Chemieplus 2014/01-02

Page 1

Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und Biotechnologie | www.chemieplus.ch

1/2 2014

GOOD TIMES! Refractometers by Anton Paar

Curious?

Anton Paar Switzerland AG, Pulverhausweg 13, CH-5033 Buchs/AG Tel: +41(0) 62 745 16 80, E-Mail: info.ch@anton-paar.com, www.anton-paar.com

4 Thema: Lebendige Schweizer Biotech-Szene 30 Analytik: Chromatographie für die «neue Chemie» 38 Messtechnik: Sensoren-Klassiker auf neuen Wegen

Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB


ICH VERLANGE ZUGANG ZU NUTZBAREN SYSTEMDATEN

FORDERN SIE GRUNDFOS

INTELLIGENTE KOMMUNIKATION FÜR EIN KOMPLETTES PROZESSMANAGEMENT KOMPLETTER ZUGANG MIT IHREM SMARTPHONE Grundfos GO erlaubt Ihnen, Produkte zu messen, auszuwählen und zu vergleichen. Das heißt, Sie können immer sicher sein, dass Sie die richtige Lösung auswählen – alle Ratschläge, die Sie brauchen, haben Sie in Ihrer Hand. Grundfos GO kann zudem Live-Daten von Ihrem System direkt zu Ihrem Smartphone streamen, mit der Sicherheit, dass Sie einfachen Zugang zu nutzbaren Systemdaten erhalten. Für mehr Informationen, gehen Sie auf www.grundfos.ch/de/isolutions


editorial

Modernisierern auf der Spur

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

1

Ihre

SICHERHEIT

ist uns wichtig!

L

iebe Leserinnen und Leser der «Chemie plus», sicherlich ist Ihnen sofort aufgefallen, dass sich das Erscheinungsbild der Zeitschrift leicht verändert hat: neues Logo, neu gestaltete Titelseite – das bedeutet für uns nicht, dass das «Alte» schlecht war. Indes hielten wir es für angemessen, das Layout ein Stück weit zu modernisieren und «aufzufrischen»: klarer lesbare Schriftzüge, deutlichere Kontraste, Weiss statt Grau sowie eine übersichtlichere Architektur – wir sind sicher, mit diesen Neuerungen auch im Sinne unserer Leser und Kunden zu handeln. Offen für Veränderungen ist «Chemie plus» natürlich nicht nur punkto eigenes «Outfit». Auch in dieser Ausgabe informieren wir Sie wiederum über zahlreiche spannende Innovationen in der Chemie- und Life Sciences-Branche. Beispiel Biotechnologie: Das Olten-Meeting wurde erneut seiner Rolle als lebendige Drehscheibe für Expertenwissen aus dem In- und Ausland gerecht. (Thema des Monats, Seite 4) Die Bioprozess-Technologie – so lautete eine Botschaft in Olten – unternimmt rasante Schritte Richtung Effizienz. Ziel ist es, Prozessentwicklungszeiten zu halbieren und die Produktivität zu verdoppeln. Um dies zu erreichen, wählen Forscher der TU Wien einen modifizierten Quality by Design-Ansatz, bei dem bereits die Physiologie der Zellen Wege zur Optimierung der Prozesse erlaubt. Beispiel Chromatographie: Im Zuge der «Weissen» Biotechnologie werden zukünftig vermehrt chemische Rohstoffe aus pflanzlichem Material gewonnen. Dies stellt auch ganz neue Anforderungen an die Analytik der Stoffgemische. Für ein chromatographisches Screening bietet sich z. B. die mehrdimensionale HPLC an.

ralf.mayer@azmedien.ch

... Wir führen weit mehr als Eine interessante Alternative bietet u. a. die «slow HPLC», die mit extrem langen Säulen arbeitet (Artikel Seite 30). Beispiel Umweltanalytik: Die Bestimmung des Sauerstoffbedarfs von Wasserproben war früher äusserst zeitaufwendig und setzte zudem den Anwender gefährlichen Stoffen aus. Heute laufen diese Analysen vollautomatisch ab. Zudem gibt es gerätetechnische Lösungen, welche die Methoden Direktmessung, Titration und Ionenchromatographie in einem einzigen System vereinen (Übersichtsartikel Seite 24). Die vielfältigen Aspekte einer modernen Umweltanalytik bilden USERDAY auch einen Schwer2014 punkt am USERDAY 2014 (30. April in Herisau), zu dem Sie «Chemie plus», FLB, Analytik Jena und Metrohm herzlich einladen. Infos finden Sie auf der Rückumschlagseite dieser Ausgabe sowie unter www.chemieplus.ch.

Produktivität von Bioprozessen kann verdoppelt werden

1000 Artikel für

Arbeitsschutz + Arbeitssicherheit.

Direktbestellung ✆ 061/712 11 60 oder www.carlroth.ch mit Neuheiten & Sonderangeboten Laborbedarf - Life Science - Chemikalien ROTH AG

Fabrikmattenweg 12 - 4144 Arlesheim Tel: 061/712 11 60 - Fax: 061/712 20 21 info@carlroth.ch - www.carlroth.ch


SYSTEMLÖSUNGEN FLUIDTECHNIK MECHATRONIK

4 THEMA DES MONATS

Unser Wissen für Ihren Erfolg!

Spannende biotechnologische Prozesse Seit ihrem Beitrag zur Entschlüsselung des menschlichen Genoms im Jahr 2001 ist die Bioinformatik – die «computational biology» – als Forschungsgebiet allgemein bekannt. Aufgrund ihrer Handhabung grosser Datenmengen ist sie Herzstück der Systembiologie und ermöglicht dank Strukturbioinformatik beispielsweise wesentliche Einblicke in die Interaktion von Proteinen. Bio-Prozesstechnologie erlaubt uns, erneuerbare Rohstoffe umzuwandeln, um daraus neue Produkte zu kreieren. Das Spektrum reicht von Forschung und Entwicklung bis zur Produktion von Biomaterialien hoher Wertschöpfung wie Lebens- und Futtermittel, Diagnostika und Pharmaprodukte. Neue Entwicklungen in der Bioinformatik und der Bioprozesstechnik waren Schwerpunktthemen am Olten Meeting 2013. Das Meeting wurde erneut seinem Ruf als wichtiges Forum für Experten der BiotechBranche aus dem In- und Ausland gerecht.

ZUR TITELSEITE

Refraktometer für jede Anwendung: Die Abbemat-Serie von Anton Paar

Hochwertige Produkte und Dienstleistungen Hochwertige Produkte seitDienstleistungen über 60 Jahren. und seit über 60 Jahren. seit über 60 Jahren.

www.bibus.ch Tel. +41 44 877 50 11 www.bibus.ch Tel. +41 44 877 50 11

Die Refraktometer von Anton Paar bauen auf über 40 Jahre technische Expertise. Sie messen den Brechungsindex und die Konzentration von Flüssigkeiten, Gelen und Festkörpern. Anton Paar präsentiert für jede Anwendung passende Produktlinien. Die Refraktometer zeichnen sich durch Konformität mit internationalen Normen und 21 CFR Part 11 Regulatorien aus und können für spezielle Anwendungen, die hohe Temperaturen oder verschiedene Wellenlängen erfordern, eingesetzt werden. Dank des modularen Konzeptes können die Refraktometer der Abbemat-Serie automatisiert und mit weiteren Messgrössen wie Dichte oder optischer Drehung kombiniert werden.

Anton Paar Switzerland AG CH-5033 Buchs AG Telefon 062 745 16 80 info.ch@anton-paar.com

1 Editorial 79 Impressum

THEMA DES MONATS 4 Reger Gedankenaustausch einer lebendigen Biotech-Szene

MÄRKTE & AKTEURE 7 Nachrichten 8 Franz Gysi AG erweitert ihr Sortiment 10 Fachkräfte-Index: «Gesamtnachfrage wird steigen» 12 Der perfekte Ort für Life Sciences 14 REACh erreicht nun auch kleinere Unternehmen 17 Glosse 18 Chemieparks: Strategic decisions and cost saving potentials 21 Wachstum durch Dialog

ANALYTIK 24 Umfassende und leistungsstarke Umweltanalytik 28 Neue Lösungen im Dschungel der Speziesbestimmungen 30 Chemie ohne Öl – das heisst auch: komplexere Analytik


3

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

inhalt

Stabilitätsprüfungen

12 MÄRKTE

38 MESSTECHNIK

Moderne Welten für Life Sciences

Klassiker der Sensorik ganz neu

In Allschwil BL steht für Unternehmungen insbesondere der Life-SciencesBranche ein neuer, attraktiver Industrieund Forschungsstandort zur Verfügung. Exzellente Lage in einer bereits bestehenden Life-Sciences-Umgebung, zentrale Versorgung, nachhaltiges Wirtschaften, attraktives Arbeitsumfeld nicht zuletzt dank grosszügiger Grünflächen – dies sind einige der Pluspunkte, die zukünftige Nutzer und Investoren an BaseLink schätzen werden. Chemie plus beleuchtet weitere Beispiele zukunftsgerichteter Chemie- und LifeSciences-Standorte. Experte Gunter Festel analysiert zudem die Kosteneinsparpotenziale in Chemieparks.

Klein, aber stark – so könnte das Motto der Sensoren für die Messung von Druck und Temperatur lauten. Während die Abmessungen immer kleiner wurden, wuchsen die Aufgaben, denen Hersteller und Anwender mit innovativen Lösungen begegnen. «Chemie plus» zeigt entsprechende Trends auf. Nur weil Temperatur- und Drucksensoren in der Prozessindustrie weit verbreitet sind, erledigen sie keine Routinearbeiten. Häufig werden sie in extremen Umgebungen eingesetzt und liefern mit ihren Messdaten die Basis für effiziente Prozesse und qualitativ hochwertige Produkte.

PHARMA

34 Medikamente ohne Grenzen 37 FDI: Eine gemeinsame Sprache sprechen

MESS- STEUER- UND REGELTECHNIK 38 P/T-Sensorik: Klassiker auf neuen Wegen

FIRMENBERICHTE 49 Viele Tausend Mal strahlend lächeln (Ekato) 54 Vorortkalibration spart Zeit und Aufwand (Endress+Hauser)

PRODUKTE

55 Kompaktinfos zu Innovationen

FLB WEITERBILDUNG UND KARRIERE 41 Mitarbeiter schulen: unbedingt! Aber wie?

59 Berichte aus dem Fachverband Laborberufe

Your Approach to Quality.

Ihre Stabilitätsstudie führen wir von A bis Z durch. Wir lagern die Proben nach dem gemeinsam erstellten Protokoll in qualifizierten Klimakammern gemäss ICH-Richtlinien. Zu den vorgeschriebenen Zeitpunkten entnehmen wir die entsprechenden Muster und analysieren die stabilitätsrelevanten Parameter. Ihre Analysenresultate erhalten Sie in einem detaillierten Prüfbericht und in einer tabellarischen Übersicht. Auf Wunsch erstellen wir den Stabilitätsbericht nach Abschluss der Studie. Damit erfüllen Sie eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Registrierung und Zulassung Ihrer Produkte.

FORSCHUNGSWELTEN 67 Nachrichten

VERFAHRENSTECHNIK 42 Scherraten rauf, Teilchengrössen runter 44 Mischen und Dispergieren: Vom Becherglas bis zur Produktion 47 Mit Spitzenforschung die Schweiz von morgen gestalten

BIOTECHNOLOGIE 50 Wie Forscher Antibiotikaresistenz austricksen

FILTRAT 70 Nachrichten

BEZUGSQUELLEN 72 Wer liefert was?

SCHLUSSPUNKT 80 Cartoon, Firmenregister Akkreditiert nach ISO 17025, GMP - zertifiziert und FDA - anerkannt.

UFAG LABORATORIEN AG Kornfeldstrasse 4 CH-6210 Sursee Telefon +41 58 434 43 00 Telefax +41 58 434 43 01 info@ufag-laboratorien.ch www.ufag-laboratorien.ch


4

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

thema des monats

O L TE N M E E TI N G 2 0 1 3

Reger Gedankenaustausch einer lebendigen Biotech-Szene Das Olten Meeting am 27. November 2013 war Treffpunkt von Experten der Biotech-Branche aus dem In- und Ausland. An dem jährlich in Olten stattfindenden Forum stellten Forscher aus Akademie und Industrie neueste Erkenntnisse in den Bereichen Bioinformatik und Bioverfahrenstechnik vor. Im Folgenden einige ausgesuchte Highlights. ELSBETH HEINZELMANN

S

eit ihrem Beitrag zur Entschlüsselung des menschlichen Genoms im Jahr 2001 ist die Bioinformatik – die «computational biology» – als Forschungsgebiet allgemein bekannt. Aufgrund ihrer Handhabung grosser Datenmengen ist sie Herzstück der Systembiologie und ermöglicht dank Strukturbioinformatik beispielsweise wesentliche Einblicke in die Interaktion von Proteinen. Bio-Prozesstechnologie erlaubt uns, erneuerbare Rohstoffe umzuwandeln, um daraus neue Produkte zu kreieren. Das Spektrum reicht von Forschung und Entwicklung bis zur Produktion von Biomaterialien hoher Wertschöpfung wie Lebens- und Futtermitteln, Diagnostika und Pharmaprodukten.

Erschliessung von Neuland dank Bio-Prozesstechnologie Interessante Wege, um die Bioprozess-Entwicklung zu beschleunigen, geht Christoph Herwig, Professor für Bioprozess-Technologie an der Technischen Universität Wien. Robuste und skalierbare Bioprozesse sind die Voraussetzung für Produktsicherheit und Wirtschaftlichkeit in der Produktion von Biomolekülen in der «roten» und «weissen» Biotechnologie. Diese Prozesse zu optimieren ist wesentlich, um beispielsweise mit Biosimilars – biotechnisch realisierten, proteinbasierten Nachahmer-Arzneistoffen – im Wettbewerb zu bestehen. Im Fokus steht das Bestreben, die Prozessentwicklung um 50% zu reduzieren und die Produktivität zu verdoppeln. Um dies zu erreichen, geht der Trend heute in Richtung eines systematischen Quality by Design (QbD) Ansatzes. Doch die heutige Interpretation von QbD basiert auf statistischen Verfahren und kann deshalb die gesteckten Ziele der Prozessoptimierung und des skalierbaren und synergistisch nutzbaren Prozessverständnisses nicht erreichen. «Wir schlagen ein mechanistisches Verständnis der Prozesse vor, wie

Die Forschercrew an der TU Wien (v.l.n.r. Christian Dietsch, Christoph Herwig, und Oliver Spadiut) setzt Mikroorganismen gezielt zeitlich veränderlichen dynamischen Bedingungen aus, um rasch mehr über ihren Stoffwechsel zu erfahren. Erstaunlicherweise wird durch den dadurch erzeugten Stress die Effizienz der Mikroorganismen deutlich gesteigert. (Bild: TU Wien)

dies schon in anderen Marktsegmenten erfolgreich angewandt wurde», erklärt Christoph Herwig. Aus dieser Perspektive ist der Kernpunkt die Physiologie, also die Sichtweise der Zelle: Sie erlaubt eine systematische Analyse des biologischen Systems und damit eine prädiktive Regelung und Optimierung des Prozesses durch mechanistische Modellierung. Der Wissenschaftler ist überzeugt, dass dieses Vorgehen zukünftige Hürden in Bioprozessen eliminieren kann. «Die zukünftige Herausforderung ist die Entwicklung generischer Methoden und ihre massgeschneiderte Implementierung in das industrielle Umfeld. Damit wir dieser Herausforderung gewachsen sind, heisst es akademische Ausbildung, Interdisziplinarität und geeignete Software be(www.vt.tuwien.ac.at/bioreitzustellen.» chemical_engineering)

Kollaboration von Schulung und Forschung Auf eine besondere Schulung setzt das National Institute for Bioprocessing Research & Training an der Dublin City University. Das NIBRT bietet alles aus einer Hand, abgestimmt auf die Schulungsbedürfnisse der Bioprozess-Industrie. Mitarbeiter lernen optimale Vorgehensweisen und neueste Entwicklungen in der Industrie, bringen damit unschätzbares Wissen und Ressourcen in ihre Unternehmen. «Wir wollen holistische Trainingsprogramme in einem realistischen GMP simulierten operationellen Produktionsumfeld liefern», erklärt Ian W. Marison, Professor und Leiter der School of Biotechnology. Innovative Partnerschaften entstanden so mit Endress+Hauser sowie der in den USA basierten Waters Corporation. Es ging dabei um die Entwicklung einer umfassenden Lösung für die Glykan-Analyse, die


NIBRT’s neue GlycoBase 3+ Datenbank kombiniert mit den Eigenschaften von «Acquity» UPLC System und ihrer anwendungsoptimierten Glykan-Separations-Technologie für HILIC-UPLC Trennung.

Der Trick mit der Verkapselung Ein Spezialgebiet von Ian W. Marison ist die analytische Verfahrenstechnik für die Online-Überwachung und -Kontrolle hochdichter, hochproduktiver Säugerzellkulturen. Der Prozess umfasst die vollständige Umhüllung eines ausgewählten Kernmaterials mit definierter poröser oder undurchlässiger Membran, ausgeführt mit verschiedenen Techniken zur Herstellung miniaturisierter Partikel. Doch für eine erfolgreiche Nutzung braucht es Mikrokapseln spezifischer Grösse, Eigenschaften und mechanischer Stabilität. Mit einem eigens entwickelten vibrierenden Düsenstrahlsystem, dem Vibrating Nozzle Jet, realisierten Ian Marison und sein Team beispielsweise Alginatperlen ohne definierten Kern in einem Bereich von 150 μm – 2 mm mit einer Abweichung von ±1,5%. Die Kapseln – beispielsweise Flüssigkern-Mikrokapseln für Medikamentengewinnung – variieren zwischen 200 μm und 2 mm mit einer Abweichung von ±2,5 Prozent. Die Gründe für eine Verkapselung sind vielfältig: «Sie verleiht Schutz und Stabilität», bestätigt Ian Marison, Mitgründer der Swiss

Schweizer Biotech – eine starke Branche Dank ihrer ausgepägten Hochschullandschaft, der engen Vernetzung von Akademien und privater Forschung, einem vergleichsweise intakten Innovationsklima und selbstverständlich durch die Präsenz globaler Player wie Roche, Novartis oder Syngenta wurde die Schweiz zu einem der weltweit bedeutendsten Standorte für biotechnologische Spitzenforschung. Diese Position schlägt sich auch in eindrucksvollen wirtschaftlichen Kenndaten nieder. Laut «Swiss Biotech Report 2013» kumulierten die rund 250 Schweizer Biotech-Unternehmen im Jahr 2012 einen Umsatz von 4,64 Milliarden Franken; die Branche beschäftigte über 13 700 Mitarbeiter. Rund 85 Prozent aller Biotechfirmen in der Schweiz sind im Bereich Biopharmazeutika und Diagnostika tätig. Ein grosses, hierzulande noch wenig erschlossenes Wachstumspotenzial sehen Experten auch in der industriellen Biotechnologie, also in der Herstellung von biobasierten Chemikalien. Gespannt sein darf man auf den neuen Biotech Report, der anlässlich des «Swiss Biotech Day 2014» am 8. April in Zürich (www.swissbiotechday.ch) publiziert wird. Während die Branche 2012 auch Rückschläge erlebte – z. B. die Schliessung von Merck-Serono in Genf, rückläufige Kapitalinvestitionen in Schweizer Biotechfirmen – sprechen zumindest gewisse Einzelereignisse für einen verbesserten Jahresverlauf 2013. Beispiele: Mit der Zulassung von «Opsumit» zur Therapie von Lungenbluthochdruck in Amerika und Europa kehrte Actelion in die positiven Schlagzeilen zurück. Es handelt sich um das sehnsüchtig erwartete Nachfolgeprodukt für den bisherigen Hauptumsatzträger «Tracleer». Die Lausanner AC Immune SA gab kürzlich den erfolgreichen Abschluss einer weiteren Wagniskapitalaufnahme in Höhe von 20 Millionen Franken bekannt. Mit dem Geld wird die Entwicklung von Alzheimer-Wirkstoffen vorangetrieben. Dem Schlierener Biopharma-Unternehmen Cytos flossen aus der jüngsten (stark überzeichneten) Emission Neugelder in Höhe von 24 Millionen Franken zu. «In Ruhe weiterforschen» kann Antibiotikaspezialist Polyphor. Die Baselbieter Firma verkaufte die Lizenz am Arzneimittelkandidaten POL7080, einem Kämpfer gegen das allseits resistente «Superbakterium» Pseudomonas, an Roche. Der Konzern zahlt dafür 35 Millionen Franken im Voraus und stellt im Erfolgsfall einen Gesamtbetrag von bis zu 465 Millionen Franken in Aussicht. Ralf Mayer

PROCESSES AND PACKAGING LEADING TRADE FAIR DÜSSELDORF, GERMANY

08 –14 MAY 2014 INTERPACK.COM

EVERY INNOVATION HAS ITS

STARTING

POINT INTERMESS DÖRGELOH AG Obere Zäune 16 _ 8001 Zürich Tel. 043 244 89 10 intermess@doergeloh.ch _ www.doergeloh.ch Hotel- und Reiseangebote finden Sie unter: www.duesseldorf-tourismus.de _ www.travelxperts.ch


6

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

thema des monats

lisch-chemischen, biochemischen Technologien, um ein weites Spektrum neuer Biopolymere herzustellen, basierend auf neuartigen, synergistischen Produktionsverfahren», so Manfred Zinn. Er und sein Team sind mit 13 anderen Partnern aus Industrie und Akademie Teil des SYNPOL-Projektes, gesponsert durch das 7. EU-Rahmenprogramm. Die beteiligten Forscher suchen nach neuen Wegen, organische Abfälle in einem einzigen, integrierten Prozess in hochwertige Bio-

Fed-batch Kultivierung von Pseudomonas putida für die Herstellung von Polyhydroxyalkanoates an der HES-SO Sion. (Bild: photo-genic.ch)

Inotech Bioencapsulation AG. «Die Kapseln bieten bessere Fliesseigenschaften und eine anhaltende kontrollierte und zeitlich determinierte Wirkstoffabgabe, können zudem zielorientiert transportiert werden.» Sie weisen bessere organoleptische Charakteristiken auf und ermöglichen den Einsatz von Flüssigkeiten als «Extrakt-Hilfsmittel». Um Kritikern gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen, fügt der Forscher an: «Die Kapseln sind nicht auf einen bestimmten Bereich beschränkt, sondern grundsätzlich Mikroreaktoren mit kontrollierten Eigenschaften.» (www.nibrt.ie)

Bakterien als Kunststoffproduzenten Erdölbasierte Kunststoffe sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Allein die Schweiz verbraucht rund 1 Million Tonnen und verbrennt ca. 650 000 Tonnen als Abfall jährlich. Angesichts steigender Erdölpreise und dem weltweiten Problem des Plastikabfalls gewinnt die Idee, aus Bakterien Kunststoff zu gewinnen, zusehends an Terrain. Manfred Zinn, Professor für Biotechnologie, spezialisiert auf Bioprozess Design und Biowerkstoffe an der HES-SO Valais in Sion, sieht als mögliche Alternative Polyhydroxyalkanoate (PHAs). Das sind bakteriell synthetisierte, intrazellulär akkumulierte Polyester, welche aus Zucker und Fettsäuren fermentiert werden können. «Wir beabsichtigen, teure Kohlenstoffsubstrate mit hohem Reinheitsgrad wie Zucker und Fettsäuren durch billige, nährmittelfreie und konkurrenzfähige Alternativen aus dem Wallis zu

Upstream processing am National Institute for Bioprocessing Research & Training (NIBRT) in Dublin mit einem völlig gesteuerten 150 Liter Perfusions-Bioreaktor. (Bild: NIBRT)

ersetzen», erläutert der Wissenschaftler. Er und seine Kollegen untersuchen deshalb am Institut für Life Sciences in Sion Trester, die nach Pressung und Destillation verbleibenden Rückstände einheimischer Früchte, wie zum Beispiel Aprikosen, Kirschen und Trauben. Besonders mit Abfällen aus der Weinverarbeitung erzielten die Forscher vielversprechende Resultate für die Produktion von PHAs mittels bakterieller Fermentation. «PHA ist ein interessanter Polyester, der praktisch nur durch spezielle Abbauenzyme in der Natur depolymerisiert wird», kommentiert Manfred Zinn. «Idealerweise können die Materialeigenschaften bereits während der Biosynthese eingestellt werden, um verschiedene Ausgangspolymere wie Elastomere oder Thermoplasten zu fertigen.»

Neues durch Fermentation von Syngas Ein anderer Geistesblitz betrifft eine integrierte Prozesstechnologie für die effiziente Synthese von kosteneffizienten, kommerziellen, neuen Biopolymeren durch das Fermentieren von Syngas, erzeugt durch die Pyrolyse sehr komplexer, organischer Ausgangsmaterialien. «Wir fokussieren uns auf die Integration von innovativen, physika-

kunststoffe aufzuwerten. www.synpol.org)

(www.hevs.ch;

Blick in die Zukunft Daniel Gygax, Professor an der FHNW und Präsident des biotechnet Switzerland nutzte das Treffen, um die Chancen hervorzuheben, welche die neue Partnerschaft der Swiss Biotech Association mit biotechnet Switzerland im Rahmen des «NTN Swiss Biotech» bezüglich Forschung und Entwicklung sowie Aktivitäten im Wissens- und Technologietransfer erschliesst. Dieses Nationale Thematische Netzwerk deckt alle relevanten Kompetenzen entlang der gesamten Wertschöpfungskette ab, von der Innovation über Produktentwicklung bis zur Kommerzialisierung. Als erste positive Reaktionen sind die 16 neuen Mitgliedschaften zu werten, neue Projekte der KTI (Kommission für Innovation und Technologie) im Wert von 2,8 Millionen Franken sowie die erfolgreiche Entwicklung und Internationalisierung des TEDD-Kompetenzzentrums für Gewebetechnik zur Medikamentenentwicklung (Tissue Engineering for Drug Develop■ ment). (www.biotechnet.ch)


märkte & akteure

Masterbatches: Clariant plant Expansion in Indien Clariant will den indischen Masterbatch-Hersteller Plastichemix Industries mit Sitz in Vadora und Produktionsstandorten in Rania, Kalol und Nadesari in Gujerat (Indien) übernehmen. Plastichemix Industries ist ein führender Anbieter von Schwarz-, Weiss-, Filler-, Farb- und Additivmasterbatches. Ebenso gehören zu der Angebotspalette Flushed Pigments und Monofarbkonzentrate sowie Engineering Compounds. Mit dieser Akquisition werde Clariant Chemicals (India) Limited (CCIL) zu einem führenden Anbieter für Masterbatches im indischen Markt mit einem breiten Produktsortiment und massgeschneiderten Produktlösungen, teilte der Muttenzer Kon-

zern weiter mit. Darüber hinaus könne das Unternehmen seinen Kundenstamm deutlich ausbauen. Als Teil der zukünftigen Positionierung will Clariant Chemicals (India) zusätzlich ein modernes technisches Labor einrichten, um innovative, speziell auf Kundenbedürfnisse zugeschnittene Produkte zu entwickeln. «Diese Akquisition ist ein weiterer wichtiger strategischer Schritt bei der Realisierung neuer Geschäftsmöglichkeiten für unser Masterbatch-Geschäft und der Fokussierung des Unternehmens auf die sogenannten Schwellenmärkte wie Indien», sagte ClariantCEO Hariolf Kottmann. www.clariant.com

Endress+Hauser: neue Sales Center in den Emiraten und in Algerien Der Messtechnik- und Automatisierungsspezialist Endress+Hauser verstärkt seine Marktpräsenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Algerien. Zum Jahreswechsel hat die Schweizer Firmengruppe neue Sales Center in diesen Ländern gegründet. Seit zwei Jahrzehnten ist Endress+Hauser in den Vereinigten Arabischen Emiraten durch den örtlichen Partner Descon Automation Control Systems vertreten. Vor zwei Jahren startete Endress+Hauser zudem eine erfolgreiche Kooperation mit der Descon-Repräsentanz in Abu Dhabi. Um die Kunden auf der arabischen Halbinsel noch besser zu unterstützen, bringt der Messtechnik-Spezialist nun das Endress+HauserGeschäft von Descon in eine eigene Vertriebsgesellschaft ein. Endress+Hauser wird mit zwei Bü-

ros an den Standorten Abu Dhabi (rund 20 Mitarbeitende) und Dubai (rund 30 Mitarbeitende) am Markt präsent sein. Umfangreiche Investitionen im Bereich Öl und Gas, aber auch der Ausbau der öffentlichen Infrastruktur (Meerwasserentsalzungsanlagen, Wasserspeicher, Kraftwerke) eröffnen gemäss der Mitteilung einen interessanten Markt für hochwertige Messtechnik und Automatisierungslösungen. Geschäftsführer von Endress+Hauser in den Vereinigten Arabischen Emiraten wird Jens Winkelmann. Das neue Sales Center in Algerien wird von einem fünfköpfigen Team um Geschäftsführer Chafik Amriou von Algier aus betrieben. Im Fokus stehen hier Kunden aus der bedeutenden Öl- und Gasbranche des Landes. www.endress.com

Infors HT: neue Niederlassung in den USA eröffnet Am 1. Januar 2014 hat Infors HT, Schweizer Spezialist für Bioreaktoren, Schüttelinkubatoren und Bioprozess-Kontrollsoftware, seine neue Tochtergesellschaft in den USA eröffnet. Infors HT wurde bislang in den USA von der Firma ATR (Appropriate Technical Resources Inc.) vertreten. Ab Januar hat Infors HT diesen Teil des ATR-Geschäfts übernommen, einschliesslich Infrastruktur und das bestehende Personal. Um einen

nahtlosen Übergang aller Dienstleistungen für die Kunden zu gewährleisten, bleiben die aktuellen Verkaufs-und Serviceaussenstellen sowie die Fertigung in Laurel (MD) bestehen. Der neue Direktkontakt bedeute einen erheblichen Mehrwert für die Kunden, heisst es in der Mitteilung von Infors HT weiter. Der neue CEO von Infors USA Inc., Simon Egli (Bild), besitzt einen Master in Biotechnology Engineering der Universität Wädenswil. Nach seinem Studium hat er in verschiedenen Positionen in der Bioprozess-Produktion und Validierung auf Managementebene gearbeitet. Bei Infors HT arbeitet er seit drei Jahren. www.infors.ch; www.infors-ht.us

Biopharmazie: Medigene übernimmt Trianta Das Biotechnologie-Unternehmen Medigene übernimmt die in München ansässige Trianta Immunotherapies GmbH vollständig. Abgewickelt wird der Kauf durch die Ausgabe von Aktien im Gesamtwert von rund 4 Millionen Euro. Mit der Akquisition ergänzt Medigene seine Medikamentenpipeline im Bereich Immuntherapie durch mehrere klinische Entwicklungsprogramme zur Krebsbehandlung. Trianta wurde nach rund 15 Jahren Forschungsarbeit im Bereich Immuntherapie aus dem Helmholtz Zentrum, einem

Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt in München, ausgegliedert und als eigenständiges Unternehmen gegründet. Von Trianta entwickelte Impfstoffe wie die Dentritischen Zell (DC)-Vakzinen zur Behandlung von Leukämie und Prostatakrebs würden derzeit in klinischen Studien getestet, heisst es in einer Unternehmensmeldung. Die bisherigen Daten zu Sicherheit und klinischem Nutzen der Stoffe bei verschiedenen Tumorerkrankungen seien ermutigend. www.medigene.de

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

7

persönlich Scienceindustries, der Schweizer Wirtschaftsverband Chemie Pharma Biotech, verstärkt ab März 2014 mit Jürg Granwehr (40), als Bereichsleiter Pharma Schweiz, ihre Geschäftsstelle in Zürich. Der aargauische Fürsprecher arbeitete am Obergericht des Kantons Aargau und wechselte danach als Leiter des Versicherungsrechtsteams zur CSS Krankenversicherungsgruppe in die Privatwirtschaft. Derzeit betreut der Jurist als Ressortleiter bei Swissmem über 200 Unternehmen der MEM-Industrie in Fragen des Arbeitsrechts, im Bereich Social Affairs und in der EU-Gesetzgebung. In der Service-Organisation DA-CH (Deutschland, Österreich, Schweiz) von Grundfos betreuen mehr als 90 Mitarbeiter die Kunden in diesen drei Ländern. Nachdem die Leitung der Organisation interimsweise von Ralf Siekmann, Business Unit Director Service Zentraleuropa, übernommen wurde, konnte nun Stefan Klinger (48) (Bild) für diese Aufgabe gewonnen werden. Der Diplom-Kaufmann war bislang bei einem weltweit führenden Hersteller für Elektronik, Kameras und Druckmaschinen tätig, wo er die Business Operations und die Supply Chain der Regionen Europa, Mittlerer Osten und Afrika leitete.

Zitat des Monats «Ich gehöre nicht zu den Tausenden, die Schwarzgeld in der Schweiz haben, das bis heute nicht versteuert ist.»

Alice Schwarzer Statement vom 2. Februar 2014

Nach 19 Jahren an der Spitze von Endress+Hauser hat Klaus Endress sein Büro in Reinach geräumt. Der bisherige CEO wechselte per 1. Januar 2014 in den Verwaltungsrat. Er löst dort Klaus Riemenschneider als Präsident ab, der nach 43 Jahren bei E+H in den Ruhestand tritt. Neuer Chef der Firmengruppe wird, wie bereits früher angekündigt, Matthias Altendorf (46) (Bild), bislang Geschäftsführer des Kompetenzzentrums für Füllstand- und Druckmesstechnik im süddeutschen Maulburg. Auch bei Endress+Hauser Flowtec kommt es zum Wechsel. Der Physiker Dr. Bernd-Josef Schäfer (Bild) tritt zum 1. April 2014 als neuer Geschäftsführer des Durchflussmessgeräte-Spezialisten an. Sein Vorgänger Dr. Gerhard Jost bleibt als Mitglied des Executive Board auf Gruppenebene verantwortlich für die Produktion bei Endress+Hauser.


8

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

märkte & akteure

I B G M O N F O R TS S C H W E I Z Ü B E R N O M M E N

Franz Gysi AG erweitert ihr Sortiment von Chemie-Dichtungen in Suhr integrieren und bleibt so weiterhin die exklusive Schweizer Vertretung für die IBG Monforts-Produkte. Das Suhrer Unternehmen übernimmt die Mitarbeiter von IBG Monforts Schweiz GmbH, welche neu seit 1.1.2014 unter dem Namen Franz Gysi AG weitergeführt wird. Der Verkauf der Produkte wird bei Franz Gysi AG in die bestehende Verkaufsorganisation eingefügt. Franz Gysi, Präsident des Verwaltungsrates der Franz Gysi AG, ist überzeugt, dass

mit der Ergänzung der PTFE-Produkte von IBG-Monforts das Angebot für die Chemieund Pharma-Kunden attraktiv gesteigert wird. Das Gladbacher Mutterhaus von IBG Monforts und Franz Gysi AG werden zudem weiterhin partnerschaftlich zusammenarbeiten.

Franz Gysi AG 5034 Suhr Tel. 062 855 00 00 www.fgysi.ch

Franz Gysi (links) und Christian Monforts von Hobe werden weiterhin partnerschaftlich zusammenarbeiten. (Fotos: Franz Gysi AG)

D

ie Franz Gysi AG übernahm per 1.1.2014 die IBG Monforts Schweiz GmbH in Oberentfelden und verstärkt damit ihr Sortiment im Bereich Chemie-Dichtungen. Zusammen mit diesem strategischen Schritt erweiterte das Suhrer Unternehmen gleichzeitig das Armaturen-Angebot mit Fluorkunststoff ausgekleideten Armaturen und Rohrbauteilen. Dadurch kann Franz Gysi AG den bereits starken Marktanteil im Chemie-Dichtungsbereich weiter ausbauen und das Chemie-Armaturen-Sortiment schlagkräftig ergänzen. IBG Monforts Group, Mönchengladbach DE hat sich dazu entschieden, die Vertriebs-Aktivitäten in der Schweiz nicht mehr selber fortzuführen und den Betrieb in Oberentfelden zu verkaufen. Franz Gysi AG wird den erfolgreichen und bestens etablierten Schweizer Unternehmenszweig von IBG Monforts vollständig am Standort

Die Sortimentsergänzung von Dichtungen, PTFE-Formteilen sowie ausgekleideten Armaturen und Rohrbauteilen für den Pharma- und Chemiebereich stellen für die Kunden ein attraktives Gesamtangebot dar.

CEM: Direktvertrieb von Mikrowellen-Laborgeräten nun auch in der Schweiz CEM produziert und vertreibt weltweit seit drei Jahrzehnten innovative Mikrowellensysteme für die drei Geschäftsbereiche Instrumentelle Analytik, Prozesskontrolle und Life Sciences. Die CEM-Firmenstruktur ist auf Beratung, Training und Service ausgerichtet. In diesem Zusammenhang möchte CEM die Schweizer Kunden direkt unterstützen und vertreibt nun auch in der

Schweiz mit dem eigenen Beratungsteam die Mikrowellen-Laborgeräte. Dazu gehört auch der technische Service, den CEM direkt anbietet. Hierfür ist der Serviceleiter Andreas Gardemann unter +49 28 42 – 96 44 22 für die Schweizer Kunden zu erreichen. Für den Versand von Verbrauchsartikeln und Ersatzteilen steht Frau von Sarnowski unter +49 28 42 – 96 44 42 zur Ver-

fügung. Ansprechpartner für die Anwendungsunterstützung ist der Leiter des Applikationslabors Frank Scholten (+49 28 42 – 96 44 25). Der langjährige Händler, IG Instrumenten-Gesellschaft AG (neu: IGZ Instruments AG), Zürich, bleibe Partner der CEM und werde seine bisherige Kundenbetreuung fortführen, teilte CEM weiter mit. www.cem-mikrowellen.ch


märkte & akteure

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

9

Lanxess: Wechsel an der Spitze – Zachert folgt auf Heitmann

Matthias Zachert.

Axel C. Heitmann.

Der Spezialchemiekonzern Lanxess hat überraschend die Trennung von

seinem Vorstandsvorsitzenden Axel C. Heitmann bekannt gegeben. Der

Krebsmedikamente: Bayer will Algeta übernehmen Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer hat ein öffentliches Übernahmeangebot für das norwegische Pharmaunternehmen Algeta lanciert. Algeta-Aktionäre können den Leverkusenern ihre Aktien demnach vom 20. Januar bis einschliesslich 24. Februar andienen. Bayer hatte den Algeta-Aktionären Mitte Dezember 362 Norwegische Kronen oder umgerechnet 53 CHF je Aktie geboten. Das Unternehmen mit Sitz in der norwegischen Hauptstadt Oslo wird dadurch mit insgesamt 2,34 Mrd. CHF bewertet. Der Algeta-Verwaltungsrat unterstützt die Offerte, bei der die Mindestannahmeschwelle bei 90 Prozent liegt. Aktionäre, die insgesamt rund 14 Prozent der Algeta-Aktien repräsentieren, haben Bayer die Andienung ihrer Aktien bereits zugesagt – darunter alle Mitglieder der Verwaltung sowie der grösste Algeta-Aktionär HealthCap IV. Hersteller von Krebsmedikamenten sind sehr begehrt, denn der Kampf gegen Krebs ist ein wichtiger Markt geworden. Im vergangenen Jahr wurden weltweit 84 Milliarden Dollar mit Krebsmedikamenten umgesetzt. Nur mit Behandlungen des zentralen Nervensystems wurde laut Daten von EvaluatePharma mehr erzielt. Der Umsatz mit Krebsmitteln soll mit acht Prozent pro Jahr schneller wachsen als der mit Präparaten für alle anderen Krankheiten und bis 2018 zum grössten Markt der Pharmabranche werden. www.bayer.com

Aufsichtsrat habe in seiner Sitzung die einvernehmliche Beendigung der Tätigkeit von Heitmann als Mitglied und Vorsitzender des Vorstands der Lanxess AG zum Ablauf des 28. Februar 2014 beschlossen, gab der im DAX notierte Kölner Konzern bekannt. Nachfolger soll der frühere Finanzvorstand von Lanxess und derzeitige Finanzchef der Merck KGaA, Matthias Zachert, werden. Bis zum Eintritt von Zachert in den Vorstand wird Lanxess-Finanzvorstand Bernhard Düttmann die Aufgaben des bisherigen Vorstandsvorsitzenden wahrnehmen. Hintergrund der Trennung dürfte die schwierige Lage sein, in der sich der stark von der Automobil- und Reifenindustrie abhängige Konzern derzeit befindet.

Der Konzern hat für das abgelaufene Jahr bereits einen deutlichen Gewinnrückgang angekündigt. Lanxess stehe vor grossen Herausforderungen, beispielsweise hinsichtlich Marktkapazitäten und Geschäftsportfolio, erklärte Rolf Stomberg, Vorsitzender des Aufsichtsrats von Lanxess. Der Aufsichtsrat halte deshalb den Zeitpunkt für gekommen, einer neuen Führung Verantwortung zu übertragen, um diesen Herausforderungen zu begegnen, hiess es. Zachert habe in seiner Zeit als Finanzvorstand von Lanxess hervorragende Arbeit geleistet und geniesse sowohl unter Mitarbeitern als auch Kapitalmarktvertretern hohes Ansehen. www.lanxess.com

Evonik nimmt 2014 vier neue Grossanlagen in Betrieb

Der Spezialchemiekonzern Evonik Industries nimmt 2014 neue Anlagen und Produktionskapazitäten mit einem Investitionsvolumen von knapp 1 Milliarde Euro in wachstumsstarken Zukunftsmärkten in Betrieb. Klaus Engel (Bild), Vorsitzender des Vorstandes von Evonik, kommentierte: «Von den 2012 bis 2016 geplanten Investitionen in Hö-

he von mehr als 6 Mrd. EUR werden wir bis Ende 2014 mehr als 3 Mrd. EUR umgesetzt haben. Dies trägt zu unserem künftigen wirtschaftlichen Erfolg bei.» Im Jahr 2014 wird Evonik allein vier Grossanlagen in Betrieb nehmen: in Singapur eine Anlage zur Produktion der Aminosäure DL-Methionin für die Tierernährung, in Schanghai Produktionsanlagen für Isophoron und Isophorondiamin (Crosslinkers für die Herstellung von Industriefussböden, Kunstleder oder Lacken und Farben), in Brasilien eine neue Anlage für die Produktion von Inhaltsstoffen für den Kosmetik- und Haushaltkonsumgütermarkt – und im deutschen Marl eine neue Anlage zur Herstellung von funktionalisierten Polybutadienen. www.evonik.com

Basler «Grosschemie»: Stellenabbau und -umbau Novartis will in der Schweiz massiv Stellen abbauen. In der Division Pharma ist ein Abbau von bis zu 500 Stellen vor allem im Support geplant, teilte Novartis am 20. Januar mit. Betroffen ist vorab die Region Basel. Gleichzeitig sollen aber neue Arbeitsplätze geschaffen werden, sodass die Anzahl Novartis-Mitarbeiter in der Schweiz in etwa stabil bleibe. Die Pharma-Division stehe vor wichtigen Zulassungsverfahren für neue Medikamente; dafür sei eine Verlagerung von Ressourcen nötig, hiess es u. a. zur Begründung. Auch DSM Nutritional baut in der

Region Basel/Nordwestschweiz Stellen ab. Rund 120 Jobs sollen gestrichen werden, teilte der Vitaminhersteller ebenfalls am 20. Janu-

ar mit. Vom Abbau betroffen sind hauptsächlich der Hauptsitz in Kaiseraugst AG sowie die Standorte Sisseln AG und Village-Neuf im El-

sass. DSM Nutritional Products ist der weltgrösste Hersteller von Vitaminen, Karotiniden, Nahrungsmittelfetten sowie u. a. Enzymen. Gegründet wurde die Geschäftseinheit im Jahr 2003 nach der Übernahme der Roche-Division Vitamine und Feinchemikalien durch DSM. Das Unternehmen begründet den Abbau mit fälligen Strukturanpassungen als Folge der starken Expansion in den letzten drei Jahren. DSM Nutritional hatte in den USA, Kanada und Brasilien Unternehmungen mit insgesamt ca. 3000 Beschäftigten übernommen. www.novartis.ch; www.dsm.ch


10

märkte und akteure

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

F A C H K R Ä F TE - I N D E X L I F E S C I E N C E S , 4 . Q U A R TA L 2 0 1 3

«Gesamtnachfrage wird steigen» Die Nachfrage nach Spezialisten in der Schweizer Pharmaindustrie ist im 4. Quartal 2013 leicht zurückgegangen, wie der für «Chemie plus» erstellte Fachkräfte-Index zeigt. Die Experten des Stellenvermittlers Hays erklären dies vorab mit Jahresendeffekten. Die Aussichten seien intakt, erklärt Gero Knüfer, Senior Department Manager bei Hays (Schweiz).

