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Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und Biotechnologie | www.chemieplus.ch

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4 Thema: Chemiekalien – neue Regeln 40 Labotec 2015: Tipps und Innovationen 50 Technologiereport: Mischen & Rühren

Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB



editorial

Seismograf der Weltwirtschaft

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n der grossen Mehrheit aller weltweit gehandelten Endprodukte steckt Chemie. Will heissen, in irgendeiner Fabrikationsstufe dieser Produkte wurden Chemikalien verarbeitet. Infolgedessen fungiert der Chemikalienhandel als eine Art «Seismograf» für (fast) alle konjunkturellen und strukturellen Bewegungen in der globalen Wirtschaft. Weil derzeit gleich mehrere «tektonische» Verschiebungen stattfinden, verlief das diesjährige Round-Table-Gespräch der «Chemie plus» mit deutschen Chemiehändlern besonders spannend (Seite 4). So spüren die Distributoren z.B. sehr direkt die Folgen des Russland-Ukraine- Konflikts. Mengeneinbrüche, Zahlungs- ausfälle und Abschreibungen auf Lagerbeständen kennzeichnen das Geschäft in diesen beiden Ländern. Ein Konflikt, der so verbissen geführt wird, beeinflusst natürlich auch das Verhalten der Menschen im Geschäftsleben. So berichtet ein Händler von Ressentiments, die russische Kunden gegenüber ukrainischen Mitarbeitern haben. Derweil laufen die Geschäfte im «restlichen» Europa stabil bis gut. Das abgebremste Wachstum in China und die durch den US-Schiefergas-Boom verursachten Ver-

ralf.mayer@azmedien.ch

änderungen der Warenströme sind weitere Bewegungen, auf die sich der Chemiehandel einstellt. Gespannt sein darf man nun auf die Achema, gilt diese «Megamesse» doch traditionell als Barometer der Branchenentwicklung. Interessante Ein- und Aussichten dürften auch schon die «kleinen aber feinen» Events «Labotec», Lausanne (Seite 40), und «Schüttgut Basel» (Seite 44) vermitteln.

Chemiehandel spürt politische Konflikte sehr direkt

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inhalt

4 THEMA DES MONATS Chemikalien – aktuelle Herausforderungen Rückläufige Ölpreise, schwacher Euro, krisenhafte Entwicklungen in Osteuropa und ausufernde Gesetzgebung einerseits, Konjunkturerholung in vielen Regionen und Geschäftsoptimierung andererseits: Der Chemikalienhandel sieht sich derzeit mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert – die mit viel Flexibilität gemeistert werden, wie am diesjährigen Round-Table-Gespräch der «Chemie plus» mit dem Vorstand des Verbandes Chemiehandel eV (VCH) deutlich wurde. Im Exklusivbeitrag für «Chemie plus» gibt Erwin Sigrist, Gefahrgutexperte bei scienceindustries, den Verantwortlichen in den Betrieben Tipps, wie sie die Flut von Neuerungen in den Regelwerken am besten bewältigen können. Eine weitere Herausforderung bildet die die geänderte Biozidprodukteverordnung (VBP), die am 1. September 2015 in der Schweiz in Kraft treten soll.

ZUR TITELSEITE

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1 Editorial 79 Impressum T H E M A D E S M O N A TS 4 Roundtable-Gespräch mit Exponenten des Chemiehandels 10 Gefahrgüter: Neuerungen und Änderungen in Ausgabe 2015 14 Neue Regeln für Biozidprodukte M Ä R K TE & A K TE U R E 17 Nachrichten 20 Glosse: Rundkorn summt A N A LY TI K 22 Massenweise Informationen 26 Speziation von Arsen in Apfelsaft 29 Laboranalytik «meets» Prozessanalytik 32 Detection and Confirmation of Low-Level Dioxins


36 LABORPRAXIS

40 LABOTEC 2015

Magnetrührer – einfach innovativ

Lausanne im Fokus der Laborbranche

Magnetrührer gehören zu den meist eingesetzten Geräten im Labor. Zwar ist die Technik altbewährt, aber Raum für Innovationen bleibt bei jedem technischen Apparat. Heute steht nicht mehr nur das Rühren im Vordergrund. Die neuen Geräte sind multifunktional und intelligent. Neue Features sind z. B.: integrierte Software mit Menüführung und mehrsprachiger Ausführung; Drehmomenterfassung, die Viskositätsänderungen anzeigt. Wärmeüberwachung oder Anschlussbuchsen für digitale Thermometer oder pH-Meter mit entsprechender Software.

Vom 6. bis zum 7. Mai wird die Messehalle 7 in Lausanne zum Zentrum für Technologien und Dienstleistungen rund um das Labor. An diesen beiden Tagen zeigen auf der Labotec 2015 zirka 90 Aussteller, wie Unternehmen aus den Bereichen Chemie und Pharmazie, Biotechnologie und Lebensmittelchemie sowie benachbarten Feldern den Herausforderungen der Zukunft optimal begegnen. In der Messevorschau der «Chemie plus» finden Sie Tipps für den Messebesuch. Zudem richten wir den Fokus auf einige Innovationen, die in Lausanne gezeigt werden.

L A B OR P R A X I S 36 Wirbelsturm im Becherglas

F I R M E N B E R I C H TE 56 Bartec – Weltmarktführer im Explosionsschutz

REINRAUM / GXP 39 Viele Anwendungen, ein Thema: Reinraumtechnik

P R O D U K TE 58 Kompaktinfos zu Innovationen

LABOTEC 2015 40 Reviews und Problemlösungen für das Labor

FLB 63 Berichte aus dem Fachverband Laborberufe

SCHÜTTGUT 2015 44 Messenews / Produktinnovationen

F I L TR A T 69 Veranstaltungskalender 70 Spurensuche in der Atmosphäre 71 Nachrichten

VE R F A H R E N S TE C H N I K 46 Zeitersparnis in der Mikrowelle 49 Innovation dank enger Zusammenarbeit 50 Technologiereport «Mischen & Rühren» 54 Damit Luftsauerstoff kein «Unheil» anrichtet

BEZUGSQUELLEN 72 Wer liefert was? SCHLUSSPUNKT 80 Cartoon, Firmenregister


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thema des monats

C H E M I E H A N D E L – R O U N D - TA B L E - G E S P R Ä C H D E R « C H E M I E P L U S »

Rezepte für volatile Märkte jRückläufige Ölpreise, schwacher Euro, krisenhafte Entwicklungen in Osteuropa und ausufernde Gesetzgebung einerseits, Konjunkturerholung in vielen Regionen und Geschäftsoptimierung andererseits: Wie reagiert der Chemiehandel auf diese Herausforderungen? Am traditionellen Round-Table-Gespräch der «Chemie plus» mit dem Vorstand des Verbandes Chemiehandel eV (VCH), Köln, nahmen teil: Uwe Klass (Präsident VCH, CG Chemikalien), Robert Späth (stv. Präsident VCH, CSC Jäklechemie), Thosten Harke (stv. Präsident VCH, Harke Chemicals), Jens Raehse, Birger Kuck (Biesterfeld), Volker Seebeck (Helm), Uwe Webers (Brenntag), Peter Steinbach (geschäftsführendes Vorstandsmitglied VCH) und Ralph Alberti (Geschäftsführer VCH) G E S P R Ä C H S F Ü H R U N G U N D A U F Z E I C H N U N G : A D A L B E R T B U D Z I N S K I U N D R A L F M AYE R

W

ie entwickelte sich im vergangenen Jahr das Geschäft im Allgemeinen und speziell im lagerhaltenden Platzhandel? Uwe Klass: Sehr zufriedenstellend. Nach einigen Jahren der Stagnation haben wir ein verhältnismässig erfolgreiches Jahr 2014 in mehr oder weniger allen Bereichen absolviert. Auch mit dem Mengenabsatz sind wir zufrieden. Wir blasen kein Trübsal.

Gilt dies sowohl für die Basischemikalien als auch für die Spezialitäten? Volker Seebeck: Im internationalen Handel mit Basischemikalien haben wir sowohl in Deutschland, aber auch in Europa eine sehr stabile Entwicklung gesehen, der Mengenabsatz lag leicht über dem Vorjahresniveau. In Asien indes lief es nicht ganz so dynamisch wie in den Vorjahren, bedingt hauptsächlich durch ein reduziertes Wirtschaftswachstum in China von etwa 7 Prozent. Wir müssen uns künftig auf dieses niedrigere Niveau einstellen. Zudem sind dort neue Produktionskapazitäten in Betrieb gegangen. Uwe Webers: Für die Basischemie kann ich das bestätigen. Wir verzeichnen ein anhaltend positives Geschäft in Europa, insbesondere die als problematisch geltenden Märkte

Thema des Monats: Chemikalien – Aktuelle Herausforderungen Round-Table-Gespräch der «Chemie plus» mit Exponenten des Chemikalienhandels Seite 4 Gefahrgut-Regelwerke – Die Konstante liegt in der Veränderung. Fachbeitrag von Erwin Sigrist, Scienceindustries. Seite 10 Neue Regeln für Biozid-Produkte Seite 14

Teilnehmer am Round-Table-Gespräch der «Chemie plus» (v.l.n.r.): Peter Steinbach, Uwe Webers, Birger Kuck, Ralph Alberti, Uwe Klass, Thorsten Harke, Jens Raehse, Robert Späth, Volker Seebeck.

Italiens und Spaniens haben sich stabilisiert. Dies brachte in Kombination mit unseren Wachstumsinitiativen ein sehr gutes Ergebnis. Osteuropa spielte für den Chemiehandel bisher eine besondere Rolle. Wie entwickelt sich das Geschäft in dieser Region vor dem Hintergrund der Russland- und der Ukraine-Krise? Birger Kuck: Auf den osteuropäischen EUMärkten haben wir keinen Abschwung festgestellt. Hingegen beklagen wir sowohl in Russland als auch in der Ukraine substanzielle Mengeneinbrüche wie auch Zahlungsprobleme bei den Kunden. Besonders betroffen sind wir von der Abwertung der Griwna und des Rubels. Wir müssen auf die

Lagerbestände erhebliche Abwertungen akzeptieren. Das tut schon weh.

«In Russland und in der Ukraine beklagen wir substanzielle Mengeneinbrüche wie auch Zahlungsprobleme bei den Kunden.» Birger Kuck Seebeck: Diese beiden Märkte haben für uns eher eine untergeordnete Bedeutung. Die anderen osteuropäischen Märkte waren stabil.


thema des monats

Recycling im Aufwind Im Rahmen des Round-Table-Gesprächs äusserte sich Jens Raehse, Spezialist für den Handel mit rezyklierten Chemikalien, über die aktuelle Entwicklung in diesem Bereich: Vor einem Jahr konnten Sie über eine positive Wende im Recycling-Geschäft berichten. Hat sich dieser erfreuliche Trend in den letzten zwölf Monaten fortgesetzt? Jens Raehse: Ja, die Recycler können über einen sehr positiven Geschäftsverlauf berichten. Bemerkenswerterweise ist das Geschäft mit der Lohndestillation zurückgegangen, hingegen ist die Produktion in eigener Verantwortung stark gestiegen. Leider ist der südliche Mittelmeerraum als Abnehmer von Gemischen nahezu total ausgefallen. Das brachte die Recycler aber dazu, dass sie nicht mehr nur Gemische und Zubereitungen herstellen, sondern zunehmend auch nahezu reine Produkte. Diese Strategie war sehr erfolgreich und sie ermöglichte den Recyclern, erneut in den Ausbau ihrer Anlagen zu investieren. Da wir derzeit hauptsächlich auf dem europäischen Markt tätig sind, hoffen wir, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung weiterhin positiv darstellt. Das Geschäft in Italien ist sehr viel stärker geworden, auch Spanien hat zugelegt. Werden recycelte Produkte generell billiger gehandelt als neu hergestellte Produkte? Deren Preise sind im vergangenen Jahr ja tendenziell gesunken … Raehse: Wir stecken immer in der Schere drin: Die Kunden des Chemiehandels sind die Lieferanten der Recycler. Die Recycler sind beim Einkauf in etwa an die Entwicklung des Heizölpreises gebunden, im Verkauf dagegen an die Preise des Chemiehandels. Über die letzten 20 bis 30 Jahre betrachtet, ist die Marge zwischen Frischwarenpreis und Preis für Recyclingprodukte aber sehr viel kleiner geworden. Das liegt auch daran, dass die Qualität der Recyclingprodukte wesentlich besser geworden ist. Sie ist nahezu vergleichbar mit der Qualität der entsprechenden Frischware.

Wie schätzen Sie die Entwicklung in den kommenden Monaten in dieser Region ein? Thorsten Harke: Wir stellen uns auf ein niedriges Niveau ein, zumal die dortigen Firmen Zahlungsschwierigkeiten haben. Die Kreditversorgung in Russland stockt, die Zinssätze liegen bei enormen 14 Prozent. Zum Teil beobachten wir auch Probleme im Kontakt unserer Mitarbeiter in und aus der Ukraine mit Kunden in Russland. Als Kaufleute sind wir allerdings diejenigen, die trotz aller Schwierigkeiten Kontakte halten und aufbauen und somit für eine Verständigung eintreten. Die Talsohle in der russischen Wirtschaft ist allerdings unseres Erachtens leider noch nicht durchschritten, wobei es auf mittlere Sicht sicherlich wieder aufwärts gehen wird. Wie lief es in den aufstrebenden Märkten? Kuck: Die Europäer tun sich dort immer schwerer. Die Märkte werden immer transparenter, die Kommunikationswege immer kürzer. Um es plakativ zu sagen: Die Chinesen brauchen den Hamburger Chemiehändler nicht mehr, um ihre Produkte beispielsweise nach Südamerika zu verkaufen. Hinzu kommt die schleppende Versorgung dortiger Firmen mit Kapital, das macht den Aussenhandel noch komplizierter. Ich denke, dass viele Firmen aus unserer Branche ihre Geschäftsmodelle überdenken müssen bezüglich Produkte und Dienstleistungen, die wir in diesen Märkten anbieten. Könnten Sie dies etwas detaillierter ausleuchten? Kuck: Man muss alle Produkte hinterfragen und beispielsweise die Produktpalette ändern, weg von den reinen Commodities hin zu einer Hybridstrategie, denn der Bedarf an hochwertigen Spezialitäten ist in China

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ebenfalls begrenzt. Wir müssen uns verstärkt ausrichten auf Produkte, die dazwischen liegen. Wie wirkt sich die Konjunkturlokomotive USA auf das Chemiehandelsgeschäft aus? Webers: Wir haben in Europa noch besser abgeschnitten als in Nordamerika. Da es keinen direkten Zusammenhang zwischen unserem Distributionsgeschäft in Europa und Nordamerika gibt, ist es schwierig zu beurteilen, wie unsere Geschäfte in Europa von der Konjunkturentwicklung in den USA profitieren.

«Da wird jahrelang über Chlorhühnchen diskutiert, als ob der Verbraucher gezwungen würde, zukünftig nur noch diese zu kaufen.» Thorsten Harke Seebeck: Perspektivisch wird der Shalegas-Boom und die damit verbundene Euphorie in Amerika die Warenströme im Commodity-Bereich global verändern. In den kommenden Jahren werden die Amerikaner ähnlich wettbewerbsfähig sein wie der arabische Raum bisher oder diesen sogar übertreffen, weil sie sowohl einen grossen Inlandsmarkt als auch die Chance haben, die Ware zu exportieren, während der arabische Markt ausschliesslich auf den Export ausgerichtet ist. Die bereits gesicherten amerikanischen Vorkommen an Shale-gas versprechen ein sehr wettbewerbsfähiges Preisniveau. Demgegenüber wird im arabischen Raum das Gas bereits knapp.


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Wie beurteilen Sie die Debatte um das geplante Freihandelsabkommen zwischen EU und USA? Harke: In der Industrie und im Handel wird ein solches Abkommen mehrheitlich sehr positiv beurteilt. Alles was den Handel fördert, erhöht letztlich den Wohlstand der beteiligten Länder und ihrer Bürger. Wir hoffen daher, dass das Abkommen bald möglichst ratifiziert wird, so wie auch schon das Freihandelsabkommen mit Kanada, CETA, abgeschlossen wurde. Inwiefern würde das Abkommen den Handel fördern? Harke: Viele Normen und Regulierungen werden gegenseitig anerkannt und vereinheitlicht. Zulassungsverfahren und Prüfungen werden sich verkürzen, Transaktionen könnten schneller abgewickelt werden. Der gesamte Handel wird mit weniger Bürokratie konfrontiert. Dies alles wird somit auch die Kosten für alle Beteiligten reduzieren. Glauben Sie, dass eher die europäischen Normen Bestand haben werden oder setzen sich eher die amerikanischen Standards durch? Harke: Das können wir noch nicht absehen, ist unseres Erachtens aber auch nicht von hoher Priorität. Hauptsache, man einigt sich auf gegenseitige Anerkennung oder Vereinheitlichung von Normen und Standards, da-

thema des monats

mit nicht mehr permanent wegen minimaler Unterschiede und fehlender gegenseitiger Anerkennung riesige Klimmzüge in Form von Neuzulassungen etc. gemacht werden müssen und dadurch erhebliche Kosten und Zeitverzögerungen entstehen mit sehr fraglichem Mehrwert Wir sehen das geplante Abkommen daher sehr positiv und hoffen, dass es nicht an Kleinigkeiten scheitert. Interessant ist, woran sich die Leute aufhalten. Da wird jahrelang über Chlorhühnchen diskutiert, als ob der Verbraucher gezwungen würde, zukünftig nur noch diese zu kaufen. Das Gegenteil ist der Fall: Jedem steht frei, auch weiterhin keimverseuchte Biohühnchen zu kaufen, aber der Verbraucher hätte dann wenigstens die Wahl, auch die – strengeren Hygienevorschriften unterliegenden – amerikanischen Hühnchen zu kaufen.

Personalkosten haben aus Euro-Sicht ein Niveau erreicht. welches kaum noch tragbar ist , sodass zu überlegen ist, welche kostenintensive Aktivitäten in andere Länder verlagert werden können. Aber auch der direkte Währungseffekt durch die Bewertung von Warenbeständen ist nicht zu vernachlässigen. Aus einem kleinen aber feinen Markt, den wir immer als stabil betrachtet haben, ist ein volatiler Markt geworden, zumal auch die bilateralen Verträge mit der EU in Frage gestellt werden.

Unter welchen Aspekten ist der Schweizer Markt für die deutschen Chemiehandelsfirmen ein lohnendes Engagement? Klass: Die Schweiz war und ist für uns ein interessanter Markt, so zum Beispiel im Bereich der Lebensmittel- oder Pharmazusatzstoffe. Robert Späth: Die Schweiz ist ein Baustein für Spezialitäten, der gemeinsame Sprachraum beflügelt zudem die Dienstleistungen. Kuck: Ich sehe den Markt momentan kritisch: Die Schweizer Kunden leiden zunehmend unter den exorbitanten Kosten. Die

Uwe Klass

Zurück auf Wachstumspfad (bu) Der Weltmarkt für Chemiedistribution – im Volumen von geschätzt 180 Milliarden Euro, – wächst wieder schneller. Für die Jahre 2014 bis 2020 werden im Schnitt Jahreszuwachsraten von 7% vorausgesagt, während es 2009 bis 2013 rund 6,5% pro Jahr waren. Die Branche frohlockt überdies über die zunehmende Bereitschaft der Chemieproduzenten, im Zuge der Kosteneinsparungen und des «Abbau der Komplexität» den Chemiehändler einzuschalten: knapp 10% erreicht inzwischen dieser Outsourcing-Anteil, 2008 waren es noch 9,1%. Freilich spielt die Musik kräftiger in den aufstrebenden Ländern, in Osteuropa und in Lateinamerika, mithin dort, wo im Zuge der Industrialisierung auch die Nachfrage nach Chemieprodukten zunimmt. Die gesättigten Märkte Europas und Nordamerikas verzeichneten Wachstumsraten von unter 2% beziehungsweise unter 3%. Die europäischen Chemiehändler beklagen, dass es für sie immer schwieriger wird, in Asien einzusteigen: die dortigen Distributeure agieren zunehmend professioneller und machen die Geschäfte unter sich aus. Indes hat der deutsche Chemikalien-Gross- und Einzelhandel nach Rückgängen 2012 und einer Stagnation 2013 im vergangenem Jahr den Wachstumspfad wieder kraftvoll betreten. Im lagerhaltenden Platzhandel kletterten die Mengen um 4,5% auf 6,35 Millionen Tonnen und die Umsätze um 3,8% auf 4,1 Milliarden Euro. Im Aussen- und Spezialitätenhandel stieg der Umsatz um 4,1% auf 9,3 Milliarden Euro – allerdings im wesentlichen preisbedingt, denn die abgesetzten Mengen blieben fast unverändert. Seine Roherträge konnte der lagerhaltende Platzhandel durch die Optimierung der Logistikkosten stabilisieren. Der Branche setzten vor allem hohe Kosten und zeitraubende Zulassungsverfahren für Chemieprodukte gemäss dem europäischen Biozid- und Chemikalienrecht. Darüber hinaus falle es zunehmend schwer, die umfassenden Dienstleistungen honoriert zu bekommen wie zum Beispiel beim Monitoring sensibler Produkte. Schliesslich bereiteten die strukturellen und politischen Entwicklungen wie die mangelhafte, nicht für «Just-in-time»-Lieferungen angepasste Verkehrsinfrastruktur und der Gesetzesdschungel Kopfzerbrechen. Für 2015 rechnen die deutschen Chemiehändler unter Vorbehalt der nicht absehbaren finanz- und geopolitischen Entwicklungen mit einer stabilen Nachfrage.

«Die Schweiz war und ist für uns ein interessanter Markt, z. B. im Bereich Lebensmitteloder Pharmazusatzstoffe..» Die Preise für Chemikalien sind in letzter Zeit zurückgegangen. Welche Auswirkungen hat diese Entwicklung auf den Chemiehandel? Seebeck: Dies betrifft vor allem die Produkte, deren Veredelungsstufen direkt dem Rohöl oder dem Naphta folgen. Im Wesentlichen also bei den Basischemikalien haben wir Preisrückgänge erlebt. Je weiter man sich in der Down-stream-Veredelung vom Rohöl entfernt, desto weniger schlagen die Erdölpreise durch. Im internationalen Handel sind vor allem Produkte mit volatilen Preisen mit Risiken verbunden. Harke: Generell erhöhen starke Preisschwankungen die Risiken für den Handel. In letzter Zeit wurden die Risiken durch starke Schwankungen auf den Rohstoffmärkten, wie beim Öl, durch Risiken aufgrund ebenfalls starker Schwankungen auf den Währungsmärkten wie beim Euro noch erhöht. Dies kann durchaus sehr negativ zu Buche schlagen, wenn z. B. dadurch die Preise schneller sinken als Ware, die auf Lager liegt oder z. B. aus Übersee lange unterwegs ist, verkauft werden kann. Geben Sie die Preisvorteile an die Kunden weiter? Seebeck: Bei den Basischemikalien sind die Preisentwicklungen für alle Marktteilnehmer transparent und nachvollziehbar. Wir haben gar keine andere Möglichkeit, als die reduzierten Preise weiterzugeben. Gleichwohl zeitigt der Chemiehandel gute Ergebnisse ...


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Späth: Weil sich die Konjunktur stabilisiert hat und die Mengen stimmen. Zudem haben wir unsere Effizienz gesteigert, die Logistik optimiert und die Kosten gesenkt. Es bleibt die Herausforderung, bei so vielen Unsicherheiten den Margenverfall zu begrenzen. Seebeck: Der Preisverfall setzte Ende des Jahres ein, in den ersten drei Quartalen 2014 entwickelte sich der Markt normal. Hinzu kommt: Wir haben in den letzten Jahren auf den Ausbau unserer Funktionen gesetzt und bieten Dienstleistungen an, die die Produzenten nicht leisten können oder wollen, und das möglichst effizient und unabhängig vom Preisniveau. Die mittelständigen Unternehmen beklagen zahlreiche Belastungen durch ausufernde Bürokratie z. B. durch Dokumentationspflichten, Arbeitsstättenverordnung, Mindestlöhne in Transportunternehmen. Inwieweit tangiert dies den Chemikalienhandel? Späth: Mehr als vielleicht vermutet. Immer häufiger werden Gesetzesvorhaben umgesetzt, ohne die Folgen zu überdenken. Beispiel Mindestlohn: Es ist immer noch nicht ganz klar, ob wir die Pflicht haben, von allen Logistikdienstleistern, die wir beauftragen, eine Bestätigung über die Einhaltung des Mindestlohns einzufordern. Das erzeugt zunächst einmal einen Verwaltungsaufwand, ohne wirklich der Sache zu dienen. Leider ist es so, dass immer mehr neue Regularien nicht durchdacht sind und unvorhergesehene Folgen haben. Peter Steinbach: In der Regel beschäftigen wir uns in Zusammenhang mit Belastungen durch regulatorische Rahmenbedingungen mit hochkomplexen Themen wie REACh oder CLP. Als besonders kompliziert erweist sich die Biozid-Gesetzgebung. Allein das intellektuelle Verständnis der neuen BiozidVerordnung erfordert enorme Anstrengungen. Könnten Sie dies an einem Beispiel konkretisieren ... Steinbach: Die Gesetzgebung sieht fünf unterschiedliche Zulassungsarten für Biozidprodukte vor – EU-

Zulassung, nationale Zulassung, gegenseitige Anerkennung von nationalen Zulassungen, Genehmigung für den Parallelhandel sowie die vereinfachte Zulassung. Diese Zulassungsstrukturen sind derart kompliziert, dass sie so manches mittelständige Unternehmen, das Biozidprodukte in Europa vermarkten möchte, vor schier unüberwindliche Hürden stellen – und sogar eine Organisation wie den Verband Chemiehandel an seine Grenzen kommen lässt. Neben solchen hochkomplexen Gesetzeswerken wie REACh, CLP oder Biozid-Verordnung verur-

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sachen die Regulierer unzählige praktische Detailprobleme – beispielsweise durch die teilweise grotesken Vorschriften zur Gestaltung von Gefahrgutzetteln. Was erwartet der europäische Chemiehandel vom europäischen Chemiehandel-Dachverband FECC? Welche Aktivitäten stehen momentan dort im Vordergrund? Steinbach: Die FECC bearbeitet naturgemäss die gleichen Fachthemen wie wir auch. Ein Thema ist natürlich nach wie vor


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1. Brenntag

6300

2. Helm

4000

3. Univar

2330

4. IMCD Group

1430

5. Stockmeier Chemie 6. Barentz International

1300 1212

7. Azelis 8. Biesterfeld 9. Solvadis 10. Omya 11. Caldic 12. Quimidroga 13. Overlack 14. TER Group 15. Jebsen&Jessen Group

1200 1200 925 921 780 769 631 620 551

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cherheitsblätter in der geforderten Komplexität zur Verfügung zu stellen. Mit diesem Thema ist auch FECC intensiv befasst und bringt sich in die Arbeiten bei der Europäischen Chemikalienagentur ECHA ein – bisher allerdings ohne wirklichen Erfolg.

REACh. Die FECC ist bestrebt, sich rechtzeitig auf die dritte und letzte Registrierungsfrist 2018 vorzubereiten. Ein weiteres Thema im Zusammenhang mit dem Chemikalienrecht ist die Frist für die Neukennzeichnung von Gemischen nach CLP, die am 1. Juni 2015 abläuft. Zudem beschäftigten sich FECC und andere Gremien intensiv mit den Auswirkungen der neuen, verschärften Gefahrstoffeinstufungen auf das nachgelagerte Recht. Ein Beispiel dafür ist Ethanol, der als krebserzeugend und reproduktionstoxisch eingestuft werden soll. Das würde dazu führen, dass Ethanol z. B. nicht mehr in Reinigern eingesetzt werden darf. Dem steht aber nicht entgegen, dass man Ethanol trinkt, man muss eben nur die Berührung mit diesem Stoff vermeiden …

Sie sprachen davon, dass das Qualifizierungsniveau der Mitarbeiter kontinuierlich gewachsen sei ... Ralph Alberti: Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des damit verbundenen Fachkräftemangels ist es nicht so einfach, qualifizierte Nachwuchskräfte für den Chemiehandel zu begeistern. Deshalb ist unsere geplante Ausbildungsinitiative «Dein-Talent-hat-Zukunft» wichtig, mit der wir auf die Branche aufmerksam machen wollen sowie auf die bereits hohe Qualifikation und darauf, dass auch die interne Ausbildung auf einem sehr hohen Niveau stattfindet. Denn schon wegen der Produkte ist eine hohe Qualifikation aller Mitarbeitern, angefangen bei den gewerblichen, für die Branche von besonderer Bedeutung. Diese gilt es auch für die Zukunft zu sichern. Die Anzahl der Chemiker in den Mitgliedsfirmen hat deutlich zugenommen, auch die Anforderungen an das Chemieverständnis der kaufmännischen Mitarbeiter sind angestiegen. Der Verband Chemiehandel bietet zum Beispiel seit Langem zweimal im Jahr ein dreiwöchiges Seminar «Grundlagen der Chemie für Kaufleute» an. Es geht darum, die kaufmännischen Mitarbeiter mit einem Grundverständnis der Chemie auszustatten, damit sie mit Kunden und Lieferanten fachlich kommunizieren können.

Bisher galten die erweiterten Sicherheitsdatenblätter und die Kommunikation in der Lieferkette als Dauerbaustellen ... Steinbach: Daran arbeiten wir seit einigen Jahren, ohne dass bisher wirklich gute, tragfähige Lösungen absehbar sind. Es hat vielfältige Initiativen gegeben, die Abläufe zu standardisieren, die Sicherheitsdatenblätter zu phrasieren. Viele kleinere Unternehmen sind damit überfordert, erweiterte Datensi-

Lassen Sie uns noch einmal auf das Business im Allgemeinen zurückkommen. Wie sind die ersten Monate des Jahres 2015 verlaufen, und welche Prognose haben Sie für das Gesamtjahr? Klass: Ausschliesslich auf den Binnenhandel bezogen, ist das erste Quartal eher durchwachsen verlaufen. Soweit ich das jetzt beurteilen kann, sind wir mengenmässig etwa 2 bis 3 Prozent unter dem Vorjahr geblieben. Für weitere quantitative Aussa-

Die grössten Chemiehändler Europas 2013 (Umsatz in Mio. USD)

gen ist es noch zu früh. Ich gehe davon aus, dass – auch bedingt durch die Entwicklung rund um das Erdöl und die entsprechenden Produkte – der Umsatz im ersten Quartal schrumpfen wird. Späth: In der Bauindustrie waren die beiden ersten Monate 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum noch etwas gebremst. Viele Projekte sind noch nicht richtig angelaufen. Ich erwarte, dass sich dies im Monat März verbessert hat. Harke: Aus Sicht des Aussenhandels kann ich das bestätigen. Das Hauptgeschäft unserer Firmengruppe ist das eines Importeurs in die EU. Deshalb leiden wir derzeit natürlich unter dem niedrigen Euro-Kurs. Exporteure freuen sich, Importeure leiden. Insofern sehen wir den bisherigen Jahresverlauf nur verhalten positiv. Wir haben Schwierigkeiten bei den Einkaufspreisen, hoffen aber, dass wir dennoch wettbewerbsfähig bleiben und ein stabiles Umsatz- und Ertragsniveau erreichen können. Soweit man dies zum jetzigen Zeitpunkt beurteilen kann, rechnen wir für 2015 trotz allen Schwierigkeiten mit einem leicht besseren Ergebnis als 2015. Wie sind die Aussichten bei den global agierenden Branchenführern? Webers: Ich kann mich den Aussagen anschliessen. Wenn sich die Unsicherheiten in Bezug auf die Entwicklung der geopolitischen Situation in den kommenden Wochen und Monaten nicht verschärfen, erwarten wir im internationalen Geschäft auf Basis des breit aufgestellten Geschäftsmodells auch für 2015 ein weiteres Wachstum. Seebeck: Bedingt durch den Ölpreisrückgang sind wir bei den Basischemikalien auf einem anderen Preisniveau unterwegs als im vorigen Jahr. Wenn wir das 1. Quartal 2015 mit dem 1. Quartal 2014 vergleichen, so haben wir deutlich niedrigere Umsätze bei gleichen Mengen. In der Folge sind bei einigen Produkten auch die Margen unter Druck geraten. Entscheidend ist für uns, dass die Nachfrage stabil bleibt, vielleicht ja sogar durch die niedrigeren Rohölkosten positiv beeinflusst wird. Wir sind optimistisch, dass auch ■ 2015 ein solides Jahr werden wird.



Der Transport von Gefahrgütern unterliegt zahlreichen Regeln, die periodisch erneuert werden.

(Themenbild: BASF

G E F A H R G U T- R E G E L W E R K E – D I E K O N S TA N TE L I E G T I N D E R VE R Ä N D E R U N G

Breaking News: Neuerungen und Änderungen in Ausgabe 2015 Kaum ein Sektor ist so reglementiert wie der Transport von Gefahrgütern. Im Exklusivbeitrag für «Chemie plus» gibt Erwin Sigrist, Gefahrgutexperte bei scienceindustries – dem Wirtschaftsverband Chemie Pharma Biotech (www.scienceindustries.ch), den Verantwortlichen in den Betrieben Tipps, wie sie die Flut von Neuerungen in den Regelwerken am besten bewältigen können. Zudem skizziert er den Entstehungsprozess von Gefahrgutvorschriften und erläutert, warum bis zu deren Aufnahme viel Zeit vergehen kann. 1) ERWIN SIGRIST

S

ind Sie Gefahrgutbeauftragter und müssen Sie sich alle zwei Jahre mit Änderungen und Neuerungen in den diversen Gefahrgutregelwerken herumschlagen? Graut Ihnen alle zwei Jahre vor den tollen Umstellungen? Na dann – willkommen im Club! Bestimmt könnte man eine Sonderausgabe von «Chemie plus» veröffentlichen mit all den kleinen und grossen, den relevanten und teilweise irrelevanten Neuerungen in den Regelwerken für den Transport gefährlicher Güter per LKW, Bahn, (Binnen-)Schiff sowie per Flugzeug. Aber dies wäre ungefähr so spannend zu lesen wie das Telefonbuch von Ulan Bator! Und abgesehen davon gibt es in einschlägigen Publi-

kationen ausführliche Artikel, welche diese Neuerungen detailliert auflisten und erläutern. Mit meinen nachstehenden Ausführungen möchte ich Ihnen erläutern, wie der ganze Gefahrgutvorschriften-Prozess verläuft und weshalb es teilweise sehr lange dauert, bis Neuerungen aufgenommen werden (können). Für die fünf Verkehrsträger Strasse, Schiene, Binnengewässer, Luft und See gibt es insgesamt zehn verschiedene internationale Gremien. Die Gremien gehören zu UNO-Unterorganisationen wie UN-ECOSOC, ICAO, IMO, UNECE und IAEA. Von diesen wurden zum 1. Januar 2015 folgende Regelwerke publiziert:

UNO-Modellvorschriften 19. Ausgabe (Recommendations on the Transport of Dangerous Goods, Model Regulations, 19th revised edition) – auch «Orange Book» genannt (Empfehlungen für den weltweiten Versand von Gefahrgütern) ■ ADR 2015 – Transport gefährlicher Güter auf der Strasse, gültig in 48 europ. Staaten ■ RID 2015 – Transport gefährlicher Güter auf der Schiene, gültig in 46 europ. Staaten ■ ADN 2015 – Transport gefährlicher Güter per Binnenschiff, gültig in 18 europäischen Staaten ■ ICAO Technical Instructions 2015–2016 Edition – Transport gefährlicher Güter per Flugzeug, vorgeschrieben in fast 200 Ländern ■


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IATA Dangerous Goods Regulations 56th Edition (eine Guideline der IATA für den Gefahrguttransport per Flugzeug – wird aus kommerziellen Gründen jährlich publiziert) ■ IMDG-Code 2014-Edition (Amendment 37-14) – Transport gefährlicher Güter per Hochseeschiff, weltweit gültig ■

Die Weiterentwicklung der Bestimmungen erfolgt in einem Zweijahres-Zyklus. Die Arbeiten der Gremien sind sorgfältig aufeinander abgestimmt. Basierend auf der 19. Ausgabe der UNO-Modellvorschriften werden während des neuen Bienniums 2015–2016 die modalen Vorschriften (für Strasse, Schiene, Luft, Binnengewässer und See) erneuert. Mit anderen Worten: In dieser 19. Ausgabe stehen viele der Neuerungen, welche Sie im Jahr 2017 vorgesetzt bekommen. Oder anders formuliert: ADR/RID/ADN/ICAO/ IMDG des Jahres 2015 basieren auf der 18. Ausgabe der UNO-Modellvorschriften, die im Jahr 2013 erschienen sind. Nun können Sie auch erahnen, weshalb es für gewisse Änderungen so lange dauert,

bis sie umgesetzt sind. Angenommen eine Branche würde ein völlig neues Produkt entwickeln, das man als Gefahrgut deklarieren müsste, und welches man gerne unter

Weder Ruhm noch Ehre und auch keine Blumentöpfe sind für einen Gefahrgutbeauftragten zu gewinnen. einer separaten UN-Nummer versenden möchte, dann müsste der entsprechende Verband (oder eine nationale Behörde) dem UNO-Sub-Committee of Experts einen Antrag unterbreiten. Vorausgesetzt, er würde im Verlauf dieses Bienniums angenommen, so würde die Änderung in den UN-Modellvorschriften 20th revised edition zum 1.1.2017 erscheinen und erst zum 1.1.2019 in den modalen Vorschriften. Es könnte aber auch länger dauern, denn sehr oft werden Neuerungen von den Experten bei mehreren Tagungen diskutiert bis alle Argu-

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mente geprüft und als akzeptabel angenommen werden. Ganz nebenbei muss hier auch noch angemerkt werden, dass es nebst den internationalen auch noch nationale Vorschriften gibt.

