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8/2014
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4 Thema: Spezialchemie hat Asse im Ärmel 14 Analytik: Biosprit hält Analytik auf Trab 44 Reinraum: Vom Boden bis zur Decke rein
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editorial
CHEMIE PLUS 8-2014
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ANSPRUCHSVOLLE
GRADWANDERUNGEN
«App»solut nachhaltig
D
ie Natur ist kein Syntheselabor. Anders als der Chemiker, der gezielt gemäss Rezeptur Zielverbindungen synthetisiert und in hinreichend reiner Form isoliert, produziert die Natur eine Vielfalt von Stoffen ähnlicher, aber nicht gleicher Zusammensetzung. Werden Naturprodukte wie z. B. Pflanzenöle, Stärke oder Lignocellulose zur Herstellung technischer Produkte eingesetzt wie etwa Biodiesel oder Bioethanol, weiss man nie so genau, «was drin ist». Übersteigen aber z. B. die Konzentrationen von Alkali- und Erdalkalimetallen, Halogeniden oder Sulfaten bestimmte Grenzwerte, beeinträchtigt dies die Qualität des «Biosprits» erheblich. Hier ist der Analytiker in besonderem Masse gefordert (Artikel Seite 14). Nachhaltigkeit hat eben ihren Preis. Das weiss man auch bei Clariant, einem der weltweit führenden Spezialchemiekonzernen. Biobasierte Produkte wie etwa die nach dem innovativen «Sunliquid»-Verfahren hergestellten Biotreibstoffe der 2. Generation oder zuckerbasierte Tenside für den Einsatz in Körperpflege- oder Reinigungsmitteln dienen bei Clariant nicht der «grünen» Imagepflege, sondern werden als Pionier-Leistungen für eine zunehmend auf Nachhaltigkeit fokussierte Industrieund Konsumlandschaft betrachtet. Nicht nur die Umstellung auf nachwachsende Rohstoffe, sondern weitere «Megatrends» wie Energieeffizienz und Urbanisierung fordert die Innovationskraft der Spezialchemie-Hersteller heraus (Thema des Monats, ab Seite 4). Clariant beispielsweise setzt dabei auf zentrierte, geschäftsübergreifende F&E-Einheiten, in denen «Ideas-to-Market»-Prozesse zielgenau koordi-
ralf.mayer@azmedien.ch
niert werden. Die so entwickelten Produkte finden ihre Abnehmer zunehmend in den aufstrebenden Schwellenländern und voraussichtlich auch wieder verstärkt in Nordamerika. Das Beispiel Spezialchemie zeigt, wie sehr die Markttreiber auch die Globalisierung der Information vorantreiben. Die Akteure sollen jederzeit «auf dem neusten Stand» sein, egal, an welchem Ort der Welt sie sich gerade befinden. Smartphones und Tablets werden dabei zum bevorzugten Instrument der Informationsbeschaffung. Abzulesen an der Entwicklung der Apps: Die Zahl der User mobiler Apps wird von 1,2 Milliarden im Jahr 2012 auf geschätzte 4,4 Milliarden im Jahr 2017 ansteigen. Auch diesbezüglich hat unser Magazin das «Ohr am Puls der Zeit»: Ab sofort steht Ihnen die «Chemie plus» auch als App zur Verfügung. Einfach aus dem iOS oder Android Store gratis herunterladen und ausprobieren!
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umwelt
Viel Wirkstoff in einer Kapsel – einiges davon landet im Trinkwaser. (Themenbild: Thinkstock)
A R Z N E I M I T TE L S P U R E N U N D A N D E R E M I K R O VE R U N R E I N I G U N G E N I N W A S S E R
Verfahren der Wahl: Ultrafiltration plus Kornkohlefilter Arzneimittel stellen eine zunehmende Belastung des Wassers dar. Umso wichtiger sind Verfahren, die sie (möglichst) vollständig herausfiltern. Zwei davon hat die Technische Universität Darmstadt nun untersucht – mit einem klaren Ergebnis: Eine Ultrafiltration mit nachgeschaltetem Kornkohlefilter erwies sich als erfolgreicher als eine Adsorption an Pulverkohle mit anschliessender Membranstufe. CHRISTIAN EHRENSBERGER
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as Problem von Arzneimitteln im Abwasser und nachfolgend im Trinkwasser wird tendenziell grösser. Mit der zunehmenden Medikation einer älter werdenden Bevölkerung steigt auch die Belastung. Denn unser Körper scheidet in der Grössenordnung von 40 bis 60 Prozent der Arzneimittel, die wir zu uns nehmen, wieder aus. Zuweilen landen auch einmal Arzneimittelreste aus Unwissenheit oder Bequemlichkeit in der Toilette. Oder ein Sportler hat eine Diclofenac-Salbe auf sein Knie aufgetragen und spült Reste davon in der Dusche wieder ab. Namentlich dieses Schmerzmittel ist Behörden schon häufiger aufgefallen und soll ab dem nächsten Jahr europaweit an hunderten Standorten gemessen werden. Die Planungen zur Eliminierung von Arzneimitteln aus dem Wasser sind teilweise schon weit gediehen. Die Schweiz sieht sich hier in einer Vorreiterrolle, wobei die Behandlung mit Ozon und Aktivkohle als Massnahmen als besonders erfolgversprechend angesehen werden.
Wissenschaftler der Technischen Universität Darmstadt (D) wollten es genau wissen und haben nun zwei Verfahren zum Herausfiltern von Mikroverunreinigungen von Arznei-, Haushalts- und Pflegemitteln aus dem Abwasser getestet. Dazu hat man in einer nahe gelegenen Zentralkläranlage, die für die Region Langen/Egelsbach/Erzhausen (rund 75 000 Einwohner) zuständig ist, eine Forschungsanlage installiert und über zwei Jahre betrieben. An dem Gemeinschaftsprojekt waren unter anderem ein Filterspezialist (Pall, www.pall.com) und ein Ingenieurbüro sowie als Zuschussgeber (50 Prozent) das Bundesland Hessen beteiligt. Die Zielvorgabe lautete, Mikroverunreinigungen von Arznei-, Haushalts- und Pflegemitteln möglichst vollständig aus dem Abwasser zu eliminieren. Bei der normalen Abwasserreinigung werden sie – so Prof. Peter Cornel, Leiter des Instituts IWAR für Abwassertechnik an der TU Darmstadt – nicht abgebaut. Als Quellen für die Mikroverunreinigungen kommen in dieser Region keine pharmazeutischen Produktionsbetrie-
be infrage. Im Einzugsbereich liegt ein Krankenhaus, doch der grösste Teil stammt aus den Haushalten. Im Fokus der Untersuchungen standen verschiedene Wirkstoffe. Namentlich handelte es sich um vier Betablocker (Atenolol, Bisoprolol, Metoprolol, Sotalol), ein Antibiotikum (Sulfamethoxazol), ein Lipidsenker (Bezafibrat), ein Röntgenkontrastmittel (Amidotrizoesäure), ein Antiepileptikum (Carbamazepin), das oben erwähnte Schmerzmittel Diclofenac und um N-Acetyl-4-aminoantipyrin, einen Metaboliten des Schmerzmittels Metamizol. Gemessen wurde bis hinunter in den Nanogrammbereich. Darüber hinaus werden im Wasser Reste von Hormonpräparaten vermutet – aufgrund der Reaktionen der «Bio-Indikatoren» Schnecken, Frösche und Fische. Denn auffälligerweise leben in der Nähe von Kläranlagen in der Regel deutlich mehr weibliche als männliche Tiere. Zur Eliminierung der Mikroverunreinigungen haben die Forscher zwei Verfahren einander gegenübergestellt. Beim ersten wurde das
bereits vollb biologisch gereinigte Wasser über eine Membrrananlage gegeben, wobei eine nsmembran mit einer TeilchenUltrafiltration durchlässigkeiit im Bereich von 0,1 bis 0,01 Einsatz kam. Damit sollMikrometern zum z ten dem Wasseer die enthaltenen Feststoffe entzogen und gleichzeitig eine Teilentkeimen werden. Die so erhaltemung vorgenomm ne Flüssigkeit liesss man anschliessend durch einen Kornkohlefillter laufen, wobei die AkForm mit einer Korngrösse tivkohle in Pellet-F von 2 bis 3 Millimettern eingesetzt wird. Beim zweiten getestteten Verfahren verwendeten die Forscher Pulverkohle (mittlere Korngrösse<50 μm – deutlich feiner als zum Beispiel Kaffeepu ulver). Sie wurde dem vollbiologisch gereiniggten Wasserstrom zudosiert, um die Arzneisstoffspuren zu adsorbieren. Nachgeschaltet war eine Membranmbran). stufe (Ultrafiltrationsmem ren (Ultrafiltration, Mit dem ersten Verfahre dann Kornkohlefilter) wurde zwar keine vollständige Entkeimung errreicht, aber nach ng kann man es der weitgehenden Reinigun Vorfluter Hundsguten Gewissens über den V
« CHROMA TRENNUN MIT EINE LÖSUNG Patrick Kugel ist M
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graben ins Hessische Ried fliessen lassen, einen grossen Vorratsspeicher für Frankfurt und Umgebung und letztlich auch für den Rhein. Denn dorthin führen aus dem Ried mehrere Wasserläufe (Schwarzbach, Modau, Weschnitz). Ein Vorteil des Verfahrens liegt in der Regenerationsfähigkeit: Die Kohle kann in Reaktivierungsöfen wieder einsatzfähig gemacht werden. Das zweite Verfahren dagegen (Adsorption an Pulverkohle, dann Membranstufe) brachte nicht den erhofften Erfolg. «Das lag nicht am Prinzip, sondern an rein verfahrenstechnischen Gründen», erläutert Lutz Härtel, UNGER ingenieure. «Es war einfach nicht möglich, die nötigen Standzeiten für die Anlage zu erreichen, bei denen man sie betriebswirtschaftlich sinnvoll hätte betreiben können. Es ist allerdings denkbar, dass wir mit einer anderen Kohlesorte besser gefahren wären.» Bei allen Experimenten arbeiteten die Forscher mit Steinkohle. Braun-/Holzkohle oder, etwas exotischer, Pulver aus Olivenkernen oder Kokosschalen könnten eine Alternative darstellen.
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Schritt zur Vorbereitung auf weitergehende Gesetzgebung Mit den Ergebnissen aus dem Forschungsprojekt ist man einen wichtigen Schritt vorangekommen. «Wir können mithilfe der verwendeten Aktivkohle die fraglichen Mikroverunreinigungen zwischen 20- und 100-prozentig eliminieren», stellt Lutz Härtel fest. Dabei hat das gesamte Projekt mit 270000 Euro nicht einmal sehr viel gekostet, und man ist besser vorbereitet. Dazu Lutz Härtel: «Wir möchten ja nicht erst dann reagieren, wenn gesetzgeberische Massnahmen kommen, sondern von vorneherein wissen, welches Verfahren Erfolg verspricht. Einschränkend muss man natürlich sagen: Unsere Forschungsanlage arbeitet mit einer Durchsatzleistung von 100 Litern pro Stunde. Eine Kläranlage mit typischerweise um die 12 000 Kubikmetern pro Tag stellt noch einmal eine andere Dimensi■ on dar.»
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Ready-to-use Reagenzien ... 4 THEMA DES MONATS Europäische Spezialchemie hält gute Karten in der Hand Die Spezialchemie scheint ein Fels in der Brandung weltwirtschaftlicher Turbulenzen zu sein. Die Player aus Europa scheinen in Hinblick auf die Expansion in die aufstrebenden Märkte recht gute Karten zu haben. Umfangreiches geistiges Eigentum und starke Innovationsbasis sind Asse in ihrem Ärmel. (Themenbild: Innovation Campus der BASF in Shanghai)
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1 Editorial 79 Impressum T H E M A D E S M O N A TS 4 Spezialchemie: Asse im Innovationspoker 7 Strategische Clariant-Forschung M Ä R K TE & A K TE U R E 13 Glosse: Rundkorn wird beinahe beraten VE R F A H R E N S TE C H N I K 18 Mischen & more A N A LY TI K 14 «Bio» im Tank erfordert Thinktank für analytische Verfahren PHARMA 20 Welche Zellmodelle für die Industrie?
inhalt
CHEMIE PLUS 8-2014
26 PUMPEN
44 REINRAUM
Noch Potenzial für Innovationen
Contamination Control mit System
Pumpen leisten seit Jahrzehnten zuverlässig ihren Dienst in der prozessindustriellen Produktion. Das heisst aber nicht, dass es keine interessanten Entwicklungen in diesem Technologiebreich gibt – im Gegenteil: Neben dem Thema Energieeffizienz ist vor allem die Tatsache relevant, dass Prozesse heute viel mehr in Grenzbereichen gefahren werden. Um diese Herausforderungen zu meistern, werden neue Werkstoffkombinationen entwickelt bzw. die Hydraulik von bestehenden Baureihen optimiert. Weitere Themen im Special Pumpen und Armaturen sind u. a.: Laborpumpen, sterile Armaturen.
Die anspruchsvollen Arbeitsbedingungen in Laboren und Reinräumen erfordern intelligente gebäudetechnische Gesamtlösungen, erläutert Roberto Fumagalli, Sales & Market Manager Pharma bei der Siemens Schweiz AG, im Interview. Fumagalli ist Referent an den nächsten Expertentagen die im September 2014 an der Cleanroom Academy in Wangen an der Aare stattfinden. Weitere Themen im Special Reinraum / GxP u. a.: Swiss Cleanroom Community Event bei Skan, Bodenbeläge aus Kautschuk, intelligente Deckenbeleuchtungen für Reinräume.
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Qualitätskontrolle – GMP-Analytik
Your Approach to Quality.
P U M P E N & A R M A TU R E N 24 Neuer Schwung für Pumpen technologie 27 Smarte Dosierpumpen vereinfachen das Handling 30 Geschlossene Verbindung 33 Individuelle, integrierte Mehrwege-Ventilsysteme 35 Tools für Analytik und Medizintechnik 36 «Förderbeauftragte» für das Labor REINRAUM / GXP 42 Gebäudetechnik mit System 45 Was macht eine Leuchte zur Reinraumleuchte? 47 Hygiene und Arbeitssicherheit im Labor 50 Sichere Bodenlösungen für Reinräume 52 «Sicherer Umgang mit Zytostatika»
P R O D U K TE 34 Pumpen 53 Kompaktinfos zu Innovationen FLB 59 Berichte aus dem Fachverband Laborberufe
Wir sind das Auftragslabor für pharmazeutische Analytik. Akkreditiert nach ISO 17025, GMP - zertifiziert und FDA - anerkannt. Wir verstehen uns als Teil Ihres Qualitätssystems. Dieser Verantwortung sind wir uns bewusst. Sie erhalten chemische und mikrobiologische Qualitätskontrollen, Methodenentwicklungen und Validierungen, Stabilitätsstudien sowie fachgerechte Beratung und kompetenten Service. Alles aus einer Hand.
F I L TR A T / S TE L L E N 67 Europa Forum Luzern: Exportrisiken minimieren 68 Nachrichten, Stellen 69 Veranstaltungskalender, Stellen BEZUGSQUELLEN 71 Wer liefert was? KARRIERE 80 Fachkräfte-Index – «Sehr positiver Trend»? SCHLUSSPUNKT 81 Cartoon, Firmenregister
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4
CHEMIE PLUS 8-2014
thema des monats
SPEZIALCHEMIE
Asse im Innovationspoker Umfangreiches geistiges Eigentum und starke Innovationsbasis sind Asse der europäischen Spezialchemieunternehmen im globalen Wettbewerb. Dadurch bieten sich der Spezialchemie Vorteile bei der Expansion in aufstrebenden Märkten. dengerecht zugeschnittenen Anwendungen. Überdurchschnittliche Prosperität sagt die britische Marktforschungsfirma IHS wegen der guten Konjunktur in den abnehmenden Branchen speziell Bergbauchemikalien, Hochleistungspolymeren, Abgas-Katalysatoren und Elektronikchemikalien voraus. Von
sche Sika-Gruppe ihr Wachstum fortsetzen. Aufgrund des «hervorragenden Geschäftsverlaufs» im ersten Halbjahr erhöhte der Konzern seine Umsatzprognose für 2014 von einem Plus von ungefähr 7% auf rund 10 Prozent. Im ersten Halbjahr kletterten die Verkäufe bereits um 18,1% (um 10,6% in Schweizer Franken) auf 2,66 Milliarden Franken. In der Region Europa, Naher Osten und Afrika resultierte ein Plus von 21,7 Prozent. Eine Aufhellung der Baukonjunktur, ein deutlicheres Wachstum in Deutschland und im Nahen Osten sowie eine leichte Erholung der südeuropäischen Länder wirkten sich positiv aus, heisst es. In Nordamerika gab es ein Umsatzplus von 6,5%, die Region Asien/Pazifik hat um 18,1% zugelegt und damit ihr starkes Wachstum der letzten Jahre fortgesetzt. Dazu Konzernleitungschef Jan Jenisch: «Der beschleunigte Aufbau der Wachstumsmärkte, unsere Investitionen in neue Fabriken, die getätigten Akquisitionen sowie die Einführung neuer Produkte bestimmen China und Südostasien als unseren Erfolgskurs». Wachstumsmotoren Gut aussehen mit Spezialchemie: Körperpflege- und Kosmetikprodukte gehören zu den Hauptwachstumsfeldern. (Themenbild: Evonik) Die Spezialchemie scheint ein Fels Verhaltener äussert sich der Spezialin der Brandung zu sein, auch chemiekonzern Clariant: Man rechne wenn dieses Chemiesegment in mit einem «anhaltend schwierigen den letzten zehn Jahren wegen des Auf und höheren verfügbaren Einkommen in den Geschäftsumfeld, das von einer weltweit unAb der rezessionsgeplagten Abnehmer- Entwicklungsländern und leicht steigender einheitlichen konjunkturellen Entwicklung industrien etwas an Expansionstempo und Konsumfreude in zahlreichen Industrielän- und volatilen Devisenmärkten geprägt sein Profitabilität eingebüsst hat. Branchengurus dern dürften wiederum Körperpflege, Riech- wird». Die Wirtschaftslage in den Schwellensagen bis 2017 in den USA, in Europa und stoffe und Aromen und Lebensmittelzusatz- märkten dürfte sich insgesamt «vorteilhaft, in Japan ein Wachstum von 1,7% pro Jahr stoffe profitieren. aber gemischt» entwickeln. In den Industrievoraus, global sollen es gar 3,7% werden. Gleichwohl machen Skeptiker auf einige Im- staaten, speziell in den USA, sei mit einem Das heisst nichts anderes, als dass China ponderabilien in den entwickelten Ländern moderaten Wachstum zu rechnen. Für 2014 und Südostasien treibende Kräfte für die aufmerksam, welche die globale Spezialche- rechnet Clariant mit einem UmsatzwachsSpezialchemie sein werden. In diesen Regi- mie tangieren könnten. Als Beispiele nen- tum in Lokalwährungen von 3 bis 5% sowie onen werden der Spezialchemie Zuwachsra- nen sie die Verschuldungskrise in der Euro- mit einer höheren EBITDA-Marge vor Einten von 8,4% bzw. 4,7% zugetraut. 2012 zone, Konjunkturschwächen in Nordameri- maleffekten (EDITDA = Gewinn vor Zinsen, hatten die fünf grössten Segmente – Spezial- ka und Japan oder die Zurückhaltung älte- Steuern, Abschreibungen und Amortisatiopolymere, Industriereiniger, Bauchemika- rer Bevölkerungsschichten beim Konsum. nen). Von Januar bis Juni 2014 ging der Umlien, Elektronikchemikalien sowie Riechstof- Einige aktuelle Beispiele aus den Unterneh- satz um 2% auf 3,02 Milliarden Franken zufe und Aromen – weltweit einen Marktanteil men verdeutlichen die Strategie. rück, in lokalen Währungen stieg er um 5 von zusammen 36 Prozent. Mit Investitionen in den Wachstumsmärk- Prozent (siehe auch Artikel Seite 7). Jedes dieser Segmente umfasst mehrere Be- ten, mit neuen Produkten und mit Zukäufen Eher verhalten auch die Prognosen bei reiche mit teilweise ausgefeilten und kun- will die in der Bauchemie tätige schweizeri- BASF. CEO Kurt Bock: «Die erwartete leichADALBERT BUDZINSKI
N
ach einem Anstieg um 1,8% in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres erlebte die europäische Chemieproduktion im Mai gegenüber dem Vorjahr in allen Sektoren einen Rückschlag. Als Hauptursache nennt Cefic, der Dachverband der europäischen chemischen Industrie, die fallenden Preise. Die Produktion blieb insgesamt unverändert. Dahinter verbergen sich asymmetrische Entwicklungen: Während in der Petrochemie die Produktion gegenüber dem Vorjahr um 4,5% sank, legten Spezialchemikalien um 4,6% und Konsumchemikalien um 1,6% zu. Cefic-Präsident Hubert Mandery bemängelt die noch unzureichende Präsenz der europäischen chemischen Industrie auf den globalen Märkten. Mandery fordert grössere Anstrengungen, um die aus höheren Energiekosten resultierenden Nachteile zu kompensieren.
thema des monats
te Belebung der Weltwirtschaft und wichtiger Abnehmerbranchen im Jahr 2014 wirkt sich positiv auf unser Geschäft aus. Wir wollen unseren Absatz steigern.» Dennoch dürfte 2014 der Umsatz, verglichen mit dem Jahr 2013, wegen der Abtrennung des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts und wegen der anhaltend negativen Währungseffekte leicht schmelzen. Beim EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) vor Sondereinflüssen erwartet BASF einen leichten Anstieg, vor allem infolge höherer Beiträge der Performance Products und der Functional Materials & Solutions. «Wir haben in aussichtsreiche Arbeitsgebiete investiert und waren mit Innovationen im Markt erfolgreich. Daneben haben wir Geschäfte optimiert und unsere Effizienz weiter erhöht», so Bock. Vor wenigen Tagen hat die BASF eine neue Produktion von Auto-Abgaskatalysatoren in der Nähe von Breslau/Polen in Betrieb genommen. Das Unternehmen investiert auch verstärkt in das Geschäft mit Kunststoffen und Kunststoff-Vorprodukten in Asien. Durch die Restrukturierungsmassnahmen bei Performance Products – hier ist die 2009
übernommene Spezialitätenchemie der Schweizer Ciba Holding integriert – wird BASF bis Ende 2017 insgesamt mehr als 2000 Arbeitsplätze abbauen. Im ersten Halbjahr 2014 ging der Konzernumsatz leicht um 0,3% auf 37,97 Milliarden Euro zurück, der EBITDA stieg um 6% auf 5,66 Milliarden Euro.
Profitabler werden Lanxess, ein Split-off ehemaliger Bayer-Aktivitäten, arbeitet nach verhaltenem Start ins Geschäftsjahr 2014 derzeit daran, die Geschäfte neu auszurichten. «Wir müssen wieder deutlich wettbewerbsfähiger und profitabler werden», sagt Vorstandsvorsitzender Matthias Zachert. In der Verwaltung will er Strukturen und Entscheidungsprozesse verbessern, in den Geschäftsbereichen Kundenund Marktausrichtung. Nicht auszuschliessen seien temporäre oder dauerhafte Stilllegungen von Anlagen. Zudem werden strategische Partnerschaften zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Kautschukbereichs angestrebt. Der Umsatz in den ersten drei Monaten 2014 ging gegenüber dem Vor-
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jahr um 2,5% auf 2 Milliarden Euro zurück: Höhere Absatzmengen in allen Segmenten (Performance Polymers, Advanced Intermediates, Performance Chemicals) konnten die niedrigeren Verkaufspreise sowie negative Währungseffekte nicht ausgleichen. Im weiteren Jahresverlauf geht Lanxess von einer leichten Erholung des wirtschaftlichen Umfelds aus, schwerpunktmässig in den etablierten Wirtschaftsregionen. Zu schaffen macht dem Konzern der anhaltende Preisdruck beim synthetischen Kautschuk, einer guten Nachfrage dürften sich hingegen Agro- und Bauchemikalien erfreuen. Evonik ist verhalten ins Jahr 2014 gestartet. «Erfreulich war die erneut starke Mengennachfrage im ersten Quartal mit einem Plus von 5%, während die Verkaufspreise bei einigen wichtigen Produkten deutlich unter dem sehr hohen Niveau des Vorjahresquartals blieben», erklärte Vorstandsvorsitzender Klaus Engel. Mit 463 Millionen Euro ging der EBITDA um 24% gegenüber dem Vorjahresquartal zurück, der Umsatz lag mit 3,20 Millionen Euro nahezu auf Vorjahreshöhe. Der Essener Konzern (Consumer
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CHEMIE PLUS 8-2014
ihnen lassen sich beispielsweise Sekundärinfektionen im Krankenhaus vermeiden. Zudem wurde in den vergangenen Jahren ein Futtermitteladditiv speziell für Garnelen- und Krustentiere in Aquakulturen erforscht. Dafür errichtet der Konzern – heute bereits globaler Marktführer bei Futtermittelaminosäuren für Fischfutter – in Antwerpen (Belgien) die weltweit erste Produktionsanlage.
Schweizer sind F&E-Pioniere In einem zunehmend wettbewerbsintensiven Umfeld sollten die in der Spezialchemie tätige Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit mit einer Kombination von drei Grundstrategien sichern: Kontinuierliche Innovation, regionale Expansion und rigorose Rationalisierung, empfiehlt die Beratungsgesellschaft KPMG. Umfangreiches geistiges Eigentum und starke Innovationsbasis sind Asse der europäischen Spezialchemieunternehmen wie Merck, Wacker, Altana, Givaudan, Arkema, Akzo Nobel, Kemira oder Croda im globalen Wettbewerbspoker. Da-
durch bieten sich auch technologische Vorteile bei der Bildung von Joint-ventures mit lokalen Unternehmen. So können europäische Firmen ihre Präsenz in aufstrebenden Märkten stärken und ihre Partner bekommen einen unmittelbaren Zugang zu Technologien ohne langwierige und kostspielige in-house-Entwicklungen. Insbesondere die Schweizer chemische Industrie gehört traditionell zu den F&E-Pionieren. Sie ist angesichts des kleinen Binnenmarkts und des Rohstoffmangels auf die Herstellung von wertschöpfungsstarken Spezialitäten angewiesen – die Folge ist die hohe Exportquote von rund 95%. Von 1996 bis 2012 hat die europäische Chemie ihre Verkäufe durchschnittlich um die 3,2% pro Jahr ausgeweitet: In der gleichen Periode konnten die F&E-Ausgaben – im Schnitt um 1,3% pro Jahr – mit der Umsatzentwicklung nicht Schritt halten. Es scheint, dass sich diese Disproportion in Unternehmen, die chemische Spezialitäten herstellen, nun erfreulicherweise um■ kehrt.
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Health & Nutrition, Ressource Efficiency, Specialty Materials, Services) erwartet für 2014 unverändert einen leicht höheren Umsatz (2013 : 12,7 Milliarden Euro) und weiterhin einen bereinigten EBITDA zwischen 1,8 und 2,1 Milliarden (2013 : 2 Milliarden) Euro . In Schanghai werden neue Produktionsanlagen für Isophoron und Isophorondiamin fertiggestellt: Die Isophoronchemie verlängert beispielsweise die Lebensdauer stark beanspruchter Oberflächen und ermöglicht umweltfreundliche Lacktechnologien. Seit 2010 erhöht Evonik überdies weltweit seine Kapazitäten für gefällte Kieselsäuren und eröffnete im März 2014 in Rayong (Thailand) eine Anlage. Treiber des Wachstums in Südostasien sind insbesondere kraftstoffsparende Reifen und Life-Science-Anwendungen. Evonik erhöhte im 1. Quartal 2014 die Aufwendungen für F&E um 7% auf 98 Millionen Euro. Zu den jüngsten Entwicklungs-Highlights zählt eine weitere Polymethylmetacrylat-Formmasse mit antimikrobiellen Eigenschaften, welche in der Medizintechnik eingesetzt wird. Mit
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SPEZIALCHEMIE
Strategische Entscheidungen sollen Clariant-Forschung beflügeln Mit 260 Projekten in der Pipeline, die ein Umsatzpotenzial von 1,6 Milliarden Franken im Jahr 2018 versprechen, will Clariant die Märkte vor allem in Schwellenländern aufmischen. Der Schweizer Konzern stützt sich dabei auf eine neu organisierte, zentral gesteuerte Forschung. ADALBERT BUDZINSKI
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ie man sich dreht und wendet, welche Strategie man anwendet, am Schluss zählt einzig der wirtschaftliche Erfolg. Dieser Zwang hat das Leben der Clariant-Forscher grundlegend verändert. Der eifersüchtige Elfenbeinturm-Tüftler hat kaum mehr Chancen. Gearbeitet wird in Projektteams, damit der gesamte Innovationsprozess – also die Übertragung von Wissen oder einer Erfindung in das wirtschaftlich Verwertbare – effizient gemanagt werden kann. Beispiel Glucamide: Zuckerbasierte Tenside wie Glucamide bilden die neue Basis für die Märkte Körperpflege, Reinigungsmittel und Pflanzenschutz: Gebildet aus D-Glucose durch die Umsetzung mit Methylamin sowie Hydrierung und anschliessender Reaktion mit Fettsäureestern, zeigen sie besondere oberflächenaktive Eigenschaften und steigern die Bioverfügbarkeit von Produkten. Mit fünf neuen Produkten mit einem hohen Anteil an nicht-tropischer Biomasse peilt Clariant hier Umsätze von über 50 Millionen Franken an. Die Produktion in Gendorf (D) soll 2015 anlaufen. Beispiel «Sunliquid»-Verfahren zur Herstellung von Biokraftstoffen: Biokraftstoffe werden üblicherweise aus Raps, Mais oder Getreide hergestellt – essbaren Pflanzen, die Konflikte zwischen Tank und Teller entfachen. Das biotechnische Verfahren von Clariant indes bietet Zugang zu Zuckern aus bisher nicht verwertbaren Pflanzenresten, wie Getreide- und Maisstroh oder Bagasse, die nun nahezu vollständig in Ethanol umgewandelt werden können. Das so hergestellte Zelluloseethanol, ein Biokraftstoff der «zweiten Generation», soll über eine besonders günstige Klimabilanz verfügen. Allerdings treiben die nachgeschalteten Prozesse (down-stream) die Kosten in die Höhe, sie sind für 90 Prozent der Kosten verantwortlich. Zudem müssen diese Biorohstoffe für die Verarbeitung auf chemischem Wege aufwendig gereinigt wer-
Die Zukunft «programmieren»: Clariant Innovation Center Frankfurt.
den. Als günstige Lösungen bietet Clariant dafür Adsorbenzien auf der Basis von Bentoniten, Enzyme, heterogene Katalysatoren für wässrige Medien, Prozesschemikalien wie Entschäumer und selbstredend das passende Know-how. Drittes Beispiel: Hilfsmittel auf der Basis von Biorohstoffen kombinieren emulgierende Eigenschaften in Sprühflüssigkeiten mit höherer Penetration, längerer Retention und Ausbringungskontrolle – wesentliche Faktoren für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Hier sieht sich Clariant als Partner von grossen Pestizidherstellern wie BASF, Bayer oder Dow und will von äusserst vielversprechenden Wachstumsraten dieser Märkte profitieren: Im Jahr 2013 wuchs der Markt für Pestizide in Lateinamerika um 27 Prozent, in Europa um 10 Prozent, in den Nafta-Ländern um 8 Prozent. Nur in Asien gab es ein Plus von lediglich 1 Prozent. Da bis 2020 rund 100 Pflanzenschutz-Wirkstoffe den Patentschutz verlieren, spielen neu-
artige Formulierungen und Hilfsmittel eine wichtige Rolle. Sieben solcher Produkte bringt Clariant heuer auf den Markt.
Wettbewerb zwischen Tank und Teller Chemikalien auf der Basis nachwachsender Rohstoffe gehören aktuell zu den Triebkräften der chemischen Industrie: Der Weltmarkt für biobasierte Chemikalien wird auf mehr als 240 Milliarden US-Dollar taxiert, ihr Anteil am globalen Chemieumsatz soll von 8 Prozent im Jahr 2012 auf über 20 Prozent in 2030 klettern, beflügelt von neuen Bioraffinerietechnologien und neuen Produktionsverfahren. Solche und weitere Forschungshighlights hat Clariant am diesjährigen Capital Markets & Media Day im nagelneuen Innovationszentrum CIC in Frankfurt-Höchst präsentiert. Das Ende 2013 eröffnete Zentrum, das rund 100 Millionen Euro kostete und in dem 500 Beschäftigte arbeiten, ist das grösste von Clariants weltweit insgesamt acht
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F&E-Einheiten. Es bündelt die im Industrie- scheidend.»Das F&E-Budget wurde aufge- tig senken sie den Energieverbrauch um park Frankfurt-Höchst verstreuten For- stockt. Diese Aufwendungen machten im 5 bis 10 Prozent. Das beeinflusse signifikant schungsaktivitäten des aus der untergegan- vergangenen Jahr 199 Millionen Schweizer- die Wirtschaftlichkeit der Anlagen, da es eigenen Hoechst AG und der schweizerischen franken aus, das entspricht 3,3 Prozent des ne Produktionssteigerung ohne zusätzliche Sandoz AG hervorgegangenen Schweizer Umsatzes – immerhin wesentlich mehr als Betriebskosten ermögliche, hebt KohlpaintKonzerns. Deutschland spielt deshalb tradi- die knapp 2 Prozent drei Jahre zuvor. Der ner hervor. Diese Prozesstechnologie wurde tionell eine wichtige Rolle bei Clariant. Das Löwenanteil fliesst in den Bereich Katalysa- aus 35 weltweit verfügbaren Lizenzen geUnternehmen kaufte 1997 die Spezialchemi- toren und Energie mit 7,1 Prozent des Spar- wählt und werde bis heute in 14 Anlagen kaliensparte der damaligen eingesetzt. Eine weitere EntwickHoechst AG und damit eine lung, das Masterbatch «Cesa-abgrosse Produktionsbasis in sorb» mit einer integrierten aktiDeutschland. Frankfurt ist mit ven Barriere, schützt empfindli1400 Mitarbeitern bis heute der che, verpackte Lebensmittel vor grösste Produktionsstandort im Verderb. Es soll eine dauerhafte Konzern. Sauerstoffbarriere für PET-VerpaClariants Vorstandschef Hariolf ckungen wie Flaschen und FoKottmann unterstreicht die Belien ermöglichen und dabei die deutung von Innovationen – Transparenz und Recyclierbarausgerichtet auf Markt- und keit des Kunststoffs nicht beeinKundenanforderungen sowie atträchtigen. Die den Sauerstoff abtraktive Wachstumsmärkte – als fangenden Bestandteile basieren Kernelement der Wachstumsauf proprietärer und patentierter strategie von Clariant für die Chemie. Sie bestehen aus einem kommenden Jahre. Der Manager Katalysator und einem oxidierbaerwartet, dass neue Produkte ren Substrat, die in der Polymerund Verfahren jährlich ein bis matrix der Verpackungshülle zwei Prozentpunkte zur Umsatzgleichmässig dispergiert sind. steigerung beitragen und ClariAndere Masterbatches wiederum ant auf diese Weise helfen werermöglichen das Schäumen von den, die ab 2015 anvisierte opeleichtem Polystyrol mit wesentrative Marge (EBITDA, Gewinn lich kleinerer Zellgrösse als bei vor Zinsen, Steuern und Abden derzeit bekannten SchäuClariant-CEO Hariolf Kottmann: «Während unser Focus auf profitables Wachstum sich deutlich auszuzahlen beginnt, ist der Weg, um die Ziele zu erreichen, schreibungen) von gegenwärtig men. Die neue Formulierung mit noch nicht beendet. Innovationen sind entscheidend.»(Bilder: Clariant) 14,1 Prozent auf 16 bis 19 Pro«Hydrocerol»-Nukleiermitteln zent anzuheben – vor aussergeverringert unter Direktbegasung wöhnlichen Belastungen. Freidie Zellgrösse von 200 auf 50 Milich soll das zuerst durch Massnahmen zur tenumsatzes, eine Aktivität, die Clariant im krometer. Darüber hinaus biete die optiSteigerung der Kosteneffizienz und durch Zuge der Übernahme der Münchner Süd- mierte Schaumstruktur besondere Isoliereiprofitables Wachstum geschehen. genschaften. Chemie bekommen hatte. Damit würde sich Clariant auf dem Niveau Die Folge sind energiesparende Isoliermatedes japanischen Shin Etsu-Konzerns bewe- Schluss mit klein-klein rialien mit dünneren, platzsparenden Platgen, der bei einem Umsatz von zuletzt um- Dabei setzt Kottmann anstelle der früher ten. Diese Masterbatches sollen voraussichtgerechnet 11,3 Milliarden US-Dollar einen stark dezentralisierten, regionalisierten For- lich Ende 2014 oder Anfang 2015 im Markt operativen Gewinn von 1,69 Milliarden US- schung in kleinen Einheiten auf zentralisier- eingeführt werden. Dollar einfuhr. Kottmann schwebt aller- te F&E in grossen Zentren. Investitionen vor Clariant zählt insgesamt nicht weniger als dings mehr vor: Man orientiere sich an den Ort, geschäftsübergreifende Synergien, ei- 50 000 aktive und passive Masterbatch-KunErgebnissen der Spezialchemie-Konzerne nen dedizierten «Ideas-to-Market»-Prozess den und bietet mehr als 41 000 FormulierunAlbemarle aus den USA oder Croda aus und einen kreativen Meinungsaustausch gen an. Von «Hydrocerol» verspricht man Grossbritannien, sagte der Clariant-Chef ge- forcieren auch Christian Kohlpaintner, Mit- sich Verkäufe im zweistelligen Millionen genüber «Chemie plus». Ersterer hat 2013 glied des Executive Committees, und Chief Frankenbereich. Die Voraussetzungen dafür bei einem Umsatz von 2,62 Milliarden US- Technology Officer Martin Vollmer. Innovasind günstig: Der globale Markt für AdditivDollar einen EBITDA von 342 Millionen tionen sollen sich auf attraktive Marktseg- Masterbatches wird auf 2 Milliarden Franken US-Dollar erwirtschaftet, letzterer einen mente in Verbindung mit den Megatrends geschätzt. Er wächst um 4 bis 5 Prozent pro operativen Gewinn von 265 Millionen Pfund Energie und Ressourcenschonung, Globali- Jahr. Für flüssige Masterbatches (Weltmarkt: bei einem Umsatz von 1,08 Milliarden sierung und Urbanisierung sowie Umwelt- etwa 330 Millionen Franken) wird ein Pfund. Kottmann: «Der Weg, um die Ziele schutz fokussieren. Wachstum von jährlich 7 bis 8 Prozent prozu erreichen, ist noch nicht beendet. Inno- So erhöhen Clariants «Catofin»-Katalysato- gnostiziert. In diesen Märkten halten nur vationen, vorangetrieben durch globale ren zur Dehydrierung von Propan die Reak- vier Anbieter globale Positionen. Ihr MarktTrends und Herausforderungen, sind ent- tionsausbeute um 2 bis 3 Prozent, gleichzei- anteil liegt zusammen bei einem Drittel.
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Revival der Kohlechemie Clariants Management macht keinen Hehl daraus, dass die Musik künftig in den Schwellenländern spielt. Vor allem in China, Indien, Indonesien sowie Lateinamerika ortet Konzernchef Kottmann vielfältige Wachstumschancen. Geografisch gesehen ist überdies Nordamerika ein Schlüsselmarkt, da die Gewinnung von Schiefergas einen Boom bei energieintensiven Produktionen auslöst, für die Clariant Produkte offeriert. In Schanghai baut die Business Unit Catalysts deshalb ein Forschungszentrum. Es soll voraussichtlich ab 2015 massgeschneiderte Katalyselösungen für den chinesischen Markt entwickeln und die technische Unterstützung für Kunden in China verbessern. Der Schwerpunkt liegt auf Coal-to-Chemicals-Anwendungen. Durch jahrzehntelange F&E sowie Kooperationen mit Technologiepartnern bei der Umwandlung von Kohle zu Chemikalien – seit 2011 beliefert Clariant den chinesischen Markt mit vor Ort produzierten Coal-to-Methanol-Katalysatoren – sieht sich Clariant «hervorragend positioniert». So nahm der Konzern beispielsweise die beiden weltweit ersten Coal-to-Propylene-Komplexe mit Methanol-to-Propylene(MTPROP) und Methanol-Synthese-Katalysatoren in Betrieb. Überdies will man in Schanghai Katalysatoren für Hydrierungen von unedlen Metallen in der rasch wachsenden Spezialchemiebranche Chinas entwickeln. Das Unternehmen ist ausserdem einer der führenden Anbieter von Katalysatoren für die Umwandlung von Kohle zu Ammoniak. Mehr noch: Im Juni 2014 weihte Clariant in Indien eine neue Unternehmenszentrale ein, um die Kapazitäten zu erweitern, die Wertschöpfung durch fokussierte Technologien zu generieren sowie Effizienz und die Kundenzufriedenheit mit dem Service zu steigern. Die Zentrale in Navi Mumbai wird im Endausbau rund 400 Mitarbeitende aus den diversen Servicefunktionen und den Geschäftseinheiten Pigments, Additives, Industrial & Consumer Specialties und Masterbatches be-
schäftigen, einschliesslich deren technische Serviceteams. Ein neues Kompetenzzentrum mit Labor für Clariant Oil Services entsteht ferner in Kuala Lumpur. Die Business Unit Pigments wird an diesem Standort ausserdem ein Technical Service Center für Kunden in ganz Südostasien betreiben. Schliesslich erweitert Clariant Anwendungs- und Entwicklungslabors in Indonesien für Kunden in den Marktsegmenten Personal und Industrial Care. Insgesamt fliessen im Jahr 2014 62 Prozent der Investitionen in Schwellen-
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märkte und nach Nordamerika, verglichen mit 36 Prozent in 2013. Clariant-Leute haben erkannt: Das Hand-in-Hand-Arbeiten von F&E, Marketing, Verkauf und Produktion wird künftig eines der wichtigsten Kriterien bilden, um im Innovationswettbewerb – zunehmend in aufstrebenden Märkten – zu überleben. Kurze Wege und zahlreiche Treffpunkte verbessern die Kommunikation im Clariant-Innovationszentrum im Industriepark Frankfurt-Höchst. ■
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persönlich André Wyss (47) übt seit 1. Juli 2014 zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben bei Novartis die Funktion des Länderpräsidenten Schweiz aus. Wyss ist Mitglied des Novartis Executive Committee (ECN) und Leiter der neu geschaffenen Einheit Novartis Business Services (NBS). Der Schweizer trat mit 16 Jahren als Lehrling Chemikant in die damalige Sandoz in Basel ein und studierte später Wirtschaft an der HWV. In seinen mehr als 30 Jahren bei Novartis war er in verschiedenen ManagementFunktionen tätig, zuletzt als US Country Head und Präsident von Novartis Pharmaceuticals Corporation. Als Länderpräsident Schweiz trat André Wyss die Nachfolge von Pascal Brenneisen an, der eine neue Aufgabe übernehmen soll.
