HK-Gt_10-15

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www.hk-gebaeudetechnik.ch Fachzeitschrift für Energie, Wärme, Strom, Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Gebäudeautomation, Facility Management, Gebäudehülle, Spenglerei, Sicherheit, Sanitärtechnik, Wohnen

10 | 2015 | Oktober

Solarpreisträger 2015: eine Auswahl HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von

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Ökobilanz PV-Strom

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Bauen & Modernisieren, Rückblick 12, 54, 86

Fernsteuerungen für Heizungen

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Energiestrategie 2050 und WKK

Der aktuelle Stellenmarkt

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Editorial |

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Kreative Energiepolitik beginnt in Städten und Gemeinden ■ Bekanntlich ist die Energiestrategie 2050 ein äusserst ehrgeiziges Vorhaben. Im Endeffekt wird die 2000-Watt-Gesellschaft angestrebt. Und pro Bewohner darf nur noch höchstens 1,5 Tonnen des Treibhausgases CO2 emittiert werden; im Vergleich zu den aktuellen 6400 Watt und rund 6 Tonnen CO2 Treibhausgas pro Kopf. Als politische Instrumente stehen finanzielle Fördermittel und ökologische Lenkungsabgaben (die ab 2020 greifen sollen) zur Debatte. Eine dritte Handlungsachse moderner Energiepolitik ist die Kommunikation: Ideen zur Energieeffizienz, zur verstärkten Nutzbarmachung erneuerbarer Energieträger, zum Mobilitätsverhalten in Städten, zur nachhaltigen Bereitstellung von thermischer Energie in unseren Siedlungen usw. – diese sollen auf lokaler Ebene intensiviert, gebündelt werden und zu neuen Projekten animieren. Am diesjährigen Energietag (der «Energiestädte») im Berner Kursaal war auch Enthusiasmus spürbar: Christelle Luisier, die vor Energie nur so sprühende junge Gemeindepräsidentin von Payerne, nahm das Anliegen besorgter und engagierter Bürger für eine neue Energiestrategie auf Gemeindeebene bereitwillig auf, um sie in politisches Handeln umzusetzen. Sie präsentierte das Projekt SolarPayerne, mit 100 000 m2 das grösste Photovoltaik-Projekt der Schweiz, wovon 38 000 m2 bereits installiert sind. Langfristig soll die PV-Produktion den gesamten Strombedarf der bald zehntausend Einwohner decken. Vorausschauende kommunale Energiepolitik ist allerdings nicht neu. Unter dem Begriff «Munizipalsozialismus» bezeichnen Wirtschaftshistoriker das Bestreben kommunaler Behörden am Ende des 19. Jahrhunderts, Infrastrukturunternehmen zum Wohle aller Einwohner unter staatliche Kontrolle zu stellen. Die Bevölkerung der rasch wachsenden Städte sollte Zugang zu moderner Infrastruktur zu einem sozialverträglichen Preis erhalten: Dazu gehörten neben Müllabfuhr und öffentlicher Verkehr eben auch die Wasser- und Gasversorgung.

manuel.fischer@azmedien.ch

Gerade die kommunalen Gaswerke sind heute daran, sich neu zu erfinden. Man begreift sich nun als Dienstleister, ist aber noch auf der Suche nach einer langfristigen Strategie. Klar ist: Die Infrastruktur muss erhalten bleiben und moderne Technik (Stichwort: «Power to Gas») eröffnet ganz neue Möglichkeiten für Transport und Speicherung von Energieträgern. Doch wie können dichte Siedlungskerne und ganze Altbauquartiere ökonomisch und ökologisch erneuert werden? Genügt das Motto «Das Objekt bestimmt die Lösung», oder muss nicht doch da und dort in die Eigentümerfreiheit eingegriffen werden? Denn jedem «Tierchen sein Pläsierchen» ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Es sind einige spannende Fragen, die in Zukunft die Energiepolitik auf lokaler Ebene bestimmen werden.

Manuel Fischer, Redaktor

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Inhaltsverzeichnis |

Integrale Betriebsoptimierung

Gebäude mit komplexer Haustechnik befinden sich bei Schlüsselübergabe noch nicht im Optimum. Ein Monitoring während der ersten Jahre hilft, dessen Anlagen an die eigentliche Nutzung anzupassen. Kürzlich diskutierten Fachleute zu Ansätzen integraler Betriebsoptimierung.

Diverse Rubriken

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Solarenergie in den Alpen

Sonnenenergie bietet im alpinen Raum Potenzial. Die Kombination mit u. a. einem Erdwärmesondenfeld ermöglicht energetische Optimierungen. Nun wird die Anlageeffizienz dreier identisch gestalteter Gebäude mit gleichen Rahmenbedingungen längerfristig beobachtet.

Info

1 Editorial

4 Plädoyer für die integrale Betriebsoptimierung

4 Info

8 25 Jahre Schweizer Solarpreis

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Befeuchtung der Innenraumluft

Die Innenraumluftqualität ist von diversen Parametern abhängig (Materialisierung am Bau, Quellen im Raum, Qualität Lufteinbringung). An der diesjährigen Hygienetagung stellte HSLUProf. Kurt Hildebrand den Nutzen der zusätzlichen Luftbefeuchtung in Frage.

Energie/Wärme/Strom 34 Energiestrategie 2050 und die Wärmekraftkopplung

93 Agenda

11 Minergie intensiviert die strategische Neuausrichtung

38 Sonne und Erdwärme arbeiten zusammen

93 Impressum

12 Viele Neuigkeiten und hohe Kompetenz

42 Der Fächer öffnet sich

94 Stellenmarkt

14 Wie erobern die erneuerbaren Energien die Weltmärkte?

46 Spezifische Wärmelösung für Altund Neubau einer Materialprüfungsfirma

16 Was die Bauwirtschaft in der Schweiz prägt

48 Ölheizung und Wärmepumpenboiler: hohe Effizienz zum tiefen Preis

92 Bildungsangebote Gebäudetechnik

US 3 Firmen- und Inserentenverzeichnis

20 Kapazität erhöht, Kundennutzen gesteigert

Verbände 26 Sanitär-Grundausbildung: 3 oder 4 Jahre? 30 Dranbleiben bringt uns weiter 32 25 Jahre KNX-Technologie

50 Wie klimafreundlich ist Solarstrom? 52 Neue PV-Module mit hoher Leistung 54 Stückholz, Pellets, Biogas, Energiedächer, Geothermie, Wärmepumpen, Komfortlüftung 57 Produkte

Lüftung/Klima/Kälte 60 SVK neu ausgerichtet mit ambitiösen Zielen 62 Ist eine zusätzliche Befeuchtung nötig? 66 Antworten auf die zehn häufigsten Fragen zur Komfortlüftung 69 Produkte


Inhaltsverzeichnis |

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10 häufigste Fragen zur KWL

Gebäudenutzer und Investoren haben häufig Fragen zum Nutzen und zu den Funktionen von Komfortwohnungslüftungen. Johannes Bollmann, Leiter Product Management von Zehnder Group Schweiz, stellte die wichtigsten Fragen und Antworten für die Praxis zusammen.

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Neue Normen fürs Trinkwarmwasser sichern Komfort und Hygiene

Die neue SIA-Norm 385/2 «Anlagen für Trinkwarmwasser in Gebäuden – Warmwasserbedarf, Gesamtanforderungen und Auslegung» ist seit Januar 2015 in Kraft. Der Branchenverband suissetec verfasste hierzu einen praxisorientierten Leitfaden. Zur Sprache kommen u. a. «Ausstosszeit» (mit eindeutiger Definition), «Warmwasser-Temperatur» und «Gesamtanforderung ans Verteilsystem». Mit der Durchsetzung der Norm ist die Sanitärfachplanung zudem aufgefordert, sich bereits in einer frühen Bauplanungsphase einzubringen.

Gebäudeautomation

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10 | 2015 | Oktober

70 Wärme auf Abruf 73 Produkte

Gebäudehülle/Spenglerei 74 Massgeschneiderte Haute Couture im Tessin: Perfekte Blechbekleidung in Titanzink 76 Thalmann Maschinenbau AG an der Blechexpo 2015

Sanitärtechnik 78 Neue Normen fürs Trinkwarmwasser – Komfort und Hygiene im Fokus

Wohnen 86 BadeWelten: Technik und Design 88 Optimales Einrichten mit Kaldeweis Designlinien für Badewannen und Waschtische 90 Produkte

Solarpreise 2015 HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von

Ökobilanz PV-Strom

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Bauen & Modernisieren, Rückblick 12, 54, 86

Fernsteuerungen für Heizungen

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Energiestrategie 2050 und WKK

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Der aktuelle Stellenmarkt

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Zum Titelbild:

Optimale Nutzung der Erdwärme Die neuste Generation Sole / WasserWärmepumpen von alpha innotec macht die Nutzung der Erdwärme noch attraktiver. Die Produkteserie alterra bietet drei verschiedene Modelle in mehr als 50 verschiedenen Ausführungen. Zusammen mit dem äusserst flexiblen Bedienkonzept findet sich für jede Heizsituation die passende Lösung. alpha innotec, c/o ait Schweiz AG Industriepark, 6246 Altishofen Tel. 058 252 20 00 info@alpha-innotec.ch www.alpha-innotec.ch

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Komplexe Gebäudetechnik benötigt nach der Inbetriebnahme volle Aufmerksamkeit

Plädoyer für die integrale Betriebsoptimierung Was allen bekannt ist, verursacht in der Praxis jedoch immer wieder Kopfzerbrechen: Umfangreiche Gebäudetechniksysteme benötigen eine Optimierungsphase, die bereits bei der Planung zu berücksichtigen ist. Nur so können die vorgesehenen Energieverbrauchswerte auch erreicht werden. Jürg Wellstein

■ Gebäude mit komplexer Haustechnik befinden sich bei der Schlüsselübergabe noch nicht im Optimum. Ein Monitoring während der ersten Jahre hilft, die Anpassung der Anlage an die eigentliche Nutzung, an die tatsächlichen klimatischen Gegebenheiten und an die Eigenarten des Gebäudes zu verbessern.

Starke Argumente für ein früh geplantes Monitoring

Mit einem engagierten Plädoyer für eine integrale Betriebsoptimierung hat sich die Fachveranstaltung des Forums Energie Zürich im Juni 2015 bei den zahlreichen Teilnehmenden stark gemacht. Stefan van Velsen und Michael Benz, 3-Plan Haustechnik AG in Win-

Die energetische Betriebsoptimierung gehört in den gesamten Prozess integriert.

terthur, zeigten anhand von Beispielen die positiven Effekte bei einer bereits in der Planungsphase angedachten und auch budgetierten Betriebsoptimierung. Moderne Gebäudestandards, umfangreiche Haustechniksysteme mit polyvalenter Wärmeerzeugung und Herausforderungen bei der Kommunikation zwischen Planung und Umsetzung sowie Gewerken und Betreibern führen oft zu unbefriedigenden Startphasen. Nach einer Vernehmlassungszeit wurde nun vor kurzem das SIA-Merkblatt 2048 «Energetische Betriebsoptimierung» publiziert. Damit wird dieser Schritt im Bauprozess nach erfolgter Betriebsvorbereitung sowie Abnahme und Übergabe eines Projekts an den Eigentümer bzw. Betreiber als Massnahme innerhalb der ersten zwei Betriebsjahre festgelegt. Neubauten und Sanierungen sollen so einreguliert werden, dass zuerst der Komfort, dann die Energieeffizienz erreicht werden kann. Mängel und Software-Fehler müssen frühzeitig erkannt werden. Nutzer nicht bis zum Ablauf der Garantiefrist warten möchten, bis der Komfort stimmt und die Anlagen funktionieren. Es geht dabei auch um die Akzeptanz gegenüber der installierten Technik. Gleichzeitig bietet die Tatsache ein gewisses Risiko, dass bei der Inbetriebsetzung und Abnahme meist nur ein Betriebspunkt überprüft wird. Denn das Zusammenspiel der Anlagen über alle Jahreszeiten braucht ein längeres Monitoring mit geeigneter Einregulierung, um Komfort, Effizienz und Sicherheit gewährleisten zu können.

Gute Planung schützt nicht vor Überraschungen

Das vor kurzem publizierte SIA-Merkblatt 2048 «Energetische Betriebsoptimierung» gibt dieser eine besondere Bedeutung.

Unter den vorgestellten Beispielen befand sich der Neubau der Fachhochschule St. Gallen, der mit Erdwärmesonden (30 × 150 m) und einer Wärmepumpe sowie einem Gas-Brennwertkessel ausgestattet ist. Die über zwei Jahre dauernde Nachbetreuung, u. a.


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An der Veranstaltung der Fachgruppe Betriebsoptimierung des Forums Energie Zürich referierten (von links) Stefan van Velsen und Michael Benz, geleitet von Andreas Schweizer und Angelo Lozza.

mit Fernzugriff, hat ergeben, dass auch im Winter häufig die installierten Kältemaschinen eingeschaltet wurden. Die Ursache lag in einer fehlenden sekundärseitigen Temperaturregelung, welche zu einem verminderten Geocooling führte. Mit der Implementierung einer solchen Regelung sowie einer Anhebung der Vorlauftemperatur der Kältegruppen konnte die Lösung gefunden werden. Es wird allgemein

darauf hingewiesen, dass im Betriebszustand gleichzeitiges Wärmen und Kühlen eigentlich ausgeschlossen werden sollte. Ebenfalls als bekannt darf der Umstand gelten, dass die Planungsvorgaben des Heizungsbedarfs meist nicht eingehalten werden können. In der Praxis ist der gewünschte Temperaturwert oft statt 20 °C eben 23 °C; die gerechneten Energieverbrauchswerte geraten zur Makulatur.

Als eines der Beispiele zur Betriebsoptimierung wurde der Neubau der Fachhochschule St. Gallen vorgestellt. (Bild: www.fhsg.ch)

In der Planung hat man die Maximallasten im Auge, der Alltag eines Gebäudes wird dann aber von Teillasten geprägt. Weil dieser Betriebszustand in St. Gallen oft vom Gaskessel unterstützt werden musste, warf die 3-Plan Haustechnik AG ein besonderes Auge darauf. Tatsächlich führte die Speicherladung mit der Wärmepumpe zu einem Taktbetrieb, bei dem ständig der Gaskessel in Betrieb gesetzt wurde, da die Hauptvorlauftemperatur kurzzeitig zu niedrig war. Dies geschieht oft beim Einsatz kleiner Speicher. Grundsätzlich gilt: Hybride Wärmeerzeugungssysteme benötigen eine gezielte Abstimmungsoptimierung. Beim Neubau der Genossenschaft Kalkbreite in Zürich bestehen als Besonderheit Cluster-Wohneinheiten für Grosshaushalte. Der in Minergie-P-Eco ausgeführte Komplex mit unterschiedlichen Nutzungen wird mit einer Grundwasser-Wärmepumpe und fünf dezentralen Wärmepumpen für das Trinkwarmwasser versorgt. Im Rahmen der Betriebsoptimierungen konnten Störungen bei den dezentralen Wärmepumpen registriert werden. Als Massnahme führte man eine Herabmischung der primärseitigen Eintrittstemperatur der Wärmepumpen ein. Allerdings musste akzeptiert werden, dass ein ineffizienter Betrieb zur Sicherstellung der Warmwasser-Versorgung notwendig sei. Es gilt festzuhalten: Es handelt sich um eine schwierige Schnittstelle zwischen Heizungs- und Sanitärplaner, bei der es klare Temperaturvorgaben und Angaben zu Volumenströmen sowie eine korrekte Auslegung benötigt. Hier konnte durch Optimierungsmassnahmen auch eine Halbierung des Stromverbrauchs für die Lüftung realisiert werden. è

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Manchmal entdeckt man beim Monitoring überraschende Situationen. Trotz hoher Raumlufttemperaturen wurde im Kalkbreite-Gebäude in kalten Nächten während des Sommers geheizt. Dies war aufgrund fehlender Thermostaten in den Wohnungen möglich; aus Kostengründen waren die Raumthermostate in der Planungsphase gestrichen worden. Zwei mögliche Massnahmen waren: Einerseits konnte die kalendarische Funktion die Heizung im Sommer komplett ausschalten, anderseits wurden die Heizgrenzen so weit als möglich gesenkt und eine erhöhte Dämpfung wurde eingestellt (48 h).

Das Monitoring entdeckt Fehler Dass ein defekter Solarsensor den gesamten Solarbeitrag zur Warmwasserbereitung vermindern kann, zeigte das Beispiel der Wohnüberbauung Rudolfstrasse in Zürich. Hier sind dezentrale Unterstationen mit Warmwasserspeicher installiert. Der Defekt führte zur Zwangsladung in allen acht Unterstationen durch die Wärmepumpe und Gasheizung. Nach dem Ersatz des Sensors und einer Reihenfolgedefinition zugunsten der Wärmepumpe konnte man das System wieder ins Lot setzen. Die funktionale Zusammenarbeit von drei unterschiedlichen Energiesystemen setzt hohe Anforderungen an alle Involvierten. Diese Erkenntnis ist zwar nicht neu, muss jedoch immer wieder von Neuem

als Problematik verstanden werden. Oft scheinen die Interessen zu divergierend zu sein. Die Ansprüche an die Profis waren auch beim Forum Chriesbach der EAWAG in Dübendorf sehr hoch. Es wurde auf ein Heiz- und Kühlsystem verzichtet, dafür erfolgt die Lüftung durch ein gross dimensioniertes Erdregister. Optimierungsmassnahmen wurden nach Inbetriebnahme bei folgenden Installationen notwendig: Freecooling des Serverraums, Stellmotoren der klappbaren Fenster zur Nachtauskühlung, Laufzeiten der Lüftungsanlagen, Lamellensteuerung und Tageslichtangebot sowie Beleuchtungssteuerung. Stefan van Velsen wies zusammenfassend darauf hin, dass es bei komplexen Gebäudesystemen eine zweijährige Einregulierungs- und Optimierungsphase braucht. Das entsprechende Konzept für Betriebsanalyse und -optimierung sollte bereits im Bauprojekt integriert sein. Ob dies das planende Unternehmen selbst durchführt und dabei sowohl von den vertieften Kenntnissen der Systeme profitieren kann als auch Erfahrung für die eigene Planungsarbeit zu gewinnen vermag, oder ob die Betriebsoptimierung ein anderes Unternehmen durchführen sollte, kann wohl kontrovers diskutiert werden. In jedem Fall setzen sich die Planenden dafür ein, dass frühzeitig für eine Optimierungsphase nach Inbetriebnahme entschieden wird, also ein integrales Konzept bis zum zufriedenstellenden

Auch beim Komplex der Genossenschaft Kalkbreite in Zürich waren ein paar Optimierungsmassnahmen umzusetzen. (Bild: www.stadt-zuerich.ch / Martin Stollenwerk)

Betrieb des Bauvorhabens zu wählen, damit die angestrebten Vorzüge des Projekts für die Nutzer zum Tragen kommen können und die berechnete Energieeffizienz auch umgesetzt werden kann. ■

Kontakte Forum Energie Zürich 8050 Zürich www.forumenergie.ch 3-Plan Haustechnik AG Stefan van Velsen, Michael Benz 8404 Winterthur www.3-plan.ch



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Schweizer Solarpreisträger 2015: eine Auswahl

25 Jahre Schweizer Solarpreis Am 29. September 2015 wurden in Genf zum 25. Mal die energieeffizientesten Bauten und Anlagen sowie die engagiertesten Persönlichkeiten und Institutionen im Solarbereich mit dem Schweizer Solarpreis ausgezeichnet. Die Entwicklung der Solar- und Gebäudetechnikbranche der letzten 25 Jahre wurde in Bild- und Videobeiträgen in Erinnerung gerufen. Mit den Preisträgern wurde der neuste Stand der Technik präsentiert. Thomas Glatthard, Sigrid Hanke, Peter Warthmann

■ Für den Schweizer Solarpreis wurden 2015 insgesamt 86 Solarprojekte in den Kategorien Neubauten, Bausanierungen, Energieanlagen, Personen und Institutionen eingereicht. Fast die Hälfte der eingereichten Gebäude-Bewerbungen sind PlusEnergieBauten (PEB). Diese erzeugen mehr Energie, als sie im Jahresdurchschnitt verbrauchen. Die Solarstromüberschüsse können ins öffentliche Netz eingespeist oder für Elektrofahrzeuge eingesetzt werden. Bereits zum sechsten Mal wurden der PlusEnergieBau®-Solarpreis und der Norman Foster Solar Award für besonders schöne PEB vergeben. Wegen der sensationellen Ei-

genenergieversorgung der prämierten Bauten standen neben dem 25-Jahr-Jubiläum des Schweizer Solarpreises an der diesjährigen Solarpreisverleihung die PlusEnergieBauten im Zentrum der Veranstaltung. Nachfolgend eine Auswahl der Solarpreisgewinner 2015.

PEB-Solarpreis: 486 %-PlusEnergieBau Sieber, 6174 Sörenberg LU Das Wohn- und Geschäftshaus von Reto und Birgit Sieber befindet sich in Sörenberg LU auf 1100 m ü.M. Dank guter Wärmedämmung, einer Wärmepumpe, energieeffizienten Geräten und LED-Beleuchtung benötigt der PlusEnergieBau

Kategorie Persönlichkeiten: Christian Hassler, alpiner Solarpionier in Donat GR.

jährlich 10 400 kWh Strom. Darin enthalten ist auch die Fahrt zur Arbeit mit dem Renault Zoe. Die perfekt und vollflächig integrierte PV-Anlage bedeckt das gesamte für diese Region typische Walmdach und erzeugt 43 800 kWh/a. Damit generiert der «Solardiamant der Alpen» eine Eigenenergieversorgung von 486 %, mit dem Renault Zoe 421 %. Die Solarstromüberschüsse von über 33 400 kWh/a werden ins öffentliche Netz eingespeist. Sie würden Reto Sieber ermöglichen, mit seinem Renault Zoe die Welt sechs Mal CO2-frei zu umrunden oder mit 24 Elektroautos 10 000 km/a CO2-frei zu fahren.

HEV-Sondersolarpreis: 130 %-PEB-DEFHModernisierung Fellmann, 6253 Uffikon LU

PEB-Solarpreis: 486 %-PlusEnergieBau Sieber in Sörenberg LU, mit Elektrofahrzeug Renault Zoe. (Fotos: Schweizer Solarpreis 2015)

Das Einfamilienhaus Fellmann in Uffikon LU wurde im Zuge einer Gesamterneuerung um ein Geschoss erweitert und energetisch optimiert. Dank der guten Wärmedämmung von 28 bis 30 cm und A+++-Haushaltsgeräten sowie LED-Lampen konnte der Gesamtenergiebedarf um fast zwei Drittel auf 15 200 kWh/a gesenkt werden. Dies bei gleichzeitiger Vergrösserung der Wohnfläche um das Eineinhalbfache. Die 17.6 kW starke PV-Anlage erzeugt 17 700 kWh/a. Die Sonnenkollektoren erzeugen rund 2100 kWh/a nutzbare


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HEV-Sondersolarpreis: 130%-PEB-DEFH-Modernisierung Fellmann, 6253 Uffikon LU, inkl. Aufstockung. Das Walmdach mit moderater Neigung ist allseitig mit PV-Modulen resp. mit einer Solarwärmeanlage belegt.

Solarenergie. Insgesamt weist das Doppeleinfamilienhaus mit 19 800 kWh/a eine Eigenenergieversorgung von 130 % auf. Vorbildlich ist die Integration der Solaranlage mitsamt den entsprechend detailliert ausgebildeten Gratabschlüssen des neuen Walmdachs. Dieses eignet sich ausgezeichnet, um allseitig mit Photovoltaikmodulen resp. einer thermischen Solaranlage belegt zu werden. Insbesondere der Photovoltaikertrag verteilt sich dadurch über den gesamten Tagesverlauf und hilft die Mittagsspitzen zu brechen.

Solarbagger Affentranger, 6147 Altbüron LU

Der innovative Bauunternehmer Markus Affentranger initiierte den weltweit ersten 16-Tonnen-Solarbagger mit Elektroantrieb. Dazu arbeitete er zusammen mit der ETH, der Hochschule NTB in Buchs und dem Baumaschinenhersteller Huppenkothen. Der SuncarElektrobagger ist geräuscharm, emittiert keine Schadstoffe und verfügt mit 75 bis 167 kW über eine erheblich höhere Leistung als vergleichbare Dieselbagger mit knapp 70 kW. Der umge-

baute Takeuchi-Bagger benötigt statt 150 000 kWh/a nur 30 000 kWh/a – knapp 1 % der 3.2 GWh/a der hauseigenen Solarstromproduktion von Markus Affentranger und Markus Bösiger. Die Batteriekapazität beträgt 190 kWh und ermöglicht einen 9-Stunden-Tageseinsatz. Im Vergleich zu einem Dieselbagger emittiert der Solarbagger jährlich 40 t CO2 weniger und spart 21 000 Franken Treibstoffkosten pro Jahr.

16-Tonnen-Solarbagger mit Elektro-Antrieb der Baufirma Affentranger, Altbüron LU.

Massnahmenzentrum MZU, Uitikon ZH

PlusEnergieBau-Diplom: 136%-PEB-MFH Städler, 9445 Rebstein SG, 12-Familien-Holzhaus. Alle vier Fassaden mit sorgfältig integrierten Solarzellen produzieren jährlich 24 300 kWh. Auf dem Dach ist eine ganzflächige Ost-West-PV-Flachdachanlage mit 44 kWp installiert, die gut 39 100 kWh/a erzeugt. Die Solarkollektoren auf dem Dach liefern jährlich zusätzlich 10 800 kWh Wärme.

Das Massnahmenzentrum Uitikon ZH (MZU) ist eine Einrichtung für straffällige männliche Jugendliche und Erwachsene. Die Einrichtung umfasst eine Schreinerei, eine Garage, eine Gärtnerei, eine Malerei, eine Metallbauwerkstatt sowie drei unbeheizte

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PEB-Diplom: Südansicht des erweiterten EFH Beutler-Caduff in Thun, Jg. 1954. Die 17 kW starke PV-Anlage ist perfekt ganzflächig in das Ost-West-Dach integriert und erzeugt 16 400 kWh/a. Dank Wärmedämmung, energieeffizienten Geräten und Leuchtmitteln sank der Gesamtenergiebedarf trotz EBF-Vergrösserung um rund 60 % auf 9500 kWh/a. Eigenenergieversorgung 173 %.

PEB-Diplom: EFH Beck-Rimann in Wettingen, Jg. 1946. Dank verstärkter Wärmedämmung sank der Energiebedarf um 73 % von 35 100 kWh/a auf 9300 kWh/a. Die Wärmepumpe ersetzt die alte Ölheizung. Die 13 kW starke, perfekt vollflächig integrierte PV-Anlage produziert mit ihren monokristallinen Solarzellen 14 500 kWh/a. Eigenenergieversorgung 155 %.

Energieanlagen-Diplom: Massnahmenzentrum MZU, Uitikon ZH.

Landwirtschaftsgebäude für den Ausbildungsbetrieb. Auf den südlichen Dächern der Landwirtschaftsgebäude sind drei PV-Anlagen mit insgesamt 224 kW Leistung installiert, die jährlich 205 100 kWh produzieren. Damit decken sie 29 % des Gesamtenergiebedarfs von 710 000 kWh/a des MZU.

Bei Strom-Überangebot von PlusEnergieBauten, Windkraftwerken oder aus anderen erneuerbaren Energien wirken Pumpspeicher-Seen und -Kraftwerke als Puffer. (Grafik: Schweizerische Greina-Stiftung SGS / Repower)


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Die grösste PV-Anlage verfügt über eine Hinterlüftung, deren Wärme zur Heutrocknung dient.

Christian Hassler: alpiner Solarpionier, Donat GR Im Jahr 1985 gründete Christian Hassler die Firma «hassler energia alternativa AG», welche dieses Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiert. Sie entwickelte sich mit den neusten Technologien stets weiter und eignete sich im Bereich der erneuerbaren Energien grosses Know-how an. Dadurch ge-

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lang es Christian Hassler, sich mit seiner Firma als kompetenter Partner für die Solarenergie zu etablieren. Hasslers Firma ist auf Photovoltaik- und Solarwärmeanlagen im alpinen Raum sowie Holzpellets-Heizsysteme spezialisiert. Sie beschäftigt über 15 Mitarbeitende. Mit unermüdlichem Pioniergeist installierte die Firma Hassler bis heute mehr als 3000 Anlagen mit einer Leistung von 15 MW zur Erzeugung erneuerbarer Energien. ■

25 Jahre Schweizer Solarpreis Einen Rückblick zu 30 Jahre «Tour de Sol» und 25 Jahre «Schweizer Solarpreis» von Gallus Cadonau, Geschäftsführer der Solar Agentur Schweiz, findet man unter www.hk-gt.ch > Suchen: Schweizer Solarpreis

www.solaragentur.ch

Minergie intensiviert die strategische Neuausrichtung Die veränderten Rahmenbedingungen in der Schweizer Energiepolitik mit der Energiestrategie 2050 und den Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich MuKEn 2014 haben sich als wesentliche Treiber für die Neuausrichtung von Minergie in der Zukunft entwickelt. In diesem Kontext wurde durch den Vorstand ein Strategieprozess initialisiert. Die heutige Organisationsform muss dabei überdacht und an die zukünftigen Aufgaben des Vereins angepasst werden. Teil seines Auftrags gemäss den Vereinsstatuten erfüllt. ■ Der Verein Minergie wurde vor 17 Jahren durch die Energiedirektoren gegründet. Mit fast 40 000 zertifizierten Bauten hat sich Minergie auf dem Schweizer Baumarkt als erfolgreichster Baustandard etabliert. Minergie steht für geringen Energieverbrauch, für komfortables und gesundes Raumklima und für die Erhaltung des Gebäudewerts. Der MinergieStandard hat die Wahrnehmung der Bevölkerung bezüglich energieeffizienter Bauweise nachhaltig verändert und das Bewusstsein dafür erhöht. Mitverantwortlich für den Erfolg von Minergie sind die mit der Marke propagierte Verbindung von Energie mit Komfort und Wert sowie die pragmatische, äusserst schlanke Definition der Standards. Mit zunehmendem Erfolg ist aus Minergie eine starke Marke mit grosser Bekanntheit am Markt geworden, welche heute als das Synonym für energieeffiziente Bauweise steht. Ohne die Vorarbeit von Minergie hätten die im Januar 2015 kommunizierten neuen Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich MuKEn 2014 nicht auf das geplante Niveau gesenkt werden können. Minergie begrüsst die erhöhten Anforderungen der MuKEn und ist stolz darauf, der massgebende Wegbereiter dieser Entwicklung zu sein. Gleichzeitig hat der Verein Minergie damit einen

Strategie-Entwicklungsprozess initialisiert Die Vereinsführung von Minergie hat frühzeitig erkannt, dass aufgrund dieser Veränderungen und mit dem Wissen um die Stärke der Marke Minergie neue Handlungsfelder erschlossen werden können und müssen. Diese wurden bereits identifiziert und inhaltlich bearbeitet, wie zum Beispiel die erweiterte Qualitätssicherung und die Bauerneuerung mit System. Minergie reagiert zudem auf die MuKEn 2014. Dafür wurde durch den Vorstand ein Strategieprozess initialisiert. Die heutige Organisationsform muss dabei überdacht und an die zukünftigen Aufgaben des Vereins angepasst werden. Minergie: Herausforderungen und Zukunftsgestaltung Die veränderten Rahmenbedingungen in der Schweizer Energiepolitik mit der Energiestrategie 2050 und den MuKEn 2014 haben sich als wesentliche Treiber für die Neuausrichtung von Minergie in der Zukunft entwickelt. Folgende Bereiche wurden als Engpässe diagnostiziert und erfordern eine Überprüfung und Anpassung an die politischen Ziele, die Markterwartungen und die Kundenbedürfnisse (Bereich, Ziele / Ansprüche): • Produkte-Mix: Attraktiv und zukunftsweisend, auf die neuen Rahmenbedingungen abgestimmt

• Organisationsstruktur: Führungsstark, lean, kooperativ zu Bund, Kantonen und Investoren • Kostenstruktur: Ausrichtung auf betriebswirtschaftliche Grundsätze • Marketing-Mix: Aufbau CRM, Minergie als Synonym für ökologisches und nachhaltiges Bauen bewahren und weiter festigen Eine Anzahl von Massnahmen wurde vom Vorstand bereits in die Wege geleitet. Dass im ChangeManagement notwendige Anpassungen einige Zeit in Anspruch nehmen wird, versteht sich von selbst. Fest steht, dass auf den 1. Januar 2016 keine Veränderungen an den Minergie-Standards vorgenommen werden. Damit ist die Kontinuität am Markt für die Phase der Neuausrichtung sichergestellt.

Zukünftige Rolle von Minergie Minergie ist überzeugt, nach dem Abschluss des Strategie-Entwicklungsprozesses Werkzeuge zu besitzen, um auch künftig eine wichtige Rolle im Baumarkt zu spielen. Die starke und geschützte Marke Minergie hat sich seit ihrer Einführung vor fast 20 Jahren als sehr wertvolles Instrument zur Beeinflussung der Baupraxis in Richtung Energieeffizienz, Komfort und Gebäudewert erwiesen und wird dies auch in naher Zukunft tun. In der schweizerischen Gesellschaft wird die Marke «Minergie» als Synonym für ökologisches und nachhaltiges Bauen wahrgenommen – eine Marke von hohem Wert! ■ www.minergie.ch

Aus den Minergie-News 3/2015 Nova Energie Basel AG übernimmt Aufgaben der MinergieAgentur Bau In den letzten Wochen haben der Verein Minergie und die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) mit dem Institut Energie am Bau Verhandlungen über eine Verlängerung des Rahmenvertrags für die Minergie Agentur Bau geführt. In gegenseitigem Einvernehmen wurde beschlossen, den Rahmenvertrag mit der FHNW nicht zu verlängern. Die Verantwortung für alle bisherigen Aufgaben der Minergie Agentur Bau gehen per 1. Januar 2016 an Nova Energie Basel AG über. Von Oktober bis Dezember 2015 werden alle Dossiers an die neuen Verantwortlichen übergeben. Der lückenlose Betrieb ist somit sichergestellt. Der Verein Minergie wird auch in Zukunft eine projektspezifische Zusammenarbeit mit dem Institut Energie am Bau der FHNW anstreben. www.novaenergie.ch/basel

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So soll das NEST nach der Fertigstellung aussehen. (Bild: EMPA, Dübendorf)

Rückblick: «Bauen & Modernisieren» 2015 in Zürich

Viele Neuigkeiten und hohe Kompetenz Vom 3. bis 6. September fand in Zürich Oerlikon die 46. Messe «Bauen & Modernisieren» statt. Über 30 000 Besucher konnten wertvolle Informationen für ihre Bauprojekte erhalten. Die Stände der rund 600 Aussteller waren gut besucht, denn das Thema «Modernisieren» entsprach dem Zeitgeist. Andreas Walker

■ Eigenheimbesitzer, Bauherren und Architekten erhielten an der Baumesse in sieben Hallen auf 30 000 Quadratmetern Fläche aktuelles Fachwissen, Inspirationen und Planungstipps zur Gebäudeerneuerung. Zudem wurde auch über die Digitalisierung der Baubranche und ihre Wettbewerbsvorteile diskutiert. Das Markenzeichen der diesjährigen Baumesse waren die vier Sonderbereiche Bad, Boden, Küche und Eigenheim. Hinzu kamen zwölf thematische Sonderschauen und eine öffentliche Schweizer Premiere im Bereich Wellness/Entspannung. Fünfzig Fachvorträge mit Bauherren-Workshops und die neutrale Vortragsreihe unter dem Patronat von EnergieSchweiz für mehr Lebensqualität rundeten das Informationsangebot ab. Spezialisierte Fachberater der IG Passivhaus erläuterten an Bauherren-Workshops, wie viel Haustechnik ein Passivhaus braucht, wie man ohne fossile

Brennstoffe wohnt oder Altbauten ideal dämmt. Am neuen Forum Architektur unter dem Patronat des Bundesamts für

Energie bzw. EnergieSchweiz referierten Fachleute zur Bau- und Siedlungsentwicklung.

NEST in der Bauphase: aktueller Stand September 2015. (Foto: EMPA, Dübendorf)


Info |

Die 46. Bauen & Modernisieren ist eröffnet: André Biland, Messeleiter und Geschäftsführer ZT Fachmessen AG; Albert Leiser, Direktor HEV Kanton/Stadt Zürich und Gemeinderat Zürich; Hans Egloff, Nationalrat und Präsident HEV Schweiz; Theresia Weber-Gachnang, Präsidentin Kantonsrat Zürich; Reto Largo, Empa, Geschäftsführer NEST; Hans Biland, VR-Präsident ZT Fachmessen AG; Marco Biland, Geschäftsführer ZT Fachmessen AG. (Foto: Andreas Walker)

Eröffnungsfeier mit Referaten von Leuten aus Politik und Baubranche

Am Donnerstagvormittag, 3. September, fand die Eröffnungsfeier statt. Verschiedene Referate von Leuten aus der Politik und der Baubranche leiteten die Baumesse ein. Hans Egloff, Nationalrat und Präsident des Hauseigentümerverbands, zeigte die Entwicklung auf vom gedruckten Grundbuch im Tresor bis zu den Daten im digitalen Speicher. Er nahm zur Digitalisierung des Grundbuchs Stellung und erklärte, wer ein Abrufsystem in Zukunft sicherstellen soll. Er erläuterte die Meinung des Hauseigentümerverbands Schweiz dazu, der heuer sein 100-Jahr-Jubiläum feiert. Theresia Weber-Gachnang, Präsidentin des Kantonsrats Zürich, sprach einige Grussworte an die Anwesenden. Reto Largo, NEST-Geschäftsführer, informierte über das entstehende Forschungsgebäude auf dem Gelände der Empa in Dübendorf. Dieses soll ab kommendem Frühjahr helfen, innovative Bauprodukte schneller zur Marktreife zu bringen. Anschliessend gab Messeleiter André Biland den offiziellen Startschuss bei der Messeeröffnung.

