www.hk-gebaeudetechnik.ch Fachzeitschrift für Energie, Wärme, Strom, Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Gebäudeautomation, Facility Management, Gebäudehülle, Spenglerei, Sicherheit, Sanitärtechnik, Wohnen
5 | 2015 | Mai
HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von
WIF-Rückblick: MuKEn, EU-Produktlabel 4
Rückblick SPF-Industrietagung 2015
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Schwerpunkt: Solarwärme, Solarstrom 20
Recycling von Photovoltaik-Modulen
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Zwei Wege zum solaren Warmwasser 30
Der aktuelle Stellenmarkt
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Editorial |
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Ziel muss sein: bewusst gesteuerte, kontinuierliche Entwicklung ■ Energie. Weltweit verändern sich alle betroffenen Bereiche. Einige gemächlich, einige rasant. Einige in eine gute Richtung, andere Entwicklungen sind zu bedauern. Wir müssen uns immer wieder anstrengen, dass wir in unseren Diskussionen und Bemühungen nicht nur an die Stromversorgung denken, sondern an den Gesamtenergieverbrauch. Dass wir nicht nur neue Energiequellen suchen, sondern mit ebenso viel Kraft auch den Gesamtverbrauch zu senken versuchen. Alle zukunftsfähigen Lösungen gelingen viel eleganter, wenn für eine bestimmte Anwendung der Energiebedarf gegenüber früher etwas moderater ist. Diese Ausgabe von HK-Gebäudetechnik widmet sich dem Schwerpunkt Solarwärme/Solarstrom. Solarwärme-Anlagen sind in den letzten Jahren kaum günstiger geworden. Sie sind aber weiterhin interessant für die solare Wassererwärmung oder für spezielle Verbraucher, etwa solche mit grossem Wärmebedarf im Sommer. Optimal sind Kombinationen in Systemen, die den Wärmerüberschuss im Sommer nutzen können. Seit einiger Zeit ist hier im Fokus: die Regeneration von Erdwärmesonden. In letzter Zeit fragen wir uns: ist es vorteilhafter, das Warmwasser direkt mit Solarwärme zu erzeugen, oder besser mit einer Kombination aus Photovoltaik und Wärmepumpe? Aktuell heisst die Antwort: es kommt drauf an. In jedem konkreten Anwendungsfall müssen Vor- und Nachteile abgewogen werden (vgl. Artikel ab Seite 30). Solarstrom: An der PV-Tagung Mitte März konnten erfreuliche Zubau-Bilanzen für die Schweiz und die Welt präsentiert werden. Das Wachstum der Solarstrom-Branche setzt sich fort. Neben allen bewährten Technologien und Komponenten konnten auch interessante neue Produkte gezeigt werden. So etwa weisse PV-Module, eine Schweizer Neuentwicklung (csem), für welche hoffentlich schon bald viele neue Anwendungsmöglichkeiten an bestehenden und neuen Gebäuden gefunden werden. Generell sind sich Branchen-Kenner einig: grosses Verbesserungs-Potenzial besteht bezüglich der optimalen Integration der Solarwärme-Kollektoren und der PV-Module in Dächer und Fassaden. Wegen der langen Warteliste der für die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) angemeldeten PV-Anlagen, aber auch weil die KEV generell kritisiert wird, wurde ja in der Schweiz die Einmalvergütung (EIV) eingeführt. Sie soll mit weniger administrativem Aufwand dank rascher einmaliger Auszahlung (ca. ein Viertel der Anlagekosten) die Investoren zur baldigen Realisierung der geplanten
peter.warthmann@azmedien.ch
PV-Anlagen bewegen. «Optimierung des zeitgleichen Eigenverbrauchs» heisst der Zauberspruch in den aktuellen Überlegungen der künftigen PVAnlagenbetreiber. Weil in der Stromabrechnung die Netzgebühren nur auf den aus dem Stromnetz bezogenen Kilowattstunden erhoben werden, kann hier optimiert werden und eine PV-Anlage kann so eher wirtschaftlich betrieben werden. Immer häufiger werden auch Batteriespeicher installiert. Durch solche Bestrebungen wird auch das Stromnetz örtlich entlastet. Was leider im Sinne des Gesamtsystems weniger optimal ist: je mehr PV-Anlagenbetreiber das künftig so machen, desto stärker müssen die allgemeinen Netzkosten von den übrigen Strombezügern getragen werden. Es findet hier also eine fortschreitende Entsolidarisierung statt. Diverse Energieversoger überlegen sich deshalb schon entsprechende Tarifmodelle, um diese Entwicklung abzufedern. Man kann gespannt sein, wie sich dieser Teil der Geschichte entwickelt. Befürchten könnte man eine planlose Entwicklung, bei der jeder PV-Anlagenbetreiber versucht, für sich allein unabhängiger zu werden vom Stromnetz. Optimaler wäre, wenn die Summe der Investitionen für die beste Entwicklung des Gesamtsystems eingesetzt würde. Dafür müsste die Politik eine bewusst gesteuerte Entwicklung anstreben, bei der im Sinn des ganzen Landes investiert wird in Kraftwerke und ins Stromnetz mit Quartier- und Grossspeichern. Bitte lesen Sie dazu das Referat des Swissolar-Präsidenten Roger Nordmann unter www.hk-gt.ch, Beitrag «Rückblick PV-Tagung 2015». Dort ist auch eine anschauliche Grafik zur bewusst gesteuerten Entwicklung der Stromversorgung.
Peter Warthmann, Chefredaktor
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Inhaltsverzeichnis |
Schwerpunkt: Solarwärme, Solarstrom
Die Komponenten und Systeme für Solar-Anlagen zur Gewinnung von Wärme und Strom sind heute ausgereift und haben sich in der Praxis bewährt. Solarwärme-Anlagen sind weiterhin interessant für die Wassererwärmung oder etwa für die Regeneration von Erdwärmesonden. Wegen markant gesunkener Preise haben PV-Anlagen in den letzten fünf Jahren einen starken Aufschwung erlebt. Verbesserungs-Potenzial: optimale Integration in Dächer und Fassaden.
Diverse Rubriken 1 Editorial 4 Info
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Brände simulieren am Bildschirm
Simulationen zeigen schon in einer frühen Planungsphase, ob ein Neubau den Brandschutzanforderungen entspricht. Zudem können damit verschiedene Varianten der Brandausbreitung durchgespielt werden. Die Software simuliert auch Entlüftungsklappen und Ventilatoren – der Bauherr sieht rasch, ob das Brandschutzkonzept hält, was es verspricht.
Info 4 Umsetzung der MuKEn in den kantonalen Energievorschriften
Lüftung/Klima/Kälte 52 Brände am PC simulieren 55 Produkte
76 Bildungsangebote Gebäudetechnik 77 Agenda 80 Impressum 78 Stellenmarkt 80 Firmen- und Inserentenverzeichnis
Interview 18 Ein Familienunternehmen mit «Herzblut»
Energie/Wärme/Strom 20 Nachhaltigkeit – ein Anspruch wird Realität 25 Farbige Module erobern die Fassaden 27 Viel Solar-Wärme und PV-Strom für MFH 30 Zwei Wege zum solaren Warmwasser 38 Solarenergie als wichtiger Pfeiler der Energiestrategie 2050 44 Recycling von Photovoltaik-Modulen 45 Produkte
Gebäudeautomation 58 Multifunktionales Gebäude – effiziente Gebäudetechnik
Gebäudehülle/Spenglerei 62 Solide Grundlagenwerke für das Spenglerhandwerk
Inhaltsverzeichnis |
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Wegleitungen als Richtschnur
Revidierte Baunormen fordern die eingespielte Baupraxis heraus. Zwei neue Wegleitungen zu den Normen SIA 232/1 und SIA 232/2 bieten dem Spenglerhandwerk Lösungsansätze in den Bereichen «Geneigte Dächer» und «Hinterlüftete Bekleidungen von Aussenwänden».
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Sinnliches Armaturendesign
«Der Hunger nach innovativen Produkten stellt sich immer wieder neu ein», ist das Credo des Schwarzwälder Armaturenherstellers Hansgrohe SE. Unter den Marken Hansgrohe und Axor kommen auch dieses Jahr wieder formschöne Produkte mit hohem Erlebniswert auf den Markt.
Sanitärtechnik
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66 Perfekt für Einbau in dünne Zwischenwände 68 Produkte
Wohnen 71 Intuitive Griffe, meditative Wasserwirbel 75 Produkte HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von
WIF-Rückblick: MuKEn, EU-Produktlabel 4
Rückblick SPF-Industrietagung 2015
Schwerpunkt: Solarwärme, Solarstrom 20
Recycling von Photovoltaik-Modulen
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Zwei Wege zum solaren Warmwasser 30
Der aktuelle Stellenmarkt
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Zum Titelbild:
Mit Optifitt-Press dickwandige Stahlrohre verpressen Die neuen Optifitt-Press-Fittings ½" bis 2" sind sichere, rationelle und montagefreundliche Verbinder aus Stahl 1.0308 mit ZinkNickel-Beschichtung für dickwandige Stahlrohre mit unterschiedlichen Oberflächen. R. Nussbaum AG Postfach, 4601 Olten 062 286 81 11 www.nussbaum.ch
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Das Thema am 14. WIF: EU-Energieetiketten für Wärmeerzeuger und Verbundanlagen
Umsetzung der MuKEn in den kantonalen Energievorschriften Ab Ende September 2015 müssen in Europa Produkte der Heizungstechnik wie Heizkessel, Wärmepumpen und Warmwassererzeuger mit einer standardisierten Energieetikette versehen sein. Das wirkt sich auch auf den Schweizer Markt aus. Eine wichtige Frage am Weishaupt Ingenieur Fachzirkel (WIF) in der Umwelt Arena in Spreitenbach bezog sich auch auf die Etikettierung von Verbundanlagen, diese stellen die Systemtechnik sicher. Franz Lenz
■ Die Tagung eröffnete Richard Osterwalder, Geschäftsleiter Weishaupt Schweiz AG und Gastgeber des 14. WIF. Er liess die Palette der Weishaupt-Produkte Revue passieren und freute sich über den grossen Anklang, welchen der WIF in den letzten Jahren in der Branche erlangt hat. Fachleute aus der ganzen Schweiz haben teilgenommen, was klar für die Aktualität der Themen spricht.
Rekordteilnehmerzahl am WIF in der Umwelt Arena Der Name des Tagungsortes korrespondierte mit der Thematik, bei beiden spielt die Umwelt eine grosse Rolle. Nahezu 350 Fachleute folgten der Einladung, informierten sich und meldeten
sich rege auch an der Podiumsdiskussion zu Wort. Beat Glogger, Autor und Wissenschaftsjournalist, moderierte den Tag mit Fachwissen. Bereits am WIF 2013 strebte Richard Osterwalder an, dass über die zukünftigen energiepolitischen Ziele der EU und die daraus resultierenden Verordnungen endlich auch in der Schweiz diskutiert werde. Am letztjährigen WIF wurde dann über die Einführung harmonisierter Standards und Produkteinformationen für die Verbraucher gesprochen und auch die Problematik von Datenblättern für Verbundanlagen wurde behandelt. Konrad Imbach, Geschäftsführer GebäudeKlima Schweiz (GKS) meinte dannzumal, solche Etiketten seien das «Aus» für energetisch schlechte
Produkte. Der aktuelle Stand und die Zukunft dieser «Produktebewertung» waren nun das umfassende Thema des WIF 2015.
Die Vielfalt vereinheitlichen Olivier Meile, Leiter Bereich Gebäudetechnologie beim Bundesamt für Energie, sprach über die «EU-Ecodesignanforderungen» für wärmetechnische Anlagen, die bisherigen Schweizer Erfahrungen und die künftigen Auswirkungen. Die EU setzte die neuen Labels ab 26. September 2015 in Kraft, verbindliches Gesetz werden sie ab 2017. Das verschaffe Klarheit und Vereinheitlichung bezüglich der Anforderungen an die Geräte und Transparenz für die Endkunden. Für die Schweiz sei es
Die Podiumsteilnehmer: Olivier Meile, Leiter Bereich Gebäudetechnologie beim Bundesamt für Energie, Christoph Gmür, Leiter Sektion Energietechnik beim AWEL Kt. Zürich, Stefan Cadosch, Präsident SIA, Jürg Grossen, Nationalrat Kt. Bern und Vorstandsmitglied KGTV, sowie Beat Glogger, Autor und Wissenschaftsjournalist.
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unerlässlich, sich den neuen Gegebenheiten, das heisst, den harmonisierten europäischen Normen anzupassen. Nötig sei deshalb die Implementierung der EU Ecodesign Vorschriften in die schon bestehende Gesetzgebung der Schweiz sowie die Koordination der unterschiedlichen Gesetzesbestimmungen wie kantonale Bauvorschriften, EnGEnV, BauPG-BauPV, USG-LRV und LSV. Für die Kunden brauche es eine klare und transparente Orientierung. Ziel sei zudem, den Stromkonsum mindestens zu stabilisieren und für die Zukunft einen CO2-neutralen Gebäudepark anzustreben. Das werde allerdings eine Verschärfung der MuKEn zur Folge haben, gleichzeitig aber den Stellenwert des Gebäudeenergieausweises der Kantone ( GEAK ) erhöhen. Als zurzeit direkte Konsequenzen für Hersteller und Lieferanten in der Schweiz nannte Olivier Meile: • Ab sofort können freiwillig alle betroffenen Geräte in der Schweiz mit der Energie-Etikette versehen werden. Ab Inkrafttreten revidierter EnV (2017) wird die Energieverbrauchskennzeichnung vorgeschrieben. • Warmwasserspeicher müssen weiterhin die Anforderungen des Anhangs 2.1 EnV einhalten bis zur Ablösung durch neue Vorschriften. • Fossile Feuerungen müssen weiterhin die Anforderungen der LRV einhalten. • Das Verbund-Label ist zurzeit keine Vorschrift Detaillierte Informationen unter: www.energiestrategie2050.ch und www.bfe.admin.ch
Umsetzung «MuKEn 2014» in allen Kantonen Christoph Gmür, Leiter Sektion Energietechnik, AWEL Kt. Zürich, erklärte den weiteren Verlauf der Mustervorschriften der Kantone MuKEn. Das Ziel ist klar die energetische Optimierung der Gebäude. Eine Herausforderung zwar, aber erreichbar. Nach stattgefundener Harmonisierung und Verabschiedung am 9. Januar 2015 durch die Konferenz kantonaler Energiedirektoren sei es nun wichtig, dass die MuKEn 2014 in allen Kantonen umgesetzt würden. Was es an Zeit und Diskussionen braucht, bis ein Gesetz oder eine Vorschrift entstehen, zeigte Jürg Grossen, Nationalrat (BE) und Vorstandsmitglied KGTV der Versammlung.
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Die Umwelt Arena war mit den nahezu 350 Teilnehmern gut gefüllt.
In seinem Referat befasste sich Christoph Gmür auch mit den zu erwartenden Heizungserneuerungen im bestehenden Gebäudepark. Dabei sollen bei einem Heizungswechsel 10 % der bisher fossil erzeugten Wärme durch erneuerbare Energien oder Effizienzmassnahmen (Senkung Verbrauch) kompensiert werden. Die fossile Wärmeerzeugung wird nicht verboten. Zentrale Elektroheizungen hingegen sollen innert 15 Jahren ersetzt werden. Stefan Cadosch, Präsident SIA, überbrachte die Botschaft, dass bei den Architekten in den vergangenen Jahren eine deutlich Akzeptanz und ein Umdenken bezüglich der energetischen Aspekte bei Gebäuden eingetreten sei. Allerdings vertrat er die Ansicht, dass Label und Etiketten als Hilfsmittel auf dem Weg zu einer energieeffizienten Gesellschaft zu betrachten seien und ein
ganzheitliches (architektonisches) Denken nicht behindern sollten. Beim Podiumsgespräch, gekonnt moderiert durch Beat Glogger, zeigte sich Skepsis bezüglich eines Verbund-Labels, wenn Geräte verschiedener Hersteller eingesetzt werden. Wer garantiert eine gleiche Qualität und Energieeffizienz. Hier stellten Votanten aus dem Publikum klar, dass seriöse Unternehmen niemals untaugliche und billige Geräte einsetzen würden und Verbund-Label somit wirklich Sicherheit für den Kunden bieten könnten. Bei der Gegenüberstellung von Freiwilligkeit und Verordnung von Verbund-Label, wurde klar zugunsten der Freiwilligkeit votiert. Aber, auch Gesetze (wenn nötig) können Anreize bieten, nicht nur Gebote, meinte Christoph Gmür und verwies auf die positive Entwicklung des Minergielabels im Gebäudepark. è
Richard Osterwalder, Geschäftsleiter Weishaupt Schweiz AG, eröffnete den Weishaupt Ingenieur Fachzirkel 2015.
«Christoph Blocher» alias Walter Andreas Müller, in bekannter «Beschwörer-Pose».
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Weishaupt «Hausgeschichte»
Tim Schloen, Leiter Forschung und Entwicklung bei der Max Weishaupt GmbH, erläuterte die innovativen Möglichkeiten im neuen Weishaupt Forschungs- und Entwicklungszentrum im deutschen Schwendi und zeigte deren hohen Stellenwert auf. Zum Beispiel mittels erweiterter Simulationstechnik könne noch intensiver Forschung und Entwicklung auf hohem Niveau betrieben werden. Besonders beeindruckend war dabei das Erdsondenprüffeld für oberflächennahe Geothermie. Schloen gab auch ein klares Votum von Weishaupt zugunsten der Produktion in der Schweiz ab. Nicht nur der zentralen Lage, sondern auch der wirtschaftlichen und politischen Stabilität wegen.
Zum Schluss ein «politisches» Feuerwerk
Welches Unternehmen kann sich schon rühmen, als Schlussredner am Firmenanlass einen ehemaligen Bundesrat zu präsentieren? Weishaupt natürlich. Walter Andreas Müller, alias Christoph Blocher, verblüffte einmal mehr mit seiner Parodie des markanten Politikers. Rauschender Beifall war ihm sicher. ■ www.weishaupt-ag.ch www.wif-weishaupt.ch
In der Fachinformation «Ecodesign/ ErP-Richtlinie» von Weishaupt erfährt man alles über die in Kraft tretende Kennzeichnung von Wärmeerzeugern und Warmwasserbereitern.
WIF 2015: Bemerkungen zu EU-Produktlabel und Verbundlabel Andreas Fahrni, Mitglied GebäudeKlima Schweiz GKS
■ Das EU-Produktlabel Ecodesign / ErP, eine Ökologie- und Energieeffizienz-Kennzeichnung, wird trotz jahrelanger Kritik, in der EU am 26. September 2015 eingeführt. Dies hat zur Folge, dass auch die Schweizer Anbieter der Haustechnik eine einheitliche «Produktkennzeichnung» mit dem EU-Produktlabel übernehmen. Man bedenke, dass über 90 % der betroffenen Produkte und Systeme aus der EU importiert werden. Unzählige Besprechungen und Meetings waren erforderlich, um den «zuständigen Stellen» wie Verbänden, Behörden usw. den Sinn und Zweck der sinnvollen EU-Anforderungen klar zu machen bzw. um was es bei den Ecodesign/ErPAnforderungen überhaupt geht. Es musste festgestellt werden, dass sowohl Verbände der Haustechnik als auch Bundesstellen über den Prozess der Ecodesign / ErP-Massnahmen schlecht informiert waren. Sie kannten weder die Anforderungen, noch die vorgesehenen Massnahmen, die Bewertungskriterien oder die Mess- und Prüfanforderungen. Die Ecodesign/ErP-Anforderungen sind der erste Schritt, die «Spreu vom Weizen» zu trennen und insbesondere mehrere Kriterien der Ökologie und Energieeffizienz in einem Label zu kommunizieren. Die ist ein Weg, die lang erwähnte «Energiewende» zur neuen Energiestrategie des Bundes zu erreichen, wofür sich der Fachverband GebäudeKlima Schweiz (GKS) als
einziger Verband und der WIF bis heute engagiert hat ! Umso unverständlicher ist die abwartende Haltung zum Verbundlabel (Systemlabel). Dies ist für fachorientierte Personen schon lange der Königsweg. Anlässlich der WIF-Tagung zeigte einmal mehr die Haltung der GKS, das Verbundlabel allseitig anzuerkennen und zu fördern. Dies sehen Schweizerische Verbände und Bundesämter ungern, sich einem EU-Konzept zu «beugen» und zu übernehmen, obschon klar ist, dass nur ein Systemlabel für Ökologie und Energieeffizienz die einzige und beste Möglichkeit sein kann. Nur aufeinander abgestimmte Produkte und Komponenten als ganzes System können die hohen Anforderungen an die Funktion, Ökologie und Effizienz gewährleisten. Wiederkehrende Einwände der Schweiz gegenüber der EU in Form des THG (Bundesgesetz über die technischen Handelshemmnisse) bringen in der heutigen markterschlossenen EU für die Schweiz keine Vorteile mehr. Die bisherigen Anforderungen wie z.B. die EnV (Anhang 2.1) der energetischen Verluste für Wassererwärmer- und Speicher sind gegenüber den EUAnforderungen schlechter, d.h. entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik. Darin werden die energetischen Verluste eines durchgehend gefüllten/geladenen Speichers (inkl. Kalt- und Mischwasser-Volumen) gemessen, was in der Praxis nie der
Fall ist. Demgegenüber sind die EU-Anforderungen gemäss den ErP-Anforderungen praxisorientiert. Hier werden nebst den Verlusten u.a. Warmwasserbezüge (Entnahmeprofil) gemessen, um die vorgegebenen Anforderungen zu erfüllen. Statt dass sich die Schweiz in der EU beim SFEM (Sector Forum «Energy Management») bzw. bei der Eco-CG (Ecodesign Coordination Group) engagiert in Zusammenarbeit mit der betroffenen Schweizerischen Industrie der Haustechnik und sich mit den vorgesehenen neusten und kommenden Anforderungen der Ecodesign / ErP befasst (welche früher oder später zu übernehmen sind wegen 90 % CH-Importanteil aus dem EU-Raum), wird in verschiedenen Organisationen und beim Bund zugewartet, ein Verbundlabel zu unterstützen. Und teurere und teilweise unwirksame Strategien verfolgt. Und zudem sind zwischenzeitlich die verpassten Energieeinsparungen und ökologischen Vorteile verpufft. Mit einem ErP-Verbundlabel, z.B. für eine Kombination (Anlage) mit einem Gasbrennwert-Wärmeerzeuger, mit einem Energiespeicher, mit Solartechnik und einer passenden und definierten Regeleinheit, werden die neuen MuKEn-Anforderungen bereits erfüllt. Das ErP-Verbundlabel gewährleistet zusammen mit den ErP-Produktlabeln und der zugehörigen ErP-Berechnung optimale Voraussetzungen für eine effiziente Lösung.
Statt auf Bundesebene bereits heute das Verbundlabel auf schweizerischer Ebene zu unterstützen, wird auf die neue Schweizerische Gesetzgebung 2017 vertröstet. Unabhängig hiervon werden die harmonisierten Europäischen Normen (hEN), u.a. mit den Ecodesign / ErP-Anforderungen, von der Schweiz zu übernehmen sein. Die Schweiz hat auf kantonaler Ebene weitere und zusätzliche Möglichkeiten, sich zu profilieren: mit den MuKEn, aber auch auf der privatrechtlichen Ebene etwa mit den Minergie-Programmen oder mit dem Wärmepumpen-SystemModul des FWS, usw. Aus heutiger Sicht sind die Voraussetzungen im Bereich der Haustechnik weder für die Kunden noch für die betroffenen Fachbranchen übersichtlich, das heisst weder transparent noch nachvollziehbar, was hingegen in den Branchen der Weissware (Kühlschränke, Waschbereiter), Beleuchtungsmittel, usw. längst dem «Stand der Technik» entspricht. Dies ist noch unverständlicher wenn man bedenkt, dass der Bund die neue Energiestrategie per 2050 mit einer Einsparung von 18 % des Stromverbrauchs und 54 % des Gesamtenergieverbrauchs (pro Kopf der Bevölkerung) umsetzen will und dabei die einmaligen Chancen nicht wahrnimmt. ■
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PUBLIREPORTAGE
40 Jahre Walter Hirsiger AG
Übergabe der Geschäftsleitung Die Walter Hirsiger AG ist ein schweizweit tätiges, mittelständisches Unternehmen in der Lüftungsbranche. Am 1. August 2015 darf die Firma auf ihr 40-jähriges Bestehen zurückblicken. Ein solches Jubiläum ist nur dank loyalen und motivierten Mitarbeitern möglich.
Walter Hirsiger.
■ Walter Hirsiger führte sein Unternehmen während 40 Jahren mit viel Herzblut. Er ist ein Patron der alten Schule, der nicht nur für geschäftliche Belange Interesse zeigt, sondern auch sonst für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stets ein offenes Ohr hat.
Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem jede Ära zu Ende geht Das Unternehmen ist in der glücklichen Lage, die Geschäftsleitung einem langjährigen Mitarbeiter übertragen zu können. Am 1. März 2015 hat Peter Bättig die Geschäftsführung der Walter Hirsiger AG übernommen. In den letzten 15 Jahren betreute er bei der Walter Hirsiger AG komplexe Planungsaufgaben und konnte als stellvertre-
tender Geschäftsführer viele Erfahrungen sammeln. Er wird das Unternehmen im Sinne seines Vorgängers kompetent weiterführen. Walter Hirsiger wird weiterhin das Amt des Verwaltungsratspräsidenten ausüben und dem ganzen Hirsiger-Team mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Ein 40-jähriges Firmenjubiläum muss natürlich auch gefeiert werden Das ganze Team der Walter Hirsiger AG wird im Herbst nach Kopenhagen reisen und sich in einer ganz anderen Umgebung verwöhnen lassen. ■
Peter Bättig.
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Spenglermeister Bernard Trächsel im Ruhestand? ■ Nach über 20-jähriger Tätigkeit für Rheinzink und Mitarbeit in verschiedenen Gremien von Branchenverbänden ging Bernard Trächsel (dipl. Spenglermeister, Leiter Marketing) am 31. März 2015 offiziell in den wohlverdienten Ruhestand. Wer ihn allerdings kennt, weiss, dass er ganz ohne seine Baubleche nicht leben kann und so wird er auch künftig auf selbstständiger Basis, hauptsächlich im Marketingbereich, für Rheinzink tätig sein und sicherlich auch immer wieder Fach- und Objektreportagen in den verschiedenen Fachzeitschriften veröffentlichen. Seine Berufs- und Sprachkenntnisse werden dabei gerade für Übersetzungen von Fachberichten und technischen Broschüren weiterhin von grossem Wert sein. Den Bereich anwendungstechnische Beratung wird neu der ebenfalls langjährige und in der Spenglerbranche bestens bekannte Claudio Cristina (dipl. Spenglermeister, Leiter Anwendungstechnik) übernehmen. Auch er ist schon
Bernard Trächsel, Heinz Beerkircher (Geschäftsführer der Rheinzink (Schweiz) AG) und Claudio Cristina.
20 Jahre im Rheinzink-Team und spricht fliessend Deutsch, Italienisch und Französisch. Damit wird ein nahtloser Übergang der Beratungstätigkeit sichergestellt.
Wir wünschen Bernard Trächsel und Claudio Cristina alles Gute für ihre neuen Aufgaben. ■
RHEINZINK (SCHWEIZ) AG 5405 Dättwil bei Baden Tel. 056 484 14 14 www.rheinzink.ch
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Nationale Fachtagung zu BIM an der ETH Zürich ■ Zunehmend gilt die Devise «erst digital – dann real» in der Baubranche. Doch wo stehen wir heute? Wie weit ist das «Building Integrated Modeling» (BIM) in der Schweiz bereits Alltag? Wo liegen die Herausforderungen? Im Anschluss an die erste BIM-Tagung im Herbst 2013 will SIA und buildingSMART Schweiz, diese Frage im Beisein von Praktikern und Experten diskutieren und einen Impuls für eine koordinierte Einführung von BIM setzen. Die Schweizer Bau- und Planungswirtschaft ist gefordert, sich intensiv mit der Integration der BIM-Methode auseinanderzusetzen. Denn es gilt, auch weiterhin im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Es besteht unzureichendes und teilweise widersprüchliches Wissen über BIM in der Schweiz. Dies hemmt die Einführung und bremst nötige Investitionen aus. Aus diesem Unwissen entsteht die Diskussion zu Urheberechten, Verantwortung, Leistung und Vergütung. Im nahen Ausland hingegen setzt sich zunehmend die Integration von BIM in die Planungs-, Bau- und Bewirtschaftungsprozesse durch. Ganzheitliche Projektkontrolle, weniger Planungsfehler BIM erfordert ein Umdenken und eine Adaption der gewohnten Projektabläufe an die neuen Möglichkeiten. Arbeitsabläufe müssen neu definiert und die Zusammenarbeit neu festgelegt werden. Die Tendenz führt dabei weg vom linearen hin zum dynamischen Planungsprozess. Die Vernetzung der bis anhin isolierten Teilbereiche
Eine Tagung, vier Module und mehr als ein Dutzend Referenten zum zentralen Thema BIM.
bietet Vorteile. Eine hohe Transparenz und ganzheitliche Projektkontrolle führen schliesslich zu mehr Effizienz und vor allem zu weniger Planungsfehlern. Ausserdem können äussere Einflussfaktoren und Kosten bereits vorgängig ermittelt werden. In der durch KMU geprägten Schweiz müssen Branchen- und Berufsorganisationen bei der Einführung neuer Innovationen als Katalysator wirken. Die Interessengemeinschaft «BIM-Einführung in der Schweiz» will diese Rolle wahrnehmen als Plattform für den Erfahrungsaustausch dienen. Das 2-tägige Fachseminar an der ETH Zürich bildet eine grundlegende Einführung in die Methodik und ist in vier Blöcke gegliedert: a) Nachfrage nach BIM: Was fordern die Besteller?, b) Angebot heute: Wo stehen wir? BIM in der Ar-
chitektur und in der Gebäudetechnik, c) Geschäftsmodelle mit BIM und d) Innovation/ Business Creation in der Planung. Die Fachtagung vom 11. bis 12. Juni 2015 ist modular aufgebaut und kann auch entsprechend den Bedürfnissen und Interessen besucht werden. Achtung: Die Veranstaltung wird (nicht auf dem Hönggerberg!, sondern) im Hauptgebäude der ETH Zürich an der Rämistrasse 101 stattfinden. ■ Detailinformationen zur Anmeldung unter www.sia.ch/form/bim2015 SIA 8027 Zürich Tel. 044 283 15 15 www.sia.ch
Passerellenprojekt «MAS Energieingenieur Gebäude»: Chance für den Einstieg in den Zukunftsmarkt Energie
Umschulung zum MAS Energieingenieur Gebäude ■ Die Hochschule Luzern – Technik + Architektur – organisiert mit massgeblicher Unterstützung des Bundesamtes für Energie sowie weiteren Berufsverbänden das Passerellenprojekt «MAS Energieingenieur Gebäude». Der siebte, massgeblich subventionierte Studiengang beginnt am 24. August 2015. Für diesen Studiengang sind 25 Studienplätze verfügbar. Es werden Persönlichkeiten gesucht, welche diese einmalige Gelegenheit für die Umschulung zum «MAS Energieingenieur Gebäude» wahrnehmen wollen. Nach Abschluss des zweijährigen berufsbegleitenden Studiums ist man als Allrounder in der Lage, seine Kunden in wesentlichen Energiefragen kompetent zu beraten. Während des Studiums arbeitet man praxisorientiert mit einem
60 bis 70 % Pensum in einem für derartige Aufgabenstellungen spezialisierten Betrieb. Während durchschnittlich 11/2 Tagen pro Woche wird der Unterricht an der Hochschule Luzern sowie den mitwirkenden Fachhochschulen absolviert. Interessierte besuchen die Infoveranstaltung: Donnerstag 11. Juni 2015, 18 Uhr an der HSLU, Hochschule Luzern, Technikumstr. 21, 6048 Horw LU. Anmeldung unter www.passerelle-energieingenieur.ch Vorteile auch für Arbeitgeber Die Passerelle bietet Arbeitgebern die Chance, gut ausgebildete Fachleute kurzfristig einzustellen. Das interdisziplinäre Denken im Betrieb wird unterstützt. Dank berufsbegleitender Ausbildung baut sich rasch Fachwissen auf. Über
120 Quereinsteiger der Kurse 1 bis 6 haben bereits den Einstieg in die Energie- und Gebäudetechnik geschafft. Investieren Sie als Arbeitgeber in die interne Weiterbildung im Betrieb und geben Sie Quereinsteigern eine Chance, den Weg in die Energie- und Gebäudetechnikbranche zu finden. Haben Sie Interesse, einen Passerellen-Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen? Der SWKI unterstützt das Konzept und beteiligt sich aktiv bei der Arbeitgebersuche. Ansprechpartner für Praxisplätze ist Ivan Gattlen, SWKI-Delegierter Öffentlichkeitsarbeit. Infos für interessierte Arbeitgeber: www.passerelle-energieingenieur.ch > Arbeitgeber. Dort ist auch ein Info-Flyer als PDF erhältlich. ■
Passerelle-Energieingenieur c/o Hochschule Luzern Weiterbildungszentrum 6048 Horw LU Tel. 041 349 34 80 info@passerelle-energieingenieur.ch www.passerelle-energieingenieur.ch
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Goldenes Schuppenungeheuer ■ Metalldeckungen und Fassadenbekleidungen haben in der kreativen Architektur einen hohen Stellenwert und stossen bei Bauherren und Architekten auf breites Interesse. Um diese Architektur und das handwerkliche Arbeiten mit Dünnblech in der Öffentlichkeit bekannter zu machen, juriert und publiziert der Verein diplomierter Spenglermeister der Schweiz (VDSS) alle drei Jahre bemerkenswerte Arbeiten dieser Art. Attraktive und nachhaltige Metallbekleidungen verlangen eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Architekten, der seine Vision kreiert, und dem Handwerker, der diese technisch und handwerklich umsetzt. Wichtig sind auch Konstruktion und Materialisierung. Die Ar-
Neuer Kindergarten in Untersiggenthal.
chitektur soll harmonieren und die Bekleidung lange leben. Formschön, farbig, verspielt Die Jury, unter Präsident Bruno Käufeler, mit Professor für Architektur Jürg Grunder und kompetenten Spenglermeistern hat zum sechsten Mal nach 1999, 2002, 2005, 2008 und 2011 den VDSS-Zehnder-Preis «Die goldene Spenglerarbeit» für eine qualitativ hochstehende metallische Gebäudehülle verliehen. Die Auszeichnung ging dieses Jahr an das Unternehmen Palla + Partner AG, das durch den Inhaber und Spenglermeister André Zoppi aus Kleindöttingen geleitet wird. Das prämierte Objekt ist der in Untersiggenthal errichtete Kindergarten Zelgli West. Die Jury spricht «von einem echten Wurf. Die Umsetzung der Haut an Dach und Fassade ist ein bemerkenswertes Beispiel von gutem Handwerk.» Die Auszeichnung wurde am 17. April 2015 im festlichen Rahmen in Solothurn übergeben. Das prämierte Projekt wird in der Juni-Ausgabe von HK-Gebäudetechnik ausführlich besprochen. ■ www.vdss.ch
IM NOTFALL n BEI HEIZUNGSSANIERUNGEN n ZUR BAUAUSTROCKNUNG n VON 22 kW BIS 1'400 kW n DIE ERFAHRUNG DER ERFINDER MIT DEM ENGAGEMENT EINES FAMILIENBETRIEBS – SEIT 1990
VERMIETUNG MOBILER HEIZ- UND WARMWASSERZENTRALEN GROSSÄCHERSTRASSE 23 | CH-8104 WEININGEN ZH T 044 750 66 50 | F 044 750 17 10 | INFO@WAERMEMOBIL.CH
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Soltop kauft Montagelösungssparte von Knubix der Montagesysteme weiterführt, sondern auch die Mitarbeiter übernommen hat», so Markus Michelberger, Knubix-Geschäftsführer. Auch Fritz Schuppisser, Präsident des Verwaltungsrates und Leiter Technologie und Innovation der Soltop Schuppisser AG, ist über die jetzt vollzogene Transaktion hocherfreut: «Mit der Akquisition der hochwertigen Knubix-Montagesysteme ergänzen wir unsere PVProdukte auf optimale Weise.» Im Schweizerischen Elgg entwickelt und produziert Soltop Hochleistungskollektoren, Energiedächer und eine Vielzahl von effizienten Energiesystemen für Ein- und Mehrfamilienhäuser, ganze Überbauungen, Hotelanlagen, Schulen und Sportanlagen, die europaweit vertrieben werden. Die Soltop-Systeme lassen sich mit sämtlichen Wärmeerzeugern, wie Wärmepumpen, Gas, Holz/Pellets usw., kombinieren. Die Anlageteile sind weitgehend vormontiert und werden durch ein Komplettschema definiert. Das erlaubt dem Installateur eine schnelle Montage und vermeidet Fehler auf der Baustelle. ■
Der Firmensitz der Soltop Schuppisser AG in Elgg ZH.