G

ero Knüfer, wie lautet Ihr grundsätzliches Fazit für dieses Quartal? Sehen Sie die Entwicklung positiv oder negativ? Gero Knüfer: Auch in diesem Quartal sehen wir die Entwicklung durchaus positiv. Die Firmen scheinen zu investieren, Personal wird weiterhin gesucht, und die Auftragslage scheint dementsprechend erfreulich zu sein. Sicherlich gibt es immer leichte Schwankungen und Rückgänge, die aber auf das Geschäftsjahresende zurückzuführen sind und nicht auf die Gesamtentwicklung. Aufgrund der hohen Spezialisierung im Bereich Life Science sind auch Schwankungen in den einzelnen Fachbereichen durchaus normal, weil nicht immer Mitarbeiter mit den gleichen Kenntnissen gesucht werden. In welcher Branche ist die Nachfrage besonders hoch? Welche gesellschaftlichen Entwicklungen sind dafür verantwortlich? Ich würde nicht einzelne Branchen herausnehmen, die besser oder schlechter dastehen als andere – obschon es natürlich schon

SKILL-INDEX

Gründe gibt, die den Erfolg einzelner Medikamente beeinflussen. Sicherlich können auch diverse gesellschaftliche Entwicklungen z.B. die Nachfrage nach Medikamenten erhöhen. Nicht nur werden die Menschen heutzutage älter als früher, auch die äusseren Einflüsse haben zugenommen. Wenn man nur schon bedenkt, wie wir heute mit dem Flugzeug in wenigen Stunden alle Kontinente erreichen: Damit können sich auch Krankheiten deutlich schneller verbreiten, oder Ärzte müssen z.B. in Zentraleuropa tropische Krankheiten behandeln.

in der Regel eher weniger eingestellt als über das gesamte Jahr. In der klinischen Forschung wurden im Q3 nur wenige Fachkräfte gesucht. Ist diese Talsohle aufgrund der steigenden Zahlen vom Q4 nun überwunden? Laut dem Index steigen die Anfragen in der klinischen Forschung tatsächlich wieder. Wir müssen allerdings abwarten, ob es tatsächlich einen Aufwärtstrend gibt (d.h., ob auch signifikant mehr Positionen besetzt sind), oder ob es sich z.B. um einzelne statistische Ausschläge handelt. Das wird sicherlich der nächste Index zeigen.

Die Nachfrage nach Spezialisten im Bereich Life Science hat sich stabilisiert, wenn auch leicht sinkend. Woran liegt das? Wir führen diese Entwicklung auf das Ende des Kalenderjahres zurück; häufig fällt dieses mit dem Ende des Geschäftsjahres zusammen. Die Firmen sind zu diesem Zeitpunkt mit Konsolidierung beschäftigt und überarbeiten ihre Strategie für das Folgejahr. Daher wird gegen Ende des Geschäftsjahres

Klinische Forschung Medical Advisor QA Manager Regulatory Affairs Manager

2011 Q4 100 100 100 100

2012 Q1 118 121 143 97

Q2 125 122 136 68

Q3 70 131 140 76

Q4 79 134 127 97

2013 Q1 63 124 149 113

Q2 68 169 152 127

Q3 50 134 170 138

Q4 59 131 159 135

Gesamtnachfrage gleit. Durchschn.

100 100

123 111

115 119

112 114

115 114

120 118

138 129

133 136

130 132

Welche Entwicklungen erwarten Sie für 2014? Wagen Sie eine Prognose? Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass auch 2014 die Einstellungen weiterhin zunehmen. Spezialisten werden nach wie vor gesucht und eingestellt, weshalb die Gesamtnachfrage sicherlich steigen wird. Interessant wird sein, in welchen Bereichen die ■ Rekrutierung am meisten anzieht.

HAYS FACHKRÄFTE-INDEX SCHWEIZ - LIFE SCIENCES

Referenzwert: Quartal 4/2011 = 100 Veränderung: relativ zu dem Referenzwert in Quartal 4/2011

200

200

Nachfrage nach Skills

175

Klinische Forschung

175

150

Medical Advisor

150

125

QA Manager

125

100

Regulatory Affairs Manager

100

Gesamtnachfrage nach Life Sciences Spezialisten

Gesamtnachfrage

75

50

gleit. Durchschn.

75

Q4

2011

Q1

Q2

Q3

2012

Q4

Q1

Q2

Q3

2013

Q4

50

Q4

2011

Q1

Q2

Q3

2012

Q4

Q1

Q2

Q3

2013

Q4


märkte und akteure

«Stroh im Tank» dank Verfahren von Clariant

Clariant, Haltermann und Mercedes-Benz bringen gemeinsam in einem ersten Flottentest einen Bioethanol-Kraftstoff der 2. Generation auf die Strasse: Aus Weizenstroh wird mithilfe des «Sunliquid»-Verfahrens von Clariant ZelluloseEthanol gewonnen. Das Zellulose-Ethanol wird im Anschluss von der Firma Haltermann mit konventionellen Benzinkomponenten zum neuen Kraftstoff gemischt. Zellulose-Ethanol ist bei der Herstellung nahezu CO2-neutral. Sunliquid20 enthält 20% Zellulose-Ethanol, das heisst bei

gleicher Motorleistung erreicht der Kraftstoff bei der Well-to-wheel-Betrachtung Treibhausgaseinsparungen von rund 20%. Er steht dabei nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion oder um Anbauflächen. Eine hohe Oktanzahl (RON) von über 100 garantiert gemäss Hersteller einen optimalen Wirkungsgrad. In den nächsten zwölf Monaten können die Fahrzeuge der Testflotte an einer speziell dafür vorgesehenen werksinternen Tankstelle bei Mercedes-Benz in StuttgartUntertürkheim mit dem neuen Kraftstoff betankt werden. Der Zellulose-Ethanol-Anteil kommt aus Clariants Sunliquid-Demonstrationsanlage in Straubing, in der jährlich rund 4500 Tonnen Agrarreststoffe wie Getreide- oder Maisstroh in Zellulose-Ethanol umgewandelt werden. Im Haltermann-Werk in Hamburg wird das Bioethanol mit ausgewählten Komponenten zu dem innovativen Kraftstoff gemischt, dessen Spezifikation die mögliche E20-Kraftstoffqualität in Europa abbildet. www.clariant.com www.stroh-im-tank.com

IGZ Instruments AG: neuer Name für IG Instrumenten-Gesellschaft AG Die IG Instrumenten-Gesellschaft AG hat das Jahr 2014 mit gleicher Strategie und Philosophie, jedoch in einem «neuen Kleid» begonnen. Sie hat sich nach beinahe einem halben Jahrhundert zu diesem Namens- und Logowechsel entschieden, weil sie ihren sehr langen Firmennamen verkürzen und das Logo einem «Face lifting» unterziehen wollte. Die Fir-

ma heisst nun seit 1. Januar 2014 IGZ Instruments AG und fokussiert sich ganz im Sinne ihres neuen Slogans «smart solutions & service» weiterhin auf den Vertrieb und Service von beratungsintensiven, hochwertigen Laborund Prozessgeräten. An den Besitzverhältnissen wie auch dem IGZ-Team hat sich nichts geändert. ww.igz.ch

Methan aus CO2: Empa optimiert Prozess

«Power-to-Gas» ist ein Schlüsselbegriff, wenn es darum geht, alternative Energien zu speichern. Kurzfristig überschüssiger Strom aus Photovoltaik- und Windanlagen wird dabei in Wasserstoff umgewandelt. Mit dem Klimagas CO2 kombiniert kann man aus dem Öko-Wasserstoff Methan herstellen, das sich im Erdgasnetz speichern und verteilen lässt. Empa-Forschern ist es nun gelungen, diesen Prozess weiter zu optimieren. Um die Reaktion von CO2 und Wasserstoff (Sabatier-Reaktion) mit möglichst wenig Energieaufwand in Gang zu bringen, ist ein Katalysator nötig, z. B. aus Nickel. Auf der Katalysatorober-

fläche reagieren die Gasmoleküle leichter miteinander. Empa-Forscher Andreas Borgschulte und sein Team haben nun einen nanoskaligen Nickel-Katalysator mit einem Zeolith kombiniert. Zeolithe (Bild) sind kristalline Alumosilikate mit der Fähigkeit, Wassermoleküle aufnehmen zu können und bei Erhitzung wieder abzugeben. Das Prinzip ist einfach: Bei der chemischen Reaktion von Wasserstoff und CO2 entsteht neben Methan (CH4) auch Wasser (H2O). Die Forscher nutzen die hygroskopische Eigenschaft des Zeolith, um das entstehende Wasser aus dem Reaktionsgemisch zu entfernen. Das chemische Gleichgewicht verschiebt sich dadurch in Richtung Methan. Ergebnis: eine höhere Ausbeute an reinem Methan und somit eine höhere Effizienz des Katalyseprozesses. Sobald der Zeolith mit Wasser gesättigt ist, kann er durch Erhitzen und Verdunsten des Wassers wieder «entladen» und erneut verwendet werden. Der Prozess funktioniert – allerdings erst im Labor. Zurzeit sind die Empa-Forscher auf der Suche nach Projektpartnern, um eine Methanisierungsanlage in grösserem Massstab zu bauen und als Pilotprojekt zu nutzen. In einem nächsten Schritt sollen vier oder mehr Sorptionskatalysatoren gleichzeitig zum Einsatz kommen. www.empa.ch

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

11

Schmelzklebstoffe auf dem Vormarsch Der Anstieg der industriellen Produktion nach Überwindung der Wirtschaftskrise wird die weltweite Nachfrage nach Schmelzklebstoffen (hot melt adhesives, HMA) stark ankurbeln. Die Marktforscher von Frost & Sullivan erwarten, dass der globale HMA-Markt von 3,56 Milliarden US-Dollar im Jahr 2012 auf 5,01 Mrd. USD im Jahr 2019 zulegen wird. Mitverantwortlich für das Wachstum ist ein Substitutionseffekt: Die zunehmenden umweltpolitischen Bedenken gegenüber lösungsmittelbasierten Klebstoffen fördern gemäss Frost & Sullivan deren Ersatz durch Schmelzklebstoffe. www.frost.com

BASF baut neue Anlage für Methylglycindiessigsäure BASF baut am Evonik-Standort in Theodore/ Alabama eine World-Scale-Anlage für Trilon M (Methylglycindiessigsäure), um die weltweit schnell wachsende Nachfrage nach diesem Komplexbildner zu decken. Das Investitionsvolumen beträgt circa 90 Millionen US-Dollar und wird rund 20 neue Arbeitsplätze schaffen. Die Inbetriebnahme der neuen Anlage ist in der zweiten Jahreshälfte 2015 geplant. Der innovative Komplexbildner ist gemäss BASF-Angaben leicht biologisch abbaubar und verbessert den Reinigungseffekt von Wasch- und Reinigungsmitteln für Home Care sowie in industriellen und institutionellen Anwendungen.. www.basf.com

Brenntag neu mit DowCellulose-Additiven Brenntag, der grösste Chemiedistributeur der Welt, übernimmt für Dow Coatings Materials in Deutschland, Österreich und der Schweiz ab dem 1. Februar 2014 die Distribution von Cellulose-Additiven. Damit werden die bestehenden Geschäftsbeziehungen mit Dow weiter ausgebaut. Brenntag beliefert den Beschichtungsmarkt bereits seit Langem mit Acrylbindern, Trübungsmitteln und Additiven des Herstellers. Der neue Vertrag umfasst die Marken Walocel, Methocel und Cellosize. Dow ist weltweit führender Entwickler und Hersteller von Beschichtungsrohmaterialien. www.brenntag.com


12

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

märkte & akteure

Urbanität «im Grünen»: BaseLink bietet eine hervorragende Arbeits- und Lebensqualität.

B A S E L I N K - I N TE R N A TI O N A L H U B F O R R I S I N G TE C H N O L O G I E S

Der perfekte Ort für Life Sciences In Allschwil BL steht für Unternehmungen insbesondere der Life-Sciences-Branche ein neuer, attraktiver Industrie- und Forschungsstandort zur Verfügung. Exzellente Lage in einer bereits bestehenden Life-Sciences-Umgebung, zentrale Versorgung, nachhaltiges Wirtschaften auf Basis erneuerbarer Energien, attraktives Arbeitsumfeld nicht zuletzt dank grosszügiger Grünflächen – dies sind einige der Pluspunkte, die zukünftige Nutzer und Investoren an BaseLink schätzen werden.

B

aseLink – International hub for rising technologies» ist ein 75 000 m2 umfassendes Areal im Allschwiler Ortsteil Bachgraben. Eigentümer des Gevierts zwischen Hegenheimermattweg, Kreuzstrasse, Kiesstrasse und Lachenstrasse sind das Bürgerspital Basel und EBM (Genossenschaft Elektra Birseck). Gemeinsam mit Burckhardt+Partner AG, Architekten Generalplaner, entwickelten sie den Masterplan BaseLink, der in mehrerlei Hinsicht zukunftsweisend ist. «Die Entwicklungsplanung für das gesamte Areal, die erneuerbaren Energien und ihre Quellen vor Ort machen BaseLink

zum Vorzeigeprojekt. BaseLink bietet so eine optimale Ausgangslage für die Anwendung energieeffizienter Gebäudestandards. Dies ist ganz im Sinne des Bürgerspitals und seiner Vision als wegweisendes sozial-medizinisches Unternehmen», betont Fritz Jenny, Direktor Bürgerspital Basel.

Standortplanung nach Mass Prädestiniert erscheint das Areal insbesondere für die Ansiedlung von Life-SciencesUnternehmen. In der Nachbarschaft haben sich in den vergangenen Jahren neben dem renommierten Biopharmazie-Unter-

nehmen Actelion zahlreiche weitere Firmen aus dem Life-Sciences-Bereich sowie spezialisierte Elektro-, Maschinen- und Anlagenbauer niedergelassen. Das Gebiet Bachgraben, auch «Innovationspark Allschwil-Basel» genannt, ist eines der Entwicklungsgebiete der Wirtschaftsoffensive des Kantons Basel-Landschaft. BaseLink (in Englisch ausgesprochen als «base link») bietet den zukünftigen Nutzern und Investoren alle Möglichkeiten, einen auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Standort in einem gut strukturierten Umfeld zu errichten.


Ihr Partner für

& In dem Areal sind 16 Parzellen unterschiedlicher Grösse ausgewiesen, die flexibel miteinander kombiniert werden können.

BaseLink ist in vier Blocks mit insgesamt 16 Baubereichen unterschiedlicher Grösse von 2300 bis 4600 m2 aufgeteilt. Die Parzellen können beliebig miteinander kombiniert werden. Bei der Gestaltung der Gebäude geniessen die Bauherren weitestgehende Freiheit. Das geltende Zonenreglement sowie die im Masterplan festgelegten Richtlinien ermöglichen eine grosse Vielfalt verschiedenster Bautypen.

Nachhaltigkeit ist Trumpf Nachhaltigkeit und Lebensqualität sind wichtige Leitgedanken bei der Konzeption des neuen Forschungs- und Industrieparks im Herzen der Life-Sciences-Region Basel. «Menschen, die hier arbeiten, sollen nicht nur hochmoderne, umweltfreundliche Arbeitsplätze vorfinden; sie sollen sich auch rundum wohlfühlen», sagt der leitende Architekt der Projektentwicklung und Masterplanung, Urs B. Lehmann von Burckhardt+Partner AG. Dazu trägt zweifellos auch der grosszügig gestaltete zentrale Grünraum bei. Eine üppige Bepflanzung im Zentrum des Areals, eine Allee entlang des Hegenheimermattweges sowie eine Strauchbepflanzung entlang der Kiesstrasse verschönern die Arbeitswelt in BaseLink wesentlich. Der vorliegende Masterplan hat zum Ziel, dass die gesamte Strom-, Wärme- und Kälteversorgung des Areals durch erneuerbare Energien sichergestellt werden kann. So erschliessen Erdwärmesonden unter den Grünflächen und Parkhäusern die natürliche Energie des Bodens, während die auf sämtlichen Dächern installierten Photovoltaikanlagen «grünen» Strom erzeugen. Die Energieversorgung von BaseLink erfolgt über zwei Technikzentralen. Ein Hochleistungsglasfasernetz gewährleistet zudem eine sichere und effiziente IT-Versorgung. Alle

Gebäude sollen Energieeffizienz-Standards, wie etwa «Minergie» erfüllen können. Die gute Verkehrsanbindung durch Strasse, Schiene und den nahegelegenen Flughafen EuroAirport Basel-Moulhouse-Freiburg sowie die Anbindung an den öffentlichen Verkehr mit 2 Bushaltestellen ist ein weiterer Pluspunkt von BaseLink. Drei neue interne Strassen mit gesonderten Fahrrad- und Fussgängerbereichen erschliessen die neuen Arbeitswelten. Zwei zentrale Parkhäuser ergänzen diese Infrastruktur und ermöglichen ein geordnetes Parkieren auf dem Areal.

Life-Sciences-Unternehmen im Fokus «BaseLink – International hub for rising technologies» soll einerseits Firmen, die bereits in der Region tätig sind, Expansionsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe ihres bisherigen Wirkungsortes bieten. Andererseits wird BaseLink international vermarktet, wobei sich der Fokus insbesondere auf Unternehmen der Life-Sciences-Branche richtet. Gemäss dem Etappierungsplan stehen ab sofort die Baubereiche der äusseren Blocks A/D und nach drei Etappen das gesamte Areal ab 2018 für eine Bebauung zur Verfügung. Der Baubeginn hängt naturgemäss von den Planungen der zukünftigen Nutzern ab. Medienberichten zufolge hat das Schweizerische Tropeninstitut, welches aufgrund von Platznot an seinem derzeitigen Standort in der Stadt Basel nach einem neuen Ort sucht, bereits Interesse an BaseLink ■ angemeldet.

KONTAKT BaseLink CH-4012 Basel Tel. 061 326 74 74 info@baselink.com www.baselink.com

PremiumQualität für • Reinraum • Labor • Industrie Beratung und kostenlose Muster: info@huberlab.ch +41 61 717 99 77


14

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

märkte & akteure

Für die Registrierung chemischer Stoffe nach REACh sind auch ökotoxikologische Untersuchungen vorgeschrieben. Zu diesem Zweck wird die Toxizität (Giftigkeit) der Stoffe an einer vereinfachten Nahrungskette im Wasser getestet. Dargestellt ist hier die Versuchsphase an Wasserpflanzen (Algen). Zudem wird der Einfluss der Substanz auf Mikroorganismen (Bakterien) und deren biologische Abbaubarkeit untersucht.

C H E M I K A L I E N VE R O R D N U N G

REACh erreicht nun auch kleinere Unternehmen Am 31. Mai 2013 endete die zweite und startete zugleich die dritte Registrierungsphase der europäischen Chemikalienverordnung REACh (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals). Die Zeit bis zur nächsten Registrierungs-Deadline in gut vier Jahren sollten die oft zum ersten Mal von REACh betroffenen kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) gut nutzen. OLIVER GEHRMANN*

Gerade für die in geringen Mengen von 1 bis 100 Tonnen pro Jahr produzierten oder in die EU importierten Stoffe fehlen meist noch ausreichend Informationen und somit die Grundlage für die Erstellung von Dossiers. Auch wenn diese Stoffe erst am 1. Juni 2018 registriert werden müssen, ist eine frühzeitige Vorbereitung ratsam. Bei den sich schon heute abzeichnenden vielfältigen Laboranalysen, die notwendig werden, um die gesetzlichen REACh-Vorgaben einzuhalten, kann

die Hilfe eines erfahrenen Dienstleisters – wie der Produktsicherheit der Currenta Analytik – von entscheidendem Vorteil sein.

Herausforderungen für kleine und mittelständische Unternehmen Zum einen gibt es bei den in kleineren Mengen hergestellten oder importierten Chemikalien besonders grosse Kenntnislücken bei der Stoffzusammensetzung. Zum anderen werden viele KMU erstmals mit den kom-

plexen, umfangreichen und zeitintensiven Aufgaben der REACh-Chemikalienverordnung konfrontiert. Auch wenn aufgrund der insgesamt geringen Stoffmengen keine der u. U. äusserst teuren Human-Tox-Studien wie in den höheren Tonnagebändern gefordert sind, werden sich viele KMU die Frage stellen müssen, ob sich Import oder Produktion vor dem Hintergrund der mit den REACh-Untersuchungen verbundenen Kosten noch lohnen.


Connecting Global Competence

Willkommen in Ihrem Erfolgslabor. Die dritte REACh-Phase für Stoffmengen von 1 bis 100 Tonnen/Jahr ist gerade angelaufen. (Bilder: Currenta)

Mit Blick auf die aktuelle REACh-Umsetzung fordern Branchenvertreter deshalb mehr Unterstützung für KMU. Zur Lösung könnten zum Beispiel direkte Ansprechpartner bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) sowie vereinfachte, auf das kleinere Mengenband zugeschnittene Informationen und Einreichungsmöglichkeiten beitragen.

REACh-Erfahrung und -Know-how zahlen sich aus Abgesehen von diesen generell zu bewältigenden Herausforderungen zahlt sich in der dritten Registrierungsphase vor allem Erfahrung aus. Diese hat sich das 15-köpfige REACh-Team im Currenta-Geschäftsfeld Analytik (www.analytik.currenta.de) unter der Leitung von Dr. Hans Allmendinger in den vergangenen Jahren während der ersten beiden Registrierungsphasen angeeignet. «Nach den grossvolumigen Stoffen der ersten Phase waren wir bei der fristgerechten Erstellung der Dossiers bis 1. Juni 2013 für die Mengen 100 bis 1000 Jahrestonnen mit

erheblichen Datenlücken konfrontiert», blickt der Leiter Produktsicherheit zurück. Bei vielen der Chemikalien für spezielle Anwendungen habe es sich um komplexe Stoffgemische gehandelt. Im Rahmen von REACh waren zunächst alle relevanten Komponenten bis hin zu unvermeidlichen Verunreinigungen zu identifizieren. Bei weiteren Untersuchungen kamen experimentelle Studien oder mathematische Modelle zum Einsatz, um die Eigenschaften, das Umweltverhalten und mögliche Umweltauswirkungen bewerten zu können Während der zweiten Phase erstellte das REACh-Team der Currenta für eine hohe Zahl von Stoffen die elektronischen Registrierdossiers. Würde man diese ausdrucken, so hätte man pro Chemikalie ein bis zu 1000 Seiten umfassendes Datenpaket in der Hand. Vor Übermittlung der einzelnen Dossiers an die ECHA bewerteten die Experten darüber hinaus die Daten im Hinblick auf mögliche Gefahren für Mensch und Umwelt. Bei gefährlichen Stoffen waren zudem Expositionsszenarien gefordert, mit denen sich, ausgehend von der Herstellung eines

Instrumentelle Analytik l Labortechnik Biotechnologie l analytica Conference

Internationale Spitze in den Bereichen Analytik, Labortechnik und Biotechnologie.

tionen Informa unter ts e und T ick tica.de/ ly a n .a w ww tickets

• Treffen Sie die internationalen Key Player aus Praxis und Wissenschaft in fünf Hallen. • Erleben Sie reale Laborwelten in drei Live Labs, unter anderem zum Thema Lebensmittel- und Kunststoffanalytik sowie Gen- und Bioanalytik. • Erfahren Sie alles zum Thema Arbeitsschutz und -sicherheit. • Seien Sie auf der analytica Conference dabei, wenn die wissenschaftliche Top-Elite in den Dialog tritt.

1.–4. April 2014 Messe München 24. Internationale Leitmesse für Labortechnik, Analytik, Biotechnologie und analytica Conference

(V.l.n.r.:) Dr. Katrin Schwab, Dr. Hans Allmendinger und Dr. Regina Schade-Lehn aus dem REACh-Team der Currenta. INTERMESS DÖRGELOH AG Tel. +41 43 244 89 10 l intermess@doergeloh.ch


16

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

Stoffes bis zu seiner Entsorgung, alle Risiken über den gesamten Lebenszyklus abschätzen lassen. «Wir begleiten unsere Kunden durch den gesamten REACh-Registrierungsprozess - bei Bedarf auch darüber hinaus», betont Hans Allmendinger. Im ungünstigen Fall kann die Registrierung auch ein Beschränkungs- oder Zulassungsverfahren nach sich ziehen. Auf Kundenwunsch kümmert sich Currenta in dieser Situation um das komplette, anschliessend vorgeschriebene Autorisierungsverfahren. Der Leiter des REACh-Teams der Currenta, Leverkusen (D), rechnet damit, dass in den

Bruker Alpha: Das Neu mit 10 Jahren

märkte & akteure

gen den REACh-Kriterien unterliegen, sofern sie nicht mit Wasser extrahiert wurden. Zu den Hauptstärken von Currenta zählt dabei, dass die komplette Analyse einer natürlichen oder synthetischen Stoffstruktur aus einer Hand möglich ist – angefangen bei der Dritte Registrierungsphase betrifft vor Literaturrecherche über die Studienplanung allem wenig bekannte Stoffe Voraussichtlich müssen in der dritten Phase bis hin zur Stoffidentifikation. Auf diese deutlich mehr Stoffe registriert werden als Weise lässt sich die genaue Zusammensetin vorhergehenden Registrierungsphasen. zung eines Stoffes entschlüsseln – ein FakDie Vielfalt der betroffenen Chemikalien ist tor, der von Seiten der EU immer stärker gedabei sehr gross, von Aromen bis hin zu fordert wird, aber oft nicht einfach zu erfülZusatzstoffen, zum Beispiel für die Lackin- len ist. Hans Allmendinger erklärt: «Unser dustrie. Auch Naturstoffe können im Übri- Ziel ist es, die ausgefeilten Techniken und apparativen Methoden der Currenta zur genauen Strukturaufklärung stets so einzusetzen, kleinste FTIR-Spektrometer für Ihr Labor dass sich Ergebnis und experiGarantie. menteller Aufwand die Balance halten.» nächsten Jahren bis zu 450 einzelne Stoffe von der Behörde als besonders besorgniserregend (SVHC: Substances of Very High Concern) eingestuft werden.

Wichtige analytische Arbeit im Labor muss heute besonders schnell und einfach, aber trotzdem auf hohem Niveau durchgeführt werden. Die Miniaturisierung von FTIR-Spektrometern und die Fortschritte in deren Stabilität erlauben eine schnelle und v. a. sehr präzise spektrale Analyse von verschiedensten Verbindungen.

Das zurzeit kleinste kommerziell erhältliche FTIRSpektrometer der Welt ist das ALPHA von Bruker (siehe Fig. 1), das neu mit 10 Jahren Garantie auf die Herzstücke des Geräts (Interferometer, Laser und Messeinheit) ausgeliefert wird. Dieses kostengünstige und sehr robuste Gerät ist intuitiv bedienbar und bietet so die optimale Möglichkeit für verantwortungsbewusste Laboranten, Produkte ohne grossen Aufwand auf ihre Qualität hin zu prüfen. IR-Spektroskopie – einfach und günstig Bei dieser optischen Analysetechnik werden Molekülschwingungen durch Licht im Infrarotbereich angeregt. Diese Anregungen werden als Absorptionslinien im Infrarotspektrum sichtbar und sind für jedes Molekül charakteristisch – wie ein Fingerabdruck. Eine Substanz kann identifiziert und als Komponente in einer Mischung quantifiziert werden, egal ob Flüssigkeit, Pulver, Feststoff oder Gas.

Dr. Domenico Martoccia domenico.martoccia@bruker.ch Bruker Optics GmbH Tel.: +41 44 825 98 11 Fax: +41 44 825 96 38 www.brukeroptics.com

Fig. 1: Alpha, kleinstes FTIR-Spektrometer

Schulterschluss bei REACh spart Kosten und Ressourcen Die Erkenntnis, dass man gemeinsam oft mehr erreichen kann, gilt besonders auch für die von der europäischen Chemikalienverordnung betroffenen KMU. REACh schreibt vor, dass sich Hersteller gleicher Stoffe für eine gemeinsame Registrierung zusammenschliessen. Hersteller und Importeure gleicher Stoffe können sich auf diese Weise die Kosten für Studien und Registrierung teilen. Über den effektiven Einsatz finanzieller Ressourcen hinaus hat dies vor allem den Vorteil, dass sämtliche REACh-spezifischen Prozesse inklusive der Kontakte mit den Behörden, zentral von Currenta ■ gemanagt werden kann.

*ZUM AUTOR Oliver Gehrmann, Unternehmenskommunikation, Currenta GmbH & Co. OHG, Leverkusen KONTAKT Tobias Hedwig, Currenta GmbH & Co. OHG Geschäftsfeld Analytik Sales Management Chempark, Gebäude K 46 D-51368Leverkusen Telefon +49 (0)214/3074312 tobias.hedwig@currenta.de


GLOSSE

märkte & akteure

«SO, BITTE SEHR. EINMAL IHR CAPPUCCINO, Croissant und die Gazzetta», sagte mein promovierter Vorlagenvorleger und ich hätte ihn dafür küssen können.

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

17

ihre Reden selbst zu schreiben. Das machen ihre mit Lebenserfahrung zumeist nicht eben reichlich gesegneten Assistenten – Sie sind da natürlich die Ausnahme, werter Doktor –, die angesichts der

Hagen-Rundkorn und das Buzz Word Bingo «Haettenschweiler! Danke, danke! Sie ahnen nicht, wie dankbar ich nach den Tagen in Davos für jedes Wort bin, das auch so gemeint ist. Und was Ihre Worte von 90 Prozent der Sonntagsreden beim Weltwirtschaftsforum unterscheidet: Sie begleiten die Taten», begrüsste ich den guten Doktor mit einem für ihn überraschenden Enthusiasmus. «Darf ich Ihren Ausführungen entnehmen, dass Ihr Erscheinen in Davos Sie erneut unbefriedigt zurückgelassen hat?», fragte mein Assistent mit ordentlich Watte um seine Worte. «Lassen Sie es mich so sagen: Wären Sie ein Vorstandsvorsitzender, der in Davos eine als Rede verkleidete Ansammlung ebenso moderner wie hohler Schlagworte zum Besten gegeben hätte, hätten Sie gesagt: ‚Great leadership needs a vision, a heart and a coffee. On the road towards a circular economy, all dynamic supply chains need to be reviewed with a good cup of coffee for a true leader in mind.’ Dann hätte der Saal applaudiert, Ihr erster Satz wäre als ‚inspiring quote’ mit ihrem Foto auf der Internetseite des World Economic Forum gelandet und ich würde vergeblich auf meinen Cappuccino warten.» «Ist das nicht vielleicht ein wenig polemisch, Herr Hagen-Rundkorn? Kann es sich eine so hochkarätig besetzte Veranstaltung wirklich erlauben, nur wohlklingende Worte zu schwingen?», erkundigte sich der gute Doktor mit einem Unterton, den ich irgendwo zwischen Ironie und Stichwortgeberei verortete. «Die Frage setzt an der falschen Stelle an. Was soll schon dabei herauskommen, wenn Unternehmenslenker über das grosse Ganze sprechen sollen, die ihr ganzes Leben dem Karrieremachen gewidmet haben, denen die taktischen Aspekte ihrer jeweiligen Aufgaben immer wichtiger als die Sache selbst waren? Selbstredend haben sie nicht die Zeit,

hochkarätigen Besetzung der Veranstaltung ordentlich Fracksausen bekommen und immer monumentalere Worte in die Manuskripte packen, um ihren Chef möglichst klug wirken zu lassen, was sich taktisch betrachtet auch wieder positiv auf ihren Werdegang auswirken kann. Was soll ich von einer Veranstaltung halten, bei der José Manuel Barroso sagt, wir müssen das Augenmerk weiter auf Reformen richten? Ebenso gut hätte er sagen können, dass wir öfter mal Gemüse essen müssen. Warum sind Leute wie Barroso oder Kerry in Davos? Vielleicht, damit betuchte Unternehmen es für unabdingbar halten, die horrenden Teilnahmegebühren zu investieren. Das Forum ist zwar eine Non-Profit-Organisation, aber die Nicht-Gewinne, die in Davos verfrühstückt werden können, sind nicht zu verachten. Fürs gute Gewissen werden ja auch Menschen mit Moral und ethischen Werten ausserhalb von Festschriften nach Davos eingeladen, und deren Worte landen unter Garantie als ‚inspiring quotes’ auf der Website. Dabei braucht niemand einen Doktortitel, um das wesentliche Problem unseres Wirtschaftssystems zu erfassen: Es gibt jedes Jahr nur einen Kuchen, immer gleich gross, davon wollen immer mehr Hungrige jedes Jahr ein grösseres Stück abbekommen. Und schlimmer noch, die Zunahme des Anteils muss jedes Jahr wachsen, damit sie mehr Geld für noch mehr Kuchen bekommen. Und jedes Jahr im Januar trifft man sich mit Präsidenten, Ministern und Wirtschaftstycoonen in einer Konditorei in den Schweizer Bergen und schwadroniert, wie das Backwerk gerechter verteilt werden kann. Haettenschweiler, hätte ich nicht mit ein paar Kollegen Buzz Word Bingo gespielt, ich wäre vor Langeweile eingegangen.» MIT INSPIRIE RE ND EN Z ITA TE N AUS DER G AZ Z ETTA IHR FRITJOF HAGEN-RUNDKORN


18

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

m채rkte & akteure

Fire brigades and security services were one of the analysed areas within the benchmark study on chemical parks. (Archive photo: Currenta/Chempark Dormagen)

C H E M I C A L A N D I N D U S TR I A L P A R K S

Strategic decisions and cost saving potentials In the chemical and related industries the last 15 years have seen an increasing trend towards chemical and chemical related industrial parks (in the following only chemical parks) with dedicated infrastructure companies as site operators. After transforming traditional chemical sites into chemical parks, the whole landscape has been, for many years, in a phase of restructuring and consolidation. The correct positioning based on the specific success factors and strengths of a chemical park is still a major challenge. This is especially difficult as most of the chemical sites were historically grown with a very broad portfolio of chemical activities. GU NTER FE STE L*

M

any of the modern chemical parks are positioning themselves focusing on integrated infrastructure and production networks. An infrastructure network typically has synergies between operation and maintenance of infrastructures in a chemical park. The main goal of this type of positioning is to achieve as many scaling and networking effects on the pro-

duction site as possible, in order to strengthen the network structure. Cost advantages of an efficient network structure are necessary, because the chemical park operators compete with other locations and external service providers. Size is an important factor for the success of this positioning strategy: the larger the chemical park, the easier it is to strengthen the net-

work structure based on thinning out fixed costs and the realisation of scaling and network synergies. Smaller chemical parks have to make themselves attractive through partnerships or specialisation.

Drivers for specialisation In the future, chemical parks will continue to specialise as pure chemical parks with


märkte & akteure

Within the benchmark study identified cost saving potentials for all analysed areas with minimum and maximum values summarises the cost saving potentials as minimal and maximal values in euros for all analysed areas. It is very obvious that the largest potentials have maintenance of buildings and the operation of the fire brigade. Also significant potentials are shown for the maintenance of roads and the operation of security services. All other areas show only smaller potentials below 200 000 euros.

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

focus on the chemical industry only with chemical companies as users, chemical parks with chemical companies and related operations as users, and industrial parks with chemical related and other operations as users. That means that some industrial park will exclude companies that do not strengthen the existing network and some other chemical parks will increasingly acquire customers outside the chemical industry which do not need a chemical industry related infrastructure. The drivers for specialisation are the high overhead costs in pure chemical parks with cost intensive infrastructure, special legal requirements and acceptance by the local community. Only certain chemical companies will be able to carry the overhead costs associated with a pure chemical park over the long term. Those are mainly companies which need a complex infrastructure due to their production processes or certain services because of legal requirements.

Verbinden Sie Ihre

Pläne

Boden

mit festem

Im Westen der Stadt Basel, in Allschwil, befindet sich ein zukunftsweisender Standort für Menschen und Unternehmen. Für die nachhaltige Entwicklung des Areals sorgt ein Masterplan, der städtebaulichen, ökonomischen und ökologischen Ansprüchen gerecht wird. Wir bieten auf 75’000 m 2 verschiedene Parzellen im Baurecht oder zum Kauf. Interessiert? BaseLink Postfach CH-4012 Basel Switzerland Phone: +41 61 326 74 74 info@baselink.com www.baselink.com

19


20

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

Cost saving potentials Besides these strategic aspects also performance improvement is a key success factor for chemical parks. Thus, a benchmarking study with 9 chemical parks and chemical related industrial parks in Europe was conducted. The size of the industrial parks was between 30 and 230 hectares. The organisational structures ranged from infrastructure divisions, still integrated in the parent company, over infrastructure divisions with own legal entity to independent infrastructure companies. The main focus of this study was on maintenance costs of infrastructures and operational costs of related services. More than 50 key performance indicators were defined and calculated. Conceptual questions, such as operating and maintenance budgets and pricing models were discussed during workshops to give the participants the chance to share their experiences and to learn from each other. The goal was to obtain an overview regarding the operational competitiveness of the participants and to find improvement and cost saving potentials. One analysed area was the supply with electricity and utilities like steam and water. To determine the maintenance rates of electricity grids, the maintenance costs in relation to the length were taken and gave maintenance rates in the range of up to 32 euros per metre. After considering the individual complexity of the networks, cost saving potentials of up to 3 euros per metre could be identified. Cost savings can be realised with condition oriented maintenance and the implementation of equipment specific key figures (e.g. meantime between failures, meantime to repair). For example, through an extension of the revision cycles costs could be saved. ■ While the average revision time span is 1 to 5 years, based on condition based maintenance the revision cycle can be extended to 10 years. ■ The range of the maintenance rates of steam networks in relation to the length of the network was up to 25 euros per metre and the cost saving potentials has shown a maximum of 5 euros per metre. ■ The maintenance rates for industrial water were up to 41 euros per metre showing cost saving potentials up to 5 euros per metre. ■ For drinking water the maintenance rates were up to 38 euros per metre with cost saving potentials up to 8 euros per metre.

märkte & akteure

Some of the participants have systematically set up a network of water metres which enabled the identification of weak spots and a decrease in losses. Building infrastructures with a differentiated view regarding the type of building were another area of the benchmarking study. The maintenance rates for administration buildings based on the gross floor area were up to 45 euros per m2, based on normalized building costs up to 5 % and based on replacement value up to 4 %. For industrial buildings, the gross building volume was used instead of the gross floor area. The respective maintenance rates were up to 2 euros per m3, based on normalized building costs up to 2 % and based on replacement value up to 3 %. For warehouse buildings also the gross building volume was used with maintenance rates up to 2 euros per m3. Based on normalized building costs as well as replacement value the maintenance rates for warehouses were up to 2 %. The results of the benchmarking study confirmed that the standardization of maintenance costs for buildings on the basis of normalized building costs, and not only based on replacement value, made the customer specific allocation of maintenance costs possible. For data networks the operation and maintenance costs were up to 800 000 euros. The specific costs for the data networks per active port were between 159 and 268 euros and per user between 94 and 489 euros. Important for cost saving potentials was the consideration of specific aspects, like number of connected buildings and the number of active ports or users. The cost saving potentials for data networks per active port were up to 43 euros per year. The telecommunication networks were evaluated up to the connector socket. The specific cost for telecommunication networks per device were up to 258 euros and per user up to 258 euros. The yearly cost saving potentials for telecommunication networks per device were up to 36 euros and per user up to 41 euros. Various key performance figures for roads were analysed. The maintenance rates for roads based on size of the area were up to 5 euros per m2 and based on replacement values up to 1 %. The road management costs, i. e. costs mainly for the road managers to observe the road conditions and to manage maintenance activities, were between 6000 and 40 000 euros. The specific ■

management costs as key performance indicator for roads based on size of the area were up to 0.3 euros per m2 and the cost saving potentials up to 15 000 euros per year. For street lighting, the maintenance rates based on the number of lights were up to 100 euros and the maintenance rates based on size of the area up to 1 euros. The last analysed areas were fire brigades and security services. The total costs per employee of the fire brigade and per ha of the site area were ranging from 46 000 to 75 000 euros per employee of the fire brigade and 6700 to 24 900 euros per ha of the site area. The performance differences between the participants were even more significant for security services ranging from approximately 7900 to 37 500 euros per employee and 2000 to 10 700 euros per ha of the site. This is especially surprising as the salary level and the activity portfolio between the chemical parks is not so different, which was also shown by an activity analysis. The more detailed analysis and discussion of these differences showed that cost saving potentials can be realised by modified work processes to reduce idle ■ times.

THE AUTHOR * Gunter Festel, Festel Capital, CH-6363 Fuerigen/Swiss Federal Institute of Technology, Chair for Technology and Innovation Management, CH-8092 Zurich REMARK The details of the benchmarking study can be found in the following scientific publications: 1) G. Festel, M. Würmseher, Challenges and strategies for chemical parks in Europe, Journal of Business Chemistry, Vol. 10, No. 2, June 2013, p. 59-66 2) G. Festel, M. Würmseher, Benchmarking of energy and utility infrastructures in industrial parks, Journal of Cleaner Production, inpress 3) G. Festel, M. Würmseher, Benchmarking of industrial park infrastructures in Germany, Benchmarking: An International Journal, in press.


märkte & akteure

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

21

GENEHMIGUNGSMANAGEMENT

Wachstum durch Dialog Die Schweiz, Singapur und Finnland sind gemäss aktuellem Ranking des World Economic Forum (WEF) die wettbewerbsfähigsten Länder der Welt. Auf Platz vier rückte Deutschland vor. Dessen Spitzenplatz überrascht insofern, als in der deutschen Bevölkerung eine weitverbreitete Skepsis gegenüber grossen Industrie- und Infrastrukturprojekten herrscht. Wie im nördlichen Nachbarland nachhaltig erfolgreich produziert werden kann, zeigt folgender Beitrag am Beispiel der «Exolit»-Produktion des Schweizer Chemiekonzerns Clariant. Schlüssel zum Erfolg ist eine konsequente Dialogpolitik.

