www.hk-gebaeudetechnik.ch Fachzeitschrift für Energie, Wärme, Strom, Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Gebäudeautomation, Facility Management, Gebäudehülle, Spenglerei, Sicherheit, Sanitärtechnik, Wohnen
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Schweizer Solarpreisträger 2014 HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von
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Gebäudeautomation-Systemablösung 56
Building Information Modeling (BIM)
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Hygiene in Trinkwassersystemen, Teil 1 65
MuKEn 2014 verabschiedet
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Der aktuelle Stellenmarkt
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Editorial |
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MuKEn 2014, EWS-Regeneration ■ Anfang Jahr wurden die «MuKEn 2014» (Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich) von der Konferenz der kantonalen Energiedirektoren (EnDK) verabschiedet. Nicht ganz einstimmig. Es wurde um viele Kompromisse gerungen. Der Entwurf ging bereits im Sommer 2014 bei den Fachorganisationen in die Vernehmlassung. Das Prinzip der MuKEn: sie enthalten ein Basismodul, das möglichst direkt und unverändert in alle revidierten kantonalen Energiegesetze einfliessen soll. Weitere Module können die Kantone wahlweise in ihre Gesetzgebung einbauen. Die Energievorschriften werden generell weiter verschärft. Das 98-seitige Dokument (Link dazu auf www.hk-gt.ch) wird nun in den einzelnen Kantonen beraten und noch mit den neusten Änderungen in den mitbetroffenen Normen abgestimmt. Vorgesehen ist, dass die Kantone ihre Energiegesetze bis 2018 anpassen und per 2020 in Kraft setzen. Nun kann man gespannt sein, ob wirklich alle Kantone das MuKEn-Basismodul unverändert übernehmen. Und welche Kantone auch noch etliche weitere Module für ihr Gebiet für verbindlich erklären. Die MuKEn 2014 werden vor allem im Neubaubereich Wirkung entfalten, werden aber bei den bestehenden Bauten nicht spürbar zur Senkung des Energiebedarfs oder zur Erhöhung der Erneuerungsrate beitragen. Heikle Themenbereiche mit umstrittenen Übergangsfristen sind z. B. weiterhin: zentrale/dezentrale Elektroheizungen oder rein elektrisch betriebene Wassererwärmer. Meine Meinung zur angestrebten Ausserbetriebnahme der Elektroheizungen: Für diese sollten nach einfachen, klaren Kriterien verbindliche Fristen gelten. Diese Fristen dürfen relativ lang sein, aber sie müssen bereits heute festgelegt werden, so dass sich die betroffenen Gebäudeeigentümer darauf einstellen und den Ersatz planen bzw. die Finanzierung sicherstellen können. Die nun aktuell vorliegenden MuKEn 2014 werden hier im Heft ab Seite 28 vorgestellt. Gleich anschliessend folgen erste Reaktionen von Christoph Schaer (suissetec) und Ruedi Kriesi (Minergie). Ein anderes Thema, Seiten 32 bis 36: Erdwärmesonden (EWS), thermische Regeneration als Basis für die vorgesehene jahrzehntelange Nutzung. Allgemein wird oft angenommen, dass die durch EWS-Wärmepumpen dem Boden entzogene Wärme aus dem Untergrund nachfliesst und quasi unerschöpflich sei. Das ist aber in den meisten Gebieten nicht so. Die Schweiz ist nicht Island. Und es kommt im konkreten Fall immer drauf an: auf die
peter.warthmann@azmedien.ch
örtliche Geologie, auf die Grundstücksfläche, auf benachbarte EWS, auf den Sommerwärme-Eintrag von der Oberfläche her, auf Auslegungs-Reserven und auf den tatsächlichen Betrieb. Bei bezüglich den massgebenden Randbedingungen zu grossen Entzugsleistungen kann sich der Untergrund in den üblichen Tiefen der EWS von 100 bis 400 m über die Betriebs-Jahrzehnte stetig abkühlen, weil der spezifische Wärmefluss aus dem Erdinnern zu gering ist. Das von der EWS erschlossene Erdreich wirkt eher nur als Speicher, dem nach grosser Entnahme wieder Wärme zugeführt werden muss. Am einfachsten wäre eine Regel, wonach EWS im Sommer generell thermisch regeneriert werden, z. B. mit Solarwärme oder vorhandener Abwärme. Vielleicht ist es eine Frage der Zeit bzw. der markant ansteigenden Dichte von EWS-Anlagen in einem bestimmten Gebiet. Heute könnte man argumentieren, eine solche generelle Forderung würde EWSHeizanlagen unnötig verteuern. Auf der anderen Seite: wenn das Problem in ersten Gebieten mit massiver EWS-Nutzung deutlich wird (schlechte WP-Wirkungsgrade bzw. hohe Stromrechnungen), dann kann man es nicht sofort und elegant lösen. Unschön wäre dann etwa eine plötzliche PraxisÄnderung, wonach neu erstellte EWS-Anlagen generell mit einer Regeneration versehen werden müssen. Ich hoffe, dass in Zukunft ein grösserer Anteil aller Gebäude über eine Solarwärmeanlage verfügt. Im Sommer können mit der nicht zeitgleich nutzbaren Überschusswärme die Erdwärmesonden (vielleicht jene der Nachbarn) thermisch regeneriert werden. Das wäre doch ein Plus-Argument für die Solarwärme. Vergleichen Sie dazu mein letztes Editorial mit dem Titel «Solarwärme-Branche ist gefordert» in HK-GT 1/15.
Peter Warthmann, Chefredaktor
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Inhaltsverzeichnis |
Vernetzte PEB-Gebäude
Moderne PlusEnergieBauten (PEB) erzeugen in der Jahresbilanz mehr Energie als sie für Warmwasser, Heizung, Haushalts- und Betriebsstrom brauchen. In der Summe könnten PEB künftig national einen Grossteil des Energiebedarfs decken.
Diverse Rubriken 1 Editorial 4 Info 76 Agenda 76 Impressum 77 Stellenmarkt 80 Firmen- und Inserentenverzeichnis
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Thermische Regeneration des Bodens
Jede dritte in der Schweiz installierte Wärmepumpe arbeitet mit einer oder mehreren Erdwärmesonden (EWS). Umfassende Dokumentationen und Normen erlauben eine standardisierte Auslegung der Sonden. Mit der aktiven Regeneration des Untergrunds setzen sich Branchenexperten aktiv auseinander. So spielen die Anordnung und die Abstände der Sonden hierbei eine wesentliche Rolle. Auch bei der erwarteten Vervielfachung der Anzahl Sonden in einem Gebiet soll die langfristige Nutzung der Erdwärme gewährleistet bleiben.
Info 4 Viel Potenzial im Gebäudebereich 12 Digitale Kommunikation mit BIM-Modellen in der Bauplanung 14 Ein gutes Stück Servicegeschichte im Heizungsbereich mitgeschrieben
Normen & Co. 28 MuKEn 2014: Die Kantone machen Ernst mit der Energiewende 30 Echten Fortschritt erkennt man daran, dass er unwillkommen ist 31 Minergie setzt auf bessere Bauqualität
16 Solar Impulse: Start zum historischen Flug um die Erde ab Ende Februar 19 Gebäudetechnik-Stand an der Berufsmesse Zürich: Berufe an der Arbeit
Energie/Wärme/Strom 32 Wärme in die Erde zurückführen
Interview 26 ait Schweiz AG – ein Unternehmen mit Geschichte
38 Zum PlusEnergieBau durch Modernisierung mit raffinierter Gebäudetechnik 40 Gas-Brennwertsystem kombiniert mit Solaranlage plus Energiespeicher 42 Viel Technik, wenig Raum 44 Produkte 45 Weiterbildungskurs «Energie-Optimierung mit Pinch-Analyse
Inhaltsverzeichnis |
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Lernen am attraktiven Objekt
Die Auftragsbücher der Unternehmer sind voll, aber der Nachwuchs fehlt. Das praxisnahe Lernen am neuen Lüftungsversuchsstand der Allgemeinen Gewerbeschule Basel gilt als wichtiger Meilenstein, um die Berufsbildung im Bereich Gebäudetechnik attraktiver zu machen.
Lüftung/Klima/Kälte 50 Lernen am Versuchsstand ist spannend 53 Produkte
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Energie aus dem Algenhaus
Ein für die internationale Bauaustellung (IBA) in Hamburg erstellter Pionierbau sorgte mit seiner leuchtend grünen Fassade für Aufregung. Die Photobioreaktoren erzeugen Biomasse, dienen aber auch der Warmwasserbereitung im «grünen» Gebäude.
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Hygiene im Trinkwasser
Trinkwasser ist nicht steril. Vorhandener Nährboden in Wasserverteilsystemen führt zu Wachstum von Mikroorganismen. Im Fachbeitrag werden vorbeugende Massnahmen gegen die Verkeimung im Trinkwasser beschrieben. Teil 2 folgt in HK-Gebäudetechnik 3/15.
Sanitärtechnik
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65 Hygienisch optimale TrinkwasserSysteme 70 Neues Herzstück der Hauswasserzentrale
Gebäudeautomation 54 Modernes Gebäudeautomationslabor für Lehre und Forschung
Wohnen 73 Zwei Drittel weniger Wasser verbrauchen
56 GA-Systemablösung – Chance zur Effizienzsteigerung nutzen, Regelstrategien überprüfen
74 Die Meisterstücke von Kaldewei
59 Produkte
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Gebäudehülle/Spenglerei 61 Energie von der Hausfassade 64 Innovatives Metalldach
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Building Information Modeling (BIM)
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Hygiene in Trinkwassersystemen, Teil 1 65
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Zum Titelbild:
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Schweizer Solarpreisträger 2014
Viel Potenzial im Gebäudebereich Der Gebäudesektor konsumiert heute rund 50 Prozent des Gesamtenergiebedarfs. PlusEnergieBauten (PEB) erzeugen in der Jahresbilanz mehr Energie, als die jeweiligen Gebäude für Warmwasser, Heizung sowie für Haushalts- und Betriebsstrom im Jahresdurchschnitt benötigen. In der Summe könnten PEB künftig national einen grossen Teil des gesamten Energiebedarfs bereitstellen. Technik, Produkte und Know-how sind dafür vorhanden, wie die mit dem Solarpreis ausgezeichneten Projekte zeigen. Quelle: Solar Agentur Schweiz, Bearbeitung Peter Warthmann
■ Rund eine Milliarde Franken gibt die Schweiz Monat für Monat für fossile Energieträger aus. Die ganze Milliarde fliesst ins Ausland. Entsprechend abhängig sind wir von Ländern, die Erdöl, Gas und Kohle fördern. Diese Abhängigkeit im Strassenverkehr zu
reduzieren, scheint zurzeit schwierig. Nach wie vor ist die überwiegende Zahl der Fahrzeuge auf Benzin oder Diesel als Treibstoff angewiesen. Elektroautos werden wohl noch länger ein Nischendasein fristen. Wesentlich einfacher ist es, den Hebel bei den Gebäu-
den anzusetzen. Das Einsparpotenzial beim Verbrauch fossiler Energie für Heizung und Warmwasser ist, vor allem bei bestehenden Bauten, nach wie vor enorm. Mit dem Bau einer Solaranlage ist es nicht getan. Die Ästhetik, die Architek-
PlusEnergie-EFH in Amden: Die südseitige 114 m2 grosse PV-Dachanlage mit einer Spitzenleistung von 16 kWp produziert jährlich 17 400 kWh. (Foto: © kämpfen für architektur ag, Zürich)
Vorbildliches Engagement der Gemeinde Saxon.
tur und die Gebäudeintegration sowie der Umgang mit der produzierten Energie sind wichtige Faktoren geworden. Die Planung einer Solaranlage erfordert mehr und mehr die Einbindung nicht nur der Gebäude, sondern auch der näheren Umgebung. Grosse Solaranlagen produzieren in Zukunft nicht nur die Energie für die Häuser selber, sondern auch für Gebäude der engeren Umgebung. Dieses Konzept kann auch mit Wärmeverbünden mit Solarwärme und Holzenergie kombiniert werden. Ein PEB-Haus baut auf den Prinzipien einer Minimierung der Energieverluste und des gebäudeinternen Energiever-
PlusEnergie-Verwaltungsgebäude der Flumroc AG in Flums.
165 %-PlusEnergie-Einfamilienhaus in Amden.
brauchs auf. Aber es spart nicht nur Energie, bleibt nicht passiv. Es wird aktiv, ist zusätzlich auf die Erzeugung von Energie über seine Gebäudehülle, seine erdberührten Bauteile und seine unmittelbare Umgebung ausgerichtet. Es nutzt also die Selbstversorgungspotenziale von Sonne, Wind, Erdwärme, Abwärme und anderen Quellen und trägt über intelligente Netze aktiv zur Selbstversorgung von Quartieren bei. Im Verbund glätten sich Angebot und Bedarf und damit verringert sich der Speicherbedarf für erneuerbare Energien. Laut Stararchitekt Norman Foster könnten die Solarstromüberschüsse von PlusEnergie-
EFH in Lumbrein produziert Solarstromüberschuss von 135 %.
Bauten mehrfach ausreichen, um zusätzlich auch den motorisierten Individualverkehr (MIV) solar zu versorgen. PEB könnten künftig als grösstes Solarkraftwerk national bis 70 % des gesamten Energiebedarfs bereitstellen.
Gemeinde Saxon Die Walliser Gemeinde Saxon mit rund 5200 Einwohnern setzt sich seit Jahren für erneuerbare Energien ein. 2013 wurde sie mit dem Label Energiestadt ausgezeichnet. Seit 2011 installierte die Gemeinde acht PV-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 700 kWp und einer Fläche von 4400 m2 auf öffentlichen
Gebäuden. Die Jahresproduktion liegt bei rund 733 700 kWh/a. Die Gemeinde und Partnerin der lokalen Elektrizitätsgesellschaft unterstützte sechs private Unternehmen bei der Förderung von erneuerbaren Energien und ist auch für die Verteilung des Stroms von zahlreichen kleinen privaten Anlagen zuständig. Die Erträge der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) von Fr. 100 000.– pro Jahr werden in Massnahmen für Energie-Einsparungen und zur Förderung von lokalen erneuerbaren Energien reinvestiert. PV-Anlagen, Windkraft, Geothermie und Biomasse sollen in etwa 10 Jahren die
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den kann und die Solarstromerzeugung zu preisgünstigen Stromüberschüssen führt. Der Vorzeige-PlusEnergie-Verwaltungsbau erreicht eine Eigenenergieversorgung von 115 %.
Ferienhaus Kolb-Bärtsch, Amden
In der «Meggen-Scheune» sind neben den Wechselrichtern auch recht grosse Stromspeicher installiert: Lade-/Entladeleistung max. 55 kW, Speicherkapazität 115 kWh. (Foto: Max Meyer)
Hälfte des gesamten Strombedarfs der Gemeinde von ca. 12 GWh/a decken. Die Investitionen in diesen Bereichen – oft von öffentlich-privaten Partnerschaften getätigt – ermöglichen der Gemeinde, in diesem Jahr mehr als 4 GWh zu produzieren. Der Gemeinderat hat verschiedene Massnahmen beschlossen, um den Energiebedarf zu senken. So werden für die Beleuchtung im öffentlichen Raum nur noch LED-Lampen verwendet. Dazu fördert die Gemeinde auf vorbildliche Weise auch Gebäuderenovationen und energieeffiziente Neubauten, um die massiven Energieverluste im Gebäudebereich zu senken.
mepumpe (WP) könnte der Wärmebedarf mit 22 000 kWh/a Endenergie gedeckt werden. Durch die bei der Steinwolleproduktion ohnehin anfallende Abwärme der Flumroc-Fabrik wäre die Umwandlung von 22 000 kWh/a Strom (Endenergie) in 66 000 kWh/a Wärme (Nutzenergie) ökologisch sinnlos. Die 66 000 kWh/a Wärmeenergie wird im Sinne des Art. 3 des PEB-Reglements verrechnet. Flumroc zeigt beispielhaft, wie das riesige Energiepotenzial im Verwaltungs-, Gewerbe-, und Industriesektor effizient genutzt wer-
Die Familie Kolb-Bärtsch wählte bei der Erstellung ihres Minergie-P-Ferienhauses in Amden SG ein nachahmenswertes Energiekonzept. Bei einer ganzjährigen Benutzung des Ferienhauses läge der nach SIA-Werten berechnete Gesamtenergiebedarf bei rund 11 900 kWh/a. Dies ist dank vorbildlicher Wärmedämmung von 36 bis 40 cm und U-Werten von 0,10 W/m2K, A+++-Haushaltgeräten und LED-Lampen möglich. Neben der ausgezeichneten Wärmedämmung installierte die Familie Kolb-Bärtsch eine 114 m2 grosse 16 kWp-PV-Dachanlage sowie eine 5 m2 grosse solarthermische Fassadenanlage. Beide sind sorgfältig in das Gebäude integriert und übernehmen dadurch die Funktion der Gebäudehülle. Sie erzeugen insgesamt 19 700 kWh pro Jahr. Dies entspricht einer Eigenenergieversorgung von 165 %. Der tatsächliche Gesamtenergiebedarf des Ferienhauses von Juni 2013 bis Juni 2014 betrug rund 3400 kWh/a. Dadurch ergab sich ein Solarstromüberschuss von 16 300 kWh oder rund 480 % für das öffentliche Netz. Mit diesem Solarstromüberschuss könnte die Familie KolbBärtsch im Elektroauto gut vier Mal die Welt umrunden. Dieses Beispiel illustriert das riesige Energieerzeugungspotenzial
Verwaltungsgebäude Flumroc, Flums Vor der Sanierung konsumierte das Verwaltungsgebäude der Flumroc AG rund 340 000 kWh/a. Dank der guten Wärmedämmung konnte der Gesamtenergiebedarf um 71 % auf 99 100 kWh/a reduziert werden. Die auf dem Dach installierte PV-Anlage erzeugt 64 % oder 73 000 kWh/a und die in die Fassade integrierte PV-Anlage rund 36 %, zusammen 114 000 kWh/a. Das Verwaltungsgebäude weist einen Solarstromüberschuss von 14 900 kWh/a auf. Das Besondere am Verwaltungsgebäude ist, dass es einen Teil des Strombedarfs für die Steuerung und Überwachung der benachbarten Flumroc-Fabrik zur Verfügung stellt. Im Gegenzug bezieht das Verwaltungsgebäude jährlich 66 000 kWh Wärme von der Fabrik. Mittels einer Wär-
Solarbauern-Tagung vom 25. Oktober 2014 in Meggen: Peter Schilliger gibt einen Gesamtüberblick zum Solarkraftwerk Meggen mit Solarstromspeicher. (Foto: Max Meyer)
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von Schweizer Ferienwohnungen, die sich vor allem in den Berggebieten und im Tessin befinden.
Einfamilienhaus Casaulta, Lumbrein Die Familie Rosmarie und Tonin Casaulta nahm 2013 in Lumbrein GR ihr Minergie-P-Einfamilienhaus in Betrieb. Dank der konsequenten Wärmedämmung und effizienter Haushaltsgeräte beträgt der Gesamtenergiebedarf bloss 4640 kWh/a. Auf dem Dach und an der Südfassade produziert die optimal integrierte 10 kWp-PV-Anlage insgesamt 10 900 kWh Strom pro Jahr. Das reicht sogar aus, um noch ein weiteres Einfamilienhaus energetisch vollständig zu versorgen. Eine solarbetriebene Wärmepumpe sichert die Wärmeversorgung. Dazu wird die Restwärme der Lüftungsabluft genutzt und ins Erdreich zurückgespeist, um die zurückgewonnene Energie wieder zu verwenden. Die Rückspeisung der Restwärme der Lüftungsabluft vermindert die Auskühlung des Erdreichs um die Sonde herum und führt zu einer höheren Jahresarbeitszahl (Effizienz) der WP. Dank der WP-Effizienz und des hohen Solarertrags kann die Familie Casaulta 6280 kWh/a ins Netz einspeisen und erreicht eine Eigenenergieversorgung von 235 %. Mit diesem CO2-freien Solarstromüberschuss könnte ein Elektroauto jährlich gut 1,5 Mal die Erde umrunden.
brauchsabhängiger Ökobeitrag für energieeinsparende Investitionen ist Bestandteil des sozialverträglichen Mietzinses und motiviert alle Bewohner zum Energiesparen. Das Beispiel zeigt eindrücklich, wie die Renovation eines Altbaus den Gesamtenergiebedarf massiv reduziert und wie das Gebäude mit einheimischer erneuerbarer Energie zum vorbildlichen MFHPlusEnergieBau avanciert.
Einfamilienhaus Schilliger, Udligenswil
Peter Schilligers Landhaus in Udligenswil LU wurde 1995 den damaligen Baunormen entsprechend geplant, 1996 realisiert und im April 1997 bezogen. Anstatt das 17-jährige Einfamilienhaus zusätzlich zu dämmen, wählte der ehemalige suissetec-Präsident den Weg zum PlusEnergieBau (PEB) über die Gebäudetechnik. Die suboptimalen Wand-UWerte von 0.3 W/m2K der kantonalen
Mehrfamilienhaus Oberdiessbach Bei dieser MFH-PlusEnergieBau-Erneuerung handelt es sich um drei zusammengebaute, 50-jährige Mietshäuser mit drei mal 6 Mietwohnungen. Sie wurden in drei Jahresetappen (20112013) nach Minergie-P-Standard totalsaniert. Die Sanierung der 18 Wohnungen hat Vorbildcharakter. Für die Bauherrschaft ist die solare Modernisierung mit Nutzung der Erdwärme die Grundlage für nachhaltiges Bauen und eine positive CO2-Bilanz. Seit Januar 2014 sind alle monokristallinen PV-Flächen in Betrieb und produzieren 113 800 kWh/a. Damit decken sie 148 % des Eigenenergiebedarfs. Die Heizwärme und das Warmwasser werden mit zwei Luft-Wasser-Wärmepumpen erzeugt, weil eine Erdsonde- oder Grundwasser-WP nicht möglich war. Bei der etappenweisen Sanierung konnten zwei Drittel der Mieter intern ihre Wohnungen wechseln. Die letzte Wohnung wurde im April 2014 bezogen. Mit den Mietern wurden zusätzliche Massnahmen zum Energiesparen vereinbart. Ein ver-
Schlossgut in Meggen mit PV-Dachanlage auf der «Meggen-Scheune»: vorbildlich integrierte 100 kWp-PV-Anlage. Die 580 m2 grosse Anlage erzeugt jährlich rund 90 000 kWh.
Das modernisierte Mehrfamilienhaus in Oberdiessbach ist nun auch ein Kraftwerk.
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Fenster und bauten einen neuen, thermisch getrennten Balkon mit VakuumRöhrenkollektoren mit einer Absorberfläche von total 10 m2. Die daraus gewonnenen 4340 kWh/a reichen für die Warmwassererzeugung sowie einen Teil des Heizenergiebedarfs. In der jüngsten Erneuerungsetappe 2013/2014 wurden die Aussenwände gedämmt und das Dach mit einer zusätzlichen Dämmschicht versehen. Eine 134 m2 grosse, vollflächig und perfekt integrierte monokristalline PV-Anlage bedeckt nun beide Dachflächen. Von dieser wird ein Jahresertrag von rund 20 700 kWh erwartet. Zusammenfassend erzeugt das EFH Christen-Townsend rund 25000kWh/a und benötigt 8330 kWh/a. Es kann somit 16 700 kWh/a netto ins Netz einspeisen. Unter Berücksichtigung der sich noch in Betrieb befindlichen Erdgasheizung (2300 kWh/a) erreicht das EFH einen Selbstversorgungsgrad von 301 %.
Mehrfamilienhaus, Chiasso
301%-PlusEnergie-Einfamilienhaus in Hünibach.
Baunormen kompensierte man mit zwei thermischen Solaranlagen von total 35 m2 und einer 14-kWp-PV-Anlage. Dank Solarenergie und innovativer Gebäudetechnik generiert das Landhaus 39 800 kWh/a und benötigt insgesamt 34 600 kWh/a. Die Eigenenergieversorgung beträgt damit 115 %. Im Fachteil Energie/Wärme/Strom in dieser HK-Ausgabe wird das Gebäude und die zugehörige Gebäudetechnik in Wort und Bild genauer beschrieben.
Elektro-Lastwagen mit 3-kWp-PV-Dachanlage.
Einfamilienhaus Christen-Townsend, Hünibach
2008 erwarben Yvonne und Jamie Christen-Townsend mit ihren Kindern das Einfamilienhaus in Hünibach. Seither ist ein kontinuierlicher Erneuerungsprozess im Gang. Nach dem Kauf wurden erste Wände und Decken gedämmt. Die folgenden Jahre wurden genutzt, um ein langfristiges Erneuerungskonzept zu planen. 2011 ersetzte die Familie ca. 90 % der Fenster und dämmte das Dach. Im Folgejahr vergrösserten sie einzelne
Der Hochbau Palazzo Positivo von 1965 im urbanen Chiasso war vor der Sanierung ein energiefressender Wohnkomplex. Da die Bauherrschaft einen PlusEnergieBau vorsah, wurde der Energiebedarf mittels vorbildlicher Wärmedämmung massiv reduziert. Um den bleibenden Energiebedarf von 62 500 kWh pro Jahr zu decken, setzte man vollständig auf Solarenergie. Aufgrund der städtischen Verschattung der Hochbaufassaden und aus finanziellen Gründen entschied man sich bei drei von vier Fassadenanlagen für günstige Dünnfilmmodule mit niedrigerem Energieertrag. Der Kombispeicher und die Wärmepumpe decken den Heiz- und Warmwasserbedarf. Ein semizentrales Lüftungssystem steuert die Frischluftzufuhr und sichert die hoch-effiziente Versorgung des Gebäudes. Fünf verschiedene PV-Anlagen gewährleisten eine hohe Stromproduktion. Hervorzuheben sind vor allem die monokristalline Anlage an der Südfassade inkl. PV-Balkonbrüstungen und die 36-kWpPV-Anlage auf dem Dach, welche 53% des Energiebedarfs decken. Durch die umfassende Nutzung des solaren Energiepotenzials und der vorbildlichen Wärmedämmung avanciert das Gebäude zu einem PEB mit einer Eigenenergieversorgung von 114%. Es erzeugt 71100 kWh/a. Das ist 14% mehr Energie, als es im Jahresdurchschnitt verbraucht. Der Solarstromüberschuss von 8660 kWh/a wird ins öffentliche Netz eingespeist und würde
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5,2-MWp-PV-Anlage auf dem Migros-Verteilzentrum Neuendorf.
ausreichen, um mit fünf Elektroautos jährlich je 17 000 km zu fahren.
Schlossgut Meggenhorn, Meggen Die solare Dachanlage des Schlossguts Meggenhorn ist perfekt dachbündig und vollflächig in das Gebäude integriert. Die Architektur bleibt gewahrt. Das neue PV-Dach passt sich der Farbe des Schlossdaches an. Die Anlage erzeugt jährlich 90 000 kWh. Damit deckt sie den Strombedarf für das Schloss und den Gutsbetrieb Meggenhorn von rund 47 400 kWh/a zu 190 %. Der aus 200 Batteriezellen bestehende dezentrale Stromspeicher mit einer Lade-/Entladeleistung von max. 55 kW und einer Speicherkapazität von 115 kWh erspart einerseits einen teuren Netzausbau und leistet andererseits einen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes. Mit dem Pilotprojekt wird geprüft, ob dezentrale Stromspeicher als Ersatz von konventionellen Netzverstärkungen technisch und wirtschaftlich umsetzbar sind und ob sie sich für die Bereitstellung von Regelenergie eignen.
Elektro-LKW Coop, Dietikon
Palazzo Positivo in Chiasso mit fassadenintegrierter PV-Anlage.
Seit Januar 2014 setzt Coop für Warenlieferungen den 18-tönnigen Elektro-Lastwagen E-Force mit einer 3-kWp-PVAnlage ein. Während ein 18 t-DieselLKW auf 100 km gut 30 Liter Diesel oder 300 kWh verbraucht und rund 100 kg CO2 emittiert, benötigt der 400-
PS-Coop-Elektro-LKW noch 130 kWh. Rund 23 % oder 30 kWh werden durch Rekuperation beim Bremsen, Bergabfahren und mit der PV-Anlage «zurückgewonnen». Die Reichweite des Elektro-LKW liegt durchschnittlich bei 200 – 300 km pro Tag und eignet sich dadurch gut für den innerstädtischen und regionalen Lieferbetrieb. Während der Fahrt liefert die PV-Anlage einen Teil des Stroms für den LKW-Antrieb und für die Kühlung der Lebensmittel. Je stärker die Sonne scheint, umso mehr Strom steht für die Kühlung zur Verfügung. Der Elektro-LKW liefert täglich lärm- und emissionsfrei bis zu 18 t Lebensmittel in Schweizer Städte – nur ca. 1 t weniger als ein Diesel-LKW. Die Batterien können während den gesetzlich vorgeschriebenen Pausen des Chauffeurs und über Nacht wieder am Strom-Netz geladen werden. Aufgrund des geringen Energieverbrauchs und der niedrigen Wartungs- und Reparaturkosten sind die Betriebskosten wesentlich geringer als bei einem DieselLKW. Mit 50 000 kWh/a fährt der Elektro-LKW jährlich für Fr. 10 000.– rund 50 000 km. Für die gleiche Strecke kostet ein Diesel-LKW mit Fr. 28 000.– fast drei Mal mehr.
PV-Anlage Migros, Neuendorf Die Migros-Verteilbetrieb Neuendorf AG in Neuendorf SO (vgl. HK-GT 9/13, S. 64 – 65 und HK-GT 2/14 S. 26 – 29) weist aufgrund des aussergewöhnlich grossen Tiefkühllagers einen Gesamtstrombedarf von 22,2 GWh/a auf. Um einen nennenswerten Anteil dieses Bedarfs zu decken, beschloss die MigrosVerteilbetrieb Neuendorf AG in Zusammenarbeit mit der Tritec AG eine 5,2 MW grosse PV-Anlage auf dem Dach zu installieren. Im Sommer benötigt die Kälteproduktion mehr Strom. Dafür ist die zurzeit grösste PV-Anlage der Schweiz gut geeignet, weil sie genau zu diesem Zeitpunkt den grössten Teil des Stromertrags von 4.8 GWh/a erzeugt. Im Jahresdurchschnitt deckt der Verteilbetrieb rund 22 % seines Gesamtstrombedarfs. Mit ihrem Solarkraftwerk zeigt die Migros das enorme Solarstrompotenzial von ungenutzten Flachdächern im Industrie- und Dienstleistungssektor auf und wurde deshalb mit einem Schweizer Solarpreis-Diplom ausgezeichnet. ■ www.solaragentur.ch
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Weiterbildung an FH soll Gebäudetechnikplaner und Architekten mit BIM vertraut machen
Digitale Kommunikation mit BIM-Modellen in der Bauplanung Bauen ist bis heute immer auch eine Frage der optimierten Kommunikation und Koordination zwischen Auftraggebern, Architekten und Bauspezialisten. Building Information Modeling (BIM), eine Arbeitsmethode, welche die Prozesse von Architektur, Statik und Gebäudetechnik digital verknüpft, eröffnet neue Perspektiven rationalisierter Bauplanung. BIM kann nur optimal genutzt werden, wenn alle Beteiligten in der Planungsphase mit dem digitalen Werkzeug vertraut sind. Manuel Fischer
■ Es ist seit Generationen eingeübte Praxis in der Branche, dass verschiedene Berufsgruppen an der Planung und Ausführung eines Neubaus oder einer grundlegenden Gebäuderenovierung beteiligt sind. Suboptimale Ergebnisse sind häufig auch Folge unzureichender Koordination und von Verständigungsproblemen, die manche schalkhaft mit dem «Turmbau zu Babel» vergleichen. Aus zweidimensionalen Detailplänen werden Anschlussprobleme der verschiedenen Gewerke häufig nicht oder zu spät erkannt oder fehlinterpretiert.
Vor allem übereinanderliegende Leitungen sind schwer zu interpretieren. Andererseits muss im Verlauf des Planungsprozesses der Stand der Bauwerksplanung untereinander immer wieder neu abgeglichen werden. Missverständnisse, Unterlassungen oder Redundanzen beim Planen sind an der Tagesordnung. Zudem arbeiten Architekturbüros und diverse spezialisierte Planungsbüros häufig mit verschiedenen CAD-Programmen, um ihre spezifischen Planungsaufgaben zu erfüllen. So sind die elektronischen Plandaten untereinander
nicht kompatibel, weswegen meist zweidimensionale Pläne zwischen den Büros weitergereicht werden.
Gemeinsames Datenaustauschformat Die durch die gesteigerte Leistungsfähigkeit des Internets möglich gewordene rasche Interaktion auch mit umfangreichen Datensätzen ermöglicht neue Methoden optimierter Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden. Unter dem Begriff «Building Information Modeling» (BIM) wird ein koordinierter und digital unterstützter Ansatz des Bauplanungsprozesses verstanden. Bei dieser Methode werden alle relevanten Gebäudedaten kombiniert, auf Qualitätsziele geprüft und vernetzt; im Ergebnis entsteht ein disziplinübergreifendes virtuelles Gebäudemodell. Notwendig für die fehlerfreie Kommunikation zwischen den Teilhabern am Planungsprozess ist deswegen ein standardisiertes Datenaustauschformat, das alle Projektbeteiligte lesen und generieren können. Für das sogenannte Open-BIM hat sich das IFC-Format (Industry Founda-
Wie die 3D-Darstellung zeigt, beanspruchen die Querschnitte des Zuluft- und Abluftsystems einer RLT-Anlage viel Raum. Für die Fachkoordination über alle Gewerke ist BIM ein elegantes Planungswerkzeug.