■ Die Soltop Schuppisser AG aus Elgg ZH hat den weltweiten Vertrieb des Bereichs «Montagelösungen» der Knubix GmbH übernommen. Der eidgenössische Anbieter von Solartechnik gewährleistet mit der nahtlosen Weiterführung aller bestehenden Verträge auch künftig einen umfassenden Service für die Knubix-Montage-Produkte. Mit dem Knubix-Montagesystem, das voll kompatibel mit den PhotovoltaikSystemen von Soltop ist, erweitert das Schweizer Solarunternehmen seine eigene Angebotspalette. Im Rahmen der Transaktion werden die in diesem Bereich langjährig tätigen Knubix-Mitarbeiter ebenfalls übernommen. Durch dieses Know-how ist die Betreuung bestehender sowie die Planung neuer Projekte sichergestellt. Der oberschwäbische Photovoltaik-Experte setzt mit dem jetzt erfolgten Verkauf die jüngst vollzogene Fokussierung auf seine
In diesem Heft von HK-GT, weiter hinten in der Rubrik Energie/Wärme/Strom, werden die Montagelösungen von Knubix in einem Produkthinweis vorgestellt.
Markus Michelberger, Knubix-Geschäftsführer.
Fritz Schuppisser, VR-Präsident und Leiter Technologie + Innovation bei der Soltop Schuppisser AG.
Solarenergiespeichersysteme der Marke Knut fort. «Soltop ist mit seinen leistungsstarken PV-Systemen ein führender
Anbieter im PV-Segment. Umso mehr freue ich mich, mit Soltop einen idealen Partner gefunden zu haben, der nicht nur den Vertrieb
SOLTOP Schuppisser AG 8353 Elgg ZH Tel. 052 397 77 77 info@soltop.ch www.soltop.ch
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Hoher Besuch bei Ernst Schweizer AG, Metallbau
Präsident François Hollande bei Ernst Schweizer AG Nach 17 Jahren besuchte am 15. und 16. April 2015 erstmals wieder ein französisches Staatsoberhaupt die Schweiz. Den ersten Halt am zweiten Tag des Staastbesuchs machten Präsident François Hollande und Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga beim Familienunternehmen Ernst Schweizer AG in Hedingen, Knonaueramt. ■ Am Donnerstagmorgen des 16. April 2015 erwarteten die Gastgeber von Schweizer nach umfangreichen Vorbereitungen kurz vor zehn Uhr die grosse Besuchergruppe aus Frankreich und Bundesbern. Unternehmensleiter Hans Ruedi Schweizer ging in seiner Begrüssungsrede auf das langjährige, nachhaltige Engagement des Unternehmens, dessen energieeffiziente Produkte und Produktion, auf die Innovationskraft und auf die Bedeutung der Berufsbildung ein. «Mit Frankreich verbinden uns langjährige Geschäftsbeziehungen,» erklärt er. Neben dem Bezug von Komponenten für Holz-Metall-Fenster und Sonnenenergie-Systeme pflegt das Unternehmen wichtige Kundenkontakte in Frankreich, und es arbeiten zudem zehn französische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Schweizer. Rundgang durch die Werkhallen Anschliessend wurden die Gäste auf einen Rundgang durch die Produktion geführt. In der Lernenden-Werkstatt verdeutlichte der Leiter Berufsbildung, Xavier Nietlisbach, den Stellenwert der Berufsbildung im Unternehmen. Die Nachwuchsförderung ist seit rund 40 Jahren ein zentrales Engagement im Rahmen der sozialen
In der nächsten Werkhalle erfuhren die Besucher Näheres zu einem Innovationsprodukt von Schweizer. Das Photovoltaik-Montagesystem Indach Solrif als Beitrag zur Sonnenenergienutzung 1999 lanciert, etablierte sich seither als Marktführer in der Schweiz und in Europa. Mit Solrif wird aus einem rahmenlosen StandardPV-Modul ein Solardachziegel, mit dem ganze Dächer gedeckt werden können. Gezeigt wurde auch das Rahmen von PV-Modulen mit Solrif.
Präsident François Hollande, begleitet von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, bedankt sich bei Unternehmensleiter Hans Ruedi Schweizer (links) nach dem Rundgang für die eigens von den Lernenden aus Stahl gefertigten Präsente. (Bild: Ernst Schweizer AG)
Verantwortung von Schweizer und im Leitbild verankert. Heute werden 46 junge Menschen in 10 Berufen ausgebildet. Zwei davon stellten danach je ein Projekt vor, das sie im Rahmen eines Ausbildungslagers zum Thema Klimaschutz realisiert hatten.
Ein besonderes Geschenk Nach einer knappen Stunde verabschiedete Unternehmensleiter Hans Ruedi Schweizer die beiden Staatspräsidenten. Ein Lernender überreichte Präsident Hollande und Bundespräsidentin Sommaruga zur Erinnerung und als Symbol des Wachstums und der Nachhaltigkeit je eine Frauenschuh-Orchidee, eine in der Region heimische Pflanze. Deren Topf wurde von den Lernenden eigenhändig aus Stahl gefertigt. ■
www.schweizer-metallbau.ch
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Das aktuelle Buch zur Energiewende ■ Josef Jenni, ein Solarpionier der ersten Stunde, spricht Klartext: «Eine Wachstumsgesellschaft, die sich innerhalb eines begrenzten Raumes mit endlichen Ressourcen befindet, wird früher oder später auf ein Problem stossen: Die Energieressourcen werden knapp.» Jenni befürwortet die Umstellung auf erneuerbare Energien als Lösungsansatz. Das Problem müsse aber von mehreren Seiten angegangen werden. Eine Wunderlösung der Energiefrage gäbe es nicht, so Jenni. Nötig sei das Zusammenspiel mehrerer Technologien sowie ein Wandel im Denken und Handeln der Gesellschaft. Erneuerbare Energien sieht der Autor zwar als wichtiger Teil der Energiewende. Deren Einsatz mache aber nur dann Sinn, wenn andere Energieträger damit ersetzt würden. Denn, so der Energieexperte: «Eine Ergänzung zu den bereits vorhandenen Energiequellen wäre bloss ein Anreiz, noch mehr
Energie zu verbrauchen. Anstatt dessen müssen wir unseren Lebensstil überdenken, uns von der Wachstumswirtschaft abwenden und deutlich weniger Rohstoffe verbrauchen.» Argumentarium auf 100 Seiten Eine zentrale These seines Buches: «Das Erreichen einer Energiewendung basiert auf physikalischen Fakten und
Grundsätzen, die berücksichtigt werden müssen. Zu hohe Erwartungen und Illusionen führen zu Enttäuschungen und sind damit eher schädlich.» Das neue 100-seitige Buch von Josef Jenni «Wie erreichen wir die Energiewende konkret?» ist für Laien leicht verständlich geschrieben, ermöglicht einen raschen Überblick zu zentralen Begriffen der Energiewirtschaft und liefert konkrete Lösungsansätze zur aktuellen Energiediskussion. Das Werk ist mit zahlreichen Tabellen und Illustrationen bebildert und direkt beim Autor erhältlich unter der E-Mail-Adresse info@jenni.ch. Ergänzende Informationen unter www.jenni.ch
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Jenni Energietechnik AG 3414 Oberburg b. Burgdorf Tel. 034 420 30 00 www.jenni.ch
Swissolar: Wärme und Strom von der Sonne ■ Swissolar ist der schweizerische Fachverband für Sonnenenergie mit über 500 Verbandsmitgliedern. Er repräsentiert die Schweizer Solarbranche, also alle Firmen und Institutionen der solaren Wirtschaft sowie Organisationen, welche die Anliegen der Solarwirtschaft unterstützen. Als Sprachrohr für politische Branchenanliegen versteht er sich als Dienstleistungsorganisation in den Bereichen Gemeinschaftswerbung, Information, Bildung und Qualitätssicherung. Die Ziele gemäss Verbandsporträt: Swissolar … • unterstützt die Mitglieder bei ihrem professionellen Marktauftritt. • fordert gemeinsam mit den Mitgliedern den stärkeren Einsatz der Solarenergie in all ihren Anwendungsbereichen. Dazu zählen die Photovoltaik (Solarstrom), Solarwärme (für Warmwasser und Heizung) und die Solararchitektur. • setzt sich ein für politische Rahmenbedingungen und technologische Voraussetzungen, unter denen erneuer-
Auf dem Dach der Swissolar-Geschäftsstelle Zürich: José Martin (Leiter Solarwärme und Bildung), David Stickelberger (Geschäftsleitung) und Christian Moll (Leiter Technik und Mitglieder / Photovoltaik). (Foto: Andreas Walker)
bare Energien und rationelle Energienutzung in der Schweiz im freien Wettbewerb bestehen können. • informiert über die Anwendungsmöglichkeiten der Solarenergie. • fördert Massnahmen zur Qualitätssicherung und
zur Aus- und Weiterbildung im Bereich Solarenergie. • setzt die Ziele des Branchenleitbilds um. ■ Geschäftsstelle Swissolar 8005 Zürich Tel. 044 250 88 33 www.swissolar.ch
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Clevere Trinkwasserleitung für Bahnmuseum ■ Den Bahnpark Brugg, das einzigartige Eisenbahnmuseum, können Besucher am Tag der offenen Tür vom Sonntag, 31. Mai 2015, für sich entdecken. Gregor Tomasi, Stiftungspräsident des Bahnparks, ist stolz auf das kulturelle Juwel, das er mit anderen Bahnbegeisterten geschaffen hat. Nicht ohne Stolz sagt Tomasi: «Was den Bahnpark Brugg von allen anderen Schweizer Dampflokmuseen unterscheidet, ist die Tatsache, dass unsere Loks nicht einfach auf einem Podest zu bestaunen sind, sondern auch regelmässig im Einsatz stehen.» Michael Sarbach, CEO der BruggRohrsystem AG, ist von der Stiftung Bahnpark Brugg ebenso begeistert: «Die Stiftung hat für unser Unternehmen eine besondere Bedeutung. Mit viel Herzblut haben Stiftungspräsident Gregor Tomasi und sein Team hier in der Region ein schweizweit einzigartiges Bahnmuseum realisiert.» Sarbach fährt fort: «Als wir vor einigen Wochen von Gregor Tomasi den Auftrag erhielten, eine neue Trinkwasserleitung vom Hauptgebäude zum Rottenstübli zu legen, haben wir uns deshalb spontan zu einer ungewöhnlichen SponsoringAktion entschlossen. Als Zeichen unserer Verankerung in der Region wollen wir das Eigerflex-Kaltwasserrohr kostenlos montieren.» Integriertes Frostschutzband Stefan Lickel, Produktmanager der Brugg Rohrsystem AG, bringt den
Nutzen der neuen Leitung auf den Punkt: «Die von uns gesponserte Eigerflex-Kaltwasserleitung garantiert, dass der immer noch regelmässig genutzte Personal-Speisewagen künftig das ganze Jahr hindurch über eine Frischwasserleitung verfügt. Dank integriertem Frostschutzband wird das Einfrieren der Leitung bis minus 35 Grad erfolgreich verhindert.» Das in die Trinkwasserleitung eingezogene, elektrisch beheizbare Frostschutzband ist auf eine Netzspannung von 230 V AC ausgelegt. Die Wärmeabgabe erfolgt in Abhängigkeit zur Umgebungstemperatur an jedem Punkt der Leitung je nach Bedarf, ohne zusätzliche Regelung. Ein zusätzlicher Thermostat regelt die Stromzufuhr: Wenn die Temperaturen über dem Gefrierpunkt liegen, wird der Strom abgeschaltet. Somit spart man effizient Energiekosten auf lange Sicht. Ein weiterer Vorteil des EigerflexProdukts: Da das Rohr in einem Stück von A nach B gezogen wird, ist die Gefahr eines Lecks von Anfang an ausgeschlossen. Der robuste Mantel aus Polyethylen (PE) schützt das Rohr nicht nur vor Feuchtigkeit, sondern – bereits bei der Verlegung – vor mechanischen Beschädigungen. ■ Brugg Rohrsystem AG 5314 Kleindöttingen Tel. 056 268 78 78 www.pipesystems.com
Mit der kostenlosen Verlegung eines Eigerflex-Rohrs auf dem Areal der Stiftung «Bahnpark Brugg» stellt die Brugg Rohrsystem AG ihre regionale Verankerung auf sympathische Art unter Beweis.
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Ausbildung zum Baufachmann Minergie ■ In Zusammenarbeit mit dem Campus Sursee Bildungszentrum Bau, den Verbänden suissetec, Holzbau Schweiz, Gebäudehülle Schweiz und dem Verein Minergie Schweiz bietet der VSEI eine zweitägige Ausbildung zum Thema Schnittstellenproblematik an: Montag / Dienstag 22. / 23.6.2015. In der Ausbildung zum Baufachmann Minergie werden den Teilnehmenden die unterschiedlichen Minergie-Standards und deren spezifische Anforderungen auf der Baustelle vorgestellt. Sie lernen die wichtigsten Grundlagen der Bauphysik kennen und wissen, auf was bei der Ausführung von Bauteilen und Übergängen zu achten
ist. Dabei erkennen sie die wichtigen Schnittstellen unter den verschiedenen Gewerken – Baumeisterarbeiten, Haustechnik HLKS, Holzbau, Gebäudehülle, Elektroinstallation und können mögliche Probleme korrekt angehen. Die Auswirkungen von Fehlausführungen werden anhand eines Luftdichtigkeitstests im Mustergebäude erlebbar gemacht. Kleine Fehler in der Umsetzung von Details können fatale Folgen auf das Ergebnis des energieeffizienten Gebäudes haben – zum Beispiel die Luftdichtigkeit. Das Ziel ist alle am Bauprozess Beteiligten zu sensibilisieren. Es reicht nicht, nur die Planer einzubeziehen, es muss auch
auf die korrekte Ausführung auf der Baustelle geachtet werden. Damit lückenlos auf allen Stufen die notwendigen Fähigkeiten vorhanden sind, richtet sich die Ausbildung an Bauführer, Baupoliere, Bauvorarbeiter und Facharbeiter der Gewerke Holzbau, Polybau, Baumeisterarbeiten, Haustechnik HLKS und Elektroinstallation. Weitere Informationen zur Ausbildung sind erhältlich unter nachstehender Adresse. ■ Campus Sursee Bildungszentrum Bau 6210 Sursee Tel. 041 926 22 15 yvonne.roelli@campus-sursee.ch www.campus-sursee.ch
Schnittstellen bei energieeffizienten Gebäuden sind anspruchsvoll.
BMS-Forum Energieeffizienz am 28. August: Perspektivenwechsel ■ Es ist naheliegender und einfacher, zuerst die Energieeffizienz zu steigern, als nach mehr Energiequellen Ausschau zu halten. Der weltweite Verbrauch von Energie hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Sowohl Wirtschaft als auch Gesellschaft verbrauchen immer mehr Energie aus nicht erneuerbaren Ressourcen. Zu den negativen Folgen dieser Entwicklung zählen steigende Rohstoffpreise und Umweltprobleme wie die Klimaerwärmung, der Verlust von fruchtbaren Böden, verseuchte Gewässer und Artensterben. Doch was können wir dagegen tun? Die Erzeugung, Speicherung
und Verteilung grosser Mengen erneuerbarer Energien ist immer noch schwierig. Ein Thema, welches zumindest öffentlich zu wenig diskutiert wird, ist der effiziente Umgang mit Ressourcen. Um diesem Thema mehr Raum zu verschaffen, braucht es einen Perspektivenwechsel. Am ersten «Forum Energieeffizienz» unter dem Motto «Perspektivenwechsel» erhalten die Besucher nützliche Informationen zum Thema Energieeffizienz – und auch einige aussergewöhnliche Highlights! Die Tagung wird am Freitag, 28. August 2015 ab 9 Uhr im Congress Centre Kursaal Interlaken stattfinden. Die Teilnehmer erleben acht
tolle Referate, ein besonderes Highlight und wer möchte am Abend ein Gala-Dinner. Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten findet man unter www.bmspower.com ■ BMS-Energietechnik AG Internationales Kompetenz-Zentrum für Energieeffizienz 3812 Wilderswil Tel. 033 826 00 12 info@bmspower.com www.bmspower.com
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alpha innotec – ein Name für Innovation und Technologie ■ Seit 1998 werden am Standort Kasendorf qualitativ hochwertige Wärmepumpen «Made in Germany» entwickelt, produziert und international vertrieben. Damit gilt alpha innotec als einer der Pioniere unter den Wärmepumpenherstellern weltweit. Mittlerweile umfasst das Werk modernste Gebäudekomplexe für Verwaltung, Produktion und Schulung sowie ein eigenes Forschungsund Entwicklungszentrum. Mit dem neuen Logo sowie der neuen Corporate Identity (CI) wird die Entwicklung der Marke und ihrer Produkte visualisiert: schlicht – modern – dynamisch – international. Der neue visuelle Auftritt festigt den Anspruch, zu den Marktführern im Wärmepumpen-Sektor zu gehören.
Für alpha innotec hat die optimale Nutzung der erneuerbaren Energien einen hohen Stellenwert, weshalb die neue Corporate Identity etappenweise und somit ressourcenschonend bis zur Swissbau 2016 eingeführt wird. ■
alpha innotec c/o ait Schweiz AG 6246 Altishofen Tel. 058 252 20 00 info@alpha-innotec.ch www.alpha-innotec.ch
Walter Meier mit neuem Leiter Region Süd ■ Auf den ersten März 2015 hat Giuseppe Viggiani von Pio Ambrogini die Leitung der Region Süd für Walter Meier (Klima Schweiz) AG übernommen. Giuseppe Viggiani war in der Vergangenheit in verschiedenen geschäftsführenden Positionen tätig, wie zum Beispiel als Geschäftsleiter Tessin bei der Schindler AG. Der 55-jährige Schweizer mit italienischen Wurzeln ist in Kreuzlingen aufgewachsen und hat nach seiner Ausbildung zum Feinmechaniker an der Fachhochschule Konstanz Maschinenbauingenieur studiert. In seiner beruflichen Karriere war er in geschäftsführenden Positionen in unterschiedlichen Unternehmen in der Schweiz und im Ausland tätig und bringt umfangreiche Erfahrungen in Vertrieb und Service mit. So war er zum Beispiel Area Sales Manager Südamerika bei Siemens Schweiz AG, Geschäftsleiter Tessin bei Schindler AG oder Leiter für die Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) bei der Bystronic Glass Gruppe. ■
Walter Meier (Klima Schweiz) AG 8603 Schwerzenbach Tel. 044 806 41 41 www.waltermeier.com
Giuseppe Viggiani, neuer Leiter Region Süd.
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Interview |
Im Interview: Daniel Marti, Direktor Verkauf, Krüger + Co. AG
Ein Familienunternehmen mit «Herzblut» Zahlreiche Innovationen der Krüger + Co. AG sind Standard geworden, allen voran der Secomat-Wäschetrockner. Heute ist das Ostschweizer Familienunternehmen mit 18 Standorten in allen Regionen der Schweiz vertreten und kann so einen optimalen und raschen Service garantieren. Egal ob entfeuchtet, geheizt, gekühlt oder saniert werden muss und dies in Lagerhallen, Schwimmbädern, Büros, Baustellen und Wohnhäusern. Interview: Franz Lenz
■ Herr Marti, wenn man die ersten fünf Jahre der Krüger-Firmengeschichte verfolgt, fällt auf, dass bei der Gründung 1931 das Schwergewicht auf Luftbefeuchtung lag, ab 1936 bereits auf Entfeuchtung. Heute umfasst das Produkteportefeuille die Bereiche Entfeuchten, Heizen, Kühlen und Sanieren. Betrachtet man die Philosophie von Krüger, so stellt man eine konstante und erfolgreiche Weiterentwicklung
fest. Das ist eine bemerkenswerte Eigenleistung für ein Familienunternehmen in der dritten Generation und ohne einen versteckten grossen Partner im Hintergrund. Daniel Marti: Die Krüger + Co. AG hat sich seit der Gründung sehr kontinuierlich weiterentwickelt. Zudem sind wir stets an innovativen Ideen interessiert. Ich bin überzeugt, dass die fachliche Weiterentwicklung auch die Grundlage für unser Wachstum ist. Dabei spielt die Tatsache, dass wir ein unabhängiges Familienunternehmen sind, eine entscheidende Rolle. Wir sind weitgehend frei in unseren Entscheidungen und können neue Geschäftsbereiche ohne schlechtes Gewissen aufgreifen. Bleiben wir bei der Entfeuchtung, respektive der Wäschetrocknung. Der Erfolg und die Bekanntheit des Wäschetrockners Secomat sind unbestritten. Heute führt Krüger Luftentfeuchtungsgeräte für jedes Anliegen. Bautrocknung, Kondensations- und Adsorptionsentfeuchtung gehören ebenfalls zum Sortiment. Können Sie uns diese technischen Innovationen und wie es dazu kam, näher erklären? Marti: Krüger ist der Pionier in der Raumluftwäschetrocknung. Der Secomat bedient seit 1978 ein grosses Marktsegment. Die Entfeuchtung, gerade auf Baustellen und in Schadenfällen, hat in
den letzten Jahren massiv an Bedeutung gewonnen. Zeit ist der entscheidende Faktor. Unsere effizienten und leistungsstarken mobilen Geräte für die verschiedensten Anwendungen helfen, Zeit und somit Kosten zu sparen. Auch eine wichtige Rolle spielt die technologische Entwicklung. Viele unserer Geräte wären vor einigen Jahren nicht denkbar gewesen. Weiterentwicklungen machen unsere Geräte immer sparsamer, leistungsfähiger und leiser. Dadurch entstehen stetig neue Anwendungsbereiche. So verfügt Krüger über die ersten Luftentfeuchter in der Energieeffizienzklasse A. Krüger garantiert das richtige Gerät am richtigen Einsatzort und nennt als mögliche Einsatzorte Lagerhallen und Produktionsbetriebe, Büros, Wohnzimmer und sogar Schwimmbäder. Will man diesem Angebot entsprechen, verlangt dies doch einen beachtlichen Gerätepark im Lager. Das ist doch sehr kostenintensiv? Marti: Die Lagerhaltung ist in der Tat ein Kostenfaktor, der nicht zu vernachlässigen ist. Unser Sortiment ist umfassend, und die meisten Geräte haben wir sofort verfügbar ab Lager. Es gilt aber zu bedenken, dass durch eine Beschaffung auf Anfrage genauso zusätzliche Kosten entstehen würden. Expresslieferungen und -abfertigungen unterliegen meist massiven Kostenzuschlägen. Damit ist die Lagerhaltung im Kontext gesehen nicht teuer. Alle die genannten Produkte und Systeme befassen sich mit der Feuchtigkeit. Die Krüger-Werbung verspricht aber zusätzlich: «Wir optimieren Ihr Klima» und Klima bedeutet mehr als nur richtige Luftfeuchtigkeit. Wie ist das gemeint,
Daniel Marti: «Die Unternehmensphilosophie und unsere Werte sind unantastbar.» (Foto: Imagevideo Flawil)
Interview |
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Der moderne Hauptsitz der Krüger + Co. AG in Degersheim aus der Vogelperspektive. (Fotos: Krüger)
Die Geschäftsleitung v. l. Reto Almer (Direktor Finanzen), Christian Krüger (Präsident VR), Daniel Marti (Direktor Verkauf).
bedeutet dies auch Wärme für Wohnhäuser? Marti: Ja, das bedeutet unter anderem auch Wärme für Wohnhäuser. Wir bieten ein attraktives Sortiment von LuftWasser-Wärmepumpen für Gebäude jeder Grösse. Unsere Anlagen sind eine sehr ökologische und effiziente Alternative zu konventionellen Heizungen.
en. Die Aus- und Weiterbildung scheint da eine echte Herausforderung? Marti: Sie ist kein Problem, solange man sich darum kümmert. Umfassendes Know-how ist unsere Kernkompetenz, und diese muss gepflegt werden. Mit regelmässigen Schulungen halten wir alle unsere Mitarbeitenden auf dem Laufenden.
Krüger hat sich bereits in den achtziger Jahren auf Zelt- und Hallenheizungen spezialisiert. In der Zwischenzeit wurde die diesbezügliche Technik stark weiterentwickelt. In welcher Beziehung? Marti: Die Technik hat sich seit den 1980er-Jahren signifikant verändert. Die heutigen Zelt- und Hallenheizungen sind viel leiser und verbrauchen weniger Energie. Zudem heizen wir Zelte und Hallen nicht nur, sondern wir bieten auch leistungsstarke Aggregate zum Kühlen an. Der Zeitdruck im Bauwesen ist enorm, gebaut wird auch in der kalten Jahreszeit. Krüger ist deshalb auch auf vielen Baustellen im Einsatz. Das verlangt einen zusätzlichen flexiblen Gerätepark. Welche Energien werden hauptsächlich verwendet und wie muss man sich Geräte und Leistung vorstellen? Werden diese hauptsächlich gemietet oder gekauft? Marti: Unsere Bauheizungen arbeiten mit den Energieträgern Öl, Erd-, Flüssiggas und Strom. Dabei gewinnen die
Heizungen mit Erd- und Flüssiggas als Brennstoff zunehmend an Bedeutung. Das Leistungsspektrum ist sehr umfassend, von kleinen Einfamilienhäusern bis zu ganzen Gebäudekomplexen können wir auch im härtesten Winter alles heizen. Das Mieten der Geräte ist dabei eine oft gewählte Lösung. Gerne erstellen wir für den Kunden massgeschneiderte Anwendungen. «Kundennähe heisst für uns: dezentrale Organisation mit einer umfangreichen Lagerhaltung an jedem Standort. Damit verkürzen sich die Liefer- und Arbeitswege. So sind wir in der Lage, an jedem Ort der Schweiz innert kurzer Zeit mit Spezialisten und mit dem entsprechenden Material aktiv zu werden», so steht es auf Ihrer Homepage. Entstehen da nicht Probleme beim Material, heute will doch kein Unternehmen mehr ein grosses Lager halten, zu teuer, oder ist Krüger hier eine Ausnahme? Marti: In vielen unserer Geschäftsbereiche müssen Teile und Geräte umgehend verfügbar sein. In der Wasserschadentrocknung zum Beispiel, wenn der Keller unter Wasser steht, ist rasches Handeln gefragt. Deshalb stellt sich diese Frage nicht. Die breite Palette an Krüger-Dienstleistungen und -Produkten verlangt nach spezialisiertem Personal, will man alle Geräte und Anlagen qualifiziert betreu-
Seit 1978 führt Christian Krüger das Unternehmen in der dritten Generation. In 18 Niederlassungen werden gegenwärtig rund 250 Mitarbeitende beschäftigt. Der Hauptsitz in Degersheim ist zu einem modernen Verwaltungszentrum ausgebaut worden. Bleibt Krüger auch in Zukunft ein (Schweizer-)Krüger-Unternehmen? Marti: Die Unternehmensphilosophie und unsere Werte sind unantastbar. Krüger ist und bleibt ein Familienunternehmen, das sich mit viel Herzblut um die Kunden und Mitarbeitenden kümmert. Nachhaltiges Wachstum und die Zufriedenheit aller Beteiligten stehen im Vordergrund. ■ www.krueger.ch
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Mehrfamilienhaus in Feldmeilen: hinten auf dem Flachdach Kissenkollektoren für Warmwasser-Vorwärmung. Vorne auf dem Dach PV-Anlage, Module auf Montagesystem mit 10° Neigung. Über oberstem Balkon: Halbtransparente PV-Glasmodule als Vordach.
Die Technik bei den Erneuerbaren geht schneller voran als die Politik: Die Energiewende findet heute statt, nicht erst 2050
Nachhaltigkeit – ein Anspruch wird Realität Während Bundesparlamentarier, Energiewirtschaft und economiesuisse noch lautstark über den Inhalt und die Zielrichtung der Energiestrategie 2050 orakeln, bewegt sich der Markt stetig in Richtung einer nachfossilen Energieversorgung ohne Kernenergie: Solar-Komponenten werden immer günstiger, bei den Solarmodulen übertrumpft ein Hersteller den nächsten mit noch besseren Wirkungsgraden und noch smarteren Technologien. Quantensprünge bei Dämmstoffen, Fenstern und Gebäudesystemtechnik helfen im Verbund mit moderner Steuerungs- und Regeltechnik, Gebäude mit immer weniger Energie immer komfortabler zu halten, besser zu heizen und zu kühlen. Kurz: die Energiewende findet nicht 2050 statt – sondern heute ! Reto P. Miloni *
■ Auch fördern Programme von Bund und Kantonen, Leuchtturm-, Pilot- und Demonstrationsprojekte (P+D) wie auch Solar Decathlons und vielfältige Weiter- und Fortbildungsprogramme an Fachhochschulen und Instituten zusammen mit freiwilligen Standards wie Minergie und griffigeren gesetzlichem Instrumentn (MuKEn 2014) mehr Nachhaltigkeit beim Bauen. Wenn man genau hinschaut, werden praktikable Lösungen für den Um- und Neubau des «Gebäudeparks Schweiz» schon heute auf breiter Front eingesetzt.
