1/2-2012 Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und Biotechnologie Offizielles Organ des Schweizerischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes SCV Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB
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4 Thema des Monats: Pharmaindustrie im Wandel 24 Verfahrenstechnik: Eiskalt temperiert – Kältetechnik-Trends 36 MSR: Mit Profibus auf sicherem Gleis
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Will ich wirklich wissen, wie ich genetisch «gepolt» bin?
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Menschen von einem hochkomplexen, bisher wenig durchschauten Zusammenspiel interner und externer Einflüsse bestimmt wird. Prosaisch ausgedrückt: Man kann heute das Genom «lesen», was es bedeutet – darüber weiss man aber noch fast nichts. Berechtigte Skepsis sollte indes nicht den Blick auf die Potenziale einer neuen Technologie verstellen. Per «Gen-Check» lassen sich z. B. seltene Erbkrankheiten diagnostizieren, womit verhindert wird, dass Patienten jahrelang eine falsche Behandlung erhalten. In der Medikamenten-Entwicklung werden Gensequenzierungen z. B. zur Identifikation komplexer Biomarker eingesetzt. Eine wichtige Rolle könnte IGS in einer «personalisierten Medizin» spielen, indem sie anzeigt, welche Therapie für einen Patienten geeignet ist und welche nicht. Dies ist bislang aber reine Zukunftsmusik. Wo auch immer die Entwicklung noch hinführt. Unabdingbar ist, dass das Individuum letztendlich die «Informationshoheit» über seine Gene behält. Das heisst, eine IGS darf nie so zur Routine werden, dass man sie nicht auch ablehnen kann.
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er Individuelle Genom Sequenzierung (IGS) Service kann Ihnen und Ihrem Arzt wertvolle Informationen über Ihren genetischen Aufbau liefern.» Und an den Arzt gerichtet: «Erforschen Sie diagnostische Fragen. Untersuchen Sie therapeutische Richtungen.» Nachzulesen auf der Homepage des Gensequenzierungs-Spezialisten Illumina, für den Roche gerade eine Übernahmeofferte unterbreitet hat (Artikel Seite 4, Seite 12). Der werbliche Tonfall ist gewöhnungsbedürftig. Gilt doch die Genomsequenzierung, also die komplette Entschlüsselung der Basenabfolge in der DNA eines Menschen, zumindest in Europa noch als Domäne wissenschaftlicher Forschungsinstitute. Bei Illumina in San Diego und bei Roche in Basel ist man aber offenbar davon überzeugt, dass DNA-Sequenzierungstests auch verstärkt Einzug in Spitäler und Arztpraxen halten werden, wo sie dann in der Routine-Diagnostik eingesetzt werden. Rein ökonomisch scheinen die Weichen dafür gestellt: Kostete eine komplette DNA-Sequenzierung vor drei Jahren noch 200 000 Dollar, so ist sie heute für 3000 Dollar zu haben – Tendenz weiter fallend. Skepsis ist angebracht, aus mehreren Gründen: Die erste Frage, die sich jedem Individuum stellt, lautet: Will ich wirklich wissen, wie ich genetisch «gepolt» bin? Will ich z. B. erfahren, dass ich aufgrund meines Erbguts mit erhöhter Wahrscheinlichkeit an Alzheimer erkranken werde? Wie würde dieses Wissen mein Leben verändern? Auch in Medizinerkreisen verweist man auf Gefahren: Ein genetischer Befund könnte vermeintlich «risikofreie» Menschen zu einer ungesunden Lebensweise verführen und risikobehaftete Patienten in Depression verfallen lassen. Generell besteht die Gefahr, dass der Faktor Erbgut überbewertet wird, obwohl die Gesundheit eines
CHEMIE PLUS 1/2-2012
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4 THEMA DES MONATS Pharmaindustrie: Der Wandel hat begonnen
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Zwischen 2010 und 2017 verlieren Blockbuster-Medikamente im Wert von 150 Mrd. Dollar ihren Patentschutz. Ein Grossteil davon schlägt sich in Form von Umsatzeinbussen in den Büchern der Pharmakonzerne nieder. In den Geschäftsabschlüssen 2011 verschiedener Big-Pharma-Player zeigen sich bereits deutliche Wachstumsspuren. Dass die Einbussen vollständig durch Neulancierungen kompensiert werden können, bezweifeln die meisten Experten. Klar ist auch, dass die Pharmabranche in einem sich wandelnden Gesundheitssystem zunehmend ihre Preismacht verliert. Gefragt sind in Zukunft neue, nachhaltige Geschäftsmodelle mit einem starken Fokus auf Zusammenarbeit. Zudem gilt es Experten zufolge, die «F & E-Talentkrise» mit neuen Ansätzen zu bekämpfen.
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1 Editorial 2 Titelseite 95 Impressum T H E M E N D E S M O N A TS 4 Pharmaindustrie: Umdenken wird zur Pflicht 7 F & E-Talentkrise – Situation und Gegenmassnahmen M Ä R K TE & A K TE U R E 11 Nachrichten 16 Chemie engagiert sich im Wertstoffkreislauf 18 Glosse A U S - U N D WE I TE R BILDUNG 19 Vom Laborant zum Chemiker B I O TE C H N O L O G I E 20 Wo sich gutartige Zellen treffen VE R F A H R E N S TE C H N I K 24 Eiskalt temperiert 27 Energie und Kosten sparen dank effizienter Druckluft
inhalt
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39 PHARMA
45 LOGISTIK
Narkose: Vieles ist noch im Dunkeln
Up to date beim Gefahrstoffhandling
Nach einer Operation unter Vollnarkose können sich etwa ein bis zwei Patienten von 1000 daran erinnern, dass sie während des Eingriffs bei Bewusstsein gewesen waren. Zumeist dauerte dies nicht lange, und die Patienten empfanden weder Schmerzen noch Angst. Aber es wird deutlich, dass auch moderne Anästhetika der Weiterentwicklung bedürfen. Deren genaue Wirkungsweise beginnen Forscher gerade erst zu verstehen. Eine neue Generation zielgenauer Substanzen wird Anästhesien in Zukunft sicherer und ärmer an Nebenwirkungen machen. 32 Spezialanwendung von Druckluft für die Sondermüllverbrennung RSMVA M E S S - , S TE U E R - , R E G E L TE C H N I K 34 (Wäge)technisch wird alles gegen Manipulation getan 36 Mit dem Bus auf sicherem Gleis PHARMA 39 Das Erwachen der Anästhesie WE R K S TO F F E 43 Transparente Anoden von der Rolle L O G I S TI K 45 Systeme sind ausgereift – Risken bleiben 48 Umsetzung GHS: Darauf müssen Unternehmen achten F I R M E N B E R I C H TE 50 Analytik Jena 53 KSB Zürich AG 54 Vektor AG 55 Büchi Labortechnik AG
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Qualitätskontrolle – GMP-Analytik
Der Umgang mit Gefahrstoffen erfordert Fachwissen und eine zeitgemässe Ausrüstung. Dank entsprechender Massnahmen und Vorschriften konnte die Sicherheit in Laboratorien sowie in der Produktion deutlich verbessert werden. Indes gilt es für Unternehmen, die mit Chemikalien umgehen, ständig «up to date» zu bleiben und neue Herausforderungen zu bestehen. Derzeit steht unter anderem die Umsetzung von GHS auf dem Programm.
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57 Julabo Labortechnik GmbH 58 Manometer AG P R O D U K TE 59 Kompaktinfos zu Innovationen S C V, F L B 64 Berichte aus den Verbänden
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F O R S C H U N G S WE L TE N 78 Hightechsuche nach Naturstoffen 80 Nachrichten F I L TR A T / S TE L L E N 83 Mit Olivenöl-Analytik gegen die Mafia 86 Lieferengpässen vorbeugen 87 Kalender BEZUGSQUELLEN 88 Wer liefert was? SCHLUSSPUNKT 96 Cartoon, Firmenregister
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thema des monats
PHARMABRANCHE
Umdenken wird zur Pflicht Sind die «guten alten Tage der Pharmaindustrie für immer vorbei», wie McKinsey-Analysten in typisch pointierter Weise konstatieren? Jedenfalls nimmt der Druck auf die Konzerne zu. Gefragt sind neue, nachhaltige Geschäftsmodelle mit einem starken Fokus auf Zusammenarbeit. Erfahrungen mit dem Patentschutzverlust einstiger Verkaufsschlager machten, hat es die Stimmung verhagelt. Beispiel «Lipitor» von Pfizer: Mit einem Jahresumsatz von 13 Mrd. Dollar (3,25 Mrd. Dollar pro Quartal) war der Cholesterinsenker einst das verkaufsstärkste Medikament der Welt. Seit vergangenem Herbst wird Lipitor in den USA von Nachahmerprodukten konkurrenziert. Im 4. Quartal 2011 brach der LipitorUmsatz prompt auf 2 Mrd. Dollar ein. (In der Schweiz ist Lipitor unter dem Namen «Sortis» bekannt; der Patentschutz des sehr hochpreisigen Medikaments läuft hierzulande im Sommer 2012 ab.) Pfizer rechnet nun für 2012 mit einem Rückgang des Konzernumsatzes zwischen 3 und 7 Prozent.
Auch in einer sich veränderten Health-Care-Welt bleibt exzellente Pharmaforschung ein wichtiger Erfolgsfaktor. (Bild: Novartis)
RALF MAYER
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etzte Meldung vor Redaktionsschluss: Astra Zeneca streicht bis 2014 weitere 7300 Stellen, das entspricht rund 12 Prozent der derzeit noch rund 61 000 Stellen umfassenden Belegschaft des britischen Pharmariesen. In vorhergehenden Rosskuren hatte Astra Zeneca seit 2007 bereits mehr als 21 000 Stellen abgebaut. Die Begründung für die neueste Rotstiftorgie, mit der bis 2014 1,6 Milliarden US-Dollar eingespart werden sollen, klingt vertraut – und harmoniert perfekt mit dem vielstimmigen Chorgesang, den «Big Pharma» derzeit anstimmt: Globaler Preisdruck bei Medikamenten – AstraZeneca-CEO David Brennan spricht von 1 Milliarde Dollar Umsatz, die dem Konzern 2011 durch staatlich verordnete Preissenkungen verloren ging – sowie der Patentablauf wichtiger Blockbuster in den nächsten Jahren – bei Astra Zeneca sind u. a der Sodbrennen-Stopper Nextrum (Umsatz 2011: 4,2 Mrd. Dollar) und das Schizophrenie-Mittel Seroquel (5,8 Mrd. Dollar) betroffen – zwingen zum Sparen. Dabei geht es den meisten grossen Pharmakonzernen derzeit noch gut. Von Umsatzund Gewinneinbrüchen konnte, bezogen
auf das Gesamtjahr 2011, keine Rede sein. Einige Beispiele: ■ Der weltgrösste Player Pfizer legte im vergangenen Jahr beim Umsatz um 1 % auf 67,4 Mrd. Dollar und beim Reingewinn um 21 % auf 10,0 Mrd. Dollar zu. ■ Novartis setzte 2011 mit 58,6 Mrd. Dollar 16 Prozent mehr um als im Vorjahr, der Reingewinn stieg um 12 % auf 13,5 Mrd. Dollar ■ Der US-Konzern Merck & Co., der in der Schweiz unter dem Namen MSD auftritt, steigerte den Umsatz um 4 % auf 48 Mrd. Dollar und verbuchte einen satten Gewinn von 6,7 Mrd. Dollar, nachdem 2010 Kosten für die Übernahme von ScheringPlouph den Merck-Gewinn auf 861 Mrd. gedrückt hatten. ■ Roche verbuchte 2011 aufgrund der Frankenstärke sowie der Verkaufsausfälle beim Grippemittel Tamiflu einen Umsatzrückgang von 10 % auf 42,53 Mrd. Franken. Seinen Gewinn steigerte der Basler Konzern um 7 % auf 9,54 Mrd. Franken. Das laufende Jahr hat Big Pharma allerdings mit äusserst moderaten und teils nach unten korrigierten Prognosen eingeläutet. Vor allem denjenigen Playern, die bereits 2011
Patentschutz-Mauer stürzt ein
Gemäss dem Marktforschungsunternehmen Frost & Sullivan (F & S) verlieren zwischen 2010 und 2017 Blockbuster-Medikamente im Wert von 150 Mrd. Dollar ihren Patentschutz. Ein Grossteil davon schlägt sich in Form von Umsatzeinbussen in den Büchern der Konzerne nieder. Mit der einen Hand etwas davon auffangen, was die andere Hand verliert, können Unternehmen, die wie etwa Novartis über eine eigene Generika-Sparte verfügen. Der Weltmarkt für Generika (inklusive Biosimilars) betrug laut F & S im Jahr 2010 123,8 Milliarden Dollar. Bis 2018 werde sich dieser Markt mit jährlichen Wachstumsraten von über 9 Prozent auf 231 Milliarden Dollar erhöhen, prognostizieren die Marktforscher. Die Hoffnung, dass die durch das «Patentloch» entstehende Lücke vollständig durch neue, ebenso potente Blockbuster gefüllt wird, besteht kaum. Vor allem Finanzanalysten betrachten die Pipelines der Unternehmen skeptisch. Analystenschätzungen zufolge werden es 2012 in Europa nur etwa 10 potenzielle Blockbuster in die klinische Phase III schaffen. Zudem scheinen sich Meldungen über empfindliche Rückschläge bei vermeintlichen Hoffnungsträgern zu häufen. Einen solchen Rückschlag erlitt z. B. Novartis mit dem neuen Blutdrucksenker
thema des monats
Rasilez/Tekturna. Im Dezember mussten die Basler eine Studie mit Rasilez/Tekturna bei Hochrisikopatienten mit Diabetes und beeinträchtigter Nierenfunktion abbrechen, weil eine erhöhte Gefahr von schädlichen Nebenwirkungen festgestellt worden war. Dies ist umso bedauerlicher, als der «alte» Blutdrucksenker Diovan, – mit einem Umsatz von 5,7 Mrd. Dollar 2011 noch immer das verkaufsstärkste Medikament von Novartis – im laufenden Jahr in den USA seinen Patentschutz verliert. Auch bereits auf dem Markt lancierte Medikamente sind gegen Rückschläge nicht gefeit. Derartiges widerfuhr Roche in Bezug auf den Topseller Avestin. Nachdem die US-Gesundheitsbehörde FDA dem Krebsmedikament die Zulassung für die Behandlung von fortgeschrittenem Brustkrebs entzogen hatten, gingen die Umsätze in den USA markant zurück. Andererseits zeigt sich Roche punkto Wachstumsprognosen optimistischer als die meisten seiner Konkurrenten: Mit 17 Medikamenten in der spätklinischen Entwicklung habe Roche eine solide Basis für zukünftiges Wachstum, sagte CEO Severin Schwan. Für 2012 strebt Roche ein stär-
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Novartis revidiert Abbaupläne
Auch für Konzerne, die sich in schwierigem wirtschaftlichem Umfeld bewegen, muss ein Stellenabbau nicht der «Weisheit letzter Schluss» sein. Die zeigt das Beispiel Novartis: Im November 2011 hatte der Konzern angekündigt, 1100 Jobs in der Schweiz zu streichen. In einer vom Schweizer Wirtschaftsminister Johann Schneider-Amman persönlich initiierten Verhandlungsrunde einigte sich Mitte Januar die Novartis-Konzernspitze mit Vertretern der Waadtländer Behörden und den Sozialpartnern auf eine für den Werkplatz Schweiz erfreuliche Lösung: Demnach wird Novartis ihren Produktionsstandort in Nyon nun doch nicht schliessen, 320 Stellen sind somit «gerettet». Im Gegenzug gewährt der Kanton Waadt dem Konzern Steuererleichterungen. Ausserdem verzichten alle Angestellten im Werk Nyon auf einen Teil der für 2012 vereinbarten Lohnerhöhungen, und die im GAV Beschäftigten erhöhen ihre Arbeitszeit von 37,5 auf 40 Wochenstunden. Novartis will nun in die Modernisierung des Waadtländer Werks investieren und die Zulassung der Produktionsstätte durch die US-Gesundheitsbehörde FDA beantragen. Auch bei Novartis in Basel wird es weniger Entlassungen geben als zunächst angekündigt. Einem Drittel der betroffenen 760 Angestellten soll intern eine andere Stelle vermittelt werden, ein weiteres Drittel soll die Möglichkeit des Vorruhestands erhalten.
keres (währungsbereinigtes) Umsatzwachstum als 2011 und ein «hohes einstelliges» Wachstum beim für Anleger wichtigen Kerngewinn pro Aktie an. Auch Analysten sehen den Basler Konzern u. a. wegen seiner starken Position im Onkologie-Sektor auf einem vergleichsweise soliden Fundament. Mit der geplanten Übernahme des Gensequenzierungs-Spezialisten Illumina will Roche zudem einen entscheidenden
Schritt in Richtung personalisierter Medizin unternehmen (vgl. Artikel Seite 12 und «Editorial»). Personalisierte Medizin (PM) – also der gezielte Einsatz molekulardiagnostischer Tests, um die für den einzelnen Patienten geeignetste Therapieform zu finden – könnte im Gesundheitssystem der Zukunft eine wichtige Rolle spielen. PM ist aber nur ein Faktor von vielen. Branchenexperten zufol-
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ge müssen die Pharmaunternehmen grundsätzlich neue Geschäftsmodelle entwickeln, um nachhaltig Erfolg zu haben. Das bisherige Wachstumsmodell von Big Pharma – neue Wirkstoffe entwickeln und diese zu vom Hersteller festgelegten, hohen Preisen auf den Markt bringen – hat definitiv ausgedient. Welche Medikamente zu welchem Preis verabreicht werden, bestimmen mehr und mehr die Gesundheitspolitiker und die Krankenkassen. McKinsey-Analysten empfehlen im neuesten «McKinsey Quarterly» den Pharmakonzernen daher u. a., die hohen internen Forschungskosten drastisch zu senken und stattdessen Innovationen verstärkt zu lizenzieren und sich auf intelligente Vermarktungsstrategien zu konzentrieren. Die Health-Care-Spezialisten des Beratungsunternehmens Ernst & Young sprechen von einem sich «rasch wandelnden Gesundheits-Ökosystem», das weniger technologiegetrieben ist und in dem der Wert einer Therapie ausschliesslich am Behandlungsergebnis gemessen wird. Pharmaunternehmen müssen in diesem Ökosystem eine «radikale Zusammenarbeit» mit allen Beteilig-
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ten (Ärzte, Patienten, Krankenkassen, Partnerunternehmen usw.) pflegen.
Medikamenten-Studie über «Youtube»
Gemäss Patrick Flochel, Ernst & Young EMEIA Life Sciences Leader, setzen einige Unternehmen bereits heute gezielt SocialMedia-Plattformen für die Produktentwicklung ein. «Dies bietet ihnen die Möglichkeit, eine Fülle aussagekräftiger Daten über die Wirkung von Wirkstoffen zu erheben und zu analysieren,» sagt Flochel im Gespräch mit «Chemie plus». «Die Unternehmen erhalten Erkenntnisse über den Behandlungsverlauf bei Patienten in realen Lebenslagen, was keine klinische Studie leisten kann.» Flochel hält es für möglich, dass die Kommunikation über soziale Medien und Smartphones die Wahrnehmung von Patienten, Ärzten und Health-Care-Unternehmen grundlegend verändern wird.
Grosswetterlage ist günstig
Wandlungsfähigen Unternehmen sagt der Ernst & Young-Experte eine durchaus ertragsreiche Zukunft voraus: «Die globale Grosswetterlage ist für die Gesundheitsbran-
che positiv», betont Flochel mit Blick auf fundamentale Wachstumstreiber: In den Emerging Markets können sich dank wachsendem Wohlstand immer mehr Menschen moderne Medizin leisten, und die öffentlichen Gesundheitsversorger vergrössern das Angebot an ihre Bürger. Wachsender Wohlstand und die Alterung der Bevölkerung führen nicht mehr nur in den Industriestaten zu einer Ausbreitung von «Zivilisationskrankheiten» wie etwa Diabetes. Auf der Volumenseite bringen diese Faktoren starke Impulse für die gesamte Gesundheitsbranche inklusive Pharmaindustrie. Zudem sei auch die neue Health-Care-Welt wissenschaftsgetrieben, hebt Flochel hervor, sodass «exzellente F & E ein unverzichtbarer Schlüssel zu besseren Behandlungserbnissen» bleibe. «Die Pharmaunternehmen müssen Wege finden, einen besseren Service für eine grössere Gruppe von Menschen zu leisten», schlussfolgert Flochel. Der Experte hält es für möglich, dass Unternehmen, die solche neuen Geschäftsmodelle erfolgreich umsetzen, ihr heutiges Profitabilitätsniveau halten. ■
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P H A R M A U N TE R N E H M E N
F & E-Talentkrise – Situation und Gegenmassnahmen Die Pharmaunternehmen beklagen sich verstärkt über den Mangel an Forschungstalenten. Gleichzeitig hinterfragen die Aktionäre die milliardenhohen Ausgaben in der Forschung & Entwicklung (F & E), und die Konkurrenz an Generika nimmt laufend zu. Das heutige Pharmaumfeld erfordert neue Businessmodelle. In einer Studie setzte sich Heidrick & Struggles mit dieser Problematik auseinander und befragte 150 F & E-Führungskräfte. OLIVER SCHILTZ*, HE ID RI CK & STRU GG LE S
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n den kommenden Jahren laufen viele medizinische Patente aus, und der Generika-Markt wird deshalb weiter wachsen. F & E-orientierte globale Pharmaunternehmen stellt dieser Wandel vor grosse Herausforderungen. Der Druck auf die öffentlichen Gesundheitsbudgets und die abnehmenden Kosten für Zulassungen von Generika wird die Branche zusätzlich unter Druck setzen. Die Folge: Generische Produkte kommen schneller auf den Markt, und das klassische
F & E-Modell wird in Zukunft nicht mehr die gleiche Anzahl an hochwertigen und lukrativen Medikamenten liefern können, wie es in der Vergangenheit möglich war. Finanzielle und regulatorische Veränderungen haben die Hürden für die Lizenzen von neuen Produkten und deren Kostendeckung erhöht. Es müssen neue, nachhaltige Pharma-Modelle evaluiert werden.
Weiterhin steigende Kosten erwartet
Unternehmen, die weiterhin stark auf Innovation in der F & E setzen, müssen sicher-
stellen, dass sie über entsprechende Kapazitäten verfügen. Es braucht LeadershipTeams, welche motiviert und befähigt sind, mit der Komplexität des neuen kompetitiven Umfelds umgehen zu können. Allerdings übertragen Verwaltungsratsgremien und Managementteams die Realisierung von F & E-Strategien vermehrt auf die Führungskräfte der operativen Ebene. Eine interessante Tendenz, die Heidrick & Struggles mittels einer Befragung von 150 F & E-Führungskräften bei 31 global tätigen Pharmaunternehmen genauer untersuchte.
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thema des monats
Grafik 1: Trend bei der Medikamenten-Entwicklung
Abnehmende Zulassungen von neuen Produkten durch die Food and Drug Administration (FDA) (USA) bei stetig steigenden Ausgaben im F & E-Bereich – eine beunruhigende, nicht nachhaltige Entwicklung.
Dabei resultierten interessante Erkenntnisse und Statistiken. So gehen etwa 50 % der Befragten von weiterhin steigenden Kosten in ihren F & E-Abteilungen aus. Höhere Kosten bei weiterhin sinkenden Produktezulassungen – das kann langfristig nicht mehr funktionieren (siehe Grafik 1). Als problematischer Aspekt kommt hinzu, dass die noch immer vorhandenen und grosszügig gesprochenen finanziellen Mittel in der F & E als Barriere für eine nachhaltige Anpassung der aktuellen F & E-Businessmodelle sorgen. Firmen sollten daher bereits jetzt dazu übergehen, ihre Strategien zu überprüfen und kritische Fragen zu stellen.
Gründe für gescheiterte Forschungsprojekte
Es gibt gemäss der durchgeführten Umfrage drei Hauptgründe, welche zum Scheitern von Projekten beitragen und zu ineffizienten F & E-Abteilungen führen: Mangelnde Kreativität und Innovation, eine schlechte oder nicht vorhandene Koordination zwischen den F & E- und den kommerziellen Teams sowie der Mangel an qualifizierten F & E-Talenten (siehe Grafik 2).
Eine weitere zentrale Problematik für die abnehmende Leistungskraft der F & EAbteilungen ist die Überlastung von F & EFührungskräften, die sich mit zahlreichen Routinearbeiten abmühen und dabei den Fokus auf ihre Kernaufgaben aus den Augen verlieren bzw. keine Zeit mehr dafür zur Verfügung haben. Eine dieser Kernaufgaben wäre die Entwicklung und Motivation eines kreativen und funktionierenden Entwicklungsteams. Diese Tendenz spiegelt sich bei den Top-3-Frustrationen/Herausforderungen wider, welche bei der Umfrage angegeben werden (siehe Grafik 3).
Pharmaunternehmen haben demnach bei der eigenen F & E-Kultur grosses Entwicklungspotenzial. Dabei sollte klar definiert werden, welche Führungsanforderungen, sozialen Kompetenzen und Leistungsindikatoren auf den jeweiligen Stufen erforderlich sind. Zudem muss zwingend auch die eigene Talententwicklungsstrategie analysiert werden, um Beförderungen von Mitarbeitern mit hohem Potenzial und hoher Leistungsbereitschaft sicherzustellen. Beunruhigend ist zudem, dass F & E-Führungskräfte ihre Karrieremöglichkeiten verstärkt im kommerziellen Bereich wahrnehmen wollen (60 %). F & E-Executives haben offenbar das Gefühl, dass ihre Kollegen im kommerziellen Bereich im Besitz von mehr Rechten bezüglich Schlüsselentscheidungen sind und über bessere Karriereperspektiven verfügen. Dies stützt die These, dass die momentan angewendeten Mitarbeiterstrategien in F & E-Abteilungen nicht mehr zeitgemäss und oft nicht auf die übergeordneten Unternehmensstrategien abgestimmt sind. Denn Talente, die eine F & E-Karriere verfolgen, benötigen viel mehr Unterstützung durch die Organisation, um sich die für das neue und unsichere F & EUmfeld benötigten Skills anzueignen und weiterzuentwickeln. Neu werden vermehrt auch Leadership- und Managementkompetenzen nachgefragt. Die Umfrage ergab, dass den folgenden Eigenschaften verstärkt Beachtung geschenkt werden sollte: ■ Aussenbetrachtung, externe Trends erkennen ■ Kundenorientierung ■ Visionäre Führung ■ Überzeugungskraft/Vermittlungsfähigkeit ■ Aufbau und Pflege von Netzwerk/ Geschäftsbeziehungen ■ Delegieren und Eigenverantwortung fördern ■ Entscheidungskraft
Pharmaunternehmen mit starkem Fokus auf F & E-Aktivitäten sind in einer Leadership-Krise.
Karriereentwicklung in der F & E
Dies gibt Hinweise auf Versäumnisse auf strategischer Ebene. Mehr als die Hälfte der Untersuchungsgruppe fühlt sich nur bedingt unterstützt, wenn es darum geht, ihre Führungskompetenzen weiterzuentwickeln.
Grafik 2: Organisatorische Gründe für gescheiterte F & E-Projekte
Professionelles Talentmanagement unumgänglich
Die wohl wichtigste Erkenntnis der Analyse ist aber, dass Unternehmen in Zukunft einen stärkeren Fokus auf das Halten und Entwickeln ihrer F & E-Führungskräfte setzen müssen. Denn Kandidaten, die das ideale Profil und die benötigten Kompetenzen aufweisen, sind rar. Erfolgreiche Firmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie Talen-
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Grafik 3: Die grössten Herausforderungen für F & E-Führungskräfte
ten, die für künftige Führungsaufgaben infrage kommen, gut managen. Top-Unternehmen sind geschickt darin, eine Talentstrategie zu entwickeln und zu implementieren, welche die Prioritäten des Unternehmens mit spannenden Karrierezielen und Kernkompetenz-Indikatoren für ihre Führungskräfte verbindet. Dabei kreieren sie Arbeitsplätze, welche die Wünsche, Bedürfnisse und Ambitionen ihrer Mitarbeiter berücksichtigen und stellen dabei sicher, dass Klarheit bezüglich Karriereweg und Fairness bei der Kompensation herrscht. Häufig werben Organisationen Talente von erfolgreichen Unternehmen ab, mit der Hoffnung, dass diese Individuen bei der eigenen Organisation den Erfolg replizieren. Verschiedene Analysen haben aber ergeben, dass herausragende Arbeitnehmer meist sehr stark von den Strukturen, Ressourcen, der Kultur, dem Netzwerk und den Kollegen der vorherigen Firma abhängig waren und die Erwartungen nach dem Wechsel nicht erfüllen konnten. Natürlich gibt es
Ausnahmen: «Stars», welche mit ganzen Teams wechseln oder solche, die von einer besser aufgestellten Firma zusätzlich profitieren. Mit einem professionellen Rekrutierungsprozess können Firmen Risiken bei der Einstellung von Führungskräften minimieren und dafür sorgen, dass die Eingliederung in das neue Umfeld auf emotionaler und intellektueller Basis bestmöglich abläuft. Fazit: Pharmaunternehmen mit einem starken Fokus auf F & E-Aktivitäten sind in einer Leadership-Krise. Viele Forscher und Mediziner überlegen sich, der F & E den Rücken zu kehren und in kommerzielle Funktionen zu wechseln. Oftmals ist dies darauf zurückzuführen, dass die entsprechenden Fachleute intern zu wenig Unterstützung erhalten, wenn es darum geht, Fähigkeiten und Kompetenzen anzueignen, die für den Erfolg nötig wären. Unternehmen, denen es nicht gelingt, die F & E-Teams mit ihren Kollegen im kommerziellen Bereich gleichzu-
stellen, werden im neuen wirtschaftlichen Umfeld nicht erfolgreich sein. Die Studie von Heidrick & Struggles zeigt auf, dass viele der problematischen Aspekte nur durch einen Kulturwandel, eine interne Talentstrategie und sorgfältige externe Akquisitionen von Fachleuten eliminiert werden können. Da der Markt bezüglich qualifizierten F & EFachleuten aber ausgetrocknet ist, braucht es eine Implementierung der entsprechenden Personalpolitik in die langfristige Unternehmensstrategie. (Bei Interesse an weiteren Details kann die vollständige Studie bei Heidrick & Struggles angefordert werden.) ■
ZUM AUTOR * Oliver Schiltz ist Principal bei Heidrick & Struggles, einem weltweit tätigen und auf Vermittlung und Beratung von Führungskräften spezialisierten Unternehmen, mit Niederlassungen in Zürich und Genf.
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persönlich Die
Roche-Konzernleitung
hat
Sophie KornowskiBonnet, derzeit General Manager von Roche Pharma in Frankreich, per 1. Februar 2012 zur Leiterin Roche Partnering mit Sitz in Basel ernannt. Sophie Kornowski-Bonnet wird der erweiterten Konzernleitung angehören und an den CEO der Roche Gruppe, Severin Schwan, berichten. Sie folgt auf Dan Zabrowski, der zum 1. Feburar 2012 die Leitung von Roche Applied Science in der Division Diagnostics mit Sitz in Penzberg, Deutschland, übernahm.
Zitat des Monats
«Es geht bei Akquisitionen nicht um Grösse, es geht um Wertschaffung.»
Axel C. Heitmann, Lanxess-CEO Dow Jones Newswires, 27.01.2012
Der
Vorstand
von
Scienceindustries
hat
Marcel Sennhauser auf den 1. Ja-
nuar 2012 zum Mitglied der Geschäftsleitung ernannt. Der 42-jährige Zürcher verantwortet als Leiter Kommunikation die gesamten Kommunikationsaktivitäten von Scienceindustries. Damit verstärkt der Wirtschaftsverband mit über 250 Mitgliedunternehmen aus den Bereichen Chemie Pharma und Biotech seine Geschäftsleitung weiter. Neu bilden Direktor
Dr. Beat Moser, Dr. Dieter Grauer, Richard Gamma und Mar-
cel Sennhauser die Geschäftsleitung. Sennhauser ist seit zwei Jahren bei Scienceindustries.
Jörg Schneider, Geschäftsführer der Lanxess Elastômeros do Brasil S.A., übernimmt zum 1. Februar 2012 die Leitung der Business Line Agro & Fine Chemicals der Saltigo GmbH. Der 49-Jährige folgt Dr. Uwe Brunk, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt. Schneider begann seine Berufskarriere 1978 bei der Bayer AG, aus der 2004 die Lanxess AG herausgelöst wurde. Die Lanxess-Tochter Saltigo ist einer der führenden Anbieter von Kundensynthesen. Der Temperiertechnikspezialist Huber Kältemaschinenbau hat ein Vertriebsbüro in Frankreich eröffnet und Philippe Muraro als neuen Sales Manager eingestellt. Ziel ist ein Ausbau der Vertriebsaktivitäten auf dem französischen Markt und eine optimale Kundennähe. In seiner vorherigen beruflichen Tätigkeit war der Chemiker Muraro bereits für den Vertrieb von Laborgeräten und Industriemaschinen zuständig, wie Huber weiter mitteilte.