PIERRE KRAMER*

S

eit 2004 produziert Clariant im Chemiepark Knapsack bei Köln das Flammschutzmittel Exolit OP auf DEPALBasis (Aluminiumsalze der Diethylphosphinsäure). Das nicht-halogenierte Additiv wird vor allem in der Elektronik und Elektrotechnik verwendet und schützt technische Thermoplaste z.B. in Schaltern, Sicherungen und PC-Lüftern sowie Struktur- und Gehäusebauteile vor Entflammung. Auf die weltweit gestiegene Nachfrage nach Exolit OP reagierte der Konzern schon frühzeitig. Im Herbst 2010 – während der kontrovers geführten Debatte um den neuen Stuttgarter Bahnhof, als Zehntausende in Süddeutschland protestierten – verkündete Michael Grosskopf die Expansionspläne für die Exolitproduktion. Der Leiter der Geschäftseinheit Additives der Clariant International nutzte die Kunststoffmesse in Düsseldorf, um die Investitionsabsichten vorzustellen. Inzwischen hat Clariant seine Produktionskapazitäten verdoppelt und Vorsorge für zusätzliche Kapazitätserweiterungen getroffen. Wichtiger Grund für diese Entscheidung war laut Grosskopf, die «Synergie mit bestehenden Anlagen». Ausserdem verweist der Manager auf weitere Rahmenbedingungen des Standortes bei Köln. «Dort verfügen wir über das erforderliche ProduktKnow-how, haben erfahrene Mitarbeiter und das nötige technische Wissen, um innerhalb kurzer Zeit eine neue Anlage aufbauen zu können.» Und in der Tat: Weniger als zwei Jahre sind vom Zeitpunkt der ersten Ankündigung bis zur Inbetriebnahme der verdoppelten DEPAL-Anlage im Juli 2012 vergangen.

Die erweiterte DEPAL II-Anlage von Clariant am Standort Hürth-Knapsack.

Dividende des Dialogs Die gute Erfahrung von Clariant geht auch auf die konsequente Dialogstrategie zurück, die im Chemiepark Knapsack seit Jahrzehnten praktiziert wird. Im Sinne einer aktiven

Ein Teil des Teams Genehmigungsmanagement im Chemiepark Knapsack: (v.l.n.r.) Eva Lenartz, Dr. Peter Leinekugel, Stefanie Baldus, Dirk Froelich, Miriam Klapheck und Bernd Sievernich.


22

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

Partizipation führt der Chemiepark regelmässig einen offenen Dialog mit Bürgern, Behörden und lokalen Institutionen und schafft so Akzeptanz für Industrieanlagen in der Nachbarschaft. Ergänzt durch Kooperationen mit lokalen Bildungseinrichtungen, die den Nachwuchs fördern und den Anwohnern Chancen aufzeigen, die der Industriestandort für sie bietet, ist eine «Welcome in my backyard»-Mentalität entstanden. Hiervon profitieren alle Beteiligten. Für die Anwohner sichern Standortunternehmen im Chemiepark Knapsack weiteres Arbeitsplatzpotential. Für Investoren bedeutet die industriefreundliche Nachbarschaft Standortsicherheit – alles in allem eine echte Dividende des Dialogs. Das Vertrauen der Bevölkerung bedeutet in Genehmigungsverfahren auch weniger Einwendungen und somit schnellere Entscheidungen. Ein positiver Effekt, der im Chemiepark Knapsack durch das bewährte Genehmigungsmanagement verstärkt wird.

märkte & akteure

Verfahrenstechnische, bau- und anlagenrechtliche Aspekte verknüpfen Die Abteilung Genehmigungsmanagement im Chemiepark Knapsack ist erste Ansprechpartnerin für Unternehmen und Interessenten aus dem In- und Ausland. «Das ist eine komplexe Aufgabe», sagt Eva Lenartz, Teamleiterin Konzessionen im Genehmigungsmanagement in Knapsack, «denn wir müssen verfahrenstechnische Planungen mit bau- und anlagenrechtlichen Aspekten optimal verknüpfen». Zusammen mit dem insgesamt 14-köpfigen Team im Knapsacker Genehmigungsmanagement gewährleistet sie eine effiziente Bearbeitung aller Aufgaben und schafft dadurch eine besonders hohe Standortsicherheit für ihre Kunden. «Wir müssen uns zwar an ein enges Netz von Verordnungen halten, dennoch können wir bereits im Genehmigungsverfahren wertvolle Zeit für unsere Kunden erwirtschaften», so Lenartz. Ein probates Mittel ist ein vorzeitiger Bau-

beginn auf Basis einer vorläufigen Genehmigung der zuständigen Behörden. «Das birgt zwar ein theoretisches Risiko für die Investoren», erläutert Lenartz, «bisher hatten wir es aber noch nicht mit Auflagen zu tun, die wir im Nachhinein nicht erfüllen konnten».

Kapazitätsverdopplung in kürzester Zeit Ein häufiger Bestandteil von Genehmigungsprozessen ist die Beteiligung der Öffentlichkeit. Das Genehmigungsmanagement in Hürth-Knapsack bereitet Unternehmen intensiv auf diese Abläufe vor. Auch hier machen sich die Vorteile einer offenen Dialogkultur des Chemieparks bemerkbar: Öffentlichkeitsbeteiligung mit wenigen oder gar keinen Einwendungen bedeutet kürzere Verfahren und somit geringere Kosten. Im Fall von Clariant verlief der Prozess besonders zügig. «Die Herausforderung im Genehmigungsverfahren für die DEPAL IIAnlage war, dass es keine standardmässi-

EXPERTEN RICHTIG GUT FINDEN Deshalb finden wir für Experten die richtig guten Projekte oder Stellen. Und für Unternehmen die richtig guten Experten.

hays.ch/life-sciences


märkte & akteure

gen Beurteilungsmethoden für die Phosphoremission gab», sagt Lenartz. Noch vor Antragstellung besprachen im Februar 2011 alle Beteiligten das Verfahren und legten gemeinsam den formellen Untersuchungsrahmen für die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) fest. Aufgrund der fehlenden Grenzwerte vereinbarten sie einen Abstimmungstermin. Dabei ging es vor allem um die Phosphor-Beiträge im Zusammenhang mit dem von der Europäischen Union geforderten Schutz von Lebensräumen für Flora und Fauna.

Optimierte Öffentlichkeitsbeteiligung bringt Zeitvorteile Am Abstimmungstermin im März 2011 nahmen neben den Antragstellern der Firma Clariant auch Vertreter verschiedener Behörden des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen sowie das Genehmigungsmanagement des Chemieparks Knapsack teil. Dabei wurden alle relevanten Perspektiven erörtert und

schliesslich ein Beurteilungsrahmen für die Phosphor-Emissionen festgelegt. Daran schloss sich die offizielle Bekanntmachung des Vorhabens über die öffentlichen Organe an. Von Ende April bis Ende Mai hatte die Öffentlichkeit Gelegenheit, sich über das Vorhaben zu informieren und Einwendungen einzureichen. Davon machten zwei Personen Gebrauch. Deren Einwände wurden in einem Erörterungstermin Anfang Juli zwischen Vertretern von Behörde und Antragstellern besprochen. «Danach ging alles recht schnell», so Lenartz, «und der Bau der Anlage konnte dank der vorläufigen Zulassung bereits im Juli 2011 beginnen». Die offizielle Genehmigung folgte dann im November 2011. Nach nur 18-monatiger Planungs- und Bauphase bei laufendem Betrieb konnten im Oktober 2012 20 neue Mitarbeiter in der erweiterten Anlage ihre Arbeit aufnehmen. «Die wesentliche Genehmigungsphase der DEPAL II-Anlage dauerte nur knapp fünf

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

23

Monate. Ein Erfolgsfaktor dafür war der konstruktive Dialog mit den Behörden von Anfang an», erläutert Lenartz. Gerade bei Vorhaben mit vorgeschriebener Öffentlichkeitsbeteiligung lässt sich so wertvolle Zeit gewinnen. Das Beispiel zeigt: Offenheit und Dialog schaffen dauerhaftes Vertrauen in die Industrie. Das kooperative Genehmigungsmanagement ergänzt den Bürgerdialog um eine kompetente Begleitung einzelner Projekte zwischen Standortunternehmen und Behörden. Durch dieses Zusammenspiel lassen sich vielfältige und innovative Industrieund Infrastrukturprojekte schnell und sicher ■ realisieren.

*ZUM AUTOR Pierre Kramer, Leiter Standortentwicklung Chemiepark Knapsack InfraServ GmbH & Co. Knapsack KG

DAS NEUE SYSTEMLABOR

EXPLORIS® – SICHER, INNOVATIV, EFFIZIENT.

Besu chen uns Sie a Anal uf der ytica in M ü 01. b nchen v is 04 om . Halle 04.2014 B 2 Stan d 413

Das modulare Konzept beweist höchste Flexibilität, die perfekt auf Ihre Bedürfnisse ausgerichtet ist. Innovative Technologien eröffnen Ihnen neue Dimensionen von Sicherheit und Effizienz. Und das ausgereifte, vielfach optimierte Design trägt zur bestmöglichen Ergonomie aller Arbeitsabläufe bei. ®

Dies alles bietet Ihnen EXPLORIS in kompromissloser Qualität. Wir geben Ihnen eine Garantie auf unsere Produkte: bis zu 20 Jahre.

KÖTTERMANN AG Industriestrasse 37 CH-8625 Gossau ZH systemlabor.ch@koettermann.com www.koettermann.com


24

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

analytik

M E TR O H M I N TE R N A TI O N A L H E A D Q U A R TE R S , H E R I S A U , S W I T Z E R L A N D

Umfassende und leistungsstarke Umweltanalytik Mit dem rasanten Wachstum der Erdbevölkerung ist der Energie- und Ressourcenverbrauch sowie auch die Produktion von Konsumgütern und Chemikalien stark gestiegen. Man schätzt, dass insgesamt 17 Millionen chemische Verbindungen auf dem Markt sind, von denen allein 100 000 im industriellen Grossmassstab produziert werden. Viele davon gelangen in die Umwelt. Um herauszufinden, welche Verbindungen in welchen Mengen wo vorliegen, bedarf es einer leistungsstarken chemischen Analytik. A LFR ED S TE INB AC H , M ETR OHM A G

I

n die Umwelt eingetragene Stoffe verteilen sich zwischen den Umweltkompartimenten Wasser (Hydrosphäre), Boden (Pedosphäre), Gestein (Lithosphäre) und Luft (Atmosphäre) sowie auf die sie besiedelnden Organismen (Biosphäre). Nur wenn wir Art und Menge dieser Belastungen kennen, können wir die Umwelt und ihre Bewohner schützen. Für die Analytik erfordert dies international anerkannte Normen, in denen Grenzwerte und Prüfverfahren festgelegt sind. Zu Letzteren gehören u.a. der pHWert, die Leitfähigkeit, die Titration sowie die Ionenchromatographie. Die ersten beiden haben den Charakter eines Summenparameters, da sie Komponenten mit ähnlichen chemischen, physikalischen oder physikochemischen Eigenschaften erfassen: So ist der pH-Wert ein Mass für die Azidität oder Basizität einer wässrigen Lösung. Er liefert Informationen zu chemischen und biologischen Prozessen in der Probe. Zudem ermöglicht er Rückschlüsse auf Bioverfügbarkeit, Mobilität und Toxizität von Schadstoffen. Die elektrische Leitfähigkeit gibt die Menge der gelösten Salze in einer wässrigen Probe an (Salinität) und ist ein schnell und kostengünstig zu bestimmender Parameter, der erste Abschätzungen ermöglicht. Gesamthärte, Alkalinität Azidität und die chemische Oxidierbarkeit von Wasserinhaltsstoffen sind weitere wichtige Summenparameter, die für eine erste Risikobewertung wichtig sind. Im Gegensatz zu den Direktmessungen pH-Wert und Leitfähigkeit, lassen sich diese Parameter meist mittels potentiometrischer Titration bestimmen. Dabei wird die Gesamthärte komplexometrisch und die Alkalinität über eine Säure-Base-Titration bestimmt. Die chemische Oxidierbarkeit wird durch Redoxtitration des zuvor zur Probe gegebenen Oxidationsmit-

Abb 1: Das MATi 13-System für die vollautomatische Bestimmung des Permanganat-Indexes.

tels bestimmt. Jenseits dieser Beispiele eignet sich die Titration auch zur Bestimmung von Einzelanalyten wie Ammonium, Chlorid, Fluorid oder Sulfid (Tabelle 1). Neben dieser Vielseitigkeit ist die Titration eine direkte, einfache und schnelle Methode, die bei einem geringen Preis auch leicht zu automatisieren ist. Präzision und Genauigkeit der Ergebnisse nehmen es mit der instrumentellen Analytik auf, weshalb internationale Normen so häufig auf die Titration verweisen. Dieser Artikel beschreibt die Bestimmung des Sauerstoffbedarfs von Wasserproben, zum einen anhand des Permanganat-Indexes und zum anderen anhand des chemischen Sauerstoffbedarfs. Vorbei ist die Zeit, in der der Anwender in langwierigen Analysen gefährlichen Lösungen ausgesetzt war. Heute läuft

USERDAY 2014 Die vielfältigen Aspekte einer modernen Umweltanalytik bilden ein Schwerpunktthema am USERDAY 2014, den «Chemie Plus» gemeinsam mit den Unternehmen Analytik Jena und Metrohm am 30. April 2014 in Herisau veranstaltet. Nähere Informationen zum Event finden Sie auf der Rückumschlagseite dieser Ausgabe.


Trocken verdichtend –

Druckluft

Trocken verdichtende Schraubenkompressoren von KAESER Kompressoren garantieren eine hohe Wirtschaftlichkeit über die gesamte Lebensdauer! Von 5.4 – 51 m3/min, resp. 37 – 355 kW, mit energiesparenden IE3-Motoren, luft- oder wassergekühlt.

www.kaeser.com KAESER Suisse Romande: KAESER Kompressoren AG Grossäckerstrasse 15 CH-8105 Regensdorf Tel +41 (0)44 871 63 63 info.swiss@kaeser.com

Ch. Du Collège 1 CH-1867 Ollon Tél. +41 (0)26 677 07 40 info.swiss@kaeser.com


26

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

analytik

gere Parameter, der CSB eignet sich dagegen für stark belastete (Abwasser-)Proben.

Permanganat-Index nach DIN EN ISO 8467

Tabelle 1: Auswahl einiger wichtiger Parameter, die in der Wasseranalytik regelmässig bestimmt werden; zum einen sind dies physikalische Parameter sowie Summenparameter, zum anderen Ionen, die durch Titration und Ionenchromatographie bestimmt werden.

die Bestimmung vollautomatisch ab – normkonformer und sicherer denn je. In Sachen Automation ist dies aber noch nicht alles: TitrIC-Systeme vereinen Direktmessung, Titration und Ionenchromatographie in einem einzigen System. Zuletzt widmet sich der Artikel noch kurz der Bestimmung zweier wichtiger Bodenparameter: dem Boden-pH-Wert und der elektrischen Leitfähigkeit.

Um die Wasserqualität abzuschätzen, sollte die organische Schadstoffbelastung der Probe bekannt sein. Verschiedene Methoden stehen dafür zur Verfügung, die alle eines gemeinsam haben: die Oxidation der organischen Materie. Gemäss der Oxidationskraft der eingesetzten Oxidationsmittel unterscheidet man zwischen dem Permanganat-Index und dem chemischen Sauerstoffbedarf (CSB). Jener ist für kaum bis schwach belastete Proben der aussagekräfti-

Der Permanganat-Index bestimmt den leicht oxidierbaren Anteil der organischen Inhaltsstoffe im Wasser und dient als Mass zur Beurteilung der organisch-chemischen Belastung in kaum oder gering belasteten Wässern wie Trinkwasserproben. Zur Bestimmung wird die Wasserprobe mit Schwefelsäure und einem Überschuss Permanganatlösung bekannter Konzentration für zehn Minuten in einem siedenden Wasserbad erhitzt. Im Anschluss bestimmt man den Permanganatverbrauch durch Zugabe eines Überschusses an Natriumoxalatlösung und Rücktitration des verbrauchten Oxalats mit Permanganatlösung. Ausgedrückt wird der Permanganat-Index als Menge Sauerstoff in mg/L, der für die Oxidation notwendig wäre.

Chemischer Sauerstoffbedarf gemäss DIN 38409-44 und ASTM D 1252 Der chemische Sauerstoffbedarf (CSB) ist eine Masszahl für die Summe der in einem bestimmten Wasservolumen durch Chromat oxidierbaren Stoffe. Chromat ist ein deutlich stärkeres Oxidationsmittel als Permanganat, weshalb es auch die meisten organischen Verbindungen praktisch vollständig zu CO2 oxidiert. In Kläranlagen gilt der CSB als Leitparameter zur Beurteilung der Klärleistung. Zur massanalytischen Bestimmung des CSBs wird die Was-

I.) Im Wasser steckt mehr drin, als uns lieb ist In wechselnden Aggregatzuständen durchläuft Wasser alle Sphären. Es ist das am häufigsten und meist auch am leichtesten zu analysierende Umweltkompartiment, da es – anders als bei Boden- und Luftproben – bereits in der Phase vorliegt, in der es auch analysiert wird. Wasser wird mit allen möglichen chemischen Verbindungen kontaminiert, insbesondere während der Nutzung als Nahrungs- und Energiequelle, als Lösungs-, Reinigungs- oder Kühlmittel, als Transportweg und Vorfluter, sowie beim Gebrauch in der Bewässerung. Aufgrund der gesundheitlichen Gefährdungen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für ca. 200 Wasserinhaltsstoffe Leitwerte erlassen. In den meisten Staaten ist Wasser Gegenstand einer Fülle von Gesetzen, Vorschriften und Normen (Tabelle 1). Probenvorbereitungen sind weniger für Trinkwasser- als vielmehr für Abwasserproben erforderlich.

Abb 2: Titrimetrische Bestimmung des Permanganat-Indexes:: Verbrauch der Oxalatlösung gegen das Elektrodenpotential.


analytik

serprobe über einen definierten Zeitraum mit Kaliumdichromat erhitzt. Anschliessend titriert man die verbliebene Menge Kaliumdichromat mit Ammoniumeisen(II)-sulfat zurück. Die Oxidation der Wasserinhaltsstoffe erfolgt entweder in einer speziellen CSB-Heizvorrichtung unter Rückflusskühlung oder in einem geschlossenen Reaktionsgefäss und einer externen Heizquelle. Die Titration findet direkt in den Reaktionsgefässen statt, ohne dafür den Inhalt in andere Gefässe überführen zu müssen. Dies verhindert Probenverluste und erspart Zeit bei hohem Probendurchsatz.

Parameter

TitrIC pro – die Kombination von Summenparametern, Titration und IC

Lösliche Anionen Carbonat/Bicarbonat(Alkalinität) Anionen, z. B. F–, Cl–

TitrIC ist ein vollautomatisches System zur umfassenden Wasseranalyse. Es vereint Direktmessungen wie Temperatur, pH-Wert und Leitfähigkeit mit titrimetrischen Bestimmungen, sowohl von Summenparametern wie Wasserhärte, Alkalinität und Azidität als auch von Einzelanalyten. Weitere Anionen und Kationen werden mittels Ionenchromatographie bestimmt. Das System verwendet dieselben Liquid-Handling-Geräte, einen gemeinsamen Probenwechsler und die gleiche Datenbank; die Steuerung erfolgt mit MagIC Net.

II.) Boden – das komplexe Mehrphasensystem Die Pedosphäre bezeichnet einen hochkomplexen Grenzbereich, in dem Lithosphäre, Hydrosphäre, Atmosphäre und Biosphäre koexistieren. Als Mehrphasensystem besteht die Pedosphäre vorwiegend aus mineralischer Bodensubstanz, zu ungefähr gleichen Teilen aus Bodenluft und Bodenwasser, sowie aus einem geringen Anteil anorganischer Materie. Er dient als Wasser- und Nährstoffquelle für Pflanzen, ist Lebensraum für eine grosse Zahl von Organismen und ist ein wichtiger Kohlenstoffspeicher. Über Pflanzen und Tiere gelangen Bodenschadstoffe leicht in den menschlichen Körper. Bodeninhaltsstoffe sind nur sehr schwer zugänglich und schwer zu mobilisieren. Die Probenvorbereitung umfasst meist Extraktionen und Aufschlüsse.

Boden-pH-Wert – die Bodenreaktion gemäss ISO 10390 Der pH-Wert einer Bodenprobe ist der am häufigsten bestimmte Parameter in der Bodenanalytik. Er ist die Kenngrösse der sogenannten Bodenreaktion und erlaubt es, Böden nach ihrer Säure- oder Basenwirkung

pH-Wert

pH-Wert im Rahmen der Bestimmung des Auslagerungsverhaltens von anorganischen Bestandteilen aus Abfall Leitfähigkeit Gesamter organischer Kohlenstoff (TOC) nach Walkley-Black Aluminum

Standard ISO 10390

DIN CEN/TS 14997 ISO 11265 – –

Carbonatgehalt nach Piper (auch als Schnelltitrations- oder als Säureneutralisationsmethode bezeichnet)

Acidität «Exchangeable acidity» (H + Al)

Gesamtcyanid und leicht freisetzbares Cyanid

ISO 11262 – –

27

CHEMIE PLUS 1/2-2014

Probenvorbereitung

Aufschlämmung Kontinuierliche Einstellung des pH-Werts, um pH-Abhängigkeit der Auslaugung zu untersuchen Aufschlämmung K2Cr2O7/H2SO4 Aufschluss Extraktion Bodenprobe wird mit 0.2 mol/L HCI geschüttelt und absitzen lassen; von der überstehenden Lösung werden 10 mL mit NaOH zurücktitriert Ionenaustausch mit 1 mol/L KCI Destillation Extraktion mit CO2freiem dest. Wasser Extraktion

Detektionstyp Direktmessung

Titrant

pH-Direktmessung (mit anschliessender Eluentanalytik)

– –

Direktmessung Optisch mit Bariumdiphenylaminsulfonat Optisch, Phenolphthalein

– 1 mol/L FeSO4 (sauer) 0.02 mol/L NaOH

a) Photometrisch mit Phenolphthalein b) Potentiometrisch, SETTitration auf pH 7.8

0.1 mol/L NaOH

a) Photometrisch mit Phenolphthalein b) Potentiometrisch, SETTitration auf pH 7.6 a) Photometrisch mit Phenolphthalein b) Potentiometrisch SET-Titration auf pH 8.4 und 4.4 Titration

0.025 mol/L NaOH 0.005 mol/L Ag-NO3 0.1 mol/L HCl Diverse

Tabelle 2: Wichtige Bodenparameter – Übersicht.

einzuteilen. Der Boden-pH-Wert erlaubt wichtige Aussagen zu Nährstoffangebot, Schadstoffbindevermögen und mikrobieller Aktivität. So sind viele Metalle (Spurenelemente) in sauren Böden deutlich mobiler. Bei sehr niedrigen Boden-pH-Werten können schnell Werte erreicht werden, welche die Wurzeln der Pflanze schädigen. Umgekehrt führen zu hohe pH-Werte infolge einer Immobilisierung zu einem Mangel an Spurenelementen. Ein einfaches Verfahren zur Bestimmung des pH-Werts ist die in ISO 10390 beschriebene Aufschlämmung einer luftgetrockneten und gesiebten (max. 2-mm-Sieb) Bodenprobe mit destilliertem Wasser und anschliessender Messung. Zur Erfassung der an den Ionenaustauschern des Bodens absorbierten Protonen beschreibt die Norm zudem eine der pH-Bestimmung vorangehende Aufschlämmung mit einer 0.01 molaren CaCl2- oder einer 1 molaren KCl-Lösung.

Bestimmung der elektrischen Leitfähigkeit in Bodenproben gemäss ISO 11265 Die Bestimmung der Leitfähigkeit liefert qualitative Informationen zum gelösten Salzanteil im Boden. Sie erlaubt Rückschlüsse auf die Möglichkeit des Bodenwassers, Mineralstoffe im Boden zu mobilisieren. Zur Bestimmung der elektrischen Leitfähigkeit wird eine abgewogene Menge einer getrockneten Bodenprobe mit einem definierten Volumen destillierten Wassers aufgeschüttelt und anschliessend direkt gemessen.

Fazit Die Bestimmung physikalischer und chemischer Eigenschaften taucht in jedem Pro-

gramm zur Überwachung der Wasser- und Bodenqualität auf, allen voran der pH-Wert und die elektrische Leitfähigkeit. Ebenso wichtig ist die Titration, mit der sich die Summenparameter Wasserhärte, Alkalinität und Azidität sowie auch der Sauerstoffbedarf bestimmen lassen. Besonders im Fall von anspruchsvollen Wasser- und Bodenproben ersparen Summenparameter oft weitere aufwendige Einzelanalysen. Sind diese dann doch erforderlich, so ist auch hier die Titration hilfreich, ganz gleich ob es sich um die Bestimmung von Ammonium, Halogenid, Sulfid oder Cyanid handelt. Kombiniert man Direktmessungen wie Temperatur, pH-Wert oder Leitfähigkeit mit der Bestimmung von Summenparametern wie Wasserhärte, Alkalität oder Azidität in einem vollautomatischen System, das zusätzlich noch einen Ionenchromatographen zur Analyse weiterer Anionen und Kationen besitzt, dann sind wir bei den TitrIC-Systemen für die vollautomatische Wasseranalytik. ■

ORIGINALPUBLIKATIONEN (1) Environmental analysis – Quality control of water, soil, and air, Metrohm brochure, Article no. 8.000.5044EN (kann heruntergeladen werden unter: www.metrohm.com/ com/Applications/Industry.html, search for 8.000.5044EN) (2) R. Reeve, Introduction to Environmental Analysis, John Wiley & Sons, Chichester, UK (2002). (3) C. Zhang, Fundamentals of environmental sampling and analysis, John Wiley & Sons, Hoboken, USA (2007). (4) W. Kleiböhmer, Environmental Analysis, Volume 3 (Handbook of Analytical Separations), Elsevier Science B.V., Amsterdam, The Netherlands


solid AA: direkte Analyse fester Proben mit dem Feststoffprobengeber SSA 600.

E L E M E N TA N A L Y TI K

Neue Lösungen im Dschungel der Speziesbestimmungen Die Suche nach der Lösung für ein chemisch-analytisches Problem ähnelt zuweilen derjenigen nach einem Weihnachtsgeschenk: Eigentlich sollte man sich freuen, überhaupt eines gefunden zu haben. Zuweilen sieht man sich aber einem Markt der Möglichkeiten gegenüber, der die Wahl schwer macht. Einen roten Faden zeigt in unserem Interview Oliver Büttel auf, Produktmanager Optische Spektroskopie bei der Analytik Jena AG. INTERVIEW: CHRISTIAN EHRENSBERGER

C

hemische Elemente lassen sich mit Gaschromatographie (GC) und nachgeschaltetem Massenspektrometer mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP) oder mit der Atomabsorptionsspektroskopie (AAS) nachweisen. Was ist besser – oder besser: Für welche speziellen Aufgabestellungen ist welches Verfahren das beste? Oliver Büttel: Lassen Sie mich zunächst eine genaue Definition vornehmen: GC-ICP und AAS sind ja nicht wirklich direkt zu vergleichen. GC-ICP ist eine Kopplungstechnik – mit der Gaschromatographie zur Trennung von Stoffgemischen und mit ICP-OES, sprich: optische Emissionsspektrometrie

mittels induktiv gekoppelten Plasmas als elementselektivem Detektor. Die AAS ist hingegen eine reine Detektionstechnik, die sich jedoch auch mit der GC oder mit der Flüssigkeitschromatographie (HPLC) koppeln lässt. Die Kopplung von chromatographischer Trennung und selektiver Detektion ist beispielsweise für die Speziesanalytik von Interesse. In welchen Bereichen hat das eine besonders hohe Bedeutung? Typische Beispiele sind hier die Unterscheidung von anorganischem Quecksilber und organisch gebundenem Quecksilber, zum Beispiel Methylquecksilber, aber auch ver-

schiedener Arsen-Spezies oder die selektive Bestimmung von Chrom-VI- neben ChromIII-Speziation spielt beispielsweise immer dann eine Rolle, wenn unterschiedliche Verbindungen eines Elements unterschiedliche Toxizität aufweisen. Wo liegen Grenzbereiche, in denen mal die eine und mal die andere Methode sinnvoll sein kann? Die Entscheidung, welche Technik zur Elementanalyse eingesetzt werden soll, ist immer eine Einzelfallentscheidung. Hier gibt es nur bedingt Regeln, die automatisch zur richtigen Entscheidung führen. ICP-OES, ICP-MS, Flammen-AAS, Graphitrohr-AAS,


analytik

Feststoff-AAS, Röntgenfluoreszenzanalyse und einigen weiteren – bei der Vielzahl analytischer Techniken, die alle mehr oder weniger das Gleiche tun, müssen die individuellen Anforderungen der jeweiligen Anwendung genau betrachtet werden. Die entscheidenden Fragen lauten: Welche Elemente in welchen Konzentrationen sollen analysiert werden? Wie viele Elemente sollen bestimmt werden? Wie muss die Probe für die Analyse vorbereitet werden? Welche Nachweisgrenzen erreicht die Technik? Wie präzise müssen Konzentrationen bestimmt werden? Wie lange dauert es, eine Probe zu analysieren? Wie hoch sind die Betriebskosten? Da kann es einen grossen Unterschied machen, ob 5 oder 50 Proben am Tag gemessen werden sollen, oder ob die zu bestimmenden Elemente im Milligramm-pro-Liter(ppm) oder im Mikrogramm-pro-Liter-(ppb) Bereich vorliegen. Nicht zuletzt muss auch bedacht werden, wer das Gerät bedienen soll! Ist der Anwender überhaupt in der Lage, die Technik zu beherrschen? Diese Frage wird oft unterschätzt. Die Komplexität der verschiedenen Einflussfaktoren auf die Entscheidung, welche Methode die beste ist, macht es in vielen Fällen schwierig, zwischen den Techniken abzuwägen. Hinzu kommt, dass man mit seiner Entscheidung für die nächsten fünf bis zehn Jahre leben muss, zumal die analytische Aufgabenstellung sich in Zukunft ändern kann. Oder es kommen neue Aufgaben hinzu. Könnten Sie drei Beispiele für «messerscharfe» Entscheidungssituationen nennen, in denen generell mehrere unterschiedliche Verfahren zum Zuge kommen könnten? Was gibt in diesen Einzelfällen den Ausschlag? Nehmen wir beispielsweise an, dass Lebensmittel bezüglich ihrer Belastung auf giftige Elemente wie Quecksilber und Arsen zu untersuchen sind. Hier ist einerseits die Nachweisstärke des Verfahrens gefragt wie zum Beispiel die Hydrid-AAS oder die HgAtomfluoreszenz. Andererseits ist die Bindungsform des Elementes entscheidend für die Giftigkeit im menschlichen Körper. Während besonders das organische Methylquecksilber und anorganische As-Verbindungen extrem giftig sind, trifft das für organische As- und anorganische Hg-Verbindungen in deutlich geringerem Ausmass zu. Die Angabe des Gesamtgehaltes der Hgund As-Konzentration in Lebensmitteln, wie diese in den meisten Lebensmittelverord-

Oliver Büttel, Produktmanager Optische Spektroskopie bei der Analytik Jena AG. (Bilder: Analytik Jena)

nungen über Grenzwerte kontrolliert werden, sind also in dieser Hinsicht nicht allein aussagekräftig. Zur Präzisierung müsste man die entsprechende Technik mit einem chromatographischen Verfahren zur Auftrennung in die einzelnen Komponenten (Spezies) koppeln. Als Anwender möchte man sich natürlich möglichst nicht für die Vorteile des einen und gegen diejenigen des anderen Verfahrens entscheiden. Lieber wüsste man viele Funktionen in einem einzigen analytischen System vereint. Welches ist für Sie in diesem Sinne der interessanteste Fortschritt der jüngsten Zeit? Zu nennen ist hier in jedem Falle die Einführung der High-Resolution Continuum Source AAS, denn sie kombiniert die Vorteile der AAS und die Vorteile der ICP-OES. Damit bieten sich dem Anwender heute ganz andere Möglichkeiten als noch vor wenigen Jahren. Zum Beispiel wird es durch die Nutzung der Graphitrohr-High-Resolution AAS erstmals möglich, den Gesamtgehalt des Nichtmetalls Fluor sowohl in organischen als auch in anorganischen Proben im Spurenbereich mit einem AAS-Gerät zu bestimmen. Während die Aufnahme von anorganischem Fluorid mit dem Trinkwasser gewollt und gut für die Zahngesundheit ist, werden durch die hervorragenden Eigenschaften organischer Fluorverbindungen für die Industrie zunehmend mehr dieser oft wasserlöslichen Verbindungen in die Um-

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

29

welt eingebracht. Besonders die Gruppe der perfluorierten und polyfluorierten Chemikalien (PFC) sind extrem stabil. Dadurch sind sie sehr schwer und langsam abbaubar, wodurch sie sich in der Umwelt und im Blut lebendender Organismen anreichern. Da verschiedene Verbindungen im Verdacht stehen, auch fortpflanzungsgefährdend zu sein, rückt der Wunsch nach einer ausreichenden Überwachung der PFCEmission durch die Industrie und deren Auswirkung auf Mensch, Umwelt und Lebensmittel durch eine bezahlbare Analytik zunehmend in das Interesse der Öffentlichkeit. Die Graphitrohr-High-Resolution AAS könnte erstmals nach Trennung von organischem und anorganischem Fluor durch geeignete Probenvorbereitung eine kostengünstige Möglichkeit dazu bieten. Durch Kopplung mit einem chromatographischen Trennverfahren (HPLC) können anschliessend die einzelnen Spezies unterschieden werden. In ersten Publikationen wurde hier bereits die Tauglichkeit der GF HR CS AAS als fluorspezifischer Detektor nachgewiesen. Können Sie eine weitere wichtige Neuerung in diesem Umfeld benennen? In der klassischen AAS zählt zu den Highlights unter den jüngsten Neuerungen sicherlich die solid AA-Technik, also die direkte Analyse von Feststoffen mit Graphitrohr-AAS ohne Probenvorbereitung. Dabei handelt es sich zwar um eine Spezialanwendung – aber um eine besonders interessante, denn sie lässt sich unter anderem als ausgezeichnetes Werkzeug für die forensische Analytik einsetzen. Die Vorteile der direkten Feststoff-AAS liegen hier einerseits in der sehr kleinen Probenmenge von 1 bis 5 Milligramm oder auch darunter, die für eine Analyse benötigt wird. Zudem werden für die meisten Elemente die Nachweisgrenzen verbessert, da die Verdünnung vermieden wird, die zwangsläufig mit der sonst nötigen Probenvorbereitung einhergeht. So können kleinste Elementspuren auch in minimalen Probenmengen ohne grossen Aufwand schnell bestimmt werden. Zum Beispiel müssen für die Qualitätskontrolle von Reinstsilizium für die Halbleiter- und die Solarindustrie Elemente wie Na, K, Mg, Zn, Mn, Fe, Al, Co im unteren ppb- bis ppt-Bereich bestimmt werden. Durch Wegfall von giftigen Säuren zum Probenaufschluss wird die Gefahr der externen Kontamination umgangen und spart ausserdem die zeitauf■ wendige Probenvorbereitung.


30

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

analytik

«Weisse» Biotechnologie: Die Chemieindustrie rüstet verstärkt auf nachwachsende Rohstoffe um. (Themenbild›: BASF)

C H R O M A TO G R A P H I S C H E S S C R E E N I N G F Ü R J E D E R M A N N

Chemie ohne Öl – das heisst auch: komplexere Analytik Die Chemie- und Pharmaindustrie ist zu wesentlichen Anteilen mit der Petrochemie grossgeworden. Nun versucht man neben dem Öl neue Ausgangsstoffe zu finden. Man wird sie in Zukunft verstärkt aus pflanzlichem Material gewinnen, womit die Aufgabenstellungen für die Analytik deutlich komplizierter werden. Dem tragen komplexe Lösungen im Bereich der Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC) Rechnung – aber auch eine überraschend klassische Alternative dazu.

CHRISTIAN EHRENSBERGER

S

eit Jahren schon hält der Trend zur Analyse immer komplexerer Gemische an, denn die Fragestellungen werden vielschichtiger: Da werden Nahrungsmittel immer feiner abgeschmeckte Cocktails von Additiven zugegeben, die sie haltbarer, farbintensiver oder knuspriger machen. Ähnlich verhält es sich mit speziellen Formulierungen von Tensiden für Waschmittel oder von Polymeren für eine riesige Bandbreite von Anwendungen.

Noch komplexer wird es bei den natürlichen Rohstoffen, die langfristig Produkte aus der Erdölraffinerie als Chemie-Ausgangsstoffe ersetzen könnten. Stärke, Zucker, Algen, Baumrinde, Mais, Reis, Raps – aus vielem lassen sich durch Spaltung der Riesenpolymere aus der Hand der Natur interessante Ausgangsstrukturen erzeugen. Man denke nur an mehrkernige bzw. polyaromatische Pharma-Vorprodukte! Aus kleinen Kohlenwasserstoffmolekülen müsste man sie müh-

sam synthetisieren, aus dem Steinkohlenteer lassen sie sich herausdestillieren oder aus Holz durch «Bio-Raffinierung» herstellen. Dabei werden Cellulose, Hemicellulosen, Lignin und die ätherischen Inhaltsstoffe des Holzes zunächst getrennt, dann separat aufbereitet und so neue biogene Rohstoffe produziert. Nach Angaben der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe wachsen bereits heute mehr als zehn Prozent aller Chemierohstoffe auf Feldern und im Wald: Über


zwei Millionen Tonnen nachwachsende Rohstoffe verarbeitet demnach die Chemieindustrie jedes Jahr allein in Deutschland. Eine Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion soll jedoch weitgehend vermieden werden. Darum setzt man eher gezielt auf Abfallprodukte wie etwa Reststoffe aus der Nahrungsmittelproduktion oder Lignin aus der Papierproduktion. Die klassische Fragestellung ist damit keineswegs obsolet: «Sie haben ein Produkt mit fünf bekannten Komponenten. Sind diese in den gewünschten Konzentrationen vorhanden, und liegen die restlichen Bestandteile unterhalb der Nachweisgrenze?» Immer häufiger lautet die Aufgabe für das Labor jedoch: «Wir haben ein Produkt mit mehreren, teils synthetisch, teils direkt aus Naturstoffen gewonnenen Inhaltsstoffen. Wir müssen aber genau wissen, was sonst noch darin ist.» Aus den Zielmolekülen (z.B. Arzneistoffe) lassen sich zwar Verdachtsmomente ableiten (z.B. Synthese-Nebenprodukte), doch bei eventuell aus der natürlichen «Ursuppe» herrührenden Verunreinigungen ist es durchaus komplexer. Gerade auf die hier skizzierten vielschichtigen Fragestellungen, wie sie sich aus Naturstoff- oder Additiv-Cocktails ergeben, müssen innovative Trenntechniken wie die Hochleistungsflüssigkeitschromatographie Antworten liefern. Die wichtigsten neuen Impulse geben dem Labor aktuell die mehrdimensionale HPLC, deutliche Verbesserungen in der Detektor-Technologie (z.B. generell Verbesserungen im SignalRausch-Verhältnis und im Speziellen die zweite Generation der CAD-Detektoren) und immer leistungsfähigere Verarbeitungs- und Aufbereitungssoftware für die enormen Datenmengen. Die aktuellen Entwicklungen führen in ihrer Gesamtheit zu zwei Konsequenzen: Erstens können immer häufiger auch HPLC-unerfahrene Mitarbeiter mit einem Blackbox-System ein Screening komplexer Substanzgemische durchführen. Zweitens werden die Fortschritte in der Mikroelektronik zum geschwindigkeitsbestimmenden Schritt für die gesamte HPLC-Analytik.

Mehrdimensionale HPLC: Schnell mal screenen kann jeder Ein Labor sollte daher zumindest eine solche gross dimensionierte «Blackbox» bereithalten. Konkret ist damit ein eher aufwendiges chromatographisches System gemeint: zwei komplementäre HPLC-Säulen für zweidimensionale Verfahren plus ein leistungsfä-

higer Universaldetektor. Diese Blackbox verwendet das Labor für das Screening von gelegentlich hereinkommenden Proben mit unbekannten Substanzen, die man identifizieren und (halb)quantitativ erfassen möchte. Die Identifikation ist in der Praxis aber immer noch ein schwieriges Unterfahren, da nicht jede Komponente von einem Massenspektrometer ionisiert werden kann. Unter Umständen müssen spektroskopische Offline-Methoden herangezogen werden (z.B. NMR, IR). Ein schwieriger Schritt bei der apparativen Ausführung ist in dem Transfer eines Peaks von Säule 1 auf Säule 2 zu sehen. Das gelingt aber inzwischen recht robust auf eine von zwei verschiedenen Weisen – die erste davon: Man arbeitet mit zwei Säulen, mit einer in der ersten Dimension und mit einer weiteren in der zweiten Dimension. In diesem Falle muss die von Säule 1 eluierende Probe in einer Schleife zwischengeparkt werden, bis sie auf Säule 2 aufgegeben werden kann. Diese soll in der Regel eine schnelle Trennung durchführen, wird mit einem Gradienten betrieben und equilibriert zwischen zwei Probeläufen. Gemäss der zweiten Weise arbeitet man mit mehreren Säulen, mit einer in der ersten Dimension und mit mehreren (z.B. vier, a bis d) in der zweiten Dimension. Dann kann das Eluat von Säule 1 im Wechsel auf Säule 2a, Säule 2b, Säule 2c, Säule 2d, Säule 2a, … (und nun das Ganze wieder von vorn) aufgegeben werden. So sind immer einige Säulen mit dem Abarbeiten eines Eluats der ersten Dimension (= Probe der zweiten Dimension) beschäftigt, während die anderen equilibriert werden. Kennt man die eine Substanz oder mehrere interessierende Substanzen mit ihren Retentionszeiten im Voraus, so überführt man nur sie auf Säule 2 (sog. «heart cut») und kann dann wie in der klassischen eindimensionalen HPLC quantifizieren. Sicher, das gelang auch vor zwanzig Jahren schon mit komplizierten Ventilschaltungen. Aber dank Software-Unterstützung funktioniert es seit einem guten Jahr als wirkliche Blackbox. Gegebenenfalls werden dabei Analysenzeit verkürzende Gradienten gefahren. Wenn man allerdings erschöpfend zweidimensional chromatographiert und regelmässig nur kleine Mengen auf Säule 2 transferiert, landen zwangsläufig Anteile eines Analyten in mehreren Chromatogrammen. Für eine Quantifizierung muss am Schluss aufaddiert werden. Dadurch vergrössert sich der statistische Fehler – ein statistisches und


32

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

analytik

EDV-technisches Problem, das längst nicht erschöpfend gelöst ist. Ganz anders sieht es bei Proben aus, deren Inhaltsstoffe zumindest zum grossen Teil bekannt sind oder die häufig vermessen werden sollen. Hier wird man ganz klassisch eine individuelle HPLC-Methode entwickeln. Ein erstes Blackbox-Screening kann dafür den Startpunkt darstellen, doch anschliessend zählt die nach alter Väter Sitte gesammelte Erfahrung. Sie spielt auch bei einer ernst zu nehmenden Alternative zur oben beschriebenen gross dimensionierten Blackbox die entscheidende Rolle.

