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Schweizer Fachzeitschrift f端r Chemie-, Pharma- und Biotechnologie | www.chemieplus.ch

5 / 2015

4 Thema: Megatrends in Chemie + Biotech 17 ACHEMA 2015: Messe-Highlights im Fokus 42 Karriere: Die Kunst, Wissen zu managen

Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB



editorial

CHEMIE PLUS 5-2015

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Von grossen, kleinen und nachhaltigen Deals

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arktgetriebene Entwicklungen beherrschen die aktuellen Schlagzeilen. Der Markt – inklusive der Kapitalmarkt – zeichnet sich durch hohen Veränderungsdruck und kurze Zyklen aus. Beispiel Syngenta: Der Basler Konzern entstand erst vor 15 Jahren aus der Zusammenlegung der Agrochemie-Sparten von Novartis und AstraZeneca. Nun könnten die Stunden der Syngenta als selbstständiges Unternehmen bereits wieder gezählt sein. Der etwas grössere US-Konzern Monsanto will den Schweizer Konkurrenten schlucken. Zwar hat die Syngenta-Führung die Avance zurückgewiesen (Seite 16), dennoch scheint eine Dynamik in Gang gesetzt, die weitere Schritte erwarten lässt («Chemie plus»-Redaktionsschluss war am 12. Mai). Der Kurssprung der Syngenta-Aktie nach Bekanntgabe der Offerte zeigt jedenfalls, dass sich die Kapitalmarktteilnehmer bereits auf weitere, höhere Angebote einstellen – getreu dem Motto «wenn der Preis stimmt, stimmt alles». Es steckt aber noch mehr dahinter: Das globale Agrochemiegeschäft ist ins Stocken geraten. Weil die Preise für Agrarrohstoffe sinken, investieren die Landwirte weniger in Pflanzenschutzmittel und Saatgut. Hinzu kommen langfristige Risiken wie etwa die Resistenz, die Schädlinge häufig gegen grossflächig angewendete Pestizide entwickeln sowie der anhaltende politische Gegenwind seitens Umweltund Gesundheitsbehörden und NGOs. Der so verschärfte Substitutionsdruck verlangt nach der (teuren) Entwicklung immer neuer Pestizide und Hilfsstoffe. Die Aussicht auf mehr «Masse» und Nutzung kostensenkender Synergien – möglicherweise auch auf steuertechnisch günstigere Konstellationen – lässt eine Fusion aus Sicht von Konzernlenkern als attraktive Option erscheinen.

ralf.mayer@azmedien.ch

Einen feinen, aus Sicht des Käufers aber keineswegs kleinen Deal, kündigt die Schweizer Feinchemiegruppe Siegfried an (Seite 13). Siegfried akquiriert die pharmazeutische Kundensynthese sowie weitere Teile des APIund Zwischenproduktegeschäfts von der BASF. Das Unternehmen erwirbt damit drei neue Standorte mit 800 Mitarbeitern inklusive dazugehörender Technologie und kann seinen Umsatz mit einem Schlag nahezu verdoppeln. Massezuwachs bedeutet in diesem Fall Gewinn von «kritischer Grösse», die Siegfried bislang im globalen Wettbewerb fehlte. Nicht zuletzt aufgrund eines überschaubaren finanziellen Risikos – die Eigenkapitalquote von Siegfried liegt derzeit über 60 % – erscheint dieser Schritt erfolgsversprechend. Weniger sprunghaft als der Markt, dafür aber nachhaltiger und mitunter ebenso dynamisch, entwickelt sich die Chemie- und Biotechnologie. Zahlreiche Beispiele dafür beleuchtet diese «Chemie plus»-Ausgabe. Genannt seien an dieser Stelle nur das Thema des Monats (ab Seite 4) und unser ACHEMA-Special (ab Seite 17).

Um Syngenta wurde eine Dynamik in Gang gesetzt


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inhalt

4 THEMA DES MONATS Zukubftstrends in Biotech und chemischer Verfahrenstechnik

Der Schlüssel für eine höhere Effektivität in der Prozessindustrie heisst: Information. Kommunikation zählt längst zum Handwerkszeug z. B. von Pumpen, Kompressoren und Ventilen. Das vorab für die Fertigungsindustrie entworfene Zukunftsprogramm Industrie 4.0 beeinflusst auch die Entwicklungen in der Chemie- und Pharmaindustrire. Ein nicht zu übersehender Faktor ist die «Biotechnologisierung» der Pharmaforschung und -produktion. Immer mehr Substanzen werden biotechnologisch hergestellt. Dabei hält der Trend zur Miniaturisierung an, und immer mehr Komponenten werden als Single-use-Varianten eingesetzt. Dadurch erhält die Kompatibilität der dabei verwendeten Werkstoffe mit sensiblen Medien eine grössere Bedeutung.

ZUR TITELSEITE Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und Biotechnologie | www.chemieplus.ch

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4 Thema: Megatrends in Chemie + Biotech 17 ACHEMA 2015: Messe-Highlights im Fokus 43 Karriere: Die Kunst, Wissen zu managen

Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB

Prüfintervalle sicher verlängern IEC, VDI, NAMUR – zahlreiche Normen und Empfehlungen erfordern die permanente Überprüfung von Prozessen, Hilfskreisläufen und SIL-konformen Schutzeinrichtungen. Gleichzeitig ermöglichen die Normen zur Funktionalen Sicherheit im Rahmen von Wiederholungsprüfungen aber auch die Verlängerung der Prüfintervalle durch geeignete Diagnoseverfahren mit einem grösseren Abdeckungsgrad. Sicherheitsaspekte dürfen dabei nicht vernachlässigt werden. Die Heartbeat Technology von Endress+Hauser eignet sich durch ihre Diagnose-, Verifikations- und Monitoringfunktionen als ein solches Verfahren.

Endress+Hauser Metso AG CH-4153 Reinach BL Telefon 061 715 75 75 info@ch.endress.com

1 Editorial 79 Impressum T H E M A D E S M O N A TS 4 Intelligente Komponenten treiben Effizienz zu neuen Höhen 8 Frage an das Material: Single-use-tauglich oder nicht? M Ä R K TE & A K TE U R E 12 Nachrichten ACHEMA 2015 17 Gasteditorial zur ACHEMA 18 Dauerbrenner und «hot topics» 20 Technologie und Engineering «Made in Germany» 24 Den Herzschlag der Messung überwachen 28 Blick in die Zukunft des Labors 29 ProMinent auf der Achema 2015


17 ACHEMA

70 RESSORT

Messebesuch mit Chemie plus

Gefahrguttag Schweiz – Vorschau

Vom 15. bis zum 19. Juni 2015 öffnet die ACHEMA 2015 ihre Pforten in Frankfurt. Zu diesem Weltforum der Prozessindustrie werden annähernd 170 000 Besucher erwartet, die das Angebot von mehr als 3700 Ausstellern fachkundig begutachten werden. «Chemie plus» wirft bereits im Vorfeld des Events einen Blick auf interessante Highlights, die den Messebesucher erwarten.

30 iSolutions: Grundfos zum Industrie 4.0-Konzept 31 Kompaktinfos Messe-Highlights A N A LY TI K 38 Direkte Bestimmung von Spurenelementen in Körperflüssigkeiten WEITERBILDUNG UND KARRIERE 42 Gutes Wissensmanagement ist eine Kunst REINRAUM / GXP 46 Viele Normen – ein Ziel: reine Luft 50 Jetzt bewerben für den Cleanroom Award 2015 51 Entscheidend ist die richtige Messtechnik 54 Blindflug: Was Piloten beherrschen, muss im Reinraum nicht sein!

Swiss TS und GeFaSuisse laden zum 17. Gefahrguttag Schweiz am 10. Juni 2015 in Basel ein. Eine Gelegenheit, nicht nur in das Programm der diesjährigen Veranstaltung zu schauen, sondern auch einen Blick «hinter die Kulissen», auf die Geschichte des Gefahrguttages zu werfen. Die diesjährige Veranstaltung beleuchtet wiederum eine Vielzahl von aktuellen Entwicklungen und um das Themenfeld Gefahrgut. Als Themenbeispiele werden Telematik im Gefahrguttransport sowie Batterie-Entsorgung genannt.

56 Ready-To-Use Moppsysteme 58 Sicher sterilisieren mit Dampf P R O D U K TE 60 Kompaktinfos zu Innovationen FLB 64 Berichte aus dem Fachverband Laborberufe F I L TR A T / S TE L L E N 69 Nachrichten / Stellen 70 Gefahrguttag: Gefragte Wissensvermittlung und Networking BEZUGSQUELLEN 72 Wer liefert was? SCHLUSSPUNKT 80 Cartoon, Firmenregister


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thema des monats

TR E N D S I N D E R VE R F A H R E N S TE C H N I K

Intelligente Komponenten treiben Effizienz zu neuen Höhen Der Schlüssel für eine höhere Effektivität in der Prozessindustrie heisst: Information. Bestimmte Lager messen Drehzahlen, Schwingungen, Geräusche und Temperaturen, und sie können sogar schon ihre eigene Schmiermittelanalyse direkt hinausfunken – dank moderner Sensorik ohne Probenahme. Kommunikation zählt längst zum Handwerkszeug z. B. von Pumpen, Kompressoren und Ventilen. Dies optimal auszuschöpfen, bleibt eine Kunst. C H R I S TI A N E H R E N S B E R G E R

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s reicht natürlich nicht, aus einer Auswahl Pumpen, Kompressoren und Armaturen jeweils die besten Einzelstücke genommen oder sogar neu konzipiert zu haben. Letztlich muss das Gesamtsystem stimmen. Das wird am deutlichsten bei der kontinuierlichen Herstellung (Continuous Manufacturing), einem der wesentlichen Zukunftstrends in der Prozessindustrie. Das Charakteristikum: Laufend werden der Fertigungsanlage Edukte zugeführt und Produkte entnommen. Alles läuft automatisch. Das erfordert aufeinander abgestimmte Teilschritte, eine ausgefeilte Prozessanalytik und Menschen, die sowohl in den Einzelbereichen in die Tiefe denken als auch das Gesamtsystem im Blick behalten können.

Die einzelnen Komponenten werden selbstständiger

Intuitiv denkt man hier an den einen genialen Ingenieur. Er plant und richtet Kontrollsysteme unter Verwendung prozessanalytischer Technologien (PAT) ein. Dem entspricht die zentrale Steuerung von einem Leitstand aus. Von dort geht der Informationsfluss zu den einzelnen Komponenten, zum Beispiel via Feldbus. Da sich daneben diverse andere Organisationen auf diesem Gebiet tummeln (z. B. HART, FF, FDT, OPC), kommt einer einfachen Feldintegration eine hohe Bedeutung zu – am besten mit einer «Paketlösung, die alles auf einmal erschlägt»

Vernetzung und Automation erreichen neue Höchstgrade. Ein entscheidender «Intelligenz-Versorger» bleibt gleichwohl der Mensch. (Bild: BASF)

und sich möglichst auf einem TabletComputer installieren lässt. Üblicherweise braucht man für diesen Schritt dreissig bis neunzig Minuten, doch es geht auch in drei (z. B. FIM, ABB). In Zukunft dürften, unabhängig vom Gesamtsystem, die einzelnen Geräte viel «intelligenter» werden. Sie geben dann nicht nur Warnmeldungen vor einem etwaigen Ausfall aus, sondern auch differenzierte Steue-

Thema: Zukunftstrends in Verfahrenstechnik und Biotech Beiträge zu diesem Themenkomplex: ■ ■ ■

Intelligente Komponenten treiben Effizienz zu neuen Höhen Seite 4 «Gretchen-Frage» an das Material: Single-usetauglich oder nicht? Seite 8 Special ACHEMA 2015 – Tipps, Trends & Innovationen ab Seite 17

rungsbefehle. Diese brauchen nicht einmal über den Leitstand zu laufen, stattdessen kann auch eine Pumpe direkt mit einem Kompressor kommunizieren und dieser wiederum mit einer Armatur. Das Gesamtsystem gleicht dann einem Ameisenhaufen: Die einzelnen Akteure treffen ständig Entscheidungen, mit denen sie wiederum ihre Nachbarn beeinflussen. Das Ganze funktioniert ein wenig wie von Geisterhand – das ist Industrie 4.0. Eine grosse Hoffnung besteht darin, dass die Produktion dadurch deutlich an Flexibilität gewinnt und so auf die im Quartals-Takt schlagenden Märkte zeitnah reagieren kann.

Weiterentwicklung der Ökodesign-Richtlinie – die Fakten

Selbstverständlich unterliegt das Produktionssystem bestimmten Regeln. In der Prozessindustrie werden sie wesentlich durch


thema des monats

europäische oder nationale Normen und Richtlinien bestimmt. Bewegung bringt aktuell die Ökodesign-Richtlinie, die an vielen Stellen Gesetzgebungsverfahren zur Reduzierung des CO2 -Ausstosses durch Minimierung des elektrischen Stromverbrauchs anstösst. So müssen nach der Motoren-Richtlinie (EG640/2009) bereits seit dem 1. Januar 2015 alle Elektromotoren von 7,5 bis 375 kW entweder die IE3-Norm oder die IE2-Norm unter Verwendung eines Frequenzumrichters erfüllen. Zwei Jahre später (2017) müssen alle Elektromotoren von 0,75 bis 375 kW entweder die IE3-Norm oder die IE2-Norm unter Verwendung eines Frequenzumrichters erfüllen. Die künftig vorgeschriebenen IE3-Elektromotoren werden weitere Effizienzsteigerungen bringen. Speziell bei variablen Druckluftverbräuchen erwarten die Betreiber schnell reagierende Antriebe mit hoher Lebensdauer, die auch bei häufigem Anlauf im Start-Stopp-Betrieb zuverlässig arbeiten. Der Umstieg auf drehzahlgeregelte Kompressoren kann den Energiebedarf häufig um 30 oder 40 Prozent senken. Darüber hinaus müssen bestimmte Trockenläufer-Wasserpumpen einen höheren hydraulischen Wirkungsgrad aufweisen (Mindesteffizienz-Index MEI ≥0,4). Und ab dem 1. August 2015 dürfen sogenannte externe Nassläufer-Umwälzpumpen einen EnergieEffizienz-Index (EEI) von maximal 0,23 aufweisen. Des Weiteren sind auch in Heizungsanlagen integrierte Umwälzpumpen

betroffen. Zum 1. Januar 2020 müssen auch in bestehende Produkte integrierte Umwälzpumpen ebenfalls den Grenzwert von maximal 0,23 erfüllen. Damit endet die Möglichkeit, integrierte Heizungsumwälzpumpen zu ersetzen, die vor dem 1. August 2015 in Verkehr gebracht wurden.

Dezentralere Energieerzeugung – Klärschlämme mit Potenzial

Was für die ganze Anlage gilt, erweist sich auch im Bereich der Energie als eine Haupttriebkraft: Die Erzeugung findet dezentral statt. Damit sind die grosstechnischen und

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verbessert sich zusätzlich, wenn ein höherer Trockensubstanz-Anteil verwendet wird. Dabei können sowohl der Klärschlamm selbst wie auch das Biogas als speicherbare Energieträger angesehen werden (Silo bzw. Tank). Letztlich lässt sich das Biogas verstromen und sogar «exportieren». An einigen Standorten hofft man, diesen Punkt in wenigen Jahren erreicht zu haben (z. B. in Wien) – möglicherweise auch ein Signal für die industrielle Abwasserbehandlung. In der Schweiz erzeugen die Kläranlagen nach Angaben von Infrawatt (www.infrawatt.ch), Schaffhausen, schon heute auf diese Weise über 100 Millionen kWh Strom pro Jahr. Dies entspricht immerhin dem Stromverbrauch von rund 50 000 Einwohnern. Zu einer dezentralen Versorgung gehört dann wiederum die gesamte Steuer- und Regelungstechnik, wie sie in ähnlicher Weise auch in der Prozessindustrie zum Einsatz kommt. Einmal mehr wird deutlich, wie eng die «Industrie 4.0» und Lösungsansätze zu einer effektiveren Energieversorgung zusammenhängen.

Alle übergreifenden Überlegungen landen am Ende meist wieder bei einem Detail, in dem der Teufel steckt zum Teil auch politischen Fragestellungen der Stabilität von Stromleitungsnetzen und der Energiespeicherung verbunden. Als kleinerer Player muss man langfristig auf die Funktionsfähigkeit vertrauen – oder man koppelt sich konsequent ab. Ein Klärwerk zum Beispiel könnte in Zukunft seinen eigenen Energiebedarf komplett selbst decken. Dazu erzeugen Bakterien aus den organischen Bestandteilen des anfallenden Klärschlamms in einem Faulturm Biogas (Methan). Die Ausbeute lässt sich steigern, indem man statt der heute üblichen Gärbottiche (= Rührkessel) Schaufelreaktoren einsetzt. Die Gesamtenergiebilanz

«Back to the roots»

Alle übergreifenden Überlegungen landen am Ende meist auch wieder bei dem einen oder anderen Detail, in dem der Teufel steckt – zum Beispiel in diesem: Frequenzumrichter haben so manches Energieeinsparpotenzial von Pumpen, Kompressoren und ganz allgemein von industriellen Antrieben gehoben. Regeln sie aber «zu gut»,


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so fällt es möglicherweise gar nicht auf, dass die betreffende Komponente bereits verschleissbedingte Leistungsabfälle aufweist. Sie werden durch das Wirken des Frequenzumrichters überspielt. Dass sich die Komponente kurz vor dem Ausfall befindet, merkt niemand. Diese Gefahr könnte unter anderem die «Schmiermittelanalyse direkt im Lager» (SKF, www.skf.de) bannen, denn mit ihr gewinnt man Informationen über den Zustand von Bauteilen direkt am Ort möglicher Verschleissprozesse. Zuweilen bringen gar die kleinsten Komponenten grosse Fortschritte. So könnte das erste Single-use-Membranventil (Sumondo, Gemü, www.gemu-group.com) den Trend von manuellen Systemen hin zu automatisier- und regelbaren Anlagen fördern – für fehlerfreien Betrieb und laufende Dokumentation durch die Anlagenüberwachung. Statt eines klassischen Schlauch-Quetsch-Ventils, das man nur auf oder zu stellen kann, setzt man heute auf eine Kunststoff-Membranventil-Technik mit den aus der Edelstahl-

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Ventil-Technik bekannten Antriebsprinzipien. So lässt sich das Single-use-Ventil regeln wie ein Standard-Rohr-Ventil – eine gute Idee unter anderem für Pilotanlagen in den Bereichen Lacke, Klebstoffe oder Aromen. Nach der Anwendung wird lediglich der Ventilkörper abgetrennt, der Antrieb selbst verbleibt für die Mehrfachnutzung in der Anlage. Bei Bedarf kann der Ventilantrieb auch eine Rückmeldung an die Anlagenüberwachung übermitteln und somit die Überwachung der Regelstrecke vervollständigen. Einmal mehr zeigt sich: Information ist die Währung, in der Effektivitäts- und Qualitätsfortschritte bezahlt werden. Insbesondere sollen hier auch pharmazeutische Prozesse einfacher dokumentier-, reproduzier- sowie validierbar werden. Auch in der Sicherheitstechnik dürfte sich eine regelmässige Überprüfung des Status lohnen: In vielen Anlagen wird eine grosse Zahl federbelasteter Sicherheitsventile eingesetzt, um bei Bedarf Druck abzulassen und so zum Beispiel Explosionen zu verhin-

dern. Sie stossen jedoch bei schwankenden Druckwerten an mehreren Stellen an konstruktive Grenzen. Man denke zum Beispiel an das Abfackeln von Gas in der Petrochemie! Die harmonisierte Norm ISO 4126 macht eine Umrüstung auf pilotgesteuerte Sicherheitsventile in Europa attraktiv. Sie sind im Gegensatz zu federbelasteten Sicherheitsventilen eigenmediumgesteuert und weisen keinen Teller auf, sondern einen Kolben, und dieser bietet dem Gegendruck kaum Angriffsfläche. Generell werden Stellventile intelligenter. Sie regeln nicht nur, sondern signalisieren dank elektronischer Zusatzmodule den eigenen Wartungs- bzw. Reparaturbedarf. Ein weiteres Beispiel aus der Petrochemie: Jährlich entlüftet oder fackelt die Öl- und Gasindustrie geschätzte 150 Milliarden Kubikmeter an Abgasen ab. Das entspricht rund 400 Millionen Tonnen CO2 und damit ungefähr 1,2 Prozent der weltweiten jährlichen CO2 -Emissionen. Ein Grossteil des bisher abgefackelten Gases lässt sich nun durch Gasrückführungseinheiten auffangen oder kann dem Prozess wieder zugeführt werden. Viele Kompressorlager verschleissen jedoch sehr schnell und können schon nach sechs Monaten ausfallen. Bedingt durch die häufigen Instandhaltungsarbeiten geht damit eine grosse Menge an Gas unwiderruflich verloren. Bis zu zehn Mal länger halten spezielle Kompressorlager, die dank Hochleistungswerkstoffen (z. B. ultrareiner Stahl mit hohem Stickstoffgehalt) eine überlegene Korrosionsbeständigkeit gegenüber Sauergas (H2S), Kondenswasser, sauren Gasen (CO2) und anderen Medien aufweisen. Fazit: Die Integration von Komponenten in ein Netzwerk schafft die Voraussetzungen für eine neue Qualität von Effizienzsteigerung. Der Energieverbrauch in einer chemischen Produktionsanlage und die Energieerzeugung spiegeln die Haupttrends in ähnlicher Weise wider: Neben umfassenden Leitsystemen etablieren sich kleinere Komponenten als intelligente Bausteine des grossen Ganzen – bis hin zu einzelnen Geräten (z. B. Pumpe, Kompressor, Armatur). Sie werden in Zukunft häufiger selbst zum Impulsgeber aus eigenem Antrieb und steuern selbstständig andere kleine Bestandteile. Die Kunst besteht darin, den Informationsfluss in solchen Systemen sinnvoll zu steuern und die dafür besten Komponenten auszuwählen. Gelegenheit dafür bietet aktuell die Messe Achema 2015 in Frankfurt am Main (www.achema.de). ■


thema des monats

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Hier wird die Zukunft «ausgebrütet»: Immer mehr Medikamente und andere Produkte werden biotechnologisch hergestellt. Kernstück der Produktion ist der Bioreaktor. (Bild: istockphoto)

TR E N D S I N D E R B I O TE C H N O L O G I E

«Gretchen-Frage» an das Material: Single-use-tauglich oder nicht? Immer mehr Substanzen werden biotechnologisch hergestellt – sowohl in der Forschung als auch in der Produktion. Dabei hält der Trend zur Miniaturisierung an, und immer mehr Komponenten werden als Single-use-Varianten eingesetzt. Dadurch erhält die Kompatibilität der dabei verwendeten Werkstoffe mit sensiblen Medien eine grössere Bedeutung. C H R I S TI A N E H R E N S B E R G E R

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o Biotech! Die Zahlen auf der Basis von Erhebungen des Verbands forschender Arzneimittelhersteller (D) sprechen eine deutliche Sprache: Während der Anteil der synthetisch hergestellten neuen Wirkstoffe von 2005 bis 2013 von 82% auf 63% sank, stieg der Anteil der gentechnisch hergestellten von 12 auf 32 Prozent.

Wachstumstreiber – Biosimilars, Impfstoffe und monoklonale Antikörper

So gelten biotechnologisch hergestellte Generika, auch Biosimilars genannt, als Hoff-

nungsträger der Pharmaindustrie. Sie können dazu dienen, mehr Patienten bewährte Therapien zugänglich zu machen – zum Beispiel im Bereich der Onkologie oder der Entzündungserkrankungen. Weiteren Rückenwind erhielten Biosimilars kürzlich durch eine Änderung der Rahmenrichtlinie der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA). Danach lassen sie sich jetzt leichter in der Europäischen Union zulassen, denn die durch die EMA geforderten Studien können unter Umständen auch mit einem ausserhalb der EU zugelas-

senen Produkt als Vergleichsstandard durchgeführt werden. Voraussetzung ist allerdings der Nachweis, dass dieser EU-externe Vergleichsstandard mit dem in der EU zugelassen Original-Produkt vergleichbar ist. Einen anderen wichtigen Bereich für biotechnologische Herstellungen stellen die Impfstoffe dar. Angesichts aktueller Gefahren, wie etwa Ebola, Krankenhauskeime (MRSA) oder auch des «Dauerbrenners Grippe», dürfte ihre Bedeutung in Zukunft weiter steigen. Auf der Agenda stehen


Impfstoffe gegen altbekannte wie neue Erreger, DNA- und VektorImpfstoffe, Zelltherapie-Impfstoffe gegen Krebs und die Optimierung verfügbarer Impfstoffe – nicht zuletzt durch biotechnologische Herstellung. Damit wächst dieser Markt sogar stärker als der Pharmabereich allgemein. Einen besonders umsatzstarken Bereich bilden die gezielt wirkenden monoklonalen Antikörper. Auch sie werden biotechnologisch hergestellt. Die Produzenten können zum Beispiel Hybrid-Myelom-Zellen sein.

Take five – fünf Stationen für die biotechnologische Herstellung

Die Grundlagen für die biotechnologische Produktion sind seit Jahrzehnten bekannt: Am Anfang steht die Medien-Küche («media kitchen»), die als Zentralherstellung für alle benötigten Flüssigkeiten dient – zum Beispiel für die Puffer. Rund 15 davon braucht man für einen Protein-Herstellung-Zyklus. An Station Nr. 2 steht der eigentliche Bioreaktor (Fermenter). Daran schliesst sich eine zweistufige Filtration an (Tiefenfilter, Sterilfilter = «Station Nr. 3»). Danach befindet sich das gewünschte Protein im Filtrat. An Station Nr. 4 wird eine chromatografische Aufreinigung durchgeführt, in der Regel unter Verwendung von vier bis fünf verschiedenen Puffern aus der Medienküche. So gewinnt man das gewünschte Produkt – gegebenenfalls inklusive Verunreinigung mit Viren oder anderen Stör-Stoffen. Ausserdem stimmt der Puffer noch nicht, in dem Sinne, dass zum Beispiel die Wirksubstanz zunächst in einer Lösung mit nicht körperverträglichem pH-Wert vorliegt. Zur Abtrennung der Viren nutzt man den Grössenunterschied aus: Das gewünschte Protein wird an Station 5 von einem Filter zurückgehalten und direkt von dort gleich mit der «pH-richtigen» Pufferlösung wieder heruntergespült – fertig zur Verabreichung an einen Patienten.

Anwenden und weg damit

In allen genannten Bereichen sind Komponenten zum Einmalgebrauch auf dem Vormarsch. Beispielsweise lassen sich zwar grundsätzlich die Flüssigkeiten von einer Station zur folgenden weiterpumpen. Oft erscheint es aber einfacher und hygienisch eleganter, sämtliche Medien manuell in Einweg-Plastikbeuteln zu transportieren. Selbst wenn die Pump-Variante gewählt wird, können etwa die Pumpenköpfe als Single-use-Komponenten ausgeführt werden. Durch einen Austausch nach jedem Produktionszyklus spart man sich aufwendige Reinigungsprozeduren ebenso wie den Nachweis über deren Erfolg. Aus diesen Gründen haben sich Zellkultur-Beutel und Single-use-Bioreaktoren weithin etabliert. Dies betrifft über die Forschung hinaus auch die Produktion präklinischer und klinischer Chargen von Biopharmazeutika und von Impfstoffen. Diese Vorzüge leuchten unmittelbar ein, gleichzeitig rücken aktuell zusätzliche Anforderungen an die verwendeten Materialien in den Mittelpunkt. Denn Einwegkomponenten bestehen typischerweise aus Kunststoffen, und aus diesen können durch die Medien unerwünschte Substanzen herausgelöst werden (Leachables und Extractables). Diese Thematik steht teilweise aus folgendem Grund auf der Tagesordnung: Um die Aufreinigungsschritte zu vereinfachen, werden immer häufiger proteinarme bzw. proteinfreie Medien gewählt. Diese scheinen gegenüber Wachstumshemmungen durch Leachables sensibler zu sein als proteinreiche Medien.

Die neue Gefahr: Leachables und Extractables

Während die Vorteile von Single-use-Komponenten in Bioreaktoren auf der Hand liegen, weiss man wenig über Substanzen, die sich


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möglicherweise aus den Kunststoffen lösen und in den Reaktor bzw. in die Medien gelangen. Nun könnte man zunächst fragen: Macht sich das überhaupt störend bemerkbar? Immerhin wurden in einem Falle bereits hohe Konzentrationen von bDtBPP ([Tris-(2,4di-tertbutylphenyl]phosphat) nachgewiesen, dem Abbauprodukt eines breit verwendeten Stabilisators, der Thermoplasten vor unerwünschter Oxidation schützt. Mehr noch: Das bDtBPP wurde als Ursache für die Hemmung des Wachstums sensibler Zellkulturen verantwortlich gemacht, auf die ein spezieller Kunststofffilm einwirkte. Typischerweise bestehen die für ZellkulturBeutel verwendeten Werkstoffe aus mehreren solcher Filme. Zum Beispiel können sie eine LLDPE-EVOH-LLDPE-Sandwich-Struktur aufweisen («linear low density polyethylene» bzw. «ethylene vinyl alcohol»). Die Wechselwirkungen mit den im Reaktor verwendeten Medien und den Zellen dürften in Zukunft eine grössere Beachtung finden – insbesondere wenn man einen Prozess in diesem Bereich von einer Inertmaterial-Umgebung (Edelstahl) auf Single-use (Kunststoff) umstellen möchte. Als kritische Beispiele gelten dabei die Herstellung von Impfstoffen und biologi-

schen Präparaten (z. B. Serum). Um Wachstumshemmungen und andere unerwünschte Nebenwirkungen von vornherein auszuschliessen, befinden sich sowohl die entsprechende analytische Chemie als auch die Werkstoffentwicklung und die Produktion in Bewegung.

Materialneubewertung führt zu modifizierten Kunststoffen

In der Analytik werden standardisierte Zellwachstums-Assays entwickelt. Sie sollen letztlich zu einer besseren Einschätzung der Werkstoffe für Zellkultur-Beutel und Einmal-Komponenten für Bioreaktoren führen. Diese Tests müssen gegebenenfalls mehr-

Partikelbelastungen senken – Reinraumtauglichkeit erreichen

Auch die mögliche Belastung der Prozessflüssigkeiten durch Abrieb von Partikeln wird aktuell weiter minimiert – zum Beispiel indem bei Mischanwendungen in der finalen Abfüllung eine supraleitende Steuerung zur Anwendung kommt. Konkret kann das so aussehen: In einen starren Behälter werden SingleUse-Mischerbeutel eingelegt, wobei in die Konstruktion bereits ein Schweberührer mit kontaktloser Magnetkupplung integriert ist. Die «Befehle» werden von einer separaten Steuereinheit mit supraleitendem Antrieb gegeben. Eine davon kann sogar mehrere Mischer verschiedener Grössen (30 bis 2000 Liter) betreiben – Investitionskosten gesenkt, Prozesseffizienz verbessert. Indessen erfolgt das Mischen bei geringen Rührgeschwindigkeiten. Das ermöglicht einen schonenden Umgang mit empfindlichen Wertstoffen und minimiert die Scherkräfte. Auf diese Weise wird die Freisetzung von Partikeln vermieden. Darüber hinaus kommen jetzt neue Singleuse-Magnetmischer für die Herstellung von Medien und Puffern speziell für GMP-Anwendungen in Reinräumen auf den Markt. Hierbei handelt es sich um mobile Systeme für anspruchsvolle Fest-Flüssig-Anwendungen, die einen Volumenbereich von 30 bis 3000 Liter abdecken. Die produktberührende Lage besteht dabei aus ULDPE («ultra low density polyethylene»), das die entsprechenden Vorgaben des US-Arzneibuchs (USP Class VI) erfüllt.

Die Entwicklung neuer Kunststoffe für biotechnologische Anwendungen dürfte beflügelt werden

Geissbrunnenweg 14 · CH-4452 Itingen BL Tel. 061 971 83 44 · Fax 061 971 83 45 E-Mail: info@sebio.ch · www.sebio.ch

fach durchgeführt werden, d. h. mit verschiedenen Medien und sowohl nach Gamma-Sterilisation als auch nach (künstlicher) Alterung der betreffenden Kunststoffe. Wünschenswert wären darüber hinaus validierte Testverfahren zur Vorhersage etwaiger zytotoxischer Wirkungen der betreffenden Kunststofffilme. Eine Arbeitsgruppe an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat dafür die Kombination einer Modell-Zelllinie (CHO XM 11110) und eines Standardmediums (CHO Master HP-1 medium) vorgeschlagen – und gleich einmal auf verschiedene Filme angewendet. Als inerter Vergleichsstandard zur Single-use-Kunststofffolie zog man dabei Glas heran. Für handelsübliche ZellkulturBeutel ergab sich ein uneinheitliches Bild. Einige der getesteten Materialien erwiesen sich im Rahmen des Tests als wachstumshemmend, andere nicht. Dies könnte die Entwicklung neuer Kunststoffe für biotechnologische Anwendungen beflügeln. Dabei kann es sich beispielsweise um solche mit einer reduzierten Konzentration des Oxidationshemmers Irgafos 168 handeln. Ausserdem bieten sich starre (statt flexible) Kunststoffbehältnisse an, die aus Polystyrol/Polycarbonat-Granulaten gefertigt werden. Im Bereich der Produktion ist zudem eine schärfere Temperaturkontrolle («nicht zu heiss») beim Extrudieren der Kunststofffolien ein gangbarer Weg hin zu einer insgesamt sichereren biotechnologischen Herstellung im Single-use-Verfahren.

Lebendiger Rundgang mit «Fokus Bioreaktor»

Der Trend zu Single-use-Bioreaktoren hält an. Die Voraussetzungen für weitere Fortschritte auf diesem Gebiet schaffen innovative Kunststoffe und eine verfeinerte Verarbeitungstechnik. Zudem gilt es immer wieder, neuartige Konstruktionen einzelner Komponenten zu entdecken – wie zum Beispiel von Einweg-Mischsystemen. So verspricht die kommende Branchenmesse Achema einen vielseitigen Rundgang mit «Fokus Bioreaktor» (www.achema.de). ■


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persönlich

Bereits im Dezember 2014 hat Dipl. Wirtschaftsing. (FH) Tobias A. Thiele (46) die Geschäftsführung der Köttermann GmbH & Co KG übernommen. In seiner neuen Funktion führe er die Wachstumsstrategie des Unternehmens fort und setze dabei verstärkt auf innovative neue Produkte, teilte Köttermann weiter mit. Mit rund 20 Jahren Berufserfahrung im Labormarktumfeld, zuletzt bei dem Weltmarktführer von Laborglas DURAN Group GmbH verfügt Tobias Thiele über fundiertes Marktwissen und ist in der Branche bestens vernetzt.