Haver & Boecker erweitert seine Explosionsschutzkompetenz Haver & Boecker fertigt explosionsgeschützte Verpackungsmaschinen, die nach verschiedenen Kriterien gleich einem Baukastensystem zusammengestellt werden. Nun konnte das Unternehmen seine Exschutzkompetenz weiter ausbauen. Die Zertifizierungsstelle Dekra Exam GmbH übergab Haver & Boecker das EG-Baumusterprüfungszertifikat für FFS-Systeme und Nettowaagen – also für die Vollautomaten. Das Zertifikat wurde Ende Dezember 2011 feierlich in Oelde (D) überreicht (Bild). Damit entfallen aufwendige Einzelprüfungen durch die Zertifizierungsstelle, d. h. entsprechend befähigte Perso-
nen von Haver & Boecker dürfen die standardisierten Maschinen für explosionsgeschützte Bereiche selbst abnehmen. Die Dekra Exam führt nur noch die jährliche Überwachung der Qualitätssicherung der Produktion durch. Dies bedeutet eine erhebliche Reduzierung des Organisationsaufwandes sowie der hohen Einzelprüfungskosten. Gemäss Haver & Boecker ist ein EG-Baumuster für Offensacktechnik in der Verpackungsbranche bisher einzigartig. Das Baumuster gilt für viele unterschiedliche Maschinenvarianten. Gleiches gilt für die Nettowaagen. www.haverbroecker.com
Gensequenzierung: Roche will um Illumina kämpfen Der Roche-Konzern will sein Geschäft mit zielgerichteten Therapien, das auf der noch kostenspieligen Gensequenzierung basiert, durch die Übernahme des US-Genanalysespezialisten Illumina stärken. Knapp 6 Milliarden US-Dollar will Roche dafür in die Hand nehmen. Roche-CEO Severin Schwan (Bild) bezeichnete die Offerte von 44,50 Dollar je Aktie als «vollständig und fair». Dies sieht man bei Illumina indes anders. Der IlluminaVerwaltungsrat rief seine Aktionäre vorerst zum Abwarten auf, zudem will er durch die Ausgabe neuer Aktien den «feindlichen» Übernahmeversuch durch Roche abwehren. Als Reaktion auf die ablehnende Haltung bei Illumina startete Roche Ende Januar einen neuen Schachzug: Der Basler Konzern schlug den Aktionären von Illumina die Zuwahl von «hochqualifizierten und unabhängigen Mitgliedern» in den Verwaltungsrat vor. Dadurch und durch die Annahme weiterer Vorschläge an der nächsten Illumina-Generalversammlung würde sich eine Mehrheit von Roche-nominierten Verwaltungsräten ergeben. Darüberhinaus betonte die Roche-Führung indes, dass sie weiter auf Dialog mit den Illumina-Verantwortlichen setzt. Analysten rechnen mittlerweile mit einem längeren Übernahmekampf. www.roche.com
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Takara Bio Europe erweitert den Direktvertrieb
Huber & Co. AG: Neuer Firmensitz schafft Raum für die Zukunft
Takara Bio Europe vertreibt seine Palette von Takara Life Science Tools jetzt exklusiv und direkt an Kunden in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Grossbritannien. Damit gebe man Kunden die Möglichkeit, beide Marken, Clontech und Takara, direkt vom Hersteller zu beziehen, was zu einem einfacheren Bestellvorgang und einer näheren Bindung von Takara Bio Europe an Ihre Kunden führen werde, teilte das Unternehmen weiter mit. Takara Bio Europe vertreibt die Marke Clontech bereits seit 2006 direkt an die Kunden, hat aber für seine Marke Takara bisher Distributoren genutzt. «Takara Bio wächst weltweit erheblich und wir glauben, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, unser Angebot zu erweitern und zu verbessern», erklärt Dr. Jean-Jacques Farhi, Präsident von Takara Bio Europe. «Es gibt eine grosse Nachfrage für unsere PCR- Produkte in Europa, speziell für qPCR, für anspruchsvolle Anwendungen wie Pflanzengenomik und die Amplifikation sehr alter DNS.» www.takara-bio.eu
Die seit mehr als 40 Jahren im Schweizer Laborfachhandel tätige Huber & Co. AG rüstet sich für die Zukunft: Mit dem Spatenstich (Bild) für den neuen Firmensitz in Aesch BL haben am 23. Januar 2012 Marc Hatebur, CEO, und seine Gattin Yvette Hatebur-Huber, CFO des heute in Reinach BL ansässigen Unternehmens, eine wichtige Weiche für weiteres Wachstum gestellt. Mit dem für Anfang 2013 geplanten Umzug in das neue Gebäude könne die Firma ihre Kapazität mehr als verdoppeln, betonte Marc Hatebur in Aesch. Der neue Firmensitz schaffe nicht nur Raum für ein vergrössertes Produktportfolio, sondern eröffne der Huber & Co. AG auch zusätzliche Möglichkeiten, um die wachsenden Kundenanforderungen mit einem erweiterten Serviceangebot optimal erfüllen zu können. Dazu gehören z.B. kundenspezifische, sogar lospezifische Lager, Just-in-Time-Lieferungen sowie ein exzellentes Supply Chain Management. Auf rund 5500 m2 Fläche entstehen bei Huber in Aesch ein Paletten-Hochregallager und Handlager, Büros, Werkstatt und Serviceräume, Schulungs- und Sitzungsräumlichkeiten sowie Aufenthaltsräume für die Mitarbeiter. Das Lager wird unterstützt durch ein neues EDV-System, das alle Abläufe rund um die Ein-/Auslagerung und Lieferung der Produkte steuert. «So werden zukünftig der geschätzte Huber-Lieferdienst bzw. Lieferungen mit dem Paketdienst noch effizienter und, wo gewünscht, mit garantierter Ablieferzeit für Lagerprodukte abgewickelt», führte Hatebur weiter aus. Dem feierlichen Spatenstich wohnten unter anderem die Gründer des Familienunternehmens, Yvonne und Manfred Huber, die Gemeindepräsidentin von Aesch, Marianne Hollinger, sowie Mitglieder des Huber-Teams bei. (rma) www.huberlab.ch
Der weltgrösste Biotechkonzern Amgen will den amerikanischen Krebsspezialisten Micromet übernehmen. Insgesamt 1,16 Milliarden US-Dollar legt Amgen auf den Tisch, um die Forschungs- und Entwicklungspipeline zu stärken. Der Verkauf bereits eingeführter Medikamente hatte sich im vergangenen Jahr abgeschwächt. Zudem erwartet der ebenfalls in den USA beheimatete Konzern für seine Produkte in den kommenden Jahren stärkeren Wettbewerb. Micromet wurde Anfang der 90er-Jahre aus der Ludwig-Maximilians-Universität München ausgegründet und erwirtschaftete 2010 einen Umsatz von 28,7 Millionen Dollar. Heute hat Micromet den Firmensitz in Rockville im Bundesstaat Maryland und arbeitet bereits seit dem vergangenen Jahr mit Amgen bei der Erforschung von Krebsmedikamenten zusammen. Beide Unternehmen haben der Übernahme bereits zugestimmt. Amgen will den Kauf bis Ende März abgeschlossen haben. www.amgen.com
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Vektor konzentriert sich auf Ventiltechnik/Pneumatik und Drucklufttechnik Die Girtec AG hat die beiden Bereiche Hydraulik und Antriebstechnik der Vektor AG per 1. Januar 2012 übernommen. Beide Bereiche würden mit dem bewährten Team am bisherigen Standort Nänikon mit noch umfassenderen Leistungen und einer noch breiteren Produktpalette weitergeführt und konsequent weiter ausgebaut, teilten Girtec und Vector weiter mit. Die Vektor AG will sich zukünftig voll auf Ventiltechnik/Pneumatik und Drucklufttechnik konzentrieren. Diese beiden Bereiche würden konsequent weiter ausgebaut, heisst es in der Mitteilung. Vektor-Ventiltechnik/Pneumatik entwickelt und vertreibt innovative Ventile und Systemlösungen für den Maschinenbau, die Prozessindustrie, die Halbleiter-, Medizin- und Analysetechnik sowie Pneumatikelemente für die Automatisierung. Der im letzten Jahr eingeleitete personelle Ausbau in Verkaufsberatung und Engineering werde in 2012 fortgeführt, hiess es weiter. Vektor-Drucklufttechnik bietet nach eigenen Angaben hochwertige, energieeffiziente Kompressoren bis zu 500 bar sowie anspruchsvolle Luftaufbereitungslösungen für Industrie und Gewerbe an. Neben dem Aufbaueiner Vertretung im Tessin (Geniomeccanica SA, S. Antonino) hat die Vektor AG im letzten Jahr in Chavornay (VD) auch eine eigene Niederlassung in der Westschweiz gegründet und kann somit Kunden in der gesamten Schweiz mit kürzesten Reaktionszeiten bedienen. www.vektor.ch, www.girtec.ch DISCOVER NEW SOLUTIONS FOR LIQUID CHROMATOGRAPHY
Onkologie: Amgen will Micomet übernehmen
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Lonza: Überraschender Wechsel an der Spitze Der Chemie- und Biotechkonzern Lonza hat sich Ende Januar mit sofortiger Wirkung von seinem CEO Stefan Borgas getrennt. Grund für die Entlassung sei das schlechte Abschneiden von Borgas. «Während der letzten zwei oder drei Jahre hat Lonza die gesteckten Ziele nicht erreicht», begründete Verwaltungsratspräsident Rolf Soiron (Bild) die Entscheidung. Bis ein neuer CEO gefunden ist, führt Soiron, der auch VR-Präsident des Zementriesen Holcim ist, die Geschäfte von Lonza selber. Borgas wurde entlassen, nachdem Lonza mit den Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres die Markterwartungen enttäuscht hatte. Der Nettogewinn der Schweizer sank um 46 Prozent auf 154 Millionen Schweizer Franken. Die Umsätze stagnierten bei 2,7 Milliarden Franken. Grund für den Gewinneinbruch war u. a. die grosse Konkurrenz asiatischer Hersteller. Zusätzlich belasteten die hohen Energiekosten in der Schweiz und der starke Franken. Einschneidende Strategieänderungen, wie etwa die Trennung von ganzen Divisionen, gab Soiron nicht bekannt. Es sei für Lonza auch nicht die Zeit für grosse Akquisitionen, sagte er. Im vergangenen Jahr übernahm Lonza den US-Biozidhersteller Arch, um sich auf dieser Basis ein zweites starkes Standbein neben der Produktion von pharmazeutischen Wirkstoffen (API) aufzubauen. Als Auftragsproduzent von API ist Lonza mit einer wachsenden Konkurrenz aus Fernost sowie einem verschärften Preisdruck konfrontiert. Um die Erträge zu steigern, streben die Schweizer u. a. eine Erweiterung der Wertschöpfungskette in Richtung fertige Formulierungen an. Lonza betreibt selber Standorte in Asien; grösster Konzernstandort ist aber nach wie vor das Werk in Visp VS mit rund 2800 Mitarbeitern. www.lonza.com
Cilag baut 120 Stellen in Schaffhausen ab Die Cilag AG will die Produktion pharmazeutischer Wirkstoffe in Schaffhausen stark zurückfahren. Dabei sollen von 2014 bis 2015 schrittweise 120 der insgesamt über 1000 Stellen des Unternehmens gestrichen werden. Cilag begründete Anfang Januar den Schritt u.a. mit dem Preisdruck auf pharmazeutischen Wirkstoffen, insbesondere im Bereich Generika. Aus diesem Grund hätten Absatz und Rentabilität im Geschäft mit der Produktion solcher Wirkstoffe für Dritte in den vergangenen Jahren stetig abgenommen. Zudem entstünden beim Mutterkonzern der Cilag, der amerikanischen Johnson & Johnson, bei der Wirkstoffproduktion mittel- bis langfristig Überkapazitäten. Die Gewerkschaft Unia forderte die Cilag-Führung auf, den Stellenabbau zu minimieren und auf Entlassungen zu verzichten. Die Cilag-Führung plant, ab 2014 die Produktion schrittweise zurückzufahren und Ende 2015 bis auf jene in der High Containment Plant (HCP) komplett aufzugeben. Danach würden nur noch in der HCP Wirkstoffe hergestellt. Diese Fabrik sei imstande, relativ geringe Mengen von hoch wirksamen Wirkstoffen unter abgeschirmten Bedingungen zu produzieren. «Das erlaubt uns, den Fokus auf die Leistungsfähigkeit und Kompetenz zu legen, bei der wir unseren Kunden differenzierte Angebote mit dem entsprechenden Mehrwert unterbreiten können», sagte Cilag General Manager Pete Federico. www.cilag.ch
Lanxess erweitert indischen Standort Lanxess baut seinen indischen Standort in Jhagadia weiter aus. Mit der Einweihung von drei neuen Produktionsanlagen zur Versorgung des wachsenden indischen Markts im Januar 2012 unterstreiche der Spezialchemie-Konzern sein Engagement auf dem Subkontinent, teilte Lanxess mit. In den Standort seien mehr als 70 Millionen Euro und rund 300 neue Arbeitsplätze geschaffen worden. Jetzt nahm die Business Unit Semi-Crystalline Products in Jhagadia in einer neuen Anlage die Produktion von Hightech-Kunststoffen für die Automobil-Industrie auf. Zu den Abnehmern gehören u. a. Tata Motors, Volkswagen und Ford. Darüber hinaus hat die Business Unit Material Protection Products eine Produktionsanlage für Biozide eingeweiht, die vor allem in der Bauindustrie eingesetzt werden. Die Business Unit Rhein Chemie wiederum hatte ein Werk für Trennmittel und Additive in Betrieb genommen, die in der Reifenproduktion verwendet werden. Beide Anlagen waren im Laufe des vergangenen Jahres vom ehemaligen Lanxess-Standort Madurai nach Jhagadia verlagert worden. www.lanxess.com
MSD lanciert neues Hepatitis-C-Mittel in der Schweiz Der Protease-Hemmer Victrelis (Boceprevir) der Firma MSD (in den USA und Kanada als Merck bekannt) ist nun auch in der Schweiz erhältlich und kassenzulässig. Victrelis ist ein neues Medikament zur Behandlung von chronischer Hepatitis C des Genotyp 1, wie MSD weiter mitteilte. Hepatitis C ist eine virale Erkrankung, die, wenn sie unbehandelt bleibt, zu schweren Leberschäden und Leberkrebs führen kann. Die Krankheit wird über das Blut übertragen und betrifft in der Schweiz ca. 0,7–1%, weltweit 3 % der Bevölkerung. Aufgrund des zunächst symptomfreien Krankheitsverlaufes gehen Experten davon aus, dass nur etwa die Hälfte der infizierten Personen von ihrer Erkrankung weiss. Im Unterschied zur gängigen Therapie von Hepatitis C, bei der die Immunantwort gegenüber dem Virus verstärkt wird, blockiert Victrelis nach Angaben von MSD als Protease Inhibitor gezielt ein virales Enzym (NS3/4A Serinprotease) und verhindert so die Vermehrung des Virus. Das Molekül gehört zu der ersten Generation der antiviralen Präparate, die direkt gegen HCV gerichtet sind. Victrelis ist als Behandlung in Kombination mit dem bisherigen Therapiestandard PEG-Interferon- und Ribavirin (PR) zugelassen. www.msd.ch
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Bosch Packaging baut «Pharma»Standort Crailsheim aus Bosch Packaging Technology investiert 13 Millionen Euro in den Ausbau des Standorts in Crailsheim (D). Bis 2013 werden dort bis zu 70 neue Arbeitsplätze entstehen. Insgesamt wird der Geschäftsbereich Verpackungstechnik in Crailsheim dann rund 900 Mitarbeitende beschäftigen. Bereits bis Ende 2012 soll eine 6600 Quadratmeter grosse Montagehalle entstehen, zu der auch die neue Technikzentrale des Standorts gehören wird. Die Halle biete Platz für die Fertigung von Grossanlagen für das sterile Befüllen und Verpacken von flüssigen Pharmazeutika, teilte Bosch weiter mit. Der Standort Crailsheim (Bild) ist der Hauptsitz des Produktbereichs Pharma von Bosch Packaging Technology. www.bosch.com
Huntsman erweitert Polyurethan-Geschäft in der Türkei Der Chemiekonzern Huntsman Corp. hat das türkische Unternehmen EMA Kimya Sistemleri Sanayi ve Ticaret A.S. übernommen. EMA mit Sitz in Istanbul ist ein Systemhaus für MDI-basierte Polyurethane. Seine Fabrik hat das Unternehmen im Jahr 2006 errichtet, um Polyurethan-Blends für den stark wachsenden türkischen Markt für MDI-Systeme zu produzieren. Heute verfügen die Anlagen in Istanbul gemäss Huntsman über Kapazitäten für Systemmischungen, die Produktion von Polyester/Polyolen sowie die Lagerung von Bulk MDI und Basispolyolen. EMA wird der Mitteilung zufolge in die Polyurethane-Division von Huntsman eingegliedert, die mit fast 2500 Mitarbeitern mehr als 3,6 Millarden US-Dollar umsetzt. Der Markt für MDI-Systeme in der Türkei hat 2010 um 10 bis 15 Prozent zugelegt. Die Materialien kommen u. a. in den Automobilen, Isolierungen und Klebstoffen zum Einsatz. www.huntsman.com
Bodo Möller Chemie erweitert Produktportfolio Die Bodo Möller Chemie Gruppe erweitert ihr Produktportfolio ab 2012 um hochwertige Produkte für Schmierstoffanwendungen wie Additive, Korrosionsinhibitoren, Phosphate und Biozide. Bodo Möller Chemie übernimmt das laufende Geschäft der RTS-Schmierstoff-Technik-Vertriebsgesellschaft mbH, Bruchköbel (D), und wird die Produkte in allen Tochterfilialen europaweit anbieten. In Europa und Afrika ist die Bodo Möller Chemie Gruppe insgesamt mit zehn Tochterunternehmen vertreten. Damit erwirtschafte sie zukünftig in über 50 Ländern einen jährlichen Umsatz von 60 Mio. Euro, teilte das Unternehmen weiter mit. Für den Vertrieb der zehn Produktbereiche – z. B. Klebstoffe, Textilchemie, Elektronikanwendungen – bestehen Partnerschaften unter anderem mit DOW Automotive Systems, Huntsman, Henkel und BASF. Die neue Produktpalette beinhaltet u. a. Korrosionsschutzadditive, Antioxidantien, Metall-Desaktivatoren, Antiverschleiss- und Hochdruck-Additive. Neben den Produkten der Firma RTS bietet Bodo Möller Chemie auch Biozide der Firma Prom Chem für industrielle Schmierstoffanwendungen an. www.bm-chemie.de
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Chemie engagiert sich im Wertstoffkreislauf Edelmetalle und andere seltene Rohstoffe gewinnen an Bedeutung und werden immer knapper. Entsprechend schiessen deren Weltmarktpreise nach oben. Ihre Rückgewinnung wird immer lohnender. Der deutsche Familienkonzern Heraeus konzentriert sich auf das Recycling der Platingruppenmetalle. EDGAR L. GÄRTNER
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old und Silber spielen seit dem Altertum eine besondere wirtschaftliche Rolle als Wertmassstab sowie als Schmuck und waren dementsprechend nicht nur begehrt, sondern auch oft Anlass für Fälschungen. Deshalb haben Chemiker früh Verfahren entwickelt, um die Reinheit dieser Metalle zu steigern und deren Echtheit zu überprüfen. Zwar ist bei Weitem nicht alles Gold, was glänzt. Aber es gibt inzwischen etliche andere Metalle, die wirtschaftlich noch wichtiger sind als Gold. Das gilt insbesondere für Platin und die mit ihm verwandten Edelmetalle Palladium, Rhodium, Iridium, Ruthenium und Osmium, die als Platingruppenmetalle, kurz: PGM, bezeichnet werden. Seit etwa einem Jahrhundert spielen PGM und verschiedene ihrer Verbindungen eine Schlüsselrolle in der ka-
talytischen Chemie, angefangen bei der Petrochemie, der Ammoniak-Synthese nach dem Haber-Bosch-Verfahren und später bei der Reinigung von Kfz-Abgasen. Inzwischen spielen PGM aber auch eine wachsende Rolle in Hochtechnologie-Produkten wie Flachbildschirmen, Mobiltelefonen und Computer-Festplatten. Die Heraeus-Geschäftseinheit Recycling widmet sich deshalb neben dem klassischen Gold- und Silbergeschäft heute immer stärker der Wiederaufarbeitung von PGM. Deren Leiter Dr. Steffen Voss erklärt: «Wir können alle Edelmetalle mit unseren vielfältigen nasschemischen oder schmelztechnischen Verfahren mit hohem Reinheitsgrad zurückgewinnen.» Heraeus betreibt Recyclinganlagen nicht nur am Stammsitz der Firma in Hanau (D), sondern inzwischen auch in Santa Fe Springs und Newark (USA), in
Hongkong und Schanghai (China), in Udaipur (Indien) sowie in Port Elizabeth (Südafrika). Durch einen intensiven Technologietransfer zwischen diesen Standorten sorgt Heraeus dafür, dass überall die gleichen Reinheitsstandards eingehalten werden. Im Grosseinsatz als Katalysatoren für chemische Synthesen sind Platin und andere PGM meistens an Aktivkohle oder andere Kohlenstoffverbindungen gebunden. Die Aufarbeitung der vergifteten Katalysatoren muss also mit der Verbrennung des Kohlenstoffs und dem Veraschen in Spezialöfen beginnen. Heraeus setzt dafür das patentierte Verfahren HeraCycle ein. Die während des Abbrands der Kohlenstoffverbindungen entstehenden Rauchgase werden in einem aufwändigen Prozess durch Nachverbrennung, Wäsche und Katalyse gereinigt. Die zurückbleibende Asche wird vor der Be-
Das EdelmetallRecycling (im Bild ein Schmelzvorgang) gehört zu den Kernaktivitäten des Heraeus-Konzerns. (Bilder: Heraeus)
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stehende leicht flüchtige Rutheniumtetraoxid wird abdestilliert und als Hexachlorrutheniumsäure in Salzsäure absorbiert. Aus dem entstehenden schwer löslichen Ammoniumhexachlorruthenat wird dann durch Kalzination und Reduktion mit Wasserstoff in mehreren Schritten das reine Metall dargestellt.
Bis zu 30 Prozent der angebotenen PGM stammen aus dem Recycling
Nasschemische Aufbereitung.
stimmung ihres Edelmetallgehaltes durch gründliches Vermahlen und Vermischen homogenisiert. Denn durch eine fehlerhafte Edelmetallbestimmung würde die Firma nicht nur ihren Kunden Schaden zufügen, sondern könnte sich leicht auch ins eigene Fleisch schneiden. Danach wird die Asche nasschemisch (hydrometallurgisch) aufgeschlossen. Platinkatalysatoren für die Ölraffinierung lassen sich heute zu 97 Prozent wiedergewinnen, Platinnetze für die Ammoniaksynthese immerhin zu über 90 Prozent. Bei etlichen anderen Anwendungen sind die PGM jedoch so fein verteilt, dass ihre Wiederverwertung bis dato nur zu einem kleinen Bruchteil gelingt.
Neues Adsorptionsverfahren
Bei zahlreichen katalytischen Verfahren fallen grosse Mengen flüssiger Rückstände mit sehr geringen Edelmetallkonzentrationen (oft deutlich unter 100 ppm) an. In Zusammenarbeit mit der britischen Firma Phosphonics (nomen est omen) bietet Heraeus dafür ein neues Adsorptionsverfahren (Scavenger-Verfahren) an. Das Adsorptionsmittel wirkt dabei wie ein chemischer Magnet. Die Edelmetallspuren werden schon bei den Kunden an das Adsorptionsmittel gebunden und dabei um den Faktor 100 bis 10 000 aufkonzentriert. So vermeidet man den Transport grosser Flüssigkeitsmengen. Im Unterschied zu Platin wird das Edelmetall Ruthenium heute zu über drei Vierteln nicht in katalytischen Prozessen, sondern in der Elektronik, hauptsächlich in Form von Sputter-Targets für die Herstellung feiner magnetischer Schichten in Computer-Festplatten, eingesetzt. Seit 2004 setzt Heraeus für die Wiedergewinnung von Ruthenium ein neues Verfahren ein, mit dessen Hilfe die Menge an rezykliertem Ruthenium verfünffacht werden konnte. Wie alle Edelmetallrückstände wird Ruthenium zunächst oxidativ in Salzsäure gelöst. Das dabei ent-
Ähnlich kompliziert ist die nass- oder elektrochemische Aufbereitung von Platin als Platinschwamm. Heraeus stellt unter anderem Platin-Trägerkatalysatoren für die Abgasreinigung sowie Platin-Rhodium-Netze für die Ammoniak- und Blausäuresynthese her. Daneben liefert Heraeus Platin-Legierungen für medizinische und chemische Laborgeräte, die Silikon- und Glasfaserherstellung sowie Hochleistungszündkerzen für Verbrennungsmotoren. Nur aus einem Teil dieser Anwendungen ist das Edelmetall mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand rückgewinnbar. Insgesamt stammen heute nach Schätzung der International Platin Association (IPA) bereits 25 bis 30 Prozent der angebotenen PGM aus dem Recycling. (Genauere Angaben sind wegen der Geheimhaltung der Recyclingquoten durch die beteiligten Firmen nicht möglich.) Es ist nicht leicht, diesen Anteil zu erhöhen, weil es schwer ist, Platin und andere PGM aus dissipativen Verwendungen wie in Kfz-Katalysatoren und Zündkerzen zurückzugewinnen. Grundsätzlich benötigt das Recycling von PGM 70- bis 100-mal weniger Energie als die Förderung, die Aufkonzentration, das Schmelzen und die Reinigung von Neumaterial. Denn die zurzeit abbauwürdigen Lagerstätten enthalten nur 2,5 bis 6 Gramm PGM je Tonne Gestein. Deshalb lohnt es sich auf jeden Fall, nach weiteren Möglichkeiten der Wiedergewinnung von PGM Ausschau zu halten.
Umsatzstarke Rohstoffe
Mit PGM lassen sich schon mit kleinen Volumina zwei- oder gar dreistellige Jahresumsätze (in Dollar oder Euro) erzielen. Die gesamte Weltjahresproduktion von Ruthenium (29 Tonnen) findet unter einem Schreibtisch Platz. Das weltweite Platin-Angebot beläuft sich auf lediglich 240 Tonnen – eine Menge, die sich bequem in einer Garage unterbringen liesse. Die Menge des angebotenen Goldes beträgt immerhin das Zehnfache davon und die Menge des gewonnenen Silbers noch einmal fast das Zehnfache. Die
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gesicherten Platin-Vorkommen der Erde reichen zurzeit allerdings nur für etwa 15 Jahre. Noch kritischer ist die Situation für Indium, ein sogenanntes Gewürzmetall, dessen Reichweite zurzeit nur etwa fünf bis zehn Jahre beträgt. Indium, das hauptsächlich für die Herstellung von Flachbildschirmen und Photovoltaikmodulen benötigt wird, ist zurzeit kaum rückgewinnbar. Allerdings haben enorme Preissteigerungen der seltenen Metalle in der Grössenordnung von 4000 Prozent und mehr eine verstärkte Suche nach neuen Lagerstätten angeregt. Bedeutende Indium-Vorkommen werden z. B. im sächsisch-tschechischen Erzgebirge und in Afghanistan vermutet. Längerfristig müssen solche knappen Ressourcen aber durch ganz andere Materialien substituiert werden. Indium könnte z. B. eines Tages durch die Kohlenstoffverbindung Graphen ersetzt werden. Auf einem Technologieforum, das Heraeus Ende November 2011 in Zusammenarbeit mit dem VCI Verband der Chemischen Industrie und der Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcen-Strategie (IWKS) in Hanau veranstaltete, diskutierten Fachleute über solche Probleme und Perspektiven des Wertstoffkreislaufs. Die im September 2011 neu gegründete IWKS, aus der einmal – so der Wunsch der Initiatoren – ein neues Fraunhofer-Institut in Alzenau (Unterfranken) und Hanau-Wolfgang hervorgehen soll, versteht sich als Think Tank, der über eine bessere Koordination der Nutzung und Wiederverwendung knapper Rohstoffe nachdenken und Vorschläge für die Ablösung kritischer Werkstoffe ausarbeiten soll. «Mit diesem interdisziplinär aufgebauten Fraunhofer-Institut wird für das RheinMain-Gebiet ein wichtiger Kristallisationspunkt für Recycling- und Werkstoffthemen geschaffen», betonte Dr. Frank Heinricht, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Heraeus-Holding. Auch der VCI beteiligt sich an den strategischen Überlegungen. Wie Dr. Martin Reuter, beim VCI zuständig für Wissenschaft, Technik und Umwelt, auf dem Technologieforum ausführte, geht es dem Verband vor allem darum, den Herausforderungen zu begegnen, die durch die von der deutschen Bundesregierung nach der Kernreaktor-Havarie von Fukushima hastig ausgerufene «Energiewende» geschaffen wurden. Ohne die Innovationskraft der Chemie sei weder eine effizientere Nutzung konventioneller Energieträger noch die Erschliessung regenerativer Energien möglich. ■
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GLOSSE
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«FRITJOF, DAS KANN nicht dein Ernst sein. Alle paar Sekunden stirbt irgendwo auf der Welt jemand den Hungertod und du isst in aller Ruhe dein rituelles Croissant und schlürfst diesen zugegebenermassen ausgesprochen wohlschmeckenden Cappuccino dazu.» Meine Frau Grete ist
umso mehr an ihrer Umgebung reiben», verblüffte uns der gute Doktor mit einer aus dem Ärmel geschüttelten soziokulturellen Analyse. «Dabei wollte ich eigentlich mit Ihnen über das Mais-Projekt sprechen, Herr Hagen-Rundkorn…» «Mais-Projekt? Sag nicht, dass Ihr jetzt auch an
Radikal resistenter Mais wohl eine der wenigen Frauen, die jenseits der 60 im Kampfanzug eine ausgesprochen gute Figur machen. Geradeso als hätte ein Modedesigner mit kindlicher Revolutionsromantik ihn ihr auf den Leib geschneidert. «Kann es sein, dass dich die Jahre im Dschungel ein wenig radikalisiert haben, werte Grete?», fragte ich sie. «Radikalisiert? Nur, weil ich was gegen Rating-Agenturen habe?» «Etwas gegen Rating-Agenturen haben viele, aber nicht alle von denen planen, ihre Gebäude in die Luft zu jagen», liess ich meine Angetraute wissen. «Was dein formidabler Assistent zu verhindern wusste, mein Lieber», beschwerte sich meine während der 80er- und 90er-Jahre verschollene Gemahlin. «Nun, da der beinahe zum Zuge gekommene Sprengstoff aus einem längst eingestellten Forschungsprogramm der Rundkorn-Labors zu innovativen Mischmethoden stammte, hielt ich die Intervention für durchaus legitim. Eine Einstufung als terroristische Vereinigung seitens der amerikanischen Behörden würde nämlich die Rundkorn AG in ihren geschäftlichen Bemühungen in den Vereinigten Staaten signifikant einschränken», schaltete sich mein promovierter Vorlagenvorleger ein, als er mir die Gazzetta nachlieferte. «Glauben Sie wirklich, Haettenschweiler? Hätten wir so ein paar Detonationen nicht als göttlichen Akt wegdiskutieren können. Wir sprechen immerhin über ein Land, in dem Menschen mit einem mittelalterlichen Verständnis von Natur und Wissenschaft Vorwahlen um die Präsidentschaftskandidatur gewinnen können.» «Rationalismus hat es in den USA leider nie in den Mainstream geschafft, dafür ist die Avantgarde aber zahlreich und kann sich
den Genen rumdoktert!», unterbrach Grete den guten Dr. Haettenschweiler, seines Zeichens ein Meister im Unterbrechen. «Da darf ich Sie beruhigen, Frau…» «Ach, Dr. Haettenschweiler, seien Sie nicht immer so förmlich. Ich heisse Grete», unterbrach meine Gattin erneut meinen Assistenten, was an sich schon ein bemerkenswerter Vorgang ist, wäre da nicht noch der subtile Versuch gewesen, seinen nicht einmal mir bekannten Vornamen ans Tageslicht zu befördern. «Ich kenne Ihren Vornamen. In Bezug auf den Mais möchte ich aber bemerken, dass es sich um das Produkt konventioneller Züchtungen handelt – angesichts in der Öffentlichkeit nur in Spuren nachweisbaren Akzeptanz für Gentechnik und der damit einhergehenden nötigen Sicherheitsvorkehrungen auf Versuchsfeldern schien uns die herkömmliche Art einfach kosteneffektiver. Wie dem auch sei, unser Rundkorn-Mais – verzeihen Sie das kleine Wortspiel – gedeiht bei extremer Trockenheit, ist resistent gegen die wichtigsten Schädlinge…» Ein rekordverdächtiges drittes Mal unterbrach Grete meinen promovierten Barista: «Resistent gegen die wichtigsten Schädlinge? Also, wenn Ihr es geschafft habt, einen Mais zu züchten, der gegen Lebensmittelspekulanten resistent ist, verneige ich mich in tiefster Demut.» «Liebste Grete, keine Angst vor Rohstoff-Fonds. Tatsächlich drehen wir den fairen Handel einfach um und verkaufen direkt an die Bauern – mit ordentlichem Gewinn und weit unter dem börsengetriebenen Weltmarktpreis.»
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Vom Laborant zum Chemiker
Das Bachelor-Studium Chemie an der ZHAW Wädenswil vermittelt eine breite theoretische und praktische Ausbildung in Chemie, Biowissenschaften und Chemie-Ingenieurtechnik. Wie erleben Studierende die Ausbildung, und wie sieht ihr anschliessender Berufsweg aus? Exemplarisch Auskunft dazu gibt Patrick Beeler, der sein Studium 2009 abschloss.
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elche grundlegende Erfahrung machten Sie in Ihrem Studium? Patrick Beeler: Das Chemiestudium war eine neue Erfahrung. Ich entdeckte, wie leistungsfähig ich bin, wenn ich an meine Grenzen gehen muss.»
Wer ist Ihr heutiger Arbeitgeber? Ich arbeite bei der Landqart AG. Wir sind ein Papierhersteller für holzfreie Naturpapiere und sehen uns in einer verantwortungsvollen Position gegenüber unseren Mitarbeitern und unserer Umwelt. Unser breites Spektrum an Papierherstellungsverfahren und Veredelungsmöglichkeiten lässt uns praktisch jeden Kundenwunsch umsetzen. Wir sind aber auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region. Was bietet das Unternehmen an? Aus der über 100-jährigen Geschichte der Landqart AG hat sich eine spezielle Kompetenz in der Fertigung von unbeschichtetem holzfreiem Feinpapier ergeben. Einerseits bedienen wir den Markt mit sogenannten Sicherheitspapieren, also Papieren mit Eigenschaften, die die Fälschungssicherheit erhöhen. Andererseits bedienen wir den grafischen Markt mit hochwertigen Druckträgern wie dem hochweissen Opalin und Kreativpapieren wie Zeichenpapieren.
