Mai 2016
Die Trends des Lichts – die grosse Nachschau zur L + B 2016
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Strassenbeleuchtung: Quo vadis?
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Überprüfung von Notbeleuchtungsanlagen
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Biologisch wirksames Licht
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Elektrische Sicherheit
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Umschlag
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Editorial
Licht: intelligent und smart!? An der weltgrössten Fachmesse für Licht, Beleuchtungstechnik und Gebäudeautomation, der Light + Building 2016 in Frankfurt wurde deutlich, dass Licht mehr als nur ein überschaubarer Markt geworden ist, denn die Themenvielfalt lockte nicht nur 216 000 Besucher an, sondern expandiert in ungeahntem Masse. Dabei kristallisierten sich drei besonders deutliche Trends heraus, die wir in der
An der L + B 2016 waren die Vernetzung, aber auch Kommunikation unter Leuchten grosse Themen neben dem biodynamischen Licht. Dass die Vernetzung unter den Besuchern und Ausstellern funktionierte, dokumentiert dieses Bild vom Osram-Stand stellvertretend für die meisten Aussteller in Frankfurt. (Bild: Markus Frutig, ET Licht)
grossen Light + Building-Nachschau ab Seite 4 präsentieren: Licht wird intelligent, vernetzt und wird auch wieder in der alten Optik «antiker» Formen gefragt. In Frankfurt sprachen bereits viele Aussteller von intelligentem Licht oder dem «Smart Lighting», welches nicht nur hekömmliche Beleuchtungsaufgaben wahrnehmen kann, sondern untereinander kommuniziert, Daten austauscht und in Zukunft nahezu die nächste Revolution im Lichtbereich antreten wird: das vernetzte, digitale Licht im Zeitalter der digitalen Revolution – «Industrie 4.0» bzw. «Licht 4.0». Ein überaus spannender, komplexer aber auch kontroverser Themenbereich, der nicht nur die grossen Leuchtenhersteller mit glänzenden Augen milliardenschwere Umsatzzahlen prognostizieren lässt. Alles wird digital, alles wird vernetzt und die Datenfluten werden zukünftig laut Aussagen vieler Experten im Lichtbereich nicht mehr per Wi-Fi, sondern per Li-Fi-Standard ausgetauscht.
Welche Vorteile dies gerade im Strassenraum hat, dem widmen wir die Schwerpunkt-Reihe zur öffentlichen Beleuchtung auf rund 14 Seiten ab Seite 14 . Der nächste grosse Trend ist Human Centric Lighting (HCL), oder auch Biodynamisches Licht genannt. Die Forschung hat sich in den letzten Jahren auch darauf konzentriert, die organischen Vorgänge im menschlichen Körper – die durch Licht in der Evolution aufgebaut und weiter entwickelt wurden – auch in die Beleuchtungstechnologie aufzunehmen. In Frankfurt konnte man dazu vielerorts Systeme für den Office-Bereich, aber auch für öffentliche Gebäude oder Krankenhäuser anschauen. Mein Vorgänger und Kollege Hans Rudolf Ris hat dazu ab Seite 42 einen Fachbeitrag erstellt. Ein dritter Trend, den man an der Fachmesse erleben konnte, ist das Retro-Style/-Design; viele Leuchtenhersteller, aber auch Lichtdesigner haben sich die Kundenwünsche zu Herzen genommen, um die Leuchtmittel wieder auf historische Ursprünge in der typischen Glühlampenform von anno dazumal herzustellen – jedoch mit der neuesten, effizienten LED-Technologie bestückt. Daher wird die Vielfalt für den Endverbraucher immens steigen, aber zur Qual des Elektroinstallateurs und des Elektrogrosshandels werden vielleicht nicht nur die Umsatz-, sondern auch die Katalog- und Bestellnummern-Volumen explodieren. Ihnen wünsche ich viel Freude, intelligentes Licht und intelligente Lichtlösungen in der zweiten Ausgabe des ET Licht 2/16 zu entdecken. Markus Frutig, Chefredaktor ET Licht redaktion@etlicht.ch
Inhalt
Strassenleuchten sind langfristige Investitionen. Deshalb lohnen sich sorgfältig abgestützte Entscheidungen bei der Wahl der Leuchten und Steuerung derselben.
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30 Die Ausleuchtung entscheidet: Sicherheitszeichen für Flucht- und Rettungswege können beleuchtete Rettungszeichen oder hinterleuchtete Rettungszeichen sein. Die aktuellen Hintergründe zum Thema.
Die Vega LED-Langfeldleuchten sind eine hochwertige Leuchtenfamilie, welche durch ihre Lichtqualität, ihr Design und die hohe Effizienz sonst für repräsentative Bürobauten prädestiniert sind – sie zeigen aber auch im harten Schuleinsatz ihre Stärken.
38 Zum Titelbild DICE – die neue, innovative Würfelleuchte
Themen 1
Editorial
Fachartikel 3 Museumsbeleuchtung 4 Die Trends des Lichts 12 Neue Norm fürs Licht 14 Strassenbeleuchtung: Quo vadis 17 Termine und Vorschau ET Licht 3/16 19 Sparpotenzial noch nicht ausgeschöpft 26 Die Strasse wird digitaler 30 Die Ausleuchtung entscheidet 32 Überprüfung von Notbeleuchtungsanlagen 38 Neue Lichtqualität für die Schule 42 Biologisch wirksames Licht 46 Mit Licht gegen Demenz 48 Neues Kirchenlicht 52 Elektrische Sicherheit
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Innovation 53 LED Lichtlösungen in Profilen 54 Vitalisierendes Licht für Systemdecken 55 Wartungsprobleme elegant gelöst 56 LEDVANCE – eine neue Ära beginnt 57 Qualitätssicherung 58 Leitbild für digitales Arbeitslicht 60 Entwicklungsprozess einer LED-Leuchte 62 Den Rettungsweg stilvoll & sicher weisen
Die neue Rettungszeicheleuchten-Serie «DICE» kommt in einem innovativen und noch nie dagewesenen Design aus dem Hause Inotec daher. Inotec Sicherheitstechnik (Schweiz) AG 8610 Uster Telefon 043 366 44 44 www.inotec-licht.ch
Branchennews
Licht für die Inszenierung von Architektur und sensiblen Objekten
Museumsbeleuchtung Museumsarchitektur in Szene zu setzen und gleichzeitig die oft wertvollen und (licht-)empfindlichen Exponate ins rechte Licht zu rücken, gehört zu den anspruchsvollsten lichtplanerischen Aufgaben. Das nächste SLG-Vorabendseminar beschäftigt sich damit intensiv.
Blick auf den Erweiterungsbaus des Kunstmuseum Basel. (Bild: Julian Salinas/Kunstmuseum Basel)
Es braucht viel Erfahrung um die Balance zu finden zwischen Gebäudeinszenierung und zurückhaltender Architekturbeleuchtung. Das Ausstellungsgut soll Mittelpunkt sein. Darüber hinaus müssen auch strenge beleuchtungsspezifische Vorgaben eingehalten werden, die von Leihgebern und Konservatoren an die Objektbeleuchtung gestellt werden.
Szenographie und konservatorischer Anspruch Was muss man beachten, • damit das Gebäude den Inhalt
nicht zum Statisten macht? • um Gemälde im Museum vor schädigenden Einflüssen zu schützen? • wenn Ausstellungsmacher die volle szenografische Freiheit fordern? In diesem Vorabendseminar zeigen Fachvorträge der am Projekt «Erweiterungsbau Kunstmuseum Basel» beteiligten Experten vor Ort am konkrten Beispiel auf, welche Anforderungen eine optimale Museumsbeleuchtung erfüllen muss. Bei der anschliessenden Führung
geben sie einen Einblick in die Beleuchtungsanlage des neuen Hauses. Kompetente Referenten führen die Teilnehmenden durch die Themen, begleiten die anschliessende Besichtigung und stehen für Diskussionen und Fragen zur Verfügung. L
Infos Schweizer Licht Gesellschaft SLG 3000 Bern 8 www.slg.ch Kunstmuseum Basel www.kunstmuseumbasel.ch
Agenda Vorabendseminar des 18. August 2016 Licht und Objektschutz: Werner Müller Konzeption, Planung und Realisation: Hanspeter Keller Tageslichtplanung für Museumsbauten: Christian Kölzow Referenten: Werner Müller, Leiter Restaurierungsabteilung, Kunstmuseum Basel, www.kunstmuseumbasel.ch, Hanspeter Keller, Lichtgestalter IALD, mati AG, Adliswil, www.mati.ch, Christian Kölzow, Konzeption und Planung, Leiter Institut für Tageslichttechnik, Stuttgart, www.ift-stuttgart.de Termin: Donnerstag, 18. August 2016, St. Alban-Graben 16, 4051 Basel Zeit: 17.00 – 19.30 Uhr (anschliessend Diskussion und Apéro) Kosten: 95.– CHF + MWST (SLG-Mitglieder), 160.– CHF + MWST (Nicht SLG-Mitglieder) Infos: info@slg.ch
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Fachartikel
Vernetzung, Kommunikation und reger Datenaustausch waren in Frankfurt garantiert. Die neuste Generation von Strassenleuchten beinhaltet nicht nur intelligente Leuchtensteuerungen, die mit ihrer Umgebung Daten austauschen, sondern sie können als Access-Points für zukünftige Infrastrukturen in Städten wertvolle Dienste bieten. (Bilder: Markus Frutig, ET Licht)
L + B 2016: Aussteller-Interviews zu Neuheiten wie HCL oder das Licht von morgen
Die Trends des Lichts An der Light + Building 2016 haben insgesamt 216 000 Besucher aufgezeigt, dass die Branche ein nie dagewesenes Interesse und Wachstum in allen Bereichen der Gebäudeautomation, Lichtsteuerung, Lichtdesign und Strassenbeleuchtung erlebt. 2589 Aussteller aus 55 Ländern präsentierten auf rund 248 500 m2 ihre Produktneuheiten in den Bereichen Vernetzung, Intelligenz, neues Design und sowie eine grosse Bandbreite von modernsten Lichtlösungen. Die Redaktion des ET Licht war in Frankfurt und sprach mit Ausstellern über die neusten Trends in der Lichttechnik, wie dem HCL (Human Centric Lighting), wie das Internet der Dinge das Licht der Dinge erobert und was heute schon die nahe Zukunft im dynamischen Lichtmarkt bewegen wird.
Intelligentes Licht für intelligente Gebäude Herr Schraft, «Intelligentes Licht für intelligente Gebäude» ist Ihr Trendthema am Stand – was steckt dahinter? Christian Schraft, CEO Feilo Silvanya: Ganz wichtig ist es, dass es bei der LED-Technologie nicht nur um Energieeinsparung geht, sondern LEDs sind besser steuerbar als traditionelle Lichtquellen, dadurch lassen sich ganz neue Szenarien mit
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LEDs ausdenken. Dazu können LEDs sehr viel mehr, als nur Licht zu übertragen. Sie können auch Daten und somit Informationen übertragen, indem man die Daten aufmoduliert. So kann Information in zwei Richtungen fliessen, indem man die Lichtinstallation benutzt. Das revolutioniert schlussendlich den Lichtmarkt. Lichtpunkte sind auch das am meisten in Gebäuden verbreitete Bauteil, daher kann Licht zukünftig genutzt werden, um Informationen in verschiedene Gebäudeteile zu bringen. Hier am Stand haben wir beispielsweise «Heat mapping», ein Organic Response Steuerungs-System, welches durch Infrarotsensoren Informationen über die Nutzung der Standfläche gewinnt und weitergibt. So konnten wir am Vorabend den Stand am nächsten Tag anpassen,
um einen besseren Besucherfluss erreichen zu können. Das Beleuchtungssystem hat uns sozusagen konkret geholfen, um das Standdesign zu verbessern. In Gebäuden lässt sich das natürlich beliebig vervielfältigen, also nicht nur das Licht über Licht zu steuern, sondern die Flächennutzung, Daten über Wärme, Klima oder Nutzung aufnehmen usw. In einem nächsten Schritt kann man die Daten auf ein Geschäft übertragen, also beispielsweise, wenn der Kunde vor dem Regal steht, um ihm dann einen Vorschlag auf das Smartphone zu senden, die Wege zu optimieren oder Sonderangebote vorzuschlagen. Damit sind noch sehr viele Möglichkeiten realisierbar. Vielleicht gibt es in zwei bis drei Jahren kein Wi-Fi mehr, weil wir die Informationen, die wir jetzt im Computer haben
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auch über das Licht übertragen – also über «Li-Fi» – senden und empfangen können. Das sind alles Dinge, die sich aktuell entwickeln. Denn Big Data ist ein sehr grosses Zukunftsthema und viele hier tätige Unternehmen beschäftigen sich derzeit mit der Datenübertragung über Licht. Die Zukunft wird vielleicht in fünf Jahren so aussehen, dass Unternehmen, die Daten gewinnen möchten, in ihren Gebäuden Leuchten für ihre Kunden kostenlos installieren, die dann die gewünschten Daten auffangen die er haben möchte. Damit wird es völlig neue Geschäftsmodelle geben. Daher wird es ein Wettlauf in der Lichtindustrie geben, was die zukünftige Rolle sein wird, und wer die zukünftige Powerpositions in diesem Markt haben wird. Dieter Zetsche, Chef von Daimler hat einmal gesagt «We will not be the subcontractor of google». Ähnliches gilt aus meiner Sicht nun für die Lichtindustrie, denn wir suchen nach neuen Wegen, wie wir diese Position optimieren und nicht nur die Blechbieger für die Datenfirmen dieser Welt sein werden.» Also ist Industrie 4.0 bereits in der Lichtindustrie angekommen? «Ja, aber man muss sagen, dass auf der Kundenseite noch gezögert wird, denn vieles ist noch unklar, z. B. wer und wie letzten Endes in diesem Markt Geld verdienen wird. Wir sind also mitten in diesem Umbruch und es ist noch nicht klar, wer am Ende zu den Gewinnern oder zu den Verlierern zählen wird. Daher sind es sehr spannende Zeiten!» Was ist dabei Ihre Strategie, eine 100-jährige Traditionsmarke mit Feilo als neuen Besitzer in die Zukunft zu führen? «Feilo ist einer der ganz grossen Lichthersteller in China, aber eben nicht ausserhalb von China. Daher ha-
Christian Schraft (CEO Feilo Sylvania) zusammen mit seiner Ehefrau Zhi Schraft (Segment Marketing Manager). Schraft sagte: «Big Data ist ein sehr grosses Zukunftsthema und viele hier tätige Unternehmen beschäftigen sich derzeit mit der Datenübertragung über Licht. Dies beinhaltet eine neue Revolution im Lichtmarkt.»
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ben wir die riesige Chance, dass es einerseits keine geografische Überlappung gibt und unsere ProduktPortfolios komplementär sind: wir sind mehr im Indoor-Bereich stark, Feilo mehr im Outdoor-Bereich. Als Geschäftsmodell wollen wir natürlich mit Smart Lighting mehr Intelligenz ins Licht bringen, aber auch das EMC (Energie Management Contracts) in den Markt bringen, wo wir die Kunden in der Finanzierung und den kompletten Lösungsmodellen für ihre Unternehmen unterstützen und umsetzen werden.»
Das Licht von morgen muss intuitiv sein Herr Wachsmuth, Internet of Things, Internet of Light, Vernetzung usw. sind grosse Schlagworte, die hier an der L+B präsentiert wurden. Welche Lösungen präsentiert Regent dazu? Hinrik Wachsmuth, Leiter Kommunikation Regent Lighting: «Wir haben erkannt, dass die Zukunft so sein wird, dass die Leuchte intelligenter wird und wir die Leuchten mit Sensoren usw. ausstatten, die dann über Bluetooth von all diesen digitalen Möglichkeiten profitieren. Mit Light Hub präsentieren wir eine Möglichkeit, die Präsenz und die
Energieeffizienz am Arbeitsplatz zu messen und die Daten über ein Gateway zu übertragen. Von dort gehen die Daten in eine Cloud und der Kunde kann mit seinen eigenen oder mit unseren Tools die Auswertung vornehmen. Das ist eine Infrastruktur, die es ermöglicht, intelligente Services einzusetzen und daraus Schlüsse zu ziehen, wie beispielsweise die Arbeitsplatzbelegung oder die Energieeffizienz optimiert werden kann. Eine zweite Möglichkeit und grosses Thema hier ist Human Centric Lighting, womit wir den Tagesverlauf nachstellen können. Das kann nun individuell oder vorprogrammiert angesteuert werden. Wir gehen aber nicht den Weg, dass es der Konzentration und der Psyche des Menschen gut tut, sondern die Simulation des Tagesverlauf ermöglicht wird, um damit das Wohlbefinden am Arbeitsplatz, auch tief im Raum, zu steigern. Mit dem Projekt Lighting Robots zeigen wir beispielsweise, dass Licht nicht immer fix installiert werden muss, sondern es kann beispielsweise in Parkhäusern zum Benutzer kommen, um ihn zum Auto zu begleiten und damit schlussendlich mehr Sicherheit zu generieren.
XAL Deutschland Geschäftsführer Stephan Hierzer präsentierte mit seinem Team in Frankfurt, was technisches Licht heute leisten kann: «smart, vernetzt und flexibel werden Räume den jeweiligen Nutzeranforderungen entsprechend inszeniert.» «X-TALK», der neue Kommunikationsstandard für Lichtsysteme beispielsweise, ermöglicht die drahtlose Kommunikation des Nutzers mit einzelnen Leuchten oder Leuchtengruppen über jedes Smart Device als Steuerungstool.
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Intelligentes, vernetztes Licht hält neben Officeanwendungen vor allem in der öffentlichen Beleuchtung seinen Einzug, wo zukünftig Strassenleuchten den Verkehr überwachen oder gar leiten können. Mit den neuen Apps, wie ihr «Mylights remote» kann man am Smartphone seine eigenen Lichtszenarien steuern, aber andererseits geht es auch um den Elektroinstallateur, der für den Endkunden nahezu irreale Zukunftsträume realisieren muss. Wie schaffen Sie diesen Spagat? «Dahinter steht unsere Philosophie, die wir «Lightuition» nennen – das ist eine Kombination aus der Entdeckung der digitalen Möglichkeiten – aber immer unter dem Aspekt, wie intuitiv die technischen Möglichkeiten nutzbar sind. Also keine langen Montage- oder Bedienungsanleitungen, sondern sozusagen wie die Plug-and-play-Philosophie, also Plug-and-use-Solutions, die wir hier bieten!» Damit nehmen sie sozusagen dem Elektroinstallateur auch die «Angst», die sonst mit hochkomplexen Gebäudesteuerungen einhergeht? «Wir nehmen ihm nicht nur die Angst, sondern bieten dem Elektroinstallateur sozusagen unglaubliche Möglichkeiten. Mit dem Modul «Mylight remote» – welches man in jede beliebige Leuchte problemlos einbauen kann – erkennt das Smartphone das Mesh-Netzwerk sofort, welches über Bluetooth
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läuft. Somit entfällt jeglicher Verkabelungsaufwand und der Installateur kann seinen Kunden einen Mehrwert bieten und kann neue, benutzerfreundliche Geschäftsmodelle realisieren. Beim Videorecorder war das grösste Teil das Benutzerhandbuch und daher gibt es den Videorecorder nicht mehr. Moderne Geräte müssen intuitiv sein und das gilt auch für das Licht von morgen. Das ist natürlich auch die Knacknuss für uns Leuchtenhersteller!»
Hinrik Wachsmuth, Leiter Marketing und Kommunikation Regent Lighting sagt: «Intelligente Leuchten, die zu optimalen ökonomischen Systemlösungen verbunden werden, bereiten die Grundlage für mehr Lebensqualität. Hier präsentieren wir Lösungen, bei denen visionäre Technologie und intuitive Usability perfekt zusammenspielen.»
Licht, das mitdenkt Herr Richner, Sie präsentieren mit «RibagAir» ein Licht, das «mitdenkt»; worum handelt es sich dabei? Thomas Richner, Leiter Verkauf/Lichplanung, Ribag Licht AG: Mit «RibagAir» bezeichnen wir das gesamthafte, drahtlose Ansteuern von Beleuchtungen wie Taster oder Sensoren, die mit dem ZigBee-Standard ausgerüstet sind. Das «RibagAir» Smart Lighting-System besteht aus einem Gateway, «RibagAir»-Leuchten, Taster und einem Smartphone. Es kann mit weiteren Home-Automation-Komponenten ergänzt und erweitert werden. Wir haben unsere Leuchten hierbei auf der ZigBee-Standard-Technologie basierend entwickelt. Denn ZigBee ist ein allgemeiner Standard, der für die gesamte Gebäudeautomation als gemeinsamer und internationaler Funkstandard funktioniert, an dem sehr viele Unternehmen beteiligt sind. Somit bietet die Funktechnik einen komplett vernetzten und sicheren Standard, der über den gemeinsamen Gateway per Smartphone oder weiter Bedienstellen gesteuert werden kann. è
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perfekt. Alle RibagAir Leuchten sind Tunable white tauglich und haben als Standard die Funktion Human Centric Light integriert, welche den natürlichen Verlauf des Tageslichtes simuliert. Die Lichtfarben können zwischen 2700K – 5700K eingestellt werden .
Vom Internet of Things zum Internet of Lighting
Osram präsentierte eine Vielzahl an Neuheiten. (v. l. n. r.) Hans-Joachim Schwabe (CEO Specialty Lighting); Christoph Peitz (Director Smart Positioning Services); und Jes Munk Hansen (CEO Region «Americas» & Leitung Geschäftsbereich Classic Lamps & Ballasts). «Dank Lösungen von Osram können die intelligenten Städte der Zukunft ihre Lichtinfrastruktur Schritt für Schritt in ein Multifunktionskommunikationsnetzwerk umwandeln».
Was ist dabei der besondere Mehrwert für den Kunden? Der Endverbraucher erhält damit alle Möglichkeiten für die Lichtsteuerung, Programmierung usw. Daher braucht er in Zukunft keinen aufwendigen KNX-Standard mehr und man kann die Kosten – vor allem im Installationsbereich – deut-
Herr Lechner, die gesamte Zumtobel Group tritt 2016 das erste Mal gemeinsam an der L + B auf. Was ist dabei der Fokus für die Besucher? Daniel Lechner, Leitung Marketing DACH der Zumtobel Group: In der Vergangenheit waren die unterschiedlichen Marken in unterschiedlichen Hallen verteilt präsent.
lich minimieren, da die ZigBeeKomponenten nicht mehr 230 VAC benötigen, denn sie können mithilfe einer Batterie oder über PiezoTechnologie sogar ihre eigene Energie generieren, um das Signal an die Leuchten zu senden, die lediglich mit 230 VAC gespiesen werden müssen – dann funktioniert alles
Claudius J. Noack, Leiter F+E bei Esylux betonte zur Premierenpräsentation der «PRANA+»-Stehleuchte: «Wir wollen nicht in der Leuchte das beste Licht erzeugen, sondern im Raum.» Daher haben wir 2016 entschieden, die gesamte Stärke der Zumtobel Gruppe an einem zentralen Ort zu vereinen und zu zeigen. Das hat sehr gut funktioniert und es war der richtige Schritt für unsere Kunden, um die individuellen Ausprägungen im Portfolio der einzelnen Bereiche zu präsentieren.
