Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und Biotechnologie | www.chemieplus.ch
10 / 2014
« DAS GEGENSEITIGE VERTRAUEN IST FÜR MICH DIE BASIS JEDER GUTEN PARTNERSCHAFT.» Manuela Fiscelli ist Kundenberaterin und Produktspezialistin GC, TOF & Autosampler bei Brechbühler AG. Kundenbeziehungen aufbauen, Partnerschaften pflegen sind für sie nicht einfach Begriffe aus dem Lehrbuch. Sondern echtes Bedürfnis.
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4 Thema: Technolgie schützt Ozonschicht 38 Verfahrenstechnik: Unter Volldampf sparen 42 Analytik: Trends in der Trenntechnik
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Technologie schliesst das Ozonloch
K
önnen wir das «Ozonloch», den umweltpolitischen und medialen Quotenkiller der 1980er-Jahre, nun aus unserem Sorgenbarometer streichen? Noch ist es nicht so weit, aber gemäss neustem UNO-Bericht zeigt die Ozonschicht in der Stratosphäre genau jene Erholungstendenzen, die man sich durch den schrittweisen Ersatz von FCKW und HFKW erhofft hatte (Thema des Monats, ab Seite 4). Ein schöner Erfolg, hinter dem viele Väter stehen – keineswegs nur die Macher des Montrealer Protokolls, so fein justiert dieses Regularium auch sein mag. Seit Beginn des Montreal-Prozesses war vorab die Innovationskraft der Industrie, insbesondere der Hersteller von Klima- und Kältetechnik gefordert. Anders als (Gesetzes-)Papier, das ja bekanntlich geduldig ist, müssen die technischen Systeme perfekt justiert sein, um den Praxistext zu bestehen. Das ideale Alternativ-Kältemittel existiert ebenso wenig wie die Kältemaschine, die alle Anforderungen an Klimaschutz, Leistungsfähigkeit und Sicherheit gleich perfekt erfüllt. Firmenchef Joachim Huber beschreibt im «Chemie plus»-Interview die technologischen Herausforderungen, denen sich die Kältetechniker zu stellen haben, und welche Lösungen sie heute und in Zukunft anbieten können. Interessanterweise könnte ein Teil der Lösung des komplexen Problems in chemisch sehr einfachen, natürlichen Kältemitteln wie Kohlenwasserstoffen oder auch Kohlendioxid liegen.
CHEMIE PLUS 10-2014
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Erfreuliches aus Schweizer Sicht ist derzeit von «Swiss Big Pharma» zu vernehmen: Roche investiert mehr als eine halbe Milliarde Franken in Kaiseraugst und rüstet den Standort damit zum weltgrössten IT-Stützpunkt des Konzerns auf (S.10). Medienberichten zufolge soll Roche einen noch grösseren Coup in Basel planen, die Rede ist von einem Science-Center, ähnlich dem Novartis Campus. Gerade in Zeiten, in denen Teile der Wirtschaft dem Standort Schweiz angesichts Masseneinwanderungsinitiative und Unternehmenssteuerreform III schon das Totenlied singen (nicht selten auch als Druckmittel), sind solche tatkräftigen Bekenntnisse zu «Made in Switzerland» Gold wert.
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4 THEMA DES MONATS Ozonloch schwindet – Herausforderungen bleiben Das Montreal-Protokoll zeigt Wirkung: Die Ozonschicht hat sich gemäss dem neuesten UN-Bericht vom September erholt. Bis Mitte dieses Jahrhunderts sagen Experten eine Erholung auf die Situation von 1980 voraus. Die Forscher halten es gar für möglich, dass sich das Ozonloch schliesst. Allerdings drohen andere Probleme, u. a. verursacht durch bestimmte FCKW-Ersatzstoffe. Derweil stellte und stellt der vorgeschriebene Ersatz der «Ozonkiller» durch kilmaverträglichere Kühlmittel die Hersteller von Kältetechnik vor zahlreiche Herausforderungen. Joachim Huber, Chef der Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH, schildert im «Chemie plus»-Interview Herausforderungen, Lösungen und Zukunftsperspektiven. (Bild: iStock)
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1 Editorial 87 Impressum T H E M A D E S M O N A TS 4 Ozonschicht: Erholung in Sicht, doch Fragen bleiben offen 7 Cool aber bitte umweltverträglich (Interview mit Joachim Huber) M Ä R K TE & A K TE U R E 9 Nachrichten 12 Philosophen in der klinischen Forschung REINRAUM/GXP 14 Desinfektion: Rotation ist Pflicht 18 5 Jahre Swiss Cleanroom Concept GmbH 21 CleanroomAcademy: Wissen ist die Basis der reinen Produktion 24 Zytostatika hergestellt in der Krankenhausapotheke MSR 26 Füllstand: Schwimmerprinzip bleibt zeitgemäss
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B I O TE C H N O L O G I E 28 Cyanobakterien im Fokus der Wirkstoffsuche 32 Innovatives Netz schafft Wissen SICHERHEIT UND A R B E I TS S C H U T Z 36 Chemikalienrecht: Unternehmen müssen schnell handeln VE R F A H R E N S TE C H N I K 38 Effiziente Reaktorkühlung mit tiefkalt verflüssigtem Stickstoff 40 «Volldampf voraus» für Energieund CO2-Einsparung A N A LY TI K 43 Trends rund um Trennung und Detektion 46 Säntis Analytical: Innovativer Partner für die Analytik F I R M R N B E R I C H TE 48 Sicherheit, Leistung, Intelligenz (IKA)
50 Hohe Anforderungen an moderne Laborabzüge (Köttermann) 52 Blick auf das Wesentliche (Currenta) 54 Hilfreiche Arme in hochsensiblem Gelände (Kawasaki P R O D U K TE 55 Kompaktinfos zu Innovationen FLB 61 Berichte aus dem Fachverband Laborberufe
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thema des monats
O Z O N S C H I C H T:
Erholung in Sicht, doch Fragen bleiben offen Das Montreal-Protokoll zeigt Wirkung: Die Ozonschicht hat sich gemäss dem neuesten UN-Bericht vom September erholt. Bis Mitte dieses Jahrhunderts sagen Experten eine Erholung auf die Situation von 1980 voraus. Die Forscher halten es gar für möglich, dass sich das Ozonloch schliesst. Allerdings drohen andere Probleme, unter anderem verursacht durch FCKW-Ersatzstoffe. SONJA BICHSEL-KÄSER
U
m die 200 Staaten hatten sich 1987 dem Abkommen von Montreal angeschlossen und dafür gesorgt, dass die Emission von ozonabbauenden Substanzen, insbesondere FCKWs (Fluorkohlenwasserstoffe), auf ein Minimum reduziert wurde. Die problematischen Stoffe waren bis dahin vorwiegend als Treibgase, Kühlmittel und Lösungsmittel im Einsatz. Doch die in den Verbindungen vorhandenen Chloratome treiben den Zerfall des natürlichen Ozons voran und sorgten so für den Abbau der Ozonschicht in der Troposphäre und letztlich zur Bildung des berühmten Ozonlochs am Südpol. Alle vier Jahre seit des Montrealer Abkommens veröffentlichen Wissenschaftler des United Nations Environment Programme (UNEP) einen Bericht über den Zustand der Ozonschicht. Daten erhalten die Forscher von Messstationen vom Boden und in der Luft (Ballons, Satelliten), welche die Konzentrationen verschiedenster Gase in Tropound Stratosphäre aufzeichnen. Der aktuelle Bericht vom 10. September 2014 zeigt sowohl positive Entwicklungen sowie auch bedenkliche Trends bezüglich Ozonschicht und Treibhauseffekt auf:
Massnahmen zeigen Wirkung Die unter dem Montreal-Protokoll festgelegten Massnahmen zum Schutz der Ozonschicht führen insgesamt zu einem Rückgang der ozonabbauenden Substanzen (ODS). In der Troposphäre nimmt die Summe der unter dem Protokoll kontrollierten Substanzen kontinuierlich ab. Während die
Menge der meisten ODSs abgenommen hat, stiegen allerdings die Werte für HFKWs und Halon-1301 (ein Kälte- und Feuerlöschmittel). Die Gesamtheit der ozonzerstörenden Substanzen Chlor und Brom (EESC) haben –
thylbromid und FCKW in der Atmosphäre zurückzuführen. Messwerte von stratosphärisch vorkommenden chlor- und bromhaltigen Substanzen, welche aus dem Abbau von ODSs resultieren, zeigen ebenfalls einen Rückgang. Aktuelle Schätzungen sagen vo-raus, dass die EESCs der mittleren Breite bis im Jahr 2050 auf die Werte von 1980 zurückgehen werden. Die Werte der Antarktis hingegen werden diesen Stand gemäss Modell erst ein Vierteljahrhundert später erreicht haben – sofern die Umstände nicht wesentlich ändern.
Ozonschicht erholt aber weiterhin bedroht
Zustand der Ozonschicht mit Fokus auf das Ozonloch über der Antarktis: Status von Ende September 2014. Violett- und Blautöne zeigen geringen Ozongehalt, Gelb und Rottöne zeigen erhöhten Ozongehalt. (Bild: NASA, ozone watch)
verglichen mit Werten vor 15 Jahren – in der Antarktis um 10%, in der mittleren Breite um 15% abgenommen. Dies sei auf die Abnahme von Methylchloroform, Me-
Dank des Rückgangs von ozonschichtschädigenden Substanzen wird sich auch die Ozonschichtdicke (das Total aller Ozonsäulen, welche die Gesamtmenge an Ozon in einer Luftsäule, z. B. zwischen dem Erdboden und dem oberen Rand der Atmosphäre beschreiben) gemäss Hochrechnungen auf die Werte von 1980 regenerieren, sofern die Vereinbarungen des Montreal-Protokolls weiter eingehalten werden. Die Geschwindigkeit der Regeneration ist aber abhängig vom Breitengrad und deshalb unterschiedlich auf der nördlichen und südlichen Hemisphäre und den Polen. Am schnellsten wird sich demnach die gemässigte Zone erholen. Zuletzt wird sich die Antarktis mit dem Ozonloch anschliessen. Das Ozonloch hat bislang während des Sommers zu messbaren klimatischen Veränderungen auf der Oberfläche der südlichen Hemisphäre geführt. Diese Veränderungen beeinflussten Temperatur, Niederschläge und die Ozeane wesentlich.
Begriffe und Messgrössen ■ ■ ■ ■
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FCKW: Fluorchlorkohlenwasserstoff HFKW: Teilhalogenierter Fluorkohlenwasserstoff ODS: Ozone depleting Substance ist eine ozonzerstörende chemische Verbindung ODP: Ozone depleting Potential ist das Potenzial einer Substanz, stratosphärisches Ozon abzubauen. ODP ist ein Mass für den relativen Effekt des Ozonschichtabbaus einer Substanz, bezogen auf Trichlorfluormethan, dessen ODP-Wert als 1 festgelegt ist. ODP-Weighted Emissions: Dieses Mass ist das Produkt des ODP und ODS einer Substanz und des Gewichts der Emission in die Atmosphäre. Die Einheit ist ODP-Tonne. EESC: Equivalent Effective Stratospheric Chlorine beschreibt die Gesamtheit aller ozonzerstörenden Substanzen, die die Wirkung von Chlor und Brom auf die stratosphärische Ozonschicht berücksichtigt. Das Äquivalent wird berechnet aus der Emission von FCKW und verwandten halogenierten Substanzen in die Troposphäre und deren Potenzial, stratosphärisches Ozon abzubauen (ODP). Die Berechnung berücksichtigt auch den Transport der Substanzen in die Stratosphäre. Mit diesem Parameter wird der durch den Menschen verursachte Ozonabbau und dessen zeitliche Änderungen beschrieben und quantifiziert. Die Einheit wird in ppt angegeben. GWP: Global Warming Potential oder Greenhouse Warming Potential beschreibt, wie viel eine festgelegte Masse einer treibhauswirksamen gasförmigen Substanz zur globalen Erwärmung (Treibhauseffekt) beiträgt. Als Vergleichswert dient Kohlendioxid, dessen Wert auf 1 festgelegt ist. Die Abkürzung lautet CO2e (für equivalent). Der Wert beschreibt die mittlere Erwärmungswirkung über einen bestimmten Zeitraum; oft werden 100 Jahre betrachtet. RF: Radative Force: Der Strahlungsantrieb beschreibt die Veränderung der Energiebilanz der Erde durch externe Faktoren und wird in Watt/m² angegeben.■
Die gesamten Wechselwirkungen der Gase in der Troposphäre sind jedoch sehr komplex. Nicht nur ODSs wirken sich negativ auf die Ozonschicht aus. Zusammenfassend erklärt der Bericht, dass künftig vor allem N2O den Abbau von Ozon weiter beeinflussen wird, während CO2 und CH4 – welche negativ beim Thema Globale Erwärmung auffallen – einen eher günstigen Einfluss auf die Ozonschicht haben. Auch hier sind die Gase je nach Breite unterschiedlich ozonschichtschädigend.
Chlor- und bromhaltige Problemfälle Veränderungen in anthropogenen und natürlichen Emissionen von chlor- und bromhaltigen VSLS (very short lived substances, sehr kurzlebigen Verbindungen) könnten die Ozonschicht künftig beeinflussen. Die meisten dieser kurzlebigen Substanzen werden vom Protokoll jedoch nicht erfasst und sind nicht Teil des OzonschichtAbbau Szenarios. Die atmosphärischen Konzentrationen der durch das Protokoll kontrollierten chlor- und bromhaltigen Substanzen nehmen langsam ab. Dies gilt allerdings nicht für die Emission von Tetrachlorkohlenstoff. Die chemische Verbindung gilt als starkes ODS und ist ausserdem klimaerwärmend. Die Emission ist um einiges grösser als, ausgehend von Produktions- und Verbrauchsangaben, bisher berechnet. Seit 1990 sollte das Gas eigentlich nicht mehr verwendet werden. Aber offenbar gibt es weitere, unbekannte Quellen, die noch identifiziert werden müssen. In diesem speziellen Fall sind die Massnahmen des Protokolls vorerst also nicht ganz so erfolgreich.
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Als positive Entwicklung sei jedoch atmosphärisches Methylbromid genannt. Dessen Konzentration nimmt kontinuierlich ab, da anthropogen verursachte Produktion und Verbrauch im Rahmen des Protokolls fortlaufend eingestellt wurden. 2009 fiel der Messwert sogar unterhalb des in der QPSRegelung festgelegten Wert. Neben anthropogenen Emissionen kommt es auch durch biologische und geologische Aktivitäten zur Freisetzung von chlor- und bromhaltigen Gasen. Methylbromid und Methylchlorid beispielsweise werden biogen durch marine Algen, Pilze und andere Mikroorganismen gebildet. Daneben kommt es bei Waldbränden und Vulkaneruptionen zur Emission von erheblichen Mengen chlor- und bromhaltiger Verbindungen. So könnte ein Vulkanausbruch in der Grösse des Mt. Pinatubo zu einem Abbau der Ozonschicht von 2% führen.
Treibhauseffekt beeinflusst Der Strahlungsantrieb (Veränderung der Energiebilanz der Erde durch externe Fakto-
thema des monats
ren in Watt/m²) von kontrollierten ODSs und deren Substituenten hat sich in den letzten zwei Jahrzenten stabilisiert auf 0,33 W/m². Dieser Effekt ist auf das Montreal-Protokoll zurückzuführen die Experten gehen davon aus, dass die Werte weiter abnehmen. Das Montreal-Protokoll hat so als Nebeneffekt also auch eine Reduktion des Treibhauseffektes bewirkt. Diese Reduktion ist fünf Mal grösser als durch die Vereinbarungen im Kyoto-Protokoll angestrebt. Teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe HFKWs sind im Gegensatz zu den FCKWs noch weit verbreitet, da sie als Ersatzstoffe letzterer dienen. Diese werden oft in Kälteanlagen und als Lösungsmittel verwendet und deren Emission hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. So hat beispielsweise das Vorkommen von 1,1,1,2-Tetrafluorethan (GWP von 1.4) in der Atmosphäre mit 5 ppt pro Jahr am meisten zugenommen. Der aktuelle Strahlungsantrieb von HFKWs ist verglichen mit dem von FCKWs gering und liegt bei 0,02 Watt/m². Die für den Treibhauseffekt gewichtete
Das Industriekomponenten-Netzwerk
Emission von HFKWs unterliegt heute jedoch einer jährlichen Zunahme von 7%. Werden diese Emissionen weiterhin in einem solchen Ausmass wachsen, so könnte der Strahlungsantrieb 2050 bereits bei 0,4 Watt/m² liegen, befürchten die Forscher. Dieser Spitzenwert wäre vergleichbar mit jenem der ozonabbauenden Substanzen von 0,33 Watt/m². Als Lösung schlagen die Wissenschaftler im Bericht vor, Ersatzstoffe mit tieferem GWP zu verwenden. Speziell erwähnt wird die Verbindung HFO-1234yf (2,3,3,3-Tetrafluoropropen), ein Hydrofluoro-Olefin, welches in der Atmosphäre zu unproblematischer Tirfluoressigsäure (TFA) abgebaut wird und dessen GWP-Wert unter 10 liegt. Daneben müssen bereits bestehende HFKW-Lager ab- oder zumindest nicht weiter aufgebaut werden. Die EU hat bereits reagiert: HFKWs sind ab 2015 EUweit verboten. Besonders Kühlanlagehersteller und -Betreiber sind also bereits gezwungen umzurüsten. Ein grosses Stück Arbeit ist getan. Dennoch gibt es gemäss Bericht weitere, aber limitierte Möglichkeiten, den fortschreitenden Abbau der Ozonschicht zu verhindern. Die Experten empfehlen: ■ Bestehende Lager von Halon, HFKWs und FCKWs abzubauen ■ Produktionen von FCKWs zu stoppen ■ Emission von Tetrachlormethan zu eliminieren ■ QPS-Emissionen von Methylbromid zu eliminieren Diese Lösungsansätze des Berichts wirken, verglichen mit den komplexen Sachverhalten, simpel. Die Umsetzung jedoch wird vermutlich nur mit weiteren Verboten und der Suche nach Alternativen zu bewerkstel■ ligen sein.
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Die Quarantine and Preshipment (QPS) Regelung setzt die erlaubte Verwendung und Produktion von Methylbromid für Quarantänemassnahmen und Behandlung von Transportgut vor dem Versand fest. Methylbromid ist das wirksamste Schädlingsbekämpfungsmittel und wird zur Begasung von Containern verwendet, um die weltweite Verschleppung von tierischen Schädlingen in pflanzlichen Rohstoffen und Verpackungsmaterial zu unterbinden.
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K Ä L TE M I T TE L
Cool, aber bitte umweltverträglich Kühlmittel geniessen wegen ihrer möglichen ozon- und klimaschädigenden Nebenwirkungen nicht den besten Ruf. Behörden und Industrie stellen immer höhere Ansprüche an Kälteanlagen. Der Fachmann Joachim Huber, Geschäftsführer der Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH, äussert sich im Interview zu Fragen rund um das Thema Kältemittel, Technik und Umweltschutz. INTERVIEW: SONJA BICHSEL-KÄSER
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m Rahmen des Ozonschichtabbaus und Treibhauseffekts fallen FCKW und deren Substituenten HFKW sehr negativ auf. Die Substanzen wurden und werden häufig als Kühlmittel in Kälteanlagen verwendet. Dies soll sich aber ändern: Kälteanlagenhersteller werden durch Verbote der problematischen Stoffe immer wieder neu herausgefordert. Denn auf Kälteanlagen kann die moderne Zivilisation nicht verzichten. Alternativen müssen her. Die Firma Huber Kältemaschinenbau in Offenburg bemüht sich um umweltfreundliche aber effiziente Kühlanlagen. Geschäftsführer Joachim Huber weiss Antwort auf technische Fragen.
Herr Huber, seit dem Montreal Protokoll wurden in unseren Breitengraden FCKW als Kältemittel verboten. Welche Alternativen wurden seither getestet und was hat sich bewährt? Peter Huber: Seit dem Verbot der FCKW hat sich die Kältetechnik hauptsächlich auf den Einsatz von HFKW gestützt. Diese Kältemittel sind wie FCKW nicht brennbar und schädigen die Ozonschicht nicht mehr. Erfolge über die Verkleinerung des Ozonlochs wurden jüngst in den Nachrichten erneut vermeldet. Nachteil der HFKW ist das hohe Treibhauspotenzial (GWP, Global Warming Potential, Bsp: R134a, mit einem GWP von 1430–1600). Die aktuelle F-Gase-Verordnung, die noch vor dem Sommer in Brüssel ratifiziert wurde, kümmert sich nun um ein Phase-out und Verbot der heute eingesetzten Stoffe (HFKW), zumindest für Anlagen wärmer als –50 °C, weil dort mehrere klimafreundliche Alternativen wie z. B. natürliche Kältemittel verfügbar sind. Die Kältemittelhersteller haben die letzten Jahre dafür verwendet synthetische Kältemittel zu entwickeln, die sogenannten HFO (Hydrofluorolefin) wie beispielsweise das HFO1234yf mit einem GWP von 4. Einige dieser Stoffe sind unter bestimmten Bedingungen aber brennbar und setzen dann unter Umständen hochgiftige Flusssäure frei.
Joachim Huber ist Geschäftsführer der Huber Kältemaschinenbau GmbH.
Die Auseinandersetzung eines grossen deutschen Pkw-Herstellers mit den Kältemittelherstellern und der Legislative hat dieses Thema zuletzt in die Öffentlichkeit gebracht.
Welche Anforderungen muss denn ein Kältemittel heute erfüllen? Die Anforderungen an die Kältemittel heute, im Vergleich zu den Stoffen vor 25 Jahren, haben sich nur insofern verändert, als dem
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thema des monats
Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH Die Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH mit Hauptsitz in Offenburg wurde 1968 durch Peter Huber gegründet und ist ein Familienbetrieb. Mittlerweile ist das Unternehmen Technologieführer für hochgenaue Temperierlösungen in Forschung und Industrie. Neben dynamischen Temperiersystemen entwickelt und produziert Huber Umwälzkühler sowie klassische Wärmeund Kältethermostate für den Automotivebereich, in der Chemie- und Pharmaindustrie, der Luft- und Raumfahrttechnik, der Lebensmittelund Getränkeindustrie sowie in der Medizin-
Umweltschutz durch direkte und indirekte Immissionen eine grössere Bedeutung zugekommen ist. Die neue F-Gase-Verordnung dokumentiert das deutlich. Welche technischen Herausforderungen müssen beim Einsatz von alternativen Kältemitteln berücksichtigt werden? Die technischen Herausforderungen an den Anlagen sind sehr unterschiedlich. So sollen bei den HFO kaum Änderungen zu bestehenden Kreisläufen erforderlich sein. Natürliche Kältemittel, wie (nicht halogenierte) Kohlenwasserstoffe über 150 g Füllmenge oder CO2, bringen hingegen teilweise neue Aufgaben mit, die aber alle schon seit vielen Jahren technisch beherrscht werden – wenn auch in einer bisher geringen Anzahl an Anlagen. Zudem steigt die Verfügbarkeit von Komponenten in dem Bereich schnell an, sodass der Schritt auf ein synthetisches Kältemittel (möglicherweise auch nur als Zwischenlösung) gar nicht erforderlich werden muss. Gibt es weitere Vorteile von natürlichen Kältemitteln ausser deren Umweltverträglichkeit? Ja. Ein weiterer Vorteil sind teilweise deutliche Energieeinsparungen, die erzielt werden können. Unilever konnte mit Propan als Kältemittel bei einem Feldversuch bei den Olympischen Spielen in Australien einen um 9 Prozent geringeren Energieverbrauch dokumentieren als mit vergleichbaren Systemen mit R134a(1). Wir haben dasselbe Ergebnis erzielt, bei der Umstellung unserer Ministate von R507 auf R290 und weiteren Produkten im Anschluss. Huber arbeitet mit CO2 – warum? Es gibt ja auch noch andere Alternativen. Wir haben vor sechs Jahren mit CO2 als Kältemittel begonnen und seither mit dem ILK Dresden in einer Forschungsarbeit wei-
technik. Das Unternehmen ist ökologischer Vorreiter in Sachen Umweltschutz: Fast alle Modelle sind mit natürlichen Kältemitteln erhältlich und aus Materialien mit hoher Wiederverwertbarkeit gefertigt. Die Kältemaschinen zeichnen sich ausserdem durch niedrigen Kühlwasserverbrauch aus. Vier Mal in Folge wurde das Unternehmen als TOP 100-Innovator ausgezeichnet und zählt damit zu den innovativsten mittelständischen Unternehmen in Deutschland. www.huber-online.com
tere Untersuchungen zur Optimierung angestellt. Leider ist die Verfügbarkeit von Komponenten im kleinen Leitungsbereich nicht durchgängig gegeben, weil der Absatz für die Hersteller nicht ausreichend ist. Ab dem mittleren Leistungsbereich steht es um die Verfügbarkeit weit besser. Ammoniak ist eigentlich erst ab grossen Leistungen interessant und passt deshalb nur bedingt zu unserem Kerngeschäft. Wir haben uns um CO2 bemüht als Alternative, wenn Kunden Vorbehalte gegen (brennbare) natürliche Kohlenwasserstoffe haben, die wir bevorzugt einsetzen wollen. Gibt es Nachteile beim Einsatz von CO2? Der Nachteil von CO2 ist in unserem speziellen Anwendungsfall neben der erforderlichen Schulung der Mitarbeiter hauptsächlich in der schwieriger zu handhabenden Leistungsregelung zu sehen. Im transkritischen Bereich sind Drücke mit CO2 bis weit über 100 bar. Damit steigt der indirekte Treibhauseffekt, und die Wirtschaftlichkeit ist gegenüber dem klassischen Kaltdampfprozess mit HFKW oder Kohlenwasserstoffen meist geringer (2). Es gibt also Bereiche, die mit CO2 schwerer zu handhaben sind. Welches Kältemittel bietet sich denn wofür an? HFO-Kältemittel sind in der mobilen Kühlung angelangt und müssen sich den Weg in der stationären Kühlung erst erarbeiten. Die Entwicklung in der Gewerbekühlung zeigt, dass CO2 in luftgekühlten Anlagen mittlerweile auch in wärmeren Ländern eingesetzt werden kann, also Lösungen für anspruchsvollere Umgebungsbedingungen entwickelt wurden. Das war bisher immer ein Punkt, der den Einsatz von CO2 eingeschränkt hat. Somit wird CO2 als natürliches Kältemittel im Bereich der direkten Kühlung in der gewerblichen Kühlung oder Kaltwassersätzen an Bedeutung gewinnen. Für die mobile Kli-
matisierung sind Lösungen mit CO2 verfügbar, aber noch kostenintensiver (weil die Stückzahlen noch zu gering sind). CO2 ist sinnvoll nur bis rund –50 °C einsetzbar. Kohlenwasserstoffe (wie Propan, Butan usw.) mit dem Nachteil der Brennbarkeit sind in Europa seit vielen Jahren in unseren Kühlund Tiefkühlschränken zu Hause im Einsatz. Berechtigt sorgt sich niemand darum. Auch im Bereich der Klimageräte finden sich mehr und mehr Hersteller, die Kohlenwasserstoffe einsetzen. Red Bull als einer der «Big Player» am Markt in der Getränkekühlung setzt auf Kohlenwasserstoffe, weil sich Effizienz und Handhabung mitsamt Herstellkosten als sinnvoll herausgestellt haben. Eine grosse Bremse in der Entwicklung bis heute war sicher die weltweite Regulierung von Kohlenwasserstoffen als Kältemittel. Wir setzten Kohlenwasserstoffe sowohl im Bereich unserer Umwälzkühler («Kaltwassersätze» bis –20 °C) als auch in den hochdynamischen Temperiersystemen, den Unistaten, und den offenen Thermostaten bis –100 °C in Kaskadenanlagen ein. Welche technischen Lösungen hat Huber entwickelt und weiterverfolgt? Wir haben seit Beginn der 80er-Jahre Produkte mit Kohlenwasserstoffen im kleinen Leistungsbereich im Einsatz. Mittlerweile sind alle Geräte mit einer Füllmenge unter 150 g mit Kohlenwasserstoffen im Einsatz. Eine Konzerndirektive zur Vermeidung von halogenierten Kältemitteln der Firma Hoffmann La Roche hat zu einem Besuch einer grösseren Gruppe aus dem Global Engineering im Jahre 2005 geführt. Damals erarbeiteten wir mit Sicherheitsexperten der Roche ein Konzept, das deren Anforderung an den Einsatz natürlicher Kältemittel und sowohl der hausinternen als auch den normativen Sicherheitsanforderungen gerecht wurde. Seit knapp 10 Jahren also bieten wir, nach Absprache an die Gegebenheiten unserer Kunden, auch regelmässig Temperierlösungen mit Kohlenwasserstoffen und Leistun■ gen bis 20 kW an.
HINWEIS (1) Vortrag von Monika Witt, Vorsitzende der europäischen Initiative eurammon, im Rahmen der Jahrestagung des Österreichischen Kälte- und Klimatechnischen Vereins vom 15.–16. April in Linz (2) Firma Bitzer, Kältemittelreport 17
märkte und akteure
Grundfos Service-Helpdesk mit zwei Support-Ebenen Um sein Serviceangebot breiter aufzustellen, hatte Grundfos im Jahr 2012 die ServiceAbteilungen von Deutschland, Österreich und der Schweiz zu einer gemeinsamen D-A-CHOrganisation zusammengeführt. Die Organisation sei mit mehr als 90 eigenen Mitarbeitern, 40 autorisierten Service-Partnern und 16 Industrie-Partnern personell schlagkräftig aufgestellt und kompetent auf unterschiedliche Service-Level vorbereitet, heisst es bei Grundfos. Die telefonische Erreichbarkeit des Kundendienstes entwickle sich aber aufgrund der immens hohen Zahl von Anfragen zur Herausforderung. Per 15. September hat Grundfos daher neu das 1. Level Helpdesk eingerichtet.
Dieses Team entlastet die Service-Experten. Alle Kunden, die eine Grundfos-Servicenummer in Deutschland, Österreich oder der Schweiz wählen, werden mit dem neuen 1. Level Helpdesk verbunden. Die geschulten Mitarbeiter können u. a. wiederkehrende Routinefragen beantworten bzw. einfache Wünsche in die Wege leiten. Falls erforderlich, leiten sie den Anruf an einen Service-Experten weiter (2. Level Support). Vorteile laut Grundfos: Die Pumpen-Spezialisten haben mehr Zeit für die Fokussierung auf Expertenfragen und müssen sich weniger um grundlegende Rückfragen und einfach zu lösende Anfragen kümmern. http://ch.grundfos.com
World of Rheology – neue Informationsplattform Die Rheologie ist die Wissenschaft, die sich mit dem Fliess- und Deformationsverhalten aller Arten von Materialien beschäftigt. Die neue Wissensund Informationsplattform «World of Rheology» von Anton Paar widmet sich ausschliesslich diesem Thema. In Videos und eLearning-Kursen werden die Grundlagen der Rheologie einfach und
verständlich dargestellt, zusätzlich steht ein umfangreiches Rheologie-Glossar zur Verfügung. Auch auf Fragen wie «Wie führe ich rheologische Messungen von Materialien wie z.B. Schokolade, Wandfarbe, Haargel usw. durch und zu welchem Zweck?» liefert die «World of Rheology» schnelle Antworten. www.world-of-rheology.com/de
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Bayer bringt Teilkonzern MaterialScience an die Börse Die Bayer AG wird sich in Zukunft auf die Bereiche Pharma und CropScience konzentrieren. Das Kunststoffgeschäft MaterialScience soll als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden, teilte der Konzern am 18. September mit. Der Wert der Kunststoffsparte wird auf rund 8 Milliarden Euro taxiert. Der Vorstand habe die Entscheidung bereits am 2. September gefällt, so Bayer. MaterialScience produziert etwa den Hochleistungskunststoff Polycarbonat sowie Vorprodukte für Farben, Lacke, Kleb- und Dichtstoffe. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete MaterialScience Erlöse von 11,2 Milliarden Euro, das waren 2,2 Prozent weniger als im Jahr davor. Beim Wachstum liegt das Kunststoffgeschäft hinter anderen Bereichen des Konzerns zurück, wie beispielsweise dem Geschäft mit rezeptpflichtigen Medikamenten. Einige Analysten und Investoren hatten daher auch einen Verkauf des Geschäfts gefordert. www.bayer.com
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persönlich Frank H. Lutz (Bild) ist neuer Chief Financial Officer (CFO) der Bayer MaterialScience AG. Der 45-Jährige trat auf dieser Position zum 1. Oktober 2014 die Nachfolge von Dr. Axel Steiger-Bagel an, der zum 1. November Landessprecher des Bayer-Konzerns für die BeNeLux-Staaten wird. Lutz wird (wie sein Vorgänger) Mitglied des Vorstands und des Executive Committees von Bayer MaterialScience. Er verantwortet dann den Bereich Finanzen des Teilkonzerns, der in den kommenden 12 bis 18 Monaten als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden soll. Der Volks- und Betriebswirt Lutz startete seine Karriere bei Goldmann Sachs und war u. a. in leitenden Funktionen bei MAN und Aldi Süd tätig.
Zitat des Monats «Es gibt nichts Traurigeres als einen Unternehmer, der arm ist, weil sein Unternehmen ja nichts wert ist.» Christoph Blocher, Ex-Unternehmer DIE WELTWOCHE, 40/2014
John Atkin (Bild), Chief Operating Officer von Syngenta, wird Ende Jahres 2014 in den Ruhestand treten. Seine Nachfolge wird Jon Parr antreten, der für zwei der vier Regionen des Unternehmens verantwortlich sein wird: Europa,/Afrika/ Mittlerer Osten sowie Lateinamerika. Die Regionen Nordamerika und Asien/Pazifik werden unter der Leitung von Davor Pisk, Chief Operating Officer, bleiben. Jon Parr ist seit 1987 für Syngenta und ihre Vorgängerunternehmen tätig. Er verfügt über umfassende Erfahrung in den Sparten Pflanzenschutz und Saatgut, wo er u. a. Positionen in der Geschäftsorganisation und im Bereich Supply Chain innehatte. Von 2009 bis Ende 2013 war er Regional Director Europa/Afrika/Mittlerer Ostent. Der Pharma- und Spezialchemiekonzerns Merck erhält eine verstärkte Geschäftsleitung. Stefan Oschmann wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden der Geschäftsleitung ernannt, wie Merck mitteilte. Gleichzeitig wurde Belén Garijo in die Geschäftsleitung berufen, um künftig die Leitung des Pharma-Geschäfts zu übernehmen. Die Personalveränderungen werden zum 1. Januar 2015 wirksam. Oschmann ist derzeit Chef des Pharmageschäfts und wird den Vorsitzenden der Geschäftsleitung, Karl-Ludwig Kley, in dessen Zuständigkeiten vertreten. Beide werden sich Aufgaben der strategischen Steuerung des Unternehmens teilen.
märkte und akteure
Biopharmazie: Molecular Partners will an die Börse Anleger dürfen sich auf den ersten Börsengang (IPO) eines Biotech-Unternehmens in der Schweiz seit dem Jahr 2009 einstellen: Die Molecular Partners AG will ihre Aktien im vierten Quartal 2014 an der SIX Swiss Exchange kotieren lassen. Der IPO soll es dem Schlierener Biopharmazie-Unternehmen ermöglichen, seine eigene Produktpipeline und Technologieplattform weiter voranzutreiben und auszubauen. Molecular Partners hat sich nach eigener Auskunft auf die Erforschung und Entwicklung einer neuen Klasse von proteinbasierten Medikamenten, sogenannten DARPins, spezialisiert. Entsprechende Produkte befinden sich in der klinischen Forschung, ein eigenes Medikament auf dem Markt lanciert hat das Unternehmen bisher noch nicht. Molecular Partners hat es sich zum
Ziel gemacht, mehrfach wirksame Therapien zur Behandlung von Patienten mit schweren oder lebensbedrohenden Krankheiten zu entwickeln, wobei der Fokus auf Augenkrankheiten und Krebs liegt. Der gemäss Molecular Partners am weitesten fortgeschrittene Produktkandidat abicipar pegol (Abicipar) wird zusammen mit Allergan, Inc. zur Behandlung der feuchten Form der altersbedingten Makuladegeneration (feuchte AMD) entwickelt. Die feuchte AMD gehört in der westlichen Welt zu den wichtigsten Ursachen für Blindheit. Abicipar wird auch zur Behandlung des diabetischen Makulaödems (DME) entwickelt, das in den meisten westlichen Ländern eine Hauptursache von Erblindungen bei Personen im Erwerbsalter ist. www.molecularpartners.com
Merck «schluckt» Sigma-Aldrich Merck verstärkt in den USA nach 2010 erneut das LifeScience-Geschäft. Für gut 13 Milliarden Euro übernimmt der deutsche Pharma- und Spezialchemiekonzern die USFirma Sigma-Aldrich, einen weltweit führenden Hersteller von Life-Sciene-Verbrauchsgütern, etwa chemischen und biochemischen sowie pharmazeutischen Forschungsmaterialien. Eine starke Präsenz hat Sigma Aldrich auch in der Schweiz. Die Gruppe unterhält einen Entwicklungs-, Produktions- und Logistikstandort in Buchs SG; zudem befindet sich der EuropaHauptsitz des Konzerns in St. Gallen. Insgesamt beschäftigt Sigma-Aldrich über 500 Personen in der Schweiz. Für Merck ist es die grösste Akquisition in der Firmengeschichte und der zweite grosse Zukauf in diesem Bereich. 2010 hatte
Merck den Laborausrüster Millipore für umgerechnet 5,3 Milliarden Euro erworben. Mit dem neuen Deal schliesst Merck in der weltweit 130 Milliarden Dollar schweren Life-Science-Industrie zu den grössten Unternehmen der Branche auf. Die stabil wachsende Life-ScienceBranche sei sehr attraktiv, sagte Merck-Chef Karl-Ludwig Kley (Bild), der Bedarf an Produkten und Lösungen sei riesig. Daher sei jetzt der perfekte Moment, sich hier weiter zu verstärken. Merck wird alle ausstehenden Anteile der wesentlich kleineren Sigma- Aldrich für 140 Dollar je Aktie in bar erwerben. Der vereinbarte Preis entspricht einem Aufschlag von 36 Prozent auf den durchschnittlichen Schlusskurs des Monats vor der Übernahme-Ankündigung. www.merck.de; www.sigmaaldrich.com
IT-Stützpunkt: Roche baut Kaiseraugst weiter aus Roche wird erneut mehr als eine halbe Milliarde Franken in Gebäude und Infrastrukturprojekte in Kaiseraugst investieren. Investitionen fliessen in vier neue Bürogebäude für IT, zwei Servicegebäude sowie erweiterte Parkplatzangebote und einen Ausbau der Arealinfrastruktur. «Roche Kaiseraugst gewinnt weiter an Bedeutung», sagt Jürg Erismann, Standortleiter von Roche Basel und Kaiseraugst. «Mit dieser Investition entwickelt sich Roche in Kaiseraugst weiter zu einem zentralen Eckpfeiler
des weltweiten Produktions- und Logistiknetzwerks von Roche und zum weltweit grössten IT-Stützpunkt. Die Investitionen von Roche in Kaiseraugst sind auch ein Bekenntnis zur Region.» Seit 2008 ist die Anzahl der Mitarbeitenden in Kaiseraugst um über 60 % auf rund 1850 Mitarbeitende gestiegen. Bis 2017 sollen es mehr als 3500 Personen sein. Allein 287 Mio. CHF werden in den Bau der vier neuen fünfgeschossigen IT-Bürogebäude investiert. www.roche.ch
Neuer Name: Knauer Wissenschaftliche Geräte GmbH Die bisherige Wissenschaftliche Gerätebau Dr. Ing. Herbert Knauer GmbH hat sich nach 52 Jahren einen neuen Firmennamen gegeben: Seit 1. Oktober 2014 firmiert der Laborinstrumente-Hersteller unter «KNAUER Wissenschaftli-
che Geräte GmbH». Es handle sich um eine reine Namensänderung, teilte das Unternehmen seinen Kunden mit. Weil die Geschäftsform erhalten bleibt, bleiben alle wichtigen Daten unverändert. www.knauer.net
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L I F E S C I E N C E S : W O R A U F E S B E I D E R N E U B E S T Z U N G VO N S TE L L E N A N K O M M T
Philosophen in der klinischen Forschung Viele Arbeitssuchende auch in der Pharmabranche gehen bei ihren Bewerbungen nach der Maxime vor: Mehr ist mehr. Doch ein Übermass an Informationen kann sich auch kontraproduktiv auswirken. Um aus den vielen Bewerbungen den optimalen Mitarbeiter zu wählen, sollten die Verantwortlichen ihrerseits gewohnte Pfade überdenken – und zwischendurch auch mal zum Hörer greifen. (1) GERO KNÜFER(
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ngesichts der anhaltend hohen Nachfrage nach Spezialisten in der Pharmaindustrie überlegt sich so mancher heimlich oder offen einen Stellenwechsel. Aufgrund des Fachkräftemangels stehen die Chancen denn auch verhältnismässig gut, einen interessanten und gut – oder gar besser – bezahlten Job zu finden. Darüber, wie man als Stellensuchender Eigenmarketing – sozusagen ein «Employee Branding» – betreiben kann, haben wir bereits früher ausführlich berichtet (siehe «Chemie plus» 11/2012). An dieser Stelle wollen wir über das CV als Kernstück der Bewerbungsunterlagen sprechen – und zwar auch aus der Perspektive der «Gegenseite»: Wie kann und sollte ein Pharmaunternehmen die vielen eintreffenden Bewerbungen lesen, um die richtige Besetzung für offene Stellen zu finden? Und wie lassen sich die typischsten Fehler vermeiden?
dann in einen Briefkasten eingeworfen werden, ist heute alles mit einem Klick getan. Die Erscheinung und der Inhalt von Bewer-
Lesenden vielmehr das Gefühl wecken, dass der Anwärter an dieser Firma speziell interessiert ist Welche Informationen aber gehören in eine Bewerbung? Zunächst: Persönliche Aspekte sind durchaus erlaubt, wenn nicht gar erwünscht. So kommen etwa eine glaubwürdiges Interesse an der angeschriebenen Firma und eine gute Begründung für die Stellensuche immer gut an. Damit beweist der Kandidat Motivation und bietet dem potenziellen Arbeitgeber eine langfristige Perspektive.