Zitat des Monats «Heute ist keine Berufslehre mehr eine Sackgasse. Dank der Durchlässigkeit.»
märkte und akteure
Lanxess startet Restrukturierung Um die Kosten zu senken und wieder wettbewerbsfähiger zu werden, hat der Spezialchemiekonzern Lanxess ein konzernweites Restrukturierungsprogramm eingeleitet, das vor allem die Verwaltung und die Kautschuksparten trifft. Im Kautschukbereich gebe es seit sechs Quartalen Preisdruck, wozu auch Lanxess mit seinen neuen Anlagen beitrage, sagte Vorstandschef Matthias Zachert. Die beiden übrigen Sparten Advanced Intermediates und Performance Chemicals, die über grosse Produktionsanlagen in Deutschland verfügen, sieht Zachert dagegen insgesamt gut aufgestellt. Ein Kostensenkungsziel nannte er bei der Vorlage der Quartalszahlen noch nicht. Ebenso blieb er eine Antwort schuldig, wie viele Mitarbeiter im Zuge des Konzernumbaus abgebaut werden. Das jetzt eingeleitete dreistufige Programm zur Neuausrichtung sieht vor, zunächst die Geschäfts- und Verwaltungs-
strukturen zu optimieren. So soll ab Januar 2015 die Zahl der Geschäftseinheiten von derzeit 14 auf 10 sinken. Zudem soll die Verwaltung weltweit verschlankt werden. Einsparungen will Lanxess bei allen Kostenarten erzielen. «Diesen Block würden wir gerne im November bis Ende des Jahres so weit bringen, dass er verhandelt ist und dann in die Implementierung geht», sagte Zachert. In einem zweiten Schritt will Lanxess Ende des Jahres mit der Optimierung der Produktionsanlagen und des Vetriebs beginnen. Prüfen will Lanxess hier wie bereits angekündigt auch temporäre und dauerhafte Stilllegungen von Anlagen. Wie Lanxess weiter bekannt gab, wird der bisher für die Segmente Performance Polymers und Advanced Intermediates verantwortliche Vorstand Werner Beuers den Konzern auf eigenen Wunsch verlassen. www.lanxess.com
JEOL zieht positives Fazit zum Auftritt an der Euromar 2014
Rudolf Strahm, alt Nationalrat «Nordwestschweiz», 4. 8. 2014
Seit 1. Juli 2014 ist Herr Roger Bärlocher neuer Geschäftsführer der Spectra (Schweiz) AG. Als bisheriger Verkaufsleiter in den Bereichen Industrie-PC & Automation trat Bärlocher die Nachfolge von Bruno Schait an, der das Unternehmen seit der Gründung im Jahr 2004 erfolgreich geführt hat. Bärlocher ist langjähriger Mitarbeiter der Spectra (Schweiz) AG und bringt viel Erfahrung im Bereich Automation und Kommunikation mit.
Dr. Daniel Frese ist neues Mitglied im wissenschaftlichen Team der Krüss GmbH. Als promovierter Chemiker werde Frese die Kenntnisse des MesstechnikUnternehmens über Grenzflächeneffekte in technischen Prozessen erweitern, teilte Krüss mit. Er werde dazu beitragen, die Instrumente und Methoden noch gezielter auf Ihre konkreten Anwendungsfragen auszurichten. Frese wird u. a. auch in der Kundenberatung tätig sein.
Nach der gelungenen Premiere der neuen NMR-Produktlinie während der EUROMAR 2014, welche vom 29.Juni bis 3.Juli 2014 an der ETH Zürich stattfand, schaut JEOL auf eine erfolgreiche Messe zurück. Die imposante Lage des JEOL-Messestandes, das neue Standkonzept, mehrere Ausstellungsstücke sowie die Vorstellung einer neuen Spektrometerserie hätten zahlreiche Besucher auf den JEOL-Messestand gelockt, teilte der Hersteller elektronenoptischer Geräte und analytischer Systeme weiter mit. «Wir freuen uns über das grosse Interesse an unseren Produkten und die zahlreichen vielversprechenden Kontakte, denen nun weitere Gespräche folgen werden», so Eberhard Baier, Marketingleiter der JEOL (Germany) GmbH. www.jeol.de
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CSF Wunderle gibt bessere Einkaufskonditionen an Kunden weiter
Bodo Möller Chemie vertreibt Ahlstrom Glassfibre Produkte
Wer clever einkauft, kann bessere Preise machen. Deshalb hat die CSF Wunderle GmbH günstigere Einkaufsmöglichkeiten für ihre Sicherheitskennzeichen erschlossen und lässt auch ihre Kunden von diesen attraktiveren Konditionen profitieren. Die Preise werden ab sofort um bis zu 30 Prozent gesenkt, teilte der Schaffhausener Experte für Sicherheit und Orientierung Anfang August weiter mit. Dazu gibt es attraktive Mengenrabatte. www.shop.csfwunderle.ch
Die Bodo Möller Chemie Gruppe vertreibt neu Produkte des finnischen Herstellers Ahlstrom Glassfibre OY in Deutschland, in der Schweiz und in Südafrika. Dazu gehören Glasfaserprodukte wie Glasfasermatten, Naturfaser-Verstärkungsmaterialien und Vliesstoffe für Composite-Anwendungen. Frank Haug, Geschäftsführer der Bodo Möller Chemie Gruppe, ist überzeugt: «Mit dem Vertrieb der hochwertigen Glasfasererzeugnisse von Ahlstrom Glassfibre OY ergänzen wir unsere Produktpalette im Bereich Composites und Verbundwerkstoffe perfekt – wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.». Die von Bodo Möller Chemie angebotenen Erzeugnisse lassen sich in unterschiedlichen Marktsegmenten einsetzen, wie Filtration, Transportindustrie, Konstruktions- und Energiesektor, Lebensmittelindustrie und Medizin. www.bm-chemie.de
Novartis holt Google ins Boot Eine Kontaktlinse, die kontinuierlich die Tränenflüssigkeit von Diabetes-Patienten analysiert, so den Glukose-Gehalt im Körper bestimmt und die Daten drahtlos an ein mobiles medizinisches Gerät weitersendet – dies ist eines der Projekte einer neuen Kooperation zwischen Novartis und Google. Langfristig will Novartis durch die Nutzung der «smart-lens»-Technologie des Internetkonzerns den Durchbruch zu einer neuen Art von medizinischer Behandlung schaffen. Die Kooperationsvereinbarung wurde zwischen Alcon, der Augenheilkunde-Division von Novartis, und dem Think Tank Google (X) geschlossen. Die von Google (X) entwickelte «smart lens» Technologie integriert nichtinvasive Sensoren, Mikrochips und weitere miniaturisierte Elektronikbauteile in Linsen. Novartis hat bereits eine weitere Applikation der smart lense Technologie im Visier: Sie könnte Menschen helfen, die aufgrund starker Alterssichtigkeit auch mit Brille nicht mehr in der Lage sind zu lesen. Mittels Kontaktlinse oder ins Auge implantierter Linse könnte die Technologie die natürliche Fähigkeit des Auges im Nahsichtbereich wieder herstellen. www.novartis.com
Swissi Process Safety jetzt unter dem Label «TÜV SÜD» Um die Zugehörigkeit zu TÜV Süd noch besser sichtbar zu machen, tritt die Swissi Process Safety GmbH in Zukunft unter dem blauen Oktagon des internationalen Dienstleistungskonzerns und mit dem Zusatz «A member of TÜV SÜD Group» auf. TÜV Süd hat den Schweizer Premiumdienstleister für die Prozessindustrie vor einem Jahr übernommen, um sein Angebot für die Pharma-, Chemie- und Prozessindustrie zu komplettieren. Mit ihren Laborleistungen zur Bestimmung von Stoffdaten und Reaktionsparametern und ihren Beratungsleistungen mit Fokus auf Thermische Prozesssichereit, Explosionsschutz und Sicherheitsbetrachtungen im Umfeld der Seveso-Richtlinie gehört Swissi Process Safety nach eigenen Angaben zu den führenden Anbietern in Europa und ist Marktführer in der Schweiz. www.tuev-sued.de/chemieservice
« ICH BIN SERVICETECHNIKER. MIT BETONUNG AUF SERVICE.» René Waldner ist Servicetechniker GC & GC/MS bei Brechbühler AG. Er sagt von sich, helfen sei seine Berufung. Kein Wunder, fühlen sich Kunden mit ihren Geräten bei ihm gut aufgehoben.
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«WIE SEHEN SIE DENN AUS, HAETTENSCHWEILER?», fragte ich den Schatten meines ehemals nahezu Wohlbefinden ausstrahlenden Assistenten. Dunkle Ringe unter den Augen, die ehemals büroblasse Haut matt und grau, ein Bartschatten auf den sonst meist glatt rasierten Wangen. «Haettenschweiler, wenn ich nicht auch Ihnen vor ein paar Wochen eine ganze Beraterschar an
Geschäftsgarderobe beschränkte. Als ich das halbe Dutzend «Overprised & Kluless»-Leute, die mich in unserem Projekt «Globale Rohrpost» unterstützen sollten, mit ein paar Folien an die Kopierer schickte, meldeten sich am nächsten Tag vier von ihnen mit totaler Erschöpfung krank. Im Übrigen war keine der Kopien brauchbar, was, wie mir der einzige der Berater, der eine unserer Arbeitssprachen
Rundkorn wird beinahe beraten die Seite gestellt hätte, um sie zu entlasten, müsste ich fast annehmen, Sie seien überarbeitet und schliefen viel zu wenig.» Mein promovierter Vorlagenvorleger liess sich kraftlos in den Sessel sinken. «Tatsächlich, Herr Hagen-Rundkorn, ist es an der Zeit, das Thema Beratungsleistung durch «Overprised & Kluless» auf den Tisch zu bringen. «Sie sehen mich vorbereitet, Haettenschweiler. Schliesslich haben mich Matthew Overprised und Wilma Kluless gestern in ihren Wellness-Tempel eingeladen, um über Probleme in der Zusammenarbeit zu sprechen. Es scheint, als stünden die Damen und Herren Berater kurz vor dem Kollaps durch Überarbeitung. Ich frage mich beinahe, wie wir all die Arbeit geschafft haben, bevor Matthew und Wilma mich damals in der Sauna von den enormen Vorteilen überzeugen konnten, meine Leute in der Projektarbeit durch ihre Teams unterstützen zu lassen.» Seltsamerweise schnellten Haettenschweilers Augenbrauen bis in seinen Haaransatz hoch, als ich von der Überarbeitung der exquisit gekleideten Helfer auf Zeit sprach. «In der Tat hat sich die Arbeitsbelastung verändert, seit man uns Klötze in Kostüm und Anzug ans Bein gebunden hat. Immerhin sind wir gerade alle dabei, die Berge von Arbeit abzuarbeiten, die sich angesammelt haben, während die erste Beratercharge, die man Ihnen wohl als «kosteneffektiv» schmackhaft gemacht hatte, alle laufenden Projekte zu einem kompletten Stillstand brachte. Jegliche inhaltliche Arbeit verweigerten sie mit Hinweis auf vertraglich vereinbarte Beschränkungen, konzeptionell arbeitende Consultants seien schliesslich in ihrem Preissegment nicht zu erwarten. Es stellte sich heraus, dass die Kernkompetenz dieser jungen Menschen sich auf das Ausfüllen ihrer tadellosen
ansatzweise beherrscht, dann erklärte, von Beratern seiner Preisklasse auch nicht erwartet werden kann. Die nächst-teurere Kategorie von Strategen aus dem Haus «Overprised & Kluless» konnte zwar kopieren, verstand aber nicht die Bohne, worum es uns in den Projekten geht. Inzwischen schoben unsere Controller den jeweiligen Projektverantwortlichen die Schuld am Verzug zu, die daraufhin begannen, den Teil ihrer Arbeitszeit, in der sie sich nicht auf Krisensitzungen über die Inkompetenz der kompetenten Consultants die Haare rauften, mit der Dokumentation des Elends zu verbringen, um beim nächsten Kontrollerangriff ihren Job zu sichern. Inzwischen haben wir nur noch die fürstlich honorierten Top-Leute von «Overprised & Kluless» im Haus, die uns im Wesentlichen unser bisher lausiges Projektmanagement vorhalten, die Projekte und ihre Ziele an sich für sinnlos erklären, besonders im Lichte ihrer eigenen Konzepte, die wir mithilfe ihrer darin geschulten Beraterteams mittelfristig umsetzen könnten. Und heute Morgen scheint das «O & K»-Kommando kollektiv zu spät zu erscheinen.» «Nicht zu spät, werter Doktor», warf ich ein, «ich habe mir längst meinen Reim auf die Ungereimtheiten der letzten Wochen gemacht. Leider läuft mein Vertrag mit «Overprised & Kluless» noch ein Weilchen. Aber ihr Beraterschwarm darf jetzt in Asien tätig werden. In Nordkorea hat die Armeeführung unseren bisherigen Partner aus dem Joint Venture verdrängt. Bin schon sehr gespannt, was Sie berichten, wenn die Generäle und die schnieken Berater aufeinandertreffen, Haettenschweiler.» G E WOHN T B E R A TU N G S R E S I S TE N T IHR FRITJOF HAGEN-RUNDKORN
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Viel Wirkstoff in einer Kapsel – einiges davon landet im Trinkwaser. (Themenbild: Thinkstock)
A R Z N E I M I T TE L S P U R E N U N D A N D E R E M I K R O VE R U N R E I N I G U N G E N I N WA S S E R
Verfahren der Wahl: Ultrafiltration plus Kornkohlefilter Arzneimittel stellen eine zunehmende Belastung des Wassers dar. Umso wichtiger sind Verfahren, die sie (möglichst) vollständig herausfiltern. Zwei davon hat die Technische Universität Darmstadt nun untersucht – mit einem klaren Ergebnis: Eine Ultrafiltration mit nachgeschaltetem Kornkohlefilter erwies sich als erfolgreicher als eine Adsorption an Pulverkohle mit anschliessender Membranstufe. CHRISTIAN EH RENSBERG ER
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as Problem von Arzneimitteln im Abwasser und nachfolgend im Trinkwasser wird tendenziell grösser. Mit der zunehmenden Medikation einer älter werdenden Bevölkerung steigt auch die Belastung. Denn unser Körper scheidet in der Grössenordnung von 40 bis 60 Prozent der Arzneimittel, die wir zu uns nehmen, wieder aus. Zuweilen landen auch einmal Arzneimittelreste aus Unwissenheit oder Bequemlichkeit in der Toilette. Oder ein Sportler hat eine Diclofenac-Salbe auf sein Knie aufgetragen und spült Reste davon in der Dusche wieder ab. Namentlich dieses Schmerzmittel ist Behörden schon häufiger aufgefallen und soll ab dem nächsten Jahr europaweit an hunderten Standorten gemessen werden. Die Planungen zur Eliminierung von Arzneimitteln aus dem Wasser sind teilweise schon weit gediehen. Die Schweiz sieht sich hier in einer Vorreiterrolle, wobei die Behandlung mit Ozon und Aktivkohle als Massnahmen als besonders erfolgversprechend angesehen werden.
Wissenschaftler der Technischen Universität Darmstadt (D) wollten es genau wissen und haben nun zwei Verfahren zum Herausfiltern von Mikroverunreinigungen von Arznei-, Haushalts- und Pflegemitteln aus dem Abwasser getestet. Dazu hat man in einer nahe gelegenen Zentralkläranlage, die für die Region Langen/Egelsbach/Erzhausen (rund 75 000 Einwohner) zuständig ist, eine Forschungsanlage installiert und über zwei Jahre betrieben. An dem Gemeinschaftsprojekt waren unter anderem ein Filterspezialist (Pall, www.pall.com) und ein Ingenieurbüro sowie als Zuschussgeber (50 Prozent) das Bundesland Hessen beteiligt. Die Zielvorgabe lautete, Mikroverunreinigungen von Arznei-, Haushalts- und Pflegemitteln möglichst vollständig aus dem Abwasser zu eliminieren. Bei der normalen Abwasserreinigung werden sie – so Prof. Peter Cornel, Leiter des Instituts IWAR für Abwassertechnik an der TU Darmstadt – nicht abgebaut. Als Quellen für die Mikroverunreinigungen kommen in dieser Region keine pharmazeutischen Produktionsbetrie-
be infrage. Im Einzugsbereich liegt ein Krankenhaus, doch der grösste Teil stammt aus den Haushalten. Im Fokus der Untersuchungen standen verschiedene Wirkstoffe. Namentlich handelte es sich um vier Betablocker (Atenolol, Bisoprolol, Metoprolol, Sotalol), ein Antibiotikum (Sulfamethoxazol), ein Lipidsenker (Bezafibrat), ein Röntgenkontrastmittel (Amidotrizoesäure), ein Antiepileptikum (Carbamazepin), das oben erwähnte Schmerzmittel Diclofenac und um N-Acetyl-4-aminoantipyrin, einen Metaboliten des Schmerzmittels Metamizol. Gemessen wurde bis hinunter in den Nanogrammbereich. Darüber hinaus werden im Wasser Reste von Hormonpräparaten vermutet – aufgrund der Reaktionen der «Bio-Indikatoren» Schnecken, Frösche und Fische. Denn auffälligerweise leben in der Nähe von Kläranlagen in der Regel deutlich mehr weibliche als männliche Tiere. Zur Eliminierung der Mikroverunreinigungen haben die Forscher zwei Verfahren einander gegenübergestellt. Beim ersten wurde das
bereits vollb biologisch gereinigte Wasser über eine Membrrananlage gegeben, wobei eine nsmembran mit einer TeilchenUltrafiltration durchlässigkeiit im Bereich von 0,1 bis 0,01 Mikrometern zzum Einsatz kam. Damit sollten dem Wasser die enthaltenen Feststoffe entzogen und gleichzeitig eine Teilentkeimen werden. Die so erhaltemung vorgenomm ne Flüssigkeit liesss man anschliessend durch ilter laufen, wobei die Akeinen Kornkohlefil Form mit einer Korngrösse tivkohle in Pellet-F von 2 bis 3 Millimettern eingesetzt wird. Beim zweiten getestteten Verfahren verwendeten die Forscher Pulverkohle (mittlere Korngrösse<50 μm – deutlich feiner als ulver). Sie wurde dem zum Beispiel Kaffeepu vollbiologisch gereiniggten Wasserstrom zudosiert, um die Arzneisstoffspuren zu adsorbieren. Nachgeschaltet war eine Membranmbran). stufe (Ultrafiltrationsmem Mit dem ersten Verfahreen (Ultrafiltration, dann Kornkohlefilter) wurde zwar keine vollständige Entkeimung errreicht, aber nach ng kann man es der weitgehenden Reinigun Vorfluter Hundsguten Gewissens über den V
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Schritt zur Vorbereitung auf weitergehende Gesetzgebung Mit den Ergebnissen aus dem Forschungsprojekt ist man einen wichtigen Schritt vorangekommen. «Wir können mithilfe der verwendeten Aktivkohle die fraglichen Mikroverunreinigungen zwischen 20- und 100-prozentig eliminieren», stellt Lutz Härtel fest. Dabei hat das gesamte Projekt mit 270 000 Euro nicht einmal sehr viel gekostet, und man ist besser vorbereitet. Dazu Lutz Härtel: «Wir möchten ja nicht erst dann reagieren, wenn gesetzgeberische Massnahmen kommen, sondern von vorneherein wissen, welches Verfahren Erfolg verspricht. Einschränkend muss man natürlich sagen: Unsere Forschungsanlage arbeitet mit einer Durchsatzleistung von 100 Litern pro Stunde. Eine Kläranlage mit typischerweise um die 12 000 Kubikmetern pro Tag stellt noch einmal eine andere Dimensi■ on dar.»
SCHE HEN IHNEN LICHEN .» ufsleiter
«Consumables» be sein Team ist
graben ins Hessische Ried fliessen lassen, einen grossen Vorratsspeicher für Frankfurt und Umgebung und letztlich auch für den Rhein. Denn dorthin führen aus dem Ried mehrere Wasserläufe (Schwarzbach, Modau, Weschnitz). Ein Vorteil des Verfahrens liegt in der Regenerationsfähigkeit: Die Kohle kann in Reaktivierungsöfen wieder einsatzfähig gemacht werden. Das zweite Verfahren dagegen (Adsorption an Pulverkohle, dann Membranstufe) brachte nicht den erhofften Erfolg. «Das lag nicht am Prinzip, sondern an rein verfahrenstechnischen Gründen», erläutert Lutz Härtel, UNGER ingenieure. «Es war einfach nicht möglich, die nötigen Standzeiten für die Anlage zu erreichen, bei denen man sie betriebswirtschaftlich sinnvoll hätte betreiben können. Es ist allerdings denkbar, dass wir mit einer anderen Kohlesorte besser gefahren wären.» Bei allen Experimenten arbeiteten die Forscher mit Steinkohle. Braun-/Holzkohle oder, etwas exotischer, Pulver aus Olivenkernen oder Kokosschalen könnten eine Alternative darstellen.
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f ihn und es
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Ein Produkt der
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analytik
A N A L Y TI K VO N B I O K R A F TS TO F F E N
«Bio» im Tank erfordert Thinktank für analytische Verfahren Biokraftstoff klingt sanft, doch die Natur zeigt sich zuweilen auch von ihrer aggressiven Seite. Schlechte Qualität im Tank kann der Umwelt am Ende mehr schaden, als das Bio-Etikett nützt – und den Autofahrer teuer zu stehen kommen. Davor schützt eine qualitätssichernde Analytik. Sie muss eine besondere Robustheit aufweisen, da Stoffe aus der Natur in ihrer Zusammensetzung eine viel höhere Variabilität aufweisen als Chargen gezielt synthetisierter Moleküle. CHRISTIAN EHRENSBERGER
B
iokraftstoffe stellen innerhalb eines nachhaltigen Energiekonzepts die einzige Komponente dar, die zum 1:1-Ersatz von fossilen Brennstoffen im Tank dient. Darum sagt auch die Europäische Union ganz offiziell «ja» dazu – nicht als Allheilmittel für eine kränkelnde Umwelt, aber als ein Baustein im Energiemix. Im Fokus stehen dabei vor allem Bioethanol und Biodiesel – stets nicht ganz unumstritten. Bioethanol sieht sich immer wieder der viel zitierten Teller-Tank-Diskussion ausgesetzt, dennoch wird für 2014 allein in der Europäischen Union ein Verbrauch von 5,6 Millionen Kubikmetern (+ 1,3 % gegenüber dem Vorjahr) prognostiziert. Biodiesel steht im Verdacht, wegen der aufwendigen Zwischenschritte bei seiner Herstellung am Ende keine positive Ökobilanz vorweisen zu können. Der Weg führt zum Beispiel von der Rapspflanze unter anderem über die Ölmühle und die Umesterung zu Rapssäuremethylester – und an jeder Station muss zunächst noch einmal Energie hineingesteckt werden. Sinnvoll erscheint aber auf jeden Fall der Einsatz an biologisch sensiblen Orten, zum Beispiel in Einsatzfahrzeugen in der Nähe einer Talsperre. Im Schadensfalle läuft dann zumindest kein benzol- und toluolhaltiger Kraftstoff aus, sondern lediglich Biodiesel. Mikroorganismen können ihn ohne Weiteres abbauen. Auf dem Markt ist er recht erfolgreich: Unter dem Strich wurden 2013 allein in Deutschland 3,1 Millionen Kubikmeter Biodiesel produziert (Platz 2 nach den USA) [1]. Neben Raps können als Ausgangsbasis auch Palm-, Soja- und Kokosnussöl dienen.
Vielfältige Ausgangsstoffe – Motorschädigung nicht ausgeschlossen Die Variabilität solcher Naturprodukte ist hoch. Es gilt: Raps ist nicht gleich Raps. Da gibt es zum Beispiel Sommersorten oder
Heterogene natürliche Basis für Biodiesel: Allein die verschiedenen Pflanzenöle weisen eine hohe Variabilität auf – robuste Analytik ist gefragt. (Bild: JRS)
Wintersorten, und je nach Zusammensetzung des Ausgangsmaterials enthält konzentriertes Raps-Rohöl neben den Triglyceriden zum Beispiel 1 Prozent freie Fettsäuren oder aber doppelt so viel. In raffiniertem Öl sind es weniger als 0,1 Prozent [2]. Für die Kohlendioxid-Bilanz ist nicht zuletzt die Ausgangsbasis entscheidend. Da schneidet das sogenannte Cellulose-Ethanol aus Holz, Stroh und anderen lignocellulosehaltigen Reststoffen besser ab als Biodiesel aus Zuckerrüben. Aber die komplexen Zucker bringen auch zusätzliche Probleme mit sich: Sie müssen zunächst in fermentierbaren Zucker umgewandelt werden, dann erst lassen
sie sich vergären. Bei dieser Vorbehandlung können aber Kohlenhydrate und organische Säuren, wie etwa Gluconsäure, entstehen. Diese wiederum können die Mikroorganismen schädigen, deren Aufgabe in der Fermentation besteht. Daher ist es hier umso wichtiger, die Menge der betreffenden organischen Säuren und Kohlenhydrate zu erfassen. Dieser analytische Mehraufwand wird mit der besseren CO2-Bilanz belohnt. Ob Bioethanol auf Zucker-/Stärke- oder lignocellulosehaltiger Basis, ob Biodiesel aus Rapsöl oder Palmöl, ob 100-prozentiges Biodiesel (B 100) oder verschiedene Gemische (Blends) wie E 10 oder E 85 (10 bzw.
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85 Prozent Bioethanol plus Superbenzin) – für alle Treibstoffe gilt: Neben den Bio-Aspekten müssen sie in erster Linie funktionstüchtig sein. Um dies sicherzustellen bedarf es einer leistungsfähigen, die Qualität sichernde Analytik. Denn es gibt eine ganze Reihe von kritischen Verunreinigungen. Sie können im schlimmsten Falle für Ablagerungen im Motor sorgen und Schäden hervorrufen. So können etwa bestimmte Alkaliund Erdalkaliemetalle (Natrium, Kalium, Magnesium und Kalzium) Seifenablagerungen bilden – eine Gefahr für Filter und Kraftstoffeinspritzung [3]. In den CommonRail-Einspritzsystemen von Dieselfahrzeugen mit ihren typisch geringen mechanischen Toleranzen führten Natrium-Verunreinigungen in Einzelfällen bereits zum Festklemmen der Düsennadel des Injektors [4]. Die genannten Metalle gelangen jedoch unvermeidbar in den Biodiesel. Denn Natrium- und Kaliumhydroxid werden bei der Umesterung vom Ethyl- zum Methylester verwendet. Calcium- und Magnesiumverbindungen rühren aus dem Wasser, mit dem bei der sogenannten Dieselwäsche wasserlösliche Verunreinigungen entfernt werden, wie etwa Methanol und Glycerol. Nach den Normen EN 14214 bzw. ASTM D 6751 gilt für die Alkalimetalle Na und K sowie für die Erdalkalimetalle Ca und Mg jeweils eine zulässige Höchstkonzentration von 5 mg/kg. Natrium kann übrigens auch aus Trocknungsmitteln, Korrosionsinhibitoren, aus Meerwasser-Spuren in Treibstofftanks oder aus Natriumverbindungen in den Rohren von Pipelines stammen. In Biodiesel tritt Kalium als KatalysatorRückstand auf. Des Weiteren können Stoffe, für die aus Umweltgesichtspunkten Höchstgrenzen gelten, selbstverständlich auch in Biokraftstoffen vorhanden sein – Schwefel zum Beispiel oder Chlor, Kupfer und Blei. Gerade weil Gemische pflanzlichen Ursprungs so viele Komponenten aufweisen und die Qualitäten je nach Anbaugebiet und jahreszeitlich bzw. jährlich veränderten Anbaube-
dingungen schwanken, ist die Analytik naturgemäss komplex. Vor allem jedoch verändert sie sich selbst in hohem Tempo, weil bestehende Verfahren immer weiter optimiert werden und dabei in ständiger Konkurrenz zueinanderstehen.
Normen in Bewegung Das grundlegende Pensum an «Hausaufgaben» für die Analytik ist durch verschiedene Normen vorgegeben. Dazu zählen für Biodiesel die ASTM D 6751 (von der ASTM International, ursprünglich: American Society for Testing Materials), die ASTM D 7467
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und die EN 14214, für Bioethanol die ASTM D 4806, die ASTM D 5798 und die EN 15376 [5]. Doch selbst wenn der Begriff «Norm» recht statisch klingt, so befinden sich die geforderten bzw. in der Laborpraxis gängigen analytischen Verfahren ständig in Bewegung. Dies ist kein Wunder, denn die «Hausaufgaben» erstrecken sich über ein breites Spektrum von Parametern – vom Wassergehalt über die Bestimmung zahlreicher Anionen bis hin zur Schwefelbestimmung. Auch die dafür verwendeten analytischen Verfahren könnten vielfältiger kaum sein. Sie reichen
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von der Karl-Fischer-Titration (Wassergehalt) über die potentiometrische Titration, die klassische Hochleistungsflüssigkeitschromatographie mit UV-Detektion (HPLC für Vitamin E bzw. Antioxidantien) und die Ionenchromatographie (IC) bis zur Elementaranalytik – und damit ist längst nicht alles aufgeführt, was in der Biokraftstoffanalytik zum Einsatz kommt.
Eine «Hausaufgabe» – mehrere Lösungen Für so manche Aufgabenstellung stehen mehrere Verfahren zur Auswahl. Da kann man etwa das potenziell den Dieselinjektor schädigende Natrium klassischerweise mit der Atomabsorptionsspektrometrie (AAS) oder mit der optischen Emissionsspektrometrie mittels induktiv gekoppeltem Plasma
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ist die Gefahr grösserer Druckstösse und einer Schädigung der Trennsäule infolge irreversibler Reaktionen des Analyten mit der stationären Phase. Diese Risiken vermeidet das neue Verfahren durch eine spezielle voll automatisierte Anordnung: Die Kraftstoffprobe wird 1:1 mit 2-Propanol verdünnt, zwecks Probenvorbereitung zunächst auf eine Konzentriersäule aufgegeben, von der die organische Matrix mit reinem 2-Propanol heruntergewaschen wird. Die Konzentriersäule wird anschliessend wässrig eluiert, und das Eluat gelangt dann auf eine Vorsäule und von dort auf die Trennsäule. «Die Ionenchromatographie spielt dabei den Vorteil einer einfachen Automatisierung ohne zusätzlichen apparativen Aufwand aus», erläutert Detlef Jensen, Thermo Fisher
Für die Natrium-Analyse in Biokraftstoff: schematische Darstellung der Gerätekonfiguration unter Verwendung eines ionenchromatographischen Systems ohne manuelles Ansetzen der Eluenten (RFIC-EG; Thermo Scientific Dionex ICS-2100) (Bild: Thermo Fisher Scientific)
(ICP-MS) nachweisen. Kürzlich schlug eine Arbeitsgruppe alternativ dazu eine neue ionenchromatographische Methode vor [4]. Das Verfahren betrifft die Analytik von Biodiesel. Bisherige ionenchromatographische Methoden umfassten noch eine wässrige Extraktion des Kraftstoffs als Probenvorbereitung. Eine Schwierigkeit dabei: Unterschiedliche Arbeitsgruppen waren sich nicht recht einig, ob mit salpetersaurem, wässrigem Extraktionsmittel gearbeitet werden solle oder ob saure Extraktionsmittel die Phasentrennung erschwerten und sich daher von vorneherein verböten. In der Regel kann man jedoch schwerlich wasserunlösliche Proben direkt einem Ionenchromatographen zuführen. Zu hoch
Scientific, Reinach BL (https://ch.fishersci.com). «So arbeiten wir hier mit einer automatisierten Inline-Probenvorbereitung. Dennoch wird diese Methode die AAS und die ICP nicht verdrängen. Nach unserem Methoden-Vergleich sollte sich die Ionenchromatographie aber jetzt zu einer sinnvollen und preiswerten Ergänzung der beiden Verfahren entwickeln.» Auch für den Nachweis von Chlorid und Sulfat in Bioethanol existiert eine ionenchromatographische Methode. Dabei kann die Probe direkt injiziert werden. Zur Unterscheidung von freiem Sulfat und potenziellem Sulfat wird die Probe einmal, wie sie ist, und dann nach Zusatz von Wasserstoffperoxid analysiert.
Naturgemäss ergeben sich überall unterschiedliche Vorteile und Einschränkungen. Möchte man kohlenstoffreiche Matrizes mit der ICP analysieren und womöglich noch eine Massendetektion ankoppeln, so ist auch ein Einblasen von Sauerstoff zur vollständigen Verbrennung nötig – was den apparativen Aufwand vergrössert. Die AAS dagegen hat mit der kohlenstoffreichen Matrix wenig Schwierigkeiten, doch handelt es sich hier um ein Einkomponentenverfahren. Was wenn neben Natrium auch Kalium, Magnesium oder Calcium bestimmt werden sollen? Dafür sind dann bereits vier Messungen nötig. Die Ionenchromatographie erfasst alle aufgeführten Kationen in einem Lauf. Eine Grenze ist allerdings beim Kupfer erreicht. Der fällt in die Domäne der klassischen Elementanalytik (AAS, ICP) oder wird mit anodischer Stripping-Voltammetrie (ASV) unter Verwendung einer Quecksilbertropfelektrode erfasst. Die Ionenchromatographie eignet sich zusätzlich für die Bestimmung des Glycerolgehalts (mit amperometrischer Detektion) und der korrosiven Ionen Chlorid und Sulfat (mit Leitfähigkeitsdetektion) – in Biodiesel ebenso wie in Bioethanol. Zur Chlorid-Bestimmung verwendet man dabei das Einfachste, was es gibt: ein klassisches isokratisches System ohne aufwendige Probenvorbereitung. Eine leistungsfähige Alternative bietet die potentiometrische Titration. Erstaunlich vielfältige Möglichkeiten bieten sich dem Analytiker bei der Schwefelbestimmung. Unternehmen der Erdölindustrie verwenden gern die klassische Elementanalyse – bei Bedarf bis hinunter in den Bereich von 2 bis 3 ppb (parts per billion). Aber Achtung: Die Probenaufgabe muss dabei gegenüber dem Standard verändert werden, denn die üblichen Probenmengen (im Gramm-Bereich) würden explodieren. Stattdessen werden zur Schwefelanalyse zum Beispiel 50 Mikroliter eingespritzt, das letztendlich entstehende Schwefeldioxid mit einem UV/Fluoreszenz-Detektor bestimmt und daneben, falls gewünscht, Stickoxid mit einem Chemolumineszenz-Detektor. Eine andere Möglichkeit besteht in einem Bombenaufschluss, wie man ihn aus der Kalorimetrie kennt. Die entstehenden sauren Gase werden aufgefangen und dann ionenchromatographisch erfasst. Die automatisierte Variante dieses Verfahrens heisst Combustion-IC. Auch sie kommt bei der Kraftstoffkontrolle in Raffinerien zur Anwendung, wobei auch die Halogene be-
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Runter bis in den Bereich von 2 bis 3 ppb, zum Beispiel bei der Analyse von Schwefel in Dieselkraftstoff. (Bild: Ehrensberger)
stimmt werden. Dabei lassen sich Chlor, Brom, Iod und Fluorid unabhängig voneinander quantifizieren – anders als mit den gängigen potentiometrischen Verfahren. Diese liefern nur einen Halogen-Summenparameter und erkennen das aktuell heiss diskutierte Fluorid gar nicht. Darum gilt die Combustion-IC als Kandidat für die verstärkte Aufnahme in ISO-Normen. Daneben wird für die Schwefelanalytik auch die Röntgenfluoreszenzanalyse vorgeschlagen, wobei sich mit besonders leistungsfähigen Systemen (z. B. SPECTRO iQ II, Spectro Analytical Instruments, www.spectro.com) zusätzlich ein Screening auf eventuell zu hohe Phosphor-, Kalium-, Kalzium-, Kupferund Bleigehalte durchführen lässt.
Nebeneinander von AAS, ICP und IC sowie die mögliche Aufwertung der CombustionIC stellen typische Beispiele für solche aktuelle Tendenzen dar. Für das einzelne Labor fällt die Entscheidung für ein bestimmtes analytisches Verfahren darüber hinaus pragmatisch nach dem Probenaufkommen und nach dem vorhandenen Equipment. Wer die Voltammetrie bereits routinemässig betreibt und von Kundenseite lediglich die Bestimmung einzelner Parameter bei mittlerem Probenaufkommen erwartet, wird dieses Analyseverfahren bevorzugt einsetzen. Ebenso wird man ein bereits vorhandenes Chromatographie- bzw. Ionenchromatographie-System gern auch für Segmente der Biokraftstoffanalytik nutzen. Wächst dieses Teilgebiet innerhalb des Labors, stehen verschiedene vertraute Wege zur Automatisierung offen. Über die Laboranalytik hinaus stellt die Prozessanalytik noch einmal etwas andere Anforderungen. Wird etwa Kalium im Labor ionenchromatographisch bestimmt, so erfolgt die entsprechende Prozessanalytik mit
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ionenselektiven Elektroden, gegebenenfalls unter Verwendung hochauflösender Kolbenbüretten (z. B. ADI-2018-Ion-Analyzer, Metrohm, www.metrohm.ch). So stellen Biokraftstoffe an die analytische Chemie besonders vielfältige Herausforderungen – genug für ganze Thinktanks von Forschern ■ und Anwendern.
ORIGINALPUBLIKATIONEN [1] http://de.statista.com/statistik/daten/studie/172713/umfrage/biodieselproduktionnach-ausgewaehlten-laendern-weltweit [2] Tanja Schaaf: Herstellung von Biodiesel mit neuartigen, flüssigen Katalysatoren. Dissertation zur Erlangung des Grades Doktor-Ingenieurin der Ruhr-Universität Bochum. 2008 [3] http://www.spectro.de/pages/appc/_upload/ds_dev/2012_31/spectro_live_2007_09_ de.pdf [4] J. Trick, C. Wanner, D. Jensen, R. Hillmann und H. Kurth, Natrium-Verunreinigungen in Kraftstoffen. GIT Labor-Fachzeitschrift 3/2014, S. 36-39 [5] Biokraftstoffanalytik. Qualitätssicherung von Biokraftstoffen. Broschüre Metrohm
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Entscheidung aus Liebe zum Pragmatismus Der Biokraftstoffanalytiker wird selbstverständlich in erster Linie die genaue Aufgabenstellungen im Sinne seiner Kunden definieren und die dafür geltenden Normen darauf anwenden. Diese befinden sich jedoch im steten Wandel. Aufgrund der Komplexität des Fachgebiets tut sich quasi immer an irgendeiner Stelle etwas. Zum Beispiel können neue oder zumindest modifizierte analytische Verfahren in die Pole-Position rücken; oder man muss auf neue organische Matrizes aufgrund geänderter Rohstoffe für die Biokraftstoffherstellung reagieren. Das
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TE C H N O L O G I E R E P O R T
G
ut gemischt ist halb gewonnen! Mischvorgänge zählen zu den zentralen Verfahrensschritten in nahezu jeder prozessindustriellen Produktion. Ausschlaggebend für den Mischerfolg ist nach wie vor die mechanische Konstruktion des Systems. Somit bleibt die «klassische» Ingenieurskunst der Hauptinnovationstreiber auf dem Gebiet der Mischtechnik. Ziele können z.B. sein: hohe Mischgüten, schnelle Mischzyklen und – insbesondere in sensiblen Bereichen wie etwa Life Sciences – eine schonende Behandlung der Produkte. In der Praxis ebenso wichtig sind leichte Beschickbarkeit, Demontage und Reinigung sowie effiziente Restentleerung.
Mischen & more
In kontinuierlichen Prozessen kommen häufig statische Mischer zum Einsatz, bei denen die Mischwirkung allein durch die Strömungsbewegung der zu mischenden Medien erreicht wird. Statische Mischer haben keine beweglichen Teile und sind deshalb wartungsarm. Mischaufgaben in kontinuierlichen Prozessen können auch unter Einsatz von Paddelmischschnecken oder Durchlaufmischern zuverlässig und schonend bewältigt werden. Auf dieser und der folgenden Seite finden Sie eine aktuelle Kurzübersicht (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) zu mischtechnischen Methoden und Produkten schwerpunktmässig in den Einsatzgebieten Chemie, Pharma, Lebensmittel.
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> Statische Mischer von STRIKO sind effiziente, kostengünstige Lösungen für anspruchsvolle Applikationen. Die Mischer des Typs Helical/KHelical z.B. sind statisch arbeitende Rohrmischer und hervorragend geeignet für das homogene Zusammenführen niederviskoser, turbulent und laminar strömender Medien. Die Anforderungen der Prozessumgebung sowie die Wünsche der Kunden entscheiden über die individuellen Ausführungen einer Anlage. Beim Material stehen sämtliche Edel- und Normalstähle zur Verfügung, bei Kunststoffen z.B. PVC, PE-HD, PP oder PVDF, auch GFK-ummantelt. Die Gehäuse können auch aus PTFE-ausgekleideten Rohren gefertigt werden. Die Mischelementketten bestehen aus axial verdrehten, gegenläufig angeordneten Elementen. Dadurch wird der Volumenstrom höchst effizient geteilt – je nach Anzahl der verwendeten Elemente potenziert sich die Teilung. Nicht nur bei turbulenter Strömung, die bei niedrigen Viskositäten und hohen Strömungsgeschwindigkeiten entsteht, sondern auch bei laminarer Strömung wird die Potenzierung und damit eine hohe Mischgüte erreicht. Die Länge der Mischelementkette ist dabei abhängig von der Anwendung, den Platzverhältnissen und weiteren Randbedingungen wie Druckverlust und gewünschte Mischgüte. Typische Anwendungsmöglichkeiten ■ Sterilanwendungen (Verwendung eingelöteter Mischelemente) ■ Insulinherstellung ■ Lebensmittelbereich: Homogenisierung von Mayonnaise ■ Kunststoffverarbeitung in Kombination mit Wärmetauscher zur Homogenisierung und Temperierung des Mischgutes vor dem Spritzgiessen ■ Mischen von Flüssigkeiten wie z. B. Farben ■ Einmischen von Gasen in Flüssigkeiten z.B. zur Eisenfällung ■ Kombinierbar mit anderen Mischertypen für weitere Anwendungen
> Statische Mischer zeichnen sich durch geringe bis keine Wartung aus, da sie keine beweglichen Teile besitzen und somit auch keine Ersatzteile erfordern. Für chemische Reaktionen stehen Mischer-Reaktoren zur Verfügung. Durch die intensive Quervermischung bei gleichzeitig geringer axialer Rückvermischung, verbunden mit einer ausreichend grossen Wärmeübertragungskapazität, sind die idealen Voraussetzungen für eine kontrollierte Prozessführung gegeben. Der statische Mischer bewirkt einen Mischeffekt durch fortlaufendes Aufspalten, Ausdehnen und Umlagern der Komponenten. Unterschiede in Konzentration, Temperatur und Geschwindigkeit werden über den Rohrquerschnitt ausgeglichen. Die Energie, die für das Mischen benötigt wird, liefern Pumpen oder Gebläse. Diese fördern die zu mischenden Komponenten in vorgegebenen Durchsätzen zum statischen Mischer. Das Konstruktionsprinzip der statischen Sulzer Mischer mit den offenen, sich kreuzenden Strömungskanälen erlaubt einen Mischvorgang, der nicht zufällig, sondern nach einem geometrischen Schema abläuft. Im Gegensatz zu Rührwerken bedeutet dies eine Zwangsvermischung der Komponenten ohne Totzonen und eine Just-in-Time Produktion ohne Wartezeiten. Statische Mischer weisen keine bewegten Teile auf. Antriebsmotoren sowie elektrische Anschlüsse sind überflüssig. Deshalb sind die Investitionskosten vergleichsweise gering. Auch die Reinigung der statischen Mischer geht relativ einfach vor sich. Vor allem bei Durchmessern im unteren Nennweitenbereich sind die Mischelemente meistens ausbaubar in das Gehäuse eingebaut. In der Regel aber werden die statischen Mischer – gleich wie Rohrleitungen und Armaturen – über ein CIP (cleaning in place) System gereinigt. Speziell haben sich statische Mischer für die Einmischung von kleinsten Additivmengen ausgezeichnet.