Andreas Richner (Geschäftsführer) zusammen mit seinem Bruder Thomas Richner (Leiter Verkauf/Lichtplanung) der Ribag Licht AG betonen: «Smart Building heisst das Schlagwort, welches für die fortschreitende Durchdringung des Alltags mit digitalen Technologien steht. Die dafür entwickelte Lösung RibagAir vereint die smarten Ribag-Leuchten in einem drahtlosen System, das maximale Freiheit schafft.»
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Zu welchen Trendthemen haben Sie hier Lösungen präsentiert? Eines der übergreifenden Themen ist beispielsweise die Finanzierung und der Betrieb von Beleuchtungsanlagen, aber auch das neue Trendthema «Internet of Things» (IoT), welches wir auch als Gruppe bespielen. Hier profitieren wir als
Fachartikel
Daniel Lechner, Leitung Marketing DACH der Zumtobel Group: «Ein grosses Trendthema, welches wir auch als Zumtobel-Gruppe bespielen ist u. a. das Internet of Things (IoT). Lichtkonzern vor allem von unserer Expertise für Beleuchtungslösungen in Verbindung mit dem Knowhow für intelligente Beleuchtungskomponenten, das die Marke Tridonic einbringt. Bei der Entwicklung von IoT-Lösungen setzen wir auf Kooperationen, wie beispiels-
weise mit Bosch Software Innovations. Zudem laufen bereits erste Pilotprojekte – vor allem im Bereich der intelligenten Beleuchtungslösungen für vernetzte Gebäude. Sie haben für den Messauftritt der Marke Zumtobel das Motto «Active
Light» gewählt. Was bedeutet das konkret? Bei «Active Light» geht es darum, wie Licht den Menschen während 24 Stunden begleitet. Denn Licht wirkt immer auf drei Ebenen: biologisch, visuell und auch emotional. Das haben wir in unterschiedlichen Szenarien und Applikationsbeispielen am Stand aufgezeigt. Dieser 24-Stunden-Ansatz hat uns auch dazu gebracht, zwei neue zentrale Anwendungen für die Marke Zumtobel zu präsentieren: einerseits für den Wohnraumbereich – denn hier ist es auch eminent wichtig, eine gute Lichtplanung zu haben und Licht bewusst einzusetzen – um ihr Wohlbefinden zu schaffen. Das andere Thema ist die Aussenbeleuchtung, wo wir mit der neuen Anwendung Zumtobel Outdoor Architectural Architekten und Lichtplanern neue Möglichkeiten für die aufgabenspezifische Ausleuchtung und In-
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Die Geschäftsleitung von Esylux am Stand (v. l. n. r.): Jürgen Kitz (Geschäftsführer Esylux Deutschland GmbH; Alexandros Athanasiadis (Geschäftsführer Esylux Swiss AG, CH); Mareks Peters (Chairman & CEO Esylux International AG, CH); sowie Peter Kremser, Managing Director & Gründer von Esylux. Athanasiadis betont: «Mit unserer Work-Light-Balance präsentieren wir mit der intelligenten LED-Innenbeleuchtung «NOVA» und «PRANA+» äusserst innovative Produkte, die tageslicht- und präsenzabhängig gesteuert werden und trotz HCL-Technologie sehr energiesparend sind. Da steckt unser langjähriges Know-how als Sensorspezialist drin und wir sind damit ein Komplettlösungsanbieter für die Lichtbranche.»
szenierung von Wegen, Plätzen, Strassen und Fassaden eröffnen. So ermöglicht Supersystem outdoor die gezielte Beleuchtung und Inszenierung des urbanen Aussenraums. Die Produktfamilie Nightsight umfasst alle Lichtwerkzeuge, um sowohl vertikale und horizontale Flächen homogen auszuleuchten als auch gezielte Akzente zu setzen. Ein weiteres Trendthema ist ja auch «Smart» bzw. «Connected City». Was ist hierbei das Besondere für städtische Kommunen? Ja das ist für uns als Gruppe ein ganz besonders grosses Thema,vor
allem für die Marke Thorn, die beispielsweise mit der Stadt Kopenhagen eine Partnerschaft aufgebaut hat. Hier wird eine Leuchte eingesetzt, die für künftige SensorikMöglichkeiten bereits vorbereitet ist. Dies ist ein schönes Beispiel, wie die Anforderungen eines Kunden zu einer besonderen Produktentwicklung führen können, die für die Zukunft bereits gut gerüstet ist: Zukünftig kann die Beleuchtung auf die Verkehrs- oder Wetterbedingungen angepasst werden. Auch im Bereich Parkplätze arbeitet Thorn an zukunftsweisenden Lösungen, die z.B. die Parkplatzssuche erleichtern.
Für Lichtplaner hat die Zumtobel Group auch eine neue Marke mit interessanten Produkten? Ja, unsere jüngste Schwester im Familienverbund ist «acdc»; über diese Marke zeigen wir zwar ein im Vergleich zu den anderen Marken sehr kleines Portfolio, aber es besitzt eine sehr grosse Produkttiefe und ist ideal für den Lichtplaner, um hochwertige Lösungen beispielsweise für Aussenfassaden zu erhalten. Die nächste Light + Building findet vom 18. bis 23. März 2018 statt. L
Im Artikel erwähnte Firmen: ESYLUX Swiss AG www.esylux.ch FEILO SYLVANIA www.feilosylvania.com OSRAM Schweiz AG www.osram.ch Philips Lighting Switzerland AG www.lighting.philips.ch REGENT Lighting www.regent.ch RIBAG Licht AG www.ribag.com XAL GmbH www.xal.com Zumtobel Group www.zumtobelgroup.com www.light-building.com Bei vielen Herstellern von Leuchtmitteln, wie Philips oder Osram, war ein weiteres Trendthema der Retro-Look für neuste LED-Technologie in Form der antiken Glühfadenbirnen à la Edison und Co.
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Autor & Fotograf: Markus Frutig, Chefredaktor ET Licht
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Neue Norm, neues Licht? Hier hilft die SLG mit Experten weiter
Neue Norm fürs Licht Die neue Norm SN EN 13201 für die öffentliche Beleuchtung beeinflusst die Planung der öffentlichen Beleuchtung massiv. Die Schweizer Licht Gesellschaft (SLG) plant dazu drei Seminare, die alle Hintergründe beleuchten und Hilfestellung geben. nung von Beleuchtungsanlagen. Neu wird die dynamische Beleuchtung behandelt und die verschiedenen Umgebungsparameter berücksichtigt. Klare Regeln für das Absenken des Beleuchtungsniveaus werden vorgegeben.
Die Norm SN EN 13201
Die Revision der Norm SN EN 13201 definiert die korrekte Beleuchtung von Strassen und Plätzen im öffentlichen Raum. (Bild: iStock)
Aufgrund der schnellen Entwicklung in der Beleuchtungstechnik müssen alle Normen regelmässig überarbeitet werden. In diesem Zusammenhang wurde die Norm SN EN 13201 durch die Fachgremien revidiert und ergänzt. Diese Norm definiert die korrekte Beleuchtung von Strassen und Plätzen im öffentlichen Raum.
Neue Technik, neue Möglichkeiten Die LED-Technologie bietet ganz neue Möglichkeiten. Die dynamische Beleuchtung hält daher auch Einzug in den öffentlichen Raum. Die neue Ausgabe dieser Norm hat einen grossen Einfluss auf die Pla-
Daten der Veranstaltungen Lausanne: 2. Juni 2016 Zürich: 20. September 2016 Bern: Datum noch offen Dauer: 17.00 – 19.00 Uhr Anmeldung: www.slg.ch
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Die Norm SN EN 13201 besteht aus fünf Abschnitten: Der Teil 1 legt fest, wie die Beleuchtungsklassen der Stassen zu bestimmen sind. Diese nationale Regelung wurde spezifisch für die Schweiz erstellt. Die offizielle Bezeichnung für diesen Teil lautet SNR 13201-1. Diese technische Regel wird, wenn möglich, in der Zukunft wieder in einer europäischen Fassung zusammengeführt. • Der Teil 2 beschreibt die Güte der verschiedenen Klassen. Hier wird beschrieben, nach welchen Kriterien geplant werden soll. • Der Teil 3 definiert die Berechnung der verschiedenen Merkmale der Klassen. • Der Teil 4 definiert wie die Messung der Lichtströme ausgeführt wird. Hier wird ausführlich auf die neue dynamische Beleuchtung eingegangen. • Der Teil 5 wurde erstmals eingeführt. In diesem Bereich wird die Energieeffizienz definiert. Mit den Energieeffizienzindikatoren können Angebote vergleichbar gemacht werden und Lösungen beurteilt werden. In diesem Thema war die Schweiz schon länger sehr aktiv und hat mit der SLG-Richtlinie 450a diese Definitionen bereits vorweggenommen. Für die verschiedenen Klassen
werden in dieser Richtlinie Grenzwerte vorgegeben.
Die SLG-Fachgruppe 202 Die Fachgruppe 202 der Schweizer Licht Gesellschaft hat nicht nur an der internationalen Norm massgeblich mitgearbeitet, sondern auch einen Leitfaden erstellt wie die Norm angewendet werden soll. Diese Broschüre präzisiert die Norm und erklärt deren Umsetzung. In einem zusätzlichen Teil wird die Beleuchtung der Fussgängerstreifen ausführlich behandelt.
Drei Vorabendseminare zur neuen Norm Die SLG wird im Rahmen von drei Vorabendseminaren die neue Norm ausführlich präsentieren und vorstellen. Ausgewiesene Experten präsentieren die Ausgangslage und erklären die Inhalte und diskutieren die Umsetzung mit den Teilnehmern. Die neue Norm wird darüberhinaus im Rahmen der Veranstaltung gegen eine reduzierte Gebühr abgegeben. L
Infos Autor: Albert Studerus, Geschäftsführer der SLG Schweizer Licht Gesellschaft SLG 3000 Bern 8 www.slg.ch
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Diskussionsrunde: Licht nach Bedarf für Strassenlampen
Strassenbeleuchtung: Quo vadis? Die ET Licht hat Anbieter, Systementwickler und Anwender von Strassenbeleuchtungssystemen an einen Tisch geladen und mit ihnen über den Stand der Dinge gesprochen. Speziell haben wir uns auf die LED-Technik und die dynamisch nach Bedarf gesteuerte Lichtmenge fokussiert. Wohin die Reise genau gehen wird, zeichnet sich zwar ab – welches System sich aber durchsetzen wird, ist noch offen. Dass die Tage der Hochdruck-Natriumdampf- oder gar der Quecksilberdampflampen gezählt sind, darüber herrscht Einigkeit. Welche Pfade für eine nachhaltige Strassenbeleuchtung einzuschlagen sind, darüber wurde leidenschaftlich diskutiert. Im Besonderen differierten die Aussagen über die Effizienz und die Energiesparmöglichkeiten der neuen Technologien.
Darf’s ein bisschen mehr sein? Auf den ersten Blick zwar eine grosse Diskrepanz, die sich aber im Laufe des Gesprächs auflöst: Während der Kanton Bern die ältesten Leuchten aus seinen rund knapp 30’000 Leuchten umfassenden Pool mit einer hocheffizienten
Raymond Kleger, Redaktor ET, Diskussionsleitung.
Die Diskussionsteilnehmer Thomas Blum, Schréder Swiss SA, Thun, Produktion Stephan Breuer, Tiefbauamt Bern, Anwender Urs Etter, Sankt Galler Stadtwerke, Anwender Jörg Haller, Elektrizitätswerke Zürich, Anwender Rico Kramer, Esave AG, Chur, Produktion Roberto Mucedero, iGuzzini illuminazione Schweiz AG, Zürich, Hersteller Albert Studerus, Geschäftsführer Schweizer Licht Gesellschaft SLG, Bern
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Licht-nach-Bedarf-Leuchte ersetzt, ist der Leuchten-Pool in St. Gallen deutlich jünger. Zwar haben beide gedimmte Natriumhochdruckleuchten mit Nachtabsenkung im Einsatz. Während aber St Gallen diese Leuchten-Generation bereits jetzt ersetzt, steht deren Austausch beim Wechsel von jährlich 1500 Leuchten im Kanton Bern erst in rund 10 Jahren mit dannzumal noch effizienteren LEDs auf dem Programm. Ferner spielen auch politische Vorgaben eine Rolle: Im Kanton Bern war die Nachtabschaltung der öffentlichen Beleuchtung nie eine Option. Das Tiefbauamt hat zudem die Auflage, nur Ökostrom einzukaufen. Beides verkürzt die Amorti-
Thomas Blum: «Die Zeiten der grossen Handschuhe beim Lampentausch sind vorbei.»
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sationszeit unter sonst gleichen Bedingungen. Einig sind sich aber alle, dass auch weniger grosse Einsparmöglichkeiten umgesetzt werden sollten. Denn auf die mehreren Tausend Lichtpunkte einer Stadt summieren sich auch kleine Leistungsreduktionen. Ob es nun ein oder 15 Jahre dauert – die Investitionen in neue Lampentechnik lässt sich auf jeden Fall ökonomisch rechtfertigen. Selbst bei den heutigen Tiefstpreisen für Energie funktioniert das. Thomas Blum von Schréder Swiss SA erwähnt in die-
sem Zusammenhang Messungen in Yverdon, welche klar aufzeigten, dass mit einer bedarfsabhängigen Steuerung mehr gespart werden kann als mit der Nachtabschaltung. Es gibt aber noch zwei weitere wichtige Faktoren, die für den Einsatz einer neuen Technik sprechen. Bietet sich doch die Gelegenheit, bei den oft vielen verschiedenen Lampentypen an den Strassen aufzuräumen. Neben den Mengeneffekten bei der Anschaffung gibt es auch bei den Ersatzteilen einen grossen Impact.
Ersatzteilbewirtschaftung Der Kanton Bern beispielsweise konnte die Anzahl Ersatzteile für die neuen Lampen auf drei (!) reduzieren. Wenn dereinst alle Lampen umgerüstet sind, haben die Service-
Urs Etter: «Viele Gemeinden haben zu Beginn des LED-Hypes ihre Finger verbrannt.»
Stephan Breuer: «Wer nicht nach Bedarf steuert, verschenkt das technische Potential der LED-Leuchten!»
leute nie mehr die falschen Ersatzteile im Auto dabei. Dank der intelligenten Steuerung kommt in allen Situationen, sei dies im Quartier oder auf der Kantonsstrasse, immer die gleiche Leuchte zum Einsatz. Sie wird einfach entsprechend programmiert und liefert so die passende Lichtmenge. Stephan Breuer vom Tiefbauamt Bern räumt ein, dass damit zwar nicht immer die perfekte Beleuchtung umgesetzt wird – sie ist aber immer noch heller, mit besserer Farbwiedergabe und günstiger im Betrieb als die vorhergehende Lösung auf dem gleichen Kandelaber. Roberto Mucedero von iGuzzini bestätigt, dass die Masten eigentlich neu gesetzt werden müssten. Weil mit den Bestehenden die Beleuchtung mit LED nicht optimal ist. Ergänzend weist er darauf hin, dass bei ihnen als Leuchtenanbieter der Aufwand für die Ersatzteilbe-
wirtschaftung deutlich angestiegen ist; Mucedero spricht von einer Verneunfachung der Artikelnummern in den letzten paar Jahren. Dieser Umstand ist unter anderem sicher der «Kreativität» einiger kleiner Gemeindewerke geschuldet. So hat eine Berggemeinde ein eigenes Leuchtendesign des Typs «Bergikon-1» (Red: Gemeindename anonymisiert) erstellen lassen. Ganze 138 Lichtpunkte weltweit wurden damit ausgerüstet. Damit nicht genug: Nach der Neuwahl des Gemeindeammanns wurde das neue Design «Bergikon-2» in Auftrag gegeben. Man könnte fast meinen, die persönliche Verwirklichung findet 9 Meter über Asphalt («müA») statt.
Auch die Ökologie zählt Neben der ökonomischen Betrachtung spielt auch die ökologische Nachhaltigkeit eine Rolle. In vielen Gemeinden ist der Stimmbevölke-
Rico Kramer: «In der ganzen Stadt Chur gibt es nur noch zwei Lampentypen.» ET Licht
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rung nicht egal, wie die Verwaltung mit ihrer Energie wirtschaftet. So hat die Stadt St. Gallen schon früh begonnen, sich Gedanken zu machen, wie der Stromverbrauch der Strassenbeleuchtung reduziert werden kann. Neben der Energie ist auch die «Lichtverschmutzung» seit einigen Jahren ein Thema, das unter anderen die «International Darksky Association» antreibt. Nicht nur Astronomen, die gerne weit entfernte Sterne und Galaxien beobachten, wünschen sich einen möglichst dunklen Nachthimmel. Auch Vögel, Wildtiere und Insekten werden nachweislich stark durch unsere hell beleuchteten Strassen beeinflusst. Die dynamische Steuerung der Strassenbeleuchtung könnte hier einen namhaften Beitrag zu einem dunkleren Nachthimmel leisten.
Albert Studerus: «Im Aussenraum sind wir teilweiseweiter als im Innenraum.»
Licht nach Bedarf Die Technik hinter der dynamischen Lichtsteuerung ist immer noch sehr vielfältig. Die meisten Hersteller kochen ihr eigenes Süppchen und von miteinander kompatiblen Komponenten sind wir leider noch weit entfernt. Wer sich heute für ein System entscheidet, ist typischerweise für Jahre an den Lieferanten gebunden. Das hat auch bei der Anschaffung einen spürbaren Effekt auf den Preis. Die Unterschiede liegen einerseits in der Detektionstechnik: Entweder als Passive-Infrared-Sensor
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Roberto Mucedero: «Unsere Artikelnummern haben sich verneunfacht!»
(PIR) oder als Radarsensor ausgestaltet. Andererseits gibt es grosse Differenzen bei der Montage und bei den Kommunikationsmöglichkeiten der Leuchten untereinander bzw. mit einem zentralen Steuersystem. Alle Systeme haben dabei ihre Vor- und Nachteile. Als grosse Herausforderung für Radarsensoren bezeichnet Rico Kramer von Esave AG die Vorgaben für die Stromaufnahme. Gerade einmal 0,1 Watt Leistung stehen für den Betrieb des Bewegungsmelders zur Verfügung. Auf den ersten Blick eine unlösbare Aufgabe für ein Radarsystem. Trotzdem dürfte ein wesentlicher Vorteil des Radars für dessen Durchsetzung sorgen: Es gibt keine optische Kunststofflinse, die nach wenigen Jahren eintrübt. Ist das System aber einmal im Einsatz, sind sowohl die Betreiber als auch die Nutzer hell begeistert. Wie Stephan Breuer ausführt, ist sich das kantonale Tiefbauamt gewöhnt, zu funktionierenden Anlagen kaum Nutzer-Feedback zu bekommen - ganz nach dem Motto «Nicht geschimpft, ist genug gelobt.» Anders bei den LED mit Licht-nach-Bedarf-Technik: Aus den Quartieren mit diesen Leuchten erhalten sie plötzlich gehäuft Komplimente über das angenehme Farbspektrum, den offensichtlichen Willen Strom zu sparen und die Helligkeit, wie man sie benötigt.
Urs Etter von den Stadtwerken St. Gallen geht sogar noch weiter und spürt die Bereitschaft, für den höheren Komfort auch Geld locker zu machen. Die Bevölkerung verstehe, dass die neuen Leuchten ein bisschen teurer in der Anschaffung seien. Das Sicherheitsgefühl der Einwohnerschaft darf nicht unterschätzt werden; das gilt nicht nur am Fussgängerstreifen. Wer spät abends noch seine Joggingrunde drehen will, ist froh, wenn die auf Orientierungslicht gedimmten Leuchten jeweils einige hundert Meter vor und nach einem ihre Helligkeit temporär erhöhen.
Pionierrolle Schweiz Auf Vorplätzen und in Zugängen zu Gebäuden ist Licht nach Bedarf seit bald 20 Jahren Standard. Der Präsenzmelder wurde von James Bodmer, Besitzer der Firma HTS High Technology Systems AG, 1996 patentiert. HTS wurde von Theben übernommen und heisst heute ThebenHTS. Die Schweiz spielte weltweit bei der Einführung von Licht nach Bedarf eine Vorreiterrolle. Wie in Innenräumen hat die Schweiz auch bei der Strassenbeleuchtung eine wichtige Pionierrolle inne. In unserem Land werden also einerseits die neuen Techniken entwickelt und produziert, andererseits wichtige Erfahrungen von den Betreibern gesammelt. Davon profitieren nicht nur wir selbst, sondern
unsere Hersteller können mit dem erworbenen Know-how international reüssieren. Der kleine Nachteil besteht darin, dass sich die eine oder andere Gemeinde in der Euphorie des «LED-Hypes» die Finger verbrannt hat und jetzt ein wenig zuwartet mit Neuinvestitionen. Das gehört aber zur Pionierrolle und wir sind überzeugt, dass wir unter dem Strich klar gewinnen werden.
Normen und Standards Wie in diesem Heft auf Seite 12 zu lesen ist, hat die Schweizer Licht Gesellschaft (SLG) ihre Normen für die Strassenbeleuchtung überarbeitet (SN EN 13201). Das war nach einhelliger Meinung der Runde auch dringend nötig: Die bisherigen Vorgaben stammen noch aus Quecksilberdampf-Zeiten mit dessen weissbläulichem Licht. Dank der angepassten Normen müssen die LED-Leuchten nicht mehr überdimensioniert werden, denn die Beleuchtungen können zukünftig nachts den Umgebungsbedingungen angepasst betrieben werden.
Strassenleuchten im Praxistest
Jörg Haller: «Achten Sie darauf, nur Systeme einzusetzen, die wirklich funktionieren.» Leider noch nicht normiert sind die Vorschaltgeräte und die Steuerungen. Bestrebungen sind zwar in Gang, von verbindlichen Standards sind wir aber noch weit entfernt. Wie Rico Kramer ausführt, hat Esave immerhin schon eine definierte Schnittstelle, die das Verbauen in die Vorschaltgeräte von drei grossen Herstellern erlaubt. Nicht zu unterschätzen ist die Kommunikation zwischen den Leuchten. Neben proprietären Funkprotokollen werden auch WLAN- und GSM-Lösungen eingesetzt. Der Sicherheit wird dabei zwar mit Verschlüsselung Rechnung getragen, man ist sich aber bewusst, dass kein System hundertprozentig sicher ist. Das Ziel muss daher sein, die Hürde für das Eindringen so hoch zu setzen, dass das Aufwand-Nutzen-Verhältnis sehr schlecht wird. Alle Betreiber sind sich einig, dass die Kontrolle von Verkehrssteuersystemen, wie Lichtsignalanlagen oder
Für den Test von Strassenleuchten gibt es renommierte Labore. Selbstverständlich stellen auch die Leuchten-Produzenten selber viele Versuche an. Die Messdaten fliessen in Datenblätter und Parameter für optische Berechnungsprogramme. Vergleicht man Strassenlampen verschiedenster Hersteller unter exakt genau gleichen, realen Bedingungen auf demselben Kandelaber, zeigen sich aber erhebliche Unterschiede. Redaktoren der Elektrotechnik und des ET Lichts wollen es genau wissen und unterziehen Strassenlampen verschiedenster Anbieter einem praktischen Test. Mehr dazu sowie weitere interessante Anwendungslösungen bei der öffentlichen Beleuchtung finden Sie auch in der Ausgabe ET Licht 3/2016.