Beschränkung ist der Schlüssel
Vorsicht ist bei der Auflistung von Kenntnissen, Aus- und Weiterbildungen gefragt. Viele wollen so viele Punkte wie möglich aufzählen und brüsten sich mit jedem Kurs und jeder Fremdsprache. Beschränkung auf das Wesentliche, heisst also das Zauberwort. Gerade in der Pharmabranche sind AusschreibunTrotz Fachkräftemangel – es gibt immer mehrere Bewerber für einen Job. (Symbolgen oft so spezifisch, dass es auf Ihre Bewerbung ist nicht bild: iStock) ganz konkrete Erfahrung und die einzige! Stellensuchende sollten immer fachliche Qualifikationen andran denken: Sie sind nicht die kommt. Es empfiehlt sich deseinzigen Interessenten! Auf den Tischen der bungsunterlagen entscheiden deshalb zu ei- halb beispielsweise, die Aufzählung von Unternehmen stapeln sich die Bewerbungen nem beträchtlichen Teil darüber, ob eine Aus- und Weiterbildungen auf die für den auf offene Stellen – dem Fachkräftemangel Bewerbung nur schon eine Runde weiter- ausgeschriebenen Job notwendigen Nennunzum Trotz. Dies hat nicht zuletzt damit zu kommt. Durch sie entsteht schliesslich in al- gen zu beschränken. MBAs liegen seit einitun, dass es in Zeiten der modernen Tele- ler Regel der erste Eindruck beim potenziel- ger Zeit stark im Trend – sosehr, dass man kommunikation um ein Vielfaches einfacher len Arbeitgeber. Es lohnt sich deshalb, bei sich damit kaum noch von den Bewerbern geworden ist, sich auf eine Stelle zu bewer- der Zusammenstellung und Aufbereitung abhebt. Überhaupt sind in den Life-Sciences ben. Mussten früher die auf einer Schreib- der Bewerbungsmappe besonders sorgfältig fachbezogene Lizenzierungen die bessere Inmaschine fehlerfrei getippten Bewerbungs- zu sein. Einfache Standardbewerbungen mit vestition im Bereich der Weiterbildung, unterlagen erst in Mappen und adressierte allgemein gehaltenen Texten haben kaum wenn nicht ausdrücklich eine Kaderposition und frankierte Umschläge gesteckt und eine Chance. Eine Bewerbung sollte beim im Management angestrebt wird.
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Dasselbe gilt für Sprachen. Wenn jemand fliessend Japanisch spricht, ist das zwar nett, aber nicht in jedem Fall interessant für die Besetzung einer offenen Position. Im Gegenteil, es könnte gar von wichtigeren Kenntnissen im Bewerbungsschreiben ablenken. Sind für einen Job lediglich gute Englischkenntnisse verlangt, geht die Sprache unter, wenn geschrieben wird, man spreche sechs Sprachen fliessend – zumal einem das auch nicht alle glauben. Wer auf eine Nennung seines Holländischstudiums partout nicht verzichten will, kann dies allenfalls in einem Sonderteil am Ende des Schreibens tun. Es kommt jedoch auch hier ganz auf die ausgeschriebene Position an: Mehrsprachigkeit kann gerade bei multinationalen Unternehmen auch ein positives Kriterium sein. Schliesslich kann man sie als Hinweis auf gutes interkulturelles Anpassungsvermögen interpretieren. Dabei hilft die Beschränkung auf das für die jeweilige Position Wesentliche auch dem Unternehmen. Je präziser eine Bewerbung auf die Bedürfnisse der Firma zugeschnitten ist, desto einfacher fällt es dem Verantwortlichen zu erkennen, ob der Kandidat infrage kommt oder nicht. Angesichts des Stapels von Bewerbungen auf seinem Schreibtisch, findet er keine Zeit, mühsam die wesentlichen Punkte herauszuschälen.
Neue Perspektiven für die Firma suchen Wie aber können die für die Besetzung offener Stellen Verantwortlichen in der CVSchwemme die geeignete Person finden? An dieser Stelle wollen wir ein paar Tipps geben, die die Suche erleichtern können. Bei der Betrachtung einer Bewerbung gehen wohl die meisten Personalsuchenden instinktiv gleich vor. Sie schauen sich die vorliegenden Schreiben an und überlegen sich: Was passt bei diesem und jenem Kandidaten nicht? Das Problem dabei ist: Wenn man nur sucht, findet man immer etwas, was nicht passt. Auf diese Weise wird man stets im selben Fahrwasser fahren, eine Weiterentwicklung des Teams oder gar der Firma findet nicht statt.
Warum nicht einmal anders herum? Fragen Sie sich: Wieso könnte der Bewerber passen? Mitarbeiter mit grundsätzlich anderen Erfahrungen bringen neue Perspektiven und Ideen ins Team und können so eine Bereicherung für das Unternehmen darstellen. Viele Strategieberatungsfirmen setzen auf diesen Ansatz und ergänzen ihre Reihen um beispielsweise Philosophen und Historiker, um konträre Sichtweisen abzudecken. Selbstverständlich muss eine Besetzung immer im Zusammenhang mit den Spezifikationen der Position gesehen werden. Sicher will niemand einen Diplomphilosophen als Clinical Reviewer anstellen. Aber muss die ideale Besetzung wirklich aus demselben Fachgebiet kommen, wie die bestehenden Mitarbeiter? Ein anderes Beispiel ist die Arbeitserfahrung in Grosskonzernen oder Mittelständischen Unternehmen. Viele mittelgrosse Unternehmen zieren sich, jemanden mit ausschliesslich Konzernerfahrung anzustellen, weil sie denken, dieser arbeite zu starr prozessgebunden. Dabei könnten diese Firmen durchaus von einem Mitarbeiter profitieren, der sein Prozess-Know-how ins Unternehmen einbringen kann. Andererseits befürchten Grossfirmen oft, ein Kandidat mit Mittelstandserfahrung wisse nicht, wie in einem Konzern gearbeitet wird. Und verzichten dabei auf einen neuen Mitarbeiter, der dem Team mit seinem prozessübergreifenden Denken wertvolle Dienste leisten könnte. Innovative Firmen schauen deshalb nicht bloss: «Was hat der Kandidat bisher gemacht?», sondern überlegen: «Was bringt er uns?»
Keine Vermutungen anstellen Nicht selten wird nicht auf Fakten basierend entschieden, wer eine Runde weiterkommt und eine Einladung zum Interview erhält, sondern aufgrund von Vermutungen. Die Verantwortlichen sollten sich deshalb bei jedem Punkt fragen: Weiss ich das, oder ist es eine Vermutung? Ein gutes Beispiel dafür ist die oftmals bemühte «Überqualifikation». Woher nehme ich die Gewissheit, dass ein
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Bewerber, der zuletzt einen Managementposten innehatte, mit meiner Fachkräftestelle mittelfristig nicht zufrieden sein wird? Das ist eine reine Vermutung. Es gibt immer wieder ehemalige Führungskräfte, die wieder in ihren angestammten Job als Fachspezialisten zurückwollen. In dieselbe Kategorie gehören auch die Gehaltsvorstellungen oder kulturelle Unterschiede: «Der Kandidat wird mit dem Gehalt nicht zufrieden sein», oder: «Jemand aus Hamburg oder Genf wird sich in Zürich nicht wohlfühlen» – auch das sind reine Vermutungen. Wieso nicht nachfragen, wenn der Kandidat sonst interessant scheint? Mit einem kurzen, klärenden Telefongespräch liessen sich Missverständnisse schnell aus der Welt schaffen. Stattdessen wird womöglich eine ideale Besetzung nicht eingeladen, während sich mehrere Personen – zum Teil aus weiter Ferne – zum Interview einfinden, die danach wegen Kleinigkeiten ausscheiden. Ein Telefonanruf von einer Viertel- oder einer halben Stunde kann deshalb viel Arbeit abnehmen.
Das Risiko, den Richtigen nicht einzustellen Kurz zusammengefasst: Konzentrieren Sie sich bei den Bewerbungen darauf, was passen könnte und was gut für das Unternehmen ist. Versuchen Sie, so viele positive Aspekte und Punkte wie möglich zu finden und dabei jedes Vorurteil beiseitezulegen. Tragen Sie offene Fragen zusammen, und wenn Sie dann nicht sicher sind, ob Sie den Kandidaten einladen sollten, rufen Sie ihn an. Denken Sie dabei immer dran: Das Risiko, die falsche Person einzustellen, ist gross. Das Risiko, dass man die richtige Person nicht einstellt, ist aber ungleich ■ grösser!
ZUM AUTOR (1) Gero Knüfer ist Senior Department Manager bei Hays (Schweiz), www.hays.ch
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REINRAUM/GxP D E S I N F E K TI O N S M I T TE L I M R E I N R A U M
Rotation ist Pflicht Bei der Desinfektion im Reinraum ist die Auswahl der Desinfektionsmittel mit geeigneten Wirkungsspektren einer der entscheidenden Schritte innerhalb des Verfahrens. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, kommen mehrere Chemikalien alternierend zum Einsatz. ANNETTE VON KIECKEBUSCH-GÜCK
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uch reine Räume müssen gereinigt werden! Obwohl sie sauber erscheinen, sind sie kontaminiert. Denn nach einiger Zeit lagern sich Verunreinigungen auf Reinraumoberflächen ab, die von blossem Auge nicht erkennbar sind. Bei den Kontaminationen handelt es sich um Keime, Schmutzpartikel, Schuppen, welche aufgewirbelt werden und ins Produkt geraten könnten und daher entfernt werden müssen. Die kontrollierte Umgebung im Reinraum ist ohne regelmässige Desinfektion nicht garantiert. Unter Desinfektion versteht man die Verwendung von definierten Reinigungstechniken für Wände, Decken, Böden und Oberflächen in Arbeitshöhe sowie die Anwendung von geeigneten Reinigungs-
und Desinfektionsmitteln. Bei der Wahl der passenden Chemikalien spielt die Möglichkeit der Resistenzbildung eine wichtige Rolle.
Effiziente Desinfektion Es gibt kein Desinfektionsmittel, das alle Arten von Mikroorganismen abtötet. Daher müssen Produkte mit sich gegenseitig ergänzenden Wirkungsspektren verwendet werden. Auch für die diversen partikulären Ablagerungen sind verschiedene Reinigungsmittel optimal. Mikroorganismen könnten mit der Zeit gegen bestimmte Desinfektionsmittel Resistenzen entwickeln. Deshalb muss die anhaltende Wirksamkeit einer Substanz in regelmäs-
Oberflächen mit Produktkontakt sollten mindestens täglich, bei hohem Kontaminationsrisiko mehrmals täglich desinfiziert werden. (Bild: Schülke)
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sigen Abständen getestet oder das Desinfektionsmittel in festgelegten Intervallen (z.B. alle 2 bis 4 Monate) gewechselt werden. Bei dieser Rotation von Desinfektionsmitteln muss die gegenseitige Abstimmung der verschiedenen Mittel garantiert sein. Die Effizienz einer Desinfektion wird durch die folgenden Punkte beeinflusst (nach BGI 631, Merkblatt 004, sichere Einstufung biologischer Arbeitsstoffe): ■ Wirkungsspektrum ■ Einwirkungsdauer ■ Konzentration ■ pH-Optimum ■ Stabilität, Haltbarkeit ■ Feuchtigkeit ■ Reduktion der Wirkung durch Tenside ■ Katalysatoren ■ Temperatur ■ Oberflächenbeschaffenheit ■ Schmutz
Mikrobielle Kontrolle im EU-Leitfaden Rotationsdesinfektion wird dort eingesetzt, wo die Keimbelastung hoch ist, z.B. in Spitälern, Apotheken und in Reinraum-Labors für die Untersuchung von keimbelastetem Material. Denn Desinfektionsmittel unterscheiden sich in ihrem Wirkungsspektrum und ihrer Wirksamkeit. Einige sind bakteriostatisch und stoppen lediglich die Vermehrung von Bakterien. Nach der Reinigung mit einem solchen Desinfektionsmittel könnten überlebende Keime potenziell wieder wachsen. In der trockenen Atmosphäre von Reinräumen ist eine Vermehrung der Keime allerdings wenig wahrscheinlich, deshalb können diese Mittel eingesetzt werden. Andere Desinfektionsmittel sind bakterizid und töten Keime ab. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass man mit einer Wischdesinfektion alle Keime zerstört. Bei der Auswahl von Desinfektionsmitteln entscheiden sich daher viele Pharmaunternehmen dafür, zwei Desinfektionsmittel zu alternieren und für den Ernstfall ein drittes Desinfektionsmittel in Reserve zu haben, z. B. bei einer Kontamination aufgrund einer auftretenden Resistenz gegenüber dem Desinfektionsmittel oder bei schwer zu beseitigenden Verunreinigungen. Das Reserve-Desinfektionsmittel sollte leistungsfähiger als die primären Desinfektionsmittel und sporizid sein, wie z. B. Oxidationsmittel. Eine routinemässige Verwendung solcher Mittel ist aber wegen möglicher Schäden an Ausstattung und Räumlichkeiten beschränkt.
In der Regel werden die beiden primären Desinfektionsmittel rotiert. Der EU-GMPLeitfaden der europäischen Aufsichtsbehörden fordert, dass «wo Desinfektionsmittel verwendet werden, mehr als eine Art zum Einsatz kommen sollte» (Annex 1). Obwohl es kaum wissenschaftliche Belege zur Wirksamkeit der Rotation von Desinfektionsmitteln gibt, sind diese behördlichen Vorgaben zu erfüllen. Die meisten Pharmaunternehmen arbeiten also konform mit Desinfektionsmittelrotation und setzen Mittel mit verschiedenen Wirksamkeitsspektren ein – darunter oft ein Sporizid. Die Häufigkeit der Rotation basiert tendenziell auf der Analyse von Wischproben. Ein gutes Argument für die Rotation zweier Desinfektionsmittel ist die Gefahr der Entwicklung resistenter Stämme. Während die Resistenzentwicklung bei Antibiotika ein wachsendes Problem darstellt, gibt es aber nur wenige Belege für eine Entwicklung von Resistenzen gegen Desinfektionsmittel. Dies trifft besonders bei der Anwendung auf trockenen Umgebungen wie Reinräumen zu, in denen die mikrobielle Vermehrung minimal ist. Der Annex 1 des EU GMP-Leitfadens zur Herstellung steriler Arzneimittel fordert denn auch, dass ein festgelegtes Reinigungsprogramm eingehalten und mehrere Typen Desinfektionsmittel eingesetzt werden sollen. Regelmässige mikrobiologische Kontrollen sind Pflicht, um mögliche Resistenzbildung zu überwachen. Unterscheiden muss man natürlich vorkommende resistente Stämme und solche, die durch Selektion zu resistenten Stämmen geworden sind, analog zur Antibiotikaresistenzbildung. Wenn z. B. Mikroben mithilfe von Alkoholen kontrolliert wurden und dagegen eine genetisch bedingte Resistenz entwickeln, wird dieses Desinfektionsmittel unwirksam. Bisher ist allerdings nachweislich noch keine solche Resistenz in Reinräumen aufgetreten. Denn es gibt einen Unterschied zwischen einem Hospital mit grosser Keimbelastung und hoher Luftfeuchte und Reinräumen mit geringer Keimbelastung, ohne Nahrungsangebot usw. Auch haben die Desinfektionsmittel – im Gegensatz zu Antibiotika – ein sehr breites Wirkungsspektrum. Daher ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich im Reinraum eine Resistenz entwickeln könnte.
Auswahl von Desinfektionsmitteln Ein Desinfektionsmittel ist eine Chemikalie, die die Anzahl der vorhandenen Mikroorga-
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reinraum / GxP
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Überblick über die Wirkungsbereiche der Desinfektionsmittel für die Wischdesinfektion Gruppe
Wirkstoff
Wirkungsspektrum
Aldehyde
Formaldehyd
bakterizid, fungizid, viruzid, teilweise sporizid
Alkohole
Ethanol, Isopropanol, Propanol
bakterizid, fungizid, viruzid
Oxidationsmittel
H2O2, Per-Essigsäure
bakterizid, fungizid, viruzid, sporizid
Halogene Halogenierte Phenole
Natriumhypochlorit, Chlordioxid, Natriumchlorit, Chloramin p-Chlor-m-Kresol, p-Chlor-m-Xylenol
bakterizid, fungizid, viruzid, teilweise sporizid bakterizid, fungizid, teilweise viruzid
Quartäre Ammonium-Verbindungen (QAV)
Benzalkonium
bakterizid, teilweise fungizid, viruzid
Die abtötende Wirkung der Desinfektionsmittel ist unter anderem abhängig von der Einwirkdauer sowie der Konzentration und der Haltbarkeit der Desinfektionsmittellösung. Für eine optimale Wirkung müssen die produktspezifischen Herstellerangaben befolgt werden.
nismen inaktiviert, aber nicht zwangsläufig hochresistente Sporen. Vor der Verwendung von Desinfektionsmitteln ist es wichtig, dass so viel Schmutz und Dreck wie möglich entfernt wird. Dies erfordert die Anwendung eines Reinigungsmittels. Einige Desinfektionsmittel sind mit bestimmten Reinigungsmitteln nicht kompatibel, indem Reinigungsmittelrückstände den Wirkstoff im Desinfektionsmittel neutralisieren. Jedes gekaufte Desinfektionsmittel sollte mit dem eingesetzten Reinigungsmittel kompatibel sein und daraufhin überprüft werden. Wie häufig muss desinfiziert werden? Welche Kontaminationsrisiken sind zu beachten? Gemäss einer Empfehlung von Schülke & Mayr, Hersteller von Desinfektions- und Konservierungsmitteln, sollten Oberflächen mit Produktkontakt mindestens täglich, bei hohem Kontaminationsrisiko mehrmals täglich desinfiziert werden; Fussböden ebenfalls täglich, aber auch nach Produkt- oder
Chargenwechsel und nach Wartungen und Reparaturen. Im Hinblick auf die Keimkontrolle sollte man so oft desinfizieren, dass dem geforderten Reinheitsgrad der Umgebung Rechnung getragen wird. Wichtig ist in diesem Zusammenhang das Wirkungsspektrum des Desinfektionsmittels: So sind viele Desinfektionsmittel nur gegen vegetative grampositive und gramnegative Mikroorganismen sowie gegen Pilze wirksam. Dazu gehören Alkohole Aldehyde, die eine Denaturierung der bakteriellen Zellproteine bewirken Phenole und quartäre Ammoniumverbindungen. Die Wirkungsweise des QAVs beruht auf einer Interaktion mit Phospholipiden, was letztlich zum Austritt von Zytoplasma führt. Einige Desinfektionsmittel sind hingegen sporizid, indem sie die Zerstörung von Endosporen bildenden Bakterien bewirken. Sie haben ein breiteres Wirkungsspektrum als die nicht-oxidierenden Desinfektions-
mittel und schädigen die Endosporen, stellen aber auch höhere Risiken für die Mitarbeiter dar. Dazu gehören Halogene und Wasserstoffperoxid, Peressigsäure und chemische Sauerstoffdepots. Halogenierte Phenole werden heute im Reinraum nicht mehr verwendet, da diese überaus gesundheitsschädigend für Umwelt und Mitarbeiter sind. Stattdessen werden Desinfektionsmittel gemischt, um ihre Wirksamkeit zu erhöhen.
Desinfektionsmittel korrekt anwenden Wenn ein sporizides Desinfektionsmittel zu verwenden ist, beeinflusst dies die Wahl und den Anwendungsmodus des zu verwendenden Desinfektionsmittels. Vor allem chlorbasierte Desinfektionsmittel greifen bestimmte Oberflächenarten an und verursachen Verfärbungen und Abrasion. Mitarbeiter müssen geeignete Schutzmassnahmen ergreifen.
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Ein Desinfektionsmittel muss schnell wirken, mit einer idealen Kontaktzeit von weniger als zehn Minuten. Die Kontaktzeit ist die Zeit, die das Desinfektionsmittel benötigt, um sich an den Mikroorganismus zu binden, die Zellwand und Membran zu durchqueren und seinen spezifischen Zielort zu erreichen. Um eine effektive Abtötung aller vorhandenen Keime zu erreichen, ist die Wirkstoffmenge, die auf die zu desinfizierende Oberfläche aufgetragen wird, von grosser Bedeutung. Lückenhaftes Wischen und unzureichende Tränkung der Reinigungstücher können die Leistung beeinträchtigen. Durch eine unzureichende Auftragung des Desinfektionsmittels kann es zu einem selektiven Wachstum resistenter Keime kommen. Ein Übermass an Reinigungsmitteln auf der Oberfläche führt zu einem unerwünschten Schichtaufbau auf den Oberflächen. Um die optimale Flüssigkeitsmenge für einen feuchten und gleichmässigen Film genau vorgeben zu können, werden die genauen Werte für die Vorbereitung inklusive Flüssigkeitsmengen, Tränkungs- und Standzeiten standardisiert. Bei Anwendung solcher «Rezepturen» ist der Anwender auf der sicheren Seite und erreicht eine reproduzierbare und immer gleichmässige Benetzung der Oberflächen, wenn er die Vorgaben befolgt. Einige Desinfektionsmittel erfordern bestimmte Temperatur- und pH-Bereiche, um ordnungsgemäss zu funktionieren. Wenn das Desinfektionsmittel für den Einsatz in einem aseptischen Abfüllungsbereich erforderlich ist, muss es steril gefiltert oder in einem geeigneten eingepackten Behältnis steril geliefert werden. Kontaminierte Chargen haben unangenehme Folgen für einen Produktionsbetrieb und alle Betroffenen. Daher lohnt es sich, folgende Punkte bei der Desinfektion zu beachten: Die Wirksamkeit der Desinfektionsmittel verringert sich im Laufe der Zeit. Die eingesetzten Desinfektionsmittel soll-
ten verschiedene Wirkungsweisen aufweisen und in regelmässigen Abständen gewechselt werden. Wichtig ist bei der Anwendung, dass die Desinfektionsmittel nach den Standardarbeitsanweisungen (Standard Operation Procedures) angewendet werden. Gemäss den
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Regularien sollte die Leistung eines Desinfektionsmittels in regelmässigen Abständen überprüft werden. Die Wahl eines Desinfektionsmittels ist damit stets Bestandteil der laufenden Qualitätskontrollen von Pharmaunternehmen und beruht nicht auf einem einmaligen Entscheid. ■
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5 Jahre Swiss Cleanroom Concept GmbH Die Firma Swiss Cleanroom Concept GmbH, 2009 durch den heutigen Geschäftsführer Frank Zimmermann gegründet, hat eine Plattform für Personen und Firmen die im GMP- und Reinraumbereich tätig sind geschaffen. Die Firma veranstaltet regelmässig Seminare und Weiterbildungen und organisiert Messen und Events rund um das Thema Reinraum. Im Gespräch anlässlich zum Jubiläum blickt Frank Zimmermann zurück auf die Gründungsmotivation und erläutert die Dienstleistungen seiner Firma.
Herr Zimmermann, herzliche Gratulation zum 5-jährigen Jubiläum.Was hat Sie dazu bewogen, die Firma Swiss Cleanroom Concept GmbH zu gründen? Frank Zimmermann: Seit rund 30 Jahren arbeite ich in der aseptischen Produktion, zuerst bei F. Hoffmann-La Roche, jetzt bei DSM. In dieser Zeit haben sich die Anforderungen an die Produktion und an das Personal radikal geändert. Stetige Weiterbildung ist ein absolutes Muss. Oft habe ich mir ein Seminar zu einem bestimmten Thema gewünscht oder einen stärkeren Praxisbezug in einer besuchten Weiterbildung. Im Markt bin ich aber nicht immer fündig geworden. Neben meiner Tätigkeit in der Pharmaindustrie durfte ich während 10 Jahren die Erfahrungsaustauschgruppe der Schweizerischen Reinraumtechnik leiten. Zweimal jährlich organisierte ich ein Event, das einerseits der Weiterbildung diente, andererseits das Netzwerken förderte. Viele Gespräche mit Teilnehmern ermöglichten mir einen guten Einblick in die Bedürfnisse von Vorgesetzten und Mitarbeitenden. Daraus entsprang die Idee, selber Seminare anzubieten. Jedoch wollte ich mehr als nur Seminare anbieten. Ich wollte eine Plattform für Firmen, Anwender und Dienstleister schaffen. Vor zwei Jahren ist meine Frau Andrea in das Geschäft eingestiegen. Sie betreut die Bereiche Marketing, Buchhaltung und Coaching und ist auch als Referentin tätig. In welchen Branchen sind Sie tätig? Unser Angebot richtet sich an die Pharma-, Kosmetik-, Lebensmittel- und Uhrenindustrie sowie Medizintechnik und deren Zulieferer und Dienstleister. Worauf legen Sie bei Ihren Seminaren besonderen Wert?
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Unsere Schulungen zeichnen sich durch einen starken Praxisbezug aus. Referenten aus verschiedenen Bereichen beleuchten ein Thema jeweils aus ihrer Expertensicht. So gewährleisten wir, dass ein Thema möglichst umfassend behandelt wird. Mit einem ausgewogenen Methodenmix stellen wir sicher, dass die Teilnehmenden optimal angesprochen sind und der Wissenstransfer
gelingt. Wichtig ist uns, eine praktikable Brücke zu schlagen zwischen GMP-Regularien und der täglichen Umsetzung. Welche Themen werden bei Ihren Seminaren angeboten? Wir bieten in der Zwischenzeit mehr als 20 Seminare pro Jahr an. Die Themen umfassen GMP Basis- und Aufbauwissen,
Frank Zimmermann, Geschäftsführer und Andrea Zimmermann, Marketingverantwortliche von Swiss Cleanroom Concept.
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gelegt werden. Alle Teilnehmenden haben den gleichen Wissensstand, gleichzeitig wird die Kommunikation untereinander und im Unternehmen nachhaltig gestärkt. Sie erwähnten die Plattform für Firmen im Reinraumbereich.Was kann ich mir darunter vorstellen? Hauptziel unserer Plattform ist es, einen Marktplatz für im Reinraumbereich tätige Personen und Firmen anzubieten. Auf unserer Homepage können sich die Firmen mit ihrem Firmenprofil vorstellen. Mit unserem «News Stream» informieren wir über Trends, Neuigkeiten und innovative Produkte unserer Reinraum-Partner. Vierteljährlich versenden wir unseren Newsletter an unser Netzwerk, bestehend aus rund 1500 Firmen mit mehr als 4500 Mitarbeitern. Im neugestalteten Bereich «Wer bietet was?» können Firmen spezifisch und themensortiert ihre Leistungen und Produkte präsentieren. Der Nutzer, bzw. potenzielle
reinraum / GxP
Firmenkunde, findet so schnell und einfach das Gesuchte. Der Besucher wird dann entweder direkt zum Shop weitergeleitet, wo er detaillierte Informationen zum Produkt erhält oder zur Homepage der entsprechenden Firma. Aktuell arbeiten wir mit mehr als 70 Reinraum-Partnern zusammen. Nächstes Jahr möchten wir die 100er-Marke überschreiten. Organisieren Sie auch Events? Ja, unsere Swiss Cleanroom Community Events sind sehr beliebt. Wir haben bereits 7 Events durchgeführt. Die Teilnehmerzahl variiert jeweils zwischen 60 und 80 Teilnehmern. Zweimal pro Jahr werden diese Abend-Events durchgeführt. Den 1. Teil bilden Referate zu aktuellen Themen und ggf. Besichtigungen. Im Anschluss erwartet die Teilnehmer der gesellige Teil beim Apéro, wo das Netzwerken so richtig Spass macht. Firmen schätzen diese effiziente Gelegenheit, ihre Produkte
und Dienstleistungen in ungezwungenem Rahmen vielen interessierten Personen präsentieren zu können. Haben Sie auch eine Jobbörse? Aber klar, das gehört dazu. Sowohl Stellenangebote als auch Stellensuchende sind herzlich willkommen und werden als zusätzliche Dienstleistung in unserem vierteljährlichen Newsletter veröffentlicht. Sind Sie einmal im Zweifel, für welchen Kandidaten Sie sich entscheiden sollen, helfen wir Ihnen gerne mit unserer validierten Persönlichkeitsanalyse weiter. ■
WEITERE INFORMATIONEN: Swiss Cleanroom Concept GmbH CH-4312 Magden Telefon 076 284 14 11 info@swisscleanroomconcept.ch www.swisscleanroomconcept.ch
EXPERTEN RICHTIG GUT FINDEN Deshalb finden wir für Experten die richtig guten Projekte oder Stellen. Und für Unternehmen die richtig guten Experten.
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reinraum / GxP
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CLEANROOMACADEMY
Wissen ist die Basis der reinen Produktion Korrektes Verhalten im Reinraum ist die Grundlage für die Herstellung von hochwertigen Produkten. Damit Mitarbeiter für ihre tägliche Arbeit im Reinraum sensibilisiert werden, bedarf es regelmässiger Aus- und Weiterbildungen mit praktischen Übungen. Die CleanroomAcadamy in Wangen an der Aare bietet neben allgemeinen Kursen auch massgeschneiderte Schulungen und Coachings an. Denn reiner Raum beginnt in Kopf.
U
nbestritten ist das Verhalten im Reinraum die Basis für ein hochwertiges Produkt und somit für eine effiziente Produktion. Dabei steht der Mensch im Reinraum hohen körperlichen und geistigen Anforderungen gegenüber. Insofern ist es umso wichtiger, das Thema Reinraum aus den verschiedensten Blickwinkeln zu betrachten und ein ausgeprägtes Verständnis für die Prozesse und Abläufe in und um den Reinraum zu erhalten. Dieses Anliegen unterstützt die CleanroomAcademy mit Sitz in Wangen an der Aare (Schweiz) seit ihrer Gründung 2013. Als Dienstleister für Wissenstransfer hat die CleanroomAcademy es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen bei der Optimierung ihrer Arbeitsabläufe, bei der Qualifizierung aller im Reinraum Tätigen und Verantwort-
lichen und somit auch bei der Verbesserung der Produktqualität zu unterstützen. Hierzu wird eine breite Palette an Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten.
Massgeschneiderte Schulungen und Coachings Damit Mitarbeiter für ihre tägliche Arbeit im Reinraum sensibilisiert werden, bedarf es regelmässiger Aus- und Weiterbildungen. Ein idealer Einstieg ist dabei das Tagestraining der CleanroomAcademy zum Verhalten im Reinraum. Das eintägige Seminar bietet Wissenswertes zum korrekten Verhalten in reinen Räumen, zur Gefahr der Kontamination von Reinräumen sowie zur Luftströmung und Händedesinfektion. Neben den theoretischen Grundlagen rundet ein praktischer Teil zum richtigen Ankleiden
des Reinraumoveralls die Schulung ab. Das Fachseminar zur professionellen Reinraumreinigung bietet darüber hinaus einen sehr guten Einblick in Reinigungstechniken und Vorschriften zur Durchführung einer Reinraumreinigung. Sei es die Qualifizierung von Mensch und Material oder die Erstellung eines Reinigungsplanes – an zwei Tagen werden praxisnah die Grundlagen der professionellen Reinraumreinigung vermittelt, verschiedene Methoden der Qualitätskontrolle vorgestellt und aktiv die richtigen Wischtechniken und der korrekte Umgang mit Reinigungsgeräten und -materialien erlernt. Darüber hinaus unterstützen die Experten der CleanroomAcademy in Form von Inhouse-Schulungen und Coachings. Dabei besteht die Möglichkeit, Reinraumpersonal vor Ort im Unternehmen zu schulen und die Schulungsziele und -themen auf die individuellen sowie unternehmensspezifischen Anforderungen auszurichten. Im Rahmen eines Coachings setzt man sich ausserdem mit den internen Prozessen der Kunden auseinander und es werden gemeinsam Ansätze zur Optimierung erarbeitet.
Reinraumfachwissen rund um die Uhr abrufbar
Schulung durch die CleanroomAcademy: Regelmässig gut geschultes Personal ist der Garant für einen reinen, sicheren Prozess und somit für ein optimales Produkt.
