www.hk-gebaeudetechnik.ch Fachzeitschrift für Energie, Wärme, Strom, Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Gebäudeautomation, Facility Management, Gebäudehülle, Spenglerei, Sicherheit, Sanitärtechnik, Wohnen
5 | 2016 | Mai
HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von
MuKEn-Vorschriften: Kantone gefordert 4
Solarwärme für Warmwasser in MFH
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Schwerpunkt: PV / Solarwärme
Rückblick Mostra Convegno, Milano
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Der aktuelle Stellenmarkt
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Rückblick PV-Tagung 2016
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Editorial |
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Solarenergie wird definitiv ernst genommen ■ Unser Heft-Schwerpunkt: Photovoltaik/Solarwärme. Aktuell diskutiert man klar häufiger über Photovoltaik als über die direkte Solarwärme-Nutzung. Solarwärme-Anlagen sind in den letzten Jahren kaum günstiger geworden. Weltweit tiefe Preise für fossile Energien und europaweit ebenfalls sehr tiefe Stromproduktionskosten bremsen die Entwicklung. Die Möglichkeit, überschüssigen Strom als Wärme zu speichern, schafft zusätzliche Konkurrenz für die direkte Nutzung der Solarwärme. Solarwärme-Anlagen sind aber auch in unseren Breiten weiterhin interessant für die solare Wassererwärmung (v.a. für Mehrfamilienhäuser) oder für spezielle Verbraucher, etwa solche mit grossem Wärmebedarf im Sommer. Optimal sind Kombinationen in Systemen, die den Wärmeüberschuss im Sommer nutzen können. Sehr wichtiges Thema in diesem Zusammenhang: die Regeneration von Erdwärmesonden. Zur Frage «Ist es vorteilhafter, das Warmwasser direkt mit Solarwärme zu erzeugen, oder besser mit einer Kombination aus Photovoltaik und Wärmepumpe?» gilt weiterhin die Antwort «Es kommt drauf an.» In jedem konkreten Anwendungsfall müssen Vor- und Nachteile abgewogen werden. Zum Solarstrom: An der Photovoltaik-Tagung Ende Februar konnten erfreuliche Zubau-Bilanzen für die Schweiz und die Welt präsentiert werden. Der Trend ist ungebrochen. Die Entwicklung des Solarstrom-Markts 2015 zeigt weltweit ein rekordhohes Wachstum um 50 Gigawatt auf total 230 GW installierte Leistung. In der Schweiz erfolgte ein Zubau ähnlich wie im Vorjahr um 300 Megawatt auf total 1.36 GW. Diese Leistung ist installiert auf einer Fläche von fast 10 Mio. Quadratmetern. Der Solarstrom-Anteil am Gesamt-Strombedarf beträgt inzwischen weltweit 1.3 %, in Europa knapp 4 % (Spitzenreiter Italien 8 %, Deutschland 7 %). In der Schweiz trägt Solarstrom in der Jahresbilanz bereits über 2 % zur Bedarfsdeckung bei. 2016 wird es mehr sein als die Summe aus allen Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA), d.h. Photovoltaik wird bei uns nach der Wasserkraft zur zweitwichtigsten erneuerbaren Stromquelle. Photovoltaik ist aktuell in der Schweiz die günstigste «neue erneuerbare» Stromquelle. Es herrscht eine starke Nachfrage für kleinere Anlagen (< 30 kW) durch Private und KMU. Für grosse Anlagen fehlt der Anreiz durch die Kostendeckende Einspeisevergütung KEV, da angesichts knapper Mittel nur
peter.warthmann@azmedien.ch
kleine Jahreskontingente frei gegeben werden können. Auf die KEV setzt in einem neuen PV-Projekt kaum noch jemand. Immer wichtiger wird deshalb der Markt der Kleinanlagen < 30 kW, die profitieren können von der Einmalvergütung (EIV, weniger Administrativ-Aufwand, einmalige Auszahlung: etwa ein Viertel der Anlagekosten). Besonders interessant ist diese in Kombination mit dem Eigenverbrauch des selbst produzierten Stroms. Wie in der Schweiz ist auch weltweit ein Trend zur «Optimierung des zeitgleichen Eigenverbrauchs» des selbst produzierten Stroms zu beobachten. Weil in der Stromabrechnung die Netzgebühren nur auf den aus dem Stromnetz bezogenen Kilowattstunden erhoben werden, ist für Anlagenbetreiber der Eigenverbrauch oft finanziell attraktiver als die Einspeisung ins öffentliche Netz. Immer häufiger werden auch Batteriespeicher installiert, um den Eigenverbrauchsanteil weiter zu steigern. Durch den optimierten zeitgleichen Eigenverbrauch wird das Stromnetz entlastet, was auch im Interesse der Allgemeinheit ist. Die Kosten für das Erstellen und Betreiben von PV-Anlagen sind heute tiefer als man (immer noch) denkt, vgl. dazu den Artikel auf den Seiten 52/53. Generell bin ich überzeugt: Die Technologie Photovoltaik ist über dem Berg! Sogar bei den heutigen, europaweit sehr tiefen Stromproduktionskosten aus konventionellen Quellen ist Solarstrom in vielen konkreten Fällen bereits konkurrenzfähig. Wenn das Strompreis-Niveau wieder mal steigen sollte, wird sich die PV-Technologie umso rascher ausbreiten.
Peter Warthmann, Chefredaktor
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Inhaltsverzeichnis |
Strahlungsenergie 2 × ernten
Zwei Solarzellen-Typen übereinander: Ein grösserer Anteil des Sonnenlichts kann in Strom umgewandelt werden, weil die Energie in zwei Stufen «geerntet» wird. Empa-Forscher haben ein Verfahren zur preisgünstigen Produktion solcher Tandem-Solarzellen entwickelt.
Diverse Rubriken
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Schwerpunkt Solarenergie: PV-Strom und Solarwärme
Die Artikel zum Heft-Schwerpunkt Photovoltaik/Solarwärme sind über die verschiedenen Rubriken verteilt. Solar-Pionier Josef Jenni kann mit seiner Jenni Energietechnik AG das 40Jahr-Jubiläum feiern (Bild oben). suissetec hat drei neue Merkblätter zu Solarwärme-Anlagen herausgegeben. Dann folgen drei Tagungsrückblicke: SPF, PV-Tagung, BE Netz und viele weitere Fachbeiträge, etwa zum Thema Solarwärme für Trinkwarmwasser in Mehrfamilienhäusern oder zu den Möglichkeiten, wie der zeitgleiche Eigenverbrauch optimiert werden kann.
Info
1 Editorial
4 Kantone sind nun gefordert
4 Info
8 Mit 100 % Solarwärme auch durch den Winter
95 Berufsbildung, Messen, Tagungen 95 Agenda US 3 Impressum 95 Stellenmarkt US 3 Firmen- und Inserentenverzeichnis
14 Neuer Fachbeirat Gebäudetechnik an der Hochschule Luzern
Forschung 26 Die Tandem-Solarzelle erntet in zwei Stufen Strahlungsenergie
Interview 28 SolarMax bäckt kleinere Brötchen
Normen & Co. 30 Solarwärme – richtig installiert, in Betrieb genommen und instand gehalten
Energie / Wärme / Strom 32 Optimale Voraussetzungen für IndustrieProjekte 36 Solarenergie als Pfeiler der Energieversorgung 40 32 Terawattstunden Solarstrom für die Schweiz 45 Sonnenenergie für Trinkwarmwasser: Die einfache Lösung für Mehrfamilienhäuser 48 Nicht mehr aufzuhalten: Photovoltaik 51 Solarstrom: mehr oder weniger willkommen ? 52 Solarstrom vom eigenen Dach 54 Nach Modernisierung: Solarstrom von der aktiven Glasfassade 56 Dachelement vereint drei Aufgaben 60 Neue Pelletsheizung für historisches Hotel 62 Produkte
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Frische Luft vom Dach
Ausgereifte, auf dem Dach platzierte KomfortWohnraumlüftungen, eignen sich für Mietwohnungsbau-Projekte ideal. Bei Montage oder Wartungsarbeiten ist der Zugang in die Wohnungen nicht mehr nötig. Bewohner beeinflussen das System via Touch-Display.
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Elektromobil dank PV-Dach
Mit sinkender Einspeisevergütung kommt die Frage nach der sinnvollen Nutzung des selbst produzierten Photovoltaikstroms aufs Tapet. Der im Sommer produzierte Überschuss an Strom könnte für die zunehmend elektrisch betriebene Mobilität genutzt werden.
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Waldhausdach aus Titanzink
Die Dachhaut eines neu errichteten Forsthauses besteht aus einzelnen anthrazitfarbenen Titanzink-Rauten. Das Blech ist mit einer Beschichtung versehen, die das Auswaschen des Materials verhindert und somit den Waldboden und das Grundwasser schont.
Lüftung / Klima / Kälte 64 Innovation, Integration und Nachhaltigkeit bei Klima- und Kältetechnik 68 Frische Luft und warmes Wasser direkt vom Dach 73 Air-Day – Lüftungs-Know-how aus erster Hand 71 Produkte
Gebäudeautomation 78 Intelligente Einbindung der Elektromobilität 82 Produkte
Gebäudehülle / Spenglerei 84 Waldhaus in romantischer Lichtung mit Titanzink-Verkleidung
Sanitärtechnik / Wohnen 87 Wasser auf Knopfdruck 88 Produkte
Zum Titelbild:
Das Viessmann Komplettangebot Unser Komplettangebot für Heizung und Klimatechnik bietet Spitzentechnologie und individuelle Lösungen für jede Anwendung. Durch die Fokussierung auf den effizienten Umgang mit Energie hilft es, Kosten zu senken sowie Ressourcen und Umwelt zu schonen. Viessmann (Schweiz) AG 8957 Spreitenbach Tel. 056 418 67 11 info@viessmann.ch www.viessmann.ch
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Swissbau Focus 2016: Neue Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2014)
Kantone sind nun gefordert Der Neubaubereich ist energetisch auf gutem Weg, mit den neuen Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2014) wird jedoch für die kommende Gesetzgebung in den Kantonen eine anspruchsvolle Grundlage gelegt. Gleichzeitig steht damit auch ein Instrument zur Verfügung, um die bestehende Bausubstanz durch gezielte Renovationen und Erneuerungen auf den Stand der Technik zu führen. Jürg Wellstein
■ Zurecht waren die neuen Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2014) auch an der Swissbau ein breit diskutiertes Thema. Bei zwei Focus-Veranstaltungen erklärten Fachleute aus den Kantonen die Zielsetzungen, Module und Umsetzungsfragen. In wenigen Monaten werden die bereits im Januar 2015 von der Konferenz der Kantonalen Energiedirektoren verabschiedeten MuKEn 2014 in ersten Kantonen in die jeweiligen kantonalen Gesetzgebungsprozesse einfliessen und schliesslich für Bauherrschaften, Planende und Gebäudetechnikunternehmen massgebend werden.
Nahezu null Energie ist Stand der Technik Die neuen Anforderungen verfolgen im Neubaubereich das Ziel eines NahezuNull-Energie-Gebäudes (Jahresbilanz). Moderne Wärmedämmkonzepte, angepasste Haustechnik und mögliche Energieerzeugungstechnologien bilden den Stand der Technik, der sich bei neuen Ein- und Mehrfamilienhäusern praxisgerecht umsetzen lässt. Hier verursachen die MuKEn 2014 wohl kaum ernsthaftes Kopfzerbrechen. Anders sieht die Situation beim anvisierten Sanierungsmarkt aus. Mit rund 78 % der Schweizer Gebäude, die vor 1990 erstellt wurden, bilden sie Grund genug, um auf diesen wesentlichen Teil der vorhandenen Bausubstanz zu fokussieren. Die beispielsweise vor Kurzem vom Bundesparlament den Kantonen zugewiesene Aufgabe eines Verbots von Elektroheizungen zeigt exemplarisch mögliche Diskussionspunkte in den Kantonen auf, die durch unterschiedliche lokale Gegebenheiten geprägt sein dürften. Zwar verstehen sich die MuKEn 2014 als Leitfaden und gemeinsamer Nenner für kantonale Gesetze im Gebäudebereich (Neubau und Erneuerung), aber die vorgeschlagenen Basisund Zusatzmodule sowie mögliche Standardlösungen lassen auch den nötigen Spielraum zu.
Drei energetische Säulen für die künftigen Gebäude
Stephan Kämpfen, Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau, wies darauf hin, dass der Energieverbrauch im Privathaushalt folgende Anteile umfasst: 67 % fürs Heizen, 14 % für Warmwasser, 10 % für Licht und 9 % fürs Kochen und Waschen. Gleichzeitig muss man die Tatsache ernst nehmen: Rund zwei Drittel der Woh-
nungen im Kanton Aargau sind 20- bis 90-jährig. MuKEn 2014 will im Neubaubereich das 3,5-Liter-Gebäude (35 kWh/a pro m2 Energiebezugsfläche EBF) als gesetzlichen Standard etablieren. Die Anforderungen des Basismoduls sind bei Bauten anzuwenden, die beheizt, belüftet, gekühlt und befeuchtet werden und betreffen sowohl Neubauten als auch Umbauten und Umnutzungen. Gleiches gilt für haustech-
Wärmebild Stadtpanorama Zagreb, Hauptstadt von Kroatien. (Bild: iStock / Ivan Smuk)
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nische Anlagen. Dabei spricht man bei Umbauten von einem «neuen Bauteil», wenn dieses neu erstellt wird. Beispielsweise Fenster, bei denen in der Regel das ganze Bauteil ersetzt wird, oder neue Trennwände zwischen beheizten und unbeheizten Räumen. Dabei gelten jeweils spezifische Grenzwerte für den Einzelbauteil-Nachweis. Olivier Brenner, Amt für Umwelt des Kantons Appenzell Ausserrhoden, erläuterte das Rechenverfahren zur Ermittlung des Heizwärmebedarfs als Sekundäranforderung. Während die Gebäudehülle die Primäranforderung darstellt und die vor Ort installierte Stromerzeugung die Tertiäranforderung umfasst, gilt der Energiekennzahl «Wärme» eine gleichbedeutende Aufmerksamkeit. «Formfaktor» und Aussentemperatur definieren diesen Grenzwert. Gleichzeitig gilt, dass diese Sekundäranforderung der MuKEn 2014 nur mit Massnahmenkombinationen in den Bereichen Hülleneffizienz und erneu-
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Olivier Brenner, Amt für Umwelt des Kantons Appenzell Ausserrhoden, erläuterte das Rechenverfahren zur Ermittlung des Heizwärmebedarfs als Sekundäranforderung.
Stephan Kämpfen, Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau, wies auf die Anteile des Energieverbrauchs im Privathaushalt hin.
Christoph Gmür, AWEL Zürich, ging der Frage nach, wo die Elektrizität im Gebäude verbraucht wird und welche Massnahmen für mehr Effizienz geeignet sind.
Für Christian Mathys, Amt für Umwelt und Energie des Kantons Basel-Stadt, bietet der Heizkesselersatz eine Chance zum Einsatz erneuerbarer Energien.
erbare Wärme (Abwärme) erreichbar ist. Zudem wird die Wahl der Energieerzeugung bei kompakten Gebäuden, also mit einem entsprechenden Formfaktor und hoher Energieeffizienz, als nicht mehr relevant angesehen.
Nutzung erneuerbarer Energien im Gebäudebereich. Im Hinblick auf die MuKEn 2014 werden sie geeignete Vorschriften erlassen. Eine effiziente Nutzung von Elektrizität kann mit unterschiedlichen Massnahmen erreicht werden: Sommerlicher Wärmeschutz, Begrenzung der Vorlauftemperatur für die Wärmeabgabe, Einzelraumregelung in beheizten Räumen, Begrenzung der Luftgeschwindigkeit in Kanälen und Apparaten usw. Die MuKEn 2014 geht mit neuen Zusatzmodulen konkret auf den diesen Elektrizitätsverbrauch ein: • Modul 5: Ausrüstungspflicht einer Gebäudeautomation bei Neubauten ermöglicht einen effizienteren Energieeinsatz durch automatische Steuerung è
Neben Wärme steht auch Strom im Fokus Über die Minimierung des Strombedarfs informierte Christoph Gmür, Amt für Wasser, Energie und Luft (AWEL) in Zürich. Er ging zunächst der Frage nach, wo die Elektrizität verbraucht wird und wie dies beeinflusst werden kann. Während für Anlagen, Fahrzeuge und Geräte der Bund Vorschriften über den Energieverbrauch erlässt, schaffen die Kantone in ihren Gesetzgebungen günstige Rahmenbedingungen für die rationelle Energienutzung sowie die
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• Modul 6: Sanierungspflicht dezentraler Elektroheizungen bzw. Ersatz dezentraler Geräte innerhalb von 15 Jahren • Modul 8: Betriebsoptimierung bei Nichtwohnbauten mit einem Stromverbrauch über 200 000 kWh.
Eine Umsetzung der MuKEn 2014 kann weitgehend mit Standard-Lösungen erfolgen, die für alle Wohnliegenschaften anwendbar sind. (Bild: Christian Mathys)
Die neuen Mustervorschriften fordern auch die Eigenstromerzeugung mit dem Ziel, dass in Neubauten in Zukunft ein Teil des Stroms selber erzeugt werden soll. Als Vorgabe zur Eigenstromerzeugung gilt: Mindestens 10 Watt pro m2 Energiebezugsfläche (EBF), aber höchstens 30 kW. Man ist auf diesen Maximalwert gekommen, weil bei Gebäuden mit mehr als vier bis fünf Etagen in der Regel auf dem Dach der Platz für eine entsprechend leistungsstarke PV-Anlage fehlt. Zudem sind ab 30 kW (aufwändige) Lastgangmessungen erforderlich. Und bis zu diesem Leistungswert sind die Einmalvergütungen des Bundes erhältlich.
Ersatz mit erneuerbaren Energien ergänzen
Im Neubaubereich wird in Zukunft dank MuKEn 2014 das 3,5-Liter-Haus zum Stand der Technik werden. (Bild: Stephan Kämpfen)
Gemäss Christian Mathys, Amt für Umwelt und Energie des Kantons Basel-Stadt, bietet der Heizkesselersatz eine Chance zum Einsatz erneuerbarer Energien. Das Basismodul für bestehende Gebäude schlägt einen Anteil erneuerbarer Wärme beim Ersatz fossiler Heizungen vor. 10 % Kompensation aus einer erneuerbaren Quelle oder durch zusätzliche Effizienzmassnahmen (CO2-Reduktion) sollen erreicht werden. Die Relevanz für diesen Schritt ist gegeben, denn ca. 1.1 Mio. fossil betriebene Wärmeerzeuger sind in der Schweiz in Betrieb und jährlich werden rund 45 000 Kessel ersetzt (Basis: 25 Jahre Nutzung). Die MuKEn 2014 wollen also den Einsatz nicht erneuerbarer Energien einschränken. Als Ersatz zur Wärmeerzeugung werden insgesamt 11 Standardlösungen vorgeschlagen, wobei die Hälfte einen Ersatz durch eine Anlage mit erneuerbarer Energie darstellen, die andere Hälfte eine Ergänzung mit einer Anlage mit erneuerbarer Energie oder Effizienzmassnahmen. ■ www.swissbau.ch/focus
Kontakte
Der Allgemeinstrom weist bei 420 untersuchten Wohn- und Dienstleistungs-Bauten (ohne Elektroheizungen) eine grosse Streuung auf, was die Massnahmendefinition schwierig macht. (Bild: Christoph Gmür / Amstein + Walthert 2013)
Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2014) www.endk.ch/de/energiepolitik-derkantone/MuKEn Konferenz Kantonaler Energiedirektoren (EnDK), www.endk.ch
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40 Jahre Jenni Energietechnik AG in Oberburg bei Burgdorf BE
Mit 100 % Solarwärme auch durch den Winter Was 1976 als Einmann-Firma im Keller des Elternhauses von Josef Jenni begann, ist heute ein etabliertes Unternehmen mit 70 Mitarbeitenden. Die Solar-Mehrfamilienhäuser nach Muster Jenni werden ganzjährig zu 100 Prozent mit Sonnenenergie für Heizung und Warmwasser versorgt. Und das zu moderaten Mehrkosten von nur 25 000 Franken pro Wohnung. Quelle: Jenni Energietechnik AG, Bearbeitung Peter Warthmann
■ Mit Pionierprojekten wie der «Tour de Sol», dem weltweit ersten 100 % solar versorgten Einfamilienhaus (Raumheizung, Warmwasser, Strom) sowie Europas erstem vollständig solarbeheizten Mehrfamilienhaus (Raumheizung, Warmwasser) hat die Jenni Energietechnik AG Solargeschichte geschrieben. Mit dem «Solarsystem Jenni» und dem «Swiss Solartank» (Solarspeicher mit integriertem Boiler und integrierten Wärmetauschern) setzt sie international Standards. Dieses Jahr feiert die Firma Jenni nun das 40-jährige Bestehen. Unter dem Motto «40-Jahre zufriedene Kunden» werden die Feierlichkeiten mit einem Tag der offenen Tür begangen (Samstag, 11. Juni 2016, 9-18 Uhr, Infos und Anmeldung auf www.jenni.ch). Auch unter dem Jahr gibt es Führungen durch den Jenni-Solarpark. Termine ab 11. Mai siehe unter www.jenni.ch › Dienstleitungen › Führungen.
«Swiss Solartank» wird im Heizungssystem nicht bloss als Puffer eingesetzt, sondern genauso als intelligenter Heizungsverteiler. Er ist das Zentrum der Heizungsanlage und kann mit jeder beliebigen Wärmequelle beladen werden. Richtig platzierte und konstruierte Anschlüsse sind die Basis für eine optimale Bewirtschaftung der Anlage und für die Kombination von verschiedenen Energiequellen wie Sonnenkollektoren, Holzfeuerungen, Wärmepumpen oder Wärmerückgewinnungs-Anlagen. Als Leuchtturmprojekte konnte die Firma Jenni 2015/2016 zwei vollständig solarbeheizte Mehrfamilienhäuser fertigstellen und ist nun auf der Suche nach Grundstücken für weitere Häuser. Zudem entwickelte die Jenni Energietechnik AG kürzlich ein Wärmepumpensystem mit optimierter Leistungsziffer, welches die Warmwasserbereitung ohne Anheben der Arbeitstemperatur ermöglicht. ■
Der Swiss Solartank ist viel mehr als nur ein Speicher Der eigens entwickelte und im Emmental hergestellte Wärmespeicher
Jenni Energietechnik AG 3414 Oberburg bei Burgdorf BE Tel. 034 420 30 00 www.jenni.ch
2013: Hier wird gerade der 108-m3-Speicher für das mittlere solarbeheizte Mehrfamilienhaus versetzt.
Mitarbeiter bei der Arbeit in der Speicherproduktion.
Jenni-Solarpark in Oberburg BE: Übersicht über alle Gebäude. Im Vordergrund die drei solarbeheizten Mehrfamilienhäuser mit je acht Wohnungen.
Josef Jenni (rechts) bei einer Sitzung mit einem Mitarbeiter.
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Wärmebau Vertriebs AG mit Hauptsitz in Weiningen ZH
Standort und Flotte werden klimaneutral betrieben Klimaschutz ist der Wärmebau Vertriebs AG ein Anliegen. Als eines der ersten Unternehmen der Branche kompensiert die Firma die an ihrem Standort und durch die Fahrzeugflotte verursachten CO2 -Emissionen. Partner des Programms ist die Stiftung myclimate in Zürich.
Die Fahrzeuge sind mit diesem Aufkleber gekennzeichnet.
■ Der globale Temperaturanstieg, das Abschmelzen von Gletschern und Polkappen und Überschwemmungen: Diese und weitere Wetterphänomene, von denen wir tagtäglich durch die Medien erfahren, zeugen von der langsamen Veränderung des Klimas, die uns alle angeht. Zu den Hauptverursachern gehören Emissionen von Kohlendioxid (CO2). Allein die Schweiz emittiert pro Jahr rund 50 Millionen Tonnen Treibhausgase. Als Familienbetrieb für Vermietung von mobilen Heiz- und Warm-
an der Quelle. Die unvermeidbaren Emissionen, etwa durch Fahrten im alltäglichen Einsatz, werden mit der Förderung einer Biogas-Anlage im Kanton Aargau kompensiert. Die Unterstützung einer weiteren Anlage im Kanton Luzern ist in Prüfung. Die Anlagen sind durch das Bundesamt für Umwelt als Klimaschutzprojekte in der Schweiz zertifiziert. Dank der Kompensation gilt die Fahrzeugflotte als CO2-neutral. Ein Vorteil, der auch den Kunden zugute kommt.
wasserzentralen nimmt die Wärmebau Vertriebs AG ihre Verantwortung ernst und handelt. Um die bei ihren Aktivitäten anfallenden Emissionen zu kompensieren und konkrete klimafreundliche Projekte zu fördern, hat die Wärmebau Vertriebs AG mit myclimate einen starken Partner gefunden. Die Non-Profit-Stiftung mit Sitz in Zürich gehört zu den weltweit führenden Anbietern von freiwilligen Kompensationsmassnahmen für CO2-Emissionen. Ihre Leistungen
Mitarbeiter der Wärmebau Vertriebs AG mit ihren Fahrzeugen.
werden von Privatpersonen, Firmen, Organisationen und öffentlichen Verwaltungen genutzt. Die Einnahmen investiert myclimate in Klimaschutzprojekte sowohl in Entwicklungs- und Schwellenländern als auch in der Schweiz. Mit Unterstützung durch myclimate hat die Wärmebau Vertriebs AG die eigenen Emissionen unter die Lupe genommen und den CO2-Fussabdruck festgehalten. Wirksamer Klimaschutz beginnt beim Vermeiden von Emissionen
Die Wärmebau Vertriebs AG kompensiert 50 Tonnen CO2 /Jahr.
Die Vereinbarung mit myclimate erstreckt sich auf eine jährliche Kompensation von 50 Tonnen CO2. Dies ist ein erster Schritt. Vorläufig lassen sich mit myclimate nur die CO2-Emissionen am Hauptsitz des Unternehmens in Weiningen im Kanton Zürich und jene der Fahrzeugflotte kompensieren. Mit der CO2-Kompensation positioniert sich die Wärmebau Vertriebs AG als verantwortungsvolles und klimafreundliches Unternehmen, ganz nach dem Motto: «Wir bringen Ihnen Wärme CO2-neutral!» ■ www.waermemobil.ch www.myclimate.org
Biogasanlage im Kanton Aargau, gefördert durch myclimate.
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Mit AKAD-Technics fit fürs Internet der Dinge
Smarte Geräte kommunizieren untereinander.
■ Das «Internet der Dinge» umfasst alle «smarten» Geräte oder Maschinen, die ohne menschliche Eingriffe miteinander interagieren und selbstständig Daten produzieren. Diese Art von Interaktion wird Maschine-zu-Maschine-Kommunikation (kurz: M2M) genannt. In den letzten Jahren kamen viele Haushalt- und andere Geräte auf den Markt, die netzwerkfähig und somit «smart» sind. Ein Beispiel dafür ist das Haustechniksystem, das per Smartphone vom Benutzer angesteuert werden kann, aber auch selbst vom Smartphone Informationen abfragt und so beispielsweise die Heiztemperatur reduziert, sobald die Bewohner das Haus verlassen haben. Die fast unbegrenzten Möglichkeiten dieser Entwicklung stellen die Industrie vor grosse Herausforderungen. Das Weiterbildungsangebot von AKAD-Technics richtet sich an technisches Fachpersonal, die sich hierzu ein vertieftes Grundlagenwissen (Abschlüsse HF) aneignen wollen. Mehr Details zu den Angeboten finden Interessierte unter www.akad.ch/technics/Bildungsangebot/HoehereFachschulen. ■ AKAD Technics Zürich 8050 Zürich Telefon 044 307 33 33 E-Mail: technics@akad.ch www.akad.ch/Technics
Auf dem neu eingerichteten Smart Renewable Energy Forum stellen Experten in Vorträgen täglich Neuerungen zum Schwerpunktthema vor. (Bild: Intersolar Europe)
Intersolar Europe 2016: Mittwoch – Freitag, 22. – 24. Juni in München ■ Die Intersolar Europe in München feiert dieses Jahr ihr 25-JahrJubiläum. Die grösste Solarmesse der Welt mit ihren unzähligen zusätzlichen Anlässen wird rund 40 000 Besucherinnen und Besucher und über 1000 Aussteller anziehen. Teil der Messe ist die ees Europe, Europas grösste Fachmesse für Batterien und Energiespeichersysteme. Auch die grösste internationale Konferenz für Photovoltaik, die EU PVSEC, wird dieses Jahr zum ersten Mal auch im Rahmen der Intersolar Europe durchgeführt. Seit 25 Jahren prägt die Intersolar Europe die Branche und setzt neue Impulse für die Entwicklung einer zukunftsfähigen Energieversorgung. Mitte April, bereits zwei Monate vor Messebeginn, sandte die Intersolar Europe ein positives Zeichen in den Markt: Alle Ausstellungsflächen der weltweit führenden Fachmesse für die Solarwirtschaft und ihre Partner waren ausgebucht. Das gleiche gilt für die ees Europe. Auf einer Fläche von insgesamt 66 000 m2 werden Aussteller aus aller Welt ihre Innovationen präsentieren. Intersolar und ees Europe erwarten dieses Jahr 40 000 Besucher aus 165 Ländern. Dieses Jahr zeigen über 1000 Aussteller der beiden Veranstaltungen ihre Produkte, Services und Lösungen in diesem Bereich – allein 200 davon auf der ees Europe.
Smart Renewable Energy: Die moderne Energieversorgung Die Photovoltaik boomt weltweit. Laut dem Marktforschungsinstitut GTM Research erreichte die weltweit installierte Photovoltaik-Leistung 2015 insgesamt 257 Gigawatt (GWp) – ein Zuwachs von einem Drittel gegenüber dem Vorjahr. Für 2016 prognostizieren die Wissenschaftler einen erneuten Zubau um 64 GWp auf insgesamt 321 GWp. Die Intersolar Europe hat erkannt, dass es immer wichtiger wird, Sonnenenergie sinnvoll zu nutzen und intelligent zu managen – ob im Eigenheim, im Wohnviertel, im Gewerbe oder im gesamten Stromnetz. Die Stichworte dazu heissen «Smart Building», «Smart Cities» und «Smart Grid». Das Messeprogramm 2016 trägt dieser Entwicklung Rechnung: Auf dem neu eingerichteten Smart Renewable Energy Forum stellen Experten in Vorträgen täglich Neuerungen zum Schwerpunktthema vor. Das Programm ist riesig: Neben den beiden Messen gibt es die Messeforen Smart Renewable Energy, Innovation & Anwenderforum und Off-Grid Power. Zudem die Sonderveranstaltungen Intersolar Award Verleihung, die E-Mobility & Renewable Energy, Wind Meets Solar & Storage und vieles mehr. ■ www.intersolar.de
1500 Teilnehmer an der Intersolar Conference Die Entwicklung der solaren Weltmärkte, Smart Renewable Energy, Wartung und Instandhaltung von Photovoltaikanlagen sowie Finanzierung von Solarenergie: Die Intersolar Europe Conference widmet sich vom 21. – 22. Juni 2016 im ICM– Internationales Congress Center München den aktuellen Trend-Themen der Branche. Besucher haben dort die Gelegenheit, sich mit rund 1500 Teilnehmern und Referenten (inklusive Side-Events) über Fachthemen auszutauschen, Geschäftskontakte aufzubauen und sich international zu vernetzen.
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Neuer Fachbeirat Gebäudetechnik an der Hochschule Luzern ■ Die Hochschule Luzern – Technik & Architektur hat einen neuen Fachbeirat Gebäudetechnik mit namhaften Vertretern aus Planung und Ausführung nominiert. Alle Gebäudetechnik-Fachdisziplinen sind vertreten. Am 14. April 2016 tagte der Fachbeirat Gebäudetechnik erstmals an der Hochschule Luzern in Horw. Die Vertreter der Privatwirtschaft nutzten dabei u. a. die Gelegenheit, ihre Bedürfnisse für den Studiengang Gebäudetechnik und dessen Entwicklung einzubringen. Der aktive Austausch zwischen Wirtschaft und Hochschule stellt neben einer bedarfsgerechten Ausbildung auch den nachhaltigen und wichtigen Praxisbezug in der Lehre sicher. Die Herausforderungen der Digitalisierung im Bauwesen, der interdisziplinären Lösungsentwicklung und der energetischen Transformation des Gebäudeparks – um nur einige zu nennen – sind wichtige Aspekte für die Ausbildung des Ingenieurnachwuchses in der Schweiz. ■ Der neue Fachbeirat Gebäudetechnik. Hintere Reihe: Roger Neukom (CEO Neukom Engineering AG), Markus Weber (Stv. Geschäftsführer Amstein + Walthert AG), Urs von Arx (CEO Hefti Hess Martignoni AG), Prof. Urs-Peter Menti (Leiter ZIG HSLU). Vordere Reihe: Adrian Altenburger (Leiter Gebäudetechnik HSLU), Dieter Többen (CEO Dr. Eicher+Pauli AG), Marcel Baumer (Mitinhaber Hälg Group AG). Auf dem Bild fehlt Bernhard Inniger (CEO Etavis Nord AG).
Hochschule Luzern Technik & Architektur 6048 Horw www.hslu.ch/technik-architektur
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Neuer Präsident für Swisscleantech ■ Der Wirtschaftsverband Swisscleantech wurde 2009 von der Stiftung Cleantech21 als Stimme der liberalen und nachhaltigen Wirtschaft gegründet. Seit Gründung wurde der Verband durch Cleantech21 finanziell unterstützt und operativ geleitet. Unter der Leitung von Nick Beglinger konnte der Verband bedeutende politische Impulse setzen, die Diskussion mitprägen und sich als wichtiger Akteur in Wirtschaft und Politik etablieren. Während der erfolgreiche Abschluss der Klimakonferenz in Paris diese Arbeit bestätigt, stellen Veränderungen im politischen Umfeld und die aktuelle Marktsituation neue Herausforderungen dar. Um die darin bestehenden Chancen optimal nutzen zu können, wird sich der Verband in einer nächsten Phase unabhängig von Cleantech21 weiterentwickeln. Als Teil dieser Weiterentwicklung gibt Gründungspräsident Beglinger sein Amt ab. Er wird sich als Geschäftsführer der Stiftung Cleantech21 wieder vermehrt international ausrichten. Als neuer Präsident wurde anlässlich der Generalversammlung im März Matthias Bölke (53) gewählt. Er ist seit drei Jahren Vorstandsmitglied und seit über 20 Jahren im Bereich Energiemanagement und Automation tätig. Als CEO der Firmen Schneider Electric (Schweiz) und Feller AG ist er für über 1000 Mitarbeitende in der Schweiz verantwortlich. Swisscleantech setzt sich für Rahmenbedingungen in den Bereichen Klima, Energie, Mobilität und Ressourcen ein und stellt die Chancen für die Wirtschaft in den Mittelpunkt. Der Verband vertritt rund 270 direkte Firmenmitglieder und 15 Branchenverbände. ■ Swisscleantech 8004 Zürich Tel. 058 580 08 09 www.swisscleantech.ch
Der neue Swisscleantech-Präsident Matthias Bölke.
St. Gallen: Fernwärmezentrale Waldau, aber keine Erdgasnutzung ■ Nach einem Unterbruch von dreieinhalb Jahren können die Sankt Galler Stadtwerke die Fernwärmezentrale Waldau nun wie geplant bauen. Das Bundesgericht ist der Argumentation der Stadt St. Gallen vollumfänglich gefolgt und hat eine letzte Beschwerde gegen die Baubewilligung abgewiesen. Die neue Fernwärmezentrale wird benötigt, um die Spitzenlast des erhöhten Fernwärmebedarfs in der Stadt St. Gallen zu decken sowie die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Letzte Meldung zum St. Galler Erdgas-Vorkommen, das mit der Tiefenbohrung entdeckt wurde: Nachdem das Tiefengeothermie-Projekt (Stromerzeugung und Wärmenutzung) nicht realisiert werden konnte, ist nun auch das Erdgasprojekt vom Tisch. Die St. Galler Stadtwerke werden durch das 4450 m tiefe Bohrloch «St. Gallen GT-1» im Sittertobel kein Erdgas fördern. Die Investitionen wären mit ca. 6,5 Millionen Franken fast doppelt so hoch wie der zu erwartende Ertrag. ■
www.sgsw.ch
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Die Roca Corporación hat ihre Beteiligung an Duravit abgegeben
Franke übernimmt 25 Prozent an Duravit Die Schweizer Franke Gruppe beteiligt sich mit 25 Prozent an der Duravit AG, Deutschland. Beide Unternehmen planen unter ihren jeweiligen Marken künftig auch gemeinsam innovative Produktserien für den Bad- und Küchenbereich zu entwickeln. ■ Die Franke Gruppe hat an Duravit, dem deutschen Hersteller von Designbädern und Wellnesssystemen mit Stammsitz in Hornberg, am 29. März 2016 eine Beteiligung von 25 Prozent erworben. Franke und Duravit weisen ein komplementäres Produktportfolio auf und ergänzen sich nahezu perfekt. Darüber hinaus sind beide Unternehmen international ausgerichtet, besitzen starke Marken und verfügen über grosse Innovationskraft mit Fokus auf her-
vorragendes Design, hohe Qualität und intelligente Funktionalität. Roca Corporación gibt Beteiligung ab Die Beteiligung legt die Grundlagen für den Aufbau einer strategischen Partnerschaft im Bad- und Küchenbereich. Auch im Projektgeschäft bestehen sehr gute Aussichten für zusätzliche Wachstumschancen. Der bisherige Minderheitsgesellschafter von Duravit, die Ro-
ca Corporación Empresarial SA, hat zum 31.12.2015 seine Beteiligung abgegeben, die die Grundlage der Beteiligung von Franke wird. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Kartellbehörden übernimmt Franke diesen Anteil. Duravit «Leben im Bad» zeichnet die Firmenphilosophie der 1817 gegründeten Duravit AG aus. Dies spiegelt sich in der Zusammenarbeit mit bedeutenden Designern wie z. B. Philippe Starck, Phoenix Design, EOOS, sieger design und Matteo Thun wider. Das Resultat sind innovative Neuentwicklungen. mit denen Duravit stets Massstäbe setzt, für unterschiedliche Budgets und Lifestyles. Das Produktportfolio von Duravit umfasst Sanitärkeramik, Badmöbel, Dusch- und Badewannen, Wellnesssysteme sowie Dusch-WCs und Accessoires. Duravit produziert an 11 Standorten weltweit mit rund 5800 Mitarbeitern und erwirtschaftete 2015 einen Nettoerlös von rund 432 Millionen Euro. Franke Franke gehört zur Artemis Group und ist ein weltweit führender Anbieter von Lösungen und Ausstattungen für die Haushaltsküche, das private Bad, halb-/öffentliche Waschräume, die professionelle Systemgastronomie und die Kaffeezubereitung. Die Gruppe ist weltweit präsent, beschäftigt rund 9000 Mitarbeitende in 39 Ländern und erwirtschaftet einen Umsatz von rund 2.1 Milliarden Franken. ■
Für Duravit-Vorstand Frank Richter sind die positiven Effekte der Partnerschaft bereits heute erkennbar: «Wir sehen auf beiden Seiten viele Vorteile.»