«ledKON 02» Die «ledKON 02» findet vom 15. – 16. Juni 2016 in Köln statt. Hauptthema 2016 sind Inhalte rund um die Projekt- und Lichtplanung. www.led-institut.de/ledkon02
«SINDEX 2016» Dieses Jahr steht das Thema Industrie 4.0 vom 6. – 8. September an der grössten Schweizer Industrie-Fachmesse Sindex im Fokus. www.sindex.ch
«ELECTRO-TEC Ost» Der Brachenevent findet am 14. – 15. September in den Winterthurer Eulachhallen statt; der Besuch der Fachseminare und der Ausstellungen ist kostenlos. www.electro-tec.ch
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Busbevorzugungen, deutlich interessanter für Hacker seien, als Strassenlampen ein- und auszuschalten.
Augen auf bei der Ausschreibung Sowohl Anbieter wie Anwender betonen, wie wichtig der Text in der Auftrags-Ausschreibung ist. Es lohnt sich, auf die Erfahrungen der grossen Städte zurückzugreifen. Wer sich für einen vermeintlich günstigen Anbieter einmal entschieden hat, merkt oft zu spät, wo sich die Haken und Ösen verstecken. Die SLG hat ihr Schulungsangebot darum dahingehend angepasst, als dass die Formulierung von Ausschreibungstexten ein separater Ausbildungsblock bildet. Wie Jörg Haller erläutert, konnten sie bei der Beratung einer Vorortsgemeinde alleine mit der besseren Ausleuchtung – durch geschickte Produktwahl – so viel Energie spa-
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ren, wie dies durch eine gesteuerte Anlage möglich gewesen wäre. Das soll nicht gegen eine Steuerung sprechen, aber darauf hinweisen, dass der Ausleuchtung bzw. Lichtverteilung besonderes Augenmerk gelten sollte. Oder kurz: das richtige Licht am richtigen Ort.
Beispiel gefällig? Als gelungenes Beispiel, wie ein neues Beleuchtungskonzept zu überzeugen vermag, darf wohl der Kanton Bern gelten. Seit 2014 ist Licht nach Bedarf kantonaler Standard in der öffentlichen Beleuchtung. In der 2. Ausschreibungsrunde nach WTO hat der Kanton für die Jahre 2015 bis 2017 noch genau einen Leuchten-Typ für sein Kantonsstrassennetz evaluiert. Und der Kanton spart im Ergebnis dreifach: 85% weniger Energie, 85% weniger CO2 und über 90% Einsparungen bei den Betriebskosten. Basis dieser Einsparung sind Messungen, die
aktuell 3 500 Lichtpunkte mit der neuen Technik umfassen. Ende Jahr sollen es 5 000 sein.
Fazit Wer heute Strassenlampen erneuert, muss nur schon aus ökonomischen Überlegungen zumindest auf LED-Technik setzen. In den Quartieren dürfte sich in den meisten Gemeinden der Mehraufwand für Licht nach Bedarf schnell rechnen. Auch für die Nutzer ist der gesteigerte Komfort deutlich spürbar und sorgt für Begeisterung. Wer es mit dem Einsatz der neuen Technologie gleichzeitig schafft, die Vielfalt an Ersatzteilen zu reduzieren, hat doppelt gewonnen. L
Infos Diskussionsleitung: Raymond Kleger Text und Bilder: Jürg Altwegg
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LED-Technik ermöglicht ganz neue Ansteuerungen
(Bild: www.esave.ch)
Sparpotenzial noch nicht ausgeschöpft Strassenleuchten sind langfristige Investitionen. Deshalb lohnen sich sorgfältig abgestützte Entscheidungen bei der Wahl der Leuchten und Steuerung derselben. Auch in konservativ denkenden Kommissionen von politischen Gemeinden ist bei Neuanlagen nur LED-Technik gefragt. Es stellen sich aber weitere Fragen. Sollen die Leuchten auch noch dimmbar sein, damit in verkehrsarmen Zeiten die Helligkeit auf der Strasse reduziert werden kann? Oder sollen die Leuchten gar über Bewegungssensoren verfügen, damit ein noch höheres Einsparpotenzial erzielt wird? Es gibt ganz verschiedene Gründe, die öffentliche Beleuchtung zu überdenken. Die soziale Sicherheit wird bei beleuchteten Strassen und Plätzen ganz klar erhöht, doch rechtfertigt dies die Nacht zum Tag zu machen? Die soziale Sicherheit ist ja nur ein Aspekt, die Gesundheit beispielsweise ein anderer. Kunstlicht von aussen in Zimmer gestrahlt, hat erwiesenermassen negativen Einfluss auf die Schlafqualität. Es gibt aber noch viele andere Gründe, beispielsweise die Energieverschwendung, die nach neuen Beleuchtungstechniken rufen. Dabei wird allzu oft vergessen, dass die Strassenbeleuchtung vor allem der Verkehrssicherheit zu dienen hat. Und da stellt sich die Frage, welche Technik unterstützt die Sicherheit am besten.
Kunstlicht billig und doch teuer Obwohl Kunstlicht vom Betrieb her heute gegenüber früher spotbillig ist, verschlingt es eben doch erhebliche Kosten wegen der unglaublichen Menge, in denen es nur schon im öffentlichen Raum anfällt. Wie sah die Beleuchtung früher aus? Im 16. Jahrhundert verdiente ein Handwerker pro Tag 24 Pfennig. Ein Pfund Bienenwachs kostete 40 Pfennig und reichte aus, um eine Kerze für 100 Stunden brennen zu lassen (Bild 1). Dabei erzielt eine Kerze eine Lichtstärke von 1 Candela. Demnach reichte ein Tageslohn für 60 Stunden (siehe Website Infobox). Eine LED-Lampe mit 5,9 W erzeugt 850 Candela (230-V-Retrofitlampe gerechnet). Demzufolge hätte heute der gleiche Handwerker mit einem Tageslohn von 170 Franken 850 Mal
mehr Licht zur Verfügung – nicht aber während 60 Stunden sondern während 16 Jahren.
Sternenhimmel passé Wenn man fernab der Zivilisation in den klaren Himmel blickt, funkeln gegen 5000 Sterne – ein unvergessliches Erlebnis – zumindest für den, dem dies schon einmal vergönnt war. Doch dort, wo sich Zivilisation breit macht, sieht man auch bei klarer Nacht nur noch wenige Sterne, weil das in den Weltraum reflektierte öffentliche Kunstlicht schwach leuchtende Sterne überstrahlt. Weil LED-Strassenlampen deutlich weniger Streulicht erzeugen, fällt auch die Lichtverschmutzung gegenüber konventionellen Leuchten geringer aus. Auch dieser Punkt spricht für die LED-Technik.
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Ein Dorf blickt zurück In Pfyn (Thurgau) beschloss 2010 der Gemeinderat, einen Beitrag zur Verminderung des Energieverbrauchs zu leisten. In einer durchschnittlichen Gemeinde fällt gegen 50 % des Stromverbrauchs auf die Strassen- und Platzbeleuchtung. Eine nähere Untersuchung in Pfyn zeigte Ende 2012, dass bei einer Umstellung der alten Retrofit-Natriumdampf-Hochdrucklampen auf LEDLeuchten bei Quartierstrassen und Plätzen der Stromverbrauch um 80% sinkt, bei den Kantonsstrassen mit Leuchten auf 10 m hohen Kandelabern, sind es etwa 50 %. Die geringere Einsparung bei grösseren Leistungen rührt daher, dass die Effizienz von Natriumdampf-Hochdrucklampen bei hoher Leistung besser ist und bei LED auf tiefen Lichtpunkten stufenlos das richtige «Lumenpaket» gewählt werden kann. Anfangs 2016 wurden die letzten Strassenzüge auf LED-Technik umgestellt. Der Stromverbrauch hat sich gemäss den Prognosen verringert. Die Pfyner Strassen- und Platzleuchten werden nicht gedimmt und auch nicht über Bewegungssensoren gesteuert. Nach Mitternacht wird die Beleuchtung bis auf ein paar wenige Stellen ganz abgeschaltet. Eine grosse Mehrheit der
Bevölkerung befürwortet dieses Vorgehen, ganz wenige finden es «saumässig» dunkel, wenn sie unter der Woche nach Mitternacht heimlaufen. An Wochenenden ist die Beleuchtung länger eingeschaltet. Damit ist schon angedeutet: Allen recht getan, ist eine Sache, die niemand kann – oder eben doch?
LED: Wie geht es weiter? Die LED-Technik entwickelt sich immer noch rasend schnell. Die Lichtausbeuten kompletter Strassenlampen liegen heute bei 130 lm/W. Das theoretische Maximum für stichiges Weiss liegt bei zirka 500 lm/W (Bild 2). Es wird aber nie gelingen, elektrischen Strom zu 100 % in sichtbares Licht zu verwandeln. Nur die Glühlampe setzt 100 % der elektrischen Energie in Strahlung um – allerdings ist der weitaus grösste Teil davon im unerwünschten Infrarotbereich. Das Ende der Fahnenstange einer weissen, nackten LED wird kaum 400 lm/W erreichen. Zusammen mit der Optik und Elektronik wären es dann möglicherweise 300 lm/W. In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass CREE anfangs 2014 eine weisse LED (5600 K) vorgestellt hat, die 300 lm/W erreicht. Eine komplette Leuchte könnte so auf 200 lm/W kommen, also das
Bild 2: Theoretische Lichtausbeute: bei 555 nm (grün, nicht weiss) beträgt 683 lm/W, bei einem sehr dürftigen Weiss zirka 500 lm/W, bei brauchbarem Weiss zirka 300 lm/W. (www.candlepowerforums.com)
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Bild 1: Im 16. Jahrhundert reichte ein Handwerker-Tageslohn für 60 Stunden Kerzenlicht.
Doppelte, was für Lampen von 2012 als «super» galt. Ich wage zu behaupten, im Jahre 2018 werden Strassenlampen mit 200 lm/W installiert und damit nur noch die Hälfte der elektrischen Energie der sechs Jahre älteren Versionen verbrauchen.
Unterschiedliche Dimm-Techniken Gedimmte Leuchten kommen bei der Bevölkerung, was den Komfort anbetrifft, sicher besser an als völlige Dunkelheit. Auch bei 10% Beleuchtungsstärke kann der Heimweg noch gut gefunden werden (hier sind die gültigen Normen SN EN 13201 zu beachten, Seite XX). Im Folgenden werden vier Dimmvarianten vorgestellt. Bild 3A zeigt die preisgünstigste Variante für das Dimmen. Es ist keine zusätzliche Verkabelung notwendig. Mit dem Einschalten der Lampe startet ein Astro-Timer im Betriebsgerät (BG). Dies löst ein vordefiniertes Dimmprofil in der Lampe aus. Die Programmierung des Dimmprofils erfolgt bei Osram beispielsweise über eine DALI-Schnittstelle. Bild 3B zeigt eine weitere, bereits bei Entladungslampen genutzte Dimmtechnik. Die Auslösung der Dimmung erfolgt über einen zusätzlichen Starkstromdraht. Auch bei dieser Variante wird der gewünschte Dimmwert vor der Montage der Leuchten einmal festge-
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legt und programmiert. Bei den meisten Strassenbeleuchtungen existiert ein zusätzlicher Steuerdraht (Halbnacht) und lässt sich folglich für das Dimmen nutzen. Bild 3C zeigt eine sehr komfortable Möglichkeit der individuellen Dimmung von bis zu 64 elektronischen DALI-Vorschaltgeräten über den 2-drahtigen Bus. Dabei können 64 Lampen einzeln oder 16 Gruppen parallel gesteuert werden. Die Anschlüsse sind nicht polarisiert, es ist egal, an welche Klemme welcher Draht angeschlossen wird. Bei dieser Variante ist interessant, dass auch Statusinformationen aus den Lampen zur zentralen Steuerung übermittelt werden können. Aber bei bestehenden Anlagen sind vielfach nicht zwei Steuerleitungen vorhanden. Bild 3D zeigt ein Dimmen über die normalen Starkstromdrähte. Die Steuersignale werden als Hochfrequenz den Starkstromdrähten überlagert (Powerline). In der Lampe dient ein zusätzlicher Converter (Powerline/DALI) vor dem Betriebsgerät (BG), um die Hochfrequenzsi-
gnale in DALI-Busdaten zu konvertieren. Der Komfort entspricht ansonsten der Variante nach Bild 3C Der Converter verbraucht selbst etwa 1 W und erhöht somit den Eigenverbrauch der Lampe. Bei einer Lampe mit 25 W Aufnahmeleistung entspricht dies 4 %. In Pfyn wurde das Dimmen der Leuchten ebenfalls evaluiert. Die Betriebsmittel-Mehrkosten waren zu jenem Zeitpunkt aber so hoch, dass es sich kaum lohnte, zumal von Anfang an das Ausschalten der Leuchten nach Mitternacht favorisiert wurde. Die Mehrkosten für das Betriebsgerät hätten sich auch nach 10 Jahren über die kleinere Stromrechnung nicht amortisiert.
Kosteneinsparung beim Dimmen Wir wollen an einem Beispiel heutiger LED-Quartierstrassenlampen mit einer elektrischen Leistung von etwa 25 W zeigen, was für ein Einsparpotenzial beim Dimmen möglich ist. Wir gehen zuerst vom idealen Fall aus. Dies bedeutet, dass die Quartierstrassenbeleuchtung die
Bild 3: Verschiedene Dimmtechniken: A praktisch ohne Mehrkosten beim Betriebsgerät, bei D sind die zusätzlichen Kosten erheblich.
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ganze Nacht eingeschaltet ist. Wir nehmen weiter an, dass die Lampen übers Jahr gesehen 4300 Stunden arbeiten. Bei einem Preis von 0,2 Fr./kWh würde das Kosten von Fr. 21.50 Energiekosten verursachen. Es stellt sich jetzt die Frage, wenn diese Lampen pro Nacht durchschnittlich während 7 Stunden auf 20 % Lichtleistung gedimmt leuchten, wie viel Geld lässt sich sparen? Von den total 4300 Stunden brennen die Lampen 2555 Stunden mit 20 % Leistung, 1745 Stunden mit voller Leistung. Das ergibt dann noch Energiekosten von rund 11 Franken. Somit lassen sich pro Lampe im Jahr etwas mehr 10 Franken an Energiekosten einsparen. Je nach Dimmtechnik kostet das Betriebsgerät und allenfalls ein zusätzlicher Converter zwischen 50 bis 200 Franken mehr als das Betriebsgerät einer nicht dimmbaren Leuchte. Damit ist jedem Leser klar, dass sich ökonomisch gesehen das Dimmen nur dann lohnt, wenn die Lampen die ganze Nacht brennen und wenn eine einfache Dimmtechnik zur Anwendung gelangt. Es darf ja nicht vergessen werden, nebst den dimmbaren Betriebsgeräten sind noch eine zentrale Steuerung, Mehrkosten für Verkabelung und Mannstunden für deren Betreuung zu berücksichtigen. Wem aber ökologische Aspekte viel wichtiger sind als ökonomische, gelten natürlich andere Regeln. Es kommt hinzu, dass wir in den Beispielen mit konstanten Strompreisen gerechnet haben, was über die letzten Jahre stimmt. Längerfristig sind auch in der Schweiz höhere Strompreise zu erwarten wegen des Zubaus alternativer Energien. Eine weitere Dimmtechnik wird zurzeit untersucht. Dabei werden die Lampen nicht einfach nach der Uhrzeit und dem Dämmerungszustand gedimmt, sondern verkehrsabhängig. Je weniger Verkehr auf der Strasse ist, desto stärker werden die Lampen gedimmt. Für einen ganzen Strassenabschnitt benötigt man dabei nur zwei Bewegungssensoren. Nach gültigen Normen ist diese Version aber noch nicht erlaubt.
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Licht nach Bedarf Deutlich mehr Energie als beim konstanten Dimmen der Lampen lässt sich erzielen, wenn sich die Leuchten selbsttätig nur noch dann einschalten, wenn jemand auf der Strasse unterwegs ist. Unter der Woche sind je nach Strasse und Zeit
Hier ist noch festzuhalten, dass LED-Lampen den Vorteil bringen, dass sie sich auf unter 10 % der Nennlichtleistung fast proportional zur elektrischen Leistung dimmen lassen. Dies ist möglich, weil die Sockelleistung der Elektronik sehr klein ist.
Bild 4: Bei einem Fussgänger leuchten nur die Lampe, unter der der Fussgänger geht und die folgende. Bei einem Auto sind es mehrere. (Bild: esave)
am Abend oder gar nach Mitternacht kaum noch Leute zu Fuss unterwegs und Autos nur noch in sehr geringer Zahl. Wenn Kantonsstrassen mit 5 % der vollen Beleuchtung arbeiten, reicht dies für den Blick auf die leere Strasse aus. Bewegen sich hingegen Autos, Fussgänger und Velofahrer im Umkreis der Leuchten, wird es hell (Bild 4). Dafür sorgen Bewegungsmelder, die direkt in den Leuchten oder am Kandelaber verbaut sind. Diese erfassen bewegte Objekte und können, je nach System, sogar deren Geschwindigkeit berechnen. Fährt oder geht ein Strassennutzer auf eine Strassenlampe zu, dimmt diese und die folgenden Lampen sofort hoch. Wird bei gewissen Systemen eine hohe Geschwindigkeit festgestellt, leuchten mehrere folgende Leuchten hell. Der helle Bereich bewegt sich dabei vor dem Objekt weiter, es bildet sich eine Art Lichtteppich, der dem Strassennutzer vorauseilt. Ist das Objekt weg, leuchten alle Lampen wieder mit 5 % der Nennlichtleistung.
Wir wollen auch zu Licht nach Bedarf ein Beispiel durchrechnen. Wir nehmen eine Kantonsstrassenleuchte mit 90 W. Im Kanton Bern haben Untersuchungen gezeigt, dass die Leuchten während durchschnittlich 82 % der Zeit im stark gedimmten Zustand verharren, das sind durchschnittlich weniger als 5 % der Maximalleistung. Die Elektronikverluste vernachlässigen wir. Wieviel Geld lässt sich in diesem Fall sparen? Ohne Dimmung verursacht eine Lampe mit 90 W Aufnahmeleistung bei jährlich 4300 Stunden und 0,2 CHF/kWh Energiekosten von CHF 77.40. Mit einer Leuchte mit Licht nach Bedarf reduzieren sich die Energiekosten auf CHF 33.70 pro Jahr. Eine Leuchte der esave aus Chur (Bild 5) mit eingebautem Bewegungssensor und Funkverbindung kostet etwa 50 Franken mehr als eine gleichwertige Lampe ohne Regelung Licht nach Bedarf. Die Rechnung zeigt, dass im Kanton Bern eine Amortisierung in einem Jahr möglich ist. Im Falle einer 25-W-Lampe dauert die Amortisierung 5 Jahre bei sonst gleichen
Annahmen. Wenn die neue Lampentechnik mit Licht nach Bedarf mit alter Natriumtechnik (185 W für 10-m-Kandelaber) verglichen wird, ist es schon fast sträflich, wenn die öffentliche Beleuchtung nicht so schnell als möglich umgebaut wird. Bei einer Beleuchtung Licht nach Bedarf ist der Komfort für die Bevölkerung sicher besser als bei Lampen, die einfach abschalten. Wenn sichergestellt ist, dass die Lebenserwartung von Leuchten mit eingebauter Sensorik genauso hoch ist wie bei solchen mit einfachsten Betriebsgeräten, vereinen sich Ökologie und Ökonomie in idealer Form. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass schon gute Erfahrungswerte mit öffentlichen Beleuchtungen mit Licht nach Bedarf bestehen. Es ist sogar so, dass die Bevölkerung diese Technik mit grosser Mehrheit sehr positiv aufnimmt.
Schlafen bei dynamischem Licht Im ersten Moment denkt man, dass bei einem Schlafzimmer mit Fenster zur Strassenseite, das dynamische Dimmen problematisch ist. Wenn einige Male in der Nacht die Strassenbeleuchtung auf «hell» dimmt, ist doch auch ein Lichtschimmer im Zimmer wahrnehmbar. Dieser Effekt ist tatsächlich geringfügig messbar. Verglichen mit alter «Natriumtechnik» mit grossem Streulichtanteil fällt aber viel weniger Licht in Zimmer zur Strassenseite. LED-Strassenlampen zeichnen sich ja dadurch aus, dass sie die Strasse präzise ausleuchten, es ist kaum Streulicht vorhanden. Selbst nahe Hauswände bleiben dunkel. Mit extremen Einstellungen bei der Dimmgeschwindigkeit (Flankensteilheit beim Licht nach Bedarf) ist aber Vorsicht geboten.
Lebenserwartung Bewegungssensor Eine gute LED-Strassenleuchte eines renommierten Herstellers sollte gegen 20 Jahre durchhalten. Da stellt sich unweigerlich die Frage, hält der Bewegungssensor mit der Lebenserwartung der LED-Module und des Betriebsgeräts mit? Es gibt
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Fachleute, die daran Zweifel hegen. Dies gilt vor allem bei PIR-Sensoren, die über eine recht empfindliche Plastiklinse verfügen. Ist ein PIRSensor direkt in der Leuchte eingebaut, ist er durch das Lampengehäuse vor vielen Unbilden der rauen Natur geschützt. Die UV-Belastung ist gering, Hagel und Vereisung treffen ihn kaum. Ist hingegen ein konventioneller PIR-Sensor separat am Kandelaber verbaut, trifft dies nicht zu. Seine Plastiklinse hält kaum 20 Jahre der UV-Bestrahlung, Hagel und Frost stand. PIR-Sensoren, eingebaut am Unterteil der Leuchte sind aber so konstruiert, dass sich die Linse – ein Rappenartikel – abschrauben lässt. Radarsensoren sind deutlich resistenter. Es gibt da auch keine Bauteile, die schneller altern als solche im Betriebsgerät. Es stellen sich noch weitere Fragen: Ist die Funktion des Bewegungssensors eingeschränkt, wenn die Leuchte verschmutzt ist? Wenn wegen des Bewegungssensors eine erhöhte Wartung nötig ist, wird der Einsatz von Licht nach Bedarf fragwürdig. Der Kanton Bern, die Stadt Chur und weitere Kantone steigen auf die dynamische Beleuchtungstechnik um. Sie sind von der Zuverlässigkeit der Technik offensichtlich überzeugt. Verglichen mit einer alten Beleuchtung sind Investitionen in dynamische Strassenlampen dank der sehr grossen Energieeinsparung in günstigen Fällen unglaublich schnell amortisiert. Und
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man darf ja nicht nur die ökonomischen Aspekte betrachten, die ökologischen überzeugen bei einer Anlage mit Licht nach Bedarf besonders stark.