Für die Mitarbeiterqualifikationen und auch für auffrischende Schulungen ist das Reinraum-Wissensportal «CLEANROOM EXPERIENCE» auf www.cl-ex.ch die ideale Ergänzung und Unterstützung für Präsentationen in unterschiedlichen Formaten. Das CLEANROOM EXPERIENCE Wissensportal ist die Suchmaschine zu allen relevanten Themen der Reinraumbranche. Seit 2009 werden hier durch über 500 Fachbeiträge Fragen zum Reinraumalltag auf einfache und anschauliche Art beantwortet. Sei es eine Übersicht mit den wichtigsten GMP-Abkürzungen, eine Checkliste zu den Verhaltensregeln im Reinraum, ein Inter-
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view zur Ankleideprozedur von Reinraumhandschuhen oder ein anderes Reinraumthema – die benötigten Informationen werden schnell und zielgenau gefunden. Ob Video-Interviews und Fachbeiträge von international anerkannten Reinraumexperten, Grafiken, Fotos, Checklisten oder Schulungsmaterialien für eigene Präsentationen – regelmässig werden aktuelle Inhalte auf dem Reinraum-Wissensportal veröffentlicht und stehen angemeldeten Nutzern rund um die Uhr zur Verfügung. CLEANROOM EXPERIENCE bietet Reinraumwissen von Praktikern für Praktiker. Mit einer Einzel- oder Firmenmitgliedschaft kann man kontinuierlich das eigene Reinraumwissen erweitern, verpasst keine Trends und Entwicklungen in der Reinraumtechnologie, findet schnell und unkompliziert hochwertige Schulungsunterlagen für eigene Präsentationen und erhält zudem vergünstigte Konditionen für zweitägige Reinraum-Fachtagungen im CLEANROOM EXPERIENCE SHOWROOM in Wangen an der Aare.
reinraum / GxP
Reinraumwissen zum Anfassen Bei den regelmässig stattfindenden Reinraum-Expertentagen werden aktuelle und innovative Themen der Reinraumtechnologie praxisnah und fachübergreifend durch Reinraumspezialisten vermittelt. Die zahlreichen Vorträge und Workshops laden hierbei zum intensiven Dialog ein; daneben können Erfahrungen ausgetauscht und Netzwerke erweitert werden. Diese Fachtagungen finden im CLEANROOM EXPERIENCE SHOWROOM in Wangen an der Aare statt – der Veranstaltungsplattform für Experten und Interessierte der Reinraumbranche in der Schweiz. Unterstützt wird die CleanroomAcademy dabei von der Schweizerischen Gesellschaft für Reinraumtechnik – der SwissCCS. Ob Planung und Bau, Reinigung oder Verbrauchsmaterialien – der CLEANROOM EXPERIENCE SHOWROOM mit seinen 36 Ausstellungsständen ist der zentrale Anlaufpunkt für alle Schnittstellen der Reinraumtechnologie und reinraumrelevanten Branchen wie beispielsweise der Medizintech-
nik, Pharma, Mikroelektronik, Optik, Lasertechnologie oder Automotive. Hier findet man Antworten auf individuelle Fragen durch kompetente Beratung vor Ort. Die zahlreichen Informationsmaterialien und Exponate im Trainingsbereich des Showrooms geben zudem Anregungen und Inspiration für eigene Projekte. Der interdisziplinäre Wissenstransfer und die internationale Vernetzung stehen bei der Arbeit und dem Angebot der CleanroomAcademy im Vordergrund. Regelmässig gut geschultes Personal ist der Garant für einen reinen, sicheren Prozess und somit für ein optimales Produkt. Deshalb gilt für jede Tätigkeit und sämtliche Massnahmen in der reinen Produktion: Ein reiner Raum entsteht ■ im Kopf.
WEITERE INFORMATIONEN: CleanroomAcademy GmbH CH-3380 Wangen an der Aare Telefon 032 631 60 50 info@cleanroom-academy.ch www.cl-ex.ch
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Seminaragenda 2014 / 2015 22. Okt. 14 GMP Basiswissen Rheinfelden 12. Nov. 14 Basisseminar für Reinraummitarbeiter Rheinfelden
PHARMAZIE
Zytostatika aus der Spitalapotheke Moderne Krankenhausapotheken sind in der Regel für die Herstellung von individuell zubereiteten Arzneimitteln ihrer Patienten zuständig. Insbesondere an die Produktion von Zytostatika für die Krebstherapie werden dabei höchste Sicherheitsanforderungen gestellt. Um die Patientenversorgung des Landkreises Sigmaringen (D) zu gewährleisten, haben die Kliniken Sigmaringen in den Neubau einer Apotheke investiert.
N
eue gesetzliche Anforderungen an die Sterilräume und eine deutliche Erhöhung des Bedarfs an Zytostatika hatten die alte Krankenhausapotheke in Sigmaringen an die Grenzen ihrer Kapazität gebracht. Um die Komplettversorgung der Patienten weiterhin sicherzustellen, haben sich die Kliniken Landkreis Sigmaringen für einen Neubau der Apotheke entschieden, der im Untergeschoss über einen eigenen Sterilbereich mit Reinraumlaboren der GMP Klasse B verfügt. Das Untergeschoss der zweigeschossigen neuen Apotheke beherbergt einen Sterilbereich, darunter 220 m2 modernste Reinraumlabors unter anderem für die Herstellung patientenindividueller Zytostatika-Zubereitungen. Bei der Herstellung patientenindividueller Zytostatika-Zubereitungen zur Krebstherapie muss neben weitestgehender Keimfreiheit zum Schutz des Patienten auch ein lückenloser Arbeitsschutz gewährleistet werden. Der Herstellungsprozess von sterilen Infusionslösungen stellt daher eine grosse Herausforderung an die Kontrolle der Arbeitsabläufe und an die Reinheit der Räume dar. Dr. Werner Haussmann, der als Leiter der Apotheke für die Sicherheit der Abläufe verantwortlich ist, erläutert: «In der Krebstherapie werden Zytostatikainfusionen individuell für den jeweiligen Patienten hergestellt. Die Medikamente müssen schnell verfügbar sein, um die Therapie ohne grössere Wartezeiten für die Patienten durchführen zu können. Das können wir durch die hausinterne Eigenproduktion gewährleisten. Bei der Herstellung der Infusionen muss nicht nur die Keimfreiheit zum Schutz der Patienten sichergestellt werden, die toxischen Lösungen dürfen auch unter keinen Umständen die Apothekenmitarbeiter gefährden. Höchster Personen- und
Produktschutz hat bei unseren neuen Reinraumlaboren oberste Priorität.» Der Sterilbereich der Apotheke wurde mit modernster Technik ausgestattet und für die komplexen Abläufe der Zytostatikaherstellung konzipiert. Das eingesetzte Reinraumsystem CleanSteriCell ist speziell für Labors entwickelt, welche die hohen GMP- Anforderungen erfüllen müssen. Mehrstufige Personen- und Materialschleusensysteme, die mit unterschiedlichen Druck- und Luftwechseln betrieben werden, gewährleisten die Reinheit der Laboranlage bis auf GMPKlasse B. Die Apothekenmitarbeiter müssen genau vorgeschriebene Kleidungswechsel sowie Reinigungs- und Desinfektionsvorgänge durchführen, bevor sie den Herstellungsraum des Zytostatikalabors, den Reinraumbereich B, betreten. Dort findet die Zytostatikaproduktion unter Sicherheitswerkbänken der höchsten Reinheitsklasse GMP A statt. Die strukturierten Arbeitsabläufe und der Einsatz von modernster Reinraumtechnik sorgen für höchste Arzneimittelund Personensicherheit. Dr. Haussmann zeigt sich mit der Funktion der Labors nach Inbetriebnahme sehr zufrieden: «Die erforderliche komplexe Reinraumtechnik wurde von der Firma Schilling Engineering geliefert, die über grosse Erfahrung in der Entwicklung und Installation von Sterillabors, insbesondere ZytostatikaLaboren verfügen. Die Reinraumlabors wurden speziell für die räumlichen und funktionellen Anforderungen unserer Krankenhausapotheke konzipiert und erfüllen alle Vorgaben problemlos. Mit dieser Investition können wir die Patientenversorgung unserer Kliniken deutlich verbessern.» Flächenbündig integrierte LaminarflowEinheiten mit ULPA-Hochleistungsfiltern stellen die Versorgung der reinen Bereiche
19. Nov. 14 Dekontamination von reinen Räumen Allschwil BL 26. Nov. 14 Qualifizierung und Validierung Rheinfelden 03. Dez. 14 Single Use im Reinraum Bereich Rheinfelden 10. Dez. 14 Anforderungen der Pharma an Fremdfirmen: Professionelles Verhalten, begeisterte Kunden und Folgeaufträge Rheinfelden 14. Jan. 15 Dienstleister in der Pharmazie Rheinfelden 21. Jan. 15 Erfolgreiche Personalführung im Reinraum Bereich, Rheinfelden 27. und 28. Intensivseminar für ReinraumJan. 15 Quereinsteiger, Rheinfelden 05. Feb. 15 Reinraum Messtechnik für den Anwender Wattwil 06. Feb. 15 Druck- Prozessluft messen, Messtechnik für den Anwender Wattwil 11. Feb. 15 GAMP 5 Umsetzung für Praktiker am Beispiel eines Reinraum Monitoring Systems, Rheinfelden 04. März 15 Train the trainer, Erfolgreich und effizient schulen, Rheinfelden 11. März 15 Reinraumhygiene Rheinfelden 19. März 15 Anforderungen an die Raumlufttechnik in Reinräumen, Niederlenz 15. April 15 Reinstwasser im GMP Umfeld Aesch BL
Informationen und Anmeldung: www.swisscleanroomconcept.ch
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reinraum / GxP
Sicherheitswerkbank für Zytostatikaproduktion Kontaktdaten: SCHILLING ENGINEERING
und Arbeitsplätze mit Reinstluft sicher. Die gefilterte Luft wird in gleichförmiger Geschwindigkeit vertikal eingeströmt und verdrängt die belastete Luft über Umluftgitter aus der reinen Umgebung. Durch ein von Schilling Engineering entwickeltes Verfahren des Umluftbetriebes der klimatisierten Luft kann die Anlage energieeffizienter und damit kostengünstiger als vergleichbare Systeme betrieben werden. Eine Besonderheit des Systems stellen die
Wandverbindungen dar, die mittels eines patentierten silikonfreien GMP Dicht-ClipSystem montiert werden. Diese Verbindungen unterliegen keinem Verschleissprozess und können problemlos für mögliche Erweiterungen oder Umbauten demontiert werden. Für zusätzliche Sicherheit und Übersichtlichkeit sorgt das Reinraum Kontrollsystem CR Control. Das GMP-konforme Kontrollund Steuerungssystem sorgt für eine lü-
ckenlose Überwachung und eine genaue Abstimmung der erforderlichen ReinraumParameter. Sämtliche Funktionen des Reinraums werden über einen zentralen Touchscreen angesteuert, überwacht und bei Bedarf reguliert. Über angeschlossene Fühler werden Druck, Feuchte und Temperatur der einzelnen Reinraumelemente gemessen und für das Monitoring aufgezeichnet. Das Kontrollsystem prüft zudem den Verschmutzungsgrad aller Filter und zeigt Wartungsempfehlungen an. Funktionsstörungen, wie beispielsweise eine nicht richtig geschlossene Tür, werden mit einem Warnton verdeutlicht. Auch weitere Komponenten, wie Lichtfunktionen und Klimamodule können einzeln angesteuert werden. Die Investition in eine hochwertige und sichere Ausstattung steigert die Wettbewerbsfähigkeit der Kliniken Sigmaringen und sichert die Stellung als onkologisches Zentrum des Landkreises. Die Krankenhausapotheke konnte inklusive der Zyto-statikaproduktion Anfang 2014 in ■ Betrieb genommen werden.
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mess-, steuer-, regeltechnik
F Ü L L S TA N D S M E S S U N G I N D E R S TE R I L E N VE R F A H R E N S TE C H N I K
Schwimmerprinzip bleibt zeitgemäss Vom Maschinenbau über die chemische Fabrikation bis zur Erdölverarbeitung: Kaum ein Industriebereich, in dem nicht irgendwo ein Schwimmer Auskunft über den aktuellen Füllstand liefert. Aber ist die Füllstandsmessung nach dem Schwimmerprinzip noch zeitgemäss, und wie findet diese auch im Bereich der sterilen Verfahrenstechnik ihren Einsatz? (1) (2) MATHIAS JUNG , JOHANNA ZIESER
T
rotz neuartiger Messverfahren wie Radar oder Mikrowelle behaupten Schwimmer im grossen Themengebiet der Erfassung von Füllständen nach wie vor ihren Platz. So auch bei der Füllstandmessung in der sterilen Verfahrenstechnik, wobei grundsätzlich zwei Arten von Messprinzipien zum Einsatz kommen: die punktuelle und die kontinuierliche Grenzstanderfassung.
Füllstandsmessung punktuell oder kontinuierlich Für die punktuelle Überwachung von Füllständen kommen nach wie vor bevorzugt Schwimmer-Magnetschalter zum Einsatz, welche hauptsächlich von oben in einem Tank montiert werden. Dabei spielt es keine wesentliche Rolle, ob nur eine oder mehrere Niveauebenen überwacht werden sollen. Im Gleitrohr werden auf die vorgegebene Schalthöhe justierte Schutzgaskontakte (Reedkontakte) berührungslos magnetisch aktiviert. Die potenzialfreien Kontakte erlauben eine universelle Signalverarbeitung über SPS-Eingänge und Trennschaltverstärker. Je nach Anforderungen lassen sich Minimal/Maximalalarm-Werte sowie ein Notaus-Niveau definieren. Für den Einsatz von Schwimmer-Magnetschaltern bei punktueller Grenzstanderfassung sprechen eindeuti-
Spezifische Materialien und Beschichtungen der Schwimmer je nach Medium: Edelstahl, Nickellegierungen oder Kunststoffe (Fluorkunststoffe).
ge Vorteile wie zum Beispiel eine einfache Montage sowie geringe Kosten hinsichtlich Inbetriebnahme und Wartung der Geräte. Bei der kontinuierlichen Messung mit Schwimmern als Signalgeber kommen je nach Begebenheit des Einsatzgebietes zwei Varianten von Sensorsystemen zum Einsatz. Zum einen sogenannte Reed-Messwertgeber und zum anderen magnetostriktive Messwertgeber. Beim Messprinzip mittels Reed-Kette betätigt ein Schwimmer mit eingebauten Magneten kleine Reedkontakte (Raster von 5 bis 18 mm je nach Messlänge) im Gleitrohr. Diese Reedkontakte sind Bestandteil einer Messkette, die eine zur Füllhöhe proportionale Spannung erzeugt. Bei diesem Messprinzip kann eine Messgenauigkeit von 1 Prozent bei einer Messlänge von 500 mm erreicht werden. Grundsätzlich wird über 2-Leiter-Kopftransmitter ausgewertet. Die Widerstandssignale stehen dann in Form eines 4- bis 20-mA-Signals, eines HARTSignals oder Feldbus zur Verfügung. Magnetostriktive Sensoren eignen sich hingegen für hochgenaue Messungen, da sie eine Genauigkeit von besser als 0,1 mm erreichen können. Hierbei erzeugt ein Stromimpuls entlang eines im Sondenrohr gespannten Drahtes aus magnetostriktivem Material ein zirkuläres Magnetfeld. Dieses tordiert den Draht. An der zu messenden Stelle (Flüssigkeitspegel) ist ein Schwimmer mit Permanentmagneten als Positionsgeber eingesetzt. Die Überlagerung beider Magnetfelder löst im Draht eine mechanische Welle aus. Am Drahtende wird diese im Sensorgehäuse von einem piezokeramischen Umformer in ein elektrisches Signal umgewandelt. Bei dieser Messmethode können bereits geringste Änderungen des Füllstandes erkannt werden. Diese Funktion ermöglicht das Feststellen von Leckagen, noch lange bevor
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mess-, steuer-, regeltechnik
der Schaden eintritt. Als Ausgangssignale stehen 4 bis 20 mA oder 2 bis 10 V zur Verfügung. Die Speisespannung beträgt 24 VDC.
Schwimmer für sterile Verfahren Der Einsatz von Schwimmern ist insbesondere von den physikalischen und chemischen Prozessbedingungen wie Druck, Temperatur, Dichte und Viskosität des Mediums abhängig. Ein grosser Vorteil der schwimmerbasierten Füllstandmessung ist, dass sich diese bei der Messung von bewegten Oberflächen, elektrischer Leitfähigkeit, Dielektrizitätskonstanten, Schaumbildung und siedenden Oberflächen nicht beeinflussen lassen. Ausschlaggebend ist, dass der Werkstoff des Schwimmers (Edelstahl, Nickellegierungen oder Kunststoffe wie Fluorkunststoffe) individuell an das Medium angepasst ist. In der sterilen Verfahrenstechnik bringt die schwimmerbasierte Messtechnik klare Vorteile mit sich: Oft kommen in der Sterilproduktion Fermenter zum Einsatz. Im Fermentationsprozess entsteht in der Regel durch Rührwerke und deren Bewegung eine Schaumbildung an der Oberfläche des Mediums, wobei je nach Prozess der Schaum fein- oder grobporig sein kann. Für viele nicht-schwimmerbasierende Messprinzipien, wie auch dem Radar, stellt die hochgenaue Füllstandmessung dabei eine grosse Herausforderung dar. Für das schwimmerbasierte Prinzip spricht, dass die Schwim-
mer entsprechend ballastiert werden können. So ist trotz Schaumbildung eine Messung direkt an der Oberfläche des Mediums möglich, was eine hochgenaue Messung gewährleistet. Dies bedeutet, dass der Schwimmer so ausgerichtet werden kann, dass dieser zwischen Medium und Schaumschicht schwimmt und direkt an der Füllstandgrenze misst. Neben dem Wunsch nach einer hochgenauen Füllstandsmesssung werden diverse andere Kriterien an Messgeräte in der sterilen Verfahrenstechnik gestellt. Von elementarer Bedeutung ist, dass eingesetzte Messgeräte eine gute Reinigbarkeit vorweisen, die einen CIP (Clean-in-place) – SIP (Sterilization-inplace) Prozess ermöglichen. Hierbei ist es wichtig, dass das Design des Messgerätes den Standards aus der Lebensmittel- und Pharmaindustrie gerecht wird. Anforderungen an das Design, wie das Einhalten diverser Werkstoffe, Vollverschweissung, Vermeidung von Toträumen, bestimmte Radien und Oberflächenqualitäten sind folglich Voraussetzungen für eine Anwendung in der sterilen Verfahrenstechnik. Für den sterilen Verfahrensbereich geeignete Sensoren liefert zum Beispiel die KSR Kuebler Niveau-Messtechnik AG, mit Hygienic Design Sensoren (verfügbar als Schwimmerschalter, Reed-Messwertgeber und magnetostriktive Messwertgeber).
Schwimmerprinzip behauptet sich Die Erfahrung aus zahlreichen Applikationen bietet den Anwendern aufbauend auf
Die Lösung für aggressive Flüssigkeiten: Die Bredel DuCoNite® Schlauchpumpe
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Vorteile Schwimmerprinzip Schwimmer arbeiten unabhängig von physikalischen Einflüssen wie bewegten oder siedenden Oberflächen, Elektrizitätskonstanten und Schaumbildung und werden deshalb häufig alternativ zu berührungslos arbeitenden Methoden eingesetzt. Der Werkstoff des Schwimmerkörpers wird individuell an das jeweilige Medium und Prozessbedingungen wie Temperatur, Druck und Dichte angepasst.
einer Reihe von Standardprodukten eine breite Palette an verfahrens- und prozessspezifischen Lösungen – auch im Bereich der sterilen Verfahrenstechnik. Nicht zuletzt liegt es am individuellen Design und der grossen Materialvielfalt, dass sich die Schwimmermesstechnik trotz der starken Konkurrenz durch andere Verfahren nach ■ wie vor am Markt behauptet.
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biotechnologie
DRUG DISCOVERY
Cyanobakterien im Fokus der Wirkstoffsuche Cyanobakterien nutzen das Sonnenlicht zur Synthese von hochwertigen Proteinen und eine Vielzahl weiterer biologisch und energetisch verwertbarer Verbindungen. Zu den Firmen, die systematisch das kommerzielle Potenzial cyanobakterieller Naturstoffe evaluieren, gehört die Berliner Cyano Biotech GmbH. B E A TE P E I S E LE R - S U TTER
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yanobakterien – photoautotrophe Organismen, die unter dem Einfluss von Sonnenlicht energiereiche organische Verbindungen aus Kohlendioxid und Wasser biosynthetisieren und dabei gleichzeitig Sauerstoff produzieren – gehören zu den evolutionär ältesten Lebewesen; fossile Funde lassen auf ein Alter von über 2,7 Milliarden Jahren schliessen. Seitdem waren diese den Bakterien zugerechneten Organismen einem hohen evolutionären Druck ausgesetzt und konnten sich an jede erdenkliche ökologische Nische anpassen. In Form von Matten, Wasserblüten und Kolonien besiedeln sie Böden, Seen, offene Ozeane und heisse Quellen, Wüsten und arktisches Eis. Immer häufiger breiten sich einige Sorten als giftige Algenblüten auf Seen und anderen Gewässern aus und werden zur Gefahr für Mensch und Tier. Cyanobakterien haben aber auch ein grosses kommerzielles Potenzial. Seit den 60erJahren werden Vertreter der Gattung Spirulina für die Futter- und Nahrungsmittelindustrie produziert, weltweit inzwischen über 12 000 Jahrestonnen. Die Trockenmasse besteht zu 70 Prozent aus Protein und enthält neben allen essenziellen Aminosäuren hohe Konzentrationen an Calcium, Eisen, Magnesium, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, B-Vitaminen, darunter das in pflanzlichen Lebensmitteln kaum enthaltene Vitamin B12 (Cobalamin), Vitamin E sowie einige interessante Farbstoffe. Auch die Energieindus-trie hat Interesse an photoautotrophen Organismen. Unter dem Einfluss von Sonnenlicht produzieren molekularbiologisch massgeschneiderte Stämme aus Kohlendioxid energiereiche Zucker und aus diesen grössere Mengen Ethanol. Neuerdings rücken Cyanobakterien auch vermehrt in den Fokus von Agro-, Pharma-, Nahrungsmittel- und Kosmetikindustrie. Der Grund: Ähnlich wie bei den bereits ausführlich erforschten Actinomyceten – fila-
Dr. Dan Kramer ist CEO und Gründer der Cyano Biotech GmbH. (Bild: B. Peiseler-Sutter)
mentöse Bodenbakterien, die das Gros der zugelassenen Antibiotika und andere pharmazeutische Wirkstoffe produzieren (vgl. «Freiburger Pharmazeuten heben Naturstoffschatz der Actinomyceten», Chemie plus 6/7 2013) – verbirgt sich in den Genomen von Cyanobakterien eine riesige Anzahl an genetischen Bauplänen für grosse Multienzymkomplexe, darunter nichtribosomale Peptidsynthetasen und Polyketidsynthasen. Sie bestehen aus einer Reihe von Modulen mit mehreren katalytischen Untereinheiten und setzen verschiedenste Bausteine, z. B. ungewöhnliche Aminsäuren, zu niedermolekularen Naturstoffen mit interessanten biologischen Wirkungen zusammen. Die peptidischen (Depsipeptide, Lipopeptide und Peptide mit ungewöhnlichen Mo-
difikationen wie Stickstoff und Sauerstoff-Methylierung) und polyketidischen Moleküle weisen (hetreo)zyklische, verzweigte oder lineare Strukturen auf und können Sulfat- und Prenylgruppen, Halogene, Zuckerreste usw. tragen. Ausserdem kommen Lactone, Indole, Alkaloide, Terpene, Anthraquinone usw. vor. Besonders gut untersucht sind zyklische Oligopeptide vom Typ der Phosphatase-hemmenden Microcystine und Nodularine sowie Alkaloide vom Typ der Proteinsynthese-hemmenden Cylindrospermopsine und Acetylcholinesterase-hemmenden Anatoxine. Sie wirken allesamt leber-, nieren- und nervenschädigend, die Toxizität lässt sich aber gezielt als therapeutische Waffe einsetzen.
Medikamente auf Basis cyanbakterieller Naturstoffe 2011 wurde in den USA das erste Arzneimittel zugelassen, das auf einen cyanobakteriellen Naturstoff zurückgeht. Bei Brentuximab vedotin (Seattle Genetics) handelt es sich um ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat zur Behandlung verschiedener Krebserkrankungen. Der krebsspezifische Antikörper übernimmt das Tumor Targeting, der synthetische Wirkstoff Monomethylauristatin E hemmt das Tumorwachstum. Das Molekül ist ein Derivat von Dolastin 10, das ursprünglich aus der dem Seehasen Dolabella auricularia isoliert wurde. Eine Tonne dieser grossen Seeschnecken waren nötig, um 29 mg Dolastin 10 zu isolieren, welches inzwischen auch chemisch zugänglich ist. Tatsächlich gelangt der Naturstoff mit der Nahrung in das Weichtier. Die eigentlichen Produzenten sind die Cyanobakterien Symploca hydnoides und Lyngbya majuscula. Dolastine zeigen in der Kulturschale eindrucksvolle Anti-Tumorwachstumswirkungen im pikomolaren Bereich. Die Wirkung beruht auf einer Störung der Funktion röhrenförmiger Proteinfilamente des Zellskeletts eukaryotischer Zellen (Mikrotubuli), entlang derer Motorproteine ihre Fracht durch die Zelle transportieren.
Intensive Wirkstoffsuche Zu den Firmen, die das kommerzielle Potenzial cyanobakterieller Naturstoffe evalu-
ieren, gehört die Cyano Biotech GmbH, eine 2004 aus der Berliner Humboldt Universität ausgegründete Dienstleistungs- und Drug Discovery Firma mit Sitz im Technologiepark Adlershof im Berliner Bezirk TreptowKöpenick. Eine Zeitlang hatte sich das Start-up-Unternehmen vordergründig auf den Bereich Dienstleistung konzentriert und für die US-amerikanische Firma Algenol Biofuels LLC eine aufwendige Machbarkeitsstudie realisiert. 2007 wurde dieser Geschäftsbereich mit der Ausgründung der Firma Cyano Biofuels GmbH, eine F&E-Firma, die sich ausschliesslich dem biologischen Part der Biospritherstellung mittels Cyanobakterien verschreibt und seit 2010 zur Firma Algenol Switzerland gehört, ausgegliedert (siehe «Auf direktem Weg zu Biosprit», Chemie Plus 6/7 2012). Seitdem widmet sich die achtköpfige Crew, darunter die drei Firmengründer, Biologin Dr. Heike Sielaff (CSO), Biochemiker Dr. Dan Kramer (CEO) und Biochemiker Dr. Torsten Schwecke (Business Development), wieder vordergründig dem eigentlichen Hauptgeschäft, der Wirkstoffsuche. «Wir haben inzwischen eine hauseigene Sammlung mit ca. 1500 Cyanobakterien-Stämmen aus über 50 Gattungen zusammentragen, die aus über 5000 gesammelten Stämmen als besonders interessante Naturstoffproduzenten herausgesiebt wurden. Cyano Biofuels erhält von uns alle für die Ethanolproduktion geeigneten Stämme und
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Grosse Genome Die Genome von Cyanobakterien enthalten bis zu 10 000 Gene und sind damit noch grösser als diejenigen von Actinomyceten. Gene mit dem Code für Enzyme, die den Zusammenbau komplexer Naturstoffe katalysieren, sind als Gencluster gruppiert. «Das Gros dieser Cluster, ca. 70 Prozent, wird
biotechnologie
konstitutiv exprimiert, d. h. die Produktion des Naturstoffs wird anders als bei Actinomyceten kaum von äusseren Faktoren wie unterschiedlichen Kultivierungsmethoden beeinflusst. Bei einem Teil der restlichen Gencluster handelt es sich sehr wahrscheinlich um nicht mehr funktionelle evolutionäre Überbleibsel, andere lassen sich durch spezifische Faktoren induzieren. Einige Naturstoffe werden ins Kulturmedium bzw. in natürlicher Umgebung ins Wasser ausgeschieden. Sie dienen häufig als Botenstoffe oder zur Verteidigung und zeigen meist eine antimikrobielle Wirkung. Im Wasser findet eine starke Verdünnung statt, weshalb die Verbindungen sehr potent sein müssen und ihre Wirkung oft schon in pikomolarer Konzentration entfalten. Bei Sekundärmetaboliten, die aus den Zellen extrahiert werden können, handelt es sich derweil häufig um Antioxidantien und Naturstoffe, die eine Anti-Krebs-Wirkung zeigen», berichtet Kramer.
Cyano Biotech filtert interessante Stämme aus Umweltproben heraus, indem diese zunächst ausplattiert und phototrophe Kolonien automatisch detektiert werden. Bei ihnen wird mittels Polymerase-Kettenreaktion nach Biosyntheseclustern gesucht. Es folgt eine Kultivierung im Kleinmassstab, nötigenfalls unter Induzierungsstress. Anschliessend wird die HPLC-fraktionierte Biomasse massenspektrometrisch untersucht. Die Stämme werden in flüssigem Stickstoff cryokonserviert und stehen für weitere Experimente bereit. Zwar wachsen Cyanobakterien im Verhältnis zu Modellorganismen wie Escherichia coli mit wenigen Zellteilungen pro Tag nur sehr langsam. Andererseits sind sie anspruchslos und können in Fotobioreaktoren bei guter Durchlüftung mit CO2-angereicherter Luft und geeigneter Beleuchtungsart und -intensität in anorganischen Minimalmedien wachsen, was die Produktion sehr preiswert macht. «Zwecks Diversifizierung der Naturstoffe können im
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Medium auch modifizierte Bausteine, z. B. halogenierte Aminosäuren und andere organische Verbindungen, verfüttert werden. Das führt zu ganz neuen Verbindungen und ist einfacher, als aufwendige Modifikationen am Genom vorzunehmen. Bei den Cyanobakterien sind noch so viele im Laufe der Evolution optimierte Wirkstoffe zu entdecken, dass wir bisher ohne kombinatorisch-biosynthetische Ansätze auskommen, obwohl wir auch schon Vorstösse in diese Richtung unternommen haben», erzählt Kramer. Cyano Biotech bietet die firmeneigene Sammlung nicht nur Kunden an, sondern sucht im Rahmen eines internen Programms auch selbst nach patentierungswürdigen Wirkstoffkandidaten, die anschliessend mit Industriepartnern weiterentwickelt werden sollen. Erste Hits wurden in der Gruppe der lebertoxischen Microcystine gefunden, von denen über neunzig natürliche Varianten bekannt sind. Die zyklischen
Heptapeptide gelangen über organische anionentransportierende Polypeptide (OATPs) in die Leberzellen, wo sie die Enzyme Proteinphosphatase 1 und Proteinphosphatase 2A hemmen. «Wir haben vier Microcystine gefunden, die eine deutliche Selektivität für den Transporter-Typ OATP1B3 zeigen, der nur in geringem Ausmass von Leberzellen, dafür aber stark von diversen Krebszellen exprimiert wird. Damit eignen sich diese Moleküle als Leitsubstanzen zur Entwicklung innovativer Antitumorwirkstoffe. Phosphatasehemmer werden in der Antikrebstherapie bisher noch nicht zur gezielten Herbeiführung des Zelltods eingesetzt», weiss der Biologe. Näher untersucht werden auch Microginine, ungiftige lineare Lipopeptide aus vier bis sechs Aminosäuren, die an einem Ende die ungewöhnliche 3-Amino-2hydroxy-Decanoicsäure tragen. Derzeit sind zirka 20 natürlich vorkommende Microginine bekannt. Sie hemmen das Angiotensin-konvertierende Enzym und
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kommen damit als Leitstrukturen für blutdrucksenkende ACE-Hemmer infrage. Cyano Biotech hält die Patentrechte für die heterologen Expression und biokombinatorischen Optimierung der Microgininsynthetase sowie für molekularbiologische Screeningmethoden, die auf der Sequenz des Genclusters beruhen. Neuen Input erhoffen sich die Berliner Cyanobakterien-Experten auch aus der Teilnahme am EU-Projekt Macumba (www.macumbaproject.eu), bei dem es um die Erschliessung verschiedener Gruppen mariner Mikroorganismen für biotechnologische Zwecke geht. Dank der Teilnahme von Niederländern und Franzosen kommen die assoziierten Forscher u. a. an exotische Proben aus dem Karibischen Meer, die in Überlebenskoffern, ausgerüstet mit Reagenzgläsern, Minimalmedien und LED-Sticks, zur Cluster- und Sekundärmetabolitenanalyse ■ nach Berlin geschickt werden.
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Innovatives Netz schafft Wissen Mit Kompetenz in Molekulartechnologie, Bioanalytik und in-vitro-Diagnostik verknüpft Life Sciences an der FHNW in Muttenz Schwerpunkte aktueller Biotech-Forschung. Dank Kooperationen mit Industriepartnern fliesst der Wissenstransfer ebenfalls in die Ausbildung und sichert Unternehmen qualifizierte Kräfte und den Marktbezug. ELSBETH HEINZELMANN
G
HB (Gamma Hydroxybutyrat) hat sich als Party-Droge auch unter dem Namen Liquid Ecstasy auf der Rave-Szene verbreitet, dann als KO-Tropfen traurige Berühmtheit erlangt: Kriminelle nutzen die betäubende Wirkung, um sexuelle Gewalt auszuüben und ihre Opfer zu berauben. Die Kombination von GHB mit Alkohol kann die psychoaktiven Effekte verstärken und zum Atemstillstand führen. Doch leider lässt sich GHB nur rund 12 Stunden im Blut oder Urin nachweisen.
Der GHB-Test im Drink Die Forschungsgruppe von Prof. Dr. Daniel Gygax entwickelte deshalb unter Federführung der Firma Bühlmann Laboratories AG in Schönenbuch einen enzymatischen Assay, um GHB in Blut und Urin rasch aufzuspüren. Ihr in-vitro-Diagnostik-Testsystem sicherte das Forschungskonsortium mit einem Patent, Industriepartner Bühlmann Laboratories AG brachte es auf den Markt. Doch noch effizienter wäre – basierend auf derselben Enzymreaktion – ein Trinktest für GHB und GBL. «GBL (Gamma Butyrolacton) ist ein herkömmliches, industrielles Produkt, eine Vorläufersubstanz von GHB und heute gefragte Partydroge, die – noch – legal über Internet in 5-Liter-Kanister zu beschaffen ist», erklärt Dr. Michel-Angelo Sciotti. Es ging also darum, den klinischen Flüssigphasen GHB-Assay in einen benutzerfreundlichen GBL- und GHB-Festphasen-Assay umzuwandeln. Der Test hängt ab von der Aktivität und Spezifität eines bakteriellen Enzyms, der GHB-Dehydrogenase. Diese Umwandlung in ein neues Format benötigte mehrere Modifikationen. «Wir mussten die Nachweisreaktion mit einer Farbe generierenden enzymatischen Reaktion unter Einbezug von Diaphorase koppeln. Auch war es nötig, eine geeignete Papierstütze zu entwerfen, zudem Puffer und Reagenzien, um die Matrix-Interferenzen zu limitieren», so der R&D Innovation Senior Scientist und Project Manager. «Diese Interferenzen hängen mit dem Ethanol und dem Vitamin C
IBDoc ist ein benutzerfreundliches Werkzeug für Patienten, um den Calprotectin-Stuhltest durchzuführen, ohne das Heim zu verlassen. Es sollte bis Ende 2014 auf den Markt kommen. (Bild: Bühlmann Laboratories)
zusammen, die sich in Proben befinden. Die Interferenzen wurden reduziert, um die Anwendung für Getränketests auf GHB und GBL tauglich zu gestalten.» Der nun vorliegende funktionelle, flexible und kostengünstige Prototyp ist weiter zu verfeinern, damit die Anwendung 10 Rappen Herstellkosten nicht überschreitet. Dazu sucht Michel-Angelo Sciotti einen Wirtschaftspartner, denn er ist überzeugt: «In der Selbstkontrolle von Lebensmitteln – wie beispielsweise Methanol im Alkohol auf Auslandreisen – schlummert ein enormes Potenzial!»
Schnelltests im Aufwind Auf Point-of-Care-Tests (PoC) setzt auch die Bühlmann Laboratories AG in Schönenbuch, deren innovative Testmethoden regelmässig neue Standards setzen. Ein Beispiel dafür ist der weltweit einzige quantitative Calprotectin Schnelltest – «Quantum Blue Calprotectin» – für das Management von IBD-Patienten. Bei entzündlichen Erkrankungen taucht das Protein Calprotectin in hohen Mengen in Neutrophilen («Entzün-
dungszellen») auf, welche zum Ort der Entzündung wandern und dort das Calprotectin in das umgebende Gewebe sekretieren. Das hilft dem Arzt, in Stuhluntersuchungen zwischen Reizdarm (IBS, irritable bowel syndrome; negativ auf Calprotectin) oder entzündlichen Darmerkrankungen (IBD, irritable bowel disease; positiv auf Calprotectin), wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, zu unterscheiden. Da Millionen von Menschen rund um den Globus an diesen Symptomen leiden, braucht es einen effizienten und raschen Test zur Reduktion unnötiger dia-gnostischer Endoskopien oder Koloskopien. Zudem ist bei positiven IBDPatienten die Therapiekontrolle mit regelmässigen Messungen des Calprotectinspiegels im Stuhl möglich. Der Quantum Blue® Calprotectin Assay beruht auf einer einfachen, etablierten Lateral Flow Technologie, welche – dank einem bedienerfreundlichen Lesegerät – innerhalb von 12 bis 15 Minuten quantitative Calprotectin-Resultate liefert, vergleichbar mit dem ELISA-Referenztest.
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Mit Hightech zu neuen Anwendungen Doch die Forscher der Bühlmann Laboratories AG wollten einen Schritt weiter gehen, noch näher zum Patienten. «Den Ausschlag dazu gab die KTI, die Kommission für Technologie und Innovation, als sie im September 2011 wegen dem starken Schweizer Franken der Industrie als Sondermassnahme 100 Millionen Franken Fördergelder für Innovationen zur Verfügung stellte», erinnert sich Dr. Thomas Jermann, Vice President Science & Technology. Zusammen mit der FHNW in Muttenz und der Forteq AG in Nidau, Spezialist für hochkomplexe und präzise Kunststoffkomponenten, entwickelten sie das CALEX Device. «Es ist ein äusserst raffiniertes ‹Plastikröhrchen›, gefüllt mit einer Pufferlösung. Sie dient dem Patienten in spe dazu, hygienisch und schnell eine kleine Menge seiner Stuhlprobe zu entnehmen, zu homogenisieren, und einen genau dosierten Tropfen des Homogenats auf eine Calprotectin-Testkassette aufzubringen», erklärt Dr. Jakob Weber, Corporate Scientific Officer. «Die so behandelte Testkassette wird über eine App gesteuert und
mit einer Smartphone-Kamera ausgemessen. Das Resultat erscheint innerhalb weniger Sekunden auf dem Bildschirm in einem Ampellichtsystem (normal, moderat, hoch). Es wird dann via Internet dem zuständigen Arzt übermittelt, der es in einem Web-basierten Patientendossier speichert.» Dieses IBDoc-System erregte im Februar 2014 an der ECCO (European Crohn’s and Colitis Organisation) Messe in Kopenhagen grosses Interesse beim Fachpublikum und soll ab Mitte des Jahres seinen Siegeszug um die Welt antreten.