Zitat des Monats

«Wir brauchen keine grossen Deals. Wir sehen uns aber weiter nach Zukäufen im Umfang von 2 bis 5 Mrd. USD um»

Novartis-CEO Joseph Jimenez

www.cash.ch, 23. 4. 2015

Am 1. April 2015 übernahm Uwe Halder die Aufgabe als CEO bei der Firma Kolb mit Hauptsitz in Hedingen ZH. In dieser Position ist er auch CEO von Tensachem SA in Belgien. Uwe Halder hatte verschiedene Positionen in der chemischen Industrie inne, bei Firmen wie BASF (Deutschland, Italien, Singapur, Malaysia und USA), DyStar (USA) und CHT/BEZEMA (DE). Seine letzte Position war Global Head of Product Marketing für Textilchemikalien bei Archroma (CH). Udit Batra, derzeit CEO und President von Merck Millipore, soll die Leitung des kombinierten Life-Science-Geschäfts von Merck Millipore und Sigma-Aldrich übernehmen. Die Ernennung werde wirksam, sobald die Übernahme von Sigma-Aldrich erfolgreich abgeschlossen ist, teilte Merck in Darmstadt weiter mit. Im Verwaltungsrat der Endress+Hauser Gruppe kommt es zu einem Wechsel. Prof. Dr. Georg Bretthauer ist nach 13 Jahren aus dem Gremium ausgeschieden. 2016 wird Dr. Hans Jakob Roth neu im Verwaltungsrat Einsitz nehmen. Klaus Endress, Präsident des Verwaltungsrats, dankte Georg Bretthauer (68) für dessen wertvolle Arbeit, insbesondere auf dem Gebiet der Technologie habe er immer wieder wichtige Impulse gegeben. Hans Jakob Roth (64) blickt auf eine lange Karriere im diplomatischen Dienst der Schweiz zurück.

märkte und akteure

Biopharmazie-Tests: Sartorius Stedim akquiriert BioOutsource Sartorius Stedim Biotech (SSB), ein international führender Pharma- und Biotechzulieferer, hat das schottische Unternehmen BioOutsource Ltd. erworben. Das Unternehmen ist seit 2007 im Biotechnologie-Markt aktiv und befand sich bisher in Privatbesitz. Es erzielte in den letzten zwölf Monaten mit rund 85 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa 9 Millionen Euro. Über Details der Transaktion vereinbarten die Vertragsparteien Stillschweigen. BioOutsource testet im Auftrag von Pharmakunden biotechnologisch hergestellte Medikamente und Impfstoffe auf ihre Sicherheit und Qualität. Das Unternehmen hat sein Dienstleistungsangebot insbesondere auf die stark wachsende Biosimilar-Industrie

ausgerichtet. Die Tests von BioOutsource werden sowohl in der Entwicklung von Wirkstoffen eingesetzt, z. B. bei der Charakterisierung und beim Abgleich zwischen Referenz- und Nachahmerprodukt, als auch in den späteren Produktionsprozessen wie bei der Freigabe von Medikamenten-Chargen. «Indem wir unser Angebot durch Auftragstestungen erweitern, können wir unsere Biopharmakunden noch besser dabei unterstützen, ihre Wirkstoffkandidaten zügig durch die Entwicklung und klinischen Testphasen zu bringen und die Freigabeprozesse in der nachfolgenden Produktion zu vereinfachen», erklärte SSB-Verwaltungsrat Reinhard Vogt. www.sartorius.com


märkte und akteure

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Die konkurrenzlose Kombination

Hohe Überlastfestigkeit ±35 bar für alle Druckbereiche

Niedriger Druckmessbereich 350 mbar Differenzdruckbereich, unabhängige Basisdruckmessung

Sehr hohe Genauigkeit Bis zu ±0.05 %FS über den gesamten Temperaturbereich

Hervorragend geeignet für die Niveaumessung technischer Gase in Flüssiggastanks.

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Schweizer Biotech auf Kurs Mehr Umsatz, mehr Beschäftigte, mehr Kapital – die Schweizer BiotechBranche hat im Jahr 2014 kräftig zugelegt. Der Umsatz aller 264 in der Schweiz domizilierten Biotech-Unternehmen stieg 2014 gegenüber dem Vorjahr um 141 Mio. CHF auf 4,89 Mrd. CHF an. Nach einer vorübergehenden Flaute im Vorjahr stand die Branche auch bei Investoren wieder hoch im Kurs: Wie die Swiss Biotech Association (SBA) im Rahmen des Swiss Biotech Day am 14. April 2015 mitteilte, summierten sich die Kapitalinvestitionen in Schweizer Biotech-Unternehmen auf 719 Mio. CHF gegenüber 418 Mio. CHF im Jahr 2013. Dabei ist ein grosser Anteil den Börsengängen von Auris Medical an der US-amerikanischen NASDAQ und von Molecular Partners an der Schweizer Börse SIX zuzurechnen. 2014 wurden 400 neue Arbeitsstellen geschaffen, womit die Schweizer Biotech-Branche jetzt mehr als 14 000 Mitarbeiter beschäftigt. Hinzu kommen 25 000 bis 30 000 indirekte Stellen bei Zulieferern und Dienstleistern. Als grösste Exportbranche der Schweiz steuerte die chemische, pharmazeutische und biotechnologische Industrie 41 Prozent aller exportierten Waren bei. Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses habe die Branche indes daher stark getroffen, hiess es am Swiss Biotech Day weiter. «Wegen des starken Frankens mussten einige Unternehmen ihre Preise senken. Auf die Dauer kann das nicht aufgehen», konstatierte SBA-Direktor Domenico Alexakis. www.swissbiotech.org

Wachstumssprung: Siegfried übernimmt BASF-Bereiche Die Zofinger Siegfried Gruppe akquiriert von der BASF für rund 270 Millionen Euro (auf schuldenfreier Basis) wesentliche Bereiche des Auftrags- und Zuliefergeschäfts mit pharmazeutischen Wirkstoffen. Damit verbunden ist die Übernahme von drei chemisch-pharmazeutischen Produktionsstätten – in Minden (D), Saint-Vulbas (F) und Evionnaz (CH) –, die insgesamt mit rund 800 Mitarbeitern etwa 280 Millionen CHF umsetzen. Die Siegfried-Gruppe erlöste 2014 mit 1374 (Vollzeit-)Beschäftigten 315,3 Mio. CHF. Nach der Übernahme entstünde ein Feinchemiekonzern, der mehr als 600 Mio. CHF umsetzt, einen EBITDA von über 100 Mio. (Basis Resultate 2014) erzielt und mehr als 2200 Mitarbeitende an 9 Standorten auf drei Kontinenten beschäftgt. Der Abschluss der Transaktion wird – vorbehältlich des notwendigen Konsultationsverfahrens in Frankreich und der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden – im Herbst 2015 erwartet. Zofingen werde auch in Zukunft Hauptsitz der Siegfried Gruppe bleiben, teilte das Unternehmen weiter mit. Dessen Bedeutung werde eher noch zunehmen, weil einige zentrale Funktionen des übernommenen BASF-Geschäfts nach Zofingen verlegt würden, sagten Siegfried-Verantwortliche gegenüber Medien. Gleichzeitig sollen sämtliche bisherigen und neuen Produktionsstandorte der Gruppe auf ihre Ressourceneffizienz und Synergien überprüft werden. Die betreffende Geschäftseinheit von BASF stellt wie Siegfried Wirkstoffe (API) und Zwischenprodukte für die Pharmaindustrie her. «Mit dieser Übernahme hat Siegfried nun die angestrebte Grösse, um im Zuliefermarkt für die Pharmaindustrie als breit aufgestellter Anbieter eine führende Rolle zu spielen», sagte CEO Dr. Rudolf Hanko (Bild), «die Vorzeichen für Siegfried stehen auf Wachstum.» U. a. erhalte Siegfried durch die Übernahme Zugang zu attraktiven Technologien im Bereich der chemischen Wirkstofffertigung, beispielsweise in der Azid-Chemie, der Phosgenierung und der Tieftemperatur-Chemie. Gemäss BASF-Mitteilung umfasst das zu transferierende Geschäft u.a. die kundenspezifische Auftragssynthese sowie API wie etwa Ephedrin, Pseudoephedrin und Koffein. www.siegfried.ch; www.basf.com


m채rkte und akteure

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märkte und akteure

Spritzenpumpen: Gardner Denver übernimmt TriContinent Scientific

Prostatakrebs: Neue Medikamente kurbeln Umsatz an

Die Gardner Denver Medical Group, nach eigener Auskunft Marktführer für Flow-Control Solutions hauptsächlich für die Medizin- und Labortechnik, übernimmt die US-amerikanische TriContinent Scientific, Inc., einen führenden Hersteller hochpräziser Spritzenpumpen. TriContinent Scientific beliefert Erstausrüster sowie Produzenten von Diagnosegeräten aus den Bereichen Medizin, Biotechnologie und instrumentelle Analytik. Neben kundenspezifischen Produkten vertreibt TriContinent Scientific fünf Produkt-Technologien: Präzisionspumpen, Ventile & Spritzen, XYZ Robotertechnik, Geräte zur Reinigung von Mikrotiterplatten und Dispenseraufsätze sowie Pinzetten und Dispenser. «Die Technologie und das Portfolio von TriContinent Scientific sind eine perfekte strategische Ergänzung für die Gardner Denver Medical Group», erklärt deren CEO Patrick Bennett. www.gardnerdenver.com

Der Weltmarkt für Mittel gegen Prostatakrebs wird sich von 2,6 Mrd. USDollar im Jahr 2013 bis zum Jahr 2023 auf 8,2 Mrd. USD verdreifachen. Dies prognostizieren die Marktforscher von Globaldata in einer neuen Studie. Nicht inbegriffen sind in diesen Berechnungen Hormon- und Knochentherapien. Das prognostizierte Wachstum werde in allen neun Schlüsselmärkte der Pharmabranche – USA, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Grossbritannien, Japan, Brasilien, Kanada – stattfinden und werde angetrieben durch eine schnell alternde Bevölkerung, die Einführung von neun hochpreisigen neuen Medikamenten bis zum Jahr 2023 sowie durch die erwartete Erweiterung des Indikationsspektrums der Medikamente «Zytiga» und «Xtandi» um die Behandung von hormonsensitivem Prostatakrebs. www.globaldata.com

Syngenta weist Monsanto-Offerte zurück Der US-amerikanische AgrochemieRiese Monsanto plant die Übernahme seines Basler Konkurrenten Syngenta. Ein Kaufangebot in Höhe von ca. 41 Mrd. CHF – 449 CHF pro Syngenta-Aktie, davon 45% in bar – hat der Syngenta-Verwaltungsrat Anfang Mai jedoch zurückgewiesen. Die Offerte, so die Begründung, bewerte die Geschäftsaussichten von Syngenta zu gering und unterschätze die Risiken, die bei der Ausführung des Deals etwa in Form von regulatorischen Untersuchungen in vielen Ländern entstehen könnten. Syngenta (Gesamtumsatz 2014: 15,1 Mrd. US-Dollar) ist Weltmarktführer bei Pflanzenschutzmitteln und die globale Nummer drei bei Saatgut. Monsanto (15,9 Mrd. US-Dollar) ist Marktleader im Saatgut-Geschäft. Der durch die Fusion entstehende neue Branchenriese (31 Mrd USD Umsatz) würde gemäss den Transaktionsbedingungen zu 60 Prozent von Monsanto kontrolliert. Marktbeobachter halten es für möglich, dass die Amerikaner ein höheres Angebot nachlegen oder ein anderer Player in das Rrennen um Syngenta einsteigt. Ziel einer Fusion wäre es, eine dominierende Position auf dem umkämpften Agrochemiemarkt zu erringen. Sollte der Deal doch noch zustandekommen, dürfte für den Standort Schweiz entscheidend sein, ob Monsanto den Konzernsitz (nicht zuletzt aus steuerlichen Gründen) nach Basel verlegt. Syngenta will derweil sein globales Restrukturierungsprogramm fortsetzen, das bis zum Jahr 2018 zu einer Kostenreduktion von 1 Mrd. führen soll und das nach bisherigen Plänen u. a. den Abbau von 500 Stellen in Basel und 116 Stellen in Monthey beinhaltet. www.syngenta.com; www.monsanto.com


Frankfurt am Main I 15.– 19. Juni 2015 I www.achema.de

Kontinuität und Wandel I Dr. Thomas Scheuring

n der richtigen Mischung sind dies Rezepte für langlebigen Erfolg. Das gilt nicht nur für Firmen, sondern auch für die ACHEMA. Seit über 90 Jahren bewährt und doch jedes Mal topaktuell – das ist der Anspruch, den Aussteller und Besucher, aber auch wir selbst an uns stellen.

Kontinuität verspricht die Grössenordnung, die sich abzeichnet – wie 2012 werden über 3700 Aussteller und knapp 170 000 Teilnehmer erwartet. Kontinuität gilt auch für die Breite der Branchen, die auf der ACHEMA ihre neuesten Entwicklungen vorstellen und sich über Trends aus aller Welt informieren – neben der chemischen Industrie, dem Apparate- und Anlagenbau die Pharma- und Lebensmittelindustrie, die Laborausrüstung und Verpackungstechnik, die Automation und Mess- und Regeltechnik. Wandel findet innerhalb dieser Branchen kontinuierlich statt – Industrie 4.0, Bioökonomie oder Modularisierung sind nur wenige der Stichworte, die in der Prozessindustrie für Veränderung sorgen. Die drei Fokusthemen der ACHEMA – BiobasedWorld, industrielles Wassermanagement und innovative Prozessanalytik – gehören zu den Trends, die praktisch alle Branchen der ACHEMA beeinflussen und bei denen der übergreifende Austausch besonders viele neue Erkenntnisse verspricht.

Für die Schweizer Beteiligung bei der ACHEMA gilt erfreulicherweise Kontinuität

Wandel im Sinne von Wachstum zeichnet besonders die Ausstellungsgruppe Pharma-, Lager- und Verpackungstechnik aus, für die aufgrund der grossen Anmeldezahlen zusätzliche Flächen bereitgestellt wurden. Für die Schweizer Beteiligung bei der ACHEMA gilt erfreulicherweise Kontinuität: Mit derzeit 140 registrierten Ausstellern gehört die Schweiz zu den Top Ten der beteiligten Nationen. Angesichts der Erschwernisse für den Export durch die Freigabe des Wechselkurses sind die Pflege und der Ausbau internationaler Kontakte um so wichtiger, und die Schweizer Unternehmen nutzen die Chance, ihre Lösungen und hochwertigen Produkte dem globalen Publikum vorzustellen und sich so neue Möglichkeiten zu eröffnen. Wir laden Sie ein, das Weltforum der Prozessindustrie auch zu Ihrem Forum zu machen. Seien Sie dabei, ob als Aussteller oder Besucher, und lassen Sie uns gemeinsam neue Ideen und Kooperationsmöglichkeiten erarbeiten. Wir freuen uns darauf, Sie in Frankfurt zu begrüssen! Dr. Thomas Scheuring Geschäftsführer DECHEMA Ausstellungs-GmbH


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ACHEMA 2015, 15.–19. JUNI 2015

Dauerbrenner und «hot topics» Vom 15. bis zum 19. Juni 2015 öffnet die ACHEMA 2015 ihre Pforten in Frankfurt. Zu diesem Weltforum der Prozessindustrie werden annähernd 170 000 Besucher erwartet, die das Angebot von mehr als 3700 Ausstellern fachkundig begutachten werden. Der begleitende Kongress wird neben den drei Fokusthemen «BiobasedWorld», «Innovative Prozessanalytik» und «Industrielles Wassermanagement» verschiedene «hot topics» wie etwa Energieeffizienz, Werkstoffe und Materialprüfung sowie Sicherheitstechnik abdecken.

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egliedert nach Ausstellungsgruppen werden in den Frankfurter Messehallen auch diesmal die Mess-, Regel- und Prozessleittechnik, die mechanische Verfahrenstechnik, die Labor- und Analysentechnik sowie die Pharma-, Verpackungs- und Lagertechnik grossen Raum einnehmen. Für letztere Ausstellungsgruppe wurden zusätzliche Flächen zur Verfügung gestellt, um die Nachfrage möglichst umfassend bedienen zu können. Damit spiegelt die ACHEMA die allgemeinen wirtschaftlichen Trends in ihren Kernbranchen wie dem Maschinen- und Anlagenbau und der chemischen Industrie wider, die sich trotz des turbulenten internationalen Umfelds stabil präsentieren. Besonders international sind die Branchen weiterhin auf Wachstum gepolt: Der Schiefergas-

ACHEMA in Frankfurt – traditioneller Treffpunkt der internationalen Prozessindustrie. (Bild: Dechema)

Fakten zur ACHEMA 2015

Weltforum und 31. Internationale Leitmesse der Prozessindustrie

Termin: Ort: Veranstalter: Öffnungszeiten Besucher: Öffnungszeiten Aussteller: Eintrittspreise:

Eintrittstickets online: Unterkunft (inoffizieller «Chemie plus» Tipp):

Sämtliche Infos:

15. bis 19. Juni 2015 Messe Frankfurt DECHEMA (www.dechema.de) Montag bis Donnerstag: 9.00 bis 18.00 Uhr Freitag: 9:00 bis 16.00 Uhr Montag bis Freitag: 8.00 bis 19.00 Uhr Tageskarte: 35 EUR Studenten, Auszubildende, Schüler, Pensionäre, Stellungslose und Schwerbehinderte: 6 EUR Dauerkarten: 80 EUR, 60 EUR (Hochschul-, Behörden-Mitarbeiter), 35 EUR (Studenten usw.) www.achema.de/de/besucherservice/ Hotelzimmer in der Stadt Frankfurt sind rar und in der Regel hochpreisig. Benachbarte Städte wie Darmstadt (südlich), Bad Homburg oder Idstein (nördlich) haben gute Eisenbahn- bzw. S/U-Bahnverbindungen nach Frankfurt. Von Frankfurt Hbf ist das Messegelände in 7 Gehminuten erreichbar. www.achema.de

boom in den USA oder der anhaltende industrielle Aufstieg Indiens und Chinas schlagen sich in der Ausstellerbeteiligung nieder. Aber auch viele Aussteller aus europäischen Ländern nutzen die Chance, sich international zu präsentieren.

Branchenübergreifende Fokusthemen

Die drei Fokusthemen «BiobasedWorld», innovative Prozessanalytik und industrielles Wassermanagement sind bewusst nicht in einem bestimmten Ausstellungsbereich lokalisiert. «Die Fokusthemen zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Prozessindustrie insgesamt beeinflussen und verändern», erklärt Dr. Thomas Scheuring, Geschäftsführer der Dechema Ausstellungs-GmbH. «Verschiedene Branchen und Disziplinen müssen zusammenspielen, um erfolgreich neue


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ACHEMA-Spot: Pharmaproduktion

ACHEMA-Spot: Pumpen und Systeme

ACHEMA-Spot: Druckluftund Vakuumtechnik

Der Bereich Herstellungs- und Verpackungsmaschinen für Arzneimittel ist eine kleine, hochspezialisierte und im internationalen Wettbewerb sehr erfolgreiche Teilbranche des Maschinenbaus. «Für diese Branche ist die ACHEMA die weltweite Leitmesse. Alle führenden internationalen Hersteller sind auf der Messe mit repräsentativen Ständen vertreten. Zur ACHEMA kommen Kunden aus aller Welt, um sich über die neuesten Entwicklungen in der Produktions-, Abfüll- und Verpackungstechnik bei Arzneimitteln zu informieren,» betonte Richard Clemens, Geschäftsführer des Fachverbands Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen im VDMA anlässlich der VDMA-ACHEMA-Pressekonferenz in Frankfurt. Mit einem Produktionsvolumen von nach VDMA-Schätzungen 1,7 Milliarden Euro und einem Weltmarktanteil von etwa einem Viertel der Weltproduktion ist der deutsche Pharmamaschinenbau Weltmarktführer. In den vergangenen Jahren hat die Branche deutlich Produktionskapazitäten aufgebaut. Aus der Vielzahl der Messethemen hebt Clemens zwei Themen hervor: «Kontinuierliche Produktion» und «Der Einsatz von Single-Use-Komponenten».

Die Pumpenhersteller sind gefordert, immer energieeffizientere Systeme zu entwickeln, die gleichzeitig einen grösseren Funktionsumfang bieten, wie an der VDMA-ACHEMA-Pressekonferenz in Frankfurt betont wurde. Stichworte sind intelligente Kombinationen von Hocheffizienzmotoren, Frequenzumrichter zur Drehzahlregelung und verbesserte hydraulische Wirkungsgrade. Pumpen sind mittlerweile hydromechatronische Systeme, bestehend aus Hydraulik, Antriebstechnik, Sensorik, Elektronik und Software. Sie lassen sich z. B. mithilfe von Feldbus-Schnittstellen in die zentrale Leittechnik einbinden. Vor Ort kann die Pumpe auch dezentral die Regelung von Fluidförderaufgabe übernehmen. Die Hersteller bieten zunehmend leistungsstarke Systemlösungen an. Der Bereich Wassermanagement, Fokusthema auf der ACHEMA, ist ein Beispiel für energieeffizente Pumpenanwendungen. Traditionelle Technologien zur Meerwasserentsalzung, die auf Verdampfung/Destillation beruhen, werden durch energieeffizientere Technologien wie Umkehrosmose abgelöst. Hierfür werden Hochdruckpumpen und Einrichtungen zur effizienten Energierückgewinnung benötigt.

Mit der BioBased World schafft die ACHEMA eine eigene Ausstellung zu Verfahren, Technologien und Dienstleistungen rund um die Bearbeitung von Biomasse, die Herstellung biobasierter Chemikalien, die Produktion von Biotreibstoffen und zum Aufbau von Bioraffinerien. Eine wichtige Rolle kommt dabei unter anderem der Druckluft- und Vakuumtechnik zu, wie an der VDMA-ACHEMA-Pressekonferenz in Frankfurt betont wurde. In Bioraffinerien beispielsweise kommen Kompressoren bei der Waschung und Trocknung des Methangases, das aus dem vergorenen Substrat (z. B. Mais, Rüben usw.) gewonnen wird, ebenso zum Einsatz wie bei der Aufbereitung des Gases und bei der Einspeisung in das öffentliche Erdgasversorgungsnetz. Leckagefreie und hochverfügbare Kompressoren, die die entscheidende Schnittstelle zur Anbindung an das Netz bilden, sind hierfür Voraussetzung. Ebenfalls mittels Kompressoranlagen ins öffentliche Erdgasnetz eingespeist werden kann synthetisch erzeugtes Methan, sogenanntes e-gas. Alternativ kann es mit Kompressoranlagen aber auch auf 250 bar verdichtet werden, um direkt CNG-Fahrzeuge zu betanken.

Technologien und Lösungsansätze zu entwickeln.» Entsprechend sind die Aussteller, die sich mit diesen Themen befassen, auch in unterschiedlichsten Bereichen angesiedelt. Das gilt für die innovative Prozessanalytik, die Laborausrüster gleichermassen beschäftigt wie Anbieter von Prozessleittechnik, ebenso wie für das industrielle Wassermanagement. Ganz besonders augenfällig wird der Querschnittscharakter der Fokusthemen am Beispiel BiobasedWorld: Von der Prozessentwicklung bis zur Sensorik, vom Anbieter von Edelstahlfermentern bis zum Verarbeiter von biobasierten Verpackungsmaterialien reicht hier die Bandbreite derer, die Teil einer biobasierten Wirtschaft sind. Damit sich Besucher, deren Interesse einem speziellen Fokusthema gilt, zurechtfinden, entstehen im Vorfeld der ACHEMA themenspezifische Publikationen mit Rundgängen, die auch in der ACHEMA-App wiederzufinden

sind. Zusätzlich wird es Markierungen in den Hallen und auf den Hallenplänen geben, die die schnelle Orientierung erleichtern.

ACHEMA-Praxisforen als neues Format

Mit neuen Formaten wollen die Veranstalter ausserdem den Austausch zwischen Anwendern und Anbietern weiter fördern: Die ACHEMA-Praxisforen befassen sich mit Themen wie Single-Use-Technologien, Pharmazeutische Produktion, Komponenten und Apparate, Misch- und Trenntechnik, Sicherheit und Anlagenüberwachung. Neue Entwicklungen aus der Praxis werden hier in Kurzvorträgen in unmittelbarer Nähe der jeweiligen Ausstellungshallen präsentiert. Damit sollen für Besucher mit spezifischen Interessengebieten die Wege zwischen Vorträgen und Ständen verkürzt werden, sodass sie ihren Besuch noch effizienter gestalten können.

Kongress

Bei der Gestaltung des ACHEMA-Kongressprogramms wurde gemäss Veranstalter darauf geachtet, das Programm im Vergleich zu den Vorveranstaltungen zu straffen und thematisch verwandte Sessions nicht parallel zu legen. «Zahlreiche Anfragen von wichtigen nationalen und internationalen Partnern zeigen, wie wichtig die ACHEMA weltweit als Treffpunkt für Forscher, Entwickler und Anwender ist», sagt dazu Prof. Dr. Kurt Wagemann, Geschäftsführer der Dechema e.V., die für den Kongress verantwortlich zeichnet. An vier der fünf Veranstaltungstage werden zudem jeweils eine Podiumsdiskussion bzw. ein Plenarvortrag wichtige Themen wie die Auswirkungen des Shale-Gas-Booms auf die Bioökonomie, die Zukunftstrends der chemischen Produktion, die Auswirkungen der Energiewende und die Entwicklungen in der industriellen Wassernutzung beleuchten. ■


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E K AT O G R O U P

Technologie und Engineering «Made in Germany» Ekato investiert in die Zukunft. Der Weltmarktführer im Bereich der Rühr- und Mischtechnik hat sein Profil als Entwicklungsund Engineeringpartner für Kunden aus den Prozessindustrien deutlich geschärft. An seinen deutschen Standorten Schopfheim und Lörrach entwickelt und fertigt Ekato massgeschneiderte Rühr- und Mischsysteme. Darüber hinaus leisten Ekato-Teams umfangreiche Unterstützung u.a. bei der Projektierung von Reaktoren und Prozessanlagen. Seit mehr als 80 Jahren steht Ekato für hohe Entwicklungs- und Fertigungskompetenz im Bereich der Rühr- und Mischtechnik. Im Laufe seiner Firmengeschichte entwickelte sich das unabhängige Familienunternehmen vom erfolgreichen deutschen Maschinenbauer zum weltweit führenden Technologielieferanten und Engineering-Dienstleister. Über ein globales Netzwerk von eigenen Tochtergesellschaften sowie zertifizierten Vertriebspartnern bedient die Ekato Gruppe mit Hauptsitz im südbadischen Schopfheim heute Prozessindustrie-Kunden auf allen fünf Kontinenten. Das Unternehmen setzt mit weltweit rund 700 Mitarbeitern – davon etwa 500 in Schopfheim – rund 160 Millionen Euro pro Jahr um.

Entwicklungs- und Engineeringpartner

Das Wachstum der Ekato Gruppe lässt sich nicht nur anhand betriebswirtschaftlicher Kennziffern beschreiben, sondern es wurde auch das Leistungsspektrum kontinuierlich ausgebaut. Dabei entwickelt sich der Rührwerkspezialist zunehmend zum Entwicklungs- und Engineeringpartner für verfahrenstechnische Anlagen, die auf Rührprozessen basieren. Interdisziplinäre Teams von Ekato bieten ihren Kunden umfangreiche Unterstützung bei der Projektierung von Anlagen – von der ersten Projektidee bis zur industriellen Produktionsanlage. Heute verfügt Ekato neben dem Spezialwissen auch über die technologischen und räumlichen Voraussetzungen, die es erlauben, rührbasierte Verfahren von der Prozessanalyse über Konzeptionierung, Pilotierung, Scaleup, Engineering und Technologiebeschaffung bis hin zum On-Site-Service zu realisieren. In dem 2013 in Schopfheim eröffneten neuen Forschungszentrum ist auf 1000 m2 Technikums- und Laborfläche fast

Blick ins Forschungs- und Entwicklungszentrum der Ekato-Gruppe in Schopfheim.

jede rührtechnische Untersuchung zwischen einem Liter und 100 m3 möglich. In allen Phasen eines Projekts arbeiten die EkatoSpezialisten eng mit dem jeweiligen Auftraggeber zusammen. So stellt Ekato z. B. Miniplants zur Verfügung, in denen Prozesse unter realen Bedingungen beim Projektpartner getestet und entwickelt werden können. Das Rührwerk ist das zentrale Element eines komplexen Misch- und Reaktionsprozesses und darf folglich niemals als isolierte Maschine betrachtet werden. Optimale Mischergebnisse lassen sich nur erzielen, wenn Rührwerk, Behältergeometrie und sämtliche Systemkomponenten perfekt zusammenspielen. Neben der optimalen Funktionalität gilt es, bereits in der Konzeptionierungsphase die Betriebssicherheit, Verfügbarkeit und die Wirtschaftlichkeit eines Verfahrens sicher zu stellen. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt Ekato ergänzend zur Versuchstechnik numerische Verfahren wie Computional Fluid Dynamics

(CFD) und Finite Elements Analysis (FEA) ein. In CFD-Simulationen lassen sich nicht nur die Strömungen in einem gerührten Behälter visualisieren, sondern die Berechnungen geben u. a. auch Auskunft über die vom Rührorgan ausgehenden Kräfte sowie deren Wirkungen auf die Systemkomponenten. Mittels FEA lassen sich u. a. Spannungen und Verformungen präzise vorhersagen, die beispielsweise bei der Nachrüstung von Behältern mit Rührwerken, bei besonders dünnwandigen Behältern (z. B. Fermentern) oder Behältern für Grossrührwerke auftreten können. Ebenso werden Modalanalysen zur Ermittlung von Eigenfrequenzen durchgeführt, um das Risiko von unerwünschten Resonanzen in einer Prozessanlage zu minimieren.

Halle 5.0, Stand D42


Ekato ist in der Lage, innerhalb weniger Monate ein skalierbares und wirtschaftliches Verfahren auszuarbeiten und anschliessend in betriebsfähige Anlagenlösungen umzusetzen. Zahlreiche Anlagen im Bereich der Gas-Flüssig-Reaktionstechnik (insbesondere Hydrierung) und der Verarbeitung hochviskoser Produkte wurden auf diese Weise bereits realisiert.

Hightech aus Schopfheim für Kunden in aller Welt

Das «Herz» des Weltmarktführers im Bereich Rühr- und Mischtechnik «schlägt» nach wie vor in der badischen Heimat des geschäftsführenden Gesellschafters Dr.-Ing. Erich Kurt Todtenhaupt. Hier hat das mittlerweile in zweiter und dritter Generation geführte Familienunternehmen seine Engineering- und Fertigungskompetenzen zusammengefasst und kontinuierlich ausgebaut. Die Unternehmensbereiche am Ekato-Hauptsitz in Schopfheim bilden die gesamte Wertschöpfungskette der Gruppe ab – vom Laboratorium über Spezialwerkstätten bis zur 18 Meter hohen Montagehalle für Grossrührwerke. Unter dem Dach der Ekato Holding sind drei produzierende Firmen aktiv: ■ Ekato Rühr- und Mischtechnik GmbH, Schopfheim: Die mit mehr als 425 Mitarbeitern grösste Produktionsfirma der EkatoGruppe realisiert Komplettlösungen aus einer Hand. Das Leistungsspektrum umfasst Engineering, Fertigung und Service. Das Produktespektrum reicht von kundenspezifisch projektierten Reaktoren und Rührwerken für sämtliche Branchen der Prozessindustrie über Grossrührwerke für spezielle Massenchemikalien, eine breite Palette von modular aufgebauten Rührorganen bis hin zu Gleitringdichtungen und Versorgungssystemen.

Sicherer Scale-up für GMP-konforme Produktion

In der Pharmaindustrie kann Ekato Systems von langjährigem Know-how und weitreichenden Erfahrungen im Bau von Anlagen für die Personalcare- und Healthcare-Industrie profitieren. Neben Trocknern und Mischern des Produktbereiches SOLIDMIX, z.B. zur Trocknung von Wirkstoffen, deckt der Produktbereich UNIMIX die Salben-, Cremen- und Gelherstellung in der pharmazeutischen Industrie ab. Die Reproduzierbarkeit in der Herstellung pharmazeutischer Produkte wird auf der Grundlage ingenieurwissenschaftlich entwickelter Anlagenkomponenten sichergestellt. Speziell die Misch- und Dispergiertechnik wurde so gestaltet, dass homogene Wirkstoffverteilungen und Produktstabilitäten gewährleistet werden können. Auch die hierbei eingesetzte PA-Technologie (Process Analytical Technology) spielt eine wichtige Rolle – sie gewährleistet durch Messung charakteristischer Produktdaten eine gleichbleibende Produktqualität. Bei der Anlagenreinigung werden z.B. durch konstruktive und prozesstechnische Massnahmen die GMP-relevanten Erfordernisse sichergestellt. Die Anlagenkomponenten werden hinsichtlich eines möglichst flexiblen Prozessdesigns in den Ekato Laboratorien entwickelt. So ist es möglich, mehrstufige Prozesse, z.B. das externe Anmischen eines Wirkstoffes bei der Salbenherstellung, in den Gesamtprozess der Mischanlage zu integrieren. Entscheidend ist die Scaleup-Fähigkeit der eingesetzten Technologie. Hierbei werden speziell entwickelte und mehrfach verifizierte Lösungsalgorithmen angewandt. Der qualitativ hochwertige Anlagenbau wird über einen etablierten Qualifizierungsablauf sichergestellt.


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Betriebssichere Gleitringdichtungen für Tieftemperaturreaktoren

Vermehrt werden Prozesse bei tiefen Temperaturen bis –100°C betrieben, um hohe Selektivitäten bei Reaktionen oder auch Trennprozessen zu erzielen, beispielsweise bei Polymerisationsreaktoren zur Gummiherstellung oder Kristallern zur Trennung von Isomeren-Gemischen. Hier kommen Tieftemperatur-Gleitringdichtungen zur Abdichtung der Rührwellen zum Einsatz. Deren konstruktive Ausbildung, Werkstoffe, Elastomere, Schmierstoffe und Versorgungseinheiten sind speziell auf diese extremen Bedingungen ausgelegt. Zur Entwicklung und Optimierung dieser Dichtungen werden bei Ekato zunächst, ausgehend von den Betriebs- und Umgebungsbedingungen, die Temperaturprofile in den einzelnen Bauteilen mittels Finite-Elemente-Methoden ermittelt. Nach einer experimentellen Validierung des numerischen Modells können damit belastbare Parameterstudien für unterschiedliche Betriebs- und Randbedingungen durchgeführt werden. Ein besonderes Augenmerk liegt nicht nur auf den Gleitringen mit ihren Werkstoffen und dem Verhalten im hydrodynamischen Dichtspalt. Zur Aufrechterhaltung der Dichtfunktion sind Sperrmedien zu wählen, deren Eigenschaften hinsichtlich Schmierung und Wärmetransport bei tiefen Temperaturen genügen und die gleichzeitig mit dem Prozessmedium verträglich sind. Auch die Elastomere zur statischen Abdichtung müssen ihre Beweglichkeit behalten, was bei der Werkstoffauswahl und konstruktiven Ausführung der Dichtstellen berücksichtigt wird. Nach der erfolgreichen Optimierung des Designs erfolgt die Verifizierung der Ergebnisse durch Probeläufe auf einem Gleitringdichtungs-Prüfstand unter realen Betriebsbedingungen hinsichtlich Temperaturen und Drücken.