Vorteile vernetzter Leuchten Leuchten mit dynamischer Lichtregelung sind vernetzt. Die Churer Firma Esave setzt dabei auf Funktechnik (2,4 GHz). Damit ergeben sich automatisch weitere Vorteile: • Lampen sind parametrierbar über einen Laptop, der sich mit einer Leuchte/Leuchtengruppe verbindet. • Aus allen Leuchten lassen sich auch Statusinformationen lesen, beispielsweise ein Defekt eines LED-Moduls. • Der Energieverbrauch jeder Leuchte lässt sich auslesen. • Mit einem Klick auf einen Schalter, der sich über Funk mit einer Strassenlampe verbindet, schalten alle vorgesehenen Leuchten beispielsweise auf «ganz hell». Dies kann bei speziellen Ereignissen oder Notfällen sinnvoll sein. • Auch ein Stau lässt sich diagnostizieren. Meldungen können an eine Verkehrsleitzentrale geleitet werden. Solche Informationen können verkauft werden und helfen eine Investition zu amortisieren. Es gibt aber auch menschliche Nachteile: Die Anforderungen ans Installationspersonal steigen bei komplexen Steuerungstechniken. Das sollte im Auge behalten werden.
Bilder 5: «Licht nach Bedarf», links Sensor für Verkehrserfassung am Mast (Elektron), rechts Strassenlampe von esave aus Chur, Bewegungssensor in Lampe eingebaut, Kommunikation über Funk (Antenne oben an Lampe).
Fazit Es ist heute allen klar: Mit LEDStrassenleuchten hat ein neues Zeitalter bei der öffentlichen Beleuchtung begonnen. Strassen sind besser ausgeleuchtet und angrenzende Hausfassaden sind nicht mehr hell beleuchet. Dank LEDTechnik erkennt man auch Farben viel besser und natürlich wird kostbare elektrische Energie gespart. Das technische Sparpotenzial der LED lässt sich durch Dimmen besser, aber erst durch Licht nach Bedarf richtig realisieren. Die kommenden Jahre werden zeigen, was sich durchsetzt. Bei Entscheidungsträgern der öffentlichen Beleuchtung wird nach einer Einführungsphase und damit verbundenen guten oder dürftigen Erfahrungen diejenige Technik zum Zug kommen, die beste ökonomische Vorteile bringt. Nur ökologische Aspekte zu berücksichtigen kann sich angesichts schwindender Budgets wohl keine politische Gemeinde mehr leisten. L
Infos www.constaffel-zuerych.ch/ projekte/kerzen.php Autor: Raymond Kleger
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Pilotprojekte bei öffentlicher Beleuchtung
Die Strasse wird digitaler Intelligente Systeme und die digitale Vernetzung sorgen auch bei der öffentlichen Beleuchtung für Innovation und Fortschritt. Gemeinsam mit der Baudirektion des Kantons Zürich testen die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) zwei Pilottechnologien. Bei diesen verkehrsabhängigen, dynamischen Beleuchtungssteuerungen ist der Verkehrsteilnehmer bei der Durchfahrt und durch sein Tempo Taktgeber für das Licht. Neue Technologien bei intelligenten Systemen und der digitalen Vernetzung machen es möglich. Ohne Frage: Die Schweiz steht vor einem Innovationsprozess mit zukunftsgerichteten Beleuchtungssystemen. Aber die Ansprüche an die öffentliche Beleuchtung sind auch hoch. Auf der einen Seite soll sie Sicherheit und Komfort im öffentlichen Raum bieten. Andererseits soll sie möglichst energieeffizient und derart ausgerichtet sein, dass sie Lichtemissionen reduziert. Die EKZ testen laufend Systeme, die bereits am Markt erhältlich sind, auf ihre Funktion und Langlebigkeit. In expliziten Pilotversuchen erproben sie darüber hinaus frühzeitig innovative Technologien, die noch nicht am Markt verfügbar sind. Im Fokus stehen im Hinblick auf das anspruchsvolle Anforderungsprofil Zuverlässigkeit und Kosten der Zukunftslösungen ebenso wie ihre Stromsparpotenziale und Akzeptanz unter Anwohnern. So funktioniert das Pilotprojekt «vorauseilendes Licht».
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LED als Basis Voraussetzung für die neue Welt der Beleuchtungssysteme war die Einfüh-
rung der LED in der öffentlichen Beleuchtung ebenso wie fortschrittliche Sensorik, digitale Vernetzung und innovative Steuerungssysteme. Die Einführung der LED-Technik nahm in den Jahren 2008/09 ihren Anfang. Die LED hat sich heute als die Lichtquelle im Bereich der öffentlichen Beleuchtung etabliert. Gleichzeitig ist sie die Grundlage für neue Steuerungs- und Regelungstechnik, da sie im Vergleich zu anderen Leuchtmitteln besser dimmbar ist und sehr kurze Schaltzyklen ermöglicht.
oder der Verkehr nach den Hauptverkehrszeiten stark abnimmt. Der Einsatz kann auch dort sinnvoll sein, wo eine solche Steuerung zur Reduktion unerwünschter Lichtimmissionen dient. Durch eine Detektion der Verkehrsteilnehmer und die Steuerung der Beleuchtungsintensität können insbesondere in verkehrsarmen Bereichen das Lichtniveau und der Energiebedarf weiter reduziert werden. Die Einhaltung der Beleuchtungsnormen ist dabei sichergestellt.
Dynamisch nach Bedarf
Vorauseilendes Licht
Durch die Umstellung auf energieeffiziente Leuchtmittel wie LED und die nächtliche Reduktion bis hin zum Abstellen der Beleuchtung lässt sich bereits ein grosser Teil des Energiesparpotenzials in der öffentlichen Beleuchtung ausschöpfen. «Intelligente» Steuerungen bilden darauf aufbauend das i-Tüpfelchen zum Energie sparen dort, wo temporäre Beleuchtung die ganze Nacht gewünscht wird
Während der vergangenen Jahre legten die EKZ den Fokus darauf, Leuchten mit den richtigen Sensoren auszustatten und das Licht dynamisch zu schalten. Ein Beispiel dafür war das Pilotprojekt in Regensdorf. Dort steuert das «Licht» das Lichtniveau geschwindigkeitsabhängig. Der Verkehrsteilnehmer ist dabei der Taktgeber für das Licht, hat aber selber keinerlei Einschränkungen. è
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Die LED-Leuchten der Testanlage in Regensdorf können dank der geschwindigkeitsabhängigen Steuerung zwischen heranfahrendem Auto und Velo unterscheiden und erhellen rund 50 Meter im Voraus nur das benötigte Sichtfeld. In empfindlichen Bereichen wie etwa an Fussgängerüberwegen behält das Licht durchgehend eine gewisse Intensität. Die Leuchten sind miteinander durch reaktionsschnelle Radarsensoren verbunden und senden sich über Funk Signale weiter. Das Pilotprojekt führten die EKZ mit 33 LED-Leuchten auf einer ein Kilometer langen Strecke durch. Im
Richtung, nicht jede Leuchte mit einem Sensor auszustatten, sondern die entscheidenden Parameter wie Verkehrsflüsse oder Umgebungshelligkeit zu messen, über eine zentrale intelligente Einheit zu verknüpfen und das Licht so permanent auf das optimalen Niveau zu regeln. Beim «verkehrsbeobachtenden Licht» ist es also der Verkehrsfluss aller Verkehrsteilnehmer, der die Beleuchtung bestimmt. Auf der ein Kilometer langen Teststrecke an einer Kantonstrasse in Urdorf schickt ein Sensor Messwerte über den Verkehrsfluss an eine virtuelle Zentrale bzw. Steuer-
Jörg Haller (EKZ) prüft eine LED-Leuchte am Zürichsee. (Bilder: Jörg Haller/EKZ) Frühjahr 2015 war die Testanlage die erste funktionierende Anlage dieser Art auf einer Schweizer Kantonsstrasse. Das «vorauseilende Licht» eignet sich besonders für wenig befahrene Strassen ausserhalb bewohnter Gebiete. Dort sind die Einsparungen am grössten und Anwohner kaum tangiert. Denn das flexibel ausund angehende Licht hätte auch als störend empfunden werden können. In Regensdorf verzeichneten die EKZ lediglich eine Anwohnerreklamation.
Verkehrsbeobachtendes Licht Der neueste Ansatz geht in die
einheit. Diese verarbeitet das Signal und gibt es per Funk an 27 LED-Leuchten weiter. Diese wiederum passen ihre Helligkeit so auf intelligente Weise laufend dem gemessenen Verkehr an. Das Lichtniveau sinkt bei abnehmender Verkehrsdichte schrittweise von 100 auf das niedrigste Niveau von 40 Prozent herab – und andersherum.
Geringe Lichtemissionen Hinsichtlich Lichtemissionen ist das System des «verkehrsbeobachtenden Lichts», das die EKZ in Europa erstmalig testen, vielversprechend. Die EKZ beleuchten mit fliessender Lichtveränderung nur so viel wie
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nötig und justieren die Beleuchtung entlang des Bedarfs laufend, ohne dass es der Verkehrsteilnehmer bemerkt. So können sie mit dem intelligenten System die Lichtemissionen bei gleichbleibender Sicherheit reduzieren. Vorgestellt wurde das Pilotprojekt im September 2015.
Gute Energieeffizienz Schon heute zeigt sich, dass die neuen Anlagen im Bereich der Energieeffizienz Erfolge vorweisen können. So sparte das «vorauseilende Licht» im ersten Jahr rund 25 % Strom. Umgerechnet wurde so auf der ein Kilometer langen Strecke der jährliche Strombedarf eines Vierpersonenhaushalts eingespart. Rechnet man die Ersparnisse durch die Umrüstung auf LED hinzu, verdoppelt sich die Ersparnis auf 50 %.
Die Ergebnisse des «verkehrsbeobachtenden Lichts» werden nach der Testphase im Herbst 2016 vorliegen. Die EKZ rechnen mit rund 30 %, wobei die Höhe der Energieersparnis jeweils stark von den eingestellten Parametern der Anlage bzw. den individuellen Gegebenheiten vor Ort abhängt. Höhere Einsparungen sind durchaus möglich. Neben der Energieeffizienz ist für die Auftraggeber auch die Wirtschaftlichkeit der Gesamtsysteme ein wichtiger Faktor. Diese lässt sich jedoch erst im Laufe der Zeit beurteilen.
Pilotversuche werden Standard Wenn sich eine Technologie bewährt, kann aus einem Pilotvorgehen rasch Realität werden. So sind
Sensoren und Dimm-Technologien bereits heute fester Bestandteil vieler Beleuchtungsprojekte. Die EKZ setzen LED-Leuchten und integrierte Bewegungssensoren an diversen Strassen und Wegen in den Gemeinden des Kantons Zürich standardmässig ein und haben letztes Jahr gar einen gesamten Ortsteil einer Gemeinde entsprechend ausgestattet. Weitere Projekte dieser Art werden derzeit realisiert. Am Markt gibt es gute Systeme, auch wenn die Technik teilweise noch Raum für gezielte Optimierungen zulässt und proprietäre Systeme wünschenswert wären. Systeme unterschiedlicher Hersteller verstehen sich heute nicht gegenseitig – einer der wenigen Nachteile aus Anwendersicht. Die EKZ sehen ihre Pilotprojekte als Teil eines schweizweiten Innovationsprozesses. Sie untersuchen zukunftsgerichtete Beleuchtungssysteme, die die unterschiedlichen Ansprüche erfüllen, und teilen die Erkenntnisse über den Fortschritt mit anderen Betreibern öffentlicher Beleuchtungen, Herstellern und der Öffentlichkeit.
«Smartification» auf Strassen Eines ist klar: die neue Technik der «smartification» wird die öffentliche Beleuchtung mittel- bis langfristig revolutionieren. Die Technik an sich ist heute oft nicht mehr die Einschränkung: es gibt mehr technische Möglichkeiten als Anwendungsfälle. Die öffentliche Beleuchtung wird einen zentralen Beitrag zur «Smart City» leisten, dem Zukunftsmodell einer Stadt, die mit vernetzten Versorgungsystemen Güter bedarfsgerechter steuert und so deutliche Ressourcen- und Kosteneinsparungen realisiert. L
Infos Autor Jörg Haller ist Leiter Öffentliche Beleuchtung bei den EKZ und Fachgruppenmitglied bei der Schweizer Licht Gesellschaft SLG. EKZ www.ekz.ch SLG www.slg.ch
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Sicherheit geht vor: Zur neuen Verordnung für Sicherheitsbeleuchtung
Die Ausleuchtung entscheidet Sicherheitszeichen für Flucht- und Rettungswege können beleuchtete Rettungszeichen oder hinterleuchtete Rettungszeichen sein. Die externen Lichtquellen von beleuchteten Rettungszeichen müssen Teil der Sicherheitsbeleuchtung sein. Sicherheitszeichen sind ein entscheidender Bestandteil der Sicherheitsbeleuchtung. Deshalb werden sie in der neuesten Version der DIN EN 1838 schon im Vorwort als Teil der Sicherheitsbeleuchtung für Flucht- und Rettungswege ausdrücklich erwähnt. Ein Notfall in einem Gebäude geht nicht immer mit einem Stromausfall einher. Bei anderen Gefahren wie Feuer, Panik oder Evakuierung ist die Stromversorgung grösstenteils noch vorhanden. Die Rettungszeichen müssen daher auch bei vorhandener Allgemeinbeleuchtung sofort erkannt und verstanden werden. In diesem Fall gelten die lichttechnischen Werte aus der DIN 4844-1. Die Sicherheitszeichen markieren Flucht- und Rettungswege sowie Brandschutz- und Erste-Hilfe-Einrichtungen. Nach DIN/SN EN ISO 7010 ist ein Sicherheitszeichen ein Zeichen, «das durch Kombination einer spezifischen Farbe mit einer geometrischen Form eine allgemeine und durch Zufügen eines grafischen Symbols eine spezielle Sicherheitsaussage ermöglicht.» In der ASR A1.3 findet sich eine sehr ähnliche Definition. Das Rettungszeichen ist nach DIN ISO 3864-1 ein «Sicherheitszeichen, das einen Fluchtweg, den Ort einer Erste-Hilfe-Einrichtung oder ein sicheres Verhalten kennzeichnet».
Wichtig: eindeutige Kennzeichnung Der Flucht- und Rettungsweg muss eindeutig gekennzeichnet sein und von jeder Stelle des Flucht- und Rettungsweges muss mindestens ein Rettungszeichen erkennbar sein,
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Oben: Neues Rettungszeichen nach DIN EN ISO 7010:2012-10 und ASR A1.3:2013-02. Unten: Bisheriges Rettungszeichen nach DIN 48442:2001-02. (Quelle: licht.de)
Die Kombination von Rettungszeichen und Richtungsangabe hat eine bestimmte Bedeutung, die in der Publikation des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. (ZVEI) «Kennzeichnung der Fluchtrichtung» ausführlich beschrieben wird (auf Seite 47 des Sonderhefts «licht.wissen» Nr. 10 wird das Thema behandelt). Die alte Variante aus der DIN 4844-2 aus dem Jahr 2002 unterscheidet sich vor allem durch die eckigen Gliedmassen der Person und den schlankeren Pfeil von den neuen Sicherheitszeichen nach DIN /SN EN ISO 7010. Die Sicherheitsaussage ist gleichwertig. Ein Austausch der alten Zeichen ist nach Meinung des ZVEI nicht notwendig. Bei Neuin-stallationen muss aber das neue Rettungszeichen nach DIN/SN EN ISO 7010 verwendet werden.
Lichttechnische Parameter das der Orientierung auf dem Flucht- und Rettungsweg dient oder Türen im Verlauf des Rettungsweges oder einen Notausgang kennzeichnet. Seit 2012 gilt in Deutschland und in der Schweiz die DIN/SN EN ISO 7010, in der alle Sicherheitszeichen zusammengefasst sind. Hier finden sich unter den Registrierungsnummern E001 und E002 die Rettungszeichen für den Notausgang. Die Arbeitsstättenregel ASR A1.3 vom Februar 2013 hat diese Zeichen übernommen. Das Rettungszeichen muss dabei immer mit einem Zusatzzeichen zur Richtungsangabe, dem Pfeil Typ D nach der DIN ISO 3864-3, versehen werden.
DIN EN 1838 und die aktuelle DIN 4844-1 stellen für beleuchtete und hinterleuchtete Sicherheitszeichen differenzierte Anforderungen an die lichttechnisch zu erfüllenden Parameter für die unterschiedlichen Betriebsbedingungen. DIN EN 1838 fordert für Rettungszeichenleuchten im Notbetrieb eine wesentlich niedrigere Gesamthelligkeit des Rettungszeichens als die DIN 4844-1, die den Normalbetrieb regelt. Sie berücksichtigt, dass sich das Rettungszeichen bei ungestörter Allgemeinbeleuchtung gut gegen die hell beleuchtete Umgebung abhebt und deshalb heller als im Notbetrieb sein muss. Leuchtdichte, Gleichmässigkeit der Ausleuchtung und Kontrast der
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Sicherheitszeichen weisen eindeutig den Weg – vorausgesetzt, das Piktogramm hat die richtige Höhe für die notwendige Erkennungsweite. (Grafiken/Bilder: licht.de)
Rettungszeichen sind wesentliche Kriterien für eine gute Rettungszeichenleuchte und damit für die Sicherheit. Die Anforderungen der beiden relevanten Normen fasst die Tabelle unten zusammen.
Erkennungsweite Da ein hinterleuchtetes Zeichen besser zu erkennen ist als ein nur beleuchtetes Zeichen, gelten nach DIN EN 1838 und DIN 4844 unterschiedliche Distanzfaktoren, um die jeweils normgerechte Erkennungs-
weite zu ermitteln (siehe Abb. zur Formel der Berechnung der Erkennungsweite). Das heisst, damit beleuchtete Schilder die gleiche Erkennungsweite wie Rettungszeichenleuchten erreichen, muss die Zeichenhöhe doppelt so hoch sein. Hinterleuchtete Zeichen sind immer die bessere Wahl, da sie auch bei Rauchentwicklung wesentlich länger und aus grösserer Entfernung erkennbar sind. Die Norm empfiehlt eine Montagehöhe nicht höher als 20 Grad über der horizontalen Blickrichtung für beleuchtete oder hinterleuchtete Rettungszeichen – bezogen auf die maximale Erkennungsweite. Ein Beiblatt zur DIN EN 1838 zu diesem Thema ist aktuell in Vorbereitung (Stand 2016). Ein beleuchtetes Rettungszeichen braucht eine Sicherheitsleuchte. Damit ein beleuchtetes Rettungszeichen die nach DIN EN 1838 geforderte Leuchtdichte nicht unterschreitet, ist im Notbetrieb eine Beleuchtungsstärke von ca. 30 Lux auf dem Zeichen erforderlich. Um diese zu erreichen, wird zu jedem beleuchteten Sicherheitszeichen eine eigene Sicherheitsleuchte benötigt. Durch diese Leuchte wird auch die Forderung der DIN 4844-1 nach einer Beleuchtungsstärke von vorzugsweise 80 Lux oder mehr auf dem Rettungszeichen bei Netzbetrieb erreicht. Die Sicherheitsleuchten müssen daher in Dauerschaltung betrieben werden. L
Infos
Tabelle: Lichttechnische Anforderungen im Vergleich zwischen der alten und der neuen DIN-Norm. (Quelle: licht.de)
Die Erstpublikation ist im Sonderheft «licht.wissen» 10 «Notbeleuchtung, Sicherheitsbeleuchtung» erschienen. www.licht.de licht.de, Fördergemeinschaft Gutes Licht – eine Brancheninitiative des ZVEI e.V. – Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie e. V. www.zvei.de
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Über das korrekte Messen der Notbeleuchtungsanlage in Objekten
Überprüfung von Notbeleuchtungsanlagen Die Messung und Überprüfung von Notbeleuchtungsanlagen ist im Wesentlichen der Nachweis, dass die installierte Notbeleuchtungsanlage den geltenden Normen und der durchgeführten Lichtplanungund simulation entspricht und wird immer wichtiger bei Abnahmen. Strom kann jederzeit ausfallen, zum Beispiel durch Sturm, starkes Gewitter, Feuer, Bauarbeiten oder Netzüberlastung. Die Notbeleuchtung ist für diese Situation ein wichtiges Gewerk innerhalb eines Gebäudes. Denn im Ernstfall müssen das gefahrlose Verlassen der Gebäude sowie der Einsatz von Rettungskräften gesichert sein. Fällt die allgemeine Beleuchtung aus, kommt die Notbeleuchtungsanlage zum Einsatz, was vor allem in Bürogebäuden und Industrieanlagen von Relevanz ist. Errichtung, Betrieb und Wartung der Sicherheitsbeleuchtung unterliegen zahlreichen Normen und Richtlinien. Die elektrotechnischen Anforderungen für Planung, Errichtung und Betrieb regelt SN EN 50172. Die lichttechnischen Anforderungen an die Sicherheitsbeleuchtung behandelt SN EN 1838. Generell wird gemäss der SN EN 1838 Angewandte LichttechnikNotbeleuchtung zwischen der Sicherheits- und der Ersatzbeleuchtung unterschieden. Leuchten der Sicherheitsbeleuchtung müssen der SN EN 60598-2-22 entsprechen. Das «Stand der Technik Papier – Notbeleuchtung» der SLG gibt weitere Informationen zur Planung, Ausführung und Kontrolle von Notbeleuchtungsanlagen.
Verantwortung in der Zusammenarbeit Über die Normen und die damit verbundenen Techniken und Installationen sollte der Elektroinstallateur für
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Die Sicherheitsbeleuchtung ist ein zentrales Element von Rettungswegen in Gebäuden, sie ist in der Norm SN/EN 1838 festgelegt. (Bild: Matthias Spiegelberg/HHVISION)
einfache Anlagen Bescheid wissen. Die Verantwortung für den Rettungsweg ist von der VKF klar definiert. Die Kennzeichnung von Fluchtwegen und die Sicherheitsbeleuchtung sind in der Verantwortung des Gebäudebesitzers oder Gebäudebetreibers. Ohne spezielles Fachwissen ist ein Planen einer komplexeren Notbeleuchtung kaum möglich. Die Zu-
sammenarbeit mit einem Spezialisten ist dringend empfohlen.
Korrekte Planung Aufgrund eines Fluchtwegkonzepts wird durch die Gebäudeversicherung bestimmt, auf welchem Weg Personen das Gebäude sicher verlassen können. Anhand dieses Fluchtplanes wird die Hinweis- und
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Rettungsweg mit Lichtwerten Messebene max. 2 cm über Bodenniveau. (Bild: Matthias Spiegelberg/HHVISION)
Notbeleuchtung gemäss der Norm durch den Fachplaner erstellt. Mit den heute eingesetzten Lampen (z.B. LED) ist dieser Wert einfach einzuhalten. Fluchtwege mit bis zu zwei Meter Breite sind auf der Mittelachse mit min. 1 Lux auszuleuchten. Das Niveau der Beleuchtungsstärke darf auf der halben Fluchtwegbreite um max. 50 % der Beleuchtungsstärke der Mittelachse abfallen.
Messung und Bewertung der Notbeleuchtung Gemäss Richtlinien – Messen und Beurteilen von Licht und Beleuchtungsanlagen (SLG 502:08-2011 d). A. Messvorbereitungen 1. Bereitstellen des Sicherheitsplanes in dem die Rettungswege gekennzeichnet sind. 2. Bereitstellen der Resultate aus Lichtsimulationsberechnungen. 3. Bereitstellen der Konformitätsbescheinigungen der Sicherheitsleuchten. 4. Grundlagen der Normen in diesem Fluchtweg/Raum.
