HK-GT 03/2015

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www.hk-gebaeudetechnik.ch Fachzeitschrift für Energie, Wärme, Strom, Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Gebäudeautomation, Facility Management, Gebäudehülle, Spenglerei, Sicherheit, Sanitärtechnik, Wohnen

3 | 2015 | März

Die Witterung im 4. Quartal 2014 HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von

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Der Eigenverbrauchsmanager

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Rückblick Fernwärme-Tagung 2015

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Hygiene in Trinkwassersystemen, Teil 2 78

Rückblick HLK-Portal 2015

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Der aktuelle Stellenmarkt

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Editorial |

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Die wirkliche Herausforderung: die kalten Wintertage ■ Wir haben immer noch ein Winter-Heizproblem und ein Winter-Stromproblem. «PlusEnergieBauten» sind vorbildliche Bauten, haben aber meistens einen Schönheitsfehler: an kalten Wintertagen haben die allermeisten dieser Gebäude einen etwas erhöhten Strombedarf für die Wärmeerzeugung, verglichen mit einem heute durchschnittlichen Gebäude, das z. B. fossil beheizt wird. Die «Eigenenergieversorgung EEV» der PlusEnergieBauten (PEB) von über 100 %, wie sie in den Beschreibungen der Solarpreisträger 2014 (vgl. HK-GT 2/15, S. 4 – 11) ausgewiesen wird, ist hervorragend als Gesamt-Jahresbilanz. Wenn man genau hinschaut, ist die Situation aber oft so, dass in dieser vereinfachten Bilanz das Stromnetz als Saisonspeicher wirkt: der Solarstrom-Überschuss im Sommer deckt den Energie-Mehrbedarf im Winter. Diese Gebäude sind also nicht in jedem einzelnen Monat des Jahres energie-autark. Die Gebäude-eigene EnergieGewinnung kann zu wenig zeitgleich verwendet werden für den eigenen Energie-Bedarf.

peter.warthmann@azmedien.ch

Kommunikation. Die Grundsteinlegung ist erfolgt. Das Energie-Konzept vereint eine Vielzahl von Energiespeicher- und Umwandlungstechnologien für Wärme und Strom. Das Gebäude hat eine sehr gut gedämmte Hülle, die ringsum belegt ist mit PV-Modulen. Energiebewusste Bewohner, die sparsam mit Warmwasser, Raumtemperatur und Strom umgehen, sind aber eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die Energie-Autarkie erreicht wird. In diesem Heft ab Seite 68 wird eine Lösung beschrie- Lesen Sie dazu die zwei Beiträge in diesem Heft ben, wie die Strom-Eigenverbrauchsquote erhöht auf den Seiten 36 – 39. werden kann, also der Stromverbrauchs-Anteil, der Walter Schmid zeigt mit diesem spannenden MFHzeitgleich mit der Stromgewinnung auf dem Dach er- Neubauprojekt wie generell auch in seiner Umwelt folgt. Zur Erreichung hoher Strom-Eigenverbrauchs- Arena: an den nötigen Technologien mangelt es quoten sind Gebäude-interne Speicher oder z. B. nicht. Es geht um die Anwendung und das richtige die Einbindung eines Elektrofahrzeugs notwendig. Zusammenspiel. Es ist gut für die GebäudetechnikBranche, wenn es immer mehr solche Gebäude gibt, Wärme-autark sind die bereits wirtschaftlich betreib- die aufzeigen, was alles möglich ist. baren Jenni-Mehrfamilienhäuser (vgl. HK-GT 8/13, S. 54) mit ihrem Saison-Wärmespeicher. Die an sonni- Nicht jedes Gebäude muss in Zukunft energieautgen Tagen gewonnene Solarwärme wird direkt in ei- ark sein. Das ist in einem Land wie der Schweiz mit nem perfekt Temperatur-geschichteten Wasser-Wär- dichten und zuverlässigen Infrastruktur-Netzen mespeicher eingelagert und nach Bedarf für Warmnicht nötig, auch nicht sinnvoll. Wie auch bei der wasser und Raumheizung entnommen. Ohne Wärme- Trinkwasserversorgung und bei der Abwasserentpumpe. Der Strombedarf für Umwälzpumpen und sorgung Autarkie für das einzelne Gebäude sicher Steuerung ist sehr gering bzw. vernachlässigbar. Das keinen Sinn macht. Aber jedes mit erneuerbaren Jenni-Konzept ist massentauglich. Es sollte für jeden Energien betriebene Gebäude, das in den entscheiMFH-Neubau in Betracht gezogen werden. denden Stunden der kalten Wintertage und -nächte die Leistungsspitze des Strombezugs aus dem Netz Nun geht Walter Schmid (Umwelt Arena Spreitennicht erhöht, ist sicher ein gutes Gebäude. bach) noch einen Schritt weiter: Sein energieautarkes Mehrfamilienhaus in Brütten ZH wird in jedem einzelnen Monat des Jahres energieautark sein. Sogar inklusive Haushalt-Strom. Das Gebäude hat nur Peter Warthmann, Chefredaktor noch drei Hausanschlüsse: Trinkwasser, Abwasser,

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Inhaltsverzeichnis |

Energielabel für Heizungen

Ab Oktober 2015 müssen in der EU Komponenten oder ganze Anlagen der Heizungstechnik mit einer Energieetikette versehen sein. Aufgrund des grenzüberschreitenden Handels wird sich die Schweizer Heizungsbranche dem neuen Standard nicht entziehen können.

Diverse Rubriken

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Städte bei der Energiewende in der Pflicht

Rund 40 % der Wärmeverbraucher in der Schweiz liegen laut einer Studie auch langfristig in Siedlungskernen. Städte und Gemeinden als Träger regionaler Energieversorgungsunternehmen sollen ihren Beitrag zur Energiestrategie 2050 forcieren, indem sie die Fernwärme massiv ausbauen. Grosser Knackpunkt hierbei sind die geschätzten Investitionen von 25 Mrd. Franken. Klimaforscher Stocker fordert von der Schweiz Pioniergeist, um die vierte industrielle Revolution, nämlich die «Erneuerbarisierung» der Energiewirtschaft, voranzutreiben.

Info

1 Editorial

4 Die Witterung im vierten Quartal 2014

4 Info

8 Hygiene in Luft und Wasser war das Kernthema

92 Agenda 93 Impressum 93 Stellenmarkt US 3 Firmen- und Inserentenverzeichnis

Interview 16 Energie 360° AG will der führende Anbieter für Wärmelösungen werden

Normen & Co. 20 Neue Brandschutzvorschriften berücksichtigen Wirtschaftlichkeit 24 Schweizer Halb-Transparenz für den Konsumenten 27 Stand-der-Technik-Papier zu «Abgaswärmetauschern» 28 Neues suissetec-Merkblatt «Stagnierendes Wasser» 29 suissetec-Broschüre «Abdichtung der Anschlüsse im Bade- und Duschbereich»

Energie/Wärme/Strom 30 5500 Siedlungskerne in der Schweiz für Fernwärme-Anschluss geeignet 34 Schlaglicht auf jüngste Leuchtturmprojekte 36 Praxisnahe Modellierung für die Planung eines energieautarken Gebäudes 38 Symphonie der Speicher 40 Legionellen-sichere Warmwasser-Installation 44 Gemeinsam weiterkommen 50 Dampferzeugungssystem für Papierfabrik 53 Produkte


Inhaltsverzeichnis |

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Energieautarkie simulieren

Die Frage ist gewagt: Reichen Sonne, Erdwärme sowie die entsprechenden Energiegewinnungsund -umwandlungstechnologien aus, um das Haus energieautark betreiben zu können? Forschende der Hochschule Luzern führten hierzu umfangreiche Simulationen durch.

Lüftung/Klima/Kälte 60 Simulationen vereinfachen das Nachweisverfahren

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Raumkühlbedarf simulieren

Gebäudesimulationen in der Planungsphase für Minergie-Projekte helfen, den Bedarf für den sommerlichen Wärmeschutz eines Gebäudes genau zu ermitteln. An der Equa-Fachtagung wurde dargelegt, dass Simulationen einer verbesserten Planungskoordination förderlich sind.

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Hygienisches Warmwasser

Versorgungsanlagen für Warmwasser müssen seriös geplant und ausgeführt werden. Ein optimales Speichervolumen ist zu definieren, das mindestens einmal täglich erneuert wird. Zu vermeiden sind Entnahmestellen, an denen nicht regelmässig Warmwasser gezapft wird.

Sanitärtechnik

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78 Hygienisch optimale Trinkwasser-Systeme

64 Produkte

Wohnen Gebäudeautomation

85 Dreidimensionales Design-Handwerk 90 Erfolg an der Architect@Work 2014

66 Mit Wischbewegung Dusche anstellen 68 Der Eigenverbrauchsmanager 73 Wie auf den starken Franken reagieren?

Gebäudehülle/Spenglerei 74 Gebäudehülle aus «goldenem Blech» 76 Produkte

Die Witterung im 4. Quartal 2014 HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von

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Der Eigenverbrauchsmanager

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Rückblick Fernwärme-Tagung 2015

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Hygiene in Trinkwassersystemen, Teil 2 78

Rückblick HLK-Portal 2015

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Der aktuelle Stellenmarkt

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Zum Titelbild:

Geberit Duschrinnen CleanLine Installateure schätzen eine unkomplizierte Montage. Die neuen Geberit Duschrinnen CleanLine lassen sich genauso einfach installieren wie ein klassischer Bodenablauf. Zudem ist die Abdichtung dank der werkseitig eingespritzten Dichtfolie zuverlässig und sicher. So einfach kann es gehen. Geberit Vertriebs AG Schachenstrasse 77 8645 Jona Tel. +41 55 221 61 11 sales.ch@geberit.com www.geberit.ch/cleanline

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Die Witterung im vierten Quartal 2014 Peter Widmer

Oktober 2014

Im Tessin brachte der Oktober Rekordtemperaturen. Über die ganze Schweiz gemittelt war es der viertwärmste Oktober seit Messbeginn vor 150 Jahren. Der Monat war im Wallis deutlich zu trocken, im Tessin regional deutlich zu nass. Nichts von Sommer brachte die zweite Juliwoche. Häufige und oft auch kräftige Regenfälle bestimmten den Witterungsablauf. Gegen Monatsmitte wurden die normalen Julisummen in weiten Teilen der Schweiz bereits erreicht, lokal auch schon deutlich überschritten. Das viele Wasser führte zu übersättigten Böden, sodass der anhaltende Regen vor allem zwischen dem 11. und 13. Juli an verschiedenen Orten zu Überschwemmungen und Hangrutschen führte. Zumindest ein Hangrutsch hatte weitreichende Folgen, indem er die hochfrequentierte Bahnlinie zwischen Fribourg und Bern für längere Zeit lahmlegte. In Bern erreichte die Aare einen kritischen Pegelstand. Dank Sicherungsmassnahmen kam es jedoch zu keinen Schäden.

Rekordwärme im Tessin: Am Messstandort Lugano wurde mit 15.1 Grad, zusammen mit dem Oktober 2001, der wärmste Oktober in der 150-jährigen Messreihe aufgezeichnet. Am Messstandort Sion brachte der Oktober 2014 13.0 Grad, in Genf 13.7 Grad.

BAS

NEU

BER

STG

LUZ CHU

ENG

SAM

PUY GVE

Milder Monatsbeginn Eine Hochdruckbrücke vom Atlantik bis nach Russland brachte vom 1. bis 4. Oktober der ganzen Schweiz milde Verhältnisse. Die Tagesmitteltemperaturen lagen im Flachland beidseits der Alpen 1.5 bis 4.5 Grad über der Norm 1981 – 2010. In den Bergen erreichten die Überschüsse meist zwischen 1 und 2 Grad. Vom 2. bis zum 4. Oktober gab es reichlich Sonne, in den Nebelgebieten aber meist erst ab Mittag. Auf der Alpensüdseite wurde die Sonne ab dem 3. vermehrt durch aufziehende Wolken abgedeckt. Der Durchzug einer Kaltfront löste am 5. Oktober vor allem in der westlichen Landeshälfte zum Teil kräftige Gewitter aus. Lokal war auch Hagel dabei.

SMA

BUA

ADE SIO

LUG

Standorte der in der Tabelle aufgeführten Klimastationen.

Wie eine Fata Morgana tauchten am 2. November die Gebäude von Rorschach SG aus dem tief liegenden Nebel auf, als wäre die Stadt in den Wolken gebaut. (Foto: Andreas Walker)

Sturm, polare Kaltluft und Schnee in den Bergen Am Abend des 21. Oktober führte eine kräftige Nordwestströmung eine aktive Kaltfront mit eingelagerten Gewittern über die Schweiz. Im nördlichen Flachland gab es dabei Sturmwinde mit Böenspitzen zwischen 85 und 125 km/h. Der Sturm verursachte Stromausfälle, fällte Bäume und hinterliess defekte Fahrleitungen mit den entsprechenden Unterbrüchen im Zugsbetrieb. Der Flughafen Zürich musste den Flugbetrieb kurzzeitig einstellen. Auf der Alpensüdseite sorgte die alpenquerende Kaltluft für kräftigen Nordföhn. In den Niederungen des Tessins lagen die höchsten Böenspitzen zwischen 70 und 80 km/h. Dem Sturm folgte polare Kaltluft. Lagen die Tagesmitteltemperaturen am 21. meist noch 3 bis 6 Grad über der Norm 1981 – 2010, bewegten sie sich am 22. in den Niederungen 2 bis 5 Grad unter der Norm. Nur im Südtessin gab es mit Nordföhn noch Tagesmitteltemperaturen im Bereich der Norm. In mittleren und hohen Lagen der Ostalpen fielen innerhalb von etwas mehr als einem Tag 30 bis 80 cm Neuschnee. Bereits ab dem 25. stiegen aber die Tagesmitteltemperaturen wieder verbreitet über die Norm. Monatsbilanz Oktober Die Oktober-Temperatur lag verbreitet 2 bis knapp 3 Grad über der Norm 1981 – 2010. In Mittelbünden und im Engadin gab es mit 1.0 bis 1.5 Grad etwas geringere Überschüsse. Die Schweiz erlebte den viertwärmsten Oktober seit Messbeginn vor 150 Jahren.


Info |

November 2014

Im November 2014 verzeichnete die Schweiz Temperaturen im Rekordbereich und im Tessin Jahrhundert-Niederschläge verbunden mit Hochwasser am Lago Maggiore und am Lago di Lugano. Die anhaltende Wärme liess Früh-

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lingsblumen nochmals blühen und Walderdbeeren reifen. Rekordwärme vor allem in mittleren Lagen: Im November 2014 lag die Schweiz überwiegend im Einflussbereich sehr milder Südwest- und Südströmungen. Die herangeführte Wärme liess die Monatstemperatur

vor allem in den nebelfreien höheren Regionen auf ungewöhnlich hohe Werte ansteigen, zum Teil mehr als 4 Grad über die Norm 1981 – 2010. Gemittelt über die ganze Schweiz ergibt sich mit einem Überschuss von 3.1 Grad der zweitwärmste November seit Messbeginn 1864. Der Rekord-Novem-

Klimadaten im vierten Quartal 2014 Lufttemperatur °C m ü.M.

Mittel

abs. Min.

Heizgradtage

Sonne

Heiztage 20 °C/12 °C Summe HT HGT h

Globalstrahlung

Norm %

Mittel W/m²

Windstärke Mittel km /h

Niederschlag

Max. km/h

Summe mm

Oktober Adelboden Basel/Binningen Bern/Zollikofen Buchs/Aarau Chur Engelberg Genève-Cointrin Lugano Luzern Neuchâtel Pully Samedan Sion St. Gallen Zürich/Fluntern SMA

1320 316 553 387 556 1036 420 273 454 485 456 1709 482 776 556

9.6 13.6 12.1 12.7 12.6 10.0 13.7 15.1 12.7 13.2 14.1 5.1 13.0 11.8 12.4

-3.0 2.9 0.0 3.0 0.4 -1.8 2.5 6.5 2.2 3.9 4.4 -8.6 1.3 1.7 2.9

23 10 10 10 10 22 10 5 10 10 9 31 10 13 10

272 101 120 113 128 257 103 46 112 106 87 462 115 153 116

131 129 147 95 122 131 147 127 116 134 159 124 177 123 129

108 114 130 112 91 115 125 91 119 135 124 88 112 123 127

111 99 106 90 106 105 112 98 92 106 111 110 123 93 96

6 6 5 4 8 6 6 6 5 6 4 7 6 7 5

76 93 69 75 107 70 65 86 105 111 58 82 57 97 105

87 81 80 71 76 112 142 157 103 89 138 83 29 81 82

1320 316 553 387 556 1036 420 273 454 485 456 1709 482 776 556

5.9 8.0 6.0 6.8 9.1 6.0 8.2 10.0 6.9 7.2 8.8 1.2 8.1 6.4 6.6

-2.4 1.6 -0.5 1.0 0.1 -2.4 1.6 3.9 0.6 2.7 4.5 -11.2 0.0 -0.2 0.4

30 30 30 30 26 30 29 27 30 30 28 30 29 27 30

422 361 421 397 302 421 346 278 392 383 322 565 352 388 403

93 74 63 32 99 75 47 68 64 27 63 78 89 62 73

111 104 92 73 106 122 70 61 124 48 80 74 91 106 124

69 54 49 40 72 61 41 47 48 35 50 64 66 50 53

5 7 4 3 10 7 5 5 4 5 3 5 5 6 5

111 43 29 27 112 97 44 68 39 52 42 64 76 81 43

78 87 97 68 102 123 108 587 89 91 121 172 45 94 79

1320 316 553 387 556 1036 420 273 454 485 456 1709 482 776 556

0.4 3.8 2.4 3.0 3.1 0.1 4.3 6.9 2.9 4.2 5.0 -3.0 2.7 2.5 3.1

-14.4 -13.4 -13.4 -13.7 -9.4 -15.0 -4.1 -1.7 -8.6 -7.9 -7.1 -20.8 -11.6 -12.1 -11.8

31 31 31 31 31 31 31 31 31 31 31 31 31 31 31

607 503 545 526 523 618 488 407 530 488 466 714 537 543 525

59 26 55 32 44 17 63 92 34 53 65 67 58 25 39

75 47 113 107 54 55 128 85 94 135 111 65 85 58 95

45 24 35 28 42 26 40 48 25 34 43 52 43 22 28

7 7 6 5 8 5 9 6 4 11 6 7 4 8 8

55 58 56 55 59 62 82 75 59 77 53 76 58 61 70

59 49 35 55 55 86 46 51 56 31 50 21 41 93 54

November Adelboden Basel/Binningen Bern/Zollikofen Buchs/Aarau Chur Engelberg Genève-Cointrin Lugano Luzern Neuchâtel Pully Samedan Sion St. Gallen Zürich/Fluntern SMA Dezember Adelboden Basel/Binningen Bern/Zollikofen Buchs/Aarau Chur Engelberg Genève-Cointrin Lugano Luzern Neuchâtel Pully Samedan Sion St. Gallen Zürich/Fluntern SMA

Aufgrund der veränderten Messbedingungen (z. B. im Zusammenhang mit dem Übergang vom bisherigen automatischen Messnetz ANETZ zum neuen SwissMetNet SMN) kann es sein, dass an einzelnen Stationen Normwerte und aktuelle Messwerte nicht mehr vergleichbar sind. Sonnenscheindauer Mittel: Monatssumme in Prozent des langjährigen Mittels (1981 – 2010). (Quelle: MeteoSchweiz)

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Info |

ber 1994 war schweizweit 3.3 Grad über der Norm. Jahrhundert-Regen im Tessin Nach einem hochdruckbestimmten sonnigen und sehr milden Herbstwochenende vom 1. und 2. November stellte sich vom 2. auf den 3. eine anhaltende Süd-/Südwestströmung ein. Während zwei Wochen floss fast ununterbrochen feuchtmilde Mittelmeerluft zur Schweiz, auf Alpensüdseite verbunden mit massiven Niederschlägen. Im Tessin fielen vom 2. bis 17. November 2014 Niederschlagsmengen von ganz seltener Grössenordnung. Am Messstandort Lugano summieren sie sich auf 538 mm. Von welch extremer Seite sich das Tessiner Niederschlagsregime in diesen Tagen zeigte macht ein Vergleich mit der Alpennordseite deutlich. Im Mittelland fallen im langjährigen Durchschnitt pro Jahr etwa 1000 bis 1200 mm Regen, so viel wie nun im Centovalli innerhalb von nur zwei Wochen niederging. Als Folge der enormen Niederschlagsmengen traten der Lago Maggiore und der Lago di Lugano gegen Monatsmitte über die Ufer. Schnee im Norden bis in tiefe Lagen Eingebettet in die anhaltende NovemberWärme floss am 5. und 6. Kaltluft zur Alpennordseite. Gleichzeitig transportierte eine kräftige südliche Höhenströmung

Der Winter zeigte sich erst Ende Dezember und im Flachland nur knapp einen Tag lang. (Foto: Franz Lenz)

feuchte Luft über die Alpen, was vor allem in den östlichen Alpen heftige Schneefälle auslöste. Entlang des östlichen Alpennordrandes gab es Schnee bis in tiefe Lagen. In Andermatt auf 1438 m. fielen vom 5. auf den 6. November gar 70 cm Neuschnee. Das bedeutet Rekord für ei-

An vielen Orten war der vergangene November der wärmste seit Messbeginn. Bis zum Ende des Monats konnten blühende Blumen mit Bienen beobachtet werden, hier am 24. November in Hallwil AG. (Foto: Andreas Walker)

nen so frühen Zeitpunkt des Winters in der bis 1965 zurückreichenden Messreihe. Im letzten Monatsdrittel führte ein Hochdruckgebiet über dem Mittelmeerraum vom 20. bis zum 26. in der Höhe sehr milde Luftmassen aus Südwesten und Süden zur Schweiz. Monatsbilanz November Die November-Temperatur lag in den Niederungen der Alpennordseite verbreitet 2 bis knapp 3 Grad, in mittleren und hohen Lagen 3 bis 4.5 Grad über der Norm 1981 – 2010. Im Flachland des Tessins erreichten die Überschüsse meist 2 bis 2.5 Grad. Die Niederschlagsmengen waren insbesondere auf der Alpensüdseite und im Engadin massiv überdurchschnittlich mit verbreitet 260 bis 460 Prozent der Norm 1981 – 2010. Im Tessin fielen regional sogar über 500 Prozent der Norm. Von den Walliser Südtälern über das Gotthardgebiet bis ins westliche Graubünden gab es 190 bis 330 Prozent der Norm 1981 – 2010. In den übrigen Gebieten lagen die Monatssummen meist zwischen 85 und 150 Prozent der Norm. Als Folge der anhaltenden Niederschlagstätigkeit in der ersten Monatshälfte erreichte die Sonnenscheindauer auf der Alpensüdseite und im Engadin nur 60 bis 70 Prozent der Norm 1981 – 2010. Deutlich unterdurchschnittlich war die Sonnenscheindauer auch in den typischen Nebelgebieten entlang des Jura-Südfusses vom Genfersee über den Kanton Aargau und Schaffhausen bis zum Bodensee mit nur 50 bis 80 Prozent der Norm.

Dezember 2014

Im Tessin und im Oberengadin brachte der Dezember regional Rekordwärme. Landesweit gemittelt gehört er zu den zehn wärmsten Dezembermonaten seit Messbeginn vor 151 Jahren. Der Monat war ausgesprochen trocken mit verbreitet nur etwas mehr als der Hälfte der normalen Niederschlagsmengen. Die Sonnenscheindauer blieb in den meisten Gebieten unterdurchschnittlich. Zum Monatsende sorgte ein kräftiger Wintereinbruch für eisige Kälte und Schnee bis in tiefe Lagen. Rekordwärme im Tessin und im Oberengadin: In Lugano stieg die Dezembertemperatur 2.6 Grad über die Norm 1981 – 2010, so hoch wie noch nie seit Messbeginn 1864. Im bisherigen Rekorddezember 1953 lag der Wert 2.2 Grad über der Norm. Am Messstandort Samedan im Oberengadin brachte der Dezember den enormen Rekordüberschuss von 4.5 Grad im Vergleich zur Norm 1981 – 2010. Bis Weihnachten extrem mild und sonnenarm Überwiegend milde West- und SüdwestStrömungen bescherten der Schweiz bis am 25. Dezember meist frühlingshafte Temperaturen, am 8. bis 10. kurz unterbrochen von durchziehender Höhenkaltluft mit etwas Schneefall bis in die Niederungen auf der Alpennordseite. Ab dem zweiten Monatsdrittel lagen die Tagesmitteltemperaturen bis Weihnachten in der ganzen Schweiz oft 3 bis 8 Grad über der Norm 1981 – 1990. Im Tessin, im Engadin und im Wallis war bereits das


Info |

erste Monatsdrittel extrem mild mit verbreitet 3 bis knapp 6 Grad über der Norm. Auf der Alpennordseite zeigte sich der Dezember bis am 18. ausgesprochen sonnenarm und oft regnerisch. Im Tessin und Engadin war es hingegen zwischen dem 6. und 12. Dezember recht sonnig. Sonnenschein gab es dann überall vom 19. bis am 23. Dezember. Schnee lag bis Weihnachten meist nur oberhalb von 1000 bis 1500 m. ü. M., und auch dort nur in unterdurchschnittlichen Mengen. Gemäss dem Schnee- und Lawinenforschungsinstitut Davos erreichte die alpine Schneedecke kurz vor Weihnachten verbreitet erst 30 bis 60 Prozent der normalen Höhe. Kräftiger Wintereinbruch aufs Monatsende Mit Kaltluft aus Nordwesten und später aus Norden kippte die Witterung ab dem 26. Dezember innerhalb von zwei Tagen von extrem mild auf winterlich kalt. Die Tagesmitteltemperaturen fielen überall 1 bis 3 Grad unter die Norm 1981 – 2010. Auf der Alpennordseite fiel vom 26. bis am 30. Schnee bis ins Flachland. In der kalten Luft und mit aufklarendem Himmel sank die Minimum-Temperatur im Mittelland am Morgen des 29. Dezember lokal auf extrem tiefe Werte. Am

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Messstandort Zürich-Kloten sank die Temperatur am frühen Morgen des 29. Dezember auf einen ungewöhnlich tiefen Dezemberwert von –17.5 Grad. Wirklich eisige Verhältnisse herrschten jedoch in La Brévine im Jura mit knapp –30 Grad. Monatsbilanz Dezember Die Dezembertemperatur lag verbreitet 1 bis 2 Grad über der Norm 1981 – 2010. Auf der Alpensüdseite, im Engadin sowie im Zentral- und Oberwallis erreichten die Überschüsse meist 2 bis 3.5 Grad. Der Monat war ausgesprochen trocken. Verbreitet erreichten die Niederschlagssummen nur 50 bis 80 Prozent der Norm 1981 – 2010, in der Westschweiz, auf der Alpensüdseite und im Engadin sogar nur 30 bis 40 Prozent der normalen Mengen. Die Sonnenscheindauer blieb in den meisten Gebieten deutlich unterdurchschnittlich mit nur 50 bis 80 Prozent der Norm 1981 – 2010. Eine normale oder überdurchschnittliche Sonnenscheindauer zeigte das nördliche Flachland vom Genfersee bis zum Bodensee mit 100 bis 140 Prozent der Norm.

Normalerweise Vorboten eines kommenden Winters, gefällte Bäume wie diese imposante Buche.

2014: das Jahr der Witterungsextreme

vermutlich das wärmste seit Messbeginn 1864. Nach dem Rekordschnee im Süden zu Jahresbeginn blieb es während der ersten Jahreshälfte landesweit extrem mild. Der Hochsommer verlief überall regnerisch, kühl und extrem sonnenarm. Im Juli fielen auf der Alpennordseite Rekordniederschläge. Der Herbst brachte erneut der ganzen Schweiz extreme Wärme und dem Süden Rekordniederschläge mit Hochwasser. ■

Im Jahr 2014 jagten sich in der Schweiz die Witterungsextreme. Das Jahr wird

Quelle: MeteoSchweiz 2014, Klimabulletins

Stürmische Abendstimmung über dem Hallwilersee, Mitte Dezember 2014. (Foto: Franz Lenz)

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3. Schweizer Hygienetagung 2015 in Luzern mit prominenten Referenten

Hygiene in Luft und Wasser war das Kernthema Ende Januar fand die dritte Auflage der Schweizer Hygienetagung im Hotel Schweizerhof in Luzern statt. Verantwortlich zeichneten wieder der Schweizerische Verein von Gebäudetechnik-Ingenieuren SWKI und die VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik. Sachkundige Referenten und Podiumsteilnehmer engagierten sich für die Hygiene in Luft und Wasser. Über die einzelnen Referate werden wir detailliert in den nächsten Ausgaben informieren. Franz Lenz

■ Es scheint bereits Tradition zu sein, dass die seit 2011 im Zweijahresrhythmus durchgeführten Hygienetagungen in kurzer Zeit ausgebucht sind. Auch dieses Jahr konnte OK-Präsident Benno Zurfluh über 200 Fachleute im Luzerner Schweizerhof begrüssen. Das Interesse zeige, dass die Thematik nicht an Aktualität eingebüsst hat, so Zurfluh. Zudem galt die Teilnahme als Fortbildung zu einer erfolgten Hygieneschulung nach SWKI VA104-01/VDI 6022. Eine weitere Hygienetagung in zwei Jahren wurde bereits angekündigt. Nach der Begrüssung übernahm Prof. Dr. Rüdiger Külpmann von der HSLU die Tagesleitung.

«Lebenslange» (Luft-)Hygiene «Die Standardisierung zu Leistungen in der Bewirtschaftungsphase von Bauwer-

ken (Lebenszyklus) hat in den letzten Jahren national wie international grosse Fortschritte gemacht», erklärte David Burkhardt (Aicher, De Martin, Zweng AG). Der Betrieb und die Erhaltung von Gebäuden und technischen Anlagen würden nun zu Recht vermehrt ins Licht der Bauherren und Betreiber von Immobilien rücken. Wichtig ist dabei die Beachtung der bestehenden Standards. Der SWKI hat in den vergangenen Jahren mehrere Dokumente veröffentlicht, die sich mit der Hygiene in gebäudetechnischen Anlagen beschäftigen. Dabei arbeitet man zunehmend mit befreundeten Verbänden wie dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI e. V.) zusammen. Nomen est omen, Jürgen Luft (Lindab GmbH) befasste sich in seinem Referat mit der Sauberkeit von Luftleitungen.

Die einschlägigen Normen und Richtlinien zu den raumlufttechnischen Anlagen hätten sich in der Vergangenheit meist auf die «ideale» technische Funktionalität beschränkt. Insbesondere die Wartung, Inspektion und Reinigung von RLT-Anlagen wurden in entsprechenden Regelwerken nicht explizit erfasst. Im September 2014, wurde die Richtlinie VDI 6022 Blatt 1.3 «Raumlufttechnik, Raumluftqualität – Hygieneanforderungen an Raumlufttechnische Anlagen und Geräte» – Sauberkeit von Luftleitungen, im Gründruck veröffentlicht. Diese Richtlinie besagt im Wesentlichen, dass eine Lüftungsanlage so auszulegen, auszuführen und zu warten sei, dass sie während der gesamten Lebensdauer in ausreichend sauberem Zustand gehalten werden kann. «Das Thema Luftfeuchtigkeit wird seit Jahren kontrovers diskutiert und nimmt teilweise Züge eines «Glaubenkriegs» an, eröffnete Prof. Kurt Hildebrand (HSLU) sein Referat und vertrat die Ansicht, dass in raumlufttechnischen Anlagen eine Befeuchtung unnötig ist.

Gesundheitsrisiken bei der Verdunstung

Das OK zeigte sich höchst zufrieden und stellte eine weitere Durchführung in Aussicht: Peter Blaser, Christl Vogel, Prof. Reto von Euw, Stefan Mennel, David Burkhardt, Prof. Rüdiger Külpmann, Benno Zurfluh. (Fotos: Emanuel Niederhauser)

Prof. Reto von Euw (HSLU) befasste sich mit der Entstehung von Legionellen in Verdunstungskühlanlagen. Diese können ein gesundheitliches Risiko darstellen. Die mikrobiologische Beschaffenheit des Wassers sei daher entscheidend für den sicheren und hygienischen Betrieb solcher Anlagen. Prof. von Euw stellte fest, dass in der Schweiz bisher keine Studie existiert, welche den gegenwärtigen Zustand von Verdunstungskühlanlagen beurteilt und das Gefahrenpotenzial für eine Legionellen-Epidemie abschätzt. Aus diesem Grund empfiehlt er eine vertiefte Abklärung der verschiedenen Problemmöglichkeiten.


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Die begleitende Ausstellung bot optimalen Raum, Fachwissen auszutauschen und dazuzulernen.

Biologische Stabilität im Trinkwasser

Bakterien? Nein danke! So würden viele Menschen reagieren, wenn von Bakterien die Rede ist, meinte Stefan Kötzsch

(Eawag) zu Beginn seines Referats. Dabei bilden die Mikroorganismen eine wichtige Grundlage der stetig ablaufenden Stoffwechselkreisläufe in der Natur.

Mit jedem Glas Trinkwasser nehmen wir Millionen von Bakterien zu uns, je nach Herkunft und Aufbereitung des Wassers leben in einem sauberen Trinkwasser zwischen 1000 und 100 000 Bakterien pro Milliliter. Mikrobiologische Probleme im Trinkwasser würden bei regelmässigen Kontrollen meist schnell erkannt und beseitigt, so Kötzsch. Für den Versorgungsbereich in Gebäuden gelte dies allerdings nicht. Nach wie vor sind die Verteilsysteme in Gebäuden ein «weisser Fleck auf der Landkarte». Kötzsch wies darauf hin, dass deshalb seit Januar 2014 ein dreijähriges KTIProjekt läuft, welches neben verbesserten Materialtests im Labor auch Präventivmassnahmen für die Inbetriebnahme von Gebäudeverteilsystemen erarbeitet. Weitere Detailinformationen zur Tagung ■ unter www.swki.ch www.swki.ch

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Der direkteste Weg für alle HLKS- und Elektro-Fachpersonen

■ «Gebäudetechnik» ist das richtige Studium für HLKS- und Elektro-Fachpersonen, die Ingenieurinnen und Ingenieure werden

wollen. Vollzeit oder berufsbegleitend. Gebäudetechnik ist die gute Wahl, wenn Sie Gebäude gestalten und funktionsfähig machen wollen. Als Ingenieur oder Ingenieurin der Gebäudetechnik stellen Sie sicher, dass Gebäude effizient betrieben werden und ihre Energie selber nachhaltig produzieren. Gebäudetechnik spielt eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Energiewende, denn Gebäude verbrauchen heute noch fast die Hälfte der gesamten Energie der Schweiz. Das GebäudetechnikStudium der Hochschule Luzern – Technik & Architektur ist praxisorientiert, innovativ und interdisziplinär. Es ist das einzige Gebäudetechnik-Studium der Schweiz. Bei uns studieren Sie zusammen mit Architekten, Innenarchitektinnen und Bauingenieuren realitätsnah an konkreten Projekten. Sie nutzen das europaweit einzigartige Labor für Gebäudetechnik. Wir legen Wert darauf, dass die Ausbil-

dung dem entspricht, was die Gebäudetechnikbranche heute und morgen braucht. Sie erlangen den Bachelor im Vollzeit-Studium bereits in drei oder berufsbegleitend in vier Jahren. Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden steigen direkt ein, erfahrene Praktikerinnen und Praktiker ab 25 Jahren über ein Zulassungsstudium. Für HLKS-Fachpersonen: Studienrichtung «Heizung, Lüftung, Klima, Sanitär» Das Gebäudetechnik-Studium, Studienrichtung HLKS, ist seit über 50 Jahren die höchste Ausbildung für HLKS-Fachpersonen. Das Studium schafft optimale Voraussetzungen für eine Karriere als Ingenieurin oder Ingenieur. Es befähigt Sie, komplexe Heizungs-, Klimaoder Sanitäranlagen zu planen, Energie- und Gebäudetechnikkonzepte zu erarbeiten, die Bauherrschaft bezüglich Energieeffizienz zu beraten sowie Führungsaufgaben zu übernehmen.

Für Elektrofachpersonen: Studienrichtung «Gebäude-Elektroengineering» Das Gebäudetechnik-Studium, Studienrichtung Gebäude-Elektroengineering, ist das zeitgemässe Studium für Elektrofachpersonen, die weiterhin in der Baubranche tätig sein wollen. Bau- und planungsorientierte Fächer stehen im Zentrum. Wir bringen Sie mit konkreten Praxisfällen auf einen hohen Wissensstand. Das Studium vermittelt das Know-how, um in der Praxis Gebäude effizienter und optimaler nutzbar zu machen – beispielsweise als Ingenieur für Elektroplanung oder als Ingenieurin mit Spezialisierung in Beleuchtung, Sicherheit oder Gebäudeautomation. ■

Hochschule Luzern Technik & Architektur 6048 Horw Tel. 041 349 33 11 www.hslu.ch/gebaeudetechnik


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AEH Oekotherm AG mit Ochsner WP: frischer Wind – angenehm leise

Andreas Knapp, Inhaber und Geschäftsfßhrer der AEH Oekotherm AG.

â– Die AEH Oekotherm AG in Laupen ist weiterhin im Aufwind und Ăźbernimmt die Schweizer Generalvertretung von Ochsner Wärmepumpen. Die Vertriebsstruktur wurde neu ausgerichtet und der Service fĂźr Installateure ausgebaut. Man spĂźrt es sofort, wenn man die neuen, grosszĂźgigen Räumlichkeiten der AEH Oekotherm AG im zĂźrcherischen Laupen betritt: Hier weht ein frischer Wind und die Zeichen stehen auf Expansion. ÂŤUnsere Kunden stellen erhĂśhte Anforderungen an Beratung, Verkauf und Planung von Wärmepumpen-Heizungen und fĂźr WP-Boiler. Diese Herausforderung nehmen wir gerne an und sind ihr gewachsenÂť, sagt Andreas Knapp, Inhaber und GeschäftsfĂźhrer von Oekotherm. Seit er vor sechs Jahren das Unternehmen Ăźbernommen hat, setzt er konsequent auf energieeffiziente, nachhaltige LĂśsungen in der Haustechnik.