Die Alternative: slow HPLC – Erfahrungsschatz statt Riesenequipment Dabei arbeitet man bewusst mit sehr langen Säulen, die sich aus hintereinandergeschalteten Einzelstücken unterschiedlicher Selektivität zusammensetzen. Ein verbindendes Charakteristikum sind grosse Partikel. Gross? Ja, das ist der Retro-Trend zur UHPLC mit ihren Sub-2-Mikrometer-Partikeln. Die schaffen zwar schnelle Trennungen, aber grosse Partikel bringen eine hohe Peakkapazität – und das funktioniert schon eindimensional, wenn man sich drei bis sechs Stunden Zeit nimmt! Diese «slow HPLC» eignet sich natürlich nicht für die supereffektive Routineanalytik, aber als leistungsfähiges Screening-Verfahren sowie für nur ab und an zu vermessende Proben. Ein Vorteil: Bei der Quantifizierung entfällt komplett das Problem der statistisch bedingten Fehlerfortpflanzung durch Aufsummieren von Peakflächen bzw. -höhen. Dafür muss der betreffende Mitarbeiter freilich seine ganze Erfahrung bei der Auswahl der optimalen HPLC-Säulen-Selektivität einbringen. Der wunde Punkt der HPLC bleibt weiterhin die Detektion. Während der Flammenionisationsdetektor (FID) in der Gaschromatographie ein echter Universaldetektor ist, der auf einfache Weise eine Massenbilanz erlaubt, funktioniert das im HPLC-Alltag nicht, insbesondere nicht bei vielen unbekannten Analyten («Non-target-Analytik»). Der eine Detektor verdampft zu viele flüchtige Komponenten (z.B. ELS/Verdampfungslichtstreudetektor), der andere ist blind für nicht-ionisierbare Moleküle (MS/ Massenspektrometer) – einen wirklich universellen gibt es nicht. Immerhin gibt es im Einzelnen so manchen spürbaren Fortschritt. Zum Beispiel sind Massenspektrometer in robusten Standardausführungen heute nicht einmal mehr besonders teuer. Es beginnt schon ab knapp

Immer wieder im Blickpunkt: moderne HPLC-Systeme. (Themenbild: Ilmac 2013)

50 000 bis gut 60 000 Franken bzw. 40 000 bis 50 000 Euro (z.B. Agilent, www.agilent. com, Advion, www.advion.com). Darüber hinaus entfällt das lästige Reinigen von Ionenquellen und Interfaces, wie sie noch vor fünf Jahren gang und gäbe waren. Günstiger geworden sind inzwischen auch sogenannte Direkteinlass-Massenspektrometer. Eine interessante Variante: Der Ionisierungsstrom wird direkt nach einer dünnschichtchromatographischen Trennung über die DC-Platte gefahren und die Ionen sogleich ins Massenspektrometer überführt. Das könnte sogar zu einer Renaissance der altehrwürdigen Dünnschichtchromatographie führen. Zweifellos produzieren Massenspektrometer aber grosse Datenfluten. Zuweilen stellt man sich da die Frage: Möchten wir überhaupt immer alle Molekülionen und all ihre Bruchstücke identifizieren, oder schiessen wir da nicht mit Kanonen auf Spatzen?

Ein neuer Detektor Als eine Alternative zu UV- und LichtstreuDetektion (ELS) etabliert sich zurzeit der CAD-Detektor (Corona Charged Aerosol Detector, z.B. Corona CAD, Dionex, www.dionex.com). Darinnen wird die Probe zunächst vernebelt und die feinsten Tröpfchen anschliessend getrocknet. Die dabei entstandenen Partikel fliegen an einer Corona-Na-

del vorbei und werden durch Zusammenstoss mit positiv geladenen Gasmolekülen ionisiert. Sie trennen sich nachher in einer Separationskammer wieder von dieser Ladung – und übertragen sie auf einen Kollektor, wo sie von einem Elektrometer gemessen wird. Je höher die Konzentration des Analyten, desto grösser sind die entstandenen Partikel, desto grösser auch die auf jeden einzelnen Partikel übertragene Ladung. Insgesamt erhält man somit ein elektrisches Signal, das der Analyt-Konzentration über bis zu vier Grössenordnungen direkt proportional ist, zum Beispiel von Konzentrationen im einstelligen Nanogramm- bis in den hohen Mikrogrammbereich. Ein CAD -Detektor eignet sich für ein breites Spektrum von nichtflüchtigen oder in geringerem Masse flüchtigen Substanzen – pharmazeutische Wirkstoffe (z.B. Steroide) einschliesslich ihrer Gegenionen ebenso wie Biomoleküle (z.B. Proteine, Lipide, Peptide, Aminosäuren, Oligosaccharide), oberflächenaktive Substanzen oder Polymere. Die interessierenden Substanzen brauchen keine speziellen Strukturmerkmale, wie zum Beispiel Chromophore, aufzuweisen. Bestehende HPLC-Methoden können beim Austausch des bisher verwendeten Detektors durch einen CAD oft beibehalten werden. Er verträgt sich bestens mit dem übli-


chen Equipment, wobei insbesondere auch Gradienten gefahren werden können. Der CAD-Detektor kann sogar je nach Aufgabenstellung Zusatzinformationen zum Massen- und UV-Spektrum liefern. Da ergibt das Totalionenstrom-Chromatogramm (MS TIC, total ion chromatogram) der Arzneistoffe Propranolol, Ketoprofen und Verapamil beim Scan von 150 bis 500 Masseneinheiten einen sauberen Peak (= Verapamil) und einen etwas grösseren (= Propranolol) mit einer kleinen Schulter (= Ketoprofen, erkennt man aber nur, wenn man es vorher weiss). Im CAD-Chromatogramm sind alle drei sauber getrennt – im UV-Chromatogramm auch, allerdings je nach Wellenlänge teilweise mit Mini-Peaks. Aber Achtung: Für eine Massenbilanz-Erstellung, wie man sie aus der Gaschromatographie mit dem FID gewohnt ist, braucht man in der HPLC einige «Kniffe». Der Grund: Der Ausschlag eines Detektors (response), in dem die Probe verdampft wird, ist abhängig von der Zusammensetzung des Fliessmittels. Diese jedoch ändert sich in der Gradienten-HPLC mit der Zeit. Ein grösserer organischer Anteil bzw. geringerer wässriger Anteil bewirkt bei gleicher Analytmenge eine grössere Response. Eine duale Pumpe mit intelligenter Software-Steuerung kann dies jedoch heute exakt ausgleichen: Am Säulenende wird über eine Kapillare kontinuierlich der «inverse Gradient» zugeführt. Ganz gleich, wie sich das Fliessmittel auf der Säule zusammensetzt – aus Sicht des Detektors wird hier eine isokratische HPLC betrieben. Im Ergebnis erhält man daher eine Massenbilanz wie bei der GC-FID.

Wettlauf um Säulenmaterialien und Software Parallel dazu geht die Weiterentwicklung von Säulenmaterialien voran, wobei die Superficial-porous-Varianten im Mittelpunkt stehen. Ihr Charakteristikum ist der harte Kern in «weicher» Schale – eine Alternative zu klassischen vollporösen Partikeln. Im Jahr 2013 brachten die Hersteller (z.B. Phenomenex/Brechbühler, www. brechbuehler.ch) sowohl kleinere als auch grössere Durchmesser auf den Markt. Damit erstreckt sich das Gesamtspektrum nun in der Regel von 1,3 bis 5 Mikrometer. Stets verbindet sich das Schlagwort «superficial porous» mit dem Ziel, die Effizienz von UHPLC-Verfahren ohne spezielles, stattdessen mit dem gewohnten klassischen HPLC-Equipment zu erreichen. Eine breitere Einsatzfähigkeit erlauben immer häufiger besonders robuste, zum Beispiel extrem säurestabile, Materialien. Noch wichtiger für die Fortentwicklung der HPLC und der Chromatographie insgesamt scheint jedoch die Mikroelektronik zu sein. Waren die oben angesprochenen komplexen Ventilsteuerungen für zweidimensionale Verfahren vor zwanzig Jahren nur mit ungeheurem Aufwand zu realisieren, so ist dieses Problem heute gelöst. Zum Flaschenhals wird immer deutlicher die Datenverarbeitung. Das ist keineswegs nur ein technisches, sondern auch ein kognitives Problem. Denn wie soll der Mensch das Ergebnis der Kombination von zwei HPLC-Dimensionen und zwei oder gar n-facher Fragmentierung (MS/MS bzw. MSn) noch lesen? Schnell glaubt man, auf Lösungsansätze der Relativitätstheorie zurückgreifen zu müssen. Die Antwort liegt wohl bei komplexen Aufgabenstellungen tatsächlich darin, vieldimensionale Probleme auf wenige Dimensionen zu projizieren. Dazu liegt aber noch eine Menge Entwicklungsarbeit von interdisziplinären Forschergruppen vor uns, die klassische Chromatographie-Experten und Software-Ingeni■ eure umfassen müssen.

KROHNE AG, Uferstrasse 90, 4019 Basel Tel. 061 638 30 30 Fax. 061 638 30 40 info@krohne.ch


34

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

pharma

ZELLPENETRIERENDE PEPTIDE

Medikamente ohne Grenzen Die äussere Zellmembran stellt für zahlreiche therapeutisch interessante Moleküle ein unüberwindbares Hindernis dar. Zellpenetrierende Peptide können den Transport der Moleküle in das Zellinnere übernehmen. Dies ermöglicht die Entwicklung neuer, nebenwirkungsarmer Medikamente mit hoher Spezifität. CLAUDIA BORCHARD-TUCH

Z

ahlreiche therapeutisch interessante Pharmazeutika können zurzeit nicht eingesetzt werden. Denn damit Medikamente wirken, müssen sie im Allgemeinen in das Zellinnere gelangen. Die äussere Membran von Zellen lässt jedoch normalerweise nur wenige, meist kleine und ungeladene Moleküle hindurch. So erreichen beispielsweise die zurzeit zur Verfügung stehenden Medikamente, in der Regel Small Molecules, nur ein Zehntel des Erbmaterials, das für eine Erkrankung von Bedeutung ist. Obwohl die Mechanismen zahlreicher intrazellulärer Proteinwechselwirkungen immer besser verstanden werden, können die Erkenntnisse nicht immer in die Praxis umgesetzt werden. So scheiterte beispielsweise Alzhemed – ein Medikament gegen Morbus Alzheimer, welches lösliches Amyloid bindet – in der Phase III. Offenbar war die Menge, die das Zellinnere erreichte, nicht ausreichend gewesen [4]. In den vergangenen Jahren wurden mehrere Techniken entwickelt, um grössere Molekü-

le wie DNA oder Proteine gezielt in bestimmte Zellen einzuschleusen. Im Zentrum der gegenwärtigen Forschung stehen vor allem kleine Peptide, die über aussergewöhnliche Fähigkeiten verfügen: Sie sind in der Lage, die Plasmamembranen verschiedener Zellen zu passieren. Hierbei können sie Moleküle mittransportieren, die um ein Vielfaches grösser sind als sie selbst. Diese als zellpenetrierenden Peptide (CPP, cell-penetrating molecules) bezeichneten Verbindungen haben sich in den letzten Jahren als viel versprechende Vektoren für einen verbesserten Transport einer Vielzahl von Molekülen erwiesen [4]. Zellpenetrierende Peptide bestehen im Allgemeinen aus fünf bis zehn Aminosäuren, die die Zellmembran passieren können. Hierbei verfügen sie über die Fähigkeit, Nukleotide, Small Molecules, Proteine und andere Peptide mit einzuschleusen (Abb. 1). Zellpenetrierende Peptide zeigen eine reiche strukturelle Vielfalt. Es gibt kationische, anionische und neutrale Sequenzen mit unter-

Abb. 1: Zellpenetrierende Peptide CPP mit a) doppelsträngiger DNA oder RNA, b) einzelsträngiger DNA oder RNA, c) Plasmid-DNA, d) Proteinen. (Bilder: Wikipedia)

schiedlich stark ausgeprägter Hydrophobie und Polarität. Wie die zu transportierende Substanz gebunden wird, hängt von den strukturellen Eigenschaften des CPP ab [4].

Die Membranbarriere Die Zellmembran ist eine hochselektive Begrenzung, die die Zusammensetzung des Zytoplasmas kontrolliert. Sowohl innere als auch äussere Oberfläche der Membran sind elektrisch geladen und hydrophil. Das Innere hingegen besteht aus Fettsäuren und ist wasserabweisend, d.h. hydrophob (Abb. 2). Daher gelangen im Allgemeinen nur kleine ungeladene und hydrophobe Moleküle durch die Membran hindurch. Für alle geladenen oder grösseren polaren Moleküle sind Kanal- oder Transporterproteine erforderlich, um die Membranbarriere zu überwinden [4]. Für DNA- und RNA-Oligonukleotide, Peptide oder andere Proteine existieren jedoch keine Transporter. Daher können diese Makromoleküle nur durch Endozytose aufge-

Abb. 2: Schema der Zellmembran.


Supporting your great ideas

nommen werden. Hierbei binden Oberflächenmoleküle (Rezeptoren) der Zelle Moleküle und Partikel, welche dann in Membranbläschen – Endosomen genannt – eingeschlossen werden (Abb. 3) [4]. Die Endosomen vereinigen sich mit anderen Vesikeln, sogenannten sauren Lysosomen. Diese enthalten Enzyme, die Makromoleküle wie Proteine oder DNA abbauen können. Daher können anschliessend nur deren Bestandteile, d. h. Aminosäuren oder Nukleotide, in das Zytoplasma gelangen. Dies ist für den Import von therapeutischen Molekülen von grossem Nachteil: Bevor sie innerhalb der Zelle ihre Funktionen erfüllen können, werden sie zumeist zerstört. Auf die Problematik der natürlichen Endozytose ist das grosse Interesse der Wissenschaft an den CPP zurückzuführen [4].

Wie es begann Bereits Mitte der 1960er-Jahre war es Hugues Ryser und Ronald Hancock gelungen, die Aufnahme von Albumin in die Zelle zu verfünfzigfachen. Die Wissenschaftler hatten Homopolymere aus kationischen Aminosäuren wie Polylysin an Albumin gebunden. Einige Jahre später konnte Ryser die Aufnahme von Methotrexat in das Zellinnere durch kovalente Bindung an Polylysin steigern. Methotrexat ist ein Folsäureantagonist, der zur Krebstherapie oder zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen eingesetzt wird. Lysinpolymere erwiesen sich jedoch wegen ihres starken Effekts auf die Zellmembran als zellschädigend. Im Jahr 1988 beobachteten zwei Wissenschaftlergruppen unabhängig voneinander, dass Zellen das Tat(transcription-activating)-Protein des HIV-Virus spontan aufnehmen, worauf es Virusgene einschalten kann. Es gelang, im Tat-Protein einen nur elf Aminosäuren-langen Bereich zu identifizieren, der für den Vorgang verantwortlich ist [4]. Nur kurze Zeit später entdeckte eine andere Forschergruppe die Aufnahme des Antennapedia-Proteins (Antp) in normale Zellen. Antp lässt aus nicht spezialisierten Zellen Nervenzellen entstehen. Normalerweise nehmen Zellen nicht ein so grosses Molekül wie Antp auf. Die Wissenschaftler entdeckten, dass ein bestimmter Abschnitt von Antp für die Aufnahme verantwortlich ist. Es gelang, ein 16 Aminosäuren-grosses Peptid («Penetratin») zu synthetisieren, das diesem Bereich entspricht und die Zellmembran ebenso überwinden kann. Gekoppelt an Penetratin-Peptid, konnten andere Moleküle in Zellen eingeschleust werden [4].

Moderne Transporter-Systeme Mittlerweile haben zahlreiche Forschergruppen vor allem in Europa, den USA und Japan rund 100 CPP und Varianten einzelner CPP identifiziert. Es gibt mehrere Aufnahmemechanismen, die von dem CPP, dem mit ihm verbundenen zu transportierenden Molekül und der verwendeten Konzentration abhängen [4]. An CPP gebunden, gelangen kleine Moleküle, etwa Krebswirkstoffe, die nicht allzu hydrophil sind, direkt durch die Membran hindurch in das Zellinnere. Grosse Moleküle wie Proteine nutzen hingegen eine CPP-vermittelte Endozytose. Die Wirksamkeit eines spezifischen CPP hängt vom jeweiligen Zelltyp ab. Es steht zu erwarten, dass die geeignete Wahl eines CPP es ermöglicht, Wirkstoffe gezielt in bestimmte Zellen, beispielsweise Krebszellen, zu transportieren, welches die Gefahr von Nebenwirkungen verringert [4]. Als Erstes heftet sich das CPP an die Zellmembran. Hierbei ist die Bindung von positiv geladenen Teilen des Peptids an negative Ladungen auf der Membran von Bedeutung [6]. Negativ geladen sind beispielsweise die sich auf der Zelloberfläche befindenden Glykosaminoglykane. Noch sind die genauen Vorgänge unbekannt, welche nach dem Andocken des CPP an der Oberfläche die Aufnahme bewirken. Man weiss lediglich, dass einige CPP eine Neuorganisation des Zellskeletts auslösen. Bereits innerhalb der Endosomen wird ein Grossteil der CPP-gebundenen Moleküle abgebaut, sodass nur wenige das Zytoplasma intakt erreichen. Wie viele dies sind, ist abhängig vom eingesetzten CPP. Die Zahl der unversehrt bleibenden Moleküle bestimmt entscheidend, wie gut sich ein Peptid als Importhilfsmittel eignet. Daher suchen Forscher nach Methoden, die eine schnelle Freisetzung aus den Endosomen fördern. Zum einen erreichten die Wissenschaftler dies durch strukturelle Veränderungen des CPP, zum anderen verabreichen sie zusammen mit dem CPP andere Moleküle, welche die Membran der Endosomen destabilisieren [4].

Kompetenz in analogen und digitalen Drucksensoren

Serie AP/AG Von 0...250 mbar bis 10 bar Grössenoptimiert Total error band < ± 1.5 % FSO

Serie HPSD 3000/4000 Von 0...10 mbar bis 7 bar Temperatursensor integriert Total error band < ± 1.0…2.5 % FSO

Serie CCD54/CCD53 Von 0...2.5 mbar bis 10 bar Total error band < ± 1.8…2.2 % FSO

Edelstahlund KeramikDrucksensoren

Bald neue Medikamente auf dem Markt?

Von 0...12 mbar bis 600 bar Piezoresistiv oder kapazitiv Für Wasser, Luft, aggressive Medien Grössenoptimiert

Als Erstes untersuchte die US-Firma Psorban ein Heptaarginin-CPP, welches an das Immunsuppressivum Cyclosporin gebunden war, zur Anwendung auf der Haut bei Schuppenflechte. Die Wirksamkeit war jedoch nicht ausreichend. Erfolgreicher verlief der Einsatz von CPP-Oligonukleotiden zur

Click and buy

www.pewatron.com


36

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

pharma

Abb. 3: Rezeptor-vermittelte Endozytose. Sie wird über sogenannte Coated pits vermittelt. Dies sind von einem Clathrin-Netz bedeckte Gruben auf der Zelloberfläche, aus denen sich im weiteren Verlauf die Vesikel abschnüren.

Therapie der Duchenne-Muskeldystrophie, einer tödlich verlaufenden Muskelschwäche. Hierbei soll das bei den Erkrankten gestörte Spleissen der mRNA eines bestimmten Gens korrigiert werden. Vorklinische Studien verliefen erfolgreich. Weder bei Mäusen noch bei Menschen lösten CPP bisher schädliche Nebenwirkungen aus, welches die in den Zellkulturexperimenten beobachtete geringe Toxizität bestätigt. Infolge eines besseren Verständnisses der molekularen Aufnahmemechanismen ist es mittlerweile möglich, die CPP für den therapeutischen Einsatz gezielt zu optimieren. Insbesondere für an CPP gebundene Oligonukleotide lässt sich bereits heute ein sehr hoher Importwert erzielen. Die Wissenschaftler verändern einerseits die Aminosäurensequenz der CPP, andererseits bauen sie zusätzliche molekulare Gruppe ein. So koppelte die Forschergruppe um Ülo Langel, Universität Stockholm, chloroquinartige Molekülgruppen an CPP, welches den zellulären Import von Oligonukleotiden deutlich erhöhte [3]. Das Malariamedikament Chloroquin steigert die Freisetzung von Molekülen aus Endosomen.

Zurzeit werden mehrere CPP klinisch geprüft, z.B. AZX100 – ein aus 24 Aminosäuren bestehendes Peptid – zur Behandlung überschiessender Narbenbildung [2] oder RT001 gegen Faltenbildung [5]. Eine weitere Substanz ist AM-111, ein synthetisches Peptid, welches eine Sequenz des HIV-Tat-Proteins enthält [1]. Die Sequenz verleiht AM-111 die Fähigkeit, Zellmembranen zu passieren. AM-111 ist zudem in der Lage, zerstörerische Prozesse in der Hörschnecke des Innenohrs (Cochlea) aufzuhalten. Sie können nach einer übermässigen Schalleinwirkung («Knalltrauma») entstehen. AM-111 kann die hierbei durch die JNK MAPK Signalkaskade ausgelöste Apoptose (d. h. den programmierten Zelltod) von Haar- und Nervenzellen der Cochlea blockieren, die sonst unwiederbringlich verloren gingen. Das Peptid KAI-9803 soll die mögliche Zellgewebszerstörung bei Patienten, die sich nach einem Herzinfarkt einem Herzkathetereingriff unterziehen müssen, verhindern [4]. KAI-9803 hemmt Proteinkinase C, welche mitverantwortlich ist, dass Herzzellen bei Sauerstoffmangel zugrunde gehen.

Das Peptid DTS-108 wird zurzeit in vorklinischen Studien getestet. DTS-108 wird in der Leber zu SN38 umgewandelt, welches ein Zytostatikum aus der Gruppe der Topoisomerase-Hemmer ist [4]. Trotz aller Fortschritte werden zurzeit die molekularen Mechanismen der Aufnahme von CPP in die Zellen noch nicht vollkommen verstanden. Im Wesentlichen prägen Versuch und Irrtum die Weiterentwicklung der Peptide. Dies beruht darauf, dass der Aufnahmevorgang mittels CPP höchst kompliziert ist. Mehrere Faktoren müssen berücksichtigt werden: Membranbindung, Aufnahme, Freisetzung aus den Endosomen sowie Schutz vor Abbau. Von Bedeutung für die klinischen Anwendungen ist zudem, dass Kosten und therapeutischer Nutzen in einem richtigen Verhältnis zueinander stehen. Es ist davon auszugehen, dass CPP vor allem von Bedeutung für die Aufnahme von Makromolekülen sind. Diese sind zumeist teurer herzustellen als gewöhnliche Wirkstoffe, die aus kleineren Molekülen bestehen. Letztendlich wird die Aufklärung der CPPMechanismen, aber auch das Verständnis der zellulären Aufnahme von Makromolekülen im Allgemeinen erhöht. So finden sich regelmässige Gesetzmässigkeiten in der Art und Weise, in der bestimmte Viren und CPP das Zellinnere erreichen. CPP können daher als vereinfachtes Modellsystem angesehen werden, mit dessen Hilfe elementare biologische Abläufe verstanden werden. ■

ORIGINALPUBLIKATIONEN [1] Auris Medical. AM-111. Behandlung von akutem sensorineuralem Hörverlust, http://www.aurismedical.com/p/therapies/ am_111.php?lg=de, 2013. [2] Capstone Therapeutics. AZX100. http://www.capstonethx.com/researchdevelopment/azx100.php, 2013. [3] Järver P, Mäger I, Langel Ü. In vivo biodistribution and efficacy of peptide mediated delivery. Trends Pharmacol Sci. 2010 Nov; 31(11):528-35. [4] Milletti F. Cell-penetrating peptides: classes, origin, and current landscape. Drug Discov Today. 2012 17(15-16):850-60. [5] Revance Therapeutics. Leveraging Development Across Multiple Therapeutic Applications http://www.revance.com/products.html, 2013. [6] Verdurmen WP, Brock R. Biological responses towards cationic peptides and drug carriers. Trends Pharmacol Sci. 2011. 32(2):116-24.


mess-, steuer-, regeltechnik

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

37

Die möglichst reibungslose Integration von Feldgeräten ist ein Topthema der Prozessautomation. (Symbolbild: BASF)

P R O Z E S S A U TO M A TI O N / F D I

Eine gemeinsame Sprache sprechen Derzeitiges Topthema in der MSR-Welt sind die im November vorgestellten FDI-Spezifikationen zur Feldgeräteintegration (Field Device Integration) sowie eine Vorabversion der FDI-Entwicklertoolkits. Damit können Hersteller von Automatisierungstechnik die Entwicklung von Produkten und Host-Systemen vorbereiten, die kompatibel mit der FDI-Spezifikation sind. SABINE ALICKE

L

ange Zeit drängten die Anwender auf eine vereinfachte Geräteintegration. Nun ist in Zukunft nur noch ein einheitliches Beschreibungspaket, das FDI Device Package, nötig, um Feldgeräte in die Leitsysteme zu integrieren. Dadurch wird die Handhabung erheblich vereinfacht, aber auch die Hersteller sparen Kosten, da sie nicht mehr verschiedene Gerätebeschreibungen erstellen müssen. Wesentlicher Erfolgsfaktor der Arbeit der FDI Cooperation (dahinter stehen führende Lieferanten wie ABB, Emerson, Endress +Hauser, Honeywell, Siemens und Yokogawa, aber auch die Nutzerorganisationen

Hart, PNO und FF) ist die enge Zusammenarbeit mit den Anwendern. Das Herzstück der FDI-Spezifikation ist das FDI Device Package, in dem alles enthalten ist, was ein Host System für die Integration eines intelligenten Gerätes benötigt. In einem FDI Host wird jedes Gerät durch ein FDI Device Package repräsentiert, das je nach Komplexität und Anforderungen des jeweiligen Gerätes skaliert werden kann. Mit FDI Device Packages können Hersteller von Automatisierungstechnik intelligente Geräte einfacher entwickeln und integrieren, da sie für jedes Gerät nur ein einziges ein-

heitliches FDI Device Package erstellen müssen, das für alle Host Systeme und Tools verwendet werden kann. Dadurch werden die Gesamtentwicklungskosten verringert, während bestehende Funktionen beibehalten und erweitert werden können. Mit einem einzelnen FDI Device Package ist es auch für Anwender einfacher, Informationen von intelligenten Geräten zu verwalten, da es nun nicht mehr erforderlich ist, unterschiedliche Technologien unter einen Hut zu bringen und beträchtliches Kapital in die spezifischen Integrationsaufwände für mehrere Technologieplattformen zu investieren. ■


38

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

mess-, steuer-, regeltechnik

P - U N D T- S E N S O R E N

Klassiker auf neuen Wegen Klein, aber stark – so könnte das Motto der Sensoren für die Messung von Druck und Temperatur lauten. Während die Abmessungen immer kleiner wurden, wuchsen die Aufgaben. SABINE ALICKE

B

eide Messgrössen werden besonders häufig in der Prozessindustrie benötigt. Schliesslich liefern die Sensoren nicht nur reine Messdaten, sondern diese Informationen können auch eine wertvolle Quelle für die Prozessoptimierung sein. Immer wieder erweisen sich die Klassiker der Prozessmesstechnik aber auch als Problemlöser, wie ein Beispiel der Differenzdruckmessung in der Füllstandmessung zeigt. Die meistgenannten Probleme konventioneller Differenzdruckmessungen mit Wirkdruckleitungen oder ölgefüllten Kapillaren sind hohe Gesamtbetriebskosten, Ungenauigkeiten und erhöhte Prozessrisiken durch potenzielle Leckagen. Das elektronische Differenzdrucksystem FMD72 von Endress+ Hauser (www.endress.com) eliminiert diese Probleme. Das System besteht aus einem Transmitter und zwei Sensormodulen. Der Transmitter berechnet die Druckdifferenz aus den beiden Sensoren und leitet den Füllstand, das Volumen oder die Masse mittels 4…20 mA an die Steuerung. Durch den Verzicht auf Impulsleitungen und zusätzliche Verbindungsstellen treten messtechnische Probleme durch Vereisung, Verstopfung oder Kondensation nicht mehr auf. Typische Anwendungen des Differenzdrucktransmitters sind Füllstandapplikationen in Lager- oder Pufferbehältern, Reaktoren und Destillationskolonnen. Zudem bietet dieses System besonders bei hohen Behältern oder Applikationen, die extremen Umgebungstemperatur-schwankungen ausgesetzt sind, viele Vorteile.

Vereinfachte Auswahl Vega (www.vega.ch) hat die Druckmessumformer der Gerätefamilie Vegabar komplett überarbeitet und auf fünf Varianten reduziert. Damit vereinfacht der Komplettanbieter für Druckmesstechnik dem Anwender

die Auswahl. Herrschen Temperaturen bis 400 °C und ist eine hohe chemische Beständigkeit gefragt, so ist der Vegabar 81 mit Druckmittleranbau erste Wahl. Der Allrounder Vegabar 82 mit keramischer Messzelle deckt 80 Prozent aller Anwendungen ab. Für Drücke bis 1000 bar ist der Vegabar 83 mit metallischer Messzelle geradezu prädestiniert. Der Vegabar 86 mit keramischer Messzelle ist besonders abrasionsfest und chemisch beständig und mit seiner spaltfreien EdelstahlRohrausführung und metallischer Messzelle ist der Vegabar 87 ideal für Le-

Drucksensoren, im Bild der Deltabar FMD 72, werden auch zur Füllstand- und Durchflussmessung verwendet. (Bild: Endress+Hauser)

bensmittelbehälter. Die Serie PSD18-410 von Pewatron (www. pewatron.com) eignet sich für Wasser oder aggressive Medien bei Niederdruck ab 0..100 mbar oder Drücken bis 7 bar. Dabei handelt es sich um einen ölgefüllten Edelstahlsensor, der mit gerade 18 mm Durch-

messer sehr kompakt ist. Er wird dort eingesetzt, wo präzise Messungen trotz enger Platzverhältnisse gefordert sind. Der Sensor wird entweder nur mit Brücke oder nur temperaturkompensiert geliefert, um dadurch, je nach Messbereich, eine Genauigkeit von <±0,75…±<1 % zu erreichen. Als Füllflüssigkeit wird Silikonöl verwendet. Auf Wunsch, oder falls es die Vorschriften verlangen, können die Sensoren auch mit anderen Ölen, wie z. B. mit lebensmitteltauglichen (nach FDA), gefüllt werden.

Zwei Werte auf einmal Eine hohe Genauigkeit und zugleich eine hohe Überlastfestigkeit sind für Drucksensoren vor allem im niedrigen Differenzdruckbereich schwer zu erreichen. Die Sensoren PRD-33 X von Keller (www.keller-druck. com) wurden für diese Anforderungen entwickelt. Basis der neuen Serie ist eine Weiterentwicklung des Keller-Differenzdruckaufnehmers, indem mit einem zweiten integrierten Sensor zusätzlich zum Differenzdruck auch der Basisdruck gemessen wird. Somit lässt sich auch noch die Basisdruckabhängigkeit kompensieren. Zudem stehen dem Kunden beide Prozessgrössen – der Differenzdruck und der Basisdruck als Absolutdruck – zur Verfügung. Beide Prozessgrössen werden über Druck und Temperatur ausgemessen und mathematisch modelliert, womit hohe Genauigkeiten erreicht werden. Besonders hervorzuheben ist die hohe Überlastfestigkeit des Differenzdrucksensors mit ±35 bar, auch im kleinsten Differenzdruckbereich von 350 mbar. Ein Anwendungsbeispiel sind Flüssiggastanks, die vorrangig mit tiefkaltem, flüssigem Sauerstoff, Stickstoff, Kohlendioxid oder Argon gefüllt sind. Das eingebaute Sensorelement verfügt einseitig über eine Membran aus rostfreiem Stahl. Die rückseitige Druckbeaufschlagung erfolgt direkt auf das Silizium der Messzelle. Der schwimmende Einbau des Drucksensors ge-


mess-, steuer-, regeltechnik

Dieser Drucksensor von Pewatron wird dort eingesetzt, wo präzise Messungen trotz enger Platzverhältnisse gefordert werden. (Bild: Pewatron)

währleistet die grösstmögliche Entkoppelung gegenüber mechanischen Kräften. Der Drucksensor zur Ermittlung des Systemdruckes (Basisdruck) ist metallisch gekapselt im Sensorelement integriert.

Für jeden Einsatz gerüstet Temperatursensoren kommen ebenfalls in den verschiedensten Branchen und Anwendungen zum Einsatz. Ihr Anwendungsgebiet erstreckt sich von Hochtemperaturanwendungen in der Chemieindustrie, hygienisch anspruchsvollen Aufgaben in der Ge-

tränkeherstellung bis zur Überwachung von rotierenden Komponenten, wie Lager. So spielt häufig das Temperaturprofil im Innern eines Reaktors für die Qualität des Prozesses und damit auch für das entstehende Produkt nach wie vor eine ganz wichtige Rolle. In diesem Anwendungsfall benötigt man einzelne Sensoren, die über sehr kurze Ansprechzeiten und eine hohe Genauigkeit verfügen. Dabei versuchen die Hersteller, den Anwendungsbereich mit einem modularen Aufbau zu erweitern. So hat die Siemens Division

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

39

Industry Automation (www.siemens.ch) ihre Produktfamilie Sitrans TS erneuert. Die Gerätelinie ist modular aufgebaut und bietet eine Vielzahl an Bauformen, Materialien, Sensoren und Transmittern. Sie unterstützt die zentralen Kommunikationsstandards Hart, Profibus PA sowie Foundation Fieldbus und ist nach Atex und IECEx zertifiziert, was einen weltweiten Einsatz der Geräte erlaubt. Die Produktreihen Sitrans TS100 und TS200 sind als Kabel- und Kompaktthermometer erhältlich. Die kompakten Einsteckthermometer lassen sich auch bei engen Einbaubedingungen verwenden und sind aufgrund der mineralisolierten Ausführung biegbar sowie beständig gegen Erschütterungen und hohe Temperaturen bis zu +1100 Grad Celsius. Die modulare Produktlinie Sitrans TS500 ist für Applikationen mit geringer bis hoher Prozesslast konzipiert. Dafür steht eine Auswahl an Schutzrohren aus Vollmaterial sowie aus geschweisstem Rohrmaterial zur Verfügung. Durch diverse Prozessanschlüsse, Anschlussköpfe, Sensortypen, Messumformer oder Displays kann der Anwender individuelle Lösungen für seinen Prozess konfigurieren.

Für extreme Verhältnisse Extrem sind die Verhältnisse in Sterilisatoren, in denen die Temperaturfühler von Jumo eingesetzt werden. Eine Erwärmung bis zu 137 °C, wechselnde Druckverhältnisse und die zusätzliche Belastung durch den verwendeten Wasserdampf stellen besondere Anforderungen an die Dichtigkeit des


CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

mess-, steuer-, regeltechnik

Fühlers. Jumo (www.jumo.ch) hat für das Einsteck-Widerstandsthermometer Steamtemp deshalb ein komplett neues Dichtsystem entwickelt. Die neue Abdichtung zwischen Schutzarmatur und Kabel erfolgt über einen Schrumpfschlauch aus besonders widerstandsfähigen Materialien, der mit beiden Teilen absolut dicht und zugentlastet verschweisst wird. Durch diesen Aufbau reduziert sich die mechanische Belastung auf den Messeinsatz. Das wirkt sich positiv auf die Genauigkeit, die Langzeitstabilität und die Standzeit aus. Die Konstruktion des Steamtemp erlaubt die Verwendung in wasserdampfhaltiger, unter Druck stehender Atmosphäre. Neben Sterilisatoren finden sich unter anderem im Apparatebau, in der Labortechnik oder bei Klimaprüfschränken weitere Einsatzmöglichkeiten. Alle Dieser Temperaturtransmitter mit Display und IO-Link eignet sich Steamtemp-Varianten werden in für den Lebensmittelbereich. (Bild: ifm electronic) Schutzart IP69 ausgeführt. Sie sind absolut wasserdicht sowie druckfest bis 3,5 bar. Das Widerstandsthermome- Lebensmittelbereich. Integrierte Clamp- und ter kann bei Prozesstemperaturen von –50 G1/2-Prozessadapter ermöglichen eine bis +205 °C eingesetzt werden. Je nach An- schnelle und einfache Installation. Dazu forderung sind verschiedene Schutzarmatu- werden die Transmitter der Baureihe TD ren möglich. Besonders schnelle Reaktions- mit bereits voreingestelltem Messbereich zeiten können dabei über eine Miniatur-Va- ausgeliefert; eine umständliche Konfiguratiriante mit einer Armatur von nur zwei Milli- on entfällt. Für spezielle Applikationen kann der Temperaturbereich bequem per metern Durchmesser erreicht werden. Der neue Temperaturtransmitter der ifm IO-Link 1.1 skaliert werden. Auch zeichnen electronic (www.ifm.com) ist der erste sich die Temperaturtransmitter durch ein Transmitter mit Display und IO-Link für den kompaktes und hygienisches Design mit in-

Die Produktreihen Sitrans TS100 und TS200 sind als Kabel- und Kompaktthermometer erhältlich. (Bild: Siemens)

tegrierten Adaptern sowie einem Display zur lokalen Temperaturanzeige aus. Mit IP 69K und einem komplett eingeschweissten V4A- (1.4404)-Edelstahlgehäuse sind die Transmitter für besonders harte Einsatzbedingungen bestens gewappnet. Ausblick Nur weil Temperatur- und Drucksensoren in der Prozessindustrie weit verbreitet sind, erledigen sie keine Routinearbeiten. Häufig werden sie in extremen Umgebungen eingesetzt und liefern mit ihren Messdaten die Basis für effiziente Prozesse und qualitativ ■ hochwertige Produkte.

DISCOVER NEW SOLUTIONS FOR LIQUID CHROMATOGRAPHY

40

Geissbrunnenweg 14 · CH-4452 Itingen BL Tel. 061 971 83 44 · Fax 061 971 83 45 E-Mail: info@sebio.ch · www.sebio.ch


weiterbildung & karriere

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

41

SWISS CLEANROOM CONCEPT

Mitarbeiter schulen: unbedingt! Aber wie?

Die Swiss Cleanroom Concept GmbH führt Seminare zu einer Vielzahl von Themen durch. Im Bild SCC-Geschäftsführer Frank Zimmermann während einer Schulung bei der Unifil AG.

I

m EU-Leitfaden einer Guten Herstellungspraxis für Arzneimittel lesen wir: «Der Aufbau und die Erhaltung eines zufriedenstellenden Qualitätssicherungssystems und die einwandfreie Herstellung von Arzneimitteln hängen wesentlich vom Personal ab. [...] Jeder Mitarbeiter sollte mit den ihn angehenden Grundsätzen der Guten Herstellungspraxis vertraut sein. Alle Mitarbeiter sollten zu Beginn ihrer Tätigkeit und fortlaufend geschult werden. Die Schulung sollte auch die jeweils notwendigen Hygieneunterweisungen umfassen.» Um Mitarbeitende den Richtlinien entsprechend zu schulen, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Die Mitarbeitenden holen sich das benötigte Wissen an einer externen Institution und können ihre Erfahrungen und Fragestellungen mit anderen Teilnehmenden tauschen. Einblicke in die Lösungsstrategien anderer Firmen schaffen Raum für kreative Lösungen der eigenen Herausforderungen. Swiss Cleanroom Concept GmbH bietet hierzu eine Auswahl von über 20 Seminaren zu den vielfältigsten Themen. Der Schwerpunkt liegt auf aktuellen Fragestellungen mit dem klaren Fokus auf den Praxisbezug. In vielen Firmen werden Schulungen von einer firmeninternen Stelle durchgeführt und überwacht. Den spezifischen Anforderungen und Gegebenheiten des Betriebes wird

so in hohem Masse Rechnung getragen. Eine dritte Option stellen Inhouse-Schulungen dar. Hier wird ein externes Unternehmen mit der Schulung des Personals beauftragt. Diese Art der Weiterbildung bringt verschiedene Vorteile mit sich: ■ Die Themen und Qualifizierungsschwerpunkte können nach den Bedürfnissen und Anforderungen des Betriebes festgelegt werden. ■ Alle Teilnehmenden der Schulung haben den gleichen Wissensstand. ■ Der Trainer kommt als neutrale Person von aussen. Es besteht keine emotionale Verknüpfung; weder mit der Führung noch mit dem Personal. ■ Der externe Trainer ist nicht durch «Betriebsblindheit» voreingenommen. ■ Das Trainingsprogramm kann den Vorkenntnissen der Mitarbeitenden angepasst werden. ■ Betriebsspezifische Fragen können, auch kritisch, an Ort diskutiert werden. ■ Inhouse-Schulungen sind wirtschaftlich interessant, da Zeit und Reisekosten eingespart werden. ■ Gemeinsames Lernen stärkt die Zusammenarbeit im Team und fördert die Kommunikation untereinander und im Unternehmen nachhaltig. ■ Das Bildungscontrolling kann z. B. mithilfe von Onlinetests integriert werden. Die Swiss Cleanroom Concept GmbH bietet

Unabdingbar für das Arbeiten im Reinraum – die richtige Kleidung.