5. Messkonzept erstellen für das Projekt B. Festlegen der Messpunkte In eingerichteten Räumen mit hohen Aufbauten ist die Messung der Beleuchtungsstärke des gesamten Raumes oft nicht möglich. In diesem Fall sind die repräsentativen Beleuchtungsstärken in den einzelnen Raumzonen zu messen. Bei Gebäuden misst man die exemplarischen Raumzonen und nicht alle Räume. C. Messungen am Rettungsweg • Messung auf der Mittellinie des Rettungsweges. Der Rettungsweg endet am Sammelplatz ausserhalb des Gebäudes. • Feststellen der kritischen Punkte entlang des Rettungsweges, welche gemäss Norm SN/EN 1838 beleuchtet werden müssen (Abzweigungen, Stufen und Kreuzungen, Lösch-, Rettungsund Erste-Hilfe-Mittel, Fluchttüren.
Durchführung der Messungen Die Messungen an der Notbeleuchtungsanlage erfolgen im Notbetrieb, das heisst bei ausgeschalteter Allgemeinbeleuchtung. Dazu wird die Netzspannung ausgeschaltet (z. B. Sicherungen) und die Notbeleuchtungsanlage aktiviert. Da sich mit zunehmender Batterieentladung auch das Beleuchtungsniveau ändern kann, müssen die Messungen in zügigem Tempo durchgeführt werden. Es ist empfehlenswert, die Messungen zwischen 15 und 45 Minuten nach der Abschaltung durchzuführen. Es soll auch kein Tageslicht vorhanden sein resp. der Raum sollte verdunkelt werden können. Kann das Tageslicht nicht ganz ausgeschlossen werden, kann eine Messung im ausgeschalteten Zustand und eine Messung mit Notlicht gemacht werden, so lässt sich die Messungenauigkeit bestimmen. Bei der Messung von Neuanlagen ist der Wartungsfaktor von 0.8 zu berücksichtigen. Das heisst, dass
Planausschnitt mit der Messung. (Plangrafik: Triemlispital)
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Sichert die gute Orientierung im Raum. Mit einer weitwinkeligen und rotationssymmetrischen Lichtabstrahlung leuchtet die RESCLITE antipanic sehr grosse Flächen gleichmässig aus. So reicht schon eine einzige Leuchte aus, um auf 220m² Orientierung zu geben und Fluchtwege oder Hindernisse sichtbar zu machen. (Bild: Zumtobel/Till Häckels)
die geforderten Grenzwerte mit einem Reservefaktor von 1,25 eingehalten werden müssen.
Rettungswege
Blick in einen Korridor des Triemlispitals bei der Messung.
Bei Rettungswegen wird die maximale und minimale Beleuchtungsstärke entlang der Mittellinie des Rettungsweges bestimmt. Die Messung wird bis 2 cm über Boden durchgeführt, das heisst, der Luxmeterkopf kann direkt auf den Boden gelegt werden. Zur Messung verwendet man ein Messgerät, das mindestens der Klasse B entspricht, denn bei Klasse B liegt der nach einer bestimmten Formel errechnete Gesamtfehler bei max. 10 %. Die Anforderungen an die Gleichförmigkeit und die minimale, horizontale Beleuchtungsstärke sind in der Norm SN/EN 1838 festgelegt. Pro
Infos & Projektdaten Elektroplanung: Amstein + Walthert AG (Aga Dilaver), 8050 Zürich, www.amstein-walthert.ch Ausführung: Zumtobel Licht AG (Reinhard Domesle), 8050 Zürich, www.zumtobel.com
In der Tabelle sieht man die Werte für Blendungsbegrenzung, Betriebsdauer und andere Voraussetungen, die erfüllt sein müssen. (Bilder/Grafiken: Zumtobel)
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Bauherr: Triemlispital Zürich, www.stadt-zuerich.ch/triemli Downloadlink des «Stand der Technik Papier – Notbeleuchtung» der Schweizer Licht Gesellschaft SLG (www.slg.ch): bit.ly/1ntt8zL
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Projektbeispiel Triemlispital Zürich
Ausgezeichnet mit dem iF product design award 2013. Modernste LED- und Lichttechnik hinterleuchtet das Piktogramm hell und äusserst gleichmässig.
Die besonderen Herausforderungen für den Elektroplaner waren: • Den ästhetischen Anforderungen die gleichzeitig die Normenvorgaben nicht schwächen, gerecht zu werden (Deckenabsätze die den Lichtstrahl unterbrechen und so den Fluchtweg schattieren) • Diverse Brandabschnitte welche einzeln erschlossen werden • Funktions- und Isolationserhalt • Horizontale und vertikale Ausleuchtung in Abstimmung mit Brandschutzkonzept • Die vielfältige Wand- und Bodenfarbenwahl zog eine detaillierte Berechnung der Reflexionswerte nach sich • Innerhalb der Bauzeit haben sich die Brandschutzvorschriften geändert • Planung in enger Zusammenarbeit mit den Brandschutzverantwortlichen In der Realisierungsphase wurden folgende Massnahmen getroffen: • Sicherheit dank Anlagemessung • Integrale Tests der Notbeleuchtung und die dokumentierten Messergebnisse an den ausgewählten Messpunkten garantieren für den Endkunden eine umfassende Sicherheit
Projekt-Fazit Die Leuchtdichte von 500 cd/m² bietet eine besonders homogene Ausleuchtung. Kombiniert mit den Qualitäten der LED-Technologie bietet sie eine besonders lange Lebensdauer.
Fluchtweg (35 m) sollte alle fünf Meter ein Messpunkt bestimmt werden. Bei Lösch-, Rettungs- und Erste-Hilfe-Mittel muss die vertikale Beleuchtungsstärke nach SN/EN 1838 gemessen werden.
Die Zusammenarbeit zwischen Elektroplaner und Zumtobel hat sehr gut funktioniert, das war auch auschlaggebend für das Ergebnis. Eine enge Abstimmung zwischen den Fachplanern ist essenziell wichtig um die Leerläufe in einem Projekt zu vermeiden und um schlussendlich eine Anlage zu errichten, mit welcher der Betreiber und Nutzer zufrieden ist. Die Messung hat gezeigt, dass hier eine hochwertige Notbeleuchtungsanlage entstanden ist. L
Die Dokumentation Damit die Messungen entsprechend dokumentiert sind, kann man sie gleich im Fluchtwegplan einzeichnen. So erhält man auch ein Dokument das den Bezug im Projekt darstellt.
Infos Autor: Markus Christen, Brandmanager Notbeleuchtung Zumtobel www.zumtobel.ch
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Innovatives Design mit Köpfchen und «Made in Switzerland»
DICE Innovative Würfelleuchte
Die offene Bauform mit den abgerundeten und freischwebenden Piktogrammscheiben lässt die Serie «DICE» sehr leicht wirken. (Bilder: INOTEC)
Die neue Rettungszeichenleuchten-Serie «DICE» kommt in einem innovativen und noch nie dagewesenen Design aus dem Hause Inotec daher. Die Inotec stellt ihre neue Generation von Notleuchten «Made in Switzerland» vor. Dabei setzt die Inotec nicht nur auf Schweizer Know-how in Sachen Entwicklungen, sondern zeigt auch Verbundenheit zum Wirtschaftsstandort Schweiz indem sie auch die Notleuchten der Serie DICE in der Schweiz herstellt.
INOTEC: für modernste Technik Die Inotec ist ein mittelständisches Unternehmen mit dem Ziel innovative und kundenorientierte Entwicklungen im Bereich Not- und Sicherheitsbeleuchtung zu realisieren. Die Firma wurde am 1. August 2001 gegründet. Regional vertreten ist sie mit ihrem Hauptsitz in Uster und den Filialen in Basel, Camorino und in Lonay. Entwickelt und hergestellt werden die Produkte seit Unternehmungsgründung in eigener Regie. Bekannt wurde die Inotec durch ihre innovative Joker-Technik, der dynamischen Fluchtweglenkung D.E.R oder
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durch die CLS-Systeme mit einer 24-VDC-Schutzkleinspannung.
Die neue Serie «DICE» Mit dieser neuen Rettungszeichenleuchten-Serie bietet die Inotec als innovativer Notlichthersteller eine Würfelleuchte in einem noch nie dagewesenen Design an. Durch die offene Bauform mit den abgerundeten und freischwebenden Piktogrammscheiben wirkt die Serie «DICE» sehr leicht. Sie lässt sich nahtlos in jede Architektur integrieren und sorgt mit ihrem runden Design für einen weichen Übergang. Damit umging man die schwere Bauform der kubischen, vollverschlossenen PlastikhaubenWürfelleuchte.
möglichen. Daher kommen die Würfelleuchten immer dort zum Einsatz, wo offene Fluchtwege mit grossen Flächen vorhanden sind. Solche Würfelleuchten sind oft sehr zweckmässig konstruiert und weisen eine schwere Bauform mit kubischer, vollverschlossener Plexiglashaube auf. Das hat den Nachteil, dass solche Leuchten als erdrückend aufgenommen werden und nur dort zum Einsatz kommen, wo sie vom Gesetzgeber gefordert werden. Mit der Serie «DICE» hat die Inotec eine Rettungszeichenleuchte in einem neuen Design mit einer offenen Bauform entwickelt, welche nicht nur bei Architekten sehr gut ankommt.
Innovatives Design
Intelligentes Design mit Hintergrund
Rettungszeichenleuchten in Würfelform haben den Vorteil, dass sie die Erkennung des Fluchtweges aus den unterschiedlichsten Perspektiven er-
Die neue Rettungszeichenleuchte «DICE» ist mit zwei verschieden hohen Scheiben lieferbar. Hier hat man die Wahl zwischen Piktogramm-Hö-
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sehr klein, was sich wiederum positiv in der Lagerung und bei den Lieferkosten widerspiegelt.
Inotec: Schweizer Know-how! Nicht nur die Entwicklung, sondern auch die Produktion dieser neuen Leuchten-Serie findet in der Schweiz statt. Damit folgt die Inotec nicht dem Trend möglichst günstig herzustellen, sondern setzt auf Schweizer Knowhow und Qualität. L
DICE mit 320erScheibe (60 m Erkennungsweite gem. VKF)
hen mit einer Erkennungsweite nach VKF-Norm von 30 oder 60 m. Das Grundgehäuse eignet sich für eine Deckenmontage oder kann mittels hochwertigen Edelstahlseilen bis auf 3 m heruntergependelt werden. Das intelligente Design er-
möglicht eine Verwendung des gleichen Leuchtengehäuses auch für Einzelbatterieleuchten; so kann man das gleiche Erscheinungsbild auch für autarke Rettungszeichen verwenden. Durch die abnehmbaren Scheiben wird die Verpackung
Infos Inotec Sicherheitstechnik (Schweiz) AG 8610 Uster Tel. 043 366 44 44 info@inotec-licht.ch www.inotec-licht.ch
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Optimales Licht mit einfach installierbaren Vega LED-Langfeldleuchten umgesetzt
Neue Lichtqualität für die Schule Die Vega LED-Langfeldleuchten sind eine hochwertige Leuchtenfamilie, welche durch ihre Lichtqualität, ihr Design und die hohe Effizienz für repräsentative Bürobauten prädestiniert sind. Dass sie aber auch ihre Stärken im rauen Einsatz einer Schule unter Beweis stellen, wird im Sanierungs-Projekt der Schule «Dorf II» in Dietlikon (ZH) deutlich. Der Elektriker konnte nach der detaillierten Lichtplanung innert drei Wochen alles installieren, ohne die bestehende Infrastruktur zu verändern und den Unterricht zu tangieren. Nun können auch vielfältige Lichtszenarien genutzt werden. Das Schulgebäude «Dorf II» aus den 1970er Jahren besitzt einige Räume, die inzwischen als Vorbereitungsoder Lern-Nebenräume umgenutzt wurden, um den vorhandenen Platz optimal auszunutzen. Denn gemäss Bauvorschriften ist bereits das Maximum an nutzbarer Fläche erreicht. Renata Bollinger, Schullei-
terin vom Schulhaus «Dorf» erzählt: «Da die alten Leuchten im Unterhalt immer aufwendiger wurden und die Instandhaltungskosten rasant anstiegen, suchten wir eine passende Beleuchtung, die auch unserem pädagogischen Gesamtkonzept mit integrativem Lernen und offenstehenden Räumen ent-
Die abgependelten Vega LED-Langfeldleuchten hier in einem der umgebauten Lehrerzimmer. Dank 1-Punkt-Montage wirkt die Leuchte besonders filigran und schwebend leicht. Ein dezenter Baldachin dient zur beinahe unsichtbaren Zugentlastung. Mit der erreichten Blendungsbegrenzung UGR ‹ 16 sowie weniger als 1500 cd/m2 ist die Vega in der abgependelten Version tauglich für die Beleuchtung von Bildschirmarbeitsplätzen und höchste Sehanforderungen, wie z. B. technisches Zeichnen und Feinarbeiten. (Bilder: Markus Frutig, ET Licht)
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spricht.» Seitens Schulpflege unter Beizug der Schulleitung entschied man sich dafür, neben dem Raumumbau und einer sanften Sanierung auch eine moderne Lichttechnik zu installieren. Ziel war es jedoch, möglichst wenig an der bestehenden Installation zu verändern, um Zeit und damit Kosten zu sparen. Für die Konzeption und Planung der neuen Beleuchtungsanlage wurde die Elektro Neidhart AG aus Nürensdorf (ZH) beauftragt. Für
Detail der ausgeschalteten Leuchte am Tag mit dem «Spiegelbalken» unter der Steuerung. Das Zentralprofil, in dem LED und EVG integriert sind, ist lediglich 43 Millimeter hoch und damit schlank und unauffällig.
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Schulleiterin Renata Bollinger mit Elio Volpe, Verkaufsgebietsleiter Projects & Solutions Osram AG vor dem Schulhaus Dorf II. Bollinger: «Die Zusammenarbeit mit den Elektrikern war problemlos und von Osram wurde das Material zeitgerecht zur Verfügung gestellt. Insgesamt hat das Umbauprojekt gut funktioniert.» Thomas Neidhart, Geschäftsführer Elektro Neidhart AG stand fest: «Die alte Beleuchtung war stark sanierungsbedürftig, also musste zwingend etwas getan werden. Wir haben ein Konzept entlang der Fragen erarbeitet, in denen beispielsweise der Raumaufbau, die Nutzerbedürfnisse, die Änderungswünsche aber auch Themen wie Kosten und Energieersparnis beinhaltet waren.»
Musterzimmer – und «Crashtest» bestanden Nach der ersten Vor- und einer Marktanalyse montierte das Elektrikerteam drei verschiedene Leuchten-Varianten in einem Musterzimmer neben den bestehenden FL-Leuchten, um der Bauherrschaft einen direkten Vergleich zu ermöglichen. Die Schulleitung und Lehrerschaft konnte diese über mehrere Wochen ausführlich testen und begutachten. Da dem Hauswart auch das Thema Sicherheit für die Schüler ein zentrales Anliegen war, hatte er hinsichtlich der Glasummante-
lung der allesamt filigran wirkenden, neuen LED-Leuchten zunächst Bedenken: «Er hat aber kurzerhand die Probe aufs Exempel gemacht und einen Fussball gegen die Lampen geworfen – mit dem Ergebnis, dass die Lampen standhielten und die Schulpflege sowie der Hauswart zufriedengestellt war!», erzählt Renata Bollinger. Das Musterzimmer war daher sehr hilfreich für sie und die Lehrerschaft, «da nur eine Auswahl aus dem Katalog unseren Bedürfnissen nicht genügend Rechnung getragen hätte» ergänzt sie. Das Hauptaugenmerk aus dem Lehrerkollegium lag vor allem auf der Lichtqualität und dass die Leuchten nicht blenden – und die Sicherheit dank dem bestandenen «Crashtest» war ebenfalls gegeben. Für den Installateur waren dazu auch die Fragen der Instandhaltungskosten, Installationsfreundlichkeit und dem Bedienkomfort ein zentrales Anliegen, die er für seine Kundschaft kritisch hinterfragt, «denn Design und Installation sind eben zwei Paar Schuhe»,
Technische Daten Vega mit Sensorik • Präsenz-Erkennungsbereich mit bis zu 2,5 m Durchmesser • Bewegungserfassung mit bis zu 7 m Durchmesser • Tageslichtregelung Vega mit Funksteuerung Lightify Pro • Vega mit integriertem Präsenz- und Tageslichtsensor sowie Lightify Pro Controller • Mittels App und mobilem Endgerät praktisch drahtlos als Einzelleuchte oder gruppiert ansteuerbar, wahlweise auch über Lightify Pro Tasterschnittstellen • Verschiedene Beleuchtungsprofile einstellbar (Einzel- oder Gruppenbüro, Klassenzimmer, Foyerbereiche, Konferenzräume)
betont Neidhart. Schlussendlich haben sich daher alle beteiligten Parteien mit einem eindeutigen Votum für die Vega-Leuchte von Osram entschieden.
Zügige Lichtplanung und schnelle Umsetzung Das Installationsteam von Elektro Neidhart hat nach der Leuchtenwahl zusammen mit Elio Volpe, dem Verkaufsgebietsleiter Projects & Solutions von Osram AG anhand einer ersten Projektbesichtigung und der Grundrisspläne eine detaillierte Beleuchtungsberechnung erstellt. «Wir haben dazu die Raummasse, die Farbstrukturen und die verbauten Materialien aller umzurüstenden Klassen- und Lehrerzimmer für die Lichtberechnung aufgenommen» so Volpe. Dazu sollte der Elektriker die Hauptarbeiten während den Sommerferien 2015 innert maximal sechs Wochen erledigen können. Volpe und sein Planungsteam von Osram hatten ein System mit den passenden Installationskomponenten vorschlagen, das von der Installation wie auch der Lichttechnik vom ganzen Konzept her in die vorhandenen Räumlichkeiten optimal hineinpasste und möglichst wenig an der bestehenden Installation geändert werden musste, wie vom Auftraggeber gewünscht. Dabei konnte das Installateur-Team auch auf Renata Bollinger und ihr Lehrerkollegium zählen: «Diese Phase hat zwar etwas Nerven gekostet und es gab noch technische Hindernisse mit der bestehenden Deckenverkabelung und den Anschlüssen zu überwinden. Schliesslich hat alles gut geklappt und selbst die restlichen Anpassungsarbeiten wurden sehr rücksichtsvoll im wieder laufenden Schulbetrieb zum 17. August erledigt.»
Flexible Montagemöglichkeiten lösen Probleme Da die Vega-Langfeldleuchte bereits hinsichtlich Lichtqualität, Design und Wartungsfreundlichkeit der Favorit aller Beteiligten war und sie dazu drei Montagearten ermöglicht – abgependelt, als Anbauleuchte oder mit Systemschiene –
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Der neu gestaltete PC-Raum im UG.
Blick in ein umgebautes Klassenzimmer im 1. OG: Aufgrund der schwierigen Situation mit der unebenen Spritzgussdecke wurden die Vega-Langfeldleuchten mit den Trageschienen komplett am Boden vormontiert und zusammen an die Decke gehängt, ohne die bestehende Installation wesentlich zu verändern.
löste diese Leuchte eine weitere Knacknuss bei diesem Projekt: Denn in den Schulzimmern im EG und 1. OG sind raue Spritzgussdecken verbaut, die zwar für ein Klassenzimmer optimale Schallschutzbedingungen bieten, aber ein gewisses Montage-Problem darstellten, wie Neidhart aus Erfahrung weiss: «Es ist äusserst schwierig, das Leuchten-Profil direkt auf den Spritzgussputz anzubringen.
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Daher haben wir uns für die Variante mit der Abhängung entschieden.» Dadurch ist eine optische Entkoppelung von der unebenen Decke zu den filigranen LED-Leuchten erzielt worden. Der Installateur hatte dazu für die Montage der lediglich 43 Millimeter hohen, aber immerhin 6,5 kg schweren Leuchten mit den Zentralprofil-Schienen und den 4,5 kg schweren Alu-Montageschienen eine zündende Idee:
«Wir haben die kompletten Schienen mit allen Leuchten direkt am Boden zusammengeschraubt und dann an einem Stück an der Decke angebracht.»
Integrierte Lichtsteuerung für viele Möglichkeiten Der Lichtspezialist Osram wurde vom Installateur mit der zusätzlichen Implementierung einer Lichtsteuerung in die Leuchten beauf-
Thomas Neidhart, Geschäftsführer der Elektro Neidhart AG.
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tragt, welche nun neben DALI Eco zahlreiche weitere Komponenten integriert haben, wie die Tageslichtregelung oder der LIGHTYFY Pro Controller, welche Osram vor Ort programmiert und getestet hat; «so sind die einzelnen Leuchten einzeln oder gruppiert über Tasterschnittstellen ansteuerbar und wir haben nun viele Möglichkeiten», betont Bollinger zufrieden. In den Schulräumen sind dazu vier Leuchtgruppen mit je 4300 lm/ 45 W installiert, die jeweils unterschiedlich dimmbar sind, was beispielsweise «bei Projektionen im Unterricht sehr hilfreich ist», betont Neidhart. Eine weitere Auflage war, dass die Leuchten mit Bewegungsmeldern versehen sind, sodass sich bei Nichtbenutzung des Raums das Licht automatisch nach 15 Minuten ausschaltet. So spart die Schulpflege nun bis zu 50 % Energie im Vergleich zu der alten Konzeption mit den FL-Röhren.
Infos Auftraggeber: Schule Dietlikon, Schulhaus Dorf, 8305 Dietlikon, www.schule-dietlikon.ch Leuchtenlieferant: Osram AG, 8401 Winterthur/Töss, www.osram.ch Elektroplaner: Elektro Neidhart AG, 8309 Nürensdorf, www.elektro-neidhart.ch Autor & Fotograf: Markus Frutig, Chefredaktor ET Licht
Angenehme Zusammenarbeit, gute Ergebnisse Das gesamte Projekt wurde innerhalb von fünf Wochen durchgezogen. Auch aus Sicht des Elektroinstallateurs Thomas Neidhart war die «Unterstützung seitens der Schulleitung und von Osram sehr gut. Wir haben dazu eine einwandfreie Lichtberechnung erhalten, die der Realität 1:1 entspricht. Insgesamt war zwar die Lieferfrist etwas knapp kalkuliert, aber wir haben alles pünktlich erhalten und konnten das Projekt zügig beenden.»