Eine Flut von Neuerungen: Sieben Schritte zur Bewältigung Wie muss ich aber die Flut von Neuerungen und Änderungen alle zwei Jahre bewältigen? Ich empfehle Ihnen folgende Schritte: 1.) Befassen Sie sich sofort nach Erscheinen der neuen Regelwerke (in der Regel im Oktober vor dem Inkrafttreten) mit den neuen Vorschriften – selbstverständlich müssen Sie sie möglichst frühzeitig beschaffen. Sie werden, wenn überhaupt, erst zu einem späteren Zeitpunkt im Internet zugänglich gemacht. Dies gilt nicht für ICAO, IATA und IMO, die nicht frei verfügbar sind. 2.) Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, die Änderungen in Ruhe (!) zu studieren: Erstens liegt der Teufel oft im Detail und zweitens ersparen Sie sich später unnötigen Ärger. Und wenn Neuerungen auch


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Internationale Organisationen, Behörden, Regelwerke – 01.Jan. 2015 United Nations ECOSOC – Committee of Experts on the Transport of Dangerous Goods

Recommendations on the Transport of Dangerous Goods – Model Regulations

UN-ECE Genf WP 15

OTIF Bern RID Committee

UN-ECE Genf WP 15/AC.2

IMO London - MSC - CCC - E&T-Group

ICAO Montreal DG-Panel

ADR

RID

ADN

IMDG

ICAO T.I. + IATA-DGR

ASTRA Bern SDR

BAV Bern RSD

BAV Bern ADN

SSA Basel

BAZL Bern LFG + LTrV

Seeschifffahrtsverordnung

IATA Montreal DG-Board

IAEA Wien TRANSSC Transport Safety Standards Committee

SSR-6

Regulations for the Safe Transport of Radioactive Material

ENSI Brugg

Sitz der UNO in Genf.

Umstellungen in Ihrem EDV-Programm erfordern, dann brauchen Ihre Kollegen von der EDV-Abteilung auch Zeit für die Anpassungen. 3.) Und ja – das Lesen der Änderungen in den Gefahrgutzeitschriften kann nicht schaden (= ist ratsam!) auch wenn es nicht so spannend ist wie der Sportteil in der Tageszeitung! 4.) Für IMDG gibt es eine Übergangsfrist von zwölf Monaten und für RID-ADR-ADN eine solche von sechs Monaten. Für die Luftfracht gibt es zurzeit keine Übergangsfrist, aber der Europäische Chemieverband CEFIC hat beim ICAO DGP einen Antrag eingereicht, dies zu ändern. 5.) Die Änderungen/Neuerungen sind in den Regelwerken speziell markiert: in RID-ADR-ADN sind sie oft mit grauer Farbe unterlegt, in ICAO-T.I., IATA-DGR und IMDG werden Symbole verwendet welche Neuerungen ⵧ, Änderungen 䉭 oder gelöschte Einträge 䊟 anzeigen. 6.) Konzentrieren Sie sich auf die für Ihr Unternehmen relevanten Vorschriften: a.) Nur die Regelwerke der Verkehrsträger studieren, welche Sie einsetzen (Strasse gehört immer dazu, denn z. B. muss auch Luftfracht erst zum Flughafen befördert werden). b) Neue Klassifizierungsregeln c.) Gibt es Neuerungen betreffend Dokumentation? d.) Neuerungen betreffend Markierung und Etikettierung.

e.) Dangerous Goods List (z. B. Tabelle A in RID-ADR-ADN): Gibt es Änderungen bei «meinen» Produkten?: – Grössere/kleinere Mengen pro Gebinde – Neue/geänderte Sondervorschriften – Neuerungen betreffend EQ, LQ oder Tunnelcodes. f.) Prüfen Sie die besonderen Übergangsvorschriften in Kapitel 1.6: Gibt es z. B. neue Etiketten, so dauert die Übergangsfrist in der Regel länger als nur 6 Monate 7.) Konsequenzen neuer Vorschriften – Massnahmenkatalog: a.) Müssen Mitarbeitende geschult werden? Schulungsunterlagen? Kurse organisieren? b.) Sind EDV-Anpassungen notwendig? c.) Müssen neue Formulare oder Etiketten beschafft werden? d.) Sind neue Verpackungen notwendig?

Wenn Sie denken, Sicherheit sei teuer, dann versuchen Sie mal einen Unfall! Sollten Ihre Vorgesetzen der Meinung sein, dies alles sei doch viel zu aufwendig und zu teuer, so denken Sie an das geflügelte Wort von Gefahrgutfachleuten: «Wenn Sie denken Sicherheit sei teuer, dann versuchen Sie mal einen Unfall!» Beim Transport gefährlicher Güter gibt es sehr viele Fallen in welche man tappen kann. Denn auch die beste Gefahrgutschulung kann

(Bild: Erwin Sigrist)

Sie nicht auf alle Eventualitäten vorbereiten. Dazu nur ein paar Bemerkungen: Der reibungslose Versand von Gefahrgütern, mit welchem Verkehrsmittel auch immer, steht und fällt mit der korrekten Klassifizierung. Denn davon ist die richtige Verpackung, Dokumentation und Bezettelung abhängig. Während jedoch die Pflichten für Absender, Verlader, Verpacker, Befüller, Beförderer und Empfänger detailliert festgehalten sind, fehlen spezifische Anforderungen an den Klassifizierer. Ein Gefahrgutbeauftragter wird diesbezüglich nur rudimentär geschult, denn die Klassifizierung liegt nicht in seiner Verantwortung. Sie brauchen aber für die Klassifizierung eine(n) Fachmann/Fachfrau mit entsprechenden Kenntnissen. Aber selbst wenn Ihr Unternehmen in der glücklichen Lage ist, einen solchen Experten zu haben, so können Sie trotzdem Probleme bekommen wegen falsch oder nicht-deklarierten Gefahrgütern. Nicht im Export, aber im Import! Denn wenn bei einer Kontrolle ihrer Lieferung aus dem Fernen Osten in einem deutschen Hafen festgestellt wird, dass Ihre Ware falsch deklariert oder verpackt wurde, so haben in erster Linie Sie ein Problem mit der Sendung, da sie erst einmal stehen bleibt.

Abweichende Vorschriften beim Seeund Lufttransport Ein richtiges Übel, man kann es nicht anders nennen, sind abweichende Vorschriften


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beim See- und Lufttransport. Seit vielen Jahren gibt es in den Luftfrachtvorschriften sogenannte «State- and Operator-Variations». Dies sind abweichende Vorschriften der Staaten oder der Fluggesellschaften. Vor rund zehn Jahren gab es noch etwa 400 Abweichungen von Airlines, heute ist die Zahl auf rund 900 angestiegen. Und viele dieser Besonderheiten sind eigentlich unnötig und tragen kaum zu einer verbesserten Sicherheit bei – andernfalls wäre es ja ein Armutszeugnis für die Gefahrgutgremien. Aber diese «Variations» müssen beachtet werden, ansonsten wird Ihre Ware nicht zur Beförderung angenommen. Leider wird in letzter Zeit vermehrt festgestellt, dass auch Reedereien angefangen haben, besondere, vom IMDG-Code abweichende «Vorschriften» einzuführen. Auf all die Gründe, welche zu solchen Abweichungen führen, möchte ich hier nicht eingehen. Aber ich möchte auch nicht falsch verstanden werden: Gefahrgüter müssen so sicher wie möglich zum Empfänger befördert werden – das ist oberste Maxime für alle Beteiligten. Wenn aber eine Behörde oder ein Carrier davon überzeugt ist, die Vorschriften würden der Verbesserung bedürfen, so sollen sich diese doch bitte an die internationalen Gremien wenden. Dort hat man auf jeden Fall ein offenes Ohr für eine Verbesserung der Vorschriften. Wenn es auch vielleicht eine Weile dauert bis zur Umsetzung, doch nur so ist sichergestellt, dass die Vorschriften harmonisiert sind und nicht Fluggesellschaft A es auf die eine, Fluggesellschaft B auf die andere Art haben möchte. Denn dies ist kaum zu bewältigen für einen Versender. Weder Ruhm noch Ehre und auch keine Blumentöpfe sind für einen Gefahrgutbeauftragten zu gewinnen. Im besten Falle, den wir alle erhoffen, geschieht nichts und alle Ihre Gefahrguttransporte kommen sicher und pünktlich zu Ihrem Kunden. Dies erfordert laufende Aufmerksamkeit beim «Daily business». Dies erinnert mich an einen kleinen dazu passenden Scherz:

Der Ehemann kommt von der Arbeit nach Hause. In Küche, Wohn- und Schlafzimmer herrscht eine grosse Unordnung. Da sagt er zu seiner Frau: «Schatz – was ist denn hier los?» Sagt sie zu ihm: «Du fragst mich doch jeden Abend, was ich gemacht habe. Heute ■ habe ich es nicht gemacht!»

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ZUM AUTOR 1) Erwin Sigrist, Verantwortlicher Transport, Gefahrgüter scienceindustries – Wirtschaftsverband Chemie Pharma Biotech CH-8021 Zürich www.scienceindustries.ch www.scienceindustries.ch/engagements/ gefahrgueter

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B I O Z I D P R O D U K T E V E R O R D N U N G – A N PA S S U N G A N D A S E U - R E C H T

Neue Regeln für Biozidprodukte Am 1. September 2015 soll in der Schweiz die geänderte Biozidprodukteverordnung (VBP) in Kraft treten. Sie wird der «EU-Verordnung Nr. 528/2012 von 2012 über die Bereitstellung auf dem Markt und die Verwendung von Biozidprodukten» sowie dem global harmonisierten System angepasst. Hersteller und Vermarkter müssen sich auf zahlreiche Änderungen einstellen. REGULA HEINZELMANN

D

ie Biozidprodukteverordnung (VBP) wird auf Biozidprodukte (siehe Textkasten) und behandelte Waren angewendet. Sie gilt nicht für jeden Vorgang, der mit Biozidprodukten zu tun hat, z. B. nicht für die Durchfuhr von Biozidprodukten und behandelten Waren unter Zollüberwachung, sofern keine Be- oder Verarbeitung erfolgt oder den Transport von Biozidprodukten und behandelten Waren auf der Strasse, der Schiene, dem Wasser, in der Luft und in Rohrleitungsanlagen.

Verkehr gebracht und an Endverbraucher abgegeben werden. Biozidprodukte mit einer bestehenden Zulassung, die auf dem bisherigen Einstufungs- und Kennzeich-

nungssystem basiert, dürfen noch bis zum 31. Mai 2017 mit bisheriger Einstufung und Kennzeichnung an Endverbraucher abgegeben werden. Wird die neue Einstufung und

Angaben wie «ungiftig», «unschädlich», «umweltfreundlich», «tierfreundlich» dürfen nicht auf die Etikette

Wirksam aber unschädlich Biozidprodukte werden zugelassen, wenn nach den Grundsätzen von Anhang VI der EU-Verordnung Nr. 528/201225 nachgewiesen ist, dass das Biozidprodukt hinreichend wirksam ist und keine unannehmbaren Wirkungen auf Zielorganismen hat, wie z. B. Resistenz oder unnötige Leiden für Wirbeltiere. Vom Produkt und seinen Rückständen dürfen keine sofortigen oder verzögerten, direkten oder indirekten unannehmbaren Wirkungen auf die Gesundheit von Menschen oder Tieren ausgehen. Die Produkte sollen auch nicht die Umwelt schädigen. Bei Biozidproduktefamilien sind die Maximalrisiken für die Gesundheit von Mensch und Tier sowie für die Umwelt und das Mindestwirksamkeitsniveau über den gesamten möglichen Produktbereich innerhalb der Biozidproduktefamilie zu berücksichtigen. Biozidprodukte, die vor Inkrafttreten der Änderung der VBP in Verkehr gebracht wurden, dürfen bis zum Ablauf der Geltungsdauer ihrer Zulassung oder Registrierung in

Biozidprodukte bergen – wie fast alle nützlichen Dinge – auch Risiken.

(Themenbild: Istock)


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Biozidprodukte (rma) Biozidprodukte sind gemäss amtlicher Definition1) Stoffe, Zubereitungen oder Gegenstände, die aus einem oder mehreren Wirkstoffen bestehen, diese enthalten oder erzeugen. Biozidprodukte dienen dazu, Schadorganismen zu zerstören, abzuschrecken, unschädlich zu machen, Schädigungen durch Schadorganismen zu verhindern oder sie in anderer Weise zu bekämpfen. Wichtige Abgrenzung: Biozidprodukte wirken chemisch oder biologisch – rein physikalische Instrumente wie etwa die «Fliegenklatsche» gehören nicht in diese Kategorie. Biozidprodukte werden in vier Hauptgruppen aufgeteilt: ■ Desinfektionsmittel (für Hände, Trinkwasser, Badewasser usw.) ■ Schutzmittel (Beschichtungsschutzmittel, Holzschutzmittel usw.) ■ Schädlingsbekämpfungsmittel (Insektizide, Repellentien, Rodentizide, Lockmittel usw.) ■ Sonstige Biozidprodukte (Antifouling-Produkte, Flüssigkeiten für Einbalsamierungen usw.). 1) Bundesamt für Gesundheit

Kennzeichnung nach dem 31. Mai 2016 verfügt, so gewährt die Anmeldestelle dem Inhaber ab dem Verfügungsdatum ein Jahr zur Abgabe des betreffenden Biozidprodukts an Endverbraucher.

Einstufung nach (revidierter) Chemikalienverordnung Für die Einstufung von Biozidprodukten wird auf die Schweizer Chemikalienverordnung verwiesen, die demnächst total revidiert und an die Einstufungs- und Kennzeichnungsbedingungen des GHS (global harmonisiertes System) angepasst wird. Auch für Verpackung und Aufbewahrung, sowie für Biozidprodukte und behandelte Waren, die eingeführt, umetikettiert und wieder ausgeführt werden, soll nach VBP die Chemikalienverordnung gelten. Wer vereinfacht zugelassene Biozidprodukte aus der EU oder EFTA beruflich oder gewerblich importiert, muss der Anmeldestelle mindestens 30 Tage vor dem ersten Inverkehrbringen den Handelsnamen und die Zulassungsnummer mitteilen. Bei Zulassung einer Biozidproduktefamilie muss man die Anmeldestelle über jedes Produkt der Biozidproduktefamilie mindestens 30 Tage vor dem ersten Inverkehrbringen informieren. Für die Kontrolle der in Verkehr gebrachten oder von den Herstellern verwendeten Biozidprodukte und behandelte Waren sind die kantonalen Vollzugsbehörden zuständig. Eine Auskunftsstelle für Biozidprodukte wird Gesuchstel-

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ler und interessierte Kreise beraten, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen.

Sicherheitspflichten Wer Biozidprodukte, die pathogene Mikroorganismen sind oder enthalten, in Verkehr bringen will, muss die Sicherstellungspflichten nach der Freisetzungsverordnung (FrSV) erfüllen. Sind die zu untersuchenden Biozidprodukte oder Wirkstoffe gentechnisch veränderte oder pathogene Mikroorganismen oder enthalten sie solche, so richtet sich das Verfahren nach der FrSV.


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Verfahren

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Produkte

Geltungsdauer der Bewilligung

Zulassung ZL aufgrund einer umfassen- Biozidprodukte, mit mindestens einem Wirkstoff nach Anhang 2 sowie ausschliess- 10 Jahre oder 4 bis 7 Jahre für Ausnahmen den Beurteilung des Biozidprodukts lich Wirkstoffe nach Anhang 1 nach Art. 8 VBP Zulassung ZnL aufgrund einer umfasBiozidprodukte, die mindestens einen Wirkstoff enthalten, der weder in Anhang 1 senden Beurteilung des Biozidprodukts oder in Anhang 2 und auch nicht in der der Liste der notifizierten Wirkstoffe zur Verwendung in Biozidprodukten nach der Verordnung (EG) Nr. 1451/ aufgeführt ist

4 Jahre oder bis 3 Jahre nach Aufnahme des letzten Wirkstoffs in die Liste nach Anhang 1 oder 2, oder bis Widerruf der Zulassung

Zulassung ZN für Biozidprodukte

Biozidprodukte die mindestens einen Wirkstoff enthalten, der in der Liste der notifizierten Wirkstoffe aufgeführt ist, wenn über dessen Aufnahme in die Anhänge 1 oder 2 noch nicht entschieden ist, und deren andere Wirkstoffe in einer dieser Listen aufgeführt sind

6 Monate nach Aufnahme des letzten Wirkstoffs in die Liste nach Anhang 1 oder 2.

Zulassung ZB (Bestätigung) aufgrund eines summarischen Verfahrens

Biozidprodukte, die mindestens einen Wirkstoff der Liste der notifizierten Wirkstoffe enthalten, wenn über dessen Aufnahme in Anhang 1 oder 2 noch nicht entschieden ist und deren andere Wirkstoffe in einer dieser Listen aufgeführt sind oder für die bis am 31. Juli 2006 bei der Anmeldestelle ein Gesuch um Zulassung ZB gestellt worden ist, und die beim Inkrafttreten der Revision noch in Verkehr sind

6 Monate nach Aufnahme des letzten Wirkstoffs in Anhang 1 oder 2. Oder 3 Jahre nach Aufnahme des letzten Wirkstoffs in die Liste nach Anhang 1 oder 2 bzw. bis zum Widerruf der Zulassung

Zulassung für den Parallelhandel

Biozidprodukte, die in einem EU- oder EFTA-Mitgliedstaat zugelassen und mit einem in der Schweiz zugelassenen Biozidprodukt identisch sind

So lange wie die Zulassung des Referenzprodukts gilt

Vereinfachte Zulassung

Biozidprodukte, die nach Artikel 25 der Verordnung (EU) Nr. 528/201221 für das So lange, wie die Zulassung im EU- oder vereinfachte Verfahren geeignet sind, Liste Anhang 1, z.B. Milchsäure oder Weinsäure EFTA-Mitgliedstaat gilt

Zulassung gleicher Biozidprodukte

Biozidprodukte, die mit bereits zugelassenen Biozidprodukten identisch sind und zu denselben Bedingungen wie die bereits zugelassenen Biozidprodukte in Verkehr gebracht werden

Zulassung für Ausnahmesituationen

Biozidprodukte zur Bewältigung von Ausnahmesituationen. Dabei geht es um die zur Bekämpfung einer unvorhergesehenen Gefahr, die mit andern Mitteln nicht einzudämmen ist.

Nicht zugelassene Produkte

Avizide, Fischbekämpfungsmittel sowie Produkte gegen sonstige Wirbeltiere

In Verkehr gebrachte Produkte mit biozider Wirkung, die neu als Biozidprodukte gelten

Gesuch um Zulassung bis zum 31. August 2017 notwendig

Wer Biozidprodukte, die nicht zugelassen sind, oder mit nicht genehmigten Wirkstoffen für Forschungs- und Entwicklungszwecke verwendet, muss bestimmte Aufzeichnungen führen. Über Freisetzungsversuche mit solchen Produkten hat man die Anmeldestelle 45 Tage vor dem ersten Umgang zu informieren.

180 Tage

Klare Informationen für Verbraucher

falls Angaben wie z. B. «ungiftig», «unschädlich», «umweltfreundlich », «tierfreundlich» enthalten. Für Biozidprodukte und für Wirkstoffe zur Verwendung in Biozidprodukten müssen Sicherheitsdatenblätter erstellt, übermittelt und aktualisiert werden und zwar nach den Bestimmungen der Chemikalienverordnung. Für gentechnisch veränderte Mikroorganismen ist eine spezielle Kennzeichnung erforderlich.

Biozidprodukte müssen als solche gekennzeichnet sein. Die Etikette darf hinsichtlich der Risiken des Biozidprodukts für die Gesundheit von Mensch und Tier oder für die Umwelt oder hinsichtlich seiner Wirksamkeit nicht irreführend sein. Sie darf keines-

DETAILINFORMATIONEN www.bag.admin.ch/themen/chemikalien/00531/01460/06002/14279/index.html?lang=de www.bag.admin.ch/gesundheit2020/index.html?lang=de http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32012R0528&from=DE

Die Werbung für jedes Biozidprodukt muss gut lesbar und von der eigentlichen Werbung deutlich abgehoben, folgende Aussagen enthalten: «Biozide vorsichtig verwenden und «Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen». Bei gefährlichen Biozidprodukten muss man in allgemeinverständlicher und deutlich lesbarer oder hörbarer Form auf die gefährlichen ■ Eigenschaften hinweisen.


märkte und akteure

Pneu-Füllstoffe: Evonik baut Forschungsaktivitäten aus Evonik Industries setzt auf die Forschung für verbesserte Füllstoffe für moderne Hochleistungsreifen. Dazu investiert das Unternehmen an mehreren deutschen Standorten insgesamt einen mittleren einstelligen Millionen-Euro-Betrag. So geht in Wesseling derzeit eine weitere Fälllinie im Technikumsmassstab für Silica (gefällte Kieselsäure) in Betrieb (Bild), die die Arbeit mit innovativen Fällmedien ermöglicht. In Rheinfelden, wo Evonik ein neues Forschungszentrum für Silane baut, wird die Innovationskraft u.a. durch die Anschaffung eines weiteren NMRGerätes (Kernspinresonanz) gestärkt, mit dessen Hilfe sich komplexe Moleküle analysieren lassen. «Nachhaltige Mobilität spielt für Verbraucher weltweit eine immer wichtigere Rolle. Ein Trend, der zunehmend von der Politik aufgegriffen wird. Mit dem Ausbau unserer Silica/Silan-Forschung unterstützen wir unsere Kunden dabei, entsprechende Lösungen zu entwickeln», sagt Claus Rettig, Leiter des Segments Resource Efficiency von Evonik. Seit 2010 ist der Endkundenmarkt für grüne Reifen um 30 Prozent pro Jahr gewachsen. Evonik ist nach eigenen Angaben das einzige Unternehmen weltweit, das sowohl Silica als auch Silane produziert. Im Rahmen der 2010 gestarteten Ausbauaktivitäten soll 2016 eine neue Produktionsanlage für gefällte Kieselsäuren in Brasilien in Betrieb gehen. Silica/Silan-Systeme sind ein Bestandteil der Kautschukmischung sogenannter «grüner Reifen». Sie machen Pneus mit verbesserter Nasshaftkraft und reduziertem Rollwiderstand bei nahezu konstantem Abrieb erst möglich. www.evonik.com

Tenside: Sauberes Wachstum Tenside erleichtern die Ablösung von Schmutz und ermöglichen es, Wasser und Öl fein zu vermischen. Diese grenzflächenaktiven chemischen Substanzen werden in jedem Haushalt genutzt, sie dienen aber auch zahlreichen industriellen Anwendungen. «Im Jahr 2014 wurde mit Tensiden weltweit ein Umsatz von 33,2 Milliarden US-Dollar erzielt», berichtet Oliver Kutsch, Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts Ceresana. «Wir erwarten für Tenside ein weiteres Umsatzwachstum von durchschnittlich 2,5% pro Jahr, sodass im Jahr 2022 mehr als 40 Milliarden US-Dollar erreicht werden.» Ceresana hat bereits zum zweiten Mal den Weltmarkt für Tenside analysiert. Wichtigster Anwendungsbereich für Tenside blieben die Wasch- und Reinigungsmittel, auf die 2014 rund 56% des gesamten Verbrauchs entfielen. Für den Einsatzbereich Farben und Kunststoffe prognostiziert Ceresana den höchsten Verbrauchszuwachs: 2,6% pro Jahr bis 2022. Die derzeit bedeutendste Sorte sind anionische Tenside: Die Alkylbenzol-Sulfonate (LAS) werden vor allem für Waschmittel gebraucht und haben einen weltweiten Marktanteil von 53%. Das stärkste Wachstum verzeichnen jedoch nicht-ionische Tenside. Bei diesem Typ dominieren Fettalkoholethoxylate (FAEO), die zum Beispiel aus Palmkern- oder Kokosöl gewonnen werden können und als umweltfreundlichere Alternative zu LAS gelten. www.ceresana.com

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persönlich Mit Michael Bonenberger (48) stellt die MCH Messe Basel den neuen Leiter für die alle drei Jahre in Basel stattfindende ILMAC, Fachmesse für Chemie, Pharma und Biotechnologie, vor. Vor seinem Wechsel zur MCH Messe Basel arbeitete der gebürtige Saarländer und Familienvater bei SKAN AG. Durch seine über 30-jährige Karriere in Labor- und Pharmatechnikunternehmungen bringt Michael Bonenberger als gelernter Chemielaborant und staatlich geprüfter Betriebswirt fundierte Branchenkenntnisse und Erfahrungen auf dem Schweizer und Süddeutschen Markt mit. Als Key Account Manager und Vertriebsmitarbeiter bewegte er sich vor allem im Anlagenbau, in der wissenschaftlichen Tierhaltung sowie in der Entsorgung von flüssigen gefährlichen Abfällen. Die nächste ILMAC findet vom 20. bis 23. September 2016 in Basel statt..

Zitat des Monats «Wenn die Preise einmal unten sind, ist es schwer, sie jemals wieder zu erhöhen»

Prof. Urs Fueglistaller, Uni St. Gallen Quelle: Handelszeitung, 2.4.2015

Mario Mehren, derzeit im Vorstand von Wintershall zuständig für Exploration & Produktion Russland, Nordafrika und Südamerika, wird zum 1. Juli 2015 Leiter des Bereichs Oil & Gas der BASF-Gruppe und übernimmt in dieser Funktion die Leitung der BASF-Tochter Wintershall. Er folgt auf Dr. Rainer Seele, der mit Wirkung zum 1. Juli 2015 zum Vorstandsvorsitzenden der OMV Aktiengesellschaft, Wien/Österreich, ernannt worden ist. Seele leitet Wintershall seit 2009.

Susanne Wamsler ist die erste Frau im Verwaltungsrat der Clariant AG. Die USamerikanische Staatsbürgerin wurde an der Clariant-Generalversammlung Ende März in das Gremium gewählt. Sie löst den aus Altersgründen ausscheidenden Dolf Stockhausen ab. Sämtliche zur Wiederwahl stehenden Mitglieder des Verwaltungsrates wurden für ein Jahr in ihrem Amt bestätigt. Ebenfalls mit grossem Mehr wurde Verwaltungsratspräsident Rudolf Wehrli wiedergewählt. Teressa Szelest, derzeit Senior Vice

BCD Chemie neuer Evonik-Distributionspartner in der Schweiz Die BCD Chemie GmbH ist seit 1. Januar 2015 neuer Distributionspartner von Evonik in der Schweiz. Das Hamburger Unternehmen ist künftig für den Vertrieb des DEGALAN-Produktportfolios für Lack und Druckfarben zuständig. Unter der Marke DEGALAN bietet Evonik ein breites Sortiment an Standard- und Spezialbindemitteln an. Die BCD Chemie GmbH (ehemals Biesterfeld Chemiedistribution) konzentriert sich seit Jahrzehnten auf die Vermarktung und den Vertrieb von Industrie- und Spezialchemikalien. www.evonik.de

President, BASF Global Business Unit Hygiene, Ludwigshafen, wird zum 1. Mai 2015 als President die Leitung des Regionalbereichs Market & Business Development North America mit Sitz in Florham Park/New Jersey übernehmen. Szelest folgt auf Dr. Beate Ehle, die ein Sabbatical nimmt.


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märkte und akteure

Sigma-Aldrich vertreibt neu biochemische Reagenzien von Roche Sigma-Aldrich wird weltweit und exklusiv die biochemischen Reagenzien von Roche vertreiben. Eine entsprechende Vereinbarung haben beide Unternehmen Mitte März unterschrieben. Das Portfolio, dessen Distribution Sigma-Aldrich übernimmt, umfasst Kits und Enzyme für Zellanalysen, Proteomics und konventionelle PCR. Roche bleibt juristisch Hersteller dieser Produkte. Durch die Vereinbarung sei Roche in der Lage, mehr Kunden zu beliefern, die über das umfangreiche E-Commerce- und Distributionsnetzwerk Zugang zu den Roche Biochemical Reagents erhielten, teilt der Basler Konzern mit. Zudem könne Roche dadurch freiwerdende Ressourcen für seine Kernaktivitäten einsetzen. Sigma-Aldrich zeigte sich erfreut, nun der globalen wissenschaftlichen Gemeinschaft Zugang zu Roches führenden Portfolio an wissenschaftlichen Tools und Reagenzien geben zu können. Die Übergabe des Portfolios an Sigma-Aldrich soll im laufenden Jahr erfolgen. www.lifescience.roche.com; www.sigma-aldrich.com.

Mauser übernimmt IBC NA und Clean Tide Container Die Mauser-Gruppe, ein weltweit tätiges Unternehmen für Industrieverpackungen mit Sitz in Brühl (D) übernimmt die familiengeführten Unternehmen IBC North America (IBC NA) undClean Tide Container. IBC NA produziert an drei Produktionsstätten Kombinations-IBC (Intermediate Bulk Container) für den nordamerikanischen Markt und betreibt unter dem Namen Clean Tide Container ein Netzwerk von fünf Standorten zur Rekonditionierung. Diese Akquisition ermögliche es Mauser und NCG (Mausers Tochterunternehmen für die Rekonditionierung), die nordamerikanischen Märkte, insbesondere den Bereich der Agro-Chemikalien, noch besser bedienen zu können. In Ergänzung des bestehenden Produktportfolios beabsichtigt Mauser, die Fertigung des Passport IBC Designs in Nordamerika fortzuführen. www.mausergroup.com

Treibstoff aus dem Nanoreaktor Forschenden des Paul Scherrer Instituts PSI und der ETH Zürich ist es gelungen, einen winzigen chemischen Reaktor im Labor herzustellen, mit dem eines Tages Benzin und Diesel kostengünstiger und nachhaltiger als heute herzustellen sein könnten. Der Reaktor besteht aus nur wenige Nanometer grossen Kristallen eines Zeoliths, die die Forscher so veränderten, dass zwei Schritte des Fischer-Tropsch-Verfahrens zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe darin ablaufen können. Für jeden dieser Schritte benötigte man bisher einen getrennten Reaktor. Die Einsparung eines dieser Reaktoren könnte künftig die Kosten der Treibstoffherstellung stark reduzieren. Die weltweiten Erdölreserven gehen unweigerlich zur Neige, und der Preis für Kraftstoffe aus Erdöl dürfte in Zukunft weiter steigen. Benzin und Diesel könnte man in Zukunft aber aus anderen Rohstoffen herstellen. Das Fischer-Tropsch-Ver-

Elektronenmikroskop-Bild des Nanoreaktors. ZeolithNanokristalle mit Kobaltpartikeln im inneren Hohlraum. (Bild: Wiley-VCH)

fahren, ist zwar industriell erprobt, aber der so hergestellte Kraftstoff ist wesentlich teurer als das herkömmliche, aus Erdöl gewonnene Benzin. Die Kosten des Verfahrens liessen sich jedoch senken, etwa wenn man multifunktionelle Reaktoren baut, die mehrere der notwendigen Umwandlungsschritte übernehmen. Der PSI-Reaktor übernimmt zum einen den ersten Umwandlungsschritt, bei dem aus Synthesegas viele verschiedene Kohlenwasserstoffe, darunter auch die Bestandteile von Benzin, hervorgehen. Die unerwünschten, längerkettigen Kohlenwasserstoffe werden beim zweiten Schritt, dem Cracking, in kurzkettige zerlegt. Im neuen Nanoreaktor ist auch dieser wichtige Schritt ausführbar. Ein Vorteil des neuen Nanoreaktors ist, dass in ihm der Katalysator im Hohlraum besser geschützt ist als in früheren Versionen ähnlicher Reaktoren. www.psi.ch


märkte und akteure

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Clariant nimmt günstig Fremdkapital auf

Emerell mit neuer Leitung und verstärktem Fokus

Clariant hat insgesamt 300 Millionen Euro im mittleren Laufzeitsegment auf dem deutschen Schuldscheinmarkt aufgenommen. Die insgesamt vier Schuldscheine wurden mit Laufzeiten von 5 Jahren (150 Mio. EUR) und 8 Jahren (150 Mio. EUR) mit jeweils fester beziehungsweise variabler Verzinsung aufgelegt. Die Zinssätze der Schuldscheine basieren auf dem 6-Monats-Euribor (variable Tranchen) bzw. Mid-Swap (fixe Tranchen) zuzüglich eines Aufschlags für die Kreditmarge. Die Gesamtzinskosten je Tranche liegen für das Unternehmen derzeit zwischen 1,1% und 1,6 % pro Jahr. Mit dieser Emission habe die Gesellschaft das Laufzeitenprofil der Fremdkapitalien weiter verbessert, teilte Clariant mit. Alle Mittel würden für allgemeine Unternehmenszwecke und Refinanzierung verwendet. www.clariant.com

Emerell, Kundenfertiger für polymere Spezialprodukte und hochwertige Klebstoffe, gliedert seine produktionsfernen Dienstleistungen in die neu gegründete Firma Meraxo Consulting AG aus. So könne Emerell künftig noch schneller und flexibler agieren, heisst es in der Mitteilung. Gleichzeitig übernimmt Adrian Leumann die Geschäftsführung des Unternehmens. Er tritt in dieser Funktion die Nachfolge von Angelo Collarin an. «Ich freue mich darauf, das Unternehmen weiter aufzubauen und im wachsenden Kreis unserer Kunden neue Wege für die Herstellung hochstehender Produkte zu beschreiten», sagt der 37-jährige Managing Director. Adrian Leumann hat Betriebs- und Produktionswissenschaften an der ETH Zürich studiert und ist zuletzt beim Innovationsunternehmen Nolax tätig gewesen. Angelo Collarin leitet neu die Meraxo Consulting AG. Das Unternehmen bietet Beratung und Dienstleistungen in den Bereichen Finanzen, Immobilien und Betriebswirtschaft an. www.emerell.com

CABB: Neuer CEO Peter Vanacker

Der internationale FeinchemikalienHersteller CABB mit Produktionsstandort u. a. im schweizerischen Pratteln hat einen neuen Chef: Am 1. April 2015 trat Peter Vanacker (Bild) die Nachfolge von Dr. Martin Wienkenhöver als CEO von CABB an. In einer Übergangsphase werde Wienkenhöver den neuen CEO zunächst bei der Übernahme aller Verantwortlichkeiten unterstützen und sich zu einem späteren Zeitpunkt im laufenden Jahr zurückziehen, wurde weiter mitgeteilt. Peter Vanacker (49 J.) war rund 10 Jahre Mitglied der Geschäftsführung von Bayer MaterialScience und dort im Zeitraum 2004 bis 2011 für das globale Polyurethan-Geschäft verantwortlich. Zudem war er Chief Marketing and Innovation Officer bei Bayer MaterialScience. Zuletzt war er CEO der in Private-Equity-Hand befindlichen Treofan-Gruppe, ein globaler Technologieführer für bi-axial orientierte Polypropylen-Folien (BOPP). «Mit seinen tiefgehenden Kenntnissen der chemischen Industrie und seiner breiten Erfahrung in leitenden Positionen bei internationalen Unternehmen ist Peter Vanacker bestens gerüstet, um CABB in die nächste Phase nachhaltigen Wachstums zu führen», sagte Torsten Vogt, Partner und Co-Geschäftsführer des Industrieteams der Private-Equity-Gesellschaft Permira. www.permira.com


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GLOSSE

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«MHMHMHMHMHM, MHMH, HMHMHM…», summte ich allem Anschein nach unbewusst vor mich, als mein promovierter Vorlagenvorleger mir meinen Cappuccino, mein Croissant und meine Gazzetta brachte. «Das ist der bisher überzeugendste Textvorschlag, der mir zu Oh-

muss sagen, dass ich die Idee, Dieter Meier von Yello mit der musikalischen Umsetzung zu betreuen, gewagt aber durchaus nachvollziehbar fand. Ich fand allerdings, dass die gehäufte Erwähnung von Grundchemikalien, die wir in der Schweiz herstellen, nicht unbedingt die Chancen bei einer Jury

ren gekommen ist, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, Herr Hagen-Rundkorn», kommentierte der gute Haettenschweiler meine musikalischen Versuche. «Textvorschlag? Für was? Und überhaupt – ich habe doch nur gesummt», gab ich verwundert zurück. «Eben deshalb ist es ja auch der beste Textvorschlag zur Melodie der Schweizer Nationalhymne, deren Melodie ich zu erkennen glaubte. Keine naiv frömmelnde Gottergebenheit wie in der alten Hymne, kein pädagogisch-verkrampftes Bemühen, die Grundwerte der Verfassung in Reime zu pressen, einfach nur eine Melodie, die nicht mit einem Text belastet wird. In Spanien und San Marino funktioniert das ja auch recht gut.» «Aber Haettenschweiler, eine Hymne braucht doch einen Text», gab ich meinem assistentalen Bedenkenträger zu Bedenken. «Finden Sie? Nun, in der DDR wurde seit den 70er-Jahren auch nicht mehr zur Hymne gesungen. Was soll denn ein Text ausdrücken? Vor dem letzten Spiel der Nati schien es mir, als ob damit viele lauthals zum Ausdruck bringen wollten, dass nur wer seit zehn Generationen in der Schweiz lebt und strenggläubiger Christ ist, auch ein echter Schweizer ist, also auch für die Nati spielen soll», ereiferte sich der gute Doktor. «Nun ja, für unsere Rechtsaussen ist der alte Text wie geschaffen, wenn Sie das kleine Wortspiel erlauben. Deshalb gefällt mir die Idee, ihn durch einen modernen Text zu ersetzen, der nicht schon in uralten Kirchenliederbüchern vorkommt. Sicher ist Ihnen ja nicht entgangen, dass unser WerksChor sich auch mit einem Beitrag am Wettbewerb beteiligt hat?», wollte ich von meinem allwissenden Assistenten wissen. «Selbstverständlich ist mir die Tatsache bekannt. Ich war, wenn Sie erlauben, nicht im Geringsten überrascht, dass unser Beitrag nicht in die Endausscheidung vorgerückt ist. Ich

erhöht, die im Vornherein schon zum Ausdruck gebracht hat, dass Freiheit und Unabhängigkeit nicht oft genug erwähnt werden können.» «Grundchemikalien haben einen bedeutenden Anteil an jenem Wohlstand, mit dem wir uns jetzt mäkelige Diskussionen um neue Hymnentexte leisten können, mein lieber Haettenschweiler», belehrte ich den ungewohnt schulmeisterlichen Doktor. «Das mag sein, doch unsere singenden Texter reimten «Propylen» auf «unsre Seen» und «tonnenweise H2SO4» auf «sonnt leise sich das Murmeltier». Da konnte auch «wichtig ist Chlor, doch Freiheit geht vor» nichts mehr retten, fürchte ich. Eine Zeile fand ich jedoch sehr schön und bedaure, dass sie nicht als Artefakt in der endgültigen Hymne landen kann: «Uns stinkt das reaktionäre Klima, wir finden die Secondos prima.» «Ich hatte keine Ahnung von Ihren inhärenten hermeneutischen Fähigkeiten, Haettenschweiler. Dann sehen Sie es mal so: Ein neuer Hymnen-Text muss gedruckt werden und Sie ahnen, wer gestern einen kleinen Abschluss mit der Bundesdruckerei unter Dach und Fach gebracht hat. Neben unseren Pigmenten hat diese neue Hymne auch Vorteile für unsere Papierchemie, die LKW die all das neue Material verteilen, verbrauchen Additive …». «Ich unterbreche ungern, aber wir sollten uns doch eher mit dem grossen Tunnelprojekt beschäftigen», sagte mein Assistent eindringlich. «Warum das? Wir sind doch kaum beteiligt.» «Inzwischen schon, Herr Hagen-Rundkorn, denn aufgrund einer falschen Berechnung durchquert die Hauptröhre seit einer Stunde den Badbereich unseres Wohnbergs.»