Umbauten und Renovationen im Vordergrund Das trübe Wetter am Wochenende trug sicherlich auch dazu bei, dass diese Messe rege besucht wurde. Messeleiter André Biland stellte trotz höheren Anforderungen beim Erwerb von Wohneigentum eine höhere Investitionsbereitschaft der Besucher fest. Nach

Aussagen der Aussteller standen bei den Messebesuchern vor allem die Materialien, das Handwerkliche und das Innendesign im Vordergrund. So interessierten sich sehr viele für Umbauten und Renovationen. NEST: Forschungsplattform für Bau- und Energielösungen. In der Baubranche ist es besonders schwierig, neue Konzepte und Ideen am Markt umzusetzen. Hohe Investitionskosten, die über lange Zeiträume amortisiert werden müssen, führen zu einer geringen Risikobereitschaft, die durch die hohe Regeldichte noch weiter reduziert wird. Deshalb sind neue Demonstrationsprojekte unverzichtbar, die unter realen Bedingungen gebaut, bewohnt, genutzt und während dieser Phase wissenschaftlich begleitet werden können. All diese Kriterien erfüllen die Zielsetzung von NEST. Das NEST (Next Evolution in Sustainable Building Technologies) ist ein modulares Gebäude mit festem Kern und austauschbaren Wohn- und Arbeitsbereichen. Es wird auf dem Gelände der Empa in Dübendorf bei Zürich errichtet und geht April/Mai 2016 in Betrieb. Damit soll eine deutlich schnellere Forschung und Entwicklung an Baustoffen, Dämmstoffen, Wohneinrichtungen und Energiemanagement erreicht werden, als sie an herkömmlichen Gebäuden bisher möglich war. Im NEST treffen internationale Forscherteams aus Universitäten und Fachhochschulen, renommierte Architekturbüros und innovative Firmen aus der Baubranche zusammen, erstellen Wohnkonzepte der Zukunft, bauen ihr For-

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schungsmodul ins NEST ein und werten die Ergebnisse gemeinsam aus. Im NEST werden jedoch nicht nur Wohn- und Arbeitsformen erforscht, sondern auch Energieflüsse und Versorgungstechnik der Häuser von morgen. Die Forschungsmodule werden mit Wasser, Wärme, Elektrizität und Internetanschluss versorgt. Dabei werden die Nutzungsdaten der einzelnen Module aufgezeichnet und ausgewertet. Das NEST soll als Wohnhaus und Büro-/Konferenzgebäude genutzt werden. Das bedeutet, dass alle Module im Alltag getestet und von realen Nutzern evaluiert werden. Von jedem einzelnen Modul kann der Energiebedarf registriert und ausgewertet werden. Ist ein Forschungsprojekt beendet, wird das entsprechende Modul aus dem NEST entfernt und durch ein neues Forschungsobjekt ersetzt.

Viele liessen sich am Minergie-Stand beraten. (Foto: Andreas Walker)

Die traditionsreiche Baumesse in Zürich wird auch 2016 wieder fester Bestandteil vieler Aussteller sein und vom 8. bis 11. September 2016 in Zürich stattfinden. ■ www.fachmessen.ch

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14. Bau+Energie Messe, 26.–29. November 2015, BernExpo

Wie erobern die erneuerbaren Energien die Weltmärkte? Hans-Josef Fell ist der Auftakt-Referent am 21. Herbstseminar «Siedlungs- und Arealentwicklung mit Energieeffizienz und erneuerbaren Energien» vom 26. November 2015 an der Messe «Bau+Energie» in Bern. Quelle: ZT Fachmessen AG

■ Nebst 40 Kongressveranstaltungen für Fachleute, Investoren und Hauseigentümer präsentieren 350 Aussteller an der 14. Bau+Energie Messe vom 26. bis 29. November energieeffizientes Bauen, Modernisieren, Haustechnik und Holzbau. Neu findet die Parallelmesse Bauen+Wohnen statt. Der Veranstalter ZT Fachmessen AG hat sich mit dem deutschen Energieexperten und Präsidenten von Energy Watch Group über die Lage der Kohle- und Gaskraftwerke, erneuerbare Energien und den Atomausstieg in Deutschland unterhalten. Wie beurteilen Sie die Lage der Kohleund Gaskraftwerke in Deutschland? Wieso wird nicht ein forcierter Ausstieg aus der CO2-Wirtschaft angegangen? Hans-Josef Fell: Die Elektrizitätskonzerne haben entgegen dem politischen Willen für Klimaschutz noch im letzten Jahrzehnt in Kohle- und Erdgaskraftwerke investiert, aber so gut wie fast gar nicht in erneuerbare Energien. Diese massiven Managementfehler büssen heute die Konzerne bitterbös mit immer grösseren Verlusten. Neue fossile Kraftwerke sind mit den erneuerbaren Energien nicht konkurrenzfähig. Ökono-

Hans-Josef Fell, Mitglied des Deutschen Bundestags von 1998–2013, ist Präsident der Energy Watch Group, Botschafter für 100 Prozent erneuerbare Energien sowie Senior Advisor für DWR eco GmbH. Er ist Autor des Gesetzentwurfs erneuerbare Energien Gesetz (EEG), das inzwischen von fast 100 Nationen kopiert wurde.

misch ist der beschleunigte Ausstieg längst da, aber noch wird in vielen Weltregionen krampfhaft versucht, den Ausbau der erneuerbaren Energien zu bremsen und mit immer neuen Subventionen das alte Energiesystem künstlich am Leben zu erhalten. Wie erobern die erneuerbaren Energien die Weltmärkte? Die Ausbaugeschwindigkeiten für erneuerbare Energien übertreffen alle bisherigen Prognosen, vor allem weil Solarund Windkraftwerke heute wesentlich kostengünstiger sind als neue konventionelle Kraftwerke. In China, USA, Südamerika, beginnend auch in Afrika ist

die Ausbaudynamik enorm. In wenigen Jahren werden die erneuerbaren Energien nicht nur im Neubau die alten Energien verdrängen, sondern auch den Bestand. Welche Anreize erachten Sie für die rasche Umsetzung der Energiewende als sinnvoll/wichtig? Die erneuerbaren Energien müssen ihre Vorteile auch wirklich ausspielen dürfen und nicht künstlich mit Belastungen verteuert werden. Zudem braucht es eine unterstützende Genehmigungspraxis und keine überzogenen Auflagen beispielsweise im Naturschutz, die bei Investitionen in erneuerbare Energien teilweise höher liegen als beim Strassenbau oder Rohstoffabbau. Ist die bisherige Energiepolitik für eine Energiewende nicht mit zu hohen Kosten verbunden? Die Universität Erlangen/Nürnberg hat nachgewiesen, dass die Stromrechnung in Deutschland etwa 11 Mrd. Euro teurer wäre, wenn es den Ausbau der erneuerbaren Energien nicht gegeben hätte, selbst ohne Umlegung der externen Schadenskosten. Nicht die erneuerbaren Energien sind mit hohen Kosten verbunden, sondern fossile und atomare.


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14. Bau+Energie Messe 1. Bauen+Wohnen Bern Do bis So, 26.–29. November 2015, BernExpo Geöffnet: Do bis Sa: 10–18 Uhr, So 10–17 Uhr Herbstseminar «Siedlungs- und Arealentwicklung mit Energieeffizienz und erneuerbaren Energien»: Do, 26. November 2015, 08.30 bis 14.30 Uhr, BernExpo Congress, Kosten Fr. 120.– inkl. Pausenverpflegung und Apéro, Tagungsmappe und Messeeintritt. www.bau-energie.ch Vgl. auch Hinweise zu Messe und Herbstseminar in HK-GT 6/15, Seite 13.

Werden in Deutschland alle Atomkraftwerke bis ins Jahr 2022 abgestellt? Ja, die Gesetzeslage ist eindeutig. Für eine erneute Laufzeitverlängerung wird es keine Mehrheiten mehr geben im Bundestag. Was muss politisch geschehen, um negative Folgen einer Energiepolitik

zu vermeiden wie z. B. hohe Kosten und vermehrte Auslandabhängigkeit? Die hohen Kosten der Energieversorgung mitsamt ihren gesellschaftlichen Schadenskosten sowie die belastende Energieimportabhängigkeit Europas können nur mit einer schnellen Umstellung auf 100 Prozent erneuerbare Energien, unterstützt durch Energieeinsparung, beendet werden. Dafür braucht es auch

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in Europa eine klare politische Richtung anstelle der aktuellen Bestandsschutzpolitik für die alte Energiewirtschaft. ■

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Swissbau, Dienstag bis Samstag, 12. bis 16. Januar 2016 in Basel

Was die Bauwirtschaft in der Schweiz prägt Vom 12. bis 16. Januar 2016 geht in Basel die nächste Swissbau über die Bühne. An der Leitmesse der Bauwirtschaft in der Schweiz präsentieren rund 1100 Aussteller die wichtigsten Neuerungen und Branchentrends. Neben persönlichen Kontakten wird im Veranstaltungs- und Netzwerkformat Swissbau Focus auch die Chance geboten, die spannendsten Fragen zum Motto «Rettung durch Technik?» in rund 60 Anlässen und Workshops zu vertiefen. MCH Messe Schweiz (Basel) AG, Swissbau

■ Den Auftakt bildet der hochkarätig besetzte Eröffnungsanlass, der die wirtschaftliche und die gesellschaftliche Bedeutung der Schweizer Bau- und Ingenieurskunst mit Blick auf die Einweihung des Gotthard-Basistunnels ins Zentrum stellt. Gebaut wird immer. Diesen Eindruck vermitteln die zahlreichen Baustellen, denen wir in der Schweiz tagein, tagaus begegnen, sowie die knapp 66 Milliarden Franken, welche die Branche jährlich umsetzt. Und auch wenn verschiedene Indikatoren derzeit auf einen Rückgang der Bautätigkeit im Bereich Neubau hindeuten, wird das Thema Bauen die Schweiz auch in Zukunft entscheidend prägen. Rund 80 Prozent der Gebäude in der Schweiz wurden nämlich vor 1990 erbaut und müssen in absehbarer Zeit saniert werden. Die Energiewende wird diese Entwicklung noch zusätzlich beschleunigen, da sie neue und höhere technische Anforderungen an Gebäude und Infrastruktur stellt. Dieser Umstand und die damit verbundenen Opportunitäten werden an der Swissbau 2016 zum Hauptthema.

Wichtigster Branchentreffpunkt in der Schweiz Die Swissbau zählt zu den grössten Baumessen in Europa. Verteilt auf vier Hallen präsentieren die Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen aus den fünf Bereichen Konzept + Planung, Rohbau + Gebäudehülle, Baustelle + Werkhof, Gebäudetechnik sowie Innenausbau. Erwartet werden rund 100 000 Besucher unterschiedlichster Branchen, vorwiegend qualifizierte Fachleute aus den Bereichen Planung, Investment, Baugewerbe, Handel, Immobilienwirtschaft sowie private Bauherren. Sie finden auf den 140 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche Gelegenheit für persönliche Gespräche, umfassende Informationen zu Ausstellern und Produkten sowie unzählige Inspirationsquellen für alle Dimensionen des Bauens.

Rettung durch Technik? Swissbau Focus ist das Veranstaltungs- und Netzwerkformat der Swissbau, in dessen

Rahmen Meinungsführer und Experten über aktuelle Brennpunkte der Schweizer Bauwirtschaft diskutieren. Ermöglicht wird die prägende Veranstaltungsreihe durch zahlreiche Partner, allen voran durch das Bundesamt für Energie mit dem Label EnergieSchweiz und den SIA, Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein. Die Veranstaltungen des Swissbau Focus beschäftigen sich mit den unterschiedlichsten Aspekten des Planens und Bauens wie der digitalen Transformation in der Bauwirtschaft, neuen Bausystemen und Materialien, wegweisender Innenarchitektur oder dem kontrovers diskutierten Aus- und Weiterbildungsbereich. Verbindendes Element ist das übergeordnete Motto «Rettung durch Technik?», das zu kritischem Nachdenken über Chancen und Risiken der jüngsten technischen Entwicklungen in den Bereichen Planen, Bauen und Leben anregen soll.

Sinnliches im Bereich Innenausbau Wie bei den vergangenen Austragungen hat die Swissbau auch 2016 einige Premieren und Highlights zu bieten. Neben den bereits bekannten Trendwelten Bad und Küche trifft das interessierte Messepublikum in der Halle 2.0 auf das neue Ausstellungskonzept Raumwelten. Die Halle ist als Gesamterlebnis inszeniert. Neben klassischen Ständen mit Angeboten aus den Bereichen Boden, Wand, Decke, Licht, Cheminées sowie Büro- und Objekteinrichtungen laden spezielle Experimentierfelder und künstlerische Installationen, sogenannte Teaser, sowie eine raffinierte Food- und Relax-Zone die Besucher auf eine Entdeckungsreise ein.

Bodenständiges beim Treffpunkt Handwerk Mit der Swissbau 2016 rückt der Bereich Baustelle + Werkhof in der Halle 4 näher zum Messeplatz, dem eigentlichen Epizentrum der Messe. Neben den klassischen Angeboten wie Werkzeugen, Befestigungstechnik, Baumaschinen oder Gerüsten und Arbeitsschutz finden Bauprofis im «Treffpunkt Handwerk»

Podium-Anlass im Swissbau Focus 2014.

mit der BauBeiz die passende Atmosphäre, um sich in informellem Rahmen über aktuelle Themen der Branche auszutauschen oder einfach nur während der Happy Hour den musikalischen Live-Acts zu lauschen. Zusätzlich belebt wird der Treffpunkt durch den Baublatt-Cup sowie durch die Vorrunde der Maurer zu den WorldSkills. ■ www.swissbau.ch

Fakten zur Swissbau 2016 Öffnungszeiten und Dauer: Dienstag, 12., bis Samstag, 16. Januar 2016: 9 bis 18 Uhr, Samstag bis 17 Uhr Eintrittspreise: Tageskarte Fr. 49.–, Fr. 29.– bei Bezug via swissbau.ch/online-shop Premieren und Highlights: – Swissbau Focus, Halle 1.0 Süd – Raumwelten, Halle 2.0 – Trendwelt Küche, Halle 2.1 – Trendwelt Bad, Halle 2.2 – Treffpunkt Handwerk, Halle 4 Veranstalter: MCH Messe Schweiz (Basel) AG, Swissbau, 4005 Basel www.swissbau.ch www.swissbau.ch/blog www.swissbau.ch/focus



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10. Kadertag Gebäudetechnik am Dienstag, 10. November in Baden Die Referate aus den Bereichen Wirtschaft, Bau-, Energie- und Immobilienmarkt – präsentiert von ausgewiesenen Top-Fachkräften – gehen auf die Herausforderungen der Tagungsteilnehmer im beruflichen Alltag ein. Zwei ganz besondere Leckerbissen sind die Referate des europaweit bekannten Islamspezialisten Prof. Dr. Reinhard Schulze, der uns die komplizierten Zusammenhänge des Islam erklärt. Die Bergsteigerin/Abenteurerin Eveline Binsack zeigt die Grenzen des Machbaren auf; macht aber auch Mut, unkonventionelle Ideen im Alltag umzusetzen. Für Detailprogramm und Anmeldung: siehe Link unten zur Website von ProKlima. ■ Spannend und bereichernd wie immer: Am 10. Kadertag Gebäudetechnik in der Trafohalle sind für Immobilien- und Gebäudetechnik-Fachleute nicht nur in beruflicher, sondern auch in persönlicher Hinsicht mit Sicherheit wie immer viele Highlights dabei.

Entscheidung beim Produkte-Award Beim alle zwei Jahre stattfindenden Produkte-Award gibt es wieder neue und innovative Produkte, welche auf die Prämierung durch die Tagungsteilnehmer warten. Es sind dies:

• Belimo Energy Valve dn 15 … 50: Fünf Funktionen clever vereint (belimo.ch). • Drastisch reduzierte Schalldruckpegel: FlowGrid für Axialund Radialventilatoren (ebmpapst.ch). • Viel mehr Leistung für Wärmespeicher in kubischer Form (estaswiss.ch). • Biologische Behandlung für Decken und Hauben bei starker Verschmutzung (gtr-luft.ch). • Messung von Enthalpie und Temperatur in Lüftungskanälen (oppermann-regelgeraete.de).

• Die Trivent-Brandschutzklappe GBK mit freiem Querschnitt verfügt über einen Druckverlust von nahezu null (trivent.com). • Kontrolle über ganze Systeme von Brandschutzklappen: Das neue Betriebs- und Überwachungssystem für BSK (troxhesco.ch). Die detaillierten Bewerbungen findet man auf der Website von ProKlima. ■ www.proklima.ch > Kadertag Gebäudetechnik > Produkte Award > Bewerber 2015

Im «Remote Lab» lernen: virtueller Zugang zu einer Werkstatt ■ AKAD Technics eröffnet mit den Bildungsgängen in den Bereichen Systemtechnik, Elektrotechnik und Informatik die Chance auf qualifizierten Nachwuchs. Dabei bietet «Remote Lab» einen virtuellen Zugang zu einer Werkstatt. Neben der zukunftsorientierten Lernsphäre bleibt Lernen bei AKAD wie bisher eine Kombination von Präsenzveranstaltungen und Selbststudium mittels E-Learning. Damit erlaubt die AKAD-Methode den Studierenden, im Spannungsfeld Beruf, Familie und Weiterbildung die für sie optimalen Bildungsfenster selbst zu bestimmen. Bildungsgänge der Höheren Fachschulen (HF) vermitteln den Studierenden in sechs Semestern arbeitsmarktrelevante Kompetenzen, die es ihnen erlauben, in ihrem Bereich selbstständig Fach- und Führungsverantwortung zu übernehmen. Über Qualifikationsverfahren, wie z. B. Transferaufgaben oder Anwendungstests, wird geprüft, ob die Studierenden das Erlernte in die Praxis umsetzen können. Bei AKAD Technics können mittels Remote-Arbeitsplätzen über modernste Infrastruktur ferngesteuerte reale Trainingseinheiten in der Steuerungstechnik absolviert werden. Heute muss man nicht mehr vor Ort sein, um Produktions-

anlagen zu warten oder zu überprüfen oder um Anpassungen an Netzwerken vorzunehmen. Der Zugang zu den Steuerungselementen erfolgt per Fernzugriff, «remote». AKAD Technics hat mit dem Remote Lab eine Lernumgebung integriert, die auf diese berufliche Anforderung ausgerichtet ist. Praktische Lerninhalte der Elektrotechnik und der Mechatronik lassen sich bequem über das Remote Lab erschliessen. Studierende können im Remote Lab auf Software, Steuerungseinheiten von Motoren und weitere technische Einrichtungen zugreifen, um beispielsweise Tests durchzuführen, sowie elektrotechnische Schaltungen für Steuerungseinheiten von Maschinen und Anlagen entwickeln oder Komponenten für neue Systeme entwerfen. Das Remote Lab lässt sich so einrichten, dass mehrere Nutzer Zugriff auf denselben Arbeitsplatz haben – und sich gleich in Teamarbeit üben können. Denn das ist auch im Beruf gefragt. Gemeinsam eine Lösung zu finden, macht zudem mehr Spass. ■ AKAD Technics 8050 Zürich Tel. 044 307 33 33 www.akad.ch/technics



Minergie-Bürogebäude mit Schulungszentrum und Logistikhalle der Gabs AG in Tägerwilen. (Foto: Gabs AG)

Gabs AG: Erweiterung des Hauptsitzes in Tägerwilen TG eingeweiht

Kapazität erhöht, Kundennutzen gesteigert Anfang September hat die Gebäudehüllenspezialistin Gabs AG im thurgauischen Tägerwilen ihr neues Minergie-Bürogebäude samt neuer moderner Logistikhalle eingeweiht. Luca Federico, Peter Warthmann

Grünbepflanzung an der Fassade. (Foto: Gabs AG)

■ Der «neue Hauptsitz» der Gabs AG in Tägerwilen beeindruckt in verschiedener Hinsicht: 8100 Quadratmeter Lagerfläche, Bürogebäude im MinergieStandard, modernste Schulungsräume und eine Bauzeit von nur gerade 13 Monaten. Entsprechend gross war das Interesse von Kunden, Lieferanten, Behörden, Bevölkerung, Mitarbeitenden und Partnern des Unternehmens an der Einweihung des Neubaus. Stephan Muntwyler, Geschäftsführer der Gabs AG, durfte rund 900 Gäste begrüssen. Unter ihnen Regierungsrat Kaspar Schläpfer, Vorsteher des Departementes für Inneres und Volkswirtschaft, eine Delegation des Gemeinderats von Tägerwilen sowie Vertreter zahlreicher Branchenverbände. Muntwyler betonte in seiner Ansprache, dass die Gabs AG die Chancen nutzen will, die sich aus den Veränderungen im Markt ergeben. «Veränderte Bauweise, neue regulatorische Rahmenbedingungen und die zunehmende Bedeutung von Umweltaspekten fordern uns alle», so Muntwyler. Mit ihrer dualen Strategie will die Gabs AG die bevorzugte Partnerin für Speng-

ler und Dachdecker bleiben und gleichzeitig in neuen Märkten mit neuen Produkten wachsen. «Weil wir an unsere Stärken und unser Potenzial glauben, haben wir hier in Tägerwilen in die Logistik und die schnellen und einfachen Prozesse investiert», sagte Muntwyler. Der gesamte Warenfluss von der Anlieferung über die Einlagerung, die Bereitstellung, bis hin zur Auslieferung wurde optimiert. Die gesteigerte Kapazität

Stephan Muntwyler (Geschäftsführer Gabs AG) und Matthias Pestalozzi (VR-Delegierter der Pestalozzi + Co AG) bei der Eröffnungszeremonie. (Foto: Gabs AG)


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Coils vor Versand: hier werden Bandbleche zugeschnitten.

Kupferrinnen und -rohre. (Fotos: Peter Warthmann)

Im Bereich Absturzsicherungen bietet Gabs sämtliche Dienstleistungen an: von der Planung und Montage bis zur Objektabnahme und Wartung.

gewährleistet auch für die Zukunft eine permanent hohe Lieferbereitschaft.

Investition in Region und Branche Mit Investitionen von rund 8,5 Millionen Franken ist der Neubau der Gabs

AG aber auch ein Bekenntnis zur Region Thurgau und zum Standort Tägerwilen. Rund 55 Mitarbeitende beschäftigt die Gabs AG. Um dem Mangel an gut qualifiziertem Nachwuchs zu begegnen, bildet das Unternehmen zudem Lernende aus. Insofern ist der «neue Hauptsitz» der Gabs AG auch eine Investition in die Zukunft der Branche. «Wir müssen mehr für die Gestaltungsmöglichkeiten und die Kreativität der Berufe in unserer Branche werben», appellierte Muntwyler an die Anwesenden. Mit ihren Ausbildungsplätzen und dem Neubau in Tägerwilen, für den übrigens zahlreiche eigene Produkte verwendet wurden, geht die Gabs dabei mutig voraus.

Die Gabs AG ist der schweizerische Leader als Zulieferer für Spengler und Dachdecker, vermehrt auch für Fassaden- und Metallbauer. Der Gebäudehüllenspezialist kann dank seines breiten Sortiments von über 16 000 Produkten und der modern eingerichteten Fertigung auf individuelle Kundenwünsche eingehen. Die Gabs AG ist ein Tochterunternehmen der Pestalozzi Gruppe und hat ihren Hauptsitz in Tägerwilen sowie weitere Standorte in Wallisellen und Dietikon. Weitere Infos zum Neubau: siehe HK-GT 9/14, S. 18/19. ■ www.gabs.ch www.pestalozzi.com

Verstärkte industrielle Partnerschaft zwischen Cipag und Meilibex ■ Die beiden Waadtländer Unternehmen arbeiten seit einigen Monaten zusammen, um eine verstärkte industrielle Partnerschaft zu entwickeln. Die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen wird sich ausschliesslich auf die Produktion konzentrieren. Beide KMUs sind insbesondere in der Herstellung von kundenspezifischen Geräten spezialisiert, entwickeln sich aber nicht in den gleichen Märkten. Aktiv seit 1930, fertigt und liefert Cipag AG komplette Qualitätslösungen für Profis im Gebäudesektor für die Installation von Einrichtungen im Bereich der Warmwasserbereitung und der Heizung in jedem Format.

Seit 2011 ist die Cipag Teil des Weltmarktführers im Gebiet der Herstellung von Wassererwärmern, der Ariston Thermo Group. Das Unternehmen hat zuerst mit der Schwestergesellschaft Elcotherm AG, an der Spitze auf dem Schweizer Markt der Heizungssysteme, eine Partnerschaft im Gebiet des Kundendiensts entwickelt. Um sich nunmehr den seit Mitte 2014 in ihrem Markt eingeführten signifikanten Veränderungen anzupassen, sieht Cipag, wie dank der Partnerschaft mit Meilibex ihr industrielles Swiss-Made-gesiegeltes Know-how konsolidiert werden kann. Cipag übernimmt die Verantwortung für die Vermarktung der gesamten Produktpalette.

Meilibex ist ein 1953 gegründetes Unternehmen, das industrielle Geräte aus rostfreiem Stahl, Edelstahl oder Aluminium entwickelt und produziert. Es ist in den industriellen Märkten der Chemie, Pharma und Agro-Biologie tätig. Zu den Kunden zählen unter anderen multinationale Referenzen wie Nestlé, Syngenta, BASF, Novartis und Givaudan. Hochqualifizierte Mitarbeiter und eine durch die dreifache Zertifizierung nach ISO 9001:2000, EN3834-2 und PED 97/23/EG anerkannte Struktur sind die vorgeschriebenen Garantien, die Meilibex im Bereich der Druckgeräte bieten kann. Die beiden Führungskräfte Fabrice Joly, Geschäftsleiter der Cipag SA,

und Hans van Swaay, Präsident des Verwaltungsrats der Meilibex SA, begrüssen die Gründung der industriellen Partnerschaft auf der Grundlage der Komplementarität zwischen den beiden Unternehmen. Sie wird es den beiden Schweizer KMU ermöglichen, sich der Konkurrenz auf dem nationalen Markt gegenüber zu entwickeln und dabei die industrielle Innovation zu begünstigen. ■ CIPAG SA, 1070 Puidoux Tel. 021 926 66 66, www.cipag.ch Meilibex SA, 1880 Bex Tel. 024 463 02 22, www.meilibex.ch

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Erfolgreicher Auftakt für den neuen Info-Apéro von Walter Meier

«Modernste Technologie als Investitionsschutz» im Fokus. (Bilder: Walter Meier)

Markus Lüthi, Präsident FC Thun und Delegierter für Unternehmensentwicklung bei Walter Meier, führte durch den Abend.

airModul: Das Komfortlüftungssystem mit Triple-A-Zertifizierung wird auf dem Dach platziert. Dies ermöglicht eine einfache, zentrale Wartung: Die Einbauten sind mit wenigen Handgriffen demontierbar, ohne dass ein Zutritt zu den Wohnungen erforderlich wäre.

Metalplast® smart-comfort bietet eine sehr einfache Inbetriebnahme und gesteigerten Komfort bei reduziertem Energieeinsatz dank automatischem und dynamischem Hydraulik-Abgleich der Heizkreise (permanenter Abgleich zwischen berechneter und tatsächlicher Rücklauftemperatur der einzelnen Heizkreise).

Marcel Jenni und Andres Gerber beim «Fussball-Talk».

■ Der erste Walter Meier InfoApéro am 9. September mit über 60 Teilnehmenden im Haus des Sports in Ittigen hatte die «Modernste Technologie als Investitionsschutz» im Fokus. Dies wurde anhand von drei konkreten Themen vertieft dargestellt. Christoph Berger, Leiter Komfortlüftung «airModul», stellte das Komfortlüftungssystem «airModul» vor, Marcel Jenni, Geschäftsleiter der Walter Meier Lüftungshygiene AG, gab einen Einblick in die Welt der Lüftungshygiene und Remo Stooss präsentierte das von Wal-

sen wichtig. Nur so sei ein sorg- samer Umgang mit den Investitionsmitteln möglich. Angesprochen seien aber auch Partner wie Architekten, Planer, Ingenieure oder Installateure, die bei der Umsetzung eine wichtige Rolle spielen. Die Fokussierung auf die unterschiedlichsten Kundengruppen – von Investoren über Planer bis zu Installateuren – ist ein zentraler Aspekt der neuen «Info-Apéros». Neben den eigentlichen Sachthemen gehören aber auch Unterhaltung sowie der persönliche Austausch bei Essen und Trinken zum Konzept

ter Meier selbst entwickelt Bodenheizungssystem «metalplast smart-comfort». Wie Markus Lüthi, Delegierter für Unternehmensentwicklung bei Walter Meier, in seiner Eröffnungsrede betonte, seien die drei vorgestellten Themenbereiche respektive Produkte optimale Beispiele dafür, wie sich Walter Meier für eine umfassende Dienstleistung stark mache: «Ziel ist es, unseren Kunden ein ‹Rundum-sorglos-Paket› anzubieten.» Das sei insbesondere für die Investoren wie zum Beispiel Wohnbaugenossenschaften oder Pensionskas-

dieses Formats. An diesem Abend stand im Haus des Sports in Ittigen ein Fussball-Talk mit Andres Gerber, Sportchef des FC Thun, auf dem Programm. Wie Markus Lüthi zum Schluss des Info-Apéros bestätigte, sei diese Mischung bei den Teilnehmenden sehr gut angekommen: «Wir sind auf einem guten Weg und werden die Info-Apéros 2016 auch in anderen Regionen der Schweiz anbieten.» ■ www.waltermeier.com



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Guten Noten für Werkstoff-Grosshandelsgruppe durch Mitarbeiterbewertung

Debrunner-Koenig auf Platz drei beim «Swiss Arbeitgeber-Award» Bereits zum 15. Mal wurde gestern in Zürich den besten Arbeitgebern der Schweiz der Swiss Arbeitgeber-Award überreicht. Arbeitnehmerinnen und -nehmer bewerten im Rahmen der grössten Mitarbeiterbefragung der Schweiz ihren eigenen Arbeitgeber; unter anderem in Bezug auf Arbeitsinhalt, Strukturen und Abläufe, Führung durch die Vorgesetzten, Mitarbeiterförderung und Entlöhnung. In der Kategorie der Unternehmen mit über 1000 Mitarbeitenden hat die Debrunner-KoenigGruppe den dritten Platz erreicht. «Die Gruppenleitung ist sehr stolz auf dieses positive Resultat», lässt das Unternehmen in einer Medienmitteilung ausrichten. Die Debrunner-Koenig-Gruppe werde auch künftig alles daransetzen, für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fortschrittlichste Arbeitsbedingungen zu gewährleisten und so für eine hohe Arbeitszufriedenheit zu sorgen.

Philippe Dietziker (rechts), CEO der Debrunner-Koenig-Gruppe, nahm stellvertretend für alle Mitarbeitenden die Auszeichnung entgegen.

■ Insgesamt 118 Unternehmen haben sich für den Swiss Arbeitgeber Award 2015 beworben. Auch die Debrunner-Koenig-Gruppe mit ihren rund 1800 Beschäftigten stellte sich dieser Prüfung und nahm am Wettbewerb um die Aus-

zeichnung der besten Arbeitgeber der Schweiz teil. Dank der hohen Beteiligung und der grossen Arbeitszufriedenheit wurde die Debrunner-Koenig-Gruppe unter den Arbeitgebern, die mindestens 1000 Mitarbeitende beschäfti-

gen, mit dem grossartigen dritten Platz ausgezeichnet. Philippe Dietziker, CEO der Debrunner-KoenigGruppe, nahm gestern in Zürich stellvertretend für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Auszeichnung entgegen.

Unternehmen mit Tradition Debrunner-Acifer ist ein kompetenter B-2-B-Handelspartner für Bewehrungen und Bewehrungstechnik, Stahl und Metalle, Wasserversorgung und Tiefbau, Haustechnik, Heizung und Klimatechnik, Spenglereiund Dachbedarf, Befestigungstechnik, Werkzeuge, Maschinen und Arbeitsschutz. Das 1755 in St. Gallen gegründete Unternehmen ist Teil der Debrunner-Koenig-Gruppe, verfügt über 30 Standorte in der ganzen Schweiz und bildet rund 150 Lehrlinge aus. ■ Debrunner Koenig Management AG 9014 St. Gallen Tel. 071 274 33 18 www.d-a.ch


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Mobil in Time mit Bereichsleiter für «erneuerbare Energien» erste mobile Pellet-Warmluftheizung auf Rädern. Gerade im Bereich der Bautrocknung ist Pellfix ein Produkt, das mit Biomasse heizt und zugleich mobil und schnell einsatzfähig ist. Um für dieses aussergewöhnliche Produkt einen weiteren kompetenten Ansprechpartner im Haus zu haben, stösst Markus Eberle neu zum Mobil in Time-Team.

Markus Eberle, neu Projektleiter Bauheizung

■ In Vorbereitung auf die kommende Heizsaison hat die Mobil in Time AG im August ihre Kompetenz im Bereich Wärme weiter ausgebaut. Mit Markus Eberle konnte das Unternehmen einen Spezialisten im Bereich «Bauheizung» gewinnen, der auf eine lange Berufserfahrung zurückblicken kann. Seit diesem Jahr hat Mobil in Time ein Produkt auf dem Markt, das für neue Massstäbe in der mobilen Energiebranche sorgt: Pellfix – die

Regenerative Energien fördern Nach seiner Lehre im Bausektor war Eberle 11 Jahre in der Baubranche tätig und in den vergangenen sieben Jahren Fachexperte im Heizungsbereich. Er kennt gerade im Baubereich die Anforderungen und Kunden sehr gut. Zu seiner Motivation, wieso er sich als Projektleiter bei Mobil in Time entschieden hat, erklärt der 41jährige Familienvater: «Als ich mir veranschaulicht habe, wie viel Öl wir jedes Jahr im Baubereich wortwörtlich in die Luft verheizen, musste ich an meine Tochter denken. Regenerative Energien müssen gefördert werden. Nur so schaffen wir auch für kommende Generationen eine lebenswerte Zukunft.» ■

Die Siegerprojekte Bei den zwei Siegerprojekten handelt es sich um eine Einstellhalle und ein Autohaus, bei denen die

DIE ERFAHRUNG DER ERFINDER MIT DEM ENGAGEMENT EINES FAMILIENBETRIEBS – SEIT 1990

VERMIETUNG MOBILER HEIZ- UND WARMWASSERZENTRALEN GROSSÄCHERSTRASSE 23 | CH-8104 WEININGEN ZH T 044 750 66 50 | F 044 750 17 10 | INFO@WAERMEMOBIL.CH

Mobil in Time AG 8253 Diessenhofen Tel. 044 806 13 00 www.mobilintime.ch

EM ecowin Award fördert Stromeffizienz ■ «Save energy – save money lautet das Motto der EM ecowin Initiative und richtet sich an alle Elektroinstallateure der Schweiz – so auch an Oliver Binggeli von der Firma Kreha Elektro AG in Cham. Schon bei der Präsentation der EM ecowin Initiative während des ersten EM ecowin Basiskurses machte der Elektroinstallateur aus Cham mit dem Ausspruch auf sich aufmerksam: «Den Preis hole ich mir!». Am 26. Juni reichte er die Anmeldung für den EM ecowin Award 2015 ein.

IM NOTFALL n BEI HEIZUNGSSANIERUNGEN n ZUR BAUAUSTROCKNUNG n VON 22 kW BIS 1'400 kW n

konventionelle Beleuchtung neu auf LED umgerüstet wurde. Beide Kunden der Kreha Elektro AG profitieren gleich mehrfach von diesen Gebäudeanpassungen: Einerseits im Bereich der Unterhaltskosten, die dank der zuverlässigen und langlebigen LED-Technik massiv sinken, andererseits durch die erhebliche Stromeinsparung von zusammen über 41 Megawattstunden pro Jahr. Bei so viel Effizienz mit hochwertigen EM-Produkten können sich beide Endkunden von Kreha zusätzlich über eine Investitionsbeteiligung aus dem EM ecowin Fonds freuen. Mit grosser Freude überreichte EM am 18. August 2015 der Kreha Elektro AG den Preischeck über CHF 10 000.–

Andreas Stahel, Vorsitzender der Geschäftsleitung von EM (rechts den Check haltend), überreichte am 18.08.2015 der Firma KREHA Elektro AG feierlich den Check im Wert von 10 000 Franken.

für die Projekte mit den meisten eingesparten kW/h des Jahres. Kompetenzausweis Die Auszeichnung ist für die Kreha Elektro AG zugleich ein Kompetenzund Leistungsnachweis für technisch gekonnte, ökologisch gewollte und ökonomisch erwünschte Lösungen. Das sind die heutigen Anforderungen des Marktes an die Elektroinstallateure: Unterhalts- und Wartungskosten senken, Sparpotenzial im Energieverbrauch verwirklichen und weitere Vorteile ausschöpfen.

109 MWh pro Jahr gespart Die Bilanz der EM ecowin Initiative seit ihrer Lancierung beeindruckt auch im Einzelnen und verheisst viel Gutes: Es wurden 37 Auszahlungen getätigt und insgesamt 10 Projekte gefördert, die zusammen Stromeinsparungen von beeindruckenden 109 Megawattstunden pro Jahr bewirken. ■ Elektro-Material AG 8005 Zürich Tel. 044 278 11 11 www.elektro-material.ch


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Das Umfeld hat sich deutlich gewandelt: Beruf und Ausbildung sind anspruchsvoller geworden

Sanitär-Grundausbildung: 3 oder 4 Jahre ? Mit der Überarbeitung der Bildungsverordnungen in unseren Berufen stellt sich seit über 40 Jahren immer wieder die Frage: drei oder vier Jahre Ausbildungsdauer? Eine ganzheitliche Betrachtung lohnt sich. Daniel Sommer

■ Nach eingehender Diskussion beschloss 1973 die Delegiertenversammlung des SSIV (heute suissetec), die Grundausbildungszeit für Spengler, resp. Sanitärinstallateure auf drei Jahre zu reduzieren. Die damaligen Überlegungen waren folgerichtig, aber heute stehen wir vor völlig anderen Rahmenbedingungen.