Oekotherm ist wählerisch bei der Auswahl von Lieferanten und der Zusammenstellung des Sortiments. Mit der Üsterreichischen Ochsner Wärmepumpen GmbH, die als eine der technologischen Marktleaderinnen fßr Wärmepumpen gilt, besteht seit vielen Jahren eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Die wurde nun erweitert. Seit 1. Januar 2015 ist Oekotherm der offizielle Generalvertreter von Ochsner Wärmepumpen in der Schweiz. Dazu meint Knapp: Unser Qualitätsbewusstsein und die Innovationskraft des Wärmepumpen-Pioniers Ochsner sind Garanten fßr eine zukunftweisende Haustechnik mit erneuerbaren Energien. Wir haben dafßr unsere Vertriebsstruktur angepasst und unterstßtzen den Installateur noch stärker, insbesondere bei der Realisierung von Projekten. Die Ochsner Wärmepumpen-Palette bietet breite Anwendungsbereiche mit verschiedenen erneuerbaren Energiequellen. Neben der guten persÜnlichen Zusam-

menarbeit mit Ochsner schätzt Knapp auch deren ÂŤFlĂźster-ManagementÂť. Es steht fĂźr leiseste Luft-Wasser-Wärmepumpen mit hĂśchsten COP-Werten. Dies belegen Messungen des Wärmepumpen-Testzentrums in Buchs SG. â– AEH Oekotherm AG 8637 Laupen ZH Tel. 055 246 47 50 www.oekotherm.ch

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Das Cover zur Danfoss-Broschüre zum EN-Standard 50 598.

«Ecodesign»-Broschüre von Danfoss ■ Danfoss präsentiert eine kostenfreie Broschüre, die Grundlagen und Hintergründe des neuen Standard EN 50598 beschreibt, aber auch Erläuterungen zu Auswirkungen sowie zur Umsetzung liefert. Ziel der Ökodesign-Richtlinie insgesamt ist es, die Auswirkungen aller energieverbrauchsrelevanten Produkte auf die Umwelt unter Berücksichtigung des gesamten Lebenswegs zu mindern. Dazu werden Anforderungen an das Produktdesign festgelegt. Heruntergebrochen auf die Antriebstechnik wurden Wirkungsgradklassen für Motoren (IE1 bis IE4), Umrichter (IE0 bis IE2) und Motorsysteme (IES0 bis IES2) definiert. Damit verbunden ist eine Erhöhung der gesetzlichen Anforderung bei den Effizienzwerten für Motoren bis 2017. Wie funktioniert das Ganze? Sehr einfach, wenn man die Details durch die vorliegende Broschüre kennt: Für den Anwender bzw. OEM ergibt sich aus diesen Informationen eine gute Vergleichbarkeit der Antriebe auf Motoren- und Umrichterebene, auf Systemebene ist die Vergleichbarkeit etwas eingeschränkt, weil die Testbedingungen zwar festgelegt, aber dokumentierte Abweichungen von diesen Vorgaben zulässig sind: Die ausgewiesenen KatalogWirkungsgrade von festen Kombinationen sind insofern immer einer Einzelfallbetrachtung zu unterwerfen, weil sich durch z. B. andere Kabellängen oder verwendete Filter andere Werte ergeben. Die Broschüre «Ecodesign» bietet somit dem Anwender Hintergrundwissen ebenso wie Detailinformationen zu den Anforderungen an Motoren, Umrichtern, deren Kombination sowie Informationen zur Bestimmung der Effizienzklasse von MotorUmrichterkombinationen. Dazu kommen Informationen zu Auswirkungen des Ecodesign-Standards auf eigene Applikationen, Betrachtungen zu Anwendungsfällen und vieles mehr. ■

Danfoss AG 4402 Frenkendorf BL Tel. 061 906 11 11 www.danfoss.ch


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Elco mit neuem Leiter Region West

Lukas Heitzmann, neuer Leiter Elco / Region West.

■ Lukas Heitzmann (46) hat per 1. Februar 2015 bei Elco

die Leitung der Region West übernommen. Er nimmt in dieser Funktion auch Einsitz in der Geschäftsleitung. Der diplomierte HLK-Ingenieur hat an der Hochschule Luzern studiert und arbeitete danach bei der Novelair-Sifrag SA, einer Tochtergesellschaft von Sulzer Infra, als Projektleiter, ehe er in gleicher Funktion in Südamerika erste internationale Erfahrungen sammelte. Während zweier Jahre hatte er die Leitung der Konzerngesellschaft von Sulzer in Chile inne. Anschliessend war er sieben Jahre lang als Delegierter des IKRK (Internationales Komitee vom Roten Kreuz) tätig. Im

Jahre 2008 wechselte er zu Siemens Building Technologies in Zug und übernahm als Business Development Manager der Geschäftseinheit Control Products & Systems die Verantwortung für die Weltzone Mittlerer Osten/Asien/ Pazifik. Ab 2012 leitete Lukas Heitzmann, der fliessend Französisch, Deutsch, Englisch und Spanisch spricht, bei Cofely AG in Lausanne die Region Westschweiz. ■ Elcotherm AG 7324 Vilters SG Tel. 081 725 25 25 www.elco.ch

Winterzauber im Tobler-Regionalcenter Winterthur

Christa Rigozzi, Gewinner Markus Sieber, Tobler-CEO Heinz Wiedmer.

■ Unter dem Motto «Tobler Winterzauber» feierte Tobler am 17. Januar den erfolgreich abgeschlossenen Umbau des Regionalcenters Winterthur. Rund 1000 Personen nahmen am Event teil. Nebst dem Eislauf-Event mit Christa Rigozzi, Markenbotschafterin von Tobler, zählten die gut besuchten Marktstände zu den besonderen Highlights vor Ort. Zur Hälfte waren die Besucher Fachpartner, die andere Hälfte der Gäste bestand aus interessierten Bauherren und Endkunden. Bereits bei der Ankunft konnten sich die Besucher auf einen Anlass mit viel Ambiente freuen. Schon das rund 200 m² grosse

Tobler Eisfeld war ein echter Hingucker und sorgte für gute Stimmung bei Gross und Klein. Wer die Schlittschuhe vergass, konnte sich vor Ort kostenlos ein Paar ausleihen. Für viele Gäste bot der Extra-Event «Eislaufen mit Christa Rigozzi» ein ganz besonderes Erlebnis. Nach dem Eindunkeln war dann bis 21 Uhr Eisdisco mit tollen Lichteffekten angesagt. Die Marktstände im nahen Festzelt boten allen hungrigen Gästen ein vielfältiges winterlich-kulinarisches Angebot. Zum feierlichen Auftakt der Preisverleihung begrüsste Christa Rigozzi, die charmante Markenbotschafterin von Tobler, die Gäste gemeinsam mit Heinz Wiedmer, CEO der Tobler Gruppe. Der glückliche Gewinner des glänzenden Goldbarrens im Wert von etwa 19 000 Franken ist Markus Sieber aus Schaffhausen. Er wird den Goldbarren voraussichtlich in sein geplantes Eigenheim stecken. Alles begann damals mit seinem Besuch am Tobler Messestand an der Bauen & Modernisieren in Zürich, wo er sich über die Neuheiten im Bereich der Haustechnik informierte. Im Anschluss besuchte er die Microsite von Tobler und nahm auch am Wettbewerb teil.

Nach der Preisverleihung lud Christa Rigozzi die Gäste auf einen Rundgang durch das renovierte Regionalcenter ein. Für die Besucher gab es dabei viel zu entdecken: Im EG konnte man die modernen und grosszügig eingerichteten Büroräumlichkeiten durchschreiten und dabei die bequemen Stühle und Stehpulte bewundern, welche für Ergonomie am Arbeitsplatz sorgen. Im oberen Stock fiel vor allem der Showroom ins Auge, wo Tobler Neuheiten und besonders beliebte Geräte im Bereich der Wärmeerzeugung (Öl-, Gas- und Holzkessel, Solarkollektoren, Wärmepumpen) präsentiert. Der Schulungsraum, wo die Lieferanten Arbonia AG, Armacell AG, IMI Hydronic Engineering Switzerland AG, KSB Zürich AG und VSH Fittings mit einem Stand vertreten waren, interessierte vor allem die zahlreich erschienenen Fachpartner. Neben dem Regionalcenter Winterthur hat Tobler weitere in Münchenbuchsee, Oberentfelden, Chur, Crissier und Lamone. Die Tobler Service AG ist in Sissach. ■

Tobler Haustechnik AG 8902 Urdorf Tel. 044 735 50 00 www.toblergroup.ch


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Aus Gasser Passivhaustechnik wird Gasser Energy

Paul Harder, Leiter von Gasser Energy.

■ Per 1. März 2015 wurde Gasser Passivhaustechnik in Gasser Energy umbenannt. Die Leitung übernimmt Paul Harder. Mit dem Namenswechsel werden die Dienstleistungen und Produkte von Gasser Energy umfassender. «Unsere Kunden erhalten bei uns eine

gesamtheitliche Beratung für den Einsatz modernster Gebäudetechnik im Zusammenspiel mit energieeffizienter Gebäudehülle. Low-Tech ist unsere Vision. So viel Technik wie nötig, so wenig wie möglich. Was an Technik eingesetzt wird, muss im Dauerbetrieb hundertprozentig funktionieren, ohne Wenn und Aber», so der neue Leiter Paul Harder. Neben der regelmässigen Wartung gehört neu auch ein 24Stunden-Notfalldienst zum Kundenservice. Mit der Namensänderung wurde der Webauftritt überarbeitet. Paul Harder übernimmt neu die Leitung von Gasser Energy. Dank seiner fundierten Ausbildung, seiner stetigen Weiterbildung und nicht zuletzt wegen seiner langjährigen Erfahrung in verschiedenen Funktionen in der Gebäudetechnikbranche verfügt Paul Harder über die idealen Voraussetzungen. Gasser Energy ist der kompetente Ansprechpartner für energieeffiziente Gebäudetechnik und bietet Architekten, Bauherren und Unternehmen eine ganzheitliche Bera-

tung bei Neubauten und energetischen Sanierungen. Seit 2005 vertreibt Gasser Energy die energieeffizienten Gebäudetechniksysteme der Vorarlberger Firma drexel und weiss, die seit 2013 zur GasserGruppe gehört. Die Systeme von drexel und weiss decken sämtliche Komfortbedürfnisse ab im Bereich Raumwärme/-kühlung, Warmwasser und Komfortlüftung mit Wärme-

rückgewinnung für Ein- und Mehrfamilienhäuser, Schulhäuser und Gewerbe-/Bürobauten. ■ Josias Gasser Baumaterialien AG Gasser Energy Steigstrasse 10, 8637 Laupen ZH Tel. 055 256 50 40 paul.harder@gasser.ch www.gasserenergy.ch

Mobil in Time verstärkt das Kälteteam zum Saisonstart ■ Mit rund 60 Mitarbeitern gehört die Mobil in Time Gruppe im deutschsprachigen Raum bereits zu den grössten Unternehmen der mobilen Energiebranche. Pünktlich zum Saisonstart holt sich der Vermietungsspezialist mobiler Kälte-, Wärme- und Dampfzentralen nun Unterstützung für die Kälteabteilung am Hauptsitz und Kompetenzzentrum in Diessenhofen TG. Kurt Sieber ist ausgewiesener Spezialist im Bereich der Kälte- und Klimatechnik. Seit mehr als 35 Jahren verfolgt und gestaltet er die Entwicklung der Kältebranche aktiv mit. Seit Januar 2015 betreut Kurt Sieber bei Mobil in Time mit seinem spezifischen Knowhow und seiner langjährigen Erfahrung Spezialprojekte im Bereich der Kälte- und Klimatechnik inklusive Befeuchtung. Einst unter den Begründern der Axair (Walter Meier Group)

Kälte- und Klima-Spezialist Kurt Sieber. (Foto: Frank Müller)

hat er im Schweizer sowie im internationalen Kältemarkt einiges bewirkt und bewegt. Als Mitglied der VDI-Normenkommission im Bereich Befeuchtung wirkte Kurt Sieber massgeblich bei der Erarbeitung der gültigen VDI-Vorschrift 6022 mit, die heute auch in der Schweiz einen wesentlichen Einfluss auf die Zertifizierung der Hygiene, Sicherheit und die energetischen Anforderungen für Kälteanlagen hat. Den Kältemarkt aktiv mitzugestalten und die Kunden mit richtungsweisenden Lösungen zu unterstützen war und ist Kurt Sieber wichtig: «Mit dem Kompetenzzentrum ist Mobil in Time hier auf dem richtigen Weg. Der stetig wachsende Mietkältepark enthält Anlagen in allen Leistungsgrössen. Die Fachkräfte sind da, die Schnelligkeit ist gewährleistet, Technik und Qualität stimmen.» Auf die Frage, warum er sich nicht den wohlverdienten Ruhestand gönne, sondern sich bei Mobil in Time als Berater für Spezialprojekte einer neuen Herausforderung stellen will, antwortet Sieber: «Ich habe Freude an meiner Arbeit und liebe die täglich neuen Herausforderungen. Es ist eine pure Leidenschaft. Der Kontakt mit den Leuten, die Entwicklung vernünftiger Produkte und Lösungen, es macht einfach Spass.» ■ Mobil in Time AG 8253 Diessenhofen Tel. 044 806 13 00 www.mobilintime.ch


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«Tage der Sonne» mit neuer Koordinatorin ■ Der Schweizerische Fachverband für Sonnenenergie Swissolar übergibt die «Tage der Sonne» an die Schweizerische Vereinigung für Sonnenenergie (SSES). An den jährlich im Mai stattfindenden Tagen der Sonne stellen Firmen, Private, Gemeinden, Energiestädte und Schulen an verschiedenen Veranstaltungen Neues und Wissenswertes rund um Wärme und Strom von der Sonne vor. Nach elf Jahren schweizweiter Koordination ist für Swissolar nun die Zeit reif, die Veranstaltungsplattform in neue Hände zu übergeben. Die SSES setzt sich mit ihren rund 550 Mitgliedern als Konsumentenorganisation für die Interessen von Besitzern kleinerer Solarthermie- und Photovoltaik-Anlagen ein. Die Übergabe der Koordinationsaktivitäten und der Website www.tagedersonne.ch hat in den vergangenen Wochen bereits stattgefunden. Die Veranstaltung ist nach wie vor für dasselbe Zielpublikum offen; ebenso sollen auch dieselben Veranstalter angesprochen sein.

Neue Köpfe, frische Ideen Dem Fachverband Swisssolar ist es ein grosses Anliegen, dass die «Tage der Sonne» mit grossem Engagement weitergeführt werden. Zweck der Übergabe an die Schweizerische Vereinigung für Sonnenenergie war es jedoch auch, dass neue Köpfe mit frischen Ideen am Konzept weiterarbeiten. Die Tage der Sonne in der Schweiz sind Teil der «European Solar Days», die 2014 in der ersten Maihälfte an mehr als 7000 Veranstaltungen in 20 Ländern stattfanden und über 700 000 Teilnehmende erreichten, die sich auf lokaler Ebene für die saubere, nachhaltige Energieversorgung engagieren. Die europäischen wie auch die schweizerischen Tage der Sonne haben zum Ziel, auf das grosse Potenzial der Solarenergie zur Energieversorgung aufmerksam zu machen. Im 2015 werden die Tage der Sonne vom 1. – 10. Mai 2015 stattfinden. ■

IM NOTFALL n BEI HEIZUNGSSANIERUNGEN n ZUR BAUAUSTROCKNUNG n VON 22 kW BIS 1'400 kW n DIE ERFAHRUNG DER ERFINDER MIT DEM ENGAGEMENT EINES FAMILIENBETRIEBS – SEIT 1990

VERMIETUNG MOBILER HEIZ- UND WARMWASSERZENTRALEN GROSSÄCHERSTRASSE 23 | CH-8104 WEININGEN ZH T 044 750 66 50 | F 044 750 17 10 | INFO@WAERMEMOBIL.CH

Schw. Vereinigung für Sonnenenergie (SSES) office@sses.ch Tel. 031 371 80 00 www.sses.ch


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Interview |

Energie 360° AG (früher Erdgas Zürich): Erdgas, Biogas, Pellets, Erdwärme, Wärme-Kraft-Kopplung, Energiedienstleistungen

Energie 360° AG will der führende Anbieter für Wärmelösungen werden Seit April 2014 firmiert die Erdgas Zürich unter dem neuen Namen «Energie 360° AG». Der Grund: Das Unternehmen will sich im Hinblick auf die Energiestrategie 2050 neu ausrichten. Mit den Beteiligungen an der IWK Integrierte Wärme und Kraft AG und an der Energas BHKW GmbH, beides Unternehmen im Bereich der Wärme-Kraft-Kopplung (WKK), ist dazu ein wichtiger Schritt erfolgt. Interview: Oskar E. Aeberli

■ Herr Lüscher, weshalb beteiligt sich die Energie 360° AG an zwei Unternehmen der Dillier Holding AG im Bereich der Wärme-Kraft-Kopplung? Kurt Lüscher: Der wesentliche Grund liegt bei der Umsetzung unserer neuen Unternehmensstrategie. Mit dieser haben wir uns zum Ziel gesetzt, in den nächsten zehn Jahren der führende Anbieter für ökologisch sinnvolle Energielösungen in der Schweiz zu werden. Und weshalb die Beteiligung im Bereich WKK? Lüscher: Weil wir glauben, dass im Rahmen der Energiestrategie 2050 die dezentrale Energieerzeugung an Bedeutung gewinnen wird. Dabei wird die Wärme-Kraft-Kopplung eine wichtige Rolle spielen. Es handelt sich um eine

Energieproduktion, welche auch von Energieexperten und Energiepolitikern akzeptiert wird. Leider gibt es dafür aber von Seite des Bundes noch keine Fördermittel und keine vorteilhaften Rahmenbedingungen. Hat die Energie 360° AG nicht daran gedacht, selber eine WKK-Abteilung aufzubauen? Lüscher: Doch, wir haben im Führungsteam auch diese Möglichkeit diskutiert und überlegt, ob wir mit einer Pilotanlage in diesem Bereich eigene Erfahrungen sammeln wollen. Just in dieser Zeit kam aber die Anfrage der Dillier Holding AG, ob wir uns nicht an den beiden Tochtergesellschaften, der IWK Integrierte Wärme und Kraft AG und der Energas BHKW GmbH, beteiligen

Der Interviewpartner Seit Juli 2008 wirkt Kurt Lüscher (57) als CEO der Energie 360° AG. Vorerst studierte er an der Fachhochschule in Bern Nachrichtentechnik. Danach schloss er an der Universität St. Gallen und an der Harvard Business School in Boston seine betriebswirtschaftlichen Studien (EMBA/AMP) ab. Zu seinen beruflichen Erfahrungen gehören verschiedene Führungstätigkeiten im Bereich Marketing und Verkauf bei Unternehmen wie der UBS, Swisscom und Sunrise im In- und Ausland. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Energie 360°-Gruppe in der Schweiz zu einem der führenden Anbieter von ökologisch sinnvollen Energielösungen.

möchten. Wir haben das Angebot eingehend geprüft und sind zum Schluss gelangt, dass dies für uns der bessere und einfachere Weg sein würde, in diesem für uns neuen Markt Fuss zu fassen. Was hat letztlich zum Entscheid der beiden Beteiligungen geführt? Lüscher: Entscheidender Faktor war für uns die Möglichkeit, mit der Beteiligung an der Energas BHKW GmbH (siehe Kasten) zugleich auch in den deutschen WKK-Markt einsteigen zu können. Denn dort geht – im Gegensatz zur Schweiz – effektiv die Post ab. Zudem ist die IWK in der Schweiz flächendeckend tätig, was unserer künftigen Strategie entspricht. Ausserdem können wir mit den Beteiligungen unsere Produktpalette erweitern.

Kurt Lüscher, CEO Energie 360° AG: «Mit der Beteiligung an der Energas BHKW AG wollen wir in den deutschen WKK-Markt einsteigen.» (Foto: Peter Frommenwiler)

Warum aber nur eine Minderheitsund keine Mehrheitsbeteiligung? Lüscher: Das hat sich aufgrund der aktuellen Konstellation und den geführten Verhandlungen so ergeben. Allerdings strebt die Dillier Holding AG mit dieser strategischen Partnerschaft zugleich die Möglichkeit einer künftigen Nachfolgelösung an. Vorerst stand daher für bei-


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de Unternehmen bloss eine 49 %-Beteiligung zur Verfügung. Es gibt aber auf beiden Seiten auch Überlegungen, diese strategische Partnerschaft in Zukunft weiter zu entwickeln. Wie schätzen Sie als CEO den WKKMarkt in der Schweiz ein? Lüscher: Es gibt auch in der Schweiz einige interessante WKK-Projekte. Allerdings ist die Marktentwicklung zurzeit eher verhalten, weil keine Fördermittel und somit keine guten Rahmenbedingungen für neue Anlagen zur Verfügung stehen. Wir denken, dass aber mit der zunehmenden Dezentralisierung der Energieversor-

gung in der Schweiz auch in diesem Bereich neue Chancen entstehen. Und wir schliessen nicht ganz aus, dass die Politik sich noch die Frage stellen wird, ob diese Technologie nicht doch förderungswürdig wäre. Und wie beurteilen Sie den Markt in unserem Nachbarland? Lüscher: In Deutschland stellen wir im WKK-Markt ein starkes Wachstum fest. Wir sehen dort, zusammen mit unserem Partner, der Energas BHKW GmbH, auch die Möglichkeit einer geografischen Ausweitung. Denn im Nachbarland ist die Stimmung bezüglich Wärme-Kraft-Kopplung sehr positiv.

Auch ein Geschäftsbereich der Energie 360° AG: Erdwärme. Dieses Bohrgerät ist auf ein Raupenfahrzeug montiert und kann auf dem Tieflader problemlos transportiert werden. (Foto: Peter Warthmann)

Betrachten Sie den WKK-Markt somit in beiden Ländern als künftigen Wachstumsmarkt? Lüscher: In der Schweiz befinden wir uns zurzeit eher noch auf einem Positionierungsweg, der aber gut zu unserer langfristigen Strategie passt. In Deutschland dagegen sehen wir unser Engagement ganz klar als Wachstumsweg.

Die IWK liefert auch grössere WKK-Module: hier eine Maschine für eine Leistung von 1130 kWel mit einem GE Jenbacher Gasmotor, Typ 416. (www.iwk.ch)

Mit was für Wachstumsraten rechnen Sie als CEO denn in den nächsten Jahren in beiden Ländern? Lüscher: Selbstverständlich haben wir bei der Bewertung der beiden Unternehmen auch Wachstumsperspektiven in Betracht gezogen. Wir rechnen mit zweistelligen Wachstumsraten über die nächsten Jahre. Vor allem in Deutschland. In der Schweiz wird diesbezüglich viel von der Politik und den künftigen Rahmenbedingungen abhängen. Wer ist die Energas BHKW GmbH und welchen Marktanteil hat das Unternehmen in Deutschland? Lüscher: Das Tochterunternehmen der Dillier Holding AG ist heute vor allem in Süddeutschland im WKK-Markt sehr gut positioniert. Das Unternehmen befindet sich in einer Expansionsphase und verfügt mit Joachim Maier über einen sehr erfahrenen Geschäftsführer, der viele Jahre die Schweizer Tochterfirma IWK führte und über ausgezeichnete Fachkenntnisse im Energiemarkt verfügt.

Im IWK-Lieferprogramm: BHKW-Kompaktmodul Sokratherm GG50 mit einer Leistung von 50 kWel / 80 kWth (www.iwk.ch)

Sind in nächster Zeit weitere Beteiligungen oder Übernahmen im Energiesektor geplant?


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Infos zu den drei Firmen Wer ist die Energie 360° AG? Um der künftigen Ausrichtung auf die ganze Schweiz gerecht zu werden, ist die Erdgas Zürich AG 2014 in «Energie 360° AG» umbenannt worden. Mit der Öffnung des Erdgas-Markts kann das Unternehmen damit noch besser auf die Kundenwünsche eingehen und liefert neu Erdgas und Biogas in der ganzen Schweiz. Neue Technologien machen die Erdgas-Nutzung noch effizienter und erlauben eine sinnvolle Kombination mit erneuerbaren Energien. Das Unternehmen investiert, baut und betreibt Anlagen für die Produktion und Nutzung erneuerbarer Energien. Aus Abfallstoffen entsteht Biogas und aus Restholz der Holzverarbeitung Holzpellets. Mit Erdwärmesonden wird zudem die Erdwärme nutzbar gemacht. Der gesamte Energieabsatz einschliesslich erneuerbare Energien und Wiederverkauf stieg im Geschäftsjahr 2013 um rund 600 GWh auf über 7400 GWh. Der Gesamtumsatz erhöhte sich um 13 Prozent auf 527 Millionen Franken und der Gewinn betrug 51,4 Millionen Franken. Das Unternehmen beschäftigt rund 200 Mitarbeitende. www.energie360.ch

Lüscher: Um unsere Unternehmensstrategie zügig umsetzen zu können, ist es wichtig, eine Beteiligung in Deutschland zu haben. Damit können wir in einem bereits geöffneten Erdgasmarkt wertvolle Erfahrungen für unseren Heimmarkt sammeln. Im Bereich der WKK bestehen zudem viel bessere Rahmenbedingungen als hierzulande. Vor diesem Hintergrund ist es durchaus denkbar, dass wir sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland ausserhalb des WKK-Bereichs weitere Beteiligungen eingehen werden.

Was für eine grundsätzliche Strategie verfolgt die Energie 360° AG als öffentliches Unternehmen in der Zukunft? Lüscher: Im Bereich der Erdgasnutzung wollen wir auch im geöffneten Markt die Nummer eins sein. Das mag lapidar tönen, ist es aber nicht. Wir sind der Meinung, dass Erdgas in Kombination mit erneuerbarer Energie ein ökologisch und wirtschaftlich sinnvoller Energieträger ist. Langfristig betrachtet wird Erdgas im Wärmemarkt allerdings an Boden verlieren. Als Brückenenergie kann diese aber helfen, den Weg zur Umsetzung

Wer ist die IWK? Die IWK Integrierte Wärme und Kraft AG wurde vor 26 Jahren in Zürich gegründet und beschäftigt zurzeit 20 Mitarbeiter. Seit 1989 ist die IWK als Partner von GE Jenbacher für den Vertrieb und Service von BHKW-Modulen in der Schweiz und Liechtenstein verantwortlich. Die IWK ist Schweizer Marktführer für WKKAnlagen. Sie bietet dezentrale Energielösungen mit gasbetriebenen BHKWModulen im Leistungsbereich zwischen 30 kWel und 9500 kWel je Modul an. www.iwk.ch Wer ist die Energas? Die Energas BHWK GmbH wurde 2006 gegründet und ist seitdem kontinuierlich auf heute 40 Mitarbeiter gewachsen. Seit Beginn ist die Energas für den Vertrieb von GE Jenbacher BHKW-Anlagen in Süddeutschland verantwortlich. Sie bietet Energielösungen mit gasbetriebenen BHKW-Anlagen im Leistungsbereich zwischen 300 kWel und 9500 kWel je Modul an. Die BHKW-Module können mit Erdgas, Biogas, Klärgas, Deponiegas oder Synthesegas (z.B. Holzgas) betrieben werden. Inzwischen hat das Unternehmen bereits über 550 Anlagen mit einer elektrischen Leistung von rund 525 Megawatt verkauft. Neben dem Verkauf der BHKW-Module besitzt die Energas langjährige Erfahrung in Konzeption, Einbindung, Service und Inbetriebnahme gesamter BHKW-Anlagen, die sowohl ins Gebäude integriert werden, als auch in Stahlcontainern oder Betonhauben angeboten werden. www.energas-gmbh.de

Bohrgerät der Energie 360° AG auf einer Baustelle in Aarau. Im Hintergrund auf dem Haspel die vorbereitete 250 m lange Erdwärmesonde: Doppel-U-Sonde, aus hochfestem Polyethylen PE 100-RC Ø 40 × 4.5 mm. (Foto: Peter Warthmann)

Die Bohrstelle mit Bohrstangen-Material in den notwendigen unterschiedlichen Durchmessern. (Foto: Peter Warthmann)


Interview |

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Lüscher: Wir wollen, wie eingangs erwähnt, in den nächsten zehn Jahren der führende Anbieter von ökologisch sinnvollen Wärmelösungen in der Schweiz sein. Die landesweite Ausrichtung gilt neu auch für unser Kerngeschäft mit Erdgas und Biogas. Dazu haben wir die Energie 360° Schweiz AG gegründet und sind damit in der Lage, Grossindustriekunden und deren Niederlassungen in der ganzen Schweiz mit Erdgas zu beliefern.

Biogasanlage Bösch in Herisau AR mit einem Jenbacher BHKW-Modul von IWK mit einer Leistung von 1 MWel. (www.iwk.ch)

der Energiestrategie 2050 zu finden. Zudem wollen wir bis in zehn Jahren jeden vierten Umsatzfranken mit neuen Produkten und Dienstleistungen verdienen. Was heisst das in Zahlen? Lüscher: Bei einem Unternehmen mit einem Umsatz von heute rund 500 Millionen Franken, bedeutet das, dass wir

ab diesem Jahr jährlich rund 125 Millionen Franken mit neuen Produkten wie Biogas, Pellets, Energiedienstleistungen oder der Wärme-Kraft-Kopplung verdienen wollen. Im vergangenen Jahr ist die Energie 360° Schweiz AG gegründet worden. Mit welchem Ziel?

Noch ist das Unternehmen aber in der Süd- und Westschweiz nicht mit einer Niederlassung präsent. Lüscher: Nein, im Moment noch nicht. Aber wir planen in der Westschweiz eine kleine Vertretung für unsere Geschäftskunden und insbesondere für die breite Palette an Energiedienstleistungen. Damit werden wir künftig nahe bei unseren Kunden in der Westschweiz sein. ■ www.energie360.ch

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Brandschutzvorschriften BSV 2015 (vgl. auch HK-GT 11/14 S. 28–30): Pluspunkte für die Bauherrschaft

Neue Brandschutzvorschriften berücksichtigen Wirtschaftlichkeit Der von Balzer Ingenieure AG durchgeführte Themen-Anlass im Technopark Winterthur entsprach einem grossen Bedürfnis in der GebäudetechnikBranche. Vor vollen Rängen erläuterten Brandschutzexperten die wichtigsten Änderungen und Auswirkungen dieser neuen Vorschriften. Die Vorteile in der Praxis sind beachtlich.

Die neuen Brandschutzvorschriften Ausgabe 1.1.2015 in zwei Sammelordnern.

Andreas Widmer

■ Stefan Balzer, Vorsitzender der Geschäftsleitung, begrüsste die anwesenden Gäste und erwähnte, dass während der Planungsphase der Anlässe auch schon Zweifel aufkamen, ob dieses Thema wirklich viele Fachleute ansprechen würde. Aber die Anzahl der Anmeldungen für die beiden Abende in Winterthur und zu einem späteren Zeitpunkt in Chur bestätigte das Gegenteil. Alle angepassten Brandschutzvorschriften orientieren sich am Grundsatz der Optimierung. Dafür werden Gebäude zuerst klassifiziert und die geforderten Ingenieurleistungen auf die Gebäudetypen abgestimmt. Der Personenschutz bleibt dabei unverändert hoch. Neu berücksichtigt der Sachenschutz die Wirtschaftlichkeit. Balzer übergab das Wort an die Referenten, welche neben der notwendigen Theorie gute und anschauliche Beispiele aus der Praxis vorstellten.

Zusammenspiel der Instanzen: Der Gemeindehoheit obliegen regelmässige Gebäudekontrollen sowie Bewilligungsverfahren für Bauten mit geringem Brandrisiko und kleiner Personenbelegung wie beispielsweise Ein- und Mehrfamilienhäuser. Die kantonale Feuerpolizei ist zuständig für Bauten mit grossem Brandrisiko und grosser Personenbelegung wie Beherbergungsbetriebe Typ A (Spitäler, Altersheime usw.), Landwirtschaftsbauten, Industrie oder Einkaufszentren. Sie überwacht und berät die kommunalen Behörden in ihrer Tätigkeit. Die genaue Abgrenzung der jeweiligen Zuständigkeitsgebiete/Hoheiten ist mit der kantonalen Feuerpolizei oder der Gebäudeversicherung der jeweiligen Kantone abzuklären.

Danach präsentierte Bortolon noch die Zuordnungen verschiedener QSS-Kategorien (QSS = Qualitätssicherungssystem) nach Nutzungen oder mit besonderen Risiken. Da lernten die Zuhörer, dass die Einteilung der Gebäude in Meter eine wichtige Information für die Feuerwehr ist, welche dadurch im Brandfall das geeignete Material mitnehmen kann. An einem Beispiel zeigte Daniel Bortolon noch mögliches Einsparungspotenzial bei den Kosten dank der neuen Verordnung. Die neuen VKF-Richtlinien sind homogener und lassen einen gewissen Spielraum bei den Brandschutz-Konzepten und der Auslegung der technischen Brandschutz-Massnahmen je nach Nutzungsart zu. Sie geben ge-

Stefan Balzer: «Alle angepassten Brandschutzvorschriften orientieren sich am Grundsatz der Optimierung.»

Carmine Del Cotto: «Die Themen rund um den Brandschutz sind komplex und es ist empfehlenswert, einen Experten zu konsultieren.»

Qualitätssicherung im Brandschutz Mit dem Thema Aufsicht und Zuständigkeit für die Einhaltung der VFK-Vorschriften eröffnete Daniel Bortolon seine Ausführungen. Er ist «Brandschutzexperte VKF» (VKF = Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen). Die Zuständigkeit der Gemeinden wird durch die jeweiligen kantonalen Feuerpolizeioder Feuerwehr-Richtlinien geregelt. Eine Ausnahme bilden die sogenannten GUSTAVO(L)- Kantone (Genf, Uri, Schwyz, Ticino, Appenzell IR, Valais und Obwalden), welche eine eigene Regelung haben. L steht für Liechtenstein, welches die Rechtmässigkeit der VKFVorschriften anerkennt.


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naue Vorgaben für eine flexiblere Planung und den Vollzug vor. Sie verlangen einen Mehraufwand für den Brandschutz-Ingenieur, was höhere Planungshonorare bedeutet. Im Gegenzug sind variantenreichere Brandschutzkonzepte möglich, was tiefere Baukosten bedeutet.

Baulicher Brandschutz Zu diesem Thema bekamen die interessierten Zuhörer einige Informationen über Fluchtwege, Bauwerksunterteilungen in Brandabschnitte, Tragwerke und verschiedene Materialien. Beat Halter, Kommunaler Brandschutzexperte GVZ (Gebäudeversicherung Kt. ZH), erklärte zu Beginn die neuen Vorschriften in diesem Bereich. Grundsätzlich eine Anpassung an den Stand der Bautechnik durch neue Baumaterialien und geänderte Bauweise. Erkenntnisse aus Studien und Schadenfällen sind eingeflossen und die wirtschaftliche Optimierung wurde berücksichtigt. Das Personenschutzniveau bleibt unverändert hoch. Die Fluchtweglänge beträgt neu 35 Meter. Fluchtwege sind in bestimmten Nutzungen auch über nutzungsgleiche Fremdräume möglich. Die Anzahl Treppenhäuser wird nicht mehr stur nach der Gebäudefläche bestimmt. Diese Neuerung bringt einiges an Platz- und Kostenersparnis. Weiter gibt es eine neue neutrale Definition mittels sogenannten Brandverhaltensgruppen «RF» (reaction au feu). Diese Einteilung geht über sechs Stufen von RF 1 (kein Brandbeitrag) bis RF 4cr (unzulässiger Brandbeitrag). Beat Halter schloss seinen Vortrag mit dem Fazit «Die neuen Brandschutz-Vorschriften ermöglichen ein zeitgemässes und wirtschaftliches Bauen bei gleicher Personensicherheit!»

Detailumsetzung von Abschottungen bei einem Haustechnik-Beispiel: Leitungsdämmung und Manschetten. (Bild: Flamro-Multikombischott, www.flamro.de)

Objektspezifische Sonderlösung im Bereich sanitäre Anlagen. Leitungsdurchführung in Trockenbauwand mit Feuerwiderstand.

me bei verschiedenen Bauten eingesetzt werden. Bei Sprinkleranlagen wurde die Notwendigkeit für verschiedene Nutzungen angepasst. Gute Planung zahlt sich auch hier aus.

Technischer Brandschutz

Blitzschutzsysteme

Dumeng Wehrli, Brandschutzfachmann VKF, erklärte den anwesenden Gästen die Unterschiede der einzelnen Systeme im Bereich technischer Brandschutz. Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) sind bauliche und technische Einrichtungen, die als System im Brandfall Rauch und Wärme aus Bauten und Anlagen kontrolliert ins Freie führen. Diese Systeme gibt es in verschiedenen Ausführungen wie etwa mit natürlichem Rauch- und Wärmeabzug, mit Brandlüfter oder mit Überdruck-Belüftungsanlage. Anhand von Beispielen zeigte Wehrli, welche Syste-

Das Beobachten von Blitzen während eines Gewitters mag ja spannend sein. Trifft ein Blitz ein Gebäude, wird es auf eine ganz andere Art spannend. Die Brandschutz-Richtlinie unterscheidet neu zwischen äusserem Blitzschutz und inneren Blitzschutz, erklärte Daniel Rattmann, Brandschutzfachmann VKF den Anwesenden. Spezielle Anforderungen an den inneren Blitzschutz gelten für Bauten und Anlagen mit empfindlicher technischer Ausrüstung wie in Rechenzentren oder Kommunikationstechnik. Die Verantwortung liegt beim Betreiber, dass die

Betriebssicherheit durch ein geeignetes Überspannungsschutzkonzept gewährleistet ist. Wärmetechnische Anlagen: Für EFH, Wohnungen und Gebäude mit geringen Abmessungen gibt es keine Anforderungen an den Aufstellraum von Ölund Gasfeuerungen. Dabei gilt es, allfällige Anforderungen für die Lagerung von Brennstoffen zu beachten. Bei Räumen für Feuerungsaggregate in Gebäuden mit mehreren Brandabschnitten entfällt die generelle Forderung eines direkten Zugangs vom Freien her. Neu dürfen auch Heizzentralen mit Leistungen über 70 kW tiefer als im 2. UG angeordnet werden. Räume von raumluftunabhängigen Feuerungsaggregaten mit Luft-Abgas-Systemen (LAS) benötigen keine Luftöffnungen. Bei Kleingeräten für Koch- oder Dekorationszwecke, welche 0.3 l/h und mehr Brennstoff ver-

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für flüssige und gasförmige Brennstoffe, können ausserhalb vom Aufstellraum ohne Brandschutzelement geführt werden. Dies gilt jedoch nur für Aufstellungsräume ohne Brennstofflagerung, ergänzte Rattmann seine Ausführungen.