Hagen-Rundkorn summt

WIE

S A G TE

S TO L P E R N

SCHON NICHT

KONFUZIUS

ÜBER

BERGE,

MAULWURFSHÜGEL IHR FRITJOF HAGEN-RUNDKORN

DIE

MENSCHEN

SONDERN

ÜBER


#

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analytik

M S - A N A L Y S A TO R TYP E N F Ü R D I E C H R O M A TO G R A F I E

Massenweise Informationen Egal ob die Analyten von der GC, LC, IC oder Elektrophorese kommen – nachdem sie die dazu passende, spezialisierte Ionenquelle in geladener Form verlassen, eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten, sie in verschiedenen Massenanalysatoren nach ihrem Masse-zu-Ladungs-Verhältnis aufzutrennen und letztlich quantitativ zu vermessen. WOLFGANG BRODACZ

D

ie in der Chromatografie am häufigsten eingesetzten und von verschiedenen Herstellern angebotenen Massenanalysatortypen sollen hier kurz erläutert werden. Weniger verbreitete Varianten, wie FTICR-MS (wenige Speziallabors; sehr teuer; Kühlung mit flüssigem Helium für Magnet notwendig), Sektorfeld-MS (primär für GCHRMS z.B. in der Dioxinanalytik), und Orbitrap (vom Prinzip ähnlich der FT-ICR-MS; elektrostatisches Feld statt Magnetfeld; dzt. nur für LC-MS; nur ein Hersteller) etc. werden an dieser Stelle aus Platzgründen nicht besprochen.

Quadrupol Ein Quadrupol-MS nutzt vier meist hyperbolisch geformte Elektroden, die im Quadrat angeordnet sind (Abb. 1). Jeweils gegenüberliegende Stäbe sind miteinander verbunden, und zwischen den beiden Paaren ist eine variable Gleichspannungsquelle (DC) angeschlossen, sodass zwischen zwei benachbarten Stäben eine positive bzw. negative Gleichspannung anliegt. Zusätzlich werden hochfrequente Wechselspannungsfelder (RF) überlagert, die zwischen beiden Stabpaaren um 180° phasenverschoben sind. Es entsteht ein zweidimensionales Wechselfeld, das die Ionen im elektrischen Feld in Abhängigkeit ihrer Verhältnisse Masse zu Ladung (m/z; Thomson Th; bei Einfachladung meist nur als «Masse» bezeichnet) auftrennt. Durch Variation des DC/RFVerhältnisses gelingt es, alle Ionen mit einem bestimmten m/z auf einer stabilen oszillierenden Bahn durch das Quadrupol zum Detektor (meist Elektronmultiplier EM) zu leiten (grün). Leichtere und schwerere Ionen gelangen durch instabile Flugbahnen auf die Stäbe und werden entladen (rot). Die zeitlich exakt gesteuerte DC/RF-Variation erlaubt die gezielte, serielle Aufnahme kompletter Spektren (Scan). Werden jedoch bewusst nur bestimmte, diagnostische Ionen ausgewählt, entsteht der wesentlich empfindlichere SIM-Modus («Single/Selected Ion Monitoring»), da die «Sammlungs-

zeiten» (dwell time) dieser selektierten Ionen entsprechend stark ansteigen. Dieser Modus ist die Basis für die gute Eignung der Quadrupole zur sensitiven Quantifizierung und der Hauptgrund für die sehr weite Verbreitung der kostengünstigen Single-Quadrupol-Systeme in der GC u. HPLC. Quadrupole finden stark zunehmend in verschiedenen Kombinationen in Tandem-Massenspektrometern Anwendung. In solchen MS/MS-Geräten ist praktisch immer ein Quadrupol als erste MS-Stufe (Q1) und ein weiterer als Kollisionszelle (Q2; q) im Einsatz. Wird auch ein dritter Quadrupol verbaut, handelt es sich um ein sogenanntes Triple-Quadrupol-System (QqQ; s.u.).

3D-Ionenfalle (Ion Trap) Die dreidimensionale Ion Trap kann Ionen in einer zur Mitte hin verjüngten Ringelektrode, die durch zwei hyperbolische Endkappen verschlossen wird, einfangen (Abb. 2). Im Gegensatz zum Hochfrequenzfeld des Quadrupol-MS arbeitet die Ion Trap

mit einem dreidimensionalen Hochfrequenzfeld (RF und DC zwischen Endkappen und Ringelektrode erzeugen einen «rotierenden Sattel»). Durch gezielte Destabilisierung der Bewegungsbahnen (Erhöhung der Wechselspannung zwischen den Elektroden) bzw. Anregung zur Resonanz mit einem zweiten Wechselfeld an den Endkappen, können die Ionen die Falle durch eine der Endkappen verlassen und werden am Detektor erfasst. Durch serielles Auslesen mit steigendem m/z wird ein komplettes Massenspektrum aufgenommen (Scan). Da die Ionen-Kapazität der Ion Trap begrenzt ist, treten bei Überfüllung Raumladungseffekte auf, die insbesondere die Quantifizierung stark beeinträchtigen. Auf der anderen Seite besteht bei der Ion Trap die Möglichkeit von MSn-Experimenten («Tandem in Time») durch CID (Collision Induced Dissociation). Dabei werden gefangene Ionen durch Energiezufuhr zu Kollisionen z.B. mit eingespeisten He-Atomen angeregt, wodurch sie weiter fragmentieren.

Abb. 1: Quadrupol (Ionenbahnen und Hardwaretypen). (Bild oben: Thermo Fisher Scientific; unten links: AB Sciex; unten rechts: Agilent Technologies)


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Abb. 3: Lineare Ionenfalle

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(Bild oben: AB Sciex; unten: Thermo Fisher Scientific)

Abb. 2: Dreidimensionale Ionenfalle (Ion Trap mit sattelförmigen Ionenbahnen und Hardwareteilen). (Bild: Agilent Technologies)

Abb. 4: Time of Flight (Schema ohne Reflektor).

Obwohl theoretisch beliebig oft wiederholbar, ist diese Isolationsund Fragmentierungsabfolge praktisch maximal 6-mal sinnvoll (MS6). Bei abnehmender Bedeutung sind die Haupteinsatzgebiete primär kostengünstige Applikationen mit hohem Bedarf an Molekülinformationen und untergeordneter Eignung zur Quantifizierung (Strukturaufklärung).

Time of Flight (TOF)

Lineare Ionenfalle (LIT) Die LIT ähnelt im Aufbau dem Quadrupol und in der Funktionsweise der 3D-Ion Trap (Abb. 3). Im Gegensatz zum Quadrupol liegt am vorderen und hinteren Ende der LIT ein höheres Potenzial an, und durch den «RF-only-Modus» können Ionen gefangen werden. Es existiert jedoch nur ein zweidimensionales Hochfrequenzfeld mit axialer Ionenbewegung. Durch das grössere Volumen und die bessere axiale Verteilung können in der Linearen Ionenfalle mehr Ionen eingefangen werden, und es treten kaum Raumladungseffekte auf. Sie ist damit nachweisempfindlicher als eine 3D-Ion Trap, kann jedoch nur einmal fragmentieren. Ihre Vorteile kann die LIT am besten als Q3 in Triple-Quadrupol-Systemen ausspielen, wo sie sowohl als Ionenfalle als auch als QuadrupolIonenfilter fungiert. So kann sie die Empfindlichkeit im Scan steigern und ermöglicht erweiterte Anwendungsmodi («Information Dependent Acquisition»; zusätzliche Fragmentierung durch eingespeistes Kollisionsgas etc.).

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Das Prinzip des Flugzeitmassenspektrometers ist so einfach, wie deren technische Realisierung aufwendig ist. Es beruht darauf, dass Ionen mit unterschiedlichem Masse/Ladungs-Verhältnis nach einer schnell gepulsten Beschleunigung in der Ionenquelle zwar die gleiche kinetische Energie, aber unterschiedliche Geschwindigkeiten haben. Leichtere Ionen werden stärker beschleunigt und sind daher schneller. Entsprechend ihrer Masse benötigen Ionen mit gleicher Ladung unterschiedlich lange zur Bewältigung einer bestimmten feldfreien Flugstrecke. Die Trennung erfolgt nach der Flugzeit (Abb. 4). Dadurch können in kürzester Zeit (hohe Datenrate) komplette Spektren im «Full Scan» bei guter Empfindlichkeit (hohe Transmission) von einem sehr schnellen Detektor aufgenommen werden. Extrem präzise Verfahren zur Zeitmessung kombiniert mit sehr konstanten Flugstreckenlängen durch Thermostatisierung und Spezialwerkstoffe mit sehr geringem Ausdehnungskoeffizienten ermöglichen die hochauflösende Massenbestimmung mit Massenfehlern im unteren ppm-Bereich. Weitere Vorteile sind der kaum eingeschränkte Massenbereich, und durch die hohe Genauigkeit der Massenbestimmung wird die Berechnung aller Summenformeln möglich, welche zu der exakt bestimmten Molekülmasse passen. Reflectron-Typen verlängern durch «Ionen-Spiegel» die Flugbahn und verbessern so die Auflösung (Abb. 5 rechts). Elektrostatische Reflektoren reduzieren auch


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Abb. 5: QTOF Tandem-MS (Reflectron-Typ) mit Hochauflösung (rosa) im Vergleich zur Quadrupol-Nominalauflösung (blau). (Bild: AB Sciex)

die Energiedispersion der Ionen, da schnellere Ionen tiefer in das Reflektorfeld eindringen und damit etwas längere Laufwege aufweisen. TOF-MS sind sehr gut geeignet für schnelle Chromatografie und typische «non Target Screening»-Aufgaben. Durch die Kombination mit vorgesetzten Quadrupolen entstehen sehr leistungsfähige Tandem-Massenspektrometer (QqTOF/QTOF) mit Hochauflösung (Accurate Mass) und höchsten Datenraten (Abb. 5).

QqQ – ein Synonym für Selektivität und Sensitivität Um weitere Strukturinformationen über die gemessenen Analyten zu gewinnen, wurde das Triple-Quadrupol-Massenspektrometer entwickelt, das als klassisches Tandem-MS zum «Workinghorse» der organischen Spurenanalytik geworden ist. Im Gegensatz zu 3D-Ion Traps («Tandem in Time») findet die MS/MS-Funktion bei Triple-Quads räumlich getrennt statt («Tandem in Space»). Dafür ist es notwendig, drei Quadrupole (Q) in Serie zu schalten (Abb. 6). Geräte mit dieser aufwendigen Bauweise werden daher auch als QQQ bzw. QqQ bezeichnet und erzielen besonders hohe Nachweisempfindlichkeiten. (Der als Q0 bezeichnete «RF-only-Ion Guide» hat keine Trennaufgaben, sondern lediglich die Funktion, die Ionen gebündelt dem ersten Massenanalysator Q1 zuzuführen.) Der mittlere Quadrupol q2 (kann auch als Hexapol ausgeführt sein) übernimmt die Funktion der Kollisionszelle (Reaktionszelle)

und wird auch im sog. RF-only-Modus ohne Trennfunktion betrieben. Wird dieser Bereich von einer Zelle umschlossen und Stossgas (Stickstoff oder Argon) zudosiert, kommt es unter erhöhtem Gasdruck mit den aus dem Q1 austretenden und selektierten Vorläufer-Ionen (Precursor Ions) zu niederenergetischen Kollisionen (ca. 10 bis 40 eV). Diese fragmentieren zu charakteristischen Produkt-Ionen (Product Ions). Die Stärke der Kollisionen und damit das Ausmass der Fragmentierungen kann über die Beschleunigungsspannung und den Druck des Stossgases (CID-Gas) kontrolliert werden. Als Stossgas wird meist Stickstoff verwendet, das in grossen Mengen ohnehin oft als Schutzgas («Gegenwind») für die Io-

Abb. 6: Triple-Quadrupol Aufbau (lineare Anordnung).

nen im Skimmer-Bereich (Abb. 6 links oben) vorhanden ist. Manche Hersteller setzen auf Argon im q2, da aus dessen höheren Masse effizientere Fragmentierungen resultieren. Bei der Triple-Quadrupol-Technik unterscheidet man folgende Betriebsarten: ■ Product Ion Scan: Die Produktionenanalyse ist die am häufigsten eingesetzte MS/MS-Scan-Technik. Das Quadrupolfeld von Q1 wird so eingestellt, dass aus dem Ionenstrahl nur ein Vorläufer-Ion mit einem bestimmten m/z in die Stosszelle q2 transferiert wird. Die Fragmentierung erzeugt daraus Produkt-Ionen, die abschliessend im Q3 gemessen werden (Abb. 7). Die gewonnenen Molekülinformationen können zur Verifizierung der Identität einer Zielsubstanz, zur Strukturaufklärung oder z.B. zur Bestimmung der Aminosäurezusammensetzung von Peptiden und Proteinen eingesetzt werden. ■ Multiple Reaction Monitoring MRM: Werden von einer Chromatografie-MSKopplung primär höchste Empfindlichkeit bei sehr guter Selektivität gefordert, dann steht die MRM-Fähigkeit von Triple-Quadrupol-Systemen an erster Stelle. Durch die doppelte Ionenfilterung wird die sichere Quantifizierung einer Vielzahl von Zielsubstanzen auch in sehr komplexen Gemischen ermöglicht. Wird Q3 nicht über einen grossen Messbereich gescannt, sondern auf einen einzigen Th-Wert fixiert, kommt es zur sehr sensitiven und selektiven Registrierung dieses genau vordefinierten Überganges (SRM; Single/Selected Reaction Monitoring). Registriert man im Q3 zwei oder mehr Produktionen, spricht man von MRM-Übergängen (Multiple Reaction

(Bild: AB Sciex)


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Abb. 7: Product Ion Scan.

Monitoring; Abb. 8). D.h. ein charakteristisches Precursor-Ion (meist das protonierte bzw. deprotonierte Molekülion) wird ausgewählt, unter optimierten Bedingungen fragmentiert und von den Bruchstücken werden genau definierte Produkt-Ionen präzise gemessen. Diese Betriebsweise vereint höchste Nachweisempfindlichkeit mit sehr guter Selektivität, da gezielt ausreichend viele (meist 2–3) diagnostische Molekülinformationen registriert werden, die Messzeit aber nur auf sehr wenige Übergänge aufgeteilt werden muss. Darüber hinaus stellen die Verhältnisse der MRM-Intensitäten ein weiteres Identifizierungskriterium zur Verfügung. D.h. die Signalstärken (Peakflächen) müssen für eine positive Identifizierung innerhalb gewisser Grenzen liegen, welche bei der Kalibrierung mit den reinen Zielanalyten bestimmt werden. Es handelt sich hier um ein klassisches Target-Screening, das z.B. beim Pestizid-Monitoring mehrere hundert Substanzen in einem chromatografischen Lauf umfassen kann. Zwei weitere Betriebsweisen sind ebenfalls mit Triple-QuadrupolSystemen möglich, aber von untergeordneter Bedeutung. «Neutral Loss Scan» dient dazu, den Verlust eines Neutralteilchens nachzuweisen und «Precursor Ion Scan» macht nur Analyten sichtbar, die eine bestimmte Fragment■ masse in Q3 zeigen.

Abb. 8: Multiple Reaction Monitoring.

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L C - I C P - M S A M P L A S M A Q U A N T M S E L I TE

Speziation von Arsen in Apfelsaft «Arsen» ist nicht gleich «Arsen». Je nachdem, ob das Phorphorgruppen-Element anorganisch oder organisch gebunden vorliegt, wirkt es mehr oder weniger giftig auf den menschlichen Organismus. Aufgabe des Analytikers ist es, die unterschiedlichen Arsen-Formen in Lebensmitteln zuverlässig zu bestimmen. Der folgende Artikel beschreibt, wie dieses Ziel durch LC-ICP-MS am neuen «PlasmaQuant MS Elite» gelingt. 1) 2) A N D R E W R YA N , P E I O R I S S

D

ie verschiedenen physikalisch-che- haltiger Pestizide während des letzten Jahrmischen Formen der meisten Ele- hunderts stark mit Arsen belastet sein. Das mente variieren in Bezug auf Mobilität, To- folgende Experiment zeigt die Empfindlichxizität und Bioverfügbarkeit. So sind bei- keit und das Nachweisvermögen des Plasspielsweise Arsenspezies wie das anorgani- maQuant MS Elite für die Arsenspeziation sche 3-wertige Arsen (As III) und das 5-wer- in Apfelsaft. tige Arsen (As V) hoch toxisch, während die organischen Formen wie Monomethylarson- Instrumentelles säure (MMA) und Dimethylarsinsäure Das verwendete LC-System war ein Bruker (DMA) deutlich geringere Toxizitäten auf- Advance HPLC-System mit 50-μl-Probenweisen. Die Betrachtung allein der Gesamtkonzentrationen kann oft irreführend sein. Wenn Flüssigchromatographie (LC) mit Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICPMS) kombiniert wird, eluieren die Spezies eine nach der anderen von der LC-Säule direkt in das ICP-MS zur Erkennung durch Elementspeziation. Der Anschluss des LC-Systems an das ICP-MS ist einfach, weder das LCSystem noch das ICP-MS benötigen Änderungen der Hardware. Die LC-Säule wird direkt an den Zerstäuber des ICP-MS angeschlossen. Die Kopplung eines LC-Systems mit dem PlasmaQuant MS Elite bietet zusätzlich den Vorteil der bis zu 5-mal höheren Empfindlichkeit, wodurch der Verlust des Gesamtsignals aufgrund der Trennung der einzelnen Spezies ausgeglichen wird und sehr niedrige Nachweisgrenzen im ppt-Bereich (ng/l) erreicht werden. Obst kann heutzutage aufgrund des Einsatzes arsen- PlasmaQuant MS Elite.

schleife und einer Hamilton PRP-X100 (4,6 mm x 150,0 mm, 5 μm) Anionenaustauschersäule. Die ASpect MS-Software ermöglicht die automatische Optimierung der Ionenoptik und der Plasmagasströme. Bevor das LC-System an das ICP-MS angeschlossen wurde, wurde es für eine maximale Empfindlichkeit für Arsen optimiert. Die ICP-MS- und LC-Bedingungen werden in den Tabellen 1 und 2 zusammengefasst.

Reagenzien und Proben Zur Vorbereitung der Lösungen (mobile Phasen, Standardlösungen und Proben) wurde deionisiertes Wasser (18,2 MΩ/cm, Millipore MiliQ, Billerica, MA, USA) verwendet. Mobile Phase (LC): Ammoniumcarbonat «Puratronic» (Alfa Aesar) und Methanol wasserfrei ULC/MS (Biosolve BV, 5555 Valkenswaard) wurden verwendet, um die mobilen Phasen A (12,5 mM Ammoniumcarbonat, 1 % MeOH) und B (60 mM Ammoniumcarbonat, 1 % MeOH) herzustellen. Die mobilen Phasen wurden täglich hergestellt. Kalibrierstandards: Die Kalibrierlösungen von Arsentrioxid (AsIII, Acros Organics), Arsenpentoxid (AsV, Sigma-Aldrich), Natriummethylarsenat (MMA, Supelco) und Kakodylsäure (DMA, Fluka) wurden täglich hergestellt. Der Kalibrierbereich betrug bei allen Arsenspezies 0,1 bis 2,5 μg/L. Probenvorbereitung: Fünf verschiedene Apfelsäfte (Saft 1 bis 5) wurden in einem französischen Supermarkt gekauft, darunter


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Parameter

Einstellungen

Plasmagasstrom

9,0 l/min

Hilfsgasstrom

1,00 l/min

Zerstäubergasstrom

1,00 l/min

Hüll/Sheathgasstrom Plasma HF-Leistung

0,00 l/min 1,30 kW

Beobachtetes Ion Scan-Modus Verweilzeit Pumpgeschwindigkeit Sprühkammer-Temp. Ionenoptik

75 As Zeitaufgelöst 500 ms 25 U/min – schwarz/schwarz PVC-Pumpschlauch 3°C Optimiert für 75 As-Empfindlichkeit

Tabelle 1: Betriebsbedingungen PlasmaQuant ® MS Elite ICP-MS.

Parameter

Einstellungen

Mobile Phase Flussrate

A: 12,5 mM Ammoniumcarbonat, 1 % MeOH B: 60,0 mM Ammoniumcarbonat, 1 % MeOH 1 ml/min

Laufzeit

12 min

Säule Säulentemperatur

Anionenaustauscher, Hamilton PRP-X100, 4,6 mm x 150,0 mm, 5 µm 40 °C

Probeninjektion Detektion

50 µl PlasmaQuant® MS Elite ICP-MS

Tabelle 2: LC-Betriebsbedingungen.

Konzentration µg/l Saft 1

AsIII

DMA

MMA

AsV

As gesamt

0,297

0,088

0,010

1,550

1,945

Saft 2*

0,052

0,037

0,007

0,102

0,198

Saft 3 Saft 4

0,186 1,172

0,084 0,220

0,007 0,006

0,430 0,197

0,707 1,595

Saft 5

0,331

0,051

0,000

1,847

2,229

Tabelle 3: Konzentration je Spezies bei fünf handelsüblichen Apfelsäften. (* Saft 2 war ein Produkt aus ökologischem Anbau und wies die niedrigste Arsenkonzentration auf. Der Gesamt-As-Gehalt überschritt bei keinem der fünf Säfte 3 µg/l.)

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ein Produkt aus ökologischem Anbau (Saft 2). Die Proben wurden mit einem 0,45-μm-Filter (Millipor Millex-HV) gefiltert, um Schwebstoffe zu unterdrücken. Die Filtrate wurden anschliessend vor der Analyse zweifach verdünnt. Interner Standard: Arsenobetain (BCR626, IRMM) wurde in jeder Lösung (Standardlösungen und Proben) bei 1 μg/l aufgestockt, um potenzielle Drift- und Matrixeffekte zu korrigieren.

Ergebnisse und Diskussionen Elementspeziation: Die Speziation der vier Arsenspezies (AsIII, DMA, MMA, AsV) und des Arsenobetain (interner Standard) wurde mit dem LC-Gradientenverfahren in weniger als 10 Minuten durchgeführt. Exzellente Kalibrierungen für jede der Arsenspezies wurden mit Korrelationskoeffizienten ≥0,9999 erhalten. Die Kalibrierung wurde mit Lösungen im Bereich 0,1 bis 2,5 μg/l erstellt. Apfelsaft-Analyse – Spike-Wiederfindung: Um die Wiederholbarkeit des Verfahrens zu evaluieren, wurde der unverdünnte Apfelsaft 1 mit 1 ug/l von jeder Spezies aufgestockt. Die aufgestockte Probe wurde zehnmal gemessen, und die durchschnittliche Spike-Wiederfindung für die vier Spezies ist in Tabelle 4 aufgeführt. Langzeitstabilität: Eine Kalibriertestlösung mit 1 ug/l von jeder As-Spezies wurde periodisch über einen Zeitraum von acht Stunden gemessen. Die durchschnittliche Wiederfindung lag bei allen Spezies im Bereich von 1,013–1,033 ug/l und mit einer Präzisi-


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Apfelsaft 1 + 1 ug/l Aufstockung Durchschnittliche Konzentration in der nicht aufgestockten Probe

Aufgestockte Proben

Durchschnittliche Spike-Wiederfindung

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

AsIII

0,297

1,254

1,236

1,210

1,244

1,184

1,244

1,228

1,190

1,184

1,210

92 %

DMA MMA

0,088 0,010

1,022 0,918

1,000 0,900

0,966 0,884

1,018 0,952

0,966 0,884

1,018 0,936

1,004 0,918

0,972 0,884

0,962 0,904

0,998 0,898

90 % 90 %

AsV

1,550

2,548

2,538

2,440

2,602

2,448

2,608

2,566

2,480

2,512

2,474

97 %

Tabelle 4: Ergebnisse des Tests zur Spike-Wiederfindung

Arsenspezies

Nachweisgrenze (ng/l)

Arsenit (AsIII)

2,7

Dimethylarsinsäure (DMA) Natriummethylarsenat (MMA)

2,6 2,7

Arsenat (AsV)

3,3

Tabelle 5: Typische Nachweisgrenzen bei Apfelsaft mit dem PlasmaQuant® MS Elite.

anorganischen Formen von Arsen in Apfelsaft. Sämtliche Messungen wurden unter klassischen Laborbedingungen durchgeführt. Die Nachweisgrenzen wurden mithilfe der 3-fachen Standardabweichung von Blindwert-Proben (n=10) berechnet.

Schlussfolgerungen Mit dieser Arbeit wurde gezeigt, dass das PlasmaQuant MS über ein exzellentes Nachweisvermögen verfügt, wenn es zusammen mit einem Bruker Advance HPLC-System zur Arsenspeziation in Apfelsaft eingesetzt wird. Die Probenherstellung erfordert nur minimalen Aufwand und besteht aus einer einfachen Filtrierung und einer zweifachen Verdünnung. Die hohe Empfindlichkeit des PlasmaQuant MS Elite ermöglicht den Routinenachweis von Arsenspezies im niedrigen ppt-Bereich (ng/l). ■

Überlagerung der Chromatogramme von 1 ug/l aufgestocktem (rot) und nicht aufgestocktem (schwarz) Apfelsaft.

ZU DEN AUTOREN Andrew Ryan, 2) Peio Riss Analytik Jena AG D-07745 Jena Telefon +49 (0)36 417 770 info@analytik-jena.de; www.analytik-jena.de 1)

on von 1 bis 2% RSD. Der Langzeittest über acht Stunden bestätigt die Langzeit-Performance des Verfahrens.

Typische Nachweisgrenzen: Tabelle 5 zeigt die Nachweisgrenzen (NWG) des Verfahrens für die vier häufigen organischen und


fachrubriken

TOC-Analytik von Rohwasser und Kondensatwasser mittels multi N/C 3100.

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(Bilder: Dow Chemical/H.Fechner)

A N A L Y TI K J E N A / E N D R E S S + H A U S E R

Laboranalytik «meets» Prozessanalytik Die Spezialisten von Analytik Jena und Endress + Hauser wollen die Laboranalytik und die Prozessanalytik technologisch und applikativ näher zusammenbringen. Grosse Schnittmengen haben die beiden Unternehmen bereits auf der Kundenseite – wovon sich Medienvertreter am Fachpressetag in Jena und Schkopau (D) überzeugen konnten. R A L F M AYE R

Q

uasi sämtliche analytischen Messverfahren haben ihren Ursprung im Labor. Daran erinnerte Klaus Berka, CEO und Mitbegründer der Analytik Jena (AJ), an einem Fachpresse-Event, zu dem das thüringische Unternehmen gemeinsam mit seinem neuen Mehrheitseigner Endress + Hauser kürzlich nach Jena geladen hatte. Im Zuge der industriellen Entwicklung wurden die analytischen Methoden vermehrt in die Prozesse integriert – das heisst, Sensoren generieren kontinuierlich Messwerte, die online aus dem Feld über Transmitter an die Prozessleitstellen übertragen werden. Typische prozessanalytische Messgrössen sind pH, Leitfähigkeit oder Sauerstoffgehalt. Entsprechende Systeme liefert beispielsweise der weltweit tätige Messtechnik- und Prozessanalytikspezialist Endress+Hauser. Detaillierte Informationen über die chemische Zusammensetzung von Stoffen, Gemischen

oder Umweltproben werden zum grössten Teil weiterhin «offline» im Labor ermittelt – beispielsweise mit den elementaranalytischen und den Summenparameter-Bestimmungssystemen von Analytik Jena. Die Laboranalytik spielt somit eine zentrale Rolle für zahlreiche Endress+Hauser-Kunden beispielsweise in den Prozessindustrien oder im Umweltsektor, weshalb das Schweizer Unternehmen eine Portfolio-Erweiterung in diesen Technologiezweig seit Längerem «auf dem Radar» hatte. Vor rund zwei Jahren erwarb Endress+ Hauser mit dem Aktienpaket des AnalytikJena-Mitbegründers Jens Adomat zunächst eine Minderheitsbeteiligung an dem deutschen Unternehmen. Durch Übernahme der Aktienpakete von Klaus Berka und des Bundelandes Thüringen sowie im Zuge einer öffentlichen Kaufofferte erlangte Endress+ Hauser im vergangenen Jahr die Kontroll-

mehrheit an dem innovativen Analytikspezialisten. Schnelles Handeln war nicht zuletzt deshalb angesagt, weil die dynamisch wachsende und (bis zum 26. März 2015) börsenkotierte Analytik Jena ins Visier «feindlicher» Übernahmegelüste geraten war. Derzeit hält Endress+Hauser rund 85% an Analytik Jena, die Übernahme der restlichen im Streubesitz befindlichen Aktien wird angestrebt. In Endress+Hauser habe Analytik Jena den idealen Partner gefunden, der das als eigenständige Business Unit geführte Laborgeschäft langfristig weiter stärken werde, betonte Klaus Berka an dem Fachpresse-Event in Jena. Ihrem Bekenntnis zur Stärkung des Standorts Jena habe die Endress+HauserFührung bereits eindrückliche Taten folgen lassen. In diesem Kontext nannte Berka die im Herbst 2014 erfolgte Übernahme der ICP-MS-Technologie (Induktiv gekoppeltes


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Servicetechnikerin beim Kalibrieren einer pH-Wert Messung.

Plasma/Massenspektrometrie; siehe auch Artikel Seite 26) von Bruker – ein wichtiger Meilenstein in der Firmengeschichte, der erst durch die Unterstützung von En-

dress+Hauser möglich wurde. Die Investitionstätigkeit werde – ungeachtet des Ergebniseinbruchs im vergangenen Geschäftsjahr – fortgesetzt, hiess es in Jena. Im Geschäfts-

jahr 2013/2014 musste Analytik Jena im stark auf Russland ausgerichteten Projektgeschäft dem Rubel-Verfall Tribut zollen und Wertberichtigungen von 7 Mio. Euro vornehmen. Unterm Strich resultierte ein Reinverlust von 9,2 Mio. Euro bei einem Jahresumsatz von 121,4 Mio. Euro. Dynamisch wachsen konnte Anlalytik Jena 2013/2014 ausschliesslich in der auf innovative Molekulardiagnostik fokussierten Division Life Science (Divisionsumsatz: 42,1 Mio. Euro, +22%). Die Unternehmensleitung ist davon überzeugt, dass sich mit dem globalen Netzwerk des Gesamtkonzerns im Rücken weitere Wachstumspotenziale für das gesamte Analytikgeschäft erschliessen lassen. Zudem sollen in gemeinsamen Entwicklungsprojekten die Bereiche Online-Prozessanalytik und Laboranalytik auch technologisch und applikativ enger zusammengeführt werden. Konkrete Lösungen könnten solche Projekte – beispielsweise auf dem Sektor der TOCAnalyse (Total Organic Carbon) – aber erst in einigen Jahren hervorbringen.


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Analytik bei Dow Chemical Bedeutende Schnittmengen können Analytik Jena und Endress+Hauser bereits heute auf der Kundenseite ausmachen. Ein wichtiger gemeinsamer Kunde ist zum Beispiel der global tätige Chemieriese Dow Chemical. Seit 1995 ist der US-Konzern auch im ehemaligen mitteldeutschen «Chemiedreieck» präsent. Heute beschäftigt Dow Chemical an den Standorten Schkopau, Böhlen, Leuna und Teutschenthal rund 1700 Mitarbeitende. Ausgehend von dem NaphthaCracker in Böhlen produziert die Dow Olefinverbund GmbH in Mitteldeutschland zahlreiche Olefine, Aromaten, Polymere und Spezialkunststoffe. Weitere Produktionsschienen liefern u.a. Chlor, PVC, Polyurethane und Spezialklebstoffe. Seit rund 15 Jahren setzt Dow in der Qualitätskontrolle und in der Umweltanalytik u.a. auf Analysenmesstechnik von Analytik Jena. Dazu zählt z.B. der vielseitige Elementaranalysator «multi EA 5000», der bei Dow insbesondere bei der Ultraspurenanalyse von Stickstoff, Schwefel und Chlor in orga-

nischen Flüssigkeiten, viskosen und festen Stoffen sowie in Gasen und Flüssiggasen zum Einsatz kommt. Das Double-FurnaceKonzept des multi EA 5000 erlaubt es dem Laborteam, je nach Probenmatrix und Analysenziel zwischen dem vertikalen und dem horizontalen Verbrennungsmodus zu wählen. Eine wichtige Säule in der Abwasseranalytik bei Dow bildet zudem der TOCAnalysator «multi N/C 3100» von Analytik Jena, mit dembeide Summenparameter TOC (gesamter organsicher Kohlenstoff) und TNb (gesamter gebundener Stickstoff) simultan bestimmt werden können. Auch für Endress+Hauser ist Dow Chemical ein strategisch wichtiger Kunde. So hat sich Dow in seinen Werken Schkopau und Böhlen für den grossflächigen Einsatz von Prozessanalysegeräten entschieden, die nach dem von Endress+Hauser entwickelten Analysestandard Memosens arbeiten. Mehr als 100 der im Jahr 2008 in den Markt eingeführten Transmitter CM42 und CM442 sind bei Dow Mitteldeutschland im Einsatz. Einen wichtigen Einsatzbereich bilden pH-

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Messungen und Messungen der Leitfähigkeit – so zum Beispiel in der Entsalzungsanlage bei Dow in Schkopau. Sensoren mit Memosens-Technologie verfügen über eine induktive Datenübertragung, die ein Verkoppeln von Mediumspotenzial und Messumformerpotenzial durch galvanische Entkopplung verhindert. Gespeichert im einheitlichen Memosens-Protokoll, überträgt die Elektrode alle Messignale als digitale Daten. Probleme beruhend auf Korrosion, Feuchtigkeit, Salzbrücken etc. werden durch die digitale Technik vermieden. MemosensGeräte sind extrem wartungsarm. Kalibrierinformationen und Lebenszyklusdaten des eingesetzten Sensors werden zusammen mit den Messdaten übermittelt. Ein Sensorenaustausch erfolgt sehr schnell durch im Labor vorkalibrierte Sensoren. ■

CHEMIE PLUS ONLINE Weitere Informationen inklusive Fachartikel von Analytik Jena und Endress+Hauser finden Sie auf unserer Hoempage: www.chemieplus.ch


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VA L I D A TI O N O F G C M S / M S

Detection and Confirmation of Low-Level Dioxins In collaboration with scientists from the European Union Reference Laboratory for Dioxins and PCBs in Feed and Food, Thermo Fisher Scientific has developed a simple, reliable and robust method for detecting and confirming low levels of dioxins in food and feed samples. The method uses a triple quadrupole gas chromatograph-mass spectrometer (GC-MS/MS) system equipped with an autosampler. C R I S TI A N C O J O C A R I U ,

1)

2) AND ALEXANDER KOTZ

PAUL SILCOCK,

1)

D

ioxins are highly toxic organic compounds often released into the environment unintentionally, mostly as by-products of human industrial activities (e. g. from the production, use, and combustion of chlorine containing organic compounds) or – to a lesser extent – from natural processes (such as forest fires or volcanic activity). Although the concentration of dioxins in the environment is usually low (parts per trillion level), these compounds are extremely toxic. Dioxins bioaccumulate and persist in the food chain. Humans are exposed to dioxins mainly through ingestion of food of animal origin. Due to their highly toxic potential, even low concentrations of dioxins can have negative effects on human health. They can cause reproductive and developmental problems, damage the immune system, interfere with

Figure 1: Chromatography example for 2378-TCDD and its internal standard 13C-2378-TCDD present in the fish meal (a), mixed animal fat (b), and egg fat (c) samples. Absolute amounts of native 2378-TCDD on column (fg) are indicated

hormones and cause cancer (4). Hence, it is important to accurately detect, confirm, and quantify dioxins in food and feed samples

Figure 2: Overlay SRM chromatograms (quan ion) of six TCDD congeners in a stepped standard (concentration ranging from 10–1000 fg on column). Annotated are the peak area (AA), retention time (RT), percentage deviation of the ion ratio value from the theoretical value (IR %), corresponding concentration on column, and congener name.

even at low levels. However, detection and confirmation of low dioxin levels in such complex samples is a challenging task, requiring sensitive, selective, and robust analytical instrumentation. Newly introduced European Commission regulations permit the use of GC-MS/MS triple quadrupole technology for dioxin quantification and confirmation(2, 3). In this study, the Thermo Scientific TSQ 8000 Evo triple quadrupole GC-MS/MS is used to detect and confirm low-level dioxins in sample extracts. Moreover, a thorough validation of the TSQ 8000 Evo GC-MS/MS for dioxin confirmation is described, including instrument sensitivity, linearity, limits of quantification (LOQs), and measurement precision. In addition, the data acquired using the GCMS/MS was compared with the sector instrument data acquired for the same sample to assess measurement uncertainties. This work demonstrates that the TSQ 8000 Evo triple quadrupole GC-MS/MS delivers consistent results and can be used with confidence to sensitively and selectively detect, quantify, and confirm dioxins in food and feed sam-


analytik

ples at low concentrations. For additional details of instrument parameters, please refer to original publication (1).

and includes toxic equivalence factors (TEFs) to automatically calculate toxic equivalence quotients (TEQs) and total TEQ of a sample.

Instrument and Method Setup All of the experiments described below use a TSQ 8000 Evo triple quadrupole GC-MS/MS instrument coupled with a Thermo Scientific TRACE 1310 GC. Sample introduction is performed with a Thermo Scientific TriPlus RSH autosampler, and chromatographic separation is achieved using a Thermo Scientific TraceGOLD TG-5SilMS 60 m × 0.25 mm I.D. × 0.25 ␮m film capillary column. Operate the TSQ 8000 Evo mass spectrometer in MS/MS mode using electron ionization (EI+). For each target compound, choose two selected reaction monitoring (SRM) transitions (1). Acquire data using timed selection reaction monitoring (t-SRM) with a minimum of 12 points/chromatographic peak.