Info |
tion Classes) durchgesetzt. Der Transfer von Baudaten geschieht entweder a) durch die periodische Übermittlung standardisierter Datenaustauschformate zwischen den einzelnen Parteien während des Planungsprozesses oder b) durch den Zugang aller im Bauvorhaben involvierter Parteien auf einen zentralen BIM-Server. Mit BIM verspricht man sich nicht nur einen rationalisierten Planungsprozess, sondern auch das Erstellen innovativer, energie- und kosteneffizienter Gebäude. Die offensichtlichen Vorteile des BIMVerfahrens sind: • Verbesserte Datenqualität zu Bauelementen, da diese alle auf einer gemeinsamen Datenbasis basieren, die ständig aktualisiert wird. Alle modellierten Bauelemente sind mit vorab definierten Attributen (z. B. Dämmwert, Druckfestigkeit, Lieferant usw.) hinterlegt. • Alle aktuellen und relevanten Daten sind für die Beteiligten kontinuierlich verfügbar. • Kollisionen von Schächten und Aussparungen von Heizungs-, Sanitärund Lüftungsanlagen untereinander und mit der Architektur (Tragwerksteile) werden schon in einem frühen Stadium des Planens aufgedeckt. • Bereits in einem frühen Projektstadium kann die Heiz- oder Kühllast von Räumen berechnet werden. Auch für das Facility Management eröffnen sich neue Perspektiven: • Durch den Zugriff auf einen zentralen BIM-Server könnten mehr Informationen zu Baumaterialien und Herstellern langzeitlich archiviert werden, um den Gebäudeunterhalt so zu optimieren.
Planungsproduktivität verbessern Mit der breiten Einführung von BIM sind auch hohe Erwartungen an die Wirtschaftlichkeit in der Bauwirtschaft verbunden. Denn mit dem kontinuierlichen Datenabgleich soll die Produktivität des Planungsprozesses hinsichtlich Kosten, Terminen und Qualitätssicherung gesteigert werden. Für Odilo Schoch, Professor an der Berner Fachhochschule (BFH) am Departement Architektur, Holz und Bau, sind die Zielvorgaben nicht unrealistisch: «Im Holzbau hat sich zwischen Holzingenieuren, HLKS-Fachleuten und Zimmerleuten bereits ein 3D-Workflow eta-
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bliert.» Die ausgeprägte Fähigkeit der Zimmerleute, den Bauprozess dreidimensional zu denken, fördere den Austausch von 3D-Plandaten bei allen Beteiligten im Holzbau bis hin zur computergesteuerten Vorfabrikation. Bereits weitverbreitet ist die 3D-Planung (isometrische Darstellung) von Lüftungskanälen und Abwasserleitungen. «Die 3D-CAD-Werkzeuge sind in der Branche schon länger bekannt und werden auch angewandt. Neu ist nun, dass Planungsprogramme der verschiedenen Büros die 3D-Modelle über die IFC-Schnittstelle austauschen können», sagt Beat Lüscher, Produktmanager bei Trimble International (Plancal). Das Unternehmen entwickelt und vertreibt ein breites Angebot an CAD-Modulen und Berechnungen in der Heizungs-, Sanitär-, Elektrotechnik wie auch in Lüftung und Klima. Christoph Kuster, dipl. Architekt FH, der zusammen mit Plancal, Cadwork und der BFH eine Weiterbildung vorbereitet, ergänzt: «Wer auf einer Baustelle die Koordination der Bauarbeiten oder das Baucontrolling anhand eines BIMModells bespricht, erkennt die Vorteile einer BIM-Planung sofort.» Die an der BFH angebotene Weiterbildung «BIM Architektur – Holzbau – Gebäudetechnik» will einen vertieften Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten des offenen Kooperationsansatz im Bereich Entwurf, Bau und Betrieb von Gebäuden aufzeigen, der auf offenen Standards und Arbeitsabläufen basiert.
der einzige Vorteil. Ebenso erwähnenswert ist der Vorteil der BIM-Methode für die Bauherrschaft und die Baubewilligungsbehörde. So kann beispielsweise das Raumprogramm (eines Bauwettbewerbs) überprüft werden. Öffentliche Auftraggeber in der Schweiz kennen den Nutzen der BIM-Methode allerdings noch kaum, weswegen diese bei der Ausschreibung von Bauaufgaben selten vorgeschrieben wird. Ein Novum hierzulande, das für den Wettbewerb des Felix-Platter-Spitals in der Stadt Basel von den eingeladenen Totalunternehmen die Koordination mit BIM in Wettbewerb, Planung und Ausführung explizit verlangt wurde. Da die beteiligten Architekturbüros und Planungsteams noch wenig Erfahrung mit dem BIM-Modellcheck hatten, waren diese auf die Hilfe eines externen BIMSpezialisten angewiesen. Damit BIM den ganzen Bauprozess begleiten kann, braucht es auch hier klare Kompetenzzuschreibungen. Ideal, wenn ein CAD-Manager die Projektstruktur festlegt und für die Einhaltung der Regeln innerhalb der Planungsteams sorgt. Anderswo in Europa, beispielsweise in Grossbritannien, verlangen öffentliche Auftraggeber bereits die koordinierte BIM-Bauplanung. Die konsequente Einführung des gemeinsamen digitalen Bauplanens ist nicht ohne Einführungskosten und Weiterbildung zu haben. Einmal damit vertraut und eingeübt, eröffnen sich allerdings auch Wettbewerbsvorteile. ■
Vorteile für den Bauauftraggeber
www.ahb.bfh.ch www.plancal.com www.computerworks.ch
Dass die koordinierte 3D-Modellierung für zahlreiche Etappen im komplexen Planungsprozess Nutzen stiftet, ist nicht
Wood-BIM – Erfolg durch vernetzte Prozesse im Holzbau Der Holzbau eignet sich durch seine hohe Vorfertigung ideal für BIM. In den Kursen unter der Leitung von Odilo Schoch werden sich die Kursteilnehmer anhand von anwendungsorientierten Beispielen mit der BIM-Planungsmethode vertraut machen. Dort lernen sie, Prozesse erfolgreich sowie zeit- und geldsparend zu organisieren und Fehler in der Planung und Umsetzung frühzeitig zu erkennen. Experten aus Lehre und Wirtschaft vermitteln an den beiden Kursen praxisgerecht die BIM-basierte Kooperation zwischen Architektur, Holzbau und Gebäudetechnik. Angesprochen sind Architekt/innen, Planer/innen und (Holz)-Bauingenieur/innen, Bauherrschaften, Energie- und Gebäudetechnikfachleute. Kursdaten WoodBIM & Architektur, Dienstag, 17. März 2015, 9 bis 17 Uhr WoodBIM & Gebäudetechnik, Donnerstag, 26. März 2015, 9 bis 17 Uhr Veranstaltungsort Berner Fachhochschule (BFH), Architektur, Holz und Bau, Solothurnstrasse 102, 2504 Biel Auskunft und Anmeldung BFH, Sekretariat Weiterbildung, Burgdorf Tel. 034 426 41 01, Wb_bu.ahb@bfh.ch Weitere Detailinformationen unter www.ahb.bfh.ch/weiterbildungen
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Zur Pensionierung von Urs Zuberbühler
Ein gutes Stück Servicegeschichte im Heizungsbereich mitgeschrieben Mit Erreichen des 65. Lebensjahrs verabschiedet sich Urs Zuberbühler, Leiter Service Region Ost von Elco, aus dem Erwerbsleben und tritt Ende Februar 2015 in den wohlverdienten Ruhestand. Er hat über Jahrzehnte hinweg mit Fachkompetenz, persönlichem Engagement und einem sicheren Gespür für Kundenerwartungen zur Professionalisierung von Service-Dienstleistungen im Heizungsbereich beigetragen. Jean Haag
■ Urs Zuberbühler, Jahrgang 1950, hat eine Lehre als Sanitärinstallateur absolviert und sich damit eine solide Grundlage für seine weitere berufliche Entwicklung gelegt. Fasziniert von der Technik im Allgemeinen, interessierten ihn auch andere Fachgebiete der Haustechnik. Sodann war er bereit, sich weiterzubilden und neue Herausforderungen anzunehmen. Lernen im Beruf bzw. Learning on the Job nahm bei ihm einen hohen Stellenwert ein. Damit empfahl er sich für anspruchsvolle Aufgaben mit Führungsverantwortung. Er hat den Wandel, der sich in den letzten Jahrzehnten in der Heizungsbranche vollzog, nicht nur miterlebt, sondern auch aktiv mitgestaltet. Dies vor allem im Bereich Service und Wartung. «Regelmässiger Unterhalt der Heizung beim Endkunden
war in den 70er-Jahren eine Rarität», erinnert er sich, «erst wenn die Anlage ausfiel, wurde ein Installateur gerufen, der sie wieder in Ordnung bzw. zum Laufen zu bringen hatte.» Die zunehmende technische Komplexität der Heizungen, die Nutzung neuer Energieträger für die Wärmeerzeugung sowie die Emissionsbegrenzungen durch die Luftreinhalte-Verordnung verlangten nach Servicekompetenz und Dienstleistungen für Endkunden. Für die Entwicklung und Professionalisierung des Servicebereichs hat Urs Züberbühler einen namhaften Beitrag geleistet, sei dies als Spezialist für Gasgeräte, als Führungskraft oder als Kursleiter und Experte bzw. Mitglied von Fachgremien und, last, but not least, als treuer und loyaler Mitarbeiter von Brennwald bzw. Elco mit über 36 Dienstjahren.
Urs Zuberbühler, Leiter Service Region Ost von Elco, geht in Pension.
Vom Servicetechniker zum Serviceleiter Berufliche Sporen abverdient hat sich Urs Züberbühler im technischen Unterhalt bei Zellweger Uster sowie als technischer Leiter im damals neu eröffneten Seedamm-Center in Pfäffikon SZ. Hier erweiterte sich sein Spektrum hinsichtlich der Betreuung haustechnischer Anlagen, hatte er sich doch auch mit der Heizung bzw. der Lüftung und Kälte zu befassen. Im August 1978 vollzog er den Wechsel zu Brennwald, just in dem Jahr, in dem Elco das 50-Jahr-Jubiläum feiern konnte. Die A. Brennwald AG war damals noch ein selbstständiges Unternehmen mit Domizil in Oberrieden und führende Anbieterin von Gasgeräten. Die Übernahme durch Elco erfolgte dann neun Jahre später. Urs Zuberbühler wurde als Servicetechniker mit Schwerpunkt Wärmepumpen eingestellt. Allerdings stand dieser Geschäftszweig damals noch in zarten Anfängen und der erhoffte Aufschwung liess auf sich warten. Deshalb verlagerte sich sein Tätigkeitsschwerpunkt auf Gasgeräte. Der rasche Ausbau des Erdgasnetzes beflügelte deren Absatz. Im Zuge desselben entwickelte sich, erst zaghaft, dann immer schneller, der Servicebereich. Anfänglich war dafür bei Brennwald schweizweit eine Equipe aus drei Servicetechnikern, darunter Urs Zuberbühler, zuständig, Mitte der 90er-Jahre bestand das Serviceteam aus 75 Fachleuten. Neben Servicearbeiten wurden auch Inbetriebnahmen ausgeführt. Ein Spezialgebiet von Urs Zuberbühler bildeten Sicherheitskomponenten für Flüssiggasanlagen. Gesundheitliche Gründe zwangen ihn, sich vom Servicegeschäft an der Front zu trennen und in den Innendienst zu wechseln, wo er technische Ausbildungsaufgaben und die Abteilung Disposition übernahm. Kurze Zeit später wurde er zum Leiter Service von Brennwald ernannt. Am 1. September 1997 erfolgte der Übertritt zu Elco. «Es war für mich eine Art Neustart nach fast 20 Jahren Brennwald», kommentiert er die Veränderung. Anfänglich befasste er sich mit Reorganisationsaufga-
ben im Servicebereich. Schon nach kurzer Zeit wurde er Leiter Service Region Ost. Zwischenzeitlich in der Fusionsphase und vor der Übernahme durch Ariston im Jahre 2001 war er für den Service der ganzen Schweiz zuständig, ehe sich sein Aufgabengebiet wieder auf die Region Ost konzentrierte. In den letzten Jahren hatte er seinen Arbeitsplatz im Regionalcenter Winterthur, von wo aus die Servicestellen Zürich, Wädenswil, Winterthur, St. Gallen, Vilters und Chur betreut werden. Vorbildlicher Arbeitgeber «Ich blicke auf ein spannendes, interessantes und abwechslungsreiches Arbeitsleben zurück», sagt Urs Zuberbühler. Seinem optimistischen Naturell entsprechend hat er in Veränderungen vor allem Chancen gesehen. Weiter waren ihm vorausschauendes Denken und Handeln wichtig. «Dabei geht es darum, bei offenstehenden Fragen rasch den Gesamtzusammenhang zu erfassen und Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln.» Grossen Wert legte er auch auf den direkten Kontakt zu seinen Mitarbeitenden. «Mich interessierte deren Meinung, denn sie stehen in direktem Kontakt zu unseren Kunden, Tag für Tag.» Nicht selten seien in solchen Gesprächen Anstösse oder Ideen für Neuerungen entstanden. Leicht fällt ihm der Abschied nicht. Er verlässt den Betrieb mit einem lachenden und einem weinenden Auge, wie er selbst einräumt. «In Elco hatte ich einen vorbildlichen Arbeitgeber, wofür ich dankbar bin, und ich durfte in verantwortlicher Position bis zum Erreichen des regulären Rücktrittsalters arbeiten. Von einer solchen Firma trennt man sich nur ungern.» Dafür hat er nun mehr Zeit, sich seiner Familie zu widmen. Sodann dürfte er mit seinem Motorboot «Liberty», das er in mühevoller Arbeit selbst restaurierte, häufiger in den Zürichsee stechen und vermehrt seinem Hobby, dem Fischen, frönen. ■
www.elco.ch
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Solar Impulse: Start zum historischen Flug um die Erde ab Ende Februar ■ Anlässlich der anstehenden Weltumrundung des Solarflugzeugs haben sich ABB und Solar Impulse zusammengeschlossen, um aufzuzeigen, wie Innovationen und neue Technologien den Verbrauch der natürlichen Ressourcen verringern können. ABB ist stolz darauf, das Solarflugzeug Solar Impulse und seine Crew bei der ersten Weltumrundung zu begleiten, die ohne Treibstoff allein mit der Kraft der Sonne bewältigt wird. Das in der Schweiz ansässige Team von Solar Impulse hat bekannt gegeben, dass es zwischen Ende Februar und Anfang März in Abu Dhabi zu seinem historischen Flug aufbrechen wird. 2014 schlossen ABB und Solar Impulse eine technische Allianz, um die gemeinsame Vision von einer Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und einer stärkeren Nutzung erneuerbarer Technologien voranzutreiben. «Solar Impulse wird eine neue Generation ermutigen, die grössten Herausforderungen unseres Planeten mithilfe von Innovationen und neuen Technologien zu bewältigen», sagt Ulrich Spiesshofer, Vorsitzender der Konzernleitung von ABB. «ABB wird das Team von Solar Impulse auf jedem Kilometer seiner Reise begleiten.» Dem Team von Solar Impulse gehören auch drei ABB-Ingenieure an, die ihr umfassendes Know-how und viel Leidenschaft einbringen.
Sie kümmern sich u. a. um die Verbesserung der Steuerungssysteme für den Bodenbetrieb und die Optimierung der Ladeelektronik für die Batteriesysteme des Flugzeugs. Auf der 40 000 Kilometer langen Flugroute werden sich die Piloten Bertrand Piccard und Andre Borschberg abwechseln. Dazu legt das Flugzeug in verschiedenen Städten wie Maskat in Oman, Varanasi und Ahmedabad in Indien, Chongqing und Nanjing in China und Phoenix im US-Bundesstaat Arizona Zwischenstopps ein. Auch in Europa und Nordafrika sind Zwischenlandungen vorgesehen. Zu den grossen Herausforderungen vor der Rückkehr nach Abu Dhabi Mitte 2015 zählt ein Nonstop-Flug über fünf Tage und Nächte von China nach Hawaii. Das von 17 248 Solarzellen angetriebene Flugzeug wird jeden Tag in eine Höhe aufsteigen, aus der man auf den Gipfel des Mount Everest hinabblicken könnte. Dabei wird es seine Batterien voll aufladen, um auch nachts in der Luft bleiben zu können. Die Begeisterung von ABB für Solar Impulse erwächst nicht nur aus dem gemeinsamen Glauben an Innovation und Technologie, sondern geht unmittelbar auf das Credo des Unternehmens zurück: «Power and productivity for a better world.» Die Philosophie von Solar Impulse entspricht voll und ganz dem Bestreben von ABB, Effizienz zu steigern, den Res-
Solar Impulse 2 über der Region Payerne VD. (© Solar Impulse, Jean Revillard)
sourcenverbrauch zu verringern, nachhaltige Verkehrslösungen zu fördern und sauberen, erneuerbaren Energien zu grösserer Verbreitung zu verhelfen. Als weltweit zweitgrösster Lieferant von Solarwechselrichtern und einer der grössten Zulieferer für die Windkraftbranche nimmt ABB bei der effizienten und zuverlässigen Integration erneuerbarer Energien ins Stromnetz eine führende Rolle ein. Das Unternehmen unterstützt den Aufbau des grössten Schnellladenetzes für Elektroautos in Europa und liefert die Schlüs-
selkomponenten für das weltweit grösste Netz von Schnellladestationen in China. «ABB bringt ihre führenden Technologien zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen und zur Effizienzsteigerung in das Projekt ein, wodurch das Team mit Solar Impulse das immense Potenzial von Innovationen und sauberen Technologien aufzeigen kann» – so Bertrand Piccard. «Das ist es, was die Welt jetzt braucht», sagt der Schweizer Luftfahrtpionier Piccard, dem 1999 mit einem Team die erste Umrundung der Erde in einem Heissluftballon gelang. «Andernfalls werden wir unsere natürlichen Ressourcen verschwenden.» Seit 2010 haben Piccard, Präsident von Solar Impulse, und Borschberg, CEO des Projekts, bei der Überquerung von Europa, Nordafrika und den USA mit einem Prototyp-Solarflugzeug insgesamt acht internationale Rekorde aufgestellt, unter anderem im Hinblick auf die Flugdauer, die Flughöhe und die zurückgelegte Entfernung. ■ ABB Schweiz AG 5400 Baden Tel. 0844 845 845 www.abb.ch new.abb.com/betterworld www.solarimpulse.com
Das Flugzeug für solargetriebene Interkontinentalflüge: «Solar Impulse 2» mit der Immatrikulation HB-SIB.
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Wärmeverbund Bad Zurzach: Baustart für Wärmezentrale und Netz ■ Im Januar erfolgte in der Gemeinde Bad Zurzach der Spatenstich für den Bau der Wärmezentrale und den Leitungsbau für den Wärmeverbund Bad Zurzach. Dieser umfasst im Wesentlichen die Versorgung des Thermalbads Zurzach, der gemeindeeigenen Liegenschaften, der Liegenschaften im Flecken Bad Zurzach sowie weiterer Wohnhäuser, Industrie- und Gewerbegebäude. Die AEW Energie AG investiert über 16 Mio. Franken in diesen Wärmeverbund. Die Gemeinde Bad Zurzach hat sich als Energiestadt dem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen verpflichtet. Aufgrund des lokalen Energierichtplans plante die Gemeinde vor einiger
Zeit, einen Wärmeverbund auf Basis Holzschnitzel realisieren zu lassen. Auf einer Parzelle an der Baslerstrasse wird eine unterirdische Heizzentrale erstellt. Der Standort wird ebenfalls für den geplanten Werkhof der Gemeinde genutzt. Für die Verteilung der Wärme wird ein Fernwärmenetz mit einer GesamtTrasseelänge von 4300 m realisiert. Das Netz des bestehenden Wärmeverbunds Langwies wird in den neuen Wärmeverbund integriert. 90 % der Energie wird aus dem Holz der lokalen Forstbetriebe gewonnen. Jährlich werden rund 22 000 Schnitzelkubikmeter benötigt. Es wird überwiegend Laubholz eingesetzt. Zur optima-
Übersichtsplan Wärmeverbund Bad Zurzach. Rot, oben links: Wärmezentrale. Inbetriebnahme erfolgt ab November / Dezember 2015.
len Nutzung der Ressource Holz ist eine Rauchgaskondensation vorgesehen, mit der rund 8 – 10 % zusätzliche Energie aus dem Brennstoff gewonnen werden kann. Die Spitzenlast wird mit Gas- oder Ölkessel abgedeckt. Der Energieanteil von Erdgas und Öl beträgt maximal 10 %. Die grössten Wärmekunden sind die Stiftung Gesundheitsförderung Bad Zurzach / Baden für das Thermalbad, die RehaClinic sowie diverse Hotels. Mit rund 8000 MWh/a übernimmt die Stiftung nahezu die Hälfte der Wärme von der Heizzentrale (total 17 000 MWh/a). Die GesamtAnschlussleistung beträgt 10-12 MW. Die AEW Energie AG betreibt heute etwa 70 Wärmeverbunde und ist seit 1995 einer der bedeutendsten Contractoren im Bereich Wärme in der Schweiz. ■ Spatenstich 7. Januar 2015: Georg Edelmann, Stefan Rütimann (beide Stiftung Gesundheitsförderung Bad Zurzach / Baden), Beat Steinmann (Steinmann Ingenieure und Planer AG), Meinrad Moser (Vizeammann Bad Zurzach), Daniel Zürcher (Durena AG), Christoph Schweizer (Gemeinderat Bad Zurzach) und Marc Ritter (AEW Energie AG, Leiter Geschäftsbereich Energie).
AEW Energie AG 5001 Aarau, Tel. 062 834 21 11 www.aew.ch
Zwei Planungsseminare «Minergie-P» im 2015 ■ Modernes Bauen, das Einhalten anspruchsvoller Standards und nachhaltige Resultate wollen gelernt sein. Für ehrgeizige, wissensbegierige Fachleute kommen da die zweitägigen «Planungsseminare Minergie-P» gerade richtig. Erfahrene und mit Preisen ausgezeichnete Experten erzählen aus der Praxis. Architekten, Holzbauer, Bau- und Energiefachleute, Planer, Investoren erlangen Know-how und erhalten im Austausch mit den anderen Teilnehmenden wertvolle Informationen zu den aktuellen zukunftsweisenden Gebäudestandards. Die Planungsseminare erläutern zunächst Definition und Anforderungen der zukunftsweisenden Gebäudestandards, also Minergie-P, Minergie-A, GEAK mit Plusenergie und SIA-Effizienzpfad Energie. Auf dieser Basis folgen Grundsätze zum Vorgehen und der Konzipie-
rung einer nachhaltigen Architektur mit hoher Energieeffizienz und zum umfassenden Einsatz erneuerbarer Energien. Die Chancen und Möglichkeiten des Holzbaus werden dabei besonders eingehend behandelt. Die Gebäudehülle spielt in der Energiebilanz energieeffizienter Bauten eine wesentliche Rolle. Energieverluste und -gewinne müssen optimiert werden. Den Teilnehmenden werden Lösungen für Neubauten und Sanierungen vorgestellt und Fragen zu Wärmedämmung, Wärmebrücken, Gebäudedichtheit und Fenstern beantwortet. Referate und Workshops Während den beiden Seminartagen werden nicht nur theoretische Aspekte erläutert, sondern auch aussagekräftige Praxisbeispiele des energietechnisch nachhaltigen Bauens vorgestellt. In einer
angegliederten Ausstellung lassen sich ausserdem innovative Industrieprodukte begutachten. Zwei integrale Workshops dienen der Vertiefung. Sie garantieren eine praxisgerechte Vermittlung der behandelten Themen. Ebenso kommen Fragen zur Wirtschaftlichkeit gebäudetechnischer Investitionen zur Sprache: Ist das nachhaltige und energieeffiziente Gebäude auch wirtschaftlich? Lässt sich dieser Aspekt der Nachhaltigkeit mit modernen Standards erreichen? Gibt es Unterschiede zwischen Neubauten und Sanierungen, die zu beachten sind? Mit diesen Fragen befasst sich Ruedi Meier, Präsident des energie-cluster.ch und Moderator der Planungsseminare. Kantonale Vertreter stellen zudem Förderprogramme vor und weisen auf die mögliche Unterstützung von Vorhaben durch Kantone bzw. das Gebäudeprogramm hin.
Konkrete Aufgaben in Teams Während den beiden integralen Workshops können sich die Teilnehmenden in interdisziplinären Teams mit konkreten Aufgabenstellungen befassen und dabei auch die Kompetenzen der Referenten nutzen. Ausgangspunkt sind zwei Fallbeispiele: ein neues Mehrfamilienhaus am Kirchrainweg in Kriens und die Sanierung eines grossen Mehrfamilienhauses in Chiasso. Die Planungsseminare 2015 werden am 15. und 16. April 2015 in St. Gallen sowie am 10. und 11. September 2015 in Bern stattfinden. Weitere detaillierte Informationen zu den Kursen finden Interessierte unter www.bauholzenergie.ch. ■ BauHolzEnergie AG 3011 Bern Tel. 031 318 61 12 juerg.kaerle@bauholzenergie.ch www.bauholzenergie.ch
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Solarwärmeanlagen von Helvetic Energy neu auch bei Tobler Roger Schmidiger Vice President Product Management Boagaz Schweiz
Boagaz – biegbares Gas-Installationssystem Wollen Sie Zeit sparen? Selbst die kompliziertesten Gasinstallationen lassen sich mit Boagaz schnell und sicher realisieren. Boagaz ist ein SVGW zugelassenes Wellrohrsystem aus hochwertigem 1.4404 Edelstahl und einer PE-Schutzummantelung, das bequem von Hand gebogen werden kann. Dadurch können teure Bogen-Formteile und Montagezeit gespart werden. Für die einfache Montage der Verschraubungen ist kein Spezialwerkzeug notwendig. Es braucht nur einen Wellrohrschneider, ein Messer und Gabelschlüssel.
Gerne stelle ich oder einer meiner Kollegen das System persönlich vor. Bei der Montage des Systems führt unser Fachpersonal kostenlos bei Ihnen in der Firma oder direkt auf der Baustelle eine Schulung durch. Auf Anfrage bieten wir auch die kostenlose Druckverlustsoftware an, um bequem und einfach Dimensionierungen nach der G1 zu erstellen.
■ Per 1. April 2015 wird die Tobler Haustechnik AG ihr Produktportfolio mit thermischen Solaranlagen der Firma Helvetic Energy GmbH in Flurlingen erweitern. Die Helvetic Energy GmbH ist als Solarenergie-Anbieter in der ganzen Schweiz tätig. Der Ruf des Unternehmens in der Branche ist ausgezeichnet. Mit dieser Zusammenarbeit erhält die Tobler Haustechnik AG ein neues, starkes Sortiment im Geschäft der Solarwärmeanlagen. Mit dieser Zusammenarbeit wird das Produktportfolio mit einem umfassenden und komplett neuen Solarsortiment ergänzt. Damit erfüllt die Tobler Haustechnik AG ein Bedürfnis ihrer Kunden nach einem einfachen, flexiblen und preislich attraktiven thermischen Solarsystem. Die Tobler Haustechnik AG, der grösste Haustechnikhändler der Schweiz, beliefert das Installateurgewerbe mit Qualitätsprodukten für Heizung, Lüftung, Sanitär und Isolati-
on/Dämmung. Weiter unterstützt Tobler die Planer und Architekten und steht auch dem privaten Bauherrn für eine kompetente Beratung zur Verfügung. Die Tobler-Gruppe beschäftigt derzeit über 800 Mitarbeitende und erzielte 2013/2014 einen Umsatz von rund 380 Mio. Franken. ■ Tobler Haustechnik AG 8902 Urdorf Tel. 044 735 50 00 www.toblergroup.ch www.haustechnik.ch www.helvetic-energy.ch
Robust und sicher Laufend testen wir die Qualität unserer Produkte nach den harten Tests gemäss der Norm EN 15266. Im Vergleich zu konventionellen Systemen mit starren Rohren, kann Boagaz Dehnungen und Erschütterungen aufnehmen. Jahrelange Erfahrungen in Japan (Erdbebengebiet) und der USA belegen die Sicherheit und Zuverlässigkeit dieses Systems, dass nun auch in Europa laufend bekannter wird. Das gesamte Material von DN15 (1/2")-DN50 (2") wie auch alle Zubehörartikel können über Tobler Haustechnik bezogen werden.
Boagaz Vertriebsgesellschaft mbH Heinrich-Schneidmadl-Str. 15 A-3100 St. Pölten Roger Schmidiger +41 78 854 40 85 r.schmidiger@boagaz.com www.boagaz.com
Mittelgrosse Solarwärmeanlage auf einem Flachdach mit Sonnenkollektoren von Helvetic Energy.
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Gebäudetechnik-Stand an der Berufsmesse Zürich: Berufe an der Arbeit
Am Themenhaus konnten die interessierten Schüler einen tiefen Einblick in die Gebäudetechnik-Berufe erhalten.
■ Auch 2014 hat sich die Bildungskommission Gebäudetechnik Nordostschweiz wieder mit einem attraktiven Stand an der Berufsmesse Zürich beteiligt. In dieser grössten Berufsausstellung der Nordostschweiz integriert ist eine Plattform, um wiederum «Berufe an der Arbeit» zu zeigen. Die ganze Berufsmesse hatte einmal
mehr weit über die Kantonsgrenzen hinweg ein grosses Echo hinterlassen und verzeichnete einen neuen Besucherrekord. So haben Schulklassen aus 12 Kantonen die Messe besucht. Gemessen an den Schülerzahlen konnten über 48 000 Besucher, d. h. Jugendliche, deren Lehrer und Eltern, sich einen Überblick über die vielfältige Arbeitswelt vor allem der gewerblichen Berufe machen. Gezeigt wurden 240 Lehrberufe und rund 300 Weiterbildungsangebote. Interessant waren naturgemäss diejenigen Berufsverbände mit ihren Ständen, an denen praktische Berufsarbeit gezeigt wurde. Dazu gehört seit vielen Jahren auch der Stand der Gebäudetechnikberufe. Aus von den Gebäudetechnikberufen verwendeten Materialien konnten interessierte Schüler ein sogenanntes «Bhaltis» selber herstellen. Voraussetzung dazu war der handwerkliche Einsatz am Themenhaus unter fachkundiger Anleitung und Überwachung im gewünschten Beruf. Fachlehrer und dipl. Gebäudetechnikplaner vermittelten den interessierten Jugendlichen einen tiefen Einblick auch in die Aufgaben eines Gebäudetechnikplaners sowie die Anforderungen, welche die Grundvoraussetzungen für die Ergreifung dieses Berufs sind. Fachkundige Standleiter sowie aufgestellte Lehrlinge und
Lehrtöchter standen den interessierten Schülern zur Seite und beantworteten deren Fragen mit grosser Sachkenntnis. Ein grosser Dank gilt den Sponsoren aber auch den Mitgliedern der Kommission Berufsmesse für ihren grossartigen Einsatz sowie den Mitgliederbetrieben, welche Fachleute und Lehrlinge für die wichtige Standarbeit zur Verfügung gestellt haben. ■ Die nächste Berufsmesse Zürich findet vom 17. bis 21. November 2015 in der Messe Zürich statt. Bildungskommission Gebäudetechnik Nordostschweiz suissetecnordostschweiz 8057 Zürich Tel. 044 315 55 35 www.suissetecnordostschweiz.ch
Eines der am Stand hergestellen «Bhaltis».
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Das neue Schweizer Energiefachbuch 2015 ist da ■ Noch nie wurde das Thema Energie in der Schweiz so leidenschaftlich diskutiert wie heute. Und noch nie war es so wichtig für Wirtschaft und Gesellschaft. Denn die Revolution erneuerbarer Energien ist in vollem Gange. Es geht um Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit, um neue Technologien und innovative Techniken und um Effizienz und marktwirtschaftliche Lösungen auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft. Das neue Schweizer Energiefachbuch 2015 elektrisiert mit aktuellen Schlüsselthemen und bietet praxisnahe Entscheidungsgrundlagen für Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden im Kontext der Energiewende. Das Jahrbuch ermöglicht einen Schnellzugriff auf Themen wie die Orts- und Raumplanung für die 2000-Watt-Gesellschaft, Arealüberbauungen und Innovationsprojekte, Energie aus Abwasser, Ökoquartiere, PlusEnergie, Holzbau, richtiges Ener-
giemanagement, nachhaltige Lichtkonzepte und vieles mehr. Die aktuellen Energiekennzahlen der Schweiz, nützliche InternetLinks und wertvolle Kontaktadressen erhöhen den Nutzenaspekt des Jahrbuchs als hochwertige Informationsquelle zu den Zukunftsthemen Planen, Bauen, Erneuern, Optimieren und Facility Management. Das Einzelexemplar kostet Fr. 61.– (im Abo Fr. 51.–). Die Bestellung des Buches ist möglich über www.kömedia.ch/shop/ schweizer-energiefachbuch/ ■ Kömedia AG 9001 St. Gallen Tel. 071 226 92 92 www.kömedia.ch
Geballtes Fachwissen auf 280 Seiten.
