Chemieplus 2012/03

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3-2012 Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und Biotechnologie Offizielles Organ des Schweizerischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes SCV Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB

Stabilitätsprüfungen Your Approach to Quality. www.chemieplus.ch www.marktspiegel.ch

4 Thema des Monats: Spezialchemie bricht zu neuen Ufern auf 36 Brennstoffzellen: Energie aus Blut und Abwässern 48 Biomaterialien: Interdisziplinäre Forschung in Basel


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CHEMIE PLUS 3-2012

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Gute Partnerschaft

ei es nun dem (nicht immer leicht durchschaubaren) Kalkül der Messeveranstalter oder den unverrückbaren Gesetzen der Periodizität zu verdanken – der vorolympische Frühling 2012 lädt Aussteller und Messegänger zu einem Marathon von wahrlich olympischem Ausmass ein. Mit der Analytica, der Labotec Suisse und der Achema stehen innerhalb von zwei Monaten gleich drei (unterschiedlich dimensionierte) Fachausstellungen mit speziellem Branchenfokus Chemie und Life Sciences auf der Agenda. In die gleiche Zeitperiode fallen zudem die für viele Verfahrenstechniker ebenfalls interessanten Events Hannover Messe und Schüttgut Schweiz sowie die Feinchemie-Messe Chemspec. Wer überall dabei sein will, benötigt neben einem strapazierfähigen Budget und pefekter Planung auch ein Schuhwerk, das punkto Belastbarkeit den Hightech-Laufschuhen eines Viktor Röthlin in nichts nachstehen darf. Bleibt zu hoffen, dass der vorprogrammierte Messestress nicht den Blick für das «Wesentliche» trübt: An sämtlichen Etappen dieser Tour d’Europe von München bis Barcelona werden innovative Unternehmen Vorschläge zur Lösung von immer komplexer werdenden Problemen unterbreiten. Den Besucher erwarten «spannende Geschichten». Beispiel Pharma-Analytik: Der Gesetzgeber verlangt von Arzneimittelherstellern zunehmend Messungen im unteren ppm-Bereich (Artikel Seite 25). Kleinste Spuren zum Beispiel von Schwermetallen müssen nachgewiesen und die Messungen dokumentiert werden. Nicht zuletzt wegen der zunehmenden Marktpräsenz von Generika und Biosimilars gewinnen zudem Bioäquivalenz-Prüfungen an Bedeutung. Grund: Bereits geringe Abweichungen etwa in der Kristallform von Tabletten kön-

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ralf.mayer@azmedien.ch

nen die Bioverfügbarkeit und damit die Wirksamkeit von Arzneimitteln verändern. Entsprechend steigen im Pharmalabor die Ansprüche an instrumentelle Analytik und Datenmanagementsysteme. Dies trifft zum Beispiel auch für die gesetzlich geforderten Stabilitätsstudien zu, die immer häufiger von kompetenten Labordienstleistern übernommen werden (Seite 21). Ðie erwähnten und weitere Artikel in dieser Ausgabe zeigen vor allem eines: Fortschritte in der Analytik lassen sich immer weniger an der formalen Verbesserung von Geräteeigenschaften bemessen. Entscheidend ist vielmehr der Beitrag, den ein Analytikentwickler in (interdisziplinärer) Kooperation mit anderen Beteiligten zur Lösung von spezifischen Aufgaben leisten kann. Einen durchaus vergleichbaren Prozess durchläuft derzeit die Spezialchemie (Seite 4): Die einstigen Moleküldesigner werden zu vielseitig kompetenten und stringent kundenorientierten Problemlösern. Auch dies eine höchst spannende Geschichte.

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CHEMIE PLUS 3-2012

inhalt

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4 THEMA DES MONATS Spezialchemie «kultiviert» Wachstumsfelder

Die in den Krisenjahren schwer gebeutelte Spezialchemie findet zu neuen Ufern. Marktforschern zufolge wachsen die Spezialitäten in den kommenden Jahren stärker als der Gesamtchemiemarkt. Demnach legt der Weltmarkt für Spezialchemikalien von 476 Milliarden US-Dollar im Jahr 2010 auf 610 Milliarden US-Dollar im Jahr 2016 zu, das entspricht jährlichen Wachstumsraten von 4,1 Prozent. Besonders wachstumsstark sind unter anderem die Segmente Pestizide, Hochleistungskeramik sowie Bau- und Ölfeldchemikalien. Forschung & Entwicklung zielt nicht mehr primär auf die Kreation neuer Moleküle, sondern auf die Entwicklung von Lösungen in Zusammenhang mit gesellschaftlichen Zukunftstrends ab. Dementsprechend haben die Unternehmen ihre Strategien umgeschrieben. Das Rezept: mehr Innovationen, Zusammenschlüsse, Kundenfokus und Expansion in Richtung Asien.

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4 Thema des Monats: Spezialchemie bricht zu neuen Ufern auf 36 Brennstoffzellen: Energie aus Blut und Abwässern 48 Biomaterialien: Interdisziplinäre Forschung in Basel

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Kompetenter Dienstleister für die Pharmabranche Hersteller von pharmazeutischen Produkten müssen verbindliche Angaben über deren chemische und physikalische Qualität machen. Die dafür nötigen Informationen werden in Stabilitätsprüfungen ermittelt. Die UFAG Laboratorien AG ist einer der führenden unabhängigen Anbieter von Stabilitätsprüfungen für pharmazeutische Produkte in der Schweiz. Für ihre Kunden aus der nationalen und internationalen Pharmabranche schnürt das Unternehmen flexible Servicepakete. In ihrem neuen Stabilitätscenter führt UFAG derzeit über 600 Studien für mehr als 30 Kunden durch.

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1 Editorial 2 Titelseite 60 Impressum T H E M E N D E S M O N A TS 4 Spezialchemie: Rezepte für Wachstumsmärkte M Ä R K TE & A K TE U R E 9 Nachrichten 15 Glosse B I O TE C H N O L O G I E 16 «Cleantech by Biotech» – Schweiz aussichtsreich am Start A N A LY TI K 18 «Gesetzesbrecher» der Mikroskopie machen DNA-Stränge sichtbar 21 Stabilität pharmazeutischer Produkte im Fokus 24 Analytica 2012 entführt Besucher in die Welt des Labors


inhalt

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Stabilitätsprüfungen

25 ANALYTIK

54 FORSCHUNG

Spurensuche in Arzneimitteln

Biomaterials Science Center

Pharmalabors richten ihr Augenmerk zunehmend auf die Spurenanalytik. Der Gesetzgeber fordert die Arzneimittelhersteller verstärkt zu Messungen im unteren ppm-Bereich auf. Zu messende Stoffe sind u. a. Weichmacher oder Rest-Monomere, die aus den Kunststoffverpackungen in die Arzneimittel übergehen können, sowie Schwermetalle. Das rapide Wachstum der Generika-Produktion gilt als ein Grund dafür, dass auch die Anzahl von Bioäquivalenz-Studien zunimmt. Hier gilt es unerwünschten Polymorphen auf die Spur zu kommen.

25 Explosionsartig wachsendes Interesse an Stör-Substanzen 28 Leistungsfähige Analytik schützt die Gesundheit M E S S - , S TE U E R - , R E G E L TE C H N I K 32 Kosten minimieren in der Abwasserreinigung 34 Effiziente Automatisierung des Schlammabzugs E N E R G I E TE C H N I K 36 Brennstoffzellen ernten Energie in Blut und Abwässern

Das 2007 eingerichtete «Biomaterials Science Center» (BMC) in Basel ist Anlaufstelle und Kooperationspartner für Mediziner mit ingenieurtechnischen Aufgabenstellungen. Die hier durchgeführten Projekte decken ein breites Spektrum ab. Der BMC-Lehrstuhl «Materialwissenschaft in der Medizin» beschäftigt sich neben vielen anderen Themen u. a. mit künstlichen Harnröhren-Schliesssystemen gegen Inkontinenz und mit Nanocontainern, die Wirkstoffe, etwa das bei einem Herzinfarkt systemisch verabreichte Nitroglycerin, scherkraftbedingt nur in verengten Koronargefässen freigeben.

S C V, F L B 46 Berichte aus den Verbänden F O R S C H U N G S WE L TE N 54 Wenn der Physiker mit dem Mediziner . . . 57 Polymere: Schweizer Forscher leisten Pionierarbeit 58 Nachrichten

Your Approach to Quality.

Ihre Stabilitätsstudie führen wir von A bis Z durch. Wir lagern die Proben nach dem gemeinsam erstellten Protokoll in qualifizierten Klimakammern gemäss ICH-Richtlinien. Zu den vorgeschriebenen Zeitpunkten entnehmen wir die entsprechenden Muster und analysieren die stabilitätsrelevanten Parameter. Ihre Analysenresultate erhalten Sie in einem detaillierten Prüfbericht und in einer tabellarischen Übersicht. Auf Wunsch erstellen wir den Stabilitätsbericht nach Abschluss der Studie. Damit erfüllen Sie eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Registrierung und Zulassung Ihrer Produkte.

F I L TR AT 60 Machen «Unkaputtbare» die Umwelt kaputt 62 Pharma Forum 2012 63 Kalender

PHARMA 39 Unheilvolle Geschehnisse im Körperinneren

BEZUGSQUELLEN 64 Wer liefert was?

P R O D U K TE 43 Kompaktinfos zu Innovationen

SCHLUSSPUNKT 72 Cartoon, Firmenregister Akkreditiert nach ISO 17025, GMP - zertifiziert und FDA - anerkannt.

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Wertschöpfung durch Spezialchemie: Lanxess produziert in Antwerpen Kallo-Glasfasern für den Hightech-Kunststoff Durethan.

(Bild: Lanxess).

SPEZIALCHEMIE

Rezepte für Wachstumsmärkte Die in den Krisenjahren schwer gebeutelte Spezialchemie findet zu neuen Ufern. Die Unternehmen haben ihre Strategien umgeschrieben. Das Rezept: Mehr Innovationen, Zusammenschlüsse, Kundenfokus und Expansion in Richtung Asien.

ADALBERT BUDZINSKI

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ersteller von Spezialchemikalien stehen vor einer Periode wachsender Prosperität mit Schwerpunkt Asien. In den kommenden 20 Jahren wird sich der Markt für Chemieerzeugnisse von den aktuellen 2 Billionen Euro auf knapp 5 Billionen Euro mehr als verdoppeln. Während NAFTALänder und Westeuropa mit einem jährlichen Wachstum von nur noch 2 Prozent rechnen können, dürften China und Indien überproportional zulegen. Zurzeit werden 43 Prozent des weltweiten Marktvolumens der Chemie in Asien erwirtschaftet. «Vor allem Kunststofferzeugnisse und Spezialitäten bieten hervorragende Wachstumschancen auf dem asiatischen Markt», erklärt Alexander Keller, Partner der Strategieberatung Roland Berger. Eine Studie des Unternehmens kommt zu dem Ergebnis, dass in den nächsten Jahren ein Marktvolumen von mindestens 1,1 Billionen Euro auf dem Spiel steht, das unter den Wettbewerbern aufgeteilt werden soll. Auf die Spezialchemie ausgerichtete Unternehmen müssen sich laut Keller freilich gegen Mitbewerber mit grossen Markennamen, umfassendem Kundenportfolio oder innovativen Produkttechnologien behaup-

ten. «In diesem spezialisierten Marktsegment findet der Wettbewerb – bedingt durch die starke Kundenorientierung – vor allem auf lokaler Ebene statt.» Zunehmend beteiligten sich asiatische Investoren immer öfter an Firmenübernahmen in den westlichen Ländern, um sich einen leichten Zugang sowohl zu ihren Technologien als auch zu ihren Kunden zu sichern. Für die künftige Entwicklung skizziert Roland Berger drei Szenarien: Im Falle eines weltweit boomendes Marktes wird die Chemieindustrie bis 2030 einen Markt von fast 6 Billionen Euro generieren. Wesentlicher Erfolgsfaktor ist hier die Innovationskraft der einzelnen Firmen. Sollten die reifen Märkte nur noch moderat wachsen, während Schwellenländer stark anziehen, erreicht das Marktvolumen der Chemieindustrie im Jahr 2030 rund 5 Billionen Euro. Der Fokus der Unternehmen liegt hier bei der Innovation in den reifen Märkten sowie bei der Marktentwicklung und Effizienzsteigerung in den Wachstumsregionen. Im Falle einer regionalisierten Welt schliesslich gehen Roland-Berger-Experten von einer Stagnation der reifen Märkte und von einem moderaten Wachstum in den Schwellenländern aus. Das würde zu limitierten Investi-

tionen in Forschung und Entwicklung, zu einer starken Fokussierung auf die Kosten und zu einer weiteren Regionalisierung der Produktion führen, heisst es in der Studie «A Different World – Chemicals 2030».

Globale Herausforderungen mit Spezialchemie meistern

Wie dem auch sei: Neue Wachstumsregionen, Elektromobilität, Leichtbau, Recycling, biobasierte Chemikalien und Kunststoffe – in den Lösungen für globale Herausforderungen steckt überall Spezialchemie. Um langfristig im Wettbewerb bestehen zu können, setzen Spezialitätenhersteller auf Innovationen und richten ihre Forschung auf die globalen Megatrends aus. Mit den Letzteren beschäftigt sich auch der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) in einer aktuellen Foresight-Studie. Darin werden, mit Unterstützung von Z_punkt, einem Institut für strategische Zukunftsfragen, die Quellen der Wertschöpfung in Deutschland im Jahr 2030 analysiert. Die Ergebnisse dürften auf alle fortgeschrittenen Industrieländer übertragbar sein. Die wichtigsten Schlussfolgerungen der Futurologen: Klassische Branchengrenzen verschwinden, es entstehen neue, über-


thema des monats

greifende Handlungsfelder und Kooperationsformen. Beim Thema Gesundheit z. B. geht es um den Einzelnen innerhalb grosser Patientengruppen, um seine genetische Ausstattung, sein Verhalten und sein individuelles Lebensumfeld (personalisierte Medizin).

Postfossile Wertschöpfung

Die Wertschöpfung im Jahr 2030 verlange nach einem systemischen und ganzheitlichen Verständnis von Innovation, so die Studie. Beispiel Mobilität: Nicht mehr das Auto als Symbol des Individualverkehrs steht im Mittelpunkt, sondern die Bereitstellung intelligenter und verkehrsträgerübergreifender Mobilität. Entscheidend ist, Qualitätsziele zu definieren: Welche Mobilität zu welchem Preis und zu welchen Konditionen. Neue Akteure betreten den Markt: Produzenten von «postfossilen» Antriebssystemen oder Batterien, Energie- und IT-Anbieter. Städte und Regionen übernehmen mehr Verantwortung und definieren den öffentlichen Verkehr als integralen Bestandteil internationaler Mobilität neu. Vernetzte Informationsdienste machen nahtlose Mobilität über alle Verkehrsträger hinweg erst möglich.

Die allgegenwärtige Informatisierung werde sich tendenziell in sämtlichen Branchen und Lebensbereichen durchsetzen, lautet die Prognose. Es entsteht ein «Internet der Dinge», in dem nicht nur Menschen, sondern auch Objekte selbstständig Informationen austauschen. Die Perspektive ist eine autonome und globale Steuerung dezentraler Produktionsprozesse in Echtzeit. Physische und digitale Welt werden verlinkt. Wissensbasierte Systeme helfen, Komplexität zu beherrschen. Die Verschmelzung der Systeme birgt gewaltige Potenziale – aber auch Risiken. IT-Sicherheit wird in der Zukunft eine grosse Rolle spielen. Die Wertschöpfung der kommenden zwei Jahrzehnte wird von nachhaltigen Lösungen geprägt. In rohstoffarmen Industrienationen bleibt die Versorgungssicherheit Thema im Fokus. Ob Energiewende, Steigerung der Ressourceneffizienz oder Kreislaufwirtschaft, eine zukunftsfähige Innovationsstrategie wird vielseitige und unkonventionelle Ansätze berücksichtigen. Für die künftige Geschäftslogik müssen Stakeholder- und Kundenbeziehungen allerdings neu ausgerichtet werden. Bereits heu-

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te haben Kunden-Communities im Internet erheblichen Einfluss. Ihre Stärke liegt in der Offenheit der Kommunikation. Die Positionen im Markt – von Produzenten, Zulieferern, Kunden und NGOs – sind bereits in Bewegung. Dieser Dynamik könnten Unternehmen zum Opfer fallen, warnen die BDI-Experten, sie könnten sie aber auch zu ihrem Vorteil nutzen. Erfolgreich sei, wer die Fähigkeit besitzt, neue Allianzen zu schmieden. Allerdings: Prozesse zu steuern wird infolge wachsender Komplexität immer schwieriger. Auch deshalb ist eine emotionale Kunden- und Markenbindung so wichtig. Zukunftsorientierte Produkte und Dienstleistungen, z.B. für die alternde Gesellschaft, erfordern eine Kommunikation, die nicht nur über Branchengrenzen hinausgreift, sondern den Kunden als Innovationsmotor einbezieht. In diese Paradigmenwechsel passt der immer stärkere Fokus der Chemieindustrie auf Spezialchemikalien. Spezialchemikalien erhöhen die Produktleistungen in verschiedenen Industriezweigen wie Elektronik-, Kunststoff- oder Automobilindustrie. Zuerst

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wurden sie in den Textilindustrien eingesetzt, um die Weichheit- und Robustheit zu steigern. Zu der Klasse der funktionellen Chemikalien gehören wiederum Klebstoffe, Dichtungsmittel, Katalysatoren, Korrosionsinhibitoren, Antioxidantien. Flammschutzmittel oder Trennmembranen, synthetische Farbstoffe, Spezialpigmente oder wasserlösliche Polymere. Die Definition der Spezialchemie ist verschwommen, die Abgrenzung zwischen den zahlreichen Zubereitungen von Industriechemikalien einerseits und den Feinchemikalien, beispielsweise Pharmawirkstoffen, andererseits, ist schwierig. Marktakteure der Chemiebranche, die gefühlt im Commodity-Bereich tätig sind, mutieren zu Spezialisten. Beispiele sind BASF, Dow Chemical, Du Pont oder Akzo Nobel. Andere, mit nennenswerten CommodityAktivitäten wie Evonik, Bayer oder Ashland-Hercules, gelten als Spezialisten.

Markt wächst überdurchschnittlich

Den Weltmarkt für Spezialchemikalien schätzen Marktforscher von M & M auf 610 Milliarden US-Dollar im Jahr 2016, nach 476 Milliarden 2010. Das Jahreswachstum in dieser Periode wird damit auf 4,1 Prozent pro Jahr veranschlagt. Der grösste Anteil, nämlich 10,7 Prozent des Marktes, entfällt laut M & M auf Pestizide. Sie dürften bis 2016 7,6 Prozent pro Jahr zulegen. Besonders wachstumsstark mit einem Plus von über 5 Prozent pro Jahr sind Hochleistungskeramik, Bau-, Ölfeld- und Textilchemikalien. Gemäss anderen Prognosen hatte Asien bereits 2010 einen Anteil von 40 Prozent am globalen Marktvolumen der Spezialchemie von rund 500 Milliarden Dollar, und dieser soll rasch in Richtung 45 Prozent steigen. Während dem gesamten Spezialchemiemarkt bis 2015 jährliche Wachstumsraten von rund 3,5 Prozent zugetraut werden,

thema des monats

sollen sie in Asien rund 5 Prozent und in China sogar gut 8 Prozent pro Jahr erreichen. In 2010 hatten die fünf grössten Marktsegmente – Pestizide, Spezialpolymere, Reinigungsmittel, Elektronik- und Bauchemikalien – einen Marktanteil von etwa 38 Prozent; auf die zehn grössten Segmente entfallen 62 Prozent der weltweiten Spezialchemie-Verkäufe. Jeder dieser Geschäftsbereiche unterteilt sich in weitere Unterbereiche mit individualisierten Produkten und unterschiedlichen Markt- und Wettbewerbsprofilen. Die Produkte – einzelne Chemikalien oder Zubereitungen – werden aufgrund ihrer Leistung oder Funktion und nicht aufgrund ihrer Zusammensetzung verkauft. Allen ist eins gemeinsam: Produkte und Dienstleistungen erfordern weit reichende Kenntnisse um die Chemie und Anwendung – und eine beständige Innovation. Die Verschiebung zu wertschöpfungsstarken Strukturen lässt sich am Beispiel der BASF verdeutlichen. Der Konzern rechnet damit, dass die weltweite Chemieproduktion bis 2020 um durchschnittlich 4 Prozent pro Jahr wächst und damit schneller als das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit durchschnittlich 3 Prozent, und dass er weiterhin 2 Prozentpunkte über der globalen Chemieproduktion wachsen und die Umsätze um durchschnittlich 6 Prozent pro Jahr bis 2020 ausweiten kann. Im Ludwigshafener Portfolio finden sich Produkte und Lösungen für fast alle Industrien – von Öl und Gas über das klassische Chemikaliengeschäft und massgeschneiderte Produkte bis zu funktionalen Materialien und Systemlösungen. «Mit der Bandbreite unserer Fertigkeiten und Kompetenzen heben wir uns von unseren Wettbewerbern ab: Dazu zählen unsere Innovationsstärke, unsere breite Technologiebasis, unsere ope-

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rative Exzellenz und unser globaler Zugang zu relevanten Kundenbranchen», frohlockte Vorstandschef Dr. Kurt Bock Ende 2011 bei der Vorstellung der Strategie für die kommenden Jahre.

Systemlösungen statt neuer Moleküle

Innovationen der chemischen Industrie gründen mittlerweile weniger auf der Entwicklung weiterer Moleküle. Neue Materialien und Systemlösungen entstehen vielmehr aus der Kombination von Know-how aus unterschiedlichen Disziplinen. «Voraussetzung für Innovationen dieser Art sind ein umfassendes Portfolio, interdisziplinäre Zusammenarbeit und ein tiefes Verständnis für die Wertschöpfungsketten unserer Kunden. Unser Portfolio werden wir daher weiter in Richtung kundennaher Geschäftsfelder ausbauen», erläutert Dr. Martin Brudermüller, BASF-Vize, zuständig für Performance-Polymere und die Region Asien-Pazifik. 30 Milliarden Euro des Umsatzes und 7 Milliarden Euro des Betriebsgewinns EBITDA sollen 2020 aus Innovationen stammen, die weniger als zehn Jahre auf dem Markt sind. Interessante Einblicke in die Strategie der BASF-Spezialchemie lieferte kürzlich Michael Heinz, der im BASF-Vorstand den 16 Milliarden Euro schweren Bereich Performance-Produkte verantwortet. Gegenüber der Wirtschaftszeitung «Handelsblatt» sagte Heinz, das zentrale strategische Ziel sei, den Umsatzanteil von massgeschneiderten Produkten und Systemlösungen von heute 60 auf künftig 70 Prozent zu erhöhen. Die Gewinnmarge in der Spezialchemie soll auf 20 Prozent steigen. Auf diesem Gebiet sehe man «enorme Chancen», sich im Wettbewerb zu differenzieren, das Geschäft auszubauen und es dabei zugleich stabiler zu machen. «Wir werden in Zukunft noch stärker auf die Kombi-

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nation von Materialien setzen. Das heisst, wir wollen Chemie verkaufen anstatt Chemikalien». Heinz nannte beispielhaft die Wasseraufbereitung, für die man bisher Einzelsubstanzen produziere. Nach der Übernahme der Filtrationsfirma Inge Watertechnologies kombiniere man die Substanzen mit anderen Materialien – z. B. Membranen, um damit effizientere Filtrationssysteme zu entwickeln. Es gehe dabei um eine Verbindung von Chemie, Biologie und Physik. Alleine in diesem Geschäft sieht Heinz künftig mehr als 800 Millionen Euro Umsatzpotenzial. Die Suche nach neuen Molekülen spiele heute eine geringere Rolle als in der Vergangenheit, bestätigt Heinz. In der Kosmetikindustrie z. B. werden heute etwa 12 000 unterschiedliche Chemieprodukte eingesetzt. Dass man auf diesem Gebiet noch eine bahnbrechende Substanz findet, ist relativ unwahrscheinlich. Dagegen ist die sinnvolle Kombination dieser 12 000 Substanzen noch längst nicht ausgereizt. Die BASF hat in der Vergangenheit mit Akquisitionen der Ciba Spezialitätenchemie und der in der Naturstoffchemie tätigen Cognis das Spezialchemiegeschäft massiv ausgedehnt. Der neueste Coup: Die BASF erwarb von dem deutschen Chemie- und Pharmaunternehmen Merck das Geschäft mit Elektrolyten für Hochleistungsbatterien. Es geht dabei um Formulierungen, die die Leistungsfähigkeit von Batterien verbessern. Hinzu kommen verschiedene Additive für Elektrolyte zur Herstellung von LithiumIonen-Batterien. Enthalten ist auch das entsprechende Merck-Forschungsportfolio. Das globale Elektrolyte-Team der BASF entwickelt bereits spezifische Elektrolyte auf Basis organischer Carbonate für Batteriehersteller. Die BASF will einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag in Forschung, Ent-

thema des monats

wicklung und Produktionsaufbau von Batteriematerialien investieren. Neben Materialien für Lithium-Ionen-Batterien forscht die BASF an zukünftigen Batteriekonzepten wie Lithium-Schwefel oder Lithium-Luft.

Die Musik spielt in Asien

Nach dem schweren Einbruch in den Jahren 2008–2009 aufgrund der Wirtschaftskrise in den Abnehmerindustrien, von der auch die ansonsten konjunkturresistente Spezialchemie nicht verschont blieb, boomt inzwischen die Nachfrage der Automobil-, Elektronik- und Bauindustrie. Die steigenden Rohstoffpreise werden aufgefangen durch Umstrukturierungen und Kostenschnitte. Die Musik spielt dabei immer lauter in Asien. Zwar entfallen nach Angaben der Beratungsgesellschaft SRI Consulting immer noch 27 Prozent des Spezialchemieumsatzes auf Nordamerika und 22 Prozent auf Westeuropa, doch werden in Asien (ohne Japan) bereits über 30 Prozent erwirtschaftet. Die Chemieunternehmen tragen dieser Entwicklung Rechnung, indem sie die Steuerung der relevanten Sparten wie Leder- oder Textilchemie zu den Kunden nach Asien verlagern, dort Produktionen und ein Netz von Anwendungslabors aufziehen. Seine Präsenz in Asien stärkt z. B. auch der klassische Spezialitätenchemiehersteller Clariant. Die Schweizer haben in Singapur eine Zentrale für die Region Südostasien und Pazifik sowie die Zentrale ihrer globalen Geschäftseinheit Textilchemikalien eröfnet –, über 60 Prozent der globalen Textilprodukt-ion ist in der Region Asien/Pazifik angesiedelt, Clariant erwirtschaftet 43 Prozent seines Umsatzes mit Textilchemikalien aus Asien. Ausserdem hat Clariant ein Ethoxylierungswerk für Tenside und ein neues Anwendungslabor in chinesischem Guangdong eingeweiht. «Die Expansion in der schnell

wachsenden asiatischen Region stellt einen wichtigen Pfeiler unserer auf profitables Wachstum ausgerichteten Strategie dar. Sie dokumentiert zudem das grosse Engagement für unsere Kunden und Märkte», so CEO Hariolf Kottmann. Die neue Regionalzentrale ist die erste, die Clariant gemeinsam mit der 2011 erworbenen Süd-Chemie nutzt. In den letzten fünf Jahren kletterte der Umsatz in der Region von 17 Prozent auf über 22 Prozent. Gleichzeitig belief sich das Investitionsvolumen alleine in China auf über 200 Millionen Schweizer Franken. Die Integration der Süd-Chemie soll das Wachstum von Clariant ankurbeln. 2010 hatten die Münchner mit 385 Millionen Euro 31,5 Prozent des Umsatzes in Asien und dem Nahen Osten. Ein Drittel der Belegschaft arbeitet in dieser Region. Kottmann: «2011 haben wir begonnen, Clariant auf einer starken technologischen Basis und einer soliden finanziellen Position zu einem hoch rentablen Unternehmen der Spezialitätenchemie zu entwickeln. Die Akquisition von Süd-Chemie war ein Meilenstein in diesem Prozess. Darüber hinaus hat Clariant weiter in Wachstumsbereiche investiert und die entwickelten Geschäfte bei der Verbesserung ihrer Profitabilität unterstützt.» Der Konzern stellte kürzlich eine Entwicklungs-Pipeline vor, die zeigt, dass neben den andauernden Restrukturierungen nun endlich die Innovation nicht zu kurz kommen soll. Die Novitäten betreffen industrielle Biotechnologie, halogenfreien Flammschutz und neue Materialien für Batterien und Katalysatoren, grösstenteils aus dem Portfolio der Süd-Chemie. Sie sollen das abgespeckte Forschungsbudget von mageren 1,9 Prozent des Umsatzes aufpäppeln. Den 2. Teil des Trendberichts Spezialchemie lesen Sie in der nächsten Ausgabe.

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«Viagra» für Pfizers Gewinnrechnung Pfizer kann sich weitere sechs Monate über hohe Umsätze mit der Potenzpille Viagra freuen. Der Patentschutz für den Wirkstoff Sildenafil ist in den USA um ein halbes Jahr verlängert worden. Dem Pharmakonzern kam ein Gesetz zugute, wonach Forschungsbemühungen um Arzneimittel für Kinder «belohnt» werden. Die US-Gesundheitsbehörde verlängert den Patentschutz für alle Arzneien, die die untersuchten Inhaltsstoffe enthalten. Der in Viagra enthaltene Wirkstoff Sildenafil ist auch im Medikament Revatio zur Behandlung von Bluthochdruck in Lungenarterien enthalten. Und mit eben diesem Mittel hat Pfizer Studien mit Kindern durchgeführt. Die Entscheidung über den Einsatz von Revatio bei Kindern will die US-Gesundheitsbehörde im Mai treffen. In den USA gelte das Patent für Viagra nun bis April 2020, sagte Pfizer-Sprecherin Victoria Davis. Mit der Potenzpille setzt der Konzern 2011 knapp 2 Milliarden US-Dollar um, mit Revatio 535 Million Dollar. www.pfizer.com

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Bernsteinsäure: Lanxess steigt bei Bio Amber ein Lanxess übernimmt für 10 Mio. US-Dollar eine Minderheitsbeteiligung am US-Unternehmen Bio Amber Inc. mit Sitz in Minneapolis. Damit verstärke Lanxess sein Engagement beim Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen, teilte der Leverkusener Spezialchemiekonzern mit. Bio Amber ist ein weltweit führenden Hersteller von Bernsteinsäure, die aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais hergestellt wird. Gemeinsam haben Lanxess und Bio Amber Weichmacher entwickelt, die eine Alternative zu phthalathaltigen Rezepturen darstellen. Die Markteinführung ist für dieses Jahr geplant. Darüber hinaus verhandeln die beiden Unternehmen darüber, ihre Partnerschaft auf weitere Produktbereiche auszuweiten. Bio Amber wurde im Oktober 2008 gegründet und beschäftigt 40 Mitarbeiter. Das Unternehmen produziert Bernsteinsäure via Fermentation aus nachwachsenden Rohstoffen in seinem Werk im französischen Pomacle. Die Anlage läuft mit einer Jahreskapazität von 3000 Tonnen. 2013 will BioAmber eine neue Grossanlage mit einer zusätzlichen Jahreskapazität von 17 000 Tonnen am Lanxess-Standort Sarnia, Ontario, Kanada, in Betrieb zu nehmen. Der weltweite Markt für phthalatfreie Weichmacher wird derzeit auf 1,3 Milliarden Euro geschätzt und wächst jährlich um rund sieben Prozent. Bernsteinsäure gilt als Plattformchemikalie für die C4-Chemie. Aus ihr können z. B. Polyester hergestellt werden. Wenn es gelingt, Bernsteinsäure im grossen Massstab kostengünstig durch Fermentation herzustellen, dürfte ihr Einsatz weltweit zunehmen. Die chemische Synthese von Bernsteinsäure ist dagegen aufwändig und teuer. www.lanxess.com

Biodiesel: BASF eröffnet Natriummethylat-Anlage in Brasilien Die BASF hat kürzlich eine neue World-Scale Produktionsanlage für Natriummethylat in Guaratinguetá, Brasilien, dem grössten BASF-Standort in Südamerika, offiziell in Betrieb genommen. Die Anlage hat eine Jahreskapazität von 60 000 Tonnen und wird den regionalen Markt beliefern. Es ist die erste Anlage der BASF für die Herstellung von Natriumme-thylat in Südamerika und neben einer weiteren Anlage in Ludwigshafen die weltweit zweite. Natriummethylat dient als Katalysator für die Produktion von Biodiesel. «Mit der Investition in die neue Produktionsanlage wollen wir unsere Wettbewerbsfähigkeit im schnell wachsenden Markt für Biodiesel weiter stärken», sagte Stefano Pigozzi, Leiter des Unternehmensbereichs Anorganika der BASF. www.basf.com

DSM und Ebrabiotech entwicklen biobasierte Betonbeschichtungen Der in den USA angesiedelte Geschäftsbereich Functional Materials des Spezialchemie-Konzerns DSM will gemeinsam mit der brasilianischen Empresa Brasileira de Biotechnologia (Ebrabiotech) neue biobasierten Materialien entwickeln. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde kürzlich unterzeichnet. Konkret geht es bei der Vereinbarung gemäss DSM um den Start einer neuen DSM-Produktreihe biobasierter Materialien für die Beschichtung von Betonböden. Die Initiative konzentriere sich dabei auf die Entwicklung von biobasierten, nicht für den Verzehr geeigneten Rizinusölprodukten. Mit ihrer Produktreihe «UVolve» Instant Floor Coatings hat die DSM Functional Materials 2009 ihre ersten umweltfreundlichen, UV-härtenden Beschichtungen für Betonböden auf den Markt gebracht. DSM hat sich selbst verpflichtet, bis 2015 über 80 % seiner Innovationspipeline mit «ECO+»-Produkten zu füllen – Produkte, die, über ihren gesamten Lebenszyklus betrachtet, deutliche ökologische Vorteile gegenüber konkurrierenden konventionellen Lösungen bieten. www.dsm.com

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Bayer stärkt Bereich Tiergesundheit Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer verstärkt sein Tiergesundheitsgeschäft mit einem Zukauf in den USA. Die Tochter Bayer Healthcare übernimmt den entsprechenden Bereich der texanischen KMG Chemicals, wie die Bayer AG mitteilte. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Der KMG-Tiergesundheitssparte verfügt den Angaben zufolge über eines der umfassendsten Insektizid-Portfolios weltweit und setzte 2011 insgesamt 11,4 Mio. US-Dollar um. Zum Portfolio gehöre z. B. das in den USA als Ohrmarke bei Rindern zum Einsatz kommende Insektizid Patriot sowie weitere Insektizide für Rinder, Schweine, Geflügel und andere Tierarten. Die Insektizide Rabon und Permectrin wehren Schädlinge ab, die Krankheiten übertragen können, und unterstützen so die Gesundheit von Viehbeständen. www.bayer.com

Sanofi baut in Deutschland massiv F & E-Stellen ab Beim Pharmakonzern Sanofi wird die Luft in Deutschland dünner. Es wird kräftig gespart und umgebaut – und ein Ende ist nicht in Sicht. In diesem Jahr sollen am deutschen Traditionsstandort erneut 330 Arbeitsplätze in Forschung und Entwicklung abgebaut werden, bestätigte der Vorsitzende der Geschäftsführung von Sanofi Deutschland, Martin Siewert, im Gespräch mit Dow Jones Newswires. Forschen will Sanofi künftig verstärkt mit externen Partnern aus Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen sowie Biotech-Unternehmen. «Wir müssen uns in der Forschung öffnen, weil nicht alle innovativen und kreativen Köpfe in den vier Wänden von Sanofi sitzen», sagte Siewert. Neben dem Kostenaspekt soll das die Forschung schneller und effizienter machen. Der Druck ist gestiegen, denn der französische Mutterkonzern kämpft derzeit mit Patentabläufen bei wichtigen Kassenschlagern. Mittel wie der Blutverdünner Plavix und das Bluthochdruckmittel Avapro werden 2012 in den USA patentfrei. In den vergangenen beiden Jahren waren bei Sanofi Deutschland in der Forschung bereits 230 Stellen dem Rotstift zum Opfer gefallen. Aus den deutschen Forschungslaboren und Produktionsanlagen stammt derzeit noch das nach Umsatz wichtigste Konzernprodukt, das Langzeitinsulin «Lantus». Mit dem Blockbuster erlöste Sanofi 2011 gut 3,9 Milliarden Euro. Das Mittel geniesst in den USA und in den meisten europäischen Ländern noch Patentschutz bis 2014/15. www.sanofi.com

Bleichromatpigmente im Visier von REACh – BASF steigt aus Die BASF wird spätestens bis Ende 2014 aus der Produktion von Bleichromatpigmenten aussteigen und sich weltweit auf die Produktion und Vermarktung von Alternativprodukten konzentrieren. Für die u. a. aufgrund ihrer Wetterechtheit und Farbstärke geschätzten Bleichromatpigmente wurde kürzlich das Zulassungsverfahren eröffnet, das die europäische Chemikalienverordnung REACh für besonders bedenkliche Stoffe vorsieht. Damit dürfen gemäss BASF Bleichromatpigmente ohne behördliche Genehmigung ab Mai 2015 nicht mehr in Verkehr gebracht werden. «Wir verfügen über ein breites Portfolio von organischen und anorganischen Pigmenten, die exzellente Alternativen zu Bleichromatpigmenten sind», sagt Stefan Sütterlin, Leiter des Businessmanagements Pigmente der BASF in Europa. Da es allerdings keinen hundertprozentigen Ersatz zu bleihaltigen Pigmenten gäbe, scheuten bisher Kunden vor allem aus der Lackindustrie eine Umstellung. BASF will Kunden, falls gewünscht, bei der Umstellung begleiten, hiess es weiter. Die Kunden sollen sowohl bei der Vereinbarung von Ausstiegsmengen als auch bei der technischen Umstellung unterstützt werden. BASF ist einer der grössten Pigmentproduzenten weltweit. www.basf.com

Tenside: Grösstes Wachstum bei nichtionischen Substanzen Der globale Markt für Tenside wird 2018 einen Umsatz von mehr als 41 Mrd. US-Dollar erreichen, was durchschnittlichen Wachstumsraten von 4,5 % pro Jahr entspricht. Dies erwarten die Marktforscher von Ceresana Research. Wichtigster Absatzmarkt für Tenside ist demnach der Asien-Pazifik mit einem Anteil von rund 37 % am weltweiten Verbrauch, gefolgt von Nordamerika und Westeuropa. Die Marktforscher prognostizieren, dass in Zukunft die Länder in Asien-Pazifik weitere Marktanteile des globalen Tensid-Markts hinzugewinnen können – vorwiegend zulasten Westeuropas und Nordamerikas. Einen sprunghaften Anstieg wird zudem Südamerika, vorwiegend durch massive Steigerungen bei Produktion und Verbrauch in Brasilien, erreichen. Im Jahr 2010 wurden weltweit ca. 6,5 Mio. Tonnen anionische Tenside nachgefragt. Zusammen mit den nichtionischen Tensiden machen diese beiden Gruppen gemäss Ceresana ca. 85 % der weltweiten Tensid-Nachfrage aus. Der stärkste Zuwachs in der Periode 2010 bis 2018 wird bei den nichtionischen Tensiden erwartet. Trotz dieses weltweiten Trends hin zu nichtionischen Tensiden bleiben anionische Tenside vor allem in Afrika, dem Mittleren Osten und den Ländern Asiens, mit Ausnahme von Japan und Südkorea, die wichtigste Produktgruppen.


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persönlich Dec Group, Anbieter von Pulver-Handling und Containment Systemen für die Pharma- und Chemieindustrie, hat ihr Vertriebsteam verstärkt: André Rinner (Bild) ist neu Area Sales Manager für den deutschsprachigen Raum Schweiz sowie das Dreiländereck. Er hat sein Büro in Allschwil BL. Rinner verfügt laut Mitteilung über mehr als 20 Jahre Erfahrung in den Bereichen Anlagenplanung, Projektleitung und Vertriebs-Engineering Chemie & Pharma. «Die steigende Nachfrage sowie die beständige Weiterentwicklung unseres Portfolios erfordern eine konstante Adaptation», sagt Yves Dietrich, Geschäftsführer der Dec Group mit Sitz in Ecublens/Lausanne .