Sample Preparation Use both EPA1613 solvent standards (Wellington Laboratories, Inc.) and food and feed-animal fat, fish meal (feed), and eggsample extracts (for more details, please refer to original publication). Perform sample extraction and clean up in accordance with the existing analytical criteria for food and feed (2,3) either automatically by PowerPrep (Campro Sicentific) or Multi-column Sample Cleanup or partly manual/partly automated using GPC, multi-layer silica column, Florisil (U.S. Silica Company) column or carbon column. To each of the samples, add 50–600 pg (mixed animal fat, fish meal) or 10–120 pg of 13C-labeled internal standards (egg fat), and 50 pg (mixed animal fat, fish meal), or 10 pg (egg fat) of the 13C-1234TCDD recovery standard.

Data Processing Carry out peak detection and compound quantification in the analyzed samples using Thermo Scientific TargetQuan software, which enables quantitation based upon relative response factors

Chromatography and Linearity Excellent chromatographic separation was achieved for all sample extracts, even at very low target levels. Example chromatograms are shown for 2378-TCDD in the feed, animal fat, and egg samples (Figure 1).

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Dioxin linearity was assessed by determining the average RF % relative standard deviation (RSD) values from a six point calibration curve measured at the beginning and at the end of the sample batch. Excellent %RSD values were obtained. All measured compounds had %RSD values between 0.7–4.5 %, well within the 15 % limits established by the U.S. EPA (5). For more information, please refer to original publica tion (1).


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analytik

Figure 3: Comparison of the individual dioxin concentrations (calculated as pg TEQ/g fat) using GC- HRMS and GC-MS/MS. Data shows the values for two individual extractions from the same egg sample (egg-1 extracted from 0.52 g of egg fat and egg-2 from 0.51 g of egg fat).

Determination of Limit of Quantification LOQ Data acquired in SRM often shows little background noise due to the high selectivity of this acquisition mode on a triple quadrupole GC-MS instrument. For this reason, the LOD/LOQ could not be reliably calculated from the signal-to-noise (S/N) values. Here, an empirical approach was used to determine the LOQ for all native dioxins and furans targeted. This approach took into account the lowest level of each of the congeners that can be quantitatively determined and confirmed with suitable precision (<15 % RSD) and accuracy, in addition to meeting all other confirmation criteria stated in the European Commission regulations (2,3). In the first set of experiments, an EPA1613 CSL standard was diluted serially. Each dilution level was injected repeatedly (n=10) and the LOQ for each native compound was calculated taking into account the Student’s-t critical values for the corresponding degrees of freedom (99 % confidence). The results of this experiment are shown in original publication with LOQ values for all 17 PCDD/Fs congeners ranging from 0.01–0.06 pg/␮L. The second set of experiments focused on assessing both the instrument sensitivity and the LOQ for the tetra chlorinated dioxins. A solvent standard containing six TCDD congeners with gradually increasing concentra-

tions (ranging from 10–1000 fg/␮L) was used. Peak shape, the peak area reproducibility (n= 8 injections) and the ion ratio deviation (% from the theoretical value), were evaluated for each congener and concentration level. The results of this experiment confirmed that TCDD can be confidently detected and confirmed at 10 fg on a column with ion ratio

values lower than the 15 % maximum limit and with peak area reproducibility (no internal standard correction) better than 7 % RSD (Figure 2).

Determination of Dioxins in Sample Extracts As required by the EU regulations, determination of PCDD/Fs in a sample should be performed with a high degree of accuracy

Figure 4: Ion ratios of dioxins detected in egg fat samples. Comparison of individual IR average values (n=2) with the theoretical ion ratio values (red symbol) and with the values derived from the CS3 calibration standard (green symbol).


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(2,3,5). In order to evaluate the accuracy of measurements, the egg, animal fat, and fish meal samples were analyzed for their dioxin content. The calculated concentration of each individual dioxin congener (pg TEQ/g fat or ng/kg %dw) was compared with the values obtained from a GC-HRMS system. The data shows excellent agreement between the results obtained using the TSQ 8000 Evo GC-MS/MS and that obtained using GCHRMS. (Figure 3) To increase the confidence in detection of the target compounds, the ion ratio (IR) abundance value of each of the native compounds was measured in the sample extracts and the values compared with both the theoretical ion ratio values and the values derived from the CS3 calibration check standard, as stated by the new dioxin regulations (2,3). The results of this experiment show that all the IR abundance values for the compounds analyzed were within the 15 % tolerance, increasing the confidence in the results and meeting the EU criteria for dioxin confirmation (2). An example ion ratio abundance calculation is shown in Figure 4 for the egg samples.

Precision of Measurement Obtaining a valid determination of dioxin concentration in sample extracts is critical.

Dioxin concentrations are normally assessed by looking at the %RSD calculated from the results generated under reproducible conditions (2,3.) In this study, precision measurement of the total dioxin content (as WHO TEQ pg/g or ng/kg) was determined by running a sequence of n=13 repeat injections of the mixed animal fat and the fish meal samples. The results show excellent precision for both sample extracts with 6 % RSD for the animal fat and 4 % RSD for the fish meal sample. For figures, please refer to original publication (1). Where an analytical result for an individual dioxin congener was below the LOQ, the actual content could be anywhere between zero and the LOQ. For this reason, when a compound was not detected, the corresponding LOQ was used as the concentration value. This way, the upper bound TEQs for each sample extract were derived by summing the weighted concentrations for each of the 17 dioxin congeners analyzed and the results compared with the upper bound TEQs obtained from the GC-HRMS data. Total dioxin content (WHO-PCDD/ F-TEQ pg/g upper bound) of each sample in each of the 13 repeat injections obtained from the GCMS/MS analysis was plotted against the sector instrument data acquired for the same samples. The calculated deviation did not ex-

REFERENCES (1) Thermo Scientific Application Note 10380: Meeting the European Commission Performance Criteria for the Use of the Triple Quadrupole GC-MS/MS as a Confirmatory Method for PCDD/Fs in Food and FeedSamples. Runcorn, U.K. http://www.thermoscientific.com/content/dam/tfs/ATG/CMD/cmd-documents/sci-res/app/ms/GC-MS/AN-10406-GC-MS-Low-Level-Dioxins-AN10406-EN.pdf (accessed Sept. 26, 2014). (2) Commission Regulation (EU) No 589/2014 of 2 June 2014 laying down methods of sampling and analysis for the control of levels of dioxins, dioxin-like PCBs and non-dioxin-like PCBs in certain foodstuffs and repealing Regulation (EU) No 252/2012, Off. J. Eur. Union: Legis. 2014. 164, p. 18–40 (3) Commission Regulation (EU) No 709/2014 of 20 June 2014 amending Regulation (EC) No 152/2009 as regards the determination of the levels of dioxins and polychlorinated biphenyls, Off. J. Eur. Union: Legis. 2014. 188, p. 1–18. (4) World Health Organization, Fact sheet N°225: Dioxins and their effects on human health, Updated June 2014. (5) US EPA Method 1613: Tetra-through octa-chlorinated dioxins and furans by isotope dilution HRGC/HRMS (Revision B), 1994.

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ceed 16.6 % for the animal fat sample or 8 % for the fish meal sample. Additionally, calculation of the % deviation of the total dioxin content from the GCHRMS data for all the samples analyzed shows a minimum of 2.2 % for the fish meal (average for n=13 injections) and a maximum of 5.5 % for the mixed animal fat. For more details, please refer to original publication (1).

Conclusion The TSQ 8000 Evo triple quadrupole GCMS/MS system is suitable for the quantification and confirmation of dioxins and furans in food and feed matrices at low levels. ■ Excellent selectivity and sensitivity were achieved even at very low levels (e. g. 28 fg 2378-TCDD absolute amount on column) in matrix samples. ■ Excellent precision measurements of the total dioxin content (WHO-PCDD/F-TEQub) were obtained for two low level contaminated samples (fish meal and mixed animal fat) with %RSD values <6% (n=13). ■ Deviation of the total dioxin content (WHO-PCDD/ F-TEQ-ub) from the GCHRMS data was within ±20 % for all the ■ samples analyzed. ■

FURTHER INFORMATION In Switzerland, GC, GC/MS and Autosampler products of Thermo Scientific are distributed by Brechbühler AG CH-8952 Schlieren Phone 044 732 31 31 www.brechbuehler.ch

AUTHORS 1)Cristian Cojocariu and 1)Paul Silcock, Thermo ScientificThermo Fisher Scientific, Runcorn, U.K. 2)Alexander Kotz, European Union Reference Laboratory for Dioxins and PCBs in Feed and Food, State Institute for Chemical and Veterinary Analysis of Food (CVUA), Freiburg, Germany


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laborpraxis

Strömungsvisualisierung: Der Magnetrührer erzeugt einen Wirbel mit Abwärtssog entlang der Längsachse. Ein Farbstoff verteilt sich mit den Strömungen.

(Bild: Wikimedia)

R Ü H R E N U N D M I S C H E N M I T M A G N E TR Ü H R E R N

Wirbelsturm im Becherglas Magnetrührer gehören zu den meist eingesetzten Geräten im Labor. Zwar ist die Technik altbewährt, aber Raum für Innovationen bleibt bei jedem technischen Apparat. Heute steht nicht mehr nur das Rühren im Vordergrund. Die neuen Geräte sind multifunktional und intelligent. SONJA BICHSEL-KÄSER

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ie Erfindung des Amerikaners Arthur Rosinger, war «ein Gerät zum Rühren und Mischen, welches mit Magnetkraft auf neuartige und effiziente Art betrieben wird». So beschrieben steht es im veröffentlichten US-Patent aus dem Jahre 1944, in dem erstmals der Begriff Magnetrührer, engl. magnetic stirrer, erwähnt ist. Der treue Begleiter ist seither aus dem Labor in Biologie, Chemie oder Pharmazie nicht wegzudenken. Wer schon in einem Labor gearbeitet hat, kennt das Gerät bestens. Und wer dazu noch ein Auge für die schönen Dinge im Alltag hat, hat sich schon über die hübschen Wirbel im Becherglas gefreut. Die kompakten Mischgeräte sind Standard für Analysen im Chemielabor oder in der Pharmazeutischen Qualitätskontrolle, finden aber auch ihren Platz in biotechnologischen Applikationen wie zum Beispiel in Biofermentern. Wenn es darum geht, niedrig viskose Flüssigkeiten zu bewegen, sind Magnetrührer die günstigste und einfachste Variante. Rosinger betonte die Spezialität seiner Erfindung im Patentantrag: Der Vorteil der

Methode liegt darin, dass der bewegte Teil im Propeller in einem Gehäuse steckt und das Rührgut nicht berührt. Einzig die Rührstäbe stehen in direktem Kontakt mit der zu rührenden Flüssigkeit.

Aufbau/Funktionsweise Grundsätzlich funktionieren alle Magnetrührer nach demselben Prinzip: Ein rotierendes magnetisches Feld bewegt einen ebenfalls magnetischen Rührstab (oder Rührfisch), welcher sich im flüssigen Rührgut befindet. Das bewegte Magnetfeld kann jedoch auf zwei Arten generiert werden: durch rotierende oder durch statische Magneten. Bei der rotierenden Variante wird der Magnet durch einen Motor bewegt. Die neuere Rührergeneration ohne bewegte Teile wird mit Induktion betrieben. Dabei werden stationäre Spulen von Wechselströmen durchflossen, was ein elektromagnetisches Drehfeld generiert. Der Vorteil ist klar: Motoren mit Schleppmagneten sind ständig in Bewegung und daher verschleissanfällig. Ein Induktionsantrieb kommt ohne mecha-

nische, bewegliche Teile wie zum Beispiel Lager aus und ist daher nahezu verschleissund wartungsfrei. Der Antrieb ist in einem geschlossenen Gehäuse untergebracht. Normalerweise ist eine Stellplatte auf das Gehäuse aufgesetzt. Bei vielen Modellen ist diese beheizbar (Magnetheizrührer). Im Gehäuse befindet sich die Elektronik zur Steuerung des Antriebs und der allfälligen Heizung. Die Drehzahl wird in der Regel über ein Potentiometer gesteuert und kann am Gerät oder über eine Fernbedienung geregelt werden.

Mischprinzip Beim Betrieb wird der Magnetrührstab in je nach eingestellter Geschwindigkeit zum Rotieren gebracht. Der Stab dreht sich dabei um eine vertikale Achse. Die Flüssigkeit folgt dem Rührstab und ein Wirbel bildet sich, was zu einer turbulenten Durchmischung führt. Der Erfinder beschreibt dies im Patentantrag wie folgt: «Meine Erfahrung zeigt, dass selbst bei geringer Drehzahl die Flüssigkeit


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effizient gerührt wird. Die Oberfläche der Flüssigkeit nimmt dabei eine stark gebogene Kontur an und bildet einen tiefen Wirbel, was ein vollständiges Durchmischen garantiert.» Tatsächlich gibt es wenig bis keine Studien, die sich mit der Effizienz der Mischeffekte eines Magnetrührers befassen. Halász et al. untersuchten in einer Studie die Ähnlichkeit der Strömungsmuster von Magnetrühern und Wirbelstürmen: Demnach werden zeitlich gemittelt in einem vertikalen Schnitt zwei Strömungszellen im Becherglas gebildet. Am Gefässrand ist die Strömung aufwärtsgerichtet, während sie in der Gefässmitte abwärts gerichtet ist. Dreidimensional betrachtet wird ein Torus gebildet. Im Querschnitt, so die Studie, ist ausser der Rotation keine Strömung vorhanden. Das auffälligste Muster ist jedoch der starke, abwärts gerichtete Sog entlang einer Achse, umgeben von einer zylindrisch angeordneten schwächeren Abwärtsströmung. Die Studie schliesst, dass das Strömungsmuster in einer durch einen Magnetrührer gerührten Flüssigkeit tatsächlich vergleichbar ist mit den Strömungen in einem Tornado oder

einem kleinen Wirbelsturm. Was die Mischwirkung betrifft, ist ein Magnetrührer weniger effizient als andere Rührwerke, da er weniger hohe Kräfte überträgt. Für industrielle Zwecke, für hochviskose Mischungen bei denen die Durchmischung, Dispergierung oder Homogenisierung genau definiert sein muss, existieren Rührer und Rührblätter, welche höhere Kräfte übertragen. Magnetrührer erzeugen aber wenig Scherkräfte und rühren daher schonend. Da die Reibung sehr gering ist, eignen sie sich fürden Dauerbetrieb. Im Gegensatz zu Blattrührern benötigen Magnetrührer keine Antriebswellen in der Nähe des Rührguts. Der Einsatz von Schmiermitteln fällt somit weg, was eine häufige Kontaminationsquelle ausschaltet. Die Mischwirkung ist unabhängig von Volumen und Behältergeometrie. Für ein optimales Mischresultat müssen aber die Grössen von Gefäss, Stellplatte und Magnetrührstab aufeinander abgestimmt sein. Für eine chaotische Mischdynamik verfügen einige Rührer ausserdem über die Funktion, den Magneten abwechselnd im und gegen den Uhrzeigersinn rotieren zu lassen.

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Rühren und Wärmen in verschiedenen Anwendungen Da anders als bei Rührapparaten mit Wellen und Mischblättern nur der Rührstab direkt mit dem Rührgut in Kontakt steht, eignen sich Magnetrührer bestens für das Mischen in geschlossenen Gefässen. So können auch Flüssigkeiten unter sterilen Bedingungen gemischt werden oder solche, die unter Luftabschluss unter Schutzgasatmosphäre bearbeitet werden müssen. Die Reinigung oder Sterilisation des Rührfisches ist im Vergleich zu einem Blattrührer sehr einfach zu bewerkstelligen, was wiederum den Einsatz unter Sterilbedingungen begünstigt. Auf dem Markt sind mittlerweile sogar spezielle Magnetrührer für den Reinraum erhältlich. Meist verfügen diese über ein speziell hermetisch dichtes Edelstahlgehäuse und sind ex-geschützt. Sie sind unempfindlich gegenüber aggressiven Chemikalien, Mikroorganismen und Staub und lassen sich leicht reinigen und desinfizieren. Externe Steuereinheiten sind mittlerweile Usus. Diese sind besonders praktisch für Geräte, die bei extremen Temperaturbedingungen eingesetzt werden.


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Magnetrührer eignen sich je nach die Drehknöpfe mit analoger Skala Bauart und Grösse für das Mischen abgelöst. Der altbewährte Magnetvon kleinen bis sehr grossen Volumirührer hat einiges an Innovationen na (wenige Milliliter bis mehrere Lidurchgemacht und präsentiert sich ter). Es sind kleinste Magnetrührer heute zeitgemäss mit den oben befür 1-ml-Küvetten zur Absorptionsschriebenen und weiteren neuen messung bis hin zu Maxi-MagnetFunktionen, wie zum Beispiel: ■ Integrierte Software mit Menürührer für grosse 150-Liter-Behälter führung und mehrsprachiger erhältlich. Für das Mischen von Ausführung nicht transparenten Flüssigkeiten ■ Drehmomenterfassung, welche oder für den unbeaufsichtigten BeViskositätsänderungen anzeigt trieb sind moderne Geräte mit einem ■ Wärmeüberwachung oder AnSensor ausgestattet, der erkennt, schlussbuchsen für digitale Therwenn der Magnetfisch nicht mehr mometer oder pH-Meter mit entkontinuierlich rührt. Bei hoher Drehsprechender Software zahl, falschen Grössenverhältnissen ■ Integrierte Wiegefunktion, damit von Gefäss und Rührstaben oder für eine Einwaage oder Gewichtsveränderter Viskosität der Flüssigkeit kontrolle der Rührvorgang nicht beginnen die Magnetrührstäbe geleunterbrochen werden muss gentlich zu hüpfen und versagen so ■ Schnittstellen zu Laborsoftware, den Dienst. Geräte, welche dies dezur Steuerung und Datenauftektieren, fahren automatisch die zeichnung, zum Beispiel über Drehzahl herunter und dann langeine RS-232-Schnittstelle sam wieder auf den gewünschten ■ Tischverteiler zum Verlinken und Wert hoch. Synchronisieren mehrerer gleiDie Stellplatten der Rührer können Magnetrührer im Einsatz: Die zu rührende Flüssigkeit im Becherglas wird cher Rührer für die simultane aus Metall (Edelstahl, Aluminiumle- durch den Magnetrührstab zum rotieren gebracht. Ein charakteristischer Steuerung gierungen), Glaskeramik oder Kera- Wirbel bildet sich. (Bild: Wikimedia) Auch die Ästheten kommen nicht mik gefertigt sein. Die Materialien zu kurz, denn schliesslich arbeitet bieten zum Beispiel Schutz vor aggressiven Medien oder Verschmutzung. den. Je nach Grösse des Becherglases (oder das Auge mit: Hersteller Ika bietet Modelle Weisse Keramikplatten sind von Vorteil, Erlenmeyers) können zum Beispiel 12 Ge- mit Motivwahl für die Stellplatte an. Ob wenn die Farbe des Rührguts (z.B. bei Titra- fässe gleichzeitig gerührt werden. Als Zube- Pflanzenmotiv oder Landesflagge – wer viel tion mit Farbumschlag) beobachtet werden hör für die Heizfunktion sind weiterhin Zeit im Labor verbringt, will sich vielleicht soll. Das Plattenmaterial beeinflusst zudem Wannen für Ölbäder oder für Rundkolben schön und heimelig einrichten. die Wärmeverteilung und die Heizleistung. vorgeformte Heizwannen, welche ohne Öl Vor der Anschaffung eines neuen Magnetrührers lohnt es sich aber auf jeden Fall, geAluminium beispielsweise heizt schnell auf, betrieben werden, erhältlich. eine aufgelagerte Schutzschicht aus Keramik So vielfältig wie die Magnetrührer sind auch nau zu prüfen, wozu dieser eingesetzt weroder PTFE schützt die Platte vor Korrosion die Rührstäbe: Heute sind diese in der Regel den soll. Viele Hersteller bieten Zubehör für und Zerkratzen. Generell liegt der Vorteil mit PTFE überzogen, einem Material das Ihre Modelle an, damit diese noch aufgerüsdes Heizrührers darin, dass die Wärmever- sehr inert ist und nur minimalen Abrieb ge- tet werden können. Sollte man im vielfältiteilung durch das Mischen optimiert wird, neriert. Daneben sind Rührstäbe mit Über- gen Angebot jedoch immer noch nicht fünwas Siedeverzüge vermeidet. Der Einsatz zug aus Borosilicat-Glas oder Gold erhält- dig werden, besteht noch die Möglichkeit, der Wärmeplatte ist von Vorteil, wenn mit lich. Der klassische Rührstab ist zylinderför- sich einen massgeschneiderten Magnetrühbrennbaren Lösungsmitteln gearbeitet wird, mig, mit oder ohne Mittelring. Je nach An- rer (z. B. bei 2mag) anfertigen zu lassen. ■ die nicht mit offener Flamme erwärmt wer- wendung kommen verschiedene Modelle den dürfen. zum Einsatz. Die Palette erstreckt sich über Temperieren geht aber auch anders: Auf Dreikant-, Vierkant-, Eiform-, Hantel-, Tabletdem Markt sind Modelle erhältlich, welche ten- oder Kreuzrührstäbe und viele mehr. Je hermetisch dicht und so für den Betrieb in nach Form ist die Übertragung des DrehmoWasserbädern konzipiert sind. So können ments grösser oder geringer. Bei qualitativ beispielsweise Mehrstellenrührer komplett hochstehenden Stäben, ist das Magnetfeld eingetaucht werden. Eine weitere Möglich- dauerstabil und eine Entmagnetisierung ver- QUELLEN keit ist das Erwärmen im Heizblock mit Ma- hindert. Diese Stabilität wird auch bei den ■ US-Patent US2350534 A ■ Halász G. et al., Vortex flow generated by a gnetrührfunktion. Diese Rührer sind eben- Magnetstabentfernern angeboten. magnetic stirrer, American Journal of falls oft als Mehrstellenrührer erhältlich. Sie Physics, 2007, DOI: 10.1119/1.2772287 ■ www.2mag.com eigenen sich besonders für das Bearbeiten Weitere Innovationen ■ www.ika.de von parallelen Ansätzen, damit alle Gefässe Einst stand das Rühren im Vordergrund. ■ www.heidolph-instruments.ch unter gleichen Bedingungen behandelt wer- Längst haben digitale Anzeigen und Tasten ■ www.ch.fishersci.com


reinraum / GxP

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L O U N G E S , 1 9 . – 2 1 . M A I 2 0 1 5 I N S TU T T G A R T

Viele Anwendungen, ein Thema: Reinraumtechnik Als Querschnittstechnologie findet die Reinraumtechnik in enorm vielen Bereichen Anwendung. Angepasst an die jeweiligen spezifischen Anforderungen zum Schutz des Mitarbeiters und des Produkts, ergibt sich eine enorme Bandbreite an Lösungsmöglichkeiten. Die unterschiedlichen Marktsituationen der Anwender sowie die gesetzlichen Regularien verschärfen zusätzlich den Druck, immer auf dem aktuellsten Stand der Technik zu bleiben. U. a. deshalb werden 2015 im Vortragsbereich der LOUNGES (19. bis 21. Mai 2015 in Stuttgart) «Neue ISO Standards» oder auch brandaktuelle realisierte Projekte vorgestellt.

M

ehr als 8200 Fachbesucher aus 28 Ländern besuchten die Veranstaltung 2014 und zogen eine positive Bilanz aus Ausstellung, Vorträgen und Vorführungen. Auch 2015 werden über 200 Vorträge und vielfältige Aktionsbühnen das Interesse des Fachpublikums treffen, versprechen die Veranstalter. Mehr als 200 Firmen und Institutionen bieten innerhalb der LOUNGES, der zeitgleichen VISION PHARMA und INNOVATION FOOD ihre Produkte und Dienstleistungen auf ihrem Messestand an.

Neu: Open Discussions, Vorträge in spezielle Gruppen eingeteilt Ergänzt wird das Veranstaltungsprogramm durch Open Discussions, die am Ausstellungsstand des Austellers stattfinden werden. Mit dieser neu geschaffenen Möglichkeit der Diskussion, zu einem wichtigen Thema oder einem Projekt, werden intensive und effiziente Gespräche in kleiner Runde angeboten. Auch um die Einteilung der Vorträge in spezielle Gruppen ist das Veranstaltungsprogramm nun ergänzt: ■ Einsteiger/Anfänger: Einsteiger, Umsteiger aus anderen fachfremden Gebieten ■ Experten/Fachleute, die Aufgaben bearbeiten, mehrjährige Erfahrung mitbringen, Entscheidungen mit vorbereiten, aber keine Führungsverantwortung haben ■ Führungskräfte/Entscheider: Gruppen-, Abteilungs- und Bereichsleiter, die sich auch mit ausserfachlichen Themen wie Veränderung von Organisationen, Motivation von Mitarbeitern, Prozessorganisation, Qualitätskultur usw. beschäftigen, oft erfüllen sie auch noch Expertenaufgaben. Mithilfe eines einfachen Fragenkatalogs, kann der Besucher leicht eruieren, welcher Gruppe er angehört.

Top aktuelle Themen Wie in den Vorjahren sind die Themen der LOUNGES: Reinraum& Gebäudetechnik, Planung und Ausstattung, Gebäude- und Energiekonzepte, Überwachung und Monitoring (Beispiel siehe Kasten), Facilitymanagement; Bekleidung & Verbrauchsmaterialien, Reinraumtaugliche Bekleidung, Reinraumtextilien, Reinigung und Pflege, Prüfmethoden und Messungen, Hygiene & Reinigung, Reinigung und Desinfektion, und zahlreiche weitere Themen. Während die LOUNGES die prozessbegleitenden Technologien darstellen, wird mit der zeitgleichen VISION PHARMA der Herstellungsprozess für pharmazeutische und biotechnologische Produkte selbst beleuchtet. Abgedeckt werden die Bereiche manufacturing, packaging, quality, gxp-compliance. Die Zielbranche der INNOVATION FOOD ist die Lebensmittelindustrie, wobei das Thema der hygienischen Produktion auch in der pharmazeutischen Herstellung und Wasseraufbereitung eine Rolle spielt. ■

WEITERE INFORMATIONEN www.new-lounges.de www.vision-pharma.de www.innovation-food.de info@inspire-eventmanagement.de.

Quantensprung in der Welt der Feuchtemessung

QuantaDat (Bild): Dieses neuartige, modular konzipierte Transmitter-System dient als Anzeige- und Ausgabeeinheit, an welche bis zu vier Fühler gleichzeitig angeschlossen werden können. Dabei reduzieren sich die Kosten pro Messpunkt erheblich, denn vier Messpunkte benötigen nur einen Transmitter. Die Fühlererkennung erfolgt automatisch und die Messkanäle können über das Systemmenü zugewiesen werden. Der integrierte Klimarechner ermöglicht die Ausgabe von kalkulierten Messgrössen wie z. B. Taupunkttemperatur, absolute Feuchte, spezifische Enthalpie usw. Eine RS-485-Schnittstelle für eine Bus-Anbindung ist im QuantaDat bereits eingebaut, und eine Version mit integrierten Schaltkontakten ist ebenfalls erhältlich. nSens-HT: Integrierender Bestandteil des Systems ist der digitale nSens-HT Feuchte-/Temperaturfühler mit resistivelektrolytischem Feuchtesensor. Dieser misst über den gesamten Messbereich mit höchster Präzision, Linearität und ohne Hysterese. Er kann an bis zu 13 Feuchte- und zwei Temperaturpunkten justiert werden, wobei die Justierpunkte direkt auf dem Sensor abgespeichert werden. Die Kalibrierung/Justierung erfolgt bequem am PC. Der steckbare nSens-HT-Fühler ist somit im Handumdrehen ausgetauscht und das kalibrierte System arbeitet praktisch ohne Unterbruch wieder mit höchster Präzision. Novasina AG CH-8853 Lachen Telefon 055 642 67 67 info@novasina.ch; www.novasina.com LOUNGES: Halle 1, Stand E5.3


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labotec 2015

Technologien und Dienstleistungen rund um das Labor werden an der labotec 2015 vorgestellt. Die Aussteller sind Unternehmen aus den Bereichen Chemie und Pharmazie, Biotechnologie und Lebensmittelchemie und informieren Fachpersonal aus denselben Branchen über Trends und Neuerungen zur Verbesserung und Erleichterung des Laboralltags. (Themenbild: istock

LABOTEC 2015

Reviews und Problemlösungen für das Labor Vom 6. bis zum 7. Mai wird die Messehalle 7 in Lausanne zum Zentrum für Technologien und Dienstleistungen rund um das Labor. An diesen beiden Tagen zeigen auf der labotec 2015 zirka 90 Aussteller, wie Unternehmen aus den Bereichen Chemie und Pharmazie, Biotechnologie und Lebensmittelchemie sowie benachbarten Feldern den Herausforderungen der Zukunft optimal begegnen. Für einen tiefen Einblick in spezielle Schwerpunktthemen empfiehlt sich das begleitende Vortragsprogramm im ScienceCenter. Eine Einführung in die vielschichtige Thematik übernimmt Benoit Dubuis, Development Director am Wyss Center, einem Teil des Campus Biotech in Genf.

D

as Programm startet an beiden Messetagen nach dem Mittagessen um 13 Uhr mit einem ersten Vortragsblock, setzt

sich nach einer Kaffeepause mit einem zweiten Block fort und umfasst insgesamt fünfzehn Beiträge zu Trendthemen, Branchen-Highlights und Erfolgsgeschichten aus dem Labor. Sie geben den Besuchern gleichzeitig unzählige Ansatzpunkte für die zukünftige Gestaltung ihres eigenen Betriebs. Der Mittwochnachmittag steht unter dem Motto «Innovatio-

nen in der Labortechnik». Das hierzu dargebotene Spektrum umfasst sowohl übergreifende Fragestellungen als auch spannende Einzelthemen. In die erste Kategorie gehören zum Beispiel die Verbundforschung («public private partnership») und der Technologietransfer von staatlichen bzw. öffentlich geförderten Laboratorien zu Industrieunternehmen. Hier erfährt das Auditorium, wie man an dieser Stelle von entsprechenden Projekten profitieren oder den eigenen Betrieb dabei einbringen kann. Des Weite-


labotec 2015

ren werden speziell für die Pharmaindustrie stringente Vorgehensweisen unter Verwendung modular aufgebauter «Baukasten-Systeme» für eine effektivere Forschung und Entwicklung dargelegt – in diesem kapitalintensiven Geschäft ein Muss. Ebenfalls in den Bereich der Pharma- und auch der Lebensmittelindustrie fällt das Thema «Leachables and Extractables». Diese zum Beispiel aus Medikamenten-Verpackungen auswaschbaren oder extrahierbaren Rückstände sorgen immer wieder für Aufmerksamkeit, auch in der breiten Öffentlichkeit. In den letzten Jahren haben sich dazu Prüfstandards etabliert. Sie genau zu kennen, bedeutet für jeden Hersteller eine enorme Erleichterung seiner Qualitätssicherung. Ein ganz an der Laborpraxis orientierter Schwerpunkt liegt auf dem Liquid-handling. Einen wichtigen Trend markieren dabei Roboter, die Pipetten und Vials elegant in drei Dimensionen jonglieren. Daneben stellt die Miniaturisierung eine weitere

Triebkraft für den Fortschritt dar. So berichtet ein Experte über Experimente mit Lab-on-a-chip-Systemen in der Schwerelosigkeit – ein Weg zur Neu- oder Weiterentwicklung von analytischen Geräten, insbesondere im Bereich der Nanotechnologie. Am Donnerstagnachmittag stehen Vorträge aus den Bereichen «gesetzliche Anforderungen», «geistiges Eigentum», «Qualitätskontrolle» und «Logistik» auf der Agenda. Im Einzelnen betrifft dies etwa die Realisierung der Guten Herstellungspraxis im Alltag oder die Sicherstellung des Arbeitsschutzes unter biologischen Aspekten. Man denke hier nur an die Risikobewertung beim Handling von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) in Reinräumen! Im Bereich der Umweltanalytik stehen das Für und Wider einer Akkreditierung und der damit verbundene Aufwand im Mittelpunkt. Den Abschluss des Tages bildet ein Beitrag zur Durchführung von Kühltransporten – für praktisch alle Bereiche der Chemie und Pharmazie ein Dauerbrenner.

Infos zur Labotec 2015 Veranstaltungsdatum: Veranstaltungsort:

Themenschwerpunkte: Begleitprogramm:

Veranstalter:

Infos vom Veranstalter:

06. bis 07. Mai 2015 MCH Beaulieu Lausanne Avenue des Bergières 10 CH-1004 Lausanne ■ Innovations in Labtech: Pipettierroboter, Laborautomation, Technologietransfer, Lab on a Chip u. v. m. ■ Regulations, Intellectual Property, Quality Control, Logistics: Biosafety im Labor, Schweizerische Normenvereinigung, Reinraum u. v. m Easyfairs Switzerland GmbH St. Jakobs-Strasse 170a CH-4132 Muttenz Tel. +41 61 228 10 00 schweiz@easyfairs.com www.easyfairs.com

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Für die fachliche wie didaktische Qualität bürgt ein ausgewogener Kreis von renommierten Referenten, bei deren Auswahl das Life-science-Cluster BioAlps und das INARTIS NETWORK zur Steigerung der Konkurrenzfähigkeit (West-)Schweizer Unternehmen im Life-Science-Bereich mitgewirkt haben. Unter den Experten finden sich sowohl Vertreter von öffentlichen Institutionen wie von Unternehmen, teilweise aus der Hightech-Region Arc Lémanique. Ein Highlight setzt bereits zu Beginn am Mittwoch um 13 Uhr Benoit Dubuis, Development Director Wyss Center, Genf, mit einer klaren Positionsbestimmung unter dem Titel «Herausforderungen der Labortechnik». Wer schon weiss, inwieweit er am Begleitprogramm im ScienceCenter teilnehmen wird, kann durch eine VorabAnmeldung zu einem guten Gelingen beitragen. Sie lässt sich schnell und komfortabel über die Website vornehmen (www.easyfairs.com/laboteclausanne). Zudem veranstaltet die Universität Lausanne am Donnerstag, 7. Mai, Workshops zu technischen und auch ethischen Fragen rund um kommerziell und sogar über das Internet frei verfügbare DNA-Tests. Wer möchte nicht gern sein Herzinfarkt-Risiko in Erfahrung bringen oder sein Herz vorsichtshalber nur an einen genetisch passenden Partner verschenken? Pro Workshop dürfen sich zwölf Interessenten diesen und ähnlich gelagerten Fragen stellen. Alle Messebesucher können am Vortragsprogramm kostenlos teilnehmen – und den Eintritt für den DNA-Workshop der Uni Lausanne im Wert von zehn Franken bekommen sie von easyFairs, dem Veranstal■ ter der Messe, geschenkt.