Neue Ausgangslage? Das Umfeld der Berufsbildung hat sich deutlich gewandelt. • «Lernen auf Vorrat» ist in der digitalen Welt nicht von gleicher Bedeutung wie Jahre zuvor. Neues Wissen oder neue Kenntnisse wollen dann erworben werden, wenn die Praxis das erfordert. Damit das «Dazu-Lernen» möglich wird, ist ein starkes Fundament als Grundausbildung erforderlich. In Erkenntnis dieser Ausgangslage ist das Interesse an einem Doppelberuf bei Praktikern geringer geworden.

• Die praktisch-manuellen Fähigkeiten sind einfacher geworden. Zugenommen hat die Vielfalt an Materialien, Vorschriften, Richtlinien, Montageanleitungen, Arbeits-Sicherheitsauflagen usw. Unsere Berufe wurden intellektuell anspruchsvoller. • Wissen und daraus abgeleitete Fähigkeiten wechseln schneller als früher. Es muss deutlicher als bisher zwischen «Fortbildung» (Können und Wissen, das ich benötige, um wirkungsvoll arbeiten zu können) und «Weiterbildung» (aufstiegsorientiert), unterschieden werden. • Die schnelllebige Zeit, aber auch eine gewisse Ungeduld bei Jugendlichen und scheinbar fehlende Zeit bei den Ausbildern führen zu einer zu hohen Zahl an Lehrabbrüchen. • Neue Kompetenzen wie Persönlichkeitsentwicklung, Handlungskompetenz, Entscheidungskompetenz sind zwingend und wirken gegen Krisen

in der Lehre, Lehrabbruch, Jugendarbeitslosigkeit usw. • Der Zeitdruck auf Arbeitsstellen, ja selbst an Berufsschulen, ermöglicht es weniger, den Jugendlichen Berufsstolz zu vermitteln, sie in ihrer Persönlichkeit zu fördern. • In der Berufsschule fehlt, als Folge des inhaltlich vorgegeben Zeitdruckes, jener Raum, der zulassen würde, auf Tagesprobleme der Lernenden einzugehen. Lernbereitschaft ist vorhanden, oft nicht in jenem Bereich, der gerade im Schulstoff ansteht. Doch der Ausbilder kann sich «Abschweifungen» kaum erlauben.

Beruf und Ausbildung sind anspruchsvoller geworden Die Ausbildung ist ohne Zweifel anspruchsvoller, vielseitiger und intellektueller geworden und die Förderung der Persönlichkeit der Jugendlichen kommt zu kurz. Ein Ausbau der Ausbildungsdauer auf vier Jahre ist heute möglich, weil sich wichtige Parameter verschoben haben: • Die Auszubildenden sprechen im Rahmen der Berufswahl die Ausbildungsdauer kaum an. Für sie sind für den Schritt in den Beruf, der Lehrort, das Umfeld usw. von zentraler Bedeutung. • Eltern, Lehrer und Berufsberater gehen mehrheitlich davon aus, dass eine 4-jährige Ausbildung anspruchsvoller und damit besser ist als eine 3-jährige. • Eine bessere Abgrenzung zwischen Attest-Ausbildung und normaler Berufsausbildung ist nötig.

«Weniger ist mehr!» muss zum Ziel werden

Jugendliche brauchen, wie wir vor vielen Jahren auch, Erfolgserlebnisse: von der einfachen, spontanen Anerkennung einer geleisteten Arbeit bis hin zur Schweizermeisterschaft für junge Berufsleute, der Europäischen Berufsweltmeisterschaft oder Weltmeisterschaft WorldSkills. Im Bild rechts: Prisco Egli aus Jonschwil SG. Er hat Gold geholt im Beruf Bauschreiner an der Weltmeisterschaft WorldSkills 2013 in Leipzig. Sein Bruder Luzio Egli hatte bereits in Calgary die Bronzemedaille geholt.

Das bedeutet nicht, weniger an Wissen und Kenntnissen vermitteln als heute, aber mehr Zeit zu haben, auf die jungen Menschen einzugehen, sie in ihrer Persönlichkeit zu fördern und damit Aktivitäten starten, die bisher aus zeitlichen Gründen kaum zur Debatte standen. Wir brauchen in Zukunft Menschen als Fachleute mit einem guten Wissen und zeitgemässen Kennt-


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Sanitärfachleute sind wichtige Fachleute. Sie führen das lebenswichtige Trinkwasser zu allen Zapfstellen. Ohne Sanitärfachleute geht nichts, ein Blick in andere Kontinente zeigt das leider überzeugend. Wasser ist aber auch viel mehr als H2O. Dieses fehlende Wissen müssen wir künftig vermitteln. Dazu braucht es Zeit und ab und zu Musse.

nissen, aber auch Menschen, die sich weiterbilden wollen, auf Kunden eingehen, die Anstandsregeln beherrschen, dienen wollen, in der Lage sind, situativ das Richtige zu tun und sich auch nach

Jahren in der Branche an der Spitze sehen wollen. Anders gesagt: Nur durch Bildung und Selbstkompetenz aller Mitarbeitenden bleibt unsere Branche konkurrenzfähig. Damit diese Arbeitsmarktfähigkeit realisiert werden kann, braucht es: • motivierte, selbstverantwortliche Menschen • engagierte, gut ausgebildete Coaches • funktionierende, verbindliche Konzepte • praxistaugliche, evaluierte Instrumente • professionelles Berufs- und Laufbahncoaching • optimierte interinstitutionelle Zusammenarbeit.

Weniger Lehrabbrüche muss Ziel sein Mit dem Projekt «Qualifizierter Lehrbetrieb», initiiert von der suissetec-Sektion Aargau, wurde vor Jahren ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gemacht. Mit dem ausgetesteten Projekt «Laufbahn-Portfolio für Berufslernende» geht man einen Schritt weiter: Ziel der Kampagne «Laufbahn-Portfolio für Berufslernende» ist es, junge Er-

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wachsene in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gezielt und individuell zu unterstützen, damit sie ihre Möglichkeiten in der Berufs-, Arbeits- und Bildungswelt optimal nutzen können. Durch den Einsatz des Lehrmittels «Berufslernende erfolgreich unterwegs» ab dem ersten Lehrjahr sollen die Selbstkompetenz der Lernenden im Sinne der Eigenverantwortung, die Veränderungs- und Lernbereitschaft sowie die Handlungskompetenz nachhaltig gefördert und gefordert werden. Ihre Kompetenz zur Erhaltung und Entwicklung der Bildungsund Arbeitsmarktfähigkeit wird durch kompetente Lehrkräfte geschult. Dies führt zu einer positiven Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen und zu einer bewussten Haltung als zukünftige Lebensgestalter/-innen. Das Projekt hat zu deutlich weniger Lehrabbrüchen geführt. Das ist zentral aus der Sicht der Branche, die mit grossen Investitionen Lehrstellen schafft und Ausbildungsplätze anbietet, aber auch im Sinne der Lernenden. è

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Austausch von Lernenden

Was für Studenten schon lange Tradition hat, ist für Lernende weitgehend unbekannt. Ein Austausch von Lernenden innerhalb der Sprachgrenzen in der Schweiz oder zwischen Österreich, Deutschland, Frankreich und Italien. Vier bis sechs Wochen. Dabei arbeitet/lernt der Lernende im angestammten Beruf, wohnt nach Möglichkeit bei einer Familie und besucht den örtlichen Berufsschulunterricht. Die Lernenden lernen eine neue Kultur, Sprachregion und auch andere Lehrmethoden kennen, werden selbstständiger, selbstsicherer und bauen Vorurteile ab. Die Idee zum Austauschprojekt «Visite» stammte aus dem Rotary Club Uster und hat zum Ziel, dass Lernende eine Möglichkeit zum Auslandaufenthalt erhalten (siehe Beispiel «Als Lernender in Taiwan» unter www.hk-gt.ch). Ich hatte an Berufsweltmeisterschaften immer wieder erlebt, welche Veränderungen in der Persönlichkeit ein Auslandaufenthalt auslösen kann. «Das Besondere an Visite ist, dass die Belastung aller am

Kinder lassen sich auch von einfach überschaubaren Dingen faszinieren. Berufsinformation beginnt früh und Botschafter haben wir Tausende: unsere Lernenden und ausgebildeten Berufsleute!

Projekt beteiligten Freiwilligen der örtlichen Lehrbetriebe durch den kurzen und abgeschlossenen Zeitrahmen ge-

ring, die Wirkung aber genauso nachhaltig ist wie bei langfristigen Austauschen», so ein Ausbilder.

Der Lehrbetrieb muss die Möglichkeit haben, Lernenden das Erlebnisfeld des Berufs umfassender darzustellen. Nebst «Visite» ist der Austausch von Lernenden unter Fachkollegen, Erfa-Mitgliedern usw. zu fördern, insbesondere wenn es um attraktive Bauvorhaben geht. Besuche bei Produzenten und Handelsfirmen gehören dazu wie auch Informationen über Installationsneuheiten von Produzenten und Handelsfirmen. Ein frühzeitiger Einsatz im Service fördert Berufsfreude und Wertschätzung durch Dritte, setzt aber eine umfassende Vorbereitung voraus. Korrektes Auftreten, der «Knigge für den Service» ist bereits erfunden, wird aber zu wenig umgesetzt. Der Jugendliche lernt nicht für den Service, sondern fürs Leben. Und er realisiert, dass über 80 Prozent seines Auftritts aus nonverbalen Informationen bestehen. Das zu erfassen ist mindestens so wichtig, wie das immer noch zu kurz kommende «Lernen lernen».

Mehr Freiraum in der Berufsschule • «Lernen lernen» ist zu Beginn der Ausbildung umfassend zu schulen und auszutesten. • Mehr Zeit zum «Selbst-Lernen», sich selber neue Kompetenzen anzueignen. Die Gewerblich-Industrielle Be-


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rufsschule von Bern hat ein «E-LearningSystem» für Kältemonteure ent- wickelt, das neue Wege im Zeitablauf der Ausbildung eröffnet. • Der Lehrplan muss ermöglichen, mehr Besichtigungen, Exkursionen usw. durchzuführen, also Berufserlebnisse zu vermitteln. • Gemeinsam eine Fachzeitschrift lesen und wesentliche Erkenntnisse analysieren, wichtige Erkenntnisse herausschälen und vortragen. • Förderung der Präsentationstechnik, halten von Kurzvorträgen zu aktuellen Themen, auch als «Botschafter der Branche» bei Abschlussklassen, Messen usw. • Schulung im Auftreten mit Übungen aller Art mit dem Ziel, sich in der Gesellschaft, insbesondere aber im Service, im Gespräch mit Bauherren/Architekten, korrekt und überzeugend auszudrücken.

Virtuelles Wasser-Kompetenz-Zentrum Dieses Projekt, von der VSSH aufgegleist, hat zum Ziel, unsere Branche aufzuwerten. Das «Virtuelle Wasser-Kompetenz-Zentrum» ist das Resultat eines aufkommenden Respekts rund um das Wasser und damit gegenüber allen, die mit Wasser zu tun haben. Ziel ist, dass Jugendliche künftig mit Interesse in unsere Branche drängen, um Unverzichtbares tun zu dürfen, und dass Auftraggeber weniger um Preise feilschen, sondern vielmehr dankbar sind, Wasser in der von ihnen gewünschten Vorstellung nutzen zu dürfen.

Fachkräftemangel Ein zusätzlicher Aspekt wäre, wenn der Fachkräftemangel nicht allein durch eine bessere Persönlichkeitsschulung der Berufslernenden während der Lehre behoben würde, eine bessere Akquise der potenziellen zukünftigen Schülerinnen und Schüler. Dazu ist eine «Unternehmenswoche» entwickelt worden. Mit der Unternehmenswoche von suissetec würden Schülerinnen und Schüler in der achten Klasse wertneutral und frühzeitig mit den Besonderheiten der Berufswelt, der Branche, der Unternehmungen, des Arbeitsmarktes und der Entwicklung der Berufe vertraut gemacht. Sie lernen Zusammenhänge verstehen und öffnen sich der ganzen Berufswelt ohne Ängste. Die Unternehmen können damit ihre Zielgruppe offener ansprechen und die Zahl der Kandidatinnen und Kandidaten für die spätere Selektion entscheidend ausweiten. Auch hier, wie auch bei üblichen Nachwuchswerbeaktionen, könnten Lernende ausgebildet und eingesetzt werden. Erstens glauben Schüler den Lernenden mehr als

Erwachsenen, finden einfacher Kontakt, und darüber hinaus würden die Lernenden durch erlebte Rückmeldungen ihre Ausdrucksweise optimieren.

Wer macht was? Wenn wir Visionen im umschriebenen Sinne umsetzen wollen, müssen wir mit Partnern zusammenwirken, die gute Ideen verbessern wollen. Dazu ist die Vielfalt an Berufsschulen nur bedingt geeignet. Denn die Erweiterung der Ausbildung um ein Jahr führt zu «vorgefertigten Ausbildungsmodulen in der Allgemeinbildung», weniger in der fachlichen Ausbildung. Neuerungen müssten entwickelt werden. Andererseits sind zeitgemässe Berufsschulen und Berufschullehrer durch unzählige Vorgaben eingeschränkt. Geeignet wäre: • in Zusammenarbeit mit Fachlehrern die neuen Module zu erstellen, auch wenn diese nicht zu 100 Prozent fachbezogen sind. Die Fachlehrer SSHL sind fachbezogen und kennen die Branche aus eigenem Erleben. Ergänzend sollen für die Gestaltung der Lerninhalte wie auch für den Unterricht Fachspezialisten zugezogen werden. • Über weite Teile könnte der «Zusatzunterricht» in neuen überbetrieblichen Kursen stattfinden, aber auch an Orten weit ab von herkömmlichen Schulen. Es geht letztlich auch um das Vermitteln von Erlebnissen in freier Natur. • Die umschriebenen Ausbildungserweiterungen sind nicht einfach im vierten Ausbildungsjahr zu vermitteln, sondern zum grösseren Teil zu Beginn der Lehre und dann laufend.

Zusammenfassend Es gibt genügend, ja fast nur Argumente für die Erweiterung der Grundausbildung auf vier Jahre. Ziel ist nicht die inhaltliche Erweiterung bestehender Fachgebiete, sondern Ausbau jener Qualifikationen, die in Zukunft über Erfolg oder Misserfolg von Personen und einer ganzen Branche entscheiden. Die bisherige fachliche Ausbildung genügt. Verstärkt werden muss die Information über das Umfeld sowie die Persönlichkeitsförderung. Unbestritten ist, dass suissetec in der ganzen Berufswelt eine Leader-Rolle übernimmt, wenn das Projekt im umschriebenen Sinne oder ähnlich umgesetzt wird. ■ www.suissetec.ch www.sshl.ch www.vssh.ch


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Allianz «Schweizer Wirtschaft für die Energiestrategie 2050» stärkt der Energiestrategie des Bundes den Rücken

Dranbleiben bringt uns weiter Eine Allianz aus 13 Wirtschaftsverbänden (u. a. AEE Suisse, Holzbau Schweiz, suissetec, SIA, Swissolar) und bereits gegen 40 bekannten Unternehmungen wehrt sich gegen Attacken aus andern Teilen der Wirtschaft auf die von Bundesrat und Nationalrat angestrebte Energiepolitik. Martin Stöckli

■ Angestossen von der FukushimaKatastrophe im März 2011 beschliesst der Bundesrat wenige Wochen später, auf neue Kernkraftwerke zu verzichten. National- und Ständerat bestätigen den Entscheid und läuten so die Energiewende ein. Diese besteht nebst dem Verzicht auf Atomstrom aus der Reduktion des Verbrauchs fossiler Energie und einer Stabilisierung des Stromverbrauchs. Unter dem Begriff «Energiestrategie 2050» wird eine 2000-Watt-Gesellschaft mit einer Emissionsbeschränkung auf 1,5 Tonnen CO2 pro Person und Jahr angestrebt. Mit dem Etappenziel 2035 soll der Energieverbrauch konkret um 43 Prozent und der Stromverbrauch um 13 Prozent sinken. Gleichzeitig soll der Anteil der Stromproduktion aus neuen erneuerbaren Energien auf 14,5 Terawattstunden steigen.

Energie wird teurer Der Bundesrat rechnet für den Betrieb, die Erneuerung bestehender und den

Bau neuer Kraftwerke sowie den Umund Ausbau der Stromnetze mit Kosten von 211 Milliarden Franken. Die Finanzierung soll vorwiegend über steigende oder neue Abgaben auf Erdgas, Heizöl, Benzin und Strom erfolgen. Bis 2020 unterstützen noch zusätzliche Förderungen die Neuausrichtung, anschliessend sollen die Lenkungsabgaben greifen. Die voraussichtlich massive Verteuerung von Erdgas, Heizöl, Benzin und Strom verstärkt den Widerstand gegen die Energiewende und stellt die angestrebte Neuausrichtung infrage.

Unterstützung für die Energiestrategie 2050 aus der Wirtschaft Nicht alle sehen in der Energiewende aber nur eine Preissteigerung. Es geht ja nicht nur um den Ausbau der neuen erneuerbaren Energien, sondern auch um eine deutliche Verbrauchssenkung. Eine solche setzt Effizienzsteigerungen in den Anwendungen voraus. Effizienz-

Hans Rupli: «Gebäudesanierungen bringen mit Energieeffizienzsteigerung, Werterhaltung, Anpassung an demografische Bedürfnisse und Siedlungsverdichtung einen vierfachen Mehrwert.»

steigerungen bedeuten verbesserte oder neue Technologien. Sie bedeuten aber auch eine energetische Überholung des schweizerischen Gebäudeparks. Da gibt es viel zu tun. Und es gibt für viele viel zu tun. Am 1. Juli 2015 hat sich deshalb eine Allianz aus Verbänden und Unternehmen formiert, um ihrer Unterstützung für die Energiestrategie 2050 mehr Ausdruck zu verleihen. Unter dem Motto «Dranbleiben bringt uns vorwärts» lud die Allianz am 28. August 2015 zum Start ihrer Werbekampagne ins Berner Hotel Bellevue Palace ein. Kein Marschhalt

Wolfgang Schwarzenbacher: «Mit der Energiestrategie werden handwerkliche und technische Berufe attraktiver, und sie bietet jungen Berufsleuten interessante Perspektiven.» Rechts im Bild Kurt Frei. (Fotos: Schweizer Wirtschaft für die Energiestrategie 2050)

Die Allianz «Schweizer Wirtschaft für die Energiestrategie 2050» sieht in der Strategie ein wirtschaftsfreundliches Generationenprojekt für ein modernes Energiesystem und eine gesunde Entwicklung der Schweizer Wirtschaft. Sie lehnt deshalb einen Marschhalt ab, wie ihn economiesuisse bei der Energiewende fordert. www.es2050.ch


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Generationenprojekt

Ronny Kaufmann plädiert als CEO von Swisspower, einer Unternehmensgruppe mit 23 Stadtwerken, für Beharrlichkeit. Die Verwirklichung eines Projekts wie der Energiewende setze Ausdauer voraus. Die Swisspower hat sich deshalb einen Masterplan verschrieben, der sich zur Machbarkeit einer nachhaltigen Energieversorgung auf der Basis der Energiestrategie bekennt. Dabei erhält das Zusammenspiel der Netzmedien Wasser, Gas, Wärme und Strom einen besonderen Stellenwert. Der Ausbau von Glasfaserversorgung und Mobilität verstärkt die Komplexität der städtischen Versorgung und verlangt nach mehr Intelligenz in der Erzeugung, Speicherung und Verteilung.

Energiestrategie 2050 als Konjunkturprogramm Auch Wolfgang Schwarzenbacher, CEO von Cofely AG Schweiz und Mitglied suissetec-Zentralvorstand, stellt fest, dass die Energiewende in der Gebäudetechnik bereits stattfindet. Die Nachfrage nach energieeffizienten und nachhaltigen Systemen nehme laufend zu, was die Entwicklung neuer Produkte beschleunige. Die GebäudetechnikBranchen profitieren bei der Verkaufsargumentation vom Innovationsaspekt. Energieoptimierungen in der Gebäudetechnik rechnen sich in vielen Fällen bereits in 4 – 7 Jahren. Dabei können 25–30 Prozent Energieeinsparung erreicht werden. Unternehmen, die heute investieren, werden von Kostenvorteilen profitieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. Energieeffizienz und Nachhaltigkeit gelten als attraktiv und sollen durch ihre Anziehungskraft dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Denken in Kosten greift zu kurz Mit dem weltweiten Wohlstands- und Bevölkerungszuwachs bewegen wir uns dynamisch in ein Zeitalter der Energie- und Ressourcenverknappung. Bei grundlegenden Veränderungen sei deshalb die Frage nach «was bringt’s, was kostet’s?» die falsche, führt Hans Rupli, Präsident von Holzbau Schweiz aus. Nach einer Studie von McKinsey wurden bereits 2008 in der Schweiz rund 40 Prozent der Umsätze in Branchen erwirtschaftet, in denen Energie eine besondere Rolle spielt. Dabei entspricht die Immobilienwirtschaft mit der Wertschöpfungskette von der Entwicklung über Finanzierung, Produktion, Vermarktung und Bewirtschaftung bis zur Wiederverwertung von

Grundstücken und Gebäuden bei der Umsetzung der Energiestrategie einem wirtschaftlichen Schlüsselfaktor. Vereint sie doch 11 Prozent der schweizerischen Wirtschaftsleistung und 14 Prozent der Gesamtbeschäftigung auf sich. Bei 2,5 Millionen Gebäuden und einer Erneuerungsrate von 0,9 Prozent dauert es jedoch 100 Jahre, bis der Gebäudebestand den Anforderungen der Klima- und Energiepolitik angepasst ist.

Wissen und Technik sind heute verfügbar Vom Gesamtenergieverbrauch sind noch immer 65 Prozent fossiler Herkunft. Gebäude nehmen für sich 40 Prozent in Anspruch. Dabei sind heute neu erstellte schon fast mit der Energiestrategie kompatibel, Passiv- und Plushäuser sogar besser. Kurt Frei, CEO Flumroc, sieht deshalb in der energetischen Fit-Trimmung des schweizerischen Gebäudeparks nicht nur einen Hebel, sondern auch einen Joker mit mehr Aufträgen, mehr Arbeitsplätzen und nicht zuletzt mehr Steuereinnahmen. PC, Internet

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und Mobiltelefonie sind ja heute auch nicht mehr wegzudenken. 1980 hätte noch kaum jemand mit einer solchen Entwicklung gerechnet. Die ersten Rechner hielten erst vor 35 Jahren im Büroalltag Einzug. Auch wenn niemand sagen kann, was in 35 Jahre sein wird, sichern Investitionen in eine nachhaltige Schweiz und zukunftsfähige Technologien kommenden Generationen eine hohe Lebensqualität. ■

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KNX feiert Jubiläum

25 Jahre KNX-Technologie Dieses Jahr wird die KNX-Technologie 25 Jahre alt. Ein Grund zum Feiern und um einen Ausblick auf die nächsten 25 Jahre zu wagen. KNX Swiss organisiert dafür am 20. Oktober 2015 einen Schweizer Event, der mit über 50 anderen Länderevents vernetzt ist. Denn der Geburtstag des weltweiten Standards für Haus- und Gebäudesystemtechnik wird selbstverständlich international gefeiert. René Senn, Geschäftsstelle KNX Swiss

■ Am 7. Mai 1990 wurde der KNXStandard in Brüssel ins Leben gerufen. 15 Firmen waren damals überzeugt, dass die Elektroindustrie nur dann Smart Homes und Smart Buildings realisieren kann, wenn sie sich mit einem gemeinsamen, einheitlichen Bussystem revolutioniert. Sie sollte wegkommen von proprietären Systemen und sie durch Standards ersetzen, sodass die Kunden nicht von einzelnen Herstellern abhängig wären, sondern die Innovationskraft verschiedener, auch spezialisierter Firmen nutzen könnten. Möglich ist dies nur mit einem Standard wie KNX. Heute entwickeln nicht mehr nur 15, sondern über 380 Firmen Produkte und Dienstleistungen, die mit dem weltweiten Standard für Haus- und Gebäudesystem-Technik kompatibel sind. Heute ist klar, dass die Pioniere von damals sehr weise vorausblickten.

Ein weltweit einheitlicher Standard Mit der Anerkennung von KNX als europäische Norm im Jahr 2002 begann für den Standard eine neue Ära. Der entscheidende Schritt hin zur weltweiten Verbreitung erfolgte im Jahr 2007: KNX wurde als Weltstandard in der Norm ISO/IEC 14543 verankert. KNX war somit der Standard, der die Kompatibilität und Interoperabilität der verschiedenen Geräte und Systeme unter-

schiedlicher Hersteller nicht nur aus der Elektroinstallationstechnik, sondern auch aus Bereichen wie Klima und Lüftung oder Haushaltgeräte sowie zunehmend aus der Unterhaltungselektronik garantiert, und dies weltweit. Für die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Komponenten stehen dem Projektleiter die Medien Funk, Busleitung oder IP zur Verfügung. Als die Smartphones vor einigen Jahren auf den Markt kamen, dauerte es nicht lange, bis KNX auch über diese Oberflächen steuer- und bedienbar war. KNX bietet somit auch nach 25 Jahren hervorragende Zukunftschancen, von der die gesamte Elektro-, HLK- und Unterhaltungselektronik-Branche profitiert. Heute, nach 25 Jahren, arbeiten Gebäudesystemtechniker überall auf der Welt mit der produkt- und herstellerunabhängigen Engineering Tool Software ETS, um Gebäude energieeffizienter zu machen. Das standardisierte Tool zur Programmierung von KNX ist zurzeit in 17 Sprachen verfügbar und unterstützt die Installation von mehr als 7000 KNX-zertifizierten Geräten von 380 Herstellern. Neben der Programmierung mit der Software lässt sich KNX auch per «Easy-Konfiguration» parametrieren. Hersteller wie Siemens oder Hager bieten solche Produkte in der Schweiz sehr erfolgreich an. Dem

Installateur stehen somit unterschiedliche Konfigurationsmöglichkeiten für ein einheitliches System zur Verfügung, das vom kleinsten bis zum grössten Projekt alle Anforderungen an moderne Gebäudesystemtechnik abdeckt. Das ist einmalig und unschlagbar.

Wie sieht die Zukunft aus? KNX bewegt sich und entwickelt sich laufend weiter. Die Innovationskraft der nahezu 400 Hersteller-Mitglieder weltweit bietet ein immenses Potenzial. Welche Ziele müssen wir aber heute verfolgen, damit in 25 Jahren andere Leute genauso stolz auf erfolgreiche 50 Jahre KNX zurückschauen können, wie wir dies heute tun? Die aktuelle Konfigurationssoftware ETS5 unterstützt neuerdings XML-basierende Dienste. Eine zukunftsweisende Entwicklung, welche die Integration neuer Strategien wie zum Beispiel BIM (Building Information Modeling oder digitales Bauen) auf einfache Art und Weise ermöglicht. Zudem steht insbesondere das Internet of Things im Fokus. Auch hier bietet KNX eine erfolgreiche Basis, die für neue Applikationen sehr einfach genutzt werden kann.

Jubiläumsanlass in Luzern Am Dienstag, 20. Oktober 2015, wird mit über 50 Anlässen in 50 Ländern dieser Erfolg gefeiert. KNX Swiss lädt Systemintegratoren, Elektroinstallateure, HLK- und Elektro-Planer herzlich ins Kultur- und Kongresszentrum Luzern ein. Eröffnet wird der Event vom Präsidenten der KNX Association Franz Kammerl. Mehr zum interessanten Programm finden Sie auf der nachstehenden Website. ■ Geschäftsstelle KNX Swiss Technopark, 8406 Winterthur Tel. 052 202 72 60 www. knx.ch



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Schweizerischer Fachverband für Wärmekraftkopplung: WKK-Fachtagung 2015

Energiestrategie 2050 und die Wärmekraftkopplung Flusskraftwerke und Solaranlagen liefern im Winter eine wesentlich kleinere Menge Strom als im Sommer. Der Strom- und Wärmeverbrauch ist aber im Winter maximal. Mit dezentraler Wärmekraftkopplung kann dieses Ungleichgewicht verringert werden. Alan Hawkins

■ In Brugg hiess Fachverbandspräsident Heini Glauser eine grosse Anzahl von Energie-Interessierten zur Jahrestagung des Schweizerischen Fachverbands für Wärmekraftkopplung (WKK) willkommen. In seiner Einleitung nahm er zu Bedenken einiger Fachleute und Umweltinteressierter Bezug: Ist die Wärme-Kraft-Kopplung nicht eine Form von fossiler Energieerzeugung? Passt diese Energienutzungsform zu den erneuerbaren Energien und der

Energiestrategie 2050? Gemäss Glauser sind die Vorteile der gleichzeitigen, kombinierten Erzeugung von Wärme und Strom im Vergleich zu konventionellen thermischen Kraftwerken nicht von der Hand zu weisen: «Mit der nicht genutzten Wärme der KKW könnte die ganze Schweiz beheizt werden», meinte Glauser. Darum sei es wichtig, den Stellenwert der Wärme-Kraft-Kopplung in der Schweiz zu verbessern.

Wärmeverbund Schulanlagen «Hallwyler» in Brugg. (Referat Eugen Pfiffner)

Situationsanalyse Schweiz-Deutschland

Almut Kirchner, Bereichsleiterin Energie- und Klimapolitik bei der Prognos AG in Basel, referierte über die Chancen und Rahmenbedingungen für die Wärme-Kraft-Kopplung in der Schweiz und in Deutschland. Nach einer Übersicht über den Pro-Kopf-Verbrauch von Primär- und Endenergie in den beiden Ländern schaute sie die Stromproduktion in der Schweiz und in Deutschland an. «Hier gibt es wesentliche Unter-


Podiumsgespräch: Regula Rytz, Ursula Sladek, Daniela Decurtins, Dore Heim, Pascale Bruderer Wyss, Almut Kirchner (verdeckt) und Heini Glauser.

schiede», meinte sie, «In der Schweiz stammt der Strom vor allem aus Wasserkraft und Kernenergie, in Deutschland sind die Anteile von erneuerbaren Energien und Kohlekraftwerken massgeblich». Darum wäre in Deutschland WKK als Ersatz für Gas- und Kohlekraftwerke wichtig, meinte sie. Frau Kirchner präsentierte anschliessend viel Zahlenmaterial über die aktuelle WKKSituation in Deutschland und über die künftige Perspektive für diese Energieerzeugungsart. Die Situation in der Schweiz – es gäbe nur ein paar grössere WKK-Kraftwerke in Bern und Basel – untersuchte sie anschliessend. Zwei mögliche Szenarien wurden präsentiert und verglichen. Bezüglich der Förderung von WKK-Anlagen sei das eine politische Frage. Rein wirtschaftlich rentiere WKK momentan nur bei Anlagen, die der Eigenstromversorgung und Fernwärme dienen, meinte Kirchner.

Blick nach Süddeutschland

Struktur der Stromproduktion im Jahr 2014, Vergleich Schweiz und Deutschland. Erneuerbare Energien: Wasserkraft ist separat dargestellt. (Referat Almut Kirchner)

Mögliche Energieversorgung der Zukunft: Konvergenz der Netze. (Referat Daniela Decurtins)

Ursula Sladek und ihr Mann Michael sind die treibende Kraft hinter den «Schönauer Stromrebellen», die am 1. Juli 1997 das Stromnetz ihrer Stadt in eigener Regie übernahmen. Eine Erfolgsgeschichte aus dem Schwarzwald, die immer noch andauert, oder wie Moderator Heini Glauser meinte:


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Energie | Wärme | Strom |

«Ein Geschäft, wovon wir nur träumen können.» Ursula Sladek referierte zunächst über den Ursprung der Idee, das kommunale Elektrizitätsnetz in Schönau zu übernehmen. Einige Jahre nach der nuklearen Katastrophe in Tschernobyl, übernahmen die «Rebellen» die Kontrolle des Elektrizitätswerks Schönau – Ursula Sladek ist heute noch dessen Verwaltungsratspräsidentin. Die Anfangsfinanzierung des «atomfreien» Projekts erfolgte über einen «Sonnen-Cent» auf den Stromtarifen. «Damals waren KraftWärme-Kraftwerke von den bisherigen Elektrizitätswerken unerwünscht». So wurden nach und nach wärmegeführte Kraft-Wärme-Kraftwerke (KWK: siehe Kasten) Anlagen eingeführt. Im heutigen liberalisierten

Elektrizitätsmarkt installieren und betreiben die Schönauer KWK Anlagen sowohl in Nachbarorten wie auch in verschiedenen Teilen Deutschlands. Neuerdings sind die Schönauer im Wärmebereich vermehrt aktiv, nicht nur mit Blockheizkraftwerken, sondern auch mit holzschnitzelbefeuerten Nahwärmenetzen. Frau Sladek bemerkte, dass seit den Neunzigern die wirtschaftlichen Bedingungen im deutschen Energiemarkt stark geändert haben. Trotzdem zieht sie eine positive Bilanz: «Auch die Leute von der Strasse wissen, was Kraft-WärmeKopplung ist!»

Gas – erneuerbar Daniela Decurtins, Direktorin des Verbands der Schweizerischen Gas-

industrie VSG, berichtete über das «Traumpaar» erneuerbarer Gas- und Wärme-Kraft-Kopplung. Nach einem kurzen Abriss der Geschichte der Gasversorgung in der Schweiz – von lokal erzeugtem Stadtgas über Erdgas bis zu erneuerbarem Gas aus biogenen Abfällen – legte Decurtins den Schwerpunkt ihres Vortrags auf die Konvergenz der verschiedenen Energienetze in der Schweiz. Einerseits kann mittels Elektrolyse aus Solarstrom oder Windstrom Wasserstoff (H2) gewonnen werden. Dieser kann zusammen mit Kohlendioxid (CO2) aus Holzheizkraftwerken und WKK Anlagen durch Methanisierung zu «Solar- oder Windgas» verarbeitet werden. «Dieses komplexe Puzzlespiel ist aber anspruchsvoll» meinte Decurtins. Doch die erwähnten «Power to Gas»-Prozesse würden Stabilität in ein Stromnetz bringen, das zunehmend von unregelmässigen Stromquellen charakterisiert wird. Bezüglich Wärme-Kraft-Kopplung meinte Daniela Decurtins: «Dezentrale WKK-Anlagen sind dazu prädestiniert, im Winterhalbjahr gleichzeitig Strom und Wärme zu liefern und können die reduzierte Stromproduktion aus Sonne und Wasserkraft kompensieren.» Nach einigen Kommentaren zur Energiepolitik des Bundes zeigte sie sich überzeugt: «Gasnetze werden eine entscheidende Rolle spielen».

Reflexionspodium Nach einer kurzen Kaffeepause moderierte Dore Heim vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund SGB ein Reflexionspodium mit Nationalrätin Regula Rytz, Ständerätin Pascale Bruderer und den Referentinnen des Morgens. Die bisher besprochenen Themen wurden vertieft, auf Fragen und Anregungen aus dem Publikum wurde eingegangen. Unter anderem wurde aus dem Zuhörerkreis bemerkt, dass «Wärmekraftkopplungsanlagen auch für die Erzeugung von Kälte eingesetzt werden können»; dies beispielsweise mit Absorptions-Kältemaschinen. Treffend meinte Ursula Sladek am Schluss: «Die Energiewende macht keiner aus Spass».

WKK: Künftige Chancen und «Energie 2050»

Stromeinspeisung gestern, Stromeinspeisung heute. (Referat Urs Neuenschwander)

Drei Vorträge am Nachmittag behandelten weitere Themen zur WärmeKraft-Kopplung: Als Chance für die Stadtwerke, als Massnahme im Rahmen der Energiestrategie 2050 des Bundes


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WKK = KWK Wärme-Kraft-Kopplung (WKK) oder Kraft-Wärme- Kopplung (KWK)? Zwei unterschiedliche Begriffe, aber die gleiche Sache. In Deutschland ist «unsere» WKK als KWK bekannt.

und als Gewinnchance, welche die WKK allen Beteiligten anbietet.

WKK in der Region Brugg Eugen Pfiffner, CEO der IBB Energie AG in Brugg, referierte über die Chancen, welche die WKK für Stadtwerke bietet. Nach einer kurzen Übersicht über die verschiedenen Aktivitäten der IBB als Dienstleister in verschiedenen Sparten konzentrierte sich Pfiffner auf eine Diskussion über die Chancen, welche die Stadtwerke in ihren Energie-, Versorgungs- und Kommunikationsnetzen wahrnehmen könnten. Als sogenanntes «Verbundwerk» kann IBB die Nutzung der verschiedenen Energieformen optimieren. Für WKK-Anlagen sieht Pfiffner die optimalen Einsatzgebiete bei Installationen mit langen Laufzeiten und genügend Speicherungsmöglichkeiten. Einige Anlagen wurden von IBB im Rahmen ihrer Wärme-Contracting-Projekte in der Region realisiert. Mit einem Überblick über den zum Teil seit längerer Zeit betriebenen Wärmeverbund schloss Eugen Pfiffner seinen Beitrag zur Tagung ab.

Vor- und Nachteile von der WärmeKraft-Kopplung. Für Politiker seien fossil-betriebene WKK-Anlagen lediglich ein Randthema und für das allgemeine Publikum sei Solar eher «cool». Planer und Installateure stehen zwischen Kostendruck und dem Willen, moderne Technologien einzusetzen. Für Neuenschwander sind sowohl die Vorteile als auch die Nachteile der WKK seit Jahren bekannt. Einerseits die hohe Brennstoffausnutzung und die bedarfsgerechte, saisonale Strom- und Wärmeproduktion, anderseits die Wirtschaftlichkeit und Schadstoffemissionen (NOx, CO2). Bezüglich Einspeisetarife für WKK Strom sei die Eigenverbrauchsregelung – obwohl bei Planern wenig bekannt – eine Möglichkeit, die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Abschliessend erklärte Neuenschwander die WKK-Strategie der Energie Thun AG. Als Fazit: Das Image der WKK muss stark verbessert werden.

Diskussionen, breit gefächert Nach dem Vortrag von Urs Neuenschwander wurden die Themen in zehn verschiedenen Gruppen weiterdiskutiert. Dies anstelle der bei Veranstaltungen sonst üblichen Runde «Fragen aus dem Publikum». Diese Möglichkeit wurde von den Teilnehmenden gerne

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benutzt. Zum Teil fanden recht intensive Gespräche mit den Referenten und weiteren WKK Experten statt.