STRIKO Verfahrenstechnik D-51674 Wiehl Telefon +49 (0)2261 9855-0 info@striko.de; www.striko.de
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verfahrenstechnik
Konusmischer AM
> Weltweit wurde mit Amixon-Mischern ein neuer Trend gesetzt; insbesondere, wenn es um die Aufbereitung hochwertiger trockener, feuchter oder pastöser Güter geht. Ideale Mischgüten bei differierenden Füllgraden von 5 bis 100%, besonders hohe Restentleergrade bis zu 99,99% und vorbildliche Inspektionsmöglichkeiten mithilfe von «Clever-Cut»-Revisionstüren sind die wesentlichen Erfolgsfaktoren. Das Mischgefäss ist als aufrecht stehender Konus mit oberseitigem Zylinder gestaltet. Im Zentrum des Mischraumes rotiert das patentierte «SinConvex»-Mischwerkzeug und erzeugt eine Totalverströmung der Güter. Das Schraubenband erfasst die Mischgüter in der Peripherie des Mischraumes und fördert sie aufwärts. Oben angekommen fliesst das Mischgut im Zentrum des Gefässes abwärts. Trockene, feuchte oder suspendierte Güter werden unabhängig von differierenden Partikelgrössen, Schüttdichten und Fliesseigenschaften in Form einer klassischen Schubströmung bei geringer Drehfrequenz ideal durchmischt. Der Mischvorgang erfolgt massgeblich in den Grenzbereichen zwischen den zwei Makroströmungen. Aufgrund der totraumfreien Verströmung werden so nach ungefähr 70 bis 200 Mischwerkumdrehungen technisch ideale Mischgüten erzeugt, die in der Praxis nicht mehr verbesserbar sind. Bedingt durch die konische Bauart werden die Schüttgüter bei langsam rotierendem Mischorgan entmischungsfrei ausgetragen – bei frei fliessenden Gütern bis zum letzten Rest.
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Mischer für die Pharmaindustrie
> Im Feld der Mischtechnik gehört die L.B. Bohle Maschinen und Verfahren GmbH zu den führenden Unternehmen am Weltmarkt. Die Mischer aus dem westfälischen Ennigerloh (D) können durch viele verschiedene Aufnahmesysteme in allen erdenklichen Produktionsszenarien der Arzneimittelherstellung eingesetzt werden. Dabei ist es unerheblich, ob ein Kunde einen runden oder einen eckigen Container für die Produktion bevorzugt. Alle Mischsysteme ermöglichen mit den Mischelementen, die an der Innenseite des Behälterdeckels montiert sind und per Patent geschützt sind, eine sehr homogene Mischung des Pulveransatzes. Die Skalierung kann ohne Probleme je Prozess von 14 auf bis zu 12 000 l erfolgen. Standardmässig sind Mischbehälter bei Bohle bis zu einem Volumen von bis zu 2400 l als Wechselbehälter ausgeführt. Durch das spezielle Mischverfahren kann eine effektive Mischung einer Mischerbeladung zwischen 20 bis 85% mit einer Dichte von 0,2 bis 1,2 kg/dm3 ermöglicht werden. Die Mischer funktionieren mittels einer Hubsäule, so kann der Container auf jede Höhe bis zu 8000 mm verstellt werden und erlaubt ein schnelles und staubfreies Befüllen, Mischen und Entleeren. Alle Bohle-Mischer zeichnen sich zudem durch eine besonders lange Lebensdauer aus.
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Intensiv und schonend zugleich
> Mischaufgaben in kontinuierlichen Prozessen werden mit Paddelmischschnecken oder Durchlaufmischern gelöst. Das Mischgut wird dabei über eine vornehmlich horizontale Mischstrecke transportiert. Gleichzeitig wird die Produktmischung durch die Geometrie der Mischwerkzeuge innig gemischt. Je länger die Verweilzeit des Produktes im Mischraum ist, desto intensiver und gleichmässiger ist die erreichbare Mischgüte. Relativ lange Mischstrecken lassen sich mit Paddelmischschnecken als Einfach- oder Doppelschnecke realisieren. Der hohe Füllgrad der Paddelmischschnecke und die Scherwirkung der Paddelkante im Produktstrom bewirken eine optimale Durchmischung. Vornehmlich für pulverförmige Produkte ist dieses Prinzip vorteilhaft. Selbst feuchte und viskose Produkte können so intensiv gemischt werden. Nicht immer sind Scherkräfte vorteilhaft. Bruchempfindliche und sonstige gegen Scherkräfte empfindliche Güter müssen sehr vorsichtig behandelt werden. Der EMDE-Durchlaufmischer zeichnet sich u.a. durch eine sehr schonende Produktbehandlung mit geringster Kornbandzerstörung aus. Die sehr kompakt ausgeführte Baureihe beruht auf dem Wirkprinzip von zwei konzentrisch angeordneten Mischspiralen gleicher Drehrichtung. In einer gut zugänglichen Mischkammer wird das Mischgut über die unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten der äusseren und inneren Mischwendel schnell und intensiv gemischt. Ein Nachmischen und Vergleichmässigen der Mischung passiert im anschliessenden Austrag mit der inneren Mischspirale aus der Mischkammer. Zur Erhöhung der Verweilzeit der Mischung in der Mischkammer und zur Erhöhung der Mischgüte wird die äussere Mischspirale in einem Teilbereich der Mischkammer gegenläufig gewendelt. Darüber hinaus werden beide Mischspiralen getrennt voneinander über zwei hintereinander geschaltete frequenzregelbare Hohlwellen-Getriebemotore betrieben. Geringste Scherkräfte im Mischprozess werden durch eine gleiche Umfangsgeschwindigkeit der inneren und äusseren Mischwendel erreicht. Für schnelle Produktwechsel und kurze Reinigungszeiten ist die Mischkammer sowie der Austrag mit grosszügigen Reinigungsklappen versehen. Die Typenreihe ESMD 200 – ESMD 800 umfasst Mischer mit einer Mischleistung zwischen 7 bis 270 m³/h. Bürki Ingenieure GmbH 8824 Schönenberg ZH Tel. 044 725 58 54 info@buerki-ingenieure.ch www.buerki-ingenieure.ch
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pharma
T E D D - WO R K S H O P
Welche Zellmodelle für die Industrie? Welche Zellmodelle können Biotechnologen der Pharmaindustrie zur Verfügung stellen, um Wirkstoffe oder Toxizität zu beurteilen und neue Medikamente zu entwickeln? Diese Frage erörterte der TEDD-Workshop (Tissue Engineering and Drug Development) vom 27. März 2014, den die HES-SO in Sion organisierte und damit exzellente Referenten anzog. ELSBETH HEINZELMANN
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n-vitro-Werkzeuge stehen im Fokus von Luc Stoppini, Professor für Biotechnologie am Tissue Engineering Laboratory der Fachhochschule Genf. Er analysiert beispielsweise den Einfluss von Therapeutika oder Chemikalien auf Hirngewebe und entwickelt so echte Alternativen zu tierbasierten Experimenten.
Scheibchenweise Rätsel entschlüsseln Zusammen mit seinem Kollegen Professor Dominique Muller, Uni Genf, erarbeitete Stoppini eine Methode, um Hirnschnitte von Nagetieren mit Luft-Flüssigkeit-Kulturen auf porösen und transparenten Membranen zu züchten. «Wir studieren die Kommunikation zwischen Neuronen, indem wir das Niveau der Synapsen-Antworten in verschiedenen Bereichen des Hippocampus im Hirn aufzeichnen.» Ziel ist es, die Komplexität des menschlichen Körpers nachzubilden, in welchem die verschiedenen Organe so wechselwirken, dass die Aktivitäten der einen Gewebeart die Funktionsfähigkeit der anderen beeinflussen.
Für das nötige toxikologische Screening setzt Luc Stoppini humane, embryonische Stammzellen ein, mit denen er in-vitro-Gewebe realisiert. «In 2D-Kulturen sind die Einflüsse benachbarter Zellen und die physische Polarität nicht so stark wie in der invivo-Umgebung», so der Forscher. «3D-Gewebe weist eine komplexe biologische Struktur auf, welche die Lücke zwischen klassischer 2D-Zellkultur und Tiergewebe schliesst. Wir wollen so eine stabile und langfristige in-vitro-Kulturumgebung in 3D schaffen, als Modell für in-vitro-Neurotoxizitätstests.» Diese ‚Petrischale des 21. Jahrhunderts’ erschliesst laut Luc Stoppini Wissenschaftlern alternative Wege, um neue Medikamente oder Chemikalien zu testen und besser zu verstehen, was einen Organismus veranlasst, zu reagieren oder sich anzupassen, wenn er Xenobiotika ausgesetzt ist. Informationen: luc.stoppini@hesge.ch
Kosmetische Wirkstoffe im Anti-Aging-Test Das Geschäft mit der Schönheit boomt rund um den Erdball. Allein in Amerika werden an die 33,3 Milliarden US-Dollar jährlich für
3D-Bioprinting von Hautmodellen: Die Schicht-für-Schicht-Produktion der Haut ermöglicht eine präzise und schnelle Herstellung der Dermis und Epidermis, eine OCT-Kamera gewährleistet in situ Qualitätskontrolle. (Bild: Stephanie Mathes)
Kosmetika ausgegeben. Doch welche Wirkstoffe sind effizient im Kampf gegen den Alterungsprozess? Im Alter schwindet die Fähigkeit des Gewebes, normale homöostatische Prozesse aufrechtzuerhalten. Die abnehmende Stammzellfunktion spielt dabei eine wesentliche Rolle. Zudem potenzieren oft Veränderungen in der Mikroumgebung der Stammzelle den Alterungsprozess. «Die molekularen Mechanismen, welche die Alterung bewirken, sind schwierig zu durchschauen, doch scheinen sie sich in vier Gruppen zu gliedern», so Peter J. Girling, Gründer der CELLnTEC Advanced Cell Systems AG in Bern. So öffnen Signalwege den Zugang zu zahlreichen intrinsischen und extrinsischen Einflüssen, die das Zellverhalten verändern und damit den Alterungsprozess begünstigen. Das mitochondriale Elektronentransportsystem ist bekannt als Energiegenerator der Zelle. Doch neue Erkenntnisse zeigen, dass die Störung dieser Mechanismen die Produktion von ROS (reactive oxygen species) antreibt, was zu erhöhter DNA und Membranschädigung führt, damit die Stammzellenfunktion reduziert. Apoptosis
Anti-Aging im Visier: Zusammen mit Biognosys, führend in Multiplex-Proteomik, entwickelte CELLnTEC ein leistungsstarkes, MRM-basiertes Verfahren, das über 100 Proteine rasch und präzise in einer einzigen Probe quantifiziert. (Bild Cellntec)
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und Seneszenz sind wichtige Schutzmechanismen, welche die selektive Entfernung von beschädigten oder defekten Zellen erlauben und vor Krebs bewahren. Kontrolliert werden sie vom als Sensor wirkenden Protein p53. Doch wie man heute weiss, kann die Aktivierung von p53 eine alterungsfördernde Wirkung ausüben, beispielsweise durch Reduktion der Stammzellenfunktion durch Störung der mitochondrialen Funktion. Schliesslich belegen aktuelle Studien die kritische Funktion der DNA Reparaturmechanismen in der Aufrechterhaltung der Stammzellenunterteilung und der Verzögerung des Alterungsprozesses. «Indem wir neueste Erkenntnisse molekularer Alterungsmechanismen mit innovativer, stammzellbasierten in-vitro-Modellen kombinieren, können wir heute umfassende molekulare Alterungsprofile der Zellen mit und ohne kosmetische Wirkstoffe erstellen, und dies in nur 2-3 Wochen», so Peter Girling, der bei CELLnTEC die Forschung und Entwicklung koordiniert. «Diese Vorgehensweise hilft uns, Potenzial und Auswirkungen
kosmetischer Wirkstoffe genauer zu identifizieren und auf die Bedürfnisse der kosmetischen Industrie wesentlich besser zu reagieInformationen: peter@cellntec.com ren.
Kampf gegen Lungenfibrose Idiopathische Lungenfibrose ist eine eher seltene Lungenerkrankung, deren Ursache noch nicht eingehend erforscht ist und von der meist Männer über 50 betroffen sind. Sie leiden unter zunehmender Atemnot, ausgelöst durch eine Vernarbung des Lungengerüstes infolge zu starker Neubildung von Bindegewebe. Als Triebfeder dieser fortschreitenden Vernarbung werden kleinste Verletzungen des alveolären Epithels vermutet. Am ARTORG Zentrum für Biomedizinische Technik der Uni Bern fokussiert Marcel Felder seine Forschungsaktivitäten, in enger Zusammenarbeit mit Prof. Thomas Geiser und seiner Forschungsgruppe am Inselspital Bern, auf eben diese Mikroverletzungen. Insbesondere auf molekulare Vorgänge, die dem fibrotischen Prozess entgegenwirken, um das geschädigte, alveoläre
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Epithel wieder instand zu stellen. «Das Ziel unserer Forschung ist es, die der Krankheit zugrunde liegenden zellulären und molekularen Wechselwirkungen zu verstehen und neue Therapieansätze zu entwickeln. Dabei versuchen wir die körpereigene Regeneration durch Unterdrückung von profibrotischen Mediatoren oder Überexpression von epithelialen Wachstumsfaktoren, gezielt zu unterstützen.», erklärt der Biomediziner MSc der Lung Regeneration Technologies (LRT) Group von Prof. Olivier T. Guenat. «Einer dieser Kandidaten ist der Hepatozytenwachstumsfaktor (hepatocyte growth factor, HGF), der sowohl das Wachstum, als auch die Motilität der epithelialen Zellen erhöht und so die alveoläre Reepithelisation nach einer Verletzung beschleunigt.» Aber noch sind die genauen Mechanismen der idiopathischen Lungenfibrose kaum verstanden. Wichtig sind deshalb neue Werkzeuge und Methoden, um alveoläre Reparaturmechanismen in vitro und in vivo zu evaluieren. Am Artorg Zentrum entstanden ist eine Mikroplattform, in welcher alveolä-
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pharma
Interview mit Professor Dr. Ursula Graf-Hausner Ursula Graf-Hausner ist Initiantin und Leiterin des TEDD-Kompetenznetzwerks Wieso führten Sie den ersten TEDD-Workshop 2014 im Wallis durch? Prof. Dr. Ursula Graf-Hausner: Wir wollten das TEDD-Netzwerk stärker in die Romandie einbinden. So konnten lokale Organisationen zu Wort kommen, wie die Stiftung The Ark. Ihr Repräsentant, Dr. Massimo Nobile, informierte über deren Aktivitäten und den Aufbau des Walliser Technologieparks. Dr. Stéphane Demotz von der Dorphan SA vertrat den EPFL Innovation Park, der Technologiefirmen eine dynamische Brutstätte bietet. Er beschrieb die Entwicklung innovativer therapeutischer Lösungen für seltene genetische Erkrankungen wie Mucopolysaccharidosen. Professor Bruno Schnyder der HES-SO Wallis berichtete über ein 3D-Zellkultursystem zur Evaluierung von Pflanzenextrakten mit antiinfektiösem und entzündungshemmendem Potenzial, eine Kooperation mit Pharmalps SA, Inflamalps SA und PhytoArk. Und was gibt es Neues im TEDD-Netzwerk? Im Januar reichten wir beim Bundesamt für Forschung und Innovation einen Vorschlag für ein Nationales Forschungsprogramm ein. Eine kleine Auswahl der 69 Vorschläge wurde dem Nationalfonds für eine Machbarkeitsstudie unterbreitet. Unser Vorschlag ist dabei und integriert zwei weitere Initiativen. Es geht um organähnliche Gewebemodelle für Medizin und Tierschutz. Mitglieder des TEDD Advisory Board und des Leitungsteams realisierten eine Special Theme Edition mit 19 Reviews zu 3D-Gewebemodellen. Diese erschienen im April 2014 im Journal Advanced Drug Delivery Reviews.* Das TEDD-Netzwerk tritt zunehmend mit Konferenzen an die Öffentlichkeit? Ja, beispielsweise geht am 9. Oktober in Wädenswil das TEDD Annual Meeting über die Bühne. Es ist eingebettet in die European Biotech Week, organisiert vom Nationalen Thematischen Netzwerk NTN Swiss Biotech. Ziel ist stets, Vertreter aus Industrie und Forschung an einen Tisch zu bringen, um 3D-Gewebekulturen zu entwickeln und zur Anwendung zu bringen. Dank solchen Events lassen sich gemeinsam neue Ideen entwickeln und Netzwerkprojekte generieren.» *Innovative tissue models for drug discovery and development http://www.sciencedirect.com/science/journal/0169409X/69-70
Schema des BioChip mit Teilen des integrierten Systems. Eine Mini-Peristaltikpumpe ermöglicht die Perfusion des Kulturmediums vom Reservoir zu den Vertiefungen der Mikrotiterplatte mit Bluetooth-Fernsteuerung. Das Insert zeigt eine 3D neurale Kultur aus hESCs in einem Multi-Elektroden-Array. (Bild Luc Stoppini)
re Epithelzellen gezüchtet und anschliessend durch hydrodynamisches Fokussieren verletzt werden. Im Gegensatz zu traditionellem Vorgehen können hierbei Wunden von kleinsten Dimensionen präzise erzeugt werden. Zudem traumatisiert diese Technik in keiner Weise die Zellen am Rand der Wunde. Solch mikrofluidische Plattformen ermöglichen in vitro eine bessere Nachahmung der in-vivo-Bedingungen und tragen wesentlich dazu bei, neue Erkenntnisse über epitheliale Reparaturmechanismen zu gewinnen. «Mikrofluidische Wundheilungssysteme ermöglichen eine präzisere Einstellung der Regenerierungsbedingungen und stellen deshalb eine interessante Alternative zu den bestehenden Systemen dar. Darüber hinaus eignen sich solche Mikrosysteme besonders für den Einsatz in der personalisierten Medizin, weil man für diese Tests nur sehr wenig Patientenmaterial benötigt.» Infos: marcel.felder@artorg.unibe.ch
Biomarker und analytische Methoden Im letzten Teil der Veranstaltung gab Professor Pascal Schneider der Uni Lausanne einen Überblick über die entzündungsrelevanten Biomarker der TNF-Familie. Professor Laura Suter-Dick der Fachhochschule Nordwestschweiz erläuterte die molekularen und zellulären Marker der Leber. Dieser Ansatz soll helfen, die Schwachstelle in den 3D-Zellkulturen zu verbessern. Doch keine Charakterisierung von 3D-Zellkulturen ohne eine elegante Analytik! In diesem Sinn rundeten die drei Professoren der HES-SO Wallis in Sion die Konferenz mit mikrofluidischen und instrumental-analytischen Aspekten ab. Marc Pfeifer zeigte, wie man lebende Zellen auf Microarrays immobilisiert und diese in sogenannten Point-of-Care (POC) Devices feldtauglich einsetzt. Martial Geiser demonstrierte ein Online-Monitoring elektronischer Signale bei Darm-Zellkulturen. Bruno Schnyder verglich verschiedene Analysen von Pathogen-Infektionen in 2Dmit 3D-Systemen. Schliesslich beschrieb Dr. Sarah Wegmüller der HES-SO Sion molekularbiologische Analysen von mRNA-Biomar■ kern in Zellkulturen der Haut.
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pumpen & armaturen
E N E R G I E E F F I Z I E N Z , VE R B E S S E R TE W E R K S TO F F E U N D W E I TE R E TR E N D S
Neuer Schwung für Pumpentechnologie Pumpen gelten nicht unbedingt als Innovationstreiber, viele von ihnen tun seit Jahrzehnten relativ unspektakulär ihren Dienst in der Prozessindustrie. Allerdings haben sich mittlerweile die Rahmenbedingungen geändert, sodass es inzwischen interessante Entwicklungen gibt. Neben dem Thema Energieeffizienz ist vor allem die Tatsache relevant, dass Prozesse heute viel mehr in Grenzbereichen gefahren werden. Um diese Herausforderungen zu meistern, werden neue Werkstoffkombinationen entwickelt beziehungsweise die Hydraulik von bestehenden Baureihen optimiert. SABINE ALICKE
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in Beispiel ist die jüngste Generation der KSB-Magnetkupplungspumpen vom Typ Magnochem (www.ksb.com). Die neue, 52 Grössen umfassende Baureihe zeichnet sich vor allem durch eine hohe Leistungsdichte und damit durch einen sehr sparsamen Energieverbrauch aus. Besonderes Augenmerk legten die Konstrukteure auf die Gestaltung der Magnetkupplung und die Führung der Zirkulations-, Kühl- und Schmierströme. So kann der Anwender zwischen vier verschiedenen Fahrweisen wählen. Diese reichen von einer einfachen inneren Zirkulation bis hin zu einer sogenannten «Dead-End-Ausführung» mit Hilfshydraulik. Optional lässt sich ein externer Wärmetauscher montieren. Auf diese Weise kann man das Aggregat optimal für den Transport von polymerisierenden, koagulierenden und kristallisierenden sowie leicht siedenden Flüssigkeiten auslegen. Neben metallischen Materialien wie Hastelloy oder Titan stehen je nach Anforderung auch Spalttöpfe aus Zirkonoxid zur Verfügung. Dieser Werkstoff ist korrosionsbeständig und erzeugt keine Wirbelströme, wenn er von einem bewegten Magnetfeld durchdrungen wird. Auf diese Weise gibt es keine unnötigen leistungsmindernden Wärmeverluste, die sich nachteilig auf den Wirkungsgrad auswirken. Überhaupt wachsen magnetgekuppelte Kreiselpumpen in der Gunst der Anwender. Gründe sind wachsende Sicherheitsstandards, der Zwang zum Reduzieren von Be-
triebskosten und generelle Überlegungen bezüglich der Qualitätssicherung. Die Einsatzgebiete von magnetgekuppelten Kreiselpumpen reichen von der Förderung hoch korrosiver und reiner Medien in der Feinchemie und der Pharmatechnik über die Umwelttechnik und Entsorgung bis hin zur Metallgewinnung bzw. Metallbearbeitung. Doch nicht immer sind die Anforderungen im Betrieb tatsächlich so hoch. So hat Richter Chemie-Technik (Vertrieb CH: CT Chemie-Technik AG, www.chemie-technik.ch)
festgestellt, dass für viele der erweiterten Einsatzfelder die Anforderungen hinsichtlich der Korrosionsbeständigkeit und auch mit Blick auf die zulässige Betriebstemperatur der Pumpe eher im mittleren bis unteren Bereich liegen. Konsequenterweise hat das Unternehmen mit der Baureihe RMI eine Magnetkupplungspumpe entwickelt, die konstruktiv auf diesen mittleren Anforderungsbereich abge-
stimmt ist, also für einen Betriebsdruck bis 16 bar und für einen Temperaturbereich von - 30 bis +150°C. Das einteilige Pumpengehäuse aus Sphäroguss ist dickwandig und nahtlos mit Fluorkunststoff PFA ausgekleidet. Mediumseitig schützt eine PFA-Auskleidung vor kohlenstofffaserverstärktem Korrosion. Diese Einheit ist metall- und somit wirbelstromfrei und trägt deshalb keine Wärme ins Fördermedium ein. Für Applikationen mit geringen Fördermengen oder nahezu siedenden Medien ist dies
Besonderes Augenmerk legten die Konstrukteure bei der Neugestaltung der Magnochem auf die Gestaltung der Magnetkupplung und die Führung der Zirkulations-, Kühl- und Schmierströme. (Bild: KSB)
ein wichtiger Faktor hinsichtlich der Betriebssicherheit. Dennoch: Die Entwicklung der Pumpenanwendungen geht zu immer höheren Drücken, Temperaturen und Leistungen bei gleichzeitiger Steigerung der Pumpenwir-
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kungsgrade. Durch den Einsatz von nichtmetallischen Spalttöpfen anstelle der üblicherweise verwendeten metallischen Spalttöpfe werden die Wirbelstromverluste vermieden und somit der Wirkungsgrad von Magnetkupplungspumpen signifikant erhöht. Nichtmetallische Spalttöpfe, vor allem solche aus technischer Keramik und Kunststoff, werden schon seit vielen Jahren auch von Klaus Union für die verschiedensten Anwendungen eingesetzt. Der Einsatzbereich ist bisher allerdings aufgrund der spezifischen Eigenschaften der verwendeten Werkstoffe begrenzt gewesen. Klaus Union (Vertrieb CH: Panatec AG, www.panatecag.ch) hat die Herausforderung angenommen und Magnetantriebe mit nichtmetallischen Spalttöpfen für hohe Drücke bis PN40 und Leistungen bis 150 kW bei 2900 1/min entwickelt. Bei besonders hohen Sicherheitsanforderungen bietet Klaus Union Lösungen für eine zweite Barriere für die unterschiedlichsten Anwendungen an.
Für hohe Leistungen Plungerpumpen kommen dort zum Einsatz, wo hohe hydraulische Leistungen gefordert sind, vor allem im Öl- und Gas-Bereich sowie in der Prozessindustrie. Lewa (www.lewa-pumpen.ch) bietet auf diesem Gebiet eine neue Pumpengeneration an, die ein geteiltes Getriebegehäuse besitzt. Dies reduziert den Verschleiss und erleichtert die Wartung erheblich. Überdies zeichnen sie sich durch ihren hohen Wirkungsgrad, ei-
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Der Stator Alldur wurde speziell für den Einsatz in Kläranlagen und die Förderung von abrasiven Abwässern entwickelt. (Bild: Colfax)
nen geringen Energieverbrauch und eine lange Lebensdauer aus. Bei Leistungen von 15 bis 800 kW können Drücke von bis zu 3500 bar und ein Förderstrom von maximal 209 m³/h erreicht werden. Die neue Pumpengeneration mit geteiltem Getriebegehäuse erlaubt den Einsatz einer vollgewuchteten Kurbelwelle, die weniger Schall und Vibrationen erzeugt und somit den Verschleiss reduziert. Die beiden neuen Quintuplex-Varianten G5K 500 und G5K 800 besitzen fünf Plunger. Die Erhöhung der Plun-
geranzahl bedeutet eine Gewichtsreduktion der einzelnen Bauteile, was wiederum die Wartung erleichtert. Ausserdem weisen die Pumpen dadurch eine geringe Restpulsation von etwa sieben Prozent auf. Dank des modularen Aufbaus kann aus den Anforderungen der jeweiligen Anwendung eine entsprechende Pumpe konfiguriert werden. Der Wechselsatz (also Plunger und Stopfbuchse) ist austauschbar, sodass Förderdruck und Fördervolumen einem bestimmten Bereich angepasst werden können. Je nach
Hätten Sie gedacht, dass man Exzenterschneckenpumpen noch einmal so verbessern kann?
Das besondere Merkmal der EZstripBaureihe stellt die teilbare Ausführung von zwei wichtigen Komponenten dar: des Pumpengehäuses und der Kuppelstange.
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Durch die Teilung des Gehäuses ist das Innere der Pumpe besonders einfach zugänglich. Inspektionen und Reinigungsarbeiten lassen sich vor Ort, im eingebauten Zustand erledigen.
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Die geteilte Kuppelstange ermöglicht es die komplette Pumpe vor Ort auseinander zu bauen und beliebige Teile auszutauschen. Mehr Informationen erhalten Sie unter Tel. 0800 - 2935693 oder besuchen Sie uns im Internet unter: www.axflow.ch
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Auge aufs Gesamtsystem Wer eine neu zu installierende Pumpe auslegt oder eine Pumpe im Bestand optimiert, darf sich nicht allein auf die Pumpentechnik fokussieren. Stets sollte der Planer oder Betreiber das System, die gesamte Umgebung der Pumpe mit im Blick haben. Eine gemäss Systemansatz ausgelegte und betriebene Pumpe arbeitet in aller Regel zuverlässiger, neigt weniger zu Störungen. Grundfos (www.grundfos.ch) nennt den ganzheitlichen Systemansatz für Pumpenanlagen «iSolutions». Es geht dabei um die Verschmelzung selbst entwickelter und gefertigter Komponenten (Hydraulik, Antriebslösungen, Sensoren, Steuerungs- und Sicherungsmodule sowie Mess- und Datenübertragungseinheiten) zu einem intelligenten Hybridsystem, das sich den Anforderungen unterschiedlicher Applikationen anpasst. Der modulare Ansatz, der den iSolutions zugrunde liegt, stellt einen präzisen Abgleich zwischen den Anlagenanforderungen und den verwendeten elektronischen Bauteilen sicher. Beispielsweise erbrinElemente des iSolutions-Systems von Grundfos. gen Pumpen mit integriertem Frequenzumrichter exakt die Leistung, die das Lastprofil und die Betriebsdaten der Anlage vorgeben. Im Ergebnis sichern iSolutions eine hohe Energieeffizienz, niedrige Fehlerraten und kürzere Ausfallzeiten, verbunden mit einer nahtlosen Anlagenintegration und vorteilhaften Regelungs-Routinen.
Anwendung und Fluid sind verschiedene Werkstoffe, vielfältige Anschlussgeometrien sowie mehrere Optionen zur Überwachung und Spülung verfügbar.
Heiss und korrosiv Auch die horizontalen Kreiselpumpen Mos und Umos von Bungartz (www.bungartz.com) sind für robuste Anforderungen gedacht. Sie arbeiten zuverlässig mit der trockenlaufenden Magnetkupplung oder mit der von Bungartz entwickelten berührungslosen hydrodynamischen Wellenabdichtung. Das Prinzip hier: Durch z. B. Rückenschaufeln am Laufrad wird der Wellenspalt im Betrieb hydrodynamisch abgedichtet. Mit diesen Laufradrückenschaufeln und einem zusätzlichen Dichtungsrad ist die Pumpendrehzahl komfortabel regelbar, ohne die hydrodynamische Dichtwirkung zu beeinträchtigen. Diese Slurry-Pumpen werden speziell zur Förderung von Medien eingesetzt, die gleichzeitig heiss, verschleissend und korrosiv sind. Ob Ammoniumnitrat mit Dolomit, Eisenoxid-, Gips- oder Staubschlämme, die vielseitig einsetzbaren Spezialkreiselpumpen fördern ebenso Flotationstrüben, Kristallbreie, Zementbrühe, Maischen oder auch Sinter- u. Produktionsabwässer. Eine deutliche Verlängerung der Lebensdauer des Laufrades wird jetzt durch den Einsatz eines neuen Verschleisswerkstoffs auf SiC-Basis erzielt. Siliciumcarbid wird als Isolator in
Hochtemperaturreaktoren eingesetzt. Neu in der Anwendung ist der Einsatz des verschleissfesten Werkstoffs unmittelbar im Gehäuse. Hier kann die SiC-Keramik genau an der Stelle eingesetzt werden, an der unmittelbar der Verschleiss auftritt.
Förderung von abrasiven Abwässern Auch in der Abwassertechnologie ist Werkstoffwissen gefragt. Zwar sind hier selten aggressive Medien im Spiel, dafür bringen abrasive Abwässer eine Pumpe schnell an ihre Grenzen. Daher hat auf der IFAT, der weltweit grössten Umweltmesse, Colfax Fluid Handling (Vertrieb CH: Schubag AG, www.schubag.ch) ein neues Statormaterial für Allweiler-Exzenterschneckenpumpen vorgestellt. Alldur wurde speziell für den Einsatz in Kläranlagen und die Förderung von abrasiven Abwässern entwickelt. Durch die neue Rezeptur des Elastomers und der Weiterverarbeitungsmethode steigt die Standzeit bis auf das Dreifache. Die Rezeptur ist darauf abgestimmt, gegen mechanische Einwirkungen maximalen Widerstand zu bieten. Der neue Stator ist zudem besonders elastisch und zugfest, besitzt einen sehr hohen Weiterreisswiderstand und ist über einen grossen Temperaturbereich einsetzbar. Mit mechanischen Belastungen können die Hersteller also umgehen, mit bürokratischen Vorgaben tun sie sich jedoch schwer. So arbeitet die Europäische Kommission an einer
Verordnung, mit der die Energieeffizienz von Abwasserpumpen verbessert werden soll. Eine ähnliche Verordnung ist bereits für Heizungsumwälzpumpen und Wasserpumpen in Betrieb gegangen. In der Abwassertechnologie gibt es jedoch andere Voraus-setzungen und so warnt der deutsche Verband der Maschinen- und Anlagenbauer VDMA davor, die Effizienzsteigerungen vor allem über die Vorschrift eines verbesserten Wirkungsgrades zu erzielen. Ein solch vereinfachter Ansatz, der in einer Vorstudie der Kommission vorgesehen ist, hätte negative Konsequenzen für Abwasserpumpenhersteller und -betreiber. Eine strikte Verfolgung der Vorgabe «Maximaleffizienz» würde zum Wegfall bestimmter gebräuchlicher und bewährter Pumpenbauarten führen. Ein solcher Ansatz mündet in Umbauten vorhandener Kläranlagen bis hin zur völligen Neuauslegung der Abwasseraufbereitung. Hier ist Augenmass gefordert, da es verschiedene Arten von Abwasserpumpen zur Förderung verschiedener Abwässer gibt. Die falsche Pumpe für die falsche Abwasseranwendung hätte – trotz besseren Wirkungsgrades – fatale Auswirkungen: Kläranlagen könnten ihre Funktionen nicht mehr erfüllen. Dabei steht das Thema Energieeffizienz seit über 20 Jahren auf der Prioritätenliste des VDMA. In dem vom VDMA Pumpen + Systeme koordinierten Forschungsausschuss Pumpen liefen Arbeiten zu erreichbaren Wirkungsgraden bei Kreiselpumpen, deren Ergebnisse später in Kommissionsstudien einflossen. Die Mitglieder des VDMA Fachverbandes Pumpen + Systems und der europäische Herstellerverband Europump haben die Kommission schon früher beraten, haben wissenschaftliche Studien bereitgestellt und sinnvolle Massnahmen angeregt. Dies macht sich auch in vielen Entwicklungen der Pumpenhersteller bemerkbar. So vergibt Grundfos mit dem Blueflux ein Energielabel für Motoren mit besonders hoher Effizienz (IE4). Und der SuPremE-Motor von KSB wurde jüngst von der Deutschen Unternehmensinitiative DENEFF mit dem Jurypreis ausgezeichnet. Im Gegensatz zu herkömmlichen Elektroantrieben erreicht der «Synchron-Reluktanzmotor» auch dann hohe Wirkungsgrade, wenn er mit reduzierter Drehzahl läuft. Darüber hinaus funktioniert er, anders als konventionelle Synchronmotoren, ohne Magnetwerkstoffe aus seltenen Erden, deren Gewinnung in ihren Ursprungsländern die Umwelt belastet. ■
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D I G I TA L D O S I N G F Ü R A N A L O G E P R O Z E S S E I N D E R G E TR Ä N K E I N D U S TR I E
Smarte Dosierpumpen vereinfachen das Handling Wo Getränke hergestellt, gemixt oder abgefüllt werden, sind Pumpen im Einsatz: Im Produktionsprozess selbst, in den Sekundärprozessen (Kühlen, Heizen, Wasserversorgung, Brauchwasserentsorgung) und in den CIP-Reinigungskreisläufen. Neuartige Dosierpumpen vereinfachen für den Betreiber das Handling und bieten fortschrittliche Kommunikations- und Automationsfähigkeiten. GRANT BRADFORD*
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rodukte der Getränkeindustrie haben eines gemeinsam: Sie sind auf hervorragendes Wasser angewiesen – dessen Qualität entscheidet über die Qualität des produzierten Getränkes. Nur wenn das Wasser stimmt, stimmt auch der Geschmack! Dabei stellen Brauereien, Hersteller von Softdrinks und Abfüller von Mineralwässern durchaus unterschiedliche Anforderungen an das Wasser. Da sich Quell- bzw. Brunnenwässer in der Zusammensetzung unterscheiden, muss deren Aufbereitung individuell konzipiert sein. Nicht immer reicht eine physikalische Aufbereitung wie Filterstufen aus; vielfach ist auch eine chemische Behandlung erforderlich – Brauereien enthärten das Wasser beispielsweise durch Zugabe von Kalkmilch. Generell bevorzugen die Anwender dabei
Hilfsstoffe, die höher konzentriert sind und/oder eine höhere Viskosität aufweisen. Neben der verbesserten Wirksamkeit sinken dadurch auch die Transport- und Lagerkosten. Diese Stoffe sind mitunter schwer zu dosieren; die Dosierpumpen müssen dennoch möglichst präzise arbeiten. All dies stellt Hersteller wie Anlagenbauer vor neue Herausforderungen.
Digital Dosing: ein neues Konzept Die Lösung für zunehmend komplexere Dosier-Applikationen sind intelligente Dosierpumpen mit neuartigen Antriebs- und Einstellmechanismen, welche die Prozesse wirtschaftlich, zuverlässig und präzise am Laufen halten und dadurch dem Anwender die Arbeit erleichtern.
Wo Getränke hergestellt, gemixt oder abgefüllt werden, sind Pumpen im Einsatz.
In herkömmlicher Weise erfolgt die Dosiermengen-Einstellung klassischer Dosierpumpen durch Veränderung der Hublänge oder der Hubfrequenz. Die Hublänge kann entweder manuell oder elektrisch verändert werden, die Hubfrequenz wird elektronisch über die Motordrehzahl oder die Taktung des Dosierhubes durch Ein- und Ausschalten des Motors bzw. des Antriebsmagneten angepasst. Darüber hinaus sind Kombinationen dieser Einstellmöglichkeiten üblich. In der Praxis sind Anwender mit der Wahl des passenden Dosiermengen-Einstellverfahrens und der Kalkulation der Einstellparameter wie Hubzahl, Hublänge, Hubvolumen und Hubfrequenz vielfach überfordert. Hinzu kommt, dass diese Verfahren auch nicht problemfrei sind. Bei zu geringer Hublänge kann es zu Lufteinschlüssen oder Ansaugstörungen kommen. Eine zu niedrige Hubfrequenz und Taktung des Dosierhubes verursacht Dosierlücken und führt zu einer nicht kontinuierlichen Dosierung. Das von der Grundfos-Tochter Alldos entwickelte neue Konzept «Digital Dosing» vermeidet diese Unzulänglichkeiten, bietet dem Anwender modernstes Dosierverhalten und hohen Bedienkomfort, ohne dabei die Prozesssicherheit zu vernachlässigen. Der Einsatz von Schrittmotor- bzw. EC-Antrieben bietet dem Anwender eine präzise Kontrolle über die Hubgeschwindigkeit. Die Dauer jedes Druckhubes variiert je nach eingestellter Dosiermenge. Die Saughubzeit ist stets konstant, kann durch die Anti-KavitationsFunktion verlängert und dadurch an die jeweilige Dosiersituation angepasst werden. Der entscheidende Vorteil: Stets saugt die Pumpe mit vollem Hubvolumen an, was ein kontinuierliches Dosieren und eine geringe Pulsation gewährleistet. Besonders vorteilhaft ist dieses Dosierverhalten bei ausgasenden Medien und bei Installationen mit län geren Saugleitungen.
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Die digitale Eingabe der Dosierleistung ohne Hubverstellung in Kombination mit der Kalibrierfunktion zur Anpassung an das Dosiermedium, die Zwangsanlenkung der Mem-bran («Positive Drive») sowie die optimierte Dosierkopf- und Ventilgeometrie bewirken eine für Membranpumpen sehr hohe Genauigkeit von ±1 %. Das sind entscheidende Faktoren für eine umweltschonende und kostenbewusste Dosierung von Hilfsstoffen. Ein weiterer Vorteil ist der Einstellbereich der Dosiermenge direkt in [l/h] oder [ml/h] mit Einstellbereichen von 1/3000, 1/1000 bzw. 1/800. Dies reduziert die Variantenzahl erheblich: Nur drei Pumpengrössen decken Dosierleistungen von 2,5 ml/h bis 940 l/h ab.