Zitat des Monats

«Es war von Erpressung keine Spur und von Nötigung schon gar nicht.» Novartis-Präsident Daniel Vasella

zur Rücknahme des Schliessungsbeschlusses des Werks Nyon; az, 24.2.2012

An der GV der Clariant AG vom 27. März 2012 wird Dr. Jürg Witmer sein Mandat als Präsident und Mitglied des Verwaltungsrats niederlegen. Seine Nachfolge tritt der heutige Vizepräsident Dr. Rudolf Wehrli an. Witmer wird sich künftig wieder verstärkt auf seine angestammten Verwaltungsratsmandate konzentrieren und zusätzliche neue Aufgaben im asiatischen Raum übernehmen. Bayer Crop Science führt das gesamte Spektrum seiner Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in den drei Bereichen Pflanzenschutz, Bio Science und Environmental Science in einer weltweiten Organisation zusammen. Leiter der neuen Einheit wird Dr. C. David Nicholson. Der gebürtige Brite arbeitet seit 1978 in der biopharmazeutischen Industrie im Bereich Forschung und Entwicklung und war zuletzt in leitenden F & E-Positionen bei Merck Inc., USA, tätig. Die Healthcare Businesswomen’s Association (HBA) hat Carolyn Buck Luce, Global Pharmaceutical Leader bei Ernst & Young, den Titel «2012 Woman of the Year» verliehen. Carolyn Buck Luce habe jahrzehntelange Erfahrung in den Bereichen Healthcare und Life Sciences und habe sich durch ihren langjährigen und unermüdlichen Einsatz zur Förderung von Frauen in dieser Branche einen Namen gemacht, hiess es in der Begründung für die Wahl. Buck Luce wird den Titel «Woman of the Year» am 3. Mai 2012 im Hilton in New York entgegennehmen.

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Umweltmedaille für Harting in Hongkong und Zhuhai Harting Hongkong und die Produktionsstätte von Harting in Zhuhai sind gemeinsam mit der Umweltmedaille des «Hang Seng Pearl River Delta Environmental Award», einem von der Hang Seng Bank organisierten Wettbewerb, ausgezeichnet worden. Mit dem Award wird das erfolgreiche Umweltengagement von Fertigungsunternehmen in Hongkong und in der Pearl River Delta (PRD)-Region gewürdigt, wie die Harting Technologiegruppe weiter mitteilte. Entscheidende Faktoren für die Auszeichnung sind das herausragende Engagement des Familienunternehmens und die langjährige Umsetzung von Umweltschutzstrategien. Die umweltfreundlichen Praktiken beim Energiesparen und die Massnahmen gegen Gewässerverunreinigungen haben die Jury überzeugt. Umwelt- und Klimaschutzmassnahmen seien im Arbeitsalltag der Harting Technologiegruppe seit Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit, heisst es in dem Communiqué weiter. Bereits seit 1996 sind energieeffiziente und umweltfreundliche Verfahren schriftlich in der Firmenphilosophie von Harting verankert. www.harting.ch

Angela Chau, Marcel de Bruijn und Eric Kwan zeigen stolz die verliehene Urkunde. (v. l. n. r.)

Max Lüthi Preis an Wädenswiler Chemiestudentin Lucie Sägesser (Bild) hat für ihre Bachelorarbeit über die Rettung von Archivbeständen vor Tintenfrass den Max Lüthi Preis erhalten. Dieser wird von der Swiss Chemical Society (SCS) vergeben und ist mit 1000 Schweizer Franken dotiert. Die Preisübergabe findet im September 2012 in Zürich anlässlich des Fall Meetings der SCS statt. Die aus dem Kanton Schaffhausen stammende Lucie Sägesser studierte Chemie an der ZHAW in Wädenswil. Tintenfrass, der durch die Verwendung von Eisengallustinten auf historischen Dokumenten hervorgerufen wird, ist neben dem Papierzerfall die Hauptursache für die Zerstörung von Archivbeständen. Ziel dieser Bachelorarbeit war es, den Einfluss von Massenentsäuerungsverfahren auf Tintenfrass zu untersuchen. Lucie Sägesser hat dazu mit den forschenden Konservatoren-Restauratoren an der Hochschule der Künste Bern und der Firma Nitrochemie in Wimmis kooperiert. Die Studentin hat mit der Synthese und Charakterisierung von Modellsystemen dazu beigetragen, das komplexe System des Tintenfrasses und der Massenentsäuerung besser zu verstehen. Für die kommerzielle Nutzung des Entsäuerungsverfahrens des Industriepartners Nitrochemie ist dieses Verständnis essenziell. Ein einziges Verfahren zur Bekämpfung von zweierlei Zerstörungsmechanismen würde einen grossen Fortschritt für die effektive Konservierung grosser Archivbestände bedeuten. www.zhaw.ch

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SwissFEL: Kooperation für perfekte Beschleunigung

Dissolutionsysteme: Analytik Jena und Sotax kooperieren

Mehr als 10 000 Einzelteile – alle auf den Tausendstelmillimeter exakt – sollen bei der Zusammenarbeit zwischen dem Paul Scherrer Institut PSI und Oerlikon Mechatronics AG, Trübbach, gebaut werden und am Ende für perfekte Beschleunigung m SwissFEL, dem geplanten Röntgenlaser des PSI sorgen. Ab 2016 wird der SwissFEL extrem kurze Pulse von Röntgenlicht in Laserqualität erzeugen und damit völlig neuartige Einblicke in Vorgänge und Strukturen der Materie ermöglichen. Das Röntgenlicht wird von Elektronen ausgesandt, die zunächst auf extrem hohe Bewegungsenergien beschleunigt werden müssen. Für den dazu nötigen Linearbeschleuniger wird Oerlikon Mechatronics die sogenannten Kupfertassen herstellen (komplex geformte und hoch präzise Scheiben) und diese zu Hohlräumen (Kavitäten) zusammenfügen, in denen sich die nötigen beschleunigenden Kräfte erzeugen lassen. Die PSI-Forscher nutzen für den Beschleuniger eine Technologie, die ihn kompakter und energiesparender macht als vergleichbare Anlagen. Das bedinge aber, schreibt das PSI weiter, dass die Komponenten von vorneherein mit der nötigen Präzision hergestellt werden, da es keinen Raum für nachträgliche Korrekturen geben werde. Das Herstellungsverfahren wurde am PSI entwickelt und wird nun bei Oerlikon Mechatronics in Trübbach für die Serienherstellung implementiert. www.psi.ch

Sotax, international tätiger Schweizer Lösungsanbieter für die Pharmaindustrie, nimmt die Spektralphotometer der SPECORD PLUS-Serie von Analytik Jena in sein Sortiment. Die Kooperation eröffne Analytik Jena AG weltweit neue Möglichkeiten bei der Erschliessung von Marktpotenzialen in der pharmazeutischen Industrie, heisst es in einem Communiqué. Die Sotax AG festige durch die Partnerschaft mit dem Jenaer Hightech-Unternehmen ihre weltweite Marktführerschaft als Anbieter von Dissolutionsystemen. Die UV/VisSpektralphotometer der SPECORD PLUS-Serie können den Angaben zufolge leicht an Sotax-Online-Dissolution-Systeme gekoppelt werden. Dabei werden die Photometer voll in die Systemsoftware integriert. Diese Kombination biete ein gut durchdachtes automatisches Dissolution-Testsystem für Online-UV/VisMessungen, hiess es weiter. Dissolution-Geräte werden in der Pharmaindustrie zur Prüfung von Medikamenten eingesetzt. www.analytik-jena.de, www.stax.com

DKSH strebt an die Börse Der Schweizer Chemiedistributions- und Handelskonzern DKSH öffnet sich dem Börsenpublikum. Mehr als ein Viertel der DKSH-Aktien soll demnächst an der Schweizer Börse platziert werden: «Der Anteil der neuen Publikumsaktionäre soll deutlich über 25 Prozent liegen», sagte DKSH-Chef Jörg Wolle in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Die Beteiligung der Diethelm Keller Holding, die den Handelskonzern kontrolliere, werde von heute 63 auf unter 50 Prozent sinken. «Die vier Familien, deren Interessen dort gebündelt sind, wollen im Hinblick auf die Stabübergabe an die fünfte Generation ihr Engagement zurückfahren», sagte Wolle. Die kontinuierlich wachsende DKSH hat 2011 den Umsatz auf 7,3 Mrd. CHF und den Gewinn auf 152 Mio. CHF gesteigert. Analysten schätzen den Unternehmenswert auf rund 5 Mrd. CHF. www.dksh.com

Bodo Möller Chemie vertreibt Trennmittel von Marbo und Marbocote Die Bodo Möller Chemie Gruppe vertreibt neu in Polen, Österreich, Tschechien und in der Slowakei eine komplette Range von meist wasserbasierten Trennmitteln. Die Bodo Möller Chemie Austria GmbH und in der Slowakei Bodo Möller Chemie Czech & Slovakia werden die komplette Palette und Anwendungsbreite von Spezialchemikalien der Firmen Marbo und Marbocote für die Bereiche Gummiindustrie, Compositematerialien und Kunststoffe in ihr Verkaufsprogramm aufnehmen. In Polen wird sich Bodo Möller Chemie Polska Sp. z o.o. ausschliesslich um Anwendungen rund um die Gummiindustrie kümmern. Marbo Italia spa ist Hersteller von chemischen Spezialprodukten für den industriellen Einsatz, Marbocote Ltd mit Sitz in UK produziert eine komplette Produktserie an wasserbasierten Trennmitteln für die Gummiindustrie und andere Elastomere. Die Anwendungsbreite reicht von Autoreifen über Fliessbänder bis hin zu Pharmaanwendungen. www.bm-chemie.de

Wenning kehrt an die Bayer-Spitze zurück Spekuliert wurde darüber bereits, und nun soll es auch so kommen: Beim Pharma- und Chemiekonzern Bayer soll der frühere Vorstandsvorsitzende Werner Wenning (Bild) in den Aufsichtsrat einziehen und zum 1. Oktober 2012 den Vorsitz des Gremiums übernehmen. Zu diesem Termin wären die 2 Jahre verstrichen, nach denen er aus Compliance-Gründen nicht gewählt werden durfte. Die Neuwahlen zum Aufsichtsrat finden auf der Hauptversammlung am 27. April 2012 statt. Manfred Schneider soll das Amt bis zum 30. September 2012 weiterführen, wie der Konzern weiter mitteilte. www.bayer.com

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«Anlage der Zukunft» ensteht bei Lonza in Visp Lonza will in seinem Werk in Visp ein neues Produktionskonzept umsetzen, das auf der kontinuierlichen feinchemischen Produktion sowie der Mikroreaktor-Technologie basiert. Das Produktionskonzept werde es Lonza ermöglichen, den Anforderungen ihrer Kunden im Bereich der Entwicklung und Herstellung von Pharma-Wirkstoffen (APIs) verstärkt gerecht zu werden. Lonzas «Anlage der Zukunft» bietet gemäss Mitteilung einen beschleunigten Entwicklungs- und Techniktransfer in einer cGMP-Umgebung und erweiterte Kapazitäten für mehrere chemische Reaktionen unter extremen Bedingungen. Sie ermögliche die Herstellung von Zwischenprodukten und/oder Pharma-Wirkstoffen im Tonnenmassstab, basierend auf kontinuierlicher feinchemischer Produktion. Lonza betreibt derzeit Anlage, die mittels Mikroreaktoren kleinmolekulare Pharma-Wirkstoffe vom Kilogramm- bis zum Tonnenmassstab produzieren können. Die neue Anlage bietet den Angaben zufolge eine integrierte Lösung, in welcher alle üblichen Durchfluss-Grundverfahren mit den preisgekrönten «FlowPlate» Mikroreaktoren von Lonza flexibel gemacht werden können, was einen schnelleren Übergang der Prozesse und der Wirkungen bei der Herstellung und der Reinigung ermöglicht. Die Anlage soll im Juni 2012 vollständig betriebsbereit sein. www.lonza.com

Siemens stärkt Position bei Prozessautomation in Brasilien Siemens übernimmt die innotec do Brasil (São Paulo) in São Paulo. Damit baue die Siemens-Division Industry Automation ihre weltweit führende Position im Markt für IndustrieSoftware auf dem Gebiet der Prozessautomatisierung weiter aus und verstärke ihre Marktpräsenz im Wachstumsmarkt Brasilien, teilte der Konzern weiter mit. Innotec do Brasil ist seit über zehn Jahren exklusiver Anbieter von Comos-Softwarelösungen für ganzheitliches Anlagenmanagement. Der Fokus liegt auf den Industrien Öl und Gas, Energie, Chemie und Papier in Brasilien. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, die Übernahme muss noch von den Behörden genehmigt werden. www.siemens.com

Chromgerbsalze: Lanxess Südafrika schliesst Wertschöpfungskette Der Spezialchemie-Konzern Lanxess investiert an seinem südafrikanischen Standort Newcastle 40 Mio. EUR in den Bau einer CO2-Aufbereitungsanlage. Die Investition ermögliche es, die Produktionskapazität für Natriumdichromat in Newcastle zu erhöhen. Die dort produzierte Chemikalie wird im Lanxess-Werk in Merebank/Durban zu Chromgerbsalzen/Gerbsalzen für die globale Lederindustrie weiterverarbeitet. Das Werk in Newcastle ist gemäss Lanxess-Angaben das einzige seiner Art in Südafrika. Die Produktionstechnologie benötigt eine kontinuierliche Zufuhr von hochkonzentriertem CO2. Mit einer eigenen CO2Aufbereitungsanlage macht sich Lanxess unabhängig von externen Lieferanten. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für die zweite Hälfte 2013 geplant. Die Lanxess-Technologie basiert auf einer CO2-Drucksättigung. Dabei wird CO2 eingesetzt, um Natriummonochromat in Natriumdichromat umzuwandeln. Die neue Aufbereitungsanlage wird die Abluft aus der Dampferzeugung des Werks auffangen, den CO2-Gehalt auf 99 % aufkonzentrieren und dem Prozess zur Natriumdichromat-Produktion zuführen. Lanxess ist nach eigenen Angaben das weltweit einzige Unternehmen, das eine komplette Wertschöpfungskette für chrombasierte Lederchemikalien abdeckt. Den Basisrohstoff bezieht der Konzern von seiner eigenen Chromerz-Mine im südafrikanischen Rustenburg. www.lanxess.com

Azelis vertreibt Kosmetikrohstoffe von Merck in Skandinavien Die Merck KGaA hat die Vertriebsrechte für ihre Kosmetikrohstoffe für Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen auf Azelis, einer der führenden europäischen Distributeure für Spezialchemikalien, übertragen. Neben Logistik wird Azelis für Beratung und Anwendungstechnik vor Ort zuständig sein. Merck wiederum unterstützt Azelis unter anderem durch Forschung und Entwicklung, Trainings und bei regulatorischen Fragen. Der Vertrag zur Kooperation wurde im Dezember 2011 unterzeichnet und ist bereits wirksam, wie die beiden Unternehmen weiter mitteilten. Merck kooperiert mit Azelis bereits im Vereinigten Königreich und in Irland sowie in Deutschland seit über 50 Jahren. In Skandinavien ist Azelis bereits seit 1952 mit einer lokalen Marktpräsenz in der Kosmetikindustrie vertreten. www.azelis.com


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«HAETT E N S C H WE I L E R , I S T die Präsidentensuite fertig?», fragte ich meinen promovierten Vorlagenvorleger über den Rand meiner Kaffeetasse hinweg. Dass ich meinem Assistenten bei unserer morgendlichen Frühstücksroutine die eine oder andere Frage stelle, ist an sich kein ungewöhnlicher

Entscheidungen treffen und sie dann auch durchsetzen. Rücksicht auf Menschen oder Umwelt zählen dann nicht mehr. Wahlen gibt es nicht, und solange das Militär mitspielt, geht alles. Was mich an den jungen Verwandten des Premierministers erinnert. Der beschwerte sich, dass seine vier neuen

Vorgang. Dass der gute Doktor jedoch einmal nicht eine detaillierte Antwort ausgearbeitet hat, lange bevor die Idee zur Frage in mir gereift ist, darf man wohl ungewöhnlich nennen. «Die Präsidentensuite, Herr Hagen-Rundkorn», versuchte er mit der etwas antiquierten Rückfragentaktik Zeit zu gewinnen. «Mir war nicht bewusst, dass unser Unternehmen Staatslenker beherbergt. Ich muss in dem Zusammenhang auch darauf hinweisen, dass unsere internen Compliance Regeln die Unterbringung von Mandatsträgern eindeutig regeln. Dringend warnen möchte ich aus in unseren schnelllebigen Zeiten schon wieder fast vergessenem Anlass vor Barerstattungen ohne Quittung.» Es mag sein, dass Haettenschweiler noch mehr moralisch einwandfreie Hinweise zum Umgang mit politischen Entscheidungsträgern aufsagte, doch vor der akustischen Rezeption derlei gut gemeinter Anständigkeit bewahrte mich mein heute eine Spur zu gut ausgebackenes Croissant. «Wenn Sie auf diesen Wulff anspielen wollten, möchte ich nur noch hinzufügen, wie befremdlich ich es finde, dass jetzt Kommentatoren allen Ernstes schreiben, sein Fall sei eigentlich die Schuld seiner verlotterten, bösen Frau. Soll man sich mehr über das mittelalterliche Frauenbild der sogenannten Journalisten wundern, oder die Hexentheorie akzeptieren und Wulff für eine verführbares, willenloses Würstchen halten? Nein, werter Doktor, ich darf Ihnen versichern, dass ich für den klassischen Lobbyismus nichts übrig habe. Wenn Politiker durchaus darauf bestehen, Hummer zu essen, dann sollen sie ihn gefälligst selber bezahlen. Zudem wird der Einfluss der Politik in den westlichen Demokratien doch masslos überschätzt. Diktatoren, ja, da lohnt sich der Aufwand! Die können

Nachhilfelehrerinnen bei ihrem ersten Besuch in seinem Loft Bücher dabei hatten.» «Aber Herr Hagen-Rundkorn. Warum weiss ich denn nicht, dass wir einem Verwandten von Wen Jiabao eine Wohnung und Tutorinnen zweifelhafter Reputation finanzieren?» «Nun, erstens ist ja das Problem, das die Reputation jener Tutorinnen eben nicht zweifelhaft ist, und zweitens finanziert die Rundkorn AG so etwas grundsätzlich nicht. Ein junger Kollege fragte mich in dieser Angelegenheit um Rat. Aber zurück zur Präsidentensuite, mein Bester. Damit meine ich keinesfalls die Einliegerwohnung in meinem Gästeberg, sondern eine Auftragskomposition. Sollten Ihnen etwa die Gespräche mit Yello entgangen sein? Macht nichts, die haben ohnehin nur abgewinkt. Oder war das schon das Stück? Als Meier diese Handbewegung machte, gab es definitiv Geräusche… Wie dem auch sei, meine Ehefrau Grete hat sich an die Arbeit gemacht, um über den moralischen Verfall in der westlichen Welt, über den ungleichen Kampf von Parteien-Interesse und Gemeinwohl ein entsprechend abscheuliches Stück Musik zu schreiben. Nach den ersten Proben haben sich unsere tibetischen Nachbarn jedenfalls beschwert, weil ihnen die Yaks durchgegangen sind. Was, schon so spät! Ich habe eine Partie Schach mit dem jungen Kim zu spielen. Gewinne ich, dürfen wir in Nordkorea seltene Erden schürfen.» Haettenschweiler sank blass auf den Besuchersessel. «Und was, wenn ich fragen darf, ist Ihr Einsatz?» «Nun, werter Doktor, da es dem Nachwuchsdespoten an nichts fehlt, konnte ich lediglich Ihre Dienst in die Waagschale werfen.» M I T S C H O C K S TA R R E M A S S IS TE N TE N IHR FRITJOF HAGEN-RUNDKORN

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O L TE N M E E TI N G ( I I * )

«Cleantech by Biotech» – Schweiz aussichtsreich am Start Am «Olten Meeting» des biotechnet diskutierten kürzlich Biotech-Experten von Schweizer Fachhochschulen, Empa, Swiss Biotech Association sowie der Industrie unter anderem über das Thema «Cleantech by Biotech». ELSBETH HEINZELMANN

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r. Anna Bozzi Nising von scienceindustries, früher SGCI, eröffnete die Nachmittagssessionen betreffend Cleantech by Biotech. Cleantech umfasst Technologien, Herstellprozesse und Dienstleistungen, die zum Schutz und Erhalt natürlicher Ressourcen und Systeme beitragen. In der Schweiz generieren die Cleantech-Unternehmen mit Produkten und Dienstleistungen eine Bruttowertschöpfung von rund 20 Milliarden Franken und beschäftigen 160 000 Angestellte (2008). Die Schweiz ist global im Bereich Cleantech gut positioniert. Sie reichte in den Jahren 1991–2007 an die 8000 Cleantech-Patente ein. Die Schweizer Cleantech-Unternehmen sind exportorientiert, setzen 38 Prozent ihrer Produkte und Dienstleistungen im Ausland ab. 1,5 Prozent aller verkauften Cleantech-Güter und Dienste rund um die Welt sind «Made in Switzerland». Die Schweiz ist gut verankert in CleantechForschung und -Produktion. Um jedoch für die zukünftigen globalen Herausforderungen gerüstet zu sein, erarbeitete der Bund einen Cleantech-Masterplan zur Verbesserung der Ressourceneffizienz und Förderung erneuerbarer Energien. Die Vision ist, den Ressourcenverbrauch auf ein naturverträgli-

Rückgewinnung von Phosphat: Die mikrobielle Brennstoffzelle mobilisiert Orthophosphat aus FePO4, enthalten in vergärtem Klärschlamm. (Bild: Elsevier Ltd.)

ches Mass zu reduzieren und eine führende Position in den Bereichen Cleantech und Cleantech Innovation einzunehmen. Scienceindustries und die Swiss Biotech Association (SBA) vereinen ihre Anstrengungen, um die industrielle Biotechnologie – Cleantech by Biotech – in der Schweiz zu etablieren. Im Juni 2011 wurde dem Schweizerischen Nationalfonds SNF ein Vorschlag für ein neues nationales Forschungsprogramm «Industrielle Biotechnologie: Cleantech by Biotech» unterbreitet. Wenn dieses Projekt auch momentan zurückgestellt wurde wegen dem politischen Entscheid, vorerst auf das NRP 2011 für Energieforschung zu fokussieren, sind Scienceindustries und die SBA zuversichtlich, dass der SNF das Vorhaben 2012 ohne weiteren Verzug behandeln wird. (www.scienceindustries.ch, www.cleantech.admi.ch)

Phosphate «made in Switzerland»

Mikrogewebe, hergestellt ohne Gerüst in hängenden Tropfen nach Kryokonservierung (HE staining). (Bild: ZHAW Wädenswil)

An der HES-SO in Sion beschäftigt sich Professor Fabian Fischer mit der Rückgewinnung von Phosphat. Um die Eutrophierung von Wasser zu verhindern, wird Phosphat

heute in den Kläranlagen mit FeCl3 als unlösliches Salz ausgefällt und in Klärschlamm eingebettet. Die Verteilung von Klärschlamm als Dünger auf Agrarflächen wäre eine praktische Wiederverwertung für Phosphat. Doch vergärter Klärschlamm enthält toxische Substanzen wie AS, Pb, Cr, CU, Zn und andere, weshalb er verbrannt und deponiert wird. «In einem vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) unterstützten Projekt versuchen wir, Phosphat aus Klärschlamm wiederzugewinnen dank einer mikrobiellen Brennstoffzelle», erklärt Fabian Fischer. «Die Zelle soll auch die Schwermetalle aufnehmen, sodass sich der verbleibende Schlamm direkt als Dünger in der Landwirtschaft nutzen lässt.» Die dazu angewandte Technologie arbeitet in Umgebungstemperatur mit Protonen und Elektronen, verfügbar aus metabolischen Aktivitäten von Mikroben. Die mikrobielle Brennstoffzelle dient als Stromquelle, die Elektronen und die nötigen Protonen liefert, um das elektrochemisch unlösliche FePO4 zu reduzieren. In der Kathode der Brennstoffzelle werden stöchiometrische Beträge von Elektronen und Protonen als Wasserstoffäquivalente durch Methylene Blue transportiert. Elektronen reduzieren die Eisenkationen und werden durch Protonen ersetzt, was zu Orthophosphat-Mobilisierung in die


biotechnologie

wässerige überstehende Lösung führt. «Das realisierte System ermöglicht eine fortgeschrittene Klärschlammbehandlung und liefert – neben der Abwasserreinigung – Energie, Phosphat und weitere Rohstoffe.» (www.itv.hevs.ch)

Das Potenzial von Mikroalgen nutzen

Derzeit verfügt das Institut für Biotechnologie an der ZHAW in Wädenswil über einzigartiges Wissen um die Kultivierung von Mikroalgen in sehr hohen Zelldichten. Im Blickpunkt der Bioprozess-Technologie unter Leitung von Professor Karin Kovar stehen Design, Optimierung, Steuerung und Simulation mikrobieller Prozesse. «Obschon Mikroalgen metabolisch vielseitige und flexible pflanzenähnliche Mikroorganismen sind, werden sie für die biotechnologische Produktion von bekannten, noch neuen Biomolekülen zu wenig genutzt», so Karin Kovar. «Neueste Forschung liefert viel Information über die Kultivierung von Mikroalgen unter photoautotrophen Bedingungen, also mit Licht und Kohlendioxid. Doch ist die Herstellung hochwertiger Verbindungen

mit Mikroalgen in konventionellen Edelstahl-Rührbioreaktoren weitgehend unerforscht. In solchen Anlagen wird Mikroalgen-Biomasse unter heterotrophen Bedingungen produziert, mit einer organischen Kohlenstoffquelle, jedoch ohne Licht.» Bisher waren Untersuchungen von Mikroalgen beschränkt, da sich die nötigen Mengen nicht direkt aus der Natur gewinnen lassen. Eine neuartige Prozessstrategie legt nun die Basis für eine wirtschaftliche Herstellung, wobei sie bestehende Bioreaktor-Anlagen nutzt, um die gewünschte Qualität zu erzielen. Im Fedbatch-Prozess konnten bis zu 160 Gramm pro Liter Biomasse Trockengewicht von grünen Mikroalgen in 50–70 Stunden abgeerntet werden. Da natürliche, nicht-rekombinante Mikroalgen ihren Metabolismus an verschiedene Kulturbedingungen anpassen, können die Forscher gezielt die Prozesse kontrollieren und dadurch die Produktbildung maximieren. Die Mikroalgen-Biomasse lässt sich beispielsweise spezifisch mit Lipiden und organisch gebundenen Mikroelementen anreichern. Das neue Vorgehen erlaubt, ein pflanzenähnliches

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Material mit einer von Wetter und Jahreszeiten unabhängigen Qualität herzustellen. Die Substanzen aus Mikroalgen-Biomasse erschliessen viele Anwendungen in der Pharma-, Lebensmittel-, Tiernahrungs- und Kosmetik-Industrie (www.ibt.zhaw.ch)** ■

WEITERE INFORMATIONEN Dr. Daniel Gygax, Professor für Bioanalytik an der FHNW School of Life Sciences und Präsident des biotechnet. www.biotechnet.ch OLTEN-MEETING * Das jährlich vom Netzwerk Biotechnet durchgeführte Olten-Meeting fand am 23. November 2011 statt. Ein weiterer Artikel zu diesem Event wurde in der Chemie plus 1/2 2012 publiziert. ORIGINALPUBLIKATION ** Best practices in heterotrophic high-cell-density microalgal processes: achievements, potential and possible limitations. Fabian Bumbak, Stella Cook, Vilém Zachleder, Silas Hauser and Karin Kovar. Applied Microbiology and Biotechnology, 2011, Volume 91, Number 1, Pages 31–46.

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B I L D E R A U S D E R W E L T D E R K L E I N S TE N S TR U K TU R E N

«Gesetzesbrecher» der Mikroskopie machen DNA-Stränge sichtbar Licht soll sich neuerdings mit Überlichtgeschwindigkeit durch das Sonnensystem bewegen können – welches physikalische Gesetz ist da noch sicher in den Weiten des Kosmos? Auch die Visualisierung kleinster Strukturen begann vor 15 bis 20 Jahren mit einem Gesetzesbruch – seine Folgen: Selbst DNA-Stränge lassen sich heute unterm Mikroskop bzw. am Bildschirm betrachten.

STORM-Systeme (STORM = Stochastic Optical Reconstruction Microscopy) ermöglichen Auflösungen bis in den unteren Nanometerbereich. (Bild: Nikon)

CHRISTIAN EHRENSBERGER

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an schrieb das Jahr 1873, da formulierte der Physiker Ernst Abbe ein Gesetz, das die Hoffnungen auf genaue Einblicke in kleinste Strukturen mit dem Mikroskop stark begrenzte. In die zugehörige Formel gingen unter anderem das Auflösungsvermögen des verwendeten Objektivs und eine Abhängigkeit von der Wellenlänge ein, aber eines war klar: 200 Nanometer, etwa die Hälfte der Wellenlänge des sichtbaren Lichts, müssen zwei Punkte auseinanderliegen, sonst lassen sie sich nicht voneinander unterscheiden.

Vom Abbeschen Gesetz zur «super resolution»

Im Laufe der Zeit kam es zu verschiedenen Ansätzen, das Auflösungsvermögen zu steigern. Beispiel Konfokalmikroskopie: Hier arbeitet man mit Lichtmikroskopen, und indem man die verwendete Wellenlänge ins

Bläuliche verschiebt (zu kleineren Wellenlängen), kann man die Auflösung erhöhen. Ein weiterer Trick, der inzwischen sogar zum Standard geworden ist: Fluorphore in den zu untersuchenden Präparaten werden ausgenutzt, wobei die Anregung über Laser erfolgt. Einfach gedacht, aber umso wirkungsvoller in der Anwendung ist der folgende Kniff: Lässt man das Licht bzw. den Laser nicht nur von einer, sondern von zwei Seiten gleichzeitig auf das zu untersuchende Präparat fallen, verbessert sich die Auflösung gegenüber der Grenze des Abbeschen Gesetzes um das 4- bis 7-fache. Seit den 1990er-Jahren wird dieses Prinzip in den sogenannten 4Pi-Mikroskopen realisiert. Ein weitergehendes Verfahren stellt die strukturierte Beleuchtung dar. Sie wurde namentlich unter der Bezeichnung 3D-SIM (3D Structured Illumination Microscope)

von Mats Gustafsson und John Sedat an der Universität von Kalifornien in San Francisco vorangetrieben. Dabei wird der sogenannte Moiré-Effekt ausgenutzt. Man kennt ihn vom wellenförmig changierenden Muster einer leicht bewegten Gardine – oder vom Laufsteg: von den mattschimmernd-bewegten Stoffen der Modemacher. In der Mikroskopie lässt man Licht mit einem bekannten Muster auf ein Präparat mit zunächst noch unbekanntem Muster fallen. Es reicht allerdings nicht, ein einziges Bild aufzunehmen. Man muss beide Strukturen gegeneinander verschieben oder drehen und dabei sehr viele Momentaufnahmen machen. Anschliessend wird mithilfe eines mathematischen Verfahrens, das aus der Infrarot- und NMR-Spektroskopie wohlbekannt ist, «zurückgerechnet» – mit der Fourier-Transformation. So entsteht schliesslich ein Bild des zu untersuchenden Präparats, bei dem sich 100 Nanometer voneinander entfernte Punkte unterscheiden lassen, ein Zweitausendstel der gesetzlichen Grenze gemäss Ernst Abbe! Seit 20 Jahren stossen die Grenzgänger zu immer kleineren Strukturen vor. Sehr populär geworden ist in jüngster Zeit STORM, die stochastische optische Rekonstruktion (zum Beispiel N-STORM, Nikon). Nehmen wir an, zwei Punkte sind weniger als 100 Nanometer voneinander entfernt, dann sieht man unterm Mikroskop nur einen Punkt. Nun unternimmt man Folgendes: Mithilfe fotochemischer Verfahren wird einer der beiden Punkte «ausgeschaltet». Dann lässt sich der andere genau lokalisieren, und der Rechner speichert ihn. Anschliessend wird der bei der ersten Messung unsichtbare zweite Punkt ein- und der erste ausgeschaltet. Die hier beschriebenen Schaltvorgänge erfolgen in der Praxis freilich nicht gezielt, sondern nach dem Zufallsprinzip, dabei mit einer Vielzahl von Lichtpunkten und in einigen tausend Durch-


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läufen – stochastisch, nicht gesteuert. In Kombination mit der nachgeschalteten Bildverarbeitung werdend Punkte unterscheidbar, die 20 oder gar nur 10 Nanometer auseinander liegen. Aber lassen sich nicht auch mit Elektronenoder Rastersondenmikroskopen Strukturen im Nanometerbereich darstellen? Ja, das ist richtig und für die Prüfung von Werkstoffen und ihren Oberflächen ein zuverlässiges Verfahren. Doch gilt hier als Einschränkung: Das Präparat muss in Form einer hauch-dünnen Scheibe vorliegen. Damit ist die Grenze dieser Methoden erreicht, sobald man sich an intakte Zellen heranwagen möchte, geschweige denn an lebende Zellen.

auch mit einem weiteren Laserfluoreszenzverfahren, der sogenannten STED-Mikroskopie («stimulated emission depletion», zum Beispiel von Leica), in den Nanometerbereich (genauer: 20 bis 50 Nanometer) und erfasst Strukturen, die 2000-mal feiner als ein menschliches Haar sind. So konnte Stefan Hell, Leiter optisch hochauflösende Mikroskopie am DKFZ (Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg) sogar Stränge menschlicher DNA mit STED sichtbar machen. Damit verbindet sich die Hoffnung, in Zukunft DNA-Fehler entdecken zu können. Dabei handelt es sich typischerweise um

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Wiederholungen oder Lücken. Die Folgen davon reichen bis zu schweren Erkrankungen, insbesondere Krebs. So wurde Stefan Hell im vergangenen November mit dem renommierten Meyenburg-Preis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Krebsforschung und Krebsbehandlung ausgezeichnet.

Auf geradem Weg von der Universität in die Praxis

Eines haben die beschriebenen modernen Verfahren gemeinsam: Ob STORM oder STED – beide nahmen ihren Anfang in uni-

Moleküle fluoreszieren in lebenden Zellen

Mit STORM-Verfahren ist das grundsätzlich möglich. Es gibt schon Experimente mit noch lebenden Zellen, in denen bestimmte Moleküle fluoreszieren. Je nach Hersteller werden unterschiedliche Arten von Fotochemie und unterschiedliche Verfahren zur Anregung der Fluoreszenz angeboten. Besonders interessant für Pharmahersteller: Wie und durch welche Poren dringen Viren oder Wirkstoffmoleküle in Zellen ein, und wie werden sie wieder ausgeschleust? Aber lassen sich dreidimensionale Strukturen nicht auch mit der Röntgendiffraktometrie untersuchen? Ja, zum Beispiel konnten Wissenschaftler des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in BerlinBuch im vergangenen Jahr die 3D-Struktur des MxA-Proteins («Myxovirus resistance protein A»), das an der Immunantwort auf Grippeviren beteiligt ist, entschlüsseln. Dafür mussten sie ihre Probe allerdings kristallisieren, anschliessend das Beugungsmuster messen und auf die Struktur zurückrechnen. Die Kür besteht darin, Proteine nicht in kristallisierter Form, sondern quasi in ihrer natürlichen Umgebung in Zellen beobachten zu können. Ausser mit STORM gelangt man

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versitären Projekten und wurden erst später von der Industrie aufgegriffen. Nikon verwendet zum Beispiel eine Lizenz der Harvard-Universität. Heute sind entsprechende Geräte kommerziell verfügbar, aber noch recht teuer. Pi mal Daumen kostet ein schlüsselfertiges System mit strukturierter Beleuchtung 600 000 Euro oder mehr, und für die STORM-Anwendungen kommen noch einmal 400 000 Euro hinzu. Eine Million muss man auch für STED auf den Tisch legen. Wer mehrere Mikroskopie-Verfahren benutzen möchte, zum Beispiel Konfokalmikroskopie plus SIM plus STORM, kommt mit einem Kombi-Gerät günstiger weg. Dennoch zählen zu den Hauptabnehmern weniger Privatwirtschaft oder Behörden als vielmehr wissenschaftliche Institute mit Interessen zum Beispiel im Bereich der Hirnforschung. Reine Konfokalmikroskope stehen freilich schon heute auch in Kriminalämtern oder Wasserwerken. Wenn die Preise für die «grossen Lösungen» so rasant sinken wie diejenigen für Computer, könnten aber auch SIM, STORM und STED in Zukunft eine breitere Verwendung finden.

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Anwendungen bis hin zum Lebensmitteluntersuchungsamt

Wie die Erkundung des Sonnensystems schon immer ein Traum der Menschheit: die Darstellung kleinster Strukturen. (Bild: C. Ehrensberger)

Denn ihr enormes Auflösungsvermögen (im Englischen: «super resolution») macht sie für unterschiedlichste Einsatzgebiete interessant.

Der Phantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt: Rezeptoren, Ionenkanäle, Proteine in Zellorganellen – in breiten Bereichen der Life Sciences ist die Anwendung der beschriebenen Super-Resolution-Verfahren denkbar und in Einzelfällen heute schon Forschungsalltag. Aber auch ein Lebensmitteluntersuchungsamt könnte eines Tages zur eingehenden Prüfung einer Bakterienkultur STORM- und STED-Methoden verwenden wollen. Das betrifft unter anderem alle Bereiche, in denen die Reaktion von Mikroorganismen als hochsensibler Bioindikator (zum Beispiel für mögliche Schadstoffbelastungen) genutzt wird. So können hochauflösende Verfahren der Mikroskopie in vielfältiger Weise Licht in physiologische Prozesse, neuronale Vorgänge, Krebsentstehung und konventionelle chemisch-analytische Fragestellungen etc. bringen. Das beschleunigt den Fortschritt in der Wissenschaft wie in der industriellen Produktentwicklung, vielleicht sogar auf Überlichtgeschwindigkeit. ■

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Die UFAG Laboratorien AG in Sursee erbringt Analytik-Dienstleistungen in den Bereichen Pharma, Lebensmittel und Agrarökologie.

(Bild: UFAG)

S TA B I L I T Ä TS P R Ü F U N G E N B E I D E R U FA G L A B O R A TO R I E N A G , S U R S E E

Stabilität pharmazeutischer Produkte im Fokus

Unter welchen Bedingungen muss ein Arzneimittel gelagert werden, damit es seine Qualität bis zum EXP-Datum behält? Wirkt eine Tablette auch dann noch, wenn sie auf der Reise in den heissen Süden im Handschuhfach «schmoren» musste? Solche und viele weitere Fragen werden in Stabilitätsstudien geklärt. In ihrem neuen Stabilitätscenter führt die UFAG in Sursee derzeit über 600 solcher Studien für mehr als 30 Kunden durch. Platz für weiteres Wachstum ist vorhanden. RALF MAYER

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or der Marktzulassung eines neuen Medikaments haben die Gesetzgeber hohe Hürden gesetzt. So wird etwa in umfangreichen klinischen Studien an Probanden getestet, wie wirksam und sicher das Medikament ist. Zudem muss der Hersteller eines pharmazeutischen Produkts (Wirkstoff bzw. Fertigprodukt) verbindliche Angaben über dessen chemische und physikalische Stabilität machen. Die dafür nötigen Informationen werden in Stabilitätsprüfungen ermittelt. Hier gilt es, zu beweisen, dass ein pharmazeutisches Produkt seine Eigenschaften während einer bestimmten Zeitperiode unter bestimmten Lagerbedingungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Licht) nicht verändert. Aus den Ergebnissen leiten die Prüfer die Haltbarkeit (EXP-Datum) und die empfohlenen Lagerbedingungen ab. Diese Angaben müssen nach der Marktzulassung des Wirkstoffs beziehungsweise Fertigprodukts einmal pro Jahr in sogenannten «on-going»-Prüfungen bestätigt werden.