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labotec 2015

HUBERLAB. AG

Brechbühler AG

Schweizer Laborversorgung exklusiv

Brechbühler AG und Phenomenex Inc. stellen 5 µm Kinetex Core-Shell Material vor

> Kompetent, flexibel und schnell: Huberlab – Langjährige kompetente Ansprechpartner, das grösste Lager an Laborverbrauchsmaterialien in der Schweiz, eigener Liefer- und Reparaturservice, e-Shop und hochwertige Markenprodukte zu günstigen Preisen zeichnen den Schweizer Vollversorger fürs Labor aus. An der Labotec zeigt Huberlab einen Querschnitt durch das umfangreiche Basissortiment und interessante Exklusivitäten. Seit mehr als 35 Jahren vertreibt Huberlab die Produkte Greiner Bio-One in der Schweiz exklusiv. An der Labotec in Lausanne stellt Huberlab erstmals das neue Exklusivsortiment «Plast for Labs» vor. Huberlab vertreibt neu auch exklusiv in der Schweiz die neodisher-Laborprodukte und übergibt Ihnen gerne Testmuster. Nicht zuletzt können Sie am Huberlab-Stand einen umfassenden Handschuh-Test vollziehen und an unserem Semperguardoder Kimtech-Wettbewerb teilnehmen. Lassen Sie sich überraschen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! HUBERLAB. AG CH-4147 Aesch BL Telefon 061 717 99 73 info@huberlab.ch; www.huberlab.ch

Stand A04

PanGas AG

Effizenz im Labor durch Hochreine Gase, Reinstgasarmaturen und Expertenservice von PanGas AG > So ziemlich alles, was wir essen, trinken und verwenden, wurde irgendwann in seinem Lebenszyklus einmal analysiert. Ganz gleich, was sie analysieren oder prüfen, alle Labors haben eines gemeinsam: Sie streben nach Präzision, und oft verlassen sie sich auf hochreine Prozess- und Prüfgasgemische, um dieses Ziel zu erreichen. Speziallabore im eigenen Unternehmen, auf Vertragsbasis arbeitende oder kommerzielle Labore müssen nicht nur mit den neuesten Analysemethoden Schritt halten, sondern auch die Kosten durch Effizienzsteigerungen unter Kontrolle halten. Sie haben die schwierige Herausforderung zu lösen, die Rendite teurer Investitionen zu maximieren, indem Sie in allen Mess- und Kalibrierabläufen ein Höchstmass an Präzision und Genauigkeit sicherstellen. Mit anderen Worten: Alles muss auf Anhieb klappen und stimmen – jedes Mal. Wir unterstützen Sie bei der Optimierung Ihrer Ergebnisse: Als führender Lieferant von Spezialgasen und Spezialausrüstung können wir Sie beim Erreichen Ihrer Produktivitätsziele unterstützen: Wir liefern, was Sie brauchen, wann Sie es brauchen und wo Sie es brauchen. Wir bündeln dafür hochreine Spezialgase mit Reinstgasarmaturen und effizienzorientierten Services durch unsere hochqualifizierten Experten. Ganz gleich, wo Ihr Schwerpunkt liegt, Sie können sich immer auf unsere kundenspezifischen Lösungen verlassen, damit Sie Ihre individuellen Analyse- und Instrumentierungsaufgaben mit Bravour erfüllen. Denn für uns gilt: Präzision ist wichtig bei allem, was wir tun. PanGas AG CH-6252 Dagmersellen Telefon 062 748 15 00 contact@pangas.ch; www.pangas.ch

Stand B03

> Grösserer Partikel bietet bessere Leistung für die analytische und präparative HPLC: Phenomenex Inc. gibt die Erweiterung seiner erfolgreichen Kinetex Core-Shell-Säulenserie um einen 5-µm-Partikel bekannt. Als grösster Partikel innerhalb der Säulenserie liefert der Kinetex-5-µm-CoreShell-Partikel ohne höheren Rückdruck bessere Trennleistungen als vollporöse 3-µm- und 5-µm-Partikel. Das 5-µm-Material bietet eine 90% höhere durchschnittliche Trenneffizienz im Vergleich zu vollporösen Materialien gleicher Grösse und ermöglicht mit geringem bis keinem Methodenentwicklungsaufwand bessere Trennergebnisse auf Standard-HPLC-Systemen zu erzielen. Die Anwender können die Säulen ganz einfach für bestehende Umkehrphasen-HPLC-Methoden mit traditionellen vollporösen Säulen einsetzen. Mit der Brechbühler AG verfügt Phenomenex seit 21 Jahren über einen exklusiven Vertriebspartner in der Schweiz, der eine qualitativ hochwertige Kundenbetreuung garantiert. Brechbühler AG CH-8952 Schlieren Telefon 044 732 31 31 sales@brechbuehler.ch; www.brechbuehler.ch

Stand A05

BMG LABTECH

BMG Labtech präsentiert neuste Technologien in der Schweiz > BMG Labtech zeigt auf der Labotec 2015 den CLARIOstar, ein Multifunktionsmikroplatten-Reader mit einzigartiger LVF MonochromatorTM-Technologie und höchster Sensitivität im Vergleich zu konventionellen Monochromatoren. Die Kombination aus LVF MonochromatorenTM, UV/Vis-Spektrometer und Filtern ermöglicht eine hohe Leistungsstärke für bis zu acht Detektionsmethoden. Mit der neuen atmosphärischen Gas-Kontrolleinheit (ACU) sind alle Funktionen des high-end Mikroplatten-Readers jetzt auch für zellbasierte Assays nutzbar. Die ACU wird mit einem Mikroprozessor gesteuert und macht die unabhängige Regulierung von CO2 (0,1 – 20%) und O2 (0,1 – 20%) möglich. Physiologische Rahmenbedingungen für zellbasierte Assays können schnell und einfach angepasst werden. Die Einstellung des Gasdrucks erfolgt über integrierte Druckregler ohne zusätzlichen Druckregler zwischen der ACU und der Gaszufuhr. Neben einer speziellen VentilKontrolle für den sparsamen Gasverbrauch garantieren Drucksensoren, gekoppelt mit einem akustischen Signal, die einfache Kontrolle beider Gase. Die Benutzeroberfläche der ACU überzeugt durch ein beleuchtetes, intuitiv bedienbares LCD-Display. Via Touchscreen lassen sich bis zu zehn Benutzer-Voreinstellungen anlegen sowie die Gaskonzentration über einen langen Zeitraum grafisch darstellen. Der PHERAstar FS ist der ultimative Mikroplatten-Reader für High-Throughput-Screening. Dank des einzigartigen Systems aus Optik-Modulen, simultaner Doppelemission, UV/VisSpektrometer und hoch spezialisierten AlphaScreen-/TRF-Lasern eignet sich der PHERAstar FS für jegliche Anwendungen. Der Reader vereint höchste Sensitivität mit Geschwindigkeit und überzeugt durch die schnelle und zuverlässige Messung selbst kleinster Volumina in bis zu 3456-Well-Mikroplatten. BMG LABTECH GmbH; D-77799 Ortenberg Telefon +49 (0)7819 696 820 headoffice@bmglabtech.com; www.bmglabtech.com

Stand D12


labotec 2015

IKA

iF Design Award für das Umwälzthermostat HBC 5 – ergonomisches und durchdachtes Design > Das neue IKA Umwälzthermostat HBC 5 ist mit dem iF Design Award 2015 in der Kategorie Produktdesign ausgezeichnet worden. Die internationale Expertenjury hat das begehrte Gütesiegel unter fast 5000 Einreichungen aus 53 Ländern vergeben. Das HBC 5 überzeugt durch sein ergonomisches Design. Es macht das Handling des Thermostats besonders sicher. Griffmulden und ein Transportgriff sorgen dafür, dass es sich leicht transportieren lässt. Die intuitive Menüführung und ergonomische Druck- und Drehknöpfe vereinfachen die Bedienung des HBC 5. Wie alle IKA Thermostate entspricht auch das HBC 5 den höchsten Sicherheitsstandards: Sicherheitsklassifizierung III (FL) zur Verwendung mit brennbaren Flüssigkeiten gemäss DIN 12876. Erstmals bei Thermostaten besitzt das HBC 5 eine abnehmbare Funkfernbedienung (WiCo). Damit können Anwender alle wichtigen Parameter auch aus bis zu zehn Meter Entfernung kontrollieren und steuern. Die Umwälzthermostate sind in zwei Grössen – HBC 5 (5–7 Liter) und HBC 10 (8–13 Liter) – und jeweils in den Varianten «basic» und «control» erhältlich. Dabei bietet die basic-Version bereits mehr als die meisten Thermostate dieser Bauart. Etwa die stufenlos regelbare Druck- und Saugpumpe oder die Anschlussmöglichkeit externer Temperaturfühler. Die control-Versionen bieten ausserdem die Möglichkeit, auf zehn Programmplätzen individuelle Temperaturrampen zur automatisierten Prozessführung zu hinterlegen. IKA-Werke GmbH & Co. KG D-79219 Staufen i. Br. Telefon +49 (0)7633 8310 www.ika.de

Stand C23

Carbagas AG

Carbagas – Im Dienste unserer Kunden > Gas nach Mass, das bedeutet perfekt auf Ihr Unternehmen und Ihre Anwendungen zugeschnittene Gase, Dienstleistungen und Services. ALPHAGAZ ist unser Reinstgase-Produktprogramm für Laboranwendungen und erlaubt kostengünstige Analysen im Bereich % bis ppm bzw. ppb. Die weltweit erfolgreich eingesetzte Produktlinie ALPHAGAZ ist die einfachste Lösung, um die Genauigkeit Ihrer Analysen zu gewährleisten. Unser qualitativ hochwertigstes Gas wird nun durch einen ergonomischen Flaschenkopf ergänzt, der für noch mehr Sicherheit und Effizienz sorgt. Mit SMARTOP (Bild) für ALPHAGAZ bietet Ihnen Carbagas ein innovatives Flaschendesign mit vielen Vorteilen. Diese wurden anhand von Tests unter realen Bedingungen in Forschungs- und Analyselaboratorien bestätigt. Der innovative Flaschenkopf garantiert Komfort und Sicherheit. Die robuste Kappe sorgt für umfassenden Schutz und ermöglicht gleichzeitig jederzeit den freien Zugang zu den Bedienelementen des Ventils. Der Auf-/Zu-Hebel ist einfach und sicher in der Bedienung und erlaubt eine sofortige Unterbrechung des Gasflusses. Das Flaschenventil muss nicht mehr per Handrad geöffnet bzw. geschlossen werden. Die eingebaute Druckanzeige gibt jederzeit das verfügbare Gasvolumen an – so lässt sich Ihr Gasverbrauch effizienter verwalten und mitunter sogar der Lagerstand reduzieren. CARBAGAS AG – Hauptsitz CH-3073 Gümligen Telefon 031 950 50 50 info@carbagas.ch; www.carbagas.ch

Stand B22

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FAUST Laborbedarf AG und VCD-FAUST SA

Eiskalte Weltneuheit bei Faust > VDC-Faust SA und Faust Laborbedarf AG laden Sie in die labotec 2015 in Beaulieu Lausanne ein, wo Sie das kompetente Faust-Team erwartet. Entdecken Sie Neuheiten und Aktionen wie z.B. die Weltneuheit bei Faust, das FlexiQuot – eine Revolution im Bereich cryogenic storage. FlexiQuot ist das erste, patentgeschützte, teilbare Kryoröhrchen der Welt, welches in fünf gleich grosse Aliquote zu je 1 ml aufgeteilt werden kann. Auf diese Weise kann der Forscher die benötigte Menge der Probe entnehmen, ohne die gesamte Probe auftauen und wieder einfrieren zu müssen. Neu stellt Faust auch die 48 Well TPP-Zellkulturtestplatte vor, mit welcher TPP ihr Sortiment erweitert. Die neue Platte wird zusammen mit weiteren TPP-Produkten am Messestand präsentiert. So lässt sich die bewährte Schweizer Qualität gleich vor Ort überprüfen. Muster-Pakete liegen für Sie bereit. Nebst Neuheiten sind auch Sonderangebote zu finden, so z.B. Binder-Geräte, Kleingeräte der preiswerten LLG uniGeräte-Serie und vieles mehr. Besuchen Sie den Stand D06 gleich in der Nähe des Einganges. FAUST Laborbedarf AG; CH-8201 Schaffhausen Telefon 052 630 01 01; info@faust.ch; www.faust.ch VDC-FAUST SA; CH-1227 Carouge GE Telefon 022 309 00 60 info@vdc-faust.ch; www.vdc-faust.ch

Stand D06


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SCHÜTTGUT Basel 2015 Für Entscheider und Querdenker

Messe Basel, Halle 2

Mehr als 1000 Fachbesucher werden zur SCHÜTTGUT Basel 2015 (6. und 7. Mai) erwartet. Die Fachmesse für Granulat-, Pulver- und Schüttguttechnologien vermittelt einen umfassenden Überblick für Industrieanwender. Die Schüttgut-Branche kennzeichnet vielfältige Verarbeitungs- und Verfahrensschritte bei der Gewinnung und Nutzung grob- bis feinkörniger Materialien. 2015 wird die SCHÜTTGUT Basel zum 4. Mal veranstaltet. «Die Messe hat sich etabliert und zeigt Beständigkeit», sagt Easyfairs-Event Director Daniel Eisele. Erwartet werden für dieses Jahr rund 80 Aussteller aus der Schweiz und dem angrenzenden Ausland – darunter aus Deutschland, Tschechien und Belgien. Die Unternehmen präsentieren innovative und praxisnahe Lösungen für Industrieanwendungen – zum Beispiel Anlagen zum Abfüllen, Mischen oder Sieben von Schüttgütern, berührungslosen Messung von Füllständen in pulverförmigen bis stückigen Schüttgütern, Anlagenüberwachung in Echtzeit, Steuerung pneumatischer Förder- und Dosiersysteme, Packmittel für Schüttgüter (Big Bags) und Hygienefilter für vielfältige Anwendungsbereiche. Online können registrierte Besucher ihren Messebesuch mit «My Easyfairs» gezielt vorausplanen. Geführte Besucher-Rundgänge (Guided Tours) an beiden Messetagen ermöglichen effizienten Know-how-Transfer an den «Hot Spots» der Messe. Ein Get-Together mit Apéro für Aussteller und angemeldete Besucher am 1. Messetag ab 16.00 Uhr bietet exzellente Möglichkeiten zum Networking. Für Verfahrenstechniker und Anlagenplaner stehen auf der SCHÜTTGUT Basel 2015 nicht nur aktuelle Trends in der Prozess- und Produktionsoptimierung im Fokus, sondern auch die Anlagensicherheit und der Explosionsschutz. Rund um effizienten Explosionsschutz dreht sich ein Intensiv-Workshop vom IND EX e.V. Des Weiteren stellen Branchen-Experten der EHEDG Switzerland aktuelle Projekte und Fallstudien aus dem Bereich Hygienic Design vor. Darüber hinaus wird es einen Vortragsblock zur RecyclingTechnik/ Urban Mining sowie zu Schüttgut-Techniken geben. SCHÜTTGUT Basel 2015 Termin: 6. und 7. Mai 2015 Ort: Messe Basel, Halle 2 Öffnungszeiten: 9.00 bis 17.00 Uhr Veranstalter: Easyfairs Switzerland GmbH CH-4132 Muttenz Messeleitung: Ina Sinatsch, Julia Lugert, Daniel Eisele Internet: www.easyfairs.com/schuettgutbasel

schüttgut basel 2015

Brabender

Umfangreiches Angebot an innovativer Schüttguttechnik > Die Brabender Technologie GmbH & Co. KG aus Duisburg, Deutschland, zeigt einen aussagefähigen Querschnitt aus ihrem umfangreichen Lieferprogramm an gravimetrischen Dosiergeräten (Dosierdifferenzialwaagen, Dosierbandwaagen), volumetrischen Dosierern (Einzel- und Doppelschneckendosierer), Chargenverwiegesystemen, Austragshilfen (Vibrations-Austragsvorrichtungen für Silos und Behälter, Big-Bag-Entleerstationen, Sackschütten) und Durchflussmessgeräten für Schüttgüter. Brabender Technologie GmbH & Co. KG D-47055 Duisburg Telefon +49 (0)203 998 40 email@brabender-technologie.com; www.brabender-technologie.com

Stand B14.

Endress + Hauser

Micropilot FMR56/57 – Kontinuierlicher Füllstand mit neuem Radar > Der Micropilot dient besonders zur kontinuierlichen, berührungslosen Messung von Füllständen in pulverförmigen bis stückigen Schüttgütern. Wesentliche Vorteile des Micropilot FMR56/57 sind: ■ Kostensenkung und schnelle Inbetriebnahme durch intuitive, einheitliche Bedienung, messverfahrensübergreifend (Füllstand/Durchfluss) ■ An die Anwendung angepasste Sondenauswahl, Basissonde FMR56 (Bild) für einfache Anwendungen, FMR57-Sonde für höchste Ansprüche ■ Automatische Datensicherung durch HistoROM – Elektroniktausch ohne Neuabgleich ■ Sichere Messwerterkennung durch neue dynamische und selbstlernende Auswertealgorithmen ■ Entwickelt nach IEC 61508 Funktionale Sicherheit SIL für min., max. und Bereich Endress+Hauser Metso AG CH-4153 Reinach BL Telefon +41 (0)61 715 75 75; info@ch.endress.com; www.ch.endress.com

Stand E07

Müller GmbH

Umfüllen von hochwirksamen oder toxischen Medien – Weiterentwicklung Doppelklappe MCV > Nachdem Müller 2009 sehr erfolgreich mit einer eigenen Doppelklappe am Markt gestartet war, gibt es seit einigen Monaten eine neue Generation. Ob manuell oder mit Stellmotor, die Müller Containment Klappe MCV sorgt für den sicheren Fluss von toxischen oder hochwirksamen Produkten – vom Behälter in die Prozessmaschine und wieder in den Behälter zurück, ganz nach Bedarf. Der Anwender profitiert von einer automatischen Verriegelung der beiden Klappenhälften in abgedocktem Zustand. Die Klappe kann ohne Dichtungsdemontage gereinigt werden, auch gibt es keine Produkteinschlüsse im Dichtungsbereich. Die Hauptveränderung der neuen Generation besteht in der Neukonstruktion der Verriegelung. Diese ist kompakt, selbsthemmend und in Leichtbauweise hergestellt. Die Verriegelungsmechanik ist extrem leichtgängig und kraftvoll, kommt dabei aber ohne Rollen oder Bolzen aus. Somit gibt es keinen mechanischen Verschleiss, was die Klappe von Konkurrenzprodukten abhebt. Ebenso ist die Klappentellerdichtung sehr klein und ein kostengünstiges Verschleissteil. Durch den modularen Aufbau der Klappe ist ein Umrüsten von Hand- auf Pneumatikbetrieb mit geringem Aufwand leicht möglich. Sollten zu einem späteren Zeitpunkt Stellungssensoren notwendig sein, können diese einfach nachgerüstet werden. Neu gibt es eine explosionsdruckstossfeste und flammendurchschlagssichere Ausführung für Gase der Explosionsgruppe IIB bis +10 bar, verfügbar von NW 100 – 200. Die Standardausführung ist druck- und vakuumdicht von –1 bis +1,5 bar. Ergänzend zu den SMEPAC-Testvorschriften wurde ein Praxistest mit 10 Durchgängen à 15 kg Paracetamol bis OEB 5, d. h. OEL <1 µg/m³ bestanden. Müller GmbH D-79618 Rheinfelden Telefon +49 (0)7623 969 0 info@mueller-gmbh.com; www.mueller-gmbh.com

Stand F07


Swissfilter AG

Innovativer Verbinder BFM fitting > Swissfilter AG präsentiert an der Messe Schüttgut 2015 den innovativen Verbinder «BFM» fitting für den sicheren, hygienischen und flexiblen Übergang zwischen verschiedenen Pulver- und Flüssigkeitsbehältern. Der flexible Verbinder BFM fitting ist mit einem raffinierten, patentierten Verschlussmechanismus ausgestattet, der eine 100%-ige Staubdichtigkeit bei gleichzeitig sekundenschnellem Ein- und Ausbau garantiert. Die mit einer integrierten Dichtung versehenen Federstahlringe können sekundenschnell in die dafür vorgesehenen BFM-Muffen oben und unten manuell eingefügt werden – schnell, einfach und jedes Mal perfekt! BFM fitting kann einfach in bestehende Produktionsanlagen integriert werden und überzeugt durch die deutlich längere Haltbarkeit gegenüber herkömmlichen Systemen. Der minimale Materialaufbau verhindert Produktablagerungen und gewährleistet so perfekte Hygiene in der Anwendung. Der FDA- und Atex-zertifizierte Verbinder eignet sich ideal auch für CIP-Reinigungsvorgänge und ist Über- und Unterdruckbeständig. Swissfilter AG CH-5037 Muhen Telefon +41 (0)62 737 54 80 info@swissfilter.ch www.swissfilter.ch

Stand D11

Angenstein AG

Auskleidungen von Schüttgutanlagen mit dem System TIVAR oder QuickSilver > Betreiber von Schüttgutanlagen erwarten von ihren Silos, Trichtern, Förderleitungen und Transportmitteln einen reibungslosen Materialfluss bei möglichst geringem Verschleiss. Hier bieten Auskleidungen aus «TIVAR» oder «QuickSilver» (Bild) die ideale Lösung. Sie zeichnen sich durch fliessfördernde Eigenschaften, abriebfeste Oberflächen und eine hohe Schlagzähigkeit aus. Dies verhindert Stillstände durch Anbackungen, Brückenbildung, Anfrieren, Kernfluss oder Korrosion. Mögliche Einsatzgebiete: ■ Herstellung und Transport von Chemikalien ■ Förderung, Transport und Verarbeitung von Baustoffen ■ Verarbeitung und Transport von Heiss-Asphalt ■ Lebensmittelverarbeitung Vorfertigung oder «auf Platz»-Montage: Angenstein AG liefert und montiert den Auskleidungswerkstoff passend zur Anlage wahlweise: ■ Auskleidung der Anlagenkomponenten und Maschinen in den Werkstätten der Angenstein AG ■ «AufPlatz»-Montage durch unsere erfahrenen Monteure ■ Als einteiliger Drop In-Liner zur Eigenmontage. Angenstein AG CH-4147 Aesch BL Telefon +41 (0)61 756 11 11 info@angenstein.ch www.angenstein.ch

Stand D07


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verfahrenstechnik

A N G E W A N D TE N A N O P A R TI K E L F O R S C H U N G

Zeitersparnis in der Mikrowelle Nanopartikel besitzen grössenabhängige Materialeigenschaften. Je nach Anwendungsgebiet ist deshalb eine genaue Grössenverteilung erforderlich, um Nanopartikel mit definierten Eigenschaften zu erhalten. Grössenverteilung und Materialeigenschaften können durch das Herstellungsverfahren gezielt beeinflusst werden. Die Mikrowellen-unterstützte Synthese hat sich dabei als sehr vorteilhaft erwiesen. A N D R E A H Ä R TE R

1)

2) A L E X A N D E R S TA D L E R

Unter Mikrowellenbestrahlung lassen sich Nanopartikel mit exakter Parameterkontrolle synthetisieren und gewünschte Partikeleigenschaften und Partikelgrössen gezielt verändern. Ein weiterer grosser Pluspunkt sind die drastisch reduzierten Reaktionszeiten. In wenigen Minuten können verschiedenste Synthesen durchgeführt werden, wie durch die folgenden Beispiele illustriert wird.

Vorteile in der Halbleitertechnik Für neuartige Halbleitermaterialien werden oft ZnS-Nanokristalle aufgrund ihrer optischen und elektrooptischen Eigenschaften eingesetzt. In einem der ersten Mikrowellen-assistierten Beispiele der Technischen Universität Graz wurden ZnS-Nanokristalle aus Zinkacetat mit Thioacetamid in Gegenwart von Pyridin und Triphenylphosphit synthetisiert [1]. Die wesentlichen Reaktionsparameter (Temperatur, Zeit) wurden konstant gehalten. Im Vergleich zur konventionellen Heizmethode konnten deutliche Unterschiede zwischen den erzeugten Kristallen beobachtet werden. Die in der Mikrowelle synthetisierten Partikel zeigten grössere, wohldefinierte, sphärische Agglomerate, während die konventionell hergestellten Kristalle auch gewinkelte Objekte bildeten und lockerer gepackt waren (siehe Abb. 1). Die homogene und vor allem schnellere Erwärmung der Reaktionsmischung im Mikrowellenfeld führte zu einer morphologisch einheitlicheren Kristallstruktur.

Mikrowellen-Produktfamilie von Anton Paar: Monowave 300, Multiwave PRO, Masterwave BTR (v. l. n. r.)

Quantenpunkte – Lichtquellen der Zukunft Quantenpunkte sind in der Regel Halbleiter-Nanopartikel mit ebenfalls grössenabhängigen photophysikalischen Eigenschaften, die unter Mikrowellenbestrahlung in kurzer Zeit hergestellt werden können. Die Gruppe von Kappe am Christian Doppler Labor für Mikrowellenchemie der KarlFranzens-Universität Graz untersuchte die Synthese von CdSe-Quantenpunkten aus Se-

n n n n

lendioxid und verschiedenen Cadmiumkomplexen. Während der Synthese bei 240 °C für fünf Minuten wurde der Zeitpunkt der Zugabe von Ölsäure variiert. Anschliessend wurde die Grössenverteilung der Partikel durch Röntgenkleinwinkelstreuung bestimmt [2]. Tatsächlich konnte die Grössenverteilung der Partikel durch die Cadmiumkomplexe sowie der Zeitpunkt und die Menge der Öl-

Schauglasarmaturen Leuchten und Kamerasysteme LED-Technik Für den Ex-Bereich

LICHT UND SICHT FÜR VERFAHRENSTECHNISCHE PROZESSE

Angenstein AG, CH-4147 Aesch T +41 (0)61 756 11 11 F +41 (0)61 756 11 04

info@angenstein.ch www.angenstein.ch


verfahrenstechnik

säurezugabe entscheidend beeinflusst werden. Die Grössenverteilung der erhaltenen CdSe-Quantenpunkte lag je nach Methode in einem Bereich von 0,5 bis 4 nm. Neben der vorteilhaften Mikrowellenstrahlung zur raschen Änderung der Syntheseparameter konnten durch die Verwendung von Siliziumkarbidgefässen und simultaner dualer Temperaturmessung (IR- und Innentemperatur) sogenannte nicht-thermale Mikrowelleneffekte ausgeschlossen werden.

A

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Energiespeicherung mit NanokompositMaterialien Die Forschung nach immer leistungsstärkeren Lithium-Ionen-Akkus als Energiespeicher in unzähligen Anwendungen ist ein zentraler Punkt in der Nanomaterialforschung. Vor allem kohlenstoffbeschichtete LiFePO4-Kathoden stellen eine erfolgversprechende Alternative zu den herkömmlich verwendeten teuren LiCoO2-Kathoden dar. Allerdings gestaltete sich bis dato ihre Synthese jedoch durch lange Reaktionszeiten in ungeliebten Autoklaven (bis zu 25 h bei

Abb. 1: SEM-Aufnahmen der ZnS-Nanokristalle (A) Mikrowelle (B) konventionelle Heizung. Adaptiert mit Genehmigung von Inorg. Chem. 2008, 47 (8), 3014-3022. Copyright 2015, American Chemical Society.

140–200 °C) schwierig. Manthiram und seine Mitarbeiter an der Universität Texas in Austin konnten durch Erhitzen der entsprechenden Reaktionsmischung (LiOH/H3PO4 in wässrigem FeSO4) unter Mikrowellenstrahlung hochkristalline LiFePO4-Stäbchen

einfach und bequem in 5 bis 15 Minuten bei Temperaturen zwischen 230 und 300 °C synthetisieren [3]. Die nach diesem Hydrothermalverfahren in Quarzgefässen hergestellten Nanoröhrchen zeigten eine vorteilhafte geringe initiale Entladungskapazität.


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Weiterhin wurde von derselben Arbeitsgruppe der Effekt von ex-situ- und in-situKohlenstoffbeschichtungen untersucht. Während die ex-situ-Beschichtung nachträglich durch Erhitzen der gewonnenen LiFePO4Partikel mit Saccharose auf 700 °C erfolgte, wurden in-situ-Beschichtungen direkt während der Mikrowellensynthese in Gegenwart von Glukose als Eintopfsynthese, gefolgt von 1 Stunde bei 700 °C unter einer reduzierenden Gasatmosphäre (H2/Ar), durchgeführt [3,4]. In beiden Fällen wurden Nanokomposite mit einem typischen LiFePO4-Kern und einer Kohlenstoffhülle synthetisiert, die hervorragende elektrochemische Eigenschaften in Bezug auf Speicherkapazität, Ladezyklen sowie Übertragungsvermögen zeigen.

Molekularsiebe unter umweltfreundlichem Aspekt Aluminium-basierte nanostrukturierte Molekularsiebe sind z. B. bei der Herstellung von Membranen, optischen Beschichtungen und in der medizinischen Diagnostik oft in Verwendung. Der Einsatz von organischen Additiven (wie Ammoniumsalzen), Precursoren und Lösungsmitteln bei ihrer Herstellung ist jedoch oft mit Umweltproblemen (vor allem im Scale-Up) verbunden. Die mikrowellen-assistierte Hydrothermalsynthese bietet hier eine mehrstufige, umweltfreundliche Syntheseroute, bei der sogar die nicht umgesetzten Substrate wiedergewonnen werden können. Das Produkt wurde nach jedem Experiment abzentrifugiert und der Überstand im nächsten Zyklus wiederverwendet. Lediglich das verbrauchte Al2O3, sowie P2O5 und die organischen Additive wurden ergänzt [5]. Die Kristallisationsrate der gebildeten AlPO-18 Nanokristalle wurde durch die zeitsparende Mikrowellen-Methode (lediglich 10 min bei 150 °C) erhöht und konnte über die Zyklen konstant gehalten werden. Sämtliche Partikel zeigten den gleichen Grad an Kristallinität und auch eine gleichmässige Partikelgrösse (siehe Abb.2). Verglichen mit dem konventionellen Prozess (bis zu 50 h bei 100 °C) ergibt sich auch eine entscheidende Energieersparnis, zusammen mit den reduzierten Entsorgungskosten für die Abfälle bietet die Mikrowellentechnologie ein Verfahren mit deutlich gesenkten Produktionskosten.

Effiziente Nano-Katalysatoren In diesen Tagen ist die Umwandlung von Biomasse in Kraftstoff eine intensiv er-

verfahrenstechnik

Abb. 2: TEM-Aufnahme von AlPO-18, generiert unter Mikrowellenbestrahlung. Bild zur Verfügung gestellt von Prof. Svetlana Mintova, Universität Caen.

forschte vielversprechende Alternative zur Verwendung von Erdöl. Dabei wird üblicherweise die Biomasse durch säurekatalysierte Dehydratisierung von Xylose in Furfural umgewandelt. Bei der Erforschung effizienter und umweltfreundlicher Katalysatoren wurden von der Gruppe um Pinna an der Humboldt-Universität Berlin Nanokatalysatoren aus TiO2/Kohlenstoff unter Mikrowellenbedingungen synthetisiert. Dazu wurde der Kohlenstoff mit Benzylalkohol und Titan (IV)-isopropoxid unter Inertgasatmosphäre für 10 Minuten auf 240°C erhitzt. Der resultierende Feststoff wurde abzentrifugiert, in Ethanol gewaschen und getrocknet [6]. Die synthetisierten TiO2-Nanopartikel zeigen eine vollständig und selektiv mit dem Metalloxid überzogene Kohlenstoffoberfläche. Diese Resultate können auf selektive Kopplungseigenschaften der Ausgangsmaterialien im Mikrowellenfeld (sogenannte Hot Spots) zurückgeführt werden. Für die katalytischen Tests wurde D-Xylose mit dem Katalysator in H2O/Toluol unter Inertgasatmosphäre auf 170°C im Mikrowellenreaktor erhitzt. Der Katalysator wurde nach jedem Lauf durch Zentrifugation zurückgewonnen. Die Ausbeute an Furfural konnte auf 67 % (verglichen mit 50 % bei Katalysatoren aus konventioneller Synthese) gesteigert werden.

Zusammenfassung Die durch Mikrowellenstrahlung erreichten kurzen Reaktionszeiten vereinfachen die Herstellung von Nanomaterialen beträchtlich. Mikrowellenreaktoren ermöglichen einen einfachen Zugang zu hohen Temperaturen und Drücken, die sonst nur zeitaufwendig in speziellen, schwer handhabbaren Autoklaven erreicht werden können. Speziell Hydrothermalsynthesen bei Temperaturen weit über 200°C können in einem Bruchteil der Zeit durchgeführt werden.

Grösse und Morphologie der Nanopartikel können durch leichte Veränderungen der Reaktionsbedingungen deutlich beeinflusst werden. Deshalb sind möglichst genaue Temperaturmessung und Druckkontrolle wesentliche Eigenschaften eines modernen Mikrowellenreaktors, um reproduzierbare Ergebnisse zu liefern. Dies ist vor allem für industrielle Anwendungen wesentlich. Zudem ist die exakte Reaktionstemperatur der entscheidende Parameter, um ein optimiertes Reaktionsprotokoll in einen grösseren Massstab zu übertragen. Anton-Paar-Mikrowellenreaktoren wurden speziell für diese optimale Reaktionskontrolle entwickelt und bieten neben einem weitreichenden Temperatur- und Druckbereich auch optimale Scale-up-Möglichkeiten im Produktionsbe■ reich.

WEITERE INFORMATIONEN Anton Paar Switzerland AG CH-5033 Buchs AG Telefon +41 (0)62 745 16 80 info.ch@anton-paar.com www.anton-paar.com Labotec 2015: Stand B04

ZU DEN AUTOREN Dr. Andrea Härter, Sales Management, Anton Paar Germany GmbH 2) Alexander Stadler, Product Management Anton Paar Germany GmbH 1)

REFERENZEN 1 T. Rath, B. Kunert, R. Resel, G. Fritz-Popovski, R. Saf, G. Trimmel, Inorg. Chem, 2008, 47, 3014. ■ 2. M. M. Moghaddam, M. Baghbanzadeh, A. Keilbach, C. O. Kappe, Nanoscale 2012, 4, 7435. ■ 3 A. V. Murugan, T. Muraliganth, A. Manthiram, J. Phys. Chem. 2008, 112, 14665. ■ 4 T. Muraliganth, A. V. Murugan, A. Manthiram, J. Mater. Chem. 2008, 18, 5661. ■ 5 E.-P. Ng, L. Delmotte, S. Mintova, Green Chem. 2008, 10, 1043. ■ 6 P. A. Russo, S. Lima, V. Rebuttini, M. Pillinger, M.-G. Willinger, N. Pinna, A. A. Valente, RSC Advances 2013, 3, 2595. ■


verfahrenstechnik

CHEMIE PLUS 1 / 4-2015

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E N TW I C K L U N G R E VO L U TI O N Ä R E R S U - P U M P E N

Innovation dank enger Zusammenarbeit Professor Dr.-Ing. Dieter Eibl, Leiter Fachstelle Bioverfahrenstechnik und Zellkulturtechnik an der ZHAW Wädenswil, erläutert im Interview die Hintergründe des Single-Use-Pumpen-Projekts (vgl. Fachartikel in Chemie plus 3 / 2015) und betont die Bedeutung der Kooperation von Forschung, Industrie und Bund für erfolgreiche Innovation. I N TE R V I E W : E L S B E T H H E I N Z E L M A N N

D

ieter Eibl ist Experte für Scale-up und Scale-down von Prozessen zur Produktion von Biomasse und Wirkstoffen wie proteinbasierte Impfstoffe oder rekombinante Proteine und Antikörper für die Pharma-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie. Sein Schwerpunkt liegt auf Upstreaming-Prozessen und Bioreaktoren, sowohl Standard- wie Einwegsysteme und deren Qualifizierung. Dazu nutzt er mit seinem Team unter anderem CFD (Computational Fluid Dynamics), wo es darum geht, strömungsmechanische Probleme approximativ mit numerischen Methoden zu lösen.

de, volumenverdrängende Pumpen. Levitronix-Pumpen sind dagegen klassische Zentrifugalpumpen mit einem revolutionären lagerfreien Antriebskonzept. Sie fördern – bei richtiger Anwendung – kleine und grosse Volumenströme besonders schonend, ein Plus für viele Anwendungen in der biopharmazeutischen Industrie.

Herr Professor Eibl, Sie sind mit Ihrem Team tonangebend in Single-Use (SU)-Technologie. Welche neuen besonderen Anwendungsaspekte bringen die im KTI-Projekt gewonnenen Erkenntnisse? Dieter Eibl: SU-Systeme entwickelten sich in den letzten Jahren extrem rasant, etablierten sich in Forschung und Entwicklung sowie in der klein- und mittelvolumigen Professor Dr.-Ing. Dieter Eibl. Produktion biopharmazeutischer Produkte. Sie sind präsent auf dem Markt für Up- und Downstreaming sowie der Formulierung und Abfüllung, was kom- Welches war in diesem Projekt für Sie die spezielle Herausforderung? plette SU-Produktionsstätten ermöglicht. Derzeit liegt der Fokus auf der Optimie- Wir – sowohl Levitronix wie mein Team – rung von SU-Systemen und der gezielten waren mit zahlreichen Herausforderungen Ergänzung des Sortiments zur Erweiterung konfrontiert! Für Levitronix galt es besonvon Einsatzbereichen der Technologie. ders mit neuen Materialien und FertiDies trifft auch auf das KTI-Projekt zu, er- gungstechnologien raschmöglichst eine weitern doch Levitronix-Pumpen das SU- neuartige Pumpenreihe zu bauen und zu Pumpensortiment und erschliessen neue fertigen, die GMP-Anforderungen entAnwendungen. Mit der klassischen spricht. Zudem waren in die laufende Schlauchquetschpumpe und SU-Vierkol- Entwicklung unsere Erkenntnisse und Erben-Membranpumpen sind bereits zwei fahrungen mit Prototypen einzuarbeiten, SU-Lösungen zum Fördern von Flüssigkei- was nur durch eine sehr enge Kooperatiten verfügbar. Beides sind selbstansaugen- on realisierbar war.

Für mich und meine Leute stellten die biologischen Beanspruchungstests der Pumpen eine logistische und wissenschaftliche Knacknuss dar. Wir fragten uns: Wann und wie werden Proteinlösungen oder tierische Zellkulturen durch das Fördern mit Pumpen geschädigt? Wie lassen sich solche Tests mit entsprechender Aussagekraft, aber noch vertretbarem Aufwand durchführen? Wir mussten die Vergleichsuntersuchungen zu derselben Zeit, mit derselben Kultur parallel an Levitronix-Pumpen, Schlauchquetschpumpen und Vierkolben-Membranpumpen vornehmen. Für Versuche mit tierischen Zellkulturen war es nötig, je nach Pumpengrösse 20 L, 50 L oder 200 L Kulturbrühe von CHOZellen bereitzustellen. Welche Bedeutung hat für Sie die Kooperation mit einem dynamischen Unternehmen wie Levitronix? Ich habe selten eine derart enge und inspirierende Zusammenarbeit erlebt, die in allen Projektphasen so aussergewöhnlich intensiv war. Während des gesamten Projekts bestanden Arbeitsbeziehungen zu Umsetzungsteam, Marketing und Geschäftsleitung. Levitronix unterstützte uns projektrelevant und zielorientiert, nahm Anregungen stets gerne entgegen, analysierte sie jedoch kritisch, diskutierte sie und setzte sie zielstrebig um. Braucht es staatliche Förderprogramme wie die KTI überhaupt? Zwar arbeiteten Levitronix und mein Team schon vor dem KTI-Projekt zusammen, aber erst durch das Förderprogramm des Bundes konnten wir ein so grosses F+E-Projekt auf die Beine stellen. Solche Förderprogramme sind ausserordentlich wichtig und nötig für die Sicherung des Werkplatzes Schweiz. ■


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CHEMIE PLUS 4-2015

verfahrenstechnik

TE C H N O L O G I E R E P O R T

M

isch- und Rührvorgänge zählen zu den zentralen Verfahrensschritten in nahezu jeder prozessindustriellen Produktion. Ingenieurwissenschaftlich fundierte, bedarfsgerecht ausgelegte Konstruktionen bringen den maximalen Mischerfolg. Zielvorgaben sind z. B. hohe Mischgüten, schnelle Mischzyklen und – insbesondere in sensiblen Bereichen wie etwa Life Sciences – eine schonende Behandlung der Produkte. Neben mechanischen Verfahren erobert sich auch die äusserst wartungsarme Druckluftmischung einen Platz in der Prozesstechnik. Mischprozesse sind komplex und müssen auf die Bedürfnisse des Anwenders zugeschnitten werden. Technologie-Anbieter unterstützen die Industrie daher mit umfassen-

den Servicepaketen und führen u. a. Versuchsreihen für komplette Mischlinien durch. Ein zentraler Erfolgsfaktor beim mechanischen Mischen ist die Auslegung der Rührwerke, angefangen bei der Materialwahl. So zeichnen sich z. B. Rührorgane aus Keramik u. a. durch besonders hohe Standzeiten beim Einsätzen in schleissenden oder korrosiven Medien aus.