Offene Fragen Fragen und Anregungen wurden auch schriftlich aufgenommen und von Dore Heim und Almut Kirchner zusammengefasst und bearbeitet. Die Zuhörenden hatten auch die Möglichkeit, weitere Punkte ins Gespräch einfliessen zu lassen. Aus der Fülle der Fragen aus den «Arbeitsgruppen» fasste Almut Kirchner ein paar wesentliche Fragen zusammen: Ist die Wärme-Kraft-Kopplung eher in Form von Gross-WKK angesagt, mit kontinuierlicher Wärmenutzung (Industrie?) und Stromverteilung durch lokale Elektrizitätsunternehmungen? Wie soll man mit allfällig benötigtem, importiertem (nicht erneuerbarem) Erdgas umgehen? Kommen grössere WKK-Anlagen als Alternative zu Gas-und-DampfKraftwerken (GuD) infrage? Heini Glauser rundete die Tagung mit einer Einladung zum anschliessenden Apéro – und weiteren Diskussionen im kleineren Kreise ab. ■ www.waermekraftkopplung.ch > Downloads (Referate)

WKK in der Energiestrategie 2050 Lukas Gutzwiller, Marktbereichsleiter WKK beim Bundesamt für Energie BFE präsentierte den aktuellen Stand der Dinge bezüglich Wärmekraftkopplung im Rahmen der Energiestrategie des Bundes. «Momentan wird im Parlament vor allem über die Wasserkraft diskutiert» berichtete Gutzwiller, «Vorschläge betreffend WKK wurden abgeschmettert». Bei der Energiestrategie gehe es aber nicht ohne Wärme-KraftKopplung, meinte Gutzwiller. Er erläuterte die im Strategiepapier vorgeschlagenen Massnahmen für WKK in der Schweiz. Anschliessend warf Gutzwiller einen Blick über die Grenze hinaus und diskutierte die Herausforderungen in den Europäischen Strommärkten. Die Tatsache, dass die Strompreise seit 2009 im Abwärtstrend sind, ist nicht förderlich für die Realisierung von WKK Anlagen, meinte Gutzwiller.

Ein Gewinn für alle Beteiligten? Urs Neuenschwander von der Energie Thun warf einen kritischen Blick auf die

Die Themen der Tagung wurden in den Pausen intensiv diskutiert. In der Mitte Podiumsmoderatorin Dore Heim. Rechts Hubert Palla vom Verband der Schweizerischen Gasindustrie VSG.

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Monitoring zeigt Anlageneffizienz: drei Systeme im Vergleichstest

Sonne und Erdwärme arbeiten zusammen Sonnenenergie bietet im alpinen Raum mehr Potenzial. Die Kombination mit einem Erdwärmesondenfeld und neuesten gebäudetechnischen Systemen ermöglicht energetische Optimierungen. Mit einem Monitoring-Projekt geht man in Scuol GR den entsprechenden Fragen zur Anlageneffizienz nach. Jürg Wellstein

■ Scuol im Unterengadin ist sowohl Wellness-Destination in der Nationalparkregion als auch Forschungsstandort für innovative Gebäudetechnik. In diesen Tagen wird hier das MonitoringProgramm für einen Vergleich von drei unterschiedlichen Systemen zur Nutzung von untiefer Erdwärme und Sonnenenergie gestartet.

Erschliessung mit hochwertiger Gebäudetechnik Bereits 2006 erarbeitete das Planungsund Dienstleistungsunternehmen Fanzun AG, dipl. Architekten + Ingenieure, in Scuol eine Studie zur künftigen Gestaltung des Quartiers Sotchà. Die Konzeption und Erschliessung sollte mit Wohngebäuden erfolgen, die eine gute Anbindung zum nahen Ortskern von Scuol garantieren und gleichzeitig hohe Wohnqualität und Energieeffizienz er-

füllen. Daraus entstand inzwischen die Überbauung mit dem Namen Monolit, die in der ersten Etappe vier Gebäude umfasst, die sowohl Miet- als auch Eigentumswohnungen aufweisen (als Erst- und Zweitwohnungen). Die drei baugleichen Gebäude bieten je acht Wohnungen in 2½- bis 4½-Zimmer-Grössen. Die gesamte Energiebezugsfläche jedes Hauses beträgt 1226 m2. Drei Gebäude werden im Minergie-AStandard ausgeführt und zertifiziert.

Sonnenenergie als Muss Aufgrund der hohen Sonneneinstrahlung – vor allem auch im Winterhalbjahr – lag eine Sonnenenergienutzung auf der Hand. Somit bot sich hier die optimale Möglichkeit, drei verschiedene solarunterstützte Heizsysteme an drei identisch gestalteten Gebäuden im alpinen Einsatz und mit denselben Rah-

Carlo Vassella und Dario Cao leiten die solartechnische Installation und Vorbereitung des Monitorings.

Zuerst wurden die Erdwärmesonden erstellt und bei drei der 20 Sonden Temperaturmessfühler in die Hinterfüllung eingebracht. (Bild: Vassella Energie GmbH)

Die von der Fanzun AG gestalteten Gebäude bilden den Auftakt zur Entstehung des Quartiers Sotchà in Scuol. (Bild: www.fanzun.ch)

Im Sommer 2015 standen die Gebäude der ersten Bauetappe vor dem Abschluss der Arbeiten.


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menbedingungen (Ausrichtung, Dachneigung, Klima, Nutzung usw.) zu untersuchen. Mit Unterstützung des Bundesamts für Energie (BFE) konnten die vier Projektpartner das Pilot- und Demonstrationsprojekt zur gebäudetechnischen Vergleichsmessung starten. Die nach Südosten ausgerichteten Giebeldachhälften werden in drei unterschiedlichen Varianten genutzt. Die drei für das Monitoring vorgesehenen Häuser weisen jeweils eine solare Nutzfläche von 130 m2 auf. Haus A Photovoltaik-Anlage von Sunage SA (Balerna TI), 78 Module zu je 280 Watt = 21,84 kWp Haus B Hybrid-Kollektoren (PVT) von Caotec Solar GmbH (Brusio GR), 78 Module zu je 280 Watt = 21,84 kWp Solarstrom und 31,2 kW thermische Energie. Haus C Sonnenkollektoren von Caotec und Photovoltaik-Anlage von Sunage, 54 PVModule zu je 280 Watt = 15,12 kWp und 24 solarthermische Module = 32,1 kW.

Die Gebäude A, B und C werden im Rahmen eines mehrjährigen Monitorings zu Sonnenenergieertrag und Wärmespeicherung im Untergrund ausgemessen. (Bild: SPF)

Haus D Dieses Gebäude mit kleinerem Grundriss weist ebenfalls eine PhotovoltaikAnlage von Sunage auf, ist jedoch nicht im Monitoring-Projekt integriert, dient aber zum qualitativen Vergleich der Solarstromproduktion.

Erdwärme als saisonaler Speicher Als zusätzliche Energiequelle und Wärmespeicher dient ein Erdwärmesonden-Feld, von dem jedem der vier Gebäude fünf Sonden zugeordnet sind. Diese reichen bis zu einer Tiefe von 175 Meter und wurden bereits zu Baubeginn im 2014 erstellt. Das Feld befindet sich mehrheitlich unter der zentralen Tiefgarage. Für das mehrjährige Monitoring der Gebäudetechnik wurden bei drei Sonden, die den drei zu untersuchenden Gebäuden zugeordnet sind, Temperaturfühler in der Hinterfüllung installiert. Damit lassen sich die jeweiligen Werte in 50, 110 und 170 Meter Tiefe erfassen. Im felsigen Untergrund hat man zuunterst eine Ausgangstemperatur von ca. 11 °C gemessen. Ziel des nun gestarteten Monitorings ist eine Aufzeichnung des Temperaturverlaufs dieser Sondenfelder, die mit und ohne Regenerationsmassnahmen und mit

Das Monitoring-Projekt untersucht drei unterschiedliche gebäudetechnische Systeme von drei baugleichen Häusern der Überbauung Monolit. (Bild: SPF)

unterschiedlichen gebäudetechnischen Anlagen und Betriebsweisen bewirtschaftet werden. Die Häuser B und C werden einen solarthermischen Ertrag (PVT-Kollektoren und Sonnenkollektoren) aufweisen, mit dem eine Regeneration der jeweiligen Sondenfelder während schätzungsweise vier Monaten im Sommerhalbjahr durchgeführt werden kann. Auf dem Dach des Hauses A wird nur Solarstrom erzeugt, sodass die zugehörigen Erdwärmesonden keine Regeneration erfahren. Allerdings

steht in diesem Gebäude ein Stromspeicher zum Lastenausgleich zur Verfügung. Mit dem Monitoring will man das Potenzial identifizieren, das unterschiedliche Solarsysteme in Bezug zum langjährigen Verhalten und zur Regeneration von Erdwärmesonden-Feldern aufweisen. Die einzelnen Gebäude umfassen jeweils eine modulierbare Sole-WasserWärmepumpe, Typ Heliotherm, sowie zwei 2000-Liter-Speicher für Heizung und Warmwasserbereitung und eine se-

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mizentrale Komfortlüftungsanlage. Im Winter soll hier die Zuluft mit teilweise tiefen Minusgraden mit Wärme aus den Erdwärmesonden konditioniert werden. Das vierte Gebäude (Haus D) wird nicht ins Monitoring integriert, dient jedoch als Vergleichsobjekt für die Photovoltaik-Leistungsermittlung ohne Stromspeicher.

Regelung und Montage Wichtiges Instrument solch komplexer Systeme ist eine adaptive, vorausschauende Regelung der verschiedenen Komponenten. Einerseits soll der Eigenverbrauch des erzeugten Solarstroms maximiert werden, anderseits wird Solarwärme prioritär dem Speicher zugeführt, dann für die Wärmepumpe eingesetzt und schliesslich für die Regeneration genutzt. Das Indach-System sowohl der Photovoltaik- und thermischen Kollektoren als auch der Hybrid-Kollektoren der Sunage SA und der Caotec Solar GmbH weist als Besonderheit eloxierte Aluminium-Rahmen mit Kapillardichtung auf, die einerseits eine rasche Montage, anderseits eine hohe Dichtigkeit zwischen den Modulen bietet. Gemäss Untersuchungen des SPF kann bei PVTModulen dank der Abkühlung durch die Wärmenutzung in den angebauten Absorbern mit einem jährlichen Mehrertrag der Stromproduktion von circa fünf Prozent gerechnet werden. Welchen Wert man in Scuol auf über 1200 Metern über Meer tatsächlich erreichen wird, ist nun von grossem Interesse, wenn man an die Nutzungsmöglichkeiten im alpinen Raum denkt. Das Projekt will somit Aufschluss geben, welche Vor- und Nachteile Hybrid-Kollektoren

im Rahmen eines Gesamtsystems gegenüber den bereits etablierten Konzepten aufweisen und welche Effekte für die Bewirtschaftung eines Erdwärmesondenfelds möglich sind.

Ausbau aufgrund neuester Erkenntnisse Nachdem die ersten vier Gebäude der Überbauung Monolit gebaut sind, geht die Planung der nächsten zwei Etappen und restlichen fünf Gebäude bis 2018 je nach Bedarf weiter. Das MonitoringTeam wird mit den Messungen beginnen und damit das Verhalten der Systemkomponenten beobachten können. Erste Erkenntnisse werden sicherlich in die weitere Planung der zusätzlichen Gebäude einfliessen. ■

Für das Monitoring dienen die in drei Erdwärmesonden eingebrachten Messfühler in 50, 110 und 170 Meter Tiefe zur Ermittlung des saisonalen Temperaturverlaufs.

Kontakte Dario Cao Caotec Solar GmbH 7743 Brusio GR www.caotec.ch René Meier Fanzun AG, dipl. Architekten + Ingenieure 7550 Scuol GR www.fanzun.ch

Photovoltaik- und Hybrid-Module sowie Sonnenkollektoren sind baugleich und werden in den Dächern integriert.

Carlo Vassella Vassella Energie GmbH 7742 Poschiavo GR www.vassella-energie.ch Aleksis Baggenstos Institut für Solartechnik (SPF) 8640 Rapperswil ZH www.spf.ch Sunage SA 6828 Balerna TI www.sunage.ch

Beim Haus C stehen Sonnenkollektoren von Caotec und eine Photovoltaik-Anlage von Sunage nebeneinander im Einsatz.


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Erdwärmesonden: weiteres Ethanol-Wasser-Fluid auf dem Markt

Der Fächer öffnet sich Als Flüssigkeit in Erdwärmesonden wäre Wasser am geeignetsten. Mit einem Zusatz an Ethanol werden indes funktionale Vorteile sowie eine verminderte Umweltgefahr erreicht. Inzwischen ist ein weiteres Produkt im Markt eingeführt worden, sodass sich der Fächer an Optionen öffnet. Jürg Wellstein

■ Der Fächer an möglichen Wärmeträgermedien für Erdwärmesonden öffnet sich. Die beiden spezialisierten Firmen Abderhalden Harapol AG in Rapperswil und Osterwalder St. Gallen AG in St. Gallen haben mit dem neuen Produkt «Minoltherm» eine weitere Alternative für einen effizienten Betrieb von Sole-Wasser-Wärmepumpen auf den Markt gebracht. An einer von GebäudeKlima Schweiz organisierten Veranstaltung am 17. März 2015 in Jona wurden die spezifischen Themen zum Einsatz des neuen Ethanol-Wasser-Gemisches und zu den Rahmenbedingungen behandelt.

Wasser oder Wasser mit Zusätzen Wohl wäre Wasser die am besten geeignetste Flüssigkeit, um die Erdwärme mit den abgeteuften Sonden zu nutzen. Dank niedriger Viskosität und hoher Wärmekapazität ergeben sich hohe Effizienzwerte, zudem sind die ökologi-

schen Faktoren von Vorteil. In manchen Fällen kommen diese Argumente dank einer entsprechenden Auslegung der Anlagen zum Zug. In der Regel wird jedoch ein Frostschutzmittel notwendig, das meist aus Ethylenglykol besteht. Weil dieses auf metallische Komponenten korrosiv wirkt, muss stets ein Korrosionsschutz zugegeben werden. Schon seit einigen Jahren wird in der Branche darauf hingewiesen, dass statt Glykol eher Ethanol beigemischt werden sollte und die damit verbesserte Wärmekapazität zur Steigerung des Wirkungsgrads der Erdwärmesonde genutzt würde. Markus Hubbuch, Professor an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), schrieb 2011: «Falls kein reines Wasser gewählt wird oder die Sonde sich als zu kurz erweist, dann ist eine Mischung aus Wasser und ca. 20 % Ethanol zu empfehlen» (TEC 48/2011).

Das bereits vor einem Jahr von Alcosuisse lancierte Ethanol-Produkt Pumpetha ist eine mit einem Lebensmittelfarbstoff eingefärbte Lösung von Alkohol in Wasser. (www.alcosuisse.ch)

Erste Schritte zum Ethanol

Mit dem zunehmenden Einsatz von Erdwärmesonden erhält auch die entsprechende Wärmeträgerflüssigkeit besondere Aufmerksamkeit.

AlcoSuisse hat vor einem Jahr unter dem Namen «Pumpetha» ein neues Medium eingeführt, das sowohl ökologische als auch technische Vorteile aufweist. Durch den 20-Prozent-Anteil ist die Mischung antibakteriell wirksam, so- dass Verkeimungen verhindert werden. Sie bietet geringen Pumpwiderstand, wenig Neigung zur Korrosion und weist einen rechnerischen Gefrierpunkt von –11 °C auf, was im Allgemeinen genügt. Auch die Kosten sind vergleichbar, weil diese Mischung von einer verteuernden VOC-Abgabe befreit werden konnte. Allerdings müssen Pumpen und Armaturen für Ethanol verträglich sein. Inzwischen ist ein weiteres Produkt mit dem Namen «Minoltherm» auf den Markt gebracht worden, das als gebrauchsfertige Mischung ebenfalls einen Ethanol-Anteil von 20 % aufweist, vollständig entsalztes Wasser enthält und auch blau eingefärbt ist. è



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Es ist kein Gefahrengut beim Transport und weist einen Brennpunkt von 62 °C auf. Da der Explosionsbereich von Ethanol-Mischungen zwischen 3,5 und 15 % liegt, kann beim höher gewählten Mischungsanteil auf besondere Anforderungen verzichtet werden, ausgenommen die üblichen Vorsichtsmassnahmen für grundsätzlich brennbare Flüssigkeiten (dichte Originalgebinde, kühler, belüfteter Lagerraum usw.). Konrad Imbach, Geschäftsführer von GebäudeKlima Schweiz, wies an der Veranstaltung in Jona darauf hin, dass die entsprechende Fachgruppe Wärmepumpe sich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt und nun die Initiative für eine breite Kommunikation ergriffen habe. Weil es sich dabei aber um komplexe Zusammenhänge handelt und langfristige Auswirkungen aufweist, nimmt man die Fragen zum Einsatz von Glykol und Methanol als Frostschutz ernst.

Die Wärmekapazität von Ethanol-Wasser-Mischungen ist höher als von Glykol-Wasser-Mischungen, und somit ergibt sich eine höhere Energieeffizienz. (Bild: www.erdsondenoptimierung.ch)

Ein Plus an Energieeffizienz Das Institut für Solartechnik (SPF) der Hochschule Rapperswil (HSR) hat im Rahmen einer Recherche die Kennwerte für Minoltherm ermittelt. Dabei konnte festgestellt werden, dass die gewählte Mischung eine bessere Wärmekapazität aufweist als Wasser und damit zur Reduktion des Pumpenstromverbrauchs führt oder sogar weniger Erdwärmesonden erstellt werden müssen. Mit rund 30 % erhöhter Effizienz der Sonden könnte sich der Einsatz dieses Ethanol-Wasser-Gemisches vor allem in urbanen Verhältnissen lohnen. Erste Anlagen, bei denen man die Sondenflüssigkeit mit Minoltherm ausgetauscht hat, werden nun überwacht und die erreichbaren Daten gemessen. Mit dieser Praxiserprobung sind neben den Leistungsparametern auch betriebliche Kriterien zu erfassen. Insbesondere wurde an der Präsentation von Minoltherm auf die allgemeine Gefahr der Korrosionsschäden hingewiesen, die bei Sole-Wasser-Wärmepumpenanlagen zu einem längerfristigen Problem werden könnte. Der im Sondenkreislauf vorhandene Sauerstoff führt an entsprechenden Komponenten aus Metall zu Oxidationseffekten. Aber auch elektrochemische Reaktionen sind zu beachten. Deshalb werden bei diesen Mischungen Korrosions-Hemmstoffe beigefügt.

Ethanol-Wasser-Mischungen weisen gegenüber den Glykol-Wasser-Mischungen eine verminderte Dichte auf und damit funktionale Vorzüge. (Bild: www.erdsondenoptimierung.ch)

Bei Ethanol-Wasser-Mischungen mit einem 20 %-Anteil wird ein Gefrierschutz bis –11 °C erreicht, was dem heutigen Stand der Technik entspricht. (Bild: www.ctc-giersch.ch)


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Ökologische Vorzüge durch natürliche Medien

Ethanol-Wasser-Mischflüssigkeiten haben in Erdwärmesonden offenbar klare Vorteile. Und Sonden könnten auch dort erstellt werden, wo Wärmeträger mit Glykol aufgrund von geologischen Rahmenbedingungen nicht eingesetzt werden dürfen. Der Fokus auf die ökologischen Argumente ist also berechtigt. Allerdings darf nur die vorgemischte Flüssigkeit gehandelt und im geschlossenen System der Erdwärmesonden eingesetzt werden, eine spätere Zugabe von Ethanol ist nicht gestattet. Ob sich der erhöhte Wirkungsgrad der Sonde in der Effizienz der gesamten Wärmepumpenanlage bzw. im Heizungssystem als Ganzes niederschlägt und zu veränderten Planungsparametern führt, muss sich noch zeigen. Ob dies möglicherweise vor allem bei Anlagen mit Sondenfeldern positiv auswirkt, steht damit in engem Zusammenhang.

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Kontakte GebäudeKlima Schweiz www.gebaeudeklima-schweiz.ch Abderhalden HARAPOL AG, Rapperswil www.harapol.ch Osterwalder St. Gallen AG www.osterwalder.ch Institut für Solartechnik (SPF) www.spf.ch Optimierung von Erdwärmesonden (ZHAW) www.erdsondenoptimierung.ch

Und ob die Anforderungen zur Regeneration von Erdwärmesonden sich vermindern lassen, ist ebenfalls noch eine offene Frage. Fest steht: Der Fächer an Alternativen hat sich auch bei den Wärmeträgerflüssigkeiten von Erdwärmesonden geöffnet. ■

Konrad Imbach, Geschäftsführer von GebäudeKlima Schweiz, wies an der Veranstaltung in Jona darauf hin, dass man sich intensiv mit dem Thema der Ethanol-Mischung für Erdwärmesonden auseinandersetzt.

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Effizienter Gas-Brennwertkessel für Altbau, Sole-Wasser-Wärmepumpe für Neubau

Spezifische Wärmelösung für Altund Neubau einer Materialprüfungsfirma Der Sitz des Materialprüfungsunternehmens Proceq in Schwerzenbach stellte Gebäudetechnikfachplaner vor eine knifflige Aufgabe. Für die Wärmeversorgung des Altbaus ersetzte ein Gas-Brennwertkessel ein älteres Gerät, für den Neubau wurde eine Sole-Wasser-Wärmepumpe installiert; beide Geräte aus dem Hause Walter Meier. Drittens musste ein Klimaumluftgerät den hohen Anforderungen des Messraums genügen. Quelle: Walter Meier (Klima Schweiz) AG

■ Gerade mit zwei Herausforderungen war das Team rund um Planer Martin Dörig von der MD-Plan GmbH aus Pfäffikon/ZH an der Ringstrasse in Schwerzenbach konfrontiert. Im bisherigen Haus, einem reinen Bürogebäude, wurde eine neue Heizung nötig und im gerade angrenzenden Neubau mit Büros, einem Messraum und dem Logistikcenter war ebenfalls eine Lösung für Heizung und Warmwassererzeugung gefragt. «Wir haben bereits über einen längeren Zeitraum verschiedene Varianten für die beiden Gebäude evaluiert», erklärt Martin Dörig. «Dazu gehörte zum Beispiel auch eine bivalente Anlage mit einem Gasheisskessel und zwei Luft/Wasser-Wärmepumpen für das komplette Gebäude mit Alt- und Neubau.» Als zusätzliche Herausforderung bei der Planung galt der Technikraum im Altbau im Dachgeschoss; dieses wurde nun zusätzlich noch um eine Etage aufgestockt. Gemeinsam mit seinen Partnern Adriano Caloro, Installateur bei der Stivo AG, und Cyrill Waibel, Ingenieurberater Ge-

Das Firmengebäude der Proceq SA an der Ringstrasse 2 im zürcherischen Schwerzenbach, vorne der sanierte Altbau (mit Ersatz Gasheizung), im Hintergrund der Neubau (Wärmeversorgung durch Sole-Wasser-Wärmepumpe).

samtlösungen bei Walter Meier (Klima Schweiz) AG, hat sich Dörig auf eine zweiteilige Variante entschieden, bei der Alt- und Neubau separat mit Heizwärme und Warmwasser versorgt werden.

Altbau – Gasheizkessel in luftiger Höhe

Martin Dörig, MD-Plan GmbH; Florian Flüeler, Tectus SA; Cyrill Waibel, Walter Meier (Klima Schweiz) AG und Adriano Caloro, Stivo AG. Oertli SINH 1000TE Sole-WasserWärmepumpe mit 1500 Liter-Wärmespeicher (links) und 750 Liter-Wassererwärmer (rechts).

Im bereits bestehenden Gebäude sind nur Büros untergebracht. Die Wärmeverteilung erfolgte bereits in der Vergangenheit über Radiatoren. Um die hohen Vorlauftemperaturen auch in Zukunft zu gewährleisten, hat Martin Dörig den Einsatz einer Wärmepumpe für Heizen und Warmwasser bereits früh ausgeschlossen: «Es hat sich gezeigt, dass es die beste Lösung war, die bestehende durch eine moderne Gasheizung zu ersetzen.» Wie Cyrill Waibel bestätigt, hat Walter Meier

aufgrund der vorliegenden Zahlen den Gas-Stand-Brennwertkessel DeDietrich C230-130ECO empfohlen. «Technisch und leistungsmässig eines unserer besten Gas-Produkte», erklärt er. «Besonders attraktiv ist dabei der grosse Modulationsbereich zwischen 20 und 100 Prozent, sodass wir Leistungen zwischen 24 und 129 kW erreichen.» Einen weiteren Vorteil sieht Cyrill Waibel auch in der Bauweise der Gasheizung: «Sie ist sehr kompakt und dadurch platzsparend.» Zusätzlich könne diese sehr einfach an bestehende Systeme angeschlossen werden, was besonders bei Sanierungen wichtig sei. Sie sei zudem sehr geräuscharm und servicefreundlich. Im Altbau wurden zusätzlich die Boiler, ein Grossteil der alten Rohre sowie ein paar wenige Radiatoren ersetzt.


Im Altbau kommt der Gas-Stand-Brennwertkessel DeDietrich 230/130ECO zum Einsatz.

Wie Adriano Caloro anfügt, habe es einen Kran gebraucht, um den Gasheizkessel in den Technikraum in die zweitoberste Etage des Gebäudes zu bringen.

Neubau – Sole-Wasser-Wärmepumpe mit zwei Verdichtern Im Neubau stellte sich die Ausgangslage völlig unterschiedlich dar. «Eine Gasheizung kam aufgrund des Paragraphen 10a des Energiegesetzes nicht infrage. Dieser schreibt vor, dass in Neubauten 20 Prozent erneuerbare Energien zum Einsatz kommen müssen», wie Martin Dörig ausführt. Aus diesem Grund habe man zur Beheizung der Räume und Warmwasseraufbereitung eine Wärmepumpe gewählt, «die als weiteren Vorteil in Zukunft für tiefe Betriebskosten sorgt.» Zum Einsatz kommt eine Oertli SINH 100TE Sole-Wasser-Wärmepumpe mit zwei Verdichtern, die alternierend funktionieren. Gemäss Cyrill Waibel handelt es sich bei diesem Produkt um eine Neheit im Sortiment: «Die neue Wärmepumpen-Serie im Standard-Angebotverfügt über ein grosses Leistungsspektrum im Umfang von 6,1 bis 122 kW.» Bei der hier installierten Wärmepumpe handelt es sich um das Modell mit der zweitgrössten Leistung. Eine optimale Bedienfunktion und eine verfeinerten Regeltechnik zeichnen die neue Serie aus. Das Unternehmen Walter Meier lieferte für den Neubau auch den 1500 LiterWärmespeicher und den 750 Liter-Wassererwärmer.

Konstante Temperatur im Messraum Die Wärmeverteilung im Haus erfolgt über Heizwände und Bodenkonvektoren. Im Erdgeschoss und in der ersten Etage wurden die Heizkörper gemäss Martin Dörig konventionell mit Stahlrohren oder einem Presssystem angeschlossen worden. In den übrigen Bürogeschossen wurden die Heizkörper und die Bodenkonvektoren mit Metalplast-Rohren mit einem Durchmesser von 20 mm und mit TKM-Ventilen angeschlossen. Eine Besonderheit stellt im ersten Obergeschoss des Neubaus ein Messraum dar, der das ganze Jahr hindurch über eine konstante Temperatur verfügen muss. Aus diesem Grund wurde ein Umluftklimagerät mit Heizungsnachwärmer und einen Kälteanschluss mit je einer Leistung von 3 kW installiert. «Als Reserve für einen späteren Einbau einer Lüftungsanlage haben wir die Leitung grösser ins erste Obergeschoss gezogen, damit wir später eine Reserve von 7 kW haben», so Dörig.

Speditive Zusammenarbeit Gemäss Adrian Caloro ist die Installation von Gaskessel und Wärmepumpe unkompliziert verlaufen. «Neben der Koordination aller Beteiligten und den üblichen Anschlussarbeiten benötigten die Bohrarbeiten und Einbringung der Erdsonden für die Wärmepumpe etwas grösseres Augenmerk.» Alle Beteiligten äusserten sich positiv zum hohen Grad an speditiver und zielgerichteter Kooperation bei diesem herausfordernenden und interessanten Projekt. ■ www.waltermeier.com


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EFH-Modernisierung in Eschenbach LU mit Ölheizung und Wärmepumpenboiler

Ölheizung und Wärmepumpenboiler: hohe Effizienz zum tiefen Preis Der Eigentümer eines fast 30-jährigen Einfamilienhauses in Eschenbach LU hatte für seine dringend notwendige Heizungssanierung verschiedene Optionen zur Auswahl. Er entschied sich für die günstigste, die gleichwohl Energieeinsparungen um bis zu 30 Prozent verspricht. Quelle: Weishaupt AG

■ Idylle pur mit viel Raum zum Atmen. An letzter Position einer ruhigen Quartierstrasse steht das Einfamilienhaus, das Rolf Rüegg mit seiner Frau bewohnt. Dahinter kommt nichts mehr. Unverbaubare Landwirtschaftszone, perfektes Terrain für ausgedehnte Hundespaziergänge oder um etwas Ruhe zu finden. Die kleine Ortschaft Eschenbach, rund 15 S-BahnMinuten von der Stadt Luzern entfernt, strahlt eine wohltuende Gemächlichkeit aus. Diese hatte auch die Familie Rüegg in ihren Bann gezogen, als sie sich entschied, im Jahr 1987 den damaligen Neubau im oberen Teil des Dorfs zu kaufen. Die in-

zwischen erwachsene Tochter ist längst ausgezogen. «Uns gefällt es hier nach wie vor hervorragend», sagt Rolf Rüegg, der vor zehn Jahren pensioniert wurde. Spuren hat die Zeit auch am Haus hinterlassen. Nicht unbedingt an der Gebäudehülle. Die Dämmung ist trotz der bald 30 Jahre in einem erstaunlich guten Zustand. Dies hat ein Energieberater aus Luzern anlässlich einer umfassenden Messanalyse vor gut einem Jahr herausgefunden. Gekommen war er jedoch aus einem anderen Grund. «Unsere alte Ölheizung hat uns einige Probleme bereitet», erzählt Rolf Rüegg. Bei der

Das neue Öl-Brennwertsystem Weishaupt Thermo Unit versorgt das Einfamilienhaus der Familie Rüegg mit Wärme. (Fotos: zVg)

jährlichen Ölfeuerungskontrolle waren die Abgaswerte des alten Kessels zuletzt bedrohlich gestiegen. «Es hätte wohl nicht mehr lange gedauert, bis wir die Grenzwerte der Luftreinhalte-Verordnung überschritten hätten.» Diesem Szenario wollte der Hausbesitzer auf jeden Fall zuvorkommen und entschied sich vor rund eineinhalb Jahren für eine Heizungserneuerung.

Kombination Ölheizung / Wärmepumpenboiler: günstig und sparsam

Dank des leistungsstarken Gebläses und der Anschlussstutzen kann die TrinkwarmwasserWärmepumpe flexibel platziert werden und zusätzliche Funktionen wie Teil-Entfeuchtung und Kühlung übernehmen.

Das Aufgebot des Energieberaters war für Rolf Rüegg eine von diversen Massnahmen in einem sehr gründlich geführten Evaluierungsverfahren. «Der Ersatz der Heizung ist eine grosse Investition, die man nicht im Vorbeigehen tätigt», begründet er. Umfassende Recherchen an verschiedenen Stellen und zu ganz unterschiedlichen Systemen sollten ihn deshalb zur optimalen Lösung führen. Verschiedene Nachbarn im Quartier, die wenige Jahre zuvor ebenfalls saniert hatten, entschieden sich für eine neue Ölheizung mit Brennwertkessel. Diese Option war auch für Rolf Rüegg durchaus realistisch. Um eine umfassende Vergleichsbasis zu haben, liess er sich


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aber auch die Variante einer Wärmepumpenheizung offerieren. Der massive Kostenvoranschlag von 40 000 Franken und mehr schreckte ihn jedoch ab. Auch die notwendige Bohrung im Garten war für Rüegg ein Argument gegen die Wärmepumpe. «Der massive Eingriff hätte unsere kleine Grünfläche weitgehend zerstört und sogar Teile des Hauses betroffen.» Am meisten überzeugt hat den Hausbewohner schliesslich die Kombination einer neuen Brennwertölheizung kondensierend mit einem Wärmepumpenboiler. Die Herstellerfirma Weishaupt AG offerierte Rüegg eine entsprechende Lösung, für die er aus verschiedenen Gründen zusagte. Mit einem Gesamtpreis von rund 25 000 Franken, davon 20 000 für den neuen Ölkessel Thermo Unit WTU 20 kW mit einem Norm-Nutzungsgrad von 99,2 % ist diese Variante um über ein Drittel günstiger als die Option Wärmepumpe. Für Rüegg eine überzeugende Variante. Dank der Integration der Trinkwarmwasser-Wärmepumpe WWP T 290 ist sie gleichwohl sehr sparsam. Man rechnet mit einem um 20 bis 30 Prozent reduzierten Ölverbrauch. Gleichzeitig dürfte auch die Stromrechnung im

Haus ab sofort sinken. Im Vergleich zum alten Boiler, der zu 100 Prozent auf Strom lief, kann Rüegg das neue Modell nämlich auch mit dem neuen Ölkessel verbinden und via Feuerung betreiben. Die Sanierungsarbeiten im Oktober 2014 verliefen äusserst speditiv und angenehm. «Innerhalb von nur wenigen Stunden waren die alte Heizung und der alte Boiler ausgebaut, die neue Anlage fixfertig installiert und sogar die notwendigen Anpassungen am Kamin vorgenommen. Unser Alltag wurde durch die Arbeiten in keiner Weise beeinträchtigt», berichtet Rolf Rüegg. Der bestehende Öltank wurde kurzerhand an die neue Heizung angeschlossen. Selbst der Restbestand an Heizöl Extra Leicht musste nicht ausgepumpt werden. Das neue Öko-Heizöl wurde einfach beigemischt.

Alternative zu Solarwärme-Anlage: ein Wärmepumpenboiler 30 Prozent weniger Ölverbrauch seien durchaus realistisch, wie auch der Wärmetechniker Florian Elmiger aus Hochdorf LU bestätigt, der die neue Heizung in Eschenbach installiert hat und mit ihrer Wartung beauftragt ist. Mit der Effizienz zu diesem niedrigen Preis winkt dem Ehepaar Rüegg die Aussicht zu einer wachsenden Zahl von Hauseigentümern, welche die Vorzüge der Kombination Öl / Wärmepumpenboiler entdecken. Das eine tun, das andere nicht lassen, sagt sich derweil Rolf Rüegg. Beim Einbau des neuen Wärmepumpenboilers hat er sich die Option offengelassen, diesen dereinst mit Solarstrom aus ein paar Photovoltaik-Modulen auf dem Hausdach zu betreiben. Das mit der soeben umgesetzten Sanierung gesparte Geld liesse eine solche Investition durchaus zu. Vorerst will das Rentnerpaar noch die kommende Heizperiode abwarten und im Frühling 2016 eine erste Zwischenbilanz zur neuen Anlage ziehen. Die Aussichten sind gut, dass die Ergebnisse auch ohne weitere Ausgaben erfreulich ausfallen werden. Der Winter kann jedenfalls kommen im beschaulichen Eschenbach. ■

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DIE GESAMTLÖSUNG


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PV-Technologie: mit Abstand kleinerer CO2 -Fussabdruck als fossile Energieträger – zudem mit Verbesserungspotenzial

Wie klimafreundlich ist Solarstrom? Wie gross ist der CO2-Fussabdruck von Solarstrom? In der aktuellen Diskussion um die Energiewende und den künftigen Ausbau der Solarenergie wird diese Frage wieder aktuell. Trotz gestiegener Treibhausgasemissionen aufgrund der Produktionsverlagerung nach China schneidet der Solarstrom nach wie vor deutlich besser ab als Elektrizität aus fossilen Quellen. Und die PV-Technologie hat noch erhebliches Potenzial, um die Bilanz in Zukunft weiter zu verbessern. Irene Bättig, im Auftrag von Swissolar

■ Die Produktionsverlagerung von Photovoltaikmodulen nach Asien, insbesondere China, hat deren Preise seit 2006 um über 60 % sinken lassen. Diese erfreuliche Entwicklung hat jedoch ihre Schattenseite: Weil die Produktion von mono- und polykristallinen Solarmodulen viel Strom benötigt und dieser in China vorwiegend aus fossilen Quellen stammt, hat sich die Klima-Bilanz des Solarstroms verschlechtert. Dies zeigt eine Studie aus dem Jahr 2014, welche die Firma Treeze im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE) erstellt hat.

Herkunft der Module

Chinas Marktanteil in der gesamten Herstellungskette von mono- und polykristallinen Zellen lag gemäss der Treeze-Studie im Jahr 2011 bereits bei 73 bis 81 %. In China sind aber die Treibhausgasemissionen bei der Produktion um rund 75 % höher als in Europa. Denn hier werden teilweise bei der PV-Produktion in einem hohen Masse Wasserkraftund Kombikraftwerke eingesetzt. Ausgehend vom genannten Produktionsmix berechneten die Autoren die Klimabelastung des Solarstroms aus einer monokristallinen, auf einem Schweizer Schrägdach installierten PV-Anlage. Beim eingesetzten Modulwirkungsgrad von 15,1 % und einer Lebensdauer von 30 Jahren betragen die Treibhausgasemissionen 88 g CO2 eq/kWh. Vergleicht man diese Werte mit früheren Jahren, zeigt sich folgendes Bild: 2009 betrug der Marktanteil chinesischer Module gemäss einer Studie von PSI und ESU-Services hierzulande erst ein Drittel. Bei einem damals durchschnittlichen Modulwirkungsgrad von 14 % resultieren dabei Treibhausgasemissionen von 79 g CO2 eq/kWh.1.