Plug-flow ersetzt RührkesselKaskade in der Bioraffinerie

Eine ergiebige, aber noch weitestgehend ungenutzte Rohstoffquelle für die chemische Industrie stellt zellulose- und ligninhaltige Biomasse, also Holz, Stroh oder Abfälle aus der Nahrungsproduktion dar. Mithilfe von Enzymen können die polymeren Strukturen aufgebrochen und zu Zuckern aufgespalten werden. In Fermentern werden diese dann zu Plattformchemikalien wie Bernstein- oder Muconsäure umgewandelt. Ekato hat für diesen Prozess ein alternatives Konzept für einen kontinuierlichen Hydrolyse-Reaktor entwickelt. Nach einer thermischen Vorbehandlung gelangt die wasserfeuchte, zähflüssige Biomasse oben in den Reaktor und wird mit den Enzymen vermischt. Diese Mischung durchströmt den Rührbehälter, wird mit zunehmendem Aufschlussgrad dünnflüssiger und verlässt den Reaktor nahezu wässrig dünn. Um eine enge Verweilzeitverteilung und somit einen vollständigen Aufschluss in einem möglichst kleinen Volumen zu erzielen, wird hierbei eine Kolbenströmung angestrebt. Ein gezielter, auf die vorliegende Viskosität abgestimmter lokaler Leistungseintrag wird durch ein mehrstufiges Rührsystem ermöglicht. Die spezielle Formgebung des Rührorgans führt primär zu einer radialen Umströmung des Rührerblatts mit ein- und auswärts gerichteten Strömungsanteilen und sorgt so für eine gute Quervermischung mit innigem Kontakt von Enzym und Biomasse. Durch die Unterdrückung der Längsvermischung nähert sich das Verweilzeitverhalten dem erwünschten Prinzip einer Kolbenströmung an. Damit lässt sich diese Technologie mit minimalen Betriebs- und Investitionskosten realisieren.

Massgeschneiderte Mischsysteme – eine Kernkompetenz der Ekato-Gruppe.

Ekato Fluid Misch- und Dispergiertechnik GmbH, Lörrach: Der Spezialist für robuste Industrierührwerke stellt neben Lösungen für den Top- und Side-Entry-Einbau auch speziell für kleine Volumina konzipierte Rührwerke her. ■ Ekato Systems GmbH, Schopfheim: Der Systemtechnik-Spezialist bietet Anwendern in der Kosmetik-, Pharma-, Spezialitätenchemie- und Lebensmittelbranche Prozesslösungen für flüssige, halbfeste und feste Produkte. Das Spektrum an Ekato Markenprodukten umfasst Mischer und Trockner für Feststoffe, Vakuum-Prozessmischanlagen und Hochdruckhomogenisatoren. Mit der Schärfung des Profils als führender Entwicklungs- und Engineeringpartner hat Ekato die Weichen für weiteres qualitatives Wachstum gestellt. Auf der ACHEMA präsentiert das Unternehmen sein Leistungsspektrum sowie gerätetechnische und anwendungstechnische Highlights (Beispiele siehe Textkästen). ■ ■

Ekato Holding GmbH D-79650 Schopfheim Telefon +49 (0)7622 290 info@ekato.com www.ekato.com

Tradition – 2013 feierte Ekato das 80-Jahre Firmenjubiläum.


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H E A R T B E A T- TE C H N O L O G Y VO N E N D R E S S + H A U S E R

Den Herzschlag der Messung überwachen

Die schnelle, zuverlässige und einfache Überprüfung von Messgeräten wird zu einem wachsenden Bedürfnis in der Prozessindustrie. Diese und weitere Ansprüche erfüllt die Heartbeat-Technology. 1) A N TO N E L L A C O L U C C I

IEC, VDI, NAMUR – zahlreiche Normen und Empfehlungen erfordern die permanente Überprüfung von Prozessen, Hilfskreisläufen und SIL-konformen Schutzeinrichtungen. Anlagenbetreiber müssen gesetzliche Anforderungen und strenge Qualitätsstandards erfüllen – und stehen dabei ständig unter hohem Kostendruck. Der Bedarf an nachweisbaren Überprüfungsmöglichkeiten von Messgeräten wächst, auch und besonders in der Chemie. Der Wunsch nach zuverlässiger, schneller und einfacher Überprüfung, idealerweise mit hoher Qualität und Prüftiefe und ohne Anlagenstillstand, ist gross. Mit Heartbeat-Technology von Endress+ Hauser können sich Anlagenbetreiber auf höchste Fehleraufdeckung und dokumentierte Ergebnisse für die Wiederholprüfung an Durchflussmessgeräten in Schutzeinrichtungen verlassen. Die Anlage muss dafür nicht stillstehen und Prüfzyklen werden verlängert.

Die Anforderungen der Norm

Die IEC 61508 bzw. IEC 615011 und die Regelwerke VDI/VDE2180 sowie die NAMUREmpfehlung NE79 definieren die Vorgaben zu den Wiederholprüfungen von SILSchutzeinrichtungen. Als übergeordnete Ziele der Wiederholprüfungen bestimmen diese Normen und Regelwerke im Wesentlichen zwei Punkte: ■ Gefährliche, unerkannte Fehler aufdecken – diese könnten zum Ausfall der Schutzeinrichtung führen. ■ Die einwandfreie Funktion einer Schutzeinrichtung nachweisen – in definierter Regelmässigkeit. Die Normen geben zudem Auskunft über die Dauer und Häufigkeit von Prüfinterval-

Zuverlässiger Messbetrieb mit gleichbleibender Qualität.

len, sowie Prüfmethoden und Dokumentation der Wiederholprüfungen. Die Prüfintervalle sind abhängig von SIL-Kennwerten, der Prüftiefe und weiteren sicherheitstechnischen Kenngrössen wie Anforderungsrate, Redundanz und Fehlertoleranz. Als bewährte Praxis für die Prüfintervalle nennt die VDI/VDE2180 beispielsweise 1 Jahr.

Verlängerte Prüfintervalle anstreben

Eines haben alle relevanten Normen und Regelungen gemeinsam: sie lassen ausdrücklich eine Flexibilisierung der Prüfintervalle zu. Die VDI/VDE2180 äussert sich beispielsweise so: «Eine Flexibilisierung der Intervalle ist u.a. bei vorhandener Diagnoseabdeckung und Betriebserfahrung möglich». Auch die NAMUR NE 79 dokumentiert: «Es ist anzustreben, dass durch verbesserte automatische Diagnoseverfahren mit einem grösseren Abdeckungsgrad eine Verlängerung der Prüfzeiten erreicht wird».

Umsetzung der Norm mit Heartbeat-Technology

Genau das bietet die Heartbeat Technology von Endress+Hauser für alle neuen Proline-Durchflussmessgeräte. Heartbeat Technology gewährleistet eine vollumfängliche, permanente Geräteüberprüfung direkt in der Rohrleitung, also ohne Ausbau. Dank der hohen Gesamtprüftiefe von 95 % werden unerkannte gefährliche Fehler weitgehend aufgedeckt. Dadurch steigt die mittlere Versagenswahrscheinlichkeit (PFDavg) deutlich geringer an und es verlängert sich die mögliche Betriebsdauer. Betreiber von Schutzeinrichtungen können Art und Umfang der Wiederholungsprüfungen optimieren. Die akzeptierte Prüfmethode mit Heartbeat Technology ist eine echte Alternative zu auf-

Halle 11.1, Stand C27


wendigen Re-Kalibrierungen oder Anfahren der Auslösepunkte. Was heisst das für den Anlagenbetreiber? «Nach den heute gültigen Normen zur Funktionalen Sicherheit ist es im Rahmen von Wiederholprüfungen möglich und von Betreibern gewünscht, die Prüfintervalle durch geeignete Diagnoseverfahren mit einem grösseren Abdeckungsgrad zu verlängern, ohne dabei den Sicherheitsaspekt zu vernachlässigen. Hierbei müssen natürlich geeignete Prüfmethoden angewandt werden, und das Prüfergebnis muss dokumentiert sein. Den Normen entsprechend können bei Durchflussmessgeräten damit die Prüfintervalle für aufwendige Re-Kalibrierungen verlängert werden,» erklärt Hans-Peter Maier, Experte für Anlagensicherheit bei Endress+Hauser.

Das Konzept

Die Heartbeat Technology ist in den neuen Durchflussmessgeräten der Proline Gerätelinie werksseitig eingebettet – so zum Beispiel in den Coriolis Massedurchflussmessgeräten Promass 200 in Zweileitertechnik oder den neuen Vortex Durchflussmessgeräten Prowirl 200. Zugang und Steuerung der Software ist über alle Bedien- und Systemschnittstellen an den Geräten möglich. Drei Eigenschaften charakterisieren die neue Technologie: Diagnosefunktionalität durch kontinuierliche Selbstüberwachung (Heartbeat Diagnostics), Verifikation von Durchflussmessgeräten in der Anwendung (Heartbeat Verification) sowie die Ausgabe zusätzlicher Messgrössen an

ein externes Condition Monitoring System (Heartbeat Monitoring). Heartbeat Diagnostics sorgt für die fortlaufende Prüfung und Überwachung der Diagnoseparameter gegenüber festgelegten Grenzwerten. Heartbeat Verification bietet den Betreibern «Verifikation auf Knopfdruck», also die dokumentierte Geräteprüfung auf Anforderung; so wird die Messgerätefunktionalität sicher bestätigt. Heartbeat Monitoring ist die Ausgabe ausgewählter Diagnoseparameter zur Bewertung und Aufzeichnung im Rahmen «vorbeugender Wartung». Jede der neuen Eigenschaften bietet Anlagenbetreibern klare Vorteile. Zunächst erhalten sie Prozess- und Gerätediagnosemeldungen gemäss NE 107 mit klaren Handlungsanweisungen. Zudem geben die Geräte eindeutige und sichere Messstellenbewertungen «Bestanden/Nicht-Bestanden» sowie Prüfdokumentationen aus. Schliesslich lassen sich auch frühzeitig Veränderungen bzw. Trends erkennen, systematische Fehler erkennen und Prozesseinflüsse vermeiden.

Sichere Messstellenbewertung

Ziel der Heartbeat Verification ist es, die gleichbleibende Qualität der Messung im Lebenszyklus des Produkts zu bestätigen. Erreicht wird dies durch periodische Überprüfung der Gerätefunktionalität und Erstellung einer rückführbaren Dokumentation des Gerätezustands. Die Verifikation bestätigt also die Messgerätefunktionalität. Sie wird auf Anforderung durchgeführt und überprüft zugleich die Einhaltung der Werksspezifikation. Die Tests beziehen ebenfalls Messaufnehmer und die Messumformer inklusive I/Os mit ein. Die Überprüfungsergebnisse werden als Datensatz im Messgerät abgelegt und bei Bedarf als Verifikationsbericht dokumentiert. Die Anforderung der Geräteverifikation kann mittels Systemintegrationsschnittstelle von einem übergeordneten System erfolgen. An dieses kann auch das Gesamtergebnis der Funktionsprüfung (Pass/Fail) signalisiert werden. Das Resultat der Verifikation ist eine klare Aussage über den Messgerätezustand: Pass oder Fail, bestanden/nicht bestanden. Das heisst: Eine Interpretation der Daten durch den Anwender ist nicht erforderlich – Fehler werden minimiert.

Rückführbar kalibrierte Geräte

Endress+Hauser Durchfluss-Messgeräte der Proline Gerätefamilie setzen auf Heartbeat Technology.

Alle Prüfungen mit Heartbeat Technology werden auf einen unveränderlichen Werkszustand zurückgeführt und interne Referenzen während des Fertigungsprozesses rückführbar kalibriert. Diese Referenzen sind redundant in den Geräten ausgeführt; damit ist eine permanent gegenseitige Überwachung durch einen Synchron-Lauftest sichergestellt. So können Drifts und Alterung der Referenzelektronik-Komponenten sicher erkannt


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Gesamtprüftiefe: 95 Prozent. Heartbeat Technology gewährleistet höchste Fehleraufdeckung.

werden. Durch die Heartbeat Technology wird die gesamte Signalkette, vom Messaufnehmer über den Messumformer bis zu den Ausgängen, permanent geprüft. Heartbeat Technology deckt die Anforderungen an rückführbare Prüfungen gemäss ISO 9001 ab. Bestätigt ist dies in einer Bescheinigung des TÜV-Süd.

Vorteile in der Anwendung

Die direkt im Messgerät implementierte Funktionalität ist über alle Bedien- und Systemintegrationsschnittstellen verfügbar; ein Zugang zum Messgerät im Feld zur Nutzung der Funktionalität ist nicht erforderlich. Dies spart Zeit und macht die Funktion jederzeit leicht verfügbar. Die Prüfdokumentation (Verifikationsbericht) kann als Nachweis von Qualitätsmassnahmen genutzt werden. Die Heartbeat Technology kann im Rahmen der Wiederholungsprüfung (ProofTest) in SIL-Schutzkreisen andere, aufwendige Prüfmethoden ersetzen (Re-Kalibrierung; Anfahren des Auslösepunktes), mindestens aber entsprechende Prüfintervalle verlängern.

Deutlich geringerer Aufwand bei Wiederholprüfungen im Vergleich zu herkömmlichen Durchflussmessgeräten.

Endress+Hauser Geräte in Zweileitertechnologie folgen einem einheitlichen Prüfkonzept für SIL2/3-Zulassungen und erhöhen so die Anlagenverfügbarkeit und Prozesssicherheit: ■ Die komplette Signalkette wird im eingebauten Zustand und ohne Anfahren des Auslösepunktes geprüft. ■ Kalibrierintervalle bei Wiederholprüfungen können verlängert werden. ■ Keine Eingriffe in den Messkreis, kein Feldeinsatz oder Arbeiten am Gerät sind notwendig. ■ Durch automatisierten und einfachen Prüfablauf werden systematische Fehler vermieden. ■ Lückenlose, rückverfolgbare Verifikationsergebnisse stehen auf Knopfdruck zur Verfügung. ■ Prüfung der Gerätefunktion mit einer Testabdeckung (Total Test Coverage «TTC») von >95 %.

kontinuierliche Selbstüberwachung des gesamten Durchflussmessgerätes, vom Sensor bis zum Ausgangssignal, unabhängig von Prozess- und Umgebungsbedingungen. Heartbeat Technology ist einfach und flexibel. Die Technik ist unkompliziert in der Handhabung und kann über die Vor-Ort-Anzeige sowie über alle gängigen Asset Management Systeme ohne Prozessunterbrechung aktiviert werden. Heartbeat Technology arbeitet durchgängig und einheitlich. Sie bietet Diagnosefunktionen für alle Durchflusstechnologien der neuen Proline Gerätelinie und sichert damit einen zuverlässigen Messbetrieb mit gleichbleibender Qualität. Heartbeat Technology dokumentiert lückenlos und rückverfolgbar. Die Verifikation ermöglicht lückenlose und rückverfolgbare Ergebnisse auf Knopfdruck. ■

Zusammenfassung: Heartbeat Technology ist verlässlich und sicher. Sie gewährleistet höchste Sicherheit im Messbetrieb durch

ZUR AUTORIN 1) Antonella Colucci Produktmanagerin Durchfluss Endress+Hauser Weil am Rhein

Effizienz im Fokus: Endress+Hauser auf der ACHEMA Endress+Hauser stellt in diesem Jahr die Achema ganz in das Zeichen der Anlageneffizienz. Vereinfachter standardisierter Datenaustausch während des Engineerings und ein integrierter Beschaffungsprozess – schon in der Planung und Beschaffung hilft Endress+Hauser Anlagenbetreibern, Zeit und Geld zu sparen. Geringere Variantenvielfalt einheitlicher Geräte senkt zudem die Lagerhaltungskosten für Ersatzteile und bindet deutlich weniger Kapital. Durchgängige Gerätekonzepte und Bedienoberflächen reduzieren den Schulungs- und Serviceaufwand und schaffen Sicherheit im Umgang mit den Geräten. Auch in der Instandhaltung

bietet ein Komplettanbieter Vorteile: mit dem web-basierten W@M-Portal sind Gerätedaten sicher gespeichert und jederzeit weltweit verfügbar. Schliesslich steigern sicherheitstechnische Lösungen aus einer Hand die Anlagensicherheit; bei Endress+Hauser werden alle relevanten Geräte nach IEC 61508 entwickelt. Während verschiedenen Themen-Touren – «Vor-Ort-Kalibrierung», «Einheitliche Geräte-Bedienung», «Einkauf und Beschaffung» oder «Reduzierter Prüfaufwand mit Heartbeat Technology» (vgl. Haupttext) – können Standbesucher die Effizienz erleben. Für Füll- und Grenzstandüberwachung bietet Endress+Hauser

ebenfalls intelligente und sichere Prüfkonzepte. Die vereinfachte wiederkehrende Prüfung per Knopfdruck der Gerätefamilien Levelflex FMP5x oder Micropilot FMR5x reduziert den Prüfaufwand deutlich, während die permanente Selbstüberwachung des Liquiphant FailSafe Prüfintervalle auf bis zu 12 Jahre verlängern kann. Endress+Hauser Metso AG CH-4153 Reinach BL Telefon 061 715 75 75 info@ch.endress.com www.ch.endress.com


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Peter Huber Kältemaschinenbau

Adolf Kühner AG

> Auf der ACHEMA 2015 zeigt Huber Kältemaschinenbau neue und weiterentwickelte Temperierlösungen von –125 bis +425 °C für das Forschungslabor und die Prozessindustrie. Auf einer Standfläche von 208 m² erwartet den Besucher ein interessanter Querschnitt aus dem HuberProduktsortiment, darunter Unistate, Unichiller und klassische Badthermostate sowie Spezialgeräte und ATEX-Lösungen. Einen Schwerpunkt der Präsentation bilden die dynamischen Temperiersysteme der Unistat-Reihe. Unistate sind prädestiniert für Anwendungen in der Prozess- und Verfahrenstechnik und erlauben weltweit als einziges System ein durchgängiges Scale-Up in Forschung, Kilolabor, Miniplant, Technikum und Produktion. Dazu stehen über 60 Modelle mit über 200 Varianten mit Kälteleistungen bis 130 kW zur Auswahl. Unistate können zudem mit Dampf oder Kühlsole kombiniert werden und sind somit auch für Produktionsmengen jenseits der 10-m³-Klasse einsetzbar. Neben den Unistaten gibt es weitere Neuheiten zu sehen, darunter neue Unichiller mit Pilot ONE-Regler, verbesserte MPC-Thermostate sowie spezielle Unistate mit verstärkter Druckpumpe. Auch das beliebte «Hubear»-Maskottchen wird in Form von knuffigen Plüschbären vertreten sein – allerdings nur so lange der Vorrat reicht.

> Die Firma Kühner AG entwickelt seit ca. fünf Jahren orbital geschüttelte Systeme für disposable Bags. Dabei ist es wichtig, dass die Bioreaktoren eine zylindrische Form besitzen, um eine Hydrodynamik vergleichbar zu den kleinen Massstäben zu halten. Die orbitale Schüttelbewegung des KühnerDirektantriebs sorgt für eine optimale Durchmischung der Flüssigkeit, ebenfalls werden grosse Stoffaustauschflächen und niedrige Scherkräfte gewährleistet. Durch blasenfreie Oberflächenbegasung werden Schaumbildung und mechanischer Stress auf Zellen stark reduziert. Neben den orbital geschüttelten Bioreaktoren SB50-X (50L Arbeitsvolumen) und SB200-X (200L Arbeitsvolumen), welche seit drei Jahren auf dem Markt verfügbar sind, schliesst die Kühner AG mit dem SB10-X (12L Arbeitsvolumen) die Lücke zwischen dem Labor- und Produktionsmassstab. Der SB10-X ist ein Benchtop Reaktor der geometrisch identisch zu den grossen Produktionsreaktoren ist. Alle OrbShake Bioreaktoren bieten die Möglichkeit pH und DO zu messen und zu regeln. Durch ein optionales Pumpenmodul können auch Fed-batch oder Perfusionsprozesse realisiert werden.

Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH D-77656 Offenburg Telefon +49 (0)781-96030 info@huber-online.com; www.huber-online.com

Adolf Kühner AG CH-4127 Birsfelden Telefon 061 319 93 93 office@kuhner.com; www.kuhner.com

Neue Temperierlösungen

Halle 4.2, Stand B49

Orbital geschüttelte Bioreaktoren für Einwegbeutel

Halle 4.1, Stand J19


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ACHEMA

K Ö T TE R M A N N

Blick in die Zukunft des Labors

Das Labor ist im Umbruch. Die damit in Verbindung stehenden Schlagworte heissen: Mobilität, Flexibilität, Nachhaltigkeit, niedrige Betriebskosten, intelligente Oberflächen, vernetzte Geräte. Die Köttermann GmbH & Co KG, führender Hersteller und Planer für Laboratorien, hat diese Herausforderung angenommen und gemeinsam mit Partnerunternehmen «Nexygen», das Next Generation Lab entwickelt. Diese und weitere Innovationen werden am Köttermann-Stand präsentiert.

Nexygen – The Next Generation Lab

Durch seinen auf 250 m3/h pro lfd. m Abzug reduzierten Luftdurchsatz spart er bis zu 30 % der Betriebskosten eines vergleichbaren Standardmodells ein. Läuft der Abzug rund um die Uhr, sind das bis zu 1000 Euro im Jahr. Kernstück des EcoPlus ist seine einzigartige Strömungstechnik. Diese ermöglicht es, den Luftvolumenstrom zu reduzieren und gleichzeitig allen Anforderungen an die Sicherheit gerecht zu werden. Denn auch hier kann der EXPLORIS EcoPlus glänzen: Im anspruchsvollen Robustheitstest zur Bewertung von Sicherheit und Leistungsvermögen von Abzügen liegt der Prüfgasausbruch des EcoPlus um 70 % unterhalb des von der BG RCI geforderten Grenzwertes für Nexygen – The Next Generation Lab: Oberflächen übernehmen Aufgaben Abzüge und ist damit bewie Rühren, Heizen, Kühlen und Wiegen. sonders sicher. Und das ohne aufwendige Unter der Marke «Nexygen» zeigen sie auf Zuluft, allein aufgrund seiner intelligenten einem Gemeinschaftsstand Innovationen, Innenraumgeo-metrie. die das Labor der Zukunft massgeblich beeinflussen werden. Oberflächen überneh- Neue Funktionalität der men Aufgaben wie Rühren, Heizen, Kühlen EXPLORIS TouchTronic und Wiegen. Dies wird dazu beitragen, die Ein neues Highlight auf der Achema 2015 ist nutzbare Fläche im Labor zu erhöhen. La- EXPLORIS AirControl. Durch die Integration borschubladen lassen sich mit Gestensteue- eines Schneider-Abluftregelsystems in die rung öffnen. Dies verhindert ein Kontami- EXPLORIS Touch Tronic, die zentrale BeÜberwachungseinheit für nieren mit Keimen. Trends können nach dien-und Meinung der Kooperationspartner nur von Laborabzüge, bringt Köttermann ein System Herstellern getrieben werden. Nexygen ist auf den Markt, das die Leistungsfähigkeit eines bewährten Abluftregelsystems mit der ein gutes Beispiel dafür. intuitiven Bedienung der innovativen TouchTronic verbindet. EXPLORIS AirConNiedrigenergieabzug EcoPlus – Synthese trol ermöglicht es, die Abzugsabluft immer aus Sicherheit und Nachhaltigkeit Köttermann hat das Systemlabor EXPLORIS dann zu reduzieren, wenn der Frontschieber um ein weiteres Highlight ergänzt: Den neu- des Abzugs geschlossen ist. Zusammen mit en Niedrigenergieabzug EXPLORIS EcoPlus. EXPLORIS AutoProtect, dem serienmässigen elektromotorisch betriebenen Frontschieber, lassen sich die Betriebskosten eines Abzugs um bis zu 30 % reduzieren ohne dessen Sicherheit negativ zu beeinflussen. Ähnlich wie die Automobilindustrie, die sich für aktuelle Neuentwicklungen mit IT-Unternehmen zusammentut, hat Köttermann gemeinsam mit den Unternehmen Sartorius, Memmert, Hirschmann und 2mag intelligente Produkte mit höchstem Kundennutzen entwickelt.

Köttermann setzt auf Laborarmaturen von BROEN-LAB A/S

Seit Januar 2015 werden alle EXPLORIS Labore mit Armaturen des dänischen Spezialisten für Laborarmaturen und Notduschensysteme BROEN-LAB A/S ausgerüstet. Broen ist der weltweit führende Anbieter von Sicherheitsausrüstung im professionellen Labor. Das Produktportfolio wurde für dynamische Arbeitsplätze entwickelt und ermöglicht durch seinen modularen Aufbau einen einfachen Transport und schnelle Montagen. Modularität und Flexibilität kennzeichnen auch das Köttermann EXPLORIS Labor. Alle Medienentnahmestellen befinden sich auf austauschbaren Kassetten, die individuell bestückt, jederzeit verändert oder nachgerüstet werden können. Durch die Zusammenarbeit beider Unternehmen entstehen individuelle Lösungen für eine flexible Versorgung mit Wässern, technischen Gasen und Brenngasen, die den Mitarbeitern im Labor ein Maximum an Sicherheit, Funktionalität und Qualität gewähren.

10 Jahre Garantie auf EXPLORIS Laborprodukte

Seit Januar 2015 profitieren Käufer eines EXPLORIS Labors doppelt, denn Köttermann gewährt auf seine Qualitätsprodukte eine 10-Jahre-Garantie. Nach einer Registrierung auf der Homepage des Unternehmens unter www.koettermann.com/service/garantie stellt Köttermann die Funktionsfähigkeit von Laborabzügen, Sicherheitsschränken, Möbeln und Medienversorgungssystemen für 10 Jahre sicher. Köttermann GmbH & Co KG D-31311 Uetze/Hänigsen Telefon +49 (0)5147 976 0 systemlabor@koettermann.de www.koettermann.com

Halle 4.1, Stand A7


P R O M I N E N T D O S I E R TE C H N I K A G

ProMinent auf der ACHEMA 2015 Als ganzheitlicher Lösungsanbieter und getreu dem Motto «Ready for you» unterstützt ProMinent Kunden engagiert mit umfassendem Know-how und Service. Zu den Highlights, die das Unternehmen auf der diesjährigen ACHEMA präsentiert, gehören die innovativen Dosierpumpen gamma/ X und Orlita Evolution.

rausschauende Regeltechnik und ein intuitives Bedienkonzept. Im Gegensatz zu herkömmlichen Technologien benötigt die gamma/ X keine störanfälligen Komponenten zur Druckerkennung oder Erfassung hydraulischer Fehlzustände. Die gamma/ X sorgt zu jeder Zeit selbstständig für einen störungsfreien Dosierprozess. Das erhöht die Effektivität und die Präzision der Dosierleistung gewaltig. gamma/ X.

Orlita Evolution.

gamma/ X Die neu entwickelte Magnet-Membrandosierpumpe gamma/ X setzt punkto Produktivität, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit neue Massstäbe. Diese Dosierpumpe im Leistungsbereich von 1 ml/h bis 45 l/h (bei 25 bis 2 bar) verfügt über eine zukunftsweisende Regeltechnologie. Die neuartige Magnetansteuerung ermöglicht eine sensorlose Druckmessung. Besonders sind ein präziser, verschleissarmer Magnetantrieb, eine vo-

Orlita Evolution Mit der Orlita Evolution wurde eine Hydraulik-Membrandosierpumpe entwickelt, die einen Garant für höchste Prozesssicherheit und Flexibilität darstellt. Die PTFE-Mehrschichtmembran mit integrierter Membranbruchwarnung/-signalisierung und integriertem hydraulischem Überströmventil schützt die Pumpe vor unerlaubten Betriebszuständen und verhindert beispielsweise Schäden bei blockierter Saug- oder Druckseite. Der modulare Aufbau mit Einzel- und Mehrfachpumpenversionen ermöglicht dabei ein weites Einsatzgebiet. Bei den Mehrfachpumpensystemen können bis zu 5 Dosiereinheiten, auch mit unterschiedlichen Förderleistungen, kombiniert werden. Insgesamt stehen sieben Getriebe-Untersetzungen zur Verfügung. Für den Einsatz im Ex-Bereich (Zone 1 und Zone 2 mit ATEX-Zulassung) bietet ProMinent eine Vielzahl von Antriebsvarianten. ProMinent Dosiertechnik AG CH-8105 Regensdorf Telefon 044 870 61 11 info@prominent .ch; www.prominent.ch

Halle 8.0, Stand J94


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ACHEMA

GRUNDFOS

iSolutions, der Beitrag von Grundfos zum Industrie 4.0-Konzept Unter dem Dach der ‹Industrie 4.0› wachsen Elektrotechnik, IT sowie der Maschinen- und Anlagenbau zusammen. Der Pumpenhersteller Grundfos ist mit seinem iSolutions-Konzept schon heute Teil der Lösung: Pumpenhydraulik, Antriebstechnik, Sensoren, MSR-Technik sowie spezifische Software sind aufeinander abgestimmt. Funktechnik bzw. Ethernet-Bus machen die Pumpensysteme Industrie 4.0-ready. Vor vier Jahren etwa tauchte der Begriff ‹Industrie 4.0› zum ersten Mal auf. Heute wird nahezu alles und jedes mit diesem Schlagwort versehen, ob es passt oder nicht. Nun diskutieren auch die Pumpenhersteller über die Einbindung ihrer Produkte ins «Internet der Dinge». Anhand praktischer Beispiele kann Grundfos aufzeigen, dass die Pumpe 4.0 durchaus keine leere Worthülse ist. Die praktische Umsetzung von Industrie 4.0 bedeutet u.a., dass eine Anlage nicht mehr allein vom zentralen Prozessleitsystem gesteuert wird. Die Intelligenz wandert ins Feld, wo smarte Feldgeräte wie Pumpen spezifische Funktionalitäten ausführen. Konkretes Beispiel: Die Membrantechnik trennt organische Stoffe, Salze und feinste Partikel vom Wasser ab. Dabei wird das zu filtrierende Medium unter Druck längs einer halbdurchlässigen (semi-permeablen) Membran geführt. Drehzahlgeregelte Pumpen halten nicht nur die Filtrationsgeschwindigkeit konstant, sondern erfassen auch die Druckdifferenz bei zunehmendem, durch Blockung verursachtem Filterwiderstand und sorgen damit für einen gleichbleibenden Volumenstrom. Besteht die Forderung nach gleichbleibender Mengenleistung, liefert ein Durchflussmesser den aktuellen Istwert und die Pumpe regelt den ansteigenden Gegendruck durch zunehmende Drehzahl aus. Zudem können Zustandsänderungen auf der Saugseite der Pumpe ausgeglichen werden, beispielsweise beim Umstellen auf Tanks mit unterschiedlicher Zulaufhöhe. Interaktionsfähige Pumpen können auch anderes technisches Equipment steuern und überwachen. Konkretes Beispiel: Druckerhöhungsanlagen sind in der Regel mit mehreren Pumpen bestückt. Die Mehrpumpen-

Automation und Vernetzung bieten produzierenden Unternehmen die Chance zu Produktivitätssteigerungen. Pumpensysteme von Grundfos wie diese Druckerhöhungsanlage MPC sind Teil der Lösung.

CIM/CIU 500-Feldbuskarten unterstützen Industrial Ethernet-Busprotokolle.

steuerung CU 352 ist für das korrekte Zuund Abschalten der Pumpen und für die Drehzahlregelung der einzelnen Pumpen zuständig. Das Steuergerät passt so die Leistung der Druckerhöhungsanlage dem Bedarf an und minimiert auf diese Weise die Energiekosten. Durch ständige Anpassung/Überprüfung von Pumpendrehzahl und -anzahl erreicht die Druckerhöhungsanlage ein Höchstmass an Konstantdruck, unabhängig von schwankenden Entnahmemengen und Vordruckschwankungen. Vor allem macht die digitale Vernetzung Anlagen transparent – das bedeutet Arbeitsund Prozesssicherheit Konkretes Beispiel:

Das Grundfos Remote Management (GRM) dient als internet-basiertes Telemetriesystem sozusagen als Auge und Ohr zur Überwachung entfernt installierter Pumpensysteme. Dazu sind die Pumpen und Steuerungen mit einem GPRS/GSM-Modul verbunden, der die Daten per Mobilfunk drahtlos zu einem zentralen Grundfos-Server sendet. Der Zugriff auf den Server und die Daten erfolgt mithilfe eines internetfähigen Endgerätes (z.B. Tablet etc.). Sind Grundfos-Pumpen unter diesen Gesichtspunkten Industrie 4.0-ready? Eindeutig ja: Mit dem MGE-Motor der 3. Generation ausgerüstet, kann das Pumpensystem zum einen bidirektional kommunizieren. Und es kann per Mikroprozessor und hinterlegte Algorithmen in eigener Regie bestimmte Funktionalitäten ausführen. Nicht zuletzt können sich mehrere installierte Pumpen untereinander abstimmen. Um seine Pumpensysteme in ein Feldbus-System integrieren zu können, nutzt Grundfos seit Jahren bereits pumpenspezifische Feldbuskarten. Existierende Feldbusse der ersten Generation werden mittlerweile häufig durch ein echtzeitfähiges Industrial Ethernet ersetzt oder ergänzt. Neben den klassischen Feldbus-Protokollen hat Grundfos deshalb das CIM/CIU 500 im Programm, das Industrial Ethernet-Busprotokolle unterstützt. Um die Variantenvielfalt zu reduzieren, unterstützt eine einzige CIM 500Feldbuskarte durch Drehen eines Schalters unterschiedliche Ethernet-Busprotokolle wie Profinet IO, Modbus TCP und BacNet IP. Grundfos Pumpen AG CH-8117 Fällanden Telefon 044 8068111 info_ch@grundfos.com; www.grundfos.ch

Halle 8.0, Stand C94


ACHEMA

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Elaflex

PSS Polymer Standards Service

> Hebelarm-Kupplungen sind beliebte Armaturen zur schnellen Verbindung von Schlauchleitungen. In den letzten Jahren gab es im Markt einen Trend zu immer schlechteren Qualitäten, dem Elaflex jetzt mit einer Produktlinie aus eigener Produktion entgegentritt.Garantiert normgerecht nach DIN EN 14420-7, zuverlässig und funktionssicher. Muster der neuen Hebelarm-Kupplungen «Made by Ela-flex» (Bild) mit ergonomisch gestalteten Hebeln werden in DN 25, 32 und 50 präsentiert. Weitere Neuheiten am Elaflex-Stand (unter anderem): ■ Neue Generation Drehgelenke DG zum Schutz vor Torsion bei Schläuchen, PN 25 bar ■ Neue TD-Gewindedichtungen aus verstärktem PTFE mit stark verbessertem Kaltfluss-Verhalten ■ ELAPHARM Pharma-Schlauchleitungen jetzt in drei verschiedenen Typen und einem stark ausgebauten Armaturenprogramm ■ Kontinuierlich erweitert: Online-Konfiguratoren. Im schlauchleitungskonfigurator.elaflex.de wurden ELAPHARM-Schlauchleitungen und neue Folienwickelschlauch-Typen aufgenommen. Auch im ervkonfigurator.elaflex.de gibt es eine Reihe von Detailverbesserungen.