Point-of-Care als Zukunftsmarkt Point-of-Care steht ebenfalls im Fokus eines Projektes von Prof. Dr. Daniel Gygax, das mit Mitteln der FHNW als «Strategisches Projekt des Fachhochschulrates» initiiert wurde. Zur Realisierung eines smarten, integrierten PoC-Systems holte er sich kompetente Partner ins Boot, nebst Bioanalytikern auch Pharmakologen und Laborkliniker, Ingenieure, Medizininformatiker, Psychologen und Industriedesigner von Fachhochschulen und dem Universitätsspital Basel. Sie garan-
« MEINE KUNDEN HABEN EINE HOCHWERTIGE DIENSTLEISTUNG VERDIENT.» Thomas Frey ist Kundenberater und Produktspezialist GC/MS bei Brechbühler AG. Seine grosse Fachkompetenz verbindet er mit ebensolcher Freundlichkeit.
SCIENTIFIC ANALYTICAL SOLUTIONS
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tieren die innovative interdisziplinäre Basis für die Entwicklung biochemischer Sensorik, Datenverarbeitung, Design und klinischen Studien. Als Probe aufs Exempel entsteht der Prototyp eines integrierten Therapeutic Drug Monitoring Device (TDMD), welches die Konzentration der Immunsuppressiva Ciclosporin und Takrolimus im Blut messen soll. Diese Medikamente werden nach einer Organtransplantation eingesetzt, um eine Abstossung des Transplantats durch den Empfänger zu verhindern. Sie unterliegen einer engen therapeutischen Breite, was bedeutet, dass geringe Schwankungen der Medikamentenspiegel entweder eine Abstossung begünstigen oder das Immunsystem zu stark unterdrücken und gleichzeitig die Nieren belasten. Da nicht jeder Mensch die Medikamente gleich aufnimmt, sind die Blutspiegel regelmässig zu messen, will man obige Effekte verhindern. «Das angepeilte TDMD entlastet transplantierte Patienten, die zur Überprüfung ihrer Blutwerte nicht mehr einen ganzen Tag im Spital verbringen müssen, sondern die Mes-
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sung bequem zu Hause vornehmen können», erklärt Cédric Wernli, Doktorand aus der Gruppe Biochemie von Prof. Dr. Daniel Gygax, der die Dissertation leitet. An der Universität Basel hatte er seinen Master of Sciences in Pharmacy absolviert, im Oktober 2013 sein Staatsexamen zum Eidg. Dipl. Apotheker abgelegt und arbeitet nun an seiner Dissertation mit Doktorvater Professor Dr. Stephan Krähenbühl, Chefarzt Klinische Pharmakologie und Toxikologie am Universitätsspital Basel.
Pfiffige Hefepilze Auch PhD-Student Rosario Vanella packt an der FHNW Muttenz die Chance, nach seinem Master an der FHNW bei Doktorvater Michael Hall, Professor am Biozentrum der Universität Basel, seinen Doktortitel zu erwerben. Thema ist ein KTI-Projekt geleitet von Professor Dr. Eric Kübler, Dozent für Molekularbiologie, mit Industriepartner Evolva SA in Reinach. Dieser nutzt die eigens entwickelten künstlichen Chromosomen, sogenannte expressible Yeast Artificial Chromosomes (eYAC), um in Hefezellen eine grosse Anzahl fremder Gene gleichzeitig zu exprimieren. Damit lassen sich ganze Stoffwechselwege in die Zelle einfügen, um neue, natürlich nicht existierende Substanzen mit bioaktiven Eigenschaften hervorzubringen, die man als Leitstrukturen für neue Medikamente nutzen kann. «Es ist unser
Das Therapeutic Drug Monitoring Device (TDMD) misst die Konzentration der Immunsuppressiva Ciclosporin und Takrolimus im Blut. Rechts im Bild ein Lateral flow Teststreifen. (Bild Cédric Wernli)
Projektziel, mithilfe der eYACs die Hefe dazu zu bringen, neue spezifische Inhibitoren von 11Beta-HSD1 für innovative Produkte zu entdecken», so Rosario Vanella. Studien an Tier und Mensch zeigen nämlich einen Zusammenhang von 11Beta-HSD1 Überexpression mit Fettleibigkeit sowie Störungen
im Glukose- und Lipid-Metabolismus. «Wir nehmen deshalb an, dass selektive Inhibition von 11Beta-HSD1 therapeutisch interessant ist für die Behandlung von Diabetes und das Metabolische Syndrom, der ausschlaggebende Risikofaktor für koronare Herzkrankheiten.» Im Brennpunkt der Forscher stehen Triterpenoide, eine Gruppe sekundärer Pflanzenstoffe, denen man entzündungshemmende, antivirale, anti-HIV-, hepato- und kardioprotektive Eigenschaften zuschreibt.
Kompetenzen bündeln Innovation im Dienst dynamischer BiotechUnternehmen setzt heute einen interdisziplinären Schulterschluss der Forscherszene voraus. Diesen bietet das NTN Swiss Biotech bestehend aus dem biotechnet Switzerland als Zusammenschluss der Biotech-WissenschaftlerInnen von Schweizer Fachhochschulen und Forschungsorganisationen sowie der Swiss Biotech Association als Dachverband hochgradiger Industrieunternehmen, die in diesem Bereich neue Massstäbe setzen – getreu dem Motto «Have a look at what we offer – because we help you bio■ tech!»
Produktionssystem innerhalb der Hefezelle, um neuartige Triterpenoide zu synthetisieren, welche die Aktivität des Enzyms 11betaHSD1 inhibieren. (Bild FHNW, Rosario Vanella)
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sicherheit + arbeitsschutz
G H S U N D C H E M I K A L I E N VE R O R D N U N G
Unternehmen müssen schnell handeln Die im Jahr 2005 eingeführte Chemikalienverordnung (ChemV) steht vor ihrer fünften Revision. Die Anhörung hierzu endet am 2. Dezember 2014. Die aktuelle Revision steht ganz im Zeichen von Globally Harmonized System of Classification and Labelling of Chemicals (GHS) und der entsprechenden EU Verordnung, Vo (EG) Nr.1272/2008 über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen (CLP). Mit der Einführung von GHS ändern sich noch eine Reihe weiterer Vorschriften. Den Unternehmen bleibt nicht viel Zeit zur Umsetzung. (1) MATTHIAS METTKE
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as neue Einstufungs- und Kennzeichnungssystem für Chemikalien (CLP) wurde in zwei Phasen gesplittet. Mit der 4. Revision der Chemikalienverordnung am 1. Dezember 2012 trat die erste Phase in Kraft. Seit diesem Zeitpunkt müssen Stoffe, wie z. B. Aceton, Ethanol oder Salzsäure, nach dem neuen System eingestuft und gekennzeichnet werden. Mit der zweiten Phase, die am 1. Juni 2015 beginnt, wird das neue Einstufungs- und Kennzeichnungssystem für Zubereitungen, wie z. B. Farben, Lacke oder Klebstoffe, verbindlich. Ab diesem Datum gilt das GHS nicht nur für die Schweiz, sondern auch alle EU Staaten führen dieses System vollständig ein. Für die Industrie und den Handel wird somit ein Handelshemmnis vermieden, was sonst einen hohen Aufwand für die Unternehmen bedeutet hätte.
Die neuen Elemente der CLP-Verordnung, wie z. B. die 9 neuen Gefahrenpiktogramme oder auch die Gefahren- und Sicherheitshinweise (H- und P-Sätze) sind mittlerweile, auch aufgrund von Informationskampagnen des Bundes- Der Umgang mit Gefahrstoffen unterliegt zahlreichen Regeln – die permanent amtes für Gesundheit angepasst werden. (Themenbild: iStock) (BAG), den meisten Unternehmen hinreichend bekannt. So müssen die Produkte, die unter das Chemi- die bisher als «gesundheitsschädlich» (Xn) kalienrecht fallen, neu in Gefahrklassen oder «reizend (Xi) eingestuft waren, zuund Kategorien eingestuft werden. Hierbei künftig als «giftig» oder «ätzend» eingestuft kann es aufgrund von veränderten Einstu- werden. Dies kann Auswirkungen auf den fungskriterien vorkommen, dass Produkte Handel haben, da diese Produkte dann
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nicht mehr in Selbstbedienung angeboten werden dürfen und speziellen Abgabebeschränkungen unterliegen. Zusätzlich müssen die Kennzeichnungen auf den Verpackungen auf die neuen Vorgaben angepasst werden und die Sicherheitsdatenblätter überarbeitet werden. Dies sind nur einige Pflichten, die auf die Unternehmen zukommen. Die Umstellung auf das neue System besitzt bei den meisten Unternehmen eine hohe Priorität, und bei einer Vielzahl von Unternehmen ist dieser Schritt bereits vollzogen worden. Es gibt jedoch noch viele kleinere Hersteller und insbesondere auch Importeure von chemischen Produkten, die sich bisher nicht ausreichend mit der Umstellung auseinandergesetzt haben. Gerade für Hersteller und Importeure von Zubereitungen ist es wichtig, sich mit den jeweiligen Lieferanten abzusprechen, um die erforderlichen Informationen zur Einstufung und Kennzeichnung zu erhalten. Unter Umständen müssen die Unternehmen auch die nötigen personellen Ressourcen schaffen. Denn auch die bisherigen Meldungen im Produkteregister Chemikalien der Anmeldestelle müssen auf das neue System angepasst werden.
Geänderte Vorschriften für Lagerung Die Chemikalienverordnung ist jedoch nicht die einzige Vorschrift, welche aufgrund der GHS Umstellung angepasst werden muss. Ein weiteres wichtiges Regelwerk ist die Richtlinie 28-03 der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) über die Lagerung von entzündlichen Flüssigkeiten. Da diese Richtlinie ein eigenes Einstufungssystem für z. B. entzündliche Flüssigkeiten (F1-F6) hatte, war es sinnvoll, dies an das GHS anzupassen. Diese Anpassung wurde mit der VKFRichtlinie 26-15 vollzogen, die am 1. Januar 2015 in Kraft tritt. Für viele Unternehmen wird speziell der Teil über die Lagerung von gefährlichen Stoffen und Zubereitungen von Interesse sein. So wurden die maximal zulässigen Lagermengen in Abhängigkeit zur Klassierung neu definiert oder auch die Lagermengen je Brandabschnitt neu geregelt. Eine weitere Neuerung ist die Erstellung eines Lagerkonzeptes, in dem Angaben über Art und Menge der zu lagernden gefährlichen Stoffe (Lagerliste), Informationen über den Lagerort und Lagerbehältnisse sowie bauliche, technische und organisatorische Massnahmen
Gefahrstofftag Schweiz Nach der erfolgreichen Erstdurchführung im Jahr 2011 findet nun bereits der vierte Gefahrstofftag Schweiz statt. Am 13. November 2014 wird er in der UmweltArena Spreitenbach wieder zu einem Treffen der Gefahrstoffszene Schweiz und vermittelt wertvolles Wissen für die praktische Anwendung im Unternehmen. Themen des Gefahrstofftages sind: ■ Melde- und Bewilligungspraxis von Lageranlagen für Gefahrstoffe ■ Geltungsbereich, Einführung und Einrichtung eines Gefahrstoff-Lagers ■ VKF Brandschutzrichtlinie «Gefährliche Stoffe», Ausgabe 2015 ■ Experimentalvortrag / Explosionen – Gefahren und Schutzmassnahmen. www.swissts.ch
gemacht werden. Die neue Brandschutzrichtlinie steht auf der Homepage der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (www.vkf.ch) bereits zur Verfügung.
Anpassung der Störfallverordnung Eine weitere Verordnung, die im Moment an das GHS angepasst wird, ist die Störfallverordnung (StFV). Da sich die im Anhang 1 der StFV definierten Mengenschwellen aktuell noch auf das alte Einstufungssystem bzw. auch auf das alte System der VKF Einstufung beziehen, ist es auch hier erforderlich, eine einheitliche Systematik zu verwenden. Weitere Anpassungen in anderen Erlassen, die auf die ChemV bzw. das alte Kennzeichnungssystem verweisen, werden noch folgen. Grundsätzlich bietet das GHS nicht nur eine globale Harmonisierung der Gefahrenkommunikation, sondern verbindet auch verschiedene Vorschriften innerhalb der Schweiz, wie das Beispiel VKF zeigt. Dies ist für viele Akteure eine Vereinfachung, da nur noch ein einheitliches System verwendet wird. Jedoch sind es bis zur Einführung des GHS gerade noch zirka sieben Monate. Es bleibt also nicht mehr viel Zeit, um die neuen Anforderungen im Unternehmen umzusetzen. ■
ZUM AUTOR (1) Matthias Mettke (Leitung Gefahrstofftag Schweiz) Expertise Services Umweltsicherheit Swiss TS Technical Services AG CH-8304 Wallisellen www.swissts.ch
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verfahrenstechnik
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Effiziente Reaktorkühlung mit tiefkalt verflüssigtem Stickstoff Zahlreiche Prozesse in der chemischen und pharmazeutischen Produktion erfordern den Einsatz effizienter Kühlverfahren. Der Anwender favorisiert präzise regelbare Kühlanlagen, die sich leicht in den Produktionsprozess integrieren lassen und möglichst wartungsarm arbeiten. Diese Anforderungen erfüllt das CUMULUS FTC-System. Für massgeschneiderte Anwendungen stellt PanGas die Anlagen auch mietweise zur Verfügung.
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UMULUS FTC (Fluid Temperature Control) ist ein hocheffizientes Verfahren zum Kühlen von Prozessflüssigkeiten mittels tiefkalt verflüssigtem Stickstoff. Das System erlaubt es dem Anwender, Reaktor-Temperaturen mit einer Genauigkeit von ±1 °C zu regeln. Gestaffelt nach Kühlleistungen stehen fünf Standardgrössen zur Verfügung: Die in vier Versionen erhältlichen CUMULUS PX-Module sind für Prozesstemperaturen bis –100 °C ausgelegt. Für Prozesse, die ein Herabkühlen auf –120 °C erfordern, kommt das CUMULUS XLT50-Modul zum Einsatz. Das kompakte System – die kleinste Einheit CUMULUS PX5 zum Beispiel misst nur 90 cm (B) x 70 cm (T) x 66 cm (H) – lässt sich problemlos in bestehende Kühlsysteme integrieren. Dank einer speziellen Kombination von Wärmetauschern wird der direkte Wärmeaustausch zwischen dem Prozessmedium (z. B. Methanol, Toluol usw) und tiefkalt verflüssigtem Stickstoff (–196 °C) vermieden. Die Kühlung des Prozessmediums erfolgt stattdessen über kalten gasförmigen Stickstoff, der durch Verdampfung des tiefkalt verflüssigten Stickstoffs erzeugt wird. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das Prozessmedium nicht an- und einfrieren kann.
Minimaler Wartungsaufwand Die CUMULUS FTC-Einheit ist einerseits mit dem Flüssigstickstoff-Tank und andererseits mit dem Prozessmedium-Kreislauf
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verbunden. Das CUMULUS FTC-System selbst kommt komplett ohne rotierende Teile aus und lässt sich somit mit einem minimalen Wartungsaufwand betreiben. Der hohe Automatisierungsgrad ermöglicht
präzise Kühlprozesse ohne Aufsicht. Der Anwender kann die Effizienz des Systems weiter steigern, indem er das entstehende N2-Gas in die werkseigene Stickstoff-Versorgung einspeist.
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Schema: Reaktorkühlung mit dem CUMULUS FTC System.
In der Schweiz wird das von Linde entwickelte CUMULUS FTC-System von PanGas, der Schweizer Landesgesellschaft der Linde Group, vertrieben und installiert. Sämtliche CUMULUS FTC-Versionen seien bereits erfolgreich in Schweizer Industriebetrieben in Betrieb, heisst es bei PanGas. «Bei Bedarf realisieren wir auch Anlagen im Customer-Design», erklärt Herr Pasquale Piserchia, Leiter Techn. Kundenservice Pharma, Chemie und Biotechnologie bei der PanGas AG. In der Regel könnten die Kundenbedürfnisse aber vollständig durch eines der CUMULUS FTC-Standardmodule abgedeckt werden.
Prädestiniert für Pharmaindustrie und Feinchemie Typische Anwendungen für das CUMULUS FTC-System finden sich u. a. in der pharmazeutischen Industrie und in der Feinchemie. Gerade Kunden aus diesen Bereichen nutzen gerne die Möglichkeit, eine CUMULUS FTC-Anlage zu mieten – beispielweise für die Dauer der Produktionskampagne für einen bestimmten Wirkstoff. Auf diese Weise erhält der Kunde Zugang zu der auf die jeweilige Anforderung zugeschnittene Prozesskühltechnik und spart darüber hinaus Investitionskosten. Dank der Zugehörigkeit zu der Linde Group kann PanGas jederzeit die passenden CUMULUS FTC-Module zur Verfügung stellen. Die Installation der Anlage inklusive Vernetzung mit den bestehenden Prozesskreisläufen erfolgt in der Regel innerhalb eines Tages. Das CUMULUS FTC-System ist ein effizientes State-of-the-Art-Verfahren zur kryogenen Reaktorkühlung. Ein ähnliches, ebenfalls auf den Einsatz von Flüssigstickstoff basierendes Verfahren bietet PanGas für die Lösemittelrückgewinnung an: Das CIRRUS VECSystem ermöglicht die kryogene Kondensation von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) und minimiert somit deren Aus■ tritt in die Atmosphäre.
WEITERE INFORMATIONEN: PanGas AG Herr Pasquale Piserchia CH-6252 Dagmersellen Telefon 0844 800 300 contact@pangas.ch; www.pangas.ch
Ein Unternehmen des SVTI und des TÜV SÜD Niederlassungen in Wallisellen und Neuchâtel
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verfahrenstechnik
DAMPF-MANAGEMENT
«Volldampf voraus» für Energieund CO2-Einsparung Dampf wird an einem Chemiestandort an allen Ecken und Enden benötigt. Das macht ein professionelles Dampf-Management zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor. Allein die Organisation bietet verschiedene Varianten, von der Steuerung in Eigenregie bis zur Übernahme durch einen zentralen Standortdienstleister. Und speziell an Pharmastandorten kommen Anwendungen im Sterilbereich dazu. CHRISTIAN EHRENSBERGER
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ampf ist einer der wichtigsten Energieträger für die chemische Produktion. Nach Informationen der BASF (www.basf.com) gibt es am Unternehmensstandort in Ludwigshafen Beispiele für alle gängigen Anwendungen von Heizdampf in der chemischen Verfahrenstechnik. Dazu gehört die Anwendung als Heizenergie in Destillationskolonnen, Trocknern (zum Beispiel Erzeugung von Luft für Trocknungsprozesse) und das Aufheizen von Ausgangsstoffen in Reaktoren. Auch zur Vakuum-Erzeugung wird Dampf verwendet, in Dampfstrahl-akuumpumpen. Neben diesen Grossverbrauchern gibt es zum Teil wichtige Nischenanwendungen. Oft unterschätzt wird dabei – nach Angaben von Infraserv Knapsack (www.infraservknapsack.de) – die Begleitheizung von Leitungen und Behältern. Namentlich an Pharmastandorten kommen Sterilanwendungen dazu. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt: Dampf wird auch zur Gebäudebeheizung ein-
gesetzt – letztlich bis hin zu Sozialeinrichtungen wie Sporthallen und Schwimmbädern. Wo immer es geht, verwendet man bei der BASF die entstehende Abhitze zur Erzeugung von Dampf und stellt ihn über Rohrleitungen anderen Betrieben zur Verfügung. Auf diese Weise wird etwa die Hälfte des am Standort benötigten Dampfes aus der Abwärmenutzung gewonnen. Von diesen 50 % decken allein die beiden Acrylsäure-Anlagen 10 % ab. Damit leistet das gelungene Design der Acrylsäure-Wertschöpfungskette in Ludwigshafen einen besonders hohen Beitrag. Die übrigen 50 % des Dampfes stammen aus Kraftwerken. Bei der Infraserv Höchst (www.infraserv.com) erfolgt rund 90 % der Dampferzeugung im zentralen Heizkraftwerk des Industrieparks in Kraft-Wärme-Kopplung mit einer energetischen Nutzung von über 90 Prozent. Die übrigen 10 Prozent werden als Abhitze-Dampf aus exothermen chemischen Prozessen erzeugt.
Beim Umgang mit der wichtigen Ressource Dampf ist Präzision gefragt. (Symbolbild: iStock)
Die Bedeutung von Dampf für einen Chemiestandort ist mit elektrischem Strom vergleichbar (und beides hängt ja auch zusammen): Die Versorgung muss zu jeder Tagesund Jahreszeit gedeckt sein. Doch wie genau wird das organisiert? In Ludwigshafen steht zunächst einmal der aus Abwärme selbst gewonnene Dampf zur Verfügung. Das reicht zwar nicht, doch auch den darüber hinausgehenden Bedarf deckt das Unternehmen, wie den benötigten Strom, überwiegend mit eigenen Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerken. Nach Unternehmensangaben erreichen diese Anlagen in Verbindung mit Kraft-Wärme-Kopplung zur Energieerzeugung Energienutzungsgrade von bis zu 90 Prozent. Damit gehören sie zu den effizientesten konventionellen Kraftwerken. Weltweit deckt man mit seinen Gas-und Dampfturbinen-Anlagen bereits über 70 Prozent des Strombedarfs der BASF ab. Nun stellt Ludwigshafen das Paradebeispiel für einen durch Kuppelproduktion stark vernetzten Chemiestandort unter Regie eines Unternehmens, der BASF, dar. Wie sieht es in Chemieparks mit vielen DampfAbnehmern aus? Am Chemiestandort Marl (D) gibt es ein zentrales Management, das von den Evonik Site Services (http://siteservices.evonik.com) koordiniert und durchgeführt wird. Operativ erfolgt dies durch aktives Dampf-Management, einen sogenannten «Zentralen Energieleitstand». Dieses Management wird mit Lasteinsatz-Tools unterstützt und basiert auch auf Vereinbarungen mit den einzelnen Kunden am Standort. Darin hat man zum Beispiel mögliche Abschaltzeiträume oder die Einspeisung von Dampf aus exothermen Prozessen in das zentrale System festgehalten. Darüber hinaus werden Jahresbedarfsplanungen mit den Kunden abgestimmt. Das Dampf-Management wie generell das «Verbundmanagement» sieht der Ver- und
verfahrenstechnik
Entsorgungsspezialist Evonik Site Services als eine seiner Kernkompetenzen. Die Versorgungssicherheit hat dabei oberste Priorität und wird durch ein ebenfalls mit den Kunden abgestimmtes Dampfmangel- und Dampfnotstandsmanagement gestützt. Ähnlich im Industriepark Höchst: Der benötigte Dampf wird über ein weitverzweigtes Netz verteilt, wobei die verfügbaren Druckstufen 120 bar, 16 bar und 4 bar sind. Alle Firmen nehmen von Infraserv Höchst Dampf ab. Bestellungen können sie ihn für ein Jahr oder auch für längere Zeiträume. Jedes Unternehmen hat jedoch daneben die Option, Dampf auch selbst zu erzeugen. Der Bedarf der einzelnen Unternehmen innerhalb eines Chemieparks kann sehr unterschiedlich ausfallen. In Knapsack (D) beginnt der Verbrauch bei wenigen Tonnen pro Stunde und endet bei 20 t/h.. Die Dampfversorgung wird über die Infraserv Knapsack organisiert, wobei die Standortfirmen jährlich ihre Leistungs- und Arbeitsmengen anmelden. Grundsätzlich wird die Bezugsstruktur («Profil») aus Erfahrungswerten und natürlich aus geplanten Verän-
derungen abgeleitet und über die Versorgungsverträge abgedeckt, die Infraserv Knapsack mit Vorlieferanten abschliesst.
Zukunftsthema CO2-Footprint Unabhängig davon, wie das Dampf-Management im Detail erfolgt, steht das eine Ziel im Mittelpunkt: ständige Verfügbarkeit. Daneben werden aber kontinuierlich Prozessverbesserungen zwecks Energie- und Kosteneinsparung durchgeführt. Doch wo genau können die heute stattfinden? Die Infraserv Knapsack sieht die Einsparmöglichkeiten im eigentlichen Netzbetrieb für ihren Chemiepark als gering an. Anders kann es bei den einzelnen Standortkunden als Dampfverbraucher ausschauen. Denn Dampf ist häufig ein wesentlicher Kostenfaktor in der Produktion. Daher spürt man auch im zentralen Leitstand: Das Thema wird zunehmend sensibler betrachtet und die Suche nach Einsparmöglichkeiten fieberhaft betrieben. So auch in Marl: Evonik und die weiteren Standortgesellschaften optimieren kontinuierlich ihre Prozesse. Dies erfolgt auf
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technischer Ebene in den Chemieanlagen (z. B. Wärmerückgewinnung), aber auch übergeordnet durch das zentrale DampfManagement. Dazu gehört etwa der Einsatz von Simulationstools zur Optimierung der Dampfnetzsteuerung. Aktuell führt Evonik ein Projekt zum Ersatz eines alten Kohleblocks durch eine moderne Gas-und-Dampfturbinen-Anlage durch. Hiermit verbunden ist neben der Aufrechterhaltung der hohen Versorgungssicherheit die Steigerung der Gesamteffizienz des Verbundsystems im Chemiepark mit Einsparung von Kohlendioxid-Emissionen – Stichwort: «CO2-Footprint». Auch bei der BASF bewertet man die Steigerung der Energieeffizienz als einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen pro Tonne Verkaufsprodukt. Konsequenterweise wurde am Standort Ludwigshafen im Oktober 2012 ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 eingeführt. Der Erfolg gerade in jüngster Zeit ist beachtlich. So konnte die BASF-Gruppe durch den Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen mit Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwer-
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ken im Jahre 2013 weltweit gegenüber konventioneller Strom- und Dampferzeugung mehr als 13 Millionen Megawattstunden an fossilen Brennstoffen einsparen und hat dadurch rund 2,6 Millionen Tonnen Kohlendioxid weniger emittiert. Und diese Entwicklung setzt sich fort: Die Energieeffizienz der Produktionsprozesse soll bis 2020 im Vergleich zu 2002 um 35 % verbessert werden.
Vieles schon erreicht – Detailarbeit gefragt Bis 2013 konnte die BASF-Gruppe eine Steigerung von 19,8 % erzielen – insbesondere durch Nutzung von Kraftwerken mit KraftWärme-Kopplung, des Wärmeverbunds und durch zahlreiche Einzelprojekte. Die Verminderung der Treibhausgasemissionen pro Tonne Verkaufsprodukt bleibt für die Zukunft auf der Agenda: Bis 2020 will man im Vergleich zum Basisjahr 2002 eine Reduktion um 40 Prozent erreichen; 34 % sind im Jahr 2013 bereits erreicht. Alles in allem rechnet man jedoch nicht mehr mit derartig herausragenden Effizienzsteigerungen wie in der Vergangenheit, denn vieles, was technisch und wirtschaftlich
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machbar ist, hat man eben schon umgesetzt und damit die grössten Potenziale gehoben. Nun geht es in Ludwigshafen in die filigranen Details: kontinuierliche Anlagen-Analyse, Maschinen-Diagnose. Dies erfordert viele hundert kleine Einzelmassnahmen. Es handelt sich um eine lohnenswerte Kombination von Fleissarbeit und innovativen Ideen, wie sie sich in der Pharma- und Biotechnologie ohnehin für die nächsten Jahre schon ankündigt. Denn hier versucht man, verschiedenste Funktionen wie Verteilen, Mischen, Dosieren und High-tech-Sensorik auf geringstem Bauraum unterzubringen. Zu den Vorteilen zählen dann auch ein minimierter Totraum und ein geringes Hold-upVolumen (Restflüssigkeit in der Rohrleitung). Spezielle Sitzventile für die Steuerung und Regelung von Reindampf ermöglichen dabei unter anderem die Rückverfolgbarkeit aller medienberührenden Komponenten. In diesen Bereichen schaffen kompakte Konstruktionen wie Ventilblöcke Anwendungssicherheit – und der CO2-Footprint der Anlage verbessert sich sozusagen automatisch mit. Zu den innovationsträchtigen Bereichen zählen bei den hierbei verwendeten Venti-
Kontrolliertes kalibrieren
len neue funktionale Oberflächen – geschliffen und elektropoliert. Auch im Bereich der Membrantechnologie sowie bei der Optimierung von Werkstoffen und Geometrien sind noch Verbesserungen von Prozesssicherheit und Energieeffizienz zu erwarten. Speziell auf dem Feld der Dampfsterilisation läutet der Siegeszug von Single-use-Technologien eine neues Zeitalter ein – besonders für bestimmte Anlagenabschnitte in der Pharmaforschung: Wenn selbst regelbare Membranventile als Ausführungen für Single-use verfügbar sind, entfällt die Dampfsterilisation komplett und damit auch der dafür zuvor benötigte Dampf selbst. Dies stellt nur eines der vielen Details dar, die weitere Einsparungen möglich machen. Seine Wirkung an einem Standort wird bei Weitem nicht an den Ersatz eines alten Kohleblocks durch eine moderne Gas-undDampfturbinen-Anlage heranreichen. Doch zukünftig wird die Summe von hunderten kleiner Schritte den Fortschritt bestimmen. Einer davon könnte in der Lösung eines kniffligen, immer noch aktuellen Problems bestehen: die wirtschaftliche Nutzung von Wärme auf niedrigem Temperaturniveau. ■
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APPLICA 2014
Trends rund um Trennung und Detektion Die diesjährige APPLICA stand ganz im Zeichen der Trends Detektion und Trennung. Dem Besucher wurden in Fachreferaten und Gerätepräsentationen aktuelle Trends in der instrumentellen Analytik vorgestellt. Gefragt sind vor allem schnelle, kostengünstige aber präzise Methoden. So werden (U)HPLC- und MS- sowie CE- und 2D-LC-Analysen ständig optimiert und Wert auf Methoden ohne aufwendige Probenvorbereitung gelegt. ANNETTE VON KIECKEBUSCH-GÜCK
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m 18. September fand in Basel bereits zum 7. Mal die APPLICA statt. Das Fachseminar für angewandte Trennanalytik ermöglicht dem Teilnehmer, hinsichtlich der neuesten Trends in der Analytik am Ball zu bleiben. Besuchern wurde ein breites Spektrum an Fachbeiträgen präsentiert und neue Entwicklungen an Geräten und Anwendungen für die instrumentelle Analytik vorgestellt und in interaktiven Workshops demonstriert . Die Sektion Analytische Chemie der schweizerischen chemischen Gesellschaft (DAC/ SCG), der Schweizerische Verband diplomierter Chemiker FH (SVC), die infoMac (infochroma AG) und der Weiterbildungsanbieter Sekulab fungierten als Träger der APPLICA. Dem APPLICA-Team mit Christian Beerli, Christian Baumli und Roland Looser gelang es, ein interessantes Programm zusammenzustellen und namhafte Referenten gewinnen. Die Plenarreferate gaben einen Überblick über die Bedeutung, Anwendungen, Instrumentierung und derzeitige Grenzen und Trends des jeweiligen Anwendungsgebiets. Angesprochen wurden Fachleute aus der Industrie und aus den Labors, die sich qualitativ oder quantitativ mit der Probenvorbereitung, Trennung, Detektion oder mit der Reinigung und Strukturaufklärung beschäftigen.
HPLC und UHPLC für effiziente Trennung Das Referat von Dr. Jürgen Meier-Rosenkranz, JMR Analytik, vermittelte einen Überblick über stationäre Phasen und deren Einsatz in der modernen HPLC. Für den Anwender wird es zunehmend schwieriger zu entscheiden, welche Säulen und welche stationären Phasen am besten zur jeweiligen Anwendung herangezogen werden sollten, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Der Referent empfahl, eine Art Steckbrief für die
Hersteller informieren: Innovative Möglichkeiten für die Analyse von Biotherapeutika bietet Thermo Fisher Scientific (Schweiz) AG mit dem Vanquish UHPLC-System.
zur Auswahl stehenden Phasen, wie Kieselgel, Polystyrol, Acrylat, Zirkonium, HyperCarb-Graphit, Monolith und Mischphasen zu erstellen und sie aufgrund dessen einem Vergleich zu unterziehen. Dabei spielen insbesondere das Basismaterial, die Porengrösse und ihre Oberfläche, das Porenvolumen und die Partikelgrössenverteilung, die Belegung (C30, C18, C4 Phenyl, Amino, TMS) die Reinheit des Materials und die Belegungsdichte eine Rolle. Heutzutage werden vermehrt Hybrid- und Fused-Core Materialien eingesetzt. Auch die HPLC-Geräte mit ihren unterschiedlichen Funktionen spielen bei der Trennung eine wichtige Rolle. Stefano Ferrari, Bachem AG, Bubendorf, veranschaulichte die Bedeutung der UHPLC und LC-MS zur Optimierung der Qualität von Peptiden. Speziell die Einführung der UHPLC hat bei Bachem wesentlich dazu beigetragen, die Qualität der Analytik inklusive Selektivität, Auflösung und kürzeren Laufzeiten von Peptiden zu optimieren. Die
Qualität der mittels UHPLC entwickelten Methoden wird mittels LC-MS und LCMS/MS analysiert. Am Beispiel von Somatostatin erläuterte Ferrari die Methodik der Peak-Purity-Analyse, mit deren Hilfe die Reinheit des Hauptpeaks bestimmt wird. Wie Ferrari betonte, ist eine gute Trennstrategie mit definiertem Ziel, wie z.B. einer hohen Auflösung benachbarter Peaks, kurzen Analysezeiten oder Arbeiten an der unteren Nachweisgrenze, wichtig bei der Optimierung. Ferrari hob die grosse Bedeutung der LC-MS für den Nachweis von Verunreinigungen im Nano- bis Pikogrammbereich hervor.
Chirale Selektoren senken Kosten Die Kapillarelektrophorese (CE) in Forschung & Industrie war das Thema von Prof. Dr. Franka Kalman, Institute of Life Technologies, HES-SO in Sion. Im Vergleich zur HPLC weist die CE besondere Vorteile bei der Untersuchung geladener Analyten
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APPLICA-Organisatoren Christian Beerli und Roland Looser lauschen gebannt den Referenten.
Austausch unter Referenten: Davy Guillarme vom Institut für Pharmazeutische Wissenschaften, Universität Genf, im Gespräch mit Dr. Markus Stöckli, Novartis Institute for Biomedical Research.
auf, wie etwa einen geringen Verbrauch an Reagenzien. Ob Untersuchung von Neurotransmittern, Enantiomeren von Aminosäuren in Bodenproben der Marsexpedition oder Sulfatgehalten in Weinproben der Walliser Weinbauern – stets ist am HES-SO die Kapillarelektrophorese mit ihren unterschiedlichen Belegungen die Säule der Wahl. Als eine sehr kosteneffiziente und universell eingesetzte Trennmethode mit hoher Selektivität und hoher Präzision wird dabei die chirale Kapillarelektrophorese angewendet. Bei der Methode wird durch Zusatz optisch aktiver Substanzen zum Trennpuffer eine optisch aktive Umgebung erzeugt. Als solche chirale Selektoren werden sulfatierte Cyclodextrine verwendet, da sie die Analyse von neutralen, sauren und basischen Verbindungen im gleichen elektrophoretischen System ermöglichen. Die chromatografische Auftrennung des Enantiomeren-Gemisches basiert auf der Wechselwirkung der Enantiomere mit der auf der Kapillaroberfläche aufgebrachten, chiralen stationären Phase. Die grosse Flexibilität der kostengünstigen Methode ermöglicht es dem Anwender, mit Hilfe von Methodenentwicklungs- und Analyse-Kits validierte Methoden für seine spezielle Analyse zu entwickeln.
Metaboliten. Für jedes gewünschte Protein lässt sich nach diesem Verfahren eine Identitätskarte über den gesamten Gewebeschnitt erstellen. Die bildgebende Massenspektrometrie ermöglicht die Untersuchung von Gewebeschnitten und damit die exakte Lokalisierung von Tausenden von Proteinen in einem Gewebeschnitt. Dabei müssen die Proteine nicht gefärbt oder anders vorbehandelt werden. Allerdings sind der B-MS nur lösliche Proteine des Cytoplasmas zugänglich. Der Referent erwähnte innovative Anwendungen in der biomedizinischen Forschung, wie etwa bei Verteilungsstudien von Wirkstoffen. Michel Rickhaus von der Universität Basel beleuchtete die Vorteile der DART (Direct Analysis In Real Time)-Massenspektrometrie für die Organische Synthese. DART basiert auf einer Ionisierungstechnik, die – aufgrund des offenen Designs der Ionenquelle – die Analyse von Stoffen ohne langwierige Probenvorbereitung möglich macht. Die Probe wird dabei direkt in die Ionisierungsquelle gebracht. Als Analyte für die Methode eigenen sich vor allem kleinere Moleküle, welche sich durch die DARTQuelle ionisieren lassen und zudem einen gewissen Grad an Flüchtigkeit aufweisen.
Apparatur für 2D-Flüssigchromatografie
Komplexe Proben
Schnelle Resultate mit MS Analysen
Die analytische Methodik zur Identifikation von chemischen Kampfstoffen präsentierte Dr. Martin Schär, Prüflabor für chemische Kampfstoffe am ABC-Labor SPIEZ. Sein Vortrag gab einen Überblick über die Arbeit des Spiezer Labors und fokussierte auf die analytischen Fragestellungen zur Identifizierung von gemäss Chemiewaffenkonvention verbotenen Chemikalien in Umweltproben.