Urs Meyer, Geschäftsführer Akustiktherm, und Rudolf Gerber, CEO Barcol-Air.
Barcol-Air AG übernimmt Akustiktherm ■ Die beiden Pioniere im Bereich Klimadeckensysteme, Barcol-Air AG und Akustiktherm, werden die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam angehen. Im Rahmen ihrer Entwicklungsstrategie übernimmt Barcol-Air AG ab dem 1. Dezember 2014 exklusiv die patentierten und im Markt gut verankerten Akustiktherm-Systeme. Zudem wird das Servicegeschäft der Schneider Ausbautechnik in den bereits bestehenden Bereich von Barcol-Air AG integriert. Dieser strategische Schritt bedeutet eine operative Stärkung der Barcol-Air AG und führt zu einem nächsten Wachstumsschub. In Zukunft werden wir gemeinsam
die Märkte Schweiz und Deutschland sowie die angrenzenden Länder mit Akustiktherm-Systemen ausbauen. Urs Meyer, bisheriger Geschäftsführer Akustiktherm, ist überzeugt, dass das System Akustiktherm durch diesen Schritt nachhaltig gefördert wird. Rudolf Gerber, CEO Barcol-Air AG, freut sich über diese strategisch wichtige Erweiterung der Produktpalette. ■ Barcol-Air Group AG 8603 Schwerzenbach Tel. 058 219 40 00 www.barcolair.com
ISP und Partner mit erweiterter Geschäftsleitung ■ Die ISP und Partner AG ist erfreut, dass im Sinne einer reibungslosen Nachfolgereglung die drei langjährigen Mitarbeiter Bruno Vogel, Urs Müller und Boris Nozinic die Geschäftsleitung verstärken. Die drei neuen Geschäftsleitungsmitglieder werden Peter Siegenthaler fortan und bis zu seinem fürs Jahr 2018 geplanten Austritt unterstützen und dann die Unternehmensführung übernehmen. Bruno Vogel (48) hat sich am Technikum Luzern zum Ingenieur HTL ausgebildet. Seit 2005 ist er als Projektleiter und stellvertretender Geschäftsleiter bei ISP und Partner AG tätig. Urs Müller (34) hat an der Hoch-
schule Luzern den Bachelor als Gebäude-Elektroingenieur erworben und arbeitet seit 2009 als Projektleiter für das Unternehmen. Boris Nozinic (33) hat die Ausbildung zum diplomierten Techniker HF an der Technikerschule TS in Zürich absolviert und ist 2011 als Projektleiter in die ISP und Partner AG eingetreten. ■ ISP und Partner AG Beratende Ingenieure für Gebäudeautomation 6210 Sursee Tel. 041 914 21 50 www.isppartner.ch
Peter Siegenthaler, Urs Müller, Boris Nozinic, Bruno Vogel.
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Energiewende heisst auch Weiterbildung ■ Es war abzusehen, dass die Energiewende kräftige Spuren in der Gesetzgebung hinterlassen wird. Tatsächlich geht es mit den Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2014) nicht nur um eine Verschärfung bereits bestehender Vorschriften. Vielmehr wollen die Kantone einen Paradigmenwechsel, um ihr langfristiges Ziel zu erreichen: Bauten sollen sich künftig möglichst selbst mit Wärme versorgen und Anteile der Stromversorgung übernehmen. Energie und Haus – ja gerne, aber bitte mit Erneuerbaren.
MuKEn 2014 im Fokus Die Kantone nehmen mit dem Label Minergie und den MuKEn ihre Funktion als Schrittmacher einer nachhaltigen Energieversorgung wahr. Die neuen Vorschriften fordern aber auch die vielen Hausbesitzer und Haustechnikfachleute. So lässt sich beispielsweise ein alter Heizkessel künftig nicht mehr einfach ersetzen. Denn ein Teil der Energie zur Erzeugung der Heizwärme muss erneuerbar sein. Für diejenigen, die nach den Minergie-Standards bauen, sind dies vertraute Töne, weil genau diese Vorgaben längst Teil eines Minergie-Hauses sind. Mit den MuKEn 2014 ist der Schritt zu Minergie, Minergie-P oder Minergie-A nicht mehr so gross. Es überrascht deshalb nicht, dass Minergie auch eine besondere Stellung in der Information und Weitbildung zukommt. Mit dem Basiskurs «Grundlagen für
energieeffizientes Bauen» bietet Minergie präzis diesen Stoff in der Weiterbildung an. Ergänzend dazu stehen Inhalte zur Gebäudehülle und zur Haustechnik sowie Gebäudekonzepte auf dem Programm. Minergie-A, Minergie-P und der Eco-Zusatz von Minergie sind hierbei zentrale Themen. Sowohl die Struktur als auch die Inhalte des Kursangebotes sind konsequent auf die neuen Hauskonzepte zugeschnitten. ■
Anmeldung und Auskunft: Geschäftsstelle Minergie 3006 Bern, Tel. 031 350 40 60 info@minergie.ch www.minergie.ch/wissen
«Grundlagen für energieeffizientes Bauen» – Kursdaten und Orte Zürich 5., 12. und 19. Juni 2015 Bern 5., 12. und 19. Mai 2015 Horw 2., 9. und 16. März 2015 Landquart 11., 18. und 25. März 2015
Der Fachverein Minergie bietet mit dem Kurs «Grundlagen für energieeffizientes Bauen» eine auf die künftige Baupraxis fokussierte Weiterbildung für Baufachleute an.
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PZM-Ingenieure verstärken Führungsteam
Michael Eberle, neu Mitglied der Geschäftsleitung bei PZM.
Oliver Liebheit, neu Bereichsleiter Lüftung / Klima bei PZM.
■ Polke Ziege von Moos AG (PZM) ist als kompetentes Zürcher Ingenieurbüro seit 45 Jahren in der Planung und Entwicklung von Gebäudetechnikanlagen aktiv. Zu Beginn dieses Jahres wird das Füh-
rungsteam des Unternehmens ausgebaut. Der bisherige Geschäftsführer Christian Polke wird neu zusammen mit Michael Eberle die Geschäftsleitung des Unternehmens mit seinen 50 Mitarbeitern
wahrnehmen. Michael Eberle ist seit 12 Jahren bei PZM und führte mehrere Jahre als Bereichsleiter die Abteilung Lüftung / Klima. Eberle zeichnete verantwortlich für die Gesamtprojektleitung grösserer Projekte wie Dienstleistungsgebäude Stettbach, Europaallee Baufeld A (PHZ) und C, UBS AG (EA21) oder aktuell den Umbau der UBS AG, VZA2 in Zürich-Altstetten. Michael Eberle wird weiterhin die Führung von Grossprojekten innehaben, gleichzeitig aber auch das interne Controlling weiter auf- und ausbauen. Für den frei werdenden Platz der Bereichsleitung wurde eine ideale Lösung gefunden. Oliver Liebheit wird diese verantwortungsvolle Stelle besetzen. Liebheit ist ebenfalls schon viele Jahre bei PZM, ist Prokurist und zeichnete verantwortlich für anspruchsvolle Grossprojekte wie Flughafen Dock B oder die Fachverantwortung Lüftung / Klima beim Polizei- und Justizzentrum Zürich. Wir gratulieren Oliver Liebheit
und wünschen auch ihm viel Erfolg in seiner neuen Funktion. Das weitere etablierte Kader mit Martin Schultze im Sanitärbereich, Sepp Manser und Markus Kunz im Heizungs- / Kältebereich, Walter Mathis im Lüftungs-/Klimabereich und Paul Gränicher in der Gebäudeautomation bleibt unverändert bestehen. ■ PZM Polke Ziege von Moos AG 8032 Zürich Tel. 044 421 19 19 www.pzm.ch
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Haustech-Planertag, 24. Februar: Lösungen für die Gebäudetechnik ■ Der Umbau der Schweizer Energiewirtschaft ist in vollem Gange: Die Energiewende ist aufgegleist. Doch die Umsetzung steht noch an und es bleibt auf allen Ebenen eine Menge zu tun. Die Politik muss Wege finden, um die Sanierung des bestehenden Gebäudeparks voranzutreiben, die Energieunternehmen müssen neue Märkte erschliessen und die Baubranche muss immer komplexere Gebäude und Quartiere realisieren. Die Transformation zu einer «neuen» Energieversorgung wird eine historische Aufgabe sein. Der Gebäudetechnik kommt eine Schlüsselrolle zu, was nun auch die Politik erkannt hat: in den neuen Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn), die Anfang 2015 zu Handen der Kantone verabschiedet wurden, finden erstmals die Themen Gebäudeautomation und Betriebsoptimierung Platz. Die zuständige Kommission im Nationalrat plant zudem, im
Rahmen der Ausarbeitung der Energiestrategie 2050, eine Aufwertung der Gebäudetechnik. Die Branche ist gefordert und muss Wege aufzeigen, wie das moderne Gebäude intelligent mit Energie umgehen kann, ohne dass der Komfort darunter leidet. Der wesentliche Hebel dazu ist die Energieeffizienz. Neben der Wirtschaft arbeiten Hochschulen und Forschungsstätten an Konzepten und Lösungen, wie die effiziente Zukunft umsetzbar ist. Wohin der Weg führen könnte, erläutert eine grosse Zahl von Fachexperten aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Lehre mit ihren Referaten am Haustech-Planertag vom Dienstag, 24. Februar 2015 im Kongresshaus Zürich. Der Anlass informiert über den aktuellen Stand der Technik und gibt einen Ausblick auf mögliche neue Entwicklungen. ■ www.haustech-planertag.ch
Programmverantwortliche Monika Schläppi (Chefredaktorin Haustech) und Tagungsmoderator Urs Rieder (Leiter Abteilung Gebäudetechnik, HSLU). (Foto: Peter Frommenwiler)
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Interview |
Im Interview: Markus Giger, Geschäftsführer ait Schweiz AG
ait Schweiz AG – ein Unternehmen mit Geschichte Seit ihrer Gründung im Jahre 1994 hat sich die ait Schweiz AG, ein Unternehmen der Schweizer Schulthess Group, durch konsequente Ausrichtung auf die Wärmepumpentechnik und ständigem Ausbau schweizweit zu den Marktführern von Wärmepumpen eingereiht. Unter dem Namen ait Schweiz AG sind aber mehrere Unternehmen vereinigt. Wir fragten Geschäftsführer Markus Giger, welche es sind. Interview: Franz Lenz
■ ait Schweiz AG hat sich nach eigenen Angaben in die Reihe der Schweizer Marktführer für Wärmepumpen eingereiht. Hersteller ist die Alpha-InnoTec in Deutschland, beide Namen werden in der Schweiz geführt und beides sind Töchter der Schweizer Schulthess Group. Und da sind noch die Vorgängerfirmen Thermotechnik Bauknecht TTB sowie Calmotherm. Bitte erklären Sie diese Firmenentwicklung unseren Leserinnen und Lesern, denn der Name Schulthess steht doch eigentlich allgemein für Haushaltapparate. Markus Giger: Es ist richtig, über die letzten Jahre haben wir viele Namenswechsel durchlebt, was im Markt immer wieder zu Fragen führte. Beginnen wir vorne. Die Thermotechnik Bauknecht TTB trennte sich von den Elektroheizungen, weshalb durch ein Management-Buyout 1995 die Calmotherm AG gegründet wurde. Die Schulthess Gruppe kaufte vier Jahre später das Wärmepumpen-Werk der Alpha-InnoTec GmbH in Deutschland und übernahm im selben Jahr auch die Calmotherm AG, die den Vertrieb in der Schweiz sicherstellte. 2010 wurde der Name Calmotherm aufgegeben, um mit dem Namen Alpha-InnoTec AG die Firma und die Produktemarke zu vereinen. 2012 wurde die Schulthess Gruppe von der NIBE aus Schweden komplett übernommen, weshalb wir die Verantwortung für zwei Wärmepumpen-Marken in der Schweiz erhielten. So entstand die ait Schweiz AG mit den Business Units Alpha-Innotec, NIBE Wärmetechnik und Grünbeck Schweiz. Die Haushaltsapparate-Marken Schulthess und Merker befinden sich immer noch neben uns in der gleichen Gruppe, bearbeiten aber mit ihren Produkten andere Vertriebskanäle und Märkte.
Markus Giger: «Die grossen Schritte werden in naher Zukunft nicht mit dem Gerät realisiert, sondern mit dem richtigen Einbau, dem richtigen Konzept, dem richtigen Unterhalt und dem optimalen Betrieb».
Sie treten als Komplettsortimenter im Bereich Wärmepumpen auf. Wie komplett ist denn dieses Sortiment? Giger: Unser Konzern und/oder unsere Gruppe erstellt Wärmepumpen und Kälteaggregate für die Haustechnik, die Industrie und das Gewerbe von 2 kW bis über 1 MW. Sei es aus der Wärmequelle Luft, Erdreich oder Wasser, wir bauen jede Applikation. In der Schweiz fokussieren wir uns auf Haustechnik-Wärmepumpen und Systeme im Leistungsbereich von 2 – 600 kW. So bieten wir im Wärmepumpenmarkt die breiteste Palette.
Auch ait Schweiz AG proklamiert die Nutzung der Sonnenenergie. Dachkollektoren kennt jeder, aber was verstehen Sie unter «... im Wasser gespeicherte Sonnenenergie»? Giger: Wir bauen in unserem Werk in Deutschland eine eigene Linie von thermischen Solarkollektoren, die wir mit unseren Wärmepumpensystemen oft kombinieren. Grundsätzlich erwärmen diese Kollektoren bei Sonnenschein das Brauchwarmwasser und speichern damit die Sonnenenergie im Trinkwasserbehälter. Im Bereich PV bieten wir ebenfalls Produkte an. Dank der intelligenten Wärmepumpen-Steuerung PV-Ready von Alpha-InnoTec wird überschüssiger Strom von der PV-Anlage nicht ins Netz eingespeist. Dieser wird genutzt um mit der Wärmepumpe Warmwasser zu produzieren. Somit wird auch diese Sonnenenergie «ins Wasser gespeichert». ait Schweiz AG konzentriert sich gemäss Eigentext auf Beratung, den Verkauf und den Kundendienst im Bereich Wärmepumpen. Wer montiert aber die Anlagen und wer betreut die Kunden während der Lebensdauer einer Anlage? Hier zeigt sich doch die Qualität eines Unternehmens. Giger: Unsere Qualität beginnt bereits mit der Schulung der Ingenieure und Planer die Wärmepumpensysteme berechnen. Danach beraten wir den Installateur in der korrekten Auslegung und dem richtigen Einbau der Wärmepumpen und deren Zubehör. Die reine Installation überlassen wir aber dem Fachhandwerker vor Ort, da ist er stärker und lokaler. Wir nehmen die Wärmepumpen danach aber selber in Betrieb und können so für eine langfristige Qualität bürgen. Der Endkunde hat dadurch auch einen direkten Kontakt zu uns und wir betreuen seine Geräte mit Serviceprodukten über den ganzen Lebenszyklus. Da wir uns ausschliesslich auf Wärmepumpen konzentrieren und das grösste Wärmepumpennetz bieten, profitieren Kunden punkto Kow-how, Erfahrung und Servicestärke schweizweit in drei Sprachen.
Interview |
Als Generalvertretung in der Schweiz für Produkte von Alpha-InnoTec verkauft ait Schweiz AG heute rund 2500 Wärmepumpen im Jahr. Führen Sie auch Produkte anderer Hersteller? Giger: Wie erwähnt, haben wir unter dem Dach der ait Schweiz AG drei Business Units. Alpha-InnoTec vertreibt alle Wärmepumpen-Produkte der Marke Alpha-InnoTec aus Deutschland. NIBE Wärmetechnik vertreibt über Partner alle Wärmepumpen-Produkte der Marke NIBE aus Schweden. Grünbeck Schweiz vertreibt alle Produkte für die Wasseraufbereitung und den professionellen Heizungsschutz der Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH aus Deutschland. Können die Kunden mittelfristig eigentlich noch Innovationen bei Wärmepumpen erwarten, oder sind die Möglichkeiten langsam ausgeschöpft? Giger: Die ganz grossen Geräteinnovationen können wir wohl in den nächsten Jahren nicht erwarten. Die Technik und
die Geräte werden laufend verbessert, COP-Werte gesteigert, Inverter flächendeckend eingesetzt und die Steuerungen, den sich verändernden Leitsystemen, angepasst. Die grossen Schritte werden in naher Zukunft nicht mit dem Gerät realisiert, sondern mit dem richtigen Einbau, dem richtigen Konzept, dem richtigen Unterhalt und dem optimalen Betrieb. Hier versuchen wir in Zukunft den Markt weiterzuentwickeln. Noch eine Frage zur Zukunft: Haben die Bewohner einer Immobilie auch in Zukunft noch die Selbstbestimmung über die Haustechnik, über Wärme, Kälte, Lüftung, oder führt die technische Entwicklung, gerade in der Automation dazu, dass Häuser «eigenmächtig denken, steuern und regeln»? Giger: Da frage ich zurück, will der Hauseigentümer die Selbstbestimmung über die Haustechnik? Sie ist auch in Zukunft zu haben, aber es braucht Initiative und Interesse, die Grundzüge des Energieverbrauches zu verstehen
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und die smarten und intelligenten Systeme bedienen zu wollen. Wir steuern und kontrollieren heute aus der Hosentasche mit Apps unsere Bankkonten, die Ferienbuchungen, kommunizieren und informieren uns laufend über alles mögliche und so kann auch die Haustechnik geführt werden, man muss nur wollen. Natürlich, greifen wir da nicht ein, denken und steuern die Wärmepumpensysteme eigenmächtig resp. so wie wir die Systeme programmieren und starten. ■ www.ait-schweiz.ch
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Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich 2014: nach breiter Expertenanhörung von EnDK-Plenarversammlung verabschiedet
MuKEn 2014: Die Kantone machen Ernst mit der Energiewende Die Plenarversammlung der Konferenz der kantonalen Energiedirektoren (EnDK) vom 9. Januar 2015 hat die Revision der Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2014) verabschiedet. Die harmonisierten Energievorschriften der Kantone werden weiter verschärft. Damit zeigen die Kantone, dass sie im Gebäudebereich mit der Energiewende vorwärtsmachen. Quelle: Medienmitteilung EnDK
■ Die MuKEn sind seit 1992 konkrete Empfehlungen zur Umsetzung im kantonalen Bau- und Energierecht. Mit der MuKEn 2014 werden diese zum vierten Mal revidiert. Der modulare Aufbau belässt den Kantonen Spielräume, um besonderen kantonalen Gegebenheiten massgeschneidert Rechnung tragen zu können. Die Revisionsarbeiten folgten einem intensiven, iterativen Prozess innerhalb der EnDK. Dabei erfolgten auch Anhörungen von Experten. Nach dem Vorliegen des Vorentwurfs der überarbeiteten MuKEn (MuKEn 2014) leitete die EnDK eine breite schriftliche Expertenanhörung ein. Dabei gingen insgesamt über 100 Stellungnahmen und 2000 externe und interne Anregungen
ein, die geprüft und soweit möglich berücksichtigt wurden. Die Zielsetzung der MuKEn ist, ein hohes Mass an Harmonisierung im Bereich der kantonalen Energievorschriften zu erreichen, um die Bauplanung und die Bewilligungsverfahren für Bauherren und Fachleute, die in mehreren Kantonen tätig sind, zu vereinfachen. Die Harmonisierung wird durch die Verwendung von gemeinsam erarbeiteten Vollzugshilfen und Formularen zusätzlich unterstützt.
Nahezu-Null-Energiehaus bei Neubauten und CO2-Reduktion bei Altbauten Das sogenannte Basismodul soll in allen Kantonen vollständig umgesetzt werden. Damit erfüllen die Kantone die zu
Titelseite des 98-seitigen Dokuments «MuKEn 2014» vom 9. Januar 2015.
beachtenden Grundsätze im Energieund CO2-Gesetz des Bundes. Im Bereich des Neubaus wird das Konzept des «Nahezu-Null-Energiegebäudes» eingeführt. Angestrebt wird ein Standard, der zwischen den heutigen Minergie-
Terminplan MuKEn 2014 und Abstimmung auf Fachnormen: Die Kantone passen bis 2018 ihre Energiegesetze an und setzen die neuen Vorschriften per 2020 in Kraft.
und Minergie-P-Anforderungen liegt. Das heisst konkret, dem Gebäude auf einem bestimmten Grundstück wird von aussen möglichst wenig Energie zugeführt. Die erforderliche Energie wird soweit als möglich auf dem Grundstück oder im und am Gebäude produziert. Zudem wird jeder Neubau auch einen Anteil seines Strombedarfs in Zukunft selber decken müssen. Bei Altbauten sollen die CO2-Emissionen schrittweise gesenkt werden. Beim Ersatz fossiler Heizsysteme muss deshalb in Zukunft zehn Prozent der bisher verbrauchten Energie durch den Einsatz erneuerbarer Energien oder durch Effizienzmassnahmen kompensiert werden. Zur Steigerung der Stromeffizienz im Gebäudebereich müssen innerhalb der nächsten 15 Jahre zentrale Elektroheizungen ersetzt werden. Die Neuinstallation wurde schon mit den MuKEn 2008 ausgeschlossen. Bei Neuinstallationen sind seit 2008 nur noch Boiler zugelassen, die neben Strom auch andere Energiequellen, wie beispielsweise Solarwärme, nutzen. Bestehende, rein durch Strom betriebene Elektroboiler sind neu innerhalb der nächsten 15 Jahre entsprechend zu ergänzen oder zu ersetzen. Im Bereiche der Förderung wird der Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) mit Beratungsbericht obligatorisch, sofern der erwartete Förderbeitrag 10 000.– Franken übersteigt.
Den Betrieb der Gebäudetechnik optimieren Das Basismodul der MuKEn wird durch zusätzliche Module ergänzt, die von den Kantonen bei Bedarf umgesetzt werden können. Mit einem neuen Modul wird die Betriebsoptimierung für Nichtwohnbauten vorgeschlagen, die im Jahr mehr als 200 000 Kilowattstunden Strom verbrauchen und nicht eine Vereinbarung für Grossverbraucher abgeschlossen haben. Die Eigentümer dieser Bauten sind gehalten, alle fünf Jahre ihre Gebäudetechnik zu optimieren und diese zu dokumentieren. Ein weiteres neues Modul sieht vor, dass neue Nichtwohnbauten ab einer Energiebezugsfläche von 5000 m2 mit Einrichtungen zur Gebäudeautomation ausgerüstet werden müssen, um den Energieverbrauch im täglichen Betrieb zu optimieren. Ein weiteres Modul sieht vor, auch den Ersatz von dezentralen Elektroheizungen innerhalb von 15 Jahren zu verlangen.
IM NOTFALL n BEI HEIZUNGSSANIERUNGEN n ZUR BAUAUSTROCKNUNG n VON 22 kW BIS 1'400 kW n DIE ERFAHRUNG DER ERFINDER MIT DEM ENGAGEMENT EINES FAMILIENBETRIEBS – SEIT 1990
VERMIETUNG MOBILER HEIZ- UND WARMWASSERZENTRALEN GROSSÄCHERSTRASSE 23 | CH-8104 WEININGEN ZH T 044 750 66 50 | F 044 750 17 10 | INFO@WAERMEMOBIL.CH
Gebäudeprogramm: Programmvereinbarung Bund-Kantone verlängert
Die Plenarversammlung stimmte zudem der vierten Programmvereinbarung zur Durchführung des Gebäudeprogramms zu. Damit können Finanzierungszusicherungen im Rahmen des Gebäudeprogramms bis Ende 2016 sichergestellt werden. Eine vierte Vereinbarung wurde erforderlich, nachdem die erste Etappe der Energiestrategie 2050 nicht vor dem 1. Januar 2017 in Kraft treten kann. Zudem kann mit einer weiteren Vereinbarung auch das Risiko eines Programmstopps infolge der hängigen Beschwerden gegen die Erhöhung der CO2-Abgabe stark reduziert werden.
Bedeutung wird mit weiteren Obligatorien noch zunehmen. Die EnDK hat deshalb den Verein GEAK gegründet, damit der weitere Ausbau auf der Basis einer von der EnDK getrennten juristischen Person erfolgen kann. Die strategische Steuerung des Vereins verbleibt in der Hand der kantonalen Energiedirektoren. Pfad zu den MuKEn 2014 (9. Januar 2015, 98 Seiten A4): www.endk.ch > Energiepolitik der Kantone > MuKEn Weitere Dokumente beim MuKEn-Artikel unter www.hk-gt.ch ■ www.endk.ch www.geak.ch
Den GEAK auf neue Beine gestellt Der GEAK erhielt in den letzten Jahren eine immer grössere Bedeutung. Diese EnDK ist das Energie-Kompetenzzentrum der Kantone Die EnDK (Energiedirektoren-Konferenz) fördert und koordiniert die Zusammenarbeit der Kantone in Energiefragen und vertritt die gemeinsamen Interessen der Kantone. Der EnDK ist die Energiefachstellenkonferenz (EnFK) angegliedert, welche fachtechnische Fragen behandelt. Die EnDK will den Energiebedarf im Gebäudebereich, insbesondere in bestehenden Bauten, senken, den verbleibenden Bedarf mittels Abwärme und erneuerbaren Energien decken und eine föderalistische Energiepolitik mit hoher Akzeptanz verfolgen. Die Konferenz wird präsidiert durch Staatsrat Beat Vonlanthen, Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Freiburg. www.endk.ch
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Stellungnahme von suissetec zu den von der Energiedirektorenkonferenz EnDK verabschiedeten MuKEn 2014
Echten Fortschritt erkennt man daran, dass er unwillkommen ist Die Welt hat ein Problem: Die Verbrennung fossiler Ressourcen führt zu einer Veränderung des Klimas mit teilweise unabsehbaren Folgen. Die Schweiz als eines der reichsten Länder der Welt will einen wesentlichen Teil zur rechtzeitigen Lösung des Problems beitragen (Energiestrategie 2050). Wer allerdings die Berichterstattung in verschiedensten Medien verfolgt, muss feststellen, dass Vertreter von Partikularinteressen versuchen, jeden mit Veränderungen behafteten Lösungsansatz im Keim zu ersticken. Christoph Schaer, Leiter Technik und Betriebswirtschaft bei suissetec
■ Wo bleibt die Kühnheit unserer Gross- und Urgrossväter, die mit Leidenschaft und Engagement Lösungen für grosse Probleme der Gesellschaft geschaffen haben? Es gilt einiges richtigzustellen, denn die Bremser des Fortschritts werden nicht müde, Teilaspekte isoliert und mit falscher Beleuchtung darzustellen. So auch z. B. in den NZZ-Artikeln «Pflicht zu Solarzelleneinbau und Sanierungen» oder «Attacke auf das Eigentum» vom 14. bzw. 15.1.2015.*
MuKEn haben sich bewährt Dass Neubauten heute so verbrauchsarm sind, ist der Kühnheit von Pionieren wie Minergie und den letztlich daraus abgeleiteten MuKEn (Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich) zu verdanken. Wer investiert, braucht verlässliche Rahmenbedingungen. Die MuKEn sind genau das und haben dazu geführt, dass heute diese niedrigen Verbrauchswerte im Neubau als Standard gelten. Das Erfolgsmodell nicht auf die Sanierungen auszuweiten, wäre unsinnig. Um effektiv Einsparungen zu erreichen, führt kein Weg daran vorbei, ineffiziente Anwendungen – oft aus dem letzten Jahrtausend – innert nützlicher Frist mit effizienten Anwendungen zu ersetzen. Wie bei den Neubauten werden wir in 10 oder 20 Jahren sagen können, dass wir dank verlässlicher Rahmenbedingungen einen tieferen Energieverbrauch erreicht haben und auch der Einsatz erneuerbarer Energien bei Gebäudesanierungen ein selbstverständlicher Standard ist.
Fördern oder lenken? Oft verwenden solche, die in politischen Debatten mitreden wollen, unreflektiert die Begriffe anderer. Ein Opfer dieser unvorsichtigen Redner ist die «Subven-
tion». Kaum ein Wort wird so oft so undifferenziert benutzt. Eine Subvention ist eine vom Bund bezahlte Leistung und belastet daher die Bundeskasse. Die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) – fälschlicherweise oft als Solar-Subvention oder sogar als Ökostromsubventions-System bezeichnet – belastet aber das Portemonnaie der Staatskasse nicht und ist deshalb auch nicht in der Subventionsdatenbank des Bundes zu finden. Man lerne: Nicht jeder staatliche Eingriff ist eine Subvention. Die Förderung von Solaranlagen wird durch die Stromkonsumenten über eine Abgabe pro kWh Strom finanziert. Dieses Fördermodell für erneuerbare Energieformen hat sich bewährt. Und dank der kühnen Vorreiterrolle unseres Nachbarlands Deutschland sind wir bereits einen Schritt weiter und müssen schmerzhafte Erfahrungen nicht selber machen. Als dritter Weg taucht als Lösungsansatz in letzter Zeit immer wieder die Lenkungsabgabe auf. Damit eine solche aber auch wirklich lenkt, muss sie die Nutzung von Gütern, deren Verbrauch unerwünschte Folgen hat, schmerzlich belasten. Das würde in diesem Fall heissen, fossile Energieträger um ein Mehrfaches zu verteuern. Hand aufs Herz: Wer ist ernsthaft dazu bereit? Woher soll der politische Wille dazu kommen, wenn damit dem Gebäudebesitzer das Geld aus der Tasche gezogen wird, das er eigentlich dringend für die Sanierung seiner Liegenschaft einsetzen sollte?
Installieren statt diskutieren Wer nicht weiss, in welchen Hafen er segeln will, findet nie einen günstigen Wind. So lässt sich endlos über die richtigen und falschen Massnahmen debattieren, ohne merklich vorwärts zu kommen. Im Energiesystem der nahen
Zukunft unterstützen sich Technologien und Massnahmen gegenseitig zur gemeinsamen Zielerreichung. Zum guten Glück lassen sich viele Macher nicht von der unsauberen Berichterstattung beeinflussen, sondern setzen ihre Sanierungsund Betriebsoptimierungsprojekte zielstrebig in die Realität um. Das hilft der Wirtschaft und den vielen KMU als tragende Elemente unserer Volkswirtschaft. Der zu sanierende Gebäudebestand schafft Beschäftigung, gibt Planungssicherheit für Investitionen und bringt unserem Land Wohlstand. * Unten beim Onlinebeitrag auf der Website von HK-Gebäudetechnik (www.hk-gt.ch) sind Links aufgeführt zu den erwähnten Artikeln NZZ 14.1.2015. ■ www.suissetec.ch
suissetec Der Schweizerisch-Liechtensteinische Gebäudetechnikverband (suissetec) ist ein Branchen- und Arbeitgeberverband. Er umfasst Unternehmen und Organisationen aus den Bereichen Spenglerei/Gebäudehülle, Sanitär (einschliesslich Werkleitungen), Heizung, Klima, Lüftung und Klima/Kälte. Der Verband vertritt alle Stufen der Wertschöpfungskette, das heisst Hersteller, Lieferanten, Planer und Ausführende. suissetec ist föderalistisch aufgebaut. Derzeit umfasst der Verband 27 Sektionen mit über 3300 Mitgliedern. Die bei suissetec zusammengeschlossenen Branchen generieren aktuell einen Gesamtumsatz von rund 5,9 Milliarden Franken. suissetec ist als Verein im Handelsregister eingetragen und betreibt eigene Geschäftsstellen in Zürich, Colombier NE und Manno TI. www.suissetec.ch
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Minergie und MuKEn 2014
Minergie setzt auf bessere Bauqualität Minergie begrüsst die erhöhten Anforderungen der Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich MuKEn und ist gleichzeitig stolz darauf, Wegbereiter dieser Entwicklung zu sein. Neu wird Minergie das Schwergewicht auf die Qualitätssicherung und die Bauerneuerung legen. Ruedi Kriesi, Vize-Präsident Minergie
■ Der Verein Minergie wurde vor 17 Jahren durch die Energiedirektoren gegründet. Mit fast 40 000 zertifizierten Bauten hat sich Minergie auf dem Schweizer Baumarkt als erfolgreichster Baustandard etabliert. Minergie steht für geringen Energieverbrauch, für komfortables und gesundes Raumklima und für die Erhaltung des Gebäudewerts. Der Minergie-Standard hat die Wahrnehmung der Bevölkerung bezüglich energieeffizienter Bauweise nachhaltig verändert und das Bewusstsein dafür erhöht. Ohne die Vorarbeit von Minergie hätten die Verbrauchswerte in den neuen Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich MuKEn nicht auf das aktuelle Niveau gesenkt werden können.