> Auf der Achema 2015 stellt PSS – neben weiteren Neuheiten – den integrierten und leicht zu automatisierenden 2D Polymer Analyzer vor, mit dem die umfassende Charakterisierung auch komplexer Polymere und Makromolekülen gelingt. Durch Kombination von beliebigen Separationstechniken wie HPLC/LAC, GPC/SEC, IC, CE o. a. werden sowohl Peakkapazität als auch Informationsgehalt einer Messung deutlich erhöht. Je nach eingesetzter Methode können Verteilungen und Mittelwerte der (wahren) Molmasse, der Copolymer-Zusammensetzung, der Endgruppen u. a. bestimmt werden. Der Probentransfer von der ersten in die zweite Dimension erfolgt dabei vollautomatisch. Der WinGPC UniChrom 2D-Wizard führt durch die notwendigen Eingaben und übernimmt selbstständig die Steuerung des Transferventils. Selbstverständlich liefern wir nicht nur das komplette System sondern auch bei Bedarf Methodenentwicklung und -transfer. Weitere Informationen finden Sie auf unserem neuen Primer « Characterization of Macromolecules by 2D Chromatography», den wir Ihnen gerne zuschicken. Besuchen Sie uns auf der Achema. Hier stellen wir Ihnen den 2D Polymer Analyzer und weitere Neuheiten vor.

ELAFLEX – Gummi Ehlers GmbH D-22525 Hamburg Telefon +49 (0)40 540 00 50 info@elaflex.de; info@elaflex.de

PSS Polymer Standards Service GmbH D-55120 Mainz Telefon +49 (0)6131 962 393 0 info@polymer.de; www.polymer.de

Sichere Verbindungen

Halle 8.0, Stand L93

2D Polymer Analyzer

Halle 4.1, Stand P48


Ortner Reinraumtechnik

Paradigmenwechsel in der Luftduschentechnik – mit Luft und Licht zur Reinheit

> Mitte 2014 wurde bei Ortner Reinraumtechnik die erste JET-Personnenluftdusche mit PDC Solution in Betrieb genommen, die mit neu entwickelten TechnoloC:\ProgramData\ Funkinform\Dialog\4.5\Data\Dialog. DialogApp\Temp\Ortner_logo58.psdgien zur Partikelablösung und zur photodynamischen Dekontamination eine höchstmögliche Dekontamination von Reinraumkleidung in einem einzigen Durchgang ermöglicht. Das Ergebnis: Neben der Zeit- und Kostenersparnis erhöhte Sicherheit für alle Produktionspozesse in Reinräumen. Mit der neuen «JET-Düsentechnologie» können nachweislich 90 % der Partikel abgelöst werden. Die Wirksamkeit der mikrobiologischen Abreinigung wiederum ist das Resultat der richtigen Wellenlänge des eingesetzten Lichts, dessen Energie und der Wirksamkeit des photodynamischen Effekts auf dem speziell gefärbten Gewebe. Eine mittlere mikrobiologische Keimreduktion von mehr als 90 % auf der gesamten Gewebeoberfläche kann nach 3,7 min. erreicht werden, und das mit höchster Reproduzierbarkeit (p‹0,05).

Interactive Superinduce Unit (ISU 2.0) – eine Industrie-4.0-Lösung für mehr Sicherheit bei der Dekontamination Die ISU dient zur Oberflächendekontamination von Räumen mittels H2O2, basierend auf einer entsprechenden raumspezifischen Zyklusentwicklung sowie Validierung. Anlagen, Maschinen, Geräte und Räume unterschiedlicher Grössenordnung und mit unterschiedlichen Volumina können somit über ein System prozesssicher dekontaminiert werden. Die ISU ist als kompaktes und praktikables System mit integrierter Begasungseinheit ausgeführt. Komplexe H2O2-Dekontaminationsprozesse können damit vollautomatisch gesteuert durchlaufen werden. Zur Erhöhung der Flexibilität und Sicherheit der Anwender während einer Raumdekontamination wurde eine Fernsteuerung der ISU 2.0 entwickelt. Die ISU 2.0 besitzt direkt am Gehäuse zur Bedienung ein Comfort-Panel der Firma Siemens, das über Profinet mit der Simatic-Steuerung im Inneren der ISU verbunden ist. Zusätzlich ist es nun möglich, mit einem weiteren Bediengerät in der Ferne, von einem anderen Arbeitsplatz oder von ausserhalb des zu dekontaminierenden Raums, die Anlage fernzusteuern bzw. den Dekontaminationsstatus im Raum abzulesen. Der wesentliche Vorteil gegenüber der bisherigen Arbeitsweise bei Raumdekontaminationen ist nun, den gesamten Dekontaminationsprozess extern zu monitoren und im Bedarfsfall kontrolliert zu unterbrechen und wieder fortzusetzen – und das, ohne das Bedienpersonal einer Gefahr auszusetzen. Die zweite, nun auch mobile Generation der ISU wurde 2014 in Form einer ersten Serie bei Ortner Reinraumtechnik umgesetzt. Ortner Reinraumtechnik GmbH A-9500 Villach Telefon +43 (0)442 3116600 reinraum@ortner-group.at www.ortner-group.at

Halle 9.2, Stand B3


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Bronkhorst

Innovative Massendurchflussmesser

> Als führender Anbieter im Bereich von thermischen Massedurchflussmesser und -reglern in Europa stellt Bronkhorst zwei weitere Innovati-onen vor. Die Erweiterung der CORI-FLOW Serie bildet mit dem ML 120 Coriolis-Massedurchflussmesser und -regler eine davon. Ideal für Spitzenforschung oder Produktionsprozesse bietet das Instrument mit Durchflussbereichen von 50 mg/h bis 200 g/h eine Genauigkeit von bis zu 0,2%. Durch sein sehr kleines Innenvolumen ist das Coriolis MFC eine ideale Vorrichtung für schnelle, sich wieder-holende Dosier- und Abfüllprozesse für Precursors, Additive, Lösungsmittel etc. Als erstes Low-Flow Coriolis Instrument bietet ML120 EtherCAT-Kompatibilität an und ermöglicht somit eine schnelle und einfache System-integration. Ihre Innovationskraft hat Bronkhorst auch in die Entwicklung von EL-FLOW Prestige einfliessen lassen. Der weltweit vielseitigste Massedurchflussmesser und -regler für Gase trumpft mit technologisch neuen Vorzügen auf. Der innovative Sensor sorgt für genaue Temperatur- und Druckkorrektur, ist gradient unempfindlich und verfügt über eine hohe Linearität. Durch das geniale Laminarströmungselement wurde die Strömungsaufteilung perfektioniert. Das zuverlässige, dynamische Verhalten und die eingebettete Intelligenz runden das Leistungsportfolio des EL-FLOW Prestige ab. Bronkhorst (Schweiz) AG CH-4153 Reinach BL Telefon 061 715 90 70 info@bronkhorst.ch; www.bronkhorst.ch

Halle 11.1, Stand F3

Julabo GmbH

«World of Temperature» mit vielen Neuheiten

> Als einer der führenden Anbieter von professioneller Temperiertechnik wird Julabo auf seinem Messestand einen ausgiebigen Überblick über verschiedene Lösungen sowohl für alltägliche als auch spezielle Temperieraufgaben in Labors und Industrie bieten. Der Besucher hat die einmalige Gelegenheit, das vielschichtige Julabo-Gesamtprogramm an Wärme- und Kältethermostaten, hochdynamischen Prozessthermostaten, Umlaufkühlern und Wasserbädern kennenzulernen. Besondere Highlights sind dabei die neu entwickelten Einhänge-, Bad-, Umwälz- und Kältethermo-state der innovativen CORIO-Serie sowie die neuen Geräte für die PRESTO-Reihe. Für jeden Besucher des Julabo-Standes entfaltet sich auf knapp 200 m² in diesem Jahr eine anregende «World of Temperature» mit ausgiebigen Varianten an Standardlösungen, kreativen Anwendungsideen und zukunftsweisenden Neuheiten zum Temperieren. An fünf intensiven Messetagen gibt es ausreichend Gelegenheit zum fachlichen Austausch mit den Julabo-Fachleuten. Abgerundet wird die einzigartige Präsentation mit einem interaktiven Spiel der besonderen Art und einer Gewinnspielverlosung. JULABO GmbH D-77960 Seelbach Telefon +49 (0)7823 / 51-180 info.de@julabo.com; www.julabo.com

Halle 4.2, Stand J38


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ACHEMA

Binder GmbH

Kalkulationsprogramm für Effizienz von CO2-Inkubatoren > Die Arbeit mit Zell- und Gewebekulturen spielt eine Schlüsselrolle in der biomedizinischen Forschung. Die Kultivierung der Zellen erfolgt in einem CO2-Inkubator, auch Begasungsbrutschrank genannt. Optimale Wachstumsbedingungen und maximale Kontaminationssicherheit sind hierfür grundlegend. Was sind die wesentlichen Qualitätsanforderungen an einen CO2-Inkubator? Wie effizient sind die Antikontaminationskonzepte? Gerade bei der Zellkultivierung ist kein Problem gefürchteter als die Kontamination. Beim Erwerb eines CO2-Inkubators sind somit viele spezifische Einzelheiten zu berücksichtigen. Die Leistungsmerkmale müs-

sen den individuellen Anforderungen entsprechen. Die Binder GmbH, der führende Experte für Simulationsschränke für das wissenschaftliche und industrielle Labor, hat daher ein neues Kalkulationsprogramm für die Beurteilung der verschiedenen Konzepte der gängigen CO2-Inkubatoren entwickelt (http://www.co2-incubator.com/de/). Dieses bewertet in wenigen Schritten die Effizienz und Sicherheit der zur Verfügung stehenden Features. Der Nutzer wählt beispielsweise die Dekontaminationsmethode, die Häufigkeit der einzelnen Reinigungsmassnahmen sowie die Ausstattung des Inkubators. Das Gesamtergebnis bewertet die Sicherheit des Dekontaminationsverfahrens im Verhältnis zum Umfang des Arbeitsaufwandes bei der Reinigung

BINDER GmbH CH-4105 Biel-Benken Telefon 061 721 09 22; thierry.wagner@binder-world.com; www.binder-world.com

und der Höhe der Kosten für Verbrauchsmaterial und Service. Die Auswertung kann schliesslich als Entscheidungshilfe beim Erwerb eines neuen CO2-Inkubators dienen. Denn die richtigen Lösungen zu finden, erspart viel Geld und Zeit.

Halle 4.1, Stand D78

Müller GmbH

Umfüllen von hochwirksamen oder toxischen Medien > Ob manuell oder mit Stellmotor, die Müller Containment Klappe MCV sorgt für den sicheren Fluss von toxischen oder hochwirksamen Produkten – vom Behälter in die Prozessmaschine und wieder in den Behälter zurück. Der Anwender profitiert von einer automatischen Verriegelung der beiden Klappenhälften in abgedocktem Zustand. Die Klappe kann ohne Dichtungsdemontage gereinigt werden, auch gibt es keine Produkteinschlüsse im Dichtungsbereich. Die Verriegelung ist kompakt, selbsthemmend und in Leichtbauweise hergestellt. Die Verriegelungsmechanik ist extrem leichtgängig und kraftvoll, kommt dabei aber ohne Rollen oder Bolzen aus. Somit gibt es keinen mechanischen Verschleiss, was die Klappe von Konkurrenzprodukten abhebt. Ebenso ist die Klappentellerdichtung sehr klein und ein kostengünstiges Verschleissteil.

Durch den modularen Aufbau der Klappe ist ein Umrüsten von Hand- auf Pneumatikbetrieb mit geringem Aufwand möglich. Auch Stellungssensoren können einfach nachgerüstet werden. Neu gibt es eine explosionsdruckstossfeste und flammendurchschlagsichere Ausführung für Gase der Explosionsgruppe IIB bis +10 bar. Die Standardausführung ist druck- und vakuumdicht von –1 bis +1,5 bar. Ergänzend zu den SMEPAC Testvorschriften wurde ein Praxistest mit 10 Durchgängen à 15 kg Paracetamol bis OEB 5, d.h. OEL <1 g/m³ bestanden.

Müller GmbH D-79618 Rheinfelden Telefon +49 (0)7623 969 0; info@mueller-gmbh.com; www.mueller-gmbh.com

Halle 3.1, Stand A75

Durit Hartmetall

Verschleissschutz erhöhen, Instandhaltungskosten senken

> Die Forderung nach maximaler Effizienz und Geschwindigkeit erhöht auch in der Pumpentechnik den Verschleiss der eingesetzten Komponenten. Entsprechend steigt der Bedarf an besonders belastbaren Werkstoffen, wie z. B. Hartmetall. Immer häufiger werden die Gleit- und Dichtungsringe von Tauch-, Schlamm- oder Beistellpumpen aus diesem Sinterwerkstoff gefertigt. Ein Anwendungsbeispiel aus der Reinigung von Oberflächenwasser, das mit Feststoffpartikeln versehen ist: Hier hat ein Pumpenhersteller viele Jahre lang Gleit- und Dichtungsringe aus Stahl eingesetzt. Die Standzeiten lagen bei durchschnittlich 10 Wochen. Nach Austausch von Gleit- und Dichtungs-

ringen aus verschleiss- und korrosionsbeständigem Hartmetall stiegen die Standzeiten um das 2,5-Fache. Die Investition amortisierte sich in weniger als sechs Monaten. Bei Mikrozahnringpumpen bewähren sich Rotoren und Steuerelemente aus Hartmetall und bei Kreiselpumpen Lagerhülsen, Gleitlager und Naben. Durit setzt auf massgeschneiderte, präzise hergestellte Komponenten und hat bereits über 60 verschiedene Hartmetallsorten entwickelt. Dazu kommt ein breites Spektrum an unterschiedlichen Verfahren zur thermischen Beschichtung: In der Pumpentechnik, wo in der Regel sämtliche flüssigkeitumströmte Bauteile grossen Belastungen ausgesetzt sind, bietet sich die Kombination aus Hartmetallkomponenten mit beschichteten Bau-

DURIT Hartmetall GmbH D-42279 Wuppertal Telefon +49(0)202/55109-0; info@durit.de; www.durit.com

teilen aus Stahl als Verschleissschutz an. Wird an speziellen Bauteilen eine hohe Bio-Kompatibilität gefordert, werden diese Teile mit einer PVD-Beschichtung (DLC) versehen.

Halle 9 Stand C 13


ACHEMA

Rotronic AG

Tieftaupunkt-Fühler ermittelt Restfeuchte zuverlässig

> Rotronic bietet neue Fühler für exaktes Messen von Tieftaupunkt und Temperatur in Druckumgebungen an. Die Tieftaupunkt-Fühler und das passende Zubehör sind druckfest bis zu 100 bar. Der Messbereich entspricht –70...85°C Td /–40...85°C. Die im Tieftaupunkt-Fühler integrierte AirChip4000-Technologie ermittelt den einzelnen Messpunkt aus über 8000 Einzelpunkten und bringt in Kombination mit dem Taupunktsensor HYGROMER LDP-1 höchste Messqualität hervor. Der neue Fühler besteht aus Edelstahl und ist mit passender Messkammer verfügbar. Zudem ist er kompatibel mit Rotronics Messumformern und Handmessgeräten (wie HF5, HF8, PF4, HP22 und HP23) und kann direkt mit der HW4-Software zur Überwachung oder Gerätekonfiguration verbunden werden. Der neue Fühler findet Anwendung in Druckluftsystemen, Kältetrocknern und Adsorptionstrocknern. Für Umgebungen mit ATEX-Anforderungen bietet Rotronic eine Fühler-Version mit EX-Zertifikat an. Der Fühler im Überblick: ■ Sehr hohe Genauigkeit der Taupunkt- und Temperatur-Messung ■ Druckfest bis 100 bar ■ HYGROMER LDP-1 Sensorelement ■ Hohe Reproduzierbarkeit ■ Automatische Grenzbereich-Überwachung ■ Neuste AirChip4000-Messtechnik integriert ■ Kompatibel zu HF5/HF8/PF4 Messumformern und HP22/HP23 Handmessgeräten Weitere Informationen sowie attraktive Angebote zu Rotronics 50. Jubiläum finden Sie unter www.rotronic.ch oder an der ACHEMA. Rotronic AG CH-8303 Bassersdorf Telefon 044 838 11 11 info@rotronic.ch; www.rotronic.ch

Halle 11.1, Stand A12

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Hamilton Bonaduz AG

Neue Sensorlösungen für die Prozessanalytik

> Führende Sensortechnik im Bereich der optischen Sauerstoffmessung, die erstmalige Präsentation einer neuen Sensorfamilie für raue Prozessumgebungen, Leitfähigkeitsmessungen in Ultra-Reinstwasser sowie innovative Produkte zur Messung der lebenden und gesamten Zelldichte in Bioprozessen. Von diesen und weiteren Highlights können sich die Fachbesucher am ACHEMA-Stand der Hamilton Bonaduz AG überzeugen. Mit der Polilyte Plus-Sensorfamilie schliesst Hamilton eine Lücke hinsichtlich der zuverlässigen pH-Messung in schwierigen Umgebungsbedingungen. Dabei bieten die Spezialisten passende Sensoren für nahezu jeden Industriebereich. Sämtliche Mitglieder der Polilyte Plus-Familie verwenden den Referenzelektrolyten Polisolve Plus, der einen entscheidenden Teil zur Langlebigkeit der pH-Sensoren beiträgt und reproduzierbare Messungen sicherstellt. Die Sensoren überzeugen mit einem geringeren Wartungsaufwand und einer einfachen Reinigung. Mit dem Conducell UPW Arc Sensor wird den Messebesuchern eine weitere Neuheit vorgestellt, mithilfe derer die Leitfähigkeit und somit die Qualität von Ultra-Reinstwasser (UPW) bestimmt wird. Der 2-Pol-Sensor besteht aus einem Arc-Modul als Messumformer sowie einer Leitfähigkeitsmesszelle. Für die Verifizierung des Messumformers können die beiden Komponenten voneinander getrennt werden. Ein ebenfalls neuer UPW-Simulator wird im Zuge dessen an das ArcModul angeschlossen und der Messwert am Prozessleitsystem oder auf einem Arc View Handheld abgelesen. Zusätzlich rückt Hamilton am Messestand das Thema Zelldichtemessung in den Fokus. Incyte und Dencytee heissen die Sensoren, die das Portfolio des Unternehmens auf diesem wichtigen Gebiet ergänzen und bereits im Rahmen erfolgreich absolvierter Pilotprojekte ihre Qualität unter Beweis stellen konnten. Sowohl die lebende, als auch die gesamte Zelldichte werden mithilfe der neuen Sensoren zuverlässig bestimmt. Hamilton Bonaduz AG CH-7402 Bonaduz Telefon 081 660 60 60 sensors@hamilton.ch www.hamiltoncompany.com

Halle 11.1, Stand F43


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CHEMIE PLUS 5-2015

ACHEMA

3M

3M Emphaze AEX Hybrid Purifier für die optimale Zellkultur-Klärfiltration

> 3M Purification entwickelt eine neue Aufreinigungs-Technologieplattform unter dem Markennamen 3M Emphaze, um in biopharmazeutischen Produktionen eine erhöhte Produktreinheit in früher Prozessphase zu ermöglichen, die Effizienz zu steigern und die Prozesskosten zu optimieren. Der neue 3M Emphaze AEX Hybrid Purifier, als erstes der neuen single-use chromatographischen Produkte, optimiert die Klärfiltration von Zellkulturen und unterstützt die weiterführende Aufreinigung im Downstream-Prozess von monoklonalen Antikörpern. Durch den hybriden Aufbau, bestehend aus einem Q-funktionalen Anionenaustausch-Hydrogel kombiniert mit einer feinpartikel- und keimzahlreduzierenden Membran, liefert er eine aussergewöhnliche Aufreinigung in einem Prozessschritt. Somit wird bereits in einer frühen Prozessstufe eine bestmögliche und ökonomische Produktreinheit erzielt. Die hohe Bindungskapazität des Anionenaustausch-Mediums für negativ geladene Verunreinigungen führt zu einer signifikanten Abreicherung von DNA und HCP. Zusätzlich liefert die 0,2- m-Membran eine starke Reduktion der Keimzahlbelastung. Insbesondere kann durch diese hybride Struktur des Emphaze AEX Hybrid Purifiers eine aussergewöhnlich hohe Reduzierung der Trübung über die gesamte Klärfiltration erreicht werden. Der Emphaze AEX Hybrid Purifier sorgt nicht nur für eine ausgezeichnete Reduktion von Verunreinigungen wie Trübung, DNA, HCP und Keimzahlbelastung, sondern bietet auch eine vergleichbare Durchsatzleistung wie die besten Tiefenfeinfilter. Darüber hinaus erhöht er die Leistung und den Schutz der nachfolgenden chromatographischen Schritte wie z. B. der Protein-A-Säule. Der Single-Use Emphaze AEX Hybrid Purifier ist nicht nur einfach zu verwenden, sondern auch wirtschaftlich interessant, da durch die frühzeitige höchstmögliche Produktreinheit Downstream-Prozesse geschützt werden und somit eine Senkung der gesamten Betriebskosten ermöglicht wird. Dadurch bietet der 3M Emphaze AEX Hybrid Purifier ein signifikantes Potenzial für eine Effizienzsteigerung in der Produktion von monoklonalen Antikörpern, rekombinanten Proteinen aus anderen Säugetierzellkulturen und mikrobiellen Fermentationen und viralen Vektoren sowie in Plasmafraktionsprozessen. Single-Use Capsulen vom Labor- bis zum Produktionsmassstab Als Ergänzung zu den bereits eingeführten Single-Use Labor- und ScaleUp Capsulen sind nun ab sofort auch Capsulen für den Produktionsmassstab erhältlich. Somit ist die Produktlinie des 3M Emphaze AEX Hybrid Purifiers komplett und deckt die gesamte Prozessskala von der Entwicklung bis zur Produktion ab und kann nun als Prozessplattform geprüft werden (siehe Abbildung). Das 3M Single-Use-Design lässt eine optimale Integration mit 3M Zeta Plus-Tiefenfilter- und 3M LifeASSURE-Sterilfilter-Komponenten zu. Weitere Informationen unter www.3M.com/ch/emphaze

3M (Schweiz) GmbH CH-8803 Rüschlikon Telefon 044 724 94 39 purification.ch@mmm.com www.3m-filtration.ch

Heidolph Instruments

Innovationen für das Labor

> Als innovatives und global agierendes Unternehmen ist Heidolph führend in der Herstellung von Rotationsverdampfern, Grossrotationsverdampfern, Automatikmodulen für die zeitlich uneingeschränkte Destillation, Magnetrührern, Laborrührern, Schüttel- und Mischgeräten sowie Peristaltikpumpen. Wir stehen für Qualität – Made in Germany. Auf unserem ACHEMAStand warten einige Innovationen auf Sie, wie etwa die neuen Laborrührer der Hei-TORQUE Serie. Die kraftvollen Rührer bewältigen selbst schwierigste Anwendungen bei höchster Sicherheit und verfügen über ein einzigartiges Bedienkonzept. Der neue Grossrotationsverdampfer Hei-VAP Industrial besticht durch ein modernes Touch-Panel aus Glas, welches chemikalienbeständig ist und eine intuitive Bedienung gewährleistet. Das einzigartige Easy-Lock-Kolbenfixierungssystem ermöglicht einen einfachen Wechsel des Verdampferkolbens durch nur eine Person. Die erfolgreiche Markteinführung unseres Automatikmoduls Distimatic hat neue Möglichkeiten zur Automatisierung von Verdampfungsprozessen eröffnet. Welchen Nutzen das für Sie haben kann, erklären wir Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch und laden Sie dazu herzlich in die Heidolph-Lounge ein. Dort können Sie entspannen, auf unserer «Mobile-Station» kostenfrei unsere neue Laborhelfer-App installieren und zeitgleich den Akku Ihres Smartphones aufladen. Heidolph Instruments GmbH & Co. KG D – 91126 Schwabach Telefon +49 (0)9122-9920-69 Anja.Grothe@heidolph.de; www.heidolph.de

Halle 4.2, Stand L77

HNP Mikrosysteme

Kompakte hermetische Mikropumpen für pulsationsarme Dosieranwendungen

> Für die präzise Dosierung flüssiger Medien in kompakten Systemen sind Pumpen in kleinster Bauform unerlässlich. Beim Einsatz in portablen Geräten oder in Fahrzeugen kommt es besonders auf ein geringes Gewicht und die geringe Energieaufnahme an. Stellen die zu fördernden Medien an die eingesetzten Komponenten Anforderungen wie Leckagefreiheit oder erhöhte Beständigkeit gegen statische Drücke, ist die verfügbare Auswahl an geeigneten Mikropumpen stark eingeschränkt. Magnetisch hermetische Mikrozahnringpumpen von HNP Mikrosysteme erfüllen die Anforderung nach einer präzisen, leistungsfähigen Dosierpumpe mit integrierter Steuerung in kompakter Bauform (Durchmesser 22 mm bzw. 32 mm). Sie sind durch ihren Aufbau ohne Wellendichtung zur Förderung von kristallisierenden, luftempfindlichen und feuchtesensitiven Medien geeignet. Ermöglicht wird dies durch einen medientrennenden Spalttopf, der den magnetischen Antrieb umgibt. Nicht zuletzt aufgrund ihrer geringen Energieaufnahme und langer Serviceintervalle eröffnen die neuen Mikrozahnringpumpen mzr-2965, mzr4665 und mzr-7261 der magnetisch-hermetischen Baureihe (MH-Baureihe) Einsatzbereiche in kompakten und daher mobilen Systemen zur Energieerzeugung, in portablen Analysegeräten, der Fahrzeugtechnologie, in Kühlkreisläufen, in der industriellen Produktion sowie in der Luft- und Raumfahrttechnik. Drei Baugrössen realisieren pulsationsarme und genaue Volumenströme von 30 l/min bis 288 ml/min sowie Systemdrücke bis maximal 60 bar. Mit einer weiteren Antriebsvariante inklusive Steuerung werden präzise Dosiervolumina von minimal 10 l mit einer Dosiergenauigkeit von 1 % gewährleistet. HNP Mikrosysteme GmbH D-19053 Schwerin Halle 8.0, Stand J95 Telefon: +49 (0)385 52190300 info@hnp-mikrosysteme.de; www.hnp-mikrosysteme.de

Halle 6.0, Stand C73


ACHEMA

CHEMIE PLUS 5-2015

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Duran Group

Julius Montz GmbH

> Die neue GLS 80 Weithalslaborflasche ist mit einem integrierten DURAN Glasmantel versehen, der den Inhalt gegen die Aussenumgebung isoliert. Gekühlte oder erhitzte Flüssigkeiten mit Temperaturen von –40 bis zu +120 °C können in den Mantel eingefüllt werden, um die Temperatur in der Flasche zu regeln. Sie ist erhältlich in zwei Grössen: 500 und 1000 ml. Zu den Anwendungsbereichen zählen der Einsatz als einfacher Bioreaktor für Mikroorganismen- oder Zellkulturen, als thermostatischer Behälter oder als temperierbares Reaktionsgefäss. Der GLS-80-Schraubverschluss der Flasche bietet sichere Dichtung und eine flexiblere Alternative zu herkömmlichen offenen Bechern mit Glasmantel. Das GLS-80-Gewinde ist mit allen GLS-80-Anschlusssystemen kompatibel – das bedeutet den flexiblen Einsatz durch die Möglichkeit des Mischens, Hinzufügens oder Entnehmens von Flüssigkeiten während der Verarbeitung. Der breite Durchmesser von 65 mm erleichtert das Öffnen der GLS-80-Flaschen sowie das Entnehmen des Inhalts und die Reinigung. Das bewährte DURAN-Borosilikatglas 3.3 ist bekannt für seine herausragenden thermischen Eigenschaften und die hohe Widerstandsfähigkeit gegen chemische Beanspruchungen.

> Die Julius Montz GmbH ist in der Schweiz als führendes Unternehmen für die Destillationstechnik etabliert. Ihr Technologieangebot umfasst leistungsfähige Kolonneneinbauten und schlüsselfertige Industrieanlagen für die Chemie, Pharmazie und Lebensmittelindustrie. Für diese Industrien hat Montz zahlreiche Lösungen für anspruchs-volle Trennaufgaben entwickelt und verfügt heute über eine grosse Breite an Technologien zur Fraktionierung zahlreicher Lösungsmittel sowie zur Herstellung von Bioethanol und Trinkalkohol. Diese Expertise schliesst auch modulare Prozessanlagen ein, die als kompakte Baugruppen vollständig vormoniert an ihren Aufstellungsort geliefert werden. Modulare Destillationsanlagen: Diese Anlage zur Lösungsmittelaufbereitung wurde 2015 für einen Zulieferer der pharmazeutischen Industrie erfolgreich in Betrieb genommen. Das Herzstück dieser Anlage bildet eine zweistufige Druck/Vakuum-Rektifikation, die eine besonders energieeffiziente Lösungsmittelrückgewinnung ermöglicht. Auftragsgegenstand war die Lieferung einer vollständig vormontierten Anlage als Skid mit garantierter Prozessleistung, für die Montz für alle Projektschritte vom Design über die Fertigung und Beschaffung von Ausrüstungen und Gewerken bis hin zur Inbetriebnahme verantwortlich war.

DURAN Group GmbH D-97877 Wertheim/Main Telefon +49 (0)9342 802 191 praezisionsglas@duran-group.com www.duran-group.com

Montz Vertretung in der Schweiz: Chempro GmbH Winterthur Telefon +41 79 279 55 89 kuratle@chempro.ch www.montz.de

Die DURAN GLS 80 doppelwandige Flasche

Halle 4.1, Stand H7

Systemlösungen für die Destillation

Halle 4.0, Stand A14


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CHEMIE PLUS 5-2015

analytik

I C P - M A S S E N S P E K TR O M E TR I E

Direkte Bestimmung von Spurenelementen in Körperflüssigkeiten Mit dem besseren Verständnis der Relevanz verschiedener Elemente für Stoffwechsel- oder andere Vorgänge in Organismen steigt das Interesse an der Analyse biologischer Proben wie Körperflüssigkeiten. Hierbei geht es vor allem um die Versorgung mit essenziellen Elementen und die Erkennung toxischer Elemente. Dafür erforderlich sind schnelle und nachweisstarke Analysetechniken. Die Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma bietet niedrige Nachweisgrenzen, Multielementanalytik, vereinfachte Probenaufbereitung und geringen Probenverbrauch. Sie ist bestens geeignet für die Erkennung von Spurenelementen bis in den Ultraspurenbereich in verschiedensten biologischen Proben. 1) RENÉ CHEMNITZER

D

ie Analyse biologischer Proben ermöglicht unterschiedlichste Schlussfolgerungen über den aktuellen Zustand eines Organismus. Es können verschiedene Matrizes untersucht werden (Tabelle 1). Die Eigenschaften der Körperflüssigkeiten stehen in Verbindung mit speziellen Funktionen des Organismus. Die Auswahl der richtigen Matrix ist daher von äusserster Wichtigkeit für die Ermittlung der richtigen Antwort auf eine bestimmte Frage. Blut ist ein Transportmedium. Die Konzentration der Spurenelemente ist abhängig von der kurzfristigen Aufnahme. Da eine unzureichende Aufnahme von Mineralien durch die eigenen Reserven des Körpers ausgeglichen wird, kann z. B. über das Serum kein Mineralstoffmangel nachgewiesen werden. Viel diskutiert wird auch der Nutzen von Haaranalysen. Hier sind die Ergebnisse stark abhängig von Alter, Geschlecht, Länge und Farbe des Haars sowie von verwendeten Pflegeprodukten und Umweltfaktoren. Eine Unterscheidung der endogenen und exogenen Teile ist nicht möglich und ein Zusammenhang zwischen Elementarkonzentrationen in den Haaren und im Blut/Urin ist nicht nachgewiesen [1]. Allgemein anerkannt ist die Analyse von Haarproben zum Nachweis von Medikamenten und bei der Analyse historischer Proben [2].

Analytische Methoden

techniken durchgeführt. Mit der Kombination von Flammen- (F-AAS) und Graphitrohr-AAS (GF-AAS) kann ein breiter Konzentrationsbereich abgedeckt werden. AAS ist eine Einzelelementtechnik und benötigt eine elementspezifische Anregungsquelle. Daher ist die Analyse zeitaufwendig und die Anzahl der Elemente, die charakterisiert werden können, begrenzt.

Traditionell wurde die Charakterisierung von Körperflüssigkeiten mithilfe von Atomabsorptions- PlasmaQuant MS Elite.

Heutzutage wird mit ICP-MS eine Multielementtechnik verwendet, die die niedrigen Nachweisgrenzen der GF-AAS und einen dynamischen Bereich von 10 Grössenordnungen ermöglicht. Eine Charakterisierung, die für ein Element zwischen 30 Sekunden und 5 Minuten dauern konnte, kann jetzt für >20 Elemente in weniger als 5 Minunten durchgeführt werden. ICP-MS kann dank seiner Fähigkeit, einzelne Isotope zu erkennen, auch für Langzeitstudien mit isotopenangereicherten Medikamenten eingesetzt werden.

Methodenentwicklung

Die Herausforderungen bei der Untersuchung von Vollblut liegen in der Probenmatrix und den Interferenzen, die die Analyse relevanter Elemente beeinflussen. Der Schwerpunkt liegt auf essenziellen, aber auch auf toxischen Elementen wie Selen, Arsen, Cadmium, Blei und Chrom. Interferenzen aus der Probenmatrix und beispielsweise Argon oder Sauerstoff können mit Interferenzmanagement-Systemen behoben werden. Diese Systeme arbeiten mit Wasserstoff und Helium um Kollisionen und Reaktionen mit den molekularen Interferenzen hervorzurufen. Das Ergebnis ist die Bildung neuer und nicht-störender Spezies oder die Verringerung der kinetischen Energie der störenden Moleküle, sodass diese den Massenfilter nicht erreichen.


analytik

Forschungsbereich

Entsprechende Probenmatrix

Medizin • Überwachung der Mineralstoff-Balance

Urin

• Nachweis von Medikamenten und Suchtmitteln

Plasma

• Schadstoffexposition • Nachweis von Giften

Serum Vollblut

• Historische Proben • Therapeutische Medizin • Pharmakodynamik

Haare

Plasma Level 1

die Probenzuführung und Anregung im Plasma durch Matrix-Effekte beeinflusst werden.