Systemwirkungsgrad hat deutlich zugelegt

Einfamilienhaus in Ruschein mit ganzflächig integrierter PVDachanlage: Die in den Bündner Bergen gelegene Solaranlage liefert über 1200 kWh Solarstrom pro installierte kW Leistung, während aktuelle Ökobilanzen von einem schweizerischen Durchschnittswert von 922 kWh/kWp ausgehen. Entsprechend tiefer sind auch die Treibhausgasemissionen des Solarstroms. (Bildquelle: Schweizer Solarpreis 2014)

Die Studie macht deutlich, dass die Produktionsverlagerung nach Asien die Klimabilanz verschlechtert hat. Allerdings stellt sich die Frage, ob die Studie die technologische Entwicklung der letzten Jahre genügend berücksichtigt. Der eingesetzte Wirkungsgrad von 15,1 % entsprach im Jahr 2011 etwa dem Marktdurchschnitt monokristalliner Zellen. Die Entwicklung geht jedoch rasant weiter. Bis 2013 ist der durchschnittliche Wirkungsgrad monokristalliner Module gemäss der Fachzeitschrift Photon International (Ausgabe 2/2014) bereits bei rund 16 % angelangt, auf dem Markt sind Module mit Wirkungsgraden über 21 % erhältlich. Nebst dem Modulwirkungsgrad hat auch die sogenannte Performance-Ratio

einen grossen Einfluss auf die Effizienz einer PV-Anlage. Dieser Wert bezeichnet, wie viel des in den Modulen produzierten Stroms tatsächlich am Ort der Nutzung ankommt. Entscheidend sind hierbei vor allem die Verluste bei der Umwandlung des Gleichstroms in Wechselstrom. Die genannten Studien gehen alle von einer Performance-Ratio von 75 % und einem Stromertrag pro installierte Leistung von 922 kWh/kWp aus. Dieser Wert entspricht etwa dem durchschnittlichen Ertrag der Schweizer Bestandsanlagen, der gemäss Markterhebung Sonnenenergie von Swissolar im Jahr 2012 bei 975 kWh/kWp und 2013 bei 913 kWh/kWp lag. Darin enthalten sind jedoch auch über 20-jährige Anlagen. Seither ist die PerformanceRatio jedoch deutlich gestiegen – unter anderem durch den technischen Fortschritt bei den Wechselrichtern. Ein modernes PV-System weist heute einen Systemwirkungsgrad von 85 % auf, im Schweizer Mittelland mit einer Solareinstrahlung von 1100 W/m2a beträgt der jährliche Ertrag pro kWp also 935 kWh/kWp, in Bergregionen mit einer jährlichen Einstrahlung von 1500 W/m2a bis zu 1300 kWh/kWp. Würden diese Zahlen eingesetzt, läge die Klimabelastung des Schweizer Solarstroms aus optimal ausgerichtet und in den Bergen montierten Anlagen also deutlich tiefer, als in der Treeze-Studie berechnet.

Faktor Einstrahlung Wie diese Zahlen bereits andeuten, ist der Standort einer Solaranlage mit entscheidend für die Klimabilanz des Solarstroms. Deshalb fällt die Ökobilanz des Solarstroms in südlichen Ländern deutlich besser aus als für eine Schweizer Durchschnittsanlage: Eine 2013 erschienene Studie aus den USA bezifferte den CO2-Fussabdruck von Solarstrom aus Süditalien mit einer jährlichen Solarstrahlung von 1700 W/m2: Selbst bei einem eher tief angesetzten Wirkungs-


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Beim realistischen Szenario, das von einem Modulwirkungsgrad von 25,2 %, einer Lebensdauer von 35 Jahren und einem reduzierten Materialbedarf an Silizium, Silber und Glas ausgeht, wird der CO2-Ausstoss einer dachintegrierten, monokristallinen Solaranlage nur noch knapp 26 g CO2/kWh betragen.

Klimafreundliche Alternative

Treibhausgasemissionen (in g CO2 eq/kWh) von Photovoltaikstrom aus einer optimal ausgerichteten Schweizer Schrägdachanlage mit einem Ertrag von 922 kWh/kWp und einer Lebensdauer von 30 Jahren. Bei ecoinvent v2.2 wird von 0 % chinesischer Produktion ausgegangen, bei Jungbluth et. al von 33 % und bei Itten et al. von 78 %. Das Zukunftsszenario REAL für 2050 geht von einem Wirkungsgrad von 25,2 % und einer Lebensdauer von 35 Jahren aus, jedoch von unveränderten Marktverhältnissen gegenüber heute. Zum Vergleich: Die Treibhausgasemissionen des europäischen Strommixes (ENTSO-E-Strommix) liegen bei 462 g CO2 eq/kWh.

Damit wird der PV-Strom bis 2050 so klimafreundlich wie die heutige Windund Wasserkraft und erreicht ähnlich tiefe Treibhausgasemissionen wie die Kernenergie heute. Letztere belastet die Umwelt insgesamt jedoch deutlich stärker als alle anderen Energieformen, ausgenommen Kohlekraft. Das Risiko, das die Technologie birgt, ist dabei noch nicht einmal berücksichtigt. Der Strom von der Sonne ist also bereits heute und vermehrt noch in Zukunft eine umweltfreundliche Alternative zur fossilen und zur Kernenergie. Und nicht nur das technologische, sondern auch das Ausbaupotenzial auf Schweizer Dächern ist noch längst nicht ausgeschöpft. ■ www.swissolar.ch 1

Drei Szenarien für die Entwicklung der Treibhausgasemissionen, der Umweltbelastung (quantifiziert mit der Methode der ökologischen Knappheit; Umweltbelastungspunkte) und des nicht erneuerbaren Energieverbrauchs von Photovoltaikstrom aus einer optimal ausgerichteten, integrierten Schrägdachanlage bis 2050. BAU: Business as usual, Lebensdauer 30 Jahre; REAL: realistische Verbesserungen, 35 Jahre; OPT: optimistische Verbesserungen, 40 Jahre.

grad von 14 %, einer Performance-Ratio von 75 % und rein chinesischen Modulen liegen die Treibhausgasemissionen bei 72 CO2 eq/kWh – deutlich tiefer als in der Schweiz. Doch egal mit welchen Daten gerechnet wird, hat Solarenergie bereits heute einen deutlich kleineren Fussabdruck als beispielsweise Erdgaskraftwerke, die rund 450 g CO2-eq ausstossen. Und sie leistet einen bedeutenden Beitrag zur Reduktion des Verbrauchs an nicht erneuerbaren Energien: Liefert eine Schweizer PV-Anlage den Strom ins europäische Netz und verdrängt dort die klassische thermische Stromproduktion, hat sie bereits nach 2,5 Jahren den Verbrauch nicht erneuerbarer Primärenergie um so viel reduziert, wie für die Herstellung der Anlage benötigt wurde.2

Treibhausgasemissionen werden weiter sinken

Noch besser wird die Klimabilanz in Zukunft aussehen. Denn es sind noch einige Potenziale zur Effizienzsteigerung vorhanden – vor allem in den Bereichen Moduleffizienz, Materialverbrauch oder Lebensdauer. Zudem ist zu erwarten, dass sich der Strommix in den Herkunftsregionen verändern wird. So ist in China eine deutliche Reduktion des Kohlestroms zu erwarten. Diese Entwicklungen sind in der Treeze-Studie in drei Zukunftsszenarien abgebildet. Selbst bei einem konservativen Szenario rechnen die Autoren bis 2050 mit einer Reduktion der Treibhausgasemissionen aus PV-Strom in der Schweiz um mehr als einen Drittel, bei einem realistischen Szenario um knapp 70 %, bei gleichen Marktverhältnissen wie heute.

In der Studie Umweltauswirkungen der Stromerzeugung in der Schweiz von PSI und Esu-Services (2012) wurde der CO2Ausstoss auf 97 g/kWh beziffert. Dabei wurden dem Solarstrom aber Netzverluste in der Höhe von 8,8 % angelastet. Zur direkten Vergleichbarkeit haben R. Itten et al. 2014 die Bilanz ohne Netzverlust neu berechnet und zudem den Strommix der verschiedenen Regionen aktualisiert. 2 R. Itten, F. Wyss, R. Frischknecht, Treeze Ltd, 2014, LCI of the global crystalline photovoltaics supply chain and of future photovoltaics electricity production. Herausgeber: Bundesamt für Energie Weitere Literatur – Ch. Bauer, R. Frischknecht, P. Eckle, K. Flury, T. Neal, K. Papp, S. Schori, A. Simons, M. Stucki, K. Treyer, 2012, Umweltauswirkungen der Stromerzeugung in der Schweiz. PSI, Esu-Services, im Auftrag des Bundesamts für Energie BFE – D. Yue et al., 2014, Domestic and overseas manufacturing scenarios of silicon-based photovoltaics: Life cycle energy and environmental comparative analysis, Solar Energy 105 669–678 – Markterhebung Sonnenenergie 2013, Teilstatistik der Schweizerischen Statistik der erneuerbaren Energien, Swissolar im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)

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Hochleistungsmodul LG NeON 2 mit Produktgarantie über 12 Jahre und Leistungsgarantie 83,6 % nach 25 Jahren

Neue PV-Module mit hoher Leistung Das Hochleistungsmodul LG NeON 2 von LG Electronics hat den Intersolar Award 2015 in der Kategorie Photovoltaik gewonnen. Dieses Produkt ist nun auch in der Schweiz erhältlich. Weitere Neuheiten wie Batteriespeicher-Systeme folgen ab 2016. Peter Warthmann

■ Unsere Fragen beantwortet Sven Armbrecht. Er ist Sales Manager bei der Geschäftseinheit Solar des Elektronikspezialisten LG Electronics und Ansprechpartner für Kunden aus Österreich und der Schweiz. Er hat 12 Jahre Berufserfahrung in der Solarbranche und war zuletzt für das Geschäft in Grossbritannien zuständig. Was sind die Vorzüge des neuen Moduls? Sven Armbrecht: Die neuen LG NeON 2Module erzeugen mit 60 monokristallinen Zellen auf einer Fläche von 1640 × 1000 Millimetern bis zu 320 Watt Peak (Wp). Herzstück der neuen Modul-Serie ist die Cello-Technologie, bei der wir auf Zellverbinder mit zwölf Runddrähten statt wie zuvor drei flachen Bändern setzen. Ausserdem konnten wir die ohnehin schon hohe Zuverlässigkeit der Module nochmals steigern. Die neue LG NeON 2-Serie bringt es auf der Vorderseite auf eine mechanische Druckbelastung von 6000 Pascal – das ist gerade im Herbst und Winter von Vorteil, wenn das Wetter mit Regen, Hagel und Schnee rauer wird. Durch den noch stabileren Rahmen konnten wir aber auch die Belastungsgrenze auf der Rückseite mit nun 5400 Pascal mehr als verdoppeln. Auch in stürmischen Zeiten haben Anwender damit ein Plus an Sicherheit auf dem Dach. Die Verbesserungen in der Summe haben uns deshalb dazu bewogen, die Produktgarantie von zehn auf zwölf Jahre zu erweitern. Die Leistungsgarantie wurde ebenfalls angehoben und beträgt nun mindestens 83,6 statt bisher 81,2 Prozent der ursprünglichen Leistung nach 25 Jahren. Wo werden diese Module hergestellt? Wir produzieren alle unsere Module in Gumi, Südkorea. Die starke weltweite Nachfrage nach den neuen NeON 2Modulen hat dazu geführt, dass wir dort kürzlich zwei weitere Produktionslinien in Betrieb genommen haben. Ausserdem werden bis zum Ende des Jah-

res alle vorhandenen Produktionslinien auf die Cello-Technologie umgestellt, sodass Endkunden sowohl beim LG NeON 2, LG NeON 2 Black sowie bei der Einstiegsserie LG MonoX 2 von unserem neuen Standard profitieren. Wie verbreitet konnte es schon eingesetzt werden in der Schweiz? Beide Modultypen, also demnach das komplett schwarze LG 300 N1K als auch das LG 315 N1C, kommen sehr gut an in der Schweiz. Die Rückmeldungen der schweizerischen Endkunden, warum diese auf das neue LG NeON 2 setzen, sind zumeist: sehr edles Design, hohe Leistung zu einem angemessenen Preis und damit die optimale Nutzung der Dachfläche. Erste Referenzen werden gerade realisiert. Auf der Intersolar 2015 wurde das Energy Storage System (ESS) von LG Solar vorgestellt. Wie ist der Stand, ab wann kann das System in der Schweiz eingesetzt werden? Nach gegenwärtigem Stand planen wir eine Produkteinführung in Deutschland für das zweite Quartal 2016. Zielmarkt in Europa wird anfänglich Deutschland sein. Nach erfolgreicher Produkteinführung in Deutschland wird das ESS auch in den anderen europäischen Ländern eingeführt, wobei die Schweiz als direkter Nachbar sicher schnell beliefert wird. Einen konkreten Termin können wir jedoch noch nicht angeben. Welches sind die technischen Eckdaten, etwa Speicher-Kapazität in kWh oder spezifische Anschaffungskosten in Fr. / kWh ? Das 3-phasige LG ESS basiert auf der Lithium Polymer-Technologie und wird eine Speicherkapazität von 3,2 Kilowattstunden bei einer Entladungstiefe von 90 Prozent aufweisen. Es besteht die Option, das System auf bis zu 9,6 Kilowattstunden zu erweitern. Bezüglich des konkreten Verkaufspreises

kann gegenwärtig noch keine Angabe gemacht werden, da sich die Preisentwicklung gerade sehr dynamisch entwickelt. LG wird aber wie bei all seinen Produkten sicherstellen, dass wir ein wettbewerbsfähiges ESS-System auf den Markt bringen. Welche weiteren Neuheiten haben Sie vorgestellt an der Intersolar 2015? Die nächste Stufe von LG besteht darin, mehr vernetzte Systeme anzubieten, also Gesamtlösungen, mit denen man die Energieversorgung und den Energieverbrauch in Häusern optimieren kann. Wir nennen dies HEMS (Home Energy Management Systeme). Wer sind die aktuellen Vertriebspartner von LG Solar in der Schweiz? Wir arbeiten in der Schweiz erfolgreich mit den Firmen Solarmarkt GmbH, Krannich Solar AG und Tritec AG zusammen. Was sind Ihre nächsten Aktivitäten in der Schweiz? Zur Strategie: Die Schweiz gehört für uns in den nächsten Jahren mit zu den wichtigsten Absatzmärkten in Europa. Obwohl es in der Schweiz keinen Minimumimportpreis gibt, verläuft unsere Umsatzentwicklung sehr erfreulich. Wir erwarten, dass wir in der Schweiz unseren Marktanteil im Vergleich zu 2014 fast verdoppeln. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Zum einen verfolgen wir eine klare Positionierung als Hersteller von Hochleistungsmodulen und bedienen Anwender mit hohem ästhe-

Sven Armbrecht (37) ist Sales Manager bei der LG-Geschäftseinheit Solar.


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tischen Anspruch. Ausserdem erhalten Endkunden mit LG-Modulen ein Plus an Sicherheit: LG Electronics ist als weltweiter Elektronikkonzern breit aufgestellt und nicht allein vom Erfolg der Solarsparte abhängig. Wir bieten den Distributoren zudem eine exzellente Servicestruktur mit deutschen Ansprechpartnern und sind dennoch preislich sehr attraktiv – in der Gesamtsumme treffen diese Attribute die Erwartungshaltung eines Endkunden sehr gut. Nach den Turbulenzen am Markt, die viele Insolvenzen mit sich gebracht haben, bemerken wir zunehmend, dass insbesondere qualitätsorientierte Installateure mehr und mehr nach dem «sicheren Hafen» beziehungsweise verlässlichen Partnern suchen, denen sie vertrauen können, die für Rückfragen zur Verfügung stehen und auf denen sie ihre Strategie aufbauen können. Für diese Kunden möchte LG Solar der richtige Partner sein. Wir agieren im Markt eher wie ein Marathonläufer anstatt eines Sprinters – und auch das trifft auf die Erwartungshaltung der jeweiligen Akteure zu, denn eine Solaranlage ist eine langfristige Anschaffung, die in der Regel nur einmal im Leben getätigt wird. Eine hochwertige Solaranlage soll 25 Jahre reibungslos funktionieren und hohe Erträge erwirtschaften. Im Garantiefall soll aber auch jemand da sein, der sich auch in zehn Jahren noch um ihre Belange kümmert, Stichwort Service. Für langfristig denkende Installateure muss demnach die Produktauswahl und deren Qualität von hoher Bedeutung sein, da sie in der Regel der erste Ansprechpartner für den Endkunden sind. Im Bereich Schulungen und Programme bedienen wir unsere Partner mit dem LG Pro Solar-Partnerprogramm, das wir auch kürzlich in der Schweiz eingeführt haben. Das Programm verfolgt die Zielsetzung der verkaufsunterstützenden Massnahmen, direkter Dialog und Austausch – beispielsweise über Konferenzen oder Schulungen – sowie gemeinsame Presseaktivitäten. Wir bieten zudem gemeinsam mit unseren Distributionspartnern Schulungen an, in denen wir auf die Produktvorteile von LG Solar sowie die besonderen technischen Eigenschaften unserer Produkte eingehen. Welche Produkte vertreibt LG bereits in der Schweiz, neben dem Sortiment des Bereichs von LG Solar?

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PV-Modul LG NeON 2, Typ LG 320 N1C, 1640 × 1000 × 40 mm, mit Peak-Leistung 320 Wp.

Wir verfolgen ganz klar den Ansatz des «SmartHome» und bieten neben hochklassiger Solartechnik beispielsweise auch effiziente Heizlösungen wie die Wärmepumpe Therma V sowie LED-Lichtlösungen für jeden Lebensbereich. Unser Ziel ist es, mittelfristig ganze SmartHome-Konzepte und -Lösungen aus einer Hand anbieten zu können. Und da sind wir auf einem sehr guten Weg. Darüber hi-

naus vertreibt LG Electronics in der Schweiz natürlich auch Fernseher, Monitore, Audiosysteme, Mobiltelefone, Küchengeräte (Weisse Ware) und Klimageräte. ■ www.lg-solar.com www.solarmarkt.ch www.ch.krannich-solar.com www.tritec-energy.com

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Rückblick: «Bauen & Modernisieren» 2015 in Zürich: Bereich Energie / Wärme / Strom

Stückholz, Pellets, Biogas, Energiedächer, Geothermie, Wärmepumpen, Komfortlüftung An der 46. Messe «Bauen & Modernisieren» in Zürich-Oerlikon drehte sich im Energiebereich vieles um erneuerbare Energien und deren Optimierung. Andreas Walker

■ Bei einem Um- oder Neubau ist die Wahl der richtigen Heizung eine wichtige Entscheidung. An der Baumesse konnte man sich kompetent für eine umweltschonende Heizung beraten lassen. Dabei lag der Fokus auf erneuerbaren Energien. Wer es gemütlich haben wollte, konnte einen Blick zum «Wohnraum Feuer» werfen, wo namhafte Schweizer Ofenakteure und der Verband «feu suisse» die aktuellsten Cheminée- und Ofenkreationen demonstrierten und rund um das flackernde Feuer informierten. Ein knisterndes Feuer hat bis heute nichts von seiner Faszination verloren. Es hat deshalb auch in hochmodernen und gut gedämmten Häusern immer noch eine Berechtigung, zumal das Brennholz auch zu den erneuerbaren Energien zählt. Minergie-Partner standen an der Messe mit Rat zur Verfügung. So liessen sich denn auch viele am Minergie-Stand beraten, um die optimale Vorgehensweise bei einer Modernisierung zu planen. Da bei einer Renovation oder einem Neubau viele Baumassnahmen zu beachten sind, umfasste der Minergiebereich an der Messe viele Komponenten, die ausführlich gezeigt wurden.

und damit zur CO2-Reduktion leisten. Die bereits bestehenden GeothermieAnlagen produzierten in der Schweiz 2012 ca. drei TWh Wärme. Viele Fernwärmenetz-Betreiber sind sehr interessiert daran, ihr Netz mit Erdwärme zu versorgen. Die notwendigen Tiefbohrungen dafür müssen jedoch mit der gleichen Risikodeckung rechnen können wie jene für die Stromerzeugung. Die Speisung eines solchen Risikofonds kann nur durch eine CO2-Abgabe finanziert werden. Allerdings ist der Nationalrat nicht bereit, eine CO2-Abgabe dafür einzuführen.

Erdwärmesonden Um das geothermische Potenzial in der Schweiz zu nutzen, wird als meist verwendetes System die Erdwärmesonde eingesetzt. Pro 33 Meter steigt die Temperatur in die Tiefe um rund ein Grad an. Dieses Erdwärmepotenzial ist gut geeignet für dezentrale Heizungsanlagen etwa in Ein- und Mehrfamilienhäu-

Am Minergie-Stand wurden wichtige Bau- und Gebäudetechnik-Komponenten erklärt. (Fotos: Andreas Walker)

sern, Wohnblöcken. Erdwärmesonden sind geschlossene Wärmetauscher, die in vertikalen Bohrungen von 100 bis 400 Metern Tiefe eingebaut sind. Darin zirkuliert eine Wärmeträgerflüssigkeit, die dem Untergrund Wärme entzieht. Die Schweiz wies 2009 mit mehr als 60 000

Geothermie in der Schweiz Gemäss der vom Bundesrat vorgeschlagenen neuen Energiestrategie soll die Tiefengeothermie bis zum Jahr 2050 4,4 TWh Strom pro Jahr produzieren. Da sich in der Schweiz noch kein Geothermie-Kraftwerk zur Stromproduktion im Bau befindet, stellt dieses Ziel eine grosse Herausforderung dar. In der Energiestrategie des Bundes fehlt das Thema «Nutzung der Erdwärme zur Wärmeproduktion». Für die Förderung der Erdwärmesonden-Heizungen sind damit die Kantone zuständig. Für Grossanlagen mit Tiefbohrungen gibt es weder Unterstützung noch Risikoabdeckung. Die Geothermie kann einen wertvollen Beitrag zur Substitution von Brennstoff

Das «Energiedach Elektra» von Soltop produziert Solarstrom und Solarwärme. Es ist in jede Dachkonstruktion einfach integrierbar.


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Installationen eine der weltweit höchsten Dichten dieses Anlagetyps auf.

Energie 360°: Holzpellets und Biogas Eine Holzpellet-Heizung bietet eine zukunftssichere Alternative zu den fossilen Brennstoffen. Holz ist ein bewährter Energieträger, regional verfügbar und in der Schweiz ausreichend vorhanden. Pellets sind ein ökologisches Nebenprodukt, da für ihre Herstellung oft keine zusätzlichen Bäume gefällt werden müssen. Für die Pellets-Herstellung werden Sägemehl, Hobelspäne usw. der holzverarbeitenden Industrie verwendet. Diese naturbelassenen Abfallhölzer werden ohne Zusatz von chemischen Bindemitteln zu zylinderförmigen Stäbchen gepresst. Im natürlichen Kreislauf bindet Holz so viel CO2, wie bei der Verbrennung entsteht. Somit ist diese Energiequelle ebenfalls erneuerbar. Energie 360° gewinnt Biogas ausschliesslich aus organischen Abfallstoffen wie Grüngut oder Klärschlamm. In mehreren Anlagen wird das Biogas zu Erdgas-Qualität aufbereitet und ins bestehende Erdgasnetz eingespeist. So erzeugt z. B. die Biogas-Aufbereitungsanlage in Zürich Werdhölzli pro Jahr über 50 Gigawattstunden. Damit können etwa 5000 Wohnungen ein Jahr lang be-

Mit der Neuentwicklung «Inverter 3.0» lanciert Stiebel Eltron eine Wärmepumpen-Baureihe, die den Strombedarf und die Schallemissionen auf ein Minimum reduziert und gleichzeitig maximale Leistungswerte und höchsten Komfort bietet.

heizt und einige Tausend Tonnen CO2 eingespart werden.

Schweizer Energie: Sonnenkollektoren «Swisspipe» Die Wärme von Sonnenkollektoren reduziert die Energiekosten. Diese Anlagen zur Nutzung der Sonnenenergie eignen sich sehr gut zur Warmwasseraufbereitung in Wohn- und Gewerbegebäuden und zur Heizungsunterstützung in Ein- und Mehrfamilienhäusern. Schweizer Energie stellt Sonnenkollektoren in der eigenen Fabrik her. Von 90 durch die neutrale Prüf- und Forschungsstelle an der Hochschule Rapperswil (SPF) getesteten Sonnenkollektoren, schnitt der Kollektor Swisspipe von Schweizer als einer der besten ab. Der jährliche Bruttowärmeertrag des Sonnenkollektors Swisspipe bei 50 °C mittlerer Kollektortemperatur, 30 Grad Neigung und südlicher Orientierung des Kollektors beträgt 850 kWh pro Quadratmeter (Standort Kloten), bzw. 1180 kWh/m2 (Standort Locarno).

Am Stand von Elco zeigt Marcel Truninger, Mitglied der Geschäftsleitung, eine Neuheit: die Wärmepumpe Aquatop S.

Soltop: mit Sonnenenergie Strom und Warmwasser erzeugen

Bruno Schweizer, Geschäftsführer der «Schweizer Energie», demonstriert die Swisspipe.

Der integrierte Absorber mit selektiver Beschichtung des Kollektors «Cobra» wandelt bis zu 97 Prozent der auftreffenden Strahlung in Wärme um. Die homogene Durchströmung sowie der gute Wärmeübergang vom Absorberblech zu den Sammel- und Serpentinenrohren und die optimale Wärmedämmung des Kollektorgehäuses führen zu einem hohen Ertrag. Für die Produktion von 50 bis 80 Prozent des Warm-

Am Stand der alpha innotec: Alois Koller (links) berät Viktor Röthlin.

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Leo Scherrer, Geschäftsleiter der Systec Therm, zeigt das neueste Produkt von Meltem: Einzelraum-Komfortlüftung mit Filterung und Wärmerückgewinnung in UP-Ausführung.

Am Eingang zu den Messehallen war ein SmartFlower-Sonnenschirm aufgestellt, der Solarstrom erzeugt (Vertrieb: IBAarau AG, www.ibaarau.ch).

wassers reicht bereits ein Quadratmeter Kollektorfläche pro Person. Mit einer noch grösseren Fläche kann die Raumheizung unterstützt oder sogar eine Poolheizung betrieben werden. Das Energiedach «Elektra» von Soltop produziert Solarstrom oder Solarstrom kombiniert mit Solarwärme und ist in jede Dachkonstruktion einfach integrierbar. Mit rund 30 m2 Solarstrom-Modulen kann bereits ein Jahres-Strombedarf eines Vier-Personen-Haushalts erzeugt werden. Passende Soltop-Kollektoren für ein Warmwassersystem können ergänzt und optimal integriert werden.

sätzlich Trinkwarmwasser produzieren. Die Wärmepumpen sind durch die Aussenaufstellung optimal geeignet für Häuser ohne Kellergeschoss. Aufgrund der sehr guten Leistungszahlen (COP) werden die Luft-Wasser-Wärmepumpen den Kriterien der staatlichen Förderung gerecht und erfüllen alle Anforderungen an moderne Heizsysteme.

Stiebel Eltron: Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Inverter-Technologie Inverter-Wärmepumpen passen die Heizleistung genau dem individuellen Wärmebedarf an. In der Nacht läuft die Wärmepumpe mit höherer, am Tag mit deutlich geringerer Leistung. Damit entsteht ein gleichmässiger und energieeffizienter Betrieb. Mit der revolutionären Neuentwicklung «Inverter 3.0» lanciert Stiebel Eltron eine Wärmepumpen-Baureihe, die den Strombedarf und die Schallemissionen auf ein Minimum reduziert und gleichzeitig maximale Leistungswerte und höchsten Komfort aufweist.

alpha innotec: Luft-Wasser-Wärmepumpe für Aussenaufstellung Die Luft-Wasser-Wärmepumpen der LWA-Serie eignen sich sowohl für Niedrigenergiehäuser als auch für Mehrfamilienhäuser. Die LWA-Serie kann nicht nur kostengünstig und umweltschonend heizen, sondern auch zu-

Elco Aquatop: Sole-Wasser-Wärmepumpen Die neue Wärmepumpe von Elco ist im Gegensatz zu herkömmlichen Modellen so leise, dass sie praktisch überall aufgestellt werden kann. Mit der höchstmöglichen Energieeffizienzklasse A+++ ausgezeichnet, eignet sich die Aquatop als energieeffiziente Wärmepumpe sowohl für den Einsatz in Neubauten als auch bei der Modernisierung oder Sanierung von bestehenden Bauten. Im Vergleich zu traditionellen Heizsystemen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, sorgt diese Wärmepumpe für markante Einsparungen bei den Heizkosten. Die Wärmepumpe sorgt mit einer Leistung von bis zu 21,3 kW bei praktisch allen Gebäudegrössen für Komfort. Mit einer Stellfläche von nur 0,46 m2 passt sie auch in kleinste Räume. Sie ist einfach zu installieren und verfügt über ein LED-Display, das farblich den Betriebsstatus anzeigt.

Systec Therm: EinzelraumKomfortlüftungsgeräte Meltem mit Wärmerückgewinnung Der Trend im Wohnungsbau entwickelt sich in Richtung hochgedämmte, dichte Bauten mit einem sehr geringen Wärme-

Philipp Portmann von Austro Flamm präsentiert einen Cheminée-Ofen.

bedarf. Allerdings kann durch unkontrollierte Lüftung die eingesparte Energie schnell wieder verloren gehen. Die heute noch am meisten praktizierte Fensterlüftung führt dazu, dass bis zu 50 Prozent der Wärmeenergie verloren geht. Die Firma Meltem erkannte dies schon früh und entwickelte Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung. Mit einer Einzelraumlüftung von Meltem werden die Energieverluste einer Fensterlüftung wieder kompensiert. Für jede im Gerät verbrauchte Kilowattstunde Strom holt ein M-WRG-Gerät 22 Kilowattstunden an Wärmeenergie aus der Abluft zurück. Die Geräte eignen sich sehr gut für Minergie-Bauten und erfüllen alle Anforderungen für die Lüftung in Wohnbauten gemäss SIA-Merkblatt 2023. ■ www.fachmessen.ch


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Ölbrennwertkessel mit breitem Einsatzspektrum Der neue Ölbrennwertkessel OSCR von Walter Meier kann alle auf dem Markt erhältlichen Heizölqualitäten verarbeiten.

Zudem sorgt der in Chromstahl gefertigte, kompakte Kessel mit integriertem Wärmetauscher für eine besonders lange Lebensdauer bei gleichbleibender Effizienz und damit natürlich für maximalen Investitionsschutz.

■ Dank grossem Brennwertbereich und überlegenem Modulationsbereich erreichten die Geräte der Ölbrennwertkessel-Serie OSCR von Walter Meier Maximalnoten hinsichtlich Effizienz und Ökologie.

Neu für alle Heizölqualitäten Voraussetzung für den effizienten und störungsfreien Betrieb der modulierenden Oertli OSCR-Brennwertkessel war bislang die Verwendung von schwefelarmem Heizöl. Die soeben lancierten neuen Typen können nun jedoch alle auf dem Markt erhältlichen Heizölqualitäten verarbeiten. Damit erweitert sich das Einsatzspektrum um einen weiteren Schritt.

Unverändert bleiben auch beim neuen Oertli OSCR die überzeugenden Leistungsmerkmale: Mit ihren drei unterschiedlich dimensionierten Modellen deckt die Geräteserie einen Leistungsbereich von 10 bis 30 kW ab, der Jahreswirkungsgrad liegt bei max. 105,3 % und ihr Modulationsbereich von 59 bis 100 % darf durchaus als Spitzenwert bezeichnet werden. Mit ein paar wenigen Handgriffen kann die vorinstallierte Pumpe für den direkten Heizkreis zudem gehäuseintern durch zwei weitere Pumpen für die Warmwasseraufbereitung und für den ersten Mischerkreis ergänzt werden. Gute Produkte, hohe Beratungskompetenz Verbunden mit seinen kompakten Massen, der wahlweisen Möglichkeit zum sowohl raumluftabhängigen als auch -unabhängigen Betrieb und der hohen Montage- und Servicefreundlichkeit erweist sich der anschlussfertig gelieferte Oertli

OSCR Stand-Ölbrennwertkessel damit als ausgesprochen flexible Lösung für die sowohl ökonomisch als auch ökologisch höchst interessante Lösung bei der Beheizung von Ein- und Mehrfamilienhäusern. Zudem verfügt Walter Meier (Klima) AG über grosse Erfahrung und Know-how bei der Planung und Inbetriebnahme zahlreicher Heizungsanlagen sowie bei der Integration in umfassendere Systeme beispielsweise bei der Kombination mit Solarenergie. ■ Walter Meier (Klima Schweiz) AG 8603 Schwerzenbach Tel. 044 806 41 41 www.waltermeier.com

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LG-Wärmepumpe Therma V: neue Geräte für geringeren Heizbedarf ■ Der Heizbedarf von Neubauten und renovierten Eigenheimen ist in den vergangenen Jahren stetig zurückgegangen. Der Elektronik- und Klimatechnikspezialist LG Electronics reagiert nun auf die veränderten Anforderungen und stellt drei neue Geräte des hocheffizienten Luft-Wasser-Wärmepumpensystems «Therma V» vor. Sie bieten Anwendern eine Heizleistung von 3, 5 oder 7 kW und machen Schluss mit der Abhängigkeit von hohen Gas- und Heizölpreisen – stattdessen heizen Anwender mit der Kraft erneuerbarer Energien. So trägt LG dem Trend Rechnung, dass neue und sanierte Häuser heute immer besser gedämmt sind und ihre Bewohner daher weniger heizen müssen. Für

Wärmepumpe Therma V Monobloc zur Aussenaufstellung: Blick ins Innenleben.

Wärmepumpe Therma V, Split-Inneneinheit.

Wärmepumpe Therma V, Ausseneinheit zu Split-System.

ein durchschnittliches neu gebautes Einfamilienhaus ist eine Heizleistung von 5 bis 7 kW ausreichend. Diese Erweiterung der Heizleistung nach unten gibt es sowohl für Systeme der Split-Baureihe (Innen- und Aussengerät) als auch der Monoblock-Reihe (alle Komponenten im Aussengerät). LG setzt in den drei neuen Gerätevarianten der Therma-V-Serie zudem eine Hocheffizienzpumpe als Umwälzpumpe im Heizkreislauf ein. Dies senkt den Stromverbrauch zusätzlich. Des Weiteren wurde das Design des Gebläserads im Aussengerät überarbeitet, um die Geräuschentwicklung weiter zu senken. Das System lässt sich mit verschiedenen Heizungslösungen kombinieren, von der Fussbodenheizung bis zur Trinkwassererwärmung.

Dank der Kombination des Wärmepumpenprinzips mit der LG-Inverter-Technologie erreichen die Therma-V-Anlagen einen Coefficient of Performance (COP) von 5.1. Das bedeutet: Anwender erhalten für 1 kW verbrauchten Strom über 5 kW Wärmeleistung. Aufgrund ihrer kompakten Masse sind alle Therma-V-Einheiten sehr platzsparend und lassen sich unauffällig platzieren. ■ LG Electronics Austria GmbH A-1110 Wien Tel. 0043-1-74015-5500 helmut.dobrovits@lge.com www.lg.com/at www.lg.de/aircon


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Wärme aus dem Geländer

Geländer-Montage: Vakuumröhren des Typs Xinox DF-6S.

■ In der Gemeinde Gais im Appenzell steht eine Überbauung, deren Balkongeländer polarisieren. Die einen empfinden das Hightech-Design als edel, die anderen als futuristisch.

Die Mehrfamilienhäuser mit grossräumigen Eigentumswohnungen sind mit Vakuumröhren des Typs Xinox DF-6S von Helvetic Energy ausgerüstet. Die Kollektoren befinden sich jedoch nicht auf dem Dach, wie sonst üblich, sondern am Balkongeländer. Im Winterhalbjahr produzieren sie etwa die Hälfte der Energie für die Trinkwarmwasserproduktion und ungefähr 10 Prozent der Wärme für die Heizung. Für das Sommerhalbjahr sind deutlich höhere Anteile zu erwarten. Ergänzt wird die Solarwärme-Anlage von einer Wärmepumpe, die pro Haus über zwei bis drei Erdsonden verfügt. Die Elektrizität für die Wärmepumpe wird zu einem schönen Teil zeitgleich von einer Photovoltaikanlage auf dem Hausdach geliefert. In der Energie-Jahresbilanz ist die Überbauung Rotbach im Wärmebereich vollständig erneuerbar. Vorteile der Geländer-Montage Während der Schnee die Kollektoren auf dem Dach bedeckt, kann

dieser bei einer Geländer-Montage der Kollektoren gar nicht erst haften bleiben. Dies ist in Gais ein relevantes Argument, da im Winter oft die Sonne scheint. Zudem ist die Sonneneinstrahlung flach, weshalb die vertikale GeländerMontage doppelt Sinn macht. Weiter kann durch das Montieren von Kollektoren als Geländer auf einen oft teuren Sichtschutz verzichtet werden. Zufriedener Politiker im Ruhestand Einer der Eigentümer ist der pensionierte Unternehmer und ehemalige Gemeinde- und Kantonsrat aus Teufen, Peter Gloor. Zusammen mit seiner Frau war er seit fünf Jahren auf der Suche nach einer geeigneten Wohnung. Vordergründig hat ihn die Wohnung in Gais wegen der Nähe zur Bahn überzeugt. Die hauseigene Energieproduktion empfindet Gloor jedoch ebenfalls als wesentlich: «Heutzutage ist es fragwürdig, wenn eine Überbauung die Energiefrage nicht berücksichtigt.» Seit Peter Gloor in Gais

wohnt, hat er nur noch ein Auto und fährt häufig mit der Bahn oder dem E-Bike. Peter Gloor hatte in seinem früheren Eigenheim mit Öl geheizt. Die Preise seien stetig gestiegen. In Rotbach habe er nun deutlich tiefere Nebenkosten. Die Nebenkostenprognosen sprächen zudem ebenso klar für die Erneuerbaren. Peter Gloor und seine Frau sind sich sicher, mit dem Kauf dieser Eigentumswohnung die richtige Entscheidung getroffen zu haben. ■ Helvetic Energy GmbH 8247 Flurlingen Tel. 052 647 46 70 www.helvetic-energy.ch

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Lüftung | Klima | Kälte |

Generalversammlung 2015 des Schweizerischen Vereins für Kältetechnik SVK

SVK neu ausgerichtet mit ambitiösen Zielen Der SVK lud seine Mitglieder zur jährlichen GV nach Neuendorf ein. Der Vorstand konnte sich in den vergangenen Monaten wieder den branchenrelevanten Themen widmen und die anwesenden Kältefachleute erlebten einen aufschlussreichen und spannenden Anlass. Zum Apéro gab es einen Besuch in der Kälte. Und es wurde kalt. Andreas Widmer

■ Die ordentliche Generalversammlung des SVK wurde bei der MVN (Migros-Verteilbetrieb Neuendorf AG) durchgeführt. Neben den im Vorfeld bekannt gegebenen Themen hatten die anwesenden Kältefachleute Gelegenheit, den grössten Verteilbetrieb der Schweiz kennenzulernen. Sie erhielten Einblick in die Logistik, besuchten das riesige Tiefkühllager, welches man, trotz Mantel und Helm, gerne wieder verliess. Temperaturen um minus 27° C sind auch in unserem gemässigten Klima nur an wenigen Orten vorzufinden.