Qualitätssystem Minergie (MQS): bessere Bauqualität Die MuKEn 2014 fordern, ebenso wie Minergie, eine gute Wärmedämmung, eine dichte Gebäudehülle und effiziente Haustechnik. Dennoch sind die MuKEn nicht gleich Minergie: Sie fordern keinen automatischen Luftwechsel, keine Zertifizierung des Gebäudes und kein Qualitätssystem. Auf das Qualitätssystem wird Minergie künftig einen neuen Schwerpunkt legen. Denn nur mit Qualitätssicherungsmassnahmen erreichen Bauten nach MuKEn-Vorgaben auch in der Praxis einen tiefen Energieverbrauch. Die umfangreichen Arbeiten dazu wurden weitgehend vom Bundesamt für Energie BFE finanziert. Mit dem Qualitätssystem will Minergie seinen Partnern (Bauherren, Architekten, Planern und Handwerkern) bei der Umsetzung der Minergie-Ziele Unterstützung leisten. Dazu werden künftig Bauhülle und Haustechnik in verschiedenen Bauphasen kontrolliert sowie systematisch Inbetriebnahmeprotokolle zu Heizungs- und Lüftungsanlagen verlangt.
Eigentümerkorporation und Standardlösungen schaffen Anreize für die Erneuerung Die MuKEn 2014 werden vor allem im Neubaubereich Wirkung entfalten, werden aber nicht zur Erhöhung der Erneue-
Minergie ist seit vielen Jahren Vorreiter der Energiepolitik: Entwicklung der Energiekennzahl Wärme von Neubauten (jährlicher Heizölverbrauch pro m2 Energiebezugsfläche EBF).
rungsrate bestehender Bauten beitragen. Mit dem durch die Konferenz Kantonaler Energiedirektoren EnDK finanzierten Pilotprojekt «Minergie-Eigentümerkorporation» will Minergie durch die Bündelung erneuerungswilliger Hausbesitzer Anreize für die Gebäudeerneuerung schaffen. So erhalten die Beteiligten eine organisatorische Grundlage zur professionellen Entwicklung und Umsetzung von Massnahmen zur Bestandesveränderung, wie beispielsweise für energetische Modernisierungen. Dabei liegt der Fokus nicht primär auf den Massnahmen des einzelnen Hausbesitzers, sondern auf der Motivation von Eigentümern mit vergleichbaren Ziel-
setzungen. Viele Gebäudeeigentümer haben in der Vergangenheit ihre Bauten punktuell bereits verbessert und oft wäre nur noch wenig nötig für eine MinergieModernisierung. Mit einem neuen Angebot an Standardlösungen soll der LaienBauherrschaft eine Vorgehenshilfe geboten werden. Je nach Gebäudezustand wird sie eine Variante mit stärkeren Massnahmen an der Gebäudehülle oder eher mit anspruchsvollerer Haustechnik wählen. Ein weiterer Schwerpunkt bildet die erweiterte Nachhaltigkeit. Aus diesem Grund wird Minergie an der öffentlichen Ausschreibung für die Entwicklung und den Betrieb des Labels Nachhaltiges Bauen Schweiz LNBS des Netzwerks Nachhaltiges Bauen Schweiz NNBS teilnehmen. Mit der Einführung von Minergie hat sich die Energieeffizienz der Bauwirtschaft in der Schweiz sehr positiv verändert, mit dem eindrücklichen heutigen Resultat der neusten ambitionierten MuKEn-Anpassung. Mit den neuen Schwerpunkten macht Minergie erneut einen grossen Schritt in Richtung Verbesserung der Energieeffizienz und hofft, zu einer weiterhin prosperierenden Bauwirtschaft beizutragen. ■ www.minergie.ch
Mehr Komfort durch frische Luft. Die Minergie-Anforderung für einen automatischen Luftwechsel hat viele Vorteile für die Bewohner: • 24 h frische Luft mit wirkungsvoller Wärmerückgewinnung, • Gerüche von Küche, WC, Schuhen etc. werden automatisch entfernt, • Kein Schimmelpilz hinter Schränken, in Bad oder Küche, • Schutz vor Aussenlärm, Staub, Pollen und Insekten auch beim Lüften.
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Während bei einzelnen Erdwärmesonden die aktive Regeneration optional ist, muss bei Sondenfeldern in der Regel Wärme zugeführt werden. (Bild: Ernst Rohner)
Erdwärmesonden (EWS): thermische Regeneration mit Solarwärme, Umgebungsluft oder Abwärme als Basis für langfristige Nutzung
Wärme in die Erde zurückführen Jede dritte in der Schweiz installierte Wärmepumpe arbeitet mit Erdwärmesonden. Die Technik hat sich bewährt und bildet inzwischen einen bedeutenden Pfeiler der Wärmeversorgung der Gebäude. Die aktive Regeneration des Untergrunds stellt jedoch eine Frage dar, mit der sich heute die Branchenexperten intensiv auseinandersetzen. Die langfristige Nutzung der Erdwärme soll erhalten bleiben. Jürg Wellstein
■ Zahlen bestätigen die Erfolgsgeschichte: Von den jährlich rund 20 000 in der Schweiz installierten Wärmepumpen werden über ein Drittel mit Erdwärmesonden betrieben. Es handelt sich um eine inzwischen etablierte Technik, mit Qualitätslabel für Bohrfirmen und Wärmepumpenanlagen, ausgereiften Geräten und erfahrenen Planungsfachleuten. Die Kantone haben die Gebiete definiert, in denen eine Erdwärmenutzung möglich ist, und für die Planung stehen GIS-basierte Informationsmittel zur Verfügung. Umfassende Dokumentationen (z. B. vom BAFU) und Normen (SIA 384/6) sowie praxisgerechte Software erlauben eine standardisierte Berechnung und Auslegung der Erdwärmesonden. Deren Nutzungsdauer soll mindestens 50 Jahre erreichen, was rund zwei Wärmepumpen-Gerätegenerationen abdeckt. Trotz diesen klaren Vorgaben wird die Frage nach einer aktiven WärmeRegeneration des Untergrunds immer mehr diskutiert.
Fragestellungen für Experten
Ist bei Einzelsonden von Einfamilienhäusern keine künstliche Regeneration des Untergrunds notwendig? Wie kann diese bei Sondenfeldern erfolgen? Werden bei der kontinuierlichen Zunahme von Einzelsonden in Agglomerationen quasi neue Felder geschaffen, die eine Regeneration des Untergrunds bedingen? Werden städtische Gebiete zu Feldern, die beispielsweise mit Abwärmequellen regeneriert werden müssten? Diese Fragen stellen sich die Fachleute seit einiger Zeit und warnen zugleich vor möglichen Negativeffekten bei Nichtbeachtung der sich entwickelnden Situation. Im Folgenden nehmen sie zu einzelnen Aspekten der Regeneration Stellung: Daniel Pahud (SUPSI Lugano / HEIG-VD Yverdon-les-Bains), Ernst Rohner (Geowatt AG Zürich) und Markus Hubbuch (ZHAW Wädenswil).
Irdische Gegebenheiten sind zu beachten Tatsachen sind einerseits die Wärmeströmung aus dem Erdinnern von ca. 0.07 W/m2 und anderseits die spezifi-
Die nach einer Bohrung gemessenen Daten der Temperatur und Wärmeleitfähigkeit sind von den Gesteinseigenschaften abhängig und dienen als Grundlage für die Berechnung der Erdwärmesonden. (Bild: Ernst Rohner)
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Der Betrieb einer Erdwärmesonde führt ohne aktive Regenerierung nach Jahren zu einer Absenkung der umgebenden Temperatur. (Bild: Markus Hubbuch)
Beim «Kongresszentrum Einstein» in St. Gallen wurde das Energiekonzept mit regenerierbaren Erdspeichern geplant. (Bild: Ernst Rohner)
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sche Wärmeleitfähigkeit des örtlichen Gesteins bzw. der Schichtstruktur um die Bohrung, welche die Wärmezufuhr aus der Umgebung bestimmen. Deshalb muss die Nutzung der Geothermie so dimensioniert werden, dass eine möglichst geringe Absenkung der Temperatur über die Jahrzehnte eintritt. In den heute eingesetzten Berechnungsprogrammen werden diese Gesetzmässigkeiten berücksichtigt. Wie wird die Notwendigkeit einer Regeneration von einzelnen Erdwärmesonden beurteilt? Daniel Pahud meint, dass wir heute in der Lage sind, das lokale Potenzial einer ErdwärmesondenBohrung ziemlich genau zu erfassen. Hingegen könne die Energienachfrage im Gebäude aber deutlich von den benutzten Norm-Werten abweichen. Er empfiehlt deshalb konservative Berechnungen mit einer genügenden Sicherheitsmarge beim Wärmeentzug. Ernst Rohner weist seinerseits auf die folgende Tatsache hin: Weil die Temperatur mit zunehmender Tiefe steige, nehme die Fähigkeit zur Regeneration mit grösserer Sondenlänge generell ab. Zudem wird ab vier Sonden üblicherweise von einem Feld gesprochen, also müssen auch dessen Rahmenbedingungen einbezogen und mit Simulationen das mögliche Verhalten erfasst werden. Markus Hubbuch erkennt bei diesem Thema weiteren Forschungsbedarf, denn die realistischen Parameter zur Beurteilung der Notwendigkeit einer Regeneration einzelner und mehrerer Sonden fehlen noch immer. Auch die SIA-Norm geht teilweise von Werten aus, die langfristig nicht immer problemlos zu sein scheinen und «nur» eine 50-Jahre-Funktion garantierten. Er meint: «Unklar ist weiter, wie die lokalen Verhältnisse von Grundwasservorkommen und -strömung den Bedarf nach Regeneration langfristig beeinflussen.» Er gibt weiter zu bedenken, dass eine Regeneration auch bei Einzelsonden sinnvoll sein könne, um die Auskühlung des Erdreichs zu vermindern und so den Nutzungsgrad der Wärmepumpe zu verbessern. Und die Regeneration sei nötig, falls beispielsweise die Erdwärmesonde zu kurz geplant wurde oder der Wärmebedarf höher ist als angenommen.
Zahlreiche Faktoren prägen das Bild
Der Betrieb eines saisonalen Wärmespeichers funktioniert mit dem Entzug und dem Eintrag von Wärme beim Erdwärmesonden-Feld. (Bild: Ernst Rohner)
Die rechnerische Auslegung einer Erdwärmesonde basiert sowohl auf den geologischen Daten und Berechnungsprogrammen als auch auf den Anforde-
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rungen der Wärmeerzeugung im Gebäude. Daniel Pahud weist darauf hin, dass die SIA-Norm 384/6 praxisgerechte Berechnungen verlange. Für den Wärmeentzug gilt: Die mittlere Soletemperatur (Mittelwert zwischen Vorlauf und Rücklauf) darf nach 50 Betriebsjahren den Wert von –1.5 °C nicht unterschreiten. Damit wird die Einhaltung einer minimalen Soletemperatur von +0/–3 °C nach dieser Zeitdauer bezweckt. Zudem sind beim Abweichen von Standard-Anordnung, -Lage und -Betriebsstunden Korrekturfaktoren anzuwenden. Den-
Mit einer Regeneration kann der Temperaturverlauf im Untergrund über eine lange Zeit konstant gehalten werden. (Bild: Markus Hubbuch)
steht. Er sagt: «So sind wir mit Fragen zur gegenseitigen Beeinflussung über den eigenen Perimeter hinaus, zur längerfristigen Regeneration und zur realistischen Wärmenachfrage in den Gebäuden konfrontiert.»
Regeneration mit unterschiedlichen Massnahmen
Für die Regeneration eines Sondenfeldes werden neben der Nutzung von Abwärme auch unverglaste Sonnenkollektoren verwendet. (Bild: Energie Solaire SA)
noch bestehen bei Anlagen gewisse Gefahren durch überdimensionierte Wärmepumpen, überbeanspruchte Sonden oder fehlerhafte Installationen und Betriebsweisen. Diese treten vor allem bei grösseren Gebäuden rasch in Erscheinung, besonders im Fall einer Anlage mit Geocooling. Normen und Realität bilden ein Spannungsfeld.
Regenerationsquellen: Solarenergie, Umgebungsluft, Abwärme Das Verhältnis von Bohrabstand zur Bohrtiefe ist für die passive Regenerationsmöglichkeit massgebend. Bei der aktiven Wärmezufuhr kommen hingegen verschiedene Parameter ins Spiel. Zu erwähnen sind hierbei beispielsweise thermische Widerstände, Sondenanordnungen und Stoffwerte der einzelnen
Gesteinsschichten. Ernst Rohner stellt fest, dass die Notwendigkeit einer Regeneration von der Bilanz von Entzug und Einspeisung abhänge. Und die wichtigsten Regenerationsquellen seien Umgebungsluft und Sonnenenergie. Diese stehen in ihrer Leistungsfähigkeit in einer starken Wechselwirkung zur Temperatur im Untergrund. Dieser zeitlich stark variierenden Leistungen der Regenerationsanlage muss bei der Auslegung unbedingt Rechnung getragen werden. Die weit herum allein stehende Einzelsonde mit besten Bedingungen im Untergrund bietet hohe Funktionalität. Für Markus Hubbuch bilden sich durch die Zunahme an Sonden heute aber geringere Abstände. Ausserdem seien bei grösseren Gebäuden mehrere Sonden nötig, so dass ein eigentliches Feld ent-
Die Frage, welche Optionen für die Regeneration von Erdwärmesonden-Feldern bestehen, beantwortet Daniel Pahud mit dem Hinweis, dass falls im Sommer Kühlungsbedarf in einem Gebäude bestehe, es nahe liege, diese Abwärme im Untergrund zu speichern. Die klimatischen Unterschiede, Veränderungen bei der Wärmenachfrage und das effektive Speicherpotenzial des Untergrunds müssten aber stets in ein Gleichgewicht gebracht werden. Nach seinen Erfahrungen spiele die Anordnung der Sonden eine wesentliche Rolle; Linien-Konzepte seien besser, um unausgeglichene saisonale Wärmebilanzeffekte zu vermeiden. Ernst Rohner meint, dass Abwärmequellen aus der Raumkühlung oder Gewerbekälte genutzt werden könnten, oder man regeneriert mit Luftwärmetauscher und Sonnenkollektoren. Jede Methode habe Vor- und Nachteile und müsse projektspezifisch gewählt werden. Mit der Entwicklung eines Anergienetzes liessen sich weitere Optionen einbeziehen. Für Markus Hubbuch steht fest: «Eine Abwärmenutzung stellt tatsächlich eine wichtige Option dar. Wird Abwärme aus der Nachbarschaft genutzt, ergibt sich jedoch eine Abhängigkeit über einen sehr langen Zeitraum, was ein Hindernis darstellen kann.» Weiter meint er, dass sowohl bei Abwärme als auch beim Einsatz von Sonnenenergie beachtet werden müsse, konventionelles Sondenmaterial (PE 100) nicht über eine
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Temperatur von ca. 30 °C zu beanspruchen. Die Regeneration sei in jedem Fall den örtlichen Gegebenheiten entsprechend zu planen und mittels Simulationen zu berechnen.
Bedarf für angewandte Forschung nachweislich vorhanden
Regeneration einer Erdwärmesonde durch Solarwärme aus Hybrid-Kollektoren. (Bild: Polysun/Velasolaris)
Tatsächlich bestehen noch einige Unsicherheiten bei Planung, Bau und Betrieb von Sonden. Richtwerte sind nicht vorhanden und können weder für Sondenabstände, -tiefen und -leistungen angegeben werden – zu sehr spielen die jeweiligen lokalen Verhältnisse die entscheidende Rolle. Für die drei Experten genügt die passive Wärmezufuhr aus dem Untergrund nur, falls eine angemessene, sorgfältige Projektentwicklung und die vorgesehene Betriebsweise vorliegen. Daniel Pahud weist darauf hin, dass die üblichen Berechnungen (nach Eskilson) den gegenseitigen thermischen Einfluss ausschliessen, falls der Abstand der Sonden grösser als deren Tiefe ist. Für Nachbarschaftsanlagen in Agglomerationen nutzt diese Annahme jedoch wenig. Werden für ein grösseres Objekt mehrere Sonden eingesetzt, bietet sich die Chance und zugleich die Notwendigkeit einer zusätzlichen aktiven Wärmezufuhr von oben. Gleiches gilt für die zunehmende Verdichtung von Einzelsonden zu ungeplanten Sondenfeldern in Agglomerationen. Für die Regeneration von Feldern müssen entsprechende Berechnungen und sogar Simulationen durchgeführt werden – neben dem erforderlichen Verständnis der Effekte bei zunehmender Verdichtung im urbanen Kontext.
Viel Raum für weitere Fragen Zahlreiche Fragen bestehen noch hinsichtlich der Diskrepanzen zwischen Normen und Realitäten, so dass weiterer Forschungsbedarf besteht. Modelle und darauf aufbauende Normen suggerieren eine langfristige Stabilität der Energiewerte, was aber von Experten bezweifelt wird. Der vorhandene Wunsch nach weitergehender Forschung betrifft zudem die Entwicklung zu tieferen Erdwärmesonden und deren Regenerationsverhalten sowie die Frage der optimalen Sondenabstände in Abhängigkeit der Sondentiefe in Feldern. Die Frage der Regeneration von Erdwärmesonden wird im Blick auf eine langjährige Nutzung immer wichtiger. (Bild: Jürg Wellstein)
Stadt Zürich nimmt die Problematik ernst Dass in Agglomerationen die Zunahme an abgeteuften Sonden zum Problem
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Simulation von einzelnen, unabhängigen Erdwärmesonden lässt die Gefahr einer Unterschreitung des SIA-Grenzwerts erkennen. Skala links: mittlere Soletemperatur bei Wärmeentzug = Mittelwert aus Vorlauf und Rücklauf. (Bild: AWEL, AHB / Roland Wagner)
Nach erfolgreicher Bohrung wird die Erdwärmesonde eingebracht. Sie ist Bestandteil eines Sondenfelds zur saisonalen Wärmespeicherung. (Bild: Jürg Wellstein)
werden kann, zeigt sich seit einiger Zeit besonders in Zürich. Roland Wagner, Amt für Hochbauten der Stadt Zürich, weist jedoch darauf hin,
dass es sich bei Verdichtungen von Sonden um ein generelles Phänomen handelt. Aufgrund der angestrebten städtischen Energieziele könnte es allerdings in Zürich zu einer Verzehnfachung der Sondenanzahl kommen. Deshalb wurde man aktiv und liess die bereits bekannte Studie «Erdsondenpotenzial in der Stadt Zürich» erstellen (vgl. auch HK-Gebäudetechnik 8/14, S. 34). Die in dieser Arbeit erläuterten Fakten führten zu Fragen um mögliche Anpassungen der rechtlichen Voraussetzungen für Wärmepumpen-Anlagen mit Erdwärmesonden, der Bewilligungspraxis und der nötigen Planungsgrundlagen. Denn die Problematik verschärft sich mit jeder weiteren Anlage, durch die eine Verringerung der Sondenabstände entsteht. Ausserdem ist nicht klar, ob bereits übernutzte Areale bestehen, bei denen sich Schäden ankündigen. Und ab welcher Sondendichte bei spezifischen Rahmenbedingungen eine Regeneration besonders wichtig wäre. Für Roland Wagner steht fest, dass man nicht davon ausgehen kann, alles im Griff zu haben. Wenn durch eine neue Sonde in einem Gebiet mit bereits ho-
her Dichte sich die Situation für die bestehenden Sonden verschlechtert, wird auch die beste Planung beeinträchtigt. ■
Kontakte Dr. Daniel Pahud HEIG-VD 1401 Yverdon-les-Bains daniel.pahud@heig-vd.ch www.lesbat.ch Ernst Rohner Geowatt AG 8050 Zürich rohner@geowatt.ch www.geowatt.ch Prof. Markus Hubbuch ZHAW 8820 Wädenswil markus.hubbuch@zhaw.ch www.erdsondenoptimierung.ch Dr. Roland Wagner Amt für Hochbauten 8021 Zürich roland.wagner@zuerich.ch www.stadt-zuerich.ch/hbd
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Schweizer Solarpreise 2014 *: PlusEnergieBau-Diplom für das Einfamilienhaus Schilliger, Udligenswil LU
Zum PlusEnergieBau durch Modernisierung mit raffinierter Gebäudetechnik Ein PlusEnergieBau (PEB) erzeugt in der Jahresbilanz mehr Energie, als das Gebäude selber für Warmwasser, Heizung sowie für Haushalt- und Betriebsstrom benötigt. Mit der Modernisierung eines EFH mit Jahrgang 1996 in Udligenswil konnte dieses Kriterium erfüllt werden ohne Nachdämmung der Gebäudehülle. Stattdessen wurde die Ölheizung durch eine moderne Wärmeerzeugung mit Wärmepumpe ersetzt. Zusätzlich wurde eine mittelgrosse PV-Anlage realisiert. Quelle: Solar Agentur Schweiz *, Bearbeitung Peter Warthmann
■ Peter Schilligers Landhaus in Udligenswil LU wurde 1995 den damaligen Baunormen entsprechend geplant, 1996 realisiert und im April 1997 bezogen. Anstatt das 17-jährige Einfamilienhaus zusätzlich zu dämmen, wählte der ehemalige suissetec-Präsident den Weg zum PlusEnergieBau (PEB) über die Gebäudetechnik. Die suboptimalen Wand-UWerte von 0.3 W/m2K der damaligen kantonalen Baunormen kompensierte man mit zwei thermischen Solaranlagen von total 35 m2 und einer 14-kWp-PVAnlage. Dank Solarenergie und innovativer Gebäudetechnik generiert das Landhaus 39 800 kWh/a und benötigt insgesamt 34 600 kWh/a. Die Eigenenergieversorgung beträgt damit 115 %. Der spezifische Gesamtenergiebedarf pro m2 Energiebezugsfläche (EBF) liegt mit 113 kWh/m2a unverändert hoch.
Die optimal nach Süden ausgerichtete PV-Dachanlage mit einer Spitzenleistung von 14 kWp erzeugt jährlich rund 13 900 kWh Solarstrom. Den Heizungsund Warmwasserbedarf decken die 12 m2 Sonnenkollektoren und eine Wärmepumpe, welche als Wärmequellen zwei Eisspeicher mit total knapp 20 m3 Nutzinhalt sowie 23 m2 Solar-Luftabsorber nutzt.
Wärmepumpe, Eisspeicher und Solar-Luftabsorber Der Eisspeicher bietet eine teilsaisonale Wärmespeicherung auf der Grundlage von drei regenerativen Quellen, die zum Betrieb der Wärmepumpe dienen: Solarstrahlung, Wärme aus der Umgebungsluft und Wärme aus dem Erdreich. Je nach aktueller Witterungssitua- Das Einfamilienhaus Schilliger in Udligenswil LU, nach der tion und Ladezustand der Speicher Modernisierung. (Fotos: Peter Schilliger / Solar Agentur Schweiz)
Schema Wärmeerzeugung für Warmwasser und Raumheizung. Zur Solarstromproduktion sind auf dem Dach zusätzlich 88 m2 PV-Module mit einer Leistung von 14 kWp installiert. (Quelle: Herzog Haustechnik AG, www.herzoooog.ch)
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Die drei verschiedenen Flächen zur Nutzung der Solarenergie: 88 m2 Photovoltaik-Module, 12 m2 Sonnenkollektoren, 23 m2 Solar-Luftabsorber.
Im Vordergrund, auf dem Garagendach: die Solar-Luftabsorber aus UV-beständigem Kunststoff (Harfenabsorber, zweilagig).
Rohrinstallationen im Keller: Verbindungen zu den Eisspeichern und zu den Solar-Luftabsorbern. In der Ecke: Hausanschluss Trinkwasser.
Bauphase: die zwei Eisspeicher-Behälter von je knapp 10 m3 Nutzinhalt sind soeben versetzt worden. (Fabrikat Viessmann, www.viessmann.ch)
optimiert die Steuerung zwischen verschiedenen Betriebsvarianten: Wärmebezug von den Solar-Luftabsorbern, Wärmebezug aus den Eisspeichern oder Regeneration der Eisspeicher mit Wärme von den Solar-Luftabsorbern. Die Solar-Luftabsorber dienen der Aufnahme der Wärme aus der Umgebungsluft und aus der solaren Einstrahlung. Sie sind speziell auf den Betrieb mit Eisspeicher und Wärmepumpe ausgelegt. Der Fokus der Wärmegewinnung liegt bei den Solar/Luftabsorbern auf der Umgebungsluft, da diese Tag und Nacht und auch bei bedecktem Himmel verfügbar ist. Die solare Einstrahlung ist eine willkommene
zusätzliche Wärmequelle, die die Effizienz erhöht. Bei bewölktem Himmel und tiefen Aussentemperaturen, und insbesondere bei schneebedeckten Absorbern, nutzt die Wärmepumpe den Eisspeicher als Energiequelle. Das Wasser darin kühlt sich dabei bis zum Gefrierpunkt ab und setzt dann Kristallisationswärme frei. Dies geschieht, wenn ein Stoff seinen Aggregatzustand von flüssig zu fest ändert. Die Physik des Wassers wird hier raffiniert genutzt: die Temperatur des Eisspeichers als Ganzes sinkt nie unter 0 °C. Die effektive Wärmequellen-Temperatur kann einige Minusgrade erreichen. Die Auslegung des EisspeicherVolumens mit etwas Reserve und die Steuerung garantieren, dass nie alles Wasser gefriert. Ist die Kollektortemperatur höher als die Temperatur im Eisspeicher, wird über den Regenerationswärmetauscher im Eisspeicher das Eis aufgetaut bzw. das Wasser erwärmt. Zur Eisspeicher-Technologie: vgl. unter www.hk-gt.ch > Dossiers > Wasserphysik & Eisspeicher.
Mit Photovoltaik-Anlage ins Plus Mit dem aktuellen Solarstromüberschuss könnte Peter Schilliger jährlich ein Mal emissionsfrei die Erde umrunden. Dank Sonnenkollektoren und PVModulen erzeugt Schilligers Landhaus 15 % mehr Energie, als es im Jahresdurchschnitt benötigt und verdient damit das PlusEnergieBau-Diplom 2014. * vgl. auch weitere Schweizer Solarpreisträger 2014 im Artikel ab Seite 4 in dieser Ausgabe von HK-Gebäudetechnik. ■ Wärmepumpen-Zentrale: Expansionsgefässe, WP Viessmann 12.9 kW, Kombispeicher 950 Liter, Energiepuffer 800 Liter, diverse Wärmezähler, Thermometer und Manometer. Rechts oben: Wechselrichter zu PV-Anlage.
www.solaragentur.ch
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Energiesparendes und effizientes Heizsystem von Weishaupt
Gas-Brennwertsystem kombiniert mit Solaranlage plus Energiespeicher Eine neue Wohnüberbauung mit sieben Eigentumswohnungen in Ebikon LU setzt auf eine Kombination von wandhängenden GasBrennwertgeräten und bedarfsgerechter Einspeisung von Solarwärme. Fabienne Zimmermann, Weishaupt AG
■ Die Gemeinde Ebikon ist mit rund 10 000 Einwohnern eine bedeutende Vorortsgemeinde der Stadt Luzern und wird als natur- und zentrumsnaher Wohnort mit moderner Infrastruktur von den Bewohnern sehr geschätzt. Letztens wurde eine neue und zeitgemässe Wohnungsüberbauung mit insgesamt sieben Eigentumswohnungen an der Zentralstrasse direkt beim Ortseingang Ebikon geschaffen. Als dabei nach einem passenden Heizsystem gesucht wurde, wurde auf eine energiesparende und effiziente Möglichkeit besonderen Wert gelegt. Die Firma Bamaplan GmbH war als Bauherrenvertretung für die Bauleitung verantwortlich. Man hat sich mit dem lokalen Heizungsplaner in Verbindung ge-
setzt und sich nach einem effektiven und passenden System für die Beheizung des Gebäudes sowie Warmwasseraufbereitung informiert. Nach Abwägung aller Vor- sowie Nachteile fiel der Entscheid schliesslich auf ein Solarsystem für die Aufbereitung des Brauchwarmwassers in Zusammenspiel mit einem Energiespeicher, sowie ein Gas-Brennwertgerät kondensierend für die Beheizung des Gebäudes.
Einfache, zeitsparende Montage möglich Bei der Auswahl des Heizungslieferanten und -hersteller wurden alle Faktoren wie Preis-Leistungs-Verhältnis, Qualität, Zuverlässigkeit sowie Service beurteilt. Die Projektplaner entschieden sich zugunsten einer Weishaupt-Sys-
Die Flachdach Solaranlage WTS-F1 bei der Wohnüberbauung in Ebikon. (Bilder: Weishaupt AG)
Schnittbild des eingesetzten Gas-Brennwertgeräts Weishaupt Thermo Condens.
temlösung. Das technische Konzept mit den hydraulisch und regeltechnisch abgestimmten Komponenten überzeugte in jeder Hinsicht. Auch bei der Installation überzeugte die einfache, zeiteinsparende Montage der Solarkollektoren und anschlussfertigen Systemkomponenten den Planer. Durch die maschinell vormontierten Serto-Verschraubungen sind die Kollektoren schnell montiert und es braucht keine Gummibzw. O-Ringe zur Abdichtung der Verbindungen. Ebenfalls verkürzen die Torx-Schraubköpfe die Montage der Kollektoren, die Kompensatoren zwischen den Kollektoren gleichen die Ausdehnung optimal aus.
Thermische Solaranlage in Ergänzung zu Brennwertgerät Solarkollektoren von Weishaupt eignen sich ideal zur Ergänzung von Heizöloder Gas-Brennwertsystemen. Bei dieser Anlage wurde eine Kombination mit einem wandhängenden Gas-Brennwertgerät mit einem Wirkungsgrad von 99,2 % bezogen auf den Brennwert gewählt. Das Weishaupt Gas-Brennwertsystem nutzt durch tiefe Abgastemperaturen nahezu den vollen Energiegehalt des Brennstoffs und wandelt ihn effizient in Wärme um. Die Energie, die bei älteren Heizsystemen über die Abgase verloren geht, nutzt das Brennwertgerät und steigert damit den Norm-Nutzungsgrad im Vergleich zu Niedertemperatursystemen von etwas über 90 % auf 99,2 %. Die gewählte
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Wohnungsüberbauung in Ebikon an der Zentralstrasse. (Foto zVg)
Wandmontage spart Platz und kann überall im Haus erfolgen. Durch die vielen Abgaskomponenten kann die Geräteanordnung flexibel erfolgen, beispielsweise im Untergeschoss mit einer speziellen Abgasführung ohne klassischen Schornstein. Zur Erwärmung des Trinkwassers werden in Ebikon zwei Weishaupt EnergieSpeicher WES eingesetzt. Weishaupt Energiespeicher WES sammeln, schichten und verteilen produzierte Wärme nach ökonomischen Grundsätzen. So wird kostenlose Solarwärme prinzipiell in den obersten Bereich des WES eingeschichtet und bedarfsorientiert mit absolutem Vorrang genutzt. Mit zwei Energiespeichern mit einem Volumen von
Schnittbild: Weishaupt Solarkollektor WTS-F1 (Indach).
insgesamt 1820 Litern (910 Liter pro Speicher) können alle Haushalte problemlos mit genügend Warmwasser versorgt werden. Die Bewohner schätzen den Komfort sehr, welcher mit dieser Kombination weitgehend gewährleistet werden kann. Auch bei geringer Sonneneinstrahlung ist die Warmwasseraufbereitung stets konstant und beeinträchtigt die Leistung in keiner Weise.
30 % Einsparung des Jahresverbrauchs Bei der Auswahl der Solaranlage musste aufgrund der baulichen Gegebenheiten des Gebäudes ein Flachdach-System gewählt werden. Flachdachkollektoren können auf befestigten, ebenen Flächen montiert werden. Mit vormontierten Ständern aus Aluminium werden die Kollektoren im idealen Winkel zur Sonneneinstrahlung ausgerichtet. Die Kollektoren sind robust und wetterfest. Mit den speziellen Kompensatoren bei der Kollektorverbindung wird eine lange Nutzungsdauer und zuverlässiger Betrieb vorausgesetzt. Der geschweisste Alu-Rahmen ist mit dem Solarglas dauerelastisch verklebt. Der hochselektiv beschichtete Absorber macht auch diffuses Sonnenlicht noch nutzbar. Bis zu 30 % des Jahres-Brennstoff-Verbrauchs können mit einer Kombianlage Heizungsunterstützung/Trinkwassererwärmung eingespart werden. Energiespeicher und Solaranlagen von Weishaupt leisten wesentliche Beiträge zur Reduzierung von Heizkosten und Schadstoffen. Ihre Anschaffung macht sich, in Anbetracht steigender Energiekosten, in absehbarer Zeit bezahlt. Somit wurde mit dieser Lösung für alle Beteiligten eine wertvolle Investition getätigt. ■ www.weishaupt-ag.ch
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Um eine reibungslose Installation zu garantieren, mussten Thomas Würsten, Sanitärmeister der Messerli Sanitär AG, und René Kunert, Verkaufsberater der Walter Meier AG, sehr eng zusammenarbeiten. (Fotos: Theodor Stalder)
Hydraulische Entkoppelung der Erzeuger- und Verbraucherkreisläufe bei Heizanlagen
Viel Technik, wenig Raum Die Platznot für die Haustechnik in einem neu erstellten 4-Familienhaus in Oberhofen am Thunersee führte zu einem innovativen Ansatz, die Heizungsinfrastruktur (Sole-Wasser-Wärmepumpe, Solarwärme) zu installieren. Dank dem Einsatz zweier doppelt-druckdifferenzloser Verteiler (DDV) konnte die Jahresarbeitszahl der Anlage im Vergleich zu herkömmlichen Anlagen um 10 % gesteigert werden. Quelle: Walter Meier AG
■ Wo kommt die Heizung in einem Neubau zu stehen? Natürlich im Keller, wo genügend, für das Wohnen nicht nutzbarer Raum zu Verfügung steht. Ausser das Haus steht an der sonnenverwöhnten Riviera des Thunersees: Aufgrund der Nähe zum Wasser – der Neubau verfügt über direkten Seeanstoss – und dem deshalb in Extremsituationen drohenden Hochwasser durfte die Heizungsinfrastruktur nicht im Untergeschoss installiert werden. Deshalb blieb keine andere Wahl, als dafür wertvollen Wohnraum im Erdgeschoss zur Verfügung zu stellen. Verständlicherweise wollte man sich dabei auf ein absolutes Minimum beschränken.
