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

CHROMATOGRAPHIE

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

ANTRIEBSTECHNIK BESCHICHTUNGEN CHROMATOGRAPHIE-SÄULEN Elektromotorenwerk Brienz AG Mattenweg 1, info@emwb.ch Tel. +41 33 952 24 24 3855 Brienz, www.emwb.ch Fax +41 33 952 24 00

Tel. +49 7541 38 12 0 Fax +49 7541 38 12 38 info@hueni.de

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

SEBIO GmbH Geissbrunnenweg 14 4452 Itingen info@sebio.ch

Tel. +41 61 971 83 44 Fax +41 61 971 83 45 www.sebio.ch

BIOREAKTOREN / BIOCONTROLLER

AOX/EOX/POX

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

Hüni GmbH + Co. KG Eckenerstr. 65 D-88046 Friedrichshafen www.hueni.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch


bezugsquellen

CHROMATOGRAPHIE-SYSTEME

DREHKOLBENPUMPEN

CHEMIE PLUS 12-2015

57

EXPLOSIONSSCHUTZ

ANACONDA GmbH

Gebrauchte Instrumente Anaconda GmbH Denksteinweg 79 D-22043 Hamburg info@chromtograph.de

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +49 (0)40 653 04 72 Fax +49 (0)40 653 25 66 www.anaconda.de

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

R. STAHL Schweiz AG Explosionsschutz Brüelstrasse 26 4312 Magden info@stahl-schweiz.ch

Tel. +41 61 855 40 60 Fax +41 61 855 40 80 www.stahl-schweiz.ch

DR UCKLUFT-MEMBRANPUMPEN EXPLOSIONSSCHUTZ, EX-GERÄTE (ATEX) ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

BARTEC Engineering + Services AG Hinterbergstrasse 28 Tel. +41 41 747 27 27 6330 Cham Fax +41 41 747 27 28 info@bartec.ch www.bartec.ch

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

DÜSEN

FABRIKPLANUNG

DEMISTER

Berstscheiben Statische Mischer Wärmetauscher Tropfenabscheider STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 tropfenabscheider@striko.de www.striko.de

SSCO-Spraying Systems AG Eichenstrasse 6 8808 Pfäffikon SZ info.ch@spray.com

Planung von Produktionstechnologien Tel. +41 55 410 10 60 Fax +41 55 410 39 30 www.ssco.ch

ASSCO Engineering AG Löwenstrasse 11 8953 Dietikon

info@assco.ch www.assco.ch

DOSIERPUMPEN ELEKTROTECHNISCHE UND OPTISCHE SENSOREN

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

Tel. +41 31 838 40 00 www.rototec.ch

Hamilton Bonaduz AG Via Crusch 8 7402 Bonaduz contact.pa.ch@hamilton.ch

Tel. +41 58 610 10 10 Fax +41 58 610 00 10 www.hamiltoncompany.com

DOSIER-, MESS- UND REGELTECHNIK

FESTPHASENEXTRAKTION

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

FIBEROPTIK-SCHAUGLASLEUCHTEN EX-GESCHÜTZTE INDUSTRIESAUGER

ProMinent, Dosiertechnik AG Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11 8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73 info@prominent.ch www.prominent.ch

VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch

Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com


58

CHEMIE PLUS 12-2015

FILTER

bezugsquellen

FILTRATIONSSYSTEME

GASGEMISCHE, SPEZIALGASE

The Art of Swiss Precision G. BOPP+CO. AG Bachmannweg 21 8046 Zürich info@bopp.ch

SF-Filter AG 8184 Bachenbülach www.sf-filter.com

Tel. 044 377 66 66 Fax 044 377 66 77 www.bopp.ch

Tel. +41 55 450 83 00 Fax +41 55 450 83 01 www.liquitec.ch

Tel. +41 62 886 41 41 Fax +41 62 886 41 00 www.messer.ch

FLANSCHE NACH EN, DIN UND ANSI

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Tel. +41 43 411 44 77 Fax +41 43 411 44 78 www.sefiltec.com

FT-IR

Swissfilter AG Gewerbestrasse 3 CH-5037 Muhen info@swissfilter.ch

Messer Schweiz AG Seonerstrasse 75 5600 Lenzburg info@messer.ch

GC/MS Tel. +41 44 864 10 68 Fax +41 44 864 14 58

Advanced Filtration Solution

Sefiltec AG Haldenstrasse 11 8181 Höri info@sefiltec.com

liquitec ag Industrie Neuhof 54 3422 Kirchberg info@liquitec.ch

Tel. +41 62 737 54 80 Fax +41 62 737 54 81 www.swissfilter.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