Amixon Sterilmischer VMT

Auf dieser und der folgenden Seite finden Sie eine aktuelle Kurzübersicht (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) zu misch- und rührtechnischen Methoden und Produkten schwerpunktmässig in den Einsatzgebieten Chemie, Pharma, Lebensmittel. ■

Mischen & Rühren

> Zum Homogenisieren eines Wirkstoffes unter Sterilbedingungen wurde jüngst ein amixon-Vertikalmischtrockner in Betrieb genommen. Das Arbeitsvolumen dieses Sterilmischers variiert zwischen 0,3 m³ und 3 m³, wobei unabhängig vom Füllgrad ideale Mischgüten erreicht wurden. Die Umschichtungsverströmung erfolgt totraumfrei indem ein helixartiges Mischwerkzeug die Mischgüter in der Peripherie des Mischraumes aufwärts fördert und im Zentrum, der Schwerkraft folgend, abwärts fliessen lässt. Bestandteil der Rezeptur sind auch sprühgetrocknete Agglomerate, die besonders schonend zu behandeln sind. Insofern beträgt die Umfangsgeschwindigkeit nur 1 m/s. Interessant ist eine weitere Neuentwicklung, die es gestattet, den Sterilmischer bis zu 99,997% zu entleeren. Mithilfe des ComDisc-Austragssystems tragen Gleitkörper die Mischgutreste schonend und entmischungsfrei bis zum letzten Rest aus. Dem Restlos-Austrag der Güter schliesst sich ein automatischer Nassreinigungsprozess an. Hierzu fahren drei Rotations-Wasch-Lanzen automatisch in den Mischraum hinein, um verbleibende Staubreste abzureinigen. Diese als WaterDragon bezeichnete Vorrichtung reinigt auch sich selbst und kann grosse Gasvolumenströme zum Zweck der effektiven Trocknung eintragen. Bedarfsweise wird zuvor noch eine Dampf-Sterilisation durchgeführt. Nach getaner Arbeit fahren die WaterDragon-Waschvorrichtungen automatisch aus dem Mischraum heraus und verschliessen die Öffnungen zuverlässig totraumfrei sowie gas- und staubdicht. Mannlochöffnungen, Stutzen und Flanschen sind nach EHEDG-Vorgaben gestaltet und mittels hauseigener CleverCut-Fertigungsverfahren realisiert. amixon GmbH D-33106 Paderborn Telefon +49 5251 6888880 info@amixon.de www.ruberg.com


Labormischer LM 40

Nahezu perfekte Homogenität unter hohem Containment

> Als Spezialmaschinenbauer für die Pharmaindustrie bietet L.B. Bohle seinen Kunden ein umfangreiches Angebot an Systemlösungen für die verschiedensten Verfahren in der Feststoffproduktion. Neben grossen Prozessmaschinen gehört auch ein umfangreiches Portfolio an Maschinen im Labormassstab zum Produktprogramm. Der Labormischer LM 40 ist ein robustes Gerät auf einem Fahrgestell für Entwicklungsaufgaben. Der Mischer wird mit einem Wechselstrommotor angetrieben, der in einem edelstahlverkleideten Gehäuse untergebracht ist. In diesem Gehäuse befindet sich auch die Gerätesteuerung. Der Mischprozess erfolgt im sogenannten geschlossenen Mischsystem, d. h. der Container wird durch eine Beschickungsöffnung beschickt und kann bis zur Entleerung auf der Tablettenpresse staubarm gehandelt werden Die Container sind leicht demontierbar auf Passrohren fixiert. Während des Mischbetriebes erfolgt eine exzentrische Rotation um nur eine Drehachse. Durch das patentierte GegenlaufMischsystem kann auf eine aufwendigere Bewegung um mehrere Achsen verzichtet werden. Die Drehrichtung der Container wechselt minütlich. Durch die raumsparende Rotation um nur eine Achse und eine kleine Aufstellfläche wurde der Platzbedarf des Labormischers minimiert. Durch seine Vollverkleidung ist eine simple manuelle Reinigung gewährleistet. Diese universell einsetzbare Maschine entspricht dem neuesten Stand der Technik und erfüllt bezüglich Konstruktion, Handhabung und Steuerung die aktuellen GMP-Anforderungen.

> Das Mischen von Pulvern – ein häufiger und kritischer Arbeitsablauf in vielen feststoffverarbeitenden Industrien – stellt nicht nur hohe Anforderungen an Sicherheit und Hygiene, sondern vor allem an die Homogenität der fertigen Mischung, ganz egal bei welchen Pulvereigenschaften. Mit dem PTS-Batchmixer von Dec können unterschiedliche Pulver problemlos und auf völlig geschlossene Weise gemischt werden. Das System fördert, mischt und entleert das Mischgut vollautomatisch mithilfe von Vakuum und Druck. Es wird daher besonders den Bedürfnissen im Pharmabereich gerecht, da es die kontaminationsfreie Handhabung aktiver Substanzen ermöglicht, ohne deren Eigenschaften zu verändern. Das Mischgerät mischt Pulver mit grossem Verhältnisunterschied (1/10 000) und erzielt unter hohem Containment eine nahezu perfekte Homogenität. Das System kann leicht in eine pharmazeutische Produktionslinie integriert werden. Die Pulver werden automatisch, z. B. aus Fässern, Bags oder auch direkt aus Prozessanlagen wie Trockner, Granulatoren usw. angesaugt und gemischt. Nach Beendigung des Mischvorgangs entleert sich das System vollautomatisch in Gebinde oder zur Förderung in den nächsten Verarbeitungsschritt. Durch die Abwesenheit von beweglichen oder rotierenden mechanischen Bauelementen ist der Wartungsaufwand sehr gering. Das System kann an Ort und Stelle gereinigt und sterilisiert werden (CIP/SIP).

L.B. Bohle Maschinen + Verfahren GmbH D-59320 Ennigerloh Telefon +49 (0)2524 9323150 info@lbbohle.de www.lbbohle.de

Dietrich Engineering Consultants SA CH-1024 Ecublens VD Telefon 021 694 20 40 dietrich@dec-group.ch www.dec-group.net


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Verbundkeramik vermeidet Anlagenstillstand

> Ekato entwickelt u. a. Rührorgane in Verbundbauweise mit keramischen Werkstoffen, die deutlich längere Standzeiten als konventionelle Stahl- Alloy- oder Titanbauteile beim Betrieb von Rührwerken in stark schleissenden und korrosiven Medien ermöglichen. Einsparungen bei den Betriebs- und Wartungskosten durch günstigere Ersatzteilhaltung und längere Intervalle zwischen Anlagenstillständen können so realisiert werden. Die verbesserte Verschleissbeständigkeit erlaubt auch grössere Leistungseinträge durch das Rührorgan oder höhere Feststoffkonzentrationen und damit ergiebigere Umsätze bzw. Ausbeuten in kritischen Prozessschritten. Die Ausführung der keramischen Teile in Massivbauweise eliminiert die typischen Nachteile von Beschichtungen wie die Haftung auf dem Untergrund und minimiert dadurch Ausfallrisiken. Keramikbauteile auf der Basis von Oxiden, Silikaten, Karbiden oder Nitriden weisen heute überragende Kennwerte hinsichtlich Festigkeit, Härte, Temperatur- und Korrosionsbeständigkeit auf. Dies erlaubt die Kombination von metalli-

verfahrenstechnik

Mischen ganz einfach > Mischer von Engelsmann kommen in den verschiedensten Branchen wie z. B. Chemie, Kunststoff, Lebensmittel und Pharma, aber auch in der Metallurgie zum Einsatz. Das Lieferportfolio umfasst dabei sowohl Freifall- als auch Zwangsmischer. Ob schonendes Mischen im Vordergrund steht oder die Stoffe nur schwer zu mischen sind, ob Einzelmaschine oder komplette Mischanlage – Engelsmann hat die passende Lösung. Wenn Produktschonung im Vordergrund steht, dann kommen die Freifallmischer von Engelsmann zum Einsatz. Dazu gehören neben Rhönradmischern (oberes Bild) und Doppelkonusmischern (unteres Bild) auch Taumelmischer und Containermischer. Der Rhönradmischer JEL RRM wird eingesetzt zum Mischen, Homogenisieren und Einfärben von Komponenten in Pulver- oder Granulatform, aber auch zum Auflösen von Feststoffen in Flüssigkeiten, Polieren von Metall- und Kunststoffteilen, Bewegen träger Medien zur Vermeidung von Strukturänderungen und zur Reinigung von Behältern mit Lösungsmitteln. Dabei überzeugt dieser Mischer, der sehr gut geeignet ist für kleinere, häufig wechselnde Materialmengen, durch eine intensive Mischwirkung, einfachen Wechsel des Mischbehälters, leichte Reinigung, geringe Anschaffungskosten und kurze Lieferzeit. Auch der Doppelkonusmischer eignet sich insbesondere für das Mischen, Homogenisieren und Einfärben von pulver- oder granulatförmigen Komponenten. Er erlaubt eine besonders schonende Behandlung des Mischgutes und eine optimale Reinigung der Mischtrommel, wobei ein Nennvolumen von bis zu 10000 l kein Problem ist. Neben der gleichmässigen, dreidimensionalen Umschichtung des Mischgutes bietet dieser Mischer eine fast rückstandlose Restentleerung und ermöglicht automatische Beschickung und Entleerung.

Effektiv und schonend zugleich

> Auf den Geschmack kommt es an – und Geschmäcker sind bekanntlich verschieden! So sind sowohl die Anzahl von Zuschlagsstoffen als auch die notwendige Systemtechnik der effektiven und gleichzeitig schonenden Mischung der Komponenten entsprechend vielfältig. Und für jede Anwendung gilt es, eine möglichst branchenübergreifend akzeptierte und reproduzierbar sicher arbeitende Lösung anzubieten. Sowohl der Durchlaufmischer als auch Doppelpaddelmischschnecken (Bild) aus dem Hause EMDE und der Einwellen-Schneckenmischer sowie Mischsilos für Batch-Mischungen sind langjährig bewährte Mischsysteme. Neben dem eigentlichen homogenen Mischen werden im Mischprozess vielfach auch noch weitere Prozessschritte wie Befeuchten, Trocknen, Temperieren u. a. integriert. Kleinere Einwellen-Schneckenmischer mit Mischvolumen von bis zu 630 Liter werden mit einer Auszugseinrichtung für das Mischwerkzeug angeboten, um eine möglichst schnelle und gründliche Reini-

schen und keramischen Komponenten eines

gung sowohl des Mischtroges als auch des

Rührorgans: verschleissgefährdete Rührelemen-

Mischwerkzeugs sicherzustellen – eine interes-

te werden in keramischen Werkstoffen ausge-

sante Lösung sowohl in der Kunststoffindustrie

führt und auf einer metallischen Tragkonstruktion

in Verbindung mit häufigen Farbwechseln als

befestigt. Aufgrund der Beständigkeit der Kera-

auch für die Lebensmittelbranche. Mischsilos

mik verlängert sich deren Lebensdauer signifi-

werden zum Homogenisieren unterschiedlicher

kant. Sollte nach entsprechend längerer Be-

Chargen wie auch zum kontinuierlichen Bewe-

triebszeit doch ein Austausch erforderlich wer-

gen von Produkten eingesetzt, die zur Zeitver-

den, wird lediglich das eigentliche Verschleissteil

festigung neigen.

ersetzt, Teile wie Naben, Blatthalter usw. können

Hohe Durchsatzleistungen vornehmlich in konti-

im Behälter verbleiben.

nuierlich arbeitenden Anlagen können mit Durch-

Anwendung finden keramische Rührerkompo-

laufmischern oder Paddelmischschnecken er-

nenten in der Pigment- oder Zahnpastaherstel-

zielt werden. Diese Mischer sind z. B. vor Pro-

lung und bei Prozessen, in denen höchste An-

duktverladungen und anderen Massengutpro-

forderungen an die Reinheit des Produkts hin-

zessen erfolgreich im Einsatz.

sichtlich Spuren von Metallabrieb gefordert sind. Ekato Rühr- und Mischtechnik GmbH D-79650 Schopfheim Telefon +49 (0)7622 290 info@ekato.com www.ekato.com

J. Engelsmann AG D-67059 Ludwigshafen Telefon +49 (0)621 590020 www.engelsmann.de

EMDE Industrie-Technik Gesellschaft für Rationalisierung und Verfahrenstechnik mbH D-56377 Nassau Telefon +49 (0)2604 9703–0 info@emde.de; www.emde.de


Produktionssteigerung mit Gericke Batch Mischer GBM

Nicht nur für riesige Tankvolumen ...

> Der neue GBM (Gericke Batch Mischer) ist ein Einwellenmischer für Chargen-Mischprozesse. Zusammen mit den umfassenden Gericke-Serviceleistungen wird der GBM zum perfekten Mischer für Prozesse der Schüttgut verarbeitenden Industrien. Die Produktpalette umfasst Mischer für Produktmengen von 50 bis 4400 Liter Nutzvolumen pro Charge. Die höhere Produktionseffizienz entsteht durch die kurze Mischzeit, welche 8 bis 12 Chargen pro Stunde zulässt, die wirkungsvolle Auflösung von Knollen sowie die gute

> Das Homogenisieren grosser Tankvolumen

Zugänglichkeit zur Reinigung. Die modulare Bau-

(z. B. 250 000 m3 ), das Einmischen von Additiven

weise ermöglicht es, aus drei verschiedenen An-

bei der Schmierölherstellung oder das Suspen-

triebspaketen auszuwählen, um den Energieein-

dieren von Feststoffen in einer flüssigen Phase

trag bestmöglich auf das Produkt abzustimmen

stellen für mechanische Rührer oft sehr schwieri-

und zu minimieren. Flüssigkeiten lassen sich pro-

ge oder unmögliche Aufgaben dar. Für die pneu-

blemlos eindüsen und mit dem optionalen Dis-

matische Impulsmischtechnik von PULSAIR sind

pergierwerkzeug aufschliessen.

dies jedoch typische Anwendungen.

Gericke plant und realisiert die gesamte Misch-

Das weltweit patentierte Verfahren basiert auf

linie und liefert Zuführeinrichtungen und Dosieran-

kurzer Injektion eines einstellbaren Druckimpul-

lagen aus eigener Entwicklung und Fertigung. Im

ses unter eine Akkumulatorplatte, die am Boden

Gericke Test-Center können Vergleichsversuche

des Mischtanks fixiert ist. Die injizierte Druckluft

mit dem GMS-Doppelwellenmischer durchge-

bildet eine grosse Luftblase, die im Tank auf-

führt werden. Ebenso werden während Versuchs-

steigt und die umgebende Flüssigkeit verdrängt,

reihen Chargenmischer mit kontinuierlichen Pro-

während unterhalb der Blase ein Unterdruck

zesslösungen direkt und konkret verglichen.

entsteht, der das umgebende Material ansaugt.

Der Mischer ist für Anwendungen in der Lebensmittelindustrie, wie Konditorwaren, Würzmittel oder Instantgetränke sowie für die Spezialchemiebranche vorgesehen.

Hierdurch entsteht im Behälter eine vertikal nach oben gerichtete Strömung, die entsprechend den gestellten Anforderungen durch eine Variation von Impulslänge und Impulsdauer einstellbar ist. Im Gegensatz zu mechanischen Rührwerken spielt hierbei die Bauhöhe des Behälters und die Füllhöhe des Fluids eine sehr untergeordnete Rolle. Im Behälter sind keinerlei bewegliche Teile oder Wellenlager vorhanden. Dadurch ist dieses System sehr unanfällig gegen Störungen und weitestgehend wartungsfrei. Das PULSAIR-System ist jedoch an definitiv jede Behältergrösse anpassbar und auch für kleine Liefergebinde wie Fässer oder IBCs erhältlich. Als Betriebsmedium kann sowohl Druckluft als auch Stickstoff zur Anwendung kommen. Ganze Tankfarmen können über einen einzelnen PPCController, der auch in die lokale Anlagenüberwachung integriert werden kann, gesteuert werden.

Gericke AG CH-8105 Regensdorf Telefon 044 871 36 36 gericke.ch@gericke.net www.gericke.net

MPT Mess- und Prozesstechnik GmbH D-63110 Rodgau Telefon +49 (0) 6106 - 4853 info@mpt-rodgau.de www.mpt-rodgau.de Web: www.mpt-rodgau.de


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verfahrenstechnik

A N W E N D U N G VO N I N E R T G A S S C H L E U S E N I N D E R P R O Z E S S I N D U S TR I E

Damit Luftsauerstoff kein «Unheil» anrichtet Um Brände, Explosionen oder auch unerwünschte Oxidationen zu vermeiden, werden viele industrielle Prozesse unter Schutzgasatmosphäre durchgeführt. Kritisch wird es dann, wenn ein geschlossenes System prozessbedingt geöffnet werden muss, beispielsweise um einen Reaktor zu beschicken. Gerade bei diesen Vorgängen steigt die Gefahr der Funkenbildung. Einen wirkungsvollen Schutz bieten Inertgasgasschleusen, die – eingebaut in die Befüllöffnungen – das Eindringen von Sauerstoff auf ein Minimum reduzieren.

B

eim Inertisieren wird Luft und der darin enthaltene Sauerstoff durch ein Inertgas verdrängt. Als Inertgase dienen reaktionsträge Gase wie etwa Stickstoff, Kohlendioxid oder Edelgase (vor allem Argon). In Prozessen mit brennbaren Chemikalien und Stäuben bildet die Inertisierung ein wirkungsvolles Instrument zur Vermeidung von Bränden und Explosionen. Ziel ist es, den Sauerstoffgehalt in der Prozessatmosphäre so weit abzusenken, dass kein brennbares Gemisch mehr entstehen kann oder – anders ausgedrückt – die Sauerstoffgrenzkonzentration (SGK) unterschritten wird. Da der SGK-Wert von den eingesetzten Stoffen abhängt, müssen Inertisierungen anwendungsspezifisch ausgelegt werden. Mit dem INN-COO-Verfahren von Messer steht Anlagenbetreibern ein Verfahren zur sicheren, anwendungsspezifischen Zufuhr der Inertgase Stickstoff und Kohlendioxid zur Verfügung. Das INN-COO-Verfahren ermöglicht eine Vielzahl von Applikationen, wie etwa ■ Lagerung, Umpumpen,Umfüllen brennbarer Flüssigkeiten unter lnertgas ■ Lagern, Fördern, Mahlen, Trocknen, Abscheiden brennbarer Feststoffe und Stäube unter lnertgas ■ Reaktorinertisierung, sichere lnertisierung offener Systeme ■ Hohlraumspülung beim Pentan schäumen.

Sicheres Inertisieren – auch an offenen Systemen Häufig muss ein System prozessbedingt geöffnet werden, beispielsweise um einen Reaktor mit Schüttgütern oder Flüssigkeiten zu beschicken. Dadurch kommt es zu einem Kontakt mit Umgebungsluft genau zu dem Zeitpunkt, wo auch die Gefahr der Funkenbildung (z. B. bei der Feststoffzugabe) er-

Inertgasschleuse: Das über Schläuche zugeführte Schutzgas strömt aus dem kreisförmigen Spalt in das zu schützende Volumen ein.

höht ist. Zudem kann Umgebungsluft mit dem zugeführten Material in den Prozess gelangen. Durch den Einbau von Inertgasschleusen in die Befüllungsöffnungen lässt sich der Eintrag von Luftsauerstoff bei solchen Vorgängen auf ein Minimum reduzieren. Mit der Schleuse wird durch genau abgestimmte Stickstoffeinblasung ein Schutzgaspolster in der offenen Einfüllzone erzeugt, durch welches hindurch das Material sicher eingefüllt werden kann.

Geringer Investitionsbedarf Beim Inertisieren mit der Schleuse kann häufig auf eine permanente Sauerstoffmessung verzichtet werden . Dies senkt den Investitionsbedarf des Anlagenbetreibers erheblich. Lediglich Gasflus und Behälterdruck werden überwacht. Ohne die Sicher-

heit oder Handhabung zu beeinträchtigen, kann der Behälter geöffnet und beschickt werden. Die Spezialisten der Messer Schweiz AG stimmen Inertgasschleusen exakt auf die jeweilige Prozesssituation beim Kunden ab, wobei sich das Unternehmen mit Standorten in Lenzburg und Préverenges auf eine grosse Erfahrung beim Einsatz diverser Schleusen bei namhaften Chemiefirmen abstützen kann. Die Vorteile des hier skizzierten lnertisierungskonzeptes lassen sich wie folgt zusammenfassen: ■ sicherer Explosionsschutz ■ geringe lnertgaskosten ■ niedrige Investitionen ■ einfachste Handhabung ■ Feststoffeintrag problemlos möglich


Funktionsschema der Inertgasschleuse.

kein Staubaustrag deutlich verringerte Freisetzung von Lösemitteldämpfen ■ leichte Reinigung ■ wirtschaftlich auch für die lnertisierung mehrerer Reaktoren ■ Inertisieren offener Behälter auch bei einem geforderten Grenzwert von weniger als 5% Sauerstoffgehalt möglich. ■ ■

Versorgung mit Stickstoff oder Kohlendioxid Für die zuverlässige Versorgung mit Stickstoff gibt es verschiedene Möglichkeiten. In der Regel wird der Anwender mit einem Tankwagen und einem Vorratstank vor Ort mit flüssigen Stickstoff versorgt. Bei einem sehr grossem Bedarf ist aber auch eine Produktion vor Ort mit einer On-Site-Anlage möglich. Die Versorgung mit Kohlendioxid erfolgt mittels Tankwagen und einem Vorratsbehälter für flüssiges Kohlendioxid. Die jeweilige Versorgung wird genau an den je■ weiligen Bedarf des Anwenders angepasst. WEITERE INFORMATIONEN Messer Schweiz AG CH-5600 Lenzburg Telefon 062 886 41 41 info@messer.ch www.messer.ch


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CHEMIE PLUS 4-2015

firmenberichte

SEIT 40 JAHREN SYNONYM FÜR SICHERHEIT

Bartec – Weltmarktführer im Explosionsschutz Die Marke «Bartec» steht seit nunmehr 40 Jahren als Synonym für Sicherheit in explosionsgefährdeten Bereichen. Ein optimal auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittenes Produkt- und Lösungsportfolio sowie konsequente Internationalisierung ebneten den Weg zum heute weltweit führenden Anbieter im Bereich des Explosionsschutzes.

Es gibt Arbeitsplätze, an denen sollte der Funke auf keinen Fall überspringen: Die Explosionsschutzspezialisten der Bartec Gruppe entwickeln hierfür innovative Produkte und Lösungen. Denn überall dort, wo gefährliche Stoffe wie brennbare Gase, Dämpfe, Nebel oder Stäube auftreten können, verhindern die von Bartec entwickelten Komponenten- und System-Lösungen Explosionen und dienen der Sicherheit von Mensch und Umwelt. Zu den Kunden der global agierenden Unternehmensgruppe zählen vor allem die Öl- und Gasindustrie sowie Chemie-, Petrochemie- und Pharmakonzerne aus den unterschiedlichsten Regionen der Welt. Die umfassende Produktpalette erstreckt sich von komplexer Mess- und Analysentechnik, über innovative Wärmetechniklösungen bis hin zu explosionsgeschützten Komponenten und Systemen für die Automatisierung, Steuerung und Regelung sowie Kommunikation. Die Bartec-Produkte haben sich bereits in einer Vielzahl von Projekten rund um den Globus bewährt. Gegründet als Ein-Mann-Betrieb im Jahr 1975 hat sich Bartec in den Folgejahren zu einem schnell wachsenden Unternehmen entwickelt, das viele Innovationen in den Markt bringt. Ebenfalls folgten zahlreiche Akquisitionen, zuletzt die Übernahme des in Italien ansässigen Firmenverbunds TOP Group, der bislang grössten in der vierzigjährigen Bartec-Firmengeschichte. «Diese Akquisition ist ein erfolgreicher Schritt, um das kontinuierliche Wachstum unserer Unternehmensgruppe weiter zu unterstützen, indem wir unseren Kunden künftig noch umfassendere schlüsselfertige Lösungen bieten», betont Dr. Ralf Köster, CEO der Bartec Gruppe. Das Bartec-Produktportfolio wird durch die Akquisition mit innovativen Technologien, wie beispielsweise LED-Beleuchtungstechnik für den Einsatz im Ex-Bereich, ideal abgerundet. Daneben vervollständigen künftig eigenproduzierte Komplettlösungen

POLARIS HMI-System beim Einsatz in der Pharmaindustrie.

im Bereich der explosionsgeschützten Aluminium- und Edelstahlgehäuse sowie Steuerungen das Produktprogramm.

Weltweites Netzwerk Um den internationalen Kunden umfassenden Service vor Ort bieten zu können, ist Bartec mit einem internationalen Netzwerk rund um den Globus aktiv. Mit 12 Produktionsstandorten in Deutschland, den USA, der Schweiz, Grossbritannien, Italien, Norwegen, Slowenien und China sowie 35 eigenen Vertriebsgesellschaften in Europa, Amerika und Asien und 50 internationalen Vertriebspartnern ist der Markt- und Technologieführer in der Sicherheitstechnik weltweit aufgestellt. 1800 Mitarbeiter sind für den Weltmarktführer im Explosionsschutz tätig.

Breites Portfolio mit Neuheiten Bis zu 10 Prozent des Umsatzes investiert die Unternehmensgruppe jährlich in For-

schung und Entwicklung. Zwei innovative Produkte im Bereich der mobilen Lösungen haben zuletzt das Portfolio ergänzt: Der explosionsgeschützte Industrie-Tablet-PC «Agile X» ermöglicht dank nahezu permanenter Konnektivität den Zugriff auf alle Datenbanken, die die Techniker im Feld benötigen. Das «Impact X», ein High-End-Smartphone mit Android-Betriebssystem, ist speziell für den Einsatz in rauen, explosionsgefährdeten Umgebungen konzipiert, bietet aber das von handelsüblichen Mobiltelefonen bekannte User Interface und lässt sich sogar mit Handschuhen bedienen. Die damit eingeführte «Bartec goes mobile»-Strategie zielt darauf ab, das Portfolio künftig um eine breite Palette an explosionsgeschützten Tablet-PCs, Smartphones und Kameras mit der dazugehörigen Softwareintegration zu ergänzen, um den Zukunftsmarkt der mobilen Lösungen für den Ex-Bereich optimal bedienen zu können.


Explosionsgeschützter Industrie-Tablet-PC «Agile X».

Daneben bietet das Unternehmen beispielsweise im Bereich der Visualisierungstechnik Panel PCs und Remote-Einheiten aus der POLARIS HMI-Geräteserie, die eine optimale Lösung für die Steuerung und Bedienung einfacher und komplexer Anlagen bieten. Maschinen- und Apparatebauer entscheiden sich für explosionsgeschützte Lösungen von Bartec, wenn es um das Schalten, Melden, Steuern und Regeln geht. Ein besonders erfolgreiches und höchst flexibles System in diesem Bereich ist die Bedien- und Anzeigegeräteserie ComEx. Die Gehäuse sind wahlweise aus hochschlagfestem Kunststoff, Aluminium oder aus Edelstahl und können mit einer grossen Auswahl an innovativen Schalt-, Steuer- und Anzeigegeräten kombiniert werden. Internationale Zertifikate ermöglichen vielfältige Einsatzmöglichkeiten weltweit. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung und Produktion von elektrischen Begleitheizungssystemen für den Frostschutz, die Temperaturerhaltung und Aufheizung. Daneben bietet das Unternehmen ein umfassendes Sortiment an Leckage-Erkennungssystemen, denn die Überwachung auf Wasserleckagen in Gebäuden mit empfindlichen elektrischen und elektronischen Anlagen oder Wertgegenständen ist heute ein elementarer Bestandteil zur Überwachung und Sicherung eines Gebäudes.

Weiterbildung für Praktiker Schliesslich bietet die BARTEC Safe.t Academy für Hersteller, Errichter, Betreiber und Dienstleister Seminare und Trainingsmassnahmen rund um das Thema Explosionsschutz. Die erfahrenen Referenten vermitteln, wie die gesetzlichen Anforderungen einfacher und effizienter in die Praxis umgesetzt werden können, beispielsweise bei Planungsaufgaben, Entwicklung, Zulassung, Wartung, Instandhaltung und Prüfung. Experten aus vielen Branchen und Ländern nutzen die Bartec-Veranstaltungen zum Erfahrungsaustausch, die ebenfalls als Inhouse-Seminare beim Kunden angeboten werden. ■ BARTEC Engineering + Services AG CH-6330 Cham Telefon 041 747 27 27 info@bartec.ch www.bartec.ch


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produkte

Pullulan-ReadyCals für GPC/SEC-Kalibration > Die Herstellung von Kalibrationslösungen für die GPC/SEC-Analytik ist sehr zeitaufwendig, da immer mehrere Proben einzeln eingewogen werden müssen. Mit den PSS ReadyCals stehen vorkonfektionierte Vials mit engverteilten Referenzmaterialien in der richtigen Konzentration und Zusammenstellung für die Kalibration von GPC/SEC-Anlagen zur Verfügung. Die Vials müssen nur mit dem passenden Laufmittel aufgefüllt werden und sparen so dem Anwender viel Zeit. Neu stellt PSS nun die Pullulan-ReadyCals vor, die in 1,5 mL vials erhältlich sind: ■ Kalibriersubstanz: Pullulan ■ Anwendung: Kalibration wässrige GPC/SEC-Anlagen ■ Konfektionierung: Standard: 3 x 5 Vials -1.5 ml, Mp 180 – 708 000 Da (11 Standards) Hochmolekular: 3 x 5 Vials -1.5 ml, Mp 180 – 1 220 000 Da (12 Standards) Die Konzentrationen in den Kits sind sowohl für konventionelle GPC/SEC als auch für Detektion mit Viskosimeter (universelle Kalibrierung) und/oder Lichtstreudetektor geeignet. PSS Polymer Standards Service GmbH D-55120 Mainz Telefon +49 (0)6131 962 393 0 info@polymer.de www.polymer.de

Halle 4.1 Stand P48

Bruker Optics GmbH

BRAVO: Die nächste Generation Raman Handheld Spektrometer > Das Bruker BRAVO setzt neue Massstäbe in Leistung, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit von Handheld-Raman-Analysatoren für die Rohmaterial-Kontrolle bzw. mobile Ramanspektroskopie. Mit dem BRAVO lassen sich Eingangsgüter effizient direkt durch die Glas- oder Kunststoffverpackung messen. Die Steuerung des Gerätes ist intuitiv und erfolgt über den grossen Touchscreen. Dieser lässt sich auch mit Handschuhen bedienen, was speziell bei bedenklichen oder pharmazeutisch aktiven Substanzen zwingend ist. Daten werden einfach über WLAN ausgetauscht. Trotz der Leistungsfähigkeit und dem erweiterten Messbereich bis 3200 cm-1 durch die neue Duo LASERTM excitation Technologie handelt es sich beim BRAVO um ein Ramanspektrometer der untersten Laserklasse 1M. Dadurch entfallen umständliche Sicherheitsvorschriften und jeder Mitarbeiter kann das System bedenkenlos und überall einsetzen. Ein weiterer Meilenstein ist die patentierte SSETM-Technik, welche die Fluoreszenz von stark fluoreszierenden Substanzen unterdrückt und somit der Ramanspektroskopie zugänglich macht. Mit dem BRAVO können mehr unterschiedliche Substanzen auf ihre Qualität geprüft werden als mit jedem anderen Raman-Handheld. Weitere Spezifikationen u. a.: Die eingebaute Wellenzahlkalibration liefert jederzeit präzise Daten. Integrierter Barcode-Scanner. Möglichkeit zur Erstellung und Validierung eigener Spektrenbibliotheken. 21CFR Part11 compliant. Bruker Optics GmbH CH-8117 Fällanden Telefon 044 825 98 18 optics.ch@bruker.com | www.brukeroptics.ch

Stand D23


ESD-Schutz im reinen Umfeld

> Überall dort, wo sich Menschen bewegen und Materialien aneinander reiben oder voneinander getrennt werden, entstehen Ladungen. Geraten zwei aufgeladene Stoffe mit unterschiedlichen Spannungen in Kontakt, kommt es – je nach Spannungsdifferenz – zu einer kleinen oder grösseren Entladung. Dieses Phänomen hat in der Fertigung und Montage von Elektronikbauteilen gravierende Folgen: Schon Spannungen von 50 Volt, die wir Menschen noch gar nicht wahrnehmen, können zu Beschädigungen elektronischer Bauelemente und zu Funktionsausfällen elektronischer Geräte führen. Gerade wenn spezielle technische Eigenschaften wie elektrostatische Ableitfähigkeit gefragt sind, punkten die Bodenbeläge von nora flooring. Geringe Aufladungsneigung Die Keinath Electronic GmbH ist für Firmen aus der Elektronikindustrie führender Technologiepartner auf den Gebieten ESD-Schutz und Löttechnik. Dabei bietet das Unternehmen sowohl die Ausstattung für ESD-geschützte Arbeitsplätze und -bereiche als auch Schulungen für Mitarbeiter in Form von Fachseminaren und Fortbildungsprogrammen an. Audits für Unternehmen mit EPAs (Electrostaticly Protected Areas) runden das Angebot ab. Wenn es um elektrostatisch ableitfähige Bodenbeläge geht, empfiehlt Keinath seinen Kunden seit Jahren die Produkte von nora systems. «NoraKautschukböden besitzen schon aufgrund ihrer Materialeigenschaften eine geringe Potenzialgenerierung beim Menschen und führen elektrostatische Ladungen so ab, dass sensible elektronische Geräte geschützt werden», erläutert Stefan Proba, technischer Leiter und ESD-Berater bei Keinath. Leitfähigkeit bleibt dauerhaft erhalten Darüber hinaus bewahren die elektrostatisch ableitfähigen nora-Beläge auch Personen vor unangenehmen elektrischen Schlägen. Weil nora-Böden nicht beschichtet werden müssen, bleibt ihre Ableitfähigkeit dauerhaft erhalten. Dies ist ein enormer Vorteil gegenüber anderen Bodensystemen, deren Beschichtungen nicht nur die Zuverlässigkeit der Leitfähigkeit beeinflussen, sondern auch regelmässig erneuert werden müssen. Gleichzeitig ermöglicht die extrem dichte Oberfläche der nora-Böden eine leichte und wirtschaftliche Reinigung. Durch ihre hohe Dauerelastizität erleichtern Kautschuk-Beläge ausserdem dem Personal langes Stehen, Rücken und Gelenke werden spürbar entlastet. So unterstützen die nora-Böden ein gesundes Arbeitsumfeld. nora flooring systems ag CH-8800 Thalwil Telefon +41 (0)44 835 22 88 info-ch@nora.com www.nora.com/ch


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Extrem schnelle Messung der freien Intelligentes Vakuum ermöglicht beachtliche Oberflächenenergie mit neuartiger Dosierlösung Kosteneinsparungen > Die Krüss GmbH hat ein neuartiges Doppeldosiersystem für die Benetzungsanalyse fester Oberflächen entwickelt. Das Dosiermodul DS3252 leistet in Verbindung mit Kontaktwinkel-Messinstrumenten von Krüss vollautomatische Bestimmungen der freien Oberflächenenergie (SFE) innerhalb einer Sekunde. Wegen der extrem kurzen Messzeiten ist die neue Dosierlösung besonders für die Qualitätssicherung bei Reinigung, Vorbehandlung und Beschichtung fester Materialien geeignet. Aber auch in Forschung und Entwicklung überzeugt das System mit genauen, reproduzierbaren Analysen und wissenschaftlichen Auswertungsmethoden. Die ab April 2015 verfügbare Dosiereinheit arbeitet mit zwei parallel angeordneten Druckdosierungen, welche je einen Tropfen der beiden Testflüssigkeiten Wasser und Diiodmethan simultan auf der Probe erzeugen. Der Vorgang erfolgt mit hoher Volumenpräzision und minimaler kinetischer Energie und gleicht so trotz hoher Geschwindigkeit dem sanften Absetzen von Tropfen durch eine Dosiernadel. Das kontaktlose Verfahren verhindert dabei vor allem eine ungewollte Berührung und somit eine mögliche Kontaminierung oder Beschädigung der Probe. Für eine einfache Handhabung der Dosierung sorgen schnell entnehmbare Kartuschen, in welche die Testflüssigkeiten direkt gefüllt werden. Für Schnelligkeit sorgt auch das Auswerteverfahren: Zur gleichzeitigen Darstellung beider Tropfen im Video ist das Bildfeld der hochauflösenden Kamera gesplittet, sodass die Tropfenkonturen in zwei parallelen Videobildern analysiert werden.

> Der Chemie-Vakuumpumpstand PC 3001 VARIOpro besitzt herausragende Merkmale bei der Vakuumerzeugung und -regelung, die ihn zu einem beliebten Gerät im Labor gemacht haben. Das Endvakuum von 2 mbar macht ihn selbst für hochsiedende Lösemittel einsatzbereit. Häufig als Begleiter von Rotationsverdampfern eingesetzt, zeichnet sich der PC 3001 VARIOpro neben den hervorragenden Leistungsdaten, vor allem durch die einzigartige Automatikfunktion mit Dampfdrucknachführung aus. Weitere Pluspunkte sind extrem leiser Betrieb, geringer Platzbedarf sowie lange Lebensdauer. Der PC 3001 VARIOpro kann praktisch mit jedem Rotationsverdampfer kombiniert werden. Die Automatik des Pumpstandes erkennt sofort jede Dampfdruckänderung und passt das Vakuum automatisch an. Die Verdampfungsrate bleibt optimal und verkürzt damit die Prozessdauer um weit mehr als 30% gegenüber konventionellen Systemen. Der praktische Nutzen für den Anwender sind schnelle Prozesse und minimaler Aufwand bei der Bedienung. Der integrierte Controller übernimmt die gesamte Prozessführung. Der energieeffiziente Antrieb des PC 3001 VARIOpro, mit Drehzahlregelung im VARIOBetrieb, wird bedarfsorientiert gesteuert. Die Pumpe läuft deshalb nur so schnell, wie es der Prozess erfordert. Zusammen mit den reduzierten Prozesszeiten, bleibt so der Energieverbrauch auf minimalem Niveau. Im Vergleich zu Vakuumpumpen mit fester Drehzahl beträgt die Einsparung im laufenden Laborbetrieb bis zu 90%.

KRÜSS GmbH D-22453 Hamburg Telefon +49 (0)4051 440 10 nfo@kruss.de; www.kruss.de

VACUUBRAND GMBH + CO KG D-97877 Wertheim Telefon +49 (0)9342 808 0 info@vacuubrand.com; www.vacuubrand.com

Pipetten Sparpakete von Socorex: – die ideale Antwort auf aktuelle Budgeteinschränkungen

Neu bei Faust Laborbedarf: LLG uni-Geräteserie – hohe Qualität zu attraktiven Preisen

> «Acura» manual Pipetten sind in verschieden zusammengestellten Sparpaketen erhältlich Diese bieten eine erweiterte Auswahl an Volumenkombinationen. Von der Molekulargenetik bis hin zur Umweltanalytik stellt die breite Auswahl an Modellen und deren Zubehöre, verpackt in einem Multipack, eine budgetfreundliche Lösung für alle individuellen Ansprüche in Forschungs- und Routinebereichen dar. Das «Triopack» ist ein gebrauchsfertiges Set, welches drei Acura manual Mikropipetten mit einstellbarem Volumen, Muster von «Qualitips» Pipettenspitzen, individuelle Kontrollzertifikate sowie eine Betriebsanweisung beinhaltet. Acht verschiedene Kombinationsvarianten mit je drei unterschiedlichen Volumen, welche sich über einen Bereich von 0.1 µl bis 10 ml erstrecken, sind derzeit auf dem Markt erhältlich. Das «TwiXS Pack» beinhaltet zwei Acura manual 826XS Pipetten und einen praktischen Regalhalter. Sechs verschiedene Kombinationen, welche sich über die komplette Volumenreihe von 0.1 bis 1000 µl erstrecken, stehen zur Auswahl.