Welches sind Ihre Berufslaufbahn Patrick Beeler Tätigkeitsgebiete und Alter: Verantwortlichkei16 Lehre als Chemielaborant ten? 19 Tätigkeit als Chemielaborant Ich arbeite im Product21 Technische Berufsmaturität Support. In dieser 22 Arbeitstätigkeit als Chemielaborant 22 Studium Chemie Gruppe bin ich für 25 Wissenschaftlicher Assistent Zellkulturtechnik ZHAW, den gesamten UmweltWädenswil bereich verantwortlich: 26 Chemiker im Product-Support Landqart AG, Landqart Rechtsgrundlagen, Product-Labeling, Einhaltung von Umweltgesetzen. Ich muss den Welche Eigenschaften brauchen die Ämtern alle nötigen Ökobilanzen liefern Studierenden Ihrer Meinung nach? und Rede und Antwort stehen bezüglich Durchhaltewillen und die Motivation, imUmwelt. Das ist eine hohe Verantwortung mer an die Grenze zu gehen. Wichtig ist in einer Zeit, in der der Umweltaspekt im- aber auch ein gutes Klassenumfeld, welches mer höhere Bedeutung gewinnt. einen stützen kann. Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf? Dass er sehr abwechslungsreich ist und ich jeden Tag vor neue Herausforderungen gestellt werde. Dass ich entscheidend mitwirken kann und nicht nur ein kleines Zahnrad in einem grossen Apparat bin. Warum haben Sie sich für das Chemiestudium entschieden? Durch das Studium kann ich meiner Firma einen Mehrwert liefern und mich gleichzeitig beruflich absichern. Ich hatte schon immer Spass an der Chemie und wollte durch das Studium noch mehr dazulernen.
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Welches Wissen und welche Kompetenzen aus dem Studium verwenden Sie heute in Ihrem Berufsalltag? Die Fachkompetenz ist natürlich das Fundament. Mit der gelernten Methodenkompetenz weiss ich, wie ich Probleme angehe. Die Sozialkompetenz ist wichtig, um zu wissen, dass es alleine nicht geht, dass man immer starke Leute an seiner Seite braucht. Ich habe auch gelernt, wie ich mit verschiedenen Charakteren umgehe. ■ WEITERE INFORMATIONEN Zürcher Fachhochschule, www.icbc.zhaw.ch
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biotechnologie
O L TE N M E E TI N G ( I ) / P E R S O N A L I S I E R TE M E D I Z I N
Wo sich gutartige Zellen treffen Über aktuelle Aspekte der «Personalisierten Medizin» diskutierten die Teilnehmer des «Olten Meeting» am 23. November 2011. Das jährlich von biotechnet veranstaltete Meeting dient Biotechexperten von Schweizer Fachhochschulen, Empa, Swiss Biotech Association sowie der Industrie zum Wissens- und Erfahrungsaustausch. Ebenfalls auf der Agenda des Olten Meetings stand 2011 das Thema «Cleantech by Biotech», worüber die Chemie plus in einem weiteren Artikel in der nächsten Ausgabe berichtet.
ELSBETH HEINZELMANN
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aben wir alle dieselbe Schuh- und Kleidergrösse, die Standardlinsen für Jedermann und das Zahnimplantat in Einheitsgrösse? Natürlich nicht, denn wir sind keine Schokoladenhasen vom Fliessband, sondern Individuen mit spezifischen Bedürfnissen. Doch in der Medizin herrscht weithin noch das «One size fits all»-Prinzip. Viele Medikamente werden von Patienten nicht toleriert oder haben Nebeneffekte mit oft schwerwiegenden Konsequenzen. Experten schätzen beispielsweise, dass Krebsmedikamente bei 75 Prozent der Patienten wirkungslos sind. Da wir die genetischen Veränderungen und Umweltfaktoren, welche Krankheiten wie Krebs und Alzheimer verursachen, nicht völlig begreifen, sind die Behandlungsmethoden oft ungenau, unvorhersehbar und ineffektiv.
Personalisierte Onkologie – ein Politikum?
Personalisierte Behandlungen, basierend auf dem Verständnis der Krebsbiologie, könn-
ten Millionen von Krebspatienten rund um den Globus gezielte und effiziente Therapien bieten. Doch dafür sollten Regierungen, Pharma-Unternehmen und die Ärzteschaft die heutige Art der Medikamentenentwicklung überdenken. Als Beispiel zitiert Professor Thomas Cerny, Chefarzt am Kantonsspital St. Gallen, fortgeschrittenen Lungenkrebs. Hier unterteilen moderne vorhersagende Diagnostiktests die Krankheit in verschiedene neue Entitäten, die so eine viel grössere Chance haben, auf eine Erstbehandlung anzusprechen. «Die Beobachtung, dass eine bereits in den 80er-Jahren verfügbare Therapie mit Cisplatin-Kombination die 90 Prozent Heilungschance bei fortgeschrittenem Hodenkrebs erst nach 30 Jahren in der Praxis realisiert sieht, beweist, dass Innovationen nicht nur entwickelt werden müssen, sondern sich auch viel effizienter in den klinischen Alltag integrieren müssen», so Thomas Cerny. Indem Wissenschaftler auf die molekularbiologische Ebene der Zellentwicklung fo-
kussieren, gewinnen sie ein besseres Verständnis des Zellwachstums und können mehr Menschenleben retten. Heilungsrate und Überlebensdauer nehmen zu. Heute überleben 75 Prozent der Brustkrebspatientinnen die ersten fünf Jahre nach dem Eingriff. Viele Formen bösartiger Lymphome sind in 70 bis 90 Prozent der Fälle heilbar. Die Medizin macht ebenso Fortschritte im Bereich Darmkrebs, speziell Dickdarmkrebs. «Einem Patienten von drei, der bereits Ableger in den regionären Lymphknoten hat, können wir einen Rückfall ersparen», sagt Cerny, der auch Präsident der Krebsforschung Schweiz ist. Neue aktive Wirkstoffe intervenieren genau in jenen molekularen Mechanismen, die für die Umwandlung einer früher normalen Zelle in eine proliferative, bösartige Krebszelle verantwortlich sind. Vorzeigebeispiel ist einerseits Glivec von Novartis für die erfolgreiche Behandlung von Chronisch Myeloischer Leukämie (CML), Gastrointestinal Stromal Tumors (GIST) und anderen Krankheiten. Glivec blockiert das Enzym Tyrosinkinase, das aufgrund eines einzigen genetischen Defekts in zu grosser Menge produziert wird und zu unkontrolliertem Wachstum führt. Anderseits ist Avastin von Genentech/Roche, ein humanisierter monoklonaler Antikörper, effizient in der Bekämpfung von metastasiertem Darmkrebs, meist in Kombination mit Chemotherapie. Es hungert den Tumor aus, indem es den gefässbedingten Wachstumsfaktor neutralisiert und damit die Bildung von Blutgefässen unterbindet, die der Krebs zur Nährstoffzufuhr benötigt. (www.krebsforschung.ch)
Massgeschneiderte Therapien
Protein Biomarker verknüpft mit der molekularen Krankheitsursache für Diagnose, Prognose oder die Wahl der Behandlung. (Bild: ProteoMediX)
Die Personalisierte Medizin könnte unsere Sichtweise auf den kranken Menschen revolutionieren, da sie für eine Diagnose oder eine bestimmte Therapie seinen genetischen Code berücksichtigt. Grundlage dafür sind die rund 25 000 entschlüsselten Gene als Teil
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Verarbeitung von genomischen Daten mit hohem Durchsatz bei Genedata: Dies erlaubt das Verständnis, wie genetische und epigenetische Faktoren den Phänotypus und die Reaktion auf die Behandlung beeinflussen. (Bild: Genedata)
Interaktionen der Gene im Visier
Für Dr. Timo Wittenberger, zuständig für Professional Services bei der Genedata AG,
dient Personalisierte Medizin dazu, Individuen in Subpopulationen zu unterteilen, welche sich in ihrer Prävalenz für bestimmte Krankheiten oder ihrem Ansprechen auf eine spezifische Behandlung unterscheiden. «Damit können wir präventive oder therapeutische Massnahmen auf diejenigen Menschen konzentrieren, die davon profitieren, und jenen, die sowieso nicht darauf ansprechen, die Nebenwirkungen ersparen. Zudem lassen sich so die Kosten im Gesundheitswesen senken.» Als Beispiel nennt er die Chemotherapie, von der nur 25 von 100 behandelten Patienten profitieren. Die meisten zytostatischen Wirkstoffe sind nicht wirklich krebsspezifisch effizient, sondern wirken auf alle besonders rasch wachsenden Gewebe. Doch auch die Zellen der Blutbildung im Knochenmark teilen sich viel häufiger als andere Gewebe und sind deshalb durch Zytostatika beeinflussbar. «Wie stark die gefürchteten Nebeneffekte sind, hängt vom individuellen genetischen Setup ab», bemerkt der Wissenschaftler und verweist auf die bekannte Liste der Nonresponders – der nicht auf ein Medikament ansprechenden Patienten – publiziert in «Clinical Trends in Molecular Medicine»: Es sind dies 38 Prozent im Fall von Anti-DepressivaKonsumenten, 40 Prozent der Asthmatiker, 43 Prozent der Diabetiker, 50 Prozent der Arthrosepatienten, 70 Prozent der Alzheimer-Fälle und 75 Prozent der Krebskranken. Abhilfe schafft das von Genedata über viele Jahre entwickelte Softwaresystem «Genedata Expressionist». Es nutzt biostatistische Methoden und Algorithmen, um die Interaktion von Genen, Proteinen und Metaboliten zu analysieren und herauszufinden, ob diese Moleküle als Biomarker taugen. Dank raffinierten Technologien lassen sich Zehntausende biologischer Moleküle pro Probe screenen und Tausende von Proben mit hohem Durchsatz verarbeiten. «Wir können das genetische Setup eines Patienten dar-
Gute Partnerschaft
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des 2003 beendeten Humangenomprojektes. Einer der führenden Spezialisten in Personalisierter Medizin ist die Proteomedix AG, gegründet von einer multidisziplinären Gruppe anerkannter Wissenschaftler und Kliniker. Sie entwickelt nichtinvasive Diagnosetests zur Aufdeckung und Beurteilung von Krankheiten, und um Patienten sicherere und effizientere Therapien zu verschaffen. «Unsere Strategie beruht auf der neuesten Proteomik-Technologie, dank der wir neuartige Diagnosewerkzeuge mit kompetitiven Vorteilen realisieren», kommentiert Dr. Ralph Schiess, CEO und Mitbegründer von Proteomedix. «Unsere nichtinvasive Diagnostik ist direkt verknüpft mit der Krankheitsursache auf molekularer Basis, was wir in Modellsystemen testen. Wir kombinieren verschiedene Biomarker, erfassen so die Komplexität einer Krankheit und erreichen dank gezielter Validierung rasche Zyklen.» Erstes Proteomedix-Produkt ist ein Diagnosetest für die Früherfassung von Prostatakrebs, dem am häufigsten diagnostizierten Krebs, welcher gleichzeitig die zweithäufigste Ursache von krebsbedingten Todesfällen bei Männern darstellt. «Die klinischen Tests, basierend auf einer eigenentwickelten Proteinsignatur, sind besser als der heutige Standard PSA-Test (Prostate Specific Antigen)», kommentiert Ralph Schiess. «Sie senken die hohe Rate inkorrekter Beurteilungen wesentlich, sind doch heute drei von vier Männern Opfer einer Falschdiagnose durch den PSATest.» Damit reduziere man unnötige Biopsien, welche Angst, Unbehagen und Komplikationen verursachen. Zudem könnte ihr Test allein in den USA für Einsparnisse im Gesundheitssystem von bis zu 2 Milliarden US-Dollar jährlich sorgen, heisst es bei Proteomedix weiter. (www.proteomedix.com)
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Auf Gerüst (scaffold) basierendes Mikrogewebe: Kolonkarzinomzellen HCT-116, kultiviert in 3D-Life PVA Hydrogel (Cellendes, Deutschland). (Bild: ZHAW Wädenswil)
stellen dank Terabytes von Rohdaten, die wir mit innovativen mathematischen und statistischen Methoden auslesen und verarbeiten», erläutert Timo Wittenberger. Genedata Expressionist generiert Listen von Genen, Proteinen und Metaboliten, die als Biomarker dienen und voraussagen, wie effizient ein Medikament ist. Zudem identifizieren sie jene Patienten, welche auf ein spezifisches Medikament ansprechen. Damit schaffen die Forscher die Grundlage für die Entwicklung von Personalisierter Medizin. (www.genedata.com)
Gewebe für die Entwicklung von Medikamenten
sue Engineering. Die Forschung arbeitet seit Jahren mit 3D-Gewebemodellen, die gesunde und kranke Gewebe biologisch relevant abbilden. Noch werden diese in der Pharmaindustrie nicht routinemässig angewendet. Das Kompetenzzentrum TEDD will Spezialisten aus Forschung und Industrie zusammenbringen und mit Wissens- und Technologietransfer der 3D-Gewebekultur zum Durchbruch verhelfen. Starke Partner aus allen wichtigen Bereichen sind bereits
Auf Erfolgskurs ist das Competence Centre Tissue Engineering for Drug Development TEDD an der ZHAW Wädenswil. «Organartige menschliche Gewebemodelle spielen eine zunehmend wichtige Rolle in der Evaluation aktiver Substanzen und der Entwicklung von Medikamenten, da Tests mit Tierexperimenten in der Kosmetika bis 2013 verboten werden», so Professor Dr. Ursula Graf-Hausner, Leiterin der Fachgruppe Tis-
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verfahrenstechnik
K Ä L TE TE C H N I K I N P R O Z E S S E N
Eiskalt temperiert In vielen Prozessen wird Kälte für die richtige Temperierung benötigt, wie beispielsweise in Mischvorgängen oder bei exothermen Reaktionen. Aber auch die Kühlung von Laboren gehört zum Aufgabengebiet. Grösste Herausforderung ist der konstante und stabile Betrieb der Temperiersysteme. Darüber hinaus zählen Energieeffizienz sowie der Einsatz von natürlichen Kältemitteln.
Kälteanlage muss genau auf den Einsatzfall abgestimmt und die Kälte energiesparend bereitgestellt werden. Dabei muss das geforderte Temperaturniveau zuverlässig und exakt eingehalten werden. Für Meier ist daher die Betriebssicherheit eines der wichtigsten Kriterien, die sich nur durch die Auswahl geeigneter Komponenten erreichen lässt, zum Beispiel hochwertiger Industrieverdichter für die Kälteerzeugung.
Energieeffizienz im Fokus
Diese Mietkälteanlage mit einem Megawatt Leistung wird zur Prozesskühlung bei einem Chemiehersteller eingesetzt.. (Bild: CoolEnergy)
SABINE ALICKE
D
ie Kältetechnik ist in fast allen chemischen Werken unentbehrlich. «Kälte wird zum Beispiel benötigt, wenn exotherme Reaktionen auf konstanter Temperatur gehalten werden sollen. Teilweise benötigen Reaktionen ein gewisses Temperaturniveau, um den Prozess in der gewünschten Art ablaufen zu lassen», erklärt Andreas Meier, Country President Sales für die Vertriebsregionen Deutschland, Österreich und Schweiz (D/A/CH) bei der GEA Refrigeration Technologies GmbH. «Oft soll der Einsatz von Kälte auch das kontrollierte Stoppen einer chemischen Reaktion oder deren Verlangsamung ermöglichen.» Die Herausforderungen sind gewaltig. Vor allem die geforderte Prozesssicherheit verlangte den Anlagen einiges ab, wie Tommy Claussen, Verkaufsleiter Cofely Schweiz, verdeutlicht. «Kälte muss jederzeit in der exakten Temperatur und in der notwendi-
gen Menge verfügbar sein. Für die Anlagen bedeutet dies, dass sie grosse Leistungsschwankungen bewältigen müssen und eine 100-prozentige Verfügbarkeit garantieren müssen.» Darüber hinaus müssen Kälteanlagen für spezifische Prozesse auch sehr tiefe Temperaturen ermöglichen. Für Michael Sauer, Marketing bei Peter Huber Kältemaschinenbau, liegt die Herausforderung bei der Produktentwicklung hauptsächlich darin, möglichst grosse Kälteleistungen auf kleinstem Raum (Geräteabmessungen) zur Verfügung zu stellen. «Ausserdem sind Geräte gefragt, die hohe Kälteleistungen über einen weiten Arbeitstemperaturbereich hinweg liefern können», ergänzt Sauer. Auch er sieht einen Trend zu tiefen Temperaturen. «Immer mehr chemische Prozesse laufen bei tiefen Temperaturen ab, daher steigt die Nachfrage bei Modellen mit hoher Leistung im Tieftemperaturbereich.» In jedem Fall gilt: Die Kälteleistung bzw. die
Neben der Betriebssicherheit spielt das Thema Energieeffizienz eine wichtige Rolle, denn die Kälteerzeugung hat einen grossen Anteil am Energieverbrauch. Daher kommt in der Chemiebranche – wie in vielen weiteren Industriezweigen – meistens das natürliche Kältemittel Ammoniak zum Einsatz. «Es ist aufgrund seiner thermodynamischen Eigenschaften für viele Anwendungen das Kältemittel mit der besten Energieeffizienz», so Meier. Auch Sauer hat die Erfahrung gemacht, dass immer mehr Kunden den Energieverbrauch des Kältesystems berücksichtigen. Die Verbrauchswerte, über einen längeren Zeitraum betrachtet, wirken sich auf Wirtschaftlichkeit und Amortisationszeit der Kälteanlage aus. «Bei unseren Kältetechnikprodukten sorgen verschiedene Massnahmen für einen reduzierten Energiebedarf. So garantiert zum Beispiel eine automatische Kälteleistungsanpassung, dass stets nur die tatsächlich benötigte Kälteleistung erzeugt wird. Intelligente Sensorsysteme überwachen zudem permanent den Betriebszustand und reduzieren beispielsweise den Kühlwasserverbrauch um bis zu 50 Prozent», verweist Sauer auf neue Lösungen. GEA Refrigeration Technologies setzt auf hocheffiziente Komponenten, Industriekompressoren, Ventile, Kälteaggregate und komplette Kaltwassersätze für die Prozessindustrie an – immer auf den jeweiligen Anwendungsfall zugeschnitten. «GEA-Kompressoren zeichnen sich unter anderem durch ih-
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ren extrem guten Wirkungsgrad auch im rücksichtigt die Software ebenso. strategie, die auch beim Einkauf von KälteTeillastbetrieb aus. Dies wird beispielsweise Zudem beschäftigt das Thema «natürliche maschinen zunehmend umweltfreundliche bei etlichen unserer Schraubenkompresso- Kältemittel» die Branche. Bei Huber Kälte- Technik fordert.» ren mithilfe von Drehzahlregelung und un- maschinen fühlt man sich gut gerüstet, wie serer variablen Vi-Verstellung erreicht», Sauer erklärt: «Wir haben bereits sehr früh Mietkälte – mehr als eine Zwischenlösung führt Meier aus. Auch für die Kunden von damit begonnen, unsere Produkte mit um- Akute Ausfälle, erhöhte Anforderungen, ReCofely steht das Thema Energieeffizienz weltverträglichen Kältemitteln auszurüsten. paratur-, Wartungs- oder Modernisierungsganz oben. «Wir senken den Verbrauch, in- Heute sind wir marktführend in diesem Seg- bedarf: Wenn die eigene Kühl- oder Klimadem wir die Anlagen optimal auf den Be- ment und können nahezu alle Standardpro- technik nicht ausreicht oder nicht voll funkdarf des Kunden auslegen. Unsere langjähri- dukte mit natürlichen Kältemitteln liefern.» tionsfähig ist, setzen Unternehmen zunehge Erfahrung und unser Verständnis der Seiner Meinung nach ist dies ein eindeutiger mend auf Mietkälte. Nicht selten wird eine Produktionsprozesse helfen uns dabei», be- Wettbewerbsvorteil: «Viele unserer Kunden solche Zwischenvariante zur Dauerlösung. schreibt Wernli den Weg. Oft kann mit eiin der Chemie und Pharmaindustrie verfol- So bestellte das britische Chemieunternehner Anpassung des Prozesses die Anlage gen inzwischen eine lobenswerte Umwelt- men Contract Chemicals für die Dauer der optimiert werden. Ein grosses Potenzial liegt aber zusätzlich in der Optimierung des Betriebs. Cofely setzt dafür moderne Tools für die Energiemessung und Visualisierung ein und erstellt integrale Energiekonzepte, welche das gesamte System mit allen relevanten Prozessen und Anlagen umfassen. Mit der Software Coolcompare bietet Cofely Refrigeration in Deutschland z. B. eine Lösung zum ganzheitlichen Vergleich von Kaltwassersystemen im Bezug auf Energieeffizienz sowie Investitions- und Betriebskosten an. Dabei vergleicht die Cofely für Planer und Anlagenbetreiber nicht nur einzelne Komponenten miteinander, sondern komplette Kältesysteme. Die Software stellt die Daten unterschiedlicher technischer Systeme gegenüber und prüft sie auf Energieeffizienz und auf die gesamten Kosten des Produktlebenszyklus. Die Art der zu verSchnelle Ergebnisse mit FT-NIR-Spektroskopie gleichenden Kältemaschinen, Schneller, einfacher, sicherer – mit TANGO bekommt Ihre Rückkühler, Pumpen oder EinNIR-Analyse eine neue Dynamik. Denn TANGO hat genau zel-Komponenten können Anladas, was sich Anwender von einem FT-NIR-Spektrometer genbetreiber frei wählen. Coolwünschen: Robustheit, hohe Präzision und einfache Bedienerführung. compare zeigt dabei nicht nur die jeweiligen Vorteile auf, sonDurch die intuitive Bedienoberfläche und das klare, kompakte dern gibt auch Auskunft über Design definiert TANGO einfaches Handling ganz neu - ohne mögliche OptimierungspotenziaKompromisse bei der bewährten FT-NIR-Technologie von le, wie beispielsweise durch die Bruker einzugehen. Implementierung einer drehzahlgeregelten Pumpe. Äussere Faktoren wie die StromkostenWeitere Informationen finden Sie unter: www.brukeroptics.de • www.tango-nir.de entwicklung über die nächsten zehn, fünfzehn oder zwanzig FT-NIR Jahre hinweg sowie voraussichtInnovation with Integrity liche, auf die Jahreszeit und den Ort bezogene Wetterdaten be-
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Inspektion ein Mietkälte-Paket bei Cool Energy. Der 10 Tonnen schwere Kaltwassersatz schafft eine nominale Kälteleistung von 1 MW. Diese Grosskältemaschine der jüngsten Generation entspricht der aktuellen Eurovent-Norm und arbeitet mit dem ozonneutralen Kältemittel R134a. Unmittelbar nach Wartungsende erhöhte eine akute Produktionssteigerung den Kältebedarf und überforderte die eigene Kühltechnik. Diesen Engpass fing der Hersteller mit den Mietkälte-Modulen auf. «Das ist kein Einzelfall», so Marketingleiter Roger Beckmann. «Unternehmen übernehmen häufig bewährte Mietkälte-Komponenten oder auch komplette Anlagen auf Dauer. Nach dem temporären ‹Testlauf› sind sie sicher, dass diese Technik
verfahrenstechnik
Mobile Kaltwassersätze für Verfahren in Industrie und Chemie.
tung zu beeinträchtigen. Die Leistungsregelung ist ein wichtiger Ansatz zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO2Emissionen. Erstmalig können Anlagenplaner und Installateure zwischen zwei verschiedenen Regelungstechnologien wählen: Frequenzumrichter-Technologie oder digitale Leistungsregelung. Zusätzlich zu den HFKW-Modellen umfasst die Stream-Baureihe drei Mo-delle für transkritische CO2-Anwendungen (R744-Anwendungen).
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Forschungs- und Produktionsreaktoren (Doppelmantelgefässe), in denen vorwiegende exotherme chemische Reaktoren ablaufen, müssen sicher temperiert werden. (Bild: Huber Kältemaschinenbau)
bei ihnen funktioniert. Prozessbedingt erhöhter Kältebedarf kann ein Grund sein. In anderen Fällen ist die eigene Technik veraltet oder verbraucht zu viel Energie.»
Auf jede Komponente kommt es an
Auch bei einzelnen Komponenten tut sich einiges auf dem Markt. So stellte Emerson Climate Technologies Anfang des Jahres eine neue Baureihe halbhermetischer Verdichter der Marke Copeland vor. Die Baureihe Stream umfasst 16 Modelle mit 4- und 6-Zylindern für HFKW-haltige Kältemittel. Stream bietet den Vorteil, zwischen verschiedenen Kältemitteln für denselben Verdichter wählen zu können, ohne die Leis-
Verfahren in der Chemie und in der Industrie verlaufen innerhalb enger Toleranzgrenzen, während gleichzeitig hohe Qualitätsanforderungen, z.B. HACCP und GMP gelten. Bestimmte Rohstoffe, feinchemische Halbfabrikate und Endprodukte müssen innerhalb enger Temperaturgrenzen verarbeitet oder gelagert werden. «Eine zuverlässige Beratung ist daher immer der erste Schritt zur Vermietung einer temporären Anlage», heisst es bei dem Unternehmen Coolworld Rentals, das sich nach eigenen Angaben in diesem Sektor ein breites Wissensspektrum erarbeitet hat. Coolworld ist in der gesamten Frische- und Tiefkühlkette zuhause und bietet ein breites Mietsortiment mit betriebsbereiten HACCP-Zellen von 10 - 100 m³ Ausserdem liefert das Unternehmen temporäre Klimaanlagen für jeden Raum, von kleinen Lagerräumen bis zu grossen Laboren und Produktionshallen. Und sollte die Prozesskühlung einer Testanlage oder Produktionseinheit ausfallen oder zu wenig Kapazität haben, hat Coolworld Rentals auch dafür eine passende Lösung. «Alle ökonomischen Kühllösungen bei Ausfällen, Spitzen-
(Bild: Coolworld)
lasten oder Umbauten können kurzfristig geliefert werden», heisst es bei Coolworld. Nicht nur die Produktion in der Prozessindustrie verlangt nach Kälte, auch bei der Lagerung und dem Transport sind gleichmässige Temperaturen gefordert. Eine unterbrechungsfreie Kühlkette, etwa bei temperaturempfindlichen pharmazeutischen Produkten, ist jedoch oft mit logistischen Problemen verbunden. Der PharmaPort 360 von Cool Containers aus Marietta (Ohio) verfügt über zwei Kältesysteme, in denen jeweils ein Verdichter vom Typ BD350GH von Danfoss zum Einsatz kommt. Anstatt die zu kühlenden Produkte von einem Kühlcontainer in den nächsten befördern zu müssen, wird der PharmaPort 360 selbst bewegt, ohne dass Kühlfahrzeuge für den Transport oder Kühllager zur Zwischenlagerung erforderlich wären. Der PharmaPort 360 sorgt im Transportbetrieb für eine ständige und konstante Temperaturregelung. Im Ladebetrieb kann er jedoch auch dauerhaft als Hochleistungs-Laborkühlgerät verwendet werden. Fazit: Kälte sorgt in vielen Prozessen für Sicherheit, etwa damit exotherme Prozesse nicht aus dem Ruder laufen oder empfindliche Wirkstoffe ihre Wirksamkeit nicht verlieren. Dafür sind jedoch zuverlässige Anlagen nötig, die sichere Betriebsbedingungen garantieren. Gleichzeitig müssen die Anlagen jedoch neue Herausforderungen meistern wie das Thema Energieeffizienz. Mit natürlichen Kältemitteln und aufeinander abgestimmten Komponenten sorgen innovative Systeme also nicht nur für eine ausgewogene Energiebilanz, sondern auch für positive wirtschaftliche Aussichten. ■
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FÖRDERPROGRAMM PROEDA
Energie und Kosten sparen dank effizienter Druckluft Druckluft wird heute in fast jedem Unternehmen eingesetzt, ist aber auch eine kostspielige Energieform. In der Schweiz arbeiten zirka 6000 Betriebe mit Druckluft. Damit wird die energieeffiziente Produktion immer mehr zu einem Erfolgsentscheidenden Faktor für die Industrie. ANNETTE VON KIECKEBUSCH-GÜCK
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ruckluft ist Umgebungsluft, die mit Verdichtern (Kompressoren) zu Pressluft verdichtet wird. Druckluftantriebe arbeiten schnell und präzise mit hoher Kraft und geringem Gewicht. Druckluft ist universell für Hebe- und Schiebebewegungen einsetzbar. Darüber hinaus eignet sie sich zum Reinigen, Belüften sowie zum Transport pulverisierter Substanzen und Flüssigkeiten, etwa beim Einblasen. Hebe- und Schiebebewegungen können mit Luft ohne Zusatzaufwand in die Endposition gebracht werden. Der Druckluftzylinder geht dabei einfach in Anschlag, der Druck bleibt anstehend, und mit dem Druck am Zylinder kann sogar ein Anpressdruck eingestellt werden. Wann immer Druckluft bereits im Betrieb verfügbar ist und etwas bewegt werden muss, wird der Betriebsmechaniker daher eine Druckluftlösung favorisieren. Da die Betriebskosten für Druckluft aber je nach Anwendung massiv teurer sein können als etwa beim Einsatz eines elektrischen Antriebs, empfiehlt es sich, auch Alternativen zu prüfen.
Abb. 1: Gebläse Compact.
Druckluft in der Anwendung
Wenn Druckluft als Transportmedium verwendet wird, z. B. in der Schüttgutindustrie oder bei der Rohrpost, spricht man von Aktivluft. Wenn sie dagegen direkt im Verfahren eingesetzt wird, bezeichnet man sie als Prozessluft, z. B. bei der Trocknung und bei der Belüftung von Kläranlagen. Die Pneumatik arbeitet mit Druckluftzylindern, Motoren und Druckluftventilen, besonders in der Automation. So werden z. B. Petflaschen mit Druckluft produziert. Unterschiedliche Anwendungen benötigen unterschiedliche Druckbereiche. Es ist nicht sinnvoll, den gesamten Bedarf auf den maximal benötigten Druck zu verdichten und anschliessend den Druck für Anwendungen mit geringem Druckbedarf wieder zu reduzieren. Deshalb ist es nötig, die Druckbereiche in verschiedene Kategorien einzuteilen. Entsprechend der Kategorie sind geeignete Erzeugungssysteme einzusetzen: a) Gebläse: Gebläse arbeiten im Bereich bis 1 bar. Sie weisen hohe Volumenströme auf. Bei diesen – eher geringen – Drücken werden Gebläse (Abb. 1) eingesetzt.
(Bild. Kaeser Kompressoren AG.
b) Niederdruck: Einige Kompressoren arbeiten mit 2–3 bar Überdruck. Oft hängen Sie aber am 7-bar-Überdrucknetz. Die Einrichtung eines separaten Niederdrucknetzes könnte die Wirtschaftlichkeit erhöhen. c) Standarddruck: Als Energieträger oder zur Reinigung hat Druckluft oft einen Druck von 6 bis 10 bar. In der Produktion werden normalerweise Schraubenkompressoren oder Turbokompressoren eingesetzt. Sie erzeugen grosse Luftmengen und sind in der Regel mit Öl betrieben, welches in der nachgeschalteten Druckluftaufbereitung wieder herausgefiltert werden muss. Wenn völlig ölfreie Druckluft erforderlich ist, setzt man ölfreie Kompressoren ein (Abb. 2). Das bringt bessere Druckluftqualität und auch einen Effizienzgewinn durch geringeren Druckabfall in der Druckluftaufbereitung. d) Hochdruckanwendungen: Im Bereich über 10 bar werden Verdrängerkompressoren und Kolbenkompressoren verwendet. Sie zeichnen sich durch geringe Luftfördermengen (< 100 l/min) aus. Für diese Hoch-
Abb. 2: Ölfrei verdichtender Turbokompressor ZH350+ mit Antriebsleistungen bis hin zu ca. 350 kW. (Bild: Atlas Copco)
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verfahrenstechnik
Investitionen in Effizienz fördern
Die Enerprice Partners AG ist ein Beratungsunternehmen für optimierte Energiebewirtschaftung und leitet als Trägerschaft das Programm ProEDA für effiziente Druckluftanlagen. Dieses wird durch ProKilowatt, den wettbewerblichen Ausschreibungen des Bundesamtes für Energie (BFE) für Energieeffizienz-Projekte und Energie-Effizienzprogramme, finanziert. «Chemie plus» sprach mit Matthias Zemp von Enerprice Partners: Wie kam es zu einer Zusammenarbeit zwischen Enerprice und ProKilowatt? Matthias Zemp: Von unseren Kunden wissen wir, wie viel Abgaben diese bezahlen und auch wo die grossen Effizienzpotenziale sind. Mit ProEDA können wir über Beratung und Förderbeiträge vielen KMU- und Industriebetrieben helfen, ihre Druckluft zu optimieren, um langfristig Energie und Kosten zu sparen. ProKilowatt unterstützt ProEDA mit 767000 Franken. Dafür verpflichtet sich Enerprice Partners AG, eine Gesamteinsparung von 37 GWh zu erwirken. Energieperspektiven des Bundesrates erfordern nebst neuen Energiequellen grosse Einsparungen, sprich Effizienz-Optimierung. Hier setzen ProKilowatt und ProEDA an, indem die Energieabgabe KEV denjenigen zurückgeführt wird, welche Investitionen in die Effizienz tätigen. Für wen ist eine Teilnahme an ProEDA sinnvoll? Das Druckluftprogramm ProEDA erfordert einen Analyseaufwand, welcher nur dort wirtschaftlich vertretbar ist, wo auch entsprechende Einsparungen erzielt werden können. Deshalb richtet sich das Programm an Anlagen ab 18 kW und bis 300 kW. Wie läuft das Programm ProEDA für Sie derzeit? Seit Oktober läuft unser Programm und zwar für drei Jahre. Bisher haben sich bereits 26 Firmen bei uns angemeldet. Bei zwölf Kunden haben wir bereits eine Grobanalyse gemacht, auch Detailanalysen wurden ausgeführt. Bereits sind auch erste Investitionen in neue Anlagen im Auftrag. Wir schätzen, dass wir zirka 150 Kunden im Programm analysieren und fördern können. Die Nachfrage zieht an und wir glauben, dass wir keine drei Jahre brauchen für dieses Programm. Chemie plus online: Das komplette Interview – mit zahlreichen Sachinformationen für am Druckluftprogramm interessierte Unternehmen – lesen Sie bitte auf www.chemieplus.ch
druckgeräte kann man aus wirtschaftlichen Erwägungen das Standardnetz mit nachgeschalteten Druckerhöhungskompressoren, den Boostern, versehen.