Instrumentelles

Materialien und Reagenzien

Plasma Level 2

gemessen

zertifiziert

gemessen

zertifiziert 9 – 15

Cd

g/L

2,2

2,0 – 3,4

9,8

Cr

g/L

3,5

2,6 – 4,2

14

11 – 16

Co Cu

g/L g/L

5 850

4,1 – 6,7 634 – 1056

16,6 1290

14 – 22 1050 – 1750

Fe Li Mg Mn Mo Ni Tl Zn

g/L mg/l mg/l g/L g/L g/L g/L g/L

756 2,4 26 4,9 1,1 7,4 0,03 1113

563 – 937 1,9 – 3,1 23 – 37 3,8 – 6,2 0,7 – 1,2 5,9 – 9,7 <1 823 – 1371

964 5,2 33 14,6 6,6 18 2,5 1338

859 – 1431 3,9 – 6,5 32 – 37 11 – 17 4,5 – 7,5 16 – 26 2,1 – 3,5 1133 – 1887

Tabelle 2: Ergebnisse für die Analyse von ClinChek -Kontrollplasma Level 1 und 2 (Ch.-B.: 417)

Die Vorbereitung der Probe ist sehr einfach. Alle flüssigen Matrizes können verdünnt und direkt mit dem ICP-MS analysiert werden. Die Kalibrierung der Methode kann ex-

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Die direkte Multielementanalyse von Kontrollmaterialien wie Plasma und Vollblut wurde mit einem PlasmaQuant® MS, ICPMS von Analytik Jena durchgeführt. Alle Arbeiten fanden unter Routineanalysebedingungen im Labor statt, nicht unter Reinraumbedingungen.

Tabelle 1: Körperflüssigkeiten-Probenmatrix

Element

CHEMIE PLUS 5-2015

tern mit verschiedenen Kalibrierstufen oder durch Standardadditions-Kalibrierung an einer realen Probe erfolgen. Die Standardadditions-Kalibrierung ist dann sinnvoll, wenn

Bei der Vorbereitung der Proben und Kalibrierlösungen wurden hochreine Salpetersäure (Baseline, Seastar Chemicals), TritonX-100 (Sigma Aldrich) und deionisiertes Wasser (18 MΩ cm-1) verwendet. Alle Laborgeräte, neue ebenso wie gebrauchte, wurden sorgfältig mit einer sauren Waschlösung gereinigt und gespült und die sauberen Behälter bis zu ihrem Gebrauch mit 2% v/v HNO3 gefüllt. Aus einer Multielement-Lösung wurden drei Multielement-Kalibrierlösungen in 2% v/v HNO3 hergestellt. Eine Lösung für den internen Standard mit 1% v/v HNO3 wurde ebenfalls vorbereitet. Der interne Standard wurde mithilfe eines «YStücks» dem Zerstäuber zugeführt.

Probenanalyse

Alle zertifizierten Materialien wurden nach Herstellerangaben vorbereitet. Nach vorsichtigem Auflösen der Materialien wurden


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Element

analytik

Seronorm Level 1 LOT 404107

Seronorm Level 2 LOT MR9067

gemessen

zertifiziert

gemessen

Cd

g/L

0,72

0,67 – 0,76

5,77

zertifiziert 5,4 – 7,2

Co

g/L

0,13

<1

5,3

5,2

Cr Mn

g/L g/L

1,3 9,5

1,2 9

7,2 13,9

7,1 12,8 – 15,1

Ni Pb

g/L g/L

1,6 33

2 31 – 39

5,2 364

5 353 – 443

Tabelle 3: Ergebnisse für das Referenzmaterial Seronorm Vollblut-Spurenelemente Level 1 und 2

die Proben mit einer Verdünnungslösung aus 0,5% v/v HNO3 und 0,005% v/v TritonX-100 verdünnt. Die aufgeführten Messwerte sind der Mittelwert aus zwei Wiederholungsmessungen. Das Referenzmaterial ClinChek-Kontrollplasma Level 1 und 2 (Recipe) wurde in 3 mL deionisiertem Wasser aufgelöst und anschliessend mit der Verdünnungslösung 1:10 verdünnt. Die Ergebnisse (Tabelle 2) stimmen perfekt mit den zertifizierten Kon-

zentrationen überein. Das Referenzmaterial «Spurenelemente in Vollblut» (Seronorm) wurde nach vorsichtigem Lösen in 5 mL deionisiertem Wasser 1:20 verdünnt. Tabelle 3 zeigt die hervorragende Übereinstimmung zwischen den gemessenen und den zertifizierten Werten. Fazit: Die Versuche haben erfolgreich gezeigt, dass das ICP-MS PlasmaQuant MS eine einfache und effektive Lösung für die di-

rekte Bestimmung von Spurenelementen in komplexen Proben, wie Plasma und Vollblut, darstellt. Durch die Fähigkeit zur schnellen Multielementanalytik und ihre niedrigen Nachweisgrenzen wird die ICPMS bei der Charakterisierung von Körperflüssigkeiten eine immer grössere Rolle spielen. Die einfache Handhabung und praktische Software-Lösungen haben die Anwendung dieser Methode in den letzten Jahren stark vorangetrieben. ■

REFERENZEN [1] Dtsch Arztebl 2002, 99: A3026-3029 [Heft 45] [2] Bundesgesundheitsbl-GesundheitsforschGesundheitsschutz 2005, 48, 246-250 ZUM AUTOR 1) Dr. René Chemnitzer Analytik Jena AG D-07745 Jena Telefon +49 (0)36 417 770 info@analytik-jena.de www.analytik-jena.de


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CHEMIE PLUS 5-2015

weiterbildung & karriere

KNOWLEDGE MANAGEMENT

Gutes Wissensmanagement ist eine Kunst Wissen gilt weitherum als wichtige Unternehmensressource. «Knowledge Management» ist daher auch in der IT ein oft gehörtes Schlagwort. Doch wer dabei auf reine IT-Projekte setzt, erleidet Schiffbruch. Wer Wissen effektiv managen will, kommt um ein strategisches Management der Wissensarbeiter nicht herum. GERO KÜFER

W

1)

issen ist die zentrale Ressource in fast allen Unternehmen. Gerade in den hoch entwickelten Nationen, die sich mitten im Übergang von der Industrie- in die Wissensgesellschaft befinden, ist Wissensarbeit längst zu einem zentralen Wirtschaftsfaktor geworden. Denn Unternehmen benötigen Wissen, um innovative Produkte oder Services zu entwickeln. Nur so bestehen sie erfolgreich im Wettbewerb. Dazu ist es unerlässlich, dass das im Unternehmen vorhandene und an bestimmte Mitarbeiter gebundene Wissen fliesst – und neues Wissen von aussen integriert wird. Um dies zu gewährleisten, diskutieren wir über «Knowledge Management». Dabei wird oft ausser Acht gelassen, dass Wissensmanagement alles andere als ein reines IT-Projekt ist. Natürlich haben Datenbanken mit Fakten und Referenzliteratur immer noch ihre Existenzberechtigung. Wissen an sich lässt sich aber nicht in Datenbanken abbilden. Vielmehr verbleibt es bei den einzelnen Mitarbeitern. Im Zentrum der Wissensarbeit sollten daher nicht die IT, sondern die Wissensarbeiter selbst stehen. Dazu bedarf es eines klug aufgesetzten Managements von Wissensarbeitern, das strategisch ausgerichtet ist und verschiedene Ebenen einbezieht.

Worten müssen Taten folgen

Kaum eine Organisation und kaum eine Führungskraft würde die oben genannte Feststellung, dass Wissen eine strategische Unternehmensressource darstelle, infrage stellen. Und dennoch handeln noch immer viele Unternehmen konträr zu ihren Beteuerungen. Firmen sollten sich deshalb selbst einer kritischen Prüfung unterziehen, inwiefern das Bild von der «WissensarbeiterOrganisation» von den Führungskräften der unterschiedlichen Hierarchieebenen auch wirklich gelebt wird. Handlungsbedarf besteht beispielsweise in der Beziehung zu Freiberuflern. Fachkräfte-

Wissen an sich lässt sich nicht in Datenbanken abbilden. Vielmehr verbleibt es bei den einzelnen Mitarbeitern. (Bild: istockphoto)

mangel, die demografische Entwicklung und das Streben nach hoher Flexibilität sind die wichtigsten Gründe, weshalb Wissensarbeit zunehmend in gemischten Teams von fest angestellten und externen Mitarbeitern geleistet wird. Zur optimalen Wissensabschöpfung haben Unternehmen deshalb einen effektiven Austausch und Koordination mit externen Spezialisten zu gewährleisten. Die positiven Effekte – wie etwa die Förderung der Produktivität im Unternehmen durch gegenseitiges Lernen oder die Ergänzung der eigenen Fertigkeiten – überwiegen dabei die möglichen negativen Auswirkungen deutlich. In der Praxis ist dieser Austausch, von dem Unternehmen profitieren würden, allerdings noch stark verbesserungsfähig. Während freiberufliche Wissensarbeiter in der Regel dazu bereit sind, die internen Mitarbeiter ihres Arbeitgebers an ihrem Wissen teilhaben zu lassen, zeigen zahlreiche Unternehmen nur geringe Bereitschaft, sich mit Freiberuf-

lern effektiv auszutauschen. Führungskräfte sollten daher sicherstellen, dass ihr Unternehmen diese Möglichkeit des Wissenstransfers tatsächlich voll nutzt.

Routineaufgaben statt Innovation

Aber auch beim Management der internen Wissensarbeiter besteht Handlungsbedarf, soll der Wert der Wissensarbeit besser ausgeschöpft werden. Zum einen sollten Wissensarbeiter weitgehend selbst über Arbeitszeit und -ort bestimmen können, da Wissensarbeit auf der Basis flexibler Arbeitsformen am besten gedeiht. Zum anderen leiden viele Wissensarbeiter unter den Routine- und Administrationsaufgaben, die sie aufgrund fester Regeln und Prozesse noch immer wahrnehmen müssen. Auch hier sollten sich alle Organisationen selbst hinterfragen, ob ihre Fachkräfte nicht sehr viel häufiger mit Routineaufgaben beschäftigt sind, als die zuständigen Führungskräfte das wahrhaben wollen. Möglicherweise


hängt diese unterschiedliche Wahrnehmung mit dem Trend zusammen, Teams zu verschlanken und hierbei Backoffice-Unterstützung abzubauen – bei gleichzeitiger Zunahme von Dokumentationspflichten. Diese Tätigkeiten bleiben dann zwangsläufig an den Wissensarbeitern hängen, sind aber für Führungskräfte «nicht sichtbar», weil sie nicht direkt zu den Arbeitsresultaten und zum Unternehmenserfolg beitragen. Schlanke Strukturen dürfen aber nicht dazu führen, dass hoch bezahlte und hoch qualifizierte Wissensarbeiter zu oft administrative Tätigkeiten übernehmen müssen. Vielmehr sollten sie von Routinetätigkeiten und bürokratischen Hürden entlastet werden: Weniger dokumentieren und protokollieren, stattdessen mehr gestalten, lautet hier die Devise. Das Steuern von Wissensarbeitern verlangt ein neues Verständnis von Führung als das von Mitarbeitern in nichtwissensintensiven Bereichen. Mikromanagement, das einzelne Arbeitsschritte vorschreibt und kontrolliert, funktioniert hier nicht. Stattdessen gilt es, Wissensarbeiter ergebnisorientiert zu steuern. Denn Wissensarbeiter wissen selbst am besten, mit welchen Methoden sie zum Ziel gelangen. Anstatt zu kontrollieren, entwickelt sich der Manager immer mehr zum «Dienstleister» für Mitarbeiter. In diesem Sinne gewährleistet er ein optimales Arbeitsumfeld, räumt bürokratische Hürden aus dem Weg und steht Wissensarbeitern als Coach zur Seite.

IT ist ein Werkzeug

Selbstverständlich spielt IT im Management von Wissensarbeitern eine wichtige Rolle – als Werkzeug. Ohne die Entwicklung in den Informationstechnologien wäre die Realisierung moderner Konzepte in der Wissensarbeit kaum vorstellbar. So benötigen Wissensarbeiter für ihre Arbeit angesichts der immer komplexeren Problemstellungen breit gefächerte und stabile Netzwerke. Der Aufbau einer modernen räumlichen und technischen Infrastruktur für die abteilungs- und unternehmensübergreifende Vernetzung ist daher unabdingbar. Weil Wissensarbeiter sowohl den Ort und die Zeit ihrer Tätigkeit als auch die benötigten Werkzeuge so weit wie möglich selbst wählen sollten, um bestmögliche Ergebnisse zu realisieren, müssen ihre Arbeitsplätze IT-technisch nach aussen offen sein. Dass dies keine leichte Aufgabe für die Unternehmensinformatik darstellt, ist klar. Will ein Unternehmen dieser Forderung nachkommen, müssen sich die IT-Verantwortlichen von einer rein auf Restriktionen basierenden Politik lösen. Sie sollten sich nicht fragen, welche Informationen für den Zugang bereitgestellt werden können, sondern welche es zu schützen gilt. Das heisst: klare Regeln für den Austausch statt Verbote! Denn Wissensarbeiter finden immer ihren Weg, sich mit anderen Know-how-Trägern zu vernetzen und dabei vorhandene Barrieren zu überwinden. Bietet das Unternehmen hier keine passende Lösung an, findet die Ver-

Erfolgreiches Wissensmanagement: fünf Empfehlungen an Unternehmen 1. Nutzen Sie das Wissen in Ihrem Unternehmen als strategische Ressource. Hinterfragen Sie kritisch, ob das Bild von der «Wissensarbeiter-Organisation» tatsächlich von den Führungskräften der unterschiedlichen Hierarchieebenen bestätigt und gelebt wird. 2. Belasten Sie Ihre hoch bezahlten und hoch qualifizierten Wissensarbeiter nicht übermässig mit Routinetätigkeiten. Dadurch liegen Wissensressourcen, die einen hohen Wertschöpfungsbeitrag leisten könnten, unnötig brach. 3. Vernetzung und Austausch über Social Media ist ein Lernprozess, der nur mit flankierenden Massnahmen und «guten Vorbildern» erfolgreich abgeschlossen werden kann. Nutzen Sie die Affinität jüngerer Wissensarbeiter zu dieser Form des Austausches, um die Zurückhaltung älterer Mitarbeiter und Führungskräfte zu brechen. 4. Nutzen Sie externe Wissensarbeiter stärker als Know-how-Lieferanten. Unternehmen sollten gezielt prüfen und in Gesprächen mit den angestellten Wissensarbeitern ermitteln, wie sich eine bessere Koordination des externen Know-hows im Arbeitsalltag verwirklichen lässt. 5. Ködern Sie Wissensarbeiter mit den richtigen Dingen für eine Festanstellung. Decken Ihre Personalentwicklungs- und Mitarbeiterbindungsprogramme wirklich die Bedürfnisse der festangestellten Wissensarbeiter (selbstbestimmtes Arbeiten, Arbeitsplatzsicherheit, fachliche Weiterentwicklung, Flexibilität, Vereinbarkeit von Beruf und Familie) ab?


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netzung ausserhalb des Unternehmens statt – ein GAU in Sachen Sicherheit. Da Wissensarbeiter sich vernetzen müssen, um ihr Wissen zu erweitern, sollten Unternehmen darüber hinaus die aktive Partizipation ihrer Mitarbeiter an den sozialen Medien fördern und fordern. Dabei gilt es auch hier, den Fachkräften einerseits genügend Freiraum zu gewähren, andererseits aber einen klaren Rahmen für die Zusammenarbeit in internen oder unternehmensübergreifenden Netzwerken aufzustellen. So braucht es etwa minimale Richtlinien für den Austausch in virtuellen Netzwerken.

weiterbildung & karriere

Trotzdem reicht es nicht aus, wenn Wissensarbeit als strategisches Thema lediglich aus der Perspektive der IT betrachtet wird. Sie muss auch im Management und der HR-Abteilung verankert werden. Ein Wissensmanagement, das nur auf der IT-Ebene angesiedelt ist und nicht über Change-Management-Massnahmen auf einer kulturellen Ebene in Organisationen verankert wird, ist zum Scheitern verurteilt. Die Unterstützung des Topmanagements ist dabei eine Grundvoraussetzung, um Widerstände – insbesondere aus dem mittleren Management – zu überwinden. Denn die

Realisierung moderner Wissensmanagement-Konzepte scheitert nur zu oft am Widerstand des mittleren Managements. Schliesslich geht die Optimierung der Wissensarbeit mit Macht- und Kontrollverlust für die Manager einher.

Mitarbeiter statt Wissen managen

Wissen per se lässt sich nicht managen, da es komplex und schnelllebig ist. Das in Unternehmen vorhandene Wissen ist an Mitarbeiter gebunden und steht im Kontext ihrer persönlichen Erfahrungen sowie ihres jeweiligen sozialen Umfelds. Wissensarbeit lässt sich auch nicht als Prozess beschreiben und in einzelne Module zerlegen. Der Erfolg hängt vom Können und der Bereitschaft einzelner Mitarbeiter ab. Unternehmen sollten sich daher ihrer wachsenden Abhängigkeit von ihren Wissensarbeitern bewusst werden. Denn ausgemachte Wissensarbeiter sind schwer ® zu finden und schwer zu ersetzen. Man kann einen Mitarbeiter nicht einfach gegen einen andePlasmaQuant® MS I PlasmaQuant® PQ 9000 ren austauschen, wie dies zum Führend in der ICP-MS- und ICP-OES-Technologie Teil in der klassischen Industrieproduktion möglich war. Managementmethoden, die Wissensarbeiter für ähnlich austauschbar betrachten wie Arbeit und Kapital in der Industriegesellschaft, sind in Wissensorganisationen zum Scheitern verurteilt. Wer Wissensarbeit steuern will, muss sich von herkömmlichen Konzepten und Methoden, die für die Industrieproduktion entwickelt wurden, verabschieden. Selbstverständlich lassen sich nicht alle Änderungen von heute auf morgen realisieren. Gerade Veränderungen, die sich direkt auf die Kultur von Unternehmen auswirken, benötigen viel Zeit und laufen in der Regel nicht linear ab. Nur: Ein offenes Umfeld für Wissensarbeiter wirkt sich auf den Erfolg von Unternehmen aus – nachhaltig und fundiert. ■

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ZUM AUTOR: Gero Knüfer Senior Department Manager bei der Hays (Schweiz) AG.

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der neuen Generation PG 85.

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REINRAUM/GxP A N F O R D E R U N G E N A N D I E R A U M L U F T TE C H N I K F Ü R R E I N E R Ä U M E

Viele Normen – ein Ziel: reine Luft In Reinräumen muss die Luftqualität stets sichergestellt sein. Anwender und Techniker aus dem Bereich Raumlufttechnik müssen daher über Kenntnisse der Regularien, neueste Materialen sowie Mess- und Prüfmethoden verfügen. Diese vielfältigen Anforderungen wurden an einem Seminar von Swiss Cleanroom Concept beim Filterhersteller Unifil AG kompakt zusammengefasst und anschaulich präsentiert. Von Sonja Bichsel

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eine Luft trägt zur Arzneimittel- und Personensicherheit bei. Damit Reinheit und Qualität der Luft aber gesichert sind, müssen kontinuierlich Kontrollen und Wartungen der raumlufttechnischen Anlagenkomponenten durchgeführt werden. Das Thema «Anforderungen an die Raumlufttechnik» in Reinräumen ist daher stets aktuell und wurde auch dieses Jahr an einem Seminar von Swiss Cleanroom Concept GmbH (SCC) in Niederlenz in Zusammenarbeit mit der Firma Unifil AG vorgestellt. Neben Präsentationen von Referenten zu Anforderungen an die Raumlufttechnik und Grundlagen der Filtertechnik stand auch ein Rundgang in der Produktion auf dem Programm, welcher eindrücklich das Handwerk der Filterherstellung demonstrierte.

Einfluss der Regelwerke Das Einsatzgebiet von Reinräumen ist vielfältig. Die Mikroelektrotechnik beispielswei-

Taschenfilter werden teils maschinell, teils in Handarbeit an der Nähmaschine gefertigt.

se benötigt partikelfreie Luft bei der Herstellung von Halbleitern oder Festplatten. Im Life Science-Bereich ist reine Luft vor allem in medizinischen Operationssälen oder in der pharmazeutischen Produktion unabdingbar. Letztere betrifft es vor allem, weil es um Patientensicherheit geht. Frank Zimmermann, Gründer und Geschäftsführer von SCC, betonte in seinem Vortrag über die regulatorischen Anforderungen an die pharmazeutische Raumlufttechnik die Wichtigkeit von Arzneimittelsicherheit. Um diese kontinuierlich zu verbessern, wurden Qualitätsmanagementsysteme entwickelt: Grundlage dafür bildet die Normenreihe ISO 9000, aus der weitere Systeme abgeleitet sind – alle mit dem Ziel, Produkte kontinuierlich zu verbessern und die Systeme international zu vereinheitlichen. Heute schreiben die GMP-Leitfäden der PIC/S (Pharmaceutical Inspection Convention und Pharmaceutical Inspection Co-operation Scheme) vor, welche Produkte unter welchen Bedingungen produziert werden dürfen. Die Anforderungen an medizinische Produkte sind im GMP Guide PE 009-10 beschrieben und geregelt. Weiterhin wurden Richtlinien durch die ICH (International Conference on Harmonization) weltweit angepasst und harmonisiert. Die ICH-Richtlinien Q8, Q9 und Q10 ergänzen somit die GMP-Festlegungen. Charakteristisch für das pharmazeutische Qualitätssystem nach ICH Q8 und GMP ist das Denken in Lebenszyklen: von der Entwicklung der Produkte über die Herstellprozesse bis zu deren Lebensende. Dieser Ansatz wird unter anderem mit-


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tels Quality by Design (QbD) umgesetzt. QbD ist ein systematischer Entwicklungsansatz, welcher gutes Verständnis von Produkt, Prozess und Prozessmanagement fordert und fördert. Voraussetzung für QbD ist die Risikoabschätzung bei der Planung und Überwachung der Prozesse. Bei der Systemplanung kommen bevorzugt Risikoanalysen nach der FMEA-Methode (Failure Mode und Effects Analysis) zum Einsatz. Damit werden aus allen Prozessrisiken die relevantesten herausgefiltert, was ermöglicht, Gegenmassnahmen schon im Vorfeld zu entwickeln. Weiter erläuterte Zimmermann die regulatorischen Anforderungen für die Raumluft in der pharmazeutischen Produktion bezüglich erlaubter Zahlen an Luftpartikeln und Mikroorganismen. Luftpartikel und -keime in der Sterilproduktion müssen so gering wie möglich gehalten werden, was über speziell gefilterte und aufbereitete Zuluft realisiert wird. Herstellprozesse wie Zerkleinerung, Pulverdosierung oder Tablettierung sind immer mit hoher Staubentwicklung verbunden, welche hinsichtlich Querkontaminationen und Gesundheitsschäden problematisch ist. Deshalb muss hier nicht die Zu- sondern auch die Abluft gefiltert werden. Auch für nicht-sterile Arzneimittel sind mikrobiologische Grenzwerte einzuhalten – vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass diese Arzneimittel nicht sterilisiert werden. Das Beherrschen der Raumlufttechnik ist daher auch in der nicht-sterilen Produktion unumgänglich.

Energieoptimierung Der Betrieb eines Reinraums ist mit erheblichem Energieaufwand verbunden, denn

Lüftungsanlagen haben hohe Betriebszeiten, damit eine gleichbleibende Luftqualität erreicht wird. Weiterhin müssen aufgrund der Filter und der Überströmungen von reinen zu weniger reinen Räumen hohe Drücke aufgebaut und überwunden werden. Besonders viel Energie wird für die turbulenzarme Verdrängungsströmung benötigt. Zimmermann rät daher, diese nur begrenzt einzusetzen. Bereiche der Raumklasse A können durch den Einsatz von Isolator- oder RABSTechnologie minimiert werden. Optimierte Strömungsgeschwindigkeiten sparen ebenfalls Energie, wenn sie so tief als möglich eingestellt werden. Druckverluste (Luftgeschwindigkeit in Kanälen), Kühl- und Heizaufwand (Energierückgewinnung, Umluft) und Luftvolumenstrom ausserhalb der Produktionszeiten sollten ebenfalls so gut als möglich optimiert und minimiert werden.

Filter in der Raumlufttechnik Zentrales Element der Pharma-Raumlufttechnik sind die Luftfilter. Andreas Nägeli, Leiter der Produktentwicklung bei Unifil AG Filtertechnik, erläuterte in seinem Vortrag die Grundlagen und Feinheiten der Partikelfiltration. Die richtige Auswahl an Filtern spielt eine entscheidende Rolle für die Qualität der Zuluft. Durch die Filtration sollen Partikel aus der Luft abgeschieden werden. Per Definition sind Grobstaubpartikel >10 µm, Feinstaubpartikel >1 µm und <10 µm und Schwebstaubpartikel <1 µm gross. Je nach Partikelgrösse werden diese also durch Grobstaub-, Feinstaub- oder Schwebstofffilter aus der Luft gefiltert. Die Abscheideleistung eines Filters wird durch die Parameter Penetration und Wirkungsgrad beschrieben.

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Die eingesetzte Filtrationstechnik kann unterschiedlich sein: Während sich bei der Oberflächenfiltration Partikel an der Oberfläche zu einem Staubkuchen sammeln, welcher sich mechanisch entfernen lässt, dringen Partikel bei der Tiefenfiltration je nach Grösse unterschiedlich weit in das Filtergewebe ein. Durch die Oberflächenfiltration entstehen hohe Druckverluste. Verglichen damit liegt der Druckverlust bei der Tiefenfiltration durch Kassetten-, Taschen-, oder Schwebstofffiltern um die Hälfte bis drei Viertel tiefer. Die allgemeine Annahme, dass kleinere Partikel stets tiefer in den Filter eindringen, korrigierte Nägeli, indem er den Teilnehmern die Effekte von Trägheit, Sperrung, Diffusion und Elektrostatik auf die Abscheidung erläuterte. Durch Interaktionen von Partikel und Filtermaterial kommt der eine oder andere Effekt stärker zum Tragen und der Gesamtwirkungsgrad des Filters setzt sich aus den einzelnen Beträgen der Abscheideeffekte zusammen.

Filterklassen und Prüfungen Je nach Wirkung werden Filter gemäss EN 779 (Vor-, Grobstaub- und Feinstaubfilter) und EN 1822 (Schwebstofffilter) in Klassen eingeteilt. Neben den EN-Klassifikationen sind Klassifikation und Prüfung nach ISO 29463 gültig. Allerdings soll diese ja voraussichtlich 2015 revidiert werden. Um sicherzustellen, dass die im Werk hergestellten Schwebstofffilter die Kriterien einer Klasse erfüllen, werden Filter bei der Unifil AG jeweils auf ihren Gesamtabscheidegrad und den Durchlassgrad geprüft. Für die Prüfung werden Partikelströme verwendet, welche dem MPPS (Moste Penetrating Particle Size) des Filters entsprechen. Die Seminar-


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Ölfadentest: Der Mitarbeiter prüft, ob vom planen Filter auf dem Prüfstand ein Ölfaden aufsteigt. (Bild: Unifil AG)

teilnehmer durften selber einen Augenschein nehmen: Ein Rundgang durch die Produktion mit Einblick in die Filterprüfstände verliehen den Ausführungen von Andreas Nägeli Nachdruck. Der lokale Durchlassgrad eines Schwebstofffilters wird am einfachsten mit dem Ölfadentest ermittelt. Er dient zum visuellen Nachweis der Leckfreiheit von Schwebstofffiltern der Klasse HEPA (High Efficiency Particulate Air Filter) und wird wenn möglich als Alternative zum Scanverfahren angewendet. Dabei wird der zu prüfende Filter mit der Anströmseite nach unten horizontal auf dem Prüftisch fixiert. Dann wird der Filter mit einem Prüfaerosol angeströmt. Im Falle eines Lecks ist an der Abströmseite (Oberseite) ein aufsteigender Ölfaden zu erkennen. Ab Klasse ULPA (Ultra Low Penetration Air Filter) muss jedoch zwingend der Scantest durchgeführt werden: Prüfungen am Filterelement werden mit einem Prüfaerosol durchgeführt, dessen Partikelgrösse der zuvor ermittelten MPPS des Filters entspricht. Durch Abfahren mit einer Sonde auf der Abströmseite wird das gesamte Filterelement gescannt und auf Leckfreiheit geprüft. Durch Aufsummieren der gezählten Partikel kann der integrale Durchlassgrad bestimmt werden.

Qual der Wahl Für reine Luft im Reinraum wird in der Regel als erste Filterstufe ein Vorfilter (Groboder Feinstaubfilter) eingesetzt. Als zweite Filterstufe ist meist ein Feinstaubfilter eingesetzt, und erst ab dritter bis vierter Stufe wird ein Schwebstofffilter eingebaut. Je nach Kombination werden dann die gewünschten ISO-Reinheitsklassen nach 14644-1 oder Fed Std 209 E erreicht. Ausser der Reinraumklasse spielen auch Parameter wie Luftwechselraten, Frischluftanteil, Partikelbelastung der Aussenluft, Partikelquellen im Raum und die Luftführung eine wichtige

Filtermontage: Seminarteilnehmer bei der praktischen Übung, einen Filter zu montieren und danach auf den Dichtsitz zu überprüfen.

Rolle für die Wahl der richtigen Filterklasse. Nicht ausser Acht lassen darf man ausserdem den filterabhängigen Energieaufwand. Je grösser die Taschenlänge des Filters, desto höher der Energieverbrauch. Durch den Einsatz druckverlustoptimierter Filter lässt sich der Energieverbrauch und CO2-Ausstoss reduzieren. Neben dem Filtergewebe, welches bei der Unifil verbaut wird, muss auch der Rahmentyp der Anwendung entsprechend gewählt werden. Während Grobfilter zum Beispiel auf Holzrahmen aufgezogen sind, sind im reineren Produktionsbereich Schwebstofffilter auf Metallrahmen im Einsatz. Sie werden mit Trocken- oder Geldichtungen (Silikon, PU) in die Decke eingesetzt. Eine Geldichtung muss jedoch beim Wechseln der Filter ebenfalls ersetzt werden, da sie durch Manipulationen beschädigt wird. Wichtig für den Einbau eines Filters ist, dass zwischen Deckenelementen und Filter keine Lecks entstehen. Häufig werden daher FFU (Filter Fan Units) eingesetzt, welche aufgrund der Druckverhältnisse unempfindlich gegenüber Leckluftströmungen sind. Ob schliesslich der Filter im Gehäuse und der Reinraumdecke dicht eingebaut ist, muss durch die Dichtsitzprüfung getestet werden, schliesst Nägeli seine Ausführungen.

Prüfungen am eingebauten System Nach der Qualitätsprüfung beim Filterhersteller stehen die Prüfungen am eingebauten System vor Ort an der Reinraumanlage an. Andreas Bächler von der CAS Clean Air Service AG stellte die Filterintegritätstests vor. Am eingebauten Filtersystem wird in der Regel eine Leckprüfung vorgenommen. Dazu wird rohluftseitig ein Prüfaerosol auf den Filter aufgebracht. Abströmseitig wird mit einem Partikelzähler die Partikelkonzentration gemessen. Eine simultane Messung der Rohluft dient dazu, die Partikelausgangs-

konzentration zu bestimmen. Um ein potenzielles Leck finden zu können, wird das ganze Filtersystem mit einer Messsonde abgescannt (Scanverfahren). Wird an einer Stelle eine erhöhte Partikelkonzentration gemessen, muss an jener Stelle eine lokale Verifizierung durchgeführt werden. Auch hier wird Prüfaerosol bei der vermuteten Leckstelle aufgebracht und reinluftseitig die Partikelzahl gemessen, jedoch mit ruhender Sonde. Bei beiden Verfahren wird die reinluftseitig maximal zulässige Partikelzahl berechnet und mit den Messwerten verglichen. Eine weitere Prüfung am eingebauten System ist die integrale Messung, welche Lecks jedoch nicht zuverlässig nachweist. Für die Messung wird ebenfalls ein Prüfaerosol zuluftseitig aufgebracht. Auf der Abströmseite wird jedoch der gesamte Luftstrom auf einmal bewertet. Ein Leck kann somit nur über eine markant erhöhte Partikelkonzentration reinluftseitig festgestellt werden. Die Auswertung erfolgt wiederum über die Berechnung der erwarteten reinluftseitig maximal zulässigen Partikelzahl mit anschliessendem Vergleich mit den effektiven Messwerten. Als Akzeptanzkriterium für die Tests gilt jeweils die berechnete Leckpenetration. Sie setzt sich zusammen aus der Integralen MPPS-Penetration und dem Faktor K gemäss ISO 14644-3. Um diesen Faktor darf sich die Filterleistung des eingebauten Filters im Vergleich zum Filter ab Werk verschlechtern. Ein Reinraumbetreiber muss bei der Raumqualifizierung die Reinraumklassen gemäss EN ISO 14644-1 bestimmen. Wie Bächler erklärte, wird dabei eine Mindestanzahl von Probenahmeorten festgelegt und mit einer Skizze illustriert. (Dieses Vorgehen ändert sich mit der kommenden Revision der ISO/DIS 14644-1:2014). Weiterhin muss das Einzelprobevolumen am Probenahmeort ebenfalls nach einer Berechnungsformel


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festgelegt werden. Danach wird mit einem Partikelzähler die Messung durchgeführt, wobei die Sonde punktuell im Luftstrom positioniert sein muss. Die in den Normen beschriebenen Partikelgrenzwerte bilden die Grundlage für die Klassenzugehörigkeit. GMP- und ISO-Klassen haben teilweise unterschiedliche Grenzwerte, wobei GMP für die Prüfung auf ISO verweist.