Wärmepumpe und Solarwärme Trotz beschränktem Platz kommt eine respektable Anzahl von Komponenten für Heizung und Warmwasseraufbereitung
zusammen: eine Sole-Wasser-Wärmepumpe Oertli SIN 18TU mit Unterstellspeicher und Wassererwärmer sowie ein Oertli Standard-Solarsystem mit vier Oertli Indach-Sonnenkollektoren und einem Solar-Wassererwärmer teilen sich den kleinen Raum. Dazu Thomas Würsten, verantwortlicher Sanitärmeister bei der ausführenden Messerli Sanitär AG in Thun: «Die Raumverhältnisse waren tatsächlich eine grosse Herausforderung für uns. Basis für die reibungslose Installation war eine akribische Vorbereitung aller Arbeitsschritte von der Anlieferung bis zur Abnahme der Anlage.» Mit den gewählten Systemen wurde für die Liegenschaft in Oberhofen auf eine höchst effiziente Gerätekombination zur Nutzung von natürlichen, aus ökologischer Sicht unschlagbaren Energieressourcen gesetzt. Die Sole-Wasser-Wärmepumpe übernimmt die klimaunabhängige
Die Solewasserwärmepumpe übernimmt die Aufbereitung von Heiz- und Warmwasser.
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Schema Heizungsanlage 4-Familienhaus Oberhofen für Raumwärme und Warmwasser.
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Optimale Platzausnutzung: Basis für die reibungslose Installation war eine akribische Vorbereitung aller Arbeitsschritte, von der Anlieferung bis zur Abnahme der Anlage.
Komfort. So lässt sich die Anlage zum Beispiel deutlich feiner regulieren. Und gleichzeitig wird mit dem DDV-Einsatz auch die abnehmerseitige Flexibilität massiv gesteigert, lässt sich so doch eine individuelle Temperaturregelung verschiedener Verbraucherströme realisieren. Insgesamt kann die Jahresarbeitszahl einer Anlage unter Einsatz von DDV um bis zu 10 % verbessert werden. Erfreulicherweise durfte Walter Meier für das Projekt in Oberhofen nicht nur sämtliche für Heizung und Warmwasseraufbereitung erforderlichen Komponenten liefern, sondern mit 3200 Metern Verbundrohr metalplast-Easyflex auch gleich für eine optimale Wärmeverteilung in der Fussbodenheizung sorgen. ■ Vier Oertli-Indachsonnenkollektoren sorgen für eine ökologische Warmwasseraufbereitung.
Aufbereitung von Heiz- und Warmwasser. Bei Sonnenschein wird das System entlastet durch das vorgewärmte Wasser aus dem Solarsystem. «Durch die Wahl von aufeinander abgestimmten Systemen desselben Herstellers ist gewährleistet, dass mit der Kombination ein Maximum an Effizienz erzielt werden kann», erläutert René Kunert, Verkaufsberater bei Walter Meier.
Effizienzsteigerung mit DDV Als Besonderheit verfügt die Heizanlage in Oberhofen über zwei doppelt-druckdifferenzlose Verteiler (DDV). Mit dieser Massnahme werden, unter Beizug eines Pufferspeichers, der Erzeuger- und der Verbraucherkreis des Systems hydraulisch vollständig entkoppelt. Dieser
Kunstgriff ist bei einer Wärmepumpe eine höchst sinnvolle Alternative zum herkömmlichen Parallelpuffer: Sie übernimmt zusätzlich zur Entkoppelung dieselben Funktionen wie der Puffer, ohne aber Kompromisse bezüglich Effizienz und Effektivität zu bedingen. Die Entkoppelung der beiden Kreise ermöglicht es beispielsweise, dass die Umwälzpumpe im Erzeugerkreis nur dann läuft, wenn der Verdichter der Wärmepumpe in Betrieb steht. Durch diese massive Reduktion der Pumpenlaufzeit erhöht sich die Lebensdauer der Systeme erheblich.
Komfortsteigerung mit DDV Die hydraulische Entkoppelung per DDV bietet aber auch klare Vorteile bezüglich
www.waltermeier.com
Komponenten der Heizungsanlage Sole-Wasser-Wärmepumpe Oertli SIN 18TU 1 Verdichter Regulierung über WPM Econ5Plus Heizleistung B0/W35 – 17.5 kW Wärmepumpenunterstellspeicher Oertli PSN100E mit 100 l Volumen Doppelregister-Wassererwärmer Oertli SDR 752 mit eingeschweisstem Glattrohr-Wärmetauscher Vier Oertli Indach-Flachkollektoren FL 230-H Bruttofläche: je 2.30 m² Absorberfläche: je 2.00 m² Kombi-Warmwassererwärmer Oertli SRW 752 mit eingeschweisstem Glattrohr-Wärmetauscher für das Solarsystem Verbundrohr metalplast Easyflex Total 3200 m für 502 m2 Wohnfläche
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Wärmepumpen-Regelung «PV-Ready»: Eigenverbrauch-Optimierung
Photovoltaik-Anlage und Wärmepumpe mit PV-Ready, hier zudem kombiniert mit Option Batteriespeicher-System: 1) Photovoltaik-Generatorfeld, 2) Gleichspannungsleitungen, 3) netzgekoppelter Speicherlade-Wechselrichter, 4) Batteriespeicher-System, 5) Elektrotableau und Hausanschlusskasten HAK, 6) Verbraucher im Haushalt wie Geschirrspüler, Waschmaschine und Tumbler, 7) WP Alpha-lnnoTec mit Regler Luxtronik 2.0 PV-Ready, 8) elektrische Notheizung, 9) Trennpufferspeicher, 10) Wassererwärmer, 11) Öffentliches Stromnetz EVU, 12) Elektroeinsatz Warmwasser / Notheizung / Legionellenschutz.
Die Wärmepumpe mit intelligenter Regelung für Heizung und Warmwasserproduktion spielt hier die entscheidende Rolle. Wird im Haushalt nicht genügend selbst produzierte Elektrizität (z. B. durch Waschmaschine, Wäschetrockner oder Geschirrspüler) abgenommen, wird der Warmwasserspeicher mit der Wärmepumpe geladen. Dadurch wird überschüssiger Solarstrom nicht nur im eigenen Haushalt genutzt, was insgesamt die Wirtschaftlichkeit der Anlage erhöht, sondern er wird auch gleichzeitig dank der Wärmepumpentechnik effizient in Wärme umgewandelt und gespeichert. Das entsprechende Strom-Management übernimmt bei den Alpha-InnoTec-Wärmepumpen der intelligente Regler «Luxtronik 2.0» mit serienmässiger «PV-Ready»-Funktion. Mit «PV-Ready» wird die Energieproduktion der Photovoltaik-Anlage optimal genutzt und der Eigenverbrauchsanteil erhöht. ■
Speicher, PV-Modul, Wärmepumpe: das intelligente Energiemanagement «PV-Ready» der Alpha-InnoTec WärmepumpenSysteme optimiert den Eigenverbrauchsanteil.
■ Die Stromerzeugung mit der Sonne gilt heute als eine der Schlüsseltechnologien für die erfolgreiche Energiewende. Alpha-InnoTec bietet mit ihren Photovoltaik-Anlagen in Kombination mit der Wärmepumpe den passenden Beitrag dazu.
Die Maxime bei Photovoltaik-Anlagen lautet heute: möglichst viel produzierten Strom zeitgleich direkt selber verbrauchen, statt ins Stromnetz einzuspeisen. AlphaInnoTec bietet aktuell über 160 Wärmepumpen-Modelle und kom-
plette Photovoltaik-Systeme an, die genau diesen Effekt berücksichtigen und in der Lage sind, die erzeugte Energie nicht nur sinnvoll einzusetzen, sondern sogar für einen relevanten Zeitraum zu speichern.
Alpha-InnoTec c/o ait Schweiz AG 6246 Altishofen Tel. 058 252 20 00 www.alpha-innotec.ch
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Naturzug-Holzvergaserofen: Walltherm S
Walltherm S für naturbelassenes Stückholz bis 35 cm. Leistung 15 kW, Gewicht 330 kg, Höhe 125 cm.
■ Der Walltherm S ist ein wassergeführter Naturzug- Holzvergaserofen der Spitzenklasse. Als Primärheizung erwärmt der hocheffiziente Scheitholzofen im Wohnzimmer das ganze Haus und liefert Energie an den Speicher. Die Firma Soltop liefert den Ofen mit bereits vormontierter thermischer Rücklaufanhebungsgruppe und einer automatisch gesteuerten Zuluftklappe, die bei Nicht-Betrieb des Ofens den Luftzug durch das Kamin unterbricht und so Energieverluste minimiert. Eine Öl-, Gas-, oder Wärmepumpenheizung kann als zusätzliche Sekundärheizung realisiert werden und springt dann an, wenn der Ofen Walltherm S nicht beheizt wird (z.B. bei Abwesenheit). Im Neubau kann der Walltherm S, zusammen mit einer thermischen Solaranlage, das Haus beheizen. Auf die Gas- oder Ölheizung kann verzichtet werden. Wichtig ist dabei, dass der Raum, in dem der Ofen aufgestellt wird, ausreichend gross ist (ca. 40 m2 oder grösser). Durch das saubere und sparsame Holzvergasungs-Brenn-
system des Walltherm S wird ein extrem hoher Wirkungsgrad erreicht. Die Systemlösung Soltop Walltherm S mit Strativari-Schichtspeicher überzeugt mit Funktionsgarantie. Die erzeugte Wärmemenge wird zu 30 % als behagliche Strahlungswärme an den Wohnraum abgegeben. Die restlichen 70 % werden über den Wasserwärmetauscher an die Zentralheizung abgeführt, die sämtliche Wohnräume beheizt. ■ SOLTOP Schuppisser AG 8353 Elgg Tel. 052 397 77 77 www.soltop.ch
Weiterbildungskurs «Energie-Optimierung mit Pinch-Analyse» ■ Industrieunternehmen müssen sich zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit verstärkt mit der Erhöhung der Energieeffizienz beschäftigen. Der Schlüssel zu mehr Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit von industriellen Prozessen ist die energetische Prozessintegration mittels Pinch-Analyse. Der Energiebedarf kann damit bis zu 40 % reduziert werden. Die Hochschule Luzern – Technik & Architektur hat in den vergangenen Jahren mit Unterstützung des Bundesamts für Energie (BFE) und der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) die benutzerfreundliche Software PinCH für die praktische und kostengünstige Durchführung von Pinch-Analysen in der Industrie entwickelt. Neben der Software bietet der BFE-Stützpunkt umfassende Unterstützung im Bereich Pinch-Analysen an (www.pinchanalyse.ch). Eine wichtige Aufgabe ist die Ausund Weiterbildung von Fachkräften. Diese erfolgt im Rahmen von Weiterbildungskursen, massgeschneiderten Firmenkursen oder CoachingProjekten. Der Weiterbildungskurs «Energie-Optimierung mit PinchAnalyse» wurde seit 2012 bereits viermal erfolgreich durchgeführt.
Dieser Weiterbildungskurs wird von März bis Mai 2015 zum ersten Mal in fünf Modulen gegliedert angeboten: Modul 1: Grundlagen der PinchAnalyse (9. / 10. März 2015) Modul 2: Prozessanforderungen und optimale Energieversorgung (23./24. März 2015)
Modul 3: Optimaler Einsatz von Wärmepumpen, BHKW usw. und Netzwerk-Optimierung (20./21. April 2015) Modul 4: Pinch-Analyse mit mehreren Prozessen/Betriebsfällen (4. / 5. Mai 2015) Modul 5: Pinch-Analyse von BatchProzessen (18./19. Mai 2015) Im Kurs stehen praktische Fallbeispiele im Zentrum, wobei die Teilnehmenden auch eigene Fallbeispiele einbringen können. Die Module können einzeln oder in Kombination besucht werden. Spezielles zu den Modulen 4 und 5: In der Industrie werden viele Produkte mit Batch-Prozessen (diskontinuierliche Prozesse) hergestellt. Diese weisen oftmals ein beträchtliches Potenzial für Effizienzsteigerungen auf. Mit der Software PinCH 2.0 steht ein einzigartiges Tool zur energetischen Optimierung von Batch-Prozessen und von Prozessen mit mehreren Betriebsfällen zur Verfügung. In den Modulen 4 und 5 werden diese Themen eingehend behandelt. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten neben den ausführlichen Kursunterlagen eine Vollversion der Software PinCH 2.0 für eine Nutzungsdauer von 6 Monaten. Zudem wird allen Absolventinnen und Absolventen ein Rabatt von 20 % gewährt für den Erwerb der Software PinCH 2.0 und für alle zukünftigen Upgrades. Detaillierte Informationen zum Kurs und zum Inhalt der Module findet man auf der unten angege-
Unternehmen mit verfahrenstechnischen Prozessen erhöhen ihre Energieeffizienz durch Erkenntnisse der Pinch-Analyse. (Bild: HSLU / Beat Wellig)
benen Website. Bei weiteren Fragen: siehe Kontakt unten. Das PinCH-Team der Hochschule Luzern – Technik & Architektur: Beat Wellig, Donald Olsen, Sebastian Hoffmann, Peter Liem. ■ www.pinch-analyse.ch > Kurse & Coaching Hochschule Luzern, Technik & Architektur 6048 Horw www.hslu.ch/tevt www.pinch-analyse.ch peter.liem@hslu.ch Tel. 041 349 33 98
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Infrarot-Aufnahmen zeigen Massnahmen-Bedarf oder -Erfolg Das Temperaturgefälle zwischen Innen- und Aussentemperatur sollte mindestens 10 °C, besser 20 °C betragen. Damit die Sonne nicht stört, sind die IR-Fotografen zudem nur sehr früh morgens oder spät abends unterwegs.
Auf den Infrarot-Bildern werden die relativen Temperatur-Bereiche dargestellt: Rot zeigt generell wärmere, Blau kältere Bereiche. Die Thermografie-Spezialisten wählen für jede Aufnahme den sinnvollen TemperaturBereich (Skala rechts).
■ Mit einer guten Gebäudedämmung können Hausbesitzer Heizkosten sparen. Infrarotbilder helfen, Schwachstellen in der Dämmung und bei der Abdichtung zu erkennen. Fachleute kennen die Schwachstellen einer Gebäudehülle weitgehend auch ohne IR-Aufnahmen. Gewisse Details oder ab und zu auch etwas Unerwartetes kann aber elegant sichtbar gemacht werden. Auch eignen sich die Bilder, um dem Bauherr den Istzustand anschaulicher zu erklären, z. B. im Rahmen einer Energieberatung. Jedes Gebäude gibt Wärmestrahlung ab. Diese ist für das menschliche Auge unsichtbar. In der Heizperiode können gewisse Wärmeverluste nicht vermieden werden. Dank modernen Wärmebildkameras kann die Wärmestrahlung bzw. die Verteilung der Oberflächentemperaturen der Gebäudehülle mit Infrarotbildern dargestellt werden (Infrarot-Thermografie). Wärmeverluste oder Wärmebrücken aufgrund von Konstruktionsfehlern oder baulicher Mängel werden durch die Infrarot-Thermografie schonungslos aufgedeckt. Mit Infrarotbildern können
Massnahmen zur Energieeinsparung fundiert geplant werden. Die verschiedenen Farben eines Infrarotbildes zeigen die Intensität der Strahlung entsprechend der örtlichen Oberflächentemperatur. Die Infrarot-Thermografie ist damit ein zuverlässiges Verfahren, Gebäude auf ihre energetische Verfassung zu überprüfen. Nach der Ausführung von Abdichtungs- und Dämmarbeiten kann man mit Infrarotbildern fachlich unsaubere Handwerksleistungen schnell und einfach dokumentieren. Für Aussenaufnahmen von ganzen Gebäudefassaden geeignete Infrarotkameras mit guter thermischer Auflösung kosten bis Fr. 25 000.– und mehr. Für kleinere Firmen ist es häufig unwirtschaftlich, ein solches Gerät bereitzuhalten. Die ibih AG ist spezialisiert für solche Aufnahmen und kann diese Dienstleistung günstig anbieten. Zurzeit ist Hochsaison. Mehrere ibih-Teams sind in der ganzen Schweiz unterwegs, um Häuser mit ihren Infarotkameras abzulichten. Denn Sinn macht dies nur im Winter: Für aussagekräftige Infrarotbilder muss das Gebäude beheizt sein.
Günstige Infrarot-Aufnahmen In der aktuellen Heizperiode laufen Aktionen der ibih AG, z. B. bei den Obi-Baumärkten (www.obibaumarkt.ch) oder bei der AEW Energie AG (www.aew.ch). Erstaunlich, was da für Fr. 150.– oder sogar 100.– geboten wird: mindestens sechs Infrarotaufnahmen des Hauses, Erläuterungen zu den Infrarotbildern, erste Tipps zur Behebung allfälliger Schwachstellen.
Nur mit dem IR-Bilder-Machen ist es natürlich nicht getan. Wenn die Aufnahmen noch bestehende Mängel zeigen, sollen sie helfen, die nächsten Massnahmen an der Gebäudehülle noch gezielter zu planen. ■ ibih AG 5000 Aarau Tel. 062 823 05 77 www.ibih.ch
ibih-Musterbericht.
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Webbasierte Funktionskontrolle für Solarthermie ■ Unterstützt vom Bundesamt für Energie BFE entwickelten die Egon AG und die Ernst Schweizer AG mit den Projektpartnern Industrielle Werke Basel, Meteotest und Steca Elektronik GmbH einen web-
basierten Funktions-Check für Solarthermie-Anlagen. Dieser überprüft alle wichtigen Funktionen der Anlage und stellt sicher, dass sie korrekt arbeitet. Der FunktionsCheck hilft dem Servicepersonal
Die Resultate der Analysen können vom Servicepersonal abgerufen werden und geben wertvolle Hinweise für die Optimierung des Sonnenkollektor-Systems.
bei der Inbetriebnahme und der Optimierung einer Anlage ebenso wie beim Unterhalt. Der Funktions-Check ermöglicht ein Monitoring der Solaranlage mit detaillierter Auswertung. Benötigt wird lediglich ein Solarregler mit SD-Karte, der an der Anlage installiert ist und die Messdaten speichern kann. Diese werden periodisch auf ein Web-Portal hochgeladen, grafisch dargestellt und nutzerspezifisch aufbereitet. Anhand der Messdaten führt der Funktions-Check eine detaillierte Analyse des Solarkreislaufs, der Speichertemperaturen, der Stagnationszustände, des Durchflusses und der erzeugten Solarenergie durch. Mit den Daten der Sonneneinstrahlung und der Aussentemperatur aus nahegelegenen Meteo-Stationen wird ausserdem ein Referenzertrag berechnet. Die Resultate dieser Detailanalysen können vom Servicepersonal abgerufen werden und geben wertvolle Hinweise für die Optimierung und Problembehebung des Sonnenkollektor-Systems. Transparenz für Lieferant und Kunde Mit dem Funktions-Check wird dem Endkunden Gewähr geboten, dass die Anlage korrekt installiert wurde und funktioniert, dass die Ertragsmessung richtig erfolgt, die Anlage den erwarteten Ertrag liefert und keine Folgeschäden aufgrund von kleinen Mängeln zu erwarten
sind. Statistische Auswertungen unterstützen den Lieferanten bei der Optimierung von Produkten und Installationsanleitungen, zum Nutzen des Kunden. Der Funktions-Check hat die gründlichen Feldtests bestanden und wird ab sofort von der Ernst Schweizer AG als Dienstleistung angeboten. Damit optimiert das Unternehmen Ernst Schweizer AG seine Service-, Wartungs- und Installationsleistungen weiter und bietet den Betreibern von Sonnenkollektor-Systemen zusätzlichen Nutzen und Sicherheit. ■ Ernst Schweizer AG, Metallbau 8908 Hedingen Tel. 044 763 61 11 www.schweizer-metallbau.ch
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Energie | Wärme | Strom | Produkte
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Hydraulischer Abgleich bietet viele Vorteile ■ Mit der Erweiterung ihres umfassenden Gesamtprogramms im Bereich Strangarmaturen ermöglicht die Honeywell Haustechnik GmbH nun den hydraulischen Abgleich für jede Anwendung und Grösse. Das Kombi-Programm rund um den Kombi-3-Plus wird ergänzt durch den DifferenzdruckRegler Kombi-Auto – jetzt auch in Flanschnennweiten bis DN 100 – und eine neue Serie druckunabhängiger Regelventile Kombi-QM bis DN 150. Neues Ventil ergänzt Kombi-Auto-Familie Vor allem bei grösseren, verzweigten Heizanlagen mit mehreren Strängen und bei grösseren Pumpenförderhöhen stösst ein allein über die voreinstellbaren Heizkörperventile durchgeführter hydraulischer Abgleich an seine Grenzen. Bei Druckverlusten an den Heizkörperventilen von über 180 mbar empfiehlt Honeywell den Einsatz von Differenzdruckreglern. In Anlagen mit variablem Durchfluss wie beispielsweise in Zweirohr-Heizsystemen sind automatische Differenzdruck-Regler wie der Kombi-Auto von Honeywell die erste Wahl. Der Haustechnikspezialist stellt nun den bewährten Differenzdruckregler Kombi-Auto auch als Flanschlösung V5001 PF bis Nennweite DN 100 vor. Das neue Ventil ist die ideale Ergänzung der bisherigen Kombi-Auto-Familie für Anlagen mit höheren Volumenströmen und höheren Differenzdrücken.
Druckunabhängige Regelventile Die neuen automatischen, druckunabhängigen Regelventile Kombi-QM sind die optimale Lösung für den dynamischen Abgleich des Volumenstroms. Das automatische Regelventil Kombi-QM V5004 verbindet die Vorteile eines druckunabhängigen Durchflussreglers mit denen eines stetigen Regelventils – und das in einem Ventil. Mit dem neuen druckunabhängigen Regelventil ist nun auch eine Flanschlösung des Kombi-QM bis DN 150 erhältlich. Notwendige erste Schritte zur Heizkostenoptimierung Der hydraulische Abgleich gehört zu den ersten notwendigen Schritten in Richtung Heizkostenoptimierung. Insbesondere Brennwertgeräte, Wärmepumpen und Solarthermieanlagen schöpfen ihr volles Potenzial der Energieeinsparung nur dann aus, wenn die Anlagenhydraulik stimmt. Das Einsparpotenzial im Rahmen einer Optimierung ist dabei abhängig von der Art des Abgleichs (statisch oder dynamisch) und vom energetischen Zustand des Gebäudes. In der Regel gilt: Je neuer ein Gebäude ist, desto mehr Heizenergie kann durch einen hydraulischen Abgleich eingespart werden. Der Bereich liegt zwischen 5 Prozent bei alten unsanierten Gebäuden und 10 Prozent bei neueren und energetisch sanierten Gebäuden.
Wiederaufheizzeiten verkürzen Der hydraulische Abgleich sollte in jedem Fall unabhängig von anderen energetischen Sanierungsmassnahmen wie dem Austausch des Kessels, der Heizungspumpe oder einer Wärmedämmung des Gebäudes durchgeführt werden. Ein fachgerecht durchgeführter hydraulischer Abgleich bewirkt aber noch mehr: Er sorgt für eine gleichmässige Wärmeversorgung in den Räumen, verkürzt die Wiederaufheizzeiten und hilft, Strömungsgeräusche und regelungstechnische Probleme zu vermeiden. Durch Absenken der CO2-Emissionen wird ausserdem ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Egal ob statischer oder dynamischer Abgleich, mit Differenzdruckoder Volumenstromregelung – die Kombi-Produkte von Honeywell bieten frei nach dem Motto «Komplett. Kompetent. Kombi» für alle Anwendungen und Grössen die richtige Lösung. ■
Die neuen automatischen, druckunabhängigen Regelventile Kombi-QM sind die optimale Lösung für den dynamischen Abgleich des Volumenstroms. Im Bild: Flanschlösung des Kombi-QM bis DN 150.
Das automatische, druckunabhängige Regelventil Kombi-QM bis DN 65.
Honeywell AG 8604 Volketswil Tel. 044 855 24 36 www.honeywell-haustechnik.ch www.honeywell.com
Der Differenzdruck-Regler Kombi-Auto in Flanschnennweiten bis DN 100.
Damit alle voll auf ihre Kosten kommen.
Die Ansprüche an Komfort und Lebensqualität sind individuell – Energiekosten wollen deshalb gerecht verteilt sein. Mit neusten Technologien können Verbrauchsdaten effizient erfasst, abgelesen und verrechnet werden. Wir bieten hochwertige Wärme-, Kälteund Wassermesssysteme mit Daten-Bus oder Funk. Die Produkte sind einfach installierbar und messgenau. Nutzen Sie unsere Kompetenz und Erfahrung – wir sind gerne für Sie da. Rapp Enserv AG | Basel | Münsingen | Affoltern a. Albis | Lugano | T +41 58 595 77 44 | enserv@rapp.ch | www.rapp.ch
Energie | Wärme | Strom | Produkte
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Biral-Produkteinfos jederzeit online Funktion «Paperclip» Damit nicht genug: Sämtliche Dokumente lassen sich nicht nur durchsuchen, durchblättern, lesen und downloaden, ihnen können mit der neuen Funktion «Paperclip» Inhalte seitenweise entnommen und mit Seiten anderer Dokumente zu einer personalisierten PDF-Broschüre kombiniert werden. Die neu zusammengestellten Dokumente lassen sich mit einem eigenen Deckblatt und mit Kunden- bzw. Projektdaten ergänzen und können entweder heruntergeladen oder direkt ab Server per Mail verschickt werden. Dadurch wird es möglich, in Kürze auftrags- bzw. projektbezogene Dokumentationen zusammenzustellen, die stets dem aktuellsten Datenstand entsprechen. Der Zugriff auf Kataloge, Prospekte, Datenblätter und Anleitungen ist möglich unter www.biral.ch/ home/e-documents.html ■
«E-documents» bietet neuen Service: Mit der Funktion «Paperclip» können Inhalte seitenweise entnommen und mit Seiten anderer Dokumente zu einer personalisierten PDF-Broschüre kombiniert werden.
■ Ob im Büro oder auf der Baustelle: Planer und Installateure können neu jederzeit online auf produktbezogene Informationen der Biral-Gruppe zugreifen. Die publizierten Inhalte lassen sich nicht nur online lesen und downloaden, vielmehr können auch Seiten beliebiger Dokumente miteinander kombiniert und als per-
sonalisiertes PDF-Dossier per Mail verschickt oder heruntergeladen werden. Biral reagiert mit diesem Angebot auf die stark gewachsene Nachfrage nach online verfügbaren Informationen. Der führende Schweizer Pumpenhersteller Biral reagiert auf diese veränderten Bedürfnisse mit der komplett überarbeiteten Informati-
onsplattform «eDocuments». Das neue online-Portal bietet Biral-Kunden den Vorteil, mittels gezielter (Volltext-)Suche rasch zu den gewünschten Inhalten zu gelangen, die Suchresultate werden dabei nach Inhaltstypen (wie beispielsweise Anleitungen oder Prospekte) sortiert aufgelistet.
Biral AG 3110 Münsingen Tel. 031 720 90 00 www.biral.ch
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Lüftung | Klima | Kälte |
Wie die Allgemeine Gewerbeschule Basel Lernende für Bauberufe begeistert
Lernen am Versuchsstand ist spannend Die Auftragsbücher der Bauunternehmer sind voll, aber der Nachwuchs fehlt. Gut ausgebildete Fachleute sind gesucht. Wie man junge Leute für die Berufe auf dem Bau begeistern und die Ausbildung praxisnah gestalten kann, zeigt die Allgemeine Gewerbeschule Basel mit ihrem neuen Lüftungsversuchsstand. Sandra Aeberhard, Othmar Humm
■ Die Lernenden der Allgemeinen Gewerbeschule Basel (AGS Basel) dürfen sich freuen: Seit Frühling 2014 ist ihre Ausbildung zum Gebäudetechnikplaner und Heizungsinstallateur nicht nur spannender, sondern auch näher am realen Arbeitsalltag. In einer interdisziplinären Zusammenarbeit für die Gebäudetechnikplaner- und Heizungsinstallateur-Lernenden wurde ein Lüftungsversuchsstand (LVS) geplant und während der Wintermonate im Heizungs- und Lüftungslabor aufgebaut.
Treibende Kraft hinter diesem Projekt ist Dominique Helfenfinger, Berufsschullehrer an der AGS, der zudem als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent an der Fachhochschule Nordwestschweiz tätig ist. «Wir möchten den Lernenden etwas bieten und engagieren uns darum für eine abwechslungsreiche und fundierte Lehre», sagt Helfenfinger.
Praxisnahe Ausbildung Tatkräftige Unterstützung erhielt er von diversen namhaften Herstellern und Or-
ganisationen aus der Branche (siehe Kasten), die nicht nur einzelne Komponenten, sondern auch ihr fachliches Know-how und Manpower zur Verfügung stellten. Helfenfinger: «Es hat mich gefreut zu sehen, dass die Firmen sehr interessiert sind, in die Ausbildung zu investieren.» Innerhalb weniger Monate hatte er sämtliches Material beisammen, das er für den Bau des LVS brauchte. Zudem konnte er auf die Mithilfe seiner beiden Berufsschullehrerkollegen Stefan Gabathuler von der Regio-
Der fertig montierte Lüftungsversuchsstand (LVS) wird für Lernende an der AGS, aber auch für Labor-, Semester- und Diplomarbeiten des Studienganges Energie und Umwelttechnik der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW genutzt.
Lüftung | Klima | Kälte |
Arbeiten am LVS im überbetrieblichen Kurs.
Die Lernenden montieren den Monoblock.
plan Nordwestschweiz GmbH und Claudio Ricci von der Behrend AG zählen, welche die Heizungsmontage koordinierten und betreuten.
Sponsoren des Lüftungsversuchsstands Hoval AG, Fr. Sauter Building Control Schweiz AG, Belimo Automaton AG, Seven-Air Gebr. Meyer AG, Walter Meier (Klima Schweiz) AG, Schmidlin AG, AGI AG für Isolierungen, Trox Hesco Schweiz AG, Loytrec Electronics GmbH, Polybloc AG, Unifil AG Filtertechnik, Fläkt Woods Group SA, Danfoss AG, Suissetec, Alpiq InTec West AG, Gisiger Madörin AG, EMB Pumpen AG, Faco SpA, Scheidegger-Thommen-Stiftung.
Die Planung erfolgte im Rahmen des regulären Blockunterrichts der Lüftungsplaner. Theoretische und praktische Aspekte wurden gemeinsam erarbeitet. Für die Aufstellung des Monoblocks sowie die Vermittlung von fachlichem Know-how sorgten zwei Mitarbeiter der Herstellerfirma Seven-Air Gebrüder Meyer AG, die vor Ort waren. Die Verrohrung und die Montage der Feldgeräte leiteten zwei Lüftungsanlagenbauer, die sich derzeit zu Gebäudetechnikplanern weiterbilden. «Nun können wir alles messen, was es zu messen gibt», freut sich Helfenfinger über die neue Anlage. Für viele Lernende war der Bau des Versuchsstands der erste Bezug zur
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Leistungszähler am LVS spricht Klartext
Die Heizungsinstallateure erstellen den Materialauszug.
Praxis. Im Projektverlauf haben sie nicht nur fachlich dazugelernt, sie mussten auch Verantwortung übernehmen und qualitativ hochwertige Arbeit leisten.