Für Elio Volpe hat sich die optimale Planung ebenfalls bestätigt: «Mit der Vega haben wir eine enorme Effektivitätssteigerung erreicht – eine Ersparnis von rund 1000 Watt pro Raum. Auch in punkto Lichtqualität liegen natürlich Welten zwischen den alten und neuen Leuchtmitteln.» Für Renata Bollinger und ihr Team lief das gesamte Projekt ebenfalls rund und die Schüler scheinen gerne unter dem neuen Licht zu lernen: «Die Zusammenarbeit mit den Elektrikern vor Ort war problemlos und von Osram wurde das Material zeitgerecht zur Verfügung gestellt. Trotz allen Herausforderungen bei der Installation konnten wir mit allen Projektpartnern immer sprechen und schnell Lösungen finden. Insgesamt hat alles sehr gut funktioniert und ich bin überzeugt, dass das gute Licht das Lehren und das Lernen fördert.» L
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Lichtrichtung und Spektrum sind entscheidend für Leistung und Gesundheit
Biologisch wirksames Licht War es bisher des Lichtplaners vornehmste Aufgabe, dem Menschen bei seiner Wahrnehmung mit genügender Helligkeit zu helfen, zeigen neueste Erkenntnisse, dass Licht ausser diesem Attribut noch weitere Dimensionen hat. Richtiges Licht aktiviert und stimuliert unsere innere Uhr und hat damit wesentlichen Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit und kann die Lebensqualität erhöhen. Licht ist für uns Menschen ein «Lebensmittel», vergleichbar mit der Atemluft – beide sind lebensnotwendig. Es ist aber nicht nur ein Mengen-, sondern auch ein Qualitätsproblem. Vor allem beim Licht geht es nicht nur um die ausreichende Helligkeit, sondern auch um das Spektrum zu einer bestimmten Zeit und zusätzlich auch noch um die Lichtrichtung. Alle Warmblüter, also auch wir Menschen, sind Lichtwesen und haben unseren Biorhythmus seit Jahrmillionen dem Wechsel der Jahreszeiten und vor allem dem Tagesverlauf angepasst. Teilweise vom Gehirn kontrolliert, läuft täglich ein
Bild 1: Blick in den Klassenraum einer Schule in Ulm: gerade auch für konzentriertes Lernen und Arbeiten stellt das Wissen über die chronobiologischen Vorgänge im Körper mit den entsprechenden Wirkungen in Abhängigkeit der Farbtemperatur und Helligkeit der Beleuchtung ein zentrales Element für die Leistungsfähigkeit und zugleich Gesunderhaltung dar. (Bild: Osram/ Robert Pupeter)
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bestimmtes Programmschema ab. Die innere Uhr, auch Master Clock genannt, steuert die Schlaf- und Wachphasen, aber auch den Blutdruck, den Puls und die innere Stimmung. Sie liegt im SCN, dem suprachiasmatischen Nucleus, einer Ansammlung einiger tausend Nervenzellen oberhalb der beiden Sehnerven und wird durch das Tageslicht synchronisiert. Über verschiedene Hormone und Botenstoffe werden die Körperzellen, die keine direkte Verbindung zur Aussenwelt haben, getaktet. Die Lichtplanung (Bild 1) kann diese Funktionen mit biologisch wirksamem Licht unterstützen.
Chronobiologie In der Chronobiologie, das ist die Lehre von zeitlichen Zusammenhängen biologischer Prozesse, unterscheidet man drei wichtige Kategorien bezüglich der Körperfunktionen, da diese im Tagesverlauf zyklisch verlaufen: • Circadiane Rhythmen orientieren sich an Tag und Nacht und dauern knapp 24 Stunden, wie zum Beispiel der Schlaf-/Wach-Rhythmus des Menschen. Licht ist damit der wichtigste Zeitgeber. Verantwortlich sind vor allem zwei Hormone (Bild 2) «Melatonin», das Schlaf fördernd und nur bei Dunkelheit freigesetzt wird und «Cortisol» als bio-
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logischer Gegenspieler und als Gradmesser für «Wachheit» und menschliche Aktivitäten gilt. • Infradiane Rhythmen dauern länger als 24 Stunden, wie zum Beispiel der Wechsel der Jahreszeiten. Lichtmangel kann in der dunklen Jahreszeit zu saisonal abhängigen Depressionen (Seasonal Affective Disorder = SAD) führen. In Mitteleuropa sollen bis 10 % der Bevölkerung betroffen sein. Eine spezielle Lichttherapie kann dagegen helfen. • Ultradiane Rhythmen betragen jeweils nur wenige Stunden, wie zum Beispiel Tageszeiten oder Hunger-, Wach- und Schlafphasen bei Säuglingen. Vor allem hat der Circadiane Rhythmus mit der Leistungsfähigkeit zu tun, wie Bild 3 zeigt. Daraus ist ersichtlich, dass die Leistung ziemlich gut mit dem Cortisol-Pegel synchronisiert ist. Tabelle 1 zeigt die unterschiedlichen tageszeitlichen Auswirkungen der menschlichen Leistungsfähigkeit. Zusätzlich verändert sich im Laufe des Lebens der Biorhythmus des Menschen. So ist die innere Uhr von Säuglingen und Kleinkindern zum Beispiel noch von den ultradianen Rhythmen bestimmt, also Phasen von je drei oder vier Stunden. Erst im Alter von fünf Jahren passt sich der Mensch an Tag und Nacht an.
• Ganglienzellen sind zwar lichtempfindlich, dienen aber nicht dem Sehen. Diese Sinneszellen sind melanopsinhaltig und sind im blauen Spektralbereich bei etwa 480 nm empfindlich. Das Protein Menalopsin verhindert die Ausschüttung des Schlaf fördernden Melatonins. Bläuliches Licht ist deshalb in der Lage das Schlafbedürfnis zu dämpfen und den Wachheitsgrad zu erhöhen. Ganglienzellen – sie wurden erst 2002 entdeckt – werden auch als «Dritte Zellen» bezeichnet und sind verantwortlich für das Takten der inneren Uhr.
Blau fördert Wachheit Obschon in der Innenbeleuchtung üblicherweise Wartungswerte von 500 Lux erreicht werden, entspricht dies verglichen mit dem Tageslicht einer «biologischen Dunkelheit». Nicht nur bezüglich der viel niedrigeren Beleuchtungsstärke, sondern auch wegen des viel geringeren Blauanteils. Denn tageslichtähnliches Licht mit hohem Blauanteil wirkt biologisch betrachtet viel stärker als warmes Licht mit hohem Rotanteil. Vor allem wirksam ist der Spektralbereich von etwa 480 nm
Bild 2: Tagesverlauf von Melatonin (Schlafhormon) und Cortisol (Aktivitätshormon) beim Menschen. (Bild: Osram)
Drei Fotorezeptoren Das menschliche Sehen, aber auch die chronobiologischen Wirkungen basieren auf drei unterschiedlichen Fotorezeptoren, integriert in der Netzhaut des Auges mit insgesamt etwa 130 Millionen Sehzellen: • Zapfen für photopisches Sehen, sind wenig lichtempfindliche Sinneszellen und ermöglichen vor allem das Farbensehen am Tag. Man unterscheidet drei Zapfentypen – S-Typ (Blaurezeptor) – M-Typ (Grünrezeptor) – L-Typ (Rotrezeptor) Auf dieser Basis wird die RGBDreifarbentheorie definiert • Stäbchen für skotopisches Sehen, sind sehr lichtempfindlich und ermöglichen das Nachtsehen. Da es nur einen Stäbchen-Typ gibt, ist kein Farbensehen möglich.
Bild 3: Leistungsbereitschaft des Menschen. (Bild: licht.de)
Bild 4: Blaues Licht wirkt vorwiegend aus dem oberen Halbraum bis zu einem Winkel von etwa 45°. (Bild: Osram)
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Spektrum und Lichtrichtung
Bild 5: Möglicher Tagesgang einer biologisch wirksamen Beleuchtung im Innenraum in Anlehnung an den DIN SPEC 67600; Morgens und Abends bewegen sich die Farbtemperaturbereiche unter 3000 K, Tagsüber 5300 K. (Bild: licht.de)
mit hohen Beleuchtungsstärken. Dieser Bereich regt die melanoinhaltigen Ganglienzellen an, die zusätzlich die Produktion des Proteins Serotonin fördern und damit die Aktivität und Leistungsbereitschaft steigern. Allerdings wirkt die Einfallsrichtung des Blauanteils ins Auge unterschiedlich, wie Bild 4 zeigt. Denn das Auge hat sich perfekt an die Einstrahlverhältnisse des Tageslichtes angepasst. Die Ganglienzellen sind nicht gleichmässig über die Netzhaut verteilt. So wird zum Beispiel senkrecht einfallendes Licht von oben, aber auch von unten praktisch nicht
erfasst. Es sind vor allem die Licht-Anteile im waagrechten Bereich bis etwa 45° nach oben massgebend. Diese Einstrahl-Geometrie ist vergleichbar mit dem Himmelsgewölbe, dessen Lichtstrahlen vorwiegend auch aus dieser Richtung ins Auge fallen. Aus Untersuchungen ist auch bekannt, dass das abendliche Zähneputzen vor dem Toilettenspiegel mit einer tageslichtähnlichen Beleuchtung schräg von oben, die Einschlafqualität mindern kann, weil der Blauanteil des Lichtes die Melatoninausschüttung vermindert und (unerwünschte) Wachheit erzeugt.
Tabelle 1 Chronobiologischer Tagesverlauf des Menschen Zeitbereich Aufwachen
Biologische Vorgänge im Körper
Blutdruck, Pulsfrequenz und Körpertemperatur steigen Früher Vormittag Stimulierende Hormone bauen die Leistungsbereitschaft auf Vormittag Hohe Leistungsbereitschaft in körperlicher und intellektueller Hinsicht. Medizinische Statistiken weisen nach, dass dies eine gefährliche Zeit für einen Herzinfarkt sei. Mittagszeit Leistungstief, da die Verdauung des Mittagessens viel Energie benötigt, man ist müde. Früher Nachmittag Leistungshoch für Körper und Geist. Später Nachmittag Hohe Leistungsfähigkeit für Sport und Fitnesstraining Abendstunden Feierabendzeit, die Ermüdung nimmt zu. Späte Nacht Leistungs-Tiefpunkt. Sterbestatistiken zeigen, dass die meisten natürlichen Sterbefälle in dieser Zeit stattfinden.
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Diese Tatsache hat nun Konsequenzen bei der Planung einer biologisch wirksamen Beleuchtung. Wichtige Kriterien sind daher das Spektrum des künstlichen Lichtes mit hohem Blauanteil und dessen Lichtrichtung mit hohem Indirektanteil von der Decke und vor allem von den umgebenden Wänden, aber auch dessen tageszeitlichen Variation. Es gelingt daher nicht mit einem einzelnen Strahler eine biologische Wirksamkeit zu erreichen. Vielmehr sind grossflächige Leuchten gefragt mit einer vorwiegend indirekt/direkt breit strahlenden Lichtstärkeverteilkurve LVK. Damit werden die Decke, aber auch die umgebenden Wandflächen erhellt. Diese bilden dann Sekundärreflektoren. Die Lichtfarbe, angegeben als Farbtemperatur in Kelvin (K), charakterisiert das farbliche Aussehen des Lichtes einer Lichtquelle. So strahlten zum Beispiel Glühlampen mit einer Farbtemperatur von etwa 2700 K und den blauen Himmel sehen wir mit etwa 6000 bis 10000 K. Eine biologisch wirksame Beleuchtung muss daher bezüglich der Farbtemperatur etwa mit dem Himmelslicht vergleichbar sein. Nur so können die Fotorezeptoren im menschlichen Auge optimal ansprechen. Geeignet sind zum Beispiel tageslichtweisse Lichtquellen wie Leuchtstofflampen oder LED mit einer Farbtemperatur von 5300 K. Ihr relativ hoher Blauanteil ist für die circadiane Wirkung wesentlich wirksamer als bei warmweissem Licht.
Beleuchtungsstärke Neben den blauen Spektralanteilen ist auch die Beleuchtungsstärke entscheidend für die biologische Wirkung. Wichtig ist dabei nicht die horizontale Beleuchtungsstärke Eh auf der Arbeitsfläche, sondern die vertikale Komponente Ev am Auge des Betrachters. Diese wird vor allem durch die Leuchtdichte der vom Beobachter betrachteten Oberflächen bestimmt. Gemäss der DIN SPEC 67600 sind dabei mindes-
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tens 250 Lux bei einer Farbtemperatur von 8000 K vorzusehen, da unterhalb dieser Grenze keine biologischen Wirkungen entstehen. Für Arbeitsplätze, wo üblicherweise horizontale Beleuchtungsstärken von 500 Lux geplant werden, ist zu beachten, dass nur die vertikalen Anteile biologisch wirksam sind. Dies wird vor allem erreicht, wenn die melanopsinhaltigen Ganglienzellen, die vor allem im unteren Augenbereich empfindlich sind, die biologisch wirksame vertikale Beleuchtungsstärke auch wahrnehmen können. Wichtig ist daher eine helle Beleuchtung im oberen Teil des Gesichtsfeldes, wie zum Beispiel: • Grossflächige Fenster, Oblichter, tageslichtlenkende Systeme • Grossflächige Leuchten mit Indirekt-Anteilen zur Aufhellung der Decke und der Wände im oberen Teil • Hinterleuchtete Flächen usw.
Tagesgang Bild 5 zeigt einen möglichen Fahrplan einer biologisch wirksamen Lichtlösung. Frühmorgens beginnt man zum Beispiel mit 500 Lux und warmtonigem Licht, steigert dann die Farbtemperatur auf 8000 K, aber auch die Beleuchtungsstärke, und senkt dann am frühen Abend beide wieder auf den morgendlichen Ausgangswert ab. Je nach
Weitere Infos DIN SPEC 67600 zum Download: bit.ly/21VPRn1 Dossier «licht.wissen 19»: «Wirkung des Lichts auf den Menschen» zum Download: bit.ly/1ROPaqU, Fördergemeinschaft Gutes Licht D-60528 Frankfurt am Main, www.licht.de
Anforderungen sind auch dynamische Variationen bezüglich Farbtemperatur und Beleuchtungsstärke möglich. Diese Perioden sollen aber nicht allzu kurzfristig sein, sondern immer mehrere Minuten dauern. Vor allem am Abend ist tageslichtweisses Licht zu vermeiden, da sonst der Melatonin-Haushalt gestört und die spätere Schlafqualität vermindert wird.
Störende Materialeigenschaften Bei der Planung ist zu beachten, dass alle reflektierenden oder durchscheinenden Materialien das Spektrum des Lichtes verändern. Dies gilt zum Beispiel für Leuchten, wo das Spektrum des austretenden Lichtes allenfalls nicht mehr demjenigen der Lichtquelle entspricht. So können Abdeckgläser das Spektrum und damit die Farbtemperatur des Lichtes massiv verändern. Aus 8000 K der Lichtquelle können so 6500 K der Leuchte werden. Aber auch die spektral reflektierenden Oberflächen wie die Decke,
die Wände aber auch die Inneneinrichtungen verändern nicht nur den visuellen Raumeindruck, sondern auch die biologische Wirkung des Raumlichtes. Generell reflektieren dunkle Flächen weniger Licht als helle. Zusätzlich absorbieren Holzflächen, Rottöne, Erdfarben aber auch opale Einrichtungsgegenstände blaufarbiges Licht relativ stark und können so die biologische Wirkung erheblich verringern. Entscheidend für eine biologisch positiv wirkende Beleuchtung ist daher eine gute Zusammenarbeit des Lichtplaners mit dem Innenarchitekten. L
Infos Autor: Hans R. Ris 8413 Neftenbach
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Das Alters- und Pflegezentrum Zofingen setzt zur physiologischen Therapie auch Licht ein. Die Lichtwirkung dient der Verbesserung der sensitiven Wahrnehmung und damit der Entspannung. (Bilder: Regent)
Das Alters- und Pflegezentrum geht neue Wege: auf nach Zofingen
Mit Licht gegen Demenz Der Neubau des Alters- und Pflegezentrums in Zofingen widmet sich Aufgaben, die nur indirekt mit denen des Akutspitals zu tun haben. So positioniert sich das Pflegezentrum bewusst durch die architektonische Gestaltung als eigenständige Einheit. Das Lichtkonzept unterstützt die vielfältigen Aufgaben des Altersheims. Licht soll nicht nur zur Unterstreichung des architektonischen Gesamtkonzeptes dienen. Oberstes Ziel der Bauherrschaft des Alters- und Pflegezentrums in Zofingen war es, das Wohlbefinden der Patienten durch die Lichtsteuerung zu erhöhen, eine Lichttherapie für ältere Menschen, dynamisches Licht für Patienten mit Demenz, ein Palliative-Care-Angebot sowie eine KITA anzubieten. So mussten unterschiedliche Lichtkonzepte erarbeitet werden, die zusammen ein logisches Ganzes ergeben. Um das Wohlbefinden der Besucher, Patienten und Mitarbeiter messbar zu steigern, lässt sich der Tageslichtverlauf mit einer Lichtsteuerung (dimmbar, DALI, 2500 K – 4000 K) und der speziell von Re-
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gent entwickelten Solo LED nachstellen. LED-Platinen mit zwei verschiedenen Farbtemperaturen mischen das Licht (Tunable White) und stimmen die Farbtemperatur wie auch die Lichtintensität auf den natürlichen Tagesverlauf ab. Der zirkadiane Rhythmus wird nachgestellt und schafft eine angenehme Atmosphäre.
Der «Snoezelenraum» Besondere Beachtung fand der «Snoezelenraum» – ein therapeutisches Medium bei psychischen Problemen für demente Patienten. Zu seiner Ausstattung gehören unterschiedliche Lichtquellen und Pro-
Projektdaten • Alters- und Pflegezentrum Zofingen www.spitalzofingen.ch/pflegezentrum • Bauherr: Spital Zofingen • Architekt: Fugazza Steinmann Partner • Lichtplanung: Schachenmann + Co. AG • Elektroplaner: Markus Geiser, Herzog Kull Group Aarau / Beratende Elektro-Ingenieure SIA • Eingesetzte Produkte: Echo 210 LED, Geo 2 LED, Slash 2 LED, Solo LED von Regent
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LED-Platinen mit zwei verschiedenen Farbtemperaturen mischen das Licht (Tunable White) und stimmen die Farbtemperatur wie auch die Lichtintensität auf den natürlichen Tagesverlauf ab.
Um das Wohlbefinden der Besucher, Patienten und Mitarbeiter messbar zu steigern, lässt sich der Tageslichtverlauf mit einer Lichtsteuerung und der speziell von Regent entwickelten Solo LED nachstellen. jektoren, die verschiedenartige visuelle Effekte erzeugen, sowie eine Farbdrehscheibe – bestehend aus einer sich an der Raumdecke drehenden Spiegelkugel und einer bequemen Sitz- und Liegelandschaft. Die Lichtwirkung dient der Verbesserung der sensitiven Wahrnehmung und damit der Entspannung. Ob innen oder aussen – da lichttechnisch fliessende Übergänge und eine Einheitlichkeit trotz unterschiedlicher Funktionen der Räume garantiert werden musste, umfasste das Lichtkonzept eine kompromisslose Umsetzung mit hochwertigen LEDLeuchten. L
Infos Regent Beleuchtungskörper AG 4018 Basel www.regent.ch
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Blick auf die beiden Kronleuchter der evangelischen Kirche Risch-Rotkreuz: die jeweils 48 LCC-Leuchtmittel ergeben einen Gesamtlichtstrom von 52 800 lm und können stufenlos von 0,1 auf 100% gedimmt werden. (Bilder: Markus Frutig, ET Licht)
Modernste Technik, altbewährtes Steuerungs-Know-how für gutes und effizientes Licht
Neues Kirchenlicht Das Motto der Reformierten Kirche des Kantons Zug lautet «Kirche mit Zukunft». Genau nach diesem Leitspruch betreut die kantonale Bauverwaltung mit Hans Fischer als Leiter in neun Zuger Gemeinden rund 40 Liegenschaften und sucht stets nach neuen Wegen für optimale Effizienz, ist aber zugleich bestrebt, die Umbaukosten im Blick zu haben. Die Reformierte Kirche in Risch-Rotkreuz ist das jüngste Beispiel für ein weiteres gelungenes Projekt zusammen mit se Lightmanagement und XNovum. Das Team von Hans Fischer als kantonaler Bauverwalter der Kirchgemeinde Zug ist ständig unter Strom, wenn es um neue Bauvorhaben, Umbaumassnahmen oder Renovationsprojekte geht. Einerseits muss er mit der Baukommission verhandeln, bei mittleren Projekten mit dem Kirchenrat oder gegebenenfalls bei grossen Projekten mit dem Kirchenparlament, welches aus 50 politischen Vertretern aller neun reformierten Kirchgemeinden besteht. 2015 wurde eine Projektstudie in Auftrag gegeben, welche Massnahmen die Gebäudehülle und das Innenleben der Reformier-
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ten Kirche in Risch optimieren. Sie wurde 1971 eingeweiht und 1994 komplett saniert. Dabei war auch die Beleuchtung ein weiterer wichtiger Bereich, der Ende 2015 dringend zur Diskussion stand.
Licht gaben, hat sich Hans Fischer konkret Gedanken gemacht, dem Abhilfe zu schaffen. Denn mit je-
Zielsetzung: eine zeitgemässe Beleuchtungslösung Da die 1994 eingebauten Kronleuchter noch vollkommen intakt waren, aber mit den zu seiner Zeit eingesetzten Glühbirnen (à 75 W) und später teilweise mit Eco-Halogen (à 58 W) ersetzten Leuchtmitteln insgesamt immer nach Aussagen von Kirchgängern zu wenig
Detail der abgedimmten Kronleuchter: Der Dimmbereich bei den LCC-Leuchtmitteln ist auch problem- und stufenlos von 0,1 bis 100% realisierbar.
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weils 48 Leuchtmitteln kamen immerhin auch 7200 W Gesamtleistung je Kronleuchter zusammen, was angesichts der Energiesparpolitik und einer modernen Kirchgemeinde natürlich zu denken gab. Darüber hinaus ging die vorhandene Reserve mit den zur Sicherheit angeschafften Halogen-Leuchtmitteln vor ca. sechs Monaten zur Neige und die Steuerung einer der Kronleuchter war defekt. Hans Fischer betont: «Aus diesen Gründen stand der Wunsch für eine zeitgemässe Beleuchtungslösung im Vordergrund und es musste rasch gehandelt werden.»
Vom Pflichtenheft zur neuen LCC-Technologie Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit XNovum begann bereits im Herbst 2014, als der Sigrist der Kirche in Risch-Rotkreuz zuvor über die Empfehlung seines Hausinstallateurs, Hans Fischer von XNovum berichtete. Fischer erzählt: «Der Zufall wollte es, dass unser Hausinstallateur Hans Müller Elektro AG damals auf ein neues Leuchtmittel aufmerksam gemacht hat, als er einen Umbau für das Hallenbad hier in Zug mit der LCC-Technologie realisiert hatte. Ich habe mich im Internet erkundigt, wer das Leuchtmittel in der Schweiz vertreibt. Daraufhin hatte ich schon sehr bald Kontakt mit Herrn Geissmann, der uns verschiedene Muster präsentierte und für vier verschiedene Liegenschaften schnell Lösungen bot, die wir
dann erfolgreich u. a. für das Pfarreizentrum Baar mit dimmbaren LCC-Spotform-Leuchten (16 W vom Typ PAR38 mit 1360 lm) umgerüstet haben.» Das Bedürfnis und ein Bestandteil des Pflichtenhefts der Kirchgemeinde ist in den meisten Fällen, die bestehenden Leuchten möglichst ohne Veränderungen der Installation erhalten zu können und lediglich mit einem Leuchtmittelwechsel eine energetische Modernisierung der Leuchten zu erzielen – um zugleich auch Kosten und Energie einsparen zu können. Die Farbtemperatur von 2700 K war jedoch ein weiterer Wunsch, damit die Kirchennutzer ein angenehmes Licht und eine langbekannte Lichtstimmung vorfinden.
der Offerte kam bereits im November 2015 die Entscheidung von Hans Fischer «auch in dem Hinblick sehr schnell, da bereits vier Retrofit-Projekte erfolgreich abgeschlossen wurden» ergänzt Geissmann.