> Das LLG-Labware-Sortiment wird jetzt um eine Serie von preiswerten und innovativen Standard-Laborgeräten – die uni-Serie – erweitert. Zum Start der Serie wurden 2 Mikroliterzentrifugen (uniCFUGE), 1 InduktionsMagnetrührer (uniSTIRRER 1), ein günstiges Heizrührerpaket mit Kontaktthermometer und Stativ (uniSTIRRER 3) sowie ein Spektral-Photometer (uniSPEC 2) im Oktober 2014 auf den Markt gebracht. Weitere Geräte wie Magnetrührer ohne Heizung, Reagenzglasschüttler (uniTEXER 1), eine weitere Mikroliterzentrifuge mit einer Leistung bis zu 15 595 g (uniCFUGE 5) und UV/VIS-Photometer sind jetzt Anfang 2015 eingeführt worden. Alle diese neuen Geräte zeichnen sich durch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aus und haben sich bereits in vielen Labors in der täglichen Arbeit bewährt. Die standardmässige Garantie von drei Jahren dokumentiert den Anspruch an die Kundenzufriedenheit und die Qualität der Geräte.

Socorex Isba SA CH-1024 Ecublens VD Telefon 021 6516000 socorex@socorex.com www.socorex.ch

FAUST Laborbedarf AG CH-8201 Schaffhausen Telefon 052 630 01 01 info@faust.ch www.faust.ch


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Transparenz in der Fertigung schaffen und Verschwendung reduzieren

Erst die Kalibrierung macht ein Gerät zum Messgerät

> Werma Signaltechnik unterstützt Sie mit einfachen Lösungen zur Optimierung Ihrer Fertigung bei der Verwirklichung Ihrer Ziele: ohne Verschwendung sicher produzieren! Die moderne industrielle Fertigung wird immer komplexer. Gleichzeitig erwarten die Kunden eine immer grössere Flexibilität. Da fällt es vielen Unternehmen schwer, einen Überblick über die komplette Fertigung zu behalten und Störungen rechtzeitig zu erkennen. Eine unkomplizierte Lösung zur drahtlosen Fernüberwachung von Maschinen, Anlagen und sogar manuellen Arbeitsplätzen bietet Werma Signaltechnik. «WIN» ist dabei das Zauberwort und steht für «Wireless Information Network». Mit weiteren cleveren Neuerungen haben die Tüftler von Werma Signaltechnik das WIN-System noch intelligenter gemacht. Die Zukunft mit Industrie 4.0 können Sie schon heute in Ihrer Fertigung umsetzen. Die neue WIN Hardware «slave control» kann nicht nur Daten senden, sondern auch Maschinen und Anlagen steuern.

> Nebst der Fertigung und dem Vertrieb eigener mechanischer und elektrischer Messgeräte bietet die Manometer AG im eigenen Kalibrierlabor auch die herstellerunabhängige Kalibrierung von Druckund Temperaturmessgeräten an. Die korrekte Kalibrierung und Wartung von Messgeräten ist im heutigen Hightech-Umfeld unverzichtbar und gleichzeitig ein Garant für die Produktqualität, die Betriebssicherheit und die Wirtschaftlichkeit. Um diesen hohen Anforderungen zu entsprechen, betreibt die Manometer AG ein nach ISO/IEC 17025 von der schweizerischen Akkreditierungsstelle für alle Druck- und Temperaturmessungen akkreditiertes Kalibrierlabor. Die WIKA-Gruppe, zu der die Manometer AG gehört, verfügt weltweit an 16 Standorten über akkredierte Labors. Der hohe Stellenwert und das Kundenvertrauen in korrekt kalibrierte und rekalibrierte Messgeräte wird mit einer kompromisslosen Qualitätskontrolle gewährleistet – angefangen bei den Eingangskontrollen über die Wahl des Kalibrierverfahrens bis hin zur Rückgabe des gekennzeichneten oder zertifizierten Messgerätes. Als Tochtergesellschaft der WIKA-Gruppe fertigt und vertreibt die Manometer AG seit Jahrzehnten erfolgreich mechanische und elektrische Druck-, Temperatur-, Füllstands- und Kraftmessgeräte für Kunden auf allen fünf Kontinenten. Die Manometer AG verfügt über modernste Produktionsanlagen, eigene Prüflabore, ein SCS-akkreditiertes Kalibrierlabor und ist nach den ISO-Normen 9001 und 14001 für Qualitäts- bzw. Umweltmanagement zertifiziert.

WERMA Signaltechnik CH-8212 Neuhausen am Rheinfall Telefon +41 (0)52 674 00 60 info@werma.ch; www.werma.ch

MANOMETER AG CH-6285 Hitzkirch Telefon +41 (0)41 919 72 72 info@manometer.ch; www.manometer.ch


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Bestimmung von Gesamt-Phosphat (Gesamt P) in der Mikrowelle Mars 6

Trocknen und Sterilisieren auf den Punkt gebracht

> Phosphorverbindungen – vor allem ortho-Phosphat – gelten in der Mehrzahl der stehenden und fliessenden Gewässer als der limitierende Nährstoff. Eine Konzentrationszunahme durch erhöhten Eintrag bedeutet unmittelbar eine höhere Nährstoffbelastung = «Eutrophierung» des Gewässers mit den bekannten Auswirkungen wie verstärktes Algenwachstum, Sauerstoffzehrung bis hin zur Anoxie in der Tiefenzone usw. Deshalb ist eine kontinuierliche Messung des Phosphatgehaltes in der Umweltanalytik unerlässlich. Phosphor tritt in natürlichen Wässern in drei Fraktionen auf: anorganisches, gelöstes Orthophosphat | gelöste organische Phosphorverbindungen | partikulärer Phosphor (in Biomasse gebunden oder an Partikeln anlagernd). Deren Summe ergibt den für die Überwachung des Kläranlagenablaufs wichtigen Gesamt-Phosphorgehalt (Gesamt P). Für die Bestimmung der Phosphat- bzw. Phosphor-Konzentrationen stehen zwei Verfahren zur Wahl: das Molybdänblau-Verfahren und das Vanadat-Molybdat-Verfahren (Gelbmethode). Beide Verfahren basieren auf der Messung von Orthophosphat. Für die Bestimmung des Gesamt-P-Gehalts ist daher ein Aufschluss der gelösten organischen sowie partikulären Phosphor-Fraktionen zwingend erforderlich. Auch muss die Erfassung der Probe ohne vorherige Filtration erfolgen, um sämtliche Feststoffe in den Aufschluss miteinzubeziehen. Der Aufschluss geschieht in der Regel durch Erhitzen mit Peroxodisulfat. Das klassische Verfahren bei Siedetemperatur ist sehr zeitaufwendig und arbeitsintensiv. Als schnelle Alternative hat CEM mit der Mars-6-Mikrowelle ein Verfahren ausgearbeitet, um die Aufschlusszeiten zu verringern. Die Proben werden in speziell kalibrierten Glas-Einsätzen in nur 30 min. im Mars 6 aufgeschlossen. Es können 24 Proben gleichzeitig aufgeschlossen werden. Danach wird in den Glaseinsätzen bis zur Füllmarke aufgefüllt (ein Überführen mit möglichen Fehlern entfällt) und am Spektrometer wird der Gesamt-P-Gehalt bestimmt.

> Trocken- und Wärmeschränke von Binder lassen viel Freiraum für unterschiedliche Anwendungen. Eine Temperaturspanne von ca. +10 °C über Raumtemperatur bis +300 °C macht den Einsatz der Schränke höchst flexibel. Abhängig von der Beschaffenheit der Materialien fällt die Entscheidung zwischen einem Trockenschrank der Serie ED mit natürlicher Umluft oder einem Trockenschrank der Serien FD / FED mit forcierter Umluft. Dabei garantiert das Luftleitsystem APT.line für homogene Temperaturbedingungen am gesamten Prüfgut. Aufheiz- und Erholzeiten sind kurz. Isolation und eine dichte Gehäusetüre bieten darüber hinaus höchste Energieeffizienz. Der Innenraum der Schränke besteht aus hochwertigem Edelstahl und kommt gänzlich ohne feste Einbauten aus, was die Reinigung erheblich erleichtert. Einschubgitter mit Kippschutz vereinfachen zusätzlich das Be- und Entladen der Schränke. Start- und Stoppfunktion können dank integrierter Zeitschaltuhr zeitverzögert aktiviert werden. Viele zusätzliche Optionen (z. B. Sichtfenster oder Beleuchtung) und individuelle Anpassungen sind möglich. Ein abschliessbarer Türgriff sichert das Probengut vor unberechtigten Zugriffen. Optional können Daten über eine RS-422-Schnittstelle auf das BINDER APT.COM Data Control System übertragen und gespeichert werden. Alternativ kann das Kommunikationssystem zusätzlich mit dem Data Logger Kit und Logger Software erweitert werden. Standardmässig erfolgt eine Messung der räumlichen Temperaturgenauigkeit nach DIN 12880. Ist jedoch ein spezielles Kalibrierungszertifikat gewünscht, lassen sich die Messpunkte hierfür erweitern.

CEM GmbH D-47475 Kamp-Lintfort Telefon +49 (0)2842 964 40 info@cem.de; www.cem.de

Neue Transportlösung von smart robotX auf Basis des Adept Lynx > Das auf mobile Robotertechnik spezialisierte Schweizer Unternehmen smart robotX setzt mit seinem neu entwickelten System «Lynx SRX II» auf autonome Transportsysteme der neuesten Generation von Adept Technology. Dank intelligenter Technologie navigieren die «SRX II»-Roboter autonom und sicher durch einen definierten Arbeitsraum – ohne Eingriff in die Infrastruktur. Das Basissystem, bestehend aus mobilen Robotern mit Aufbau, Be-/Entladestationen, Batterieladedock, Steuerung und Applikationssoftware ist robust, einfach konzipiert und schnell einsetzbar. Aufgrund der vergleichsweise niedrigen Anschaffungskosten und der hohen Flexibilität können die «Lynx SRX II» auch in Bereichen eingesetzt werden, in denen bisher kaum über autonome Hilfsmittel nachgedacht wurde. So eignen sich die mobilen Helfer nebst den herkömmlichen Einsatzgebieten Logistik und Produktion beispielsweise auch für Bereiche wie Chemie, Pharma, Krankenhäuser oder Laboratorien. Die Schweizer Unternehmen smart robotX und Adept Technology haben im Oktober 2014 eine strategische Partnerschaft für mobile Roboter abgeschlossen. Adept Technology GmbH D-44379 Dortmund Telefon +49 (0)2317 589 40 info.de@adept.com; www.adept.de

Binder Central Service GmbH & Co. KG D-78532 Tuttlingen Telefon +49 (0)7462 2005 632 info@binder-world.com; www.binder-world.com

Tisch-Elektronenmikroskop für Proben bis 100 x 100 mm > Das neue Phenom XL bietet Platz für Proben bis 100 x 100 mm Grösse und einer Höhe bis 65 mm. Es können auch bis zu 36 Standard-Probenteller auf einmal ins Phenom XL geladen werden. Mittels Elektronenmikroskopie werden Vergrösserungen bis 100 000 x erreicht (normale Lichtmikroskope typischerweise bis 1000 x), zudem ist die Schärfentiefe wesentlich höher (die Bilder sind überall scharf, nicht nur im Fokusbereich). Durch seine kompakte Bauart, die einfache und intuitive Bedienung sowie den günstigen Preis wird das PhenomElektronenmikroskop selbst für KMU oder Abteilungen erschwinglich, welche bisher auf zentrale Grossgeräte angewiesen waren. Als Optionen bietet das Phenom XL eine EDX-Sonde für die Elementanalyse der Oberfläche sowie einen zusätzlichen SED-Detektor (secondary electron detector) welcher zusätzlich zum BSD-Detektor verwendet wird. Das Filament besteht aus CeB6 was den Vorteil einer sehr langen Lebensdauer (Wartung nur alle ca. 3 Jahre) und einer hohen Elektronendichte hat, wodurch die Bildqualität auf allen Materialien, ob Metalle, Kunststoffe oder Keramik durchwegs hervorragend ist. Zahlreiche zusätzliche Software-Optionen wie 3D-Darstellung, Rauheitsmessung, Partikelgrössenmessung, Porengrössenmessung und Faserdurchmessermessung sind verfügbar bzw. jederzeit nachrüstbar. SCHAEFER-TEC AG CH-3422 Kirchberg BE Telefon +41 (0)34 423 70 70 info@schaefer-tec.ch; www.schaefer-tec.ch


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Fachverband Laborberufe Postfach 3001 Bern Ihr Ansprechpartner für die Berufe Chemie-, Biologie- und Textillaborant/-in Wir vertreten für unsere Mitglieder die Interessen in beruflichen, wirtschaftlichen und sozialen Belangen.

Laborpersonalverband Bern, Postfach 3001 Bern

Zentralvorstand/Sektionen

Verbandsbüro/Administration

Charlotte Rothenbühler Co-Präsidium Zentralvorstand Sektion Bern Laborpersonalverband Bern LVB Postfach, 3001 Bern Telefon 031 301 77 92 lvb@laborberuf.ch

Fachverband Laborberufe FLB Verbandssekretariat Telefon 031 301 77 92 (Charlotte Rothenbühler) Telefon 043 244 71 89 (Simone Schärer)

Patrick Kathriner Sektion Luzern Feld 1 6362 Stansstad lvl@laborberuf.ch Jonel Bradjan Sektion Schaffhausen Sunnebüehlweg 2 8240 Thayngen Telefon 052 649 29 33 lvs@laborberuf.ch Simone Schärer Co-Präsidium Zentralvorstand Sektion Zürich Zürcher Laborpersonalverband ZLV Unt. Schwandstrasse 67 8805 Richterswil Telefon 043 244 71 89 zlv@laborberuf.ch

Andreas Gruber Webmaster Bahnhofmatte 34 3312 Fraubrunnen Telefon P 031 992 00 50 Natel 079 215 38 46 Andreas.Gruber@izb.unibe.ch Charlotte Rothenbühler Redaktorin «chemie plus» Obere Lindenstrasse 8 3176 Neuenegg Telefon 031 301 77 92 Natel 077 419 34 47 charlotte.rothenbuehler@bluewin.ch

Informationen zum Verband, zu den Sektionen, zur Berufswahl, zur Berufs- und Weiterbildung sowie ein Anmeldeformular und vieles mehr im Internet! www.laborberuf.ch

LABORPERSONALVERBAND SCHAFFHAUSEN

Neu, unsere Homepage ist jetzt interaktiv Hurra, der Frühling kommt. Nicht nur die Blumen spriessen in neuer Pracht. Auch unsere Sektion erstrahlt in neuem Glanz.

Der LVS hat eine neue Homepage Besuchen Sie unsere Seite! Unter «Aktivitäten» stellen wir bereits geplante Events vor. Als Mitglied vom LVS profitieren Sie von einem äusserst attraktiven Beitrag. Auch eine direkte Anmeldung ist dann möglich. Für Events, die erst als Idee existieren, können Sie Ihre Stimme abgeben. Wir sehen dann, welche Events wir bevorzugt organisieren sollen. Sie haben eine Idee für einen Event? Schreiben Sie uns diese, und wir werden sie erfassen und darüber abstimmen lassen. Mitglieder und Nichtmitglieder können natürlich auch von unseren Memory-Games profitieren (unter «Spiele»). Unser GHS-Memory kann eine Vertrautheit mit den neuen Symbo-

len auf spielerische Art und Weise schaffen. Vergangene Events stellen wir in einer kurzen Bildergalerie dar. Firmen, die speziell diesen Event unterstützt haben, werden dort nochmals erwähnt. Firmen, die unseren Verband als Sektion unterstützen, finden Sie unter der Rubrik «Gönner». Wir bedanken uns an dieser Stelle sehr für die Spende. Sie wollen auch gerne dort erscheinen und damit klar vermitteln: «Wir unterstützen den LVS»? Nutzen Sie unser Kontaktformular und schreiben Sie uns. Unsere Seite erreichen Sie unter: www.flb-lvs.ch Oder per QR-Code mit Ihrem Smartphone

Thomas Zuppinger, Laborpersonalverband Schaffhausen Postfach 864 8201 Schaffhausen


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Abu Dhabi Financial Centre.

ZENTRALVORSTAND

Interview bei Glas Trösch AG in Bützberg Als Erstes herzlichen Dank an Frau Eleonora Schiess, Ausbildnerin bei Glas Trösch AG, für den freundlichen Empfang, die interessante Führung und das informative Gespräch. Einen ebenso lieben Dank an Herrn Jonas Nützi, der uns den Beruf Glaser/-in EFZ vorstellte. Was als kleine Spiegelfabrik und Glasschleiferei begann, wurde dank eines grossen Innovationswillens zum Marktführer in der Schweiz. Das Familienunternehmen, welches heute in der vierten Generation geführt wird, kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken: Joh. Fr. Trösch legte den Grundstein des Unternehmens. Nach einer kaufmännischen Lehre machte er sich 1905 selbstständig und entwickelte ein pionierhaftes Verfahren, um Farbfotos auf Glas und Porzellan zu übertragen. Ein Jahr später gründete er mit einem Partner die Firma Abächerli & Trösch. Zweck der Firma war die Herstellung von Affichen und Aushängeschilder aus Glas und Porzellan. Schwarz- und Weisskristallglas wurden in Tschechien eingekauft. Für das Schleifen von Glas mussten Maschinen gekauft werden. Der erste Weltkrieg behinderte die Entwicklung der noch jungen Firma. Die erste kleine Fabrik mit

Glasschleiferei, zwei Garagen und Büro wurde im Jahr 1919 gebaut. Weitere Meilensteine: Im Jahr 1927 beginnt die Firma mit der Herstellung von Spiegeln und verlagert die Arbeit immer mehr auf Glas. 1923 tritt Rud. Fr. Trösch als 16-Jähriger in die Firma ein. Er absolviert eine kaufmännische Lehre und lernt im Betrieb alle praktischen Arbeiten kennen. Nach einer Idee von ihm wird ein Ford-Lieferwagen mit einem seitlich absenkbaren Schaufenstergestell versehen. 1938 wird die Firma Trösch AG in Bützberg gegründet und schon ein Jahr später entstehen ein Neubau und zwei Lagerhallen. Während den Kriegszeiten kann der Betrieb nur mit Mühe aufrecht erhalten werden, die Mitarbeiter sind während Monaten im Aktivdienst. Nach Kriegsende setzt ein Konjunkturaufschwung ein. Der Handel mit Fensterglas und Gussglas wird erweitert. Die Glasschleiferei und die Spiegelfabrikation werden modernisiert.

1956 wird die grosse Kuppelhalle mit drei Islerkuppeln gebaut und mit elektrischem Kran, modernen Lagern und Zuschneidevorrichtungen in Betrieb genommen. Ein wichtiger Schritt in die Zukunft ist getan. Gleichfalls mit einer kaufmännischen Lehre beginnend, tritt die dritte Generation mit Heinz Trösch in die Firma ein. Die handwerklichen Arbeiten erlernt er durch Mitarbeit im Betrieb. 1955 unternimmt Heinz Trösch erste Versuche bei der Herstellung von geklebtem Isolierglas. Drei Jahre später tritt auch sein Bruder in die Firma ein. In den Folgejahren werden in der Schweiz mehrere Firmen übernommen oder gegründet. Die Mitarbeiterzahl steigt von 20 auf zirka 3000 an. 1991 tritt mit Erich Trösch die vierte Generation in die Firma ein. Während seinem Studium an der ETH Zürich absolvierte er verschiedene Praktika gefolgt von etlichen Weiterbildungsstudien. Nach der Integration der EuropTec


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Gruppe am 1. Januar 2013 zählt Glas Trösch heute rund 5600 Mitarbeitende. An 70 Standorten in der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Polen, Ukraine, Moldawien, Ungarn, Türkei und in den USA wird Lebensqualität durch Glaslösungen geschaffen. In sieben Ausbildungsbetrieben bietet Glas Trösch jährlich in folgenden Berufen Lehrstellen an: ■ Kaufmann/Kauffrau EFZ in den drei Ausbildungsprofilen (B/E/M–Profil) ■ Glaser/-in EFZ ■ Informatiker/-in – die Lehre ist modular aufgebaut ■ Automatiker/-in EFZ ■ Logistiker. Glas ist heute nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Glas fasziniert in allen Formen und dient in der Architektur sowohl als Nutzgegenstand, Wohlgefühlgegenstand oder als Design. Es gibt kein älteres Material, das moderner ist und mehr Zukunft hat, als Glas. Glas ist ein zeitloser Werkstoff mit einer grossen Funktionsvielfalt, schreibt Herr Erich Trösch, Verwaltungsratspräsident und CEO Glas der Trösch Holding AG. Die Welt verändert sich stetig, auch die des Glases. Neue Technologien eröffnen neue Anwendungsmöglichkeiten.

Einige Beispiele: Monte Rosa-Hütte ■ Paul Klee Zentrum ■ Swisstower in Dubai ■ Kreisrundes Aldar-Headquarter in Abu Dhabi ■ Hochgeschwindigkeitszüge ■ Flugzeugindustrie. ■

Durch die Innovationen der Hersteller wurden zahlreiche neue Anwendungsmöglichkeiten erschlossen. Einige Beispiele: ■ Floatglas ■ Verbundsicherheitsglas ■ Wärme- und Sonnenschutzglas ■ Antibeschlagglas ■ Ent- und verspiegeltes Glas ■ Solarglas ■ Brandschutzglas ■ Isolierglas ■ Sicherheitsglas. Die Hauptrohstoffe von Floatglas sind Quarzsand, Kalk und Soda. Das Rohmaterial wird unter Zufluss von sauberen Glasscherben geschmolzen. Danach wird die Masse ins Zinnbad überführt, wo es eine glatte Glasfläche bildet. Kann Sicherheit unsichtbar sein? Diese Frage stellt sich beim Verbundsicherheitsglas. Eine hochtransparente Folie verleiht dem Glas neue Sicherheitseigenschaften.

Sie schützt vor Verletzungen bei Glasbruch und hält ungebetene Gäste ab. Das Material Glas hat auch in der Kunst eine grosse Bedeutung. Glasobjekte haben ein Innenleben. Man sieht durch sie hinein aber auch hindurch. Das Spiel mit dem Licht lässt Glasobjekte lebendig werden. Mit sich veränderndem Lichteinfall entstehen durch Reflexion immer neue Ansichten. Glas fasziniert durch seine Gegensätze, es ist sowohl hart als auch zerbrechlich. Durch seine vielfältigen Verarbeitungstechniken bietet Glas im Innenbereich nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Glas lebt, belebt und wird erlebbar, nicht nur im privaten Wohnbereich, auch in den Büroräumlichkeiten und in öffentlichen Gebäuden. Gespräch mit Frau Eleonora Schiess, Ausbildnerin und Chefexpertin des Berufes Glaser/-in EFZ. Frau Schiess, Ihre Grundausbildung liegt schon einige Jahre zurück. Erinnern Sie sich noch was damals Ihre Motivation war diese Berufsrichtung zu wählen? Eleonora Schiess: Ja sicher. Mich faszinierte die Vielseitigkeit dieses Berufs – einerseits das umfangreiche Wissen zur Grundmaterie Glas, andererseits die fle-

Paul Klee Zentrum, Bern.

Monte Rosa-Hütte, Wallis.

Swisslamex VSG-Glashalle, Bützberg.


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xible Anwendung des Materials und das genaue Verständnis der Technik, welches erfoderlich ist. Manuelle Tätigkeiten, Kreativität und Technik – das war für mich genau der richtige Mix, den ich für meine Berufsausbildung suchte. Ich wusste von Beginn an, dass ich nebst der modernen Technik auch handwerkliche Tätigkeiten ausüben will. Mit meiner Arbeit wollte ich etwas bewirken, sei dies im Bereich der nützlichen Dinge oder der dekorativen Gegenstände. Glas mit all seinen Formen und Anwendungen hat mich immer besonders beeindruckt, schon bevor ich über die vielfältigen Funktionsweisen Bescheid wusste. Nach einem Praktikum war mein Berufsziel klar definiert: Ich wollte Glaserin werden. Es erfordert ein gutes handwerkliches Geschick, ein sorgfältiges, exaktes Arbeiten und ein räumliches Vorstellungsvermögen. Zudem spielt das technische Verständnis eine immer grössere Rolle. Wir arbeiten mit CNC-gesteuerten Maschinen und Hebegeräten. Wir programmieren die Maschinen, und Greifgeräte müssen genau gesteuert werden. Nach Ihrem erfolgreichen Abschluss haben Sie sich weitergebildet und sind nun selber als Ausbildnerin tätig. Was bewog Sie dazu, die nicht immer leichte Aufgabe zu übernehmen? Ich wollte jungen Leuten etwas mit auf den Weg für ihre spätere Zukunft geben. Der Schritt von der Schule in die Ausbildung bringt wesentliche Umstellungen für Schülerinnen und Schüler mit sich. Zu berücksichtigen ist dabei auch die Entwicklung der Jugendlichen. Es ist nicht immer eine leichte Aufgabe und erfordert eine Menge Zeit, es lohnt sich aber, sich diese Zeit zu nehmen. Dabei ist mir der Kontakt mit den Lernenden, den Eltern und der Berufsfachschule sehr wichtig. Lernende müssen gezielt gefördert und gefordert werden. Momentan absolvieren fünf Lernende im Beruf Glaser/-in EFZ ihre Ausbildung bei uns in Bützberg. Noch sind die vielseitigen Möglichkeiten in diesem Beruf zu wenig bekannt. Jugendliche, Eltern und Lehrpersonen können sich kaum Vorstellungen über die Tätigkeiten des Berufs Glaser/-in EFZ machen. Deshalb bieten wir Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, bei uns eine Schnupperlehre zu machen. Des Weite-

ren organisieren wir Infoanlässe und arbeiten mit regionalen Stellen zusammen. Der Schweizerische Flachglasverband (SFV – ASVP) beteiligt sich an Berufsmessen, gibt Auskunft und stellt Informationsmaterial zur Verfügung. Die Kontakte mit regionalen Stellen sowie dem Verband sind für mich wichtig und interessant. Sie setzen sich sehr aktiv für den Beruf ein. Als Chefexpertin der deutschsprachigen Schweiz haben Sie eine weitere Herausforderung angenommen. Diese Herausforderung nehme ich gerne an. Ich habe bei der Überarbeitung des Berufes und der Implementierung der neuen Bildungsverordnung in unterschiedlichen Bereichen mitgearbeitet. Ich freue mich, nun auch im Bereich des Qualifikationsverfahrens aktiv mitwirken zu können. Inwiefern hat sich denn die Ausbildung Glaser/in EFZ verändert? Um den heutigen technischen Anforderungen Rechnung zu tragen, wurde die berufliche Grundbildung von drei auf vier Jahre verlängert. Sie umfasst neue Inhalte wie zum Beispiel das Zeichnen mit Computerprogrammen, das Programmieren und Bedienen von CNC-gesteuerten Maschinen sowie vertiefte Kenntnisse im Bereich konstruktiver Glasbau. Glas hat eine grosse technische Entwicklung durchgemacht, und die Verwendung ist sowohl im Bereich Interieur wie auch Exterieur nicht mehr wegzudenken. Ebenso bietet Glas Schutz; Schutz vor Wärme und Kälte, Feuer und Witterung, ungebetenen Eindringlingen und Geräuschen. Neben den technischen Eigenschaften bietet Glas auch gestalterisch vielseitige Möglichkeiten. Was schätzen Sie an Ihrer heutigen Tätigkeit? Ich schätze die Vielfalt in meinem Aufgabenbereich. Durch das Vermitteln von Fachwissen und praktischen Fertigkeiten bei uns im Betrieb und in überbetrieblichen Kursen, habe ich viel Bewegung und bin körperlich aktiv. Neben der ganzen Organisation, Koordination und Betreuung der Lernenden sind das Lehrstellenmarketing und die Rekrutierung ebenfalls wichtige Aufgaben. Es ist also kein Tag wie der andere, es warten immer wieder neue Herausforderungen, und das gefällt mir.

Trotz all dem vielseitigen Engagement, bleibt da noch Zeit für eine genügende Balance Arbeit – Freizeit. Diese Zeit muss man sich durch eine gute Einteilung im Tagesablauf nehmen. Ich liebe die Natur und erfreue mich an kleinen Naturgegebenheiten. Ich gehe am liebsten auf Wanderungen und komme jedes Mal entspannt zurück.

Glas-Skulptur


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Wir danken Frau Eleonora Schiess herzlich für dieses lebhafte Gespräch. Schon beim ersten Telefonkontakt ist mir bewusst geworden, Frau Schiess ist eine Ausbildnerin, die ihre Tätigkeit verantwortungsvoll und mit Freude verrichtet. Ihr liegt die Lernbegleitung nicht nur durch Vermittlung von Praxiswissen am Herzen, sie ist auch bestrebt, die Ju-

gendlichen in deren Entwicklungsphasen zu unterstützen. Jonas Nützi stellt uns den Beruf Glaser/ -in EFZ vor und erzählt uns aus seinem Alltag während der Ausbildung. Jonas Nützi hat im August 2014 seine Ausbildung als Glaser EFZ erfolgreich abgeschlossen. Was war der entscheidende Punkt für die Wahl dieser Ausbildung? Jonas Nützi: Vorgängig schnupperte ich in mehreren Berufen, bevor ich mich zur Ausbildung Glaser EFZ entschieden habe. Es waren dies Velomechaniker, Metallbauer und Schreiner. Die Schnupperlehre bei Glas Trösch als Glaser EFZ hat mir am besten gefallen. Ich war von der Vielfältigkeit und den abwechslungsreichen Tätigkeiten so beeindruckt, dass ich mich sofort für eine Lehrstelle beworben habe. Zudem erkannte ich, dass es ein Beruf mit guten Aufstiegsmöglichkeiten ist. Als ich den Lehrvertrag unterschreiben durfte, war ich voll motiviert und glücklich. Zu Beginn der Lehre erhielt ich den Ausbildungsplan für die verschiedenen Abteilungen. Alle drei bis vier Monate wechseln wir innerhalb des Betriebs die Abteilung. Dies ermöglicht den Lernenden, bereits während der Ausbildung ein breites Fachwissen zu erwerben. Auch das Führen der Lerndokumentation ist obligatorisch. Jeden Monat habe ich mindestens drei Einträge für meine Lerndokumentation geschrieben, diese Lerndokumentation zählte bei uns auch für die Lehrabschlussprüfung. In den Einträgen beschrieb ich Arbeitsabläufe und Vorgehensweisen, inklusive den benötigten Werkzeugen und Maschinen. Der Einstieg in die Ausbildung beginnt mit dem Handzuschnitt und der Handbearbeitung, darauf kann dann aufgebaut werden. Zum Handzuschnitt gehören: Im Winkel zuschneiden, Katzenlöcher, Randausbrüche, Flächenausbrüche, Rundecken und der Freihandzuschnitt. Zur Handbearbeitung gehören: Säumen der Kante (zur Vermeidung von Schnittverletzungen), Rodieren (Saum und Kanten sind matt), Polieren (Saum und Kante glänzend) und das Bohren von Float-Glas und Verbundsicherheitsglas. Ergänzt wird dieses Wissen durch die Nutzung von CNC-gesteuerten Anlagen wie z. B. das Bohrzentrum, das Bearbeitungszentrum und die Zuschnittmaschi-

nen. Ab dem zweiten Lehrjahr geht man auch mit auf Montage, im Innenausbau und im Aussenbereich (Interieur und Exterieur). Dort lernt man z. B. das Verglasen von Duschen, Einsetzen von Isoliergläsern, Montieren von Glasgeländern und Ganzglasanlagen (Türen, Schiebetüren und Trennwänden). Die Gläser haben je nach Anwendungsbereich entsprechende Eigenschaften und Funktionen. Im weiteren Verlauf meiner Ausbildung kam das selbstständige Messen und Planen von Duschen, Küchenrückwänden und Ganzglasanlagen, das Ausmessen und Ersetzen von Isolier- und Sicherheitsgläsern, Verklebungen mit UV-Kleber und Zweikomponenten-Kleber und diverse Versiegelungen mit Silikon dazu. Ziel war es, dass ich all diese Arbeiten selbstständig ausführen kann. Nach der Lehre kennt man sich bestens mit den verschiedenen Glassorten, deren Eigenschaften und Funktionen aus. Es machte mir richtig Spass, in jedem Lehrjahr neues Wissen und Können zu erwerben. Wie ich aus Ihren Erzählungen entnehme, hatten Sie Ihre Lehrstelle schnell gefunden. Wie aber sieht es generell aus? Wie in vielen Berufen ist das Angebot eher grösser als die Nachfrage. Obschon der Beruf eine grosse Zukunft hat, ist er leider noch zu wenig bekannt. Nun wollte ich noch einiges zur generellen Ausbildung wissen. Herr Nützi erzählt mir, dass die Berufsfachschule in Olten besucht wird. Hier treffen sich alle deutschsprachigen Lernenden an einem Tag pro Woche. Eine weitere Schule gibt es im französisch- und eine kleine Schule im italienischsprachigen Raum der Schweiz. Die berufsbezogenen Fächer sind: Verarbeiten von Glas und Glasobjekten, Entwerfen von Glasobjekten und deren Anwendung, Materialkenntnisse, Fachrechnen, Grundlagen der Physik und Chemie, Zeichnen und Skizzieren. Die üK werden jährlich während acht Tagen in den Arbeitsräumlichkeiten der Schule Ecole de la Construction in Tolochenaz besucht. Die Lernenden übernachten während dieser Zeit im Hotel. Der Kursinhalt wird in deutscher Sprache vermittelt. Bei Glas Trösch haben die Lernenden zusätzlich die Gelegenheit, im Rahmen eines Austauschprogramms während zwei


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Wochen in einem anderen Betrieb zu arbeiten. Wie finden Sie die Kombination Lehrbetrieb, Berufsfachschule und üK? Für mich war das sehr ideal. Die erlernte Theorie der Berufsfachschule kann im Betrieb in die Praxis umgesetzt werden. Noch offene Fragen werden uns von unserer Ausbildnerin, Frau Schiess, nochmals anhand von Beispielen erklärt und gefestigt. Im üK lernt man neben den neuen Inhalten auch zusätzliche Techniken kennen, welche im eigenen Betrieb nicht angewendet werden. Gleichzeitig ist der Austausch von Wissen unter Mitlernenden interessant. Im Austauschbetrieb muss man sich in ein neues Team integrieren und erlebt das Arbeitsumfeld eines anderen Betriebes kennen. So durchläuft man eine facettenreiche Ausbildungszeit und ist danach gut gerüstet, um nach dem Qualifikationsverfahren volle Verantwortung zu übernehmen. Der praktische Teil des Qualifikationsverfahrens wird zentral im üK Zentrum durchgeführt und der theoretische Teil in der Berufsfachschule. Welche Haupttätigkeiten üben Sie aus? Am besten zähle ich einige Arbeitssituationen auf. Glas ist so vielfältig und wird immer mehr eingesetzt. Als modernes Material mit Tradition dient es in zahlreichen Funktionen. Glaser/-innen sind die Fachleute welche einen Auftrag von A bis Z erledigen können. Das heisst, sie: ■ kennen die Produkte in den unterschiedlichen Anwendungsbereichen, ■ nehmen Masse auf und erstellen vermasste Skizzen, ■ zeichnen wenn nötig Glasauszüge am PC, ■ erstellen Mass- und Materiallisten, ■ stellen die Produkte her: Zuschneiden, Schleifen, Bohren, Fräsen (je nach Auftrag von Hand oder mit CNC-gesteuerten Maschinen), ■ geben es wenn nötig zur Veredlung zu Sicherheits- oder Isolierglas, ■ montieren die hergestellten Gläser auf der Baustelle ■ oder Verkleben die Teile zu einem Ganzen. Sicher haben Sie trotz dieser Vielfalt bevorzugte Tätigkeiten? Am liebsten bin ich auf Montage, hier arbeiten wir im Team, und es bringt viel

Jonas Nützi, Mitarbeiter bei Glas Trösch.

Abwechslung in den Berufsalltag. Gerne bearbeite ich auch Handzuschnitte. Das erfordert eine exakte und sorgfältige Arbeitsweise sowie gute Kenntnisse der Glassorten und deren Eigenschaften. Nicht wegzudenken ist natürlich auch hier die moderne Technik. Mit etwas weniger Begeisterung mache ich Serientätigkeiten, zum Beispiel das Zuschneiden von Musterplatten. Aber auch das muss gelegentlich sein. Haben Sie sich schon Gedanken zur Weiterbildung gemacht? Welche Möglichkeiten bestehen? Folgende fachlichen Weiterbildungen sind möglich: ■ Werkstatt- und Montageleiter/-in Glas ■ Projektleiter/-in Glas ■ Glasmeister/-in (höhere Fachprüfung mit eidg. Diplom) ■ Weiterführende Bildungsgänge an Fachhochschulen, z. B. Bauingenieur. Meinerseits will ich vorerst meine erworbenen Kenntnisse vertiefen und festigen. Ich lasse mir noch etwas Zeit und entscheide dann, in welcher Fachrichtung ich mich weiterbilden werde. Doch fest steht, dass ich auch mit dieser praktischen Grundbildung gute Chancen habe, mich beruflich weiterzuentwickeln und aufzusteigen.