Alexander Zschokke, CEO der Franke Gruppe: «Die Partnerschaft mit Duravit stellt einen wichtigen Meilenstein in der strategischen Weiterentwicklung der Franke Gruppe dar.»
www.duravit.de www.duravit.ch www.franke.com
IM NOTFALL n BEI HEIZUNGSSANIERUNGEN n ZUR BAUAUSTROCKNUNG n VON 22 kW BIS 1'400 kW n (Bild: shutterstock)
Neue Partnerschaft: Trimble und Sage ■ Trimble und Sage, Marktführerin für integrierte Buchhaltungs-, Lohnabrechnungs- und Bezahlsysteme, geben ihr neues Engagement für Schweizer Unternehmen der Gebäudetechnik und des Baunebengewerbes bekannt. Die beiden Unternehmen kombinieren ihre Lösungen der Plancal Business Software mit «Sage 50 Extra Buchhaltung und Lohn» zu einer vollständig integrierten betriebswirtschaftlichen Softwarelösung. Durch die Integration von Plancal Business Software und Sage 50 Extra können die beiden Partner ein noch attraktiveres Angebot für den gesamten Geschäftslebenszyklus in Schweizer Unternehmen der Gebäudetechnik und Baunebengewerbe bieten. Die kombinierten Erfahrungen und Lösungen von Trimble und Sage ergeben eine vollständige betriebswirtschaftliche Workflow-Lösung, die auf der fundierten Branchenkenntnis von Spezialisten beruht. Plancal, die Business Software von Trimble (einschliesslich Snap), lässt sich nahtlos in die betriebswirtschaftliche Lösung von Sage 50 Extra Buchhaltung und Lohn integrieren. Diese Kombination bietet Flexibilität und gewährleistet einen durchgängigen Workflow, welcher Kostenvorkalkulation, Vertragsmanagement, Planung, Einkauf, Rechnungsstellung, Lohn und Buchhaltung beinhaltet – eine komplette Business-Management-Lösung. Sage ist Marktführer für integrierte Buchhaltungs-, Lohnabrechnungsund Bezahlsysteme und unterstützt die Ambitionen von Unternehmern weltweit. Vor 30 Jahren begann Sage in Grossbritannien selbst als ein kleines Unternehmen. Heute unterstützen 13 000 Mitarbeitende in 23 Ländern Millionen von Unternehmen dabei, die Weltwirtschaft anzutreiben.
DIE ERFAHRUNG DER ERFINDER MIT DEM ENGAGEMENT EINES FAMILIENBETRIEBS – SEIT 1990
VERMIETUNG MOBILER HEIZ- UND WARMWASSERZENTRALEN GROSSÄCHERSTRASSE 23 | CH-8104 WEININGEN ZH T 044 750 66 50 | F 044 750 17 10 | INFO@WAERMEMOBIL.CH Die Trimble Business Software ist eine Lösung aus dem Portfolio von Trimble Buildings, einem Teil der Trimble-Unternehmenssparte Engineering und Bau. Die Lösungen von Trimble Buildings optimieren den gesamten Gebäudelebenszyklus, vom Entwurf über Bau bis zum Betrieb von Gebäuden. Trimble wurde 1978 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Sunnyvale, Kalifornien. Trimble Schweiz hat seinen Hauptsitz in Horgen ZH. Trimble Schweiz, ehemals Plancal, ist seit 2012 Teil von Trimble MEP und Trimble Buildings. Neben der hauseigenen Software-Entwicklung speziell für die Gebäudetechnik, verfügt Trimble Schweiz über ein eigenes Vertriebs- und Servicenetz mit Niederlassungen in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich und Grossbritannien. ■ Trimble International Schweiz 8810 Horgen Tel. 044 727 44 44 www.trimble.ch www.sageschweiz.ch
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Gebäudetechnik-Branchenvertreter begleiteten Bundesrätin Doris Leuthard nach Indonesien
Potenzial für Cleantec-Lösungen in Indonesien Eine Geschäftsdelegation mit Vertretern aus den Bereichen Cleantec, Infrastruktur und Energie begleitete Bundesrätin Doris Leuthard auf einen Arbeitsbesuch nach Indonesien. Dabei wurden die Branchenvertreter auf das grosse Potenzial für kleine dezentrale Stromerzeugungsanlagen aufmerksam, die mit Biomasseabfällen betrieben werden könnten. Quelle: Schmid AG enery solutions
■ Bundesrätin Doris Leuthard weilte vom 30. März bis zum 1. April für einen offiziellen Arbeitsbesuch in Indonesien. Die UVEK-Vorsteherin traf dabei den indonesischen Präsidenten Joko Widodo sowie weitere Mitglieder der indonesischen Regierung zu Gesprächen über Energie-, Klima-, Umwelt- und Verkehrspolitik. Ebenfalls auf der Agenda standen Besuche bei verschiedenen Forschungsinstituten und Unternehmen. Doris Leuthard wurde auf ihrem Arbeitsbesuch in Indonesien von ausgewählten Wirtschafts- und Pressevertretern begleitet. Für die teilnehmenden Firmen ist die Arbeitsreise als Angehörige einer Delegation eine geeignete Plattform, um Kontakte für einen Marktaufbau
Bundesrätin Doris Leuthard mit der bundesrätlichen Delegation auf Arbeitsreise in Indonesien (ganz links: Philipp Lüscher, CEO Schmid energy solutions).
zu knüpfen und das Netzwerk auf Regierungsebene zu pflegen. Die Delegation aus Geschäftsleuten wird je nach Bedarf ausgewählt, damit für das Gastland relevante Themen abgedeckt werden. Potenzial für dezentrale Stromerzeugung Philipp Lüscher, CEO der Schmid energy solutions, konnte bereits an der zweiten Arbeitsreise teilnehmen und berichtet über die Arbeitsreise und den Energiemarkt Indonesien. Auf der Reise nach Indonesien waren neun Wirtschaftsvertreter verschiedener Branchen zugegen. Dieses Mal waren Delegierte aus den Bereichen Cleantec, Infrastruktur und Energie dabei. Dies ermöglichte einen Informationsaustausch und Technologietransfer sowie die Beratung von Regierungsvertretern auf verschiedenen Stufen. Ebenfalls wurde so der Informationsaustausch zwischen Firmenvertretern ermöglicht. Indonesien ist aufgrund der durchschnittlich hohen Temperaturen für den reinen Wärmemarkt uninteressant. Ein Grossteil der Bevölkerung setzt Holz vor allem als Brennstoff für Küchenöfen ein, aber Heizen mit Holz ist in Indonesien praktisch kein Thema. Jedoch verfügt Indonesien über sehr viel Holz und ein
gewaltiges Potenzial an Biomasseabfällen (Reste aus Palmölverarbeitung, Reisschalen usw.). Rund die Hälfte der Bevölkerung (ca. 100 Mio. Menschen) hat keinen durchgehenden Zugriff auf elektrische Energie. Dies kommt auch daher, dass die Netzinfrastruktur aufgrund der Topologie des Landes (17 000 Inseln) nicht durchgängig erschlossen ist. Aufgrund dieser Ausgangslage gibt es ein grosses Potenzial für kleinere dezentrale Stromerzeugungsanlagen (100 – 1000 kW elektrisch), die mit Biomasse betrieben werden. Die Abwärme dieser Anlagen könnte für Industrieprozesse oder für die Raumkühlung verwendet werden. ■ www.schmid-energy.ch
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Kompetenz aufbauen bei Komfortlüftungen – auch für Quereinsteiger mit Technik-Hintergrund
Ausbildungsangebot zu Fachfrau/-mann Komfortlüftung Heute werden in der Schweiz pro Jahr zwischen 15 000 bis 20 000 Wohnungen mit einer Komfortlüftung ausgerüstet. Es ist also angezeigt, dass für dieses Segment der Lüftungsanlagen eine spezifische Weiterbildung angeboten wird. Die Trägerverbände (suissetec, SVLW, ProKlima, GebäudeKlima Schweiz, Energie-Cluster sowie die Kaminfeger Schweiz) kamen zum Schluss, ein umfassendes und systematisches Schulungsangebot zu erarbeiten. ■ Die Wohnungslüftung hat sich zu einer Spezialrichtung der Lüftungstechnik entwickelt. Aufgrund der wirtschaftlichen und energiepolitischen Bedeutung ist es angemessen, dass hier ein Angebot auf Stufe einer höheren Berufsbildung angeboten wird. Denn heute besteht ein akuter Fachkräftemangel. Der Lehrgang soll auch Quereinsteigern mit technischem Hintergrund offen stehen. Die Absolventen einer höheren Fachausbildung Wohnungslüftung sind Profis für Komfortlüftungen (Einzelwohnungsanlagen). Der berufsbegleitende Lehrgang Fachfrau/-mann Komfortlüftung entspricht dem Stand der Technik und ist modular aufgebaut. Sie besteht aus vier Modulen und führt mit der eidg. Berufsprüfung zu einem eidgenössischen Fachausweis. 4 Module Der von mehreren Fachverbänden unterstützte Lehrgang Fachfrau/mann Komfortlüftung ist modular aufgebaut und besteht aus vier Modulen: • Modul KLB-1 besteht aus den Basismodulen Komfortlüftung 1 (Grundlagen) und Komfortlüftung 2 (Akustik). Die Modulinhaber sind nach erfolgreichem Abschluss des Moduls befähigt, Fragen zu den Themen Wärme-
übertragung und Zustandsgrössen der Luft zu beantworten und kennen Grundlagen der Strömungslehre, die sie auch bei der Inbetriebnahme von Komfortlüftungen umzusetzen wissen. Ausserdem sind sie befähigt, Bauherrschaften und Planer bei der Komponentenauswahl sowie der akustischen Auslegung von Komfortlüftungen zu beraten. Der Kurs dauert 4 (Grundlagen) bzw. 3 Tage (Akustik); der Erstere schliesst mit einem Kompetenznachweis. • Modul KLP-1 zielt auf die Projektierung von Komfortlüftungen. Die Modulinhaber sind befähigt, nach erfolgreichem Abschluss des Moduls Bauherrschaften und Planer bei der Wahl des Wohnungslüftungssystems zu unterstützen. Sie können Projekte für Einzelwohnungsanlagen erarbeiten. Das Modul schliesst mit einer Fallstudie ab. Dabei wird in einer Einzelarbeit ein Projekt einer Komfortlüftung (Einzelwohnungsanlage) erarbeitet. Nach Abgabe der Fallstudie findet ein Fachgespräch statt. Der Aufwand für die Fallstudie beträgt circa 15 Stunden. Der Kurs dauert 4 Tage und schliesst mit einem Kompetenznachweis. • Modul KLA-1 fokussiert auf die Ausführungsberatung bei der
Komfortlüftung. Die Modulinhaber sind befähigt, nach erfolgreichem Abschluss des Moduls planer-, installateur- und produktunabhängig eine Ausführungs- inkl. Hygiene-Kontrolle durchzuführen. Sie kennen die massgebenden Anforderungen und können auf Anfrage Beratung und Vorort-Kontrollen durchführen. Sie vertreten die Anliegen der Kunden, sorgen für Qualität und einen einwandfreien Betrieb. Der Kurs dauert 4 Tage und schliesst mit einem Kompetenznachweis. • Modul KLW-1 hat den Betrieb und die Wartung von Komfortlüftungen zum Inhalt. Die Modulinhaber sind nach erfolgreichem Abschluss befähigt, eine Komfortlüftung fachgerecht in Betrieb zu nehmen sowie sämtliche notwendigen Messungen durchzuführen und zu protokollieren. Sie schliessen die Hygiene-Schulung B nach SWKI VA 104-01 ab. Der Kurs dauert 8 Tage und schliesst ebenfalls mit einem Kompetenznachweis. Zulassung zur eidg. Berufsprüfung Interessierte konsultieren die Wegleitung «Prüfungsorientierung über die Berufsprüfung für Fachfrau/-mann Komfortlüftung mit eidgenössischem Fachausweis». Grundsätzlich gilt: Die Abschluss-
prüfung kann nach erfolgreichem Abschluss der einzelnen Module absolviert werden. Anmeldung Die Kursadministration wird von GebäudeKlima Schweiz wahrgenommen. Kursinteressenten melden sich via E-Mail oder Telefonat bei der Geschäftsstelle des Verbands in Olten. ■ GebäudeKlima Schweiz 4600 Olten Tel. 062 205 10 66 info@gebaeudeklima-schweiz.ch www.gebaeudeklima-schweiz.ch
Zur eidg. Berufsprüfung wird zugelassen, wer die 4 einzelnen Module des Lehrgangs absolviert hat.
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Energieeffizienz-Management im Betrieb ■ Will ein Unternehmen die vorhandenen Ressourcen effizient einsetzen und kompetitiv am Markt agieren, ist das Energieeffizienz-Management ein zentraler Parameter. Richtig angewendet führt es zu dreifachen Win-Situationen: Die Reduktion der Energiekosten entlastet das Budget, das Verständnis der Prozesse und Energieflüsse erhöht die Qualität und der schonende Einsatz mit Ressourcen steigert das Prestige der Firma. Sie gilt als umweltbewusst und spart Geld, da unnötige Verschwendung vermieden wird. Ein wirkungsvolles EnergieeffizienzManagement betrifft sowohl die Infrastruktur als auch die Arbeitsabläufe (Prozesse). Schwerpunkte müssen in Abhängigkeit von der Art des Unternehmens gesetzt werden. Auch bisher getroffene Massnahmen sind zu berücksichtigen.
Systematisches Energiemanagement: Anhand von Checklisten sollen zahlreiche Massnahmen in der Infrastruktur und in den betrieblichen Prozessen umgesetzt werden.
Norm 50 001 und andere Tools Der Kurs orientiert sich am systematischen Energiemanagement der Norm ISO 50 001. Anhand von Checklisten werden Schritte zu einem griffigen und umfassenden Energiemanagement-System durch-
gearbeitet. Ausserdem zeigen ausgewiesene Experten aus Industrie, Verwaltung und Verbänden gute Praxisbeispiele und stellen gängige Methoden und Werkzeuge vor. Zur Sprache kommen die gesetzlichen Vorgaben im Energiebereich, aber auch Instrumente wie die sogenannten Universalzielvereinbarungen (UZV) und mögliche Förderinstrumente. Der Kurs bietet auch Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte der Swiss Competence Centers for Energy Research (SCCER), welche u. a. zum Ziel haben, die Energieeffizienz sowohl bei der Infrastruktur als auch bei den Prozessen zu optimieren. Interessierte zum Tageskurs vom Mittwoch, 15. Juni 2016 in Spreitenbach, melden sich an unter www.energie-cluster.ch oder via Telefonnummer oder E-Mail des unten stehenden Adressblocks. ■ energie-cluster.ch Christina Stempfel, Projektleiterin 3011 Bern Tel. 031 381 24 80 christina.stempfel@energie-cluster.ch
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Hoval ergänzt Pumpensortiment ■ Per 1. Januar 2016 ging die über 50-jährige, exklusive CH/FL-Generalvertretung der Hoval AG für das Biral HLK-Pumpensortiment auf Veranlassung von Biral in eine Kunden/Lieferanten-Vertriebsvereinbarung über. Die Hoval-Gruppe hat sich deshalb entschieden, per Anfang April 2016 das bestehende Pumpensortiment durch einen weiteren Systempumpen-Lieferanten, die weltweit tätige Wilo-Gruppe, zu ergänzen. Hoval erhält mit dem Wilo-Pumpensortiment zusätzlich ein bewährtes, zukunftsweisendes Produktesortiment, welches auf einer über 140-jährigen nachhaltigen Geschichte eines Familienunternehmens basiert, das heute zu den weltweit führenden Hightech-Pumpen-Herstellern gehört. ■ Hoval AG 8706 Feldmeilen Tel. 044 925 61 11 www.hoval.ch
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Geschätzte Branchenplattform: Blue Expert Apéros 2016
Erdwärme, Kältemaschinen und Energiestrategie Die Veranstaltungsreihe «Blue Expert Apéro» der Walter Meier (Klima Schweiz) AG bewährt sich auch im Jahr 2016 als äusserst beliebte Branchenplattform. ■ Die traditionellen «Blue Expert Apéros» von Walter Meier sind ein
genauso beliebter wie auch informativer Veranstaltungszyklus, wel-
Roger Nordmann, Nationalrat und Kommissionsberichterstatter, zur Vorlage Energiestrategie 2050.
cher sich jedes Jahr als aktuelle Plattform für die Informationsvermittlung zu brisanten Fachthemen aus dem Bereich Hausklimatechnik beweist. Auch die diesjährige Apéro-Serie, welche in neun Städten der Deutsch- und der Westschweiz sowie im Tessin ausgetragen wird, findet grossen Anklang in der Branche. Denn dank vielfältiger Themenwahl bieten die «Blue Expert Apéros» von Walter Meier einerseits praxisorientierte Tipps, andererseits auch ganzheitliche Betrachtungen rund um die Hausklimatechnik. Ein breites Spektrum an Themen sorgt auch 2016 erneut für erfreulich hohe Teilnehmerzahlen. Fachexperten berichten zur Umsetzung der Norm SIA 384/6 beim Planen und Erstellen von Erdwärmesonden, zu den Konsequenzen der Erdwärmenutzung im urbanen Raum, den spezifischen Herausforderungen bei
der Hydraulik von Kältemaschinen. Als Key-Account-Sprecher konnte Nationalrat Roger Nordmann gewonnen werden, der die ApéroTeilnehmer zum aktuellen Stand der Umsetzung der Energiestrategie 2050 des Bundes unterrichtet. Die «Blue Expert Apéros» werden jeweils gerne auch als hervorragende Plattform für aktives Networking unter Berufskollegen genutzt. ■ Zu weiteren Details und zur Anmeldung zur Veranstaltung in Bad Ragaz vom Freitag, den 13. Mai, unter: www.waltermeier.com/blueexpert Walter Meier (Klima Schweiz) AG 8603 Schwerzenbach Tel. 044 806 41 41 www.waltermeier.com/blueexpert
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Neue SIA-Normen: Wirtschaftlichkeitsrechung / Modulare Darstellung ■ Im März 2016 sind zwei neue SIA-Normen erschienen, die für Fachleute in den Gebäudetechnik-Branchen wesentlich und hilfreich sind: SIA 480: Wirtschaftlichkeitsrechnung für Investitionen im Hochbau Die Norm SIA 480 gilt für die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von Investitionen im Hochbau, soweit nicht abweichende Methoden und Grundlagen zwischen den Auftraggebenden und den Planenden vereinbart werden. Projekte im Sinne der vorliegenden Norm sind alle Investitionsvorhaben im Hochbau wie Erstellung, Instandsetzung oder Veränderung von Gebäuden, Gebäudeteilen, Bauteilen und haustechnischen Anlagen sowie weitere bauliche oder technische Massnahmen, welche einen Kapitaleinsatz erfordern. Norm SIA 480 Wirtschaftlichkeitsrechnung für Investitionen im Hochbau, 32 Seiten, Format A4, broschiert, Fr 100.–
SIA 411: Modulare Darstellung der Gebäudetechnik Die Norm SIA 411 dient ausschliesslich der Verständigung zwischen den am Bau beteiligten Leistungsträgern. Sie enthält keine Anforderungen an die gebäudetechnischen Systeme und Teilsysteme. Die Norm gilt für folgende gebäudetech-
nische Systeme: Heizungsanlagen, Lüftungs- und Klimaanlagen, Kälteanlagen, Sanitäranlagen (Wasser-, Gas- und Druckluftanlagen), Elektround Kommunikationsanlagen sowie Gebäudeautomation. Die Klassierungsmethodik kann als eine Art «Bildwörterbuch» bezeichnet werden mit einem Grundwortschatz,
welcher für die gegenseitige Verständigung ausreichend ist. Norm SIA 411 Modulare Darstellung der Gebäudetechnik-Verständigung, 280 Seiten, Format A4, broschiert, Fr. 280.– ■ SIA, Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 8027 Zürich www.sia.ch
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Die Unternehmerseite |
100 Prozent sauberer Strom auf El Hierro Auf der Kanareninsel «El Hierro» ist es gelungen, eine autarke ökologische Stromerzeugung zu installieren, die auch dem Charakter dieses von der Unesco zum Biosphärenreservat erklärten Naturparadieses wohl ansteht. Reto P. Miloni *
■ Im Jahre 1492 ankerte Christoph Kolumbus vor der kleinen Kanareninsel El Hierro. Er tankte dort Frischwasser und Proviant und wartete auf günstige Passatwinde, die ihn auf seiner abenteuerlichen Reise in die «Neue Welt» bringen sollten. Später verbannte das spanische Königreich während Jahrhunderten Sträflinge auf die 1458 Kilometer vom spanischen Festland entfernte Atlantikinsel, auf der erloschene Vulkane, Lorbeerwälder, steil abfallende Küsten und vom Aussterben bedrohte Riesen-Eidechsen auf bloss 268 km2 eine erstaunliche Vielfalt bilden. Energiewende am «Ende der Welt» Diese kleine, dünn besiedelte und weit im Atlantik draussen liegende Kanareninsel schreibt heute zum
zweiten Mal Geschichte: Statt Strom – übel für das Klima und zudem teuer – aus Dieselkraftwerken zu erzeugen, setzte man in El Hierro eine Vision des lokalen Ingenieurs Javier Morales in die Tat um: er machte aus dem abgelegenen Eiland die weltweit erste Insel, die ihren Strom komplett mit Windkraft und etwas Photovoltaik erzeugt. Flauten werden überbrückt, indem man Wasser turbiniert und über vier Generatoren Strom erzeugt. Zuvor wird mit überschüssiger Windenergie entsalztes Meerwasser in einen mit Teichfolien abgedichteten ehemaligen Krater eines erloschenen Vulkans hochgepumpt. Bläst kein Wind oder übersteigt der Strombedarf die aktuelle Leistung der fünf grossen Windrotoren, reicht die Energie aus dem Pumpspei-
Windkraftanlagen: Total fünf Enercon Typ E 70 mit je 2,3 MW Leistung sind in Betrieb auf der kleinen Kanareninsel El Hierro.
Die Unternehmerseite |
cherkraftwerk für die Stromversorgung auf der ganzen Insel. Als Back-up steht die ansonsten nicht mehr benötigte, thermisch angetriebene Diesel-Generatorengruppe weiterhin zur Verfügung. Javier Morales gelang das Kunststück, die Bewohner El Hierros zu überzeugen, die Regierung der Kanaren für seine Pläne zu gewinnen, die notwendigen Gelder aufzutreiben und die kniffligen technisch-logistischen Hürden beim Bau leistungsstarker Windgeneratoren und Pumpspeicherwerke zu überwinden. Auch werden auf der Insel praktisch sämtliche Strassenlaternen mit Solarmodulen, Batteriespeichern und Stromsparleuchten netzunabhängig betrieben. Es ist genug Ökostrom vorhanden für mehrere Meerwasserentsalzungsanlagen, ohne die ein Leben auf der Insel nicht möglich wäre. Vorbild mit viel Nachahmungspotenzial Dank der Kraft des Windes und der Sonne stellen Bauern, Fischer, Geschäftsleute, Ingenieure, Touristen
und Wissenschaftler ihre Stromversorgung und Meerwassersentsalzung ohne Öl, Kohle, Gas oder Atom kostengünstig und umweltfreundlich sicher. Weltweit leben rund 600 Mio. Einwohner auf weit vom Festland entfernt liegenden Inseln, die über lange Seekabel nicht wirtschaftlich an Stromnetze anschliessbar sind. Noch wird dort Strom zumeist mit thermischen Kraftwerken (Diesel oder Kohle) erzeugt, wobei Unmengen von klimaschädlichen Treibhausgasen und Schadstoffen in eine ansonsten intakte Umwelt ausgestossen werden und sich unnötig viele harte Devisen für fossile Energien in CO2 und Kilowattstunden auflösen. Warum «Off-Shore» in der Nordsee statt «Mountain-Top» in Switzerland? Die Parallele zu Vulkankratern und Windkraftwerken auf den Kanaren könnten Pumpspeicher und Freiflächen-Photovoltaik in Schweizer Alpentälern darstellen. Schliesslich stehen auch in der Schweiz
Mit dem Wasser aus dem Pumpspeicherbecken werden vier Pelton-Gruppen mit je 2,83 MW Leistung betrieben. Das gesamte Hydro-Wind-Kraftwerk ermöglicht eine Treibstoffeinsparung von 2 Mio. Liter Diesel pro Jahr.
25 Jahre nach dem AKW-Moratorium und endlosen Grabenkämpfen um aufgehübschte, abzuschaltende oder neue AKWs gelungene systemtechnische Kombinationen für die Energieerzeugung mit erneuerbaren und speicherbaren Energieträgern im Vordergrund. Noch fehlt in der Schweiz der Wille zum forcierten Zubau von Windkraft und Photovoltaik in der Nähe bestehender Pumpspeicher- und Netzkapazitäten im Alpenraum. Logische Konsequenz: Auch in der Schweiz sollten Windkraft- und Solaranlagen
lieber im Binnenland mit nationalem Netzverbund statt Offshore im Ausland ausgebaut werden. ■ * Reto Miloni, dipl. Architekt ETH SIA, Swissolar-Profi, www.miloni.ch
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Forschung |
Die halbtransparente Solarzelle aus Methylammonium-Bleiiodid bildet die obere Schicht des «Tandems». Das Material scheidet sich in Form winziger Perowskit-Kristalle ab. Als Unterlage für den Perowskit dient eine Substanz mit dem Kürzel PCBM. Jedes PCBM-Molekül enthält 61 Kohlenstoff-Atome, die in Form eines Fussballs miteinander verknüpft sind. Auf diese Fussballschicht wird «lauwarm» der Perowskit aufgedampft. Dieser Kristall schluckt UV-Strahlen und den blauen Anteil des sichtbaren Lichts und verwandelt diese in Strom. (Bilder: Empa)
Dank Zauberkristall Perowskit zu höherer Effizienz
Die Tandem-Solarzelle erntet in zwei Stufen Strahlungsenergie Zwei Solarzellen übereinander bringen Vorteile: Ein grösserer Anteil des Sonnenlichts kann in Strom umgewandelt werden, weil die Energie in zwei Stufen «geerntet» wird. Empa-Forscher haben ein Verfahren entwickelt, das solche Tandem-Solarzellen in preisgünstiger Roll-to-Roll-Produktion möglich macht. Das schonende Produktionsverfahren geht bei nur 50 Grad Celsius vonstatten. Quelle: Empa, ETH-Forschungsinstitut für Materialwissenschaften und Technologie
■ Was bei Doppelklingenrasierern gut ist, gilt auch für Solarzellen: zwei Arbeitsschritte sind gründlicher. Wenn man zwei Solarzellen übereinanderlegt, von denen eine halb transparent ist, dann lässt sich ein grösserer Anteil der Lichtenergie in Strom umwandeln. Bislang wurde die aufwendige Technik vorwiegend in der Raumfahrt eingesetzt. Für die Massenproduktion waren sogenannte Tandem-Zellen zu teuer. Ein Empa-Team um Stephan Bücheler und
Ayodhya N. Tiwari vom Labor für Dünnschicht und Photovoltaik hat es nun geschafft, eine preisgünstige Tandem-Solarzelle herzustellen, die sich auf flexible Kunststofffolien auftragen lässt. Ein wichtiger Meilenstein zur Massenproduktion hocheffizienter Solarzellen ist damit erreicht. Der Clou an dem neuen Verfahren: Die Forscher erzeugen die zusätzliche Solarzellenschicht in einem Niedrigtemperaturverfah-
ren bei nur 50 Grad Celsius. Das verspricht für künftige Herstellungsprozesse einen Energie und kostensparenden Produktionsschritt. Auf Anhieb erreichte die TandemSolarzelle einen Wirkungsgrad von 20.5 Prozent bei der Umwandlung von Licht in Strom. Sie liegt damit auf Augenhöhe mit den besten bisher produzierten flexiblen Solarzellen der Welt. Dabei ist ihr Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft, wie die Empa-Forscher betonen.
Forschung |
Empa-Forscher Stephan Bücheler nimmt eine flexible Solarzelle aus der HochvakuumVerdampfungsanlage in den Empa-Labors.
Ein Mitarbeiter der Firma Flisom (ein Empa-Spinoff) zeigt einen Prototypen einer flexiblen Solarzelle für Dächer.
Molekulare Fussbälle
wandelt diese in Strom. Rotes Licht und Infrarotstrahlung lässt der Kristall jedoch passieren. So können die Forscher unter der halbtransparenten PerowskitZelle eine weitere Solarzelle anordnen, die das restliche Licht in Elektrizität umwandelt.
Der Schlüssel zu dem Doppelerfolg war die Entwicklung einer halbtransparenten Solarzelle aus Methylammonium-Bleiiodid, das sich in Form winziger Perowskit-Kristalle abscheidet. Als Unterlage für den Perowskit dient eine Substanz mit dem Kürzel PCBM (Phenyl-C61-Buttersäure-Methylester). Jedes PCBM-Molekül enthält 61 Kohlenstoff-Atome, die in Form eines Fussballs miteinander verknüpft sind. Auf diese Fussballschicht wird sozusagen «lauwarm» der Perowskit aufgedampft. Dieser Zauberkristall schluckt UV-Strahlen und den blauen Anteil des sichtbaren Lichts und ver-
Bessere Nutzung des Sonnenlicht-Spektrums Als untere Schicht der Tandem-Solarzelle dient den Empa-Forschern eine CIGSZelle (Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid). Zu diesem Material forscht das Team bereits seit Jahren. Auf Basis der CIGS-Zellen läuft bereits eine Kleinserien-Produktion für flexible Solarzellen.
Querschnitt durch eine CIGS-Zelle (Basisstruktur der Tandem-Solarzelle). In der mittleren Schicht ist der Halbleiter aus Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid (Absorber) abgebildet. Die oberste Schicht aus Zinkoxid (ZnO) ist für sichtbares Licht durchlässig.
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Der Vorteil von Tandem-Solarzellen liegt in der besseren Ausnutzung des Sonnenlichts. Eine Solarzelle kann nur Strahlung umwandeln, deren Energie grösser ist als die Bandlücke des verwendeten Halbleitermaterials. Ist die Strahlung schwächer, entsteht kein Strom. Ist die Strahlung energiereicher, dann wird die überschüssige Strahlungsenergie in Wärme verwandelt und geht verloren. Eine zweistufige Solarzelle wie die Perowskit-CIGS-Zelle der Empa kann Substanzen mit verschiedenen Bandlücken kombinieren und so einen grösseren Anteil der eingestrahlten Sonnenenergie in Elektrizität umwandeln.
Mehr als 30 Prozent Effizienz sind möglich Während sehr gute einstufige Solarzellen maximal 25 Prozent der Sonnenenergie in Strom umwandeln, könnten Tandem-Solarzellen auch die 30-Prozent-Marke knacken, sagt Ayodhya Tiwari, Leiter des Labors für Dünnschicht und Photovoltaik. Doch bis dahin sei noch viel Forschungsarbeit nötig. «Was wir jetzt erreicht haben, ist erst der Anfang. Bis dieses ambitiöse Ziel erreicht ist, müssen noch etliche Hürden genommen werden. Wir brauchen dazu viel interdisziplinäre Erfahrung und eine grosse Zahl an Kombinations-Experimenten, bis eine halbtransparente Hochleistungszelle zusammen mit der passenden Basiszelle gefunden ist.» Stephan Bücheler, der in Tiwaris Team die Laborforschung koordiniert, weist darauf hin, dass das Wettrennen um Effizienzen in der Solarzellenforschung beileibe nicht nur ein akademisches Schaulaufen ist. «Bei der Herstellung von Solarstrom wird nur die Hälfte der Kosten durch die Solarmodule selbst verursacht. Die andere Hälfte der Kosten kommt von der Infrastruktur: Wechselrichter, Verkabelung, Tragekonstruktionen für die Zellen, Ingenieurskosten und Installation. All diese Nebenkosten sinken, wenn die Solarzellen effizienter werden und folglich kleiner gebaut werden können. Effiziente Solarzellen sind damit der Schlüssel zu preisgünstigem Ökostrom.» ■ Wissenschaftliche Publikation: «Low-temperature-processed efficient semitransparent planar perovskite solar cells for bifacial and tandem applications», F. Fu, T. Feurer, T. Jäger, E. Avancini, B. Bissig, S. Yoon, S. Buecheler & A. N. Tiwari; in Nature Communications 6, 8932 (2015) www.empa.ch
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Interview |
Was ist aus der Wechselrichter-Marke «SolarMax» der Schweizer Firma Sputnik Engineering geworden?
SolarMax bäckt kleinere Brötchen Am 1. Mai 2015 hat die SolarMax-Gruppe das Know-how der Marke SolarMax von Sputnik Engineering aus der Konkursmasse gekauft. Wie geht es weiter mit SolarMax? Ein Gespräch anlässlich der PV-Tagung vom 22. Februar in Bern mit Pierre Kraus, Geschäftsführer der SolarMax Sales & Services GmbH. Interview: Anita Niederhäusern
■ Ein Jahr nach der Übernahme von SolarMax, wie fühlt sich das an? Pierre Kraus: Das fühlt sich sehr gut an! Wir sind mit der Produktion mittlerweile voll auf Kurs, seit September läuft sie in Deutschland wieder. Wir haben es auch geschafft, gut ins Lager zu produzieren und sind bei allen Produkten voll lieferfähig. Und jetzt geht die eigentliche Arbeit los, was Neuentwicklungen für den Markt angeht, allen voran natürlich die Speichertechnik. Da sind wir im Moment mit drei verschiedenen Herstellern im Gespräch. Wir werden nicht, wie viele andere, ein eigenes Batteriespeicher- und Managementsystem entwickeln, sondern langfristig auf einen Kooperationspartner setzen. Für welche Bereiche wollen Sie die Speichersysteme anbieten? Einerseits für den Residential-Bereich (EFH/MFH) mit der kleinen dreiphasigen TP-Serie von 5 bis 7 kW. Da möchten wir verschiedene Speichergrössen mit einem AC-System anbieten. Andererseits möchten wir eine Lösung mit Grossspeichern entwickeln: Wir haben ja einen Zentralwechselrichter mit 500 bzw. 600 kW. Hier möchten wir einen Leistungsteil des Wechselrichters bidirektional gestalten, sodass damit die Photovoltaikmodule und der Speicher betrieben werden können. Angedacht ist ein DC-System. Also bleiben Sie so breit aufgestellt mit Ihrer Produktpalette, wie sie vor dem Konkurs von SolarMax angeboten wurde? Nicht ganz: Was sich bei den Produkten der alten SolarMax bereits angekündigt hat, war die Thematik der Zentralwechselrichter. Da gab es früher die Serie TS, mit Leistungen von 50, 80 und 100 kW. Die wird es in der Form nicht mehr geben, wie damals schon von Sputnik angedacht. Diese Leistungen werden heute nicht mehr mit einem Zentral-, sondern mit einem Stringwechselrichter abgedeckt, dreiphasig zwischen 15 und 30 kW. Dadurch fällt die kleine Serie weg. Dieses Segment decken wir nun mit der RX-Serie ab, die wurde ja von Sputnik nahezu fertig entwickelt. Hier fehlen noch die Zerti-
fizierungen für die einzelnen Märkte. Mit diesen Produkten können wir wieder in Grossprojekte einsteigen. Ich mag mich erinnern, dass Christoph von Bergen beim letzten Interview gesagt hat, dass das Unternehmen das Geschäft jetzt auf Europa konzentriere. Verfolgen Sie auch dieselbe Strategie? Genau, unser Fokus ist sogar noch etwas kleiner: Im ersten Schritt sind es die Schweiz und Deutschland. In einem zweiten Step kommt das restliche Europa dazu. Alles, was ausserhalb von Europa ist, möchten wir nicht gänzlich ausschliessen, aber hier werden wir, wenn überhaupt, nur im Bereich Grossprojekte tätig sein. Was bräuchte es denn, dass Sie ausserhalb Europas tätig werden? Es müsste ein Projekt im zweistelligen Megawatt-Bereich sein, hier könnten wir mit unserer RX-Serie eine sehr gute und kostenoptimierte Lösung anbieten. In einem solchen Fall würden wir den EPC (Generalunternehmer), der das Projekt ausserhalb Europas baut, auch gleich als Servicepartner für das Projekt implementieren. Unser Fokus bleibt jedoch klar auf der Schweiz, Deutschland und Europa. Was ist denn für Schweizer Kundinnen und Kunden am Produkt noch schweizerisch ausser dem Namen SolarMax? Die Produktion ist zwar in Deutschland und das Unternehmen ist hauptsächlich in deutscher Hand. Was jedoch schweizerisch bleibt, ist die Entwicklungsarbeit, die noch unter Sputnik Engineering stattgefunden hat. Stand heute sind eigentlich alle Produkte, die wir anbieten, «engineered in Switzerland». Das wird noch eine ganze Weile so bleiben. Wir haben neue Produkte in der Entwicklung, auch hierbei werden wir von ehemaligen Sputnikmitarbeitenden unterstützt, die ein Ingenieurbüro in der Schweiz betreiben, es wird aber noch etwas dauern, bis die marktreif sind. Des Weiteren haben wir unseren eigenen Vertriebs- und Servicestützpunkt in der Schweiz in Salez.
Wie steht es mit dem Zankapfel Serviceleistungen in der Schweiz? Inwieweit hat sich der Service hierzulande verbessert? Verbessert hat er sich dahingehend, dass wir inzwischen vier Service-Ingenieure haben, die sitzen jedoch in Deutschland. Im Moment wird der Service der Zentralwechselrichter folglich von Deutschland aus bedient. Wir sind hier an der PV-Tagung auch vor Ort, um mit zwei Firmen betreffend einer Servicepartnerschaft zu verhandeln, die wir «CSP» nennen, sogenannte Certified SolarMax-Partner. Wir möchten einen oder zwei Partner in der Schweiz finden, die wir für die Reparatur von Zentralwechselrichtern ausbilden und trainieren, damit sie den Service in der Schweiz abdecken können. Angedacht ist, die Schweiz auch aufgrund der Sprachthematik in die Bereiche Ost und West zu teilen. Unser Ziel ist es, dass wir schlussendlich in der Schweiz schneller reagieren können. Also sind die Serviceleistungen in der Schweiz immer noch etwas langsam …? Sie könnten schneller sein. Da wir den Service der Zentralwechselrichter noch von Deutschland aus abwickeln, versuchen wir natürlich, nicht wegen jedem Einzelauftrag in die Schweiz zu fahren, was hohe Kosten für die Kunden generieren würde. Hier kommt die Bündelung der Serviceleistung sowohl dem Kunden wie auch uns entgegen. Wenn wir Probleme mit einem Wechselrichter einer 1-Megawatt-Anlage haben, dann reagieren wir selbstverständlich schnell. Aber bei einem 20-kW-Gerät mit einem Lüftungsfehler, da ist der Aufwand zu gross. Im Stringwechselrichterbereich haben wir ja ein Lager in Salez im St. Galler Rheintal an der österreichischen Grenze. Da liegt unser Servicelager mit den Austauschwechselrichtern. Der Schweizer Kunde meldet sich per Hotline und landet in Deutschland. Dort wird der Fall aufgenommen und ein Ticket erstellt, das dann nach Salez übermittelt wird. Hier wird ein Austauschgerät bereit gemacht, das unsere Servicepartner auswechseln. Das defekte Gerät wird in Deutschland repariert.