Planungsunterstützung vor Ort Steuerungslieferant se Lightmanagement musste die passende Steuerungslösung schnell, aber auch nachhaltig und kostenoptimiert
Herausforderung: Dimmen und eine zügige Umsetzung Eine der Herausforderungen für XNovum war es, dass insgesamt 96 Leuchtmittel in den beiden Kronleuchtern in Risch gleichzeitig stufenlos möglichst von 0% gedimmt werden sollen. Dazu musste auch eine passende, neue Steuerung im Schaltschrank her. Daniel Geissmann erklärt: «Da wir bereits seit längerer Zeit ein gemeinsames Projekt mit der se Lightmanagement AG erfolgreich abgeschlossen haben, bin ich wieder auf das Unternehmen zugegangen: ein Telefonanruf und Herr Yuva kam, um unseren gemeinsamen Kunden auch bei diesem Projekt zu unterstützen.» Nach
Blick in den Schaltschrank mit dem neuen, stufenlosen Universal-Dimmer UDK-04-10 (0-10V) von se: Beim Einschalten erreicht der Einschaltstrom bei den LCC-Leuchtmitteln den 8- bis 12-fachen Nennstrom, der jedoch nach 10 ms bereits wieder zurückgeht (ca. 15 % max.).
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Daten und Fakten
Zufriedene Gesichter nach der gelungenen Inbetriebnahme (v. l. n. r.): Daniel Geissmann (Head Business Unit LCC XNovum), zusammen mit Hans Fischer (Bauverwalter Reformierte Kirche Kanton Zug) und Erhan Yuva (Senior Account Manager se Lightmanagement AG).
anbieten. Der eingesetzte Universal-Dimmer UDK-04-10 (0-10V) ist optimiert für den Einsatz mit LEDRetrofit-Lampen. Der Dimmbereich reicht von 1 … 570 W pro Kanal (4Kanal-Gerät). Dabei können bis zu 26 A Peakstrom pro Kanal abgerufen werden, und dies bis zu 100x pro Sekunde. Erhan Yuva, Senior Account Manager se Lightmanagement betont dazu: «Da die LCC-
Leuchten einen sehr niedrigen Einschaltstrom produzieren, war die Lösungsumsetzung einer passenden 0– 10 VDC-Steuerung für uns sehr schnell zu bewältigen.» Für ihn steht fest: «Unser Ziel ist es, immer mit guten Firmen zusammenzuarbeiten, die dem Endkunden auch das richtige Leuchtmittel anbieten können. Mir ist dabei sehr wichtig, dass der Endkunde nicht nur eine gute Beratung, sondern auch ein gutes Produkt als Gesamtdienstleistung erhält. Daher analysieren wir auch vor Ort oder unternehmen detaillierte Labortests, damit unsere 50-jährige Erfahrung mit Beleuchtungssteuerungen auch 100% mit den Leuchtmitteln funktionieren, wie die von XNovum.» Insgesamt war die Realisierung des Projekts innert zwei Monaten abgeschlossen «und die Umsetzung verlief äusserst speditiv», betont Fischer.
Ziel erreicht: das grosse Staunen
Auf dem Tableau kann die gesamte Kirchenraumbeleuchtung verzögerungsfrei und stufenlos über Potis reguliert werden.
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Aktuell sind je Kronleuchter 48 LCC-Glühlampenform E 27-Leuchtmittel zu je 5,5 W (550 lm) eingebaut, was einen Gesamtlichtstrom von 26 400 lm pro Leuchter ergibt. Die Gesamtleistung von 528 W für
Lichtaustritt: direkt/indirekt strahlend, 360° Leistung: 5,5 W Farbe: 2700 K Lichtstrom: 550 lm Farbwiedergabe: Ra ›90 Leuchten-Lichtausbeute: 100 lm/W Höhe Leuchtenebene: 4,5 m Gesamtlichtstrom aller Lampen: 52 800 lm Gesamtleistung 528 W
beide Kronleuchter bedeutet somit eine Einsparung von 92,7% der ursprünglichen Leistung von 7,2 kW. «Das besonders Positive an dem Projekt war es, dass alle Beteiligten von Anbeginn an einem Tisch sassen, um eine zügige Lösung zu finden. Das ist eine echte Win-winSituation, welche für alle vorteilhaft ist. Der angenehme Nebeneffekt von rund 13-mal weniger Stromverbrauch ist für uns natürlich sehr schön – und vor allem ist unser Ziel erreicht, angenehmes, dimmbares und endlich genug Licht in der Kirche zu haben», betont Fischer zufrieden. L
Infos Bauherr: Reformierte Kirche Kanton Zug, www.ref-zug.ch Steuerungslieferant: se Lightmanagement AG, www.se-ag.ch Elektroinstallation: Hans Müller Elektro AG, www.elektromuellerag.ch Leuchtmittellieferant: XNovum/Swisspoint AG, www.xnovum.ch Autor & Fotograf: Markus Frutig, Chefredaktor ET Licht
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Neue CE-Anforderungen an LED-Treiber
Elektrische Sicherheit Damit eine LED-Leuchte die europäischen CE-Normen erfüllen kann, muss der verwendete LED-Treiber eine Vielzahl von Anforderungen erfüllen. Um ein Produkt mit CE deklarieren zu dürfen, müssen elektrische Sicherheit, elektromagnetische Verträglichkeit (EMV), RoHS und Ökodesign-Richtlinien erfüllt werden.
Mean Well LED-Treiber wie die LCM-40DA-Serie erfüllen bereits sämtliche Standards.
Betriebsgeräte für LED-Beleuchtungsanwendungen müssen die Normen EN 61347-1 für allgemeine Sicherheitsanforderungen und EN 613472-13 für LED-Betriebsgeräte erfüllen. Diese Normen regeln sicherheitsrelevante Dinge wie Isolationen, Temperaturen, Schutzschaltungen etc., mit dem Ziel, die Sicherheit des Anwenders zu gewährleisten.
Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) Die aktuell gültige EMV-Direktive basiert auf der Direktive 2014/ 30/EU und enthält harmonisierte Standards für LED-Beleuchtungsanwendungen. Dabei wird einerseits geregelt, wie stark der LED-Treiber durch elektromagnetische Emission die Umwelt beeinflussen darf und andererseits, wie robust der Treiber gegenüber elektromagnetischen Störungen von aussen sein muss.
Bei LED-Treibern wird ein besonderes Augenmerk auf die Oberschwingungsströme gelegt, welche in der Norm EN 61000-3-2 definiert sind. Ein LED-Netzteil mit einer Leistung von ›25 Watt muss mit einer aktiven Blindleistungskorrektur (PFC) ausgestattet sein, um diese Norm zu erfüllen. Da diese PFC-Schaltung ein Kostentreiber ist, ist die Versuchung gross Netzteile ohne PFC einzusetzen. Dadurch können jedoch die CE-Anforderungen nicht mehr erfüllt werden und der Einsatz dieser Produkte in der Schweiz ist nicht zulässig.
Ausschalten vom Netz getrennt wird, oder ob die Leuchte ständig mit dem Netz verbunden ist und nur die Sekundärseite geschaltet wird. Im letzteren Fall muss der Stand-By-Verbrauch ‹1 Watt sein, ab September 2016 wird die Anforderung auf ‹0,5 Watt verschärft.
Ökodesign Richtlinien
Fazit
Die Ökodesign-Anforderungen werden in der Direktive 2009/125/EC geregelt und betreffen sowohl Leuchten als auch Betriebsgeräte. Um die Anforderungen zu erfüllen, muss eine Leuchte innerhalb von 0,5 Sekunden aufstarten. Für das Netzteil bedeutet das, dass die Ausgangsspannung innerhalb 0,5 Sekunden nach dem Einschalten bereit sein muss. Zudem wird unterschieden, ob eine Leuchte beim
Die Standards von LED-Treibern unterscheiden sich in wesentlichen Punkten von konventionellen Schaltnetzteilen mit ITE oder Medizinzulassungen und dürfen nicht durch solche ersetzt werden. Das CE auf dem Label deklariert nicht, welche Standards eingehalten werden. Um zu erfahren, welche Standards eingehalten werden, muss die CEDeklaration vom Hersteller geprüft werden. L
RoHS-Anforderungen Die Direktive 2011/65/EU regelt die Verwendung von schädlichen Substanzen in elektronischen Geräten. Seit Januar 2013 ist RoHS im CE enthalten und muss erfüllt werden, um das Produkt mit einem CE deklarieren zu dürfen.
Infos Simpex Electronic AG 8622 Wetzikon (ZH) www.simpex.ch
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Die Mean Well NPF-Serie ist mit einem Stand-By-Stromverbrauch von ‹0,5W auch für die kommende Verschärfung der Ökodesign-Richtlinie gerüstet.
Innovation
LED-Lichtlösungen in Profilen konfektioniert und anschlussfertig Die neue Ausgabe der Profilleuchtenbroschüre zeigt über 50 Profile, 20 LED-Bänder mit bis zu vier Lichtfarben und Lösungen fürs Einbetonieren mit oder ohne Rand. Nachhaltige Lösungen fürs Einlegen in Fliesen, Vergiessen und Rundbiegen sind als Option erhältlich.
Praktische Informationen Die Zeit ist knapp – wir helfen, sie effizient einzusetzen. Mit dem Installationsguide in der Broschüre
werden auf zwei Seiten wertvolle Möglichkeiten und Details zur Montage gelistet. Die effiziente Umsetzung des Projektes wird ermöglicht. So geht nichts vergessen und Optionen werden ausgeschöpft: Positionierung, Einspeisung, Kabelaustritt, Kabellänge. Die Montagemöglichkeiten unserer Profile sind sehr breit: Clip oder Montageschiene, besonders innovativ sind die Magnetlösungen oder Einbetonier- und Keramikplättliprofile.
Hohe Qualität Die Anforderungen an LEDs sind unterschiedlich. Effizienz, Farbtoleranz und Farbwiedergabe unserer LED-Bänder sind klar definiert. Beispiel: Name: Shortpitch 1800 Artikel#: 001-5020 Qualität: PROF Lichtstrom: 1777 lm/m Farbwiedergabe: Ra ›90 Leistung: 16 Watt/Meter
Wärme- und Lichtmanagement Profilleuchten in Handlauf: Magnetmontage und vergossen. (Bild: BestLight)
Für viele Profile sind Wärmesimulationen sowie Lichtsimulationen verfügbar. Die Planung ermöglicht,
Licht- und Wärmesimulationen unterstützen die Planung.
das Licht optimal zu planen: Profil, LED, Treiber und Linearlinse werden aufeinander abgestimmt – und die Leuchte wird am richtigen Ort eingebaut.
Einfachster Bestellweg Ein einfaches Formular für komplette Profilleuchten ist online verfügbar – damit können rasch Preisanfragen oder Bestellungen gemacht werden. Alle Komponenten sind neu auch einzeln erhältlich auf www.elektrokomponenten.ch
Einbetonierschiene Drei Meter Schienen können auf der Baustelle zugeschnitten und aufgenagelt werden. Verlängerungs- und Verbindungsstücke sind verfügbar. Die Montage der Profilleuchte erfolgt neu mit einer kräftigen Krallenklammer. Das System ist bei «STEIGER Kalkulation» gelistet. L
Infos
LED-Lichtlösungen in Profilen konfektioniert und anschlussfertig.
BestLight AG 3422 Kirchberg info@bestlight.ch www.bestlight.ch www.elektrokomponenten.ch
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Innovation
Vitalisierendes Licht für Systemdecken Systemdecken mit verdeckten oder sichtbaren Tragschienen – auch als Rasterdecken bezeichnet – sind die wohl am häufigsten anzutreffende Decken-Konstruktion in Nichtwohngebäuden. Um für diesen Standard und damit für typische Büroräume eine Systemlösung mit einer energieeffizienten Helligkeitsregelung und bei Bedarf sogar einem biologisch wirksamem Arbeitslicht zu ermöglichen, hat Esylux die Nova Quadro-Sets entwickelt.
Einfache Plug-and-playInstallation Komplettes Nova Quadro-Set mit gleichzeitiger Einbindung des DALI-Switch am Beispiel. (Bilder: Esylux)
Diese bestehen aus jeweils vier Leuchten in unterschiedlichen Master-/Slave-Kombinationen, sind für die Masse 625 x 625 oder 600 x 600 mm erhältlich und bilden die Basis für ein umfassend erweiterbares Sys-
tem. Da sich die Treiber für das gesamte Set in den Masterleuchten befinden, lassen sich die Set-Leuchten mithilfe von RJ45-Steckern per Plugand-play miteinander verbinden. In die Masterleuchten sind zudem ein Präsenzmelder und die Esylux Light Control integriert – die zentrale Steuerung für das Lichtmanagement. So realisieren sie für das gesamte Set eine präsenz- und tageslichtabhängige Konstantlichtregelung. In einer erweiterten Ausbaustufe enthält jede Set-Leuchte darüber hinaus einen eigenen Lichtsensor, wodurch sich dann für jeden Ausleuchtungsbereich eine individuelle Konstantlichtregelung verwirklichen lässt.
Biologisch wirksames Licht für Standard-Büros In die höchste Ausbaustufe integriert Esylux seine SymbiLogic Tech-
nology. Diese erzeugt ein biologisch wirksames Licht, das durch die dynamische Veränderung von Helligkeit und Farbtemperatur Vitalität, Konzentrationsvermögen und Gesundheit der Nutzer stärkt. Dank integrierter Sensorik wird auch hier das bereits vorhandene Tageslicht mitgenutzt, was neben der höheren Energieeffizienz zugleich eine bessere Helligkeitssteuerung ermöglicht und so eine präzisere Kontrolle der biologischen Lichtwirkung. Eine normengerechte Mindesthelligkeit bleibt dabei durchgehend sichergestellt. Alternativ zu den dynamischen Verläufen kann der Nutzer in dieser Ausbaustufe die Farbtemperatur jederzeit zwischen 2700 bis 6500 Kelvin stufenlos verändern und gemeinsam mit einem gewählten Helligkeitswert in Szenen abspeichern. è Rote Linie: Helligkeitsentwicklung des biodynamischen Lichts. Grauer Bereich: Energieeinsparung durch anteilige Nutzung des Tageslichts. Grüne Linie: Mindestbeleuchtungsstärke, z.B. 500 Lux. Rötlicher bis bläulicher Bereich: Verlauf zwischen warm- und kaltweissem Licht.
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Umfangreiche Erweiterung via DALI In grösseren Räumen entwickeln sich die Sets zur Basis für ein umfangreiches System: Mithilfe der in die Masterleuchten integrierten DALI-Schnittstellen lassen sie sich entweder mit anderen Sets kombinieren oder um bis zu 4 x 25 weitere Leuchten ergänzen – für einen Broadcast-Betrieb in separaten Kanälen. Bei Bedarf kann zudem der DALI-Switch von Esylux mit eingebunden werden: für das präsenzabhängige Schalten konventioneller Endgeräte. Hierdurch werden die
Quadros dann zur gewerkeübergreifenden Lösung. Für individuelle Planungen sind die Master- und Slaveleuchten auch einzeln verfügbar, und es stehen alternativ Ausführungen mit einer festen Farbtemperatur von 3000 oder 4000 Kelvin bereit. Um den Anforderungen an eine blendfreie Beleuchtung von Bildschirmarbeitsplätzen zu entsprechen, werden die Sets mit einem dafür optimierten Diffusor ausgestattet. Sie enthalten besonders langlebige LEDs (50 000h L80B10), die Bedienung des Systems erfolgt per 230 ACV-
Taster, DALI-Taster, Fernbedienung oder App (via Bluetooth). Wie das gesamte Beleuchtungsportfolio von Esylux stehen auch die Nova Quadro-Sets und deren Daten ab sofort in den Plug-ins für die Lichtplanungsprogramme DIALux und Relux zur Verfügung. L
Infos ESYLUX Swiss AG 8302 Kloten Tel. 044 808 61 00 www.esylux.ch
Wartungsprobleme elegant gelöst Beleuchtungskörper in hohen Räumen, Treppenhäusern etc. sind schwer zugänglich und erfordern Gerät und Fachpersonal. Reeltech Liftsysteme schaffen hier Abhilfe.
Für verschiedenste Anwendungen passend Leuchtenlifte bringen mittels Fernbedienung Lasten jeder Art und Grösse auf die gewünschte Arbeitsposition. Dank der neuen Multikon-
taktserie mit separaten Licht- und Steuerstromkontakten steht nun auch für moderne Lichtsteuerungen ein homogenes Sortiment mit bis zu 30 m Seillänge und Lasten von 5 bis 300 kg mit zur Verfügung.
Sicherheit auf höchstem Niveau In der Parkposition sind die Leuchtenlifte doppelt gesichert. Für die Wartung wird der absenkbare Teil
Leuchtenlift in Hohldecke. des Lifts per Tastendruck mechanisch entriegelt, vom Netz getrennt und die Last kann auf die vorprogrammierte Höhe abgesenkt werden.
Kurze Amortisationszeit Egal, ob für Werbebanner oder Beleuchtung eingesetzt; die Initialkosten der Leuchtenlifte amortisieren sich mit jedem Einsatz dank Wegfall von Arbeitsbühnen, Fachpersonal und den Zeitkosten. L
Infos Reeltech Liftsysteme für Leuchten und mehr: Dekolift mit Weihnachtsbeleuchtung. (Bilder: Demelectric)
Demelectric AG 8954 Geroldswil Tel. 043 455 44 00 www.demelectric.ch
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Innovation
LEDVANCE – Diesen Sommer beginnt eine neue Ära des Lichts Bislang besteht OSRAM im Kern aus zwei unterschiedlichen Geschäftsmodellen, zum einen aus dem Konsumenten- und Grosshandelsgeschäft und zum anderen aus dem technologiegetriebenen OEM- und Projektgeschäft. Per 01.07.2016 wird OSRAM nun sein Lampengeschäft der Allgemeinbeleuchtung weltweit verselbstständigen, dies unter dem neuen Firmennamen LEDVANCE. Der Name ist eine Kombination aus den Begriffen LED und Advance und widerspiegelt somit sowohl den LED-Trend im Lichtmarkt als auch die daraus resultierenden Chancen.
Erfahrenes, hoch motiviertes Managementteam Vorsitzender der Geschäftsführung von LEDVANCE wird der 48-jährige Däne Jes Munk Hansen, der das Lampengeschäft bereits seit einem Jahr leitet und zuvor das wichtige Amerika-Geschäft für Osram verantwortet hatte. Ihm zur Seite stehen Oliver Neubrand (45) als kaufmännischer Geschäftsführer, Erol Kirilmaz (44) als oberster Vertriebsund Marketingchef, Peter Mannhart (56) als Manager des operati-
ven Geschäfts und Bettina KahrGeleng (45), die den Personalbereich leitet. «Gemeinsam mit diesem international erfahrenen und hoch motivierten Managementteam freue ich mich darauf, LEDVANCE im Zusammenspiel mit unseren mehr als 10 000 kompetenten und engagierten Mitarbeitern in eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft zu führen», sagte Hansen.
Eigenständiges Unternehmen mit grösserer Gestaltungsfreiheit LEDVANCE ist bereits heute sehr gut positioniert. Das Unternehmen verfügt über einen international schlagkräftigen Vertrieb, eine umfassende Expertise in der Lichtindustrie sowie im Volumengeschäft und kann auf Produktebene die Marke OSRAM auch zukünftig nutzen. Als eigenständiges Unternehmen mit schlankeren Strukturen und grösserer Gestaltungsfreiheit kann LEDVANCE zudem deutlich schneller auf veränderte Marktbedingungen und individuelle Kundenanforderungen reagieren.
Die ab 1. Juli 2016 rechtlich selbstständige Firma LEDVANCE vereint traditionelle Leuchtmittel, moderne LED-Lampen, standardisierte Allgebrauchs-Leuchten sowie intelligente und vernetzte Lichtlösungen im Smart Home- und Smart BuildingBereich unter einem Dach. Der Bereich Spezial-Lampen, Elektronische Betriebsgeräte, LED-Module und -Steuerungen sowie professionelle Leuchten für den Innen- und Aussenbereich mit den Marken OSRAM, Siteco und Traxon werden ab 1. Juli 2016 von OSRAM vertrieben. L Weitere Informationen zu LEDVANCE unter: www.ledvance.de
Infos OSRAM AG 8401 Winterthur/Töss www.osram.ch
Ledvance Managementteam mit dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, Jes Munk Hansen (2. v. r), Oliver Neubrand, kaufmännischer Geschäftsführer, Erol Kirilmaz, Vertriebsund Marketingchef, Bettina Kahr-Geleng, Personalleiterin und Peter Mannhart, Manager des operativen Geschäfts (von links). (Bild: Osram)
Innovation
Qualitätssicherung in einem KMU der Lichtbranche Leuchten von UnexLED stehen für Qualität. In der Vielfalt und Dynamik des Angebotes zählt letztlich Qualität und Zuverlässigkeit über Jahre. Viele LED-Anbieter sind reine Verkaufsorganisationen. Um LEDLeuchten in konstant hoher Qualität anbieten zu können braucht es mehr als eine Einkaufsabteilung. Aus diesem Grund verfügt UnexLED über ein voll ausgestattetes Labor
UnexLED sorgt für Ihre Qualität – mit eigenem Labor und laufender Produktionsüberwachung. Im Bild der Glühdrahtprüfer. (Bilder: Unex)
und ein Qualitätssicherungsteam, das den kompletten Produktionsprozess sowohl im Haus als auch extern überwacht. Das Prüflabor ist bestens ausgestattet und wird laufend an die neuesten Anforderungen angepasst. In diesem können sowohl lichttechnische, elektrotechnische als auch mechanische Prüfungen durchgeführt werden. Jede neue Leuchte durchläuft einen kompletten Prüfzyklus. Dieser ist abgestimmt auf die spätere Anwendung. Tests in Wärme-, Wasser- und Staublaboren stellen die Langlebigkeit der Produkte selbst in härtesten Umgebungen sicher. So können Feuchtraumleuchten auf IP65 geprüft werden oder Aussenleuchten werden einem Salzsprühtest unterzogen, um die Korrosionsbeständigkeit sicherzustellen. EMV-Test, RohsTest, UV-Alterungstests, thermische Tests, Glühdrahtprüfung seien hier stellvertretend für die vielen Testmöglichkeiten genannt.
Angewendete Normen auszugsweise: • Prüfung der Sicherheitanforderungen nach EN 60598-1 • Prüfung der Störaussendung (EMV) nach EN 55015 • Prüfung der Störfestigkeit (EMV) nach EN 61547 • Prüfung der Netzrückwirkungen (EMV) nach EN 61000-3-2 • Photometrische Messungen nach EN 13032-1 und EN 13032-4 • Künstliche Bewitterung nach EN 9227
Hohe Qualität und Anwendungsorientierung
Investitionen in die Qualität machen Leuchten werthaltig. Im Bild: der hauseigene Klimaschrank.
Die Produktionsstätten werden nach positiver Durchführung eines Auditierungsprozesses freigegeben. Um die Quälität konstant hoch zu halten, werden diese Audits regelmässig wiederholt und bei Bedarf Korrekturmassnahmen vereinbart und deren Umsetzung kontrolliert.
Während eines IP-Test-Zyklus.