Effiziente Drucklufterzeugung
Neuanlagen sollten im Hinblick auf einen sparsamen Energieeinsatz sorgfältig geplant werden. Entscheidend dabei ist, wie gut die Druckluftanlage für die Bedürfnisse des Betriebs ausgelegt ist. Bei der Berechnung des Wirkungsgrads einer Anlage bildet man das Verhältnis von Kompressorleistung (kW) und Luftfördermenge (m³/min). Im Standarddruckbereich läuft eine optimierte Anlage bei einem Wert von 6 kW/m³/min. Grundsätzlich sollte eine Druckluftanlage fähig sein, den Maximalbedarf im Betrieb gerade noch knapp abzudecken. Ein grosser Druckluftspeicher hilft bei unstetem Bedarf, er braucht aber auch Platz. Bei zu gross dimensionierten Druckluftkompressoren summieren sich Leerlaufverluste, da sie mit ihrer Leistung nur eine kurze Zeit
benötigen, um den erforderlichen Druck im Netz aufzubauen. Dann stoppt der Kompressor, aber nicht der Motor, welcher noch ein paar Minuten leerlaufen muss, weil sonst mit zu vielen Starts die Gefahr einer Überhitzung droht. Eine Alternative sind Frequenzumrichter(FU)-geregelte Kompressoren, welche im Bereich von 40–80% einen guten Wirkungsgrad aufweisen. Darunter fallen die FU-Verluste ins Gewicht, und weil die Verdichtereinheit für einen gewissen Bereich optimal ist, wird sowohl darunter wie darüber die Effizienz beeinträchtigt. Es ist deshalb für den Anwender wichtig, den genauen Bedarf in seinem Betrieb zu verschiedenen Betriebszeiten zu kennen. Dazu empfiehlt sich eine Messung des Verbrauchs über mindestens eine Woche. Dies wird in der Schweiz mit dem Förderprogramm ProEDA unterstützt. Vorher ist zu hinterfragen, ob die Druckluft überall richtig eingesetzt wird: ■ Bestimmung der minimalen Druckanforderungen (Druckluftmenge und -quali-
tät, Druckniveau, Redundanz), die einzuhalten sind. ■ Der Arbeitsdruck sollte möglichst niedrig gehalten werden, denn jedes zusätzliche bar erhöht den Energieverbrauch um rund 6–8 %. Druck machen ist jedoch auch immer eine Frage der Feinabstimmung. Zu viel Druck blockiert – zu wenig Druck bringt keine Leistung. ■ Der maximale Druckabfall im Verteilnetz sollte 1 bar nicht überschreiten. ■ Der Optimierung dienen auch Leitungsrohre mit ausreichendem Querschnitt und glatter Innenoberfläche. ■ Druckluftbetriebene Werkzeuge können evtl. durch elektrisch betriebene ersetzt werden. ■ Druckluftanlagen, die mit unterschiedlichem Luftbedarf laufen, arbeiten im Teillastbereich häufig im Leerlaufbetrieb. Dies um Erwärmung durch zu häufige Anläufe zu begrenzen. Oft ist dann die Betriebszeit im Leerlauf höher als im Normalbetrieb. Wenn man Leerlaufverluste reduzieren will, kann eine Aussetzregelung die Lösung sein. Wenn Klarheit über den Bedarf besteht, lässt sich die Effizienz auch in der Druckluftzentrale optimieren. Dies wird erreicht mit der Wahl des richtigen Kompressors oder mit der richtigen Kompressorenzusammenstellung. Gerade bei Verwendung mehrerer Kompressoren kann man mit Kompressoren verschiedener Leistungsklassen ideal den wechselnden Bedarf im Betrieb abdecken. Die übergeordnete Steuerung sorgt dafür, dass immer die richtigen Kompressoren in ihrem effizienten Bereich lau-
Gase speichern Energie
Luft ist ein Gasgemisch, für das gilt: P · V = n · R · T. Das Produkt aus Druck (P, Einheit; Pa) und Volumen (V, m3) ist proportional zum Produkt aus Stoffmenge (n, mol) und Temperatur (T, K). Um den Druck zu verdoppeln, muss man also die Gasmenge verdoppeln oder das Behältervolumen halbieren. Bei der Verdichtung bleibt die Wärme im Prozess und erhöht die Temperatur des Gases. Der Proportionalitätsfaktor R als universelle Gaskonstante hat den Wert: R = 8,3144 J/mol K. Man kann auch den Druck in Abhängikeit von der Dichte des Gases bescheiben: P = n · Ri · · T. Daraus folgt, dass eine Erhöhung des Druckes zu einer höheren Dichte führt. Änderungen des Zustands können auch zu einer Erhöhung der Temperatur führen, was die Fähigkeit des Gases umschreibt, Wärme zu speichern.
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verfahrenstechnik
Abb. 3: Automatisch Leckagen in Druckluftnetzen erfassen: Der neue Leckagemonitor von Boge (Bezug: www.vektor.ch) misst selbsttätig Verluste und zeigt sie im Display der Kompressorsteuerung an. (Bild: Boge)
Wärmerückgewinnung
Da bei der Drucklufterzeugung vor allem Wärme erzeugt wird, sollte in jedem Betrieb auch eine Wärmerückgewinnung in Betracht gezogen werden. Oft wird die Abluft heute bereits über eine Klappe im Winter ins Gebäude geleitet. Bei entsprechender Kompressorenkühlung kann die Wärme auch über einen Wärmetauscher in Warmwasser überführt werden.
Teure Leckagen
DruckluftMembranpumpen
LaborDosierpumpen
Die elektrische Energie für betriebliche Antriebssysteme wird zunehmend teurer. Durch einfache Massnahmen zur Optimierung der Druckluftanlagen könnten diese Betriebe jedes Jahr Tausende von Franken an Energiekosten sparen. Druckluftanlagen
Analyse
Anlage
Kosten (CHF)
Grobanalyse
15–300 kW
ca. 700
500
180
Detailanalyse
15–90 kW
ca. 2400*
600
1800
90–300 kW
ca. 3400
850
2550
15–300 kW
5000 minimal
12–20 %
variabel
Massnahmenumsetzung
Beitrag ProEda (CHF) Kosten für Kunden (CHF)
* Effektive Analysekosten können je nach Anlagegrösse und Anbieter variieren. ProEDA bezahlt fixe Beiträge
haben häufig ein Energieeinsparpotenzial zwischen 5 und 50 % Energie, wobei die meisten Effizienzmassnahmen mit Amortisationszeiten von weniger als zwei Jahren wirtschaftlich sehr attraktiv für die Unternehmen sind. Obwohl technische Verbesserungen für die Steigerung der Energieeffizienz von Druckluftanlagen wirtschaftlich sinnvoll sind, werden diese oft nicht genutzt. Leckagen finden sich in der Druckluftverteilung und zum grössten Teil in den Druckluftverbrauchern (Maschinen mit mehreren Ventilen und Zylindern). Am einfachsten lassen sich die Leckageverluste senken, wenn Verbraucher und Verteilnetzbereiche voneinander abgetrennt werden, wann immer sie nicht gebraucht werden . Wenn Leckagen hörbar sind, dann sind es
StativRührwerk
fen. Das Druckniveau kann genau eingehalten werden, womit auch Verluste durch ein sonst eher grosses Druckband vermieden werden. ■ Wo früher oft zwei identische Kompressoren aus Gründen der Redundanz und gleicher Ersatzteile eingesetzt wurden, empfiehlt es sich im Sinne der Effizienz, anstelle des zweiten Kompressors zwei zusätzliche kleiner dimensionierte Einheiten einzusetzen.
schon heftige Verluste, welche sich summieren. Viele Leckagen sind jedoch (ohne spezielle Geräte) kaum hörbar, erst recht, wenn laute Produktionsgeräusche den Hintergrund bilden. Grössere Leckagen findet man eher, wenn man abends oder am Wochenende gezielt danach sucht (Abb. 3). Druckluftfirmen können mit einer Messung an der Druckluftaufbereitungsanlage die Summe der Leckageverluste bestimmen und mit Spezialmikrofonen auch lokalisieren. Prinzipiell sollte mindestens einmal pro Jahr gezielt nach Leckagen gesucht werden. Dabei hilft der 3-Schritte-Check auf www.druckluft.ch. Damit können Ineffizienzen bei Druckluftsystemen identifiziert und beseitigt werden.
ProEDA fördert Investitionen in effiziente Druckluftanlagen
Die Energiekosten von Druckluftanlagen machen über den gesamten Lebenszyklus bis zu 80% der Gesamtkosten aus. Eine mittelgrosse Anlage (30 kW) verursacht jährliche Energiekosten von rund 15 000 Franken. Diese Kosten lassen sich mit einfachen Massnahmen stark reduzieren, da bestehende Anlagen oft grosse Optimierungspotenziale aufweisen. Die praxisorientierte Kampagne ProEDA «Programm Energieeffiziente Druckluft» hat zum Ziel, Druckluftbetreiber über die Kosten- und Energieeinsparpotenziale von Druckluftanlagen zu informieren und innert drei Jahren eine Gesamteinsparung von 37 GWh zu erzielen. Finanziert wird ProEDA
Beratung
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durch ProKilowatt, den wettbewerblichen Ausschreibungen des Bundesamtes für Energie (BFE). Mit dem Programm sollen Optimierungsmassnahmen, Investitionstipps für den Ersatz und die Neubeschaffung von Druckluftanlagen gefördert werden. ProEDA ergänzt die Kampagne «Effiziente Druckluft» von energieschweiz mit einem finanziellen Anreiz und richtet sich an Industrie- und Gewerbebetriebe mit grösserem Druckluftbedarf. Enerprice Partners AG, Root Längenbold (siehe Interview) leitet als Trägerschaft (Lead Partner) das Programm ProEDA zusammen mit den Industriepartnern Atlas Copco, Haug, Servatechnik, Ingersoll Rand, Kaeser Kompressoren, Prematic AG und Vektor AG sowie mit dem Branchendachverband Swissmem als Kommunikationspartner. Das Programm läuft von 2011 bis 2014. Es ist für elektrisch betriebene Druckluftanlagen mit 15 kW bis 300 kW Leistung konzipiert. Die Fördermittel und damit die Anzahl der Anlagenüberprüfungen sind begrenzt. Das Ziel von ProKilowatt ist es, mit dem Förderbeitrag von 800 000 Franken ein Maximum an Strom zu sparen. Daran richtet sich die Auswahl der zu überprüfenden Anlagen und der Fördersatz für die vorgeschlagenen Massnahmen aus. Es besteht kein Anspruch auf Fördermittel. Das Fördermodell besteht aus drei hintereinandergeschalteten Phasen (Tabelle 1): Grobanalyse: Die Grobanalyse dauert ca. zwei Stunden und dient der Abklärung des Ist-Zustands sowie der am einfachsten zu realisierenden Massnahmen. Diese beziehen sich meistens auf Druckluftverbraucher und Druckluftverteilung und weisen einen kurzen Pay-back für den Anlagebetreiber auf, das heisst, die Kosten für die Umsetzung solcher Massnahmen werden meist innert kurzer Zeit wieder eingespart. Zudem wird festgestellt, ob sich im konkreten Fall eine Detailanalyse lohnt. Sie kostet den Betreiber 180 Franken. Detailanalyse: Eine Detailanalyse inklusive Ausmessen der Anlagen zeigt auf, welche Betriebspunkte die bestehenden Anlagen aufweisen und wie sich die Energieeffizienz mit Investitionen und/ oder durch Kleinmassnahmen verbessern lässt. Die Detailanalyse wird durch einen Industriepartner ausgeführt. Am Ende der Analyse steht ein Massnahmenplan. Aufgrund der Messungen wird sichergestellt, dass die Anlage optimal betrieben und richtig dimensioniert wird. Die Analyse wird zu 50% des fixen Beitragssatzes über das Programm finanziert, wenn anschliessend eine Mindestumsetzung der vorgeschlagenen Massnahmen erfolgt. Ansonsten ist der Beitrag auf 25 % festgelegt. Umsetzung: Mit der Umsetzung der in der Detailanalyse aufgezeigten Investitionen werden die Massnahmen umgesetzt. In Abhängigkeit von der erzielten Energieeinsparung wird ein Investitionsbeitrag geleistet, welcher sich zwischen 12 % bis 20 % bewegt. Massgebend ist die Einsparung gegenüber Weiterbetrieb der Anlage ohne Massnahmenberücksichtigung über die Lebensdauer der Anlage. Firmen mit Anlagen, welche die Rahmenbedingungen erfüllen, können sich bei ProEDA (www.enerprice-partners.ch/proeda) anmelden. ■ Praxisbeispiel: Siehe Artikel Seite 32 WEITERE INFORMATIONEN www.prokilowatt.ch www.enerprice-partners.ch/proeda www. druckluft.ch www.atlascopco.ch/ www.industrie-energieeffizienz.de/technologien/druckluft.html
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verfahrenstechnik
PROGRAMM PROEDA: PRAXISBEISPIEL
Spezialanwendung von Druckluft für die Sondermüllverbrennung RSMVA Die Valorec Services AG erzeugt in den Novartis-Werken jährlich über 40 Millionen Nm3 Druckluft mit einem Nenndruck von 6.5 bar zur Steuerung aller pneumatischen Regelorgane. ANNETTE VON KIECKEBUSCH-GÜCK
D
ie Valorec Services AG, eine schweizerische Tochtergesellschaft des Umweltkonzerns Veolia Paris, engagiert sich im Energie-, Umwelt- und Abfallmanagement. Ursprünglich wurde die Valorec AG 1988 im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme der Regionalen Sondermüllverbrennungsanlage in Basel als Tochter der Novartis gegründet. Anfangs 2001 übernahm Veolia Environnement Paris die Sondermüllverbrennungsanlage in Eigenregie. Mit dem gleichzeitigen Auftrag für die Übernahme der Energieversorgung aller vier Basler Novartis-Werke durch Valorec Services AG konnte der damals grösste Outsourcing-Vertrag von Europa übernommen werden. Das vorliegende Beispiel beleuchtet die Aktivierung des Energie-Einsparpotenzials im Bereich Druckluft bei der RSMVA Basel. In der RSMVA Basel werden jährlich ca. 30000 t Sonderabfälle in fester, pastöser, flüssiger und gasförmiger Form verbrannt.
Die RSMVA arbeitet im Dauerbetrieb während rund 7500 h pro Jahr. Die flüssigen Sonderabfälle werden über diverse Verbrennungslanzen in der Nachbrennkammer entsorgt. Der Betrieb dieser Verbrennungslanzen benötigt Druckluft als Treibmittel, die zusammen mit den flüssigen Sonderabfällen in den Ofen eingedüst wird. Die bisherige Druckluftanlage war 16 Jahre ununterbrochen in Betrieb und hatte drei ungeregelte Schraubenkompressoren von je 45 Kilowatt mit hohen Betriebsstunden zwischen 43 000 und 85 000 h. Von diesen drei Kompressoren waren zwei dauernd in Betrieb. Dann geschah, was immer einmal passieren kann: Bei einem der Kompressoren fiel bereits zum zweiten Mal die Verdichtereinheit aus, der Kompressor war kaputt. Was dann in einer Notsituation normalerweise passiert: Man tauscht so schnell wie möglich den Kompressor, genau gleich gross, aus. Konstantin Müller jedoch, Leiter Projekte bei Valorec Services AG, entschied
anders: «Die Druckluftanlage läuft evtl. nicht ganz optimal. Ich möchte erst einmal Gewissheit bekommen, wie effizient die Anlage läuft.» Nachdem er auf das Projekt ProEDA (siehe vorhergehender Artikel) aufmerksam geworden war, meldete er sich für eine Grobanalyse an. Gleichzeitig musste er aber einen Ersatz-Kompressor mieten, da die RSMVA ohne Druckluft nicht betrieben werden kann. Und tatsächlich: Während die Messungen liefen, stieg auch bei einem zweiten Kompressor noch der Motor aus. Die zugezogenen Druckluftlieferanten schlugen vor, anstatt von drei Kompressoren à 45 kW besser einen grösseren und zwei kleine Kompressoren anzuschaffen, davon einen mit Frequenzumrichter. Damit wäre dann der Bedarf abgedeckt. Der Druckluftraum befindet sich bisher im Keller. Die damit verbundene Abwärmeabfuhr über ein Zu- und Abluftsystem erfordert einen grossen Ventilator, der permanent läuft, um die Abwärme wegzubringen. Die Abwärmenutzung der Kompressoren ist innerhalb der RSMVA nicht möglich, und in unmittelbarer Nähe sind keine Nutzer vorhanden. Deshalb müssen luftgekühlte Anlagen vorgesehen werden.
Neue Druckluftanlage im Container
Druckluftcontainer 30" mit drei installierten Schraubenverdichtern. Installierte Leistung: 22 m3/min bei 8 bar. Die neue Druckluftanlage auf dem Werksgelände anstelle des bestehenden Druckluftraums im Keller erspart die Kühlung durch Ventilatoren.
Im Zuge des Projekts wurde daher beschlossen, eine neue Druckluftanlage anstelle des bestehenden Druckluftraums neu in einem Container auf das Werksgelände zu stellen, wo die Abwärme durch direkte Entlüftung möglich ist. Daher braucht es keinen zusätzlichen Ventilator mehr, und weitere Energie kann eingespart werden. Damit kann die Neuanlage eine spezifische Effizienz von 65,42 kWh/Nm3 erreichen, was einer Gesamteinsparung von 260 MWh/a entspricht. Rein aus den Messungen lässt sich eine jährliche Energieeinsparung von mehr als 30% errechnen. Wirtschaftlich gesehen ist dies eine riesige Strom- und Betriebskosteneinsparung ge-
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genüber dem bisherigen Betrieb. In einer und für den Betrieb bei Maximalbedarf. zeigt auf: Nachts und an Wochenenden Zehn-Jahres-Vollkostenrechnung konnte Hilfreich wäre auch ein grösserer Druckbesteht nur ein kleiner Druckbedarf, weldas wirtschaftlichste Konzept evaluiert werluftspeicher, aber dazu ist kein Platz, zucher durch grosse Kompressoren nicht efden. Durch den Nachweis dieser hohen mal der zusätzliche Kompressor schon fizient erzeugt werden kann. Während Energieeinsparungen hat das Projekt echte zusätzlichen Platz beansprucht. der Betriebszeiten variiert der Druckluft➝ 20 % Einsparung, da fast keine LeerChancen, zusätzlich einen guten Förderbeibedarf zwischen 30 bis 80 % der heutigen trag zugesprochen zu erhalten, den der Prolaufverluste mehr auftreten. Kapazität. Folgende Kompressoren-Zu■ Die Summe der Einsparungen beträgt jektleiter beantragen muss. Damit hilft er sammenstellung wird umgesetzt: ein handkehrum Enerprice Partners AG, die 33 %, je nach Energiekosten sind das Kompressor 18 kW mit FrequenzumrichEinsparungen zu erzielen, zu denen Ener5000–8000 Franken pro Jahr. ter für den Bedarf während der Betriebsprice sich gegenüber ProKilowatt verpflichFazit: Damit man bei einer Erneuerung zeiten, ein Kompressor 11 kW für den tet hat. Die durchgeführten Massnahmen wirklich die richtige Wahl trifft, ist es wichGrundbedarf und als Ergänzung zum 18beruhen auf einer Grobanalyse durch Enertig, den Betrieb mit seinem Druckluftbedarf kW-Kompressor. Der neuere 37-kW-Komprice Partners: vorher zu analysieren. ■ pressor wird beibehalten als Redundanz Vorher: Zwei Kompressoren mit 37 kW, wovon einer als Redundanz dient. Die Leistung eines Kompressors reicht aus, um auch zu Spitzenverbrauchszeiten den Bedarf zu decken. Das Druckniveau liegt zwischen 7.5 und 8.0 bar. Die Leckageverluste sind mit rund 30 % eher hoch, weil bisher nicht sonderlich darauf geachtet wurde. Massnahmen: Partner. ■ Mit einfachen Massnahmen können gröbste Leckagen eliminiert werden: Leitungen werden ersetzt. Schläuche werden ersetzt oder gekürzt. Undichte Kupplungen und Anschlüsse werden ersetzt oder mit neuen Dichtungen und richtigem Anzugsdrehmoment abgedichtet. Weil sich viele Leckagen in der Maschine befinden, können diese vorerst nur limitiert werden, indem die Maschine nachts und an Wochenenden vom Druckluftnetz abgetrennt wird. Die Leckageverluste können so auf ca. 20 % eingedämmt werden. ➝ 10 % Einsparung ■ Allmähliche Druckabsenkung um 0.05 bis 0.1 bar zeigt, dass bei Instrumente für: 6.9 bar Druckprobleme entstehen. Durch Erstellen einer RingDichte- und Konzentrationsmessung leitung wird auch bei entferntesRheometrie und Viskosimetrie ten Verbrauchern der DruckabProbenaufschluss Mikrowellenfall reduziert. Zudem wird bei zwei Verbrauchern mit hohem synthese Kolloidforschung Druckbedarf ein grösserer ZylinAnton Paar Switzerland Röntgenstrukturanalyse der eingesetzt. Tatsächlich kann Tel.: 062 745 16 80 Fax: 062 745 16 81 Refraktometrie Polarimetrie jetzt das Druckband auf 6.8 bis info.ch@anton-paar.com 7.3 eingestellt werden. Präzisions-Temperaturmessung www.anton-paar.com ➝ 3 % Einsparung. ■ Eine Messung über acht Tage
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mess-, steuer-, regeltechnik
W Ä G E TE C H N I K
«Technisch wird alles gegen Manipulation getan» Das Wägen in Chemie- und Pharmaindustrie, in Lebensmittelchemie und Biotechnologie ist eine reife Technologie, doch sorgt eine ganze Reihe von Aspekten für Dynamik – etwa rechtliche Änderungen für Wägesysteme, elektronische Waagen-Logbücher und neue Materialien für Wägezellen. Karsten Schulz, Leiter der Arbeitsgruppe 1.13 «Dynamisches Wägen» an der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB), Braunschweig (D), gibt einen aktuellen Überblick. Eichbehörde alle Eingriffe nach der Eichung erkennen kann. Technisch wird meines Erachtens alles getan, um Manipulation weitestgehend zu unterbinden. Allerdings ist gegen Betrug kein Kraut gewachsen. Man denke zum Beispiel an den Fleischer früherer Zeiten, der den Bleistift, den er sonst hinter dem Ohr trug, beim Wägen mit auf die Waage legte.
INTERVIEW: CHRISTIAN EHRENSBERGER
S
elbst der Laie, der die Balkenwaage vom Wochenmarkt oder (bis vor noch gar nicht so langer Zeit) aus der Apotheke kennt, denkt sich: «Je mehr Elektronik und Digitaltechnik, desto weniger blicke ich durch. Das gibt sicherlich viel Spielraum zur Manipulation.» Auch von Experten hört man zuweilen diese Warnung. – Inwiefern stimmt das? Karsten Schulz: Ich teile diese Meinung nicht. Tatsache ist, dass die Manipulation an Waagen bzw. an den für diese Waagen verwendeten Gewichtsstücken so alt ist wie die Menschheit. Bereits in der Bibel wird darauf hingewiesen, dass man richtige Gewichtsstücke und Massgefässe verwenden soll. Das gibt schon den wichtigen Hinweis darauf, dass auch der Verwender einer Waage für das Zustandekommen eines richtigen Wägeergebnisses verantwortlich ist. In Deutschland spiegelt sich das in § 6 der Eichordnung, Allgemeine Vorschriften (EO-AV), wider, wo es auszugsweise heisst: «Wer ein Messgerät . . . verwendet oder bereithält, muss das Messgerät so aufstellen, anschliessen, handhaben und warten, dass die Richtigkeit der Messung und die zuverlässige Ablesung der Anzeige gewährleistet sind . . .» Bei der Prüfung und Zulassung durch die PTB wird ermittelt, ob die Waage es dem Anwender generell ermöglicht, richtige Messungen durchzuführen. Dennoch wird natürlich auf die Betriebssicherheit geachtet. Bei empfindlichen Laborwaagen wird daher in vielen Fällen ein Windschutz vom Hersteller angebracht. Ausserdem wird der Temperaturbereich für die Verwendung im Vergleich zu Handelswaagen deutlich eingeschränkt. Waagen, die im Freien aufgestellt sind – zum Beispiel zum Wägen von LKW –, werden in der Regel in ihrer Auflösung begrenzt.
Karsten Schulz: «Gegen Betrug ist allerdings kein Kraut gewachsen.» (Bild: zvg)
Entscheidend ist aber, was die Eichbehörde bei der Eichung, der sogenannten Konformitätsbewertung, vorfindet. Ist sie der Meinung, dass die Waage für den Aufstellungsort zu empfindlich ist, kann sie die Umstellung auf eine geringere Auflösung verlangen, also auf einen höheren digitalen Teilungswert. Wie lässt sich sicherstellen, dass es zu keinen Ungenauigkeiten oder gar zu Manipulationen kommt? Massnahmen zum Schutz gegen Manipulation sind bei allen elektronischen Waagen vorgesehen. Entweder werden die Geräte durch eine Drahtplombe ganz verschlossen, oder Schalter innerhalb des Gerätes, die den Zugriff auf messtechnisch relevante Parameter ermöglichen, werden gesichert – zum Beispiel durch selbstzerstörende Klebemarken. Neuerdings gibt es auch alternativ die Möglichkeit, die Massnahmen durch ein nicht löschbares elektronisches Logbuch zu ersetzen. Dieses zeichnet jeden Eingriff, seine Art und seinen Zeitpunkt auf, sodass die
Welche Rolle spielen die verwendeten Sensoren, mit denen man das zu wägende Gut austariert. Wie stellt man sicher, dass diese genauso gut «stimmen» wie die Gegengewichte bei einer Balkenwaage? Die Sensoren werden entweder im Rahmen der Prüfung der gesamten Waage oder getrennt auf ihre Empfindlichkeit geprüft – zum Beispiel gegen Feuchtigkeit und gegen Temperatureinflüsse, in der Regel im Bereich zwischen –10 °C und +40 °C. Ausserdem wird ihre Messbeständigkeit untersucht. Da es sich bei der Verwendung normaler Sensoren – oder: Wägezellen – aber immer um eine Kraftmessung handelt, ist das Ergebnis einer Wägung stets auch vom Aufstellungsort abhängig. Oben auf den
«Bescheinigungen anderer europäischer benannter Stellen, also auch der PTB, werden in der Schweiz anerkannt.» Schweizer Alpen oder unten am Genfer See – das gibt schon einen Unterschied! Daher werden die Waagen in der Regel für eine bestimme Zone justiert, in der sie die Fehlergrenzen einhalten können. Hochgenaue Laborwaagen besitzen auch eingebaute Justiergewichte, mit denen sie Änderungen des
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g-Wertes bei Ortswechseln kompensieren können. Welche Rolle spielen die Schnittstellen zwischen Waage, PC mit einer nachfolgenden Datenbearbeitung und möglicher Steuerung automatischer Wäge- und Mischvorgänge? Wo lauern hier mögliche Schwachstellen, und wie schaltet man sie aus? Für das, was in einer nachgeordneten Datenverarbeitungseinrichtung passiert, etwa in einem PC oder in einem Server-System, übernehmen in der Regel weder die PTB noch die Eichbehörden die Verantwortung. Meistens verfügen die Waagen über einen internen Datenspeicher für die Gewichtswerte, den man nicht ohne Weiteres löschen kann. Bei Dosiervorgängen, etwa Abfüllungen in Fertigpackungen, verlangen wir, dass der Soll-Ist-Wertvergleich in der – gesicherten – Waage selbst stattfindet, nicht in einem PC, der die Dosierorgane steuert. Da man den Sollwert bei diesen Waagen verstellen können muss, kann der Anwender theoretisch immer irgendwie manipulieren. Daher werden Fertigpackungen von den Eichbehörden auch stichprobenartig auf den richtigen Inhalt überprüft. Ansonsten gilt dasselbe wie bei meiner Antwort auf Ihre erste Frage: Der Verwender steht mit in der Verantwortung, richtige Messwerte zu generieren. Welche regulatorischen Neuregelungen könnten in den nächsten Jahren den Alltag des Wägens beeinflussen? Wie sollte man jetzt schon vorausschauend darauf reagieren? Es wird ein neues Eichgesetz und eine neue Eichordnung geben. Diese werden aber die bisher bekannten Säulen beibehalten, unter anderem auch die Nacheichung aus staatlicher Hand. Ansonsten wird die Übergangsfrist für selbsttätige Waagen 2016 ablaufen. Bis dahin dürfen die betroffenen Geräte nach den bis 2006 geltenden Vorschriften in den Verkehr gebracht werden. Fast alle selbsttätigen Waagen müssen dann die Anforderungen der Messgeräterichtline 2004/ 22/EG, abgekürzt: MID wie Measuring Instruments Directive, erfüllen. Ausnahmen bilden Eiersortiermaschinen und selbsttätige Strassenfahrzeugwaagen. Neue Zulassungen bzw. nach der MID «EG-Baumusterprüfbescheinigungen» dürfen schon seit Ende Oktober 2006 nur noch nach der genannten Richtlinie 2004/22/EG
erteilt werden. Für diese Geräte haben wir schon seit 2006 ein erhöhtes Störfestigkeitsniveau verlangt; die Grundlage dafür bildet die OIML R51/2006, wobei diese Abkürzung Organisation Internationale de Métro-
«Der Verwender steht mit in der Verantwortung, richtige Messwerte zu generieren.» logie Légale bedeutet. Das betrifft zum Beispiel selbsttätige Waagen zum Abwägen wie etwa zum Dosieren und Mischen, selbsttätige Waagen für Einzelwägungen wie selbsttätige Kontrollwaagen zur Kontrolle von Fertigpackungen, zum Beispiel auch in der Pharmaindustrie zur Kontrolle des vollständigen Packungsinhaltes und auf Vorhandensein des Beipackzettels. Mittlerweile werden auch an nichtselbsttätige Waagen erhöhte Anforderungen gestellt, die sich an der OIML R76/2006 orientieren – konkret: die Erhöhung der Feldstärke von 3 Volt pro Meter auf 10 Volt pro Meter bei der Prüfung auf Empfindlichkeit gegen elektromagnetische Felder. Sämtliche OIMLEmpfehlungen sind übrigens online unter «www.oiml.org» verfügbar. Inwieweit betreffen die Änderungen des Wägerechts in der Europäischen Union auch das Nichtmitglied Schweiz? Sind die Systeme miteinander kompatibel? Die Kollegen vom Bundesamt für Metrologie METAS in der Schweiz sind benannte Stelle für die Ausstellung von EG-Bauartzulassungen für nichtselbsttätige Waagen und für die Ausstellung von EG-Baumusterprüfbescheinigungen für selbsttätige Waagen. Bescheinigungen anderer europäischer benannter Stellen, also auch der PTB, werden in der Schweiz anerkannt. Ausserdem arbeitet METAS bereits seit vielen Jahren in der Arbeitsgruppe 2 der WELMEC (European Cooperation in Legal Metrology) mit und stellt zurzeit mit Gulian Couvreur von METAS deren Vorsitzenden. Die Arbeitsgruppe versucht, in Europa einheitliche Verfahrensweisen in Bezug auf prüftechnische Details und die Interpretation der europäischen Richtlinien für Waagen zu erarbeiten. Seit einiger Zeit gibt es verbesserte Möglichkeiten, Substanzen statt in ein Wägeschiffchen direkt in den Reaktionskolben einzuwiegen. Der Umfüllschritt fällt
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weg – nur ein Beispiel für pfiffige Erleichterungen in der Anwendung. Welche Innovationen für die Laborund/oder betriebliche Praxis haben Sie sich jüngst einfallen lassen? Wir als PTB sind hauptsächlich ein prüfendes Labor, das heisst: Wir stellen fest, ob eine innovative Lösung in den Rahmen des gesetzlichen Messwesens passt und ob die messtechnischen Anforderungen – insbesondere die vorgegebenen Fehlergrenzen – unter den verschiedensten Einflüssen und Störungen eingehalten werden. Im Rahmen einer Doktorarbeit hat sich einer meiner Kollegen vor einiger Zeit mit der Entwicklung von Siliziumwägezellen befasst. Demnach bietet Silizium gegenüber herkömmlichen Stählen oder anderen Metalllegierungen, etwa auf Kupfer-BerylliumBasis, diverse Vorteile. Diese bestehen zum Beispiel darin, dass eine Wägezelle aus Silizium nur ein minimales Kriechen zeigt, d. h. eine minimale Veränderung des Ausgangssignals bei andauernder Belastung mit einer hohen Last. Ansonsten aber verstehen wir uns als Dienstleister der Industrie und Teil des Verbraucherschutzes, weshalb wir in der Regel keine Entwicklungsarbeit in der Wägetechnik selbst, sondern eher in der Prüftechnik betreiben. Dazu gehört zum Beispiel der Aufbau einer neuen Kraftnormalmesseinrichtung für Wägezellen. Mithilfe dieser Einrichtung können Wägezellen mit Nennlasten von 500 Kilogramm bis 20 Tonnen geprüft werden, was ein aussergewöhnlich breites Lastspektrum darstellt. ■
Nicht nur die Gerechtigkeitsgöttin Justitia wacht über korrektes Wägen. (Bild: C. Ehrensberger)
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P R O Z E S S A U TO M A TI O N
Mit dem Bus auf sicherem Gleis Der PROFIBUS hat sich als führender Feldbus-Standard in der industriellen Automation etabliert. Kreative technische Lösungen, die etwa für den Einsatz in Ex-Zonen entwickelt wurden, können dazu beitragen, dass mehr Unternehmen aus der Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie ihre Zurückhaltung gegenüber der Bustechnologie aufgeben.