Mit «Köpfchen» passiv Solarenergie nutzen Gebäude werden aber auch ohne viel moderne Technik und hochwertige Materialien energetisch optimiert. So sorgt etwa die indirekte oder passive Solarenergienutzung dafür, dass eingestrahlte Solarenergie Räume natürlich erwärmt und beleuchtet. Das Rezept: Direkte Sonnenstrahlung und diffuse Himmelsstrah-
lung (Globalstrahlung) erwärmen durch verglaste Flächen im Gebäudeinneren Bauteile und Raumluft. Die passive Solarenergienutzung funktioniert umso besser bei langer Sonnenscheindauer und klarer Atmosphäre (z. B. über der Hochnebeldecke in den Bergen), verschattungsfreiem Horizont, energetischer Ausrichtung der Gebäude sowie optimierter Grundriss- und Schnittgestaltung, grossen Verglasungen mit guter Südorientierung und geringer Sonnenschutzfunktion des Glases, guter Wärmeabsorptionsfähigkeit der bestrahlten Bauteile (dunkle Oberflächen), hoher Speicherfähigkeit der im Innenraum von der Sonne direkt bestrahlten Materialien und guter Luftdichtkeit der Gebäudehüllen. Nicht nur bei Minergie-P- oder Passivhäusern, Wintergärten und Orangerien, sondern auch im Zusammenhang mit dem Siegeszug hochisolierender Verglasungen und thermisch getrennter Profi-
le trifft man in der internationalen Architekturszene auf bewährte Prinzipien des solaren Bauens: So werden etwa bei Atrien, Höfen, Foyers, Sky Gardens von Büros, Schulen, Verwaltungs- bis öffentlichen Bauten oder Flughafen-Terminals klimapuffernde Raumschichten den eigentlichen Nutzungsbereichen vorgelagert. Die passiven Techniken zeigen sich in der Solararchitektur vor allem an modernen Bürogebäuden. Bei deren oft nahezu vollverglasten Aussenfassaden kann der Überschuss an Sonnenwärme in der Form von Klimapufferzonen saisonal selektiv über mehrere Geschosse abgelüftet oder den Nutzflächen zugeführt werden.
Mehr aktive Solarenergienutzung dank Energie erzeugender Systeme Bei der aktiven Solarenergienutzung wird eingestrahlte Solarenergie in Form von Strom oder Wärme genutzt. Direkte Sonnenstrahlung und diffuse Himmels-
Energie | Wärme | Strom |
strahlung (Globalstrahlung) erzeugen dabei in Kollektoren Solarwärme oder über den photovoltaischen Effekt aus Solarzellen Gleichstrom. Die aktive Solarenergienutzung ist – im Gegensatz zur passiven Solarenergienutzung - weniger vom Gebäude abhängig, aber dafür stärker vom Standort, von der Orientierung und von der eingesetzten Technologie beeinflusst. Die solare Energiegewinnung am Gebäude funktioniert umso besser bei langer Sonnenscheindauer und klarer Atmosphäre (z. B. über der Hochnebeldecke in den Bergen), verschattungsfreiem Horizont, guter Ausrichtung und Neigung der Komponenten zur Sonne, hohem Wirkungsgrad der Systeme (sowohl bei Kollektoren als auch bei PV-Modulen), geringer Verschmutzung der Oberflächen und Degradation der Komponenten, günstiger geographischer Lage bzw. Höhe über Meer (Schnee!), sowie Hochwertigkeit der eingesetzten Komponenten. Das nutzbare Strahlungsangebot ist in der Schweiz mit rund 1000 kWh pro m2 und Jahr auf einer Horizontalfläche halb so hoch wie in der Sahara (2500 kWh/m2a) aber in Südtälern mit 1800 kWh/m2a ähnlich intensiv wie in Südspanien. Dieses Strahlungsangebot ist als wichtigste Klimavariable von der Witterung – im wesentlichen der Bewölkung – abhängig und andererseits von der Sonnenscheindauer. Im Winter ist die mittlere Sonnenscheindauer nur etwa halb so hoch wie im Sommer.
Gebäudegeometrie und nutzbare Solarstrahlung Fällt Solarstrahlung senkrecht auf eine Fläche, erzielt sie den höchsten Ertrag. Weil die Sonne in unseren Klimazonen übers Jahr gesehen rund 45° unterschiedlich hoch über dem Horizont steht und zudem ihre Position von Osten nach Westen laufend alle 4 Minuten um einen Azimutwinkel von 1° verändert, würden zweiachsig sonnenstandsgerecht nachgeführte Solaranlagen die höchsten Erträge erzielen. Mit drastisch gesunkenen Systemkosten (-70% bei Photovoltaik in 5 Jahren) finden solche «Tracker» wegen ihres Platzbedarfs und technologischen Aufwandes an Gebäuden kaum Anwendung. Interessant ist, bei welcher Orientierung und Neigung Topp-Solarerträge mit fix installierten Systemen auf Gebäudeoberflächen generieren. Weil die Abweichung vom Maximalwert (1192 kWh/m2 pro Jahr) moderat ist, müssen heute Solaranlagen nicht mehr alle 30° nach Süden geneigt sein (vgl. Grafiken): è
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Solargewinne schlau ins Haus holen mit passiver Solarwärmenutzung! Oben: Wintergarten, Trombewand, Fenster-Kollektor-Fassade. Unten: Transparente Wärme-Dämmung (TWD), Glaspalast/Orangerie, Innenhof/Atrium. Rechts: Skygarden. (© Copyright: Miloni Solar AG)
Globales Strahlungsangebot (kWh/m2a) in der Schweiz im Mittel der Jahre 1981 – 2000. (Quelle: Meteotest)
Jährliche Sonneneinstrahlung (kWh/m2a) im Mittelland in Abhängigkeit von Neigungswinkel und Orientierung (hier 0° = Süd). (© Copyright: Miloni Solar AG)
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• 10° geneigte Süddächer weichen vom Maximum bloss rund 5 % ab • 90°geneigte Südfassaden weichen vom Maximum etwa 30 % ab • eine 10° nach Osten oder Westen geneigte Fläche bringt bloss 10 % weniger als das Maximum • selbst nordost- oder nordwestorientierte Vertikalfassaden erzielen immer noch 550 m2/Jahr. Neue und zu sanierende Gebäude benötigen bezüglich ihres Primärenergiebedarfs eine möglichst hohe Effizienz. Dies schliesst neben der Minimierung der Transmissionswärme- und Luftwechselverluste die Maximierung der vor Ort bereitgestellten Energie ein. Mit sinkenden Systemkosten für Photovoltaik und Solarthermie findet solares Bauen damit immer grössere Verbreitung. Die Anwendung von Photovoltaik-Systemen (PV) und Solarkollektoren in der Gebäudehülle wandelt sich dabei von Aufdachlösungen hin zu integrierten architektonischen, formal, funktional und konstruktiv optimierten Lösungen. Wem ist schon bewusst, dass ein flaches nach Nordosten oder Nordwesten geneigtes Dach genau gleich viel Solarertrag verspricht wie eine Südfassade?
Sonneneinstrahlung (kWh/m2a) am Gebäude in Abhängigkeit von Neigungswinkel und Orientierung (Azimut). Nur an Nordfassaden und steilen Norddächern ist Solarenergie-Nutzung weniger sinnvoll. (© Copyright: Miloni Solar AG)
Kollektor-Typen: a – b) ungedämmte und ungerahmte Kollektoren: Schwimmbadkollektor (Aufdach), Kissenkollektor (Warmwasser-Vorwärmung, Regeneration von Erdwärmesonden), c – d) gedämmte und gerahmte Kollektoren: Flachkollektor, Hybridkollektor (Wärme + Strom), e) Vakuumröhren. (© Copyright: Miloni Solar AG)
Aktivsolare Energiegewinnungssysteme: Solarwärme und Solarstrom Während Solarstrom bei Anlagen im Netzverbund ins Elektrizitätsnetz eingespeist wird oder durch Eigenverbrauch für verschiedene Zwecke (inkl. Wärme) genutzt werden kann, muss Solarwärme (ausser in Nahwärmeverbundsystemen) vor Ort gespeichert und als solche verwendet werden. Betreiber von PV-Anlagen können bei fehlendem Eigenbedarf den produzierten Strom ins Stromnetz einspeisen und so die volle Ausschöpfung ihrer technischen Produktionskapazität gewährleisten. Solarthermische Anlagen schöpfen dagegen die Produktionskapazität nur aus, wenn genügend grosse Wärmespeicher oder entsprechender Wärmebedarf bestehen. Der Nutzungsgrad von solarthermischen Anlagen hängt somit ab vom Nutzungsprofil des Wärmebezügers, den Speichermöglichkeiten vor Ort und der Dimensionierung der Anlage. Will man die Wertigkeiten der beiden Energieformen «Solarstrom» und «Solarwärme» vergleichen, kann man davon ausgehen, dass Strom aus einer PV-Anlage für die Erzeugung von Wärme durch eine Wärmepumpe eingesetzt wird. Die Technologien «Solarwärme» und «So-
Verschiedene Typen von PV-Modulen bzw. Photovoltaik-Zellen. (© Copyright: Miloni Solar AG)
larstrom» werden bezüglich ihrer Wirkungsgrade vergleichbar, wenn erzeugter Solarstrom über eine Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl JAZ von 3.5 «veredelt» wird.
Solarthermische Kollektoren Solarthermische Systeme zählen wegen des Einsatzes zur Energiegewinnung in Kombination mit meist elektrisch betriebenen Pumpen zu den aktiven Solarsystemen. In sonnenreichen Ländern (Tür-
kei, Chinha etc.) sind auch antriebslose passive, nach dem Thermosiphon-Prinzip arbeitende solarthermische Anlagen verbreitet. Solarthermische Kollektoren mit üblicher Dimensionierung zur Warmwasserbereitung für einen 4-Personenhaushalt können den Wärmebedarf im Sommerhalbjahr abdecken, wenn keine langen Schlechtwetterphasen auftreten. Soll auch Solarwärme gewonnen werden für die Raumheizung, vergrössert
Energie | Wärme | Strom |
Thermische Kollektoren (oben) und PV-Module (unten) für alle Einsatzzwecke: aufgebaut, eingebaut oder angebaut. (© Copyright: Miloni Solar AG)
sich die Kollektorfläche und es ist mehr technischer Aufwand erforderlich (Pufferspeicher, Dreiwegventile und Regulierungen für das Heizungs- und Warmwassersystem). Die in Kollektoren gewonnene Solarwärme wird in unterschiedlichen Systemen zur Verfügung gestellt für Warmwasserbereitung, als eigenständige und vollwertige Heizung oder zur Heizungsunterstützung, zur Prozesswärmeerzeugung (z. B. in Wäschereien, in der Lebensmittelindustrie, Asphaltherstellung etc.), zur Dampf- und Stromerzeugung in Grossanlagen (Parabolrinnenkollektoren), zur Regenierung von Erdsondenfeldern oder kombiniert mit PVModulen als hybride Kollektoren (PVT) zur Solarstrom- und gleichzeitigen Solarwärmeerzeugung. Da Solarkollektoren je nach Konzeption in unterschiedlichen Temperaturbereichen arbeiten, haben sich diverse «Kollektor-Familien» herausgebildet (vgl. Abbildung), die wegen ihrer Grösse und konstruktiven Ausbildung mehr oder weniger für den Einbau in Fassaden und Dächern geeignet sind.
Auf die komplizierte Geometrie eines gekrümmten Alu-Dachs bei einem Einfamilienhaus in Urdorf wurden Flachkollektoren und Hochleistungsmodule installiert. Sie produzieren Wärme und Strom für eine Wärmepumpe und mehrere Elektrofahrzeuge. Solare Energieerzeugung unterstützt neben der Wärmeerzeugung so in zunehmendem Mass umweltfreundliche Mobilitätsformen.
PV-Module für die Solarstrom-Gewinnung
Photovoltaik-Module wurden in den letzten Jahren immer weiter entwickelt und verbessert. Es gibt heute eine grosse Vielfalt von verschiedenen Typen (vgl. Abbildung) für PV-Anlagen auf Dächern und an Fassaden. Die Preise konnten erfreulich stark gesenkt werden. Für Fassaden-Anwendungen sind diese in den letzten vier Jahren um 70 % gesunken.
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Ein grosser Zimmerei-Abbundbetrieb oberhalb Leibstadt wurde in drei Ausbauetappen zum Plusenergie-Vorzeige-Betrieb. Hier werden Balken aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz mit selbst erzeugtem Solarstrom bearbeitet. 1100 Solarmodule mit 300 kWp Leistung produzieren jährlich 270 000 kWh sauberen Strom. Zudem werden alle Gebäude mit Holzabfällen beheizt.
Auf dem Weg zu einer neuen solaren Ästhetik PV-Anlagen haben in den letzten fünf Jahren einen starken Aufschwung erlebt. Parallel zur weltweiten Technologieentwicklung, den Beiträgen aus der KEV (Kostendeckende Einspeisevergütung) oder EIV (Einmalvergütung) des Bundes wurde die Solarstromanwendung an Gebäuden für Investoren gleichzeitig immer interessanter. Solarthermische Anlagen sind im gleichen Zeitrahmen kostenmässig trotz Technologieförderung kaum günstiger geworden – deren Anwendung wird aber über die Kantone weiterhin finanziell unterstützt und
Dass Solarenergie und Passivhaustechnik sich zu einer neuen solaren Ästhetik verbinden können, beweist der Minergie-P-Neubau in Birmenstorf AG. Hier produzieren 32 aufgeständerte Dachmodule zusammen mit fassadenintegrierten Fassadenmodulen so viel Energie, dass damit die Wärmepumpe, die kontrollierte Lüftung und der Haushalt betrieben werden können.
In einem Minergie-Mehrfamilienhausneubau in Birmensdorf ZH wurde modernste Haustechnik mit Luft-Wasser-Wärmepumpen, CO2-geregelten Minergie-Lüftungen und 30 kWp PV installiert. Zudem grosse Batterieund Warmwasserpeicher, damit jede selbst erzeugte Kilowattstunde als Wärme oder Strom gespeichert werden kann und so das Netz entlastet.
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der riesige Bedarf an Niedertemperaturwärme verschafft Kollektoren weiterhin einen interessanten Markt (z. B. Forderungen MuKEn 2014, Regeneration von Erdwärmesonden EWS). Damit findet die Energiewende bereits heute auf breiter Front statt – in den Köpfen und auf den Märkten. Denn die Technologien zur Nutzung von neuen Erneuerbaren und Energieeffizienz sowie das Wissen bei Planern und Unternehmern sind präsent. Noch grosses Potenzial hat eine gelungenere Gebäudeintegration:
Nutzen wir die solare Raffinesse, welche unsere Gebäude dank Solarkomponenten punkto Dimension, Struktur, Funktion und Farbgebung gestalterisch noch zeittypischer und die moderne Gebäudesystemtechnik noch klimaschonender und energieeffizienter werden lässt. ■
Auf dem Dach einer Mehrfachturnhalle der Berufsschule Lenzburg wurde die Dachhaut erneuert und gleichzeitig eine Ost-West-Solaranlage gebaut. Der erzeugte Strom fliesst ins Netz der Stadtwerke Lenzburg und wird mit 25 Rp./kWh vergütet. Die Anlage hat 225 kWp Leistung und erzielt mit jährlich 223 MWh Solarstrom etwa so viel Strom wie 50 Haushalte verbrauchen.
Ein 12-Familienhaus von 1946 wurde in Wettingen als erster Minergie-P-Umbau des Aargaus mit dem Schweizer Solarpreis ausgezeichnet. Mit richtiger Dämmung, guter Luftdichtung und einer Kombination von Holzheizung, kontrollierter Lüftung, Solarkollektoren und Photovoltaik werden Energieschleudern der Nachkriegszeit energetisch und technisch fit gemacht fürs Solarzeitalter.
* Autor: Reto P. Miloni, dipl. Architekt ETH SIA, Minergie-Fachpartner und Swissolar-Profi, Miloni Solar AG, 5430 Wettingen, www.miloni.ch
Ein altes Einfamilienhaus am Wettinger Lägernhang wurde als Plusenergiehaus fürs Solarzeitalter fit gemacht. 1946 benötigte das Haus 8.6 t/Jahr Kohle zum Heizen und emittierte 22 Tonnen CO2. In den 70-er Jahren wurde es auf Ölheizung und 2015 auf Wärmepumpe mit PV umgebaut. Heute ist das Haus CO2-frei beheizt und speist sogar Stromüberschuss für zwei Haushalte ins Netz.
Ein Minergie-P-Einfamilienhaus in Hausen wurde dank Solarkollektoren und PV-Anlagen in Dach und Fassade zum Plusenergiehaus: Jährlich werden 8500 kWh Strom für Wärmepumpe und Haushalt verbraucht aber 11 000 kWh Strom sowie ca. 2000 kWh Wärme erzeugt. Mit den Einnahmen aus der KEV können die Hypothekarzinsen bezahlt werden.
PV-Module in vier verschiedenen Farben an der Kohleturm-Südfassade.
Konkurrenzfähige Solarfassaden: PV-Module werden mit für Glasfassaden üblichen Montagesystemen an Fassade befestigt
Farbige Module erobern die Fassaden Orange, grün, blau, grau: Die Fassadenelemente am Kohleturm im Gundeldingerfeld leuchten schon von weitem. «Dank den farbigen Spezial-Modulen haben wir den Architekten endlich was zu bieten», erklärt Dominik Müller, Geschäftsführer der Solvatec in Basel, «und das Potenzial an den Fassaden ist riesig!» Anita Niederhäusern
■ Die Liebe geht über die Farbe. Dank den neuen Gläsern werden Photovoltaikmodule farbig und erobern die Architektur. Im Gundeldingerfeld in Basel ging im März eine 11-kW-Fassadenanlage mit farbigen Modulen ans Netz. Auf der Nordseite leuchten die orangefarbenen Module je nach Lichteinfall golden, auf der Südfassade orange, grau, blau und grün. «Die Farbe verändert sich jedoch je nach Winkel der Betrachter und der Lichtverhältnisse», führt Dominik Müller aus. Die kristallinen Module, die mit farbigen Gläsern bestückt sind, wurden auch auf dem Flachdach in einem Winkel von 10 Grad verbaut, die Leistung dieser Anlage beträgt 12.8 kW.
Von Kohle zu Photovoltaik Früher wurde im Kohlesilo Brennstoff für den Maschinen- und Turbinenbauer Sulzer & Burkhard gelagert: «Heute wird hier wieder Energie produziert, nur eben
mit neuster und umweltfreundlicher Technologie», fügt Müller an. Im Kohlesilo befindet sich jetzt unter anderem ein Kindergarten, in einem Gebäude, an dem nun der Strom der Zukunft produziert wird. Die Module wurden wie bei einer Glasfassade verbaut. Es mussten also keine neuen Montagesysteme entwickelt werden. Die Anlage ist ein Leuchtturmprojekt der Fachhochschule Nordwestschweiz und der lokalen 2000-Watt-Gesellschaft.
Antwort auf MuKEn 2014 «Wir haben die Module mit unseren Gläsern, eine Entwicklung eines Spinoff der EPFL, in Deutschland fertigen lassen, genau nach Mass für diese Fassadenanlage, damit sie perfekt passen», erklärt der Solarfachmann. «Und das Echo ist grossartig. Wir sind bereits an weiteren Fassadenprojekten, eines mit farbigen Modulen, ein anderes mit schwarzen.» Müller freut sich, dass die
Solarbranche damit eine direkte Antwort auf die neuen Mustervorschriften der Kantone, kurz MuKEn, zur Hand hat, die neue Anforderungen an die Strom- und Wärmeproduktion am Gebäude stellt (siehe Kasten nächste Seite). Architekten können also mit den farbigen Modulen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Ihnen stehen Module für eine ästhetisch ansprechende Fassadengestaltung zur Verfügung, die zudem die neuesten energetischen Anforderungen erfüllen.
Willkommener Winterstrom Die farbigen CIS-Module ermöglichen je nach Ausrichtung einen jährlichen Stromertrag von 20 – 70 kWh/m2, schwarze Module sogar 50 % mehr. «Hier ist sicher noch Luft nach oben. Was aber genauso wichtig ist wie der Wirkungsgrad: Die Fassadenmodule liefern gerade im Winter mehr Strom als Dachanlagen, genau dann, wenn wir zum Beispiel für Wärmepumpen mehr Solarstrom brauchen. Und wenn Schnee liegt, dann werden sie nicht durch Schnee verschattet, sondern produzieren weiter, dank der Reflexion des Schnees in der Umgebung sogar noch mehr!» è
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Die farbigen PV-Module werden mit einem für Glasfassaden üblichen System an der Fassade angebracht. Hier ein Detail vor einem Storenkasten.
Je nach Beleuchtung und Blickwinkel erscheinen dieselben PV-Flächen in anderen Farben.
Schweizer Pionierarbeit
In Deutschland wird über den Abschluss des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes, kurz EEG, diskutiert. Für das Team der Solvatec ist klar, dass mittelfristig auch die Tage der Kostendeckenden Einspeisevergütung gezählt sein werden. «Umso wichtiger ist es, dass wir neue Produkte in der Hand haben», ist Dominik Müller überzeugt. Er glaubt, dass gerade in der Schweiz viel Potenzial besteht, neue Produkte für die Fassade zu entwickeln: «Hier können wir Pionierarbeit leisten!» Denn in kaum einem Land sei die Dichte an Firmen, die in diesem Bereich forschen, so gross. Zudem haben die Schweizer hohe Anforderungen an die Ästhetik, also können besonders ästhetische Lösungen entwickelt werden. Die ästhetische Integration von Photovoltaik war übrigens in der Schweiz schon seit den 1980er Jahren ein Thema, während diese zum Beispiel in Deutschland nie so viel Gewicht hatte.
Entgegenkommen der Energieversorger Dass sich die Photovoltaik ihren festen Platz in der Stromversorgung erkämpft hat, zeigen nicht zuletzt auch die neuen Fassadenlösungen. Nun liegt der Ball aber bei den Energieversorgern. Sie sollten den neuen Produzenten, die ihren Strom wenn möglich selber produzieren und verbrauchen wollen, nicht mit neuen Hürden den Weg versperren. Mehrere Energieversorger stehen dem Eigenverbrauch positiv gegenüber. Leider senden einige aber gegenteilige Signale aus, wie zum Beispiel überteuerte Lastgangmessungen und Zähler oder Leistungstarife, die vor allem darauf abzielen, dem Eigenverbrauch einen Riegel zu schieben.
PV-Modul-Farbpuzzle auf dem Dach.
Schlussendlich könnte dies auch ein Schuss ins eigene Bein sein, denn die Preise der Solarstromspeicher sinken schneller als erwartet. «In ein paar Jahren könnte es durchaus sein, dass im Einfamilienhausbereich unsere Solarstromspeicher zur Regel werden», stellt sich Dominik Müller vor. Wenn die Energieversorger dieses Segment mit hohen Tarifen plagen, könnte das diese Kunden durchaus auf den Geschmack von Insellösungen bringen. Zudem sind weitere Technologiesprünge bei den Speichern nicht ausgeschlossen.
Konkurrenzfähige Solarfassaden Mit den Fassadenanlagen ergibt sich ein zusätzliches Synergiepotenzial, denn verputzt oder mit Fassadenelementen bestückt werden alle Bauten. «Bei Standardmodulen sind wir heute mit einem Preis von 200 Franken pro Quadratmeter bereits konkurrenzfähig», rechnet Dominik Müller vor. Die Preise der farbigen Module liegen mit 500 – 1000 Franken pro Quadratmeter heute etwa im Bereich einer Hochpreisfassade. «Da sie aber neben ihrer Funktion als Fassadenelement auch noch Strom produzieren, ist das meiner Meinung nach vertretbar», erklärt der Geschäftsführer von Solvatec. Nicht nur die neuen Gestaltungsmöglichkeiten aufgrund der Farben kurbeln den Markt an, sondern auch die Fertigung nach Mass: Die verbauten Module am Kohleturm messen 99 × 165 cm, 146.6 × 50 cm und 93.9 × 59 cm. Für ein neues Projekt an einem 80
Meter hohen Büroturm im Zentrum von Basel sind schwarze Module mit teilweise über 3 m Länge vorgesehen. Übrigens: Die Solvatec ist auch in England mit einem Projektentwickler vor Ort vertreten. Die farbigen Module sind dort auf sehr grosses Interesse gestossen. Mehreren Institutionen sowie Unternehmern und Privatpersonen konnten die neusten Trends schmackhaft gemacht werden. ■ www.solvatec.ch
MuKEn 2014: Strom- und Wärme-Eigenproduktion Die MuKEn sind Empfehlungen zur konkreten Umsetzung von Bauprojekten im kantonalen Bau- und Energierecht. Im Bereich des Neubaus wird neu das Konzept des «Nahezu-Null-Energiegebäudes» eingeführt. Angestrebt wird ein Standard, der zwischen den heutigen Minergie- und Minergie-P-Anforderungen liegt. Das heisst konkret, dem Gebäude auf einem bestimmten Grundstück wird von aussen möglichst wenig Energie zugeführt. Die erforderliche Energie soll vielmehr soweit möglich auf dem Grundstück oder im und am Gebäude selbst gewonnen werden.
Wärmebedarf von Neubauten in Liter Heizöl-Äquivalent pro m2 Energiebezugsfläche EBF und Jahr.
Dorfzentrum Eiken AG: Minergie-P-Überbauung mit hohem Solar-Deckungsgrad
Viel SolarWärme und PV-Strom für MFH Im Aargauischen Eiken steht ein Gebäude mit 29 Wohnungen, einer Arztpraxis und einer Apotheke mit entsprechender Infrastruktur. Nicht ungewöhnlich für ein Dorfzentrum mit neugestaltetem Dorfplatz. Speziell daran ist jedoch die Art der Realisierung, vor allem im Bereich der Gebäudetechnik. Alan Hawkins
HK-Gebäudetechnik machte einen Kurzbesuch in Eiken und sprach mit dem beteiligten Architekt sowie dem Haustechnik-Ingenieur. Das Konzept des Hauses stammt von Thomas Bussinger, Architekt und Solarpionier. In kurzen Zügen erklärte er, wie es zu diesem Projekt kam und was alles notwendig war, um das Gebäude mit 29 Wohnungen, einer Arztpraxis und einer Apotheke mit entsprechender Infrastruktur zu realisieren. Bussinger erläuterte die räumlichen und konstruktiven Zusammenhänge der recht komplexen Überbauung, während das Haustechnik-Konzept von Thomas Scheuzger vom Ingenieurbüro Innoplan erklärt wurde. Scheuzger gab Einblicke in die Gebäudetechnik-Anlagen, die das Alltägliche bei weitem übersteigen.
Gebäudekonzept Die Grundidee dieses Gebäudekomplexes ist es, dass durch eine sehr gut gedämmte Gebäudehülle möglichst wenig Energie verloren geht. Die Energie, die dann noch benötigt wird, soll nach Möglichkeit vom Haus selbst bereitgestellt werden. Fehlende Energie soll energieeffizient und umweltschonend erzeugt werden. Diese Grundidee wurde verfeinert und ins Energiekonzept übernommen. Die Gebäudehülle ist im Minergie-P-Standard erstellt worden. Die Dämmstärke beträgt im Mittel 30 cm. Die Fenster haben einen U-Wert Uw von 0.8 W/m2 · K. Die Luftdichtigkeit des Gebäudes ist < 0.6/h (n50-Wert). Die Energieversorgung wird zum grössten Teil über die Sonne gelöst. Eine thermische Solaranlage Im Bereich Eingangshalle / Treppenhaus ist der Speicher fast in seiner vollen Höhe zu sehen.
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Der 18 Meter hohe Speicher wird eingebaut.
Technische Daten «Zentrum Eiken» Grobschema MFH Eiken mit den Hauptkomponenten der Gebäudetechnik, Bereich Wärme: 74 m2 Solarkollektoren, Wärmespeicher mit 55 m3 Wasser, zwei Wärmepumpen WP für verschiedene Temperaturstufen, Fussbodenheizung FBH. Rechts: Pumpe für WP-Wärmequelle Grundwasser.
liefert warmes Wasser, das in einem grossen, zentralen Energiespeicher eingelagert wird, um eine effiziente Nutzung der verfügbaren Wärme zu garantieren.
Ausgeklügelte Regelung Die Wärme wird in einem hohen und schmalen Speicher der Jenni Energietechnik mit einem Speichervolumen von 55 000 Litern gespeichert: Eine ausgeklügelte Regelung vergleicht die Temperatur des eintreffenden Solarwassers mit den Temperaturen im Speicher und speist die Wärme der Sonnenkollektoren auf der optimalen Höhe der passenden Temperaturschicht im geschichteten Speicher ein. Wird keine passende Temperatur gefunden, hat die Regelung die Möglichkeit, die passende Temperatur mittels Mischventil zwischen Solar-Vor- und -Rücklauf, herzustellen. Wieso dieser Aufwand? Wie Thomas Scheuzger erklärte, sind die grössten Verluste in einem Speicher die Mischzonen. Mit einem relativ komplexen Bewirtschaftungssystem werden die Mischzonen auf ein absolutes Minimum reduziert. Die solar erzeugte Wärme wird in diejenige Schicht eingespeist, die die entsprechende Temperatur aufweist.
Wärmeverluste?
Was passiert aber mit den Wärmeverlusten über die Speicheroberfläche? Auch diesem Umstand wurde Rechnung getragen. Einerseits ist der Speicher sehr gut gedämmt und andererseits steht er mitten im Gebäude – er reicht vom Keller bis ins fünfte Obergeschoss. Alle Verluste bleiben also im Gebäude. Beim Speicher handelt es sich um einen klassischen Jenni-Energiespeicher mit drei «Jumbos» (innere Speicher) für die Warmwasseraufbereitung. Es ist übrigens mit seinen 18 m Höhe der höchste Speicher, den die Firma Jenni bis zum damaligen Zeitpunkt fabriziert hat.
Strom Das Gebäude produziert nicht nur Wärme, sondern auch elektrischen Strom. Eine Photovoltaik-Anlage mit einer Peak-Leistung von 8.3 kWp erzeugt Strom, der in erster Linie im Gebäude verbraucht wird. Eine allfällige Überschussproduktion wird ins Elektrizitätsnetz eingespeist. Die Stromverbraucher im Gebäude erfüllen den Standard Minergie-P. Bei den Elektrogeräten wurden nur Geräte mit der Auszeichnung «A» oder «A++» verwendet.
– Gebäude im Minergie-P-Standard zertifiziert (Label-Nr. AG-122-P u. a.) – Energiebezugsfläche: 3894 m2 – Energiekennziffer: 17.4 kWh/m2 a – Primärenergieversorgung Grundwasser-WP 58 kW – Warmwasserversorgung Wasser-Wasser-WP 32 kW – Solarkollektoren: 74 m2 – Energiespeicher: 55 000 Liter Wasser, Höhe 18 m, Durchmesser 1.8 m – Photovoltaik 8.3 kWp, 66 m2, im Netzverbund – 40 Temperaturmesspunkte und 7 Wärmezähler zur Überwachung der Anlage – Gebäudeleitsystem mit zentraler SPS, Bedienungsterminal und Fernwartungsmöglichkeit
Wärmepumpe als Ergänzung
Da bekanntlich die Sonne nicht immer scheint und auch der grösste Speicher einmal leer ist, wird eine witterungsunabhängige Energiequelle benötigt. Hier spielt der Standortvorteil des Objekts eine grosse Rolle: Das Zentrum Eiken steht über einem sehr grossen Grundwasserstrom. Dieses Grundwasser mit einer Temperatur von ca. 10 °C wird aus einer Tiefe von 15 m hochgepumpt und mittels einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe auf maximal 40 °C erwärmt. Das erwärmte Wasser wird ebenfalls an passender Stelle in den Energiespeicher eingespeist. Somit wäre die Grundenergieversorgung und auch die Heizung des Gebäudes abgedeckt – nicht aber der Bedarf an Warmwasser. Das Warmwasser muss auf 60 °C erwärmt werden, damit es mit den Legionellen kein Problem gibt. Auch die fettige Bratpfanne kann damit sauber abgewaschen werden.
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Zweite Wärmepumpe für das Warmwasser
Bekanntlich nimmt der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe ab, wenn Wärme aus grossen Temperaturdifferenzen erzeugt werden muss. Aus diesem Grund ist in der Überbauung eine zweite Wasser-Wasser-Wärmepumpe eingebaut, welche nur der Warmwassererzeugung dient. Diese holt aber ihre Energie nicht aus dem kalten Grundwasser, sondern aus dem warmen, unteren Teil des Energiespeichers. Somit kann auch bei tiefen Sonnenkollektoren-Temperaturen um die 25 °C heisses Warmwasser von 60 °C mit einem guten Wirkungsgrad erzeugt werden. Auch hier ist ein intelligentes Regelungssystem am Werk, das entscheidet, ob die Wärmeproduktion der Sonnenkollektoren durch den Tag ausreichend ist oder ob über Nacht die Wärmpumpe noch nachheizen muss.
Die Überbauung «Zentrum Eiken».
Umfangreiches Leitsystem hilft auch bei Betriebsoptimierung Das Gebäudeleitsystem kann nicht nur die komplexe Anlage steuern: Es kommuniziert auch extern. Bei Störungen, die das System nicht selber beheben kann, wird ein SMS oder E-Mail an den Hauswart verschickt. Dieser kann mit seinem Laptop oder Smartphone auf die Anlage zugreifen und allfällige Störungen quittieren oder, weil ihm das Leitsystem anzeigt, wo die Störung liegt, den entsprechenden Kundenservice avisieren. Das Gebäudeleitsystem erlaubt auch einiges mehr: Weil dadurch die Anlage transparent wird, kann die Installation auch optimiert werden. So haben die Ingenieure in den letzten zwei Jahren etliche Einstellungen so anpassen können, dass die Anlage immer effizienter funktioniert und immer
Haustechnik-Ingenieur Thomas Scheuzger (rechts) erklärt dem HK-Redaktor Alan Hawkins die Funktionen der komplexen Steuerung.
weniger hochwertige externe Energie verbraucht. Die Kosten für Heizung und Warmwasser belaufen sich im Schnitt pro Wohnung auf 200 Franken im Jahr. ■ www.innoplan-sbhi.ch
Weitere Bilder von Produktion, Lieferung und Einbau des hohen Speichers zeigt die Bildersammlung unter: www.jenni.ch/eiken.html (u.a. Zeitraffer-Ablauf Produktion und Lieferung des Solarspeichers).