Intelligente Dosierüberwachung und Durchflussregelung Mit der Entwicklung des FlowControl-Systems setzt Grundfos zudem Massstäbe bei der intelligenten Durchflussregelung. Diese Überwachung identifiziert die häufigsten Ursachen von Dosierfehlern wie defekte Ventile, Luftblasen, Kavitation oder Überdruck. Solche Fehler zeigt das System als Klartext im Display an oder leitet die Meldung via Feldbus weiter – eine zeitraubende Fehlersuche wie bei herkömmlichen Dosierpumpen entfällt. Falls der Druck z. B. bei einem Leitungsbruch abfällt oder einen frei einstellbaren Wert überschreitet, schaltet die Pumpe automatisch ab und verhindert so kritische Situationen. Dank der integrierten Durchflussmessung (AutoFlowAdapt) muss der Betreiber auch
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Wissenschaftler testen die Dosierpumpe DDA Im Rahmen eines anwendungsbezogenen Kooperationsprojektes des Lehrstuhls für Lebensmittelchemie und molekulare Sensorik der Technischen Universität München und des Instituts für Lebensmitteltechnologie der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf sowie zweier Industriepartner wurden vergleichende Pumpenuntersuchungen vorgenommen. Untersucht wurde die Dosiergenauigkeit der Dosierpumpe Smart Digital DDA 7,5-16 FCM von Grundfos gegenüber dem Vorgängermodell DMI 3-10. Bei der DMI 3-10 handelt es sich um eine Standard-Dosierpumpe mit Synchronmotor und Hublängeneinstellung. Die mechanische Dosierpumpe hat einen Einstellbereich von 1:10 (300 ml/h – 3 l/h), der mit der Hubfrequenzregelung (Start/Stopp des Motors) noch reduziert werden kann. Die abweichende Technologie digitaler Dosierpumpen wird im Haupttext ausführlich vorgestellt. Im Rahmen der Versuchsdurchführung wurde mit der Dosierpumpe das zu untersuchende Medium (Wasser bzw. Chlorbleichlauge) aus einem temperierten Tank in einen abgedichteten Messkolben dosiert. Nach Ablauf einer Stunde wurde die Dosierung unterbrochen, das Gewicht des Dosiermediums bestimmt und über die anfänglich ermittelte Dichte das Volumen
berechnet. Beide Pumpen wurden über den gesamten Dosierbereich untersucht. Eine der am häufigsten dosierten Chemikalie in der Wasseraufbereitung ist die Chlorbleichlauge. Grundfos wirbt mit der Möglichkeit, diese ausgasende Chemikalie mit der DDA-FCM ohne Zusatzeinrichtungen dosieren zu können. Ergebnis der Untersuchungen: Die DDA-FCM ist bei der Dosierung von Chlorbleichlauge deutlich im Vorteil gegenüber der herkömmlichen Dosierpumpe DMI. Die Wiederholgenauigkeit liegt bei der DDA bei Volumenströmen grösser 100 ml/h unter 1 %. Die absolute Dosiergenauigkeit schwankt bei der DMI je nach eingestelltem Volumenstrom bei Chlorbleichlauge zwischen 4,5 und 36,6 %. Die DDA-FCM kann die ausgasende Chlorbleichlauge sehr gut dosieren. Ein weiteres Resultat: Durch das genaue Dosieren der DDA können bei der Proportional-Dosierung je nach eingestellter Dosiermenge zwischen 5 und 19 % Chemikalien eingespart werden. Gerade bei der Flockungsmitteldosierung z. B. mit 70 ml/h können so je Pumpe pro Jahr 100 l Flockungsmittel eingespart werden. Ergebnis: Die Smart Digital DDA-FCM ist der herkömmlichen Dosiertechnologie mit der DMI in Präzision und Dosiergenauigkeit weit überlegen.
keine zusätzlichen Kosten für die entsprechende Messtechnik aufbringen. Selbst schwankende Systemgegendrücke haben keinen Einfluss auf den geforderten Volumenstrom – Abweichungen werden automatisch durch die Geschwindigkeitsanpassung des Schrittmotors ausgeglichen. Die aktuelle Messung des Dosiervolumenstroms wird im Display angezeigt, über den Ana-
logausgang ausgegeben oder kann per Feldbus übertragen werden.
Die Smart Digital Dosing-Baureihe (DDC, DDA, DDE) erfüllt mit der Voll-PTFE-Membran höchste Anforderungen an Lebensdauer und Chemikalien-Resistenz.
Erweiterte Kommunikationsmöglichkeiten Es gibt unterschiedliche Wege, um die Daten von einem Feldgerät (hier die Dosierpumpe) zur zentralen Leitstation zu lenken. Die klassische Praxis, jedes Feldgerät einzeln mit einem zentralen Prozesscontroller zu verkabeln, funktioniert zwar, ist aber nicht sehr effizient. Dagegen macht die Verwendung einer Bus-Struktur eine Punkt-zuPunkt-Verkabelung unnötig. In Summe senkt dies die Installationskosten von Feldgeräten in der Praxis um bis zu 40 Prozent. Zudem lassen sich neue Geräte durch Anschliessen an den Bus sehr einfach ins System einbinden. Die Anbindungsmöglichkeit an die zentrale Leittechnik per Feldbus eröffnet dem Betreiber einer Dosierpumpe vielfältige und effiziente Überwachungs- und Steuerungsmöglichkeiten. Alle generierten Daten stehen dann beispielsweise auch für vorbeugende Wartungs- und Instandhaltungsmassnahmen zur Verfügung. Nicht zuletzt können Daten archiviert werden – wichtig beispielsweise in Branchen mit hohen Validierungsanforderungen durch die US-amerikanische FDA (Food and Drug Administration).
DIC HTU NGEN Absolute Dosiergenauigkeit: Die DMI 3-10 (rote Kurve) dosiert Wasser bei 20 °C mit einer absoluten Dosiergenauigkeit von 5,6 % bei 3 l/h (Hublänge 100 %, Hubfrequenz 84,5 %) und mit 21 % bei 0,015 l/h (Hublänge 10 %, Hubfrequenz 4,2 %). Bei der DDA 7,5-16 FCM (grüne Kurve) ist die Abweichung zwischen Soll- und Istwert bei einer Dosiermenge grösser 50 ml/h kleiner 1 %. Bei einem Nennvolumenstrom von 5 bis 10 ml/h liegt der Wert unter 2 %.
High-end-Dosierpumpen der Baureihe DDA verfügen über eine erweiterte Feldbus-Kommunikation. Dazu steht entweder eine interne E-Box (sie wird zwischen Pumpe und Fussplatte eingeklickt) oder ein externes CIU-Modul zur Verfügung. DDA-Dosierpumpen können auf diese Weise in folgende Feldbus-Systeme eingebunden werden: Profibus DP, Profinet IO, Modbus TCP, Modbus RTU, Grundfos Remote Management. Für die einfache und schnelle Integration in Profibus- oder Profinet-Systeme offeriert Grundfos vorprogrammierte Funktionsblöcke; diese reduzieren die Integrationszeit deutlich. An das CIU 271-Modul (Grundfos Remote Management) kann der Betreiber bis zu sechs DDA-Dosierpumpen anbinden und über eine vorinstallierte Internetseite überwachen und fernbedienen. Auf diese Weise ist es beispielsweise möglich, den Verbrauch an Chemikalien online zu überwachen; auch eine Optimierung wie das Einstellen der Dosiermenge ist möglich. Fazit: Die Anforderungen industrieller Betreiber an eine Dosierpumpe lassen sich kurz und bündig so zusammenfassen: Hochgenau in der Dosierung und einfach im Handling. Vielfach müssen sie auch zur Überwachung in übergeordnete Prozessleitsysteme eingebunden werden. Smart Digital-Dosierpumpen mit neuen Antriebsund Einstellmechanismen sind die Lösung für immer komplexere Dosier-Applikationen mit konzentrierten und teilweise viskosen Chemikalien in der Wasseraufbereitung und Prozesstechnik. Die Dosierpumpen überzeugen in der Praxis auch durch das sehr einfa■ che, komfortable Handling.
ZUM AUTOR *Grant Bradford, Vertriebsleiter Industrie, Grundfos Pumpen AG, Fällanden Informationen: Grundfos Pumpen AG CH-8117 Fällanden Telefon 044 8068111 info_ch@grundfos.com; www.grundfos.ch
WIR HALTEN DICHT Wenn es um Dichtungen geht, macht uns keiner so schnell etwas vor. In all ihren Ausprägungen, Formen und Anwendungsmöglichkeiten liefern wir unseren Kunden die passenden Dichtungen. Egal, ob Sie eine Duschbrause herstellen oder ein Kraftwerk unterhalten.
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Kubo Tech Ges.m.b.H. Lederergasse 67 AT-4020 Linz T + 43 732 781937-0 F + 43 732 781937-80 office@kubo.at www.kubo.at
Wir machen es möglich.
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pumpen & armaturen
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Geschlossene Verbindung In der Pharmaindustrie, Biotechnologie aber auch zunehmend in der Lebensmittelindustrie kommt den Verbindungen von Rohrleitungen, dem Anschluss von Armaturen und der Anbindung an Behälter und Reaktoren eine besondere Bedeutung zu. Dabei wachsen die Anforderungen bezüglich der Qualität, Reinheit und Hygiene ständig. Bei der Planung und Installation solcher Komponenten müssen Werkstoffe, Oberflächen, Schweisstechnik aber auch die Reinigungsmöglichkeiten detailliert betrachtet werden. Nicht zuletzt spielt natürlich auch die Funktionalität eine grosse Rolle.
SABINE ALICKE
I
n der Praxis übernehmen Ventile, Klappen und andere Armaturen die verschiedensten Aufgaben, eine der wichtigsten ist sicherlich die Regulierung von Flüssigkeitsströmen. Sie steuern den Durchfluss, sichern vor ungewollten Vermischungen, verhindern Überdrücke und verbinden verschiedene Produktflüsse. Ein Beispiel findet sich in einer Applikation von Gemü (www.gemue.ch) bei der MMM Münchener Medizin Mechanik GmbH. Hier werden Flüssigkeiten in verschlossenen Behältnissen aus Glas oder anderem temperaturbeständigen Material (z. B. Ampullen) sterilisiert. Die Gemü-Ventile regulieren dabei die Befüllung der Sterilisierkammer. Diese wird zunächst bis zu einem definierten Niveau mit vollentsalztem Sterilisierwasser gefüllt. Anschliessend strömt dieses im Kreislauf durch einen dampfbeheizten Wärmetau-
scher und berieselt das Sterilisiergut mit zunehmender Temperatur bis 121 °C. In der anschliessenden Kühlphase strömt das Sterilisierwasser durch den nun wassergekühlten Wärmetauscher und kühlt das Sterilisiergut auf eine vorgegebene Temperatur. Die pneumatisch betriebenen Sitzventile Gemü 554 regulieren dabei die Befüllung der Sterilisierkammer mit Wasser sowie die Dampfbeheizung bzw. die Wasserkühlung des Wärmetauschers. In der Umwälzleitung dagegen werden Absperrklappen Gemü 490 eingesetzt, da diese im Vergleich zu pneumatisch betätigten Schrägsitzventilen gleichen Nenndurchmessers deutlich kompaktere Einbaumasse bei sehr hohen Durchflusswerten aufweisen. Zur Technopharm ist nun bei den Ventilbaureihen 505, 507, 550, 554 sowie 555 ein Edelstahl-Feingusskörper in den Nennweiten DN 15, 20, 25, 40, 50, 65 mit
Armaturen, aber auch andere Komponenten, die bei sterilen Prozessen eingesetzt werden, müssen besondere Anforderungen erfüllen. Hier im Bild werden Ventile zur Heisswasserberieselung für die Sterilisation von Flüssigkeiten in verschlossenen Behältnissen aus Glas eingesetzt. (Bild. Gemü)
angegossenem ASME BPE Clamp-Stutzen und kurzer ASME BPE Baulänge erhältlich. Damit wurde das Portfolio noch einmal erweitert.
Sichere Reinigung Bei Sterilkomponenten kommt es nicht nur auf die Funktion an, sondern bei vielen Prozessen steht die Reinigbarkeit im Vordergrund. Das A und O für optimierte Reinigungsabläufe sind Komponenten, die erst gar nicht verschmutzen können oder in denen sich keine Keime festsetzen. Glatte Oberflächen mit Rauigkeiten unter 0,8 μm gehören ebenso dazu wie totraumfreie Konstruktionen und Anlagen, die vollständig leerlaufen. Edelstahl ist – insbesondere im Inneren der Komponenten – nach wie vor der Werkstoff Nummer 1, zunehmend werden aber auch für spezielle Kunststoffe, die verschiedensten Reinigungschemikalien widerstehen und in Armaturen eingesetzt. Insgesamt kommt es nicht nur auf den Werkstoff an, sondern auch beim Einbau von Armaturen sind Fehler möglich, die selbst ein Ventil, das nach allen hygienischen Konstruktionsvorgaben entwickelt wurde, in die Knie zwingen. Banales, aber immer noch anzutreffendes, Beispiel ist die hängende Rohrleitung, in der sich Flüssigkeiten sammeln können. Hier nutzt weder die polierte Oberfläche noch ein Edelstahlwerkstoff etwas, um eine drohende Verkeimung abzuwenden. Ventile sind also so einzubauen, dass Toträume so weit wie möglich vermieden werden. Ferner ist darauf zu achten, dass Dichtungsmembrane und Faltenbälge nicht durch zu hohe Druckstösse belastet werden. Schweissnähte sind fachgerecht unter Schutzgas zu erstellen. Dies gilt insbesondere für nachträgliche Veränderungen des Leitungssystems. Hier sind nicht zerstörende Prüfungen der Schweissstellen zu empfehlen.
Vielfältige Komponenten und Aufgaben Dabei muss nicht nur das Ventil betrachtet werden, sondern eine Vielzahl anderer Komponenten, um letztendlich einen sicheren Prozess zu erhalten. Connectors Verbindungstechnik AG (www.connectors.ch) bietet daher eine breite Produktpalette, die alle ab Lager lieferbar sind. Die in der Steriltechnik einsetzbaren Produkte genügen den hohen Ansprüchen der Pharmaindustrie und sind mit den geforderten Zertifikaten lieferbar. Standardmässig werden die mediumberührten Teile aus 1.4435 BN2 Material gefertigt. Weitere Materialien wie z. B. Hastelloy sind auf Anfrage erhältlich. Nur ein Beispiel sind die VKlemmen, die in Bezug auf Gewicht, Raum, Zugang, Montage und Unterhalt einige Vorteile gegenüber verschraubten Flanschen bieten. Hier müssen nur ein oder zwei Bolzen angezogen werden oder keine, falls eine Schnellverschlusshalterung benutzt wird. Die Klemmen können auch mit einem T-Bolzen, einer Flügelmutter oder einem kleinem Handrad ausgerüstet werden. Wo ein Ventil oder Abzweig, muss natürlich auch eine Rohrleitung oder ein Schlauch vorhanden sein: Eine Alternative zu Silikonschläuchen bietet beispielsweise der neue Pharmaline N von Technoplast (www.technoplast-kunststoffe.com). Diese verfügt über eine verbesserte Knickstabilität und eine bessere Flexibilität. Der Schlauch wird mit einer auf ein Edelstahlgeflecht aufextrudierten platinkatalysierten Silikonbeschichtung geliefert. Pharmaline N ist im Gegensatz zu Silikonschläuchen für häufigere Sterilisationszyklen geeignet, ohne Schaden zu nehmen. Er hält mindestens 100 Autoklavenzyklen à 30 Minuten bei 134 °C stand. Bei Sterilisationen mit Dampf empfehlen wir den schwarzen antistatischen Liner. Zudem kann er aufgrund der Flexibilität glatte PTFE-Schläuche ersetzen, deren Flexibilität an Grenzen stösst. Auf den ersten Blick ist die Pharmaindustrie ein ungewöhnlicher Einsatzort für Berstscheiben. Doch in bislang kritischen Anlagen wie Sprühtrocknern mit/ohne Nassreinigung, Fliessbetttrocknern, Filtern und Mischern werden Spezialberscheiben benötigt. Pünktlich zur Technopharm hat die Kommission der EHEDG (European Hygienic Engineering & Design Group) die Ex-Go-Vent Hyp von Rembe (www.rembe.com) getestet und mit dem erfolgreich bestandenen Reinigbarkeitstest die Eignung für Cip-Reinigung bestätigt. Da die Ex-Go-Vent Hyp an den Behälterradius angeformt werden kann und unerwünschte Toträume somit vermieden werden, eignet sie sich auch ideal für den Einsatz an zylindrischen Behältern. Bei
Kontinuierliches Wachstum, herausragende Innovationen und höchstes technisches Niveau präsentiert die VALVE WORLD EXPO 2014 wieder in Düsseldorf. Ventile und Armaturen, die gesamte Palette des Zubehörs sowie der vor- und nachgelagerten Technologien stehen im Mittelpunkt des Geschehens. Die VALVE WORLD CONFERENCE als bedeutendstes Branchenereignis analysiert die Zukunft der Märkte vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Bewertungen. Düsseldorf turns it on !
9. Internationale Fachmesse mit Kongress für Industrie-Armaturen
Düsseldorf, 2.– 4. Dezember 2014
Sterilventile als Erfolgsfaktor Das Interesse an Sterilventilen wächst: Beispielsweise hat Krones (www.krones.com/de), Weltmarktführer in der Getränkeabfüll- und Verpackungstechnik, seinen Geschäftsbereich Ventiltechnik in ein eigenes Unternehmen, die Evoguard, ausgegründet. Unter dem Namen Evoguard begann Krones vor mehreren Jahren mit der Entwicklung einer eigenen Ventilserie, die optimal auf die Bedürfnisse der Getränke- und Nahrungsmittelindustrie wie auch den Bereich der Molkereien abgestimmt ist. Zunächst wurden Scheibenventile entwickelt, dann Einsitzund Doppelsitzventile, später Regelventile und auch Aseptikventile. Aufgrund dieser langjährigen Erfahrungen bei der Ventilentwicklung wie auch den umfangreichen Kenntnissen von Kundenanforderungen verfügt Krones heute über ein komplettes wie technologisch führendes Produktprogramm, das nicht nur für die Getränke- und Nahrungsmittelindustrie und Molkereien interessant ist, sondern sich auch optimal für die Pharma- und Biotechbranche eignet.
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pumpen & armaturen
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stellt die italienische Valv Engineering (www.valvengineering.com) in Nürnberg eine neue Drosselventilbaureihe vor – die Serie Oyster Compact Ventil. Ohne die Massen der Dichtung bzw. der Klappe zu ändern, wurde das herkömmliche Ventilgehäuse neu gestaltet, um die Gesamtmassen und das Gewicht des Ventils um 20 % zu reduzieren. Das neue Ventil verfügt über eine völlig neugestaltete Klemme, die, zusammen mit der Gewichtsminderung, das Abmontieren und Anbringen des Ventils vereinfacht. Das Ventil kombiniert die Vorteile eines geschraubten Ventilgehäuses (fest, kostengünstig) mit den Vorteilen eines geklemmten Gehäuses (schneller Abbau zwecks Reinigung sowie müheloser Wiederzusammenbau ohne Einsatz von Sonderwerkzeugen). Wachstum mit Sterilarmaturen: Die Ventilproduktion von Krones wurde Anfang des Jahres in ein eigenes Unternehmen ausgelagert. (Bild: Krones)
System aus einer Hand
Aufstellungen im Aussenbereich wird durch die optional erhältliche, geschlossenzellige Silikonkissenisolierung eine Ablagerung, bedingt durch Taupunktunterschreitung, vermieden. Temperatur- und Energieverluste werden auf ein Minimum reduziert. So verbessert die Berstscheibe mit ihrem sanitären Design die Produktqualität und schützt gleichzeitig den Prozess vor Kontamination und Produktionsausfall. Der AWH-Connect (www.awh.eu) ist dagegen ein aseptischer und hygienischer Anschluss für Behälter. Mit der Verwendung von AWH-Connect anstelle von klassischen Klemmstutzen lassen sich Toträume in Behältern eliminieren bzw. minimieren. Bei dem AWH-Connect wurde die standardmäs-
Das modulare Element-Konzept von Bürkert (www.buerkert.ch) verbindet Regler, Ventile und Sensoren mit einer intelligenten und flexiblen Systemarchitektur. Durch die Erweiterung des Ventilangebots um Antriebsgrössen bis zu 130 mm lassen sich mit den Geradsitzventilen der Element-Serie jetzt Armaturen bis zu einer Nennweite von DN 100, mit den Schrägsitzventilen bis DN 65 und mit den Membranventilen bis zu DN 50 realisieren. Ihr spezielles Antriebsdesign erlaubt die einfache Integration von Automatisierungseinheiten in allen Ausbaustufen vom Stellungsrückmelder bis hin zum elektropneumatischen Stellungsregler oder Prozessregler. Mit diesem Konzept lassen sich selbst komplexe Anlagen vollständig mit minimalem Aufwand für Verkabelungs- und Verschlauchung dezentral automatisieren. ■
sige Abdichtung eines Klemmstutzens, wie z. B. nach DIN 32676 oder ASME-BPE, gepaart mit den Vorteilen eines Blockflansches, der in die Behälterwand eingeschweisst wird. So ist es möglich, eine Komponente wandbündig, produktnah und vor allem totraumfrei an einen Behälter anzuschliessen. Die Zeiten und Kosten für die Reinigung und Sterilisation (CIP/SIP) der Behälter können deutlich reduziert werden. Die Reinigungsergebnisse sind sichtbar besser und die Validierung der CIP/SIP-Prozesse einfacher. Darüber lässt sich Reinigungsequipment, Probenahmeventile, Schaugläser oder Filter anschliessen. Darüber hinaus kommt es natürlich auch auf die Handhabbarkeit im Betrieb an. So
TOC on-line (LAR) ■ UV- und thermische Oxidation
■ Trinkwasser ■ Kühlwasser ■ Abwasser CH-8623 Wetzikon 3 Telefon 044 931 22 88 www.mbe.ch
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Individuelle, integrierte Mehrwege-Ventilsysteme Als Ventilspezialist reduziert die Firma GEMÜ den Platzbedarf bei verfahrenstechnischen Anlagen und steigert gleichzeitig die Leistungsfähigkeit der eingesetzten Systemkomponenten. GEMÜ Mehrwege-Ventilblöcke aus Edelstahl fassen verschiedene Funktionen zur Steuerung von Flüssigkeiten und Gasen auf möglichst kleinem Raum zusammen.
D
ie anwendungsspezifischen Blocklösungen von GEMÜ sind kompakt, leicht und entleerungsoptimiert konstruiert. Sie weisen einen deutlich reduzierten Totraum auf, haben ein geringes Hold-up Volumen, keine internen Schweissnähte, bieten eine erhöhte Produktsicherheit und reduzieren den Total Cost of Ownership. Damit lassen sich komplexe und zugleich wirtschaftliche Ventilknoten mit grossem Funktionsumfang realisieren. In der Kombination aus Einzelventilen und Blöcken ergeben sich für die Anlagenbauer damit deutliche Vorteile.
20 Jahre Erfahrung GEMÜ fertigt seit 20 Jahren innovative Mehrwege-Ventilblöcke aus Edelstahl für sterile Prozesse in der Pharmaindustrie und der Biotechnologie. Die Komplexität und die Erfüllung der Endkundenanforderungen durch den modernen Anlagenbau wären ohne diese sich ständig weiterentwickelnde Mehrwegeventilblock-Technik nicht realisierbar. In ihr steckt noch grosses Potenzial. GEMÜ unterstützt seine Kunden bei der Planung und Lösungsfindung. Auch Konstruk-
GEMÜ Mehrwege-Ventilblock in einer UHT-Anlage (Ultra High Temperature).
Medienverteilung in einer Anlage zur Augensalbenherstellung.
tion und Fertigung dieser komplexen Bauteile auf modernsten CNC-Bearbeitungszentren werden durch den Ventilspezialisten übernommen.
da diese Baugruppen bereits alle nötigen Eigenschaften beinhalten.
Kundennutzen: Multifunktionale Einheit durch Integration unterschiedlicher Sensorik- und Instrumentierungskomponenten ■ Erhöhte Anlagensicherheit, u. a. durch weniger Verrohrung und Verbindungselemente ■ Platz- und ressourcenschonender als konventionelle Lösungen ■ Kompetente Beratungsleistung durch GEMÜ Anwendungsspezialisten ■ Geringerer Schweiss-, Montage- und Validierungsaufwand ■ Know-how- und Kopierschutz von Prozessen durch nicht sofort ersichtliches Fliessschema ■ Geringere benutzte Fläche und geringeres Restvolumen im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise ■
Integration verschiedenster Funktionen
In Mehrwege-Ventilblöcken können verschiedenste Funktionen integriert werden: Mischen, Teilen, Leiten, Entleeren, Zuführen oder Reinigen. Möglich sind auch Doppelabsperrungen, Querverbindungen, Sicherheits- und Regelfunktionen sowie die Integration von Sensoren, Filtern oder Rückschlagventilen. Diesen einzelnen Funktionen werden anwendungsspezifische Aufgabenstellungen zugewiesen, wie Medienverteilung, Probenahmen, Anschluss von Sterildampf oder Reinigungsmedien. Sie stellen ebenso verfahrenstechnische Lösungen sicher, wie einen Mindestdurchfluss oder eine Block-andBleed-Funktion. Komplizierte Verrohrungen mit Ventilen, Fittings, Sensoren usw. werden durch BlockKundenspezifischer Mehrwege-Ventilblock GEMÜ M600. lösungen stark vereinfacht,
GEMÜ Vertriebs AG CH-6343 Rotkreuz Telefon 041 799 05 05 vertriebs@gemue.ch www.gemue.ch
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Neue Wärmeträgerpumpe in Inline-Bauweise > Bei der neuen Etaline SYT-Baureihe handelt es sich um einstufige Spiralgehäusepumpen in so genannter Inline-Bauweise. Das bedeutet, dass bei diesen Wärmeträgerpumoen Saug- und Druckstutzen auf einer Achse liegen. Damit sind die Aggregate besonders für kompakt gebaute Heizanlagen mit engen Platzverhältnissen geeignet, da sie eine einfache Rohrführung ermöglichen. Der maximale Förderstrom beträgt bis zu 316 Kubikmetern pro Stunde. Die grösste Förderhöhe liegt bei 69 Metern. Die Etaline SYT sind in der Lage, Heisswasser sowie mineralische und synthetische Wärmeträgeröle mit einer Temperatur von bis zu 350°C zu fördern. Die neuen Pumpen sind wegen ihres robusten Aufbaus besonders für den Einsatz im rauen Umfeld einer Wärmeübertragungsanlage geeignet. Die Entwickler optimierten die Hydraulik der neuen Aggregate mit Hilfe der CFD-Technik genannten computergestützten Strömungssimulation (Computational Fluid Dynamics). Mit deren Hilfe optimierten sie die hydraulische Form des Ansaugkrümmers sowie des Spiralgehäuses und der Laufräder. Dank dieser Hydraulik sind die Pumpen sehr energieeffizient. Durch zehn verschiedene Baugrössen ist sichergestellt, dass sich für fast jeden Betriebspunkt eine Pumpe auswählen lässt, die immer nahe an ihrem Betriebsoptimum arbeitet und damit sehr energieeffizient arbeitet. Vor der Auslieferung erhält jede Pumpe einen Laufraddurchmesser, der exakt auf den Betriebspunkt der Anlage angepasst ist, in der sie später eingebaut wird. KSB Zürich AG CH-8005 Zürich Telefon 043 210 99 33 www.ksb.com, info-ch@ksb.com
Standard: mehr Effizienz und optimale Dosierergebnisse
Leckagefreie Förderung mit magnetisch hermetischer Mikrozahnringpumpe > Die magnetisch angetriebene, hermetische Baureihe von Mikrozahnringpumpen wird hinsichtlich Baugrösse und Antriebsvarianten erweitert. Diese Pumpen sind durch ihren Aufbau ohne Wellendichtung zur Förderung von kristallisierenden, luftempfindlichen und feuchtesensitiven Medien geeignet. Ermöglicht wird diese Funktionalität durch einen medientrennenden Spalttopf, der den magnetischen Antrieb umgibt. Leckagefreiheit, lange Standzeiten, eine geringe Energieaufnahme und eine integrierte Drehzahlregelung kennzeichnen diese Baureihe der HNP Mikrosysteme GmbH ebenso wie die kompakten Abmessungen der Pumpe mit einem Durchmesser ab 22 mm und einer Länge ab 69 mm. Zwei weitere Baugrössen ergänzen die magnetisch hermetische Baureihe, so werden pulsationsarme und genaue Volumenströme von 1,2 ml/min bis 288 ml/min sowie Systemdrücke bis 15 bar erreicht. Weitere Antriebsvarianten zur Gewährleistung einer präzisen Dosierung befinden sich in einer fortgeschrittenen Testphase. HNP Mikrosysteme GmbH D-19053 Schwerin Telefon +49 (0)385 52190300 info@hnp-mikrosysteme.de www.hnp-mikrosysteme.de
Für grösste Fördergenauigkeit – neue Dosierpumpe Qdos 60
> Die Motordosierpumpe Sigma Steuerungstyp wurde komplett überarbeitet. Sicherheit, Effizienz und Umweltschutz sind Standardausstattung. Die Motordosierpumpen Sigma, Steuerungstyp S1Cb/S2Cb/S3Cb sind neu mit einem abnehmbaren Bedienteil, Dosierprofilen, einer automatischen Überdruckabschaltung und Sicherheitsmembran ausgerüstet. Die Sigma erfasst Bewegungs- und Geschwindigkeitsprofile in Kombination mit dem Energiebedarf. Sie erkennt den Kraftbedarf und steuert die Energiezufuhr der Anwendung. Im Halb- und 2/3-Lastbetrieb liegt die Einsparung sogar bei bis zu 30 %. Für ein optimales Ergebnis kann über Dosierprofile dosiert und so an die Besonderheiten der Chemikalie oder der Applikation angepasst werden. Bei der neuen Baureihe lässt sich die Drehzahl der Antriebe durch den integrierten Frequenzumrichter optimal variieren. Der Hub wird gemäss Dosierprofil ausgeführt. Die neue Baureihe verfügt über eine Kontrolle des Energiebedarfs: Beim Überschreiten der Toleranz schaltet sich die Pumpe elektronisch ab. Die Baureihe Sigma ist standardmässig mit einer Mehrschicht-Sicherheitsmembran und einer integrierten Membranbruch-Signalisierung ausgestattet. Bei einem Membranbruch bleibt das Dosiermedium im Dosierkopf und gelangt nicht in die Umwelt.
> Die Watson-Marlow Pumps Group präsentiert die Qdos 60, das neueste Modell ihrer revolutionären, ventillosen Qdos-Dosierpumpenreihe. Die innovative und vielseitig einsetzbare Pumpe liefert Fördermengen von 0,1 bis 1000 ml/min bei einem Druck bis 7 bar. Durch ihre überlegene Dosiergenauigkeit spart sie Kosten bei der Dosierung von Chemikalien. Die innovative ReNu Pumpenkopf-Technologie ermöglicht eine einfache, werkzeugfreie Wartung und niedrigere Instandhaltungskosten als bei Membranpumpen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Membranpumpen mit Magnetantrieb oder Schrittmotor kommt die Qdos ohne Zusatzgeräte aus. Sie trägt damit der wachsenden Nachfrage nach wirtschaftlichen Systemen mit niedrigen Betriebskosten Rechnung. Durch das peristaltische Förderprinzip bietet die Qdos eine präzise, lineare und wiederholbare Dosierung bei wechselnden Prozessbedingungen. Selbst beim Dosieren schwieriger Medien oder wenn Druck, Viskosität und Feststoffgehalt variieren, reduziert die Qdos den Bedarf an eingesetzten Chemikalien und steigert die Produktivität. Typische Anwendungsgebiete für die Qdos 60 finden sich in der Wasseraufbereitung und -desinfektion, der Steuerung des pH-Werts, der Dosierung von Flockungsmitteln und der Reagenzdosierung bei der Mineralienaufbereitung. Mit bis zu 1000 ml/min bietet die Qdos 60 eine grössere Förderleistung als ihre kleine Schwester Qdos 30 und eignet sich daher insbesondere für Dosieranwendungen in grösseren Wasseraufbereitungsanlagen.
ProMinent Dosiertechnik AG CH-8105 Regensdorf Telefon 044 8706111 info@prominent.ch www.prominent.ch
Watson-Marlow GmbH D-41569 Rommerskirchen Telefon +49 (0)2183 420 40 c.paschen@watsonmarlow.de www.watson-marlow.de
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V I C I A G I N TE R N A TI O N A L
Tools für Analytik und Medizintechnik VICI, die Abkürzung für Valco Instruments Co. Inc., repräsentiert heute auch die gesamte Firmengruppe, die sich mit Herstellung und Vertrieb verschiedener Produkte für analytische Geräte befasst.
Ein breite Palette von Fittings vervollständigt das VICI-Sortiment.
S
eit mehr als 45 Jahren ist VICI Valco Instruments Co. Inc. der Marktführer in Design und Produktion von Standard- und kundenspezifischen Ventilen und Verschraubungen für die Chromatographie. Zusätzliche Detektoren und Instrumente erlauben Präzisionsanwendungen in den Bereichen Analytik, Biochemie und Medizintechnik. Das Produktportfolio umfasst eine breite Palette an verwandten Produkten. Pneumatische und elektrische Ventilantriebe, Schläuche und Kapillaren aus Polymeren und Edelstahl, Probenschleifen, Filter, NiederdruckFlüssigkeitspumpen, Gasaufreinigungskartuschen, Kalibratoren und Diffusionsröhr-
Betriebsgebäude der VICI AG International in Schenkon.
Präzision ist Trumpf: VICI stellt Standard- und kundenspezifische Ventile für analytische und medizinische Geräte her.
chen als Standards für die Gerätekalibrierung, GC Detektoren, GC Säulen, Fast GC Komponenten, Sicherheitsprodukte, Spritzen und vieles mehr runden das Angebot ab. Die VICI Firmengruppe umfasst die Firmen/Marken VICI Valco, Cheminert, Jour, VICI Metronics, VICI Precision Sampling, VICI Gig Harbor und HayeSeparations. VICI beliefert nahezu alle Hersteller von HPLC/UHPLC und GC Geräten weltweit. Viele Hersteller anderer analytischer und medizinscher Geräte für z.B. Liquid Handling, FIA, SFE, SFC, Durchflusszytometrie und PET/HotCell Anwendungen gehören ebenfalls zu unserem Kundenkreis.
VICI AG International (Schweiz) ist seit über 30 Jahren eine unabhängige Produktionsstätte für Ventile, Verschraubungen, Detektoren und mehr. Kunden in Europa, Asien und Afrika werde durch uns mit der gesamten VICI Produktpalette beliefert. Die VICI AG ist ISO 9001 : 2008 und ISO 14001 : 2004 zertifiziert und war das erste zertifizierte Unternehmen zur Herstellung von Hoch- und Niederdruckventilen für wissenschaftliche Geräte (seit 1996). Eine Zertifizierung nach OHSAS 18001 und ISO 13485 wird für die nächsten Jahre angestrebt. 2003 wurde ein neues Firmengebäude am Standort Schenkon (Schweiz) bezogen, das bereits im 2009 erweitert wurde. Hoch motivierte Mitarbeitende und eine moderne Infrastruktur sind ein Garant um den gestiegenen Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden. Die gesamte VICI Gruppe zählt ca. 450 Mitarbeitende, davon ca. 85 bei VICI AG International – Tendenz: steigend. Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung werden ständig qualifizierte Naturwissenschaftler, Ingenieure und Polymechaniker gesucht. ■
VICI AG International CH-6214 Schenkon Telefon 041 925 62 00 info@vici.ch www.vici.com
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LABORPUMPEN
«Förderbeauftragte» für das Labor Pumpen in Chemie- und Life-Science-Laboratorien dienen zur Förderung von Flüssigkeiten beim Absaugen, Filtrieren oder für Druckanwendungen wie etwa Flüssigkeitschromatographie, zum Verdampfen von Lösemitteln beim Eindampfen und Destillieren sowie um die Prozessbedingungen für Analysegeräte, z. B. Massenspektrometer, herzustellen. (Eine um zusätzliche Details erweiterte Version dieses Artikels finden Sie auf www.chemieplus.ch) ANNETTE VON KIECKEBUSCH-GÜCK
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outinemässig werden in Labors Pumpen für die verschiedensten Anwendungen eingesetzt. Flüssigkeitspumpen dienen zur Förderung von flüssigen Medien durch die Pumpe hindurch. Der Transport erfolgt aufgrund einer Druckdifferenz zwischen den beiden Enden einer Leitung. Damit können für die unterschiedlichsten Anwendungen einerseits Flüssigkeiten angezogen, andererseits auch ein Druck aufgebaut werden, z. B. für die Flüssigkeitschromatographie. Robustheit, leichte Bedienbarkeit und ein grosses Anwendungsspektrum sind Pluspunkte moderner Labor-Flüssigkeitspumpen. Als innovatives Beispiel sei hier die M-Pumpen-Serie der VICI AG genannt. Die M-Pumpen funktionieren nach dem Prinzip der Verdrängung, sind selbstansaugend und können somit auch mit Gasen versetzte Flüssigkeiten fördern. Die patentierten «Cheminert» M Serie Liquid Handling Niederdruck-Pumpen arbeiten spritzenfrei und sind in der Lage, einen Fluss vom niedrigen nl- bis in den mlBereich zu liefern. Da es, im Gegensatz zu
Spritzenpumpen, keinen Füllzyklus gibt, ist die Pump-Kapazität unbegrenzt. Die Pumpen zeichnen sich durch bidirektionalen Fluss aus. Zwei Modelle sind im Angebot: die M6-Pumpe mit einem Förderbereich von 5 nl/min bis 5 ml/min (zeitweilig bis 10 ml/min) und die M50-Pumpe mit einem Förderbereich von 1 μl/min bis 25 ml/min (zeitweilig bis 35 ml/min). RS-232 und RS-485 Kommunikations-Protokolle sind im mikroprozessor-gesteuerten Controller integriert, eine USB-Schnittstelle kann über einen Adapter realisiert werden. Vakuumpumpen werden eingesetzt, um eine Druckdifferenz zum Absaugen, z. B. von Zellkulturen, oder zum Filtrieren zu erreichen oder um den Dampfdruck der einzelnen Lösungsmittel in Rotationsverdampfern, bei Destillationen oder Trockenschränken zu senken. Vakuumsysteme werden auch zur Verbesserung der Nachweisempfindlichkeit von Massenspektrometern und zur Verhinderung des Entweichens potenziell gefährlicher Probenmaterialien in die Umwelt eingesetzt.
Die «Cheminert» M Serie Liquid Handling Niederdruck-Pumpen arbeiten spritzenfrei und sind in der Lage, einen Fluss vom niedrigen nl- bis in den ml-Bereich zu liefern. (Bild: VICI)
Man unterscheidet u. a. Wasserstrahlpumpen, Kolbenpumpen, Drehschieberpumpen, Membranpumpen, Peristaltikpumpen und Turbomolekularpumpen für Hochvakuum. Vakuumpumpen, welche die Messempfindlichkeit von Laborgeräten unterstützen, sind in der Regel in den Instrumenten, die sie unterstützen, integriert.
Die Wahl einer Labor-Vakuumpumpe Ein wichtiger Punkt bei der Auswahl einer Labor-Vakuumpumpe ist, die Anforderungen für die jeweilige Anwendung zu spezifizieren: Für Anwendungen wie Filtration und Absaugen reichen in der Regel Drücke im mittleren Grobvakuumbereich (50 bis 300 mbar); zum Eindampfen, Destillieren und für Trockenschränke ist je nach Lösungsmittel und Temperatur ein Vakuum bis 1 mbar erforderlich. Alle diese Anwendungen liegen im Bereich von trockenverdichtenden Systemen. Vakua unter 1 mbar (Feinvakuum) werden u. a. für Rest- und Gefriertrocknung benötigt. Hier kommen ölgedichtete Drehschieberpumpen zum Einsatz.
Das Vakuumpumpen-Saugvermögen beschreibt die Volumenflussrate (m3/h) in Abhängigkeit von dem aufgebauten Vakuum (mbar). ). Diese Kurve zeigt die Leistung im Bereich zwischen dem Enddruck und dem maximalen Saugvermögen der Pumpe auf. Beispiel Chemie-Membranpumpe MD 4C NT (Bild: Vacuubrand)
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Die patentierte, kompakte Trapezbauform des FlexWall ® Plus-Dosierers sorgt für echten Massenfluss auch bei schwierigen Schüttgütern hohe Dosiergenauigkeit
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Bei der Wahl einer Labor-Vakuumpumpe werden meist zwei Schlüsselspezifikationen beachtet: der Enddruck und die maximale Pumpgeschwindigkeit (bzw. Fördermenge). Als Saugvermögen bezeichnet man das von der Pumpe pro Zeiteinheit geförderte Volumen in Abhängigkeit vom Gasdruck. Der Enddruck bezeichnet das tiefste Vakuum, das die Pumpe aufgrund ihres Verdichtungsverhältnisses und der Ausgasung der Betriebsflüssigkeit erzeugen kann. Per Definition ist dies der Punkt, an dem die Strömungsrate auf Null fällt, das heisst, mit der die Pumpe nicht mehr Gase oder Dämpfe bewegen kann. Entscheidend für die richtige Auswahl der optimalen Vakuumpumpe ist aber nicht das maximale Saugvermögen und der Enddruck, sondern die Förderleistung beim geforderten Betriebs- oder Prozessdruck. Wird z. B. bei einem Ansaugdruck von 5 mbar eine Förderleistung von 1 m3/h benötigt, so kann dies aus der Saugvermögenskurve ermittelt werden. Dem Anwender einer Pumpe sollte bewusst sein, dass der tatsächliche Arbeitspunkt weniger von den maximalen Werten als von den Betriebsbedingungen abhängt, und er sollte eine optimale Regelung der Pumpe auf den gewünschten Betriebspunkt hin wählen. Der Dampfdruck von Wasser bei 20 °C z. B. liegt bei etwa 23,5 mbar. Wer also bei diesen Bedingungen noch Wasserdampf fördern will, sollte eine Pumpe mit einem Endvakuum von niedriger als 23 mbar wählen, weil sonst die Pumpe das gewünschte Vakuum am Prozess nicht erreichen wird. Wie vergleicht man die Modelle von verschiedenen Herstellern? Der beste Ansatz ist, die Pumpenkennlinien – abhängig vom Förderstrom und dem davon abhängigen Einlassdruck – der verschiedenen Modelle zu vergleichen. Dabei beeinflussen die Grösse und die Charakteristik der Pumpe, wie schnell die Pumpgeschwindigkeit beim Enddruck gegen Null fällt. Davon hängt ab, wie gross die Pumpe sein muss, die der Anwender bei Spezifikationen des Druckes und des Vakuums (in mbar und m3/h oder l/min) am Be-
FlexWall Plus
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Die Chemie-HYBRID-Pumpe RC 6 stellt eine korrosionsoptimierte Kombination einer zweistufigen Drehschieberpumpe und einer Chemie-Membranpumpe dar. Grafik: Die Membranpumpe evakuiert permanent den Ölkasten der Drehschieberpumpe und verhindert bei entsprechenden Druck- und Temperaturverhältnissen Kondensation im ölgedichteten Teil bei einer Vielzahl kondensierender und korrosiver Dämpfe. (Bilder: Vacuubrand)
FlexWall Plus das Original für optimale Schüttgutdosierung
50 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von richtungsweisenden Dosierwaagen. FlexWall ® ist ein eingetragenes Markenzeichen der Brabender Technologie GmbH & Co. KG
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triebspunkt benötigt. Für den Kunden stellt sich ebenso die Frage: Welche Pumpgeschwindigkeit ist bei dem gewünschten Vakuum-niveau im Arbeitsbereich zu erwarten? Wenn die Pumpgeschwindigkeit besonders hoch sein muss, sollte man eine viel grössere Pumpe anschaffen. Nachdem man sich für eine Pumpe, die den Bedürfnissen für Vakuumniveau und Pumpgeschwindigkeit angepasst ist, entschieden hat, gilt es abzuklären, ob aggressive Lösungsmittel eingesetzt werden. Der Markt bietet Pumpen mit korrosionsbeständigen Materialien. Wenn Emissionen aus den Vakuumanwendungen entweichen, sollten Pumpenmodelle zum Einsatz kommen, welche die Dämpfe entweder vor oder nach der Vakuumpumpe erfassen und geeigneten Entsorgungseinheiten zuführen. Darüber hinaus sollten alle Möglichkeiten, den Energieverbrauch zu senken, erwogen werden. Die Steuerungsmöglichkeiten für das Prozessmanagement bei den speziellen Vakuumniveaus sind vielfältig. Pumpen mit Frequenzumrichter, welche die Pumpanforderungen zu einem bestimmten Zeitpunkt automatisch anpassen um Energie zu sparen, können die Betriebskosten erheblich senken.