Balzer – Der richtige Partner für Brandschutz

Für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der Brandschutzmassnahmen wurden die Kosten für die VorsorgeMassnahmen und die Versicherungskosten aufaddiert (grün und orange). Dem wurde die Brandschadensumme gegenübergestellt (untere Kurve, inkl. Feuerwehr, Administration). Angestrebt wird das wirtschaftliche Optimum, welches im tiefsten Punkt liegt: die Summe aller Kosten ist hier minimal.

brauchen oder über mehr als 2.0 kW Nennwärmeleistung verfügen, muss die Abgasführung über eine Abgasan-

lage erfolgen. Luft-Abgas-Systeme (LAS) von kondensierenden, raumluftunabhängigen Feuerungsaggregaten

Carmine Del Cotto, Standortleiter Winterthur, beantwortete als Schlusspunkt des Rahmenprogramms zusammen mit seinen Kollegen noch etliche Fragen. Die neuen Brandschutz-Vorschriften wurden gemäss den Erfahrungen präzisiert und den technischen Entwicklungen angepasst. Die Themen rund um den Brandschutz sind sehr komplex und es ist empfehlenswert, nicht nur im Zweifelsfall einen Experten zu konsultieren. Eine sorgfältige Planung kann hier Menschenleben retten und grossen Sachschaden verhindern. ■ www.balzer-ingenieure.ch www.vkf.ch

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31. Firmenfussballturnier der Haustechnikbranche Lüftung-Kälte-Klima-Heizung-Sanitär findet am 20. Juni 2015 in Luterbach statt WIR, DIE GEBÄUDETECHNIKER

Anmeldungen unter: www.deppingag.ch



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Heizungstechnik-Branche: Energieetikette bei Wärmeerzeugern und Verbundanlagen

Schweizer Halb-Transparenz für den Konsumenten Was bei Leuchtmitteln oder Waschmaschinen schon Standard ist, folgt nun auch bei der Heizungstechnik: die Energieetikette. Innerhalb der EU müssen ab Oktober 2015 auch in diesem Bereich neu verkaufte «energieverbrauchsrelevante Produkte» sowie Anlagekombinationen entsprechend gekennzeichnet sein. Der Schweizer Markt wird sich dabei kaum abkapseln können. Quelle: GKS, GebäudeKlima Schweiz

Energieeffizienz durch Mindestvorgaben das Ziel. Mit den neuesten Verordnungen zu den Richtlinien wird auch der Wärmemarkt miteinbezogen.

■ Im Alltag der Schweizer Konsumenten ist die Energieetikette bereits allgegenwärtig. Beim Einkauf von Haushaltsgeräten wie Kaffee- oder Waschmaschinen ist sie ebenso hilfreich wie bei der Auswahl von Lampen oder Fernsehgeräten. Schritt für Schritt hielt die informative Auszeichnung mit der Energieklasse in der Konsumwelt Einzug und sorgt heute für Transparenz in einem Bereich, der für Konsumenten sonst nur schwierig zu durchschauen wäre. Den Antrieb dazu gaben die «Energy related Products (ErP)»- oder auch Ökodesign-Richtlinien der Europäischen Union (EU). Dabei ist nebst Transparenz auch die Förderung der

Schon seit Ende September 2013 sind die erweiterten ErP-Richtlinien in Kraft, mit einer Übergangszeit von zwei Jahren. Danach, also ab Ende September 2015 in Europa, müssen auch energieverbrauchsrelevante Produkte der Heizungstechnik mit einer standardisierten Energieetikette versehen sein. Dazu gehören zum Beispiel Heizkessel, Wärmepumpen oder auch Warmwassererzeuger. Anhand eines standardisierten

Energieetikette Raumheizung mit Heizkessel.

Energieetikette Raumheizung mit Wärmepumpe.

Energieetikette auch für Verbundanlagen

Verfahrens wird die Jahresenergieeffizienz errechnet, die dann als Grundlage zur Einteilung in eine Effizienzklasse dient. Zusätzlich soll die Etikette je nach Produktekategorie beispielsweise auch Auskunft über Betriebsgeräusche, Leistung oder Stromverbrauch geben und die Produkte so innerhalb ihrer Kategorie vergleichbar machen. Eine Besonderheit der Heizungstechnik: Es sind nicht nur Einzelgeräte, die gekennzeichnet werden müssen, sondern auch ganze Anlagen, bestehend aus mehreren Komponenten. Werden bei einer Hausrenovation beispielsweise ein Öl-Brennwertkessel mit Regelung, ein Multifunktionsspeicher und Solarkollektoren für das

Energieetikette Kombiheizgerät mit Heizkessel/Warmwasseraufbereitung.


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Energieetikette Verbundanlage aus Raumheizgerät, Temperaturregler und Solaranlage.

Energieetikette Verbundanlage aus Kombiheizgerät, Temperaturregler und Solaranlage.

Warmwasser kombiniert, muss die Systemkombination mit einem Verbundbeziehungsweise Package-Label gekennzeichnet sein. Dieses wird aufgrund der Einzellabels der Komponenten sowie der Gesamtzusammensetzung ermittelt. Im aufgeführten Beispiel verfügen zwei der vier Komponenten bereits einzeln über ein Label (Öl-Brennwertkessel und Multifunktionsspeicher).

Die Regelung des Öl-Brennwertkessels sowie die Solarkollektoren werten den Anlagenverbund mit Bonuspunkten zusätzlich auf und führen so zu einer besseren Gesamt-Effizienzklasse. Da das Energielabel vor allem Transparenz für den einzelnen Konsumenten schaffen soll, sind bei der EtikettenPflicht nur Produkte bis zu einer Heizleistung von 70 kW eingeschlossen. Bei

Zusammenarbeit funktioniert: Beispiel Wärmepumpen-System-Modul

Energieetikette Kombiheizgerät mit Wärmepumpe/Warmwasseraufbereitung.

Einzelne Komponenten bewerten, optimal aufeinander abstimmen und die gesamten Anlagen zertifizieren – ganz neu wäre dies auch für die Schweizer Branche der Heizungstechnik nicht. Bereits heute besteht mit dem WärmepumpenSystem-Modul ein solches Bewertungsraster. Dabei werden zu verschiedenen Komponenten wie Wärmepumpe, Speicher, Steuerung oder Abgabesystem Daten gesammelt und ausgewertet. Dies mit dem Ziel, die einzelnen Komponenten optimal aufeinander abzustimmen und eine einfachere Planung und Erstellung von Wärmepumpenanlangen zu ermöglichen. Entwickelt und unterstützt wird das Wärmepumpen-System-Modul von mehreren Fachverbänden, grossen Herstellern und Lieferanten sowie vom Bundesamt für Energie. Auch wenn sich das Wärmepumpen-System-Modul an Planer und Installateure richtet, ist dies ein gutes Beispiel, wie die Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Planern sowie Installateuren funktionieren kann. Eine gute Basis, um auch bei Energieetiketten für Verbundanlagen am gleichen Strang zu ziehen, um den Mehraufwand so klein wie möglich zu halten – mit gleichzeitig grösstmöglicher Transparenz für den Kunden. www.wp-systemmodul.ch


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Auswirkungen auch ohne Vorschriften

GebäudeKlima Schweiz (GKS) unterstützt die Energielabel-Einführung auch für Wärmeerzeuger und hat ein 3-seitiges Positionspapier zum Thema «Energieetikette bei Wärmeerzeugern und Verbundanlagen» erstellt. Spätestens nach der ISH in Frankfurt (10.–14.3.2015) werden diese Energieetiketten auch in der Schweiz ein Thema sein. (www.gebaeudeklima-schweiz.ch > Aktuell > Energieetikette Wärmeerzeuger)

Geräten mit einer Leistung zwischen 70 und 400 kW, also solche, bei denen oft ein Fachplaner zur Umsetzung beigezogen wird, müssen zwar die gestellten Mindesteffizienzanforderungen erfüllt werden, eine Label-Pflicht jedoch entfällt. Die ErP-Richtlinien dienen aber auch dazu, direkt auf die Energieeffizienz von Produkten im Wärme-Bereich Einfluss zu nehmen. So sind in einem ersten Schritt noch die Energieklassen A++ bis G zugelassen. Bereits nach vier Jahren verschwinden die untersten Klassen: Ab 2019 werden die Klassen nach unten bis D beschränkt und nach oben um A+++ ergänzt. Gleich wie bei den Glühlampen wird dies auch für einige Produkte im Heizungsbereich das Aus bedeuten. Ein Schritt, der zusätzlichen Antrieb zur Entwicklung energieeffizienter Produkte geben dürfte und entsprechend Sinn macht.

Was aber bedeuten diese neuen Verordnungen für die Schweiz? Gültigkeit haben sie einzig innerhalb der EU, nicht aber in der Schweiz. Während hierzulande die EU-Richtlinien zum Beispiel im Bereich der Leuchtmittel mit etwas Verzögerung übernommen wurden, zeichnet sich dies bei der Heizungstechnik bisher nicht ab. Das ändert aber wohl nichts daran, dass in naher Zukunft – spätestens ab September 2015 – auch in der Schweiz praktisch alle Einzelgeräte analog zur EU mit einer Energieetikette versehen sein werden. Schweizer Hersteller exportieren auch in die EU und Produkte aus der EU werden in der Schweiz verkauft. Der grenzübergreifende Handel bedeutet, dass die meisten Hersteller ihre Produkte allgemein nach den EU-Richtlinien herstellen und kennzeichnen werden. Für den Schweizer Markt wird hier, trotz fehlender Vorschriften, kaum eine Ausnahme gemacht. Auch für Schweizer Planer und Installateure mit Kundenkontakt gilt deshalb, sich bereits heute auf die neue Situation einzustellen und sich zu informieren, um für die neuen Herausforderungen auch in der Beratung gerüstet zu sein.

Herausforderung «Verbund-Label» bei Systemkombinationen Anders sieht es bei den Systemkombinationen aus. Während bei den Einzelgeräten der Hersteller für die Energieetikette und für die Einhaltung der Mindesteffizienzanforderungen zuständig ist, trägt beim Verbund-Label der Planer oder Installateur die Verantwortung für die korrekte Aufbereitung der Angaben. Zwar stellen Hersteller für gängige Kombinationen aus ihren eigenen Produkten ein vorbereitetes Verbundlabel sowie die Unterlagen dazu zur Verfügung. Kombiniert der Spezialist jedoch Produkte verschiedener Hersteller, werden auf die Fachvertreter innerhalb der EU spätestens ab 2015 neue Herausforderungen zukommen. Denn zur Ermittlung des Verbund-Labels

Was die Energieetikette über das Wärmeprodukt aussagt Die neue Energieetikette der Heiztechnik soll dem Konsumenten eine gute Übersicht bieten und damit den Vergleich ermöglichen. Damit dies funktioniert, werden einzelne, vergleichbare Produkte in verschiedene Kategorien eingeteilt. So gibt es jeweils eine Kategorie für Wärmeerzeuger zur Raumheizung, für Warmwasserbereiter, für Kombinationsgeräte (Raumheizung und Warmwasser) sowie für Warmwasserspeicher. Pro Gruppe gibt es zusätzlich unterschiedliche Labels für verschiedene Wärmeerzeuger wie beispielsweise Heizkessel oder Wärmepumpen. Die Kategorie wird auf der Energieetikette mit einem Symbol angegeben. Auf den Energieetiketten aller Kategorien ist die Energieeffizienzklasse eines Produkts ersichtlich. Zusätzlich werden je nach Kategorie Angaben zu Betriebsgeräuschen innerhalb oder auch ausserhalb des Gebäudes, Leistungen sowie Stromverbrauch gemacht, bei Wärmepumpen sogar aufgeteilt nach einzelnen Klimazonen innerhalb Europas.

GebäudeKlima Schweiz (GKS) ist gebündelte Fachkompetenz unter einem Dach und ist ein wichtiger Aus- und Weiterbildungsträger. Als Schweizer Kompetenzzentrum für Heizung, Lüftung und Klima umfasst der Verband die Fachbereiche Wärmepumpen, thermische Solaranlagen, fossile Brennstoffe, Heizkörper und Flächenheizungen, Umwälzpumpen, Armaturen und Wärmezähler sowie Wohnraumlüftungen und Wassererwärmer. Die Mitgliedsfirmen stellen eine bedeutende Branche im Schweizer Arbeitsmarkt dar. www.gebaeudeklima-schweiz.ch

müssen sie nun unter Umständen zahlreiche Daten über die eingesetzten Komponenten selber recherchieren und diese für den Kunden wie gefordert zusammenstellen. Schweizer Planer und Installateure sind durch die vorläufige Nicht-Übernahme der neusten EU-Verordnungen dazu nicht verpflichtet. Während die Energieetikette für Einzelgeräte durch den grenzüberschreitenden Handel also wohl auch hierzulande Einzug halten wird, bleiben Verbundlabels aussen vor. Die Erarbeitung des Verbundlabels bedeutet zwar ein Mehraufwand für den Fachspezialisten, ist gleichzeitig aber auch eine Chance, sich über Beratungskompetenz gegenüber dem Kunden zusätzlich zu profilieren.

Abwarten und beobachten Die Schweizer Wärmebranche packt diese Chance trotz Freiwilligkeit und des stetig steigenden Zeit- und Kostendrucks von sich aus und setzt auf das Verbundlabel. Der Bund könnte hier eine Möglichkeit zur direkten Einflussnahme auf die Energieeffizienz im Wärmebereich nutzen. Zwar bestehen hierzulande durch die Luftreinhalteverordnung und MuKEn bereits teilweise Vorschriften, von Transparenz für den Kunden kann jedoch keine Rede sein. Was Einzelgeräte anbelangt, übernimmt nun die EU die Arbeit für die Schweiz. Es sind jedoch Systemkombinationen, die immer öfter zum Einsatz kommen und mit ihrer Individualität die Lösung der Zukunft sein werden. Hier wäre es durchaus sinnvoll, mit entsprechenden Vorschriften nicht nur zu steuern, sondern dem Konsumenten die Instrumente zur Entscheidung auch selbst in die Hand zu geben. Aus offiziellen Kreisen heisst es hierzu jedoch noch, dass man erst einmal die Entwicklung in der EU beobachten und Erfahrungen sammeln möchte. ■ www.gebaeudeklima-schweiz.ch


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Normen, Merkblätter, Richtlinien, Dokumentationen, Broschüren, Gesetze, Verordnungen & Co.

Stand-der-Technik-Papier zu «Abgaswärmetauschern» Gebäudeklima Schweiz, der Branchenverband der Heizungs- und Lüftungsanlagebauer, hat im Dezember 2014 ein neues Stand-der-Technik-Papier zu Abgaswärmetauschern publiziert. Das Dokument ist von der Technischen Kommission Brandschutz der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) geprüft und anerkannt worden. Quelle: GebäudeKlima Schweiz

■ Das im Dezember 2014 veröffentlichte Stand-der-Technik-Papier «Abgaswärmetauscher» von Gebäude-Klima Schweiz gilt als Ergänzung zur VKF-Brandschutzrichtlinie für wärmetechnische Anlagen. Der Herausgeber verweist auf die Zitate aus der VKFBrandschutznorm sowie anderer VKFBrandschutzrichtlinien. Ausserdem seien beim Einbau und Unterhalt dieser Anlagen die geltenden SIA-Normen zu beachten. Schliesslich verweist das Papier auch auf die SKAV-Erläuterungen (Schweizerische Kamin- und Abgasanlagenvereinigung) zum Themenkreis Abgasanlagen. Die Begriffsdefinitionen zu Abgaswärmetauschern (AWT) sowie deren Sicherheitseinrichtungen wie Abgassicherheitstemperaturbegrenzer (STB) sowie Störungskontrolle/Strömungswächter (STW) sind auf Seite 4 des STP zu finden.

Anforderungen an den AWT Der Geltungsbereich des STP umfasst alle nachgeschalteten AWT, alle Leistungsbereiche mit Wärmeträgermedium-Temperatur bis maximal 110 °C sowie die Brennstoffe Öl und Gas. Es wird darauf hingewiesen, dass die VKF-Brandschutzvorschriften den AWT bislang nicht regeln. In Anlehnung daran werden die Mindestanforderungen zu den Abgasanlagen und Verbindungsrohren in neun Punkten aufgeführt, davon seien hier fünf erwähnt: • AWT sind mit einem integrierten Wärmetauscher ausgeführt, der im Abgasweg nach einem Wärmeerzeuger eingebaut werden kann. • Der AWT wird bestimmungsgemäss nur mit Abgasen und Heizungs- oder Brauchwasser durchströmt. • AWT müssen so beschaffen und erstellt sein, dass Abgase gefahrlos abgeführt werden können.

cherheitseinrichtungen, zu deren Einbau und Funktionsweise (bei Überschreiten der zulässigen Abgastemperatur) sind auf Seite 5 beschrieben. Auf der nachfolgenden Seite finden die Fachleute Hinweise zur Strömungskontrolle der Geräte, ebenso zur Typenbeschilderung.

Planung, Dimensionierung und Einbau

Titelseite des 12-seitigen Stand-der-Technik-Papiers «Abgaswärmetauscher STP AWT».

• Für Bemessung, Werkstoffe und Ausführung sind insbesondere Art des Brennstoffes, Nennwärmeleistungen der angeschlossenen Feuerungsaggregate, System- und Abgastemperaturen und die wirksame Höhe der Abgasanlage massgebend. • AWT müssen aus geeigneten Werkstoffen bestehen, die den auftretenden thermischen, chemischen und mechanischen Beanspruchungen standhalten. Sie müssen mindestens die Korrosionswiderstandsklasse 2 erfüllen. Das Stand-der-Technik-Papier äussert sich auch über die Art und Weise, wie Kondensate aus dem AWT abfliessen und aufgefangen werden sollen. Die Bestimmungen zu den notwendigen Si-

Auf Seite 7 sind Anweisungen zur Planung, zur Anmeldung bei der Brandschutzbehörde, zur Auslegung und Dimensionierung, zum fachgerechten Einbau der Anlage und zu Anforderungen an Aufstellungsräume zu entnehmen. Ebenso werden die Verantwortlichkeiten zu den einzelnen Tätigkeiten geklärt (Systemhalter, Installateur). Das Merkblatt schliesst mit Ausführungen zur Bedienungsanleitung (Montage, Inbetriebnahme, Betrieb, Wartung), und dem Hinweis, dass diese in der im Landesteil gültigen Amtssprache beigelegt werden müssen. Tabelle und Grafik im Anhang. Das Merkblatt ist erhältlich in D/F. Download unter www.gebaeudeklima-schweiz.ch > Publikationen > Unterlagen für Planer GebäudeKlima Schweiz 4603 Olten Tel. 062 205 10 66 www.gebaeudeklima-schweiz.ch

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Normen, Merkblätter, Richtlinien, Dokumentationen, Broschüren, Gesetze, Verordnungen & Co.

Neues suissetec-Merkblatt «Stagnierendes Wasser» Wenn Trinkwasser längere Zeit in Leitungen der Gebäudeinstallation steht, spricht man von «Stagnationswasser». Stagnierendes Trinkwasser stellt ein grosses Problem in der Trinkwasserhygiene dar. Das neue suissetec-Merkblatt spricht über die Verantwortung des Betreibers von Trinkwasserinstallationen, aber auch über die Qualität der Planung von Trinkwasserleitungen. Quelle: suissetec

Planung und Betrieb

■ Wie bei Lebensmitteln, die zu lange aufbewahrt werden, besteht auch beim Trinkwasser die Gefahr der negativen Beeinflussung durch Keime oder chemische Substanzen. In nicht oder ungenügend durchflossenen Wasserleitungen kann es aufgrund von physikalischen, chemischen oder biologischen Prozessen zur Kontamination von Trinkwasser in den Rohrsystemen kommen. Insbesondere macht das Merkblatt auf zwei Phänomene aufmerksam: a) Keimwachstum und Wassertemperatur: Bei stillstehendem Kaltwasser kann sich die Mediumtemperatur auf > 20 °C erhöhen. Dies führt unweigerlich zu einem schnelleren Bakterienwachstum in Abhängigkeit der Temperatur, der Umgebungs- und Durchflussbedingungen sowie der Wasserqualität. Bei Trinkwassertemperaturen < 10 °C befinden sich wohl ebenfalls Keime im Wasser, es kommt aber zu keiner oder einer sehr langsamen Vermehrung. b) Migration von Stoffen: Bei stagnierendem Wasser kann es auch zu einer Anreicherung von Stoffen, die aus den Leitungen stammen, kommen. Zu nennen sind Metalle wie Zink, Zinn, Blei oder Molybdän. Aber auch Kunststoffbestandteile, Monomere, Additive und andere Stoffe kommen hierbei infrage. Das Merkblatt wendet sich einerseits an die installierenden Sanitärfachleute, andererseits auch an die Planer von hygienisch einwandfreien Trinkwasseranlagen. Schliesslich sind die Betreiber von Trinkwasseranlagen ebenfalls in der Pflicht, einen hygienisch einwandfreien Betrieb zu gewährleisten. Die vorliegende Dokumentation weist auch auf die Hygieneverordnung (HyV)

Das suissetec-Dokument benennt den Betreiber oder Besitzer der Trinkwasserinstallation als verantwortlich für den hygienisch einwandfreien Betrieb der Anlage. Gleichwohl sind die Installations-Fachleute verpflichtet, eine Installation dem Gebäudebetreiber so zu übergeben, dass sie in jedem Fall den hygienischen Anforderungen genügt. Bei der Planung von sanitären Anlagen sind die Umstände zu beachten, die zu Kontaminationen des Trinkwassers führen könnten. Hierbei seien nur zwei Hinweise aus dem Merkblatt herausgegriffen: Dazu gehört beispielsweise der Hinweis, Kaltwasserleitungen vor Wärmeaufnahme zu schützen. Leitungsteile sollen so geplant werden, dass sie jederzeit gut zu durchspülen sind. Das 2-seitige Merkblatt ist als Download erhältlich unter: www.suissetec.ch > Sanitär / Wasser / Gas > Merkblätter. ■ Titelseite des zweiseitigen Merkblatts «Stagnierendes Wasser».

hin, welche Trinkwasser in einwandfreier Qualität definiert und Höchstwerte von Stoffen im Trinkwasser festlegt.

Installationen In erster Linie sind Totleitungen wegen des stagnierenden Wassers zu beseitigen. Nicht benutzte Leitungen sind vom Netz zu trennen. Anschlussleitungen von selten benutzten Ausläufen wie Heizungsfüllventile, thermische Ablaufsicherungen oder der Anschluss von Löschwasseranlagen (Sprinkler) sollen über eine geschlaufte Installation (Ringleitung) ans Trinkwassersystem angeschlossen werden. Das Merkblatt empfiehlt überdies, selten benutzte Anschlüsse mit automatischen Spülvorrichtungen zu versehen.

suissetec 8021 Zürich Leiter Fachbereich Sanitär/Werkleitungen Marco Uberto Tel. 043 244 73 38 marco.uberto@suissetec.ch www.suissetec.ch


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Merkblatt für den Fachbereich Sanitär/Wasser/Gas

suissetec-Broschüre «Abdichtung der Anschlüsse im Bade- und Duschbereich» Der Fachbereich Sanitär/Wasser/Gas bei suissetec hat zum Thema «Abdichten der Anschlüsse im Bade- und Duschbereich» eine Broschüre publiziert. Diese soll die verschiedenen Schnittstellen zwischen Bauherrn, Architekten (Bauführung) sowie Unternehmer aufzeigen. Ebenfalls wird die Verantwortlichkeit zwischen den einzelnen Arbeitsgattungen beschrieben. Quelle: suissetec

■ Die sichere und dauerhafte Abdichtung von Sanitär-, Armaturenanschlüssen und Garnituren stellt Planer und Unternehmer, aufgrund der grossen Material- und Systemvielfalt, zunehmend vor Schnittstellenprobleme und ausführungstechnische Schwierigkeiten. Die Verantwortlichkeit ist dabei oft ebenso unklar wie die fachtechnisch korrekte Abwicklung und Ausführung der Arbeiten. Diese Broschüre soll einen Überblick über die Möglichkeiten geben und eine Hilfe für die fachlich einwandfreie Umsetzung sein. Alle Flächen, die durch Feuchtigkeit mässig oder hoch beansprucht werden, müssen grundsätzlich abgedichtet werden. Im Holzbau wie auch in Leichtund Trockenbausystemen mit wasserempfindlichen Untergründen – wie Gipswerkstoffen oder Calciumsulfat-Anstrichen – kommt der fachlich korrekten und nachhaltigen Abdichtung besondere Bedeutung zu. Die neue, farbig gestaltete erste Hälfte der Broschüre A5 liefert die Grundlagen zu diesem Arbeitsbereich und versteht sich als «Kurzfassung für den Planer/in und das Montagepersonal».

Verband Schweizerischer Hafner- und Plattengeschäfte VHP

Abdichten durch eine Dichtescheibe im Leichtbau.

d) Unterlagen Systemhersteller / Lieferanten (Planungs- und Montageanleitungen) Die Broschüre äussert sich zur korrekten Ausführung von Armaturenanschlüssen, zur Befestigung von Sanitärgarnituren mittels Schrauben, zur Dauerhaftigkeit von Silikonfugen. Überdies liefert das Merkblatt Hinweise zur Kontrolle und Abnahme der einzelnen Montageschritte durch die Bauleitung und macht Vorschläge, wie die Verantwortung bei einzelnen handwerklichen Arbeitsschritten zugeteilt werden kann.

Praxisbeispiele

Gesetzliche Grundlagen und Normen

Die zweite Hälfte der Broschüre A5 unter dem Titel «Anwendungen» stellt Praxisbeispiele zu korrekten Armaturenanschlüssen in den Bereichen Holzbau, Leichtbau sowie zu Unterputzarmaturen und Befestigungstechniken dar. Auch in diesem Teil werden die zu verantwortenden Prüfschritte an die spezifischen Fachleute (Architekten, Fachplaner, Installateure, Trockenbauer, Holzbauer, Plattenleger und Bauherrn) zugeschrieben.

Das vorliegende Merkblatt stützt sich u. a. auf das a) SIA-Normenwerk • SIA 271 Abdichten von Hochbauten • SIA 274 Kittfugen /Abdichtungen

Die Broschüre kostet für suissetec-Mitglieder Fr. 5.40 / für Nichtmitglieder Fr. 10.80 und ist zu beziehen unter: www.suissetec.ch > Shop > Sanitär > Arbeitsmittel ■

b) Schweizer Norm • SN 567248 Plattenarbeiten – Beläge und Bekleidungen mit Keramik, Glas und Asphalt

Titel des siebenseitigen Merkblatts «Abdichtungen der Anschlüsse im Bade- und Duschenbereich».

c) Merkblätter von Fachverbänden • MB «Verbundabdichtungen unter Keramik und Natursteinbelägen im Innenbereich» des Schweizerischen Plattenverbandes SPV

• MB «Untergründe für Wandbeläge aus Keramik, Natur- und Kunststein (Fliesen und Platten) im Innenbereich» der Verbände Schweizerischer Malerund Gipserverband SPV / SMGV und

suissetec 8021 Zürich Leiter Fachbereich Sanitär / Werkleitungen Marco Uberto Tel. 043 244 73 38 marco.uberto@suissetec.ch www.suissetec.ch

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Hans-Kaspar Scherrer, Daniel Zbinden, Hanspeter Eicher, Daniel Büchel, Thierry Burkart (Diskussionsleiter), Hans Killer, Thomas Stocker, Ingo Siefermann, Fredy Brunner, Beat Kobel (Tagungsmoderator). (Foto: Manuel Fischer)

Die 14. Austragung des Fernwärmeforums im Zeichen der kommunalen Politik

5500 Siedlungskerne in der Schweiz für Fernwärme-Anschluss geeignet Gemeinden und Städte sollen die Transformation zu einer nachhaltigeren Energieversorgung beschleunigen helfen. Der Anschluss an ein Fernwärmenetz ist eine effiziente Antwort auf den Bedarf an Raumwärme, -kühlung und Trinkwassererwärmung in Siedlungskernen. Die hierzu notwendige Langfriststrategie müsse von der Politik gestärkt werden. Andererseits sind unternehmerisches Handeln und das Vorantreiben von Verbundlösungen bei kommunalen Versorgern das Gebot der Stunde. Manuel Fischer

■ Den Auftakt der diesjährigen Fernwärmetagung machte der international renommierte Klimaforscher Thomas Stocker, seit 1993 Professor am Physikalischen Institut der Universität Bern, wo er die Abteilung für Klima- und Umweltphysik leitet. Seit 2008 wirkt er als Ko-Vorsitzender der IPCC-Arbeitsgruppe I (Intergovernmental Panel on Climate Change; Wissenschaftliche Grundlagen), ein Amt, das er bis September 2015 bekleiden wird. Gemäss Stocker hat das Gremium die wesentliche Aufgabe, «komplexe wissenschaftliche Zusammenhänge so darzustellen, dass sie für die politischen Entscheidungsträger und

die Öffentlichkeit zugänglich, korrekt und verständlich sind.» Die Überzeugungsarbeit der Klimaforscher ist immerhin so weit gediehen, dass es kaum mehr Regierungsvertreter gibt, die den mannigfaltigen und klar nachweisbaren Einfluss des Menschen auf das Klimasystem grundsätzlich abstreiten. Die Botschaft an die globale Klimapolitik: Die Beschränkung des von der Menschheit beeinflussten Klimawandels erfordert beträchtliche und dauerhafte Reduktionen der Treibhausgas-Emissionen. Das Ziel, die Klimaerwärmung «unter plus 2 Grad» zu stabilisieren, beurteilt Stocker heute schon als sehr anspruchsvoll. Er fordert von

der Schweiz Pioniergeist, um die vierte industrielle Revolution, nämlich die «Erneuerbarisierung» der Energiewirtschaft, ganz vorne mitzugestalten.

Kommunale Energieversorger in der Pflicht Hanspeter Eicher, Präsident des Verwaltungsrats des Energie- und Gebäudetechnikplanungs-Unternehmens Eicher & Pauli, legte dar, dass mindestens ein Viertel aller Gebäude in dicht gebauten Gebieten liegen, die sich auch durch eine hohe Wärmedichte auszeichnen. Auch für weitere Jahrzehnte würden rund 40 Prozent des schweizerischen Wärmebedarfs (17 TWh pro Jahr) in sehr dicht überbauten Gebieten liegen.


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Durch eine GIS-Clusteranalyse konnte das Eicher & Pauli-Energieplanungsbüro rund 5500 Gebiete in der Schweiz ausmachen, die über Nah- und Fernwärmenetze mit Wärmeenergie versorgt werden könnten. Je nach geografischer Situation sei die Anbindung der Wärmebezüger an eine Wärmequelle verschieden zu beantworten. Nebst der Nutzung industrieller Abwärme, der Geothermie oder auch der Seen kommen in Kernstädten auch die kommunalen Werke wie Abwasserreinigungs- (ARA) oder Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) infrage. Eicher lenkte die Aufmerksamkeit der Fachleute auf die Diskrepanz zwischen dem volkswirtschaftlichen wie ökologischen Nutzen und der fehlenden betriebswirtschaftlichen Attraktivität der zu tätigenden Investitionen: «Aktuelle oder bereits ausgeführte Fernwärmeprojekte stellen ihre Wirtschaftlichkeit heute schon unter Beweis. Allerdings handelt es sich hierbei um ein Rosinenpicken. Projekte werden realisiert, wo Wärmequellen hohen Wärmeabsatz sicherstellen oder ohne grossen Aufwand angezapft werden können.» Zudem werden Nahwärmenetze meistens so ausgelegt, dass Wärme- wie Kältenutzung mit derselben Infrastruktur möglich ist. Die Kältelieferung bzw. Wegführung der Wärme aus Gebäuden im Sommer (erneuerbare Kälte) ist ein weiteres Argument, um Liegenschaftsbesitzer eines Quartiers zum Anschluss an ein Versorgungsnetz zu bewegen. Grosser Knackpunkt für den breiten Einsatz der Fernwärme sind die geschätzten Investitionen von 25 Mrd. Franken für die Versorgung der geschätzten 5500 Siedlungscluster. Die derzeitig relativen Preise (zwischen erneuerbarer und fossiler Energie) und die absehbar jahrzehntelange Durststrecke bis zur Gewinnschwelle schrecken private Investoren vor Investitionen in die Fernwärmenetze ab. Städte und Gemeinden sieht Hanspeter Eicher in der Pflicht, die als Träger regionaler Energieversorgungsunternehmen beim Ausbau der Fernwärme voranschreiten sollten. Zudem propagiert er auf der Ebene von Gemeinden eine dynamische Energieplanung, die unabhängig von den Interessen aktueller Wärmeversorger im Hinblick auf ehrgeizige Langfristziele (1 Tonne CO2/2000-W-Gesellschaft) Neuerschliessungen vorschlägt. Überdies fordert er von der Politik langfristig kalkulierbare und wirksame Lenkungsabgaben (auf nicht erneuerbare

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Energieträger) anstelle von Förderbeiträgen (für erneuerbare Energien). Schliesslich warf er noch die Idee eines Risikofonds für industrielle Abwärmenutzung auf, um so Versorgungslücken (beim Ausfall eines Industriepartners) entgegenzutreten.

Neue Strategie nach Wegfall der Geothermie Fredy Brunner, Stadtrat und Vorsteher der technischen Betriebe der Stadt St. Gallen, zeigte dem Plenum auf, wie die Behörde einer mittelgrossen Stadt die nationale Energiestrategie in einem kommunalen Massnahmenplan umsetzt. Das revidierte Energiekonzept 2050 auf Stufe Gemeinde ist gespickt mit herausfordernden Steuerungsaufgaben, um den Bedarf an Wärme, Elektrizität und Mobilität ökologisch wie wirtschaftlich zu decken. Brunner erinnerte an die 2014 geplatzte Hoffnung, mit einer energiepolitischen Pioniertat schweizweit zu glänzen. Sankt Gallens Parlament sowie der Souverän der Stadt folgten 2010 dem wagemutigen Stadtrat, mit einem Rahmenkredit von 160 Mio. Franken ein Tiefengeothermie-Projekt zu fördern. Aufgrund einer Kombination aus unzureichender Wasserfündigkeit, erhöhtem Erdbebenrisiko sowie einer überraschenden Gasführung in den erschlossenen Gesteinsschichten kann das Geothermie-Projekt nicht umgesetzt werden.

Walter Böhlen, Präsident Verband Fernwärme Schweiz.

«Der Fernwärme fehlt nun die Geothermie als primäre Quelle», so Brunner. Stattdessen setzt die Stadtverwaltung auf eine Verbundstrategie. Einerseits soll die Fernwärme dennoch weiter gefördert werden: Das bestehende Kehrichtheizkraftwerk soll auf den neuesten Stand ertüchtigt, das Wärmeverteilnetz in dichten Wohngebieten (aus den 70er-Jahren) weiter ausgebaut und zusätzliche Wärmequellen (Holzschnitzelkraftwerk, industrielle Abwärme der Druckguss-Systeme AG usw.) ans Netz angeschlossen werden. Die Gasversorgung sei gleichwohl zu stärken. Diese geschehe durch eine Ver-

Thomas Stocker rief die wissenschaftliche Evidenz in Erinnerung: «Der CO2-Gehalt der Atmosphäre ist heute 30 Prozent höher als je zuvor in den letzten 800 000 Jahren.»

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stärkung des Mitteldrucknetzes. Damit lassen sich Wärme-Kraft-Koppelungs-Anlagen betreiben und Feinverteilungsanschlüsse bauen; dereinst könnten diese mit wenig Aufwand für Fernwärme umgerüstet werden. Brunners Hinweis auf die Finanzierung: «Dank des von der Stadt eingerichteten Energiefonds ist die Förderung von Projekten der erneuerbaren Energien möglich, eingeschlossen der ‹massvolle Ausbau› des Fernwärmenetzes.» Die Propagierung von Erdsonden (für WP-Betrieb inklusive Solarenergie) soll den locker bebauten Siedlungsgebieten vorbehalten bleiben.

Kommunale Versorger als Projektmanager

Eines der Projekte der Energie 360° AG ist die Erneuerung und Erweiterung des Wärmeverbundes Wädenswil-Untermosen: Die Holzschnitzelheizung deckt 80 Prozent des Wärmebedarfs ab.

Die kommunalen Energieversorger selbst wollen ihr Versorgungs-Image abstreifen und wagen sich inzwischen auf neues Terrain als Energiedienstleister und Projektmanager. Ein gutes Beispiel hierzu ist die Energie 360° AG, die ehemalige Erdgas Zürich AG. Ingo Siefermann, Leiter des Bereichs Energiedienstleistungen, stellte Energieverbundprojekte (für Raumheizung, Trinkwassererwärmung, Freecooling


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Offizieller Distributor CH

%JF IPDIFGĹť[JFOUF 8ÂŁSNFQVNQF 5)&3." 7 Monobloc erlaubt es Eigenheimbesitzern, den Bezug von Gas- und HeizĂśl zu senken und sowohl ihre Heizung als auch den Warmwasserkreislauf mit erneuerbaren Energien zu betreiben.

Gemäss GIS-Analyse der Energieberatung Eicher + Pauli liegen langfristig 40 Prozent der Wärmeverbraucher in dicht ßberbauten Gebieten.

Life’s Good, when it’s green.