Rege Bautätigkeit, mangelnde Fachkräfte Gut ausgebildete Fachkräfte sind ein zentraler Faktor, um Qualität und Termine auf der Baustelle sicherstellen zu können. Doch genau da liegt die Knacknuss: Seit Jahren klagt die Baubranche über einen Fachkräftemangel. Gründe dafür sind zum einen die demografische Entwicklung, die bis 2017 von einem Rückgang bei den Lehrabgängern um 11 % ausgeht. Zum andern ist die Bautätigkeit in der Schweiz nach wie vor hoch, getrieben von tiefen Hypothekarzinsen, der Zuwanderung und den Bemühungen des Bundes, die Zahl der Sanierungen im Hinblick auf die Energiestrategie 2050 zu steigern. Insofern ist das Engagement von Helfenfinger als indirekter, aber sehr wirksamer Beitrag zur Energiestrategie 2050 zu werten. Berufe auf dem Bau sind aber im-
mer noch mit einem schlechten Image behaftet. Viele Firmen in der Branche haben Mühe, ihre Lehrstellen zu besetzen. Auch die AGS Basel hatte zeitweise zu wenig Lernende Lüftungsplaner, um die gesamte Ausbildung in Basel anbieten zu können, sodass die Schüler einen Teil ihrer Kurse in Bern besuchen mussten. «Um wieder alle Ausbildungen in Basel anbieten zu können, haben wir Schulen besucht, mit Firmen und Berufsberatern gesprochen – mit Erfolg», erzählt Helfenfinger. Der neue Lüftungsversuchsstand ist für Helfenfinger ein weiterer Meilenstein, um die Lehre attraktiver zu gestalten. «Das Gemeinschaftswerk veranschaulicht auf faszinierende Weise, wie eine interessante, lebendige und praxisnahe Ausbildung aussehen kann.» Doch nicht nur das: Mit dem Projekt konnte er die Lernenden für ihren Beruf begeistern und so einen Beitrag leisten zur Qualitätssicherung auf dem Bau. ■ www.agsbs.ch
Theorie ist gut, Praxis ist besser. Das findet Dominique Helfenfinger, wenn es um die Vermittlung von Fachwissen für Lernende geht. Mit dem Lüftungsversuchsstand (LVS) bringt Helfenfinger diese Praxis ins Labor an der Berufsschule. Denn in dieser Anlage sind alle wichtigen Komponenten einer Lüftungsanlage im Massstab 1 zu 1 installiert. Also Ventilatoren und Filter, Lufterhitzer und Luftkühler, auch ein hygroskopischer Plattenwärmeaustauscher und eine Vielzahl von Messgeräten – vor allem Druckdifferenzmessgeräte. Lernende lesen zum Beispiel bei Übungen die Leistungsaufnahme der Ventilatoren in Abhängigkeit des Luftvolumenstromes ab. Statt einer Formel spricht der Leistungszähler Klartext: Mit steigendem Druck im Aggregat wächst der Stromverbrauch überproportional. Zu den typischen Aufgaben zählen ausserdem die Berechnung des Temperatur- respektive des Feuchteänderungsgrades bei der Wärme- oder Feuchterückgewinnung als Schlüsselgrösse der Effizienz von Lüftungsanlagen. Thema sind auch die Wärmeaufnahme und die Wärmeabgabe von Wärmetauschern (Erhitzer und Kühler). Dass es sich beim LVS nicht um eine Kompaktanlage handelt, zeigt dessen Leistung: Der Versuchsstand fördert Volumenströme bis zu 1200 m3/h. Damit auch Studierende ihr theoretisches Wissen durch praktische Versuche vertiefen können, wird der LVS auch für Labor-, Semester- und Diplomarbeiten des Studienganges Energie und Umwelttechnik der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW genutzt. Beispielhafte Aufgaben am LVS a) Bestimmung wichtiger Kennzahlen: • Absolute Feuchte (Temperatur, Luftdruck, relative Feuchte) • Wärmeinhalt Enthalpie (Temperatur, Luftdruck, absolute Feuchte) • Dichte (Temperatur, Luftdruck, relative Feuchte) • Massenstrom (Geschwindigkeit, Dichte, Querschnitt) • Temperaturänderungsgrad bei verschiedenen Volumenströmen • Befeuchtungswirkungsgrad bei verschiedenen Volumenströmen • Kühl- respektive Heizleistung wasser- und luftseitig • Einregulierung von Komfortlüftungsanlagen • Aufnahme der Ventilator-Kennlinien b) Hx-Diagramm messtechnisch überprüfen: • Heiz- und Kühlprozess • Be- und Entfeuchtung • Wärmerückgewinnung • Mischen (Umluft)
Lüftung | Klima | Kälte | Produkte
Die Wasserentzugsleistung der KRA-Baureihe beträgt 3 bis 6 Kilogramm pro Stunde.
Effiziente und elegante Luftentfeuchter ■ Wer in Wasserwerken, Kühlhallen oder in der Nahrungsmittelindustrie arbeitet, weiss, wie schwierig es ist, die Luftfeuchtigkeit auf einem konstant guten Wert zu halten. Wird das nicht erreicht, können Mobiliar und Gebäude Schaden nehmen. Bei Geräten im Dauerbetrieb bietet sich die Adsorptionstrocknung als effizienteste und günstigste Entfeuchtungsmethode an. Mit der neuen KRA-Baureihe bietet die Krüger + Co. AG nun eine neue, sehr effiziente Lösung im Kampf gegen zu hohe Feuchtigkeit an: Die Wasserentzugsleistung beträgt 3 bis 6 Kilogramm pro Stunde. Die Premium Linie (P) sichert zudem sämtliche raum- und geräterelevanten Daten. Die Basic Linie (B) umfasste eine minimierte Datenüberwachung. Durch das elegante, rostfreie Edelstahlgehäuse in modernem Industriedesign sind die Krüger Allround-Luftentfeuchter auch an gut sichtbaren öffentlichen Plätzen installierbar. Leise, sparsam, anpassungsfähig Die Krüger-Geräte der Premium-Baureihe verfügen zudem über eingebaute elektronische Überwachungs- und Kontrollressourcen. Dadurch passen sie ihre Leistung automatisch den geforderten Gegebenheiten an. Die KRA Adsorptionsentfeuchter zeichnen sich zudem durch einen geringen Stromverbrauch
und einen geringen Schallpegel aus. Die Geräte verfügen über standardisierte Heiz- und Kühlmodule und sind bei Temperaturen von –25 bis +45 ºC einsetzbar. ■ Krüger+ Co AG 9113 Degersheim Tel. 071 372 82 82 www.krueger.ch
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Gebäudeautomation |
Technik & Architektur an der Hochschule Luzern rüstet in der Gebäudeautomation auf
Modernes Gebäudeautomationslabor für Lehre und Forschung Das neue Gebäudeautomations-Labor der Hochschule Luzern verfügt über sieben Arbeitsstationen. Jedem Arbeitsplatz sind je zwei umfangreich ausgestattete Testumgebungen zugewiesen. Das Labor enthält zudem einen kompletten Schaltschrank für die Veranschaulichung der Komponenten der Automationsebene. Peter Parrag, Hochschule Luzern
■ Es sei in Erinnerung gerufen: Nur an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur (HSLU) werden in der Schweiz Gebäudetechnik-Ingenieurinnen und -Ingenieure ausgebildet. 2005 wurde der schon länger bestehende Studiengang Gebäudetechnik mit den Vertiefungsbereichen Heizung-LüftungKlima-Sanitär um die Studienrichtung Gebäude-Elektroengineering ergänzt. Damit verbunden war der Ausbau des Unterrichts in der Gebäudeautomation. Seit 2012 wird zusätzlich zu den Grundlagen-Modulen in Mess-, Steuer- und Regeltechnik sowie Gebäudeautomation ein zusätzliches Vertiefungsmodul Gebäudeautomation angeboten. Der Kompetenzaufbau in diesem Bereich wurde
mit der Planung und Realisierung der notwendigen Infrastruktur im laufenden Jahr konsequent fortgesetzt: Ein erstes Resultat ist nun das neu errichtete Gebäudeautomationslabor (GA-Labor). Mit dem neuen GA-Labor erhalten die Studierenden sieben Arbeitsstationen mit total 14 Arbeitsplätzen, an denen sie die theoretischen Grundlagen Schritt für Schritt mit ersten Praxiserfahrungen verknüpfen können. Jeder Arbeitsplatz verfügt über zwei umfangreich ausgestattete Testumgebungen: eine für Primäranlagen und eine für die Raumautomation. Dies ermöglicht die durchgehende Simulation und Untersuchung eines GA-Systems entlang der Energieversorgungskette eines Gebäudes: (Er-
Einblick in das neu geschaffene Gebäudeautomationslabor an der HLSU.
zeuger – Verteiler – Verbraucher) inkl. BACnet-Kommunikation zwischen den Controllern. Der Energieverbrauch der Arbeitsplätze wird durch M-Bus Elektrozähler individuell gemessen, um das Energie Monitoring der «Anlage» zu ermöglichen. Neben seinem Einsatz für die Lehre steht das neue GA-Labor auch Forschenden in den verschiedensten Bereichen der Gebäudeautomation zur Verfügung.
Infrastruktur mit vernetzter Raumautomation Um die unmittelbare Erfahrung der Studierenden und Forscher zu erweitern, wurde der Raum mit moderner Technologie ausgestattet und automatisiert. Die
Gebäudeautomation |
Im Bild ein Testrack für Raumautomation.
Beleuchtung besteht aus effizienten LEDund FL-Leuchten mit DALI-Vorschaltgeräten, die in die Raumautomation integriert sind. Die Jalousien und die mit thermischen Ventilantrieben aufgerüsteten Radiatoren sind ebenfalls eingebunden. Zwei Präsenzmelder mit integrierter Beleuchtungsstärkenmessung unterstützen die präsenz- und bedarfsabhängige Steuerung und Regelung der Beleuchtung, Beschattung und Heizung. Die Laborinfrastruktur enthält weiterhin einen kompletten Schaltschrank für die Veranschaulichung der Komponenten der Automationsebene. Zwei Modbus-Elektrozähler messen den Energieverbrauch der Beleuchtung und des Schaltschrankes. Das technische Gebäudemanagement erfolgt mittels einer Managementstation, die nebst der eigenen Raumautomation noch sämtliche Controller der Arbeitsplätze einbinden kann. Die Kommunikation basiert auf einem flexiblen und leistungsfähigen Gigabit-Netzwerk, bestehend aus einem managed-Layer-3-Switch und je einem managed-Switch pro Arbeitsplatz. Die Konnektivität wird mit einem WLAN und einer Verbindung mit dem Hochschulnetzwerk zusätzlich gewährleistet. Die Administration der EngineeringLaptops wird durch Netzwerkbackups auf einem NAS unterstützt. Eine Netzwerkkamera ermöglicht im Falle von Fernzugriff die visuelle Kontrolle der
ausgeführten Bedieneingriffe und des Raumzustandes, was die Veranschaulichung der GA-Funktionen (z. B. Beleuchtung und Beschattung) vom physischen Standort unabhängig macht. Somit können elektronisch gesteuerte Abläufe auch Studierenden vorgeführt werden, die gerade nicht im Labor anwesend sind. Angehende Ingenieurinnen und Ingenieure der Gebäudetechnik können in diesem Labor ihr Know-how über Gebäudeautomation vertiefen, vernetzen und sich optimal auf ihr zukünftiges Berufsfeld vorbereiten. Es bietet eine hervorragende Infrastruktur, um sie auf die Arbeit an der erfolgreichen Umsetzung strategischer Ziele in der Gebäudeautomation vorzubereiten. Der Bund hat in der Energiestrategie 2050 das Ziel formuliert, den CO2-Ausstoss des Schweizer Gebäudeparks stark zu reduzieren, da über 40 Prozent des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen in diesem Bereich anfallen. Mehrere Studien unterstützen die These, dass das Einsparpotenzial durch Automationsfunktionen in Gebäuden sehr erheblich ist. ■ www.hslu.ch
Der Schaltschrank für Automation des Laborraumes.
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Gebäudeautomation |
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Keine GA-Systemablösung ohne Abklärungsbedarf zum Betrieb und Unterhalt der Automations- und Managementebene
GA-Systemablösung – Chance zur Effizienzsteigerung nutzen, Regelstrategien überprüfen Gebäudeautomation (GA) ist Mittel zum Zweck, d. h. Werkzeug zur Steuerung und Optimierung gebäudetechnischer Anlagen. Mit einem Update eines GA-Systems ist eine Senkung des Energieverbrauchs am Gebäude nur dann möglich, wenn Anlagefunktionen und Regelstrategien überprüft und Sensoren nachgerüstet werden. Paul Gränicher *
■ Bauherren von Industrie- oder Zweckgebäuden, deren gebäudetechnische Einrichtungen über ein etwas älteres Gebäudeautomationssystem (GA-System) geregelt, gesteuert und überwacht werden, müssen mit Post vom entsprechenden Systemlieferanten rechnen. Mit einer Abkündigung wird der Bauherr vom Lieferanten auf den Beginn der Auslaufphase seines GA-Systems oder Bestandteile davon hingewiesen. Normalerweise wird mit diesem Schreiben detailliert darüber informiert, bis zu welchem Datum welche
Teile noch geliefert und welche Dienstleistungen noch erbracht werden können bzw. wie lange nach dem Auslieferungsstopp eine Reparatur von defekten Komponenten noch möglich ist. In der Regel beträgt die Frist zwischen der Abkündigung und bis zum Zeitpunkt, an dem weder Ersatzteillieferungen noch ein technischer Support gewährleistet werden können, doch noch einige Jahre.
Die wichtigsten Bereiche, die über die Gebäudeautomation gesteuert werden können.
Heizung Beleuchtung
Lüftung Klima
Sanitär
Kommunikationsnetz
Beschattung
Zutrittskontrolle
Türen/Tore
Sicherheit
Hausgeräte
Beispiel einer Systemabkündigung über fünf Jahre: Abkündigung/Beginn der Auslaufphase: 0 Monate. Noch in Produktion: + 12 Monate. Lieferbar: + 24 Monate. Ende Ersatzteillieferung und Support: + 24 Monate.
Investitionen antizipieren Wird ein System abgekündigt, stellen sich für den Eigentümer verschiedene Fragen über den weiteren Betrieb und Unterhalt der Automations- und Managementebene. Es ist ja nicht so, dass von einem Tag auf den anderen die Verfügbarkeit der Gebäudeautomation infrage gestellt werden muss und deshalb innert kürzester Zeit ein Totalersatz der installierten Hardund Software notwendig wird. Vielmehr sollte die verbleibende Frist bis zum Ablauf der Lieferbarkeit von Komponenten und Dienstleistungen für die Erarbeitung einer Strategie über eine mittel- bis langfristige Systemablösung genutzt werden. Dabei sind die folgenden Überlegungen anzustellen: • Art der Gebäudenutzung (aktuell/ mittelfristig) • Komplexität der gebäudetechnischen Anlagen, welche in die GA eingebunden sind (Redundanzanforderungen, geforderte Verfügbarkeit) • Aktueller Zustand der haustechnischen Anlagen • Zustand der Regelperipherie und Art der Ansteuerung (elektrisch /pneumatisch).
Gebäudeautomation |
Mit der Beantwortung der aufgeführten Fragen kann in einem ersten Schritt eruiert werden, ob sich ein Systemersatz ausschliesslich auf die Gebäudeautomation beschränkt oder inwieweit vor einer Systemablösung auch andere Bereiche überprüft oder hinterfragt werden müssen. Grundsätzliche Fragen stellen sich nach der Gebäudenutzung, und zwar zum aktuellen Zeitpunkt wie auch für die mittelfristige Zukunft. Ist eine Umnutzung (gesamt oder teilweise) voraussehbar? Sollte (wenn immer möglich) eine Systemablösung erst in Erwägung gezogen werden, wenn angepasste Anlagekonzepte infolge Nutzungsänderungen vorliegen? Die Komplexität der gebäudetechnischen Anlagen, welche in die GA eingebunden sind, und die Ansprüche hinsichtlich Redundanzen und Verfügbarkeit sind ebenso zu beurteilen wie der Zustand von Aggregaten (Pumpen/Ventilatoren usw.)
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und Feldgeräten, die den Automationsstationen aufgeschaltet sind. Sollte sich zeigen, dass andere Komponenten ebenfalls das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben oder dass sich deren Ersatz unter dem Aspekt der Energieeffizienz respektive Wirtschaftlichkeit aufdrängt, ist deren Auswechslung parallel mit dem GAErsatz anzustreben. Damit wird verhindert, dass kurz nach einer GA-Sanierung Veränderungen auf der Anlagenseite vorgenommen werden, welche erneut Folgekosten bei den Schaltgerätekombinationen und der Gebäudeautomation nach sich ziehen.
Vorteile einer neutralen Expertise Eine Analyse über den Zustand der gebäudetechnischen Einrichtungen kann vom Bauherrn /Betreiber selbstständig durchgeführt werden. Ist dies aus fachlichen, personellen oder organisatorischen Gründen nicht möglich, empfiehlt sich
der Beizug eines Gebäudetechnikplaners, welcher neben der Beurteilung der Anlagen auch die Möglichkeiten für einen energetisch optimaleren Anlagenbetrieb aufzeigen kann und diese mit Wirtschaftlichkeitsberechnungen und einem Grobterminplan für die Umsetzung belegt. Die Analyse soll der Bauherrschaft Aufschluss darüber geben, mit welchen Investitionen für die gebäudetechnischen Anlagen kurz-, mittel- und langfristig gerechnet werden muss, damit eine uneingeschränkte Nutzung des Gebäudes dem dafür vorgesehenen Zweck gemäss sichergestellt ist. Unabhängig davon, welche Massnahmen anlagenseitig umgesetzt werden sollen, muss eine Strategie für die bevorstehende Systemablösung festgelegt werden. Für diese Aufgabe ist ein neutraler GA-Planer prädestiniert. Er kann der Bauherrschaft aufzeigen, welche für ihr Objekt die technisch richtige und
Grobkosten Gewerk /Anlagen
Investitionen kurzfristig 1 – 2 Jahre (Fr.)
Investitionen mittelfristig 3 – 5 Jahre (Fr.)
Investitionen langfristig 6 –10 Jahre (Fr.)
Gebäudeautomation Schaltgerätekombinationen (Automationsfelder)
60 000.–
Automationsstationen
650 000.–
Managementebene Total Gebäudeautomation
50 000.– 0.–
760 000.–
0.–
Heizung Heizkessel
150 000.–
Feuerungen
40 000.–
Kamin
25 000.–
Feldgeräteersatz Total Heizung
30 000.– 0.–
30 000.–
215 000.–
Lüftung/Klima 113 Demontage/Rückbau/Entsorgung Feldgeräte
20 000.–
244/245 Lüftung/Klima Feldgeräteersatz
105 000.–
244/245 Lüftung/Klima «Luftkühlerersatz Temperatur-Anhebung»
75 000.–
246 Kälteinstallation Austausch Luftkühler
25 000.–
248 Dämmungen HLK-Installationen
30 000.–
248 Dämmungen Luftkühler
15 000.–
249 Übriges Total Lüftung/Klima
20 000.– 0.–
175 000.–
115 000.–
Sanitär keine Anpassungen/Realersatz usw. notwendig
0.–
0.–
0.–
Total Sanitär
0.–
0.–
0.–
Elektroinstallationen
80 000.–
10 000.–
Total Elektroinstallationen
0.–
80 000.–
10 000.–
Gesamtinvestition
0.–
1 045 000.–
340 000.–
Beispiel eines Investitionsplans ohne Berücksichtigung der normalen Unterhaltskosten.
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Gebäudeautomation |
Regelperipherie und Energieeffizienz
Klasse A: Hoch energieeffizientes GA-System vernetzte Raumautomation mit automatischer Bedarfserfassung • regelmässige Wartung • monatliches Energiemonitoring • nachhaltige Energieoptimierung durch ausgebildete Fachkräfte
A
Klasse B: Weiterentwickeltes GA-System vernetzte Raumautomation ohne automatische Bedarfserfassung • jährliches Energiemonitoring
B
Klasse C: Standard GA-System vernetzte Gebäudeautomation der Primäranlagen • keine elektronische Raumautomation, Thermostatenventile an den Heizkörpern • kein Energiemonitoring
C
Klasse D: GA-System mit schlechter Energieeffizienz keine vernetzten GA-Funktionen • keine elektronische Raumautomation • kein Energiemonitoring
D
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•
•
•
Gemäss SIA 386,110 bzw. EN 15232 werden für die Gebäudeautomation vier verschiedene GA-Effizienzklassen definiert.
wirtschaftlich sinnvolle Lösung darstellt. In der Praxis haben sich unterschiedliche Varianten bewährt.
a) Hard- und Softwareersatz ohne Systemwechsel Der Lieferant des abgekündigten Systems nimmt einen Realersatz der Hardund Software vor. Bei einem ungetrübten Vertrauensverhältnis zwischen dem Bauherrn und dem Systemlieferanten (fehlender Kostenvergleich zur Konkurrenz) stellt dies die einfachste Variante dar, weil sich damit umfangreiche Anpassungen an den Schaltgerätekombinationen und eine Neuerstellung der Dokumentation (Elektroschema) in den meisten Fällen erübrigen.
b) GA-Ausschreibung und Produktewechsel Werden in Verbindung mit einem Systemersatz umfangreiche Veränderungen an den Anlagen vorgenommen, ist die Bauherrschaft mit dem Support des Systemlieferanten nicht zufrieden oder soll ein marktgerechter Offertpreis erreicht werden, kann es sein, dass aufgrund einer produkteneutralen Ausschreibung ein anderer Systemlieferant mit der GA-Ablösung beauftragt wird. Bei dieser Variante ergibt sich eine Schnittstelle zwischen den
Automationsstationen und den Schaltgerätekombinationen (SGK). Für den neuen GA-Lieferanten wird die Weiterbearbeitung der bestehenden Elektroschemas kaum möglich sein. Deshalb müssen diese von Grund auf neu gezeichnet werden, und zwar auch dann, wenn nur jene Felder der Schaltgerätekombinationen mit den Automationsstationen vom GA-Ersatz betroffen sind und der Steuer-/Leistungsteil in seiner ursprünglichen Form beibehalten wird. Diesem Umstand muss in der GA-Ausschreibung besonders Rechnung getragen werden, indem diese Schnittstelle mit sämtlichen vom GA-Lieferanten zu erbringenden Lieferungen und Leistungen detailliert zu umschreiben und als separate Preisposition auszuweisen ist. Inwieweit die Schaltgerätekombinationen von einer GA-Ablösung betroffen sind, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Diese sollten in der Analyse über die gebäudetechnischen Einrichtungen dokumentiert sein. Grundsätzlich sollte davon ausgegangen werden, dass die SGK bzw. die darin eingebauten elektrischen Betriebsmittel die Lebenszeit des neu eingesetzten GA-Systems überdauern. Sollte diese Voraussetzung nicht gegeben sein, empfiehlt sich ein Totalersatz der SGK.
So viel vorweg: Eine Steigerung der Energieeffizienz der Gebäudeautomation nach SN EN 15232 bzw. SIA 386.110 gegenüber dem Istzustand ist ohne Veränderungen an den Primär- und Sekundäranlagen für Heizung, Lüftung, Klima, Storen- und Beleuchtungsanlagen kaum möglich. Die Gebäudeautomation ist Mittel zum Zweck bzw. das Werkzeug zur Optimierung des Anlagenbetriebes (Steuerung und Regulierung) auf der Automationsebene. Steuerungs- und Regelkonzepte wie auch die Möglichkeiten zur Auswertung von Energie- und Verbrauchsdaten (Monitoring), welche die Managementebene bietet, sind im Wesentlichen von der Art und dem Umfang der an den Anlagen installierten Sensoren, Aktoren und Messeinrichtungen abhängig. Wenn nun also ein Eins-zu-eins-Ersatz eines GASystems vorgenommen wird, ohne dass die Regelperipherie erweitert wird, ändert dies an der Effizienzklasse für die Gebäudeautomation herzlich wenig. Dennoch sind eine Optimierung des Anlagenbetriebes und eine Senkung des Energieverbrauches möglich. Hierbei ist empfehlenswert, dass von Planern und Systemlieferanten für die Um- oder Neuprogrammierung die Anlagenfunktionen und Regelstrategien hinterfragt und – wo notwendig – den neuen Erkenntnissen anpasst werden. Zudem können mit verhältnismässig geringem Aufwand, beispielsweise mit der Nachrüstung von einzelnen Sensoren, Verbesserungen erreicht werden. Dies ermöglicht einen bedarfsabhängigen Anlagenbetrieb, damit nicht ausschliesslich nach Zeitschaltplänen betrieben werden muss. Wichtig ist, dass mit der GA-Ablösung die Chancen für Veränderungen in Richtung Energieeinsparungen wahrgenommen werden, auch wenn damit nicht gleich ein Sprung in eine höhere Effizienzklasse für die GA erreicht werden kann. Planer, Systemlieferanten, Betreiber und Bauherren stehen in dieser Beziehung gleichermassen in der Verantwortung. ■ www.gebaeudeautomation.klik.ch www.mega-planer.ch www.pzm.ch *Autor: Der Autor, Paul Gränicher, ist Experte Gebäudeautomation bei Polke, Ziege, von Moos AG, Ingenieure für Gebäudetechnik, in Zürich.
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Emersons neue Produktreihe von Umrichtern und Motoren
Emerson hat eine neue Produktreihe von Umrichtern und Motoren auf den Markt gebracht, die in Kombination miteinander als Komplettpakete angeboten werden. (Bilder: Emerson)
Die Permanentmagnetmotoren erreichen durch das Dyneo-Prinzip von Emerson Bestwerte bezüglich Wirkungsgrad und Drehzahl.
■ Emerson hat eine Produktreihe für Lüfter-, Pumpen und Kompressoranwendungen herausgebracht. Bei dieser können Anwender Umrichter, Permanentmagnetmotoren und AC-Induktionsmotoren beliebig kombinieren und so auf ihre Bedürfnisse ideal abstimmen. Die Produktreihe soll nicht nur einfach und rasch zu installieren sein, sondern sich durch ihre Effizienz schnell amortisieren. Bei geringen Drehzahlen und konstantem Drehmoment verspricht der Hersteller erreichbare Energieeinsparungen von über 90 Prozent. Frequenzumrichter Der Powerdrive F300 mit variabler Drehzahl ist eine flexible Lösung für Schaltschrankmontage, Systemintegration und Wandmontage in sauberen und trockenen Umgebungen. Mit ihm lassen sich Permanentmagnetmotoren geberlos ansteuern, wobei er mit den fünf verfügbaren Versionen einen Nennleistungsbereich von 1,1 kW bis 2,8 MW abdeckt. Die Möglichkeit, bis zu drei SI-Module für erweiterte SPS, E/A und Feldbuskommunikation einzubauen, unterstützt den Anwender beim Auslegen seiner Antriebslösungen. Die integrierte SPS mit Echtzeitfähigkeit bietet eine unkomplizierte Menükonfiguration für einfache Logikfunktionen wie «Und», «Oder», «Invertieren», «Binärsumme» oder «Timer». Über optionale SPS-Module lässt sich der Powerdrive F300 für leistungsstärkere Funktionen und/oder grösseren Funktionsumfang für komplexe Programme aufrüsten. Den Powerdrive MD2 preist Emerson als eine kompakte und robuste Lösung, die sich in der Version bis 250 kW überall installieren lässt. Als Beispiele nennt der Hersteller Wände, Pfeiler
und Böden. Für Letztere steht eine Edelstahlgrundplatte bereit. Als freistehender Schaltschrank ist er in Ausführungen mit 500 kW und 900 kW verfügbar. Das zertifizierte STO-Management des Powerdrive MD2 gemäss CEI/EN 62061:2005 und EN/ISO 13849-1:2006 erübrigt einen Schütz. Für die Dezentralisierung von Automatisierungsfunktionen stellt der Umrichter unter anderem Komparatoren, Logikfunktionen, Motorpotentiometer sowie PID-Regler mit grossem Funktionsumfang und Anpassung der Masseinheiten bereit. Permanentmagnetmotoren Die genannten Frequenzumrichter lassen sich mit den Permanentmagnetmotoren LSRPM (IP55) und PLSRPM (IP23) kombinieren, die mit ihrem hohen Wirkungsgrad die Anforderungen der Norm IE4 übererfüllen. Ihre guten Leistungswerte verdanken sie unter anderem dem gleichen Statorprinzip, wie es in Induktionsmotoren zur Anwendung kommt, und den im Rotor radial angeordneten Permanentmagneten. Diese reduzieren die Rotorverluste, was auch den Lagern, die sich dadurch weniger aufheizen, zugutekommt. Neben den verbesserten Leistungswerten profitiert der Anwender von geringeren Service- und Wartungskosten. Mit den verfügbaren LSRPM- und PLSRPM-Motoren lässt sich der Leistungsbereich von 0,75 kW bis 350 kW abdecken.
AC-Induktionsmotoren Die Asynchronmotoren der Baureihe IMfinity bieten einen hohen bis sehr hohen Wirkungsgrad (IE2 & IE3) und lassen sich mit fester sowie variabler Drehzahl betreiben. Im ersten Fall bieten sie eine höhere Leistung, im zweiten Fall eine höhere Energieeinsparung. Die Motoren sind mit Aluminium- oder Graugussgehäuse (jeweils IP55) und in offener Bauweise (IP23) sowie in Baugrössen von 80 bis 355 mm erhältlich. Einsatzgebiete Mit seiner Produktreihe adressiert Emerson unterschiedliche Lüfter-, Pumpen- und Kompressoranwendungen in den verschiedensten Branchen. Die kombinierten Komplettpakete eignen sich für den Einsatz in Wasserversorgungssystemen, in der Abwasseraufbereitung, für die Entsalzung, für die Bewässerung sowie für Industrie-Kühlsysteme und die Kühllagerung. Weitere Anwendungen bieten sich für Belüftungssysteme in Parkhäusern und Tunnels an. (bac) ■
Emerson Industrial Automation Control Techniques AG 5413 Birmenstorf Tel. 056 201 42 33 www.controltechniques.ch
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Mini Embedded Computer von Quanmax
■ Die lüfterlose, ultrakompakte QBOX-200S von Quanmax ist ein Mini-PC im 0,6-Liter-Gehäuse, welcher mit dem Atom BayTrail Dual Core-Prozessor E3825 von Intel bestückt ist. Der Rechner verfügt über einen Gigabit-Ethernet-Port, einen RS-232/422/485 COM-Port, drei USB-Ports und je einen VGAund HDMI-Anschluss. Das Aluminiumgehäuse mit den Massen 151 × 81 × 33 mm lässt sich mit optionalem Montagezubehör auf einer DINSchiene aufschnappen oder an einer Wand montieren. Omni Ray AG liefert diese QBOX200S betriebsbereit mit bestückten
RAM, je nach Kundenwunsch mit einer eingebauten SSD oder Hard Disk und installiertem Windows 7 bzw. 8. Die Rechner arbeiten mit 12VDC und im Lieferumfang ist ein AC/DC-Netzteil enthalten. Auf dem Webshop von Omni Ray findet man die QBOX-200S mit 2 GB RAM und einer 32 GB-SSD inklusive installiertem Windows 7 Professional. Andere Bestückungen sind auf Anfrage ebenfalls erhältlich. ■ Omni Ray AG 8600 Dübendorf Tel. 044 802 28 80 www.omniray.ch
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Gebäudeautomation | Produkte
Energiemonitoring und Hochleistungsautomation zwei unabhängigen Ethernet Schnittstellen. Dank des schnellen Prozessors und der erhöhten Systemressourcen verfügt diese Hochleistungs-CPU über hohe Leistungsreserven für anspruchsvolle Steuerungs- und Kommunikationsaufgaben.
S-Monitoring ist integraler Bestandteil verschiedener Saia PCD® Systeme.
■ Diese beiden Begriffe werden die Automationsbranchen der Zukunft, ob Gebäude oder Industrie revolutionieren. Energieflüsse werden durch intelligentes Monitoring transparent und bilden damit die Grundlage um energetische Verbräuche in eine Leistungsbilanz zu bringen. Kommunikation in Prozess und Infrastruktur wird zum Zweck überregionaler KapazitätsSynchronisierung nicht nur «autark», sondern in gesamtheitlicher Sicht betrieben werden müssen. Dies erfordert besondere Flexibilitäten an Automationsprodukte. Der Austausch von Informationen
Die modulare und genormte Gehäuseform (DIN 43880) der neuen programmierbaren Modellreihe PCD1 E-Line.
in Strom, MSRL und Kommunikationsnetzen verlangt hohe, zuverlässige und redundante Prozesse bzw. Kapazitäten. Erste Tendenzen wie die bisher getrennten Bereiche zusammengeführt werden, zeigen Saia PCD® Systeme der Saia-Burgess Controls AG am Planertag 2015. Die SPS-Produkte aus Schweizer Produktion vereinen Energiemonitoring und kommunikative Hochleistungs-SPS in einem Automationsgerät. Die nahtlose Integration von Raumautomation in kommunikative Netze zeigt zudem das E-Line-Sortiment mit viel Gewerke Ausprägungspotenzial.