Hausvakuum für die Erzeugung von Unterdruck Viele Laboratorien, vor allem in älteren Gebäuden, sind mit Labor-Zentralabsaug-Systemen (Hausvakuum) ausgestattet. Diese Systeme stellen vor allem in den Labors, in denen Filtration und Abdampfen die Hauptanwendungen sind, eine Annehmlichkeit
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dar. Seit einigen Jahren allerdings werden viele moderne Laborgebäude ohne ein solches Hausvakuum gebaut, denn die konkurrierenden Anwendungen auf zentralen Vakuumsystemen führen allzu oft zu Konflikten zwischen denjenigen Nutzern, die ein stabiles Vakuum benötigen, und solchen, die das Vakuum-Gerät in kurzen, intermittierenden Vakuum-Intervallen führen. Das erzeugt Vakuum-Instabilitäten, die in modernen, multidisziplinären Laborgebäuden besonders problematisch sein können. Die Vakuum-Niveaus, die über ein Hausvakuum erreicht werden können, sind zudem bescheiden. Wegen der mangelnden Flexibilität und der begrenzten Möglichkeiten des Hausvakuums entscheiden sich viele Anwender, für ihre Laboratorien individuell geeignete Vakuumpumpen anzuschaffen. Eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Variante ist, neben der Einzelplatzversorgung, die Montage eines lokalen Vakuumnetzwerkes. Hier werden die einzelnen Vakuumanschlüsse innerhalb einer Abzugsreihe oder eines Labortisches zusammen mit einem Netzwerkpumpstand verbunden. Jeder Vakuumanschluss ist mit einem integrierten Rückschlagventil versehen, das eine gegenseitige Beeinflussung weitestgehend verhindert. Durch die Kondensation der Lösungsmitteldämpfe nach der trocken verdichtenden Pumpe können die Lösungsmittel nahezu zu 100 % zurückgewonnen und fachgerecht entsorgt werden. Dies ermöglicht zusätzlich Einsparungen bei der Lenkungsabgabe VOC.
Wasserstrahlpumpen Eine weitere Vakuumquelle, die sich in vielen Labors findet, ist die Wasserstrahlpumpe. Diese Geräte werden am Wasserhahn im Waschbecken angebracht und erzeugen bei äusserem Atmosphärendruck (1000 mbar) ein Grobvakuum. Ihre Wirkungsweise basiert auf Strömungseffekten: Aus einer engen Düse strömt Wasser in ein Rohr mit grösserem Durchmesser. Dadurch entsteht ein Unterdruck im Rohr, der durch die schnelle Strömung des Wassers in der Vorrichtung aufgebaut wird. Wasserstrahlpumpen wurden früher aufgrund ihrer geringen Anschaffungskosten geschätzt. Auf lange Sicht verbrauchen diese Pumpen jedoch übermässige Mengen an Wasser. Ausserdem fallen Behandlungskosten für das Abwasser an, da durch die mitgerissenen Dämpfe und Substanzen das Wasser kontaminiert ist. Daher haben einige Staaten sogar verboten, Wasserstrahlpumpen in Labors einzusetzen. In der Schweiz bedarf der Betrieb von Wasserstrahlpumpen einer Bewilligung durch den Wasserversorger.
Verdränger-Pumpen Bei Verdränger-Pumpen wird das Medium durch in sich geschlossene Volumina gefördert. Das Zurückströmen wird durch Ventile oder Klappen, durch den Aufbau der Pumpe oder durch andere Massnahmen verhindert. Drehschieberpumpen: Vakuumpumpen in Laboratorien sind häufig ölgedichtete Drehschieberpumpen, die vorzugsweise bei Pro-
Eine hypothetische Frage, natürlich! Aber selbst, wenn man sie stellen könnte, wäre sie beim SPECTRO MS überflüssig. Denn dieses neuartige ICP-Massenspektrometer analysiert das gesamte relevante Messspektrum absolut gleichzeitig. Und dadurch schneller und präziser.
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zessen eingesetzt werden, die ein höheres Vakuum als 1 mbar erfordern. Eine solche Pumpe besteht aus einem oder zwei zylindrischen Pumpenkörpern, in dem sich ein exzentrisch gelagerter Rotor dreht. Zwei Drehschieber im Inneren des Rotors werden mit Federn gehalten und teilen den Verdichtungsraum in zwei Kammern auf. Der Rotor bewegt sich entlang der Gehäusewand auf einer Kreisbahn. Dabei werden die Drehschieber via Fliehkraft an die Zylinderwand gedrückt. Vom Eintrittskanal strömt Luft in die Kammern ein und wird im Raum zwischen den Drehschiebern eingeschlossen. Beim Weiterdrehen wird das Volumen dieses sichelförmigen Schöpfraumes verringert, damit wird die eingeschlossene Luft komprimiert und nach Öffnung des Auslassventiles wieder ausgestossen. Das Öl in diesen Pumpen dient zur Schmierung und Abdichtung der Pumpen. Einstufige Drehschieberpumpen erreichen ein Endvakuum von 10-1 mbar, zweistufige Pumpen ein Vakuum von 10-3 mbar. Die abgepumpten Substanzen und Lösungsmitteldämpfe, die in die Pumpe gelangen,
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Links: Aufbau einer Turbomolekularpumpe. Rechts: Clarus SQ 8 GC Massenspektrometer mit integrierter Turbomolekularpumpe (Bilder: ChemgaPedial (l); Perkin Elmer (r))
vermischen sich mit dem Öl und verunreinigen es. Daher müssen Drehschieberpumpen bei Einsätzen in der Chemie aufwendig mit einer saugseitig montierten Trockeneis- oder Flüssigstickstoff-Kühlfalle geschützt werden. Eine Alternative dazu ist die ChemieHYBRID-Pumpe von Vacuubrand (www.vacuubrand.com; www.huberlab.ch). Diese besteht aus einer zweistufigen Drehschieberpumpe und einer nachgeschalteten Che-
mie-Membranpumpe. Diese evakuiert den Ölkasten der Drehschieberpumpe permanent und erzeugt so darin ein Vakuum. Bei einer herkömmlichen Drehschieberpumpe findet die Verdichtung der Lösungsmitteldämpfe gegen Atmosphäre im Ölkasten statt. Der Sättigungs-Dampfdruck, d. h. der Übergang in den flüssigen Zustand wird innerhalb des ölgedichteten Teils erreicht. Die dadurch kondensierten Dämpfe vermischen
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sich mit dem Öl. Bei der Chemie-HYBRIDPumpe findet diese Kondensation durch das Vakuum im Ölkasten nicht in der Drehschieberpumpe, sondern erst in der nachgeschalteten, trocken verdichtenden und chemisch beständigen Membranpumpe statt. Durch den Unterdruck ist auch der Sauerstoffpartialdruck geringer, was zusätzlich als Korrosionsschutz dient. Die Vorteile dieses Pumpensystems sind niedriger Ölverbrauch und längere Wartungs- und Instandsetzungsintervalle. Somit können die Betriebskosten massiv gesenkt werden. In vielen Fällen kann hier auch auf eine Kühlfalle verzichtet werden. Eine typische Anwendung für die ChemieHYBRID-Pumpe ist die Gefriertrocknung. Da das Kühlsystem bei diesen Anlagen auf Kapazität (Volumen) und nicht auf Wirkungsgrad ausgelegt ist, bietet dieses keinen optimalen Schutz für eine normale Drehschieberpumpe. Membranpumpen: Gewöhnliche ölfreie Vakuumpumpen, die in Laboratorien verwendet werden, sind in erster Linie Membranpumpen. Sie sind besonders zur Förderung von Flüssigkeiten oder Gasen, auch aggressiven, geeignet und ausserordentlich unempfindlich gegen Dauerbeanspruchung und Verunreinigungen in Förderflüssigkeiten. Bei der Membranpumpe wird die Membran durch einen Pleuel hin und her bewegt. Der Ein- und Auslass wird je durch ein Ventil gesteuert. Dadurch werden bei Vakuumpumpen Gase und Dämpfe, bei Flüssigkeitsund Dosierpumpen flüssige Medien durch die Pumpe gefördert. Die Membran dichtet den Schöpfraum hermetisch ab und verhindert so, dass irgendwelche Gase, Dämpfe oder Flüssigkeiten zur Mechanik oder zum Antrieb gelangen können. Membranpumpen benötigen kein Öl und kein Wasser. Die abgepumpten Medien werden unverfälscht gefördert. Bei der Vakuum-Membranpumpe können die einzelnen Köpfe der Membranpumpe unterschiedlich verschalten werden. Durch das parallele Verschalten erhöht man das Saugvermögen, durch das serielle Verschalten bis zu vier Köpfen verbessert man das Endvakuum. Mit vierstufigen Membranpumpen erreicht man ein Vakuum von <1 mbar. Somit kann mit diesen Pumpen der ganze Grobvakuumbereich abgedeckt werden. Bei Chemie-Membranpumpen bestehen sämtliche Medien berührenden Materialien aus entsprechend beständigen Kunststoffen, z. B. PTFE, PEEK, FFPM, FFKM usw. Chemie-Membranpumpen sind
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somit resistent gegen aggressive und korrosive Dämpfe, wobei es je nach verwendeten Materialien Unterschiede bei den einzelnen Herstellern gibt. Kolbenpumpen: Eine kostengünstige Lösung für Labor-Vakuum-Anwendungen stellen Kolbenpumpen dar, wenn keine chemisch aggressiven Dämpfe ausgegast werden. Diese Pumpen sind im Grunde Verdichter, die mittels symmetrischer, gegenläufig angeordneter Drehkolben eine Druckdifferenz bei einem Druckbereich von 10 bis 10-3 mbar erreichen. Da sie ölfrei funktionieren, werden Kolbenpumpen gern für LifeScience-Labor-Anwendungen wie für die Filtration, das Abdampfen und in der Vakuumofentrocknung eingesetzt.
Anwendungsbeispiel Rotationsverdampfer
Büchi Rotavapor R-215: digitaler Vakuumkontroller, V-855. Vakuumpumpe V-700, Wolffflasche. Vakuumprobe, Destillationskühler. Die Vakuumdestillation ist die am häufigsten verwendete thermische Trennmethode im Chemielabor. Für kleinere Mengen gewährleisten kompakte Rotationsverdampfer mit einer geeigneten Membranpumpe eine schonende, schnelle und wirtschaftliche Destillation. Ein rotierender Kolben durchmischt gleichzeitig den Inhalt, erzeugt einen leistungsfähigen Wärmeübergang vom Heizbad in die Probe und verhindert lokale Überhitzung. Der Rotavapor R-215 von Büchi (www.buchi.ch) umfasst ein Heizbad mit kabelloser Stromversorgung und einen elektrischen Lift. Über den Vacuum Controller V-855 kommuniziert der Rotavapor R-215 mit der Vakuum Pumpe V-700, einer chemikalienbeständigen PTFE Membranpumpe. Mit einem Saugvermögen von 1,8 m3/h und einem Endvakuum unter 10 mbar deckt diese Pumpe einen grossen Bereich der klassischen Standardverdampfungen im Labor ab und eignet sich optimal für das Arbeiten mit einem Rotationsverdampfer.
Peristaltikpumpen: Bei einer Schlauchpumpe oder Peristaltikpumpe wird das zu fördernde Medium durch einen mechanisch eingespannten Schlauch hindurchgedrückt. Der Schlauch stützt sich jeweils aussen am Gehäuse des Pumpenkopfes ab und wird von innen über Rollen oder Gleitschuhe abgeklemmt, die sich an einem Rotor drehen oder über eine Nockenwelle bewegt werden. Die Bewegung bewirkt, dass die Abklemmstelle entlang des Schlauches wandert und dadurch ein Druck aufgebaut wird, der das Fördermedium vorantreibt. Wie sollte eine ideale Schlauchpumpe konstruiert sein? Der Pumpenkopf sollte einen unendlichen Durchmesser haben, um eine unbegrenzte Lebensdauer des Schlauches und einen Durchfluss ohne Pulsierung zu erreichen. Die Andruckrollen sollten – zur Beseitigung jeglichen Reissens und Einziehens des Schlauches in den Schlauchpumpenkopf – den grösstmöglichen Durchmesser sowie eine präzise Schlauch-Komprimierung aufweisen, um Undichtigkeiten und eine schnelle mechanische Abnutzung des Pumpen-Schlauchs zu verhindern. Eine solche ideale Schlauchpumpe ist natürlich in der Praxis so nicht herstellbar. Die Konstruktion einer Peristaltikpumpe kann sich diesen idealen Parametern jedoch sehr wohl annähern. Als Beispiel kann hier das Design der Lambda Preciflow Schlauchpumpe (www.lambda-instruments.com) erwähnt werden: Der Pumpenkopf und die drei Anpressrollen weisen einen sehr grossen Durchmesser auf. Die asymmetrische Führung der Schlauchbahn vergrössert zudem den wirksamen Kopfdurchmesser und die exzentrisch geführten und federnden Anpressrollen erlauben eine lange Schlauchlebensdauer sowie eine reduzierte Pulsierung. Für sterile Förder- und Dosierprozesse eignen sich Schlauchpumpen oder Peristaltikpumpen besonders gut. Sämtliche Medien und Reagenzien, die einem Bioreaktor zugeführt bzw. entnommen werden, müssen grundsätzlich steril sein. Die Sterilität wird normalerweise durch Autoklavieren der Flüssigkeit und sämtlicher Kontaktflächen zwischen Vorratsbehälter und Reaktor, z. B. auch der Schläuche, erreicht. Dabei sollten die autoklavierten Teile leicht wieder durch den Anwender in der Pumpe installiert werden können. Exzenterschneckenpumpen: Exzenterschneckenpumpen, auch PCP (von engl. progressing cavity pump) genannt, dienen insbesondere der Förderung von dickflüssigen,
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hochviskosen oder abrasiven Medien, wie zum Beispiel Farben, Erdöl und Fetten. Sie werden in der Lebensmittel-, der pharmazeutischen und der Kosmetikindustrie eingesetzt. PCP arbeiten nach dem Verdränger-Prinzip mit zwei verschachtelten Spiralrollen, die sich exzentrisch gegeneinander bewegen, um eine Verdichtung von Luft und Dämpfen zu erreichen. Sie erreichen 10-3 mbar und zeichnen sich durch flexible Fördergeschwindigkeiten aus.
Turbomolekularpumpen Eine wichtige Vakuumtechnik, die weltweit in Chemielabors verwendet, aber nur selten als einzelne Anwendung gekauft wird, ist die Turbomolekularpumpe. Sie besteht aus einer ein- oder mehrstufig abwechselnden Anordnung von Statoren, zwischen denen Rotoren ähnlich wie bei einer Turbine laufen. Die Geschwindigkeit der Rotorblätter erreicht in etwa die mittlere thermische Geschwindigkeit der Gasmoleküle. Dadurch werden die Gasmoleküle nach Aussen befördert und der Ansaugdruck wird dabei erniedrigt. Solche Pumpen können ein Hochvakuum-Niveau von 10-10 mbar erreichen. Sie finden Anwendung in empfindlichen Geräten, z. B. in einem Massenspektrometer oder in einem Elektronenmikroskop. Im Massenspektrometer MS Clarus 600 GC/MS von Perkin Elmer (www.perkinelmer.com) z. B ist eine Turbomolekularpumpe integriert. Aus dem Massenspektrometer gelangt das Gas, das abzupumpen ist, über den Ansaugflansch direkt in die obersten Saugstufen. Dort erhalten die einzelnen abzupumpenden Gasteilchen durch Zusammenstösse mit den Rotorenblättern einen Impuls in Förderrichtung. Das eingefangene Gas wird in den etwas weiter unten liegenden Kompressionsstufen verdichtet und dann von den Vorvakuumpumpen entfernt. Hier sind die Turbopumpen HiPace 300 und SplitFlow von Pfeiffer Vacuum (www.pfeiffer-vacuum.com) sowie die TURBOVAC i Serie von Oerlikon Leybold Vacuum (www.oerlikon.com) zu erwähnen, die sich durch eine besondere Rotorkonstruktion mit Hybridlagerung auszeichnen. Punkto Saugvermögen, Vorvakuumverträglichkeit, Lebensdauer und Gasdurchsatz und bei der Kompression von leichten Gasen erreichen diese Pumpen sehr hohe Werte. Sie arbeiten besonders vibrationsarm und lassen sich über Schnittstellen leicht in bestehende Systeme integrieren.
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Klumpenfreies Dispergieren von Polyacrylsäuren > Hochmolekulare Polyacrylsäuren bieten Anwendern in chemischen, kosmetischen oder pharmazeutischen Unternehmen eine Vielzahl interessanter Produkteigenschaften wie z. B. effiziente Gelbildung bzw. Verdickung und Stabilisierung von Suspensionen oder Emulsionen. Das Einarbeiten dieser Stoffe im industriellen Massstab bereitet jedoch vielen Anwendern immer wieder Probleme, indem sie sich bei Kontakt mit Wasser umgehend in Form einer Hydrathülle benetzen. Die Folge ist eine körnige, inhomogene Struktur, die teilweise auch nicht durch längeres Quellen verbessert werden kann. Ein nachträglicher Eintrag hoher Scherkräfte führt oft zum Zerschlagen der Polymerketten und Verringerung der Viskosität. Mit der YTRON-ZC werden die Polymerpartikel bereits bei einmaliger Passage spontan aufgeschlossen und benetzt. Die spezielle Rotor-Stator-Mechanik bewirkt dabei ein «Stretching» der Molekülkette und erzielt dadurch eine erhebliche Viskositätserhöhung. Entsprechend kann in der Rezeptur Material eingespart werden. Durch den erzeugten Unterdruck wird eine gleichmässige Pulverzufuhr erreicht und keine Nebenluft eingesaugt. Es können Konzentrationen bis 10 % erreicht werden. Die Zubereitung höherer Konzentrationen, die später rückverdünnt werden können, spart in manchen Anwendungsfällen entscheidend Zeit, Energie und Material. HänyTec AG Pumpen und Prozesslösungen CH-6244 Nebikon Telefon 062 544 33 00 www.haenytec.ch; contact@haenytec.ch
Vakuum-Laborprozesse durch die VARIO-Technologie optimieren
DANKSAGUNG Für die wertvolle und umfangreiche Unterstützung beim Verfassen einiger Kapitel dieses Artikels danke ich Herrn Roland Leu von der Firma VACUUBRAND GMBH + CO KG Schweiz, recht herzlich.
> VARIO-Membranpumpen und -Chemie-Pumpstände regeln das Vakuum automatisch und punktgenau durch Anpassen der Drehzahl der Vakuumpumpe. Bei einer konventionellen Zweipunktregelung mit Magnetventil läuft die Vakuumpumpe ständig mit 100 % Drehzahl. Bei der VARIO Regelung wird die Drehzahl dem Vakuumbedarf des Prozesses automatisch angepasst. Dadurch kann der Stromverbrauch je nach Prozess um bis zu 90 % reduziert werden. Durch die niedrigen Drehzahlen werden weniger Hübe pro Minute ausgeführt und so die Wartungsintervalle deutlich verlängert. VARIO-Pumpen sind in vielen Anwendungen wartungsfrei. Der Vakuum-Controller CVC 3000 ermöglicht sowohl vollautomatische Destillationen mit automatischer Siededruckfindung und Nachführung ohne jegliche Benutzervorgaben, als auch gezielte und reproduzierbare Programmabläufe. Die Verdampfungsraten werden durch die hysteresefreie Dampfdruckregelung maximiert und kürzeste Prozesszeiten erreicht. Im Vergleich zur Zweipunktregelung wird mehr als 30 % Zeitersparnis erreicht. Vacuubrand bietet die VARIO Technologie für Chemie-Membranpumpen in einem breiten Leistungsspektrum an. Mit Saugvermögen von 2 m3/h bis nahezu 20 m3/h werden typische Einzel-Laboranwendungen wie Rotationsverdampfer ebenso abgedeckt wie Vakuumnetzwerkversorgungen oder der Ersatz von Öl-Drehschieberpumpen in Kilolab- und Miniplantbereichen. Für grössere Anforderungen an das Saugvermögen können Pumpstände mit bis zu 75 m3/h realisiert werden.
ORIGINALPUBLIKATIONEN Festo: Grundlagen der Vakuumtechnik; www.festo.com Universität Paderborn, Skript Strömung – Pumpen: http://chemie.uni-paderborn.de/fileadmin/chemie/fachgebiete/tc/ ak-warnecke/Lehre/ TC34P/Skript-TC4-Pumpen.pdf
VACUUBRAND GMBH + CO KG D-97877 Wertheim Telefon +49 (0)9342 808-0 info@vacuubrand.com www.vacuubrand.com
Die meisten Hersteller von Labor-Vakuum-Pumpen produzieren eine Vielzahl von Pumpentypen, die in mehr als eine der oben diskutierten Technologie-Kategorien passen. Hersteller von Labor-Vakuum-Pumpen sind z. B. Büchi Labortechnik AG in Flawil, KNF Neuberger AG in Balterswil, AG in Zürich, VWR International AG in Dietikon, Lambda Laboratory Instruments in Zürich, Perkin Elmer Schweiz AG in Schwerzenbach, und schliesslich Pfeiffer Vacuum GmbH in Asslar (D) sowie Oerlikon Leybold Vacuum, Köln ■ (D) und Vacuubrand GmbH + Co KG in Wertheim (D).
REINRAUM/GxP I N TE R V I E W M I T R O B E R TO F U M A G A L L I , S I E M E N S S C H W E I Z A G
Gebäudetechnik mit System
Die anspruchsvollen Arbeitsbedingungen in Laboren und Reinräumen erfordern intelligente gebäudetechnische Gesamtlösungen, erläutert Roberto Fumagalli, Sales & Market Manager Pharma bei der Siemens Schweiz AG, im Interview. Fumagalli ist einer der Referenten an den Expertentagen «Reinraumtechnologie für Life Science-Bereiche (Planung & Bau)», die am 17. bis 18. September 2014 an der Cleanroom Academy in Wangen an der Aare stattfinden (siehe Kasten).
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err Fumagalli, in Ihrer täglichen Arbeit beschäftigen Sie sich mit spezifischen Lösungen für kritische Prozesse im GMP-Bereich. Welche Herausforderungen sehen Sie dabei für die Planung und den Bau von Reinräumen? Roberto Fumagalli: Reinräume und Labore stellen grosse Herausforderungen dar, besonders was die Optimierung der Betriebskosten, Ansprüche an die Qualität, die Verfügbarkeit und die Sicherheit betrifft. Hinter den Prozessen, die in diesen Umgebungen ablaufen, stecken beträchtliche Vor-Investitionen, wie es die hohen Forschungskosten in der Life Science-Industrie aufzeigen. So ist es nur folgerichtig, dass in diesen Umgebungen Lösungen eingesetzt werden, die auf intelligenter Gebäudetechnologie basieren, welche die Anforderungen und Richtlinien zur Qualitätssicherung erfüllen können. Von Planung und Bau bis über den gesamten Life Cycle von Reinräumen und Produktionsstätten braucht es ein hohes Mass an GxP-Know-how für das Engineering dedizierter Lösungen und Systeme, um die Anforderungen an minimaler Markteinführungszeit, höchster Produktqualität und Produktivität sowie Verfügbarkeit in den Prozessen der Life Science-Industrie zu erfüllen. Wie Sie dargestellt haben, kommt es bei der Reinraumplanung stets auch auf ein Zusammenspiel von Wirtschaftlichkeit,
Roberto Fumagalli, Sales & Market Manager Pharma bei der Siemens Schweiz AG.
Komfort und Sicherheit an. Gibt es dafür übergreifende Lösungsansätze? Technisch optimal ausgestattete Laborgebäude bieten viele Energieeinsparmöglichkeiten. Dabei übernimmt die Gebäudeautomation eine Schlüsselrolle, da sie die Anlagen durchgängig, dynamisch und bedarfsabhängig zur Verfügung stellt. Je mehr Informationen dem System vorliegen, desto besser können die Anlagen unter Erhöhung der Sicherheit – und Komfortaspekte – optimiert werden. Eine intelligente Verknüpfung der gebäudetechnischen Anlagen
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durch die Gebäudeautomation verbessert die Energieeffizienz des Gebäudes deutlich und erhöht langfristig den Wert. Integration bedeutet auch gleichzeitig höhere Sicherheit, bessere Übersicht, erhöhter Investitionsschutz und Optimierung, wie z. B. bei Zutrittssystemen, die mit der Gebäudeautomation auch noch Effizienzsteigerung durch bedarfsgerechte Beleuchtung und Belüftung sowie mit Brandschutzlösungen optimierte Abläufe im Ereignisfall anbieten. In einem Notfall kann dies von unschätzbarem Wert sein. Falls beispielsweise die Konzentration toxischer Gase zunimmt, erhöht sich automatisch die Abluftrate der Belüftungsanlage und die Abfuhr schädlicher Dämpfe wird beschleunigt. Bei Brand heben sich die Jalousien automatisch an, verbessern die Sicht und erleichtern Rettungsdiensten den Zugang. Sie schlagen demnach für die gesamte Gebäudeinfrastruktur eine Systemlösung vor. Was umfasst ein solches modulares, skalierbares und interaktives System? Skalierbare Automationsstationen, flexible Einzelraumregler und einfach zu bedienende Managementstationen. Ein modularer Aufbau der Systeme und Applikationen ermöglicht eine einfache Anpassung an Erweiterungen oder Änderungen in der Produktion oder in Forschungsgebäuden. Eine einheitliche benutzergerechte Bedienung an der Managementstation oder über das Web erhöht die Transparenz. Individuelle oder vordefinierte Berichte bieten die richtigen Informationen für verschiedene Zielgruppen.
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Einfach bedienbare und flexible Tools analysieren Betriebsdaten für einen nahtlosen Informationsaustausch mit dem Ziel, höchste Effizienz, Sicherheit und Verfügbarkeit zu erreichen. Zum Beispiel sind Anforderungsdaten der Räume direkt für die Primäranlagen verfügbar, Daten von Abzug und Laborräumen sowie Belegungsdaten können zusammen mit der Temperatur- und Lichtregelung genutzt werden. Das zentrale Alarmmanagement erfasst, verarbeitet und bewertet Alarme. Die heutigen Systeme können die Alarme auch via SMS, Fax, E-Mail oder Pager weiterleiten. Dabei ist auch an eine langfristige Energieoptimierung zu denken. 65 Prozent der Energiekosten werden für die Prozesse durch HLKAnlagen verursacht. Mit optimaler Technologie ausgestattete Einrichtungen bieten die Möglichkeit, hohe Mengen an Energie zu sparen, denn die Gebäudeautomation kann die Heiz-, Kühl- und Belüftungsleistung sowie die Beleuchtung bedarfsgerecht anpassen. Labore und Reinräume sind anspruchsvolle Arbeitsbereiche. Die Umgebungsbedingungen im Labor haben direkten Einfluss auf die Personensicherheit und die Forschungsqualität in den kritischen Bereichen der Life Science-Industrie. Mit Gesamtlösungen für die Gebäudeautomation in Laborgebäuden lassen sich die anspruchsvollen Arbeitsplatzbedingungen jederzeit sicher, komfortabel und energiesparend beherrschen. Ein weiteres Beispiel: Auch mit einem integrierten Monitoring-System zur Überwachung kritischer GxP-Para-
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reinraum / GxP
Forum für ReinraumExperten
Umfassende Gesamtkonzepte und Integrationen ermöglichen einen sicheren, wirtschaftlichen und komfortablen Laborbetrieb. (Bilder: Siemens)
meter wie Druck, Feuchte, Temperatur und Partikelkonzentration lassen sich Einsparungen erzielen. So erlaubt etwa die Einbindung von Partikelzählern eine Optimierung der Ventilatoren. Die Drehzahl der Zu- und Abluftventilatoren wird unter Berücksichtigung der Mindest-Luftwechselrate und Partikelkonzentration im Reinraum dem tatsächlichen Bedarf angepasst. Damit wird die Energieeffizienz der Anlage verbessert. Sicherheit im Reinraumbetrieb heisst zum einen ein gefahrloses Arbeiten für das Personal und zum anderen die Prozesssicherheit für fehlerfreie Ergebnisse zu gewährleisten. Wie kann man dies aus Ihrer Sicht prüfen und die Qualität messen? In kritischen Umgebungsbedingungen haben Personen- und Produktschutz oberste Priorität. Zu jedem Zeitpunkt muss gewähr-
leistet werden, dass es zu keiner Verunreinigung des Produktes durch Querkontamination kommt. Die bewegte Luft dient hierbei als wesentliche Schutzbarriere, deren Lufttemperatur, Luftfeuchte und Partikelkonzentration ebenfalls einen Einfluss auf die Produktqualität ausüben. Durch eine integrierte und skalierbare Monitoring-Lösung können alle GMP-relevanten Daten in umgebungskritischen Bedingungen überwacht, erfasst, gespeichert und analysiert werden. Wo sehen Sie einen Ansatz, diese Erkenntnisse an die Anwender weiterzugeben? Die Beispiele zeigen, dass durch Integrationen gebäudetechnischer Gewerke in Laboren und Reinräumen Komfort, Effizienz und Sicherheit durchgängig erhöht wird. Entsprechende Lösungen schützen Personal, Prozesse und Umwelt nachhaltig, bieten einen sicheren und energieeffizienten Betrieb, ver-
Der Bau eines Reinraums beinhaltet oftmals nicht nur lange Planungszeiten, sondern bedeutet für die beteiligten Unternehmen auch hohe Investitionskosten. Umso wichtiger ist es, dass sich der Betreiber bei der Planung eines Reinraumbauprojekts umfassend über die einzelnen Projektphasen und Themengebiete informiert. Denn die geplanten An-, Neu- oder Umbauten von Gebäuden und Anlagen müssen nicht nur den technischen Ansprüchen des Unternehmens gerecht werden, sondern auch den strengen regulatorischen Anforderungen der Life-Science-Branche genügen. Deshalb gehören diese Bauvorhaben zu den anspruchsvollsten Aufgaben auf dem Gebiet der Reinraumtechnik. Bei den Reinraum-Expertentagen «Reinraumtechnologie für Life Science Bereiche (Planung & Bau)» am 17. und 18. September 2014 im Cleanroom Experience Showroom in Wangen an der Aare erhalten die Teilnehmer kompaktes Wissen, um auf neue Reinraumbauprojekte vorbereitet zu sein. In Gesprächen mit den vortragenden Experten, den anderen Teilnehmern und den Ausstellern des Showrooms können spezifische Problemstellungen diskutiert und Lösungsansätze ausgetauscht werden. CleanroomAcademy GmbH CH-3380 Wangen an der Aare Telefon 032 631 60 50 info@cleanroom-academy.com www.cl-ex.com
hindern Kontamination, sind flexibel bezüglich künftiger Migrationen und gewährleisten zudem einheitliche Herstellungsstandards. Es ist wichtig, dass das Wissen und die Erfahrungen in diesem anspruchsvollen Gebiet auf externen Schulungen und Fachtagungen wie z. B. den Reinraum-Expertentagen vermittelt und ausgetauscht werden. ■
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I N N O VA TI VE B E L E U C H TU N G S S Y S TE M E
Was macht eine Leuchte zur Reinraumleuchte? Die Zumtobel Licht GmbH AG zählt zu den weltweit führenden Herstellern innovativer Lichtlösungen für die professionelle Beleuchtung. Dabei stehen ganzheitliche Lichtlösungen im Vordergrund, die dank höchster Produktqualität und ausgefeilter Lichtmanagementsysteme je nach Bedarf und Lichteinfall für das richtige Licht zur richtigen Zeit sorgen. Gewährleistet wird dies durch Tageslichtsensoren, Präsenzmelder und andere intelligente Steuerungssysteme. Speziell Reinräume erfordern aufgrund der immer höheren Qualitätsanforderungen in der Praxis ein umfangreiches Spektrum an lichttechnischen Massnahmen, etwa für hohe Beleuchtungsstärken in einem Labor.
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berstes Ziel der Reinraumtechnik ist es, Prozesse und Produkte vor jeglicher Verunreinigung zu schützen. Regelwerke wie etwa der GMP-Leitfaden (Good Manufacturing Practice) oder die FDA (Food and Drug Administration) Guidelines beinhalten u. a. auch Konzeptions- und Designvorgaben für die technische Umsetzung und Ausführung von Beleuchtungsmitteln. Reinraum-Beleuchtungsanlagen, die die Entwicklung und Konstruktion von Leuchten unter Berücksichtigung von Design, Architektur und modernster Technik umfassen, gewährleisten somit mehr Sicherheit und Qualität. Als Leuchtenspezialist hat sich Zumtobel die Erfahrungen der ReinraumPlaner zunutze gemacht und mit der neuesten Lichttechnologie kombiniert. Das Ergebnis ist ein dreistufiges Leuchtenkonzept, das sowohl lichttechnisch als auch reinraum-spezifisch ein sehr breites Anwendungsspektrum abdeckt. Nach umfassenden Untersuchungen am international anerkannten Kompetenzzentrum für Reinst- und Mikroproduktion, dem Fraunhofer Institut IPA Stuttgart, erhielt Zumtobel für seine Reinraumleuchten eine IPA-Qualifizierung entsprechend der Richtli-
nie VDI 2083. Getestet wurden dabei die Leuchten und die verwendeten Materialien.
Dreistufiges Leuchtenkonzept für optimale Abstimmung Das dreistufige Leuchtenkonzept von Zumtobel erlaubt eine optimale Abstimmung auf die jeweiligen Reinraum-Anforderungen. Höchste Anforderungen: Hier kommen ausschliesslich über- und unterdrucktaugliche Leuchten der Schutzart IP65 zum Einsatz, wie etwa die CLEAN Supreme Reinraumleuchte. Einzigartig an dieser FirstClass-Variante der CLEAN Leuchtenfamilie ist die durchgehend glatte Abdeckung aus Sicherheitsglas, was einfache Reinigung sowie höchste Sicherheit und Funktionalität ermöglicht. Leuchten mit Schutzart IP65 sind quasi staub- und keimdicht, denn nur Partikel mit einer Grösse von weniger als 1 μm können noch in das Innere der Leuchten gelangen. Weitere Voraussetzungen sind die Resistenz gegen Reinigungs- und Desinfektionsmittel und die geringe partikuläre Emission. Hier sind – abhängig von Deckenkonstruktion und dem Anwendungsbereich – deckenbündiger Einbau oder Anbaumontage gefordert.
Hohe Anforderungen: Nicht alle Fertigungsprozesse in reinen Umgebungen sind frei von Dampf, Hitze oder Staubentwicklung. In einigen Industriezweigen wird z. B. in Räumlichkeiten höherer Klassen produziert, in anderen Branchen ist eine aggressive Raumatmosphäre nicht auszuschliessen. Hier kommt die CLEAN Advanced Reinraumleuchte mit eloxiertem Aluminiumrahmen und eingelegtem ESG-Sicherheitsglas zum Einsatz. Erhöhte Anforderungen: Wenn eine einfach zu reinigende Leuchte mit erhöhter Schutzart gefordert ist, kommt die Clean Classic Reinraumleuchte zum Einsatz. Sie konzentriert sich auf grundlegende Reinraumanforderungen wie Hygiene und einfache Reinigung. Das in den eloxierten Aluminiumrahmen eingelegte PMMA Acrylglas gewährleistet hohen Splitterschutz.
Qualitativ hochwertiges Licht: Hohe Prozesssicherheit und geringe Fehlerquote Reinräume werden eingerichtet, um ausserordentlich hohe Erwartungen zu erfüllen. Sehr oft müssen dafür diffizile Sehaufgaben gelöst werden, das Licht bekommt eine hohe funktionale Bedeutung. Gutes Licht ge-
Das Leuchtensystem CLEAN wird in den drei Versionen CLEAN Supreme (links), CLEAN Advanced (Mitte) und CLEAN Classic zur Verfügung gestellt.
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schaltgeräte. Die optimale Abstimmung von Lichtstrom und Temperaturverhalten macht sie für Reinraumanwendungen wesentlich effizienter als andere Leuchtstofflampen. Eine grosse Auswahl an Optiken, wie Rasteroptiken, symmetrische und asymmetrische Spiegelreflektoren, Mikropyramidenoptik und opale Optiken, erlauben eine gezielte Anpassung der Lichtqualität an die jeweilige Sehaufgabe.
Deckenbündiger Einbau mit Einbaurahmen
Die reinraumtauglichen CLEAN-Leuchten kommen in anspruchsvollen industriellen Umgebungen zum Einsatz.
währleistet das sichere und schnelle Erkennen wichtiger Details durch das Reinraumpersonal. Etwaige Adaptionsprobleme stellen eine zusätzliche lichttechnische Herausforderung dar. Zu hohe Unterschiede in den Beleuchtungsstärken von Sichtfeld und Umfeld können beim Wechsel des Blickwinkels zu Sehschwierigkeiten führen. Die Lösung liegt in einer gezielten Anpassung des Beleuchtungsniveaus. Auf die ständig wachsende Anzahl von Bildschirmarbeitsplätzen im Reinraum reagiert CLEAN mit normkonformen Optiken, die störende Spiegelungen auf den Bildschirmoberflächen eliminieren. Die gesamte Produktfamilie CLEAN bedient sich modernster Lampentechnologien und elektronischer Vor-
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Mit dem Einbaurahmen lassen sich sowohl deckenbündige CLEAN Supreme Einzellösungen als auch durchgehende Lichtbänder oder rechtwinklige Konfigurationen realisieren. Für eine erste Fixierung werden die einzelnen Rahmenelemente ineinander gesteckt, dann miteinander verschraubt. Ein zugehöriges Nivellierset reduziert den Montageaufwand auf wenige Handgriffe. Gewindestangen fixieren den Rahmen an der Roh-
Lounges 2014 auf www.chemieplus.ch Die «Lounges» die in Stuttgart stattfanden, wurden ihrem Ruf als branchenübergreifende Plattform für Contamination Control gerecht. 270 Aussteller und 8200 Fachbesucher präsentierten sich Anfang Juni an den diesjährigen Lounges sowie den Parallelveranstaltungen VisionPharma und Innovation-Food. Auf www.chemieplus.ch finden Sie einen Überblick über die Highlights dieses Grossevents mit vielen Informationen und Highlights.
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Reinraumleuchte CLEAN Das Leuchtensystem CLEAN schützt mit einer Fülle an Massnahmen vor Ablagerungen und mikrobakterieller Kontamination. Die Leuchten zeichnen sich aus durch: ■ porenfreie, glatte und somit leicht zu reinigende Oberflächenstruktur, leichte Reinigbarkeit ■ gegen Reinigungs- und Desinfektionsmittel beständige Oberfläche ■ gute elektrostatische Eigenschaften, damit zum Beispiel keine Schmutzansammlungen durch Oberflächenladungen entstehen ■ chemische Beständigkeit ■ hochwertige Materialien und sorgfältige Verarbeitung (wird unter anderem in glatten Übergängen sichtbar) ■ keine Hinterschneidungen bei Spalten, Ritzen oder Schrauben; sie können aus strömungstechnischer Sicht eine Abfuhr der Partikel durch die Erstluft verhindern und sind nur schwer zu reinigen.
decke. Die Deckenplatten werden je nach Ausführung eingelegt oder angeschraubt. Die Einzelrahmen werden im Werk komplett montiert, Winkeleinbaurahmen werden als vormontierte Einzelteile ausgelie■ fert.
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Fachseminar Grundlagen der professionellen Reinraumreinigung
am 15. – 16.09.2014 Inhouse-Schulungen
individuelle Termine und Themen
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Hygiene und Arbeitssicherheit im Labor Die Swiss Cleanroom Community traf sich zu einem Informationsrundgang und zu einem Apéro in den Räumen der Gastgeberfirma Skan in Allschwil. Skan, Spezialist für Sicherheit im Labor, informierte die Teilnehmer des Community Events bezüglich Anlagen für den Produkte-, Personen- und Umgebungsschutz. Zu diesem Anlass hatte die Swiss Cleanroom Concept GmbH gemeinsam mit Skan geladen. A N N E T TE V. K I E C K E B U S C H - G Ü C K
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inen Community Event der etwas anderen Art erlebten die 60 Besucher am 3. Juli 2014 in den Räumlichkeiten der Skan AG. Um Interessierte und Kunden bezüglich Anlagen für den Produkte-, Personen- und Umgebungsschutz auf dem neuesten Stand zu halten und Lösungen für kundenspezifische Anwendungen zu präsentieren, organisierte Skan (www.skan.ch) gemeinsam mit der Swiss Cleanroom Concept GmbH (www.swisscleanroomconcept.ch) diesen Community Event. An acht Stationen – sogenannten Produktinseln – wurden die Gäste in Gruppen hautnah über Trends und Neuheiten informiert. Vom Reinraum-System (Powder Handling Cabinet) bis zum Wägearbeitsplatz bietet Skan das ganze Spektrum an. An den einzelnen Stationen hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die Anlagen «hands on» zu testen und sich im direkten Gespräch mit Fachleuten zu unterhalten. Viele bekannte Gesichter aus der Reinraumbranche fanden sich ein. Hier bot sich die Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende zu vertiefen.