Neues Stabilitätscenter in Sursee

Stabiltätsprüfungen sind aufwändig. Sie erforden spezifisches Know-how, stellen hohe Ansprüche an Laborausstattung und instrumentelle Analytik, und nicht zuletzt benötigen sie enorm viel (Lager-)Platz. Im Zuge der Konzentration auf eigene Kernkompetenzen delegieren viele Pharmaunternehmen diese Arbeiten an hochqualifizierte Analytik-Dienstleister. «Die Nachfrage nach Stabilitätsprüfungen hat deutlich zugenommen», berichtet Dr. Martin Knauf, Mitglied der Geschäftsleitung der UFAG Laboratorien AG. Das Unternehmen mit Sitz in Sursee LU ist einer der führenden unabhängigen Anbieter von Stabilitätsprüfungen für pharmazeutische Produkte in der Schweiz. Um der steigenden Nachfrage seitens der Pharma-Industrie Rechnung zu tragen und Raum für weiteres Wachstum zu schaffen, hat die UFAG Laboratorien AG auf dem Firmengelände in Sursee ein komplett neues Stabilitätscenter eingerichtet und in Betrieb genommen. Auf einer Fläche von 400 m2

betreuen dort drei speziell geschulte Personen über 600 laufende Stabilitätsstudien im Auftrag von mehr als 30 Kunden. Die Wirkstoffe und Fertigprodukte lagern in insgesamt 14, teilweise begehbaren Klimakammern und -schränken, in denen folgende, genau definierte Temperatur- und Feuchtebedingungen herrschen: ■ –20 °C ■ 5 °C ■ 25 °C / 40 % relative Luftfeuchtigkeit (r.F.) ■ 25 °C / 60 % r.F. ■ 30 °C / 35 % r.F. ■ 30 °C / 65 % r.F. ■ 30 °C / 75 % r.F. ■ 40 °C / ‹ 25 % r.F. ■ 40 °C / 75 % r.F. ■ 50 °C ■ Freeze and Thaw Cycle: In diesem speziellen Schrank duchlaufen Proben Gefrier- und Auftauzyklen. «Stabilitätsstudien führen wir von A bis Z durch», erklärt Dr. Gerhard Stenuf, Leiter


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der Abteilung Stabilitätsprüfungen der UFAG Laboratorien AG. Entsprechend gross seien die zu bewältigenden logistischen Herausforderungen. Das fachkompetente Personal lagert die Wirkstoffe bzw. Fertigprodukte nach einem gemeinsam mit dem Kunden erstellten Protokoll. Ein lückenloses Monitoring gewährleistet die Einhaltung der Lagerbedingungen. Sollte ein Messwert über die Toleranzen hinaus abweichen, würden die Verantwortlichen über ein Alarmsystem informiert. Die UFAG-Mitarbeiter entnehmen zu genau definierten Zeitpunkten Proben und führen sie der Analytik zu. Die Analysenresultate werden den Kunden in einem detaillierten Prüfbericht sowie in einer tabellarischen Übersicht zugestellt. Unterstützt werden die Prozesse vom Laborinformationssystem (LIMS) der UFAG

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Stabilitätscenter: In insgesamt 14 Klimakammern und -schränken lagern pharmazeutische Produkte unter genau definierten und überwachten Bedingungen. (Bild: R. Mayer)

Analytik: Im Rahmen der Stabilitätsstudien werden unter anderem Dissolutionstests durchgeführt. (Bild. R. Mayer)

Laboratorien AG. Über einen im LIMS installierten Stabilitätprüfungsmodul werden die Studien komplett vewaltet und unter anderem auch die Probeentnahme-Zyklen exakt angezeigt. Die Surseer Spezialisten führen die Stabilitätsstudien gemäss den Empfehlungen ICH durch. Die 1990 von den Arzneimittel-Zulassungsbehörden der USA, Japans und der EU gegründete ICH (International Conference on Harmonisation of Technical Requirements for Registration of Pharmaceuticals for Human Use) hat zum Ziel, die Kriterien für die Arzneimittelzulassung international zu harmonisieren. Unter anderem

fordert die ICH, dass die Lagerung der Arzneimittel nach den strengen GMP-Regeln (GMP = Good Manufacturing Practice) zu erfolgen hat. Dies stellt hohe Anforderungen zum Beispiel an die Wartung der Klimakammern, die zudem einmal pro Jahr nach GMP requalifiziert werden müssen. Die UFAG führt alle drei Typen von Stabilitätstests durch – Stresstests, Langzeitstudien sowie intermediäre Stabiltätstests. ■ Beim Stresstest werden Wirkstoffe oder Produkte für kurze Zeit extremen Lagerbedingungen ausgesetzt, wodurch sich die chemische Zersetzung und physikalische Veränderungen beschleunigen.

Stresstests werden zum Beispiel ganz am Anfang einer Stabilitätsprüfung bei verschiedenen Lagerbedingungen durchgeführt. Die Tester erhalten somit erste Informationen über das Stabilitätsprofil eines Wirstoffs. Stresstests liefern zum Beispiel auch Informationen darüber, wie sich kurze Abweichungen der Lagerbedingungen auswirken, die etwa beim Transport der Produkte auftreten können. ■ Im Rahmen der Langzeit-Studien werden Wirkstoffe und Fertigprodukte für mindestens zwölf Monate bei den empfohlenen Lagerbedingungen eingelagert. Langzeitstudien sind unabdingbar, um die «re-test period» eines Wirkstoffs beziehungsweise das Haltbarkeitsdatum eines Produkts festzulegen. Die «re-test period» entspricht der Dauer, in welcher der Wirkstoff seine Spezifikationen erfüllt und somit weiterverarbeitet werden darf. Wird diese Periode überschritten, so muss der Wirkstoff erneut gestestet und dann sofort verarbeitet werden. Die bei der Markteinführung festgelegte Haltbarkeit eines Produkts kann später aufgrund von weiteren, zeitlich ausgedehnteren Langzeitstudien verlängert werden. Eine Studie dauert immer ein Jahr länger als die auf der Verpackung aufgedruckte Haltbarkeitsdauer. Maximal wird die Haltbarkeit von Arzneimitteln mit fünf Jahren angegeben. ■ Bei Intermediären Stabilitätstests werden Produkte Lagerbedindungen ausgesetzt, die zwischen den extremen Stress-


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test- und den empfohlenen Lagerbedingungen liegen – zum Beispiel 30 ºC bei einem Produkt, dessen empfohlene Lagertemperatur 25 ºC beträgt. Intermediäre Stabilitätstests werden zur weiteren Beurteilung herangezogen, wenn beim Stresstest signifikante Veränderungen aufgetreten sind. Für Medikamente, die in Ländern mit tropischem Klima vermarktet werden, sind die intermediären Tests obligatorisch.

Wirkstoffe und Zubereitungen im Fokus der Analytiker

Die entnommenen Proben werden im Analytiklabor der UFAG auf sämtliche Veränderungen hin untersucht, die pharmazeutische Produkte unter realen Bedingungen erfahren können. Die Liste möglicher Veränderungen ist lang und variantenreich. So können Wirkstoffe je nach Verbindungsklasse chemische Reaktionen (Hydrolyse, Oxidation usw.) eingehen, ihre Konfiguration ändern (Racemisierung, Epimerisierung usw.) oder Veränderungen an Ringsystemen erfahren. Ebenfalls möglich sind bei Wirkstoffen physikalische Veränderungen wie etwa der Wechsel von amorpher zu kristalliner Struktur oder der Wechsel von einer Kristallform zur anderen. Noch vielfältiger sind die relevanten chemischen, physikalischen und mikrobiologischen Veränderungen, die bei Zubereitungen auftreten können. So beeinflussen etwa Abweichungen in der Teilchengrösse das Löseverhalten und die Bioverfügbarkeit von Pulvern beziehungsweise Granulaten. Tabletten sind auf eine Reihe von Parametern hin zu überprüfen wie etwa Wirkstoffgehalt, Feuchtigkeitsgehalt aber auch Geruch (z. B. Essigsäure bei Acetylsalicylsäure), Farbe und Oberflächenbeschaffenheit. Tabletten werden zum Beispiel auch Bruchfestigkeitstests unterzogen. Ausserordentlich wichtige Parameter bei Tabletten und Kapseln sind Zerfallszeit (Disintegration) sowie Wirkstofffeisetzung (Dissolution). So dürfen bestimmte Kapseln die Wirkstoffe nicht im Magen, sondern erst im Darm freisetzen, oder die Freisetzung verschiedener Komponenten soll gestaffelt erfolgen. In ihren Dissolutionstest-Systemen können die Surseer Experten die Milieus der verschiedenen Freisetzungsorte exakt simulieren. Die von der UFAG durchgeführten Stabilitätsprüfungen decken sämtliche Zubereitungsformen ab, also neben Pulvern, Tabletten und Kapseln auch Emulsionen und Lösungen (z. B. Augentropfen). Überprüft wird auch die Qualität der Verpackungen. Auf Wunsch erstellen die UFAG-Experten ihren Kunden nach Abschluss der Studie auch den gesetzlich geforderten Stabilitätsbericht. «Somit unterstützen wir unsere Kunden dabei, eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Registrierung und Zulassung ihrer Produkte zu erfüllen», erläutert Gerhard Stenuf. Die UFAG schnürt flexible Servicepakete, die zum Beispiel auch die Validierung der analytischen Methoden vor Beginn der Stabilitätsstudie umfassen können. Zum Kundenkreis des Stabilitätscenters zählen nach Angaben von Martin Knauf nationale und internationale Pharma-Unternehmen.

Breites Sortiment an Analytikdienstleistungen

Stabilitätsprüfungen nehmen einen wichtigen Platz im breit gefächerten Angebotsspektrum der UFAG Laboratorien AG ein. Das Unternehmen mit derzeit rund 90 Mitarbeitenden erbringt AnalytikDienstleistungen in den Bereichen Pharma, Lebensmittel und Agrarökologie und ist darüber hinaus als Lohnhersteller von Sprühprodukten tätig. ■


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P R E M I E R E L I VE L A B

Analytica 2012 entführt Besucher in die Welt des Labors Vom 17. bis 20. April 2012 wird München wieder zum internationalen Zentrum der Analytik. An der Analytica 2012 entstehen erstmals auch echte Laborumgebungen: In Teilbereichen der Hallen B1, B2 und A3 präsentieren Unternehmen auf Laborzeilen ihre Geräte im Livebetrieb.

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it dem Live Lab schaffen wir neue Elemente, die es dem Besucher ermöglichen, sich vor Ort mit dem Hersteller unter tatsächlichen Arbeitsbedingungen über Produkte auszutauschen und individuelle Anwendungsfälle zu diskutieren», sagt Analytica-Projektleiterin Katja Stolle. Darüber hinaus greifen Experten aus Industrie und Wissenschaft in täglichen Livevorführungen zu den Themen Forensik und Klinische Diagnostik, Kunststoffanalytik sowie Lebensmittel- und Wasseranalytik aktuelle Fragestellungen auf und stellen innovative Methoden und Verfahren vor.

Um am Ende den Täter zu fassen, ist die Analytik ein unerlässlicher Bestandteil bei der Spurensuche geworden. Aber nicht nur in der Forensik, auch in der Klinischen Diagnostik sind moderne Analyseverfahren und molekularbiologische Methoden essenziell. Vor der Kulisse des Live Lab erhalten die Besucher Einblicke in die neuesten Entwicklungen wie der Doping- und Atemgasanalytik. Einer der Höhepunkte ist der Auftritt von Deutschlands bekanntestem Kriminalbiologen Mark Benecke am ersten Messetag. Er trifft mithilfe von DNA-Analytik Rückschlüsse auf fiktive Verbrechen und Täter. Im Bereich Lebensmittel- und Wasseranalytik gehen Experten unter anderem der Frage nach, wie sicher Nahrungsmittel sind. Bei der QualitätskontCHRIST GEFRIERTROCKNUNGSANLAGEN rolle kann auf analytische Verfahren längst nicht mehr verzichtet werden, um Pestizide oder toxische Rückstände zu charakterisieren und quantitativ zu erfassen. Darüber hinaus wird erörtert, wie Chemikalien auf Mensch und Umwelt wirken und welche Rolle dabei • Gefriertrockner für Routineanwendungen, Forschung und das interdisziplinäre Entwicklung mit Eiskondensatorkapazitäten von 2 bis 24 kg Entwickeln von Ge• Pilotgefriertrocknungsanlagen für Prozessentwicklung bzw. rätesystemen und -optimierung mit Eiskondensatorkapazitäten von 4 bis 12 kg Methoden in den • Gefriertrocknungsanlagen für industrielle Produktion mit UmweltwissenschafEiskondensatorkapazitäten von 16 bis >500 kg ten spielt. Moderne Werkstoffe Kühner AG, Tel 061 319 93 93 Fax 061 319 93 94 und FunktionsmateDinkelbergstrasse 1 4127 Birsfelden/Basel rialien werden mittwww.kuhner.com E-Mail office@kuhner.com lerweile in vielen

Bereichen eingesetzt – von der Medizin bis hin zur Elektronik- und Automobilindustrie. Das Live Lab mit dem Schwerpunkt Kunststoffanalytik stellt die Polymeranalytik in den Mittelpunkt und zeigt Analytica-Projektleiterin Entwicklungen aus Katja Stolle. (Bild: Messe München) den Bereichen Probenvorbereitung, Permeationsmessungen und Blendanalytik auf. Unterstützt wird das Live Lab von Agilent, Analytik Jena, Andreas Hettich, Bernd Kraft, BioTek, Bruker, Carl Zeiss, Elga, Eppendorf, GE Healthcare, Gilson, Hirschmann, Hohenloher, HT-CON Unternehmerberatung, Mettler Toledo, Netzsch, Q-LAB, Retsch, SGE, Shimadzu, Waldner und Waters. Zudem unterstützen das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) Bayern und das Institut für Wasserchemie und Chemische Balneologie der TU München fachlich den Bereich Lebensmittel- und Wasseranalytik. Der Schwerpunkt Kunststoffanalytik wird gefördert vom Deutschen Kunststoffinstitut. Die 31-jährige Katja Stolle (31) hat per 6. Februar 2012 interimsweise die Projektleitung der Analytica übernommen. Stolle vertritt damit Susanne Grödl (42), die seit März 2005 Projektleiterin der Analytica ist und nun in den Mutterschutz getreten ist. Ende September 2011, also ein halbes Jahr vor Beginn der Analytica 2012, hatten sich 633 Aussteller (Vgl. 2009: 586 Aussteller) angemeldet. Damit verzeichnete die Internationale Leitmesse für Labortechnik, Analytik und Biotechnologie ein Plus von 8 Prozent beim Anmeldestand gegenüber dem Vergleichszeitraum der Vorveranstaltung. Die Veranstalter erwarteten aufgrund dieser Tendenz eine Rekordbeteiligung an der Analytica 2012. ■


Qualität im Blick: An die Pharmaanalytik werden wachsende Ansprüche gestellt.

(Bild: Bayer Health Care)

P H A R M A A N A L Y TI K

Explosionsartig wachsendes Interesse an Stör-Substanzen

Die Spurenanalytik im Pharmabereich wird von allen Seiten getrieben: von Arzneibuchkommissionen, vom Preisdruck – auch von Schlagwörtern und scheinbar aus dem Nichts auftauchender Aufmerksamkeit für Spezialthemen. Im Folgenden wird ein aktueller Überblick über «heisse Eisen» gegeben. CHRISTIAN EHRENSBERGER

D

as Interesse an auswaschbaren und extrahierbaren Substanzen in Arzneimitteln nimmt zurzeit explosionsartig zu», stellt Dr. Ralph Nussbaum, Geschäftsführer von Analytical Services, Aachen (D), fest. Dazu ein Beispiel: Wirkstoffe oder Fertigarzneimittel werden typischerweise in Kunststoffsäcke oder Blister verpackt. Aus diesen können sich theoretisch Weichmacher lösen – und auch praktisch. Sie lösen hormonelle Wirkungen aus und gelten als potenziell genotoxisch. Eine andere Gruppe von unerwünschten Stoffen sind Monomere, also einzelne Moleküle, die bei der Polymerisation zum Kunststoff nicht in das Netzwerk integriert wurden. Auch sie können Unverträglichkeitsreaktionen oder Allergien auslösen und können ebenfalls genotoxisch sein. Der Gesetzgeber fordert die Pharmafirmen jetzt verstärkt zu Messungen im unteren ppm-Bereich (parts per million) auf.

«Wir haben zum Beispiel einmal in einem Polyethylen-Beutel für einen Wirkstoff überraschend Weichmacher in einer Grössenordnung von weniger als 10 ppm gefunden und hielten das damals gefühlsmässig für wenig», erinnert sich Dr. Nussbaum. «Aber heute interessiert das den Gesetzgeber. Kunststoff-Monomere sollten in Höchstkonzentrationen unter 10 ppm vorhanden sein.» Über die Pharmaindustrie hinaus ist dies langfristig auch für alle Hersteller von Medizinprodukten relevant. Man denke nur an in Folie eingeschweisste künstliche Hüftgelenke, Stents, Fertigspritzen und andere in Sterilverpackungen angelieferte Komponenten für die Anwendung am oder den «Einbau» im menschlichen Organismus! Aber selbst die vermeintlich banalen Kautschuk-Stopfen für Vials, wie sie in Krankenhäusern verwendet werden, können Isobutylen und Vulkanisierungsmittel enthalten – oder auch Schwermetalle.

Kleinen Änderungen im Arzneibuch folgt hoher apparativer Aufwand

Speziell in diesem Bereich rollen ab 2013 Änderungen im Arzneibuch auf die Hersteller zu, sowohl im amerikanischen (USP) wie im europäischen (EP). Im Einzelnen wird das USP-Kapitel 231 über Schwermetalle durch die Kapitel 232 über Grenzwerte für Verunreinigungen mit chemischen Elementen und das Kapitel 233 über Verfahren zur Bestimmung von Verunreinigungen mit chemischen Elementen ersetzt (www.usp. org/hottopics/metals.html). Analog kam es bereits im April 2011 zur Veröffentlichung zweier neuer Entwürfe zum europäischen Arzneibuch. Diese betreffen insbesondere die Punkte 2.4.20 über Metallkatalysatoren und -reagenzien sowie den Punkt 5.20 über Metallrückstände. Die Verfahrensvorschläge sind denen im USP ähnlich (www.edqm.eu). Allerdings gibt es auf den zweiten Blick doch Unterschiede in den genauen Zeitvorgaben und auch bei den spezifischen Ele-


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Unerlässlich für die Spurenanalytik: Vials ohne Verunreinigungsproblematik.

menten. So hat das US-Arzneibuch das Jahr 2013 definiert; das EP arbeitet wahrscheinlich mit einer Übergangszeit von fünf Jahren. Ausserdem enthält der USP-Entwurf 16 Elemente, derjenige des EP nur 14. In jedem Fall hat man sich an verbindliche Listen von Schwermetallen zu halten, auf die geprüft werden muss – aber nicht nach den bisherigen kolorimetrischen Grenzwerttests. Dazu zählte etwa der seit Langem etablierte Farbvergleich aufbereiteter Proben mit einer Standard-Bleilösung. Der ist in Kürze obsolet! Nun kommt der Zwang zur Umstellung auf ICP-MS (Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma) bzw. ICP-OES (optische Emissionsspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma). Damit lassen sich präzise quantitative Ergebnisse erhalten, doch handelt es sich auch um ap-

(Bild: Waters)

parativ aufwendige Verfahren. Das trifft Novartis, Roche und Co. und vielleicht noch stärker die kleineren und mittelgrossen Konkurrenten. Ein Gerät kostet mehrere Hunderttausend Euro, und so wird sich mancher Arzneimittelhersteller einen teuren Gerätepark anlegen müssen – oder er greift auf externe Dienstleister zurück.

Bioverfügbarkeit und Bioäquivalenz

Neben den Schwermetallen rücken zurzeit speziell Polymorphe in den Fokus. Hier handelt es sich um von Wirkstoffen oder Hilfsstoffen strukturverwandte Varianten, die sich im Produktionsprozess bilden können, zum Beispiel beim Pressen einer Tablette. Denn unter Druck kann ohne weiteres eine Umwandlung von einer Kristallform in eine andere erfolgen. Dies betrifft zum Bei-

spiel bestimmte Antibiotikatypen (Gyraseinhibitoren). Nicht schlimm, weil sich die chemische Zusammensetzung nicht geändert hat? Doch! Denn die neue Kristallform kann etwa ein anderes Löslichkeits- bzw. Freisetzungsverhalten aufweisen und infolgedessen eine andere Bioverfügbarkeit: Die Wirkung ist herab- oder heraufgesetzt, die Dosierungen nicht darauf abgestimmt. Man hört von den Anbietern instrumenteller Analytik (zum Beispiel Waters), dass aufgrund der rapiden Entwicklung der Generikaindustrie die Anzahl der Bioäquivalenzstudien steigt. Erhöhte Anforderungen an Produktivität, Profitabilität, Effizienz und Preisdruck manifestieren sich in den Wünschen der Kunden. Als analytische Verfahren zur Untersuchung von Polymorphen kommen die Klassiker in Frage: Röntgenstrukturanalyse, Infrarotspektroskopie (IR), Ramanspektroskopie und bei genügend Material das Festkörper-NMR. Ein Schlagwort in Teilbereichen der genannten Verfahren lautet zurzeit PATROL UPLC. Diese prozessanalytische Technologie (PAT) kann auf IR, Raman oder UPLC-Technologie basieren. Das PATROL-UPLC-System benutzt dieselbe Schlüsseltechnologie wie das bekannte ACQUITY-UPLC-System (Waters): So werden vorhandene flüssigkeitschromatographische Analysemethoden nicht mehr in separaten Laboren der Qualitätskontrolle (QC), sondern direkt während des Herstellungsprozesses angewendet. Das soll zu deutlichen Verbesserungen der Produktionseffizienz führen. Weltweite regulatorische Initiativen, wie die Critical-Path- und PATInitiativen der US-amerikanischen Arznei-

Eine hypothetische Frage, natürlich! Aber selbst, wenn man sie stellen könnte, wäre sie beim SPECTRO MS überflüssig. Denn dieses neuartige ICP-Massenspektrometer analysiert das gesamte relevante Messspektrum absolut gleichzeitig. Und dadurch schneller und präziser.

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mittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) und der Europäischen Arzneimittelagentur EMEA, sowie «Quality-by-Design»-Programme für die Herstellung (wie zum Beispiel «Six Sigma»), führen bei Unternehmen in zunehmendem Masse zur Prüfung und Implementierung von neuen PAT-Lösungen. Und wohin mit dem dabei entstehenden «Datenwust»? Intelligente Datenmanagement-Systeme (zum Beispiel SDMS) können prozesstechnische und wissenschaftliche Daten immer schneller sammeln, verarbeiten und verteilen – insbesondere in forschungsorientierten Pharmaunternehmen ein Erfolgstreiber. Mit SDMS können Labore automatisch mit beliebigen Analysetechniken erhaltene Informationen erfassen, sichern, abrufen und verteilen. Die sofortige Verfügbarkeit dieser Informationen führt zu engerer wissenschaftlicher Zusammenarbeit, zu effizienteren Vorgängen, besseren Entscheidungen. Im Endeffekt beschleunigt sich die Entwicklung und Lieferung von Arzneistoffen. Workflow-Management-Software (zum Beispiel Nugenesis 8) ermöglicht eine Straffung aller Abläufe in analytischen Laboren (und

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darüber hinaus in vielen Branchen). Erscheint der Aufwand zu gross? Tatsächlich kann es sich für Arzneimittelhersteller lohnen, sich nach einem geeigneten Analytikdienstleister umzusehen. Teilweise werden auch unterschiedliche Verfahren im Verbund angeboten. Dazu ein Beispiel: Analytical Services hat sich jüngst mit der Solid- Klassiker Acquity UPLC: mit Computersteuerung und der Möglichkeit zum Fernzuchem GmbH zusam- griff auf Informationen über die Betriebshistorie und die laufende Performance des Systems. (Bild: Waters) mengetan, um gemeinsam die Prüfung von Hilfsstoffen und Wirkstoffen in flüssiger Phase, die Un- viele! – ist ein solcher Partner von der Gröstersuchung von Fertigarzneimitteln und se und der Arbeitsweise her oft passender Festkörper-Analytik anbieten zu können. als ein Laborriese. Ein Pharmakonzern Für Mittelständler – und davon gibt es in wird, zumindest als Alternative, den eigeder pharmazeutischen Industrie erstaunlich nen Gerätepark in Erwägung ziehen. ■

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Leistungsfähige Analytik schützt die Gesundheit

Wasser ist die Grundlage allen Lebens - und wird zu einem immer grösseren Problem: Nur 1 Prozent des Wassers auf der Erde ist Trinkwasser, die anderen 99 Prozent sind salzhaltig oder kontaminiert. Eine gute Analytik auf Inhaltsstoffe des Wassers ist sowohl für das Trinkwasser wie auch für das Wasser der meisten Labor- und MikrotechnologieAnwendungen unentbehrlich. ANNETTE VON KIECKEBUSCH-GÜCK

D

ie Verschmutzung des Grund- und Oberflächenwassers durch Mensch und Industrie, Landwirtschaft und Verkehr kann die Qualität des Trinkwassers beeinträchtigen. Im Fokus stehen dabei vor allem Nitrate, Pestizide, Phosphate und Medikamentenrückstände. Faktoren, die die Trinkwasserqualität negativ beeinflussen, sind vor allem bei den Fassungen, in den Anlagen und bei der Verteilung zu suchen. Heute ist es besonders wichtig, die Gefahren zu erkennen und wenn möglich zu eliminieren oder mindestens zu beherrschen. Dies erfordert eine erste Überprüfung und das Erarbeiten einer Gefahrenliste. Die mit einem Faktor gewichteten Gefahren sind mit griffigen Massnahmen zu versehen. Nicht nur für Trinkwasser ist eine gute Analytik unentbehrlich, auch das Wasser für die meisten Labor- und Mikrotech-Anwendungen wird durch die Aufbereitung von Trinkwasser gewonnen. Die Qualität der Wasserversorgung ist stark abhängig von der Jahreszeit. Im Trinkwasser vorkommende Verunreinigungen lassen sich in fünf Klassen einteilen: ■ Suspendierte Partikel ■ Gelöste anorganische Verbindungen ■ Gelöste organische Verbindungen ■ Mikroorganismen & Biomoleküle ■ Gelöste Gase Die gelösten Wasserinhaltsstoffe (Tabelle 1) sind in eine Vielzahl von chemischen Reaktionen eingebunden. Analytiker messen Ver-

Kationen

Anionen

Natrium (Na+)

Calcium (Ca2+)

Kalium (K*)

Magnesium (Mg2+) –

Hydrogenkarbonat (HCO3 )

Chlorid (CI )

Nitrat (NO3–)

Sulfat (SO42–)

Tabelle 1: Häufige in natürlichem Wasser vorkommende An- und Kationen.

Abb. 1: Das pH-, Ionen- und Leitfähigkeitsmessgerät SG78 – SevenGo Duo pro. (Bild: Mettler Toledo)

unreinigungen in ppb (Teile pro Milliarde). Einer der wichtigsten Faktoren ist das KalkKohlensäure-Gleichgewicht. Es bestimmt, wie sich das Wasser gegenüber Metall-Ionen sowie gegenüber Mineralien verhält und wie gut das Wasser gegenüber Säureeinträgen gepuffert ist. Extrem weiche Wässer (elekt. Leitfähigkeit unter 200 μS/cm) stammen oft aus Urgestein- (Basalt, Granit, Porphyr) und Bundsandstein-Einzugsgebieten. Diese Wässer sind in der Regel kalklösend und metallaggressiv. Aluminium kann sich aus dem Gestein lösen. Grundwasser, das aus kalkhaltigem Gestein stammt, ist meist Calcit-gesättigt. Bei der Förderung dieser Wässer und beim Erhitzen kann Kohlensäure entweichen. Es kommt zu Calcitabscheidung. Dies erfordert eine gute Wasseranalytik.

Wasserqualitätskontrollen

Die Verschmutzung des Grundwassers stellt eine Herausforderung für die Wasserversorger dar. Sie müssen das Wasser nicht nur auf klassische Gefahrenstoffe wie Schwermetalle, Nitrate, Pestizide oder Bakterien überwachen; immer häufiger entdecken sie

Substanzen, deren Gefahrenpotenzial noch gar nicht oder nur unzureichend untersucht worden ist. Nicht immer ist gewährleistet, dass die Anforderungen, die für die Grundwasserschutzzonen und -areale festgesetzt sind, beachtet werden. Schadstoffe können durch Industrieabwasser in das Grundwasser gelangen. Weichmacher und chlorierte Kohlenwasserstoffe gelangen aber auch durch unseren sorglosen Umgang mit chemischen Substanzen ins Trinkwasserreservoir. Hinzu kommt die Verschmutzung aufgrund von Chemikalien aus der Landwirtschaft. Die Gewässerschutzverordnung vom 1. August 2011(GschV) soll Trink- und Grundwasser vor nachteiligen Einwirkungen schützen und deren nachhaltige Nutzung ermöglichen. Dazu zählen anorganische Verunreinigungen, wie Anionen, Kationen, Schwermetalle und organische Verunreinigungen(PAH, PCB), polare organische Kontaminanten.

Routine-Kontrolle der Wasserqualität

Probenahme und Probenvorbereitung: Die Probennahmen erfordern besondere Kenntnisse und Sorgfalt und sind abhängig von den zu bestimmenden Parametern. Unmittelbar nach der Probenahme sollte man den Sauerstoffgehalt, die Temperatur und den pH-Wert bestimmen, weil sich die Werte im Lauf der Aufbewahrung ändern würden. Daneben sollte auch die Bestimmung der Kohlensäure und die dazugehörige pHMessung möglichst rasch erfolgen. Farblose Glas- oder Polyethylenflaschen werden mehrmals mit dem zu untersuchenden Wasser durchgespült und dienen zur Aufbewahrung. Sollen auch organische Belastungen wie beispielsweise polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) untersucht werden, eignen sich auch Metallgefässe, wobei chemische Reaktionen zwischen Flasche und Wasserprobe auszuschliessen sind.


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Analytik des Sauerstoffgehalts

Der chemische Sauerstoffbedarf (CSB) ist ein dem DOC (gelöste organische Kohlenwasserstoffe) verwandter Parameter, der sich im angewandten Bereich der Abwasserbehandlung bewährt. Der CSB ist ein indirektes Mass für die Menge der organischen Verbindungen im Wasser und bezeichnet die Menge an Sauerstoff in mg/l oder g/m3, welche zur Oxidation der gesamten im Wasser enthaltenen organischen Stoffe verbraucht wird. Der normale Sauerstoffgehalt eines Gewässers liegt zwischen 9,2 mg/l (20 ºC) und 15 mg/l (0 ºC). Plankton kann eine Übersättigung herbeiführen, durch anaerobe Reaktionen nimmt der Sauerstoffgehalt ab. Für Fische sollte mindestens ein Sauerstoffgehalt von 5 mg/l vorliegen. Reines Grundwasser ist in der Regel sauerstofffrei. Die Bestimmung erfolgt elektrochemisch mit einer Sauerstoffelektrode. Auf die Stirnfläche der Elektrode wird eine 1 M KCl-Lösung gegeben, mit Teflon überzogen und in die Messflüssigkeit getaucht. Sie reagiert

Abb. 2: Vollautomatisches System Titric 5 für die direkte Messung von Temperatur, Leitfähigkeit und pH-Wert, die titrimetrische Bestimmung von p-Wert, m-Wert, Calcium, Magnesium und die ionenchromatographische Bestimmung von Anionen. (Bild: Metrohm)

mg/l (Milligramm pro Liter). Bei einem Rohwasserwert von 140 mg/l hat gereinigtes Wasser einen TDS von 8–60 mg/l. Die Messung des pH-Wertes beruht auf Potentiometrie, bei der eine mit Pufferlösung gefüllte Glasmembrankugel in die zu messende Flüssigkeit eingetaucht wird. Dabei baut sich abhängig von der pH-Differenz eine galvanische Spannung über der Kugel auf. Aus dieser Potentialdifferenz wird automatisch der pH-Wert berechnet. Das Gerät bedarf vor der eigentlichen Messung einer Kalibrierung mittels Pufferlösungen.

rasch auf Sauerstoffänderungen. Zur Messung von gelöstem Sauerstoff sind z. B. die Sauerstoffelektrode DurOx 325 oder der optische InLabOptiOx-Sensor mit RDO-Technologie von Mettler Toledo geeignet.

Analytik von Chlorid-Ionen

In natürlichen Gewässern finden sich 10–30 mg Cl--Ionen/l. Der Wert kann aber in der Nähe von Salzlagerstätten stark erhöht sein. Die Bestimmung der Chlorid-Ionen kann titrimetrisch durch Argentometrie erfolgen. Die Argentometrie beruht auf der geringen

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Wassertemperatur, elektrische Leitfähigkeit und pH-Wert: Die drei Parameter Wassertemperatur, elektrische Leitfähigkeit und pH-Wert werden beispielsweise mithilfe eines Multiparametergeräts ermittelt (Abb. 1). Dazu werden an dem Gerät die entsprechenden Messfühler angebracht und vor der Messung gegebenenfalls kalibriert. Die Leitfähigkeit ist ein Mass für die im Wasser gelösten Ionen. Die Messung erfolgt mittels einer normierten Leitfähigkeitsmesszelle und wird in der Einheit μS/cm angegeben. Sie ist ein Mass für die Konzentration an gelösten Salzen, in Trinkwasser zwischen 500 und 1000 μS/cm. Destilliertes Wasser hat eine Leitfähigkeit von 0.5 μS/cm. Als Faustformel kann man sagen, dass 90 μS/cm (bei 25 °C) einer Carbonathärte von 1 mval/l (2,8 °dH) entspricht, wobei in der Regel ca. 80+–60 μS/cm auf andere Ionen zurückgehen. Der TDS-Wert (Abkürzung für die englische Bezeichnung Total dissolved solids) gibt die Summe der gelösten Salze (auch Feststoffe) im Wasser an. Die gebräuchliche Einheit ist

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Löslichkeit bestimmter Silberverbindungen in H2O. (Ag+(aq) + X-(aq) ➝AgX). Zur Eichung werden für die Titration Chlorid-, Bromid-, Cyanid oder Silbernitratlösungen mit genau bekannter Konzentration verwendet.

analytik

Analytik der Carbonathärte

Zur Bestimmung von Hydrogencarbonat (HCO3-) wird das Säurebindungsvermögen (SBV) von Hydrogencarbonat bzw. die Säurekapazität (KS4,3) ermittelt. Sie ist als Verhältnis der Menge an Hydroniumionen n (H3O+), die eine entsprechende Menge Wasser bis zum Erreichen des pH-Werts Analytik von Sulfaten und Nitraten Der Sulfatgehalt eines natürlichen Gewäs- aufnehmen kann, zu deren Volumen V sers beruht auf der Menge an gelöstem Gips (H2O) definiert. Als Einheit dient üblicherund beträgt bis zu 50 mg SO42-/l. Verunrei- weise [mmol/l]. nigtes Wasser hat einen deutlich höheren Zur Bestimmung der Säurekapazität wird Sulfatgehalt. Es ist für Betonbauten sowie Salzsäure der Konzentration 0,1 mol/l in ein für die menschliche Verdauung schädlich. bestimmtes Probenvolumen titriert, nachSulfat bildet den Hauptbestandteil der dem dieses mit wenigen Tropfen Indikator versetzt wurde. Der Farbumschlag des Indikators Methylorange tritt beim Erreichen eines pH-Werts von 4,3 ein. Die so ermittelte Säurekapazität wird auch als Karbonathärte bezeichnet und kann (mit Faktor 2,8) von mval/l in deutsche Härtegrade (°dH) umgerechnet werden. Aus der Menge der verbrauchten Menge Salzsäure wird im Anschluss die Konzentration von Hydrogencarbonat berechnet. Alternativ kann die Konzentration des Hydrogencarbonats aber auch durch IonenHPLC oder durch Kapillarelektrophorese ermittelt werden. Die Bestimmung der gesamten Abb.3: Der Sensor 5000 TOC gewährleistet eine kontinuierliche Überwachung der TOC-Werte für Reinstwasser in der Pharmaindustrie freien Kohlensäure (CO2) einer und in der Halbleiterindustrie. (Bild: Mettler-Toledo) Wasserprobe erfolgt durch eine Titration bis zu einem pH-Wert von 8,2 mit einem pH-Meter. An Nichtkarbonathärte. Durch zu starke Gülle- diesem Punkt ist die vorher freie Kohlendüngung gelangt zu viel Nitrat (>50 säure entsprechend dem Dissoziationsmg/l)und Nitrit (>0,1 mg/l) ins Grundwas- gleichgewicht der Kohlensäure völlig in Hyser. Das daraus gewonnene Trinkwasser drogenkarbonat (HCO3-) übergeführt. könnte für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich sein. Daher müssen Wasserversor- Analytik anorganischer Verunreinigungen ger die Nitratkonzentration durch Aufberei- Nachweis von Schwermetallen mit ICP_ tung, tiefere Brunnen und Kooperationen MS: Schwermetalle finden sich vor allem im mit der Landwirtschaft senken. Klärschlamm. Cd und Cr sind im Abwasser Die Analytik ionischer Bestandteile in Ge- einer ARA grösstenteils in gelöster Form, wässern umfasst die vier Bereiche Direkt- Cu, Hg, Pb und As fast nur partikulär vormessung, Ionenchromatographie, Titration handen. Ni liegt im Abwasser zu zwei Dritund Voltammetrie. Die Herausforderung, teln in gelöster Form, Zn zu zwei Dritteln derart unterschiedliche Methoden mit nur partikulär vor. Die Abscheidung der Metalle einem System zu bearbeiten, hat zum Bei- in der Abwasserreinigung erfolgt durch Sespiel Metrohm mit dem System Titric ge- dimentation von unlöslichen Partikeln und meistert und ein vollautomatisches System durch Adsorption von gelösten oder partifür die komplette Analyse von Anionen und kulären Metallen an die Schlammflocken im Kationen wie Sulfate, Nitrate, Nitrite und Becken, extrazelluläre Bakterienpolymere anderes hergestellt: das System Titric 5 oder durch Anreicherung in Bakterienzel(Abb. 2). len.

Schwermetalle werden mittels ICP_MS, der Sektorfeld-Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma, nachgewiesen. Dabei wird der Analyt, der durch einen hochfrequenten Strom auf 5000–10 000 °C erhitzt wird, ionisiert, und es entsteht ein Plasma. Die im Plasma erzeugten Ionen werden in elektrischen und magnetischen Feldern abgelenkt und beschleunigt. Der Radius der Kreisbahnen, die sie in den Feldern durchlaufen, hängt von der Energie und dem Impuls der Ionen ab. Am Massenspektrometer-Analysator werden die einzelnen Elemente analysiert.

Analytik organischer Verunreinigungen

Das Vorkommen von Pharmawirkstoffen und deren Wirkung in der Umwelt wird heute genau unter die Lupe genommen. Dabei finden sich heikle Substanzen in vielen Gewässern: in der Limmat, im Main (Deutschland) genauso wie im Mississippi (USA). Viele unterschiedliche Substanzen, die mit Medikamenten behandelte Menschen und Tiere ausscheiden, konnten bereits nachgewiesen werden. Mit der Weiterentwicklung der Analysetechnik werden weitere der unzähligen Wirkstoffe in der Umwelt nachgewiesen werden können. Die Konzentrationen an Schmerzmitteln, Hormonen, Antibiotika und Psychopharmaka im Trinkwasser bewegen sich häufig zwischen wenigen Nanogramm (Milliardstelgramm) Mikrogramm (Millionstelgramm).