Flexible LĂśsungen

Mit Leistungskapazitäten zwischen 3 und 16 Kilowatt bietet LG unterschiedliche 7BSJBOUFO GS LMFJOF CJT HSPTTF *NNPCJMJFO BO

Mit der GIS-Analyse kÜnnen die Cluster geeigneten Wärmequellen zugeordnet werden.

usw.) vor, die auf verschiedenen Wärmequellen basieren (z. B. WP, Holzschnitzel, mit Erdgas als Spitzenlastabdeckung). Was Investoren auf lange Frist tun und wie weitsichtig Politik agiert, waren die brennenden Fragen an der zu den Referaten am Vormittag anschliessenden Podiumsdiskussion. ÂŤDas Potenzial fĂźr Fernwärme ist riesig. Doch wenn es darum geht, Verträge mit 30-jähriger Laufzeit zu unterschreiben, dämpft dies die EuphorieÂť, erklärte Ingo Siefermann am Podium. Fredy Brunner (als freisinniger Stadtrat) vertrat den Standpunkt, dass ÂŤder Staat das tun muss, was der Einzelne nicht gewillt ist zu tunÂť. Alle waren sich einig, dass eine langfristige Energiestrategie auch auf Ebene der Kommunen der Fernwärme fĂśrderlich ist, sofern auch die kurzfristigen Risiken – wie Ausfall einer Wärmequelle (privater Industriekunde, Schliessung KVA usw.) – aufgefangen werden kĂśnnen. Zur Sprache kamen die Einrichtung von Fonds oder einer Energierisikoversicherung, um die Netzinfrastruktur auf lange Sicht aufrechterhalten zu kĂśnnen. â– www.fernwaerme-schweiz.ch

All-in-One Konzept

Das Monobloc Gerät ist komplett ausgestattet, bestehend aus 4 Hauptkomponenten. Es werden keine weiteren Komponenten benÜtigt.

HĂśchste Heizleistung bei niedrigstem Energieverbrauch

Das Gerät wandelt mittels weiterentwickelter Inverter-Technologie die in der Umgebungsluft vorhandene Energie in Wärme um und arbeitet TP CJT [V WJFSNBM FGŝ[JFOUFS BMT IFSL¾NNMJDIF )FJ[TZTUFNF

Einfache Installation

Das Gerät kommt ohne Inneneinheit und somit ohne eine Kältemittelleitung aus. Das erleichtert die Installation erheblich und macht das Gerät zur idealen HeizlÜsung fßr Neubauten sowie die Hausmodernisierung.

Zuverlässige & sichere Heizleistung

Der grosse Betriebsbereich von – 20~30 °C macht das Gerät zum verlässlichen Partner. Durch die neue LG Druckregelung wird die benĂśtigte Zieltemperatur in bis zu 44 % kĂźrzerer Zeit erreicht, bei gleichzeitiger Zuverlässigkeit und Genauigkeit.


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Praxisbeispiele aus den Bereichen solare Fernwärme, Fernkälte und Niedertemperatur-Abwärme am Fernwärme-Forum

Schlaglicht auf jüngste Leuchtturmprojekte An der 14. Durchführung des Fernwärme-Forums stellten leitende Ingenieure und Berater Fernwärme-Projekte aus Deutschland, Skandinavien und der Schweiz vor. Manuel Fischer

■ Thomas Pauschinger vom Forschungs- und Beratungsunternehmen Solites, präsentierte Beispiele von Quartierversorgungsnetzen, wie sie in Dänemark, Schweden, Österreich und Deutschland realisiert wurden, drei davon seien erwähnt: • Die Umnutzung eines ehemaligen Kasernenareals der US-Army in Stuttgart veranlasste die Liegenschaftseigner zum Bau einer Niedrigenergiesiedlung mit 1300 Wohnungen und öffentlichen Gebäuden. Eine Kollektorfläche von 1708 m2 mit einem Solarertrag von 415 kWh (pro m2 und Jahr) mit einem Kurzzeit-Pufferspeicher von 90 m3 und einer Kesselanlage von 4,3 MW deckt den Gesamtwärmebedarf der Siedlung mit 11 %. • In Crailsheim (Deutschland) wurde ein Quartier mit einem Wärmenetz erschlossen, das die Wärmeenergie aus einer Kombination von Wärmepumpe (350 kW), einer Kollektorenfläche von 7300 m2 und einem Block-

Beispiel Crailsheim

Versorgungsgebiet Wärmespeicher Gebäude: 260 WE, Schule, Sporthalle 100 + 480 m³ Pufferspeicher Wärmelast: 4 100 MWh/a 37 500 m3 Erdsondenwärmespeicher Sonstige Wärmeerzeugung Kollektorfläche: 7 300 m² (Apertur) Solarer Deckungsanteil: 50 % (gemessen) Wärmepumpe (350 kW), Fernwärmenetz (BHKW)

Das Solarwärmenetz in Crailsheim weist ein Versorgungsgebiet von 260 Wohneinheiten auf. Eine Kollektorenfläche von 7300 m2 deckt den Jahreswärmebedarf zu 50 % dank der Einbindung zweier Pufferspeicher (100 und 480 m3) und einem Erdsondenwärmespeicher. (Bilder: Solites)

heizkraftwerk auf dem Gelände bezieht. Dank zweier Pufferspeicher und einem zentralen Erdsonden-Wär-

Wärmepumpe

Strom

Klärgas

mespeicher (37 500 m3) gelingt ein Deckungsanteil der Solarthermie zu 50 % am gesamten Wärmebedarf.

Gereinigtes Abwasser

Wärme Turbine

G

Wärme

Wärme

Ölkessel

Wärme

Altholz

Heizöl EL

Holzkessel

Vier Wärmequellen tragen zur Wärmeerzeugung des Energieparks Morgental bei. Das Klärgas (links im Bild) wird zusätzlich in einem Blockheizkraftwerk verstromt.


Vorlauftemperatur Netz

80°C Temperaturhub mit WKK, Holz- und Ölkessel

70°C 60°C

Temperaturhub mit Wärmepumpen

Vorlauftemperatur für ARA

50°C

40°C

Rücklauftemperatur

Der notwendige Temperaturhub erfolgt in zwei Stufen. So können verschiedene bedarfsgerechte Vorlauftemperaturen (bis über 80 °C) bereitgestellt werden.

• Besonders in Dänemark erfährt die Solarwärme einen Boom, da der Verbrauch fossiler Energieträger hoch besteuert wird. Eine mit Flachkollektoren bedeckte Fläche von 20 600 m2 versorgt 1200 Eigenheime mit Wärme. Die Anlage, gekoppelt mit einem Blockheizkraftwerk, liefert 42 GWh thermische Energie und 22 GWh elektrische Energie im Jahr. Das Fernziel: Mit dem Einbau zweier Pufferspeicher und einem grossen ErdsondenWärmespeicher in Kombination mit einer weiteren Ausdehnung der Kollektorflächen soll der solare Deckungsanteil auf 50 % des Wärmebedarfs gesteigert werden.

das Klärgas, das aus einer ARA einem Blockheizkraftwerk zugeführt wird, zweitens das gereinigte Abwasser mit das Jahr durch konstanter Temperatur von 10 °C als verlässliche Wärmequelle für die Wärmepumpe. Drittens wird Altholz aus einer Abbruchunternehmung durch eine Rostfeuerung verbrannt und dient dem Temperaturhub auf die notwendige Vorlauftemperatur von 80 °C für die Neubausiedlung eines Quartiers. Für die Spitzen- und Notversorgung ist viertens ein konventioneller Ölkessel vorgesehen.

Wärme dank kühlem Bier

Michael Arnold vom Stadtwerk München (SWM), berichtete über den zügigen Ausbau des Fernkältenetzes in der Innenstadt. Bereits seit 2004 baute der Autobauer BMW zusammen mit SWM für sein Forschungs- und Innovationszentrum eine 4,6 km lange Fernkälteleitung mit der Entnahme von Wasser aus einer Grundwasserführung. 2006 folgte die Einweihung eines kleineren Kälteverbunds auf dem Areal der SWM. Mehrere Grosskunden im Stadtinnern sind bereits angeschlossen. Die Laufwasserkühlung geschieht durch die Anbindung des Netzes an einen der historischen Stadtbäche. Jüngstes Leuchtturmprojekt ist das sogenannte «IT-Rathaus» mit integriertem Rechenzentrum, welches die Kälteleistung des Grundwassers nutzt.

Karl-Heinz Schädle, Ingenieur bei Gruner Gruneko AG, stellte schliesslich den vierten und neuesten Nahwärmeverbund der Energiestadt Rheinfelden vor; vorgesehen ist eine Leistung im Endausbau von 5900 kW. Die hierfür erforderliche Wärmeenergie wird überwiegend aus Abwärme der Feldschlösschen Getränke AG bereitgestellt. Ein Wasser-Niedertemperaturring bündelt die Abwärme von vier Kälteanlagen sowie der Abwasservorreinigungsanlage der Brauerei. Mithilfe einer Wärmepumpe geschieht der Temperaturhub auf mindestens 71 °C. Zur Spitzenlastabdeckung wird das bestehende Heisswassernetz von Feldschlösschen verwendet. Das Heisswassernetz wird aus drei Dampfkesseln gespeist, wobei als Brennstoff sowohl Alkohol und Biogas (aus der Produktion von alkoholfreiem Bier) als auch fallweise Erdgas und Erdöl verwendet wird. ■

Energiepark mit 4 Wärmequellen

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Fernkälte in München

Martin Dietler, Abteilungsleiter Wärmeprojekte EBM Wärme AG, stellte den Energiepark Morgental vor. Der Wärmeverbund verfügt über vier unterschiedliche Energiequellen, zum einen

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DIE GESAMTLÖSUNG


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Hochschule Luzern – Technik & Architektur berechnet Wärmekonzept des energieautarken Mehrfamilienhauses in Brütten ZH

Praxisnahe Modellierung für die Planung eines energieautarken Gebäudes Die Idee ist faszinierend: ein energieautarkes Mehrfamilienhaus im Kanton Zürich. Für die Realisierung brauchte es umfassende Berechnungen und Simulationen, die Forschende an der Hochschule Luzern durchführen und somit eine Grundlage für die konkrete Planung schaffen konnten. Nadège Vetterli, Andreas Ammann, Ludger Fischer *

■ Im Hinblick auf die laufenden, teils zwiespältigen Diskussionen um die künftige Energieversorgung leuchtet die mögliche Selbstversorgung mit Energie als Silberstreifen am Horizont auf. Könnte ein Gebäude – beispielsweise ein Mehrfamilienhaus – alleine mit den lokalen Energiequellen auskommen? Reichen Sonne, Erdwärme sowie die entsprechenden Energiegewinnungs- und -umwandlungstechnologien aus, um das Haus energieautark betreiben zu können? Mit diesen Fragen befassen sich die Umwelt Arena AG in Spreitenbach, Architekt René Schmid und Roger Balmer, Pro-Energie Projekt- und Energiemanagement GmbH.

Selbstversorgung als Prinzip Mit dem Bau des weltweit ersten energieautarken Mehrfamilienhauses mit neun Wohnungen in Brütten bei Winter-

thur werden sie aufzeigen, was es zum Erfolg braucht. Eng verbunden mit einer Energieselbstversorgung ist die Speicherung. Hier kommen die Forschenden der Hochschule Luzern (HSLU) – Technik & Architektur in Horw hinzu, die als Entwicklungspartner diverse Berechnungen und Simulationen durchführten, bevor die Grundsteinlegung am 21. Januar 2015 erfolgen konnte. Zunächst war das Zentrum für Integrale Gebäudetechnik (ZIG) der HSLU in diesem Projekt involviert, indem man die Frage beantworten musste, welchen Beitrag das Gebäude selber leisten kann. Ausgangspunkte waren einerseits die Bedarfsabklärungen für Heizung und Warmwasser, anderseits die Berechnungen der möglichen thermischen Energiegewinne mit Vakuumröhrenkollektoren. Diese waren zunächst mit einer Absorberfläche von 28 m2 vorgese-

hen, wurden dann aber für die Realisierung verworfen. Als Speicher und Wärmeversorgung wurde zu Beginn ein System mit thermoaktiven Bauteilen (TABS) betrachtet. Dabei werden Heizungsrohre direkt in die Betondecke eingelegt, sodass die gesamte Betonmasse erwärmt (thermisch aktiviert) werden kann und als Wärmequelle für den Raum wirkt.

Von TABS zum Wasserspeicher Mit gezielten Simulationen konnte man verschiedene Varianten untersuchen: TABS mit gleicher Vorlauftemperatur für jedes Geschoss, mit unterschiedlicher Vorlauftemperatur je Geschoss, mit geänderter Einbautiefe und Trittschalldämmung sowie als vierte Variante die konventionelle Fussbodenheizung. Die Untersuchungen haben dann gezeigt, dass insbesondere dieses letzte

Das energieautarke Mehrfamilienhaus in Brütten setzt Massstäbe bei der Kombination von Speichertechnologien für Wärme und Strom. (Bild: Umwelt Arena)


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Konzept ermöglicht, gleichzeitig tiefe Vorlauftemperaturen und hohe Komfortanforderungen erreichen zu können. Zur Speicherung der Wärme hat man sich danach auch mit einem soliden Körper aus Recyclingbeton befasst, der unter dem Gebäude platziert worden wäre. Diese grosse Masse sollte mittels wasserdurchströmten Rohren (vornehmlich im Sommer) aufgewärmt werden und bei Bedarf diese Wärme wieder an das Haus abgeben. Der Betonkörper wurde zunächst mit einem beachtlichen Volumen von 1442 m3 ausgelegt und hätte über die gesamte Grundfläche eine Höhe von 2 Meter erreicht. Er war – zusammen mit der Tiefgarage – in der Form des Gebäudegrundrisses angedacht. Diese Speicherart mit einem Festkörper wurde dann aber durch das Konzept eines unterirdischen Wasserspeichers ersetzt. Wasser weist eine höhere spezifische Wärmekapazität (Faktor 2 auf das Volumen bezogen) auf, was im Projekt zu einer Reduktion der nötigen Volumen und Kosten führt. Die Simulationsrechnungen am Kompetenzzentrum für Thermische Energiesysteme (CC TEVT) in Horw wurden mit zwei Wassertanks mit total rund 240 m3, also mit je ca. 6 Meter Durchmesser und 4,3 Meter Höhe durchgeführt. Dabei ist der eine Speicher für die Bereitung von Warmwasser vorgesehen, der andere für die Raumbeheizung. Der berücksichtigte Temperaturverlauf liegt zwischen 5 und 60 °C und wurde mit einem dafür erstellten Programm in «Mathworks Matlab» im Jahreszyklus berechnet. Dieses Speicherkonzept mit Wassertanks wird nun beim Mehrfamilienhaus in Brütten erstmals umgesetzt. Dank der grossen Expertise des Bauherrn sind alle statischen Fragen äusserst konservativ gelöst worden.

Hülle mit zahlreichen Vorzügen Zusätzlich untersuchten die Forschenden auch die gewählte Gebäudehülle mit Simulationsrechnungen. Die Hülle ist vollständig mit neuartigen Photovoltaik-Modulen belegt, welche den gesamten Energieertrag für das Gebäude sicherstellen. Die Ausführung der Hülle entspricht in ihren bauphysikalischen Werten dem Minergie-P-Standard. Für die Berechnungen kamen die spezialisierten Software «IDA ICE» und «Lesosai» zum Einsatz. Ein besonderes Augenmerk wurde auf das Lüftungskonzept, auf Wärmebrücken und auf mögliche Abweichungen durch das Nutzerverhalten gelegt.

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Simulationsrechnungen für die Wärmespeicherung: Wärmeleistung und Temperaturverlauf über ein Kalenderjahr in der Simulation. (Grafik: HSLU)

Podiumsdiskussion an der Grundsteinlegung: Kurt Aeschbacher (Moderation), Ludger Fischer (Hochschule Luzern), René Schmid (Architekt) und Walter Schmid (Bauherr). Ludger Fischer konnte hier die durch Simulationsrechnungen erfolgte Projektunterstützung erläutern.

Komplexität als Tatsache

den Gegebenheiten des Baukörpers und den zahlreichen Einflüssen von Nutzenden und Umgebung. Als grosser Vorteil erwies sich die enge und interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Forschungsgruppen in Koordination und Austausch mit den Planenden. Das Gebäude weist neben den Wärmespeichern auch Stromspeichertechnologien auf, die den Solarstrom, der mit den auf der Gebäudehülle angebrachten Photovoltaik-Modulen erzeugt wird, aufnehmen. Elektrisch betrieben wird unter anderem auch die Wärmepumpe, welche für die Warmwasserbereitung (60°C) sorgt. ■

Die Herausforderung stellt bei solchen Simulationen auch die Abwägung von Energieeffizienz gegenüber der Nachhaltigkeit der gewählten technischen Lösungen dar. Die dynamische Entwicklung des Projekts wurde durch Iterationsschritte auch bei den Simulationsarbeiten der HSLU ermöglicht. Hinzu kommt die Beherrschung des Zusammenspiels von komplexem hydraulischem System mit

* Autoren: Hochschule Luzern – Technik & Architektur, 6048 Horw, www.hslu.ch • Nadège Vetterli, Zentrum für Integrale Gebäudetechnik (ZIG) • Andreas Ammann, CC Thermische Energiesysteme und Verfahrenstechnik • Dr. Ludger Fischer, CC Thermische Energiesysteme & Verfahrenstechnik.

Die Behaglichkeit wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Die wichtigste Grösse ist dabei die Raumlufttemperatur. Die neue Norm SIA 382/1 definiert einen Behaglichkeitsbereich, welcher von der Aussenlufttemperatur abhängig ist und bei mindestens 20,5 °C beginnt. Zugleich kann man festhalten, dass ein gutes Gebäude mit angemessener Haustechnik gewisse Temperaturschwankungen erlauben und sich zugleich durch die materialisierte thermische Trägheit auszeichnen sollte.

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Das Konzept der Energieautarkie basiert vor allem auf der Solarstromproduktion und Nutzung von Niedertemperaturwärme. Im Verbund werden unterschiedliche Energieumwandlungs- und Speichertechnologien eingesetzt. Systemkomponenten (im Gegenuhrzeigersinn): Solarstromproduktion 150 kWp auf Dach/Fassaden ergibt ca. 100 000 kWh/Jahr, Wechselrichter, Batteriespeicher, Elektrofahrzeug, Elektrolyseur, Wasserstoffspeicher, Niedertemperatur-Brennstoffzelle, zwei Wärmespeicher (Wasser, total 240 m3), zwei Erdwärmesonden (EWS, je 385 m tief), Wärmetauscher Umgebungsluft, Erdgasfahrzeug (betrieben mit Methan aus Grünabfall), Wärmepumpe, Warmwasserspeicher. Im Gebäude erkennbar: u. a. Duschen mit Joulia-Wärmerückgewinnung. (Bild: Umwelt Arena/Roger Balmer)

Energieautarkes MFH in Brütten ZH mit einem halben Dutzend verschiedener Speichertechnologien für Wärme und Strom

Symphonie der Speicher Im Mittelpunkt des energieautarken Mehrfamilienhauses stehen unterschiedliche Speichertechnologien für die Energieversorgung übers ganze Jahr. Das Zusammenspiel der einzelnen Systeme muss symphonisch realisiert werden, um einen erfolgreichen Klang zu erreichen. Jürg Wellstein

■ Ein harmonisches Miteinander unterschiedlicher Speicher und Medien wird dem Mehrfamilienhaus in Brütten einen energieautarken Betrieb ermöglichen. Im Rahmen der Grundsteinlegung hat der Bauherr Walter Schmid, Gründer von Kompogas und Initiant der Umwelt Arena, darauf hingewiesen, dass die Auslandabhängigkeit von rund 80 Prozent des Schweizer Gesamtenergieverbrauchs ein zentrales Thema sei. «Während Bertrand Piccard den solarbetriebenen Flug um die Erde verwirklicht, werden wir in Brütten das erste solarbetriebene und gleichzeitig energieautarke Mehrfamilienhaus realisieren.» Kann erneuerbare Energie mit geeigneten Speichertechnologien (Wärme und Strom) kombiniert werden, so lässt sich ein Stück Unabhängigkeit zurückgewinnen. «Und mit dem Sparen von Energie, sparen wir auch Geld», meinte er zusammenfassend.

Energiespeicher für verschiedene Zeitdauer Das energieautarke Mehrfamilienhaus an der Unterdorfstrasse in Brütten

soll zu einem Vorzeigebeispiel für den cleveren Einsatz von bestehenden, mehrfach bewährten Technologien werden. Das Konzept heisst: sparen, gewinnen, speichern. Die Gebäudehülle mit Photovoltaik-Modulen produziert Solarstrom, der in unterschiedlicher Weise genutzt und gespeichert werden kann. Rund 100 000 kWh pro Jahr werden die Dünnfilmmodule bei einer installierten Leistung von ca. 150 kWp erzeugen. Der Verbrauch wird mit ca. 35 000 kWh angenommen. Der Rest dient zur Speicherung und Beheizung. Neben einer Direktnutzung des Solarstroms und der Kurzzeitspeicherung in Batterien dient der Ertrag dem Betrieb einer Wärmepumpe. Diese speist einerseits einen Warmwasserspeicher, anderseits wird sie für das Laden der gross dimensionierten Wärmespeicher (Wassertanks) genutzt. Mit dem überschüssigen Solarstrom will man im Sommer Wasserstoff erzeugen. Dies wird möglich durch das Prinzip Power-to-Gas, wofür ein Elektrolyseur im Einsatz ste-

hen wird, welcher Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff spaltet. Berechnungen haben ergeben, dass über das ganze Jahr gerechnet ein Stromdefizit von etwa 25 Tagen bleiben würde, das – vor allem im Dezember und Januar – mit dem Langzeitspeicher überbrückt werden muss. Der dafür erzeugte und gespeicherte Wasserstoff wird dann für den winterlichen Betrieb einer Niedertemperatur-Brennstoffzelle von Proton-Motor, also für eine zusätzliche Stromproduktion, verwendet. Die dabei entstehende Abwärme sowohl der Brennstoffzelle als auch des Elektrolyseurs im Sommer wird ebenfalls genutzt. Zwei Erdwärmesonden mit je 385 Meter Länge dienen der zusätzlichen saisonalen Wärmespeicherung im Untergrund. Auch für die Mobilität steht der Solarstrom zur Verfügung: Bei einem gemeinschaftlich genutzten Elektroauto wird Solarstrom für rund 10 000 km pro Jahr verwendet. Und der Grünabfall aus den neun Wohnungen kann via Kompogas für ein Gasauto eingesetzt werden.


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gleichbaren Bauweise. Im leicht höheren Mietzins werden jedoch bereits Heizungsund Haushaltsstromkosten inbegriffen sein, da kein Stromkabel zum öffentlichen Netz hin vorhanden ist. Der Entwurf des Gebäudes stammt vom Team der René Schmid Architekten AG, das bereits die Umwelt Arena konzipiert hatte. Das Gebäudetechniksystem hat Roger Balmer, Pro-Energie Projekt- und Energiemanagement GmbH, umgesetzt. Zahlreiche Ausstellungspartner der Umwelt Arena sind im Projekt involviert. ■ www.umweltarena.ch www.reneschmid.ch www.pem-gmbh.ch Roger Balmer (Pro-Energie Projekt- und Energiemanagement GmbH), René Schmid (Architekt), Walter Schmid (Bauherr) und Daniela Bomatter (BFE, Energie Schweiz) haben an der Pressekonferenz anlässlich der Grundsteinlegung die verschiedenen Aspekte des Projekts präsentiert.

Visualisierung für die Sensibilisierung

Die Bewohner der neun Wohnungen mit insgesamt über 1000 m2 Wohnfläche werden mit Visualisierungen über ihren Energieverbrauch informiert. Ein definiertes Energie-

budget steht ihnen zur Verfügung. Dabei ist ein Bonus-Malus-System vorgesehen, das zu einem sparsamen Verbrauch animieren soll. Der Bauherr rechnet mit 10 Prozent Mehrinvestitionen gegenüber einer ver-

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Diskussions-Beitrag: Wesentliche Massnahmen zur energetisch optimalen, zuverlässig legionellenfreien Warmwasserkonzeption

Legionellen-sichere Warmwasser-Installation Hier wird ein dauerhaft legionellenfreies Warmwasser-System für Gebäude wie Kasernen, Spitäler, Pflegeheime, Sportanlagen usw. thematisiert. Fokussiert auf Bauten von besonderer Sensibilität respektive Konstellation mit zum Teil empfindlichen und anfälligen Nutzern. Ein spezielles Augenmerk richtet sich dabei auf Anwendungen aus der Praxis mit erhöhter Risikostufe, bei denen man auf Nummer sicher gehen muss. Hans Gössi *

■ Die Gössi AG befasst sich seit Jahren mit Energiesystemen und der Legionellen-Problematik. Sie verfügt heute auf diesem Gebiet über eine grosse Erfahrung. Für Planer erstellt sie unverbindlich legionellensichere Warmwasserkonzeptionen. Diese Konzepte enthalten sämtliche Komponenten, die für eine legionellensichere Lösung erforderlich sind. Dazu gehören je nach Bedarf das Prinzipschema, die Speicherpläne, die Ladestation (vgl. Grafik: Komponente Nr. 6), die Zirkulationsverlust-Deckungsstation (7), die legionellensichere Mischwasseranlage (8), die Ionisierungsanlage (9), sowie die Wärmepumpe (5) für Ladung und Zirkulationsverlust-Deckung usw. Das Konzept wird in einer Weise ausgearbeitet, dass dieses vom Planer direkt in die Ausschreibung übernommen werden kann. Nachdem das

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Massnahmen und Voraussetzungen zu berücksichtigen, siehe nachfolgende Kapitel I bis VII.

gesamte Konzept aus einer Hand stammt, werden unnötige Schnittstellen vermieden. Montage und Installation der Komponenten erfolgen durch den bauseitigen Installateur. Die Inbetriebsetzung dagegen ist Sache der Gössi AG. Das hat sich so bewährt.

I. Mehrfachfilter bei Hauswasserzuleitung Bei der Hauptwasserzuleitung muss ein Mehrfach-Feinfilter (1) eingebaut werden, mittels welchem die Amöben (Wirte der Legionellen, vgl. HK-GT 2/15, S. 65 inkl. Bild) herausgefiltert werden. Amöben sind Zellen, welche in praktisch allen Kaltwasserleitungen vorhanden sind. Gelangen diese Zellen gemeinsam mit Legionellen ins Warmwasser, vermehren sich die Legionellen in den Zellen äusserst schnell. Diese Amöben wiederum geraten beim Duschen über Aerosole in die Lunge und hier werden die in der Amöbe lebenden Legionellen freigesetzt. Das Risiko, an einer gefährlichen Infektion bzw. an der Legionärskrankheit zu erkranken, steigt erheblich.

Legionellen im Warmwasser können, wenn sie in hoher Anzahl in die menschliche Lunge geraten, zu massiven gesundheitlichen Schäden führen. Werden Legionellen (Bakterien) beispielsweise bei Wasserproben in öffentlichen Bauten (Sportanlagen, Kasernen, Spitälern, Pflegeheimen) festgestellt, muss das Duschen umgehend verboten werden. Solange, bis die Anlage erneut legionellenfrei ist. Fehlerhafte Techniken bei solchen Anlagen führen unweigerlich zu kostenintensiven Sanierungsarbeiten. Um einen zufriedenstellenden Zustand zu erreichen gilt es, eine ganze Reihe

Zapfstellen

MehrfachFeinfilter

Hausanschluss Trinkwasser

64°C 45°C

35–40 °C

10

58°C 62°C

66°C

62°C 66°C

2 3

62°C 43°C

60°C

35–40 °C

WRGSpeicher 1 ... Liter

WWSpeicher 2 ... Liter

WWSpeicher 3 ... Liter

35–40 °C

64°C

64°C

Ionisierung 60°C

5

4

66°C

6

66°C

9

60°C

7

8

35°C

WRG-Anlage Kälte Leistung ... kW

WRG-Anlage Klimatisierung Leistung ... kW

Speicher 1 WRG-Speicher

Zirkulations-VerlustDeckungsWärmepumpe

Speicher 2 WW-Speicher

Speicher 3 WW-Speicher

Legio-Protect Ladestastion

Zirkulations-VerlustDeckungs-Station untere Druckzone

Vollautomatische Mischwasseranlage mit Kupfer/Silber-Ionisierung

Beispiel-Schema für legionellensichere Warmwasser-Konzeption der Gössi AG mit Wärmepumpe: 1) Feinfilter, 2 + 3) Wärmerückgewinnung: WRG-Anlage Kälte, 4) WRG-Anlage Klima, 5) Speicherlade- und Zirkulationsverlust-Deckungs-Wärmepumpe, 6) Legio-Protect Speicherladestation, 7) Zirkulations-Verlust-Deckungsstation, 8) vollautomatische Mischwasseranlage, 9) Ionisierung, 10) Zapfstellen.


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Aus diesem Grunde ist der Einbau eines Feinfilters (1) angezeigt.

II. Konstante Warmwassertemperatur von 62 °C im letzten Speicher Beträgt die Warmwassertemperatur im letzten Speicher konstante 62 – 64 °C, ist hier eine ständige thermische Legionellen-Desinfektion gewährleistet. Die Mehrzahl der Legionellen wird somit bereits im Warmwasser-Speicher eliminiert und es gelangen lediglich marginal Legionellen ins Netz. Wichtig dabei ist, dass die Speicher so ausgelegt werden, dass die Temperatur-schwankungen auf +/-1 °C minimiert, d. h. die Temperaturen sehr konstant gehalten werden können. Die Warmwasserspeicher und die Legio-Protect Kompakt-Ladestation (6) garantieren diese Voraussetzung. Weiter ist zu beachten, dass mit herkömmlichen Ladestationen in Kombination mit Warmwasser-Speichern die Temperaturschwankungen in der Regel hoch sind. Warmwasserspeicher mit Pumpenwarmwasser-Registern sind ungeeignet. Damit ist kaum eine sichere Temperaturschichtung zu gewährleisten. Frischwasserstationen sind oft auch problematisch, zumal die notwendige Warmwassertemperatur im Leitungsnetz nicht erreicht wird und die Vorrichtung für eine thermische Desinfektion fehlt.

III. Vermeiden von Wärmeverlusten und Kalkablagerungen im Leitungsnetz Kalkablagerungen im Warmwasserleitungsnetz sind unbedingt zu verhindern, sie begünstigen das LegionellenWachstum. Durch den Einbau eines Ionenaustauschers oder einer physikalischen Wasserbehandlungsanlage kann diese Vorgabe erfüllt werden. Die Warmwassererwärmung gewinnt bezüglich Energiesparen und Energieeffizienz an Bedeutung. Für die Warmwassererwärmung wird heute in Neubauten schon beinahe mehr Energie aufgewendet als für die Raumheizung. Hier gilt es, Einhalt zu gebieten. Die Warmwassertemperatur im Speicher ist deshalb nach dem Warmwasserspeicher auf eine möglichst tiefe Betriebstemperatur herunter zu mischen, etwa bei Sportanlagen auf 45 °C. Dazu ist z.B. die legionellensichere Mischwasseranlage Gössi-Mat (8) eine massgeschneiderte Lösung. Das hat ebenso Gültigkeit für Wohnbauten und Mehrfamilienhäuser. Die Warmwassertemperatur muss bei besagten Objektarten über die Essenszeiten kurzfristig auto-

matisch auf 60 °C erhöht werden, um den Ansprüchen der Konsumenten in der Küche gerecht zu werden (Fettlöslichkeit).

IV. Thermische Desinfektion Das Warmwasser-Leitungsnetz ist jede Nacht während rund drei Stunden thermisch zu desinfizieren. Legionellen, welche trotz den Massnahmen I bis III ins Warmwassernetz gelangen, müssen täglich beseitigt werden. Die Wassertemperatur im Leitungsnetz ist deshalb täglich während drei Stunden auf 64 °C zu erhöhen. Das Leitungsnetz wird so thermisch desinfiziert. Die thermische Desinfektion erfolgt automatisch. Die Ansteuerung kann wahlweise über das Leitsystem oder eine im Steuerkasten eingebaute Zeitschaltuhr erfolgen.

V. Desinfektion der Ausstossleitungen Die Ausstossleitungen können thermisch nicht automatisch desinfiziert werden. Um eine solche Desinfektion zu erreichen, müssten die Ausstossleitungen jede Nacht während der Hochtemperatur-Phase gespült werden. In der Praxis ist das nicht zu bewerkstelligen. Aus dem Grunde ist das gesamte Warmwassernetz mit Silber zu ionisieren. Wird gezapft, befinden sich die Silber-Ionen sowohl im Leitungsnetz wie auch in den Ausstossleitungen. Die Ionen besitzen eine Langzeitwirkung. Durch sie werden die Legionellen abgetötet. Leitungsschäden sind nicht zu befürchten.

VI. Prinzip der Spülung Duschanlagen sowie Auslaufarmaturen (Lavabos, Ausgüsse usw.) müssen nach längeren Stillstandzeiten (Schulferien, Schliessungen) gründlich gespült werden. Die Spülung hat während der thermischen Desinfektionsphase zu erfolgen. Befindet sich das Wasser während längerer Zeit ungenutzt in den Ausstossleitungen, können sich Legionellen rasch vermehren und zu starker Kontamination führen. Selbst die Ionen-Wirkung lässt nach, wenn das Wasser nicht regelmässig erneuert wird. Daher ist der Spülprozess zwingend angesagt, um einen vollumfänglichen LegionellenSchutz zu gewährleisten.

VII. Prüfung der Anlage Die Funktion der kompletten Warmwasserkonzeption ist jährlich zu prüfen. Bei der Ionisierung ist ebenso ein regelmässiger Service Voraussetzung.

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Legionellen: mühsam Lösungen: anspruchsvoll Legionellen sind allgemein ein mühsames, für die Branche ein anspruchsvolles Thema. Es ist eine herausfordernde Optimierungsaufgabe zwischen Legionellen-Sicherheit und Energieeffizienz. Die «mindestens erreichbaren Warmwasser-Temperaturen» betragen in nach heutigen Normen ausgelegten Anlagen in der Regel 60 / 55 / 50 °C für Speicher/ Zirkulation/Zapfstelle. Hans Gössi empfiehlt in seinem optimierten Standard-Konzept im «letzten Speicher» eine möglichst konstante Temperatur von 62 – 64 °C. Während der meisten Zeit des Tages genüge im Verteilnetz eine WW-Temperatur von 43 °C, aus Komfortgründen soll aber «zu den Essenszeiten» in Küchen-Bereichen auf 60 °C erhöht werden. Während total drei Stunden täglich wird die Temperatur im Warmwasser-Leitungsnetz auf 64 °C erhöht (thermische Desinfektion). Trotzdem soll dieses System insgesamt energieeffizienter sein. Planer und Installateure in den Bereichen Sanitär und Heizung hoffen, in ausgeführten Projekten nie konkret mit schweren Fällen von Krankheit oder sogar Todesfällen konfrontiert zu werden, die klar auf Legionellen im Trinkwasser zurückgeführt werden können. Der grösste Teil aller Trinkwasserinstallationen kann gemäss Normen, Richtlinien und Merkblättern ausgelegt werden, vgl. dazu etwa den 2-teiligen Fachbeitrag «Hygienisch optimale Trinkwasser-Systeme» in HK-GT 2/15 S.6568 und hier in HK-GT 3/15 S.78 – 83, oder auch den Hinweis zum suissetecMerkblatt «Stagnierendes Wasser» (betrifft auch Kaltwasser-Leitungen), ebenfalls in diesem Heft weiter vorne in der Rubrik «Normen & Co.». In den Normen werden Gebäudetypen bezüglich Legionellen-Risiko nach drei Stufen unterschieden: geringes, mittleres und erhöhtes Risiko. Für die letzte Kategorie wird auf Vorgaben des BAG verwiesen (Bundesamt für Gesundheit, vgl. z. B. Bericht «Legionellen und Legionellose» vom März 2009). Wenn trotz korrekter Auslegung Legionellen-Probleme auftreten, sei es wegen einer ungünstigen Konstellation in der betreffenden Installation oder wegen erhöhter Anfälligkeit der Gebäudenutzer im konkreten Fall, oder wenn auch in der Schweiz eine Legionellen-Kontrollpflicht eingeführt werden sollte, dann sind die betroffenen Betreiber froh um erfolgssichere Lösungen, wie sie Hans Gössi vorschlägt. Peter Warthmann, Chefredaktor HK-Gebäudetechnik

Die Praxis zeigt, dass bei Anlagen einzelne Teile wie Relais, Kontrolllampen usw. naturgemäss ausfallen können. Die regelmässige Wartung ist nicht nur sinnvoll, sie ist vielmehr zwingend. Dasselbe

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Warmwasser-Wärmepumpe: wird gleichzeitig auch eingesetzt zur Deckung der Zirkulationsverluste.

Zirkulationsverlust-Deckungsstation mit Doppel-Ionisierungsanlage.

Legionellensichere vollautomatische Mischwasseranlage Gössi-Mat mit integrierter Ionisierung. Das Bild entstand bei der Inbetriebnahme/Einregulierung, noch vor Ausführung der Dämmarbeiten.

gilt für die Ionisierung, zumal sich die Anoden durch den Gebrauch kontinuierlich abbauen.

Bemerkung zu den aufgeführten Massnahmen I bis VII Die Legionellen-Problematik wird heute überall thematisiert. Hoteldirektoren, Verwalter von Alters- und Pflegeheimen oder Verwaltungen öffentlicher Bauten

wollen Warmwasser-Konzepte, die legionellen-sicheres Warmwasser garantieren. Mit den aufgeführten Massnahmen I bis VII sind auch in anspruchsvollen Fällen solche Lösungen möglich.