Interview | USA und Indien. Da diese Märkte vielversprechend sind, liegt der Fokus von vielen Marktteilnehmern genau auf diesen Regionen. Deshalb sehen wir auch eine ganz grosse Chance mit einem regionalen Produkt in regionalen Märkten, auch mit Ideen, die die anderen vielleicht nicht haben, weil sie Produkte produzieren, die für die ganze Welt funktionieren müssen. So entsteht eine Lücke, die wir besetzen wollen.
Pierre Kraus, Geschäftsführer der SolarMax Sales & Services GmbH.
Der Austausch erfolgt in der Regel innert 48 Stunden. Sie haben ja auch schon ausgebaut, von 40 auf 60 Mitarbeitende … Ja, wir sind im Moment bei 50, die restlichen 10 Mitarbeitenden folgen in den nächsten Wochen und Monaten. Damit sind wir aber dann bei einer Grösse angelangt, bei der wir uns mit unserer Planung wohlfühlen und unsere Verkaufsziele für 2016 gut abwickeln können. Wie viel Megawatt Leistung wollen Sie denn jährlich bauen? Mit den 60 Mitarbeitenden können wir jährlich rund 200 Megawatt bauen. Verkaufen wollen wir so um die 120 Megawatt. Das Ganze kann und soll natürlich in den Folgejahren steigen, aber wir wollen bewusst am Anfang kleine Brötchen backen, sodass wir mit der Firma, so wie wir sie jetzt aufgestellt haben, gut über die Runden kommen. Wir wollen die Struktur bewusst jetzt nicht zu sehr aufblasen, nur um danach die Getriebenen des Markts zu sein, so wie es vielen Wechselrichterherstellern in den letzten Jahren ergangen ist, die sich von den grossen Mengen gesundschrumpfen mussten. Aber haben Sie eine Chance, gegen die ganz Grossen, SMA, SolarEdge und andere? Davon sind wir fest überzeugt! Warum? Wir sehen uns nicht als Nischenanbieter, sondern als Anbieter, der in den Märkten, in denen wir agieren, nah vor Ort ist und weiss, was in den Märkten passiert. Klar, die Märkte sind nicht in Europa und auch nicht in Deutschland oder der Schweiz, sondern die führenden Märkte sind allen voran China,
Was versprechen Sie sich von diesen zwei Tagen, vom Stand hier an der Nationalen Photovoltaik Tagung? Geht es vor allem auch um die Suche nach Servicepartnern? Natürlich auch, mit zwei Firmen sind wir schon länger im Kontakt. Es geht aber auch darum, die Vorträge anzuhören, um den Markt besser zu verstehen. Und auch ganz klar darum, den einen oder anderen Partner noch für den Vertrieb dazu zu gewinnen. Natürlich möchten wir auch im ehemaligen Herstellerland von SputnikSolarMax die Fahne hissen, um zu zeigen, dass wir da sind. Es gab sicher in dem knappen Jahr, seit dem wir die Marke übernommen haben, die eine oder andere Thematik, die verbesserungswürdig ist. Aber es ist sicher keine Schande angesichts der Herausforderung, eine Firma in der Grösse zu übernehmen, die Produktion nach Deutschland zu verlagern und das Ganze wieder an den Start zu bringen. Das war ein Mammut-Projekt, das Ganze von 0 auf 100 wieder hochzuziehen. Es gab damals bei der Überlegung, wie wir das angehen, zwei Varianten: Anfangs Mai 2015 wurde ja vom Konkursamt alles abgesegnet, die Verträge waren unterzeichnet. Die eine Variante war, ein halbes Jahr zu warten und sich in aller Ruhe wieder aufzustellen. Mit dem halben Jahr, das für die Konkursabwicklung nötig war, hätte dann aber ein ganzes Jahr Funkstille geherrscht. SolarMax wäre sehr lange unsichtbar gewesen. Dann wären die Probleme im Servicebereich für die Kunden noch grösser gewesen. Daher haben wir uns für die zweite Lösung entschieden, so bald wie möglich mit allem wieder hochzufahren, auch wenn im Hintergrund noch nicht alles lief, wie wir wollten. Ich denke aber, das war auf jeden Fall die bessere Lösung. Natürlich war es dann für den einen oder anderen Kunden aus seinem Blickwinkel anders, da er zum Beispiel für eine Serviceleistung angerufen hat und seine Erwartungen nicht so erfüllt wurden. Einfach weil im Hintergrund noch nicht alles so lief wie geplant. Aber nach einem Jahr wäre der Markteintritt ungleich schwieriger gewesen.
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Sie haben auf jeden Fall hohe Ziele: In Deutschland steht die Abschaffung des EEG zur Diskussion und in der Schweiz sieht es mit der KEV nicht besser aus … Wir sind an der Stelle schon in der deutlich besseren Position: Wir sind ja am 1.5.2015 gestartet, und damals zeichnete sich schon ab, was in den deutschen und schweizerischen Märkten passieren wird, wie die politischen Zeichen stehen. Wir wussten folglich schon in der Aufbauphase, was uns erwartet. Zudem sind wir im gesetzten Residentialmarkt (Bereich Ein- und Mehrfamilienhäuser) weniger von der Politik abhängig als zuvor: Hier ist es nicht mehr ein reines Investment, sondern die Kunden kommen mit dem Ansatz, dass sie mehr Unabhängigkeit möchten, dank den Speichern ist der noch interessanter geworden. Dies ist im Moment die Triebfeder, die den Markt befeuert, und die ist losgelöst von der Einspeisevergütung. Dieser Markt ist in den letzten Jahren sowohl in Deutschland wie auch in der Schweiz stetig gewachsen. Damit haben wir eine Konstante, mit der wir schon relativ gut rechnen können. Im Grossanlagenbereich werden wir ausschliesslich projektbezogen arbeiten. Dieser Bereich ist natürlich noch mehr von den Einspeisevergütungen abhängig. Aber wir gehen davon aus, dass auch der Residentialmarkt aufgrund der Speichermöglichkeiten in den nächsten Jahren immer stärker unabhängig von politischen Entscheiden funktionieren wird. Ich habe gedacht, dass die Speicher in der Schweiz, unabhängig von den Kosten, sich schneller verbreiten. Dass immer mehr Menschen sagen, ich will zeigen, dass ich das kann … Aus meiner Sicht gibt es da eine Art Reifungsprozess des Markts. Zuerst wusste man, es gibt ein EEG oder die KEV, und dann braucht es einfach eine ganze Weile, bis das Ganze beim breiten Publikum angekommen ist. Das ist mit den Speichern dasselbe. Das gilt auch für die Installateure: Zuerst verkauften sie die Anlagen über die KEV, dann ändern sich in der Politik die Zeichen und sie verkaufen, wie aktuell in der Schweiz, im Einfamilienhausbereich mit dem Argument der Einmalvergütung. Die Nachbarn sprechen dann darüber und sagen, ja das funktioniert und der Andere macht es auch so. Das wird bei den Speichern genauso ablaufen. Die Marktreifung braucht einfach Zeit! ■ www.solarmax.com
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Merkblätter von suissetec in Kooperation mit Swissolar und GebäudeKlima Schweiz
Solarwärme – richtig installiert, in Betrieb genommen und instand gehalten In Kooperation mit der Vereinigung Swissolar und mit GebäudeKlima Schweiz veröffentlichte suissetec im November des vergangenen Jahres drei neue Merkblätter. Diese sind Anleitungen zur Installation, zur Inbetriebnahme und Abnahme sowie zur Instandhaltung von Solarwärmeanlagen. Den Merkblättern sind Checklisten beigefügt. Quelle: suissetec
■ Das erste Merkblatt der Serie hat die Installation von Solarwärmeanlagen im Blickfeld. Ein reibungsloser Montageablauf erfordere ein koordiniertes Zusammenspiel verschiedener Gewerke (Dachdecker, Solarteur, Spengler, Elektriker). Die beiliegenden Checklisten sol-
len den Installateuren grundsätzlich wichtige Hinweise und Hilfestellungen bieten. Besprochen werden die diversen Montageabläufe am System (wie Wassererwärmer/Speicher, Kollektoren am geneigten Dach oder Flachdach, Solarkreislauf).
Solarkollektoren fügen sich je länger je mehr auf ästhetische Art in die Dachlandschaft ein.
Inbetriebnahme und Abnahme
Ebenso hohe Aufmerksamkeit ist der Inbetriebnahme von Solarwärmeanlagen zu schenken. Da in solchen Anlagen hohe Systemtemperaturen vorherrschen, ist der Prüfung beim Abfüllen und Abpressen der Anlage grosse Beachtung zu
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schenken. Falsches Vorgehen oder die Missachtung wichtiger Arbeitsschritte kann zu Material- oder sogar zu Personenschäden führen. Mithilfe des Merkblatts «Inbetriebnahme und Abnahme von Solarwärmeanlagen» sollen Fehler verhindert und die bessere Arbeitskoordination zwischen Installateur und Lieferanten gefördert werden. Zu diesem Merkblatt gehört ein InbetriebnahmeProtokoll.
Instandhaltung
Das Schema zeigt den Stand des Solarwärmesystems bei der Inbetriebnahme.
Einmal installierte und funktionierende Solarwärmeanlagen sind bei den Betreibern beliebt. Leider kommt es nicht selten vor, dass nach Erstellung der Anlage der Unterhalt und die Instandhaltung vernachlässigt werden. Beiliegend zum dritten Merkblatt «Instandhaltung von Solarwärmeanlagen» soll eine Checkliste dem Hauswart, Bauherrn aber auch dem Fachpersonal (Installateur, Solarteur oder Solarprofi) eine Hilfe bieten, wie und wann eine Instandhaltung nötig ist. Eine Vernachlässigung der Kontrollen und Instandhaltungsarbeiten kann zu Einbussen des Ertrags führen. Zudem dient eine sinnvolle Instandhaltung dem Werterhalt der Anlage: Die Lebensdauer verlängert sich. Je nach Aufgabe sind weitere Dokumente (wie SIA-Normen, SUVA-Instruktionsmappe, Swissolar-Leitfaden usw.) zu konsultieren. Diese sind jeweils am Schluss der einzelnen Merkblätter aufgeführt. ■ Die drei Merkblätter und die Checklisten sind erhältlich auf dem Webshop des Verbands unter www.suissetec.ch/ merkblaetter-heizung
Die Merkblätter (4-seitig und je zweimal 2-seitig) und die dazugehörigen Checklisten sind als Set von PDF-Dokumenten bei suissetec abrufbar.
suissetec 8021 Zürich Robert Diana, Tel. 043 244 73 33 robert.diana@suissetec.ch www.suissetec.ch/merkblaetter-heizung
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Der Industrietag zeigte die breit gefächerten Kompetenzen des SPF auf.
SPF-Industrietag 2016: Solartechnik für Wärme und Strom
Optimale Voraussetzungen für Industrie-Projekte Die am diesjährigen Industrietag präsentierten Kompetenzen des Instituts für Solartechnik (SPF) reichen von Entwicklungsprojekten zu Verbesserungen der Sonnenenergie-Nutzung über die verstärkte Zusammenarbeit mit den Photovoltaik-Experten am SUPSI bis zum ersten mobilen Solar-Testlabor der Schweiz mit Stützpunkt in Rapperswil. Jürg Wellstein
■ Sonnenenergie steht am Industrietag des Instituts für Solartechnik (SPF) der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) jeweils im Mittelpunkt. So auch geschehen am 2. März 2016. Einerseits wurde das verstärkte Zusammenwirken von Solarthermie (Solarwärme) und Photovoltaik vorgestellt, anderseits konnten wesentliche Entwicklungen aus dem Kollektorbau präsentiert werden. Dass die Forschung weiterhin eine zentrale Funktion in Rapperswil ausübt, beweist das neue Forschungsgebäude, das im Rahmen eines Tags der offenen Tür vor Kurzem der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Dem SPF sind nach wie vor zahlreiche Fragen gestellt, die durch Forschungsprojekte, seien sie öffentlich oder durch Unternehmen finanziert, beantwortet werden müssen.
Forschungsarbeiten mit unterschiedlichen Themen Zu diesen Forschungsthemen zählt beispielsweise die Ermittlung von Parame-
tern, die für eine Beschreibung und Bewertung von «störender Blendung» wichtig sind. Mit der bi-direktionalen Reflektanz-Verteilfunktion lassen sich Reflexions- und Streuverhalten verschiedener Oberflächen messtechnisch erfassen. Weil nicht nur Solaranlagen, sondern auch verschiedene Materialien an Gebäuden zu Blendungen führen, werden hier neben Messungen an Gläsern auch solche an Bauteilen der Gebäudehülle durchgeführt. Mit diesen Ergebnissen wird eine Datenbank aufgebaut, welche wesentliche Eingabeparameter zur Charakterisierung von Oberflächen in lichttechnischen Programmen zur Verfügung stellt. Das SPF ist mit seinen rund 45 Wissenschaftlern, Ingenieuren und Technikern sowie einem Jahresbudget von ca. 4,8 Mio. Franken auch als Partnerin in externen Entwicklungsprojekten involviert. Bei einem Vakuumröhren-Luftkollektor für Prozesswärmeanwendungen soll eine spezifische Vakuum-Glas-Metall-Ver-
bindungstechnik gefunden werden und eine neue selektive Beschichtung auf Edelstahl, Faltenbalg und Getter hinzukommen. Diese Neuheit ist für Anwendungen bis 200 °C ausgelegt und soll beispielsweise in Lackierbetrieben, bei Heizungsunterstützung, WarmwasserAnlagen usw. zum Einsatz kommen. Weil Luft als Fluid dient, sind diese Kollektoren stillstandssicher, einfach zu installieren und zu betreiben. Das SPF ist zudem in zwei Aktionsfeldern der SCCER (Swiss Competence Centers for Energy Research) involviert. Einerseits bei der Effizienz industrieller Prozesse und anderseits im Bereich der Speicherung. Daneben arbeitet man an EU-Projekten des 7. Forschungsrahmenprogramms.
Zusammenarbeit durch neue Technologie Ein wesentlicher Schritt stellt die Zusammenarbeit mit dem etablierten Tessiner Institut für die Entwicklung und Untersuchung von Photovoltaik-Modulen dar.
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reitung mit einer Wärmepumpe hinzu. Das SPF ist involviert bei der Auslegung eines quaderförmigen, drucklosen Speichers aus Kunststoff. Dabei sind optimale Lösungen für Wärmedämmung und -übertragung zu finden. Für die Dämmung wird eine VIP-Hülle (Vakuum-Isolations-Paneele) von ca. 1 cm Dicke eingesetzt.
Harmonisierung der kantonalen Förderung
Mit dem mobilen Solar-Testlabor lassen sich sowohl kristalline als auch DünnfilmPhotovoltaik-Module sowie PVT-Module vor Ort untersuchen und ausmessen. (Bild: SPF)
Das SUPSI betreibt durch das Institut für angewandte Nachhaltigkeit der bebauten Umwelt (ISAAC) seit Jahren ebenfalls ein Testzentrum. Alleine schon durch die technologische Verbindung von Solarstrom und Wärmenutzung im Hybrid-Kollektor (PVT) lag diese Kooperation auf der Hand. Sowohl elektrische und thermische Ertragsuntersuchungen als auch Schneelastmessungen mit der Rapperswiler Testeinrichtung sind Gegenstand der Zusammenarbeit. Da es vor allem in alpinen Regionen im Winter immer wieder zu grossen Schäden an Solaranlagen kommt, wurde zusammen mit dem SUPSI und dem Dachverband der Gebäudeversicherungen (VKF) ein Schneelastzertifikat eingeführt. Damit werden Elemente ausgezeichnet, die auch für extreme Schneeverhältnisse geeignet sind. Mit den Unternehmen Solarpartner GmbH und Megasol AG entwickelt das SPF einen nur 5 cm hohen, Drainbackfähigen (durch Schwerkraft entleerenden) Flachkollektor, der einfach in das PV-Montagesystem der Megasol AG eingeklinkt und somit dachintegriert werden kann. Die flache Bauweise des Montagesystems ergibt besondere Herausforderungen in diesem Projekt. Weil die Warmwasserbereitung mit zentralen Systemen Nachteile aufweist, entwickelt das Berner Unternehmen Swissframe AG eine kompakte Vorwandeinheit mit integrierter Haustechnik. Neben den konventionellen Sanitärelementen kommen hier auch ein Lüftungsgerät und die Warmwasserbe-
Die Förderung der Solarwärme bietet in der Schweiz eine bunte Vielfalt. In den meisten Kantonen gilt: Förderung = Grundbeitrag + flächenabhängiger Beitrag. Hinzu kommen zahlreiche unterschiedliche Bedingungen, wie Absorberfläche, Aperturfläche, Bruttofläche, oder Fördersätze je nach Kollektortyp, Unterschiede bei Einfamilienhaus,
Bestandteil der neu entwickelten Vorwandeinheit mit integrierter Haustechnik sind ein Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung und ein kompakter, quaderförmiger Warmwasserspeicher mit Wärmepumpe. (Bild: SPF)
Störende Blendeffekte bei Gläsern oder anderen Materialien lassen sich mit der bi-direktionalen Reflektanz-Verteilfunktion messtechnisch erfassen und bewerten. (Bild: SPF)
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Das neue Forschungsgebäude der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) wurde vor Kurzem im Rahmen eines Tags der offenen Tür der Öffentlichkeit vorgestellt.
Mehrfamilienhaus, Anlagentyp usw. In der Regel fällt die Förderung von leistungsschwachen Kollektoren höher aus, weil mehr Quadratmeter für den gleichen Ertrag benötigt werden. Deshalb erachtet das SPF eine Ertragsförderung besser als eine Flächenförderung. Mit der neu entwickelten Kollektor-Förderliste (www.kollektorliste.ch) wird ein harmonisiertes Fördermodell unterstützt. Es gilt beispielsweise für Neuanlagen oder Anlagenerweiterungen auf bestehenden Gebäuden (kein Neubau)
sowie für Kollektoren, die auf der Kollektorliste aufgeführt sind. Damit werden Anlagen mit besserer Leistung belohnt. Die zu erwartenden Förderbeiträge können durch Bauherrschaften, Planende und Interessierte unter Angabe des Kollektors und des Kantons automatisch berechnet werden.
Mobiles Solar-Testlabor auch in der Schweiz Was in Deutschland seit Längerem Tatsache ist, steht nun auch in Rapperswil
zur Verfügung: das mobile Solar-Testlabor. Damit können sowohl kristalline als auch Dünnfilm-Photovoltaik-Module sowie PVT-Module vor Ort untersucht und gemessen werden. Mithilfe von Kennlinien-, Elektrolumineszenz-, Infrarot- und Hochspannungsprüfungen lassen sich Mängel aufspüren. Durch die Kennlinienmessung wird die aktuelle Leistung der Module bei Standard-Testbedingungen sowie bei unterschiedlichen Einstrahlungsstärken bestimmt. Die im Solar-Testlabor eingebaute Wärmebildkamera erfasst Diodenfehler und Hotspots, und mit der Hochspannungsprüfung lassen sich Isolations- und Erdungsfehler erkennen. Insgesamt dient diese mobile Einrichtung einer erhöhten Sicherheit der Anlagen und einem stabilen Ertragswert für den Betreiber. Der diesjährige Industrietag hat die breit gefächerten Kompetenzen des SPF erneut aufgezeigt und zahlreiche Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit der Industrie mit diesem Institut präsentiert. ■
Kontakte Institut für Solartechnik (SPF) www.spf.ch Kollektor-Förderliste www.kollektorliste.ch ISAAC am SUPSI www.supsi.ch/isaac
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Rückblick 14. Nationale Photovoltaik-Tagung 2016 in Bern
Solarenergie als Pfeiler der Energieversorgung Die nationale Photovoltaik-Tagung stand dieses Jahr im Zeichen widersprüchlicher Entwicklungen. Zwar konnte sich 2015 in der Schweiz der Zubau von Anlagen zur solaren Stromerzeugung auf dem Vorjahresniveau von rund 300 Megawatt halten. Aber der Rahmen für weitere Ausbauschritte, die die Voraussetzung für die Realisierung der Energiestrategie 2050 bilden, gestaltet sich immer schwieriger. Guntram Rehsche
■ In groben Zügen tönt es weiterhin nicht schlecht: Mit Blick auf die weltweite Entwicklung sowieso – erfuhr der Ausbau insgesamt im Vorjahr doch wieder ein über 20-prozentiges Wachstum auf 50 Gigawatt an Erzeugungskapazität (Jahres-Zubau installierte Leistung). Was auch die Voraussetzung bildet für das Überwinden einer bedeutenden Marke – im laufenden Jahr soll die weltweit installierte Solarkapazität die 300-Gigawatt-Marke übertreffen. Den Photovoltaik-Markt beflügeln weiterhin Länder wie China, neuerdings vor allem die USA und das unter dem Fukushima-Trauma leidende Japan. Auch in Europa wächst der Markt, auf tiefem Niveau, wieder an. Ausgerechnet Grossbritannien, nicht gerade als Sonnenscheinnation bekannt, hat noch bedeutend zugelegt (über 4 Gigawatt). Für die früher führenden Solarnationen Deutschland, Italien und Spani-
en muss man aber in den Statistiken nach hinten blättern. Da hat es die hiesige Solarwirtschaft mit dem Verharren auf erreichtem Niveau von einem jährlichen Zubau von rund 300 Megawatt noch relativ gut. Jedoch: Auch dieser Stand droht zu erodieren. Es bräuchte eine Verdoppelung, um die in der Energiestrategie definierten Ausbauziele für den Ersatz des Atomstroms (fast 40 % am gesamten Strommarkt) zu ermöglichen. Aktuell beklagen die Betreiber von bereits erstellten Anlagen die teils stark gesenkten Rückvergütungen von eingespeistem Solarstrom durch die Elektrizitätsunternehmen. Ein Beispiel aus der Stadt Zürich: Galt hier für PV-Projekte bis Ende 2014 ein durch die politischen Behörden festgelegter Vergütungssatz von bis zu 20 Rp./kWh, senkte das EW der Stadt diesen dann quasi über Nacht auf 8 Rp./kWh. Lo-
gisch, dass Anlagen, die eben nicht von der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) profitieren, plötzlich nicht mehr rentabel zu betreiben sind. Folgerichtig auch, dass sich Projektierer neuer Anlagen ihr Vorhaben zweimal überlegen, zumal für sie die Aussicht auf die KEV endgültig geschwunden scheint. Denn in diesem Punkt der aktuellen energiepolitischen Auseinandersetzung in der Schweiz stehen die Zeichen auf Rot: Selbst bei einer Erhöhung des KEV-Zuschlags auf dem Stromverbrauch von 1,5 auf 2,3 Rappen je Kilowattstunde reichen die zusätzlich generierten Mittel bestenfalls, die Warteliste der rund 37 000 KEV-Interessenten (davon die überwiegende Mehrheit PVAnlagen-Betreiber) abzubauen – aber keinesfalls für neue Antragssteller. Dass neben den höchst unterschiedlichen Rückvergütungen auch das administrative Erstellen von Anträgen immer komplizierter wird und die Kosten für die Zähler von Eigenverbrauch und Rückspeisung willkürlich und je nach Einzugsgebiet der EW stark differieren, zeigte an der PV-Tagung eine eigens erstellte Studie des Verbands unabhängiger Energieerzeuger (VESE). Die verschiedenen Tarife sind auf einer neuen Website (www.pvtarif.ch) dokumentiert.
Warnung vor dem Aus für den PV-Zubau
Roger Nordmann, Nationalrat und Präsident von Swissolar, unterstrich die Unumkehrbarkeit der Solarisierung, warnte aber auch davor, dieser zu viele Hindernisse in den Weg zu stellen.
Vergällt wird den Erzeugern von Solarstrom das Geschäft zudem durch die Aussicht, neu für die Netzkosten zur Kasse gebeten zu werden. Alt-Nationalrat Rudolf Rechsteiner aus Basel warnte an der Tagung, eine entsprechende Gesetzesänderung könnte der Solarbranche endgültig den Garaus machen. Von Entsolidarisierung könne keine Rede sein, wenn die Solarproduzenten (deren zusätzliche Herstellung erneuerbarer Energie ja politisch erwünscht sei) von dieser Abgabe – eben einem Netzentgelt – be-
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freit blieben. Zumal die Beanspruchung dieses Netzes durch den Solarstrom bei den aktuellen Produktionszahlen als vernachlässigbar erscheint. Gegenteiliger Ansicht sind die im nationalen Verband zusammengeschlossenen Elektrizitätswerke (VSE), die die Gesetzesänderung angestossen haben und nur so glauben, die Finanzierbarkeit des Stromnetzes sicherstellen zu können. Swissolar-Präsident und SP-Nationalrat Roger Nordmann hielt fest, die Energiewende sei unumkehrbar angestossen. Er erinnerte an deren Hintergrund, der im Frühjahr 2016 mit traurigen Jubiläen für Aufmerksamkeit sorgt: dem fünften Jahrestag des japanischen AKW-Desasters in Fukushima und dem 30. der grössten aller zivilen Atomkatastrophen in Tschernobyl. Um die hiesige Energiewende nicht zu gefährden, brachte der Lausanner Politiker einen Rückzug der Atomausstiegs-Initiative ins Spiel – zumal sich die Atomenergie allein schon aus ökonomischen Überlegungen von selbst erledige. Ebenso erinnerte er daran, dass Atomstrom bei den derzeitigen Grosshandelspreisen (europaweit pendeln sie um die drei Rappen pro Kilowattstunde) mit Kosten von vier bis fünf Rappen aus den bestehenden Schweizer Werken bereits nicht mehr kostendeckend sei. Der herkömmlichen Stromwirtschaft drohe deshalb in Analogie zum Finanzmarkt eine «Bad Bank», in die alle finanziellen Grossrisiken ausgelagert werden müssten – und deren Kosten durch die Steuerzahler zu berappen wären. Trotzdem: Seit den Atomfanalen der Energienutzung in Japan und der Sowjetunion hat sich vieles getan bezüglich der erneuerbaren Energien. Und es ist noch viel mehr möglich. Christian Breyer, Dozent an der finnischen Lappeenranta Universität, modelliert derzeit ein weltumspannendes Energieversorgungssystem, das vollständig auf Erneuerbare abstellt. Sein erstaunliches Fazit an der PV-Tagung: Ein solch weltumspannendes System ist zu absolut vertretbaren Kosten realisierbar und es baut auf auf der Nutzung von Windund Sonnenstrom über die Grenzen hinweg. Die Betrachtung über die Grenzen hinweg ist laut Breyer deshalb so wichtig, weil sich diese beiden Erneuerbaren bestens ergänzen – Windstrom fällt vor allem im Winter an und auch nachts, also jeweils dann, wenn die Photovoltaik nichts zur Stromversorgung beitragen kann.
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Investitionen 2014 in erneuerbare Energien nach Regionen: Trotz leichtem Rückgang weltweit legten die Märkte in Asien zu, allen voran China mit 140 Mrd. US-Dollar. (Grafik: Beat Hotz-Hart)
Warten auf die Speichermöglichkeiten
Noch wenig die Rede war an der Berner Tagung von den Möglichkeiten der Speicherung, eigentlich besonders wichtig für Solarstrom, der entweder im Übermass anfällt oder gänzlich fehlt. Die Power-to-Gas-Technologie wird eine Rolle spielen, doch über experimentelle Anlagen hinaus hat sie sich diesbezüglich noch nicht etabliert, auch wenn gerade sie als der am meisten versprechende Ansatz gilt. Zudem verfügt die Schweiz bereits über bedeutsame Speicherkapazitäten im Wasserbereich, was die Angelegenheit vielleicht weniger dringend erscheinen lässt. Vielleicht gilt wirklich, was der Berner Fachhochschul-Professor Urs Muntwyler beiläufig feststellte, dass nämlich der Stromausgleich über das bereits bestehende und gut ausgebaute Netz sowie vor allem die rasch zunehmenden Speicherkapazitäten der aufkeimenden ElektroAutowirtschaft das Problem schon fast als vernachlässigbar erscheinen lassen – für die Schweiz zumindest.
Kosten sind für den Zürcher Volkswirtschaftsprofessor Beat Hotz-Hart Drehund Angelpunkt der Beurteilung der Erneuerbaren im Allgemeinen und der Photovoltaik im Besonderen. Vor den rund 550 Kongressteilnehmern widersprach er jenen Angehörigen seiner Professorenzunft, die Kosten von weit über 100 Milliarden Franken für die Energiewende veranschlagen. Diese vergessen nämlich, dass auch ein Weiterwie-bisher in der Energiepolitik nicht zum Nulltarif zu haben sei. In einer volkswirtschaftlichen Beurteilung der Energiewende hätten nur die Differenzkosten zu diesem Weiter-wie-bisher Bedeutung. Diese betragen gemäss Hotz-Hart rund 40 Milliarden Franken, verteilt über 25 Jahre. Fazit: Die Energiewende kostet so betrachtet etwa gleich viel wie das Neat-Eisenbahnprojekt – und sei praktisch ohne wirtschaftliche Wachstumseinbusse zu stemmen. è
Eignung einer Immobilie für die Solarenergieproduktion Strom und Wärme auf dem eigenen Hausdach zu produzieren, wird dank sinkender Preise für Solaranlagen und neuer Speichertechnologien immer interessanter. Die neue interaktive Anwendung www.sonnendach.ch zeigt, wie geeignet die Immobilie für die Solarenergieproduktion ist. Bereits sind 50 Prozent des Gebäudebestands erfasst. Bis Anfang 2018 werden alle Hausdächer der Schweiz verfügbar sein. Das Gemeinschaftsprojekt erarbeiteten das Bundesamt für Energie BFE, das Bundesamt für Landestopografie (swisstopo) sowie das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz. Abgefragt werden kann, ob ein bestimmtes Hausdach für die Solarenergienutzung geeignet ist und wie viel Strom und Wärme produziert werden könnten. Die Anwendung verknüpft in Zusammenarbeit mit Meteotest Daten von Swisstopo zur Grösse und Orientierung jeder einzelnen Dachfläche mit satellitenbasierten solaren Einstrahlungsdaten von MeteoSchweiz. www.sonnendach.ch
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David Stickelberger, Geschäftsleiter Swissolar: «Heute behindern viele EVU den wirtschaftlichen Eigenverbrauch und verteuern Anlagen etwa mit tiefen Rückliefertarifen, mit Leistungstarifen, hohen Zählergebühren oder mit unnötigem, separatem Netz- und Anlagenschutz.»
schaft mit den jeweiligen Elektrizitätswerken aufbauen. Dort zeigt sich, dass der direkte Einsatz des vor Ort erzeugten Stroms für den eigenen Verbrauch (der sogenannte Eigenverbrauch) bei gegebenen Rahmenbedingungen ein tragbares Geschäftsmodell darstellt. Aber eben: Die EWs müssen mitspielen und dürfen dem Eigenverbrauch nicht die heute oftmals erkennbaren beschriebenen Hindernisse in den Weg stellen. Von wegen Geschäftsmodellen in der Solarwirtschaft: Für den Luzerner Anlagenbauer BE Netz AG zeigte Adrian Kottmann auf, dass die Verlagerung vom reinen Bau der PV-Anlagen auf deren Betrieb und weitere Dienstleistungen für die Anlageneigner eine Perspektive darstellt – die ihre Entsprechung findet in der Metamorphose verschiedener grosser Modulhersteller, die wie etwa die amerikanischen First Solar und Sunpower unterdessen viele Anlagen nicht nur erbauen, sondern auch selbst betreiben. Allerdings in einer im Vergleich zum Schweizer Markt ganz anderen Grössenordnung.
Ökologischer Fussabdruck der PV sinkt deutlich
Beat Hotz-Hart relativiert die volkwirtschaftlichen Kosten: Die Energiewende kostet etwa gleich viel wie das Neat-Eisenbahnprojekt.
Viele neue Geschäftsmodelle
Dass das nicht rein professorale Theorie ist, belegten die Praxisbeispiele, die an den Solartagen trotz winterlichem Wetter in der Bundeshauptstadt allen Sorgen zum Trotz auch für zuversichtliche Stimmung sorgten. So beanspruchen viele Solarprojekte gar keine staatliche Förderung mehr. Die Genossenschaft Migros-Aare etwa hat eine ganze Anzahl von Anlagen für den Eigenver-
brauch erstellt und investierte so insgesamt rund 20 Millionen Franken – ohne jegliche staatliche Unterstützung. Grosse Mietwohnungs-Siedlungen im baslerischen Frenkendorf oder im nördlichen Zürich versorgen die Bewohner direkt mit Solarstrom. Beide können gemäss den Projektvertretern – SolvatecGeschäftsleiter Dominik Müller und Andreas Hofer von der Genossenschaft Mehr als Wohnen – auf gute Partner-
Ob welt- oder schweizweit, die immer stärkere Verbreitung der solaren Stromerzeugung wird den Rohstoffeinsatz für die Modulproduktion sowie auch die Recyclingmöglichkeiten für aussortierte Module in den Vordergrund der Überlegungen rücken. Rolf Frischknecht von Treeze Ltd. im zürcherischen Uster konnte in beiden Beziehungen beruhigen. Seine Untersuchungen belegen unter anderem: Nicht nur die Kosten sinken (weiterhin), auch die für die Modulproduktion verwendete Energie nimmt beständig ab – von einem früher nötigen Strom aus zwei bis drei Jahren Betrieb des Moduls auf bald weniger als einem Jahr. Dieser sogenannte Rückzahlfaktor variiert allerdings stark, je nach Technologie des Moduls. Ebenso bedeutsam ist die Klimaauswirkung der solaren Stromerzeugung. Galt früher ein CO2-Ausstoss von rund 80 Gramm pro Kilowattstunde, dürfte sich dieser im Laufe der nahen Zukunft auf rund einen Viertel verringern. Ein Blick auf die schweizerische Solarforschung und -entwicklung rundete den zweitägigen Anlass ab. Was sich im Vorjahr angekündigt hatte, scheint für die gebäudeintegrierte Photovoltaik auf gutem Weg. Unterdessen sind viele Produkte für die fassadenintegrierte (Builtin) Photovoltaik verfügbar, auch in
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zahlreichen farblichen Abstufungen. Anwendung haben sie noch immer erst in einzelnen Fällen gefunden – nächstes grösseres Projekt ist der neue Verwaltungsbau des Bauzulieferers Sika in Zürich-West. Das Start-up-Unternehmen Flisom will mit seinen im Rollezu-Rolle-Verfahren hergestellten PVElementen 2017 in Produktion gehen. Und die Forschung ist an verschiedenen Instituten wie der Empa in Dübendorf und dem CSEM in Neuenburg daran, mit wegweisenden Projekten ihren international bedeutsamen Ruf abzusichern. Dabei wird vermutlich die Perowskit-Technologie eine wichtige Rolle spielen, deren aktuellen Stand Björn Niesen präsentierte. In der Anwendung als sogenannte Tandemzellen sind die erreichten Effizienzgrade bereits beachtlich – die Umsetzung in die industrielle Fertigung wird aber noch Jahre in Anspruch nehmen (siehe Artikel weiter vorne in der Rubrik «Forschung»).
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Anlagenbetrieb PV-Anlagen als Geschäftsmodell: Bedeutung von Monitoring, Service und Erneuerung nimmt zu. (Grafik: Adrian Kottmann, BE Netz AG)
Busse beim Bau einer Solaranlage Solarpionier Thomas Nordmann von TNC in Feldmeilen bei Zürich blieb es vorbehalten, das Fazit zur nationalen PVTagung zu ziehen: Dank den kantonalen Empfehlungen zur Umsetzung im Bauund Energierecht (den MuKEn) werde es in der Schweiz bald schon fast zur Pflicht, Neubauten mit Solaranlagen zu versehen. Vor nicht allzu langer Zeit, fügte Nordmann launisch hinzu, sei man gelegentlich gar mit einer Busse belegt worden für die Errichtung einer solchen Anlage. Sowieso gelte, dass die Digitalisierung in der Strombranche im Laufe des nächsten Jahrzehnts für massive Veränderungen im Strommarkt sorgen werde. Und er rief als Zitat aus dem Referat von Rudolf Rechsteiner in Erinnerung: «Mit dem gleichen Argument, mit dem der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE eine finanzielle Abgeltung von Eigenproduzenten verlangt, könnte man von Nutzern des öffentlichen Verkehrs eine Nahverkehrsabgabe fordern, wenn sie im Sommer von Tram und Bus auf das Fahrrad umsteigen.» ■
Ein hochaktuelles Thema ist «Optimierung zeitgleicher Eigenverbrauch PV-Strom». Dazu gehören Systemkomponenten wie Eigenverbrauchsmanager, Batterie als Speicher, Wärmepumpe für Komfortwärme oder Warmwasser, Elektrofahrzeug. (Referat Marc Muller)
Nächste Photovoltaik-Tagung 2017 ist Donnerstag/Freitag, 23. – 24. März 2017, in Lausanne. www.swissolar.ch www.pvtarif.ch * Guntram Rehsche, Finanz und Medienwerkstatt, www.solarmedia.blogspot.com
Entwicklung der kostendeckenden Einspeisevergütung («KEV» in Rp./kWh, immer für im jeweiligen Jahr erstellte Neuanlagen) für PV-Strom und durchschnittliche Vergütungen im KEV-Anlagenbestand. (Grafik: Referat Rudolf Rechsteiner)
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Sonnentage 2016 bei BE Netz in Ebikon
32 Terawattstunden Solarstrom für die Schweiz Einmal mehr lud BE Netz in Ebikon an den Sonnentagen vom 4. und 5. März 2016 in ihre Werkstatt ein. Ein besonderer Leckerbissen war der Vortrag über die Wichtigkeit von Photovoltaik im Kampf gegen den Klimawandel von Daniel Rufer von E2 Management Consulting. Anita Niederhäusern
■ «Wir brauchen ein Schmiermittel, um die Energiewende schneller voranzutreiben», erklärte Marius Fischer, Geschäftsführer der BE Netz AG, den rund 300 Besuchern der Sonnentage, die 12 Referate vorgesetzt bekamen. «Ein Schmiermittel, das es uns ermöglicht, die Partner dieses Projekts der Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenzubringen. Die Energiewende geht uns alle an: die Immobilienverwalter, Architekten, Versicherungen, Banken, Bauherren etc. Wir haben schon viel getan, und doch sehen wir, dass noch so viel zu tun ist.» Das Unternehmen mit 50 Mitarbeitenden hat in den letzten 22 Jahren insgesamt über 2000 Energieanlagen gebaut, ein grosser Teil davon Photovoltaikanlagen. «Die Taten zählen und nicht die Worte!», ist Marius Fischer überzeugt.