TOC-Analyse für Reinstwasser

Reinstwasser müssen während der gesamten Aufbereitung auf organische Unreinheiten überwacht werden. Im Gegensatz zur Analytik für Trinkwasser sind bei der Aufbereitung von Reinstwasser nur einige Parameter für die Beurteilung eines Wassers von Bedeutung. Ein TOC-Analysator ist ein Sensor zur Bestimmung des Gesamtgehalts an organischem Kohlenstoff (TOC). Er misst kontinuierlich den TOC-Gehalt in Rein- und Reinstwasser und Wasser für Injektionszwecke. Die Messung erfordert keine Reagen-zien und Chemikalien. Das Messprinzip funktioniert nach der bewährten UV-Oxidation (Abb. 3).

Nachweis organischer Substanzen

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe bilden sich bei hohen Verbrennungstemperaturen oder stammen vom Reifenabrieb. Organische Substanzen, darunter polyzyklische, aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), werden mittels Gaschromatogra-


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phie-Massenspektrometrie bestimmt, die eine sichere Analyse der einzelnen PAK im unteren Spurenbereich ermöglicht. Pestzide sind biologisch hochaktive Substanzen. Die Untersuchung der Wasserproben erfolgt nach vorangegangener Anreicherung auf einer Festphase mittels GaschromatographieMassenspektrometrie (GC-MS), Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC) und Flüssigchromatographie, die mit Massenspektrometrie (LC-MS) gekoppelt wird.

Messung des Redox-Potenzials Die Höhe des Redox-Potenzials (gemessen in mV) besagt, wie stark die Messlösung oxidierend oder reduzierend wirkt. Ein negativer Spannungswert bedeutet, dass die Lösung reduzierend gegenüber einer Normalwasserstoffelektrode ist. Ein positiver Wert zeigt an, dass die Lösung oxidierend wirkt. Je höher die Redoxspannung, desto kürzer die Keimtötungsgeschwindigkeit. Da die Abtötung von Mikroorganismen (Desinfektion) in direktem Zusammenhang mit der Oxidationskraft (von zum Beispiel Chlor) steht, werden Redoxmessungen erfolgreich zur Überwachung von Desinfektionsverfahren zum Beispiel in Bädern benutzt. Im pH-Wert-Bereich von 6,5–7,3 soll die Redoxspannung mindestens 750 mV betragen (Silber/Silberchlorit-Elektrode). Auch zur Kontrolle der Denitrifikation von Abwässern (Redox-Knickpunktbestimmung), bei der Entgiftung in der Galvanik und zur Überwachung vielfältiger chemischer Prozesse (wie etwa bei der Chromatreduktion) werden Redox-Messungen durchgeführt.

Mikrobiologische Trinkwasseranalyse Trinkwasser und Reinstwasser müssen höchsten hygienischen Ansprüchen genügen. So kommt zum Beispiel das harmlose Darmbakterium Escherichia coli gelegentlich im Trinkwasser vor, wenn dieses mit Fäkalien verunreinigt ist. Da es auch als Krankheitserreger auftreten kann, ist die hygienische Kontrolle des Wassers eine wichtige Aufgabe der Wasserversorger. Eine wichtige und kostengünstige Nachweismethode für Bakterien ist die Bestimmung der aeroben Keimzahl. Dabei lässt man die Bakterien auf Nährplatten aufwachsen. Bei der Bebrütung bilden sie Kolonien, die ausgezählt werden können. Die Bebrütung der Platten und damit die Bestimmung der AMK dauert jedoch lang. Ausserdem wird nur ein Bruchteil der im Wasser vorhandenen Bakterien, nämlich die auf der Platte wachsenden, erfasst. Für den Test auf Legionellen

Abb. 4: Die Durchflusszytometrie misst fluoreszierende Bakterienzellen mittels eines Laserstrahls. (Bild: Labor Spiez)

allein sind zum Beispiel sehr aufwendige Kultivierungsmethoden, die bis zu 14 Tage dauern, erforderlich. Wenn die Untersuchung einzig der Dokumentation eines einwandfreien Betriebs der Anlagen für die Aufsichtsbehörde dient, ist die AMK ausreichend. Wenn aus dem Ergebnis allerdings rasche Veränderungen im Betriebsablauf abgeleitet werden müssen, sollte ein spezifisches Detektionsverfahren, wie etwa die Durchflusszytometrie, eingesetzt werden. Dies kann zum Beispiel mit einem Immunfluoreszenz-optischen Nachweis oder durch quantitative PCR erfolgen. Dabei werden die Mikroorganismen durch spezifische, immunologische oder genetische Marker markiert und mit einem geeigneten Verfahren detektiert. Der Nachweis von pathogenen Bakterien im Wasser mittels Durchflusszytometrie und einem Zellsortiersystem, das Thomas Egli und seine Mitarbeiter an der Eawag entwickelt haben [1], beinhaltet einen Anreicherungsschritt, bei dem ein Liter Wasser auf 10 ml aufkonzentriert wird. Das erhaltene Konzentrat wird weiter aufgereinigt und mit Immunomagnetobeads selektiert. Die aufgereinigten Mikroorganismen werden mit spezifischen Oberflächenantikörpern angefärbt und anschliessend mit einem Durchflusszytometer analysiert Die Methode ermöglicht es, bis zu 1000 Bakterien/Sekunde zu detektieren und gleichzeitig auf ihre Aktivität zu untersuchen. Damit kann man ein grosses Spektrum an Bakterien und Protozoen nachweisen und erhält die Resultate innert einer Stunde. Die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) bietet die Möglichkeit, Mikroorganismen ohne Vorkultur nachzuweisen. Grundsätzlich lässt sich durch PCR die DNS von Mikroor-

ganismen in jeder beliebigen Probe nachweisen – seien es Gewässerproben, Nahrungsmittel oder Trinkwasser. In all diesen Bereichen hat die Methode daher inzwischen Einzug gehalten. Zwecks Analyse der Wasserprobe werden definierte, kurze Abschnitte der DNA von E. coli in wiederholten Temperaturzyklen vervielfältigt und anschliessend mittels eines Fluoreszenzmarkers, der sich in die DNA einlagert, sichtbar gemacht. Die Fluoreszenz kann direkt gemessen werden. Die Zahl der Temperaturzyklen, die durchlaufen werden, um die DNA sichtbar zu machen, ist ein Mass für die Ausgangskonzentration der Bakterien in der Wasserprobe. Der erforderliche Zeitaufwand für die Reaktion reduziert sich auf weniger als zwei Stunden. Der Vorteil dieser Verfahren ohne kulturelle Vermehrung der Mikroorganismen liegt beim raschen Nachweis derjenigen Mikroorganismen, die sich bisher kulturell nicht zuverlässig vermehren lassen, zum Beispiel Viren oder Cryptosporidien. ■

LITERATUR / INFOS [1] Hammes, F.; Berney, M.; Wang, Y.; Vital, M.; Köster, O.; Egli, T. (2008): Flow-cytometric total bacterial cell counts as a descriptive parameter for drinking water treatment processes. Water Research 42(1-2). 269-277. [2] Durchflusszytometrie: www.labor-spiez.ch


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mess-, steuer-, regeltechnik

S C H N E L L E M E S S U N G E N D E R S C H L Ü S S E L P A R A M E TE R A M M O N I U M U N D N I TR A T

Kosten minimieren in der Abwasserreinigung

Die Parameter Ammonium und Nitrat sind die Schlüsselparameter der biologischen Abwasseraufbereitung. Mit ihnen lassen sich die Prozesse der Nitrifikation und Denitrifikation optimieren und Betriebs-, aber auch zukünftige Investitionskosten einsparen. Beide Parameter können jetzt mit dem ionen-selektiven Sensor ISEmax CAS40D auf Basis der neuen Analyseplattform mit Memosens-Technologie für die Regelung genutzt werden.

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n der Abwasserreinigung geht nur noch beides zusammen: hohe Anforderungen an die Qualität der Reinigung einhalten und gleichzeitig die Kosten minimieren. Das bedeutet, Reserven schaffen und sie gleichzeitig wieder einsparen zu müssen. Der aus diesem Widerspruch entstehende Handlungsdruck erfordert variable Lösungen, mittels bauvolumenneutraler Regelungstechnik beiden Anforderungen gerecht zu werden, und führt konsequenterweise zu einer Dynamisierung ursprünglich statisch geplanter Anlagen. Für den Schlüsselprozess der Stickstoffelimination heisst dies, dass auch bislang permanent belüftete Zonen im schnellen Wechsel intermittierend gefahren werden.

Energieersparnis in der Belebung

Der Vorteil der schnellen Verfahren ist eine geringere Schwankungsbreite der Messwerte. Je kürzer der Zeitintervall für den Zyklus

Grafik 1: Beispiel einer intermittierenden Belebungsanlage mit festen Intervallen für die anoxische und aerobe Phase.

anoxisch-aerob gewählt wird, desto geringer fallen die Anstiege von Ammonium in der anoxischen und Nitrat in der aeroben Phase aus, und der Verlauf der Ammonium- und

Grafik 2: Niedrigere NH4-N-Ablaufwerte bei Belastungsspitzen mit der Regelung auf Basis ionenselektiver Messungen der Parameter NH4 und NO3 im Vergleich zur ungeregelten Vergleichsstrasse. Grün: NH4-Regelung von E+H; Blau: O2-Regelung E+H; Rot: NH4 -Vergleichsstrasse mit festen Zeitvorgaben; Gelb: O2-Vergleichsstrasse.

Nitratwerte wird vergleichmässigt. Begrenzt wird dies durch das Belüftungssystem, den Sauerstoffeintrag und die Sauerstoffzehrung, also von den Zeiten, die das System benötigt, von anoxischen zu aeroben Verhältnissen zu wechseln und umgekehrt. Ziel dabei ist es, die aerobe Phase so kurz wie möglich zu halten. Mit starr gewählten Zeitintervallen ist diese Vorgehensweise jedoch nicht ungefährlich, wie nachfolgendes Beispiel zeigt. In Grafik 1 ist ein typisches Beispiel einer Anlage mit intermittierender Fahrweise mit fest eingestellten, starren Zeitinterwallen dargestellt. Die Grafik links zeigt die normalen Verhältnisse, auf die das System eingestellt wurde, mit den typischen gegenläufigen Kurven für Ammonium und Nitrat in den anoxischen und aeroben Phasen, und niedrigen Werten für beide Parameter. In der Grafik rechts werden, ausgehend von einer ähnlichen Ausgangssituation, die Auswirkungen eines Ammoniumstosses, z. B. verursacht durch Zentratwasser, sichtbar. Das starre System kann auf die Stossbelastung nicht reagieren. Die Nitratwerte bleiben weiter niedrig, die Ammoniumbelas-


mess-, steuer-, regeltechnik

Ionenselektive Sonde Isemax CAS40D

Alle Vorteile der neuen Plattform rund um den Messumformer Liquiline CM442 können jetzt für die ionenselektive Ammonium- und Nitratmessung genutzt werden: ■ Dank Memosens-Protokoll werden nicht nur gleichzeitig an einem Eingang alle fünf Parameter – Ammonium, Nitrat, zusätzlich Kalium oder Chlorid, falls erforderlich, und pH, Temperatur – übertragen, sondern alle im Sensor gespeicherten Lebenszyklusdaten des eingesetzten Sensors mit übermittelt. ■ Hot Plug & Play – der komplette Sensor meldet sich im laufenden Betrieb völlig selbstständig mit allen enthaltenen Elektroden an; keinerlei zusätzliche Eingaben oder ein erneutes Hochfahren des Messumformers sind nötig; die Messungen sind sofort betriebsbereit. ■ Einfaches Handling, selbsterklärende Menüstrukturen erleichtern das intuitive, unkomplizierte Arbeiten mit der Sonde. ■ Schnelle Kalibrierung quasi per Knopfdruck, im Becken anhand von Vergleichsproben (Probenkalibrierung) oder auch mit aufwendigeren Methoden, wie mit Standardaddition oder Mehrpunktkalibrierung. ■ Parametersicherung, Datenspeicherung über Logbücher und Sicherung auf SD-Karte. ■ Flexible modulare Erweiterbarkeit der Messstelle; nächster Erweiterungsschritt ist der Ausbau auf 4 bis 8 Kanäle, Kommunikationsschnittstellen, Regelbausteine etc. ■ Einfacher Anschluss der Sonde über M12-Stecker. ■ Direkter Anschluss der Sonde an die neuen Probenehmer Liquistation und Liquiport 2010.

tung schlägt durch. Die statische Aufteilung der anoxischen und aeroben Zeitintervalle wie in Grafik 1 ist unbefriedigend. Will man das Risiko durchschlagender Ablaufspitzen vermeiden, müssen Reserven für die aerobe Phase eingeplant werden, die alle Energieersparnis zunichte machen. Oder die einzelnen Phasen werden dynamisch der jeweiligen Situation angepasst, das heisst, sie richten sich nach den jeweiligen Ammoniumund Nitratkonzentrationen im Becken. In diesem Fall werden für beide Parameter schnelle und kontinuierliche Messungen benötigt.

Schnelle ionenselektive Messung von NH4 und NO3 erlaubt wirkungsvolle Kontrolle

Schnelle und kontinuierliche Messverfahren sind gefragt, mit denen sich dynamische Verläufe beider Parameter NH4 und NO3 klar darstellen lassen. Optische Messverfahren, mit denen allein der Nitratwert direkt

Tauchsonde Isemax CAS40D als Halter für 1–3 ionenselektive Messelektroden, pHund Temperaturmessung, in der Mitte Druckluftreinigung.

gemessen werden kann, reichen hierfür nicht aus. Die NH4-Messung im Analyzer mit nasschemischen photometrischen Verfahren ist für eine Regelung schneller Systeme nicht geeignet. Grund sind die langen Totzeiten von rund 15–25 Minuten durch Probenaufbereitung und die Messzyklen im Analyzer. Kürzere Messzyklen führen zu stark ansteigenden Betriebs- und Wartungskosten der Analyzer. Erst die schnellen und kontinuierlichen ionenselektiven Messungen erlauben die Einbeziehung beider Parameter NH4 und NO3 in leistungsfähige Steuer- und Regelstrategien intermittierender Systeme. So wurden auch die oben gezeigten Verläufe mit ionenselektiven Elektroden aufgezeichnet. Das Messverfahren ist inzwischen längst praxiserprobt, zuverlässig und einfach zu handhaben (siehe Kasten). Es arbeitet mit ionenselektiven Membranen, die nur selektiv das zu messende Ion aufnehmen. Ähnlich wie bei der pH-Messung mit Glaselektroden wird in Abhängigkeit der Ionenkonzentration die Potentialdifferenz zu einer Referenzelektrode gemessen. Auch die Handhabung ist ähnlich wie bei den auf Kläranlagen hinlänglich bekannten pH-Messungen. Damit ist die Messung bekanntermassen wartungsarm, kann direkt im Becken ohne Probenaufbereitung eingesetzt werden und benötigt kaum Verbrauchsmittel. Zudem sind sie im Vergleich zu anderen Messverfahren deutlich kostengünstiger. So lassen sich die anwendungsspezifischen Vorteile der ionenselektiven Messung bereits in kleineren Anlagen für eine wirksame Energieoptimierung nutzen.

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Die Belebung im Griff

Die Grafik 2 zeigt, wie eine dynamische Regelung auf Basis der NH4- und O2-Werte auf eine NH4-Spitze reagieren kann. Zu sehen sind die Verläufe für Ammonium und Sauerstoff in einer Anlage mit zwei parallelen Strassen über einen Zeitraum mit hohen Ammoniumbelastungen durch Zentratwasser. Eine Strasse wird über ionenselektive Messung der Ammonium- und Nitratkonzentration geregelt, die andere als Vergleichsstrasse mit starren Zeitintervallen. In der dargestellten, von Endress+Hauser entwickelten Regelung wird nicht nur die zeitliche Aufteilung von anoxischen und aeroben Phasen zur Regelung des NH4-Wertes dynamisch angepasst, sondern auch der Sauerstoffsollwert in der aeroben Phase belastungsabhängig über die gemessene Stei-

Einfache Bedienung mit dem Liquiline CM442 über Hot Plug & Play.

gung der NH4-Werte variiert. Die Effektivität der Regelung fällt sofort ins Auge: mit Regelung ist der Anstieg der NH4-Werte wesentlich geringer, und die Anlage ist deutlich früher wieder im normalen Arbeitsbereich. Mit den Parametern NH4 und NO3 kann die biologische Stufe optimal kontrolliert werden. Die schnellen ionenselektiven Messungen legen bei den heute meist gewählten intermittierenden Belüftungsstrategien die Basis für eine energetische Optimierung der Stufe. Durch den sehr flexiblen, gegeneinander austauschbaren und erweiterbaren Einsatz der Messungen und durch die einfache Bedienung aller Geräte mit der neuen Analyse-Plattform lassen sich Massnahmen schnell umsetzen und erhebliche Kosten im laufenden Betrieb einsparen. Endress + Hauser Metso AG CH-4153 Reinach Telefon 061 715 75 75 info@ch.endress.com www.ch.endress.com


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mess-, steuer-, regeltechnik

KLÄRANLAGEN

Effiziente Automatisierung des Schlammabzugs Kläranlagenbetreiber streben nach einer höheren Automatisierung der Prozesse. Damit kann die Prozesseffizienz gesteigert werden. Eine gleichbleibende Schlammqualität, die durch den automatisierten Schlammabzug des Rücklaufschlammes erreicht wird, trägt zum Beispiel zur Verbesserung der Reinigungseffizienz der biologischen Stufe bei. Schlammspiegelmessgeräte, die diesen Schlammabzug steuern, spielen dabei eine entscheidende Rolle.

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ie Automatisierung des Schlammabzuges aus den Vor- bzw. Nachklärbecken bringt im Wesentlichen zwei Vorteile. Hauptvorteil ist die Erhöhung der Schlammqualität des Rücklauf- und Überschuss-

Belebungsbeckens) führen kann. Ein weiterer Vorteil einer Automatisierung beziehungsweise einer kontinuierlichen Überwachung des Schlammspiegels rund um die Uhr ist, dass Probleme im Absetzverhalten

Sichtkontrolle geregelt. Damit ist es aufgrund der unzureichenden Sicht sehr schwierig, den Zeitpunkt des Abzuges exakt zu steuern. Für diese Aufgabe können auch automatische Füllstandmessgeräte eingesetzt werden, die jedoch in der Praxis als nicht besonders zuverlässig gelten. Dies ist zum Teil den eingesetzten Messprinzipien und zum Teil mechanischen Problemen der Geräte geschuldet.

Alternative: Schlammspiegelmessgeräte

Automatisierte Prozesse steigern die Effizienz von Kläranlagen.

schlammes. Diese wird erreicht, da infolge der Automatisierung des Abzuges eine exaktere Steuerung des Befüllungsgrades und damit eine bessere Steuerung des Trockensubstanz(TS)-Gehaltes ermöglicht wird. Damit ist gewährleistet, dass der abgezogene Schlamm eine gleichmässigere «Güte» aufweist. Aufgrund der gleichmässigeren Schlammqualität lassen sich sowohl die nachfolgende Stufen in der Schlammbehandlung als auch die biologische Stufe, in die der Rücklaufschlamm fliesst, gleichmässiger und effizienter steuern, was zu erheblichen Kosteneinsparungen für Chemikalien und Energieeinsparungen (z. B. in der Belüftung des

rechtzeitig erkannt werden und somit die Gefahr des Schlammabtriebes zum Beispiel in den Auslauf verhindert werden kann. Beide Aufgaben haben eine gemeinsame Schnittmenge: sie sind abhängig von einer genauen und möglichst kontinuierlichen Bestimmung des Schlammspiegels im Nachklärbecken; eine manuelle Kontrolle, zum Beispiel einmal pro Tag, reicht dazu nicht aus. Diese Aufgabe ist allerdings nicht trivial: aufgrund des aufgewirbelten Schlammes im Becken ist eine exakte Bestimmung der Schlammschicht keine einfache Aufgabe. Vielfach wird die Höhe aufgrund von Erfahrungswerten oder über eine tägliche

Als Alternative zu den Füllstandmessgeräten gibt es spezielle Schlammspiegelmessgeräte, die typischerweise auf zwei unterschiedlichen Messprinzipien basieren: optische Verfahren (z. B. Durchlichtabsorptionsverfahren) und Ultraschallmessung. Die optischen Verfahren liefern im Vergleich zum Ultraschallverfahren stabilere und genauere Messergebnisse, da sie nicht durch die Verwirbelungsschichten des sich nur schwer absetzenden Schlammes sowie Echoreflexionen an der Beckenwand oder Einbauten im Becken gestört werden können. Bei diesem Verfahren wird ein TS-Sensor in das Medium eingetaucht und durch die verschiedenen Absetzschichten gefahren, dabei wird der TS-Gehalt kontinuierlich und direkt gemessen. Der Vorteil dieses Verfahrens ist die Möglichkeit, die verschiedenen Phasen im Becken durch die direkte Messung der Schlammkonzentration exakt erkennen zu können. Der Betreiber kann zuvor bestimmte Konzentrationen festlegen, die die Phasen charakterisieren, zum Beispiel 0,1% TS-Gehalt für die Verwirbelungsphase und 1% TS-Gehalt für den Überschussschlamm. Beim Eintauchen durchläuft der optische Sensor die verschiedenen Phasen und gibt ein entsprechendes Signal beim Erreichen der Grenzschichten aus. Damit ist neben der Signalisierung des Füllstandes im Eindicker auch eine genaue Aufnahme des Schlammprofils möglich.


mess-, steuer-, regeltechnik

Diese Überwachung aller Schlammschichten im Nachklärbecken ermöglicht damit auch die angesprochene Überwachung des Absetzverhaltens im Becken. So können zum Beispiel aufkommende Schlammblasen frühzeitig erkannt und geeignete Massnahmen wie zum Beispiel die Zugabe von Flockungshilfsmitteln eingeleitet werden. Herkömmliche Systeme, die lediglich den Schlammspiegel in der Nähe des Beckenbodens messen, oder die Durchführung von sporadischen Sichtprüfungen, können dies nicht leisten. Um zuverlässige Messergebnisse zu garantieren, ist der TS-Sensor nach jedem Messzyklus zu reinigen. Durch die auftretende Schlammverschmutzung wird die Funktionsweise sowohl der optischen als auch der Ultraschallmessgeräte beeinträchtigt. Viele Anwender sehen in dem anfallende Reinigungs- und Wartungsaufwand ein entscheidendes Argument gegen den Einsatz eines solchen Messgerätes. Daher haben die Gerätehersteller in den vergangenen Jahren entscheidende technische Verbesserungen entwickelt, die viele der typischen Probleme lösen. Etliche Geräte verfügen über eine Rei-

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Schlammspiegelmessgerät mit kabelgeführtem optischem Sensor. (Bilder: Krohne AG)

nigungsfunktion des Sensors, wobei die mechanischen Varianten wie zum Beispiel Wischer meist störungsanfälliger sind und wiederum eine regelmässige Wartung erfordern. Eine integrierte automatische Sprühreinigung mit Wasser ist hier meist die bessere Alternative, da sie zuverlässig und wartungsarm ist. Ein häufiger Kritikpunkt ist auch die Verschmutzung des Kabels bei den optischen Geräten, das in das Becken eintaucht. Dadurch können zum Beispiel Probleme beim Auf- und

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Abrollen entstehen oder das Kabel kann bei Frost einfrieren. Daher wurden auch hierfür Sprühreinigungen entwickelt, die bei jedem Messzyklus automatisch das Kabel reinigen. Gegen Frost wurden die Mechanismen mit integrierten Heizungen ausgestattet. Krohne AG CH-4019 Basel Telefon 061 638 30 30 info@krohne.ch,www.krohne.ch

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energietechnik

MIKROSYSTEMTECHNIK

Brennstoffzellen ernten Energie in Blut und Abwässern Freiburger Mikrosystemtechniker möchten in Brennstoffzellen Bioenergieträger verwenden, die gratis zur Verfügung stehen – häufig wasserhaltig oder verdünnt (Klärschlämme, Abwässer, Küchenabfälle, Reste aus der Lebensmittelproduktion etc.). Der Einstieg ist eine Brennstoffzelle, die Blutzucker oxidiert und medizinische Implantate dauerhaft antreiben soll. B E A TE P E IS E LE R -S U TTER

B

rennstoffzellen wandeln chemisch gebundene Energie in elektrische Energie um und sind allgemein zur dezentralen Stromversorgung gedacht, als Batterieersatz in Fahrzeugen und tragbaren Geräten, zur Energieversorgung von Einfamilienhäusern, Krankenhäusern etc. Ihr Herzstück sind zwei katalytisch wirksame Elektroden, meist aus Metall oder metallbeschichtetem Kohlenstoff, die durch eine Membran getrennt sind und in eine Elektrolytlösung eintauchen. Bei der allgemein bekannten Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle wird die Anode kontinuierlich mit gasförmigem Wasserstoff umspült, während die Kathode Sauerstoff erhält. Im Verlauf der Oxidation (kalte Verbrennung) von Wasserstoff an der Anode und der Reduktion von Sauerstoff an der Kathode baut sich zwischen den beiden Elektroden eine Spannung auf. Werden sie durch einen Leiter verbunden, fliesst ein elektrischer Strom. Statt Wasserstoff und Sauerstoff in dieser sogenannten Knallgasreaktion katalytisch zu Wasser umzusetzen, können auch diverse andere Brennstoffe oxidiert werden.

Ebenso besteht im Bereich der verwendeten Katalysatoren reichlich Forschungs- und Entwicklungspotenzial.

Innovative Zellen für neue Anwendungen

Am Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) der Universität Freiburg/Brsg. erschliesst ein interdisziplinäres Team um den Chemieingenieur Sven Kerzenmacher alternative Brennstoffe und neue katalytische Systeme für Brennstoffzellen. Das Ziel sind innovative Zellen für neue Anwendungen, zum Beispiel energieautarke medizinische Implantate oder Anlagen, die aus kommunalen Abwässern elektrischen Strom gewinnen. «Wir sind eine von weltweit drei Forschungsgruppen, die an abiotischen implantierbaren Brennstoffzellen arbeitet. Alle anderen Teams setzen zu diesem Zweck auf biotische, das heisst biologische Brennstoffzellen, in denen an Stelle von Edelmetallen Enzyme als Katalysatoren wirken. Wegen der hohen Aktivität solcher Biokatalysatoren versprechen biotische Brennstoffzellen eine höhere Leistung. Als Proteine sind Enzyme aber nur begrenzt stabil, was auch die Lebensdauer der Zellen limitiert,

Schema der implantierbaren Brennstoffzelle. (Bild: IMTEK)

Dr. Sven Kerzenmacher entwickelt mit seinem Team am IMTEK innovative Brennstoffzellen. (Bild: B. Peiseler-Sutter)

die sich darum eher für die Energieversorgung von Kurzzeitimplantaten eignen, zum Beispiel für Sensoren zur kontinuierlichen Blutzuckermessung. Bei Dauerimplantaten wie Herzschrittmachern ist hinsichtlich der Patientenfreundlichkeit eine möglichst lange Energieautonomie wünschenswert. Aktuell funktionieren Herzschrittmacher mit einer Lithiumbatterie, die nach zirka acht Jahren in einer Operation ausgewechselt werden muss», positioniert sich Sven Kerzenmacher. Für den im Rahmen seiner Doktorarbeit entwickelten Prototyp einer abiotischen Brennstoffzelle, welche elektrische Energie durch die Platin-katalysierte Oxidation von im Blut gewissermassen unerschöpflich vorhandener Glukose (Blutzucker) zu Glukonsäure gewinnt, bisher aber nur in vitro, d.h. ausserhalb des Körpers in neutraler, den Bedingungen im Körper angenäherter Glukoselösung funktioniert, wurde ihm im Sommer 2011 der Förderpreis des Freiburger Forums für Angewandte Informatik und Mikrosystemtechnik e.V. verliehen.


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«Historische» Zelle optimiert

Kerzenmachers Zelle erreicht derzeit Energieleistungen von fünf Mikrowatt pro Quadratzentimeter Elektrodenfläche. Ein Herzschrittmacher braucht etwa zehn Mikrowatt; es ist darum denkbar, die Zelle später direkt auf das Herzschrittmachergehäuse aufzubringen, zum Beispiel durch eine galvanische Abscheidung der Platinelektroden auf einem Gehäuse aus Titan. Bei seiner Forschung konnte der Freiburger Wissenschaftler auf frühe Versuche der Industrie zurückgreifen. Nachdem 1958 der erste implantierbare batteriebetriebene Herzschrittmacher auf den Markt gekommen war, wurde bei Siemens in den 60er- und 70erJahren bereits an implantierbaren Glukosebrennstoffzellen zur Energieversorgung solcher Geräte gearbeitet. Mit zunehmenden Fortschritten bei der Batterieentwicklung wurden diese Anstrengungen aber eingestellt. Anhand der mageren Hinweise aus der Literatur baute Kerzenmacher eine der «historischen» Brennstoffzellen – eine Zelle auf Basis Hydrogel-gebundener und mit Platin beschichteter Kohlepartikel – nach, die sich als zu wenig leistungsfähig herausstellte. In der am IMTEK optimierten Zelle wird auf das chemisch instabile Hydrogel verzichtet. Beide Elektroden werden aus Raney-Platin-Filmen hergestellt, die Anode erhält eine extra grosse Oberfläche. Raney-Platin ist eine hochporöse Form von Platin, die zum Beispiel beim Herauslösen des unedlen Metalls aus Legierungen von Platin-Aluminium, Platin-Zink, oder Platin-Kupfer mithilfe von Säure oder Lauge entsteht. Die Zelle wurde wie ein Sandwich aufgebaut. Auf der Oberseite befindet sich die Kathode im direkten Kontakt mit dem blutversorgten Gewebe und darin enthaltenem Sauerstoff. Damit die Glukose zu der durch eine Membran abgetrennten, darunterliegenden Anode vordringen kann, wurde die Kathode auf einem dank fotolithografisch hergestellter Mikrolöcher durchlässigen Siliziumträger realisiert. Die Leistungsdichte der Zelle konnte so gegenüber dem historischen Nachbau um 30 Prozent gesteigert werden. Die Forscher testen die Brennstoffzellen seit Kurzem auch in frischem Schweineblut und -plasma, was ganz neue Herausforderungen mit sich bringt. Durch die Anlagerung von Reaktionsprodukten und Blutbestandteilen wie Aminosäuren kommt es an den Elektroden zum Aktivitätsverlust, dem mit polymeren Schutzschichten und anderen Oberflächenmodifikationen begegnet wird. Neben Glukose wird auch über andere körpereigene Energieträger wie Harnstoff diskutiert. «Die neuen Experimente werden zeigen, welche Blutinhaltstoffe die Energiegewinnung steigern und welche sie stören», so der Chemieingenieur. Bei der Simulation der komplizierten Diffusions-, Transport- und Transformationsprozesse in den porösen Strukturen wird er von seinen Kolleginnen und Kollegen am Lehrstuhl für Anwendungsentwicklung von Prof. Roland Zengerle, Experte für Mikrofluidik und Lab-on-a-Chip-Konzepte, unterstützt.

Interdisziplinäre Forschungsgruppe

Kerzenmacher leitet am IMTEK selbst eine interdisziplinäre Forschungsgruppe, zu der eine technische Umweltschutzingenieurin, eine Biologin, eine Biotechnologin, ein Chemiker und mehrere Mikrosystemtechnikstudenten gehören. Ausser Blut möchte das Team in Zukunft noch andere wässrige Bioenergieströme anzapfen und setzt in diesem Zusammenhang, anders als bei der implantierbaren Glukosebrennstoffzelle, auf leistungsfähige Biokatalysatoren wie Enzyme, die dem System regelmässig neu zugeführt werden müssten,

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und ganze Mikroorganismen, die den Vorteil haben, sich selbstständig zu vermehren. Zusammen mit dem Mikrobiologen Johannes Gescher, bis vor Kurzem noch Nachwuchsgruppenleiter am Institut für Mikrobiologie der Universität Freiburg, nun Professor am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), hatte Kerzenmacher 2009 beim Ideenwettbewerb Bioenergie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) mitgemacht. Für die Realisierung ihrer Idee EmBBark (hocheffiziente mikrobielle Brennstoffzellen auf Basis regenerativer Kohlenstoffquellen) wurden den beiden Nachwuchswissen-

fachrubriken

schaftlern über fünf Jahre insgesamt 1,3 Mio. Euro Fördermittel zugesagt. Ihr Ziel sind mikrobielle Brennstoffzellen, in denen Bioabfälle, zum Beispiel aus der Zuckerindustrie, oder auch kommunale Abwässer, reich an organischen Komponenten, oxidiert werden. Derzeit laufen die Vorbereitungen, u. a. muss die modular aufgebaute Messtechnik aus der Glukosebrennstoffzellenforschung adaptiert werden. Diesmal kommen preiswerte Aktivkohle-Elektroden zum Einsatz, auf der Anode sollen geeignete Mikroorganismen angesiedelt werden, die es zuvor auszuwählen gilt. Die Gruppe von

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Johannes Gescher erforscht am KTI exoelektrogene Bakterien – in Sedimenten lebende Geobacter-Spezies und ShewanellaMarinebakterien – die ihre Energie aus der Oxidation organischer Verbindungen beziehen und die dabei frei werdenden Atmungselektronen statt auf Sauerstoff auf zellexterne Substrate wie Eisenverbindungen übertragen können (dissimilatorische Metallreduktion). Die dieser Fähigkeit zugrundeliegenden Mechanismen sind derzeit Gegenstand intensiver Untersuchungen. 2005 waren zum Beispiel bis dahin unbekannte elektrisch leitende Proteinfäden entdeckt worden, die den Bakterien möglicherweise dazu dienen, entfernte Eisenverbindungen zu erreichen. «Der Einsatz exoelektrogener Bakterien, von denen einige ihre Atmungselektronen auch auf Kohlenstoff übertragen können, ermöglicht es, die mikrobielle Energiegewinnung an die Produktion von Strom zu koppeln. Die Bakterien könnten auf der Anode Biofilme bilden und die Elektronen direkt an die Elektrode abgeben», erklärt Kerzenmacher.

Bakterien produzieren Strom aus Brauereiabwässern

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Was den Bau eines Prototyps angeht, ist er zuversichtlich, schon in drei Jahren soweit zu sein und verweist auf eine ähnlich geartete Pilotanlage der australischen Bierbrauerei Foster’s in Yatala/Queensland, die in Zusammenarbeit mit Forschern der University of Queensland entwickelt wurde und 2007 als «Bier-Batterie» für Schlagzeilen sorgte. Die Bakterien bauen in den Brauereiabwässern Alkohol, Stärke, Zucker und andere organische Verbindungen ab, dabei entstehen Elektrizität, Wasser und Kohlendioxid. Für diejenigen, die sich aus erster Hand über Neuigkeiten auf dem Trendforschungsgebiet Mikrobielle Brennstoffzellen informieren möchten: Die gut vernetzte Szene tauscht sich regelmässig bei der International Microbial Fuel Cell Conference aus (http://www.microbialfuelcell.org). ■


pharma

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BLUTVERGIFTUNG

Unheilvolle Geschehnisse im Körperinneren Eine spät erkannte Blutvergiftung endet häufig tödlich – bis zu 70 Prozent der Betroffenen sterben auf der Intensivstation. Wird die Sepsis rechtzeitig erkannt, steigen die Chancen, das bedrohliche Zusammenspiel zwischen Keimen und selbstzerstörerischen Reaktionen des Immunsystems zu stoppen. CLAUDIA BORCHARD-TUCH

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as Fieber, das verursacht wird durch eine Materie, die fault» (Hippokrates, 400 v. Chr.) stellt auch in modernen Zeiten ein grosses Problem dar (1). Täglich sterben in der Schweiz 18 Menschen an einer Sepsis; weltweit sind es 1400. Und es kommt noch schlimmer: In den letzten beiden Jahrzehnten hat die Sepsissterblichkeit deutlich zugenommen – eine Folge der demografischen Entwicklung.

Sepsis – ein altbekanntes Phänomen

Bereits vor etwa 100 Jahren – 1914 – hat der Internist Hugo Schottmüller die noch heute gültige Definition der Blutvergiftung gegeben: «Eine Sepsis liegt dann vor, wenn sich innerhalb des Körpers ein Herd gebildet hat, von dem konstant oder periodisch pathogene Bakterien in den Blutkreislauf gelangen, und zwar derart, dass durch diese Invasion subjektive und objektive Krankheitserscheinungen ausgelöst werden.» Ein infektiöser Fokus ist somit Ausgangsort einer anhaltenden Keimeinschwemmung in die Blutbahn (2). Der Sepsisherd liegt häufig im Urogenitaltrakt, in der Haut, im Hals-Nasen-Ohren-Bereich, in der Lunge, im Darmtrakt oder in den Gallenwegen. Erreger sind vorwiegend gramnegative Bakterien wie Escherichia coli und andere Stäbchenbakterien (Klebsiella, Proteus, Enterobacter), seltener grampositive Bakterien wie Staphylokokkus aureus oder Streptokokken. Warum es von einem infektiösen Herd aus einmal zu einer Sepsis kommt und das andere Mal nicht, ist nicht vollständig geklärt. Dem Verhältnis von Menge und Aggressivität der Keime auf der einen und von Abwehrkräften des Organismus auf der anderen Seite scheint eine wichtige Bedeutung zuzukommen. Gefährdet sind Menschen, die mit Immunsuppressiva oder Zytostatika behandelt wurden, die Implantate erhielten, die frisch operiert wurden oder die an Diabetes melli-

Abb 0: Mögliches Sepsis-Symptom: Geht die Blutvergiftung von einer Hirnhautentzündung durch Meningokokken aus, können sich charakteristische Flecken (Petechien) auf der Haut bilden. (Bild: Wikipedia)

tus, Krebs oder Leberzirrhose leiden. Auch bei Hochbetagten und Frühgeborenen ist das Risiko, eine Sepsis zu entwickeln, deutlich erhöht.

Von Anfang bis Ende brandgefährlich

Die Sepsis wird in ihrer Bedrohlichkeit von vielen Menschen unterschätzt. Oftmals wird sie nicht rechtzeitig erkannt, und es vergehen mehrere Stunden oder sogar Tage bis zur Diagnose (3). Denn die Symptome sind vor allem zu Beginn nicht eindeutig: Berichtet ein Betroffener über Unwohlsein, Fieber oder Herzklopfen, gehen die meisten eher von einem harmlosen Infekt aus als von einer schweren Erkrankung. Obwohl es sehr schwierig sein kann, eine beginnende Sepsis zu diagnostizieren, ist es andererseits sehr wichtig, eine Sepsis frühzeitig zu erkennen, weil sie sich innerhalb weniger Stunden drastisch verschlimmern kann. Nahezu regelmässig ist der Kreislauf infolge einer toxischen Beeinträchtigung des Kreislaufzent-

rums im verlängerten Mark in Mitleidenschaft gezogen. Der Puls ist beschleunigt und klein, besonders bei hohem Fieber sowie während und nach Schüttelfrösten, die mitunter sogar einen Kollaps hervorrufen. Es kann zu schweren Komplikationen kommen. So können die vom septischen Herd an die Blutbahn abgegebenen Keime sich in anderen Gebieten des Körpers ansiedeln und dort Schäden hervorrufen. Die Blutvergiftung kann schliesslich zum septischen Schock führen: Der Blutdruck sinkt stark ab und der Puls wird schnell. Die Sterblichkeitsrate des septischen Schocks liegt bei 60–70 Prozent (2). Bakterielle Toxine und aus Immunzellen freigesetzte Mediatorsubstanzen setzen ein komplexes Geschehen in Gang, das Organe wie Leber, Niere, Herz oder Lunge zerstören kann. Fallen gleichzeitig oder rasch aufeinanderfolgend zwei oder mehr lebensnotwendige Organe aus, spricht man vom Multiorganversagen (MOV).