Eine Ausstellung mit Workshops von Herstellern fand nach dem Mittagessen grosses Interesse. In den Workshops wurden aktuelle Neuheiten der jeweiligen Firmen vorgeführt. Darunter kundenspezifische PrepHPLC-Anlagen von Labomatic und Sepiatec bei der IGZ -Instruments AG, der Charged Aerosol Detector für die HPLC und das Vanquish UHPLC-System von Thermo Scientific oder das neue HPLC Upgrade zur Ionen-
Dr. Markus Stöckli, Novartis Institute for Biomedical Research in Basel, stellte die Bildgebende Massenspektrometrie (B-MS) vor. Dabei werden Gewebeschnitte in eine Matrix eingebettet, im MS platziert und Punkt für Punkt mit einem Laserstrahl abgerastert. Jeder Punkt ergibt ein Massenspektrum mit einer Vielzahl von Proteinen und
Wie die Zweidimensionale Flüssigchromatografie schwierigste Trennfälle lösen kann, erläuterte Dr. Jens Trafkowski von Agilent Technologies. 2D-LC war schon immer eine Herausforderung: Über ein Ventil wird das Effluent der ersten Säule auf die 2. Dimension aufgetragen. Die zweite Säule stellt dabei ein sehr schnelles Trennsystem dar, das die Peaks der ersten Dimension über einen schnellen Gradienten (z.T. in nur 30 s!) weiter auftrennt. Das 1290 Infinity 2D-LC Solution System von Agilent wurde entwickelt, um hohe Auflösung, hohe Trenngeschwindigkeit und Ultrasensitivität miteinander zu kombinieren. Das Gerät ist einfach einzurichten und zu bedienen und ermöglicht es, zwei voneinander unabhängige Proben in nur einem Durchlauf zu trennen. Als Praxisbeispiel nannte der Referent die Trennung der zytostatisch wirksamen Taxanen aus Taxusextrakt. Das neueste System UHPLC Agilent 1290 II wird in 2 Wochen an der Messe Shanghai vorgestellt. Das System weist mehr Funktionen und eine schnellere Software auf. Je nach Aufgabe kann man z. B. leicht zwischen 1D-UHPLC und 2D-LC switchen.
Ausstellung und Workshops
analytik
Das Schweizerische Institut für ABC-Schutz – kurz LABOR SPIEZ – mit über 100 Mitarbeitern ist eine rein zivile Behörde und gehört zum Bundesamt für Bevölkerungsschutz. 1997 trat die Chemical Weapons Convention (CWC) in Kraft. Die OPCW (Organisation for the Prohibition of Chemical Weapons) ist verantwortlich für die Umsetzung der CWC und kontrolliert ihre Einhaltung, wofür sie über ein globales Netzwerk von akkreditierten Analyselabors verfügt. Ausschliesslich akkreditierte Labors können von der OPCW mit der Analyse von Proben (z. B. Bodenproben) beauftragt werden. Eine der Voraussetzungen für die Akkreditierung eines Labors durch die OPCW ist jedes Jahr die erfolgreiche Teilnahme an einem OPCW Proficiency-Test. Die Arbeit der Gruppe für analytische Chemie des Spiez Labors ist aufgrund der riesigen Zahl von infrage kommenden Chemikalien sehr schwierig. Es handelt sich sowohl um Kampfstoffe als auch um ihre Edukte und Abbauprodukte sowie andere Chemikalien und sie sind i. d. R. in komplexem Probenmaterial eingebettet. Ihre Konzentration ist unbekannt und reicht von Spuren bis hin zu reinen Chemikalien. Aufgrund all dieser Herausforderungen bei der Detektion arbeitet die Arbeitsgruppe mit einer Kombination von verschiedenen analytischen Methoden zur Identifikation der gesuchten Substanzen. Bei der Identifikation chemischer Kampfstoffe bestehen hohe Anforderungen an die Labors. Sie erhalten Proben mit unbekanntem Inhalt und Konzentration. Die Probe muss lückenlos bis zur Analyse im Labor überwacht worden und nachverfolgbar sein. Diese sogenannte Chain Of Custody ist zwingend vorgeschrieben. Die Analytik muss sehr breit angelegt sein. Sie beginnt mit der Probenaufarbeitung und bringt die Probe in eine für die Analyse geeignete Form. Dabei ist für die verschiedenen eingesetzten Analysetechniken (GC, LC oder NMR) meistens eine unterschiedliche Probenaufarbeitung notwendig. Für jede Analysetechnik sind in der Regel mehrere verschiedene Probenaufarbeitungen notwendig. Dies hat zur Folge, dass eine Probe in viele Unterproben unterteilt wird, welche alle analysiert werden müssen. Zuerst werden diese mit GC-, GC-MS-, LC-MSund NMR-Methoden gescreent. Aufgrund der hohen Zahl möglicher Chemikalien (Millionen möglicher Substanzen) wurden spezielle Screeningmethoden entwickelt, die spezifisch für Substanzen und Elemente (z.B. Phosphor, Fluor) sind. Die LC-MS Screeningverfahren umfassen MRM/IDA/ Product Ion-Scans und Non-Targeting Screening inklusive In-Source CID-Mode (zur strukturspezifischen Fragment-Ionenbildung) sowie andere Methoden. Nach dem Screening werden die relevanten Substanzen mit mindestens zwei verschiedenen Analysetechniken identifiziert. Martin Schär, SPIEZ LABORATORY
Informativ und abwechslungsreich Die APPLICA hat wieder einmal gezeigt, dass sich neue Methoden und Analysegeräte ständig weiterentwickeln und damit die Möglichkeit eröffnen, Verbindungen zwischen den verschiedenen Disziplinen zu knüpfen. Dem Organisationskomitee ist es gelungen, ein abwechslungsreiches Fachseminar zur Weiterbildung in Analytik, Labortechnik und Biotechnologie zusammenzustellen. Bereichernd war zudem die hohe Qualität der Seminarvorträge, die anschaulich über die jeweiligen Trennmethoden informierten. Die Teilnehmer schätzten an der APPLICA die wertvollen anwenderorientierten und praktischen Informationen und die Möglichkeit, Kontakte mit potenziellen Partnern, Herstellern und natürlich mit Kollegen ■ aufzubauen.
an Ständen und in Workshops gern zu Diskussionen mit den Experten bereit. Zu den Ausstellern zählten ausserdem Shimadzu Schweiz GmbH, Thermo Fisher Scientific
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und die Waters AG. Die Aussteller registrierten eine gestiegene Kaufabsicht der Kunden und zunehmendes Interesse an ihren Produkten.
Analytische Methodik zur Identifikation von Chemischen Kampfstoffen
chromatografie von Metrohm. Die wichtigsten Hersteller und Lieferanten, z. B. Infochroma für Säulen, Geräte und Verbrauchsmaterial waren als Aussteller anwesend und
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analytik
S Ä N TI S A N A L Y TI C A L A G
Innovativer Partner für die Analytik Als Entwickler und Produzent von Verbrauchsmaterialien für die Elementaranalyse und weitere analytische Verfahren ist die Säntis Analytical AG aus Teufen AR ein weltweit führender Nischenplayer. Klein aber fein, heimatverbunden und global ausgerichtet – diese Attribute bilden für die Appenzeller Firma keine Gegensätze, sondern wirken gemeinsam als Erfolgsgarant. RALF MAYER
D
ie moderne Elementaranalytik ist ein komplexes Zusammenspiel katalytischer Reaktionen und präziser Analysenmesstechnik. Ziel ist es, die in einer Probe enthaltenen Elemente Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, und Schwefel (CHNS-Analytik) einzeln zu identifizieren und zu quantifizieren. Stark vereinfacht lässt sich der Prozess wie folgt beschreiben: Die präzise abgewogene Probe wird in einem Verbrennungsrohr in Gegenwart von Katalysatoren (z. B. Kupferoxid, Wolframoxid) verbrannt. Das die Oxide CO2, H2O, NOx und SOx enthaltende Verbrennungsgas wird mittels eines Trägergases in ein Reduktionsrohr überführt, wo die Stick- und Schwefeloxide (z. B. mit Kupfer) reduziert werden. Es folgen die Separation des Gasstroms in Trennsäulen sowie die Detektion der Einzelgase. Systeme für die CHNS-Analyse werden u.a. von Global Playern wie Thermo Instruments, Leco, Elementar oder Perkin Elmar hergestellt und kommen weltweit in Qualitätskontroll-, Umwelt- und Forschungslaboren zum Einsatz. Rund um den Globus verwenden die Analytiker – meistens ohne es zu wissen – dabei auch die Produkte eines «kleinen aber feinen» Nischenplayers aus dem Appenzellerland: Die Säntis Analytical AG ist spezialisiert auf Entwicklung und Produktion von Verbrauchsmaterialien für Elementaranalysegeräte aller gebräuchlichen Fabrikate. Das Portfolio umfasst das komplette Sortiment an Verbrauchsmaterialien für sämtliche Stufen der CHNOS-Analyse (O für Sauerstoff). Neben chemischen Produkten wie etwa Katalysatoren, Absorptionsmittel sowie einer Vielzahl von Referenzstandards zählen dazu Metall-Komponenten wie z.B. Schiffchen und Kapseln (Probenbehälter) aus Zinn, Silber, Nickel oder Aluminium, Verschliesssysteme, Quarzröhren, Separationssäulen, ORinge, Fittings und Schrauben. Bei Verbrauchsmaterialien für die organische CHNS-Analytik ist die Firma nach eigener Auskunft Weltmarktführer, wobei man in
Säntis-Analytical-Team mit den Geschäftsführern Erich Wick (links) und Michael Steiger. (Bilder: Säntis Analytical)
den vergangenen Jahren auch auf dem wachstumsstarken Markt für anorganische Anwendungen erfolgreich Fuss gefasst habe. Zusätzlich Darüber hinaus hat Säntis heute auch Verbrauchsmaterialien für die Spurenelementanayltik (AAS, ICP, ICP-MS, Quecksilberanalyse) sowie für DSC und TOC im Programm.
Vom Säntis aus den Weltmarkt im Blick Vom Unternehmenssitz in Teufen aus hat das achtköpfige Team freie Sicht (wenn es denn das Wetter erlaubt) auf den Namensgeber der Firma, den Säntis. Eine gemeinsame Bahnfahrt beziehungsweise Wanderung auf das 2502 Meter hohe Wahrzeichen des Appenzellerlandes bildet somit einen festen Programmpunkt für Besucher der Säntis Analytical AG. «Der enge persönliche Kontakt zu unseren Geschäftspartnern ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor», erklärt Erich Wick, Managing Director, Präsident und Gründer des Unternehmens. Säntis Analytical beliefert in der Regel spezialisierte Handelsunternehmen, welche die Verbrauchsmaterialien – teilweise im Rahmen von Exklusivverträgen – an die Gerätehersteller weiterliefern. Einen
intensiven Informationsaustausch pflege man auch mit den Herstellern selbst, ergänzt Wick. Zum begehrten Kooperationspartner in dieser innovationsstarken Branche wurden die Teufener natürlich nicht aufgrund ihrer Qualitäten als «Bergführer». Ihre Kompetenz in der Fertigung von Präzisionsteilen und Analytiksubstanzen in Verbindung mit exzellenten Branchenkenntnissen erlaubt es Säntis Analytical, geräte- und kundenspezifische Verbrauchsmaterialien in hoher Qualität und grosser Vielfalt herzustellen. «Flexibilität und Schnelligkeit sind unsere Trumpfkarten», erläutert Managing Director Michael Steiger, der die Säntis Analytical AG partnerschaftlich mit Erich Wick leitet und sich mit diesem auch das Firmenkapital teilt. Die Karte Schnelligkeit können die Teufener insbesondere dann ausspielen, wenn ein Hersteller ein neues Gerät lanciert. «Wir sind in der Lage, sehr rasch die erforderlichen neuen Verbrauchsmaterialien zu entwickeln und zu produzieren», sagt Wick, «damit verschaffen wir uns einen deutlichen Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Die Karte Flexibilität spielt Säntis Analytical zum Beispiel dann aus, wenn Kunden spezielle Anforderungen an
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Form, Grösse oder Packungsgrösse bestimmter Materialien stellen, die von der gebräuchlichen Norm abweichen. Voraussetzung für eine derart konkurrenzlose Kundenfreundlichkeit seien kurze Entscheidungswege. «Wenn uns ein Kunde kontaktiert, hat er sofort den Entscheidungsträger ‹am Draht›, sagen die Firmenchefs, die selber permanent im Alltagsgeschäft mitwirken und «überall mit anpacken, wo es notwendig ist». Das Gespür für die Bedürfnisse des Marktes stand bereits «Pate» bei der Firmengründung im Jahr 1999: Der Appenzeller Erich Wick arbeitete damals in der Geschäftsleitung eines metallverarbeitenden Betriebs, der u.a. Metall-Komponenten für die Elementaranalytik herstellte. Weil Kunden aus der Analytikbranche vermehrt den Wunsch äusserten, nicht nur die Metallteile, sondern das gesamte Sortiment an Verbrauchsmaterialien aus einer Hand beziehen zu können und sein damaliger Arbeitgeber eine solche Sortimentserweiterung nicht vornehmen wollte, gründete Wick seine eigene Firma in Teufen. Bereits im Jahr 2001 stiess Michael Steiger zu Säntis Analytical. Bis heute bildet der Firmensitz in Teufen die zentrale Drehscheibe der gesamten Unternehmenstätigkeit. «Sämtliche Geschäfte werden hier gemacht», stellt Wick fest. Auch alle Entscheidungen zu Neuentwicklungen oder kundenspezifische Modifikationen fällt das kleine Team am Fusse des Säntis. Unterstützt werden die Appenzeller dabei durch die geballte Entwicklungs- und Produktionskompetenz ihrer norditalienischen Partner: In der Region Mailand betreibt Säntis Analytical ihr eigenes Applikationslabor und ist darüber hinaus mit 49 Prozent an einer hoch spezialisierten Produktionsfirma beteiligt, die in ihrem Auftrag Katalysatoren und weitere Verbrauchsmaterialien fertigt. Beide norditalienischen Firmen gingen aus dem Umfeld von Carlo Erba, einem frühen Pionier der Elementaranalytik, hervor. Massgeschneiderte Metallkomponenten lässt Säntis zudem von einer metallverarbeitenden Firma in Fälllanden fertigen, welche exklusiv für die Teufener produziert.
In der Schweiz auch für Laborkunden tätig Die Gefahr, dass der zunehmende Unternehmenserfolg im Appenzellerland Wachstumsträume ausufern lässt, besteht nicht: «Wir wollen ein auf analytische Verbrauchsmaterialien fokussierter Nischenplayer bleiben», betonen die Geschäftsführer. Risikoreiche und kapitalbindende Expansionen beispielsweise in die Gerätetechnik sind nicht ge-
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Kleiner Auschnitt aus dem Sortiment der Säntis Analytical AG.
plant. Im internationalen Markt liegt der Kundenfokus weiterhin auf spezialisierten Händlern. Eine Ausnahme bildet der Schweizer Markt. Hierzulande ist Säntis nämlich auch im Endkundengeschäft tätig. Das bedeutet, dass chemische Laboratorien direkt vom Lager in Teufen aus – und somit schnell und preisgünstig – mit Originalmaterialien für die entsprechenden Gerätetypen beliefert werden. Ihr durch die intensive Entwicklungszusammenarbeit mit führenden Analytikunternehmen gewachsenes Know-how erlaubt es Säntis Analytical zudem, die Anwender im Labor kompetent zu beraten. «Diese Erfahrungen im Schweizer Endkundenmarkt bringen uns wiederum einen Kompetenzgewinn für die Arbeit im eigenen Applikationslabor», beschreibt Wick die positive Auswirkung auf das Gesamtgeschäft.
Innovatives Unternehmen In ihrem Labor in Monza gelang Säntis Analytical bereits eine zukunftsträchtige Eigenentwicklung: «Aquatak» ist ein neuartiges Trocknungsmittel für die Elementaranalyse sowie analytische Spezialanwendungen, welches das üblicherweise verwendete Trocknungsmittel Magnesiumperchlorat ersetzen soll. Aquatak besitzt das gleiche Wasseraufnahmevermögen wie zu Mg(CLO4)2, muss aber im Gegensatz zu diesem nicht als Gefahrgut behandelt werden. Bei so viel produktions- und applikationstechnischem Know-how, Kundennähe und Unternehmergeist darf man auf weitere umwelt- und anwenderfreundliche Innovationen aus Teufen ■ gespannt sein.
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die Minimal- und Maximaltemperatur manuell anzupassen. Die Sicherheitstemperatur kann mithilfe von Werkzeug eingestellt und dank der Anzeige im Display genau angepasst werden. Sie wird durch einen unabhängigen Temperatursensor überwacht. Optische und akustische Warnsignale informieren den Anwender rechtzeitig über auftretende Störungen, wie beispielsweise kritischen Füllstand, kritische Temperatur oder blockierte Pumpe. Mithilfe der integrierten Füllstandserkennung wird der kritische Minimal- und Maximalstand im Bad automatisch erkannt. Dies geschieht mechanisch mithilfe des eingebauten Schwimmers und zusätzlich elektronisch über den integrierten Temperatursensor. Alle Thermostate von IKA entsprechen der höchsten Sicherheitsklassifizierung III (FL) zur Verwendung mit brennbaren Flüssigkeiten gemäss DIN 12876. Mithilfe des einzigartigen und innovativen Wireless Controller (WiCo), dem abnehmbaren Display der control-Versionen der Thermostate (ausser ICC control), wird die sichere kabellose Steuerung der Thermostate
aus einer Entfernung von bis zu zehn Metern ermöglicht. So wird die Anwendersicherheit bei der Arbeit mit giftigen oder flüchtigen Materialen, etwa unter einem Abzug, gesteigert.
Leistung Seit Jahrzehnten ist das Thema Temperaturregelung eine der Kernkompetenzen der Firma IKA. Von dieser langjährigen Erfahrung konnte auch bei der Entwicklung der neuen Thermostate profitiert werden. Die IKA Wärme- und Kältethermostate sind einsetzbar für einen Temperaturbereich von –20 °C bis 250 °C. IKA Heizthermostate erreichen eine Temperaturkonstanz von bis zu ±0,01 K. Der leistungsgeregelte Verdichter des Umwälzkühlers RC 2 ermöglicht eine Temperaturkonstanz von ±0,05 K. Dank der sehr grossen Heizoberflächen wird die schonende Temperierung der Thermofluide sowie ein hervorragender Wärmeübergang sichergestellt. Gleichzeitig sorgt die hohe Heizleistung von bis zu 2500 W bei Heiz- und 400 W bei Kühlthermostaten für schnelle Aufheizzei-
Einfaches und sicheres Handling.
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IKA bietet anschlussfertige Thermostate Packages.
ten. Für den Betrieb bei oder unter Umgebungstemperatur oder zum Anschluss eines Kühlers ist für alle Thermostate eine Kühlschlange verfügbar oder bereits enthalten. Durch die hervorragende Isolierung und die bedarfsgesteuerte Leistungsregelung sind alle IKA Thermostate sehr energieeffizient. Der Umwälzkühler RC 2 beispielsweise benötigt bei Standardanwendungen bis zu 60 % weniger Energie als vergleichbare Wettbewerbsgeräte. Alle Geräte arbeiten mit einer leistungsstarken stufenlos regelbaren PEEK Druck- und Saugpumpe (bis zu 0,7 bar / 26 l/min), die den universellen Einsatz für interne und externe Temperieraufgaben in offenen und geschlossenen Behältern ermöglicht. Sie ga-
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Abnehmbares Display: Wireless Controller (WiCo).
rantiert eine gute Durchmischung im Bad und liefert einen hohen Förderstrom für externe Anwendungen. Durch den Einsatz von hochwertigen Materialien sind IKA Thermostate für eine lange Betriebsdauer konstruiert. Alle produktberührenden Teile sind ausschliesslich aus Edelstahl (V4A), hochbeständigem PEEK, FKM und PTFE gefertigt und sind somit auch für die Arbeit mit Lebensmitteln bestens geeignet.
Intelligenz Standardmässige USB- und RS232-Schnittstellen ermöglichen die Steuerung und das Monitoring der Gerätefunktionen mit einem PC (z. B. mit der IKA Software labworld-
soft®). Nach der Registrierung auf der IKA Homepage kann das Gerät ausserdem mithilfe des neuen Firmware Update Tools stets auf dem neuesten Softwarestand gehalten werden. Der interne und – falls vorhanden – externe Temperatursensor können wahlweise mit 2oder 3-Punkt-Kalibrierung justiert werden. Bei Bedarf kann die Kalibrierung auch werksseitig durch das IKA Serviceteam durchgeführt werden. Alle Thermostate zeichnen sich durch eine sehr benutzerfreundliche und intuitive Bedienung mithilfe von Druck- und Drehknöpfen aus. Die control-Varianten der Geräte bieten viele zusätzliche Funktionen und Eigenschaften. Auf dem abnehmbaren Display können alle wichtigen Prozessparameter (Temperatureinstellungen, Pumpengeschwindigkeit, Sicherheitstemperatur und externe Temperatur) einfach und übersichtlich per Schnellzugriff angezeigt und abgelesen werden. Die Programmierfunktion bietet Platz für zehn Programme, um individuelle Prozeduren durchzuführen (z. B. Programmierung von Temperaturrampen). Die serienmässig enthaltene PT100-Schnittstelle wird in der control-Variante um einen Multi-IO Port (z. B. zur Ansteuerung von Magnetventilen) ergänzt (nur für IC und HBC). ■ IKA-Werke GmbH & Co. KG D-79219 Staufen i. Br. Telefon +49 7633 8310 www.ika.de
IKA Umwälzkühler RC 2.
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Einhängethermostat ICC mit integriertem Standfuss.
WEITERE INFORMATIONEN www.ika.com/thermostats
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K Ö T TE R M A N N
Hohe Anforderungen an moderne Laborabzüge Die stetig wachsenden Anforderungen an Sicherheit, Ergonomie und Wirtschaftlichkeit haben Abzüge zu dem gemacht, was sie heute sind: technisch anspruchsvolle Produkte, die ein hohes Mass an Sicherheit bieten, Arbeitsprozesse effektiv unterstützen und dabei wirtschaftliche Aspekte nicht vernachlässigen. Mit den Abzügen des Köttermann Systemlabor EXPLORIS ist es gelungen, Produkte zu entwickeln, die neue Massstäbe setzen und zeigen, dass Nachhaltigkeit und Sicherheit von Laborabzügen in idealer Weise miteinander vereinbar sind.
Die Anforderungen an Abzüge werden durch Anwender, Betreiber, Gesetzgeber und Versicherer festgelegt. Im Allgemeinen werden dabei den Aspekten Sicherheit, Nachhaltigkeit und Ergonomie besondere Beachtung geschenkt: Laborabzüge müssen sicher sein. Sie schützen die Mitarbeitenden im Labor und unterbinden Schadstoffemissionen in den Laborraum. Ihre Leistungsfähigkeit ist eine elementare Voraussetzung für die Gesundheit von Menschen im Labor. Im Rahmen der Nachhaltigkeit müssen Laborabzüge wirtschaftlich arbeiten und Ressourcen schonen. Denn nachhaltige Laborabzüge sind nicht nur kostengünstig und umweltfreundlich: Sie erfüllen schon heute die Anforde-
rungen von morgen. Nicht zuletzt sollen Laborabzüge leicht bedienbar und ergonomisch sein, um so die Arbeitsprozesse im Labor effektiv zu unterstützen. Denn effizientes Arbeiten am Abzug ermöglicht bessere Ergebnisse in kürzerer Zeit.
Messbare Sicherheit Sicherheit ist die unumgängliche Voraussetzung für jeden Abzug. Daher wird die Sicherheit eines Abzugs in Normen und Richtlinien festgelegt, die in den letzten Jahren wiederholt verschärft wurden. Während die ersten Vorgaben der DIN nur einen definierten Volumenstrom beinhalteten, kamen im Laufe der letzten zwanzig Jahre ausserdem ein Ausbruchstest und eine Robustheitsprüfung dazu. Letztere beiden zeigen, ob der Abzug Prüfgas zuverlässig absaugt und ob diese Leistung auch unter Einfluss einer Störgrösse erbracht wird. Insbesondere die Einführung des Robustheitstests hat dazu geführt, dass die Leistungsfähigkeit von Abzügen in der EU seit 2003 deutlich verbessert wurde.
Abzugleistung digital dargestellt
EXPLORIS EcoPlus: Mit Niedrigenergieabzügen, wie hier dem Köttermann EXPLORIS EcoPlus lassen sich die Betriebskosten eines Abzugs bis zu 30 % reduzieren.
Notwendig für den sicheren Betrieb eines Laborabzugs ist ein einwandfrei arbeitendes Abluftsystem, das den Abzug zuverlässig absaugt. Zur Kontrolle der Abluftleistung hat sich eine Überwachungseinrichtung mit einer digitalen Anzeige des Abluftvolumenstroms bewährt. Hier lassen sich Schwächen in der Leistung des Laborabluftsystems frühzeitig erkennen. Neuste Überwachungseinrichtungen, wie z. B. der Köttermann EXPLORIS TouchTronic, verfügen über ein integriertes Datalogging, das dem Servicepersonal schnell Informationen über alle Fehlfunktionen im laufenden Betrieb übermittelt. Ein zusätzlicher Nebeneffekt: Betriebsparameter können
EXPLORIS VarioTop: Abzüge mit höhenverstellbaren Tischplatten passen sich nicht nur der Grösse des Anwenders an; für ausladendere Versuche wird aus einem Tischabzug ein Abzug mit besonders viel Innenraumhöhe.
vom Anwender per USB-Stick exportiert und per Mail zum Servicetechniker geschickt werden. Der Anwender erhält die korrigierten Daten auf gleichem Weg zurück und aktualisiert die Betriebsparameter des Abzugs per Importfunktion.
Wirtschaftlich, aber sicher! Im Rahmen des Themas «nachhaltige Laboratorien» ist die Wirtschaftlichkeit von Abzügen ein Thema, das vielerorts diskutiert wird. Denn Abzüge verbrauchen eine Menge an teuer aufbereiteter Laborluft. Die Betriebskosten eines Standard-Laborabzugs liegen, grob geschätzt, bei 1000 €/Jahr, wenn
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Zahlen, die überzeugen Abzug konventionell Betriebsdauer pro Abzug (1500 mm Abzug) 1 Stunde
m3
Euro
EXPLORIS EcoPlus® m3
Ersparnis EXPLORIS EcoPlus®
Euro
Euro
600
0,48
375
0,30
0,18
1 Tag (à 8 Stunden) 4800 1 Jahr (250 Tage à 8 Stunden) 1200 000
3,84 960,00
3000 750 00
2,40 600,00
1,44 360,00
1 Jahr (250 Tage à 24 Stunden) 3600 000
2880,00
2 250 000
1800,00
1080,00
Tabelle: Reduktion der Betriebskosten mit Niedrigvolumenabzügen, wie hier dem Köttermann EXPLORIS EcoPlus, ergibt sich ein grosses Einsparpotential gegenüber konventionellen Abzugstypen.
man von einem 8-Stunden-Betrieb ausgeht. Aus ökologischen und ökonomischen Gründen ist es daher wichtig, den Luftvolumenstrom des Abzugs zu reduzieren. Diese Reduktion der Luftvolumenströme unterhalb des seit Langem üblichen Volumenstroms von 400 m3/h pro lfd. m Abzugsbreite erfordert eine spezielle technische Adaption der etablierten Abzüge. Denn auch bei geringem Luftverbrauch muss das hohe geforderte Niveau an Ausbruchssicherheit gewährleistet sein. Dazu haben sich zwei Prinzipien etabliert: ■ Die Verwendung eines Luftschleiers im Frontbereich des Abzugs ■ Eine besondere, strömungstechnisch optimierte Gestaltung des Abzugsinnenraums Beide Verfahren ermöglichen eine Reduktion des Abluftvolumenstroms von 400 m3/h pro lfd. m Abzugsbreite auf ca. 250 m3/h und senken damit den Luftverbrauch um mehr als 30%. Die sich hieraus ergebenden Potenziale zur Betriebskostensenkung lassen sich der Tabelle entnehmen. Wichtig ist, dass bei der Entwicklung von Niedrigvolumenabzügen die Sicherheit nicht auf der Strecke bleibt. Dass dies nicht der Fall ist, bewies der EXPLORIS EcoPlus eindrücklich: Zur Festlegung eines Sicherheitsstandards für Abzüge fordert die Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BGRCI) im anspruchsvollen Robustheitstest einen maximalen Prüfgasausbruch von 0.65 ppm. Der EcoPlus konnte mit einem Prüfgasausbruch von 0.2 ppm seine Sicherheit unter Beweis stellen, das entspricht einer Grenzunterschreitung um ca. 70% und das bei einem Abluftvolumenstrom von 250 m3/h pro lfd. m Abzugsbreite. Damit zählt er zu den Besten seiner Klasse. Es ist bemerkenswert, dass für die guten Ergebnisse einzig die besondere geometrische Gestaltung des Abzugsinnenraums verantwortlich ist. Wartungsrelevante, technisch aufwendige Stützstrahltechnik fällt somit weg.
Anwenderorientiert und ergonomisch Wie lassen sich Arbeitsprozesse am Abzug unterstützen? Das war die zentrale Frage, die Köttermann in der Konzeptionsphase des neuen EXPLORIS-Abzugs seinen Kunden gestellt hat. Folgende Kundenwünsche wurden umgesetzt: Anwenderfreundlich zeigt sich beispielsweise das Öffnen des Frontschiebers per Fusstaster. Das geht nicht nur schnell, sondern es bleiben beide Hände frei für den Transport von Gefahrstoffen oder zerbrechlichen Glasgeräten. So wird Sicherheit durch scheinbar unwesentliche Kleinigkeiten deutlich erhöht. Die Marktstudie zeigte auch, dass eine Zeitsteuerung der Steckdosen im Abzug hilfreich ist. Denn in der Alltagshektik geht manchmal vergessen, Versuche rechtzeitig zu beenden. Die Lösung aus dem Hause Köttermann ist eine der vielen Funktionalitäten der EXPLORIS TouchTronic: Bis zu acht Steckdosen im Innenraum lassen sich jede für sich ■ manuell über TouchTronic ein- oder ausschalten ■ über einen Count-Down-Timer nach einem voreingestellten Zeitraum schalten. So können Versuche z.B. durch Abschalten von Heizquellen nach einem voreingestellten Zeitintervall beendet werden. ■ über einen Start-Stop-Timer innerhalb eines festgelegten Zeitintervalls aktivieren. So können Steckdosen z.B. gezielt zum Arbeitsschluss oder über das Wochenende ausgeschaltet werden. Lässt sich der Prozess nicht über das Schalten von Steckdosen stoppen, erinnert die TouchTronic den Anwender nach Ablauf einer voreingestellten Zeit (Kurzzeitweckfunktion). Ein ergonomisches Novum sind motorisch höhenverstellbare Abzüge, die kleineren Personen oder Rollstuhlfahrern einen ergonomischen Zugriff auf die Tischplatte ermöglichen. Hier sind zwei Varianten möglich: Einerseits die Absenkung des gesamten
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Abzugs oder andererseits lediglich die Tischplatte innerhalb eines fest stehenden Gehäuses zu bewegen. Dieses zweite Konzept verfolgt z.B. der neue EXPLORIS VarioTop. Zusätzlich zur individuellen Anpassung an den Anwender lässt sich durch das Absenken der Tischplatte ein grösserer Innenraum schaffen. Das ist nützlich, wenn z.B. in einem Abzug mitunter mit hohen Geräten, wie z.B. Destillationskolonnen oder Chromatographiesäulen gearbeitet wird. Über das Display der EXPLORIS TouchTronic lassen sich verschiedene Einstellungen der Tischplattenhöhe speichern, so dass stets in optimaler Arbeitshöhe gearbeitet werden kann.
Innovative Abzüge In den letzten Jahren haben Laborabzüge einen deutlichen Innovationsschub erhalten und bieten Anwendern nicht nur mehr Sicherheit als in internationalen Normen gefordert, sondern leisten auch ihren Beitrag zur Ressourcenschonung und Kostenreduktion. Elektronische Systeme zur Überwachung der Funktionsfähigkeit und integriertem Datalogging sämtlicher Betriebsparameter, zur motorischen Ansteuerung des Frontschiebers oder integrierte Steckdosentimer zählen inzwischen zur Standardausstattung moderner Laborabzüge. Ausgeklügelte lufttechnische Systeme ermöglichen es, Abzüge mit bis 30% Energieersparnis zu betreiben. So leisten moderne Laborabzüge ihren Beitrag für Ressourcenschonung und Kostenersparnis im La■ bor. Köttermann AG CH-8625 Gossau ZH Telefon 044 936 18 09 systemlabor@koettermann.com www.koettermann.ch
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C U R R E N TA A N A L Y TI K
Blick auf das Wesentliche In der chemischen und pharmazeutischen Industrie reichen Identitätsbestimmungen bei Stoffen weit über eine rein qualitative «Passkontrolle» hinaus. Vielmehr geht es darum, die wesentlichen Stoffeigenschaften und Zusammensetzung zu ermitteln sowie zu bewerten. Die Currenta Analytik bietet diese Dienstleistung unter Verwendung von modernsten Techniken im Chempark Leverkusen an. Dr. Jana Moldenhauer(1) und Oliver Gehrmann(2)
Behörden und Auftraggeber fordern bei der Registrierung und Zulassung von Substanzen, wie zum Beispiel Industriechemikalien, Bioziden, Wirkstoffen oder Pflanzenschutzmitteln eine Charakterisierung der für Mensch und Umwelt relevanten physikalisch-chemischen Eigenschaften. Die Grundlage einer solchen Bewertung ist die genaue Kenntnis der Zusammensetzung des Stoffes. Diese wird durch Identitätsbestimmungen mit verschiedenen Methoden sichergestellt. Mithilfe solcher Untersuchungen lassen sich Risiken und Kosten bei Produktion, Vermarktung, Nutzung und Entsorgung eines Stoffes bewerten. Um sich ein profundes, den komplexen gesetzlichen Vorgaben wie REACh oder dem Qualitätsstandard GMP standhaltendes Urteil über eine Substanz erlauben zu können, muss tief in deren Struktur und Zusammensetzung geschaut werden. Auf diese Aufgabe hat sich die Currenta GmbH & Co. OHG im Chempark Leverkusen in der Strukturaufklärung spezialisiert. Für seine Kunden inner- und ausserhalb des Chemparks hat der Analytikdienstleister die richtigen Geräte sowie erfahrene Mitarbeiter zusammengebracht.
Typische Vorgehensweise Im einfachsten Fall geht es darum, die Struktur einer Reinsubstanz aufzuklären. Zu diesem Zweck bedient sich Currenta der messtechnischen Möglichkeiten der Kernspinresonanzspektroskopie (NMR), der Infrarotspektroskopie (IR) sowie der Massenspektrometrie (MS). Die so gesammelten analytischen Daten werden ausgewertet und abschliessend ein Bericht unter den erforderlichen Regularien (REACh, GLP, GMP) erstellt. Manchmal geht es aber auch um die Struktur einer Nebenkomponente in einer Wirkstoffformulierung oder einer Reaktionsmischung. Dann setzt die Strukturaufklärung eine LCMS-Analyse (Flüssigchromatographie MS) mit einem hochauflösenden Massendetektor ein. Die Masse kann auf vier Nach-
Das Kernspinresonanzspektrometer mit Cryoprobenkopf zeichnet sich dadurch aus, dass es Ergebnisse auch mit geringen Substanzmengen und dank guter Auflösung auch bessere Ergebnisse bei der Untersuchung von Mischungen liefert. (Bild: Currenta)
kommastellen genau bestimmt werden. Für jedes Signal in der Chromatographie lässt sich somit eine Summenformel generieren. Darüber hinaus ist es möglich, mit hoher Energie Bindungsbrüche herbeizuführen und für die entstandenen Fragmente Summenformeln zu bestimmen. Unter Berücksichtigung von Herstellung, Lagerung und typischen Abbaumechanismen kann hier die Strukturaufklärung bereits abgeschlossen sein. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, bietet Currenta mit der Isolierung der Nebenkomponente mit Präparativer HPLC (Hochleistungsflüssigkeitschromatographie) und ergänzend 1Dund 2D-NMR weiterführende Methoden zur Strukturaufklärung an. Zu den Stärken des Labors in Leverkusen gehört die Strukturaufklärung von Unbekannten – auch in sehr geringen Mengen.
Die Grundlage dafür schaffen vor allem moderne Geräte, wie zum Beispiel das hochauflösende Massenspektrometer oder das 700 MHz Kernspinresonanzspektrometer mit Cryoprobenkopf im Zusammenspiel mit fachkundigem, erfahrenem Personal.
Kundenbeispiel aus dem Chempark Wirkstoffe enthalten oft verschiedene Nebenkomponenten, die gegenüber behördlichen Stellen allesamt eindeutig beschrieben sein müssen. Der Spezialchemie-Konzern LANXESS beauftragt zum Zwecke der Identifikation von Nebenkomponenten seiner Produkte oftmals die Currenta Analytik, die zur Erfüllung dieser anspruchsvollen Aufgabe auf alle dafür erforderlichen Techniken und erfahrenes Personal zurückgreifen kann.