Patriarchalische Struktur
BE Netz sei bereit, den Schweiss, den der Bau all dieser Anlagen von den Mitarbeitenden gefordert habe, in Form von Wissen weiterzugeben. «Auch wenn die Entscheide des Nationalrats von letzter Woche uns das Gefühl geben, wieder um Jahre zurückgeworfen zu sein und uns wieder auf Feld 1 zu befinden, wir sind da, um die Energiewende weiterhin mitzugestalten.» BE Netz verstehe sich als Energiewender, in Anlehnung an die Schwinger. Marius Fischer stellt sich vor, dass einmal einer der Würfe der Schwinger in einen «Energiewender» umbenannt werden könnte. So könne z. B. das 97. Luzerner Schwingfest als Botschafter der lokalen erneuerbaren Energiewende dienen. Der Solarfachmann wies darauf hin, dass wir an einem Punkt angelangt seien, an dem So-
Daniel Rufer von der E2 Management Consulting AG.
larstromanlagen nahe am Markt produzierten. «Was wir jetzt brauchen, sind anständige Rahmenbedingungen, die es zulassen, dass die Photovoltaik auch das liefern kann, wozu sie fähig ist.» Die Energieproduktion habe sich sehr verändert: Im Gegensatz zu der patriarchalischen Struktur, die Energie von oben nach unten lieferte, werde heute Energie von unten nach oben geliefert: «Das Netz ist nicht mehr in Stein gemeisselt, es wird ‹entmeisselt›».
Ein ökologisches Muss
Marius Fischer, Geschäftsführer BE Netz AG.
«Jede Kilowattstunde Solarstrom entlastet das Klima um bis zu 500 Gramm CO2», rechnete Daniel Rufer von E2 Management Consulting AG vor. «Und das bei einer Lebensdauer der Photovoltaik-Anlage von über 30 Jahren.» 2005 betrugen die Treibhausgas-Emissionen in Gramm CO2-Äquivalent pro Kilowattstunde Solarstrom noch über 80 Gramm, 2013 waren es bei den besten Anlagen nur noch knapp die Hälfte. Die
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Rückzahldauer der durch Produktion, Transport und Montage der Module entstandenen Treibhausgase bei einer mittleren Photovoltaikanlage von 2012 beträgt 4.5 Jahre, bei der Best Technology 2013 sind es nur noch 1,5 Jahre. Grundlage ist der europäische Strommix. Für Rufer ist die Energiewende nicht ein Wunsch, sondern ein ökologisches Muss, gelte es doch bis 2050 die CO2-Emissionen der Schweizerinnen und Schweizer von heute 6,3 Tonnen pro Kopf auf 0 zu reduzieren, nur so sei das 2-Grad-Ziel der Klimapolitik zu erreichen. «Die Politiker können einwenden, dass das nicht möglich sei, sie bräuchten das Doppelte an Zeit. Das geht aber nicht, denn damit setzten wir durch den Temperaturanstieg die Lebensgrundlage von Hunderten Millionen Menschen aufs Spiel. Wenn die Energiewende doppelt so lange dauert, wird der Anstieg 4 Grad betragen.»
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Energieversorgung gemäss Adrian Kottmann, Inhaber der BE Netz AG: Das Solarzeitalter, vor und nach dem Erdölzeitalter. (© Bild: BE Netz)
Je grösser die Anlage, umso höher die Einsparungen Daniel Rufer zeigte, dass die CO2-Einsparung immer höher wird, je grösser die PV-Anlage ist (siehe Grafik S. 42). Ab 27 m2 Solarmodule wird das vorgestellte Minergie-P-Einfamilienhaus zu einer CO2-Senke: «Daher ist es sehr wichtig, dass wir so grosse Solaranlagen wie möglich bauen», erklärte er. Eine Million Einfamilienhäuser gebe es in der Schweiz, statt über sie zu wettern, müssten ihre Dächer möglichst mit Photovoltaik eingedeckt werden. Nach Minergie-P gebaut oder saniert und mit Photovoltaik bestückt, würden diese zu «Minus-Emissions-Häusern» inklusive des Baus der Gebäude. Daniel Rufer hat auch noch das Elektroauto in seine Berechnungen aufgenommen: «Ab einer Fläche von rund 70 m2 Photovoltaik wird das Gebäude inkl. Elektroauto durch die Einsparung von Treibhausgasemissionen zu einem Null-Emissionen-Haus.»
Energetischer Nutzen für die Versorgungssicherheit Daniel Rufer hat auch den Nutzen von Solarstrom für die Versorgungssicherheit erläutert, sprich inwieweit sich Stauseen, Pumpspeicherkraftwerke, Batterien und Power-to-Gas zur Speicherung von Solarstrom eignen (siehe Tabelle S. 42). «Weder Pumpspeicherkraftwerke noch Batterien werden zur Deckung des Nachtstrombedarfs der Schweiz benötigt,» erklärte er, «Die zeitliche Verschiebung der Strompro-
Absenk-Pfad: Für die Begrenzung «Max. + 2 °C» stehen der Schweiz in den nächsten 34 Jahren pro Kopf der Bevölkerung noch 110 Tonnen Treibhausgas-Emissionen zu. (Grafik: Friedlingstein 2014, Röthlisberger 2014, Daniel Rufer/E2 Management Consulting AG)
duktion aus Stauseen – sie erfolgt mit einem Wirkungsgrad von 100 % – eignet sich dazu bestens.» Auch betreffend die saisonale Stromspeicherung für den Winter sind Stauseen das effizienteste Instrument. «Und eventuell ab 2025 wird für die saisonale Stromspeicherung auch Power-to-Gas benötigt», fügte er an. Damit die Leistung von Photovoltaik-Anlagen an sommerlichen Spitzentagen in einigen Jahren nicht gekappt werden muss, könnten ebenfalls Batterien eingesetzt werden. Pumpspeicherkraftwerke wären auch eine Möglichkeit, aber aufgrund des tieferen Gesamt-Wirkungsgrads nicht die beste.
Der Einsatz von Batterien kommt für Daniel Rufer auch dann infrage, wenn dadurch ein Niederspannungsnetz nicht ausgebaut werden müsse, zum Beispiel bei Solarstromanlagen auf abgelegenen Bauernhöfen. Bezüglich der Wirtschaftlichkeit von Batterien ist er dezidiert: «Sie lohnen sich heute in den meisten Fällen nicht, ihre Abschreibungskosten sind zurzeit noch um ein Vielfaches höher als die Kosteneinsparungen.»
32 Terawattstunden Solarstrom Das Ziel des Bundesrats von 2013, den AKW-Strom durch erneuerbaren Strom
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Ökobilanz PV-Anlage auf EFH mit Auto: Mit rund 70 m2 Photovoltaik auf dem Dach wird ein Minergie-P-Einfamilienhaus inklusive Elektroauto zum Null-Emissionen-Haus. (Grafik: Huber u. a. 2013, Daniel Rufer/E2 Management Consulting AG)
zu ersetzen und den CO2-Ausstoss auf 1,5 t/Kopf zu senken, erachtet er aus Sicht des Klimawandels als ungenügend: «Wir müssen nicht nur die AKW abstellen, sondern auch den CO2-Ausstoss auf Null senken.» Dass das möglich ist, rechnet er vor: «32 Terawattstunden Solarstrom müssten 2050 jährlich produziert werden. Aber das sollte technisch kein Problem sein, denn dafür benötigen wir pro Kopf rund 24 Quadratmeter Solarpanels, heute sind pro Kopf schon 48 Quadratmeter Dachfläche vorhanden.» Um dieses Ziel zu erreichen, genüge aber die heutige Einmalvergütung von PV-Anlagen bei Weitem nicht. «Mit diesem Vergütungssystem hängt die Rentabilität der Investition zu stark vom Eigenverbrauch ab», stellt er fest, «Solaranlagen auf landwirtschaftlichen Bauten ohne Eigenverbrauch und grosse Anlagen auf Einfamilienhäusern sind nicht mehr kostendeckend – das setzt die falschen Signale.»
Stadtstrom von «mehr als wohnen»
Wozu (links) und wie soll Solarstrom gespeichert werden? (Tabelle: Daniel Rufer/E2 Management Consulting AG)
Axel Simon mag sich noch nicht recht freuen über das Zusammenspiel von Architektur und Photovoltaik.
Mitten in der Stadt Zürich, unweit des Bahnhofs Oerlikon, hat Andreas Hofer als Architekt der Baugenossenschaft «mehr als wohnen» das 2015 fertig gebaute 2000-Watt-Quartier Hunziker Areal geplant. Das Minergie-P-Quartier, das 1200 Personen Wohnraum auf vier Hektar Fläche bietet – pro Person stehen durchschnittlich nur 34 m2 Wohnfläche zur Verfügung – wird mit der Abwärme aus einem Rechenzentrum geheizt. Das Wärmepumpen-Nahwärmenetz liefert zwei Temperaturniveaus, 35 und 60°. Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 430 kW wurden auf die 13 Flachdächer gebaut: «Die Stadt wollte mehr Begrünung, die Komfortlüftungen brauchten auf dem Dach Platz und wir brauchten Fläche für die Photovoltaik, ein echter Interessenskonflikt», erinnert sich Hofer. 10 Anlagen, alle über 30 kWp, wurden ohne KEV gebaut. Drei, die kleiner als 30 kWp sind, im Rahmen der Einmalvergütung. «Wir konnten dank der Verschiebung von einem Flächenmodell zu einem Verbraucherschlüssel unseren Eigenverbrauch des Solarstroms von 25 auf 73 Prozent erhöhen», weiss Andreas Hofer zu berichten. Abgerechnet wird der Strom über EWZ, zu 25 Rp./kWh. Für diese Dienstleistung verlangt EWZ 3 Rp./kWh. Selbstverständlich stehen im autofreien Quartier auch Elektroautos zur Miete zur Verfügung. Eins ist für Andreas Hofer klar, mit Smart Building und den heutigen Rah-
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menbedingungen sind für die Planung und die Umsetzung eines Quartiers wie dem «mehr als wohnen» mehr als eine Hürde zu nehmen. Er erinnert sich an Gebäudetechniker, die für die Gebäudeautomation fünf zusätzliche Kupferkabel verlegen wollten oder Haustechniker, denen er erklären musste, dass die Kühlschränke ihre Verbräuche nicht über die USA melden müssten, oder Nahwärmebetreiber, die ihre Interessen mit Vehemenz vertraten. Oder dass jedes der 13 Gebäude als einzelnes Gebäude angemeldet sei, da sonst zu hohe Kosten von Swissgrid zu befürchten waren. «Die Netzbetreiber haben Angst vor Präzedenzfällen!», ist Hofer überzeugt. Um solche Quartiere wie «mehr als wohnen» zu realisieren, gebe es im Energiebereich noch wahnsinnig viele Hürden zu bewältigen. «Ich kann mir vorstellen, dass wir einmal für jedes Quartier ein eigenes kleines Kraftwerk haben werden», so stellt sich Andreas Hofer die Energiezukunft vor. Mehr über das Quartier «mehr als wohnen»: www.mehralswohnen.ch
20 % Solarstrom, den Rest überlassen wir den EVU «Die Solarbranche hat nicht nur das Potenzial, sondern auch das Know-how, 20 % der Energieversorgung bereitzustellen», erklärte Adrian Kottmann, Inhaber von BE Netz, «den Rest überlassen wir gerne den Energieversorgern!» Ein Teil dieser 20 % sei mit der Kostendeckenden Einspeisevergütung bereits gebaut worden und werde noch dank dieser gebaut: 35 700 Photovoltaikanlagen befinden sich aktuell auf der Warteliste. Private Projekte würden eine weitere Tranche dazu beitragen. Einen wichtigen Beitrag leisteten die Eigenverbrauchsgemeinschaften, die dank der Einmalvergütung realisiert werden könnten. Zudem könne die Architektur, indem sie die Photovoltaik als Bauelement integriere, zur Erhöhung der Solarstromproduktion beitragen. Weiter werde die Innovation dazu beitragen, dass die 20 % des Energieverbrauchs in Form von Solarenergie bereitgestellt würden. Der Energieverbrauch werde sich auch bei der Mobilität und beim Heizen immer mehr in den Strombereich verschieben. Von der Politik wünscht sich Adrian Kottmann dafür verlässliche Rahmenbedingungen, und nicht ein Stop-and-go im Vierjahresrhythmus der Wahlen. Und von den Energieversorgern eine gute Zusammenarbeit, um die Ziele gemein-
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Birgit Dieckmann von Swissgrid.
Professor Urs Muntwyler, Leiter PV-Labor der Berner Fachhochschule in Burgdorf.
sam zu erreichen. Von den Architekten wünscht er sich weiter, dass sie die Solarenergie auch in die Gestaltung der Gebäude einbeziehen. Und schliesslich von der Wissenschaft Studien, die so verfasst sind, dass eine Mehrheit der Bevölkerung die Ergebnisse auch glaube. «Dank der bereits erreichten Netzparität ist Solarstrom von heute wirtschaftlich, da die Netzkosten ja nicht bezahlt werden müssen.» Adrian Kottmann weiter: «Wer sein Haus mit Solarenergie saniert, der hat nicht, wie ich kürzlich im Tagi gelesen habe, höhere Betriebskosten. Nein, er erntet Solarenergie und erzielt damit einen zusätzlichen Ertrag!»
50 Millionen Franken seien für die Einmalvergütung gesprochen worden, das habe für rund 5000 Anlagen gereicht, und nun bilde sich dort auch eine kleine Warteliste: «Erst wenn der Bundesrat den Netzzuschlag erhöht, können wir wieder ein neues Kontingent freigeben», erklärte sie. Bei der KEV sieht die Situation sehr viel düsterer aus. «Anmeldungen bis zum November 2011 rutschen ins nächste Kontingent nach.» Aber nur falls der Bundesrat den Netzzuschlag erhöhe. Alle später angemeldeten Anlagen warten weiter …
Warteliste auch bei der Einmalvergütung Birgit Dieckmann von Swissgrid erklärte detailliert, wie die Kostendeckende Einspeisevergütung und die Einmalvergütung funktionieren. Sorgen hätte sie vor allem wegen den tiefen Börsenstrompreisen, die auch beim Verkauf des KEV-Stroms eine Rolle spielen. Denn je tiefer der Börsenpreis, umso höher die Belastung des KEV-Fonds. «Dazu muss Swissgrid permanent schauen, wie sich der Marktpreis entwickelt, wie hoch die Sonneneinstrahlung und die Niederschläge sind. Denn diese Faktoren haben auch einen direkten Einfluss auf die Auszahlungen aus dem KEVFonds», erklärte Birgit Dieckmann. «Sprich, wir müssen in der Lage sein, die zur Zeit 10 Millionen Franken pro Monat auszuzahlen.»
Neue Hochzeit von PV und Architektur Noch nicht recht freuen über das Zusammenspiel von Architektur und Photovoltaik mag sich Axel Simon, Redaktor von Hochparterre. Ein Graus sei ihm insbesondere der jährliche Solarpreis, weil er sich nicht auf Architektur, sondern auf Zahlen konzentriere: «Solaraktivisten denken in Zahlen. Architekten denken in Bildern, verstehen ihr Gegenüber nicht und wollen es auch nicht verstehen». Er weiss, dass die Architektur oft mit der Solarenergie auf Kriegsfuss steht: «Müssen wir die Solarenergie bei einem Projekt einbeziehen, resultiert das meistens darin, dass der Dachrand etwas höher gezogen wird, damit man die Anlage nicht sieht.» Der Architekturexperte wünscht, dass Solaranlagen so integriert werden, dass sie eine eigene Aussage zum Gebäude machen. Das einfache «Applizieren» von Modulen
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zugunsten eines höheren Energieertrags ist ihm fremd. Sein Fazit: «Solarenergie und Architektur sind ein spannendes Experiment, die Chancen stehen aber gut.» Er freut sich über eine neue Hochzeit von PV und Architektur.
mit links!» Und die Energieversorger sollten sich besser in Acht nehmen: «Wenn die uns zu komplizierte Auflagen machen, dann machen wir Häuser ohne Stromanschlüsse, wie das geht, wissen wir bereits heute.»
Das machen meine Studenten!
100 Liter Öläquivalent pro Quadratmeter
«Die Photovoltaik ist eine disruptive Technologie. ‹Disruptiv› wird eine Innovation genannt, die eine bestehende Technologie, ein bestehendes Produkt oder eine bestehende Dienstleistung möglicherweise vollständig verdrängt», erklärt Urs Muntwyler der Berner Fachhochschule. «Früher gab es grosse Monopolisten, die uns Strom lieferten, ob es diese morgen noch braucht, da bin ich mir noch nicht so sicher.» Dass man die Architektur und die Photovoltaik zusammenbringe, das habe die MonteRosa-Hütte bereits gezeigt. Er werde oft gefragt, ob die Energiewende zu schaffen sei, seine Antwort sei jeweils dieselbe: «Dazu muss man sich keine Sorgen machen, das schaffen meine Studenten
Die Schweiz zahle jährlich 17 Milliarden Franken für fossile Energieträger, das sei auch weltweit so: «Mit 550 Milliarden US-Dollar wurden 2013 fossile Energien weltweit gefördert, die erneuerbaren Energien dagegen lediglich mit 120 Milliarden US-Dollar.» Dabei sei das Potenzial gewaltig: «100 Liter Öläquivalent (1000 kWh) fallen bei uns im Mittelland jährlich in Form von Solarenergie auf jeden Quadratmeter. Zum Glück nicht in Form von Öl, stellen Sie sich mal vor, was das für eine Sauerei gäbe!» Das Potenzial sei also nicht das Problem. «Zudem ist die Photovoltaik in der Economy of Scale der Entwicklung 10 Jahre voraus.» Muntwyler schloss: «Wie bereits die Praxis zeigt,
stimmen die rund 12 Terawattstunden Solarstrom von Frau Leuthard, nur müssen wir noch 8 Terawattstunden für die Mobilität dazurechnen.» ■ www.benetz.ch
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Trendwende für Solarwärme ab 2020 im Sanierungsbau MFH
Sonnenenergie für Trinkwarmwasser: Die einfache Lösung für Mehrfamilienhäuser Wer würde nicht sofort zugreifen, wenn ein Energielieferant seine Energie gratis zur Verfügung stellt? Bei der Sonne ist dies heute schon möglich. Wirtschaftlich besonders interessant ist die Nutzung der solaren Wärme für Warmwasser bei Mehrfamilienhäusern. Vor allem im Sanierungsbereich wird hier die Solarwärme in einigen Jahren zum Standard gehören. Auch aufgrund neuer gesetzlicher Vorschriften ab dem Jahr 2020. Quelle: GebäudeKlima Schweiz (GKS)
■ Mehrfamilienhäuser sind geradezu prädestiniert für die Nutzung solarer Wärme für Warmwasser. Durch den regelmässigen Warmwasserverbrauch steht die Anlage häufig im Einsatz. Dabei verbessern tiefere Deckungsgrade von 30 bis 50 % die Bilanz der Wirtschaftlichkeit zusätzlich. Und neben der besseren Nutzung der Kollektorfläche kann der Speicher auch besser bewirtschaftet werden, wodurch sich Spitzenbezugs- wie auch Niedrigproduktionszeiten einfacher ausgleichen lassen und die Heizung seltener einspringen muss.
Ebenfalls werden die spezifischen Kosten kleiner, je grösser die Anlage ist, können die Installationskosten doch auf eine grössere Fläche verteilt werden. Mit Energiegestehungskosten zwischen 15 bis 25 Rappen pro Kilowattstunde übertreffen thermische Anlagen für Trinkwarmwasser bei Mehrfamilienhäusern aber nicht nur Solarthermie-Lösungen bei Einfamilienhäusern (ab 30 Rp./kWh), sondern sind auch konkurrenzfähig mit Photovoltaikanlagen, bei denen die Energiegestehungskosten bei 20 bis 25 Rp./kWh zu liegen kommen.
Bei diesem Mehrfamilienhaus mit 24 Wohnungen in Basel setzt man auf Sonnenenergie für das Warmwasser: Gasheizung in Kombination mit thermischer Solaranlage, 24 m2 Röhrenkollektorfläche, 60 % solarer Deckungsgrad. Planung und Umsetzung: Omlin Energiesysteme AG Produkte: Viessmann (Schweiz) AG
Von Preisschwankungen unabhängig
Die Vorteile der Solarwärme bei Trinkwarmwasseranlagen in Mehrfamilienhäusern gehen aber weit über die einfachere Amortisation hinaus. So bedeutet der Einsatz der Solarthermie beispielsweise auch ein grosses Mass an Unabhängigkeit. Während man bei vielen Energiearten auf Dritte angewiesen ist, steht die Sonne jedem kostenlos zur Verfügung. Die Abhängigkeit von schwankenden Preisen fossiler Energieträger und politischen Einflüssen fällt bei Solar grundsätzlich weg. Die somit
Vorteile der Solarwärme bei MFH auf einen Blick – Schnellere Amortisation als bei Einfamilienhäusern und Photovoltaikanlagen dank höherer Energieausbeute. – Unabhängigkeit von schwankenden Energie-Preisen sowie politischen Einflüssen und damit eine bessere Planbarkeit. – Entscheidende Attraktivitätssteigerung des Mehrfamilienhauses. – Investitionen gelten bei Sanierungen teilweise als wertvermehrend und können auf die Mieten übertragen werden (bei Gesamtsanierungen in der Regel 50 bis 70 %, bei ausschliesslicher Installation einer Solaranlage 100 %). – Was nicht als wertvermehrend gilt, zählt als Liegenschaftsunterhalt und kann steuerlich zum Abzug gebracht werden. – Einfache Erreichung des Mindestanteiles erneuerbarer Energien bei Sanierungsobjekten (10 % ab dem Jahr 2020). – Solarwärme-Anlagen sind im Vergleich mit anderen Technologien eine der effizientesten Massnahmen, um CO2 zu reduzieren.
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einfachere Budgetierung ist für Investoren besonders wichtig. Hinzu kommt eine entscheidende Attraktivitätssteigerung des Objektes. Der Umweltgedanke spielt bei potenziellen Mietern eine immer wichtigere Rolle, umso beliebter sind Wohnungen, bei denen man auf erneuerbare Energie setzt. Investitionen in erneuerbare Energien sind bei Sanierungen ausserdem teilweise wertvermehrend, in der Regel rund 50 bis 70 % der Investition. Dieser Anteil kann in der Schweiz nach Mietrecht auf die Mieten übertragen werden. Für Mieter bedeutet dies zwar eine Mietzinssteigerung, gleichzeitig entfällt aber ein grosser Teil der Nebenkosten für Warmwasser. Dieser Wegfall zeigt sich am Schluss der Abrechnungsperiode in den tieferen Heizkosten. Die Arbeit einer Mehrfamilienhaus-Verwaltung wird dadurch auch nicht komplizierter. Der nicht wertvermehrende Anteil wiederum gilt als Werterhalt und ist als Liegenschaftsunterhalt steuerlich abziehbar.
Ab 2020 sind 10 % erneuerbare Energie auch bei Sanierungen obligatorisch Trotz all dieser Vorteile: Nur rund 30 % der verkauften Solarwärme-Fläche im Zeitraum von 2002 bis 2013 wurden auf Mehrfamilienhäusern installiert, so eine Markterhebung des Schweizerischen Fachverbandes für Sonnenenergie. Immerhin: Während in anderen
Zwei Energiespeicher von je 910 Litern sorgen dafür, dass immer genügend Warmwasser vorhanden ist.
Segmenten die Stückzahlen sinken, steigen die Mehrfamilienhausanlagen tendenziell an. Ein positives Signal sind auch die Rückmeldungen jener, die bereits ein entsprechendes Projekt realisiert haben: «Wir haben nur positive Erfahrungen gemacht mit der Solarthermie-Anlage auf dem Mehrfamilienhaus», bestätigt beispielsweise Margrit Fierz, die bis 2014 in Bauherren-Vertretung für den Bau eines Mehrfamilienhauses mit sieben Eigentumswohnungen in Ebikon verantwortlich war. Als Heizsystem wurde ein Gas-Brennwert-
Während in anderen Segmenten die Stückzahlen sinken, steigen die Mehrfamilienhausanlagen tendenziell an. (Grafik: Swissolar)
gerät kondensierend für die Beheizung sowie ein Solarsystem für die Aufbereitung des Brauchwarmwassers gewählt. Den Ausschlag für die Solarwärme hätten damals ganz praktische Überlegungen gegeben. «Die bereits vorhandene Gasleitung verläuft durch das Grundstück, weshalb eine Gasheizung die idealste Lösung war. Die bestehende Vorgabe, dass der Anteil nichterneuerbarer Energien bei Neubauten höchstens 80 % betragen darf, erfüllte man am einfachsten mit Solarwärme für das Trinkwarmwasser», erklärt Margrit Fierz. Solche Vorschriften existieren in den meisten Kantonen für Neubauten im Mehrfamilienhausbereich bereits heute. Bald schon werden aber auch Sanierungsobjekte miteinbezogen. Ab 2020 nämlich treten die neusten Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn) in Kraft, eine Art harmonisierte Energievorschriften aller Kantone. Erstmals geben diese vor, dass auch bei Sanierungen nicht mehr nur rein auf fossile Heizung gesetzt werden darf. Mindestens 10 % muss erneuerbare Energie sein. Eine Herausforderung für den Schweizer Immobilienmarkt. Denn fossile Brennstoffe gehören hierzulande längst nicht der Vergangenheit an. Noch immer werden rund 1,1 Millionen Wohnbauten mit Heizöl oder Erdgas beheizt, schreibt GebäudeKlima Schweiz, der Schweizerische Verband für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik. Und von 50 000 neuen Wärmeerzeugern pro Jahr sind rund 80 % Ersatz alter Heizkessel durch neue.
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Am einfachsten erfüllt man die Vorschriften mit der Solarwärme
«Wenn man auch zukünftig noch auf das bestehende fossile Heizsystem setzen will, werden ab 2020 wohl tatsächlich viele auch im Sanierungsbereich Solarwärme für Trinkwarmwasser nutzen, um die Vorschriften zu erfüllen. Denn dies ist oft die einfachste Lösung», ist sich Solarthermie-Fachmann Björn Zittra sicher. So könnte bereits mit geringen Investitionen viel erreicht werden, ohne grosse bauliche Anpassungen vornehmen zu müssen. Meist würden schon wenige Module ausreichen, um einen grossen Teil des Trinkwarmwasserbedarfs abzudecken. «Solarthermie-Module haben einen sehr guten Wirkungsgrad, deshalb kann schon mit kleinen Flächen viel erreicht werden», führt Zittra an. Dabei hält Solarwärme auch hier dem direkten Vergleich zu Pho-
tovoltaikanlagen durchaus Stand. Während man mit durchschnittlichen Modulen zur Stromproduktion auf einen Wirkungsgrad von 14 bis 16 % kommt, liegt dieser bei der direkten Wärmenutzung bei bis zu 80 %. Der Grund dafür ist, dass die Wärmeeinstrahlung direkt genutzt wird und kein Umwandlungsprozess in elektrische Energie stattfindet. Im Vergleich zu anderen Technologien sind Solarwärme-Anlagen dann auch eine der effizientesten Massnahmen um CO2 zu reduzieren. In Ebikon hat man sich für eine Kollektorfläche von rund 15 m2 entschieden, womit sich die Vorschriften zum Mindestanteil erneuerbarer Energien gut erfüllen liessen. Allgemein geht man bei Mehrfamilienhäusern davon aus, dass 0,5 bis 1 m2 Kollektorfläche pro Bewohner am wirt-
Beim Neubau eines Mehrfamilienhauses in Ebikon wurde auf Solarthermie für Trinkwarmwasser gesetzt. Damit erfüllte man die Vorschriften für Neubauten, die höchstens 80 Prozent nicht erneuerbare Energien erlauben. (Bilder: Weishaupt AG)
Auf dem Flachdach wurden die Kollektoren im idealen Winkel zur Sonneneinstrahlung ausgerichtet.
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schaftlichsten sind. Damit lassen sich erfahrungsgemäss rund 30 bis 50 % des jährlichen Warmwasserbedarfs decken. «Vor allem bei grösseren Anlagen ist es aber enorm wichtig, dass sie genau auf die Situation vor Ort angepasst sind, was eine Beratung durch einen Fachmann voraussetzt», erklärt Björn Zittra. Denn je nach Region, Neigung und Ausrichtung macht auch eine grössere Fläche Sinn. Hier spielt die jährliche Sonneneinstrahlung eine entscheidende Rolle. «Auch im Mittelland mit weniger Sonnentagen kann besonders in den Sommermonaten aber der Grossteil des Warmwasserbedarfs mit Solarwärme gedeckt werden», so Zittra.
Je höher der angestrebte Deckungsgrad, desto grösser das Speichervolumen Bei modernen Solarwärme-Anlagen kommunizieren intelligente, vernetzte Regelungen ständig mit dem Wärmeerzeuger und reduzieren den Sollwert der Nachheizung während der Solarladung automatisch, um zusätzlich Energie zu sparen. An einzelnen Tagen kann die Heizung so sogar ganz ausgeschaltet werden und muss nicht für das Warmwasser aktiviert werden, was die Energieeinsparung nochmals verstärkt und die Verluste des Wärmeerzeugers reduziert. Dabei spielt auch die Wahl der Warmwasserspeicher eine grosse Rolle. «Ideal ist, wenn man Platz für eine Vergrösserung des Speichervolumens hat», weiss Zittra. Denn da sich die Sonnenenergie selten mit dem Verbrauch decke, sei eine Speicherung absolut notwendig. Die Grösse des Speichers hängt primär vom angestrebten solaren Deckungsgrad ab, also welcher Energieanteil durch die Solaranlage gedeckt werden soll. Je höher der Deckungsgrad, desto grösser auch das notwendige Speichervolumen. So könnten im Sommer auch kurze Schlechtwetterphasen überwunden werden. Im Mehrfamilienhaus in Ebikon hat man sich für zwei Speicher mit einem Volumen von insgesamt 1820 Liter entschieden. Bisher hätten sie immer genügend Warmwasser gehabt, betont eine Stockwerkeigentümerin. Man sei sehr zufrieden mit der Anlage. Für die Bauherren-Vertreterin Margrit Fierz ist dann auch klar: «Wir würden sofort wieder diese Lösung wählen, wenn es die Situation anbietet auch bei anderen Objekten.» ■
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Heute gibt es in der Schweiz ca. 50 000 PV-Anlagen mit Grössen von 10 m2 bis zu 50 000 m2 pro Anlage. Bis auf einige wenige Ausnahmen sind alle auf Dächern installiert. Im Bild eine PV-Anlage als Beispiel mit Ost-West-Ausrichtung: liefert weniger ausgeprägtes Leistungsmaximum über Mittag, aber mehr Ertrag am Morgen und am Nachmittag.
Solarstromproduktion in der Schweiz: eine Standortbestimmung
Nicht mehr aufzuhalten: Photovoltaik Per Ende 2015 war der Anteil der Photovoltaik am Stromverbrauch der Schweiz bereits bei zwei Prozent. Es handelt sich um etwa 50 000 Anlagen auf Dächern mit einer Gesamtfläche von 10 Mio. Quadratmetern, welche grösstenteils in den letzten vier Jahren gebaut wurden. Lange unterschätzt, ist die Photovoltaik somit heute schon ein ernstzunehmender Faktor in der Energielandschaft, und ihr weiterer Fortschritt ist nicht mehr aufzuhalten. Quelle: VESE, Verband unabhängiger Energieerzeuger
■ Spätestens seit den 70er-Jahren und dem Beginn der Debatte über Staudämme in den Alpen sowie die Kernenergie gilt die Aufmerksamkeit in der Schweiz den durch die Stromerzeugung verursachten Umweltbelastungen. Und schon damals wurde das riesige Potenzial der Photovoltaik auf Dächern oder in Solarkraftwerken erkannt. Es dauerte aber noch mehr als 20 Jahre, bis die Photovoltaik ihren Siegeszug in der Energieversorgung endlich beginnen konnte. Den eigentlichen Anfang bildete das deutsche Einspeisegesetz EEG aus dem Jahr 2000. Durch dieses Gesetz entstand zum ersten Mal ein genügend grosser Markt, der effektive Kostensenkungen bei der Herstellung der Photovoltaikmodule erlaubte. Seither sind weltweit bereits 230 GW Photovoltaikmodule am Netz, entsprechend ca. 50 konventionellen Grosskraftwerksblöcken à 1 GW (wenn man die mögliche Jahresproduktion in GWh vergleicht). Und weltweit wurde damit erstmals 1 % der elektrischen Energie mit Photovoltaik gedeckt. Bis 2020 wird sich die angeschlossene Leistung mindestens nochmals verdoppeln.
Mit grosser Verzögerung
in Bezug auf Deutschland trat am 1.5.2008 das Schweizer Einspeisegesetz in Kraft, u. a. mit der «kostendeckenden Einspeisevergütung» KEV. Dieses Gesetz war aber von Anfang an «gedeckelt», d. h. die zur Verfügung stehenden Mittel waren beschränkt. Es entstand somit fast über Nacht eine Warteliste mit heute über 35 000 angemeldeten Anlagen. Im Gegensatz dazu kamen bis heute nur 10 500 Anlagen effektiv in Genuss der KEV-Vergütung. Neue Hoffnung kam mit dem Bundesratsentscheid von 2011 zur Energiestrategie 2050 auf. Darin wird ein Ausbauziel von 10 GW an PV-Anlagen angegeben, mit welchem ca. 20 % des Schweizer Strombedarfs gedeckt würden. Der grosse Ausbau der PV soll allerdings erst zwischen 2035 und 2050 erfolgen, während die Solarbranche aufzeigt, dass dieses Ziel eigentlich schon viel früher erreicht werden kann, wie der Blick auf andere Länder zeigt. Da die eidgenössische Politik aber zurzeit vor jeglichen weiteren Kosten einer direkten Förderung zurückschreckt, wurden bis-
her nur drei konkrete Verbesserungen vorgenommen, welche alle nichts kosten (alle seit 2014): • Einmalvergütung (EIV): Da die Einmalvergütung nur ca. 25 % der Gestehungskosten der Energie aus der Anlage deckt, kann das knappe KEV-Geld «gestreckt» werden. • Recht auf Eigenverbrauch: Dieses Recht erlaubt es, den auf einem Grundstück produzierten Strom diVESE – Verband unabhängiger Energieerzeuger Der VESE ist der Verband der unabhängigen Stromproduzenten, der Solarkooperativen sowie der privaten, gewerblichen und industriellen Betreiber von PV-Anlagen. Die Mitglieder des VESE betreiben insgesamt Anlagen mit einer Leistung von zurzeit über 70 MW. Der Verband fördert die Zusammenarbeit seiner Mitglieder sowie den gemeinsamen Einsatz für optimale Rahmenbedingungen für eine dezentrale und umweltfreundliche Energieversorgung in Bürgerhand (www.vese.ch) pvtarif.ch: Interaktive Karte der Einspeisevergütungen für erneuerbare Energie aller lokalen Stromversorger in der Schweiz (www.pvtarif.ch)
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rekt selbst zu verbrauchen. So kann man mit einer PV-Anlage den Einkauf von teurem Strom aus dem Netz vermeiden. Zeitgleicher Eigenverbrauch ist viel interessanter, als Strom aus der Anlage ans Netz zu verkaufen, da so nicht nur die Energiekosten, sondern auch die Netzkosten eingespart werden. • Im eidgenössischen Raumplanungsgesetz wurden die Solaranlagen auf Gebäuden von der Baubewilligungspflicht entbunden, sofern diese gewisse Anforderungen erfüllen.
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VESE-Handbuch «Solarstrom-Eigenverbrauch optimieren» Die Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen ist massgeblich davon abhängig, wie viel Strom zeitgleich vor Ort als sogenannter Eigenverbrauch verwendet werden kann. Mit Unterstützung vom Bundesamt für Energie hat VESE im November 2015 ein Handbuch zur Eigenverbrauchsoptimierung veröffentlicht. Dieses Handbuch dient als Leitfaden, wie der Anteil des Eigenverbrauchs in Wohngebäuden optimiert werden kann, z. B. durch die optimierte Ansteuerung von Wärmepumpen und Haushaltgeräten. Das Handbuch (28 Seiten) ist in drei Landessprachen, gedruckt oder als PDF kostenlos erhältlich: www.vese.ch › Downloads
In diesem Umfeld zeigt der Zubau von Anlagen in der Schweiz zurzeit eine erstaunliche Stabilität: Sowohl 2014 als auch 2015 wurden jeweils ca. 300 MW neue Anlagen gebaut. Mit diesen beiden guten letzten Jahren hat die Schweiz international sogar Boden gut gemacht, sodass heute etwa 1360 MW am Netz sind, welche im Jahresdurchschnitt 2 % des Schweizer Strombedarfs decken. Bei schönem Wetter am Mittag sogar schon gegen 20 %.
Erfreulicher Zubau Wieso geht der Zubau trotzdem weiter, obwohl die Anlageneigentümer ohne die KEV eigentlich keine Sicherheit mehr haben, ihre Gestehungskosten zu decken? Zum Ersten geht die technische Entwicklung laufend weiter, sodass die Anlagen Jahr für Jahr günstiger und besser werden. Ein Standardsolarmodul aus Asien, geliefert auf die Baustelle, kostet heute nur noch etwa 130 Franken und liefert während seiner erwarteten Lebensdauer von 30 Jahren ca. 8000 kWh elektrische Energie: Die Kosten des Moduls alleine belaufen sich also nur noch auf ca. 1,5 Rp. pro produzierte kWh. Auch wenn noch Installations-, Anschluss- und Unterhaltskosten dazukommen, so wird klar, dass die Photovoltaik eindeutig im konkurrenzfähigen Bereich angekommen ist. Bei Neubauten oder wenn Dachsanierungen anfallen, sind die Voraussetzungen besonders interessant. Für einen Bauherrn steht der Zusatzinvestition in die PV-Anlage ein sicherer Realwert in Form von selbst produzierter Energie gegenüber, deren Preis für die nächsten 30 Jahre fix ist. In ein paar Jahren kann der Bauherr dann voraussichtlich auch noch eine Batterie installieren und so seinen finanziellen Ertrag weiter steigern. Vor diesem Hintergrund fallen Tag für Tag mehr positive Entscheidungen für die entsprechenden Investitio-
Grafik aus VESE-Handbuch, Seite 7: Optimierungsmöglichkeiten im Wohnbereich. Die grün und blau umrandeten Bereiche eignen sich gut für die Eigenverbrauchsoptimierung.