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Trinkwassererwärmung mit Solarwärme direkt oder via Solarstrom und Wärmepumpe? Links das «Solarthermie-System» (gemäss Beschrieb in Kasten «Drei Basissysteme, 13 Varianten»): Flachkollektor, Warmwasserspeicher 450 Liter. Rechts das «Wärmepumpen-System 1»: PV-Modul und Wärmepumpen-Boiler 300 Liter. (Bild: Solarwärmetagung 12.11.2014, Referat Marc Muller, BFE)
Projektbericht zum Technologievergleich solare Warmwassererwärmung, BFE-Studie «SolVar-BWW»
Zwei Wege zum solaren Warmwasser Ein Eigenheimbesitzer will sein Trinkwarmwasser solar erwärmen – beispielsweise, um seinen Elektroboiler zu ersetzen oder als Ergänzung einer Holzheizung. Er hat die Wahl zwischen Sonnenkollektoren und einer Kombination aus netzgekoppelter Photovoltaik und Wärmepumpe. Welches System ist vorteilhafter? Ein Technologievergleich, den das Ökozentrum in Langenbruck zusammen mit drei wissenschaftlichen Partnerinstitutionen erstellt hat, liefert die Antwort: Das Wärmepumpen-System ist den Sonnenkollektoren energetisch wie ökonomisch ebenbürtig, unter Berücksichtigung der aktuellen Förderungen sogar vorteilhafter. In jedem konkreten Anwendungsfall müssen Vor- und Nachteile abgewogen werden. Benedikt Vogel, im Auftrag des BFE
■ Wer heute als Hauseigentümer erneuerbare Energien direkt nutzen will, setzt in aller Regel auf die Sonne. Die Nutzung von Solarenergie für die Bereitstellung von Warmwasser ist ein praktikabler und relativ kostengünstiger Weg, um einen Teil der Energieversorgung auf erneuerbare Quellen umzustellen. Das gilt für Neubauten ebenso wie für Modernisierungen. Wer sein Warmwasser mit der Sonne erwärmen will, installiert meist Sonnenkollektoren auf seinem Dach. Doch heute lässt sich mit Photovoltaikanlagen (PV) relativ günstig Solarstrom produzieren. Dieser kann in einer Wärmepumpe zur Erwärmung von Warmwasser genutzt werden. Auf dem Markt wird eine breite Palette von Wärmepumpen-Boilern (zur Erzeugung von Warmwasser) und WärmepumpenKompaktgeräten (zur Erzeugung von Warmwasser und Heizwärme) angeboten. Eine PV-Anlage wird bei diesen Geräten nicht direkt, sondern über das Stromnetz ins System eingebunden.
Fast gleichwertige Systeme
Welche der beiden Technologien kommt beim Einsatz in Einfamilienhäusern mit einem geringeren Einsatz von (nicht erneuerbaren) Primärenergien aus und ist in diesem Sinn energetisch sinnvoller? Und: Welche Technologie hat bei den Kosten die Nase vorn? Um diese Fragen zu klären, hat das Bundesamt für Energie das Ökozentrum in Langenbruck mit der Erarbeitung einer Studie beauftragt. Michael Sattler vom Ökozentrum bringt das Hauptergebnis der Studie mit folgenden Worten auf den Punkt: «Energetisch und wirtschaftlich spielt es mit einer volkswirtschaftlichen Perspektive keine Rolle, ob das Warmwasser mit einer Kombination aus netzgekoppelter Photovoltaik und Wärmepumpe oder mit Solarthermie erwärmt wird.» Diese Aussage des Diplom-Biologen und Diplom-Umweltingenieurs klingt salomonisch. Trotzdem ist sie von erheblicher Bedeutung. Denn bisher gilt die über Jahrzehnte aufgebaute Solarthermie bei
Michael Sattler vom Ökozentrum Langenbruck (hier bei der Kontrolle der Generatorkennlinien der institutseigenen Photovoltaik-Anlagen) ist Autor der Studie zum Technologievergleich rund um die solare Warmwassererwärmung. (Foto: Ökozentrum)
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Regelmässig werden Gebäude mit bestehender Solarthermie-Anlage zusätzlich mit Photovoltaik ausgerüstet. Bei der heutigen Fördersituation fällt der Entscheid, welche Technologie für die Sonnenenergienutzung verwendet werden soll, oft zugunsten der Photovoltaik aus. (Fotos: Ökozentrum)
vielen Anhängern der Sonnenenergie als energetisch klar im Vorteil. Diesen Vorteil konnte die Studie nicht bestätigen. Ihre Hauptaussage lautet vielmehr: Wärmepumpen, welche sich PV-Strom anrechnen können, und SolarthermieSysteme sind sich heute grundsätzlich praktisch ebenbürtig. Ebenbürtig – das heisst auch, dass die massiven Vorteile, von denen Promotoren der Wärmepumpen-Systeme gelegentlich reden, von der Studie nicht bestätigt werden. Ökonomisch gesehen ergibt sich für die Wärmepumpen-Systeme allerdings ein «klarer Vorteil», wie Michael Sattler ausführt. Grund ist, dass die Photovoltaik heute stärker gefördert wird als die Solarwärme. Mit diesem Ergebnis sind auch die drei wissenschaftlichen Projektpartner einverstanden, die eine breite Expertise aus beiden Technologien repräsentieren: das Institut für Energiesysteme der NTB (Interstaatliche Hochschule für Technik) in Buchs SG, das SPF Institut für Solartechnik an der Hochschule für Technik Rapperswil und das Beratungsunternehmen Infras (Zürich).
Realitätsnahe Annahmen Nun sind die in der Praxis eingesetzten solaren Warmwassersysteme sehr vielfältig. Entsprechend anspruchsvoll war es für die Verantwortlichen des Projekts «SolVar-BWW», einen fairen Vergleich der beiden Technologien zu erstellen. Die Projektpartner haben zunächst die energetischen und ökonomischen Rand-
bedingungen definiert und die beiden Systeme dann mit umfangreichen Simulationsrechnungen verglichen. «Der Technologievergleich in diesem Projekt basiert auf Systemen für die solare Warmwassererwärmung, wie sie heute
in der Schweiz in Einfamilienhäusern zum Einsatz kommen», beschreibt die Studie den methodischen Ansatz, «bei der Definition der zu vergleichenden Systeme wurden die technischen Parameter so gewählt, dass sie den am häu-
Drei Basissysteme, 13 Varianten Die Untersuchung des Ökozentrums Langenbruck legt dem Vergleich von SolarthermieSystem und PV-gespeister Wärmepumpe drei Basissysteme zugrunde: Solarthermie-System: Das Warmwasser wird über einen Flachkollektor mit 5 m2 Fläche erhitzt. Bei unzureichender Sonneneinstrahlung kann eine Gasheizung zugeschaltet werden. Der Warmwasserspeicher hat ein Volumen von 450 Litern. Wärmepumpen-System 1: Wärmepumpen-Boiler, der über eine PV-Modulfläche von 5 m2 (0.75 kWp) mit Solarstrom versorgt wird. Bei unzureichender Sonneneinstrahlung wird der Wärmepumpenboiler mit Strom aus dem Netz betrieben. Der Warmwasserspeicher fasst 300 Liter. Die Wärmepumpe steht in einem Innenraum und nutzt als Wärmequelle die Luft des Aufstellungsraums (Luft-Wasser-Wärmepumpe). Wärmepumpen-System 2: Wärmepumpen-Kompaktgerät, das über eine PV-Modulfläche von 5 m2 (0.75 kWp) mit Solarstrom versorgt wird. Bei unzureichender Sonneneinstrahlung wird das Kompaktgerät mit Strom aus dem Netz betrieben. Der Warmwasserspeicher fasst 300 Liter. Die Wärmepumpe steht in einem Innenraum und nutzt als Wärmequelle die Luft des Aufstellungsraums (Luft-Wasser-Wärmepumpe). Da das Kompaktgerät auf zwei Temperaturniveaus arbeitet und damit sowohl Warmwasser als auch Heizungswasser für die Raumheizung liefert, wird im oben genannten Technologievergleich zur Warmwassererwärmung die Heizwärme-Komponente herausgerechnet. Gasheizung: Um die drei Systeme der solaren Warmwassererwärmung mit einer fossilen Warmwassererwärmung vergleichen zu können, wurde eine Gasheizung herangezogen. Für den Technologievergleich wurden Varianten mit unterschiedlicher Ausrichtung der Kollektoren bzw. PV-Module untersucht. Bei den beiden Wärmepumpen-Systemen wurden zudem Varianten mit maximalem bzw. ohne Wärmeklau untersucht. So flossen in den Vergleich insgesamt 13 Varianten ein. Aus praktischer Sicht ist zu bemerken, dass die PV-Modulfläche von 5 m2 realitätsfern (nämlich zu klein) ist. In der Praxis kommen – oft aufgrund der aktuellen Fördersituation – Flächen von 20 m2 und mehr zum Einsatz. Die Modulflächen wurden in der Studie so klein angenommen, um die Vergleichbarkeit der Systeme zu gewährleisten. Als Folge dieser Annahmen rechnet die Studie mit einem relativ hohen Preis von Fr. 6000.– pro kWp, während grössere Anlagen auf Einfamilienhäusern heute zur Hälfte des Preises (Fr. 3000.– / kWp) zu bekommen sind. Dieser ökonomische Vorteil grösserer Anlagen dank sinkender Grenzkosten wird in der Studie nicht abgebildet.
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Stromnetz dann als unentgeltlicher Speicher betrachtet wird (was es ja in Wirklichkeit nicht ist). Auch in der vorliegenden Simulation verwendet das PV-Wärmepumpen-System das Stromnetz innerhalb des Bilanzierungszeitraums als Speicher, was bei der Solarthermie nicht der Fall ist. «Unsere Annahme eines Bilanzierungszeitraums von 24 Stunden ist dennoch sehr realitätsnah, denn in der Realität kann man die Betriebszeiten so steuern, dass die PV-Tagesproduktion zu einem grossen Teil genutzt werden kann», sagt Sattler.
Wärmeklau und andere Stolpersteine Die Grafik zeigt den Primärenergiebedarf der vier verglichenen Systeme (Gastherme/GT, Solarthermie/ST, Wärmepumpen-Boiler/WPB, Wärmepumpen-Kompaktgerät/LW-WP). Die vorliegende Simulation nimmt an, dass der Wärmepumpen-Boiler die für den Wärmeklau (WK) benötigte Energie nicht von einer Gasheizung bezieht, sondern von einer Heizungswärmepumpe. Die für diese Heizungswärmepumpe unterstellte Jahresarbeitszahl (JAZ) hat grossen Einfluss auf den Primärenergiebedarf des Wärmepumpen-Boilers. (Grafik: Studie SolVar-BWW)
Die Grafik zeigt die Gestehungskosten von Warmwasser für den Fall eines nach MuKEn 2008 sanierten Einfamilienhauses, aufgegliedert in die Investitionskosten, die Energiekosten sowie die sonstigen Betriebskosten (Unterhalt, Grundgebühr Erdgas/Strom). Dargestellt sind acht verschiedene Heizsysteme unter Verwendung einer Heizungswärmepumpe (WP zentral), Photovoltaik (PV), Gaszentralheizung (Gas zentral), Wärmepumpen-Boiler (WP-Boiler) und Solarthermie/Sonnenkollektoren (Soko). (Grafik: Studie SolVar-BWW)
figsten installierten Systemen möglichst entsprechen.» Die Studie fokussiert dabei auf das Warmwasser. Dort wo Warmwasser und Heizungswasser für die Raumheizung mit einer einzigen Anlage erwärmt werden, wie in Neubauten heute üblich, wird das Heizwasser herausgerechnet. Das Studiendesign vergleicht im Kern drei Anlagen zur Warmwassererwärmung in marktüblichen Grössen-
ordnungen (vgl. Kasten). Nach den Vorgaben der Studie darf für den Betrieb der Wärmepumpe während eines bestimmten Tages nur immer so viel PVStrom angerechnet werden, wie in denselben 24 Stunden tatsächlich erzeugt wurden (Bilanzierungszeitraum = 24 Stunden). Das ist nötig, weil ein Bilanzierungszeitraum von z. B. einem Jahr die PV-Wärmepumpen-Systeme ungerechtfertigt bevorteilen würde, da das
Die Studie ist interessant in ihrer Gesamtaussage, und sie wartet mit interessanten Detailerkenntnissen zum Verhältnis der verschiedenen Warmwassersysteme auf. Eine davon betrifft die erwünschte Zieltemperatur: «Wenn im Speicher hohe Temperaturen gefordert sind (> 60 °C), liegt der Primärenergiebedarf der Systeme mit Photovoltaik und Wärmepumpe höher als beim System mit Solarthermie», hält die Untersuchung fest. Eine erhebliche Bedeutung im Technologievergleich bekommt der sogenannte Wärmeklau: Wärmepumpen-Boiler verwerten die Wärme aus der Raumluft des Aufstellungsraums. Für ihre energetische Effizienz ist es bedeutsam, woher diese Wärme ursprünglich stammt. Ist der Wärmeklau (z. B. bei einer benachbarten Ölheizung) sehr gross, kann dies den energetischen Vorteil gegenüber einer Situation ganz ohne Wärmeklau ins Gegenteil verkehren, wie die Untersuchung feststellt: «Der WärmepumpenBoiler benötigt ohne Wärmeklau deutlich weniger und mit maximalem Wärmeklau deutlich mehr Primärenergie als die Systeme mit Solarthermie/Erdgas oder PV/Luft-Wasser-Wärmepumpe.» Wichtig ist daher, dass der Aufstellungsraum der Wärmepumpe gut gegen geheizte Räume, jedoch nicht oder kaum gegen Erdreich oder Aussenluft isoliert ist. Damit wird sichergestellt, dass die Wärme von ausserhalb der beheizten Gebäudehülle nachfliesst und nicht von den Verlusten der Gebäudeheizung oder von einem beheizten Raum gespeist wird. «Dem Aufstellungsort muss viel Beachtung geschenkt werden», betont Michael Sattler. Energetisch sehr ungünstige Auswirkungen hat auch der Einsatz eines ElektroHeizstabs, der bisweilen verwendet wird, um ein Solarthermie-System im Winter nachzuheizen, der aber auch in Wärmepumpen-Systemen manchmal anzutref-
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Die Grafik zeigt für drei verschiedene Kollektorausrichtungen (optimal, Südfassade, Westdach) den Primärenergiebedarf der drei verglichenen Anlagetypen: Solarthermie-Anlage (ST), Wärmepumpen-Boiler (WPB) und Wärmepumpen-Kompaktgerät (LW-WP). Für diese Simulation wird bei der Solarthermie-Anlage ein Elektro-Heizstab zur Nachheizung eingesetzt, was den PrimärenergieVerbrauch dieses Systems markant erhöht. Beim Wärmepumpen-Boiler zeigt die linke Säule jeweils den Primärenergieverbrauch unter der Annahme eines gänzlich fehlenden Wärmeklaus, die rechte Säule den Primärenergieverbrauch bei maximalem Wärmeklau. Zum Vergleich die Säule ganz links: Primärenergieverbrauch einer Gastherme (GT). Im Hintergrund ist transparent jeweils zum Vergleich die Variante ohne Elektro-Heizstab (dafür mit Erdgas) für die Nachheizung abgebildet. (Grafik: Studie SolVar-BWW)
Die Grafik zeigt für drei verschiedene Kollektorausrichtungen (optimal, Südfassade, Westdach) den Primärenergiebedarf der drei verglichenen Anlagetypen: Solarthermie-Anlage (ST), WärmepumpenBoiler (WPB) und Wärmepumpen-Kompaktgerät (LW-WP). Beim Wärmepumpen-Boiler zeigt die linke Säule jeweils den Primärenergieverbrauch unter der Annahme eines gänzlich fehlenden Wärmeklaus, die rechte Säule den Primärenergieverbrauch bei maximalem Wärmeklau (WK). Zum Vergleich die Säule ganz links: Primärenergieverbrauch einer Gastherme (GT). (Grafik: Studie SolVar-BWW)
fen ist. «Wird im System mit Solarthermie der Speicher in den Wintermonaten mit einem Elektro-Heizstab nachgeheizt, erhöht sich der Primärenergiebedarf auf Werte, die über allen PV-Wärmepumpen-Systemen liegen», so die Untersuchung unter der Federführung des Ökozentrums Langenbruck.
PV-Systeme im Kostenvorteil
Um die Kosten der verschiedenen Technologie-Systeme vergleichen zu können, wurde den Berechnungen jeweils ein realitätsnaher Standardwert der einschlägigen Kostenparameter zugrunde gelegt und dann auch untersucht, wie sich die Kosten verändern, wenn die Parameter
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alternativ mit einem Tiefst- oder einem Höchstwert angesetzt werden. «Die ökonomischen Betrachtungen erfolgten mit einer volkswirtschaftlichen Perspektive und somit ohne Einbezug von Förderungen», hält die Studie fest. Es konnte gezeigt werden, dass die Variante Photovoltaik mit Wärmepumpe gegenüber der Variante mit Solarthermie leichte Kostenvorteile aufweist. Beim System mit Wärmepumpen-Boiler wird die Kostenbilanz stark durch den Anteil Wärmeklau ab Heizsystem bestimmt. «Bezieht man die aktuelle Förderung mit ein, dann entsteht für die Kombination aus netzgekoppelter Photovoltaik und Wärmepumpe ein deutlicher Kostenvorteil», wie Michael Sattler festhält. Wenn die Studie Warmwassersysteme auf Basis von PV-Stromproduktion und Wärmepumpe sowohl in der Energiebilanz als auch bei den Kosten als ebenbürtig mit der Solarthermie bezeichnet, entspricht das einem Paradigmenwechsel. «Die Photovoltaik verdrängt die Solarthermie-Systeme zunehmend», sagt Michael Sattler, «das ist bitter für die Pioniere der Solarthermie, die der Nutzung der Sonnenenergie überhaupt erst zum Durchbruch verholfen haben.» Zugleich gibt dieser Trend auch Anstoss zu der Fortentwicklung der Solartechnologien, darunter die Entwicklung von solaren Warmwassersystemen, in welchen der PV-Strom nicht wie in der vorliegenden Studie ins Netz eingespiesen und über eine Tagesbilanz der Wärmepumpe wieder gutgeschrieben wird, sondern direkt in einer modulierenden, lastmanagement-tauglichen Warmwasser-Wärmepumpe vor Ort verwendet wird. Solche Systeme sind vor allem aus ökonomischer Sicht für einen Besitzer eines Einfamilienhauses interessant, auch wenn sie wie in der Studie erwähnt, aus volkswirtschaftlicher Perspektive kaum Vorteile haben. Den Schlussbericht zum Projekt findet man unter: www.bfe.admin.ch/ forschung/SolVar-BWW Weitere Auskünfte zu dem Projekt erteilt Rolf Moser (moser@enerconom.ch), Leiter des BFE-Forschungsprogramms Energie in Gebäuden. ■
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Seit August 2014 führt das SPF bei einer grossen Hybridkollektoren-Anlage in Ostermundigen ein Monitoring durch. (Bilder: SPF)
Institut für Solartechnik (SPF), Industrietag 2015: Neue Zielsetzungen erhöhen den Forschungsbedarf
Solarenergie effizient ernten und speichern Am Industrietag 2015 des Rapperswiler Instituts für Solartechnik (SPF) wurden die laufenden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in den Bereichen Kollektoren, Speichertechnologien und Systemintegration vorgestellt. Jürg Wellstein
■ Seit über 30 Jahren forscht und entwickelt das Institut für Solartechnik (SPF) der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) in den Bereichen der Sonnenenergienutzung. Für den Institutsleiter Prof. Matthias Rommel sind die Aufgaben weniger denn je abgeschlossen. Vielmehr ergibt sich durch veränderte Rahmenbedingungen, neue Materialien, innovative Systemkonfigurationen und anspruchsvolle Zielsetzungen ein erhöhter Bedarf an wissenschaftlichen Anstrengungen. Mit dem internationalen, heute über 40 Personen umfassenden SPF-Team werden neben der Lehrtätigkeit auch zahlreiche Projekte und Dienstleistungen durch-
jahre ab. Mit eingebauten Sensoren und Videokameras wird ermöglicht, die mehrtägige Prüfung detailliert zu verfolgen und Schwachstellen am Modul und an den Montagekomponenten zu identifizieren. Inzwischen konnte man erste Produkte zertifizieren. Dieses Test-
geführt. Einige davon wurden am inzwischen etablierten SPF-Industrietag am 4. März 2015 vorgestellt.
Kollektoren testen, prüfen und entwickeln Sonnenkollektoren und Photovoltaikmodule werden vor allem in alpinen Zonen durch grosse Schneelasten stark beansprucht. Deshalb hat das SPF einen Teststand entwickelt, der die Last sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung aufbaut und damit die realen Verhältnisse optimal abbilden kann. Mit dieser neu entwickelten Anlage können Schneelasten bis zu 2000 kg/m2 auf bis zu 12 m2 Fläche simuliert werden. Das Testprogramm bildet rund 30 Betriebs-
Schneelasten stellen vor allem im alpinen Raum eine grosse Beschädigungsgefahr für Sonnenkollektoren und Photovoltaik-Module dar.
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verfahren wird durch die Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) und das Swiss PV Module Test Centre (SUPSI) unterstützt. Ein weiteres Thema stellen Blendeffekte durch Kollektoren dar. Weil keine gesetzlichen Vorgaben vorhanden sind, müssen betroffene Nachbarn in der Regel die Belästigung vor Gericht verhandeln. Die in Deutschland 2014 publizierte Lichtleitlinie kann Anhaltspunkte zur Verhinderung von Blendeinwirkungen liefern. Als Regel gilt jedoch: Sorgfältiges Planen schützt meistens vor nachträglichen Auseinandersetzungen. Das
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Das Testprogramm für Schneelasten geht über mehrere Tage und simuliert rund 30 Betriebsjahre. Erste Zertifikate konnten bereits ausgestellt werden.
SPF geht aber noch einen Schritt weiter und kann mit einem BSDF-Messgerät (Bidirectional Scattering Distribution Function) die Reflexion unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit und -strukturen erfassen. Das halbkugelförmige Gerät misst die räumliche Verteilung des durch ein Objekt gestreuten Lichts. Es ermöglicht auf diese Weise einstellbare Einfallswinkel und eruiert die daraus entstehende Reflexionswirkung.
Speichertechnologien im Fokus
Ein thermochemischer Energiespeicher wäre eine ideale saisonale Lösung. Das sich hier in Arbeit befindliche Verfahren nutzt 30-prozentige Natronlauge, die auf 50 Prozent konzentriert wird. Bei der Prozessumkehrung entsteht nutzbare Wärme.
Beim SPF wird ein BSDF-Messgerät (Bidirectional Scattering Distribution Function) eingesetzt, um die Reflexion unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit zu ermitteln – z. B. von prismierten Gläsern.
Die Speicherung von Solarwärme stellt weiterhin grosse Herausforderungen. Bis heute besteht beispielsweise keine Kennzahl zur Qualität der Schichtung in einem Warmwasserspeicher. Auch hier hat das SPF Initiative gezeigt und ein angepasstes Messsystem konzipiert. Mischeffekte, Wärmeübertragung und Wärmeverluste sind die wirkungsvollen Nachteile für eine effiziente Speicherung. Dies fällt umso stärker ins Gewicht, je effizienter die Gebäude und deren Haustechnik gestaltet werden. Somit erhält das Schichtungsverhalten vor allem auch bei LowEx-Objekten eine kritische Bedeutung. Mit einem Speicherprüfstand geht man diesem essentiellen Merkmal der Solartechnik nach. Hier werden Kennzahlen ermittelt. Bei Messungen mit sechs verschiedenen Speichern und jeweils drei Anlagenkonfigurationen haben die Forschenden erkennen können, dass eine gute Schichtung wesentlich grössere Bedeutung hat als die Wärmeverluste. Dieser Prüfstand steht nun Herstellern zur Verfügung, um die Schichtungseffizienz ihrer Produkte zu ermitteln. Mit Eisspeichern kann ebenfalls sommerlicher Wärmeertrag gespeichert
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Ein Teststand dient am SPF zur Ermittlung von Kennzahlen zur Qualität der Schichtung in einem Warmwasserspeicher.
werden. Das SPF hat ihr Pilotprojekt an einem Kindergarten in Jona auswerten können und stellt fest, dass diese Anlage mit dem 75 m3 grossen kubischen Eisspeicher eine System-Jahresarbeitszahl von über 5 erreicht. Von den flachen Wärmeübergangsplatten wird die entstehende Eisschicht regelmässig entfernt. Inzwischen arbeitet man an einem grösseren Projekt mit rund 2000 m2 Energiebezugsfläche. Gleichzeitig ist das SPF auch in Forschungsprogrammen (bis 2015 High Ice, ab 2015 Ice Ex) zu diesem Thema involviert. Vom thermochemischen Energiespeicher, an dem man in Rapperswil seit wenigen Jahren arbeitet, wurde eine Zwischenbilanz vorgestellt. Den auf der Grundlage von Natronlauge funktionierenden Speicher konnte man inzwischen in Containergrösse als Funktionsmodell realisieren. Beim Laden wird 30-prozentige Natronlauge auf 50 Prozent konzentriert, und beim Entladen des Speichers – bei der Prozessumkehr – entsteht nutzbare Wärme. Der gesamte Vorgang erfolgt unter Vakuum. Weitere Optimierungen sind heute bei der Benetzung des Fallfilmabsorbers vorzusehen. Tatsächlich wäre mit diesem thermochemischen Prinzip eine ideale saisonale Wärmespeicherung möglich, weshalb sowohl die internationale Forschung als auch die Akteure am SPF daran weiterarbeiten werden und die verfahrenstechnischen Hindernisse zu überwinden versuchen.
Systemintegration als Schlüssel zum Erfolg Das Pilotprojekt eines Eisspeichers in Jona wurde ausgewertet. Flache Wärmetauscherplatten werden periodisch enteist – die Eisschollen schwimmen dann an der Wasseroberfläche.
Mit dem Industrietag will das Institut für Solartechnik (SPF) mit Vertretern der Industrie in Kontakt und ins Gespräch kommen, um gemeinsame Aktivitäten zu entwickeln.
Erfahrungen mit Systemintegrationen in der Praxis stellen wertvolle Inputs für die Forschung und Entwicklung dar. Deshalb betreut das SPF auch das Monitoring einer grossen PVTAnlage auf der Oberfeld-Überbauung in Ostermundigen (vgl. HK-GT 9/14, S. 61 – 63). Seit August 2014 stehen Messwerte der installierten Hybridkollektoren, des Erdwärmesondenfelds und des Wärmeverbrauchs der neuen Wohnungen zur Verfügung. Mit einer Jahresbilanz werden ab diesem Sommer erste Erkenntnisse der systemischen Verknüpfung von Solarertrag und Erdspeicher möglich. Inzwischen ist man bereits dabei, für drei baugleiche Mehrfamilienhäuser im Unterengadin eine ähnliche Messkampagne vorzubereiten. Im alpinen Raum wird man andere Rahmenbedingungen antreffen und entsprechende Erfahrungen machen können.
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Der am SPF im Einsatz stehende Prüfstand bewirkt mit horizontalen und vertikalen Kräften eine reale Belastung der Prüflinge.
Solare Regeneration von Erdwärmesonden
Den mit Natronlauge funktionierenden Speicher konnte man in Containergrösse als Funktionsmodell realisieren.
Für die immer mehr thematisierte Regeneration von Erdwärmesonden in urbanen Gebieten stellt die Sonnenenergie eine wichtige Quelle dar. Gemäss SIA-Norm 384/6 dürfen auch nach 50 Betriebsjahren die Sole-Temperaturen die Werte für Vorlauf/Rücklauf +0/-3°C (bzw. Mittelwert –1.5°C) nicht unterschreiten. Deshalb stellt die Regeneration unter Umständen eine notwendige Massnahme dar. Im Vergleich mit der Option von tieferen Sonden zeigt sich ein Vorteil bei der aktiven solaren Regeneration. Allerdings sind dazu unterschiedliche Techniken anwendbar, deren Kosten sich durch die jeweiligen Bedingungen ergeben. ■
SPF an der HSR Das Institut für Solartechnik (SPF) stellt eines von 18 Instituten der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) dar. Insgesamt sind in Rapperswil rund 1500 Studierende eingeschrieben. Die Hochschule nennt heute ihre strategische Ausrichtung «Technik und Umwelt». Im Energieforschungsbereich bestehen an der HSR zwei Beteiligungen an den Schweizer Kompetenzzentren SCCER: bei der Effizienz industrieller Prozesse und bei der Speicherung von Energie. Das SPF ist neben den nationalen Aktivitäten in fünf EU-Projekte und drei IEA-Forschungsprogramme involviert. www.hsr.ch www.spf.ch
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Geballtes Fachwissen an BE Netz Fachtagung «sonne bewegt»
Solarenergie als wichtiger Pfeiler der Energiestrategie 2050 «Zuerst wurden wir als Solarspezialisten der Ökosteinzeit zugeordnet, dann als Baunebengewerbe eingestuft, das sich in die Architektur einmischt, und heute sieht die Politik die Solarenergie als Pfeiler der Energiestrategie 2050», leitete Marius Fischer, Geschäftsführer des Solarspezialisten BE Netz die Fachtagung «sonne bewegt» von BE Netz ein, dem Solarspezialisten aus Ebikon. Anita Niederhäusern
■ «Wir füllen die Werkstatt. Alle sind gekommen, um zu hören, wie das geht. Alle wollen saubere Energie, die Gesellschaft akzeptiert den Wandel zur Solarenergie», fuhr Marius Fischer fort. Die Werkstattgespräche «sonne bewegt», an denen rund 200 Personen teilnahmen, fanden am 27. und 28. Februar in der Werkstatt der BE Netz statt. «Die Energiewende ist ein gemeinsames Projekt der Wissenschaft, der Wirtschaft und der Gesellschaft», erklärte Marius Fischer. «Oft wird behauptet, sie könne nicht gelingen, weil man die Komplexität des Zusammenspiels nicht kenne, sondern nur einen Teilbereich. Wir möchten Sie mit unserem Anlass so weit darüber informieren, dass auch Sie in Zukunft auf Augenhöhe mitdiskutieren können!»
80 % Energie im Gebäude einsparen An den Werkstattgesprächen vom Samstag zeigte Gallus Cadonau von der Solaragentur, die jährlich den Schweizer Solarpreis vergibt, auf, wie schon heute bei Sanierungen Ein- und Mehrfamilienhäuser und Gewerbebauten zu sogenannten Plus-EnergieBauten (PEB) werden: «Heute kann bei den Sanierungen 80 % der Energie für Raumheizung und Warmwasser ganz einfach eingespart werden. Und dank der Photovoltaik produzieren die Gebäude danach bis zu 300 % mehr Energie, als sie selber brauchen!» Er forderte eine «Durchsetzungsinitiative» im Energiebereich: Denn heute importiert die Schweiz 80 % ihres Energieverbrauchs. Der Architekt Philippe Künzler von but Bau Umwelt Technik in Luzern präsentierte die Lehrstücke seiner Arbeit mit der Solarenergie. An einigen Beispielen zeigte er auf, wie Bauherren es trotz nicht so hoher Mehrkosten verpassen, die Solarenergie ins Gebäude zu integrieren. «Es ist heute gar nicht so schwierig, dank den hohen Energieerträgen der Photovoltaik in Kombination mit einer Wärmepumpe Gebäude auf den Minergiestandard oder gar auf ein Plus-Energie-Haus zu trimmen», erklärte er. Oft auch, ohne dass die Fassade gedämmt und damit schöne Häuser ihr Gesicht verändern müssten. «Die heutigen Baustandards sind in Bezug auf die Energie ein Witz, und es ist ein Leichtes sie zu unterschreiten», ist er überzeugt, oft werde aber nur das Minimum gemacht.
Energiewelt 2050?
enzstrategie für Gebäude, Industrie und Verkehr. Das macht auch Sinn. Ziel ist eine zu 72 % erneuerbare Energieversorgung bis 2050.» So soll zum Beispiel der Energiebedarf von Gebäuden bis 2035 von heute 58 auf 33 Mrd. Kilowattstunden gesenkt werden. Das sei auch höchst vernünftig, denn es sei inzwischen unbestritten, dass 2006 der Peak bei der Förderung von konventionellem Öl erreicht worden sei. «Jetzt wird es nur noch teurer mit Schieferöl und Teersanden». Zudem sei es unsinnig, jährlich Milliarden Franken für den Kauf fossiler Energie auszugeben. Auch wenn der Strom sowohl bei der Wärmeerzeugung wie auch bei der Mobilität eine immer wichtigere Rolle spielt, ist das Ziel, den Stromverbrauch auf dem heutigen Niveau zu stabilisieren. Und um die Stromproduktion der AKW zu kompensieren, sei die Photovoltaik prädestiniert, da dezentral auf unseren Dächern genügend Platz sei. Swissolar hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 20 % des Stroms solar zu produzieren. 12 m2 Dachfläche pro Kopf seien dafür nötig: «Da pro Person 52 m2 verfügbar sind, ist es also kein Problem, auch noch Sonnenkollektoren für die Warmwasser- und Heizungsunterstützung dazu zu bauen».