S-Monitoring & SPS Redundanz S-Monitoring ist integraler Bestandteil verschiedener Saia PCD® Systeme. In der HochleistungsSPS verfügt die Funktion über ein Energie-Monitoring zur Erfassung und Bereitstellung energiebezogener Verbrauchswerte. Damit wird energietransparente Automation aus unterschiedlichen Quellen, Prozessen und Anlagenteilen via S-Bus, M-Bus oder Modbus möglich. Der für die Infrastruktur-Automation geschaffene Controller PCD3. M6860 verfügt zudem über einen redundanten Netzwerkbetrieb mit
E-Line – Frei programmierbare Raumautomation Die neue programmierbare Modellreihe PCD1 E-Line, wurde entwickelt um Raumkonfigurationen aus den Bereichen Heizung/Lüftung/Klima sowie Licht und Beschattung optimal abzudecken. Die modulare und genormte Gehäuseform (DIN 43880) ist für den Einsatz in kleineren Elektrounterverteilern oder jeder Art von Elektroschaltschränken geeignet. Für die schnelle Konfiguration sind alle Module mit dem NFC Chip (Near Field Communication) ausgerüstet. Damit lassen sich die 18 integrierten Ein-/Ausgänge schnell und einfach mit mobilen Geräten einstellen. ■
Saia Burgess Controls AG 3280 Murten Tel. 026 672 72 72 www.saia-pcd.com
Omni Ray-Kurse in Gebäudeautomation ■ Der Kurs LTrain-Linx (Kursnummern 4013-4016) bietet eine Einführung in die Programmierung des L-INX Automation-Servers an. Der Kurs umfasst eine Einführung in Loytec-Produkte, in den LINX-Configurator und zu L-Logicad. Schulungs-PCs mit Loytec-Software und Loytec-Schulungs-Kits werden für den Kurs zur Verfügung gestellt. Optional kann zu Vorzugskonditionen ein Schulungs-Kit (LINX-150, LIOB-101, LIOB-102, L-STAND500) gekauft werden. Als Voraussetzung werden Gebäudeautomations- und/oder SPS/DDCGrundkenntnisse erwünscht.
Kursziele sind: • Kenntnisse des LINX AutomationServer und der L-IOB I/O Controller/ Module sowie mögliche Systemtopologien von Loytec-Produkten
• Befähigung, mithilfe des LINXConfigurators die Geräte zu konfigurieren und zu parametrisieren (z. B. DatenpunktManagement, AST-Funktionen, Gateway-Funktionen usw.) • Mit L-LOGICAD Programmierung der Controller auf Basis von IEC 61131-3 • Überblick zu den Funktionsbibliotheken von Loytec • Dank abgeschlossener Schulung offizieller Omni Ray/LOYTECSystem-Partner Unter dem Titel LTrain-Graphics (Kursnummern 4023-4026) wird eine Einführung in die Visualisierung basierend auf LWEB-800/802 geboten. Dieses Angebot wird als Aufbaukurs zum Kursmodul LTrain-Linx empfohlen.
Kursziele sind: • Auf LINX, LGATE, LIOBControllern und LVIS-Panel Visualisierungen erstellen. • Kenntnisse der verschiedenen Anwendungsbereiche von LVIS, LWEB-800 und LWEB-802 • Erlernen effizienter Nutzungen von Grafik-Templates Der Kurs LTrain-Lweb-900 (Kursnummern 4033-4036) bietet eine Einführung in das Gebäudemanagement-System LWEB-90. Das Angebot soll als Aufbaukurs zu den Kursmodulen LTrain-Linx und LTrain-Graphics das Wissen zur Gebäudeautomationssteuerung weiter vertiefen. Teilnehmer sollen nach Absolvierung des Kurses in der Lage sein, die Loytec-Infrastruktur mit LWEB900 zu verwalten (Darstellung dyna-
mischer Grafikseiten, strukturierte Darstellung und effiziente Anpassung von System- und Betriebsparametern, Erkennung von Geräten mit veralteter Firmware usw.). Weitere Informationen zu Terminen, Kurskosten und Bedingungen unter www.omniray.ch/schulungen ■ Omni Ray AG 8600 Dübendorf Tel. 044 802 28 80 www.omniray.ch
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Nachhaltiges Wohnen im Hamburger Algenhaus
Energie von der Hausfassade Auf der Internationalen Bauausstellung (IBA) in Hamburg, die vom Frühjahr bis Herbst 2013 stattfand, sorgte ein Gebäude schon aufgrund seines leuchtend grünen Äusseren für Aufsehen: das Pionier-Algenhaus. Die fünfstöckige bewohnbare Immobilie mit einer Fassade von 129 Glassegmenten, die als Photobioreaktoren fungieren und Energie sowie Biomasse aus Mikroalgen erzeugen, war eines der Highlights in der Hansestadt. Alina Moritz, Produktmanagerin Analysenmesstechnik, Endress + Hauser, Weil am Rhein
■ « Algen verdoppeln ihre Biomasse jeden Tag », erklärt der habilitierte Hydrobiologe Martin Kerner, Gründer des Beratungsunternehmens Strategic Science Consult ( SSC ), den besonderen Vorteil der grünen Wasserbewohner. « Wir wissen inzwischen sehr genau, was benötigt wird, um optimale Bedingungen für die Algen zu schaf-
fen. » Durchfluss- und Füllstandmessgeräte von Endress + Hauser sind ebenso in die Reaktoren eingebracht worden, wie pH-Sensoren und Messvorrichtungen für den Sauerstoff- und Nitratgehalt. Diese Parameter sind unabdinglich, um den Algen für deren Metabolismus einen geeigneten Lebensraum zu schaffen. è
Im Algenhaus sind NIR-Absorptionssensoren des Typs OUSBT66 im Einsatz.
Aussenansicht des Bio-Passivhauses «BIQ», welches auf dem Gelände der internationalen Bauaustellung IBA in Hamburg steht. (Fotos: Endress + Hauser)
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rungsmittel prädestinieren. Die wertvollen Inhaltsstoffe können auch für die Anwendung in der Pharma- und Kosmetikindustrie dienen. In der Biogasanlage landen dann letzten Endes nur die Reststoffe nach der Extraktion der Feinchemikalien.
Optimale Bedingungen für Algenwachstum
Fassadenelemente mit der grün schimmernden Algenlösung. (Foto: Otto Wulff Bauunternehmung GmbH)
Die mit Wasser und Nährlösungen gefüllten Photobioreaktoren bieten den optimalen Lebensraum für die Mikroalgen. Die binden während der Photosynthese unter Lichtzufuhr Kohlenstoffdioxid und stellen daraus körpereigene organische Substanz her, die sogenannte Biomasse. Das hierfür benötigte Kohlenstoffdioxid stammt aus den Abgasen einer Gasheizung im Erdgeschoss des Gebäudes. Die aus Algen gewonnene Biomasse ist reich an essenziellen Aminosäuren, ungesättigten Fettsäuren sowie prä- und probiotischen Substanzen, die sie für eine Verwendung als Futter- und Nah-
Um das Wachstum der Algen nachverfolgen und aufzeichnen zu können, wurde ein Prozessfotometer OUSBT66 eingesetzt, der die Werte kontinuierlich aufzeichnet und an das Leitsystem übermittelt. Die Kontrolle des AlgenWachstums dient der Ermittlung des geeigneten Erntezeitpunktes, an dem die Algen die optimalen Bedingungen für die nachfolgenden Produktionsschritte aufweisen. Neben der Messtechnik lieferte Endress + Hauser die gesamte elektrotechnische Montage sowie die Leittechnik vom strategischen Allianzpartner Rockwell Automation. Dabei wurde auf die dezentrale Ethernet/IP-Topologie zurückgegriffen. Die Remote-I/O-Module wurden so an die Control Logix-Steuerung ( SPS ) gekoppelt, um ein dezentrales Steuerungskonzept über die einzelnen Stockwerke zu realisieren. Die Schnittstelle zum Bediener wurde über die Visualisierungssoftware FTView, ebenfalls von Rockwell Automation, realisiert. So kann der Bediener die Anlage steuern, bei Bedarf in den Prozess eingreifen sowie bestimmte Steuerungsund Regelparameter verändern. Rockwell Automation hat es den Programmierern einfach gemacht und bietet die Möglichkeit, je nach Background eine von drei verschiedenen Programmiersprachen anzuwenden. Ladder, Structured Text und Funktionsplan ste-
hen zur Verfügung. Dies ermöglicht eine schnelle Projektrealisierung an fast jedem Ort der Welt und ohne grosse Bindung von Fachpersonal. Ausserdem verbesserte Rockwell das Programmierhandling durch seine Tag-basierte Architektur und schuf eine Durchgängigkeit innerhalb der Steuerung, die zur Zeitersparnis beiträgt.
Pionieranlage mit viel Potenzial Neben den beschriebenen Vorzügen des überwachten Algenwachstums zur Algengewinnung und Ernte wird mit den Photobioreaktoren auch Solarthermie betrieben. Denn die Warmwasserbereitung im « grünen » Gebäude wird mittels der Energie versorgt, die durch Sonneneinstrahlung im Wasser der Bioreaktoren entstanden ist und mithilfe eines Wärmetauschers entzogen wird. Dr. Martin Kerner: « Es handelt sich hier um eine Demonstrationsanlage, die erfolgreich die Machbarkeit aufzeigte. » Im Weiteren wird nun im Rahmen eines Monitoring-Programms die Anlagenund Prozesstechnik so optimiert, dass gleichzeitig hohe Produktivität hinsichtlich Biomasse und Wärme sowie eine hohe Benutzerakzeptanz hergestellt werden. Im Hinblick auf eine Anwendung an grösseren Bauten wie etwa Möbelhäusern, Lagerhallen und Industriebauten würde dann eine marktreife Technologie zur Verfügung stehen, mit der bislang brachliegende Fassadenflächen im urbanen Bereich energieeffizient und ökologisch sinnvoll genutzt werden können. ■ www.ch.endress.com www.rockwellautomation.com
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Spenglertag vom 4. März 2015 ■ Spengler lassen die Gebäudehülle im Glanz erstrahlen. Das Bekleiden von Dächern und Fassaden mit Dünnblech ist eine ihrer Kernkompetenzen. Attraktive Bauten und architektonische Unikate zeugen von diesem anhaltenden Trend. Um weiterhin in der Architektur-Szene verankert zu sein, ist stetige Weiterentwicklung äusserst wichtig. Dazu gehört auch zu verstehen, wie sich Kunden in der Online-Welt bewegen und wie dies
die Gebäudetechniker als Dienstleister beeinflusst. Einer der Referenten des Spenglertages 2015, Marketingexperte Roger Oberholzer, wird Trends aufzeigen und neue Erkenntnisse einbringen. Weitere aktuelle Themen werden durch inspirierende und überzeugende Redner und Vortragende dem Fachpublikum näher gebracht: die Richtlinie Dachentwässerung, die Wegleitung für Steildächer und Fassaden, die SIA-Norm über begrünte Flachdächer und schliesslich dier Entstehungsgeschichte der schönen Elefantenhalle Kaeng Krachan im Zürcher Zoo, die durch den Zürcher Zoodirektor Alex Rübel vorgestellt wird. Übrigens werden die Anstrengungen der Branche zur Nachwuchsförderung ebenfalls zur Sprache kommen. Stéphanie Berger wird den Anlass moderieren. Teilnehmerkreis Der Spenglertag richtet sich in erster Linie an Architekten, Planer und Spenglerunternehmen. Die Veranstaltung ist aber auch offen für alle, die sich für aktuelle Beiträge zu fachtechnisch-gestalterischen Fragen im Bereich der metallenen Gebäudehülle interessieren. Erwartet werden rund 500 Teilnehmer aus der ganzen Schweiz und dem nahen Ausland.
Detaillierte Auskünfte zur Organisation: Jens Menzi, suissetec Tel. 043 244 73 32 zur Technik: Kevin Meier, suissetec Tel. 043 244 73 35 Anmeldung Online via www.suissetec/spenglertag oder via Anmeldeformular an: Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec) Kevin Meier Postfach, 8021 Zürich Fax 043 244 73 78
suissetec 8021 Zürich Tel. 043 244 73 00 www.suissetec.ch
Ausstellung Zum Spenglertag gehört auch dieses Mal wieder die begleitende Fachausstellung im grosszügigen «Forum», bei der die wichtigsten Hersteller und Lieferanten der Branche ihre Produkte und Systeme zum Thema und generell zur Spenglerei präsentieren. Es steht genügend Zeit zur Verfügung, damit die Teilnehmer die Ausstellung besuchen und den Kontakt mit den Vertretern aus Handel und Industrie pflegen können. ■
Die Gebäudehülle – ein faszinierendes und ästhetisches Thema.
Schweizer Qualitätsprodukt
mit bauaufsichtlichem Prüfzeugnis
Ort und Datum Kongress- und Kursaal Bern, Kongressraum «Arena», Kornhausstrasse 3, 3000 Bern. Mittwoch, 4. März 2015
Die Effizienz auf Ihrem Dach.
Ohnsorg Söhne AG www.ohnsorg-soehne-ag.ch Tel. 041 747 00 22
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FURAL-Metalldachsystem aus den Sechzigerjahren ermöglicht rationellen Einbau
Innovatives Metalldach Metalleindeckungen sind sehr langlebig und nachhaltig. Das Fural-Metalldach bietet mit seiner Verlegetechnik entscheidende Einbauvorteile. Quelle: Soba Inter AG
■ Vorgefertigte Bauteile ermöglichen eine rasche Werkserstellung und hohe Bauqualität vor Ort. Diese Vorteile bietet auch das in den Sechzigerjahren entwickelte FuralMetalldachsystem. Die Fural-Bleche aus Aluman werden werkseitig in Querrichtung profiliert, aufgerollt und nachher vor Ort in mit Zungen versehene Metallbänder gedrückt und so sturmsicher befestigt. Die dazu sonst übliche Verschraubung der Blecheindeckung in der Unterkonstruktion entfällt. Die Metallbänder werden vorgängig auf die bereits verschraubte Lattung montiert, deren Lattenabstand – abgestimmt auf die Fural-Eindeckung - 25 oder 50 cm beträgt. Der darunterliegende Dachaufbau
Lange bewährt und immer noch modern und innovativ: das Fural-Dach. (Schulhaus Châtelet in Biel)
Simon Kummer, Spengler bei der ausführenden Bauimpuls AG.
Atmen Sie bessere Luft mit Abluft!
Ausführung Bauimpuls AG, Heimberg
Schulhausdächer zügig renoviert Das in den Sechzigerjahren erstellte Schulhaus Châtelet in Biel wird gegenwärtig einer Gesamtrenovation unterzogen. Dazu gehört auch die energetische Erneuerung von insgesamt 1200 Quadratmetern Dachfläche, die bereits damals mit Fural eingedeckt wurden. Wegen denkmalpflegerischen und architektonischen Ansprüchen wurden die Dachflächen jetzt erneut mit diesem System eingedeckt. Die zügige Renovation der Dächer erfolgte im September und Oktober 2014. Simon Kummer, Spengler des ausführenden Betriebs, sagt zum Einbau: «Ich habe das Fural-Dach erstmals montiert und bin beeindruckt, wie schnell die Montage möglich ist. Der Einbau bedingt handwerkliches Geschick. Voraussetzung für eine zügige Montage der Eindeckung ist, dass die darunterliegenden Befestigungsbänder inklusive Lattung genau im verlangten Abstand verlegt sind.» ■
Systemlieferant Soba Inter AG, Baden-Dättwil
www.soba-inter.com
Fural-Bleche: sturmsichere Befestigung in Metallband-Halterungen.
LÜFTER Info Ohnsorg Söhne AG Knonauerstrasse 5 Postfach 332 6312 Steinhausen Tel. 041 747 00 22 Fax 041 747 00 29 www.ohnsorg-soehne-ag.ch info@ohnsorg-soehne-ag.ch Schweizer Qualitätsprodukt
besteht dann wie üblich aus Unterdach, Wärmedämmung und Tragkonstruktion. Zum System gehört auch eine vorgefertigte Firstabdeckung. Abschlüsse, Entwässerungsrinnen und Anschlüsse an Durchdringungen und Aufbauten sind wie üblich ausführbar. Der Systemeinbau erfordert eine exakte Planung und ausgebildetes Spengler-Fachpersonal. Im Rahmen von Projekten bietet die Systemlieferantin Soba Inter AG umfassende Beratung, Planungsunterstützung sowie Ausführungsbegleitung an.
Baubeteiligte und Daten zur Dachrenovation Objekt Schulhaus Châtelet, Biel Bauherrschaft Stadt Biel Architekt Morscher Architekten BSA SIA AG, Bern Dacheindeckung System FURAL, 1200 m2
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2-teiliger Fachbeitrag, Teil 1: Wasserhygiene (in HK-GT 3/15 folgt Teil 2: Warmwasserversorgungs-Systeme)
Hygienisch optimale Trinkwasser-Systeme Die Bevölkerung wird via die Medien über verkeimte Wasserinstallationen und deren Gefahren informiert. Dies führt dazu, dass Planer und Installateure vermehrt über mögliche Präventivmassnahmen Auskunft geben müssen. Weiter werden Planer durch neu definierte Grenzwerte in Normen und Labels zu neuen Konzepten gezwungen, in denen die Wasserversorgungen den Anforderungen gerecht werden. Reto von Euw *
■ Ein verkeimtes Trinkwassernetz stellt den Betreiber aus Sicht der Trinkwasserhygiene vor eine grosse Herausforderung. Unabhängig vom Leitungsmaterial können sich Keime in Kalt- und Warmwasserinstallationen bilden. Das Risiko einer Vermehrung von Legionellen (Abb. 1) in Hausinstallationen ist inzwischen gut untersucht. In verschiedenen Regelwerken werden präventive Vorkehrungen empfohlen. Aber auch andere Mikroorganismen wie Pseudomonas aeruginosa (Abb. 3) können sich in Hausinstallationssystemen vermehren und zu Infektionsrisiken führen.
Gesetzliche Anforderungen Trinkwasser ist nicht steril. Vorhandener Nährboden in Wasserverteilsystemen führt zu einem Wachstum von Mikroorganismen. Die Hygieneverordnung (HyV, Stand 25. Mai 2009) definiert mit Toleranzwerten die mikrobiologischen Kriterien. Dabei werden in Trinkwasser-
verteilnetzen folgende Toleranzwerte für Mikroorganismen festgelegt: • Aerobe mesophile Keime, bei 30 °C 300 Kolonie bildende Einheiten (KBE) pro ml • Escherichia coli nicht nachweisbar pro 100 ml • Enterokokken nicht nachweisbar pro 100 ml Dabei werden für Trinkwasserverteilnetze die Legionellen und die Pseudomonas aeruginosa in der HyV nicht deklariert. In Schwimmbädern herrscht eine erhöhte Erkrankungsgefahr durch Legionellen und Pseudomonaden. Deshalb werden in der SIA-Norm 385/9 (2011) «Wasser und Wasseraufbereitungsanlagen in Gemeinschaftsbädern» diese Bakterien mit einem Toleranzwert definiert. In der SIA-Norm 385/1 (2011) «Anlagen für Trinkwarmwasser in Gebäuden» werden ohne Definitionen von Grenz- und/oder Toleranzwerten vor-
Abb. 2: Eine Amöbe Acanthamoeba hat zahlreiche bewegliche Bakterien (Stäbchen rechts) in einen «Rucksack» eingesammelt. Ist dieser voll, werden die Bakterien verzehrt und restlos verdaut. (Bild: M. Schuppler / Env. Microbiology, ETH-Studie 2012)
beugende Massnahmen gegen eine Legionellenvermehrung beschrieben bzw. normiert.
Mikrobiologie Legionellen vermehren sich auch unter idealen Bedingungen sehr langsam. Bei günstigen Temperaturen werden im Labor Legionellen-Kolonien erst nach 3 - 4 Tagen sichtbar, da die von der Temperatur und weiteren Faktoren abhängige Verdopplungszeit mindestens 4 Stunden beträgt. Dennoch zählen sie zu den bedeutendsten Auslösern von umweltbedingten Infektionen in allen Gebäuden. Ihr bevorzugter Lebensraum ist das erwärmte, stagnierende Wasser, z. B. in Leitungen und Speichern. Dort können sie sich bei Temperaturen zwischen 25 und 45 °C und bei neutralen oder leicht sauren pH-Werten gut vermehren. Sie können aber auch zwischen 5 und 63 °C sowie einem pH-Wert zwischen 5,5 und 8,1 überleben. Biofilme und das Vorhandensein von Einzellern (zum Beispiel freie Amöben, vgl. Abb. 2) begünstigen das Wachstum und erhöhen die Resistenz gegenüber Desinfektionsmitteln wie Chlor oder einer thermischen Desinfektion. Durch Inhalation erregerhaltiger Aerosole, aber auch durch Aspiration (Eindringen von erregerhaltigem Trinkwasser in die Luftröhre oder Lunge) kann eine Übertragung auf den Menschen erfolgen. In der Schweiz lag die Anzahl an Legionellose erkrankten Personen im Jahr 2010 bei 228 Fällen (2,9 Fälle pro 100 000 Einwohner), davon endeten 16 Fälle tödlich. Durch gezielte Vorkehrungen in Trinkwasser-Installationen lassen sich Infektionen durch Legionellen praktisch vollständig verhindern. Als besonders effektive Massnahme im Bereich der Warmwasserversorgung hat sich die permanente Erhöhung der Warmwassertemperatur auf > 55 °C im gesamten System erwiesen. è
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Pseudomonas aeruginosa zeichnen sich durch äusserst geringe Nährstoffansprüche und ihre Vermehrungsfähigkeit schon bei Temperaturen unterhalb von 15 °C aus. Sie können daher alle Wässer einschliesslich Kalt- und Warmwasser besiedeln. Im Krankenhausbereich gehören die Pseudomonaden zu den häufigsten Erregern krankheitsbedingter Infektionen (Wund-, Harn- und Atemweginfekte) mit oft tödlichem Verlauf. Da neben den Krankenhäusern auch in Schwimmbädern eine erhöhte Erkrankungsgefahr durch diese Keime besteht, dürfen gemäss der SIA-Norm 385/9 in 100 ml zu untersuchendem Badewasser keine Pseudomonas aeruginosa nachgewiesen werden. Aufgrund der Fähigkeit zur Bildung von Biofilm können Pseudomonas aeruginosa alle mit Wasser benetzten Komponenten von Trinkwasser-Installationen besiedeln. Deren Wachstum findet oft in Form von Biofilm an Wasserentnahmearmaturen, in Ionenaustauschern, Schlauchsystemen (Abb. 4) und in Filtermaterialien statt. Biofilme bestehen aus Mikroorganismen und aus von diesen produzierten Schleimsubstanzen, die bis zu 90 % der Biofilmmasse ausmachen. Neben diesen organischen Ablagerungen können sich auch noch anorganische Niederschläge wie z. B. Kalk und Korrosionsprodukte zum Biofilm bilden (Abb. 5). Da praktisch alle Oberflächen als Besiedlungsort geeignet sind, lässt sich das Problem nicht einfach durch ein geeignetes Leitungsmaterial lösen. Biofilme finden sich auf Metall, Beton, Kunststoffen, Glas, Mineralien, biologischen Geweben und selbst in Desinfektionsmittelleitungen. Im Innern der Schleimschicht sind die Krankheitserreger wie Legionellen und Pseudomonaden vor den bakterientötenden Stoffen geschützt. Alle Massnahmen zur Reduzierung von Mikroorganismen in Trinkwasser-Installationen haben nur dann dauerhaften Erfolg, wenn die Entstehung oder das Wachstum von Biofilmen verhindert werden kann.
Vorbeugende Massnahmen gegen Verkeimung in Trinkwassersystemen In Planungsphasen von Anlagen sind folgende Punkte zu beachten: • Im gesamten Verteilnetz darf keine unbenutzte Leitung vorhanden sein. Dies gilt insbesondere bei der nachträglichen Stilllegung einer Entnahmestelle.
• Trinkwasser, das bei einer Temperatur von 25 bis 50 °C während mehr als 24 Stunden nicht genutzt wird, ist mit Vorteil thermisch zu desinfizieren. Das heisst, dieses Wasser muss während einer Stunde auf 60 °C erwärmt werden. Gemäss SIANorm 385/1 ist diese Massnahme in Gebäuden mit geringem Risiko nicht zwingend. • Die Warmwasserversorgung wird so ausgelegt, dass 60 °C am Ausgang des Wassererwärmers, 55 °C in den warm gehaltenen Leitungen und 50 °C an den Entnahmestellen erreicht werden können (Abb 6). • Für Durchflusswassererwärmer (auch Frischwasserstationen) gelten die Mindesttemperaturen nicht, wenn das Warmwasser im angeschlossenen Warmwasserverteilsystem bis zu seiner Entnahme nicht länger als 24 Stunden bei einer Temperatur von 25 bis 50 °C bleibt. Wird bei der Frischwasserstation ein Zirkulationssystem vorgesehen, kann dieses einmal pro Tag während einer Stunde auf 60 °C thermisch desinfiziert werden. Andererseits könnte innerhalb des Zirkulationssystems eine UV-Entkeimung (mittels UV-C-Strahlen) vorgesehen werden. • Die gespeicherte Warmwassermenge soll knapp ausgelegt sein (keine überdimensionierten Warmwasserspeicher). • Da Rost-, Kalk- und weitere Ablagerungen in Behältern die Bildung von Biofilm fördern können, sind diese regelmässig zu reinigen. • Kaltwasserleitungen sollten so installiert und gedämmt werden, dass eine Erwärmung über 20 °C durch parallel laufende Warmwasser- oder Heizungsleitungen vermieden wird. • Ausstossleitungen, die nicht warm gehalten werden, sind gezielt von der warm gehaltenen Leitung (Zirkulation) mit geeigneten Vorkehrungen (zum Beispiel Wärmesiphon) zu trennen. • Selten benutzte Entnahmestellen sollten regelmässig gespült werden (zum Beispiel Feuerlöschposten). Die Wasserentnahmestellen sollten auf ein notwendiges Minimum beschränkt werden. • Richtig dimensionierte Leitungsnetze (keine Überdimensionierung) mit kurzen Leitungen sind Installationen mit langen Leitungen vorzuziehen. • Apparate und Anlagenkomponenten mit geschlossenen Wasserkreisläufen (zum Beispiel Rückkühler mit Umlaufwasser) erfordern eine regelmässige Wartung und eventuell die Zugabe ei-
Abb. 1: Legionellen. (Bild: PDC Public Health Image Library)
Abb. 3: Pseudomonas aeruginosa. (Bild: Centers for Disease Control and Preventions’s Public Health Image Library)
Abb. 4: Biofilm in Duschenschlauch. (Bild: Wolf Umwelttechnologie.de)
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nes Desinfektionsmittels. Der geschlossene Wasserkreislauf ist klar vom Trinkwassernetz zu trennen (zum Beispiel mittels freiem Auslauf). • Einsatz von Installationswerkstoffen, die wenige Nährstoffsubstanzen abgeben (Leitungsmaterialien einsetzen, welche vom SVGW zertifiziert sind). • Vor der Inbetriebnahme einer Installation ist diese vollständig zu spülen.
Elimination von Legionellen Ist ein Leitungsnetz stark kontaminiert, ist die vollständige Elimination von Legionellen fast nicht möglich. Oft muss man sich damit begnügen, die Besiedlung auf ein akzeptables Niveau zu reduzieren und die Situation unter Kontrolle zu halten. Selbst nach massiven Behandlungen können Legionellen erneut Leitungen besiedeln, sei es aus «Toträumen» oder Nischen heraus (Verkalkung, Korrosionsschäden). Um Legionellen unter Kontrolle zu halten, damit Erkrankungsfälle verhindert werden können, gibt es mechanische, physikalische und chemische Desinfektionsverfahren.
Die mechanische Korrekturmassnahme sollte bei einem verkeimten Trinkwassernetz als Erstes in Betracht gezogen werden.
Physikalisches Desinfektionsverfahren Die thermische Schock-Desinfektion kann im Fall eines hohen Legionellenbefalls in Warmwasserversorgungen angewendet werden. Die Elimination von Legionellen wird erreicht, wenn hohe Temperaturen (> 70 °C) in der ganzen Warmwasserinstallation herrschen. Ist die Temperatur im System erreicht, wird während mindestens fünf Minuten bei allen Bezugspunkten (zum Beispiel Entnahmestelle) Wasser bezogen. Die thermische Schock-Desinfektion mit diesen hohen Temperaturen eignet sich nicht für eine tägliche Präventiv-Desinfektion (vgl. dafür Abschnitt «Vorbeu-
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gende Massnahmen gegen Verkeimung in Trinkwassersystemen» weiter oben). Dabei wären der Energieverbrauch und die Beanspruchung von gewissen Produkten und Werkstoffen zu gross. Mit Ultraviolett-Strahlung (UV-C-Strahlen mit Wellenlänge zwischen 220 und 280 nm) werden Legionellen lokal eliminiert. Somit erreichen die UV-Strahlen jene Legionellen nicht, die sich bereits im Leitungsnetz befinden. Ebenfalls kann mit diesem Verfahren ein bestehender Biofilm nicht abgebaut werden. Die UV-Strahlen haben somit keine nachhaltige Wirkung, weshalb sie so nahe wie möglich beim Bezugspunkt liegen sollten. Oder sie werden als langfristige Massnahme nach einer thermischen Schock-Desinfektion, wenn die Installation frei von Biofilm und Legionellen ist, zentral eingebaut. è
Mechanisches Desinfektionsverfahren Die mechanische Reinigung besteht aus Entkalkung, Entfernung von Verkrustungen und von Biofilm. Weiter zählt man bei Renovationen den Ersatz von korrodierten Teilen und die Aufhebung von «Totleitungen» resp. Wasserstagnationen zu den mechanischen Korrekturmassnahmen. Diese Massnahmen vermindern die Zahl von Mikroorganismen beträchtlich. Verkalkungen und korrodiertes Material bieten auch raue Oberflächen, die eine gute Durchspülung behindern. Dies kann zu weiteren Ablagerungen führen und begünstigt so die Bildung von Biofilm.
Abb. 6: Vorbeugende Massnahmen gegen Verkeimung: Auslegungstemperaturen der Warmwasserversorgung. (Quelle: Reto von Euw)
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Mit Bakterienfiltern, die aus kleinsten Kapillarröhrchen bestehen, können Bakterien herausfiltriert werden. Da es in diesen porösen Kapillarröhrchen zu Ablagerungen kommt, bildet sich Nährboden für eine zusätzliche Verkeimung. Diese Art von Entkeimung ist wartungsintensiv und die Filter müssen regelmässig rückgespült oder ganz ersetzt werden, was mit Wasserverlust und/oder grossem Materialverschleiss verbunden ist.
für eine effiziente Entkeimung liegt bei 1 bis 2 mg pro Liter; dieses Verfahren ist somit nicht mit der Verordnung vereinbar. Ozonisierungsanlagen werden manchmal zur Wasserdesinfektion von bestimmten Spitalabteilungen eingesetzt. Wegen den Kosten, der komplizierten Anwendung und seiner begrenzten Wirksamkeit (nur lokaler Effekt) wird das Trinkwasser wenig mit einer Ozonisierung (auch Ozonierung genannt) behandelt. Bei den öffentlichen Wasserversorgern hingegen schon.
Chemisches Desinfektionsverfahren Auf dem Markt sind einige chemische Produkte vorhanden, die Keime abtöten und vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) bewilligt sind. Bei einer chemischen Korrekturmassnahme ist Folgendes zu beachten: • Das Produkt muss vom BAG bewilligt sein. • Das Produkt muss mit den Materialien des betreffenden Leitungssystems kompatibel sein. • Das System muss während der Desinfektion für Benutzer gesperrt sein. • Nach der chemischen Desinfektion muss eine Spülphase folgen. • Die Entsorgung des Wassers und der Filter, die Chemikalien und Metalle enthalten, muss nach den Vorgaben der Umweltbestimmungen erfolgen. Chlorierung Gemäss der Fremd- und Inhaltsstoffverordnung (FIV, Stand 15. April 2010) wird im Trinkwasser ein Wert an freiem Chlor von 0,1 mg pro Liter toleriert. Diese Maximalkonzentration reicht gegen eine nachhaltige Legionellendesinfektion nicht aus. Deshalb zählt dieses Verfahren auch zu den zeitlich beschränkten Korrekturmassnahmen. Bei der
Abb. 5: Schleimiger Biofilm in einer belasteten Rohrleitung. (Bild: wasserladenonline.com)
Chlordesinfektion wird Chlor (z. B. in Form von Javelwasser = Natriumhypochlorit NaCIO) in einen Speicherbehälter eingeleitet. Anschliessend sind alle Auslaufarmaturen zu öffnen. Über die Konzentration und die Einwirkzeit besteht kein Konsens. Die Behandlung mittels Chlordioxid (ClO2) übersteigt ebenfalls den geltenden Toleranzwert. Da die Legionellenbekämpfung mit Chlordioxid noch eine Sonderbewilligung vom BAG erfordert, wird nicht näher auf dieses erfolgsversprechende Verfahren eingegangen. Ozonbehandlung Der tolerierte Ozongehalt im Trinkwasser wird in der FIV mit einem Wert von 0,05 mg/l festgehalten. Die notwendige Konzentration an Ozon
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Pneumat. Abwasserstopfen in Abwasserleitung einsetzen Luft einfüllen – Dicht! ø von 19 – 1500 mm lieferbar mit oder ohne Durchgang
Ionisierung Die Ionisierung wird als intensive Anfangsbehandlung und/oder permanente Desinfektion in Sanitärsystemen eingesetzt. Bei diesem Verfahren werden Elektroden verwendet, die Silber- (Ag1+) und/oder Kupfer-Ionen (Cu2+) ins Wasser abgeben. Die positiv geladenen Teilchen der Kationen Ag1+ und Cu2+ sollen mit den negativ geladenen Stellen auf der Bakterienzellwand reagieren und damit deren Zerstörung bewirken. Die maximalen Toleranzwerte für Trinkwasser (gemäss FIV) liegen in der Schweiz bei 0,1 mg/l für Silber und 1,5 mg/l für Kupfer. Zur Prävention von Legionellenwachstum werden dauernde Konzentrationen von 0,02 bis 0,08 mg/l für Silber und 0,2 bis 0,8 mg/l für Kupfer vorgeschlagen. Diese Konzentrationen liegen zwar deutlich unter den Toleranzwerten. Da Konzentrationsschwankungen möglich sind, müssen diese Werte aber regelmässig kontrolliert werden. ■ *Autor: Prof. Reto von Euw ist Dozent für Gebäudetechnik an der Hochschule Luzern (www.hslu.ch). Dieser Artikel ist auch schon erschienen in planer+installateur 1-2014. Literatur- und Quellenverzeichnis: • Bundesamt für Gesundheit (BAG), Bericht: Legionellen und Legionellose (2009) • Bundesamt für Gesundheit (BAG), Bulletin 35/12 • VDI/DVGW-Richtlinie 6023, Hygiene in Trinkwasser-Installationen
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Das neue Nussbaum DRV von DN 15 bis DN 100. (Fotos: Roland Spring)
Die neue Generation Druckreduzierventile
Neues Herzstück der Hauswasserzentrale Als Entwickler, Hersteller und verlässlicher Partner der Schweizer Sanitärbranche stellt die R. Nussbaum AG nach intensiver Weiterentwicklung eine neue Generation von Druckreduzierventilen vor. Die technisch perfektionierten, qualitativ hochwertigen Bauteile im Nussbaum-Design setzen einen neuen Massstab in der Trinkwasserverteilung in Gebäuden. Gerald Brandstätter
■ Die neuen Druckreduzierventile für den Einsatz in Gewerbe, Industrie, öffentlichen Einrichtungen und ab DN 65 auch in grösseren Wohnhäusern können für Wasser mit Temperaturen bis 30 Grad und für Druckluft eingesetzt werden. Werkseitig sind die Druckreduzierventile wahlweise auf 1, 4 oder 7 bar fest eingestellt, können jedoch auch individuell mittels ergonomischer Einstellhülse reguliert werden. Von DN 15 bis DN 65 können Anschlüsse für alle gängigen Systeme verschraubt werden, ab DN 65 bis DN 100 steht ein Gehäusesortiment mit Flanschen zur Verfügung.