Beispiel aus Handbuch: Wärmepumpensteuerung unter Einbezug Solarstrom von Viessmann. Die WP-Steuerung Vitronic 200, Typ WO1C, wertet selber Zählerinformationen aus und gibt sich selbst frei, wenn 30 % mehr Strom ins Netz zurückfliesst, als die Wärmepumpe beansprucht. Vorteil: günstig. Nachteil: Kombination verschiedener Gerätemarken erschwert.
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Entwicklung der Photovoltaik in der Schweiz 2006–2015: Leistungszubau pro Jahr in Megawatt und Prozentanteil der PV-Stromproduktion am CH-Stromverbrauch.
Dividenden an ihre Besitzer, die Gemeinden und Kantone. Entsprechend dieser unterschiedlichen Wahrnehmung sind die Vergütungen für die ins Netz eingespeiste PV-Energie auch unglaublich unterschiedlich: Die 2016 bezahlten Vergütungen betragen zwischen 3,5 Rp./kWh und 25 Rp./kWh, je nach EW (siehe pvtarif.ch und nachfolgenden Artikel). Einige EW versuchen auch, die entgangenen Einnahmen durch zusätzliche Belastungen der Anlagenbesitzer in Form von Leistungstaxen und Anschlussgebühren zu kompensieren. Da diese Auseinandersetzung im Monopolbereich der Stromversorgung stattfindet, müsste eigentlich die eidgenössische Elektrizitätskomission ElCom mehr Ordnung schaffen. Ungenügende gesetzliche Grundlagen und der Unwillen, in die kommunalen und kantonalen Monopolunternehmen einzugreifen, haben dies aber bisher verhindert.
Künftige Herausforderungen
PV-Modulpreise 2005-2016 in Euro pro Watt installierte PV-Leistung. Entscheidend war der Preisrückgang von 2008 bis 2012. Nur Materialkosten für Module, also ohne übrige Kosten für weitere Anlage-Komponenten wie Wechselrichter und Verbindungskabel sowie ohne Kostenanteile für Planung, Montage und Unterhalt.
nen (die nicht einmal mehr so gross sind: Eine Solaranlage mit 5 kWp für ein EFH z. B. kostet schlüsselfertig nach Abzug der EIV noch ca. 12 000 Franken). Gespannt kann man auch sein betreffend dem Effekt der neuen Mustervorschriften für Gebäude der Kantone von 2014 (MuKEn 2014): Diese sehen vor, dass jedes neue Gebäude zwingend eine PV-Anlage aufweisen muss. Als erster Kanton hat der Kanton Waadt diese Vorschrift bisher in Kraft gesetzt, doch im Prinzip sollten alle Kantone diese Vorschrift bis 2018 in ihre Energiegesetze übernehmen.
Elektrizitätswerke verhalten sich unterschiedlich
Widerstand schlägt im Moment der Photovoltaik von einigen Elektrizitätswerken entgegen. Je nach Unternehmen ist die Wahrnehmung der PV diametral unterschiedlich: einige EW sehen die zunehmende Photovoltaikleistung in ihrem Netzgebiet als willkommene Möglichkeit, den Strommix mit lokalem Ökostrom zu verbessern und die energetische Autonomie ihrer Region zu verbessern. Andere sehen die PV-Anlagen als unwillkommene Konkurrenz und befürchten Umsatzverluste und kleinere
Solche Auseinandersetzungen können aber den Zubau der Photovoltaik höchstens verzögern: In Zukunft wird jedes Gebäude dank seiner PV-Anlage auch ein Stromerzeuger sein. Die nutzbaren Dach- und Fassadenflächen sind so riesig, dass längerfristig viel mehr möglich ist als 20 % der Stromversorgung. Die einzige Limite liegt in der Speicherung der PV-Energie: Ab einem bestimmten Durchdringungsgrad der Photovoltaik gibt es zu gewissen Zeiten Stromüberschüsse. Für den Tag-Nacht-Zyklus stehen heute schon Pumpspeicher und in Zukunft auch vermehrt Batterien zur Verfügung. Der Ausgleich von längeren Zyklen ist eine grössere Herausforderung. Die am meisten diskutierte Lösung ist die sogenannte Power-to-GasTechnologie, d. h. die Umwandlung von Überschussstrom in Wasserstoff bzw. in Methan. Beim Methan (Erdgas, CH4) gibt es schon heute riesige Speicherkapazitäten in Europa, welche eine Autonomie von mehreren Monaten aufweisen. Auch hier geht Deutschland wieder einmal voran mit einem gross angelegten Entwicklungsprogramm. Es wird spannend werden, zu beobachten, in welchem Mass auch Power-to-Gas eine ähnliche Lernkurve machen kann wie die Photovoltaik. Dagegen spricht im Prinzip nichts. ■ www.vese.ch www.pvtarif.ch
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Sehr unterschiedliche Einspeisebedingungen für Solarstrom
Solarstrom: mehr oder weniger willkommen ? Der Verband der unabhängigen Stromproduzenten VESE hat erstmals die Einspeisebedingungen für Solarstrom schweizweit erhoben und auf einer Website veröffentlicht (www.pvtarif.ch). Es zeigt sich, dass per 1.1.2016 je nach Gemeinde für eingespeisten Solarstrom zwischen 3,5 und 25 Rp./kWh für die exakt gleiche Energielieferung bezahlt werden. Der gewichtete Schweizer Mittelwert sank beim Jahreswechsel 2015/2016 um 4,7 Prozent auf 9,8 Rp./kWh, nachdem schon mehrere grosse Elektrizitätsverteiler im Laufe des Jahrs 2015 Absenkungen vorgenommen hatten. Quelle: VESE, Verband unabhängiger Energieerzeuger
■ Die Untersuchung der lokalen Rücknahmebedingungen fördert Weiteres zutage: Während ein Teil der lokalen EW mit guten Einspeisebedingungen den Aufbau der Solarenergie in ihren Regionen offensichtlich fördern wollen, und dies auch können, so halten sich mindestens 10 Prozent der EW explizit nicht an die minimalen Vorgaben des Bundesrats zu den Mindestvergütungen und der eidgenössischen Elektrizitätskommission ElCom zu den Lastgangmesskosten. Die Städtischen Werke Schaffhausen und Neuhausen am Rheinfall zum Beispiel, die sich an keine der beiden Vorgaben halten, haben die Energie einer 30-kWp-Solaranlage im Jahr 2015 mit 3,9 Rp./ kWh vergütet. Gleichzeitig kostet aber die Lastgangmessung bei diesem EW für diese Anlagegrösse 2,6 Rp./kWh, sodass für den Anlagenbesitzer noch genau 1,3 Rp. pro eingespeiste kWh übrig bleiben. Wie viele EW die Vorgaben effektiv einhalten oder nicht, lässt sich nicht genau feststellen, da viele EW die Einspeisevergütungen für grössere PV-Anlagen gar nicht bekannt geben. Auch gibt es einige Beispiele zusätzlicher Hindernisse bei der Einspeisung von Solarenergie: erhöhte Tarife beim Verkauf von Energie für
Solaranlagenbesitzer, Leistungstarife, hohe Zählergebühren, Wechselgebühren, Anschlussgebühren usw. Diego Fischer, Projektverantwortlicher für pvtarif.ch und Mitglied des Vorstands von VESE, meint dazu: «Soll das Ausbauziel für Solarstrom, nämlich 14 GWp bis 2050, erreicht werden, benötigt es nebst den Solaranlagen auf Einfamilienhäusern auch viele grössere Anlagen. Unsere Mitglieder haben das Kapital, das Know-how und den Willen, diese Anlagen zu bauen und zu betreiben. Was sie aber auch benötigen, sind verlässliche Rahmenbedingungen wie z. B. Rückliefertarife, die sich am Bezugstarif H4 orientieren.» Im Anschluss an seine Untersuchung fordert der VESE den Bundesrat auf, seine Verantwortung für die Energiewende ernst zu nehmen und als Erstes seinen bestehenden Handlungsspielraum zu nutzen, um mindestens gewisse minimale Einspeisebedingungen in der ganzen Schweiz zu garantieren: • Einführung einer Informationspflicht der Einspeisevergütungen: Es darf nicht sein, dass Einspeisevergütungen im Monopolbereich nicht publik sind und somit Ungleichbehandlungen von verschiedenen Anlagen möglich werden.
Beispiel Vierquadrantenzähler für Lastgangmessung inkl. automatische Datenübermittlung an das Elektroversorgungsunternehmen.
• Durchsetzung der BFE-Empfehlung H4 – 8 Prozent für den eingespeisten Strom. • Diskriminierung von PV-Anlagenbesitzern auf der Verbrauchseite und überhöhte Kostenverrechnungen im Monopolbereich, z. B. für die Lastgangmessung und Anschlussgebühren, sollen verboten werden. Die ElCom muss hier mehr in die Pflicht genommen werden. • Die Tarife für Lastgangmessungen dürfen Fr. 20.–/Monat nicht überschreiten. Dies entspricht dem Stand der Technik. ■
Vergütung der lokalen Verteilnetzbetreiber in Rp./kWh an die PV-Anlagenbetreiber für ihre Stromproduktion bei Einspeisung ins Netz, Stand Anfang 2016. (www.pvtarif.ch)
VESE, Verband unabhängiger Energieerzeuger, eine Fachgruppe der SSES, 3011 Bern, Tel. 031 371 80 00 www.vese.ch, www.pvtarif.ch
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Kosten für PV-Anlagen sind tiefer als man (immer noch) denkt
Solarstrom vom eigenen Dach Die Anlagenkosten für Photovoltaik-Anlagen und die resultierenden Strom-Gestehungskosten sind in den letzten Jahren stark gesunken. Sie sind heute tiefer, als viele denken. Die Grössenordnungen dieser Kosten werden hier anhand einiger Beispiele aufgezeigt. Quelle: eco energie a plus ag, Bearbeitung Peter Warthmann
■ Mit einer Photovoltaikanlage gewinnt man die elektrische Energie auf dem eigenen Dach und kann diese sogleich selber verbrauchen. Wenn auf dem Dach mehr produziert als gleichzeitig im Haus verbraucht wird, so kann die überschüssige Energie ins Netz des Energieversorgers (EVU) zurückgespiesen werden und wird vergütet. Wird in der Liegenschaft mehr Energie verbraucht, als die PV Anlage zeitgleich produziert, bezieht man lediglich die Differenz vom Energieversorger. Mit einem Speicher (Batterie) hat man optional die Möglichkeit, Energie
zu speichern und diese zu verbrauchen wenn die PV-Anlage keine Energie erzeugt. So kann der zeitgleiche Eigenversorgungsanteil gesteigert werden. Das Schema zeigt die Komponenten, die zu einem solchen System gehören können.
system, Elektroinstallationen, Baugesuch, Anmeldungen EVU, Formalitäten für Förderung etc. Kosten: Richtpreis (Stand März 2016), Total inkl. MwSt. Fr. 21 500.–. Bei Einmalvergütung (Förderbeitrag) von Fr. 4500.– verbleiben Investitionskosten von total Fr. 17 000.–.
Kosten-Beispiel für PV-Anlage mit 6.2 kWp auf 40 m2
Ertrag und Überlegungen zur Wirtschaftlichkeit
Annahme Materialien und Leistungen für Planung und Installation: Photovoltaikanlage auf bestehendes Dach mit Nennleistung 6.24 kWp (Fläche 40 m2), 24 Module JA Solar Poly à 260 Wp, Wechselrichter Fronius Symo, Montage-
Mit dieser Anlage können pro Jahr ca. 5800 kWh elektrische Energie gewonnen werden (abhängig von Dach-Ausrichtung und -Neigung). Das ist in etwa der Jahresstrombedarf eines Haushalts. Wä-
Beispiel Konfigurationsschema «Energy Package» vom Wechselrichter-Hersteller Fronius inkl. Speicherbatterie Powerwall von Tesla. (Quelle: Fronius International)
Kosten und Kennzahlen für verschiedene Varianten von PV-Anlagen Variante
Leistung (kWp)
Fläche (m2)
Anlagekosten inkl. MwSt
Förderbeitrag EIV
Investition
Ertrag kWh/Jahr
Gestehungskosten Rp./kWh 17.0
Bestehendes Dach
6.24
40
21 500.–
4 520.–
16 980.–
5 800
Neubau
6.24
40
18 500.–
4 520.–
13 980.–
5 800
14.7
Neubau
3.65
24
14 500.–
3 225.–
11 275.–
3 400
18.7
Bestehendes Dach
10
65
29 000.–
6 400.–
22 600.–
9 500
14.6
Neubau
10
65
26 000.–
6 400.–
19 600.–
9 500
13.2
Bestehendes Dach
30
194
61 000.–
16 400.–
44 600.–
28 000
11.1
Neubau
30
194
55 000.–
16 400.–
38 600.–
28 000
10.1
Gestehungskosten: bei Betriebsdauer 25 Jahre. Enthalten sind Aufwendungen für Unterhalt, Reinigung, 1 × Wechselrichter-Ersatz etc. Berechnet mit Richtpreisen Stand März 2016. Steuereinsparungen noch nicht berücksichtigt, keine Kapitalverzinsung.
Energie | Wärme | Strom |
Aufdach-Anlage, ca. 45 m2 bzw. 8 kWp.
re man mit einem rein elektrisch betriebenen Fahrzeug unterwegs, könnte man mit dieser Strommenge eine Distanz von etwa 30 000 km zurücklegen. Die Strom-Gestehungskosten mit dieser PV-Anlage (Betrieb 25 Jahre, inkl. Rückstellungen für Unterhalt, einmaligem Wechselrichterersatz etc.) liegen unter 17 Rp./kWh, vgl. erste Zeile in der Tabelle. Durch die «Eigenproduktion» kann die «Stromrechnung» künftig pro Jahr um ca. Fr. 900.– günstiger ausfallen. Die genaue Differenz ist abhängig vom effektiv möglichen zeitgleichen Eigenverbrauchsanteil und von den im konkreten Fall massgebenden Tarifen. Die meisten Strombezugstarife für Haushalte in der Schweiz liegen im Bereich 15 – 25 Rp./kWh (Hochtarif inkl. alle Gebühren für Netznutzung und weitere Abgaben, vgl. z.B. www.strompreis.elcom.admin.ch). Die vom EVU vergüteten Einspeisetarife (Produktion/Energie) sind in den meisten Fällen tiefer als die hier berechneten Gestehungskosten. Die Investitionskosten (Anlagekosten minus Förderbeiträge) können meist steuerlich unter Liegenschaftsunterhalt abgezogen werden. Der Strombedarf pro Jahr hängt ab von der Haushalt-Kategorie und vor allem von den einzelnen Nutzern. Vgl. dazu die Tabellen mit durchschnittlichen Ver-
PV-Anlage auf Flachdach, total 92 m2 bzw. 17 kWp.
Aufdach-Anlage, ca. 50 m2 bzw. 9 kWp.
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PV-Anlage, total 45 m2 bzw. 10 kWp.
PV-Anlage mit Flachdach-Montagesystem, total 90 m2 bzw. 16 kWp.
brauchswerten pro Haushalt und für einzelne Geräte (Quelle: Infel).
Kosten und Kennzahlen für verschiedene Varianten Die spezifischen Gestehungskosten in Rp./kWh sinken mit steigender PV-Anlagengrösse. Meist wegen des speziell für die PV-Anlage notwendigen Gerüsts ist die Ausführung auf einem bestehenden Dach etwas teurer als beim Neubau, vgl. Tabelle.
Mehrkosten für Speicher 6.4 kWh Für eine Variante mit Speicher, passend zu obigem Beispiel: Für Wechselrichter Fronius Symo Hybrid und Powerwall von Tesla mit Speicherkapazität 6.4 kWh, inkl. SmartMeter, Leitungen
(vgl. Schema), Montage und Installation ergäben sich Mehrkosten von etwa Fr. 8300.–. Mit einem sinnvoll dimensionierten Speicher kann der zeitgleiche Eigenverbrauch im Mittel von etwa 35 % auf 65 % gesteigert werden. Grob gesagt entspricht die Speicherkapazität dabei etwa einem halben Tagesverbrauch des Haushalts. Es handelt sich also um einen Kurzzeitspeicher zur Pufferung über Stunden, allerhöchstens über 1 – 2 Tage. Zur Speicherung von Sommerstrom für den Winter braucht es andere Speichertechnologien wie Pumpspeicherseen oder «Power to Gas». ■ www.ecoeap.ch www.strompreis.elcom.admin.ch
Durchschnittlicher Strombedarf pro Jahr für verschiedene Haushalt-Kategorien und für einzelne Geräte bzw. Anwendungen (Quelle: Infel). Ergänzung Geräte: Komfortlüftung 200 – 300 kWh/Jahr.
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Energie | Wärme | Strom |
Gebäudemodernisierung: Hinterlüftete Fassade mit Photovoltaik-Modulen
Nach Modernisierung: Solarstrom von der aktiven Glasfassade Mit der Modernisierung eines Mehrfamilienhauses in Zürich wird auch die Fassade für eine Solarstromproduktion konzipiert. Der Befestigungstechnik ohne Wärmebrücken kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Jürg Wellstein
■ Dass sich auch Gebäudefassaden für eine Solarstromproduktion eignen, ist längst bestätigt. Herausforderungen liegen heute vor allem in den planerischen und technischen Umsetzungsschritten, sowohl bei Neubauten als auch besonders bei Sanierungen. Im Hinblick auf die Eigenschaften von Photovoltaik-Modulen werden vor allem hinterlüftete Konstruktionen vorgezogen, was die baulichen Aufgaben zusätzlich erschwert. Zahlreiche Beispiele zeigen in der Schweiz jedoch die Machbarkeit auf, und den damit erreichbaren Erfolg. Über ein in der Ausführung stehendes Privatprojekt, bei dem die EcoRenova AG in Zürich Bauherrin und Nutzerin der Photovoltaik-Anlage ist, wurde auch im Rahmen einer FocusVeranstaltung während der Swissbau 2016 informiert: die Modernisierung und Aufstockung des Eckgebäudes Hofwiesenstrasse / Rothstrasse in Zürich. Das vom Architekturbüro Viridén + Partner AG lancierte und geleitete Projekt soll im Herbst 2016 bezugsbereit sein.
Erneuerung mit zusätzlichem Strom von der Fassade
Die Modernisierung gilt als Leuchtturmprojekt des BFE; weitere Träger sind aus Zürich: AWEL, ewz und EcoRenova. Das Mehrfamilienhaus aus den 1980er-Jahren wird mit einem ganzheitlichen Sanierungskonzept, mit optimierter Gebäudehülle und moderner Haustechnik zu einem Plusenergiehaus umgewandelt. Mit rahmenlosen Photovoltaik-Modulen vor einer hinterlüfteten Fassadenkonstruktion wird Solarstrom erzeugt. Der Eigenverbrauch soll dabei maximiert werden. Zu diesem Zweck stehen die Wärmepumpe und ein Teil der Elektrizitätsbezüger zur Lastverschiebung zur Verfügung. Als Partner für das Befestigungssystem stand die Gasser Fassadentechnik AG im Einsatz. Hier ging es darum, ca. 1600 Module an der erneuerten Gebäudefassade anzubringen. Über die vergangenen Jahre wurden die Konstruktionen durch gezielte Weiterentwicklung den veränderten Anforderungen angepasst.
Beim Modernisierungsprojekt werden rahmenlose Module mit beliebigen Massen eingesetzt, sodass ein grosser Freiheitsgrad für die ästhetische Erscheinung genutzt werden kann. (Bild: EcoRenova AG / Viridén + Partner AG)
Mit dem Typ GFT 66 lässt sich beispielsweise eine unsichtbare Befestigung erreichen. Dabei müssen je nach Wärmedämmkonzept rund 30 bis 40 cm Materialstärke und -gewicht bewältigt werden. Jedes Photovoltaik-Modul ist dabei einzeln und spannungsfrei befestigt, somit auch nach Bedarf auswechselbar. Zudem wird ein einfacher Zugang zur Verkabelung gewährleistet: Das Modul wird abgekippt und die Kabel getrennt. Die Verkabelung kann auf den Befestigungsprofilen mit abgestimmten Klemmen eingebaut werden.
Konstruktion ohne Wärmebrücke
Die von der EcoRenova AG lancierte Modernisierung des Eckgebäudes Hofwiesenstrasse 22 / Rothstrasse 48 in Zürich umfasst auch eine neue Photovoltaik-Fassade. (Bild: EcoRenova AG / Viridén + Partner AG)
Für eine wirkungsvolle Wärmedämmung gilt es, Wärmebrücken zu vermeiden. Diesem Grundsatz entsprechend hat die Gasser Fassadentechnik AG Konstruktionen für hinterlüftete Fassaden mit einem Minimum an Wärmetransfer entwickelt. Bei den vier Modellen des Typs GFT Thermico sind die Distanzhalter aus glasfaserverstärktem
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Profil-Kunststoff gestaltet und können für eine Distanz von 186 – 326 mm genutzt werden. Beim einen Modell weist der speziell entwickelte Stab zusammen mit den modularen Aluminium-Endstücken nahezu dieselben mechanischen Leistungsdaten auf wie eine StandardAluminium-Unterkonstruktion. Die neue Konstruktion erreicht einen um bis zu 40 % verbesserten U-Wert gegenüber herkömmlichen, voll metallischen Unterkonstruktionen. Je nach Anwendung kann man eine vertikale oder horizontale Anordnung wählen. Beim patentierten Modell GFT Thermico Star Plus wird die Konsole durch die Fassadendämmung mittels Injektion in das Mauerwerk geklebt. Der Kunststoffstab ist somit direkt in der Mauer eingebaut. Die Tragkonsole dieser wärmebrückenfreien Unterkonstruktion kann auf dem Mauerwerk montiert werden, die sonst übliche Verschraubung der Konsole auf der Wand entfällt. Einschränkungen bei der Planung der Unterkonstruktion sind nicht gegeben, vielmehr entsteht mehr Planungssicherheit durch den Wegfall der sonst üblichen punktuellen Wärmebrücken. Selbstverständlich wurde diese Konstruktion entsprechenden statischen Berechnungen und Tests unterzogen. Die GFTThermico-Konstruktion lässt sich bei unterschiedlichen Baustoffen einsetzen: Terracotta, Glasfaserbeton, Metall- und Natursteinfassaden usw.
Zusätzliche Kriterien für die Photovoltaik Als Fassadenbaustoff wird Glas seit Langem erfolgreich eingesetzt. Sowohl Normen und Bauvorschriften sind vorhanden als auch viel Erfahrung. Neu hingegen sind die Anforderungen des Energietransports sowie zu berücksichtigende Verschattungseffekte an der Fassade, sei es durch Gebäudekanten, Balkone oder nahe Häuser, Bäume usw. Zudem spielen für Planung und
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Beispiele von Photovoltaik-Modulen mit sichtbaren oder farbig verdeckten, unsichtbaren Zellen. Die Farbauswahl wird grösser. (Bild: Gasser Fassadentechnik AG)
Die neue Befestigungstechnik GFT Thermico® Star Plus verhindert dank Kunststoffstab den Wärmebrückeneffekt. (Bild: Gasser Fassadentechnik AG)
Installation bei bestehenden Gebäuden exakte Bauvermessungen sowie die möglichen Mass- und Ebenentoleranzen eine wichtige Rolle. Für einen un-
Kontakte EcoRenova AG 8004 Zürich www.ecorenova.ch Gasser Fassadentechnik AG 9016 St. Gallen www.gasserfassadentechnik.ch Diethelm Fassadentechnik AG 5626 Hermetschwil www.diethelm-ag.ch
gestörten Betrieb der Photovoltaik-Module müssen zudem das Abführen von Schmutzwasser sowie die nötigen Unterhalts- und Reinigungsarbeiten sorgfältig vorbereitet werden. Inzwischen haben Photovoltaik-Module auch an den Fassaden die Konkurrenzfähigkeit erreicht. Der Mehrpreis wird heute durch die jahrelange Solarstromproduktion durchaus kompensiert. Und aus ästhetischer Sicht bringt die nun mögliche Farbauswahl bei Modulbeschichtungen die gewünschten Gestaltungsfreiheiten. Die Kombination von Glas mit Strom hat Zukunft. ■
Den wachsenden Anforderungen an die Befestigungstechnik entsprechend erfolgten Entwicklungen hin zu Wärmebrücken-freien Konstruktionen. (Bild: Gasser Fassadentechnik AG)
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Designergy SA, Integration von drei Funktionen auf dem Gebäudedach: dämmen, dichten und Strom gewinnen
Dachelement vereint drei Aufgaben Das neue Dachelement der Designergy SA integriert die Wärmedämmung, Wasserdichtigkeit und Solarstromproduktion auf systematische Art. Vorfertigung der Elemente mit industriellem Ablauf und eine praxisgerechte Auswahl an Materialien und Dimensionen machen das Gebäudedach von Neubauten oder Sanierungen zur Gewinnzone. Jürg Wellstein
■ Weshalb soll man sich bei der Dachkonzeption auf zwei Funktionen beschränken, wenn gleichzeitig eine dritte hinzugefügt werden könnte? Wetterfestigkeit und Wärmedämmung sind gegeben, zudem liesse sich aber noch Solarstrom erzeugen. Dieses integrale, multifunktionale Konzept verfolgt Daniel Lepori bereits seit Jahren. 2011 konnte er mit der Gründung der Designergy SA dessen Umsetzung starten. Er sagt: «Ich habe mich in meinem Berufsleben immer mit neuen Ideen befasst und deshalb die Kombination dieser Funktionen als faszinierende Zielsetzung betrachtet.»
Industrielle Vorfertigung bietet Kostenvorteile Im bündnerischen San Vittore stellt Designergy heute ihr TCR-Indachsystem in einem automatisierten Ablauf her. Die einzelnen Komponenten des Dachelements, des Triactive Core Roof (TCR), werden mithilfe eines Industrie-
Die Dicke der Wärmedämmung und die Grösse des PhotovoltaikModuls lassen sich wählen und können so an die kundenspezifischen Rahmenbedingungen angepasst werden. (Bild: Designergy SA)
roboters zusammengefügt und komplett zum Neubau oder zur Dacherneuerung geliefert. Verschiedene Typen mit unterschiedlichen Dimensionen werden
Daniel Lepori: «Das Gebäudedach bietet dank integraler Funktionen der vorfabrizierten TCR-Elemente sowohl ökologische als auch Kostenvorteile.»
produziert und erfüllen damit vielfältige Anforderungen für eine kundenspezifische Dachintegration. Mit zusätzlichen Dummy-Elementen können die notwendigen Restflächen abgedeckt werden. Die Dicke der Wärmedämmung lässt sich zwischen 55 und 220 mm wählen. Es wird dafür normalerweise Steinwolle eingesetzt. Andere Optionen bleiben für die Zukunft offen. Dieses zwischen vollflächigen Aluminium- oder Stahlplatten eingefügte Wärmedämmmaterial bildet das statische Grundmodul für die Dachhaut. Darüber befindet sich der aus Metallprofilen gestaltete Hinterlüftungsraum. Die schwarzen Photovoltaik-Module mit monokristallinen Siliziumzellen werden auf die Profilstützen aufgeklebt und bilden die sichtbare Dachoberfläche. Das System eignet sich für geneigte Dächer ab etwa 6 ° bis 60 ° Neigungswinkel. Das TCRElement weist nach kompletter Montage insgesamt bis zu drei wasserdichte Schichten auf, um vollständig und dauerhaft wasserundurchlässig zu bleiben. Dabei bilden Abdeckprofile um die Photovoltaik-Module herum die oberste Schicht.
Energie | Wärme | Strom |
Entwicklung im Blick auf die künftigen Standards
«Bei der Entwicklung unseres TCR-Systems haben wir Unterstützung erhalten, so auch durch ein KTI-Projekt, bei dem die Fachhochschule des Kantons Tessin (SUPSI) mit ihrem auf Photovoltaik spezialisierten Institut ISAAC zum Einsatz kam. Es galt beispielsweise, Optimierungen von Stabilität und Dimensionierung, so auch des Hinterlüftungsbereichs, zu finden», sagt Daniel Lepori. Bei der Integration einer Wärmedämmung stand die Flumroc AG zur Seite, sodass einerseits
die Wahl der Dämmstärke optimiert werden konnte, anderseits mit diesem Material sich eine weitere nachhaltige Komponente im TCR-System integrieren liess. Die ökologischen und ökonomischen Vorteile dieses Systems werden heute durch den Minergie-A-Standard, aber auch durch die in der Umsetzung befindlichen Mustervorschriften der Kantone (MuKEn 2014) unterstützt. In Zukunft spielt die erhöhte Wärmedämmung im Dach zusammen mit einer Energieproduktion am Gebäude eine bedeutende Rolle. Die separate Planung und Realisierung von Dachaufbau, Wärmedämmung und PhotovoltaikModulmontage sind hinfällig, wenn alle drei Funktionen durch ein industriell gefertigtes Element gemeinsam erfüllt werden können.
Varianten für unterschiedliche Anwendungen Der Kundenkreis umfasst heute die gesamte Palette: vom Hauseigentümer oder Immobilien-Entwickler und -Besitzer, der eine Dacherneuerung oder einen Neubau vorsieht, über die Planenden und Architekten bis zum Installateur und Dachdecker, die ihre Angebote ausbauen möchten. Durch Anerkennungen und Auszeichnungen, z. B. beste Unternehmensidee 2010 des Kantons Tessin, oder der Watt d’Or 2016 sowie einer erfolgreichen Präsenz
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an der Swissbau 2016 in Basel hat Designergy an Bekanntheit gewonnen. Damit erhielten die inzwischen realisierten sieben Referenzobjekte zusätzliche Bedeutung. Zurzeit laufen fünf neue Aufträge, die bis zu 1000 m2 Dachfläche umfassen und zahlreiche Verkaufsgespräche sind am Laufen. Ein besonders markantes Objekt stellt die nach Süden ausgerichtete Dachfläche von 720 m2 der Fabrikhalle der Belloli SA in San Vittore dar. Darauf wurden 390 TCRElemente mit einer Nennleistung von 90 kWp installiert. In Nachbarschaft zur Designergy SA bildet diese Anlage auch ein ideales Anschauungsbeispiel, das im ersten Betriebsjahr bereits rund 120 % des berechneten Ertrags ergeben hat. «Wir konzentrieren uns als junges Unternehmen auf die derzeitigen Produkttypen und erweitern unsere Erfahrungen mit Dachprojekten in den Wohnund Gewerbesektoren. Wir sind uns aber durchaus bewusst, dass wir zusätzliche Entwicklungsschritte machen wollen, sodass die Integration mit Speichertechnologien und elektrischer Mobilität leichter ermöglicht werden kann», meint Daniel Lepori vorausblickend. Die TCR-Typen haben eine einheitliche Breite von etwa einem Meter, können aber in drei Längen geliefert werden. Damit entstehen Modulflächen von ca. 1.1, 1.6 und 1.8 m2, wodurch die
Die Vorfertigung der TCR-Elemente wird durch einen Industrieroboter unterstützt, mit welchem der Zusammenbau von Wärmedämmmaterial, Stützteilen und Photovoltaik-Modul erfolgt.
Auf dem Fabrikhallendach der Belloli SA in San Vittore wurden 390 TCR-Elemente mit einer Nennleistung von 90 kWp installiert. Nach dem ersten Betriebsjahr wurde der berechnete Ertrag bereits deutlich überschritten. (Bild: Designergy SA)
Dank der zwischen zwei Gläsern eingefügten Solarzellen sind die Photovoltaik-Module begehbar. Die obersten wasserdichten Abdeckungen können deshalb problemlos montiert werden. (Bild: Designergy SA)
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Optimal angepasste TCR-Elemente sowie zusätzliche Dummy-Elemente ergeben auf dem Einfamilienhaus eine homogene Fläche. (Bild: Designergy SA)
Anpassung an die jeweiligen Dachflächen leicht fällt.
Installation in kurzer Zeit Werden die Dachkosten mit einer zusätzlichen Photovoltaik-Anlage kaum höher als bei einer konventionellen Lösung, so ist die Solarstromproduktion keine unerschwingliche Investition mehr. Fordern die künftigen kantonalen Bau- und Energiegesetze mehr Effizienz und gezielte Massnahmen zum Einbezug erneuerbarer Energien, so erhält die Kombination von Wärmedämmung und Solarstromproduktion mehr Gewicht. Dank industrieller Vorfertigung der Indachelemente, die zum Beispiel auf einer Dachkonstruktion mit Holzabdeckung und aufgelegter Dampfsperre während kurzer Montagezeit aufgebracht werden, reduzieren sich die Baukosten. Die Elemente werden auf der Holzabdeckung verschraubt, elektrisch verbunden und mit den Abdichtungen versehen. Tatsächlich werden hierbei Bauelemente mit scheinbar unterschiedlicher Nutzungsdauer eingesetzt. Während eine Dachkonstruktion mit Wärmedämmung eine über mehr als 50 Jahre dauernde Nutzung gewährleisten sollte,
Designergy hatte auf dem Expo-2015-Stand «Save the Children» in Mailand die Solarstromproduktion ermöglicht. (Bild: Designergy SA)
sind die Erfahrungswerte der Photovoltaik-Module im Moment noch geringer. Designergy arbeitet mit mehreren Lieferanten der Module zusammen, wobei die Zellen zwischen zwei Glasplatten eingefasst sind. Damit sind sie in Verbindung mit dem speziellen TCR-Aufbau einerseits begehbar, anderseits auch widerstandsfähig gegen Schneelasten und Hagelschlag. Insgesamt sind die Zellen somit wesentlich besser und langfristiger geschützt. Die verschiedenen TCR-Typen weisen mehrere Nennleistungen von etwa 150 bis 275 Wp auf und Wirkungsgrade der Dachoberfläche von mindestens 16 %. Unterstützt wird dies durch eine optimal ausgelegte Hinterlüftung und entsprechende Zusatzbauteile für die Dachintegration an der Traufe und beim First. Die über die Jahre eintretende Leistungsabnahme ist im Hinblick auf die minimalen Mehrkosten für die Photovoltaikanlage nicht mehr ausschlaggebend, da nach 25 Jahren noch immer rund 80 bis 85 % der Nennleistung zur Verfügung stehen wird und weiterhin genutzt werden kann. Zudem sind die Module mechanisch einfach auswechselbar, was bei Beschädigungen den Austausch erleichtert, aber
Die verschiedenen TCR-Elemente eignen sich sowohl für grossflächige Anwendungen als auch für Einfamilienhäuser, bei denen die integrale Wärmedämmung von besonderem Wert ist.
auch bei möglichen Weiterentwicklungen der Photovoltaik-Technologie und der in Zukunft produzierten Modulen. Daniel Lepori ist überzeugt: «Die Gebäudehülle entwickelt sich vom Kostenfaktor zu einer Gewinnquelle. Der produzierte Solarstrom wird für den Eigenbedarf gebraucht, die Wärmedämmung senkt den Kühlungs- und Heizungsaufwand. Von Bedeutung ist auch, dass man endlich die wichtigsten Funktionen eines modernen Daches vereinigt und somit relevante Vorteile für die gesamte Wertschöpfungskette erzeugen kann. Mit unserem integralen Ansatz entsprechen wir den künftigen Baustandards und dem Wunsch nach Nutzung erneuerbarer Energie im Gebäude.» ■
Kontakt Designergy SA 6534 San Vittore GR www.designergy.ch Daniel Lepori, CEO d.lepori@designergy.ch
Energie | Wärme | Strom | Produkte
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Grossflächenkollektor DomaFlex – auch in Farbe ■ Der DomaFlex Grossflächenkollektor ist einer der leistungsstärksten der Branche. Er ist auch mit farbigen Gläsern erhältlich. Dank seines geringen Eigengewichts ist er besonders für Dächer mit begrenzter Traglastreserve geeignet. Dies räumt Architekten und Bauherren bei ihren ästhetischen Überlegungen mehr Freiheit ein. Folgendes Kombisystem ist für Einfamilienhausbesitzer interessant: Mit dem System Solar-Compactline für die Warmwasserbereitung im Einfamilienhaus können mit den drei Komponenten Sonnenkollektor, Wassererwärmer und Verbindungsleitungen bis zu 80 Prozent des jährlichen Warmwasserbedarfs gedeckt werden. Auch im Bereich Photovoltaik hat die Firma Schweizer ein umfassendes Produktsortiment, z.B. diverse Montagesysteme für Indach- oder Aufdach-Lösungen. ■ Ernst Schweizer AG 8908 Hedingen Tel. 044 763 61 11 www.schweizer-metallbau.ch
Flexibilität ist Trumpf bei den leistungsstarken DomaFlex Grossflächenkollektoren. Sie sind in vielen Standardgrössen und als Sonderlösungen erhältlich – auch in Farbe.
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Energie | Wärme | Strom |
Das historische Hotel Terrasse am See in Vitznau.
Heizungssanierung im historischen Hotel Terrasse in Vitznau LU
Neue Pelletsheizung für historisches Hotel Nachhaltige Wärmeerzeugung mit nachwachsenden Rohstoffen ist die Kernkompetenz der Heitzmann AG aus dem luzernischen Schachen. Diese Spezialisierung hat ihre Anfänge im Jahr 1980. Mit einer eigenen Entwicklungsund Produktionsabteilung und dem Vertrieb von Hargassner Pellets- und Schnitzelheizkesseln hat sich Heitzmann als einer der führenden Anbieter für Holzheizungen etabliert. Andreas Widmer
■ Das historische Hotel Terrasse in Vitznau wurde im Jahre 1873 eröffnet und liegt direkt am Vierwaldstättersee bei der Talstation der Rigibahnen. Dem Besitzerpaar Roland Scherrer und Pia Nussbaumer liegt dieses Kleinod mit interessanter Geschichte sehr am Herzen. Auch bei den aufwendigen und umfangreichen Renovationsarbeiten des Gebäudes überlassen sie nichts dem Zufall. So auch nicht die Wahl der neuen Heizungsanlage.
Dieser Pelletskessel ECO PK 120 von Hargassner wurde im Hotel eingebaut.