Generalversammlung Präsident René Christen begrüsste die anwesenden Mitglieder und Gäste. Bevor die eigentliche GV begann, gedachte Christen des im vergangenen Oktober verstorbenen Ehrenpräsidenten Silvan Schaller. Er engagierte sich mit Herzblut für die Kältebranche und prägte als Präsident den SVK massgeblich. Die Versammlung würdigte Silvan Schaller mit einer Schweigeminute.

Technische Kommission TK

Rolf Löhrer, Vorsitzender Technische Kommission, berichtete über die Wichtigkeit der Synergien zwischen einzelnen Vereinen und Verbänden, welche ähnliche Interessen und Technologien vertreten. Es geht vor allem um einen gemeinsamen starken Auftritt, um bei den zuständigen Ämtern mehr Gewicht zu erlangen. Weiter wies Löhrer auf laufende Kampagnen und Projekte hin, welche die Kältebranche tangieren und attraktive Unterstützungsangebote unterbreiten können. Die aktuellen Kampagnen, welche auch den Bereich Klima betreffen können, sind auf der Website des Vereins aufgeführt.

SVK-Präsident René Christen.

Berufsbildungskommission BBK Claudio Müller, Vorsitzender Berufsbildungskommission, informierte die Mitglieder über die aktuellen Lehrverhältnisse bei den Kälteberufen. Die Zahlen zeigen, dass es wohl immer junge Leute gibt, die einen Beruf in der Kältebranche wählen. Nur ist die Nachfrage in der Praxis nach wie vor hoch und es

Die Kälteanlage für das Tiefkühllager der Migros-Verteilbetrieb Neuendorf AG ist beeindruckend. Nicht jeden Tag sieht man solche Dimensionen und Kälteleistungen.

Rolf Löhrer betonte die Wichtigkeit der Synergien zwischen einzelnen Vereinen und Verbänden.

Renato Böni: Seine Marketing-Kommission hat einiges im Köcher.


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gliederwerbung werden zurzeit ausgearbeitet. Renato Böni stellte noch kurz den Auftritt des SVK auf Facebook vor. Diese Plattform ist vor allem für die jüngeren Leute erstellt worden und die Nutzung wird während drei Monaten dokumentiert und beurteilt.

Kampagne effiziente Kälte Phase II

Gespräch in einer Pause, rechts der frühere SVK-Präsident Marc Stampfler.

gilt, dass diese spannenden Berufe auch in der Phase der Berufswahl auf die Jugend attraktiv wirken. Bei den neuen Abschlussprüfungen ab 2016 wird die IPA (individuelle praktische Arbeit nach Schwerpunkt) eingeführt. Rico Berry ist neuer Chefexperte bei den Kältesystem-Monteuren/-innen. Ab nächstem Jahr ist neu das Mittelschul- und Berufsbildungsamt MBA in Zürich für die Prüfungen zuständig.

Kursangebot SVK Die SVK-Weiterbildungskurse erfreuen sich einer grossen Beliebtheit im Kälte- und HLK-Bereich. Ein Besuch der Website des SVK lohnt sich.

Schweizermeisterschaften 2015 In diesem Jahr wird die Schweizermeisterschaft der Kälteberufe am Mittwoch, 25. November 2015 im Forum Fribourg anlässlich der Veranstaltung Swiss Cooling stattfinden.

Marketingkommission MK Renato Böni, Vorsitzender Marketingkommission, stellte einen Massnahmenplan vor, wie das Profil des Bereichs Marketing markant geschärft werden kann. Ein Konzept für die Nachwuchswerbung ist derzeit in Arbeit und eine vertiefte Zusammenarbeit mit BBK in der Konzeptphase. Die Konzepte und Werkzeuge für eine aktive Mit-

Kennzahlen Kälteanlage MVN Neuendorf Ammoniakinhalt (Endausbau): 16 Tonnen Leistung Netz -38 °C 4670 kW Leistung Netz -10 °C 5500 kW Glykolnetz 1000 kW Leistungsbedarf Verdichter 2700 kW

Anzahl Verdichter

– 3 Schraubenverdichter Netz -38 °C, Endausbau 4 – 3 Schraubenverdichter Netz -10 °C, Endausbau 4 – 1 Wärmepumpe 1400 kW, 2 Kolbenverdichter

Die zweite Phase der Kampagne effiziente Kälte ist in vollem Gang und die beiden eingesetzten Projektleiter Marco von Wyl und Thomas Lang konnten über den Stand der Arbeiten berichten. Das Ziel der Kampagne effiziente Kälte ist es, die Energieeffizienz der Kälteanlagen zu erhöhen und die Energiekosten zu senken. Gute Grundlagen und Kommunikationsmittel liegen vor und die Erfahrungen aus KEK Phase I konnten einfliessen. Man unterscheidet zwei Felder; Massnahmenfeld 1 «Fachleute und Weiterbildung» sowie Massnahmenfeld 2 «Kunden und Kommunikation». Dabei geht es primär darum, dass Fachleute befähigt werden und Kunden zu sensibilisieren und zu befähigen.

Programme «Pro Frio» und KliK Mit den Programmen «Klimafreundliche Kälte» der Stiftung KliK und dem geplanten Programm «ProFrio» ist der SVK in zwei für die Kältebranche hochinteressante Förderprogramme involviert. Diese Programme haben das Potenzial, der Klima- und Kältebranche wichtige Impulse zu verleihen. Die Programme sind nicht nur für die Endkunden, sondern auch für die Unternehmer sehr attraktiv. Die Förderbeiträge für Klimaschutz können mittels einfacher Formel anlagespezifisch ermittelt werden. Das Programm gilt für Industrie- und Gewerbekälte, aber auch für grosse Klimaanlagen. Weitere Angaben auf www.kaelteanlagen.klik.ch

Besuch des Tiefkühllagers Wie bereits erwähnt, hatten die Teilnehmer der GV Gelegenheit, das Tiefkühllager und die Kälteanlage zu besichtigen. Jeder wurde mit Kälteschutzmantel und Schutzhelm ausgerüstet, bevor die grosse Kälte kam. Im kalten Lager herrschte eine fast unheimliche Stimmung. Vermummte Gestalten bewegten gefrorene Lebensmittel aller Art, assistiert von Robotern, die lautlos und monoton ihre Arbeitsschritte ausführten. Mit etwas Fantasie konnte man sich problemlos in eine Station in der Arktis versetzen. Die Kälteanlage für dieses riesige Tiefkühllager ist dementsprechend beeindruckend und konnte die Besucher buchstäblich in ihren Bann ziehen. Nicht jeden Tag sieht man solche Dimensionen in der Kältetechnik. ■ www.svk.ch www.kaelteanlagen.klik.ch


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Luftbefeuchtung in Innenräumen über RLT-Anlagen

Ist eine zusätzliche Befeuchtung nötig? In einem Referat an der diesjährigen Hygienetagung befasste sich Prof. Kurt Hildebrand (HSLU) mit der Luftbefeuchtung in belüfteten Innenräumen. Er vertrat die Meinung, dass eine künstliche Befeuchtung für normale Komfortanlagen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung der Klimabranche abzulehnen sei. Allerdings wird die Luftbefeuchtung in Innenräumen weiterhin konträr diskutiert. Nachfolgend eine Zusammenfassung des Referats. Referat Kurt Hildebrand *, Zusammenfassung Franz Lenz

■ Kurt Hildebrand befasst sich in seinem Beitrag bewusst nicht mit Sonderfällen, sondern mit normalen Gegebenheiten. Seine Recherchen in nationalen wie internationalen Regelwerken, gesetzlichen Grundlagen, Fachartikeln, Fachbüchern usw. zeigen widersprüchliche Meinungen zum Einfluss der relativen Feuchte auf den Menschen. Die in der Schweiz gültigen Regelwerke zeigen, dass Unterschiede nach der geografischen Lage einer Region gemacht werden. So wird in der SIA 382/1 davon ausgegangen, dass ab 800 m ü.M. pro 100 m Höhenzunahme die Feuchte um 1 Prozent relative Feuchte abnehmen darf. Daher gilt z. B. bei einer Höhe von 1800 m ü. M. eine relative Feuchte von 20 Prozent als untere Grenze anstelle von 30 Prozent relative Feuchte wie im Tal. Die Innenraumluftqualität ist von verschiedenen Parametern abhängig. Allgemein bekannt sind die Faktoren Qua-

lität der Materialisierung, Quellen im Raum (Menschen, Geräte) sowie die Lufteinbringung. In diesem Zusammenhang wird seit langem der qualitätsfördernde Aspekt der Luftfeuchtigkeit in Innenräumen, wo sich Menschen aufhalten, stark diskutiert.

«Befeuchte den Schmutzpartikel und er wird nicht mehr kratzen.» Kurt Hildebrand

Feuchte und Wasserhaushalt Der Mensch reagiert auf Feuchte und Temperaturänderungen je nach Jahreszeit unterschiedlich. Im Sommer wird eine sehr hohe Feuchte als unangenehm empfunden. Bereits 26 ºC bei 40 Prozent

Tabelle 12 aus SIA 180:2014 gibt die Wärmeeinträge (Wärmeabgabe, fühlbare und latente) des Körpers bei verschiedenen Tätigkeiten an. Der hier nicht gezeigten Tabelle 13 kann der Wärmedämmwert der Bekleidung entnommen werden. Ausführlichere Tabellen sind in EN ISO 7730 zu finden. (Quelle: Tagungsband Hygienetagung 2015)

relative Feuchte gelten als unangenehm feucht. Die Feuchte-Diskussion wird aber mehr in den Wintermonaten geführt und oft emotional vorbelastet, stellt Hildebrand fest. Der Mensch kann relative Feuchte nicht direkt empfinden, denn ein eigentliches Sensorium fehlt. Wir sind auf sekundäre Empfindungen wie Wärme- und Kälteempfindungen angewiesen. Oder trockene Schleimhäute, oft hervorgerufen durch luftgetragenen Feinstaub, aber auch durch die Regeleigenschaften des menschlichen Körpers wie Schwitzen und Schwüle-Empfinden, denn die grösste Regulation des Wärmehaushalts des Menschen erfolgt über den Wasserhaushalt (Verdunstungsaktivität).

Die Regulation des Feuchtehaushalts Die Erkenntnis, dass in raumlufttechnischen Anlagen (RLT), die den notwendigen hygienischen Luftaustausch garantieren müssen, eine Befeuchtung unnötig ist, ist nicht neu. Der Mensch reguliert seinen Feuchtehaushalt perfekt selbst. Die Feuchtezufuhr erfolgt sinnvollerweise über das Trinken. Die Funktion des Wassers im Körper ist definiert als Wärmespeicher bei tiefen Aussentemperaturen, als Regulator-Grösse für die Wärmeabgabe durch Schwitzen und Verdunstungskälte sowie als Transportmittel für Sauerstoff und Nährstoffe im Blut. Damit diese

Prof. Kurt Hildebrand: «Alle recherchierten Dokumente, sorgfältig betrachtet, zeigen widersprüchliche Ergebnisse zum Einfluss der relativen Feuchte auf den Menschen.»


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Funktionen gewährleistet sind, ist ein stetiger Wasserumsatz und Wassergehalt des Körpers erforderlich. Der Wasserinhalt eines erwachsenen Menschen in mittlerem Alter beträgt rund 50 Prozent seines Körpergewichts.

Warum Bedürfnis nach befeuchteter Luft?

Feinstaub-Abscheidung in den Atemwegen (Quelle: PM 10, Fragen und Antworten, BAFU 11/2006) und Befeuchtung der Luft im Atemweg (Quelle: MB Luftbefeuchtung des BFE).

Das Diagramm zeigt den Energieaufwand in kWh/a für 1000 m3/h Zuluft, basierend auf der Summenhäufigkeitskurve der Aussentemperatur im schweizerischen Mittelland (tR = Raumlufttemperatur). Der Energieaufwand für 50 Prozent relative Feuchte entspricht dabei dem Gesamtwärmebedarf von rund sieben Minergie-Einfamilienhäusern.

Das Bedürfnis nach befeuchteter Luft hat vor allem mit der Innenluftqualität zu tun. Je stärker die eingeatmete Luft staubbeladen ist, umso mehr kommt das Befeuchtungsbedürfnis auf. «Befeuchte den Schmutzpartikel und er wird nicht mehr kratzen.» Diese Aussage ist zwar trivial, wird aber sehr oft in den Untersuchungen auf verschiedene Arten bestätigt. Ebenfalls wird natürlich der kleine luftgetragene Partikel durch das Befeuchten im Eigengewicht ansteigen, und eine vermehrte Sedimentation der Verunreinigungen ist als Folge zu beachten. In diesem Zusammenhang bekommen auch die CO2-Untersuchungen von O. Seppänen [4] eine wesentliche Bedeutung. «... Obwohl CO2 in den in Innenräumen üblicherweise auftretenden Konzentrationen in der Regel kein unmittelbares Gesundheitsrisiko darstellt, können ab bestimmten Konzentrationen Befindlichkeitsstörungen auftreten. Eine Zusammenschau von Studien zu gesundheitlichen Wirkungen und Kohlendioxid zeigte, dass sich in 50 Prozent der Untersuchungen mit abnehmender CO2-Konzentration die sogenannten Sick-Building-Syndrom-assoziierten Beschwerden wie Reizungen und Trockenheit von Schleimhäuten, Müdigkeit, Kopfschmerzen verringern.» Dies ist ein Hinweis, die Luftdurchsatzmengen nicht zu minimieren, sondern grosszügig beizubehalten. Das kann Teil der Lösung sein und liegt bei der Ausspülung der luftgetragenen Verunreinigungen. Nadja von Hahn [3] hat bereits in ihrer Studie «Trockene Luft» festgestellt, dass in Räumen, die mit reiner Luft belüftet sind, keine Irritationen auftreten. Luftgetragene Belastungsstoffe können vielseitig in ihrer Wirkung auf den Menschen sein und ihre Eindringtiefe in die Atemwege hängt wesentlich von ihrer Grösse ab. Deshalb ist zu beachten, dass trotz der medizinisch nicht eindeutig nachgewiesenen Notwendigkeit der künstlichen Befeuchtung von Innenräumen Irritationen und Krankheits-Symptome ernst zu nehmen sind. Bei lüftungstechnischen Anlagen müssen immer zertifizierte und geprüfte Feinstaubfilter (Mindestqualität F7) eingesetzt werden. è

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Grösse von luftgetragenen Belastungsstoffen. (Quelle: SWKI VA101-01)

Fazit und Empfehlungen – Die nationalen wie internationalen Gremien sprechen sich für eine Luftbefeuchtung im Rahmen von den 30 % rF bei rund 21 °C aus. Es herrscht diesbezüglicher Konsens. – Die Recherche zeigt, dass der gesunde Mensch in der Lage ist, seinen Körper mit Feuchte zu versorgen ohne künstliche Befeuchtung über RLT-Anlagen. Die Irritationen werden durch Feinstaub, gasförmige Verunreinigungen usw. verursacht. – Das Problem ist an der Quelle zu suchen und zu lösen. Die künstliche Befeuchtung für normale Komfortanlagen ist im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung der Klimabranche abzulehnen.

Künstliche Befeuchtung verbraucht viel zusätzliche Energie

Dadurch, dass aus den Studien hervorgehend eine aktive Befeuchtung im Normalfall nicht notwendig ist, bekommt deren energetischer Aufwand ein umso grösseres Gewicht. Der Ener-

giebedarf durch zusätzliche Befeuchtung erreicht schnell 50 Prozent des Gesamtenergieaufwands einer RLT-Anlage. Die angesprochenen Recherchen zeigen, dass der gesunde Mensch in der Lage ist, seinen Körper mit Feuchte zu versorgen ohne künstliche Befeuchtung über RLT-

Anlagen. Die Irritationen werden durch Feinstaub, gasförmige Verunreinigungen usw. verursacht. Das Problem ist an der Quelle zu suchen und zu lösen. Die künstliche Befeuchtung für normale Komfortanlagen ist im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung der Klimabranche abzulehnen, so das Fazit von Prof. Kurt Hildebrand.

Aktive Befeuchtung in Spezialfällen Eine aktive Befeuchtung von Räumen kann in klar definierten Räumen nötig sein. In der Norm SIA 382/1, stellvertretend für die Regelwerke, wird darauf hingewiesen, dass eine aktive Befeuchtung in Spezialfällen wie zum Beispiel Spezialarchive, Museen, Räume mit empfindlichen Stoffen, spezielle Labors, Produktionsstätten mit speziellen Anforderungen an die relative Feuchte angezeigt sein kann oder gar notwendig ist. ■ Das vollständige Referat, der Tagungsband (u. a. S. 41 mit Hinweisen zu den Literaturquellen [3] und [4]) sowie eine aktualisierte Literaturrecherche zum Thema «Raumluftfeuchte» vom April 2015 sind zu finden unter: www.swki.ch/hygienetagung2015 * Prof. Kurt Hildebrand, dipl. HLK-Ing. FH SIA SWKI VDI, www.hslu.ch



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Komfortwohnungslüftung (KWL)

Antworten auf die zehn häufigsten Fragen zur Komfortlüftung Die Zehnder Group Schweiz AG ist in Europa einer der führenden Anbieter von Raumlüftungssystemen. Johannes Bollmann, Leiter Product Management, beantwortet die zehn häufigsten Fragen zur Wohnungslüftung aus dem Zehnder-Praxisalltag. Quelle: Zehnder Group Schweiz AG

■ Warum braucht man eigentlich eine KWL, reicht nicht oft auch eine Fensterlüftung? Johannes Bollmann: Die meisten modernen, energieeffizienten Fassaden sind heute luftdicht gedämmt und entsprechend sollte ein kontinuierlicher Luftaustausch sichergestellt werden. Eine mechanische Lüftung kann dies viel zuverlässiger als eine reine Fensterlüftung. Zudem wird heute oft an verdichteten und exponierten Lagen gebaut, weshalb

aufgrund der Lärmentwicklung eine Fensterlüftung – insbesondere auch nachts – oft nicht mehr möglich ist. Mit der steigenden Mobilität stehen Wohnimmobilien heutzutage oft für einige Zeit leer. Während dieser Zeit übernimmt die KWL die Lüftung und stellt sicher, dass es zu keinen Bauschäden oder Schimmelbildung kommt. Folglich ist eine KWL mit Wärmerückgewinnung eine energetisch und wirtschaftlich ideale Lösung und Stand der Technik im modernen Wohnungsbau.

Durch eine Aussenluft-Ansaugung gelangt die frische Luft ins System, entweder direkt über einen Aussenwanddurchlass oder über einen Ansaugturm (1). Die Aussenluft strömt ins Haus zum zentralen Lüftungsgerät mit bis zu 95 % Wärmerückgewinnung (2). Die vorgewärmte Frischluft wird über das Verteilsystem (3) bedarfsgerecht an die Wohn- und Schlafräume des Hauses verteilt und die Abluft (meist aus Küche und Bad) nach aussen abgeführt.

Johannes Bollmann.

Welche zentralen Punkte sollte man bei der Planung und Ausführung einer Lüftungsanlage berücksichtigen? Die Basis für ein effizient funktionierendes Lüftungssystem ist auf jeden Fall eine saubere Planung unter Einhaltung der entsprechenden Richtlinien (u. a. SIA 2023), wie zum Beispiel die maximalen Luftgeschwindigkeiten im Luftverteilsystem von 2,5 m/s. Dies ist absolut zwingend für eine gut funktionierende KWL. Werden die Querschnitte zu klein dimensioniert, entstehen Strömungsgeräusche. Oder werden Luftauslässe falsch positioniert, kann es bei einer gleichzeitigen Unterdimensionierung zu spürbarem Luftzug kommen. Des Weiteren sollte man ausschliesslich hochwertige Geräte und Komponenten von Markenherstellern verwenden. Das beginnt beispielsweise bei einer Luftverteilung aus hochwertigem und langlebigem Kunststoff ohne Geruchsemissionen, am besten noch hygienezertifiziert wie beispielsweise unsere Zehnder ComfoTube. Oder auch der Verwendung von Kastenschalldämpfern anstatt einfachen Röhrenschalldämpfern. Beim Einbau von Billigprodukten braucht man sich später nicht über Geruchs- oder Geräuschemissionen wundern, die natürlich wiederum zu nachvollziehbaren Beschwerden des Bewohners führen. Ein zentraler Punkt ist natürlich auch eine saubere Installation und Inbetriebnahme der Anlage und anschliessend der zuverlässige Unterhalt. Falls alle diese Punkte eingehalten werden, wird


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eine KWL immer einwandfrei funktionieren und es werden keine Probleme betreffend Schall, Hygiene oder Luftzug auftreten. Wie gross ist der Platzbedarf für eine KWL? Grundsätzlich ist der Platzbedarf einer KWL abhängig von der Systemwahl. Falls eine dezentrale Lösung gewählt wird, muss nur der Platz für ein Lüftungsgerät pro Wohneinheit vorgesehen sein. Es gibt heute auf dem Markt sehr kompakte Geräte, welche inklusive Schalldämpfer problemlos in einen standardmässigen Einbauschrank passen. Auch besteht die Möglichkeit, das Lüftungsgerät ausserhalb der Wohnung im Treppenaufgang oder sogar auf einem Balkon zu installieren. Folglich sind heute kaum Einschränkungen aufgrund des Platzbedarfs gegeben. Dürfen die Fenster bei einer KWL nicht mehr geöffnet werden? Dies ist ein «beliebtes» Vorurteil, welches jedoch ganz und gar nicht zutrifft. Bei Minergie oder generell bei vorhandener KWL dürfen alle Fenster geöffnet werden, falls die Bewohner dies so möchten. Die Zu- und Abluftmengen der KWL sind gleich gross und entsprechend entsteht weder ein Über- noch Unterdruck. Folgerichtig können die Fenster ohne Probleme geöffnet werden. Insbesondere im Sommer ist es

In der heissen Jahreszeit ist ein Sommer-Bypass im Lüftungsgerät sinnvoll (unten). Das verhindert das unnötige bzw. unerwünschte Erwärmen der einströmenden Luft.

durchaus sinnvoll, früh morgens die Wohnung quer zu lüften. Im Winter sollten die Fenster aus energetischer Sicht nur selten mal für eine Stosslüftung geöffnet werden. Vgl. Hinweis 1 unten. Kann man mit der KWL kühlen? Grundsätzlich ist eine Kontrollierte Wohnungslüftung keine Klimaanlage. Dazu ist der Luftaustausch viel zu klein. Jedoch kann die KWL im Zusammenspiel mit einem Kühlaufsatz durchaus zu einer Entfeuchtung und einem leichten Kühlungseffekt an heissen und schwülen Sommertagen beitragen.

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Das Vorheizregister dient der Sicherstellung des Mindestluftwechsels bei tiefen Aussentemperaturen, d. h. es verhindert das Einfrieren des Wärmetauschers. Das Nachheizregister erwärmt die Zuluft und dient ausschliesslich dem Komfort. Im Normalfall kann auf ein Nachheizregister verzichtet werden, da der Wärmetauscher im Lüftungsgerät bereits eine komfortable Zulufttemperatur zur Verfügung stellt.

Worin besteht der Unterschied zwischen einem Vor- und einem Nachheizregister?

Welches Wartungsintervall sollte man seinem Kunden empfehlen? Für einen optimalen hygienischen Betrieb sollte das Lüftungsgerät 1 × jährlich gewartet werden. Dies beinhaltet eine Sichtkontrolle der Anlage sowie die Reinigung aller Gerätebauteile. Diese Jahreswartung der Anlage durch den Fachmann ist notwendig, um den hohen Anforderungen an eine energetisch und hygienisch einwandfrei funktionierende Lüftungsanlage gerecht zu werden. Die Überprüfung und Reinigung des Gerätefilters hingegen kann bequem durch den Bewohner selbst durchgeführt werden und sollte in der Regel alle vier Monate erfolgen – spätestens jedoch nach sechs Monaten. Dazu kann man den Filter ganz einfach aus dem Gerät ziehen und austauschen. Der bequemste Service für den Kunden ist sicherlich ein Filter-Abo, mit dem man automatisch die neuen Filter zugestellt bekommt. So wird sichergestellt, dass

Eine komfortable und individuelle Steuerung der Lüftung in Mehrparteien-Immobilien ermöglichen die neuen Zehnder-Luftverteilboxen «ComfoVar». Diese neuen, montagefreundlichen Zu- und Abluftregler werden an das Luftverteilsystem des Zentralgeräts für die gesamte Immobilie angeschlossen und versorgen jeweils eine Wohn- oder Geschäftseinheit mit ausreichend Frischluft.

Für optimale Hygiene sollten Lüftungsanlagen jährlich vom Fachmann gewartet werden. Den Austausch des Gerätefilters kann der Kunde hingegen nach kurzer Einweisung ganz einfach und schnell selbst durchführen. Dies sollte er alle vier bis sechs Monate beherzigen.

Was ist die Funktion des SommerBypasses? Im Sommer, vorwiegend nachts, kann die Raumtemperatur höher sein als die Aussentemperatur. In diesem Fall wird durch den Sommer-Bypass die wärmere Raumluft direkt nach aussen geleitet, sodass keine Wärmerückgewinnung über den Wärmetauscher stattfindet. Stattdessen wird die kühlere Aussenluft direkt in das Wohngebäude geleitet und sinnvollerweise nicht durch die wärmere Abluft erwärmt. Der Bypass öffnet sich im Bedarfsfall automatisch in der warmen Jahreszeit.

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der Filterwechsel auch zuverlässig stattfindet. Die Zehnder Group Schweiz bietet beispielsweise ein solches Filter-Abo seinen Kunden an.

Veredelt mit schönen Designgittern integrieren sich die Zuluftauslässe und Abluftgitter als einzige sichtbare Teile der Wohnraumlüftung harmonisch in jedes Wohnambiente. Im Bild ein Zuluft-Wandgitter aus Edelstahl aus der Designgitterserie von Zehnder.

Kann es bei einer KWL zu hygienischen Problemen kommen? Bei der richtigen Planung und Auslegung sowie entsprechender Installation und Wartung ist die KWL eine absolut saubere und zu 100 % hygienische Angelegenheit. Das belegen auch eindrucksvoll Erfahrungswerte aus unserem eigenen Praxisalltag: So sehen wir bei Anlagen, die wir Anfang 2000 installiert haben, bis auf etwas Staub in der Luftverteilung im Prinzip keinerlei weitere Verschmutzungen. Dies hat auch eine detaillierte Studie der Hochschule Luzern aus dem Jahre 2014 bestätigt. Das Vorurteil, dass die Wohnungslüftung Bakterien in den Wohnraum verteilt, ist tatsächlich nur ein Vorurteil und entspricht in keiner Weise den Praxiserfahrungen. Worin besteht der Unterschied zwischen einem Wärmetauscher und einem Enthalpietauscher? Wann ist welches System sinnvoll? Ein Enthalpietauscher kann im Gegensatz zu einem «normalen» Wärmetauscher nicht nur die Wärme zwischen Abluft- und Zuluftstrom übertragen, sondern zusätzlich auch Feuchte. Er kann somit neben der Wärmeenergie auch einen grossen Teil der Feuchtigkeit aus der Abluft zurückgewinnen – ohne dass es dabei zu einer zu hohen Raumluftfeuchte kommt. Ein solches System ist vor allem im Winter sinnvoll, um trotz oft besonders trockener Aussenluft ein behagliches Raumklima zu schaffen. ■ www.zehnder-systems.ch www.zehnder-comfosystems.ch Zur Frage «Dürfen die Fenster bei KWL geöffnet werden?» siehe auch www.hk-gt.ch > Dossiers > Moderne Lüftungen & Minergie > Wohnungen oder Büros mit Komfortlüftung: doch, man darf die Fenster öffnen! (HK-GT 10/2012, S. 74 – 75) 1


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Volumenstrom-Messhaube – präzise, leicht, bequem ■ Leicht, präzise und komfortabel – die neue VolumenstromMesshaube testo 420 ist die führende Lösung für die Einregelung der Volumenströme an grösseren Luftein- und auslässen. Mit einem Gewicht von weniger als 2,9 kg ist «testo 420» die leichteste Volumenstrom-Messhaube am Markt. Auch was die Messpräzision angeht, setzt das Gerät neue Standards. Vor allem an Drallauslässen reduziert der Strömungs-Gleichrichter von Testo übliche Messfehler signifikant. Anwender können mit der Volumenstrom-Messhaube testo 420 hygienischen Richtlinien und Vorgaben zur Raumluftqualität mühelos und effizienter denn je entsprechen – zum Beispiel in der Industrie, in Büroräumen oder in Reinräumen.

Via Bluetooth-Anbindung ist ein einfaches Messdaten-Monitoring und E-Mail-Reporting vor Ort möglich.

Ergonomisch, leicht transportierbar Neben seinem einzigartig niedrigen Gewicht sorgen auch die ergonomischen Griffe für eine besonders leichte Handhabung. Trichterförmi-

ge Aufnahmen für die Spannstäbe unterstützen den einfachen und schnellen Aufbau des testo 420. Kompakt zusammengefaltet lässt sich die Volumenstrom-Messhaube in einem mitgelieferten Trolley bequem und sicher transportieren. Für ein komfortableres Ablesen der Messwerte kann das Messgerät geneigt und abgenommen werden. Darüber hinaus lassen sich Mobilgeräte wie Smartphones und Tablets mittels App-Anbindung über Bluetooth als zweites Display und Fernbedienung einsetzen. So erfolgt zum Beispiel der Einsatz eines Stativs bei hohen Decken besonders sicher und komfortabel. Darüber hinaus haben Anwender direkt vor Ort einen Effizienzgewinn, indem sie mit der App das Messprotokoll finalisieren und per E-Mail versenden können. Weitere Details unter www.testo.ch/de/420 ■ Testo AG 8617 Mönchaltorf Tel. 043 277 66 66 www.testo.ch

Coolworld Rentals AG Schweiz vermietet Kühl- und Heizsysteme

Reto Brütsch, Geschäftsführer der Coolworld Rentals AG Schweiz.

■ Das international tätige Unternehmen Coolworld Rentals hat sich erfolgreich auf die Vermietung von Kühl- und Klimatisierungstechnik spezialisiert. Der temporäre Einsatz dieser Systeme ermöglicht es den Kunden, schnell und unkompliziert einen Anlageausfall zu kompensieren sowie die Dauer von Umbauarbeiten oder die Zeit bis zur Inbetriebnahme einer fest

installierten Anlage zu überbrücken. Um Kunden in der Schweiz schneller und zuverlässiger bedienen zu können, wurde nun die Coolworld Rentals AG Schweiz gegründet. Coolworld Rentals bietet temporäre Mietlösungen in Form von mobilen Lebensmittel-Kühlzellen, Tiefkühlzellen, Kaltwassersätzen, Wärmepumpen, Klima- und Raumkühlsystemen sowie Hei-

zungssystemen. Darüber hinaus umfasst das Angebot schweizweite persönliche Beratung vor Ort, Transport, Installation sowie einen lokalen 24/7-Servicedienst. «Die Temperaturanforderungen an sensible Güter werden immer restriktiver», sagt Reto Brütsch, Country Manager Switzerland. «Wer Qualität produzieren will, muss sich mit der Kühllagerung intensiv befassen. Zudem fordern die Produktionsprozesse eine stabile Kälte- und Wärmeversorgung.» Coolworld Rentals AG Schweiz unterstützt ihre Kunden dabei, diese Anforderungen zu erfüllen. ■ Coolworld Rentals AG 8212 Neuhausen am Rheinfall Tel. 0800 562 342 www.coolworld-rentals.ch


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Gegen den Energieverbrauch ohne Nutzen: Fernsteuergeräte für Heizungen in Ferienwohnungen

Wärme auf Abruf In den kalten Monaten wird geheizt, was das Zeug hält – oft völlig unnütz. Hunderttausende Ferien- und Zweitwohnungen in den Bergen werden im Winter auf 18 bis 20 °C oder sogar auf 22 °C und mehr geheizt, obwohl sie oft nur 3–4 Wochen bewohnt sind. Mit patenten technischen Geräten lassen sich die Heizungen aus der Ferne regulieren.

steuergeräts vermieden werden: Je nach Lösung kann per SMS oder per Festnetzanschluss (teils auch per Internet) die Heizung am Vorabend der Ankunft in der Ferienwohnung auf die gewünschte Raumtemperatur eingestellt werden. Der Energieverbrauch wird so

Stefan Hartmann

■ Die allermeisten der 513 000 Zweitwohnungen befinden sich vorwiegend in den Voralpen und Alpen, wo die Heizperiode um die acht Monate dauert. Während mehr als 300 Tagen im Jahr sind sie in der Regel unbewohnt. Trotzdem werden sie in den Wintermonaten, und teils auch im Sommer, auf mehr als 15 °C beheizt. Energetisch gesehen ist das unsinnig und vom angeblichen Komfort her ist es unnötig. Mit dem Anstieg der CO2-Steuer um 40 Prozent per 1.1.2016 wird das Heizen mit fossilen Brennstoffen auch ökonomisch ein Thema. Zunächst aber wären einige verbreitete Irrtümer über das Heizen bei Abwesenheit zu beseitigen.

Raumtemperatur von 6 °C ausreichend Laut einer ETH-Studie von 2012 in Lenzerheide-Valbella hat fast die Hälfte der

460 Befragten die Temperatur bei Abwesenheit auf 15 bis 18 °C reguliert. «Das ist leider ziemlich unnötig», urteilt Energiefachfrau Eva Geilinger von der Stromsparwebsite Topten.ch. Hartnäckig halte sich die Meinung, eine kaltes Haus aufzuheizen brauche mehr Energie, als es kontinuierlich zu heizen. Das Gegenteil ist der Fall: «Das Aufheizen des kalten Hauses von 6 °C zum warmen Haus von 20 °C braucht weniger Energie, als das kontinuierliche Warmhalten, weil dabei ständig Wärme verlorengeht.» Siehe dazu Kasten «Wärmeverlust durch Gebäudehülle». Heizungen, die das ganze Jahr über auf 15 °C Innentemperatur eingestellt sind, können sich in den Bergregionen sogar an kalten Sommertagen einschalten. Diese Verschwendung von Energie kann durch das Installieren eines Fern-

Viele Zweitwohnungen werden in unbewohntem Zustand auf 20 Grad und mehr beheizt, zum Teil aus falschen Vorstellungen heraus. Im Bild Mehrfamilienhäuser in La Punt, Oberengadin. (Foto: Stefan Hartmann)

Wärmeverlust durch Gebäudehülle Der Wärmedurchgangskoeffizient bzw. U-Wert [W/m2 K] ist definiert als Wärmeverlust durch ein Bauteil pro Quadratmeter Fläche und pro Grad Temperaturdifferenz zwischen der warmen und der kalten Seite. Das bedeutet auch: Massgebend für den wirklichen resultierenden Wärmeverlust eines Gebäudes in kWh sind neben der Dämmqualität die Zeitdauer und die jeweilige Differenz zwischen Raum- und Aussentemperatur.

um mindestens 30 Prozent verringert. Kostenmässig macht die Senkung von 15 auf 6 °C in einer durchschnittlichen Zweitwohnung zwischen 200 bis 250 Franken im Jahr aus. «Sogar bei einer Abwesenheit von fünf Tagen lohnt es sich, die Heizung abzuschalten», erläutert Eva Geilinger.

Myclimate hilft CO2 verringern «Das Bewusstsein für die Senkung der Heiztemperaturen ist leider noch gering», klagen Fachleute. Tenor: «Die Heizölpreise sind tief, weshalb sich niemand veranlasst sieht, in ein Fernsteuergerät zu investieren.» Eine von Swisscom und Myclimate im Frühling 2015 lancierte Aktion mit einer Pilotphase in zwei Berggemeinden (Scuol, Adelboden) zahlt energiebewussten Wohnungsbesitzern beim Kauf eines Fernsteuergeräts 200 Franken. Der Einbau durch einen lokalen Installateur kostet mit Rabatt je nach Ausstattung zwischen 650 und 1500 Franken. Die Reaktion sei bis jetzt eher verhalten, wie Kai Landwehr, Marketingchef Myclimate, einräumt. Allerdings sei die Werbung auch niederschwellig gewesen. Seit dem Spätsommer 2015 wird jedoch die Aktion breiter beworben, um Hausbesitzer zur Anschaffung eines Fernsteuergeräts zu animieren. Die Botschaft: Je nach Belegung und Absenktemperatur können die jährlichen Energiekosten um bis zu 50 Prozent reduziert werden. Dies


Gebäudeautomation |

entspricht mehreren Hundert Franken pro Jahr. Dadurch sind die Auslagen für den Kauf und die Installation der Fernsteuerungsgeräte in der Regel nach kurzer Zeit, also nach drei oder vier Jahren, amortisiert. «Fernsteuergeräte sind eine gute Investition, die sich auszahlt. Und sie ist seit mehreren Jahren erprobt.» Fernsteuerungs-Empfangsgeräte werden mittels eines Codes, der telefonisch per Festnetz oder per SMS übermittelt wird, am Vorabend der Anreise so programmiert, dass sowohl die Heizung als auch der Elektroboiler die gewünschte Temperatur bereitstellen. Ein FernsteuerungsEmpfangsgerät sollte mindestens zwei Schaltausgänge aufweisen, damit sowohl Heizung wie auch Elektroboiler (falls vorhanden) ferngesteuert werden können. In erster Linie muss der Heizkessel über eine Frostschutz-Regelung verfügen, damit im Haus stets eine Temperatur von 6 °C aufrechterhalten wird. Hier wäre noch ein kleiner Exkurs angebracht: Die meisten Fernsteuerungen sind für Wohnungen gedacht, die über eine eigene Heizanlage verfügen. Für Ferienwohnungen in Mehrfamilienhäusern hat man in der Regel beschränkten Zugriff auf die Wärmeverteiler im Raum, und das Gleiche gilt für das Warmwasser, welches in der Regel zentral aufbereitet wird. Bei Wohnungen in

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Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich, MuKEn, Ausgabe 2014 Verschiedene Kantone haben die MuKEnVorgaben der Konferenz Kantonaler Energiedirektoren (EnDK) zum Thema Ferienwohnungen bereits als verbindlich erklärt: GR, VS, BE, TI, UR, FR, NE, SG. Art. 4.2 MuKEn: Ferienhäuser und Ferienwohnungen (V) 1 In neu erstellten Einfamilienhäusern, die nur zeitweise belegt sind, muss die Raumtemperatur mittels Fernbedienung (z. B. Telefon, Internet, SMS) auf mindestens zwei unterschiedliche Niveaus regulierbar sein. 2 In neu erstellten Mehrfamilienhäusern, die nur zeitweise bewohnt sind, muss die Raumtemperatur für jede Einheit getrennt mittels Fernbedienung (z. B. Telefon, Internet, SMS) auf mindestens zwei unterschiedliche Niveaus regulierbar sein. 3 Die gleiche Vorschrift ist bei der Sanierung des Heizverteilsystems in Mehrfamilienhäusern oder beim Austausch des Wärmeerzeugers in Einfamilienhäusern anzuwenden.