Komplexe Netzwerke aus Toxinen und Mediatorsubstanzen

Seit Schottmüller 1914 die Sepsis erstmalig beschrieb, sind zahlreiche neue Erkenntnisse über das Krankheitsgeschehen hinzugekommen. Mittlerweile ist bekannt, dass Bakterien hochgiftige Stoffe ausstossen – wie Endotoxine, Peptidoglykan, Superantigene oder Porenbildner. Diese Substanzen entfalten ihre zerstörerischen Wirkungen auf vielfältige Weise. Die Toxine schädigen nicht nur direkt die Organe, sondern aktivieren auch Immunzellen – wie Granulozyten, Monozyten und Makrophagen. Bei gramnegativer Sepsis sind vor allem Endotoxine für das Krankheitsgeschehen verantwortlich. Zusammen mit Phospholipiden und Proteinen bilden diese amphiphilen Lipopolysaccharide (LPS) die äussere Membran gramnegativer Bakterien. Bei verschiedenen Bakterien unterscheiden sich die Endotoxine in der Zusammensetzung und


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Länge der Polysaccharidketten. Der Lipidanteil, genannt Lipid A, ist jedoch in allen Molekülen gleich (Abb. 2). Lipid A ist verantwortlich für die toxische und immunstimulatorische Wirkung der Endotoxine (6). Eine Komplexbildung mit dem Lipopolysaccharide-Binding Protein (LBP) verstärkt die Toxizität des Endotoxins erheblich. LBP ist ein Protein, das hauptsächlich von Leberzellen produziert wird. Der LPS-LBP-Komplex reagiert mit dem sich in den Membranen verschiedener Immunzellen befindenden Glykoprotein CD14. Daraufhin setzen die Immunzellen aggressive Mediatorsubstanzen frei, die Bakterien vernichten und Toxine inaktivieren und so den Körper schützen sollen (2). Diese Situation ist jedoch hochgefährlich: Die aggressiven Substanzen breiten sich über den ganzen Körper aus und lösen eine systemische Inflammation (Entzündung) aus. Eine überschiessende Produktion der Substanzen kann lebenswichtige Organe erfassen und zu einem Multiorganversagen führen. Innerhalb der Vielzahl freigesetzter Mediatoren ist eine Ordnung erkennbar. Primäre Mediatoren sind proinflammatorische Zytokine wie der Tumornekrosefaktor ?, Interleukin-1 (IL-1), IL-6, IL-12 und IL-18. Werden diese Mediatoren von den Immunzellen abgegeben, kommt es nachfolgend zu einer Freisetzung zahlreicher Protein- und Lipidmediatoren. Hierbei werden unter anderem das Komplement- und das Gerinnungssystem aktiviert. Das Komplementsystem dient der Abwehr von Krankheitserregern und löst entzündliche Reaktionen aus. Das Gerinnungssystem soll Verletzungen in Blutgefässen zuverlässig abdichten. Bei einer Verletzung aggregieren Thrombozyten innerhalb kürzester Zeit; anschliessend kommt es zur Aktivierung des Gerinnungssystems. Hierbei bildet sich Fibrin, dessen Fäden den Thrombozytenpfropf verfestigen. Bei jeder Sepsis besteht die Gefahr einer schweren Gerinnungsstörung. Hierbei bilden sich zahlreiche feste Blutpfropfen, die auch kleine Gefässe verschliessen können. Sekundäre Mediatoren sind unmittelbar für die zellschädigenden Wirkungen verantwortlich. Zu den sekundären Mediatoren zählen reaktive Sauerstoffverbindungen, Stickoxid (NO) und Arachidonsäuremetaboliten (6). Eine zu hohe Produktion dieser aggressiven Substanzen schädigt die Organe des Betroffenen und trägt damit entscheidend zur Schwere des Krankheitsverlaufes und zur Ausbildung eines Multiorganversagens (MOV) bei (2).

pharma

ren, sind unter anderem Interleukin 6 und 8, Procalcitonin (PCT) und das C-reaktive Protein (CRP) (Kasten). PCT wird unter normalen Bedingungen von den C-Zellen der Schilddrüse gebildet. Endotoxine gramnegativer Bakterien sind der stärkste Stimulator für eine PCT-Freisetzung bei Sepsis. Die biologische Funktion des PCT ist bis heute nicht geklärt. Sicher ist nur, dass PCT bei Sepsis in nahezu allen Geweben gebildet wird (5). CRP ist ein Protein, dessen Blutspiegel im Rahmen entzündlicher Reaktionen ansteigt. Es kann das Komplementsystem aktivieren. Die Blutwerte lassen auch erkennen, ob Organfunktionen bereits gestört sind. Eine Erhöhung des Serumkreatinins weist beispielsweise auf eine Störung der Nierenfunktion hin. Charakteristisch für eine Sepsis sind: ■ Anämie, Leukozytose (anfänglich oft normale Leukozytenzahl oder Leukopenie), evtl. Thrombozytopenie ■ Erreger im Blut (in etwa 50 Prozent der Fälle Nachweis möglich) ■ Senkungsbeschleunigung, CRP erhöht ■ Procalcitonin erhöht (> 3 ng/ml) ■ IL-6 und IL-8 erhöht Blutkulturen, in denen nach dem Erreger gesucht wird, müssen schnellstmöglich vor Einleitung einer antimikrobiellen Therapie abgenommen werden. Abb.1: Endotoxin-Struktur: Alle Endotoxine enthalten ein einheitliches Lipid, genannt Lipid A, und ein kovalent gebundenes Polysaccharid. Das Polysaccharid setzt sich aus einem Kernoligosyccharid («inner» und «outer core») und der sogenannten O-spezifischen Kette zusammen, deren Zusammensetzung charakteristisch für jedes Bakterium ist. (Bild. Wikipedia)

Je länger eine Sepsis dauert, desto höher ist die Gefahr, dass sich aus der «Toxinkrankheit» eine mit Antibiotika allein nicht mehr beherrschbare, lebensbedrohliche «Mediatorkrankheit» entwickelt. Neben der anfänglich überschiessenden, systemischen Inflammationsreaktion kommt es hierbei im weiteren Verlauf zunehmend zu einer Immunsuppression («Immunparalyse»), die durch eine gesteigerte Produktion antiinflammatorischer Mediatoren wie IL-4, IL- 10 und IL-13 ausgelöst wird (2).

Im Labor

Die Zahl der Leukozyten weicht zumeist von der Norm ab, kann erhöht (Leukozytose) oder erniedrigt (Leukozytose) sein (3). Wichtige Laborparameter, die mit der Stärke der systemischen Inflammation korrelie-

Therapie nach Mass

Die Sepsis ist ein komplexes Krankheitsgeschehen, das der Therapie zahlreiche Angriffspunkte bietet. Kausale Therapieverfahren zielen darauf ab, die Erreger zu vernichten, supportive Massnahmen stärken den Patienten. Im Wesentlichen ruht die Therapie auf vier Säulen: ■ Fokussanierung ■ Antiinfektiöse Therapie ■ Kreislaufstabilisierung ■ Ersatz beziehungsweise Sicherung von Organfunktionen Zumeist muss der Patient in einem Krankenhaus, oftmals auf der Intensivstation, behandelt werden. Fokussanierung: Wenn möglich, sollte der Infektionsherd entfernt werden. Dies geschieht zumeist in einer chirurgischen Abteilung. Antiinfektiöse Therapie: Ein wesentliches Risiko, an einer Sepsis zu versterben, ist eine zu Beginn inadäquate Antibiotikatherapie. «Adäquate Therapie» umfasst jedoch nicht nur die Wahl des richtigen Antibiotikums, sondern auch die schnellstmögliche Einleitung der Therapie. So untersuchte ei-


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drei Substanzgruppen empfohlen (5): Piperacillin ÂąLaktamaseinhibitor â– ein Pseudomonas-wirksames Cephalosporin (Ceftazidim oder Cefepime) â– ein Pseudomonas-wirksames Carbapenem (Imipenem oder Meropenem) Die Pseudomonas-wirksamen Fluorchinolone werden aufgrund der Resistenzentwicklung vor allem im gramnegativen Bereich nicht mehr zur Initialtherapie empfohlen. Zur gezielten Behandlung bei nachgewiesener Sensibilität des Erregers sind sie jedoch nach wie vor geeignet (5). Neue Tigecyclin ist eine Weiterentwicklung der Tetrazykline. Es wirkt gegen ein breites Spektrum von grampositiven und gramnegativen Erregern. Zum Spektrum gehĂśren auch MRSA und VRE. Eine ähnlich hohe Wirksamkeit besteht auch gegen gramnegative Erreger wie Escherichia coli. Die Wirkung ist unabhängig davon, ob die Erreger ssLactamasen bilden oder nicht. Daptomycin ist ein zyklisches Lipopeptid, das Ăźber einen verstärkten Kaliumausstrom aus der Bakterienzelle bakterizid wirkt. Es wirkt ausschliesslich bei grampositiven Erregern, insbesondere bei MRSA oder VRE. â–

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Frßhzeitige Herz-Kreislauf-Therapie: Mit einer innerhalb der ersten sechs Stunden auf der Notaufnahme begonnenen Volumen- und Katecholamintherapie liess sich bei Patienten mit schwerer Sepsis und septischem Schock die 28-Tage-Sterblichkeit im Vergleich zur konventionellen Intensivtherapie von 49 Prozent auf 33 Prozent senken (2). Unterstßtzung der Organe: Bei einer schweren Sepsis gerät der Stoffwechsel massiv aus dem Gleichgewicht. Mithilfe verschiedener Massnahmen und Medikamente mßssen die Organfunktionen aufrechterhalten oder vorßbergehend ersetzt werden.

Neue Erkenntnisse

Low-dose-Hydrokortison: Im septischen Schock kann es zu einer relativen Nebennierenrindeninsuffizienz kommen: Der KÜrper benÜtigt mehr Glukokortikoide als ihm die Nebennierenrinde zur Verfßgung stellt. Dies ist unter anderem darauf zurßckzufßhren, dass im Schock die Zahl zellulärer Glukokortikoidrezeptoren abnimmt, sodass die Wirkstärke der Glukokortikoide abnimmt. Da die

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ne Studie, von welcher Bedeutung die verspätete Einleitung einer antimikrobiellen Therapie bei Patienten mit septischem Schock ist. Es zeigte sich, dass mit jeder Stunde Verspätung die Sterblichkeit um etwa 7 Prozent zunahm (5). Nach der Blutabnahme zur Bestimmung der Erreger sollte der Arzt daher frĂźhestmĂśglich (innerhalb einer Stunde) ein Antibiotikum geben. Da ein zuverlässiges mikrobiologisches Ergebnis frĂźhestens nach 24–48 Stunden vorliegt, muss mit einer mĂśglichst breiten antibiotischen Behandlung begonnen werden (8). Bei der Entscheidung, mit welchem Antibiotikum begonnen werden sollte, spielt die Resistenz eine wichtige Rolle. Seit Mitte der 1990er-Jahre haben bei allen wichtigen Keimen die Resistenzen gegen Standardantibiotika zugenommen. Hierbei kommt den methicillinresistenten Staphylokokkus aureusStämmen (MRSA) (Abb. 2), den vancomycinresistenten Enterokokken (VRE) und den gegen Ceftazidim, Ciprofloxacin oder Carbapenem resistenten Pseudomonaden eine besondere Bedeutung zu (5). Zur antibiotischen Initialtherapie werden

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Glukokortikoidrezeptorzahl mit dem mittleren arteriellen Blutdruck korreliert, ging man davon aus, dass die Abnahme der Glukokortikoidrezeptoren zur hämodynamischen Instabilität im septischen Schock beiträgt. Um die erworbene Glukokortikoidresistenz zu überwinden, wurden Hydrokortisondosen von 200–300 mg/Tag gegeben (2). Die CORTICUS-Studie kam jedoch zum Ergebnis, dass Hydrokortison die Sterblichkeit von Patienten im septischen Schock nicht beeinflusst (3). Da neben einer höheren Zahl an Superinfektionen auch eine erhöhte Rate an Hyperglykämien (erhöhte Glucosespiegel) und Hypernatriämien (erhöhte Natriumspiegel) unter Hydrokortisongabe auftraten, empfahlen die Autoren der Studie, Hydrokortison nicht mehr in der Routinetherapie von Patienten mit septischem Schock zu verwenden (11). Rekombinantes, aktiviertes Protein C: Drotrecogin alfa («Xigris») ist eine rekombinante Form des natürlicherweise im Plasma vorkommenden aktivierten Protein C, von dem es sich nur durch einzelne Oligosac-

charide im Kohlenhydratteil des Moleküls unterscheidet. Drotrecogin alfa hemmt die Blutgerinnung durch Inaktivierung der Gerinnungsfaktoren Va und VIIIa. Da bei Sepsis die Gefahr besteht, dass sich Thromben in kleinen Gefässen bilden und so das Multiorganversagen begünstigt wird, ging man davon aus, dass Drotrecogin alfa diesen gefährlichen Verlauf aufhalten kann. Die zunächst positiven Ergebnisse der PROWESS-Studie (PROtein-C Abb. 2: Methicillinresistente Staphylokokkus aureus-Stämme (Bild: www.cdc.org) Worldwide Evaluation in Severe Sep- (MRSA). sis), in der Xigris eine signifikante Verbesserung der 28-Tages-Gesamtmortali- schliesslich überall. Und warum eine Infektät zeigte, konnten jedoch in der nachfol- tion in einem Fall ausheilt und im anderen genden PROWESS-SHOCK-Studie nicht be- zur Sepsis führt, ist letztendlich nicht ge■ stätigt werden. Das Nutzen-Risiko-Profil klärt. wurde daraufhin infrage gestellt. Im Jahr 2011 nahm der Hersteller das Präparat weltweit vom Markt (12).

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Multifunktionaler Druckmessumformer für Hochdruck bis 400 bar

> Der Messgerätehersteller LABOM bietet den Druckmessumformer/Druckschalter PASCAL CS jetzt auch mit einem Dünnfilm-Messsystem für die Messbereiche von 0…60 bar bis 0…400 bar an. Sämtliche Funktionen des Geräts, das messen, anzeigen und schalten kann, stehen damit ab sofort auch für den Hochdruckbereich zur Verfügung. Anwender aus den Branchen Chemie, Petrochemie, Verfahrens- und allgemeine Prozesstechnik profitieren damit von einem deutlich erweiterten Einsatzbereich. Bisher war der Druckmessumformer lediglich mit einem piezoresistiven Messsystem für Messbereiche bis 40 bar erhältlich. Die Geräte mit dem neuen Dünnfilm-System entsprechen standardmässig der Schutzart IP67. Auf Kundenwunsch kann Labom ab sofort auch die piezoresistive Version in Schutzart IP67 liefern. Der PASCAL CS eignet sich für die Messung absoluter und relativer Drücke von Gasen, Dämpfen und Flüssigkeiten. Dank seines hygienischen Designs nach EHEDG-Empfehlungen kommt der Druckmessumformer auch in der Lebensmittel-, Pharma- und biotechnologischen Industrie zum Einsatz. Der PASCAL CS ist spezifiziert für Prozesstemperaturen von -20 …100 °C bei einer Genauigkeit von 0,2 Prozent und liefert ein Ausgangssignal von 4…20 mA in 2-Leiter-Technik. Er ist mit einer Vielzahl verschiedener Prozessanschlüsse verfügbar und lässt sich in beliebiger Lage einbauen. Die LED-Anzeige des PASCAL CS ist zudem um 180° spiegelbar, was auch bei Überkopf-Einbau in beengten Platzverhältnissen ein bequemes und sicheres Ablesen der Messdaten ermöglicht. Zimmerli Messtechnik AG CH-4125 Riehen Tel. 061 645 98 00 info@zimmerliag.com www.zimmerliag.com

WinGPC UniChrom Software: modulare GPC/SEC-Software für Einsteiger und Experten

> Mit der WinGPC UniChrom Software steht ein neues Makromolekulares Chromatographie-Daten-System (MCDS) zur Echtzeit-Datenerfassung und automatischen und interaktiven Analyse von Polymeren, Biopolymeren und Proteinen zur Verfügung. Diese Software mit HPLC/CE/GC-Quantifizierung ist geeignet für alle marktüblichen Systeme (Detektoren, Autosampler, Pumpen). Die WinGPC UniChrom ist konform mit GPC-Normen ISO/EN 13885, DIN 55672 und ASTM D 5296-05. Die komplette Software ist auch vor Ort validierbar. Weitere Eigenschaften der WinGPC Unichrom: ■ automatische Bestimmung der Messunsicherheit für alle Messgrössen ■ Projektmanager mit Probendatenbank und leistungsstarken Suchfunktionen ■ versetztes Injizieren reduziert Analysenzeit und spart Laufmittel um durchschnittlich 35% pro Probe ■ modular aufrüstbar: Mehranlagen-Betrieb, Viskositäts-/Lichtstreu-/Triple plus Detektion, Copolymeranalytik, 2D-Chromatographie, MS-Kopplung, Compliance Pack, Client/Server-Betrieb Mithilfe des Software-Moduls ChromPilot ist eine aktive Steuerung, Verwaltung und Programmierung für Komponenten von PSS, Agilent, Dionex, Shimadzu, Tosoh, Waters u. a. möglich. PSS Polymer Standards Service GmbH D-55120 Mainz Telefon +49 (0)6131-96239-0 info@polymer.de www.polymer.de

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Monowave 300: Neue Wege in der Mikrowellen-assistierten Synthese

> Der neue Mikrowellensynthesereaktor Monowave 300 bietet zahlreiche einzigartige Spezifikationen, die es Synthesechemikern ermöglichen, neue Wege in der Methodenentwicklung zu beschreiten. Mit einem leistungsstarken 850-W-Magnetron und einem speziell gestalteten Mikrowellenapplikator lassen sich höchste Felddichten erzeugen, die ausserordentliche Aufheizraten verschiedenster Lösungsmittel ermöglichen. Sowohl polare als auch häufig verwendete schlecht absorbierende Lösungsmittel wie Toluol oder Dioxan können in kurzer Zeit bis weit über den Siedepunkt erhitzt werden. Diese Entwicklungen und die grosszügigen Betriebsgrenzen von 300 °C und 30 bar lassen neue Synthesestrategien zu – und in der Folge noch effizientere Mikrowellensynthesen. Im Monowave 300 können zwei Gefässtypen mit einer Füllkapazität von 2 ml bis 20 ml verwendet werden. Somit ergibt sich bereits mit diesem kompakten System eine 10-fache Skalierbarkeit für Reaktionen bis in den Gramm-Massstab. Mit einem IR-Sensor und einem Drucksensor, der in den Gerätedeckel integriert ist, werden die wichtigsten Reaktionsparameter bei jedem Experiment überwacht. Eine simultane Temperaturmessung in der Reaktionsmischung mit einem optionalen Rubinthermometer garantiert äusserste Genauigkeit für Optimierungen. Ein ausgeklügelter Software-Algorithmus sorgt für eine exakte Reaktionsführung. Anton Paar Switzerland AG CH-4800 Zofingen Telefon 062 745 16 80 info.ch@anton-paar.com www.anton-paar.com

Alles auf einmal: Hochleistungskeramik in Durchflussmessgeräten

> Das magnetisch-induktive Durchflussmessgerät (MID) OPTIFLUX 5300 verfügt über ein Messrohr aus einer nahezu diamantharten Hochleistungskeramik mit eingesinterten Cermet-Elektroden. Cermet ist die Bezeichnung für einen Verbundwerkstoff aus Keramik und Metall. Beim Sinterprozess verbindet sich der keramische Anteil der Elektrode mit der umgebenden Keramik, während der Metallanteil, in diesem Fall Platin, im Hinblick auf mechanische und elektrische Eigenschaften optimal eingebettet wird. Das Ergebnis ist eine homogene, stoffschlüssige Werkstoffverbindung ohne Fügezone und ohne Spalt (potenzielle Leckstelle) zwischen Messrohr und Elektrode – das Messrohr ist von Stirnseite zu Stirnseite ein einziges Werkstück, welches wie «aus einem Guss» gefertigt wird. Ein Durchflussmessgerät mit keramischem Messrohr wird insbesondere dort eingesetzt, wo beim Einsatz von PFA-, PE- oder PTFE-Auskleidungen keine langen Standzeiten oder keine ausreichende Sicherheit zu erwarten sind und wo gleichzeitig eine einzigartige Kombination der folgenden Eigenschaften gefragt ist: Korrosionsbeständigkeit, Abrasionsbeständigkeit, Formstabilität, Temperaturwechselbeständigkeit, Vakuumbeständigkeit, Diffusionsdichtheit sowie Leckagesicherheit. OPTIFLUX 5300 ist als Sandwich-(DN 25…100) und Flanschversion (DN15…300) verfügbar. Es ist der einzige auf dem Markt verfügbare Keramik-MID mit Flanschen. Krohne AG CH-4019 Basel Telefon 061 638 30 30 info@krohne.ch, www.krohne.ch


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Der neue kompakte Joystick

> Elobau erweitert die Joystickreihe um einen durchdachten und kompakten multiaxialen Joystick. Der J1 Joystick ist aufgrund seiner sehr kompakten Bauweise ideal für einen Einsatz in kleinen Bedienpanels wie Armlehnen und Fernsteuerungskonsolen geeignet. Die berührungslos arbeitende Halltechnologie ermöglicht eine präzise Ansteuerung bei hoher Schutzart. Deshalb wird dieses Joystickmodul zur Kranfernsteuerung, Mikroskopie, Robotersteuerung sowie in der Medizintechnik eingesetzt. Für sicherheitskritische Anwendungen kann die Elektronik redundant, das heisst mit getrennter Versorgungsspannung, ausgeführt sein. Die Knaufvarianten mit zusätzlicher Drucktaste oder einer dritten, sogenannten Z-Achse, ermöglichen das Ansteuern weiterer Zusatzfunktionen. Die wichtigsten Eigenschaften: ■ platzsparende Bauweise ■ hohe Zuverlässigkeit und Lebensdauer aufgrund kontaktloser Hall-Technologie ■ integrierte dritte Achse oder Taste im Griff ■ ratiometrisches Ausgangssignal 0,5 ... 4,5 VDC ■ hohe Schutzart IP67 für raue Bedingungen ■ Temperaturbereich –40 °C bis +85 °C ■ EMV-Festigkeit für Kfz-Bereich: Feldeinstreuung 200 V/m Bibus AG CH-8320 Fehraltorf Telefon 044 877 50 11 info.bag@bibus.ch www.bibus.ch

Über 120 neue Standards für die Trinkwasserund Abwasseruntersuchung

> Horiba Scientific stellt seinen neuen und stark erweiterten Katalog mit Standards von SpexCertiPrep vor. Neben der gewohnt umfangreichen Auswahl an Standards für die ICP-OES, ICP-MS oder Ionenchromatographie sowie Lösungen für ionensensitive Elektroden sind über 120 Standards für die Trinkwasser- und Abwasseruntersuchung neu im Programm aufgenommen worden. Hierzu zählen z. B. Standards zur Überprüfung der Härte von einfachen und komplexen Nährstoffen, zur Bestimmung des BODs, Säuregehalt, Restchlor, der Trübung und Farbe von Metallspuren, oder aber auch von absetzbaren Feststoffen, um nur einige zu nennen. Neben Standards zur Überprüfung der anorganischen Parameter werden auch Standards zur Bestimmung organischer Parameter angeboten. Hierunter fallen z. B. Standards zur Überprüfung des Phenolindex von Herbiziden und Fungiziden, von Aromaten und polyzyklischen Kohlenwasserstoffen (PCBs), Carbamaten, aber auch zu Dioxinen und Explosivstoffen. Selbstverständlich werden auch diese Standards mit einem aussagekräftigen Zertifikat geliefert. Sollte in dem umfangreichen Angebot kein für einen speziellen Bedarf geeigneter Standard zu finden sein, bietet Horiba Scientific die Möglichkeit, massgeschneiderte kundenspezifische Standards anzufertigen. Horiba Jobin Yvon GmbH D-82008 Unterhaching Telefon +49 (0)89 46 23 17-0 E-Mail: info-sci.de@horiba.com www.horiba.com/de/scientific

Thermodynamik in Perfektion

> Julabo bringt mit den neuen PRESTO eine komplett neue Generation hoch dynamischer Temperiersysteme auf den Markt. Ob Reaktortemperierung, Materialstresstests oder Temperatursimulation, die neuen PRESTO sind dafür geschaffen, Temperaturen hoch präzise zu regeln und schnelle Temperaturwechsel zu gewährleisten. Die ersten gänzlich neu entwickelten Temperiergeräte decken einen Arbeitstemperaturbereich von –40 °C bis +250 °C ab und bieten 1,2 kW Kälteleistung sowie 2,7 kW Heizleistung. Durch den Einsatz hoch effizienter Komponenten können diese Geräte exo- und endotherme Reaktionen extrem schnell kompensieren. Die neuen PRESTO arbeiten robust und zuverlässig selbst bei erhöhten Raumtemperaturen bis +40 °C. Leistungsstarke, magnetgekoppelte und damit wartungsfreie Pumpen sorgen in den neuen PRESTO für hohe Durchflussraten bei gleichbleibendem Druck. Viskositätsänderungen des Temperiermediums werden dynamisch ausgeglichen. Die Pumpe des A30 liefert 0,5 bar und fördert maximal 25 l/min. A40 und W40 liefern bis zu 1,7 bar und fördern bis maximal 40 l/min. Die benötigte Pumpenleistung ist entweder über vier Stufen oder über einen vorgegebenen Druckwert einstellbar. Ein vorgegebener Druckwert wird während des gesamten Prozesses konstant geregelt. Besonders charakteristisch bei den neuen PRESTO ist der integrierte 5,7’’-Farb-Industrie-Touchscreen. Er bietet eine klare und übersichtliche Darstellung aller wichtigen Informationen und steigert den Bedienkomfort wesentlich. Huber & Co. AG CH-4153 Reinach Telefon 061 717 99 77 info@huberlab.ch www.huberlab.ch

Kondensatableiter für Steril- und Aseptikanwendungen

> Zur Sicherstellung einwandfreier Endprodukte im Betrieb von pharmazeutischen und biochemischen Anlagen ist die Reinigung und Sterilisation von Rohrleitungen, Armaturen, Behältern und Reaktoren essentiell. Dies stellt sehr hohe Anforderungen an die Regelung und Ausrüstung: Die Wahl der optimalen Kondensatableiter spielt für die Stabilität des Prozesses wie auch für die benötigten Reinigungszeiten eine wichtige Rolle. Die EdelstahlSterilkondensatableiter SMK 22, SMK 22-51 und SMK 22-81 eignen sich mit ihrer hochwertigen Regelmembrane ideal für SIP-Anwendungen. Sie sorgen sowohl für die notwendige Abtötung von Mikroorganismen durch eine schnelle Aufheizperiode als auch für eine straufreie Ableitung. Aufgrund ihrer geringen Oberflächen sind sie in der Lage, rasch auf sich ändernde Temperaturen oder Betriebszustände zu reagieren. Der totraumarme Membranregler bietet wenig Angriffsfläche für Ablagerungen oder Verunreinigungen, was bei richtiger Auswahl und Dimensionierung des Kondensatableitersystems ein sicheres und zuverlässiges Sterilisieren gewährleistet.

André Ramseyer AG CH-3175 Flamatt Telefon +41 (0)31 744 00 00 E-Mail: info@ramseyer.ch www.ramseyer.ch


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Analysenkomplettmessstelle mit Liquiline CM14

> Liquiline CM14 ist der neue Endress + Hauser Messumformer für einfache Anwendungen mit den Parametern pH, Leitfähigkeit und gelöstem Sauerstoff. Das kleine Gehäuse passt perfekt in StandardSchalttafeln und macht somit das CM14 zu einem äusserst attraktiven Gerät für Anlagenbauer. Es ist einfach und leicht zu bedienen und misst dabei mit der Verlässlichkeit und Genauigkeit, die von einem Endress + Hauser-Gerät zu erwarten ist. CM14 nutzt die digitale Memosens-Technologie und stellt dadurch einen störungsfreien und wartungsarmen Betrieb sicher. Für die verschiedenen Messaufgaben gibt es unterschiedliche Kits, die jeweils aus dem Messumformer Liquiline CM14, einem Sensor ( pH, LF oder O2) sowie dem dazugehörigen Sensorkabel bestehen. Diese lagerhaltigen und somit schnell verfügbaren Kits bieten gegenüber der Einzelmessstelle einen grossen Preisvorteil. Plug & Play, verlässliche Datenübertragung, die unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit oder Korrosion arbeitet, Sensor-Kalibrierung im Labor: Diese Wünsche werden wahr mit Memosens, der digitalen, kontaktlosen Übertragungstechnik. Es macht den Anlagenbetrieb bequemer und reduziert den Stillstand im Prozess auf ein Minimum. Liquiline CM14 ist ein exzellenter und günstiger Einstieg in die digitale Welt von Memosens und damit der Türöffner zu einem komplett neuen Weg der Flüssigkeitsanalyse. Endress + Hauser Metso AG CH-4153 Reinach Telefon 061 715 75 75 info@ch.endress.com www.ch.endress.com

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Neuer Katalog zu Pumpen und Systemen für das Labor

> Erweitert und durch neue Produkte ergänzt hat KNF Lab – die Laborsparte von KNF Neuberger AG – seinen Katalog zu Pumpen und Systemen für das Labor. Wer Vakuum oder Druck benötigt, wird hier ebenso fündig wie Anwender, die neutrale, korrosive oder aggressive Gase oder Flüssigkeiten fördern möchten. Das Angebot reicht von Vakuumpumpen und Kompressoren über Förder- und Dosierpumpen bis hin zu Vakuumsystemen (Einzel- und Mehrplatzsysteme). Der in Deutsch und Englisch aufgelegte Katalog präsentiert das umfangreiche Produktprogramm übersichtlich, detailliert und mit allen wichtigen technischen Daten. Ausführungen zu Technik und Service runden den Inhalt ab. KNF Neuberger AG entwickelt, produziert und vertreibt Membranpumpen seit über 40 Jahren. Seine Laboraktivitäten hat das weltweit tätige Unternehmen in die Laborsparte KNF Lab überführt. KNF Neuberger AG Pumpen + Systeme CH-8362 Balterswil Telefon +41 (0)71 971 14 85 knf@knf.ch www.knf.ch

Bruker TANGO, das kleinste FT-NIR-Spektrometer der Welt

> Von Standard Reparaturen bis hin zu GLP-Anforderungen bietet das Socorex Service Center schnelle und zuverlässige Wartungsarbeiten und Kalibrationen an; basierend auf einer langjährigen Erfahrung und dem professionellen Know-how in der Herstellung von Flüssigkeitsdosierinstrumenten. Das All-Marken-Service für Pipetten und Dispenser hat für jedes benötigte Niveau an Wartungsarbeiten eine sachgerechte Lösung. Spezifische Antworten auf individuelle Kundenbedürfnisse stehen ebenfalls zur Verfügung. Effiziente Durchführungen der Bearbeitungen in einer Zeitspanne von drei bis fünf Werktagen oder in nur 48 Stunden mit dem «Express Service». Bevollmächtigt vom Schweizer Kalibrations Service (SCS) des Bundesamts für Metrologie und Akkreditierung, führt das Socorex Service Labor Kalibrationen gemäss ISO 17025 durch und stellt internationale, von allen ILAC Mitgliedern anerkannte Zertifikate aus.

> Die Miniaturisierung von FT-NIR Spektrometern und dessen Fortschritte in der Stabilität erlauben eine schnelle und v. a. sehr präzise spektrale Analyse von verschiedensten Verbindungen. Bei dieser optischen Analysetechnik werden Molekülschwingungen durch Licht im Nah-Infrarotbereich angeregt. Diese Anregungen werden als Absorptionslinien im Infrarotspektrum sichtbar und sind für jedes Molekül charakteristisch. Eine Substanz kann identifiziert und als Komponente in einer Mischung quantifiziert werden, ob Flüssigkeit, Pulver oder Feststoff. Die zwingenden Anforderungen an so ein System sind dessen Stabilität wie auch dessen einfachste Bedienung. Das neueste Spektrometer von Bruker ist zurzeit das kleinste, kommerziell erhältliche FT-NIR-Spektrometer der Welt, das TANGO. Schnelle Messung mit hohem Probendurchsatz, simultane Auswertung verschiedener Komponenten und ein Handling, das keine Fachkenntnisse oder lange Einarbeitung erfordert: TANGO vereinfacht die NIR-Analyse und bietet dadurch ein Höchstmass an Sicherheit in den Ergebnissen, und dies exakt abgestimmt auf die Anwendung und die Anforderungen, die Sie an ein effizientes Analysesystem stellen. Das Tango gibt es in den verschiedensten Konfigurationen, als All-in-one-Gerät mit integriertem Rechner und Monitor oder als separate Analysestation, z. B. für den Anschluss an einen Laptop, integriert in ein Netzwerk oder als Standalone-Lösung. Die vielen schon vorhandenen Starterkalibrationen sowie die Möglichkeit, sehr einfach neue Kalibrationen zu erstellen, erleichtern die tägliche Arbeit im Labor und in der Produktion und erhöhen die Effizienz des Laboranten.

Socorex Isba S.A. CH-1024 Ecublens/Lausanne Telefon 021 651 60 00 socorex@socorex.com www.socorex.com

Bruker Optics GmbH CH-8117 Fällanden Telefon 044 825 98 11 optics@bruker.ch www.brukeroptics.com

Socorex Service für Pipetten und Dispenser aller Marken


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SCHWEIZERISCHER CHEMIEUND PHARMABERUFE VERBAND

Präsident Patrick Merkofer Breiten 5, CH-5082 Kaisten Mobile 079 688 08 91 praesident@cp-technologe.ch Mitglied beim SCV Formular auf www.cp-technologe.ch oder Mail an info@cp-technologe.ch Infostelle SCV Schweizerischer Chemie- und Pharmaberufe Verband Postfach 509, CH-4005 Basel Mobile 079 688 08 91 info@cp-technologe.ch PC 40-18140-5 Alle Adressen Zentralvorstand www.cp-technologe.ch

Höhere Fachprüfung Chemietechnologe www.hfpc.ch Siegfried Ltd., Daniel Müller Untere Brühlstrasse 4 4800 Zofingen Telefon 062 746 19 77 weiterbildung@cp-technologe.ch

Besuch der Käserei in Vieux Ferrette (F) 20. April 2012 Anmeldung: nordwestschweiz@cp-technologe.ch Delegiertenversammlung ZV 28. April 2012, 10 Uhr, Grün 80, Basel

Nächste Termine Zentralvorstands-Sitzung 22. März 2012, 17 Uhr, PanGas, Muttenz

Zentralvorstands-Sitzung 24. Mai 2012, 17 Uhr, Olten oder Bern

Generalversammlung 2012 SCV Aargau, 30. März 2012, 19 Uhr, Restaurant Frohsinn, Seon

Klausur Zentralvorstand 3. November 2012, 10–17 Uhr, Inzlingen (D)

Generalversammlung 2012 SCV Fricktal, 30. März 2012, 19 Uhr, Region Laufenburg

Alle Termine

www.cp-technologe.ch

SEKTION OBERWALLIS

Bericht des Präsidenten zum Vereinsjahr 2011 Als Präsident kann ich auf ein sehr interessantes Jahr zurückblicken. Dank sehr kollegialen und hoch motivierten Vorstandsmitgliedern wurden während dieser Zeit viele Dinge umgesetzt. Die Bemühungen bei der Gestaltung verschiedener Veranstaltungen zeichnen sich auch am Interesse unserer Sektion aus. Dank diesem Einsatz sind wir ein toller Verein. Mit einer starken SCV Sektion Oberwallis und vielen Mitgliedern ist es einfacher, die Interessen unserer Berufsleute bei den Arbeitgebern vorzutragen und die nötige Wahrnehmung zu erreichen.

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as vergangene Jahr war eine wunderbare Erfahrung. Die Zusammenarbeit mit dem ZV und allen Sektionen des SCV war gut. Ich hatte immer das Gefühl, dazuzugehören. Unsere Ideen und die Bemühungen, den Verein zu stärken, stiessen auch beim ZV und den übrigen Sektionen auf reges Interesse. Als Weiterbildung stand die Besichtigung der Burgener Verpackungstechnik und Lugaia auf dem Programm. Im Frühjahr wurde unser Sportanlass geplant. Leider musste dieser aus Mangel an Anmeldungen verschoben werden. Auch beim zweiten Anlauf hatten wir wieder zu wenige Anmeldungen. Im Herbst fand unser traditionelles Familienfest statt. Und dann folgte im November der Ausflug mit Besichtigung der Firma Metrohm. Den zehn zukünftigen Chemie- und Pharmatechnologen und -technologinnen vom 1. Lehrjahr präsentierten wir den Berufsverband und konnten wiederum alle Auszubildenden zu einem Bei-

tritt bewegen. Als Vertreter des ersten Lehrjahres als Beisitzer im Vorstand wurde Burgener Fabienne bestimmt. Nanzer Frederic vertritt das 2. Lehrjahr und Abgottspon Angelo das 3. Lehrjahr. Auf Ende des Vereinsjahres endete die Tätigkeit von Etienne Kalbermatten als Beisitzer im Vorstand. Für sein Engagement für unseren Berufsverband danke ich ihm recht herzlich. Im Vereinsjahr 2011 konnten acht Neumitglieder gewonnen werden. Trotz einigen Mutationen zählt unsere Sektion 211 Mitglieder. Danken möchte ich Orlando für die Organisation des Familienfestes. Melanie für die interessante Weiterbildung mit der Besichtigung der Burgener Verpackungstechnik und Lugaia und vor allem Fredy, der mit seinen spannenden Berichten wiederum einige Franken Subventionsbeiträge des SCV in unsere Kasse einbrachte. Einen speziellen Dank möchte ich unseren Revisoren und Delegierten ausspre-

chen. Im Namen des Vorstandes bedanke ich mich bei der Lonza AG für die Unterstützung und Förderung unserer Vereinigung. Auch dem SCV gilt es einen besonderen Dank – für die sehr gute Zusammenarbeit und ihr Bemühen für unseren Beruf – auszusprechen. Ohne das grosse Engagement meiner Vorstandskollegen wären all unsere bisherigen Herausforderungen gar nicht zu meistern gewesen. Ich bedanke mich bei ihnen recht herzlich für ihren Einsatz und für die hervorragend geleistete Arbeit während der vergangenen Jahre. Ich wünsche mir auch in Zukunft eine starke SCV Sektion Oberwallis, die die Interessen unserer Sektion beim ZV und bei allen Arbeitgebern unserer Mitglieder-Regionen vertreten können. Der grösste Dank gebührt unseren Mitgliedern für ihre unermüdliche Unterstützung und jahrelange Treue. Der Präsident

Kurt Gottsponer


SCHWEIZERISCHER CHEMIEUND PHARMABERUFE VERBAND

SEKTION OBERWALLIS

Protokoll der Generalversammlung 2012 An der 41. Generalversammlung vom 13. Januar 2012 nahmen 19 Mitglieder der SCV Sektion Oberwallis teil. Um 18.30 Uhr begrüsst unser Präsident Kurt Gottsponer die anwesenden Chemie- und Pharmatechnologinnen sowie Chemie- und Pharmatechnologen der Sektion Oberwallis. Eine besondere Beachtung kommt den Lehrabgängern Michael Bittel, Amadé Biner, Frederic Abgottspon und Diego Gurten als Preisträger zu. Da sich diese jedoch nicht die Zeit für die GV nehmen konnten, wurden die Urkunden und Preisgelder nicht an die als beste Lehrabgänger der Klasse 2011 prämierten Berufskollegen abgegeben. Zudem begrüsst Kurt im Besonderen ZV-Mitglied Erwin Venetz und SCV-Präsident Patrick Merkofer.