Akribische Vorbereitung der Sanierung
Das Hotel Terrasse ist Gründungsmitglied der EnAW Benchmark Gruppe Luzern Hotels (freiwilliger Klimaschutz der Wirtschaft) und war mit der alten Ölheizung von 1964 sowie der schlecht isolierten Gebäudehülle die «CO2-Dreckschleuder» innerhalb der Gruppe. Die beiden Hoteliers begannen mit der akribischen Suche nach der idealen Heizung. Als die periodische Heizöltank-Sanierung und weitere Investitionen in die Gebäudeinfrastruktur anstanden, war der richtige Zeitpunkt gekommen, sich von fossilen Energieträgern endgültig zu verabschieden. Die Lage direkt am Vierwaldstättersee spricht für den Einsatz einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe. Bei historischen Gebäuden mit einer schlechten Isolation liegt die Vorlauftemperatur aber verhältnismässig hoch und eine Wärmepumpe könnte nicht genügend wirtschaftlich eingesetzt werden. Solarenergie war aus gesetzlichen Gründen nicht möglich und die Heizzentrale (Fernwärme) zusammen mit zwei Grossüberbauungen, Hotels und Wohnhäusern scheiterte aus verschiedenen Gründen. Die Wahl fiel schliesslich auf den nachwachsenden, CO2-neutralen und einheimischen Brennstoff Holz. Da ein Hotel eine Heizung mit hoher Zuverlässigkeit benötigt, erfüllte
schlussendlich nur die Pelletsheizung den komplexen Anforderungskatalog.
Im Endeffekt nur Vorteile Der Öltank mit einem Inhalt von 18 000 Litern war neben dem Heizungskeller in einem separaten Raum untergebracht. Da kam die Idee, das Pelletssilo ausserhalb des Hotelkomplexes zu stellen und den dadurch frei gewordenen Raum anderweitig zu nutzen. Heute steht das Pelletssilo an der Aussenwand des Heizraums und kann problemlos mit dem Pellets-Tankwagen befüllt werden. Das Volumen des Silos beträgt 22 m3 oder 15 Tonnen Pellets, was einem Halbjahresvorrat entspricht. Das Silo wurde in einem Stück gegossen, mit dem Lastwagen transportiert und in-
Heitzmann AG in Kürze – Inhabergeführte Unternehmung in 4. Generation mit Sitz in Schachen LU und einer Tochtergesellschaft in Aigle VD – Gründung 1904 – Seit 1980 Entwicklung und Produktion von Stückholzheizungen – Seit 2009 Partnerschaft mit der Firma Hargassner, europaweit erfolgreicher Hersteller von Schnitzel- und Pelletsheizungen aus Österreich – Umfassende Beratung und Planung von ganzen Wärmekonzepten – 46 Mitarbeiter (Stand 2015)
nert kurzer Zeit versetzt. Das bestehende Steinkamin wurde abgerissen und der frei gewordene Platz wird nun für einen Seminarraum genutzt. Weiter konnte ein zweiter, neuer Arbeitsplatz eingerichtet werden. Vorher führte das Kamin durch die Rezeption. Das elegante, farblich an das Gebäude angepasste Edelstahlkamin des Pelletskessels benötigt wenig Platz und stört das schöne Bild des Hotels keineswegs. Der ehemalige Tankraum wird anderweitig genutzt. Bei einem reinen Kostenvergleich ist hier eine neue Ölheizung um einiges günstiger als die Variante Pelletsheizung. Langfristig gesehen und wenn man alle Vorteile berücksichtigt, ist die gewählte Variante wesentlich profitabler.
Dank Ausbringung des Öltanks und Bau des Pelletssilos an der Aussenwand des Gebäudes konnte Platz gewonnen werden.
Sehr zufrieden mit der Pelletsheizung von Hargassner Roland Scherrer ist mit der neuen Heizung sehr zufrieden und würde wieder genau gleich entscheiden. Die Beratung von Heitzmann war sehr kompetent, und man spürte die grosse Erfahrung. Auch das Einbringen der grossen Anlageteile wie Heizkessel, Speicher und Wassererwärmer verlief dank guter Vorbereitung und Ausführung pro-
Die integrierte Touchscreen-Steuerung ist dank logisch aufgebauter Menüführung sehr bedienerfreundlich. Optisch erkennt man sofort den aktuellen Status des Heizsystems.
blemlos. Der Pelletskessel läuft tadellos und ist auch bezüglich Unterhalt sehr genügsam. Durch die optimale Verbrennung der Pellets fallen nur geringe Mengen Asche an. Der Rost wird auto-
matisch gereinigt, die Brandrückstände werden in die Aschenschnecke befördert und von dort in die aussen liegende Aschebox. Während einer Heizperiode muss diese Box ein- bis zweimal gelehrt werden. Ein wichtiges Detail für Scherrer ist, dass die Leistung des Pelletskessels witterungsabhängig dem aktuellen Wärmebedarf angepasst wird. Dadurch läuft der Kessel immer im optimalen Leistungsbereich. Die im Pelletskessel von Hargassner integrierte Touchscreen-Steuerung ist dank logisch aufgebauter Menüführung sehr bedienerfreundlich. Optisch erkennt man sofort den aktuellen Stand des Heizungssystems. Der Pelletskessel ECO-PK verfügt über eine Nennleistung von 36 bis 120 kW. Zwei Wärmespeicher von je 1500 Liter Inhalt gewährleisten ideale Laufzeiten des Kessels und versorgen die zahlreichen Heizkörper im Gebäude mit Wärme. Ein Registerboiler mit 1000 Liter Inhalt stellt den Warmwasserbedarf auch bei vollem Haus jederzeit sicher. Eine schöne Referenzanlage für eine anspruchsvolle Sanierung. ■ www.heitzmann.ch
Historisches Hotel Terrasse am See in Vitznau. Abendessen bei Kerzenlicht im Rondell.
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Energie | Wärme | Strom | Produkte
Installations-Tower: wichtige Komponenten sind schon drin ■ Der neue Weishaupt Installations-Tower (WIT) vereint alle erforderlichen Anschlüsse, Armaturen und Aggregate für die Installation einer modernen Heizungsanlage auf kompakte Weise. Die Vorteile für die Installation liegen auf der Hand: Alles ist praxisgerecht konzipiert und damit einfach und schnell zu installieren. Ein hoher Sicherheitsstandard ist von vornherein gewährleistet, denn die komplette Hydraulikeinheit ist bereits ab Werk dichtheitsgeprüft und wärmegedämmt. Die elektrischen Komponenten sind bereits vorverdrahtet. Für die Installation von Brennwertsystemen mit solarer Trinkwassererwärmung ist der Weishaupt Installations-Tower ideal. Auch die Erneuerung einer bestehenden Anlage kann in kürzester Zeit – selbst in der kalten Jahreszeit – erfolgen. Der Weishaupt Installations-Tower beinhaltet einen Pumpenkreis, eine Systemtrennung, eine Trinkwasser-Installationseinheit, einen Solarfluid-Auffangbehälter mit Solarregler sowie ein Solar-Ausdehnungsgefäss. Die stabile Konstruktion erlaubt es, den Installations-Tower frei zu stellen. Eine Wandbefestigung ist nicht nötig. Neben der vereinfachten Installation bietet dieses System auch optische Vorteile. Ein Argument, das bei vielen Bauherren und Hausbesitzern hohe Akzeptanz finden wird. ■
Installationsschema ohne und mit Installations-Tower WIT.
Weishaupt AG 8954 Geroldswil Tel. 044 749 29 29 www.weishaupt-ag.ch.
Einzigartige Wärmepumpen: Effizienz durch Intelligenz ■ Alera energies GmbH ist ein Partner für effiziente Heizsysteme. «Der Vorteil unserer Produkte liegt in der Effizienzsteigerung durch intelligente, lernfähige Regelungen», so Lukas Gasser, einer der beiden Geschäftsführer. Während andere Wärmepumpen nach einem vorgegebenen, starren Programm arbeiten, lernt die von Alera energies eigens entwickelte Steuerung das Gebäude, die Bewohner und deren Verhalten mit der Zeit genau kennen und passt das Programm sehr flexibel an. Dadurch wird erreicht, dass die Wärmepumpe immer bei optimalen Betriebspunkten und damit bei maximaler Effizienz arbeitet. Es werden Heizkosteneinsparungen von bis zu 45 Prozent erreicht. Optimaler Eigenverbrauch von Photovoltaikstrom Zusätzlich interessant werden die Alera-Wärmepumpen durch die im Regler der Wärmepumpe standardmässig implementierte Eigenverbrauchsoptimierung von Photovoltaikstrom. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage können die Speicher für Heiz- und Trinkwarmwasser so bewirtschaftet werden, dass der zeitgleiche Eigenverbrauch maximal wird. Dadurch werden nicht nur die Heizkosten reduziert, sondern auch die Wirtschaftlichkeit des Gesamtsystems deutlich verbessert. ■ Alera energies GmbH 6280 Hochdorf Tel. 041 911 22 90 www.alera-energies.ch
Schnittgrafik des neuen Weishaupt Installations-Towers WIT.
Green Power für die Wärmepumpe ■ Neu führt Tobler die nicht-toxische Wärmeleitflüssigkeit Antitox Geo im Sortiment – eine gute Option für all jene, die die Pumpeffizienz ihrer Wärmpumpe steigern und gleichzeitig Energie sparen möchten. Antitox Geo wurde speziell für die Leistungsoptimierung von Boden- und Wasser-Wärmepumpenregister mit geschlossenem Kreislauf entwickelt. Die neue Formel überzeugt auf der ganzen Linie: Auf Antitox Geo basierende Systeme weisen nachweislich geringere Druckverluste, reduzierte Pumpkosten sowie eine deutlich höhere Effizienz auf. Umsteigen lohnt sich: Beim Austausch von zähflüssigeren Fluiden – wie MPG (Propylenglykol) oder Glyzerin basierten Wärmeflüssigkeiten – durch Antitox Geo steigert sich nicht nur die Pump- und Wärmetransfereffizienz, sondern man spart auch wertvolle Energie. ■ Tobler Haustechnik AG 8902 Urdorf Tel. 044 735 50 00 www.haustechnik.ch
Energie | Wärme | Strom | Produkte
MaxStorage TP-S zur Speicherung von Solarenergie ■ Die SolarMax-Gruppe präsentiert auf der Leitmesse der internationalen Solarbranche Intersolar Europe in München (www.intersolar.de) erstmals ihre neue Speicherlösung MaxStorage TP-S. Die neue Systemlösung ist modular aufgebaut und vereint in einem Gehäuse einen Lithium-IonenBatteriespeicher, ein Batteriemanagementsystem, einen Wechselrichter der bewährten SolarMax TP-Serie und den neuen Energiemanager MaxWeb XPN. Bei den Wechselrichtern können Kunden zwischen den drei Geräten der TP-Serie mit Nennleistungen von fünf bis Speicherlösung MaxStorage TP-S. sieben Kilowatt wählen. Dank ihrer dynamischen 70 %-Regelung können sie Verbraucher ansteuern, was den Eigenverbrauch erhöht. Das Speichergrundmodul hat eine Kapazität von 3,6 kWh und kann in Schritten von 1,2 kWh auf bis zu 12 kWh erweitert werden. Das DC-gekoppelte System erreicht einen Ladewirkungsgrad von 97 % und kann in einem breiten Betriebsbereich von –20 bis + 60 °C entladen werden. Selbstlernendes Energiemanagement: Für das Energiemanagement hat die SolarMax-Gruppe den neuen Datenlogger MaxWeb XPN entwickelt. Als Knotenpunkt der ortsunabhängigen Überwachung zeichnet er aktuelle Messwerte, Ertragsdaten und Ereignisse auf. Als Energiemanagementzentrale regelt er den Energiefluss und passt den Energiebedarf an die Verfügbarkeit an. Dadurch lassen sich die vorhandenen Ressourcen intelligent nutzen. Sämtliche bezogenen und abgegebenen Leistungen werden visualisiert und sowohl der Eigenverbrauch als auch der eingesparte Strom grafisch darstellt. Die Software von MaxWeb XPN ist selbstlernend: Anhand des typischen Verbrauchs und der Wettervorhersage legt der Datenlogger den optimalen Zeitpunkt für die Speicherung des Sonnenstroms fest, was den Wirkungsgrad erhöht und die Rendite maximiert. Leistungsstarke Zentralwechselrichter für Grossprojekte: Neben der Speicher-Systemlösung präsentiert das Unternehmen in München erstmals seine leistungsstarken Zentralwechselrichter der RX-Reihe. Die beiden Outdoor-Wechselrichter mit Nennleistungen von 500 bzw. 600 Kilowatt hat SolarMax für internationale Grossprojekte entwickelt. Sie kommen bis Jahresende auf den Markt. ■ SolarMax Sales and Service GmbH D-89352 Ellzee www.solarmax.com
Energiemanager MaxWeb XPN.
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Lüftung | Klima | Kälte |
40. Ausgabe der Mostra Convegno MCE in der Fiera Milano
Innovation, Integration und Nachhaltigkeit bei Klima- und Kältetechnik Im Rampenlicht der Messe Mailand stand vom 15. bis 18. März die weltweit bedeutendste Plattform für zivile und industrielle Anlagetechnik, Klimatisierung und erneuerbare Energien. Die Tage in der Fiera Milano boten ein breites Spektrum an Neuheiten, Konferenzen, Kursen und Events für die gesamte Gebäudetechnik. Andreas Widmer
■ Wie es sich für eine internationale Messe gehört, stellten in diesem Jahr 2155 Firmen, davon 40 % aus dem Ausland, in den zahlreichen Hallen aus. Rund 55 Länder waren vertreten. Den über 150 000 Besuchern aus aller Welt bot sich ein vollständiges Spektrum an Produkten und Systemlösungen in den Bereichen Klimatechnik, Kältetechnik, Heiztechnik, Sanitär, Wasseraufbereitung und erneuerbare Energien. Die MCE konnte mit Rekordzahlen triumphieren, was von der Branche und Fachleuten aus der Wirtschaft als Bestätigung für das leichte Wachstum in Europa gedeutet wird.
Anzahl Aussteller nimmt zu
Die Anzahl der Aussteller in den Bereichen Klima- und Kältetechnik ist seit Jahren zunehmend, obwohl jeweils im November die Chillventa in Nürnberg durchgeführt wird. Die meisten grossen Namen der Branche waren anwesend und präsentierten ihre neusten Produkte auf grossen Flächen. Erfahrungsgemäss sind Messeteilnahmen für Aussteller sehr kostspielig und das KostenNutzen-Verhältnis sehr genau überprüft. Gemäss Aussage verschiedener Aussteller ist die MCE, vor allem für weltweit tätige Unternehmungen, sehr wichtig. Italien ist ein klassisches Land für Klimatisierung und spricht wohl
deshalb viele Besucher von anderen wärmeren Gebieten an. Auch haben die meisten grossen Hersteller ihre Niederlassungen im südlichen Teil Europas, was auch gewisse Verpflichtungen gegenüber der Kundschaft bringt. Hersteller von Klimageräten und -systemen wie Mitsubishi, Carrier, LG oder Toshiba präsentierten ein beachtliches Leistungsspektrum an Split-Klimaanlagen (Mono-Split – für einzelne Räume – und Multi-Split für zwei und mehr Räume). Die Spanne reichte vom einzelnen Gewerbe- oder Privatraum bis hin zu kleineren Mehrraumeinheiten im Wohn-, Gewerbe- und Industriebereich oder auch in kleineren Serverräumen. Punkto Design und Produktbeschreibung sind die Unterscheidungsmerkmale gering. Bei dieser grossen Zahl von Anbietern fällt eine Produktewahl schwer. Da ist eine gute Partnerschaft mit den Lieferanten, interessante Garantie- und Kulanzleistungen und einwandfreie Produktqualität entscheidend.
Kühlung gefragter denn je Die bekannten Hersteller in der Klimatechnik setzen auch auf Luft/WasserWärmepumpen. Möglichst kompakt und mit Invertertechnik ausgerüstet. Der Kühlbedarf von Gebäuden ist seit
Mostra Convegno Expocomfort, eine europäische Leitmesse für Gebäudetechnik, erfreut sich grosser Beliebtheit bei einem internationalen Publikum.
Jahren zunehmend, aber heizen werden wir in unseren Breitengraden auch weiterhin noch. Die Aufgaben der Planung in der Gebäudetechnik werden zunehmend komplexer. Effiziente Wärmerückgewinnungssysteme, die Einbindung erneuerbarer Energien und Anlagensysteme mit intelligenter Energieverschiebung sind bei grösseren Objekten nichts Neues. Die Kosten für elektrische Energie müssen laufend gesenkt werden und die Hersteller von Komponenten und Systemen sind buchstäblich in der Pflicht. Aber genau diese Punkte machen den Gang durch die Hallen der Fiera Milano noch spannender. Nachfolgend die Highlights verschiedener Hersteller. Sicher einer der Gründe, warum Schweizer Besucher aus dem Bereich Kältetechnik anzutreffen waren.
360 Kassette: Innovatives, kreisförmiges Design Samsung präsentierte als Weltneuheit die 360 Kassetten. Diese Indoor Unit verbindet neues Design mit verbesserter Leistung. Das neu entwickelte Gebläse im Inneren des Gerätes erzeugt auf horizontaler Ebene einen gleichmässigen Luftstrom in alle Richtungen und schafft so, Schicht für Schicht, kühle Luft für den ge-
Die Hersteller von Klimageräten und -systemen präsentierten ein beachtliches Leistungsspektrum an Split-Klimaanlagen (Mono-Split – für einzelne Räume und Multi-Split – für zwei und mehr Räume).
samten Raum. Dabei wird die Innenraumtemperatur ständig überprüft und konstant auf dem gewünschten Wert gehalten. Die lamellenlosen 360 Kassetten kühlen jeden Raum aussergewöhnlich schnell und besonders komfortabel. Zugluft entsteht dabei keine. Das Gerät schafft ein Luftvolumen von 100 % und eine schnelle Kühlgeschwindigkeit, die um be-
achtliche 34 %gesteigert werden konnte. Eine wirklich interessante Neuheit in der Technologie Air Conditioning. Wer kennt nicht diese unangenehmen Luftzüge durch ungünstig platzierte Innengeräte oder Deckenkassetten?
Leise Wärmepumpen gefragt in der Schweiz Ebm-papst zeigte neue Lösungen für den Bereich Wärmepumpen. Durch die weitere Optimierung der Peripherie im Zusammenspiel mit dem integrierten Diffusor bietet der bewährte HyBlade Axialventilator grosse Vorteile in Effizienz und Akustik. Damit lässt sich zum einen die Luftleistung um bis zu 10 % steigern und gleichzeitig das Geräusch um bis zu 3 dB (A) reduzieren. Damit bietet diese neue Plug & Play-Systemlösung die besten Voraussetzungen für eine noch effizientere und leisere Wärmepumpe. Leise Wärmepumpen sind in der Schweiz sehr gefragt, da die behördlichen Auflagen für Lärmemissionen den Einsatz von Luft/Wasser-Wärmepumpen erschweren. Eine weitere Neuigkeit bei ebm-papst ist das Gasgebläse G3G 315. Erstmals werden Heizleistungen von bis zu 2 MW mit einem einzigen kompakten Gebläse ermöglicht – genug, um beispielsweise Hochhäuser oder ganze Wohnsiedlungen zu beheizen. Zusammen mit der eingesetzten GreenTech EC-Technologie können so enorme Kosteneinsparungen erzielt werden.
Neuheiten in der Kältetechnik Die bekannten Hersteller in der Klimatechnik setzen auch auf Luft/Wasser-Wärmepumpen. Möglichst kompakt und mit Invertertechnik ausgerüstet. Der Kühlbedarf von Gebäuden ist seit Jahren zunehmend.
Zum Trendthema natürliche Kältemittel stellte GEA laufruhige und effiziente
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Beim AxiTop-Diffusor von ebm-papst wird die höhere Effizienz des Ventilators genutzt. Er fördert bei vergleichbarer Anschlussleistung einen rund 9 % höheren Volumenstrom bei dennoch um 4,9 dB(A) geminderter Schallemission.
GEA stellte laufruhige und effiziente Verdichterlösungen vor. Dazu gehört neben sub- und transkritischen CO2-Verdichtern auch die neue Baureihe HG44e HC für Kohlenwasserstoffe.
Die Anzahl der Aussteller im Bereich Klimaund Kältetechnik sind seit Jahren zunehmend, obwohl jeweils im November die Chillventa in Nürnberg durchgeführt wird.
Mit der CSVH3-Serie von Bitzer wurde die Leistungspalette erweitert. Der Einsatzbereich erstreckt sich von luftgekühlten Klima-Wasserkühlsätzen über die Prozesskühlung bis hin zu Wärmepumpen.
Die lamellenlosen «360 Kassetten» von Samsung kühlen jeden Raum aussergewöhnlich schnell und besonders komfortabel. Zugluft entsteht dabei keine. Das Gerät schafft ein Luftvolumen von 100 % und eine schnelle Kühlgeschwindigkeit.
Verdichterlösungen vor. Dazu gehört neben sub- und transkritischen CO2Verdichtern auch die neue Baureihe HG44e HC für Kohlenwasserstoffe. Durch optimierte Triebwerkskomponenten und einer speziellen Ölfüllung bieten diese neuen Verdichter auch unter anspruchsvollen Einsatzbedingun-
gen eine optimale Leistung. Die Baureihe HG44e HC ist in vier Grössen bis 67,0 m3/h erhältlich. Einen weiteren Höhepunkt stellte GEA mit dem Verdichter EX-HG88e aus. Es ist der grösste Verdichter, der für explosionsgefährdete Umgebungen geeignet ist.
Lüftung | Klima | Kälte |
Emerson Climate Technologies stellte Lösungen für R744, R290 und andere Kältemittel mit geringem Treibhauspotenzial sowie Lösungen mit integrierter Leistungsregelung und innovativer Elektronik für ein intelligentes Kreislaufmanagement aus. Im Bereich Wärme- und Klimaanwendungen lag der Fokus insbesondere auf den neuen drehzahlgeregelten Copeland Scroll-Verdichtern für Wohn- und Gewerbegebäude mit von Emerson zugelassenem Frequenzumrichter-Antrieb. Dank verbesserter Jahresarbeitszahlen, exzellenten Leistungswerten und breitem Einsatzbereich sind sie sowohl für Wärme- als auch Prozessanwendungen ideal geeignet. Die neuen Verdichter ermöglichen zudem bedeutende Energieeinsparungen. Bitzer stellte unter anderem die neuesten Produkte der CSVH3-Baureihe für hocheffiziente Klima- und Prozess-Flüssigkeitskühlsätze sowie industrielle Wärmepumpen aus. Die drehzahlgeregelten Kompaktschraubenverdichter mit integriertem Frequenzumrichter überzeugen durch eine hohe Leistung und verbesserte (E)SEER-Werte.
Höchstmass an Betriebssicherheit Mit der CSVH3-Serie von Bitzer wurde die Leistungspalette erweitert. Der Einsatzbereich ist sehr gross und erstreckt sich von luftgekühlten Klima-Wasserkühlsätzen über die Prozesskühlung bis hin zu Wärmepumpen. Die robuste Mechanik eines Schraubenverdichters in Kombination mit der aktiven Überwachung der Einsatzgrenzen ermöglicht ein Höchstmass an Betriebssicherheit. Als weiteren Kundennutzen haben Anlagenbetreiber alle relevanten Betriebsparameter im Blick.
Anpassung an aktuellen Kältebedarf Als weitere Neuheit präsentierte Bitzer die Produktserie Varipack. Mit dieser neuen Generation intelligenter Frequenzumrichter können alle Bitzer-Hubkolbenverdichter betrieben werden. Die Frequenzumrichter lassen sich intuitiv in Betrieb nehmen und können Regelungsfunktionen der Kälteanlage übernehmen. Die optimierte Anpassung an den aktuellen Kältebedarf einer Anlage reduziert den Energieverbrauch und senkt die laufenden Kosten. Mit ihrem modularen Aufbau schafft die Varipack Serie Flexibilität und eröffnet ein breites Spektrum an Varianten für einen grossen Anwendungsbereich in Supermärkten, Hotels, Gastronomie sowie Lebensmittelherstellung und -verarbeitung. Sie eignet sich für Kälteanlagen, Klimaanlagen und Wärmepumpen und lässt sich sowohl in Einzelverdichter als auch in Verbundanlagen integrieren. Nach Bedarf lassen sich die Frequenzumrichter entweder komplett in einem Schaltschrank integrieren oder per Durchsteckmontage befestigen. Bei der zweiten Variante genügen kleinere Schaltschränke, weil der Kühlkörper herausragt und somit ein Grossteil der erzeugten Wärme direkt nach aussen entweicht. Die Mostra Convegno MCE, welche einen interessanten Überblick zur Gebäudetechnik unter einem Dach erlaubte, wird nächstes Mal im März 2018 stattfinden. ■ www.reedexpo.it
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Hohe Projektqualität bei Wohnraumlüftung und Warmwassererzeugung aus einer Hand
Frische Luft und warmes Wasser direkt vom Dach In der Überbauung «Im Park» in Schönenwerd ist Walter Meier gerade zweifach auf dem Dach vertreten. Einerseits sorgt die airModul Komfort-Wohnraumlüftung für frische Luft, andererseits generieren Oertli Terza 251 Solarpanels warmes Wasser für die Wohnungen. Quelle: Walter Meier (Klima Schweiz) AG
■ Hoch über Schönenwerd, auf dem Dach der neuen Überbauung «Im Park» zeigt es sich ganz deutlich: In diesen Miethäusern kommen die Bewohnerinnen und Bewohner im Bereich Wohnraumlüftung und Warmwassererzeugung in Zukunft in den Genuss modernster Technologien von Walter Meier. 68 airModul-Lüftungsgeräte und 87 Oertli-Terza-251-Solarpanels sind hier über die ganze Dachfläche der fünf zusammenhängenden Wohnhäuser verteilt und sorgen in den Wohnungen für frische Luft und warmes Wasser.
Ausgereift, wenig Wartung nötig «Schon bei der Planung sei es für die Hegibau Architektur AG in Rothrist klar gewesen, dass man in Schönenwerd airModul-Geräte einsetzen will», erklärt Christoph Berger, Leiter airModul bei Walter Meier. Die airModulKomfort-Wohnraumlüftung gilt als aus-
gereiftes und qualitativ hochstehendes System, das sich wegen der Platzierung auf dem Dach und der praktisch geräuschfreien Laufweise für solche Projekte besonders gut eignet. Vor allem im Mietwohnungsbau sei das System attraktiv, weil die Mieter bei Wartungsarbeiten nie gestört werden, da sich alles über das Dach erledigen lässt. Wie das geht, zeigt Raphael Disler vor Ort: «Ich muss nur ein paar wenige Schrauben lösen, die Haube hochklappen – und schon habe ich Zugang zum airModul-Dachelement.» Für den Installateur der SSR Sanitär-Spenglerei Rothrist AG ist ein so einfacher Zugang zu einem Komfort-WohnraumlüftungsSystem ideal: «Im Gegensatz zu anderen Produkten hat airModul den Vorteil, dass wir bei Montage oder Wartung nie in die Wohnung müssen.» Allzu oft kommt das allerdings nicht vor: «Einmal im Jahr kontrollieren wir
Harmonische Symbiose zwischen Oertli Terza 251 Solarpanels und «airModul»-Dachelementen.
alle Lüftungsgeräte auf dem Dach und wechseln die Filter.» 68 Einheiten haben Raphael Disler und seine Kollegen von der SSR installiert. Dabei hat sich ebenfalls gezeigt, dass das System so aufgebaut ist, dass es einfach zu handhaben ist. «Entscheidend war jedoch dabei, dass wir von Walter Meier einen halben Tag lang gezielt in der Handhabung geschult wurden –
3× A = airModul airModul von Walter Meier wurde in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern, Abteilung Technik und Architektur, entwickelt und gerade dreimal auf der Maximalstufe A (Energie-Effizienz, Schall und Hygiene) zertifiziert. Es kombiniert die Vorteile von zentralen und dezentralen Komfortlüftungssystemen und geht noch einen Schritt weiter: Die Lüftungsgeräte sind zentral auf dem Dach platziert, während die Steuerung individuell in jeder Wohneinheit erfolgt. Dank der Platzierung auf dem Dach beansprucht airModul im Gebäudeinnern keinen kostspieligen und besser nutzbaren Wohn- oder Stauraum. Zudem sind in den Wohnräumen dank eingebauter Schalldämpfer praktisch keine Betriebsgeräusche wahrnehmbar. Das «airModul»-Team auf dem Dach (v.l.n.r.): Raphael Disler und Michael Tsoutis von der SSR Sanitär-Spenglerei AG in Rothrist sowie Christoph Berger und Manuel Rhyn von Walter Meier.
Mehr Details www.waltermeier.com/kwl
Überbauung «Im Park» in Schönenwerd: 68 Mietwohnungen mit «airModul»-Wohnraumlüftung.
Über das «Touchdisplay» lässt sich die «airModul»-Wohnraumlüftung einfach aus dem Wohnzimmer steuern.
das hat sehr geholfen.» Die Platzierung auf dem Dach habe noch einen weiteren Vorteil: «Hier oben sind wir unabhängig und kommen niemandem sonst in den Weg.» Für die eigentliche Inbetriebnahme kam ein Team der Walter Meier Lüftungshygiene AG zum Einsatz.
Einfach zu bedienen, kaum zu hören Einfach soll airModul aber vor allem auch für die Nutzer sein, erklärt Christoph Berger, Leiter airModul bei Walter Meier: «In den Wohnungen selbst haben die Bewohnerinnen und Bewohner via ‹Touchdisplay› jederzeit die Möglichkeit, das System ganz nach ihren Bedürfnissen einzustel-
len.» Im Normalfall müsse man gar nichts daran ändern, sondern es einfach auf Stufe 2 laufen lassen. «Bei einem Fondueabend ist es aber durchaus sinnvoll, die airModulLüftung auf eine höhere Stufe einzustellen.» Eine weitere Eigenschaft von airModul wird von den Bewohnerinnen und Bewohnern ganz besonders geschätzt, wie Christoph Berger aus vielen Rückmeldungen weiss: «Im Gegensatz zu anderen Lüftungsanwendungen ist airModul praktisch nicht zu hören.» Das habe schon so weit geführt, dass sich Kunden beschwert hätten, dass die Lüftung nicht laufe! Der leise Betrieb wird einerseits durch die Platzierung des Lüftungsgerätes auf dem Dach, andererseits
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Terza 251 Rahmen-Flachkollektoren – leicht, flexibel und effizient Beim Rahmen-Flachkollektor des Typs Oertli Terza 251 der neuesten Generation setzt Walter Meier ganz auf Leichtbauweise und die Reduktion der baulichen Einzelkomponenten. Damit verfügt er über ein besonders attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis sowie höchste Effizienz und eine ausgesprochene Langlebigkeit. Der Kollektor ist so gebaut, dass er über eine uneingeschränkte Montageflexibilität verfügt, die sowohl die Vertikal- als auch Horizontalausführung ermöglicht und dies in Aufdach-, Indach-, Flachdach-, Vordach- und Aufständermontage. Mehr Details: www.waltermeier.com/terza Optimale Platzausnutzung dank dichter Platzierung der «airModul»-Dachelemente.
durch die im Gerät eingebauten Schalldämpfer ermöglicht.
Aus einer Hand, beste Qualität Die 68 Lüftungsgeräte und die 87 Solarpanels haben auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun und wurden auch von verschiedenen Teams bei Walter Meier geliefert. Die Wahl verschiedener Produkte aus einer Hand, vor allem für Planer und Bauleiter, biete grosse Vorteile und zwar hinsichtlich Preis und Qualität. Gemäss Christoph Berger hat dies nicht nur bei airModul, sondern auch bei den Oertli-Terza 251-Solarpanels den Ausschlag gegeben: «Um beim Heizsystem die Vorgaben für den Einsatz von 25 % erneuerbaren Energien zu erfüllen, eignen sich unsere Solarpanels für die Erwärmung zu Trinkwarmwasser bestens.» Qualität stehe nicht nur bei den Produkten im Vordergrund, sondern in der gesamten Dienstleistung bei der Umsetzung eines Projekts wie in Schönenwerd, so Berger: «Wir legen besonders grossen Wert auf einen sauberen Projektablauf, der allen Beteiligten, aber vor allem dem Projektleiter dient.» ■ www.waltermeier.com
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Kältetechnik – richtig verstanden, richtig im Einsatz ■ Die BMS-Energietechnik AG ist ein internationales Kompetenz-Zentrum für Energieeffizienz. Nebst der Herstellung von Komponenten und Anlagen konzentriert sich die Unternehmung stark auf Dienstleistungen. Diese umfassen Engineering, Expertisen und Analysen. Ebenso wichtig ist die Wissensvermittlung im Bereich Energieeffizienz. Das Unternehmen offeriert diesbezüglich auch für dieses Jahr ein breites Bildungsprogramm. In den Bereichen Lüftung-Klima-Kälte sind folgende Kurse erwähnenswert: Wärmetauscher verschmutzen nicht (grundlos)! (Kurse 29 und 37): In diesem Kurs werden die Quellen und die Gründe der Verschmutzung genannt und wie eine solche erkannt werden kann. Ebenso erfährt man mehr über die korrekte Reinigung und wann allenfalls Spezialisten beigezogen werden müssen. (2. Juni 2016; 8. September 2016) Kälteanlagen optimieren und Geld sparen (Kurs 36): Das Ziel heisst Effiziente Kälte. Die Teilnehmer können Kälteanlagen auf Wirkungsgrad und Optimierungspotenzial analysieren sowie den Energiebedarf der Anlage ohne mechanische Veränderung verringern. (1. September 2016) Abwärmenutzung – Einfach verkauft und richtig eingebunden (Kurs 25): Dank Besuch dieses Kurses wissen Teilnehmer, wie eine Abwärmenutzung richtig in ein System eingebunden wird. (7. September 2016). ■
Hygiene in der konditionierten Raumluft – wie geht das? ■ «Wozu Hygiene im Lüftungssystem?» ist die zentrale Frage der Hygieneschulungen, welche die Firma Tiventa an ihrem Standort in Küttigen durchführt. Die Fortbildungskurse legen die hygienischen Grundlagen für den Betrieb von RLT-Anlagen dar und erläutern die chemischen und mikrobiologischen Probleme aus nicht gereinigten Anlagen. Kursteilnehmer erfahren mehr über die hygienischen Problemzonen und zu den Bedingungen zur Wartung und zum Betrieb von RLT-Anlagen. Die Hygieneschulung A richtet sich an HLLKS-Ingenieure, Planer, Techniker, RLT- und Hygiene-Fachleute mit Kompetenznachweis in ihrem Gebiet und mehrjähriger Berufserfahrung und dauert zwei Tage. Ein Tiventa bietet dieses Jahr fünf spezieller Fokus wird auf das vertiefte Verständnis zu Kurse zur Lüftungshygiene an. den Messverfahren zur Überwachung der Luftqualität gelegt. (2 Angebote: 7./8. Juni 2016 sowie 18./19. Oktober 2016). Die Hygieneschulung B richtet sich an Techniker mit Branchenkenntnissen und an Wiedereinsteiger oder Quereinsteiger in die HLKKS-Branche. Der Kurs konzentriert sich auf die strukturierte Vorgehensweise und die Beachtung technischer Regeln bei Wartung und Betrieb von RLT-Anlagen (2 Angebote: 7. Juni 2016 sowie 18. Oktober 2016). Ein Fresh-Up-Kurs richtet sich an Techniker, Ingenieure und Gebäudetechniker mit eidg. Diplom («Meister») oder ähnlicher Qualifikation mit mehrjähriger Berufserfahrung. Besprochen werden die Hygiene-Richtlinien SWKI-VA 104-01/02 sowie die aktuelle Brandschutzverordnung 2015 auch anhand praktischer Beispiele. Der Kurs dauert einen Tag (1 Angebot: 14. Juni 2016). ■
Detaillierte Informationen zum Weiterbildungsangebot sind zu finden unter: www.bmspower.com/kurse-und-events
Detailinformationen zur Anmeldung finden Sie unter: www.tiventa.ch/angebot/weiterbildung
BMS-Energietechnik AG 3812 Wilderswil Tel. 033 826 00 12 www.bmspower.com
Tiventa AG 5024 Küttigen Tel. 062 844 42 05 www.tiventa.ch
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Neue Inneneinheiten für VRF-Klimasystem Multi V IV von LG heizen und kühlen bis zu zehn Mal schneller
Ausseneinheit zum VRF-System der neusten Generation.
■ Sie präsentieren sich im edlen Schwarz, schicken Weiss oder als Kunstwerk von Klimt, punkten mit einem Plus an Heiz- und Kühlleistung und lassen sich noch besser regeln als zuvor: Die neuen Inneneinheiten für das beliebte und preisgekrönte LG-Klimasystem Multi V IV des Klimatechnikexperten SK Systemkälte überzeugen mit ihren inneren und äusseren Werten. Die VRF-Klimaanlagen der Multi V IVProduktfamilie erfüllen insbesondere Anforderungen des gewerblichen Umfelds. Die vierte Generation der Multi V-Inneneinheiten bietet hierbei ein bis zu zehn Mal schnelleres
Heizen und Kühlen als seine Vorgängergeneration. Zudem wurde die Kommunikation zwischen Aussen- und Inneneinheit optimiert sowie die Bus-Geschwindigkeit erhöht. Zu den neuen Wandgeräten gehören die Serien Mirror, ArtCool Gallery sowie Standard. Neu sind zudem die Kanalgeräte mit niedrigerer, mittlerer sowie hoher Pressung, Einbau- und Frischluftkanalgeräte. Die 4-Wege-Kassetten gibt es in den Grössen 570x570 sowie 840x840 cm. Hinzu kommen 2-Wege-Kassetten und 1-Weg-Kassetten. Die Single Split-, Multi Splitund VRF-Klimageräte von LG sind 2015 mit dem «Qualitätssiegel Raumklimageräte» des deutschen Fachverbands Gebäude-Klima (FGK) ausgezeichnet worden. Für die Multi V IV VRF-Systeme erhielt LG ausserdem das Zertifikat der Eurovent Association. Die neuen Inneneinheiten geben Anwendern und Interessierten eine Vielzahl an Möglichkeiten und Designoptionen an die Hand, denn die Kombination mit jeder Multi V-Serie-Ausseneinheit ist möglich. Einige Neuerungen und Verbesserungen der Inneneinheiten für die Multi V IV-Klimasysteme: • Der Nutzer kann bei allen genannten Wand- und Kanalgeräten der vierten Generation den Bereich für
Thermo An/Aus verändern, um so eine zu starke Abkühlung des Raums zu verhindern und eine angenehme Umgebung zu schaffen. • Soll der Filter gereinigt werden, wird nun nicht nur der Alarm aktiviert, sondern auch die zu verbleibende Restzeit bis der Filter gereinigt werden soll angezeigt. • Je nach Anwendung und Installationsumgebung gestatten es die Kanalgeräte der Serie 4, die statische Pressung in elf Schritten zu verändern. Anwender profitieren von einer komfortablen und genau auf ihre Bedürfnisse abgestimmten Anlage. • Sollen alle Innengeräte als Gruppe kontrolliert werden, kann der Nutzer ausserdem nun mehr Funktionen einstellen als bisher. Beispiele sind Kühlen oder Heizen, Entfeuchten, Lüfterbetrieb oder Temperatureinstellung. • Die Inneneinheit kann auch externe Komponenten ohne zusätzlichen externen Kontakt ansteuern. Das spart Installationskosten. Die neue Generation ermöglicht die direkte Verbindung zwischen Inneneinheit und externer Komponente. Zuvor gab es lediglich eine Verbindung zwischen Inneneinheit und externer Komponente mittels externem Kontakt. • Zu den implementierten Funktionen der Geräte gehören statische
VRF-System Inneneinheit aus der Serie LG-AC-Standard-Multi-V-IV.