Petrochemische Anlagen arbeiten mit einem hohen Automationsgrad auch in explosionsgefährdeten Bereichen. Ein potenzielles Anwendungsgebiet für Kommunikation über PROFIBUS. (Bild: Shell)
RALF MAYER
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in Feldbus verbindet mehrere Feldgeräte wie etwa Sensoren/Transmitter und Aktuatoren (Wandler) mit einer Steuerungseinheit. Während in klassischen Anlagensteuerungen jedes Feldgerät einzeln mit der Regeleinheit verdrahtet ist (Parallelverdrahtung), ermöglicht die Busarchitektur den Anschluss sämtlicher Feldgeräte an ein Buskabel (serielle Verdrahtung). Stromversorgung und Datenkommunikation laufen über das gleiche Kabel, die Signalübertragung erfolgt digital. Die Feldbus-Technologie bietet eine Reihe von wirtschaftlichen Vorteilen wie etwa geringerer Platzbedarf, weniger Komponenten (zum Beispiel Ein-/Ausgangsmodule), geringere Planungskosten, grössere Flexibilität in der Produktion. Seit den 1980er-Jahren wurden verschiedene Feldbus-Standards entwickelt, von denen der PROFIBUS die stärkste Verbreitung fand. Als einziger Feldbus ist der PROFIBUS so-
wohl für den Einsatz in der Fertigungsautomatisierung als auch in der Prozessautomatisierung konzipiert.
Meet the Experts in Basel
An einem «Meet the Experts»-Anlass, den der Verein PI (PROFIBUS) Schweiz (www.profibus.ch) am 6. Dezember 2011 in Basel durchführte, stellten die Referenten die Vorzüge der Technologie speziell bei Anwendungen in der Prozessautomation in den Vordergrund. Unterstützt wurde der Event von den Firmen ABB, Bartec, Endress & Hauser, Indusol, Ifak System, Novitas Elektronik, Pepperl+Fuchs, Phoenix Contact, Samson, Siemens, Softing, Wago und Weidmüller. Insgesamt beschreitet der PROFIBUS seit der Jahrtausendwende einen steilen Wachstumspfad. Im Jahr 2011 waren weltweit über 40 Millionen PROFIBUS-Geräte im Einsatz, womit sich der PROFIBUS als klare Num-
mer eins unter den Feldbus-Lösungen in der industriellen Automatisierung etabliert hat. Im Segment Prozessautomation verlief die Kurve weniger steil; derzeit sind schätzungsweise rund 6,5 Millionen PROFIBUSGeräte in prozesstechnischen Anlagen aufgeschaltet. Viele Unternehmen der Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie schreckten bzw. schrecken noch vor den mit dem Einstieg in die Bustechnologie verbundenen Investitionen zurück. Ihre Reserviertheit begründeten sie lange Zeit mit zwei Hauptkritikpunkten: Zu wenige bustaugliche Geräte auf dem Markt, keine wirkliche Interoperabilität, womit unter anderem die problemlose Austauschbarkeit von Geräten verschiedener Hersteller in einer Feldbus-Installation umschrieben wird. Diesbezüglich hat sich in den vergangenen Jahren aber viel getan; heute bieten quasi alle relevanten Hersteller eine Vielzahl von bustauglichen Geräten für die Prozessautomation an. «Eine grosse Stärke von PROFIBUS ist seine Kombinationsfähigkeit», hebt Professor Max Felser, Präsident von PI (PROFIBUS) Schweiz, im Gespräch mit «Chemie plus» zudem hervor. So können in der gleichen Anlage PROFIBUS-Segmente zum Beispiel mit analogen Systemen wie 4…20 mA, mit anderen Feldbus-Segmenten sowie mit (wireless) HART-Linien kooperieren. «Für den Anwender ist dies ein wichtiges Argument in Hinblick auf Investionsschutz», betont Prof. Felser, der an der Berner Fachhochschule unter anderem das Trainingszentrum für PROFIBUS und PROFINET (PITC) leitet. Des weiteren punktet PROFIBUS durch intelligente Diagnose-Technologien für die Diagnose von Bus und Feldgeräten. Sie unterstützen die vorbeugende Instandhaltung – ein Konzept, das unter anderem zu weniger ungeplanten Anlagenstillständen und kürzeren Instandhaltungszeiten führt und somit ein erhebliches Kostensparpotenzial bietet. «PROFIBUS bietet hervorragende Möglichkeiten, die Unterhaltskosten über den gesamten Life-Cycle einer Anlage zu senken», erklärt Felser.
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Bei der Feldgeräte-Diagnose tauschen Geräte und Kontrolleinheiten zyklisch Daten aus. Anders als bei analogen Schnittstellen fliessen die Daten im PROFIBUS in beide Richtungen, und die Feldgeräte übermitteln nicht nur eine, sondern mehrere Variablen. Die durchgängig digitale Übertragungsweise sichert eine verlustfreie Datenübertragung ohne «Rauschen». Moderne feldbustaugliche Geräte können heute Hunderte verschiedene Informationen übermitteln, wobei Art und Anzahl der Daten je nach Hersteller, Messprinzip und Anwendung variieren. Die PROFIBUS-Gemeinschaft hat daher Lösungen entwickelt, Diagnosedaten zu «sortieren» und rollen-selektiv weiterzuleiten. Bei der Diagnose mit PROFIBUS PA Profil 3.02 werden die Prozessdaten gemeinsam mit entsprechenden Statusinformationen übermittelt. Gemäss Empfehlung (NE 107) der Normungsorganisation NAMUR werden vier Status-Kategorien definiert: ■
1.) Function Check (Das Ausgangssignal ist vorübergehend ungültig, weil Arbeiten an dem Gerät im Gange sind.)
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2.) Maintenance Request (Das Signal ist zwar noch gültig, allerdings ist bald eine Instandhaltung fällig.) 3.) Out of specification (Das Gerät arbeitet ausserhalb seiner Spezifikation – beispielsweise wird ein Messbereich überschritten.) 4.) Failure (Das Signal ist definitiv ungültig aufgrund einer Fehlfunktion.) 5.) Alles o.k.
Die einzelnen Status-Kategorien werden durch – NE 107 standardisierte – Symbole visualisiert. Nicht alle Diagnosewerte sind für alle Beteiligten gleich interessant. Der Anlagen-Fahrer hat vor allem die Verfügbarkeit und Gültigkeit der Prozessdaten zu kontrollieren, während der Wartungsbeauftragte die korrekte Funktion der Geräte überprüfen sowie defekte Gerätschaften lokalisieren muss. Auch dem trägt PROFIBUS Rechnung. Es kann geregelt werden, dass der Operateur beispielsweise nur Diagnosedaten der Kategorien 3 und 4 erhält, während der Wartungstechniker Informationen der Kategorien 1, 2 und 4 übermittelt bekommt.
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Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen
PROFIBUS PA (PA = Process Automation) kann auch in explosionsgefährdeten Bereichen (Ex-Zonen 0, 1 und 2) eine sichere und leistungsfähige Datenkommunikation gewährleisten. Um Sicherheitsnormen und produktionstechnische Anforderungen «unter einen Hut» zu bringen, haben Nutzer und Hersteller kreative Lösungen entwickelt. In Ex-Zonen kommen vorwiegend eigensichere Geräte (zum Beispiel Messgeräte) und Systeme zum Einsatz. Eigensicherheit bedeutet (vereinfacht ausgedrückt), dass Funken, die etwa bei einem Kurzschluss entstehen, so energiearm sind, dass sie keine Zündung auslösen können. Erreicht wird dies unter anderem durch reduzierte Spannung und Stromzufuhr, sprich durch Verzicht auf elektrische Leistung. Dies führt in der Ex-Zone zu Beschränkungen hinsichtlich der maximalen Kabellänge – gemäss Ohm’sches Gesetz fällt die Spannung entlang des Kabels ab – sowie hinsichtlich der maximalen Anzahl der pro Feldbus-Segment angeschlossener Geräte. Bei der Einführung der Feldbus-Technologie
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wurde eine eigensichere Stromversorgung hauptsächlich durch das «Entity»-Konzept realisiert. Dabei drosseln Barrieren den Energietransport im Bus-Kabel vor dessen Eintritt in die Ex-Zone. Die ersten Entity-Lösungen liessen pro Bus-Segment den Anschluss von maximal 3 bis 5 Feldgeräten im Ex-Bereich zu. Zum Vergleich: In einem nicht explosionsgefährdeten Bereich können pro PROFIBUS-Segment bei einer maximalen Gesamtkabellänge von 1900 m (Hauptleitung (Trunk) plus Stichleitungen (Spurs) zu den einzelnen Devices) bis zu 30 Teilnehmer (Geräte plus «Master»-Elemente) angeschlossen werden. Diesen Rechnungen liegt die Zielannahme zugrunde, dass auch beim letzten Gerät am Ende des Segments noch eine Versorgungsspannung von mindestens 9 V «ankommt». Der Wunsch der Anwender nach komfortableren, standardisierten Konzepten für eigensichere Bus-Anwendungen wurde zunächst mit der Einführung von FISCO (Fieldbus Intrinsically Safe Concept) Rechnung getragen. Vorteil: Der Anwender kann sich jegliche Berechnungen zur Eigensicher-
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heit sparen, wenn er ausschliesslich FISCOkonforme Komponenten einsetzt. Bei Feldgeräten und Zubehör reicht dabei ein Blick auf das FISCO-Zertifikat und beim Kabel auf die entsprechende Erklärung des Herstellers.
1000 Meter Kabel in Ex-Zonen möglich
Mittlerweile stehen Lösungen zur Verfügung, welche auch die Leistung von PROFIBUS PA in Ex-Zonen deutlich erhöhen: Beim Konzept «High-Power Trunk» ist der Trunk nicht eigensicher, sondern «geschützt» installiert. Er kann daher hohe elektrische Leistungen (zum Beispiel 30 V/500 mA) übertragen. In der abgetrennten Ex-Zone sind in der Nähe der Feldgeräte sogenannte «Feldbusbarrieren» aufgeschaltet. Diese Kopplungselemente stellen eigensichere Anschlüsse für die Stichleitungen zu den Geräten zur Verfügung. Mit dem High-Power Trunk können gemäss Herstellerangaben in Ex-Zonen die maximalen Grenzen des Feldbusstandards ausgeschöpft werden; das heisst, der Anschluss von mehr als 20 Teilnehmern pro Segment ist möglich bei maximaler Kabellänge von 1000 Metern und maximalen Spurlängen von je 60Metern.
Zudem ermöglichen Feldbusbarrieren Kurzschlusssicherungen pro Ausgang, sodass im Fehlerfall die Kommunikation der nicht betroffenen Teilnehmer weiterlaufen kann. Damit ist ein bedeutender Nachteil ausgeglichen, den die Feldbus-Technologie gegenüber der heute in Ex-Zonen noch üblichen 4…20 mA-Kommunikation ursprünglich aufwies. Eine neue Variante bilden High-PowerTrunk-Lösungen mit DART. Sie ermöglichen durchgehend eigensichere PROFIBUS-PASegmente, da auch der Trunk selber eigensicher ausgelegt ist. Dafür sorgt DART- Dynamic Arc Recognition and Termination, in Deutsch: dynamische Funkenerkennung und -unterdrückung. DART macht sich den Effekt zunutze, dass jede Funkenbindung in einem Stromkreis zu einer sprunghaften Stromänderung führt, die sehr charakteristisch und damit sicher detektierbar ist. DART erkennt eine solche Störung quasi im Ansatz und schaltet den Stromkreis innerhalb von wenigen Mikrosekunden aus. ■
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O P TI M A L E N A R K O S E M I T TE L A U S D E M C H E M I E L A B O R
Das Erwachen der Anästhesie Wie und wo Anästhetika genau wirken, beginnen Forscher gerade erst zu verstehen. Dies stimmt optimistisch. Eine neue Generation zielgenauer Substanzen wird Anästhesien in Zukunft sicherer und ärmer an Nebenwirkungen machen. CLAUDIA BORCHARD-TUCH
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ach einer Operation unter Vollnarkose können sich etwa ein bis zwei Patienten von tausend daran erinnern, dass sie während des Eingriffs bei Bewusstsein gewesen waren. Zumeist dauerte dies nicht lange, und die Patienten empfanden weder Schmerzen noch Angst. Doch dass dieses Erinnerungsvermögen überhaupt möglich ist, zeigt, dass auch moderne Anästhetika der Weiterentwicklung bedürfen. Eine Narkose ist zudem nicht ungefährlich. Einige Nebenwirkungen wie Übelkeit, Ruhelosigkeit, Kopfschmerzen oder Schleimhautreizungen sind lediglich unangenehm. Eine Narkose kann jedoch auch länger andauernde oder anhaltende Schäden verursachen, die von Nieren- und Leberschäden, Atem- und Kreislaufproblemen bis hin zu Krampfanfällen, Gedächtnis- und anderen geistigen Störungen reichen. So weisen verschiedene Studien darauf hin, dass Narkosen dauerhafte Schäden hinterlassen können. Wissenschaftler um den Anästhesisten Dr. Robert Wilder, Mayo Clinic Rochester, zeigten, dass Kinder, die zwischen dem ersten und vierten Geburtstag mehr als einmal unter Vollnarkose operiert wurden, später doppelt so oft Lernschwierigkeiten hatten wie Kinder, die nie eine Narkose gebraucht hatten [1]. Experimente an Nagern und Primaten hatten zuvor schon gezeigt, dass Schmerz- und Betäubungsmittel wie etwa Lachgas die Hirnentwicklung von Jungtieren schädigen, die anschliessend u. a. langsamer lernten. In Tierversuchen konnten Wissenschaftler auch nachweisen, dass häufig eingesetzte Anästhetika die Ansammlung von ss-Amyloiden fördern, einem Peptid, das in Zusammenhang mit Morbus Alzheimer steht.
Wie steht es mit der Sicherheit?
«Der Sicherheit kommt in der Anästhesie eine hohe Bedeutung zu», erklärt Dr. R. Adron Harris, Universität Texas [2]. Noch immer gibt es narkosebedingte Todesfälle. Die Zahlen weichen voneinander ab. Einige Studien aus Industriestaaten ermittelten eine narkosebedingte Sterberate von 1 : 13 000,
Abb. 1: Nachfüllen eines bei Raumtemperatur flüssigen Inhalationsanästhetikums in den Verdampfer. Er ist in den Frischgasstrom geschaltet und ermöglicht eine präzise Dosierung des Narkotikums. (Bild: Wikipedia)
andere eine von 1: 200 000. Die grossen Streuungen dieser Erhebungen sind im Wesentlichen auf unterschiedliche Bewertungskriterien zurückzuführen. Zur Vollnarkose setzen Ärzte heute die potentesten Hemmsubstanzen ein, die in der Medizin zum Dämpfen des Nervensystems verwendet werden. Der Spielraum für eine effektive und dennoch sichere Dosierung ist jedoch schmal. Dies zeigt der therapeutische Index, das Verhältnis von letaler zu wirksamer Dosierung. Die Formel lautet:
LD5/ED95, wobei LD5 die Dosis ist, die bei 5 Prozent der Patienten tödlich wirkt, und ED95 diejenige ist, die bei 95 Prozent der Patienten die erwünschte Wirkung hervorruft. Je höher der therapeutische Index ist, desto sicherer ist ein Medikament. Die meisten Medikamente haben einen therapeutischen Index von über 10, manche Antibiotika sogar von über 100. Bei Anästhetika ist hingegen der Wert niedriger, bei manchen liegt er unter 5 [2]. Obwohl auch moderne Anästhetika nicht
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ungefährlich sind, ist die Komplikationsrate in den letzten Jahren ständig zurückgegangen. Immer ausgefeiltere Verabreichnungssysteme und eine bessere Notfallausrüstung machen es möglich, auf einen Zwischenfall schnell zu reagieren und ihn so in den Griff zu bekommen. Weitaus besser aber wäre es, über Anästhetika verfügen zu können, die solche Zwischenfälle erst gar nicht entstehen lassen. Das wissenschaftliche Equipment, diese Situation zu verbessern, ist vorhanden. Dennoch ist die Wirkstoff- und Medikamentenforschung auf den meisten anderen Gebieten längst weiter vorangeschritten als in der Anästhesiologie. Noch immer ist nicht genau bekannt, wie und wo Anästhetika im Körper angreifen, welche einzelnen physiologischen Prozesse sie in welcher Weise beeinträchtigen und was dabei auf molekularer Ebene passiert.
Was weiss man über die Narkose?
Sämtliche der heute eingesetzten Anästhetika fand man durch Ausprobieren, und zwar zumeist an Kaulquappen. Seit über einem Jahrhundert zählen sie zu den beliebtesten Versuchstieren der anästhesiologischen Forschung. Sie sind relativ preiswert und ahmen die menschlichen Reaktionen bestens nach. Die Wissenschaftler prüfen, ob und inwieweit eine Substanz oder eine Kombination mehrerer Stoffe die Effekte hervorruft, die eine Vollnarkose haben soll. Als wichtigste Ziele einer Allgemeinanästhesie gelten: Ausschaltung der Schmerzempfindung (Analgesie), starke Beruhigung (Sedierung), Verlust des Bewusstseins (Hypnose), Ausschaltung von Abwehrreflexen und der Muskelspannung (Immobilisierung), Ausfall des Erinnerungsvermögens (Amnesie). Wird jegliche Muskeltätigkeit vollständig unterdrückt, ist eine künstliche Beatmung erforderlich. Viele Forschergruppen untersuchen derzeit, auf welche Weise diese verschiedenen Wirkungen einer Narkose zustande kommen. Allmählich gelingt es, die dabei beteiligten Mechanismen zu ergründen und voneinander zu trennen. Die vielleicht wichtigste Erkenntnis hierbei ist, dass die Teileffekte jeweils in speziellen Nervenzellbereichen entstehen, in denen ein bestimmtes Anästhetikum hochspezifisch seine Wirkung entfaltet. Ziel der Wissenschaftler ist, eine neue Generation von Anästhetika zu entwickeln. Der Patient erhält dann eine Kombination verschiedener gezielt wirksamer Substanzen, die zusammen ausschliesslich die ge-
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seinsverlust unter Narkose ausgeht, konnte bisher nicht gefunden werden. Zahlreiche Wissenschaftler gehen vielmehr von einer «kognitiven Entkopplung» aus: Während bei normalen Denkvorgängen zahlreiche Hirnregionen zusammenarbeiten, sind diese Verbindungen bei einer Vollnarkose unterbrochen. Abb. 2: Propofol.
Abb. 3: Etomidat.
wünschten Effekte erzielen und den Patienten nicht gefährden. Manche Narkotika, etwa Propofol, werden intravenös, andere wie Isofluran, Sevofluran oder Desfluran über die Atemwege zugeführt. Die Anästhetika lähmen Teile des Zentralnervensystems. Aufgrund hirntomografischer Verfahren ist mittlerweile bekannt, welche Hirngebiete und neuronalen Schaltkreise für die einzelnen Aspekte einer Narkose von Bedeutung sind. Bewegungslosigkeit bewirken Substanzen beispielsweise durch Ausschaltung des Rückenmarks. Ein Verlust des Erinnerungsvermögens entsteht durch Beeinflussung von Vorgängen im Hippocampus. Die anhaltenden Gedächtnisstörungen, die nach einer Narkose manchmal vorkommen, könnten Nachwirkungen hiervon sein. Hingegen ist noch immer nicht eindeutig geklärt, welche Bereiche für den Verlust des Bewusstseins von Bedeutung sind. Ein einzelnes Hirnareal, von dem der Bewusst-
Inhalations- und Injektionsanästhetika
Während Inhalationsanästhetika mit dem Inspirationsgemisch über die Lunge zugeführt werden (Abb. 1), werden Injektionsanästhetika intravenös verabreicht. Inhalationsnarkotika haben den Vorteil, gut steuerbar zu sein, da sie rasch an- und abfluten. Im Gegensatz zu Inhalationsanästhetika können mit Injektionsanästhetika nur Einzelkomponenten des Gesamtkonzepts «Narkose» herbeigeführt werden, weshalb immer eine Kombination verschiedener Substanzen erforderlich ist.
Wie Anästhetika auf zellulärer Ebene wirken
Bereits um 1900 hatten Charles Ernest Overton und Hans Horst Meyer beobachtet, dass die Potenz von Anästhetika mit deren Lipophilie steigt. Die beiden Wissenschaftler vermuteten, dass sich lipophile Anästhetika in die innen ebenfalls lipophile Phospholipid-Doppelschicht der Nervenzellmembran einlagert. Die Einlagerung führt zu einer Expansion der Membran und zu einer Verengung der in der Phospholipid-Doppelschicht verankerten Ionenkanäle. Diese «Lipidtheorie» gilt mittlerweile als überholt. Im Jahr 1984 machten die Biophysiker Nicholas P. Franks und Williams R. Lieb eine interessante Entdeckung [3]. Sie fanden heraus, dass Anästhetika die Leuchtreaktion des Luciferins in Glühwürmchen hemmen. Dieser Effekt kommt dadurch zustande, dass das Anästhetikum mit dem Luciferin um die Bindung an die Luciferase konkurriert, ein Enzym, das in Gegenwart von Sauerstoff Luciferin zum Leuchten bringt. Luciferase ist ein Protein. Nach den Arbeiten von Franks und Lieb begannen immer mehr Forscher, nach Zielproteinen von Anästhetika zu suchen. «Jede der verschiedenen Wirkungen einer Vollnarkose könnte auf einer Wechselwirkung zwischen einem Anästhetikum und einem bestimmten Protein beruhen», erklärte Dr. Richard Olsen, University of California, Los Angeles [2]. «Falls dies der Fall ist, eröffnet sich eine interessante Möglichkeit: Anästhetika lassen sich für unterschiedliche Anwendungen entwickeln, indem man ihre Affinitäten zu bestimmten Proteinrezeptoren optimiert.» Zurzeit ist dies noch mit grossen Schwierigkeiten verbunden, da die Strukturen der Rezeptoren im Allgemeinen nicht genau bekannt sind. Es kann davon ausgegangen werden, dass sie in vielerlei Arten und Varianten existieren. Schon geringe Unterschiede zwischen den Mitgliedern einer Rezeptorfamilie können darüber entscheiden, ob sie mit einem Narkotikum reagieren oder nicht. Auch sind die Versionen keineswegs gleichmässig im Gehirn oder Rückenmark
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Die meisten postsynaptischen Rezeptoren sind zugleich Ionenkanäle. Die Bindung eines Neurotransmitters an einen Rezeptor führt dazu, dass sich ein bestimmter Kanal öffnet oder schliesst, sodass Ionen wie Chlor, Natrium, Kalium oder Kalzium die Membran der Nervenzelle zu passieren vermögen. Oftmals wird die nachgeschaltete Nervenzelle hierdurch aktiviert – beispielsweise wenn Natriumionen einströmen. Die aktivierte Nervenzelle leitet das Signal als Abb. 4: Alphaxalon. elektrische Impulswelle an das nachgeschalverteilt. Manche davon herrschen in be- tete Neuron weiter. Werden hingegen Chlostimmten Gebieten vor. Nur dort, wo der ridkanäle geöffnet, führt dies dazu, dass die passende Rezeptor, der richtige Untertyp, Weiterleitung von Signalen gehemmt wird. vorhanden ist, kann das entsprechende An- Am weitesten fortgeschritten in der Entdeckung von Rezeptoren ist die Forschung bei ästhetikum wirken. Den Wissenschaftlern ist die Bedeutung die- den Injektionsanästhetika Propofol und Etoser Rezeptoren bekannt, und es wird inten- midat. Propofol (2,6-Diisopropylphenol) ist siv geforscht. Ziel ist, herauszufinden, wel- als alkyliertes Phenol in Wasser praktisch che Rezeptorvarianten die Zielproteine ei- unlöslich (Abb. 3). Nach intravenöser Apnes Anästhetikums sind. Erst wenn den plikation bewirkt es rasch einen BewusstWissenschaftlern dies bekannt ist, können seinsverlust, der bei der üblichen Dosierung sie zum nächsten Schritt übergehen. Sie von 2–2,5 mg/kg etwa 5–8 Minuten anhält. werden dann zu ergründen versuchen, wie Wie die meisten anderen Injektionsanästhedas Narkotikum mit seinem Rezeptor inter- tika wirkt Propofol nicht analgetisch. Etomiagiert und so die Nervenzelle manipuliert. dat ist ein Imidazol-5-carbonsäure-Ester (Abb. Hierdurch können die Wissenschaftler ver- 3). Die narkotische Wirkung, die nur von stehen, wie die erwünschten und uner- R-(+)-Enantiomer hervorgerufen wird, tritt wünschten Wirkungen einer Narkose zu- sehr schnell ein und dauert nur kurz. Auch stande kommen. Dieses Wissen ermöglicht Etomidat wirkt nicht analgetisch. es, die unerwünschten Nebenwirkungen auf Ein wichtiges Zielprotein von Propofol und Etomidat ist der postsynaptische Rezeptor das geringste Mass herabzusetzen. Von den zahlreichen Rezeptortypen auf der Gamma-Aminobuttersäure (GABA). Nervenzellen sind diejenigen von besonde- Man nimmt an, dass diese Rezeptoren an rem Interesse, die von Neurotransmittern den Wirkungen einer Narkose entscheidend aktiviert werden. Neurotransmitter übertra- beteiligt sind. GABA ist ein Neurotransmitgen an den Synapsen Signale von einer Zel- ter, der die Reaktion von Neuronen auf erle zur nächsten. Der Neurotransmitter ge- regende Signale dämpft. Die meisten postsylangt aus der vorgeschalteten, präsynapti- naptischen GABA-Rezeptoren sind zugleich schen Zelle über den synaptischen Spalt Ionenkanäle. Wenn sich ein GABA-Molekül zum Rezeptor auf der postsynaptischen daran bindet, öffnet sich im Rezeptor ein Nervenzelle und verbindet sich mit diesem. Kanal, durch den negativ geladene Chloridionen in die Zelle einströmen. So entsteht ein negatives elektrisches Potenzial, das die Zelle daran hindert, einen erregenden Impuls zu erzeugen [2]. Unter den GABA-Rezeptoren gehört der Subtyp A, genannt GABA-A-Rezeptor, zu den Hauptzielen von Anästhetika. Da die meisten Nervenzellen GABA-A-Rezeptoren besitzen, blieb lange ungeklärt, warum Abb. 5: Anziehende Wechselwirkung zwischen dem basischen StickAnästhetika selektiv bestimmte stoff im Imidazolring des Etomidats und dem Hämeisen im aktiven Hirnareale beeinflussen. Erst im Zentrum der 11ss-Hydroxylase. Im Carboetomidat ist der basische letzten Jahrzehnt entdeckten Stickstoff durch Kohlenstoff ersetzt, sodass Carboetomidat keine Forscher, dass sich in dieser UnBindung eingeht.
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tergruppe von Rezeptoren strukturell und pharmakologisch mehrere weitere Arten unterscheiden lassen. Ein GABA-A-Rezeptor ist ein Proteinkomplex, der aus fünf Untereinheiten besteht, von denen es wiederum etliche Arten gibt. Welche in einem Rezeptor jeweils zusammentreffen, ist ganz verschieden. Bei Säugetieren treten mindestens 19 Typen auf, die meisten davon zudem noch in mehreren Varianten oder Subtypen. Theoretisch sind recht viele Kombinationen möglich. Die drei Untereinheiten Alpha, Beta und Gamma sind am häufigsten vertreten. Die pharmakologischen Eigenschaften eines Rezeptors hängen von seiner genauen Zusammensetzung ab, und das bis ins kleinste Detail. Unterscheiden sich zwei GABA-A-Rezeptoren nur in einer einzigen Untereinheit, können sie auf das gleiche Anästhetikum völlig anders reagieren. Etomidat wirkt selektiv auf GABA-A-Rezeptoren, die Beta-2- oder Beta-3-, nicht aber Beta-1-Untereinheiten enthalten. Eine einzige ausgetauschte Aminosäure in der Beta2-Untereinheit kann darüber entscheiden,
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Um die Suche nach Rezeptoren zu erleichtern, setzen Wissenschaftler lichtaktivierbare Varianten von Anästhetika ein. Ein Beispiel ist das m-Azipropofol. Es verfügt über die gleichen physikalischen und chemischen Eigenschaften wie das Injektionsanästhetikum Propofol (Abb. 2). Mithilfe eines massenspektrografischen Verfahrens kann genau bestimmt werden, mit welchen Proteinen m-Azipropofol eine Bindung eingeht (4).
ob Etomidat angreifen kann. Als Forscher Mäuse testeten, die an dieser Stelle eine Mutation aufwiesen, liessen die Tiere sich mit Etomidat schlechter narkotisieren. Immobilisiert wurden die Tiere aber genauso gut wie sonst. Professor Uwe Rudolph von der Universität Zürich erzeugte die gleiche Mutation an der Beta-3-Untereinheit. Die gentechnisch veränderten Mäuse wurden sowohl durch Etomidat als auch durch Propofol nicht so leicht bewusstlos und schmerzunempfindlich. Doch auf Alphaxalon sprachen die gentechnisch veränderten Mäuse ebenso gut an wie die normalen. Alphaxalon (Abb. 4) ist ein Steroidanästhetikum, das in den 1980er-Jahren vom Markt genommen wurde, weil es in seiner Lipidformulierung allergische Reaktionen auslöste. Der Anästhesist Dr. Alex S. Evers und der Chemiker Dr. Douglas F. Covey von der Universität Washington in St. Louis entwickeln zurzeit eine neue Generation von Alphaxalonen. Diese haben zahlreiche Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Anästhetika – beispielsweise senken sie nicht den Blutdruck ab oder unterdrücken die Atmung. Besonders vielversprechend ist ein Sterol mit einer Nitrilgruppe auf dem D-Ring. In Mäusen zeigte dieses Sterol eine dem Alphaxalon vergleichbare anästhetische Wirksamkeit [5].
Wie könnte die Zukunft aussehen?
Zielgenaue Wirkstoffe eröffnen die Möglichkeit, Medikamente zu entwickeln, die arm an unerwünschten Nebenwirkungen sind. Da ein einzelnes Medikament nur wenige angestrebte Effekte hat, können verschiedene Arzneimittel bedarfsgerecht miteinander kombiniert werden. Um zielgenaue Wirkstoffe systematisch entwickeln zu können, ist von hoher Bedeutung, die Struktur des entsprechenden Zielproteins zu kennen. Hier besteht zurzeit noch ein erheblicher Forschungsbedarf.
Doch es gibt Ausnahmen wie beispielsweise die röntgenologisch erfassbare Kristallstruktur eines Ionenkanals von Blaualgen. Er ist homolog zu einem Kanal, von dem angenommen wird, dass er die Wirkungen von Anästhetika beim Menschen vermittelt [6]. Zielproteine können auch verantwortlich für unerwünschte Nebenwirkungen sein. So ist bekannt, dass Etomidat die 11ss-Hydroxylase hemmt und so bereits in üblicher Dosierung den Cortisol- und Aldosteron-Plasmaspiegel erniedrigt. 11ss-Hydroxylase ist ein Cytochrom-P450-Enzym. Röntgenkristallografische Strukturanalysen zeigten, dass die Bindung von Etomidat an 11ss-Hydroxylase über den basischen Stickstoff im Imidazolring des Etomidats und dem Hämeisen der 11ss-Hydroxylase erfolgt. Daraufhin ersetzten Wissenschaftler den Stickstoff durch Kohlenstoff – ein neuer Wirkstoff entstand, genannt Carboetomidat (Abb. 5), der die Cortisol- und Aldosteronsynthese nicht hemmt [7]. Noch scheint der Weg lang zu sein, bis dass zielgenaue Wirkstoffe in ausreichendem Mass zur Verfügung stehen. Doch die Forschung schreitet stetig voran. «Vielleicht werden uns die Forschungsergebnisse auch in anderen Bereichen neue Erkenntnisse vermitteln – etwa zu wissen, welche molekularen Prozesse sich hinter dem Bewusstsein selbst verbergen», erklärte Brian Weiser, University of Pennsylvania, Philadelphia [2]. ■ ORIGINALPUBLIKATIONEN [1] R. T. Wilder, et al.: Early Exposure to Anesthesia and Learning Disabilities in a Population-based Birth Cohort. Anesthesiology 2009 110(4):796–804. [2] C. Drahl: Anesthesia’s Awakening. Chemical & Engineering News 2011 89 (34):13–20. [3] N. P. Franks, W. R. Lieb: Do general anaesthetics act by competitive binding to specific receptors? Nature 1984 310:599–601. [4] M. A. Hall, et al.: m-Azipropofol (AziPm) a Photoactive Analogue of the Intravenous General Anesthetic Propofol. J. Med. Chem. 2010 53:5667–5675. [5] E. Stastna, et al.: Neurosteroid Analogues. 16. A New Explanation for the Lack of Anesthetic Effects of ?16-Alphaxalone and Identification of a ?17(20) Analogue with Potent Anesthetic Activity. J. Med. Chem. 2011 54:3926–3934. [6] H. Nury, et al.: X-ray structures of general anaesthetics bound to a pentameric ligandgated ion channel. Nature 2011 469:428– 431. [7] J. F. Cotten, et al.: Carboetomidate. A Pyrrole Analog of Etomidate Designed Not to Suppress Adrenocortical Function. Anesthesiology 2010 112:637–644. Sämtliche der heute eingesetzten Narkosemittel fand man durch Ausprobieren – und zwar zumeist an Kaulquappen.