Immer mehr Anbieter setzen auf SmartphoneApps. Hier die App «TeleButler FHS» von Cadec.

Mehrfamilienhäusern wird die Installation etwas komplexer und sollte gut abgeklärt werden.

Sparsame Geräte Wo es schon ums Energiesparen geht, sollte auch das Fernsteuergerät selber sparsam sein. Mehr als vier Watt Leistung sollte es nicht verbrauchen. Es ist in der Regel das ganze Jahr betriebsbereit (8760 Stunden pro Jahr). In abgelegenen Bergregionen kann es schon mal zu Stromunterbrüchen kommen. ToptenGeräte können aber solche Spannungsausfälle überstehen. Fernsteuergeräte, die mit einem Raumthermostaten verbunden sind, erlauben auch die Fernabfrage der Raumtemperatur.

Kaum Nebenkosten Wie steht es denn mit den Energie- und Kommunikationskosten einer Fernsteuerung? Die Energiekosten sind gering, er-

www.endk.ch > Dokumentation > MuKEn

klärt Res Witschi, Projektleiter Corporate Responsibility von Swisscom. Und bei der Kommunikation würde sich der Kostenanteil für die SMS für eine Wohnung sehr in Grenzen halten. Witschi, der seine eigene Zweitwohnung mit dem Gerät «TeleButler» von Cadec ausgerüstet hat, staunte über die massiven Energieeinsparungen im ersten Jahr. «Sie betrugen über 50 Prozent.» Hat er keine Angst, dass das Gerät einmal versagen könnte und die Wohnung kalt ist, wenn er ankommt? Witschi beruhigt und verweist auf die robuste Technologie, die Cadec, ein Schweizer KMU aus Worb BE, über die Jahre entwickelt hat

Bedienung der Fernsteuergeräte leicht gemacht Die Befehle übermittelt man entweder per Anruf über das Festnetz (mündlich) oder mit dem Drücken bestimmter Tasten – ferner mit dem Handy per SMS

22 Geräte auf Topten-Liste

Beispiel einer Smartphone-App: Steuerprogramm von TeleButler FHS (Cadec).

Der Topten-Ratgeber stellt in der Rubrik «Haus» diverse Fernsteuergeräte vor, mit denen eine Heizung via Festnetz oder Mobilnetz gesteuert werden kann. Aktuell sind sechs mit Festnetz und 16 mit Mobilfunk aufgeführt. Sie wurden ausgewählt mit den Kriterien «maximal 4 Watt Standby-Verbrauch» und «störungsfreies Überstehen eines Stromausfalls». Wichtig ist auch die Angabe, ob die Geräte mit mehr als einem Schaltausgang ausgerüstet sind, damit auch ein allfälliger Elektro-Wassererwärmer (Elektroboiler) angeschlossen werden kann. www.topten.ch

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Gebäudeautomation |

oder per Smartphone-App. Sodann gibt es Geräte, die per Internet gesteuert werden können. Vor der Anreise wird die Heizung über die Fernsteuerung auf die gewünschte Betriebsart oder Solltemperatur umgeschaltet. Boden- und Wandheizungen reagieren etwas träger. Hier kann es unter Umständen 1–2 Tage dauern, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist. Bei der Abreise wird die Heizung am Fernsteuergerät auf «Abwesenheit» geschaltet. Dies kann aber auch via Telefonanruf oder SMS erfolgen. Somit kann bequem eine vergessene, vor Ort zu aktivierende Absenkung aus der Ferne eingeleitet werden. ■

SMS-Switch-Butler SMSB482 von Elbro.

www.cadec.ch www.comat.ch www.ecostarter.com www.elbro.ch www.hager.ch www.octotel.com www.pausch.at www.wue.ch

Telefoninterface TH020A von Hager.

TeleButler-Empfangsgerät in Ferienwohnung.

PUBLIREPORTAGE

Multioptions-Interface ermöglicht Integration in alle gängigen Feldbus- und Industrial-Ethernet-Systeme

Embedded-PC CX9020: Kompakte PC-Steuerung für den universellen Einsatz Der neue Embedded-PC CX9020 ist eine äußerst kompakte PC-Steuerung der neuesten Generation. Ausgestattet mit einem lüfterlosen ARM-Cortex™-A8-Prozessor, mit 1 GHz, eignet sich der CX9020 für den universellen Einsatz als Gebäudeleit-rechner oder Zonen- und EtagenController. Ein ab Werk belegbares Multioptions-Interface ermöglicht eine Vielfalt an optionalen Erweiterungen: vom Audio-Interface bis zum Feldbusmaster oder -slave. Der CX9020 ist eine hutschienenmontierbare Steuerung mit Komponenten der neuesten Generation: ARM-Cortex™-A8-CPU und MicroSD-Karten mit großer Speicherkapazität bei sehr kompakter Bauweise. Der Embedded-PC integriert CPU, zahlreiche IT- und Optionsschnittstellen, Stromversorgung und ein direktes I/O-Interface zur Anreihung der Beckhoff I/O-Systeme in einem kompakten Gehäuse. Der CX9020 erkennt automatisch die angeschlossenen Busklemmen (K-Bus) oder EtherCAT-Klemmen (E-Bus) und schaltet in den entsprechenden Modus. Die CPU des CX9020 kann intern auf 1-GB-DDR3-RAM-Speicher zugreifen. Zum Lieferumfang gehört eine 256-MB-MicroSD-Karte für das Betriebssystem. Ein freier MicroSD-Kartenslot kann für zusätzliche Anwenderdaten genutzt werden. Es stehen darüber hinaus 128 kByte NOVRAM für die Datenspeicherung bei Stromausfall zur Verfügung. In der Basisausstattung sind zwei 10/100-MBit/s-Ethernet-Ports (interner Switch), vier USB-2.0- sowie eine DVI-D-Schnittstelle vorhanden. Das Multioptions-Interface ermöglicht die Integration einer zusätzlichen Schnittstelle: z. B. für EtherCAT (nur Slave), PROFINET, Ethernet/IP, PROFIBUS, CANopen, DeviceNet, serielle Schnittstelle (RS232/RS422/RS485) oder Audio.

Der neue Beckhoff Embedded-PC CX9020 stellt eine kompakte, leistungsfähige Steuerung auf Basis einer 1-GHz-ARM-Cortex™-A8-CPU dar. Aufgrund seines optimalen Preis-PerformanceVerhältnisses ist der CX9020 für Automatisierungs- und Visualisierungsaufgaben universell im Gebäude einsetzbar.

In Kombination mit der Beckhoff-Automatisierungssoftware TwinCAT wird das CX9020-System zu einer leistungsfähigen Steuerung, die mit oder ohne Visualisierung eingesetzt werden kann. Das Betriebssystem ist Microsoft Windows Embedded Compact 7. Der erweiterte Betriebstemperaturbereich von -25…+60 °C ermöglicht den Einsatz in klimatisch anspruchsvollen Anwendungen.

BECKHOFF Automation AG, 8200 Schaffhausen, Telefon 052 633 40 40, www.beckhoff.ch


Gebäudeautomation | Produkte

Neue Ethernet-Switches

Allied Telesis (ATI) Switches diverser Grössen.

■ Omni Ray AG erweitert das Portfolio im Bereich der Netzwerkprodukte und hat für Anwendungen in der Gebäudeautomation und ITUmgebungen neu Ethernet-Switches (Netzwerkweichen) von ATI im Angebot. Dies als Ergänzung zu den bekannten industriellen Netzwerkgeräten von Moxa. Breiteres Sortiment Das neue Sortiment beinhaltet «unmanaged Switches», die bekannten «WebSmart Switches», «Layer 3-Switches» bis hin zu WLAN-Produkten und Medienwandlern. Mit diesem Schritt wollen wir unseren Kunden auch Netzwerkprodukte anbieten, welche sich zum Beispiel

für Anwendungen in der Gebäudeautomation, in Büro-Umgebungen oder anderen nicht industriellen Bereichen eignen. Eine Auswahl der Produkte von Allied Telesis sind bei Omni Ray AG im E-Shop mit Nettopreisen, Datenblättern und den aktuellen Lagerbeständen zu finden. Neben den ATI-Geräten bieten wir unseren Kunden ein umfassendes Portfolio an USV-Geräten, Schaltschränken, Patchkabeln und dazu unsere beratenden Dienstleistungen an. ■ Omni Ray AG 8600 Dübendorf Tel. 044 802 28 80 www.omniray.ch

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Compact-Verbindungsklemme ■ Im Vergleich zum bewährten Vorgängermodell der Serie 222 ist die neue Generation der Verbindungsklemmen um 40 % kleiner und zu 100 % transparent. Mit einem zulässigen Nennstrom von 32 A und einer Nennspannung von 450 V eignet sich die Serie 221 für den Einsatz in vielfältigen Applikationen. Die Verbindungsklemmen stehen als 2-, 3-, und 5-Leiterklemmen zur Verfügung. Damit können Leiterquerschnitte von 0,14 bis 4 mm2 feindrähtig und 0,2 bis 4 mm2 ein- und mehrdrähtig sicher geklemmt werden. Dank deutlich reduzierter Abmessungen sind Verbindungen auch in kleinsten und schwer zugänglichen Installationsräumen möglich. Das transparente Gehäuse bietet die Möglichkeit, nicht weit genug eingesteckte sowie nicht in der richtigen Länge abisolierte Leiter zu erkennen. Die seitlichen Griffmulden im Gehäuse erleichtern dem Anwender, die Klemme während der Installation festzuhalten. Das Öffnen der Betätigungshebel ist mit merklich weniger Aufwand verbunden als beim Vorgängermodell. Die Kontaktierung

Die Compact-Verbindungsklemme Serie 221 von Wago eignet sich für viele Anwendungen in der Gebäudetechnik und in der Industrie.

basiert auf der bewährten Technologie «Wago Cage Clamp», sodass kein Werkzeug benötigt wird. Da sich die Serie 221 für alle Leiterarten eignet, ergeben sich vielfältigste Einsatzmöglichkeiten. Gerade auch dort, wo verschiedene Leiterarten- und querschnitte aufeinander treffen. Typische Anwendungen in der Gebäudetechnik sind das Anschliessen von Leuchten und Jalousiemotoren sowie für die Verdrahtung von Motoren und Pumpen. Weitere Informationen: www.wago221.com ■ WAGO Contact SA 1564 Domdidier Tel. 026 676 75 00 www.wago.ch

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Gebäudehülle | Spenglerei |

Ansprechend bei Tag und Nacht: Titanzinkhülle mit perfekten Rundungen.

«Goldene Spenglerarbeit» 2015: Hervorragende Bauten

Massgeschneiderte Haute Couture im Tessin: Perfekte Blechbekleidung in Titanzink Ein Kleid aus hochwertigem Metall hat die Bless AG im Sommer 2011 einem Zweifamilienhaus mit feinfühliger, situationsangepasster Architektur in Mendrisio verpasst. Bernard Trächsel

■ Von aussen wirkt das Gebäude klar, präzise und hervorragend auf die Umgebung abgestimmt. Nur Metall, Glas und Beton sieht das Auge des Betrachters. Die Linien und Kanten sind kompromisslos durchgezogen, kein Dachrand ragt über den Beton hinaus, keine einzige Befestigung ist sichtbar, sogar das Dach des Carports ist vom schützenden Kleid aus Metall umgeben. Das Ganze ist formvollendet und bis ins kleinste Detail durchdacht.

Objektbeschrieb und Kommentar Jury Das Haus ruht auf einem Teppich aus Gras, Weinbergen und an einer kleinen Quartierstrasse. Das Gebäude besteht aus zwei gespiegelten Wohneinheiten. Es steht auf zwei Basen, welche jeweils den Eingangsbereich mit Garderobe und Gästezimmer beherbergen. Der Leerraum zwischen diesen beiden Volu-

men, ein Portico, lässt Blicke frei auf die umliegende Landschaft. Transparenz und Leichtigkeit entstehen. Im Innern flutet das Morgenlicht über die Terrasse in den Wohnbereich und schafft so eine wohlige Wärme und einen fabelhaften Kontrast zu den bläulich lasierten Sichtbetonwänden. Die Lichteinfälle und die natürliche Bewitterung des Metalls unterstützen die Harmonie des Fassadenbilds. Das Kleid aus Metall wirkt in jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter ganz unterschiedlich. So können sich die Bewohner täglich an einer neuen, spannenden Fassade erfreuen. Bereits drei Jahre vor der Realisation sind die renommierten Tessiner Architekten Dong Joon Lee und Melanie Stocker Lee mit dem Wunsch einer speziellen Gebäudehülle für ihr Eigenheim an die Bless AG herangetreten. Nach einigen Abklärungen, Lösungsvorschlägen

Perfekte Übergangsrundungen.

Gregor Bless, Spenglermeister, Bless AG Gebäudehüllen, Erstfeld.


Gebäudehülle | Spenglerei |

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Atmen Sie bessere Luft mit Abluft!

Bautafel Objekt Neubau Casa Lee Stocker, Rancate, Tessin Konstruktion Dach Belüftete Konstruktion, Doppelfalzdach in Rheinzink prePatina blaugrau, 0.7 mm Konstruktion Fassade Belüftete Konstruktion, Winkelfalz in Rheinzink prePatina blaugrau 0.8 mm Baubeteiligte Bauherr Familie Lee Stocker, 6862 Rancate Spengler Bless AG, Spenglermeister Gregor Bless, Gebäudehüllen, 6472 Erstfeld Architekt Stocker Lee Architetti, 6850 Mendrisio

und diversen weiteren Gesprächen kristallisierte sich eine Winkelstehfalzeindeckung aus Rheinzink pro blaugrau als schönste und harmonischste Lösung heraus. Um den Entscheid zu unterstützen, wurde in der Werkstatt der Bless AG ein Modell im Massstab 1 : 1 angefertigt, an welchem sämtliche Details entwickelt, begutachtet und begriffen werden konnten. Für die Fassade war eine genaue CAD-Planung notwendig, welche von der Bless AG ausgeführt wurde. Nur so konnte das Rastermass von 500 mm überall eingehalten werden. Die Fenster sind entweder 500 mm rasterbreit oder ein Vielfaches davon. Der Fassadenfuss ist ebenfalls rund und die Bekleidung «versinkt» optisch im Boden. Die Fassade ist durchgehend belüftet. Eine besondere Herausforderung stellten die über 250 Rundungen dar, welche unten und oben einen «runden» Abschluss oder Übergang zum Metall- oder Flachdach herstellen. Der Radius dieser Rundungen beträgt 280 mm. Auf dem Markt vorhandene Rundbogenmaschinen lassen einen Radius von 600 mm zu. Mit Kraft und Ideenreichtum ist es der Bless AG jedoch gelungen, den fast unmöglichen Radius herzustellen, ohne dass die Teile sich verwerfen oder unnötige Makel aufweisen. In allen Querfalzen ist ein Befestigungsstreifen aus CNS 1,0 mm montiert. Sämtliche Teile sind in der Werkstatt längs und quer zugeschnitten, richtgestreckt, abgekantet, ausgeklinkt und verladen worden. Alle Fassadenteile wurden in Transportrahmen mittels LKW auf die Baustelle in den Tessin geliefert. Dort sind sie von den Mitarbeitern der Bless AG präzise montiert worden. Die äusseren Abschlüsse sind ebenfalls unsichtbar befestigt und nur gerade 52 mm hoch. So kann man an den beiden Frontseiten den Sichtbeton mit dem gradlinigen Abschlussblech bewundern.

Die Jury wurde von der Bauherrin, zugleich Architektin des eigenen Hauses, zuvorkommend empfangen und über die architektonischen Spezialitäten informiert. Sie war von diesem Objekt sehr angetan. Besser kann man Blech kaum verarbeiten. Das Objekt ist vorzüglich in das schmale Grundstück integriert. Es bietet Ausblicke, verbindet sich mit der Umgebung, niemand fühlt sich gestört. Die Spenglerarbeit und Metallbekleidung ist schlicht perfekt ausgeführt. Die Einteilung, die Proportionen, die Pflege der Details, alles stimmt. Die grossartige Ausführung steht echt im Einklang mit der kreativen Architektur. Dass man durch das schmale, querliegende Wohnzimmerfenster wie auf einem Gemälde den alten Kirchturm des Dorfes sieht, rundet wie das Pünktchen auf dem i das Lob der Jury ab. Dieses Zweifamilienhaus Casa Stocker Lee ist architektonisch und handwerklich ein Bijou. ■

LÜFTER Info Ohnsorg Söhne AG Knonauerstrasse 5 Postfach 332 6312 Steinhausen Tel. 041 747 00 22 Fax 041 747 00 29 www.ohnsorg-soehne-ag.ch info@ohnsorg-soehne-ag.ch Schweizer Qualitätsprodukt

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Gebäudehülle | Spenglerei |

Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung, 3. – 6. November 2015 in Stuttgart

Thalmann Maschinenbau AG an der Blechexpo 2015 Seit der Aufhebung des Euromindestkurses am 15. Januar 2015 vergeht kaum eine Woche, in der nicht zu den Herausforderungen für die Exportbranche, speziell diejenigen für die Maschinenbauindustrie, etwas in den Medien zu lesen ist. «Innovation» heisst die Antwort auf den starken Schweizer Franken. zu lange dauert und deren Produktion somit nicht mehr wirtschaftlich ist.

Entscheidend mehr Flexibilität

Einfache Herstellung von typischen Spenglerprofilen dank konischem Anschlag.

Marco Cappello *

■ «Innovation» ist auch das Rezept der Thalmann Maschinenbau AG auf diese Herausforderungen, und sie stellt dies auf der Blechexpo 2015 mit höchster Maschinenbaukunst «Made in Switzerland» eindrucksvoll unter Beweis. Das im Kanton Thurgau angesiedelte und 1948 gegründete Unternehmen ist national wie auch international für seine Schwenkbiegemaschinen allerhöchster Qualität und Präzision bekannt. Zum Anlass der diesjährigen Blechexpo Stuttgart stellt die Thalmann Maschinenbau AG den Spenglern und Fassadenbauern erneut Top-Innovationen für die moderne Blechverarbeitung vor. Mit den drei Schlagwörtern «höhere Produktivität, mehr Flexibilität und TopQualität» will das Unternehmen an der diesjährigen Messe dem rauen Wirtschaftsumfeld die Stirn bieten.

Um höhere Produktivität

zu erreichen, tritt Thalmann mit einer Hochleistungshydraulik der neusten Generation an, die deutlich die Biegegeschwindigkeit erhöht. Das mit innovativem DFT-System (Dynamic Folding Technology) ausgestattete Antriebskonzept bietet heute dank weiterer Neuerungen an Hard- sowie Software noch mehr Dynamik und erhöht somit den möglichen Produktionsausstoss um ein weiteres Mal. Das DFT-System koordiniert im Biegeprozess sämtliche sich bewegenden Maschinenachsen. Die Fahrund Standzeiten reduzieren sich auf ein absolutes Minimum, wodurch ein äusserst flüssiger und dynamischer Biegeprozess entsteht. Das Tempo einer Maschine ist absolut entscheidend, denn es nützt alles nichts, wenn die Herstellung der Bleche und Profile zum Schluss viel

ermöglicht eine neue Werkzeug-Geometrie. Der TD Doppelbieger bietet für Klemm- und Auflagewangen den flachsten Neigungswinkel im Markt. Dies erlaubt das Herstellen von Blechen mit Seitenverhältnis 3:4 (Höhe zu Tiefe) und somit die Produktion von Profilen, die mit anderen Doppelbieger-Maschinen nicht realisierbar sind. Das neue Maschinenwerkzeug-Konzept wird zudem von einer clever geformten, neu designten Biegewange vervollständigt: gekröpft, zur Biegelinie rückversetzt und um 15° Grad schräg gestellt. Damit erhöht sich der Freiraum direkt am Biegeteil auf 275°, was entscheidend mehr Flexibilität bei den umsetzbaren Biegelösungen bietet. Ein echter Wettbewerbsvorteil. Das «Pünktchen auf dem i» leistet das vollautomatische Blechgreifersystem. Es ermöglicht einen Arbeitsbereich von 14 bis 1250 mm und kann im Anschlagfingermodus zudem noch 5 mm Masse parallel anschlagen. Freiraum ist absolut entscheidend, denn es nützt wieder alles nichts, wenn die Maschine das Teil schon gar nicht herstellen kann.

Thalmann-Geschäftsführer Marco Cappello vor einer «Swiss Made»-Maschine für Australien.


Die Greifer positionieren beim Doppelbieger das Blech vollautomatisch.

Konische Bleche werden auf dem Doppelbieger vollautomatisch gebogen.

Höchste Qualität und Präzision

der gebogenen Produkte liefert die weltweit einzigartige, dynamische Steuerwellentechnologie von Thalmann. Dieses kinetische Antriebskonzept verteilt die Leistung aller Maschinenständer gleichmässig an Klemm- und Biegewangen und ist vergleichbar mit der mechanischen Zwangssteuerung, wie sie im Flugzeugbau auch benutzt wird. Daraus resultieren eine unvergleichbare Winkelgenauigkeit und Parallelität der Biegeteile auf der gesamten Maschinenlänge. Dies ist speziell beim Doppelbieger, bei dem mehrere Biegungen aufeinanderfolgen, ein absolut entscheidendes Thema. Denn: Die gebogenen Profile sind nutzlos, wenn das Blech ganz einfach nicht passt und die vorgegebenen Masse nicht einhält. Thalmann-Maschinen sind nicht nur als vollautomatische Doppelbieger, sondern auch als normale Schwenkbiegemaschinen erhältlich. Die Modelle bieten dem Handwerker alle Vorzüge der Grossen, um am Bau, heute wie morgen, konkurrenzfähig zu sein. Beide Produktlinien sind in den Längen von 3 bis 12 m lieferbar. Mit Biegeleistungen von 1,25 mm bis 3 mm Stahlblech (400 N/mm²), modernen grafischen Touch-Screen-Steuerungen sowie zahlreichen weiteren Ausstattungsmerkmalen sind die Maschinen individuell ausrüstbar, innovativ und zukunftsfähig zugleich. Damit verschaffen Thalmann-Maschinen dem Spengler und Fassadenbauer klare Wettbewerbsvorteile und einen nachhaltigen Mehrwert für deren Kunden. ■ www.thalmann-ag.ch www.blechexpo-messe.de * Marco Cappello ist Geschäftsführer der Thalmann Maschinenbau AG in Frauenfeld.

Das Spenglermodell Schwenkbiegemaschine ZR – 6.4 m glänzt mit seiner kompletten Ausstattung.

Der Doppelbieger, im Bild das Modell TD150 – 6.4 m, findet vermehrt Platz auch in mittelgrossen Betrieben.


Der Warmwasserverteiler (in der Bildmitte) muss von unten nach oben angeschlossen werden. Die Leitungen (senkrecht im Bild) führen zu den Zapfstellen.

SIA-Normen 385/1 und 385/2 schaffen Klarheit zu Ausstosszeit, Warmwassertemperatur und Gesamtanforderung

Neue Normen fürs Trinkwarmwasser – Komfort und Hygiene im Fokus Lange war sie angekündigt. Die neue SIA-Norm 385/2 «Anlagen für Trinkwarmwasser in Gebäuden – Warmwasserbedarf, Gesamtanforderungen und Auslegung» ist seit Januar 2015 in Kraft. Der Branchenverband suissetec nahm dies zum Anlass, einen praxisorientierten Leitfaden zu den Themen Ausstosszeit, Warmwasser-Temperatur und Gesamtanforderung ans Verteilsystem zu verfassen. Urs Lippuner, suissetec-Fachvorstand Ressort Planer, Bearbeitung Manuel Fischer

■ Die im Mai 2011 publizierte Norm SIA-385/1 Anlagen für «Trinkwarmwasser in Gebäuden – Grundlagen und Anforderungen» hat zum Ziel, a) die Hygiene in Warmwasseranlagen zu gewährleisten und b) den Energie- und Wasserverbrauch auf das notwendige Minimalmass zu reduzieren. Demzufolge definiert die neue Norm technische Anforderungen wie die Ausstosszeit und legt Solltemperaturen im Verteilsystem fest und beschreibt die Gesamtanforderung an Warmwasseranlagen. Normen bedürfen der Auslegung für die Praxis. Die im Januar 2015 erschienene SIA-Norm 385/2 beschreibt die Vorgehensweise und die Berechnungsmethoden für die Planung von Warm-

wasseranlagen. Ende 2015 soll dann auch Teil 3 (Dokumentation) publiziert werden. Diese hat zum Ziel, die Normen 385/1 und 385/2 anhand von Beispielen zu erklären und zu vertiefen. Die Zielvorgaben aus 385/2 veranlasst die Sanitärfachplanung, die Warmwasserverteilung konsequent so zu planen, damit die Wärmeverluste dank günstiger Linienführung stark reduziert werden. Dies fordert Kontaktaufnahme der Sanitär-Fachplanung mit dem Architekturbüro bereits in der Entwurfsphase. Anlässlich zur Vernehmlassung innerhalb der Sanitärbranche zum Entwurf der 385/2-Norm wurden die Kommissionsmitglieder kritisiert: Die Fachplanung könne nicht auf den Ar-

chitekturentwurf Einfluss nehmen, dies sei «weltfremd». Gleichwohl ist die Norm 385/2 geradezu eine Aufforderung an die Sanitärfachplanung, bei einer stark verteilten Disposition (der Räume), dem Architekturbüro schon in einer frühen Planungsphase mitzuteilen, dass die maximalen Ausstosszeiten (wie es die Norm verlangt) nicht eingehalten werden können. Ebenso ist auf mögliche Druckverluste im Verteilsystem hinzuweisen. Sanitär-Fachplaner sehen sich in die Rolle versetzt, im Planungsprozess und in der Koordination mit dem Architekturbüro frühzeitig und selbstbewusst Fragen zur Auslegung von Sanitäranlagen zur Sprache zu bringen.

Normen statt Empfehlungen Setzen sich neue Normen in einer Branche durch, stellt sich in der Praxis jeweils die Frage, ob bis anhin gültige und zentrale Bestimmungen nichts mehr taugen und über Bord geworfen werden. Handlungsleitend waren insbesondere folgende Richtwerte (aus der alten Norm 385/3; Art. 2 32 22), auch wenn sie nur «Empfehlungen» waren (siehe Tab. 1):


Sanitärtechnik |

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Anwendungsbereiche Um die Ausstosszeiten in wirtschaftlich vertretbarem Rahmen zu halten, sind folgende Richtwerte zu empfehlen:

Richtwerte für Ausstosszeiten (gem. Empfehlung) (Tabelle 1)

Daraus folgern wir: Im Grunde genommen hat sich bezüglich Ausstosszeiten fast nichts geändert; für den Spültisch wurde die Zeit sogar verlängert. Rechtlich besteht indes ein Unterschied zwischen einer Empfehlung (1991) und der Vorschrift einer Norm (2011). Zudem erwarten die Benutzer von Sanitäranlagen seit jeher die Einhaltung einer Ausstosszeit von 7 bis 10 Sekunden. Viele funktionierende Sanitäranlagen beweisen, dass früher vieles richtig gemacht wurde; ob dies rein zufällig oder in vollem Wissen geschah, lassen wir einmal beiseite. Reklamationen wegen langen Ausstosszeiten kennen wir seit vielen Jahren, dies hat aber rein gar nichts mit den Normen zu tun. Doch ab welcher Ausstosszeit wird üblicherweise reklamiert? Häufig sind dies Ausstosszeiten ab 28 Sekunden bis zwei Minuten, und da kann wohl kein Sanitärfachmann behaupten, dass dies normal sei. Mit anderen Worten: In solchen Anlagen wurden sehr grosse Fehler gemacht. Möglicherweise bewirken die Normen eine Sensibilisierung der Benutzer und es wird vermehrt zu Reklamationen kommen.

Im Grunde genommen hat sich bezüglich Ausstosszeiten fast nichts geändert; für den Spültisch wurde die Zeit sogar verlängert.

Warmwasser-Entnahmestelle

Ausstosszeit in Sekunden

Waschtisch, Bidet, Duschanlage

bis 10

Spültisch

bis 7

Ausstosszeit

In der Norm wird die Ausstosszeit folgendermassen definiert: «Zeit nach dem vollständigen Öffnen der Entnahmearmatur warmwasserseitig bis zum Ausfliessen des Warmwassers in der Temperatur von 40 °C. Die Ausstosszeit ist die Summe der Kaltphasendauer und der Anwärmphasendauer.» Diese Definition erklärt die Ausstosszeit, anders als in der alten Norm, sehr genau. Anderseits wurden in der Vergangenheit genau zu diesem Thema viele Fragen gestellt. Zum Beispiel, ab wann man den Faktor 2 (Ausstosszeit = 2 × Kaltphasendauer) berücksichtigen muss. Bei rechtlichen Fragen wurde meistens mit dem Datum der Baubewilligung argumentiert, hier ist dies jedoch falsch. Weil die Ausstosszeiten seit 2011 genau definiert sind und sich die «physikalischen» Gegebenheiten nicht an Normen zu halten haben, muss man den Faktor 2 berücksichtigen. Genau genommen galt dieser Faktor schon immer, die Fachwelt hat dies jedoch zum grossen Teil einfach nicht wahrgenommen.

Seit vielen Jahren findet man in Formelbüchern die folgende Formel: t = VL/V t= Ausstosszeit (fälschlicherweise); VL= Leitungsvolumen; V= Volumenstrom Mit dieser Formel berechnet man aber nur die Kaltphasendauer und nicht die Ausstosszeit, somit ist die Formel bezüglich Ausstosszeit schlicht falsch. Nicht berücksichtigt wird nämlich, dass die gesamte Leitung inklusive Verteiler und Armaturen erwärmt werden muss. Dies verlängert die eigentliche Ausstosszeit um den bereits erwähnten Faktor 2.

a) Labormessungen und Praxis Dieser Faktor 2 ist ein Mittelwert aus Labormessungen. Der Faktor wird beeinflusst durch die Leitungslänge, das Rohrmaterial sowie durch die Temperaturen und die allfällige Dämmung von Verteilern. Dieser Faktor kann somit in der Praxis bei idealen Verhältnissen auch kleiner sein, bei schlechter Planung bzw. Ausführung jedoch auch grösser. Die Temperatur in der Warmwasserleitung vor dem Zapfvorgang einerseits

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finieren. Wenn man dadurch sehr kurze Ausstossleitungen ausführen kann, dann werden die Energieverluste nicht steigen. Dies heisst: Durch die kurzen Ausstosszeiten (< 10 Sekunden) werden die Energieverluste der zusätzlichen Steigzone mehr als kompensiert. Fehler bei der Installation von Warmwasserleitungen führen zu ungünstigen Resultaten. Deswegen gelten folgende Empfehlungen:

Grafik 1: Studierende der Hochschule Luzern haben zu Fragen der Auskühlung in einem Buntmetallverteiler Resultate ermittelt.

und die Warmwassertemperatur in der warmgehaltenen Leitung andererseits haben einen Einfluss auf den oben erwähnten Faktor. In den Labors wurden die Messungen jeweils mit 12 °C durchgeführt. Allerdings: In der Praxis wird die Temperatur des ausgestossenen Warmwassers nie unter die Raumtemperatur bzw. die Schachttemperatur sinken, d. h. die Temperatur bewegt sich üblicherweise zwischen 25 °C und 35 °C. Unter günstigen Bedingungen durch die bauliche Umwelt kann deshalb der Faktor auf einen Wert von ca. 1,5 sinken. Anders verhält es sich, wenn der Warmwasserverteiler in einem unbeheizten Kellergeschoss des Eigenheims platziert worden ist. Hier stellt sich die Frage, ob ein solcher Verteiler Wärme aus dem Speicher beziehen kann oder nicht. Studierende der Hochschule Luzern haben zu Fragen der Auskühlung in einem Buntmetallverteiler Resultate ermittelt (siehe Grafik 1). Die Messung zeigt, dass bei einem «idealen» Anschluss des Verteilers sowie einer Dämmung des Verteilers die Temperatur nicht unter 35 °C sinkt. Im Diagramm rechts sind noch Hinweise zur Legionellen-Vermehrung angegeben. Man darf nicht verschweigen, dass durch diese Warmhaltung die Legionellen-Vermehrung gefördert wird. Doch gilt es diesen Aspekt zu relativieren, denn einerseits ist der Wasserinhalt ge-

ring und anderseits wird Wasser mehrmals täglich ausgestossen. Dies liefert auch eine Erklärung, warum es in früher geplanten Installationen nicht zu Reklamationen gekommen ist. Durch diese unwissentliche Warmhaltung der Verteiler wurde die Ausstosszeit erheblich verkürzt, d. h. die Ausstosszeit wurde so ungeplant eingehalten. Die Temperaturen der Warmwasserversorgung beeinflussen die Ausstosszeit, d. h. bei tieferen Temperaturen – z. B. bei 45 °C (Frischwasserstationen) – wird die effektive Ausstosszeit fast dreimal die Kaltphasendauer betragen.

b) Warmwasserverteilung gut planen Wie kann eine sorgfältige Planung nun optimale Ausstosszeiten gewährleisten? Grundsätzlich sind drei Wege erfolgversprechend: • Idealerweise hat der Architekt die Sanitärräume ideal angeordnet; die Wege zu den Zapfstellen sind kurz. Da dies selten zutrifft, muss man die Warmwasserverteilung entsprechend planen. • Der Warmwasserverteiler soll zwischen den Sanitärräumen gut positioniert werden. Man muss sich allerdings davon lösen, dass die Steigzone in der Regel im Badezimmer platziert werden soll. Vielleicht ist die Garderobe oder ein Reduit ein besserer Standort, weil er zentral zwischen den Sanitärräumen liegt. • Häufig wird man nicht darum herumkommen, zusätzliche Steigzonen zu de-

• Von oben angeschlossene Warmwasserverteiler führen zu Thermosiphone, d. h. zu einer unbeabsichtigten Auskühlung des Verteilers (im Bild links). Verteiler sollen deshalb immer von unten an die Warmwasserversorgung angeschlossen werden. • Anschlussleitungen auf den Warmwasserverteiler müssen kurz gehalten werden. • Zu tiefe Temperaturen in der Warmwasserverteilung sind zu vermeiden. Sie erhöhen die Ausstosszeit. • Installationen mit Doppeldosen können ebenfalls die Ausstosszeit verlängern. Sie sind ebenfalls zu vermeiden. • Eine Zirkulationsleitung auf jeden einzelnen Verteiler funktioniert aus hydraulischen Gründen nicht. Ein zusätzlicher Hinweis sei hier angebracht: Sogenannte T-Stück-Installationen führen bezüglich Ausstosszeiten häufig zu guten Resultaten, denn die Leitungen sind in der Regel kurz. Erst bei eingelegten Anschlussleitungen ergeben sich die langen Wege und somit längere Ausstosszeiten. Bei eingelegten Anschlussleitungen kann es zu grösseren Diskrepanzen zwischen Planung und Ausführung kommen. Die Installateure sind diesbezüglich zu sensibilisieren, sodass sie die Anschlussleitungen so kurz als möglich führen.

c) Volumenströme zur Berechnung der Kaltwasserdauer Tabelle 2 legt fest, welche Volumenströme zur Berechnung der Kaltphasendauer massgebend sind. Allerdings sind die in dieser Tabelle angegebenen Volumenströme theoretischer Natur, d. h. in der Praxis können diese Werte tiefer sein, gerade bei Spararmaturen und Sparbrausen. Dies bedeutet, dass bei Messungen die erhaltenen Resultate (Ausstosszeit) mittels Dreisatz auf die vorgenannten Volumenströme umgerechnet werden müssen. Als Beispiel sei eine Dusche genannt: Wenn bei der


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Messung mit einer Sparbrause (6 l/ min.) eine Ausstosszeit von 18 Sekunden resultiert, dann sind die Vorschriften gemäss SIA 385 eingehalten, denn mit einer normalen Armatur würde die Ausstosszeit lediglich 9 Sekunden betragen (siehe Tabelle 2). Der Einsatz von Spararmaturen und Sparbrausen sollte in einer Nutzungsvereinbarung mit dem Immobilienbetreiber thematisiert werden. Dazu passt der Hinweis, dass durch den Einsatz von Spararmaturen und/oder -brausen sehr häufig Temparaturschwankungen zu vermerken sind. Eine häufig gestellte Frage (gerade bei Messungen vor Ort) ist, wo denn die Ausstosszeit eingehalten werden muss. Diese Frage hat den Hintergrund in der Richtlinie für Trinkwasserinstallationen W3, denn dort werden die Druckverluste bis zum letzten Anschlusswinkel berechnet, d. h. die Ausflussarmatur wird nicht berücksichtigt. Bei der Ausstosszeit ist dies anders: Die Ausstosszeit wird mit der Ausflussarmatur gemessen.