FÜLLKÖRPER (VFF)

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

FILTERPAPIERE HOCHDR UCKPUMPEN SEBIO GmbH Geissbrunnenweg 14 4452 Itingen info@sebio.ch

Tel. +41 61 971 83 44 Fax +41 61 971 83 45 www.sebio.ch

Chempro GmbH Robert Kuratle, Chemical Engineer Weinbergstrasse 100F Mobile +41 79 279 55 89 8408 Winterthur kuratle@chempro.ch

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

FÜLLSTAND FILTERTECHNIK

INFOLABEL AG Grossrietstrasse 7 8606 Nänikon/Uster info@funda.ch

HPLC- UND UHPLC-ANLAGEN

Tel. +41 44 944 93 00 Fax +41 44 730 46 28 www.funda.ch

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch


bezugsquellen

GXP SCHULUNGEN

INKUBATOREN

Swiss Cleanroom Concept GmbH Kreuzweg 4 4312 Magden info@swisscleanroomconcept.ch www.swisscleanroomconcept.ch

Tel. 076 284 14 11

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.chh

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com

KUNSTSTOFFAPPARATEBAU

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

HPLC-ANLAGEN- UND ZUBEHÖR

59

KONSTANTKLIMA-/UMWELTPR ÜFANLAGEN

INSTR UMENTELLE ANALYTIK

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

CHEMIE PLUS 12-2015

KNAUER Wissenschaftliche Geräte GmbH Hegauer Weg 38 Tel. +49 30 809 7270 D-14163 Berlin www.knauer.net CH: flowspek AG, 4057 Basel Tel. +41 61 695 9696

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

LABORBAU/-EINRICHTUNGEN Hügli-Labortec AG 9030 Abtwil info@hugli-labortec.ch

Tel. +41 71 311 27 41 www.hugli-labortec.ch

KALIBRIER UNG FÜR PIPETTEN UND DISPENSER LABORGERÄTE

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

Socorex Isba S.A. Champ-Colomb 7 1024 Ecublens socorex@socorex.com

Tel. 021 651 60 00 Fax 021 651 60 01 www.socorex.com

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

KOMPRESSOREN 100% ÖLFREI Atlas Copco (Schweiz) AG Büetigenstr. 80 Tel. +41 32 374 14 02 2557 Studen Fax +41 32 374 12 97 kompressoren@ch.atlascopco.com www.atlascopco.ch

INFRAROT-SPEKTROMETER

Bruker Optics GmbH 8117 Fällanden ZH optics@bruker.ch

LABORGLAS/PRÄZISIONS- UND STANDARDGLASROHRE SCHOTT Schweiz AG St.-Josefen-Strasse 20 9001 St.Gallen info.schweiz@schott.com

Tel. 044 825 95 39 www.brukeroptics.com

Kaeser Kompressoren AG Grossäckerstrasse 15 8105 Regensdorf info.swiss@kaeser.com

Tel. +41 44 871 63 63 Fax +41 44 871 63 90 www.kaeser.com

Tel. +41 71 274 42 14 Fax +41 71 274 42 43 www.schott.com/schweiz

LC/MS

INFRAROT-STRAHLER Abecon AG Friesenbergstrasse 108 8055 Zürich info@abecon.ch

Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.ch

Telefon 062 789 75 95

www.servatechnik.ch

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch


60

CHEMIE PLUS 12-2015

LOHNABFÜLLUNG TRIONIC AG Gewerbe Brunnmatt 5 6264 Pfaffnau LU www.trionic.ch

bezugsquellen

MISCHER, STATISCHE

OSMOMETER

Berstscheiben Statische Mischer Wärmetauscher Tropfenabscheider

Tel. 062 747 00 10 Fax 062 747 00 21 info@trionic.ch

KNAUER Wissenschaftliche Geräte GmbH Hegauer Weg 38 Tel. +49 30 809 7270 D-14163 Berlin www.knauer.net CH: flowspek AG, 4057 Basel Tel. +41 61 695 9696

STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 mischer@striko.de www.striko.de