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Einsatzperspektiven der Strukturaufklärung Zu den Stärken der Currenta gehört eine Vielfalt von Methoden, die bereits seit vielen Jahren zur Strukturaufklärung von erfahrenen Mitarbeitern eingesetzt werden. Auf engem Raum steht somit ein Methodenverbund auf Basis von IR, NMR, MS, LCMS und GCMS zur Verfügung. ■ UVCB-Substanzen: Diese durch sehr viele Bestandteile, teils unbekannte und auch variable Zusammensetzung gekennzeichneten Stoffe lassen sich auf diese Weise analysieren. Denn Behörden fordern für alle Bestandteile grösser 10 Prozent sowie für die Klassifizierung relevanter Stoffe sowohl deren Identität als auch deren Anteil in der Mischung. ■ Komplexe Mischungen: In diesem Fall kommt es zunächst auf das Zusammentragen relevanter Infos zur Herstellung und den Bestandteilen an. Eine anschliessende Übersichtsanalytik auf Basis von LCMS/GCMS, NMR und Elementanalytik rundet das Bild ab. ■ LC/HR/MS (ESI-TOF): Durch diese gekoppelte Technik lassen sich komplexe Substanzgemische, vor allem aber auch Nebenkomponenten analysieren. Die Strukturaufklärung erfolgt durch hochauflösende Massenspektrometrie (HRMS). Die Generierung von Summenformeln und Fragmentanalyse – auch von Nebenkomponenten – ist bis in den ppb-Bereich möglich. Abkürzugen: IR Infrared NMR Nuclear Magnetic Resonance MS Mass Spectrometry GC Gas Chromatography LC Liquid Chromatography HR High Resolution ESI Elektrospray Ionisation TOF Time of Flight UVCB Unknown, of Variable Composition, or of Biological Origin
Das Vorgehen der Currenta Analytik war dabei in einem Fall wie folgt: Mit LCMSUntersuchung mit hochauflösender Massenspektrometrie liess sich die Summenformel der Nebenkomponente, die nur in sehr geringen Mengen im Wirkstoff enthalten ist, eindeutig bestimmen. Auf diese Weise konnte aber nicht geklärt werden, um welches Konstitutionsisomer (verschiedene chemische Verbindungen mit identischen molaren Massen) es sich bei der Nebenkomponente handelt. Daher wurde weiter die Nebenkomponente isoliert und mittels NMR-Spektroskopie untersucht. Aufgrund sub-stanzspezifischer Eigenschaften war es
Currenta Analytik Currenta bietet einen umfassenden analytischen Service für Forschung, Entwicklung und Produktion in der Industrie. Das Methodenspektrum reicht dabei von standardisierten Qualitätsprüfungen bis hin zur anspruchsvollen Strukturanalytik. Basismethoden wie Elementanalytik und Chromatographie werden ergänzt durch moderne Kopplungstechniken und durch spezielle Verfahren wie die Oberflächenanalytik. Dank methodischer Vielfalt, moderner Labortechnik, höchsten Qualitätsstandards und kompetenter Beratung kann das Joint Venture von Bayer und Lanxess analytische Fragestellungen in verschiedensten Arbeitsbereichen lösen. Dazu gehören zum Beispiel die Agrochemie, Festkörper- und Oberflächenanalytik, Industriechemikalien/Qualitätsprüfungen, Methodenvalidierung, Pharma, Polymere, REACh/Consulting, Regulatorische Studien (GLP), Spektroskopie/Strukturaufklärung, Stabilitätsprüfungen und Umweltanalytik. Die Currenta-Labors sowie alle eingesetzten Verfahren erfüllen alle erforderlichen und gebräuchlichen Qualitätsstandards (DIN EN ISO/IEC 17025, GMP, GLP).
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trotzdem nicht möglich, alle Konnektivitäten über Fernkopplungen vollständig herauszufinden. Zum Vergleich wurden deshalb anschliessend beide Konstitutionsisomere synthetisiert und danach die LCMS- und NMR-Daten dieser Referenzen mit den Daten der isolierten Verbindung verglichen. Eines der beiden synthetisierten Isomere wies eine identische hochauflösende Masse, Fragmentierung im MS, Retentionszeit und Lage der NMR-Signale zu der Nebenkomponente auf. Somit war es möglich, die Struktur eindeutig aufzuklären.
Verbund eröffnet Perspektiven Insgesamt sind in der Currenta Analytik sämtliche Techniken vorhanden, um eine Vollcharakterisierung einer Probe zu ermöglichen. So lassen sich flüchtige Nebenkomponenten auf Grundlage der Gaschromatograhie unter Zuhilfenahme von Datenbanken zur Strukturaufklärung bestimmen. Mithilfe der Elementanalyse und Röntgenstrukturanalyse können auch nicht-organische Verunreinigungen identifiziert werden. Jenseits der Analysetechnik profitiert der Currenta-Kunde vom vielfältigen Wissen der Mitarbeiter über Messegeräte und Stoffe und den Umgang mit Behörden. Dies verringert Nachfragen, Zusatzaufwand und Kosten spürbar, wenn es um die Registrierung und die Zulassung von identifizierten ■ Stoffen geht.
ZU DEN AUTOREN (1) Dr. Jana Moldenhauer, Leiterin des Labors für Strukturaufklärung, (2) Oliver Gehrmann, Unternehmenskommunikation, Currenta GmbH & Co. OHG
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Z W E I N E U E R O B O TE R M O D E L L E F Ü R M E D I Z I N - U N D P H A R M A TE C H N I K VO N K A W A S A K I
Hilfreiche Arme in hochsensiblem Gelände Die Feinmotorik ist ergreifend, das Tempo immer gleich bleibend: Wer auf dezente bis sterile Mitarbeit in Forschung und Produktion setzt, kommt an MC004N und MS005N in Zukunft schwer vorbei.
Roboter im Einsatz.
Die beiden neu entwickelten Robotermodelle von Kawasaki Robotics sind speziell für den Einsatz im Reinraum konzipiert worden – und damit für eine veritable Karriere in der Medizin- und Pharmatechnik prädestiniert. Vor allem Prozesse, die bisher nur manuell und ohne konstante Qualität realisiert werden konnten, werden dadurch ab sofort automatisierbar. Als Weiterentwicklung der ausgelaufenen F-Serie (Roboter bis 60 kg) und der aktuellen R-Serie (bis 80 kg) sowie mit weiter ausgereifter, angewendeter Technik eignen sich beide Robotervarianten insbesondere für das Handling von Proben und Tests sowie zum Erstellen individueller Arzneien. Durch ihr äusserst kompaktes Armdesign und die besonderen, sterilen Oberflächeneigenschaften können sie im Laborbetrieb bisher manuell ausgeführte Handhabungen zuverlässig und mit hoher Genauigkeit übernehmen. Damit wird menschliche Arbeit nicht überflüssig, sondern sinnvoll entlastet: Was oft nur mit kompliziertem, bisweilen prekärem Einsatz zu leisten war, wird durch den Roboter-Einsatz funktionaler und sicherer. Die «neuen Assistenten» sind komplett in Edelstahl gefertigt bzw. mit einer 2K-Lackie-
rung versehen sowie VHP-beständig (vaporisiertes H202). Sie werden in Schutzklasse IP67 ausgeführt und entsprechen der ISOKlasse 5 für Reinräume. Dadurch eignen sie sich vor allem für den Einsatz in hochsterilen Bereichen, von der Medizin- bis zur Nukleartechnik. In ihrem hilfreichen Arm mit durchgängigem Handgelenk (Hollow Wrist)
Modell MC004N
Modell MS005N
sind alle Anwendermedien zur Adaption geschlossener Greifwerkzeuge integriert. Der MS005N ist darüber hinaus mit einer 7Achs-Kinematik ausgestattet, durch die eventuelle Störkonturen vermieden werden. So sind für ihn auch komplexe Bewegungsabläufe in verschiedene Richtungen bzw. «um die Ecke» kein Problem. Nicht riesige Zahlen, sondern zwei bescheidene Ziffern sprechen für die akkurate Performance der neuen Pharma-Roboter: 0,05 und 0,1. Sie markieren die Wiederholungsgenauigkeit in Millimeter, mit der MC004N und MS005N ihre Aufgaben in hochsensiblem Gelände verrichten. Damit lassen sich viele Prozesse reibungsloser steuern – wie etwa das autonome Handling von Stammzellenkulturen, die automatisierte Herstellung von Sondermedikamenten, das Probenhandling in der experimentellen Pharmazie und die Medikamentenentwicklung. Gut 40 Jahre Erfahrung in der Roboter-Entwicklung stecken in den beiden «Medizinern», wie sie beim Hersteller heissen, und sollen sich jetzt auch jenseits der Werkhallen im Labor bewähren. Damit erweitert Kawasaki Robotics sein Konzept der sinnvollen Automation («genau da, wo es klemmt») auf die Medizin- und Pharmatechnik. Entsprechend freut man sich im Unternehmen über die marktreife Innovation. «Wir stehen für Entwicklung am Puls des Marktes», sagt Carsten Stumpf, Senior Marketing und Sales Manager bei Kawasaki Robotics. «Wir haben hier eine konsequente Weiterentwicklung bestehender Roboterklassen, bei der bewährte Technik auf einen für Roboter jungen Markt adaptiert wird. Darum sind wir einigermassen stolz auf das erreichte Resultat.» Kawasaki Robotics GmbH D-41468 Neuss Telefon +49 (0)2131 34260 info@kawasakirobot.de www.kawasakirobot.de
produkte
Q u a l i t y
Preisgünstig Temperieren im Labor: Thermostate für Temperieraufgaben von –30 °C bis +200 °C > Die MPC-Thermostatenreihe von Huber empfiehlt sich für viele Routineaufgaben im Labor. Die Geräte sind preisgünstig, einfach bedienbar und bereits serienmässig mit natürlichem Kältemittel ausgerüstet. Weitere Pluspunkte sind die grosse LED-Temperaturanzeige sowie eine RS232Schnittstelle und Statusanzeigen für Pumpe, Heizung und Kühlung. Die Thermostate eignen sich beispielsweise zur Probentemperierung, für Materialprüfungen oder zum externen Temperieren von Messgeräten und Versuchsaufbauten. Alle Modelle sind mit einem Übertemperatur- und Unterniveauschutz der Klasse III/FL (DIN 12876) ausgestattet und erreichen eine Temperaturkonstanz von ±0.05 ºC. Die Umwälzpumpe erzielt Leistungen von 20 l/min, 0.2 bar (druckseitig) bzw. 17 l/min, 0.18 bar (saugseitig). Erhältlich sind Einhänge-, Umwälz- und Badthermostate bis +200 ºC sowie Kältethermostate für Arbeitstemperaturen bis –30 ºC. Abgerundet wird das Angebot mit Zubehörartikeln wie Testglaseinsätzen, Stellböden, Baddeckeln, Fühlern sowie Schläuchen und Temperierflüssigkeiten. Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH D-77656 Offenburg Telefon +49 (0)781 960 30 info@huber-online.com www.huber-online.com
Single-Use Hybrid Purifier für die optimale Zellkultur-Klärfiltration > Der neue 3M Emphaze AEX Hybrid Purifier optimiert die Klärfiltration von Zellkulturen und unterstützt die weiterführende Aufreinigung im Downstream-Prozess von monoklonalen Antikörpern. Durch den hybriden Aufbau, bestehend aus einem Anionenaustausch-Hydrogel kombiniert mit einer Keimzahl-reduzierenden Membran, liefert er eine aussergewöhnliche Aufreinigung in einem Prozessschritt. Somit wird bereits in einer frühen Prozessstufe eine bestmögliche und ökonomische Produktreinheit erzielt. Das synthetische, multifunktionale System klärt Zellkulturen und enthält sowohl ein Q-funktionales Anionenaustausch-Hydrogelmedium als auch eine integrierte Membran für die Rückhaltung von Feinpartikeln und der Keimzahlreduktion. Die hohe Bindungskapazität für negativ geladene Verunreinigungen und die definierte, finale 0.2 µm-Porengrösse des Emphaze AEX Hybrid Purifiers führen während der ganzen Klärfiltration zu einer aussergewöhnlich hohen Reduzierung der Trübung. Insbesondere zeigt sich durch die Anionenaustausch-Funktionsweise eine signifikante Abreicherung von Verunreinigungen wie DNA und HCP. Die 0.2 µm-Membran liefert zusätzlich eine starke Reduktion der Keimzahlbelastung. Der Emphaze AEX Hybrid Purifier sorgt nicht nur für eine ausgezeichnete Reduktion von Verunreinigungen wie Trübung, DNA, HCP und Keimzahlbelastung, sondern bietet auch eine vergleichbare Durchsatzleistung wie die besten Tiefenfeinfilter. Darüber hinaus erhöht er die Leistung und den Schutz der nachfolgenden chromatografischen Schritte wie z. B. Protein A Säule. Der single-use Emphaze AEX Hybrid Purifier ist auch wirtschaftlich interessant, da durch die frühzeitige, höchstmögliche Produktreinheit Downstream-Prozesse geschützt werden und somit eine Senkung der gesamten Betriebskosten ermöglicht wird. 3M (Schweiz) GmbH CH-8317 Tagelswangen Telefon 052 354 20 00 purification.ch@mmm.com www.3M-filtration.ch; www.3M.com/ch/emphaze
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produkte
Neu gestalteter Internetauftritt der Kubo Gruppe testo Saveris 2: Temperatur- und > Die Kubo Gruppe hat ihren InFeuchteüberwachung neu gedacht ternetauftritt neu gestaltet: Neues responsive Design, klare Struktur und kompakte Informationen zeichnen den neuen Auftritt aus. Der Internet Auftritt der Kubo Gruppe wurde inhaltlich, gestalterisch und technisch komplett überarbeitet. Die wichtigste Neuerung ist das responsive Design, das den Benutzern erlaubt, auch auf allen mobilen Geräten der neueren Generation den Kubo Auftritt in einer benutzerfreundlichen Darstellung zu nutzen. Der neue Auftritt zeigt sich im modernen Design, das eine intuitive Orientierung erleichtert. Kompakte Informationen und klare Strukturen ermöglichen das schnelle Auffinden aller gewünschten Informationen. Optisch wurde der Auftritt mit grösseren Bildern und Fotogalerien aufgewertet. Nebst den bisherigen bewährten Inhalten wie Informationen zu Produkten, Downloads, Angaben zu den Gesellschaften und Ansprechpartnern wurde der Auftritt mit einigen neuen Inhalten ergänzt: Der Zugriff auf den Onlineshop ist dank der prominenten Platzierung schneller. Im Punkt «Agenda» erhalten die User Informationen zum nächsten Event bei der Kubo Gruppe. Alle Inhalte können nun auch ganz einfach weitergeleitet oder auf Social-Media-Plattformen geteilt werden. Kubo Tech AG CH-8307 Effretikon Telefon 052 354 18 45 info@kubo.ch; www.kubo.ch
Agile X – Industrie-Tablet-PC für den Einsatz im Ex-Bereich
> Mit testo Saveris 2 vereinfacht die Testo AG die automatisierte Überwachung klimatischer Umgebungsbedingungen entscheidend und betritt als einer der ersten Messtechnik-Hersteller das Internet der Dinge. testo Saveris 2 wurde entwickelt, um Temperatur und Feuchte einfach, jederzeit und überall überwachen zu können – ohne, dass dies auf Kosten der Sicherheit geht oder man sich mit aufwendiger Software oder komplizierten Bedienungsanleitungen herumschlagen muss. Um dies zu ermöglichen, setzten die Entwickler auf das Internet der Dinge. Darin sind nicht mehr nur Computer, sondern auch normale Alltagsgegenstände ständig mit dem Internet verbunden. Auf diese Weise werden sie «intelligent» und können untereinander und mit dem Web Informationen austauschen. Nach diesem Prinzip funktioniert das neue testo Saveris 2: Über Sensoren nimmt das System Temperatur- und Feuchtewerte auf und überträgt sie per WLAN an die Cloud. Hier werden die Messwerte sicher gespeichert und können jederzeit mit Smartphone, PC oder Tablet abgerufen werden. Das befreit die Verantwortlichen vom Druck, immer vor Ort sein zu müssen, um ihre Messwerte unter Kontrolle zu haben. Im Fall einer Grenzwertverletzung erfolgt die Alarmierung per SMS und E-Mail. testo Saveris 2 ist in verschiedenen Varianten erhältlich. Zur Wahl stehen fünf verschiedene Temperaturund Feuchtefühler sowie drei Lizenzmodelle für die Nutzung der Cloud. Testo AG CH-8617 Mönchaltorf Telefon 043 277 66 66 info@testo.ch; www.testo.ch; www.testo.ch/de/saveris2/
> Der BARTEC Agile X ist der weltweit flachste, für ATEX Zone 2 zertifizierte Industrie-Tablet-PC für den Einsatz in rauen Umgebungen. Für Mobile Worker wird es zunehmend wichtiger, im Feld Zugriff auf unternehmensinterne Daten und Systeme zu haben. WLAN und optionale LTE-Module des Agile X ermöglichen Datenaustausch in Echtzeit und durchgehende Vernetzung, die Arbeiter im Feld benötigen, um ihr Büro in den Ex-Bereich zu bringen. Eine Erweiterungsschnittstelle auf der Rückseite ermöglicht, den ex-geschützten Tablet-PC durch spezielles Zubehör wie einen RFID-Reader mit weiteren Datenerfassungsmöglichkeiten neben dem integrierten Barcode-Scanner auszustatten. Das auf dem Tablet-PC installierte Betriebssystem Windows Embedded 8.1 Industry Pro bietet zusätzliche Sicherheitsfunktionen wie eine Gerätesperre oder eine eingebettete Aktivierung, die es erlaubt, einen Produktschlüssel für mehrere Geräte zu nutzen. Durch die Büro-Docking-Station gelingt der nahtlose Übergang vom Büro zum Ausseneinsatz. Sollte das Gerät gestohlen werden, kann es über Computrace getrackt werden. Agile X hält Stössen, Vibrationen und selbst dem Sturz aus mehr als einem Meter Höhe auf Beton stand. Es kann in einem T-Bereich von –20°C bis +40°C eingesetzt werden. Durch die IP65-Zertifizierung ist das Gerät staub- und wasserdicht. Mit seinem grossen hochauflösenden 10,1" LEDDisplay bietet das Gerät sehr gute Sicht bei allen Tageslichtbedingungen. Die Multi-Touch-Technologie ermöglicht es dem Nutzer, zwischen Fenstern zu wechseln, Screenshots aufzunehmen, zu drehen und hineinzuzoomen.
Neue Bediensoftware für die HR-CS AAS der contrAA-Serie
Bartec Engineering + Services AG 6330 Cham Telefon 041 747 2727 info@bartec.ch; www.bartec.ch www.bartec-mobile.com
Analytik Jena AG D-07745 Jena Telefon +49 (0)36 417 770 info@analytik-jena.de www.analytik-jena.de
> Das ASpect CS-Softwarepaket Version 2.0 für die High-Resolution Continuum Source (HR-CS) AAS mit der contrAA-Serie enthält eine Reihe innovativer Funktionen, welche die Produktivität, die Flexibilität und den Bedienkomfort deutlich erhöhen. Mehrere Elementlinien im Spektrenfenster können jetzt simultan ausgewertet werden. Integrationsbereiche der einzelnen Linien lassen sich frei definieren, einschliesslich der Kombination mehrerer Linien eines Elements. Eine neue Methode zur Untergrundkorrektur und eine verbesserte spektrale Korrektur erlauben eine einfache und automatische Korrektur von komplexem, strukturiertem Untergrund und Linienüberlagerungen. Die ASpect CS ist dank des intelligenten Softwaredesigns intuitiv zu bedienen. Einfache Erstellung analytischer Methoden für ein oder mehrere Elemente, automatische Optimierungsroutinen, die für jede Applikation die optimalen Messbedingungen finden und umfangreiche Funktionen zur Qualitätskontrolle gewährleisten verlässliche Ergebnisse. Die manipulationsgeschützte Datenspeicherung ermöglicht die einfache Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse sowie kinderleichten Datenaustausch, Nachberechnungen und Datensicherung. Mithilfe des integrierten Protokollgenerators kann der Anwender individuelle Ergebnisprotokolle im Handumdrehen erstellen. Das Update ist für alle contrAA-Anwender verfügbar. Infos: service@analytik-jena.de.
VFF – Seit Jahrzehnten Spezialist für Füllkörper und Kolonneneinbauten «Made in Germany» > Die Vereinigte Füllkörper-Fabriken GmbH & Co. KG (VFF) ist Europas grösster Hersteller von Füllkörpern und Inert-Kugeln. Für alle Anwendungen in der Stoff- und Wärmeübertragung u. a. im Raffinerie- und Chemiebereich liefert VFF weltweit das komplette Programm an Füllkörpern, Inert-Kugeln, Kolonneneinbauten und Demistern (Tropfenabscheidern) – jeweils in allen relevanten Werkstoffen und Grössen. Das Produktportfolio von VFF umfasst nicht nur eine grosse Auswahl an hochwertigen Standard-Füllkörpern, sondern beinhaltet auch moderne Hochleistungsfüllkörper. Gerne stellt Ihnen das VFF-Team das komplette Lieferprogramm sowie den neuen Hochleistungsfüllkörper VFF-Twin-Pak (Bild, oben) aus Metall vor, der aufgrund seiner herausragenden Leistung Ihren Prozess deutlich optimieren kann. Eine jahrzehntelange Zusammenarbeit mit den Kunden sowie das intensive Auseinandersetzen mit dem Produkt ist die Basis für die konsequente Weiterentwicklung der bewährten DURANIT Inert-Kugeln (Bild, unten). Die DURANIT X500-Qualität verbindet eine beispiellos hohe Druckfestigkeit mit einer ausserordentlich niedrigen Wasseraufnahme.
Neue IKA® Umwälzkühler
Chempro GmbH; CH-8408 Winterthur; Telefon 052 336 25 12; info@chempro.ch; www.chempro.ch
Sepiatec: Einfacher und solider Einstieg in SFC > SEPIATEC ist durch sein paralleles SEPMATIX 8-Säulen SFC bekannt geworden. Das System mit der patentierten «8x FlowControl» teilt den Fluss einer Pumpe in 8 Kanäle und so in 8 Säulen mit Flussraten zwischen 0,5 und 20 ml/min für eine unabhängige, schnelle 8-fache Trennung einer chiralen oder achiralen Verbindung. Folgerichtig entwickelte SEPIATEC das PREP SFC 100, welches mit Flussraten von bis zu 100 ml/min arbeitet und sich durch die kleine Standfläche, schnelle und einfache Installation sowie grösste Bedienerfreundlichkeit auszeichnet. Das Trennen für grosse Säulen mit 30 mm Durchmesser und bis zu 250 mm Länge ist für das SFC 100 ausgelegt, womit die entscheidenden Vorteile der sich etablierenden SFC Technik zum Tragen kommen: ■ schärfere Peaks und bessere Trennungen ■ viel schnellere Chromatographie-Läufe ■ alles bei enormer Lösungsmittelersparnis. Bis zu drei Lösungsmittel sind zur Trennung einsetzbar. Auch die Verwendung von Ethanol als Modifier ist bei einem System-Druck von 300 bar kein Problem. Der Systemdruck wird über ein schnelles elektronisches Ventil gesteuert. Für die Detektion sorgt ein DAAD UV/VIS Detektor mit einem Bereich von 190-740 nm. Das SFC 100 System ist auch mit einem MS von Advion (Ithaca USA), dem expression CMS (Compact Mass Spectrometer) erhältlich. Dies ist ein neues Massenspektrometer mit aktueller Single-Quadrupol-Technologie. IGZ Instruments AG; CH-8045 Zürich; Telefon 044 456 33 33; igz@igz.ch; www.igz.ch
Neue Produkte für die Mikroskopie von Greiner Bio-One > Der transparente Kunststoff-Objektträger des CELLview Slide (Bild) hat einen eingebetteten 145 µm dicken Borsilikat-Glasboden, auf dem ein ablösbares, schwarzes Polystyrol-Gehäuse aufgebracht ist. Dieses Gehäuse unterteilt den Objektträger in 10 runde Kompartimente, die jeweils der Grösse eines Näpfchens einer Standard-96Well-Platte entsprechen. Dank des ablösbaren Gehäuses kann der Objektträger für weitere Arbeitsschritte, wie zum Beispiel histochemische Färbungen, verwendet werden. Der autofluoreszenzfreie Glasboden der CELLview-Produkte verhindert eine Depolarisierung des Lichts und sorgt für eine maximale spektrale Transmission. Somit können alle CELLview-Produkte problemlos für die Fluoreszenzmikroskopie und z.B. auch für LiveCell-Imaging, Phasenkontrastmikroskopie, konfokale Mikroskopie (CLSM/LSCM) usw. verwendet werden. Die neue ungeteilte CELLSTAR OneWell Plate findet ihren Einsatz, wenn eine grosse Zahl an Zellen kultiviert werden soll. Die äusseren Masse der Platte entsprechen dem ANSI Standard, sodass die Platte auf einer Vielzahl von automatisierten Zellkultur- und Liquid-Handling-Systemen genutzt werden kann. Die Handhabung und der benötigte Inkubatorplatz sind im Vergleich zu runden Zellkulturschalen deutlich optimiert. Abgeschrägte Kanten auf der linken Seite der Platte und des Deckels gewährleisten einen sicheren und nicht vertauschbaren Sitz des Deckels. Die neue viergeteilte CELLSTAR FourWell Plate ermöglicht die Kultivierung von Zellen auf Objektträgern in einer HTS-kompatiblen Platte (ANSI Standard). Mit den vier einzelnen Kammern bietet die Platte Platz für vier Objektträger und ermöglicht die Durchführung von parallelen Experimenten. Huberlab AG, CH-4147 Aesch BL; Telefon 061 717 99 77; info@huberlab.ch; www.huberlab.ch
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SoxROC: Soxhlet-Lösemittel-Extraktion – automatisch, flexibel, sicher
High-End-Android-Smartphone für Ex-Bereich
> Der neue SoxROC ist ein automatisiertes Soxhlet-Gerät für die Extraktion von Fett gemäss den offiziellen Methoden. Das Gerät basiert auf den Extraktionsmethoden von Randall und Twisselmann und verwendet heisses Lösemittel in einem quasi-geschlossenen System, um die Extraktionszeit im Vergleich zu der manuellen Soxhlet-Extraktion ca. 5 Mal zu verringern. Erhältlich mit 2 oder 6 Positionen, sodass bis zu 42 Proben pro Tag extrahiert werden können. Der SoxROC ist flexibel konzipiert und ermöglicht auch Extraktionen mit anderen Lösemitteln und Proben. Die Automatisierung aller Extraktionsschritte sowie ein innovatives Proben-Handling-System reduzieren das Fehlerrisiko und sparen Zeit. Die schubladenartige Probenrack-Aufnahme erleichtert das Befüllen des Geräts und die automatisch absenkbare Heizplatte ermöglicht rasches Abkühlen. Ein einzigartiges Dichtungssystem ermöglicht die Rückgewinnung von über 90 % des eingesetzten Lösemittels, was Kosten spart und die Umwelt schont. Das Gleiche gilt für den Kühlwasser-Kreislauf, bei dem Wasser gespart wird. Das Gerät hat einen Eindringschutz gegen Staub und Wasser von IP55; alle Ventile in der Nähe des Lösemittels sind ATEX-klassifiziert.
> Mit «Impact X» ist es BARTEC PIXAVI gelungen, ein Smartphone zu entwickeln, das die Lücke zwischen Consumer- und Industrie-Geräten überbrückt: Impact X ist das erste eigensichere Smartphone, das die gleiche Benutzerfreundlichkeit, Leistung und Funktionalität wie ein High-EndConsumer-Gerät bietet. Das Produkt ist direkt nach dem Auspacken betriebsbereit, wie ein normales Smartphone. Impact X ist nach ATEX und IECEx für Zone 1 und Zone 2 zertifiziert, äusserst robust und wasserdicht. Es hat ein sonnenlichttaugliches Display mit Touchscreen, ist geeignet für den Einsatz bei starkem Regen und für das Arbeiten mit Handschuhen. Es verfügt über drei High-End-Kameras, einen schnellen Prozessor und die doppelte Akkukapazität eines typischen Consumer-Smartphones. Der Nutzer des Impact X-Smartphones hat Zugang zu einer grossen Auswahl an Zusatzapplikationen und -diensten, wie beispielsweise Mobilitäts-, Inspektions- und Wartungs-Apps, ERP-Lösungen, Sicherheitssysteme und Kommunikationstools. BARTEC PIXAVI bringt darüber hinaus eine Reihe von innovativen Video-Kollaborations-Apps und Geräte-Management-Software-Lösungen auf den Markt, um eine komplette schlüsselfertige Lösung anzubieten. Eine Anwendung nennt sich «SIPIDO». Sie ermöglicht dem Nutzer, Live-Videokonferenzen und Videostreams aus dem Feld durchzuführen. Mit SIPIDO können die Nutzer Probleme aus der Ferne lösen, ohne Experten und Techniker vor Ort haben zu müssen.
CONTREC AG CH-8953 Dietikon Telefon 044 746 32 20 info@contrec.ch www.contrec.ch
Bartec Engineering + Services AG CH-6330 Cham Telefon 041 747 27 27 info@bartec.ch; www.bartec.ch; www.bartec-pixavi.com
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Kompakt, flexibel, preiswert – Durchflussmesser GEMÜ 3030 mFlow
Wirbelzähler Prowirl 200: zusätzliche Sicherheit durch einzigartige Nassdampfdetektion
> Im Anlagenbau sind kompakte, flexible und zugleich preiswerte Komponenten gefragt. Der GEMÜ 3030 mFlow stellt durch die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten eine kostengünstige Variante zu den herkömmlichen Durchflussmessgeräten dar. Gemü bietet im Bereich der Durchflussmesstechnik unterschiedliche Funktionsweisen an: ■ Durchflussmesser nach dem Schwebekörperprinzip ■ Volumenstrom-Messturbinen ■ Ultraschall-Durchflussmessgeräte ■ Magnetisch-induktive Durchflussmesser Der magnetisch-induktive Durchflussmesser GEMÜ 3030 mFlow ist von Nennweite DN 25 bis DN 300 erhältlich. Aufgrund des variablen Einbaus, z. B. über eine Einschweisshülse, findet er sich in den unterschiedlichsten Branchen und Anwendungen, wie in der Pharma- und Lebensmittelindustrie, aber auch in Wasseraufbereitungsprozessen wieder. Optional kann das Gerät mit einem Temperatursensor ausgerüstet werden. Dies ermöglicht ein gleichzeitiges Erfassen von Durchfluss und Temperatur. Verschiedenste Einstellmöglichkeiten machen diesen Durchflussmesser zum idealen Allround-Gerät für das Erfassen und Auswerten von Durchflussmengen für flüssige neutrale wie auch aggressive leitfähige (ⱖ20 µS/cm) Medien.
> Der neue Wirbelzähler Prowirl 200 verbindet bewährte Sensorik mit innovativen Funktionen im einheitlichen Zweileiter-Konzept für Durchfluss und Füllstand. Zusätzliche Sicherheit für die Prozesskontrolle bietet die weltweit erste Alarmfunktion zur Erkennung von Nassdampf direkt in der Rohrleitung. Als multivariabler Wirbelzähler gewährleistet Prowirl 200 einen sicheren Messbetrieb und ein effizientes Energiemanagement rund um die Uhr. Das robuste Gerätedesign garantiert bei Prozesstemperaturen zwischen -200 bis + 400 °C und Drücken bis 250 bar eine zuverlässige und hochgenaue Messung. Nicht zuletzt deshalb ist Prowirl 200 universell einsetzbar – in allen Industrien. Prowirl 200 ist das weltweit erste Wirbel-Durchflussmessgerät, das nach der IEC61508 entwickelt wurde. Es kann für Anwendungen in SIL 2 sowie SIL 3 in homogener Redundanz eingesetzt werden. Als innovatives Zweileiter-Messgerät basiert Prowirl 200 auf einem einheitlichen Gerätekonzept, das die Komplexität für den Anwender deutlich reduziert. Das neue Konzept vereinheitlicht Bedienung, Menüstrukturen, Funktionsbezeichnungen, Software, Schnittstellen, Datenmanagement, Systemintegration, Fehleranzeige, Dokumentation bis hin zur Bestellstruktur. Diese Neuerungen schaffen für den Anwender wirtschaftlichen Nutzen über den gesamten Lebenszyklus seiner Anlage.
GEMÜ Gebr. Müller Apparatebau GmbH & Co. KG D-74653 Ingelfingen Telefon +49 (0)7940 123-0 www.gemu-group.com
Endress+Hauser Metso AG CH-4153 Reinach BL Telefon 061 715 75 75 info@ch.endress.com; www.ch.endress.com
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Neue Dispenser-Generation, erweiterte chemische Beständigkeit
Elektronischer Differenzdruck: Cleverer Doppelpack von VEGA
> Der Schweizer Hersteller Socorex Isba S.A. bringt eine neue Dispenser-Linie auf den Markt, die ein sicheres systematisches Flüssigkeitsdosieren in Volumenbereichen bis zu 25, 50 und 100 ml garantiert. ■ Modelle Calibrex organo 525 verfügen über einen geschliffenen Glaskolben und eignen sich bestens zum Dosieren organischer Stoffe und nicht kristallisierender Lösungen. ■ Modelle Calibrex solutae 530 sind mit einem PFA beschichteten Glaskolben versehen. Bester Einsatz mit schwachen oder starken Säuren und Basen sowie salinen Lösungen. Alle mit der Flüssigkeit in Kontakt kommenden Teile sind chemisch beständig und tragen so zur Langzeitstabilität der Leistungen bei. Ein auf dem Instrument aufgedruckter QR-Code gibt jederzeit Zugang zur Tabelle der Chemiekalienbeständigkeit. Weitere hervorzuhebende Eigenschaften sind die rasche Volumeneinstellung durch einen Schieber, mit präzisen Stopps an der gewünschten Graduierung. Einfache Nachkalibrierung mithilfe eines integrierten Schlüssels unter dem Kolbendeckel. Dank der limitierten Anzahl an perfekt sitzenden Teilen wird für die Wartung kein Werkzeug benötigt. Alle Modelle sind bei 121 °C voll montiert autoklavierbar.
> Ein elektronisches Differenzdrucksystem ist im Vergleich zu klassischen Systemen oft kostengünstiger und deutlich einfacher in der Handhabung: Alle Druckmessumformer der VEGABAR Serie 80 lassen sich nun schnell und einfach zu einer solchen neuen technologischen Lösung kombinieren. Als Duo können die einzelnen Sensoren mehr: Ein innovatives Software- und Hardware-Konzept ermöglicht es dem Anwender, aus zwei Sensoren – ob Hochtemperaturausführung VEGABAR 81, Allrounder VEGABAR 82 oder Hochdrucksensor VEGABAR 83 – ein elektronisches Differenzdrucksystem aufzubauen. Der Anwender kann beispielsweise einen bestehenden Druckmessumformer aus dem Lager verwenden, einen weiteren baugleichen Sensor mit der Elektronikausführung «Slave» bestellen und so ein elektronisches Differenzdrucksystem zusammensetzen. Mitgeliefert wird jeweils auch das bekannte und bedienfreundliche Anzeige- und Bedienmodul PLICSCOM. Die smarten Duos erweitern das Anwendungsspektrum deutlich und reduzieren Lager- und Schulungsaufwand gleichermassen, da die Geräteserie Prozessdruck, hydrostatischen Druck und Differenzdruck messen kann. Ein weiterer Vorteil: Im Vergleich zu konventionellen Differenzdrucksystemen haben Umgebungseinflüsse wie Temperaturschwankungen oder starke Vibrationen keinen Einfluss auf die Messgenauigkeit. Dies macht sich nicht nur im Geldbeutel positiv bemerkbar, sondern vereinfacht auch die Installationen.
SOCOREX ISBA S.A. CH-1024 Ecublens / Lausanne Telefon 021 651 60 00 socorex@socorex.com; www.socorex.com
VEGA Messtechnik AG CH-8330 Pfäffikon ZH Telefon 044 952 40 00 info@ch.vega.com; www.vega.ch
Intelligentes Vakuum: PC 3001 VARIOpro
Klein und schnell – Temperaturtransmitter mit IO-Link
> Bei Verdampfungen unter Vakuum im Labor besteht oft die Gefahr von Aufschäumen und Überkochen des Lösungsmittels – eine Vakuumregelung ist unverzichtbar. Diese erfolgt nach heutigem technischen Standard über die Drehzahlsteuerung der Vakuumpumpe. Der Chemiepumpstand PC 3001 VARIOpro von VACUUBRAND für Rotationsverdampfer aller Art bietet hierfür eine anwenderfreundliche und komplette Lösung. Herzstück des kompakten Pumpstandes ist seine chemiefeste Membranpumpe mit hervorragendem Endvakuum von 2 mbar. Damit ist er auch für hoch siedende Lösemittel perfekt einsetzbar. Die bei Einsatz des serienmässigen Gasballastventils erreichten 4 mbar erlauben die Verarbeitung von Hochsiedern bei gleichzeitig permanenter Vermeidung von Kondensation in der Pumpe. Das hoch entwickelte Antriebssystem macht diese VARIO-Pumpe besonders energiesparend und leise. Die Energieeinsparung gegenüber ähnlich leistungsstarken Pumpen mit Saugvermögen um die 2 m³/h und fester Drehzahl beträgt im laufenden Betrieb bis zu 90 %. Einzigartig ist die vollautomatische Verdampfungs-Automatik des integrierten Vakuum-Controllers CVC 3000: Jede Dampfdruckänderung wird sofort erkannt und das Vakuum automatisch angepasst. Der Controller lässt die Verdampfung stets im Gleichgewicht ablaufen, die Verdampfungsrate bleibt konstant und verkürzt damit die Prozessdauer um deutlich über 30 % gegenüber konventionellen Systemen. Neues Zubehör: die webbasierte Fernsteuerung VACUU·CONTROL, mit der sich der Pumpstand von jedem Ort aus über Smartphone, Tablet oder PC überwachen und steuern lässt.
> Der neue Temperaturtransmitter der Baureihe TA punktet durch seine platzsparende Miniaturbauform und der äusserst kurzen Ansprechzeit von T05/T09 mit 1 s respektive 3 s. Schnelle industrielle Prozesse und beengte Gegebenheiten stellen ihn dadurch vor keine grosse Herausforderung. In nahezu jeder Einbaulage lässt sich der Transmitter in die Anlagen einbinden. Integrierte Prozessanschlüsse, die kompakte Bauform sowie eine Vielzahl von Einbaulängen (25 bis 150 mm) ermöglichen eine besonders flexible, als auch einfache Installation. Durch das Verwenden eines Pt1000-Sensorelements der Genauigkeitsklasse A und der werksinternen Kalibrierung wird eine hohe Genauigkeit erreicht. Zudem vereinfacht die IO-Link 1.1-Schnittstelle die Parametrierung. Darüber hinaus zeichnet sich der Transmitter durch eine Druckfestigkeit von bis zu 400 bar aus und verfügt über ein Ausgangssignal von 4...20 mA. Gut sichtbar signalisiert die neu eingebaute LED dem Anwender die Betriebsbereitschaft. Sofort wird erkannt, ob der Sensor mit Spannung versorgt wird. Die bewährte ifm-Filmtechnologie führt zu einer exzellenten Ansprechzeit. Damit ist diese Weiterentwicklung aus der Baureihe TA selbst bei beengten Platzverhältnissen universell einsetzbar und findet vor allem bei Hydraulikanwendungen und im Maschinenbau seine vielseitige Anwendung.