Effizienz in Gebäuden, Industrie und Verkehr
Höchst effiziente Elektromobilität
«2050 wird unsere Mobilität vor allem elektrisch sein», erklärte Adrian Kottmann, Inhaber und Verwaltungsratspräsident der BE Netz. «Und in den Gebäuden werden wir mit Hybridmodulen einerseits Strom produzieren und andererseits im Sommer Wärme ernten und sie im Winter für die Heizung brauchen, zwischengelagert wird sie im Erdreich.» Eine erste solche Siedlung baut die BE Netz übrigens gerade in Rotkreuz. Die Energieversorger würden 2050 nicht mehr primär selber Strom produzieren, sondern die Energie als Produkt vermarkten. Als Parallele zieht er den Umbau der PTT zur Swisscom heran. «Es wird selbstverständlich sein, dass Energie auf den Hausdächern produziert wird.» Wie das auch ästhetisch schön geht, zeigt BE Netz schon heute. «Was wir aber noch brauchen, ist eine deutliche Vereinfachung der Verfahren und der einzuhaltenden Normen», fordert Adrian Kottmann. Auf einer Folie verglich er die Normen, die es für den Betrieb einer Sprengstoff-Firma braucht, mit denen für den Betrieb einer Photovoltaikanlage (siehe zwei Abbildungen). Die Überregulierung bei der Photovoltaik ist frappant!
«Die Photovoltaik ist in der Schweiz prädestiniert, neben der Wasserkraft der wichtigste Pfeiler unserer Energieversorgung zu werden», ist Roger Nordmann, Nationalrat und Präsident des Branchenverbands Swissolar überzeugt. «Oft wird Bundesrätin Doris Leuthard vorgeworfen, die Energiestrategie konzentriere sich nur auf den Atomausstieg, das ist aber mehr als falsch», erklärte Roger Nordmann: «Denn sie ist in erster Linie eine Effizi-
«45 % der CO2-Emissionen und ein Drittel des Gesamtenergieverbrauchs der Schweiz gehen auf das Konto der Mobilität, notabene fossiler Energie», rechnete Karin Schulte von m-way, ein auf Elektromobilität spezialisiertes Tochterunternehmen der Migros, vor. «Beim Verbrennungsmotor verpuffen 75 % der eingesetzten Energie, nur gerade 25 % werden in die Fortbewegung umgesetzt», fügte sie an. Elektroautos setzten dagegen 70 % der Energie in die Fortbewegung um. Nach sehr zurückhalten-
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den Jahren gewinne die Elektromobilität zuerst bei den E-Bikes und nun bei den Elektroautos an Fahrt.
Alternativen zu Geboten oder Verboten «Der Einfluss des Preises auf den Verbrauch ist eindeutig», erklärte Andreas Diekmann, Professor an der ETH Zürich, der zum Thema «Alternativen zu Geboten oder Verboten» referierte. So habe die USA 2004 aufgrund von sehr günstigen fossilen Energien lange einen doppelt so hohen CO2-Ausstoss gehabt wie zum Bespiel die EU oder Japan. «Der höhere Verbrauch von Autos ging mit einem Aufbau einer Infrastruktur einher, der nur aufgrund des günstigen Treibstoffs möglich war.» Er sprach sich für Zertifikate für fossile Energien aus und relativierte dies gleich mit dem Beispiel der CO2-Zertifikate in der EU: Da bei der Lancierung die Industrie und die Kraftwerke viel zu viele Zertifikate erhalten hätten, sei heute der Preis im Keller. So, dass Deutschland munter viel zu viel Kohlestrom produziere und diesen zu Spotpreisen exportiere. Anhand von verschiedenen Beispielen erklärte er, dass er einerseits ein Fan von monetären Anreizen sei, die durch sogenannte «Soft Incentives» ergänzt würden, wie zum Beispiel dadurch, dass der Stromkunde automatisch grünen Strom erhalte, wenn er nicht ausdrücklich grauen Strom wünsche.
«Die Energiewende ist ein gemeinsames Projekt der Wissenschaft, der Wirtschaft und der Gesellschaft», erklärte Marius Fischer. (Bilder: BE Netz)
Acht Monate Bewilligungsfrist für Netzanpassungen Roman Tschanz, Projektleiter beim Zuger Energieversorgungsunternehmen WWZ (Wasserwerke Zug AG), zeigte am Samstag auf, was die dezentrale Stromproduktion für regionale und lokale Netzbetreiber bedeutet: ein fundamentales Umdenken und eine grundlegende Umstrukturierung des Netzes. Wurde früher der Strom von Grosskraftwerken hinunter in die Regionen und dann in die Dörfer zu den Kunden transportiert, wird mit der Energiewende jetzt direkt in den Dörfern und auf Bauernhöfen produziert. Die Niederspannungsnetze müssen folglich angepasst werden, da der Strom vermehrt dort hin- und her verschoben wird. Über diese Herausforderungen hier ein Gespräch mit dem Netzfachmann: Herr Tschanz, Sie sind als Energieversorger täglich mit der Energiewende beschäftigt. Welche Chancen bietet sie? Roman Tschanz: Ich denke, dass sie uns die Chance bietet, von Anfang an dabei zu sein und unsere Dienstleistungen von Anfang an anbieten und wei-
«Was wir brauchen, ist eine deutliche Vereinfachung der Verfahren und der einzuhaltenden Normen», fordert Adrian Kottmann.
terentwickeln zu können. Das Energiegeschäft wird sich verändern, wie Adrian Kottmann an der Tagung am Beispiel der Entwicklung der PTT zur Swisscom bildlich erklärt hat. Als Energieversorger werden wir zunehmend schweizweit Energie verkaufen, also auch ausserhalb unseres angestammten Netzgebiets. Als Netzbetreiber werden wir zudem mehr und mehr zum Verwalter von Energie, den es immer noch braucht. Aus Sicht des Netzbetreibers bietet uns die dezentrale Einspeisung die Chance, insbesondere ältere Anlagen im ländlichen Raum auf den neusten Stand bringen zu können und sie effizienter, wartungsarmer und sicherer zu machen. Damit erhöhen wir nicht zuletzt auch die Arbeitssicherheit für unsere Mitarbeiter. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass wir im Rahmen entsprechender Netzanpassun-
Netzspezialist Roman Tschanz: «Schon heute steht fest, dass die Anlagen im Niederspannungs- und Kommunikationsbereich stärker vernetzt sein werden. Die Leitungen zu den grossen Kraftwerken werden indes weniger belastet sein.»
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gen auch Freileitungen im Niederspannungsbereich ins Erdreich verlegen und damit die Versorgungssicherheit erhöhen können. Welche Herausforderungen müssen Sie aufgrund der neuen dezentralen Anlagen lösen? Tschanz: Eine grosse Herausforderung ist die langfristige Netzplanung. Anders als in der Vergangenheit gilt es, Vorhaben von dezentralen Anlagebetreibern zu berücksichtigen. Und diese frühzeitig zu kennen, ist nicht immer einfach. Dadurch wird das Erstellen von Netzkonzepten schwieriger. Eine weitere Herausforderung bilden grosse Photovoltaikanlagen auf Landwirtschaftsbetrieben. Während in den Dörfern das Netz aufgrund der stetigen Veränderungen laufend modernisiert und angepasst wird und Neuanlagen rasch ans Netz angeschlossen werden können, ist der Anschluss von Anlagen im weitmaschigen ländlichen Raum fast immer mit grösseren Netzanpassungen verbunden. Wenn wir eine Netzanpassung für einen Bauernhof planen, fra-
gen wir deshalb gleich auch bei den umliegenden Höfen an, ob eine Solarstromanlage angedacht ist, damit wir die langfristigen Leistungsanforderungen beim Netzbau frühzeitig berücksichtigen können. Wird das Netz durch die vielen dezentralen Anlagen sicherer oder unsicherer? Tschanz: Wenn viele kleine Anlagen Strom einspeisen, betrifft ein Netzausfall tendenziell weniger Haushalte, das Netz wird dadurch also sicherer. Was wir aber brauchen, sind Standards, damit alle Anlagen auch verlässlich laufen, zumal gewisse Projekte auch mit technischen Anpassungen auf der Produzentenseite verbunden sind, die wir als Netzbetreiber nicht kontrollieren können. Anlagen bis 30 kW Leistung beispielsweise müssen heute weder beglaubigt noch abgenommen werden. Unser Unternehmen bietet, wie übrigens auch BE Netz, den Anlagebesitzern die Dienstleistung an, einen Sicherheitsnachweis für ihre Anlage zu erstellen und empfiehlt diesen auch für Anlagen unter 30 kW.
Markant mehr Vorschriften gibt es beim Bau einer Solarstromanlage zu beachten ...
… als wenn eine Sprengstoffproduktion aufgebaut wird.
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Was würden Sie sich von Anlageplanern und Installateuren als Netzbetreiber wünschen? Tschanz: Zum einen, dass uns die Projekte so früh wie möglich gemeldet werden. Im ländlichen Raum zum Beispiel kann bereits eine Anlage mit 10 kW Leistung eine Netzanpassung bedingen. Für solche Netzanpassungen müssen wir ebenso wie im städtischen Bereich eine Bewilligung einholen, und es kann bis zu acht Monate dauern, bis wir diese erhalten. Des Weiteren ist ideal, wenn uns mit der Projektankündigung auch ein Situationsplan inklusive technischer Anschlusslösung mitgeliefert wird. Oft stimmen zum Beispiel bei Bauernhäusern der Standort der Anlage und der Einspeisepunkt nicht überein, sind also die Anlagen auf Scheunen oder Ställen geplant, während sich der Netzanschluss aber in der Nähe des Wohnhauses befindet. Je nach Anschlusskonzept können neue und komplexe Probleme das Netz zusätzlich belasten. Um diese Belastungen abzuschätzen und mittels Berechnungen die Netzrückwirkungen vernünftig zu beurteilen, braucht es genügend Vorlaufzeit. Wie sieht Ihrer Meinung die Netzstruktur in 10 Jahren aus? Tschanz: Schon heute steht fest, dass die Anlagen im Niederspannungs- und Kommunikationsbereich stärker vernetzt sein werden, die Leitungen zu den
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Wie hier das Beispiel Neuheim zeigt, wäre die Netzstruktur im dichter bebauten Dorfteil besser geeignet, um Photovoltaikanlagen anzuschliessen. Der Anschluss von Anlagen im weitmaschigen ländlichen Raum ist fast immer mit grösseren Netzanpassungen verbunden. (Bild: WWZ)
grossen Kraftwerken werden indes weniger belastet sein. Die Netze werden einerseits eine tiefere Grundlast aufweisen, andererseits werden schnellere Reaktionszeiten nötig sein. Die Auslegung der Netze als Rückversicherung
bei lokalen Produktionsausfällen wird trotz der tieferen Energiebelastung nicht kleiner. ■ www.benetz.ch
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Passgenaue Energiespeicherung aus PV-Anlage – dank Batterie-Modulen
«Sonne auf Abruf» – die individuelle Energiewende fürs Eigenheim Unabhängigkeit bei der Elektrizitätsversorgung – ein lang gehegter Traum wird Wirklichkeit. Vor allem Eigenheimbesitzer wollen durch eine Photovoltaikanlage selbstbestimmt und im Einklang mit der Umwelt ihre Energieversorgung steuern. ■ Varta Storage bietet eine innovative Lösung, die «selbst erzeugte» Energie jederzeit verfügbar zu halten. Der Energiezwischenspeicher Engion speichert die Sonnenenergie und gibt sie jederzeit auf Abruf wieder frei. Ob kleine oder grosse Photovoltaikanlage, ob Grossfamilie oder Zweipersonenhaushalt – Engion bietet für jeden Verbrau-
cher die passende Lösung. Der modulare Aufbau ermöglicht es, die Speicherkapazität von Engion auf den individuellen Energiebedarf abzustimmen. Mit dem Engion-Energiezwischenspeicher kann die erzeugte Solarenergie in hocheffizienten Batteriemodulen gespeichert und bei Bedarf wieder abgegeben werden. Erwartungsgemäss lässt sich auf
Das Prinzip in einem typischen Tagesverlauf: Die Batterien werden in den Tagesstunden aufgeladen. In den Abend- und Nachtstunden werden mit Strom angetriebene Haushaltgeräte aus dem Batteriespeicher versorgt. Der Eigenverbrauchsanteil kann dank eines Speichers üblicherweise von 30% auf 70% erhöht werden.
diese Weise der Eigenverbrauch von durchschnittlich 30 auf bis zu 70 Prozent und mehr steigern. Mit der «Sonne auf Abruf» werden Solaranlagen-Besitzer weniger abhängig von der Stromversorgung und Preisgestaltung der Energieversorger. Zudem lässt sich der selbsterzeugte Strom zu jeder Tages- und Nachtzeit abrufen und selbst an sonnenarmen Tagen nutzen.
Energiedichte und Sicherheit Die Besonderheit von Engion ist die hochwertige Zellchemie der Batteriemodule. Die Lithium-Eisenphosphat-Zellen im Inneren der Batteriemodule halten den hohen Leistungsanforderungen der Zwischenspeicherung stand und verfügen, im Vergleich zu Bleibatterien, über eine 4-mal höhere Energiedichte.
Ein unverzichtbares Element: Der Gleichstrom aus der PV-Anlage muss über einen Wechselrichter zu Wechselstrom umgewandelt werden.
Die Photovoltaikanlage des durch Thomas Merki und seiner Familie bewohnten Eigenheims verfügt über eine installierte Leistung von 9,7 kWp.
Durch die Einhaltung von Sicherheitsstandards und einem umfassenden Sicherheitskonzept von der Entwicklung über den Transport bis hin zur Installation vor Ort setzt die Varta Storage neue Massstäbe hinsichtlich der Sicherheit solcher Batterien. Der Engion-Zwischenspeicher ist in verschiedenen Grössen erhältlich. Zellen und Leistungselektronik sind optimal aufeinander abgestimmt, um die grösstmögliche Betriebsdauer, Effizienz und Sicherheit zu gewährleisten. Dank der modularen Bauweise passt sich der Zwischenspeicher exakt an den individuellen Energieverbrauch und damit der Grösse der Photovoltaikanlage an. So lässt sich der Basisspeicher mit einer Kapazität von 2,8 kWh (Basisleistung beim Modell «Home») bis zu einer Kapazität von 13,8 kWh (Maximum bei Modell «Family») erwei-
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Ein einzelnes Batteriemodul des Energiespeichers Engion hat eine Kapazität von 0,46 kWh.
Thomas Merki: «Die Ladezustandsanzeige und die Verbrauchsanzeige ist über den im Engion-Family-Speicher (Höhe: 1,85 m) integrierten Display leicht ersichtlich.»
tern. Mit der modularen Erweiterungsoption besteht auch die Chance, gleichzeitig vom laufenden Fortschritt der Speichertechnik zu profitieren. Dadurch bleibt der Engion Solarenergie-Speicher immer auf dem neuesten Stand der Technik. Zuverlässigkeit im Betrieb Thomas Merki, selbstständiger Unternehmer, wohnhaft in Würenlingen AG, ist einer der Pionieranwender, der sich das Modell «Engion Family» zusammen mit der Photovoltaikanlage installieren liess: «Ich habe mich aus Überzeugung für das Speichersystem entschieden.» Die inzwischen 16 Module des Speichers erreichen eine Speicherkapazität von rund 7,4
kWh. Nach seinen Erfahrungen sind Verbrauchssituationen typisch, wonach gespeicherter Strom bis in die Morgenstunden genutzt werden kann – beispielsweise für den Geschirrspüler oder die Unterhaltungselektronik. Der Fremdbezug von elektrischem Strom geschieht, falls nötig, für kurze Zeit vor der ersten Sonneneinstrahlung – bevor die PV-Anlage aktiv wird und die Aufladungstätigkeit des Speichers wieder neu beginnt. Installiert wurde die gesamte Anlage durch das Unternehmen O. Kohler AG in Fischbach-Göslikon. ■ Solarmarkt GmbH 5000 Aarau Tel. 062 834 00 93 www.solarmarkt.ch
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SENS eRecycling stellt die Rücknahme von Photovoltaik-Anlagen sicher
Recycling von Photovoltaik-Modulen Swissolar und SENS eRecycling haben bereits per Anfang 2014 einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, der die relevanten Aspekte im Zusammenhang mit der Rücknahme und der Entsorgung von Photovoltaik-Modulen in der Schweiz regelt (vgl. HK-GT 11/13, S. 58) Quelle: SENS eRecycling, Bearbeitung Peter Warthmann
■ Die VREG-Verordnung gibt es seit 1998. Sie wird zurzeit massgeblich revidiert. Ein wichtiger Punkt in der Revision ist die Aufnahme von weiteren Gerätekategorien wie zum Beispiel PhotovoltaikMaterialien. Somit wird die Recyclinglösung von PhotovoltaikAnlagen künftig über die vorgezogene Recyclinggebühr (vRG) abgewickelt. Das Bundesamt für Umwelt BAFU wird voraussichtlich per Anfang 2016 die revidierte VREG-Verordnung in Kraft setzen.
von Glas und Verbundfolie. Verbundfolien dienen der Stabilität und dem Schutz des Moduls und sind daher sehr gut mit dem Glas verbunden. Verbundfolien im GlasRecyclat mindern aber den Verkaufspreis. Daher braucht es ganz spezielle maschinelle Prozesse, um die Trennung von Glas und Verbundfolie ökonomisch sinnvoll durchzuführen. SENS eRecycling arbeitet mit namhaften Flachglas-Recyclern
Jede SENS-Sammelstelle nimmt PV-Module bis maximal 40 Stück pro Annahme zurück. Für Grossmengen von PV-Modulen (mehr als 40 Stück, vor allem bei Anlagen-Abbauten) lädt der Anlagen-Abbauer das Abholauftragsformular Photovoltaik herunter. Er sendet das ausgefüllte Formular per Mail oder Fax an SENS. Für die Abholung der so angemeldeten PV-Module stellt SENS kostenlos einen Container
PV-Module in Sammelmulde. (Foto: www.solarodo.com)
Rücknahme durch SENS eRecycling seit Anfang 2015 Obwohl die revidierte VREG-Verordnung noch nicht in Kraft ist, hat SENS eRecycling beschlossen, ausgediente Photovoltaik-Anlagen kostenlos zurückzunehmen. Die notwendigen Prozesse für eine weitgehend optimierte Rücknahme mit automatischer Datenverarbeitung stehen seit Januar 2015 bereit. Zusammensetzung von Photovoltaik-Modulen Photovoltaik-Module bestehen zu ca. 90 Prozent (abhängig von der verwendeten PV-Technologie) aus Glas. Metalle wie Kupfer oder Aluminium und Kunststoffe machen rund weitere 10 % aus. Der eigentliche Kern eines Solarmoduls, nämlich der Halbleiter, fällt nur in sehr kleinen Mengen an. Bei Silizium-basierten Modulen macht der Halbleiter rund 2 % des Modulgewichts aus. Bei nicht Silizium-basierten Modulen verringert sich der Halbleiteranteil gewichtsmässig auf ca. 0,1 – 1,2 %. Die Tendenz in der PV-Industrie zeigt auch, dass immer mehr Produzenten noch dünnere Halbleiterschichten produzieren werden. Mit den heutigen Technologien können zwischen 80 und 90 % des Modulgewichts für die Produktion von neuen Materialien zurückgewonnen werden. Recycling von Photovoltaik-Modulen Photovoltaik-Module werden im Flachglas-Recycling aufbereitet. Es handelt sich dabei um die gleichen Prozesse wie beim Recycling von Autoscheiben. Die grosse Kunst im Flachglas-Recycling besteht in einer möglichst optimalen Trennung
PV-Schrott: hinten Glas und Rahmen-Metalle, vorne ein Haufen von Verbundfolie-Material aus dem Recycling-Prozess.
zusammen um ein hochwertiges Recycling zu gewährleisten. Keine Schadstoffe in Photovoltaik-Modulen Silizium-basierte (und die meisten nicht-Silizium-basierten) Photovoltaik-Module beinhalten keine Schadstoffe. Und falls doch mal schadstoffhaltige Photovoltaik-Module in den Rücknahmeprozess kommen, werden sie ausgesondert und mittels speziellen chemischen Aufbereitungsprozessen verarbeitet. Rücknahme-Organisation PV-Module Seit dem 1. Januar 2015 werden an allen SENS-Sammelstellen Photovoltaik-Module zurückgenommen.
zur Verfügung. Zwei PDF-Dokumente zum Download findet man online auf www.hk-gt.ch oder via www.eRecycling.ch > News (18. Dezember 2014) > Rücknahme von Photovoltaik-Modulen: Abholauftrag (1 Seite A4) und eine Wegleitung (6-seitig, Kapitel 8: Ergänzung Photovoltaik). Die Stiftung SENS ist eine unabhängige, neutrale und nicht gewinnorientierte Stiftung und tritt nach aussen mit der Marke SENS eRecycling auf. Sie betreibt erfolgreich ein gesamtschweizerisches Rücknahmesystem für elektrische und elektronische Geräte sowie für Leuchten und Leuchtmit-
tel. SENS fördert privatwirtschaftlich organisierte Recyclinglösungen mit einem hohen Qualitätsanspruch bezüglich Nachhaltigkeit im Recycling, in der Sammlung und in der Logistik mit gleichzeitig hoher Convenience für Konsumentinnen und Konsumenten wie auch für die Wirtschaft. Ihre Leistungen finanziert sie mit der marktkonformen vorgezogenen Recyclinggebühr (vRG). ■ SENS eRecycling 8006 Zürich Tel. 043 255 20 00 www.eRecycling.ch
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Knubix-Montagelösungen: Vertrieb durch Soltop
Das zertifizierte Höhensicherungs-System ist eine flexible und wirtschaftliche Absturzsicherung, das im PV-Montagesystem integriert ist und das Setzen von Sekuranten oder anderen Dachabsicherungen erspart.
■ Die Soltop Schuppisser AG in Elgg ZH hat den weltweiten Vertrieb des Bereichs «Montagelösungen» der Knubix GmbH übernommen (vgl. Artikel weiter vorne im Infoteil). Die Flachdach-Montagesysteme von Knubix sind geeignet für Photovoltaik-Anlagen auf horizontalen Flächen, speziell auch für grössere Anlagen auf Industrie- und Gewerbebauten. Sie wurden speziell für die Anforderungen grossflächiger Aufdachanlagen entwickelt. Es handelt sich hierbei um leichte, aerodynamische, selbsttragende Montagesysteme in Aluminium-Leichtbauweise. Sie werden ohne Dachdurchdringung installiert und benötigen nur eine geringfügige Auflast. Bautenschutzmatten als Mon-
tageuntergrund bieten zusätzlichen Schutz für die Dachhaut. Mit den Knubix-Montagesystemen stehen auch anspruchsvolle Flachdächer für die ertragreiche Gewinnung von Sonnenstrom zur Verfügung. Die Montagesysteme sind schnell und sicher zu montieren. Durch den effizienten Einsatz von Material und Montagekapazität spart man Zeit und Geld. Überzeugende Eigenschaften: einfach und sicher, benötigt nur geringe Auflast, korrosionsbeständig und statisch geprüft. ■ SOLTOP Schuppisser AG 8353 Elgg ZH Tel. 052 397 77 77 www.soltop.ch
Das Knubix-Montagesystem wird ohne Dachdurchdringung installiert und benötigt keine oder nur eine geringfügige Auflast. Links der als Abschluss der Modulreihe angebrachte Seitenspoiler.
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UltraSol: eine Kollektorfamilie für alle Montagearten auch in vertikaler Ausführung. Ihre Konstruktion ermöglicht eine besonders geringe Bauhöhe und ein reduziertes Gewicht von noch 39 kg. Mithilfe eines Montagesystems und mit steckbaren Hydrauliksets sind alle Kollektoren für jede Montageart (Indach, Aufdach, Flachdach bzw. freistehend) einsetzbar. Neben der Entwicklung wird der Kollektor bei Hoval in Vaduz produziert.
Ein Novum in der Branche ist auch die Verwendung eines ultraleichten Aluminium-Druckgussrahmens, der durch seine Nahtlosigkeit für eine hohe Festigkeit und Belastbarkeit steht. Um den Wirkungsgrad des Kollektors UltraSol zu steigern, wurde eine spezielle Antireflex-Beschichtung für das Solarglas verwendet, das sich nun auch optisch dezent in das Hausdach integriert (Standard-Solarglas bei UltraSol eco).
Als Systemanbieter integriert Hoval die Kollektoren UltraSol höchst effizient ins Heizsystem – alles aus einer Hand inklusive der Regelungseinheit TopTronic® T. Sechs informative Montagefilme zum UltraSol-Solarwärmekollektor sind auf der Hoval-Website verfügbar: Aufdach-Montage mit Bügel oder mit Stockschrauben, je auch aufgeständerte Version, Flachdach-Montage sowie Indach-Montage. Die Videos sind zu finden unter: www.hovalsolar.com > UltraSol Produkte > Montagefilme ■
Hoval AG 8706 Feldmeilen Tel. 044 925 61 11 www.hoval.ch
Ivan Oberti zeigt am ISH-Stand von Hoval die geringe UltraSol-Bauhöhe von nur 54 mm.
■ Die neue Produktfamilie UltraSol ist eine Hoval-Neuentwicklung, die dem Wunsch nach bester Qualität, höchster Effizienz und einfacher Montage gerecht wird. UltraSol bietet zwei Kollektortypen (UltraSol und UltraSol eco), jeweils in horizontaler als
UltraSol mit Bruttofläche 2,5 m2 (2050 x 1230 x 54 mm), Gewicht 39 kg: grosse, fast randlose Kollektorfläche, gesteckte hydraulische Verbindungen, Wärmedämmung aus Mineralwolle, Solar-Sicherheitsglas mit Antireflex-Beschichtung, Vollflächen-Mäanderabsorber für gleichmässige Durchströmung, vier hydraulische Anschlüsse für maximale Flexibilität.
Das BackBox-System – Der Massstab für sichere Solaranlagen ■ Überhitzung kann in herkömmlichen Solaranlagen zu erhöhten Verschleisserscheinungen führen. Hohe Temperaturen können das Wärmeträgermittel schädigen. Lufteinschlüsse können Zirkulationsstörungen verursachen, welche durch einen Servicefachmann behoben werden müssen. Um diese Problematik zu entschärfen, hat Helvetic Energy vor über 15 Jahren das BackBox-System entwickelt.
währleistet und alle Komponenten der Anlage werden zuverlässig vor übermässiger Beanspruchung geschützt. Bei längerer Abwesenheit kann die Anlage ohne Aufwand komplett ausser Betrieb genommen werden. Der Einsatz der BackBox Eco ist mit allen geeigneten Wassererwärmern und Speichern mit integriertem Wärmetauscher oder mit externen Plattentauschern möglich. ■
Sicherer Überhitzungsschutz So einfach wie genial: Wenn die Sonne scheint, wird das Wärmeträgermittel zu den Kollektoren gepumpt und der gesamte Solarkreis gefüllt. Bei Erreichen der gewünschten Temperatur oder bei fehlender Sonneneinstrahlung stellt die Anlage ab, und die Flüssigkeit fliesst ohne zu verdampfen zurück in die BackBox. So ist ein sicherer Überhitzungsschutz ge-
Helvetic Energy GmbH 8247 Flurlingen Tel. 052 647 46 70 ww.helvetic-energy.ch
Das Entleerungssystem für sichere Solaranlagen, links als Warmwasserspeicher Sunrise® Eco mit integrierter BackBox, rechts das Produkt BackBox® Eco als separates Gerät.
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PliaSol: Unterkonstruktion für PV-Anlagen auf Flachdächern
Ideale Lösung für neue oder bestehende Flachdächer: auflastminimierte PV-Unterkonstruktion mit Neigungswinkel 10°. Typ PliaSol® S für SüdAusrichtung (im Bild), Typ PliaSol® EW für Ost-West-Ausrichtung.
■ Die Unterkonstruktion «PliaSol» für Photovoltaik-Anlagen ist ein neuartiges, aerodynamisch optimiertes System, welches ohne Dachdurchdringung montiert wird. Das System ist für gerahmte Module verfügbar. An der Fachhochschule Nordwestschweiz wurden die guten Eigenschaften mittels CFD-Simulationen und Windkanalversuchen nachgewiesen. Das System unterscheidet sich grundsätzlich von bisher bekannten Systemen durch die Ausnutzung der Clusterwirkung und die komplette Überdeckung der Dachoberfläche im Bereich der PV-Module. Die Hauptvorteile: • geringe zusätzliche Auflast • hergestellt aus einer dauerhaften Aluminiumlegierung • geringe Beschwerung und keine Befestigung notwendig • optisch schönes Bild, ruhige Dachgestaltung • Lieferung auf Baustelle direkt vom Hersteller, fertig konfektioniert mit allen nötigen Montageteilen • keine Anpassarbeiten wie Bohren oder Zusägen auf der Baustelle, Montage mit Nietpistole
• kein Ausmessen notwendig, da die vorkonfektionierten Teile automatisch beim Zusammenbau die richtigen Systemabstände ergeben • obige Vorteile ergeben eine sehr kurze Montagezeit • kann auf alle gängigen Modulgrössen ausgelegt werden ■
Unter meinem Dach stimmt die Energie.
Roland Meier AG 5303 Würenlingen Tel. 056 297 31 00 www.rmag.ch www.miloni.ch
Ihr Partner für Strom und Wärme.
BE Netz AG | Luzern | Ebikon | Zürich Tel 041 319 00 00 | www.benetz.ch
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Das Energiedach von Soltop: Ästhetik und Nutzen
Soltop-Energiedach: zwei Beispiele.
■ Zeitgemässe Dachflächen sollen ästhetisch sein. Das allein genügt aber heute bei Weitem nicht mehr. Ein zeitgemässes Dach verbindet in idealer Weise Witterungsschutz, Beleuchtung und Beschattung des Gebäudes sowie die Energiegewinnung für Warmwasser, Wärme und Strom. Genau da setzt das Energiedach der Soltop Schuppisser AG an. Das Soltop-Energiedach ist in jede Dachkonstruktion einfach integrierbar. Der modulare Aufbau erlaubt eine teilweise Belegung des Dachs gleichermassen wie die vollflächige Ausgestal-
tung als Energiedach: Photovoltaik-Module, solarthermische Hochleistungskollektoren, Blindmodule, Dachfenster sowie Kaminanschlüsse usw. können passend zu den Gebäudeanforderungen und Bauherrenwünschen angeordnet werden. Durch Abgleich der Rastermasse entsteht dabei ein Energiedach «aus einem Guss», das nicht nur schön ist, sondern die überbaute Fläche auch intelligent nutzt. Die PV-Systeme «Elektra», die solarthermischen Lösungen mit «Cobra»-Hochleistungskollektoren sowie die Soltop-Systemlösungen sind ein
Begriff sowohl für gute Leistung als auch für ästhetische und flexible Lösungen. Die Soltop Schuppisser AG ist Hersteller und Vertriebsspezialist für Energietechnik, wobei sie viele Komponenten und nachhaltige Systeme für Warmwasser, Raumheizung und Strom selbst entwickelt und produziert. Die Freude an technischer Innovation ist auch nach über 30 Jahren spür- und erlebbar. Im modernen Firmensitz und Produktionsstandort in Elgg ZH sind 70 Personen tätig. Die Niederlassung in Puidoux VD kümmert sich seit 2014 um die Anliegen der französischsprachigen Kunden. Ein schweizweiter Service sichert die Funktion und die Wertbeständigkeit der Anlagen. ■
SOLTOP Schuppisser AG 8353 Elgg ZH Tel. 052 397 77 77 info@soltop.ch www.soltop.ch
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Maximaler Wirkungsgrad mit Oertli Terza 251Kollektoren ■ Mit der Baureihe Oertli Terza 251 bietet Walter Meier ab sofort Rahmenkollektoren der neuesten Generation an. Diese brillieren mit einem neu entwickelten Produktionskonzept, welches sich einerseits durch beispielhafte Leichtbauweise und andererseits durch eine Reduktion der baulichen Einzelkomponenten auszeichnet. Damit sind nicht nur optimale Langlebigkeit und höchste Effizienz, sondern auch ein besonders interessantes Preis-Leistungs-Verhältnis garantiert.
Patentiertes Montagesystem mit einfacher Steckverbindung.
Maximale Flexibilität in der Montage Die Baureihe Oertli Terza 251 zeichnet sich insbesondere durch höchste Flexibilität für die Montage in allen möglichen Installationssituationen aus: Die Rahmenkollektoren eignen sich dank modularem Befestigungssystem in Vertikaloder Horizontalausführung für die In- oder Aufdachmontage genauso gut wie für die Flachdach-, Vordach- oder Aufständermontage. Dank patentiertem Montagesystem mit einfacher Steckverbindung las-
sen sich bis zu 10 (vertikale Ausführung) resp. 8 (horizontale Ausführung) Terza-Flachkollektoren in ein- oder mehrreihiger Anordnung unkompliziert, schnell und sicher miteinander verbinden. Ihre statischen Einsatzgrenzen machen sie auch für Gebiete mit hohen Windund Schneelasten hervorragend geeignet.
ten Al-Absorber und mit strukturiertem Solarglas zur Reduktion der Reflexionen bei direkter Sonneneinstrahlung ausgestattet. Die mäanderförmige Verrohrung auf dem Absorber mit zwei durchgehenden Sammelrohren garantiert gleichmässige Durchströmung und damit maximalen Wirkungsgrad auf 2,34 m2 Nettofläche (brutto: 2,51 m2). ■
Effizienzorientierte Bauweise Die Solar-Keymark zertifizierten Kollektoren Oertli Terza 251 sind mit einem hochselektiv beschichte-
Walter Meier (Klima Schweiz) AG 8603 Schwerzenbach Tel. 044 806 41 41 www.waltermeier.com
Oertli Terza 251 – eine effizienzorientierte Bauweise.