Frank Zimmermann, Co-Organisator und Geschäftsführer der Swiss Cleanroom Concept GmbH, begrüsste die Teilnehmenden herzlich zum Event. Die Vorstellung der Firma Skan übernahm Michael Altmann, Geschäftsführer des Bereichs Laborprodukte. Skan ist seit über 45 Jahren international auf dem Markt und verzeichnete gerade in den letzten 10 Jahren ein aussergewöhnliches Wachstum. Mit 330 Mitarbeitenden, Niederlassungen in Japan und in den USA und einem neuen Produktionswerk in Deutschland, ist das Mittelstandsunternehmen weiterhin auf Expansionskurs: Insbesondere der Bereich der pharmazeutischen Produktions-Isolatoren hat sich international zum anerkannten Marktleader entwickelt. Als Schweizer Anbieter für Mikrobiologische Sicherheitswerkbänke hat die Skan Ihr Portfolio mit neuen Eigenprodukten wie dem Laborisolator «CMR», den Sicherheits-Abzügen «Workstation» und Wägekabinen «HFC» erfolgreich im «Containment-Bereich» weiter ausgebaut. Der Rundgang über die Themeninseln, die in verschiedenen Räumen verteilt lagen, spiegelte ganzheitliche Lösungsansätze für
Frank Zimmermann (SCC) (rechts) im Gespräch mit Christian Scherrer (Skan).
die anwendungsspezifische Umsetzung von reinraumtechnischen Problemstellungen und Produkten wider. Dabei wurden die folgenden Themen angeschnitten:
Mikrobiologische Sicherheitswerkbänke Ernst Schneider, Verkaufsleiter, stellte gemeinsam mit Marc Voges, Mitarbeiter der Firma Berner, die neue Sicherheitswerkbank «Claire» vor. Diese Sicherheitswerkbank mit 3-Filter-System und bedienerfreundlichem Touchdisplay beinhaltet neue moderne Schutzfunktionen, wie z. B. das Detektieren von Störströmungen, die den Anwendern zusätzliche Sicherheit gewährleisten. LED-Licht, grosse Laufruhe und ein massiv geringerer Stromverbrauch dank EC-Ventilatoren zeichnen die MSW aus und reduzieren damit massgeblich die Betriebskosten.
Der kleinste Zytostatika-Isolator Der jüngst entwickelte Skanair-CMR-Laborisolator der Klasse 4 dient der Arbeit mit CMR-Substanzen (cancerogen, mutagen und reproduktionstoxisch) und arbeitet im Unterdruck (Abb. 3). Er besticht mit kons-
Christian Scherrer mit dem Skanair® SolidFog im Gespräch mit Besuchern. (Bilder: Gück)
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tantem, laminarem Luftstrom, der im Umluftbetrieb über HEPA-H14-Filtern zirkuliert. Patentierte FIPA-Filter sorgen für die Sicherheit nach aussen und ermöglichen einen sehr einfachen und kontaminationsarmen Filterwechsel. Substanzproben können über eine Schleuse in die Arbeitskammer eingebracht werden, dort unter Reinraumbedingungen verarbeitet – und im Anschluss über eine zweite Schleuse wieder sicher entnommen werden. Arbeitskammer und Schleusen können einzeln mittels der integrierten H2O2-Begasungsanlage dekontaminiert werden.
Sicherheitsabzug mit vollständigem Personenschutz Die Skanair Workstation evo, ein sparsamer Sicherheitsabzug mit Teilumluft und integriertem Filtersystem bietet einen kompletten Personenschutz. Schadstoffe werden direkt an der Quelle erfasst und lagern sich nicht durch die Fortluft in den Abluftkanälen ab. Die belastete Luft wird vollständig gefiltert und teilweise rezirkuliert. Damit
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kann die Workstation mit bis zu einem Drittel an Abluftvolumen, im Vergleich zu herkömmlichen Abzügen, arbeiten.
verarbeiteten Keramiktisch, einer Entsorgungseinheit und der innovativen Entionisierung für statisch geladene Pulver.
Präzises Wägen von aktiven und toxischen Substanzen
Ein neues Reinraummodul-System: das Powder Handling Cabinet (PHC)
An dieser Produktinsel wurden die neuesten Wägearbeitsplätze vorgestellt, wie etwa die Workbench HFCevo 1200-MT, deren vibrationsfreies Untergestell gemeinsam mit der Firma Mettler Toledo entwickelt wurde, präsentiert. Mittels eines horizontalen, homogen verteilten Zuluftstroms, der von aussen über die Arbeitsöffnung eintritt und die Schutzkabine in Unterdruck versetzt, wird der Umgang mit hochaktiven und toxischen Pulvern zu einer sicheren Angelegenheit. Der vibrationsfreie Wägetisch, der komplett vom Untergestell getrennt ist, ermöglicht das präzise Arbeiten mit hochauflösenden Mikrowaagen (bis 10-6g). Die Anlage besteht aus einem schallarmen Grundgehäuse mit EC-Ventilator, HEPA H14-Filter, Steuerung mit Touch-Panel, einer Schutzkabine mit LED-Beleuchtung, einem hochwertig
Michael Altmann, CMO Laborprodukte, stellte die hohe Flexibilität des Powder Handling Cabinets, einer Reinraumzone nach Mass, vor. Die modularen Anlagen mit laminarem Luftzug und Schwebstoff-Filtern HEPA-H14 erzeugen einen klassifizierten Reinraum, den man beliebig – je nach Arbeitsprozess und Raumgrösse – kundenspezifisch erstellen kann.
Dekontamination von MSW und Reinräumen Christian Scherrer, Sales Product Manager, präsentierte Geräte zur mikrobiologischen Dekontamination von Sicherheitswerkbänken und Reinräumen. H2O2 als Biozid weist eine sehr hohe Killrate für alle Arten von Keimen auf und bekämpft das ganze Spektrum der Mikroorganismen. Die Begasungs-
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systeme Skanair Decosis, SolidFog und DosyMist weisen ein ungleich besseres Dekontaminationsresultat auf, als es bisher mit anderen Verfahren möglich war. Das Decosis wird zur Dekontamination von MSW eingesetzt, mit dem SkanFog-Verfahren zur Vernebelung von Wasserstoffperoxid (H2O2) können RABS, Schleusen und Reinräume zusammen mit dem kompletten Inventar GMP-konform dekontaminiert werden. Beim Abbau des überschüssigen Biozids (auch mit Katalysatoren für einen Beschleunigten Abbau) werden nur Wasser und Sauerstoff frei, beides problemlose Komponenten. Der Vorgang lässt sich im Normalfall innert vier Stunden durchführen, die Räumlichkeiten sind also rasch wieder verfügbar. Der Prozess kann mittels Skan-Bioindikatoren überprüft werden und liefert damit eine hohe Sicherheit. Die geforderte Killrate beträgt 106 KbE von Geobacillus stearothermophilus Sporen, die am schwierigsten zu eliminierenden Sporen für H2O2. Skan bietet einen umfassenden Service für die Validierung des Prozesses inklusive Bioindikatoren und mikrobiologischer Analyse an.
stoffen ist eine spezielle persönliche Schutzausrüstung erforderlich. Skan hat die Vertretung der Firma Berner für die PSA übernommen. Die Palette reicht von den neuesten Overalls, Schutzbrillen, Masken, Stiefeln, Überschuhen und Handschuhen, die speziell auf die Permeabilität von Zytostatika geprüft werden, bis hin zu Notfall- und Reinigungssets für Zytostatika – für den
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Fall, dass doch einmal ein Unfall passieren sollte. Der informative, gesellige Abend klang mit einem Apéro und einem Grillierabend auf der Sonnenterasse aus. Die Gelegenheit, sich mit anderen Teilnehmern auszutauschen, neue interessante Kontakte zu knüpfen und sich kulinarisch verwöhnen zu las■ sen, nahmen viele Kunden gerne an.
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• Höchste Verfügbarkeit durch völlige Resistenz gegen Feuchtigkeit, Schmutz, Korrosion und Störpotenziale • Längere Standzeit der Sensoren durch vorausschauende Instandhaltung • Speicherung und Auswertung sensorrelevanter Daten direkt im Sensor
• Plug & Measure – einfachste Handhabung selbst unter rauen Bedingungen
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Für den sicheren Umgang mit Zytostatika und biologischen Arbeits-
Die Komplett-Lösung für intelligente Sensorik:
• Optimales Prozessmanagement durch intelligente DiagnoseFunktionen
Feste Serviceverträge mit der Dienstleistungsgruppe der Skan AG bieten dem Kunden effiziente Betreuung durch den Anbieter und grosse Sicherheit: Ist eine Reparatur nötig, so ist innerhalb von maximal zwei Tagen ein Skan-Techniker in der ganzen Schweiz vor Ort. Der Kundenkreis, vorrangig aus der Pharma-, aber auch aus der Uhren-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie, profitiert von einem umfassenden Ersatzteillager und einer für die Schweiz sehr grossen Technikergruppe. Neben den Reparaturen werden auch Umzüge, Dekontaminationen und Qualifizierungen von Anlagen und Reinräumen durchgeführt.
Die persönliche Schutzausrüstung (PSA)
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2.- 4.09.2014, Bern Halle 3.2, Stand E 17
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Kautschuk als Bodenbelag lässt sich gut reinigen und ist für die Nutzung im Reinraum geeignet. Ausserdem sorgt er für Entlastung im Gehen.
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Sichere Bodenlösungen für Reinräume Die Ries-Apotheke wählte für den Neubau einer Pharma-Produktionsstätte in Nördlingen (D) Kautschuk als Bodenbelag. Das Material lässt sich sehr gut reinigen und ist abriebfest. Das sind wichtige Voraussetzungen zur Produktion nach GMP-Richtlinien im Reinraum. Ausserdem bietet Kautschuk ästhetische Gestaltungsmöglichkeiten und eine komfortable Ergonomie.
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ie Ries-Apotheke im bayerischen Nördlingen, gegründet 1975, ist ein Familienbetrieb mit drei Apotheken, die Juniorchef Ralf Metzger zusammen mit seinem Vater Werner in der zweiten Generation führt. Zugleich investierte das aufstrebende Unternehmen in ein neues Herstellungsgebäude im Nördlinger Industriegebiet. «Wir stellen Zytostatika für Krebstherapien, Lösungen zur parenteralen Ernährung sowie Antibiotika- und Schmerzinfusionen her – alles individuell auf den jeweiligen Patienten abgestimmt», berichtet Metzger. Abnehmer sind onkologische oder auf Schmerztherapie spezialisierte
Praxen. Viele Patienten bekommen die Medikamente aber auch direkt nach Hause geliefert. Mit der steigenden Nachfrage nach ihren Produkten, aber auch aufgrund der gestiegenen gesetzlichen Anforderungen an die Medikamentenherstellung in der neuen Apothekenbetriebsordnung, beschlossen die Metzgers ihre Produktion zu erweitern und auf höchste Qualitätsstandards hin auszurichten. Mit dem Neubau beauftragten sie das auf Pharmabauten spezialisierte Münchner Architekturbüro Bias & Philipp. Ende 2010 begannen die Architekten mit der Planung,
im November 2011 erfolgte der erste Spatenstich und im August 2013 konnten die 15 Labormitarbeiter sowie 15 weitere Beschäftigte an ihre neuen Arbeitsplätze umziehen. Die moderne Produktionsstätte besticht durch ihre klaren Formen und das durchdachte Raumkonzept: Durch den geschickten Einsatz zahlreicher Fenster haben die Labormitarbeiter jederzeit Ausblick nach draussen.
Produktion unter höchsten Qualitätsstandards Produziert werden die Medikamentenlösungen der Ries-Apotheke, wie in der Pharma-
branche üblich, in Reinräumen. Ziel ist es, Verunreinigungen, Produktionsausfälle und Qualitätsschwankungen, die durch partikuläre Emissionen verursacht werden, zu minimieren. Um die Produktqualität zu gewährleisten und die von den Gesundheitsbehörden erstellten Auflagen für die Vermarktung zu erfüllen, wurde ein Qualitäts-Managementsystem eingeführt: der GMP-Leitfaden (GMP = Good Manufacturing Practice = Gute Herstellungspraxis).
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Hohe Anforderungen an Bodenbeläge in Reinräumen Auch die Medikamentenlösungen der Ries-Apotheke werden in Reinräumen nach dem GMP-Leitfaden produziert, in dem für Bodenbeläge folgende Anforderungen festgeschrieben sind: hohe Abriebfestigkeit, glatte, dichte Oberflächen ohne Risse und Fugen sowie sehr gute Reinigungs- und Desinfektionseigenschaften. «Alle diese Anforderungen erfüllen die Kautschuk-Bodenbeläge von nora systems, wir haben sie daher bewusst für dieses anspruchsvolle Objekt ausgewählt», sagt Architekt Norbert Bias. Vor allem ihre technischen Eigenschaften sowie ihre extreme Widerstandsfähigkeit sprachen für die Bodenbeläge von nora. In den Reinräumen des Produktionsgebäudes liegt der elektrostatisch ableitfähige noraplan signa ed. Der Kautschuk-Belag, den es in 48 Farben gibt, bietet einen optimalen ESD-Schutz für die empfindlichen elektronischen Geräte in den Labors. Die Büro- und Veranstaltungsbereiche sowie die Flure wurden mit dem antistatischen norament 926 grano ausgestattet. Der Belag, einer der nora-Klassiker mit Hammerschlagoberfläche und Korndesign, hält höchsten Belastungen stand. Die Bodenbeläge in geschmackvollem Dunkelgrau bilden einen attraktiven Kontrast zu den weissen Wänden und den grossen Glasflächen. «Wir wollten beim Fussboden eine zeitlose Farbe, die auch nach Jahren noch aktuell ist», unterstreicht Bauherr Metzger, der das Design selbst ausgesucht hat.
Hygienische Reinigung durch beschichtungsfreie Oberflächen Auch mit der Reinigung des Bodenbelags sind Bauherr und Architekt äusserst zufrieden. Die unbeschichteten nora-Bodenbeläge mit ihrer widerstandsfähigen, abriebfesten Oberfläche bieten einen dauerhaft hohen Hygienestandard und sind darüber hinaus extrem langlebig – für jeden Betrieb ein wirtschaftliches Plus.
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Komfortables Umfeld für Mitarbeiter Nicht zu vernachlässigen sind auch die ergonomischen Eigenschaften des Bodenbelags, da Mitarbeiter in Reinräumen oft stundenlang stehen. Ein dauerelastischer Bodenbelag aus Kautschuk trägt zu einem erhöhten Geh- und Stehkomfort bei: Er entlastet den Körper und sorgt so für weniger Ermüdungserscheinungen und Schmerzen als härtere Böden. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten aus. «Das neue Gebäude mit seinem arbeitsfreundlichen Gestaltungskonzept», sind sich Architekt und Bauherr einig, «ist eine Investition in das Unternehmen, die Zukunft und in das Wohlergehen unserer Mitarbeiter.» ■
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SCC SEMINAR
«Sicherer Umgang mit Zytostatika»
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as sind Zytostatika? Wie gehe ich sicher mit ihnen um? Welche behördlichen Vorgaben gelten für Zytostatika? Diese und viele andere Fragen standen im Raum als Frank Zimmermann, Geschäftsführer der Swiss Cleanroom Concept GmbH, die 15 Teilnehmer am Seminar «Sicherer Umgang mit Zytostatika» in den Räumen der Firma Wesco AG in Wettingen willkommen hiess. Nach einer kurzen Begrüssung und Einführung von Hans-Ulrich Gyger, Abteilungsleiter der Firma Wesco AG, startete Wolf-Dieter Wanner (Apotheker) mit einem informativen Überblick über die Arten von Zytostatika, deren allgemeiner Wirkungsweise, die Gefahrenpotenziale und die WHOEinteilung der Nebenwirkungen. Es folgte eine Erläuterung über die Herstellung von Parenteralia in aseptischen Reinraumzonen. Wolf-Dieter Wanner stellte die geltenden Parameter dar sowie die gesetzlichen Vorgaben und Regularien, die in Industrie und Klinikapotheken gelten. Wolfgang König von der Firma BDK Luftund Reinraumtechnik GmbH erklärte sehr praxisnah Sicherheitswerkbänke für Zytostatika. Dabei zeigte er deutlich die Unterschiede der Kategorien 1 bis 2 auf. Zum Schluss ging er detailliert auf die Transportverpackungen für Zytostatika ein.
Nach dieser geballten Ladung an Information hatten sich die Teilnehmer ein feines Mittagessen verdient. Die Zeit wurde rege zum Erfahrungsaustausch und Netzwerken genutzt. Im Anschluss zeigte Monika Lamprecht von Shield Scientific den korrekten Umgang mit Schutzhandschuhen. Die Teilnehmer hatten gleich auch Gelegenheit, das Gesehene Apotheker Wolf-Dieter Wanner referierte über Zytostatika. selbst auszuprobieren. Es folgten wertvolle Informationen zum richtigen Ein- und Aus- die Teilnehmer selbst ausprobieren und schleusen. Im nächsten Block ging es um die Effektivität ihres Tuns gleich überprüProzessvalidierung. Wolf-Dieter Wanner fen. Die Kontaminationsketten durch erläuterte die Rahmenbedingungen und Handberührung zeigten sich eindrücklich das Vorgehen beim Media Fill, das mikro- mit dem Spezialpulver und ultraviolettem biologische Monitoring und das hygieni- Licht, was auch für viele Lacher sorgte. Wir freuen uns dieses Seminar nächstes sche Verhalten. Vor dem Workshop Reinigung und Desin- Jahr wieder anbieten zu können. ■ fektion zeigte Herr Wanner anhand verKontakt: schiedener Beispiele, worauf bei der DeSwiss Cleanroom Concept GmbH kontamination zu achten ist. Trends und CH-4312 Magden ein Ausblick in die Zukunft kamen dabei Telefon 076 284 14 11 ebenfalls zur Sprache. Das Abreinigen und info@swisscleanroomconcept.ch die Desinfektion von Oberflächen konnten www.swisscleanroomconcept.ch
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Normsignal-Trennverstärker BL 513 mit Netzversorgung
«Rapid-Flow» – für eine bessere und schnellere Filtration
> Mit dem Normsignal-Trennverstärker BL 513 aus der BasicLine-Serie bietet Knick ein hochwertiges, aber sehr wirtschaftliches Gerät zur zuverlässigen Signalwandlung und -übertragung in Standardanwendungen. Die galvanische 3-Port-Trennung sorgt durch eine saubere Potenzialtrennung zwischen Eingang, Ausgang und Hilfsenergieversorgung für unverfälschte, präzise Messergebnisse. Die BL-513-Baureihe ist für Arbeitsspannungen von 300 V AC/DC konzipiert und in der Handhabung sehr anwenderfreundlich ausgelegt: Dank der kalibrierten Bereichsumschaltung entfällt ein manueller Abgleich. Zudem ermöglichen die DIP-Schalter eine einfache Konfiguration, sind aber vor versehentlichem Verstellen geschützt. Das integrierte Weitbereichsnetzteil gestattet den Einsatz bei 24 V DC sowie mit einer 100 bis 230-V-Netzversorgung. Der BL 513 ist CE-konform und verfügt über eine UL-Zulassung. Knick gibt auf das Gerät drei Jahre Garantie. Mit dem Zuschnitt der BasicLine-Geräte auf die wesentlichen Basisanforderungen und den Verzicht auf Extras richtet sich Knick an Elektroausrüster und Maschinenbauunternehmen, die exakte und zuverlässige, aber kostenoptimierte Trennverstärker für den flächendeckenden Einsatz benötigen. Trotz der attraktiven Preisgestaltung bieten die Geräte hinsichtlich der Verarbeitung, der Präzision und der vollständigen galvanischen Trennung die Knick-typische Qualität.
> Semadeni, der erste europäische Importeur von Nalgene-Filtrationsprodukten, hat das gesamte Sterilfiltrations-Sortiment auf die neuartigen Rapid-Flow-Membranen umgestellt. Das mehrspaltige Design der neu entwickelten Stützmembran sorgt für Homogenität und Konsistenz. Die Rapid-Flow-Stützmembran, verbunden mit einer PES-, CN-, SFCA- oder Nylon-Membran, bietet deutlich schnellere Flussraten und einen höheren Durchsatz als das bisherige Filtersystem und gehört zu den Effizientesten auf dem Markt. Die Nalgene Rapid-Flow-Membranen stehen für eine bessere und schnellere Filtration und sind ideal für biologische und pharmazeutische Sterilisierungsanforderungen. Sie sind als 2-teilige Filtrationsgeräte mit abnehmbarem Filtrationsoberteil und graduierter Flasche sowie als einfache Bottletop-Filter erhältlich. Die PES-Membranen sind neben den bewährten Porengrössen 0,20 und 0,45 µm neu auch mit 0,10 µm, zum Schutz von Zellkulturen vor Mykoplasmen, im breiten Standardsortiment von Semadeni Plastics Market enthalten. Alle Geräte werden einzelverpackt in Polyethylenbeuteln geliefert. Sie sind Gammastrahlen-sterilisiert, nicht toxisch und pyrogenfrei. Lot-Nummer und Verfalldatum sind auf den Filtern aufgedruckt.
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Binder Ultratiefkühlschrank: Exzellente Energieeffizienz durch Wasserkühlung > Gerade im Bereich der Zellbiologie müssen verschiedenste Proben wie z. B. Nukleinsäure- oder Proteinproben über längere Zeit haltbar gemacht werden. Der Binder Ultratiefkühlschrank der Serie UF V. Das Gerät ist für die sichere Langzeitlagerung von Proben bei –86 °C ausgelegt. Zudem basiert es auf einem mehrstufigen Sicherheitskonzept, welches einen extrem hohen Sicherheitsstandard garantiert. Mit einer personalisierten Zugangskontrolle via RFID-Technologie werden die Proben vor unerwünschten Zugriffen Dritter geschützt. Diese stellt sicher, dass nur vom Laborleiter akkreditierte Labormitarbeiter den Ultratiefkühlschrank öffnen können. Zusätzlich dokumentiert ein Nutzerprotokoll lückenlos jeden Zugriff auf das Probengut. Diese Daten werden mithilfe eines RFID-Auslesegeräts im Textformat auf einen PC übertragen. Um die extreme Temperatur von –86 °C zuverlässig zu halten, ist von dem Gerät eine sehr hohe Kühlleistung gefordert. Darüber hinaus wird vermehrt auf gute Energieeffizienz von Neugeräten geachtet. Aus diesem Grund hat Binder den Ultratiefkühlschrank optional um die Funktion der Wasserkühlung ergänzt. Durch Anschliessen des Gerätes an das hauseigene Kühlsystem wird die Abwärme effektiver abgeführt, was einerseits die Kühlleistung des Freezers erhöht und andererseits die Raumerwärmung und damit verbunden den Energieverbrauch der Klimaanlage. Ein weiterer Vorteil ist das Öffnen des elektromechanischen Türverschlusses per einfachem Knopfdruck. Selbst mit dem Ellenbogen lässt sich der Türschalter mühelos betätigen, worauf die Tür sanft aufschwingt. BINDER GmbH CH-4105 Biel-Benken BL Telefon 061 721 09 22 thierry.wagner@binder-world.com; www.binder-world.com
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Allroundschutzanzug mit Reflexstreifen > Mit dem Schutzoverall MICROGARD 2000 Model 113 sind die Mitarbeiter bestens ausgerüstet, denn das Allround-Talent kann in verschiedenen Gefahrzonen getragen werden und ist auf weite Sicht hin gut erkennbar. Zu den hohen und geprüften Schutzkriterien zählen der ausgezeichnete Penetrationswiderstand gegen Flüssigkeiten sowie die hohe Barriere gegen Feinstaub und gegen grössere Mengen minder konzentrierter flüssiger Chemikalien. Auch bei ungünstigen Witterungs- und Lichtverhältnissen ist der MICROGARD 2000 Model 113 durch die aufgepatchten Reflexstreifen gut erkennbar, z. B. bei logistischen Verladetätigkeiten, im internen Werkverkehr und auch bei Einsätzen im Rettungswesen oder bei der polizeilichen Tatortermittlung. Microgard Deutschland GmbH D-10827 Berlin presse@microgard.de www.microgard.de
produkte
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Misst Schockwerte jetzt bis zu 200 g: Mini-Datenlogger MSR165 > Ein markant erweiterter Messbereich sowie eine bis zu zehnmal längere Aufzeichnungsdauer – damit erlaubt der MiniDatenlogger MSR165 jetzt eine noch präzisere Erfassung von Schocks und Vibrationen. War die Schocküberwachung mit dem MSR165 bislang bis zu ⫾15 g möglich, kann die Beschleunigung in drei Achsen nun bis zu 200 g erfasst werden, mit bis zu 1600 Werten pro Sekunde. Dieser erweiterte Messbereich ist vor allem dann von Nutzen, wenn es darum geht, Anwendungen aufzuzeichnen, in denen plötzlich grosse Kräfte auftreten können, beispielsweise bei der Transportüberwachung empfindlicher Güter oder bei Prozessoptimierungen in der Industrie. Die Speicherkapazität des Datenloggers von über zwei Millionen Messwerten reicht zur Aufzeichnung von ca. 10 000 Stössen aus; mittels optionaler microSD-Karte (4 GB) kann die Kapazität auf über 1 Milliarde Messwerte erhöht werden. Der autark im Langzeit-Betrieb arbeitende Datenlogger MSR165 weist einen sehr geringen Stromverbrauch auf. Um die Nachfrage nach einer noch längeren Aufzeichnungsdauer zu befriedigen, bietet MSR Electronics neu zusätzlich zwei Optionen zur Langzeit-Stromversorgung des Datenloggers an: Für eine längere Aufzeichnungsdauer von bis zu fünf Jahren lässt sich der MSR165 neu mit wechselbaren Batterien (3.6 V, 2 x 7700 mAh, Li-SOCl2) ausstatten. Eine andere Möglichkeit, die Aufzeichnungsdauer des MSR165 bis zu sechs Mal zu verlängern, besteht darin, das MSR Power Pack einzusetzen – eine autonome Ladestation mit einer Kapazität von 5000 mAh, welche den internen Akku des Datenloggers während des Betriebs nachladen kann. MSR Electronics GmbH CH-8472 Seuzach Telefon 052 316 25 55 info@msr.ch; www.msr.ch
CleanVision – der innovative einteilige Reinraum-Anzug mit integriertem Visier > Initial Cleanrooms hat mit CleanVision einen innovativen einteiligen Reinraum-Anzug für den Einsatz in der Pharmaindustrie entwickelt. Anders als bei herkömmlichen Lösungen entsteht so ein nahezu geschlossenes System, wodurch die Kontaminierungsgefahr in Reinräumen deutlich reduziert wird. Weiter erhöht wird die Sicherheit durch die geringe Anzahl von Kontaktpunkten mit der Anzugaussenseite. CleanVision kann steril verpackt und speziell zusammengelegt ausgeliefert werden, sodass der Einteiler beim Ankleiden nur von innen berührt wird. Dadurch wird nicht nur die Kontaminationsabsicherung verbessert, sondern auch der Ankleideprozess deutlich vereinfacht. Der durchlaufende Reissverschluss an den Beininnenseiten erlaubt es dem Träger, beim An- und Ausziehen mit beiden Beinen auf dem Boden stehenzubleiben und ermöglicht so einen berührungsarmen Ankleideprozess. Im Vergleich zu bisherigen Reinraum-Anzügen beschleunigt sich die Umkleideprozedur um mehr als zwei Minuten, denn lediglich Schuhe und Handschuhe müssen separat angelegt werden. Der Overall mit integriertem Visier ersetzt die Technologie der Reinraum-Brillen bei herkömmlichen Anzügen. Die verstellbare Anzughaube bietet ein weites Sichtfeld und erlaubt das Tragen von Sichtbrillen. Das austauschbare Einwegvisier gewährleistet eine stets optimale Sicht für die Arbeit im Reinraum. Initial Cleanrooms; www.initial-cleanrooms.com Aussendienst: Telefon 848 090 090 (Silvano Roth), CH-8600 Dübendorf Innendienst: Telefon +49 (0)7121 312113 (Maria Konrad), D-72760 Reutlingen
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Hochwertige Brandschutzlösung > Die sichere Lagerung von entzündbaren Gefahrstoffen auf Paletten oder in IBC ist in vielen industriellen Bereichen eine tägliche Anforderung. Für diesen Zweck hat die Denios AG die Brandschutz-Regallager der Baureihe FBM entwickelt. Sie stehen in zwei Ausführungen zur Verfügung: als «FBM base» ohne Bodenfreiheit oder als unterfahrbare Version «FBM plus», die auch zur Beschickung mit Elektro- oder Handhubstapler geeignet ist. Das Brandschutz-Regallager FBM ist ein Gefahrstofflager, ausgestattet mit einem höhenverstellbaren Regalsystem zur sicheren und komfortablen Lagerung von bis zu 64 Fässern à 200 Liter oder 16 IBC. Durch die doppelte Stahlrahmenkonstruktion des Containers und die nicht brennbare Isolierung aus Mineralwoll-Paneelen (Baustoffklasse A) verfügt dieses Brandschutz-Regallager über eine Feuerwiderstandsfähigkeit von mindestens 90 Minuten bei innerer oder äusserer Brandbelastung. Zusätzlich ist es mit einer Auffangwanne inkl. Gitterrosten und selbstschliessenden, feuerbeständigen T90-Türen mit Anti-Panik-Verschluss ausgestattet. Auch Schiebetüren – bisher der neuralgische Punkt eines Brandschutzcontainers – stehen nun erstmals mit dieser Einstufung zur Verfügung. Das Brandschutz-Regallager FBM erfüllt alle F90 Brandschutz-Anforderungen, d. h. die Baureihe widersteht einer 90-minütigen Brandeinwirkung von innen sowie von aussen. Bereits in der Standardversion bietet die Baureihe FBM eine umfangreiche Ausstattung mit verschiedenen Ausführungsvarianten. Denios-Brandschutz-Regallager FBM sind für Innen- und Aussenaufstellung geeignet. Sie stehen als Ein- und Zweifeld-Container mit 1–2 Lagerebenen zur Verfügung. Denios AG CH-5430 Wettingen Telefon 056 417 60 60 www.denios.ch
micro-Matrix, the next generation in microbioreactors > micro-Matrix offers an integrated, easy-to-use, and cost-effective technology platform for the rapid handling and growth of large numbers of microbial strains, clone libraries, mutant banks and cells. The system offers 24 independent bioreactors in a costeffective microtiter plate footprint. pH and dissolved oxygen can be controlled in each individual bioreactor via gas and liquid addition. Temperature is controlled individually in each bioreactor by the integrated cooling and heating system. The micro-Matrix offers a true scale down of small-scale bioreactors. The bioreactor’s square well cassette design is based upon the popular SBS-format microtiter plates, which seamlessly integrates into lab automation robots. The PC-based human interface offers simple, intuitive interaction for advanced process control in each of the 24 bioreactors. For more information visit: www.micro-matrix.com ReseaChem GmbH CH-3400 Burgdorf Telefon 034 424 03 10 info@reseachem.ch www.reseachem.ch
Neue Einsatzmöglichkeiten der Mikrowelle für die Lebensmittel-Analytik > Die Discover Mikrowellengeräte sind speziell auf unterschiedliche Lebensmitteluntersuchungen hin modular erweiterbar und bieten alle Vorteile der Automatisierung und Einfachheit. Die amtlichen Methoden zur Kennzeichnung von Produkten schreiben u. a. für eine Vielzahl von Lebensmitteln die Bestimmung des Anteils an gesättigten und ungesättigten Fettsäuren, die Bestimmung des Vitamingehaltes und die Bestimmung des Cholesteringehaltes vor. Alle diese Verfahren beinhalten einzelne zeitintensive Arbeitsschritte des Verseifens, des Veresterns und der Flüssig-Flüssig-Extraktion. Derartige Bestimmungsverfahren dauern in der Praxis bis zu 2 Tage ehe das Ergebnis vorliegt. Beim Einsatz der Discover Mikrowelle liegt das Ergebnis bereits nach 2 Stunden vor, da die einzelnen Reaktionsschritte zum Verseifen und Verestern in der Mikrowelle jeweils nur noch 5 min. dauern. Dank der starken Rührung im Discover ist auch die FlüssigExtraktion in wenigen Minuten durchgeführt. Diese Analytik kann auch vollautomatisch mit Anbindung an den GC erfolgen. Die nasschemische gravimetrische Fettbestimmung für Molkereiprodukte ist sehr arbeits- und zeitintensiv (dauert über einen Tag). Dazu kommt durch das Arbeiten mit Säure und Lösemittel die Fragestellung des Arbeitsschutzes zum Tragen. In der Discover Mikrowelle wurde die Methode so optimiert, dass binnen 1 Stunde die Fettextraktion abgeschlossen ist. Dabei werden die gleichen Probeneinwaagen und Chemikalien eingesetzt, wie in den amtlichen Methoden vorgeschrieben. Die Ergebnisse sind vergleichbar, der Arbeitsschutz ist deutlich erhöht und der Zeitvorteil ist immens. CEM GmbH D-47475 Kamp-Lintfort Telefon +49 284 296 440 info@cem.de; www.cem.de
CleanSIGN: erste und einzige Signalsäule mit EHEDG-Zulassung > Die LED-Signalsäule CleanSIGN wurde speziell für den Einsatz in Reinräumen sowie den Hygieneund Lebensmittelbereich konstruiert. CleanSIGN ist auf dem Markt die erste und einzige Signalsäule mit EHEDG-Zulassung (European Engineering und Design Group). Neben dem Einsatz in der klassischen Nahrungsmittelproduktion stehen auch Fertigungsprozesse im Reinraumbereich im Fokus. Denn die Produktion, Verarbeitung und Montage von Kleinund Kleinstbauteilen stellt an die Luftreinheit höchste Anforderungen. Da die LED-Signalleuchte CleanSIGN die hohe Luftreinheitsklasse 1 erfüllt, ist der Einsatz in der Halbleiterindustrie, Mikroelektronik, medizinischen Forschung, Pharmazie, Optik- und Lasertechnik, Luft- und Raumfahrttechnik oder der Nanotechnologie bedenkenlos möglich. Die leuchtstarke CleanSIGN ist dank der verwendeten LEDTechnologie wartungsfrei und verfügt über eine Lebensdauer von bis zu 50 000 Stunden. Der integrierte, lautstarke Summer gewährleistet zudem die Signalisierung aller Personen ausser Sichtweite. WERMA Signaltechnik CH-8212 Neuhausen am Rheinfall Telefon 052 674 00 60 info@werma.ch www.werma.ch
Sindex: Halle 3.0, Stand B10
produkte
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Radarsensoren – «Stand der Technik» im Abwasserbereich > Die Radartechnik setzt sich in allen Bereichen der Messung von Abwässern durch und ersetzt die bisher eingesetzte Ultraschalltechnik mehr und mehr. In Kanalnetzen, Pumpenschächten und Regenüberlaufbecken, bei der Durchflussmessung in offenen Gerinnen oder Füllstandmessaufgaben in der Kläranlage selbst: Radarsensoren sind bei vielen Anwendern zum Standard-Messverfahren geworden. Die Vorteile für den Anwender liegen klar auf der Hand: Unabhängig von Umgebungseinflüssen, wie Temperaturänderungen, starkem Wind oder Nebel, Regen und Schnee, liefern Radarsensoren zuverlässige Messergebnisse unter allen Betriebsbedingungen. Auch aus preislicher Sicht hat sich hier in den letzten Jahren viel getan; Radarsensoren für den Abwasserbereich liegen in einer Preisgrössenordnung von 900 EUR, also kaum teurer als ein leistungsfähiges Ultraschallgerät. Wenn man den zusätzlichen Nutzen für den Anwender noch einbezieht, rechnet sich die Radartechnik schnell. Den Vorteilen der Radartechnik wurde auch in dem neuen Merkblatt DWA M-256 «Prozessmesstechnik auf Kläranlagen» Rechnung getragen. Der Anwender findet hier einen interessanten Vergleich verschiedener Messtechniken – die Radartechnik liegt hier ganz vorn. Das Bild zeigt einen Radarsensor VEGAPULS WL 61 zur Pegelmessung in einem Pumpenschacht. Er ist perfekt für Messungen in Abwasser ausgelegt: einfache Montage, gekapselte Bauweise und hohe Schutzart IP 68.
ROTAVER Composites AG Kunststoffwerk CH-3432 Lützelflüh 034 460 62 62 www.rotaver.ch
Lagerbehälter Prozessbehälter Beschichtungen aus GFK
VEGA Messtechnik AG CH-8330 Pfäffikon ZH Telefon 044 952 40 00 info@ch.vega.com; www.vega.ch
swiss made
Der Magnetrührer für Wissenschaftler: RET control-visc > Sicherheit, Leistung und Intelligenz zeichnen den neuen IKA-Magnetrührer RET control-visc aus. Er wurde für anspruchsvolle Anwendungen im wissenschaftlichen Labor entwickelt. Der RET control-visc besitzt Hochleistungs-Elektronikkomponenten, eine intelligente Heiztechnik und einen für zahlreiche Anwendungen – einschliesslich hochviskoser Flüssigkeiten – entwickelten Motor. Seine Herstellung unterliegt hohen Qualitätsstandards. Der RET control-visc setzt die benutzerfreundliche Tradition der Bedienung mit zwei Drehknöpfen fort. Mit ihnen lassen sich die wichtigsten Parameter auf dem Display-Menü einfach und direkt ändern. Icons erleichtern die Navigation durch das Menü. Über die Drehknöpfe lassen sich auch die Displayeinstellungen ändern, Wiege- oder Drehmoment-Trendmessungen aufrufen und die Displaysprache umschalten. Das Herzstück des RET control-visc ist der ARM-Mikrocontroller, der auch in Smartphones und Tablet-Computern eingesetzt wird. Seine Intelligenz ermöglicht die einfache Navigation, Firmware-Updates sowie Wiege- und Drehmoment-Trendmessungen. Die patentierte Wiegefunktion ermöglicht einfache Wiegeaufgaben bis zu 5000 Gramm, ohne die Probe vom Gerät nehmen zu müssen. Viskositätsänderungen lassen sich mit einer Drehmoment-Trendmessung mit einer maximalen Abweichung von +/-1 % messen. Firmware-Updates erfolgen über die USB-Schnittstelle des Magnetrührers. Mit der Software labworldsoft und der RS232-Schnittstelle des Gerätes lässt sich der RET control-visc steuern. Huberlab AG CH-4147 Aesch BL Telefon 061 717 99 77 info@huberlab.ch; www.huberlab.ch
Spectrophotometer Genova Nano das 3 in 1 Mikro-Volumen
– Drei Geräte in einem (Standard, Life Science und Mikro-Volumen) – Detektionsgrenze 2 ng /µl D NA – Benötigt nur 0.5µl Probenvolumen – Geeignet für dsD NA, ssD NA, RNA, Oligonucleotides und Proteine – Methoden und Resultate können auf USB-Stick gespeichert werden IGZ Instruments AG Räffelstrasse 32 CH – 8045 Zürich Tel. +41 44 456 33 33 www.igz.ch
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produkte
Individuelle Sonderlösungen für Klimaschränke > Die Klimaschränke der Binder GmbH simulieren realistische biologische, chemische und physikalische Umweltbedingungen im wissenschaftlichen und industriellen Labor. Die Schränke bieten bereits serienmässig ein breites Spektrum an unterschiedlichsten Anwendungen. Allerdings gibt es hochspezifische Anwendungsprofile, die von den seriellen Geräten nicht abgedeckt werden. Aus diesem Grund gibt es die Abteilung Binder individual. Auf Basis eines Seriengeräts entsteht durch vielfältige Ergänzungen und Erweiterungsmöglichkeiten eine hochspezialisierte Sonderlösung, zugeschnitten auf die jeweiligen kundenspezifischen Bedürfnisse. So sind beispielsweise bei Materialprüftests von Batterien oder Akkumulatoren in vielen Fällen spezielle Anpassungen nötig. Zum Testen der Lebensdauer und Leistung werden oftmals Temperaturwechseltests mit pulsierendem Strom durchgeführt. Für die Prüfabläufe ist es wichtig, dass die Batterien auf elektrisch nichtleitendem Untergrund gelagert werden. Daher wurden die serienmässig aus Edelstahl bestehenden Einschubgitter speziell beschichtet, sodass eine Weiterleitung elektrischer Ladung unmöglich ist. Für Testreihen mit besonders schwergewichtigem Prüfgut kann eine Verstärkung des Innenkesselbodens vorgenommen werden. Ausserdem sind häufig besondere Schutzmassnahmen erforderlich, da sich im schlimmsten Fall durch irreversible Reaktionen von Zellkomponenten Gas in der Prüfkammer entwickeln kann. Durch den speziellen Einbau von Überdruckklappen kann das Gas oder entstandener Druck abgeleitet werden. Diese sind zudem beheizbar, um die Bildung von Kondensat und eine eventuelle Vereisung zu verhindern. BINDER GmbH CH-4105 Biel-Benken BL Telefon 061 721 09 22 thierry.wagner@binder-world.com; www.binder-world.com
ifm electronic mit einer Palette von Neuheiten an der Sindex > An der Sindex in Bern zeigt die ifm electronic ag vom 2. bis 4. September eine ganze Palette von Neuheiten im Produktportfolio. Dieses beinhaltet sowohl die traditionelle Positionssensorik mit induktiven und kapazitiven Komponenten als auch das ganze Umfeld der Prozesstechnik mit Druck-, Strömungs-, Durchfluss-, Temperatursensoren und vielem mehr sowie die industrielle Kommunikation mit dem Bussystem AS-Interface und innovativen Anschlusstechniken, zum Beispiel mit I/O-Link-fähigen Komponenten. Besonderes Augenmerk verdienen die sogenannten «Top Produkte», bei denen es sich um Neuheiten des Jahres 2014 handelt. Dazu zählen leistungsstarke und robuste optoelektronische Sensoren für die Lebensmittelindustrie, Neigungssensoren zur präzisen Messung von Neigungswinkeln in X- und Y-Richtung, Infrarot-Temperatursensoren, Drucksensoren, Durchflusssensoren für die exakte Messung von Flüssigkeiten bis 600 l/min. und vieles mehr. Die Komponenten werden auf dem modernen, offenen und übersichtlich gestalteten Stand im Spezialbereich des Swiss Sensor Market anhand funktionsfähiger Präsentationsmodelle vorgeführt. Zu den Modellen können auf beigestellten Monitoren zusätzliche Informationen zu den Produkten bezüglich Technik oder Anwendungen abgerufen werden. Alle Aussendienstmitarbeiter der ifm werden am Messe-Stand anwesend sein. Ungezwungene Gesprächsmöglichkeiten ergeben sich zudem an der beliebten ifm-Bar. ifm electronic ag CH- 4624 Härkingen Telefon 0800 88 80 33 info.ch@ifm.com; www.ifm.com/ch
Sindex: Halle 2.2, Stand A12
Sichere Aufbewahrung von lichtempfindlichen Neues Showcase zur Analyse mechanischer Substanzen mit YOUTILITY Laborflaschensystem Systeme und Designs nun online verfügbar > Das mehrfach ausgezeichnete YOUTILITY Laborflaschensystem ist ab sofort auch in braungefärbter Ausführung erhältlich. Die Färbung schützt lichtempfindliche Substanzen vor ultravioletter Strahlung (UV) und erfüllt hinsichtlich des Lichtschutzes die Anforderungen der USP ‹660› sowie der Eur. Ph. 3.2.1. Die braungefärbten YOUTILITY Flaschen sind in den Grössen 125, 250, 500 sowie 1000 ml erhältlich und eignen sich insbesondere für die Aufbewahrung oder den Transport von Substanzen, die gegenüber einer Lichteinstrahlung im Wellenlängenbereich zwischen 290 und 500 nm empfindlich sind. Die YOUTILITY Laborflaschen sind aus DURAN-Borosilikatglas 3.3 hergestellt, ein Neutralglas der Glasart 1 entsprechend der Europäischen Pharmakopöe. Das rein äusserliche Auftragen der Farbe und ein spezielles Einbrennverfahren gewährleisten unveränderte DURAN-Eigenschaften im Innern der Flaschen, d. h. die Flaschen bieten die gewohnte hervorragende chemische Resistenz sowie die hohe Temperaturbeständigkeit. Die braunen YOUTILITY Laborglasflaschen sind zusammen mit autoklavierbaren, ergonomisch geformten YOUTILITY GL 45 Schraubverschlüssen und passenden Ausgiessringen in Kartons zu je 4 Stück erhältlich. Sowohl Flasche als auch Schraubverschluss verfügen über einen Retrace Code zur Rückverfolgbarkeit der Produkte im Herstellungsprozess. Ein Chargenzertifikat ist von der Website der Duran Group abrufbar. Infos: www.duran-youtility.com.