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Volumenströme während der Kaltphasendauer (Tabelle 2) Sanitärapparat

Volumenstrom Liter/Sek.

Liter/Min.

Waschtisch, Handwaschbecken, Bidet

0,1

6

Dusche, Spültisch, Putzausguss

0,2

12

Badewanne

0,3

18

Diese Volumenströme sind theoretischer Natur, d. h. in der Praxis können diese Werte tiefer sein, gerade bei Spararmaturen und Sparbrausen; mittels Dreisatz muss auf die vorgenannten Volumenströme umgerechnet werden.

So wirkt sich beispielsweise in der Küche eine Auszugsbrause oder in einer Dusche der Brauseschlauch verlängernd auf die Ausstosszeit aus. Neben langer Ausstoss-Leitungen und suboptimalen Verteileranschlüssen sind häufig die Volumenströme für zu lange Ausstosszeiten verantwortlich. Wichtig: Neben der Messung der Zeit müssen Volumenstrom sowie die Temperatur gemessen werden.

Warmwassertemperatur und Hygiene Die Warmwassertemperatur hat einen direkten Zusammenhang mit dem

Vorkommen von Legionellen. Gemäss dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) gab es im letzten Jahr 275 Legionellenfälle, etwa 10 % enden tödlich. Da ist die Dunkelziffer nicht einmal eingerechnet. Aufgrund dieser Fakten wurden in der SIA 385 die Vorgaben seitens BAG konsequent umgesetzt. Das heisst, die Temperaturen lassen sich wie folgt zusammenfassen: Wassererwärmer Austritt: 60 °C Warmgehaltene Leitungen: 55 °C (gilt für Warmhalteband und Zirkulation bis zum Eintritt in den Wassererwärmer) Entnahmestelle: 50 °C è

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Sanitärtechnik |

Grafik 2: Das Thermometer zeigt den Zusammenhang zwischen Warmwasser-Temperaturen in der Warmwasserverteilung und der Vermehrungsfähigkeit der Legionellen.

Nachstehende Darstellung zeigt auf, weswegen die verschiedenen Temperaturen für Warmwasseranlagen definiert worden sind (siehe Grafik 2). Systeme mit tieferen Temperaturen als 60 °C, z. B. mit Frischwasserstationen, sind wohl möglich, sie sind jedoch täglich während einer Stunde auf 60 °C zu erwärmen (Desinfektion); andere Desinfektionsverfahren können gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG) auch angewendet werden. Abweichungen von den Temperaturen gemäss BAG können in einer Nutzungs-

vereinbarung festgehalten werden, doch bei einem Verzicht auf die tägliche Desinfektion ist – mit den jährlich gegen 30 Todesfällen vor Augen – eine formelle Abmahnung empfehlenswert. Wie im vorherigen Abschnitt erwähnt: Tiefere Warmwassertemperaturen führen zu längeren Ausstosszeiten, wohl nicht zu grösseren Energieverlusten, doch zu spürbaren Komforteinbussen.

Gesamtanforderung Wie wirkt sich nun die Gesamtanforderung auf die Planung der Sanitäranlagen aus? Gemäss SIA 385 sollen die

Wärmeverluste bei der Warmwasserspeicherung und -verteilung begrenzt werden. Der Grenzwert von 50 % darf nicht überschritten werden, d. h. die Wärmeverluste dürfen nicht mehr als 50 % des Wärmebedarfes für Warmwasser betragen. Diese Warmwasser-Verlustzahl zu berechnen ist noch ungewohnt und vielleicht auch aufwändig. Die Dokumentation wird hierzu auch ein Beispiel liefern. Dazu ist Folgendes zu bemerken: Von Amtes wegen wird im Gegensatz zu den Anforderungen im Heizungsund Lüftungsbereich zurzeit kein Nachweis gefordert. Wenn man die Einzelanforderungen (Wärmedämmung, effiziente Umwälzpumpen und Ausstosszeiten) einhält, dann ist die Gesamtanforderung mit 50 % keine aussergewöhnliche Forderung. Die Verluste einer Warmwasserverteilung mit Warmhalteband werden mit einem Faktor 2,5 berechnet. Bei ungünstigen Verhältnissen kann die Gesamtanforderung nicht eingehalten werden. Nachstehende Massnahmen verbessern die Warmwasser-Verlustzahl: • Einsatz einer energieeffizienten Zirkulationspumpe • Warmhaltung der Warmwasserverteilung überprüfen, z. B. Rohr-an-RohrZirkulationssystem statt separat geführter Zirkulation. • Speicherwärmedämmung und/oder Dämmung der warmgehaltenen è



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Sanitärtechnik |

Warmwasserleitungen verbessern, entweder durch höhere Dämmstärke oder durch Verwendung von Dämmmaterial mit besserem Lambdawert. • Standort der Leitungen, Speicher, Verteiler oder Entnahmestellen sowie die Raumanordnung überarbeiten. (Je nach Planungsphase kann hingegen die Überarbeitung der Raumanordnungen bereits unmöglich sein).

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass bei der Einführung der Wärmedämmvorschriften (U-Werte von Fenstern und anderen Bauteilen) für die Gebäudehülle zuerst ebenfalls grosse Diskussionen über die Machbarkeit und über Sinn und Unsinn geführt worden sind. Heute ist vieles eine Selbstverständlichkeit. Es wird kaum gelingen, den Warmwasserverbrauch über die Norm SIA 385

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zu reduzieren. Dennoch sollen die Energieverluste mit oben dargelegten Massnahmen minimiert werden. Unter dem Eindruck der Energiestrategie 2050 ist dies sicherlich der richtige Ansatz. Aus diesem Grund ist die Anwendung der Gesamtanforderung schon heute empfehlenswert – ohne amtlichen Zwang. Die Sanitärbranche wäre für künftige Energievorschriften (wie MuKEn usw.) gut vorbereitet. Je nach Situation der Raumanordnung kann die Gesamtanforderung aber eine grössere Herausforderung werden, welche die Sanitärfachleute nicht ohne die Mithilfe des Architekten bewältigen können. ■ www.suissetec.ch



Norbert Lohrer von «Traumbad» bei einem seiner Prunkstücke: die Badewanne«Nautilus» aus Holz.

Rückblick: «Bauen & Modernisieren» 2015 in Zürich: Bereich Sanitärtechnik / Wohnen

BadeWelten: Technik und Design An der 46. Messe «Bauen & Modernisieren» in Zürich Oerlikon wurden einige spektakuläre Neuheiten in der Sanitärtechnik gezeigt. Dabei variierten die Objekte zwischen technischen Neuheiten mit modernem Design und natürlichen Kreationen. Andreas Walker

■ Unter dem Motto «Création Bad» wurde in einem inspirierenden Ambiente mit lustvoll präsentierten Badserien, Badmöbeln und Armaturen das Wasser in seiner schönsten Form erlebbar gemacht. Dabei standen sowohl Verwöhnen und Erholen als auch herausragende Qualität und innovatives Design im Brennpunkt. Unter «BadeWelten» waren versierte Sanitärfachbetriebe zusammengeschlossen, die sich mit dem Thema Badplanung befassten.

Laufen: revolutionäre SaphirKeramik Die seit 2013 am Markt erhältliche SaphirKeramik ist die jüngste, weltweit bedeutende Innovation des Schweizer Unternehmens Laufen. Das revolutionäre Material ist enorm hart, was es der Beimischung des farblosen Minerals Korund verdankt. Korund ist ein Mineral, das auch im Saphir enthalten ist. Diese einzigartige Mischung führt zu einem Material, das die Biegefestigkeit von Stahl aufweist, und es erlaubt dadurch Designern ein umfangreiches Experimentieren. Nach

über zwei Jahren Erfahrung mit der Produktion von SaphirKeramik in industriellem Massstab hat Laufen die Flexibilität des Materials noch weiter ausgenutzt und mit einem 120 cm langen Waschtisch in SaphirKeramik den bisher grössten geschaffen. Damit kommt die effiziente Druckgusstechnik auch bei Produkten aus SaphirKeramik zum Einsatz, die in grosser Stückzahl angefertigt werden. Da SaphirKeramik extrem hart ist, trotzdem aber formbar bleibt, können Produkte mit hauchdünnen, jedoch robusten 3 – 5 mm starken Wandungen sowie Radien von nur 1–2 mm hergestellt werden. Im Vergleich der mechanischen Eigenschaften der beiden traditionell verwendeten sanitärkeramischen Massen Vitreous China und Feinfeuerton erreicht SaphirKeramik auch im internationalen Vergleich eine einmalige Performance.

KWC: hochklassige Armaturen für Bad und Küche Der Hersteller KWC spielt eine grosse Rolle im Markt der Premium-Arma-

turen. An der Messe war deshalb eine grosse Auswahl von hochklassigen Armaturen für Bad, Küche und Profianwendungen ausgestellt. In der Form und Vielfalt symbolisieren die KWC-Armaturen die Schweizer Bergwelt und deren frisches Wasser auf dem direkten Weg von der Quelle zum Verbrauch. Für das Motto Bauen und Renovieren bietet KWC eine geeignete Lösung an. Wird z. B. ein Altbau renoviert, kann die alte Dusche bequem durch eine neue ersetzt werden. Die bisherige Duschgleit-

Max Frei präsentierte zahlreiche Waschbecken, die aus verschiedenen Natursteinen ausgearbeitet sind.


Wohnen |

Die seit 2013 am Markt erhältliche SaphirKeramik ist die jüngste, weltweit bedeutende Innovation des Schweizer Unternehmens Laufen.

In der Form und Vielfalt symbolisieren die KWC-Armaturen die Schweizer Bergwelt und deren frisches Wasser.

gut geschützten Ruheposition befindet. Vor und nach jedem Gebrauch wird die Duschdüse automatisch mit Frischwasser gespült und bleibt somit stets sauber. In Bezug auf das Motto Bauen und Renovieren bietet Geberit Lösungen an, um die bestehende Toilette in wenigen Schritten in ein modernes Dusch-WC zu verwandeln. Die AquaClean WC-Aufsätze lassen sich auf nahezu allen gängigen WC-Keramiken montieren, indem nur der WC-Sitz ersetzt wird. Dabei kann die Keramik weiterhin genutzt werden. Auch bei der Ausstattung der WC-Aufsätze besteht die Wahl von einfach bis multifunktional. Dusch-WC-Komplettanlagen von Geberit sind im Verbrauch vergleichbar mit herkömmlichen Toiletten. Der zusätzliche Wasserverbrauch bei einem Dusch-WC spielt eine untergeordnete Rolle im Vergleich zum Papierverbrauch. Deshalb schneiden die Dusch-WCs in der Ökobilanz positiv ab. Individuelle Einstellungen bei den AquaClean-Produkten ermöglichen weitere Energieeinsparungen.

Traumbad: Hightech trifft auf Natur

Unter «BadeWelten» waren versierte Sanitärfachbetriebe zusammengeschlossen, die sich mit dem Thema Badplanung befassten. (Fotos: Andreas Walker)

Neben den neuesten Hightech-Präsentationen wurden auch Kreationen gezeigt, die zwar sehr gutes Fachwissen zur technischen Herstellung benötigen, jedoch ein überraschend natürliches Produkt hervorbrachten. Mit der Aufwertung des Badezimmers zum Wohn- und Wellnessraum gewinnt die Holzbadewanne wieder an Attraktivität. Bei den Holzbadewannen und Holzlavabos von «Traumbad» handelt es sich um einheimische Produkte, die in der Firma entwickelt und produziert werden. Sie sind aus massivem Holz ge-

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fertigt und können eingebaut oder frei aufgestellt werden. Die modernen Wannen unterscheiden sich von den traditionellen (Küffer-Bauweise) durch Segmentverleimung, die nur dank neuartiger Leime möglich wurde. Dies erhöht den Komfort, da eine fugenfreie, glatte Oberfläche entsteht. In der Regel sind die neuzeitlichen Massivholzwannen horizontal geschichtet, was die Gestaltungsmöglichkeiten jedoch massiv einschränkt. Deshalb sind die neuen Wannen mit konischen Segmenten aufgebaut, wie dies in der Natur oft bei Früchten, Schneckenhäusern oder Muscheln zu finden ist. So entstand das neueste Produkt, die Holzbadewanne «Nautilus» in Anlehnung an die in der Natur vorkommende Nautilusschale.

Max Frei: Faszination Stein Die Max Frei AG ist ein Vollanbieter für ganzheitliche Lösungen – von der Architektur über Rohstoffe bis zu fertigen Designlösungen. Aus verschiedenen Natursteinen entwirft Max Frei Produkte für Bäder, Küchen, Möbel, Bodenbeläge, Treppen, Fassaden, Mauerwerke usw. Naturstein ist einer der ältesten Baustoffe der Menschen. Er überdauert Generationen und wird über die Jahre hinweg immer schöner. Mit modernster Technologie, jahrelanger Erfahrung, Kreativität und Präzision werden verschiedenste Produkte aus Naturstein hergestellt. An der Messe präsentierte die Firma unter anderem zahlreiche Waschbecken, die aus verschiedenen Natursteinen ausgearbeitet wurden. ■ www.fachmessen.ch

stange wird durch eine Wasser führende Stange ersetzt. Danach kann eine entsprechende Kopf- und Handbrause nach Wunsch eingesetzt werden. Der Wannenoder Duschmischer kann zusätzlich mit einem KWC-Thermostat bestückt werden. Als Aufputzinstallationen können die KWC-Austauschlösungen auch in älteren Häusern montiert werden, wobei die bestehenden Anschlüsse und Bohrungen verwendet werden können.

Geberit: Sauberkeit auf Knopfdruck Die Geberit AquaClean Dusch-WCs reinigen sanft mit Wasser. Damit sind sie hygienischer als Papier und schneller als ein Bidet. Die modernen Dusch-WCs sind auf den ersten Blick kaum als solche zu erkennen, da sich der Duscharm in einer

Reto Hegglin und Gert Arens von der Firma Geberit zeigen ihre neusten Hightech-Toiletten mit Fernbedienung.

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Wohnen |

Konsequente Erweiterung: 5 Produktserien mit attraktiven Modellvarianten

Optimales Einrichten mit Kaldeweis Designlinien für Badewannen und Waschtische Waschtische aus Kaldewei Stahl-Email bilden die konsequente Erweiterung des bestehenden Produktportfolios. Neben neuen Designlinien sind nun auch für die erfolgreichsten Kaldewei Modelllinien passende Waschtische erhältlich. So können die Kunden ihr Bad vom Duschbereich über die Badewanne bis hin zum Waschplatz in einheitlicher Materialität und harmonischer Designsprache einrichten. Quelle: Kaldewei, Bearbeitung Franz Lenz

■ Zu den bedeutenden Kaldewei Produktfamilien Puro, Cono und Centro sind deshalb ab sofort auch passende Waschtische aus Stahl-Email erhältlich. Diese greifen jeweils die charakteristischen Designelemente der Badewannen oder Duschflächen auf und bieten perfekte Kombinationsmöglichkeiten für das moderne Bad. So wurde die geradlinige, klare Kontur der Rechteckwanne Puro auf das Design des entsprechenden Puro Waschtisches übertragen. Auch die Badewanne Conoduo und ihr Pendant, die bodenebene Duschfläche Conoflat, bilden nun mit dem passenden Waschtisch Cono eine Designfamilie: Die puristische Formen-

sprache sowie ein rechteckiger emaillierter Ablaufdeckel verbinden als wiederkehrendes Element die drei Komponenten Duschfläche, Badewanne und Waschtisch. Eine weitere Waschtischserie, die Centro, orientiert sich am Design der erfolgreichen Centro Wannenfamilie. Die Innenform greift die Geometrie des Kreises auf und verbindet diese mit der charakteristischen klaren Linienführung sowie dem runden emaillierten Ablaufdeckel der Centro Familie.

Meisterstück Emerso by Arik Levy In Zusammenarbeit mit Star-Designer Arik Levy hat Kaldewei sein Premium-

segment Meisterstücke nicht nur um eine freistehende Badewanne, sondern auch um eine passende Waschtischserie erweitert. Im Mittelpunkt stehen kontinuierliche Spannungen zwischen strengen Geometrien und sanft verlaufenden Formen und Radien, die den Betrachter immer wieder in ihren Bann ziehen. Wie aus einem Guss aus Kaldewei Stahl-Email gefertigt und mit sanft nach innen geneigten Rändern ist der freistehende Emerso Waschtisch von allen Seiten zugänglich und prägt auf besondere Weise die Badarchitektur. Der Waschtisch Meisterstück Emerso von Arik Levy ist auch als Einbauvariante erhältlich.

Die Innenkontur des Silenio Waschtisches fällt sanft nach innen ab und bildet eine weiche, natürliche Mulde. Dagegen gewährleisten ein präziser Rand und die steil abfallende hintere Partie des Waschtisches optimalen Komfort.


Wohnen |

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Silenio by Anke Salomon

Mit Kaldewei Silenio hat Anke Salomon eine neue Designsprache entworfen: Badewannen und Waschtische der Serie sind aufeinander abgestimmt und zeichnen sich durch harmonische, fliessende Formen aus. Von den Seiten fällt die Innenkontur des Silenio Waschtisches sanft nach innen ab und bildet eine weiche, natürliche Mulde. Dagegen gewährleisten ein präziser Rand und die steil abfallende hintere Partie des Waschtisches optimalen Komfort.

Monomaterial für Duschfläche, Wanne und Waschtisch Alle Waschtische von Kaldewei können als pure Solisten eingesetzt werden, bieten aber dank rechter Winkel und kleiner Radien auch in Kombination mit Möbeln und Borden vollendet elegante und zeitlose Gestaltungsszenarien. Die Installation ist gewohnt einfach und verlässlich: Die Kaldewei Waschtische sind in bis zu vier Abmessungen je Modellserie verfügbar und für vielfältigste Einbaumöglichkeiten entwickelt. Vom eingelassenen Unterbauwaschtisch über

In Zusammenarbeit mit Star-Designer Arik Levy hat Kaldewei sein Premiumsegment «Meisterstücke» nicht nur um eine freistehende Badewanne, sondern auch um eine passende Waschtischserie erweitert. (Fotos: Kaldewei)

Einbau- oder Aufsatzvarianten mit zwei unterschiedlichen Randhöhen, einzeln montierbare Wandwaschtische bis zu frei im Raum positionierbaren Meisterstück Waschtischen, zeichnen sich alle Produkte durch das ideale Material im Bad aus: Stahl-Email. Stahl-Email hat sich über Jahrzehnte durch seine klaren Materialvorteile im Bad bewährt. Eine Oberfläche aus Kaldewei Stahl-Email

ist nicht nur besonders hochwertig, sondern auch leicht zu reinigen und langlebig. ■ Franz Kaldewei AG 5000 Aarau Tel. 062 205 21 00 info.schweiz@kaldewei.com www.kaldewei.ch

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Wohnen | Produkte

Die Kollektion «Verity Design» von Villeroy & Boch bedeutet ...

... Vielfalt für das Badezimmer von heute Die Kollektion «Verity Design» von Villeroy & Boch ist in der Schweiz exklusiv im Badsortiment von Richner zu finden. Die Serie bietet eine attraktive Auswahl an Waschtischen und WC. ■ Die vielseitige Keramikserie «Verity Design» von Villeroy & Boch besteht aus sechs Schrankwaschtischen und Waschtischen, einem Handwaschbecken, zwei Wand – WC, einem wandhängenden Bidet und einem Urinal. Die Waschtische präsentieren sich in einem puristischen Design, sie sind zeitlos schön und sehr funktional. Zur Auswahl stehen Einzel- und Doppelwaschtische sowie kompakte Versionen für kleine Bäder. Erwähnenswert ist die praktische Ablagefläche der Schrankwaschtische. Diese bietet Platz für Pflegeprodukte oder dekorative Bad-Accessoires und ist auch visuell ein Gewinn. Für eine rundum zufriedenstellende Reinigung veredelt Villeroy & Boch die Oberfläche der Sanitärkeramik auf Wunsch mit CeramicPlus. Lösungen auch auf kleinem Raum Auch im Gäste-WC oder in kleinen Badezimmern beweist «Verity Design» seine Vielseitigkeit. Mit einer Breite von nur 45 cm und einer geringen Ausladung ist das Handwaschbecken eine optimale Wahl. Über das Unternehmen Die Marke Richner gehört zum führenden Schweizer Bauhandelsunternehmen CRH Swiss Distribution. Gesamtschweizerisch ist Richner an 40 Standorten vertreten (www.richner.ch) und bietet ein umfangreiches Sortiment an Bädern,

Zum Sortiment gehören Wand-WC, ein wandhängendes Bidet (Bild) und ein Urinal. (Fotos: Richner)

Parkett sowie keramische Wand- und Bodenplatten. Die nach den neusten Trends eingerichteten Ausstellungen präsentieren eine umfangreiche Auswahl an qualitativ hoch stehenden Produkten. ■ Richner Corporate Communications & Marketing Tel. 031 370 48 28 tiziana.boebner@crh-sd.ch www.richner.ch

Auch im Gäste-WC oder in kleinen Badezimmern beweist «Verity Design» seine Vielseitigkeit. Mit einer Breite von nur 45 cm und einer geringen Ausladung ist das Handwaschbecken eine optimale Wahl.


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Man@Bath: Die neue Lässigkeit im Bad des Mannes ■ Das Badezimmer für den Mann ist minimalistisch, eben männlich-pragmatisch und eine Spur lässig. Dabei dominiert schnörkellose Funktionalität, umrahmt von schlichtem Design und gedeckten Farben. Denn während Frauen mehrheitlich zarte Töne bevorzugen, entscheiden sich Männer im Bad oftmals für helles Grau oder edles Schwarz. Den typisch-archaischen Charakter erhält das männliche Bad durch raue Wände aus Beton oder unverputztem Backstein. Im Zusammenspiel setzen Design-Produkte wie Stonetto von Duravit stilvolle Akzente. Die Duschwanne, kreiert vom österreichischen Designertrio EOOS, wird aus dem neuen Mineralgusswerkstoff DuraSolid gefertigt. Diese Technologie lässt matte Oberflächen entstehen, die sehr nah an Natursteineigenschaften heranreichen. So entsteht die für Stonetto wesentliche matte, steinartige Oberfläche. Bei der Benut-

zung fühlt sich die Duschwanne fast so an wie ein vom Wasser ausgewaschener Stein. Eine sinnliche Erfahrung, besonders in einer maskulinen Bad-Umgebung. Als Ort der Erholung zählen für Männer im Bad auch Komfort und Entspannung. Dabei steht nicht das Wellness-Erlebnis im Vordergrund, sondern eine dezente Einrichtung, die mit schlichter Eleganz zum Zurücklehnen einlädt, aber dennoch ihrem maskulinen Stil treu bleibt. Hier fügt sich die DuravitWanne Paiova 5 von EOOS mit skulpturalem Design ein und bietet ausserdem gleich Platz für zwei Personen. In Kombination mit charakteristischen Elementen wie einem Ledersessel entsteht ein wohnliches Ambiente. ■ Duravit Schweiz AG 5504 Othmarsingen Tel. 062 887 25 50 simone.prastaro@ch.duravit.com www.duravit.ch

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Agenda | Impressum |

Permanente Agenda

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(Bitte informieren Sie sich auch unter www.hk-gebaeudetechnik.ch/agenda. Änderungen vorbehalten.)

Anmeldung

Thema/Ort

Datum

Tagungen Energie-Apéros Aargau c/o Sekretariats-Service Sommer 5400 Baden Tel. 056 222 41 81 www.energieaperos-ag.ch

Energie-Apéros im Kanton AG Unterhalt – für Energieeffizienz und Gesundheit. Jeweils 17.30 – 19.30 Uhr – Dienstag 20. Oktober 2015: Alstom Konnex, Obere Vorstadt 37, Baden – Donnerstag 22. Oktober 2015: Gemeindesaal, Metzgplatz, Lenzburg – Dienstag 27. Oktober 2015: IBAarau AG, Ob. Vorstadt 37, Aarau

20. Oktober 2015, Baden 22. Oktober 2015, Lenzburg 27. Oktober 2015, Aarau

www.suissetec.ch

suissetec-Sanitärtag 2015, Dienstag, 27. Oktober 2015

27. Oktober 2015

Swissolar, BFE, u. a., www.swissolar.ch

4. Tagung Solarwärme Schweiz 2015, Freitag, 30. Oktober 2015, Messe Luzern

30. Oktober 2015

www.proklima.ch

ProKlima: Kadertag Gebäudetechnik 2015. Kadertag für Fachleute aus der Lüftungs-, Klima- und Gebäudetechnikbranche, Trafohalle Baden

10. November 2015

www.aeesuisse.ch/kongress www.aee-kongress.ch/anmeldung

Nationaler Kongress der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz Freitag, 13. November 2015 im Congress Center, Basel

13. November 2015

Energie-Apéros Aargau c/o Sekretariats-Service Sommer 5400 Baden Tel. 056 222 41 81 www.energieaperos-ag.ch

Energie-Apéros im Kanton AG Smart ist «in»! – sind es auch die Lösungen? Jeweils 17.30 – 19.30 Uhr – Dienstag, 17. November 2015: Bildungszentrum Zofingen (BZZ) – Dienstag, 24. November 2015: Alstom Konnex, Obere Vorstadt 37, Baden – Donnerstag, 26. November 2015: IBAarau AG, Ob. Vorstadt 37, Aarau

17. Nov. 2015: Zofingen 24. November 2015: Baden 26. November 2015: Aarau

www.svk.ch www.swisscoolingexpo.ch

Schweizermeisterschaft der Kälteberufe anlässlich der Veranstaltung Swiss Cooling, Forum Fribourg, 1763 Granges-Paccot, Mittwoch, 25. November 2015

25. November 2015

Verb. Fernwärme Schweiz, 056 534 40 02 15. Fernwärme-Forum 2016. Fernwärme / Fernkälte, Effizienzfragen www.fernwaerme-schweiz.ch Donnerstag, 9 – 18 Uhr, Kongresshaus Biel

21. Januar 2016

Messen www.blechexpo-messe.de

12. Blechexpo. Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung, Stuttgart

3. – 6. November 2015

www.svk.ch www.swisscoolingexpo.ch

Swiss Cooling Expo mit Fachforum. Forum Fribourg, 1763 Granges-Paccot, Mittwoch, 25. November 2015

25. November 2015

www.fachmessen.ch

Bau + Energie Messe, Bern

26. – 29. November 2015

Swissbau, 4005 Basel Tel. 058 200 20 20, www.swissbau.ch

Swissbau 2016 Baumesse mit Integration der Bereiche Lüftung, Klima und Kälte (ex Hilsa) Messe Basel, Dienstag bis Samstag.

12. – 16. Januar 2016

IMPRESSUM Solar Agentur Schweiz HK-Gebäudetechnik 8006 Zürich, Tel. 044 252 40 04 13.www.solaragentur.ch Jahrgang, Nr. 10, Oktober 2015 (42. Jahrgang HeizungKlima), erscheint monatlich. www.hk-gebaeudetechnik.ch, ISSN 1016-5878 www.europa-forum-luzern.ch

Anmeldeschluss Solarpreis 2016 15. April 2016 Korrektorat: Ruedi Tschumi Stephan Muntwyler, Geschäftsführer Gabs AG, Tägerwilen. Richard Osterwalder, Geschäftsleiter Weishaupt AG, Druck: Vogt-Schild Druck AG, Geroldswil, Mitglied GebäudeKlima Schweiz. 4552 Derendingen Beat Scherrer, Geschäftsführer Scherrer Metec AG, Zürich. 30. internationales Europa Forum Luzern 18. April 2016 Beat Waeber, Mitglied Zentralvorstand suissetec. KKL Luzern Auflage + Verbreitung WEMF/SW-Beglaubigung 2014 Kooperation mit folgenden Verbänden: Druckauflage 8500 Ex.* www.tagedersonne.ch Tage der Copyright Sonne 2016 29. April – 8. Mai 2016 Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband Total verbreitete Auflage: 6887 Ex. Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion (suissetec), 8021 Zürich, Tel. 043 244 73 00, www.suissetec.ch Davon verkauft: 2729 Ex. und/der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt2016 der www.deppingag.ch Lüftigercup Fussballturnier der Gebäudetechnik 18. Juni GebäudeKlima Schweiz, Verband für2016 Heizungs-, * inkl. Probe- und Werbeexemplare, Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Lüftungs- und Klimatechnik, 4603 Olten, Über 40 Mannschaften werden erwartet. Samstag, 18. Juni 2016, Veranstaltungen und Messen Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden BeiTel. 062 205 10 66, www.gebaeudeklima-schweiz.ch Fussballplatz Luterbach SO. träge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herenergiecluster.ch, www.energiecluster.ch Herausgeberin ausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Schweizerischer Verband 24. für Wärmekraftkopplung Jubiläums-Delegiertenversammlung, 125 Jahre, Juni 2016 AZSchweizerisch-Liechtensteinischer Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau suissetec:Textund Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Ge- Bern (WKK-Fachverband), www.waermekraftkopplung.ch Tel. 058 200 56 50, Fax 058 200 56 61 Gebäudetechnikverband (suissetec) währ. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Schweizerischer Stahl- und Haustechnikhandelsverband 8021 Zürich, www.suissetec.ch SSHV, 4010 Basel, www.sshv.ch Geschäftsführer: Roland Kühne Redaktionelle Beiträge Swissolar, www.swissolar.ch European Fuel Cell Forum EuropeanProdukte-Hinweise Fuel Cell Forum 2017kostenlos (PEFC &abgedruckt, H2) 4. – 7. Juli 2017 werden Auswahl GNI Gebäude Netzwerk Initiative, Zürich, www.g-n-i.ch Ratna Irzan Leiterin Zeitschriften: Tel. 044 586 56 44 Internationaler Fachkongress. und Anwendungen MeGA, Fachverband der führenden Gebäudeautomationserfolgt durch die Redaktion.Wissenschaft, Bezahlte BeiträgeTechnik werden mit «Publireportage» oder «Anzeige» gekennzeichnet. Luzern planer der Schweiz, c/o ADZ, Luzern, www.mega-planer.ch forum@efcf.com, www.efcf.com für Brennstoffzellen, Kulturund Kongresszentrum, KGTV, Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände, Redaktion www.kgtv.ch Werbemarkt: Cell Forum EuropeanLeitung Fuel Cell Forum 2016 (SOFC & SOE) 5. – 8. Juli 2016 AZEuropean FachverlageFuel AG, HK-Gebäudetechnik KNX Swiss, www.knx.ch Jürg Rykart, Tel. 058 200 56 04 Tel. 044 5861,56 44 Internationaler Fachkongress. Wissenschaft, Technik und Anwendungen für Neumattstrasse Postfach, CH-5001 Aarau. VDSS, Verein dipl. Spenglermeister Schweiz, www.vdss.ch forum@efcf.com, www.efcf.com Peter Warthmann, Chefredaktor, Tel. 058 200 56 15, Brennstoffzellen, Kultur- und Kongresszentrum, Luzern Anzeigenleitung /Kundenberatung peter.warthmann@azmedien.ch Ein Produkt der Rolf Niederberger, Tel.Aargau 058 200 56 18, Schäfer Partner AGTel. 058 200 56 11, 16. Energie-Gipfel Kanton 15. September 2016 Manuel Fischer, Redaktor, rolf.niederberger@azmedien.ch manuel.fischer@azmedien.ch 5600 Lenzburg, Tel 062 888 88 44 Infos zu Energie- und Klimapolitik. Frühstücksveranstaltung. Nicole Lüscher, Tel. 058 200 56 42, Fax 058 200 56 61, www.energie-gipfel.ch Donnerstag, 6.45 – 9.55 Uhr, in Spreitenbach, Umwelt Arena nicole.luescher@azmedien.ch Ständige externe Autoren: Christian Bärtschi, Bernd Verleger: Peter Wanner, CEO: Axel Wüstmann Anzeigentarif unter www.hk-gebaeudetechnik.ch Genath, Alan Hawkins, Verenum, Zürich Franz und Lenz, Anita Niederhäusern, 14. Holzenergie-Symposium 16. September 2016 www.azmedien.ch Wolfgang Schmid, Martin Stadelmann, Martin Stöckli, Tagungsleiter: Prof. Dr. Thomas Nussbaumer, Verenum ZürichNamhafte und Hochschule Luzern – Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB (Stand Valentin Kälin Leitung Online und Marketing: Andreas Walker, Jürg Wellstein, Andreas Widmer, Daniela Technik & Architektur Hochschule Luzern – Technik & Architektur 31.12.2014): AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG, Wohlgemuth Patronat: BFE Ort: ETH Aboverwaltung, Zürich, ganzer Tag AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH, Abonnemente www.holzenergie-symposium.ch AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, Maja Hort, Tel. 058 200 56 50, Redaktioneller Beirat AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG, FixxPunkt AG, abo@hk-gebaeudetechnik.ch Marco Andreoli, Vorsitzender der Geschäftsleitung, CTA AG, Belcom AG, Media Factory8.AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, www.proklima.ch ProKlima:Preis Kadertag Gebäudetechnik November 2016 Jahres-Abonnement: Fr. 138.–2016 (inkl. MwSt.) Münsingen. Vogt-Schild Druck AG, VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, für Fachleutewww.fachtitel.ch aus der Lüftungs-, Klima- und Gebäudetechnikbranche, Domenico Autuori, Manager of Trainingcentre & LaufenKadertagAbo-Bestellung: Dietschi AG, TrisCom-Media AG, Radio 32 AG, Forum, Keramik Laufen AG und Similor AG, Laufen. Dienstag, 8. November 2016, Trafohalle Baden Layout/Produktion: Stefanie Lipp AZ Vertriebs AG, Zofinger Tagblatt AG Daniel Bader, Leiter Kommunikation, R. Nussbaum AG, Olten. Mobil in Time AG u.a. HLK-Portal 2017 Januar 2017 www.hlk-portal.ch (ab 2015 alle 2 Jahre, jeweils in den Nicht-Swissbau-Jahren)

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Im redaktionellen Text erwähnte Firmen 3-Plan Haustechnik AG

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Gabs AG

20

Schw. Ingenieur- u. Architektenverein SIA

42

GebäudeKlima Schweiz

42

suissetec

AEE Suisse

30

Geberit Vertriebs AG

86

Sekretariat ProKlima

18

Affentranger Bau AG

11

Geschäftsstelle Minergie

Solar Agentur Schweiz

11

ait Schweiz AG

54

Hager AG

70

Solarmarkt GmbH

52

Akad Business AG

18

Hauseigentümerverband HEV

12

Soltop Schuppisser AG

54

Alcosuisse

42

Helvetic Energy GmbH

59

Stiebel Eltron AG

54

Bless AG

74

Hochschule Luzern

62

Sunage AG

38

34

SVK

Abderhalden Harapol AG

Bundesamt für Energie BFE Cadec AG

12, 34, 38

4, 11, 62, 66

IBB Energie AG

30

26, 30, 78

60

70

Institut für Solartechnik SPF

Caotec Solar GmbH

38

Interst. Hochschule für Technik Buchs NTB

11

SWKI

Cipag SA

21

Keramik Laufen AG

86

Systec Therm AG

54

Cofely AG

30

KNX Swiss

32

Testo AG

69

Comat AG

70

Krannich Solar AG

52

Thalmann Maschinenbau AG

76

Coolworld Rentals AG

69

LG Electronics Austria GmbH

58

Tritec Services AG

52

Debrunner Koenig Management AG

24

LG Electronics Deutschland GmbH

52

Vassella Energie GmbH

38

Duravit Schweiz AG

91

Max Frei AG Marmorwerk und Bildhauerei

86

Verband der Schw. Gasindustrie VSG

34

Eawag

4

38, 42, 54

Swissolar

30, 50 62

MCH Messe Schweiz (Basel) AG

16

Wago Contact SA

70

Meilibex SA

21

Walter Meier (Klima Schweiz) AG

Elcotherm AG

54

Mobil in Time AG

25

Weishaupt AG

48

Elektro-Material AG

25

Nova Energie GmbH

11

WKK-Fachverband

34

Empa, Dübendorf

12

Omni Ray AG

73

Wunderli Electronics AG

70

Energie 360° AG

54

Osterwalder St. Gallen AG

42

Zehnder Comfosystems Cesovent AG

66

Elbro AG

73

Energie Thun AG

34

Pestalozzi + Co AG

20

Zehnder Group Schweiz AG

Fanzun AG

38

Richner

90

Franke Water Systems AG

86

Schreinerei Lohrer GmbH

86

ZHAW ZT Fachmessen AG

Franz Kaldewei AG

88

Schweizer-Energie AG

54

22, 46, 57

66 42 12, 14, 54, 86

Inserentenverzeichnis AFG Arbonia-Forster-Holding AG

US 2

Grundfos GmbH

23

Rontaler Annoncen GmbH

68

Häny AG

84

Sekretariat ProKlima

65

29

Hefti. Hess. Martignoni. Holding AG

31

SF-Filter AG

82

49

Helvetic Energy GmbH

57

Siemens Schweiz AG

73

SM Handels AG

64

AKAD Business AG

94

Alsoft Informatik AG Backer ELC AG Bausoft Informatik AG

28, 84

IBZ

6

Brunner-Anliker AG

82

Jansen AG

Citroën (Suisse) SA

17

LG Electronics Austria GmbH

Colasit AG

69

M. Scherrer AG

Coolworld Rentals AG

61

Mepa – Pauli und Menden GmbH

Debrunner Koenig Management AG

59

Mercedes-Benz Automobil AG

Elvatec AG

18

Mobil in Time AG

eta Group GmbH

53

Nissan Center Europe GmbH

19

ewz

27

Ohnsorg Söhne AG

75

Fahrer AG

57

Parkem AG

22

Ford Motor Company (Switzerland) SA

15

Peugeot (Suisse) SA

33

Titelseite:

ait Schweiz AG

Franz Kaldewei GmbH & Co. KG

91

R. Nussbaum AG

83

Beilagen:

Restclean AG

79

Rems GmbH, ZT Messen, Stanley Works, TKW

Geberit Vertriebs AG

US 4

85

Suva

24

Tiba AG

58

84

Wärmebau Vertriebs AG

25

81

Weishaupt AG

43

45, 65

7 41

Ygnis AG

47

ZT Messen AG

40

Stellenmarkt:

94



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