Massgebliches Energiesparpotential dank «Mischwasser» mit 43 °C Mehrheitlich werden heute bestehende Warmwasseranlagen mit einem Ein-

Temperaturen- System betrieben. Die Warmwasser-Temperatur beträgt bei den Anlagen in der Regel 55 – 60 °C. Eine gezielte Absenkung der Wassertemperatur ist selten möglich. Eine Lösungsvariante ist eine vollautomatische «Mischwasseranlage», wie sie oben unter Punkt III beschrieben ist. Es gibt Anlagen, bei welchen nachtsüber die Zirkulationspumpe ausgeschaltet wird, dies in der Absicht, Energie einzusparen. Die Praxis zeigt, dass nicht regulierte Warmwasseranlagen unnötig viel Energie verbrauchen und zu hohen Betriebskosten führen. In einem 5-Sternehotel, mit täglichem Bedarf bis 90 m3 Warmwasser, wurden entsprechende Messungen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass beim Einsatz einer Mischwasser-Anlage mit einer Betriebstemperatur von 43°C im Leitungsnetz sich der effektive Warmwasserbezug um rund 15 % reduzierte. Ein Wasseranteil mit zu hoher Temperatur wird sonst offenbar nicht genutzt. Beispiel: Einer mit zu heissem Warmwasser (55 – 60 °C) bereits genügend gefüllten Badewanne wird Kaltwasser beigemischt, um die übliche angenehme Badtemperatur von 38 – 43°C zu erreichen. Aus der 15 %-Reduktion resultiert eine tägliche Einsparung von 785 kWh/d resp. jährlich 286 500 kWh/a. Die Energieeinsparungen aufgrund geringerer Zirkulationsverluste sind bei dieser Berechnung noch unberücksichtigt. Auch im Wohnungsbau: Es genügt vollauf, wenn Warmwasser-Temperaturen während den Essenszeiten vorübergehend auf ca. 62 °C hochgefahren werden, um sie anschliessend wieder auf 43 °C zu senken. Leitungsnetze werden mittels dieser Schaltung gleichzeitig thermisch desinfiziert. Bei Bauten wie z. B. Sportanlagen, die einen anderen Zyklus aufweisen und bei denen keine zwischenzeitliche Temperatur-Erhöhung des Warmwassers


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Wird das Warmwasser zusätzlich durch eine Solaranlage erwärmt, kann die thermische Desinfektion optimal Ăźber den Mittag direkt Ăźber die Solaranlage ohne Zusatzenergie erfolgen. WĂźrden schweizweit sämtliche Warmwasserleitungsnetze wie oben beschrieben fĂźr die meiste Zeit des Tages auf die Temperatur von 43 °C abgesenkt, wäre dadurch ein namhaftes Energiesparpotenzial zu aktivieren. Warmwasser wĂźrde – ohne unnĂśtigen Spielraum – zu der Temperatur aufbereitet, die in der Praxis benĂśtigt wird. Dazu wäre jedoch bei Planern, Installateuren und Bauherrschaften sowie in den Normen/Richtlinien ein einschneidendes Umdenken notwendig. â– * Autor: Hans GĂśssi ist Inhaber der GĂśssi AG, Energietechnik, 6403 KĂźssnacht am Rigi, www.goessi.ch

Doppel-Warmwasser-Speicher-Ladestation vor der Auslieferung.

vorgesehen ist, erfolgt die thermische Desinfektion in der Nacht. Zu dieser Zeit ist der Warmwasserbedarf unerheblich, da kaum gezapft wird. Es ver-

bleiben somit lediglich die Zirkulationsverluste, welche sich während der thermischen Desinfektion ergeben. Diese sind vernachlässigbar.

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HLK-Portal 2015 zeigte konkrete Wege zur Vernetzung: für Qualität, Effizienz und Fortschritt

Gemeinsam weiterkommen Es werden mit jedem Mal mehr: Gegen 400 Exponenten der Schweizer HLK-Branche haben sich am siebten HLK-Portal versammelt – oder eben vernetzt: Nur wer die richtigen Partner kennt und zur richtigen Zeit ins Boot holt, kann aus persönlicher und technischer Vernetzung Qualität, Effizienz und Fortschritt gewinnen. Gemeinsam weiterkommen – wie geht das genau? Das HLK-Portal 2015 im The Dolder Grand in Zürich hat konkrete Wege aufgezeigt. Text: Ursula Trunz, Bildauswahl: Peter Warthmann

■ «Die technische Vernetzung kennt keine Grenzen mehr, wir leben in einer Welt voller Netze», so Marco Letta, Geschäftsführer der Hoval AG, am HLKPortal. «Wie finden wir uns damit zu-

recht?», fragte Moderatorin Regula Späni. Hoval antwortet mit dem eigenen Anspruch, intelligente Steuerungstechnik zu entwickeln. Und was, wenn etwa die Heizung als wichtiges Glied in die-

sem Netz ausfällt? Eine sehr praktikable Lösung hat Ralf Gazda, seit Januar CEO der Mobil in Time AG: «Wir geben die Garantie, dass die Wärme kommt.» Vernetzung, so sie die Effizienz steigern und Energie einsparen soll, braucht neben der Technik aber auch den Willen der Verbraucher. Das zeigte Patrik Lanter, CEO der NeoVac-Gruppe. Sie war nach vierjähriger Pause wieder MitGastgeberin des HLK-Portals – gemeinsam mit der Mobil in Time AG, der Hoval AG und der Weishaupt AG. «Ich bin heute etwas kritisch», verkündete schliesslich Armin Heiniger, Leiter Feuerungstechnik und Kundendienst der Weishaupt AG. Seine handfeste Kritik zielte ganz direkt auf sinnvolle und wirksame Vernetzung.

Die smarte Vernetzung von morgen

Veranstalter HLK-Portal 2015 mit Moderatorin Regula Späni: Richard Osterwalder, Patrik Lanter, Armin Heiniger, Ralf Gazda und Marco Letta. (Foto: Frank Müller)

Früher stand in jedem Haus einfach eine Heizung. Dass sie per Fernzugriff gesteuert werden kann, ist heute schon fast selbstverständlich. «Doch inskünftig»,

Smart Grid: Mit den wachsenden Summen ihrer elektrischen Leistungen haben Wärmepumpen und PV-Anlagen eine immer grössere Bedeutung für die Energieversorgungsunternehmen (EVU). (Referat Marco Letta, Hoval)


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prophezeite Marco Letta, «werden auch die lokalen Wettervorhersagen in die Steuerung integriert, damit sie das Speichermanagement auf die zu erwartenden Solarerträge abstimmen kann.» Die Steuerung wird Teil der Gebäudeautomation: Beleuchtung, Sonnenstoren, Belüftung, Raumwärme, Warmwasser – alle Daten laufen zusammen, beeinflussen sich gegenseitig und erhöhen die Effizienz. Vernetzung auch in den Stromnetzen: Die Energieversorger müssen das Netz stabil halten und ihre Abnehmer zuverlässig mit Strom beliefern, doch ihre Planung wird durch die erneuerbaren Energien erschwert. Das Smart Grid kann Spannungs- und Frequenzschwankungen vermeiden helfen. Pumpspeicherwerke allein werden gemäss Marco Letta nicht mehr genügen, um Stromeinspeisung und -abnahme im Gleichgewicht zu halten. Die Wärmepumpen von Hoval sind bereit für das Smart Grid: Das Energieversorgungsunternehmen, das den Strom liefert, kann zum Beispiel den Betrieb der Wärmepumpe zugunsten der Regelversorgung vorübergehend sperren. Umgekehrt kann der Stromversorger den Betrieb von Kompressoren und Zusatzheizungen erzwingen. So oder so ist die Wärmepumpe, wie die Photovoltaik-Anlage, für das Smart Grid von Bedeutung. Wer in seinem Haus auf erneuerbare Energien setzt, kann das Netz durch Maximierung des eigenen Solarstromverbrauchs entlasten und auch den gesamten Energiebedarf im Einzugsbereich des Stromversorgers durch intelligente Steuerung minimieren. Was ist denn hier passiert? Da schwitzt ein Hotelgast in der Sauna vor sich hin und rechnet die Zeit in einem Countdown rückwärts. Das kurze Theaterstück am HLK-Portal hat ein Happy End, der Countdown geht auf: Ist die

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Wärmepumpen und PV-Anlagen im Smart Grid-Verbund: Maximierung des Eigenverbrauchs der PVAnlage, Minimierung der Betriebskosten unter Berücksichtigung der EVU-Tarifstrukturen, intelligenter Hausverteiler zur Regelung des internen Verbrauchersystems. (Referat Marco Letta)

Heizung ausgefallen, fährt Mobil in Time innerhalb von maximal sechs Stunden mit der mobilen Heizung vor. Die Energie-Garantie funktioniert wie eine Versicherung, nämlich nach dem kol-

Die wichtigsten Geschäftsbereiche bzw. Kompetenzen der Mobil in Time AG: Wärme, Kälte, Dampf. (Referat Ralf Gazda, Mobil in Time)

lektiven Solidaritätsprinzip. Sie macht Redundanz überflüssig und garantiert zugleich Versorgungssicherheit. Ralf Gazda rechnete am HKL-Portal laut vor: «Während die einen Unternehmen auf Betriebssicherheit verzichten, wenden andere definitiv zu viel auf.» Eine Reserve-Anlage, die beispielsweise 500 kW Wärme sicherstellt, verursacht jährliche Unterhalts- und Kapitalisierungskosten von 35 000 Franken. Die

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Garantie für Sicherheit: Links unsere Sicherheit, wenn es brennt. Rechts die von Mobil in Time angebotene Garantie bei Energie-Ausfall. (Referat Ralf Gazda)

Energie-Garantie von Mobil in Time gibt es hingegen vertraglich für 1250 Franken. Für die Erzeugung von Kälte, Wärme und Dampf stehen bei Mobil in Time rund 300 Mietanlagen für alle Einsatz- und Leistungsbereiche bereit.

Wenn Zahlen sensibilisieren helfen

Es ist nicht wegzudiskutieren, Patrik Lanter untermauerte es mit Zahlen, und es erstaunt doch: Der tatsächliche Energieverbrauch in Schweizer Neubauten liegt nach ersten Untersuchungen deutlich über den «Mustervorschriften der

Erwartete Bereiche von Jahresarbeitszahlen (JAZ, engl. SPF für Seasonal Performance Factor) für verschiedene Wärmepumpen-Typen. Die JAZ ist abhängig von der Effizienz der Anlagekomponenten, aber auch vom Benutzerverhalten. (Referat Patrik Lanter)

Der Wärmenpumpenzähler Superstatic 479 SPF erfasst in WP-Installationen die abgegebene Wärmemenge und registriert gleichzeitig den Verbrauch der elektrischen Energie. Dafür wird der Elektrozähler für die Wärmepumpe und die Peripheriegeräte mittels Impuls aufgeschaltet. Der NeoVac SC 479 SPF ist so in der Lage, die Jahresarbeitszahl JAZ von Wärmepumpen direkt auszuweisen. (Referat Patrik Lanter)

Kantone im Energiebereich» (MuKEn) aus dem Jahre 2008. Dabei liegen die Eckwerte der neuen MuKEn 2014, welche die Energiedirektoren-Konferenz der Kantone (EnDK) am 9. Januar 2015 verabschiedet hat, um 27 % unter denjenigen von 2008. Was ist zu tun, um den Energieverbrauch zu drosseln, zumal 35 % auf das Konto der Raumwärme gehen? Patrik Lanter berief sich am HLKPortal in einem ersten Schritt auf eine Studie der Technischen Universität Dresden, wonach ältere und teilsanierte Häuser gemäss dem in Deutschland üblichen Energieausweis einen tieferen Raumwärme-Verbrauch ausweisen. Er erklärte das mit dem sogenannten ReboundEffekt: Neuere, besser isolierte Häuser verleiten zu Nachlässigkeit. «Mit zunehmender energetischer Qualität der Wohnhäuser steigt die Verschwendung.» In einem zweiten Schritt empfahl Patrik Lanter die verbrauchsabhängige Heizkosten-Abrechnung: «Damit lässt sich der Energiekonsum um 14 bis 20 % reduzieren.» NeoVac bietet dazu die Wärmezähler und mit NeoWeb das komplette Smart-Metering-Portal für die Heiz- und Nebenkostenabrechnung. Rund 27 000 Mehrfamilienhäuser sind darauf bereits registriert. Im Portal, das responsiv funktioniert und somit auch über ein Smartphone erreicht werden kann, lassen sich zum Beispiel auch Vergleiche zum Vorjahresverbrauch und Benchmarks anstellen. Patrik Lanter: «Die Sensibilisierung birgt grosses Einsparpotenzial. Wird sogar häufiger als einmal jährlich abgerechnet, liegt eine weitere Einsparung um 7 bis 12 % durchaus drin.»

Hier braucht es Weitsicht Auf Effizienz getrimmte Wärmeerzeugung: Was einfach tönt, erfordert Know-how – und die Weitsicht, für die


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Planung vor allem grösserer Anlagen «zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Partner an den Tisch zu holen». Armin Heiniger spricht am HLK-Portal deutliche Worte und zeigt in krassen Bildern, was alles schiefgehen kann, wenn Brenner und Kessel nicht zusammenpassen oder etwa die Abgasrohre nicht adäquat geführt werden. Oft sind es scheinbare Kleinigkeiten, die darüber entscheiden, wie hoch der Verbrauch, die Energieeffizienz, der Verschleiss, die Lärmemissionen und der Schadstoffausstoss sind. «Das beste Energiemanagementsystem hilft wenig, wenn die Anlage selber nicht einwandfrei funktioniert oder ein Fühler am falschen Ort montiert ist.» Gemeinsam weiterzukommen, so Armin Heiniger, sei nur mit dem frühzeitigen Einbezug aller Spezialisten und mit vernetzter Planung möglich.

Adolf Ogis berührende Weisheit Auf ihn hatten viele am HLK-Portal gewartet: Alt Bundesrat Adolf Ogi fesselte

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Es gibt Hinweise, dass der tatsächliche Energieverbrauch in Schweizer Neubauten die Vorgaben der Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn) aus dem Jahre 2008 deutlich übertrifft. Die Ziele der neuen MuKEn 2014 liegen um 27 % unter denjenigen von 2008. (Referat Patrik Lanter, NeoVac)

Abrufbar sind beim Wärmenpumpenzähler SC 479 SPF die momentane, kumulierte Arbeitszahl sowie die Tagesund Jahresarbeitszahl. (Referat Patrik Lanter)

die Teilnehmenden mit einer fulminanten, emotionalen und auch sehr persönlichen Rede zum Abschluss. «Grossartig, was ihr da in Sachen Energiesparen gemacht habt und macht», rief er ihnen zu. Er muss es besonders gut wissen,

Drehzahl- und O2-Regelung: Das digitale Feuerungsmanagement W-FM 100/200 von Weishaupt besteht aus einem Gerät, das direkt im Brennergehäuse integriert wird. (Referat Armin Heiniger, Weishaupt)

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Die Teilnehmenden am HLK-Portal dankten es ihm mit warmem, anhaltendem Applaus. Das nächste HLK-Portal findet im Januar 2017 statt und folglich nun immer in denjenigen Jahren, welche die Swissbau mit ihrem ebenfalls zweijährigen Rhythmus auslässt. Alle Informationen zum HLK-Portal auf www.hlk-portal.ch ■

Kostenvergleich: Jahreskosten für Redundanz 500 kW Wärme gegenüber Lösung mit Energie-Garantie von Mobil in Time. (Referat Ralf Gazda)

denn er hat der Nation ja einst beigebracht, wie man energiesparend Eier kocht, und die Nation erinnert sich bis heute daran. Adolf Ogi sprach aber auch davon, dass Sport die beste Lebensschule sei: «Da lernt man zu gewinnen, ohne überheblich zu werden, und zu verlieren, ohne deswegen gleich den Weltuntergang vor sich zu sehen.» Er

sprang rhetorisch leicht und inhaltlich bodenständig von seinem Heimatdorf Kandersteg ins Bundeshaus, von Bernhard Russi über Bundesratskollege Otto Stich zum ehemaligen Uno-Generalsekretär Kofi Annan. Und immer wieder fielen einfache, weise Sätze wie dieser: «Wir sind alle Dienende. Wer das nicht spürt, dem fehlt etwas Entscheidendes.»

www.hlk-portal.ch www.hoval.ch, www.mobilintime.ch www.neovac.ch, www.weishaupt-ag.ch



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Vielseitig abgestützte Energieversorgung sichert der Papierfabrik Niedergösgen eine effiziente Produktion

Redundantes Dampferzeugungssystem für Papierfabrik – mit leichtem Heizöl Das Energiekonzept der Papierfabrik der Aarepapier AG in Niedergösgen basiert auf einem kombinierten Versorgungssystem. Für die Beheizung der Trockenzylinder der Papiermaschine ist Dampf unverzichtbar. Dieser wird über eine Fernleitung aus dem Kernkraftwerk Gösgen angeliefert. Bei Revisionspausen des Kraftwerks liefern je zwei neue WeishauptIndustriebrenner pro Heizkessel die benötigte Energie für die Dampfproduktion – in Kombination mit der Verbrennung von Papier-Rejekt, Altholz und Klärschlamm.

lisiert auf die Entwicklung und Produktion hochwertiger Verpackungslösungen aus Voll- und Wellkarton. Das Werk in Niedergösgen liefert für die Herstellung des Wellkartons das notwendige Papier. Als Rohstoff für die Papierherstellung dient hierzu Altpapier, Industriepapiere und Kartonverpackungen.

Frischer Dampf aus dem nahen Kernkraftwerk Die Papiermaschine der Aarepapier AG produziert während 24 Stunden, 7 Tage die Woche, ganzjährig ca. 195 000 Tonnen. Diese Jahresproduktion entspricht 585 000 Kilometer Papier, immerhin die 1,6-fache Entfernung von der Erde zum Mond, welche auf sogenannte Tambouren aufgerollt wird. Wie bereits erwähnt, ist für die Produktion, das heisst für die letzte Stufe der Entwässerung des Papieres, Dampf unerlässlich. Mit

Das Kernkraftwerk Gösgen liefert über eine Fernleitung von 1,8 km Länge Dampf für die Papierfabrik. (Bild: KKW Gösgen)

Quelle: Weishaupt AG

■ In der Papierproduktion werden für die letzte Phase der Herstellung grosse Mengen an Dampf benötigt. Die wirtschaftliche Dampfproduktion rund um die Uhr ist für ein Unternehmen von grosser Bedeutung. Dies gilt auch für die Aarepapier AG in Niedergösgen. Im Fabrikationsprozess für die Herstellung von Papier ist Dampf ein unverzichtbarer Wärmeträger. Er wird für die Beheizung der Trockenzylinder, die am

Ende des Herstellungsprozesses in der Papiermaschine angeordnet sind, benötigt. Der Energiebedarf ist gross und so ist eine entsprechende Infrastruktur für die Bereitstellung dieses Heizmediums erforderlich. Die Papierfabrik Aarepapier AG in Niedergösgen, ein Unternehmen der Model-Gruppe, produziert in diesem Werk Wellkartonpapiere, wie Testliner und Medium. Die Model-Gruppe ist spezia-

Ansicht auf eine der beiden Kesseleinheiten: Mit zwei Kessel mit Doppelflammrohren und den darauf montierten 4 Industriebrennern wird die Dampfversorgung bei Stillstand des Kernkraftwerkes sichergestellt. (Übrige Bilder: Kurt Rüegg)


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diesem Medium werden die Trockenzylinder beheizt, über welche die hergestellte Papierbahn im Slalom geführt wird. Dabei verdunstet ein wesentlicher Teil der Restwassermenge, die in dieser Prozessphase noch im Papier enthalten ist. Vom ursprünglichen Wassergehalt von 99 % der Papiermasse bleiben nach der Trocknung noch ca. 7 – 8 % übrig. In Niedergösgen wurde für die Dampfproduktion eine Industrieheizung mit 2 Kesseleinheiten installiert. Die Wärmeerzeugung für die Dampfproduktion, die rund um die Uhr sichergestellt sein muss, erfolgte lange Zeit durch die Verfeuerung von Schweröl. Mit dem Bau und nach der Inbetriebnahme des nahegelegenen Kernkraftwerkes in Gösgen (KKG) im Jahre 1979 bot sich für die Papierfabrik die Gelegenheit, die Energieversorgung auf Dampf umzustellen, welcher vom KKG geliefert wurde. In der Papierfabrik wird Speisewasser aufbereitet und über eine Fernleitung von 1,8 km zum KKG geleitet. Aus dem Frischdampfsystem des Kernkraftwerks wird ca. 1 % des Dampfes ausgekoppelt und über einen Wärmetauscher geführt. Dort wird das aufbereitete Speisewasser aus der Papierfabrik in Dampf umgewandelt und anschliessend über eine Dampfleitung in die Papierfabrik zurückgeführt.

Redundantes Heizsystem erneuert Das bestehende Heizsystem wurde aber deswegen nicht ausser Betrieb gesetzt. Die beiden Dampfkessel sind nach wie vor im Versorgungskonzept integriert und werden immer unter Druck gehalten. Für Phasen des Betriebsunterbruches im Kernkraftwerk, also während der jährlichen Revisionsphase von 4 – 5 Wochen oder im Falle einer anderweitig beeinflussten Abschaltung, muss in der Papierfabrik sofort auf die Dampfproduktion mit Ölbetrieb umgeschaltet werden können. Die beiden 41-jährigen Sulzer Dampfkessel sind also noch immer in Betrieb. In der Zwischenzeit wurde von Schweröl auf den Betrieb mit Heizöl extra leicht umgestellt. Eine Aktion, in der es einiges zu bewältigen gab, wie Armin

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Ohne Dampf kann auf dieser Maschine kein Papier hergestellt werden. Gut sichtbar die Papierbahn, die slalomartig über die Trockenzylinder geführt wird. (Bild: Aarepapier AG, Niedergösgen)

Vom Tanklager mit einer Kapazität von 1,3 Mio. Liter Heizöl wird der Brennstoff über das freistehende Leitungs-Trassee zum Tages-Tank im Kesselhaus transportiert.

Heiniger, Leiter Feuerungstechnik der Weishaupt AG, feststellte. Die Umstellung umfasste die Reinigung, Sanierung und den Umbau der beiden Grosstanks, der Schwerölinfrastruktur mit Pumpen, Armaturen und der Brenner. Pro Heizkessel wurden nach dem Rückbau der Schwerölanlage je zwei neue Weishaupt-Industriebrenner installiert. Die Kessel sind mit hinten offenen Doppelflammrohren ausgestattet, aus denen die Abgase der beiden Brenner zusammengeführt werden. Die beiden Brenner sind deshalb immer gleichzeitig und mit gleicher Leistung in Betrieb.

Massive Senkung des Abstrahlverlustes Eine Gleichlaufregelung, welche in Abhängigkeit des Dampfbedarfes arbeitet, steuert und regelt die Brennstoff- sowie

Für Emin Jusic, Stv. Leiter der mechanischen Werkstatt, ist die zuverlässige Energieversorgung von grosser Bedeutung.

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die Verbrennungsluftmenge. Bis zu 25 000 m3 Luft werden je nach Leistungsanforderung für die beiden Brenner pro Heizkessel von je einem Hochdruckgebläse gefördert. Als übergeordnete Regelgeräte sorgen zwei Feuerungsmanager von Weishaupt für einen sicheren und leistungsabhängigen Betrieb. Auch die alten Kessel mussten gemäss Aussagen von Armin Heiniger einem Face-Lifting unterzogen werden. Die über den Brennern liegenden Abgasumkehrkammern wurden erneuert und die Kesselfront in diesem Bereich mit einer neuen Isolation versehen. So konnte der Abstrahlverlust massiv gesenkt werden. Neu in der Anlage ist auch die Abgasrohranlage. Die Abgase werden vorerst pro Kessel getrennt an den Fuss des Hochkamins geführt, wo sie sich zu einem Abgasstrom vereinen.

Versorgungssystem. In einem weiteren Kessel wird durch die Verbrennung von Biogas aus der betriebseigenen Kläranlage nochmals Dampf bereitgestellt. Mit diesem übergreifenden Energiesystem steht der Aarepapier AG eine effiziente Dampfproduktion für die Papierproduktion zur Verfügung. Der Einsatz von Heizöl ist dabei ein wichtiges Element in diesem Produktionsprozess. ■ www.weishaupt-ag.ch

Zusätzlich Dampf aus Rejekt und Biogas-Verbrennung Einer der 4 Industriebrenner für die Dampfproduktion. Gut sichtbar sind die Brennstoffzufuhr und der Anschluss an den Ventilator im Untergeschoss.

Ein im Standort integrierter Verbrennungsofen (Verbrennung von Rejekt aus der Papierproduktion, Altholz und Klärschlamm) liefert ebenfalls Dampf ins

Alle Anlagedaten auf einen Blick: Der Betriebsablauf wird zentral gesteuert und überwacht.


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Automatische Durchflussregelung mit optimaler Wärmeverteilung

Der Dynacon-Fussboden-Heizkreisverteiler mit integriertem automatischem Durchflussregler schafft eine enorme Erleichterung bei der Einstellung im Vergleich zu herkömmlichen Technologien.

■ Beim Fussboden-Heizkreisverteiler von IMI Heimeier mit der AFC-Technologie (automatische Durchflussregelung) sind Inbetriebnahme und störungsfreier Betrieb von Fussbodenheizungen jetzt ganz einfach. Und kostensparend dazu. Probleme wie ungleichmässiges Aufheizen, überhöhte Fussbodentemperaturen, Geräusche und schlechte Regelfähigkeit gehören der Vergangenheit an. Der moderne Heizkreisverteiler mit integriertem automatischem Durchflussregler schafft eine enorme Erleichterung bei der Einstellung im Vergleich zu herkömmlichen Technologien. Dynacon setzt auf Durchflussregelung statt Maximalbegrenzung mit Drosselventilen oder Durchflussanzeigen. Die einzelnen Heizkreise werden unabhängig voneinander geregelt und die gewünschte Durchflussmenge in jedem Raum erreicht. Dadurch entsteht kein Überangebot in Heizkreisen beim Schliessen von Nachbarventilen. Der hydraulische Abgleich wird automatisch erreicht, denn die eingestellte Durchflussmenge (in Litern pro Stunde) wird niemals überschritten.

Das System läuft mit einer optimalen Temperaturverteilung und verbraucht weniger Energie. Auch die Inbetriebnahme wird durch den geringeren Einstellbzw. Einregulierungsaufwand enorm vereinfacht und kostengünstiger. Es sind weder Planungsunterlagen noch eine genaue Kenntnis der Heizkreise bzw. des Verlegeabstandes notwendig. Eigenschaften des Produkts • Automatischer hydraulischer Abgleich durch integrierten Durchflussregler • Durchfluss wird automatisch an unterschiedliche Heizlasten angepasst. • Durchflussbereich 30 – 300 l/h • Thermostat-Oberteile mit Anschluss M 30 × 1,5 im Rücklauf • Passend für alle IMI Heimeier und IMI TA M 30 × 1,5-Stellantriebe • 3 verschiedene Verteiler-Anschlusssets mit Kugelhähnen, Regulierventilen, Distanzstück für Wärmemengenzähler erhältlich • Verteilerschränke als Aufputzoder Unterputz-Ausführung erhältlich

Die Vorteile auf einen Blick • Automatischer hydraulischer Abgleich ohne komplexe Berechnungen • Regelkartusche sorgt für konstanten Durchfluss. • Einfache Anpassung des Durchflusses an vorgegebene Heizlasten • Keine Reklamationen durch Bewohner und Hausbesitzer • Vereinfachte Inbetriebnahme, geringere Kosten • Optimale Temperaturverteilung • Keine überhöhten FussbodenTemperaturen • Mehr Wohnkomfort durch gleichmässige Wärmeabgabe • Energieersparnis im Betrieb

Übrigens: Die AFC-Technologie kommt auch im ThermostatVentil A-exact von IMI Heimeier zum Einsatz. ■ IMI Hydronic Engineering Switzerland 4414 Füllinsdorf Tel. 061 906 26 26 www.imi-hydronic.ch


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Lagersysteme für Pellets dem dafür geeigneten Raum aufgestellt werden kann. Durch die variable Behälterhöhe passt sich das Pellets-Silo individuell der Raumhöhe an, und es entsteht somit eine maximale Raumausnutzung. Der Sack des Pellets-Silos besteht aus einem flexiblen, dauerhaft antistatischen Gewebe. Der kompakte Stahlrahmen mit konischem Boden aus Stahlblech und die speziell entwickelten Behälteraustragungen sorgen für eine optimale und betriebssichere Pellets-Förderung zum Heizkessel. ■ H&Z Hug & Zollet AG 3178 Bösingen Tel. 031 747 75 73 www.hugzollet.ch

Einige Aufstellungsmöglichkeiten für Pellets-Lagersysteme: links Pellets-Tank erdverlegt aus Stahl oder PE, rechts Geotank erdverlegt aus PE, sowie diverse Silo-Varianten zur Aufstellung im Gebäude oder im Freien.

■ Die Hug & Zollet AG hat ein breites Sortiment an Pellets-Lagersystemen. Für die platzsparende Lagerung der Pellets im Erdreich gibt es z. B. Stahltanks mit Fiberglas-Aussenbeschichtung. Die zylinderförmigen Tanks sind stossfest und formstabil und verfügen über eine 3 mm dicke GFKSchicht als Korrosionsschutz. Der Vorraum dient als Zugang zu den Lagerräumen sowie für die Wartung aller beweglichen Teile. Die Storz-Kupplungen für die Befüllung und die Entlüftung des Tanks, der Schneckenmotor sowie die Über-

gabeeinheit sind ebenfalls im Vorraum untergebracht. Die Pellets werden mittels einer fest im Lagerraum eingebauten Förderschnecke in den Vorraum transportiert und dort in der Übergabeeinheit an das Absaugsystem der Heizung übergeben. Der Lagerraum ist mit Schrägplatten zur problemlosen Entnahme der Holzpellets ausgerüstet. Je nach gewählter Tankgrösse (4 bis 86 m3) befindet sich der Vorraum vorne (bis 30 m3) oder in der Mitte des Tanks (ab 42 m3). Der erdverlegte Geotank (rechts im Übersichtsbild, 8 oder 11 m3 Inhalt)

ist aus schwarz eingefärbtem, unverwüstlichem PE hergestellt und nahtlos in einem Stück geformt. Im unteren Bereich des Tanks ist ein Konus angeordnet, der in einem Entnahmesumpf endet. Der Tank ist zudem mit einem Stahlrahmengestell gestärkt. Er hat einen Servicedeckel und einen Deckel für die Austragung. Die Austragung ist bereits eingebaut und besteht aus Getriebemotor, Antriebswelle, Förderschnecke, Entnahmerohr und zwei parallel laufenden Luftrohren. Die «Geobox» ist ein Lagerbehälter (Inhalt 1,7 bis 10,2 m3), der in je-

Vorraum im Stahltank mit Fördereinrichtung.

Wärmeaustausch Technologien AG Technologies d’échangeurs SA geschraubt

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1735 Giffers

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Energie und Licht zugleich

Badi Elgg: Die PV-Module (228 Wp) semitransparent, monokristallin auf einer Fläche von 157 m² mit einer Leistung von 21.66 kWp liefern einen geschätzten Jahresertrag von 22 000 kWh.

Erneuerte Scheune in Leuk: Die PV-Module (228 Wp) semitransparent, monokristallin auf einer Fläche 66 m² mit einer Leistung von 9.12 kWp liefern einen geschätzten Jahresertrag von 8500 kWh.

■ Am südlichen Dorfrand von Elgg lädt die neu errichtete Landbadi zur Erfrischung ein. Die alte Infrastruktur genügte den Ansprüchen der Zeit nicht mehr und so wurde im Mai dieses Jahres der Neubau eröffnet. Mit zur Infrastruktur gehört neu auch die Solaranlage für die Produktion von Warmwasser und Solarstrom. Um den einfachen und zweckmässigen Gebäudecharakter beim Garderobentrakt zu bewahren, plante die Energiegenossenschaft Elgg zusammen mit Soltop die Photovoltaikanlage als Dachhaut zu reali-

fern im Jahr nun circa 20 % des Stromes, welchen das Schwimmbad benötigt. Die thermische Anlage deckt rund 80 % des Warmwasserbedarfs von Dusche und Küche.

sieren. Mit den lichtdurchlässigen Laminaten wird das Sonnenlicht auch gleich für die Beleuchtung genutzt und erfüllt den Raum mit einem schönen Lichtspiel. Diese semitransparenten Laminate sind Teil des erfolgreichen Energiedach-Systems von Soltop. Seit dem 12. Mai dieses Jahres liefert diese Anlage nun auf sehr ästhetische und effiziente Art Licht und Strom zugleich. Damit konnte die Installation einer Beleuchtungsanlage und der damit benötigte Strom gespart werden. Die neuen semitransparenten PV-Laminate lie-

Semitransparente PV-Anlage in Leuk Auch in Leuk konnte in der Zwischenzeit eine alte Scheune mit diesen Elementen zu einem multifunktionalen Nutzungsraum saniert werden. Durch den Lichtdurchlass von circa 17 Prozent kann hier tagsüber auf eine zusätzliche Beleuchtung verzichtet werden. Den Übergang zum trapezförmigen Dachrand

wurde mit Anschlusselementen, sogenannten Blindmodulen, ausgeführt. Das vielseitige und robuste Energiedach-System konnte auch hier allen Anforderungen an Ästhetik und Sicherheit gerecht werden. Selbst eine Kombination von normalen und semitransparenten Laminaten ist, z. B. im Vordachbereich, problemlos möglich. ■ SOLTOP Schuppisser AG 8353 Elgg Tel. 052 397 77 77 www.soltop.ch


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Die neue kompakte Pelletsheizung ■ Neu erstellte Einfamilienhäuser weisen einen immer geringeren Wärmebedarf auf. Darauf reagiert Hargassner mit der neuen Pelletheizung «Nano» für den niedrigen Leistungsbereich. Sie überzeugt durch die kleine, kompakte Bauweise und die clevere Konstruktion im Innenbereich. Der Platzbedarf beträgt gerade mal 0,5 m2 und die Heizung kann auf drei Seiten wandbündig aufgestellt werden. Das Hydraulikmodul (Heizkreis-/Boilerpumpe, Speicherladepumpe/Zirkulationspumpe) und sämtliche Verrohrungen sind gut zugänglich und anschlussfertig im Kessel implementiert. Die Komponenten sind so angeordnet, dass sie von vorne einfach erreichbar sind. Der Kessel ist zudem steckerfertig verdrahtet.

anzupassen. Der nutzbare Bereich geht von 38 bis 75 ºC — und das mit über 95 Prozent Wirkungsgrad. Es wird immer nur so viel Wärme erzeugt, wie tatsächlich auch benötigt wird. Wird Nano zusammen mit einem Pellets-Gewebetank aufgestellt, gehen Planung und Montage einfach und schnell vonstatten. Nebst all den technischen, optischen und preislichen Vorzügen ist nicht zu vergessen: Eine Pelletheizung verströmt im Keller einen dezenten, angenehmen Holzgeruch – das macht diese Heizung so wunderbar heimelig. ■ Heitzmann AG 6105 Schachen Tel. 041 499 61 61 www.heitzmann.ch

Mit Aussentemperaturregelung Die Pelletheizung Nano nutzt das bewährte System des Niedertemperaturkessels. Die Aussentemperaturregelung ermöglicht es, sowohl die Leistung als auch die Kesseltemperatur gleitend dem aktuellen Wärmebedarf

Der Name für die neue Pelletsheizung ist richtig gewählt: Nano braucht sehr wenig Platz.

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Energieeffizientes Wärmemanagement

Steigerung der Energieeffizienz dank individuellem Anlagebau Gebäude sind unterschiedlich konstruiert, und der jeweilige Gebäudezweck ist individuell wie auch die Anforderungen der Bewohner oder Betreiber in Bezug auf den Wärmekomfort – dies vor allem bei Industrie- und Gewerbebauten wie auch z. B. bei Spitälern, Pflege- und Altersheimen. Der Trend zum Systembau, bei welchem ein fixes System für alle Gebäudetypen herangezogen wird, ist in Bezug auf die Energieeffizienz höchst fraglich. AES Alternative Energie Systeme GmbH konzentriert sich deshalb auf individuelle Systeme, welche je nach Anforderungen konzipiert und gebaut werden. Individuelle Wärmesysteme Für AES Alternative Energie Systeme GmbH ist das Herz jedes Wärmesystems der Schichtenspeicher. Dort erfolgt das eigentliche Wärmemanagement. Durch den Einbau von Schichtladeelementen im Speicher, welche die exakte horizontale Einschichtung der eingebrachten Wärmeerträge garantieren, wird diese Energiemanagementfunktion erst möglich. Die Grundkonstruktion sowie Länge, Durchmesser und der damit verbundene freie Durchflussquerschnitt der Schichtladeelemente werden dabei bedürfnisgerecht und dem Nutzungszweck entsprechend konzipiert und gebaut. Das Ziel besteht darin, exakte Temperaturbereiche im Speicher zu bilden, welche auch bei Wärmebezügen und nach Einbringung der Rückläufe bestehen bleiben. Da die Anforderungen je nach Gebäudetyp und Zweck unterschiedlich sind, unterscheiden sich auch die Schichtbereiche in Bezug auf Temperatur und Volumen. Ein solch hoch energieeffizienter Schichtladespeicher setzt sich aus mehrfach erprobten und getesteten Systemelementen zusammen. AES Alternative Energie Systeme GmbH

unterstützt und berät Ingenieure und Planungsunternehmen bei der energieeffizienten Auslegung dieser Speicher, bzw. dieser Schichtelemente, inkl. Volumenströme, und des gesamten Warmwasser- und Heizungssystems. Ideal im Grossanlagebau Nebst den Standardanwendungen in EFH und MFH bietet ein solches Speichersystem sehr interessante und vor allem energieeffiziente Anwendungsmöglichkeiten im Grossanlagebau wie z. B. bei Industrieund Gewerbebauten sowie bei Spitälern, Pflege- und Altersheimen. Bestehende Wärmequellen wie Fernwärme, die Abwärme eines Serverraums, eines Gewerbeoder Industrieprozesses (Backstube, Trocknungsräume, Kühlräume, etc.) oder die Abwärme einer Grossküche können optimal in ein solches Speichersystem eingebracht und verwertet werden. Da die meisten Wärmequellen im Niedertemperaturbereich anzusiedeln sind, braucht es im Schichtladespeicher eine kalte Zone von 20 – 25 °C. Diese Zone wird im unteren Speicherbereich mit dem

Rücklauf einer Frischwasserstation oder dem Rücklauf eines grossflächigen Wärmeabgabesystems mit tiefen Systemtemperaturen erreicht. Somit lassen sich sogar Abfallwärme (Temperaturbereich 10 – 20 °C) über eine Wärmepumpe ohne grosse Wärmeverluste und mit geringem Stromverbrauch recyclen. Bei herkömmlichen Speichersystemen werden jegliche Wärmeerträge durchmischt. Dies erfordert in der Folge für die Wärmepumpe einen wesentlich höheren Stromverbrauch, um diese Temperaturen in den Speicher einzubringen, resp. es stellt sich bei diesen Systemen die Frage der Energieeffizienz und schlussendlich der Wirtschaftlichkeit. Bei den AES-Schichtladespeichern der Marke SAILER können dank der exakten Schichtladetechnik auch niedrige Temperaturen gewinnbringend eingebracht werden. Dadurch erhöhen sich nicht nur die Energieeffizienz sondern auch die Möglichkeiten, bestehende Wärmequellen energieeffizient zu nutzen. Bei der Bildung der einzelnen Schichtzonen ist der angeschlossene Energiebezüger mit entschei-

Schichtladespeicher: In einem Rheintaler Holzverarbeitungsbetrieb wird mittels Wärme aus dem Warmwasser über einen Plattenwärmetauscher energieeffizient eine Holztrocknungsanlage betrieben.

dend. So wird beispielsweise beim Betrieb eines grossflächigen Wärmeabgabesystems eine Temperaturschicht von ca. 30 – 35 °C gebildet und gehalten. Dadurch entfällt zum grössten Teil das Runtermischen von hohen Speichertemperaturen auf dieses Wärmeniveau. Der Rücklauf von ca. 25 – 28 °C wird in der Folge in der untersten Schichtzone eingebracht und muss für den weiteren Betrieb der Flächenheizung nur geringfügig höher erwärmt werden. Höchste Flexibilität AES Alternative Energie Systeme GmbH arbeitet ausschliesslich mit den SAILER-Schichtladespeichern und verfügt dabei zusammen mit der SAILER GmbH über mehr als 20 Jahre Erfahrung. Dabei werden standardmässig Speichergrössen bis 3000 Liter angeboten. Massgeschneidert können Speicher bis zu 100 000 Liter gebaut werden. Bei einem Zusammenbau des Speichers im Heizungsraum wird der entsprechende Speicher von der Herstellerin vor Ort zusammengeschweisst. ■

AES Alternative Energie Systeme GmbH Langäulistrasse 9, 9470 Buchs Tel. 081 523 00 11 kontakt@aesgmbh.ch www.aesgmbh.ch


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Luft/Wasser-Wärmepumpe aroTherm mit neuer Leistungsgrösse ■ Der Heizspezialist Vaillant hat sein Wärmepumpensystem aroTherm um eine weitere Leistungsklasse ergänzt. Die VWL 155/2 mit Invertertechnologie verfügt über zwei Ventilatoren und bietet bei A2/W35 eine Modulationsbreite von 4,8 bis 14,7 kW. Damit eignet sich die aroTherm Luft/Wasser-Maschine ab sofort auch besonders gut für Sanierungsprojekte. Die Luft/Wasser-Wärmepumpe aroTherm wurde erst im April 2014 in der Schweiz eingeführt, um die steigende Nachfrage im preissensiblen Marktsegment zu bedienen und dabei gleichzeitig den hohen Anforderungen an Produkt- und Fertigungsqualität einer Premiummarke zu entsprechen. «Unsere Erwartungen wurden klar übertroffen», betont Tobias Loher, Leiter Marketing und Produktmanagement bei der Vaillant Schweiz. «Die aroTherm, bewusst als Wärmepumpe konzipiert, ist kein Nebenprodukt aus der Klimatechnik. Bereits nach wenigen Monaten wünschten sich unsere Kunden eine zusätzliche Leistungs-

e sser z ... e b die ien für gieeffiz r Ene

Kompakte Konstruktion Wie die bisherigen Leistungsklassen, ist auch die aroTherm VWL 155 äusserst kompakt konstruiert und kann platzsparend nah an der Hauswand aufgestellt werden. Die Installation erweist sich dabei als denkbar einfach. So wird das Kältemittel in einem hermetisch dichten Kreislauf innerhalb der Wärmepumpe geführt, wodurch das Verlegen von Kältemittelleitungen entfällt. Die Bedienung erfolgt analog zu allen anderen aroTherm-Geräten über den bekannten und bedienungsfreundlichen Vaillant Systemregler calorMatic 470. ■

Vaillant GmbH 8953 Dietikon Tel. 044 744 29 19 www.vaillant.ch Die VWL 155/2 mit Invertertechnologie verfügt über zwei Ventilatoren und bietet bei A2/W35 eine Modulationsbreite von 4.8 bis 14.7 kW.

klasse, mit denen auch Immobilien mit einem höheren Leistungsbedarf ausgerüstet werden können. Auf

diesen Bedarf haben wir nun reagiert.»