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ach dem Eintragen in die Präsenzliste werden Simon Ruff und Schläpfer Rolf als Stimmenzähler vorgeschlagen und einstimmig gewählt. Das Protokoll der GV vom 14. Januar 2011 wird von der Versammlung einstimmig angenommen. Ebenfalls einstimmig angenommen wird der Entscheid, das Protokoll nach dem Erstellen im Internet unserer VerbandsWebseite zu veröffentlichen. Der Link, welcher auf die Webseite führt, wird im Jahresprogramm abgebildet. Für die Mitglieder ohne Internetzugang wurden einige gedruckte Exemplare des Protokolls aufgelegt. Kurt liest anschliessend den Jahresbericht zum Vereinsjahr 2011 vor und erwähnt, dass das vergangene Jahr für ihn als Präsident eine wunderbare Erfahrung gewesen sei. Ebenfalls erwähnt er die gute Zusammenarbeit mit dem Zentralvorstand und allen Sektionen des SCV. Als Weiterbildung stand die Besichtigung der Burgener Verpackungstechnik und der Lugaia AG auf dem Programm. Dann folgte der geplante Sportanlass, welcher auch beim zweiten Anlauf zu wenig interessierte sportbegeisterte Vereinsmitglieder zur Teilnahme ermutigen und darum leider nicht durchgeführt werden konnte. Im Herbst wurde der traditionelle Familienanlass im Forsthaus Alba durchgeführt, und anschliessend im November folgte dann noch der Ausflug ins Appenzell zur Besichtigung der Firma Metrohm. Im Anschluss an den Jahresbericht gibt Kurt das Wort an Venetz Erwin weiter, welcher uns kurz über die Vorkommnisse im Zentralvorstand informiert. Erwin teilt uns mit, dass die ERFA-Gruppe Olten mit gutem Gewissen aufgelöst werden konnte. Sie hat ihre Arbeit im Bereich des Qualifikationsverfahrens, durch die sehr gute Zusammenarbeit der

Teilnehmer, zu einem einheitlichen Vorgehen im QV-Bereichs abgeschlossen. Erstmals wurden die Prüfungsberichte der überbetrieblichen Kurse zuhanden der Kommission eingeholt. Das Jahr 2011 bedeutete für einzelne Mitglieder der SKBQ den Startschuss für die anstehende Überarbeitung der BiVo. Mit dem Ziel, die BiVo bis zum 1. Januar 2013 überarbeitet zu haben. Unter der Federführung von Reto Fankhauser, Ausbildungsleiter aprentas Schweizerhalle, wurde zusammen mit dem Eidgenössischen Hochschulinstitut für Berufsbildung – kurz EHB – mit der Erfassung des Berufsbildes «Chemie- und Pharmatechnologe» begonnen. Dies führte zur Durchführung von sechs Workshops im EHB in Zollikofen. Hierzu wurden dem jeweiligen Workshop entsprechende Berufspersonen oder Fachpersonen im Bereich der Berufsausbildung oder Arbeitswelt eingeladen, um Arbeitssituationen oder Anforderungen zu erfassen und zu beschreiben. Mögliche Zukunftsrichtungen wurden genauso besprochen wie Bedarfs- und Anforderungsprofile. Zu jedem der sechs Workshops wurde jeweils von uns ein eigener, ausführlicher Bericht in der «Chemie plus» veröffentlicht. Dies, um allen Interessierten die Möglichkeit zu geben den Verlauf der Überarbeitung der BiVo mitzuverfolgen. Dieses Vorgehen wird über die gesamte Zeit der BiVo-Überarbeitung weitergeführt. Es war ihnen ein Anliegen, der Berufsfrau/dem Berufsmann – Verbandsmitglied oder Nichtmitglied – und genauso weiteren interessierten Personen an unserem Beruf die Möglichkeit zu geben, dem Überarbeitungsverlauf beizuwohnen. Es ist uns immer ein Bedürfnis, für unseren Beruf nicht nur das Beste, sondern auch noch das Maximum am Möglichen herauszuholen. Das Arbeitsumfeld wandelt sich stetig und wir dürfen nicht auf

Bestehendem sitzen bleiben. Dies hat seine Gültigkeit auch für die Berufsausbildung. Mit der 5-jährigen Überarbeitung der BiVo wird dem automatisch entgegengewirkt. Erwin teilt uns mit, dass im Jahr 2012 eine Überarbeitung der BiVo durchgeführt wird, in welcher die abgehaltenen Workshops ihren Teil beitragen werden. Kurt erwähnt noch, dass die SCV Sektion Oberwallis auch bemüht war, neue Mitglieder zu akquirieren. Somit wurde den 10 zukünftigen Chemie- und Pharmatechnologen und -technologinnen vom 1. Lehrjahr der Berufsverband präsentiert, woraufhin sich alle Auszubildenden zu einem Beitritt bewegen konnten. Als Vertreter des 1. Lehrjahres wurde Fabienne Burgener bestimmt. Nanzer Frederic vertritt das 2. Lehrjahr und Angelo Abgottspon das 3. Lehrjahr. Auch wird der Tätigkeit von Etienne Kalbermatten gedankt, welcher diese als Beisitzer im Vorstand mit dem Abschluss der Lehre beendet hat. Anschliessend liest Kurt die neuen Bestände unserer Vereinigung vor. Im Vereinsjahr 2011 konnten 8 Neumitglieder gewonnen werden, und trotz einigen Mutationen zählt unsere Sektion zum Zeitpunkt der Generalversammlung 214 Mitglieder. Die Neumitglieder werden namentlich an der GV vorgelesen und ohne Gegenstimme im Verein aufgenommen. Dank der hervorragenden Kassenführung von Michel Wyer kann auch in diesem Jahr die Kasse mit einer positiven Bilanz abgeschlossen werden. Der Revisor Leander Stoffel bestätigt die tadellose Buchführung und empfiehlt der Versammlung, die Jahresrechnung zu genehmigen. Diese wird dann auch einstimmig angenommen. Durch Subventionen konnten seitens des SCV die Mitgliederbeiträge neu um 5 Franken gesenkt werden, was sicher-

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SCHWEIZERISCHER CHEMIEUND PHARMABERUFE VERBAND

lich auch dem Einsatz von Merkofer Patrick zu verdanken ist. Die Versammlung hat jedoch beschlossen, dass die aktuellen Mitgliederbeiträge so belassen werden. Die Versammlung nimmt die Empfehlung des Vorstands einstimmig an. Das Budget wird in etwa gleich wie in den Jahren zuvor sein und keine grossen Abweichungen aufweisen. Mit den Mitgliederbeiträgen und den Subventionen des SCV für die Publikationen in «Chemie plus» und auf der Webseite wird wiederum versucht, die laufenden Kosten im Griff zu halten. Im Traktandum 9.2 kündigt Kurt an, dass das Jahresprogramm im März 2012 mit den Einzahlungsscheinen zusammen an die Mitglieder verschickt wird. Auch wird das Datum für den Familientag bereits bekannt gegeben. Dieser findet neuerdings an einem Freitag statt und wird am 14. September 2012 eingeplant. Dass dieser Anlass an einem Freitag stattfinden sollte, wurde am letzten Familientag durch die Mitglieder so be-

stimmt und wird von der Versammlung einstimmig angenommen. Als mögliche Exkursionsziele werden Büchi Glasanlagen in Uster, Synthes in Raron und verschiedene weitere erwähnt. Der Vorstand versichert der Versammlung, keine Mühen zu scheuen, um auch im neuen Vereinsjahr interessante Exkursionen im Programm aufzunehmen. Für den Sportanlass wurden von Melanie bereits Vorarbeiten geleistet. Das Datum für eine Schlittenabfahrt vom Giw nach Visperterminen ist bereits geplant und wird auf den 24. Februar angesetzt. Als Ausweichdatum bei schlechter Witterung wird der 2. März 2012 vorgeschlagen. Auch hier werden die Vorschläge des Vorstandes von den anwesenden Mitgliedern der Versammlung einstimmig angenommen. Für die interne Besichtigung werden Möglichkeiten vorgelesen und mit keinen Gegenstimmen angenommen. Weitere Vorschläge von der Versammlung gehen keine ein.

Im Traktandum 9.6 liest Kurt die Preisträger der Abschlussklasse 2011 vor. Hier haben wir mit Michael Bittel, Amadé Biner, Frederic Abgottspon und Diego Gurten gleich vier nominierte Chemie- und Pharmatechnologen. Kurt überrascht uns alle anschliessend, in dem er sich bei seinen Vorstandskollegen mit Wein aus Visperterminen bedankt. Auch bedankt er sich im Namen des Vorstandes bei Leander als Revisor, bei Erwin als ZV-Mitglied, bei Simon als HFP-Absolvent und bei Sascha als Delegierter mit einem Karton Wein für die geleistete Arbeit. Patrick Merkofer teilt uns kurz vor Schluss noch die Daten der Delegiertenversammlung mit und informiert in Bezug auf eine neue 6. Sektion. Anschliessend beendet Kurt den offiziellen Teil der Generalversammlung um 19.10 Uhr und leitet geschickt über zum gemütlichen Teil. Fredy Salzmann

Der Aktuar

S E K T I O N F R I C K TA L

Generalversammlung Geschätzte Berufskollegen, wie immer bildet die Generalversammlung den Abschluss des Geschäftsjahres unserer Sektion. Die Versammlung soll als gemütlicher, geselliger Anlass genutzt werden. Der Vorstand lädt euch hierfür recht herzlich ein.

B

itte reserviert euch folgenden Termin: 30. März 2012, um 19 Uhr im Bikestübli des Sportclubs DSM Sisseln, beim Fricktaler Hof. Anträge müssen schriftlich und begründet bis zum 16. März 2012 eingereicht werden. Das Nachtessen wird wie immer offeriert. Da wir für das Essen eine ungefähre Teilnehmerzahl benötigen, bitten wir dich mit untenstehendem Talon bis zum 16. März 2012 an- bzw. abzumelden. Bitte Anträge und An- bzw. Abmeldung an untenstehende Adresse senden. Mit freundlichem Gruss

Der Präsident: Dieter Brunner

Adresse des Kassier: DSM Nutritional Products, z.Hd. S. Petryna, SHT, 953/E02, Hauptstrasse 4, CH-4334 Sisseln, E-Mail: stefan.petryna@dsm.com Traktandenliste 1. Begrüssung 2. Wahl des Tagespräsidenten und Stimmenzählers 3. Protokoll der 23. ordentlichen Generalversammlung 3.1 Genehmigung des Protokolls

4. Jahresbericht des Präsidenten 5. Jahresbericht Veranstaltungen 6. Jahresrechnung und Revisionsbericht 6.1 Genehmigung der Jahresrechnung 7. Mutation 7.1 Aufnahmen von Neumitgliedern 7.2 Austritt/Ausschluss von Mitgliedern 8. Wahl des Vorstandes, Wahl des Präsidenten, Wahl der Delegierten 9. Budget 9.1 Genehmigung des Budgets 10. Jahresprogramm 2012 11. Bericht von SCV 12. Diverses Anmeldetalon für die GV vom 16. März 2012 (bitte zutreffendes ankreuzen) Name:

Vorname:

Werk:

E-Mail bitte angeben:

❏ nehme an der GV teil

❏ bin leider verhindert


SCHWEIZERISCHER CHEMIEUND PHARMABERUFE VERBAND

S E K T I O N F R I C K TA L

Zweijahresbericht Die vergangenen zwei Vereinsjahre waren geprägt von Veränderungen in der Arbeitswelt. Häufig mussten unsere Mitglieder in diesem Zug eine höhere Arbeitsbelastung aushalten. Von allen wird stets eine grössere Flexibilität eingefordert. Ein Ende dieser stetig steigenden Arbeitsbelastung ist nicht abzusehen – im Gegenteil, der Druck wird wohl weiter zunehmen.

U

nser Anliegen war es denn auch, auf die Bedürfnisse unserer Mitglieder in dieser nicht immer einfachen Situation einzugehen. Zu diesem Zweck haben wir attraktive Jahresprogramme erstellt. Unser Ziel: Die Sektion für euch als Mitglieder interessant zu machen und euch Angebote zu bieten, welche euch auch fachlich weiterbringen. Das Interesse an den Veranstaltungen und Kursen war, je nach Angebot, sehr unterschiedlich. Ein wirkliches Patentrezept haben wir in den vergangenen Jahren noch nicht gefunden. Dennoch wollen wir auch für die kommenden zwei Jahre versuchen, ein möglichst breites und attraktives Kurs- und Freizeitangebot für unsere Mitglieder anzubieten. Die Zusammenarbeit mit dem Zentralvorstand des SCV möchte ich besonders gerne hervorheben. Diese gestaltete sich sehr konstruktiv, was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass Patrick Merkofer stets ein offenes Ohr für die Anliegen der einzelnen Sektionen hat. Patrick verstand es, die Interessen des Dachverbandes und unserer Sektion zu ver-

schmelzen. Für die offene und konstruktive Arbeitsweise möchte ich mich im Namen unseres Vorstandes herzlich beim ganzen Zentralvorstand bedanken. Auch innerhalb unseres Vorstandes bewegt sich etwas. Andy Näf ist aus dem aktiven Vorstand ausgeschieden. Die Nachfolge hat indes Kay Kutschki angetreten. jung, dynamisch und voller neuer und interessanter Ideen. Auf jeden Fall ein Generationenwechsel innerhalb des Vorstandes. Als Präsident bin ich weiter bestrebt, diesen reibungslos weiter voranzutreiben. Junge, aufgeschlossene Berufsleute möchte ich auffordern, das Zepter in die Hand zu nehmen und Verantwortung gegenüber dem einst erlernten Beruf wahrzunehmen. In den vergangenen zwei Jahren haben wir an der Modifizierung der Statuten gearbeitet. Auch der Namenswechsel zur Sektion verlief reibungslos. Vielen Dank an alle Mitwirkenden zu diesen zwei Projekten. Auch in Zukunft möchten wir die Anliegen unserer Mitglieder vertreten. Bereits in der Vergangenheit haben Vorstands-

NORDWESTSCHWEIZ

Käsereibesuch Am Freitag, 20. April 2012, werden wir die Käserei von Bernard Antony in Vieux Ferrette (F) besuchen. Es werden fünf Gänge mit entsprechendem Wein serviert. Die Dauer der Degustation beträgt etwa drei Stunden. Die Kosten belaufen sich auf knapp 100 Euro, jedoch werden wir uns im Vorfeld auf eine engere Wahl der Weine festlegen müssen. Beginn der Veranstaltung: 19.30 Uhr Anmeldung an: Andreas Schläpfer, Riehenring 189, 4058 Basel, GSM 078 697 70 71, andreas.schlaepfer@asfinance.ch

mitglieder der Sektion regelmässig an allen Anlässen des Verbands teilgenommen und die Anliegen unserer Sektion aktiv eingebracht. Wie bereits in den Jahren zuvor, waren wir auch in den Jahren 2010 und 2011 in den Medien des SCV mit sinnvollen und interessanten Beiträgen präsent. Wir sind uns im Vorstand einig, dass wir möglichst fach- bzw. berufsbezogene Beiträge leisten möchten. Diese Linie werden wir auch in den kommenden Jahren beibehalten. Wir werden auch in Zukunft unsere konstruktive Denkweise so einsetzen, dass wir die Interessen des Verbands unterstützen. Dazu brauchen wir die Unterstützung von allen! Beteiligt euch an den Aktivitäten und bringt Ideen aktiv mit ein. Es lohnt sich! Dieter Brunner, Präsident

Z E N T R A L V O R S TA N D

Informationsveranstaltung HFPC Am 30. März 2012 findet in der Aprentas um 14.30 bis 16.00 Uhr eine Informationsveranstaltung zur «Höheren Fachprüfung Chemietechnologe/-in» statt. Anmeldungen und Informationen unter http://weiterbildung.aprentas.ch/Kurs.aspx?id=639723&fb=38

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FACHVERBAND LABORBERUFE

Fachverband Laborberufe FLB Postfach 2269 8022 Zürich Ihr Ansprechpartner für die Berufe Chemie-, Biologie- und Textillaborant/-in Wir vertreten für unsere Mitglieder die Interessen in beruflichen, wirtschaftlichen und sozialen Belangen.

Laborpersonalverband Bern, Postfach 3001 Bern

Zentralvorstand/Sektionen

Verbandsbüro/Administration

Charlotte Rothenbühler Co-Präsidium Zentralvorstand Sektion Bern Laborpersonalverband Bern LVB Postfach 7055, 3001 Bern Telefon 031 301 77 92 lvb@laborberufe.ch

Fachverband Laborberufe FLB Verbandssekretariat Postfach 2269 8022 Zürich Telefon 043 244 71 89 (Simone Schärer)

Patrick Kathriner Sektion Luzern Feld 1 6362 Stansstad paedi.kathriner@bluewin.ch Hansjörg Schindler Sektion Schaffhausen Wettegasse 9a D-79771 Klettgau Telefon 044 823 43 85 hansjuergen.schindler@empa.ch Simone Schärer Co-Präsidium Zentralvorstand Sektion Zürich Zürcher Laborpersonalverband ZLV Unt. Schwandstrasse 67 8805 Richterswil Telefon 043 244 71 89 zlv@laborberufe.ch

Brigitte Kamber Kassierin Wachterweg 3 8057 Zürich Telefon 044 362 31 77 kassier@laborberufe.ch Andreas Gruber Webmaster Bahnhofmatte 34 3312 Fraubrunnen Telefon P 031 992 00 50 Natel 079 215 38 46 Andreas.Gruber@izb.unibe.ch Charlotte Rothenbühler Redaktorin «CHemie plus» Obere Lindenstrasse 8 3176 Neuenegg Telefon 031 301 77 92 Natel 077 419 34 47 charlotte.rothenbuehler@bluewin.ch

Informationen zum Verband, zu den Sektionen, zur Berufswahl, zur Berufsund Weiterbildung sowie ein Anmeldeformular und vieles mehr im Internet! www.laborberufe.ch

ZENTRALVORSTAND

19. FLB-Delegiertenversammlung 2012 Ein Viertel des neuen Jahres ist bereits Vergangenheit und damit rückt das Datum der Delegiertenversammlung FLB näher (Samstag, 5. Mai 2012, 10.30 Uhr in Biel). Wir freuen uns schon heute, die Delegierten und geladenen Gäste in Biel begrüssen zu dürfen. Genaue Angaben werden mit der Einladung versandt. Eines aber schon im Voraus: Unser Organisator Andreas Gruber hat ein interessantes Programm für uns gestaltet, und am Ende des Tages wartet noch eine besondere Überraschung auf uns. Traktandenliste 1. Begrüssung 2. Wahl des Stimmenzählers 3. Genehmigung der Traktandenliste 4. Protokoll der 18. FLB-Delegiertenversammlung 2011

5. Jahresberichte 2011 6. Kassabericht 2011 7. Revisorenbericht 8. Budget 2012/2013 9. Wahlen 10. Anträge 11. Informationen, Zusammenarbeit mit andern Verbänden 12. Diverses (Bericht der Funktionsträger z. B. BiVO / wblb / Beiträge der Gäste usw.) 13. Sektion und Datum der DV 2013

Falls Anträge seitens der Delegierten vorhanden sind, bitten wir Sie, diese schriftlich bis am 20. April an charlotte.rothenbuhler@bluewin.ch einzureichen! Danke! Kleine Änderungen zeitlich oder zur Traktandenliste sind noch möglich. Der Zentralvorstand FLB


FACHVERBAND LABORBERUFE

ZENTRALVORSTAND

Interview mit Anabelle Tenisch, 3. Lehrjahr, Fachrichtung Biologie, Fachhochschule Sion Als erstes einen herzlichen Dank an Herrn Bruno Lehner für den freundlichen Empfang und die interessante Führung durch die Räumlichkeiten des Fachhochschulbereichs Ingenieurwissenschaften in Sion/Sitten sowie an Anabelle Tenisch, die sich bereit erklärt hat, «Rede und Antwort» zu stehen. Die Fachhochschule Wallis (HES-SO Wallis) ist ein Teil der Fachhochschule Westschweiz (HES-SO), arbeitet jedoch autonom und unabhängig. Der Fachhochschulbereich Ingenieurwissenschaften in Sitten ist zusammengeschlossen mit den beiden weiteren Hochschulbereichen im Wallis: Wirtschaft und Dienstleistungen/Gesundheit und Soziale Arbeit. Die HES-SO Wallis ist eine dynamische Schule im Wallis. Die Gebäude in Sitten sind mit den neusten Technologien ausgestattet und bieten beste Studienbedingungen. An der HES-SO Wallis kann man auch bezüglich Verbesserung von Sprachkenntnissen und kulturellem Austausch sehr viel profitieren. Die Schule im Wallis bietet in den obigen 3 Bereichen 8 Studiengänge an. Um Synergien zwischen den verschiedenen Fachbereichen zu fördern, ist der Studienplan fächerübergreifend aufgebaut. Die Bachelorarbeit bildet den Abschluss des Studiums. Das Bachelor-Diplom ermöglicht den Zugang zu den FH-Masterstudiengängen, in deren Rahmen technische und wissenschaftliche Themen vertieft und anwendungsorientierte Forschungsprojekte durchgeführt werden. Die Voraussetzungen zur Zulassung sind als direkter Zugang zum FH-Studium eine abgeschlossene Berufsbildung (EFZ) in Verbindung mit einer Berufsmatura oder Gymnasialmatura bzw. gleichwertiger anerkannter Titel mit einem zwölfmonatigen Praktikum. Im Bereich Ingenieurwissenschaften bietet die HES-SO in Sitten zwei Studiengänge an: Life Technologies und Systemtechnik. Life Technologies ist ein modernes Studium in Theorie und Praxis, das sich nach einem Grundstudium vertieft mit analytischer Chemie, Bio- und Lebensmitteltechnologie auseinandersetzt. Lebensmitteltechnologie: Man setzt sich auseinander mit der Produktentwicklung, der Messung der chemisch-physikalischen, mikrobiologischen und sensorischen Qualität von Lebensmitteln, der Sicherheit von Lebensmitteln, der Hygiene sowie mit Produktionsverfahren. Biotechnologie: In der Pilothalle stehen

verschieden grosse Biofermentern (0,2 bis 300 l) sowie die wichtigsten Einheitsoperationen des DSP und der Analytik zur Verfügung. Einen wichtigen Teil bildet das neu erstellte Zellkulturlabor. Zusammen bietet all dies interessante Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit der Biotech-Industrie. Analytische Chemie: Diese befasst sich mit der Entwicklung analytischer Methoden, die sehr hohe Anforderungen erfüllen müssen und die bei der Überwachung, der Kontrolle und der Qualitätsprüfung von Produkten und Produktionsverfahren zum Einsatz kommen. Die HES-SO ist ISO 9001 zertifiziert. Die Chemie- und Mikrobiologielabors sind nach ISO 17025 akkreditiert. Diese internationalen Normen gewährleisten die hochstehende Qualität der im Labor ausgeführten Dienstleistungen. Die Labors der Mikrobiologie werden zusätzlich durch Swissmedic überwacht. In den Labors wird nach GLP, an den Pilotanlagen nach GMP gearbeitet. Die Projektäufträge erhält die HEO-SO aus Forschungs- und Industriebetrieben verschiedener Auftraggeber wie zum Beispiel Pharma- oder Lebensmittelbetriebe.

Die aktuellen Lehrlinge Fachrichtung Biologie der Fachhochschule Wallis in Sion: Anabelle Tenisch, Luc Malbois, Maude Fazzari (v.l.).

Interview mit Anabelle Tenisch Anabelle Tenisch arbeitet im Bereich der Biotechnologie. Jährlich werden Ausbildungsplätze für Laboranten, Laborantinnen EFZ angeboten. In der Fachrichtung Biologie ist es ein Ausbildungsplatz, in der Fachrichtung Chemie sind es drei Ausbildungsplätze. Der Wunschberuf von Anabelle Tenisch war bereits in der obligatorischen Schulzeit festgelegt. Es musste ein Beruf in Richtung Naturwissenschaft sein, verbunden mit anschliessenden Weiterbildungsmöglichkeiten in diesen Gebieten. Naturwissenschaft, insbesondere die biologischen Vorgänge, haben ihr Interesse stets besonders geweckt. Da lag es nahe, dass sich Anabelle Tenisch den Beruf Laborantin EFZ aussuchte. Sie absolvierte eine Schnupperlehre in der Fachrichtung Biologie wie auch in der Fachrichtung Chemie bei Lonza in Visp. Danach war ihre Meinung eindeutig gefasst, die Fachrichtung Biologie entsprach ihrer Wunschvorstellung. Durch ein Inserat wurde sie auf die Fachhochschule Sion aufmerksam. Seit fünf Jahren wird hier ein Ausbildungsplatz der Fachrichtung Biologie angeboten. Erneut absolvierte sie eine Schnupperlehre, traf sich für ein Gespräch mit den verantwortlichen Personen, gefolgt von einem weiteren Laboralltag. AnabelleTenisch war sehr erfreut, den Ausbildungsplatz zu erhalten. Dadurch, dass die Fachhochschule Sion Studenten und Praktikanten aus verschiedenen Ländern beschäftigt, hat Anabelle Tenisch bereits in der Ausbildungszeit die Möglichkeit, ihre Englisch-Kenntnisse anzuwenden. Aufgewachsen ist sie zweisprachig. Mit ihrer Mutter sprach sie französisch, die obligatorische Schule absolvierte sie in der deutschen Sprache. Die Kombination ÜK, Berufsschule und Lehrbetrieb findet Anabelle Tenisch ideal. Insbesondere im ÜK lernt man neue Arbeitstätikeiten kennen, in der Berufsschule kommt die vertiefte Theorie hinzu, und am Ausbildungsort kann alles vertieft geübt werden, und noch offene Fragen werden erklärt. Der Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen während den Schultagen ist

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FACHVERBAND LABORBERUFE

Pilot-Halle Biotechnologie.

sehr wertvoll. Stets interessiert, Neues zu lernen, geben diese Tage Anabelle Tenisch die Gelegenheit, einiges aus neuen Arbeitsgebieten zu erfahren. Die Fahrt nach Bern zum Besuch der Berufsschule ist für Anabelle Tenisch kein Problem. Es gibt Zeit zum Lesen oder – bei anstehenden Prüfungen – zum Repetieren. Gleichzeitig fahren die Lernenden der Firma Lonza Visp nach Bern. Französisch sprechende Lernende besuchen die Berufsschule in Lausanne. Anabelle Tenisch hat eine abwechslungsreiche Ausbildung. Sie hilft bei den Vorbereitungen zu den Praktikumsarbeiten der Studenten, während des Praktikums ist sie u.a. als Helferin für die Gerätebedienung anwesend. Hilfeleistungen bei den Austauschstudenten und den Praktikanten gehören ebenso dazu. Anabelle Tenisch verrichtet alle Arbeiten mit Freude. Selbst besorgt zu sein, dass wieder sauberes Laborglas vorhanden ist, sieht sie als Teil der Arbeit. Ein bevorzugtes Gebiet ist die Biotechnologie, vor allem die Fermentation. Die Fermentation bezeichnet in der Biologie die Umwandlung organischer Stoffe durch Bakterien-, Pilz- und sonstige biologische Zellkulturen oder durch Enzyme. In der Lebensmittelherstellung spielt die Fermentation eine zentrale Rolle bei der Produktion und der Haltbarmachung von Lebensmitteln. Mikroorganismen können in Bioreaktoren oder auch in Fermenter kultiviert werden. Aufgrund der Vielfältikeit der Biotechnologie sind zahlreiche Anwendungsbereiche und Produkte mit ihr verknüpft. Einige Beispiele aus dem täglichen Leben: Vitamine, Enzyme, Hormone, Antibiotika. Zur Biotechnologie gehören die Begriffe Biochemie, Molekularbiologie, Mikro-

Labor- und Forschungsgebäude der HES-SO Life Science.

biologie, Enzymologie, Bioanalytik und Bioverfahrenstechnik. Das sind die Arbeitsgebiete von Anabelle Tenisch, die sie während der Ausbildung kennenlernt. Während den drei Lehrjahren wird sie in all den verschiedenen Gebieten arbeiten und ihr Wissen vertiefen. Gerne nimmt Anabelle Tenisch an den Sensoriktests teil. Das ist lehrreich und hilft, den eigenen Geschmacksinn zu testen und zu verfeinern. Der bestens ausgerüstete Sensorikraum ist ideal dazu geeignet. Das eigene Ergebnis wird in den Computer eingegeben, der direkt am Sensorikplatz installiert ist. Nach Abschluss der Lehre wird Anabelle Tenisch die Berufsmatur absolvieren. Anschliessend wird sicher die Fachhoch-

schule ein Thema sein. Sicher ist jetzt bereits: sie will ein Studium in Angriff nehmen und in der Fachrichtung Biologie bleiben. Nebst der Naturwissenschaft liebt Anabelle Tenisch auch die Natur. Ihr liebstes Hobby ist Skifahren. Das schnelle und dynamische Gleiten auf Schnee löst eine Faszination aus, auf die sich Anabelle Tenisch immer besonders freut. So ist der Winter auch ihre liebste Jahreszeit. Ihr Wohnkanton ist für diese Freizeitbeschäftigung ideal. Im Kanton Wallis gibt es mehr als 40 Skigebiete. Sie fährt aber nicht nur zu ihrem eigenen Vergnügen Ski, sie unterrichtet auch als Skilehrerin. Bis vor zwei Jahren hat Anabelle Tenisch zudem regelmässig Basketball gespielt.

ZENTRALVORSTAND

Neue Stellenvermittlung 50 plus Die Stiftung Speranza lanciert eine neue nationale Stellenvermittlungsplattform. Wer nach dem 50. Altersjahr arbeitslos wird, hat geringe Chancen auf Wiedereingliederung auf dem Arbeitsmarkt. Anderseits wird immer wieder vom drohenden Fachkräftemangel gesprochen. Eine Situation, die sich in den nächsten Jahren noch verschärfen könnte. In der Bevölkerungsgruppe 50plus ist ein grosses Potenzial an qualifizierten Fachkräften vorhanden. Die Stiftung Speranza lanciert nun zusammen mit dem Bund, den Kantonen und den Sozialpartnern eine neue nationale Stellenvermittlung für Jobsuchende ab 50 Jahren. Diese Vermittlung wird ab Mitte Februar vorerst in der Deutschschweiz umgesetzt. Interessenten, die bereit sind, während mehreren Tagen in einem Betrieb zu schnuppern, können ihr Dossier zur Prüfung an die «Zentralstelle Passerelle 50plus» senden. Anschliessend werden sie einem zweitägigen Assessment unterzogen. Wer das Assessment erfolgreich absolviert, bekommt ein Sperenza-Gütesiegel. Dieses soll die Akzeptanz in der Arbeitswelt stärken.


FACHVERBAND LABORBERUFE

Zugunsten der Ausbildung hat sie dies momentan aufgegeben, bei einem Mannschaftssport ist man zeitlich gebunden. Als Ausgleich besucht sie nun des öfteren ein Fitnesscenter. Hier ist Anabelle Tenisch zeitlich unabhängig und kann den Sport besser in die Arbeits- und Freizeit integrieren. Den Berufsverband kennt Anabelle Tenisch durch die Zeitschrift «Chemie plus», die sie jeweils mit Freude liest. Sie würde es begrüssen, vermehrt biologische Berichte in der «Chemie plus» zu finden. Aber es ist ihr bewusst, dass nicht alle Gebiete abgedeckt werden können. Zu vielfältig sind die Gebiete Biologie und Chemie. Wir danken Anabelle Tenisch herzlichst für das interessante Gespräch und wünschen ihr weiterhin viel Freude bei der Ausbildung und im späteren Berufsweg. Bei so viel Freude an der Arbeit, dem breiten Interesse an der Naturwissenschaft und dem steten Bestreben, neues Wissen zu erlernen, wird es ihr sicher nie an der Motivation fehlen. Einen lieben Dank auch an Bruno Lehner für die Führung durch das Gebäude der HES-SO Sitten. Es war für mich sehr interessant und beeindruckend. In der Mittagspause gab es noch Gelegenheit für ein Gespräch zur Ausbildung von der Lehre bis zum Abschluss eines Studiums, den Möglichkeiten, die die HES-SO bieten kann. Da das Wallis ein zweisprachiger Kanton ist, wird die Ausbildung an der HES-SO zweisprachig vermittelt. Dank zahlreicher Abkommen mit ausländischen Hochschulen und Forschungsinstituten ist der Studiengang Life Technologies Teil eines internationalen Bildungsnetzes.

LABORPERSONAL-VERBAND BERN

Generalversammlung Reservieren Sie schon heute das Datum 18. April 2012 für die Teilnahme an unserer Generalversammlung. Auch dieses Jahr treffen wir uns im Restaurant Weissenbühl, Seftigenstrasse 47, 3007 Bern. Es ist gut erreichbar mit dem Tram Nr. 3 ab Bahnhofplatz Richtung Weissenbühl. Wir freuen uns schon heute, Sie, liebe Mitglieder, zahlreich begrüssen zu dürfen. Auch Gäste sind herzlich willkommen. Die Generalversammlung ist die beste Gelegenheit für den persönlichen Kontakt, Fragen und Wünsche an uns direkt anzubringen, aber auch auf Fragen betreffend Aus- und Weiterbildung eine Antwort zu erhalten. Interessant ist jeweils auch der zweite Teil. Sei dies, weil man Neuigkeiten aus dem Laborbereich vernimmt, einen interessanten Reisetipp erhält oder etwas über ein Hobby erfahren kann. Eine persönliche Anmeldung mit der Traktandenliste wird versandt. Der Vorstand

LABORPERSONALVERBAND SCHAFFHAUSEN

Nachruf Christoph Leu Leider ist unser langjähriges Mitglied Christoph Leu viel zu früh von uns gegangen. Seinen Kampf gegen ein schweres Krebsleiden hat er leider verloren. Christoph war eine äusserst aktive Persönlichkeit, der sehr viel geleistet hat. Als Chefexperte bei der Lehrlingsausbildung und auch privat hinterlässt er eine sehr grosse Lücke. Sein immenses Wissen in der präparativen Chemie und seine stets ehrliche und direkte Art werden wir sehr vermissen. Für unseren Verband hat Christoph als FLB-Delegierter aktiv einen wertvollen und wichtigen Dienst erwiesen. Christoph, wir werden dich nie vergessen und deine Erinnerung stets mit uns tragen! Laborpersonalverband Schaffhausen Thomas Zuppinger

Fachverband für Laborberufe Postfach 2269 – 8022 Zürich

Qualifikationsverfahren für Laboranten/in EFZ stehen vor der Tür. Der Fachverband für Laborberufe wünscht schon heute allen viel Erfolg zum bevorstehenden Qualifikationsverfahren.

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forschungswelten

« B I O M A TE R I A L S S C I E N C E C E N TE R » I N B A S E L

Wenn der Physiker mit dem Mediziner…

In der Schweiz sind die Ingenieurwissenschaften an den Eidgenössisch Technischen Hochschulen verankert, an Universitäten kommt die Möglichkeit zur Zusammenarbeit mit praxisorientierten Ingenieuren manchmal zu kurz. In Basel wurde darum 2007 das «Biomaterials Science Center» eingerichtet, Anlaufstelle und Kooperationspartner für Mediziner mit ingenieurtechnischen Aufgabenstellungen. Die hier durchgeführten Projekte sind ebenso vielseitig wie vielversprechend. B E A TE P E IS E LE R -S U TTER

G

erade ist das Basler «Biomaterials Science Center» (BMC) fünf Jahre alt geworden. Die Einrichtung gehört zum Schwerpunkt «Clinical Morphology and Biomedical Engineering» (Klinische Morpholgie und Biomedizintechnik, CMBE) der Medizinischen Fakultät der Universität Basel und ist klinikumszentral in den Räumlichkeiten der ehemaligen Frauenklinik untergebracht. BMC-Leiter Prof. Bert Müller hat als Physiker den vom Unternehmer Thomas Straumann gestifteten Lehrstuhl «Materialwissenschaft in der Medizin» inne.

Von künstlicher Harnröhren-Schliessung bis zu «Theo, der Pfeifenraucher»

Wer sich durch die zahlreichen Projektbeschreibungen, Poster und Publikationen aus Müllers Gruppe liest, kommt aus dem Staunen nicht heraus. Das 20-köpfige Team entwirft künstliche Harnröhren-Schliesssysteme gegen Inkontinenz und beteiligt sich an der Entwicklung von Nanocontainern, die Wirkstoffe, zum Beispiel das bei einem Herzinfarkt systemisch verabreichte Nitro-

glycerin, scherkraftbedingt nur in verengten Koronargefässen freigeben. Mittels hochauflösender Mikro-Computertomographie (Mikro-CT) werden versteckte zelluläre 3DStrukturen sichtbar gemacht, zum Beispiel der anatomisch extrem komplexen, im besonders harten Felsenbeinknochen verborgenen Weichteile des Innenohrs; die Ergebnisse legen die Basis für ein besseres Verständnis von Hörstörungen. Die Mikro-CT punktet auch bei der Erstellung des bislang präzisesten generischen Atlas des Thalamus, der minimalinvasive Operationen am Gehirn noch sicherer machen soll. Weiter wird untersucht, wie erfolgreich verschiedene Knochenersatzmaterialien das Einwachsen von Zahnimplantaten unterstützen, welchen Einfluss verschiedene nanostrukturierte Implantate auf die Differenzierung von Stammzellen haben, oder wie genau zahnärztliche Abdruckverfahren sind. Die BMC-Forscher kooperieren an der Entwicklung neuartiger Nanotech-Sensoren auf der Basis nanomechanischer Biegebalken (Cantilevers) zur Diagnose von Erbsubstanz und medizinisch relevanten Me-

Visualisierung eines Tumors: Die grösseren Gefässe sieht man bereits mit konventionellem Mikro-CT (linkes Bild), während die kleinsten Kapillaren nur mittels Synchrotronstrahlungs-basierter CT sichtbar werden (rechtes Bild).

tallionen. Und sie nehmen mit morphologischen Untersuchungen an den infolge starken Pfeifenrauches abgeriebenen Zähnen eines 200 Jahre alten Basler Skeletts am interdisziplinären Forschungsprojekt «Theo, der Pfeifenraucher» teil, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Dass sich Bert Müller für so viele verschiedene Themen begeistert, hat unter anderem mit seiner breiten technisch-naturwissenschaftlichen Ausbildung und seinem entsprechend grossen Kontaktnetzwerk zu tun. So arbeitete der gelernte Maschinen- und Anlagenmonteur zunächst als Schaltschlosser, bevor er in Dresden Physik studierte, als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Berliner «Paul Drude Institut für Festkörperelektronik» tätig war, an der Universität Hannover im Fach Festkörperphysik promovierte, an der Universität Paderborn, der ETH Lausanne sowie der Eidg. Materialprüfungsund Forschungsanstalt (EMPA) forschte und schliesslich an der ETH Zürich im Fach Experimentalphysik über nanostrukturierte Werkstoffe habilitierte. Vor seinem Wechsel an die Universität Basel war Müller Geschäftsführer des vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) eingerichteten Nationalen Forschungsschwerpunkts «Computer-Aided and Image-Guided Medical Interventions» (Computergestützte und Bildgeführte Medizinische Eingriffe, kurz Co-Me) und unterrichtete als Privatdozent an der ETHZ. «Am BMC wenden wir die Physik auf medizinische Fragestellungen an. Oft geht der Anstoss zu den verschiedenen Kooperationsprojekten von Medizinern aus Basel, der Schweiz und darüber hinaus, manchmal auch von Forschern aus der Medtech-Industrie aus. Wenn ein medizinisches Problem nach der Unterstützung eines Physikers verlangt, haben wir ein offenes Ohr und holen gegebenenfalls noch andere Partner ins Boot», erklärt Müller den roten Faden durch seine Forschung. Zwar sind Physiker und


hochgenau temperieren forschungswelten

BMC-Leiter Prof. Bert Müller erklärt eine implantierbare Schliessmuskelprothese. (Bild: B. Peiseler-Sutter)

Mediziner, so wie alle anderen Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen auch, von fachspezifischen Terminologien, Modellen und Denkweisen geprägt, die die interdisziplinäre Kommunikation erschweren können. Bert Müller hat aber einen Weg gefunden, um erfolgreich mit den Kollegen aus der Medizin zu kommunizieren.