Seminare zu Themen wie Hygiene, Personalführung, Reinraumverhalten und GMPBasiswissen als Inhouse-Schulungen an. Dabei legt sie besonders Wert auf die Bedarfsanalyse und Zieldefinition mit dem Kunden. Nachdem das Schulungskonzept mit dem entsprechenden Angebot vom Auftraggeber angenommen ist, erfolgt die Detailabstimmung der Trainingsmassnahme. Erfahrene Referenten führen die Schulung methodisch abwechslungsreich durch. Eine Erfolgskontrolle kann mithilfe eines Onlinetests durchgeführt werden. Auswertung der Schulung und Feedbacks runden die Veranstaltung ab. Ein beliebter Wissenstransfer stellen auch die halbjährlich von Swiss Cleanroom Concept GmbH durchgeführten Community Events dar. In einer kostenlosen Abendveranstaltung können Interessierte sich, während der Referate, in kürzester Zeit über ein aktuelles Thema informieren, Erfahrungen mit anderen Teilnehmenden austauschen und wertvolle Kontakte knüpfen. Informationen zu allen Schulungsangebo■ ten: www.swisscleanroomconcept.ch

KONTAKT Swiss Cleanroom Concept GmbH CH-4312 Magden Telefon 076 2841411 info@swisscleanroomconcept.ch www.swisscleanroomconcept.ch


42

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

verfahrenstechnik

Garant für Schweizer Qualität: hochpräzise Teile aus interner Fertigung. (Bilder: Kinematica)

N E U E R R O TO R / S TA TO R - D I S P E R G I E R E R

Scherraten rauf, Teilchengrössen runter Die Grundprinzipien des Mischens und Dispergierens sind seit Jahrzehnten bekannt. Dennoch führen Innovationen dieses Fachgebiet immer wieder zu neuen Gipfeln. Das betrifft aktuell unter anderem die Arbeit im Bereich der Sub-1-µm-Teilchen und die Kombination von geringen Scherkräften und höchsten Turbulenzen unter Verwendung spezieller Mischköpfe. CHRISTIAN EHRENSBERGER

G

enerell lautet ein wesentlicher Zukunftstrend: Erreichen von höchsten Scherraten. Grundlage bleibt weiterhin das Dispergier-Rotor/Stator-Prinzip, mit dem in den 50er-Jahren Prof. Wilhelms aus Luzern die Mischtechnik auf legendäre Weise auf ein ganz neues Niveau gebracht hat. Sie ist bis heute eine weltweit eingesetzte Standardtechnologie. Um beim Dispergieren Teilchengrössen von unter 1 μm zu erreichen, reicht es nicht, lange Erfahrungen in der Konstruktion oder

ein breites Anwendungswissen zu haben, sondern man braucht ein vernetztes Denken mit allen Informationen, um diese zu einem neuen Ganzen zusammenzufügen. Hochpräzise Teile aus interner Fertigung in Kombination mit besten Lieferanten garantieren Schweizer Qualität, um auch heute dem Erfindergeist von Prof. Wilhelms gerecht zu werden. Der neue Rotor/Stator-Dispergierer (Megatron MT-SHS, Kinematica, Luzern, www.kinematica.ch) hebt diese Messlatte für Tech-

nikumsanlagen deutlich an. Mit Umfangsgeschwindigkeiten von bis zu 65 Metern pro Sekunde und genauster Fertigung aller Spaltmasse werden Scherraten von bis zu 300 000 s-1 erreicht. Diese liegen somit bis zu sechsmal höher als bei vergleichbaren Maschinen. Durch diese Parameter könne, je nach Stoffsystem, Teilchengrössen unter 1 μm erreicht werden. Neue Lösungen finden sich auch im Bereich von Mischaufgaben: Hier sorgt ein spezieller Mischkopf (Biotrona, Kinematica) durch ge-


Neue Rotor-Stator-Dispergierer legen die Messlatte für Technikumsanlagen deutlich höher.

ringe Scherkräfte bei höchsten Turbulenzen für effiziente Ergebnisse. Bei der seit Jahrzehnten bekannten Dissolverscheibe wird bei zunehmender Viskosität Wärme eingetragen. Der Zeitbedarf ist enorm, und die erzeugten Tröpfchen zeigen eine breite Gauss-Verteilung. Der Biotrona kombiniert Eigenschaften des Dissolvers zu einem neuen Ganzen. Die patentierte Geometrie bewirkt, dass das Produkt mit geringster Scherung, hohen Turbulenzen und tiefen Wärme-Energieeinträgen konfrontiert wird. Der grossflächige Balkenrotor saugt und beschleunigt das Stoffsystem schlagartig und lässt es durch die verwirbelungsoptimierten Stator-Schlitze wieder austreten. Ein Zeitgewinn von bis zu 90 Prozent gegenüber dem Dissolver wird möglich, und die erzeugten Tröpfchen liegen in einer sehr schmalen Gauss-Verteilung.

„ Zuverlässige Messtechnik für die Sicherheit Ihrer Prozesse.“

Selbstüberwachende Füllstand- und Drucksensoren erhöhen Ihre Anlagensicherheit. Für die Sicherheit Ihrer Anlage arbeiten VEGA-Sensoren mit

Das «gewisse Etwas» als Summand der Lösungsformel

Selbstüberwachung und Diagnosefunktionen. Asset Management

Bei aller technischen Fortentwicklung ist die Vielschichtigkeit der Problemstellungen bei Misch- und Dispergierprozessen kaum zu überschätzen. So lässt sich zum Beispiel das thermodynamische Verhalten von Emulgatoren nicht ohne Weiteres mit hundertprozentiger Sicherheit vorhersagen. Auch kann sich ein im Labormassstab funktionierendes System im Technikum durchaus ganz anders verhalten. Die Lösung ergibt sich daher immer als Summe von KonstruktiKONTAKT onserfahrung plus AnwendungswisKinematica AG CH-6014 Luzern sen plus vernetztes Denken plus Telefon 041 2596565 Präzisionsfertigung – und dazu das info@kinematica.ch ■ «gewisse Etwas». www.kinematica.ch

und zusätzliche Speicher für Prozesswerte und Systemereignisse ermöglichen eine vorbeugende Wartung sowie die lückenlose Rückverfolgung von Veränderungen im Prozess und am Sensor. Dies optimiert Ihre Anlagenverfügbarkeit und spart Kosten im Anlagenbetrieb und bei der Instandhaltung. www.vega.com/ch-de/chemie


44

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

verfahrenstechnik

M I S C H - U N D D I S P E R G I E R - TE C H N O L O G I E

Vom Becherglas bis zur Produktion Mischen und Dispergieren sind traditionelle Techniken und weithin gebräuchlich – in der Chemie- und Pharmabranche ebenso wie in Lebensmittelchemie und Biotechnologie. Doch mit der Massenproduktion kam eine weitere Dimension als Herausforderung hinzu: Wie übertrage ich ein Verfahren aus dem Labor über das Technikum bis zur Herstellung im Grossmassstab? ANDREAS OTTE*,RALF BÜRGELIN*, CHRISTIAN EHRENSBERGER*

N

eue Lösungen im Bereich Mischen und Dispergieren werden meist durch die Weiterentwicklung der eingesetzten Werkzeuge und die Anordnung der einzelnen Komponenten erreicht. Trotz aller Mathematik und Technologie sind es auch heute vielfach die Erfahrungswerte, auf deren Basis sich letztlich Prozesse effektiver gestalten lassen. Dabei kommt der Übertragung vom Klein- in den Grossmassstab eine immer grössere Bedeutung zu.

Zusätzliche Parameter en gros – aber auch grössere Freiheiten Was früher im Becherglas ausprobiert wurde, kann heute im kleinen Massstab 1:1 in Labor-Prozessanlagen nachgestellt werden (z.B. IKA magic PLANT oder IKA magic LAB, IKA-Werke, Staufen, www.ika.de). Sie spielen sogar eine immer grössere Rolle. Die klassische Scale-up-Methode, ausgehend vom Becherglas, ist langwierig und teuer, da praktisch in jedem Massstab die notwendigen Betriebsdaten neu erarbeitet werden müssen, um gleichwertige Produktergebnisse zu bekommen. Die modernen Laboranlagen können mit intelligenter Technik Prozesse wesentlich verkürzen und vereinfachen. Dabei müssen bestimmte Parameter berücksichtigt werden, wenn man in den Fertigungsprozess geht. Als Basis dienen die Ergebnisse und Betriebsparameter, die mit einer Technikumsmaschine erarbeitet wurden. Im einfachsten Fall wird, basierend auf der gewünschten Zielkapazität, aus dem Maschinen-Sortiment eines Herstellers die passende Grösse mit gleichem Verfahrensteil ausgewählt. Oft ist es aber doch nicht ganz so simpel: Entweder hat in der Vergangenheit die «Lösung von der Stange» in ähnlichen Fällen nicht optimal funktioniert, oder man möchte zum Beispiel gegenüber den bisher installierten

Bindeglied zwischen Labor und Produktion: 1:1-Nachstellen des «Becherglas-Experiments» im kleinen Massstab in einer Pilot-Prozessanlage. (Bilder: IKA)


verfahrenstechnik

Produktionsanlagen einen Effizienzgewinn erzielen. In einem solchen Fall wird dann eine Standard-Konfiguration modifiziert, und die neuen Betriebsparameter müssen gegebenenfalls in einen anderen Massstab übertragen werden. So sind im Einzelnen Anpassungen bei den Maschinenkomponenten oder auch beim gesamten Herstellungsprozess vorzunehmen. Für ein Scale-up sind verschiedene Parameter von Bedeutung. So ist eine Misch- bzw. Dispergieraufgabe in der Regel ein Energieeintrag in das Produkt. Abzüglich der Verluste im Antrieb taucht dieser dann als Pump-, thermische und Dispergierenergie auf. Die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Arbeiten schafft eine Verfahrenstechnik, die in allen Massstäben bei der Energieumwandlung weitestgehend identisch ist. Denn nur dann können jeweils die gleichen Betriebsparameter abgebildet werden, wie zum Beispiel Werkzeug-Konfigurationen und Umfangsgeschwindigkeiten. Nur bei ähnlichem Maschinendesign und ähnlichen Betriebsparametern kann man davon ausgehen, dass auch die Aufteilung in die einzelnen Energieeinträge beim Übergang von einem Massstab auf einen grösseren ähnlich ist. Um eine vergleichbare Produktqualität in einem anderen Massstab zu erzielen, muss in der Regel ein spezifischer Energieeintrag bestimmt werden. Dieser ist bezogen auf den Durchsatz (kontinuierliche Prozesse) oder auf die fixe Menge (Batch-Prozesse). Wenn in den einzelnen Massstäben ein vergleichbarer spezifischer Energieeintrag erfolgt, ist davon auszugehen, dass man auch vergleichbare Produktqualitäten erzielt. Es ist nicht zu erwarten, dass zum Beispiel im grossen Massstab mit weniger Energieeintrag das gleiche Ergebnis erzielt werden kann. Andererseits sollte man bei Versuchen im Kleinmassstab tatsächlich nur so viel Energie aufwenden, wie zur Erzielung einer angestrebten Produktqualität erforderlich ist. Immense spezifische Energieeinträge lassen sich oft im grossen Massstab nicht mehr umsetzen, was bei der Produktentwicklung oft vergessen wird. Wenn der Ingenieur den spezifischen Energieeintrag von Labor-, Technikums- und Produktionsmaschinen auf ein in etwa gleiches Niveau gebracht hat, verbleibt dennoch ein Stück Arbeit. Oft unterscheidet sich die Art der Peripheriegeräte in der Produktion von im Labor eingesetzten Geräten. Das betrifft zum Beispiel Pumpen oder Feststoffdosierer. Werden etwa beim Zuge-

ben von Pulvern in die Rezeptur im Grossmassstab häufig Big-Bag-Entleerstationen oder Sack-Entleerungen eingesetzt, so geschieht dies bei den kleinen Mengen im Labor in der Regel manuell. Insbesondere zur Simulation kontinuierlicher Prozesse ist es ratsam, die verfahrenstechnisch relevante Peripherie zu minuatisieren. Auch die Querschnitte von Rohrleitungen, Dispergierwerkzeugen usw. sind zu beachten, da zum Beispiel die maximal mögliche Produktviskosität im kleinen Massstab früher erreicht wird. Im Labor sind ihnen engere Grenzen gesetzt, womit auch die Aus-

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

45

gangspartikelgrössen limitiert sind. Hier eröffnen sich im Technikum und in der Produktion grössere Freiheiten. Entscheidend bleiben jedoch in der Regel die Misch- bzw. Dispergier-Technologie selbst und ihre Übertragung in grössere Massstäbe.

Tausend Liter Mayonnaise in zehn Minuten Dazu zwei Beispiele aus dem Erfahrungsschatz der Ingenieure der IKA-Werke in Staufen; das erste davon aus dem Bereich der Emulsionen: Bei der Mayonnaise-Herstellung lautet das Ziel, in kurzer Zeit eine stabile Emulsion herzustellen. Dazu müssen die

W

SIE SUCHEN, WIR FINDEN. Industrieanalytik für Chemie, Life Science und Polymere. Sie kennen CURRENTA als Manager und Betreiber der CHEMPARK-Standorte Leverkusen, Dormagen, Krefeld-Uerdingen. Hier kommt einiges an Analytik-Kompetenz zusammen. CURRENTA Analytik begleitet ihre Kunden durch den gesamten Prozess, von der F&E-Analytik über die Rohstoffanalytik bis hin zur Freigabeprüfung. Denn wer wie wir die Gene der chemischen Industrie in sich trägt, der hat auch das Know-how und das Prozessverständnis für diesen Bereich.

Currenta GmbH & Co. OHG 51368 Leverkusen www.analytik.currenta.de Kundentelefon: 0214 - 3033777 Ein Unternehmen von Bayer und LANXESS


46

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

verfahrenstechnik

sem Falle ragen die lipophilen MolekülSchwänze nach aussen und die hydrophilen Köpfe nach innen. Dort schliessen sie in Form einer Mizelle die Honigtröpfchen ein.

Optimierter Energieeintrag für Batterieelektroden-Beschichtung

Für einen grossen Bereich von Mischgütern geeignet: Prozessanlage im Labormassstab zum chargenmässigen Mischen und Emulgieren von niederviskosen bis gerade noch fliessfähigen Massen.

Umwälzleistung der wässerigen Vorlage, das Eintragen von Öl, und noch dazu der Energieeintrag des Werkzeuges aufeinander abgestimmt sein. Wird zu langsam eingetragen, kann es zu Überhitzungen und zum nachfolgenden Brechen der Emulsion kommen, ebenso werden die Produktionszeiten pro Batch uninteressant. Wird zu schnell eingetragen, kann der Emulgator die Öltröpfchen nicht schnell genug benetzen, und es kommt keine stabile Emulsion zustande. Die Optimierung der Apparate auf die Applikation wird in diesem Fall über eine Anpassung des Standard-Maschinendesigns (Dispergierwerkzeuge, Querschnitte) und der Betriebsparameter erreicht. Durch die Optimierungen ist es so zum Beispiel mög-

lich, in einer Mischanlage (SPP 1000, IKAWerke) einen 1000-Liter-Batch Mayonnaise inklusive Befüll- und Abfüllzeiten in weniger als 10 Minuten herzustellen. Neben dem geometrischen und mechanischen Design spielt selbstverständlich auch die chemische Formulierung eine Hauptrolle. Da wird für Mayonnaise als Emulgator Lecithin verwendet, das sich dank seines hydrophilen Molekül-Kopfes gut in Wasser dispergieren lässt und mit seinen lipophilen Molekül-Schwänzen die Öltröpfchen in der Mitte einschliesst. Für sogenannte InversMayonnaisen wie Honig-in-Ölivenöl-Cremes benötigt man dagegen Emulgatoren mit dem entgegengesetzten Mechanismus – zum Beispiel Mono- und Diglyceride. In die-

Das zweite Beispiel betrifft Suspensionen für die Fertigung von Batterieelektroden: Bei der Herstellung der notwendigen Beschichtungsmassen, zum Beispiel für Lithium-Ionen-Batterien, werden in eine flüssige Vorlage diverse Feststoffe in grosser Menge eingetragen und homogenisiert. Neben einem Binder sind das in der Regel Aktiv-Materialien und Feststoffe zur Verbesserung der Leitfähigkeit zwischen den einzelnen Partikeln. Für den nachfolgenden Beschichtungsprozess und letztendlich auch für die Funktion der Elektrode sind die Einhaltung eines Viskositätsfensters und eine agglomeratfreie, homogene Dispergierung essenziell. Der Binder zum Beispiel benötigt eine moderate Scherung, um die Polymer-Struktur nicht zu zerstören. Feinste Pulver wie etwa Carbon Nanotubes brauchen dagegen deutlich mehr Energieeintrag, um eine agglomeratfreie Masse zu erzielen. Aktiv-Materialien haben teilweise eine Gitterstruktur, welche durch zu viel Scherung wieder zerstört werden kann. Die Anpassung an die Applikation besteht in der richtigen Gestaltung der einzelnen Prozessschritte, um effizient, aber ohne Zerstörung der Eigenschaften eine gute Produktqualität zu erzielen. Zusätzlich kommen teilweise Anforderungen dazu wie etwa die Verwendung von Dispergierwerkzeugen aus Keramik, um metallische Kontamination der Massen durch teilweise abrasi■ ve Inhaltsstoffe zu vermeiden.

ZU DEN AUTOREN *Andreas Otte und *Ralf Bürgelin, IKA-Werke GmbH & Co. KG, Staufen **Dr. Christian Ehrensberger, Redaktion «Chemie plus»

KONTAKT IKA-Werke GmbH & Co. KG D-79219 Staufen i. Br. Telefon +49 (0)7633 8310 www.ika.de


chemie

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

47

N E U E S N F S « M O L E C U L A R S Y S TE M S E N G I N E E R I N G »

Mit Spitzenforschung die Schweiz von morgen gestalten Basler Forscher übernehmen die Führung beim neu lancierten Nationalen Forschungsschwerpunkt (NFS) Künstliche Molekulare Systeme (Molecular Systems Engineering). Im Rahmen dieses NFS werden komplexe chemische Syntheseprozesse untersucht, die in biologischen Zellen stattfinden. Ziel ist es herauszufinden, wie solche Prozesse gewinnbringend auch in der Mikrofabrikation, der Medizin und der Nanotechnologie eingesetzt werden können. ANNETTE VON KIECKEBUSCH-GÜCK

D

amit die Schweiz ihre Stärken als Forschungsstandort weiterentwickeln kann, müssen auch auf nationaler Ebene strategische Investitionen in die Forschung und die dazugehörige Infrastruktur bereitgestellt werden. Derzeit tragen 21 Nationale Forschungsschwerpunkte (NFS) dazu bei, die Schweiz von morgen zu gestalten. Darunter sind acht gerade lancierte neue NFS, mit denen der Schweizerische Nationalfonds (SNF) zukünftige Spitzentechnologien für den Werkplatz Schweiz sichern will. Die neuen NFS werden an den Universitäten Basel, Bern (2), Freiburg, Genf, Neuenburg sowie der ETH Lausanne und der ETH Zürich eingerichtet. Der Bund investiert während der Periode von 2014 bis 2017 Mittel in der Höhe von jährlich rund 30 Millionen Franken in diese Projekte. Die maximale Laufzeit der NFS beträgt 12 Jahre. Seit 2001 wurden 28 NFS mit besonderer Gewichtung von interdisziplinären Ansätzen, aber auch neuen, innovativen Fragestellungen errichtet. Dabei strebt der SNF eine Konzentrierung der Kräfte und eine verbesserte Arbeitsteilung unter den For-

Der designierte NFS-Direktor des Forschungsschwerpunktes molekulare künstliche Systeme, Prof. Wolfgang Meier vom Departement Chemie der Universität Basel und Co-Direktor Prof. Daniel Müller vom Departement Biosysteme (D-BSSE) der ETH Zürich mit Sitz in Basel. (Bild: Universität Basel/Peter Schnetz)

schungsinstitutionen in der Schweiz an. Ein weiteres Ziel ist es, Partnerschaften zwischen dem akademischen und ausserakademischen Bereich fördern.

Schematischer Aufbau eines Peptidvesikels aus amphiphilen Peptiden. (Quelle: Uni Basel/ Wolgfang Meier)

Die Lancierung der acht neuen nationalen Forschungsschwerpunkte ist das Ergebnis der 2011 gestarteten Ausschreibung durch den Schweizerischen Nationalfonds (SNF), auf welche insgesamt gut 60 Gesuche eingegangen waren. Nach der wissenschaftlichen Prüfung durch den SNF hat das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF die Lancierung der neuen NFS beschlossen. Neben der wissenschaftlichen Qualität erfüllen die neuen Forschungsschwerpunkte auch das besonders wichtige Kriterium einer langfristigen Abstützung in den Entwicklungsplanungen der sich bewerbenden Hochschulen. Die Tabelle zeigt eine Übersicht zu den acht neuen NFS.

Forschungsschwerpunkt Künstliche Molekulare Systeme Die Universität Basel ist bereits Leading house des NFS «Iconic Criticism», sowie


48

chemie

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

Tabelle: Die neuen nationalen Forschungsschwerpunkte in der Schweiz NFS

Gruppe

Bundesmittel

NFS PlanetS: Entdeckungen im Sonnensystem NFS On the Move: The Migration-Mobility Nexus NFS Digital Fabrication: Advanced Building Processes in Architecture NFS Materials’ Revolution: Computational Design and Discovery of Novel Materials (MARVEL) NFS Molecular Systems Engineering

Prof. Willy Benz, Universität Bern (Co-Leading House: Universität Genf)

2014 bis 2017: 17,6 Mio. CHF

Prof. Gianni D’Amato, Universität Neuenburg

2014 bis 2017: 17,2 Mio. CHF

Prof. Matthias Daniel Kohler, ETH Zürich

2014 bis 2017: 13,4 Mio. CHF

Prof. Nicola Marzari, ETH Lausanne

2014 bis 2017: 18 Mio. CHF

NFS RNA & Disease: Understanding the Role of RNA Biology in Disease Mechanisms NFS Mathematics of Physics: SwissMAP NFS Center for Bio-Inspired Stimuli: Responsive Materials

Prof. Wolfgang Meier, Universität Basel (Co-Leading House: ETH Zürich)

2014 bis 2017: 16,9 Mio. CHF

Prof. Oliver Mühlemann, Universität Bern (Co-Leading House: ETH Zürich)

2014 bis 2017: 16,6 Mio. CHF

Prof. Stanislav Smirnov, Universität Genf (Co-Leading House: ETH Zürich)

2014 bis 2017: 11,2 Mio. CHF

Prof. Christoph Weder, Universität Freiburg

2014 bis 2017: 12 Mio. CHF

Co-Leading House des NFS «Quantum Science and Technology». Neu wird der Nationale Forschungsschwerpunkt Künstliche Molekulare Systeme (Molecular Systems Engineering) installiert, der von Prof. Wolfgang Meier vom Departement Chemie der Universität Basel geleitet wird; Co-Direktor wird Prof. Daniel Müller vom Departement Biosysteme (D-BSSE) der ETH Zürich mit Sitz in Basel sein. Unterstützung erfährt der NFS auch von dem Leiter des Departements Chemie der Universität Basel, Prof. Thomas Ward. In der ersten Förderphase 2014 – 2017 unterstützt der Schweizerische Nationalfonds (SNF) das Programm mit knapp 17 Millionen Franken. Die Forschungstätigkeit soll Mitte 2014 aufgenommen werden. In biologischen Zellen finden komplexe chemische Syntheseprozesse statt, die sehr energieeffizient ablaufen und dabei nur wenige Abfallstoffe produzieren. Wie können solche Prozesse gewinnbringend auch in der Mikrofabrikation, der Medizin und der Nanotechnologie eingesetzt werden? Systeme und Maschinen aus der uns umgebenden Welt sind nicht zwanglos in den molekularen Bereich übertragbar. Vor allem jedoch durch die Entwicklung der supramolekularen Chemie und durch die dadurch gewonnenen Fähigkeiten, intermolekulare Wechselwirkungen zu kontrollieren, ist es möglich geworden, molekulare Systeme zu entwickeln, die eine vorhersagbare Funktion aufweisen. Heute gibt es bereits einige synthetische Systeme, mit denen z.B. eine gerichtete molekulare Bewegung erzielt wer-

den kann. Mit einer gemeinsamen, interdisziplinären Kooperation der Lebenswissenschaften, Chemie, Physik und Ingenieuren versucht man die Syntheseverfahren der Zellen besser verstehen zu lernen, um sie auf molekulare Systeme zu übertragen. Einige dieser synthetischen Systeme gleichen winzigen Fabriken, andere Nanoträgersystemen, in denen neue Stoffe und Substanzen entstehen, die in der Energieversorgung, aber auch in der medizinischen Diagnostik und Therapie zum Einsatz kommen. Den Wissenschaftlern um Prof. Wolfgang Meier an der Universität Basel ist es z. B. gelungen, ein intelligentes Nanoträgersystem auf Basis von Peptiden zu schaffen [1]. Aufgrund ihres besonderen Aufbaus organisieren sich die Peptide im Wasser selbst zu Hohlkörper-Vesikeln im Nanometerbereich. Voraussetzung dafür ist die Ausbildung einer Membran, die nun erstmals ausschliesslich mit Peptiden aufgebaut werden konnte. Das neue Nanoträgersystem kann für den Transport und Schutz unterschiedlicher Moleküle wie Medikamente verwendet werden. Durch die Verwendung von Peptiden baut sich das Trägersystem nach seinem Einsatz im Körper vollständig ab. Während bisher der Fokus auf einzelne molekulare Module gerichtet war, ist es das erklärte Ziel des NFS «Molecular Systems Engineering», neue Ingenieursprinzipien zu entwickeln, die aufzeigen, wie die molekularen Einzelmodule zu funktionierenden molekularen Systemen – zu molekularen Fliessbändern – zusammengefügt werden

können. Dabei ist ein hoher Zuwachs an Komplexität zu erwarten. Gemeinsam mit der Universität Basel, die bereits den Studiengang Nanotechnologie anbietet, bereitet der NFS mit einem neuen Master- und Doktoratsstudiengang die nächste Generation von Molekular-Ingenieuren vor, die zur Lösung der technischen Herausforderungen der Zukunft beitragen können. Gerade die Stadt Basel, in der besonders starke Synergien im Chemie-, Life-Sciences- und Nanotech-Bereich, in verschiedenen Forschungseinrichtungen und in der Industrie vorhanden sind, bietet eine hervorragende Basis für die Entwicklung dieser neuen Technologien, um das grosse wirtschaftliche Potenzial der neuen Technologien zu erschliessen ■ und zu nutzen.

ORIGINALPUBLIKATION [1] Dirk de Bruyn Ouboter, Thomas Schuster, Vijay Shanker, Markus Heim, Wolfgang Meier: Multicompartment micelle-structured peptide nanparticles: A new biocompatible gene- and drug delivery tool, Journal of Biomedical Materials Research Part A, 2013 | doi: 10.1002/jbm.a.34778

WEITERE INFORMATIONEN Prof. Wolfgang Meier Universität Basel, Departement Chemie CH-4056 Basel Telefon 061 267 38 02 Wolfgang.Meier@unibas.ch www.unibas.ch


firmenberichte

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

49

M O B I L E R M A S TE R M E TE R F Ü R D U R C H F L U S S M E S S G E R Ä TE

Vorortkalibration spart Zeit und Aufwand Die Kalibration von Durchflussmessgeräten ist in vielen Industrien und Prozessanlagen ein wichtiger Prozess zur Qualitätssicherung. Obwohl zwingend notwendig, beeinträchtigt diese Tätigkeit die normale Produktion. Daher ist es für den Anlagenbetreiber von grossem Interesse, die Kalibration sowohl rückführbar als auch effizient durchzuführen. Lukas Hablützel, Endress+Hauser Metso AG

Oft wird, um die Genauigkeit der eingebauten Durchflussmessgeräte in einer Anlage zu verifizieren, ein Vergleichsmessgerät (Mastermeter) eingesetzt. Dabei wird der Mastermeter in Reihe zum Prüfling geschaltet und eine Vergleichsmessung gestartet. Um wiederum die Genauigkeit des Mastermeters zu überprüfen, wird dieser zwischen den Kalibrationseinsätzen bzw. in, wie im Q-System definierten, Intervallen in einer unabhängigen, rückführbaren Kalibrieranlage auf die entsprechende Genauigkeit kalibriert. Dadurch erspart sich der Betreiber sowohl den logistischen als auch den finanziellen Aufwand, jeden Prüfling auf einer unabhängigen Kalibrieranlage zu überprüfen. Um den Aufwand für die Rüstzeit zu minimieren, ist eine transportable Kalibrationseinheit sehr hilfreich.

Kompakte Einheit Die von Endress+Hauser entwickelte Lösung «Mobiler Mastermeter» ist ein ideales Zusammenspiel aus technischer Lösung und ergänzenden Serviceleistungen. Der Messwagen basiert zumeist auf einem Coriolis-Massedurchflussmessgerät und folgenden Einheiten: ■ Durchflussmesser ■ Batchcontroller ■ Start/Stop ■ Ventil, Handventil

Die gesamte Anlage wird auf einem Edelstahlmesswagen installiert. Das System wird über zwei kundenspezifizierte Schlauchanschlüsse als Prüfschleife in die bestehende Anlage integriert. Damit ist der Kalibrierwagen innert Minuten installiert. Design und Ausführung können auch für hygienische Anwendungen in der Pharma- oder Lebensmittelindustrie verwendet werden. Für Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen, z. B. Chemie-, Öl- und Gasindustrie, sind die elektrischen Komponenten entsprechend gemäss den geltenden ATEX-Vorschriften für den Einsatz zugelassen.

Durchfluss messen Es gibt eine Reihe zuverlässiger Verfahren, Durchfluss zu messen. Als sehr genau und mit breitem Anwendungsspektrum hat sich das Coriolismessprinzip etabliert. Dieses Messprinzip ist unabhängig von vielen Mediumseigenschaften und misst den orts- und temperaturunabhängigen Massestrom. Für die Anwendung als Mastermeter verwenden wir bei den mobilen Messwagen den Promass 84F mit Premium Kalibration von ±005% (rückführbar auf ISO/IEC 17025). Ist der Prüfling ein Volumenstrommessgerät, so kann das Massesignal auch im Gerät in Volumen umgerechnet werden. Für eine temperaturkompensierte Volumenmessung (z. B. Vol@15 °C) wird ein externer Temperaturfühler und ein entsprechender FlowComputer verwendet.

Masterkalibration

Kalibrieranlage Endress+Hauser Flowtec in Reinach.

Für die Genauigkeit des Mastermeters sorgt die regelmässige Kalibration auf einer unabhängigen Kalibrieranlage. Der Anwender wird im Vorfeld über die anstehende Kalibration informiert und kann damit die eigene Qualitätssicherungsplanung besser durchführen. Die Masterkalibration des Messwagens erfolgt dann schnell und planmässig auf der SCS-akkreditierten Kalibrieranlage der Endress+Hauser Flowtec AG.

Mobiler Mastermeter.

Die Messergebnisse werden protokolliert und dokumentiert. Vorteile auf einen Blick: Mit dem mobilen Mastermeter wird der Aufwand für Überprüfung und Nachkalibration von Durchflussmessgeräten auf ein Minimum reduziert. ■ Einfaches Handling ■ Kurze Rüstzeiten ■ Vorortkalibration – ohne Ausbau der Prüflinge ■ Rückführbar – als Mastermeter ■ Hygienische Ausführung ■ Entspricht den Anforderungen der regulierten Industrie (GMx) ■ Auch für Anwendungen im Ex-Bereich ■ Kundenspezifische Anpassungen. Endress+Hauser Metso AG CH-4153 Reinach BL Telefon 061 7157575 info@ch.endress.com; www.ch.endress.com


50

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

biotechnologie

B I O TE C H N E T

Wie Forscher Antibiotikaresistenz austricksen Im biotechnet haben sich Schweizer Fachhochschulen mit industriellen Partnern der Biotech-Szene zusammengeschlossen, um ihre Kompetenzen zu vernetzen und mit Innovationen weltweit neue Standards fortschrittlicher Biotechnologie zu setzen. Ein Beispiel dafür ist das neue Forschungskonsortium zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenz. ELSBETH HEINZELMANN

L

aut WHO (2014) tritt jährlich in der EU bei 5 bis 12 Prozent der Spitalpatienten eine Infektion auf. Rund 400 000 weisen resistente Erregerstämme auf, 25 000 Menschen sterben. Die zunehmend multiresistenten Bakterien verursachen zudem wirtschaftliche Schäden von über 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. Besonders besorgniserregend ist die Situation bei gramnegativen Bakterien wie Escherichia coli oder Klebsiella pneumoniae, wo bisher unbekannte Resistenzmechanismen auftauchen und keine neuen Medikamente greifbar sind.

Der «TRIC»: Resistenz ausschalten Mit dem Thema befassten sich am ETH-Departement für Biosysteme in Basel die Forscher Marc Gitzinger und Marcel Tigges. Im Brennpunkt standen molekulare Schalter,

die unsere Gene regeln und bestimmen, wann diese in welchem Zelltyp aktiv werden sollen. In die Regulierung der Genexpression involviert sind sogenannte Transkriptionsfaktoren. Antibiotika sind oft Regulatoren oder Aktivatoren der Genexpression. Sollte es also möglich sein, mit einem «Transcription Regulator Inhibiting Compound» (TRIC) zwar die Resistenz nicht zu unterbinden, jedoch deren Aktivierung zu unterbrechen? Damit liessen sich neue Resistenzen reduzieren und nicht mehr taugliche Antibiotika wieder aktivieren. Der Geistesblitz war so erfolgreich, dass die beiden Wissenschaftler eine eigene Firma, die BioVersys AG in Basel gründeten. Bereits stellten sie fest, dass einer ihrer Leitwirkstoffe BV-TB 6481 erstaunliche Resultate zeigt, indem er multiresistente Mycobac-

BioVersys arbeitet an neuen Medikamenten, welche die Resistenz gegen bakterielle Pathogene ausschalten. Die Pharmaindustrie ist nicht produktiv genug, um genügend neue innovative Antibiotika bereitzustellen. Die WHO stuft antimikrobielle Resistenz als eine der drei grössten Bedrohungen für die menschliche Gesundheit ein. V.l.n.r. Laborantin Birgit Schellhorn, CEO Marc Gitzinger, CSO Marcel Tigges und Michel Pieren, Leiter des beschriebenen Projektes. (Bild: BioVersys)

terium tuberculosis-Bakterien, dem wichtigsten Erreger der Tuberkulose beim Menschen, wieder sensitiv macht gegenüber dem klassischen, schon im Jahr 1956 entdeckten Antibiotika und Prodrug Ehtionamide. Doch für die Weiterentwicklung ihrer Tuberkulosebekämpfung ist BioVersys auf öffentliche Zuschüsse, Stiftungen und externe Partnerschaften angewiesen. Arzneimittel gegen diese, vor allem die sogenannte Dritte Welt heimsuchende Krankheit gelten als «orphan drugs», da sie angesichts des beschränkten Marktes, dem entsprechend geringen Umsatz während des gesetzlichen Patentschutzes und gleichzeitig hohen Entwicklungskosten für die Pharma-Industrie keinen Profit abwerfen.

Mit vereinten Kräften gegen schleichende Killer Basierend auf den Erkenntnissen der Tuberkulosestrategie erweiterte BioVersys ihr Forschungsspektrum auf heimtückische Bakterienstämme wie Kolibakterien und Enterokokken, für deren Bekämpfung ein hoher medizinischer Bedarf besteht. «Nosokomeion» nannten die Alten Griechen ihre Heilstätten, in denen sie Patienten mit Heilschlaf behandelten. Heute verstecken sich unter der Bezeichnung «nosokomial» jene mysteriösen Infektionen, welche Patienten während ihres Spitalaufenthaltes auflesen. Die US Centers for Disease Control and Prevention bestätigen für 2013, dass jeder 20. Patient in einem Spital Opfer einer Infektion wird, die ernsthaft bis tödlich verläuft und das US Gesundheitswesen jährlich an die 10 Milliarden Dollar kostet. In Kombination mit der zunehmenden Antibiotikaresistenz reduzieren sich die Therapiemöglichkeiten infizierter Patienten, was zu vermehrter Morbidität, Letalität und Kosten führt.


BioVersys suchte sich für das ambitionierte Vorhaben Unterstützung aus dem biotechnet. Um alle vorhandenen Kompetenzen in Biologie, Chemie und klinischer Medizin zu mobilisieren, entstand mit Unterstützung der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) ein nationales Forschungskonsortium zur Wirkstoffentwicklung für die Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen. Unter der Projektleitung der BioVersys beteiligen sich die FHNW Life Sciences in Muttenz, die für die biologischen Assays und die Protein-Kristallographie zuständig ist. Um den fachlichen Kontakt kümmert sich Professor Rainer Riedl, Leiter der Fachstelle Organische Chemie und Medizinalchemie, welcher die chemische Synthese besorgt sowie die pharmakokinetischen Analysen. Mit von der Partie ist auch Professor Vincent Perreten, Fachmann für molekulare Epidemiologie und Infektiologie der Universität Bern. Er sowie Professor Jacques Schrenzel vom bakteriologischen Labor der Hôpitaux Universitaires de Genève sind verantwortlich für die Genexpressionsanalyse in klinischen Pathogenen. Schliesslich kümmert sich die Gruppe von PD Dr. Nina Khanna der Infektiologie und Spitalhygiene am Universitätsspital Basel um Infektionsmodelle und Pharmakokinetik, und führt die in vivo Experimente durch. «Wir möchten für die Klinik bessere Therapieoptionen für Staphylokokken-Infektionen erzielen», so Dr. Khanna. «Dies besonders für Fremdkörperinfekte, die sich durch therapieresistente Biofilme auszeichnen.» Aufgabe von BioVersys ist es einerseits, die Compounds inhouse auf ihre Aktivität zu testen und andererseits die Ressourcen und Expertisen der Partner bestmöglich zu koordinieren, sodass aus den ursprünglichen Molekülen schliesslich Wirkstoff-Kandidaten entstehen, die erfolgreich eine Infektion in der Maus bekämpfen.

Auf Erfolgskurs dank Win-Win-Situation Das Kompetenznetzwerk biotechnet sichert dem Vorhaben nicht nur Fachwissen verschiedener Disziplinen, sondern auch ein starkes Engagement der Beteiligten. «Unsere Aufgabe ist es, unser Wissen um die organisch-synthetischen und medizinchemischen Aspekte in das Projekt einzubringen», erklärt Rainer Riedl. Zum Einsatz kommt dabei rationales Wirkstoffdesign, um neue chemische Wirkstoffstrukturen mit biologischer Aktivität in silico zu generieren. «Anschliessend synthetisieren wir diese Struktu-

ren und wollen sie mit den Forschungspartnern aus Biologie und Medizin zum klinischen Wirkstoff weiter entwickeln.» Die Bioanalytikgruppe von Professor Daniel Gygax der Hochschule für Life Sciences der FHNW fokussiert auf biophysikalische Messungen. Sie wird die In-vitro-Bindung der von den Wädenswiler Kollegen synthetisierten Moleküle an das Target-Protein mit einem Biosensor-System, markerfrei und in Echtzeit bestimmen. «Damit können wir die Bindungseigenschaften von potenziell neuen Wirkstoffen quantifizieren und auf diese Weise zur rationalen Selektion chemischer Verbindungen beitragen», so Daniel Gygax. «Wir wollen zudem eine hochauflösende 3D-Struktur des Target-Proteins generieren. Die Struktur dient als Grundlage für medizinalchemische Optimierungen der Wirkstoffkandidaten.» Der am Institut für Veterinärbakteriologie entwickelte DNA-Mikrochip erlaubt die Detektion der meisten, bekannten und erworbenen Antibiotika-Resistenzgenen, unabhängig von deren Expression in grampositiven Bakterien, und dies innerhalb eines Arbeitstages. «Die Weiterentwicklung der Methode im KTI-Projekt ermöglicht es, mit demselben Mikrochip auch die RNA der Resistenzgene zu analysieren, was zusätzlich eine Aussage zur Expression erlaubt», kommentiert Professor Vincent Perreten. «Somit können wir die Auswirkung eines neu entwickelten Wirkstoffes auf die Genexpression schnellstmöglich auf eine Vielzahl von Resistenzgenen untersuchen.» Das KTI-Projekt und die Kompetenz im biotechnet erlauben BioVersys, chemische und biologische Fragestellungen auszulagern. «Die Schweiz ist ein gutes Terrain für solch innovative Entwicklungen, da hier eine hohe Professionalität und hohes Qualitätsbewusstsein herrscht, zudem sehr gut ausgebildete Fachleute auf dem Markt vorhanden sind», so Dr. Marcel Tigges, CSO der BioVersys. Sein Ziel ist es, bis 2015/2016 einen Kandidaten für ein klinisches Molekül zu schaffen, das die Vision einer Medikamentenkombination bestehend aus einer neuer Klasse therapeutischer Verbindungen in Griffnähe rückt, den sogenannten TRICs, die bakterielle Resistenz gegenüber konventionellen Antibiotika effizient ausschalten. ■

WEITERE INFORMATIONEN www.biotechnet.ch www.BioVersys.com

23. – 25.09.2014 Messe Basel Pharma

Food

Laboratory

Biotech

Cleanroom

asel B n i s unge auf o L C ILMA nmelden ges.ch a n Jetzt ilmac-lou . www Eine Kooperation der Partner


52

CHEMIE PLUS 2-2014

firmenberichte

Die neuen, von Nord-Industriegetriebemotoren angetriebenen UNIMIX-Anlagen haben ein Rekordvolumen von je 10 000 Litern und bilden die weltweit grösste diskontinuierliche Produktionsanlage für Zahncreme. Z A H N C R E M E P R O D U K TI O N

Viele Tausend Mal strahlend lächeln Zahncremeproduktion in Rekordmassstab braucht massive Getriebemotoren. Der Mischtechnikhersteller Ekato hat das Spitzenmodell seiner UNIMIX-Baureihe auf mehr als die doppelte Grösse hochskaliert und so das weltweit grösste diskontinuierliche Produktionssystem für Zahncreme realisiert. Zwei Mischer mit jeweils 10 000 Liter Nutzvolumen stellen abhängig von der Produktdichte stündlich 6000 bis 11000 kg Zahnpasta her. Der Ausstoss wurde damit sogar mehr als verdreifacht. Die Entwicklung der neuen Rekordanlagen begleitete der Antriebslieferant Nord Drivesystems. Alexander Lukas* und Peter Dittmers**

Viele global agierende Hersteller sind bestrebt, Produktionskapazitäten an einigen wenigen Standorten zu konzentrieren. Auch die Hygiene- und Pflegemittelindustrie kennt diesen Trend, sodass die Anforderungen an die Chargengrössen für Produkte wie Zahnpasta kontinuierlich zunehmen. Zudem steigt die Anzahl der an einem Standort produzierten Produktvarianten. Moderne Anlagen müssen daher in der Lage sein, grosse Mengen bei maximaler Flexibilität herzustellen. Mit dieser komplexen Aufga-

benstellung hat die Ekato Systems GmbH aus Schopfheim am Südrand des Schwarzwalds im Auftrag eines Zahncremeherstellers eine neue Anlage für die diskontinuierliche Produktion von Zahncreme entwickelt.

Der bisherige Stand der Technik Die maximale Kapazität von Zahncremeproduktionsanlagen lag bisher zwischen 4000 und 5000 Liter, der Ausstoss bei ca. 2000 bis 3000 Liter pro Stunde. Die Branche un-

terscheidet zwischen der kontinuierlichen und der chargenweisen Produktion. Kontinuierliche Anlagen ermöglichen einen grossen Durchsatz, sind allerdings in Bezug auf Produktwechsel wenig flexibel, da unterschiedliche Inhaltsstoffe teilweise eine eigene Dosier- und Mischtechnik erforderlich machen, sodass bei Rezepturänderungen Umbauten und Neujustierungen anstehen. Zudem lässt sich Zahncreme z. B. bei unzureichender Homogenität nur schwer nacharbeiten. Die grösste Herausforderung beim


firmenberichte

CHEMIE PLUS 2-2014

53

Betrieb kontinuierlicher Anlagen ist es, auch bei Änderungen an den Dosiersystemen eine gleichbleibende Verteilung von Wirkstoffen wie Natriumfluorid zu gewährleisten. Andererseits lässt sich die Produktionsrate diskontinuierlicher Anlagen mit bis dato verwendeten Techniken ohne eine wesentliche Modifikation der Anlagenperipherie nicht mehr signifikant erhöhen. Für den aktuellen Auftrag musste Ekato daher grössere Anlagen konstruieren.

Anlagenaufbau Im Wesentlichen besteht eine Anlage zur Herstellung von Zahncreme aus einem evakuierbaren Kessel mit Rührwerk, einem Homogenisator, der das Produkt zur gewünschten Feinheit homogenisiert sowie aus verschiedenen Dosiersystemen zum Einbringen von Rohstoffen. Die flüssigen Rohstoffe werden entweder in vorgewogenen Mengen über Vakuum in den Kessel gesaugt oder über gravimetrische Methoden eindosiert. Pulverförmige Stoffe oder Verdicker zur Viskositätssteigerung können über den integrierten Homogenisator eindosiert oder über ein Bodenventil in den Kessel gesaugt werden.