System-Kompetenz für Heizung, Klima, Sanitär

OVENTROP (Schweiz) GmbH, Lerzenstrasse 16, CH-8953 Dietikon Tel.: 044 215 97 97, Fax: 044 215 97 98 Internet: www.oventrop.ch, E-Mail: mail@oventrop.ch

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Rückblick EQUA-Fachtag 2014: Thermische Gebäudesimulation, Integrale Planung, BIM, CFD / Hinweis EQUA-Fachtag 2015

Simulationen vereinfachen das Nachweisverfahren Das Gebäudelabel Minergie hat es bis nach Spanien geschafft. Die Anforderungen an Bauqualität und Planungsprozess werden jedoch angepasst. Die Zuhilfenahme von Gebäudesimulationen hilft in beiden Fällen: zur Verbesserung des sommerlichen Wärmeschutzes und zur Vereinfachung des Qualitätsnachweises. Paul Knüsel, im Auftrag von EQUA Solutions AG

■ Der Marktanteil von Minergie beträgt im Neubaubereich knapp 15 %; jedes sechste neue Haus verfügt über einen überdurchschnittlich hohen Wärmeschutz. Das Gebäudelabel «Made in Switzerland» findet im Ausland ebenfalls ho-

Kälte im Winter, sondern der Schutz vor der brütenden Mittelmeersonne. Der in die Planung involvierte Energieingenieur Christian Widmer verweist daher auf den Knackpunkt für die Realisierung dieses Minergie-Wohnhauses: «In dieser Klima-

nen bei der Planung von Gebäuden nach internationalem Minergie-Standard ausdrücklich verwendet werden dürfen.» Christian Widmer, der auch Energienachweise für inländische Bauprojekte berechnet, hofft daher, «dass diese Alternative

Forschungsaffines Simulationstool

Das Stadthaus aus dem 19. Jahrhundert in Barcelona (das mit hellem Plakat am Balkon-Geländer).

he Beachtung. Inzwischen sind 230 Objekte in Frankreich, Italien, Deutschland und Österreich nach denselben Energieeffizienzregeln gebaut. Und selbst im warmen Spanien ist bereits das dritte Wohnhaus mit Minergie-Zertifikat gebaut worden. Mitten im historischen Viertel «Gracia» von Barcelona wird ein Stadthaus aus dem 19. Jahrhundert renoviert und energetisch nach Schweizer Art optimiert. Allerdings ist der Knackpunkt zur Erneuerung der Gebäudehülle nicht die

zone wird mehr Energie für das Kühlen als für den Raumwärmebedarf verbraucht.» Am Fachtag der Equa Solutions AG über Gebäudesimulationen an der Hochschule Luzern (HSLU) zeigte Widmer auf, wie die Entwicklungsarbeit am virtuellen Modell die Zertifizierung vereinfachen kann. So wird das Energiekonzept anhand spanischer Klimadaten simuliert; kleinste Projektänderungen können zudem unmittelbar integriert werden. «Geholfen hat, dass Simulatio-

Welch solide und realitätsnahe Ergebnisse ein Simulationstool erzeugen kann, bestätigen nicht nur Planungsfachleute, sondern auch Gebäudeforscher. Am Zentrum für integrale Gebäudetechnik (ZIG) der Hochschule Luzern wird etwa simuliert, wie eine adaptive Aussenwand die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden reduzieren kann. Davide Bionda, wissenschaftlicher HSLU-Mitarbeiter, zeigt anhand von dynamischen Gebäudeberechnungen sogar auf, dass der Effekt für den Raumkühlungsbedarf günstiger wird als die Reduktion des Heizbedarfs. Allerdings sind sich selbst regulierende Wandsysteme in der Praxis noch kein Thema und werden erst mittelfristig eine Rolle beim energieeffizienten Bauen spielen. Ebenso wenig scheinen vorderhand die Möglichkeiten der Gebäudesimulationstechnologie ausgeschöpft. Bei Equa wird insbesondere an der vielseitigen und effizienten Anwendbarkeit der im eigenen Haus entwickelten Technologie geforscht. Einen Überblick über die Entwicklungsarbeit gab Christoph Morbitzer, Geschäftsführer der Equa Solutions AG. So sollen das Einbeziehen von Messwerten in die Gebäudemodelle, das Erfassen von Grossprojekten oder die Simulation lokaler Luftvolumenströme in naher Zukunft vereinfacht und der Anwenderschaft zugänglich gemacht werden. Um die Gebäudemodelle zudem noch stärker der Betriebsrealität anpassen zu können, sei man an internationalen Energieforschungsprojekten beteiligt. «Damit fördern wir unser eigenes Verständnis für die unterschiedlichen Anwendungsfälle», beschreibt Morbitzer die langfristige Strategie des Equa-Businessmodells: «Die Besonderheit der Software «IDA ICE» ist nämlich, dass der Anwender, ohne selbst davon etwas mitzubekommen, auf sehr viel Wissen und Forschungsarbeit zurückgreifen kann.»


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zu den bisher gängigen SIA 380/1-Verfahren dereinst anerkannt wird».

Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit Diese Idee schwebt auch Sven Moosberger, Gastgeber und Geschäftsführer von Equa Solutions AG, vor: «Simulationstools bieten jetzt schon eine passende Plattform für die integrale und digitale Planung: zur Optimierung und zum Nachweis des Wärmeschutzes, für Variantenvergleiche oder für andere standardisierbare Auswertungsverfahren.» Und über den Planungsprozess hinaus erleichtern Simulationen den technischen Support im Gebäudebetrieb. Dynamische Berechnungsmethoden können konventionellen Planungs- und Nachweisverfahren tatsächlich überlegen sein. Daniel Ruepp, Mitarbeiter beim Energieinstitut Vorarlberg, hat dazu eine Vergleichsstudie präsentiert: «Simulationen erzeugen belastbare und kontinuierliche Resultate, verglichen zu den statischen Ergebnissen aus gesetzlichen Energienachweisverfahren oder freiwilligen Zertifizierungen.» Der zusätzliche Zeit- und Kostenaufwand sei vertretbar und gleichzeitig nehme die Planungssicherheit im frühen Projektstadium zu. «Simulationen dienen sogar dazu, die Baukosten insgesamt tief zu halten», fasst Ruepp die Vorteile zusammen.

Mängel fallen erst spät auf

Minergienachweis mit Gebäudesimulation für ein Haus in Barcelona: Anhand eines 3D-Modells der Räume und des Gebäudes werden verschiedene Randbedingungen wie Bauteile, Klimaverhältnisse, interne Lasten etc. sowie Heiz-, Kühl- und Lüftungsstrategien definiert.

Tatsächlich aber erfüllen selbst hochwertig geplante Gebäude die Erwartungen nicht immer. Meistens tritt die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit bereits in einer frühen Planungsphase auf. «Anstatt die wesentlichen Gebäudequalitäten zu Beginn grundlegend zu klären, werden nicht aus-

Nächster EQUA-Fachtag 2015 Gebäudesimulation Der erste Teil des diesjährigen 9. EQUA-Fachtags Gebäudesimulation am Dienstagnachmittag (24. März) dient wie gewohnt dem Erfahrungsaustausch unter den Anwendern von Gebäudesimulationsprogrammen und bietet die ideale Gelegenheit, sich über die aktuellsten Neuigkeiten zur Simulationssoftware «IDA ICE» zu informieren und untereinander Erfahrungen auszutauschen. Der zweite Teil am Mittwochvormittag (25. März) richtet sich an Anwender und deren Kunden sowie an all jene mit Interesse an der künftigen Planung rund um das Thema «Energie und Gebäudetechnik». Dieser Teil wurde dieses Jahr zusammen mit dem ZIG – Zentrum für integrale Gebäudeplanung der Hochschule Luzern organisiert. Er befasst sich mit dem Thema «Simulation komplexer Systeme». Die Teilnehmenden erhalten einen Einblick, wie die Gebäudesimulation die immer häufiger geforderte Betriebsoptimierung grosser Gebäude und thermisch vernetzter Areale unterstützt und verbessert. Datum und Zeit: Dienstag, 24. März 13.30 Uhr bis Mittwoch, 25. März 2015, 12.00 Uhr. Ort: Hochschule Luzern HSLU, 6048 Horw. Anmeldeschluss: 17. März 2015. Infos und Anmeldung: www.equa.ch > Veranstaltungen Anschliessend, am Mittwochnachmittag, 25. März 2015, 13.30 – 17.30 Uhr, findet an der HSLU in Horw das ZIG-Planerseminar statt (vgl. HK-Gebäudetechnik 1/15, S. 18). www.hslu.ch/planerseminar


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gereifte Entwürfe erstellt, nur um die Baugenehmigung möglichst schnell zu erhalten», warnt Manfred Huber, Inhaber des Architekturbüros aardeplan. Offensichtliche Mängel fallen deshalb später auf; was nachträglich fast nur mit grossem Aufwand wiedergutzumachen sei. «Vor allem der sommerliche Wärmeschutz und die Bilanz der grauen Energie fallen qualitativ daher oft ab.» Architekt Huber empfiehlt umso mehr, frühzeitig verschiedene, sich voneinander abweichende Entwurfsvarianten auszudenken. Daher wies er auf die steigende Bedeutung von Gebäudesimulationswerkzeugen am Equa-Fachtag hin: «Ohne virtuelle Gebäudemodelle sind viele Optimierungsrunden schlicht nicht möglich. Mit ihnen aber verbessert sich das integrale Zusammenspiel zwischen Architektur, Gebäudetechnik und Betrieb», stellt Huber aus eigener Planungserfahrung fest. Die verschiedenen Schichten einer Gebäudesimulation: 3D-Ansicht der abstrakten Gebäudetechnikstränge und -leitungen. (Quelle: aardeplan)

Ansicht des abstrakten 3D-Architekturmodells. (Quelle: aardeplan)

Einfacher Austausch im Team Liege das architektonische Referenzmodell frühzeitig im digitalisierten dreidimensionalen Format vor, würden Tests und die Durchgängigkeit im Planungsprozess wesentlich vereinfacht. «In der Praxis geschieht aber das Gegenteil: Mehrfach wird ein und dasselbe Gebäude für verschiedene Planungszwecke virtuell von Grund auf neu entworfen.» Die Gebäudesimulation erlaube daher einen pragmatischen Einstieg in das sogenannte Building-Information-Modelling (BIM). «Fachplaner und Projektbeteiligte tauschen sich dabei wesentlich einfacher aus», erklärt Manfred Huber. Manuel Frey, Simulationsspezialist bei Roschi + Partner AG, bestätigt, dass eine bessere, interne Planungskoordination durchaus erwünscht sei. «Die Gebäudesimulation fördert die Kommunikation in Planungsteams dahingehend, dass dieser Schritt die Klärung der Ziele und eine Definition der Kennwerte verlangt.» Vermehrt würden etwa arealbezogene CO2-Bilanzen und Energiekonzepte modelliert, so Frey. «Wertvoll sind Simulationen ebenso, wenn ein planerisches Gespür für geografisch und klimatisch unbekannte Standorte zu entwickeln ist.» Das Simulationsresultat ermögliche zudem eine neue, ganzheitliche Perspektive, was die Qualität vom Entwurf in der Wettbewerbsphase bis zum Vorprojekt sichern kann.


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Komplexe Anforderungen, strenge Normen

Ein Anwendungsbeispiel für die frühzeitige Qualitätssicherung präsentierte Daniel Müller, Bauphysiker und Geschäftsführer der Pirmin Jung AG. Seine Aufgabe war, den Nachweis für einen mehrgeschossigen Holzbau zu erbringen, wie die Komfortbedingungen und der sommerliche Wärmeschutz einzuhalten sind. «Angesichts strenger Normen und geringer Speichermasse waren die Anforderungen an die Fachplanung komplex», so Müller. Die thermische Simulation ergab allerdings, dass trotzdem auf ein aktives Kühlsystem verzichtet werden kann. Dass selbst eine thermische Gebäudesimulation begrenzte Aussagekraft besitzt, sprach Stefan Barp, AFC Air Flow Consulting AG, in seinem Referat an. «Wie und wo sich die Luftströme und die Wärme im Raum verteilen, ist mit Spezialanwendungen aufzuzeigen.» Das Simulieren der Luftströmungen (CFD = Computational Fluid Dynamics) ist daher ein beliebtes Ergänzungstool, um beispielsweise den Sonnenschutz in einem Kastenfenster oder an einem Hallenoblicht erfolgreich zu optimieren.

Simulationen zur Projektverifizierung Weil der Output im Energiemonitoring schnell unübersichtlich werden kann, lassen sich die erhobenen Daten mithilfe dynamischer Gebäudesimulationen überprüfen. Anwendungsbeispiele für die Betriebsoptimierung sind am Equa-Fachtag ebenfalls präsentiert worden: Urs Grossenbacher, INES Energieplanung, deckte unter anderem Mängel im Betrieb der Energie- und Haustechnikanlage eines MinergieSchulhauses auf. «Dass die kontrollierte Lüftungsanlage deutlich mehr Strom

Ansicht des abstrakten 3D-Koordinationsmodells. (Quelle: aardeplan)

verbraucht als vorgesehen, deckten die im Voraus simulierten Werte auf.» Und Marco Rossati, Amstein + Walthert AG, ergänzte, dass sich Gebäudemonitoring und Simulationssystem ideal ergänzen. Weil oft schwer zu verstehen sei, wie der Energieverbrauch im Gebäudebetrieb beeinflusst werden kann, brauche es eine theoretische Verifikationsmethode. Dafür biete sich eine Simulation an. «Zudem erlaubt sie den Einblick in komplizierte Zusammenhänge, weil sie die unterschiedlichsten Einflussfaktoren wie Anlage- und Regelungstechnik, Energieträger, Bauwei-

se oder Belegung und Nutzerverhalten erfasst», zeigt Rossati auf. ■ www.equa.ch www.minergie.ch

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Quantum G-Seerie.

Quantum-Technologie: G-Serie mit dem neuen Kältemittel R-1234ze ■ Mit der Revision der Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung (ChemRRV, wirksam seit 1.12.2013) wurde im Schweizer Markt der Einsatz von synthetischen Kältemitteln bei Kälteanlagen und Wärmepumpen markant erschwert. Ab einer Kälteleistung von 600 kW sind nur noch Kältemaschinen mit natürlichen Kältemitteln oder teilhalogenierten Fluor-Olefinen als Kältemittel für die Inverkehrsetzung zugelassen. Die gesetzlichen Vorgaben und die kontinuierlich steigende Nachfrage nach Kältelösungen mit nachhaltigen Kältemitteln stellen hohe Anforderungen an die Hersteller von Kältemaschinen. Die Klima Kälte Kopp AG reagiert auf die Nachfrage nach umweltfreundlichen und effizienten Kältelösungen und ergänzt ihre etablierte Quantum-Baureihe mit den ölfreien, magnetgelagerten Turbocor-Verdichtern mit dem Quantum-G. Die «grüne» Kältemaschine nutzt das umweltfreundliche Kältemittel R-1234ze, dessen GWP-Wert (Global Warming Potential) unter 1 liegt und dessen Beständigkeit in der Erdatmosphäre nur 18 Tage beträgt. Der Quantum-G mit dem Kältemittel R-1234ze in Kombination mit den Turboverdichtern ist zur Zeit bis zu einer Kälteleistung von 1,1 MW verfügbar und erreicht ausgezeichnete Effizienzwerte. Wie alle Quantum-Turboflüssigkeitskühlsätze basiert der Quantum-G auf einem innovativen Verdichterkonzept mit ölfreien Turboverdichtern und zeichnet sich durch hohe Energieeffizienz, eine ausfallsichere und geräuscharme Betriebsweise sowie elektromagnetische Verträglichkeit aus. Dadurch ist er vielseitig einsetzbar. Betreiber profitieren zudem von minimalen Betriebs- und Wartungskosten.

Weitere Merkmale des Quantum-G: • Optional mit Open-Flash-Economizer für optimale Anpassung an die Kundenbedürfnisse und gesteigerte Energieeffizienz • Als Wärmepumpe einsetzbar • Kann auch zur Wärmerückgewinnung genutzt werden Viele Kundenanforderungen, viel Sparpotenzial Unabhängig davon, ob eine Kältemaschine im industriellen Bereich, zur Klimatisierung von Arbeitsplätzen, in Rechen- und Einkaufszentren, bei Versicherungen, Banken oder in Krankenhäusern zum Einsatz kommt: Energieeinsparung, Kosteneffizienz und Umweltverträglichkeit sind die Faktoren, an denen sich eine Kältemaschine messen lassen muss. Durch Eigenschaften wie ölfreien Betrieb, stufenlose Leistungsregelung, reibungsarme MagnetLagerung, keinen zu kompensierenden Blindstrom, reduzierte Rückkühlleistung und minimale Unterhaltskosten wird der Quantum-G den Anforderungen mehr als gerecht. Ein weiterer Vorteil ist die Reduktion des CO2-Ausstosses. Bei einer Kälteleistung von 1400 kW und einer Betriebsdauer von 15 Jahren beträgt die CO2-Reduktion 500 Tonnen. Dies entspricht einer jährlichen Energieeinsparung von 53 700 kWh. Der Quantum-G ist seit Anfang 2015 auch in der Schweiz verfügbar. ■

Klima Kälte Kopp AG 8953 Dietikon Tel. 043 322 32 32 info@3-k.ch www.3-k.ch


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Buch «Innenraumklima», 3. Auflage ■ Gesunde Innenräume sind eine wichtige Voraussetzung, dass Menschen sich in ihren eigenen vier Wänden, bei der Arbeit oder in öffentlichen Gebäuden wohlfühlen. Der in LKK-Fachkreisen bekannte Autor Reto Coutalides veranschaulicht an Fallbeispielen aus der Praxis, wo Probleme liegen und Gefahren lauern, und zeigt Wege auf, wie bei Neu- und Umbauten zertifizierte Gebäude mit einem gesunden Innenraumklima entstehen. Dokumentiert wird dies anhand einer Auswahl prominenter Bauten privater und öffentlicher Hand. Zahlreiche Hinweise, Links, Wissenswertes über emissionsarme Baumaterialien, Baustoff- und Gebäudelabels, Messmethoden und Beurteilungssysteme machen dieses Buch zu einem wichtigen Begleiter und Arbeitsinstrument, wenn es ums Bauen und Renovieren geht. Es richtet sich nicht nur an Investoren, Bauherren, Planer und Beratungsbüros, die sich mit gesundem und nachhaltigem Bauen beschäftigen, sondern bietet auch Laien wertvolle Tipps, wie sich das Raumklima und damit letztlich die Wohn-, Arbeits- und Lebensqualität verbessern lässt.

Das meistverkaufte Fachbuch zum gesunden Bauen in der Schweiz erscheint im Herbst 2015 bereits in der dritten aktualisierten Auflage mit neuen Fallbeispielen (Ständeratssaal, Beiträge der Lungenliga Zürich und der ZHAW) und einem Serviceteil mit relevanten Arbeitshilfsmitteln zum Thema. ■ Herausgeber: Reto Coutalides 3. Auflage Herbst 2015, ca. 200 Seiten, 16,5 × 21 cm, ISBN 978-3-85932-751-1, Fr. 49.– Werd & Weber Verlag AG, Thun/Gwatt Tel. 033 336 55 55, www.werdverlag.ch > Bücher > Ratgeber > Gesundheit

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Die Steuerung haustechnischer Geräte durch Gesten ist Teil eines Bedienkonzeptes, das aus der Welt der Videospiele stammt.

digitalStrom – verknüpft Spiel und Komfort im Haushalt

Mit Wischbewegung Dusche anstellen digitalStrom schliesst die ganze Haustechnik zu einem intelligenten Netzwerk zusammen. Eine intelligente Lüsterklemme mit integriertem Chip ist die Basis dieser patentierten Innovation. Ganz neu: Mithilfe von Kameras und Bewegungssensoren ist es nun möglich, über einfache Gesten und Symbole einen ganzen Haushalt elektronisch zu orchestrieren. Quelle: digitalStrom; Bearbeitung Manuel Fischer

■ «Zauberei» oder «Spielerei»? Flugs wird mit einem Filzstift ein nach oben gerichtetes Dreieck auf eine weisse Schreibtafel skizziert, anschliessend wird das Symbol nur kurz angetippt und schon geht die Jalousie eines Fensters hoch. Zeichnet man das Symbol umgekehrt, tippt dieses an, kurbelt sich die Jalousie wieder runter. Baff ist es, das kleine Grüppchen aus Fach- und Regionalpresse. Martin Vesper, der CEO des Start-up-Unternehmens digitalStrom, schmunzelt darüber und malt noch schnell ein kringelförmiges Objekt hin; eine kurze Wischbewegung in kurzer Distanz vor dem Symbol und schon setzt sich in der Dusche ein Wasserstrahl in Gang.

Aus der Welt der Videospiele Die Steuerung haustechnischer Geräte mittels Gesten ist Teil eines neuen Bedienkonzeptes, das seine Ursprünge in der Welt der Videospiele hat. Zu präzi-

sieren ist, dass die Gesten in einer Linie zwischen dem hingezeichneten Symbol und einem auf einem Stativ montierten Multisensorgerät getätigt werden müssen. Die Interaktion mit der Spielsoftware durch Gestik basiert auf «Kinect», einer gemeinsamen Entwicklung von Microsoft und einem jungen israelischen Start-up-Unternehmen im Bereich Sensorelektronik. digitalStrom-Chef Vesper sieht hier einen neuen, vielversprechenden Ansatz zur Steuerung des Smart Homes. Das Konzept: Jedes mit elektrischem Strom versorgte Haushaltgerät kann über das reguläre 230V-Stromnetz des Hauses von irgendeinem Punkt aus angesteuert werden und Befehle empfangen, die über die Ein/Aus-Schaltung hinausgehen. Die Möglichkeiten, wie die Geräte agieren und miteinander kommunizieren, sind nahezu grenzenlos und reichen von individuellen Lichtstimmungen bis hin zu

eigens komponierten Szenen: Geht der Fernseher an, wird das Licht gedimmt, ist das Wasser im Wasserkocher heiss, flackert die Wandlampe kurz auf; klingelt jemand an der Haustür, wird die Musikwiedergabe an der Stereoanlage oder über das Smartphone gestoppt. Haushaltmaschinen übermitteln den Bewohnern akustische oder visuelle Kurzbotschaften : «Wäsche fertig» twittert die Waschmaschine oder «Ich bin noch am Wasser kochen» meldet der Wasserkocher mit sonorer Stimme.

Google Nest Temperaturregler integriert Im Januar präsentierte DigitalStrom zum ersten Mal an der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas, einem Mekka der Informatikszene in den USA, die vielfältigen Möglichkeiten seiner Smart-Home-Technologie. digitalStrom integrierte auch die Google-Nest-Thermostate in ihr Steuerungs-


Gebäudeautomation |

So sieht Vernetzung im digitalStrom-System aus. (Schema: digitalStrom)

netzwerk. Die Geräte selbst sind lernfähig und passen sich an die Gewohnheiten der Bewohner an. Ist die Wohnung oder das Haus unbewohnt, kann die Raumtemperatur gesenkt werden.

Kommunikation über das reguläre Stromnetz

Zum andern stützt sich digitalStrom auf bewährtes elektrotechnisches Know-how. Herzstück der Smart-Home-Steuerung ist eine chipbasierte Stromklemme mit eingebautem 9×9 mm grossen Hochvolt-Chip.

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Die Klemmen werden wie Lüsterklemmen montiert, können aber programmierbare Schaltvorgänge ausführen und sind dabei Schalter, Dimmer, Strommesser, Rechner, Datenspeicher und Netzwerkadapter zugleich. Somit läuft die Kommunikation zwischen den vernetzten elektrischen Geräten im Haushalt über bestehende Stromleitungen. Weitere Steuerungskomponenten des Netzwerks sind der DigitalStromMeter, der über die Netzleitung mit den Klemmen desselben Stromkreises kommuniziert. Hinzu kommen ein DigitalStrom-Server, der die einzelnen DigitalStrom-Meter miteinander vernetzt und auch in der Lage ist, den Stromverbrauch einzelner Wohnbereiche zu erfassen sowie der DigitalStrom-Filter zum Schutz der hausinternen Kommu■ nikation. digitalSTROM AG 8952 Schlieren Tel. 044 254 66 55 www.digitalstrom.com

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Optimierung des Eigenverbrauchs von Gebäuden durch intelligente Regelungstechnik

Der Eigenverbrauchsmanager Seit die neue Energieverordnung im April 2014 in Kraft getreten ist, hat jeder Photovoltaik-Betreiber das Recht auf Eigenverbrauch. Der natürliche Eigenverbrauch von Gebäuden ohne Massnahmen ist allerdings relativ gering (unter 30 %). Im Rahmen des laufenden Projekts «Regelstrategien für die Optimierung des Eigenverbrauchs in Gebäuden» des Bundesamts für Energie konnte in Simulationen gezeigt werden, dass durch regelungstechnische Massnahmen eine Verdoppelung des natürlichen Eigenverbrauchs möglich ist. Deshalb wurde in einem weiteren Projekt der Eigenverbrauchsmanager entwickelt, welcher bereits in ersten Gebäuden in Betrieb ist. David Zogg

■ Die meisten Eigentümer einer kleinen Photovoltaikanlage auf dem eigenen Hausdach möchten den Strom ihrer Anlage selbst nutzen. Durch lokales Lastmanagement können die Geräte im Gebäude mit Sonnenenergie betrieben werden. Verschiedene Ansätze zu lokalem Lastmanagement wurden bereits in früheren Projekten [3] [4] untersucht. Dort hat sich klar gezeigt, dass sich grössere Verbraucher wie Wärmepumpen, Warmwassererwärmer und Elektromobile (bzw. Plug-in-Hybride) lohnen. Bei kleineren Haushaltgeräten wie Waschmaschinen, Geschirrspüler, Tiefkühltruhen usw. lohnt sich der Aufwand hingegen nicht und es sind Komforteinbussen zu erwarten. Deshalb wird in diesem Projekt auf grössere Verbraucher fokussiert (Abb. 1). Beim Eigenverbrauchsmanager wird der Benutzer in den Mittelpunkt gestellt. Eine ansprechende Visualisierung im Wohnzimmer macht das Geschehen für alle Bewohner erlebbar. Der Eigenverbrauchsmanager koordiniert aufgrund der Benutzerwünsche automatisch den Betrieb aller Geräte.

Eigenverbrauch lohnt sich Ohne Eigenverbrauchsmanager sind Bezug und Einspeisung beliebig zeitlich verschoben (Abb. 2). Für die Einspeisung ist gesetzlich nur der Energiepreis (Beispiel 10 Rp./kWh) garantiert. Beim Bezug muss hingegen der Energiepreis plus die Netznutzung und Abgaben (Beispiel 21 Rp./kWh) bezahlt werden. Damit verliert der Betreiber bei verschobenem Betrieb 11 Rp./kWh. Mit dem Eigenverbrauchsmanager wird der Verbrauch zeitlich auf die lokale Produktion abgestimmt (Abb. 3). Durch die zeitliche Abstimmung speist der Betreiber weniger Strom ins Netz. Der Eigenverbrauch wird deshalb mit dem Energiepreis bewertet (Beispiel 10 Rp./kWh).

Abb. 1: Gebäude mit Eigenverbrauchsmanager und betrachtete Komponenten wie Photovoltaikanlage, Wärmepumpe, Warmwassererwärmer, Elektromobil (Plug-in-Hybrid) und Haushaltgeräte.

Leistung Einspeisung

10 Rp/kWh

Bezug

20 Rp/kWh

Tagesverlauf Abb. 2: Situation ohne Eigenverbrauchsmanager. Einspeisung und Bezug sind verschoben. Einspeisung zum Energietarif (Beispiel 10 Rp./kWh). Bezug zum gesamten Tarif inkl. Energie, Netz und Abgaben (Beispiel 21 Rp./kWh, Stromtarife variieren je nach Standort).

Somit kann der Betreiber seine Geräte zum tiefen Energiepreis betreiben. Im Beispiel spart er 11 Rp./kWh durch Eigenverbrauch. Den Überschuss kann er wie bisher zu 10 Rp./kWh verkaufen. Zudem wird durch die Gleichzeitigkeit von Produktion und Verbrauch das Stromnetz entlastet.

Die Preise oben sind absichtlich gerundet, da die Tarifstrukturen je nach Standort und Elektrizitätswerk stark variieren. Die Situation muss mit dem Tarifblatt des Elektrizitätswerkes vor Ort betrachtet werden. Selbstverständlich spielt es auch eine Rolle, ob zusätzliche Vergütungen wie Herkunftsnachweise (HKN)


Gebäudeautomation |

oder kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) möglich sind. Bei KEV lohnt sich der Eigenverbrauch nicht, da dort zum Teil über dem Netzbezugspreis eingespeist werden kann. Deshalb ist der Eigenverbrauchsmanager vor allem für Kleinanlagen mit Einmalvergütung (EIV) interessant.

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Leistung Einspeisung

10 Rp/kWh

Lastverschiebung durch thermische Speicherung Das Gebäude ist ein idealer thermischer Speicher. Die Energie kann sowohl in den vorhandenen Wasserspeichern für Heizung und Brauchwarmwasser wie auch in der Gebäudemasse gespeichert werden. Dazu werden Standardschaltungen für Wärmepumpenanlagen betrachtet [6]. Eine häufig verbreitete Schaltung ist in Abb. 4 gezeigt. Die Pfeile stellen das Speicherpotenzial dar. Die Temperaturen der Speicher werden beim Laden nach oben (rot) oder beim Entladen nach unten (blau) gefahren. In der Praxis spielt der Komfort im Gebäude eine grosse Rolle. Die Raumtemperatur darf die vom Benutzer vorgegebenen Grenzwerte nicht unter- oder überschreiten. Das Systemverhalten muss also unter Berücksichtigung der Gebäudeträgheit dynamisch untersucht werden, was im BFE-Projekt [2] mit einem aufwendigen Simulationsmodell gemacht wird. Bisherige Simulationen haben aufgezeigt, dass zwingend ein Raumfühler installiert sein muss, welcher die Raumtemperatur überwacht (Abb. 4, rechts). Zudem wird eine Leistungsmessung am Wechselrichter der Photovoltaik-Anlage installiert. Damit kann die Wärmepumpe unter Berücksichtigung der momentanen Produktion und des Raumkomforts optimal betrieben werden.

Kennzahlen für Eigenverbrauch und Autarkie Als Eigenverbrauch ist derjenige Anteil der lokal produzierten Energie zu verstehen, welcher gleichzeitig selbst verbraucht wird. Er wird in kWh (Kilowattstunden) angegeben. Die Eigenverbrauchsquote Reig ist das Verhältnis zwischen Eigenverbrauch und Eigenstromproduktion. Sie wird in % (Prozent) angegeben:

Reig =

Eeig E prod

=

Eges – Enetz E prod

Eeig Eigenverbrauch (kWh) Eges Gesamter Stromverbrauch (kWh) Enetz Netzbezug (kWh) Eprod Eigenstromproduktion (kWh)

Eigenverbrauch

Tagesverlauf

Abb. 3: Situation mit Eigenverbrauchsmanager. Einspeisung und Verbrauch decken sich zeitlich. Der Preis des Eigenverbrauchs entspricht dem Tarif des Energiepreises (Beispiel 10 Rp./kWh). Resultierende Einsparung 11 Rp./kWh.

Abb. 4: Hydraulik-Schema nach STASCH 6 [6] mit Ergänzung von Photovoltaikanlage (PV), Leistungsmessung (grün) und Raumtemperatur-Überwachung (rot). WP = Wärmepumpe, BWW = Brauchwarmwasserspeicher, SP = Pufferspeicher für Heizung, WA = Wärmeabgabesystem mit Fussbodenheizung/Radiatoren und Gebäude. Speicherpotenzial durch Pfeile angedeutet: rot = Temperatur anheben, blau = Temperatur absenken.

Unter natürlichem Eigenverbrauch oder natürlicher Eigenverbrauchsquote versteht man die Werte, welche man ohne spezielle Optimierungsmassnahmen erreicht. Unter Autarkie versteht man die Unabhängigkeit vom externen Stromnetz. Der Autarkiegrad Raut ist das Verhältnis zwischen Eigenverbrauch und gesamtem Stromverbrauch. Er wird in % (Prozent) angegeben:

Raut =

Eeig E ges

=

E ges – Enetz E ges

Steigerung des Eigenverbrauchs und der Autarkie Erste Simulationsresultate aus [2] zeigen eindrücklich, wie hoch die Steigerung des Eigenverbrauchs durch regelungstechnische Massnahmen ist (Abb. 5). Die natürliche Eigenverbrauchsquote liegt für ein System mit Wärmepumpe und Brauchwarmwassererwärmung bei ca. 25 – 30 % (Standard). Durch ein Zeit-

programm mit Verschiebung der Brauchwarmwasserladung auf die Mittagszeit und Verlagerung der Heizleistung auf den Tag durch gezielte Nachtabsenkung kann die Eigenverbrauchsquote immerhin auf ca. 40 – 45 % gesteigert werden (manuell optimiert). Der Nachteil eines festen Zeitprogramms ist allerdings, dass die Verbraucher auch dann eingeschaltet werden, wenn keine Produktion vorhanden ist (die Sonne nicht scheint). Finanziell ist dies nachteilig, da dann zu Hochtarifzeiten am Tag teurer Strom bezogen werden muss. Deshalb ist es wichtig, dass die Verbraucher nur dann betrieben werden, wenn sie durch die effektive Produktion gedeckt sind. Genau dies ist im Eigenverbrauchsmanager realisiert. Damit wird eine Steigerung der Eigenverbrauchsquote auf 50 – 55 % erzielt, was praktisch einer Verdoppelung gegenüber dem natürlichen Wert (Standard) entspricht. Zudem wird verhindert, dass Strom zu Hochtarifzeiten aus dem Netz bezogen werden muss.

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Standard

Gebäudeautomation |

Manuell optimiert

EigenverbrauchsManager

Abb. 5: Eigenverbrauchsquote ohne Massnahmen (Standard), mit manueller Optimierung über Zeitprogramme und mit Eigenverbrauchsmanager für ein System mit Wärmepumpe und Warmwassererwärmung. SFH15 = Einfamilienhaus mit jährlichem spezifischem Verbrauch von 15 kWh/m2 (Minergie-P), SFH45 = 45 kWh/m2 (Neubau nach MuKEn), SFH100 = 100 kWh/m2 (sanierter Altbau) gemäss [7]. Basierend auf Jahres-Simulationen mit Wetterdaten aus Zürich.