«Das intelligente und energieeffiziente Gebäude»
EXTRA 2015 Innnovationen in der Energie- und Gebäudeautomation
Gemeinschaftsausgabe von HK-Gebäudetechnik und Elektrotechnik ET Unsere Leser sind die relevanten Entscheidungsträger in der Haus-, Gebäudetechnik- und Elektrotechnikbranche, Anwender und Installateure, Lieferanten und Hersteller, Ingenieure und Planer. Inhalte / Themen: • Energie: Wärme / Strom • Lüftung-, Klima-, Kältetechnik • Sanitärtechnik, Wohnen (Bad und Küche) • Trends und Innovationen in der Gebäudeautomation • Gebäudesteuerungen • Spannende, aussagekräftige Anwenderberichte Weitere Infos Auflage: 16 000 Exemplare (12. Ausgabe) Anzeigenschluss: 10. Juni 2015 / Erscheinungstag: 3. Juli 2015 Kontakt: Rolf Niederberger, Tel. 058 200 56 18, rolf.niederberger@azmedien.ch
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PUBLIREPORTAGE
Optimale Jahresarbeitszahlen JAZ dank Frischwasserstationen und Schichtenspeichern
Effizienzsteigerung der Wärmepumpe Zur Erzeugung der benötigten Wärme werden zu einem guten Teil elektrisch betriebene Wärmepumpen eingesetzt. Nach heutigen energiesparenden Baustandards erstellte Gebäude benötigen sehr wenig Heizenergie für Raumwärme – dafür steigt der Energieverbrauch-Anteil für Warmwasser stark an. ■ Durch grosse Heizflächen, die über Fussboden-, Decken- oder Wandheizungen erreicht werden, können die Heizsystemtemperaturen sehr tief angesetzt und so die Verluste und der Wärmekonsum für die Raumheizung reduziert werden. Mit einem Heizungsspeicher mit exakter Schichtung der eingebrachten Temperaturen, kombiniert mit einer Frischwasserstation, kann das Gesamtsystem auf viel tieferem Temperaturniveau und deshalb effizienter betrieben werden. Das heisst, dass die Jahresarbeitszahl (JAZ) der Wärmepumpe deutlich gesteigert werden kann. Steigender Heizenergie-Anteil für Warmwasser Im Gegensatz zum Heizenergiekonsum steigt der Verbrauch des Warmwassers stetig an und bewegt sich heute zwischen 40 % und 60 % am Wärmeenergieverbrauch eines Gebäudes. Da normalerweise im Wohnungsbau keine kontinuierliche Warmwasserzapfung erfolgt, muss das Warmwasser in Trinkwasserboilern gelagert werden. Wegen der Gefahr der Legionellenbildung ist in Trinkwasser-
boilern die Wassertemperatur konstant auf 60 °C zu halten. Dafür werden mehr als 60 °C an Heizungstemperatur benötigt. Negative Auswirkung auf die JAZ der Wärmepumpe Die meisten Wärmepumpentypen können nur sehr geringfügig höhere Heizungstemperaturen erzeugen. Damit die Wärmepumpe nicht sinnlos überdimensioniert wird, müssen die Warmwassererwärmer aufgrund der fehlenden Hochtemperatur und der kleinen Temperaturspreizung zwischen Vor- und Rücklauf mit grossen Vorratsvolumen dimensioniert werden. Dadurch erhöhen sich die nicht konsumierten Energieverluste massiv. Infolge des grossen Warmwasseranteils am Wärmeverbrauch und des riesigen Temperaturhubs, den die Wärmepumpe überwinden muss, weisen solche Wärmepumpensysteme eine schlechte Jahresarbeitszahl auf. Verbesserung der JAZ dank tieferem Temperaturniveau Durch den Einsatz einer Frischwasserstation anstelle eines Trink-
wasserboilers kann das gesamte Warmwasser- und Heizungssystem auf wesentlich tieferem Temperaturniveau betrieben werden, und es ist keine Bevorratung des Trinkwassers erforderlich. Der Einsatz eines exakt schichtenden Schichtenspeichers garantiert, dass die für den Raumheizungs- und Warmwasserbetrieb erforderlichen Temperaturen in den einzelnen Schichtebenen in der nötigen Menge zur Verfügung stehen. Dabei benötigt die Frischwasserstation für eine ausreichende Warmwassertemperatur von 45 °C bei optimaler Auslegung einen oberen Schichtbereich von ca. 48 °C. Die für grosse Heizflächen (z.B. Bodenheizung) benötigte Temperatur von 35 °C wird im mittleren Speicherbereich gehalten. Durch den Einsatz von thermischen Solarkollektoren können zusätzlich auch sehr niedrige Solarerträge eingeschichtet werden. Dies wird durch den Rücklauf der Frischwasserstation im unteren Speicherbereich von ca. 20 °C bis 25 °C erreicht und hat flächenunabhängig immer eine Heizungsunterstützung zur Folge.
Frischwasserstation Friwasta-Plus mit Zapfleistungen bis 700 l/min.
Dank der exakten Schichtung auf sehr tiefem Temperaturniveau kann die Wärmepumpe in einem solchen platzsparenden Warmwasser- und Heizungssystem wesentlich effizienter betrieben werden. Die Folgen sind eine optimale Jahresarbeitszahl im Vergleich zu herkömmlichen Systemen und damit verbundene höhere Energieerträge bei kleineren Energieverlusten, d.h. eine schnellere Amortisation des Gesamtsystems (siehe Grafik). ■
AES Alternative Energie Systeme GmbH 9470 Buchs Tel. 081 523 00 11 kontakt@aesgmbh.ch www.aesgmbh.ch
Über 15 Jahre Erfahrung im Einsatz von Frischwasserstationen und Schichtladespeichern AES realisiert ausschliesslich Warmwasser- und Heizungssysteme, die auf tiefem Temperaturniveau betrieben werden. Dabei arbeitet AES mit den patentierten Sailer-Frischwasserstationen und Schichtladespeichern. Sailer und AES können gemeinsam auf eine über 15-jährige Erfahrung im Einsatz von Frischwasserstationen zurückblicken. Sailer-Frischwasserstationen von AES werden aufgrund der hohen Zuverlässigkeit und der damit verbundenen Sicherheit für den Anlagebetreiber auch bei sensiblen Anwendungen in Sportstätten, Schulen, Hotels, Pensionen, Kliniken, Krankenhäusern sowie Alters- und Pflegeheimen erfolgreich eingesetzt.
Energie | Wärme | Strom | Produkte
Optimierung zeitgleicher Eigenverbrauch von Solarstrom: mit Photovoltaik und Wärmepumpe
Luftwasser-Wärmepumpe Vitocal 300-A im modernen Design.
Effiziente Nutzung von Solarstrom durch verschiedene Verbraucher.
■ Der Wärmebedarf von Einfamilienhäusern, ob Alt- oder Neubau, bietet ein riesiges Einsparpotenzial sowohl in energetischer als auch in finanzieller Hinsicht. Die steigenden Kosten fossiler Energieträger werden zum entscheidenden Argument bei der Frage nach dem besten Heizungssystem. Die Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaik-Anlage kann hier langfristig ökologische und ökonomische Vorteile bieten. Eine Voraussetzung dafür ist jedoch ein abgestimmtes Anlagenkonzept und Komponenten, die optimal zusammenwirken. Gut zu wissen: Gemäss dem Basismodul der MuKEn 2014 wird die Eigenstromproduktion im Neubau zukünftig zur Pflicht (10 W / m2 EBF). Dies dürfte in der Regel durch die Installation einer Photovoltaik-Anlage geschehen. Wer eine Photovoltaik-Anlage künftig mit einer Wärmepumpe kombinieren möchte, sollte sich gezielt für eine Wärmepumpe entscheiden, die den zeitgleichen Eigenverbrauch optimiert und ihr Verhalten an die Erzeugung der PV-Anlage anpassen kann. Viessmann hat für diesen Zweck ein entsprechend abgestimmtes System von Photovoltaik-Anlage und Wärmepumpe entwickelt. Die Regelung der Wärmepumpe erfasst über einen Energiezähler, ob die PhotovoltaikAnlage ausreichend Strom liefert. Die Wärmepumpe erwärmt damit das Heizungs- bzw. Trinkwasser. Die auf diese Weise tagsüber mittels Photovoltaik gewonnene Wärme steht im gut gedämmten Warmwasserspeicher dann als Trinkwarmwasser und zur Raumbeheizung zur Verfügung, wenn sie benötigt wird. Mit der Viessmann Wärmepumpenregelung Vitotronic 200, Typ WO1C wird der Eigenverbrauchsanteil von Solarstrom automatisch erhöht. Die Kombination der Viessmann Wärmepumpe mit der Photovoltaik-Anlage bietet zudem die Möglichkeit, auch weitere Komponenten (wie zum Beispiel Lüftungstechnik) in den Eigenverbrauch des erzeugten Solarstroms zu integrieren. Die Regelung ermittelt mit Hilfe von Messdaten und adaptiver Logikfunktion, ob und wann Bedarf für Warmwasser, Heizung oder Kühlung im Gebäude zu erwarten ist. Je nach ermitteltem Bedarf wird über die Wärmepumpe der Spei-
cher-Wassererwärmer, der Heizwasser-Pufferspeicher oder das Heizungssystem mit Wärme versorgt bzw. das Gebäude gekühlt. Bevor die Wärmepumpe zum Einsatz kommt, wird jedoch der Strombedarf der elektrischen Haushaltsgeräte vorrangig vom selbst erzeugten Solarstrom gedeckt. Der neben dem Verbrauch durch die Haushaltsgeräte zur Verfügung stehende Solarstrom wird dann von einem Energiezähler erfasst und an die Wärmepumpe gemeldet. Dieser solare Überschuss kann dank der Wärmepumpe in Form von Wärmeenergie gespeichert und für den Bedarfsfall vorgehalten werden. Dies steigert den zeitgleichen Eigenverbrauch und nutzt die solare Energie, wenn sie zur Verfügung steht. Dank der gezielten Erhöhung der Eigenverbrauchsquote wird die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaik-Anlage deutlich gesteigert. Und auch die Wärmepumpe wird aufgrund des günstigeren Solarstroms wirtschaftlich noch attraktiver. Zudem hat die Einführung der Einmalvergütung bei der Förderung von Photovoltaik-Anlagen den Bereich Eigenverbrauch ebenfalls verstärkt. ■ Viessmann (Schweiz) AG 8957 Spreitenbach Tel. 056 418 67 11 www.viessmann.ch
Hocheffizientes Photovoltaik-Modul Vitovolt 300.
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Luft-Klima-Kälte |
Brandschutz: Simulationen schützen vor unangenehmen Überraschungen
Brände am PC simulieren Erfüllt ein Neubau die Brandschutzanforderungen nicht, fallen teure Nachbesserungen an. Simulationen würden oft schon vor Baubeginn zeigen, wo das Problem liegt. Zudem können die Simulationen genutzt werden, um verschiedene Varianten durchzuspielen und beispielsweise die Platzierung der Brandschutzklappen und Sensoren zu optimieren. Christian Lämmle, Combustion and Flow Solutions GmbH
■ Zuerst glimmt die Zigarette nur, die unachtsam in den Papierkorb geworfen wurde. Langsam beginnt der Plastiksack daneben zu motten. Doch plötzlich entflammt die Gratiszeitung darunter. Der Papierkorb brennt nun lichterloh. Das Feuer greift rasch auf die Kartons im Lager der Kleiderboutique über, und schon verteilt sich der Rauch im Einkaufszentrum. Solche Szenarien müssen beim Bau von Einkaufszentren, Bürogebäuden und weiteren Bauwerken mit Publikumsverkehr berücksichtigt werden. Ein Brand muss rasch detektiert und der Rauch effizient abgeführt werden können, damit die Personen aus dem Haus flüchten
können. Bevor ein grosses Gebäude in Betrieb genommen wird, testen die Brandexperten deshalb auch den Rauchabzug mit Nebelpetarden oder kleinen, kontrollierten Bränden. Nur wenn der Rauch abzieht und für Personen keine Gefahr besteht, darf das Gebäude für das Publikum geöffnet werden.
Berliner Flughafen In Berlin im brandenburgischen Schönefeld wird zurzeit der neue Flughafen für die Grossstadt gebaut. 2006 war der Spatenstich, 2012 hätte der internationale Flughafen eröffnet werden sollen. Dort ist aber immer noch eine Baustelle, ein Termin für die Eröffnung ist nicht in Sicht.
Eines der grösseren Probleme: Der Rauch würde sich bei einem Brand in den Ankunfts- und Abflughallen stauen, die Leute würden rasch die Orientierung verlieren und ersticken. Wo liegt der Fehler? Das Brandschutzkonzept sah vor, den Rauch nach unten in den Keller abzuziehen und mehrere Hundert Meter weiter auf der Seite der Gebäude ins Freie zu blasen. Nur, das funktioniert nicht. Der Rauch steigt nach oben und verteilt sich in den Hallen.
Am PC simulieren Nicht immer sind die Fehler so gravierend, aber bei jedem Gebäude wird es teuer, wenn nach der Fertigstellung zusätzliche Abluftschächte installiert werden müssen. Dabei gäbe es die Möglichkeit, schon vor dem Rohbau die Brandschutzmassnahmen zu testen: in der Simulation auf dem Computer. Die Räume werden digital nachgebildet und der Brand durchgerechnet. Wie bei einem echten Brand mottet das digitale Feuer erst einmal nur. Dann entstehen offene Flammen, der Brand wird heisser, und es entsteht immer mehr Rauch. Dieser verteilt sich nun in den simulierten Räumen, die Rauchausbreitung und die Hitzeverteilung lassen sich nachverfolgen. Die Software simuliert auch die Entlüftungsklappen und Ventilatoren – der Bauherr sieht rasch, ob das Brandschutzkonzept hält, was es verspricht. Die Kosten liegen je nach Komplexität des Gebäudes zwischen 10 000 bis 15 000 Franken für ein kleines Bürogebäude und 40 000 bis 50 000 Franken für ein ganzes Einkaufszentrum. Damit hätten die Experten in Berlin schon 2006 die Rauchentlüftung simulieren können und gesehen, dass es so nicht funktionieren kann.
Welche Rauchgase entstehen?
Ein Brand in einem öffentlichen Gebäude gefährdet nicht nur Personen, sondern richtet oft auch hohen Sachschaden an. Ein effizienter Brandschutz hält den Schaden klein. (Foto: Schutz & Rettung Zürich)
Die Simulation kann aber noch mehr: Ein Brand mottet meist zuerst eine Zeit lang – es «stinkt» nur, ohne dass man eine offene Flamme sieht. Der PC simuliert auch diese Phase des Brandaus-
Lüftung | Klima | Kälte |
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Der Rauch ist oft gefährlicher als das Feuer selbst. Entsprechend wird auch bei Simulationen vor allem der Rauch beachtet. Das Foto links zeigt die Feuerwehr bei einer Übung, rechts ein Ernstfall. (Fotos: Schutz & Rettung Zürich)
bruchs und berechnet, welche chemischen Stoffe bei der unvollständigen Verbrennung bei tiefen Temperaturen entstehen. Das sind die Stoffe, die man riecht – und die man rechtzeitig mit Feuermeldern erkennen könnte. So liesse sich ein Brand frühzeitig ausmachen, bevor der grosse Schaden angerichtet wird. Auch bei der Simulation muss deshalb zuerst festgelegt werden, was brennt. Ein Ölfass, ein Papierkorb, Karton oder ein Schreibtisch? Heute ist bei praktisch jedem Feuer auch Plastik drin. Die Simulationen zeigen, dass in einem frühen Stadium, wenn der Brand erst mottet, Wasserstoffgas (H2) entsteht. Das ist erstaunlich, denn man würde meinen, dass der hochreaktive Wasserstoff gleich verbrennt. Aber Messungen an realen Bränden zeigen, dass der Wasserstoff tatsächlich entsteht und zuverlässig detektiert werden kann. Das ist darauf zurückzuführen, dass Plastik aus Kohlenwasserstoffketten besteht und am Anfang bei den noch relativ tiefen Temperaturen unvollständig verbrennt. Die langen Kohlenwasserstoffketten werden in kleinere Moleküle und H2 zerstückelt. Da Wasserstoffgas sonst nicht in der Luft vorkommt, würde sich ein Brand schon in einem sehr frühen Stadium erkennen lassen. Die Hersteller von Brandsensoren entwickeln bereits solche Sensoren. Entsprechende Prototypen konnten evaluiert werden, werden allerdings momentan noch nicht eingesetzt. Sie funktionieren zuverlässig, sind aber relativ teuer, da sie kleinste Konzentrationen von Wasserstoff detektieren müssen. Auch Kohlenmonoxid (CO) entsteht früh bei einem Brand und kann einfach detektiert werden – Sensoren dazu gibt es auf dem Markt. Allerdings erkennen
sie auch das CO, das beim Zigarettenrauchen entsteht. Je nach Standort sind also Fehlalarme zu erwarten. Die üblichen Brandmelder wiederum detektieren die Russpartikel im Rauch. Nun ist der Brand aber schon in einem fortgeschrittenen Stadium und hat bereits Schaden angerichtet.
Wohin mit den Sensoren? Eine weitere Frage ist die Platzierung der Brandsensoren. Muss der Sensor genau in der Mitte der Decke installiert werden? Oder könnte er auch am Rand etwas versteckt untergebracht werden? Die Simulation zeigt, wie sich die Rauchgase in einem Raum verbreiten. Oft nimmt man an, dass der Rauch direkt nach oben steigt, ja
sogar wie in einem See an der Decke hängt. In Simulationen zeigt sich aber häufig, dass der Rauch verwirbelt wird und sich relativ schnell verteilt – sei es durch die Hitze des Feuers oder durch den Luftzug von offenen Türen und Klimaanlagen. So kann es durchaus sein, dass der Sensor seine Funktion auch etwas versteckt zuverlässig erfüllt. Um die Feuerpolizei ebenso davon zu überzeugen, dürfte allerdings ein Ausdruck der Simulation unumgänglich sein. In Gebäuden wie Einkaufszentren mit Publikumsverkehr oder grossen Bürogebäuden mit vielen Mitarbeitern stellt sich bei einem Brandausbruch auch immer die Frage, wie die Leute evakuiert werden können. Wie müssen die
Die Simulation zeigt, wie sich ein Brand ausbreitet, wie sich Rauch und Hitze entwickeln. Hier ein brennender Papierkorb in einem offenen Bürogebäude. Soot Density = Russ-Dichte in g/m³. (Grafik: Combustion and Flow Solutions)
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Lüftung | Klima | Kälte |
Steht der Papierkorb unter dem Balkon, verbreitet sich der Rauch zuerst unter dem Balkon, bevor er später in den offenen Raum dringt. Solche Erkenntnisse sind wichtig für die Platzierung der Rauchsensoren. (Grafik: Combustion and Flow Solutions)
Genauso wie ein Brand kann auch der Luftstrom einer Klimaanlage simuliert werden. Hier in einem Computerraum. (Grafik: CD-adapco)
Die Simulation der Sonneneinstrahlung zeigt, wo es für Personen unangenehm heiss werden kann. (Grafik: CD-adapco)
Fluchtwege angelegt werden? Wie kann der Rauch abgesogen werden? Wie stark ist die Sichtbehinderung durch den Rauch? Solche Situationen können in einem realen Gebäude nicht getestet werden. In der Simulation hingegen ist es kein Problem, den Brand soweit eskalieren zu lassen, bis sich ganze Hallen mit Rauch füllen.
grosse Tore und natürlich Klimaanlagen und Entlüftungsklappen. All diese Elemente müssen für die Simulation erfasst werden. Im Idealfall können dreidimensionale CAD-Daten von der Gebäudekonstruktion übernommen werden. Wenn nur zweidimensionale Pläne vorhanden sind, werden die 3D-Daten nachgezeichnet. In jedem Fall werden dabei die Räume auf die wesentlichen Elemente reduziert. So kann ein Geländer, das nur aus dünnen Stäben besteht, leicht weggelassen werden, ohne die Ergebnisse zu beeinflussen. Ein Geländer aus Glas hingegen muss erfasst werden, ebenso Säulen oder Balkone.
Probleme mit hohen Räumen Die Simulationen zeigen in der Regel, dass es schwierig ist, den Rauch aus hohen Räumen abzusaugen. Der Rauch verteilt sich in einer Halle, bevor er an der Decke abgesaugt werden kann. Während es also in einem Zimmer sinnvoll ist, alle Fenster zu schliessen und dem Feuer den Sauerstoff zu nehmen, sollte eine Halle eher mit Frischluft versorgt werden, damit die Personen flüchten können und deren Sicht nicht getrübt wird. In einem grossen Raum ist so viel Sauerstoff vorhanden, dass sich das Feuer so oder so ausbreiten würde, auch wenn alle Zugänge geschlossen sind. Es ist also wichtiger, den Personen Frischluft zuzuführen und den Rauch zu verdünnen, damit die Fluchtwege gefunden werden. Die Simulation zeigt, wie sich der Rauch in den ersten Minuten des Brands ausbreitet (in Abständen von einer Sekunde berechnet, hier eine Auswahl der Bilder). Die Software berücksichtigt auch kleine, lokale Turbulenzen. Das letzte Bild (oben) zeigt, wie sich am Schluss der Rauch auf mittlerer Höhe im Raum ansammelt. (Grafiken: Combustion and Flow Solutions)
CAD-Daten der Räume Natürlich muss jedes Gebäude individuell beurteilt werden, es gibt keine grundsätzliche Regel, die für alle Räume gilt. Es kommt stark auf die Geometrie an, auf allenfalls offene Türen, die vielleicht sogar Durchzug erlauben, auf
Varianten testen Sind die Räume einmal erfasst, ist die grösste Arbeit getan. Nun können ohne hohe Zusatzkosten diverse Varianten durchgerechnet werden, mit Bränden an verschiedenen Stellen und unterschiedlichen Konfigurationen von Lüftungsklappen und Ventilatoren. Und da die Klimaanlage für die Simulation ebenfalls erfasst werden muss, können auch Berechnungen für den Normalbetrieb gemacht werden: Jeder Architekt kennt die Beschwerden von Mitarbeitern, weil es an ihrem Arbeitsplatz «zieht». Diese Luftbewegungen lassen sich bereits vor dem Bau simulieren. Die Luftauslässe können schon jetzt optimal platziert werden. ■ www.combustion-flow-solutions.com
Lüftung | Klima | Kälte | Produkte
Schul- und Bürolüftung mit dezentralen Lüftungsanlagen
Airmaster AM 500.
Aussenluft und Fortluft werden durch zwei Rohre in der Aussenwand geführt. Die effiziente Wärmerückgewinnung garantiert einen tiefen Energieverbrauch.
Dezentrales Lüftungsgerät Airmaster in einem Sitzungszimmer.
■ Wer kennt nicht dieses Gefühl des unkonzentriert seins, wenn die Luft im Büro oder Schulzimmer heiss und stickig ist? Wenn die Sonne tagsüber an die Fassade brennt, dann sind es nicht nur die Gedanken an all die angenehmen Sachen, die man bei diesem schönen Wetter im Freien unternehmen könnte, die die Arbeitsleistung sinken lassen. Lärm, schlechte Luftqualität und unangenehme Raumtemperatur sind die häufigsten Störfaktoren in Schul- und Büroräumen. Bei guter Luft und angenehmer Temperatur sind wir leistungsfähiger. Um dies in Büroneubauten zu gewährleisten, wird diesen Um-
ständen planerisch Rechnung getragen, indem ein möglichst optimales Lüftungs- und Kühlkonzept erstellt wird. Welche Lösung gibt es für Räumlichkeiten in bestehenden Gebäuden? Wenn keine gesamtheitliche Sanierung möglich ist oder einfach der Platz für eine zentrale Lüftungsanlage fehlt? Die dezentralen Lüftungsanlagen «Airmaster» von Wesco sind auf diese Ausgangslage ausgelegt: Dank ihrer unkomplizierten Montage lassen sich diese Komplettanlagen für genau diese Aufgabenstellungen einfach einplanen. Im normalen Lüftungsbetrieb garantieren sie tiefsten Energieverbrauch und eine hocheffiziente Wärmerück-
gewinnung. Ergänzt mit einem CO2-Sensor und/oder einem Bewegungssensor ist bedarfsgerechter Betrieb einfach möglich. Für die Betreiber der Immobilie bedeutet dies auch langfristig tiefe Betriebskosten über die Jahre hinweg. Zusammen mit der einfachen Planung und Montage sind die dezentralen Airmaster-Geräte besonders für die Anforderungen an umfangreiche Umbauprojekte geeignet. Lange Leitungsführungen entfallen. Die Modularität ermöglicht unter anderem auch die Integration in neue oder bestehende Gebäudemanagementsysteme, wodurch die einzelnen Anlagen individuell gesteuert und überwacht werden können. Die Überwachung, Steuerung und Anpassung kann über einen GLT-Anschluss ausgeführt werden, beispielsweise über Modbus RTU RS485, KNX, BACnet/ IP, BACnet MS/TP oder LON. Die dezentralen Lüftungsanlagen von Airmaster sind seit 20 Jahren im Markt erprobt. Mit Wesco steht ein Partner mit über 40-jähriger Erfahrung im Lüftungssektor zur Seite, welcher sämtliche Akteure im Prozess betreut: Den Planer in der Konzeptionierung, den Installateur in der Ausführung und den Produktverwender in Wartung und Unterhalt. ■
www.wesco.ch > Schule & Büro > Unterlagen
Montagefilm Airmaster
WESCO AG Schul- & Bürolüftung 5430 Wettingen Tel. 056 438 12 12 www.wesco.ch
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Lüftung | Klima | Kälte | Produkte
Ventilatorenauswahlprogramm: Update «ColaVent»
■ 1998 wurde die erste Auslegungs-Software CNS von Colasit als Einzelplatzversion auf den Markt gebracht. Zum damaligen Zeitpunkt eine Sensation im Ventilatorengeschäft. Das auf MS-DOS basierte Programm überstand seither alle Betriebssystemwechsel von Microsoft schadlos und wird bis heute noch eingesetzt, was auch als Leistungsausweis bezeichnet werden darf. Mangelnde Unterstützung von Microsoft, aber auch neue Ventilatorenmodelle und Normierungen machten die Entwicklung einer neuen Softwarelösung unausweichlich. Das neue Auslegungs-Programm «ColaVent» überzeugt durch das neue Erscheinungsbild, einfaches Handling und die Anbindung an die bestehende Website von Colasit. «ColaVent» wurde gut aufgenommen bei Partnern wie bei Kunden, die das Ventilatorenauswahlprogramm weltweit bereits in folgenden Ländern nutzen: Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich, USA, Asien, China, Südafrika, Skandinavien, Holland, England, Irland, Australien. Bis heute gibt es bereits rund 350 registrierte, regelmässige Anwender. Nach hilfreichen Rückmeldungen und Anregungen erfolgte nun ein Update für «ColaVent». Neuerungen • Die Ventilatoren-Vorschläge werden neu mit einem Icon (Ventilatorbild) angezeigt. • Die neuen Richtlinien für den Einsatz von IE2- bzw. IE3-Motoren
Betriebspunkt-Bestimmung am Bildschirm.
wurden in das Programm integriert. Motoren ab 0,75 kW in IE2-Ausführung können nur noch in Kombination mit einem Frequenzumformer ausgewählt werden. Bei allen anderen Antriebsformen werden neu die IE3Motoren vorgeschlagen. • Der mögliche Einsatzbereich bei Umrichterbetrieb in Abhängigkeit der Motorenauswahl wird visuell angezeigt. Somit kann der Benutzer sowohl den minimalen als auch den maximal möglichen Betriebspunkt anzeigen lassen, ebenso auf dem Datenblatt. • Neu Anzeige des optimalen Wirkungsgradbereichs der Ventilatoren im Programm als auch auf dem Datenblatt. Erleichterung bei der Auswahl des optimalen Betriebspunkts des Ventilators.
• Verlinkung des Programms mit CAD-Zeichnungen (2D und 3D) der Colasit-Ventilatoren. Zwei Programmversionen stehen zur Verfügung: • «Fastline» für gelegentliche Anwender: schnelle und einfache Ventilatorenauswahl ohne tiefere Grundkenntnisse • «Expert» für den erfahrenen Anwender: schnelle und erweiterte
Darstellung Datenblatt.
Auswahlmöglichkeiten für erfahrene Benutzer. Man kann die Software testen und ein Demo-Video anschauen unter ColaVent.com ■ Colasit AG 3700 Spiez Tel. 033 655 61 61 www.colasit.ch www.colavent.com
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Gebäudeautomation |
Das neue Hilti-Innovationszentrum in FL-Schaan
Multifunktionales Gebäude – effiziente Gebäudetechnik «Hilti schafft inspirierenden Raum für exzellente Teams, die mit Leidenschaft an herausragenden Innovationen arbeiten.» Gemäss diesem Leitsatz wurden im Neubau des Innovationszentrums (IC) der Hilti Aktiengesellschaft mit etwa 30 000 m2 Geschossfläche praktisch alle am Innovationsprozess beteiligten Funktionen zusammengeführt. Die enge Vernetzung von Forschung, Entwicklung und Dienstleistung in einem Gebäude war die Ausgangslage für das Raumkonzept. Thomas Rohrer, ADZ *
■ Das multifunktionale Gebäude vereint Büroflächen, Testbereiche, Labors und Werkstattflächen in einem kompakten Baukörper. Das Herzstück bildet die stützenfreie, 2200 m2 grosse Versuchshalle, welche sich in der Mitte befindet und mit der Eingangshalle an der Feldkircherstrasse den Eingang charakterisiert. Mit dem Innovationszentrum wird der Hauptsitz der Hilti Aktiengesellschaft als Forschungsstandort gestärkt und aufgewertet.
Grünflächen. Die Bezugsbewilligung erteilten die Behörden, die das Gebäude offiziell für nutzbar erklären, Anfang Dezember 2014. Ab diesem Zeitpunkt erfolgte der Umzug, der bis Ende des ersten Quartals 2015 abgeschlossen war. Für die Planung der gesamten Gebäudetechnik HLK und räumliche Koordination inkl. der Gebäudeautomation (GA) war die Firma Aicher, De Martin, Zweng AG (kurz: ADZ) beauftragt.
Die Meilensteine
Facts der Gebäudetechnik
Nach rund dreieinhalb Jahren Bauzeit ist das Gebäude planmässig fertig gestellt worden. Im Mai 2011 wurde mit den Vorarbeiten begonnen und am 31. August 2012 fand die Grundsteinlegung statt. Zugleich begannen die Hochbauarbeiten. Mit dem Richtfest im November 2013 wurde die Fertigstellung des Rohbaus gefeiert, der gleichzeitig den Start für den Innenausbau markierte, welcher im Herbst 2014 abgeschlossen war. Im Anschluss folgten die Umgebungsarbeiten wie beispielsweise die Gestaltung der Gehwege und
Die Wärmeversorgung des Gebäudes erfolgt in erster Linie über die Abwärmenutzung der Kälteerzeugung und bei Bedarf unterstützend über die Heizzentrale des Produktionswerks am Standort Schaan. Die Wärmeabgabe erfolgt im Bürobereich über Heizdeckenelemente und im Labor- und Werkstattbereich über Heizkörper, welche entlang der Fassaden platziert sind. Das Trinkwarmwasser wird mittels einer Wärmepumpe erwärmt, welche die Energie aus dem Abwärmenetz bezieht. Die Kälteerzeugung erfolgt mit Hilfe von zwei Kompressionskältemaschinen. Der Kältebedarf wird über einen entsprechenden Kaltwasserspeicher bewirtschaftet. Die Raumkühlung erfolgt zur Hauptsache über thermisch aktivierte Kühldeckensysteme. Die Regulierung wird dabei individuell auf die Nutzungen und die damit verbundenen Wärmelasten abgestimmt. Bei speziellen Anforderungen wie Elektrozentralen wird die Raumkonditionierung mit Umluftkühlungen sichergestellt. Die Abwärme der Hydraulikanlagen und der Kältemaschinen wird den Abwärme-
Zahlen und Fakten zum Innovationszentrum Anzahl Arbeitsplätze:
Rund 400
Mehrwert-Angebot:
Kaffee-Bar, Fitnessraum, Ruheräume, Arztund Physiozimmer
Gebäudevolumen:
162 400 m3
Abmessungen:
Höhe 19 m Länge 122 m Breite 59 m
Investitionssumme:
Rund Fr. 100 Mio.