Komplexe Berechnungen für das Scale-up Für die grössere Dimensionierung der Mischer musste Ekato die Einzugs- und Einarbeitungszeiten der Komponenten, Mischzeiten, Homogenisierzeiten, Vakuumwerte sowie die benötigten Leistungen für Rührwerk und Homogenisator ermitteln. Die Auslegung der Antriebsleistungen für Rührwerk und Homogenisator erfolgte mit der Leistungsgleichung der Rührtechnik: P = Ne - p - n3 - d5 für turbulente Strömung bzw. P = Ne - p - n2 - d3 - n für laminare Strömung. Den Leistungsbeiwert «Ne» (oder NewtonZahl) bestimmt Ekato auf Basis umfangreichen Erfahrungswissens für das jeweilige Rührorgan und das Produkt mit seiner spezifischen Viskositätskurve. Neben der Pro-

Ekato konstruiert für jedes Produkt das passende Rührwerk.

duktdichte p fliessen ferner die Drehzahl und der Durchmesser in die Leistungsberechnung ein – mit den Exponenten 2, 3 bzw. 5 sind diese Werte besonders wichtig. Die korrekte Dimensionierung der Rührwerks- und Homogenisatorantriebe ist also massgeblich. Die Anforderung an den Antriebslieferanten Nord war, passend für die berechneten Leistungen Motor und Getriebe möglichst effizient und langlebig zu konfigurieren. Da der Rührwerksantrieb oben auf dem Produktionsmischer sitzt, sollte der Antrieb trotz der grossen erforderlichen Leistungen möglichst kompakt sein.

Mannshohe Rührwerksantriebe In dieser Anwendung, in der es auf eine homogene Produktqualität ankommt, sind Schnelligkeit und Kontinuität gefragt. Auf die Rührwelle wirken aufgrund der hohen Viskosität des Produkts sehr hohe Quer- und Axialkräfte, die bei der Antriebsauslegung beachtet werden müssen. Nord Drivesystems konfigurierte zwei Industriegetriebemotoren mit 250 kW Leistung und einem Nenn-Abtriebsmoment von 242000 Nm. Nord ist der einzige Hersteller, der Industriegetriebe dieser Leistungsgrösse mit einteiligem Blockgehäuse baut. Die 3-stufigen Kegelstirnradgetriebe des Typs SK 15407

Industriegetriebe im Blockgehäuse Die aktuell in acht Baugrössen erhältliche, mit Blockgehäusen ausgestattete IndustriegetriebeSerie von Nord Drivesystems umfasst sowohl kleinere Einheiten mit Drehmomenten ab 25 000 Nm als auch grosse Modelle bis 242 000 Nm. Jeweils ein Standardgehäuse pro Baugrösse deckt den kompletten Übersetzungsbereich ab. Ein sehr flexibles Baukastensystem bietet Anwendern vielfältige Optionen, die individuell benötigte Ausführung schnell und einfach passend zu konfigurieren. Falls gewünscht, stellt NORD für Nutzer komplette Antriebsstränge zusammen, inklusive Motorschwingen mit Getriebe und Motor sowie Optionen wie etwa Bremsen, Turbokupplungen, Lüftern und Hilfsantrieben.

konnten daher trotz ihrer beeindruckenden Grösse relativ kompakt ausgeführt werden. Die Blockgehäusebauweise ermöglicht den Einsatz grösserer Wälzlager und damit die Aufnahme grösserer Kräfte. Fazit: Die zwei neuen Produktionsanlagen mit jeweils 10000 Liter Nutzvolumen können je nach Produktdichte 12000 bis 16000 kg Zahncreme pro Ansatz herstellen. Dabei liegt der Produktausstoss zwischen 6000 und 11000 kg pro Stunde, im Vergleich zu 2000 bis 3000 Litern, die sich auf der bisher grössten Anlage produzieren liessen. Dies entspricht einer Steigerung der Produktionsrate auf das Drei- bis Vierfache. Die Vorgaben des Produzenten wurden damit nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen. Zusätzlich ermöglicht das kompakte Design eine optimale Nutzung der Produktionsflächen. Für die Antriebstechnik gilt derselbe Anspruch wie für die Rührtechnik: Sie soll zuverlässig und ohne War■ tungsaufwand arbeiten. Getriebebau NORD AG CH-9212 Arnegg Telefon 071 388 99 11 switzerland@nord.com www.nord.com EKATO SYSTEMS GmbH D-79650 Schopfheim Telefon +49 (0)7622 6907-0 systems@ekato.com www.ekato.com ZU DEN AUTOREN *Alexander Lukas, Leiter Forschung & Entwicklung bei Ekato Systems **Peter Dittmers, Geschäftsführer Deutschland, Nord Drivesystems


54

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

produkte

New Dry Scroll Vacuum Pump for Range of Applications

Kleiner intelligenter Motor mit EtherCat-Kommunikation

> Agilent introduced the IDP-15 Dry Scroll Pump, featuring a hermetic, isolated design. With a 60 Hz pumping speed of 15,4 m3/h, the IDP-15 provides rapid pump-down and is ideal for use in academic, research, analytical instrumentation and industrial applications. It is exceptionally quiet and vibration-free, and its single-sided scroll design makes it highly cost-effective, requiring only simple annual maintenance. The IDP-15 replaces Agilent’s popular TriScroll 300 Dry Scroll Pump and will also be available in a second, inverter-driven pump later this year. That instrument will feature variable speed operation, global voltage compatibility and optional remote control. Product features include: ■ Clean, dry vacuum pumping, suitable for all non-corrosive, non-hazardous academic, research, analytical instrumentation and industrial applications. ■ Hermetic design, which provides a closed vacuum space from inlet to exhaust. ■ Bearings and motor that are isolated from the gas path and not exposed to process gases or water vapor from the system. ■ Single-sided scroll design, which allows simple, infrequent maintenance. ■ Solid-tip seal, which provides a two-year service interval in most applications. ■ Pump noise that is <50 dBA. ■ Inverter option with top-panel LCD display (includes speed control, ability to power read-out active vacuum gauges and an auto on/off power up feature).

> Die Dr. Fritz Faulhaber GmbH & Co. KG aus Schönaich (D) und die Technosoft SA aus Neuchâtel (CH) haben ihre jeweiligen Kompetenzen in ein gemeinsames Entwicklungsprojekt eingebracht. Das Ergebnis ist einer der weltweit kleinsten intelligenten Motoren für die Drehzahl- und Lageregelung per EtherCAT-Kommunikation gemäss dem Standard CoE (CAN application protocol over EtherCAT). Der Motor basiert auf den höchst erfolgreichen, bürstenlosen DC-Servomotoren der Serie 32....BX in 4-PolTechnologie. Darin kommt das FAULHABER-System aus einem eisenlosen Stator und einem dynamisch ausgewuchteten Rotor zur Anwendung, was in einem rastmomentfreien Gleichlauf resultiert. Damit ist dieser Motor ideal für Lasten mit niedriger Massenträgheit geeignet. Die Steuerung gewährleistet durch ihren modularen und kompakten Aufbau ein hohes Mass an Zuverlässigkeit. Sie arbeitet mit dem in der MotionChip-Technik von Technosoft aufgebauten Baustein iPOS4808 und verfügt über sieben E/APorts. Sowohl die Konfiguration als auch das Tuning und die lokale Programmierung des iPOS-Antriebs lassen sich mit der leistungsstarken Grafikplattform EasyMotion Studio von Technosoft leicht bewerkstelligen. Der Positionsgeber ist ein Singleturn-Absolutwertdrehgeber, der 4096 Impulse pro Umdrehung liefert und eine bis auf 5 Bogenminuten genaue Drehzahlund Lageregelung ermöglicht. Neben der EtherCAT-Version gibt es zwei CAN-Versionen – die CANopen-Standardversion gemäss den CiA-Profilen 301, 305 und 402 sowie eine Version gemäss dem TMLCAN-Protokoll.

Agilent Technologies (Schweiz) AG Life Sciences & Chemical Analysis CH-4052 Basel Telefon 0848 80 35 60 CustomerCare_Switzerland@agilent.com; www.agilent.com/chem

Neuartige Atomabsorptionsspektrometer ermöglichen erstmals Nichtmetallanalyse > Die High-Resolution Continuum Source AAS-Technologie (HR CS AAS) ermöglicht erstmals auch die Bestimmung von Nichtmetallen mit einem AAS-Instrument, dem contrAA von Analytik Jena. Dank einer Xenonlampe als kontinuierlicher Strahlungsquelle ist jede beliebige Wellenlänge zur Messung verfügbar – so auch Molekülbanden. Durch Umwandlung der Nichtmetalle in charakteristische Moleküle können diese mittels Molekülabsorptionsspektrometrie (MAS) bestimmt werden. Ohne aufwendige Probenvorbereitung werden Nichtmetalle in wässrigen und organischen Lösungen sowie direkt in Feststoffen im Grafitrohrofen quantitativ in das Zielmolekül überführt und spektrometrisch bestimmt. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Nichtmetalle als freie Anionen, organisch oder anorganisch gebunden in der Probe vorliegen. Die Grafitrohr-HR CS MAS ist präzise, robust und störungsfrei. Sie unterliegt keinen Einschränkungen bezüglich Bindungsform, pH-Wert, Lösemittel oder Probenmatrix. Analytik Jena AG D-07745 Jena Telefon +49 (0)36 417 770 info@analytik-jena.de www.analytik-jena.de

Faulhaber Minimotor SA CH-6980 Croglio Telefon 091 611 31 00 info@minimotor.ch; www.faulhaber.com

Julabo-Laborregler – präzise und zuverlässig > Julabo-Temperatur-Laborregler übernehmen in Labors vielfältige Aufgaben. Sie eignen sich hervorragend zur Temperaturregelung von Heizhauben und Heizmanschetten. Sie regeln zum Beispiel auch die Temperatur von Ölbädern in Verbindung mit Destillations- oder Pilotanlagen. Ebenso können sie für die Regelung eines indirekten Kühlwasserdurchflusses mittels Magnetventil zum Einsatz kommen. Julabo-Temperatur-Laborregler sind generell für temperaturabhängige Mess-, Regel-, Sicherheits- und Überwachungsaufgaben konzipiert. Sie erleichtern den Laboralltag mit einer weithin sichtbaren Anzeige, mit einfacher Bedienung, mit einer hochpräzisen und zuverlässigen Regelelektronik sowie mit umfangreichem Zubehör. Die Modelle LC4, LC4-F und LC6 bieten RS232-Schnittstelle sowie Warnund Abschaltfunktionen für Über- und Untertemperatur. Das Modell LC4-F besitzt zusätzlich neben analogen Ein- und Ausgängen vier LED-Anzeigen für Soll- und Istwerte, getrennt für Arbeits- und Sicherheitskreis. Das Modell LC6 erlaubt zusätzlich den Anschluss von zwei Arbeitsfühlern für verschiedene Messpunkte, zum Beispiel bei der Kaskadenregelung. Weiterhin stehen beim LC6 eine Stakai-Buchse für die Kühlwasserregelung mittels Magnetventil und ein integrierter Programmgeber für 6 x 60 Programmschritte zur Verfügung. Julabo GmbH D-77960 Seelbach Telefon +49 (0)7823 512 1 info@julabo.de; www.julabo.de


produkte

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

55

Neues Mixermodul von Comsol > Die Comsol Multiphysics GmbH veröffentlicht in Ihrer neuen Version Comsol Multiphysics 4.4 ein vollkommen neuartiges Produkt: Das neue Mixermodul, ein Zusatzmodul des CFD-Moduls, wurde speziell für die Analyse von Rührmischern und Reaktoren entwickelt, die u. a. bei der Herstellung von Arzneimitteln, Lebensmitteln, Feinchemikalien und Konsumgütern verwendet werden. Mit seinen speziellen Funktionen für die Simulation von Mischer- und Impeller-Designs sowie von Konzentrationen, Geschwindigkeiten und Temperaturprofilen ist das Mixermodul ideal für die präzise Modellierung einer Vielzahl industrieller Prozesse geeignet. Das Mixermodul erweitert die bislang im Comsol CFD-Modul enthaltene Anwendung für Rotationsmaschinen um die Möglichkeit, turbulente und laminare Strömungen, newtonsche und nicht-newtonsche Flüssigkeiten sowie nicht-isotherme und reaktive Strömungen modellieren zu können. Das Modul erlaubt zudem die Modellierung freier Oberflächen und die Kopplung mit dem Particle Tracing-Modul. Als Ergebnis der Simulation mit dem Mixermodul erhält der Anwender eine Reihe von mischerspezifischen Grössen, wie die Mischeffizienz, Leistungsaufnahme und die Impeller-Pumpzahl. Häufig kann ein einzelner Mischer in Prozessketten für verschiedene Aufgaben eingesetzt werden. Wechsel können täglich stattfinden. Mithilfe von Simulationen können sowohl der Mischprozess als auch der Mischer selbst konzipiert und optimiert werden. Comsol Multiphysics 4.4 ist ab sofort als Download verfügbar. Weitere Infos zu den neuen multiphysikalischen Kopplungsfunktionen und der verbesserten Anwenderoberfläche: www.comsol.com/release/4.4

Kontaminationsfreies

Umfüllen von

toxischen Medien Müller Containment Klappe MCV – Einsatz bis OEB 5 (OEL < 1 μg/m3) – Baugrößen NW 100, 150, 200 und 250 – Explosionsdruckfeste Ausführung bis +10 bar – Vakuumfeste Ausführung bis - 1bar – Ex-Ausführung nach ATEX für Zone 0/20 – Ebene Wischflächen – Edelstahl Rostfrei AISI 316L, wahlweise Hastelloy – GMP konforme Ausführung Müller GmbH - 79 618 Rheinfelden (Deutschland) Industrieweg 5 - Tel. +49 (0) 76 23 / 969-0 - Fax +49 (0) 76 23 / 969-69 Ein Unternehmen der Müller-Gruppe info@mueller-gmbh.com - www.mueller-gmbh.com

COMSOL Multiphysics GmbH CH-8005 Zürich Telefon 044 515 78 00 info@ch.comsol.com; www.ch.comsol.com D-40211 Düsseldorf Louise-Dumont-Straße 25 +49 (0)2 11 / 15 97 76-0 Fax +49 (0)2 11 / 15 97 76-10 E-Mail: info@industriewert.de Web: www.industriewert.de

VERSTEIGERUNG

Wer abonniert, ist immer informiert! vermittelt Fachwissen – aus der Praxis für die Praxis.

Jetzt anrufen!

Weimer Pharma GmbH Im Steingerüst 30, D-76237 Rastatt/Germany 11. März und 12. März 2014, Beginn jeweils 10.00 Uhr Schweizer Fachzeit schrift

für Chemie, Pharma- und Biotechnologie

| www.chemieplus

.ch

1/2 2014

GOOD TIMES

Refractomete

Curious?

!

rs by Anton Paa

r

Anton Paar Switzerl and AG, Pulverh Tel: +41(0) 62 ausweg 13, CH-503 745 16 80, E-Mail: 3 Buchs/AG info.ch@anton-p aar.com, www.an ton-paar.com

4 Thema: Lebend ige Schweizer Biotech -Szene 30 Analytik: Chromatograph ie für die «neue 38 Messtechnik Chemie» : Sensoren-Klass iker auf neuen Wegen

Offizielles Organ des Fachver bandes Laborberufe FLB

Ca. 1.200 Pos. bis Bj. 2013: Maschinen zur Fertigung von festen/ flüssigen Medikamenten/Präparaten, Konfektionierungs-/Verpakkungs anlagen; Abfüllanlagen für Rundkörper (Flaschen); Ampullen-/ Carpulen-Füllanlagen; Blister-Verpackungslinien; Verpackungslinien; Ampullen-Verpackungsmaschine DIVIDALLA; Ampullen- u. CarpulenKontrollmaschinen INNOSCAN 2009; Tablettenpressen; Mischanlagen; Tablettensortieranlage; Tabletten-Entstaubungsanlage; Granuliermaschinen; Dragee-, Ansatz-/Suspensionskessel; Druck-/ Ansatzbehälter; Rührwerke; Dampfsterilisatoren; Laborgeräte; ca. 20 HPLC-Anlagen; Gas-Chromatographanlage; Waagen, Meß-/ Prüfgeräte; Headspace-Gasanalysegerät; Dampfkesselanlage; Wasserpendel-Enthärtungsanlage; Reinwasser-Entgasungsanlage; Dampferzeuger; Entstaubungsanlage; Absauganlage u. v. a. mehr / Besichtigung: Sa., 8.3.2014, von 9 – 15.00 Uhr und Mo., 10.3.2014, von 9 – 17 Uhr, 11.3. und 12.3. 2014, von 8 – 9.45 Uhr

Tel. 058 200 56 93

Ausführlicher Versteigerungskatalog auf Anfrage und unter www.industriewert.de


56

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

produkte

Neue Generation robuster Ex-geschützter Langfeldleuchten

Neue Dimension der Einfachheit in der Mikrowellen-Aufschlusstechnik

> R. STAHL stellt eine neue Familie von Langfeldleuchten für den Einsatz in der Ex-Zone 1/21 und 2/22 vor, die eine höhere Energieeffizienz als vergleichbare Geräte erreichen und etwa 10% mehr Lichtstärke bieten. Der Aufbau der EXLUX 6001 fällt zudem deutlich kompakter, stabiler und verwindungssteifer aus als die Konstruktion der direkten Vorgängerreihe EXLUX 6000. Die neue Generation erfüllt die Wünsche vieler Anwender nach einem im Einkauf vergleichbar günstigen, jedoch zeitgemäss aktualisierten Produkt. Je nach Leistungsklasse sind Leuchten der Serie 6001 etwa ein Viertel bis ein Drittel leichter als die jeweiligen Vorgängermodelle und gängige Wettbewerbsprodukte. Mehrwert bietet auch die aussergewöhnlich robuste Auslegung der schmaleren und flacheren Geräte: Anders als üblich können die neuen Leuchten z. B. bei extrem tiefen Umgebungstemperaturen bis –30°C betrieben werden. An vielen Standorten verbreitert dies die Einsatzmöglichkeiten entscheidend. Um insbesondere einen schrittweisen Ersatz vorhandener EXLUX-Leuchten zu erleichtern, bleibt die Installation voll kompatibel zur Vorgängerserie. Dank schnell demontierbarer Austauschkomponenten können die Geräte zudem bequem und zügig gewartet werden. Auch die neuen Leuchten sind auf Wunsch mit kundenspezifischen Modifikationen erhältlich. Daneben werden mit besonders schneller und kostengünstiger Verfügbarkeit Standardvarianten mit 18 W, 36 W oder 58 W Leistungsaufnahme angeboten.

> Die spektrometrischen Verfahren wie AAS, ICP-OES und ICP-MS sind immer schneller, nachweisstärker und komfortabler geworden. Einzig der Probenaufschluss war zeitaufwendig und im Probendurchsatz limitiert. Seit 1985 wird diesem Engpass mit dem Einsatz von Mikrowellensystemen begegnet. CEM entwickelte damals das weltweit erste Mikrowellen-Druckaufschlussgerät, das MDS 81. Hier konnten 12 Proben unter erhöhten Temperaturen und Drücken mit Mineralsäuren aufgeschlossen werden. In den neunziger Jahren wurden die Mikrowellengeräte wesentlich weiterentwickelt. Nun wird ein weiterer Quantensprung in Sachen Bedienerkomfort vorgestellt: Früher wurden die aus mehreren Komponenten bestehenden Druckbehälter aufwändig verschraubt und zusammengebaut. Nun gibt es eine Alternative: Die Probe wird in einen Quarzbehälter eingewogen, und dann wird die Säure hinzugegeben. Anschliessend wird der Schnappdeckel aufgesetzt – fertig. Somit sind es nur noch 3 Schritte beim Aufschluss: ■ 1. Schritt: Probe einwiegen ■ 2. Schritt: Deckel aufsetzen ■ 3. Schritt: Aufschluss starten Im Discover SP-D verschliesst ein motorgetriebener Druckverschluss den Aufschlussbehälter druckdicht. Nach Aufschlussende öffnet der Druckverschluss und die entweichenden Gase werden abgesaugt. Somit wird ein druckloses Aufschlussgefäss sicher entnommen.

R. Stahl Schweiz AG CH-4312 Magden Telefon 061 855 40 60 info@stahl-schweiz.ch; www.stahl-schweiz.ch

CEM GmbH D-47475 Kamp-Lintfort Tel. +49 284 296 440 info@cem.de; www.cem.de

Flexible und effiziente Automatisierung von Analysegeräten

Kompakte Umwälzkühler für das Labor

Analytica 2014: Halle A1, Stand 210

> Die für höchsten Durchsatz auf geringstem Platz ausgelegten neuen InMotion-Autosampler sind die geeignete Lösung für alle Labore, die ihre Produktivität steigern möchten. Mit einer Breite von nur 42 cm bieten die Modelle der Flex- und Pro-Reihen professionelle Automatisierung auf geringster Stellfläche. Für einen aussergewöhnlich hohen Durchsatz kann die MaxReihe mehr als 300 Proben auf einem nur 57 cm breiten Probenteller handhaben. Da die Modul-Platinen in das Grundgerät geschoben und die magnetisch verriegelbaren Pumpen neben die Mess-Türme gesteckt werden, beansprucht der Anschluss von Peripheriegeräten und Pumpen keinen zusätzlichen Platz. InMotion-Autosampler führen zahlreiche Test-, Reinigungs- und Konditionierungsmethoden durch. Mit dem «PowerShower»-Spülsystem können Anwender Probenverschleppung vermeiden und eine Vielzahl an leistungsstarken Reinigungs-, Spül- und Konditionierungsschritten für Sensoren vereinfachen. Mit dem T90 Excellence-Titrator können simultane Titrationen durchgeführt werden und ein zweiter Titrationsturm sorgt für noch höheren Probendurchsatz und mehr Flexibilität. Die LED-Statusanzeige im oberen Bereich des Turms ermöglicht eine schnelle Statusprüfung, auch vom anderen Ende des Labors aus. InMotion bietet nicht nur das automatische Hinzufügen und die Entnahme von Reagenzien mit einer Vielfalt an Pumpen und Funktionen, sondern ermöglicht ebenfalls eine verbesserte Individualisierung bei der Probenvorbereitung. Weitere Infos: www.mt.com/InMotion; www.mt.com/SmartSample.

> Die kompakten Huber Minichiller überzeugen als preisgünstige und umweltfreundliche Kühllösung für zahlreiche Laborapplikationen. Eine Kalkulation für Wasser- und Abwasserkosten ergibt, dass ein Minichiller in einer Arbeitswoche bis zu 48 000 Liter Wasser einsparen kann. Aufgrund des geringen Anschaffungspreises amortisiert sich die Investition bereits nach kurzer Zeit. Die Geräte benötigen mit 225 x 360 mm Stellfläche nur wenig Platz auf dem Labortisch und bieten Arbeitstemperaturen von –20°C bis +40°C bei einer Kälteleistung von 300 Watt. Minichiller eignen sich dadurch bestens zum Kühlen von Reaktorblöcken, Dampfsperren, Vakuumpumpen, Rotationsverdampfern oder Wärmetauschern. Die Geräte ermöglichen stabile Applikationsbedingungen durch konstante Werte für Temperatur, Druck und Durchfluss und erlauben einen Dauerbetrieb bei Umgebungstemperaturen bis +40°C. Trotz des günstigen Anschaffungspreises sind die Kühler gut ausgestattet und verfügen über eine grosse Temperaturanzeige, Füllstandsanzeige sowie Status-LED’s für Pumpe, Kühlung und Heizung. Wahlweise sind zudem Modelle mit RS232-Schnittstelle (Typenzusatz «plus») sowie Modelle mit eingebauter 1 kW Heizung (Typenzusatz «H») erhältlich. Mit der Heizung wird der Temperaturbereich auf +100°C erweitert. Minichiller gibt es luft- und wassergekühlt, alle Modelle arbeiten mit natürlichem Kältemittel.

Mettler-Toledo (Schweiz) GmbH CH-8606 Greifensee Telefon 044 944 45 45 info.ch@mt.com; www.ch.mt.com

Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH D-77656 Offenburg Telefon +49 (0)781 9603-0 info@huber-online.com; www.huber-online.com


produkte

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

57

Heisse Logistik bei –196°C

Socorex-Service für Pipetten und Dispenser

> Kaum ein Labor, das mit biologischen Proben arbeitet, kommt ohne die Kühlung in Flüssigstickstoff aus. Eine Herausforderung ist es, solche Proben über oft weite Entfernungen zu transportieren. Denn der gesamte Transport muss bei den entsprechenden Minus-Graden vollzogen werden, ohne dass die Kühlkette je unterbrochen wird. Auch schon geringste Temperaturschwankungen können den Proben schaden. Eine Lösung hält das Transportunternehmen Neumaier bereit. Für den Transport von Kryomaterialien kommen Spezialfahrzeuge zum Einsatz, die alle mit Stickstofftanks ausgestattet sind, die sich bis auf –196°C abkühlen lassen. Auch wenn ganze Spezialgefrierschränke transportiert werden sollen, ist das möglich: Die Fahrzeuge verfügen über entsprechende Stromaggregate. Damit Unternehmen und Institute der Kryo-Branche beim Transport ihrer oft einzigartigen Bioproben auf der sicheren Seite sind, wird daher die Beauftragung eines erfahrenen Kryo-Logistikers empfohlen. www.logistics-group.de

> Von Standard-Reparaturen bis hin zu GLP-Anforderungen bietet das SocorexService-Center schnelle und zuverlässige Wartungsarbeiten und Kalibrationen an, basierend auf einer langjährigen Erfahrung und dem professionellen Know-how in der Herstellung von Flüssigkeitsdosierinstrumenten. Das bestehende Angebot wurde auf ein All-Marken-Service für Pipetten und Dispenser erweitert. Socorex hat für jedes benötigte Niveau an Wartungsarbeiten eine sachgerechte Lösung sowie spezifische Antworten auf individuelle Kundenbedürfnisse. Alle Bearbeitungen werden in einer Zeitspanne von drei bis fünf Werktagen oder in nur 48 Stunden mit dem «Express Service» effizient durchgeführt. Bevollmächtigt vom Schweizer Kalibrationsservice (SCS) des Bundesamtes für Metrologie und Akkreditierung, führt das Socorex-Service-Labor Kalibrationen gemäss ISO 17025 durch und stellt internationale, von allen ILAC Mitgliedern anerkannte, Zertifikate aus. Um ständig die bestmöglichen Resultate im Labor zu erzielen, schicken Sie jetzt Ihre Pipetten und Dispenser aller Marken an das Socorex-Service-Center. Diese werden sorgfältig revidiert und so schnell wie möglich retourniert.

Neumaier Logistics GmbH D-85609 Aschheim Telelefon +49 89 909 990 0 info@logistics-group.de; www.logistics-group.de

Socorex Isba SA CH-1024 Ecublens VD Telefon 021 651 60 00 socorex@socorex.com; www.socorex.ch


58

CHEMIE PLUS 1 / 2-2013

produkte

WIKA Kalibriertechnik für jede Anwendung

Tango – Analysis to go

> Als Weltmarktführer in der Druck- und Temperaturmesstechnik ist Wika wegweisend im Kalibrieren. Mit seinem umfassenden Angebot bietet das Unternehmen für jede Anforderung die passende Lösung an – in der Schweiz über das Tochterunternehmen Manometer AG. Mit der Integration strategisch bedeutsamer Hersteller von Kalibrierequipment in die Unternehmensgruppe hat sich Wika in der Kalibriertechnik eine solide Marktposition verschafft. Das Unternehmen vereint heute etablierte Marken für jede Genauigkeitsklasse unter einem Dach und bietet somit für jede Messaufgabe die ideale Lösung. Das Sortiment deckt in den Bereichen Druck, Temperatur, Strom, Spannung und Widerstand alle Präzisionsanforderungen ab – sei es als portable, industrielle oder High-End-Ausführung. Mit den patentierten, praxiserprobten Produkten unterstreicht Wika ihr Renommee und ihre Kompetenz in diesem anspruchsvollen Präzisionsmarkt. Darüber hinaus gewährleistet das Unternehmen mit eigenen Niederlassungen und Handelsagenturen schweiz- und weltweit individuellen Support. Mit einem eigenen, von der schweizerischen Akkreditierungsstelle SAS akkreditierten Kalibrierlabor stellt die Manometer AG zudem sicher, dass die durchgeführten SCS-Kalibrierungen rückführbar sind und alle messtechnischen Eigenschaften stets nationalen sowie internationalen Normen entsprechen. Ob Kalibrierung im Labor der Manometer AG, Vor-OrtKalibrierung oder Kauf und Miete von Kalibriergeräten: Alle Lösungen von Wika basieren auf den Bedürfnissen der Kunden.

> Schneller, einfacher, sicherer – mit dem Tango bekommen NIR-Analysen eine neue Dynamik. Denn das Tango hat genau das, was sich Anwender von einem industrietauglichen FTNIR- Spektrometer wünschen: Robustheit, hohe Präzision und einfache Bedienerführung mit Touchscreen: kurz, ein Analysator. Schnelle Messung mit hohem Probendurchsatz, simultane Auswertung verschiedener Komponenten und ein Handling, das keine Fachkenntnisse oder lange Einarbeitung erfordert. Das Spektrometer entkompliziert die NIR-Analyse und bietet dadurch ein Höchstmass an Sicherheit in den Ergebnissen – und das exakt abgestimmt auf die Anwendung und die Anforderungen, die an ein effizientes Analysensystem gestellt werden. Für Flüssigkeiten oder für Feststoffe, als All-in-one-Gerät mit integriertem Rechner und Monitor oder als separate Analysenstation, zum Beispiel für den Anschluss an einen Laptop. Integriert in ein Netzwerk oder als Stand-alone-Lösung. Der Anwender erhält umfangreiche Kalibrationen zur Nutzung, Erweiterung oder auch Unterstützung bei der eigenen Kalibration.

MANOMETER AG CH-6285 Hitzkirch Telefon 041 919 72 72 info@manometer.ch; www.manometer.ch

ELTRA Verbrennungsanalysatoren für die Elementanalytik

Bruker Optics GmbH CH-8117 Fällanden Telefon 044 825 98 11 optics@bruker.ch www.bruker.com

Höchste Pipettiergeschwindigkeit mit dem neuen TPP Pipettor Turbo-Fix

> Der Kohlenstoff- und Schwefelgehalt ist eine wichtige Kenngrösse in vielen organischen und anorganischen Materialien. Die klassischen spektroskopischen Analysemethoden wie Atomemission (ICP-OES, ICP-MS) und Röntgenfluoreszenz (RFA) werden für die leichten Elemente nur in Ausnahmefällen eingesetzt, weil die Empfindlichkeit gering ist und viele störende Faktoren ausgeschlossen werden müssen. Deshalb haben sich insbesondere für Kohlenstoff und Schwefel Verbrennungsanalysatoren bewährt, die innerhalb von Sekunden genaue und reproduzierbare Ergebnisse für Konzentrationen von <1 ppm bis zu 100% liefern. Da bis auf die Homogenisierung der Probe keine weitere Probenvorbereitung nötig ist, eignet sich diese Methode auch für hohe Probenaufkommen. Eltra Elementaranalysatoren zeichnen sich darüber hinaus durch ein robustes Design aus, sodass sie auch ideal für die prozessbegleitende Qualitätskontrolle eingesetzt werden können.

> TPP (Techno Plastic Products AG) erweitert sein Produkteangebot mit dem Pipettor Turbo-Fix. Er besticht durch höchste Pipettiergeschwindigkeit, lange Betriebszeit und geringes Gewicht. Das bedeutet, dass das Fliegengewicht turboschnell beim Pipettieren mit grösseren Pipetten und höherem Volumen ist. Der TPP Pipettor Turbo-Fix ist eine Pipettierhilfe zum Aspirieren und Dispensieren von wässrigen Lösungen mit Kunststoff- oder Glaspipetten zwischen 1 und 100 ml Volumen. Er ist für Messungen, Kontrollen und für den Gebrauch in Laboratorien bestimmt. Die Pipettiergeschwindigkeit kann auf zwei Arten geregelt werden: ■ Feineinstellung durch Variieren des Fingerdrucks auf die Knöpfe ■ Stufenlose Einstellung der maximalen Pumpgeschwindigkeit durch Drehen des Daumenrads, um den TPP Pipettor Turbo-Fix optimal auf die Pipettenkapazität abzustimmen. Der Pipettengummi aus Silikon verfügt über einen speziellen konischen Kanal, der ein festes und dichtes Fassen der Pipette unabhängig von deren Durchmesser sicherstellt. Qualitätsmerkmale des Pipettors Turbo-Fix: ■ Pipettiergeschwindigkeit : max. 13,5 ml/s (mit einer serologischen 50 ml Pipette) ■ >6 h kabelloses Pipettieren ■ Neueste Li-Ion Polymer Akkutechnologie ■ Fliegengewicht, 195 g ■ Autoklavierbare Pipetten-Nase Stabifix

Eltra GmbH D-42781 Haan Telefon +49 (0)2104/2333-400 info@eltra.org; www.eltra.org

Faust Laborbedarf AG CH-8201 Schaffhausen Telefon 052 630 01 01 info@faust.ch; www.faust.ch


59 FACHVERBAND LABORBERUFE

Fachverband Laborberufe FLB 8022 Zürich Ihr Ansprechpartner für die Berufe Chemie-, Biologie- und Textillaborant/-in Wir vertreten für unsere Mitglieder die Interessen in beruflichen, wirtschaftlichen und sozialen Belangen.

Laborpersonalverband Bern, Postfach 3001 Bern

Zentralvorstand/Sektionen

Verbandsbüro/Administration

Charlotte Rothenbühler Co-Präsidium Zentralvorstand Sektion Bern Laborpersonalverband Bern LVB Postfach 7055, 3001 Bern Telefon 031 301 77 92 lvb@laborberufe.ch

Fachverband Laborberufe FLB Verbandssekretariat 8022 Zürich Telefon 031 301 77 92 (Charlotte Rothenbühler) Telefon 043 244 71 89 (Simone Schärer)

Patrick Kathriner Sektion Luzern Feld 1 6362 Stansstad paedi.kathriner@bluewin.ch

Therese Stropnik Kassierin Furttalstrasse 101 8046 Zürich Natel 079 818 00 92 kassier@laborberufe.ch

Jonel Bradjan Sektion Schaffhausen Sunnebüehlweg 2 8240 Thayngen Telefon 052 649 29 33 jonelbradjan@gmx.ch Simone Schärer Co-Präsidium Zentralvorstand Sektion Zürich Zürcher Laborpersonalverband ZLV Unt. Schwandstrasse 67 8805 Richterswil Telefon 043 244 71 89 zlv@laborberufe.ch

Andreas Gruber Webmaster Bahnhofmatte 34 3312 Fraubrunnen Telefon P 031 992 00 50 Natel 079 215 38 46 Andreas.Gruber@izb.unibe.ch Charlotte Rothenbühler Redaktorin «CHemie plus» Obere Lindenstrasse 8 3176 Neuenegg Telefon 031 301 77 92 Natel 077 419 34 47 charlotte.rothenbuehler@bluewin.ch

Informationen zum Verband, zu den Sektionen, zur Berufswahl, zur Berufsund Weiterbildung sowie ein Anmeldeformular und vieles mehr im Internet! www.laborberufe.ch

LABORPERSONALVERBAND LUZERN

LABORPERSONAL-VERBAND BERN

Der Laborpersonalverband Luzern wünscht allen ein frohes neues Jahr.

Werte Mitglieder

An die Mitglieder des LVL: Der Vorstand hat die 44. ordentliche Generalversammlung auf Freitag, 21. März. 2014, terminiert. Ort und Uhrzeit bitten wir den Einladungen zu entnehmen. Wir bitten die Mitglieder weiter, sich bis spätestens 07. März 2014 anzumelden und allfällige Anträge oder Wahlvorschläge für das Amt des Revisors oder Kassiers an den Präsidenten zu senden. Für die Wahl zum Kassier werden der Generalversammlung vom Vorstand diverse Lösungen präsentiert. Sollte sich jedoch ein Verbandsmitglied für dieses Amt erwärmen, würde dies der Vorstand begrüssen. Für das kommende Jahr wird sich ebenfalls für den Vorstand Sabine Locher neu als Beisitzerin zur Verfügung stellen. Sie wird den Vorstand bei der Organisation von Anlässen und Kursen unterstützen. Der Vorstand dankt Sabine Locher heute schon für die Bereitschaft, sich zur Verfügung zu stellen und bittet die Generalversammlung, diese Bereitschaft anzuerkennen. Schliesslich bitten wir alle Mitglieder, welche keine Einladung erhalten haben – aufgrund falscher Adressen oder aus Versehen – sich per E-Mail an lvluzern@gmail.com zu wenden. Für alle Versehen entschuldigt sich der Vorstand im Voraus. Für den Vorstand Patrick Kathriner

Wir freuen uns, euch bereits das Datum der Generalversammlung des LVB bekannt zu geben. Am besten notiert ihr es gleich in eurer Agenda. Es ist dies der Mittwoch, 2. April 2014. Wir freuen uns auf euer Kommen, auch Gäste sind herzlich eingeladen. Eine persönliche Einladung wird euch mit der Post zugestellt. Der Vorstand LVB Charlotte Rothenbühler


60 FACHVERBAND LABORBERUFE

ZENTRALVORSTAND

Interviews bei Comet AG, Flamatt Zwei Lernende stellen uns den Beruf Polymechaniker EFZ vor und erzählen aus ihrem Alltag. Als Erstes herzlichen Dank an Frau Loraux, die Verantwortliche für die Ausbildung, und an Herrn Amstutz, verantwortlich für die Lernenden, dass sie mir ermöglichten, die Interviews durchzuführen. Besten Dank auch an die beiden Lernenden, die sich bereit erklärt haben, mitzuwirken. Im Jahr 2013 konnte die Comet AG ihr 10-Jahre-Standortjubiläum in Flamatt feiern. Schauen wir in die Gründerjahre zurück, entdecken wir einige interessante Meilensteine: 1948 wird die Comet AG für elektronische Röhren in Bern-Liebefeld von Gerhard Steck gegründet. 1950 übernimmt der Dr. Beat Steck, Sohn des Gründers, die Leitung des jungen Pionierunternehmens. Das Sortiment wird um Drehanoden-Röntgenröhren erweitert. Mitte der 50er-Jahre entsteht bei der Comet AG die erste privatrechtlich geleitete Dosimetriestelle der Schweiz. Durch das neue Dosimetriesystem werden erstmals die Röntgenbelastungen exponierter Personen und der bauliche Strahlenschutz in der Firma geprüft und optimiert. Die Comet AG war in diesem Bereich der Zeit voraus. Im Bereich der industriellen Röntgentechnik (Sicherheitstechnik für die Kontrolle von Handgepäck) kommt die erste Keramikröhre (CXR-100) als Neuproduktentwicklung bei der Flughafen Zürich AG zum Einsatz. 1965 diversifizierte Comet AG auf Vakuum Drehkondensatoren für Rundfunk-Anwendungen. 2003 zieht die Firma in den Neubau Flamatt ein. Zwei Jahre später wurde beschlossen, sich auf die beiden Kernbereiche Röntgen- und Vakuumtechnik zu konzentrieren. ■ Vakuumtechnologie – für lange Lebensdauer ■ Hochspannungs- und Hochfrequenztechnologie – für höchste Leistung auf kleinem Raum ■ Materialwissenschaft und -verarbeitung – eine Voraussetzung für Vakuum ■ Bildverarbeitungstechnologie – für brillante Bilder ■ Computertechnologie – für dreidimensionalen Einblick.

Die zerstörungsfreie Materialprüfung wird für die Comet AG ein breit abgestützter Markt mit Anwendungen in der Flugzeug-, Automobil-, Energie- und Elektronikindustrie. Daneben sind Plasmaanregungen, Sicherheitsprüfungen und Sterilisation die wichtigsten Produkte und Dienstleistungen der Comet Group. Die Comet Group, die 2013 ihr 65-jähriges Bestehen feierte, hat sich zu einem führenden Unternehmen im Bereich der Röntgen-, Hochfrequenz- und ebeamTechnologie entwickelt. Seit 1994 ist die Comet AG Iso-zertifiziert, mit den Zertifikaten ISO 9001 und ISO 14001. Heute ist sie an zwölf Standorten in Asien, Europa und Nordamerika vertreten. In Flamatt werden rund 300 Fachkräfte beschäftigt. Als führendes Technologieunternehmen wurde Comet im Rahmen des Innovationspreises des Kantons Freiburg für seine High-Power-Röntgentechnologie gewürdigt und 2009 für seine kompakte ebeam-Technologie mit dem ersten Preis beim Swiss Technology Award ausgezeichnet. In den folgenden Berufen bietet die Comet AG in Flamatt jährlich folgende Ausbildungen an: ■ Automatiker/-in EFZ ■ Kauffrau/Kaufmann ■ Konstrukteur/in EFZ ■ Logistiker/-in EFZ ■ Polymechaniker/-in EFZ ■ Elektroniker/-in EFZ Interview mit Daniil Maykovets, Polymechaniker EFZ, 4. Lehrjahr Daniil Maykovets war sich schon in der Schulzeit bewusst, dass er einen Beruf erlernen will, der nicht nur ComputerArbeiten beinhaltet. Er wollte in seinem Berufsalltag gleichzeitig manuelles Können einbringen. Er wählte die Ausbil-

Daniil Maykovets

dung zum Schreinerberuf. «Das Arbeiten mit dem Material Holz hat mir gut gefallen», meint er, «und es waren handwerkliche Fähigkeiten erforderlich. Nach erfolgreichem Abschluss merkte ich aber, dass ich die Technik vermisse. Diese fasziniert mich in gleicher Weise.» So entschloss sich Daniil Maykovets, eine weitere Ausbildung zu absolvieren. Erneut suchte er einen Beruf in technischer Richtung, verbunden mit manuellen Tätigkeiten. Nach sorgfältiger Abwägung kamen für ihn die Berufe Automechaniker EFZ und Polymechaniker EFZ infrage. Er absolvierte Schnuppertage. Anschliessend war seine Entscheidung schnell getroffen. Er war beeindruckt von der Vielseitigkeit des Berufs Polymechaniker EFZ und dessen Weiterbildungsmöglichkeiten. Die speziellen Fachrichtungen sind. ■ Montage ■ Teilefertigung – aufgeteilt ist dies in mechanische, computergesteuerte oder konventionelle Teilfertigung ■ Qualitätsprüfung. Er bewarb sich bei der Comet AG in Flamatt. Das nötige Fingerspitzengefühl, die Geduld und Ausdauer hatte er schon in seiner vorgängigen Ausbildung benötigt. Als Daniil Maykovets einen Ausbildungsvertrag bei Comet AG unterschreiben durfte, war seine Freude gross. Früher war es möglich, den Berufsschulunterricht in Bern oder Freiburg zu besuchen. Dadurch, dass der Lehrbetrieb Comet AG seinen Standort im Kanton Freiburg hat, wurde der Entschluss gefasst, dass die Mehrheit der Lernenden die Berufsschule und die üK’s in Freiburg besucht. In den ersten beiden Lehrjahren finden die Basis- und Ergänzungsausbildung statt. Das heisst, über diese Jahre verteilt werden die üK’s durchgeführt. In den beiden letzten Ausbildungsjahren wird eine Schwerpunktausbildung in mindestens zwei Tätigkeitsgebieten des Ausbildungsbetriebes vermittelt. Daniil Maykovets hat nach zwei Jahren Ausbildung seine Teilprüfung erfolgreich abgeschlossen. Diese beinhaltet vor allem die Gebiete Elektrotechnik, Steuertechnik und Programmieren. Zur Fortsetzung der Ausbildung muss bei der Teilprüfung die Note 4 erreicht werden.