Mikrobiologische Reinraumqualifizierung und Monitoring Als Experte für mikrobiologische Methoden der Ph. Eur. erläuterte Marcel Goverde die Anforderungen an Reinräume bezüglich Mikrobiologie. Das mikrobiologische Monitoring als Mass für die Raumqualität zeigt Fehler in Arbeitsabläufen oder Dekontaminationsprozessen sowie technische Störungen und Schwachpunkte auf. Diverse Richtlinien (EC GMP Guide, ISO 14698, 13408 und 14644, DIN/EN 1632, FDA, USP und weitere) beschreiben das Vorgehen für mikrobiologisches Monitoring. Je nach Norm variieren die Probenahmemethoden, die Klassifizierungen der Reinraumklassen und damit verbunden die erlaubten Grenzwerte. Neben der Umgebungsluft sollen auch Druckluft (in kritischen Bereichen), Oberflächen, Geräte, Böden, Wände, Bekleidung auf mikrobiologische Belastung geprüft werden. Für die Luftkeimzahlbestimmung wird heute oft das Impaktionsverfahren mit einem Zentrifugalsammler verwendet. Dabei wird Luft und darin enthaltene Keime mit Zentrifugalkraft auf einen Nährboden geschleudert. Als Alter-

native ist auch das Sedimentationsplattenverfahren Standard, bei dem offene Agarplatten in den Luftstrom gestellt werden. Hier besteht jedoch Austrocknungsgefahr für die Platten, was später bakterielles oder pilzliches Wachstum hemmen und die Messung somit verfälschen kann. Oberflächen (Arbeitsoberfläche, Wand, Decke) werden mit einer Abklatschprüfung oder mit Swab and Rinse-Tests geprüft. Das intensive Monitoring ist ein Teil der Qualifizierung des Reinraumes. Nach Risikoanalyse (FMEA), Erstellen des Qualifizierungsplans und Durchführung der Qualifizierung muss über einen weiteren Zeitraum verifiziert werden, dass die Luftaufbereitung und Arbeitsprozesse der festgelegten Reinraumklasse entsprechen. Während dieser Zeit können sinnvolle Warnlevel und Prüfintervalle für das Routinemonitoring festgelegt und ein Trending der Resultate ausgewertet werden.

H2O2-Dekontamination Zur Vorbeugung oder bei mikrobieller Kontamination von reinen Räumen ist eine Dekontamination mit H2 O2 zu empfehlen. Christoph Rockel von der Enzler Hygiene AG zeigte die Trends in den Applikationsfeldern auf. Wasserstoffperoxid H2 O2 ist ein besonders effektives, biozides Agens und wirkt gegen Bakterien, Viren, Pilze, Mycrobakterien und bakterielle Endosporen. Räume werden begast oder mit einem Vernebler behandelt, bis der Sättigungspunkt und Mikrokondensation erreicht sind. Korrekt angewendet ist H2 O2 rückstandsfrei.

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Geräte für die H2 O2-Behandlung können mobil oder fix eingebaut (zum Beispiel in Isolatoren) sein. Bei der Behandlung erreicht die Schichtdicke 2–6 µm und ist nicht fühl- oder sichtbar. Vor der Anwendung muss die Materialverträglichkeit sichergestellt sein. Die meisten gängigen Materialien sind jedoch getestet. Bei gewissen Metallen (Buntmetall, Aluminium, Polyamide, unlegierter Stahl) können Verfärbungen oder Oxidation auftreten. Für die Personensicherheit werden während der Begasung Sensoren aufgestellt, welche die H2 O2-Konzentration messen. Diese zeigen auch nach der Begasung und Spülung mit Luft, ob die Konzentration wieder unter einen Grenzwert (MAK) gesunken ist und die Dekontamination somit abgeschlossen ist. Für die Dokumentation werden Kalibrierungs- und Wartungsnachweise, Instruktionsnachweise (SOPs), Schulungsnachweise, Prozessvalidierungen, Abnahmerapport mit Ausdruck des Gerätes, Qualitätskontrollbericht und ein Endbericht benötigt. Die Prüfung, ob die Dekontamination erfolgreich war, wird mittels Abschlussmessungen und -auswertungen von relevanten mikrobiologischen und chemischen Parametern sichergestellt. Das Seminar vermittelte nachhaltig die hohen Ansprüche an Raumlufttechnik von Reinräumen. Nur genaue Prüfungen von Filtern, Anlagen und Räumen, regelmässige Kontrollen und der Ersatz von Verschleissteilen garantieren saubere Luft mit möglichst wenig Partikeln und Mikroorganismen. ■


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Jetzt bewerben für den Cleanroom Award 2015 Auf der Cleanzone 2015 wird die Reinraum-Innovation des Jahres gekürt.

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ie ReinraumAkademie ruft wieder die Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus der Reinraumbranche zur Teilnahme am Cleanroom Award 2015 auf. Die fünf besten Innovationen werden auf der Cleanzone präsentiert, die am 27. und 28. Oktober 2015 in Frankfurt am Main stattfindet. Dem Sieger, den das Messepublikum kürt, winken 3000 Euro Preisgeld. Bewerben für den Cleanroom Award können sich Unternehmen, wissenschaftliche Einrichtungen oder auch Einzelpersonen. Gesucht sind Innovationen, Konzepte und Verbesserungsideen zum Thema Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Teilnahmeschluss ist der 31. August 2015. So bewerben Sie sich für den Cleanroom Award 2015:

Was kann eingereicht werden? Gesucht sind Ideen und Innovationen zum Thema Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Sie sollten den Unternehmen der Reinraumbranche einen Technologievorsprung, einen Effizienzgewinn oder Wettbewerbsvorteil bringen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Konzepte schon umgesetzt wurden oder erst als Skizze existieren. Eingereicht werden können alle interessanten Ideen, ob als Scribble auf Papier oder als fertiges Produkt.

Bis wann kann man teilnehmen? Der Einreichungsschluss für die Bewerbungsunterlagen ist der 31. August 2015. Teilnehmen können sowohl Unternehmen als auch Institutionen, wissenschaftliche Einrichtungen und Einzelpersonen.

Wohin werden die Unterlagen geschickt? Bewerbungen für den Cleanroom Award 2015 senden Sie bitte an folgende Adresse: ReinraumAkademie GmbH

ten aus, zeigt permanent die aktuelle Kontamination der Produktoberfläche an und löst beim Überschreiten eines Grenzwertes Alarm aus. Auf diese Weise lässt sich die Zahl schadhafter Produkte stark reduzieren.

Das Cleanzone-Messepublikum darf im Oktober die beste von fünf Innovationen zum Thema Nachhaltigkeit und Energieeffizienz küren. Bewerbungen für den Cleanroom Award können bis am 31. August 2015 eingereicht werden.

Kennwort «Cleanroom Award» Rosa-Luxemburg-Str. 12–14 04103 Leipzig Tel. +49 341 98989 302 E-Mail: info@reinraum-akademie.de Internet: www.reinraum-akademie.de Die bisherigen Gewinner des Cleanroom Award sind: APMON: Cleanroom Award 2012 Das niederländische Unternehmen Technology of Sense gewann 2012 mit dem Projekt APMON den ersten Cleanroom Award überhaupt. APMON steht für Advanced Particle Deposition Monitor und bezeichnet ein Messgerät, das vor allem diejenigen Partikel im Raum überwacht, die auf das Produkt fallen könnten. Ein Computer wertet die vom APMON-Gerät gesendeten Da-

BLAUTOUCH: Cleanroom Award 2013 Für das Projekt Blautouch wurde das portugiesische Unternehmen Laborial S.A. mit dem Cleanroom Award 2013 ausgezeichnet. Blautouch ist ein Labortisch mit einer interaktiven Oberfläche, die gemäss GMPRichtlinie für Reinräume entwickelt wurde. Das interaktive Touchsystem ist unter einer Glasfläche eingebaut und ermöglicht die Bedienung eines Computers, der nicht mehr im Reinraum, sondern ausserhalb untergebracht ist. Damit entfallen Kontaminationsquellen am Arbeitsplatz. Die glatte Glasoberfläche ist zudem leicht zu reinigen und zu desinfizieren. Blautouch ist eine Lösung für aseptische Einrichtungen. CleanVision-Reinraumanzug: Cleanroom Award 2014 Die Cleanzone-Besucher kürten den neuartigen CleanVision-Reinraumanzug der deutschen Initial Textil Service GmbH zum Cleanroom Award-Gewinner 2014. Der einteilige Anzug mit integrierter Haube und integriertem, austauschbarem Visier ist dank seiner «Bauweise» nahezu komplett geschlossen. Das prädestiniert ihn für den Einsatz im Sterilbereich. Der Reissverschluss an den Innenseiten der Beine statt vor der Brust erlaubt es, den Overall komplett auf links zu ziehen, was die Gefahr der Aussenseiten-Kontamination beim Anziehen reduziert. Durch das integrierte Visier wird das Tragen von Sichtbrillen überflüssig. ■


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REINRÄUME QUALIFIZIEREN UND KALIBRIEREN

Entscheidend ist die richtige Messtechnik Die Anzahl der Produkte, die unter Reinraumbedingungen hergestellt werden, nimmt ständig zu. Daher gewinnt die Reinraumbranche stetig an Bedeutung. Die richtige Anwendung der Reinraummesstechnik erfordert allerdings eine intensive Schulung des Personals für den normengerechten Umgang mit den Messsystemen. Daher drückten 20 Teilnehmer – organisiert durch den Weiterbildungsexperten Swiss Cleanroom Concept – in den Räumen der CAS Clean-Air-Service AG die Schulbank, um ihre Kenntnisse der Reinraummesstechnik zu vertiefen und auf den neuesten Stand zu bringen.

A N N E T TE V O N K I E C K E B U S C H - G Ü C K

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einräume und Isolatoren sind für die partikelarme Fertigung unter kontrollierten Bedingungen konzipiert. Nur eine regelmässige vorbeugende Instandhaltung des Systems stellt jedoch sicher, dass Personen, Produkte und Umgebung permanent den gestellten Anforderungen genügen. Um die erforderliche Qualitätssicherung der Reinluft gemäss den gültigen Normen durchzuführen, sind permanente Schulungen der Mitarbeiter erforderlich. Der Weiterbildungsanbieter Swiss Cleanroom Concept GmbH organisierte zu diesem Zweck am 5. Februar 2015 gemeinsam mit der CAS Clean-Air-Service AG am Hauptsitz in Wattwil das Seminar «Reinraummesstechnik für den Anwender». Die Plenarreferate der Experten gaben einen umfassenden Überblick über die Anforderungen und die Praxis in der Reinraummesstechnik.

Prüfverfahren gemäss Richtlinien

Mit dem Referat «Qualifizierung eines Reinraumes» leitete Andreas Bächler, Leiter der Qualitätssicherung bei CAS, in das Thema ein. Wie er betonte, stellt nur eine regelmässige vorbeugende Instandhaltung aller reinlufttechnischen Systeme sicher, dass Produkte, Personen und Umgebung dauerhaft geschützt sind. Insbesondere gegenüber den Behörden muss der Anwender auch jederzeit anhand eines Qualifizierungsprotokolls nachweisen können, dass er aktuelle inter-

Der Betrieb von reinen Räumen ist aufwendig, da deren Monitoring qualifizierte und regelmässig kalibrierte Messgeräte voraussetzt. (Bild: istockphoto)

nationale Normen und Richtlinien, wie die Normenreihe der ISO 14644, einhält. Die Prüfverfahren für physikalische Parameter werden in der Norm ISO 14 644-3 beschrieben. Dabei sollten sich Parameter wie Luftströmung, Differenzialdruck, Luftfeuchte und Temperatur usw. innerhalb der gefor■ ■ ■ ■

derten Toleranzen bewegen. Die Messverfahren für die Strömung umfassen Messmittel wie thermoelektrische Anemometer, Flügelradanemometer und Volumenstrommesshauben. Der Referent erklärte, wie die Anwender Reinraummessungen und -qualifizierungen richtig durchführen und welche

Schauglasarmaturen Leuchten und Kamerasysteme LED-Technik Für den Ex-Bereich

LICHT UND SICHT FÜR VERFAHRENSTECHNISCHE PROZESSE

Angenstein AG, CH-4147 Aesch T +41 (0)61 756 11 11 F +41 (0)61 756 11 04


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typischen Fehler sie vermeiden können. Reine Luft wird mithilfe von Luftfiltern erzeugt. Dabei wird die Aussenluft durch mehrere Filtersysteme aufbereitet und schliesslich über HEPA-Filter in den Reinraum eingeblasen. Der am Arbeitsplatz zu erreichende Reinheitsgrad ist abhängig vom Luftwechsel und der Strömungsart. Bei der turbulenten Mischströmung wird die Luft im Raum mit reiner, gefilterter Luft durchmischt und so verdünnt. Ist das Ziel des Reinraums oder des Reinen Bereichs höher angesetzt, wird die Strömungsart der turbulenzarmen Verdrängungsströmung angewendet. Im zweiten Teil des Vortrages wurde der Filtersystem-Integritätstest, welcher in der ISO 14644-3 beschrieben ist, erläutert. Die Leckprüfung am eingebauten Filtersystem dient dem Auffinden kleiner Lecks und anderer Beschädigungen am Filtermedium, dem Rahmen und von Nebenwegen der Luft im Filterhalterrahmen oder der Dichtung. Der Filtersystem-Integritätstest kann über eine integrale Messung oder das Scanverfahren am Filter erfolgen. Je nach Einbau des HE-

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PA-Filters ist das eine oder andere Verfahren anzuwenden. Mittels Aerosolgenerator, welcher das Testaerosol (DEHS, Di-EthylHexyl-Sebacat) mit definierten Eigenschaften erzeugt, wird das Lüftungssystem künstlich verschmutzt, um den «worst case» zu simulieren. Bei den beiden Verfahren wird die Reinluft nachdem Filter und die Rohluft vor dem Filter simultan gemessen. Wenn der effektiv gemessene Messwert reinluftseitig den nach der ISO 14644-3 maximal berechneten reinluftseitigen Grenzwert überschreitet, liegt je nach Verfahren ein Indiz auf eine Leckage vor. Im letzten Teil des Referats erläutert Andreas Bächler das Verfahren der Reinraumklassierung gemäss der ISO 14644-1. Neben den Akzeptanzkriterien, der Berechnung der Mindestanzahl der Messpunkte und dem Mindestprobenahme-Volumen je zu messender Klasse wurde die Auswertung der Messwerte erklärt. Mit einem kurzen Exkurs über den Annex 1 bezüglich Nachweis der Reinheitsklassen A–D und der Aussicht was in der ISO/DIS

14644-1 geändert wird, schloss Andreas Bächler sein Referat ab.

Kalibrieren ist Pflicht

Marcel Rutz, Leiter des Kalibrierlabors bei CAS, vermittelte bei seinem Vortrag über Aspekte der Reinraummessgeräte, welche Anforderungen bei der Installation und beim Betrieb an Messsysteme gestellt werden. Er erläuterte wichtige Punkte für den optimalen Einsatz von Reinraummessgeräten. Ausführlich ging er auf die Themen: Anforderungen an Messgeräte, Toleranzen und Messgenauigkeiten gemäss ISO 146443:2005 ein. Die Teilnehmer erhielten ausserdem einen Überblick über den Einsatz unterschiedlicher Messgeräte, deren professionelle Kalibrierung und über die geltenden Normen (siehe Tabelle). Bei der Wartung, Instandhaltung und Reinigung müssen die Anlagen und Geräte regelmässig überwacht und getestet werden. So sind beispielsweise alle Geräte für die Reinraummesstechnik mindestens einmal pro Jahr zu kalibrieren.


ISO 14644-1 ISO 14644-3 VDI 2083: EN 1822-1 ISO 21501-4:

Reinräume und zugehörige Reinraumbereiche – Teil 1: Klassifizierung der Luftreinheit Reinräume und zugehörige Reinraumbereiche – Teil 3: Prüfverfahren Richtlinien Reinraumtechnik Messtechnik in der Reinraumluft Schwebstofffilter (EPA, HEPA und ULPA) – Teil 1: Klassifikation, Leistungsprüfung, Kennzeichnung Überprüfung und Kalibrierung von Streulichtpartikelzählern (OPC) für Reinräume

Tabelle: Die Reinraummesstechnik muss stets diversen Normen und Richtlinien entsprechen: (Die Tabelle ist nicht abschliessend.)

Als Beispiel wurden Partikelzähler als Messsystem für luftgetragene Partikel vorgestellt. Marcel Rutz erläuterte die Funktionsweise eines Partikelzählers via Streulicht bei Partikeleinfall. Beim Kalibrieren der Geräte wird ein Messwert unter vorgegebenen Bedingungen mit einem geeichten Wert verglichen. Partikelzähler sollten einmal im Jahr kalibriert werden, da die Lichtleistung ihrer Diode abnimmt und es ansonsten zu Fehlmessungen kommen kann. Die Norm ISO 21501-4 beschreibt den Standard zur Kalibration von optischen Partikelzählern. Zur Kalibrierung werden Eichkurven mit Latexpartikeln aufgenommen. Speziell der sorgsame Umgang mit den sensiblen Messgeräten wurde besprochen und geübt. Besonders interessant für die Teilnehmer war das Thema Normenkontrollen durch Eichbehörden, welche in der Schweiz durch das eidgenössische Institut für Metrologie METAS (in Deutschland durch die technische Prüfanstalt) erfolgen. Sie gewährleisten mit hochpräzisen Messgeräten und Messverfahren die Rückführung auf international abgestimmte Referenzwerte. Beide Seminarleiter brachten ihre langjährige Erfahrung in der Kalibrierung, Reinraumqualifizierung, Implementierung, Konfigurierung und Optimierung von Messtechniksystemen ein. Mit ihren Kompetenzen in der Wissensvermittlung verstanden Sie es, die Seminarteilnehmer zu fesseln und einen maximalen Nutzen für die Teilnehmer zu erzielen.

Praxisnahe Wissensvermittlung

Am Nachmittag war für die Teilnehmer der praktische Teil angesagt, in dem die einzelnen Methoden der Reinraum-Messtechnik vorgestellt und geschult wurden. Zur Steigerung des Lernerfolges wurde die praktische Schulung in Kleingruppen durchgeführt. Die Teilnehmer übten sich in der Durchführung einer Reinraumklassierung oder im korrekten Messen von physikalischen Parametern. Mit der Durchführung einer Strömungsvisualisierung im Reinraum wurden die Vorteile einer turbulenzarmen Verdrängungsströmung aufgezeigt. Zum Programm gehörten zudem ein Filterlecktest am mobilen Show-Prüfstand und die Kalibrierung der Geräte in einem Windkanal und an einem Volumenstromprüfstand. Das Seminar vermittelte den Anwendern fundierte Kenntnisse im Bereich der Reinraummesstechnik. Es zeigte, dass sich neue Normen und Monitoring-Geräte ständig weiterentwickeln und damit ermöglichen, energieeffizienter in der Raumlufttechnik zu arbeiten. Bereichernd waren zudem die hohe Qualität der Seminarvorträge und die praxisnahen Übungen. ■


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SENSORIK

Blindflug: Was Piloten beherrschen, muss im Reinraum nicht sein! Die hohen Produktanforderungen verlangen richtig geschultes Personal und korrekt durchgeführte Prozesse. Doch auch Sensoren, welche die Produktherstellung sowie die Umgebungsbedingungen der Produktionsräume kontinuierlich überwachen, sind aus den Prozessen nicht mehr wegzudenken. Philippe Trösch1)

«Warum ist der Alarm aktiv?» «Keine Ahnung. Fehler gemacht? Fehlfunktion? Filter verstopft?» Diese Unklarheiten können vermieden werden! Gerade bei älteren und überraschenderweise auch neueren Installationen vertrauen Mitarbeiter im Reinraum «blind» darauf, dass die Bedingungen korrekt sind und ein Alarmsignal warnt, wenn Messwerte ausserhalb der Toleranzen sind. Der Alarm erfolgt oftmals mittels einer Ampel oder sonstigen optischen und akustischen Signalen, die durch ein Leitsystem ausgelöst werden. Wo aber

liegt das Problem genau und welche Messwerte haben die Alarmierung ausgelöst?

Instrumentenflug Erfahrene Produktionsverantwortliche schätzen es immer mehr, wenn sie mit einem Blick die Klimabedingungen des Raumes vor Ort erfassen können, ohne die einzelnen Messungen selber aufzuspüren oder bei der Leitstelle nachfragen zu müssen. Trends können bereits erste Hinweise geben, dass ein Prozess nicht wie üblich verläuft. Je nach Erfahrung und Einschätzung können Korrekturmassnahmen ergriffen

werden, bevor Prozesse unterbrochen werden müssen oder gar Schaden entsteht. Produktionsmitarbeiter sehen ebenfalls direkt, welchen Einfluss einzelne Tätigkeiten auf die Messwerte haben und sind in der Lage selber nachzuvollziehen, was zu Grenzwertüberschreitungen führt. Zusammenhänge und Beeinflussungen werden so direkt ersichtlich. Mit dem Touchpanel «Cleanroom Information Center CIC» lassen sich solche Visualisierungen schnell und einfach einrichten, in neuen wie auch existierenden Reinräumen.


Mit dem Cleanroom Information Center CIC Touchpanel lassen sich Klimabedingungen im Reinraum schnell und einfach visualisieren.

Passende Sensoren? Alle. Bis zu 4 beliebige Messungen wie zum Beispiel Luftfeuchte, Differenzdruck, Partikelzähler, CO2 etc. lassen sich mittels analogen Signalen (mA oder V) an das Panel anschliessen und deren Messwerte klar lesbar darstellen. Grenzwerte können individuell am Panel eingestellt und mittels Passwort geschützt werden. Akustische und optische Signale informieren dann die Mitarbeiter über Alarme.

Reinraumtauglich? Dafür gemacht. Das Panel lässt sich auch mit Handschuhen bedienen und entspricht den Anforderungen in Reinräumen. Die robuste und glatte Folie verhindert Kontaminationsfallen und ist auch gegen Reinigungs- und Desinfektionsmittel wie H2O2 resistent. Die geringe Tiefe von 45 mm ist auch für den Einbau in Reinraumwände ideal.

Datensackgasse? Nein. Mittels digitalem Bus kann das Panel in ein übergeordnetes Leitsystem integriert werden und die Daten so zur Dokumentation, Regelung von Prozessen und sonstiger Weiterverarbeitung zur Verfügung stellen. Zusätzliche Alarmierung ist durch die Verwendung der eingebauten Schaltkontakte möglich. Durch den einfachen Einbau und die Möglichkeit, existierende Sensoren zu verwenden, ist das CIC Touchpanel auch für den nachträglichen Einbau gut geeignet und unterstützt dabei, weiterhin Produkte mit hoher Qualität herzustellen. Wie sieht das Panel in meinem Reinraum aus? Zweifelsfrei sehr gut! Fragen Sie uns, wir stellen Ihnen gerne ein Testgerät zur Verfügung. ■

Novasina AG CH-8853 Lachen Telefon 055 642 67 66 info@novasina.ch; www.novasina.ch›

ZUM AUTOR 1) Philippe Trösch Sales&Produkt Manager bei Novasina AG


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reinraum / GxP

R E I N R A U M - R E I N I G U N G S S Y S TE M F Ü R A P O T H E K E N U N D K L E I N E S TE R I L B E R E I C H E

Ready-To-Use Moppsysteme Auf dem Markt für Reinraum-Reinigungssysteme bieten namhafte Hersteller wie Hydroflex passende Konzepte für unterschiedliche Anforderungen – von GMP Reinräumen in Pharmabetrieben über technische Reinräume in Halbleiterproduktionen, bis zu Sauberräumen und niedrig klassifizierten Bereichen mit grossen Flächen. 1) DANIEL CAVELIUS

S

peziell für Apotheken und kleine Sterilbereiche gilt es, einen Kompromiss zwischen technischem Aufwand für das Mopp-Handling (Aufnahme, Befeuchtung, Abwurf mittels Systemen wie Wagen) und Wirtschaftlichkeit (geringe Anzahl der benötigten Mopps, entsprechend hohe Einzelstückkosten) zu finden. Dabei tauchen in diesen Einsatzbereichen oft ‹typische› Herausforderungen auf.

Aus der Praxis

Beispielhaft soll hier die Problematik eines Kunden (Krankenhaus-Apotheke, 36 m3 Fläche, Klasse GMP B, mit zwei Werkbänken) beschrieben werden: Bei einer definierten Reinigungsfläche von ca. 8 m3 je Mopp werden für einen (Boden-) Reinigungsvorgang in diesem Raum 4–5 Mopps benötigt. Die wöchentliche Stückzahl beträgt rund 25, wofür im beispielhaften Leasing bei einer Reinraumwäscherei (2,6-fache Ausstattung) 65 Mehrweg-Mopps

im Umlauf wären. In diesem Fall müssten jede Woche 40 Mopps finanziert werden, welche faktisch nicht benutzt werden (sondern in der Aufbereitung sind oder als Reserve dienen). Für die geringe Zahl von 4–5 Mopps wird ein System zur Befeuchtung benötigt. Ob Presse, Befeuchtungssystem, Vorpräparation oder Boxensystem: Für alle Einheiten gibt es einen gewissen Platzbedarf sowie Zeitaufwand für das Tränken der Mopps mit Flüssigkeit. Grössere Systeme wie Zwei-EimerSystem mit Presse oder auch Ergo-Vorpräparationssystem, werden erst bei einer grösseren Anzahl von eingesetzten Mopps wirtschaftlich (kalkuliert zu Aufwand je Stück). Beim Zubereiten der sterilen Desinfektionsmittel-Konzentrate mit sterilem WFI ist die Gefahr von Dosierungsfehlern nicht zu unterschätzen. Beim Einsatz von Ready-to-use Produkten (z. B. aus Flaschen/Kanistern) werden zum Beispiel bei Auspressvorgängen wesentliche Mengen ungenutzt entsorgt

Kleine Sterilbereiche sauber zu halten kann aufwendig sein. Ready-to-use-Moppsysteme schaffen Abhilfe.

– beide Varianten sind im Falle einer kleinen Reinraumfläche mit hohen Kosten verbunden. Eine weitere bisher am Markt erhältliche Option sind fertig getränkte, sterile Vliestücher (IPA 70/30). Nachteile bei dieser Option liegen auf der Hand: Gefahr der unkontrollierten Partikelabgabe durch Zelluloseanteile im Tuch, hoher manueller Aufwand durch Aufspannen auf Spezialhalter (2-mal Bücken je Tuch, dazu Handkontakt beim Auf- und Abspannen), geringe Flächenleistung von wenigen m3 und begrenzte Reinigungsleistung, einlagiges Material ohne Ausgleichsmöglichkeiten bei minimalen Bodenunebenheiten.

Anforderungen an Reinigungssysteme

Folgende Anforderungen wurden an ein optimales Reinigungssystem für den Sterilbereich definiert: 1. Einsatz von zertifizierten, sterilen Einweg-Mopps ohne Zelluloseanteil 2. Definierte Flächenleistung von ca. 8–10 m3 je Mopp 3. Taschensystem, damit der Mopp ohne Handkontakt aufgespannt und mittels geeignetem Mopphalter ohne Handkontakt abgeworfen werden kann 4. Technische Möglichkeit finden, damit keine teuren Flüssigkeiten durch Auspressvorgänge entsorgt werden müssen (siehe Punkt 5) 5. Mopps sollen vorgetränkt sein, um den Prozess der Vorpräparation/Befeuchtung einzusparen (Einsparung von täglichem Arbeitsaufwand ca. 20 Minuten) 6. Kompaktes System mit zwei Wannen (Wanne 1 für frische Mopps, Wanne 2 zur Aufbewahrung der benutzten Mopps) 7. Anforderung an dieses System: GMP-geeignet (Hygienic Design), elektropolierter Edelstahl, vollständig autoklavierbar, leicht zu reinigen, autoklavierbar Da ähnliche Probleme und Anforderungen bei vergleichbaren Anwendungen (Reini-


PurMop EF40-SV: Steriler Einweg-Mopp mit Mikrofaserbesatz, vorgetränkt mit IPA in WFI (70/30), gammasterilisiert und doppelt verpackt.

gung und Desinfektion von Apotheken, kleinen Sterilbereichen in Pharmabetrieben) immer wieder festgestellt wurden, hat Hydroflex einen neuen Artikel entwickelt:

PurMop EF40-SV

Der PurMop EF40-SV ist ein steriler Einweg-Mopp mit Mikrofaserbesatz, vorgetränkt mit IPA in WFI (70/30), gammasterilisiert und doppelt verpackt. Dieser Einmal-Mopp wurde speziell für den Einsatz in kritischen Bereichen entwickelt. Damit ist nun ein ReadyTo-Use-Produkt auf dem Markt erhältlich, welches ausserdem zertifiziert ist durch das Fraunhofer IPA – mit Eignung für Klasse ISO 5, entspricht Luftreinheitsklasse A/B. Diese neuartige Lösung wird den Anforderungen vieler Bereiche wie (Krankenhaus-)Apotheken und Klasse A/B-Reinräumen gerecht, welche eine kleine Reinraumfläche oder beengte Platzverhältnisse besitzen. Der einsatzfertige Mopp ist zudem sehr gut geeignet für sporadische Zwischen- und Zusatzreinigungen (z. B. in Schleusen), wo ein Ansetzen von Flüssigkeit umständlich ist. Die Verpackungseinheit der PurMop EF40-SV beträgt 5 Stück je doppeltem Beutel. Die spezielle Umverpackung weist vollständige Kennzeichnung auf, sodass eine Dokumentation gemäss GMP problemlos möglich ist. Weitere Verpackungsvarianten sind als Sonderausführung erhältlich. ■

Hydroflex OHG D-35075 Gladenbach Telefon +49 6462 915980 info@hydroflex-solutions.de www.cleanroom-hygiene.de

ZUM AUTOR Daniel Cavelius Fachberater Reinraum / Area Sales Manager bei Hydroflex OHG

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reinraum / GxP

A U TO K L A VE N

Sicher sterilisieren mit Dampf Die Dampfsterilisation ist einer der effektivsten Wege, Keime abzutöten. Die Behandlung von Objekten mit Wasserdampf in einer Hochdruckkammer (Autoklav) vernichtet darauf abgelagerte Keime zuverlässig und vollständig. Wie funktioniert aber das Verfahren und was gilt es zu beachten?

U

nter Sterilisieren versteht man das Abtöten bzw. das irreversible Inaktivieren aller vermehrungsfähigen Mikroorganismen. Für die thermische Inaktivierung stehen im Wesentlichen zwei Verfahren zur Verfügung – die Dampfsterilisation und die Heissluftsterilisation. Das Prinzip der Dampfsterilisation basiert auf der Thermolabilität der Mikroorganismen und ist knapp ein Jahrhundert alt. Die hohe Wärmekapazität von Wasser, die zusätzlich frei werdende Wärme bei der Kondensation von Wasserdampf und die Feuchtigkeit des Dampfes sind die Grundlage einer hervorragenden keimtötenden Wirkung. Anders als die chemische Sterilisation oder die Sterilisation mit heisser Luft, die nur für thermostabile Geräte geeignet ist (Glas, Instrumente usw.), hat sich die Dampfsterilisation im mikrobiologischen Labor durchgesetzt, da heisses Wasser oder Wasserdampf wesentlich wirksamer ist als trockene Wärme gleicher Temperatur. Ihr Wärmeinhalt ist grösser und die Keime, insbesondere die wasserarmen Sporen, quellen auf und werden damit hitzeempfindlicher. Der «gespannte» Dampf, welcher durch Erhitzen von Wasser in einem geschlossenen

Sterilisiergeräte von HMC Europe sind in verschiedensten Ausführungen erhältlich – je nach Platzangebot und Einsatz.

Gefäss entsteht, kondensiert am Sterilisiergut und die dabei frei werdende Energie führt durch Proteinkoagulation zum Zelltod bzw. zur Inaktivierung von Viren. Von der Probenvorbereitung bis zur Vernichtungssterilisation kann ein Dampfsterilisator (Auto-

Für das ergonomische Beschicken und Entladen von schweren, heissen Körben sind Hebevorrichtungen als Zubehör erhältlich.

klav) umweltschonend eingesetzt werden. Dampf ist technisch gut kontrollierbar, ungiftig, belastet die Umwelt nicht, hinterlässt keine Rückstände auf dem Sterilisiergut und ist relativ preiswert zu erzeugen.

Sterilisation ist eine Funktion von Temperatur und Zeit

Erst die ausreichende Einwirkzeit der Abtötungstemperatur sichert den Sterilisationserfolg. Im mikrobiologischen Labor ist die Sterilisationszeit im Allgemeinen 15–20 Minuten. Hier ist zu beachten, dass Flüssigkeiten und Medien aufgrund des verzögerten Wärmeübergangs die Sterilisationstemperatur viel später erreichen. Die Sterilisationszeit darf erst ab dem Zeitpunkt starten, an dem die «Kern-Sterilisationstemperatur» erreicht ist. Nach Ablauf der Einwirkzeit ist das Material im Nutzraum steril. Glas und Instrumente können nach Dampfablass und Druckabbau sehr rasch entnommen werden. Flüssigkeiten sollen schnell und verlustarm gekühlt werden. Dabei darf ein Siedeverzug (explosionsartiges Überkochen) das Laborpersonal nicht gefährden.


Sorgfältige Entlüftung

Das Gravitationsverfahren ist eines der Verfahren, die hierbei eingesetzt werden. Es ist ein Strömungsverfahren, bei dem die Luft durch den Sattdampf über ein Strömungsventil aus dem Sterilisierdruckbehälter verdrängt wird. Generell findet die Sterilisation in einer gesättigten Dampfatmosphäre ohne Restluftanteile in einem Druckbehälter statt. Je nach Sterilisationsgut und den dekontaminierenden Mikroorganismen wird bei 121 °C bzw. 134 °C (1.1 bar bzw. 2.2 bar Überdruck) gearbeitet. Um eine sichere Druck-Temperatur-Korrelation zu erreichen, ist eine sorgfältige Restluftentfernung (Entlüftung) erforderlich. Da in der Entlüftungsphase noch keine Abtötungsbedingungen im Nutzraum herrschen (die Temperatur ist noch nicht erreicht und die Einwirkzeit ist viel zu kurz), verlässt während der Entlüftung ein kontaminiertes Dampf-Luft-Gemisch den Dampfsterilisator. Hier ist der Einsatz eines Abluftfilters sinnvoll.

Sicherheit im Fokus

Die Dampfsterilisatoren der Firma HMC-Europe werden in modernen Fabrikationsanlagen nach dem neuesten Stand der Technik gefertigt. Selbstverständlich ist die Konstruktion vom TÜV Bayern e.V. abgenommen. Zu den geprüften Sicherheitselementen gehören: ■ Sicherheitsventil TÜV geprüft ■ Drucküberwachung des max. Druckes ■ Automatische Türverriegelung, sensorüberwacht und durch Federkraft limitiert ■ Sicherheitsthermostat für Nutzraum und Heizelemente ■ Nach Programmstart unveränderbare Sterilisierparameter Damit entsprechen die Geräte der Druckbehälterverordnung sowie den gängigen europäischen Vorschriften und tragen das CE-Kennzeichen.