Bauherrschaft: Hilti Aktiengesellschaft, Feldkircherstrasse 100, FL-9494 Schaan, www.hilti.com
speichern zugeführt. Diese Abwärme wird zu Heizzwecken verwendet. Die Medienversorgung der Energien Elektrizität, Wärme, Kälte, Wasser, Druckluft und Gase des Neubaukomplexes wird in den Technikzentralen im Untergeschoss des Gebäudes bereitgestellt. Sämtliche Anlagen sind nach Minergie-P-Standard geplant. Die Lüftungs-/Klimaanlagen sind auf die erforderlichen Luftwechselraten ausgelegt. Sie erfüllen die heutigen hohen Anforderungen an energetisch optimiert zu bewirtschaftende Bürogeschossflächen. Für Spezialnutzungen wie Versuch, Labor, Veranstaltungssaal, Fitness, Nasszonen und Nebenräume sind separate Anlagen vorgesehen. Die Zonen Büro, Vortragssaal und Sitzungszimmer sind be- und entfeuchtet. Entsprechend der Nutzung wurden Raumregulierungen realisiert. Die gebäudeinterne Erschliessung der Bürogeschossnutzungen erfolgt über regelmässig im Gebäude angeordnete Steigzonen, die Erschliessung der Versuchshalle über eigene vertikale Schächte.
Gebäudeautomation |
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Das neue Gebäude: Hilti-Innovationszentrum in Schaan. (Bild: maaars architektur visualisierungen)
Blick in eine Lüftungszentrale.
Bürozone (Bild: maaars architektur visualisierungen)
Umformer Fernwärme.
Das Nervenzentrum der Gebäudetechnik: die Gebäudeautomation
Sämtliche Gebäudetechnikanlagen werden mit Gebäudeautomationsschaltschränken, die mit Automationsstationen Typ Saia ausgerüstet sind, energetisch optimal gesteuert und geregelt. Über ein Automationsnetzwerk, das integriert ist in das technische Netzwerk des Bauherrn, wird die Kommunikation sichergestellt. Via eines leistungsstarken Managementsystems kann der Benutzer jederzeit auf den Automatikbetrieb Einfluss nehmen, Betriebszustände abfragen, Energiekennzahlen ablegen, sowie Stör- und Alarmjournale einsehen.
Eine moderne Visualisierungssoftware (atvise) erlaubt dem Betreiber mehrere dynamisierte Anlagenbilder bedarfsgerecht mittels Zoom-Funktion abzubilden und gleichzeitig Einblicke in laufende Anlagentrends parallel zum Betriebszustand zu nehmen. Eine aktive Benutzerführung mit Sprungbuttons zeigen jederzeit die Energieflüsse auf oder wie sich die aufbereitete Luft verteilt. Bedarfsgerecht werden die Hauptkomponenten zur Aufbereitung und Verteilung der Wärme, Kälte und Luft geregelt.
Höchste Energieeffizienzklasse Die Gebäudetechnikanlagen werden mit der Gebäudeautomation energetisch
wirtschaftlich gesteuert und geregelt. Die Gebäudeautomation sorgt u.a. dafür, dass im Winter nicht mehr als gefordert geheizt bzw. dass ein «Betrieb ohne Nutzen» generell verhindert wird. Mit der Ausführung beauftragt war unter der Fachplanung von ADZ die Firma Lippuner Energie- und Metallbautechnik AG, Abteilung MSR. Ein Grossteil der Gebäudeautomation spielt sich völlig unbemerkt «hinter den Kulissen» ab, sorgt aber dafür, dass das komplexe Gebäude mit komfortablen und sicheren Arbeitsbedingungen genutzt werden kann. Steuer- und Regelfunktionen wurden so konzipiert und realisiert, dass ein niedriger Energieverbrauch des Gebäudes erreicht wird. Mittels technischem Gebäudemanagement werden alle Anlagenzustände visualisiert. Die Managementebene stellt alle eingestellten Sollwerte und Parameter zur Verfügung. Mit Langzeittrends kann das Anlagenverhalten analysiert und optimiert werden. Gezielte Journale erlauben es z.B. Störungen zu diagnostizieren oder Wartungsarbeiten zu planen. è
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Gebäudeautomation |
Areal-Einstiegsübersicht für Gebäude-Anwahl. Das Gebäude in der Mitte unten ist das Innovationszentrum.
Raumautomation in den drei Büroebenen
Nicht nur in den Stockwerken sorgt die Raumautomation für ein gutes Raumklima. Sitzungszimmer, Konferenz- und Begegnungszonen sind ebenfalls mit Raumautomation ausgestattet. Mit typisierten Raummodulen bzw. Raumboxen wurde das Raumautomationskonzept umgesetzt. Prinzipiell nimmt eine
Raumautomationsbox sektorweise alle Sensoren und Aktoren für eine fixe Anzahl von Zonen auf. Die eigentliche Regelung des Raumklimas durch Ermittlung der korrekten Stellantriebsstellung für Heizen oder Kühlen erfolgt durch die Temperaturregelung. In den Sitzungs- und Konferenzzimmern wird über die Luftquali-
tätsregulierung ein optimales Raumklima garantiert. Eine tageslichtabhängige Beleuchtungssteuerung über die Gebäudeautomation sorgt für das entsprechende Arbeitslicht nach Bedarf. Das heisst, sogenannte Multisensoren erfassen die Lichtstärke und die Präsenz und steuern bedarfsgerecht die Beleuchtung und regeln die Beleuchtungsstärke. Ver-
Zweite Einstiegsübersicht zu den verschiedenen Gewerken im ausgewählten Gebäude.
Topologie Gebäudeautomation für das Hilti-Innovationszentrum. Links: alle Schaltschränke zu den Primäranlagen HLKS. Oben rechts: Raumautomations-Boxen.
Darstellung auf GA-Monitor: Raumautomation ganze Büro-Etage. Oben links: Navigation. In der Mitte: Detailansicht der ausgewählten Zone.
Gebäudeautomation |
kehrszonen werden entsprechend den Nutzungszeiten gesteuert bzw. ausgeleuchtet. In den jeweils vier Steigzonen pro Bürogeschoss dienen GA-Etagenverteiler in den Elektroräumen als Ausgangspunkt für die normierten Busverbindungsstellen. So werden z.B. DALI-Leuchten mittels Bussystem angesteuert, Multisensoren sektorenweise gesammelt und Brandschutzklappen bzw. deren Stellungen und Informationen abgefragt. Dezentrale Elektrokomponenten werden von der Gebäudeautomation überwacht. Sämtliche, wichtige Energiedaten werden für einen energetisch optimalen Betrieb der Anlagen gesammelt und ausgewertet. Sie dienen aktiv der Betriebsoptimierung. Bereits heute werden die in den kommenden MuKEn vorgesehenen Pflichtanforderungen abgedeckt.
Einige Eckwerte aus der Gebäudeautomation Gesamthaft wurden 128 CPU verbaut, aufgeteilt auf 24 Hauptschaltgerätekombinationen und 73 Raumautomati-
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Darstellung auf GA-Monitor: Klimaanlage für zwei Bürozonen.
onsboxen, ca. 4800 Hardwaredatenpunkte und mindestens so viele Softwaredatenpunkte werden angesteuert und ca. 2500 generierte Alarmmeldungen weitergeleitet. Gesamthaft, inkl. allen Informationspunkten, die über Verbindungsstellen integriert wurden, managet das System ca. 16 000 Informationspunkte. ■
* Autor: Thomas Rohrer, Bereichsleiter Gebäudeautomation bei Aicher, De Martin, Zweng AG (ADZ) in Luzern, www.adz.ch
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Gebäudehülle | Spenglerei |
Zwei neue Wegleitungen zu SIA-Normen «Geneigte Dächer» und «Hinterlüftete Bekleidungen von Aussenwänden»
Solide Grundlagenwerke für das Spenglerhandwerk Seit August 2011 sind die neuen Normen SIA 232/1 (2011) «Geneigte Dächer» und SIA 233/2 «Hinterlüftete Bekleidungen von Aussenwänden» in Kraft. Zahlreiche Änderungen und Neuerungen dieser revidierten Regelwerke haben teilweise zu Unsicherheiten und zu Interpretationsspielräumen geführt. Neue Wegleitungen zu den neuen Normen bringen Klarheit in die Planungs- und Ausführungspraxis und tragen dazu bei, Langzeitschäden an Bauwerken zu vermeiden. Claudio Cristina
■ Die Gebäudehülle hat vielfältige Funktionen zu erfüllen wie der Schutz vor äusseren Witterungseinflüssen sowie Wärme- und Schallschutz. Die Deckung und Bekleidung sind auch Teil der Tragstruktur von Gebäuden und bieten einen optimalen Standort für Sonnenkollektoren oder Photovoltaikelemente. Durch aktivsolare Energiegewinne kann das Gebäude bis hin zum Plusenergiegebäude optimiert werden. Zentral für einen langen Nutzen der Gebäudehülle sind funktionstüchtige Konstruktionsaufbauten, wobei eine Vielzahl von Materialien und Konstruktionssystemen zur Auswahl steht. Nur Baufachleuten mit entsprechendem Know-how ist es möglich, die vielfältigen Rahmenbedingungen fachgerecht zu berücksichtigen und dauerhaft funktionstüchtige Deckungen und Bekleidungen zu planen und auszuführen. Einige Neuerungen bezüglich Materialien und Arbeitstechniken sowie sich verändernde konstruktive Rahmenbedingungen erforderten eine Überarbeitung der
alten Empfehlungen der SIA-Norm 232 «Geneigte Dächer» und der SIA-Norm 233 «Hinterlüftete Bekleidungen von Aussenwänden». So werden beispielsweise zusätzliche Anforderungen bei der Konstruktion eines Unterdachs für normale, erhöhte und ausserordentliche Beanspruchung (spezielle Abdichtungen, Feuchtpufferung) definiert oder neue Vorschriften bei der Detailausgestaltung von geneigten Dächern (Abluftöffnungen im Firstbereich) erörtert. Die in Gewerbebauten beliebten Lochblech- und Streckmetallfassaden erfordern ebenfalls konstruktive Anpassungen.
Neue Normen lösen Klärungsbedarf aus Seit August 2011 sind die neuen Normen SIA 232/1 (2011) «Geneigte Dächer» und SIA 233/2 «Hinterlüftete Bekleidungen von Aussenwänden» sowie SIA 118/232 «Allg. Bedingungen für geneigte Dächer und hinterlüftete Bekleidungen von Aussenwänden» in Kraft. Die vielen Änderungen und Neuerun-
gen bei den Normen SIA 232/1 und SIA 233/2 haben nun aber sowohl bei den Ausführenden wie auch bei den Planenden zu Unsicherheiten geführt. Einige Bestimmungen interpretierten Baubeteiligte unterschiedlich. Ein Klärungsbedarf für die praktische Umsetzung ist also gegeben. Die Unsicherheiten in der praktischen Umsetzung der Norm SIA 232/1 und SIA 232/2 haben die Fachbereichsvorstände von suissetec und die Technischen Kommissionen von Gebäudehülle Schweiz sowie Vertreter aus der Industrie dazu bewogen, gemeinsam zwei «Wegleitungen für die Branchen» zu den neuen Normen zu erarbeiten. Ziel war es, zwei Wegleitungen zu erarbeiten, welche alle wesentlichen Aussagen aus Norm SIA 232/1 und Norm SIA 232/2 in übersichtlicher Art und Weise widerspiegeln, mittels Illustrationen präzisieren und mögliche Lösungsvorschläge aufzeigen. Inhaltlich thematisieren die Wegleitungen, ergänzend zu den Normen SIA 232/1 und 232/2, um-
So nicht: Blechscharen werden hier im Querstoss mittels Festhaften und mit Nägeln direkt durchbefestigt (links). Wird die tiefer liegende Blechschar im Bereich des Querfalzes am Unterfalz mit Festhaften fixiert, dann ist eine Ausdehnung der angrenzenden und durch den Doppelfalz formschlüssig verbundenen Scharen nicht mehr möglich.
Gebäudehülle | Spenglerei |
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Atmen Sie bessere Luft mit Abluft!
Wird aus Gründen des Gefälles eine Doppelstehfalzverbindung verlangt, so ist eine lineare Querverbindung mittels eines Dehnungsfalzes anzubringen. Die oberen Blechscharen können sich so ungehindert und linear in Richtung des verjüngten Dehnungsfalzes ausdehnen.
LÜFTER fassend die Themenbereiche «Geneigte Dächer» und «Hinterlüftete Bekleidungen von Aussenwänden». Die Wegleitungen sollen als Arbeitshilfe die Planungs- und Ausführungssicherheit erhöhen und hinsichtlich der konstruktiven Ausbildung von geneigten Dächern und hinterlüfteten Bekleidungen von Aussenwänden als praxisbezogenes Fachbuch und Lehrmittel dienen. Individuelle Interpretationen werden, durch die breit abgestützte Umsetzung der normativen Aussagen, auf ein Minimum begrenzt und es wird dadurch eine einheitlichere Konstruktionsdoktrin ermöglicht.
chen Verwerfungen und sogar zu Rissbildung. Die Lösung heisst: Bei spiegelversetzten Blechscharen, die eine Dachneigung über 25° Gefälle ausweisen, ist eine Winkelstehfalzverbindung anzustreben. Die einfach eingefalzte Winkelstehfalzverbindung gewährleistet gegenüber dem Doppelstehfalz eine ungehinderte Ausdehnungsmöglichkeit – gerade auch bei spiegelversetzten Blechscharen. Ist je-
Info Ohnsorg Söhne AG Knonauerstrasse 5 Postfach 332 6312 Steinhausen Tel. 041 747 00 22 Fax 041 747 00 29 www.ohnsorg-soehne-ag.ch info@ohnsorg-soehne-ag.ch Schweizer Qualitätsprodukt
Fehlerhafte Doppelstehfalzbedachungen Die instruktive Wegleitung (zu SIA 232/1) bietet auch Gelegenheit, vor «irrtümlich» anzutreffenden Fehlern zu warnen, wie sie bei der sogenannten Spiegelversatz-Anordnung häufig auftreten. Es entstehen zahlreiche und dehnungsbehindernde Bereiche inmitten oft grosser Doppelstehfalzbedachungen. Dabei wirken sich irrtümlich mit Festund Einhanghafte gesicherte Querfalze negativ auf die gesamte Dacheindeckung aus. Die firstseitig montierte Schar muss sich frei zur Traufe ausdehnen können. Wird die tiefer liegende Blechschar im Bereich des Querfalzes am Unterfalz mit Festhalten fixiert, dann ist eine Ausdehnung der angrenzenden und durch den Doppelfalz formschlüssig verbundenen Schar nicht mehr möglich. Mit steigender Zunahme der Scharlänge dramatisiert sich dieser Effekt und führt schliesslich zu deutli-
Moderne Bekleidungen mit offenen Fugen bilden oft nur noch eine Fassade als dekoratives Element ohne eigenen Dichteschutz. Schlagregen (oder Flugschnee) beansprucht diese erheblich und führte ohne geeigneten Feuchteschutz zu einer Durchnässung der Baukonstruktion.
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Gebäudehülle | Spenglerei |
Windsoglast im Vordachbereich Die neue Web-Applikation ersetzt die Berechnungsversionen (auf CD) aus den Jahren 2003 und 2008. Mit dem neuen Instrument wird der Abstand der Befestiger effizienter und zuverlässiger berechnet. Dank unzähligen hinterlegten Daten aus neusten Erkenntnissen aus der Praxis können die Haftabstände genauer und objektbezogen bestimmt werden. Deckungen und Bekleidungen aus Dünnblech müssen vor allem gegen Windsoglast und in schneereichen Gebieten auf Schneeschublast bemessen werden. Diese Einwirkungen auf die Gebäudehülle sind abhängig von der Dachform, der Gebäudegrösse und vom Standort. Aus der Aerodynamik ist bekannt, dass sich diese Belastungen nicht auf die ganzen Dach- und Wandflächen gleich auswirken. Daher sind diese Bauwerkteile in Rand- und Mittelzonen unterteilt. Verfeinerte Berechnungen zeigen auf, dass bei offenen Schalungen unter der Dachhaut ein Unterdruck beziehungsweise ein Überdruck entstehen kann. Aus diesen Erkenntnissen resultiert eine höhere Anzahl Befestiger pro m2. Zudem ist ein schmäleres Achsmass der Blechscharen zu favorisieren. Der Grundsatz ist nach wie vor unverändert: Kein Haftenabstand über 500 mm! Durch die Konstellation von Gebäudeform, Objektlage und starkem Windeinfall sind Eindeckungen mit herkömmlichen Achsmassen von 600 mm unerwünschte Nebengeräusche nicht ausgeschlossen. Bei der Überarbeitung der Haftenberechnungen wurde dieser Erfahrung Beachtung geschenkt. Die Web-Applikation gibt dem Anwender die nötige Sicherheit bei der Planung von Deckungen aus Dünnblech.
Offene Fugen: Auf eine Fassadenbahn kann verzichtet werden, wenn beispielsweise Horizontalund Vertikalfugen maximal 20 mm breit sind; dies gilt für Bekleidungen, die dicker als 20 mm sind und wenn der Anteil der Fugen < 7 % beträgt.
doch aus Gründen des Gefälles eine Doppelstehfalzverbindung auszuführen, so ist eine lineare Querverbindung mittels eines Dehnungsfalzes anzubringen. Die oberen Blechscharen können sich so ungehindert und linear in Richtung des verjüngten Dehnungsfalzes ausdehnen.
Lochblech- und Streckmetallfassaden Auch konstruktive Fragen zu Lochblechund Streckmetallfassaden beschäftigen die Spenglereipraxis, so etwa wann und unter welchen Bedingungen eine Fassadenbahn anzubringen sei. Hier schafft die Wegleitung zu den hinterlüfteten Bekleidungen (zu SIA 232/2) nun Klarheit.
Die Ausgangslage ist bekannt: Schlagregen oder Flugschnee, welche mit Wind an die Fassade peitschen, beanspruchen diese erheblich. Dies führt ohne konstruktiven Feuchteschutz zur Durchnässung der Baukonstruktion. Moderne Bekleidungen mit offenen Fugen bilden oft nur noch eine Fassade als dekoratives Element, ohne eigentlichen Dichteschutz. Die Fassadenbahn muss in solchen Fällen die Baukonstruktion vor Witterungseinflüssen schützen. Die Dimensionen in der Ausgestaltung der Fassadenbekleidung sind entscheidend. Auf eine Fassadenbahn kann verzichtet werden, wenn:
Tragwiderstand der Haften Der tiefste Minimalwert des Tragwiderstandes einer Standard-Hafte wurde auf 300 N festgelegt und der Eingabewert des Tragwiderstandes der Haften kann in der Web-Applikation selbst definiert werden. Dies bedeutet, dass auch höhere Tragwiderstandswerte in der Web-Applikation variabel eingesetzt werden können. Jedoch muss der Prüfnachweis für höhere Auszugswerte erbracht werden.
• bei Lochblechfassaden die gleichmässig verteilten Öffnungen einen Öffnungsanteil von unter 5 % (bezogen auf die Gesamtfläche) aufweisen. • Horizontal- und Vertikalfugen maximal 20 mm breit sind – bei Bekleidungen, die dicker als 20 mm sind und wenn der Anteil der Fugen < 7 % beträgt. • die Fugenbreiten maximal 10 mm betragen, muss der Fugenanteil kleiner als 3,5 % des Flächenanteils betragen – bei Bekleidungen bis 20 mm Dicke. Die Wegleitung (zu SIA 232/2) äussert sich zu vielen weiteren Konstruktionsfragen, sei es zum Verankerungsunter-
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Nachträgliche Schneefang-Montage (Web-Applikation suissetec) Die kompletten Schubkräfte (verursacht durch Schnee, Solaraufbauten usw.), die auf die Dachfläche wirken, müssen mit den Festhaften in die Verlegeunterlage übertragen werden. Auch hier leistet die suissetec-Webapp gute Dienste: Sie berechnet alle Metalldeckungen so, dass auch nachträglich ein Schneefang montiert werden kann, somit beträgt der Festhaftenbereich immer 3 Meter. Bei kürzeren Blechscharen sind lediglich Festhaften zu verwenden und bei Scharenlängen über 3 Meter sind grundsätzlich Festhaften in Kombination mit Schiebehaften vorzusehen. Zudem berechnet die Web-Applikation auch die erforderliche Anzahl Schneefangreihen. Erfordert die berechnete Deckung mehrere Schneefangreihen, so wird die Ortlänge durch die Anzahl Schneefangreihen gleichmässig aufgeteilt. Claudio Cristina, Vizepräsident des Fachbereichvorstandes suissetec und Leiter Anwendungstechnik bei Rheinzink: «In Zukunft werden die Wegleitungen zu den Normen SIA 232/1 und 232/2 das Spenglerhandwerk massgeblich beeinflussen.» (Bild: Béatrice Devènes)
grund, zur Luftdichtung, zur Wärmedämmung, zur Unterkonstruktion im Allgemeinen und zu An- und Abschlüssen bei Aussenwänden mit hinterlüfteter Bekleidung. Ausserdem beinhaltet die Wegleitung auch Anforderungen zum Blitzschutz und Informationen zum langfristigen Unterhalt und zur Renovation hinterlüfteter Bekleidungen. Ausserdem werden gelungene Renovationsbeispiele erörtert.
Aufs Einrohrsystem ausgerichtet Die Web-App berechnet ausschliesslich Schneefänger im Einrohrsystem. Doppelrohrsysteme werden nicht als einzelne Schneefangreihen empfohlen, sondern dürfen nur bei zusätzlichen, oberhalb montierten, Schneefangreihen eingesetzt und montiert werden. Um ein Festklemmen der Schiebehafte im Bereich der Schneefangreihen zu verhindern und die natürliche Ausdehnung der Dachdeckung nicht einzuschränken, sollten Schneefangklemmen im Abstand von 50 mm zum nächsten Haft montiert werden. Überdies: Es sollen geeignete Falzklemmen verwendet werden, die ihrem Namen auch treu bleiben. Falzklemmen haben im Bereich des Falzes zu klemmen und nicht im Bereich der Aufbordung, damit sie ihre Klemmeigenschaften erfüllen!
Die beiden Wegleitungen zu den Normen SIA 232/1 und SIA 232/2 sind Ausdruck einer intensiven Auseinandersetzung von Fachexperten mit der heutigen Baupraxis im Zusammenspiel mit verschiedenen Gewerken am Gebäude. Sie bieten als solide Grundlage viele konstruktive Lösungsvorschläge an, welche die Ausführungs- und Pla-
nungssicherheit im Spenglereigewerbe wesentlich erhöhen werden. ■ Die Wegleitungen sind erhältlich unter: www.suissetec.ch › Spengler › Fachliteratur Die erwähnten WebApps unter www.suissetec.ch › WebApps www.suissetec.ch
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Sanitärtechnik |
Simibox Light – kleiner, leiser, kostengünstiger
Perfekt für Einbau in dünne Zwischenwände Unterputzarmaturen verleihen dem Badezimmer das gewisse Etwas. Damit die Installation einfach und rasch vonstattengeht, bietet Similor das Unterputzsystem Simibox an. Um den Bedürfnissen der Installateure noch gerechter zu werden, ergänzen jetzt zwei Simibox Light-Varianten das Programm. Das schlanke System überzeugt mit übersichtlichen und kompakten Funktionen genauso wie mit einer geringen Einbautiefe und einem günstigen Preis. Quelle: Similor, Bearbeitung Franz Lenz
■ Ein schönes Badezimmer lädt ein, sich von der Alltagshektik zu erholen. Umso schöner ist es, wenn die Inneneinrichtung ohne sichtbare Installationen auskommt. Der Einsatz von formschönen Unterputzarmaturen ist eine Möglichkeit, um diesen puristischen Einrichtungsstil zu betonen. Sie vermitteln eine visuelle Ruhe, verleihen dem Badezimmer einen designorientierten Touch und sorgen nebenbei für Platz und Komfort unter der Dusche und in der Badewanne. Für eine rasche und unkomplizierte Montage von Unterputzarmaturen bietet Similor das Unterputzsystem Simibox an. Das System basiert auf einer klugen Technik, es verfügt über einen modularen Aufbau, über praktische Arbeitshilfen und lässt sich ohne grossen Aufwand vor, hinter oder in der Wand montieren. Der Arbeitsablauf und die Installation bleiben, unabhängig von der Montageart, weitgehend dieselben. Neben der bestehenden Simibox Standard führt Similor die Simibox Light im Sortiment. Das schlanke System überzeugt mit vielen Vorteilen.
Lösung für geringe Einbautiefen Wenn jeder Millimeter zählt, sind besondere Lösungen gefragt. Weil die Si-
mibox Light mit nur 74 mm äusserst flach ist, lässt sie sich perfekt in dünne Zwischenwände einbauen. Bei sehr geringen Einbautiefen sind zudem Verlängerungsrosetten von 15 mm und 30 mm für die Montage zwischen Platten und Fertigmontageset erhältlich. Die Simibox Light entspricht der Geräuschklasse 1 und ist damit sehr leise, ausserdem ist sie kostengünstiger als die Simibox Standard, was sich positiv auf das Baubudget auswirkt. Die Simibox Light ist als Variante mit oder ohne Vorabsperrung erhältlich. Diese ist bei der Simibox Standard Variante automatisch inbegriffen. Die Vorabsperrung stellt sicher, dass ein Service rasch und einfach durchzuführen ist, ohne dass die Wasserzufuhr des gesamten Gebäudes unterbrochen werden muss. Die Simibox Standard bietet zudem die Möglichkeit, die Zu- und Abläufe umzukehren und nach dem Einbau eine Lagekorrektur bis zu 5° vorzunehmen.
Das ideale Fertigmontageset Ist die Simibox-Variante definiert, bleibt nur noch das Fertigmontage-Set mit der Funktionseinheit und dem Dekor auszuwählen. Ob klassisch-elegant, futuristisch-kühn oder alltäglich-schlicht, die
Das Unterputzsystem Simibox basiert auf einer klugen Technik. Es verfügt über einen modularen Aufbau, über praktische Arbeitshilfen und lässt sich ohne grossen Aufwand vor, hinter oder in der Wand montieren. Der Arbeitsablauf und die Installation bleiben, unabhängig von der Montageart, dieselben. (Fotos: Similor)
Sanitärtechnik |
Wenn jeder Millimeter zählt, sind besondere Lösungen gefragt. Weil die Simibox Light mit nur 74 mm äusserst flach ist, lässt sie sich perfekt in dünne Zwischenwände einbauen.
zahlreichen mechanischen Unterputzmischer und neu auch zwei thermostatische Mischer von Similor bieten für jeden Geschmack das Richtige. Gut zu wissen: Die mechanischen Mischer lassen sich auch nachträglich und ohne grossen Aufwand durch eine thermostatische Variante von Similor ersetzen. Die Funktionseinheiten sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Die Einheit ohne Umsteller eignet sich für den Einsatz bei einfachen Duschenlösungen. Sind jedoch zwei Wasserabgänge vorgesehen, zum Beispiel in der Kombination von Hand- und Regenbrause in der Dusche oder Handbrause und Wanneneinlauf bei der Badewanne, ist die Variante mit Umsteller notwendig. Für Badewannen mit Speisung über eine Wannenzulauffunktion führt Similor eine Ausführung mit Sicherheitseinrichtung, dem sogenannten Rohrunterbrecher, im Sortiment. Wenn eine Badewanne via Ab- und Überlaufgarnitur mit Wannenzulauffunktion oder Hydrodüsen gefüllt wird, kann sich der Wassereinlauf zu einem bestimmten Zeitpunkt unter dem Wasserspiegel befinden. In dieser Situation stellt der Rohrunterbrecher sicher, dass bei einem Defekt der Wannenzulauffunktion das Schmutzwasser nicht ins Frischwasser zurück fliesst.
Praktische Arbeitshilfen Und so kommt die Box ins Bad: Den Befestigungsflansch zugleich auch als Schablone für die Bohrlöcher verwenden. Speziell für die Montage in die Wand bieten sich die als Zubehör erhältlichen Montagebügel inklusive Befestigungsmaterial an. Damit gelingt selbst unter schwierigen Bedingungen eine sichere Installation. Sollte die Simi-
Die Simibox Light ist als Variante mit oder ohne Vorabsperrung erhältlich. Die Vorabsperrung stellt sicher, dass ein Service rasch und einfach durchzuführen ist, ohne dass die Wasserzufuhr des gesamten Gebäudes unterbrochen werden muss. Die Simibox Standard bietet zudem die Möglichkeit, die Zu- und Abläufe umzukehren.
box mal zu tief eingebaut sein, stehen Verlängerungssets von 25 oder 50 mm zur Verfügung. Ist das Gegenteil der Fall, helfen die Verlängerungsrosetten mit 15 oder 30 mm. Alle mechanischen Armaturen sind dank der Mischpatrone Ecototal mit einer Mengen- und Temperaturbremse ausgestattet und sparen ohne Komfortverlust bis zu 30 % Energie und Wasser. ■ Similor AG 4242 Laufen Tel. 061 765 73 33 info@similor.ch www.similor.ch
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Sanitärtechnik | Produkte
TECEone: konsequent auf das Wesentliche reduziertes Dusch-WC
Frischwasser aus der Leitung: Lediglich mit Wasserdruck fährt der Duschstab in seine Position und spendet Wohlgefühl und Sauberkeit.
TECEone verbindet das WC mit Bidet-Komfort.
■ Es gibt keinen Wassertank, keinen Stromanschluss und keinen Durchlauferhitzer, keine herumhängenden Kabel oder Schläuche. Nur frisches, warmes Wasser aus der Leitung, das gradgenau temperiert werden kann. Das Innovative am neuen DuschWC ist seine konsequente Reduktion auf das Wesentliche. Es verbindet das WC mit Bidet-Komfort: Auf Strom, Pumpen und Elektronik wird komplett verzichtet – eine innovative Alternative zu herkömmlichen Dusch-WCs.
Das WC mit voll integrierter BidetFunktion unterscheidet sich nur wenig von einem klassischen WC. Das einzige Erkennungsmerkmal: An beiden Seiten befindet sich in die Keramik integriert je ein Bedienknopf, der Wassermenge (rechts) und Wassertemperatur (links) regelt. Lediglich mit Wasserdruck fährt der Duschstab in seine Position und spendet Wohlgefühl und Sauberkeit. Der komplexen Funktionalität herkömmlicher Dusch-WCs setzt TECE one radikale Einfachheit entgegen. Während herkömmliche Dusch-WCs
Braucht ein Dusch-WC einen Trockenfön und eine Fernbedienung ? Das neue Dusch-WC hat das alles nicht. Stattdessen bezieht es warmes Frischwasser aus der Leitung, regelt es thermostatisch und gibt es in der ganzen verfügbaren Fülle von fünf Litern pro Minute zur Nutzung am Hinterteil frei. Kerntechnologie des Produkts ist ein bewährter Thermostatmischer: Der Anschluss und die Erstinbetriebnahme ist für den Fachmann ein Kinderspiel: Nur Warmwasser wird zusätzlich am WC-Modul gebraucht.
kaltes Wasser elektrisch mit 230 Volt erhitzen und dann mit einer Pumpe seiner Verwendung zuführen, nutzt man hier die weiche, immer verfügbare warme Frischwasserfülle aus der Leitung. Der Thermostatmischer ist bei rund 28 °C optimal eingestellt, konstruktiv heisswasserbegrenzt und liefert mit fünf Litern pro Minute deutlich mehr Wasser als herkömmliche Dusch-WCs an – aber doch nicht mehr als eine Wasserspararmatur. Auch bei der wandhängenden Keramik kann das Produkt überzeugen: Das spülrandlose WC ist State of the Art in Sachen Reinigungsfreundlichkeit. Zum WC gehört ein komfortabler, verwindungssteifer WC-Sitz mit Soft-Close-Mechanik. Obwohl Dusch-WCs in den Badausstellungen gerne gezeigt und angeboten werden, rangieren sie in den Umsatzstatistiken von Handel und Handwerk eher auf den hinteren Plätzen. TECEone ist konsequent auf die Kernfunktion optimiert und auf einem Preisniveau angesiedelt, das dieses Produkt mehrheitsfähig machen könnte. ■ TECE Schweiz AG 8212 Neuhausen am Rheinfall Tel. 052 672 62 20 www.tece.ch
www.m-scherrerag.ch Tel. 071 944 42 42 Fax 071 944 42 62
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Purotap micro – einfach und zuverlässig ■ Die Purotap micro-Patrone filtert Kalk und aggressive Wasserinhaltsstoffe wie Sulfate, Nitrate und Chloride aus dem Füllwasser. Purotap micro arbeitet auf Basis eines Mischbett-Ionenaustauschharzes und liefert demineralisiertes Wasser in vollentsalzter Qualität. Das Produkt besticht durch die Einfachheit der Handhabe: Purotap micro braucht kein Messgerät: Die Patrone ist verbraucht, wenn das darin enthaltene Harz von einer blauen in eine hellgraue/beige Farbe wechselt. Nach Verbrauch kann die Kartusche einfach im Hausmüll entsorgt werden.
Purotap micro ist vielfältig verwendbar – als Nachfüllstation in Heizungsanlagen als auch für die Aussenraumreinigung im Haushalt und sogar fürs Aquarium.