Obige Betrachtung berücksichtigt noch kein Elektromobil. Mit Elektromobil kann die Eigenverbrauchsquote noch wesentlich gesteigert werden, was vor allem im Sommer interessant ist, um den produzierten Überschuss sinnvoll zu nutzen. Das Elektromobil kann als mobiler Energiespeicher angesehen werden, welcher die elektrische Energie mit einem sehr hohen Wirkungsgrad in Fortbewegung umsetzt. Aus heutiger Sicht ist dies finanziell interessanter als ein stationärer Batteriespeicher. Mit eigenem Strom der Photovoltaikanlage kann das Elektromobil zu 100 % CO2-neutral betrieben werden. Der Autarkiegrad kann ebenfalls markant gesteigert werden (Abb. 6). Er ist allerdings stark abhängig vom Gebäudetyp. Naturgemäss haben gut isolierte Gebäude (SFH15) einen wesentlich höheren Autarkiegrad als schlechter isolierte Gebäude (SFH100). Je nach Gebäudetyp liegt eine Steigerung von 15 – 30 % (Standard) auf 30 – 50 % (Eigenverbrauchsmanager) drin.

Einfache Installation und vollständiger Datenschutz

Standard

Manuell optimiert

EigenverbrauchsManager

Abb. 6: Autarkiegrad ohne Massnahmen (Standard), mit manueller Optimierung über Zeitprogramme und mit Eigenverbrauchsmanager für ein System mit Wärmepumpe und Warmwassererwärmung. Legende siehe Abb. 5.

Photovoltaikanlage

=

E-Mobil

Wärmepumpe

Brauchwarmwassererwärmer

Haushaltgeräte

Abb. 7: Typische Installation mit zusätzlichen Energiezählern und Relais (blau), Datenübertragung per Funk. Geschaltete Verbraucher: Elektromobil, Wärmepumpe, Warmwassererwärmer. Nicht geschaltet: Haushaltgeräte.

Eine typische Installation ist in Abb. 7 dargestellt. Da die Datenübertragung zwischen den Komponenten über EnOcean®-Funktechnologie erfolgt, müssen keine zusätzlichen Leitungen verlegt werden. Das System eignet sich also bestens zur Nachrüstung und ist herstellerunabhängig. Zudem ist der Standby-Verbrauch der EnOcean®Komponenten äusserst gering. Es gelangen keine Energiedaten nach aussen ans Elektrizitätswerk oder ins Internet. Damit hat der Benutzer die volle Kontrolle und der Datenschutz ist vollständig gewährleistet. Vom Elektrizitätswerk her ist die einzige Voraussetzung für die Eigenverbrauchsoptimierung ein saldierender Zweirichtungs-Zähler, welcher Nettobezug und Überschuss abrechnet. Gemäss Energieverordnung [1] ist das Elektrizitätswerk seit dem 01.01.2015 dazu verpflichtet, auf Wunsch des Eigentümers eine solche Installation vorzunehmen. Für den Eigenverbrauchsmanager wird jeder grössere Produzent und Verbraucher mit einem internen Energiezähler versehen (Abbildung 7, blau). Bei den Verbrauchern muss zunächst entschieden werden, welche Geräte geschaltet werden. Wie eingangs erwähnt lohnen sich nur die grösseren Verbraucher wie Wärmepumpen, Brauchwarmwassererwärmer und Elektromobile. Die restli-


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chen Haushaltgeräte wie Kochherd, Geschirrspüler und Waschmaschine werden im Allgemeinen nicht geschaltet. Deren Energieverbrauch wird summarisch mit einem Zähler erfasst. Die Energiezähler und Relais werden im Elektroverteilschrank durch den Elektro-Fachmann installiert. Die Energiedaten werden über Funk an die Zentraleinheit im Wohnzimmer gesendet. Dort werden Sie im Regler verarbeitet. Wärmepumpe und Warmwassererwärmer werden über die EW-Sperrsignale geschaltet. In Zukunft werden sich weitere Schnittstellen wie SG Ready® [5] durchsetzen (SG für SmartGrid). Damit ist ein forcierter Betrieb auf höherem Temperaturniveau möglich, was für den Eigenverbrauch sehr interessant ist.

Aktuelle Produktion und Verbrauch aller Geräte im Blickfeld Mit einer grafischen Darstellung der Leistungsverläufe kann das zeitliche Verhalten aller Produzenten und Verbraucher überwacht werden (Abbildung 8 oben). Über die Leistungsbilanz (Abb. 8 unten) wird der zeitliche Verlauf von Netzbezug und Einspeisung angezeigt.

Abb. 9: Automatik-Modus für die Optimierung des Eigenverbrauchs, Beispiel Wärmepumpe. Vorgabewerte sind der minimale solare Deckungsgrad in % (Schieberegler links) sowie die minimale Raumtemperatur in °C (Schieberegler Mitte und rechts für Nachtabsenkung). Im Plot unten ist der Verlauf des solaren Deckungsgrads (blau) sowie der vorgegebene Schwellwert (grün) dargestellt. Beim Überschreiten des Schwellwerts wird die Wärmepumpe eingeschaltet.

Abb. 8: Bedienoberfläche mit Leistungsverläufen (kW) für alle Produzenten und Verbraucher (oben) und aktueller Leistungsbilanz (unten: positive Werte für Bezug, negative Werte für Einspeisung).

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Abb. 10: Automatik-Modus für die Optimierung der Kosten, Beispiel Wärmepumpe. Vorgabewerte sind die Preisgrenze in Rp./kWh (Schieberegler links) sowie die minimale Raumtemperatur in °C (Schieberegler Mitte/rechts). Im Plot unten ist der Verlauf des variablen Strompreises (blau) sowie die vorgegebene Preisgrenze (grün) dargestellt. Beim Unterschreiten der Preisgrenze wird die Wärmepumpe eingeschaltet.

Eigenverbrauchsoptimierung mit Komfortüberwachung

Im Eigenverbrauchs-Modus lässt die Software die Geräte dann laufen, wenn die Photovoltaik-Anlage genügend Strom liefert (Abb. 9). Für jedes Gerät kann vorgegeben werden, ab welchem solaren Deckungsgrad (%) es betrieben werden soll. Falls ein Deckungsgrad von 100 % gewählt wird, wird das Gerät vollständig mit Solarstrom betrieben. Dies ist allerdings nur bei einer optimalen Abstimmung der PV-Anlagengrösse auf den Verbraucher möglich. Andernfalls können auch kleinere Deckungsgrade gefahren werden (Beispiel 50 % für Wärmepumpe). Damit der Raumkomfort auch an kalten Wintertagen ohne solare Produktion immer eingehalten wird, kann die minimale Raumtemperatur vorgegeben werden. Die Raumtemperatur wird ständig mit einem Raumfühler gemessen und überwacht.

Kostenoptimierung nach dem Prinzip der Strombörse Als wesentliche Innovation wird der interne Strompreis laufend aus dem externen Tarif und dem Anteil lokaler Produktion berechnet. Somit entsteht über den Tagesverlauf ein variabler Preis (Abbildung 10, blaue Kurve). Nachts liegt der variable Preis auf dem Nacht-

tarif (Beispiel 14 Rp./kWh bis 7:00 Uhr und ab 21:00 Uhr). Tagsüber schwankt der variable Preis zwischen dem Bezugspreis (21 Rp./kWh) bei 100 % Netzbezug und dem Einspeisepreis (10 Rp./kWh) bei 100 % solarer Deckung. Dazwischen setzt sich der Preis anteilsmässig aus Bezugs- und Einspeisepreis zusammen. Die Kostenoptimierung funktioniert prinzipiell wie an der Strombörse: Unterhalb einer gewissen Preisgrenze wird «Strom eingekauft», d. h. das Gerät wird eingeschaltet. Für jedes Gerät kann eine Preisgrenze vorgegeben werden. Im vorliegenden Beispiel wird das Gerät also sowohl in der Nacht wie auch am Nachmittag bei vorhandener Produktion betrieben. Selbstverständlich ist die Software damit bestens gerüstet für ein zukünftiges SmartGrid mit variablen (externen) Tarifen. Damit könnte auch der Netzbetreiber auf die lokale Optimierung Ein■ fluss nehmen. Anfragen und Kontakt Prof. Dr. David Zogg Institut für Automation Fachhochschule Nordwestschweiz david.zogg@fhnw.ch www.fhnw.ch/ia

Referenzen (Auswahl) [1] Energieverordnung 730.01 (EnV) des Bundes, Stand 1. April 2014 [2] D. Zogg, BFE-Projekt OPTEG, Regelstrategien für die Optimierung des Eigenverbrauchs von Gebäuden, Konzept und Regelstrukturen, Jahresberichte 2013 und 2014 (Projekt laufend) [3] M. Wiederkehr, S. Koch, Lokales Lastmanagement, FHNW IAST / ETH, www.lokales-lastmanagement.ch [4] BFE-Projekt «Kraftwerk Haus im ländlichen Raum, Umsetzung von Strom-Lastmanagement im Gebäude mit Eigenerzeugung aus Photovoltaik», Vertrags-/Projektnummer 154392/ 103330, Schlussbericht, 31. August 2012 [5] SG Ready, Regularium für das Label «SG Ready» für elektrische Heizungsund Warmwasserwärmepumpen, BWP Bundesverband Wärmepumpe e. V., Berlin, Jan 2013 [6] BFE-Projekt Standardschaltungen für Kleinwärmepumpenanlagen, Teil 1: STASCH-Planungshilfen, H.R. Gabathuler, H. Mayer, Dr. Th. Afjei, 2002 [7] The Reference Framework for System Simulations of the IEA SHC Task 44 / HPP Annex 38, M. Haller, R. Dott, J. Ruschenburg, F. Ochs, J. Bony


Gebäudeautomation |

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Wie auf den starken Franken reagieren? ■ Mit der Aufhebung des EuroMindestkurses von 1.20 gegenüber dem Franken leiden vor allem der Tourismus und die Exportindustrie und suchen nach Modellen, um die Verluste auszugleichen. Wie geht es der Gebäudeautomationsbranche in dieser neuen Situation? Hebeln billige Energieimporte nun ihr Energiesparpotenzial aus, und wie kann sie mit entschiedenem Handeln die Krise als Chance nutzen? Aus Sicht der Gebäudeautomationsbranche sieht der bisher zurückgelegte Weg nach einem intensiven, kontinuierlichen Anstieg aus. Erst in den letzten Jahren wurden

sich Markt und Politik bewusst, welches enorme Sparpotenzial die Gebäudeautomation (GA) hinsichtlich Energieverbrauch und CO2Emissionen aufweist. Doch der starke Franken könnte der Branche einen Strich durch die Rechnung machen. Denn er hat zur Folge, dass fossile Energieimporte günstiger werden und die Sparmassnahmen unterlaufen. Die Branche möchte in erster Linie als Einheit auftreten und weiter informieren, was sie bis jetzt geschafft hat: Der heutige Stand der Technik ist exzellent. Immer mehr und bessere Tools für ein effizientes Energiemonitoring kommen auf

den Markt, der Bedienkomfort für komplexere Anlagen steigt. Der Nutzer «spürt» die Technik kaum mehr, sie arbeitet diskret im Hintergrund. Im Homebereich lassen sich Smart-Living-Anlagen bequem über Tablets und Smartphones steuern. Licht und Storen sind aufeinander abgestimmt, und es können Szenen vorprogrammiert werden. Das sorgt auch zu Hause dafür, dass nur dort Energie verbraucht wird, wo es sie wirklich braucht. Die Gebäudeinstallations- und -automationsbranche verfügt über viel Fachwissen und Innovationskraft, um diese Krise zu meistern. Dazu organisiert der Branchenver-

band GNI (Gebäude Netzwerk Initiative) am Mittwoch, 15. April 2015, 17 Uhr in Zürich das Seminar «Der Franken steigt. Wie reagieren wir?» Mit dem Seminar für Führungskräfte der Bau-und Gebäudeautomationsbranche und den Referenten Giorgio Behr, Honorarprofessor der Universität St. Gallen sowie Alexander Rathke vom Swiss Economic Institute will GNI zu gemeinsamem Handeln motivieren und den Teamgeist der Branche stärken. ■ GNI Gebäude Netzwerk Initiative www.g-n-i.ch

Plattform für Smart Metering ■ Zur Durchführung einer energieeffizienten Betriebsführung von Gebäuden und Anlagen ist es erforderlich, in möglichst kurzen Zeitintervallen die Verbräuche von Wasser, Strom und Wärme zu erfassen. Hierfür bietet Beckhoff mit «PC-based Control» die optimale Basis zur Verbrauchsdatenerfassung und -verarbeitung inklusive einer sicheren Kommunikation mit Cloud-basierten Datenbank-Systemen. In vernetzten Gebäuden, Liegenschaften, Städten oder Anlagen können Verbrauchsdaten in der Cloud zur Verfügung gestellt werden. Diese grosse Datenmenge (Big Data) dient dem Gebäudenutzer, Gebäudebetreiber oder Kommunen zur energetischen Optimierung. Störungen oder Mehrverbräuche lassen sich leicht erkennen. Störungsaufdeckung – auch aus der Ferne – und detaillierte, hochgenaue Verbrauchs-

statistiken können so vereinfacht werden. Mit PC-based Control stellt Beckhoff die ideale Plattform für Smart Metering zur Verfügung. Die Verbrauchsdatenerfassung erfolgt über die modularen, für vielfältigste Signale geeigneten Beckhoff I/OKlemmen, entweder über einen direkten Anschluss eines Sensors, durch verteilte I/Os an einem Feldbus (z. B. EtherCAT, Profinet, BACnet/IP) oder über unterlagerte Busse wie M-Bus. Die Steuerung, Regelung und Datenvorverarbeitung übernimmt ein Embedded-PC, der in verschiedenen Leistungsklassen einfach skalierbar ist. ■

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ches Display. Die Geräte lassen sich mit dem enthaltenen Montagematerial rasch und einfach in eine Schaltschranktüre einbauen oder über die rückseitigen Befestigungspunkte an eine Vesa-Halterung montieren. Omni Ray AG liefert diese KPC1210, KPC-1560 und KPC-1760 Panel-PCs von Quanmax betriebsbereit mit bestückten RAM, je nach Kundenwunsch mit einer eingebauten SSD oder Hard Disk und installiertem Windows 7 bzw. 8. Die Rechner arbeiten mit einer Betriebsspannung von 12 bzw. 24 VDC und im Lieferumfang ist je ein AC/DC-Netzteil enthalten. Auf dem Web-Shop von Omni Ray AG findet man die betriebsbereiten KPC-Geräte mit 2 GB RAM und einer 32 GB SSD inklusive installiertem Windows 7 Professional. Andere Bestückungen sind auf Anfrage ebenfalls erhältlich. ■ Omni Ray AG 8600 Dübendorf Tel. 044 802 28 80 www.omniray.ch

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Das wunderbar patinierte Dünnblech umhüllt das ganze Gebäude wie ein feines, goldenes Tuch.

Erneuerung und Erweiterung katholisches Pfarreizentrum Wil SG

Gebäudehülle aus «goldenem Blech» Mit der architektonisch, bautechnisch und künstlerisch gelungenen Totalerneuerung erhielt das katholische Pfarreizentrum Wil eine neue Gebäudehülle aus goldfarbenem Blech. Entstanden ist eine spenglertechnisch hochwertige, in ihrer Art einmalige, wirkungsvolle und qualitativ langlebige Gebäudehülle. Thomas Rütsche, Bearbeitung Peter Warthmann

■ Die bautechnische Neugestaltung des Pfarreizentrums Wil besticht durch die perfekten Symbiosen zwischen der Wahrung von Grundstrukturen und der kreativ schöpferischen Weiterentwicklung des Bauwerks. Die neuen Bauteile sind bewusst in die bestehende klare Struktur eingefügt worden. Das Pfarreizentrum liegt im Zentrum Wils und ist prägender Teil des städtischen Gefüges. Das Gebäude fasst den Grünraum zur St.-Peter-Kirche und bildet den Abschluss zur Lerchenfeldstrasse. Das Pfarreizentrum wurde

1970 durch den Architekten Alois Müggler aus Zürich im Baustil der Moderne erstellt. 2006 wurde den Architekten Angehrn und Spiess der Auftrag erteilt, das Pfarreizentrum zu erweitern und zu erneuern.

Die Aussenhülle Die gesamte Aussenhülle wurde im Jahre 2009 erneuert und entspricht den geltenden kantonalen Energievorschriften. Trotz neuer Materialien wie Schiefer und Messingblech sollte der Charakter des Hauses erhalten bleiben.

Als Material für das Falzdach und die Fassade mit Doppelwinkelstehfalz mit schmalem Deckel wurde die Kupferlegierung Tecu Brass 0,6 mm gewählt. Diese Legierung aus Kupfer und Zink entwickelt sich bei freier Bewitterung mit einer eigenen Charakteristik weiter. Der ursprünglich rotgoldene Farbton wechselt nach anfänglicher Mattierung allmählich zu einem Grünbraun, das später allmählich über Graubraun zu Dunkelbraun-Anthrazit übergeht. An geneigten Flächen bildet sich schliesslich eine Patinaschicht, ähnlich der auf

Objektdaten und Baubeteiligte

Dachlandschaft, geprägt durch Spengler-Handwerkskunst.

Objekt

Sanierung und Erweiterung katholisches Pfarreizentrum, Wil.

System Dach

Belüftete Dachkonstruktion.

Verlegung Dach

Doppelstehfalzdach mit eingelegten Rinnen.

System Fassade

Vorgehängte, hinterlüftete Fassade.

Verlegung Fassade

Blechbahnen mit Doppelwinkelstehfalzen und Deckblechen verbunden.

Werkstoff

Kupferlegierung Tecu Brass, 0,6 mm.

Bau-Ausführung

Spenglerarbeiten 2009.

Spengler

ARGE Spenglerei Mächler, Wil SG, Spenglermeister Franz Mächler, und Waga Spenglertechnik AG, Sirnach TG, Spenglermeister Thomas Rütsche.

Architekt

Angehrn & Spiess, dipl. Arch. FH, Wil SG.

Bauherrin

Katholische Pfarr- und Kirchgemeinde Will SG.


Gebäudehülle | Spenglerei |

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reinem Kupfer und doch mit ganz eigener Ausprägung.

Das Falzprofil mit Waga-Clip-Relief

Rund 600 m2 Stehfalzdächer wurden im Clip-Relief-Falzprofil ausgeführt. Auf der eingesetzten modernen Profiliermaschine konnte zusätzlich eine erhebliche Verbesserung dieser altbewährten Eindeckung im Falzdach erzielt werden. Das Schneefang-System wurde für dieses Objekt mit Schneehöckern ausgebildet. Eine schlichte Variante, die sich voll in die Dachlandschaft integriert.

Die Pfarrei liegt im Zentrum der Stadt Wil, direkt neben der Kirche St. Peter.

Doppelwinkelstehfalz für die Fassade Für eine Teilfläche der Fassade von rund 600 m2 wurde die Bekleidung in Doppelwinkelstehfalz-Technik ausgeführt. Die anfänglich goldig glänzende, lebendige Oberfläche weist heute eine gleichmässige Mattierung auf. Durch die perfekte Planung der Architekten wurden sämtliche Anschlüsse und Durchdringungen möglichst dem Fassadenraster angepasst und sauber in die Fassade integriert.

Detail aus der Bauzeit 2009: Befestigungspunkt für Baugerüst. Fassadenbekleidung mit Doppelwinkelstehfalz.

Goldene Spenglerarbeit Die Totalerneuerung des katholischen Pfarreizentrums Wil kam auch in die Selektion des Wettbewerbs «Goldene Spenglerarbeit» von 2011. Auszug aus dem Kommentar der Jury: «Mit der architektonisch, bautechnisch und künstlerisch gelungenen Totalsanierung samt Erweiterung des Pfarreizentrums haben die Architekten Angehrn und Spiess ab 2006 den in die Jahre gekommenen Gebäudekomplex in ein architektonisches Juwel verwandelt. Für die Jury sind die Form des Baukörpers, die Integration im Ortsbild, die Kombination mit den schönen Schiefer- und Glasfassaden des Ne-

benbaus sehr gut gewählt und gelungen. Das bereits wunderbar patinierte Dünnblech umhüllt das ganze Gebäude wie ein feines, goldenes Tuch. Die perfekt aufeinander abgestimmten Bahnbreiten von Dach und Fassade deuten auf eine frühzeitige, genaue Planung. Auf dem Dach überzeugen die modernen Blechbahnen, befestigt mit Clip-Relief-System. Die Jury meint, dass diese Spenglerarbeit bezüglich Materialwahl und Verarbeitung in jedem Fall eine «goldene Spenglerarbeit» ist.» ■ Fassaden-Materialien: links Kupferlegierung aus Kupfer und Zink (Tecu Brass 0,6 mm), rechts Schieferplatten.

www.maechlersan.ch www.waga.ch

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Gebäudehülle | Spenglerei | Produkte

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Sicherheitsdachhaken von ABS.

Einzelanschlagpunkt ohne Dachdurchdringung: ABS-Lock EG250, zum Beschweren mit Substrat, Betonplatten, Kies etc.

Produkten im Baumarkt aktiv. Die Firma hat in den letzten Jahren ein attraktives und komplettes Angebot für den Bereich Arbeitsschutz und -sicherheit aufgebaut. Der Firmentradition getreu umfasst das Programm Systeme und Produkte in führender Qualität. Dazu gehören u. a. Absturzsicherungs-Systeme, Anschlagpunkte, KollektivschutzSysteme sowie persönliche Schutzausrüstungen, die in Vertretung und als offizieller Vertriebspartner des bekannten deutschen System-Herstellers ABS Safety GmbH landesweit gehandelt und verkauft werden. Die sichere Arbeitsausführung stellt heute neben der rein materiellen Baurealisation eine eigene Disziplin dar. Um den strengen Sicherheits-Anforderungen vorschriftsgemäss zu entsprechen, ist eine detaillierte Sicherheitsplanung unumgänglich, die idealerweise durch erfahrene Spezialisten vorgenommen wird. Soba Inter bietet deshalb Planern und Ausführenden eine objektbezogene, kompetente Beratung und Planung sowie den Anwendern eine gründliche Schulung zur

Produktanwendung sowie regelmässige Wartungskontrollen für die Schutzsysteme an. Zum anerkannten Handelssortiment von Soba gehören zudem, wie bisher, Produkte der Geschäftsbereiche Bau und Systeme (Fugenbänder, Dilatationen, Blechdächer) sowie Dach und Terrasse (Lärmschutz, Begrünung). Neuer Markenbotschafter Die aktuell 15 Mitarbeitende zählende Soba Inter AG hat neu den international bekannten Schweizer Bergsteiger Stephan Siegrist als Markenbotschafter für ihre Absturzsicherungs-Produkte verpflichtet. Im Rahmen eines Abendanlasses für Kunden und Planer mit dem Motto «Was am Berg gilt, gilt auch auf dem Dach» stellte Siegrist spannende Projekte und Erstbesteigungen vor. Für Bergsteiger sind die Sicherheitsplanung, ihre persönliche Ausrüstung und deren Wartung so überlebenswichtig, wie sie es für Arbeitsausführende auf dem Dach sein kann. Die Botschaft für einen sicheren «Auftritt» auf dem Dach und die Verwendung von hochwertigen Qualitätsprodukten erhält mit diesem namhaften Bot-

schafter und früheren Zimmermann die beabsichtigte Aufmerksamkeit. ■ Soba Inter AG 5405 Baden-Dättwil Tel. 056 483 35 20 www.soba-inter.com


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2-teiliger Fachbeitrag, Teil 2: Warmwasserversorgungs-Systeme (siehe auch HK-GT 2/15, S. 65-68, Teil 1: Wasserhygiene)

Hygienisch optimale Trinkwasser-Systeme Versorgungsanlagen für Warmwasser müssen seriös geplant und ausgeführt werden. So gilt es, ein optimales Speichervolumen zu definieren, das mindestens einmal täglich erneuert wird. Zu vermeiden sind Entnahmestellen, an denen nicht regelmässig Warmwasser gezapft wird, sowie über längere Zeit stagnierendes Wasser. Reto von Euw*

■ Neu definierte Grenz- und Zielwerte in Normen und Labels zwingen den Planer zu neuen Konzepten, in denen die Warmwasserversorgung sowohl energetischen als auch hygienischen Anforderungen gerecht wird. Ein verkeimtes Trinkwassernetz stellt den Betreiber aus Sicht der Trinkwasserhygiene vor eine grosse Herausforderung.

Gesetzliche und normative Rahmenbedingungen Die Konferenz Kantonaler Energiedirektoren (EnDK) hat mit Bezug auf energierechtliche Bestimmungen im Gebäudebereich erstmals im Jahre 1992 eine «Musterverordnung 1992» erarbeitet. Die Planerversammlung der EnDK hat die Revision der Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2014) im Januar 2015 verabschiedet. Mit diesen MuKEn 2014 werden die harmonisierten Energievorschriften der Kantone weiter verschärft. Im Bereich des Neubaus wird das Konzept des «NahezuNull-Energiegebäudes» eingeführt.

Angestrebt wird mit den MuKEn 2014 ein Standard, der zwischen den heutigen Minergie- und Minergie-P-Anforderungen liegt. Somit muss für ein neu gebautes Gebäude die erforderliche Energie soweit als möglich auf dem Grundstück oder im und am Gebäude produziert werden. Zudem wird jeder Neubau auch einen Anteil seines Strombedarfs in Zukunft selber decken müssen. Elektroheizungen werden auch in den MuKEn 2014 ausgeschlossen. Ebenfalls dürfen bei Neuinstallationen nur noch Elektro-Wassererwärmer eingesetzt werden, wenn neben Strom auch andere Energiequellen, wie beispielweise Solarwärme genutzt wird. Bestehende direktelektrische Wassererwärmer, welche rein mit Strom betrieben werden, sind neu innerhalb der nächsten 15 Jahren entsprechend zu ergänzen oder zu ersetzen. Somit gilt vermehrt, das Trinkwarmwasser in das Heizungssystem zu integrieren und/oder einen Anteil an erneuerbarer Energie oder nicht nutzbare Abwärme zu nutzen.

Legende: 1 Wassererwärmung 2 Warmwasserverteilung 1

2

Abb. 2: Schematische Darstellung einer Warmwasser-Einzelversorgung.

SIA-Normen

Die Norm SIA 385/1:2011 und 385/2:2015 definieren die Grundlagen und Anforderungen an die Warmwasserversorgung und beschreiben die Berechnungsmethode von Warmwasseranlagen. Unter anderem verfolgen diese beiden Normen folgende Ziele: • Die nötige Planungssicherheit wird geschaffen. Die Normen begleiten die Planungsarbeiten und führen zu einer energieeffizienten, hygienisch einwandfreien Wassererwärmung, -speicherung und -verteilung. Der Planer verfügt auch über zuverlässige, aktuelle Warmwasserbedarfszahlen, die dem heutigen Komfort entsprechen. • Durch die definierten Anforderungen an die Ausstosszeit und die Gesamtanforderung an die Warmwasserspeicherung und -verteilung wird eine Erhöhung der Energieeffizienz des Warmwasserversorgungssystems erreicht. • Wirtschaftlich vertretbare, praxistaugliche Lösungen werden realisiert. • Der Energie- und der Wasserverbrauch werden auf ein nötiges Minimum reduziert. • Die Hygiene in den Warmwasseranlagen ist gewährleistet.

Warmwasserversorgungssysteme Abb. 1: Schematische Darstellung einer Warmwasserversorgung. (Bilder: Reto von Euw)

Eine Warmwasserversorgung umfasst die Gesamtheit einer Warmwasseranla-


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Bei den Zentralversorgungsanlagen muss neben den Ausstosszeiten zusätzlich die Gesamtanforderung an die Warmwasserspeicherung und -verteilung rechnerisch nach der Norm SIA 385/2 nachgewiesen werden. Dabei gilt es, den Grenzwert für die Warmwasser-Verlustzahl nicht zu überschreiten. Die Warmwasser-Verlustzahl bewertet die Kompaktheit der Warmwasserspeicherung und -verteilung.

Abb. 3: Schematische Darstellung einer Warmwasser-Gruppenversorgung.

ge. Diese beinhaltet die Wassererwärmungs- und die Warmwasserverteilanlage bis zu den Entnahmestellen, einschliesslich allfälliger Zirkulationsleitungen (Abb. 1). Bei der Warmwasserverteilung sollte darauf geachtet werden, dass im gesamten Verteilnetz keine unbenutzten Leitungen vorhanden sind. Dies setzt voraus, dass der Planer mit dem Betreiber sämtliche Entnahmestellen mit Warmwasseranschluss durchgeht und deren Einsatz kritisch hinterfragt. So wird empfohlen, dass in WC-Räumen von Bürogebäuden, Spitälern und Altersheimen die Waschtische ohne Warmwasseranschluss versorgt werden. Weiter ist zu beachten, dass eine nachträgliche Stilllegung einer Entnahmestelle möglich ist. Deshalb ist in der Planung eine Zugänglichkeit zum Verteiler zu berücksichtigen. Die nachfolgenden Ausführungen gehen auf unterschiedliche Warmwasserversorgungssysteme mit ihren spezifischen Eigenschaften sowie ihren bevorzugten Einsatzgebieten ein. Warmwasser-Einzelversorgung (Abb. 2) und Warmwasser-Gruppenversorgung (Abb. 3) Beide Versorgungsvarianten versorgen ohne warm gehaltene Leitungen (zum Beispiel Zirkulation) eine, beziehungsweise mehrere Warmwasser-Entnahmestellen. Solche Warmwasserversorgungen werden oft in Grossbauten – wo die Warmwasserentnahmestellen im ganzen Bau verteilt sind – und in Einfamilienhäusern eingesetzt. Dabei fallen die Wärmeverluste von warm gehaltenen Leitungen weg. Bei diesen Varianten sind die normierten Ausstosszeiten zu berücksichtigen. Hingegen sind die Ge-

Energetisch und hygienisch optimale Warmwasserverteilanlagen Speicher und warm gehaltene Leitungen sind lückenlos nach SIA-Norm 385/1 zu dämmen. Die Wärmedämmung ist auch bei Armaturen, wasser-

Abb. 4: Schematische Darstellung einer Warmwasser-Zentralversorgung.

samtanforderungen nach SIA-Norm 385/2 nicht einzuhalten. Aus hygienischer Sicht ist der Wassererwärmer so auszulegen, dass eine Temperatur von 60 °C erreicht werden kann. Warmwasser-Zentralversorgung Die Zentralversorgung versorgt sämtliche Warmwasser-Entnahmestellen eines Gebäudes oder einer Gebäudegruppe über ein gemeinsames Leitungssystem von einer zentralen Wassererwärmungsanlage aus (Abb. 4). Damit die geforderten Ausstosszeiten eingehalten werden können, wird die Verteilleitung warm gehalten (beispielsweise mittels Zirkulation). Unabhängig von den Legionellen-Risikostufen nach SIA-Norm 385/1 sind der Wassererwärmer und die warm gehaltenen Leitungen so auszulegen, dass die Mindesttemperaturen von 60 °C bzw. 55 °C erreicht werden.

führenden Stutzen und Umwälzpumpen (exkl. Motor) anzubringen. Aus energetischer und hygienischer Sicht sind ungedämmte Warmwasserleitungen von dem Warmwasserspeicher und von den warm gehaltenen Leitungen durch einen Wärmesiphon zu trennen (Abb. 5, 6, 7). Der Wärmesiphon unterbindet die rohrinterne Gegenstromzirkulation. Somit werden zusätzliche Wärmeverluste verhindert und das bewusste Abkühlen der ungedämmten Leitungen auf Raumtemperatur (< 25 °C) unterbindet eine Legionellenvermehrung.

Wassererwärmungsanlagen Wie bereits erwähnt, ist der Wassererwärmer so auszulegen, dass, unabhängig von den Legionellen-Risikostufen, eine Temperatur von 60 °C erreicht werden kann. Weiter gilt es, ein Speichervo-

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Ungedämmte Ausstossleitung Ungedämmte Verteilleitung

Wärmesiphon aus CNS (h = 15 cm, Dämmung des abwärts führenden Teils) Wasserwärmespeicher durchgehend gedämmt gem. SIA 385/1 Wasserwärmespeicher mit innen liegendem Wärmeübertrager (Stufenladung)

Abb. 5: Warmwasserversorgung ohne warm gehaltene Leitungen.

Abb. 6: Anschluss an Wassererwärmer mit warm gehaltener Verteilleitung.

lumen zu wählen, das mindestens einmal pro Tag erneuert wird. Kann Abwärme genutzt werden, so ist das Speichervolumen anhand des täglich bereitzustellenden Warmwasservolumens und nicht anhand der anfallenden Abwärme zu dimensionieren. Zu gross dimensionierte Speicher sind nicht nur wegen möglichen Hygienerisiken, sondern auch wegen den grösseren Speicherwärmeverlusten zu vermeiden.

Nachstehend werden ein Wassererwärmer mit Schichtladung und ein Frischwassermodul (auch Frischwasserstation genannt) näher beschrieben. Funktionsweise einer Speicherladung mittels Schichtung Wird die Speichertemperatur (θ1 in Abb. 8 «Warmwasserladung mit aussenliegendem Wärmeübertrager») unterschritten, schaltet der Heizkreis (Primär-

kreis) ein. Der Temperaturfühler (θ3) gibt den Speicherladekreis (Sekundärkreis) frei, sobald die gewünschte Vorlauf-Temperatur (θ3) erreicht ist. Die Temperatur (θ4) steigt, weil die Förderung über den Bypass (3-Weg-Ventil) erfolgt, bis der Fühler (θ4) die Soll-Temperatur erreicht. Ist dies der Fall, öffnet das 3-Weg-Ventil auf «Teil»-Durchgang und der Speicher wird geschichtet geladen, bis die definierte Warmwasserschicht beim Speicherfühler (θ2) angekommen ist. Durch die konstante Eintrittstemperatur in den Speicher wird eine Auskühlung respektive Durchmischung verhindert, wie dies in einer Stufenladung der Fall ist. Die Massenströme auf der Primär- und auf der Sekundärseite werden mit einer Umwälzpumpe (P1 und P2) konstant gehalten. Damit beim Speichereintritt keine Aufwirbelung des Wassers entstehen kann, sollte der Speichereintritt mit einem Sprührohr (horizontales Lochrohr) erfolgen. Liegt die VorlaufTemperatur nach dem Wärmeerzeuger unter dem Soll-Wert der Speicher-Ladetemperatur, so muss sie (zum Beispiel mittels Vorlauf-Temperaturhochhaltung) angehoben werden. So kann auf eine primärseitige Temperaturregelung verzichtet werden. Die Vorteile aussenliegender Wärmeüberträger sind: • aussenliegende Wärmeübertrager besitzen einen guten Wärmedurchgangskoeffizienten; • gesamte Speichernutzung möglich (kleine Misch- und Kaltwasserzone); • tiefe Rücklauf-Temperaturen möglich (optimal bei Brennwertkessel); • kontrollierte Ladetemperatur bei Temperaturregelung im Sekundärkreis; • Schichtladung vereinfacht eine Legionellenschutzschaltung. Die Nachteile aussenliegender Wärmeübertrager sind: • erschwerte Kombination mit Solarenergienutzung (Temperaturschichten können zerstört werden); • gegen Ende der Ladung kann die Rücklauf-Temperatur ansteigen, v. a. bei ungünstiger Platzierung des AusFühlers (θ2); • Verschmutzungs- respektive Verkalkungsgefahr von Plattenwärmeübertragern; • höhere Investitionskosten; • aufwendigere Hydraulik und Regelungstechnik; • zusätzliche Wärmeverluste des aussenliegenden Wärmeübertragers (dieser muss gut gedämmt sein).



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Wärmesiphon (h = 15 cm, Dämmung des abwärts führenden Teils)

Ungedämmte Verteilleitung

Durchgehend gedämmte Leitungen gem. SIA 384/1 Energiespeicher durchgehend gedämmt gem. SIA 384/1

Direkte Erwärmung des Energiespeichers Abb. 7: Anschluss eines Frischwassermoduls, das keine warm gehaltenen Leitungen beinhaltet.

Abb. 8: Warmwasserladung mit aussenliegendem Wärmeübertrager und mit Vorlauf-Temperaturregelung primär- und sekundärseitig.

Funktionsweise von Frischwassermodulen Im Frischwassermodul (Abb. 9) sind Volumenstrom- und Temperaturfühler (Mikroprozessregelung) installiert. Falls diese ansprechen, fördert die Frischwasserladepumpe warmes Heizungswasser aus dem oberen Energiespeicherbereich durch den Plattenwärmeübertrager des Frischwassermoduls. Der Rücklauf strömt zurück in den unteren Bereich des Energiespeichers.

Die Vorteile von Frischwassermodulen sind: • tiefe Warmwassertemperaturen möglich: dadurch werden Wärmepumpensysteme effizienter; • Warmwasserspeicherung erfolgt im Energiespeicher auf der Heizungsseite und nicht auf der Trinkwasserseite: somit resultiert kein stehendes Brauchwarmwasser; • sämtliches Wärmeangebot (Abwärme, Sonnenenergie etc.) kann im Energiespeicher genutzt werden; • keine Verbrühungsgefahr bei tieferen Warmwassertemperaturen;


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*Autor: Prof. Reto von Euw ist Dozent für Gebäudetechnik an der Hochschule Luzern (www.hslu.ch). Dieser Artikel ist auch schon erschienen in planer+installateur 2-2014. Literatur- und Quellenverzeichnis: • Medienmitteilung der EnDK zu den MuKEn 2014 • SIA-Norm 385/1 (2011), Anlagen für Trinkwarmwasser in Gebäuden – Grundlagen und Anforderungen • SIA-Norm 385/2 (2015) Anlagen für Trinkwasser in Gebäuden – Warmwasserbedarf, Gesamtanforderungen und Auslegung • von Euw, Hildebrand, Alimpic (2012), Gebäudetechnik – Systeme integral planen, Faktor Verlag

Abb. 9: Einbindung eines Frischwassermoduls.