61 FACHVERBAND LABORBERUFE

Daniil Maykovets befasst sich bereits mit der Abschlussprüfung, die im Mai 2014 beginnt. (Das Interview fand bereits im Oktober 2013 statt.) Die IPA wird im Lehrbetrieb durchgeführt. Die nötigen Unterlagen hat Daniil Maykovets erhalten und kann unter 20 Projekten eine Auswahl treffen. «Meine Haupttätigkeiten bei Comet AG war vorwiegend Teilefertigung. In diesem Bereich werde ich meine Wahl treffen», sagt Daniil Maykovets. Wie findet Daniil Maykovets die Kombination Berufsschule, üK’s und Lehrbetrieb, wollte ich wissen. «Das Prinzip finde ich sehr gut, besonders im üK geniesst man das Zusammensein mit Kollegen, Kolleginnen und profitiert vom Wissen aus anderen Gebieten», sagt er, gibt jedoch zu bedenken: «Schade finde ich, dass in der Berufsschule bei gewissen Fachbereichen Theorie und Praxis nicht übereinstimmen. Wir lernen Berechnungen, zum Beispiel bei Bohrern, die heute nicht mehr angewandt werden. Bestandteile werden neu ersetzt und nicht mehr ausgebessert. Die Technologie ändert sich sehr rasch und ist stets im Wandel begriffen. Der Lehrplan dagegen wird nicht in so kurzen Zeitspannen überarbeitet.» Nach der Lehre stehen viele Ausbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Hat Daniil Maykovets Lust, anschliessend wieder eine Schule zu besuchen, war meine nächste Frage. Ohne zu zögern, antwortete er: «An eine Weiterbildung denke ich auf jeden Fall. Wichtig ist mir aber vorerst, meine Kenntnisse im Beruf zu erweitern und zu vertiefen. Besonders freue ich mich darauf, nach dem Abschluss der Ausbildung volle Verantwortung übernehmen zu können. Während der Lehre ist dies nur teilweise möglich. Die Wochen werden durch den Besuch der Berufsschule unterbrochen. Zwei Jahre ohne regelmässige Schulbesuche werde ich sicher geniessen.» Berufsbegleitend wird sich Daniil Maykovets anschliessend zum Dipl. Techniker HF ausbilden lassen. Dies erfordert zwei Jahre Berufserfahrung und kann in den Hauptgebieten ■ Maschinenbau ■ Systemtechniker ■ Mikrotechniker absolviert werden. Die Kurse werden in einem modularen Lehrgang angeboten und finden jeweils am Samstag statt.

Der Dipl. Techniker FH bildet eine andere Alternative, die als Vollzeitstudium angeboten wird. Die Spezialgebiete sind hier: ■ Maschinentechnik ■ Mechatronik ■ Systemtechnik ■ Automobiltechnik. Was sind die Haupttätigkeiten im Alltag von Daniil Maykovets, wollte ich als Nächstes wissen. «Die Comet AG ist ein Hersteller von Röntgenröhren. Wir stellen alle benötigten Teile im Vakuum her. Als Werkstoffe kommen Edelstahl, Kupfer und in geringeren Mengen Keramik zum Einsatz.» Des Weiteren erläutert Daniil Maykovets: «Bei Einzelteilanfertigungen oder dem Prototypenbau wird von Hand auf Dreh-, Fräs-, Bohr- und Schleifmaschinen gearbeitet. Meistens setzt man aber computergesteuerte Maschinen ein. Diese werden den Konstruktionszeichnungen gemäss programmiert. Die präzisen Arbeiten erfordern oft den Einsatz von verschiedenen computergesteuerten als auch von konventionellen Maschinen. Am Schluss werden die Teile auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft und die Ergebnisse im Prüfprotokoll dokumentiert.» Welches sind die bevorzugten Arbeiten von Daniil Maykovets, fragte ich als Nächstes. Die Antwort kam voller Begeisterung und spontan. «Wenn ich einen Arbeitsprozess von Anfang bis zum Ende selber erarbeiten kann. Am liebsten ist mir, diesen Auftrag sogar ohne Konstruktionszeichnung zu erhalten. Hier kann ich mein fachspezifisches Wissen voll einbringen. Diese Verantwortung zu übernehmen, macht Spass und motiviert mich stets neu.» Ab und zu muss Serienarbeit geleistet werden. Einen ganzen Tag an der Maschine ist natürlich mit weniger Spannung verbunden, aber auch hier sieht Daniil Maykovets Positives: «Es bringt neue Erkenntnisse, die wertvoll sind.» Bleibt bei all den verantwortungsvollen Arbeiten, der Berufsschule und den üK’s noch Zeit für Hobbys, lautete meine nächste Frage. «Momentan habe ich diese zurückgestellt», antwortete er. «Die Abschlussprüfung rückt näher, und ein guter Abschluss ist mir wichtig. Bereits im Mai beginnen die ersten Prüfungen. Vorgängig besuchte ich regelmässig das Boxtraining und war beim Kraftsport-Training dabei. Nun komme ich gleichzeitig mit dem Beginn der Trai-

ningszeit nach Hause. Da würde mich eine Teilnahme unnötig unter Stress setzen.» Wir danken Daniil Maykovets ganz herzlich für das interessante, lehrreiche Gespräch. Wir freuen uns, einen Einblick in eine andere Berufswelt zu erhalten. Wir wünschen ihm alles Gute für sein bevorstehendes Qualifikationsverfahren und für seine weitere Zukunft. Die vielseitigen handwerklichen Fähigkeiten, die er während der beiden Ausbildungen erlernt hat, sind auch privat einsetzbar und sehr wertvoll. Interview mit Micha Jenny, Polymechaniker EFZ, 2. Lehrjahr Früh entdeckte Micha Jenny sein besonderes Interesse für die Technik. Technische Geräte im Zusammenhang mit der Elektronik faszinierten ihn. Hauptsäch-

Micha Jenny

lich aber interessierten ihn Flugzeuge. Er war ein richtiger Fan von allem, was das Fliegen betrifft. So erstaunt es nicht, dass sein Wunschberuf Pilot ist. Bei der Berufswahl erkundigte er sich deshalb, welche Grundausbildung für ihn am besten sei, damit er seinem Wunschberuf näherkomme. Dabei ist er auf den vielseitigen Beruf Polymechaniker EFZ gestossen. Gleichzeitig konnte er seine Interessen einbringen und – dies war ihm wichtig – auch sein manuelles Geschick. Mit 17 Jahren kann man erstmals Kurse besuchen, die nötig sind, um sich für die Flugausbildung im Militär bewerben zu können. Micha Jenny entschloss sich deshalb, sich in der näheren Umgebung umzusehen. Dabei ist er auf ein Inserat der Firma Comet AG in Flamatt aufmerksam geworden. Er sandte sofort die benötigten Unterlagen ein. Kurze Zeit danach freute er sich, einen Lehrvertrag unterschreiben zu dürfen, dies in einem interessanten, vielseitigen Betrieb. Lehrstellen für Polymechaniker EFZ sind in dieser Gegend zum Glück einige vor-


62 FACHVERBAND LABORBERUFE

handen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Ausbildung in der Lehrwerkstätte Bern zu absolvieren.Weil Micha Jenny seinen Wohnort im Kanton Freiburg hat, hätte ihn diese Ausweichmöglichkeit jährlich CHF 15 000.– gekostet. Für den Besuch der Berufsschule in Bern, müssen ausserkantonale Firmen ebenfalls einen erheblichen Beitrag leisten. So hat Comet AG Flamatt beschlossen, die Mehrheit der Lernenden nach Freiburg zu schicken. Dort werden auch der üK und die BM absolviert. Unterrichtet wird in deutscher Sprache. Das Lehrprogramm im Vergleich zur Berufsschule Bern und die üK’s sind nicht exakt identisch. Der Berufsschulunterricht und die üK’s sind für alle Tätigkeitsfelder einheitlich. Das erleichtert einen eventuellen Wechsel nach der Ausbildung. Eine Befreiung für die üK’s ist für Lehrbetriebe möglich, falls sie in der Lage sind, die Kursanforderungen selber gewährleisten zu können. Micha Jenny absolviert gleichzeitig die BM und ist dadurch während zweier Tage an der Berufsschule. «Bei Comet AG schätze ich, dass wir in verschiedene Arbeitsgebiete eingeführt werden», erläutert Micha Jenny. Dies umfasst die Produktion ebenso wie die Entwicklung. Im 3. Lehrjahr wird den Lernenden für drei Monate ein Einblick in das Konstrukteurbüro gewährt. Das bedeutet, sich jeweils in ein neues Team einarbeiten zu müssen. «Ist das nicht manchmal etwas schwierig?», fragte ich Micha Jenny. «Oh nein», lachte er, «wir kennen uns ja alle.» Das sei ein Vorteil von einer Betriebsgrösse, wie sie Comet AG aufweist. «Man kennt sich, und trotzdem hat man als Lernender die Möglichkeit, in verschiedenen Abteilungen neues Wissen zu erlangen und Anwendungen zu erlernen. In jedem Team fühle ich mich schnell integriert. Das macht mir Spass. Dadurch bin ich motiviert und freue mich auf die neuen Herausforderungen.» Wie findet Micha Jenny die Kombination von Lehrbetrieb, Berufsschule und üK’s, fragte ich als Nächstes. «Als Gesamtes gesehen, finde ich dies ideal. Besonders die üK’s sind wertvoll. Hier bietet sich die Gelegenheit, mit Mitlernenden verschiedene Arbeitsprozesse zu diskutieren und neues Wissen zu erwerben, Techniken kennenzulernen, die im eigenen Betrieb nicht zur Anwendung

kommen. Schade finde ich, dass die Berufsschule, die BM und die üK’s inhaltlich nicht besser koordiniert sind. Es betrifft Kleinigkeiten, die anzupassen nötig wären, um einen besser abgestimmten Lehrplan aller drei Ausbildungsorte zu erhalten.» Die Hauptfächer an der Berufsschule und BM sind: ■ Mathematik ■ Informatik ■ Physik ■ Technisches Englisch ■ Lern- und Arbeitstechnik ■ Werkstoff- und Fertigungstechnik ■ Zeichnungs- und Maschinentechnik ■ Elektro- und Steuerungstechnik ■ bereichsübergreifende Projekte. Die üK’s beinhalten verschiedene Themen. Zu den Aufgaben eines Polymechanikers EFZ gehört auch das Programmieren von Steuerungen für die verschiedensten automatisierten Transport- und Fertigungssysteme. Dies erfolgt am Computer über eine speicherprogrammierbare Steuerung. Nach der Simulation am Computer wird die Steuerungssoftware auf die Steuerung an der Maschine geladen, geprüft und optimiert. Wichtig dabei ist, alles stets zu dokumentieren. Die momentanen Tätigkeiten von Micha Jenny sind die Entwicklung und die Herstellung von Prototypenteilchen auf konventionellen Maschinen. Er fertigt diese meistens aus Metall und häufig auch aus Kunststoff. Was gehört zu den bevorzugten Arbeiten von Micha Jenny, wolle ich weiter wissen. Für die Antwort musste er nicht lange überlegen: «Ich bin immer begeistert, wenn ich eine Zeichnung erhalte und für den restlichen Teil die volle Verantwortung übernehmen kann. Das heisst, ohne weitere Angaben alles selber gestalten und gleichzeitig die geeignete Materialvariante wählen. Solche Herausforderungen sind spannend und motivierend.» Bei diesen Ausführungen spürte man förmlich seine Begeisterung. Ab und zu gehört aber auch Serienarbeit zum Alltag. «Da bin ich schon froh,wenn Feierabend ist», räumte Micha Jenny ein. Noch dauert es eine Weile, bis sich Micha Jenny für eine Weiterbildung entscheiden muss, trotzdem meine Frage: «Bestehen schon Pläne?» Die Antwort kam schnell und spontan. «Sicher ist, dass ich eine Weiterbildung als Dipl.

Techniker FH absolviere. Ob ich dann noch weitere Jahre bis zum eigentlichen Wunschberuf Pilot anhänge, bleibt noch offen. Ich lasse dies auf mich zukommen.» Bleibt noch Zeit für Hobbys bei all den Schultagen inklusiv der BM und den ausgefüllten Arbeitstagen im Lehrbetrieb? Strahlend und spontan meint Micha Jenny: «Natürlich, ich nehme mir diese Zeit. Velo fahren war schon immer mein Hobby, und ist es heute noch. Allerdings muss ich es jetzt auf das Wochenende beschränken. Ich fahre sportliche Velos verschiedenster Arten und bin gleichzeitig mein eigener Velomechaniker. Da es sich nicht um einen Mannschaftssport handelt, bin ich zeitlich flexibel. Vor der Abschlussprüfung werde ich eventuell etwas zurückstecken müssen.» Micha Jenny lebt nach dem Motto: Geniesse alles, man weiss nie, was das Morgen bringt. Die Freude daran, Neues erlernen zu dürfen, gleichzeitig genügend Freizeit einzuplanen, sind ihm wichtig und sorgen für die nötige Balance im Alltag. «Beim Velofahren kann ich mich draussen bewegen, was ich zusätzlich schätze. Trotz aller Vorsicht, die auch hier erforderlich ist, bin ich anschliessend entspannt.» Wir danken Micha Jenny herzlichst für das interessante, lebhafte Gespräch. Wir wünschen ihm weiterhin so viel Freude in der Ausbildung und bei seinem Hobby. Die kontinuierliche technische Entwicklung sowie das Erlebnis, die Natur mit dem Velo zu erfahren, werden seinen Alltag sicher stets bereichern. Charlotte Rothenbühler


63 FACHVERBAND LABORBERUFE

ZENTRALVORSTAND

TEC visit des BFH Alumni Technik bei der Ammann Schweiz AG Der Verein Alumni Technik lancierte in diesem Jahr einen neuen Event. Der FLB wurde als Gast eingeladen, dies in der Zusammenarbeit mit der SGO. Als erstes sprach Prof. Roland Hungerbühler, zum Thema «Die strategische Ausrichtung der BFH, um die Berner Wirtschaft mit hochqualifizierten FH-Abgänger/-innen zu versorgen. Die Berner Fachhochschule vereint insgesamt 28 Bachelor- und 21 Masterstudiengänge sowie zahlreiche Weiterbildungsangebote unter einem Dach. Hier eine einheitliche Strategie anzuwenden ist fast nicht möglich. Nebst der hohen Qualität, der internationalen Ausrichtung ist ein interdisziplinäres Denken und Handeln nötig, um der hohen Erwartung an die heterogenen Teams in Industrie und Wissenschaft gerecht zu werden. Anschliessend begaben wir uns auf den Rundgang durch die Ammann Schweiz

AG. Ammann ist ein führender globaler Anbieter von Mischanlagen, Maschinen und Dienstleistungen für die Bauindustrie mit Kernkompetenz im Strassenbau. Das Familienunternehmen besteht seit 1869 und wird in der 6. Generation geführt. Wie sieht das Innenleben von all den Maschinen aus? Das sahen wir auf der Führung durch den Betrieb. Hergestellt werden: ■ Verdichtungsmaschinen ■ Asphaltmischanlagen ■ Betonmischanlagen ■ Strassenfertiger ■ Materialaufbereitung ■ Automation / Software Solution. Die Maschinen werden nach Kundenwünschen gefertigt. Im Bereich Stras-

senfertiger gibt es sieben Grundtypen mit einem Gewicht von 1 bis 15 t und einer Arbeitsbreite von 0.8 bis 6.5 m. Eingesetzt werden sie vom Radweg bis zur Hauptstrasse. Während der Führung tauchten viele Fragen auf, die uns jeweils kompetent beantwortet wurden. Beeindruckt von all dem Gesehenen kehrten wir an den Ausgangsort zurück. Es blieb noch etwas Zeit für einen Gedankenaustausch. Dabei stand wiederum die Ausbildung im Vordergrund. Die Firma Ammann Schweiz AG bildet Lernende in 12 verschiedenen Berufen aus. Charlotte Rothenbühler

ZENTRALVORSTAND

Motivation und Leistungsanerkennung Am 10. Dezember 2013 fand das 13. aprentas-Forum zum Thema «Motivation und Leistungsanerkennung» statt. Sechs Kurzreferate, umrahmt von zwei längeren Beiträgen, sorgten für ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm. Besonders gut kamen beim Publikum die jugendlichen Mitwirkenden an. Die beiden Moderatoren sowie drei der Referentinnen und Referenten sind noch in Ausbildung oder haben diese erst kürzlich abgeschlossen. Lässt sich Motivation trainieren? Diese Frage war der sportliche Auftakt zum diesjährigen Forum. Der Referent Andreas Schwaller hatte mit seinem Team für die Schweiz mehrere Medaillen im Curling gewonnen, unter anderem an den Olympischen Winterspielen 2002. Heute ist er Trainer von Schweizer Curling-Eliteteams sowie Berater für Leadership und Coaching. Was es braucht, um als Team den Willen zum Erfolg auch in schwierigen Phasen aufrechtzuerhalten und zu stärken, illustrierte er in seinem Referat mit vielen aus dem Leben gegriffenen Beispielen und Bildern. Ein Block von sechs Kurzreferaten widmete sich dem Thema «Leistungsanerkennung in der Praxis». Frau Regina Regenass, Vize-Präsidentin der Basler Gesellschaft für Personalmanagement, richtete den Fokus auf die Wertschätzung als Basis für eine erfolgreiche Mitarbeiterführung. Prof. Dr. Martin Hän-

Moderation: Nico Okperan und Mirco Schnell – beide Lernende von Novartis Pharma AG.

ze, Professor für pädagogische Psychologie an der Universität Kassel, thematisierte anschliessend den Einfluss der Notengebung auf die intrinsische Motivation von Schülerinnen und Schülern.

Es folgte Frau Sabine Herpich, Berufsbildungskoordinatorin bei Coop; sie führte aus, wie in ihrer Firma die Leistungen der Lernenden gewürdigt werden.


64 FACHVERBAND LABORBERUFE

Hoch motivierte Jugendliche In der Folge hatten die Jugendlichen das Wort. Frau Tanja Oehler, Lernende des Berufs Laborantin EFZ der Fachrichtung Biologie bei Novartis Pharma AG, berichtete über ihren Lehrlingsalltag, ihre Motivation und ihren Ehrgeiz, einen guten Lehrabschluss und zugleich die Berufsmaturität zu erzielen. Nach ihr betrat ein Weltmeister die Bühne: Der Elektroniker Silvan Melchior hatte in seinem Beruf an den WorldSkills 2013 in Leipzig Gold gewonnen. Sein mitreissender Bericht, wie er die Vorbereitungen auf die

Berufsweltmeisterschaft erlebte und die grosse Herausforderung meisterte, war zugleich ein überzeugendes Plädoyer für die Berufsbildung insgesamt. Sportlich ging es dann sogleich mit Frau Laura Stähli weiter. Die amtierende Schweizer Meisterin im Degenfechten erzählte, was sie zu Höchstleistungen motiviert und wie sie den Spitzensport und ihr Biologie- und Französischstudium unter einen Hut bringt. Das abschliessende Referat von Frau Carole Woertz, CEO eines erfolgreichen Familienunternehmens, schlug wieder

den Bogen zur Wirtschaft. Unter dem Titel «Motivation durch Leadership» schilderte die Referentin den Wandel von einem patriarchalischen zu einem zeitgemässeren kooperativen Führungsstil in ihrer Firma. Ein spezielles Augenmerk richtete sie dabei auf den Umgang mit jungen Mitarbeitenden. Ein zufriedenes Publikum verliess nach dem Forum den Saal, um einige interessante Anregungen für den eigenen Alltag reicher, sei es in der Lehre, in der Schule oder am Arbeitsplatz. Cornelia Frei

Tanja Oehler

Sabine Herpich

Silvan Melchior

Carole Woertz

Regina Regenass

Andreas Schwaller

Laura Stähli

Martin Hänze


65 FACHVERBAND LABORBERUFE

LABORPERSONAL-VERBAND BERN

Besuch überbetrieblicher Kurs Modul 3 Laborant/-in EFZ Fachrichtung Biologie Ein Besuch der Lernenden im üK Modul 3 der Fachrichtung Biologie im November 2013 brachte auch mir einen interessanten Nachmittag. Das Ziel des Kurses ist das Kennenlernen und Anwenden von grundlegenden Methoden und Arbeitstechniken aus den Bereichen Molekularbiologie und Protein-Biochemie. Die begeisterte Stimmung der Lernenden fiel mir sofort auf. Neues Wissen zu erwerben, eine andere Methode kennenzulernen oder seinen Mitlernenden helfen zu können – das motivierte die Lernenden. Interessiert, neugierig und sorgfältig wurde hier gearbeitet. Sie kommen gerne in den üK, sagten sie mir. Was war die Arbeit an diesem Nachmittag? Mittels der Gelelektrophorese wurden Proteinproben analysiert. Zwei Tage vorher hatten die Lernenden in einer Bakterienkultur ein rekombinantes Protein exprimiert und anschliessend aufgereinigt. Die Elektrophorese sollte nun zeigen, wie gut Expression und Reinigung funktioniert hatten. Die Proben waren bereits auf das Polyacrylamid-Gel aufgetragen und an die Spannungsquelle angeschlossen. Gespannt schauten die Lernenden nun auf

den mitgeführten Marker. Als dieser sich auftrennte, waren sie sichtlich erleichtert. Allerdings war nicht bei allen ein identisches Bild zu erkennen. Herr Tschanz, Ausbildner der Biologielaboranten, hatte viele Fragen zu beantworten und Vieles zu erklären. Nun kam der Schritt der Färbung und Entfärbung. Sorgfältig wurde das Gel aus dem Glassandwich herausgelöst. Herr Tschanz zeigte die Handgriffe und wies stets auf die wichtigsten Punkte hin. Zur Beschleunigung der Färbung wurde das Gel mit den Proben kurz im Mikrowellenofen erwärmt. Hier ist grosse Vorsicht geboten: zu lange der Wärme ausgesetzt, würde die gesamte Arbeit vernichtet. Ebenso fordert die anschliessende Entfärbung eine genaue Beobachtung. Das Gel muss stets mit Flüssigkeit überschichtet sein, und das Wasser muss mehrmals gewechselt werden, bis sich die Proteinbanden vom Hintergrund absetzen. Bald waren die blauen Proteinbanden erkennbar. Erneut tauchten mehrere Fragen auf. Herr Tschanz war gefordert.

Er versuchte, mit geschickten Gegenfragen die Lernenden selber auf die Antwort zu leiten. Die Lernenden schätzen es, bei Fragen gleich eine Ansprechperson zur Verfügung zu haben. Sämtliche Laborarbeiten müssen im Protokoll festgehalten werden. Die Lernenden benützten die Wartezeiten dazu. Dies gehört nicht unbedingt zu den bevorzugten Arbeiten, ist aber ebenso wichtig wie die praktischen Arbeiten im Labor. Lernende, die bereits Erfahrung mit einzelnen der durchgeführten Methoden haben, können ihre Kolleginnen und Kollegen bei der Arbeit unterstützen und damit ihr Wissen und Können anwenden. Da der Kurs ein sehr breites Methodenspektrum umfasst, lernen aber alle auch viel Neues dazu. Sehr wichtig ist auch das Verständnis für die Prinzipien der durchgeführten Methoden. Darum bildet die Vermittlung der theoretischen Hintergründe einen wichtigen Teil des Kurses. Es hat mich gefreut, den gut geführten Kurs und das Engagement der Lernenden für einen Nachmittag miterleben zu dürCharlotte Rothenbühler fen.

LABORPERSONAL-VERBAND BERN

Besuch überbetrieblicher Kurs Modul 3 Laborant/-in EFZ Fachrichtung Chemie Ein Besuch der Lernenden im üK Modul 3 der Fachrichtung Chemie im Dezember 2013 zeigte mir die Begeisterung der Lernenden. Beschäftigt waren sie mit der Titration, Soxhlet-Extraktion und Flashchromatographie Was gefällt den Lernenden besonders am Kurs, wollte ich wissen. Ihnen gefällt das Erlernen von neuen Methoden, die Anwendung von zusätzlichen Methoden und das Zusammensein mit Mitlernenden. Besonders schätzen sie den gegenseitigen Austausch von Wissen und das gemeinsame Lernen. Alle kommen gerne in den üK. Sie geniessen es, bei allen Fragen sofort eine Ansprechperson zu haben. Frau Barbara Huber, Ausbildnerin, ist gefragt. Sie versteht es, mit Gegenfragen die Lernenden anzuregen, eigenständig die Antwort zu finden. Der erste Kursteil beinhaltet die verschiedenen Anwendungen im Gebiet der Titrationen, Extraktion und des Soxhlet. Bei all diesen Arbeiten gibt es einiges zu beachten.

Titrationen mit Büretten sind in den meisten Labors nicht mehr üblich. Der Nachvollzug einzelner Schritte und das Errechnen der Resultate macht den Lernenden Spass. Es bleibt auch genügend Zeit, das erlernte Wissen zu festigen. Sie finden es eine gute Grundlage, dies auch in Bezug auf die Abschlussprüfung. Sorgfältig und konzentriert füllen sie die Bürette. Bis zum Vorliegen des Endresultats tauchen immer wieder Fragen auf. Wieso stimmt meine verbrauchte Menge an Titrierlösung nicht mit der ersten Bestimmung überein? Zusammen mit Frau Barbara Huber wird dem Problem nachgegangen. Die Lernenden werden so darin gefördert, die Messresultate sorgfältig zu beurteilen. Zur Extraktion wird eine Soxhlet-Apparatur zusammengestellt. Das ist eine Anwendung, die sowohl in der Synthetik als

auch in der Analytik zum Einsatz kommt. Gleiches gilt für die Flashchromatographie. Hier werden UV-aktive Stoffgemische aufgetrennt und die Trennung mittels Dünnschichtchromatographie belegt. Auch bei der Behandlung dieser beiden Themen sind ständig Fragen zu beantworten. Wie bei den verschiedenen Titrationsanwendungen, schaffen auch hier manuelle Berechnungen ein gutes Verständnis der einzelnen Abläufe. Es war für mich erfreulich zu sehen, wie die Lernenden interessiert und engagiert arbeiteten und sich darüber freuten, Neues zu erlernen. Frau Barbara Huber versteht es, die Lernenden stets mit geschickten Fragen zum Denken anzuregen und sie bewusst mitzuziehen, um die Lernstrategien umzusetzen. Charlotte Rothenbühler


66 FACHVERBAND LABORBERUFE

VEREIN WEITERBILDUNG LABORBERUFE (WBLB)

HFP-Lehrgang bald auch auf Französisch in der Romandie Der Lehrgang zur Vorbereitung auf die höhere Fachprüfung (HFP) in den Laborberufen soll in Zukunft auch in französischer Sprache in der Westschweiz angeboten werden. Der geplante Start ist nach den Sommerferien 2014. Anbieterin wird die CIMO (Compagnie industrielle de Monthey SA) sein. Sie ist bestens mit

der chemischen Industrie und der Berufsbildung vernetzt. Die CIMO hat in der chemischen Industrie im Bereich Ausbildung einen guten Namen. Zurzeit formiert sich bei der CIMO ein internes Projektteam, das das Angebot in französischer Sprache für die Romandie entwickeln wird. Es wird ausserdem geprüft, ob einige der Module in Lau-

sanne angeboten werden können. Auf Deutsch wird man den vorbereitenden Lehrgang weiterhin bei den beiden bewährten Anbietern in der Deutschschweiz, aprentas in Muttenz und ABZ in Zürich, absolvieren können. Cornelia Frei

Informationsveranstaltung für interessierte Schüler/-innen Die üK-Kommission beschloss am 25. Januar eine Informationsveranstaltung für Schüler/-innen und deren Eltern zu organisieren. Der Beruf Laborant/in EFZ der Fachrichtungen Biologie und Chemie sind nicht oder zu wenig bekannt. Im Hörsaal erhielten sie Informationen zur Ausbildung und den vielseitigen Möglichkeiten danach. In den Labors erlebten sie die Biologie und Chemie von der praktischen Seite kennen. Im Biologielabor erklärte ihnen Herr Tschanz die DNA-Extraktion aus Tomaten. Mit Anweisungen von Lernenden führten Schüler/-innen eine Photometer Messung mit blauem Farbstoff durch. Natürlich durften Mikroskope nicht fehlen. Es ermöglichte umherschwirrende Pantoffeltierchen oder deren Feinde, die Amöben, zu betrachten. Nicht weniger interessant war es im Chemielabor. Hier gab es Gelegenheit eine Prime Slime selber herzustellen. Der Titrierwettbewerb bedingte eine exakte, Arbeitsweise, nur so wurde die Farbe sichtbar. Blaues Wunder war eine weitere Station. Methylblau wurde in die farblose Leukoform geführt. Ein weiteres Beispiel der Farbveränderung wurde mit Trockeneis und Indikator demonstriert. Lernende erklärten den Schülern die Arbeitsschritte und waren bei deren Durchführung behilflich. Für die Sicher-

heit im Labor war Frau Huber besorgt. Selber Handanlegen und für Fragen gleich eine Antwort zu erhalten machte den Schülern Spass. Aktiv beteiligten sie sich an all den Labortätigkeiten. An dieser Stelle einen besonderen Dank an die Lernenden die ihre Zeit an einem Samstag zur Verfügung stellten. Für die

Organisation und Vorbereitungen an der Universität Bern waren vor allem Frau Dr. Werber und Frau Beer zuständig. Ihnen einen herzlichen Dank. Die üKK-Mitglieder waren anwesend und beantworteten Fragen, was rege benutzt wurde. Charlotte Rothenbühler


forschungswelten

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

67

BRINGT JEDEN ZUM STAUNEN

KLEIN UND

LEISTUNGSSTARK

Vier ETHZ-Forscher erhalten ERC Consolidator Grant

Die vier ERC Consolidator Grantees der ETH Zürich: (v.l) Niklas Beisert, Daniel Chen, Adrian Perrig und Sonia Seneviratne. (Bild: ETH Zürich) Einmal mehr profitieren ETH-Forschende von den Fördergeldern des Europäischen Forschungsrats (ERC): Eine Forscherin und drei Forscher der ETH Zürich erhalten einen ERC Consolidator Grant und damit insgesamt fast neun Millionen Schweizer Franken für ihre Projek-

te. Der Europäische Forschungsrat vergab zum ersten Mal den ERC Consolidator Grant. Das Themenspektrum der vier Grants für ETHZ-Forscher ist breit. Professor Niklas Beisert vom Institut für Theoretische Physik befasst sich mit den aussergewöhnlichen Eigenschaften

bestimmter Quantenfeldtheorien. Das ERC-Projekt von Sonia Seneviratne, Professorin am Institut für Atmosphäre und Klima, untersucht, welche Rolle die Bodenfeuchte und die Vegetation bei der Dynamik von Hitzewellen und bei Dürren spielen Der Informatik-Professor Adrian Perrig möchte mit den EU-Fördergeldern seine Forschung hin zu einer neuen Internet-Architektur vorantreiben. Ziel ist es, deren Eigenschaften so zu nutzen, dass beispielsweise Fehler isoliert und Informationen sicherer transportiert werden können. Daniel Chen, Professor für Recht und Ökonomie, möchte in seinem Projekt eruieren, welche Auswirkungen bestimmte Normen auf die Gesundheitsversorgung und die Gesetzgebung haben. www.ethz.ch

® Petite Fleur o® – der kleine Tang

• Leistungsstarke Thermodynamik

Graphen-Forschung: BASF und NU Singapur kooperieren

Das Graphenforschungszentrum (GRC) der Nationaluniversität Singapur (NUS) und BASF sind eine Kooperation eingegangen, um Graphen in Geräten auf Grundlage organischer Elektronik, wie etwa Organische Leuchtdioden (OLED), weiterzuentwickeln. Das Ziel der Zusammenarbeit ist es, Graphen-

filme mit Material aus der organischen Elektronik zu koppeln, um effizientere und flexiblere Leuchteinheiten herzustellen. Das Team vom GRC wird die Synthese und Charakterisierung von Graphenfilmen übernehmen. Die Forscher haben bereits eine zum Patent angemeldete Methode entwickelt, die das zuverlässige Wachstum und den Transfer qualitativ hochwertiger Graphenfilme auf verschiedene flexible Substrate gewährleistet. Dies ermöglicht den Einsatz in Solarzellen und Beleuchtungselementen. BASF entwickelt und stellt elektronisch aktive organische Materialien bereit, die dann zusammen mit den Graphenfilmen in eine Anwendung

eingebaut werden können. «Graphen ist ein sehr wichtiger Baustein für die Zukunft der Beleuchtung und von Energiespeicherungssystemen mit niedrigem Gewicht. Wir erwarten von der Kooperation mit dem GRC, dass die Leistungsfähigkeit organischer Elektronik unter Einsatz von Graphen deutlich verbessert werden wird», sagt Dr. Kitty Cha, Graphenforscherin bei BASF, die für das Projekt verantwortlich ist. Graphen, eine zweidimensionale, bienenwabenartige Form des Kohlenstoffs, wurde erst vor zehn Jahren entdeckt und ist besonders aufgrund seiner elektronischen Eigenschaften interessant. www.basf.com

Geranienextrakte gegen HIV-1 Extrakte der Geranienpflanze Pelargonium sidoides inaktivieren das HI-Virus vom Typ 1 und verhindern seine Vermehrung in menschlichen Zellen. Sie stellen eine potenzielle neue Wirkstoffklasse für die Therapie von AIDS dar, berichten Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München. Wurzelextrakte aus der Heilpflanze Pelargonium sidoides (PS) enthalten Stoffe, die das Humane Immundefizienz Virus Typ 1 (HIV-1) angreifen und es daran hindern, sich zu vermehren. Die

Wissenschaftler um Dr. Markus Helfer und Prof. Dr. Ruth BrackWerner vom Institut für Virologie am Helmholtz Zentrum München (HMGU) sowie Prof. Dr. Philippe Schmitt-Kopplin von der Abteilung Analytische Biogeochemie (BGC) am HMGU haben die antivirale Wirkung der PS-Extrakte in Zellkulturen analysiert. Sie fanden heraus, dass diese Blut- und Immunzellen vor einer Infektion mit HIV-1 schützen. Dabei blockieren die pflanzlichen Substanzen das Andocken der Viren an ihre Wirts-

zellen und verhindern so ihr Eindringen. Chemische Analysen der Wissenschaftler ergaben, dass die antivirale Wirkung der Geranienextrakte durch Polyphenole vermittelt wird. Aus den Extrakten isolierte Polyphenolmischungen sind hochwirksam gegen HIV-1 und dabei zellschonender als das grobe Extrakt. Pflanzliche Medikamente aus Pelargonium sidoides sind zudem bereits verfügbar und als verträglich und sicher für den Menschen zugelassen. www.helmholtz-muenchen.de

• Arbeitstemperaturen: -40°C bis +200°C • Hohe Kälteleistung nach DIN 12876 • Kompakte Abmessungen: 260 x 450 x 504 mm • Brillanter 5,7“ Touchscreen • Ethernet, RS232 und USBSchnittstellen • Natürliches Kältemittel R290

-125.. +425°C

Der Umwälzthermostat Petite Fleur ist das kleinste dynamische Temperiersystem der Unistat-Reihe. Mit einer Breite von nur 260 mm eignet er sich bestens für den Einsatz in Laborabzügen. Der Petite Fleur ist damit prädestiniert für die Temperierung von kleinen Forschungsreaktoren.

Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH Werner-von-Siemens-Straße 1 77656 Offenburg Telefon +49 (0)781 9603-0 info@huber-online.com

www.huber-online.com


68

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

forschungswelten

Muttenz: Plattformchemikalie 5-HMF aus Biomasse

Ein Durchbruch bei der Nutzung erneuerbarer Rohstoffe in der chemischen Produktion ist dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

und seinem Industriepartner, der Schweizer Firma AVA Biochem, gelungen: Im Januar 2014 hat eine Industrieanlage der AVA Biochem in Muttenz (Baselland) zur Herstellung von 5-Hydroxymethylfurfural die Produktion aufgenommen. Das KIT entwickelte ein innovatives hydrothermales Verfahren, um die organische Verbindung aus Biomasse zu gewinnen. 5-HMF bildet sich bei der thermischen Zersetzung von Kohlehydraten. So lässt sich 5HMF in vielen Lebensmitteln nachweisen, die einer Hitzebehandlung unterzogen wurden, wie Milch, Fruchtsaft, Honig oder Kaffee. Beim Erhitzen von Zucker in einer Pfanne macht sich die Verbindung durch einen karamellartigen Geruch bemerkbar. 5-HMF lässt sich aus pflanzlicher Biomasse gewinnen und kann in der chemischen Industrie künftig als Ausgangsstoff für

verschiedene innovative Materialien fungieren, vor allem für Polymere mit spezifischen Eigenschaften. Nach Einschätzung des U.S. Department of Energy ist 5-HMF eine der zehn wichtigsten Plattformchemikalien. Als Grundlage für die Entwicklung des neuen Verfahrens diente die hydrothermale Karbonisierung, bei der Biomasse in einem geschlossenen System in wässriger Suspension bei hohen Temperaturen und erhöhtem Druck in Biokohle umgewandelt wird. Anders als bei der hydrothermalen Karbonisierung wird bei dem neuen Verfahren jedoch die Bildung eines Feststoffs verhindert; die Bruchstücke aus der Biomasse werden zu chemischen Bausteinen, beispielsweise für die Herstellung von Kunststoffen, umgewandelt. www.kit.edu www.ava-biochem.com

ERC Consolidator Grants für Basler Forscher Drei Wissenschaftler und eine Wissenschaftlerin der Universität Basel werden vom Europäischen Forschungsrat mit Beiträgen von rund 10 Mio. Franken unterstützt: Die Consolidator Grants des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) werden dieses Jahr zum ersten Mal vergeben. Damit werden während fünf Jahren exzellente Projektvorschläge von Nachwuchswissenschaftlern gefördert, die bereits einige Jahre Forschungserfahrung haben. Der Zellbiologe Prof. Christoph Handschin vom Biozentrum der Uni Ba-

Christoph Handschin.

sel will in seinem geförderten Projekt die molekularen Auf- und Abbauprozesse im trainierten und im kranken Muskel sowie die Ursachen für die Entstehung von Muskelerkrankungen näher untersuchen. Der Neurobiologe Prof. Thomas Mrsic-Flogel, seit 2013 ebenfalls am Biozentrum, untersucht in seinem geförderten Projekt, wie das Gehirn Sinnesreize wahrnimmt und verarbeitet. Der Evolutionsbiologe Prof. Walter Salzburger vom Fachbereich Zoologie der Uni Basel geht in seinem Forschungsvorhaben der Frage nach, warum und

Thomas Mrsic-Flogel.

Walter Salzburger.

wie im ostafrikanischen Tanganjikasee mehr als 200 verschiedene Arten von Buntbarschen entstanden sind. Einen weiteren ERC Consolidator Grant erhält Prof. Jennifer Keiser vom Schweizerischen Tropen- und Public-HealthInstitut (Swiss TPH), das mit der Universität Basel assoziiert ist. Ihr gefördertes Projekt behandelt die Entwicklung und Validierung neuer Ansätze für die Wirkstoffforschung und -entwicklung von Medikamenten gegen Wurmkrankheiten. www.unibas.ch

Jennifer Keiser.

Zucker, die sich wie Eiweisse verhalten

Chemiker der Universität Jena entdecken mit britischen Kollegen ein bisher unbekanntes Phänomen der Selbstaggregation von Aminozellulose. Bisher galt, dass sich die grossen, natürlichen Polysaccharid-Aggregate der Zellulose mithilfe physikalischer Einflüsse zwar in kleine Bestandteile bis hin zum Molekül zerlegen lassen. Doch dieser Prozess, so die bisherige Lehrmeinung, ist irreversibel. «Einmal aufgelöst, bilden sich aus den so entstehenden Makromolekülen keine identischen Aggregate mehr», war auch Prof. Dr. Thomas Heinze (Bild) von der Friedrich-Schiller-Universität Jena überzeugt. Doch, so fügt der Professor für Organische und Makromolekulare Chemie hinzu, diese traditionelle Sicht müsse jetzt überdacht werden. Wie das Forscherteam um den Jenaer Chemiker und Fachkollegen der University of Nottingham in «Nature Scientific Reports» schreiben, gibt es eindeutige Hinweise darauf, dass sich aus den PolysaccharidMolekülen in wässriger Lösung sehr wohl selbstständig grössere Aggregate zusammenfinden, welche sich vollständig reversibel wieder lösen. Dieses Prinzip der Selbstaggregation war bislang nur von Eiweissen bekannt. Die Jenaer Chemiker zeigten, dass sich kleine Moleküle sogenannter Aminozellulose zu grösseren Molekülaggregaten aus bis acht Untereinheiten formieren, die anschliessend grössere supramolekulare Strukturen bilden. www.uni-jena.de


forschungswelten

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

69

Molekulare Scheren aus künstlichen Nukleinsäuren

«Zellulärer Müllsack» – Struktur offengelegt

Dem Biochemiker Professor Volker A. Erdmann von der Freien Universität Berlin ist es erstmalig gelungen, spiegelbildliche Enzyme (Spiegelzyme) aus Nukleinsäuren herzustellen, die in lebenden Zellen eingesetzt, gezielt natürliche Nukleinsäuren zerschneiden können. Spiegelzyme, die auch als molekulare Scheren bezeichnet werden, haben Erdmann zufolge die Vorteile, dass sie keine Nebenreaktionen des Immunsystems auslösen und äusserst stabil sind. In den Experimenten konnte gezeigt werden, dass sich die Produktion eines grün leuchtenden Proteins mithilfe eines speziell konstruierten Spiegelzymes in den Zellen hemmen liess. Die Spiegelzyme haben das für die Produktion des Proteins verantwortliche Molekül, die Boten-RNA, zerschnitten. Nach ähnlichen Verfahren könne die Synthese eines x-beliebigen Proteins von den rund 21 000 Proteinen, die im menschlichen Genom verankert sind, verhindert werden, sagt Erdmann. Ihm erscheint es plausibel, künftig in die Prozesse einer Zelle eingreifen zu können und die RNA-Moleküle, welche die Synthese von Proteinen und anderen Nukleinsäuren regulieren, gezielt zerschneiden zu können. Da RNAMoleküle dafür verantwortlich sind, dass eine Stammzelle sich zu einer Haut- oder Muskelzelle, oder sogar zu einer Tumorzelle entwickelt, deuten sich für den gezielten Einsatz von Spiegelzymen völlig neue Anwendungsmöglichkeiten in der Grundlagenforschung, der Biotechnologie und der Molekularen Medizin an. www.fu-berlin.de

Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München konnten jetzt klären, wie ein wichtiges Entsorgungssystem der Zelle – die Autophagozytose – im Detail funktioniert. Die Autophagozytose ist das Transportsystem der Zelle, das den zellulären Abfall erkennt, verpackt und zu zellulären «Müllverbrennungsanlagen», den Lysosomen, transportiert. Somit dient die Autophagozytose vor allem dem Schutz der Zelle, indem sie verhindert, dass sich überschüssiges Material ansammelt. Ist die Autophagozytose verlangsamt oder vollständig gestoppt, können schwerwiegende Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson oder Krebs entstehen. Ähnlich wie ein Müllsack den Abfall umschliesst, legt sich während der Autophagozytose eine Membran (Autophagosom) um den zellulären Müll. Ist der Müll vollständig verpackt, transportiert die Zelle im nächsten Schritt das Autophagosom zu den Lysosomen, die ebenfalls von einer Membran umgeben sind. So kann der Abfall anschliessend durch die Verschmelzung beider Membranen in das Innere des Lysosoms gelangen. Damit sich die Membran bei der Autophagozytose den unterschiedlichen Formen und Grössen des Abfalls anpassen kann, muss sie vor allem flexibel sein. Zusätzlich benötigt sie jedoch ein mechanisches Gerüst, das den Müllsack stabilisiert. Thomas Wollert und seine Forschungsgruppe «Molekulare Membran- und Organell-Biologie» konnten jetzt die molekulare Architektur dieses Stützgerüstes (Bild) identifizieren und sichtbar machen. Bei dem Gerüst handelt es sich um ein flaches Netz, das die Membran des Autophagosoms vollständig bedeckt. Die Knotenpunkte des Netzes bestehen aus einem kleinen Protein, Atg8, das als Membrananker dient und an die autophagosomale Membran geheftet wird. Ein weiterer Proteinkomplex vernetzt die membranverankerten Atg8-Moleküle miteinander und bildet so das Gerüst. www.biochem.mpg.de

Gestörte Zellteilung führt zu neuronaler Krankheit

Normale Teilung der Chromosomen (blau) mit zwei Zentrosomen (rot) an einem bipolaren Spindelapparat (grün).