LEBENSMITTELANALYTIK CONTREC AG Riedstrasse 6 8953 Dietikon info@contrec.ch

Tel. +41 44 746 32 20 Fax +41 44 746 32 29 www.contrec.ch

PHOTOMETER

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

MAGNETPUMPEN

Grubatec AG Eichenweg 1 4410 Liestal sales@grubatec.ch

NMR

Tel. 055 617 00 88 Fax 055 617 00 89 www.grubatec.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

PLATINARTIKEL ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

MASSENSPEKTROMETER

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

NMR-DIENSTLEISTUNGEN

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

MATERIALANALYSE SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

Johnson Matthey & Brandenberger AG Glattalstrasse 18 Tel. +41 44 307 19 50 8052 Zürich Fax +41 44 307 19 20 info@matthey.com www.johnson-matthey.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

NMR-LÖSUNGSMITTEL

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

POLARIMETER

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

PROZESS-ANALYTIK

OBERFLÄCHENSCHUTZ MATERIALPR ÜFUNG

Eindringprüfung, Magnetpulverprüfung, Ultraschallprüfung, optische Prüfung, Temperaturbestimmung, UV-LED-Leuchten

Hüni GmbH + Co. KG Eckenerstr. 65 D-88046 Friedrichshafen www.hueni.de

Tel. +49 7541 38 12 0 Fax +49 7541 38 12 38 info@hueni.de

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

- Prüfmittel, Geräte und Anlagen

HELLING GmbH Spökerdamm 2 D-25436 Heidgraben info@hellinggmbh.de

Tel. +49 (0)4122 922-0 Fax +49 (0)4122 922-201 www.hellinggmbh.de

OE-SPEKTROMETER

PR ÜFSYSTEME

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com


bezugsquellen

PUMPEN

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

GRUNDFOS Pumpen AG Bruggacherstrasse 10 8117 Fällanden

R ÜHREN, R ÜTTELN, SCHÜTTELN,

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

Tel. 044 806 81 11 GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

HänyTec AG Lättfeld 2 CH-6142 Gettnau contact@haenytec.ch

Tel. +41 62 544 33 00 Fax +41 62 544 33 10 www.haenytec.ch

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

Tel. +41 31 83840 00 www.rototec.ch

schubag AG Pumpen, Systeme, Service, Diagnostik Rosenackerstrasse 2 Tel. +41 52 762 22 21 8552 Felben-Wellhausen www.schubag.ch

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

SCHAUGLASLEUCHTEN PUTZTEXTILIEN

Delta Zofingen AG Untere Brühlstrass 10 4800 Zofingen info@delta-zofingen.ch

Tel. +41 62 746 04 04 Fax +41 62 746 04 09 www.delta-zofingen.ch

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

61

SCHÜTTELAPPARATE

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

SCHÜTTELWASSERBÄDER

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

SCHAUGLASARMATUREN

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

CHEMIE PLUS 12-2015

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

SCHLAUCHQUETSCHPUMPEN

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

Tel. +41 31 83840 00 www.rototec.ch

ROHRLEITUNGSBAU SCHAUGLASARMATUREN UND -LEUCHTEN

Anlagen- und Rohrleitungsbau Gastechnik I MSRE/Planung

Sternenfeldstrasse 8 Tel. +41 61 326 37 37 www. bwb-eng.com

4127 Birsfelden info@bwb-eng.com ISO 9001

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

SELBSTANSAUGENDE ZENTRIFUGALPUMPEN

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

RÖNTGENFLUORESZENZ-DIFFRAKTION SCHEIBENWISCHER FÜR SCHAUGLÄSER

Thermo Fisher Scientific En Vallaire Ouest C Tel. +41 21 694 71 11 CH-1024 Ecublens (Switzerland) Tel. +41 21 694 71 12 info.spectrometry@thermofisher.com www.thermoscientific.com/xray

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

SIEBANLAGEN/SIEBMASCHINEN

VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch

Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch


62

CHEMIE PLUS 12-2015

bezugsquellen

SFC/SFE

TROPFENABSCHEIDER / DEMISTER (VFF)

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

Chempro GmbH Robert Kuratle, Chemical Engineer Weinbergstrasse 100F Mobile +41 79 279 55 89 8408 Winterthur kuratle@chempro.ch

STABLE ISOTOPES SIEBEN TOC The Art of Swiss Precision G. BOPP+CO. AG Bachmannweg 21 8046 Zürich info@bopp.ch

Tel. 044 377 66 66 Fax 044 377 66 77 www.bopp.ch

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

SYNTHESEN (DIENSTLEISTUNGEN)