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Transparente Anoden von der Rolle Im Rollen-Offset gedruckte durchsichtige Metalloxid-Elektroden vom Leibnitz-Institut für Neue Materialien (INM) könnten die Entwicklung von Flachbettbildschirmen, Solarzellen und organischen Transistoren auf flexiblen Folien beschleunigen und langfristig deren aufwendige und teure Herstellung durch Sputter- oder Aufdampfverfahren ablösen. JOACHIM STUBENRAUCH
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lachbettbildschirme: Sie sollen noch flacher, noch leichter und vor allem noch grösser werden. Sollen im Wohnbereich irgendwann ganze Wände ausfüllen und die Fassaden unserer Einkaufspassagen mit Bewegtbildern schmücken, die unsere Geldbeutel noch schneller öffnen sollen, als das Neonreklamen und LED-Lichtwände heute schon tun. Tapeten und Folien sollen deshalb zukünftig können, was heute noch nur Displays können, die durch Dotierung und Strukturierung von Siliziumwafern mit aufwendigen Beschichtungs- und Bedampfungstechniken im Hochvakuum hergestellt werden. Auf dem Weg zu «höher – leichter – grösser» wurden OLEDs, organische, Licht emittierende Dioden, bereits entwickelt, und schnell hat man auch verschiedene Beschichtungs-Techniken so verfeinert, dass mit ihnen die einzelnen organischen n- und p-leitenden Polymere, aus denen solche OLEDs aufgebaut sind, in hauchdünnen Schichten auf einen Träger aufgebracht werden konnten. Zunächst auf Glasplatten, weil eine notwendige Nachbehandlung der Schichten Temperaturen bis 350 Grad Celsius erfordert, was Kunststofffolien nur schwerlich überleben würden.
Millionen Bildpunkte brauchen Millionen Leuchtdioden
Um aus solchen Schichten schliesslich Bildschirme zu machen, müssen auf der Gesamtfläche Millionen einzelner Leuchtdioden existieren, die jede für sich einen Bildpunkt repräsentiert (genau genommen je drei, wenn farbige Bilder erzeugt werden sollen). Dazu muss Struktur in die organischen Schichten kommen, die diese Bildpunkte (Dioden) gegeneinander abgrenzt und elektrisch isoliert. Das gelingt, indem man die einzelnen organischen Leiter- und Halbleiter-Materialien durch (Strich-)Masken hindurch auf die Träger aufdampft, die wie eine Schablone diese Strukturen formen – bis hinein in den Nanometerbereich. Oder – eleganter und vor allem billiger – in-
Von der Druckplatte auf die Folie: transparente ITO-Leiterbahnen von der Rolle. (Bild: Uwe Bellhäuser)
dem man die notwendigen Materialien Schicht für Schicht aufdruckt. Die Struktur wird dabei von einer Druckplatte auf die Papierträger oder Trägerfolien übertragen. Für die Massenproduktion besonders vorteilhaft wären dabei Rolle-zu-Rolle-Fertigungen, bei denen durchaus schon einmal mit Schnellzug-Geschwindigkeit bis zu zehn Meter breite Bahnen ausgespuckt werden könnten. Das ist zwar noch Zukunftsmusik, aber längst keine reine Science-Fiction mehr. Und ist vielleicht die einzige Überlebenschance für zahlreiche Druckereien und Druckmaschinenhersteller, denen ihr Kerngeschäft gerade wegzubrechen droht, weil das Internet immer mehr in der Medienwelt Fuss fasst und auch auf dem Büchermarkt dafür sorgt, dass E-Books immer grössere Verbreitung finden. Vor allem dann, wenn
künftige E-Book-Reader aus dünnen Folien bestehen, die der Leser aufrollen und zusammen mit seiner Lesebrille in einer Jackentasche verschwinden lassen kann.
Millionen Leuchtdioden brauchen Millionen Schaltkreise
Dieser Entwicklung könnte jetzt das Leibniz-Institut für Neue Materialien in Saarbrücken einen zusätzlichen Kick verpasst haben, denn dort ist Dr. Peter William de Oliveira und seinen Mitarbeitern offensichtlich gelungen, den letzten Flaschenhals der OLED-Technologie deutlich aufzubohren. Denn wenn wir noch einmal zu unserem Flachbettbildschirm mit seinen Millionen Bildpunkten zurückkehren, erkennen wir schnell, dass die Struktur uns zwar gegeneinander abgegrenzte Dioden beschert hat.
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Diese müssen aber, um zu funktionieren, noch einzeln elektronisch angesteuert werden können. Dies muss ein filigranes Netz von Leiterbahnen bewerkstelligen. Materialien der ersten Wahl dafür: Silber oder Gold. Weil aber das Licht dieser Leuchtdioden nur beim Durchgang von Ladungsträgern senkrecht durch alle Schichten entsteht, müssen, um einen geschlossenen Stromkreis zu erzeugen, der diese Ladungsträger erst zum Wandern bringt, unter und über die Schichten der OLED noch eine zusätzliche Kathoden- und eine Anodenschicht aufgebracht werden, in denen ein Netz von Ableitelektroden die einzelnen Dioden ansteuert. Mit folgendem Problem: Die dem Betrachter zugekehrte Anode würde die Licht emittierende Bildschirmoberfläche extrem verschatten, weil dieses Netz aus Metallbahnen das Licht aus dem Inneren der Diode streuen oder reflektieren würde. Es sei denn, es gelänge, die Metallbahnen so hauchdünn zu machen – nur einige Nanometer dick – dass das Licht nur minimal an Leuchtkraft verliert.
TCO – transparente Elektroden
Oder man verwendet ein Material, das von Natur aus durchsichtig ist und elektrischen Strom trotzdem so widerstandslos leitet wie Silber oder Gold. Das Zauberwort hier ist TCO ( transparent conducting oxides), und Kandidat der ersten Wahl ist ITO, ein mit Zinn (englisch: Tin) dotiertes Indiumoxid (In2O3 : Sn). Dieses ist von allen Materialien dieser Klasse das durchsichtigste und das am besten leitende. Sein Nachteil: Bislang gelingt die industrielle Produktion nur mit teuren Sputter-Verfahren – dabei schiessen Elektronen und Ionen aus einer Kathode, auf die sie zu beschleunigt werden, Material heraus, das verdampft, beschleunigt und schliesslich auf einem Trägermaterial in unmittelbarer Nähe wieder abgeschieden wird. Alternativen sind verschiedene PVD- oder CVD-Techniken (physikalische oder chemische Abscheidung aus der Dampfphase). Auch sie sind ähnlich aufwendig wie Sputter, auch sie gelingen nur im Hochvakuum – und auch hier ist der Träger meist aus Glas.
Auf Glas gebaut
Dass dies der Weisheit letzter Schluss nicht sein kann, spürt der Endverbraucher spätestens dann, wenn er sein iPhone hat fallen lassen und er den Wiederbeschaffungswert dieser ursprünglich fast kostenlosen Dreingabe seines Telekommunikations-Unterneh-
werkstoffe
mens aufbringen muss. An dieser Stelle des technologischen State of the Art setzte Oliveira nun an und versuchte folgerichtig die Entwicklung, die bei den organischen Halbleiterschichten der OLEDs länger schon vollzogen wurde, auch auf die Leiterbahnen der Schichtelektroden zu übertragen: RollenOffset auch für die TCO-Anode wurde so zur Zielsetzung seiner Forschung, und dazu musste eine passende «Druckerfarbe» her, eine Paste also, die von einer Druckplatte auf eine Folie übertragen werden kann und dort elektrisch leitfähige Bahnen hinterlässt.
Leiter aus Metalloxidpartikeln im Polymerfilm
Irgendwann stand die Rezeptur für diese Paste fest: ITO-Nanopartikel in 1-Propanol gelöst, versetzt mit dem Bindemittel 3-Methacryloxypropyl-trimethoxysilan (MPTS) und dem Photosensibilisator Irgacure 819, Bis(2,4,6-trimethylbenzoyl)-phenylphosphinoxid. Während sich die Trimethoxysilan-Köpfe des Binders an die ITO-Nanopartikel heften, polymerisieren die Methacryloxy-Schwanzgruppen unter UV-Licht und mittels der Katalyse durch Irgacure 819 den Binder zu einem festen Film, in dem die Nanopartikel nach der Aushärtung schliesslich fest fixiert zum Liegen kommen. Die Nanopartikel sowie die Eigenschaften des Binderpolymers sorgen schliesslich für eine so hohe Leitfähigkeit, dass nach einer anschliessenden zusätzlichen Wärmebehandlung unter einer reduzierenden Atmosphäre der Flächenwiderstand im Anodenfilm gerade noch 0,5 Kiloohm beträgt, ein Wert, der für die vorgesehenen Anwendungen Voraussetzung ist. Und dies auf PET-Folien (Polyethylenterephthalat) und PEN-Folien (Polyethylen2,6-naphthalat), flexiblen Oberflächen also, die bald aufrollbare Bildschirme und Bildschirmtapeten für die Massenproduktion möglich machen könnten. Risse in Beschichtungen, wie sie mit auf flexible Träger aufgedampften ITO-Schichten entstehen können, würden dann der Vergangenheit angehören, denn diese Nanopartikel-Polymerbinder-Filme erwiesen sich als sehr elastisch. Um zu beweisen, dass seine TCO-Nanopartikel schliesslich zu leistungsstarken OLEDs führen würden, liess Oliveira auf «seine» gedruckte ITO-Schicht schichtweise die für OLEDs notwendigen Lagen aufbringen: Mittels Rotationsbeschichtung (Spincoating) wurde auf die ITO-Anodenschicht zunächst eine 40 nm dicke Schicht PEDOT/ PSS (Poly-3,4-ethylendioxythiophen) gegos-
sen, ein leitfähiges Polymer, das mit Polystyrensulfonat dotiert ist. Darauf wurden drei weitere Schichten aufgedampft: Kupferphthalocyanin (CuPc), 40 nm, ein p-TypHalbleitermaterial, darüber Perylentetracarbonsäureanhydrid (PTCBi), 40 nm, als nTyp-Halbleiter und Aluminiumtrishydroxyquinolin (Alq3), 20 nm, als Schutzschicht gegen Feuchtigkeit. Und schliesslich als Kathode eine opake Silberschicht. Die Anordnung zeigte die Charakteristika herkömmlich hergestellter OLEDs und bewies Oliveira, dass er auf dem richtigen Weg war. Der Rest war das übliche forscherische «Gefummel», das schliesslich in einer Paste resultierte mit 50 Volumenprozent ITO-Nanopartikel mit einer Partikelgrösse von 20 bis 30 nm. Diese Partikel entstehen bei der kontrollierten Präzipitation der Oxide und Hydroxide von Indiumchlorid und Zinnchlorid aus einer wässrigen Lösung mit anschliessender Trocknung des entstehenden Pulvers und einer Nachbehandlung unter reduzierender Atmosphäre durch H2/N2.
Leiterbahnen entstehen im UV-Licht
Ein zweites vielversprechendes Verfahren des INM speziell für die Kathodenschicht von OLEDs ist ein einstufiges Photolithografie-Verfahren, das herkömmliche vielschrittige Verfahren ersetzen könnte. «Für dieses Verfahren stellen wir zunächst ein Substrat her, das mit einer photoaktiven Schicht aus Metall-Nanopartikeln versehen ist», so Oliveira, der im INM die Leitung des Programmbereichs Optische Materialien innehat. Auf diese Schicht tragen die Forscher in Saarbrücken eine farblose Silberkomplex-Verbindung auf und lassen darauf UVLicht einwirken. Überall dort, wo Licht auf die Silberionen im Komplex trifft, sorgen die Photosensibilisatoren dafür, dass der Komplex zerfällt und die Silberkationen zu Silber reduziert werden. Mithilfe von Photomasken oder durch Laserbestrahlung entstehen so in einer einzigen Stufe hochkomplexe nanoskalige Elektrodenstrukturen. Bei einer Schichtdicke von etwa 100 nm und einer anschliessenden Wärmebehandlung kommen die Forscher am INM auf eine spezifische Leitfähigkeit, die immerhin der Hälfte von gediegenem Silber entspricht. «Das macht vor allem die Anwendungen auf sehr dünnen und biegsamen oder temperaturempfindlichen Substraten interessant», sagt Oliveira. Polyethylen- und Polycarbonatfolien, etwa, aber auch Papier. Die bunte Welt der Bildschirm-Fassaden kann deshalb kommen. ■
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G E F A H R S TO F F H A N D L I N G
Systeme sind ausgereift – Risiken bleiben Der Umgang mit Gefahrstoffen erfordert Fachwissen und eine zeitgemässe Ausrüstung. Dank entsprechender Massnahmen und Vorschriften konnte die Sicherheit in Laboratorien sowie in der Produktion deutlich verbessert werden. RAPHAEL HEGGLIN
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hemikalien ausgelaufen», titelten die Schweizer Medien letztes Jahr rund 50-mal. Das ist verhältnismässig selten, gehörten solche Ereignisse vor einigen Jahrzehnten doch fast zur Tagesordnung. Passiert heutzutage etwas, so ist dies meist auf organisatorische Mängel oder menschliches Versagen zurückzuführen: Die Systeme und Hilfsmittel für Gefahrstoffhandling sind mittlerweile so ausgereift, dass mehrere Stricke reissen müssen, bevor es zu einem Unglück kommt. Gefahrstoffe sind Substanzen, die ein chemisches Gefährdungspotenzial aufweisen – die also zum Beispiel giftig oder explosiv sind. Radioaktive Stoffe gelten per Definition nicht als Gefahrstoffe, das Gesetz erfasst sie separat. Zusätzliches Gefährdungspotenzial weisen die sogenannten CMRStoffe auf, also kanzerogene, mutagene oder reproduktionstoxische Stoffe. Es ist heute Usus, beim Transport nicht von Gefahrstoff zu sprechen, sondern von Gefahrgut. Und bei Unfällen werden aus Gefahrstoffen bzw. Gefahrgütern Schadstoffe. Gekennzeichnet sind Gefahrstoffe durch die Gefahrensymbole (Kasten GHS) sowie durch die Risikound Sicherheitssätze.
Gefahrstoffhandlings gemeinsam erfasst, gewährleistet grösstmögliche Sicherheit. Sicherheitsingenieur Philippe Kindler von der SRB Assekuranz Broker AG erarbeitet solche Konzepte für die Industrie und das Gewerbe. «Die Verantwortung für die konforme Umsetzung der Gesetze liegt bei den Arbeitgebern, weshalb viele von ihnen externe Fachleute herbeiziehen», weiss er. Denn die zugrunde liegenden Gesetze sind komplex: Das Gefahrstoffhandling tangiert das Chemikaliengesetz, das Arbeitsgesetz und das Unfallverhütungsgesetz sowie di-
verse Richtlinien der Eidgenössische Koordinationskommission für Arbeitssicherheit EKAS und internationale Abkommen. «Auf Risk-Engineering spezialisierte Firmen stellen Modelllösungen bereit, die sowohl die technische als auch organisatorische Sicherheitsmassnahmen umfassen», so Philippe Kindler.
Umfüllen: Pumpen vermeiden Kontakt
Beim Abfüllen von Gefahrstoffen ist grundsätzlich darauf zu achten, dass das Personal nicht mit dem Gefahrstoff in Berührung
Verantwortung beim Arbeitgeber
Gefahrstoffhandling lässt sich in die drei Bereiche Abfüllen, Handhabung und Lagerung einteilen. Um dabei ein Maximum an Sicherheit und Funktionalität zu erreichen, existieren unterschiedliche Sicherheitsprodukte. So gewährleisten Transportkarren sowie Fixiervorrichtungen den sicheren Transport von Behältern, und Pumpen ermöglichen ein Umfüllen ohne direkten Kontakt mit der Chemikalie. Gefahrstoffarbeitsplätze gewährleisten optimalen Gesundheitsschutz beim Arbeiten mit giftigen oder explosiven Stoffen. Zur gesetzeskonformen Lagerung dienen Gefahrstoffschränke, Auffangwannen und belüftete Räume. Allerdings: Erst ein Konzept, das alle drei Bereiche des
Spezielle Schutzkleidung wie dieser Spritzschutzanzug ist im gefährlichen Umfeld absolut erforderlich. (Bild: Dräger Safety Schweiz)
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port sind Gefahrstoffe deshalb in bruchsicheren Behältern oder in zusätzlichen Eimern zu transportieren.»
Arbeit unter Luftstrom
Sicherheit ist Trumpf: Brandschutzcontainer für Lagerung und Handling von brennbaren Flüssigkeiten. (Bild: DENIOS)
kommt. Flüssige Gefahrstoffe werden deshalb wenn immer möglich per Pumpe abgefüllt. Je nach Fördermenge und Anwendung reicht eine Handpumpe oder es gelangen motorisierte Pumpen zum Einsatz. Es ist darauf zu achten, dass sich der Pumpenschlauch sicher an die Öffnung eines Behälters montieren lässt – sowohl dort, wo angesaugt als auch dort, wo eingefüllt wird. Nicht wenige Unfälle passieren, weil sich der Ansaug- oder Auslassschlauch während des Pumpvorgangs löst. Deshalb sind auf dem Markt multifunktionale Pumpen erhältlich, die sich an verschiedene Öffnungen montieren lassen. Viele Pumpen besitzen zudem eine Vor- und eine Rückwärtsförderung und eine einstellbare Tauchtiefe. So lässt sich exakt dosieren und ein Behälter teilweise oder ganz entleeren. Mit einem Drehzahlsteller kann ausserdem die Fördermenge kontrolliert werden.
Innerbetrieblicher Transport
Mit speziell dafür vorgesehenen Universalkarren und Kippern lassen sich Fässer, Gasflaschen und andere Behälter ohne Gefahr innerbetrieblich transportieren. Auf dem Transportwagen installierte Wannen bzw. Auffangschalen sorgen für Sicherheit, sollte etwas auslaufen. Die verwendeten Transportgeräte müssen zudem über eine Fixiervorrichtung verfügen: Mit ihr lassen sich zu transportierende Behälter befestigen, damit sie nicht umstürzen oder vom Wagen fallen können. Je nach Gefahrstoff – zum Beispiel wenn er leicht flüchtig ist – kann ein Behälter mit einem Druckausgleichsventil ausgerüstet werden. «Stürze gehören zu den häufigsten Unfällen im Arbeitsbereich», sagt Philippe Kindler. Passiert dies zum Beispiel mit einer Flasche Salzsäure in der Hand, kann das fatale Folgen haben. «Beim manuellen Trans-
Auffangwannen für 200-Liter-Fässer mit umweltgefährdenden Flüssigkeiten.
(Bild: DENIOS)
Arbeitsplätze müssen für ein sicheres Gefahrstoffhandling den Richtlinien des Arbeits- und Gesundheitsschutzes entsprechen. Je nach verwendeten Gefahrstoffen sind unterschiedliche Gefahrstoff-Arbeitsplätze erforderlich. Sie verfügen zum Beispiel über eine Luftabsaugung und sind mit bruchsicherem Glas verschlossen. In Laboratorien übernehmen das Kapellen; im industriellen Einsatz ist eine Komplettverglasung meist hinderlich. Dort sorgen neben Absaugungen Frischluftschleier für Schutz. Sie bilden einen Vorhang aus strömender Luft zwischen Personal und Gefahrstoff und ermöglichen so ein Arbeiten ohne Frontscheibe. Ein Abluft-Radialventilator sorgt zusätzlich für geregelte Luftabsaugung. Für eine niedrige Schutzstufe reicht allerdings eine einfache Abzugshaube. Neben einem sicheren Arbeitsplatz ist die persönliche Schutzausrüstung (PSA) beim Umgang mit Gefahrstoffen zentral. Sie ergänzt die technischen und organisatorischen Massnahmen zur Gefahrvermeidung. Die PSA wird in drei Kategorien aufgeteilt: PSA der ersten Kategorie schützt vor geringfügigen Risiken, Kategorie zwei vor mittleren und Kategorie drei vor tödlichen oder nicht mehr rückgängig zu machenden Unfallfolgen.
Schutzausrüstung nur für den Notfall
Für das Gefahrstoffhandling umfasst das PSA-Angebot Handschuhe, Schutzbrillen und Gesichtsvisiere, chemikalienresistente Sicherheitsschuhe, Sicherheitsbekleidung sowie Atemschutzgeräte und Atemschutzmasken. Handschuhe und Schutzbrillen gehören zur Kategorie zwei, Atemschutzgeräte in die Kategorie drei. Einen Schwachpunkt bildet oft der Schutz der Haut. «Während man im Labor die Inhalation giftiger Stoffe gut im Griff hat, wird die Aufnahme über die Haut teilweise vernachlässigt», sagt Kindler. So genügen die standardmässig verwendeten Vinylhandschuhe nur, um bei einem versehentlichen Kontakt Schaden zu vermeiden. «Wenn von Anfang an klar ist, dass die Hände bzw. die Handschuhe in direkten Kontakt mit einem Gefahrstoff kommen, dann sind spezielle Handschuhe erforderlich.» Welcher Handschuh für welche Gefahrstoffe passend ist, wissen die Hersteller. Denn: «Es ist nicht
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immer einfach, das richtige Modell ohne Fachberatung zu finden.» Die PSA sollte allerdings möglichst nicht zum Tragen kommen. Im Umgang mit Gefahrstoffen gilt das STOP-Prinzip: ■ Substitution: Wenn möglich sollte ein gefährlicher Stoff durch einen weniger gefährlichen ersetzt werden. Ein feines, staubendes Pulver zum Beispiel durch ein Granulat. ■ Technische Massnahmen: Experimente und Prozesse abgeschirmt durchführen (z. B. Kapelle), Lüftungsmassnahmen. ■ Organisatorische Massnahmen: Arbeitsabläufe organisieren (standard operating procedure), Verantwortungen klar definieren (regelmässige Kontrollen der Chemikalien und des Materials usw.). ■ PSA: Nur im Notfall – als letzte Massnahme – soll die PSA zum Tragen kommen.
Gefahrstoffe getrennt lagern
Laufen trotzdem einmal Gefahrstoffe aus, lassen sich diese mit Absorptionsmitteln beseitigen. Diese sollten stets in ausreichender Menge griffbereit sein. Es gibt Absorptions-
GHS
GHS steht für «Globally Harmonized System of Classification, Labelling and Packaging of Chemicals». Es ist das weltweit einheitliche System der Vereinten Nationen zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien. Die Art der Gefahr wird durch Gefahrenklassen charakterisiert. Die Abstufung der Gefahr innerhalb einer Gefahrenklasse erfolgt per Einteilung in Gefahrenkategorien (hazard category). Entzündbare Flüssigkeiten werden z. B. in Abhängigkeit vom Flammpunkt in drei Gefahrenkategorien unterteilt: Für jede Gefahrenklasse werden ein oder mehrere Gefahrenhinweise (H-Sätze, Hazard Statements) zugeordnet, die ein bestimmtes Gefahrenpiktogramm und gegebenenfalls auch ein Signalwort beinhalten sowie eine Reihe von Sicherheitsmassnahmen (P-Sätze, Precautionary Statements). Damit genügend Zeit zur Umstellung auf GHS besteht, dauert die Übergangsphase in der Schweiz bis 2015.
mittel für spezifische Stoffe, aber auch Allzweckbindegranulate. Sie absorbieren sowohl Säuren und Laugen als auch Öle und Lösungsmittel. Ebenfalls erhältlich sind Bin-
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demittelgranulate für pastöse Stoffe wie Harze und Lacke. Absorptionsmittel existieren als Granulate und als Bindevliese und Saugkissen. Wichtig sind bei grösseren Leckagen auch Abdichtmatten, mit denen sich Abflüsse abdecken lassen. Ob im Laborschrank oder im Chemikalienlager: Gefahrstoffe sollen nach Lagerklassen getrennt aufbewahrt sein. Das ist nicht immer der Fall, wie Philippe Kindler weiss. «Immer noch gibt es in Laboratorien alphabetisch sortierte Chemikaliensammlungen. Das ist nicht zulässig.» Denn ätzende, giftige oder leicht entzündliche Stoffe sollen voneinander getrennt und in separaten Auffangwannen im Regal stehen. Die Grösse der Auffangwanne richtet sich in der Regel nach dem Volumen des grössten im Lager stehenden Behälters. Auf technische Schutzmassnahmen verlassen sollte man sich trotzdem nicht. Es gilt auch hier: «Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.» Damit es erst gar nicht zu Unfällen kommt, müssen Verantwortliche die Ausrüstung und Einrichtungen regelmässig kon■ trollieren.
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G L O B A L H A R M O N I S I E R TE S S Y S TE M
Umsetzung GHS: Darauf müssen Unternehmen achten Das Global Harmonisierte System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (GHS) soll dazu dienen, den Umgang (Gefahrstoffe) und den Transport (Gefahrgüter) von Chemikalien weltweit nach einheitlichen Kriterien einzustufen und zu kennzeichnen.
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iel ist es, dank einer international verständlichen Kommunikation über Gefahren von Chemikalien das Leben von Mensch und Umwelt besser schützen zu können (vor allem auch in Ländern ohne eigenes anerkanntes System) sowie den internationalen Handel mit Chemikalien zu erleichtern. Die EU hat das GHS Ende 2008 mit Verabschiedung der CLP-Verordnung (Classification, Labelling and Packaging, Verordnung [EG] Nr. 1272/2008) in die Chemikaliengesetzgebung übernommen. Seit 2009 ist das System anwendbar. Verbindlich ist die Einstufung und Kennzeichnung nach GHS für Stoffe seit dem 1. Dezember 2010, für Gemische ab dem 1. Juni 2015. In diesem Zusammenhang verfolgt die Schweiz, wie in anderen Bereichen auch, bei den Chemikalien eine Politik der Anpas-
sung der Schweizer Vorschriften an diejenigen der EU. GHS ist in der Schweiz seit 2009 für Produkte anwendbar, die an Berufsleute abgegeben werden. Weitere Schritte bis hin zur Ablösung des heutigen Systems werden – unter Berücksichtigung der internationalen Entwicklung – in den nächsten Jahren folgen. Um die Auswirkungen des Systemwechsels gering zu halten, wird es auch in der Schweiz eine längere Übergangsphase mit beiden Systemen geben (Zeithorizont 2015). Grundsätzlich wird sich ein umstellungsbedingter Aufwand in den Betrieben jedoch nicht vermeiden lassen.
Herausforderungen für die Unternehmen
Doch was heisst das nun konkret für Schweizer Unternehmen? Welche Verände-
rungen sind mit der Umstellung auf GHS verbunden und mit welchen Herausforderungen sehen sich Unternehmen insbesondere konfrontiert? Die wesentlichen Veränderungen sind den meisten Unternehmen bereits bekannt, die wichtigsten werden hier nochmals kurz zusammengefasst: ■ Aktualisierung der Sicherheitsdatenblätter (SDB) für Gefahrstoffe: Für alle Gefahrstoffe muss vor Ort ein aktuelles Sicherheitsdatenblatt in Papierform oder elektronisch und in deutscher Sprache vorhanden sein. Wichtig ist: Im Übergangszeitraum müssen beide Einstufungen nach bisherigem EU-Recht und nach der neuen CLP-Verordnung aufgeführt werden. Die Wegleitung zum Sicherheitsdatenblatt in der Schweiz finden Sie
Rohrkennzeichnung mit GHS-Symbolen. (Bilder: CSF Wunderle)
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beim Bundesamt für Gesundheit BAG (www.bag.admin.ch), das Sicherheitsdatenblatt gemäss REACh und CLP-Verordnung beim BDI-Helpdesk (Bundesverband der Deutschen Industrie (www.reach.bdi.info). Neue Kennzeichnungsetiketten: Bei den Kennzeichnungsetiketten werden die Veränderungen besonders sichtbar. Die altbekannten Gefahrstoffsymbole auf orangegelbem Grund werden durch die rotumrandeten Rauten mit schwarzem Symbol auf weissem Grund ersetzt. Die dazugehörigen Gefahrenbezeichnungen, wie zum Beispiel giftig oder gesundheitsschädlich, entfallen. Sie werden durch die Signalwörter «Gefahr» (bei schwerwiegenden Gefahren) und «Achtung» (bei weniger schwerwiegenden Gefahren) ersetzt und geben Auskunft über den Schweregrad der Gefahr. Die Gefahren- und Sicherheitssätze (R- und S-Sätze) werden durch «Gefahrenhinweise» und «Sicherheitshinweise» (H- und P-Sätze) abgelöst. H-Sätze beschreiben die Art und den Schweregrad einer Chemikalie, P-Sätze informieren über den sicheren Umgang mit Chemikalien. Nähere Informationen hierzu finden Sie in der Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008 (www.eur-lex.europa.eu).
Oberste Prämisse: Informationen sammeln
Die Umstellung nach GHS betrifft insbesondere Hersteller und Lieferanten von Chemikalien. Oberste Prämisse für diese Unternehmen ist es, möglichst viele Informationen, die in Verbindung mit den neuen Veränderungen stehen, zu sammeln. So können potenzielle Auswirkungen auf das Unternehmen weitestgehend evaluiert und eine zeitgerechte Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Gefahrstoffen ermöglicht werden. Eine weitere wichtige Schlüsselkomponente für eine erfolgreiche GHS-Umsetzung ist die Zusammenarbeit mit Fachleuten sowie die fachgerechte Mitarbeiterausbildung. Mitarbeiter sollten explizit über alle Änderungen informiert sein, von der Gefahrenbeschreibung bis hin zu den Piktogrammen. Je früher Unternehmen sich informieren und sich auf die Unterstützung von Fachleuten und ausgebildetem Personal verlassen können, desto wahrscheinlicher ist ein reibungsloser Übergang. Auch die CSF Wunderle GmbH steht Ihnen als Berater und Anbieter von GHS-Kennzeichnung gerne unterstützend zur Seite.
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GHS-konforme Etiketten.
Als seriöse und zuverlässige Informationsquellen zum Thema GHS empfehlen wir weiterhin die nachfolgenden Quellen (die Direktlinks finden Sie unter www.csfwunderle.com/gefahrstoffkennzeichnung.html): BG-RCI – Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (Deutschland) – «GHS Konverter» (www.gischem.de/). Online-Konverter zum Vergleich von Einstufungen nach bisherigem System und GHS. Anhand bestehender Datenblätter können die Informationen in das GHS konvertiert werden. Der Konverter erstellt dabei eine Plausibilitätsprüfung, um Fehleingaben zu vermeiden. ■ ECHA – European Chemicals Agency – «Einführende Leitlinien zur CLP-Verordnung» (www.echa.europa.eu/de). Die Leitlinie erläutert die Grundzüge und Verfahren, die in der neuen CLP-Verordnung in Kraft treten. ■ REACh – CLP helpdesk (www.reach-clphelpdesk.de/) Der REACh – CLP helpdesk ist eine Auskunftsstelle für Hersteller, Importeure und Anwender chemischer Stoffe. Er liefert Informationen und Orientierungshilfe bei der Umsetzung von REACh und CLP (GHS) und hilft unterstützend bei Fragen zur Registrierung, Bewertung und Zulassung sowie bei der Einstufung und Kennzeichnung von chemischen Stoffen. ■ Sicherheitsinstitut – «Lagerung gefährlicher Stoffe nach GHS/CLP – Leitfaden für die Praxis» (www.baselland.ch/). Herausgegeben von den Umweltfachstellen der Kantone der Nordwestschweiz. Der Leitfaden soll einen umfassenden Überblick über die wichtigsten sicherheitsrelevanten Aspekte der Lagerung gefährlicher Stoffe geben und damit ermög■
lichen, gefährliche Stoffe besser zu erkennen, deren Lagerung zu optimieren und die nötigen Sicherheitsmassnahmen zu ergreifen. ■ Umweltbundesamt – «Das neue Einstufungs- und Kennzeichnungssystem für Chemikalien nach GHS» (www.umweltdaten.de). Leitfaden des deutschen Umweltbundesamt, der nebst Basisinformationen auch praktische Empfehlungen zur Umstellung auf GHS enthält. Das Eidgenössische Bundesamt für Gesundheit verweist ebenfalls auf diesen Leitfaden.