Auswahlkriterien für Dampfsterilisatoren

Vor der Anschaffung eines Dampfsterilisators lohnt es sich, folgende Punkte abzuklären. ■ Welche gesetzlichen Vorschriften sind zu erfüllen? Gentechnikgesetz, Bundesseuchengesetz usw. ■ Sind andere Vorschriften einzuhalten? GLP, GMP usw. ■ Vorhandener Platz (Stand- oder Tischgerät), welches Kammervolumen wird benötigt (auch für die nächsten 1–2 Jahre)? ■ Einsatzart: Probenvorbereitung, Flüssigkeiten, hochinfektiöses Material (Müllsterilisation) – Ausstattung mit Abluftfilter und/oder Thermosperre ■ Dokumentation: Einbaudrucker oder Software? ■ Kalibrierung, Validierung, Qualifizierung – welche Anforderungen sind zu erfüllen? ■ Bauliche Voraussetzungen, Strom, VE-Wasser, Entsorgung usw ■ Betriebs- und Folgekosten bzw. Kundendienst? ■ Beschickungskörbe oder Beschickungseimer? ■ Laufrollen für mobilen Einsatz? HMC-Europe hat über 80 Jahre Erfahrung in der Sterilisationstechnik und unterstützt die Kunden in der Auswahl eines geeigneten Systems. Weitere Informationen sind bei der offiziellen Schweizer Vertretung erhältlich:

Skan AG CH-4123 Allschwil Telefon: 061 485 44 44 info@skan.ch; www.skan.ch


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produkte

Neuer Kubo Hauptkatalog 2015

> Der neue Hauptkatalog Schweiz 2015 ist nun verfügbar. Er ersetzt den Hauptkatalog 2013. Die neue Auflage wurde total überarbeitet und enthält viele Neuerungen und Verbesserungen, insbesondere wurde der technische Teil deutlich erweitert und vertieft. Neu im Hauptkatalog Schweiz 2015: ■ Kapitel 1, O-Ringe: Einsatz bei Vakuum, Oberflächenabweichungen, Ausfallursachen von O-Ringen ■ Kapitel 2, Hydraulik- und Pneumatikdichtungen: Montageanleitung, Dichtungssortiment von Parker ■ Kapitel 4, Flachdichtungen: Montageanleitung ■ Kapitel 5, Packungen: Montageanleitung ■ Kapitel 11, Technische Informationen: Weiterreisswiderstand, Volumenänderung bei Elastomeren, Rauheit von Dichtflächen, Alterung, Korrosion in Bezug auf Elastomere, Reibung und Verschleiss, Reissdehnung, Rückprallelastizität, elektrische Eigenschaften von Elastomeren, neuester Stand bei allen Normen, Zertifikaten und Werkstoffen. Der gesamte Katalog kann auf www.kubo.ch kapitelweise heruntergeladen werden. Alle im Preislistenteil dieses Kataloges aufgeführten Artikel sind ebenfalls im Kubo Online-Shop ersichtlich. Kubo Tech AG CH-8307 Effretikon Telefon 052 354 18 18 info@kubo.ch; www.kubo.ch

GC Single und Triple Quad MS-Systeme

Fill it, freeze it, snap it !

> Weltneuheit bei Faust Laborbedarf AG: FlexiQuot, das erste teilbare Kryoröhrchen der Welt! Die gesteigerte Verwendung von Biomarkern hat zur Entwicklung eines flexiblen Kryoröhrchens geführt. Es entstand die Idee eines Kryoröhrchens, welches auf einfachste Weise in mehrere Untersektionen aufgeteilt werden kann. Das Resultat ist FlexiQuot, das erste, patentgeschützte, teilbare Kryoröhrchen der Welt, welches in fünf gleich grosse Aliquote zu je 1 ml aufgeteilt werden kann. Auf diese Weise kann der Forscher die benötigte Menge der Probe entnehmen, ohne die gesamte Probe auftauen und wieder einfrieren zu müssen. Der Kontakt zur gefrorenen Probe wird eliminiert und dadurch jede Crosskontamination verhindert. Die übrig bleibende Probe verbleibt im Freezer, ohne Einfluss auf deren Qualität. Blutproteine und andere sensitive Plasma-Biomarker können somit, bis zu einer späteren Analyse, für lange Zeit aufbewahrt werden. FlexiQuot – eine Revolution in der Tiefkühlaufbewahrung. FAUST Laborbedarf AG CH-8201 Schaffhausen Telefon 052 630 01 01 info@faust.ch; www.faust.ch

Apollo 5000 – Schutz nicht nur für Retter und Helfer

> Die IGZ Instruments freut sich ,den Scion SQ GCMS Einfach-Quadrupol- und den Scion TQ GC-MS Dreifach-Quadrupol-System in der gesamten Schweiz anbieten zu können: sie bieten Analysten eine komplette GC-MSPlattform, die speziell für den Gaschromatographen entwickelt wurde. Die Scion GC-MS-Serie setzt einen neuen Branchenstandard. Sowohl der Scion SQ als auch der Scion TQ sind mit dem kompakten Gaschromatograph 436 erhältlich. Für Anwender, die mehr GC-Flexibilität benötigen, ist ausserdem der Labor-GC 455 erhältlich. Der 436 und der 455 sind so ausgelegt, dass sie vollständige Probenintegrität mit schneller Ofenleistung, flexiblen Einlass-/Detektoroptionen und eine breite Vielfalt von Automatisierungs-/Probenhandhabungsfunktionen bieten. Das Scion TQ GC-MS bietet robuste Triple-Quad-Technik für den hochempfindlichen Nachweis in komplexen Matrices. Das Scion TQ verfügt über eine Ionenquelle, die durch ihre axiale Geometrie besonders stabil und leistungsfähig ist. Die dort gebildeten Ionen werden in einem gebogenen Q0 (Ion Guide) durch Helium fokussiert, bevor sie in den ersten Quadrupol gelangen. Um die Störanfälligkeit des Systems zu senken, ist der Q0 beheizt. Q0, Q1, Kollisionszelle (Q2) und Q3 sind ohne Linsen miteinander verbunden. Dies verringert den Aufwand für Wartungen und das Gerätetuning. Die Detektion der Ionen erfolgt in einem Detektor, der durch die Extended Dynamic Range Technologie über einen besonders grossen linearen Bereich (bis 6 Dekaden) verfügt. Damit sind grosse Konzentrationsbereiche ohne zusätzliche Verdünnungsschritte analysierbar.

> Beim Rettungseinsatz in besonderen Gefahrenzonen dürfen Helfer den eigenen Schutz nicht vergessen: Die Lösung bietet Microgard mit dem flüssigkeitsdichten Vollschutzanzug MICROCHEM 5000 Apollo. Als knallharte Breitband-Barriere gegen organische und anorganische Chemikalien sowie biologische Gefahren, überzeugt der innovative Schutzanzug gerade bei der Bergung von Gefahrgut und Unfällen, bei denen die Gefahr der Kontamination besteht. Sein Vorteil: Der Pressluftatmer kann dank des erweiterten Rückenteils unter dem Anzug getragen werden, was eine Kontamination des Geräts verhindert. Der Anzug verfügt über Ausatemventile und das sogenannte «Bat-Wing»-Design (zur vereinfachten Kontrolle des Druckluftmanometers). Basis des Schutzanzuges ist das robuste und antistatische 3-Lagen-Material, welches durch die ultraschallverschweissten und zusätzlich getapten Nähte eine zuverlässige Barriere gegen Flüssigkeiten und Partikel bietet. Der seitliche Einstieg in den Anzug mit integriertem Doppelreissverschlusssystem erleichtert das An- und Ablegen. Ein grosses Visier sorgt für ein nahezu uneingeschränktes Sichtfeld und die Signalfarbe Orange dient der zusätzlichen Sicherheit. Weitere Pluspunkte sind die integrierten Ansell-Barrier-Handschuhe mit Ärmelüberwurf und Füsslinge mit ableitfähiger Sohle und Beinüberwurf für eine solide Erdung. Wegen seiner hohen Schutz- und Komforteigenschaften findet der Anzug zusätzlich Verwendung in der Chemie, Pharmazie sowie der Industriereinigung. Microgaard-Schutzoveralls sind mehrfach getestet und entsprechend ihrer Aufgaben zertifiziert.

IGZ Instruments AG CH-8045 Zürich Telefon 044 456 33 33 igz@igz.ch; www.igz.ch

MICROGARD Deutschland GmbH D-51377 Leverkusen Telefon +49 (0)214 86926-0 buero@microgard.de; www.microgard.de


produkte

Leistungsstark, sicher, modular: Laborspüler von Miele Professional

> Neu bei Miele Professional Laborspülern ist eine patentierte, drehzahlvariable Umwälzpumpe, die den Wasserdruck in den Programmphasen der jeweiligen Anforderung anpasst. Dies spart Wasser und Energie – um bis zu 45 Prozent des Verbrauchs im Vergleich zur Vorgängergeneration. Alle Heizelemente sind in der Pumpe integriert und reduzieren so das Risiko von Ablagerungen im Spülraum. Die neue Pumpe heizt Wasser besonders schnell auf und verkürzt so die Programmlaufzeiten. Die Versorgung von Wasser und Trocknungsluft in die Beladungswagen erfolgt neu aus der Geräterückwand. Das Besondere: Die Ventile nicht verwendeter Korbankopplungen verschliessen sich automatisch, um einen Druckverlust im Spülsystem zu vermeiden und den Wasserverbrauch insgesamt zu senken. Eine automatische Sprüharm- und Spüldruckkontrolle überwacht den ordnungsgemässen Ablauf des Aufbereitungsprogramms und weist den Anwender frühzeitig auf gegebenenfalls auftretende Abweichungen hin. In Modellen mit der Trocknungsfunktion DryPlus wird die im Spülraum verbleibende Feuchtigkeit von der aufgeheizten Trocknungsluft aufgenommen und durch den neuen effizienten Dampfkondensator nach aussen geführt. Für die neuen Geräte steht ein flexibles Konzept an Körben und Einsätzen zur Verfügung. Neu ist ein besonderes Modul für die Aufnahme von grossvolumigen Messzylindern. Für die lückenlose Dokumentation der Prozessdaten können die Laborspüler in das Datennetzwerk eingebunden werden. Miele AG CH-8957 Spreitenbach Telefon 056 417 20 00 info@miele.ch; www.miele.ch

PKM SA – mit neuen Produkten vorwärts

> Die PKM SA aus Lyss/BE hat sich seit ihrer Gründung 1978 auf den Handel mit Spezialartikeln, Nischenprodukten, Komponenten und Zubehör spezialisiert: Druckregler, Teflonprodukte, Teflonschläuche, Durchflussmesser, Ventile, Verschraubungen usw. Das Sortiment und die Kooperation mit führenden Herstellern wurde in den letzten Jahren laufend ausgebaut und ergänzt. Die Unabhängigkeit und die grosse Flexibilität eines Kleinbetriebes machen die PKM SA zu Ihrem starken und zuverlässigen Partner. Neu findet sich im Sortiment auch die Druckgastechnik der Firma Hornung. In den Geschäftsfeldern Druckgastechnik, Systemlieferant für Komponenten und Autogentechnik entwickelt und fertigt die Hornung GmbH höchstpräzise Komponenten. Die Stärke ist die Herstellung komplexer Druckregelarmaturen für Reinstgase und Technische Gase, inklusive der Dichtheitsprüfung mit Prüfzertifikat. Die Produktpalette in der Druckgastechnik beinhaltet u. a. Laborarmaturen, Leitungsdruckminderer, Flaschendruckminderer, Präzisionsdruckminderer, Entspannungsstationen, Domdruckminderer und Hochdruckregler aus Messing oder Edelstahl auch für aggressive, korrosive und toxische Gase (bis zu einer Gasreinheit von 6.0) sowie Flüssigkeiten. Die umfangreiche Auswahl der Produkte bietet dem Kunden eine Vielzahl unterschiedlicher Kombinationsmöglichkeiten in hervorragender Qualität. Als Hersteller schafft das Unternehmen Hornung Flexibilität und passgenaue Lösungen für die technische Anwendung im Kundenbetrieb. PKM SA CH-3250 Lyss Telefon 032 751 64 44 info@pkmsa.ch; www.pkmsa.ch

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Robotergestützte Messung der freien Oberflächenenergie auf grossen Proben

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> Auf der Hannover Messe 2015 stellte die Krüss GmbH erstmalig den Large Surface Analyzer – LSA vor, der einen Positionierroboter mit dem mobilen KontaktwinkelMessinstrument Mobile Surface Analyzer – MSA kombiniert. Das System bestimmt schnell und vollautomatisch die freie Oberflächenenergie grosser Proben an beliebiger Position. Aufgrund der einfachen Handhabung und Programmierung ist diese robotergestützte, wissenschaftliche Oberflächenanalyse besonders für die Qualitätssicherung gereinigter, vorbehandelter oder beschichteter Materialien geeignet. Das vom Roboter bewegte MSA ist mit einer Messzeit von weniger als einer Sekunde das schnellste auf dem Markt befindliche mobile Instrument zur Bestimmung der freien Oberflächenenergie mit zwei Testflüssigkeiten. Dazu platziert es mittels einer berührungslosen Druck-Dosiertechnik zwei Tropfen auf der Probe, ermittelt anhand der Videobilder beider Tropfen die Kontaktwinkel und berechnet die freie Oberflächenenergie automatisch. Dieser Ablauf wird bei dem neuen Large Surface Analyzer auf einfache Weise um die schnelle und präzise Positionierung des Instruments zwischen den Messungen erweitert. Der Large Surface Analyzer mit zwei horizontalen Achsen und einer Höhenachse ist für Probengrössen von 495 × 565 mm ausgelegt. Eine zweite Standardausführung ermöglicht die freie Positionierung auf einer Fläche bis zu 2900 × 3150 mm. Darüber hinaus baut Krüss auf Kundenanfrage Systeme in anderen Grössen.

KRÜSS GmbH D-22453 Hamburg Telefon +49 (0)40 514401-0 info@kruss.de; www.kruss.de


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produkte

Comsol Multiphysics 5.0 zum Produkt des Jahres 2014 gewählt!

> Die Comsol Multiphysics GmbH, der führende Hersteller von multiphysikalischer Simulationssoftware, gibt bekannt, dass Comsol Multiphysics Version 5.0 von den Lesern des NASA Tech Briefs (NTB) nach der Wahl zum Produkt des Monats Dezember 2014 nun auch zum Produkt des Jahres 2014 bestimmt wurde. Die Software bietet eine neuartige, state-of-the-art-Entwicklungsumgebung: den Application Builder und den Comsol Server. Der Application Builder ermöglicht den Anwendern, auf der Basis jedes beliebigen Comsol-Multiphysics-Modells, eine benutzerfreundliche Simulations-App mit eigener, leicht bedienbarer Oberfläche zu erstellen. Mit dem Server können die Apps dann von Kunden und Kollegen gemeinsam über einen kostenlosen Windows Client oder Web Browser weltweit genutzt werden. «Das Besondere an dieser Auszeichnung ist, dass die Gewinner ausschliesslich von den Lesern ausgewählt werden, also den Käufern und Anwendern dieser Produkte. Es handelt sich somit um ein Produkt, bei dem die Entwickler und Konstrukteure das Gefühl haben, dass es ihnen wirklich hilft, ihre Arbeit besser und effizienter durchzuführen», meint Linda Bell, Editorial Director bei NASA Tech Briefs. «Unser Ziel bei der Veröffentlichung des Produkts war es, die multiphysikalische Simulation einer deutlich grösseren Zielgruppe zugänglich zu machen, als das bislang möglich war», so Svante Littmarck, CEO und Präsident der Comsol Gruppe. «Von NASA Tech Briefs als Produkt des Jahres ausgewählt zu werden, beweist, dass der Application Builder bei Ingenieuren als innovatives und wegweisendes Produkt wahrgenommen wird. Wir fühlen uns durch die Wahl sehr geehrt.» COMSOL Multiphysics GmbH CH-8005 Zürich Telefon 044 515 78 00 info@ch.comsol.com; www.ch.comsol.com

The Power of Thermodynamics – die PRESTO-Familie wächst weiter

LEO 5. Digitales Manometer für DruckspitzenAnalyse und Messdaten-Speicherung

> Mit dem Typ LEO 5 stellt die Keller AG für Druckmesstechnik das erste der hochauflösenden Manometer einer neuen Generation vor. Innen: präzise Sensorik, schnelle, hochauflösende Signalverarbeitung, Spitzenwerterfassung, Speicher mit Zeitstempel. Aussen: robustes Edelstahlgehäuse, Sicherheitsglas, reinigungsfest, 16 mm grosses Display mit Hintergrundbeleuchtung, kapazitive TouchTasten. Unerkannte Druckspitzen sind besonders häufige Ursache für frühzeitigen Verschleiss bei hydraulischen und pneumatischen Komponenten. Der spezielle Druckspitzen-Analysemodus von LEO 5 schafft Abhilfe: Seine Abtastfrequenz liegt bei 5 kHz und die Auflösung des A/D-Wandlers bei 16 Bit. (Im normalen Messbetrieb 2 Hz und 20 Bit) Das kleinste konfigurierbare Speicherintervall ist eine Sekunde. Der Speicher bietet Platz für über 50 000 Druckspitzen-Werte samt Temperatur und Zeitstempel. Die LEO-5-Geräteserie umfasst sieben Standard-Messbereiche zwischen 3 bar und 1000 bar mit einem Gesamtfehlerband des Druckes innerhalb von 0.1%FS im Temperaturbereich von 0…50 °C. Bei stabilen Temperaturverhältnissen liegt die Genauigkeit bei ±0.01%FS. Optional erhältlich sind z. B. eine Standard-Funkschnittstelle für Messungen an schlecht zugänglichen Messorten oder Analogausgänge mit Standard-Signalen (4…20 mA bzw. 0…10 V) und bis zu zwei Schaltausgängen. Parametrierung und Datenübertragung werden über USB oder mit einer RS485-Schnittstelle realisiert. Personalisierte Frontfolien, Gehäusematerialien, Druckanschlüsse usw. stehen ebenfalls zur Verfügung. Keller AG CH-8404 Winterthur Telefon 052 235 25 25 marketing@keller-druck.ch; www.keller-druck.com

Leistungsstark, sicher, modular: Laborspüler von Miele Professional

> Julabo stellt mit den Prozessthermostaten PRESTO A45 und A45t zwei weitere hochdynamische Temperiersysteme vor. Sie eignen sich für besonders anspruchsvolle Temperieraufgaben in Labors und Industrieanlagen, z. B. für Reaktortemperierung, Materialstresstests oder Temperatursimulationen. Die Geräte decken einen Arbeitstemperaturbereich von –45 °C bis +250 °C ab und bieten bis zu 3.4 kW Kälteleistung. Sie sind robust und zuverlässig, auch dann noch, wenn die Umgebungstemperatur bis +40 °C ansteigt. Der A45 hat eine Heizleistung von 6 kW, beim A45t ist diese mit 12 kW doppelt so stark. Damit kompensieren diese beiden hochdynamischen Temperiersysteme exo- und endotherme Reaktionen extrem schnell. In den Geräten liefern leistungsstarke, wartungsfreie Pumpen bis zu 3,2 bar und fördern bis zu 80 l/min. Das garantiert dem Anwender hohe Durchflussraten bei gleichbleibendem Druck, wobei Viskositätsänderungen des Temperiermediums dynamisch durch die Pumpe ausgleichen werden. Typisch für die neuen PRESTO werden auch A45 und A45t über einen integrierten 5,7"-Farb-Industrie-Touchscreen bequem und interaktiv bedient. Wie alle Geräte der PRESTO-Familie sind auch A45 und A45t besonders platzsparend konstruiert, sodass die Seitenwände frei von störenden Lüftungsschlitzen oder Anschlüssen sind.

> Neu bei Miele Professional Laborspülern ist eine patentierte, drehzahlvariable Umwälzpumpe, die den Wasserdruck in den Programmphasen der jeweiligen Anforderung anpasst. Dies spart Wasser und Energie – um bis zu 45 Prozent des Verbrauchs im Vergleich zur Vorgängergeneration. Alle Heizelemente sind in der Pumpe integriert und reduzieren so das Risiko von Ablagerungen im Spülraum. Die neue Pumpe heizt Wasser besonders schnell auf und verkürzt so die Programmlaufzeiten. Die Versorgung von Wasser und Trocknungsluft in die Beladungswagen erfolgt neu aus der Geräterückwand. Das Besondere: Die Ventile nicht verwendeter Korbankopplungen verschliessen sich automatisch, um einen Druckverlust im Spülsystem zu vermeiden und den Wasserverbrauch insgesamt zu senken. Eine automatische Sprüharm- und Spüldruckkontrolle überwacht den ordnungsgemässen Ablauf des Aufbereitungsprogramms und weist den Anwender frühzeitig auf gegebenenfalls auftretende Abweichungen hin. In Modellen mit der Trocknungsfunktion DryPlus wird die im Spülraum verbleibende Feuchtigkeit von der aufgeheizten Trocknungsluft aufgenommen und durch den neuen effizienten Dampfkondensator nach aussen geführt. Für die neuen Geräte steht ein flexibles Konzept an Körben und Einsätzen zur Verfügung. Neu ist ein besonderes Modul für die Aufnahme von grossvolumigen Messzylindern. Für die lückenlose Dokumentation der Prozessdaten können die Laborspüler in das Datennetzwerk eingebunden werden.

JULABO GmbH D-77960 Seelbach Telefon +49 (0)7823 / 51-180 info.de@julabo.com; www.julabo.com

Miele AG CH-8957 Spreitenbach Telefon 056 417 20 00 info@miele.ch; www.miele.ch


Infotainment

> Auf der neuen Faulhaber Website ist «We create Motion» durch eine Vielzahl an multimedialen Elementen und ein Responsive Design nun auch digitales Credo. Mit der Einführung des Produkt-Selektors im vergangenen Jahr war deutlich zu erkennen, dass Faulhaber online neue Wege geht. Dies gilt seit Kurzem auch für die Unternehmenshomepage, welche durch ein ansprechendes Design, viel Übersicht und hohe Nutzerfreundlichkeit begeistert. Im Fokus des Relaunch stand die Prämisse, jeden Besucher einfacher, aktueller und anregender informieren zu können. Schon der erste Blick auf die Startseite soll zeigen, was Faulhaber zu bieten hat und über eine einfache und intuitive Navigation schnellen Zugriff auf die gewünschten Inhalte ermöglichen. Hinzu kommt, dass das neue Webdesign so gestaltet ist, dass sich Inhalte und Navigation an alle gängigen Endgeräte, ob Desktop, Tablet oder Smartphone optimal anpassen. FAULHABER MINIMOTOR SA CH-6980 Croglio Telefon 091 611 31 00 info@minimotor.ch; www.faulhaber.com

Full Assessment»-Zertifikat auch für die neue Version des T32.xS

> Der Temperatur-Transmitter T32.xS mit HART-Protokoll von WIKA ist jetzt in einer überarbeiteten Version erhältlich. Der TÜV Rheinland hat das Universalgerät gemäss aktuellem Normenstandard erneut für den Einsatz in sicherheitskritischen Applikationen bis Stufe SIL 3 zertifiziert («Full Assessment»). Die neue Transmitter-Ausführung erhielt unter anderem eine optimierte Fühlerbruch-Diagnose, ein Update zur HART-spezifischen Messwertverarbeitung und einen erweiterten Klemmbereich. Zur vereinfachten Installation im eingebauten Zustand wurde das Sensor-Anschlussdiagramm auf die Oberseite des Geräts gedruckt. Bei seiner Markteinführung 2010 war der T32.xS der erste Temperatur-Transmitter, der gemäss IEC61508 entwickelt und zertifiziert wurde. Seitdem sind weit über 100 000 Geräte erfolgreich im Einsatz. MANOMETER AG CH-6285 Hitzkirch Telefon 041 919 72 72 info@manometer.ch; www.manometer.ch


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Fachverband Laborberufe Postfach 3001 Bern Ihr Ansprechpartner für die Berufe Chemie-, Biologie- und Textillaborant/-in Wir vertreten für unsere Mitglieder die Interessen in beruflichen, wirtschaftlichen und sozialen Belangen.

Laborpersonalverband Bern, Postfach 3001 Bern

Zentralvorstand/Sektionen

Verbandsbüro/Administration

Charlotte Rothenbühler Co-Präsidium Zentralvorstand Sektion Bern Laborpersonalverband Bern LVB Postfach, 3001 Bern Telefon 031 301 77 92 lvb@laborberuf.ch

Fachverband Laborberufe FLB Verbandssekretariat Telefon 031 301 77 92 (Charlotte Rothenbühler) Telefon 043 244 71 89 (Simone Schärer)

Patrick Kathriner Sektion Luzern Feld 1 6362 Stansstad lvl@laborberuf.ch Jonel Bradjan Sektion Schaffhausen Sunnebüehlweg 2 8240 Thayngen Telefon 052 649 29 33 lvs@laborberuf.ch Simone Schärer Co-Präsidium Zentralvorstand Sektion Zürich Zürcher Laborpersonalverband ZLV Unt. Schwandstrasse 67 8805 Richterswil Telefon 043 244 71 89 zlv@laborberuf.ch

Andreas Gruber Webmaster Bahnhofmatte 34 3312 Fraubrunnen Andreas.Gruber@izb.unibe.ch Charlotte Rothenbühler Redaktorin «chemie plus» Obere Lindenstrasse 8 3176 Neuenegg Telefon 031 301 77 92 Natel 077 419 34 47 charlotte.rothenbuehler@bluewin.ch

Informationen zum Verband, zu den Sektionen, zur Berufswahl, zur Berufs- und Weiterbildung sowie ein Anmeldeformular und vieles mehr im Internet! www.laborberuf.ch

ZENTRALVORSTAND

Das Qualifikationsverfahren steht vor der Tür. Arbeit und gute Vorbereitung, das sind die Voraussetzungen um die Abschlussprüfung zu meistern. Der FLB wünscht schon heute allen ein gutes Gelingen und drückt allen fest die Daumen. Bei Fragen zur Aus- und Weiterbildung stehen wir gerne zur Verfügung.

Bild: istockphoto

Die höhere Berufsbildung vermittelt Qualifikationen, die zum Ausüben einer anspruchs- und verantwortungsvollen Berufstätigkeit erforderlich sind. Die Weiterbildung umfasst die Bereiche «Berufsorientierte Weiterbildung» und «Allgemeine Weiterbildung». Angebote dieser Kategorie führen zu keinem eidgenössischen Abschluss. Sie ermöglichen jedoch eine gezielte Weiterbildung.


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ZENTRALVORSTAND

Gespräch mit Herrn René Burri, Glasbläserei in Wila Als erstes herzlichen Dank für die spontane Zusage für das Gespräch im Atelier von Ursula und René Burri und den freundlichen Empfang. Die Herstellung von Glas ist eine der bedeutendsten Leistungen in der Kulturgeschichte der Menschheit. So ranken sich Mythen und Legenden um seine Entstehungsgeschichte. Das Glas spielte in den frühen Hochkulturen des Vorderen Ostens und in der Antike eine grosse Rolle als Zeichen von Luxus und gesellschaftlicher Stellung. Heute ist Glas längst in unseren Alltag integriert. Glas eröffnet aber auch ein ganzes Spektrum von Gestaltungsmöglichkeiten. Auf der Suche für einen Bericht zum Thema Glas bin ich auf die Glasbläserei Ursula und René Burri aufmerksam geworden. Glasapparatebau und Kunst oder mit anderen Worten, genaue Präzisionsarbeit nach Vorgabe und freies Ge-

stalten. Das hat mein Interesse geweckt. «Gelesen habe ich, dass Sie einst Apparaturglasbläser gelernt haben. Erinnern Sie sich noch, was damals zur Entscheidung für diese Berufswahl geführt hat», war meine erste Frage. René Burri lacht und erzählt von seiner Vorgeschichte zum Glasbläser. «Heute habe ich einen Beruf, der in der Schweiz nicht mehr erlernbar ist. Als ich in das Alter der Berufswahl kam, waren die Möglichkeiten viel kleiner als heute. Mein Onkel erzählte mir öfters von der Glasbläserei. Mich hat das immer fasziniert. Ich meldete mich für eine Schnupperlehre bei BBC und unterschrieb dort einen Lehrvertrag. Noch heute blicke ich gerne auf meine Lehrzeit zurück. Ich konnte selbstständig arbeiten und nach Feier-

abend versuchte ich schon damals kleine Kunstwerke herzustellen. Sehr viel landete anfänglich im Abfallglascontainer. Durch einen Mitarbeiter wurde ich ermutigt, trotz Hürde und Schwierigkeiten mein Ziel zu verfolgen. Nur durch Ausdauer, Neugier und mit viel persönlichem Engagement kommt man zu einem Erfolg. Das habe ich auch getan, ich benutzte jede freie Zeit nach Feierabend zur Herstellung gestalterischer Werke.» «Heute verbinden Sie ihre Tätigkeiten mit der Kunst. Ist Kunst erlernbar», fragte ich, nun neugierig geworden. «War das schon während der Schulzeit ein favorisiertes Thema für Sie?» «Ja sicher», sagt Herr Burri spontan. Zeichnen und Malen waren meine liebs-

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ten Fächer. Ich verbrachte viel Freizeit damit. Ich verpasste auch keine Ausstellung und war der erste der die van GoghAusstellung in Amsterdam besuchte. Einen rein technischen Beruf wollte ich nie erlernen. Aber ich liebe Technik und ohne all das Wissen der verschiedenen Techniken kommt man auch in meinem Beruf nicht aus. Es erweitert das Spektrum. Technisches Wissen ist selbst in der Kunst ein wichtiges Hilfsmittel. Beim Glasblasen entscheiden Nuancen, ob ein Produkt auch als Gebrauchsgegenstand nutzungsfähig ist oder Spannungen im Glas entstehen. Es ist ein Handwerk der Präzision, das sowohl hohes Wissen über Materie sowie handwerkliches Geschick benötigt.» «Seit über 40 Jahren führen Sie nun eine eigene Glasbläserei. Zuerst in Winterthur und seit 1980 in Wila. Einerseits immer noch beschäftigt mit Glasapparaturenbau. Aber ich sehe, Sie gestalten auch die unterschiedlichsten originellen GlasKreationen. In welchem Tätigkeitsfeld liegt nun die Bevorzugung», war ich nun neugierig geworden. Herr Burri braucht nicht lange zu überlegen: «Das kann man nicht abgrenzen. Interessante Aufträge in Glasapparaturen, die mich fordern, sind spannend. Diese Herausforderungen nehme ich gerne in Angriff. Wir fertigen technische Glasapparaturen für Industrie und

Gewerbe, Glasleitungen, Glaszylinder und Quarzglasbearbeitungen an, um nur einige zu nennen. Von Sonderanfertigungen profitieren auch die Beleuchtungsindustrie oder andere Branchen. Für eine Firma musste ich einmal eine Beleuchtung herstellen, die mich voll faszinierte. Das erforderte eine Zusammenarbeit mit der ganzen Installation, damit eine spezielle Gestaltung des Raums entstand. Oft repariere ich teure Teile von Glasapparaturen aus Labors. Das gehört einfach dazu, ist aber nicht weniger anspruchsvoll. Mit Reparaturen von Laborglas hatte ich schon während der Ausbildung Erfahrungen gesammelt. Im oberen Stockwerk der BBC befanden sich die Labors der Firma. Da kamen die Laborantinnen gerne eine Etage tiefer für Reparaturen von zerbrochenen Glasteilen. Oder sie benötigten eine feine Glas-

spitze oder brachten ein Rohr vorbei, das gebogen werden musste.» «Was braucht es um eine ganze Apparatur, wie zum Beispiel bei Schlangenkühlern zu erstellen?»Während meiner Ausbildung hatte ich mir diese Frage oft gestellt. «Als Erstes werden alle Einzelteile hergestellt. Es wird exakt nach Vorgabe gearbeitet. Danach montiert man die Apparatur, was eine heikle Aufgabe ist. Die Teile müssen geschnitten, gebohrt, geschliffen und zusammengeschmolzen werden. Nach der Erledigung solcher Aufträge, freue ich mich wieder meine eigenen Ideen in Glaskunstwerke einzubringen. Hier kann mit Formen und Farben experimentiert werden.» «Sie bringen Farbe ins Glas, stellen Sie dies selbst her oder wird farbiges Glas eingekauft», war meine Folgefrage. «Farbglas stellen wir selber her. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Neue Technologien und Produkte eröffnen immer mehr Möglichkeiten. Neu im Atelier habe ich einen Ofen für Flüssigglas. Das erweitert mir das Farbspektrum und die Farbnuancen werden verfeinert. Bei Borsilikonglas ist eine Farberzeugung nur durch Zugabe von Oxiden möglich.» Ich sehe, es stehen verschiedene Gläser mit Farben in den Regalen. Um die ge-


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wünschte Farbmischung zu erhalten braucht es sicher einiges an Wissen. Ich vermute, dass die effektive Farbe erst nach der Verarbeitung sichtbar wird. Das ergibt die Antwort der anfangs gestellten Frage: ist Kunst erlernbar? Es braucht Formgefühl und gestalterische Begabung, Fingerspitzengefühl und Farbensinn. Aus der grossen Palette von Farben lese ich zum Beispiel: ■ Blue Reflection ■ Crystal Blue ■ Blue Flambe ■ Sunshine Yellow. So stammen die unterschiedlichsten originellen Glas-Kreationen aus der Glasbläserei von René Burri, die als dekorative Accessoires oder als Gegenstände des täglichen Gebrauchs in der ganzen Welt ihre Besitzer finden. Eine eigene Glas-Kreation wird ebenfalls von Frau Burri hergestellt. Was im Schaffen von René und Ursula Burri einen festen Platz hat, ist das Humorvolle und das Spielerische in ihren Arbeiten. «Kann man sagen, Ihr Beruf ist auch das Hobby?»