SOFTWARE

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch eschbachIT GmbH D-79713 Bad Säckingen info@eschbachIT.com www.shiftconnector.com

Tel. +49 (0)776 155 959-00 Fax +49 (0)776 155 959-29 www.eschbachit.de

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

TIEFKÜHLTR UHEN UND -SCHRÄNKE UMWELTANALYTIK SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

SPEKTROPHOTOMETER GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

UV-LEUCHTEN TRENNSCHICHTMESSGERÄTE Eindringprüfung, Magnetpulverprüfung, Ultraschallprüfung, optische Prüfung, Temperaturbestimmung, UV-LED-Leuchten

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

- Prüfmittel, Geräte und Anlagen

HELLING GmbH Spökerdamm 2 D-25436 Heidgraben info@hellinggmbh.de

Tel. +49 (0)4122 922-0 Fax +49 (0)4122 922-201 www.hellinggmbh.de

TROPFENABSCHEIDER

Berstscheiben Statische Mischer Wärmetauscher Tropfenabscheider Hamamatsu Photonics Dornacherstrasse 7 4500 Solothurn swiss@hamamatsu.ch

Tel. +41 32 625 60 60 Fax +41 32 625 60 61 www.hamamatsu.ch

STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 tropfenabscheider@striko.de www.striko.de

UV-STRAHLER UND KLEBSTOFFE Abecon AG Friesenbergstrasse 108 8055 Zürich info@abecon.ch

Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.ch


bezugsquellen

VAKUUMFÖRDERER / SAUGFÖRDERANLAGEN

WÄRMETAUSCHER UND DICHTUNGEN

CHEMIE PLUS 12-2015

63

impressum

Schweizer Fachzeitschrift der Chemieberufe

VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch

Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch

WT Wärmeaustausch Technologien AG Tel. +41 26 418 06 56 Hasenholz 38 Fax +41 26 418 06 57 1735 Giffers info@wt-sa.ch www.wt-sa.ch

VENTILATOREN Abecon AG Friesenbergstrasse 108 8055 Zürich info@abecon.ch

Ausgezeichnet mit dem Zertifikat «Schweizer Qualitätszeitschrift QFZ» des Verbandes Schweizer Presse

Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.ch

Säntis Analytical AG Landhausstrasse 1 Tel. 071 330 07 10 9053 Teufen Fax 071 330 07 14 info@saentis-analytical.com www.saentis-analytical.com

BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com

Tel. +41 44 746 32 20 Fax +41 44 746 32 29 www.contrec.ch

VOLL-LEERMELDER WASSERBÄDER

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Tel. +49 5139-99 58 0 Schulze-Delitzsch-Strasse 4 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 info@GFL.de www.GFL.de

Herausgeberin AZ Fachverlage AG Neumattstrasse 1, CH-5001 Aarau Telefon +41 (0)58 200 56 50 Geschäftsführer: Roland Kühne Leiterin Zeitschriften: Ratna Irzan

Redaktion FLB Charlotte Rothenbühler (FLB) Ständige Mitarbeiter Dr. Claudia Borchard-Tuch, Adalbert Budzinski, Dr. Christian W. Ehrensberger, Dr. Rolf und Gabriele Froböse, Edgar Gärtner, Raphael Hegglin, Annette von Kiekebusch-Gück, Anke Müller, Dr. Beate Peiseler-Sutter, Joachim Stubenrauch Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Firmenberichte sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nicht gestattet. Leiter Werbemarkt Jürg Rykart, Telefon +41 (0)58 200 56 04 Anzeigen Thomas Kolbeck, Telefon +41 (0)58 200 56 31 Anzeigentarif unter www.chemieplus.ch

WÄRMEKAMMERN WASSERDESTILLIERAPPARATE

Will & Hahnenstein GmbH Talbahnstrasse D-57562 Herdorf info@will-hahnenstein.de

Kontakt Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch

Redaktion Chemie plus, Neumattstrasse 1, Postfach CH-5001 Aarau, Telefon +41 (0)58 200 56 88 Ralf Mayer (Chefredaktor) Telefon +41 (0)58 200 56 88, ralf.mayer@azmedien.ch Sonja Bichsel-Käser Telefon +41 (0)58 200 56 86, sonja.bichsel@azmedien.ch