Gesetzestexte in voller Länge:
Europäische Union – «Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 18. Dezember 2006 zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (REACh)» (www.eur-lex.europa.eu). ■ Europäische Union – «Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008 über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen» (www.eur-lex.europa.eu). ■ Europäische Union – «Verordnung (EG) Nr. 790/2009 der Kommission vom 10. August 2009 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen» (www.eur-lex.europa.eu/). ■ ■
HINWEIS: Dieser Artikel wurde erstellt von: CSF Wunderle GmbH, CH-8200 Schaffhausen www.csfwunderle.com
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firmenberichte
A N A L Y TI K J E N A
Bessere Solarzellen mit reflexionsarmen Siliziumwafern Stark zunehmende internationale Konkurrenz und der stetig steigende Kostendruck erzwingen eine immer preiswertere Herstellung von Solarzellen sowie eine weitere Steigerung ihres Zellwirkungsgrades. Ein effizienteres Sägeverfahren kann hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Die aktuellen Forschungsarbeiten verfolgen das Ziel, die Entfernung des Sägeschadens in Abhängigkeit vom eingesetzten Sägeverfahren mit einer optimalen Texturierung der Waferoberfläche zu verbinden, die zu einer signifikanten Verringerung der Reflektivität führt. Birgit Meinel1 , Prof. Dr. Jörg Acker1 , Dr. Burcu Kantowski2
Solarzellen werden aus multikristallinem oder aus einkristallinem Silizium hergestellt. Das Kristallisationsverfahren hat einen starken Einfluss auf die potenzielle Leistung und die Kosten einer Zelle. Die Produktion von einkristallinem Silizium ist sehr aufwendig. Hierzu wird im Kristallisationsverfahren, dem Czochralski-Verfahren, ein runder Einkristallstab unter ständiger Rotation langsam aus einer Siliziumschmelze gezogen. Um daraus Solarzellen herstellen zu können, wird der Kristall in dünne Scheiben (Wafer) gesägt. Dieses Verfahren ist aufwendig und sehr teuer, weil unter anderem bei der Herstellung quadratischer Wafer aus den runden Kristallen viel Material weggeschnitten wird. Multikristallines Silizium wird in rechteckigen Blöcken von mehreren 100 kg kristallisiert. Das entstandene Material setzt sich aus vielen kleinen Kristallen mit teilweise sichtbaren Korngrenzen zusammen, deshalb die Bezeichnung multikristallin. Die Blöcke werden in quadratische Säulen (Bricks) zerteilt und weiterverarbeitet. Multikristalline Siliziumwafer sind preisgünstiger und energiesparender in der Herstellung, und somit ist die Anschaffung multikristalliner Solarmodule kostengünstiger. Um aus dem Czochralski-Einkristallstab und den quadratischen Bricks Wafer für die Solarzellenproduktion zu gewinnen, müssen diese mittels eines geeigneten Sägeverfahrens in Scheiben von weniger als 200 μm Dicke gesägt werden. Bisher wurde dafür ausschliesslich das Drahtsägeverfahren eingesetzt. Dabei wird ein ca. 110–140 μm dünner Stahldraht bei einer Geschwindigkeit von ca. 10–20 m/s gemeinsam mit einem Glykol-Siliziumcarbid-Gemisch (slurry) als Schleifmittel über den Block geführt. Der für die Trennung erforderliche Materialab-
Abbildung 1a: Zweistrahlfotometer SPECORD PLUS.
trag erfolgt durch die Siliziumcarbidkörner, die lokale Deformationen und Brüche und damit letztlich das Abplatzen von Siliziumpartikeln hervorrufen. Die hohe Abnutzung des Sägedrahtes, des Schleifmittels und die komplexe Aufbereitung für Siliziumcarbid haben in den letzten Jahren zur Entwick-
Abbildung 1b: Integrationskugel.
lung des Diamantdraht-Sägeverfahrens geführt. Hierbei erfolgt die Trennung durch einen mit kleinen Diamantkristallen besetzten Stahldraht, ohne dass zusätzlich ein Schleifmittel notwendig ist. Die Sägezeiten verkürzen sich um die Hälfte und führen zu einer deutlichen Produktivitätssteigerung. Die Oberfläche der gesägten Wafer (as cut) weist eine stark gestörte Kristallstruktur auf, den sogenannten Sägeschaden (Abbildung 2), der entfernt werden muss. Aufgrund dieser enormen Kristallstörungen entstehen bei der Absorption des Sonnenlichtes ElektronLoch-Paare, die so schnell miteinander rekombinieren, dass eine daraus hergestellte Solarzelle praktisch keinen Strom liefern kann. Zur Entfernung dieser gestörten Kristalloberfläche von Silizium-Wafern werden Ätzgemische, bestehend aus Salpetersäure und Flusssäure, eingesetzt. Zusätzlich wird der Waferoberfläche durch das Ätzen eine
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rer Flächennormalen bestrahlt. Die von der Probenoberfläche in die Integrationskugel remittierte Strahlung wird gebündelt und fällt diffus auf den Strahlungsempfänger des Spektralfotometers. Die Integrationskugel eignet sich bevorzugt für Remissionsgradmessungen von Pulvern sowie Proben mit strukturierten Oberflächen, wie Zellstoff, Leder, textile Gewebe oder – wie in dieser Arbeit – für Siliziumwaferoberflächen und Proben mit azimutalem Glanz, d. h. einem Glanz, der sich durch Drehung der Probe um ihre Flächennormale ändert.
Durchführung der Messung Abbildung 2: Vergleich der Sägeschäden; a) as cut Wafer – slurrygesägt, 500-fache Vergrösserung; b) as cut Wafer – slurrygesägt, 3500-fache Vergrösserung; c) as cut Wafer – diamantdrahtgesägt, 500-fache Vergrösserung; d) as cut Wafer – diamantdrahtgesägt, 2500-fache Vergrösserung.
gewisse räumliche Struktur aufgeprägt, die sogenannte Textur (Abbildung 4), die von entscheidender Bedeutung für die effektive Nutzung des einfallenden Sonnenlichtes ist. Angestrebt wird eine hohlspiegel- oder pyramidenartige Struktur, welche die von der Waferoberfläche reflektierten Lichtstrahlen des Sonnenlichtes nicht unmittelbar in den Raum zurückwirft, sondern auf andere Stellen der Oberflächenstruktur lenkt. Die Mehrfachreflexion des Sonnenlichtes in der Siliziumoberfläche steigert die Effizienz der Solarzelle, weil mehr von dem einfallenden Sonnenlicht absorbiert und in Energie umgewandelt wird.
Reflexionsmessung mittels Spektralfotometer SPECORD PLUS Die Entfernung der Sägeschäden und die Oberflächentexturierung werden durch Ätzungen mit verschiedenen Stoffgemischen erreicht. Für die Messung der Reflektivität wird das Gerät SPECORD PLUS (Abbildung 1a) und als Zubehör eine Integrationskugel, die sogenannte Ulbrichtkugel (Abbildung 1b) verwendet. Damit kann die ungerichtete Reflexion der Siliziumwafer bestimmt werden. Das SPECORD PLUS ist ein Zweistrahlfotometer für den Wellenlängenbereich von 190–1100 nm, mit variabler spektraler Auflösung und zwei temperierten Fotodioden (CDD-Cooled Double Detection). Transmissions- und Reflexionsmessungen können mit höchster Empfindlichkeit durchgeführt werden. Die Integrationskugel wird in den Strahlengang des SPECORD PLUS Proben-
raumes eingesetzt. Sie eignet sich für diffuse Transmissions- und Reflexionsmessungen fester, flüssiger und pulverförmiger Proben. Die Integrationskugel besteht im Inneren aus hochreinem «Spektralon», welches sehr gute Reflexionseigenschaften besitzt. Die optischen Eigenschaften von Feststoffen mit rauer Oberfläche können durch Remissionsgradmessungen mit der Integrationskugel am SPECORD bestimmt werden. Der Remissionsgrad einer Probe ergibt sich als Quotient der von ihrer Oberfläche remittierten Strahlung und der unter gleichen optischen Bedingungen remittierten Strahlung einer vollständig mattweissen Oberfläche einer Standardprobe. Die Position der Probe für die Transmissionsmessung befindet sich dabei vor der Kugel, die Position der Probe für die Remissionsmessung am gegenüberliegenden Kugelrand. Im Fall der Remissionsmessung mit der Integrationskugel ist die Probe ein Teil der Kugel selbst. Die Oberfläche der Probe wird mit einem gerichteten Lichtstrahl unter einem festen Winkel zu ih-
Bei der Messung mit der Integrationskugel wird die diffus/8 Messgeometrie eingesetzt. Dies bedeutet, dass die Oberfläche der Probe – gerichtet unter einem Winkel von 8 zu ihrer Flächennormalen – bestrahlt wird und die von der Probenoberfläche in die Integrationskugel remittierte Strahlung von dort diffus auf den Empfänger fällt. Der Reflexionsgrad der Probe wird in Abhängigkeit von der Wellenlänge relativ zu einer Referenz, dem sogenannten Weissstandard, ermittelt, der im Idealfall eine 100%ige diffuse Reflexion erzeugt und kein Licht absorbiert. Die Spectralon-Standardprobe (Weissstandard) dient als Referenz. Die Siliziumwafer werden nach Aufnahme des Referenzspektrums an der Probenposition für Reflexionsmessungen eingespannt und im SPECORD PLUS gemessen.
Ergebnisse Am Beispiel von zwei unterschiedlich gesägten Wafern und dem daraus resultierenden Sägeschaden wird die Reflektivität der Oberflächen verdeutlicht. Wie die rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen in Abbildung 2 (a und b) zeigen, besitzt die Oberfläche eines slurrygesägten as cut Wafers eine gleichmässig matte und raue, säge-
Tabelle 1: Mögliche Probenausrichtung der mit Diamantdraht gesägten Wafer in der Integrationskugel und gemessene Reflexionswerte.
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Abbildung 3: Entwicklung der Reflexionswerte von unterschiedlich gesägten monokristallinen Wafern beim Ätzen.
zahnartige Struktur, die eine Vielzahl ausgedehnter Bruchflächen aufweist. Daraus resultiert ein Reflexionswert von R=24 %. Die Oberfläche eines diamantdrahtgesägten Wafers schimmert dagegen silbrig, und bereits mit blossem Auge lassen sich Rillen und streifenförmige Strukturen erkennen. Mit R=26 % besitzt der diamantdrahtgesägte Wafer eine deutlich höhere Reflexion. Die rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen in Abbildung 2 (c und d) lassen zwei unterschiedliche Merkmale erkennen: Es existieren sowohl glatte als auch raue Bereiche mit Rissen und Bruchflächen. Diese Strukturen können das Messergebnis erheblich beeinflussen. Der Messstrahl trifft nicht senkrecht auf die Probe. Damit wird die gemessene Reflexion zusätzlich durch die Ausrichtung der Rillen und Streifen der diamantdrahtgesägten Wafer gegenüber der Richtung des einfallenden Lichtstrahls bestimmt, so wie in Tabelle 1 schematisch dargestellt. Für slurrygesägte Wafer mit ihrer einheitlicheren Oberflächenstruktur hat die Ausrichtung keinen Einfluss auf das Mess-ergebnis. Slurrygesägte und diamantdrahtgesägte Wafer offenbaren auch beim sauren Ätzen ein etwas unterschiedliches Verhalten. Wie Abbildung 3 für einen slurrygesägten Wafer zeigt, führt bereits ein geringer Ätzabtrag im Bereich des Sägeschadens (< 4 μm) zur Abnahme der Reflexion. Vermutlich liegt dies in der sukzessiven Entfernung der sägezahnartigen Strukturen (Abbildung 2b) begründet, die wie Mikrospiegel die hohe Reflexion der gesägten Wafer verursachen. Mit
zunehmendem Abtrag und der sich ausbildenden Textur steigen die R-Werte stetig an, ohne den hohen Anfangswert zu erreichen. Nach 8 μm Abtrag wird eine typische Textur mit zahlreichen grossen und kleinen Mulden beobachtet (Abbildung 4). Diamantdrahtgesägte Wafer zeigen, wie aus Abbildung 3 ersichtlich, einen ähnlichen Verlauf. Die Reflektivität sinkt noch im Gebiet des Sägeschadens deutlich ab und steigt
dann mit zunehmendem Abtrag wieder an, allerdings deutlich über die Werte der slurrygesägten Wafer. Wie in Abbildung 4 zu erkennen ist, erfolgt der Ätzangriff bevorzugt an den durch das Sägen entstandenen Rissen und Bruchflächen, welche bald die typische, muldenartige Textur aufweisen. Die glatten Bereiche der Oberflächenrillen bleiben zunächst weitgehend unverändert. Erst nach vergleichsweise langen Ätzzeiten gelingt die vollständige Texturierung der Wa-feroberfläche. Damit wird deutlich, dass bisherige Ätzverfahren nicht auf diamantdrahtgesägte Wafer übertragbar sind. Aus der Einführung des neuen und effizienteren Diamantdraht-Sägeverfahrens wird es notwendig, das nasschemische Ätzen dahingehend zu optimieren, dass für nicht zu lange Ätzzeiten eine ganzflächig homogene Textur mit mindestens ebenso niedrigen Reflexionswerten erzielt wird, wie dies gegenwärtig für die texturierten, slurrygesägten Wafer der Fall ist.
Diskussion Die Verringerung der Reflexion von Solarwaferoberflächen mittels angepasster Ätzprozesse ist eine wichtige Strategie zur weiteren Effizienzsteigerung von Solarmodulen. Aktuelle Forschungsaktivitäten zielen auf ein besseres Verständnis der Zusammenhänge zwischen dem gewählten Sägeverfahren, der nach dem Ätzen entstandenen Textur und deren Reflexionsgrad ab. Mithilfe eines SPECORD PLUS zusammen mit einer Integrationskugel konnte im Rahmen der vorliegenden Untersuchungen der Reflexionsgrad schnell, präzise und reproduzierbar ermittelt werden. Die vorgestellten Ergebnisse verdeutlichen beispielhaft, dass eine Umstellung des Sägeverfahrens Auswirkung auf weitere Prozessschritte bei der Solarzellenfertigung hat. Analytik Jena D-07745 Jena Telefon +49 (0)3641 77-70 info@analytik-jena.com www.analytik-jena.com
Analytica 2012 (17. 4. bis 20. 4. 2012, München): Halle A1, Stand 211/310 Abbildung 4: Rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen von texturierten monokristallinen Wafern bei 1000-facher Vergrösserung, Abträge zwischen 8 und 9 µm.
Hochschule Lausitz, Fakultät für Naturwissenschaften, Physikalische Chemie, D-01968 Senftenberg, Joerg.Acker@hs-lausitz.de 2 Analytik Jena AG, D-07745 Jena
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KSB ZÜRICH AG
Pumpen, Armaturen, Systeme
Als einer der führenden Hersteller von Pumpen, Armaturen und Systemen sorgt die KSB Zürich AG für effiziente und sichere Lösungen im Flüssigkeitstransport. Überall dort, wo flüssige Medien herangeführt oder entsorgt werden sollen, setzt KSB mit modernster Pumpen- und Armaturentechnik
oder das Niveauregelungssystem LevelControl vereinfachen in Hochhäusern die Steuerung komplexer Wasserversorgungs-, Kühlund Heizsysteme. Zugleich senken die KSB-Produkte die Betriebskosten der dort eingesetzten Pumpenaggregate. Die wirtschaftlichen Lösungen berücksichtigen immer das Gesamtsystem und sorgen mit abgestimmter Steuerund Regeltechnik sowie ausgefeilter Hydraulik für ein perfektes Zusammenspiel aller beteiligten Komponenten. So erhöhen sie die Verfügbarkeit von Anlagen und senken gleichzeitig die Energiekosten.
Service rund um die Uhr Die Servicespezialisten der KSB Zürich AG tun alles dafür, dass die Anlage so läuft, wie es sich die Kunden vorstellen. KSB steht diesen in jeder Phase des Projekts kompetent und zuverlässig zur Seite – von der Planung der Anlage, der Installation und Inbetriebnahme der Aggregate über die Instandhaltung, Wartung und Reparatur bis hin zum Erstellen ganzer Servicepakete.
Produktbeispiel: Die Magnochem-Bloc von KSB ist eine horizontale, wellendichtungslose Spiralgehäusepumpe in Blockbauweise.
alles in Bewegung. Dabei fördern die KSBProdukte weit mehr als nur Wasser. Sie transportieren, steuern und regeln nahezu alle Arten von Flüssigkeiten, gleich welcher Temperaturen, Beschaffenheiten oder Gefährdungspotenzialen.
Begehrte Industrieprodukte – auch bei eisigen Projekten Aggressive, korrosive, explosive, feststoffbeladene oder viskose Flüssigkeiten, hohe Drücke und extreme Temperaturen: KSBProdukte arbeiten auch unter härtesten Bedingungen zuverlässig. Ausgestattet mit Spezialwerkstoffen und in ausgeklügelten Konstruktionen fördern sie in der Industrieund Verfahrenstechnik die unterschiedlichsten Medien auf höchstem Sicherheitsniveau. Spezielle Aufgaben lösen die KSB-Produkte beim Beschneien von Skipisten: Hochdruckpumpen sorgen dafür, dass in Schnee-Kanonen aus Wasser Kunstschnee wird.
Effiziente und wirtschaftliche Lösungen in der Gebäudetechnik KSB-Pumpen und -Armaturen bilden die Herzstücke vieler Warmwasser-, Heizungsund Klimaanlagen in Bürogebäuden, Flughäfen und Industriekomplexen sowie von Abwasseranlagen. Automatisierungslösungen wie die Drehzahlregelung PumpDrive
Flüssigkeitstransport Hochwertige Technik und innovative Produkte kommen nicht von ungefähr. Hinter dem Erfolg von KSB stehen viele Mitarbeiter. Im täglichen Dialog mit den Kunden entwickelt die KSB Zürich AG neue Lösungen im Flüssigkeitstransport. Spezialisten in der Strömungs-, Werkstoff- und Automatisierungstechnik analysieren gründlich die Kundenanforderungen und entwickeln, basierend auf diesen, zukunftsfähige Lösungen. Ein Resultat ist zum Beispiel das «FluidFuture»-Energieeffizienz-Konzept für hydraulische Systeme. Dieses sorgt mit der Optimierung des Gesamtwirkungsgrades einer Anlage dafür, dass diese günstiger, effizienter und länger läuft. KSB Zürich AG Pumpen, Armaturen und Systeme CH-8005 Zürich Telefon 043 210 99 33 info-ch@ksb.com www.ksb.com
KSB Zürich AG
Gründungsjahr: 1955 (Konzern: 1871) Anzahl Mitarbeitende: 40 Niederlassungen: KSB Zurich S.A. Pompes, Robinetterie et Systèmes CH-1816 Chailly VD Telefon 021 923 51 42 www.ksb.com, romandie-ch@ksb.com Kundendienst-Zentrale: CH-8108 Dällikon Telefon 043 210 99 70 www.ksb.com, service-ch@ksb.com Kernkompetenzen: Beratung, Planung, Vertrieb sowie langfristiger Service von Pumpen, Armaturen und Systemen für Industrie, Gebäudetechnik und für die Bereiche Energieund Wasser-/Abwassertechnik. Produkte-Innovationen: PumpDrive (Energie-Effizienz durch Betriebsoptimierung) PumpMeter (intelligenter Druckaufnehmer für Pumpen mit Vor-Ort-Anzeige von Messwerten und Betriebsdaten) FluidFuture-Programm (umfassende Unterstützung in der Optimierung von Prozessen und Anlagen) Referenzen: Alles aus einer Hand: KSB fertigt nach einheitlichen Qualitätsmassstäben an mehr als 30 Produktionsstandorten in 19 Ländern. Nahezu alle Produkte und damit auch die Kompetenz kommen aus dem eigenen Haus. Ziel ist es, zusammen mit den Kunden in einem partnerschaftlichen Verhältnis auf lange Sicht den gemeinsamen Erfolg zu gewährleisten. Geschäftsführer: Rolf Willi, Geschäftsleiter
Rolf Willi, Geschäftsleiter KSB Zürich AG
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K O M P R E S S O R - B A U R E I H E B O G E B L U E K AT F Ü R W I R TS C H A F T L I C H E E R Z E U G U N G Ö L F R E I E R D R U C K L U F T
Effizienz ohne Öl
Viele industrielle Anwendungen sind auf absolut ölfreie Druckluft angewiesen. Dafür wurden bisher entweder ölfreie Schraubenkompressoren oder aufwendige Filterstufen eingesetzt, was allerdings mit niedrigen Wirkungsgraden und hohen Kosten verbunden war. Die neuen BOGE BLUEKAT-Schraubenkompressoren bieten mit ihrem integrierten Converter eine ganz neue und deutlich effizientere Möglichkeit – und können für alle Anwendungen, die auf garantiert ölfreie Luft angewiesen sind, uneingeschränkt eingesetzt werden.
In herkömmlichen Kompressoren wird Öl als Dichtmedium und zur Kühlung in den Kompressionsraum eingespritzt. Besonders in der Pharma-, Chemie-, Halbleiter- oder Lebensmittelindustrie ist jedoch ölfreie Druckluft unverzichtbar, ebenso in der Medizinbranche. Vor der Einführung der BOGE BLUEKATKompressoren gab es nur zwei Möglichkeiten der ölfreien Drucklufterzeugung: Der Einsatz eines ölfreien Schraubenkompressors, was eine deutlich höhere Verdichtungstemperatur, einen entsprechend niedrigen Wirkungsgrad sowie höhere Spaltverluste mit sich bringt –, oder die mehrstufige Filterung der Druckluft aus konventionellen Kompressoren, was hohe zusätzliche Energiekosten verursacht und keine 100-prozentige Sicherheit gewährleistet. Um diese Nachteile zu umgehen, hat Boge ein völlig neues Konzept für die ölfreie Drucklufterzeugung entwickelt und in der Baureihe BOGE BLUEKAT umgesetzt.
Effizienz und Sicherheit dank Katalysator-Technik Die BOGE BLUEKAT-Kompressoren nutzen als Basis einen hocheffizienten Schraubenkompressor der S-Baureihe – mit herkömmlicher Öleinspritzung. Der innovative Clou dabei: Direkt hinter der Verdichterstufe ist ein Converter integriert, der das in der Druckluft enthaltene Öl zu Kohlendioxid und Wasser oxidiert. Die gereinigte Druckluft weist einen Restölgehalt von unter 0,01 mg/m3 auf und gilt damit als absolut ölfreie Druckluft. Ein hervorragendes Ergebnis, das unabhängig von der Qualität der Ansaugluft erzielt wird: Auch ölbelastete Ansaugluft wird im Converter zuverlässig ölfrei.
Vorteile in Reihe Die integrierte Converter-Lösung der BOGE BLUEKAT-Kompressoren bietet im Vergleich zu externen, nachgeschalteten Convertern
Schraubenkompressor der Baureihe BOGE BLUEKAT mit integriertem Converter.
viele Vorteile: Sie ist effizienter und spart Kosten, die teure Kondensat-Entsorgung entfällt. Und im Vergleich zu nachgeschalteter Druckluftaufbereitung ist der Wartungsaufwand geringer und die Sicherheit höher. Die Modelle der neuen BOGE BLUEKATBaureihe decken die Leistungsklassen 30 und 37 kW ab und liefern 3,71 bis 5,01 m3/ min ölfreie Druckluft bei 8, 10 oder 13 bar. Ausserdem ist eine Variante mit frequenzgeregeltem Antrieb erhältlich. Weitere Auskünfte zur neuen Baureihe und den Details des BOGE BLUEKAT-Konzepts erhalten Anwender unter www.boge.de/bluekat.
Über Boge Die Boge-Kompressoren Otto Boge GmbH & Co. KG gehört weltweit zu den führenden Anbietern von Kompressoren und Druckluftsystemen. Boge steht nicht nur für hohe Produktqualität, «made in Germany», sondern bietet auch komplette Lösungen für eine effiziente Druckluftversorgung. Das Fa-
milienunternehmen wurde 1907 von Otto Boge in Bielefeld gegründet und gehört zu den ältesten Herstellern von Kompressoren in Deutschland. Heute wird es in der vierten Generation geführt. Boge ist weltweit in mehr als 80 Ländern mit eigenen Tochtergesellschaften und Verkaufsbüros vertreten. In der Schweiz stehen Ihnen die Firma Vektor AG mit Sitz in Nänikon (ZH) und Niederlassung in Chavornay (VD) sowie Geniomeccanica SA in S. Antonino (TI) als offizielle Boge-Vertriebspartner zur Seite. Über 100 000 Anwender vertrauen auf sichere und zuverlässige Druckluftsystemlösungen von Boge. Das Familienunternehmen beschäftigt 550 Mitarbeiter, davon 370 am Stammsitz in Bielefeld. Weitere Informationen: www.boge.de. Vektor AG CH-8606 Nänikon Telefon +41 44 908 22 22 info@vektor.ch www.vektor.ch
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B Ü C H I L A B O R TE C H N I K
Neue Möglichkeiten der Mikroverkapselung Mit dem Encapsulator B-390 und B-395 Pro erweitert BÜCHI seine Laborgerätepalette für die Herstellung von Mikropartikeln. Die in vielen Labors erfolgreich eingesetzten Sprühtrockner B-90 und B-290 erzeugen Mikropartikel mit einer Grösse von 0,3 bis 20 µm. Mit dem neuen Encapsulator von Büchi können zukünftig grösser Kapseln und Kugeln in einem Grössenbereich von 150 bis 1000 µm problemlos erzeugt werden.
Abb. 1: Einflussfaktoren auf verkapselte Stoffe.
Verkapselung bedeutet die Immobilisierung von Wirkstoffen in einer Polymermatrix. Zu den Wirkstoffen, die verkapselt werden, gehören unter anderem Enzyme, Medikamente, Aromen und Duftstoffe, Vitamine, Öle,
Abb. 2: Einsatzgebiete der Mikroverkapselungen.
Zellen und Mikroben. Die Mikroverkapselung wird dabei als schonender, kontinuierlicher und skalierbarer Prozess in den verschiedenen Anwendungsgebieten immer beliebter.
Der Encapsulator B-390/B-395 Pro ist ein neuartiges System, mit dem die Wirkstoffe oder Aromastoffe in viele unterschiedliche Polymere, wie beispielsweise Alginat, Gelatine, Polymilchsäure oder Wachse, eingebettet werden können. Diese Polymermatrix fungiert bei den entstehenden Kugeln oder Kapseln als Schutzschild bzw. Barriere, durch die nur spezifische Verbindungen diffundieren können. Auf diese Weise entstehen Kugeln mit sehr spezifischen Eigenschaften. Hydrogel-Matrizen besitzen zum Beispiel eine offene Maschenstruktur, durch die kleine hydrophile Moleküle wie Peptide problemlos passieren können. Kleine lipophile oder grosse hydrophile Moleküle, wie zum Beispiel Proteine, werden dagegen zurückgehalten. Das Diffusionsverhalten der Moleküle in und aus den Kügelchen kann durch den Einsatz einer sekundären Membran beeinflusst werden. Dies erweist sich besonders nützlich bei Zelltransplantationen zur Abwehr des Wirt-Immunsystems an der Kugeloberfläche. Auf diese Weise sind Fremdzellen gegen das Wirt-Immunsystem geschützt. Im Weiteren ermöglichen biologisch abbaubare Polymere die Entwicklung von Formulierungen mit langsamer Freiset-
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Abb. 3: Tropfenbildung.
zung. Die mit dem Encapsulator erreichbare gleichmässige Grösse der Kügelchen bietet dabei mehr Variabilität für das Freisetzungsprofil. Der Einsatz von solchen Kapseln kennt nahezu keine Grenzen. So reicht das Einsatzgebiet von der kontrollierten Freigabe der verkapselten Stoffe über das Schützen von Aromastoffen bis hin zur Transplantation von tierischen Zellen. Im Weiteren kann auch die Visualisierung eines Wirkstoffes durch Verkapselung in gefärbte Kugeln angestrebt werden. Mithilfe des Encapsulators können pro Sekunde bis zu 6000 Kugeln oder Kapseln mit einer reproduzierbaren Grösse hergestellt werden. Die Grösse der Partikel lässt sich vor allem durch die Düsengrösse festlegen.
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Abb. 4: Encapsulator B-395 Pro.
Die Bildung der Tropfen basiert auf dem Prinzip, dass ein in Schwingung versetzter Flüssigkeitsstrahl entsprechend der Schwingungsfrequenz in gleichmässig grosse Tropfen zerfällt (siehe Abb. 3). Die Gleichmässigkeit der Kugelgrösse wird durch elektrostatische Aufladung der gebildeten Tropfen erhöht. Dadurch können die Tropfen direkt nach der Düse räumlich voneinander getrennt werden. Der Encapsulator ist in zwei Ausführungsvarianten erhältlich. Beim Encapsulator B390 handelt es sich um ein offenes System. Die integrierte Stroboskoplampe ermöglicht die Sichtbarkeit der Tropfen und erlaubt online das Festlegen der optimalen Produktionsparameter. Die zweite Gerätevariante, der Encapsulator B-395 Pro (Abb. 4), erlaubt
das Arbeiten unter sterilen Bedingungen. Die Tropfenbildung sowie der anschliessende Härtungsprozess erfolgen in einem autoklavierbaren und geschlossenen Reaktionsgefäss. Dadurch ist der B-395 Pro besonders für die Verkapselung von tierischen Zellen geeignet. Die zu verkapselnde Mischung kann entweder mit einer Spritzenpumpe oder mit Luftdruck gefördert werden. ■ Büchi Labortechnik AG CH-9230 Flawil www.buchi.ch Weitere Informationen und detaillierte Lösungsvorschläge der Mikroverkapselung für Ihren Aufgabenbereich erhalten Sie von: Gerhard Schönenberger schoenenberger.g@buchi.com
Welcome to the world of insights Instrumentelle Analytik l Labortechnik Biotechnologie l analytica Conference Keine andere Messe weltweit deckt das Themenspektrum der Labors in Industrie und Wissenschaft in solch einer Breite und Tiefe und in Infor m einer solchen Grössenordnung ab. a INTERMESS DÖRGELOH AG 8001 Zürich, Tel. 043 244 8910 intermess@doergeloh.ch
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D I E N E U E N « P R E S T O » VO N J U L A B O
Thermodynamik in Perfektion
JULABO bringt mit den neuen PRESTO eine komplett neue Generation hochdynamischer Temperiersysteme auf den Markt. Ob Reaktortemperierung, Materialstresstests oder Temperatursimulation, die neuen PRESTO sind dafür geschaffen, Temperaturen hochpräzise zu regeln und schnelle Temperaturwechsel zu gewährleisten. Mit hohen Kälteund Heizleistungen decken die ersten Modelle der neuen Generation einen Arbeitstemperaturbereich von – 40 °C bis +250 °C ab. Sie können exo- und endotherme Reaktionen extrem schnell kompensieren.
Mit den neuen PRESTO bietet Julabo Spitzen-Technologie für moderne Labors an. Zu den ersten gänzlich neu entwickelten Temperiergeräten gehören die luftgekühlten A30 bzw. A40 sowie der wassergekühlte W40. Zur hochpräzisen Regelung von Temperaturen und zur Kompensation schneller Temperaturwechsel bieten die neuen PRESTO 2,7 kW Heizleistung. Sie sind robust und arbeiten selbst bei erhöhten Raumtemperaturen bis +40 °C zuverlässig. Die integrierte Kältemaschine und das interne, gekühlte Expansionsgefäss fangen Volumenänderungen im Wärmetauscher permanent auf.
Pumpen mit Power Leistungsstarke, magnetgekoppelte und damit wartungsfreie Pumpen sorgen in den neuen PRESTO für hohe Durchflussraten bei gleichbleibendem Druck. Die erforderlichen Drücke werden dabei unter ständiger Kontrolle aufgebaut, um die Applikationen zu schützen. Viskositätsänderungen des Temperiermediums werden durch die Pumpen dynamisch ausgeglichen. Permanente interne Überwachungen und die Selbstschmierung der Pumpen gewährleisten eine hohe Lebensdauer der neuen PRESTO. Die Pumpe des A30 liefert 0,5 bar bzw. 25 l/min. Bei A40 und W40 stehen jeweils ein Druck von bis zu 1,7 bar und ein Förderstrom bis maximal 40 l/min zur Verfügung. Die benötigte Pumpenleistung kann dabei entweder über vier Stufen oder über einen vorgegebenen Druckwert geregelt werden.
Neue Massstäbe in Sachen Bedienkomfort. Besonders charakteristisch bei den neuen PRESTO ist das integrierte 5,7"-Farb-Industrie-Touchpanel. Es bietet eine klare und übersichtliche Darstellung aller wichtigen Informationen und steigert zudem wesentlich den Bedienkomfort. Per Passwortverwaltung lassen sich über eine Administratorebene bis zu zwei weitere Nutzerebenen
dabei nahezu ausgeschlossen. Wie alle Geräten von Julabo haben auch die neuen PRESTOGeräte geschlossene Seitenwände ohne Lüftungsschlitze. Damit reduziert sich die benötigte Stellfläche inklusive angrenzendem Nutzraum auf ein Minimum.
Umfangreiche Schnittstellen Dank umfangreicher Schnittstellen können die neuen PRESTO über Netzwerke ferngesteuert und in Leitsysteme PRESTO – die neue Generation hochdynamischer Temperiersysteme eingebunden werden. Sie verfüvon Julabo. gen über eine Ethernet-Schnittstelle für die Netzwerkanbindung. Über diese Schnittstelle einrichten. Das erleichtert die Abläufe im haben die Anwender vollen Zugriff auf alle Bedienfunktionen der neuen PRESTO, woLabor. bei dazu das User-Interface des Touchpanels Viele nützliche Features 1:1 auf dem Monitor des Netzwerk-PCs abDie neuen PRESTO arbeiten im gesamten gebildet wird. Arbeitstemperaturbereich mit ein und der- Über die USB-Schnittstelle – bei dynamiselben Temperierflüssigkeit. Das erspart schen Temperiersystemen ein Novum – könhäufige Wechsel des Temperiermediums nen die neuen PRESTO auch gänzlich ohne und erleichtert die Bevorratung. Die Befüll- Kabel per Funk vom Arbeitsplatz aus beöffnung befindet sich leicht zugänglich an dient werden. Dazu bietet Julabo die beder Oberseite. Dank einer flüsterleisen Ar- währte Lösung WirelessTEMP an. beitsweise sind die neuen PRESTO im Labor Umfassender Service und Support vor Ort kaum zu hören. Die Temperiersysteme sind als luft- oder Kompetente Beratung, gemeinsame Suche wassergekühlte Varianten erhältlich. Die mit dem Kunden nach passenden Lösungen luftgekühlten Geräte A30 und A40 verbrau- und viele weitere Serviceleistungen sichern chen kein Wasser, sind frei aufstellbar und dem Nutzer von Julabo-Geräten die optimanutzen die Umgebungsluft. Das wasserge- le Temperierlösung. Julabo unterstützt seine kühlte Gerät W40 wird an vorhandene Kunden mit Installation und Kalibrierung, Kühlwasserleitungen angeschlossen. Dafür Bereitstellung von Unterlagen zur Geräteist es noch leiser und kann in einer Anwen- qualifizierung und Anwendungsschulungen. dung komplett umbaut werden. Die Wasserkühlung wird im neuen PRESTO W40 durch Julabo Labortechnik GmbH robuste, verschleissfreie Wärmetauscher ge- Telefon +49 (0) 7823 51-180 währleistet. Ein Verstopfen der Wärmetau- info@julabo.de http://www.julabo.de scher durch verschmutztes Kühlwasser ist
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M A N O M E TE R A G
Widerstandsthermometer für die sterile Verfahrenstechnik Die Widerstandsthermometer der Serien TR21 und TR22, im Direkteinbau oder mit Schutzrohr, lassen sich in alle gängigen Prozesse integrieren. Die Qualität ihres Hygienic Designs ist durch 3-A-Auditierung bzw. EHEDG-Zertifizierung belegt. fügung. Die Gehäuse der Serie TR21 sind mit IP-Schutz 68 und 69k erhältlich. Beim Widerstandsthermometer TR22 können Anwender zwischen allen gängigen Normsignalen wie Pt100, 4...20 mA, HARTProtokoll, Foundation-Fieldbus- und PROFIBUS-PA-Ausgang wählen. Das Thermometer ist aufgrund seines drehbaren Anschlusskopfes flexibel einbaubar. Die Kombination von Thermometer und Schutzrohr ermöglicht Kalibrierung und Wartung des Messinstruments ohne Öffnung des Prozesses. Das Sortiment der Manometer AG umfasst viele weitere hochwertige Messgeräte für die sterile Verfahrenstechnik. Alle Produkte wurden auf die Bedürfnisse der Anwender zugeschnitten und bieten entscheidende Vorteile: Sie verhindern Kontamination und sind sowohl für CIP (Cleaning in Place) als auch für SIB (Sterilization in Place) anwendbar. Widerstandsthermometer TR21-A.