Pressung in elf Stufen, Kühlen: Thermo An/Aus, Bereichseinstellung, Filteranzeige und die Steuerung externer Komponenten. • Doch auch Service und Wartung der Geräte haben sich vereinfacht. So können Anwender den Testlauf nun zusätzlich zum Kühlmodus auch im Heizmodus durchführen und Geräteinformationen lassen sich auch über die Kabelfernbedienung abfragen. Klimaanlagen mit VRF-Technik geniessen bei Unternehmen, Gebäudeverwaltern und Konstrukteuren aufgrund ihrer Zuverlässigkeit und einfachen Wartung einen hervorragenden Ruf. Bei der vierten Generation der Multi V-Serie profitieren Unternehmen von starker Leistung gepaart mit höchster Energieeffizienz. Das gilt auch für die vielseitigen korrespondierenden Inneneinheiten. Innen- und Aussengeräte sind geeignet vor allem für grosse Gebäudekomplexe wie Hotels, Büros oder Lagerhallen. ■ System Kälte AG 8532 Warth-Weiningen Tel. 052 740 02 77 www.systemkaelte.ch
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Air-Day – Lüftungs-Know-how aus erster Hand Partnerunternehmen wie die Condair AG, die Belimo AG, die Aktinova AG, die Unifil AG sowie die Level 14 GmbH. Vor Ort wird zudem auch der Schweizerische Verein für Lüftungs- und Wasserhygiene (SVLW) sein. Mehr Sensibilität für Lüftungshygiene Marcel Jenni, Geschäftsführer der Walter Meier Lüftungshygiene AG, will dieses Jahr vor allem ein Schwerpunktthema betonen: «Innerhalb eines Parcours mit Referaten und Live-Demonstrationen werden wir gemeinsam mit unseren Partnern aufzeigen, welche Vorteile die Lüftungshygiene bietet und welche Aspekte dabei zu beachten sind. Die neue, sehr dichte Bauweise, die energetischen Ansprüche der Minergie-Zertifizierung, die kontrollierte Wohnraumlüftung sowie unterschiedlichsten Umwelteinflüsse machen die Lüftungshygiene punkto Gesundheit, Hygiene und Wohn- und Arbeitskomfort immer wichtiger.» Architekten, Ingenieure, Planer, Installateure, Immobilienverwalter sowie Generalunternehmer sollen vom Air-Day-Angebot angesprochen werden. Marcel Jenni ist Geschäftsleiter der Walter Meier Lüftungshygiene AG und Initiator des Air Day.
■ Auch dieses Jahr führt Walter Meier den bereits bestens etablierten «Air Day» durch. Am 26. und 27. Mai werden im Stade de Suisse in Bern die neusten Produkte, Erkenntnisse und Entwicklungen aus den Bereichen Lüftungshygiene und kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) vorgestellt. Der Air Day wird bereits zum fünften Mal durchgeführt und findet am 26. und 27. Mai im Stade de Suisse in Bern statt. Der von der Walter Meier Lüftungshygiene AG und der Walter Meier (Klima Schweiz) AG organisierte Anlass präsentiert neueste Erkenntnisse und Entwicklungen und sensibilisiert das Fachpublikum für die damit verbundenen Themen. Mit dabei sind auch
Impression von einem früheren «Air Day».
Alles aus einer Hand Im Bereich Innenraumklima soll der Blick aufs Ganze nicht verloren gehen. Walter Meier als Unternehmen sieht sich als Gesamtlösungsanbieter. Eine Projektabwicklung aus einer Hand von der Planung zur Inbetriebnahme und zum Service komme der Effizienz, der Betriebssicherheit und letztlich auch dem Budget des Kunden zugute. Interessenten können sich über die speziell eingerichtete Website www.airday.ch anmelden. ■ Mehr Detailauskünfte unter Tel. 021 943 02 70 oder via E-Mail: patrick.villard@waltermeier.com Walter Meier (Klima Schweiz) AG 8603 Schwerzenbach Tel. 044 806 41 41 www.waltermeier.com
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Chronische Lärmbelastung schadet der Gesundheit.
Lösung für Lärmgeplagte: EinzelraumKomfortlüftung M-WRG ■ Lärm ist für viele eine notwendige Begleiterscheinung unseres Lebensstandards. Die Wirkung von Lärm auf unsere Gesundheit wird deshalb noch immer verharmlost. Viele Studien zeigen jedoch, dass Lärm grossen Einfluss auf unser seelisches und soziales Wohlbefinden hat und dass sich der Mensch nicht an Lärm gewöhnen kann. Für unsere Gesundheit ist es elementar, dass sich unser Körper in der Nacht erholen und regenerieren kann. In Quartieren entlang von Hauptstrassen, Eisenbahnlinien, in Flughafennähe oder in geruchbelasteter Umgebung, ist Schlafen bei offenem Fenster aber fast unmöglich. Eine echte Alternative bzw. Lösung bietet hier die Firma Systec Therm AG mit ihrem Komfortlüftungsgerät Meltem M-WRG. Dank dem Gerät wird auch bei geschlossenem Fenster der Raum rund um die Uhr mit frischer, gefilterter Aussenluft versorgt. Über
Komfortlüftung M-WRG, Typ U2: Für höchste Flexibilität und optische Ansprüche ist auch ein kompletter Einbau des M-WRG möglich. Dazu ist eine minimale Wandstärke von 24,5 cm erforderlich.
den eingebauten Wärmetauscher wird der verbrauchten Abluft die Wärme entzogen und auf die frische Zuluft übertragen. So bleibt die Wärme im Haus und man spart Heizkosten. Hochleistungsfilter verhindern zuverlässig das Eindringen von Staub, Schmutz, Blütenpollen und Insekten und erleichtern Allergikern das Atmen. M-WRG-Lüftungsgeräte sind für Neubauten wie auch für ältere Lie-
Einbau in Wand und Wirkprinzip Komfortlüftungsgerät M-WRG. Grün: Aussenluft, Rot: Zuluft, Gelb: Abluft, Braun: Fortluft. Rechts bzw. aussen der Fassadenabschluss aus Chromstahl.
genschaften bestens geeignet. Sie lassen sich sehr einfach auch nachträglich in die Aussenwand des Gebäudes einbauen. Ein Rohrleitungssystem wird nicht benötigt. Unter www.systectherm.ch/de/einzelraum-komfortluftung findet man weitere Informationen zur Funktionsweise: System, Funktionsweise MWRG, Warum Einzelraum-System?, Filter und Luftqualität, CO2- und Feuchteregelung. ■
Systec Therm AG 9015 St. Gallen Tel. 071 274 00 50 www.systectherm.ch www.einzelraumlüftung.ch
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Energieeffiziente Zonenregelung ■ Das Spektrum dichtschliessender Ventile der Produktfamilie Belimo ZoneTightTM wird erweitert. Als dichtschliessender 2-Weg-Regelkugelhahn hat sich das QCV (Quick Compact Valve) bei beengten Einbauverhältnissen bereits als ideale Lösung für eine energiesparende, störungsfreie Raum- und Zonenregelung bewährt. Neu kommen zur Nenngrösse DN15 nun auch die Nenngrösse DN20 sowie die Ausführungen als dichtschliessende 3-Weg-Umschaltkugelhahnen hinzu. Bei den handlichen 2-Weg-Regelkugelhahnen erfolgt die Motorisierung mit einem kompakten und stromsparenden Drehantrieb, der ohne Werkzeug installiert werden kann. Die bewährte Antriebstechnologie von Belimo kann dabei passend für jede Anwendung mit Auf/Zu-, 3-Punkt-, stetiger Ansteuerung oder mit MP-Bus light gewählt werden. Kunden profitieren also bei den QCV-Typen gleich dreifach von mehr Komfort: Erstens kann bei den 2-Weg-Regelkugelhahnen der kv-Wert schnell und sicher eingestellt werden und das Ventil adaptiert die Kennlinie automatisch nach diesem Wert. Zweitens bietet die platzsparende Bauform der Antriebs-/Ventilkombination eine deutlich grössere Gestaltungsvielfalt beim Design von Geräte und Anlagen. Und drittens kann das QCV via MP-Bus von Belimo auch in kommunikative Raumautomationskonzepte eingebunden werden. Die neuen 3-Weg-Umschaltkugelhahnen sind dichtschliessend wie alle andere Ventile der Produktfamilie Belimo ZoneTight. ■ Belimo Automation AG 8340 Hinwil Tel. 043 843 62 12 www.belimo.ch
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Effiziente Drehzahlregelungen für Lüftersysteme ■ Die Vorteile des EC+ Konzeptes beim Systemwirkungsgrad gegenüber anderen Systemen bestätigt eine unabhängige Studie des Institutes für Luft- und Kältetechnik (ILK), Dresden: Nicotra Gebhardt, AL-KO Therm und Danfoss hatten die Studie in Auftrag gegeben, um die bislang kommunizierten selbst gemessenen Daten verschiedener Lüftersysteme neutral prüfen zu lassen. Die Studie steht unter www.danfoss.ch/ecplus als PDF
zum Download bereit. Mit dem EC+ Konzept von Danfoss liess sich bei den getesteten Lüftersystemen der höchste Gesamtwirkungsgrad erreichen, im Prüfaufbau waren das über 63 %. Die Gründe für das im direkten Vergleich gute Abschneiden: Häufig anzutreffen sind im HLK-Bereich bei geringeren Leistungen momentan Aussenläufer-EC-Motoren. Diese beeinträchtigen durch ihre Bauweise den Luftstrom ungünstig.
Die abgebildeten Kurven zeigen im direkten Vergleich die Unterschiede der verschiedenen Versuchsaufbauten, wobei die Lösung «EC+» mit bis zu 63 % Systemwirkungsgrad über den gesamten Verlauf sichtbar am besten ist.
Typische Anlage für Einsatz von Frequenzumrichtern.
Um dem Anwender hohe Motorwirkungsgrade wie bei der EC-Technologie zu ermöglichen, bietet Danfoss die Kombination ebenso effizienter, aber schlanker PM-Motoren in Kombination mit Frequenzumrichtern vom Typ VLT HVAC Drive für den Bereich Heizung, Lüftung und Klimatisierung. Diese als EC+ bezeichnete Kombination ermöglicht nicht nur im Antriebssystem sondern auch im Ventilatorsystem einen sehr hohen Gesamtwirkungsgrad bis in weit grössere Leistungsbereiche als den bei ECSystemen üblichen ca. 3 kW. Dabei ist die Inbetriebnahme eines PM-Motors mit dem VLT HVAC Drive genauso einfach wie bei einem Standardmotor. Dies gilt auch für die Ansteuerung durch die Gebäudeleittechnik. So ist es sehr einfach, verschiedene Motorkonzepte in einer Anlage anzusteuern. Auch ein späterer Austausch eines bereits installierten Standardasynchronmotors gegen einen PM-Motor ist möglich. Ergänzend dazu gibt es für dezentrale Anlagenkonzepte den motormontierten Umrichter VLT DriveMotor FCM 106: Dieser bietet als Kombination von Motor und Umrichter eine platzsparende Alternative für viele Lüfter-, Pumpen- und Industrieantriebe. Er deckt im ersten Schritt den Leistungsbereich 0,55 bis 7,5 kW ab. Dank einer Eigenkühlung und einer individuell anpassbaren Adapterplatte lässt sich das Gerät an die verschiedensten Motoren adaptieren und eignet sich daher sehr gut für eigene Antriebslösungen – gerade unter dem Aspekt, dass bestehende Anlagendesigns ohne aufwendiges Re-Engineering auf einen höheren Technologielevel gebracht werden können. VLT HVAC Drive im Freien installieren Die VLT HVAC Drive-Serie wurde in der Vergangenheit schon häufig im Freien installiert. Um dem Anwender Planungssicherheit zu geben, hat Danfoss deshalb die Geräte gemäss NEMA 3R- und NEMA 4X Outdoor-Standard von der UL prüfen lassen. NEMA 4X ist ein technischer Standard der National Electrical Manufacturers Association (NEMA). Im Gegensatz zur IP-Klassifizierung wird in den Tests auch die Beständigkeit bei definierten Wetterbedingungen geprüft. Beispielsweise wird bei dem Test das Gerät mit Wasser besprüht
Frequenzumrichter an einer Lüftungsanlage.
bis sich Eis bildet, zudem wird es über längere Zeit Salznebel ausgesetzt. Entsprechend der NEMA-Definitionen sind die Geräte vor dem Eindringen von Staub bzw. windgetriebenen Partikeln/Festkörpern sowie bis zu einem definierten Grad gegen das Eindringen von Wasser geschützt (Spritzwasser, Schnee, Schlamm bzw. auch Wasserstrahl). Zudem ist die Elektronik vor Korrosion geschützt und das Gehäuse verformt sich auch bei äusserlicher Eisbildung nicht. Wie bei den IP-Klassen kann hier der Anwender aufgrund der definierten Rahmenbedingen entscheiden ob er das Gerät bei seinen zu erwartenden Umweltbedingungen einsetzen kann oder nicht. Da die Grundspezifikation des Gerätes weiter gültig ist, bietet Danfoss ein Wetterdach an, um sicherzustellen, dass beispielsweise keine Blätter die notwendigen Lüftungsöffnungen der Geräte verstopfen. Das Dach erhöht somit die Betriebssicherheit zusätzlich. ■ Danfoss AG 4402 Frenkendorf Tel. 061 906 11 11 www.danfoss.ch
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Wettergitter Prime F 100 zu Flachkanalsystem.
Wettergitter-Serie Prime ■ An der Swissbau 2016 präsentierte Wesco die neue Wettergitter-Serie Prime. Zeitgemäss puristisch gestaltet, können diese Gitter für eine optimale visuelle Integration an der Fassade überstrichen oder mit Glas und anderen Materialien belegt werden – ein Highlight für alle, die klare, schnörkellose Flächen bevorzugen. Aus hochwertigem Edelstahl verarbeitet und strömungstechnisch optimiert, eignen sie sich sogar für Abluftlösungen mit einer Luftleistung von über 300 m3/h. Damit wird auch leistungsstarken Dunstabzugshauben im Abluftbetrieb Rechnung getragen. Die neue Wettergitter-Serie wurde auch konstruktionstechnisch optimiert: Das neue Prime 150 Plus zeichnet sich gegenüber dem bis anhin marktführenden Wettergitter TMR-E 150 durch einen deutlich geringeren Druckverlust von bis zu 50% aus. Ein Wert, der seinesgleichen sucht. Zusätzlich wurden auch bauphysikalische und energetische Verbesserungen vorgenommen: so sind die Gitter zum Beispiel mit einer durchgehenden Abrisskante ausgestattet, sodass die Gebäudefassade vor Tropfwasser geschützt wird, und dank ihrer optimierten Dichtigkeit werden Wärmebrücken künftig gänzlich vermieden. Die neuen Wettergitter Prime sind seit Februar 2016 für Rohrsysteme mit Durchmesser 150 mm sowie für Wesco-Flachkanalsysteme der Typen 82 und 100 verfügbar. ■ WESCO AG 5430 Wettingen Tel. 056 438 10 10 www.wesco.ch
Schlicht und schön in die Fassade integriert: Wettergitter Prime 150 Plus, fertig montiert.
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Steigerung des zeitgleichen Eigenverbrauchs und Entlastung des Stromnetzes durch Speicherung im Elektromobil
Intelligente Einbindung der Elektromobilität Mit den sinkenden Einspeisepreisen und der Einmalvergütung von ca. 30 Prozent an die Investitionskosten1 ist die zeitgleiche Nutzung des selbst produzierten Photovoltaikstroms sehr interessant geworden. Im Sommer produzieren die Anlagen jedoch einen grossen Überschuss, der sinnvoll verwendet werden sollte. Andererseits nimmt die Elektrifizierung der Mobilität massiv zu. Die Kombination der beiden Technologien ergibt eine grosse Chance für die Zukunft. David Zogg *
■ In einem Projekt des Bundesamts für Energie wurden Regelstrategien zur Optimierung des Eigenverbrauchs in Einfamilienhäusern untersucht2. Dabei wurde der Fokus auf bereits vorhandene thermische Speicher im Gebäude gelegt4. Der grösste Teil der Energie kann in der thermischen Masse des Gebäudes gespeichert werden (Tab. 1, 1. Zeile). Bei einer Temperaturerhöhung von 3 °C können so bis 60 kWh im Beton gespeichert werden, und dies kostenlos. Zudem wurden die bestehenden Warmwasserspeicher untersucht, in welchen je nach Grösse 10 .. 20 kWh gespeichert werden können (Tab. 1, 2. Zeile). Das thermische Speicherpotenzial im Gebäude ist also sehr hoch. Es kann aber vorwiegend im Winter und in den Übergangszeiten genutzt werden. Im Sommer reichen die Warmwasserspeicher nicht aus, um den Überschuss der
Photovoltaikanlage zu speichern. Deshalb war schnell klar, dass für den Sommer neue Möglichkeiten der Speicherung gefunden werden müssen. Hier bieten sich Elektromobile an. Der Mobilitätstrend läuft eindeutig in Richtung Elektrifizierung, sei dies eine Teilelektrifizierung (Plug-in-Hybride) oder eine Vollelektrifizierung. Das elektrische Speicherpotenzial in modernen Elektrofahrzeugen ist mit 20 .. 80 kWh erheblich (Tab. 1, 3. Zeile). Bei vorhandenem Fahrzeug sind die Investitionskosten äusserst gering, da nur eine intelligente Ladestation nachgerüstet werden muss. Damit hat das Elektrofahrzeug gegenüber einem stationären Batteriespeicher einen eindeutigen Kapazitäts- und Kostenvorteil (Tab. 1, unterste Zeile). Heutige stationäre Batteriespeicher haben noch sehr kleine Speicherkapazitäten bis 10 kWh (z. B. Tesla Powerwall) oder
sind preislich sehr hoch angesiedelt. Zudem sind bei diesen Systemen spezielle Sicherheitsvorschriften bei der Installation und das Entsorgungsproblem zu beachten.
Intelligentes Laden Aufgrund des grossen Potenzials der Elektrofahrzeuge wurde eine intelligente Ladelösung für Elektrofahrzeuge entwickelt (Abb. 2). Kernelement ist eine regelbare Ladestation mit intelligenter Ansteuerung durch den Eigenverbrauchsmanager3. Damit kann der Überschuss der Photovoltaikanlage mit variablem Ladestrom zur Aufladung der Fahrzeugbatterie genutzt werden. Die Lösung wurde bei einem Kunden in Pfeffingen BL installiert (Abb. 3). Der Tesla Model S bietet mit seiner Batteriekapazität von 85 kWh und Schnellladefähigkeit einen idealen Speicher für den
Abb. 3: Installation bei einem Kunden mit Tesla Model S, Batteriekapazität 85 kWh, Ladeleistung variabel 4 .. 11 kW.
Abb. 2: Kopplung von Photovoltaikanlage und Elektromobil über intelligenten Laderegler und Eigenverbrauchsmanager [5].
Photovoltaikstrom. Der intelligente Ladecontroller wurde zusammen mit dem Eigenverbrauchsmanager in der Garage installiert. Es wurde eine komfortable Benutzerschnittstelle mit 15"-Touchscreen gewählt, um den hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Mit dem gewählten Ladecontroller können Leistungen von 4 bis 11 kW variabel ange-
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steuert werden. Es sind auch höhere Leistungen bis 22 kW möglich. Dank der variablen Ansteuerung des Ladecontrollers kann der Produktionskurve der Photovoltaikanlage optimal nachgefahren werden (Abb. 4, oben). Der gesamte Überschuss kann so in die Batterie gespeist werden, ohne Strom aus dem Netz beziehen zu müssen. Dabei werden die Lasten der übrigen Geräte wie Wärmepumpe, Boiler und Haushaltgeräte berücksichtigt.
Entlastung des Stromnetzes Tab. 1: Vergleich des Speicherpotenzials thermischer und elektrischer Speicher in einem Einfamilienhaus (Preise CHF inkl. Installation Stand Q1/2016, thermische Speicher und Elektromobil bereits vorhanden).
Abb. 4: Optimale Abdeckung von Produktion und Verbrauch für das Elektromobil (violett, oben). Dunkelblau: Betrieb Wärmepumpe. Reduktion der Netzbelastung durch leistungsvariablen Ladevorgang des Elektromobils (unten).
Abb. 5: Intelligentes Lademanagement mit adaptiver Ladeplanung mit Google-Kalender-Synchronisation.
Mit der gewählten Lösung kann das Stromnetz erheblich entlastet werden (Abb. 4, unten). Während dem Laden des Elektromobils werden die Einspeise- und Bezugsspitzen geglättet. Im Vergleich zu geschalteten Verbrauchern (hier Wärmepumpe dunkelblau) resultiert die variable Laderegelung also in einer Entlastung des Stromnetzes. Um das Lademanagement auf die Bedürfnisse des Kunden abzustimmen, wurde eine selbstlernende Ladeplanung entwickelt. Das System merkt sich die Ankunfts- und Abfahrtszeiten über das Ein- und Ausstecken des Ladesteckers. Zudem kann der Benutzer die gewünschte Reichweite eingeben und der Lademanager optimiert die Ladung mit Priorisierung auf Sonnenstrom. Als Erweiterung ist eine Ankopplung an den Google-Kalender möglich, womit die Termine einfach mit der Ladeplanung synchronisiert werden können. è
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Laden zu Hause
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Als häufiges Argument gegen eine Ladelösung in Privathäusern wird aufgeführt, dass die Elektromobile tagsüber gar nicht zu Hause seien. Dieses Argument soll hier relativiert werden. Mit einem modernen Elektromobil wie einem Tesla ist die Batteriekapazität genügend gross, sodass diese gut über das Wochenende aufgeladen werden kann (Abb. 7). Mit dieser Ladung kann eine Woche komfortabel gependelt werden (bei 80 km pro Tag). Die meisten Pendlerstrecken sind jedoch wesentlich kürzer, weshalb diese Rechnung auch für kleinere Elektromobile aufgeht. Zudem stehen Fahr-
zeuge von Gelegenheitsfahrern häufig während der Woche bei Sonnenschein zu Hause. Selbstverständlich ist in Zukunft eine Ladelösung am Arbeitsplatz sinnvoll, sie muss aber auch dort intelligent mit Photovoltaik gekoppelt sein.
Vehicle-to-Grid In absehbarer Zukunft werden neue Ladenormen ein bidirektionales Laden und Entladen des Elektromobils ermöglichen. Zudem werden die erlaubten Ladezyklen der Batterien in den Elektromobilen stetig zunehmen. Damit ist der Weg vorbereitet für eine Nutzung der mobilen Speicher im Vehicle-to-Grid (V2G). In
Abb. 6: Zukunft Vehicle-To-Grid6.
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Abb. 7: Mögliches Szenario mit Aufladen am Wochenende und Pendeln während der Woche (Tesla Model S).
Tab. 8: Amortisation des Eigenverbrauchsmanagers (EM) inkl. Einbindung des Elektromobils.
diesem Bereich laufen bereits heute zahlreiche Pilotprojekte in den USA und der EU. Ein Beispiel ist in Abbildung 6 gezeigt. Hier wird eine Vielzahl von Elektromobilen in das intelligente Stromnetz integriert, um durch Speicherung das Netz zu entlasten. Da spielt es keine Rolle mehr, wo die Elektromobile stehen. Je mehr Elektromobile ihre Speicherlösung im Verbund anbieten, desto höher ist der Glättungseffekt für das Stromnetz. Diese Entwicklung wird parallel zur Verbreitung von dezentraler Einspeisung durch Photovoltaikanlagen stattfinden. Bereits heute ist die Eigenverbrauchsoptimierung mit dem Eigenverbrauchsmanager 5 durch die hohen tariflichen Einsparungen sehr rentabel. Durch die Einbindung des Elektromobils kann die Eigenverbrauchsquote nochmals deutlich gesteigert werden, und das System lässt sich in wenigen Jahren amortisieren (Tab. 8). Als heutige Berechnungsbasis dient ein Unterschied von 15 Rp/kWh zwischen Bezugs- und Einspeisetarif. Es ist anzunehmen, dass die Volatilität des Strompreises in Zukunft noch stark zunehmen wird. Damit wird die Rentabilität des Systems noch höher. ■ * Autor Prof. Dr. David Zogg, Zogg Energy Control (Spin-off der Fachhochschule Nordwestschweiz), www.zogg-energy-control.ch
Referenzen 1 Energieverordnung 730.01 (EnV) des Bundes, Stand 1. April 2014 2 D. Zogg, BFE-Projekt OPTEG, Regelstrategien für die Optimierung des Eigenverbrauchs von Gebäuden, Konzept und Regelstrukturen, 2015 (Schlussbericht in Vorbereitung, ab Mitte 2016 auf www.bfe.admin.ch abrufbar) 3 D. Zogg, Swissolar-Tagung Bern, Kosten sparen mit Eigenverbrauchsoptimierung und Speicherung im Elektromobil, 26.01.2016, www.swissolar.ch 4 D. Zogg, HK-Gebäudetechnik 3/15, S. 68–72: «Der Eigenverbrauchsmanager», www.hk-gt.ch 5 Zogg Energy Control, Eigenverbrauchsmanager 2.0, www.zogg-energy-control.ch 6 SmartV2G, Smart Vehicle to Grid Interface, www.smartv2g.eu
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Gebäudeautomation | Produkte
Die E-Line-Steuerung von SBC bringt SPS-Qualität bis in den Raum ■ Frei programmierbar, kompakt und kommunikativ ist die Steuerung der neuen E-Line-Serie. Mit der PCD1.M2220-C15 präsentiert Saia Burgess Controls eine CPU, die speziell für dezentrale Gebäudeautomation konzipiert wurde. Durch die kompakte Bauform eignet sie sich ideal für Anwendungen mit kleinem Platzangebot und hohem Flexibilitätsanspruch. Mit einer grossen Anzahl verfügbarer Kommunikationsformen bringt die frei programmierbare E-Line-Steuerung gewerkverbindende Vernetzung bis in den Elektro-Unterverteiler. Je nach Anforderung lässt sich Kommunikation auf IP-Basis Frei programmierbar, kompakt oder mit Feldbuskarte realisieren. Dadurch sind Kombinationen mit BACnet, LON, und in alle Richtungen offen: KNX, DALI, EnOcean, Modbus, M-Bus, MP-Bus usw. jederzeit realisierbar. Die Die Saia PCD1 E-Line-Steuerung Standard-Ein- und Ausgänge sind ebenso modular durch verschiedene Applikatiwurde speziell für den Einsatz onsmodule flexibel erweiterbar. Die Saia PCD1 E-Line-Steuerung übernimmt dain der Gebäudeautomation konzipiert. (Bild: SBC) mit eine entscheidende Rolle in der Umsetzung energieeffizienter Ziele nach DIN EN 15232. Als Raum- oder Etagensteuerung einsetzbar: Die E-Line-Steuerung kann autonom als Raumregler oder in Verbindung mit programmierbaren Ein-/Ausgangs- bzw. Kommunikationsmodulen als ideale Etagenautomation eingesetzt werden. Je nach Anforderung werden die passenden Module baugleich aneinandergereiht. Mit ausreichend Programmierkapazität dient die E-Line-CPU dem Bauherr und dem Systemintegrator mit flexibler Anwendung als langfristig ausbaubare Gebäudeautomation. Integrierter Webserver: Für den sicheren Fernzugriff oder die Raumbedienung mit dem 4.3"-Touchscreen-Panel verfügt die Steuerung zusätzlich über bereits implementierte IT-Protokolle. In Kombination mit der Langlebigkeit, die alle SBC-Produkte auszeichnet, ist die Steuerung damit für jegliche Anforderungen gerüstet. Dank batterielosem Betrieb bleibt zudem die Anwendung wartungsarm und verfügt mit der FRAM-Technologie über hohe Datensicherheit. ■ Saia-Burgess Controls AG 3280 Murten Tel. 026 580 30 00 www.saia-pcd.ch
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[g/m³], Mischungsverhältnis [g/kg], Taupunkttemperatur [°C], Enthalpie [kJ/kg] (unter Vernachlässigung des atm. Luftdrucks) und Raumtemperatur [°C]. Hierbei ist wahlweise als Bedienelement ein Sollwert-Potentiometer, ein 5-poliger Drehschalter und ein Präsenztaster verfügbar. Für die Temperatur / relative Feuchte / absolute Feuchte / Taupunkt / Mischungsverhältnis / Enthalpie oder Sollwertausgabe sind optional Geräte mit LCD-Anzeige für die Messwertdarstellung erhältlich. Über maximal 5 mehrfarbige LEDs können Betriebszustände angezeigt werden. Die Ansteuerung der LCD-Anzeigen sowie die Abfrage der Mess- und Bedienwerte erfolgt über die Bus-Schnittstelle Modbus. ■ Omni Ray AG, 8600 Dübendorf Tel. 044 802 28 80, www.omniray.ch
Medien- und Steuerungstechnik auf einer Plattform ■ PC-based Control von Beckhoff hat sich seit 1980 weltweit in den unterschiedlichsten Branchen und Anwendungen, von der Maschinensteuerung über die Steuerung von Windkraftanlagen und die Gebäudeautomation, bewährt. Neu ist die Unterstützung von Open Control Architecture, dem herstellerübergreifenden Standard für Audio- und Videosysteme. Als «Herz» der Steuerung fungieren die robusten Industrie-PCs mit TwinCAT als durchgängiger Automatisierungssoftware. In Verbindung mit EtherCAT, dem Ethernet-basierten, echtzeitfähigen Feldbus, bilden sie eine leistungsstarke Plattform, die SPS, Visualisierung, Motion Control, Sicherheitstechnik und Messtechnik integriert. Die gesamte Sensorik und Aktorik wird von den Beckhoff-I/O-Systemen erfasst: Mehr als 400 Signaltypen stehen zur Anbindung der digitalen und analogen Standardsignale, der Beleuchtungstechnik, der Bewegungssteuerung und der Sicherheitsfunktionen nach SIL 3 bis zum Condition Monitoring zur Verfügung. Für die Gebäudetechnik können zusätzlich KNX/EIB, DALI, BACnet, M-Bus, MP-Bus und SMI-Bus eingebunden werden. Die Programmierung und Konfiguration der verschiedenen Gewerke und ihrer Funktionalitäten erfolgt mit TwinCAT über eine einheitliche Software. ■ Beckhoff Automation AG 8200 Schaffhausen Tel. 052 633 40 40 www.beckhoff.ch
Open Control Architecture: herstellerübergreifender Standard zur Ansteuerung professioneller Audio- und Videosysteme.
Gebäudeautomation | Produkte
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Neuer HLK-Frequenzumrichter ■ Neu führt BOXdrive den HLK-Frequenzumrichter H100 im Sortiment. Dieser Frequenzumrichter ist eine optimale Lösung für Kühlung, Heizung, Pumpen und Lüfter. Der Einsatz des H100 ermöglicht neben spezifischen Funktionen für diese Anwendungen auch herausragende Energiesparmöglichkeiten. Maximale Benutzerfreundlichkeit: Gegenüber anderen Modellen wurde die Baugrösse um über 30 % reduziert. Die Installation ist Seite an Seite möglich. Das benutzerfreundliche Keypad mit Hand/Auto-Modus verfügt über ein grosses Display, das auch extern montiert werden kann. Die Programmierung kann direkt über das Display oder mit der kostenlosen Software «DriveView7» erfolgen. Mittels Kommunikationsmodul BACnet MS/TP wird die Anbindung an standardisierte Systeme der Gebäudeautomation ermöglicht. Eingebaute EMV-Filter und DC-Reaktoren (typenabhängig) erfüllen die EMV-Anforderungen umfassend. Die Kompatibilität mit CE- und UL-Normen ermöglicht den weltweiten Einsatz. Verschiedenes Zubehör wie etwa das Kommunikationsmodul LonWorks, Flansch-Kits und die Kopiereinheit bieten breite Anwendungsmöglichkeiten. Zuverlässige Systemkontrolle und vielfältige Funktionalitäten: Der Frequenzumrichter H100 verfügt über umfassende, vorprogrammierte Funktionalitäten. Ein paar davon sind nachfolgend umschrieben. Ausführliche Informationen findet man in den Katalogen und Anleitungen im Online-Shop. Die Dec Valve Ramp verhindert mittels Verzögerungszeiten Schäden an Pumpe und Leitungen durch plötzliche Druckänderungen, wenn Pumpen gestoppt oder Ventile geschlossen werden. Die Multimotoren-Steuerung ermöglicht es, zusätzlich zum Hauptmotor bis zu fünf Hilfsmotoren zu steuern. Durch die integrierte Echtzeituhr können verschiedene zeitabhän-
Mit einem speziellen HLK-Keypad erfüllt der Frequenzumrichter H100 spezifische Anforderungen für Pumpen, Lüfter und Wasseraufbereitung.
gige Funktionen geplant und gesteuert werden. Die Durchflusskompensation kompensiert den Druckverlust bei langen Leitungen. Weitere Funktionen wie Pumpenreinigung, PID-Regelung, Feuermodus, Rohrbrucherkennung und viele mehr bieten schier unendliche Anwendungsmöglichkeiten. Im Online-Shop www.boxdrive.ch stehen rund um die Uhr Informationen zu Preisen und Verfügbarkeit sowie Kataloge und Handbücher zum Download bereit. ■ BOXdrive BU of Parkem AG 5405 Baden-Dättwil Tel. 0800 269 269 sales@boxdrive.ch www.boxdrive.ch
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Gebäudehülle | Spenglerei |
Gefällige Dacheindeckung am Waldrand, mit dunklen Titanzink-Rauten bedeckt.
Waldhaus in romantischer Lichtung mit Titanzink-Verkleidung Im dichten Tannenwald steht ein Forsthaus mit hohem, spitzem Dach. Auf den dunklen Blechrauten bilden sich die Schatten der Bäume ab, der Regen lässt die Rauten glänzen, im Sonnenlicht leuchten sie hell auf, ein lebendiges Dach – mitten in der Natur. Bernard Trächsel
■ Das Forsthaus Chopfholz liegt am linken Ufer des Zürichsees, auf einer Waldlichtung am höchsten Punkt der Gemeinde Rüschlikon. Es bietet Waldspaziergängern einen überdachten Rastplatz mit Blick auf den See und kann auch für Feste gemietet werden. Das neue Waldhaus wurde von der Gemeinde als Ersatz für die im Jahre 2009 niedergebrannte Hütte in Auftrag gegeben.
Objektbeschrieb und Kommentar Jury
Mit hohem, steilem Satteldach steht das Forsthaus zwischen den Tannen. Das Dach macht den grossen Teil der Gebäudeansicht aus. Das dunkle Titanzink VM anthra verleiht ihm ein durchgehend «schwarzes Gewand». Die Dachhaut ist an sich ein grosses Strickwerk von ineinander gehängten Einzelrauten. Darauf bilden sich Wetter, Licht und umliegende Natur ab. Die Farbigkeit
des Waldes kontrastiert so vor allem im Herbst wunderbar mit dem Waldhaus.
Holzbau, Fassade und Innenbekleidung Die tragenden Innen- und Aussenwände sowie die Decken- und Dachkonstruktion des Forsthauses bestehen aus Holzelementen, welche im Werkhof vorfabriziert wurden. Zur Färbung und zum Schutz der Fassade ist das Täfer mit schwarzem Na-
Gebäudehülle | Spenglerei |
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Im verschneiten Wald wirken die dunkle Eindeckung und die dunkle Fassade märchenhaft.
Atmen Sie bessere Luft mit Abluft!
delholzteer (verkoktes Kiefernholz), welches tief ins Holz eindringt, wasserabweisend ist und die Fassade damit sehr alterungsbeständig macht, behandelt. Einzig die weiss umrahmten Fenster verleihen der Hütte auch aus der Ferne ein Gesicht. Zwei Giebelaugen, eine massive Eichenstütze beim Eingang, figurenhafte Kamine und eine Dachgaube schmücken die grundsätzlich zurückhaltend in Erscheinung tretende Hütte. Im Innern bietet das Waldhaus der Festgemeinschaft einen grosszügigen und hellen Saal an, der so gar nicht an eine herkömmliche Waldhütte erinnert. Patrik Weiss, Spenglermeister, Inhaber Weiss Gebäudetechnik AG, Rüschlikon.
Bautafel Objekt: Neubau Forsthütte Chopfholz, Rüschlikon Konstruktion Dach: belüftetes Rautendach Werkstoff Spenglerarbeiten: Titanzink VM Zink anthra Baubeteiligte Bauherr: Politische Gemeinde Rüschlikon Spengler: Weiss Gebäudetechnik AG, Spenglermeister: Patrick Weiss Architekt: Roger Gerber Architekt, Zürich
Dachdeckung
Die Dachhaut besteht aus einzelnen, mittels Blechschlaufen auf die Dachlattung genagelten, anthrazitfarbenen Titanzinkrauten. Die Rauten sind diagonal, von unten beginnend, verlegt. Jede Raute ist mit den vier benachbarten Rauten über Falze fest verbunden. Die gesamte Dachhaut ist somit, ähnlich einem Gewebe, ein zusammenhängendes
LÜFTER Info Ohnsorg Söhne AG Knonauerstrasse 5 Postfach 332 6312 Steinhausen Tel. 041 747 00 22 Fax 041 747 00 29 www.ohnsorg-soehne-ag.ch info@ohnsorg-soehne-ag.ch Schweizer Qualitätsprodukt
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Origineller Lukarneneinbau, Dachtraufe mit Rinne.