Fehlerhafte Teilung der Chromosomen (blau) mit mehreren Zentrosomen (rot) an einem multipolaren Spindelapparat (grün).

Die Forschungsgruppe von Prof. Erich Nigg am Biozentrum der Universität Basel hat ein für die korrekte Zellteilung unverzichtbares Aminosäure-Signal entdeckt. Es reguliert die Anzahl der Zentrosomen in einer Zelle. Fehlt dieses Signal, kommt es zur Entstehung krankhaft veränderter Zellen. Genau solche Zellen findet man bei Menschen mit einer neuronalen Entwicklungskrankheit, der Mikrozephalie. Die Basler Forscher haben einen wichtigen Schritt bei der Zellteilung genauer untersucht: die Verdopplung des Zentrosoms und dessen Rolle bei der gleichmässigen Verteilung des Erbguts auf zwei Tochterzellen. Das Protein STIL übernimmt dabei eine wichtige Funktion: Es sorgt dafür, dass sich das Zentrosom zunächst verdoppelt und anschliessend jeweils die Hälfte des Erbguts in die Tochterzellen transportiert. Während der Zellteilung wird das Protein STIL abgebaut. Passiert dies nicht und sammelt sich das Protein in der Zelle an, führt dies zu einer Überproduktion der Zentrosomen. Die Folge ist, dass sich das Erbgut nicht mehr gleichmässig auf die Tochterzellen verteilen lässt und Zellen mit fehlerhaftem Erbgut entstehen. Die Wissenschaftler entdeckten ein Aminosäure-Signal auf dem STIL-Protein, die sogenannte KEN-Box. Sie ist Voraussetzung für den Abbau des Proteins: «Die Ken-Box ist das Signal, das der Proteinmaschinerie den Auftrag erteilt, das Protein abzubauen», erklärt Christian Arquint, Erstautor der Publikation. Fehlt diese KEN-Box wird das Protein nicht abgebaut. www.unibas.ch

Immuntherapie gegen bösartigsten Gehirntumor Einer der unheilvollsten Gehirntumore ist das Glioblastom: Trotz aggressiver chirurgischer Eingriffe, Bestrahlung und Chemotherapie verläuft diese Erkrankung fast immer tödlich. Jetzt war ein Forscherteam der Universität Zürich mit einer neuartigen Therapieform erfolgreich. In Gehirntumoren versammeln sich regulatorische T-Zellen, die Immunangriffe unterdrücken. Dem Team um Burkhard Becher vom Institut für Experimentelle Immunologie der Uni Zürich ist es geglückt, erstens das körpereigene Immunsystem so anzuregen, dass es zweitens die Hirntumorzellen erkennt und sie drittens abtötet – und zwar, viertens, auch in dessen fortgeschrittenem Stadium. Für ihre neue Studie galt es zunächst, das lokale Schutzschild des Tumors auszuhebeln. «Wir wollten herausfinden, ob wir überhaupt eine Immunantwort gegen einen im Gehirn wachsenden Tumor auslösen können», erklärt Burkhard Becher. Dazu verwendete das Team den Immunbotenstoff Interleukin-12. Wird im Tumor Interleukin-12 produziert, werden Immunzellen so angeregt, dass der Tumor angegriffen und abgestossen wird. Nachdem dieses Verfahren im Frühstadium des Tumors gut funktioniert hatte, warteten die Forschenden nun mit dem Eingriff so lange, bis der Tumor sehr gross war und die Lebenserwartung der unbehandelten Versuchstiere weniger als drei Wochen zählte. Die Erfolgsquote war gering. Erfolgreich waren die Forscher, als sie sich eine neue Entwicklung aus der Hautkrebstherapie zunutze machten: Sie kombinierten die intratumorale Interleukin-12-Therapie mit der intravenösen Gabe eines neuen immunstimulierenden Medikaments, welches die regulatorischen T-Zellen unterdrückt. Nun funktionierte die Abstossung des Tumors bei 80 Prozent der Versuchstiere. www.uzh.ch


70

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

KALENDER 11. März 2014 Field Flow Fractionation – FFF, Dübendorf, Referent: Dr. Thorsten Klein Veranstalter: Division Analytische Wissenchaften der SCG, Eawag, Verena Schmid Überlandstrasse 133 CH-8600 Dübendorf Telefon 058 765 52 00 Fax 058 765 58 01 Verena.schmid@eawag.ch www.scg.ch/das

12. März 2014 Lichtstreuung als Analysemethode für Biopharmazeutika, Nanopartikel und Makromoleküle, Dübendorf, Referent: Dr. Diethelm Fröse Veranstalter: Division Analytische Wissenschaften der SCG, Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe oben)

17. März 2014 Methodenvalidierungen in der Analytischen Chemie unter Berücksichtigung verschiedener QS-Systeme (533/14), Frankfurt a. Main, Leitung: Dr.-Ing. Barbara Pohl

Filtrat

Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. Varrentrappstr. 40-42 D-60486 Frankfurt Telefon +49 69 7917-364/291 fb@gdch.de, Internet: www.gdch.de/fortbildung

17. bis 18. März 2014 Wassersysteme in der Pharmaindustrie: Planung, Qualifizierung, Lebenszyklus, Egerkingen Veranstalter: PTS Training Service P.O.Box 4308 D-59737 Arnsberg Telefon +49(0)2932 51477 Fax: +49(0)2932 51674 info@pts.eu; www.pts.eu

17. bis 20. März 2014 Technische Schutzrechte - Eine Einführung in das Patentrecht und verwandte Rechtsgebiete, speziell für Chemiker und Biologen (906/14), Frankfurt/ Main, Leitung Dr. Andreas Bieberbach Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (Adresse siehe oben)

Veranstalter:

Feststoffanalytik – von der Laborprobe bis zum Analysenergebnis Vor elf Jahren hatten die Firmen Retsch GmbH und CEM GmbH die Idee, Anwendern das komplette Spektrum der Probenvorbereitung und Analytik in einem Seminar zu vermitteln. Daraus entstand die erfolgreiche Seminarreihe «Feststoffanalytik – von der Laborprobe bis zum Analysenergebnis.» Da die Retsch mit Labormühlen und -brechern und CEM mit Mikrowellen-Aufschlussgeräten beide nur den Teil der Probenvorbereitung abdecken, holte man sich als Partner für den analytischen Teil die Agilent Technologies GmbH & Co KG ins Boot. Eine Besonderheit ist der Praxisteil des Seminars, bei dem die Teilnehmer ihre eigenen Proben live vor Ort zerkleinern, aufschliessen und analysieren lassen können. Die Seminargäste bringen z.B. Elektroschrott und Elektronikbauteile, Lebensmittel und Bedarfsgegenstände, Futtermittel, Sedimente, Filter, Aschen und Boden, Kunststoffe und Abfälle, Mineralien und neue Werkstoffe und vieles mehr zum Seminar mit. Die Anwendungsspezialisten von Retsch haben ein ganzes Portfolio von unterschiedlichen Mühlen zur Vorzerkleinerung und zur Endvermahlung im Labor vorbereitet. Die Kundenproben werden im Rahmen des Praktikums bearbeitet und die daraus gewonnenen Pulver werden anschliessend von den CEM Anwendungsspezialisten weiter bearbeitet. Hier werden von CEM unterschiedliche Mikrowellen-Aufschlussgeräte eingesetzt, die in extrem kurzer Zeit die Proben aufschliessen. Die daraus gewonnene Lösung wird mit dem mobilen Mikrowellen-Plasma (MP-AES) von Agilent zusammen mit den Kunden vermessen. www.cem.de Termine 2014: Dienstag, 13. Mai 2014 Wien, Ages Mittwoch, 14. Mai 2014 Wien, Ages Donnerstag, 15. Mai 2014 Graz, Chemieschule in Puntigam

18. März 2014 Reinraumlüftung, Anforderungen an die Raumlufttechnik in Reinräumen, Niederlenz Veranstalter: Swiss Cleanroom Concept Kreuzweg 4 CH-4312 Magden Telefon 076 284 14 11 info@swisscleanroomconcept.ch www.swisscleanroomconcept.ch

19. März 2014 Praxis Seminar «Neue Techniken für die Synthese» der Firmen Axel Semrau, CEM und Mettler-Toledo, Berlin Weitere Termine: 20. März, Hamburg; 23. September, Frankfurt; 24. September, Sprockhövel Programm und Anmeldung: www.cem.de

24. März 2014 Grundlagen der guten Labor Praxis – GLP, Dübendorf, Referent: Dr. René Bissig Veranstalter: Division Analytische Wissenschaften der SCG, Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe oben)

24./25. März 2014 Richtig kalibrieren in Chromatografie und Spektroskopie, Koblenz (D) Veranstalter: Klinkner & Partner GmbH Wilhelm-Heinrich-Str. 16 D-66117 Saarbrücken Telefon +49 (0) 681 / 982 10-0 Fax +49 (0) 681 / 982 10 - 25 info@klinkner.de www.klinkner.de

25. März 2014 Cyclovoltammetrie - Grundlagen, Interpretation und Fehlerquellen, Dechema-Fortbildungstag, Frankfurt/ Main Veranstalter: DECHEMA-Forschungsinstitut Theodor-Heuss-Allee 25 D-60486 Frankfurt am Main Telefon +49-(0)69-7564-253/202 Fax +49-(0)69-7564-414 gruss@dechema.de www.decjhema-dfi.de/kurse

24. bis 27. März 2014 NMR-Spektrenauswertung - Grundlagenkurs (505/14), Frankfurt/Main, Leitung: PD Dr. Reinhard Meusinger Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (Adresse siehe links)

25./26. März 2014 Tipps und Tricks für fortgeschrittene GC-MS Anwender/-innen, Dübendorf, Referent: Prof. Dr. Michael Oehme Veranstalter: Division Analytische Wissenschaften der SCG, Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe links)

27. März 2014 HR-GC für fortgeschrittene MS-Anwender/-innen - Problemlösungen, Dübendorf; Referent: Prof. Dr. Michael Oehme Division Analytische Wissenschaften der SCG, Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe links)

1. bis 4. April 2014 Analytica 2014, München Veranstalter: Messe München GmbH info@analytica.de www.analytica.de

1. bis 4. April 2014 Grundlagen der Organischen Chemie für Mitarbeiter aus Produktion und Technik (949/14), Bad Dürkheim (D), Leitung: OStR Rüdiger Hocker Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (Adresse siehe oben)

2. April 2014 Reinstwasser Seminar, Reinstwasser im GMP Umfeld, Aesch BL Veranstalter: Swiss Cleanroom Concept (Adresse siehe oben

9. April 2014 Seminar «Train the Trainer», Rheinfelden Veranstalter: Swiss Cleanroom Concept (Adresse siehe oben)

30. April 2014 USERDAY 2014, Schwerpunktthema: TOC/IC für Umwelt- und Wasseranalytik sowie in der Galvanotechnologie, Herisau Veranstalter: AZ Fachverlage AG, Analytik Jena AG, Metrohm AG, Weitere Infos auf www.chemieplus.ch und auf dem Rückumschlag dieser Ausgabe

26. Mai 2014 Europa Forum Luzern, Wachstum Chancen und Risiken; Luzern Programm und Anmeldung: www.europa-forum-luzern.ch

Möchten Sie im KALENDER auf eine Veranstaltung hinweisen? Einsendungen mit den nötigen Angaben an: ralf.mayer@azmedien.ch Weitere Termine finden Sie unter: www.chemieplus.ch/agenda. Weiterhin beachten Sie den Online-Reinraum-Kalender der Chemie plus: www.chemieplus.ch, Fenster «Reinraum-Kalender».


filtrat

Quecksilber: Energiesparlampen erfüllen gesetzliche Vorgaben

Eine neue, an der Empa entwickelte Methode ermöglicht es erstmals, nicht nur das gebundene, sondern auch das gasförmige Quecksilber in einer Energiesparlampe zu bestimmen. Bis anhin wurde dieses besonders gesundheitsschädliche gasförmige Quecksilber nicht erfasst, obwohl es in gebrauchten Lampen bis zu 80 Prozent der Quecksilbermenge ausmachen kann; in ungebrauchten bis zu 5 Prozent. Empa-Analytiker Renato Figi entwickelte daher im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) eine einfache, aber

wirkungsvolle Methode, das Quecksilber gesamthaft in Energiesparlampen zu erfassen. Die Lampe wird dazu in eine Lösung von Kaliumpermanganat getaucht, worauf der Glaskörper mit einem Werkzeug geöffnet wird. Da im Glaskörper Unterdruck herrscht, schiesst die Kaliumpermanganatlösung in diesen hinein und bindet das Quecksilber. Auf diese Art kann die Menge des gasförmigen Quecksilbers nachfolgend mittels UV-Spektrometrie exakt bestimmt werden. Die Menge an gebundenem Quecksilber in der Lampe, das meist kugelförmig als Amalgam (in Form einer Quecksilber-Zinn-Zink-Verbindung) vorliegt, misst Figi danach separat. Die metallischen Kügelchen werden dazu in konzentrierter Salpetersäure in einem Hochdruckverascher bei 250 °C und einem Druck von 135 bar gelöst und analysiert. Zuletzt ermittelt der Empa-Forscher schliesslich das am zerbrochenen Glas anhaftende Quecksilber. Dazu wird das gesamte Glas zunächst bei -197 °C in einer Kugelmühle gemahlen. Dank der tiefen Temperatur verdampft das Quecksilber nicht, sondern bleibt am pulverisierten Glas haften und kann danach ebenfalls bestimmt werden. Auf diese Art ermittelte Figi den Quecksilbergehalt von 75 Lampen – je fünf Stück von 15 verschiedenen, handelsüblichen Lampentypen. Das erfreuliche Resultat: Alle genügten hinsichtlichdes Quecksilbergehalts den Vorgaben. Die neue Methode erfasst erstmals auch gasförmiges Quecksilber. www.empa.ch

Ein Schwamm mit Potenzial zur «Pharmafabrik»

Eine in Meeresschwämmen lebende Bakteriengattung produziert derart viele Naturstoffe, dass Wissenschaftler sie als potente Quelle für neue Medikamente einstufen. Die internationale Zusammenarbeit wurde von Professor Jörn Piel von der ETH Zürich koordiniert. Beteiligt sind Forscher aus Bielefeld, Bonn, München und Würzburg; ausserdem Teams aus Japan und den USA. Die Wissenschaftler haben herausgefunden, woher die vielen interessanten Stoffe kommen, die in dem Schwamm Theonella swin-

hoei (Bild) stecken: Sie stammen aus der Produktion der Bakteriengattung Entotheonella, die als Untermieter in dem Schwamm lebt. Weil das neu entdeckte Bakterium so ungewöhnlich ist, konnten es die Forscher in der gängigen Systematik keiner bekannten Gruppe zuordnen. Sie schlagen darum einen neuen Stamm (Phylum) vor, den sie Tectomicrobia nennen. Der Name Tectomicrobia leitet sich vom lateinischen Wort «tegere» ab, das «verstecken, schützen» bedeutet. Dieser Begriff wurde gewählt, weil die Bakterien im Labor bisher nicht kultivierbar und somit vor der Wissenschaft «gut versteckt» blieben. Ausserdem schützen sie vermutlich die Wirtsschwämme mit ihren vielen Inhaltsstoffen vor Fischen und anderen Fressfeinden. Als nächstes wollen sich die Forscherteams u.a. der Frage widmen, welche Funktionen die Tectobakterien in der Symbiose mit ihrem Wirtsschwamm, aber auch im Ökosystem Korallenriff ausüben. Zudem soll das chemische Arsenal der Bakterien für die Forschung und für mögliche biotechnologische Anwendungen verfügbar gemacht werden. www.ethz.ch; www.uni-wuerzburg.de

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

71

impressum Schweizer Fachzeitschrift der Chemieberufe Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB ISSN 1019-1550 23. Jahrgang, 43. Jahrgang Labor Flash www.chemieplus.ch Total verbreitete Auflage 11 400 Expl. Davon verkauft 1 765 Expl. Davon Gratis-Auflage 9635 Expl. Ausgezeichnet mit dem Zertifikat «Schweizer Qualitätszeitschrift QFZ» des Verbandes Schweizer Presse Kontakt Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch Herausgeberin AZ Fachverlage AG Neumattstrasse 1, CH-5001 Aarau Telefon +41 (0)58 200 56 50 Telefax +41 (0)58 200 56 51 Geschäftsführer Christoph Marty Leiterin Zeitschriften Ratna Irzan Redaktion Chemie plus, Neumattstrasse 1, Postfach CH-5001 Aarau, Telefon +41 (0)58 200 56 88 Telefax +41 (0)58 200 56 61 Chefredaktor Ralf Mayer, Telefon +41 (0)58 200 56 88 ralf.mayer@azmedien.ch Redaktion FLB Charlotte Rothenbühler (FLB) Ständige Mitarbeiter Dr. Claudia Borchard-Tuch, Adalbert Budzinski, Dr. Christian W. Ehrensberger, Dr. Rolf und Gabriele Froböse, Edgar Gärtner, Raphael Hegglin, Annette von Kiekebusch-Gück, Anke Müller, Dr. Beate Peiseler-Sutter, Joachim Stubenrauch Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Textund Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Firmenberichte sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nicht gestattet. Leiter Werbemarkt Jürg Rykart, Telefon +41 (0)58 200 56 04 Anzeigen Thomas Kolbeck, Telefon +41 (0)58 200 56 31 Telefax +41 (0)58 200 56 61 Anzeigentarif unter www.chemieplus.ch Anzeigen-Administration Corinne Dätwyler, Telefon +41 (0)58 200 56 16 Leiter Lesermarkt/Online Valentin Kälin Aboverwaltung /-Bestellung www.fachtitel.ch, abo@chemieplus.ch, Telefon +41 (0)58 200 56 93 Preise Abonnement Inland CHF 98.– Abonnement Ausland EUR 78.40 zuzüglich Porto 28.– EUR Studenten/Lehrlinge CHF 49.– Erscheint 10x jährlich Layout Ursula Urech Druck Vogt-Schild Druck AG, CH-4552 Derendingen Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner Geschäftsführer: Axel Wüstmann a.i. www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: AZ Anzeiger AG, AZ Fachverlage AG, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Vertriebs AG, AZ Zeitungen AG, Belcom AG Dietschi AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-Schild Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG


Bezugsquellenregister

72

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

abgasreinigung

bezugsquellen

anlagenkennzeichnung

Eisenmann Anlagenbau GmbH & Co. KG Tübinger Str. 81 Tel. +49 7031 78-2833 D-71032 Böblingen environmental-technology@eisenmann.com www.eisenmann.com

abwasser-reinigungsanlagen

CSF Wunderle GmbH Ebnatstrasse 127 CH-8200 Schaffhausen info@csfwunderle.com

beratung reach

Tel. +41 52 635 40 40 Fax +41 52 635 40 41 www.csfwunderle.com

BMG Engineering AG Ifangstrasse 11 8952 Schlieren/ZH bmg@bmgeng.ch

Tel. +41 44 732 92 92 Fax +41 44 732 92 21 www.bmgeng.ch

antriebstechnik berstscheiben

Eisenmann Anlagenbau GmbH & Co. KG Tübinger Str. 81 Tel. +49 7031 78-2833 D-71032 Böblingen environmental-technology@eisenmann.com www.eisenmann.com

ELEKTRO MOTOREN WERK BRIENZ AG Mattenweg 1, info@emwb.ch Tel. +41 33 952 24 24 3855 Brienz, www.emwb.ch Fax +41 33 952 24 00 André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

aox/eox/Pox aktivkohle

Schneider Umwelttechnik AG 8472 Winterthur Seuzach info@sut.ch

Tel. +41 52 235 24 24 www.sut.ch

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 berstscheiben@striko.de www.striko.de

allgemeine laborartikel aPParatebau/dr uckbehälter

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

TECHEMA AG D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

4105 Biel-Benken info@techema.ch

Tel. +41 61 381 45 09 www.techema.ch

analytik und Ökotoxikologie asePtische ventile

BMG Engineering AG Ifangstrasse 11 8952 Schlieren/ZH bmg@bmgeng.ch

Tel. +41 44 732 92 92 Fax +41 44 732 92 21 www.bmgeng.ch

anlagenbau

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

berstsicher ungen

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 berstscheiben@striko.de www.striko.de

behälter und rohre, glasfaser beschichtungen

BWB Engineering AG Anlagen- und Rohrleitungsbau I Gastechnik I MSRE/Planung Sternenfeldstrasse 8 4127 Birsfelden Tel. +41 61 326 37 37 www.bwb-eng.com

ROTAVER Composites AG Kunststoffwerk Tel. +41 34 460 62 62 3432 Lützelflüh Fax +41 34 460 62 63 info@rotaver.ch www.rotaver.ch Behälter Rohr Beschichtungen aus GFK

Hüni GmbH + Co. KG Eckenerstr. 65 D-88046 Friedrichshafen www.hueni.de

Tel. +49 7541 38 12 0 Fax +49 7541 38 12 38 info@hueni.de


bezugsquellen

bioreaktoren / biocontroller

chromatograPhie

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

73

damPfarmaturen

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

bÖden für kolonnen (montz) SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und Armaturen Gustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 00 8702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch

chromatograPhie-säulen

Chempro GmbH Robert Kuratle, Chemical Engineer / CEO Weinbergstrasse 100F Mobile +41 79 279 55 89 8408 Winterthur kuratle@chempro.ch

dosiergeräte BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch Schenck Process GmbH Pallaswiesenstrasse 100 Tel. +49 61 51-15 31 11 19 D-64293 Darmstadt Fax +49 61 51-15 31 20 72 Light@schenckprocess.com www.schenckprocess.com

br ut-/co 2 -br utschränke

BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com

SEBIO GmbH Geissbrunnenweg 14 4452 Itingen info@sebio.ch

dosierPumPen Tel. +41 61 971 83 44 Fax +41 61 971 83 45 www.sebio.ch

br ut- und trockenschränke

chromatograPhie-systeme BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com

ANACONDA GmbH

gebrauchte instrumente Anaconda GmbH Denksteinweg 79 D-22043 Hamburg info@chromtograph.de

Tel. +49 (0)40 653 04 72 Fax +49 (0)40 653 25 66 www.anaconda.de

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

Tel. +41 31 838 40 00 www.rototec.ch

dosiertechnik

chemie- und biosensoren

C-Cit Sensors AG Einsiedlerstrasse 29 8820 Wädenswil sales@c-cit.ch

ProMinent, Dosiertechnik AG Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11 8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73 info@prominent.ch www.prominent.ch Tel. +41 43 477 85 55 Fax +41 43 477 85 57 www.c-cit.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Standort Basel: Techema AG Gewerbestrasse 6 4105 Biel-Benken info@techema.ch

Tel. +41 61 381 45 09 Fax +41 61 382 07 55 www.techema.ch

chemikalien, reagenzien drehkolbenPumPen

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch


74

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

dr uckluft-membranPumPen

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

bezugsquellen

exPlosionsschutz

R. STAHL Schweiz AG Explosionsschutz Brüelstrasse 26 4312 Magden info@stahl-schweiz.ch

Tel. +41 61 855 40 60 Fax +41 61 855 40 80 www.stahl-schweiz.ch

Sefiltec AG Haldenstrasse 11 8181 Höri info@sefiltec.com

Tel. +41 43 411 44 77 www.sefiltec.com

dr uckreduzierventile -

exPlosionsschutz, ex-geräte (atex)

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

BARTEC Engineering + Services AG Hinterbergstrasse 28 Tel. +41 41 747 27 27 6330 Cham Fax +41 41 747 27 28 info@bartec.ch www.bartec.ch

Swissfilter AG Gewerbestrasse 10 CH-5037 Muhen info@swissfilter.ch

Tel. +41 62 737 62 52 Fax +41 62 737 62 70 www.swissfilter.ch

filterhilfsmittel fabrikPlanung

durchflussmesser Krohne AG Mess- und Regeltechnik info@krohne.ch

Tel. +41 61 638 30 30 www.krohne.com

düsen

Planung von Produktionstechnologien ASSCO Engineering AG Löwenstrasse 11 info@assco.ch 8953 Dietikon www.assco.ch

Schneider Umwelttechnik AG 8472 Winterthur Seuzach info@sut.ch

Tel. +41 52 235 24 24 www.sut.ch

filterPaPiere

festPhasenextraktion SEBIO GmbH Geissbrunnenweg 14 4452 Itingen info@sebio.ch

SSCO-Spraying Systems AG Eichenstrasse 6 8808 Pfäffikon SZ info.ch@spray.com

Tel. +41 55 410 10 60 Fax +41 55 410 39 30 www.ssco.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Tel. +41 61 971 83 44 Fax +41 61 971 83 45 www.sebio.ch

filtertechnik filtration

fiberoPtik-schauglasleuchten ELEKTROMOTOREn

INFOLABEL AG Grossrietstrasse 7 8606 nänikon/Uster

günstige Energiesparmotoren Rüetschi AG – Antriebstechnik Feldackerstrasse 2 5040 Schöftland mail@antriebstech.ch

Tel. 062 739 20 60 Fax 062 739 20 71 www.antriebstech.ch

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

filter

elektrotechnische und oPtische sensoren

The art of Swiss Precision

Bachmannweg 21 8046 Zürich info@bopp.ch Hamilton Bonaduz AG Via Crusch 8 7402 Bonaduz contact@hamilton.ch

®

Tel. +41 81 660 60 60 Fax +41 81 660 60 70 www.hamiltoncompany.com

SF-Filter AG 8184 Bachenbülach www.sf-filter.com

info@funda.ch www.funda.ch

filtrationssysteme

BHS-Sonthofen GmbH An der Eisenschmelze 47 D-87527 Sonthofen info@bhs-sonthofen.de

Tel. +49 8321 6099-0 Fax +49 8321 6099-220 www.bhs-sonthofen.de

G. BOPP+CO. AG Tel. 044 377 66 66 Fax 044 377 66 77 www.bopp.ch

Tel. +41 44 864 10 68 Fax +41 44 864 14 58

liquitec ag Industrie neuhof 54 3422 Kirchberg info@liquitec.ch

Tel. 055 450 83 00 Fax 055 450 83 01 www.liquitec.ch


bezugsquellen

flansche nach en, din und ansi

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

75

gc-ms/gaschromatograPhie

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

hPlc- und uhPlc-anlagen flammensPerren

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

ft-ir

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

infrarot-sPektrometer SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

Tel. 044 825 95 39 www.brukeroptics.com

gfk-rohre und behälter inkubatoren

füllkÖrPer für kolonnen (vff)

Chempro GmbH Robert Kuratle, Chemical Engineer / CEO Weinbergstrasse 100F Mobile +41 79 279 55 89 8408 Winterthur kuratle@chempro.ch

Bruker Optics GmbH 8117 Fällanden ZH optics@bruker.ch

HUBER Kunststoffwerk AG Gewerbestr. 3, Postfach 16 5426 Lengnau info@huber-lengnau.ch

Tel. 056 266 40 80 Fax 056 266 40 81 www.huber-lengnau.ch

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

hochdr uckPumPen FüLLSTAnD

instr umentelle analytik

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com Krohne AG Mess- und Regeltechnik info@krohne.ch

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

hPlc- & uhPlc-anlagen SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

Tel. +41 61 638 30 30 www.krohne.com

gasgemische, sPezialgase

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

kalibrier ung für PiPetten und disPenser

hPlc-anlagen- und zubehÖr Messer Schweiz AG Seonerstrasse 75 5600 Lenzburg info@messer.ch

Tel. +41 62 886 41 41 Fax +41 62 886 41 00 www.messer.ch

KNAUER Hegauer Weg 38 D-14163 Berlin CH: flowspek AG, 4057 Basel

Tel. +49 30 809 7270 www.knauer.net Tel. +41 61 695 9696

Socorex Isba S.A. Champ-Colomb 7 1024 Ecublens socorex@socorex.com

Tel. 021 651 60 00 Fax 021 651 60 01 www.socorex.com


76

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

klimaPr üfanlagen

bezugsquellen

laborglas/Präzisions- und standardglasrohre

BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com

komPressoren 100% Ölfrei

SCHOTT Schweiz AG St.-Josefen-Strasse 20 9001 St.Gallen info.schweiz@schott.com

Tel. +41 71 274 42 14 Fax +41 71 274 42 43 www.schott.com/schweiz

Tel. +41 44 871 63 63 Fax +41 44 871 63 90 www.kaeser.com

Eindringprüfung, Magnetpulverprüfung, Ultraschallprüfung, optische Prüfung, Temperaturbestimmung, UV-LED-Leuchten - Prüfmittel, Geräte und Anlagen

HELLING GmbH Spökerdamm 2 D-25436 Heidgraben info@hellinggmbh.de

lc/ms

Atlas Copco (Schweiz) AG Büetigenstr. 80 Tel. +41 32 374 14 02 2557 Studen Fax +41 32 374 12 97 kompressoren@ch.atlascopco.com www.atlascopco.ch

Kaeser Kompressoren AG Grossäckerstrasse 15 8105 Regensdorf info.swiss@kaeser.com

materialPr üfung

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +49 (0)4122 922-0 Fax +49 (0)4122 922-201 www.hellinggmbh.de

mess- und regeltechnik Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch ProMinent, Dosiertechnik AG Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11 8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73 info@prominent.ch www.prominent.ch

Telefon 062 789 75 95

www.servatechnik.ch

CONTREC AG Riedstrasse 6 8953 Dietikon info@contrec.ch

kondensableiter

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

mischer, statische Tel. +41 44 746 32 20 Fax +41 44 746 32 29 www.contrec.ch

STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 mischer@striko.de www.striko.de Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

magnetPumPen nmr

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

kunststoffaPParatebau

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

lebensmittelanalytik

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

nmr-dienstleistungen massensPektrometer

laborbau/-einrichtungen Hügli-Labortec AG 9030 Abtwil info@hugli-labortec.ch

Tel. +41 71 311 27 41 www.hugli-labortec.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

nmr-lÖsungsmittel laborgeräte

materialanalyse GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch


bezugsquellen

oberflächenschutz

Hüni GmbH + Co. KG Eckenerstr. 65 D-88046 Friedrichshafen www.hueni.de

77

rohrleitungsbau

PROZESS-AnALyTIK

Tel. +49 7541 38 12 0 Fax +49 7541 38 12 38 info@hueni.de

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

oe-sPektrometer

BWB Engineering AG Anlagen- und Rohrleitungsbau I Gastechnik I MSRE/Planung Sternenfeldstrasse 8 4127 Birsfelden Tel. +41 61 326 37 37 www.bwb-eng.com

rÖntgenfluoreszenz-diffraktion Pr üfsysteme

Thermo Fisher Scientific En Vallaire Ouest C Tel. +41 21 694 71 11 CH-1024 Ecublens (Switzerland) Tel. +41 21 694 71 12 info.spectrometry@thermofisher.com www.thermoscientific.com/elemental

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

Thermo Fisher Scientific En Vallaire Ouest C Tel. +41 21 694 71 11 CH-1024 Ecublens (Switzerland) Tel. +41 21 694 71 12 info.spectrometry@thermofisher.com www.thermoscientific.com/elemental

PumPen SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

r ühren, r ütteln, schütteln, ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

osmometer KNAUER Hegauer Weg 38 D-14163 Berlin CH: flowspek AG, 4057 Basel

Tel. +49 30 809 7270 www.knauer.net Tel. +41 61 695 9696 GRUNDFOS Pumpen AG Bruggacherstrasse 10 8117 Fällanden GRUNDFOS Pumpen AG Industrie nord 6105 Schachen

Photometer Grubatec AG Fabrikstrasse 2 8722 Kaltbrunn sales@grubatec.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

Tel. 055 617 00 30 Fax 055 617 00 81 www.grubatec.ch

Tel. 044 806 81 11

Tel. 041 499 61 20

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

HILGE Steril- und Prozesspumpen: hohe Hygienestandards, robust, servicefreundlich - echte HILGE Qualität eben.

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

schauglasarmaturen Tel. +41 31 83840 00 www.rototec.ch

Platinartikel Johnson Matthey & Brandenberger AG Glattalstrasse 18 Tel. +41 44 307 19 50 8052 Zürich Fax +41 44 307 19 20 info@matthey.com www.johnson-matthey.ch

schubag AG Pumpen, Systeme, Service, Diagnostik Frauenfelderstrasse 47 b Tel. +41 52 762 22 21 8266 Steckborn www.schubag.ch

Polarimeter

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

schauglasleuchten Putztextilien

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Delta Zofingen AG Untere Brühlstrass 10 4800 Zofingen info@delta-zofingen.ch

Tel. +41 62 746 04 04 Fax +41 62 746 04 09 www.delta-zofingen.ch

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com


78

CHEMIE PLUS 1 / 2-2014

schauglasarmaturen und -leuchten

bezugsquellen

filter

sPektroPhotometer

The art of Swiss Precision ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

Bachmannweg 21 8046 Zürich info@bopp.ch

G. BOPP+CO. AG Tel. 044 377 66 66 Fax 044 377 66 77 www.bopp.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

scheibenwischer für schaugläser sfc/sfe

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

stable isotoPes

schüttelaPParate sicherheitsventile

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

schüttelwasserbäder stellventile S

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und Armaturen Gustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 00 8702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und Armaturen Gustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 00 8702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch

software schlauchquetschPumPen str ukturierte Packungen (montz)

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

eschbachIT GmbH D-79713 Bad Säckingen info@eschbachIT.com www.shiftconnector.com

Tel. +49 (0)776 155 959-00 Fax +49 (0)776 155 959-29 www.eschbachit.de

Tel. +41 31 83840 00 www.rototec.ch

Chempro GmbH Robert Kuratle, Chemical Engineer / CEO Weinbergstrasse 100F Mobile +41 79 279 55 89 8408 Winterthur kuratle@chempro.ch

synthesen (dienstleistungen)

sPektroPhotometer selbstansaugende zentrifugalPumPen

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch


bezugsquellen

tiefkühltr uhen und -schränke

BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com

umweltanalytik

CHEMIE PLUS 1/ 2-2014

79

wärmetauscher

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 rohrbuendel@striko.de www.striko.de

uv-leuchten wärmetauscher und dichtungen GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

Eindringprüfung, Magnetpulverprüfung, Ultraschallprüfung, optische Prüfung, Temperaturbestimmung, UV-LED-Leuchten - Prüfmittel, Geräte und Anlagen WT Wärmeaustausch Technologien AG Aergerastrasse 10 Tel. +41 26 418 06 56 1734 Tentlingen Fax +41 26 418 06 57 info@wt-sa.ch www.wt-sa.ch

TREnnSCHICHTMESSGERäTE HELLING GmbH Spökerdamm 2 D-25436 Heidgraben info@hellinggmbh.de aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

Tel. +49 (0)4122 922-0 Fax +49 (0)4122 922-201 www.hellinggmbh.de

wasseranalytik CONTREC AG Riedstrasse 6 8953 Dietikon info@contrec.ch

Tel. +41 44 746 32 20 Fax +41 44 746 32 29 www.contrec.ch

vakuumtrockenschränke wasserbäder

trockenschränke

BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com

BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

verbrauchsmaterial für die analytik Säntis Analytical AG Landhausstrasse 1 Tel. 071 330 07 10 9053 Teufen Fax 071 330 07 14 info@saentis-analytical.com www.saentis-analytical.com

toc

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

wasserdestillieraPParate

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

VOLL-LEERMELDER

wârme-/trockenschrânke

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

tr übungsmessung

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com

wärmekammern zahnradPumPen

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

Will & Hahnenstein GmbH Talbahnstrasse D-57562 Herdorf info@will-hahnenstein.de

Tel. +49 (0)2744 9317 00 Fax +49 (0)2744 9317 17 www.will-hahnenstein.de

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch


CHEMIE PLUS 1/2-2014

schlusspunkt

Redaktionell erwähnte Firmen

CARTOON

80

A ABB Actelion Agilent Technologies Algeta Analytik Jena AG

37 5, 12 30, 70 9 24, 29

B BASF Bayer Bioversys Brechbühler Brenntag Bürgerspital Basel

11, 67 9 50 33 11 12

C CEM Clariant Currenta Cytos

8, 70 11, 21 14 5

D DSM Nutrition E Emerson Process Management Endress + Hauser Evonik Industries G Grundfos

«Der schnellste Weg zu Spitzenleistungen führt eben immer noch über die Chemie.»

Zeichnung: Klavinius

Inserate/Produkteinfos/Firmenberichte A

E

I

N

Agilent Technologies AG

55

Ekato GmbH

52

Intermess Dörgeloh AG

15

Neumaier Logistics GmbH

57

Analytik Jena AG

55

Eltra

58

Industriewert GmbH

55

NOION AQUA Sagl

40

49

J

AZ Fachzeitschriften AG

US 4

F

B Bibus AG BRUKER Optics GmbH

2 16, 58

BÜRGERSPITAL BASEL

19

JULABO GmbH

Carl Roth GmbH & Co. KG

1 11, 56

COMSOL Multiphysics GmbH 55 CSF Wunderle GmbH

31

Currenta GmbH & Co. OHG

45

55

FAUST Laborbedarf AG

58

K

Franz Gysi AG

57

KAESER Kompressoren AG

25

Köttermann GmbH & Co KG 23 GRUNDFOS A/S

KROHNE AG

33

US 2 M

H

Peter Huber

Manometer

58

Hays AG

22

MCH Messe Schweiz AG

51

Huberlab AG

13

Messe Düsseldorf GmbH

5

Mettler-Toledo GmbH

56

Müller GmbH

55

56, 67

37 7, 37, 38 9 7

H Hays (Schweiz) Honeywell

10 37

I ifm electronic IGZ Instruments IKA-Werke Infors HT Infraserv Knapsack

40 11 44 7 21

J Jumo Mess- und Regeltechnik

40

K Keller Kinematica

38 42

L Lanxess

9

M Medigene Metrohm

7 24

N Novartis

9

35

P Pewatron Plastichemix Industries Polyphor

38 7 5

56

R Retsch

70

Sebio GmbH

40

Socorex Isba SA

57

S Siemens Swiss Cleanroom Concept Swiss Inotech Bioencapsulation

PEWATRON AG

FAULHABER MINIMOTOR SA 55

G

C CEM GmbH

Endress+Hauser Metso AG

P

9

R R. Stahl Schweiz AG S

U UFAG Laboratorien AG

3

V VEGA Messtechnik AG

43

Verband Schweizer Medien US 3

T Trainta

37, 39 41 6 7

V Vega Messtechnik

38

Y Yokogawa

37


Kompetente Journalisten und Journalistinnen schreiben für Sie in Schweizer Zeitungen und Zeitschriften über Aktualitäten und ihre Hintergründe. Damit Sie besser informiert sind und sich eine eigene Meinung bilden können. Bestellen Sie jetzt per Mausklick ein Probeabo Ihrer gewünschten Zeitung oder Zeitschrift auf presseabo.ch und Sie nehmen automatisch an der Verlosung von 2 Renault Captur und 10 x CHF 1000.– teil. Ihre Schweizer Zeitungen und Zeitschriften.


USERDAY 2014 THEMA:

IONENCHROMATOGRAPHIE UND GESAMTER ORGANISCHER KOHLENSTOFFGEHALT (TOC) IN DER UMWELTANALYTIK UND GALVANIK MITTWOCH, 30. APRIL 2014 IN HERISAU Ein interessanter und abwechslungsreicher Tag wartet auf Sie, mit Betriebsbesichtigung der Galvanoabteilung bei HUBER+SUHNER oder der Laboratorien und der Produktion von Metrohm International Headquarters. Programm 08:30 Uhr

Themen Besichtigung HUBER+SUHNER oder Besichtigung Metrohm International Headquarters (Bei der Anmeldung bitte angeben, welche Firma besichtigt wird)

09:45 Uhr

Begrüssung Markus Steinke, CMO, Metrohm International

10:00 Uhr

Automatisierung der Wasser-Analytik am Kantonalen Labor Zürich, Beat Peter

10:45 Uhr

Ionenchromatographie zur Multiparameterbestimmung in Wässern und Abwässern, Metrohm International

11:30 Uhr

Neueste Trends und Herausforderungen für die moderne TOC/TNb-Analytik Analytik Jena AG, Bernd Bletzinger

12:15 Uhr

Schnee von gestern – Gletscher als Archiv zur Rekonstruktion der Luftverschmutzung, Dr. Margit Schwikowski, Paul Scherrer Institut

13:00–14:00 Uhr

Pause

14:15 Uhr

Grundlagen pH-Messung mit Schwerpunkt «Wasser», Metrohm International

15:00 Uhr

Aktivitäten im Metrohm-Labor } pH-Messung zum Anfassen } Bestimmung der Konzentrationen an oxidierbaren organischen und anorganischen Stoffen in Wasser mittels Permanganatindex } Ionenchromatographie mit Inline-Ultrafiltration und automatischer Verdünnung } TitrIC-System } TOC-Analytik in partikelfreien Wässern mittels nasschemischem UV-Aufschluss am multi N/C UV HS } TOC/TNb-Analytik in wässrigen Umweltproben aller Art mittels katalytischer Verbrennung am multi N/C 3100 in Kombination mit Feststoff-TOC-Bestimmung in Böden und Abfällen mit dem Hochtemperatur-Modul

16:30 Uhr

Schlussrunde/Diskussion

17:00 Uhr

Ende der Veranstaltung

Teilnahmekosten pro Person Für Mitglieder FLB, Abonnenten Chemie plus, Lehrlinge/Studenten

CHF 80.– CHF 40.–

Kontaktadresse für weitere Informationen: AZ Fachverlage AG, Thomas Kolbeck, 5001 Aarau, Tel. +41 58 200 56 31, thomas.kolbeck@azmedien.ch

Anmeldungen unter www.chemieplus.ch


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.