VACUUBRAND GMBH + CO KG D-97877 Wertheim Telefon +49 9342 808-0 info@vacuubrand.com, www.vacuubrand.com
ifm electronic ag CH-4624 Härkingen Telefon 0800 88 80 33 info.ch@ifm.com, www.ifm.com/ch
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Fachverband Laborberufe Postfach 7055 3001 Bern Ihr Ansprechpartner für die Berufe Chemie-, Biologie- und Textillaborant/-in Wir vertreten für unsere Mitglieder die Interessen in beruflichen, wirtschaftlichen und sozialen Belangen.
Laborpersonalverband Bern, Postfach 3001 Bern
Zentralvorstand/Sektionen
Verbandsbüro/Administration
Charlotte Rothenbühler Co-Präsidium Zentralvorstand Sektion Bern Laborpersonalverband Bern LVB Postfach 7055, 3001 Bern Telefon 031 301 77 92 lvb@laborberuf.ch
Fachverband Laborberufe FLB Verbandssekretariat Telefon 031 301 77 92 (Charlotte Rothenbühler) Telefon 043 244 71 89 (Simone Schärer) Andreas Gruber Webmaster Bahnhofmatte 34 3312 Fraubrunnen Telefon P 031 992 00 50 Natel 079 215 38 46 Andreas.Gruber@izb.unibe.ch
Patrick Kathriner Sektion Luzern Feld 1 6362 Stansstad lvl@laborberuf.ch Jonel Bradjan Sektion Schaffhausen Sunnebüehlweg 2 8240 Thayngen Telefon 052 649 29 33 lvs@laborberuf.ch Simone Schärer Co-Präsidium Zentralvorstand Sektion Zürich Zürcher Laborpersonalverband ZLV Unt. Schwandstrasse 67 8805 Richterswil Telefon 043 244 71 89 zlv@laborberuf.ch
Charlotte Rothenbühler Redaktorin «chemie plus» Obere Lindenstrasse 8 3176 Neuenegg Telefon 031 301 77 92 Natel 077 419 34 47 charlotte.rothenbuehler@bluewin.ch
Informationen zum Verband, zu den Sektionen, zur Berufswahl, zur Berufs- und Weiterbildung sowie ein Anmeldeformular und vieles mehr im Internet! www.laborberuf.ch
Jubiläum 65 Jahre LVS 65 Jahre war unserem Verein eine Feier für seine Mitglieder wert. Ohne unsere Sponsoren und deren Unterstützung hätte dieser wunderbare Tag nicht umgesetzt werden können. Wir bedanken uns sehr bei: Merck & Cie
www.merck-schaffhausen.ch
CILAG AG Brechbühler AG
www.cilag.ch www.brechbuehler.ch
Schaffhauser Kantonalbank IVF HARTMANN AG
www.shkb.ch
www.ivf.hartmann.info
ZUSCH Experimente GmbH
www.zusch.ch
Hier nun, unser Bericht über dieses unvergessliche Event.
Samstagmorgen kurz nach 8.30 Uhr. Langsam fanden sich die ersten Besucher unserer Jubiläumsveranstaltung im Crossbox Hotel in Schaffhausen ein. Noch war der Himmel verhangen mit Wolken und Nebelfetzen. Dies tat der Stimmung keinen Abbruch. Als alle ihren Kaffee und Gipfeli genossen hatten, spazierten 19 Teilnehmer erwartungsvoll zum wartenden Bus. Kurz nach 9.30 Uhr ging die Fahrt Richtung Hemishofen voran, wo wir schon ungeduldig von Frau Elisabeth Leibacher auf ihrem Weingut erwartet wurden. Frau Leibacher führte uns durch ihren Weinberg, wo sie mit viel Humor und kleinen Anekdoten uns die aufwendige
Arbeit im Weinberg näher brachte. In ihren Ausführungen spürte man die Liebe zu ihrem Beruf. Am höchsten Punkt des Weinberges wurden wir dann auch belohnt mit einem Schluck aus der Eselsquelle, einem sehr reinen Quellwasser. Diejenigen, die statt Wasser lieber einen ersten Schluck Wein erwarteten, wurden selbstverständlich mit einem Riesling verwöhnt. Nach dem kurzen Aufenthalt im Weinberg ging es dann zur Weindegustation auf den Hof, wo dann Erwin Leibacher seine Frau beim Präsentieren des Weins unterstützte. Bei Brot und diversen Weinen erfuhren wir viel über die Weinkul tur der Region.
62 FACHVERBAND LABORBERUFE
Begehung Rebberg der Familie Leibacher.
Leider mussten wir uns nach viel zu kurzer Zeit von den Weinbauern verabschieden und uns auf den Weg zum Bolderhof machen. Bei Sonnenschein erreichten wir den Bolderhof nach einem kurzen Spaziergang. Frau Doris Morgenegg empfing uns mit einem gut sortiertem Buffet und frisch zubereiteten Grilladen. Nach dem ausgiebigen Essen und einer anschliessend kurzen Pause läutete Heinz Morgenegg das Ende der Mittagspause ein. Wir begannen mit der Käseherstellung. Zuerst wurden 40 Liter Büffelmilch unter Rühren erwärmt und Lab zugegeben. In der Zwischenzeit, bis die Reaktion mit
Degustation im Weinkeller.
Hansjörg Schindler beim Käsen.
dem Lab beendet war, erklärte uns der Bauer, wie er auf die Idee mit dem Hof kam und welche Philosophie dahinter steckt. Es blieb auch noch Zeit für einen Melkversuch an einer lebenden Kuh, den jeder auf seine Art bewältigte. Bei der Führung durch die Felder zeigte sich Heinz Morgenegg als überzeugter Vertreter der Bio-Bauern, der allerdings auch die konventionelle Landwirtschaft gut kennt. Zurück zur Käseherstellung. Das Lab hatte in der Zwischenzeit seine Arbeit erledigt und man konnte den Käse schneiden. Nach weiterem Zerkleinern mit dem hölzernen Rührwerkzeug durfte
jeder einen kleinen Käselaib selbst formen. Kräuter und Salz wurden nach eigenem Gutdünken zugegeben. Beim Warten auf den Käse stellte jeder Teilnehmer noch etwas frischen Butter her, den er auch gleich mit einem frischen Stück Brot geniessen konnte. Bis der Käse dann so weit entwässert war, genossen wir das Dessert im Hof. Mit etwas Verspätung trafen wir uns beim Bus zur Rückfahrt nach Schaffhausen. Zur Erinnerung nahm jeder Teilnehmer seinen selbst hergestellten Käse mit nach Hause.
Ausführliche Informationen über den Bolderhof.
Hansjörg Schindler
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ZENTRALVORSTAND
Interview bei TEDAG Dichtungstechnik und Industriebedarf AG in Winterthur Als Erstes herzlichen Dank an Herrn Silver Schlittler, Geschäftsführer der TEDAG für Dichtungstechnik und Industriebedarf AG, für seine freundliche Unterstützung. Einen lieben Dank an Herrn Fabian Bänninger, der uns den vielseitigen Beruf Konstrukteur EFZ vorstellte und aus seinen Berufserfahrungen erzählte sowie für die anschliessende Führung durch den Betrieb. Wir freuen uns immer, Wissenswertes aus verschiedenen Berufsbereichen zu erfahren. Dichtungen werden auch im Labor täglich benötigt, meistens wird aber nicht viel über deren Herstellung nachgedacht. Zunächst ein kurzer Blick auf die Geschichte der Firma TEDAG, die 1976 von Armin Schlittler sen. gegründet wurde. Im Jahre 1978 zog die TEDAG Dichtungstechnik und Industriebedarf AG mit ihrem damals noch bescheidenen Maschinenpark an die Rosenstrasse 9 in Winterthur. Bereits im Oktober 1979 zügelte sie aus Platzgründen an die Rosenstrasse 14. Der Gründer der TEDAG Dichtungstechnik und Industriebedarf AG war ursprünglich als Maschineningenieur tätig. Dabei stellte er immer wieder fest, dass es oft an ungeeigneten Dichtungen lag, wenn Maschinen und ganze Anlagen nicht funktionierten. Er machte es sich zur Aufgabe, individuell angepasste Konstruktionen aus raffinierten Werkstoffkombinationen für die verschiedensten industriellen Einsatzgebiete zu entwickeln, unter anderem für die Hydraulik und Pneumatik in Abfüllanlagen, Textilmaschinen, medizinische Laborgeräte, Rauchgasabdichtungen usw. Dies nicht nur in der Absicht, die Maschinen und Apparate funktionstüchtig zu erhalten, sondern auch aus einem ökologischen Bewusstsein heraus, durch effiziente Abdichtungen zu verhindern, dass schädliche Stoffe in die Umwelt gelangen. Armin Schlittler sen. war Pionier in der Dichtungsherstellung, indem er neuartige
Der PC ist für den Konstrukteur ein wichtiges Arbeitsinstrument.
Materialien in ausgeklügelter Weise kombinierte und zusammenfügte, was ihm über die Landesgrenzen hinaus den Spitznamen «Dichtungspapst» eintrug. 1995 übergab er die Leitung an seinen Sohn Silver Schlittler, arbeitete jedoch weiter bis zu seinem Tode. In dieser Zeit vermochte er sein Wissen und seine Erfahrungen an die Familienmitglieder, die in der Firma arbeiteten, weiterzugeben. Material und Verfahrenstechnik öffneten weitere Türen, und es wurde – wie damals üblich – in kleinen Schritten investiert. Dies führte zum Qualitätsmanagementsystem (QS) nach ISO 9001, nach dem die TEDAG Dichtungstechnik im Jahr 2009 erfolgreich zertifiziert wurde. Weitere Meilensteine in der Firmengeschichte wurden gelegt. Neue Geschäfte
wurden angegangen, und das verdiente Geld wurde in Personal, Fertigungs- und Messmaschinen investiert. So ist die TEDAG auch für die Zukunft gut gerüstet. Noch heute führen Silver Schlittler als Geschäftsführer und sein Bruder Hansruedi Schlittler als Betriebsleiter die Firma weiter. Alle vier Jahre bieten sie eine Lehrstelle für Konstrukteur/-in EFZ an. TEDAG-Produkte Die TEDAG entwickelt und fertigt Dichtungssysteme und Maschinenelemente aus Polymerwerkstoffen. Von der Grundidee über die Definition des Anforderungsprofils bis hin zur Endfertigung werden die Dichtungssysteme flexibel und in hoher Qualität produziert. Der Markt hat hohe Anforderungen Chemikalienbe-
Die Bilder zeigen Beispiele aus dem Portfolio an qualitativ hochwertigen, teils kundenspezifisch gefertigten Dichtungssystemen der Firma TEDAG.
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ständigkeit, Temperaturanwendungsbereich, Lebensdauer und Wartung, um nur einige Kriterien zu nennen. Darüber hinaus produziert die TEDAG Halbfabrikate wie Stangen und Rohre aus PTFE und PTFE-Mischungen, vulkanisiert Elastomere und spritzt thermoplastische Elastomere und Polymere zu Dichtungen und Maschinenelementen. Für das Vulkanisieren, Spritzgiessen, Pressen und Giessen verfügt die TEDAG über einen modernen Maschinenpark. Eine Stärke der TEDAG ist das Funktionalisieren von Dichtkanten, indem dünne PTFE-Folien direkt in demselben Prozess mit den elastomeren Polymerwerkstoffen zusammengebracht werden. Dadurch besitzen Dichtungen eine neue Kombination von elastischen tribologischen und chemischen Eigenschaften. Interview mit Fabian Bänninger Fabian Bänninger stellt uns den Beruf Konstrukteur/-in EFZ vor und erzählt aus dem Berufsalltag während seiner Lehre. Es ist eine facettenreiche Ausbildung. Die anschliessenden Weiterbildungsmöglichkeiten sind breit gefächert. Fabian Bänninger hat die Abschlussprüfung im Jahr 2011 erfolgreich abgeschlossen und befindet sich zurzeit im Studium zum Bachelor of Science in Maschinentechnik – Innovation. «Ihre Berufslehre liegt einige Jahre zurück. Erinnern Sie sich noch daran, was
Fabian Bänninger bei der Arbeit.
damals zu ihrem Entscheid geführt hat, den Beruf Konstrukteur zu erlernen», war meine erste Frage. «Ein bestimmtes Berufsziel hatte ich damals nicht», antwortet mir Herr Bänninger, «feststand für mich nur: Es muss eine Ausbildung verbunden mit technischen Anwendungen sein. Gleichzeitig suchte ich einen Beruf, in dem man die Theorie in die Praxis umsetzen kann. Ich wollte mein manuelles Geschick anwenden und vertiefen.» Fabian Bänninger erkundigte sich ausführlich bei der Berufsberatung über die
Möglichkeiten und absolvierte eine Schnupperlehre als Polymechaniker EFZ und anschliessend als Konstrukteur EFZ bei der Firma TEDAG Dichtungstechnik und Industriebedarf AG in Winterthur. «Bei der Firma TEDAG war ich so begeistert von den abwechslungsreichen und vielfältigen Tätigkeiten im Beruf Konstrukteur, dass es keine weiteren Überlegungen mehr für mich gab», erinnert er sich, «ich war vollkommen überzeugt, das Richtige gefunden zu haben. Dazu kam, dass ich schon damals bestens im Team aufgenommen wurde. Ich bewarb mich für die Lehrstelle und freute mich, bald danach den Lehrvertrag in den Händen zu haben. Nun wusste ich, dass ich einen interessanten Ausbildungsweg vor mir hatte.» Interesse und Freude an der Technik hatte Fabian Bänninger schon in der frühen Kindheit. «Als Kind spielte ich mit Lego und Modellbaukästen. Mein Vater unterstützte mich dabei, und es entstanden interessante Konstellationen, die ich näher ergründen wollte. Ich war voller Neugier, alles über die technischen Vorgänge zu erfahren. Gleichzeitig förderte es mich in der Feinmotorik und im technischen Denken. Besonders interessant war es, die Funktionsweise von einem Motor zu Hause am eigenen Pocket Bike zu erleben und daran rumzuschrauben.» In der Schule interessierten Fabian Bänninger hauptsächlich die mathematischen und naturwissenschaftlichen Fächer. Konstrukteur/in EFZ ist ein Beruf mit vielseitigen Tätigkeitsfeldern. «Ist die
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Ausbildung in verschiedene Fachrichtungen aufgeteilt», frage ich Herrn Bänninger weiter. «Nein», antwortet er, «die Berufsschule ist einheitlich geführt. Die Lehre ist aufgeteilt in die Grundausbildung, welche im ersten und zweiten Lehrjahr stattfindet, und die Schwerpunktausbildung, welche nach der Teilprüfung im dritten und vierten Lehrjahr absolviert wird.» Fachwissen in Spezialgebieten erwerben die angehenden Konstrukteure/-innen EFZ in den ÜKs oder in den Werkstattpraktika bei Partnerfirmen. Durch die IPA-Abschlussprüfungen wird das eigene Arbeitsgebiet angemessen berücksichtigt. Zu Beginn der Lehre verbringt man die ersten drei Monate im ÜK in einem Ausbildungszentrum oder, falls die eigene Firma dies erlaubt (bei genügender Grösse), auch dort. Hier werden die wichtigsten Grundlagen erlernt, zum Beispiel technisches Zeichnen, Materialkunde oder das Gebiet der Normung, um nur einige Beispiele zu nennen. «So geht man bereits mit einer guten Grundausbildung in den Lehrbetrieb», berichtet Fabian Bänninger. Weitere ÜKs werden von Lehrbetrieb zu Lehrbetrieb unterschiedlich angeboten, jedoch muss mindestens ein halbes Jahr als Werkstattpraktikum absolviert werden, damit auch die weiteren Arbeitsschritte nach dem Erstellen von technischen Zeichnungen verstanden werden. Die Lernenden in der Region Zürich besuchen die Berufsschule in Winterthur. Die Hauptfächer sind nebst der Allgemeinbildung: ■ Automation ■ Mathematik ■ Informatik ■ Physik ■ Chemie ■ technisches Englisch ■ Werkstoffe und Fertigungstechnik ■ Zeichnungs- und Maschinentechnik. Das Angebot, die BMS während der Lehre zu besuchen, wird von vielen Lernenden genutzt. «Wie schwierig ist es, eine Lehrstelle zu finden», will ich nun wissen. Herr Bänninger erklärt mir, dass das Angebot an Lehrstellen gross ist, gleichzeitig aber auch die Nachfrage von Schülern, die sich für diesen Beruf interessieren. Momentan sei das Verhältnis ziemlich ausgewogen, sagt Herr Bänninger, es gäbe sogar eher einen Überschuss an Lehrstellen.
Wie sieht er rückblickend die Ausbildung der drei Lernorte – Lehrbetrieb, Berufsschule und ÜKs –, frage ich weiter. Herr Bänninger begrüsst diese Ausbildungsteilung. «Wie bereits erwähnt, können kleinere Firmen Praktika in Partnerfirmen ermöglichen, wo die Lehrlinge sehr interessante Arbeitsgebiete wie zum Beispiel Wärmebehandlung oder Montage kennenlernen können.«Für ihn war das sehr interessant. Dadurch lernte er bereits während der Lehre verschiedene Firmen kennen. Grössere Firmen können durch die Rotation der Lernenden im eigenen Betrieb die gesamte Ausbildung intern anbieten. «In den ÜKs ist man mit den Mitlernenden zusammen, was die Gemeinschaft fördert», erklärt Fabian Bänninger weiter. «Die Integration in die Berufsschulklasse ist somit ebenfalls gegeben. Ein ebenso wichtiger Punkt dabei ist der Austausch von Wissen. Die theoretischen Fächer der Berufsschule können im Lehrbetrieb praktisch angewandt werden. Die Theorie wird verständlich, wenn gleichzeitig die praktischen Abläufe der Arbeiten im Lehrbetrieb ersichtlich sind.» «Wie sieht das Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten aus», frage ich weiter. «Das ist ebenso vielfältig wie die vorgängige Ausbildung als Konstrukteur», antwortet mein Gesprächspartner. Fabian Bänninger hat das Studium Bachelor of Science, MaschinentechnikInnovation in Angriff genommen. Er studiert an der Hochschule für Technik Rap-
perswil. Anders als im Studium in Winterthur wird in Rapperswil die Vertiefungsrichtung Kunststofftechnik angeboten, was sich für Fabian Bänninger, der seine Lehre in einem Kunststoff verarbeitenden Lehrbetrieb absolvierte, als sehr interessant erwies. Die Arbeitsgebiete im Maschinenbau sind facettenreich, egal ob im Bereich Neukonstruktion, Entwicklung, Verkauf, Betrieb, Wartung oder Wiederverwertung. Verlangt werden mindestens vier Jahre Berufslehre, Kreativität, Flexibilität und Ideenreichtum. An der Fachhochschule besteht die Möglichkeit, sich berufsbegleitend oder Vollzeit weiterzubilden. Fortlaufende Weiterbildungen werden in Seminaren und Kursen angeboten. Besonders im Bereich Kunststofftechnik gibt es ständig neue Entwicklungen, wobei auch neue Werkstoffe entstehen können, welche wiederum neue Anwendungen ermöglichen. Bei diesen Entwicklungen darf man jedoch die gesetzlichen Vorschriften und Normen nicht ausser Acht lassen. Eine Weiterbildung schafft gleichzeitig neue Kontakte, was ein weiterer bedeutungsvoller Faktor ist. «Von einer Idee bis zum Endprodukt liegen stets viele Zwischenschritte», erklärt Fabian Bänninger. Zunächst müssen alle relevanten Informationen eingeholt werden. Anschliessend folgt die Prüfung verschiedener Lösungsvarianten. Nach dem Entscheid für eine Variante wird diese mit geeigneten Instrumenten wie zum Beispiel einer Nutzwertanalyse
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nochmals überprüft und gegebenenfalls verbessert. «Wie sieht der Berufsalltag eines Konstrukteurs aus?» Fabian Bänninger erklärt uns die wichtigsten Arbeiten: «Technisches Zeichnen ist eine Haupttätigkeit des Konstrukteurs. Meistens erfolgt eine erste Skizze von Hand. Es folgen die nötigen Abklärungen der Funktionen, Fertigung, Materialien, Qualität und Kosten. Dies alles wird am PC oder von Hand erstellt. Die benötigten Berechnungen, geometrischen Formen, Masse und Toleranzen sowie Angaben zu Oberflächenbeschaffenheit und Werkstoffen werden am CAD festgelegt. Dabei wird ein 3D-Modell erstellt und im Anschluss daran eine 2D-Zeichnung vom Modell abgeleitet. Oft erfordert ein Projekt die Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachleuten. Die Endarbeit besteht im Erstellen der Dokumentation.» «Bei all den breit gefächerten Tätigkeiten während und nach der Ausbildung – gab es trotzdem Arbeiten, die Fabian Bänninger besonders gerne in Angriff genommen hat?», frage ich neugierig. «Selbstverständlich waren die Arbeiten, die ich von Anfang bis Ende, das heisst von der Planung bis zum Einbau, beim Kunden selbstständig durchführen durfte am interessantesten», antwortet er spontan. «Diese Herausforderungen machten mir richtig Freude. Es erweiterte mein Wissen und ich schätzte die Kontaktmöglichkeiten. Die Tage, die nur am PC verbracht werden, sind weniger spannend, nicht aber weniger wichtig. Sie erfordern eine hohe Konzentration. Ich war in einer besonders glücklichen Situation während meiner Ausbildung. Die TEDAG Dichtungstechnik und Industriebedarf AG ist eine eher kleinere Firma, was sich für mich als grosser Vor-
teil erwies. Ich war im Team voll integriert und wurde sehr gefördert. Öfters hatte ich die Möglichkeit, Herrn Schlittler, meinen Vorgesetzten, an Meetings oder gar zu Kunden zu begleiten. Herr Schlittler war zudem Präsident der Fachgruppe Kunststofftechnik FGKS, welche dem Swiss Engineering angehört. Dieses Jahr hat er sein Amt nach 21 Jahren Zugehörigkeit zum Vorstand abgegeben, und ich bin seit zwei Jahren als Kassier neu im Vorstand. Diese Aufgabe bereitet mir besonders viel Freude.» Einmal durfte Fabian Bänninger im Rahmen seiner Lehre vier Tage lang die «K» besuchen. Damals fuhr er gemeinsam mit der FGKS in einem Camper nach Düsseldorf, wo diese weltgrösste Kunststoffmesse alle drei Jahre stattfindet. «Für mich als Lernender war das ein superspannendes Erlebnis», erinnert er sich. «Schon früh durfte ich Arbeiten selbstständig durchführen», erzählt er weiter, «hatte aber immer einen Ansprechpartner, der mir Fragen beantwortete. Die Werkstattpraktika in anderen Firmen erweiterten mein Wissen enorm. Bei all diesen Einsätzen bekam ich viel Berufserfahrung und lernte, mich in neue Teams zu integrieren. Das waren Herausforderungen, denen ich mich gerne stellte. Für mich war das gute Team bei TEDAG wichtig. Ich war der einzige Lernende im Büro, zudem gab es in der Werkstatt noch einen Lernenden im Bereich Kunststofftechnologie. Bei Grossfirmen hat man Mitlernende, was den Zusammenhalt sicherlich fördert, jedoch konnte ich mich während der ÜKs bestens in die Berufsschulklasse integrieren. Während der ersten ÜK-Module ist man für mehrere Wochen täglich zusammen,
was eine Integration in die Klasse gleich bei Lehrbeginn ermöglicht. Ich denke gerne an die abwechslungsreiche Lehrzeit zurück. Ich war in der Werkstatt tätig, ich lernte die Materialien im Kunststoffbereich kennen, in Partnerfirmen durfte ich neues Wissen erwerben und natürlich war ich öfters mit PC-Arbeiten beschäftigt. Ich würde auch heute wieder den Weg über die Berufslehre wählen. Die nötige Praxis im Arbeitsalltag ist wichtig, um konstruktiv mitreden zu können. Es fördert das nötige Verständnis für Kundenwünsche und die eigene Kreativität. Ein solches Wissen aus Theorie und Praxis öffnet im späteren Berufsbereich diverse Türen.» «Abwechslungsreiche, ausgefüllte Tage, Lehre und Freizeit, bleibt da trotzdem noch Zeit für Hobbys?», will ich wissen. «Während der Lehre blieb mir mehr Zeit für die Pflege meiner Hobbys», sagt Fabian Bänninger. «Jetzt im Studium muss ich mich etwas einschränken. Mein besonderes Hobby ist das Motorradfahren. Allgemein liebe ich Sport wie zum Beispiel Turnen, Unihockey, Schwimmen oder das Sportschiessen.» Wir danken Herrn Bänninger herzlich für das interessante Gespräch und wünschen ihm weiterhin viel Erfolg beim Studium und viel Freude in seinem beruflichen und privaten Alltag. Bei seiner grossen Begeisterungsfähigkeit, die während des gesamten Gesprächs spürbar war, fehlt es Fabian Bänninger sicherlich nie an Arbeitsfreude und Motivation zur Weiterbildung. Charlotte Rothenbühler
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ZENTRALVORSTAND
Erste Schweizer Meisterin im Chemielabor Caitlin Blum, Jean-Luc Fuchs und Sébastien Perroud haben die Schweizer Meisterschaft im Beruf Laborant/-in EFZ, Fachrichtung Chemie, gewonnen. Es war die erste Schweizer Meisterschaft überhaupt, die in diesem Beruf durchgeführt wurde. Sie fand im Rahmen der ersten gesamtschweizerischen Berufsmeisterschaften, der SwissSkills Bern 2014, statt. Die beste Kandidatin der diesjährigen Schweizer Meisterschaft im Chemielabor ist eine Lernende der Université de Fribourg: Caitlin Blum. Den zweiten Rang hat JeanLuc Fuchs erreicht, in Ausbildung bei der EFPL in Lausanne. Rang drei belegt ein weiterer Fribourger: Sébastien Perroud, in der Lehre an der Ecole d’ingénieurs et d’architectes de Fribourg. «Eine tolle Leistung, zu der wir ganz herzlich gratulieren!» Martin Oppliger vom Ausbildungsverbund aprentas, der den Wettbewerb im Rahmen seines Berufsbildungsmandats des Wirtschaftsverbands scienceindustries organisiert hat, betont auch: «Alle acht Lernenden, die es in die Endrunde geschafft haben, sind Gewinnerinnen und Gewinner. Der Wettbewerb und die Auswertung waren sehr spannend, zum Teil lagen die Wertungen äusserst nahe beieinander.»
Caitlin Blum (Gold, Mitte) mit Jean-Luc Fuchs (Silber, links) und Sébastien Perroud (Bronze, rechts) bei der Siegerehrung in Bern (Foto: SwissSkills)
Die weiteren Kandidierendenš (in alphabetischer Reihenfolge): Cédric Berger, van Baerle AG, Münchenstein; Claudia Bührer, Merck & Cie, Schaffhausen; Timo Engel, Universität Bern, Bern; Marie Meyer, Novartis Pharma AG, Basel; Carine Premand, Syngenta Crop Protection, Monthey. Auf Caitlin Blum und Jean-Luc Fuchs wartet bereits die nächste Herausforderung: Die Erst- und der Zweitplatzierte haben sich für die Teilnahme am Grand Prix Chimique qualifiziert, einem europäischen Chemiewettbewerb, der 2015 in Basel stattfinden wird. Die beiden werden dort für die Schweiz anwww.swissskillsbern2014.ch treten.
Wettbewerb im Chemie-Labor
Herstellung eines Präparats
Stellt sich den Herausforderungen
Konzentriert bei der Titration
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Besuch der überbetrieblichen Kurse für Laboranten EFZ der Fachrichtung Biologie und der Fachrichtung Chemie Fachrichtung Biologie Das Thema des Tages, an dem ich den üK Modul 2 Fachrichtung Biologie besuchte, war «Einführung Säuren und Basen, pH-Wert» – ein Thema, das in der Biologie sehr relevant ist, da viele biologische Prozesse pH-abhängig sind und daher bei den meisten Experimenten der pH-Wert durch Einsatz einer Pufferlösung stabilisiert werden muss. Bei meinem Eintreffen im Kurs waren die Lernenden an der Präsentation von kurzen Theoriesequenzen, die sie mithilfe der abgegebenen Unterlagen erarbeitet hatten. Auf einem A3-Blatt hatten sie die Inhalte zusammengefasst und veranschaulicht, und dieses setzten sie nun ein, um ihren Mitlernenden die wichtigsten Fakten aufzuzeigen und Zusammenhänge zu erklären. Das Thema der praktischen Arbeit an diesem Nachmittag war die pH-Messung und ihre Anwendungen. Im Labor wurde der pH-Wert von verschiedenen Produkten aus dem Alltag bestimmt, dies vorerst in Teamarbeit mit pH-Indikator-Messstreifen. Die Lernenden waren erstaunt, dass Essig und Coca Cola den gleichen pH-Wert aufweisen, obwohl sie sehr unterschiedlich sauer schmecken. Die Resultate wurden in der Gruppe diskutiert. Es wurden auch Überlegungen zum Einfluss gewisser Stoffe, wie zum Beispiel Zucker, auf die Geschmackswahrnehmung angestellt. Die Lernenden waren froh, dass Herr Tschanz, Ausbildner und Kursleiter der ÜK Fachrichtung Biologie, stets anwesend war, um ihre Überlegungen zu besprechen und Fragen mit geschickten Gegenfragen zu beantworten. Der nächste Schritt war, die pH-Werte der Proben mit dem pH-Meter zu messen. Zuerst erklärt Herr Tschanz die nötige Theorie dazu: das Prinzip der Messung, die Kalibrierung und den Umgang mit der Elektrode. Dann gingen die Lernenden an die Arbeit im Labor, alle mit einem pH-Messgerät ausgerüstet. Doch so einfach war es nicht – Herr Tschanz war gefordert. Mit viel Geduld wurde geholfen, erklärt und gezeigt, wie man alles korrekt handhabt. Am nächsten Tag würden sie das Gelernte anwenden können: es sollten Pufferlösungen hergestellt und auf ihre Wirksamkeit geprüft werden.
Gemäss ihren Aussagen freuen sich die Lernenden, zu Beginn der Lehre mit Mitlernenden zusammenzusein. Sie kommen gerne in den ÜK und sind stolz auf das erworbene Wissen. Sie schätzen es, dass Herr Tschanz stets alles genau erklärt – wenn nötig auch ein zweites Mal. Auch das eigene Denken wird angeregt und gefördert. Was sie nun an Theorie und Praxis erarbeitet haben, können die Lernenden bald im Alltag im Lehrbetrieb anwenden. Sie freuen sich auf diesen Schritt, aber auch, dass neues Wissen dazukommt. Sie sind dank dem üK gut vorbereitet auf häufig durchgeführte Methoden sowie auf Sicherheits- und Vorsichtsmassnahmen im Biologielabor. Es gibt den Lernenden ein gutes Gefühl, bereits mit vielen wichtigen Details vertraut zu sein. Fachrichtung Chemie Für mich war der Besuch im üK Bern einmal mehr erfreulich. Schon beim Eintritt in die Labors sind mir die strahlenden, engagierten jungen Lernenden aufgefallen. Es ist sofort erkennbar: Die Lernenden sind interessiert und mit viel Freude an der Arbeit. Sie erfreuen sich am Erlernen von neuem Wissen. Das bestätigten mir auch die persönlichen Kontakte mit den Lernenden. Sie kommen gerne in den üK. Das Erlernen aller wichtigen Grundlagen in der Gemeinschaft mit Mitlernenden ist spannend. Noch ist alles neu, und laufend tauchen Fragen auf. Was ist bei der Handhabung der Glaswaren zu beachten, was gehört alles in ein Protokoll, und wie sieht die korrekte Endfassung aus? Sie kennen auch bereits die Gefahren und haben Kenntnisse über die Entsorgung, die eine weitere bedeutende Anforderung in einem Labor darstellt. In zwei Gruppen aufgeteilt arbeiten die Lernenden an diesem Morgen an der Herstellung eines Präparats. Herzustellen sind 4-Chlorbenzylalkohl und 4-Chlorenzeosäure und als weitere Aufgabe 3Nitrobenzeosäuremethylester. Kernpunkte der beiden Aufgaben sind: ■ Ausbeute beider Produkte ■ Reaktionskontrolle mittels DC ■ Schmelzpunktbestimmung der Rohund Reinkristalle beider Produkte
Reinigungswirkung der Roh- und Reinkristalle mittels DC belegen ■ Sämtliche Arbeitsschritte protokollieren. Dabei gewinnen die Lernenden viel neues Wissen und lernen, dass nur eine saubere, genaue Arbeitsweise zum erwünschten Resultat führt. Natürlich wollte ich wissen, ob sich die Lernenden darauf freuen, bald ihre Arbeit in der Lehrfirma antreten zu dürfen. Neugierig und freudig sehen sie diesem Schritt entgegen. Die Lernenden sind stolz, dass sie bereits ein gutes Grundwissen mitbringen können. Das Gelernte im Laboralltag anzuwenden und dabei stets neue Erfahrungen und Kenntnisse zu erwerben – all dem sehen sie spannungsvoll entgegen. Frau Barbara Huber, Ausbildnerin und Kursleiterin der üK’s Bern Fachrichtung Chemie, wird tageweise im Modul 2 von Frau Prisca Artico unterstützt. Unterstützung ist auch nötig. Die Lernenden haben viele Fragen. Nicht immer gelingt die Trennung sauber, der Niederschlag fällt nicht immer wunschgerecht aus, oder eine Schliffverbindung kann nicht mehr getrennt werden. Um solche Probleme drehten sich die Fragen während meines Besuchs. Die beiden Ausbildnerinnen sind ständig gefordert. Da bleibt keine Ruhepause. Es braucht viel Konzentration in diesem regen Treiben. Wo möglich, wird mit geschickten Gegenfragen das Problem gelöst, wo nötig alles erklärt. Nebst der Klärung aller Fragen müssen stets die gesamten Arbeitsschritte überwacht werden. Bei beiden Kursbesuchen haben mich das Engagement und das Interesse der Lernenden gefreut. Nebst dem fachlichen Wissen werden bei den Lernenden die Lernfreude und die Sozialkompetenz gefördert. In den gut geführten Kursen gemeinsam die Grundlagen zu erlernen, macht den Lernenden Spass. Wir danken den Hauptverantwortlichen, Frau Barbara Huber und Herrn Andreas Tschanz, für ihren grossen Einsatz. Dieser Dank gilt ebenso Frau Prisca Artico für ihre Unterstützung im üK der Fachrichtung Chemie. ■ ■
Charlotte Rothenbühler
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CHEMIE PLUS 10-2014
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«Böse» T-Zellen: Sekunden entscheiden über ihr Überleben
NEU! DIE WICHTIGSTE STELLENBÖRSE FÜR CHEMIE UND LIFE SCIENCES SCHWEIZ. MIT CHEMIEPLUS, A-Z-JOBS.CH UND WWW.CHEMIEPLUS.CH AUF DER SUCHE NACH DEM RICHTIGEN JOB.
Unser Immunsystem muss zwischen Selbst und Fremd unterscheiden, um nicht auch körpereigene Zellen zu schädigen. Zeigen Immunzellen während ihrer Reifung eine starke Reaktion gegen köpereigene Substanzen, werden sie eliminiert. Überleben intolerante T-Zellen diese Selektion, kann das zu einer Autoimmunkrankheit wie multipler Sklerose oder Diabetes führen. Das Team um Ed Palmer sowie Ondrej Stepanek vom Departement Biomedizin von Universitätsspital und Universität Basel haben nun entdeckt, dass das Immunsystem einen molekularen biologischen Zeitmesser nutzt, um intolerante T-Zellen während ihrer Entwicklung auszusondern. Während ihrer Entwicklung durchlaufen T-Zellen in der Thymusdrüse Tests, bei denen die Antigenrezeptoren der T-Zelle an körpereigene Moleküle binden müssen. Fällt diese Bindung zu stark aus, könnte eine reifende T-Zelle schliesslich eine Autoimmunkrankheit hervorrufen. In diesen Fällen wird eine negative Selektion ausgelöst, und die Zelle stirbt ab. In der aktuellen Studie beschreiben die Autoren den Mechanismus, der diese Auswahl steuert. Im Mittelpunkt steht dabei die Verweilzeit, während der eine reifende T-Zelle an ein Körpermolekül bindet. Beträgt sie über vier Sekunden, wird die heranwachsende T-Zelle durch den programmierten Zelltod eliminiert (Bild). Bei Verweilzeiten unter vier Sekunden werden die Zellen weiterentwickelt, denn sie haben die Loyalitätsprüfung bestanden. www.unibas.ch
MEHR INFOS:
Die BÜCHI Labortechnik AG entwickelt, produziert und vertreibt Laborgeräte und Lösungen für die Bereiche Chemie, Pharma, Umwelt und Ausbildung sowie für die Lebensmittelund Futtermittelindustrie. Wir sind international tätig und nehmen eine führende Marktstellung ein.