«In der Tat, ich bereue es nie, diesen Beruf erlernt zu haben, ich würde noch heute dieselbe Entscheidung treffen», sagt Herr Burri. Im Haus in Wila besitzen Ursula und René Burri einen Laden. Jedes Jahr kann man sie auch an der Weihnachtsausstellung im Hauptbahnhof Zürich treffen. Gerne wird das Wissen auch weitergegeben, indem sie Glasbläserkurse anbieten. Ich kam noch auf die Frage der Ausbildung zurück. «Sind es die Lehrstellen, die fehlen oder ist das Interesse von jungen Leuten gesunken, sodass eine reglementierte Ausbildung in der Schweiz fehlt?» Herr Burri erklärt mir, dass es nur noch zwei bis drei Lehrstellen gibt. Hier wird eine 4-jährige Lehre als Apparateglasbläser/-in angeboten. Er selber bietet Schnupperlehren an. Eine AttestAusbildung macht wenig Sinn. Lernende müssten anschliessend im Betrieb weiterbeschäftigt werden, um ihr Können zu vertiefen. Nach zwei Jahren hat man die minimalen Grundkenntnisse im Betrieb erworben. Es braucht mindestens

zwei bis drei Jahre um das Gefühl für eine gleichmässige Drehung in der heissen Flamme zu erwerben. Eine perfekte Spitze oder einen Bogen zu erstellen braucht zwei weitere Monate. Glas schmilzt bei etwa 1350 Grad Celsius. Das ist auch die nötige Temperatur, damit man das Glas stauchen, ziehen oder blasen kann. Jedoch ist Glas nicht gleich Glas, der Schmelzpunkt und andere physikalische Eigenschaften hängen von den Inhaltsstoffen ab. Was in der Schweiz angeboten wird ist Glasmaler/ -in EFZ. Wir danken Herrn Burri herzlich für das lebhafte, interessante Gespräch, das uns einen Einblick in den Glasapparaturenbau und in die kunstvolle, dekorative Gestaltung und die damit verbundenen Arbeiten vermittelt. Was oft beim Zusehen einfach erscheint, wissen wir nun, wie viel Können dahinter steckt. Wir wünschen Frau Ursula Burri und Herrn René Burri weiterhin so viel Freude an ihrer Arbeit. ■ Charlotte Rothenbühler

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LABORPERSONAL-VERBAND BERN

Besuch überbetrieblicher Kurs Modul 4 Laborant/in EFZ Fachrichtung Biologie Im April galt mein Besuch dem Modul 4 der Fachrichtung Biologie. Die Lernziele umfassen «Grundlegende Methoden der Zellbiologie.» Aufgezeigt werden den Lernenden die speziellen Aspekte der Arbeitstechnik mit Zellkulturen, und sie führen grundlegende zellbiologische Methoden durch. Es wird auch die nötige Theorie vermittelt, welche zum Verständnis der praktischen Arbeit notwendig ist. Der Kurs wurde von Christian Meier, Ausbilder bei aprentas in Muttenz, und Andreas Tschanz, Verantwortlicher für die Biologie-ÜK’s in Bern, geleitet. Das Arbeiten mit Zellen war für einige Lernende neu, während andere schon Erfahrungen aus dem Betrieb mitbrachten. Das Kursziel ist es, dass alle neue Erfahrungen und neues Wissen im üK mitbekommen. Ich wollte von Herrn Andreas Tschanz wissen, wie das durchführbar sei. Gemäss seiner Aussage sei es eine Herausforderung: Die Lernenden mit etwas Erfahrung dürften nicht unterfordert werden, und diejenigen ohne Vorkenntnisse brauchten mehr Zeit und Unterstützung. Um darauf Rücksicht nehmen zu können, führten die Kursleiter vorgängig bei den Ausbildungsverantwortlichen der Lehrbetriebe eine Umfrage zu den Vorkenntnissen durch. Am Tag meines Besuchs wurde ein Cytotoxizitätstest durchgeführt. Dies ist eine Methode, um die Giftigkeit von Substanzen auf Zellen zu testen. Sie bildet eine Alternative zu Toxizitätstests an Versuchstieren. Konkret ging es im Versuch darum, die Wirkung von Ethanol in verschiedenen Konzentrationen zu testen. Zuerst wurde das Vorgehen besprochen.

Bereits hier beteiligten sich die Lernenden aktiv und Fragen tauchten auf, welche diskutiert wurden. Dann wurde ein Tagesplan erstellt. Das ist ein wichtiger Teil der Arbeit und dient den Lernenden bereits zur Prüfungsvorbereitung. Anschliessend erfolgte im Labor die Umsetzung in die Praxis. Die Zellkulturen, welche die Lernenden am Vortag angesetzt hatten, wurden im Mikroskop betrachtet. Dabei konnte man sehen, dass sich die Zellen vermehrt hatten, da sie nach der Teilung in Gruppen, sogenannten Clusters, zusammenbleiben. Als nächste Schritte folgten die Zellzählung in einer Zählkammer unter dem Mikroskop und die Berechnung der Zellzahl pro Milliliter. Die Zellen werden dazu mit einem speziellen Farbstoff (Typanblau) behandelt. Tote Zellen färben sich mit dem Farbstoff, während bei lebenden Zellen der Farbstoff nicht in das Zellinnere eindringen kann. Auf diese Weise kann der Anteil der lebenden Zellen ermittelt werden. Die Lernenden waren interessiert und erledigten ihre Arbeit mit Eifer. Man spürte ihre Arbeitsfreude. Auch im praktischen

Teil tauchten fortlaufend Fragen zu den Arbeiten und den Berechnungen auf. Die beiden Ausbilder waren gefordert. Sie unterstützten die Lernenden dabei, mithilfe der Kursunterlagen möglichst selber die Antwort auf ihre Frage zu finden. Einen Einblick in den gut geführten Kurs zu erhalten und die interessierten, engagierten Lernenden zu erleben, ist jedes Mal erfreulich für mich. Dabei lerne auch ich jeweils Neues. Die überbetrieblichen Kurse bieten den Lehrbetrieben respektive den zuständigen Personen, welche die Verantwortung für die Lernenden haben, eine grosse Entlastung. Die Lernenden kommen jeweils mit neuem Wissen in Theorie und Praxis in den Lehrbetrieb zurück. Gleichzeitig erhalten sie eine gute Prüfungsvorbereitung: Sie lernen einen Tagesplan zu erstellen, ein korrektes Protokoll zu schreiben und Sozialkompetenz. Sie erhalten zudem ausführliche Kursunterlagen und weitere wichtige Tipps für den Berufsalltag, welche auch nach der Ausbildung einen grossen Nutzen bringen. Charlotte Rothenbühler

Rückblick der Generalversammlung 2015 des Laborpersonal-Verband Bern Wie freue uns immer, dass sich Mitglieder, für die Teilnahme an unserer GV, den Abend reservieren. Die sauber geführte Kasse wurde einstimmig angenommen und an Andreas Gruber herzlichst verdankt. Dieser Dank geht auch an die beiden Kassarevisoren Emil Tüscher und Wim Etter. Gleich sorgfältig werden von Andreas Gruber die Mutationen geführt. Als Tagespräsident stellte sich Stefan Guggisberg zur Verfügung. Der Vorstand und die beiden Kassarevisoren wurden einstimmig wieder gewählt. Ein wichtiger Punkt im 2014 war das Lehrstellenmarketing. Es wurden zwei Infoanlässe zum Thema «Zukunft Ausbildungsstandort Bern.» organisiert. Eingeladen wurden alle Firmen die Laborpersonal beschäftigen und die Presse. Der LaborpersonalVerband Bern ist bestrebt, dass im Raum

Bern auch in Zukunft die Ausbildung Laborant EFZ in den beiden Fachrichtungen Biologie und Chemie möglich ist. Durch die zunehmenden Spezialisierungen in den Labors ist es schwierig geworden in den Sektionen Kurse zu organisieren. Durch die Zusammenarbeit mit «angestellte bern» sind Kursbesuche der Mitbeteiligten Organisationen zum Mitgliederpreis möglich. Die Kursbroschüre wird allen Mitgliedern zugestellt. Eine weitere interessante Möglichkeit der Weiterbildung ist die Chemie Plus Fachtagung USERDAY. Nebst interessanten Referaten ist jeweils eine Fachbezogene Besichtigung im Programm. Dabei erhält man Typs, für bereits Anwender oder lernt ein Fachgebiet in der Theorie und der Praxis kennen. Hier geht ein grosser Dank an die Personen von

Chemie Plus AZ Medien. Ohne diese grosszügige Unterstützung hätten wir einiges an Mehrarbeit und Kosten. Gerne nehmen wir Anregungen entgegen für Kurse, Besichtigungen in der Region Bern oder zu Fachtagungen in Zusammenarbeit mit dem Chemie Plus. Andreas Gruber weist auch nochmals auf die Vergünstigungen der Fachzeitungen von AZ Medien hin, dass ein weiterer Mehrwert für unsere Mitglieder bedeutet. Nach dem offiziellen Teil der GV bleibt genügend Zeit für interessante Gespräche über Biologie- und Chemieneuheiten aus dem Laborbereich oder der Ausund Weiterbildung. Wir danken allen herzlichst für die Teilnahme. Charlotte Rothenbühler


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Der etwas andere Duft des Frühlings

Leckerer Spross: Die Spargelpflanze ist eine mehrjährige Staude, bei der nur der etwa 35 cm tief unter der Erdoberfläche liegende Wurzelstock (Rhizom) überwintert. Jährlich im Frühjahr treibt Spargel daher mehrere Sprosse, die als Spargel geerntet werden. Nach der Ernte bilden die verbliebenen Sprosse das Spargelgrün oder Spargelkraut. (Bild: wikimedia)

Noion Aqua auf H2O-Roadshow-Tour durch Europa

Vor Kurzem startete das Unternehmen Noion Aqua seine Europa-Roadshow-Tour in Basel. Bis zum Ende des Jahres steuert der Truck Chemieund Pharma-Industriekunden in mehreren europäischen Ländern an und informiert gleichzeitig die breite Öffentlichkeit. Noion Aqua zeigt, wie durch kostensparende kompatible Kartuschen und UV-Lampen effizientes Sparmanagement und wirtschaftliche Produktivität in Einklang gebracht werden können. Anhand von leicht verständlichen Modellen wird im Inneren des Trailers erklärt, wie Reinstwasserprozesse optimiert werden können. Das Sparpotenzial für Verbrauchskartuschen bei Millipore-Reinstwasser- Anlagen steht im Mittelpunkt der H2O-Roadshow. Im Trailer bietet das Unternehmen seinen Kunden einen Einblick in führende Technologien und Lösungen, Reinstwasser effizient einzusetzen. Durch den Einsatz von kompatiblen Verbrauchkartuschen, UV-Lampen, Ultrafiltern und Membranen werden wirtschaftlich nachhaltige Kostengewinne realisiert: Das Unternehmen trägt damit bei seinen Kunden zu einer Kostenreduzierung von bis zu 50 Prozent bei. Der weitere Weg der H2O-Roadshow führt über die Schweiz und Deutschland nach Frankreich mit Halt in Österreich. www.noionaqua.com

Frühling ist Spargelsaison! Was der Geniesser beim Verzehr schätzt, stört ihn später: Spargelgeruch nicht nur auf dem Teller, sondern auch auf der Toilette. Spargel mit dem hohen Gehalt an Wasser und darin gelöstem Kalium kurbelt die Nierentätigkeit an und verstärkt die Produktion von Urin mit charakteristischer Spargelduftnote. Der unangenehme Geruch im Urin stammt aber nicht – wie immer noch gemeinhin angenommen – vom Asparagin (welches auch in hohem Masse im Spargel vorkommt), sondern von der Asparagussäure (1,2-Dithiolan-4-carbonsäure) und verwandten Verbindungen mit reichlich Schwefel. Nach dem Verzehr entstehen Abbauprodukte wie S-Methyl-thioacrylat und S-Methyl-3-(methylthio)thiopropionat (White, 1975), welche - bei vielen Menschen - für den Geruch im Urin zuständig sind. Mögliche Stoffwechselwege dazu sind in der Literatur beschrieben. Allerdings ist die Frage, weshalb der charakteristische Uringeruch nicht bei allen Spargelgeniessern auftaucht, noch nicht restlos geklärt. Es könnte sein, dass Nicht-Ausscheider einfach nicht alle Stoffe aus dem Spargel aufnehmen und somit die Abbauprodukte gar nicht erst entstehen können (Mitchell 2001). Dazu kommt, dass nicht alle Menschen den Geruch überhaupt wahrnehmen können. Es existieren also individuelle Differenzen in Geruchsproduktion und -wahrnehmung. Das Unvermögen, den Spargelgeruch im Urin wahrzunehmen, wird übrigens mit einem EinzelnukleotidPolymorphismus innerhalb eines 50-Gen-Clusters von olfaktorischen Rezeptoren assoziiert (Pelchat, 2011).


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1 7 . G E F A H R G U T TA G S C H W E I Z – 1 0 . J U N I 2 0 1 5 , B A S E L

Gefragte Fachwissenvermittlung und Networking Swiss TS und GeFaSuisse laden zum 17. Gefahrguttag Schweiz am 10. Juni 2015 in Basel ein. Eine Gelegenheit, nicht nur in das Programm der diesjährigen Veranstaltung zu schauen, sondern auch einen Blick «hinter die Kulissen», auf die Geschichte des Gefahrguttages zu werfen. 1) RALF MENGWASSER

I

n diesem Jahr findet bereits zum 17. Mal der Gefahrguttag Schweiz statt. Was aus einer Idee des damaligen Eidg. Gefahrgutinspektorates entstand, ist heute aus dem Kalender vieler Gefahrgutverantwortlicher und Behördenvertreter nicht mehr wegzudenken. Jeweils Anfang Juni eines jeden Jahres treffen sich in Basel bis zu 170 Teilnehmende zum Fach- und Gedankenaustausch. Der seit vielen Jahren durch Swiss TS und GeFaSuisse gemeinsam organisierte und ausgerichtete Gefahrguttag Schweiz bietet in jedem Jahr eine Auswahl an individuell zusammenstellbaren Themen an. Ein Aufwand, den die Organisatoren gern zugunsten eines maximalen Gewinns für die Teilnehmenden auf sich nehmen. Neben wechselnden Plenarvorträgen am Vormittag stehen nachmittags Praxisbesichtigungen, Gefahrgut-Parcours sowie Fachmodule zu jeweils aktuellen Themen auf dem Programm. Neben der Vermittlung von Fachwissen bieten die kleinen Gruppen die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Nach dem Gefahrguttag ist vor dem Gefahrguttag: Gut ein Dreivierteljahr vor dem nächsten Termin beginnen jeweils die Vorbereitungen. Den Veranstaltern ist es sehr wichtig, jeweils ein abwechslungsreiches, aktuelles Programm zusammenzustellen. Einerseits sollen Themen möglichst vieler Verkehrsträger berücksichtigt, andererseits eine gute Mischung aus der Vermittlung der theoretischen Vorschriften und Umsetzung in die Praxis gefunden werden. Seit Jahren beliebt sind die Gefahrgut-Parcours, in denen sich jeweils Zweier-Teams an Gefahrgut-Fragestellungen aus der Praxis probieren. Jeder kennt es: Wissen ist das Eine, die korrekte Anwendung das Andere. Und getreu dem Motto «Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen» kann bei jeder Aufgabe immer wieder dazu gelernt und das persönliche Wissen auf diese Art erweitert werden.

Rückblick: Tagungsleiter Ralf Mengwasser, Swiss TS, eröffnet den 16. Gefahrguttag Schweiz im Juni 2014.

Der Raum Basel als Logistiktor zur Schweiz eignet sich besonders zu einem Blick hinter die Kulissen. Wer wollte nicht immer schon einmal wissen, wo fast 35 Prozent der in der Schweiz gebrauchten Treibstoffe und Heizöle nach Ankunft in der Schweiz zwischengelagert werden? Wie funktioniert ein Dangerous Goods Check im Frachtbereich des Flughafens? Welche Aufgaben hat der Lösch- und Rettungszug der SBB? Neue Ideen für zukünftige Besichtigungen sind vorhanden, jedoch soll das Programm des

Gefahrguttags immer abwechslungsreich bleiben, weshalb sich in diesem Jahr die Veranstaltung auf das Gelände des Conference Centers beschränkt. Doch braucht es im Zeitalter von Internet und damit fast immer und überall verfügbaren Informationen überhaupt noch Fachtagungen? Das seit Jahren grosse und ungebrochene Interesse am Gefahrguttag Schweiz wie auch an der zweiten grossen nationalen Schweizer Gefahrguttagung, bejaht diese Frage deutlich. Das digitale


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Netz als Quelle schier unerschöpflicher Informationen mit seinen Internet-Foren und e-basierten Kursen kann und wird die persönliche Vermittlung von Informationen sowie das persönliche Networking nicht ersetzen, aber ideal ergänzen. Im immer rasanteren Arbeitsalltag stellt der Gefahrguttag vielmehr einen Kontrapunkt dar, ein Stück weit Entschleunigung. Sich

Swiss TS – «Wir geben Sicherheit» Die Swiss TS Technical Services AG ist die gemeinsame Tochter des SVTI und des TÜV SÜD. Im Rahmen des neuen Kompetenzzentrums für technische Sicherheit und Risikomanagement der SVTI Gruppe bietet das Unternehmen eine umfassende Dienstleistungspalette auf dem Gebiet der Sicherheits- und Umwelttechnik aus einer Hand an. Von sicherheitstechnischen Prüfungen, Konformitätsbewertungen, CE-Kennzeichnung und Zertifizierungen, Dienstleistungen in den Bereichen Arbeitssicherheit und Gefahrgut, über Begutachtungen und Expertisen bis zur Aus- und Weiterbildung. Die Kunden profitieren, nebst dem vielfältigen Angebot, auch von der internationalen Vernetzung der Swiss TS. Die Swiss TS ist akkreditiert und von der EU anerkannt als benannte Stelle für die Konformitätsbewertung von Druckgeräten (CE1253). www.swissts.ch

mindestens einmal im Jahr einen Tag lang Zeit für Neuerungen, zukünftige Entwicklungen und die Weiterentwicklung seines persönlichen Fachwissens nehmen und dabei alltägliche Praxisanliegen und allenfalls Probleme mit Kollegen, Fachexperten und Behördenvertreter besprechen. Dies kann das Internet nicht bieten.

Themenbeispiel Telematik

Der diesjährige Gefahrguttag wird sich mit einer Thematik befassen, die die Gefahrgutabläufe ändern kann und wird. Der Begriff Telematik taucht bereits seit Jahren immer wieder in Fachartikeln und an Tagungen auf. Weshalb nun auch noch am 17. Gefahrguttag Schweiz? Weil die technische Entwicklung vorangeschritten, die Technik finanzierbar und die Akzeptanz für die Überwachung von Gefahrguttransporten gestiegen ist. Im 21. Jahrhundert sollte es auch beim Verkehrsträger Strasse möglich sein, internetbasierte Beförderungspapiere zu erstellen, die stets vorschriftskonform sind und sowohl Verkehrskontrollen genügen als auch den Rettungskräften bei Zwischenund Unfällen das schnelle und korrekte Eingreifen erlauben. Die Teilnehmer dürfen daher gespannt sein, was Helmut Rein in seinen Plenarvortrag zu aktuellen und zukünftigen Entwicklungen auf dem Gebiet der Telematik zu berichten hat. Er ist Referatsleiter des deutschen Bundesministeriums für Verkehr und Vorsitzender des RID-Fach- sowie

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des ADN Sicherheitsausschusses und stellvertretender Vorsitzender der gemeinsamen Tagung.

Themenbeispiel Batterie-Entsorgung

Unsere wachsende Mobilität und die damit verbundene Nachfrage nach länger haltenden wiederaufladbaren Batterien führt auch bei der Ver- und Entsorgung immer häufiger zu Problemen. Während die Bevölkerung sich über die Gefährlichkeit von lithiumhaltigen Batterien kaum Gedanken macht, häufen sich Probleme und auch Zwischenfälle bei den Sammelstellen und Entsorgern. Aufgrund der hohen Energiedichte verbunden mit teils sorglosem Umgang bei der Sammlung und Entsorgung von lithiumhaltigem Elektroschrott kommt es vermehrt zu Bränden. Ein solcher hat erst kürzlich bei einem Entsorger im Kanton Solothurn eine Sammelmulde mit Elektroschrott komplett zerstört. Auch diese Problematik wird eines der Themen sein am 17. Gefahrguttag Schweiz – wo Theorie Praxis trifft. ■ Weitere Infos: www.gefahrguttag.ch ZUM AUTOR 1) Ralf Mengwasser, Gefahrgutbeautragter, Swiss TS Technical Services AG CH-8304 Wallisellen Kontakt für Fachfragen: Telefon 044 877 61 99 ralf.mengwasser@swissts.ch


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Berstscheiben Statische Mischer Wärmetauscher Tropfenabscheider STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 berstscheiben@striko.de www.striko.de

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

CHROMATOGRAPHIE

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

ANTRIEBSTECHNIK BESCHICHTUNGEN CHROMATOGRAPHIE-SÄULEN Elektromotorenwerk Brienz AG Mattenweg 1, info@emwb.ch Tel. +41 33 952 24 24 3855 Brienz, www.emwb.ch Fax +41 33 952 24 00

Tel. +49 7541 38 12 0 Fax +49 7541 38 12 38 info@hueni.de

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

SEBIO GmbH Geissbrunnenweg 14 4452 Itingen info@sebio.ch

Tel. +41 61 971 83 44 Fax +41 61 971 83 45 www.sebio.ch

BIOREAKTOREN / BIOCONTROLLER

AOX/EOX/POX

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

Hüni GmbH + Co. KG Eckenerstr. 65 D-88046 Friedrichshafen www.hueni.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch


bezugsquellen

CHROMATOGRAPHIE-SYSTEME

DREHKOLBENPUMPEN

CHEMIE PLUS 5-2015

73

EXPLOSIONSSCHUTZ

ANACONDA GmbH

Gebrauchte Instrumente Anaconda GmbH Denksteinweg 79 D-22043 Hamburg info@chromtograph.de

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +49 (0)40 653 04 72 Fax +49 (0)40 653 25 66 www.anaconda.de

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

R. STAHL Schweiz AG Explosionsschutz Brüelstrasse 26 4312 Magden info@stahl-schweiz.ch

Tel. +41 61 855 40 60 Fax +41 61 855 40 80 www.stahl-schweiz.ch

DR UCKLUFT-MEMBRANPUMPEN EXPLOSIONSSCHUTZ, EX-GERÄTE (ATEX) ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

BARTEC Engineering + Services AG Hinterbergstrasse 28 Tel. +41 41 747 27 27 6330 Cham Fax +41 41 747 27 28 info@bartec.ch www.bartec.ch

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

DÜSEN

FABRIKPLANUNG

DEMISTER

Berstscheiben Statische Mischer Wärmetauscher Tropfenabscheider STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 tropfenabscheider@striko.de www.striko.de

SSCO-Spraying Systems AG Eichenstrasse 6 8808 Pfäffikon SZ info.ch@spray.com

Planung von Produktionstechnologien Tel. +41 55 410 10 60 Fax +41 55 410 39 30 www.ssco.ch

ASSCO Engineering AG Löwenstrasse 11 8953 Dietikon

info@assco.ch www.assco.ch

DOSIERPUMPEN ELEKTROTECHNISCHE UND OPTISCHE SENSOREN

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

Tel. +41 31 838 40 00 www.rototec.ch

Hamilton Bonaduz AG Via Crusch 8 7402 Bonaduz contact@hamilton.ch

Tel. +41 81 660 60 60 Fax +41 81 660 60 70 www.hamiltoncompany.com

DOSIER-, MESS- UND REGELTECHNIK

FESTPHASENEXTRAKTION

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

FIBEROPTIK-SCHAUGLASLEUCHTEN EX-GESCHÜTZTE INDUSTRIESAUGER

ProMinent, Dosiertechnik AG Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11 8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73 info@prominent.ch www.prominent.ch

VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch

Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com


74

CHEMIE PLUS 5-2015

FILTER

bezugsquellen

FILTRATIONSSYSTEME

GASGEMISCHE, SPEZIALGASE

The Art of Swiss Precision G. BOPP+CO. AG Bachmannweg 21 8046 Zürich info@bopp.ch

SF-Filter AG 8184 Bachenbülach www.sf-filter.com

Tel. 044 377 66 66 Fax 044 377 66 77 www.bopp.ch

Tel. +41 55 450 83 00 Fax +41 55 450 83 01 www.liquitec.ch

Tel. +41 62 886 41 41 Fax +41 62 886 41 00 www.messer.ch

FLANSCHE NACH EN, DIN UND ANSI

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Tel. +41 43 411 44 77 Fax +41 43 411 44 78 www.sefiltec.com

FT-IR

Swissfilter AG Gewerbestrasse 3 CH-5037 Muhen info@swissfilter.ch

Messer Schweiz AG Seonerstrasse 75 5600 Lenzburg info@messer.ch

GC/MS Tel. +41 44 864 10 68 Fax +41 44 864 14 58

Advanced Filtration Solution

Sefiltec AG Haldenstrasse 11 8181 Höri info@sefiltec.com

liquitec ag Industrie Neuhof 54 3422 Kirchberg info@liquitec.ch

Tel. +41 62 737 54 80 Fax +41 62 737 54 81 www.swissfilter.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

FÜLLKÖRPER (VFF)

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

FILTERPAPIERE HOCHDR UCKPUMPEN SEBIO GmbH Geissbrunnenweg 14 4452 Itingen info@sebio.ch

Tel. +41 61 971 83 44 Fax +41 61 971 83 45 www.sebio.ch

Chempro GmbH Robert Kuratle, Chemical Engineer Weinbergstrasse 100F Mobile +41 79 279 55 89 8408 Winterthur kuratle@chempro.ch

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

FÜLLSTAND FILTERTECHNIK

INFOLABEL AG Grossrietstrasse 7 8606 Nänikon/Uster info@funda.ch

HPLC- UND UHPLC-ANLAGEN

Tel. +41 44 944 93 00 Fax +41 44 730 46 28 www.funda.ch

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch


bezugsquellen

GXP SCHULUNGEN

INKUBATOREN

Swiss Cleanroom Concept GmbH Kreuzweg 4 4312 Magden info@swisscleanroomconcept.ch www.swisscleanroomconcept.ch

Tel. 076 284 14 11

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.chh

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com

KUNSTSTOFFAPPARATEBAU

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

HPLC-ANLAGEN- UND ZUBEHÖR

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KONSTANTKLIMA-/UMWELTPR ÜFANLAGEN

INSTR UMENTELLE ANALYTIK

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

CHEMIE PLUS 5-2015

KNAUER Wissenschaftliche Geräte GmbH Hegauer Weg 38 Tel. +49 30 809 7270 D-14163 Berlin www.knauer.net CH: flowspek AG, 4057 Basel Tel. +41 61 695 9696

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

LABORBAU/-EINRICHTUNGEN Hügli-Labortec AG 9030 Abtwil info@hugli-labortec.ch

Tel. +41 71 311 27 41 www.hugli-labortec.ch

KALIBRIER UNG FÜR PIPETTEN UND DISPENSER LABORGERÄTE

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

Socorex Isba S.A. Champ-Colomb 7 1024 Ecublens socorex@socorex.com

Tel. 021 651 60 00 Fax 021 651 60 01 www.socorex.com

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

KOMPRESSOREN 100% ÖLFREI Atlas Copco (Schweiz) AG Büetigenstr. 80 Tel. +41 32 374 14 02 2557 Studen Fax +41 32 374 12 97 kompressoren@ch.atlascopco.com www.atlascopco.ch

INFRAROT-SPEKTROMETER

Bruker Optics GmbH 8117 Fällanden ZH optics@bruker.ch

LABORGLAS/PRÄZISIONS- UND STANDARDGLASROHRE SCHOTT Schweiz AG St.-Josefen-Strasse 20 9001 St.Gallen info.schweiz@schott.com

Tel. 044 825 95 39 www.brukeroptics.com

Kaeser Kompressoren AG Grossäckerstrasse 15 8105 Regensdorf info.swiss@kaeser.com

Tel. +41 44 871 63 63 Fax +41 44 871 63 90 www.kaeser.com

Tel. +41 71 274 42 14 Fax +41 71 274 42 43 www.schott.com/schweiz

LC/MS

INFRAROT-STRAHLER Abecon AG Friesenbergstrasse 108 8055 Zürich info@abecon.ch

Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.ch

Telefon 062 789 75 95

www.servatechnik.ch

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch


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CHEMIE PLUS 5-2015

LOHNABFÜLLUNG TRIONIC AG Gewerbe Brunnmatt 5 6264 Pfaffnau LU www.trionic.ch

bezugsquellen

MISCHER, STATISCHE

OSMOMETER

Berstscheiben Statische Mischer Wärmetauscher Tropfenabscheider

Tel. 062 747 00 10 Fax 062 747 00 21 info@trionic.ch

KNAUER Wissenschaftliche Geräte GmbH Hegauer Weg 38 Tel. +49 30 809 7270 D-14163 Berlin www.knauer.net CH: flowspek AG, 4057 Basel Tel. +41 61 695 9696

STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 mischer@striko.de www.striko.de

LEBENSMITTELANALYTIK CONTREC AG Riedstrasse 6 8953 Dietikon info@contrec.ch

Tel. +41 44 746 32 20 Fax +41 44 746 32 29 www.contrec.ch

PHOTOMETER

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

MAGNETPUMPEN

Grubatec AG Eichenweg 1 4410 Liestal sales@grubatec.ch

NMR

Tel. 055 617 00 88 Fax 055 617 00 89 www.grubatec.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

PLATINARTIKEL ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

MASSENSPEKTROMETER

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

NMR-DIENSTLEISTUNGEN

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

MATERIALANALYSE SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

Johnson Matthey & Brandenberger AG Glattalstrasse 18 Tel. +41 44 307 19 50 8052 Zürich Fax +41 44 307 19 20 info@matthey.com www.johnson-matthey.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

NMR-LÖSUNGSMITTEL

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

POLARIMETER

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

PROZESS-ANALYTIK

OBERFLÄCHENSCHUTZ MATERIALPR ÜFUNG

Eindringprüfung, Magnetpulverprüfung, Ultraschallprüfung, optische Prüfung, Temperaturbestimmung, UV-LED-Leuchten

Hüni GmbH + Co. KG Eckenerstr. 65 D-88046 Friedrichshafen www.hueni.de

Tel. +49 7541 38 12 0 Fax +49 7541 38 12 38 info@hueni.de

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

- Prüfmittel, Geräte und Anlagen

HELLING GmbH Spökerdamm 2 D-25436 Heidgraben info@hellinggmbh.de

Tel. +49 (0)4122 922-0 Fax +49 (0)4122 922-201 www.hellinggmbh.de

OE-SPEKTROMETER

PR ÜFSYSTEME

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com


bezugsquellen

PUMPEN

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

R ÜHREN, R ÜTTELN, SCHÜTTELN,

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

CHEMIE PLUS 5-2015

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SCHÜTTELAPPARATE

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

HILGE Steril- und Prozesspumpen: hohe Hygienestandards, robust, servicefreundlich - echte HILGE Qualität eben.

GRUNDFOS Pumpen AG Bruggacherstrasse 10 8117 Fällanden

Tel. 044 806 81 11

HänyTec AG Gschwäbring 19 6244 Nebikon contact@haenytec.ch

Tel. +41 62 544 33 00 Fax +41 62 544 33 10 www.haenytec.ch

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

Tel. +41 31 83840 00 www.rototec.ch

schubag AG Pumpen, Systeme, Service, Diagnostik Rosenackerstrasse 2 Tel. +41 52 762 22 21 8552 Felben-Wellhausen www.schubag.ch

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

SCHAUGLASARMATUREN

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

SCHAUGLASLEUCHTEN PUTZTEXTILIEN

Delta Zofingen AG Untere Brühlstrass 10 4800 Zofingen info@delta-zofingen.ch

Tel. +41 62 746 04 04 Fax +41 62 746 04 09 www.delta-zofingen.ch

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

SCHÜTTELWASSERBÄDER

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

SCHLAUCHQUETSCHPUMPEN

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

Tel. +41 31 83840 00 www.rototec.ch

ROHRLEITUNGSBAU SCHAUGLASARMATUREN UND -LEUCHTEN

Anlagen- und Rohrleitungsbau Gastechnik I MSRE/Planung

Sternenfeldstrasse 8 Tel. +41 61 326 37 37 www. bwb-eng.com

4127 Birsfelden info@bwb-eng.com ISO 9001

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

SELBSTANSAUGENDE ZENTRIFUGALPUMPEN

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

RÖNTGENFLUORESZENZ-DIFFRAKTION SCHEIBENWISCHER FÜR SCHAUGLÄSER

Thermo Fisher Scientific En Vallaire Ouest C Tel. +41 21 694 71 11 CH-1024 Ecublens (Switzerland) Tel. +41 21 694 71 12 info.spectrometry@thermofisher.com www.thermoscientific.com/xray

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

SIEBANLAGEN/SIEBMASCHINEN

VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch

Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch


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CHEMIE PLUS 5-2015

SFC/SFE

bezugsquellen

STABLE ISOTOPES

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

TROPFENABSCHEIDER / DEMISTER (VFF)

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

Chempro GmbH Robert Kuratle, Chemical Engineer Weinbergstrasse 100F Mobile +41 79 279 55 89 8408 Winterthur kuratle@chempro.ch

SIEBEN

The Art of Swiss Precision G. BOPP+CO. AG Bachmannweg 21 8046 Zürich info@bopp.ch

Tel. 044 377 66 66 Fax 044 377 66 77 www.bopp.ch

SYNTHESEN (DIENSTLEISTUNGEN)

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

TOC

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

SOFTWARE

TIEFKÜHLTR UHEN UND -SCHRÄNKE

eschbachIT GmbH D-79713 Bad Säckingen info@eschbachIT.com www.shiftconnector.com

Tel. +49 (0)776 155 959-00 Fax +49 (0)776 155 959-29 www.eschbachit.de

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Redaktion FLB Charlotte Rothenbühler (FLB) Ständige Mitarbeiter Dr. Claudia Borchard-Tuch, Adalbert Budzinski, Dr. Christian W. Ehrensberger, Dr. Rolf und Gabriele Froböse, Edgar Gärtner, Raphael Hegglin, Annette von Kiekebusch-Gück, Anke Müller, Dr. Beate Peiseler-Sutter, Joachim Stubenrauch Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Firmenberichte sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nicht gestattet. Leiter Werbemarkt Jürg Rykart, Telefon +41 (0)58 200 56 04 Anzeigen Thomas Kolbeck, Telefon +41 (0)58 200 56 31 Anzeigentarif unter www.chemieplus.ch

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USERDAY 2015

AAS / ICP / RFA MITTWOCH, 3. JUNI 2015, EMPA DÜBENDORF Ein interessanter und abwechslungsreicher Tag wartet auf Sie, mit Rundgang, Führung und Vortrag EMPA Labor. Programm

Themen

09.30 Uhr

Kaffee und Begrüssung

10.00 Uhr

Elementanalytik mit der RFA. Anwendungsmöglichkeiten verschiedener RFA-Techniken Frank Portala, Bruker Deutschland

10.40 Uhr

HR-CS AAS in der Praxis. Ein Rückblick auf ein spannendes Jahrzehnt Oliver Büttel, Produktmanager, Analytik Jena AG

11.20 Uhr

ICP OES – Eine etablierte Technik. Gibt's was Neues? Joachim Nölte, Analytik Support, Stein am Rhein

12.15 Uhr

Mittagessen

14.00 Uhr

ICP-MS – Erfahren Sie mehr über Ihre Proben durch direkte Bestimmung von Spurenelementen, Isotopen und Spezies René Chemnitzer, Analytik Jena AG

14.30 Uhr

Diskussion und Kaffee

15.00 Uhr

Rundgang, Führung und Vortrag EMPA Labor

16.30 Uhr

Ende der Veranstaltung

Teilnahmekosten pro Person Für Mitglieder FLB und SCV, Abonnenten Chemie plus, Lehrlinge/Studenten

CHF 120.– CHF 60.–

Im Teilnahmebetrag sind Tagungsunterlagen, Mittagessen und Pausengetränke inbegriffen. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, deshalb bitte frühzeitige Anmeldung. Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten finden Sie unter www.chemieplus.ch Kontaktadresse für weitere Informationen: AZ Fachverlage AG, Thomas Kolbeck, 5001 Aarau, Tel. 058 200 56 31, thomas.kolbeck@azmedien.ch

Anmeldungen unter www.chemieplus.ch



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