Die Montage Die Patrone wird mithilfe der mitgelieferten Wandhalterung an einer geeigneten Stelle an die Wand in der Nähe eines Wasserhahns montiert. Der mitgelieferte Schlauchabschnitt kann einfach um die Halterung der Patrone gewickelt werden. Die Durchflussrichtung spielt keine Rolle, Einmal gewählt, sollte sie jedoch bis zum Verbrauch beibehalten werden. Für Heizungsanlagen Gemäss Europäischen Normen ist Füllwasser für Heizungen in der Regel zu demineralisieren. Die Praxis hat gezeigt, dass moderne Geräte wie z. B. Gaswandthermen, Wärmepumpen und Solaranlagen schon bei geringer Härte Schaden durch Kalkablagerungen nehmen
können. Demineralisiertes Wasser aus Purotap micro enthält keine Mineralien mehr und wirkt somit korrosionshemmend. Frühlingsputz, Wintergarten Schon manche Hausbesitzer machten die unangenehme Erfahrung: Fensterreinigung, Reinigen im Garten, in der privaten Garage oder an den Fassaden von Einfamilienhäusern führen zu unbefriedigenden Resultaten. Denn die Reinigung mit Trinkwasser führt zu Kalkablagerungen oder Schlammbildung. Aufgrund seiner reinen Beschaffenheit eignet sich demineralisiertes Wasser für verschiedene Zwecke im Haushalt: • Mit eine Bürste und demineralisiertem Wasser gewaschene Fensterfronten, Wintergärten und Autoscheiben trocknen streifenfrei und strahlen im ursprünglichen Glanz. • Demineralisiertes Wasser bringt bei einer mechanischen Reinigung optimale und sichere Resultate. Solaranlagen erhalten so langfristig ihre volle Funktionstüchtigkeit. Denn ohne adäquate Reinigung verliert die Anlage bis zu 20% ihrer Leistung. • Kalkfreie Dampferzeugung in Bügeleisen, Luftbefeuchtern, Dampfgarer usw. erhöht die Lebensdauer der Geräte. Weniger Verschleiss, weniger Unterhalt und ergo weniger Ärger. • Dank Einsatz von demineralisiertem Wasser entfällt die Schlammbildung auf Zierbrunnen in Gartenanlagen. • Für Aquarien eignet sich demineralisiertes Wasser als Basis- oder Ergänzungswasser. Einfache Handhabe Die Patrone kann dazu aus der Wandhalterung entnommen und durch zwei Klicks an einen handelsüblichen Gartenschlauch bzw. an einen Hochdruckreiniger angeschlossen werden. Hinweise und Vorschriften von Herstellern oder Lieferanten von demineralisiertem Wasser sind in jedem Fall zu beachten und haben stets Vorrang. Detailinformationen unter elysator.com > Produkte > Purotap ■
Elysator Engineering AG 8865 Bilten Tel. 055 619 62 02 www.elysator.com
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Produktneuheiten des Armaturenherstellers Hansgrohe SE
Intuitive Griffe, meditative Wasserwirbel Unter den Marken Hansgrohe und Axor stellen die Armaturenspezialisten aus Schiltach im Schwarzwald auch dieses Jahr wieder formschöne und funktionale Produkte vor. Bestechend ist hierbei nicht nur das sinnliche Design, sondern auch eine intuitiv verständliche Signaletik der Armaturengriffe. Quelle: Hansgrohe SE, Bearbeitung Manuel Fischer
■ Wasser ist das Element, mit dem Hansgrohe seit nun 114 Jahren arbeitet. Der aus Berlin zugezogene Tuchmachermeister und Firmengründer Hans Grohe spezialisierte sich ab 1901 auf die Herstellung von Blechbrausen und legte damit den Grundstein für einen ungeahnten Siegeszug in der neu aufkommenden Sanitärindustrie. Ein eigenes Badezimmer blieb für breite Bevölkerungsschichten bis Mitte des 20. Jahrhunderts in Deutschland purer Luxus. Die Brause galt gegenüber dem Wannenbad als erschwingliche Alternative. 1928 brachte der Sanitärpionier ei-
ne Handbrause mit Porzellangriff als Neuheit auf den Markt; gegenüber der damals üblichen Kopfbrause ist sie viel benutzerfreundlicher. 1953 fertigte das Unternehmen die ersten Modelle der Unica-Wandstange, mit der sich die Handbrause in beliebiger Höhe fixieren lässt. 1968 ging die weltweit erste Handbrause mit verstellbaren Strahlarten in Serie.
Familiensinn und Innovationsesprit Der kooperative Geist des innovativen Familienunternehmens ist heute noch spürbar, auch wenn die Mehrheit der
Der gemeinsam mit dem Designer Philippe Starck entwickelte Waschtischmischer der Designlinie Axor Starck V bringt die Kraft und Schönheit des Wassers zur höchsten Geltung.h
Aktien (68 %) vom US-amerikanischen Konzern Masco Corporation gehalten wird. Klaus Grohe, ein direkter Nachfahre von Hans Grohe, ist Geschäftsleitungsmitglied, Philipe Grohe ist Leiter der Designmarke Axor. Das Unternehmen Hansgrohe hat übrigens die Rechtsform einer Societas Europae (SE) gewählt, einer Aktiengesellschaft europäischen Rechts. Die SE bietet europäischen Unternehmen die Möglichkeit, EU-weit als rechtliche Einheit mit nationalen Niederlassungen und Betriebsstätten aufzutreten. Heute ist Hansgrohe SE ein weltweit tätiges Unternehmen, das 78 % des Jahresumsatzes ausserhalb Deutschlands erwirtschaftet und in 44 Ländern auf allen Kontinenten 3700 Mitarbeiter beschäftigt. Noch heute befindet sich der Unternehmensstammsitz in Schiltach im Schwarzwald. Am VIP-Forum, einem wichtigen Anlass vor der internationalen Messe ISH in Frankfurt, berichtete Vorstandsvorsitzender Thorsten Klapproth zum aktuellen Geschäftsgang. Zwar ist dieser in Kerneuropa schleppend. Aber rund 30 % des Geschäfts wird in aufstrebenden Märkten abgewickelt, vor allem in Ostasien (China 7,5 % Umsatzwachstum) oder in Nahost (Türkei 5,3 %). In Übersee ist dabei Hansgrohe hauptsächlich im sogenannten Projektgeschäft tätig. Hierbei werden Hotels, Flughäfen und andere Infrastrukturbauten mit Sanitärinstallationen ausgerüstet. Gemäss Klapproth will das Unternehmen aber auch in Schwellenländern vermehrt im Geschäft mit Privathaushalten Fuss fassen. Ansonsten bleiben die Neuentwicklung und Verbesserung von Produkten Leitlinie bei Hansgrohe oder in den Worten von Klapproth: «Der Hunger nach innovativen Produkten stellt sich immer wieder neu ein.» Unter den Marken Hansgrohe und Axor stellen die Armaturenspezialisten aus Schiltach auch dieses Jahr wieder formschöne Produkte mit hohem Erlebniswert vor. è
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Die Croma-Select-180-Showerpipe kombiniert alle Komponenten: Kopf- und Handbrause mit Select-Bedienkomfort, eine verstellbare Brausenhalterung, Schlauch und einen Thermostat.
Mit den Axor Universal Accessories bietet Axor zum ersten Mal ein kollektionsübergreifendes Zubehör-System aus verschiedenen Ablageelementen und Halterungen an.
Der Alleskönner-Hebel
eingestellt. Der ergonomisch geformte Hebel sorgt dabei für eine angenehme Handhabung. Den Wasserfluss steuert man über den Select-Knopf an der Oberseite des Ausziehknopfs. Die voreingestellte Temperatur und Wassermenge bleibt dabei unverändert.
Die neuen Küchenarmaturen Hansgrohe Metris-Select und Talis-Select kombinieren erstmals einen ausziehbaren Auslauf mit der innovativen SelectSteuerung. Ob Töpfe waschen, neben der Spüle stehende Vasen füllen oder Pflanzen giessen – all diese Arbeitsschritte lassen sich dank des Ausziehkopfs mit integriertem Select-Knopf bequem miteinander verbinden. Wie bei Einhebel-Armaturen werden Wassermenge und Temperatur am Griff
Die Rainmaker-Select-Kopfbrause besticht zudem durch eine grosszügige Oberfläche aus weissem Glas und soll zum Blickfang in jeder modernen Badelandschaft werden.
Kopf- wie Handbrause in einem Als attraktives Komplettpaket kombiniert die Croma-Select-180-Showerpipe alle Komponenten in einem System: Kopfund Handbrause mit Select-Bedienkom-
fort, eine verstellbare Brausehalterung, Schlauch und einen Thermostat, der ein präzises Einstellen der Wunschtemperatur erlaubt, Variante mit Einhebelmischer, zwei Strahlvarianten. Die neue Croma Select-Semipipe besteht aus einer Brausestange, einer Handbrause und einem Haltegriff, der als Einstiegshilfe in den Duschbereich verwendet werden kann.
Grosszügige Kopfbrause aus Chrom und Glas Die Rainmaker-Select-Kopfbrause besticht zudem durch eine grosszügige
Die neuen Küchenarmaturen Hansgrohe Metris-Select und Talis-Select kombinieren erstmals einen ausziehbaren Auslauf mit der innovativen Select-Steuerung.
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Philippe Grohe, Leiter der Marke Axor am VIP-Forum: «Für das maximale Wohlfühlerlebnis bieten wir Produkte an, die in jeder Hinsicht erstklassig sind.» Axor verbindet Handarbeit mit Hightech: In einem exklusiven Service-Bereich stellen Mitarbeiter seit 2002 individualisierte Armaturen, Brausen und Accessoires für Privat- und Projektkunden her. Das Angebot der Axor Manufaktur reicht von Sonderoberflächen bis hin zu Beschriftungen, edlen Gravuren und Längenanpassungen.
Oberfläche aus weissem Glas und soll somit zum Blickfang in jeder modernen Badelandschaft werden. Zudem bestechen sie durch eine neue Oberfläche
aus hochwertigem weissem Glas. Die Rainmaker-Select verwöhnt die Benutzer mit verschiedenen Strahlarten und lässt sich leicht reinigen, indem man
Designer Antonio Citterio steht für archetypische Signaletik: Die unterschiedlichen Griff-Gestaltungen der Thermostat-Module helfen dem Nutzer, ihre Funktionen intuitiv zu erfassen.
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Edle Accessoires
Mit den Axor Universal Accessories bietet Axor zum ersten Mal ein kollektionsübergreifendes Zubehör-System an. Das aus verschiedenen Relings, Ablageelementen und Halterungen bestehende Programm kann als Einzel- oder als Systemlösung im Bad und teilweise auch in der Küche eingesetzt werden. Grosse Flächen und klare Linien zeugen von höchster Wertigkeit, weiche Kanten und sanfte Rundungen strahlen Eleganz aus und verleihen den Produkten eine angenehme Haptik.
Wirbel sichtbar machen – ein Erlebnis Thorsten Klapproth, der Vorstandsvorsitzende von Hansgrohe SE zum verhaltenen Geschäftsgang in Europa: «Der Hunger nach innovativen Produkten stellt sich immer wieder neu ein.» (Bild: Manuel Fischer)
die gesamte Kopfbrause einfach abmontieren kann. Zum Sortiment gehört auch eine Kombination mit grosszügiger Glasablage, Aufputz-Thermostat
und Handbrause. Die Verknüpfung verläuft hierbei über ein Verbindungsrohr hinter der Wand.
Seit ihrem ersten Auftritt an der Möbelmesse in Mailand macht die neue Designlinie Axor Starck V Furore. Der gemeinsam mit dem Designer Philippe Starck entwickelte Waschtischmischer bringt die Kraft und Schönheit des Wassers zur höchsten Geltung. Die im transparenten Armaturenkörper entstehenden Wasserwirbel sollen sichtbar gemacht werden. Produziert wird der Auslauf der Armatur aus organischem Kristallglas und neu auch in Porzellan. Die Axor-Starck-VGrundkörper sind über die hauseigene Axor-Manufaktur in fünfzehn besonders kratzfesten PVD-Oberflächen erhältlich (darunter Chrom, Red-Gold, Nickel, Brass, Bronze usw). Ab September dieses Jahres sind zwei neue Versionen des Glasauslaufs erhältlich – mit Diamantschliff und Facettenschliff.
Intuitiv verständliche Form Ebenso bestimmend für die Produktentwicklung bei Axor ist die langjährige Kooperation mit dem italienischen Designer Antonio Citterio. Die neue Linie Axor Citterio E zeichnet sich einerseits aus durch ein Spannungsverhältnis zwischen weichen Formen und präzisen Kanten, aber auch durch intuitiv-haptisches Verständnis der Armaturen. In ihrer archetypischen Signaletik helfen die unterschiedlichen Griff-Designs der Thermostat-Module dem Nutzer, ihre Funktionen zu erfassen: Der Kreuzgriff signalisiert die Regulierung der Wassermenge, der zylindrische Thermostatgriff die Temperatureinstellung. Ein ZweiWege-Umsteller macht deutlich, welche Brause gerade angesteuert wird. ■ www.hansgrohe.ch
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SaphirKeramik-Projekt mit Design Plus Award 2015 prämiert
Neuinterpretation ursprünglicher Waschtisch-Formen Die SaphirKeramik von Keramik Laufen ist ein Keramik-Werkstoff, mit dem sich ausserordentlich filigrane Badobjekte realisieren lassen. Um auszuloten, welches gestalterische Potenzial die neuartige Keramik bietet, hatte der Schweizer Badspezialist vergangenes Jahr das sogenannte «SaphirKeramik-Projekt» aus der Taufe gehoben. ■ Im Rahmen dieses Projekts entwarf unter anderem der französische Designer Toan Nguyen einen Waschtisch, der sich als Neuinterpretation ursprünglicher Waschtisch-Formen versteht. Der Waschtisch wurde jetzt von der renommierten Fachjury des Design Plus powered by ISH 2015 ausgezeichnet. Die Fachjury des Design Plus bewertete Gestaltungsqualität, Gesamtkonzeption, Innovationsgehalt, Materialwahl sowie technische und ökologische Aspekte der eingereichten Produkte. Der Waschtisch von Toan Nguyen aus dem SaphirKeramik-Projekt von Keramik Laufen konnte die Jurymitglieder dabei in allen Bereichen überzeugen. Die Formgebung des Waschtisches versteht sich als Neuinterpretation der im kollektiven Unterbewusst-
sein verankerten, archetypischen Waschtisch-Form. Das Verschmelzen der Linien Dazu nutzt der äusserst innovative Waschtisch die Charakteristiken der SaphirKeramik und überführt sie in eine Form, die Waschtisch, Ablagefläche und Rückwand zu einem einzigen Ensemble verschmelzen lässt, das elegant, leicht und filigran, ja fast ätherisch wirkt. Die erhebliche Verschlankung, die der neue keramische Werkstoff ermöglicht, hatte nicht nur Auswirkungen auf die Formgebung und ökologische Aspekte, sondern war für Toan Nguyen darüber hinaus auch ein Faktor, der Grenzen verschiebt und neue Funktionen bedingt – und letztendlich eine Neuerfindung des Waschtischs auf Basis alltäglicher Bewegungsabläufe nahelegte.
Toan Nguyen: «Mein Ziel war es, ein eher praktisches als konzeptionelles Produkt zu entwerfen. Ich wollte von einem archetypischen Waschtisch ausgehen und ihn in etwas anderes verwandeln. Schliesslich entwarf ich ein wandmontiertes Waschbecken mit einer einseitig integrierten Ablage. Die Ablage nahm dabei den Raum ein, der um ein Becken herum normalerweise frei bleibt. Durch die hauchdünnen Wandungen aus Saphirkeramik lässt sich das Becken selbst grosszügiger gestalten. Die Betonung liegt mehr auf der Linienführung und der Oberfläche als auf dem Volumen. Aber es geht nicht nur um die Oberfläche, denn das Waschbecken hat sämtliche Qualitäten der Keramik – ihre Stofflichkeit ist von einer physischen Beschaffenheit, die man berühren und fühlen kann.» ■
Designer Toan Nguyen: «Die Betonung der Gestalt des Waschbeckens liegt auf der Linienführung und der Oberfläche.»
Keramik Laufen 4242 Laufen Tel. 061 765 71 11 forum@laufen.ch www.laufen.ch
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Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband
Auf der Mauer 11, 8021 Zürich, Tel. 043 244 73 00, www.suissetec.ch
Aktuelle Bildungsangebote suissetec
Bildungszentrum Lostorf T 062 285 70 70 F 062 298 27 50 lostorf@suissetec.ch www.suissetec.ch suissetec-Bildungsgänge
Persona – Entwickeln Sie Ihre persönlichen Kompetenzen mit Zertifikat suissetec suissetec.ch/K02 Anschlussbewilligung für sachlich begrenzte Elektroinstallationen (Art. NIV 15) suissetec.ch/K05
Chefmonteur/-in , Polier/-in eidg. Fachausweis Vorkurs jährlich im Herbst/Winter, suissetec.ch/B04 Bildungsgänge: jährlich ab Winter/Frühjahr Sanitär: suissetec.ch/B05 Heizung: suissetec.ch/B08 Spengler: suissetec.ch/B10
Wiederholungskurse für sachlich begrenzte Elektroinstallationen (Art. NIV 15) suissetec.ch/K06
Meister/-in eidg. Diplom Bildungsgänge: jährlich ab Herbst Sanitär: suissetec.ch/B06 Heizung: suissetec.ch/B09 Spengler: suissetec.ch/B11
Kalkulation mit Sanitärelementen suissetec.ch/K08
Sanitärplaner/-in eidg. Diplom suissetec.ch/B07
Servicemonteurkurse Sanitär 2 suissetec.ch/K10
Projektleiter/-in Gebäudetechnik eidg. Fachausweis suissetec.ch/B01
Rapporte und Ausmasse Sanitär suissetec.ch/K11
Energieberater/-in Gebäude eidg. Fachausweis suissetec.ch/B02 Projektleiter Solarmontage eidg. Fachausweis suissetec.ch/B03 suissetec-Kurse Energia – machen Sie sich und Ihre Mitarbeitenden zu OptimierungsSpezialisten mit Zertifikat suissetec suissetec.ch/K01
Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz, PSAgA suissetec.ch/K07
STFW Winterthur Schweizerische Technische Fachschule Winterthur Schlosstalstrasse 139 8408 Winterthur Telefon 052 260 28 00 Fax 052 260 28 03 info@stfw.ch www.stfw.ch Bildungsgänge und Kurse Chefmonteur/-in eidg. Fachausweis Lüftung: suissetec.ch/B12 Service-Monteur Lüftung/Klima und weitere Angebote unter: www.stfw.ch www.suissetec.ch/Bildung
Servicemonteurkurse Sanitär 1 suissetec.ch/K09
Servicemonteurkurs Heizung suissetec.ch/K12 Weitere Angebote unter: www.suissetec.ch/Bildung Solarkurse Diverse Kurse, Kursorte und Kursdaten Details unter www.swissolar.ch oder www.solarevent.ch Telefon 044 250 88 33
Bei «Energia» handelt es sich um eine neue Seminarreihe mit voneinander unabhängigen Kurzseminaren, die 2 bis 4 Stunden dauern. Tragen Sie zur Sicherung Ihres Unternehmens bei, indem Sie sich und Ihre Mitarbeitenden mit dem Besuch der «Energia»-Seminare weiterbilden. Richten Sie Ihren Fokus vermehrt auf die Betriebsoptimierung der Gebäudetechnik. 1,7 Millionen Gebäude warten auf Sie!
Über die angegebene Kurzadresse gelangen Sie direkt zu Informationen, Daten und Anmeldeformular für Ihre Weiterbildung. Bitte reisen Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln an.
Als Projektleiterin/Projektleiter Solarmontage übernehmen Sie die Verantwortung für die Beurteilung, Beratung sowie Montage einer solaren Anlage (Strom und Wärme). Ihr Arbeitsgebiet umfasst in der Regel kleinere Gebäude wie Ein- oder Mehrfamilienhäuser bzw. Gewerbebauten. Sie sind in der Lage, standardisierte Anlagen von A - Z zu planen und die Montage zu leiten.
Agenda |
Permanente Agenda Anmeldung
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(Bitte informieren Sie sich auch unter www.hk-gebaeudetechnik.ch/agenda. Änderungen vorbehalten.)
Thema/Ort
Datum
Brandschutz 2015 Interdisziplinäre Fachtagung zur Einführung der seit 2015 schweizweit geltenden Brandschutzvorschriften der Vereinigung Kant. Feuerversicherungen mit folgenden Themen: – Optimierung Kosten-Nutzen-Verhältnis im Brandschutz – Liberalisierung im Brandschutz: Stellenwert Planung vs. Brandschutzkosten – Umsetzung neuer Brandschutzvorschriften bei Grossprojekten – Anwendung der VKF-Brandschutzrichtlinien 2015 Mittwoch, den 3. Juni 2015, Mariott Hotel, Zürich
3. Juni 2015
SIA Schweizerischer Ingenieurund Architektenverein 8027 Zürich www.sia.ch www.sia.ch/form/bim2015
«BIM – Einführung in der Schweiz» – Das 2-tägige Fachseminar bietet Erfahrungsaustausch zur Methode des «Building Integrated Modeling»: – Nachfrage nach BIM: Was fordern die Besteller? – Stand heute: BIM in der Architektur, BIM in der Gebäudetechnik – Geschäftsmodelle mit BIM Donnerstag, 11. Juni & Freitag, 12. Juni 2015, ETH Zürich (Hauptgebäude)
11. – 12. Juni 2015
European Fuel Cell Forum Tel. 044 586 56 44, www.efcf.com
European Fuel Cell Forum 2015: Int. Fachkongress. Wissenschaft, Technik und Anwendungen für Brennstoffzellen, Kultur- und Kongresszentrum, Luzern
30. Juni – 3. Juli 2015
Internationales Kompetenz-Zentrum für Energieeffizienz BMS-Energietechnik AG 3812 Wilderswil, Tel. 033 826 00 12 www.bmspower.com
Forum Energieeffizienz: Perspektivenwechsel Freitag, 28. August 2015 ab 09.00 Uhr Congress Centre Kursaal Interlaken
28. August 2015
ZT Fachmessen AG, 5413 Birmenstorf Infos und Anmeldung: www.bauen-wohnen.ch / www.fachmessen.ch
Forum Architektur, Bauen/Modernisieren für das 21. Jahrhundert Freitag, 4. September 2015, an der «Bauen & Modernisieren», Zürich
4. September 2015
ZT Fachmessen AG, 5413 Birmenstorf Infos und Anmeldung: www.bauen-wohnen.ch / www.fachmessen.ch
Forum Architektur, Bauen/Modernisieren für das 21. Jahrhundert Freitag, 2. Oktober 2015, an der «Bauen+Wohnen», Luzern
2. Oktober 2015
ZT Fachmessen AG, 5413 Birmenstorf Infos und Anmeldung: www.bauen-wohnen.ch / www.fachmessen.ch
Forum Architektur, Bauen/Modernisieren für das 21. Jahrhundert Freitag, 27. November 2015, an der «Bau+Energie Messe», Bern
27. November 2015
Weishaupt AG, www.weishaupt-ag.ch
15. WIF, Weishaupt-Ingenieur-Fachzirkel 2017
März 2017
Kurse Danfoss AG, Schweiz 4402 Frenkendorf www.danfoss.ch www.danfoss.com › News
Danfoss GmbH, VLT Antriebstechnik ab 16. Juni 2015 zu «VLT HVAC und AQUA Drive FC 100/200 – Inbetriebnahme/Instandhaltung 2-Tageskurse in Frenkendorf 16. und 17. Juni / in Bern 27. und 28. Oktober 2015
Omni Ray AG 8600 Dübendorf Tel. 044 802 28 80 www.omniray.ch
Schulungen Gebäudeautomation Omni Ray 2014 – LTRAIN-LINX Programmierung (Kurse 4013, 4014, 4015, 4016) – LTRAIN-GRAPHICS (Visualisierung) (Kurse 4023, 4024, 4025, 4026) – LTRAIN-LWEB-900 (Gebäudemanagement) (Kurse 4031 & 4032)
Geschäftsstelle Minergie 3006 Bern Tel. 031 350 40 60, info@minergie.ch www.minergie.ch/wissen
Grundlagen des energieeffizienten Bauens MuKEn 2014, Minergie, Minergie-P, Minergie-A 5., 12. und 19. Mai 2015, Bern / 5., 12. und 19. Juni 2015, Zürich
energie-cluster.ch 3011 Bern, Tel. 031 381 24 80 peter.siegenthaler@energie-cluster.ch www.energie-cluster.ch
Vertiefte Weiterbildung Komfortlüftung ab 2. Oktober 2015 Fachkompetenz für Planer/Architekten, Installateure, Systemanbieter Grundlage für «Fachpartnerschaft Minergie» 2. und 3. Oktober / 6. und 7. November 2015
Danfoss AG, Schweiz 4402 Frenkendorf www.danfoss.ch www.danfoss.com › News
Danfoss GmbH, VLT Antriebstechnik zu «VLT AutomationDrive FC 300 – Inbetriebnahme und Instandhaltung» 2-Tageskurse (nur) in Frenkendorf 5. und 6. Mai / 15. und 16. September / 10. und 11. November 2015
ab 5. Mai 2015
BauHolzEnergie AG 3011 Bern juerg.kaerle@bauholzenergie.ch www.bauholzenergie.ch
Planungsseminar 2015 Minergie-Standards, Gebäudehülle, Bauphysik, Haustechnik, Gebäudeerneuerung, Wirtschaftlichkeit, PV, Solarthermie usw. 10./11. September 2015, Bern
10./11. September 2015
Swiss TS Akademie Richtistrasse 15 8304 Wallisellen Tel. 044 877 61 43 aka@swissts.ch www.swissts.ch/aka
Kurse der Swiss TS Akademie, Auszug: – Sicherheit auf Baustellen / Sicherheit bei Bauprojekten – Elektro-Arbeitssicherheit Grund- und Weiterbildungskurs – SCC-Ausbildung und Prüfung ( Sicherheits-Zertifikat Contraktoren ) – Sicherheits-Beauftragter aus Produktion/Dienstleistung – Industrielle Wärmetechnik – Grundkurs für Betriebspersonal – Safety – Weiterbildung für Sicherheitsbeauftragte.
Diverse Termine, siehe unter www.swissts.ch/aka
Tagungen SAVE AG 7000 Chur Tel. 043 819 16 40 info@safe.ch www.save.ch
27. – 29.5.2015 1. – 2.6.2015 3. – 4.6.2015 ab Mai 2015
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Stellenmarkt |
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Verzeichnisse |
| HK-Gebäudetechnik 5/15 |
Im redaktionellen Text erwähnte Firmen AES Alternat. Energie Systeme 50
Knubix GmbH
Aicher, De Martin, Zweng AG
58
Konferenz GT-Verbände KGTV
ait Schweiz AG
17
Lippuner En. u. Metallbaut. AG 58
AWEL, Zürich
4
Miloni Solar AG
12, 45 4 20
BE Netz AG
38
Ökozentrum Langenbruck
BMS Energietechnik AG
16
Rheinzink (Schweiz) AG
Brugg Rohrsystem AG
15
Roland Meier AG
47
Saia-Burgess Controls AG
58
Bundesamt Energie BFE 4, 10, 30
30 9, 62
Campus Sursee
16
suissetec
Colasit AG
56
SIA
62
Combustion + Flow Solutions
52
Similor AG
66
Elysator Engineering AG
69
Solarmarkt GmbH
42
4, 10
Energiedir.Konf. Kantone EnDK 4
Soltop Schuppisser AG 12, 45, 48
Ernst Schweizer AG
Solvatec AG
25
Stiftung SENS
44 44
13
GebäudeKlima Schweiz
4, 6
Geschäftsstelle Minergie
27
Swissolar
Hansgrohe AG
71
SWKI
10
Helvetic Energy GmbH
46
Tece Schweiz AG
68
Hilti (Schweiz) AG
58
Thomas Bussinger AG
27
Hochschule Luzern HSLU
10
Umwelt Arena AG
Hoval AG
46
VDSS dipl. Spenglermeister 11, 62
Innoplan Thomas Scheuzger
27
Viessmann (Schweiz) AG
4 51
Institut f. Solartechnik SPF 30, 34
Walter Meier (Klima Schweiz) 17, 49
Interst. Hochsch. Buchs NTB
Weishaupt AG
Jenni Energietechnik AG
30
14, 27
Keramik Laufen AG
75
4
Wesco AG
55
WWZ Energie AG
38
Inserentenverzeichnis AEH Oekotherm AG
41
AES Alternative Energie Systeme GmbH
40
AFG Arbonia-ForsterHolding AG
US 2
ait Schweiz AG
45, 48
Panasonic Deutschland
17
R. Nussbaum AG
70
Schweiz. Techn. Fachschule Winterthur STFW
77
SF-Filter AG
68
Siemens Schweiz AG
61
BE Netz AG
47
SM Handels AG
56
Brunner AG
66
Soba Inter AG
65
Bütikofer Automobile AG
12
STS Systemtechnik Schänis GmbH
67
Suva
16
Colasit AG
55
Danfoss AG
US 3
Elysator Engineering AG
51
Ford Motor Company
9
Tobler Haustechnik AG
3
Umwelt Arena AG
11
Franz Kaldewei GmbH & Co. KG 75
Wärmebau Vertriebs AG
11
Geberit Vertriebs AG
Wesco AG
13
Ziehl-Abegg SE
57
Stellenmarkt:
78
US 4
Häny AG
74
Hoval AG
43
Hug & Zollet AG
68
LG Electronics Austria GmbH
15
Liebi LNC AG
47
M. Scherrer AG
68
MCH Messe Schweiz AG
14
Mepa – Pauli und Menden GmbH
69
Mercedes-Benz Automobil AG
7
Mobil in Time AG
29
Titelseite:
Ohnsorg Söhne AG
63
Beilagen: Danfoss / Deutschland
R. Nussbaum AG
IMPRESSUM HK-Gebäudetechnik 13. Jahrgang, Nr. 5, Mai 2015 (42. Jahrgang HeizungKlima), erscheint monatlich. www.hk-gebaeudetechnik.ch, ISSN 1016-5878 Auflage + Verbreitung WEMF/SW-Beglaubigung 2014 Druckauflage 8500 Ex.* Total verbreitete Auflage: 6887 Ex. Davon verkauft: 2729 Ex. * inkl. Probe- und Werbeexemplare, Veranstaltungen und Messen Herausgeberin AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Tel. 058 200 56 50, Fax 058 200 56 61 Geschäftsführer: Roland Kühne Leiterin Zeitschriften: Ratna Irzan Redaktion AZ Fachverlage AG, HK-Gebäudetechnik Neumattstrasse 1, Postfach, CH-5001 Aarau. Peter Warthmann, Chefredaktor, Tel. 058 200 56 15, peter.warthmann@azmedien.ch Manuel Fischer, Redaktor, Tel. 058 200 56 11, manuel.fischer@azmedien.ch Ständige externe Autoren: Christian Bärtschi, Bernd Genath, Alan Hawkins, Franz Lenz, Anita Niederhäusern, Kurt Rüegg, Wolfgang Schmid, Martin Stadelmann, Martin Stöckli, Andreas Walker, Jürg Wellstein, Andreas Widmer Redaktioneller Beirat Marco Andreoli, Vorsitzender der Geschäftsleitung, CTA AG, Münsingen. Domenico Autuori, Manager of Trainingcentre & Laufen Forum, Keramik Laufen AG und Similor AG, Laufen. Daniel Bader, Leiter Kommunikation, R. Nussbaum AG, Olten.
Stephan Muntwyler, Geschäftsführer Gabs AG, Tägerwilen. Richard Osterwalder, Geschäftsleiter Weishaupt AG, Geroldswil, Mitglied GebäudeKlima Schweiz. Beat Scherrer, Geschäftsführer Scherrer Metec AG, Zürich. Beat Waeber, Mitglied Zentralvorstand suissetec.
Korrektorat: Ruedi Tschumi
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Kooperation mit folgenden Verbänden: Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec), 8023 Zürich, Tel. 043 244 73 00, www.suissetec.ch GebäudeKlima Schweiz, Verband für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, 4603 Olten, Tel. 062 205 10 66, www.gebaeudeklima-schweiz.ch energiecluster.ch, www.energiecluster.ch Schweizerischer Verband für Wärmekraftkopplung (WKK-Fachverband), www.waermekraftkopplung.ch Schweizerischer Stahl- und Haustechnikhandelsverband SSHV, 4010 Basel, www.sshv.ch Swissolar, www.swissolar.ch GNI Gebäude Netzwerk Initiative, Zürich, www.g-n-i.ch MeGA, Fachverband der führenden Gebäudeautomationsplaner der Schweiz, c/o ADZ, Luzern, www.mega-planer.ch KGTV, Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände, www.kgtv.ch KNX Swiss, www.knx.ch VDSS, Verein dipl. Spenglermeister Schweiz, www.vdss.ch
Redaktionelle Beiträge Produkte-Hinweise werden kostenlos abgedruckt, Auswahl erfolgt durch die Redaktion. Bezahlte Beiträge werden mit «Publireportage» oder «Anzeige» gekennzeichnet. Leitung Werbemarkt: Jürg Rykart, Tel. 058 200 56 04 Anzeigenleitung /Kundenberatung Rolf Niederberger, Tel. 058 200 56 18, rolf.niederberger@azmedien.ch Verena Müller, Tel. 058 200 56 42, Fax 058 200 56 61, verena.mueller@azmedien.ch Anzeigentarif unter www.hk-gebaeudetechnik.ch Leitung Online und Marketing: Valentin Kälin Aboverwaltung, Abonnemente Mary Hochstrasser, Tel. 058 200 55 74, abo@hk-gebaeudetechnik.ch Preis Jahres-Abonnement: Fr. 138.– (inkl. MwSt.) Abo-Bestellung: www.fachtitel.ch Layout/Produktion: Stefanie Lipp
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