> Auf der Comsol-Webseite ist eine neue Online-Übersicht zur Simulation mechanischer Systeme und Designs aus dem Bereich Maschinenbau verfügbar. Das Showcase «Analyze Mechanical Systems & Designs» informiert umfassend über die Physik, mögliche Anwendungen und verschiedene Industriezweige in Bezug auf die Modellierung mechanischer Entwürfe. Unter Verwendung dieser Informationsquelle können Ingenieure aller Bereiche Einblicke in Anwendungen gewinnen, die mechanische Effekte berücksichtigen und multiphysikalische Simulationen für ein erfolgreiches Design erforderlich machen. Unter www.ch.comsol.com/showcase/mechanical erfahren Ingenieure und Maschinenbauer mehr über die Modellierung thermischer Spannungen und Deformationen, von Akustik, Mehrkörper-Systemen, nichtlinearen Materialien und vieler weiterer Anwendungsbereiche. Die Software COMSOL Multiphysics ermöglicht eine vereinheitlichte Simulation, bei der physikalische Phänomene in einer Weise miteinander gekoppelt werden, die genau der Wechselwirkung in der realen Welt entspricht. Das Showcase demonstriert die grosse Leistungsfähigkeit der Software und umfasst Videos, Fallstudien, Präsentationen und Beispielmodelle, die illustrieren, wie ein physikalischer Prototyp oder eine Design-Idee mithilfe der Finite-Elemente-Analyse genauestens beschrieben werden kann.
DURAN Group GmbH D-97877 Wertheim/Main Telefon +49 (0)9342 802 191 praezisionsglas@duran-group.com; www.duran-group.com
COMSOL Multiphysics GmbH CH-8005 Zürich Telefon 044 515 78 00 info@ch.comsol.com; www.ch.comsol.com
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Fachverband Laborberufe Postfach 7055 3001 Bern Ihr Ansprechpartner für die Berufe Chemie-, Biologie- und Textillaborant/-in Wir vertreten für unsere Mitglieder die Interessen in beruflichen, wirtschaftlichen und sozialen Belangen.
Laborpersonalverband Bern, Postfach 3001 Bern
Zentralvorstand/Sektionen
Verbandsbüro/Administration
Charlotte Rothenbühler Co-Präsidium Zentralvorstand Sektion Bern Laborpersonalverband Bern LVB Postfach 7055, 3001 Bern Telefon 031 301 77 92 lvb@laborberuf.ch
Fachverband Laborberufe FLB Verbandssekretariat Telefon 031 301 77 92 (Charlotte Rothenbühler) Telefon 043 244 71 89 (Simone Schärer) Andreas Gruber Webmaster Bahnhofmatte 34 3312 Fraubrunnen Telefon P 031 992 00 50 Natel 079 215 38 46 Andreas.Gruber@izb.unibe.ch
Patrick Kathriner Sektion Luzern Feld 1 6362 Stansstad lvl@laborberuf.ch Jonel Bradjan Sektion Schaffhausen Sunnebüehlweg 2 8240 Thayngen Telefon 052 649 29 33 lvs@laborberuf.ch Simone Schärer Co-Präsidium Zentralvorstand Sektion Zürich Zürcher Laborpersonalverband ZLV Unt. Schwandstrasse 67 8805 Richterswil Telefon 043 244 71 89 zlv@laborberuf.ch
Charlotte Rothenbühler Redaktorin «chemie plus» Obere Lindenstrasse 8 3176 Neuenegg Telefon 031 301 77 92 Natel 077 419 34 47 charlotte.rothenbuehler@bluewin.ch
Informationen zum Verband, zu den Sektionen, zur Berufswahl, zur Berufs- und Weiterbildung sowie ein Anmeldeformular und vieles mehr im Internet! www.laborberuf.ch
#ZENTRALVORSTAND
TECvisit des BFH Alumni Technik Eingeladen war der FLB aufgrund der Zusammenarbeit mit der SGO. Die diesjährige TECvisit führte nach Vauffelin zum Dynamic Test Center AG. Das DTC ist eine private AG mit Beteiligung der Privatwirtschaft und der Berner Fachhochschule, Technik und Informatik in Biel. Gegründet wurde das DTC 1994 infolge der Anfrage aus der Wirtschaft an den Fachbereich Automobiltechnik der Berner Fachhochschule. Das Dienstleistungsangebot umfasst Entwicklungen, Prüfungen, Untersuchungen und Schulungen im Bereich Fahrzeug- und Flugzeugsicherheit, im Fahrzeug-Engineering und in der Unfallanalyse. Der Dienstleistungsbereich ist aufgeteilt in: ■ Aktive Sicherheit ■ Passive Sicherheit
■ ■
Engineering Services DTC-Unfallanalysen
Die DTC-Teststrecke besteht aus folgenden Bereichen: ■ ISO-Geräuschemessstrecke ■ Bremsmessstrecke ■ Fahrdynamikfläche West ■ Fahrdynamikfläche Ost Herr Bernhard Gerster, Geschäftsführer der DTC AG, nahm sich die Zeit, uns durch den Nachmittag zu begleiten. Nach der Einführung mit interessanten Details, alles erklärt anhand von Dias, begaben wir uns nach draussen zur Teststrecke. Als Abschluss dieses Rundgangs erlebten wir einen Crash-Test. Er wurde gleichzeitig auf Video aufgenom-
men, und anschliessend wurden uns einige Details näher beschrieben. Zurück im Plenum erfuhren wir weitere wichtige Details zur Einstellung der Gurte, Kindersitze, das richtige Verstauen von Gegenständen oder das Fahren mit Anhängern und einiges mehr, was nützlich sein kann, um uns bei einem Unfall nicht zusätzlichen Risiken auszusetzen. Ein Thema betraf den Fussgängerschutz. Alles wurde uns mit Videofilmen anschaulich gezeigt. Anschliessend hatten wir genügend Zeit, weitere Fragen zu stellen. Mit vielen anschaulich vermittelten Informationen «im Gepäck» traten wir den Heimweg an. Charlotte Rothenbühler
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#ZENTRALVORSTAND
Fabio Montalbano, Kellermeister bei der Weinkellerei WeinStamm in Thayngen, stellt uns den Beruf Weintechnologe EFZ vor. Als Erstes herzlichen Dank an Herrn Stamm, Inhaber der Weinkellerei WeinStamm in Thayngen und der Oenothek zum Samson in Schaffhausen, für seine spontane Zusage, dass ich das Unternehmen besuchen durfte. Einen ebenso lieben Dank Herrn Fabio Montalbano, Kellermeister und Verantwortlicher für die Lernenden, für den freundlichen Empfang und das informative Gespräch. Der Rebbau hat in der Familie Stamm eine jahrhundertealte Tradition. In den 1970er-Jahren drohte der Rebbewirtschaftung fast das Aus. 1982 wurden die Rebberge im Thaynger Stoffler neu bepflanzt und das Sortiment kontinuierlich ausgebaut. Heute sind es sechs Hektaren Rebberge in Thayngen mit über 15 verschiedenen Traubensorten. Die Anlagen sind quer terrassiert, was die Arbeit sehr erleichtert. Die Bewässerung ist ideal mit einem Tropfsystem gelöst, was einen optimalen Reifeprozess ermöglicht. Zu Beginn wurden die Trauben auswärts vinifiziert. Bald beschloss man aber, im eigenen Gebäude einen Umbau vorzunehmen. Daraus entstand die Kellerei Stamm in Thayngen. Der erste grosse Erfolg liess nicht lange auf sich warten. An der Expovina im Jahre 1999 wurde die Thaynger Spätlese 1997 als bester Schweizer Rotwein prämiert und mit der Kreation der eigenen unverwechselbaren Stamm-Flasche belohnt. In der Vordergasse in Schaffhausen wird in einem historischen Kellergewölbe seit 1998 die Oenothek zum Samson von Frau Stamm geführt. Hier findet man nebst der Beratung auch die nötigen Accessoires zum perfekten Weingenuss. WeinStamm konnte seit 1999 bereits viele Auszeichnungen entgegennehmen. Erwähnt seien hier nur diejenigen von 2013: VIENA, MONDIAL DU PINOT NOIR PiNo 2011, Gold 4 Rot 2011, Gold Steiner Pinot Noir 2011, Gold
GRAND PRIX DU VIN SUISSE Dä Wiiss 2012, Gold
EXPOVINA Im Jahr 2013 wurde hier auf eine Teilnahme verzichtet.
Abfüllanlage im Haus in eigene unverwechselbaren STAMM Faschen
Gespräch mit Herrn Fabio Montalbano, Kellermeister und Lehrlingsverantwortlicher «Es sind schon einige Jahre vergangen seit dem Abschluss meiner Ausbildung», erzählt mir Fabio Montalbano freudig. Umso neugieriger fragte ich ihn, ob es damals sein Wunschberuf war oder ob er in einer Winzerfamilie aufgewachsen sei. Schliesslich handelt es sich um einen Beruf, der mit der Natur lebt und einen feinen Geschmackssinn verlangt – was bestimmt nicht erlernbar ist wie zum Beispiel eine mathematische Formel. Gleichzeitig müssen die Kundenwünsche ständig neu ermittelt und angepasst werden. Das weist schon fast ein wenig auf Forschung hin. «Es scheint kaum glaubhaft», sagt Fabio Montalbano lachend, «aber ich kam per Zufall zu dieser Ausbildung. Nach der Schule hatte ich kein bestimmtes Ausbildungsziel. Ich entschloss mich deshalb für ein zusätzliches Jahr Schule und benutzte diese Zeit, um möglichst viele Schnupperlehren zu besuchen. Das KV hatte mich damals interessiert. Ich realisierte jedoch schnell, dass dieser Beruf eher Arbeiten am PC beinhaltet. Ich wollte unbedingt auch manuelle Arbeiten durchführen, die Theorie in der Pra-
xis anwenden. Ein weiterer wichtiger Punkt war für mich, dass anschliessend gute Möglichkeiten zur Weiterbildung bestanden. Während der Schnupperlehren war ich unter anderen bei einer Getränkehersteller-Firma tätig», fährt Fabio Montalbano fort. «Hier fand ich den Beruf, den ich mir vorstellte, der mir zusagte. Allerdings gab es in meiner Umgebung keine freie Lehrstelle. Was macht den Unterschied – war mein damaliger Gedanke –, ob ich Softdrinks, Bier oder Wein abfülle, überall gelten die gleich strengen Vorschriften des Lebensmittelgesetzes? Ich bewarb mich bei den VOLG Weinkellereien AG und erhielt dort eine Lehrstelle als Weintechnologe EFZ. Diesen Entschluss gefasst zu haben, bereue ich nicht.» Vielleicht war sein Werdegang ja sogar «vorprogrammiert»? «Lustigerweise hatte ich einen Lehrer, der sich mit der Astrologie und mit Horoskopen befasste», erinnert sich Fabio Montalbano. «Er sagte mir schon in der Schulzeit, dass ich mich für den Beruf als Weintechnologe eignen würde.» Fabio Montalbano bildete sich weiter zum Kellermeister und schloss dann noch eine Ausbildung als Lebensmitteltechnologe an. «Die Vielfalt des Berufs als Keller-
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meister motiviert mich täglich», erklärt er, «und wie bereits erwähnt: Jedes Weinjahr muss neu überdacht werden, jedem Naturereignis entsprechend muss man sich bei der Vinifizierung anpassen. Meine Tätigkeiten im Berufsalltag verteilen sich auf ca. 10 Prozent Laborarbeiten, 30 Prozent Büroarbeiten und die restlichen 60 Arbeitsprozente finden im Weinkeller statt. Das ist ein idealer Mix für mich.» «Wie ist die Stellensituation, werden Lehrstellen gesucht oder sucht man eher Lernende?», wollte ich wissen. «Leider gibt es nicht sehr viele Lehrstellen für diesen Beruf», antwortet Fabio Montalbano. «Dasselbe gilt für den Stellenmarkt in der Schweiz nach der Ausbildung. Kleinere und mittlere Kellereien, die nicht alle Ausbildungsinhalte vermitteln können, bieten eine Verbundausbildung an. Das schafft einige zusätzliche Lehrstellen. In den letzten Jahren gab es etliche Quereinsteiger, die sich zum Beruf als Weintechnologe EFZ ausbilden wollten. Bei WeinStamm bieten wir jährlich Lehrstellen an. Im Gegensatz zum Beruf Winzer EFZ bleiben Lernende über alle drei Lehrjahre im gleichen Betrieb», führt Fabio Montalbano weiter an. Die Berufsschule wird im Blockunterricht in Wädenswil besucht. Die Hauptfächer sind: ■ Verarbeitung von Trauben (produzieren und keltern, Weine pflegen, ausbauen und abfüllen) ■ Verkauf der Produkte ■ Qualitätssicherung ■ Mechanisierung, technische Anlagen ■ Arbeitsumfeld (Betriebswirtschaft der Politik, des Rechts und der Natur im Berufsumfeld). Im letzten Blockkurs mit einer Dauer von fünf Wochen ist eine Woche für die Abschlussprüfung reserviert. Die ÜK’s beinhalten spezifische Themen. «Wie findet Fabio Montalbano das Ausbildungskonzept mit Lehrbetrieb, Berufsschule und ÜK’s?», war meine nächste Frage. «Ich finde das sehr gut», antwortet er. «Besonders die ÜK’s sind wertvoll. Hier werden neue Techniken erlernt, die im Lehrbetrieb nicht zur Anwendung kommen. Wichtig ist auch, ein Verständnis für die Prinzipien der angewendeten Methode zu erlangen.» Weiter berichtet Fabio Montalbano: «Während der Blockkurse wohnen die Lernenden im Internat. Folglich ist man voll auf das Lernen konzentriert, und dies
gemeinsam mit Mitlernenden. Gleichzeitig fördert es den Zusammenhalt. Zeitlich sollten die Kurse etwas besser koordiniert werden, jedenfalls nicht in die intensivsten Arbeitszeiten im Betrieb fallen. Wichtige Arbeitsschritte gehen dadurch den Lernenden verloren. Einzelne Schultage pro Woche wären aber auch nicht sinnvoll. Viele Arbeiten laufen über mehrere Tage, was zu zur Folge hätte, dass im Gesamtarbeitsprozess Ausbildungslücken entstehen würden.» Die Weiterbildungsmöglichkeiten sind gut. Wie in allen Berufen kann dies bis zu einem Bachelor- oder Master-Abschluss führen. Neu angeboten ab diesem Herbst wird eine berufsbegleitende Ausbildung als Weinbautechniker/-in HF. Durchgeführt wird diese am Kompetenzzentrum Strickhof.
Fabio Montalbano.
Fabio Montalbano hat sich bereits angemeldet und freut sich auf die Ausbildung. «Neues lernen und sich mit andern Mitabsolventen auszutauschen, ist mir wichtig», sagt er. «Jede Weiterbildung gestaltet die Arbeit abwechslungsreicher und interessanter.» Die Ausbildungsinhalte sind: ■ Technische und kaufmännische Grundlagen ■ Führung und Vermarktung ■ Produktions- und Unternehmensentwicklung. Die berufsbegleitende Ausbildung gibt den Teilnehmenden die Möglichkeit, die Theorie in der Praxis zu testen. Fallbei-
spiele, Projektaufträge und Semesterarbeiten sind direkt dem praktischen Umfeld entnommen. Speziell die abschliessende Diplomarbeit bezieht sich auf eine Problematik aus der Praxis. «Als Kellermeister trägt man viel Verantwortung und muss sich bei der Vinifizierung jährlich neu, je nach Wetterbedingungen während des Jahres, einstellen. Ist das nicht oft eine schwierige Aufgabe? Kann bei diesem Beruf auch von Hauptaufgaben gesprochen werden?», wollte ich als Nächstes wissen. «Für den Kellermeister fällt die Haupttätigkeit im Herbst mit der Traubenannahme an», erklärt Fabio Montalbano. «In Zusammenarbeit mit dem Winzer wird die Erntezeit bestimmt. Die Maische wird zur Gärung für Weisswein direkt nach der Presse in Fässer oder Tanks gefüllt. Für Rotwein wird die ganze Maische in Gärung gebracht. Während des Gärungsprozesses kontrollieren die Kellermeister die Temperatur und den Zuckerabbau. Nach mehrmonatiger Weinpflege überwachen wir mit mikroskopischen und chemischen Methoden den biologischen Säureabbau. Zur Beurteilung der Weinentwicklung degustieren wir diesen regelmässig. Mit dem Auge, der Nase und dem Gaumen wird die Entwicklung der Weine beurteilt. Wir entscheiden, wann und wie ein Wein in einen Tank umgelagert wird. Der Weinausbau erfolgt individuell. Jeder Weintyp stellt eigene Ansprüche an die Pflege und den Abbau bis zur Füllreife. Entscheidend für die Qualität des Endprodukts ist die Art der Behandlung in der Weinkellerei. Eine sehr wichtige Aufgabe ist die Kellerhygiene. Eine korrekte Abfüllung und Lagerung sind kein Garant, dass ein Wein einwandfrei bleibt.» «Gibt es trotz wechselvoller Tätigkeiten bevorzugte Arbeiten?», fragte ich Fabio Montalbano interessiert. «Grundsätzlich und aufgrund der Vielseitigkeit des Berufs verrichte ich alle Arbeiten gerne», antwortet er. «Als Kellermeister treffe ich für unsere Weine täglich Entscheide. Durch die breite Palette an Traubensorten und Weinen ist dies spannend und herausfordernd. Ich freue mich aber besonders, wenn die Trauben angeliefert werden. Das gibt mir die Gelegenheit, mit den Winzern direkt in Kontakt zu kommen. Wenn diese Tage auch sehr hektisch sind, die
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Reifung des Weins im eigenen Schaffhauser-Holz
Zeit für ein kurzes Gespräch nehme ich mir. Für mich ist dies ein wichtiger Faktor. Das Gleiche gilt für den Kontakt mit den Kunden, die unseren Wein kaufen. Hier ist eine fachgerechte Beratung gefragt. Weniger interessant, aber nicht minder wichtig sind die Arbeiten beim Umpumpen und Abfüllen des Weins. Hier ist die Überwachung äusserster Hygiene wichtig, dazu gehören auch die ständigen Kontrollen im Labor.» «Wie geht man mit den unregelmässigen Arbeitszeiten um?», wollte ich nun von Fabio Montalbano wissen. «Voraussehbar sind Überstunden sicher nicht immer?» «Das beschränkt sich auf einige Wochen im Herbst», erklärt er. «Während ungefähr fünf Wochen haben wir lange Arbeitstage, und oft arbeiten wir auch an den Wochenenden. Das gehört zum Beruf. In den Sommermonaten können wir die Überzeit kompensieren.» «Inwieweit sind die Berufe Weintechnologe und Kellermeister von schlechten Wetterbedingungen betroffen?», fragte
ich neugierig geworden, weil doch die Vinifizierung von so vielen Faktoren abhängig ist. «Selten trifft es alle Rebberge, dies besonders bei Hagelwetter oder heftigen Regenfällen», antwortet Fabio Montalbano. «Temperatur-Verschiebungen während der Jahreszeiten werden oft von der Natur selbst ausgeglichen. In sehr gravierenden Fällen können Kantone sich gegenseitig aushelfen. Auch so kann sich ein Spitzenwein entwickeln, jedoch ohne Ursprungsbezeichnung.» Ein guter Wein beginnt im Rebberg. Das heisst, man muss u. a. auf Folgendes achten: eine standortgerechte Traubensorte wählen, eine sorgfältige Mengenregulierung vornehmen, gewissenhafte Bodenbearbeitungsmassnahmen treffen und eine exakte Handlese durchführen. «Was bestimmt die Weinsorte, z. B. ein leichter Rotwein oder ein eher schwerer Rotwein, welcher eine etwas längere Lagerzeit verträgt?», war meine Folgefrage. «Das hängt von der Mengenregulierung ab», erläutert Fabio Montalbano. «Für
einen leichten Rotwein dürfen maximal 900 und für einen eher schwereren Rotwein 750 Gramm pro Quadratmeter an den Reben wachsen. Ein entscheidender Punkt sind die Gärung und Lagerung. Hier bei uns im Hause Stamm benützen wir für einen Rotwein die klassische Maischegärung, die eine unabdingbare Voraussetzung ist für langlebige und komplexe Rotweine. Auch hier kommen verschiedene Ausbauvarianten zum Zug. Die gehaltvollen Rotweine reifen in Barriques aus regionalen Eichen. Beim Weisswein erfolgt eine schonende Gärung mit ständiger Temperaturkontrolle. Der Feinausbau erfolgt im Stahltank oder im Holzfass.» «Bleibt da bei all den Tätigkeiten noch Zeit für ein Hobby?», war meine letzte Frage. «Bestimmt», meint Fabio Montalbano. «Momentan ist mein besonderes Hobby die Familie. Für mich ist es sehr wichtig, mir für die Kinder Zeit zu nehmen. All das kann nicht nachgeholt werden. Dem Alter der Kinder angepasst unternehmen wir gemeinsam etwas und geniessen diese Zeit.» Die Redaktorin kann dies nur unterstützen, es ist ein schönes, wertvolles Hobby. «Das Thema Wein ist ein weiteres Hobby», fährt Fabio Montalbano weiter. «Ich treffe mich regelmässig mit Kollegen. Wir kochen gemeinsam und setzen uns intensiv mit dem Thema Wein sowie der Harmonie von Speisen und Wein auseinander. Der Wein spielt seit dem Altertum als landwirtschaftliches Erzeugnis eine besondere Rolle. Wein und Kultur sorgen bei diesen Treffen für genügend interessanten Gesprächsstoff, ebenso auch Aktuelles zur Zukunft des Weinmarktes. Sportlich wurde ich wieder aktiv und fahre täglich nach der Arbeit mit dem Velo nach Hause. Das heisst von Thayngen nach Winterthur. Dies ist entspannend und bedeutet eine gute Trennung von Arbeitsort und Freizeit. Wir danken Herrn Fabio Montalbano herzlich für das interessante, lebhafte Gespräch. Vermehrt werden wir beim Geniessen von Wein an all die vielen Eigenschaften und Arbeiten denken, die es erfordert, um einen guten Wein zu erhalten. Wir wünschen Herrn Montalbano weiterhin viel Erfolg und Freude bei all seinen Tätigkeiten im Beruf und in der Freizeit. Charlotte Rothenbühler
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#ZENTRALVORSTAND
Rückblick Delegiertenversammlung des Fachverbands Laborberufe Am 17. Mai führte der FLB die 21. Delegiertenversammlung durch. Organisiert wurde diese von der Sektion Schaffhausen, Organisator war Hansjürgen Schindler. Einen herzlichen Dank an Hansjürgen und sein Team. Bekannt waren einzig der Treffpunkt in Schaffhausen und die Zeit der Weiterfahrt zum Durchführungsort unserer DV. Infolgedessen ein Tag verbunden mit einer Überraschung. Gut gelaunt und gestärkt mit Kaffee und Gipfeli, stiegen wir in den Bus und merkten bald, die Fahrt führt uns in die Richtung Stein am Rhein. Es folgte eine steil aufsteigende Strasse zur Burg Hohenklingen. Die mittelalterliche Festung liegt ca. 200 m oberhalb des Städtchens auf dem Hügel der Klingen. Sie ist eng mit dem Städtchen Stein am Rhein und dem Kloster St. Georgen verbunden. Das Benedikten Kloster legte 1005 den Grundstein zum Städtchen. Heute ist das Kloster ein Museum. Die prächtige Sicht in die Umgebung ist einzigartig. Der Zentralvorstand durfte die Delegierten, Kommissionsmitglieder und Gäste begrüssen. Wir freuten uns, dass auch Gäste sich diesen Samstag reserviert haben. Es waren dies die Verantwortlichen Personen von AZ Medien (Chemie plus) Jürg Rykart, Ralf Mayer und Thomas Kolbeck, vom Verband SCV Patrick Merkhofer und von der ABZ Dr. Romeo Scheidegger, gleichzeitig neues Vorstandsmitglied wblb. Wir begrüssten unsere Kommissionsmitglieder, Vorstand wblb, Stefan Guggisberg und Bruno Patrian. Judith Kobler Waldis, einige Jahre Delegierte der Sektion Zürich, war dieses Jahr als Gast dabei.
Organisator Hansjürgen Schindler.
Unsere Hauptaufgabe ist und bleibt die Aus- und Weiterbildung. In diesem Bereich wird es sicher noch einiges an Änderungen geben. Das Pilotprojekt im Kanton Zug, die Berufsschule in Englisch durchzuführen, ist eine neue Variante, die auch im Laborbereich Anklang finden könnte. Finanziert wird das Projekt vom Bund, die Branche ist noch nicht festgelegt. Der Bedarf an qualifizierten und praxisorientierten Fachkräften steigt. Aus der
DV in historischer Kulisse: Die Burg Hohenklingen erwies sich als exzellenter Tagungsort.
Sicht der Unternehmen ist die Berufsbildung für die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes unverzichtbar, ja sogar das Fundament der Wirtschaft, das der Gesellschaft Beschäftigung und Lebensqualität garantiert. Noch ist aber die Titelanerkennung der Berufsbildung nicht transparent. Ausländische Vorgesetzte und HR-Verantwortliche kennen unser duales Ausbildungssystem nicht. Inhaltlich und kompetenzgleiche Ausbildungen werden im Ausland von Hochschulen angeboten und führen zu einem Bachelor. Die aktuellen Titel sind in der Schweiz gut etabliert, im internationalen Umfeld aber wenig bekannt und schwierig stufenmässig einzureihen. Bereits 2002 wurde auf europäischer Ebene eine Vereinfachung der Vergleichbarkeit, Durchlässigkeit und Transparenz angestrebt. Ohne dabei die nationalen Bildungssysteme vereinheitlichen zu müssen. Die Bildung eines nationalen Qualifikationsrahmens (NQR) steht in der Schweiz seit 2006 in der Agenda des Bundesamtes und Technologie (BBT). Anfang 2012 führte das BBT die Vernehmlassung zu einer NQR-Verordnung durch, angekündigt wurde die Inkraftsetzung auf den 1.1.2013. In der Zwischenzeit wurde aus dem BBT das Staatssekretariat für Berufsbildung, Forschung und Innovation (SBFI), die NQR-Einführung ist aber nach wie vor hängig. Im Frühling 2013 bündelte das SBFI verschiedene politische Baustellen – von der Finanzierung über bessere Vermarktung der höheren Berufsbildung bis hin zur Titelfrage. Es ist zu hoffen, dass das Inkrafttreten der Verordnung «Nationaler Qualifikationsrahmen für Berufsbildung» im 2014 in Kraft tritt. Erfreulich ist, dass der neue Titel der HFP Absolventinnen, Absolventen Naturwissenschaftliche Labortechnikerin, Naturwissenschaftlicher Labortechniker anerkannt wurde. Bis es soweit war, setzten die Kommissionsmitglieder wblb unzählige Freizeitstunden ein.
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Zügig kamen wir durch die Traktanden. Beim Traktandum Berichte informierte uns Bruno Patrian über die Schwerpunkte der Vorstandstätigkeiten wblb. Stefan Guggisberg orientierte uns über die Aktivitäten in der SKBLQ während des verflossenen Jahres. Besten Dank an Bruno und Stefan. Wir danken an dieser Stelle allen, die sich stets für den FLB einsetzen. Sei dies in den Sektionen oder Kommissionen. Bei all den Tätigkeiten wird viel an Freizeit investiert. Einen herzlichen Dank geht auch an die Verantwortlichen Personen von Chemie plus. Die angenehme Zusammenarbeit und ihre Hilfeleistungen, auf die wir immer zählen dürfen, schätzen wir sehr. Vor dem Mittagessen hatten wir die Möglichkeit, die prächtige Aussicht zu geniessen und uns in der Burg umzusehen. Die Lauben rund um die Burg bieten dazu eine ideale Möglichkeit. Gelohnt hat sich ebenfalls das Besteigen des Turms oder ein Gang durch den Innenhof. Nach einem feinen Essen wurden wir abgeholt und wir fuhren nach Stein am
Herrlicher Ausblick auf Stein am Rhein.
Rhein. Hier mussten wir uns entscheiden – entweder direkt nach Schaffhausen weiterfahren oder uns der Führung von Hansjürgen anzuschliessen. Er zeigte uns das Städtchen Stein am Rhein. Auch ausserhalb der Hauptgasse sind bemerkenswerte Bauten zu sehen, und die Nebengassen laden zum Entdecken ein. Zurück an den Ausgangsort Schaffhausen fuhren wir mit dem Schiff. Eine Fahrt, die sich gelohnt hat. Rechts und
links präsentierte sich eine einzigartige, abwechslungsreiche Aussicht. Schon grüsste der Munot in Schaffhausen, und es hiess aussteigen. Nach einem kurzen Marsch gelangten wir an den Bahnhof. Wir danken der Sektion Schaffhausen herzlich für die Organisation zu diesem abwechslungsreichen, interessanten Tag der uns sicherlich in Erinnerung bleiben Charlotte Rothenbühler wird.
LABORPERSONAL-VERBAND BERN
LABORPERSONAL-VERBAND BERN
Abgeordnetenversammlung des BSPV (Bernischer Staatspersonalverband)
Delegiertenversammlung «angestellte bern» Kanton
Zur Abgeordnetenversammlung im Rathaus Bern des BSPV war der Laborpersonal-Verband Bern eingeladen. Dies in der Zusammenarbeit mit «angestellten bern» Kanton. Vorgängig hörten wir ein Referat von BPK-Direktor Herrn Hansjürg Schwander zum Thema «Pensionskassengesetz wie weiter». Ein wichtiges Ereignis im letzten Jahr war sicherlich die Kundgebung «Stopp Abbau» auf dem Bundesplatz. Mitbeteiligt hat sich der LVB. Bei den Wahlen gab es einen Wechsel im Präsidium. Der bisherige Präsident Herr Peter Bernasconi konnte wegen Amtszeitbeschränkung bei den Wahlen im März nicht mehr für den Grossrat antreten. Da diese Kontakte einen wichtigen Teil der Verbandsführung ausmachen, entschloss sich Herr Bernasconi zum Rücktritt. Neu wurde Frau Anastasia Falkner gewählt. Es ist dies die erste Präsidentin in der 100-jährigen Geschichte. Nach der Versammlung traf man sich im Restaurant Schmiedstube. Hier blieb genügend Zeit für die Kontaktpflege. Charlotte Rothenbühler
Die diesjährige Delegiertenversammlung wurde vom SBK organisiert. Da erstaunt es nicht, dass diese im Domicil Schwabgut durchgeführt wurde. Zu Beginn der Versammlung hörten wir ein Referat von Herrn Philipp Kämpfer, Geschäftsleiter des Domicils, zum Thema «Wohnformen im Alter – Gründe, die für einen Einzug ins Alterszentrum sprechen». Anschliessend sprach Herr Peter Marbet, Direktor Berner Bildungszentrum Pflege, über «Aktuelle Herausforderungen in der Pflegeausbildung». Im statutarischen Teil der Versammlung kamen wir zügig voran. Bei den Wahlen im Zentralvorstand kam es zu einem Wechsel des Präsidiums. Matthias Burkhalter, bisheriger Präsident, übergab das Präsidium an Ruedi Flückiger, Geschäftsführer KV. Matthias Burkhalter bleibt jedoch im Vorstand. Einen weiteren Wechsel gab es für das Vizepräsidium. Barbara Dätwyler (SKB) übergibt dieses Amt an Regula Bircher (LEBE). Von AvenirSocial wurde ein Aufnahmegesuch eingereicht, das gerne entgegengenommen wurde. Die statutarischen Geschäfte wurden alle einstimmig genehmigt. Bei der Dachorganisation «angestellte bern» Kanton sind neu acht Verbände organisiert. Unsere Delegierten waren Eva Bähler und Wimm Etter. Wir freuen uns, dass sich Marie-Luise Zahno den Abend für eine Teilnahme reserviert hat. Im Vorstand ist der LVB mit Emil Tüscher vertreten. Beim anschliessenden Apéro blieb Zeit für Gespräche bzw. die Beantwortung noch offener Fragen. Charlotte Rothenbühler
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#VEREIN WEITERBILDUNG LABORBERUFE (WBLB)
Acht Laborantinnen und Laboranten und der Meistertitel Vom 17. bis 21. September 2014 finden die ersten gesamtschweizerischen Berufsmeisterschaften statt: die SwissSkills Bern 2014. Erstmals wird dort auch im Beruf Laborant/in EFZ, Fachrichtung Chemie, eine Schweizer Meisterschaft ausgetragen. Acht Kandidatinnen und Kandidaten aus verschiedenen Landesteilen treten an. Unter den Bewerberinnen und Bewerbern aus der ganzen Schweiz wurden diesen Frühling die acht Personen ausgewählt, die an den SwissSkills antreten dürfen. Nach einer ersten Vorausscheidung aufgrund der Bewerbungsdossiers waren 16 in die engere Wahl gekommen und zu einem
Caitlin Blum, Université de Fribourg, Fribourg.
Gespräch und kurzen Tests eingeladen worden. Qualifiziert haben sich schliesslich die folgenden Kandidatinnen und Kandidaten (siehe Bilder). Der Wettbewerb im Chemielabor findet nicht wie die anderen Aktivitäten in der BERNEXPO, sondern im aprentas-üKZentrum an der Seftigenstrasse 14 in Bern statt, und zwar vom 18. bis 19. September. Besucherinnen und Besucher sind an diesen Tagen auch dort herzlich willkommen. Während der ganzen Dauer der SwissSkills werden zudem die drei Berufe Laborant/in EFZ, Fachrichtung Biologie, Laborant/in EFZ, Fachrichtung Chemie sowie Chemie- und Pharmatechnologe/-technologin EFZ an einem Infostand in der BERNEXPO präsentiert. www.swissskillsbern2014.ch Cornelia Frei
Sébastien Perroud, Ecole d’ingénieurs et d’architectes de Fribourg,Fribourg.
Cédric Berger, van Baerle AG, Münchenstein.
Carine Premand, Syngenta Crop Protection, Monthey.
Jean-Luc Fuchs, EFPL, Lausanne.
Claudia Bührer, Merck & Cie, Schaffhausen.
Marie Meyer, Basel.
Timo Engel, Universität Bern, Bern.
Novartis Pharma AG,
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#VEREIN WEITERBILDUNG LABORBERUFE (WBLB)
Höhere Fachprüfung bestanden! 26 Absolventinnen und Absolventen der höheren Fachprüfung in Laborberufen durften dieses Jahr ihre eidgenössischen Diplome entgegennehmen. Nachdem letzten Herbst die neue Prüfungsordnung in Kraft getreten ist, sind sie die ersten, die nun den entsprechenden neuen Titel «Naturwissenschaftliche Labortechnikerin / Naturwissenschaftlicher Labortechniker mit eidgenössischem Diplom» führen (ehemals «Diplomierter Laborant / Diplomierte Laborantin»). Der Vorstand des Vereins
wblb gratuliert den nachstehend Genannten (in alphabetischer Reihenfolge) ganz herzlich und wünscht ihnen alles Gute und weiterhin viel Erfolg! Arrigo Luana Baumann Anja Böhne Steven Dietschi Andreas Döbele Antonia Förster Sonja Fosshag Dominik Frei Cornelia Frossard Alain
Strahlende Gesichter an der Diplomfeier im Juni 2014
Hauff Christiane Jaeckh Simon Jessel Juliane Leisibach Erik Pabst Christopher Radosavljevic Silvija Rieth Sebastian Ritschard Reto Saladin Yves Schiffner Sabine Schlegel Kim Schmidt Janin-Christiane Schwarz Melanie Siebold Anna Strang Jaan Von Büren Stefan Ziegeltrum David Zürcher Christian Viele gute Gründe sprechen für die höhere Fachprüfung. Diese Weiterbildung bietet die Möglichkeit, nach der Lehre in Praxis und Theorie dazuzulernen und dies mit einem eidgenössischen Diplom zu belegen. Da man den vorbereitenden Lehrgang berufsbegleitend absolviert, bleibt man am Arbeitsplatz am Ball und muss keinen Lohnunterbruch in Kauf nehmen. Und auf dem Arbeitsmarkt gilt man als gefragte Fachkraft. Informationen zum Modullehrgang, zu den Anbietern und zu anderen wichtigen Punkten rund um diese attraktive Weiterbildung sind unter www.wblb.ch zu finden.
Bitte beachten Sie: Der FLB hat eine neue Webadresse www.laborberuf.ch lassen sie den (e) weg und sie erreichen uns auf der Webseite Fachverband Laborberufe. Im Verlauf des Jahres wird die Webseite des FLB in neuem Glanz erscheinen. Für Fragen stehen wir gerne auch telefonisch zur Verfügung (031 301 77 92) oder per E-Mail: charlotte.rothenbuehler@bluewin.ch
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D A S E U R O P A F O R U M L U Z E R N U N D D I E O F F E N E N G L O B A L E N M Ä R K TE
Exportrisiken minimieren «Offene globale Märkte» heisst der Titel des Herbst-Forums 2014, das vom Europa Forum Luzern ausgerichtet wird. Der Welthandel bietet Chancen, aber auch Risiken. Einige davon lassen sich minimieren. Zum Beispiel mit der Schweizerischen Exportrisikoversicherung (SERV). EUGEN ALBISSER
D
ie Schweizerische Exportrisikoversicherung (SERV) versichert in erster Linie den Zahlungsausfall des ausländischen Kunden eines Schweizer Exporteurs, wenn dieser aufgrund wirtschaftlicher Risiken (z. B. Insolvenz) oder politischer Risiken (z. B. Bürgerkrieg, Boykotte, unerwartete Einschränkungen im Devisenhandel oder
Zahlungsverkehr) entsteht. Zudem helfen Versicherungsprodukte und Garantien der SERV vor allem kleineren Unternehmen dabei, die nötige Liquidität zu bewahren, um Exportaufträge annehmen zu können. Zum Beispiel kann die SERV im Zusammenhang mit einem Exportgeschäft eine Bankgarantie decken, wenn der Kunde für eine Anzahlung eine solche verlangt. Die SERV-Garantie erlaubt es dem Exporteur, die Bankgarantie zu erhalten, ohne selbst eine Bardeckung hinterlegen zu müssen. So kann das Exportunternehmen eine Verminderung seiner Liquidität verhindern und seine flüssigen Geldmittel für die Produktion des Auftrags verwenden.
Keine Überschneidungen mit privaten Versicherern. Die SERV ist gesetzlich verpflichtet, subsidiär zum privaten Markt zu operieren. Sie fokussiert sich auf Geschäfte mit längeren Laufzeiten in Ländern mit höherer Risikostufe, wo private Versicherer keine tragbaren Lösungen anbieten. Bei OECD-Ländern
Herbst-Forum 2014 in Luzern vom 10. – 11. November 2014 Der Werk- und Denkplatz Schweiz floriert dank starkem Export-Volumen. Ein möglichst freier Zugang zu Wachstumsmärkten ist eine der Grundlagen dafür. Unternehmer stehen in Asien oder Südamerika aber noch vor weiteren Herausforde-
rungen. Welche Strategien verfolgen sie in einem Umfeld voll neuer Dynamik, damit das Export-Geschäft nicht zum Hochrisiko wird? Antworten bietet das kommende Herbst-Forum des Europa Forum Luzern. www.europa-forum-luzern.ch
mit hohem Einkommen und EU-Mitgliedstaaten richtet sich die SERV nach internationalen Richtlinien, die hauptsächlich innerhalb der OECD vereinbart werden. Diese regulieren die versicherbaren Geschäfte und die dafür zu verrechnenden Mindestprämien. Ein Antragssteller muss bei Bedarf ein bis zwei Absagen von privaten Versicherern vorweisen können. Bei der SERV gibt es ausserdem keine Mindestgrössen – weder in Bezug auf das exportierende Unternehmen noch auf den Wert des Exportauftrags. Selbst kleinste Geschäfte können versichert werden. Für private Versicherer sind diese finanziell uninteressant. Vom Angebot der SERV profitieren daher besonders auch KMU.
Fallbeispiel: Jakob Müller liefert Webmaschinenpark nach Peru.
Wer braucht eine Exportrisikoversicherung? Die wichtigste Frage, die sich ein Exporteur stellen sollte: Was wären die Konsequenzen, wenn ein Kunde nicht wie vereinbart bezahlt? Könnte die Firma den finanziellen Ausfall verkraften? Kann Sie in den Vertrag Sicherheiten für diesen Fall einbauen, und welche? Können Banken oder private Versicherer eine Lösung anbieten? Lautet die Antwort «Nein» oder «weiss nicht», sollte das Exportunternehmen die SERV anfragen. Am besten möglichst frühzeitig und noch vor der definitiven Ausgestaltung des Vertrags. Denn während Standardfälle innert wenigen Tagen zugesagt werden können, kann die Bearbeitung von komplexeren Anträgen mehrere Wochen bis Monate in Anspruch nehmen. Kann die SERV auf die finanzielle Strukturierung des Vertrags noch Einfluss nehmen, gestaltet sich gegebenenfalls auch die Finanzierung des Exportgeschäfts einfacher.