Diese Tests führen zu laufenden Verbesserungen in Zusammenarbeit mit den Produktionsstätten. Ständige Weiterbildung und Investition sorgen auch in der eigenen Produktion an unserem Stammsitz für die entsprechende Qualität. Die komplette Produktion verfügt über ESD-Umfeld. Boden, Arbeitstische, Arbeitsflächen, Werkzeug und Kleidung der Mitarbeiter sind Teil des Gesamtkonzepts. Entsprechende Geräte für die Wareneingangsprüfung sowie kontinuierliche Weiterbildung des Teams sind sichergestellt. Ein klimatisierter Lagerraum ist der nächste Schritt im Streben nach Qualität. Die ständige Integration von Rückmeldungen unserer Kunden zu Montagefreundlichkeit, Anforderungen usw. bringen uns in der Qualität der Anwendungsorientierung weiter. UnexLED bemüht sich ständig um Verbesserung in engem Kontakt mit unseren Kunden und Partnern. L
Infos UNEX DAKOTA AG Flüelastrasse 12 Tel. 044 404 22 22 8048 Zürich www.unexled.com
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Leitbild für digitales Arbeitslicht Mit der digitalen Arbeitsplatzleuchte Lucy bietet ERCO eine Lösung für architektonische Situationen, die lichttechnisch und gestalterisch neue Wege beschreitet: Eine Tischleuchte als formal reduzierte, schlanke Stele ohne Rückgriffe auf tradierte Bauformen – und ausgerüstet mit hochwertiger, im Hause entwickelter LED-Technik für mehr Sehkomfort und Energieeffizienz.
Spagat zwischen Zweck und Design
Die neue Arbeitsplatzleuchte Lucy vereint effiziente Lichttechnik mit minimalistischem Design. (Bild: ERCO/ Christian Hoffmann)
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Öffentliche Lesesäle und Mediatheken sind stark frequentierte Orte: Intensiv genutzt von Hunderten von Besuchern täglich, verlangen sie eine robuste und zugleich anpassungsfähige Ausstattung. Dabei ist der gestalterische Anspruch hoch, denn Bibliotheken repräsentieren Kultur und Bildung einer Gesellschaft. Die Beleuchtung in solchen öffentlichen Arbeitsräumen muss den massstäblichen Sprung zwischen weitem Raum und individuellem Arbeitsplatz ebenso meistern wie den Spagat zwischen architektonischem Gesamtkunstwerk und den Bedürfnissen des einzelnen Nutzers. ERCO entwickelte die digitale Arbeitsplatzleuchte Lucy mit dem Ziel, in einem solchen anspruchsvollen Umfeld ebenso souverän zu funktionieren wie in zeitgemässen Büros oder im Home Office. Ohne Rückgriffe auf tradierte Bauformen entstand so ein Lichtwerkzeug mit dem Potenzial, Leitbild und neuer Archetyp der Arbeitsplatzbeleuchtung im LED-Zeitalter zu werden: Eine schlanke, aber robuste vertikale Stele von knapp 75 cm Höhe, die aus drei präzise abgeblendeten Lichtaustritten breit strahlendes Licht präzise und gleichmässig auf der horizontalen Arbeitsfläche verteilt. Lucy lässt sich intuitiv bedienen und in der Helligkeit regeln, der Schaft ist zur Ausrichtung des Lichtkegels um 180 ° drehbar. So lässt sich das Licht an individuelle Sehaufgaben anpassen und es ent-
steht eine klare räumliche Fassung des unmittelbaren Arbeitsumfelds.
Designobjekt mit hohem Sehkomfort Ihr minimalistisches Design macht Lucy zu einem faszinierenden funktionalen Objekt. Sie konkurriert nicht mit der Architektur, sondern betont insbesondere in der Reihung die Linien und Strukturen des architektonischen Raums. Die Tischleuchte ist in zwei Ausführungen erhältlich: frei positionierbar mit Standfuss oder als Einbauvariante für Tischplatten mit einer Stärke von 10 bis 40 mm. Am aussergewöhnlichen Sehkomfort der Leuch-
te zeigt sich die Expertise des Beleuchtungsherstellers in Sachen LED-Lichtlenkung. Die optischen Systeme befinden sich zurückgesetzt im Inneren der Leuchte, selbst bei Einblick in flachem Winkel wird so eine vollständige Blendbegrenzung erzielt. Abblendelemente aus schwarzem Kunststoff an den drei Lichtaustritten reduzieren zusätzlich Reflexionen.
Präzise Lichttechnik für konzentriertes Arbeiten Dass Lucy über von ERCO entwickelte LED-Betriebsgeräte und Optiken verfügt, trägt weiter zur Ergonomie bei: Durch flimmerfreies Licht mit
Lucy, der Archetyp für digitales Arbeitslicht, ist in einer frei positionierbaren Variante mit Standfuss erhältlich.
Als Einbaulösung eignet sich Lucy für den Einsatz in hoch frequentierten Räumen wie Bibliotheken. (Bilder: ERCO/Electric Gobo)
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Technische Eigenschaften LED-Modul: Hochleistungs-LEDs auf Metallkern-Leiterplatte, Lichtfarben: warmweiss oder neutralweiss, 3000 bzw. 4000K Optisches System: Softeclinse und aluminiumbedampfter Reflektor, Abblendelement aus schwarzem Kunststoff Gehäuse: Aluminiumprofil pulverbeschichtet, Weiss (RAL9002), 180 °drehbar, Taster mit integriertem Dimmer Standfuss: Aluminiumguss pulverbeschichtet, Standfläche aus rutschfestem Kunststoff, anthrazit Tischbefestigung: Einbauhülse aus Messing, pulverbeschichtet, für Tischplattenstärken 10–40mm, Schraubbefestigung Betriebsgerät: dimmbar
gleichmässiger Verteilung und wirklichkeitsgetreuer Farbwiedergabe sowie durch die Möglichkeit, die Beleuchtungsstärke über einen Taster von 100% bis 1% zu dimmen sowie intuitiv an die jeweilige Sehaufgabe und die Lichtverhältnisse in der Umgebung anzupassen. So bietet Lucy immer das angemessene Licht, egal ob auf Papier, am Laptop oder am Tablet gearbeitet wird. Perfekt eignet sich Lucy für die Beleuchtung horizontaler Flächen in solchen Lichtkonzepten, die zusätzlich vertikale Beleuchtung im Arbeitsumfeld für ausgewogene Helligkeitsverhältnisse anwenden: Ein Ansatz, der Konzentration und Leistungsfähigkeit fördert, weil sich die Augen nicht permanent an Helligkeitskontraste adaptieren müssen.
Effizient und langlebig Als Lichtquellen verwendet ERCO Hochleistungs-LEDs mit hoher Lichtausbeute: Bei nur 10W Anschlussleistung erzeugt Lucy Lichtströme von 1230 lm bei neutralweissem und 930 lm bei warmweissem Licht. Durch das leistungsfähige Wärmemanagement arbeiten LEDs und Betriebselektronik auch im Dauerbetrieb unter besten Bedingungen und erreichen so eine lange Lebensdauer sowie einen hohen Lichtstromerhalt. Trotz ihrer schlanken Form orientiert sich die Bauweise der Tischleuchte Lucy am Einsatz in öffentlichen Arbeitsbereichen: Das Gehäuse aus Aluminium ist äusserst robust konstruiert und kratz- und stossfest pulverbeschichtet. Betriebsgerät und die geschlossenen optischen Systeme liegen geschützt im Inneren der Leuchte. L
Infos ERCO Lighting AG 8037 Zürich www.erco.com
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Entwicklungsprozess einer LED-Leuchte Es ist unbestritten, dass die LED nicht mehr das Leuchtmittel der Zukunft, sondern das der Gegenwart ist. Jetzt liegt es an den Leuchtenherstellern, sich noch stärker mit den Eigenschaften der LED auseinanderzusetzen, um die Leuchten optimal auf die Lichtquelle zu adaptieren. Ein Beispiel zu diesem Entwicklungsprozess, zeigt der österreichische Leuchtenhersteller XAL mit der erstmals auf der Light + Building 2016 vorgestellten Einbauleuchte LENO.
Am Anfang steht das Licht – nicht die Leuchte! XAL hat bereits vor vielen Jahren dafür gesorgt, dass alle für die LEDTechnologie relevanten Entwicklungs- und Produktionsanforderungen in die Produktentstehungsund Fertigungsprozesse integriert werden. Dabei ist immer ein Grundsatz, dass bei bestehenden Produkten nicht einfach die konventionellen Leuchtmittel durch LEDs ersetzt werden, sondern neue Leuchten entwickelt werden, welche auf die Eigenschaften der LEDs zugeschnitten sind.
Die Lichtquelle der DISC-O, ist eine mit LED-Chips bestückte Platine. Zur homogenen Lichtverteilung und Endblendung, sorgt eine wahlweise opale oder mikroprismatische PMMA-Abdeckung.
Mit HELIOS wurde erstmals eine Büroleuchte mit seitlicher Lichteinspeisung realisiert. (Bilder/Grafiken: XAL)
Flächenleuchten mit LED-Platinen Eine der ersten Leuchten, welche von Grund auf als LED-Lösung entwickelt wurde, ist die DISC-O-Serie. Diese wurde 2010 mit dem Design Plus Award ausgezeichnet. Die Lichtquelle der DISC-O, ist wie bei vielen verwandten Produkten, eine mit LED-Chips bestückte Platine. Zur homogenen Lichtverteilung und Endblendung, sorgt eine wahlweise opale oder mikroprismatische PMMA-Abdeckung.
Prinzipskizze der seitlichen Lichteinspeisung: Hierbei werden Mid-Power-LEDs auf der Seite des Leuchtengehäuses platziert und das Licht durch eine prismatische PMMA-Platte diffus verteilt.
Flächenleuchten mit seitlicher Lichteinkopplung Da immer stärkere LEDs in kleineren Bauformen erhältlich sind, können die Leuchtenhersteller heute auch neuen Ansätzen der Lichtlenkung nachgehen. Zudem können Leuchten, welche vollflächig mit
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Das Funktionsprinzip der seitlichen Lichteinspeisung wurde mit der Büroleuchtenserie TASK perfektioniert, welche trotz dieser Bauweise mit einer Lichtausbeute von 110 lm/W aufwarten kann.
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Aufgrund des flachen Designs und der geringen Temperaturen, ist LENO auch problemlos in Decken aus Holzwerkstoffen einbaubar.
den inzwischen sehr starken MidPower-LEDs bestückt sind, zu hell sein und damit einen zu grossen Leuchtdichtenkontrast (Helligkeitseindruck für das menschliche Auge) zwischen der Leuchte und den umliegenden Flächen von Wänden und Decken aufweisen. Das Leuchtenvolumen, und dadurch auch die Leuchtenform, lässt sich mit dieser Backlighting-Konstruktion auch nicht weiter reduzieren. Aus diesem Grund entwickelte XAL, mit der 2014 vorgestellten Steh- und Pendelleuchtenserie HELIOS, erstmals eine Büroleuchte mit seitlicher Lichteinspeisung. Hierbei werden Mid-Power-LEDs auf der Seite des Leuchtengehäuses platziert und das Licht durch eine prismatische PMMA-Platte diffus verteilt. Dieses Funktionsprinzip wurde mit der Büroleuchtenserie TASK perfektioniert, welche trotz dieser Bauweise mit einer Lichtausbeute von 110 lm/W aufwarten kann. Zudem konnte so ein flaches Leuchtengehäuse von nur 15 mm Höhe und ein UGR-Wert von ‹ 19 realisiert werden.
Premiere an der Light + Building Auf der diesjährigen Light + Building, konnte XAL mit der LENO das neuste Produkt auf dieser Grundlage der seitlichen Lichteinspeisung vorstellen. Durch die gewonnene Erfahrung mit den vorhergehenden Produkten, konnte so ein Leuchten-
element entwickelt werden, welches eine Höhe von nur 10 mm aufweist. Mit diesem flachen Design kann LENO problemlos in Gipskartondecken mit einer Stärke von 12,5 mm integriert werden. Aufgrund der geringen Temperaturen, ist LENO auch problemlos in Decken aus Holzwerkstoffen einbaubar. Die Konverter werden dabei einfach in den Deckenhohlraum eingeschoben. Um die Installation und die Wartung zu vereinfachen besteht LENO aus zwei separaten Bauteilen. Das Montagegehäuse wird zuerst randlos direkt auf die Unterkonstruktion durch den Gipser eingepasst, ohne dass dieser aufwendig die Unterkonstruktion trennen muss. Die eigentliche Leuchte wird dann mittels Magneten werkzeuglos in das Gehäuse eingesetzt. Durch die grosse Montagefreundlichkeit hat der Elektriker eine sehr grosse Zeitersparnis bei der Montage. Somit ist XAL gemäss Daniel Neves Pimenta, Head of Product Engineering XAL, «dank der Lichtemmitierenden Dioden, der lasergravierten Kunststoffe und vielen schlaflosen Nächten, einen Schritt näher am Wunsch der Fachplaner angelangt, keine Leuchten, sondern Licht in ihre geplanten Räume zu bringen. Am Anfang steht, neben viel Technologie, eben doch das Licht!» L
Daniel Neves Pimenta, Head of Product Engineering XAL GmbH Graz.
Infos XAL Schweiz GmbH 8048 Zürich (Hauptsitz) Tel. 044 245 80 90 office.ch@xal.com www.xal.com 6005 Luzern (Niederlassung) Tel. 041 269 80 91 office.luzern@xal.com 3006 Bern (Niederlassung) Tel. 031 938 80 90 office.bern@xal.com
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Den Rettungsweg stilvoll und sicher weisen EATON «Notbeleuchtung» – vertreten durch ALMAT in der Schweiz – hat eine neue Produktfamilie hochwertiger LED-Rettungszeichen Scheibenleuchten mit Lichtleiter-Technologie vorgestellt, mit denen die Notausgänge in Gebäuden gekennzeichnet werden können, ohne dabei die Innenraumästhetik ausser Acht zu lassen. Das EnergiemanagementUnternehmen hat die modern gestaltete CrystalWay-Produktfamilie entwickelt, um neue Designstandards zu setzen, gleichzeitig aber auch um eine beeindruckende Energieeffizienz und die vollständige Einhaltung aller Richtlinien sicherzustellen. Die CrystalWay-Piktogrammleuchten sind als Systemleuchte für Zentral-/Gruppenbatteriesysteme oder als Einzelbatterieversion erhältlich und somit flexibel für eine grosse Bandbreite unterschiedlichster Gebäude einsetzbar – von Büros bis hin zu Flughäfen.
Problemlose Gebäudeintegration Jean-Luc Scheer, Manager für die Produktlinie «Notbeleuchtung» bei EATON, berichtete: «Die Planung und Installation entsprechender Sicherheitsbeleuchtungsanlagen ist einer der wichtigsten Punkte für Gebäudeeigentümer oder -manager, um auf eine evtl. notwendige Gebäudeevakuierung vorbereitet zu sein. Bei Eaton möchten wir diesen Vorgang so einfach wie möglich gestalten. Daher haben wir unsere CrystalWay-Produktfamilie so konstruiert, dass sie problemlos in jedes Gebäude integriert werden kann. Unter Berücksichtigung ästhetischer, ergonomischer und technischer Gesichtspunkte haben wir eine Produktreihe entwickelt, die gleichsam Endnutzern, Architekten, Gebäudeverwaltern sowie Installateuren gefallen wird, egal wie gross die entsprechenden Gebäude sind.» Die Produkte wurden einem Ökodesignprozess unterzogen um sicherzustellen, dass Umweltstan-
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Die EATON CrystalWay-Piktogrammleuchten von ALMAT weisen den Weg stilvoll und sicher. (Bild: ALMAT/EATON)
dards eingehalten werden. Ausserdem werden in den Einzelbatterieleuchten nur Cadmium-freie Lithium-Ionen-Batterien verwendet. Neben diesen Umweltkriterien entspricht die CrystalWay-Produktpalette auch den nationalen Anforderungen der SN EN 1838, etc.
Piktogramm besonders gleichmässig und hell Installateure profitieren von der geringen Gehäusegrösse, der werkzeuglosen Anschlusstechnik und der Vielfalt an Montageoptionen. Die CrystalWay-Produktfamilie ist eine äusserst flexible Rundumsorglos-Lösung, erhältlich mit 30 m Erkennungsweite, wobei das Piktogramm besonders gleichmässig und hell durch hocheffiziente LEDs ausgeleuchtet wird. Die Scheibenleuchten sind universell einsetzbar für Wand- oder Deckenmontage sowie mit ein- oder zweiseitiger Piktogramm-Beschilderung. Es werden mehrere Montagearten vereint. Gebäudeeigentümer und -manager profitieren von geringeren Betriebs- und Instandhaltungskosten. Die CrystalWay-Produktfamilie vereint LED-Technologie, langlebige
Bauteile und Kompatibilität zu automatischen Testeinrichtungen wie den Systemen CG-S und CGLine+ von EATON.
Zum Unternehmen Die ALMAT AG ist ein eigenständiges, unabhängiges Unternehmen mit Sitz in Tagelswangen und plant, produziert und vertreibt Notlichtund Notstromsysteme erfolgreich seit über 30 Jahren. Schwerpunkte ihrer Aktivitäten sind Sicherheitskonzepte auf Basis von AC- und DC LPS- und CPS-Notlichtsystemen in Verbindung mit Notleuchten für zentrale Versorgung und mit Einzelbatterie. Weitere Informationen zur CrystalWay-Produktfamilie finden Sie auf der Homepage unter Downloads. L
Infos ALMAT AG NOTLICHT+ NOTSTROM Tel. 052 355 33 55 8317 Tagelswangen www.almat.ch
Inserenten/Firmen
Inserentenverzeichnis ET Licht 2 – 16 Impressum
Almat AG
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BestLight AG
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13. Jahrgang 2016
Elektro-Material AG
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Herausgeber AZ Fachverlage AG | Neumattstrasse 1 5001 Aarau Tel. 058 200 56 50 | Fax 058 200 56 51 www.az-verlag.ch | www.elektrotechnik.ch
ESYLUX Swiss AG
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Demelectric AG
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Flextron AG
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Partnerschaft SLG Schweizer Licht Gesellschaft, www.slg.ch Q- Publikation 2016: Auszeichnung zur Qualitätszeitschrift des Verbandes «Schweizer Presse» Geschäftsführer | Roland Kühne Verlagsleitung | Ratna Irzan
ELEKTRON AG
US 4
HS Technics AG
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INOTEC Sicherheitstechnik (Schweiz) AG
Titelseite, 13, 36/37
M. Züblin AG
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OSRAM AG/LEDVANCE
9, 11, 25
perdix gmbh
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REGENT Beleuchtungskörper AG
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Schréder Swiss SA
35
Schweizer Licht Gesellschaft SLG
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Sankt Galler Stadtwerke
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Simpex Electronic AG
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Swiss Point AG/XNovum
US 3
TRILUX Vertrieb GmbH
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TULUX AG
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UNEX DAKOTA AG
US 2
Waldmann Lichttechnik GmbH
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XAL Schweiz GmbH
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Leitung Werbemarkt | Jürg Rykart Redaktionsleitung Markus Frutig, dipl.-Ing. Architekt (TU) TextConceptions, Rebbergstrasse 40 8102 Oberengstringen, Tel. 076 574 04 46 redaktion@etlicht.ch, www.elektrotechnik.ch Verkauf | André Fluri Tel. 058 200 56 27, andre.fluri@azmedien.ch Administration | Corinne Dätwyler Tel. 058 200 56 16 corinne.daetwyler@azmedien.ch Layout | Pia Zimmermann Einzelpreis | 10.– CHF Druck | Vogt-Schild Druck AG Gutenbergstrasse 1, 4550 Derendingen COPYRIGHT Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Highlights sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner | CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch
Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB AZ Anzeiger AG AZ Verlagsservice AG AZ Fachverlage AG Atmosphären Verlag GmbH AZ Management Services AG AZ Regionalfernsehen AG AZ TV Productions AG AZ Zeitungen AG FixxPunkt AG Belcom AG Media Factory AG Mittelland Zeitungsdruck AG Vogt-Schild Druck AG VS Vertriebs GmbH Weiss Medien AG Dietschi AG TrisCom-Media AG Radio 32 AG AZ Vertriebs AG Zofinger Tagblatt AG
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ET Licht | Inserenten/Firmen
Im Text erwähnte Firmen und Autoren ALMAT AG Alters- und Pflegezentrum Zofingen Amstein + Walthert AG BERNEXPO AG (SINDEX) BestLight AG Demelectric AG EKZ Elektrizitätswerke Zürich Elektro Neidhart AG ERCO Lighting AG Zürich Esave AG ESYLUX Swiss AG FEILO SYLVANIA Fördergemeinschaft Gutes Licht H.R. Ris Hans Müller Elektro AG IFT Institut für Tageslichttechnik, Stuttgart iGuzzini illuminazione Schweiz AG INOTEC Sicherheitstechnik (Schweiz) AG Jürg Altwegg (ET) Kunstmuseum Basel LEDVANCE LICHT Light + Building (Messe Frankfurt GmbH) LED Institut Dr. Slabke GmbH & Co. KG Markus Frutig mati AG OSRAM AG Philips Lighting Switzerland AG Raymond Kleger (ET) Reformierte Kirche Kanton Zug REGENT Lighting RIBAG Licht AG Sankt Galler Stadtwerke Schachenmann + Co. AG Schréder Swiss SA Schule Dietlikon, Schulhaus Dorf Schweizerische Elektro-Einkaufs-Vereinigung eev se Lightmanagement AG Simpex Electronic AG SLG Schweizer Licht Gesellschaft Tiefbauamt Bern Triemlispital Zürich UNEX DAKOTA AG XAL GmbH/XAL Schweiz GmbH XNovum/Swiss Point AG Zumtobel Group Zumtobel Licht AG ZVEI
www.almat.ch 62 www.spitalzofingen.ch/pflegezentrum 46 www.amstein-walthert.ch 32 www.bernexpo.ch, www.sindex 17 www.bestlight.ch 53 www.demelectric.ch 41 www.ekz.ch 14, 26 www.elektro-neidhart.ch 38 www.erco.com 58 www.esaveag.com 14 www.esylux.com 10, 54 www.feilosylvania.com 10 www.licht.de 30, 44 42 www.elektromuellerag.ch 48 www.ift-stuttgart.de 3 www.iguzzini.com 14 www.inotec-licht.ch 36 www.elektrotechnik.ch 4 www.kunstmuseumbasel.ch 3 www.ledvance.de 56 www.lichtnet.de 30 www.messefrankfurt.com 1, 10 www.led-institut.de/ledkon02 17 www.TextConceptions.ch 1, 4, 38, 48 www.mati.ch 3 www.osram.ch 1, 10, 38, 42, 56 www.lighting.philips.ch 10 www.elektrotechnik.ch 14, 19 www.ref-zug.ch 48 www.regent.ch 10, 46 www.ribag.ch 10 www.sgsw.ch 14 www.schachenmann.ch 46 www.schreder.com 14 www.schule-dietlikon.ch 36 www.eev.ch 17 www.se-ag.ch 48 www.simpex.ch 52 www.slg.ch 3,12, 14, 26, 32 www.be.ch/tba 14 www.stadt-zuerich.ch/triemli 32 www.unexled.ch 57 www.xal.com 10, 60 www.xnovum.ch 48 www.zumtobelgroup.com 10 www.zumtobel.ch 32 www.zvei.de 30
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