Cleanzone: Grosses Interesse an Reinraummesse Die Cleanzone, 21. und 22. Oktober 2014 in Frankfurt am Main, wächst weiter: Über einen Monat vor Beginn der Veranstaltung hatten sich 55 Aussteller (2013: 50 Aussteller) angemeldet, und die belegte Fläche ist um 26 Prozent gestiegen. Mit rund 30 Prozent ist der Zuspruch internationaler Hersteller hoch. Das Interesse ausländischer Teilnehmer sei gross, sagte Ruth Lorenz, Bereichsleiterin Technology & Production bei der Messe Frankfurt. «Halbleiter, Medikamente, Kosmetika und Lebensmittel werden heute rund um den Globus hergestellt. Daher ist der Bedarf nach einer internationalen, anwenderübergreifenden Fachmesse wie der Cleanzone sehr gross, um sich mit Kollegen aus der ganzen Welt über Innovationen, Standards und Erfahrungen auszutauschen», so Lorenz weiter. Neben deutschen Ausstellern präsentieren sich bisher Unternehmen aus England, den Niederlanden, Österreich, Slowenien, Portugal und der Schweiz auf der Fachmesse und Kongress für Reinraumtechnologie. «Auch das Produktspektrum der Cleanzone ist breiter geworden und in einigen Bereichen konnten wir neue Marktführer hinzugewinnen. Das hängt u. a. damit zusammen, dass wir die Synergien zu unseren Technologie-Leitmessen wie ISH, Texcare oder IFFA, die auf Aussteller- oder Besucherseite Schnittstellen zur Cleanzone aufweisen, intensiv genutzt haben», fügt Lorenz hinzu. Top-Themen an dem begleitenden Kongress sind u. a. neue Anwendungen für den Reinraum wie OLEDs oder MEMS, Energieeffizienz, Desinfizierung, Reinraum-Standards, Validierung, Qualifizierung. www.cleanzone.messefrankfurt.com
Aussendienst Service-Techniker / Laborant Sales & Service Ost-/Zentralschweiz Als Service Techniker betreuen Sie unsere Kunden in der Ost- und Zentralschweiz und stehen im nahen Kontakt mit den Anwendern unserer Laborgeräte. Sie führen vor Ort Reparaturen unseres gesamten Produktsortiments durch und stellen mit der Erfüllung von Wartungsverträgen die Funktionsfähigkeit unserer Systeme sicher. Zudem führen Sie Installationen von Neugeräten und Demostellungen selbständig aus. Auch das Beantworten von technischen Anfragen gehört zu Ihren Aufgaben. Bei Engpässen unterstützen oder vertreten Sie Ihren Kollegen im Verkaufsaussendienst, mit welchem Sie eng zusammenarbeiten. Vorzugsweise verfügen Sie über eine abgeschlossene Berufsausbildung als Laborant, Labortechniker, allenfalls als Elektroniker oder Mechaniker. Berufserfahrung im Kundendienst, Selbständigkeit und Qualitätsbewusstsein sind Voraussetzungen für diese Stelle. Sicherheit in der Deutschen Sprache und Kenntnisse in Englisch sind wichtig. Wenn Sie über Wissen der gängigen Microsoft Produkte verfügen, ein ausgeprägtes Service- und Verkaufsflair beweisen und eine motivierte und dynamische Persönlichkeit sind, dann bieten wir Ihnen eine interessante und herausfordernde Aufgabe mit einer Reisetätigkeit von rund 80%. Bitte kontaktieren Sie Herrn Gerhard Schönenberger, Area Sales Manager CH/FL/AT, Tel. 071 394 65 72, für eine unverbindliche Vorabklärung oder senden Sie Ihre Bewerbung an Frau Lea Bischof, Personalfachfrau, bischof.l@buchi.com. BÜCHI Labortechnik AG Postfach, CH-9230 Flawil 1 T +41 71 394 63 63
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CHEMIE PLUS 10-2014
KALENDER 23. Oktober 2014 Green Toxicology – Application of Predictive Toxicology, Dübendorf, Referent: Stefan Guggisberg Veranstalter: Empa-Akademie Auskunft: Prof. Dr. Harald Krug Telefon 058 765 72 48 harald.krug@empa.ch www.empa.ch/greentox
27. Oktober 2014 Empa-FSRM-Kurs – Graphen und Kohlenstoff-Nanoröhrchen, Dübendorf Veranstalter: Empa-Akademie Auskunft: Dr. Anne Satir Telefon: 058 765 45 62 anne.satir@empa.ch www.empa.ch/graphen
28. – 29. Oktober 2014 Reinraum-Expertentage im Cleanroom Experience Showroom Wangen a.d. Aare, Thema: Hygienemanagement in Reinräumen Veranstalter: Cleanroom Academy GmbH info@cleanroom-academy.com www.cl-ex.ch
29. Oktober 2014 GMP Audit; Erfolgreich GMP Audits bestehen; Rheinfelden Veranstalter: Swiss Cleanroom Concept CH-4312 Magden Telefon 076 284 14 11 info@swisscleanroomconcept.ch www.swisscleanroomconcept.ch
29. Oktober 2014 Anwendertreffen Karl-FischerTitration , Zofingen Veranstalter: Metrohm Schweiz AG Bleiche West CH-4800 Zofingen Telefon 062 745 28 28 Fax 062 745 28 00 seminare@metrohm.ch www.metrohm.ch
3. – 4. November 2014 HPLC-Troubleshooting – Ergänzungskurs, Dübendorf, Referent: Jean-Claude Hildenbrand Veranstalter: Division Analytische Wissenchaften der SCG, Eawag, Verena Schmid Überlandstrasse 133 CH-8600 Dübendorf Telefon 058 765 52 00 Fax 058 765 58 01 Verena.schmid@eawag.ch; www.scg.ch/das
3. – 6. November 2014 Pigmente – aktueller Stand und neue Entwicklungen (001/14), Darmstadt, Leitung: Dr. Carsten Handrosch Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V (Adresse siehe links)
4. November 2014 Praxisseminar «Elementanalytik von Feststoffen in Theorie und Praxis», Waldbronn bei Karlsruhe, im Hause Agilent; weitere Termine in Deutschland, unter anderem: 5. 11. 2014 , Frankfurt; 25. 11. 2014, München
Lausanne Beaulieu Lausanne
06. - 07. Mai 2015 Die Messe für Technologien & Dienstleistungen im Labor
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www.easyFairs.com/laboteclausanne
Veranstalter: Retsch, CEM und Agilent Informationen + Anmeldung: www.cem.de (Seminare + Kurse)
5. November 2014 Workshop – Medizinische Biofilme, St.Gallen 6. November 2014 Veranstalter: Empa-Akademie Auskunft: Dr. Qun Ren Zulian Telefon 058 765 76 88 qun.ren@empa.ch www.empa.ch/biofilme
6. November 2014 Quality by Design-Ansatz in der multifaktoriellen HPLC-Methodenentwicklung, Basel, Referent: Dr. Hans-Werner Bilke Veranstalter: Division Analytische Wisseschaften der SCG, Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe links)
10. November 2014 Enantioselektrive chromatographische Trennmethoden, Dübendorf, Referent: Dr. Markus Juza Veranstalter: Division Analytische Wisseschaften der SCG, Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe oben)
12.-13. November 2014 Isolierung und Reinigung von Proteinen, Basel, Referent: Dr. Roland Looser Veranstalter: Division Analytische Wisseschaften der SCG, Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe oben)
17. November 2014 Methodenvalidierungen in der Analytischen Chemie unter Berücksichtigung verschiedener QS-Systeme Kursmodul zum Geprüften Qualitätsexperten GxP (GDCh) (523/14), Frankfurt a. Main, Leitung: Dr.-Ing. Barbara Pohl Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V Varrentrappstr. 40-42 D-60486 Frankfurt Telefon +49 (0)69 7917-364/291 fb@gdch.de; www.gdch.de/fortbildung
25. – 27. November 2014 Chemical Development and Scale-Up in the Fine Chemical and Pharmaceutical Industries (907/14), Frankfurt a.M., Leitung: Dr. Will Watson Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V (Adresse siehe oben)
27. – 28. Novembner 2014 Einführung in die Betriebswirtschaftslehre für Chemiker (900/14), Frankfurt Leitung: Dr. Uwe Kehrel Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V (Adresse siehe oben)
2. – 5. Dezember 2014 Grundlagen der Organischen Chemie für Kaufleute und Ingenieure (986/14), Bad Dürkheim (D), Leitung: OStR Rüdiger Hocker Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V (Adresse siehe oben)
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beschichtungen
BWB Engineering AG Anlagen- und Rohrleitungsbau I Gastechnik I MSRE/Planung Sternenfeldstrasse 8 4127 Birsfelden Tel. +41 61 326 37 37 www.bwb-eng.com
Tel. +41 44 732 92 92 Fax +41 44 732 92 21 www.bmgeng.ch
STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 berstscheiben@striko.de www.striko.de
allgemeine laborartikel
Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de
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BEZUGSQUELLENREGISTER
bezugsquellen
Hüni GmbH + Co. KG Eckenerstr. 65 D-88046 Friedrichshafen www.hueni.de
Tel. +49 7541 38 12 0 Fax +49 7541 38 12 38 info@hueni.de
72
CHEMIE PLUS 10-2014
bezugsquellen
bioreaktoren / biocontroller
chromatographie
Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch
dampfarmaturen
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch
Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch
böden für kolonnen (montz) SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und Armaturen Gustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 00 8702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch
chromatographie-säulen
Chempro GmbH Robert Kuratle, Chemical Engineer Weinbergstrasse 100F Mobile +41 79 279 55 89 8408 Winterthur kuratle@chempro.ch
dosiergeräte BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch Schenck Process GmbH Pallaswiesenstrasse 100 Tel. +49 61 51-15 31 11 19 D-64293 Darmstadt Fax +49 61 51-15 31 20 72 Light@schenckprocess.com www.schenckprocess.com
br ut-/co 2 -br utschränke
BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com
SEBIO GmbH Geissbrunnenweg 14 4452 Itingen info@sebio.ch
dosierpumpen Tel. +41 61 971 83 44 Fax +41 61 971 83 45 www.sebio.ch
br ut- und trockenschränke
chromatographie-systeme BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com
ANACONDA GmbH
gebrauchte instrumente Anaconda GmbH Denksteinweg 79 D-22043 Hamburg info@chromtograph.de
Tel. +49 (0)40 653 04 72 Fax +49 (0)40 653 25 66 www.anaconda.de
ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch
Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch
ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen
Tel. +41 31 838 40 00 www.rototec.ch
dosiertechnik
chemie- und biosensoren ProMinent, Dosiertechnik AG Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11 8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73 info@prominent.ch www.prominent.ch C-Cit Sensors AG Einsiedlerstrasse 29 8820 Wädenswil sales@c-cit.ch
Tel. +41 43 477 85 55 Fax +41 43 477 85 57 www.c-cit.ch
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
Standort Basel: Techema AG Gewerbestrasse 6 4105 Biel-Benken info@techema.ch
Tel. +41 61 381 45 09 Fax +41 61 382 07 55 www.techema.ch
chemikalien, reagenzien drehkolbenpumpen
Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch
Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch
LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch
Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch
ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch
Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch
bezugsquellen
dr uckluft-membranpumpen
ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch
Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch
explosionsschutz
CHEMIE PLUS 10-2014
SF-Filter AG 8184 Bachenbülach www.sf-filter.com
R. STAHL Schweiz AG Explosionsschutz Brüelstrasse 26 4312 Magden info@stahl-schweiz.ch
Tel. +41 61 855 40 60 Fax +41 61 855 40 80 www.stahl-schweiz.ch
dr uckreduzierventile
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Tel. +41 44 864 10 68 Fax +41 44 864 14 58
Sefiltec AG Haldenstrasse 11 8181 Höri info@sefiltec.com
Tel. +41 43 411 44 77 www.sefiltec.com
explosionsschutz, ex-geräte (atex)
André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch
Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch
BARTEC Engineering + Services AG Hinterbergstrasse 28 Tel. +41 41 747 27 27 6330 Cham Fax +41 41 747 27 28 info@bartec.ch www.bartec.ch
Swissfilter AG Gewerbestrasse 3 CH-5037 Muhen info@swissfilter.ch
Tel. +41 62 737 54 80 Fax +41 62 737 54 81 www.swissfilter.ch
fabrikplanung durchflussmesser filterhilfsmittel
Krohne AG Mess- und Regeltechnik info@krohne.ch
Tel. +41 61 638 30 30 www.krohne.com
Planung von Produktionstechnologien ASSCO Engineering AG Löwenstrasse 11 info@assco.ch 8953 Dietikon www.assco.ch
Schneider Umwelttechnik AG 8472 Winterthur Seuzach info@sut.ch
Tel. +41 52 235 24 24 www.sut.ch
düsen
festphasenextraktion
SSCO-Spraying Systems AG Eichenstrasse 6 8808 Pfäffikon SZ info.ch@spray.com
Tel. +41 55 410 10 60 Fax +41 55 410 39 30 www.ssco.ch
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
filterpapiere
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
SEBIO GmbH Geissbrunnenweg 14 4452 Itingen info@sebio.ch
Tel. +41 61 971 83 44 Fax +41 61 971 83 45 www.sebio.ch
ELEkTRoMoToREn fiberoptik-schauglasleuchten
günstige Energiesparmotoren Rüetschi AG – Antriebstechnik Feldackerstrasse 2 5040 Schöftland mail@antriebstech.ch
filtertechnik filtration
Tel. 062 739 20 60 Fax 062 739 20 71 www.antriebstech.ch
®
Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com
Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com
INFOLABEL AG Grossrietstrasse 7 8606 nänikon/Uster info@funda.ch
Tel. +41 44 730 44 34 Fax +41 44 730 46 28 www.funda.ch
elektrotechnische und optische sensoren filtrationssysteme
filter
The art of Swiss Precision Hamilton Bonaduz AG Via Crusch 8 7402 Bonaduz contact@hamilton.ch
Tel. +41 81 660 60 60 Fax +41 81 660 60 70 www.hamiltoncompany.com
Bachmannweg 21 8046 Zürich info@bopp.ch
G. BOPP+CO. AG Tel. 044 377 66 66 Fax 044 377 66 77 www.bopp.ch
BHS-Sonthofen GmbH An der Eisenschmelze 47 D-87527 Sonthofen info@bhs-sonthofen.de
Tel. +49 8321 6099-0 Fax +49 8321 6099-220 www.bhs-sonthofen.de
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CHEMIE PLUS 10-2014
bezugsquellen
Krohne AG Mess- und Regeltechnik info@krohne.ch liquitec ag Industrie Neuhof 54 3422 Kirchberg info@liquitec.ch
Tel. 055 450 83 00 Fax 055 450 83 01 www.liquitec.ch
hplc- & uhplc-anlagen Tel. +41 61 638 30 30 www.krohne.com
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
gasgemische, spezialgase
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
flansche nach en, din und ansi Messer Schweiz AG Seonerstrasse 75 5600 lenzburg info@messer.ch ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch
Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch
hplc-anlagen- und zubehör Tel. +41 62 886 41 41 Fax +41 62 886 41 00 www.messer.ch
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch
Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch
hplc- und uhplc-anlagen
LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch
fT-ir
Tel. +49 30 809 7270 www.knauer.net Tel. +41 61 695 9696
gc-ms/gaschromaTographie
flammensperren
André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch
KNAUER Hegauer Weg 38 d-14163 Berlin CH: flowspek AG, 4057 Basel
Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch
SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch
Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch
infraroT-spekTromeTer SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch
Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch
füllkörper für kolonnen (Vff)
Bruker Optics GmbH 8117 Fällanden ZH optics@bruker.ch
Tel. 044 825 95 39 www.brukeroptics.com
gfk-rohre und behälTer infraroT-sTrahler Chempro GmbH Robert Kuratle, Chemical Engineer Weinbergstrasse 100F Mobile +41 79 279 55 89 8408 Winterthur kuratle@chempro.ch
HUBER Kunststoffwerk AG Gewerbestr. 3, Postfach 16 5426 lengnau info@huber-lengnau.ch
Tel. 056 266 40 80 Fax 056 266 40 81 www.huber-lengnau.ch
FüllSTANd
Abecon AG Friesenbergstrasse 108 8055 Zürich info@abecon.ch
Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.ch
inkubaToren hochdr uckpumpen
aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com
ALOWAG AG 4153 Reinach Bl alowag@alowag.ch
Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch
GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFl.de info@GFl.de
bezugsquellen
instr umentelle analytik
Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de
kunststoffaPParatebau
D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com
SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com
CHEMIE PLUS 10-2014
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massensPektrometer
ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch
Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
laborbau/-einrichtungen Hügli-Labortec AG 9030 Abtwil info@hugli-labortec.ch
Tel. +41 71 311 27 41 www.hugli-labortec.ch
kalibrier ung für PiPetten und disPenser
materialanalyse SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com
laborgeräte
Socorex Isba S.A. Champ-Colomb 7 1024 Ecublens socorex@socorex.com
Tel. 021 651 60 00 Fax 021 651 60 01 www.socorex.com
GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de
klimaPr üfanlagen
laborglas/Präzisions- und standardglasrohre BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com
SCHOTT Schweiz AG St.-Josefen-Strasse 20 9001 St.Gallen info.schweiz@schott.com
Tel. +41 71 274 42 14 Fax +41 71 274 42 43 www.schott.com/schweiz
materialPr üfung
Eindringprüfung, Magnetpulverprüfung, Ultraschallprüfung, optische Prüfung, Temperaturbestimmung, UV-LED-Leuchten - Prüfmittel, Geräte und Anlagen
HELLING GmbH Spökerdamm 2 D-25436 Heidgraben info@hellinggmbh.de
Tel. +49 (0)4122 922-0 Fax +49 (0)4122 922-201 www.hellinggmbh.de
komPressoren 100% ölfrei lc/ms Atlas Copco (Schweiz) AG Büetigenstr. 80 Tel. +41 32 374 14 02 2557 Studen Fax +41 32 374 12 97 kompressoren@ch.atlascopco.com www.atlascopco.ch
mess- und regeltechnik Kaeser Kompressoren AG Grossäckerstrasse 15 8105 Regensdorf info.swiss@kaeser.com
Tel. +41 44 871 63 63 Fax +41 44 871 63 90 www.kaeser.com
SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch
Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch ProMinent, Dosiertechnik AG Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11 8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73 info@prominent.ch www.prominent.ch
lebensmittelanalytik
Telefon 062 789 75 95
www.servatechnik.ch
CONTREC AG Riedstrasse 6 8953 Dietikon info@contrec.ch
Tel. +41 44 746 32 20 Fax +41 44 746 32 29 www.contrec.ch
mischer, statische
kondensableiter magnetPumPen
André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch
Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch
ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch
Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch
STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 mischer@striko.de www.striko.de
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CHEMIE PLUS 10-2014
NMR
bezugsquellen
osMoMeteR KNAUER Hegauer Weg 38 D-14163 Berlin CH: flowspek AG, 4057 Basel
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
Tel. +49 30 809 7270 www.knauer.net Tel. +41 61 695 9696
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
photoMeteR Grubatec AG Fabrikstrasse 2 8722 Kaltbrunn sales@grubatec.ch
NMR-dieNstleistuNgeN
Tel. 055 617 00 30 Fax 055 617 00 81 www.grubatec.ch
platiNaRtikel Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch
Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch
Johnson Matthey & Brandenberger AG Glattalstrasse 18 Tel. +41 44 307 19 50 8052 Zürich Fax +41 44 307 19 20 info@matthey.com www.johnson-matthey.ch
GRUNDFOS Pumpen AG Bruggacherstrasse 10 8117 Fällanden
Tel. 044 806 81 11
GRUNDFOS Pumpen AG industrie nord 6105 Schachen
Tel. 041 499 61 20
HILGE Steril- und Prozesspumpen: hohe Hygienestandards, robust, servicefreundlich - echte HILGE Qualität eben.
HänyTec AG Gschwäbring 19 6244 nebikon contact@haenytec.ch
Tel. +41 62 544 33 00 Fax +41 62 544 33 10 www.haenytec.ch
ROTOTEC AG luzernstrasse 224c 3078 richigen
Tel. +41 31 83840 00 www.rototec.ch
polaRiMeteR
NMR-lösuNgsMittel
schubag AG Pumpen, Systeme, Service, Diagnostik rosenackerstrasse 2 Tel. +41 52 762 22 21 8552 Felben-Wellhausen www.schubag.ch Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch
Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
PrOZESS-AnAlyTiK
Delta Zofingen AG Untere Brühlstrass 10 4800 Zofingen info@delta-zofingen.ch
obeRflächeNschutz
Hüni GmbH + Co. KG Eckenerstr. 65 D-88046 Friedrichshafen www.hueni.de
Tel. +49 7541 38 12 0 Fax +49 7541 38 12 38 info@hueni.de
oe-spektRoMeteR
aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 www.aquasant-mt.com info@aquasant-mt.com
pR üfsysteMe SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com
Thermo Fisher Scientific En Vallaire Ouest C Tel. +41 21 694 71 11 CH-1024 Ecublens (Switzerland) Tel. +41 21 694 71 12 info.spectrometry@thermofisher.com www.thermoscientific.com/elemental
SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com
putztextilieN
Tel. +41 62 746 04 04 Fax +41 62 746 04 09 www.delta-zofingen.ch
RohRleituNgsbau
BWB Engineering AG Anlagen- und rohrleitungsbau i Gastechnik i MSrE/Planung Sternenfeldstrasse 8 4127 Birsfelden Tel. +41 61 326 37 37 www.bwb-eng.com
RöNtgeNfluoReszeNz-diffRaktioN
puMpeN
ALOWAG AG 4153 reinach Bl alowag@alowag.ch
Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch
Thermo Fisher Scientific En Vallaire Ouest C Tel. +41 21 694 71 11 CH-1024 Ecublens (Switzerland) Tel. +41 21 694 71 12 info.spectrometry@thermofisher.com www.thermoscientific.com/elemental
bezugsquellen
r ühren, r ütteln, schütteln,
ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch
Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch
schüttelapparate
CHEMIE PLUS 10-2014
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sicherheitsventile
GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de
André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch
Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch
software
schüttelwasserbäder
GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de
eschbachIT GmbH D-79713 Bad Säckingen info@eschbachIT.com www.shiftconnector.com
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Viel Wirkstoff in einer Kapsel – einiges davon landet im Trinkwaser. (Themenbild: Thinkstock)
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Verfahren der Wahl: Ultrafiltration plus Kornkohlefilter Arzneimittel stellen eine zunehmende Belastung des Wassers dar. Umso wichtiger sind Verfahren, die sie (möglichst) vollständig herausfiltern. Zwei davon hat die Technische Universität Darmstadt nun untersucht – mit einem klaren Ergebnis: Eine Ultrafiltration mit nachgeschaltetem Kornkohlefilter erwies sich als erfolgreicher als eine Adsorption an Pulverkohle mit anschliessender Membranstufe. CHRISTIAN EHRENSBERGER
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as Problem von Arzneimitteln im Abwasser und nachfolgend im Trinkwasser wird tendenziell grösser. Mit der zunehmenden Medikation einer älter werdenden Bevölkerung steigt auch die Belastung. Denn unser Körper scheidet in der Grössenordnung von 40 bis 60 Prozent der Arzneimittel, die wir zu uns nehmen, wieder aus. Zuweilen landen auch einmal Arzneimittelreste aus Unwissenheit oder Bequemlichkeit in der Toilette. Oder ein Sportler hat eine Diclofenac-Salbe auf sein Knie aufgetragen und spült Reste davon in der Dusche wieder ab. Namentlich dieses Schmerzmittel ist Behörden schon häufiger aufgefallen und soll ab dem nächsten Jahr europaweit an hunderten Standorten gemessen werden. Die Planungen zur Eliminierung von Arzneimitteln aus dem Wasser sind teilweise schon weit gediehen. Die Schweiz sieht sich hier in einer Vorreiterrolle, wobei die Behandlung mit Ozon und Aktivkohle als Massnahmen als besonders erfolgversprechend angesehen werden.
Wissenschaftler der Technischen Universität Darmstadt (D) wollten es genau wissen und haben nun zwei Verfahren zum Herausfiltern von Mikroverunreinigungen von Arznei-, Haushalts- und Pflegemitteln aus dem Abwasser getestet. Dazu hat man in einer nahe gelegenen Zentralkläranlage, die für die Region Langen/Egelsbach/Erzhausen (rund 75 000 Einwohner) zuständig ist, eine Forschungsanlage installiert und über zwei Jahre betrieben. An dem Gemeinschaftsprojekt waren unter anderem ein Filterspezialist (Pall, www.pall.com) und ein Ingenieurbüro sowie als Zuschussgeber (50 Prozent) das Bundesland Hessen beteiligt. Die Zielvorgabe lautete, Mikroverunreinigungen von Arznei-, Haushalts- und Pflegemitteln möglichst vollständig aus dem Abwasser zu eliminieren. Bei der normalen Abwasserreinigung werden sie – so Prof. Peter Cornel, Leiter des Instituts IWAR für Abwassertechnik an der TU Darmstadt – nicht abgebaut. Als Quellen für die Mikroverunreinigungen kommen in dieser Region keine pharmazeutischen Produktionsbetrie-
be infrage. Im Einzugsbereich liegt ein Krankenhaus, doch der grösste Teil stammt aus den Haushalten. Im Fokus der Untersuchungen standen verschiedene Wirkstoffe. Namentlich handelte es sich um vier Betablocker (Atenolol, Bisoprolol, Metoprolol, Sotalol), ein Antibiotikum (Sulfamethoxazol), ein Lipidsenker (Bezafibrat), ein Röntgenkontrastmittel (Amidotrizoesäure), ein Antiepileptikum (Carbamazepin), das oben erwähnte Schmerzmittel Diclofenac und um N-Acetyl-4-aminoantipyrin, einen Metaboliten des Schmerzmittels Metamizol. Gemessen wurde bis hinunter in den Nanogrammbereich. Darüber hinaus werden im Wasser Reste von Hormonpräparaten vermutet – aufgrund der Reaktionen der «Bio-Indikatoren» Schnecken, Frösche und Fische. Denn auffälligerweise leben in der Nähe von Kläranlagen in der Regel deutlich mehr weibliche als männliche Tiere. Zur Eliminierung der Mikroverunreinigungen haben die Forscher zwei Verfahren einander gegenübergestellt. Beim ersten wurde das
bereits vollb biologisch gereinigte Wasser über eine Membrrananlage gegeben, wobei eine Ultrafiltration nsmembran mit einer Teilchendurchlässigkeiit im Bereich von 0,1 bis 0,01 Einsatz kam. Damit sollMikrometern zum z ten dem Wasseer die enthaltenen Feststoffe entzogen und gleichzeitig eine Teilentkeimen werden. Die so erhaltemung vorgenomm ne Flüssigkeit liesss man anschliessend durch einen Kornkohlefillter laufen, wobei die AkForm mit einer Korngrösse tivkohle in Pellet-F von 2 bis 3 Millimettern eingesetzt wird. Beim zweiten getestteten Verfahren verwendeten die Forscher Pulverkohle (mittlere Korngrösse<50 μm – deutlich feiner als ulver). Sie wurde dem zum Beispiel Kaffeepu vollbiologisch gereiniggten Wasserstrom zudosiert, um die Arzneisstoffspuren zu adsorbieren. Nachgeschaltet war eine Membranmbran). stufe (Ultrafiltrationsmem ren (Ultrafiltration, Mit dem ersten Verfahre dann Kornkohlefilter) wurde zwar keine vollständige Entkeimung errreicht, aber nach ng kann man es der weitgehenden Reinigun Hundsguten Gewissens über den Vorfluter V
« CHROMA TRENNUN MIT EINE LÖSUNG Patrick Kugel ist M
I
graben ins Hessische Ried fliessen lassen, einen grossen Vorratsspeicher für Frankfurt und Umgebung und letztlich auch für den Rhein. Denn dorthin führen aus dem Ried mehrere Wasserläufe (Schwarzbach, Modau, Weschnitz). Ein Vorteil des Verfahrens liegt in der Regenerationsfähigkeit: Die Kohle kann in Reaktivierungsöfen wieder einsatzfähig gemacht werden. Das zweite Verfahren dagegen (Adsorption an Pulverkohle, dann Membranstufe) brachte nicht den erhofften Erfolg. «Das lag nicht am Prinzip, sondern an rein verfahrenstechnischen Gründen», erläutert Lutz Härtel, UNGER ingenieure. «Es war einfach nicht möglich, die nötigen Standzeiten für die Anlage zu erreichen, bei denen man sie betriebswirtschaftlich sinnvoll hätte betreiben können. Es ist allerdings denkbar, dass wir mit einer anderen Kohlesorte besser gefahren wären.» Bei allen Experimenten arbeiteten die Forscher mit Steinkohle. Braun-/Holzkohle oder, etwas exotischer, Pulver aus Olivenkernen oder Kokosschalen könnten eine Alternative darstellen.
CHEMIE PLUS 6 / 7-2014
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Schritt zur Vorbereitung auf weitergehende Gesetzgebung Mit den Ergebnissen aus dem Forschungsprojekt ist man einen wichtigen Schritt vorangekommen. «Wir können mithilfe der verwendeten Aktivkohle die fraglichen Mikroverunreinigungen zwischen 20- und 100-prozentig eliminieren», stellt Lutz Härtel fest. Dabei hat das gesamte Projekt mit 270000 Euro nicht einmal sehr viel gekostet, und man ist besser vorbereitet. Dazu Lutz Härtel: «Wir möchten ja nicht erst dann reagieren, wenn gesetzgeberische Massnahmen kommen, sondern von vorneherein wissen, welches Verfahren Erfolg verspricht. Einschränkend muss man natürlich sagen: Unsere Forschungsanlage arbeitet mit einer Durchsatzleistung von 100 Litern pro Stunde. Eine Kläranlage mit typischerweise um die 12 000 Kubikmetern pro Tag stellt noch einmal eine andere Dimensi■ on dar.»
CHE HEN IHNEN L I C HEN HE N » sleiter
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Currenta GmbH & Co. OHG 56 13 42 27 US 3
B Bartec AG 37, 56, 58 Bibus AG 1 Brechbühler AG Titelbild, 33 Brenntag Schweizerhall AG 35 BÜCHI Labortechnik AG 31, 69 C Camag Chemie-Erzeugnisse 59 Carl Roth GmbH & Co. KG 15 Casal & Rütimann AG 55 CEM GmbH 51 Cleanroom Academy 16, 23 Comax AG 36 CONTREC AG 55, 58 CSF Wunderle GmbH 25
52
E easyFairs Switzerland GmbH 70 Endress+Hauser Metso AG 59 Erlab D.F.S S.A.S 22 G GEMÜ GmbH & Co. KG Grundfos Pumpen AG
59 30
H Hays AG 20 Heidolph GmbH & Co. KG US 2 Huberlab AG 57 I ifm electronic ag 60 IGZ Instruments AG 25, 57 IKA-Werke GmbH 2, 29, 48, 57 J Jato-Düsenbau AG
58
K KAESER Kompressoren AG US 4 Kawasaki Robotics GmbH 54 Köttermann AG 17, 50 Kubo Tech AG 56 M 3M (Schweiz) AG MANOMETER AG MBE AG Mesago GmbH Mettler-Toledo GmbH N NOION AQUA Sagl P Peter Huber R Rotaver Composites AG Roth + Co. AG
9, 55 26 53 41 11
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19 42
S SCHILLING GmbH 38, 53 Shimadzu Schweiz GmbH 5 Socorex Isba SA 59 SPECTRO GmbH 45 Swiss Cleanroom Concept18, 25 Swiss TS AG 39 T Testo AG
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U UFAG Laboratorien AG
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Verfahren der Wahl: Ultrafiltration plus Kornkohlefilter Arzneimittel stellen eine zunehmende Belastung des Wassers dar. Umso wichtiger sind Verfahren, die sie (möglichst) vollständig herausfiltern. Zwei davon hat die Technische Universität Darmstadt nun untersucht – mit einem klaren Ergebnis: Eine Ultrafiltration mit nachgeschaltetem Kornkohlefilter erwies sich als erfolgreicher als eine Adsorption an Pulverkohle mit anschliessender Membranstufe. CHRISTIAN EH RENSBERG ER
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as Problem von Arzneimitteln im Abwasser und nachfolgend im Trinkwasser wird tendenziell grösser. Mit der zunehmenden Medikation einer älter werdenden Bevölkerung steigt auch die Belastung. Denn unser Körper scheidet in der Grössenordnung von 40 bis 60 Prozent der Arzneimittel, die wir zu uns nehmen, wieder aus. Zuweilen landen auch einmal Arzneimittelreste aus Unwissenheit oder Bequemlichkeit in der Toilette. Oder ein Sportler hat eine Diclofenac-Salbe auf sein Knie aufgetragen und spült Reste davon in der Dusche wieder ab. Namentlich dieses Schmerzmittel ist Behörden schon häufiger aufgefallen und soll ab dem nächsten Jahr europaweit an hunderten Standorten gemessen werden. Die Planungen zur Eliminierung von Arzneimitteln aus dem Wasser sind teilweise schon weit gediehen. Die Schweiz sieht sich hier in einer Vorreiterrolle, wobei die Behandlung mit Ozon und Aktivkohle als Massnahmen als besonders erfolgversprechend angesehen werden.
Wissenschaftler der Technischen Universität Darmstadt (D) wollten es genau wissen und haben nun zwei Verfahren zum Herausfiltern von Mikroverunreinigungen von Arznei-, Haushalts- und Pflegemitteln aus dem Abwasser getestet. Dazu hat man in einer nahe gelegenen Zentralkläranlage, die für die Region Langen/Egelsbach/Erzhausen (rund 75 000 Einwohner) zuständig ist, eine Forschungsanlage installiert und über zwei Jahre betrieben. An dem Gemeinschaftsprojekt waren unter anderem ein Filterspezialist (Pall, www.pall.com) und ein Ingenieurbüro sowie als Zuschussgeber (50 Prozent) das Bundesland Hessen beteiligt. Die Zielvorgabe lautete, Mikroverunreinigungen von Arznei-, Haushalts- und Pflegemitteln möglichst vollständig aus dem Abwasser zu eliminieren. Bei der normalen Abwasserreinigung werden sie – so Prof. Peter Cornel, Leiter des Instituts IWAR für Abwassertechnik an der TU Darmstadt – nicht abgebaut. Als Quellen für die Mikroverunreinigungen kommen in dieser Region keine pharmazeutischen Produktionsbetrie-
be infrage. Im Einzugsbereich liegt ein Krankenhaus, doch der grösste Teil stammt aus den Haushalten. Im Fokus der Untersuchungen standen verschiedene Wirkstoffe. Namentlich handelte es sich um vier Betablocker (Atenolol, Bisoprolol, Metoprolol, Sotalol), ein Antibiotikum (Sulfamethoxazol), ein Lipidsenker (Bezafibrat), ein Röntgenkontrastmittel (Amidotrizoesäure), ein Antiepileptikum (Carbamazepin), das oben erwähnte Schmerzmittel Diclofenac und um N-Acetyl-4-aminoantipyrin, einen Metaboliten des Schmerzmittels Metamizol. Gemessen wurde bis hinunter in den Nanogrammbereich. Darüber hinaus werden im Wasser Reste von Hormonpräparaten vermutet – aufgrund der Reaktionen der «Bio-Indikatoren» Schnecken, Frösche und Fische. Denn auffälligerweise leben in der Nähe von Kläranlagen in der Regel deutlich mehr weibliche als männliche Tiere. Zur Eliminierung der Mikroverunreinigungen haben die Forscher zwei Verfahren einander gegenübergestellt. Beim ersten wurde das
bereits vollb biologisch gereinigte Wasser über eine Membrrananlage gegeben, wobei eine nsmembran mit einer TeilchenUltrafiltration durchlässigkeiit im Bereich von 0,1 bis 0,01 Mikrometern zzum Einsatz kam. Damit sollten dem Wasser die enthaltenen Feststoffe entzogen und gleichzeitig eine Teilentkeimen werden. Die so erhaltemung vorgenomm ne Flüssigkeit liesss man anschliessend durch ilter laufen, wobei die Akeinen Kornkohlefil Form mit einer Korngrösse tivkohle in Pellet-F von 2 bis 3 Millimettern eingesetzt wird. Beim zweiten getestteten Verfahren verwendeten die Forscher Pulverkohle (mittlere Korngrösse<50 μm – deutlich feiner als ulver). Sie wurde dem zum Beispiel Kaffeepu vollbiologisch gereiniggten Wasserstrom zudosiert, um die Arzneisstoffspuren zu adsorbieren. Nachgeschaltet war eine Membranmbran). stufe (Ultrafiltrationsmem Mit dem ersten Verfahreen (Ultrafiltration, dann Kornkohlefilter) wurde zwar keine vollständige Entkeimung errreicht, aber nach ng kann man es der weitgehenden Reinigun Vorfluter Hundsguten Gewissens über den V
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Schritt zur Vorbereitung auf weitergehende Gesetzgebung Mit den Ergebnissen aus dem Forschungsprojekt ist man einen wichtigen Schritt vorangekommen. «Wir können mithilfe der verwendeten Aktivkohle die fraglichen Mikroverunreinigungen zwischen 20- und 100-prozentig eliminieren», stellt Lutz Härtel fest. Dabei hat das gesamte Projekt mit 270 000 Euro nicht einmal sehr viel gekostet, und man ist besser vorbereitet. Dazu Lutz Härtel: «Wir möchten ja nicht erst dann reagieren, wenn gesetzgeberische Massnahmen kommen, sondern von vorneherein wissen, welches Verfahren Erfolg verspricht. Einschränkend muss man natürlich sagen: Unsere Forschungsanlage arbeitet mit einer Durchsatzleistung von 100 Litern pro Stunde. Eine Kläranlage mit typischerweise um die 12 000 Kubikmetern pro Tag stellt noch einmal eine andere Dimensi■ on dar.»
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Trocken verdichtend –
Druckluft
Trocken verdichtende Schraubenkompressoren von KAESER Kompressoren garantieren eine hohe Wirtschaftlichkeit über die gesamte Lebensdauer! Von 5.4 – 51 m3/min, resp. 37 – 355 kW, mit energiesparenden IE3-Motoren, luft- oder wassergekühlt.
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