Die Jakob Müller AG ist eine führende Herstellerin von Maschinen im Bereich Schmaltextilien. Ihre hocheffiziente Technologie findet weltweit Anwendung bei der Produktion von Schmalbandtextilien, Etiketten und weiteren Nebenprodukten, zum Beispiel für die Bekleidungsindustrie. Die Traditionsfirma aus dem aargauischen Frick wurde 1887 gegründet und beschäftigt heute über 1000 Mitarbeitende weltweit, davon rund 500 in der Schweiz. Einer grossen Etikettenweberei in Peru ermöglichte die Jakob Müller AG den Kauf von zehn Etikettenwebmaschinen der neusten Generation. Da der Käufer die Summe von 2 Mio. CHF nicht ohne weiteres aufbringen konnte, musste ihm die Jakob Müller AG bei den Zahlungsbedingungen entgegenkommen, um das Geschäft abschliessen zu können. Die Geschäftspartner vereinbarten gestaffelte Zahlungen, die sich über 30 Monate nach Lieferung erstrecken. Die Absicherung dieses Geschäfts mit einer Lieferantenkreditversicherung der SERV half der Jakob Müller AG, ihr Risiko zu minimieren, sodass einem Abschluss dieses Geschäfts nichts im Wege stand. Die Jakob Müller AG nimmt auch für Geschäfte in anderen Regionen der Welt regelmässig die Angebote der SERV in Anspruch.www.serv■ ch.com
WEITERE INFORMATIONEN Europa Forum Luzern CH-6005 Luzern Telefon 041 318 37 87 info@europa-forum-luzern.ch www.europa-forum-luzern.ch
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Mit Plasma Schadstoffe im Abwasser abbauen Halogenierte Verbindungen aus Industrieabwässern sind ebenso wie einige Arzneimittel aus Klinikabwässern oder Cyanid-Verbindungen aus der Galvanik nur schwer biologisch abbaubar. Die Reinigung der belasteten Abwässer erfolgt heute meist durch oxidative Verfahren mit Wasserstoffperoxid oder Ozon als am häufigsten eingesetzte Oxidationsmittel. Einen neuen Ansatz verfolgt das Projekt «Wasserplasmax» am Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB. Die Wissenschaftler untersuchen, wie Schadstoffe im Abwasser mithilfe von Plasmaverfahren abgebaut werden können – mit
oxidierenden Radikalen und UV-Strahlung, welche direkt im Plasma erzeugt werden. Ein Plasma ist ein ionisiertes Gas, das neben Ionen und Elektronen u. a. auch Radikale sowie kurzwellige Strahlung enthält. Ein Plasma lässt sich durch Anlegen einer Hochspannung zünden. Zur Anwendung in der Wasserreinigung eignet sich ein Atmosphärendruckplasma. «Bringt man verunreinigtes Wasser in Kontakt mit einem solchen Plasma, so reagieren die Radikale mit den im Wasser gelösten Schadstoffen. Auch die durch das Plasma erzeugte Strahlung wirkt über photochemische Prozesse auf die Schadstoffe ein.
In beiden Fällen werden die Schadstoffe oxidiert und dadurch unschädlich gemacht», erläutert Dr. Michael Haupt, Leiter des Projekts und Gruppenleiter «Plasmatechnik und dünne Schichten» am Fraunhofer IGB, das Prinzip. Mit einem ersten Plasmareaktor konnten die Forscher zuvor bereits Cyanide erfolgreich abbauen. Nun soll mit drei verschiedenen Reaktortypen untersucht werden, welche Wechselwirkungen zwischen den reaktiven Plasmaspezies und im Wasser gelösten Schadstoffen am besten zum Abbau der Schadstoffe führen. www.igb.fraunhofer.de
Unsere Kundin, die Borer Chemie AG, ist eine erfolgreiche schweizerische Unternehmung mit Sitz in Zuchwil, welche auf dem Gebiet der wässrigen Reinigung und der Desinfektion für Anwendungen in den Bereichen Industrie, Life Sciences und Gesundheitswesen international eine führende Position einnimmt. Sie entwickelt, produziert und vertreibt anerkannte Markenprodukte und Verfahren für anspruchsvolle, professionelle Anwendungen.
Schweizer Kreuz aus 20 Atomen
Zur Weiterentwicklung des Bereiches Quality Management & Regulatory suchen wir eine selbstständige, kompetente sowie initiative Persönlichkeit als
LEITER/IN QUALITY MANAGEMENT & REGULATORY IHRE AUFGABE: Direkt dem CEO unterstellt, sind Sie für die fachliche sowie personelle Führung und Weiterentwicklung des Bereiches Quality Management & Regulatory verantwortlich und sind in diesen Themen der interne sowie externe Ansprechpartner. In dieser Funktion stellen Sie sicher, dass die regulatorischen und normativen Anforderungen erfüllt werden und dass die Unternehmensprozesse sicher und effizient zusammenwirken. Sie überwachen die anzuwendenden Normen und Regulatorien, informieren regelmässig den Q-Beauftragten und die Geschäftsleitung über die künftigen Änderungen, definieren die notwendigen Massnahmen und begleiten die Umsetzung. Neben der fachlichen sowie personellen Führung zeichnen Sie für die Weiterentwicklung und Pflege des integrierten Managementsystems – welches nach ISO 9001 und EN ISO 13485 zertifiziert ist – verantwortlich. Sie schulen und unterstützen die Prozessverantwortlichen bezüglich Prozessdesign und Verbesserungsprozessen. Sie sind Ansprechpartner bei Audits durch unsere Zertifizierungsgesellschaft, unsere Kunden und führen interne Audits sowie Lieferantenaudits durch. Im Reklamationswesen sowie im CAPA-Prozess nehmen Sie eine tragende Rolle ein und kommunizieren direkt mit unseren Kunden. IHR PROFIL: Für eine optimale Erfüllung Ihrer Aufgaben bringen Sie einen naturwissenschaftlichen Studienabschluss (Biologie, Chemie oder Pharmazie) mit. Sie haben sich in Qualitätsmanagement und Regulatory weitergebildet und bringen ein fundiertes Wissen und Erfahrung in einer vergleichbaren Funktion, vorzugsweise in der Medizintechnik- oder der Pharmaindustrie, mit (u. a. EN ISO 13485, MDD, GMP, cGMP, ChemG). Zentral wichtig ist Ihre Motivation, in einem erfolgreichen Familienunternehmen und KMU arbeiten zu wollen. Durchsetzungsvermögen sowie eine hohe Zielorientierung werden ebenso von Ihnen erwartet wie auch Loyalität, Verhandlungsgeschick, analytisches Denkvermögen und die Fähigkeit, als integrer Teamplayer und als Vorbild erfolgreich zu wirken. Im Weiteren sind Sie verhandlungssicher in Deutsch und Englisch und Ihr Alter liegt idealerweise zwischen 35 und 45 Jahren. IHR NÄCHSTER SCHRITT: Wenn Sie in dieser Aufgabe eine längerfristige Herausforderung erkennen und Ihre berufliche Zukunft jetzt in die Hand nehmen wollen, freut sich Daniel Bläsi, Direktwahl 032 624 65 18, auf Ihren Anruf oder Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen mit Foto. BDO AG Daniel Bläsi, Biberiststrasse 16, 4501 Solothurn, Telefon +41 32 624 65 18, kaderselektion.ml@bdo.ch, www.bdo.ch
Physiker können direkten Einfluss auf Oberflächenstrukturen nehmen, indem sie einzelne Atome gezielt bewegen und positionieren. Eine Anzahl von Atom-Positionierungen konnten in der Vergangenheit auf leitenden oder halbleitenden Oberflächen hauptsächlich bei sehr tiefen Temperaturen durchgeführt werden. Ein internationales Team um Shigeki Kawai und Ernst Meyer vom Departement Physik der Universität Basel konnte nun zum ersten Mal eine systematische AtomManipulation auf einer isolierenden Oberfläche bei Raumtemperatur durchführen. Mithilfe der Spitze eines Rasterkraftmikroskops konnten sie einzelne Brom-Atome auf einer Natriumchlorid-Oberfläche bewegen und so ein Schweizer Kreuz formen. Das winzige Kreuz (5,6 Nanometer im Quadrat) besteht aus 20 Brom-Atomen und entstand durch den Austausch von Chlormit Brom-Atomen. Es stellt damit die bisher grösste Anzahl erfolgreicher Atom-Manipulationen bei Raumtemperatur dar. Damit ist ein Schritt zur Herstellung einer neuen Generation atomarer Speichermedien gemacht. www.unibas.ch
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KALENDER 16. September 2014 Seminar zur Oberflächenspannung, Kontaktwinkel und Schaumanalyse, Zürich Veranstalter: KRÜSS GmbH Borsteler Chaussee 85 D-22453 Hamburg Telefon +49 (0)040/514401-0 Fax: +49 (0)40/514401-98 info@kruss.de; www.kruss.de
17. bis 18. September Reinraum-Expertentage: Reinraumtechnologie für Life Science Bereiche, Wangen a.A. Veranstalter: CleanroomAcademy GmbH info@cleanroom-academy.com www.cl-ex.ch
22. bis 23. September 2014 Inkohärente Lichtquellen – Vom Schwarzkörperstrahler zu elektrolumineszenten Halbleitern (802/14), Frankfurt, Leitung: Prof. Dr. Thomas Jüstel Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. Varrentrappstr. 40-42 D-60486 Frankfurt Telefon +49 (0)69 7917-364/291 fb@gdch.de; www.gdch.de/fortbildung
23. September 2014 Praxis Seminare «Neue Techniken für die Synthese», Frankfurt a.M. Weiterer Termin: 24. September, Sprockhövel (D) Veranstalter: Axel Semrau, CEM, Mettler Toledo CEM GmbH Carl-Friedrich-Gauss-Str. 9 D-47475 Kamp-Lintfort Telefon + 49 (0)28 42 - 96 44 0 Fax + 49 (0)28 42 - 96 44 11 web: www.cem.de
24. September 2014 Reinraumhygiene; Hygiene, korrektes Verhalten und Reinigung im Reinraum; Rheinfelden Veranstalter: Swiss Cleanroom Concept Kreuzweg 4 CH-4312 Magden Telefon 076 284 14 11 info@swisscleanroomconcept.ch www.swisscleanroomconcept.ch
25. bis 26. September Laserbasierte Prozessanalytik Grundlagen, Laserquellen, Systeme, Applikationen (396/14), Freiburg (D) Leitung: Dr. Armin Lambrecht Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (Adresse siehe oben)
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30. Sept. bis 02.Okt.2014 Powtech / Technopharm, Nürnberg Veranstalter: NürnbergMesse GmbH BesucherService Messezentrum, D-90471 Nürnberg Telefon +49 (0) 9 11 86 06-49 44 Fax +49 (0) 9 11. 86 06-49 45 www.powtech.ch
07. bis 09. Oktober CPhI Worldwide, Paris www.cphi.com
07. bis 09. Oktober Biotechnica, Hannover Veranstalter: Deutsche Messe AG Messegelände, D-30521 Hannover www.messe.de www.biotechnica.de
13. bis 15. Oktober 2014 GC-Troubleshooting, Dündorf Referent: Jean-Claude Hildenbrand Veranstalter: Division Analytische Wissenshaften der SCG, Eawag, Veena Schmid Überlandstrasse 133 CH-8600 Dübendorf Telefon 058 765 52 00 Fax 058 765 58 01 Verena.schmid@eawag.ch; www.scg.ch/das
14. bis 15. Oktober 2014 HPLC-MS in der Spurenanalytik, Dübendorf, Referent: Prof. Michael Oehme Veranstalter: Division Analytische Wisseschaften der SCG, Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe oben)
23. Oktober 2014 Akkreditierung von Prüflaboratorien - ISO 17025, Dübendorf, Referent: Stefan Guggisberg Veranstalter: Division Analytische Wisseschaften der SCG, Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe oben)
29. Oktober 2014 GMP Audit; Erfolgreich GMP Audits bestehen; Rheinfelden Veranstalter: Swiss Cleanroom Concept (Adresse siehe oben)
29. Oktober 2014 Anwendertreffen Karl Fischer, Zofingen Veranstalter: Metrohm Schweiz AG Bleiche West CH-4800 Zofingen Telefon 062 7452828 Fax 062 7452800 www.metrohm.ch
Das Inselspital setzt sich seit 1354 mit heute mehr als 7'700 Mitarbeitenden für die Gesundheit seiner Patientinnen und Patienten ein - von der Grundversorgung bis zur Spitzenmedizin. Engagierte Personen finden bei uns spannende und sinnstiftende Arbeit mit attraktiven Entwicklungsperspektiven.
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BWB Engineering AG Anlagen- und Rohrleitungsbau I Gastechnik I MSRE/Planung Sternenfeldstrasse 8 4127 Birsfelden Tel. +41 61 326 37 37 www.bwb-eng.com
Tel. +41 44 732 92 92 Fax +41 44 732 92 21 www.bmgeng.ch
STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 berstscheiben@striko.de www.striko.de
APPARATEBAU/DR UCKBEHÄLTER
ANALYTIK UND ÖKOTOXIKOLOGIE
BMG Engineering AG Ifangstrasse 11 8952 Schlieren/ZH bmg@bmgeng.ch
Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de
71
BEZUGSQUELLENREGISTER
bezugsquellen
Hüni GmbH + Co. KG Eckenerstr. 65 D-88046 Friedrichshafen www.hueni.de
Tel. +49 7541 38 12 0 Fax +49 7541 38 12 38 info@hueni.de
72
CHEMIE PLUS 8-2014
bezugsquellen
BIOREAKTOREN / BIOCONTROLLER
CHROMATOGRAPHIE
Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch
DAMPFARMATUREN
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch
Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch
BÖDEN FÜR KOLONNEN (MONTZ) SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und Armaturen Gustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 00 8702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch
CHROMATOGRAPHIE-SÄULEN
Chempro GmbH Robert Kuratle, Chemical Engineer Weinbergstrasse 100F Mobile +41 79 279 55 89 8408 Winterthur kuratle@chempro.ch
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
DOSIERGERÄTE Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch Schenck Process GmbH Pallaswiesenstrasse 100 Tel. +49 61 51-15 31 11 19 D-64293 Darmstadt Fax +49 61 51-15 31 20 72 Light@schenckprocess.com www.schenckprocess.com
BR UT-/CO 2 -BR UTSCHRÄNKE
BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com
SEBIO GmbH Geissbrunnenweg 14 4452 Itingen info@sebio.ch
DOSIERPUMPEN Tel. +41 61 971 83 44 Fax +41 61 971 83 45 www.sebio.ch
BR UT- UND TROCKENSCHRÄNKE CHROMATOGRAPHIE-SYSTEME BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com
ANACONDA GmbH
Gebrauchte Instrumente Anaconda GmbH Denksteinweg 79 D-22043 Hamburg info@chromtograph.de
Tel. +49 (0)40 653 04 72 Fax +49 (0)40 653 25 66 www.anaconda.de
ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch
Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch
ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen
Tel. +41 31 838 40 00 www.rototec.ch
DOSIERTECHNIK
CHEMIE- UND BIOSENSOREN
C-Cit Sensors AG Einsiedlerstrasse 29 8820 Wädenswil sales@c-cit.ch
ProMinent, Dosiertechnik AG Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11 8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73 info@prominent.ch www.prominent.ch Tel. +41 43 477 85 55 Fax +41 43 477 85 57 www.c-cit.ch
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
Standort Basel: Techema AG Gewerbestrasse 6 4105 Biel-Benken info@techema.ch
Tel. +41 61 381 45 09 Fax +41 61 382 07 55 www.techema.ch
CHEMIKALIEN, REAGENZIEN DREHKOLBENPUMPEN
Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch
Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch
LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch
Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch
ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch
Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch
bezugsquellen
DR UCKLUFT-MEMBRANPUMPEN
ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch
Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch
CHEMIE PLUS 8-2014
SF-Filter AG 8184 Bachenbülach www.sf-filter.com
EXPLOSIONSSCHUTZ
R. STAHL Schweiz AG Explosionsschutz Brüelstrasse 26 4312 Magden info@stahl-schweiz.ch
Tel. +41 61 855 40 60 Fax +41 61 855 40 80 www.stahl-schweiz.ch
DR UCKREDUZIERVENTILE
73
Tel. +41 44 864 10 68 Fax +41 44 864 14 58
Sefiltec AG Haldenstrasse 11 8181 Höri info@sefiltec.com
Tel. +41 43 411 44 77 www.sefiltec.com
EXPLOSIONSSCHUTZ, EX-GERÄTE (ATEX) André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch
Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch
BARTEC Engineering + Services AG Hinterbergstrasse 28 Tel. +41 41 747 27 27 6330 Cham Fax +41 41 747 27 28 info@bartec.ch www.bartec.ch
Swissfilter AG Gewerbestrasse 3 CH-5037 Muhen info@swissfilter.ch
Tel. +41 62 737 54 80 Fax +41 62 737 54 81 www.swissfilter.ch
FABRIKPLANUNG DURCHFLUSSMESSER FILTERHILFSMITTEL
Krohne AG Mess- und Regeltechnik info@krohne.ch
Tel. +41 61 638 30 30 www.krohne.com
Planung von Produktionstechnologien ASSCO Engineering AG Löwenstrasse 11 info@assco.ch 8953 Dietikon www.assco.ch
Schneider Umwelttechnik AG 8472 Winterthur Seuzach info@sut.ch
Tel. +41 52 235 24 24 www.sut.ch
DÜSEN
FESTPHASENEXTRAKTION SSCO-Spraying Systems AG Eichenstrasse 6 8808 Pfäffikon SZ info.ch@spray.com
Tel. +41 55 410 10 60 Fax +41 55 410 39 30 www.ssco.ch
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
FILTERPAPIERE
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
SEBIO GmbH Geissbrunnenweg 14 4452 Itingen info@sebio.ch
Tel. +41 61 971 83 44 Fax +41 61 971 83 45 www.sebio.ch
ELEKTROMOTOREN FIBEROPTIK-SCHAUGLASLEUCHTEN
günstige Energiesparmotoren Rüetschi AG – Antriebstechnik Feldackerstrasse 2 5040 Schöftland mail@antriebstech.ch
FILTERTECHNIK
filtration
Tel. 062 739 20 60 Fax 062 739 20 71 www.antriebstech.ch
®
Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com
Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com
INFOLABEL AG Grossrietstrasse 7 8606 Nänikon/Uster info@funda.ch
Tel. +41 44 730 44 34 Fax +41 44 730 46 28 www.funda.ch
ELEKTROTECHNISCHE UND OPTISCHE SENSOREN FILTRATIONSSYSTEME
FILTER
The art of Swiss Precision Hamilton Bonaduz AG Via Crusch 8 7402 Bonaduz contact@hamilton.ch
Tel. +41 81 660 60 60 Fax +41 81 660 60 70 www.hamiltoncompany.com
Bachmannweg 21 8046 Zürich info@bopp.ch
G. BOPP+CO. AG Tel. 044 377 66 66 Fax 044 377 66 77 www.bopp.ch
BHS-Sonthofen GmbH An der Eisenschmelze 47 D-87527 Sonthofen info@bhs-sonthofen.de
Tel. +49 8321 6099-0 Fax +49 8321 6099-220 www.bhs-sonthofen.de
74
CHEMIE PLUS 8-2014
bezugsquellen
Krohne AG Mess- und Regeltechnik info@krohne.ch liquitec ag Industrie Neuhof 54 3422 Kirchberg info@liquitec.ch
Tel. 055 450 83 00 Fax 055 450 83 01 www.liquitec.ch
Tel. +41 61 638 30 30 www.krohne.com
HPLC- & UHPLC-ANLAGEN
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
GASGEMISCHE, SPEZIALGASE
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
FLANSCHE NACH EN, DIN UND ANSI Messer Schweiz AG Seonerstrasse 75 5600 Lenzburg info@messer.ch ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch
Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch
HPLC-ANLAGEN- UND ZUBEHÖR Tel. +41 62 886 41 41 Fax +41 62 886 41 00 www.messer.ch
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch
Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch
HPLC- UND UHPLC-ANLAGEN
LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch
FT-IR
Tel. +49 30 809 7270 www.knauer.net Tel. +41 61 695 9696
GC-MS/GASCHROMATOGRAPHIE
FLAMMENSPERREN
André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch
KNAUER Hegauer Weg 38 D-14163 Berlin CH: flowspek AG, 4057 Basel
Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch
SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch
Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch
INFRAROT-SPEKTROMETER SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch
Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch
FÜLLKÖRPER FÜR KOLONNEN (VFF)
Bruker Optics GmbH 8117 Fällanden ZH optics@bruker.ch
Tel. 044 825 95 39 www.brukeroptics.com
GFK-ROHRE UND BEHÄLTER INFRAROT-STRAHLER Chempro GmbH Robert Kuratle, Chemical Engineer Weinbergstrasse 100F Mobile +41 79 279 55 89 8408 Winterthur kuratle@chempro.ch
HUBER Kunststoffwerk AG Gewerbestr. 3, Postfach 16 5426 Lengnau info@huber-lengnau.ch
Tel. 056 266 40 80 Fax 056 266 40 81 www.huber-lengnau.ch
FÜLLSTAND
Abecon AG Friesenbergstrasse 108 8055 Zürich info@abecon.ch
Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.ch
INKUBATOREN HOCHDR UCKPUMPEN
aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com
ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch
Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch
GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de
bezugsquellen
INSTR UMENTELLE ANALYTIK
Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de
KUNSTSTOFFAPPARATEBAU
D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com
SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com
CHEMIE PLUS 8-2014
75
MASSENSPEKTROMETER
ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch
Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
LABORBAU/-EINRICHTUNGEN Hügli-Labortec AG 9030 Abtwil info@hugli-labortec.ch
Tel. +41 71 311 27 41 www.hugli-labortec.ch
KALIBRIER UNG FÜR PIPETTEN UND DISPENSER
MATERIALANALYSE SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com
LABORGERÄTE
Socorex Isba S.A. Champ-Colomb 7 1024 Ecublens socorex@socorex.com
Tel. 021 651 60 00 Fax 021 651 60 01 www.socorex.com
GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de
KLIMAPR ÜFANLAGEN
BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com
KOMPRESSOREN 100% ÖLFREI Atlas Copco (Schweiz) AG Büetigenstr. 80 Tel. +41 32 374 14 02 2557 Studen Fax +41 32 374 12 97 kompressoren@ch.atlascopco.com www.atlascopco.ch
LABORGLAS/PRÄZISIONS- UND STANDARDGLASROHRE SCHOTT Schweiz AG St.-Josefen-Strasse 20 9001 St.Gallen info.schweiz@schott.com
Tel. +41 71 274 42 14 Fax +41 71 274 42 43 www.schott.com/schweiz
MATERIALPR ÜFUNG
Eindringprüfung, Magnetpulverprüfung, Ultraschallprüfung, optische Prüfung, Temperaturbestimmung, UV-LED-Leuchten - Prüfmittel, Geräte und Anlagen
HELLING GmbH Spökerdamm 2 D-25436 Heidgraben info@hellinggmbh.de
Tel. +49 (0)4122 922-0 Fax +49 (0)4122 922-201 www.hellinggmbh.de
LC/MS
MESS- UND REGELTECHNIK Kaeser Kompressoren AG Grossäckerstrasse 15 8105 Regensdorf info.swiss@kaeser.com
Tel. +41 44 871 63 63 Fax +41 44 871 63 90 www.kaeser.com
SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch
Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch ProMinent, Dosiertechnik AG Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11 8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73 info@prominent.ch www.prominent.ch
LEBENSMITTELANALYTIK
Telefon 062 789 75 95
www.servatechnik.ch
Tel. +41 44 746 32 20 Fax +41 44 746 32 29 www.contrec.ch
MISCHER, STATISCHE
KONDENSABLEITER
André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch
CONTREC AG Riedstrasse 6 8953 Dietikon info@contrec.ch
MAGNETPUMPEN
Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch
ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch
Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch
STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 mischer@striko.de www.striko.de
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CHEMIE PLUS 8-2014
NMR
bezugsquellen
OSMOMETER KNAUER Hegauer Weg 38 D-14163 Berlin CH: flowspek AG, 4057 Basel
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
Tel. +49 30 809 7270 www.knauer.net Tel. +41 61 695 9696
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
PHOTOMETER Grubatec AG Fabrikstrasse 2 8722 Kaltbrunn sales@grubatec.ch
NMR-DIENSTLEISTUNGEN
Tel. 055 617 00 30 Fax 055 617 00 81 www.grubatec.ch
PLATINARTIKEL Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch
Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch
Johnson Matthey & Brandenberger AG Glattalstrasse 18 Tel. +41 44 307 19 50 8052 Zürich Fax +41 44 307 19 20 info@matthey.com www.johnson-matthey.ch
GRUNDFOS Pumpen AG Bruggacherstrasse 10 8117 Fällanden
Tel. 044 806 81 11
GRUNDFOS Pumpen AG Industrie Nord 6105 Schachen
Tel. 041 499 61 20
HILGE Steril- und Prozesspumpen: hohe Hygienestandards, robust, servicefreundlich - echte HILGE Qualität eben.
HänyTec AG Gschwäbring 19 6244 Nebikon contact@haenytec.ch
Tel. +41 62 544 33 00 Fax +41 62 544 33 10 www.haenytec.ch
ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen
Tel. +41 31 83840 00 www.rototec.ch
POLARIMETER
NMR-LÖSUNGSMITTEL
schubag AG Pumpen, Systeme, Service, Diagnostik Frauenfelderstrasse 47 b Tel. +41 52 762 22 21 8266 Steckborn www.schubag.ch Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch
Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
PROZESS-ANALYTIK
Delta Zofingen AG Untere Brühlstrass 10 4800 Zofingen info@delta-zofingen.ch
OBERFLÄCHENSCHUTZ
Hüni GmbH + Co. KG Eckenerstr. 65 D-88046 Friedrichshafen www.hueni.de
Tel. +49 7541 38 12 0 Fax +49 7541 38 12 38 info@hueni.de
OE-SPEKTROMETER
aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com
PR ÜFSYSTEME SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com
Thermo Fisher Scientific En Vallaire Ouest C Tel. +41 21 694 71 11 CH-1024 Ecublens (Switzerland) Tel. +41 21 694 71 12 info.spectrometry@thermofisher.com www.thermoscientific.com/elemental
SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com
PUTZTEXTILIEN
Tel. +41 62 746 04 04 Fax +41 62 746 04 09 www.delta-zofingen.ch
ROHRLEITUNGSBAU
BWB Engineering AG Anlagen- und Rohrleitungsbau I Gastechnik I MSRE/Planung Sternenfeldstrasse 8 4127 Birsfelden Tel. +41 61 326 37 37 www.bwb-eng.com
RÖNTGENFLUORESZENZ-DIFFRAKTION PUMPEN
ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch
Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch
Thermo Fisher Scientific En Vallaire Ouest C Tel. +41 21 694 71 11 CH-1024 Ecublens (Switzerland) Tel. +41 21 694 71 12 info.spectrometry@thermofisher.com www.thermoscientific.com/elemental
bezugsquellen
R ÜHREN, R ÜTTELN, SCHÜTTELN,
ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch
Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch
SCHÜTTELAPPARATE
CHEMIE PLUS 8-2014
77
SICHERHEITSVENTILE
GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de
André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch
Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch
SOFTWARE
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Viel Wirkstoff in einer Kapsel – einiges davon landet im Trinkwaser. (Themenbild: Thinkstock)
A R Z N E I M I T TE L S P U R E N U N D A N D E R E M I K R O VE R U N R E I N I G U N G E N I N W A S S E R
Verfahren der Wahl: Ultrafiltration plus Kornkohlefilter Arzneimittel stellen eine zunehmende Belastung des Wassers dar. Umso wichtiger sind Verfahren, die sie (möglichst) vollständig herausfiltern. Zwei davon hat die Technische Universität Darmstadt nun untersucht – mit einem klaren Ergebnis: Eine Ultrafiltration mit nachgeschaltetem Kornkohlefilter erwies sich als erfolgreicher als eine Adsorption an Pulverkohle mit anschliessender Membranstufe. CHRISTIAN EHRENSBERGER
D
as Problem von Arzneimitteln im Abwasser und nachfolgend im Trinkwasser wird tendenziell grösser. Mit der zunehmenden Medikation einer älter werdenden Bevölkerung steigt auch die Belastung. Denn unser Körper scheidet in der Grössenordnung von 40 bis 60 Prozent der Arzneimittel, die wir zu uns nehmen, wieder aus. Zuweilen landen auch einmal Arzneimittelreste aus Unwissenheit oder Bequemlichkeit in der Toilette. Oder ein Sportler hat eine Diclofenac-Salbe auf sein Knie aufgetragen und spült Reste davon in der Dusche wieder ab. Namentlich dieses Schmerzmittel ist Behörden schon häufiger aufgefallen und soll ab dem nächsten Jahr europaweit an hunderten Standorten gemessen werden. Die Planungen zur Eliminierung von Arzneimitteln aus dem Wasser sind teilweise schon weit gediehen. Die Schweiz sieht sich hier in einer Vorreiterrolle, wobei die Behandlung mit Ozon und Aktivkohle als Massnahmen als besonders erfolgversprechend angesehen werden.
Wissenschaftler der Technischen Universität Darmstadt (D) wollten es genau wissen und haben nun zwei Verfahren zum Herausfiltern von Mikroverunreinigungen von Arznei-, Haushalts- und Pflegemitteln aus dem Abwasser getestet. Dazu hat man in einer nahe gelegenen Zentralkläranlage, die für die Region Langen/Egelsbach/Erzhausen (rund 75 000 Einwohner) zuständig ist, eine Forschungsanlage installiert und über zwei Jahre betrieben. An dem Gemeinschaftsprojekt waren unter anderem ein Filterspezialist (Pall, www.pall.com) und ein Ingenieurbüro sowie als Zuschussgeber (50 Prozent) das Bundesland Hessen beteiligt. Die Zielvorgabe lautete, Mikroverunreinigungen von Arznei-, Haushalts- und Pflegemitteln möglichst vollständig aus dem Abwasser zu eliminieren. Bei der normalen Abwasserreinigung werden sie – so Prof. Peter Cornel, Leiter des Instituts IWAR für Abwassertechnik an der TU Darmstadt – nicht abgebaut. Als Quellen für die Mikroverunreinigungen kommen in dieser Region keine pharmazeutischen Produktionsbetrie-
be infrage. Im Einzugsbereich liegt ein Krankenhaus, doch der grösste Teil stammt aus den Haushalten. Im Fokus der Untersuchungen standen verschiedene Wirkstoffe. Namentlich handelte es sich um vier Betablocker (Atenolol, Bisoprolol, Metoprolol, Sotalol), ein Antibiotikum (Sulfamethoxazol), ein Lipidsenker (Bezafibrat), ein Röntgenkontrastmittel (Amidotrizoesäure), ein Antiepileptikum (Carbamazepin), das oben erwähnte Schmerzmittel Diclofenac und um N-Acetyl-4-aminoantipyrin, einen Metaboliten des Schmerzmittels Metamizol. Gemessen wurde bis hinunter in den Nanogrammbereich. Darüber hinaus werden im Wasser Reste von Hormonpräparaten vermutet – aufgrund der Reaktionen der «Bio-Indikatoren» Schnecken, Frösche und Fische. Denn auffälligerweise leben in der Nähe von Kläranlagen in der Regel deutlich mehr weibliche als männliche Tiere. Zur Eliminierung der Mikroverunreinigungen haben die Forscher zwei Verfahren einander gegenübergestellt. Beim ersten wurde das
bereits vollb biologisch gereinigte Wasser über eine Membrrananlage gegeben, wobei eine nsmembran mit einer TeilchenUltrafiltration durchlässigkeiit im Bereich von 0,1 bis 0,01 Einsatz kam. Damit sollMikrometern zum z ten dem Wasseer die enthaltenen Feststoffe entzogen und gleichzeitig eine Teilentkeimung vorgenomm men werden. Die so erhaltene Flüssigkeit liesss man anschliessend durch einen Kornkohlefillter laufen, wobei die Aktivkohle in Pellet-F Form mit einer Korngrösse von 2 bis 3 Millimettern eingesetzt wird. Beim zweiten getestteten Verfahren verwendeten die Forscher Pulverkohle (mittlere Korngrösse<50 μm – deutlich feiner als zum Beispiel Kaffeepu ulver). Sie wurde dem vollbiologisch gereiniggten Wasserstrom zudosiert, um die Arzneisstoffspuren zu adsorbieren. Nachgeschaltet war eine Membranstufe (Ultrafiltrationsmem mbran). Mit dem ersten Verfahre ren (Ultrafiltration, dann Kornkohlefilter) wurde zwar keine vollständige Entkeimung errreicht, aber nach der weitgehenden Reinigun ng kann man es guten Gewissens über den V Vorfluter Hunds-
« CHROMA TRENNUN MIT EINE LÖSUNG Patrick Kugel ist M
I
graben ins Hessische Ried fliessen lassen, einen grossen Vorratsspeicher für Frankfurt und Umgebung und letztlich auch für den Rhein. Denn dorthin führen aus dem Ried mehrere Wasserläufe (Schwarzbach, Modau, Weschnitz). Ein Vorteil des Verfahrens liegt in der Regenerationsfähigkeit: Die Kohle kann in Reaktivierungsöfen wieder einsatzfähig gemacht werden. Das zweite Verfahren dagegen (Adsorption an Pulverkohle, dann Membranstufe) brachte nicht den erhofften Erfolg. «Das lag nicht am Prinzip, sondern an rein verfahrenstechnischen Gründen», erläutert Lutz Härtel, UNGER ingenieure. «Es war einfach nicht möglich, die nötigen Standzeiten für die Anlage zu erreichen, bei denen man sie betriebswirtschaftlich sinnvoll hätte betreiben können. Es ist allerdings denkbar, dass wir mit einer anderen Kohlesorte besser gefahren wären.» Bei allen Experimenten arbeiteten die Forscher mit Steinkohle. Braun-/Holzkohle oder, etwas exotischer, Pulver aus Olivenkernen oder Kokosschalen könnten eine Alternative darstellen.
CHEMIE PLUS 6 / 7-2014
35
Schritt zur Vorbereitung auf weitergehende Gesetzgebung Mit den Ergebnissen aus dem Forschungsprojekt ist man einen wichtigen Schritt vorangekommen. «Wir können mithilfe der verwendeten Aktivkohle die fraglichen Mikroverunreinigungen zwischen 20- und 100-prozentig eliminieren», stellt Lutz Härtel fest. Dabei hat das gesamte Projekt mit 270000 Euro nicht einmal sehr viel gekostet, und man ist besser vorbereitet. Dazu Lutz Härtel: «Wir möchten ja nicht erst dann reagieren, wenn gesetzgeberische Massnahmen kommen, sondern von vorneherein wissen, welches Verfahren Erfolg verspricht. Einschränkend muss man natürlich sagen: Unsere Forschungsanlage arbeitet mit einer Durchsatzleistung von 100 Litern pro Stunde. Eine Kläranlage mit typischerweise um die 12 000 Kubikmetern pro Tag stellt noch einmal eine andere Dimension dar.» ■
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80
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CHEMIE PLUS 8-2014
H A Y S F A C H K R Ä F TE I N D E X L I F E S C I E N C E S Q 1 / Q 2 2 0 1 4
«Sehr positiver Trend» Gero Knüfer, Senior Department Manager bei Hays (Schweiz) analysiert für «Chemie Plus» regelmässig die Entwicklung auf dem Schweizer Markt für Spezialisten in der Life Sciences Branche. Das 2. Quartal 2014 verlief erfreulich.
W
ie lautet Ihr grundsätzliches Fazit für das letzte Quartal? Positiv oder negativ? Gero Knüfer: Wir haben in diesem Quartal einen sehr positiven Trend festgestellt, die Anfragen sind übergreifend angestiegen. Den grössten Zuwachs verzeichnen die Bereiche Medical Affairs, Regulatory Affairs und Quality Management, während in der 2011
2013
2012
25025 0 225
Nachfr age nach Skills
20020 0 175 15015 0
125 10010 0 75 50 50 Q4
Q1
Q2
Q3
Q4
Q1
Q2
Q3
Zeitraum Refe renzwert: Veränderung:
Quartal 4/ 2011 = 100 relativ zu dem Referenzwert in Quartal 4/2011
2011
2013
2012
0 25025 225
Gesamtnachfrage
0 20020 175 15015 0
klinischen Forschung das Wachstum eher zurückhaltend, aber dennoch positiv war. Ist in den aktuellen Zahlen bereits eine Auswirkung der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative feststellbar? Nein, das denke ich eher nicht. Sicherlich mag es schon einzelne wirtschaftliche Auswirkungen geben, dies aber eher punktuell und nicht so übergreifend, 2014 dass sie in unserer Statistik sichtbar sind. Zudem geschehen Ausschreibung und Besetzung einzelner Positionen momentan häufig aus operativer NotwendigQ4 Q1 Q2 Q3 Q4 keit und sind nicht strategisch motiviert. In Bezug auf 2014 das Abstimmungsergebnis wird eher der quartalsübergreifende Trend interessant.
Clinical Project Manager
Quality Manager
Medical Manager
Regulatory Affairs Manager
125 10010 0 75 50 50 Q4
Q1
Q2
Q3
Q4
Q1
Q2
Q3
Q4
Q1
Q2
Zeitraum Refe renzwert: Veränderung:
Q3
Q4
Gesamtnachfrage
Quartal 4/ 2011 = 100 relativ zu dem Referenzwert in Quartal 4/2011
gleit. Durchschnitt
HAYS FACHKRÄFTE-INDEX SCHWEIZ – LIFE SCIENCES SKILL-INDEX
2011 Q4
2012 Q1
Q2
Clinical Project Manager
100
118
125
70
79
63
68
50
Medical Manager
100
121
122
131
134
124
169
134
131
Quality Manager
100
143
136
140
127
149
152
170
159
Q3
Q4
2013 Q1
Q2
Q3
Q4 59
Regulatory Affairs Manager
100
97
68
76
97
113
127
138
135
Gesamtnachfrage
100
123
115
112
115
120
138
133
130
gleit. Durchschn.
100
111
119
114
114
118
129
136
132
Die Nachfrage nach Fachkräften in den Life Sciences hat gegenüber den Vorjahren aussergewöhnlich stark angezogen. Warum? Der Life-Science-Bereich ist generell etwas weniger von der allgemeinen Konjunktur abhängig als an-
dere Branchen, aber dafür stärker von den eigenen Produkten. So entscheiden z. B. Patente, neue an den Markt gehende Produkte, aber auch auslaufende Patente (gerade mit Hinblick auf die Produktion von Generika) über positive und negative Trends. Momentan gibt es viele Firmen, die positive Studienergebnisse zu verzeichnen haben und in der Folge Gelder für weitere Investitionen freigeben. Die Nachfrage nach Medical Managern und Regulatory Affairs Managern hat jene nach Quality Managern überholt... Das dürfte ein saisonaler bzw. ein momentaner Trend. Mit fortschreitendem Wissen werden immer wieder neue Regeln in Kraft gesetzt werden, was bewirkt, dass es auch weiterhin Mitarbeiter geben muss, die diese umsetzen. Medical Affairs hingegen ist ein fortschreitender Trend, der weniger von kurzfristigen Entscheidungen getragen, sondern von langfristiger strategischer Planung abhängig ist. Daher entstehen schneller Schwankungen bei Regulatory Affairs und im Qualitätsmanagement als im Bereich Medical Affairs. Wie interpretieren Sie die offensichtliche Erholung der Nachfrage im Skill-Bereich Clinical Project Manager? Die Nachfrage nach Spezialisten in der klinischen Forschung orientiert sich zunächst einmal an der Anzahl klinischer Studien und den daraus resultierenden Ergebnissen. Wenn nun grosse Pharmaunternehmen erfolgreiche Studienresultate erzielen, steigt natürlich auch die Nachfrage nach Spezialisten im Bereich der klinischen Forschungen. Da dies auch dieses Jahr der Fall war, werden nun vermehrt Mitarbeiter in dem Bereich gesucht. Auch die Verschiebung von Jobfeldern und Aufgaben sorgte dafür, dass die Nachfrage wieder ansteigt, weil sich dadurch die Jobprofile geändert haben. Ihre Erwartung für die 2.Jahreshälfte? Es deutet sich an, dass die Tendenz weiterhin positiv bleiben wird. ■
schlusspunkt
CHEMIE PLUS 8-2014
81
CARTOON
Redaktionell erwähnte Firmen
«Hier destillieren wir überschüssigen Bioethanol-Treibstoff in reinen Schnaps zurück. Absatzprobleme werden wir sicher keine haben!» Zeichnung: Klavinius
Inserate/Produkteinfos/Firmenberichte A amixon GmbH Analytik Jena AG Angenstein AG Aregger AG AxFlow GmbH
19 15 10 54 25
B BDO AG 68 BINDER GmbH 54, 58 Brabender GmbH & Co. KG 37 Brechbühler AG 11 Bürki Ingenieure GmbH 19 Busch AG 44 C Camag Chemie-Erzeugnisse 23 Carl Roth GmbH & Co. KG 2 CEM GmbH 56, 57 CleanroomAcademy GmbH 46 COMSOL Multiphysics GmbH 58 CSF Wunderle GmbH 54 Currenta GmbH & Co. OHG 9
D Denios AG DURAN Group GmbH DURAN GmbH & Co.KG
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G Grundfos Pumpen AG
39
H HänyTec AG HNP Mikrosysteme GmbH Huberlab AG
41 34 57
I ifm electronic ag IGZ Instruments AG Initial Schweiz AG Inselspital
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K KAESER Kompressoren AG 2 Kawasaki GmbH 43 Knick Elektronische 49, 53 KSB Zürich AG 34 Kubo Tech AG 29
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V VACUUBRAND VEGA Messtechnik AG VICI AG International
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Z Zimmerli Messtechnik AG Zumtobel Licht AG
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A Akzo Nobel Altana AG Amixon AWH B BASF BDK Luft- und Reinraumtechnik Büchi Labortechnik Bungartz Bürki Ingenieure Bürkert Fluid Control Systems C Cellntec Clariant CleanroomAcademy Connectors-Verbindungstechnik CSF Wunderle CT Chemie-Technik E Evonik Industries AG F Fisher Scientific G Gemü Givaudan Grundfos Pumpen H Hays (Schweiz) J Jeol K Kemira KNF Neuberger Krones Krüss KSB L Lanxess L.B. Bohle Maschienen Lewa Pumpen M Merck Metrohm N Nora flooring systems ag Novartis O Oerlikon Leybold Vacuum P Panatec Perkin Elmer Pfeiffer Vacuum R Rembe S Schubag AG Siemens Schweiz Shield Scientific Sika Skan Spectra Spectro Sulzer Chemtech Swiss Cleanroom Concept Swissi Process Safety V Vacuubrand Valve Engineering Vici International VWR International W Wacke Wesco Z Zumtobel Licht
6 6 19 32 4 52 40 26 19 32 20 4, 7 42 31 11 24 6 16 30, 33 6 26, 27 12 10 6 41 31 10 24 5, 10 19 25 6 17 50 10, 11 41 25 41 41 31 26 42 52 4 47 10 16 19 47, 52 11 37 32 35 41 6 52 45
Eigenregie. LITECOM – das Lichtmanagementsystem definiert die Gebäudesteuerung neu. LITECOM reduziert Steuerungsprozesse auf ein Minimum und ermöglicht eine einfache Installation, angenehme Nutzerführung und intuitive Bedienung über Apps. Neu ist dabei die Verknüpfung von Controller, Touchpanel und Software in einem auf Standards basierenden System. Damit lassen sich individuelle Lichtlösungen erstellen, steuern und überwachen – über PC, Smartphone oder Tablet.
Zumtobel. Das Licht.
zumtobel.com/litecom