WASSERANALYTIK CONTREC AG Riedstrasse 6 8953 Dietikon info@contrec.ch

Auflage / Verbreitung WEMF/SW-Beglaubigung 2014 Druckauflage* 13 000 Expl. Total verbreitete Auflage 11 082 Expl. Davon verkauft 1350 Expl. * inkl. Probe- und Werbeexemplare, Veranstaltungen und Messen

WÄRNE-/TROCKENSCHRÄNKE

VERBRAUCHSMATERIAL FÜR DIE ANALYTIK

Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB ISSN 1019-1550 24. Jahrgang, 44. Jahrgang Labor Flash www.chemieplus.ch

Tel. +49 (0)2744 9317 00 Fax +49 (0)2744 9317 17 www.will-hahnenstein.de

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

Anzeigen-Administration Corinne Dätwiler, Telefon +41 (0)58 200 56 16 Leiter Lesermarkt/Online Valentin Kälin Aboverwaltung /-Bestellung www.fachtitel.ch, abo@chemieplus.ch, Telefon +41 (0)58 200 56 93 Preise Abonnement Inland CHF 98.– Abonnement Ausland EUR 78.40 zuzüglich Porto 28.– EUR Studenten/Lehrlinge CHF 49.– Erscheint 10x jährlich Layout Ursula Urech Druck Vogt-Schild Druck AG, CH-4552 Derendingen

Ein Produkt der

WÄRMETAUSCHER

Berstscheiben Statische Mischer Wärmetauscher Tropfenabscheider STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 rohrbuendel@striko.de www.striko.de

Verleger: Peter Wanner www.azmedien.ch

ZAHNRADPUMPEN

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG FixxPunkt AG, Belcom AG, Media Factory AG Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, Dietschi AG TrisCom-Media AG, Radio 32 AG, AZ Vertriebs AG Zofinger Tagblatt AG


CHEMIE PLUS 12-2015

schlusspunkt

Redaktionell erwähnte Firmen

CARTOON

64

A Actelion Akzo Nobel Analytik Jena Avantalion Consulting

6 8 18 28

B Basilea Beumer Group BioVersys Brenntag Schweizerhall Briem Steuerungstechnik BWT Aqua b + p Baurealisation

6 8 5 10 30 25 27

C Cleanroom Academy

28, 36

E EasyFairs Switzerland Ecolab

8 26

F Frost & Sullivan H H. Lüdi

«Da wären wir! Direkt unter uns liegt die Weihnachtsinsel. Ihr neuester Chemie-Standort kann somit pünktlich zum 24. Dezember eröffnet werden.» Zeichnung: Klavinius

Inserate/Produkteinfos/Firmenberichte A

D

13

O

44

Otto Markert & Sohn GmbH 39

Adolf Kühner AG

45

De Dietrich AG

44

Huberlab AG

Analytik Jena AG

17

Denios AG

46

I

Angenstein AG

33

E

Anton Paar Switzerland AG

3

B Bartec AG

Endress+Hauser AG 9, 42

BINDER GmbH

44

Blanc-Labo SA

1

BTO Solutions Schürch

55

C Carl Roth GmbH & Co. KG

easyFairs GmbH

EUROFORUM Schweiz AG

ifm electronic ag 35, 45 42 3

Keller AG L

FAULHABER MINIMOTOR SA 46

Lüdi H. & Co AG

FAUST Laborbedarf AG

M

4

GEMÜ Vertriebs AG

CEM GmbH

17

Grundfos Pumpen AG

CleanroomAcademy GmbH

31

H

Coolworld Rentals AG

19

Hans Kohler AG

45 5

44, 46

Peter Huber

43

25

23

R Rotronic AG

29, 31, 42

S Sebio GmbH Siemens Schweiz AG

MANOMETER AG

43

Microgard Deutschland

46

Swiss Cleanroom Concept

7

14 2 27

W WERMA Signaltechnik

N Nürnberg Messe GmbH

37

43

K

F

G 2

IGZ Instruments AG

P

37

Z Zimmerli Messtechnik AG

16

25

L Laves Arzneimittel

6

M Metrohm Schweiz

7

N NNE Pharmaplan Novartis Novasina

Hays AG

8

25 8, 13 26

P Polyphor

6

R Romaco Group

7

S Siemens Shimadzu Skan Solida Swiss Cleanroom Concept

32 21 25 26 24, 32

U Unifil

26

V Vaisala VTU Engineering

28 38

Z Zimmerli Messtechnik

40




Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.