Nebst Ausbildung, Schule und üK – blieb da überhaupt noch Zeit für ein Hobby? Diese Zeit habe ich mir genommen. Schon während der Schulzeit war meine Freizeitbeschäftigung Velofahren; Bewegung und die Natur erleben bedeuten für mich viel. Aber ich bin auch ein Bastler. Ich habe mein Velo selber zusammengestellt und den Velorahmen mit meiner Lieblingsfarbe lackiert. Dasselbe habe ich auch mit meinem Töffli gemacht. Ich bin auch gerne kreativ tätig. Zusammen mit meinem Bruder, er ist Schreiner, haben wir einen Tisch hergestellt. Die Kombination Holz und Glas wirkt apart, ja sogar kunstvoll. Wir danken Herr Jonas Nützi herzlich für das interessante, lebhafte Gespräch, das uns einen Einblick in den vielseitigen, abwechslungsreichen Beruf Glaser/-in EFZ aufzeigt. Wir wünschen ihm weiterhin diese Freude am Verarbeiten von Glas und viel Erfolg im beruflichen und privaten Lebensbereich. ■ Charlotte Rotenbühler


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KALENDER 5. Mai 2015 GC- und LC-Anwenderseminar

Bern

Reinach BL

Veranstalter: Endress+Hauser Process Solution AG Telefon +41 (0)61 715 75 75 | info@ch.endress.com

Veranstalter: Gerstel AG | CH-6210 Sursee Telefon +41 (0)41 921 97 23 | swissl@ch.gerstel.com Weitere Termine: 16. April (München), 6. Mai (Olten), 7. Mai (Karlsruhe)

06. Mai 2015 Rheinfelden Sicherer Umgang mit Zytostatika (Praxisbeispiel «Spitalpharmazie Umbau») Veranstalter: Swiss Cleanroom Concept | CH-4312 Magden Telefon +41 (0)76 284 14 11 | info@swisscleanroomconcept.ch www.swisscleanroomconcept.ch

6. bis 7. Mai 2015 Labotec 2015

26. bis 27. Mai 2015 Technologietraining Foundation Fieldbus, ENGLISCH

8. bis 9. Juni 2015 Frankfurt GDCh-Kurs: GMP-Intensivtraining: Hintergründe und Essentials der GMP (Gute Herstellungspraxis) auf deutscher, europäischer und amerikanischer Ebene – mit Praxisteil, Kursmodul zum Geprüften Qualitätsexperten GxP (GDCh) (525/15) Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (GDCh) D-60486 Frankfurt am Main Telefon +49(0) 69 7917-364 | fb@gdch.de | www.gdch.de/fortbildung

Lausanne

Veranstalter: easyFairs Switzerland GmbH | CH-4132 Muttenz Telefon +41 (0)61 228 10 00 | schweiz@easyFairs.com | www.easyfairs.com

9. bis 10. Juni 2015 Frankfurt GDCh-Kurs: Sichere Spielwaren – Kontrolle stofflicher Risiken, Erste Erfahrungen zwei Jahre nach der Einführung neuer Stoffverbote und Grenzwerte (711/15)

6. bis 7. Mai 2015 Schüttgut Basel + Recycling Basel

Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (GDCh) D-60486 Frankfurt am Main Telefon +49(0) 69 7917-364 | fb@gdch.de | www.gdch.de/fortbildung

Basel

Veranstalter: easyFairs Switzerland GmbH, 19. bis 21. Mai 2015 Telefon +41 (0)61 228 10 00 | schweiz@easyFairs.com | www.easyfairs.com

19. bis 20. Mai 2015 Einführung in die Gaschromatogrphie (GC)

Schlieren

Flawil

Referenten: Gerhard Schönenberger, Branko Vranic Veranstalter: Division Analytische Wissenschaften der SCG, Eawag Verena Schmid | CH-8600 Dübendorf | Telefon +41 (0)58 765 52 00 verena.schmid@eawag.ch | www.scg.ch/das

27. bis 29. Mai 2015 Statistical Design and Analysis of Experiments Referent: Dr. Roland Looser Veranstalter: Division Analytische Wissenschaften der SCG, Eawag Verena Schmid | CH-8600 Dübendorf | Telefon +41 (0)58 765 52 00 verena.schmid@eawag.ch | www.scg.ch/das

Frankfurt

Veranstalter: DECHEMA | www.achema.de

16. Juni 2015 Dübendorf Grundlagen der Probenvorbereitung mit Schwerpunkt Festphasenextraktion (SPE) Referentin: Dr. Ute Beyer

Referent: Maurus Biedermann Veranstalter: Division Analytische Wissenschaften der SCG, Eawag Verena Schmid | CH-8600 Dübendorf | Telefon +41 (0)58 765 52 00 verena.schmid@eawag.ch | www.scg.ch/das

20. Mai 2015 Grundlagen und Anwendungen in der Nah-Infrarot (NIR) Spektrometrie

15. bis 19. Juni 2015 ACHEMA – 31. Internationale Leitmesse der Prozessindustrie

Veranstalter: Division Analytische Wissenschaften der SCG, Eawag Verena Schmid | CH-8600 Dübendorf | Telefon +41 (0)58 765 52 00 verena.schmid@eawag.ch | www.scg.ch/das

22. Juni 2015 Reinach BL Ausbildung zum zertifizierten Profibus DP / PA Ingenieur, ENGLISCH Veranstalter: Endress+Hauser Process Solution AG Telefon +41 (0)61 715 75 75 | info@ch.endress.com

asel

22. Juni 2015 Dübendorf Gute Labor Praxis - Regulatorische Bestimmungen u. Umsetzung im Labor Referenten: Wally W. Hartmann, Dr. Christoph Siethoff Veranstalter: Division Analytische Wissenschaften der SCG, Eawag Verena Schmid | CH-8600 Dübendorf | Telefon +41 (0)58 765 52 00 verena.schmid@eawag.ch | www.scg.ch/das

Neue Weiterbildung

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dazulernen

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E R S TE M E S S D A TE N VO N K Ü H L M I T TE L N D E R 4 . G E N E R A TI O N

Spurensuche in der Atmosphäre Erst seit wenigen Jahren sind halogenierte Kühl- und Schäummittel der 4. Generation im Umlauf. Sie ersetzen langlebige Treibhausgase wie R134a, die in (Auto-)Klimaanlagen, Kühlschränken und in diversen Schäumen verwendet wurden. Nun haben Empa-Forschende erste Messungen zu Verbreitung und Vorkommen dieser neuen Substanzen veröffentlicht. Sie zeigen, dass die neuen Kühlmittel auch bei uns rege genutzt werden – mit steigender Tendenz.

D

ie neuste Generation halogenierter Kühlmittel ist ein grosser Fortschritt: Die Substanzen zersetzen sich in der Atmosphäre schneller, ihre Lebensdauer ist wesentlich kürzer. Daher tragen sie deutlich weniger zum Treibhauseffekt bei als ihre stabilen Vorgänger. Die neuen Substanzen mit Namen wie HFC-1234yf, HFC-1234ze(E) und HCFC-1233zd(E) werden mittlerweile auch vermehrt eingesetzt, wie erste Messergebnisse der Empa auf dem Jungfraujoch und in Dübendorf zeigen. Seit Beginn der Messungen im Jahr 2011 – also zeitgleich mit der Markteinführung der neuen Substanzen – nahm die Zahl der Ereignisse, bei denen diese drei Kühlmittel nachgewiesen werden können, stetig zu. Das lässt darauf schliessen, dass immer mehr Hersteller auf die Verwendung der Kühlmittel der 3. Generation verzichten und auf die neue Generation umsteigen. Das Team um Empa-Forscher Martin Vollmer hat als Erstes die neuste Generation an Kühlmitteln in der Atmosphäre aufgespürt. «Die Kühlmittel der ersten Generation kamen in den 1930er-Jahren auf den Markt. Erst 40 Jahre später begannen Messungen, um die Stoffe in der Luft nachzuweisen. Diese Diskrepanz zwischen Markteinführung und ersten Messungen verringerte sich mit jeder Generation», so Vollmer.

Frühwarnsystem auf dem Jungfraujoch Bei den neusten Kältemitteln verfolgen die Forscher die Verbreitung in der Atmosphäre seit deren Markteinführung. Spannend daran: Auf dem Jungfraujoch tauchte die Substanz HFC-1234yf zu Beginn der Messreihe nicht auf. Ein Beweis dafür, dass die Substanz anthropogen ist – also vom Menschen gemacht. «Null-Werte sind nichts Negatives. Im Gegenteil. So können wir nachweisen, dass die Substanzen in der Natur so nicht vorkommen. Auch das ist eine wichtige Erkenntnis», erklärt Vollmer. Es dauerte zwei Jahre, bis die Konzentrationen der neuen

Messstation auf dem Jungfraujoch.

Substanz in der Atmosphäre so hoch waren, dass sie auch auf dem Jungfraujoch nachgewiesen werden konnten. Vollmer sieht in den Untersuchungen ein funktionierendes Frühwarnsystem. Sobald eine neue Substanz auf dem Markt ist, können die Forschenden sie überwachen und genau angeben, ab wann die Stoffe in unserer Atmosphäre erstmals auftauchen – und wie lange sie sich halten. Während beispielsweise die erste Generation von Kühlmitteln Jahrzehnte in unserer Atmosphäre erhalten bleibt (und auch heute noch in Spuren nachgewiesen werden kann), «überleben» die neuen Kühlmittel nur noch wenige Tage bis Wochen, ehe sie sich in der Atmosphäre zersetzen. Dieser Abbau stellt die Wissenschaft indes vor neue Probleme. Das Kühlmittel HFC1234yf etwa ist nicht unproblematisch. Zwar zerfällt es an der Luft schneller als seine Vorgänger, doch führt sein Abbau zu einem neuen Schadstoff: Trifluoressigsäure, ein extrem stabiles Molekül, das in der Natur nicht weiter abgebaut wird. Es reichert

sich in Wasser und Lebewesen an und ist ausserdem für bestimmte Pflanzen, insbesondere bestimmte Algenarten, giftig. Aus atmosphärischer Sicht ist das Problem also gelöst, allerdings könnten nun verschiedene Ökosysteme vor neuen Herausforderungen stehen – und somit auch die Forschung. Für diese wird es immer wichtiger, nicht mehr nur die Halbwertszeit der neuen Substanzen in der Atmosphäre zu beachten, sondern auch die Auswirkungen ihrer Abbauprodukte.

Moleküle aus aller Welt Die Messungen und Modellierungen aus der Schweiz zeigen jedoch nicht nur, ob und in welchem Umfang gewisse Stoffe in der Region vorhanden sind, sondern auch, woher sie stammen. Im Falle des Schäummittels HFC-1234ze liegt das «Epizentrum» der Emissionen an der Grenze zwischen Belgien und den Niederlanden. Dies haben die Forschenden der Empa durch ihre Daten im Abgleich mit meteorologischen Strömungs(Quelle: Empa) daten ermittelt.


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Fermentationsprozess für Aminosäuren optimiert Forschern und Technikern von Evonik ist es gelungen, die biotechnologische Herstellung von Aminosäuren durch Fermentation entscheidend zu verbessern und die Ausbeute zu erhöhen. Sie kombinierten die Trennverfahren Chromatografie und Umkehrosmose sowie die Einführung von Online-Analytik mittels Spektroskopie – alles Methoden, die eher in anderen Industriesektoren verwendet werden – in einem biotechnologischen Prozess. Ihnen sei damit etwas gelungen, teilte der Industriekonzern Evonik mit, was Experten bis dato für kaum möglich hielten. Das Ziel der Forscher: eine möglichst optimale Abtrennung der gewünschten Aminosäure aus einer Fermentationsbrühe. Bei der fermentativen Herstellung von Aminosäuren nutzt Evonik die Fähigkeit von Mikroorganismen, in einem Kessel bei moderaten Bedin-

gungen komplexe Moleküle wie bestimmte Aminosäuren zu produzieren. Entscheidend für die Produktqualität und -ausbeute ist auch der nachgelagerte Reinigungs- und Aufarbeitungsprozess. Die spezielle Herausforderung bei den Aufarbeitungsprozessen besteht darin, dass die Zusammensetzung der Fermentationsbrühe stark schwankt. Viele bewährte Trennverfahren sind dadurch überfordert und arbeiten nicht an ihrem Optimum. Die geschickte Verknüpfung der drei Methoden brachte den gewünschten Erfolg: Ein kontinuierliches Chromatografieverfahren, das die Aminosäure aus der Fermentationsbrühe hoch selektiv abtrennt, steigert die Produktausbeute; ein Umkehrosmose-Verfahren entfernt Wasser aus der Brühe und erhöht in Kombination mit dem Chromatografieverfahren die Effizienz des Gesamtprozesses deutlich; durch Über-

wachung des Prozesses mittels Nah-InfrarotSpektroskopie lässt sich der Prozess im optimalen Bereich fahren. www.evonik.com

Evonik betreibt die erweiterte Aufbereitung seit zwei Jahren erfolgreich bei Fermas in der Slowakei. (Bild: Evonik Industries)

Dr. Jekyll und Mr. Hyde: Telomerase in Stammzellen

Intakte Telomere erkennen Fehlverteilung von Chromosomen und beugen durch Wachstumsstopp der Entartung von Zellen vor; Telomerase kann diesen «Telomerschutz» negieren und Tumorentstehung begünstigen. Forscher des Jenaer Leibniz-Instituts für Altersforschung (FLI) entdeckten bislang unbekannte Funktionen der Telomere und der Telomerase. Für die Replikation der Telomere, den Endkappen der Chromosomen, wird das Enzym Telo-

merase benötigt. Dessen Hauptfunktion besteht darin, die Enden der Chromosomen intakt zu halten. Werden die Telomere zu kurz, können unterschiedliche Chromosomen miteinander fusionieren, die dann bei der Zellteilung nicht mehr korrekt in die Tochterzellen aufgeteilt werden und auseinanderbrechen. Die Folge ist eine «zelluläre Katastrophe» und genetische Instabilität: der Ursprung von vielen Tumoren. In diesem Szenario schützt die Telomerase vor der Entstehung von Tumoren. Die von den Jenaer Forschern ermittelten neuen Daten decken eine völlig neue Kehrseite der Telomerase auf: dieses Enzym kann bei fehlerhafter Chromosomenanzahl die schützende Funktion der Telomere aufheben und so das Überleben von defekten Zellen erlauben. Solche Zellen können dann weitere Mutationen ansammeln und sich zu Tumorzellen entwickeln. «In diesem Szenario schützt also die Telomerase nicht vor der Entstehung von Tumoren,

sondern ermöglicht die Tumorentstehung – ähnlich dem gegensätzlichen Verhalten von Dr. Jekyll und Mr. Hyde», betont PD Dr. Günes. Da beim erwachsenen Menschen die Telomerase fast ausschliesslich in Stammzellen zu finden ist, stützen die neuen Erkenntnisse auch die Hypothese, dass sich Tumore aus entarteten Stammzellen entwickeln können. «Früher ging man davon aus, dass sich durch Hemmung der Telomerase-Aktivität auf längere Zeit Tumorzellen abtöten lassen, indem sich als Folge der Telomerase-Hemmung ihre Telomere verkürzen», erklärt Prof. K. Lenhard Rudolph, Wissenschaftlicher Direktor am FLI. «Unsere Studie zeigt jedoch, dass dieser Ansatz schon viel früher erfolgreich sein könnte. Da Tumorzellen fast immer einen veränderten Chromosomensatz aufweisen, sollten sie bereits von Beginn an sensitiv auf die Telomerase-Hemmung reagieren. www.fli-leibniz.de

Intervall-Fasten schützt dicke Mäuse vor Diabetes Wie ein Wissenschaftlerteam unter Führung des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) zeigt, reduziert Intervall-Fasten die Menge schädlicher Leberfette, die eine Insulinresistenz – die Vorstufe von Typ-2-Diabetes – begünstigen. Auf diese Weise schützt Intervall-Fasten dicke Mäuse vor Diabetes. Wie seit Langem bekannt ist, kann eine verringerte Aufnahme von Nahrungsenergie eine bereits bestehende Insulinresistenz rückgängig machen. Warum sich hierdurch die Insulinempfindlichkeit wieder verbes-

sert, ist allerdings noch nicht hinreichend erforscht. Um die molekularen Mechanismen genauer zu untersuchen, die der positiven Wirkung des Intervall-Fastens zugrunde liegen, führte das DIfE-Wissenschaftlerteam eine Studie an dicken Mäusen durch, die eine natürliche Veranlagung für Übergewicht und Typ-2-Diabetes besitzen. Wenn die übergewichtigen, bereits insulinresistenten Mäuse nur jeden 2. Tag uneingeschränkten Zugang zu fettreichem Futter hatten und an den anderen Tagen bloss Wasser trinken durf-

ten, reagierten sie wieder empfindlicher auf Insulin und waren vor einem Typ-2-Diabetes geschützt. «Dagegen wurden ihre Geschwister, die nach Belieben fressen durften, insulinresistent und fast die Hälfte entwickelte innerhalb kurzer Zeit einen Typ-2-Diabetes», sagt DIfE-Forscherin Annette Schürmann. Die Studien zeigten auch, dass Intervall-Fasten bei den Tieren den Energiestoffwechsel der Muskulatur verbessert. www.dife.de


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ABGASREINIGUNG

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Berstscheiben Statische Mischer Wärmetauscher Tropfenabscheider STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 berstscheiben@striko.de www.striko.de

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Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch


bezugsquellen

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

CHROMATOGRAPHIE-SÄULEN

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

SEBIO GmbH Geissbrunnenweg 14 4452 Itingen info@sebio.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Tel. +41 61 971 83 44 Fax +41 61 971 83 45 www.sebio.ch

Tel. +41 31 838 40 00 www.rototec.ch

DOSIER-, MESS- UND REGELTECHNIK

ProMinent, Dosiertechnik AG Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11 8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73 info@prominent.ch www.prominent.ch

ANACONDA GmbH

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +49 (0)40 653 04 72 Fax +49 (0)40 653 25 66 www.anaconda.de

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

DREHKOLBENPUMPEN

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

DR UCKLUFT-MEMBRANPUMPEN

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

SSCO-Spraying Systems AG Eichenstrasse 6 8808 Pfäffikon SZ info.ch@spray.com

Hamilton Bonaduz AG Via Crusch 8 7402 Bonaduz contact@hamilton.ch

Tel. +41 61 855 40 60 Fax +41 61 855 40 80 www.stahl-schweiz.ch

EXPLOSIONSSCHUTZ, EX-GERÄTE (ATEX)

Planung von Produktionstechnologien ASSCO Engineering AG Löwenstrasse 11 8953 Dietikon

Tel. +41 55 410 10 60 Fax +41 55 410 39 30 www.ssco.ch

Tel. +41 81 660 60 60 Fax +41 81 660 60 70 www.hamiltoncompany.com

info@assco.ch www.assco.ch

FESTPHASENEXTRAKTION

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Berstscheiben Statische Mischer Wärmetauscher Tropfenabscheider STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 tropfenabscheider@striko.de www.striko.de

R. STAHL Schweiz AG Explosionsschutz Brüelstrasse 26 4312 Magden info@stahl-schweiz.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

ELEKTROTECHNISCHE UND OPTISCHE SENSOREN

DEMISTER

EXPLOSIONSSCHUTZ

FABRIKPLANUNG

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

DÜSEN

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

73

BARTEC Engineering + Services AG Hinterbergstrasse 28 Tel. +41 41 747 27 27 6330 Cham Fax +41 41 747 27 28 info@bartec.ch www.bartec.ch

CHROMATOGRAPHIE-SYSTEME

Gebrauchte Instrumente Anaconda GmbH Denksteinweg 79 D-22043 Hamburg info@chromtograph.de

CHEMIE PLUS 4-2015

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

FIBEROPTIK-SCHAUGLASLEUCHTEN

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

FILTER

The Art of Swiss Precision

DOSIERPUMPEN

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

EX-GESCHÜTZTE INDUSTRIESAUGER

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch

Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch

G. BOPP+CO. AG Bachmannweg 21 8046 Zürich info@bopp.ch SF-Filter AG 8184 Bachenbülach www.sf-filter.com

Tel. 044 377 66 66 Fax 044 377 66 77 www.bopp.ch

Tel. +41 44 864 10 68 Fax +41 44 864 14 58


74

CHEMIE PLUS 4-2015

bezugsquellen

FT-IR

Advanced Filtration Solution

Sefiltec AG Haldenstrasse 11 8181 Höri info@sefiltec.com

Tel. +41 43 411 44 77 Fax +41 43 411 44 78 www.sefiltec.com

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

FÜLLKÖRPER (VFF) Swissfilter AG Gewerbestrasse 3 CH-5037 Muhen info@swissfilter.ch

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

HOCHDR UCKPUMPEN

Tel. +41 62 737 54 80 Fax +41 62 737 54 81 www.swissfilter.ch Chempro GmbH Robert Kuratle, Chemical Engineer Weinbergstrasse 100F Mobile +41 79 279 55 89 8408 Winterthur kuratle@chempro.ch

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

FILTERPAPIERE FÜLLSTAND HPLC- UND UHPLC-ANLAGEN SEBIO GmbH Geissbrunnenweg 14 4452 Itingen info@sebio.ch

Tel. +41 61 971 83 44 Fax +41 61 971 83 45 www.sebio.ch

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

FILTERTECHNIK

GASGEMISCHE, SPEZIALGASE INFOLABEL AG Grossrietstrasse 7 8606 Nänikon/Uster info@funda.ch

GXP SCHULUNGEN

Tel. +41 44 944 93 00 Fax +41 44 730 46 28 www.funda.ch Messer Schweiz AG Seonerstrasse 75 5600 Lenzburg info@messer.ch

Tel. +41 62 886 41 41 Fax +41 62 886 41 00 www.messer.ch

FILTRATIONSSYSTEME

Swiss Cleanroom Concept GmbH Kreuzweg 4 4312 Magden info@swisscleanroomconcept.ch www.swisscleanroomconcept.ch

Tel. 076 284 14 11

GC/MS liquitec ag Industrie Neuhof 54 3422 Kirchberg info@liquitec.ch

Tel. +41 55 450 83 00 Fax +41 55 450 83 01 www.liquitec.ch BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.chh

FLANSCHE NACH EN, DIN UND ANSI

HPLC-ANLAGEN- UND ZUBEHÖR ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

KNAUER Wissenschaftliche Geräte GmbH Hegauer Weg 38 Tel. +49 30 809 7270 D-14163 Berlin www.knauer.net CH: flowspek AG, 4057 Basel Tel. +41 61 695 9696


bezugsquellen

KOMPRESSOREN 100% ÖLFREI

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

Atlas Copco (Schweiz) AG Büetigenstr. 80 Tel. +41 32 374 14 02 2557 Studen Fax +41 32 374 12 97 kompressoren@ch.atlascopco.com www.atlascopco.ch

Kaeser Kompressoren AG Grossäckerstrasse 15 8105 Regensdorf info.swiss@kaeser.com

Tel. +41 44 871 63 63 Fax +41 44 871 63 90 www.kaeser.com

CHEMIE PLUS 4-2015

75

LABORGLAS/PRÄZISIONS- UND STANDARDGLASROHRE SCHOTT Schweiz AG St.-Josefen-Strasse 20 9001 St.Gallen info.schweiz@schott.com

Tel. +41 71 274 42 14 Fax +41 71 274 42 43 www.schott.com/schweiz

LC/MS

INFRAROT-SPEKTROMETER

Bruker Optics GmbH 8117 Fällanden ZH optics@bruker.ch

Tel. 044 825 95 39 www.brukeroptics.com

Telefon 062 789 75 95

www.servatechnik.ch

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

INFRAROT-STRAHLER Abecon AG Friesenbergstrasse 108 8055 Zürich info@abecon.ch

Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.ch

LOHNABFÜLLUNG KONSTANTKLIMA-/UMWELTPR ÜFANLAGEN

BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com

INKUBATOREN

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

TRIONIC AG Gewerbe Brunnmatt 5 6264 Pfaffnau LU www.trionic.ch

Tel. 062 747 00 10 Fax 062 747 00 21 info@trionic.ch

LEBENSMITTELANALYTIK CONTREC AG Riedstrasse 6 8953 Dietikon info@contrec.ch

Tel. +41 44 746 32 20 Fax +41 44 746 32 29 www.contrec.ch

KUNSTSTOFFAPPARATEBAU

MAGNETPUMPEN ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

INSTR UMENTELLE ANALYTIK

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

LABORBAU/-EINRICHTUNGEN Hügli-Labortec AG 9030 Abtwil info@hugli-labortec.ch

MASSENSPEKTROMETER Tel. +41 71 311 27 41 www.hugli-labortec.ch

LABORGERÄTE

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

KALIBRIER UNG FÜR PIPETTEN UND DISPENSER

MATERIALANALYSE Socorex Isba S.A. Champ-Colomb 7 1024 Ecublens socorex@socorex.com

Tel. 021 651 60 00 Fax 021 651 60 01 www.socorex.com

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com


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CHEMIE PLUS 4-2015

MATERIALPR ÜFUNG

OBERFLÄCHENSCHUTZ

Eindringprüfung, Magnetpulverprüfung, Ultraschallprüfung, optische Prüfung, Temperaturbestimmung, UV-LED-Leuchten - Prüfmittel, Geräte und Anlagen

HELLING GmbH Spökerdamm 2 D-25436 Heidgraben info@hellinggmbh.de

bezugsquellen

Tel. +49 (0)4122 922-0 Fax +49 (0)4122 922-201 www.hellinggmbh.de

Hüni GmbH + Co. KG Eckenerstr. 65 D-88046 Friedrichshafen www.hueni.de

PR ÜFSYSTEME SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com Tel. +49 7541 38 12 0 Fax +49 7541 38 12 38 info@hueni.de

PUMPEN

OE-SPEKTROMETER SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

MISCHER, STATISCHE

Berstscheiben Statische Mischer Wärmetauscher Tropfenabscheider STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 mischer@striko.de www.striko.de

OSMOMETER KNAUER Wissenschaftliche Geräte GmbH Hegauer Weg 38 Tel. +49 30 809 7270 D-14163 Berlin www.knauer.net CH: flowspek AG, 4057 Basel Tel. +41 61 695 9696

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PLATINARTIKEL BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Johnson Matthey & Brandenberger AG Glattalstrasse 18 Tel. +41 44 307 19 50 8052 Zürich Fax +41 44 307 19 20 info@matthey.com www.johnson-matthey.ch

HänyTec AG Gschwäbring 19 6244 Nebikon contact@haenytec.ch

Tel. +41 62 544 33 00 Fax +41 62 544 33 10 www.haenytec.ch

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

Tel. +41 31 83840 00 www.rototec.ch

schubag AG Pumpen, Systeme, Service, Diagnostik Rosenackerstrasse 2 Tel. +41 52 762 22 21 8552 Felben-Wellhausen www.schubag.ch

POLARIMETER NMR-DIENSTLEISTUNGEN

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

PUTZTEXTILIEN

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

PROZESS-ANALYTIK

Delta Zofingen AG Untere Brühlstrass 10 4800 Zofingen info@delta-zofingen.ch

Tel. +41 62 746 04 04 Fax +41 62 746 04 09 www.delta-zofingen.ch

ROHRLEITUNGSBAU

NMR-LÖSUNGSMITTEL

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

Anlagen- und Rohrleitungsbau Gastechnik I MSRE/Planung Sternenfeldstrasse 8 Tel. +41 61 326 37 37 www. bwb-eng.com

4127 Birsfelden info@bwb-eng.com ISO 9001


bezugsquellen

RÖNTGENFLUORESZENZ-DIFFRAKTION

Thermo Fisher Scientific En Vallaire Ouest C Tel. +41 21 694 71 11 CH-1024 Ecublens (Switzerland) Tel. +41 21 694 71 12 info.spectrometry@thermofisher.com www.thermoscientific.com/xray

SCHEIBENWISCHER FÜR SCHAUGLÄSER

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

CHEMIE PLUS 4-2015

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SIEBANLAGEN/SIEBMASCHINEN

VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch

Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch

SFC/SFE

R ÜHREN, R ÜTTELN, SCHÜTTELN, SCHÜTTELAPPARATE

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

SIEBEN

The Art of Swiss Precision GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

SCHAUGLASARMATUREN

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

SCHAUGLASARMATUREN UND -LEUCHTEN

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

SCHÜTTELWASSERBÄDER

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

SCHAUGLASLEUCHTEN

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

G. BOPP+CO. AG Bachmannweg 21 8046 Zürich info@bopp.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

SOFTWARE

eschbachIT GmbH D-79713 Bad Säckingen info@eschbachIT.com www.shiftconnector.com

SCHLAUCHQUETSCHPUMPEN

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

Tel. +41 31 83840 00 www.rototec.ch

Tel. 044 377 66 66 Fax 044 377 66 77 www.bopp.ch

Tel. +49 (0)776 155 959-00 Fax +49 (0)776 155 959-29 www.eschbachit.de

SPEKTROPHOTOMETER

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

SELBSTANSAUGENDE ZENTRIFUGALPUMPEN

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch


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CHEMIE PLUS 4-2015

bezugsquellen

TROPFENABSCHEIDER / DEMISTER (VFF)

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

Chempro GmbH Robert Kuratle, Chemical Engineer Weinbergstrasse 100F Mobile +41 79 279 55 89 8408 Winterthur kuratle@chempro.ch

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Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.ch

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Viel Wirkstoff in einer Kapsel – einiges davon landet im Trinkwaser. (Themenbild: Thinkstock)

A R Z N E I M I T TE L S P U R E N U N D A N D E R E M I K R O VE R U N R E I N I G U N G E N I N W A S S E R

Verfahren der Wahl: Ultrafiltration plus Kornkohlefilter

Arzneimittel stellen eine zunehmende Belastung des Wassers dar. Umso wichtiger sind Verfahren, die sie (möglichst) vollständig herausfiltern. Zwei davon hat die Technische Universität Darmstadt nun untersucht – mit einem klaren Ergebnis: Eine Ultrafiltration mit nachgeschaltetem Kornkohlefilter erwies sich als erfolgreicher als eine Adsorption an Pulverkohle mit anschliessender Membranstufe. CHRISTIAN EHRENSBERGER

D

as Problem von Arzneimitteln im Abwasser und nachfolgend im Trinkwasser wird tendenziell grösser. Mit der zunehmenden Medikation einer älter werdenden Bevölkerung steigt auch die Belastung. Denn unser Körper scheidet in der Grössenordnung von 40 bis 60 Prozent der Arzneimittel, die wir zu uns nehmen, wieder aus. Zuweilen landen auch einmal Arzneimittelreste aus Unwissenheit oder Bequemlichkeit in der Toilette. Oder ein Sportler hat eine Diclofenac-Salbe auf sein Knie aufgetragen und spült Reste davon in der Dusche wieder ab. Namentlich dieses Schmerzmittel ist Behörden schon häufiger aufgefallen und soll ab dem nächsten Jahr europaweit an hunderten Standorten gemessen werden. Die Planungen zur Eliminierung von Arzneimitteln aus dem Wasser sind teilweise schon weit gediehen. Die Schweiz sieht sich hier in einer Vorreiterrolle, wobei die Behandlung mit Ozon und Aktivkohle als Massnahmen als besonders erfolgversprechend angesehen werden.

Wissenschaftler der Technischen Universität Darmstadt (D) wollten es genau wissen und haben nun zwei Verfahren zum Herausfiltern von Mikroverunreinigungen von Arznei-, Haushalts- und Pflegemitteln aus dem Abwasser getestet. Dazu hat man in einer nahe gelegenen Zentralkläranlage, die für die Region Langen/Egelsbach/Erzhausen (rund 75 000 Einwohner) zuständig ist, eine Forschungsanlage installiert und über zwei Jahre betrieben. An dem Gemeinschaftsprojekt waren unter anderem ein Filterspezialist (Pall, www.pall.com) und ein Ingenieurbüro sowie als Zuschussgeber (50 Prozent) das Bundesland Hessen beteiligt. Die Zielvorgabe lautete, Mikroverunreinigungen von Arznei-, Haushalts- und Pflegemitteln möglichst vollständig aus dem Abwasser zu eliminieren. Bei der normalen Abwasserreinigung werden sie – so Prof. Peter Cornel, Leiter des Instituts IWAR für Abwassertechnik an der TU Darmstadt – nicht abgebaut. Als Quellen für die Mikroverunreinigungen kommen in dieser Region keine pharmazeutischen Produktionsbetrie-

be infrage. Im Einzugsbereich liegt ein Krankenhaus, doch der grösste Teil stammt aus den Haushalten. Im Fokus der Untersuchungen standen verschiedene Wirkstoffe. Namentlich handelte es sich um vier Betablocker (Atenolol, Bisoprolol, Metoprolol, Sotalol), ein Antibiotikum (Sulfamethoxazol), ein Lipidsenker (Bezafibrat), ein Röntgenkontrastmittel (Amidotrizoesäure), ein Antiepileptikum (Carbamazepin), das oben erwähnte Schmerzmittel Diclofenac und um N-Acetyl-4-aminoantipyrin, einen Metaboliten des Schmerzmittels Metamizol. Gemessen wurde bis hinunter in den Nanogrammbereich. Darüber hinaus werden im Wasser Reste von Hormonpräparaten vermutet – aufgrund der Reaktionen der «Bio-Indikatoren» Schnecken, Frösche und Fische. Denn auffälligerweise leben in der Nähe von Kläranlagen in der Regel deutlich mehr weibliche als männliche Tiere. Zur Eliminierung der Mikroverunreinigungen haben die Forscher zwei Verfahren einander gegenübergestellt. Beim ersten wurde das

bereits vollbiologisch gereinigte Wasser über eine Membrananlage gegeben, wobei eine Ultrafiltrationsmembran mit einer Teilchendurchlässigkeit im Bereich von 0,1 bis 0,01 Mikrometern zum Einsatz kam. Damit sollten dem Wasser die enthaltenen Feststoffe entzogen und gleichzeitig eine Teilentkeimung vorgenommen werden. Die so erhaltene Flüssigkeit liess man anschliessend durch einen Kornkohlefilter laufen, wobei die Aktivkohle in Pellet-Form mit einer Korngrösse von 2 bis 3 Millimetern eingesetzt wird. Beim zweiten getesteten Verfahren verwendeten die Forscher Pulverkohle (mittlere Korngrösse<50 μm – deutlich feiner als zum Beispiel Kaffeepulver). Sie wurde dem vollbiologisch gereinigten Wasserstrom zudosiert, um die Arzneistoffspuren zu adsorbieren. Nachgeschaltet war eine Membranstufe (Ultrafiltrationsmembran). Mit dem ersten Verfahren (Ultrafiltration, dann Kornkohlefilter) wurde zwar keine vollständige Entkeimung erreicht, aber nach der weitgehenden Reinigung kann man es guten Gewissens über den Vorfluter Hunds-

graben ins Hessische Ried fliessen lassen, einen grossen Vorratsspeicher für Frankfurt und Umgebung und letztlich auch für den Rhein. Denn dorthin führen aus dem Ried mehrere Wasserläufe (Schwarzbach, Modau, Weschnitz). Ein Vorteil des Verfahrens liegt in der Regenerationsfähigkeit: Die Kohle kann in Reaktivierungsöfen wieder einsatzfähig gemacht werden. Das zweite Verfahren dagegen (Adsorption an Pulverkohle, dann Membranstufe) brachte nicht den erhofften Erfolg. «Das lag nicht am Prinzip, sondern an rein verfahrenstechnischen Gründen», erläutert Lutz Härtel, UNGER ingenieure. «Es war einfach nicht möglich, die nötigen Standzeiten für die Anlage zu erreichen, bei denen man sie betriebswirtschaftlich sinnvoll hätte betreiben können. Es ist allerdings denkbar, dass wir mit einer anderen Kohlesorte besser gefahren wären.» Bei allen Experimenten arbeiteten die Forscher mit Steinkohle. Braun-/Holzkohle oder, etwas exotischer, Pulver aus Olivenkernen oder Kokosschalen könnten eine Alternative darstellen.

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Schritt zur Vorbereitung auf weitergehende Gesetzgebung Mit den Ergebnissen aus dem Forschungsprojekt ist man einen wichtigen Schritt vorangekommen. «Wir können mithilfe der verwendeten Aktivkohle die fraglichen Mikroverunreinigungen zwischen 20- und 100-prozentig eliminieren», stellt Lutz Härtel fest. Dabei hat das gesamte Projekt mit 270 000 Euro nicht einmal sehr viel gekostet, und man ist besser vorbereitet. Dazu Lutz Härtel: «Wir möchten ja nicht erst dann reagieren, wenn gesetzgeberische Massnahmen kommen, sondern von vorneherein wissen, welches Verfahren Erfolg verspricht. Einschränkend muss man natürlich sagen: Unsere Forschungsanlage arbeitet mit einer Durchsatzleistung von 100 Litern pro Stunde. Eine Kläranlage mit typischerweise um die 12 000 Kubikmetern pro Tag stellt noch einmal eine andere Dimensi■ on dar.»

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USERDAY 2015

AAS / ICP / RFA MITTWOCH, 3. JUNI 2015, EMPA DÜBENDORF Ein interessanter und abwechslungsreicher Tag wartet auf Sie, mit Rundgang, Führung und Vortrag EMPA Labor. Programm

Themen

09.30 Uhr

Kaffee und Begrüssung

10.00 Uhr

Elementanalytik mit der RFA. Anwendungsmöglichkeiten verschiedener RFA-Techniken Frank Portala, Bruker Deutschland

10.40 Uhr

HR-CS AAS in der Praxis. Ein Rückblick auf ein spannendes Jahrzehnt Oliver Büttel, Produktmanager, Analytik Jena AG

11.20 Uhr

ICP OES – Eine etablierte Technik. Gibt's was Neues? Joachim Nölte, Analytik Support, Stein am Rhein

12.15 Uhr

Mittagessen

14.00 Uhr

ICP-MS – Erfahren Sie mehr über Ihre Proben durch direkte Bestimmung von Spurenelementen, Isotopen und Spezies René Chemnitzer, Analytik Jena AG

14.30 Uhr

Diskussion und Kaffee

15.00 Uhr

Rundgang, Führung und Vortrag EMPA Labor

16.30 Uhr

Ende der Veranstaltung

Teilnahmekosten pro Person Für Mitglieder FLB und SCV, Abonnenten Chemie plus, Lehrlinge/Studenten

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Im Teilnahmebetrag sind Tagungsunterlagen, Mittagessen und Pausengetränke inbegriffen. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, deshalb bitte frühzeitige Anmeldung. Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten finden Sie unter www.chemieplus.ch Kontaktadresse für weitere Informationen: AZ Fachverlage AG, Thomas Kolbeck, 5001 Aarau, Tel. 058 200 56 31, thomas.kolbeck@azmedien.ch

Anmeldungen unter www.chemieplus.ch



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