Aussagekräftige Bilder mittels hochauflösender Mikro-CT

«Besonders gut klappt es mit Abbildungen, denen die Mediziner häufig noch zusätzliche, dem Physiker verborge Informationen entnehmen. Sie können dann meist sehr schnell abschätzen, ob eine vorgeschlagene physikalische Methode hilfreich sein könnte oder nicht», sagt der Physiker, den das anatomische Institut der Universität Basel regelmässig mit menschlichem Untersuchungsmaterial beliefert. Unter den diversen bildgebenden Methoden, die am BMC genutzt werden, ist die hochauflösende Mikro-CT derzeit das Zugpferd. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Arbeitsgruppen hat die Methode zu diversen Qualifizierungsarbeiten geführt, bei denen es grösstenteils um die Untersuchung menschlicher Weichgewebe geht. Die Proben werden dabei aus verschiedenen Richtungen mit Röntgenstrahlen durchleuchtet. Das Ergebnis sind räumliche Absorptionsprofile, aus denen am PC plastische Bilder entstehen, die das Probeninnere auf der Basis von Dichteunterschieden wiedergeben. Das Prinzip ähnelt der medizinischen Tomografie, der Einsatz von Mikrofokus-Röntgenröhren macht

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jedoch höhere Ortsauflösungen bis in den Submikrometerbereich möglich. Wegen der Verwendung sehr hoher Strahlendosen eignet sich die hochauflösende Mikro-CT weniger zur Untersuchung lebender Organismen; stattdessen werden biologische Gewebe, Körperteile von Leichen, Implantate, Abgüsse etc. analysiert. Die zerstörungsfreie Methode ergänzt klassisch-anatomische Verfahren wie die Histologie, bei der es an den Präparaten zu Veränderungen, zum Beispiel Verformungen, kommt. Anders als bei optischen oder elektronenmikroskopischen Methoden sind weder transparente Proben noch leitende Oberflächen Voraussetzung, manchmal werden jedoch Kontrastmittel wie Osmiumtetroxid eingesetzt. Dank des SNF, der mit dem Programm R’Equip in der Schweiz die Anschaffung von Forschungsapparaturen für neue Forschungsrichtungen unterstützt, wird am BMC gerade eines der derzeit noch rar gesäten «phoenix nanotom m»-Mikro-CT-Geräte von GE Inspection Technologies in Betrieb genommen. Es führt vollautomatisch CTScans aus und findet auch in der Industrie, zum Beispiel bei der Qualitätskontrolle kleiner bis mittelgrosser Bauteile, Verwendung. «Wir haben bereits einen kleinen MikroComputertomografen und können im Nanotom nun auch etwas grössere Objekte mit einem Durchmesser bis 24 cm, beispielsweise ein Knie, vermessen. Es sollen hier auch Experimente vorbereitet werden, bevor sie am Synchrotron ausgeführt werden», freut sich Müller über die Neuanschaffung, die er sich mit Kollegen aus der Medizinischen Fakultät teilt. In Synchrotron-Speicherringen werden geladene Teilchen (Elektronen oder Positronen) auf nahezu Lichtgeschwindigkeit in einer ringförmigen Ultrahochvakuumröhre mittels elektrischer Felder von supraleitenden Magneten auf Kurs gehalten. Die gezielte Ablenkung der ultraschnellen Teilchen bewirkt einen Energieverlust, der mit der Aussendung elektromagnetischer Synchrotronstrahlung von extrem hoher Intensität im Wellenlängenbereich von Infrarot bis zu harter Röntgenstrahlung einhergeht. Synchrotronstrahlung eignet sich sehr gut zur Untersuchung von Materie auf der Grössenskala von Atomen und Molekülen. Im Rahmen von «beam lines» (Strahllinien) lässt sie sich perfekt auf Experiment und Probe anpassen. Im Vergleich zur RöntgenMikro-CT liefert die Synchrotron-basierte hochauflösende Computertomografie (SynMikro-CT) eine noch höhere Dichteauflösung und rauschärmere Bilder.

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Experimente am Synchrotron

Müllers Gruppe misst zurzeit an der Swiss Light Source des Paul Scherrer Instituts in Villingen, am Deutschen Elektronen-Synchrotron in Hamburg und an der European Synchrotron Radiation Facility in Grenoble. Die Auswahl der beantragten Experimente wird von unabhängigen Experten nach wissenschaftlichen Qualitätskriterien vorgenommen. Wertvolle Messzeit steht den BMC-Forschern je bewilligtem Projekt nur ca. einmal pro halbes Jahr zur Verfügung.

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res. Wenn wir Messungen für Auftraggeber aus der Industrie ausführen, fallen je nach Geheimhaltungsgrad pro Stunde 1000 bis 4000 Euro an. Solche Aufträge haben normalerweise eine höhere Priorität, weil die Ergebnisse immer dringend erwartet werden», gibt Müller einen Einblick in die Welt der Synchrotronnutzer. 2009 konnten die BMC-Forscher mittels Syn-Mikro-CT erstmals dreidimensional menschliche Nervenzellen des Innenohrs abbilden. Sie machen am Synchrotron aber nicht nur Experimen-

Doktorand Georg Schulz ist am BMC für das neue «phoenix nanotom m»-Mikro-CT-Gerät verantwortlich. (Bild: B. Peiseler-Sutter)

Die meist mehrtägigen Experimente müssen generalstabsmässig und gewissenhaft vorbereitet werden, wieder zu Hause schliesst sich die langwierige Auswertung riesiger Datenmengen am Computer an. «Eine solche Arbeitsweise liegt nicht jedem Studenten, andererseits werden Hochschulabsolventen, die derart planmässig arbeiten können, gerne von der Industrie eingestellt», bemerkt Müller. Für die Messungen steht den Forschern am Synchrotron eine sehr hohe Intensität zur Verfügung, was es erlaubt, aus der weissen Strahlung die für das jeweilige Experiment perfekte Wellenlänge herauszufiltern. «Wenn wir die Ergebnisse anschliessend publizieren, werden die Kosten inklusive beam line, Messzeit, Detektor, Manipulator, Rechentechnik bis hin zu den Reisekosten aus öffentlichen Geldern gedeckt, zum Beispiel im Rahmen des EUProgramms Access to Research Infrastructu-

te, die auf Absorption beruhen, sondern wenden auch Röntgenstreumethoden an. In diesem Fall wird die eintreffende Röntgenstrahlung in der Probe gestreut. Aus der Intensitätsverteilung der Streustrahlung als Funktion des Streuwinkels ergeben sich genaue Information über Nanostrukturen und deren Ausrichtung in der Probe. Die Röntgenweitwinkelstreuung (Wide-Angle X-ray Scattering, WAXS) wird zur Analyse atomarer Strukturen herangezogen, die Röntgenkleinwinkelstreuung (Small-Angle X-ray Scattering, SAXS) zur Untersuchung von grösseren Nanostrukturen.

Karies-Bildung im Nanomassstab

SAXS eignet sich sehr gut zur Untersuchung von menschlichem Gewebe und lässt sich mit Mikro-CT kombinieren. Die SAXS-Mikrotomografie wird zum Beispielzur Auflösung lokaler Nanostrukturen in Gradienten-

materialien angewandt. In Zusammenarbeit mit dem PSI hat Müllers Gruppe das Verfahren zur vergleichenden Untersuchung gesunder und kariöser Zähne herangezogen. Dabei konnte gezeigt werden, wie sich der Angriff säureproduzierender Kariesbakterien im Nanomassstab auf Zahnschmelz, Zahnbein (Dentin) und Wurzelzement auswirkt. Der Zahnarzt bohrt, wenn die Bakterien über den Zahnschmelz hinaus ins Dentin vorgedrungen sind. Dieses besteht nicht nur aus keramischen Komponenten, sondern zu 20 Prozent auch aus organischem Material, darunter das Strukturprotein Kollagen, welches vom bakteriellen Säureangriff zunächst unberührt bleibt, wie die Aufnahmen aus Müllers Gruppe beweisen. Die Forscher mutmassen, dass das Kollagen einen Ausgangspunkt zur Remineralisierung des Dentins darstellt und dass innovative Zahnfüllungen, die die anisotrop-organisierte Nanozahnstruktur nachahmen würden, massgeblich zum Zahnerhalt beitragen könnten. Dass die BMC-Forscher auch für ganz andere ingenieurtechnische Herausforderungen offen sind, zeigt die Zusammenarbeit mit der Firma Myopowers Medical Technologies SA, einer 2004 gegründeten Medtech-Firma in Lausanne, die künstliche Schliessmuskelsysteme (Sphinkter) für Inkontinenzpatienten entwickelt. Dabei handelt es sich um voll implantierbare Silikonprothesen, die bislang aus einer um die Harnröhre zu legenden Manschette, einer in den Hodensack oder eine Schamlippe einsetzbaren Pumpe und einem in die Bauchhöhle zu implantierten druckregulierenden Ballon bestehen. Die Harnröhrenmanschette verschliesst die Harnröhre dauerhaft und muss vor dem Wasserlassen durch Betätigung der Pumpe gelockert werden. Weil das Harnröhrengewebe unter dem Dauerdruck leidet, wurde bei Myopowers ein System mit zwei Manschetten entwickelt, welche batteriebetrieben abwechselnd an- und abgespannt werden. Müllers Team hat das System in Gewebebelastungstests an Schweine- und menschlichen Harnröhren getestet, nun geht die Erprobung in der Klinik weiter. Der nächste Schritt, an dem sich auch die EMPA beteiligt, ist eine Manschette aus vielen tausend Nanoschichten elektroaktivem Polymer, die sich auch für das Problem der sporadischen, zum Beispiel durch Husten ausgelösten Stressinkontinenz eignen soll. Nach den künstlichen Schliessmuskeln sollen andere künstliche Muskeln folgen. ■


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Schweizer Forscher leisten Pionierarbeit

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issenschaftlern der ETH Zürich und der Empa ist es erstmals gelungen, regelmässig angeordnete zweidimensionale Polymere herzustellen, die eine Art «molekularer Teppich» im Nanometermassstab bilden. Zwar gilt Graphen (zweidimensionale Kohlenstoffschichten mit wabenförmigem Muster) als natürlicher Vertreter eines flächigen Polymers, es kann aber bislang nicht kontrolliert hergestellt werden. Um eine Synthese-Chemie für zweidimensionale Polymere zu entwickeln, mussten die ETH-Chemiker zunächst oligofunktionale Monomere – Polymerbausteine mit mehreren «reaktiven» Stellen im Molekül – synthetisieren, die sich nicht linear oder gar räumlich (dreidimensional), sondern lediglich rein flächig miteinander verbinden. Derartige Polymere müssen drei oder mehr kovalente Bindungen zwischen den sich regelmässig wiederholenden Einheiten aufweisen. Die Forscher entschieden sich für die Synthese in einem Einkristall, ein Kristall mit homogenem Schichtgitter. Dem Doktoranden Patrick Kissel gelang es schliesslich, speziell hergestellte Monomere in geschichtete hexagonale Einkristalle kristallisieren zu lassen. Dabei handelte es sich um photochemisch empfindliche Moleküle, für die eine solche Anordnung energetisch optimal ist. Bestrahlt mit Licht mit einer Wellenlänge von 470 Nanometer, polymerisierten die Monomere in sämtlichen Schichten – und nur in diesen. Um die einzelnen Schichten voneinander zu trennen, kochten die Forscher den Kristall in einem geeigneten Lösungsmittel. Ergeb-

kondensiert, und hoch auflösenden Aufnahmen bei niedriger Elektronendosis gelang den Empa-Forschern der Nachweis, dass die vernetzten Moleküle in der Tat eine geordnete zweidimensionale Struktur aufweisen.

Mögliche Anwendung: ein molekulares Sieb

Die Transmissionselektronen-Mikroskop-Aufnahme zeigt die periodische Struktur eines zweidimensionalen Polymers; jeder der hellen Flecken entspricht einem Monomermolekül. (Empa/ETHZ)

nis: Jede Schicht ergab ein zweidimensionales Polymer. Dass es dem Team tatsächlich gelungen war, flächige Polymere mit regelmässiger Struktur herzustellen, zeigten letztlich die Untersuchungen am Transmissionselektronenmikroskop (TEM) von Empa-Forscher Rolf Erni und ETH-Forscherin Marta Rossell, die inzwischen ebenfalls am Elektronenmikroskopiezentrum der Empa arbeitet. «Die Herausforderung lag darin, dass diese zweidimensionalen Polymere extrem strahlungsempfindlich sind und es deshalb schwierig ist, die Struktur dieser Materialien während der Messung im TEM nicht zu zerstören», erklärt Erni. Mit Diffraktionsexperimenten bei minus 196 Grad Celsius, das heisst bei der Temperatur, bei der Stickstoff

Das entwickelte Polymerisationsverfahren ist so schonend, dass alle funktionellen Gruppen des Monomers auch im Polymer an definierten Stellen erhalten bleiben. «Unsere synthetisch hergestellten Polymere sind zwar nicht leitfähig wie Graphen, dafür könnten wir sie aber beispielsweise zum Filtern kleinster Moleküle nutzen», sagt Sakamoto. In den regelmässig angeordneten Polymeren befinden sich nämlich kleine definierte Löcher mit einem Durchmesser im Subnanometerbereich. Winzige Hexagone in den Polymeren, gebildet durch Benzolringe mit drei Ester-Gruppen, können zudem durch ein einfaches hydrolytisches Verfahren entfernt werden. Dadurch würde ein «Sieb» mit geordneter Struktur entstehen, das sich zum selektiven Filtrieren bestimmter Moleküle eignet. Bevor sich die Forschenden jedoch über konkrete Anwendungen Gedanken machen können, gilt es nun, die Materialeigenschaften der zweidimensionalen Polymere zu charakterisieren. Sie müssen zunächst einmal einen Weg finden, grössere Mengen an grösseren Flächen herzustellen. Die Kristalle haben derzeit eine Grösse von lediglich 50 Mikrometer. «Das sind auf molekularer Ebene jedoch bereits enorme Polymerisationsgrade», betont Sakamoto. (Quelle: ETHZ)

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forschungswelten

Medikamente aus Krebs-Panzern Schimmelpilze können als «chemische Fabriken» eingesetzt werden: An der Technischen Universität Wien gelang es, Gene von Bakterien in Pilze der Gattung Trichoderma einzubringen, sodass die Pilze nun in der Lage sind, wichtige Chemikalien für die Arzneimittelerzeugung herzustellen. Der Rohstoff, den die Pilze dafür brauchen, ist reichlich vorhanden: Chitin, aus dem z. B. die Panzer von Krustentieren aufgebaut sind. Bei viralen Infekten, wie etwa der Influenza, werden häufig Virustatika eingesetzt, die eine Verbreitung des Virus im Organismus verhindern sollen. Diese Medikamente sind oft Derivate der N-Acetylneuraminsäure (NANA), die heute aus natürlichen Ressourcen gewonnen oder chemisch hergestellt wird – allerdings ist NANA 50-mal teurer als Gold: Die Chemikalie kostet etwa 2000 Euro pro Gramm. «Wir wussten, dass Trichoderma Chitin abbauen kann – genau das macht der Pilz im Boden mit Chitin», erklärt Astrid MachAigner vom Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften der TU Wien. Um den Pilz dazu zu bringen, das gewünschte chemische Endprodukt zu erzeugen, musste man ihm noch Gene einbauen, die in Bakterien vorkommen. «Normalerweise baut Trichoderma das Chitin zu monomeren Aminozuckern ab», sagt Mach-Aigner. Durch die neuen Gene kommt es nun zu zwei weiteren chemischen Reaktionsschritten – und am Ende entsteht der gewünschte Arzneimittelrohstoff N-Acetylneuraminsäure.

Ausschalter für den Schmerz Den Schmerz einfach abschalten – eine schöne Vorstellung. In Laborversuchen ist es Chemikern der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München zusammen mit Kollegen aus Berkeley und Bordeaux jetzt immerhin gelungen, Schmerzneuronen ruhigzustellen – mit einer chemischen Verbindung, die als lichtempfindlicher Schalter funktioniert. Die LMU-Forscher sehen die neue Methode vor allem als Werkzeug für die Schmerzforschung. QAQ nennen die LMU-Forscher um Dirk Trauner, Professor für Chemische Biologie und Genetik, die Substanz aus dem molekularen Baukasten. Zwei spezielle Ammonium-Verbindungen sind darin mit einem Brückenelement zusammengekoppelt, das eine Doppelbindung zweier Stickstoffatome enthält. An dieser Stelle kann sich das ganze Molekül strecken oder abknicken, abhängig von der Wellenlänge des monochromen Lichtes, mit dem es bestrahlt wird – fertig ist das optische Schaltelement. QAQ ähnelt in der Wirkung dem Lidocain, einem gängigen Lokalanästhetikum in der Zahnmedizin, und noch stärker einem seiner Abkömmlinge. QAQ greift selektiv nur genau an den charakteristischen Neurorezeptoren der Nervenzellen an, die den Schmerz etwa von der Haut bis ins Rückenmark weiterleiten. QAQ kann – mit einem experimentellen Trick – durch diese Rezeptorkanäle ins Innere des Neurons gelangen. Dort blockiert es die Natriumund Kaliumkanäle. www.uni-muenchen.de

Bakterium bekommt kalte Füsse In Europa entvölkerte die Pest einst ganze Landstriche, in Afrika, Südamerika und Indien tritt sie noch heute immer wieder auf. Die Erreger der Seuche sind Bakterien der Gattung Yersinia. Etwas weniger aggressive Verwandte dieses Erregers lösen auch in Deutschland jedes Jahr mehrere Tausend Fälle von Durchfallerkrankungen mit teilweise schweren Folgeerscheinungen aus. Wissenschaftler des Braunschweiger Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) haben gemeinsam mit Kollegen der RuhrUniversität Bochum einen Mechanismus entdeckt, wie diese Bakterien ihre Waffen im Wirt anschalten. Der Trick: Yersinien besitzen ein molekulares «Thermometer», das nur bei 37 Grad Celsius das krankmachende Programm der Bakterien startet. Den HZI-Forschern gelang es nun erstmals, über genetische Veränderungen das Thermometer dauerhaft auf eine zu niedrige Temperatur einzustellen, bei der die Bakterien inaktiv bleiben. Das nächste Ziel ist es, einen Wirkstoff zu entwickeln, der genau diese Funktion erfüllt und als alternatives Medikament zu den gängigen, jedoch immer häufiger wirkungslosen Antibiotika eingesetzt werden kann. www.helmholtz-hzi.de

Gebirgspflanzen trotzen dem Klimawandel Langsam wachsende Gebirgspflanzen können extrem alt werden und haben in der Vergangenheit beträchtliche Klimaschwankungen überlebt. So erreichen Individuen der alpinen Grasart Krummsegge (Bild) ein rekordverdächtiges Höchstalter von fast 5000 Jahren. Dies weisen Forschende am Botanischen Institut der Universität Basel nach, wie sie in der Fachzeitschrift «Molecular Ecology» berichten. Dr. Lucienne de Witte und Prof. Jürg Stöcklin haben mit molekularen Fingerprints Populationen von vier wichtigen Gebirgspflanzenarten in den Alpen, den Karpaten und in Lappland untersucht. Damit können Pflanzenindividuen genetisch unterschieden werden. Die Forschenden wollten herausfinden, wie gross und wie alt diese Individuen sind und wie viel anpassungsfähiger Nachwuchs vorhanden ist. In allen Populationen fanden sie Individuen unterschiedlichster Grösse – von wenigen Zentimetern bis zu 18 Metern – und ein geschätztes maximales Alter zwischen 500 und bis zu 4900 Jahren. Trotz der erstaunlichen Langlebigkeit einzelner Individuen war die genetische Vielfalt immer hoch, und in allen Populationen dominierten eher kleinere, jüngere Individuen. Die Ergebnisse sind bedeutsam, wenn man die Auswirkungen des aktuellen Klimawandels auf langlebige Pflanzen verstehen will. Offenbar haben klonale Gebirgspflanzen an ihrem Standort während Hunderten und Tausenden von Jahren überlebt, und dies trotz Temperaturschwankungen von mehreren Grad Celsius. www.unibas.ch

«Anstandsdame» für Membranproteine Für die Photosynthese verfügen alle grünen Pflanzen in ihren Chloroplasten über biologische Sonnenkollektoren, die Lichtsammlerproteine: Da diese Proteine in der Pflanzenzelle nicht dort hergestellt werden, wo sie auch zum Einsatz kommen, müssen sie zunächst an ihren Bestimmungsort gebracht werden. Eine spezifische molekulare «Anstandsdame», ein Chaperon, sorgt dabei für eine sichere Begleitung. Biochemiker der Universität Heidelberg haben nun elementare Erkenntnisse über den Aufbau und die Funktion dieses Chaperon gewonnen. Als Chaperon für die Lichtsammlerproteine fungieren die Chloroplasten-Proteine mit der Bezeichnung cpSRP43 und cpSRP54. «Die Entschlüsselung der dreidimensionalen Struktur des Kern-Komplexes dieser beiden Proteine erlaubt nun grundlegende Rückschlüsse auf die Funktionsweise der ‹Anstandsdame›», erläutert Prof. Dr. Irmgard Sinning vom Biochemie-Zentrum der Universität Heidelberg (BZH). Die Wissenschaftler fanden heraus, dass an der Interaktion zwischen cpSRP43 und cpSRP54 zwei Proteinmotive beteiligt sind, die in ähnlicher Form auch beim Zugang zur Erbsubstanz im Zellkern eine zentrale Rolle spielen. Während der sogenannte «Histon-Code», der bei den Prozessen im Zellkern zum Zuge kommt, bereits seit einigen Jahren bekannt ist, stellt sich jetzt die Frage nach der Bedeutung des neu entdeckten «ArgininCodes» in den Chloroplasten. www.uni-heidelberg.de


forschungswelten

Forscher: FKW ins Montrealer Protokoll aufnehmen Eine internationale Forschergruppe, der auch Empa-Forscher Stefan Reimann angehört, fordert im Wissenschaftsmagazin «Science», dass FKW ins Montrealer Protokoll aufgenommen werden. In vielen Prozessen, in denen früher die jetzt durch das Montrealer Protokoll verbotenen FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe) eingesetzt wurden, kommen in zunehmendem Masse fluorierte Ersatzstoffe zum Einsatz, etwa Fluorkohlenwasserstoffe (FKW), die das stratosphärische Ozon nicht mehr abbauen. Der Haken dabei: FKW sind ebenfalls äusserst klimaaktiv, das in Autoklimaanlagen verwendete FKW-134a zum Beispiel 1430-mal stärker als das «klassische» Treibhausgas Kohlendioxid (CO2). Die Senkung des Treibhausgasausstosses ist Gegenstand des Kyoto-Protokolls, das aber weder für den weltweit grössten Emittenten von Treibhausgasen, die USA (die es nie ratifiziert haben), noch für Schwellen- und Entwicklungsländer bindend ist. Ausserdem ist das Protokoll (zumindest bislang) auf den Zeitraum von 2008 bis 2012 beschränkt. Einen «unbeabsichtigten» Klimanutzen hat auch das Montreal-Protokoll: Seit dem Jahr 2000 beträgt der Strahlungsantrieb – ein Mass für die Klimaaktivität chemischer Substanzen – aller ozonschädigender Substanzen inklusive FCKW mehr oder weniger konstant 0.32 W/m2 (zum Vergleich: für CO2 ergab sich ein Wert von 1.5 W/m2); ohne das Montreal-Protokoll dürfte der Wert heute rund das Doppelte, also 0.65 W/m2, betragen. Die Forschergruppe unter Leitung des Niederländers Guus Velders fürchtet nun, dass dieser Nutzen durch den jährlich um rund 10 bis 15 Prozent zunehmenden Ausstoss an FKW bald einmal «verspielt» sein dürfte (siehe auch Artikel Seite 60). www.empa.ch

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Datenspeicher mit Lachs-DNA und Nanosilber Ein neuartiger BiopolymerFilm aus Lachs-DNA mit Silber-Nanopartikeln speichert Informationen. Entstanden ist das organische System in fächer- und länderübergreifender Zusammenarbeit von Wissenschaftlern des DFG-Centers for Functional Nanostructures (CFN) am KIT in Karlsruhe und des Institute of Photonics Technologies an der National Tsing Hua University in Taiwan. Der DNA-Datenspeicher eignet sich u.a. für biotechnische Anwendungen, etwa als Bauteil in Biosensoren. Das System besteht aus einer dünnen Schicht der DNA eines Lachses, die mit Silbersalzen versetzt und zwischen zwei Elektroden eingebettet ist. Wird es mit UV-Licht stimuliert, bilden sich Silber-Nanopartikel, durch die Strom fliessen kann. So entsteht ein Biopolymer-Film, auf den sich Daten schreiben lassen. Der Speicher lässt sich einmal beschreiben und mehrmals auslesen (WORM – Write-Once-Read-Many-Times). «Dieser DNA-basierte Speicher ist kostengünstiger als herkömmliche Speicher, die aus anorganischen Materialien wie Silizium bestehen», erklärt Dr. Ljiljana Fruk vom CFN. «Ausserdem ist er recycelbar, und die Rohstoffe sind in der Natur reichlich vorhanden.» Bei niedriger Spannung fliesst nur geringer Strom durch den DNA-Silber-Biopolymer-Film. Diesen Zustand interpretieren die Forscher als logische Null. Ab einer bestimmten Grenzspannung aber bilden sich freie Ladungsträger, die einen höheren Stromfluss verursachen, was von den Wissenschaftlern als logische Eins interpretiert wird. Diese Leitfähigkeit lässt sich auch durch eine Änderung der Spannung nicht mehr rückgängig machen – einmal eingeschaltet, bleibt das System aktiv, egal, welche Spannung anliegt. Auch nach 30 Tagen lässt sich die Leitfähigkeit noch nachweisen. Die Information bleibt also erhalten.

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PERFLUORCARBONE

Machen «Unkaputtbare» die Umwelt kaputt? Seit 2009 verlängern perfluorierte Kohlenstoffverbindungen wie etwa die Perfluoroctansulfonate (PFOS) die Liste des «Dirty Dozen», jene zwölf besonders kritischen «langlebigen organischen Umweltschadstoffe», deren Produktion nach der Stockholmer Konvention weltweit verboten oder zumindest eingeschränkt ist. Forschende der Empa haben jetzt die Konzentration dieser Fluorchemikalien in Flüssen und Alpenseen der Schweiz gemessen. ter. Auch gibt es Folien und Schläuche aus diesem Material. Zwei Untergruppen der Perfluoralkylsäuren (PFAA), perfluorierte Alkylsulfonate (PFAS) und perfluorierte Carbonsäuren (PFCA) werden zur Imprägnierung von vielfältigen Oberflächen eingesetzt. Die Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) und die Perfluoroctansäure (PFOA) sind ihre wichtigsten Vertreter.

JOACHIM STUBENRAUCH

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n derselben Sekunde, als der kampferprobte Hecht zubiss, wusste er, dass er sterben würde. Denn seine Feinde hatten nachgerüstet und seine Vorsicht mit einer unsichtbaren Angelschnur genarrt: Perfluorcarbone (PFC) machen aus Angelschnüren Hochleistungs-Anglersilk, dessen Brechkraft der des Wassers entspricht, weshalb der Hecht keine Chance hatte. Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) stören unser Klima und zerstören das Ozon. Zwar nicht mehr ganz so nachhaltig wie die FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe), die sie inzwischen ersetzt haben, aber fast genauso ungebremst, denn sie sind so künstlich, dass alles Natürliche ihnen nur wenig anhaben kann. Ähnlich «unsterblich» sind auch jene FKW mit längeren Kohlenstoffketten, die, weil Kläranlagen sie unverdaut wieder ausspucken, sich in unseren Flüssen und Seen wiederfinden. Im Gegensatz zu ihren leichtgewichtigen Vettern, die uns als Treibgase und Kühlmittel dienen und die nach getaner Arbeit schliesslich in die Stratosphäre entweichen, wo sie ihre «unerwünschten Nebenwirkungen» voll zur Entfaltung bringen. Besonders begehrt sind die längerkettigen perfluorierten Kohlenwasserstoffe (mit 6 bis 13 Kohlenstoffatomen) dann, wenn sie zusätzlich eine Säureeinheit in der Kopfgruppe tragen. Denn das macht sie zu den widerstandsfähigsten Tensiden, die man kennt. Und Tenside lieben nun mal das Wasser – auch wenn es bei ihnen eine reine Kopfsache ist. Dass sie deshalb in Flüssen zu finden sind, weiss man schon lange. Was man noch nicht wusste, ist, woher genau sie kommen – aus unseren Haushalten, zum überwiegenden Teil. Das legt zumindest eine neue Forschungsarbeit nahe, die in der Schweiz durchgeführt wurde. Die gute Nachricht: Die Gefahr, dass bei diesen perfluorierten Tensiden Grenz-

Vom Endverbraucher in die Flüsse

Nora Spiess von der Empa auf dem Weg zur Probeentnahme. (Bild: Empa)

werte überschritten werden, ist von den Flüssen der Schweiz nicht zu erwarten. Noch nicht. Die schlechte Nachricht gleich hinterher: Solche Grenzwerte sind menschengemacht und damit künstlich. Die aliphatischen Schwänze der perfluorierten Tenside, dieser sogenannten Perfluoralkylsäuren (PFAA), sind nicht nur wasserabweisend, sondern zusätzlich auch Öl abweisend, was an den minimalen Van-derWaals-Kräften dieser «Teflon»-Schwänze liegt, an denen deshalb alles abperlt – eben auch Öl.

Perfluoriertes, wohin man greift

Das durfte die Industrie, trotz mancher Bedenken, die «in der Natur der Sache lagen», vor jetzt bald 50 Jahren einfach nicht links liegen lassen. Polytetrafluorethylen (PTFE, Teflon) kleidet seitdem Kochgeschirr aus, macht Oberflächen chemischer Apparaturen widerstandsfähiger, isoliert Kabel und Drähte und macht Dichtungen und O-Ringe dich-

Auf den Oberflächen atmungsaktiver Jacken, auf schmutz- und wasserabweisenden Papieren und in Feuerlöschschäumen sind sie. Genauso auf Teppichen, Lederwaren und auf Möbeloberflächen. Und treten seitdem vom Endverbraucher aus den Weg in unsere Gewässer an – und aus den Teflonoberflächen, denn diese Tenside dienen im Beschichtungsprozess als Emulgatoren und bleiben teilweise als Verunreinigung in den Teflonschichten zurück. Der andere Eintrittsweg dieser Chemikalien in die Umwelt ist der direkte über die Prozessemissionen aus Industriestandorten. Weil selbst in der Leber von Eisbären schon Chemikalien dieser Gruppe entdeckt wurden – was deshalb als besorgniserregend zu werten ist, weil der Verzehr eines arktischen Weltenbummlers mitsamt seiner atmungsaktiven Wäsche als Quelle ausgeschlossen werden konnte – wollten die Schweizer Forscher mit ihrer Arbeit herausfinden, wie genau sich diese PFAAs verbreiten und welcher Eintragsweg sich als Hauptquelle erweisen würde.

44 Messstellen bis hinauf in die Alpen

Vielleicht waren sie auch zusätzlich von den besorgten Äusserungen des Präsidenten des Bundesumweltamtes angestachelt, der kürzlich erst vom Nachweis dieser toxischen Chemikalien in menschlicher Muttermilch zu berichten hatte.


Auch an der Messstelle Nr. 44, einem versteckten Alpensee, an den sich nur selten ein Mensch verirrt – nicht einmal Skitouristen, die mit ihrem Skiwachs perfluorierte Bestandteile zurücklassen könnten –, konnte Nora Spiess von der Empa, eine Mitautorin der Studie, eine Probe entnehmen, in der später im Labor perfluorierte Alkylsäuren gefunden wurden. Das ist vielleicht das eigentlich erschreckende Resultat der gesamten Messreihen: Diese Chemikalien sind bereits überall. Und auch dort, wo sie der Mensch nicht selbst hinverfrachtet hat, landen sie offensichtlich – wie sie in der Arktis landen – als Luftfracht. Und man glaubt fast das zornige prometheussche Brüllen des Eisbären zu hören, dem, derweil ihm die perfluorierten Tenside die Leber zerhacken, die leichtgewichtigen Vettern dieser Tenside – langsam aber beharrlich – seine Welt wegschmelzen. ■

KONFEKTIONIERUNG I BAUGRUPPEN

PFAA auch im Alpensee

Statt überhaupt auf die ganze Substanzgruppe PFAA zu verzichten, wurde und wird der bewährte Weg, den Belzebub mit dem Teufel austreiben zu wollen, hier genauso konsequent beschritten wie im Bereich der Treibgase und Kühlmittel. Die Probleme mit den Austauschstoffen scheinen deshalb hier wie dort vorprogrammiert. Die Forscher der Empa ermittelten ihre Messergebnisse mithilfe der Gaschromatographie und einer anschliessenden Tandem-Massenspektrometie. Die Wasserproben mussten dafür vorher in einer Festphasenextraktion an einem schwachen Anionenaustauscher-Harz (WAX) aufkonzentriert werden. Das Fazit der Testreihen: Die PFAAs sind überall in der Schweiz nachweisbar. Während an verschiedenen Industriestandorten der Eintrag für eine der 14 untersuchten Chemikalien im Einzelfall durchaus höher

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Kein generelles Aus für PFAA

M E C H AT R O N I K

ausfallen konnte als an anderen Messstellen, ist die Hauptquelle des Eintrags jedoch eindeutig den Endverbrauchern zuzuordnen, weshalb die Messwerte mit der Anzahl der Menschen in den Einzugsgebieten der Probeentnahmestellen besonders gut korrelierten. Bis auf maximal 10 ng/l konnte die Konzentration einzelner Perfluorverbindungen klettern. Sie liegen damit weit weg von den Grenzwerten für Süsswasser-Ökosysteme, wie sie in den USA festgelegt wurden: 5,1 mg/l für PFOS und 2,9 mg/l für PFOA. Insgesamt also eine relative Entwarnung. Wobei die Frage bleibt, ob die Anwesenheit dieser als gesundheitsschädlich eingestuften Chemikalien in der Muttermilch und im Blut des Menschen wirklich hingenommen werden muss. Merkwürdig mutet auch an, dass sich offensichtlich auch Acesulfam in unseren Flüssen anreichert. Es wird von Forschen längst schon ganz selbstverständlich als «verlässlicher Marker» für das Wirken des Menschen in seiner Umwelt herangezogen. In der Empa-Studie wurde die Konzentration dieses künstlichen Süssstoffes von Müller und Gerecke dazu benutzt, die gute Korrelation der PFAA-Werte mit den Bevölkerungszahlen zu untermauern. Den Süssstoff fanden sie in Konzentrationen, die durchschnittlich dem Dreifachen der Konzentration der perfluorierten Tenside in den Schweizer Gewässern entspricht. Denn auch diese Chemikalie ist nur schwer abbaubar und wird beim Verzehr unverdaut wieder ausgeschieden.

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Claudia Müller und Andreas Gerecke von der Empa legten deshalb die 44 Probeentnahmestellen so fest, dass Flüsse und Seen mit Einzugsgebieten unterschiedlicher Grösse und unterschiedlicher Bevölkerungsdichte genauso erfasst wurden, wie auch verschiedene Hotspots – Messstellen bei Industriestandorten – an denen perfluorierte Alkylsäuren (PFAA) in der Produktion eingesetzt werden oder wurden. Bei Galvanisierungsanlagen zum Beispiel, in denen Metalloberflächen verchromt werden. Bei diesem elektrochemischen Prozess entstanden früher gesundheitsgefährdende Sprühnebel über den Tauchbecken, die mit kostspieligen Absauganlagen aus dem Arbeitsbereich entfernt werden mussten. Erst als man Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) der Elektrolytlösung zusetzte, verhinderte die Schaumbildung dieser selbst durch die aggressive Chromsäure nicht zerstörbaren Chemikalie die gefährlichen Sprühnebel. Dass die Empa-Forscher an diesen Hotspots eine besorgniserregende Konzentration dieser Schaumbildner im Abwasser jetzt nicht mehr feststellen konnten, liegt wohl daran, dass PFOS im Juli 2009 in die Liste der Stockholmer Konvention für langlebige organische Umweltschadstoffe (POP; persistent organic pollutants) aufgenommen wurde und dass die Industrie bereits einige Jahre zuvor freiwillig auf ihren Gebrauch weitgehend verzichtet hatte. Aussen vor bleibt allerdings bisher die ebenfalls schädliche perfluorierte Octansäure (PFOA).

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Pharma Forum 2012, 17. April in Muttenz U nter dem Titel «Trends und Visionen in der Pharma» zeigen verschiedene Referenten auf, in welche Richtung sich moderne Produktionsprozesse bewegen und wie weit Technologietrends diese abbilden oder bereits ermöglichen. Hohe Anforderungen an transparente Produktionsprozesse und Qualität unter grossem Kostendruck sind Herausforderungen, denen sich Pharmaproduzenten stellen müssen. Dazu werden völlig neue Produktionsverfahren erforscht und auch schon angewandt. Diese erfordern von der Automatisierungstechnologie eine immer präzisere Produktionssteuerung, Datenerfassung und Prozessverfolgung. Und die neuen Produk-

Die angeschlossene Ausstellung bietet Gelegenheit zur Fortsetzung der Fachgespräche.

tionsverfahren sollen rasch, günstig und mit qualitativ hochstehenden Systemen umgesetzt werden müssen. Das Pharma Forum, die etablierte Plattform

für diese aktuellen Themen und Trends in der Prozesstechnik, findet bereits zum fünften Mal statt. Die vier auditierten Siemens Solution Partner Industry Pharmaceuticals sind informiert über die Regularien der Pharmaindustrie und kennen sich in neuen Verfahrensentwicklungen, Automatisierungssystemen und Produktionsverfahren bestens aus. Sie sind für die Einbindung unterschiedlichster Prozesseinheiten zu einer durchgängigen Produktionsanlage verantwortlich und stellen die Kontinuität der Prozessdaten sicher. In ihren Referaten greifen sie genau diese Themen auf und zeigen anhand konkreter Beispiele praktische Lösungen auf. Mit einem visionären Ausblick auf die künftige Entwicklung der Pharmaproduktion wird der Hauptreferent für Aufmerksamkeit sorgen: Gert Moelgaard, Vice President Strategic Development, NNE Pharmaplan, Dänemark, zeigt in seinem Referat auf, wie der Markt die Branche zu einem Umdenken in der Produktion zwingt und welche neuen Verfahren notwendig sind. Herausforderungen der Zukunft werden beispielsweise die Umstellung vom Batch-Processing zu Continous-Processing sowie der Weg von der Laborumgebungs- zur Produktionsanlage sein.

Pharma Forum 2012, Dienstag, 17. April 2012, Hotel Mittenza, Muttenz, ab 13.00 Uhr

An der etablierten Plattform Pharma Forum informieren Referenten über Trends und Visionen.