Manometer bereits integriert In seinem optimierten Gehäuse aus Rotguss verfügt das neue DRV zusätzlich über ein integriertes Manometer für die Druckanzeige. Die kompakte Bauweise, die sichere Handhabung, das moderne, praxisgerechte Design sowie die Langlebigkeit sind bestechende Argumente dafür, auf Qualität made by Nussbaum zu setzen. Denn Verlässlichkeit und Langlebigkeit sind Faktoren, die dem Installateur helfen, Kosten zu reduzie-
ren; bei der Montage und mit einem reibungslosen Betrieb. Für Ein- und kleinere Mehrfamilienhäuser ist die kombinierte und rückspülbare Druckreduzier-Feinfiltergruppe Redfil PN 16 mit oder ohne Automatik in den Dimensionen DN 25 bis DN 50 ideal. Und das zum besten Preis-LeistungsVerhältnis, ist der Redfil doch Preisleader unter den rückspülbaren Filtern.
jedoch Fachwissen und Erfahrung voraus. Unsachgemässe Installation und Montage oder die Verwendung nicht optimaler Rohre, Fittings und Armaturen kann unterschiedlichste Konsequenzen haben. So beispielsweise Druckschwankungsprobleme in Kalt- und Warmwasserleitungen, die wiederum zu unangenehmen Folgen führen können.
Wasser überall
Eine sehr wichtige Aufgabe innerhalb der Trinkwasserverteilung kommt deshalb dem Druckreduzierventil zu. Es ist sozusagen das Herz einer funktionierenden Hauswasserzentrale. Druckreduzierventile haben die Aufgabe, den Eingangsdruck auf den eingestellten Ausgangsdruck herabzusetzen und im zulässigen Toleranzbereich zu halten. Das DRV sorgt so für konstante Druckverhältnisse in der Kalt- und Warmwasser-Verteilung. Dadurch können Druckund Temperaturschwankungen minimiert werden. Für Hochhäuser bietet sich das exklusive Nussbaum Unterputz-Druckreduzierventil an. Damit kann mit nur einer Druckzone gearbeitet werden. Das
Eine erfrischende Dusche am Morgen, mehrfaches Händewaschen während des Tages, Gemüsewaschen vor dem Mittag, ein Schluck zum Durstlöschen zwischendurch? Das Öffnen einer Mischbatterie ist in der Schweiz zur Selbstverständlichkeit geworden, fliessendes Wasser zur Normalität. In keinem anderen Land ist die Anzahl Wasseranschlüsse pro Kopf höher als in der Schweiz; zwei Nasszellen pro Wohnung sind nicht nur bei neueren Wohnungen Standard. Eine Auslauf-Armatur in der Garage und im Garten ebenfalls. Ein einwandfreies Funktionieren der ganzen Trinkwasserverteilung innerhalb eines Gebäudes setzt beim Installateur
Stabile Druckverhältnisse
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Sicher dicht bis in die letzte Ecke! schafft optimale Druckbedingungen auf jeder Etage und verringert den Zeitund Materialaufwand.
Perfektion der Druckreduzierventile Als Entwickler, Hersteller und verlässlicher Partner der Sanitärbranche hat die R. Nussbaum AG aus Olten DRV-Geschichte geschrieben. Das 112 Jahre junge Familienunternehmen hat mit seinem Sortiment sozusagen den Grundstein gelegt, dass in der Schweiz fliessendes Wasser überhaupt zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Als Anbieter, der in der Schweiz forscht, entwickelt und herstellt, profitiert Nussbaum von der Marktnähe und der engen Zusammenarbeit mit der Branche. Während der vergangenen 10 Jahre hat die R. Nussbaum AG ihr Sortiment an Druckreduzierventilen kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert. Dies dank Rückmeldungen vom Markt: Inputs für Neuheiten und Verbesserungen gelangen von der Baustelle sowie den 16 eigenen Filialen in der ganzen Schweiz rasch und direkt zum Hauptsitz in Olten, wo Anregungen gesammelt, analysiert, technisch umgesetzt und so in die Produktentwicklung eingebunden werden. ■ www.nussbaum.ch
Das Wannenabdichtband elastisch, dehnbar, wasserdicht.
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Curvetronic – hochwertige Technik für den Public-Bereich
Zwei Drittel weniger Wasser verbrauchen Öffentliche Sanitärräume nehmen eine wichtige repräsentative Funktion wahr. Um den Ansprüchen an Hygiene und Design gerecht zu werden, hat Sanimatic ihr Sortiment an Selbstschlussarmaturen mit der stilvollen Waschtischarmatur Curvetronic erweitert. Quelle: Similor, Bearbeitung Franz Lenz
■ Die Sanitärräume in Restaurants, Einkaufs- und Fitnesscentern, an Bahnhöfen oder Flughäfen müssen nicht länger mit rein funktionalen aber wenig attraktiven Armaturen auskommen. Mit Curvetronic bietet Sanimatic neu eine auf Infrarottechnologie basierende, designorientierte Selbstschlussarmatur für den Einsatz im öffentlichen und halböffentlichen Bereich an. Das visuelle Highlight von Curvetronic ist der elegant geschwungene, bogenförmige Auslauf, der auf eine sinnliche Art den Weg des Wassers beschreibt. Die sanft auslaufenden Lichtkanten strahlen Perfektion aus und wirken zugleich dynamisch, was den Gesamteindruck der Umgebung aufwertet, ohne dominierend zu wirken. Aufgrund der leicht zu reinigenden Form und der berührungslosen Bedienung erfüllt Curvetronic höchste hygienische Ansprüche. Curvetronic ist in zwei verschiedenen Varianten erhältlich: mit konventioneller Oberfläche in Chrom und neu mit weissem Armaturenkörper und abnehmbaren Deckel in Chrom. Die spannende Farbgestaltung des Modells Weiss/Chrom harmoniert besonders schön mit weisser Sanitärkeramik und verleiht den Räumlichkeiten ein extravagantes Ambiente. Dank ihres eleganten Designs und der herausragenden Funktionalität wurde Curvetronic mit dem begehrten iF product design award 2014 und dem Red Dot Award 2014 ausgezeichnet. Für die Formgestaltung verantwortlich zeichnet der Stuttgarter Designer Andreas Dimitriadis, platinumdesign.
auch mit Netzanschluss betreiben. Auch für die einfache Wartung ist gesorgt: Der bogenförmige Auslauf ist mit einem abnehmbaren Deckel versehen, was einen raschen und einfachen Zugriff auf die integrierte Technik gewährt, ohne dass die Armatur demontiert werden muss. Optional kann Curvetronic mit einer Spray-Luftmischdüse ausgestattet werden. Die 84 besonders weichen Anti-Kalk-Brausestrahlen erzeugen einen sparsamen Wasserstrahl und sorgen für eine angenehme, schnelle und effiziente Reinigung der Hände. Gegenüber Armaturen mit Bedienhebeln spart Curvetronic bis zu 70 % Wasser und erfüllt dank ihrer umweltschonenden Technologie die Anforderungen der Energieetikette «A» vom Bundesamt für Energie BFE, Energie Schweiz. ■ Similor AG 4242 Laufen Tel. 061 765 73 33 www.similor.ch
Die Farbgestaltung des Modells Weiss/Chrom harmoniert besonders schön mit weisser Sanitärkeramik. Abgebildet ist das Modell mit einer Spray-Luftmischdüse.
Curvetronic mit konventioneller Oberfläche in Chrom.
Intelligente Technik Die in Curvetronic integrierte, hochwertige Elektronik bietet zahlreiche, auf individuelle Bedürfnisse abgestimmte Funktionsmöglichkeiten an. Die Armatur lässt sich sowohl mittels Batterie als
Mit Curvetronic bietet Sanimatic neu eine auf Infrarottechnologie basierende, designorientierte Selbstschlussarmatur für den Einsatz im öffentlichen und halböffentlichen Bereich an. (Fotos: Similor)
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Eine neue Generation freistehender Badewannen
Die Meisterstücke von Kaldewei Die moderne Badarchitektur bricht gerne mit konventionellen Raumkonzepten und klassischen Gestaltungsmustern. Architekten und Fachplaner legen heute grossen Wert auf Individualität und Exklusivität. Die freistehenden Badewannen «Kaldewei Meisterstücke» mit lotrechter Verkleidung inspirieren zu neuen Ideen und bieten Raum für Kreativität.
Das «Meisterstück Centro Duo Oval» steht mit seiner formvollendeten Eleganz und der ovalen Grundform in einem spannenden Gegensatz zur vorwiegend eckigen Raumarchitektur.
Lotrechte Verkleidungen mit einer fugenlosen Oberfläche und eine bis ins Detail durchgängige Materialität machen die Meisterstücke von Kaldewei zu einzigartigen Objekten der modernen Badkultur. (Fotos: Kaldewei)
Quelle: Kaldewei, Bearbeitung Franz Lenz
■ Die Kaldewei Meisterstücke stehen für eine neue Generation freistehender Badewannen aus Kaldewei Stahl-Email. Lotrechte Verkleidungen mit einer fugenlosen Oberfläche und eine bis ins Detail durchgängige Materialität machen die Meisterstücke von Kaldewei zu einzigartigen Objekten der modernen Badkultur. Damit lassen sich Bäder konzipieren, die den eigentlichen Nutzen – ein entspannendes Wannenbad – auch optisch in den Fokus stellen und gleichzeitig emotional berühren: durch das Design, durch das Material und durch die Atmosphäre.
Drei unterschiedliche Wannenformen Drei unterschiedliche Wannenformen – rechteckig, oval oder mit einseitig verbreitertem Wannenrand – eröffnen jeweils mit ihrer eigenständigen Designsprache neue kreative Möglichkeiten für die individuelle Gestaltung. Je nach gewähltem Modell und Raumkonzept lassen sie sich harmonisch in die Badarchitektur integrieren oder können als
Solitär zum markanten Designhighlight und luxuriösen Mittelpunkt avancieren.
Renommierte Designpreise Das wegweisende Designkonzept der Kaldewei Meisterstücke überzeugte auch die Jurys gleich mehrerer renommierter Designpreise: Das Meisterstück Centro Duo Oval wurde bereits vor der offiziellen Markteinführung mit dem «Interior Innovation Award – Best of Best 2014» ausgezeichnet und erhielt darüber hinaus den «German Design Award 2015», den «Iconic Award 2014 – Best of Best» sowie den «Focus Open 2014» in Silber. Mit über 100 Designpreisen gehört Kaldewei zu den meistprämierten Badherstellern der Welt. ■ Franz Kaldewei AG 5000 Aarau Tel. 062 205 21 00 info.schweiz@kaldewei.com www.kaldewei.com
Das «Meisterstück Asymmetric Duo» verbindet exklusives Design mit luxuriösem Komfort.
Wohnen | Produkte
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Goldener Hase für Keramik Laufen
Hochparterre prämiert «Sanitary Ware» von Konstantin Grcic Im Dezember 2014 zeichnete eine von Hochparterre zusammengestellte, hochkarätige Fachjury die besten Projekte des Jahres 2014 in den Kategorien Architektur, Design und Landschaft aus. Der goldene Hase in der Kategorie Design ging an «Sanitary Ware» für Keramik Laufen. ■ Jedes Jahr prämiert eine von Hochparterre ausgesuchte Fachjury die besten Projekte in den Kategorien Architektur, Design und Landschaft. Der in der Schweiz imageträchtige Wettbewerb stösst nicht nur beim Fachpublikum und den Medien auf Aufmerksamkeit, sondern begeistert auch designaffine Endkonsumenten. Anlässlich des Awards 2014 wurde die von Konstantin Grcic entwickelte Designstudie «Sanitary Ware for Laufen» aus SaphirKeramik nominiert. Am 2. Dezember 2014 fand die Prämierung im neuen Toni-Areal in Zürich statt. Unter der Leitung der sympathischen Moderatorin Monika Schärer präsentierten und erläuterten die Jurymitglieder und Redaktoren von Hochparterre die diesjährigen Gewinnerprojekte. In der Kategorie Design ging der goldene Hase an Konstantin Grcic. Die eng ins Projekt involvierte Assistentin Charlotte Talbot durfte den Preis in Form eines geschnitzten Hasen in Empfang nehmen. «Die aus der Zusammenarbeit mit Konstantin Grcic entstandenen
ramik eröffnen sich grundsätzlich neue Spielräume in der Entwicklung und Herstellung von Sanitärprodukten. Aktuell arbeitet das Unternehmen unter anderem mit dem Designer Konstantin Grcic daran, das gestalterische Potenzial des neuen Materials auszuloten. Die ersten serienreifen Produkte aus dieser Zusammenarbeit werden anlässlich der Weltleitmesse ISH, die im nächsten März in Frankfurt stattfindet, präsentiert. ■ Keramik Laufen 4242 Laufen Tel. 061 765 71 11 forum@laufen.ch www.laufen.ch
«Sanitary Work» – Materialinnovation und Design müssen eng zusammenspielen.
Produkte zeigen exemplarisch, wie Materialinnovation und Design zusammenspielen müssen, damit exzellentes Design entsteht», begründete die Jury ihren Entscheid.
Potenzial für kreatives Neuland Keramik Laufen freut sich sehr über diese besondere Auszeichnung. Dank dem von ihnen entwickelten, revolutionären Werkstoff SaphirKe-
Koralle-Sicherheitsglas mit scharnierlosem Design ■ Die freistehende Seitenwand X80 Free kommt ganz ohne erkennbare Befestigung aus und geht dank eines innovativen Profilsystems nahtlos in Wand und Boden mit Plattenbelag über. Sichtbar bleibt also nur noch das Glas. Winkel und Quertraversen sind passé, die Profile machen sich schön unsichtbar. Die Neuentwicklung entspricht damit dem Trend zur modernen Schlichtheit und macht das Bad äusserst reinigungsfreundlich. Die X80 Free bringt die über 35jährige Entwicklungserfahrung der Bekon-Koralle AG zum Ausdruck: Sie wird mit einer neuartigen Keilschiene und einem Keilprofil direkt in die Wand und in den Boden eingelassen. Die Experten des Schweizerischen Plattenverbands SPV haben dieses X80-System auf Montagetauglichkeit und Dichtheit geprüft und empfehlen es ihren Mitgliedern.
Die X80 Free steht nicht nur bei der Ästhetik an der Spitze. Auch bei der Sicherheit erfüllt sie mit ihrer 10-mm-Glasstärke höchste Ansprüche, obwohl sie auf jede sichtbare Befestigung verzichtet. So garantiert der Pendelschlagtest absolute Sicherheit der duschenden Person bei Gewalteinwirkung von aussen. Das scharnierlose Einscheibensicherheitsglas ist Teil einer Walk-inLösung und ist ausserordentlich reinigungsfreundlich. Auf Wunsch wird sie mit der innovativen Versiegelung ShowerGuard oder der Beschichtung GlasPlus geliefert. Damit bleibt die Glasfläche vor hartnäckigen Partikeloder Kalkrückständen geschützt und erleichtert die regelmässige Reinigung um ein Vielfaches. ■ Bekon-Koralle AG 6252 Dagmersellen Tel. 062 748 60 06 www.koralle.ch
X80 Free: Das 10-mm-Glas ist auch mit der innovativen Versiegelung «ShowerGuard» oder mit der Beschichtung «GlasPlus» lieferbar.
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Agenda | Impressum |
Permanente Agenda Anmeldung Tagungen suissetec, Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband Jens Menzi, Tel. 043 244 73 32, jens.menzi@suissetec.ch www.suissetec.ch
(Bitte informieren Sie sich auch unter www.hk-gebaeudetechnik.ch/agenda. Änderungen vorbehalten.)
Thema/Ort
Datum
13. suissetec-Spenglertag 2015 4. März 2015 Fachtagung für Spengler, Planer, Architekten mit Fachreferaten und Ausstellung. Mittwoch, 4. März 2015, 9 – 16 Uhr, Kursaal Bern
Geschäftsstelle Minergie 3006 Bern, Tel. 031 350 40 60 www.minergie.ch www.minergie.ch/enbau2015.html
Fachveranstaltung «Energie am Bau» Energiepolitik, Baustandard Minergie, Strategie «Minergie-2020», Qualitätssystem Minergie (MQS) Mittwoch, 11. März 2015, 13.30 – 16.30 Uhr, Zürich Mittwoch, 18. März 2015, 13.30 – 16.30 Uhr, Bern
Swissolar, BFE, VSE www.swissolar.ch/pv2015
13. Nationale Photovoltaik-Tagung Schweiz 2015 Montag + Dienstag, 16./17. März 2015 in Basel
16./17. März 2015
Weishaupt AG 8954 Geroldswil Tel. 044 749 29 29 www.weishaupt-ag.ch
14. WIF, Weishaupt-Ingenieur-Fachzirkel 2015 Eco Labeling, kantonale Energievorschriften und Normen in der Praxis, Schlussreferat: WAM. Umwelt Arena Spreitenbach, Donnerstag, 19. März, 8.30 – 16.00 Uhr
19. März 2015
www.innovationsforum-energie.ch
Innovationsforum Energie Donnerstag, 19.3.2015, Zürich
19. März 2015
www.deppingag.ch
Fussballturnier der Gebäudetechnik 2015 Über 40 Mannschaften werden erwartet. Samstag, 20. Juni 2015, Fussballplatz Luterbach SO
20. Juni 2015
Int. Kompetenz-Zentrum für Energieeffizienz, BMS-Energietechnik AG 3812 Wilderswil, Tel. 033 826 00 12 www.bmspower.com
Forum Energieeffizienz: Perspektivenwechsel Freitag, 28. August 2015 ab 09.00 Uhr Congress Centre Kursaal Interlaken
28. August 2015
Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec) 8021 Zürich, Tel. 043 244 73 00 www.suissetec.ch
suissetec-Sanitärtag 2015 Dienstag, 27. Oktober 2015
27. Oktober 2015
suissetec-Heizungsfachtagung 2016 Donnerstag, 17. März 2016
17. März 2016
Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec) 8021 Zürich, Tel. 043 244 73 00 IMPRESSUM www.suissetec.ch
11. März 2015 18. März 2015
HK-Gebäudetechnik Layout/Produktion: Stefanie Lipp Daniel Bader, Leiter Kommunikation, R. Nussbaum AG, Olten. Kurse 13.Omni Jahrgang, Stephan Muntwyler, Geschäftsführer Tägerwilen. Ray Nr. AG2, Februar 2015 Schulungen Gebäudeautomation OmniGabs RayAG, 2014 Korrektorat: Ruedi Tschumi (42. Jahrgang HeizungKlima), erscheint monatlich. Richard Osterwalder, Geschäftsleiter Weishaupt AG, 8600 Dübendorf – LTRAIN-LINX Programmierung (Kurse 4013, 4014, 4015, 4016) 25. – 27.2. / 27. – 29.5.2015 Geroldswil, Mitglied GebäudeKlima Schweiz. www.hk-gebaeudetechnik.ch, ISSN 1016-5878 Tel. 044 802 28 80 – LTRAIN-GRAPHICS (Visualisierung) (Kurse 4023, 4024, 4025, 4026) 2. – 3.5. / 1. – 2.6.2015 Druck: Vogt-Schild Druck AG, Beat Scherrer, Geschäftsführer Scherrer Metec AG, Zürich. www.omniray.ch – LTRAIN-LWEB-900 (Gebäudemanagement) (Kurse 4031 & 4032) 4. – 5.5. / 3. – 4.6.2015 Auflage + Verbreitung WEMF/SW-Beglaubigung 2013 Beat Waeber, Mitglied Zentralvorstand suissetec. 4552 Derendingen Druckauflage 8500 Ex.* Berner Fachhochschule (BFH) Wood BIM & Architektur 17. März 2015 Copyright Kooperation mit folgenden Verbänden: Total verbreitete Auflage: 5554 Ex. Architektur, Mehrwerte, BIM-Kooerationen Davon verkauft: Holz und Bau 4047 Ex. Mit Mechanismen der Annahme von erfolgreicher Manuskripten durch die Redaktion Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband 3401 Burgdorf Einführung BIM-Zusammenarbeit für Holztechniker * inkl. Probeund Werbeexemplare, undinder Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt derund -ingenieure (suissetec), 8023 Zürich, Tel. 043 244 73 00, www.suissetec.ch Tel. 034 426und 41 Messen 01 BIM aus Sicht Architekten usw. Veranstaltungen Verlag der das Copyright und insbesondere alle Rechte zur GebäudeKlima Schweiz, Verband für Heizungs-, wb_bu.ahb@bfh.ch Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden BeiLüftungs- und Klimatechnik, 4603 Olten, www.ahb.bfh.ch/Veranstaltungen «Wood BIM 26. März 2015 Herausgeberin träge& inGebäudetechnik anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur HerTel. 062 205 10 66, www.gebaeudeklima-schweiz.ch Mehrwerte, Mechanismen erfolgreicher BIM-Kooerationen AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Grundlagen, ausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte energiecluster.ch, www.energiecluster.ch Holzbau & Gebäudetechnik Herausforderungen dieGePlanung Textund Bildunterlagen– übernimmt die Redaktion an keine Schweizerischer Verband für Wärmekraftkopplung Tel. 058 200 56 50, Fax 058 200 56 61 Einführung in die BIM-Mehrwerte für dennicht Holzbau, für die Gebäudetechnik währ. Nachdruck, auch auszugsweise, gestattet. (WKK-Fachverband), www.waermekraftkopplung.ch Geschäftsführer: Roland Kühne Schweizerischer Stahl- und Haustechnikhandelsverband HLKS-Daten für die Holzplanung vorbereiten usw.» Redaktionelle Beiträge SSHV, 4010 Basel, www.sshv.ch Leiterin Zeitschriften: Swissolar, www.swissolar.ch Produkte-Hinweise BauHolzEnergie AG Ratna Irzan Planungsseminar 2015 werden kostenlos abgedruckt, Auswahl GNI Gebäude Netzwerk Initiative, Zürich, www.g-n-i.ch erfolgt durch die Redaktion. Bezahlte Beiträge werden mit 3011 Bern Minergie-Standards, Gebäudehülle, Bauphysik, Haustechnik, Gebäudeautomations«Publireportage»Wirtschaftlichkeit, oder «Anzeige» gekennzeichnet. juerg.kaerle@bauholzenergie.ch Gebäudeerneuerung, PV, Solarthermie usw.MeGA, Fachverband der führenden 15./16. April 2015, Redaktion Luzern, www.mega-planer.ch www.bauholzenergie.ch 15./16. April 2015, St. Gallen / 10./11. September 2015, Bern planer der Schweiz, c/o ADZ, 10./11. September 2015 Leitung Werbemarkt: AZ Fachverlage AG, HK-Gebäudetechnik KGTV, Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände, Neumattstrasse Jürg Rykart, Tel. 058 200 56 04 www.kgtv.ch Messen 1, Postfach, CH-5001 Aarau. Peter Warthmann, Chefredaktor, Tel. 058 200 56 15, ISH Frankfurt KNX Swiss, www.knx.ch 10. – 14. März 2015 www.ish.messefrankfurt.com Anzeigenleitung /Kundenberatung peter.warthmann@azmedien.ch VDSS, Verein dipl. Spenglermeister Schweiz, www.vdss.ch Manuel Redaktor, Tel. 058 200 56 11, Niederberger, TeamFischer, Intersolar Europe IntersolarRolf Europe 2015 Tel. 058 200 56 18, 10. – 12. Juni 2015 EinSolarwärme. Produkt der manuel.fischer@azmedien.ch Solar Promotion GmbH, Weltweit rolf.niederberger@azmedien.ch grösste Fachmesse der Solarwirtschaft: Photovoltaik, Verena Müller, Tel. 058 200 56 42, Fax 058 200 56 61, D-75101 Pforzheim Neue Messe München Verleger: Peter Wanner Ständige externe Autoren: Christian Bärtschi, Bernd verena.mueller@azmedien.ch Tel. +49 72 31 58598-0, www.intersolar.de CEO: Axel Wüstmann Anzeigentarif unter www.hk-gebaeudetechnik.ch Genath, Alan Hawkins, Franz Lenz, Anita Niederhäusern, Kurt www.azmedien.ch Rüegg, Wolfgang Schmid, Martin Stadelmann, Martin Stöckli, Kommission Berufsmesse Berufsmesse Zürich 17. – 21. November 2015 Leitung Online und Marketing: Valentin Kälin Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: Andreas Walker, Jürg Wellstein, Andreas Widmer suissetec-nordostschweiz Messe Zürich AZ Anzeiger AG, AZ Fachverlage AG, AZ Management Ser8057 Zürich, Tel. 044 315 55 35 Redaktioneller Beirat Aboverwaltung, Abonnemente vices AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, www.suissetec-nordostschweiz.ch Marco Andreoli, Vorsitzender der Geschäftsleitung, CTA AG, Mary Hochstrasser, Tel. 058 200 55 74, AZ Verlagsservice AG, AZ Vertriebs AG, AZ Zeitungen AG, Belcom AG Dietschi AG, Media Factory AG, Mittelland ZeiMünsingen. abo@hk-gebaeudetechnik.ch Domenico Autuori, Manager of Trainingcentre & Laufen Preis Jahres-Abonnement: Fr. 138.– (inkl. MwSt.) tungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-Schild Vertriebs Forum, Keramik Laufen AG und Similor AG, Laufen. Abo-Bestellung: www.fachtitel.ch GmbH, Weiss Medien AG
www.bmspower.com
Agenda | Stellenmarkt
Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec) 8021 Zürich, Tel. 043 244 73 00 www.suissetec.ch
suissetec-Sanitärtag 2015 Dienstag, 27. Oktober 2015
|27. HK-Gebäudetechnik 2/15 | Oktober 2015
Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec) 8021 Zürich, Tel. 043 244 73 00 www.suissetec.ch
suissetec-Heizungsfachtagung 2016 Donnerstag, 17. März 2016
17. März 2016
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Schulungen Gebäudeautomation Omni Ray 2014 – LTRAIN-LINX Programmierung (Kurse 4013, 4014, 4015, 4016) – LTRAIN-GRAPHICS (Visualisierung) (Kurse 4023, 4024, 4025, 4026) – LTRAIN-LWEB-900 (Gebäudemanagement) (Kurse 4031 & 4032)
25. – 27.2. / 27. – 29.5.2015 2. – 3.5. / 1. – 2.6.2015 4. – 5.5. / 3. – 4.6.2015
Berner Fachhochschule (BFH) Architektur, Holz und Bau 3401 Burgdorf Tel. 034 426 41 01 wb_bu.ahb@bfh.ch www.ahb.bfh.ch/Veranstaltungen
Wood BIM & Architektur Mehrwerte, Mechanismen erfolgreicher BIM-Kooerationen Einführung in BIM-Zusammenarbeit für Holztechniker und -ingenieure BIM aus Sicht der Architekten usw.
17. März 2015
«Wood BIM & Gebäudetechnik Grundlagen, Mehrwerte, Mechanismen erfolgreicher BIM-Kooerationen Holzbau & Gebäudetechnik – Herausforderungen an die Planung Einführung in die BIM-Mehrwerte für den Holzbau, für die Gebäudetechnik HLKS-Daten für die Holzplanung vorbereiten usw.»
26. März 2015
BauHolzEnergie AG 3011 Bern juerg.kaerle@bauholzenergie.ch www.bauholzenergie.ch
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Messen www.ish.messefrankfurt.com
ISH Frankfurt
10. – 14. März 2015
Team Intersolar Europe Intersolar Europe 2015 Solar Promotion GmbH, Weltweit grösste Fachmesse der Solarwirtschaft: Photovoltaik, Solarwärme. D-75101 Pforzheim Neue Messe München Tel. +49 72 31 58598-0, www.intersolar.de
10. – 12. Juni 2015
Kommission Berufsmesse suissetec-nordostschweiz 8057 Zürich, Tel. 044 315 55 35 www.suissetec-nordostschweiz.ch
17. – 21. November 2015
Berufsmesse Zürich Messe Zürich
77
78
| HK-Geb채udetechnik 2/15 |
Stellenmarkt |
Stellenmarkt |
| HK-Geb채udetechnik 2/15 |
79
80
Stellenmarkt | Verzeichnisse
| HK-Gebäudetechnik 2/15 |
Im redaktionellen Text erwähnte Firmen ABB Schweiz AG
16
ibih AG
46
AEW Energie AG
17
ISP und Partner AG
21
ait Schweiz AG
26, 44
Kämpfen für Architektur AG
4
Inserentenverzeichnis AEH Oekotherm AG
24 27
Wärmebau Vertriebs AG
29
Biral AG
46
Wesco AG
19
Brunner AG
67
75
Kömedia AG
20
Barcol-Air AG
21
Krüger + Co. AG
53
BauHolzEnergie AG
17
MeGA
56
Bekon-Koralle AG
75
Migros-Genossenschafts-Bund 4
Berner Fachhochschule
12
Neue Zürcher Zeitung AG
Biral AG
49
Omni Ray AG
59, 60
CTA AG
Boagaz
18
pzm
24, 56
Danfoss AG
ComputerWorks AG
12
R. Nussbaum AG
70
Danfoss / Deutschland
Control Techniques AG
59
Rockwell Automation AG
61
4
Saia-Burgess Controls AG
60
Elvatec AG
47
suissetec
Elcotherm AG
14
Similor AG
Emerson Industrial Automation 59
Soba Inter AG
Endress + Hauser
Solar Agentur Schweiz
61
Energiedirektorenkonferenz der Kantone EnDK
28
Ernst Schweizer AG
47
Flumroc AG
4
Franz Kaldewei AG
74
Geowatt AG
32
Geschäftsstelle Minergie
22, 31
Heig-VD Fachhochschule
32
Helvetic Energy GmbH
18
Herzog Haustechnik AG
38
Hochschule Luzern Honeywell AG
45, 54, 65 48
30, 63 73 64
Citroën (Suisse) SA
7 US 3 23 27
Geberit Vertriebs AG
US 4
Grundfos GmbH
25
Heitzmann AG
49
IBZ
22
Jansen AG
69
Soltop Schuppisser AG
45
Klima Kälte Kopp AG
51
suissetec-nordostschweiz
19
M. Scherrer AG
68
Supsi
32
Tobler Haustechnik AG
18
Mepa – Pauli und Menden GmbH
71
Trimble Switzerland GmbH
12
Nissan Center Europe GmbH
Tritec Services AG
4
Viessmann (Schweiz) AG
38
Walter Meier AG
42
Weishaupt AG
40
ZHAW Life Sciences und Facility Management
32
Ohnsorg Söhne AG
15
53
16
Solar Impulse SA
4, 38
41
Berner Fachhochschule
Keramik Laufen AG
32
Egon AG
52
Soltop Schuppisser AG
BauHolzEnergie AG
50
Amt für Hochbauten Zürich
Coop Genossenschaft Zürich
US 2
SM Handels AG Tobler Haustechnik + Metallbau AG
Allg. Gewerbeschule Basel
30
47
Amag Automobilund Motoren AG
9
63, 64
R. Nussbaum AG
72
Rapp Enserv AG
48
Reflex Schweiz GmbH
37
Saia-Burgess Controls AG
55
Stellenmarkt:
77 – 80
Titelseite: Viessmann (Schweiz) AG Beilagen:
Rems GmbH & Co KG Swissolar BauHolzEnergie AG Rothenberger (Schweiz) AG