Stück. Auch der Kamin und die Kaminhüte sind in Titanzink gehalten. Das Blech ist mit einer Beschichtung versehen, die das Auswaschen des Materials verhindert und somit den Waldboden und das Grundwasser schont. Die Entwässerung geschieht über Speier, das Regenwasser versickert also ohne Leitungen direkt im Waldboden. Die Jury stellt immer wieder fest, dass Metall sich auch mitten in der Natur, sei es hoch auf dem Berg oder mitten im
Wald, als absolut natürliche, langlebige Bekleidung eignet. Die Hütte ist zweckmässig und attraktiv, die Spenglerarbeiten sind fachgerecht, gekonnt und sauber ausgeführt. Die gewählten Materialien erfüllen in ihrer Wirkung die konzeptionell und architektonisch gestellten Ansprüche. Das Feiern kann beginnen. ■
Sanitärtechnik | Wohnen |
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Einfacheres Bedienen der Armatur am Waschtisch
Wasser auf Knopfdruck Mit der neuen Armaturenlinie Talis Select bringt der Badund Sanitärspezialist Hansgrohe die beliebte Select-Technologie an den Waschtischmischer. Quelle: Hansgrohe, Bearbeitung Franz Lenz
■ Dank der neuen Armaturenlinie Talis Select wird das Bedienen der Armatur am Waschtisch einfacher und sicherer: Statt mit einem herkömmlichen Hebelgriff wird der Wasserfluss durch Drücken des Select-Knopfes gestartet und gestoppt. Bei seifigen Händen kann beispielsweise der Handrücken oder Unterarm zur Bedienung verwendet werden (siehe auch HK-GT 2/16, Seite 88) und die Armatur bleibt trocken und sauber. Hansgrohe Talis Select funktioniert rein mechanisch durch eine eigens entwickelte Kartusche. Sie regelt das Öffnen und Schliessen der Armatur durch Drücken und die Einstellung der Wassertemperatur durch Drehen des Griffs. Für dieses Plus an Komfort sind weder Strom noch Zusatzgeräte im Unterschrank nötig.
Klare Symbolik Talis Select gibt es in den zwei Varianten mit einem flachen und mit einem runden Auslauf. Beide bestechen durch
ästhetische Klarheit und einen harmonischen Übergang des Auslaufs in den Grundkörper. Eine klare Symbolik unterstützt die einfache Bedienung. Mit der Einführung der Talis Select Linie kann jetzt das gesamte Bad mit Hansgrohe Select-Produkten ausgestattet werden: von der Brause über Thermostate bis hin zum Waschtischmischer. Je nach Wunsch gibt es die Hansgrohe Talis Waschtischmischer auch in den Varianten mit einem Pin- oder Hebelgriff.
Wassersparen mit Talis Die Talis Armaturenlinien sind serienmässig mit der EcoSmart-Technologie ausgerüstet. Mithilfe eines Luftsprudlers wird der Durchfluss auf rund fünf Liter pro Minute begrenzt. Und das ohne spürbare Einschränkung des Komforts, denn für ein voluminöses Wassergefühl auf der Haut wird das Wasser mit Luft angereichert. Zusätzlich kann bei den Talis Select Waschtischmischern durch die komfortable und schnelle Be-
Die Einstellung der Wassertemperatur erfolgt durch Drehen des Griffs. (Fotos: Hansgrohe)
dienung des Select-Knopfes der Wasserfluss einfach unterbrochen und somit Wasser gespart werden. Die Talis Armaturen gibt es auch als CoolStart-Modelle: bei mittlerer Griffstellung fliesst ausschliesslich Kaltwasser. Für warmes Wasser muss der Hebel bewusst nach links gedreht werden. Mit dieser Technologie wird das Leitungssystem nicht mehr unnötig mit Warmwasser befüllt und Durchlauferhitzer oder Umwälzpumpen müssen nicht extra anspringen. Die Armaturenlinie entstand in enger Zusammenarbeit mit Phoenix Design, dem langjährigen Design-Partner von Hansgrohe.
Zusammenspiel von Keramik und Armatur Damit Keramik und Armatur nicht nur optisch harmonieren, sondern auch ganz praktisch bei der täglichen, individuellen Nutzung, gibt es die Talis Armaturen in verschiedenen Höhen für unterschiedliche Waschbecken. Aus der grossen Palette findet jeder Nutzer ein Modell für seine persönliche ComfortZone. Der Bad- und Sanitärhersteller aus dem Schwarzwald hat alle Waschtisch-Varianten dem Hansgrohe ComfortZone Test unterzogen und mit zahlreichen Keramiken führender Hersteller kombiniert. Unter realitätsnahen Bedingungen kamen dann jeweils das Spritzverhalten bei unterschiedlichen Leitungsdruckwerten, beim Händewaschen und der komfortable Freiraum zwischen Armatur und Waschbecken auf den Prüfstand. ■ www.hansgrohe.ch
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Sanitärtechnik | Wohnen | Produkte
Hochhaus Bächtelenpark Wabern – extra gefertigte Rahmenkonstruktion für Steigzone ■ Der Bächtelenpark in Wabern bei Bern ist ein Blickfang – belebende Vielfalt statt Gleichförmigkeit, verkündet das Konzept. Auf fünf Baufeldern entstehen unterschiedliche Gebäudetypen mit 184 Miet- und Eigentumswohnungen und 25 Reiheneinfamilienhäuser. Der Bächtelenpark bekommt ein unverwechselbares Gesicht, insbesondere durch ein 53 Meter hohes, 16-geschossiges, attraktives Hochhaus. Im Auftrag der Gehatec AG liefert Urfer-Müpro die Befestigungstechnik für alle Sanitärinstallationen. Im 15. Stock wurden an diesem Herbstmorgen die Abwasserleitungen verlegt und mit den Einlegekomponenten von Urfer-Müpro fixiert, dabei kommen sowohl die Standard- wie auch die DPR Unipla-Ausführung für Sichtbetondecken zum Einsatz. Die Anlieferung erfolgte jeweils je Stockwerk, kurz vor der Montage, so musste die Gehatec AG vor Ort kein Lager aufbauen und hatte trotzdem immer das richtige Material auf Platz. «Die Zusammenarbeit mit UrferMüpro klappt denn auch bestens. Wir vertrauen immer wieder gern auf diesen Partner, die guten Erfahrungen wurden auch bei diesem Gross-Projekt bestätigt», so die Aussage von Pascal Grossenba-
cher, Chefmonteur von Gehatec auf dem Hochhaus. Die Projektaufgaben haben auf dieser Baustelle haben schon viel früher begonnen. Die Montage der Sanitärversorgung im Kellergeschoss ist bereits vor mehreren Monaten erfolgt. «Urfer-Müpro hat auch bei diesem Auftrag speditiv mitgearbeitet und die komplette Lieferung professionell abgewickelt.»
Pascal Grossenbacher, Chefmonteur Gehatec, und Adis Basic von Urfer-Müpro prüfen die Einlegearbeiten.
Steigzone mit Montage-Gerüst.
Spezielle Ausführung war gefragt Hier konnte sich Adis Basic, der Gebietsvertreter, beweisen. Im Gebäudekomplex sind elf Steigzonen eingeplant, die jeweils nur mit Gipswänden eingefasst sind. Für die Aufhängung der Leitungen und Rohre für Wasser/Abwasser, Strom, Feuerschutz, Klima und Lüftung war eine spezielle Ausführung gefragt, da die Gipsverschalungen nicht angebohrt werden können. In kürzester Zeit hat Basic eine überzeugende Lösung vorgeschlagen: Eine extra gefertigte Rahmenkonstruktion wurde in allen Steigzonen, über 15 Stockwerke hinweg, montiert. Hier lassen sich nun alle Leitungen und Rohre fixieren. Adis Basic hat die Masse aufgenommen, die entsprechenden Schienen zuschneiden und je Steigzone einzeln verpackt anliefern lassen. Die Sanitärinstallateure konnten sich auf die Montage konzentrieren. Das Kompliment an den Lieferanten: «Das Teamwork mit Urfer-Müpro hat sich bewährt. Wir haben uns mittlerweile an den Rundumservice gewöhnt und werden auch in Zukunft auf diesen Partner setzen.» ■ Urfer-Müpro Befestigungstechnik AG 5712 Beinwil a/See Tel. 062 771 85 45 www.urfer-muepro.ch
Hochhaus im Bächtelenpark, Wabern/Bern (Bilder: Urfer-Müpro Befestigungstechnik AG)
Sanitärtechnik | Wohnen | Produkte
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Optipress-Aquaplus für Solaranlagen
Optipress-Aquaplus: Komponenten für Solaranlagen von Nussbaum.
Anwendungsbeispiel MFH in Bern: Anschlüsse der 140 m2 grossen Kollektorfläche an die gedämmten Optipress-Rohre und -Fittings. (Vgl. HK-GT 4/12 S. 38).
■ Optipress-Aquaplus ist für den Einsatz in solarthermischen Standardanlagen mit Flach- und Röhrenkollektoren während mindestens 20 Jahren geeignet und mit dem Qualitätszertifikat des Instituts für Solartechnik (SPF, Hochschule Rapperswil) ausgezeichnet. Optipress-Aquaplus ist ein Komplettsystem inklusive hochwertiger System-Armaturen und handlicher Presswerkzeuge mit Akku- oder Netzbetrieb. Wirtschaftlichkeit, Qualität, Sicherheit, Langlebigkeit, Wiederverwertung und Umweltfreundlichkeit sind die wichtigsten Bewertungskriterien für die Materialauswahl bei Nussbaum: Der StandardEPDM-Dichtring (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) besitzt aufgrund der spezifischen Rezeptur eine hohe Beständigkeit und Langlebigkeit. Der Werkstoff-Mix umfasst Fittings und Armaturen aus Rotguss und Edelstahl sowie die System-Edelstahlrohre 1.4521, 1.4401 und 1.4520. Optipress-Aquaplus ist in den Dimensionen 15–108 mm erhältlich und kann dank der hohen Qualität von Rohren, Fittings ( Fittingtyp A ) und Dichtring in einer Vielzahl von gebäudetechnischen Installationen eingesetzt werden. Neben den Anwendungen im Solarbereich ist Optipress-Aquaplus für Trinkwasser und Prozesswasser, in Kühl- und Kältekreisläufen, Sprinkleranlagen sowie für Druckluft oder Heizwasser geeignet.
Auch unter den extremen Bedingungen, wie sie in Anlagen mit Röhrenkollektoren vorkommen (Dampfbildung und Kondensation), hat die Optipress-Aquaplus-Verbindung mit den Standard-EPDMDichtringen den Qualitätstest des SPF erfolgreich bestanden. Für den Einsatz in Kreisläufen mit hohen Temperaturen stehen von Nussbaum speziell dafür entwickelte Armaturen (Kugelhähne, Sicherheitsventil und Entlüfter) zur Verfügung. Durch den Einsatzbereich von bis zu 200 °C bieten diese Armaturen wesentlich mehr Reserven bei Stagnation oder bei einem Störfall, wenn keine Zirkulation stattfindet und hohe Tempera-
turen an den Kollektoranschlüssen auftreten können. Fachbeiträge mit Anwendungsbeispielen: siehe HK-GT 4/12, S. 38—40 und HK-GT 2/13, S. 74—76. R. Nussbaum AG 4601 Olten Tel. 062 286 81 11 www.nussbaum.ch
Für den Einsatz in Kreisläufen mit hohen Temperaturen hat Nussbaum auch speziell dafür geeignete Armaturen entwickelt: Kugelhähne, Sicherheitsventil und Entlüfter.
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Sanitärtechnik | Wohnen | Produkte
Darauf haben Installateure gewartet: Ersatz für Biral-Urinal-Steuerungen ■ Die Urinalsteuerung von Biral ging in die Geschichte ein. Einfach in der Montage, sicher in der Anwendung, hygienisch und umweltfreundlich. Die Produktion wurde wegen unterschiedlichen Entwicklungen eingestellt. Doch nun hat der Sanitär-Grosshändler Kappeler AG in Bern ein Set für Installateure entwickelt. Das Interesse an einer Ersatz-Steuereinheit für die Biral-Steuerungen US 89/ US 92 und BS 01 R/K war und ist gross. Zugleich sind nicht mehr alle Ersatzteile bei Biral erhältlich. Nach Aussage des hausinternen Service-Fachmanns treffen an manchen Tagen bis zu sechs Anfragen ein. Man sei froh und dankbar um die Initiative von Beat Marti bei der Kappeler AG, meint Roger Weber, Geschäftsführer der Biral AG in Münsingen und schiebt nach, dass man Kunden gerne nach Bern verweise. Umbauset UTR13 «Wer bei uns nach dem UTR13-Set fragt, liegt richtig und wird sofort bedient», unterstreicht Bruno Steiner, Mitglied der Geschäftsleitung der Kappeler AG. «Wir haben dieses Umbauset neu und exklusiv für Installateure entwickelt. Von den vielen seinerzeit ausgelieferten Anlagen dürften noch einige in Betrieb sein. Statt nun aber das Urinal samt Steuerung auszuwechseln, haben wir das Umbauset entwickelt. Damit spart der Installateur seinem Kunden mindestens 1500 Franken an Investitionen pro Anlage. Denn diese Steuerung, ausgelöst durch die Messung des pH-Werts im Urin, hat immer problemlos funktioniert», hebt Steiner hervor. Das Set besteht aus Steuerung UTR13, Elektrodenkabel und Siphon mit eingebauten Elektroden (siehe Bild). Es kann unter der TEAM-Artikelnummer 081410 bei der Kappeler AG direkt oder bei Grosshändlern der Sanitärbranche bestellt werden.
«Funktioniert die Steuerung nicht mehr, muss nicht das ganze Urinal ersetzt werden. Vorausgesetzt, dieses sei nicht verkalkt oder von Urinstein verschmutzt», erläutert Steiner. Und damit spare man sich Spitzarbeiten und neue Leitungen». Dass die Kappeler AG sich dem Thema angenommen habe, passe zur langjährigen und erfolgreichen Strategie dieses Unternehmens, fügt Benjamin Kappeler, Geschäfts- Das neue Urinalsiphon-Umbauset UTR13: führer, an. Top-Dienstleistun- Steuerung, Elektrodenkabel und Siphon gen, schnelle Lieferbereitschaft, mit eingebauten Elektroden. kurze Reaktionszeit bei Sonderwünschen und fachlich hochstehende Beratung sei das Ziel. Man müsse als «Problemlöser» auftreten und für den Installateur mitdenken, sagt Benjamin Kappeler. ■ Kappeler AG 3013 Bern Tel. 031 332 45 14 info@kappeleragbern.ch www.kappeleragbern.ch
Sanitärtechnik | Wohnen | Produkte
iF Gold Award für Kollektion Val von Laufen ■ Ein innovatives Material und eine ausdrucksstarke Formgebung charakterisieren die Badkollektion Val von Keramik Laufen. Val wurde von dem Münchner Star-Designer Konstantin Grcic gestaltet. Feine geometrische Linien, eng definierten Radien und taktile Oberflächen zeigen das Potenzial des Werkstoffes SaphirKeramik. Dafür wurde die ebenso funktionale wie sehenswerte Kollektion mit dem Gold Award, der höchsten Auszeichnung der iF Design Awards, geehrt. Zu den SaphirKeramik-Objekten von Val gehören schlichte, wandmontierte Waschtische, eine rechteckige und eine asymmetrische Waschtisch-Schale sowie eine runde und eine rechteckige Aufbewahrungsschale. Eine Badewanne aus dem Mineralguss-Werkstoff Sentec vervollständigt die Kollektion. Grcic verfeinerte die SaphirKeramik-Kollektion mit Strukturen, dekorativen Mustern und unterschiedlichen Ebenen. Die hochkarätig besetzte Jury der iF Design Awards 2016 zeigte sich von diesem Konzept stark beeindruckt und kürte es deshalb mit dem iF Product Design Award in Gold in der Kategorie Bathroom. «Das Design der Val SaphirKeramik-Badkollektion ermöglicht mit unterschiedlichen Ebenen und feinen Übergängen eine dynamische Interaktion zwischen Objekt und Nutzer. Die archetypische Designsprache lädt zu einer intuitiven Nutzung ein. Hier wird nicht nur ein neues Material exzellent in Szene gesetzt, sondern auch die technischen Möglichkeiten des Materials werden voll ausgereizt», so das Urteil der Jury. Insgesamt verlieh die 58-köpfige Experten-Jury nur 75 von 5295 eingereichten Produkten die höchste Auszeichnung des iF Awards. ■ Keramik Laufen AG 4242 Laufen Tel. 061 765 71 11 forum@laufen.ch www.laufen.ch
Zu Val gehören Waschtische, Waschtisch-Schalen, Aufbewahrungsschalen und eine Badewanne – passende neue Badmöbel aus dem Sortiment von Keramik Laufen sind ebenfalls erhältlich. (Foto: Laufen)
Sanitärtechnik | Wohnen | Produkte
Randlose WC wurden mit neuen Modellen ergänzt ■ Die ersten WCs mit spülrandloser Technologie lösten schweizweit eine so hohe Nachfrage aus, dass Keramik Laufen das rimless-Angebot in den Sortimenten Laufen pro, Laufen pro S, moderna R und Kartell by Laufen um neue Modelle ergänzt. Die Logik, die einem reinigungsfreundlichen WC zugrunde liegt, ist denkbar einfach: Ein WC ohne Spülrand bietet Ablagerungen keine Fläche und damit unangenehmen Gerüchen keine Basis. Dank der innovativen Spültechnologie von Keramik Laufen erreicht das Wasser jede Stelle im Innenbecken bis knapp unter den Rand und lässt Keimen und Bakterien keine Chance, um sich festzusetzen.
Magnetische Accessoires wie Handtuchhalter lassen sich problemlos auf oder an Stahl-Email-Waschtischen platzieren.
Wo Hygiene gefragt ist Die spülrandlosen WCs bieten einen bislang unerreichten Hygienestandard und sind schnell und einfach zu reinigen. Deshalb eignen sie sich besonders für öffentliche Einrichtungen, Hotels und alle hochfrequentierten Örtlichkeiten wo Reinigungszeit eingespart und ein Höchstmass an Hygiene gewährleistet sein muss. Aber auch für Privathaushalte stellen die spülrandlosen WCs eine willkommene Alternative zu einem herkömmlichen WC dar. Denn auch hier freut man sich über tadellose Sauberkeit und über eingesparte Zeit. Gut zu wissen: Dank den Standardmassen, die auf vorhandene Wandanschlüsse passen und der Kompatibilität mit allen gängigen Unterputzspülkästen, bieten sich diese Modelle sowohl für Neubauten als auch für Badrenovationen an. ■ Waschtische aus Stahl-Email sind langlebig, hygienisch, schlag- und kratzfest. (Fotos: Schmidlin)
Keramik Laufen AG 4242 Laufen Tel. 061 765 71 11 forum@laufen.ch www.laufen.ch
Waschtische in klassischer Symmetrie: Schmidlin DUETT ■ Die Waschtische DUETT aus Stahl-Email überzeugen durch die schlichte ovale Innenform. Die Waschtische gibt es als Aufsatz-, Einlegeoder Wandbecken, in diversen Abmessungen und wahlweise mit oder ohne Armaturenlochbank. Sie sind im edlen Emailfarbton alpinweiss matt und anderen seidenmatten Emailfarbtönen erhältlich. Sie passen zur Badewanne Schmidlin DUETT und anderen Badewannen mit ovaler Form. Waschtische aus Stahl-Email bieten viele Vorteile: Sie sind langlebig, hygienisch, schlag- und kratzfest. Anfertigungen auf Mass sind problemlos möglich. Das nachhaltige Material Stahl-Email bietet noch weitere Möglichkeiten: Zum Beispiel Lochbohrungen für Seifenspender oder für eine Steckdose. Zudem lassen sich magnetische Accessoires der Linie Schmidlin ELEMENT problemlos auf oder an den Waschtischen platzieren. ■ Keramik Laufen setzt die Erfolgsgeschichte der beliebten WCs fort. Das Wand-WC moderna R ist in der Standardgrösse und neu auch in der CompactVersion ohne Spülrand erhältlich. (Foto: Laufen)
Wilhelm Schmidlin AG 6414 Oberarth Tel. 041 859 00 60 www.schmidlin.ch
www.m-scherrerag.ch Tel. 071 944 42 42 Fax 071 944 42 62
Pneumat. Abwasserstopfen
in Abwasserleitung einsetzen Luft einfüllen – Dicht! ø von 19 – 1500 mm lieferbar mit oder ohne Durchgang
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Sanitärtechnik | Wohnen | Produkte
Die Erfolgsgeschichte der TECEdrainline Duschrinnen
Bereits eine Million im Einsatz Der Duschplatz ist durch den Einsatz von Duschrinnen heute zu einem gestalterischen Highlight im Bad geworden. Dabei lassen sich nicht nur bodenebene Duschen realisieren, auch kleine Podeste oder Stufen zur optischen Abgrenzung setzen Akzente im Bad. ■ Die Erfolgsgeschichte der TECEdrainline-Duschrinnen beginnt mit einem aus Edelstahl gefertigten Vorgängermodell aus den 1970er-Jahren, für den Einsatz in Schwimmbädern und Grossküchen. Die extremen Dauerbelastungen an solchen Einsatzorten wie
Die relevanten Merkmale dieser robusten, hygienischen und langjährig bewährten Technik haben die TECE-Konstrukteure auf den Einsatz im Bad übertragen. Analog zur Anwendung in der Grossküche entwickelten sie das Seal System zur Abdichtung, dessen Grundlage
Hans-Joachim Sahlmann, TECE-Geschäftsführer, freut sich über eine Million verkaufter TECEdrainline-Duschrinnen.
Temperaturwechsel, mechanische Einflüsse und aggressive Medien, vor allem aber die hohen Hygieneanforderungen in diesem sensiblen Bereich, erfordern eine umlaufend geschlossene Kapillarschutzkante, die ein Eindringen von abfliessendem oder aufstauendem Abwasser unter die Fliesen zuverlässig verhindert. Zur Abdeckung werden U-förmige Roste verwendet. Sie werden ohne zusätzliche Montageteile in die Rinne eingelegt und zur Reinigung einfach entnommen.
das Seal System-Dichtband als verbindendes Element zwischen Verbundabdichtung und der Rinnenkonstruktion ist. Zahlreiche Kombinationsprüfungen wurden für verschiedene Verbundabdichtungsprodukte mit den Duschrinnen vorgenommen. Im Ergebnis sind Kombinationen mit über 50 Verbundabdichtungsprodukten namhafter Hersteller erfolgreich geprüft und von einem unabhängigen Prüfinstitut zertifiziert. Die systematisch sichere Abdichtung beschränkt sich also nicht auf
ein einzelnes Abdichtungsprodukt, sie umfasst vielmehr alle marktüblichen Verbundabdichtungen. So kann der Fliesenleger die ihm vertrauten Produkte verwenden. Dies schafft für Endkunden sowie für die beteiligten Fachhandwerker Sicherheit gerade an dieser kritischen Schnittstelle zweier Gewerke und bietet damit einen hohen Nutzen. Thema Hygiene Die Abdeckung der TECE-Duschrinne lässt sich problemlos herausheben und die Rinne ist einfach zu reinigen. Neben dem Schmutz haben es auch schlechte Gerüche schwer, selbst wenn ein Bad nur selten genutzt wird: Optional ist ein zusätzlicher, zweistufiger Membran-Geruchsverschluss erhältlich. Bei den Abdeckungen für die Duschrinne hat der Kunde grosse Wahlfreiheiten bezüglich Design und Material. Lieferbar sind diese aus Sicherheitsglas in verschiedenen Farben und aus Edelstahl mit verschiedenen Designs und Oberflächen. Besonders interessant sind die Varianten mit einer verfliesbaren Mulde oder die Natursteinrinne, die bis auf einen schmalen, umlaufenden Ablauf-
schlitz optisch ganz im Boden verschwinden kann. So wird die Wirkung des Bodenmaterials durch nichts mehr gestört. Auch im Altbau ist der Einsatz dieser Entwässerungstechnologie möglich, denn die Duschrinnen sind mit Aufbauhöhen ab 65 Millimetern (bis Oberkante Bodenbelag) lieferbar. Für grössere Wassermengen werden Varianten in mehreren Abstufungen bis 148 mm Höhe hergestellt. In einem generationenübergreifenden Bad ist die TECEdrainlineDuschrinne ebenfalls eine gute Lösung, denn wo sonst die Duschtasse eine Stufe darstellt, entsteht ein komplett barrierefreier Raum ohne Stolperfallen – das Bad wird auch für die ältere Generation sicher nutzbar. Durch den Einsatz von Drehfalttüren als Duschabtrennung entsteht zusätzlicher Bewegungsraum. ■ TECE Schweiz AG 8212 Neuhausen am Rheinfall Tel. 052 672 62 20 www.tece.ch
Die Abdeckung der TECE-Duschrinne lässt sich problemlos herausheben und die Rinne ist einfach zu reinigen. (Fotos: TECE)
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Permanente Agenda Anmeldung
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(Bitte informieren Sie sich auch unter www.hk-gebaeudetechnik.ch/agenda. Änderungen vorbehalten.)
Thema/Ort
Datum
Tagungen Tage der Sonne, www.tagedersonne.ch Tage der Sonne 2016. Diverse Orte
29. April – 8. Mai 2016
www.energie-cluster.ch
Jahrestagung, Mo 23. Mai 2016 / 13 – 17 Uhr, Stade de Suisse, Bern
23. Mai 2016
www.geothermie-bodensee.ch
5. Internationaler Geothermie-Kongress 2016. Eine Veranstaltung der EnergieTage St. Gallen. Donnerstag, 26. Mai 2016, St. Gallen, Olma Messen, 9 – 17 Uhr
26. Mai 2016
SIA-Berufsgruppe Technik BGT www.sia.ch/bgt
BIM in der Gebäudetechnik. SIA-Fachtagung, Donnerstag 9. Juni 2016, 9 – 17 Uhr, Luzern
9. Juni 2016
www.energie-cluster.ch
Tageskurs: Energie-Effizienzmanagement im Unternehmen. Mittwoch, 15. Juni 2016, 9 – 17 Uhr, UWA Spreitenbach
15. Juni 2016
Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz FWS, 3006 Bern, www.fws.ch
Wärmepumpen-Tagung 2016. Thermische Vernetzung. Hochschule für Technik und Informatik, HTI Burgdorf
22. Juni 2016
1/2-Tageskurs «Wärmetauscher verschmutzen nicht (grundlos)» Behandlung Verschmutzung von Wärmetauschern, Wilderswil BE
2. Juni 2016, Wilderswil 13.30 – 17 Uhr
1/2-Tageskurs «Bessere Energiebilanz durch korrekte Dämmung» Funktion & Qualität von Dämmstoffe, Wilderswil BE
3. Juni 2016, Wilderswil 13.30 – 17 Uhr
2-Tageskurs «Hygieneschulung A» für Ing. RLT-Anlagen – hygienische Problemzonen, Küttigen AG
7./8. Juni 2016, Küttigen ganzer Tag
2-Tageskurs «Hygieneschulung B» für Fachmonteure & -techniker RLT-Anlagen – hygienische Problemzonen, Küttigen AG
7. Juni 2016, Küttigen ganzer Tag
Tageskurs «Intelligente Heiz- und Warmwassererzeugung – Optimale Einbindung und Dimensionierung», in Wilderswil BE
15. Juni 2016, Wilderswil 09.30 – 16.30 Uhr
Tageskurs «Mehr verkaufen mit guten Margen» Praktisch anwendbare Werkzeuge für den Verkauf. In Wilderswil BE
17. Juni 2016, Wilderswil 09.00 – 17.00 Uhr
Kurse BMS-Energietechnik AG, 3812 Wilderswil Tel. 033 826 00 12 www.bmspower.com Tiventa AG, 5024 Küttigen Tel. 062 844 42 05 www.tiventa.ch BMS-Energietechnik AG 3812 Wilderswil Tel. 033 826 00 12 www.bmspower.com
Tageskurs «Intelligente Heiz- und Warmwassererzeugung – Optimale Einbindung 22. Juni 2016, Schlieren und Dimensionierung», Ort: Building-Technology Park, Schlieren b. Zürich 09.30 – 16.30 Uhr Kurssekretariat GebäudeKlima Schweiz, Schweizerischer Verband für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik Solothurnerstrasse 236 4603 Olten, Tel. 062 205 10 66 info@gebaeudeklima-schweiz.ch www.gebaeudeklima-schweiz.ch
BMS-Energietechnik AG, 3812 Wilderswil Tel. 033 826 00 12 www.bmspower.com
Fachfrau / Fachmann Komfortlüftung: WB 2016/17 (für FA-Ausweis)*** Der Unterricht für die Basismodule findet a) (Grundlagen) an der Schw. Techn. Fachschule in Winterthur (STFW); Tageszeiten: Vormittags zwischen 8.05 bis 11.55 Uhr Nachmittags zwischen 13.05 – 16.55 Uhr b) (Akustik) an der HSLU in Horw (Luzern) statt. Vormittags zwischen 8.15 bis 12.15 Uhr Nachmittags zwischen 13.15 bis 17.15 Uhr
23. / 24. August sowie 27. / 29. September 2016 (Basismodul «Grundlagen») 21. / 29. / 30. September 2016 (Basismodul «Akustik»)
Tageskurs «Kälteanlagen optimieren & Geld sparen» Kursziel: Teilnehmer können Kälteanlagen auf Wirkungsgrad und Optimierungspotenzial analysieren. Sie können durch Justierung und ohne mechanische Veränderung der Anlage den Energiebedarf verringern. Ort: BMS-Energietechnik AG, Wilderswil (BE) Tageszeit: 09.00 bis 17 Uhr
1. September 2016, Wilderswil
«1/2-Tageskurs «Abwärmenutzung - Einfach verkauft, richtig eingebunden» Kursziel: Die Kursteilnehmer wissen, wie eine Abwärmenutzung richtig in ein System eingebunden wird und wie Abwärmenutzungs-Systeme verkauft werden können. Ort: BMS-Energietechnik AG, Wilderswil (BE) Tageszeit: 13.30 bis 17 Uhr»
7. September 2016, Wilderswil
1/2-Tageskurs «Wärmetauscher verschmutzen nicht (grundlos)» Kursziel: .Kursteilnehmer wissen, was bei der Verschmutzung von Wärmetauschern zu tun ist und wann ein Spezialist beizuziehen ist. Ort: BMS-Energietechnik AG, Wilderswil (BE) Tageszeit: 13.30 bis 17 Uhr
8. September 2016, Schlieren bei Zürich
Tageskurs «Intelligente Heiz- und Warmwassererzeugung - Optimale Einbindung 15. September 2016, Abtwil (SG), und Dimensionierung» Kursziel: Kursteilnehmer wissen, welche Trinkwarmwasser-Anlagen für ihre An- Hotel Säntispark wendungen optimal sind und wie sie diese in ein Gesamtsystem (Heizung, Frischwasse, Solar usw.) einbinden. Ort: Hotel Säntispark, Abtwil (SG) Tageszeit: 09.30 bis 16.30 Uhr energie-cluster.ch 3011 Bern, Tel. 031 381 50 80 peter.siegenthaler@energie-cluster.ch www.energie-cluster.ch
Vertiefte Weiterbildung Komfortlüftung*** 7. / 8. Oktober 2016 + Hohe Fachkompetenz und fundiertes Wissen für Planer/Architekten, 4. / 5. November 2016 Installateure und Systemanbieter. Grundlagen für Fachpartnerschaft Minergie Kursstaffel 16-2: je Freitag und Samstag, 7. / 8. Oktober und 4. / 5. November 2016 ***kann auch als Modul KLP 1 Projektierung Komfortlüftungen für die WB
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| HK-Geb채udetechnik 5/16 |
Stellenmarkt |
Verzeichnisse | Impressum
Im redaktionellen Text erwähnte Firmen AKAD Business AG
12
Alera energies GmbH
62
Amstein + Walthert AG
4
Amt für Umwelt des Kantons Appenzell Ausserrhoden 4 BE Netz AG
40
Beckhoff Automation AG
82
Belimo Automation AG
75
Biral AG
90
BMS-Energietechnik AG
71
Danfoss AG
76
Designergy SA
56
Duravit AG
16
Duravit Schweiz AG
16
Eco Energie A Plus AG
52
EMPA
26
energie-cluster.ch
20
Ernst Schweizer AG
59
Fachhochschule Nordwestschweiz 78 Flumroc AG
56
Foundation myclimate
10
Franke Holding AG
16
Gasser Fassadentechnik AG
54
GebäudeKlima Schweiz
19, 45
Hansgrohe AG
87
Heitzmann AG
60
Hochschule Luzern
14
Hoval AG
21
Institut für Solartechnik SPF
32
Jenni Energietechnik AG
8
Kanton Aargau
4
Kappeler AG Bern
90
Keramik Laufen AG
91, 92
Megasol Energie AG
32
Miloni Solar AG
24
Mostra Convegno
64
Omni Ray AG
82
Parkem AG
83
R. Nussbaum AG
89
Saia-Burgess Controls AG
82
Sankt Galler Stadtwerke
15
Schmid AG, energy solutions
18
Schneider Electric (Schweiz) AG
15
SIA
23
suissetec
30
SK System Kälte AG
72
Solar Promotion GmbH
13
Solarpartner GmbH
32
SoMa Solar Holding GmbH
28, 63
swisscleantech Association
15
Swissframe AG
32
Swissolar
36
Systec Therm AG
74
Tece Schweiz AG
94
tiventa AG
71
Trimble Switzerland GmbH
17
Urfer-Müpro AG VESE
88 48, 51
Walter Meier AG Wärmebau Vertriebs AG
22, 68, 73 10
Weishaupt AG
62
Wesco AG
77
Wilhelm Schmidlin AG
92
| HK-Gebäudetechnik 5/16 |
Inserentenverzeichnis AEH Oekotherm AG
34
Schweizerische Mobiliar
AKAD Business AG
95
SF-Filter AG
Alera energies GmbH
58
Siemens Schweiz AG
83
SM Handels AG
72 86
AMAG Automobil- und Motoren AG 35
23, 25 94
BMS-Energietechnik AG
77
SOBA Inter AG
Breitenmoser + Keller AG
44
Suva
16
Brunner-Anliker AG
92
Techem (Schweiz) AG
80
Buderus Heiztechnik AG
13
Ticom GmbH
11
Colasit AG
73
Tobler Haustechnik AG
CTA AG
75
Umwelt Arena AG
12
Debrunner Koenig Mngmt AG
59
Elektro-Material AG
21
Urfer-Müpro Befestigungstechnik AG
19
energie-cluster.ch
24
Walter Meier AG
15
Franz Kaldewei GmbH & Co. KG
91
Wärmebau Vertriebs AG
17
Geberit Vertriebs AG
9
US 4
Hans Kohler AG
11
Häny AG
93
Hefti. Hess. Martignoni. Holding AG 17 Helios Ventilatoren AG
67
Hoval AG
63
IMI Hydronic Engineering Switzerland AG
14
Krüger + Co. AG
US 2
M. Scherrer AG
93
MCH Messe Schweiz (Basel) AG 20 Mobil in Time AG
69
Ohnsorg Söhne AG
85
Prolux Solutions AG R. Nussbaum AG Rentschler Reven GmbH Restclean AG Saia-Burgess Controls AG
7 90 70 89, 93 81
Stellenmarkt:
95 – 96
Titelseite: Viessmann (Schweiz) AG Beilagen:
Tobler AG
IMPRESSUM HK-Gebäudetechnik 14. Jahrgang, Nr. 5, Mai 2016 (43. Jahrgang HeizungKlima), erscheint monatlich. www.hk-gebaeudetechnik.ch, ISSN 1016-5878 Auflage + Verbreitung WEMF/SW-Beglaubigung 2014 Druckauflage 8500 Ex.* Total verbreitete Auflage: 6887 Ex. Davon verkauft: 2729 Ex. * inkl. Probe- und Werbeexemplare, Veranstaltungen und Messen Herausgeberin AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Tel. 058 200 56 50, Fax 058 200 56 61 Geschäftsführer: Roland Kühne Leiterin Zeitschriften: Ratna Irzan Redaktion AZ Fachverlage AG, HK-Gebäudetechnik Neumattstrasse 1, Postfach, CH-5001 Aarau. Peter Warthmann, Chefredaktor, Tel. 058 200 56 15, peter.warthmann@azmedien.ch Manuel Fischer, Redaktor, Tel. 058 200 56 11, manuel.fischer@azmedien.ch Ständige externe Fachredaktoren: Christian Bärtschi, Bernd Genath, Alan Hawkins, Franz Lenz, Anita Niederhäusern, Wolfgang Schmid, René Senn, Martin Stadelmann, Martin Stöckli, Andreas Walker, Jürg Wellstein, Andreas Widmer, Daniela Hochradl-Wohlgemuth Redaktioneller Beirat Marco Andreoli, Vorsitzender der Geschäftsleitung, CTA AG, Münsingen. Domenico Autuori, Manager of Trainingcentre & Laufen Forum, Keramik Laufen AG und Similor AG, Laufen. Daniel Bader, Leiter Kommunikation, R. Nussbaum AG, Olten.
Stephan Muntwyler, Geschäftsführer Gabs AG, Tägerwilen. Richard Osterwalder, Geschäftsleiter Weishaupt AG, Geroldswil, Mitglied GebäudeKlima Schweiz. Beat Scherrer, Geschäftsführer Scherrer Metec AG, Zürich. Beat Waeber, Mitglied Zentralvorstand suissetec. Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Redaktionelle Beiträge Produkte-Hinweise werden kostenlos abgedruckt, Auswahl erfolgt durch die Redaktion. Bezahlte Beiträge werden mit «Publireportage» oder «Anzeige» gekennzeichnet. Leitung Werbemarkt: Jürg Rykart, Tel. 058 200 56 04 Anzeigenleitung /Kundenberatung Rolf Niederberger, Tel. 058 200 56 18, rolf.niederberger@azmedien.ch Nicole Lüscher, Tel. 058 200 56 42, Fax 058 200 56 61, nicole.luescher@azmedien.ch Anzeigentarif unter www.hk-gebaeudetechnik.ch Leitung Online und Marketing: Christine Ziegler Aboverwaltung, Abonnemente Fabian Leibundgut, Tel. 058 200 56 50, abo@hk-gebaeudetechnik.ch Preis Jahres-Abonnement: Fr. 138.– (inkl. MwSt.) Abo-Bestellung: www.fachtitel.ch Layout/Produktion: Stefanie Lipp Korrektorat: Ruedi Tschumi
Druck: Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen Kooperation mit folgenden Verbänden: Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec), 8021 Zürich, Tel. 043 244 73 00, www.suissetec.ch GebäudeKlima Schweiz, Verband für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, 4603 Olten, Tel. 062 205 10 66, www.gebaeudeklima-schweiz.ch energiecluster.ch, www.energiecluster.ch FWS, Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz, Bern, www.fws.ch Schweizerischer Verband für Wärmekraftkopplung (WKK-Fachverband), www.waermekraftkopplung.ch Schweizerischer Stahl- und Haustechnikhandelsverband SSHV, 4010 Basel, www.sshv.ch Swissolar, www.swissolar.ch GNI Gebäude Netzwerk Initiative, Zürich, www.g-n-i.ch MeGA, Fachverband der Gebäudeautomationsplaner der Schweiz, c/o ADZ, Luzern, www.mega-planer.ch KGTV, Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände, www.kgtv.ch KNX Swiss, www.knx.ch VDSS, Verein dipl. Spenglermeister Schweiz, www.vdss.ch Ein Produkt der
Verleger: Peter Wanner, CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB (Stand 31.12.2014): AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG, FixxPunkt AG, Belcom AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, Dietschi AG, TrisCom-Media AG, Radio 32 AG, AZ Vertriebs AG, Zofinger Tagblatt AG