Detaillierte Informationen zum Programm und Anmeldung unter: www.siemens.ch/automation/events

Kaffee eher gesund

Recycling der Ribosomen erklärt

Ergebnisse der EPIC-Deutschland-Studie (EPIC = European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition), an der mehr als 42 600 erwachsene Frauen und Männer teilnahmen, weisen darauf hin, dass Kaffee trinken nicht das Risiko für HerzKreislauf- und Krebserkrankungen erhöht, sondern sogar mit einem verminderten Risiko für Typ-2-Diabetes verbunden ist. Die Wissenschaftler vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) veröffentlichten ihre Studiendaten in der Fachzeitschrift American Journal of Clinical Nutrition. Personen, die täglich mehr als vier Tassen (über 600 ml) koffeinhaltigen Kaffee konsumierten, hatten im Vergleich zu Personen, die durchschnittlich weniger als eine Tasse tranken, ein um 23 Prozent verringertes Typ-2-Diabetes-Risiko. Ein ähnlicher Zusammenhang deutete sich auch für den Konsum von entkoffeiniertem Kaffee an. «Unsere Studienergebnisse decken sich mit den Resultaten aktueller prospektiver Studien aus den USA», sagt Erstautorin Anna Flögel. Wer Kaffee also gut vertrage und ihn gerne trinkt, sollte dies somit auch weiterhin tun, so die Epidemiologin. Andersherum sollten sich Menschen aber aufgrund der Ergebnisse nicht genötigt sehen, mit dem Kaffeetrinken zu beginnen. www.dife.de

Zum Alteisen gehören ausgediente Ribosomen nicht. Nach vollbrachter Arbeit, also der Synthese eines Proteins, werden diese grossen Molekülkomplexe aber auch recycelt: Ihre beiden Untereinheiten werden dabei getrennt und kommen erst wieder zusammen, wenn eine neue Syntheserunde ansteht. Ein Team um den Biochemiker Professor Roland Beckmann vom Genzentrum der Universität München hat nun das ribosomale Recycling genauer untersucht, um ein evolutionäres Erfolgsrezept zu entschlüsseln. Verantwortlich für das Recycling ist in höheren Organismen wie auch in den sogenannten «Urbakterien», den Archaen, dasselbe Enzym. Diese ATPase ABCE1 konnten die Forscher erstmals am Ribosom visualisieren und so ein Modell entwickeln, das erklärt, wie das Ende der Proteinsynthese, das Recycling der Ribosomen und letztlich auch eine erneute Syntheserunde gekoppelt sein könnte – dank einem über Milliarden Jahre konservierten Mechanismus. www.uni-muenchen.de


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KALENDER 26.–28. März 2012 REACh in der Umsetzung, Seinar, Frankfurt am Main

Seminarleiter: Dr. Andrea Mayer-Figge, Dr. Volker J. Soballa Veranstalter: Vereon AG, ChemAcademy, CH-8280 Kreuzlingen Telefon 071 677 87 00 Fax 071 677 87 01 www.chem-academy.com

16.–20. April 2012 11th World Filtration Congress & Exhibition, Graz Hosted by GÖCH – Austrian Chemical Society (www.goech.at) Organizing Secretariat: Filtech Exhibitions Germany Phone +49 (0)2132 93 5760 Fax +49 (0)2132 93 57 62 info@wfc11.at www.wfc11.at

17.–20. April 2012 Analytica 23. internationale Leitmesse für Analytik, Labortechnik und Biotechnologie Veranstalter: Messe München GmbH, Messegelände D-81823 München Telefon +49 (0)89 949 11488 Fax +49 (0)89 949 11489 info@analytica.de www.analytica.de

23.–27. April 2012 Hannover Messe, Hannover

Veranstalter: Deutsche Messe, Messegelände, D-30521 Hannover Telefon +49 511 89-0 Fax +49 511 89-32292 www.hannovermesse.de

7./8. Mai 2012 Jahrestagung Verband Chemiehandel VCH, Frankfurt

Veranstalter: Geschäftsstelle VCH Grosse Neugasse 6 D-50667 Köln Tel. +49 (0)221/258 11 33 (34) Fax +49 (0)221/258 24 96 www.vch-online.de

8.-9. Mai 2012 IR Spektroskopie: Einführung und Interpretation der Spektren, Dübendorf Referenten: Peter Stark, Dr. Hans-Ulrich Gremlich Veranstalter: Division Analytische

Chemie der SCG Eawag, Verena Schmid Überlandstrasse 133 CH-8600 Dübendorf Telefon+41 (0)58 765 52 00 Fax +41 (0)58 765 58 01 verena.schmid@eawag.ch www.scg.ch/dac

9./10. Mai 2012 Labotec Suisse, Fachmesse, Basel Veranstalter: EasyFairs Switzerland GmbH Utengasse 44 CH-4058 Basel Telefon 061 228 10 00 Fax 061 228 10 09 www.easyfairs.ch

10. Mai 2012 Grundlagen und Anwendungen in der NIR Spektroskopie, Flawil Referenten: Dr. Jochen Knecht, Eszter Trenka Veranstalter: Division Anaytische Chemie der SCG Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe oben)

14. Mai 2012 Kombinierte Interpretation von ein- und zweidimensionalen NMR-, IR- und Massenspektren, Dübendorf

Referent: Prof. Ernö Pretsch Veranstalter: Division Ana ytische Chemie der SCG Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe oben)

21.–23. Mai 2012 FECC Jahreskongress, Lissabon Veranstalter: European Association of Chemical Distributors (Fecc) Rue du Luxembourg 16B B-1000 Brussels Telefon +32 (0)2/679 02 60 Fax +32 (0)2/672 73 55 www.fecc.org

23./24. Mai 2012 Recycling Technologies Schweiz Fachmesse, Basel Veranstalter: EasyFairs Switzerland GmbH (Adresse siehe oben)

22.-23. Mai 2012 Grundlagen der Kapillarelektrophorese (CE), Basel

Referent: Dr. Roland Looser Veranstalter: Division Anaytische Chemie der SCG Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe oben)

23./24. Mai 2012 Schüttgut Schweiz Fachmesse, Basel

Veranstalter: EasyFairs Switzerland GmbH (Adresse siehe oben)

31. Mai – 1. Juni 2012 Qualitätsmanagement im Alltag Seminar über die Aufgaben eines Qualitätsmanagement Systembetreuers, Olten Veranstalter: QS Zürich AG Postfach 6335 CH-8050 Zürich Telefon 044 350 46 65 Fax 044 350 46 96 www.quality-service.ch

13./14. Juni 2012 Chemspec Europe, Barcelona

Event Partners: European Fine Chemicals Group (EFCG) Quartz Business Media Limited Quartz House 20 Clarendon Road Redhill Surrey, RH1 1QX Phone +44 (0) 1737 855 000 Fax +44 (0) 1737 855 034 www.chemspecevents.com

18.–22. Juni 2012 Achema 2012 30th World Exhibition Congress, Frankfurt

Veranstalter: DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.v. Ausstellungskongresse: Postfach 15 01 04 D-60061 Frankfurt am Main Telefon +49 (0)69 7564-0 achema@dechema.de www.achema.de

9.–11- Oktober 2012 CPhI Worldwide, Madrid

Organisation: UBM Life Maarssen, The Netherlands De Entrée 73, Toren A, P.O Box 12740 1100 AS Amsterdam Z-O www.ubmlive.com/

16./17. Oktober 2012 FVEE-Jahrestagung: Zusammenarbeit von Forschung und Wirtschaft für Erneuerbare und Energieeffizienz, Berlin

Veranstalter: FVEE – Forschungsverbund Erneuerbare Energien Kekuléstr. 5, D-12489 Berlin Telefon 030 8062-41337) fvee@helmholtz-berlin.de www.fvee.de

Möchten Sie im KALENDER auf eine Veranstaltung hinweisen? Einsendungen mit den nötigen Angaben an: ralf.mayer@azmedien.ch Weitere Termine finden Sie unter: www.chemieplus.ch/agenda

CHEMIE PLUS 3-2012

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impressum

Schweizer Fachzeitschrift der Chemieberufe Offizielles Organ des Schweizerischen Chemieund Pharmaberufe Verbandes SCV Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB ISSN 1019-1550 21. Jahrgang, 41. Jahrgang Labor Flash www.chemieplus.ch Druckauflage 14 000 Expl. Verkaufte Auflage 1 772 Expl. Zielversand 10 092 Expl. Ausgezeichnet mit dem Zertifikat «Schweizer Qualitätszeitschrift QFZ» des Verbandes Schweizer Presse Kontakt Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch Herausgeberin AZ Fachverlage AG Neumattstrasse 1, CH-5001 Aarau Telefon +41 (0)58 200 56 50 Telefax +41 (0)58 200 56 51 Geschäftsführer Dietrich Berg Leiterin Zeitschriften Ratna Irzan Redaktion Chemie plus, Neumattstrasse 1, Postfach CH-5001 Aarau, Telefon +41 (0)58 200 56 88 Telefax +41 (0)58 200 56 61 Chefredaktor Ralf Mayer, Telefon +41 (0)58 200 56 88 ralf.mayer@azmedien.ch Redaktion SCV, FLB Patrick Merkofer (SCV), Charlotte Rothenbühler (FLB) Ständige Mitarbeiter Dr. Claudia Borchard-Tuch, Adalbert Budzinski, Dr. Christian W. Ehrensberger, Dr. Rolf und Gabriele Froböse, Edgar Gärtner, Raphael Hegglin, Annette von Kiekebusch-Gück, Anke Müller, Dr. Beate Peiseler-Sutter, Joachim Stubenrauch Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Textund Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Firmenberichte sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nicht gestattet. Leiter Werbemarkt Jürg Rykart, Telefon +41 (0)58 200 56 04 Anzeigen Thomas Kolbeck, Telefon +41 (0)58 200 56 31 Telefax +41 (0)58 200 56 61 Anzeigentarif unter www.chemieplus.ch Anzeigen-Administration Nicole Flückiger, Telefon +41 (0)58 200 56 16 Leiter Lesermarkt/Online Valentin Kälin Aboverwaltung abo@chemieplus.ch, Telefon +41 (0)58 200 56 93 Preise Abonnement Inland CHF 98.– Abonnement Ausland EUR 69.– Einzelpreis CHF 12.–/EUR 9.– Studenten/Lehrlinge CHF 49.– Erscheint 10x jährlich Layout Tony Zürcher Druck Vogt-Schild Druck AG, CH4552 Derendingen Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner CEO: Christoph Bauer www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: AZ Anzeiger AG, AZ Fachverlage AG, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Vertriebs AG, AZ Zeitungen AG, Basellandschaftliche Zeitung AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Solothurner Zeitung AG, Radio 32 AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-Schild Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG


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CHEMIE PLUS 3-2012

bezugsquellen

ANALYTIK, CHEMISCH

BMG Engineering AG, Effizienz- und Risikoengineering Ifangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 92 8952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 22 bmg@bmgeng.ch www.bmgeng.ch

BMG Engineering AG, Effizienz- und Risikoengineering Ifangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 92 8952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 22 bmg@bmgeng.ch www.bmgeng.ch

BEZUGSQUELLENREGISTER

ABBAUTEST, BIOLOGISCH

APPARATEBAU/DR UCKBEHÄLTER

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

ASEPTISCHE VENTILE

ABFÜLLTECHNIK ANLAGENBAU

Feige Filling GmbH, Innovative Lösungen für die Abfüllung flüssiger und pastöser Produkte Tel. +49 4531 8909-0 www.feige.com JAG Jakob AG, Prozesstechnik Industriestrasse 20 Tel.+41 32 374 30 30 2555 Brügg www.jag.ch

ABGASREINIGUNG

EISENMANN Anlagenbau GmbH & Co. KG Tübinger Str. 81, Tel. +49 7031 78-0 www.eisenmann.com D-71032 Böblingen info@eisenmann.com BWB Engineering AG Anlagen- und Rohrleitungsbau I Gastechnik I MSRE/Planung Sternenfeldstrasse 8 4127 Birsfelden Tel. +41 61 326 37 37 www.bwb-eng.com

ABWASSERAUFBEREITUNG

ENVIRO FALK AG Twirrenstrasse 6 8733 Eschenbach SG office@envirofalk.ch

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Tel. +41 55 286 18 18 Fax +41 55 286 18 00 www.envirofalk.ch

ABWASSER-REINIGUNGSANLAGEN

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

ATOM ABSORPTIONS SPEKTROMETRIE (AAS)

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

AUFTRAGSANALYSEN

ANLAGEN- UND APPARATEBAU AQura GmbH Rodenbacher Chaussee 4 D-63457 Hanau info@aqura.de Anlagenbau AG Industrie Neuhof 30 3422 Kirchberg info@anlagenbau.ch

Tel. +41 34 447 70 00 Fax +41 34 447 70 07 www.anlagenbau.ch

EISENMANN Anlagenbau GmbH & Co. KG Tübinger Str. 81, Tel. +49 7031 78-0 www.eisenmann.com D-71032 Böblingen info@eisenmann.com

ANLAGENKENNZEICHNUNG

Tel. +49-6181-59-4282 Fax +49-6181-59-3554 www.aqura.de

AUFTRAGSSYNTHESEN Organica Feinchemie GmbH Wolfen Kundensynthesen Gefahrgeneigte Reaktionen, Hochdruckrekationen,Labor – Pilot – Tonnen, GMP FDA geprüft www.organica.de D-06766 Bitterfeld-Wolfen Tel. +49 3494 636 215

BEHÄLTER UND ROHRE, GLASFASER

AKTIVKOHLE

Schneider Umwelttechnik AG 8472 Winterthur Seuzach info@sut.ch

Tel. +41 52 235 24 24 www.sut.ch

CSF Wunderle GmbH Ebnatstrasse 127 CH-8200 Schaffhausen info@csfwunderle.com

Tel. +41 52 643 46 65 Fax +41 52 643 46 87 www.csfwunderle.com

ROTAVER Emmentalerstrasse 100 3432 Lützelflüh info@rotaver.ch

Tel. +41 34 460 62 62 Fax +41 34 460 62 63 www.rotaver.ch

BERATUNG REACH

ALLGEMEINE LABORARTIKEL

ANTRIEBSTECHNIK

HUBER. committed to science

Huber & Co. AG Kägenstrasse 14 4153 Reinach info@huberlab.ch

Tel. +41 61 717 99 77 Fax +41 61 711 93 42 www.huberlab.ch

ELEKTRO MOTOREN WERK BRIENZ AG Mattenweg 1, info@emwb.ch Tel. +41 33 951 31 31 3855 Brienz, www.emwb.ch Fax +41 33 951 34 55

BMG Engineering AG, Effizienz- und Risikoengineering Ifangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 92 8952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 22 bmg@bmgeng.ch www.bmgeng.ch


bezugsquellen

BERATUNG, TECHNISCHE

BRANDSCHUTZ

CHEMIE PLUS 3-2012

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CHROMATOGRAPHIE-SYSTEME

INCOM Explosionsschutz AG Rötzmattweg 105, www.incom-ag.ch Tel. +41 62 207 10 10 4600 Olten, email@incom-ag.ch Fax +41 62 207 10 11 Chemgineering Technology AG Güterstrasse 107 CH-4133 Pratteln 1 Tel. +41 61 467 54 54 www.chemgineering.com

JAG Jakob AG, Prozesstechnik Industriestrasse 20 Tel.+41 32 374 30 30 2555 Brügg www.jag.ch

BR UTSCHRÄNKE/CO 2 -BR UTSCHRÄNKE

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12 8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99 Tél. F 044 454 12 22 info.labequipment.ch@thermofisher.com www.thermo.com

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

DAMPFARMATUREN

BERSTSCHEIBEN CHEMIE- UND BIOSENSOREN

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

TECHEMA AG 4105 Biel-Benken info@techema.ch

Tel. +41 61 381 45 09 www.techema.ch

BTC Speciality Chemical Distribution SAS Klybeckstrasse 141 Tel. +41 44 781 94 14 / 94 17 4057 Basel Fax +41 44 781 94 12 e-solutions.fr@btc-europe.com www.btc-fr.com

C-Cit AG, Center for Chemical Information Technology Einsiedlerstrasse 29 Tel. +41 43 477 85 55 8820 Wädenswil Fax +41 43 477 85 57 info@c-cit.ch www.c-cit.ch

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und Armaturen Gustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 00 8702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch

BERSTSICHER UNGEN DETONATIONS-SICHER UNGEN

CHEMIEPUMPEN

Schaer Hitech Hermannstrasse 7 Tel. +41 (0)52 212 01 15 info@schaer-hitech.ch

Verfahrenstechnik

STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 berstscheiben@striko.de www.striko.de

TECHEMA AG 4105 Biel-Benken info@techema.ch

Tel. +41 61 381 45 09 www.techema.ch

Sterling Fluid Systems (Schweiz) AG Schweizerbildstrasse 25 Tel. 052 644 06 66 8207 Schaffhausen Fax 052 644 06 16 www.sterling.ch info@sterling.ch

CHROMATOGRAPHIE

CH-8400 Winterthur Fax +41 (0)52 212 15 78 www.schaer-hitech.ch

DOSIERANLAGEN

K-Tron (Schweiz) GmbH Lenzhardweg 43/45 Tel. +41 62 885 71 71 5702 Niederlenz, Fax +41 62 885 71 80, www.ktron.com

BIG-BAG-BEFÜLL- UND ENTLEERSTATIONEN

VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch

Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Schenck Process GmbH Pallaswiesenstrasse 100 Tel. +49 61 51-15 31 11 19 D-64293 Darmstadt Fax +49 61 51-15 31 20 72 Light@schenckprocess.com www.schenckprocess.com

CHROMATOGRAPHIE-SÄULEN

BIOTECHNOLOGIE

HUBER. committed to science

Huber & Co. AG Kägenstrasse 14 4153 Reinach info@huberlab.ch

Tel. +41 61 717 99 77 Fax +41 61 711 93 42 www.huberlab.ch

SEBIO GmbH Geissbrunnenweg 14 4452 Itingen info@sebio.ch

DOSIERGERÄTE

DOSIERPUMPEN Tel. +41 61 971 83 44 Fax +41 61 971 83 45 www.sebio.ch

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch


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CHEMIE PLUS 3-2012

DOSIERPUMPEN

DÜSEN

ProMinent, Dosiertechnik AG Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11 8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73 info@prominent.ch www.prominent.ch

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

bezugsquellen

Düsen-Schlick GmbH, Allerfeinste Düsentechnologie Hutstrasse 4 Tel. +49 9565/9481-0 D-96253 Untersiemau/Coburg Fax +49 9565/2870 info@duesen-schlick.de www.duesen-schlick.de

Tel. 056 493 38 83 Fax 056 493 42 10 www.parkem.ch/atex

FARBMESSUNG (FLÜSSIGKEITEN) Tel. +41 31 838 40 00 www.rototec.ch SSCO Spraying Systems AG Eichenstrasse 6, 8808 Pfäffikon Tel. +41 55 410 10 60 Fax +41 55 410 39 30, info.ch@spray.com www.ssco.ch

TECHEMA AG 4105 Biel-Benken info@techema.ch

Parkem AG MotionControl Täfernstrasse 37 5405 Baden-Dättwil info@parkem.ch

Tel. +41 61 381 45 09 www.techema.ch

Sigrist-Photometer AG 6373 Ennetbürgen info@photometer.com

Tel. +41 41 624 54 54 www.photometer.com

Tintometer AG Hauptstrasse 2 5212 Hausen/AG info@tintometer.ch

Tel. +41 56 442 28 29 Fax +41 56 442 41 21 www.tintometer.ch

ELEKTROTECHNISCHE UND OPTISCHE SENSOREN FESTPHASENEXTRAKTION Hamilton Bonaduz AG Via Crusch 8 7402 Bonaduz sensors@hamilton.ch

DOSIERTECHNIK

Alltech Dosieranlagen GmbH Abwasserreinigungsanlagen für die Industrie Rudolf-Diesel-Str. 2 www.alltech-dosieranlagen.de D-76356 Weingarten info@alltech-dosieranlagen.de Tel. +49-7244-70260 Fax +49-7244-702650

Tel. +41 81 660 60 60 Fax +41 81 660 60 70 www.hamiltoncompany.com

EXPLOSIONSSCHUTZ

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

FIBEROPTIK-SCHAUGLASLEUCHTEN INCOM Explosionsschutz AG Rötzmattweg 105 Tel. +41 62 207 10 10 email@incom-ag.com

DREHKOLBENPUMPEN ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

4600 Olten Fax +41 62 207 10 11 www.incom-ag.com

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse19 blt@maxmuellerag.com

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

FILTER 3M (Schweiz) AG, 3M Purification/Ligacon 8317 Tagelswangen Tel. +41 52 354 20 00 info@ligacon.ch www.3m-filtration.ch

DR UCKLUFT-MEMBRANPUMPEN ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

DR UCKREDUZIERVENTILE

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

R. STAHL Schweiz AG Explosionsschutz Brüelstrasse 26 4312 Magden info@stahl-schweiz.ch

Tel. +41 61 855 40 60 Fax +41 61 855 40 80 www.stahl-schweiz.ch

SF-Filter AG 8184 Bachenbülach www.sf-filter.com

Tel. +41 44 864 10 68 Fax +41 44 864 14 58

EX-GESCHÜTZTE INDUSTRIESAUGER

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch

Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch

Sefil tec Separation- und Filtertechnik Engineering Langmattstrasse 10 Tel. +41 43 411 44 77 8182 Hochfelden Fax +41 43 411 44 78 info@sefiltec.com www.sefiltec.com

FILTERHILFSMITTEL EXPLOSIONSSCHUTZ, EX-GERÄTE (ATEX)

DURCHFLUSSMESSER Krohne AG Mess- und Regeltechnik info@krohne.ch

Tel. +41 61 638 30 30 www.krohne.com

BARTEC Engineering + Services AG Hinterbergstrasse 28 Tel. +41 41 747 27 27 6330 Cham Fax +41 41 747 27 28 info@bartec.ch www.bartec.ch

Schneider Umwelttechnik AG 8472 Winterthur Seuzach info@sut.ch

Tel. +41 52 235 24 24 www.sut.ch


bezugsquellen

FILTERMEDIEN

FT-IR

SEFAR AG 9410 Heiden www.sefar.com

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 71 898 57 00

FILTERPAPIERE

SEBIO GmbH Geissbrunnenweg 14 4452 Itingen info@sebio.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com Krohne AG Mess- und Regeltechnik info@krohne.ch

Tel. +41 61 638 30 30 www.krohne.com

FILTERTECHNIK

Filter Spares Service by INFOLABEL AG Grossrietstrasse 7 info@filterspares.ch 8606 Nänikon www.filterspares.ch

GABELSTAPLER EX-GESCHÜTZT

Stapler. Lösungen. Für Sie.

HKS Fördertechnik AG Gabelstapler Tel. +41 52 305 47 47

FILTRATIONSSYSTEME

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

Carbagas AG Hofgut 3073 Gümligen info@carbagas.ch

FLAMMENSPERREN

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

CONTREC AG Riedstrasse 6 8953 Dietikon info@contrec.ch

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

Tel. 056 266 40 80 Fax 056 266 40 81 www.huber-lengnau.ch

HOCHDR UCKTECHNIK Tel. +41 31 950 50 50 Fax +41 31 950 50 51 www.carbagas.ch

Tel. +41 62 886 41 41 Fax +41 62 886 41 00 www.messer.ch

GASMESS- UND WARNGERÄTE André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

GCMS

HUBER Kunststoffwerk AG Gewerbestr. 3, Postfach 16 5426 Lengnau info@huber-lengnau.ch

GASGEMISCHE, SPEZIALGASE

Messer Schweiz AG Seonerstrasse 75 5600 Lenzburg info@messer.ch

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Explosionsgeschützt www.hks-hyster.ch

Tel. +41 44 921 21 21 www.drm.ch

FLANSCHE NACH DIN, EN UND ANSI

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

GFK-ROHRE UND BEHÄLTER

GASE/GASVERSORGUNG DrM, Dr. Müller AG Fundabac®-Filter 8708 Männedorf

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GC-MS/GASCHROMATOGRAPHIE

FÜLLSTAND

Tel. +41 61 971 83 44 Fax +41 61 971 83 45 www.sebio.ch

CHEMIE PLUS 3-2012

Tel. +41 44 746 32 20 Fax +41 44 746 32 29 www.contrec.ch

OLAER (SCHWEIZ) AG Bonnstrasse 3 Tel. +41 26 492 70 00 3186 Düdingen Fax +41 26 492 70 70 info@olaer.ch www.olaer.ch Engineering, Verkauf und Service von Produkten und Systemen für das Speichern, Kühlen und Filtrieren von Flüssigkeiten und Gasen

HOCHDR UCKPUMPEN ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

HPLC- & UHPLC-ANLAGEN

GASVERBRENNUNGSANLAGEN (FACKELN) Schaer Hitech Hermannstrasse 7 Tel. +41 (0)52 212 01 15 info@schaer-hitech.ch

CH-8400 Winterthur Fax +41 (0)52 212 15 78 www.schaer-hitech.ch

Schaer Hitech Hermannstrasse 7 Tel. +41 (0)52 212 01 15 info@schaer-hitech.ch

CH-8400 Winterthur Fax +41 (0)52 212 15 78 www.schaer-hitech.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch


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CHEMIE PLUS 3-2012

HPLC-ANLAGEN- UND ZUBEHÖR KNAUER Hegauer Weg 38 D-14163 Berlin CH: flowspek AG, 4057 Basel

bezugsquellen

KONDENSABLEITER

Tel. +49 30 809 7270 www.knauer.net Tel. +41 61 695 9696

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

KORRSIONS-/EROSIONS-/DIFFUSIONSPR ÜFGERÄTE

HPLC

Rudolf Wechsler Gartenstrasse 5 4127 Birsfelden BL SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

LABORGLAS/PRÄZISIONS- UND STANDARDGLASROHRE

Tel. +41 61 461 07 77 www.glastechnikrahm.ch

SCHOTT Schweiz AG St.-Josefen-Strasse 20 9001 St.Gallen info.schweiz@schott.com

Tel. +41 71 274 42 14 Fax +41 71 274 42 43 www.schott.com/schweiz

Tel. +41 61 312 09 49 Fax +41 61 312 09 34

LC/MS Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

KUNSTSTOFFAPPARATEBAU SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

INFRAROT-SPEKTROMETER

Bruker Optics GmbH 8117 Fällanden ZH optics@bruker.ch

Glastechnik Rahm 4132 Muttenz info@glastechnikrahm.ch

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

LEBENSMITTELSCHMIERSTOFFE

Tel. 044 825 95 39 www.brukeroptics.com

KUNSTSTOFFARTIKEL

HUBER.

INFRAROT-STRAHLER Abecon AG Friesenbergstrasse 108 8055 Zürich info@abecon.ch

committed to science

Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.ch

INSTR UMENTELLE ANALYTIK SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

IONENAUSTAUSCHER

Schneider Umwelttechnik AG 8472 Winterthur Seuzach info@sut.ch

BRUNOX AG High-Tec Allrounder für die Lebensmittelindustrie, NSF H1 Tunnelstrasse 6 Tel. +41 55 285 80 80 8732 Neuhaus/SG Fax +41 55 285 80 81

Huber & Co. AG Kägenstrasse 14 4153 Reinach info@huberlab.ch

Tel. +41 61 717 99 77 Fax +41 61 711 93 42 www.huberlab.ch

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

KYROTECHNIK

Carbagas AG Hofgut 3073 Gümligen info@carbagas.ch

Tel. +41 31 950 50 50 Fax +41 31 950 50 51 www.carbagas.ch

Hügli-Labortec AG Laboreinrichtungen + Labormesstechnik Hauptstrasse 2 Tel. +41 71 311 27 41 9030 Abtwil/SG Fax +41 71 311 41 13 info@hugli-labortec.ch www.hugli-labortec.ch

LABORGERÄTE

Tel. +41 44 871 63 63 Fax +41 44 871 63 90 www.kaeser.com

Tel. +41 61 722 04 00 www.qs-engineering.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

HUBER.

MATERIALANALYSE

Huber & Co. AG Kägenstrasse 14 4153 Reinach info@huberlab.ch

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

committed to science

Kaeser Kompressoren AG Grossäckerstrasse 15 8105 Regensdorf info.swiss@kaeser.com

QS Engineering AG 4106 Therwil info@qs-engineering.ch

MASSENSPEKTROMETER

KOMPRESSOREN 100% ÖLFREI Atlas Copco (Schweiz) AG Büetigenstr. 80 Tel. +41 32 374 14 02 2557 Studen Fax +41 32 374 12 97 kompressoren@ch.atlascopco.com www.atlascopco.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

MANAGEMENTBERATUNG

LABORBAU/-EINRICHTUNGEN Tel. +41 52 235 24 24 www.sut.ch

MAGNETPUMPEN

Tel. +41 61 717 99 77 Fax +41 61 711 93 42 www.huberlab.ch


bezugsquellen

MATERIALPR ÜFMASCHINEN

Tintometer AG Hauptstrasse 2 5212 Hausen/AG info@tintometer.ch

TesT KG Bösch 63, Fax +41 41 785 60 15 Tel. +41 41 785 60 10 6331 Hünenberg, test@test-ag.ch www.test-ag.ch

Tel. +41 56 442 28 29 Fax +41 56 442 41 21 www.tintometer.ch

PIPETTEN Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12 8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99 Tél. F 044 454 12 22 info.labequipment.ch@thermofisher.com www.thermo.com

MESS- UND REGELTECHNIK

ProMinent, Dosiertechnik AG Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11 8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73 info@prominent.ch www.prominent.ch

MIKROTITERPLATTEN-INSTR UMENTE Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12 8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99 Tél. F 044 454 12 22 info.labequipment.ch@thermofisher.com www.thermo.com

PLATINARTIKEL Johnson Matthey & Brandenberger AG Glattalstrasse 18 Tel. +41 44 307 19 50 8052 Zürich Fax +41 44 307 19 20 info@matthey.com www.johnson-matthey.ch

CHEMIE PLUS 3-2012

PR ÜFSYSTEME SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

PUMPEN ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

Tel. +41 31 83840 00 www.rototec.ch

schubag AG Pumpen, Systeme, Service, Diagnostik Frauenfelderstrasse 47 b Tel. +41 52 762 22 21 8266 Steckborn www.schubag.ch

TECHEMA AG 4105 Biel-Benken info@techema.ch

POLARIMETER

69

Tel. +41 61 381 45 09 www.techema.ch

NMR

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

PUTZTEXTILIEN Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

PROBEN-AUFBEWAHR UNG

Delta Zofingen AG Untere Brühlstrass 10 4800 Zofingen info@delta-zofingen.ch

Tel. +41 62 746 04 04 Fax +41 62 746 04 09 www.delta-zofingen.ch

OE-SPEKTROMETER SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

ÖKOTOXIKOLOGIE

PYROLYSE Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12 8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99 Tél. F 044 454 12 22 info.labequipment.ch@thermofisher.com www.thermo.com

Schaer Hitech Hermannstrasse 7 Tel. +41 (0)52 212 01 15 info@schaer-hitech.ch

CH-8400 Winterthur Fax +41 (0)52 212 15 78 www.schaer-hitech.ch

PROZESS-ANALYTIK BMG Engineering AG, Effizienz- und Risikoengineering Ifangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 92 8952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 22 bmg@bmgeng.ch www.bmgeng.ch

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

QUALIFIZIER UNG/VALIDIER UNG QS Engineering AG 4106 Therwil info@qs-engineering.ch

Tel. +41 61 722 04 00 www.qs-engineering.ch

OSMOMETER KNAUER Hegauer Weg 38 D-14163 Berlin CH: flowspek AG, 4057 Basel

Tel. +49 30 809 7270 www.knauer.net Tel. +41 61 695 9696

REINRAUMTECHNIK PROZESSAUTOMATION

PHOTOMETER Sigrist-Photometer AG 6373 Ennetbürgen info@photometer.com

Tel. +41 41 624 54 54 www.photometer.com

JAG Jakob AG, Prozesstechnik Industriestrasse 20 Tel.+41 32 374 30 30 2555 Brügg www.jag.ch

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12 8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99 Tél. F 044 454 12 22 info.labequipment.ch@thermofisher.com www.thermo.com


70

CHEMIE PLUS 3-2012

REINSTWASSER

bezugsquellen

SCHAUGLASARMATUREN UND -LEUCHTEN

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12 8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99 Tél. F 044 454 12 22 info.labequipment.ch@thermofisher.com www.thermo.com

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

SFC/SFE

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

SICHERHEITSVENTILE SCHEIBENWISCHER FÜR SCHAUGLÄSER

ROHRLEITUNGSBAU

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse19 blt@maxmuellerag.com

BWB Engineering AG Anlagen- und Rohrleitungsbau I Gastechnik I MSRE/Planung Sternenfeldstrasse 8 4127 Birsfelden Tel. +41 61 326 37 37 www.bwb-eng.com

ROHSTOFFE

Bayer (Schweiz) AG, MaterialScience Grubenstrasse 6 Tel. +41 44 465 81 11 8045 Zürich Fax +41 44 462 07 54 bms@bayer.ch www.bayer.ch

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

SCHLAUCHQUETSCHPUMPEN ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

Tel. +41 31 83840 00 www.rototec.ch

S SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und Armaturen Gustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 00 8702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch

SIEBMASCHINEN

SELBSTANSAUGENDE ZENTRIFUGALP. R ÜHREN, R ÜTTELN, SCHÜTTELN, ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

SIEBANLAGEN/SIEBMASCHINEN

GKM Siebtechnik GmbH Felix Wankel Str. 11 D-74915 Waibstadt www.gkm-net.de

Tel. +49-7263-40972-0 Fax +49-7263-40972-29 info@gkm-net.de

SOFTWARE

SAUGFÖRDERGERÄTE/VAKUUMFÖRDERGERÄTE

VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch

VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch

Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch

Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch

Shiftconnector – interaktives Schichtbuch eschbachIT GmbH Tel. +49 (0)77 61 5 59 59-0 www.shiftconnector.com info@eschbachit.com

SPEKTROPHOTOMETER

SCHÜTTGUT SCHAUGLASARMATUREN Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse19 blt@maxmuellerag.com

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

SCHAUGLASLEUCHTEN Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse19 blt@maxmuellerag.com

JAG Jakob AG, Prozesstechnik Industriestrasse 20 Tel.+41 32 374 30 30 2555 Brügg www.jag.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

SELBSTKLEBE-ETIKETTEN Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

Kern-Etiketten AG Grubenstrasse 4 8902 Urdorf info@kernetiketten.ch

Tel. +41 43 455 60 30 Fax +41 43 455 60 33 www.kernetiketten.ch


bezugsquellen

Tintometer AG Hauptstrasse 2 5212 Hausen/AG info@tintometer.ch

Tel. +41 56 442 28 29 Fax +41 56 442 41 21 www.tintometer.ch

STATISCHE MISCHER

Sigrist-Photometer AG 6373 Ennetbürgen info@photometer.com

Tel. +41 41 624 54 54 www.photometer.com

Tintometer AG Hauptstrasse 2 5212 Hausen/AG info@tintometer.ch

Tel. +41 56 442 28 29 Fax +41 56 442 41 21 www.tintometer.ch

UMWELTANALYTIK

Verfahrenstechnik

STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 mischer@striko.de www.striko.de

STELLVENTILE

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

UV-STRAHLER UND KLEBSTOFFE

SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und Armaturen Gustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 00 8702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch

STERILVERBINDUNGSTECHNIK ARTA Armaturen- und Tankgerätebau GmbH & Co. KG Postfach 1248 Tel. +49 6432 914740 D-65571 Diez/Lahn Fax +49 6432 914712 info@arta-gmbh.de www.arta-gmbh.de

TIEFKÜHLSCHRÄNKE UND -TR UHEN Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12 8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99 Tél. F 044 454 12 22 info.labequipment.ch@thermofisher.com www.thermo.com

TRENNSCHICHTMESSGERÄTE aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

Abecon AG Friesenbergstrasse 108 8055 Zürich info@abecon.ch

Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.ch

VAKUUMPUMPEN MLT AG Labortechnik Im Obstgarten 10 8602 Wangen info@mlt.ch

Tel. +41 44 822 31 71 Fax +41 44 822 31 72 www.mlt.chverpackungen

TR ÜBUNGSMESSUNG aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

WÄRMEKAMMERN

Will & Hahnenstein GmbH Talbahnstrasse D-57562 Herdorf info@will-hahnenstein.de

Tel. +49 (0)2744 9317 00 Fax +49 (0)2744 9317 17 www.will-hahnenstein.de

WASSERANALYTIK CONTREC AG Riedstrasse 6 8953 Dietikon info@contrec.ch

Tel. +41 44 746 32 20 Fax +41 44 746 32 29 www.contrec.ch

Tintometer AG Hauptstrasse 2 5212 Hausen/AG info@tintometer.ch

Tel. +41 56 442 28 29 Fax +41 56 442 41 21 www.tintometer.ch

WATERJET AG Mittelstrasse 8, info@waterjet.ch Tel. +41 62 919 42 82 4912 Aarwangen Fax +41 62 919 42 83

ZELL- UND GEWEBEKULTUR-ARTIKEL

Sterling Fluid Systems (Schweiz) AG Schweizerbildstrasse 25 Tel. 052 644 06 66 8207 Schaffhausen Fax 052 644 06 16 www.sterling.ch info@sterling.ch

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12 8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99 Tél. F 044 454 12 22 info.labequipment.ch@thermofisher.com www.thermo.com

HUBER.

VAKUUMREGLER MLT AG Labortechnik Im Obstgarten 10 8602 Wangen info@mlt.ch

committed to science

Tel. +41 44 822 31 71 Fax +41 44 822 31 72 www.mlt.chverpackungen

Huber & Co. AG Kägenstrasse 14 4153 Reinach info@huberlab.ch

Tel. +41 61 717 99 77 Fax +41 61 711 93 42 www.huberlab.ch

VENTILATOREN Abecon AG Friesenbergstrasse 108 8055 Zürich info@abecon.ch

Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.ch

VERBRAUCHSMATERIAL

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

71

WASSERSTRAHLTECHNIK

TOC

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

CHEMIE PLUS 3-2012

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12 8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99 Tél. F 044 454 12 22 info.labequipment.ch@thermofisher.com www.thermo.com

ZENTRIFUGEN Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12 8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99 Tél. F 044 454 12 22 info.labequipment.ch@thermofisher.com www.thermo.com

ZAHNRADPUMPEN ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

VOLL-LEERMELDER aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

ZERTIFIZIER UNG QS Zürich AG 8050 Zürich info@quality-service.ch

Tel. +41 44 350 46 65 www.quality-service.ch


CHEMIE PLUS 3-2012

schlusspunkt

Redaktionell erwähnte Firmen

CARTOON

72

«Messestand auf- und abbauen? Nicht mit mir. Heute abend lass ich die Klappe runter – und schon bin ich unterwegs zur Labotec in Basel!» Zeichnung: Klavinius

Inserate/Produkteinfos/Firmenberichte A Adolf Kühner AG 24 Almatechnik AG 15 Analytik Jena AG 9 André Ramseyer AG 6, 44 Angenstein AG 8 Anton Paar Switzerland AG 19, 43 B Bibus AG Brechbühler AG Bruker Optics GmbH

44, 61 US 2, 17 45

C Carl Roth GmbH & Co. KG Comsol Multiphysics GmbH CSF Wunderle GmbH Currenta GmbH & Co. OHG

14 20 20 38

E EasyFairs Switzerland GmbH Endress + Hauser Metso AG F Faust Laborbedarf AG

G Glas Keller Basel AG

27, 42 11, 45

1, 29

41

H H.Möller GmbH 12 Horiba Jobin Yvon GmbH 44 Huber & Co. AG 35, 44

K Keller AG Kohler Hans AG KNF Neuberger AG Krohne AG

US 4 41, 59 45 43

M Mavikom - Ludger Seesing

26

P Peter Huber 55 Portmann Instruments AG 13 ProMinent Dosiertechnik AG 35 PSS Polymer Standards Service GmbH 2, 43

S Semadeni AG Shimadzu Schweiz GmbH

57 23

Siemens Schweiz AG Socorex Isba S. A. U UFAG Laboratorien AG

7 45

US 1, 3

V Vacuubrand GmbH + Co KG 59 Vaudaux-Eppendorf AG 31 VEGA Messtechnik AG 37 Verband Schweizer Medien US 3 W Watson-Marlow Ltd, Falmouth 5 Z Zimmerli Messtechnik AG 10, 13, 43

A Agilent Akzo Nobel Analytik Jena Andreas Hettich Ashland-Hercules Azelis B BASF Bayer Bernd Kraft Bio Amber Bodo Möller Chemie Biotek Bruker C Carl Zeiss Clariant D Dec Group DKSH Dow Chemicals DSM Du Pont E Ebrabiotech Elga Endress + Hauser Eppendorf Ernst & Young Evonik G GE Healthcare Gilson H Harting Hirschmann Hohenloher HT-CON K KMG Chemicals Krohne AG L Lanxess Lonza M Merck Inc. Merck KGaA Metrohm AG Mettler-Toledo GmbH N Netzsch Nikon O Oerliko Mechatronics P Pfizer Q Q-Lab R Retsch S Sanofi Shimadzu Europa GmbH Siemens SGE Sotax U UFAG W Waldner Waters Z ZHAW Wädenswil

24 6 13, 24 24 6 14 6, 9, 10 6, 10, 12 24 9 13 24 24 24 7, 12 12 13 6 9 6 9 24 33 24 12 6 24 24 12 24 24 24 10 34 9, 14 14 12 14 28 24, 28 24 18 13 9 24 24 10 24 14, 62 24 13 21 24 24, 26 17


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KELLER

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