Die Nachteile von Frischwassermodulen sind: • bei unterschiedlichen EnergiespeicherTemperaturen wird die hydraulische Regelung im Frischwassermodul aufwendig; • werden unterschiedliche Warmwassertemperaturen verlangt (zum Beispiel Spülbecken in der Küche), müssen diese mit Zusatzheizungen nacherwärmt werden;

• sind warm gehaltene Leitungen (zum Beispiel Zirkulation) vorgesehen, müssen Vorkehrungen getroffen werden, damit das Legionellenwachstum unterbunden werden kann (zum Beispiel einmal pro Tag während einer Stunde auf 60 °C thermisch desinfizieren oder UV-Entkeimung). ■

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Zu Gast im Duravit-Entwicklungszentrum

Dreidimensionales Design-Handwerk Sanitärkeramik muss vielen Ansprüchen genügen. Ein Waschbecken muss tief genug sein, um grösstmögliche Bewegungsfreiheit zu bieten, das Wasser muss optimal ablaufen können, die Reinigung soll komfortabel und schnell erfolgen. Noch heute arbeiten die Designer beim Finden der richtigen Form vor allem handwerklich und nicht etwa am PC-Bildschirm. Manuel Fischer

■ Die Duravit Design Days 2015 sind jeweils der Auftakt zur Präsentation neuer Designlinien des international bekannten Sanitärkeramik-Herstellers Duravit. Einen Monat vor der internationalen Leistungsschau ISH zu den Bereichen Badedesign, Heizungs- und Klimatechnik in Frankfurt in der zweiten Märzwoche 2015 lud das traditionsreiche Unternehmen ausgewählte Gäste in ihr Designcenter am Hauptsitz Hornberg im tief verschneiten Schwarzwald. In die graphitfarbene Metallfassade des Designcenters ist eine riesenhafte, weisse Skulptur eingelassen. Die massige Landmarke im Gutachtal erinnert an die bald zweihundertjährige Historie als Steingut- und Porzellanmanufaktur, betont

aber auch den Anspruch, als eines der führenden deutschen Unternehmen des modernen Sanitärdesigns zu gelten. Ungleich anderer Jahre gewährte das Unternehmen der internationalen Fachpresse erstmals einen Einblick in die enge Zusammenarbeit zwischen renommierten Designerteams und der Produktentwicklung des Unternehmens.

Die Vorgaben: Bequem, sicher, sinnlich Erhellend war hierbei der Einblick in den vielschichtigen Designprozess für den Entwurf einer neuen Komplettbadserie (P3 Comforts). Der Auftrag begann mit einer Umfrage unter den Vertriebs- und Marketingleuten des Unternehmens. Offenbar war da kein

klarer Trend auszumachen, da die Gestaltungsvorlieben sich in zwei Lager gruppierten. Die einen bevorzugen geradlinige funktionale Formen, während die andern einer weicheren, emotionaleren Formensprache zugetan waren. Zusammen mit Duravit machte sich das Team von Phoenix Design an die Arbeit, um die Bedürfnisse nach optimalem Komfort in einer modernen Formensprache weiterzuentwickeln. «Die Komfortbedürfnisse des modernen Menschen können nicht auf Bequemlichkeit reduziert werden», erklärt Tom Schönherr, Mitbegründer des Designstudios Phoenix: «Sinnliches und funktionales Design schafft Ruhe und Sicherheit in der Intimität des Badezimmers.»

Tom Schönherr (r.), Gründer von Phoenix Design: «Ein optimales Sanitärdesign bietet grösstmögliche Bewegungsfreiheit, erleichtert die Reinigung und ermöglicht ungehindertes Strömungsverhalten.»

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Joanna Bilgic, Produktmanagement Duravit: «Der Rand und das Gefälle des Beckens oder der fliessende Übergang vom Becken zur Stufe – all diese Details sind haptisch zu erproben.»

An Modellen für den Waschtisch der Serie erläuterten die Designer ihre Überlegungen und Verfahrensweisen, wie sie zu den Grundzügen der Gestaltung vordrangen. Verblüffend ist die Tatsache, dass im Bereich Sanitärkera-

mik der Formfindungsprozess noch immer handwerklich und dreidimensional geschieht und nicht etwa an einem Computerbildschirm. Für die Aufgabe «P3» wurde nach einer optimalen Form gesucht, die grösstmögliche Bewegungsfreiheit bietet und einer ausgeprägten Beckentiefe, die den Ablauf optimiert und die Reinigung erleichtert. Der Beckenrand, das Gefälle des Beckens oder der fliessende Übergang vom Becken zur Stufe – all diese Details der Gestaltung werden haptisch erprobt, optisch begutachtet und vom Strömungsverhalten getestet. Hierzu dienen die mehrfach zu erstellenden Modelle, einmal aus dichtem Styropor, die dann in die ungebrannte Gipsform übertragen wird. Durch den Brand verzieht sich die Geometrie des Gipsmodells, die nur vorausgeahnt, aber nicht vorausberechnet werden kann.

Innovative Keramikglasur gegen Keime

gen des Unternehmens. Denn die Sensibilität zu diesem Thema ist in den letzten Jahren noch gestiegen. Besonders im WC und Urinal verbergen sich nicht selten unerwünschte Bakterien. Ein Expertenteam von Duravit entwickelte kürzlich eine innovative Keramikglasur, die dauerhaft sehr hohen Hygieneansprüchen genügen kann. Bei der Neuentwicklung handelt es nicht einfach um eine oberflächliche Beschichtung. HygieneGlaze besteht aus Materialien, die während des Brennvorgangs in die Keramikglasur integriert werden. Eingebrannt im Innenraum bis an den Rand von Toilette und Urinal entfaltet die neue Glasur ihre Funktion dort, wo Mikroorganismen besonders häufig vorkommen können. Auf Bakterien und Keime wirkt die Spezialglasur nachweislich toxisch. Die hohe Wirksamkeit der antibakteriellen Eigenschaften des Materials wurde vom Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität ■ Bonn bestätigt.

Hygiene steht ebenfalls im Fokus der Forschungs- und Entwicklungsanstrengun-

www.duravit.ch


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Duravit Design Days 2015

Individueller Komfort und schlichte Eleganz An den Design-Days am Duravit-Hauptsitz in Hornberg nahmen Experten und Fachjournalisten aus aller Welt einen Augenschein zu den SanitärkeramikNeuheiten, die an der Weltleitmesse ISH in Frankfurt im März gezeigt werden. Der Trend geht hin zu einer noch individualisierten Gestaltung von Bädern und Duschen. Ausserdem kommt ein neues Dusch-WC in schlichter Eleganz auf den Markt. Quelle: Duravit, Bear. Manuel Fischer

■ Sie gilt bei vielen als Glanzstück der diesjährig vorgestellten Design-Linien: Cape Cod. Der französische Stardesigner Philipp Starck liess sich von einem puren Stück einsamer Natur inspirieren. Die Halbinsel ist berühmt für ihre kilometerlangen Sandstrände, ihr kristallklares Wasser und für ihre vielerorts ungezähmte Natur. Die Qualitäten des Designs lassen sich an den exklusiven Waschschalen entdecken, die aus einer speziell entwickelten Keramikmasse mit hoher Festigkeit gefertigt werden. Der Werkstoff DuraCeram ermöglicht es, Aufsatzbecken mit einer Randstärke von gerade einmal fünf Millimetern zu formen. Die

Becken sind dabei gleichzeitig pflegeleicht, ausgesprochen stabil und schlagfest. Für eine individuelle Badraumgestaltung sind die Waschschalen in den Formen kreisrund, quadratisch und trioval erhältlich. Zur Designlinie gehört auch eine Badewanne. Eine sanft geformte Ablage für den Kopf verspricht ein besonders angenehmes Badeerlebnis. Die Wanne steht als freistehendes Modell als auch als Vorwandund Eckversion links/rechts zur Auswahl. Detail: Als Kontrast fällt die robuste Ausführung des Bademöbelgestells in Eiche Vintage-Ausführung mit sichtbarer Baumkante ins Auge.

Puristische Ästhetik von ME by Starck: Der besonders flache Möbeltisch (im Bild) beeindruckt mit grosszügigen Ablageflächen.

Cape Cod: Dank dem neuen Werkstoff DuraCeram.sind Aufsatzbecken mit einer Randstärke von gerade einmal 5 mm möglich. Die Waschbecken sind kreisrund, quadratisch und trioval erhältlich.

ME by Starck Reduziertes Design ist die Kunst der Konzentration auf das Wesentliche. Mit seiner neuen Serie ME by Starck für Duravit ist es dem französischen Kreativen gelungen, eine Kollektion zu entwerfen, die dem Anspruch nach purer Ästhetik gerecht wird und sich dabei in völlig unterschiedliche Stilwelten einfügt. Mit sechs vielseitigen WaschtischLösungen von 450 mm bis 650 mm bietet ME by Starck eine puristische Serie für Privat- und Projektbereiche. Als visuelle Designsignatur fungiert ein schmaler, umlaufender Rand, der sich auch bei den WCs und Urinalen wiederfindet. Der besonders flache Möbelwaschtisch mit einzigartiger Linienführung von 830 mm bis 1030 mm beeindruckt mit grosszügigen Ablageflächen, während sich das Aufsatzbecken mit Möbelunterbau oder unterschiedlichen Konsolen kombinieren lässt. Die WCs und Bidets der Serie sind dank neuer Entwicklung im Gewicht reduziert und präsentieren sich formschön als geschlossene Komponenten, pur und ohne seitliche Befestigungsnischen. L-Cube Duravit präsentiert mit L-Cube eine neue Möbelserie, die insbesondere für individuelle Stauraumlösungen bei einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis steht. Wesentliches Charakteristikum der Serie ist eine Schattenfuge, die das Möbel frontal und seitlich umgibt. Diese optische Einrahmung hebt den Waschtisch auf eine höhere Ebene – es scheint, als ob sich Keramik, Möbel und Möbelfront nicht berühren.

Paiova 5 Das Design von Paiova 5 geht aus der Symbiose einer Eckwanne und einer freistehenden Wanne hervor. EOOS entwickelte die neue geometrische Formgebung durch Drehung einer wandgebundenen Version in den Raum hinein. Der hohe An-

Wesentliches Charakteristikum der Serie ist eine Schattenfuge, die das Möbel frontal und seitlich umgibt.

spruch der Designer: Statische Vorgaben sollen zugunsten dynamischer Ergonomie überwunden werden. Denn mit zwei unterschiedlichen Rückenschrägen bietet Paiova 5 die Wahl zwischen einer ergonomischen Sitzposition und einer besonders flachen Liegeposition —

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Das Design von Paiova 5 geht aus der Symbiose einer Eckwanne und einer freistehenden Wanne hervor.

Verspannung an der Muskulatur ist auch Leitmotiv einer weiteren Designserie. Duravit bringt eine modernisierte Form des Whirlsystems Combi-L auf den Markt.

für das Baden zu zweit oder allein zum Relaxen. Jede der beiden Rückenschrägen kann mit einem Whirlsystem ausgestattet werden. Combi-L Verspannung an der Muskulatur ist auch Leitmotiv einer weiteren Designserie. Duravit bringt eine modernisierte Form des Whirlsystems Combi-L auf den Markt: Vier neuartige Schwenkdüsen erreichen mit ihren Auf- und Abwärtsbewegungen annähernd die gesamte Rückenmuskulatur. Sechs weitere, in der Seitenwand angeordnete, Wasser-Luft-Düsen erzeu-

gen wohltuende Massageströme, während zwei Fussdüsen die Reflexzonen stimulieren. Die gezielte Stimulation bestimmter Körperregionen soll Entspannung und Durchblutung während des Bades zusätzlich fördern. SensoWash Slim Schliesslich liefert Duravit auch eine Antwort auf das Bedürfnis nach schlichter Ästhetik und nach umfassendem Komfort im Bereich Dusch-WC. Einfache Bedienbarkeit mit wenig Funktionen machen den neuen Dusch-WC-Sitz von SensoWash-Slim zur idealen Lösung für

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SensoWash-Slim ist Duravits Antwort auf das Bedürfnis nach schlichter Ästhetik und nach umfassendem Komfort im Bereich Dusch-WC.

den privaten als auch den halböffentlichen Bereich (wie Pflegeheime usw). Die extraschlanke, handliche Fernbedienung führt die klare Gestaltung des Dusch-WC Sitzes fort und steuert Gesässdusche, Komfortdusche und Ladydusche. Intensität und Position des Duschstrahls sowie die Wassertemperatur sind über illuminierte Symbole einstellbar. Ein Durchlauferhitzer steuert die Verwendung von Warmwasser. Im Hinblick auf Ostasien und Westeuropa schätzt der Hersteller das Marktpotenzial dieser schlichten, aber top-

modernen Dusch-WC-Generation auf einige Zehntausend im Jahr. ■ Duravit Schweiz AG 5504 Othmarsingen Tel. 062 887 25 50 www.duravit.ch


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Italienische Ästhetik im Bad – bei Richner ■ Ähnlich wie bei Yin und Yang entgegengesetzte Kräfte aufeinandertreffen und ein harmonisches Gleichgewicht erzeugen, vereint das Design der Armaturenlinie UNI/C von Cristina gegensätzliche und komplementäre Aspekte in sich: Ästhetik und Funktionalität; Ecken und Kurven; Sorgfalt und Schlichtheit. Das Ergebnis dieser Eigenheiten mündet in einem mondänen und selbstbewussten Armaturensortiment. Die Armaturen UNI/C sind aus verchromtem Messing gefertigt und verfügen trotz filigranem Aussehen über ein leistungsstarkes Innenleben. Dank dem integrierten Strahlregler lässt sich der Wasserstrahl in unterschiedliche Richtungen lenken, der regulierte Wasseraustritt unterstützt derweil einen sparsamen Wasserverbrauch. Für eine vereinfachte Reinigung sorgt der Perlator. Dieser ist mit einem speziellen Antikalksystem ausgerüstet, das hartnäckigen Kalkablagerungen entgegenwirkt.

Filigran, elegant, leistungsstark Zur Auswahl stehen je ein Modell in unterschiedlichen Höhen für Waschtische und moderne Aufsatzwaschbecken sowie ein attraktives Wandmodell, bei dem sich der Auslauf rechts oder links vom Mischer montieren lässt. Diese Option unterstützt nicht nur persönliche ergonomische Abläufe, sondern erzielt – vor allem beim Einsatz an Doppelwaschtischen – optisch ein harmonisches Gleichgewicht. Ergänzend zu den Waschtischmodellen stehen ein Bidetmischer sowie Unterputzarmaturen für die Badewanne und für die Dusche zur Verfügung. Die letzteren sind auf einem Einbaukörper angeordnet und mit einer eleganten Abdeckplatte versehen. Eine filigrane Handbrause und ein runder Brausehalter komplettieren das Angebot. Das puristische und zugleich progressive Sortiment für Waschtisch, Dusche und Badewanne ist in der Schweiz exklusiv bei Richner erhältlich. Ausstellungen und Standorte sind unter www.richner.ch zu finden. ■

Ergänzend zu den Waschtischmodellen stehen Unterputzarmaturen für die Badewanne und für die Dusche zur Verfügung. Im Bild die Wannenfüllkombination. (Foto: Richner)

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Kaldewei zeigt innovative Duschlösung Xetis

Erfolg an der Architect@Work 2014 Produktinnovationen und -neuheiten standen im Fokus der international bekannten Fachausstellung Architect@Work im letzten November. Nur die besten Entwicklungen sind auf der renommierten Architektenveranstaltung zugelassen. Kaldewei überzeugte die Jury aus Architekten und Innenarchitekten mit Xetis, der ersten emaillierten Duschfläche mit integriertem Wandablauf. Quelle: Kaldewei, Bearbeitung Franz Lenz

■ Die Kaldewei Xetis verbindet auf ideale Weise Funktionalität mit Ästhetik und revolutioniert die Badarchitektur durch völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten. Denn während die Ablauftechnik dezent in der Wand verborgen bleibt, steht einzig die puristische Formensprache der bodenebenen Dusche im Vordergrund. «Die Architect@Work ist die ideale Plattform, um unsere Produktlösungen einem anspruchsvollen Fachpublikum näherzubringen und um sich intensiv mit Architekten und Innenarchitekten auszutauschen», so Arndt Papenfuss, Bereichsleiter Marketing bei Kaldewei.

Der Weg zum internationalen Fachpublikum Architect@Work findet in zehn europäischen Ländern wie Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Italien sowie in Asien statt. Gezeigt werden exklusive Produkte aus den Bereichen Gebäudehülle, technische Ausstattung und Innenfertigung. Im Rahmen dieser Fachausstellung präsentierte Kaldewei sein Produkthighlight bereits auf mehreren Messen. ■

Franz Kaldewei AG 5000 Aarau Tel. 062 205 21 00 info.schweiz@kaldewei.com www.kaldewei.com

Bei der emaillierten Duschfläche Xetis von Kaldewei ist die Entwässerung dezent in die Wand verlegt. So unterbricht kein Ablauf die Oberfläche aus kostbarem Kaldewei Stahl-Email. Einzig das puristische Design der Duschfläche steht im Vordergrund und bietet Planern so ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten. (Foto: Kaldewei)

TaikaLine LED – variable Lichtfarbe im Spiegelschrank

LED wurde verfeinert und mit hochwertigen LEDs der neusten Generation mit Lichtstärken von warmweiss (3000 K) bis neutralweiss (5000 K) ausgestattet.

■ Von warmweiss bis neutralweiss – 3000 bis 5000 Kelvin – reicht die neue Bandbreite der hochwertigen, dimmbaren LEDs der Spiegel-

schranklinie TaikaLine LED der W. Schneider+Co AG. Das sorgt für aussergewöhnliche Lichtqualität und besonderen Komfort im Badezimmer.

Im Badezimmer dient das Licht des Spiegelschrankes heute meist als Hauptbeleuchtung des Raumes. LED-Technologie hat längst das grelle Neonlicht verdrängt, doch setzen Neuentwicklungen wie lichtstarke, stufenlos dimmbare LEDs jetzt neue Akzente und Massstäbe: TaikaLine LED zeigt die erstaunlichen Unterschiede. TaikaLine LED wurde verfeinert und mit hochwertigen LEDs der neusten Generation mit Lichtstärken von warmweiss (3000 K) bis neutralweiss (5000 K) ausgestattet. Diese Bandbreite ist individuell regulierbar durch die manuelle Steuerung über eine unten am Spiegelschrank integrierte Sensorfläche. Die Vorteile: Lichtlösungen mit einem breiten Lichtspektrum

können subtil auf die «innere Uhr» des Menschen, auf Stimmungen und Tageszeiten eingehen – und damit entscheidend zum persönlichen Wohlbefinden beitragen. Sie dienen am oberen Ende des Spektrums als blendfreie, helle Ausleuchtung der Spiegelfläche – im unteren Bereich sorgen sie für eine wohltuende entspannende Raumatmosphäre. TaikaLINE LED bietet echte Mehrwerte und schenkt noch mehr Wohlbefinden. ■ W. Schneider+Co AG 8135 Langnau a. A. Tel. 043 377 78 78 info.ch@wschneider.com www.wschneider.com


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Chefmonteur/-in , Polier/-in eidg. Fachausweis Vorkurs jährlich im Herbst/Winter, suissetec.ch/B04 Bildungsgänge: jährlich ab Winter/Frühjahr Sanitär: suissetec.ch/B05 Heizung: suissetec.ch/B08 Spengler: suissetec.ch/B10

Wiederholungskurse für sachlich begrenzte Elektroinstallationen (Art. NIV 15) suissetec.ch/K06

Meister/-in eidg. Diplom Bildungsgänge: jährlich ab Herbst Sanitär: suissetec.ch/B06 Heizung: suissetec.ch/B09 Spengler: suissetec.ch/B11

Kalkulation mit Sanitärelementen suissetec.ch/K08

Sanitärplaner/-in eidg. Diplom suissetec.ch/B07

Servicemonteurkurse Sanitär 2 suissetec.ch/K10

Projektleiter/-in Gebäudetechnik eidg. Fachausweis suissetec.ch/B01

Rapporte und Ausmasse Sanitär suissetec.ch/K11

Energieberater/-in Gebäude eidg. Fachausweis suissetec.ch/B02 Projektleiter Solarmontage eidg. Fachausweis suissetec.ch/B03 suissetec-Kurse Energia – machen Sie sich und Ihre Mitarbeitenden zu OptimierungsSpezialisten mit Zertifikat suissetec suissetec.ch/K01

Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz, PSAgA suissetec.ch/K07

STFW Winterthur Schweizerische Technische Fachschule Winterthur Schlosstalstrasse 139 8408 Winterthur Telefon 052 260 28 00 Fax 052 260 28 03 info@stfw.ch www.stfw.ch Bildungsgänge und Kurse Chefmonteur/-in eidg. Fachausweis Lüftung: suissetec.ch/B12 Service-Monteur Lüftung/Klima und weitere Angebote unter: www.stfw.ch www.suissetec.ch/Bildung

Servicemonteurkurse Sanitär 1 suissetec.ch/K09

Servicemonteurkurs Heizung suissetec.ch/K12 Weitere Angebote unter: www.suissetec.ch/Bildung Solarkurse Diverse Kurse, Kursorte und Kursdaten Details unter www.swissolar.ch oder www.solarevent.ch Telefon 044 250 88 33

Prüfungsdatum: 21. – 24. September 2015 (mündliche Prüfung) Abgabe der Disposition: Freitag, 12. Juni 2015 Abgabe Vernetzungsarbeit: Freitag, 14. August 2015

Über die angegebene Kurzadresse gelangen Sie direkt zu Informationen, Daten und Anmeldeformular für Ihre Weiterbildung. Bitte reisen Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln an.

Die Prüfungsgebühr für die Abschlussprüfung (inkl. Ausstellung Fachausweis) beträgt CHF 600.–. Die Anmeldeunterlagen (Anmeldeformular, Merkblatt, Checkliste und Prüfungsordnung) unter:


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| HK-Gebäudetechnik 3/15 |

Agenda | Berufsbildung

Permanente Agenda

(Bitte informieren Sie sich auch unter www.hk-gebaeudetechnik.ch/agenda. Änderungen vorbehalten.)

Anmeldung

Thema/Ort

Datum

Tagungen Swissolar, BFE, VSE www.swissolar.ch/pv2015

13. Nationale Photovoltaik-Tagung Schweiz 2015 Montag + Dienstag, 16./17. März 2015 in Basel

16./17. März 2015

Schäfer Partner AG 5600 Lenzburg, Tel 062 888 88 44 www.energie-gipfel.ch

13. Energie-Gipfel Kanton Aargau Infos zu Energie- und Klimapolitik. Frühstücksveranstaltung. Donnerstag, 6.45 – 9.55 Uhr, in Aarau, KUK Kultur- und Kongresshaus

19. März 2015

Weishaupt AG 8954 Geroldswil Tel. 044 749 29 29 www.weishaupt-ag.ch

14. WIF, Weishaupt-Ingenieur-Fachzirkel 2015 Eco Labeling, kantonale Energievorschriften und Normen in der Praxis, Schlussreferat: WAM. Umwelt Arena Spreitenbach, Donnerstag, 19. März, 8.30 – 16.00 Uhr

19. März 2015

www.innovationsforum-energie.ch

Innovationsforum Energie Donnerstag, 19.3.2015, Zürich

19. März 2015

EQUA Solutions AG Infos und Anmeldung: www.equa.ch › Veranstaltungen Anmeldeschluss: 17. März 2015

24./25. März 2015 9. EQUA-Fachtag Gebäudesimulation 2015 Erfahrungsaustausch unter den Anwendern von Gebäudesimulationsprogrammen, Neuigkeiten zur Simulationssoftware «IDA ICE». Simulation komplexer Systeme. Dienstag-Nachmittag, 24. März ab 13.30 Uhr und Mittwoch-Morgen, 25. März 2015, bis 12.00 Uhr, Hochschule Luzern HSLU, 6048 Horw

Hochschule Luzern – Technik & Architektur, ZIG, 6048 Horw www.hslu.ch/planerseminar Anmeldung: franziska.rosenberg@hslu.ch oder Tel. 041 349 35 15

11. ZIG-Planerseminar Interessanten Referate zu aktuellen Themen im Bereich Gebäudetechnik und erneuerbare Energien. Das Seminar richtet sich an Bauherrschaften, ArchitektInnen, Planende und Forschende. Mittwoch, 25. März 2015, 13.30 – 17.30 Uhr in Horw

25. März 2015

SIA FGE, HSLU, alenii Anmeldung bis 31. März 2015 an IEU Komm. AG, Lea-Maria Infanger l.infanger@ieu.ch, Tel. 061 927 55 00

Gebäudepark Schweiz als Energiespeicher Passerelle-Workshop: Wie lässt sich das grosse Potential sinnvoll nutzen? Freitag, 10. April 2015, 13.15 – 17 Uhr in Luzern, beim Bahnhof. Infos / Programm: www.alenii.ch/Aktuelles

10. April 2015

GNI, Gebäude Netzwerk Initiative www.g-n-i.ch

Wie auf den starken Franken reagieren? Seminar für Führungskräfte der Bauund Gebäudeautomationsbranche, Mittwoch, 15. April 2015, 17 Uhr in Zürich

15. April 2015

ZT Fachmessen AG, 5413 Birmenstorf Infos und Anmeldung: www.bauen-wohnen.ch

Forum Architektur, Bauen/Modernisieren für das 21. Jahrhundert, Solare Elemente 17. April 2015 in der Architektur, Realisierte Beispiele Minergie-P/Minergie-Eco/Plusenergie. Freitag, 17. April 2015, 14.00 – 16.30 Uhr, Messegelände Tägerhard, Wettingen

SWKI, Schweizerischer Verein von Gebäudetechnik-Ingenieuren Tel. 031 852 13 00, www.swki.ch

SWKI-Weiterbildungs-Seminar: SIA 384/3 Heizungsanlagen in Gebäuden – Energiebedarf Donnerstag, 30. April 2015, 13.30 – 17.00 Uhr, Technopark Zürich

30. April 2015

www.deppingag.ch

Fussballturnier Haustechnik 2015. Sa, 20. Juni 2015, Fussballplatz Luterbach SO

20. Juni 2015

www.haustech-planertag.ch

11. Haustech-Planertag Dienstag, 23.2.2016, Kongresshaus Zürich

23. Februar 2016

Mobil in Time AG u.a. www.hlk-portal.ch HLK-Portal 2017 (ab 2015 alle 2 Jahre, jeweils in den Nicht-Swissbau-Jahren)

Januar 2017

Messen www.ish.messefrankfurt.com

10. – 14. März 2015

ISH Frankfurt

ZT Fachmessen AG, Tel. 056 204 20 20, 10. Bauen + Wohnen, Tägi, Wettingen AG www.fachmessen.ch www.bauen-wohnen.ch Team Intersolar Europe Solar Promotion GmbH, www.intersolar.de

16. – 19. April 2015

Intersolar Europe 2015 Weltweit grösste Fachmesse der Solarwirtschaft: Photo- 10. – 12. Juni 2015 voltaik, Solarwärme. Neue Messe München 23. Februar 2016


Stellenmarkt | Impressum

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IMPRESSUM HK-Gebäudetechnik 13. Jahrgang, Nr. 3, März 2015 (42. Jahrgang HeizungKlima), erscheint monatlich. www.hk-gebaeudetechnik.ch, ISSN 1016-5878 Auflage + Verbreitung WEMF/SW-Beglaubigung 2013 Druckauflage 8500 Ex.* Total verbreitete Auflage: 5554 Ex. Davon verkauft: 4047 Ex. * inkl. Probe- und Werbeexemplare, Veranstaltungen und Messen Herausgeberin AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Tel. 058 200 56 50, Fax 058 200 56 61 Geschäftsführer: Roland Kühne Leiterin Zeitschriften: Ratna Irzan Redaktion AZ Fachverlage AG, HK-Gebäudetechnik Neumattstrasse 1, Postfach, CH-5001 Aarau. Peter Warthmann, Chefredaktor, Tel. 058 200 56 15, peter.warthmann@azmedien.ch Manuel Fischer, Redaktor, Tel. 058 200 56 11, manuel.fischer@azmedien.ch Ständige externe Autoren: Christian Bärtschi, Bernd Genath, Alan Hawkins, Franz Lenz, Anita Niederhäusern, Kurt Rüegg, Wolfgang Schmid, Martin Stadelmann, Martin Stöckli, Andreas Walker, Jürg Wellstein, Andreas Widmer Redaktioneller Beirat Marco Andreoli, Vorsitzender der Geschäftsleitung, CTA AG, Münsingen. Domenico Autuori, Manager of Trainingcentre & Laufen Forum, Keramik Laufen AG und Similor AG, Laufen.

Daniel Bader, Leiter Kommunikation, R. Nussbaum AG, Olten. Stephan Muntwyler, Geschäftsführer Gabs AG, Tägerwilen. Richard Osterwalder, Geschäftsleiter Weishaupt AG, Geroldswil, Mitglied GebäudeKlima Schweiz. Beat Scherrer, Geschäftsführer Scherrer Metec AG, Zürich. Beat Waeber, Mitglied Zentralvorstand suissetec. Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Redaktionelle Beiträge Produkte-Hinweise werden kostenlos abgedruckt, Auswahl erfolgt durch die Redaktion. Bezahlte Beiträge werden mit «Publireportage» oder «Anzeige» gekennzeichnet. Leitung Werbemarkt: Jürg Rykart, Tel. 058 200 56 04 Anzeigenleitung /Kundenberatung Rolf Niederberger, Tel. 058 200 56 18, rolf.niederberger@azmedien.ch Verena Müller, Tel. 058 200 56 42, Fax 058 200 56 61, verena.mueller@azmedien.ch Anzeigentarif unter www.hk-gebaeudetechnik.ch Leitung Online und Marketing: Valentin Kälin Aboverwaltung, Abonnemente Mary Hochstrasser, Tel. 058 200 55 74, abo@hk-gebaeudetechnik.ch Preis Jahres-Abonnement: Fr. 138.– (inkl. MwSt.) Abo-Bestellung: www.fachtitel.ch

Layout/Produktion: Stefanie Lipp Korrektorat: Ruedi Tschumi Druck: Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen Kooperation mit folgenden Verbänden: Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec), 8023 Zürich, Tel. 043 244 73 00, www.suissetec.ch GebäudeKlima Schweiz, Verband für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, 4603 Olten, Tel. 062 205 10 66, www.gebaeudeklima-schweiz.ch energiecluster.ch, www.energiecluster.ch Schweizerischer Verband für Wärmekraftkopplung (WKK-Fachverband), www.waermekraftkopplung.ch Schweizerischer Stahl- und Haustechnikhandelsverband SSHV, 4010 Basel, www.sshv.ch Swissolar, www.swissolar.ch GNI Gebäude Netzwerk Initiative, Zürich, www.g-n-i.ch MeGA, Fachverband der führenden Gebäudeautomationsplaner der Schweiz, c/o ADZ, Luzern, www.mega-planer.ch KGTV, Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände, www.kgtv.ch KNX Swiss, www.knx.ch VDSS, Verein dipl. Spenglermeister Schweiz, www.vdss.ch Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: AZ Anzeiger AG, AZ Fachverlage AG, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Vertriebs AG, AZ Zeitungen AG, Belcom AG Dietschi AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-Schild Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG

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Das Sanitärunternehmen mit Sitz im Berner Oberland blickt dank Perfektion in der Arbeit und dem Umgang miteinander auf eine erfolgreiche Entwicklung zurück. Um auch in Zukunft die vielfältigen Aufgaben mit gleicher Qualität bewältigen zu können, suchen wir einen offenen, ehrlichen und engagierten

Geschäftsführer Sanitär-Heizung Sie haben Ihre Ausbildung als Installateur oder Planer in der Fachrichtung Sanitär oder Heizung absolviert. Aus Begeisterung sind Sie in Ausbildung zum Meister oder haben diese bereits abgeschlossen. Wenn Sie bereits über berufliche Erfahrung in Kaderpositionen verfügen, ist das eine willkommene Voraussetzung. Der Umgang mit modernen IT-Hilfsmitteln und Branchenprogrammen gehört für Sie zu den alltäglichen Arbeiten. Engagiert nehmen Sie Ihre Aufgaben in Angriff. Sie kalkulieren und erstellen Angebote und wickeln eingehende Aufträge selbstständig ab. Mit Ihrem Mitarbeiterteam erreichen Sie die Unternehmensziele und erledigen diese mit Freude. Gerne akquirieren Sie Neukunden und pflegen die Kontakte zur bestehenden Kundschaft. Periodisch besuchen Sie Baustellen vorwiegend im Bereich Umbauten/Sanierungen von Wohn-, Gewerbe- und Industriebauten und kontrollieren die Qualität der Installationen. Parallel dazu koordinieren Sie die anfallenden Servicearbeiten. Das Erstellen von Rechnungen ist in Ihrem Aufgabengebiet enthalten. Familiäre Kultur und sportliche Leistungen prägen Ihren Arbeitgeber, der auch grossen Wert auf Work-Live-Balance legt. Die Anstellungskonditionen entsprechen der Verantwortung der Aufgabe. Für Ihre persönliche Weiterbildung und berufliche Entwicklung ist genügend Platz vorhanden. Ideen und Bedürfnisse sind in das Team einzubringen und umzusetzen. Haben Sie Lust auf Ihr neues Aufgabengebiet und fühlen Sie sich angesprochen? Gerne erwarten wir Ihre Bewerbungsunterlagen. Für ein persönliches und ausführendes Gespräch werden wir uns gerne bei Ihnen melden. Chiffre HK-GT 10028, AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau

Der Gebäudetechnikverband Thurgau ist beauftragt, die überbetrieblichen Kurse für Lernende in den Berufen Sanitärinstallateur, Bauspengler und Heizungsinstallateur durchzuführen. Im Zuge der Nachfolgeregelung suchen wir einen

ÜK-Leiter Sanitär/Spengler (100%) zur Erteilung der überbetrieblichen Kurse In dieser Funktion sind Sie verantwortlich für die Infrastruktur, erteilen Unterricht in den überbetrieblichen Kursen und sind in der Lage, den ÜK-Leiter Heizung zu entlasten. Der Stellenantritt erfolgt per 1. August 2015 oder nach Vereinbarung. Sie verfügen über eine höhere Berufsbildung im Sanitär-/ Spenglerbereich mit Praxisbezug und haben eventuell bereits erste Erfahrungen als Lehrperson. Ihnen bereitet der Umgang mit Lernenden Freude. Wenn Sie ein gut verankertes Wissen in der erwähnten Bereichen mitbringen, entsprechen Sie unserem Wunschprofil. Sie sind kommunikativ, innovativ und teamfähig, dann würden wir Sie gerne kennen lernen. Auskunft erteilt Ihnen: Andreas Schmidt, Präsident Gebäudetechnikverband Thurgau, Tel. 071 414 07 70. Die schriftlichen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte an Gebäudetechnikverband Thurgau c/o Strässle Installationen AG Alpenstrasse 3 8580 Amriswil


Verzeichnisse |

Im redaktionellen Text erwähnte Firmen aardeplan ag

60

Energas BHKW GmbH

AEH Oekotherm AG

11

Energie 360° AG

AES Alternative Energie Syst. GmbH 58 Aicher, De Martin, Zweng AG

8

16

16, 34

| HK-Gebäudetechnik 3/15 |

Jenni Energietechnik AG

1

Soba Inter AG

76

Josias Gasser Baumaterialien AG

14

Soltop Schuppisser AG

56 15

Energiedirektorenkonferenz d. Kte

78

Klima Kälte Kopp AG

64

Swissolar

13

SWKI

Equa Solutions AG

60

KSB Zürich AG

Amstein + Walthert AG

60

Fachhochschule Nordwestschweiz

68

Lindab AG

Arbonia AG

13

Flamro Brandschutz-Systeme GmbH 20

Mächler Franz AG

Armacell Switzerland AG

13

Franz Kaldewei AG

90

MeteoSchweiz

Balzer Ingenieure AG

20

Gasser Energy

14

Mobil in Time AG

Beckhoff Automation AG

73

GebäudeKlima Schweiz

24, 27

NeoVac ATA AG

44

VKF

20

Brugg Rohrsystem AG

53

GNI

73

Pirmin Jung AG

60

Waga Spenglertechnik AG

74

Gössi AG

40

Heitzmann AG

57

Pro-Energie Projekt- und Energiemanagement GmbH

Bundesamt für Energie BFE Danfoss AG digitalStrom AG Duravit Schweiz AG

38, 68 12 66 85, 87

Hochschule Luzern

8, 10, 36, 60, 78

Hoval AG

EBM Wärme AG

34

H & Z Hug & Zollet AG

Eicher Dr. + Pauli AG

30

IMI Hydronic Engineering

Elcotherm AG

13

Ines Energieplanung GmbH

Empa

8

44 55 13, 54 60

IWK Integrierte Wärme und Kraft AG 16

Inserentenverzeichnis

8 74 4 14, 44

36, 38

Proton Motor Fuel Cell GmbH

38

René Schmid Architekten AG

36, 38

Richner Bäder und Plättli

13

Umwelt Arena AG

1, 36, 38

Vaillant GmbH

59

Fernwärme Schweiz (VFS)

Weishaupt AG

30, 34

44, 50

ZHAW Life Sciences und Facility Management

65

89

Schneider W. + Co. AG

90

SIA

78

suissetec

8

Tobler Haustechnik AG

28, 29

Hans Kohler AG

43

Ohnsorg Söhne AG

76

Systec Therm AG

61

AES Alternative Energie Systeme GmbH 32

Häny AG

89

Omni Ray AG

73

Tece Schweiz AG

US 4

Alsoft Informatik AG

11

Hastrag AG

65

Oventrop (Schweiz) GmbH

59

Tobler Haustechnik AG

10

Backer ELC AG

35

Hefti. Hess. Martignoni. Holding AG

14

Rems GmbH & Co KG

82

Triflex GmbH

77

Breitenmoser + Keller AG

48

Helios Ventilatoren AG

64

Restclean AG

83

Walter Meier (Klima Schweiz) AG

52

Brugg Rohrsystem AG

49

Hoval AG

49

S + G Mobile Heizzentrale AG

53

Wärmebau Vertriebs AG

15

Brunner AG

89

Jansen AG

81

SF-Filter AG

90

Wesco AG

9

CoolEnergy AG

63

Josias Gasser Baumaterialien AG

25

Siemens Schweiz AG

67

Ygnis AG

57

CTA AG

65

Keramik Laufen AG

86

SM Handels AG

62

Danfoss AG

15

Krüger + Co. AG

Soba Inter AG

75

Depping AG

22

LG Electronics Austria GmbH

33

Soltop Schuppisser AG

54

Duravit Schweiz AG

13

M. Scherrer AG

88

EMB Pumpen AG

39

Mercedes-Benz Schweiz AG

23

STF Schweizerische Techn. Fachschule

92

Fahrer AG

53

NeoVac ATA AG

12

Sunrise Communications AG

19

AEH Oekotherm AG

56

US 2

Stellenmarkt: 93 – US 3 Titelseite: Geberit Vertriebs AG Beilagen: Danfoss / Deutschland Red Cad GmbH



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