Widerstandsthermometer TR22-B.
Mehr Informationen: www.manometer.ch
In der sterilen Verfahrenstechnik sind die Anforderungen an Qualität und Sicherheit besonders hoch. Die Manometer AG bietet spezifische Lösungen für diese sensible Branche. So überzeugt z. B. das Wider-
standsthermometer Typ TR21 durch seine platzsparende Bauweise und seine schnelle elektrische Kontaktierung. Als Ausgangssignale stehen Pt100 oder 4...20 mA über einen PC-programmierbaren Transmitter zur Ver-
Manometer AG CH-6285 Hitzkirch Telefon +41 (0)41 919 72 72 info@manometer.ch www.manometer.ch
Vom Laborant zum Chemiker!
Ein Bachelorstudium mit Vertiefung in Chemie oder Biologischer Chemie bringt Sie weiter - ob Frau oder Mann.
Nächster Info-Anlass:
Dienstag, 28. Februar 2012, 17.30 - 19.30 Uhr, Campus Reidbach, Wädenswil Zürcher Fachhochschule
www.icbc.zhaw.ch
produkte
Zuverlässige TOC/TNb-Bestimmung mit den Analysatoren der multi N/C Serie
> In vielerlei Anwendungsbereichen, weit über die Trink- und Abwasseranalytik hinaus, ist eine schnelle und zuverlässige TOC/TNbBestimmung erforderlich. Insbesondere Proben mit extremer Matrix, wie z. B. Meerwasser, Solen, konzentrierte Säuren und Laugen, stellen dabei hohe Anforderungen an TOC-Geräte, welche nach dem Prinzip der katalytischen Hochtemperaturverbrennung arbeiten. Es ist jedoch möglich, die mit der Matrix dieser Proben einhergehenden Wartungszyklen am TOCAnalysator durch optimierte Gestaltung der Verbrennungsführung sowie der Verbrennungsrohrfüllung bei gleichbleibend stabilen Analysenergebnissen bedeutend zu verlängern. Sowohl durch die in weiten Bereichen frei wählbare Verbrennungstemperatur als auch durch die robuste und gleichzeitig empfindliche Auslegung des Focus Radiation NDIR-Detektors der multi N/C Serie sind nun Applikationslösungen mit minimiertem Geräteverschleiss und deutlich erhöhten Standzeiten verfügbar. Die Geräte der multi N/C Serie der Analytik Jena AG ermöglichen es Ihnen dadurch, die Produktivität in Ihrem Labor entscheidend zu steigern und die laufenden Kosten entsprechend zu senken. Analytik Jena AG D-07745 Jena Telefon +49/3641/77 70 info@analytik-jena.de www.analytik-jena.de |
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Neuer Gesamtkatalog «Feuchte-, TemperaturMessung und CO2» von Rotronic.
> In der aktuellen Ausgabe lanciert Rotronic neu eine Produktlinie für die Messung von CO2. Neben den bewährten Produkten zur Messung von Feuchte und Temperatur legt der Katalog neu auch einen Schwerpunkt auf «After Sales-Dienstleistungen». Das Angebot reicht dabei von Produktschulungen, Mappings bis hin zu Kalibrier-Dienstleistungen. Katalogbestellungen (D, F, E, I und ES) und alles Weitere über das RotronicMessgeräte-Sortiment unter www.rotronic.com, katalog@rotronic.ch oder telefonisch: +41 44 838 11 44. Rotronic AG Schweiz CH-8303 Bassersdorf Telefon 044 838 11 11 info@rotronic.ch www.rotronic.ch
Ihre Rheometer mit Zukunft: die neue MCR-Serie
> Der Temperiergerätehersteller Huber Kältemaschinenbau hat sein Sortiment mit neuen Temperierschläuchen erweitert. Das Besondere an den Schläuchen ist die glatte Innenwand, mit der das Strömungsverhalten und die Wärmeübertragung optimiert werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Schläuchen mit gewellter Innenwand sind enorme Zeiteinsparungen möglich. Versuche mit verschiedenen Reaktorsystemen in Kombination mit Unistat-Temperiergeräten haben gezeigt, dass sich die Aufheiz- und Abkühlzeiten je nach Anwendung um bis zu 30 % verkürzen können. Die isolierten Schläuche eignen sich für Arbeitstemperaturen von – 60 °C bis + 260 °C und sind in den Längen 100, 150, 200 und 300 cm erhältlich. Mittels beidseitigen Anschlussgewinden (wahlweise M24/30/38 x 1,5) können die Schläuche direkt an Applikationen wie Reaktorsysteme, Autoklaven, Synthesegeräte oder Destillationsapparaturen angeschlossen werden. Weitere Informationen im aktuellen Huber-Katalog oder unter Telefon +49 (0)781 9603-123.
> Anton Paar präsentiert die dritte Generation der modularen Rheometer aus der MCR-Serie. So universal einsetzbar und wandlungsfähig wie noch nie, bietet die neue Generation vor allem eines: eine grosse Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten. Ob in der routinemässigen Qualitätskontrolle oder in der Highend-Forschung und -Entwicklung: Die Geschwindigkeit und Präzision des dynamischen EC-Motors im Rheometersystem und unzählige Funktionalitäten überzeugen – und sorgen für eine bequeme Handhabung und verlässliche Ergebnisse. M wie Modular: Die intuitive Software und patentierte Funktionalitäten wie ToolmasterTM, das automatische Komponenten- und Konfigurationssystem, garantieren einen reibungslosen modularen Betrieb: Ein Kegel-Plattegegen ein Zylinder-Messsystem auszutauschen ist genauso einfach wie eine neue Temperiereinheit einzubauen oder die Bandbreite der Versuchsmöglichkeiten mit verschiedenstem applikationsspezifischem Zubehör zu erweitern. C wie Compact: Alle Komponenten der Rheometer der MCRSerie sind in einem einfach installierbaren Gerät untergebracht, das leicht auf einem Standard-Labortisch Platz findet. «Kompakt» garantiert auch die optimale Ausnutzung der Zeit des Anwenders: U. a.sorgen das patentierte TruGapTM-System für eine automatische Spaltmessung, die T-ReadyTMFunktion zur Kontrolle der aktuellen Probentemperatur sowie die Geschwindigkeit und die Präzision des EC-Synchronmotors selbst für einen effizienten Ablauf der rheologischen Versuche. R wie Rheometer: Die dritte Generation der Rheometer der MCR-Serie hat einiges zu bieten: bewährte, weiterentwickelte und brandneue technologische Highlights.
Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH D-77656 Offenburg / Germany Telefon +49-781-96030 info@huber-online.com www.huber-online.com
Anton Paar Switzerland AG CH-4800 Zofingen Telefon 062 745 16 80 info.ch@anton-paar.com www.anton-paar.com
Neue Temperierschläuche verbessern die Wärmeübertragung zur Applikation
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produkte
Hochintegrierte Drucktransmitter für OEMs mit digitaler und ratiometrischer Schnittstelle
> Die bei Keller entwickelte Chip-in-Oil-Technologie (CiO) setzt den Trend zur Miniaturisierung in die Wirklichkeit um. Bei den Drucktransmitter-Serien 4 LC...9 LC ist der spezielle ASIC zur Signalaufbereitung im gleichen Gehäuse unter Öl und unter Ausschluss von Luft unmittelbar neben dem Drucksensor montiert. Das bringt eine Reihe von Vorteilen: Alle für die Druckmessung wesentlichen Komponenten sind nicht mehr durch Feuchte und Betauung gefährdet. Während die Verdrahtung im Innern durch kurze, leichte Bonddrähte erfolgt, liefern eingesinterte, druckfeste Glasdurchführungen die Transmitter-Signale nach aussen. Zusammen mit dem Edelstahlgehäuse bilden sie einen Faraday’schen Käfig um das Messsystem und wirken wie Durchführungskondensatoren. Damit ist die CiOTechnologie bis zu Feldstärken von 250 V/m und Frequenzen bis 4 GHz absolut RFI-resistent. Die Drucktransmitter-Serien 4 LC...9 LC bieten zwei Ausgangssignale: einen ratiometrischen, analogen Spannungsausgang und eine digitale Inter-Integrated-Circuit-Schnittstelle (I2C). Das ratiometrische Signal minimiert den Aufwand für die Signalübergabe an den A/D-Wandler der Folgeelektronik auf ein Minimum, ohne Abgleich- und Kalibrieraufwand. Bei 5,0 V Speisespannung ist die Spanne des Ausgangssignals mit 0,5 ... 4,5 V spezifiziert. Die Transmitter bieten einen permanenten Überspannungs- und Verpolungsschutz auf allen Leitungen bis ± 33 VDC. Bis zu 128 OEM-Transmitter der 4 LC...9 LC Serien können nacheinander von einem I2C-Master angesprochen werden. Keller AG für Druckmesstechnik CH-8404 Winterthur Telefon 052 235 25 25 info@keller-druck.com www.keller-druck.com
Neue Fallstudien zur Temperierung von Reaktorsystemen
> Auf www.huber-online.com sind neue Fallstudien mit Reaktorsystemen von Radleys, Syrris, De Dietrich, Chemglass und Büchi Glas Uster als kostenloser PDF-Download erhältlich. Die Studien veranschaulichen die thermodynamischen Eigenschaften von HuberTemperiersystemen und sind eine hilfreiche Informationsquelle für Leistungsvergleich und Kaufentscheidung. Die Temperiersysteme der Modellreihen «Petite Fleur», «Tango» und «Unistat» gelten als technologisch führend bei der Reaktortemperierung und haben eine Alleinstellung, wenn es um höchste Temperiergeschwindigkeit geht. Entsprechend zeigen die Fallbeispiele, dass selbst grössere Wettbewerbsmodelle mit höherer Nennkälteleistung meist mehr Zeit zum Abkühlen, Aufheizen und Ausregeln benötigen. Weitere Informationen auf www.huberonline.com oder unter Telefon +49 (0)781 9603-123.
Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH D-77656 Offenburg Telefon +49-781-96030 info@huber-online.com www.huber-online.com
Neue Norm für Staubexplosionsschutz von REMBE schon umgesetzt
FFKM O-Ringe in höchster Qualität
> Johannsen AG ist seit vielen Jahren spezialisiert auf die Herstellung von hochwertigen FFKM ORingen und Formteilen. Sehr erfahrene Mitarbeiter stellen die Teile kundenspezifisch in den hauseigenen Räumlichkeiten in höchster Qualität her. Um diese Dienstleistung noch weiter zu verbessern und noch effizienter zu gestalten, wurde im Januar 2012 die gesamte Produktion von FFKM-Teilen in einen neuen, speziell dafür konzipierten Raum verlagert. Dieser Raum erfüllt die höchsten Ansprüche an Reinheit, was bei der FFKM-Herstellung essentiell ist. So kann z. B. dank der konstanten Luftreinheit garantiert werden, dass auch das weisse Perfluor J-6100 immer in perfektem Zustand verarbeitet werden kann. Vorteile: ■ Lieferung innerhalb 24 Stunden bei vorhandenem Werkzeug ■ Sehr viele Werkzeuge in metrischen und zöllischen Dimensionen vorhanden, d. h. keine Werkzeugkosten für diese Massreihen ■ Höchste Reinheit dank geeigneten Räumlichkeiten ■ Langjährige Erfahrung, höchste Qualität.
> Als Erster auf dem Markt kann die Firma Rembe ab sofort die EG-Baumusterprüfbescheinigung nach DIN EN 16009 für das QRohr-3, das Schutzsystem zur flammenlosen Druckentlastung, vorweisen. Diese Norm ist erst seit Oktober 2011 in Kraft. Sie legt für alle Hersteller standardisierte Anforderungen an Konstruktion, Inspektion, Kennzeichnung, Dokumentation und Verpackung fest und gilt für alle autonomen Schutzsysteme der flammenlosen Druckentlastung. Als Erfinder der flammenlosen Explosionsdruckentlastung hatten die Rembe-Ingenieure das Q-Rohr-3 so vorausschauend konstruiert, dass dieses alle Vorgaben der DIN EN 16009 in verschiedenen Prüfszenarien erfüllt. Das Q-Rohr-3 wird insbesondere zur flammenlosen Druckentlastung von staubexplosionsgefährdeten Anlagen in Innenräumen eingesetzt. Bei der Anbringung sind keine kostenintensiven Abblasekanäle erforderlich. Eine verfahrensoptimierte Aufstellung in unmittelbarer Nähe von Mensch und Maschine ist ebenso ein Vorteil wie die einfache optische Inspektion ohne regelmässige Wartungskosten.
Johannsen AG CH-8004 Zürich Telefon 044 401 09 00 info@johannsen-ag.ch www.johannsen-ag.ch
Paliwoda AG CH-8703 Erlenbach Telefon 044 910 50 05 info@paliwoda.ch www.paliwoda
produkte
Autonomer Funk-Datenlogger LOG-HC2-RC
> Die autonomen Funk-Datenlogger von Rotronic eignen sich für verschiedenste Feuchte- und Temperatur-Überwachungsaufgaben. Die Funkübertragung erspart dem User Verdrahtungskosten und die gewünschten Daten können aus schwer zugänglichen Stellen schnell und einfach erfasst werden. Dank der Kombination von Funkübertragung und Datenlogger wird grösstmögliche Ausfallsicherheit gewährleistet. Die Daten werden mittels aktiver Nahfunk-Tags über die Funkfrequenz 433 MHz gesendet. Der Datenempfang erfolgt über einen USB-Dongle und ist je nach Umgebung bis zu 100 Meter weit möglich. Die Installation der Auslesesoftware erfolgt durch die sich selbst installierende Software. Um Datensicherheit zu garantieren, besitzt jedes Gerät einen Access Code (PIN) zur Aktivierung. Beim Auslesen der Geräte können sowohl Einzel- als auch Gruppenfreischaltungen vorgenommen werden. Bis zu 100 Geräte sind via Software gleichzeitig konfigurier- und abrufbar. Die autonomen Funk-Datenlogger LOG-HC2-RC eignen sich für verschiedenste Überwachungsaufgaben in Industrie und Wissenschaft. Rotronic AG Schweiz CH-8303 Bassersdorf Telefon 044 838 11 11 info@rotronic.ch www.rotronic.ch
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Binder Ultra-Tiefkühlschränke: maximale Prozesssicherheit und Benutzerfreundlichkeit
> Die Leistungsfähigkeit eines Ultratiefkühlschranks beruht neben Sicherheit, Zuverlässigkeit und Umwelteffizienz auf der optimalen Ausnutzung des Innenraums. Binder UltraTiefkühlschränke der Serien UF V verfügen daher neben einem Sicherheitskonzept, der intelligenten Zugangskontrolle GUARD.CONTROL und einem modernen Energiemanagement über eine effiziente Hardware für die Probenlagerung. Die durchdachte Ergonomie und hohe Bedienfreundlichkeit garantiert die sichere Lagerung von bis zu 52 800 Proben bei – 86 °C. Einfach zu handhaben und übersichtlich in der Anordnung, verkürzen die Schrank- und Schubladengestelle der Binder Ultratiefkühlschränke Zugriffszeiten, erleichtern das Arbeiten und senken Energiekosten. Beim Schrankgestell der Serien UF V ermöglicht ein platzsparender Klappgriff an der Vorderseite die einfache Entnahme der Proben. Der ergonomische Klappgriff an der Vorderseite bietet beim Arbeiten mit Handschuhen viel Platz und guten Halt. Noch praktischer ist das Frontloading der Schubladen-Racks mit seinen einzeln ausziehbaren, leicht einzusehenden Schubfächern. Kryo-Boxen können so noch schneller erkannt und entnommen werden. Ideal auf das Raumangebot der Schrank- und Schubladengestelle zugeschnitten, sind die Kryo-Boxen aus Kartonage mit optionalen Rastereinsätzen von 49 bis 100 Fächern.
Huber & Co. AG CH-4153 Reinach Telefon 061 717 99 77 info@huberlab.ch www.huberlab.ch
Kompakter Gigabit Switch – hohe Portdichte bis 16 Ports
> «eCon 2000» von Harting ist eine Switch-Familie für den industriellen Bereich und unterstützt Ethernet 10 Mbit/s Fast Ethernet 100 Mbit/s beziehungsweise Gigabit Ethernet 1000 Mbit/s. Die Geräte mit robustem eloxiertem Aluminiumgehäuse eignen sich für Standard-Ethernet als auch für PROFINET-Anwendungen. Sie arbeiten im Store and Forward Switching Mode, unterstützen Auto-Crossing, Auto-Negotiation und Auto-Polarity. Der unmanaged Switch ist mit 3/4/5/16 Ports RJ45 lieferbar. Auf die Hutschiene montiert erfordert der Switch, dank der flachen Bauform von 25,5 mm ohne Steckverbinder, eine geringe Einbautiefe. Mit einer Breite von 46,5 mm (3/4/5 Ports) passt er in den kleinsten Schrank oder einen Servicekoffer. Die 2016-A-Version bietet mit 16 Ports eine hohe Portdichte wie auch eine redundante 24-VDC-Spannungsversorgung. Die 5 Port Gigabit-Version wird zum Beispiel für die Anbindung von Videokameras verwendet. Sie verarbeitet Jumbo Frames bis zu 9728 Bytes und 4K MAC-Adressen. Der Switch überzeugt weiter durch sein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Harting AG CH-8604 Volketswil Telefon 044 908 20 60 ch@harting.com www.harting.ch
Alles in einem – kombinierter Ölfeuchteund Temperatursensor LDH100
> Wasser ist in Hydraulikflüssigkeiten und Schmierstoffen grundsätzlich unerwünscht. Hohe Konzentrationen von Wasser können ernsthafte Beeinträchtigungen des Betriebs oder gar Schäden verursachen. Der neue Füllstandssensor LDH100 für die kontinuierliche Zustandsüberwachung von Ölen misst die Ölfeuchte und die Temperatur von Mineralölen, synthetischen Estern und Bioölen in einem. Der Sensor erfasst die relative Feuchte im Öl mit einem kapazitiven Messelement im Bereich von 0 …100 %. Bei 0 % ist das Öl absolut ohne Wasseranteil. Bei 100 % hingegen ist das Medium vollständig gesättigt. Weiteres Wasser wird nicht mehr gelöst und liegt dann als freies Wasser vor. Neben der relativen Feuchte gibt der Sensor auch die Medientemperatur als Analogsignal aus. Dank dem grossen Eingangsspannungsbereich zwischen 9 und 33 V DC und der möglichen Medientemperatur zwischen – 20 und 100 °C ist der Sensor in einer Vielzahl von Applikationen einsetzbar. Mit dem G ¾” eignet er sich bestens für die Direktmontage.
ifm electronic ag CH-4624 Härkingen Telefon 0800 88 80 33 info.ch@ifm.com www.ifm.com/ch
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produkte
Leistungsstarke UV-Handlampe von Abecon
> Abecon stellt neu auf dem Schweizer Markt eine UV-Handlampe vor, die zum mobilen Einsatz bei intensiver UV-Bestrahlung, z. B. zum UV-Behandeln von Oberflächen und zum Verkleben von unterschiedlichen Materialien wie beispielsweise Glas und Kunststoff, geeignet ist. Mit entsprechendem Schwarzlichtfilter können auch problemlos Fluoreszenzprüfungen vorgenommen werden. Die Handlampe ist im Vergleich zu Produkten anderer Hersteller sowohl anwenderfreundlicher als auch leistungsstärker. Durch die optimierte Luftkühlung ist das Arbeiten mit der Handlampe auch über längere Zeiträume und mit verbesserter Leistung möglich. Die UV-Handlampe ist mit einem 250-WStrahler mit separatem Vorschaltgerät bestückt. Ihre Vorteile sind eine hohe Strahlungsleistung und Bedienerfreundlichkeit. Die Handlampe bleibt auch nach stundenlangem Einsatz durch optimale Gehäusekühlung kalt und kann in der Dockingstation am Vorschaltgerät praktisch und ohne Einschränkung deponiert werden. Die Dockingstation ist so konstruiert, dass keinerlei Streulicht austritt und daher eine Gefährdung der Nutzer durch austretende UV-Strahlung vermieden wird. Die Lampe ist mit unterschiedlichen Strahlern (Eisen-[Fe], Quecksilber-[Hg] oder Gallium-[Ga]Strahlern) lieferbar und kann zusätzlich mit unterschiedlichen Filtern (z. B. Schwarzlichtfilter) ausgerüstet werden. Das Kabel zwischen Strahlereinheit und Vorschaltgerät hat standardmässig eine Länge von 4 m. An der Basisstation befinden sich Hauptschalter, Netzschalter und Betriebsstundenzähler. Abecon AG Zürich CH-8055 Zürich Telefon 044 451 14 00 info@abecon.ch www.abecon.ch
Wer? Was? Wo? Das Bezugsquellenregister gibt Ihnen auf diese Fragen Antwort.
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Moxi Z – automatischer Mini Cell Counter
> Zellen zählen war noch nie so einfach! Ermitteln Sie die Zellzahl in 8 Sekunden und senden Sie das Ergebnis via Bluetooth an Ihren Computer. Moxi Z ist der einzige automatische Zellzähler, der das Coulter Prinzip mit patentierter Thin-Film Sensor-Technologie kombiniert. Der Moxi Z bietet ein präzises Cell Counting und Sizing mit einer Genauigkeit von über 95%. Er liefert sogar einen Purity Index, der hilfreich zur Bewertung der generellen Zellvitalität ist, ohne Reagenzien oder Färbemittel zu benutzen. Der benutzerfreundliche und kompakte Moxi Z verfügt über den grössten Dynamikbereich vergleichbarer automatisierter Cell Counter und ermöglicht eine Charakterisierung von Partikeln mit einem kompletten Histogramm für jede Probe. Er ist geeignet für eine Vielfalt an Anwendungen, wie das Zählen von Mammalian Cells, RBC, WBC und vieles mehr. Viele Zell-Labore haben mit der Eintönigkeit und Ungenauigkeit ihrer momentanen Zellzählmethoden zu kämpfen. Mit dem Moxi Z ist es endlich möglich, über einen schnellen und praktischen Weg verlässliche Ergebnisse bei der Zellzählung zu bekommen und dadurch den Erfolg der Experimente zu gewährleisten. VWR International AG CH-8953 Dietikon Telefon 044 745 13 13 info@ch.vwr.com http://ch.vwr.com
Von der Auffangwanne bis zum BrandschutzContainer: Anwendernutzen ist oberstes Ziel
> Pünktlich zum Jahreswechsel ist die druckfrische Hauptausgabe 2012 des Gesamtkatalogs der DENIOS AG erschienen. Auf rund 700 Seiten gibt sie einen Überblick über das umfangreichste Produktprogramm für Gefahrstofflagerung, betrieblichen Umweltschutz und Sicherheit. Dabei hat das Unternehmen den Anwendernutzen als oberstes Ziel: Wie lässt sich der Umgang mit Gefahrstoffen noch sicherer gestalten? Als Entwickler und Hersteller mit 25-jähriger Erfahrung beweist Denios einmal mehr Gespür für effiziente Lösungen: 10 000 praxisorientierte Produkte lassen keine Kundenwünsche offen. Dieses umfangreiche Produktspektrum ist jetzt auch ganz komfortabel im neuen Online-Shop der Denios AG zu finden. Entstanden ist eine moderne, kundenfreundliche Plattform für Gefahrstofflagerung, betrieblichen Umweltschutz und Arbeitssicherheit, mit vielen komfortablen Suchfunktionen und Informationen zur Produktverfügbarkeit. Und auch die neue Homepage wurde stark überarbeitet. «Wir sind den eingeschlagenen Weg konsequent weitergegangen und haben auf die sich schnell ändernden Anforderungen des Marktes und der User reagiert», erklärt Geschäftsführer Titus Zimmermann. «Entstanden sind ein neuer Online-Shop und eine neue Homepage, die gemeinsam für noch mehr Benutzerfreundlichkeit sorgen.» Denios AG CH-5430 Wettingen Telefon 056 417 60 60 info@denios.ch www.denios.ch
produkte
ZH 350+: Energieeffizientester ölfreier Kompressor von Atlas Copco
> Der ZH 350+ ist der energieeffizienteste ölfreie Kompressor, den Atlas Copco jemals gebaut hat und ist zudem der erste dreistufige Mitteldruckturboverdichter mit Hochgeschwindigkeitsmotor ohne Getriebe. Der ZH 350+ wurde für die Pharma-, Elektronik-, Luftfahrt-, Automobil- und andere Branchen entwickelt, die auf 100 % ölfreie Qualitätsdruckluft angewiesen sind. Das exklusive Design des ölfreien Hochgeschwindigkeits-Turbokompressors ZH 350+ (350 kW, 7–8 bar) ist das Ergebnis intensiver Forschung & Entwicklung sowie stetiger In-house-Innovationen bei Atlas Copco. Der ZH 350+ ist bis zu 4 % energieeffizienter als der beste ölfreie Kompressor des Unternehmens. Der neue Turbokompressor hat einen extrem geringen Stromverbrauch, welcher aus fünf Schlüsselparametern resultiert: Erstens ist die dreistufige Bauweise des ZH 350+ die derzeit leistungsfähigste Technologie, um einen hohen thermodynamischen Wirkungsgrad und niedrigen Energieverbrauch zu erzielen. Zweitens wurde beim ZH 350+ das Getriebe weggelassen, damit kommt es zu keinen Übertragungsverlusten, die normalerweise mit einem Getriebe verbunden sind. Drittens hat der ZH 350+ Titanlaufräder, welche zuverlässiger sind und schnellere Be- und Entlastungszyklen erlauben. Der Geschwindigkeitsgewinn führt zu geringeren Leistungsverlusten bei niedrigerem Luftbedarf. Viertens verringern optimal dimensionierte Kühler Druckverluste. Zusätzlich bietet das neue Design verbesserte Wärmeübertragungswerte. Fünftens bläst die Anlage vor dem Nachkühler ab, damit kommt es nur zu minimalen Druckluftverlusten, wenn die Druckluftabnahme sinkt.
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RJ45 Industrial 10 Gigabit Ethernet
> Mit dem RJ Industrial 10G präsentiert Harting die nächste Generation des RJ45-Steckverbinders, der zukunftsfähig für 10 Gigabit Ethernet ausgelegt ist. Der Anschluss erfolgt ohne Spezialwerkzeug sicher und schnell über den bewährten Schneidklemmanschluss. Für Festdraht und Litze von AWG 22-27! Kabel mit einem Durchmesser von 4,5 bis 9 mm werden mit einer neu entwicklten Verschraubung sicher im Stecker fixiert. Damit kann der Anwender mit einem RJ45-Steckertyp alle üblichen Ethernetkabeltypen anschliessen. Die robuste und industriegerechte IP 20-Variante ist durch ihre kompakte Bauform multiportfähig. Neben der IP 20-Variante werden alle bekannten IP 65/67-Typen von PushPull bis Han 3A mit diesem neuen Einsatz angeboten. Harting AG CH-8604 Volketswil Telefon 044 908 20 60 ch@harting.com www.harting.ch
Das modulare Kreispolarimeter MCP 200 für Routinemessungen
> Mit dem von Avestin neu entwickelten frontbündigen Druckaufnehmer lassen sich pulsierende Drücke bis zu 2000 bar / 30 000 psi messen. Der Aufnehmer ist komplett autoklavierbar und für Temperaturen bis zu 125 °C geeignet. Durch die verbaute Metall-auf-Metall-Kontaktdichtung kommen gefahrene Produkte nicht mit konventionellen O-Ring-Dichtungen in Kontakt. Der Druckaufnehmer eignet sich für CIP/SIP. Die gesamte Produktkontaktfläche ist elektropoliert; Herkunftszertifikate aller Teile sind auf Anfrage verfügbar. Avestins frontbündiger Druckaufnehmer zeichnet sich durch folgende Werte aus: Brückensensitivität: 3 mV/V, interne Kalibrierung bei 80 % FSO, empfohlene Versorgung: 10 VDC, max. 15 VDC.
> Die Anton-Paar-Polarimeter-Familie ist gewachsen – um ein wirtschaftliches modulares Kreispolarimeter, das hohe Präzision bietet. Wie alle anderen Polarimeter von Anton Paar besticht auch das neue MCP 200 durch seine einfache und intuitive Menüführung. Es macht einfach Spass, das MCP 200 über das mehrfarbige TouchDisplay zu bedienen. Darüber hinaus erfüllt es die Anforderungen internationaler Standards und Richtlinien (Pharmacopoeia, OIML, ASTM und 21 CFR Part 11). Das MCP 200 überzeugt mit einer Genauigkeit von ± 0,005° optischer Drehung – ohne Einschränkung über den gesamten Messbereich. Das Polarimeter ist mit einer automatischen Quarz- und Küvetten-Identifikation ausgestattet. Diese Toolmaster-Option besteht aus einem in die Messzelle integrierten Memory-Chip, der alle relevanten Daten automatisch an das Polarimeter überträgt. Die ToolmasterTechnologie schliesst Datenfehler sowohl bei Messungen als auch bei Kalibrierungen aus und entspricht auch allerhöchsten Anforderungen in Sachen Dokumentation und Rückführbarkeit, wie beispielsweise durch 21 CFR Part 11. Das modulare Konzept der MCP-Polarimeter-Familie macht auch das MCP 200 extrem flexibel. Schon für die gängige Routinebestimmung der optischen Drehung verfügt das MCP 200 über eine grosse Auswahl an Messküvetten für jede nur erdenkliche Applikation. Darüber hinaus stehen als weitere Optionen die Peltier-Temperierung der Messzellen und Kalibrierstandards und die Erweiterung auf bis zu 8 Messwellenlängen zur Verfügung.
Avestin Europe GmbH D-68309 Mannheim Telefon +49 (0)621 724 5980 avestin@avestin.com www.avestin.com
Anton Paar Switzerland AG CH-4800 Zofingen Telefon 062 745 16 80 info.ch@anton-paar.com www.anton-paar.com
Atlas Copco (Schweiz) AG Kompressoren und Druckluftaufbereitung CH-2557 Studen Telefon 032 374 14 02 atlascopco.schweiz@ch.atlascopco.com www.atlascopco.ch
Frontbündiger Druckaufnehmer mit Edelstahlmembran
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Präsident Patrick Merkofer Breiten 5, CH-5082 Kaisten Mobile 079 688 08 91 praesident@cp-technologe.ch
Generalversammlung 2012 30. März 2012, 19 Uhr, Region Laufenburg
Höhere Fachprüfung Chemietechnologe www.hfpc.ch Siegfried Ltd., Daniel Müller Untere Brühlstrasse 4 4800 Zofingen Telefon 062 746 19 77 weiterbildung@cp-technologe.ch
Mitglied beim SCV Formular auf www.cp-technologe.ch oder Mail an info@cp-technologe.ch
Besuch der Käserei in Vieux Ferrette (F) 20. April 2012 Anmeldung: nordwestschweiz@cp-technologe.ch
Nächste Termine Besuch «Tele Basel» 16. Februar 2012, Steinenschanze 2, direkt vor dem Studio Anmeldung: nordwestschweiz@cp-technologe.ch
Infostelle SCV Schweizerischer Chemie- und Pharmaberufe Verband Postfach 509, CH-4005 Basel Mobile 079 688 08 91 info@cp-technologe.ch PC 40-18140-5
Sportanlass Schlitteln 24. Februar oder 2. März 2012, Sesselbahn Visperterminen Anmeldung: melanie.andenmatten@lonza.com fredy.salzmann@lonza.com
Alle Adressen Zentralvorstand www.cp-technologe.ch
Delegiertenversammlung ZV 28. April 2012, 10 Uhr, Basel Zentralvorstands-Sitzung 24. Mai 2012, 17 Uhr, Olten oder Bern Zentralvorstands-Sitzung 12. September 2012, 17 Uhr, PanGas Muttenz
Zentralvorstands-Sitzung 22. März 2012, 17 Uhr, PanGas Muttenz
Alle Termine
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Z E N T R A L V O R S TA N D
Fünfter Workshop zur Überarbeitung der BiVo Am 14. November 2011 trafen sich 14 Personen beim EHB (Eidgenössisches Hochschulinstitut für Berufsbildung) in Zollikofen zum fünften Workshop, der da lautete: «Ausbildung und Beruf analysieren».
U
nter der Leitung von Ursula Balmer stellten sich die nachfolgenden Teilnehmer für die Erarbeitung der Tagesziele zur Verfügung: Name Firma Springer Patric Crucell Merkle Dieter Janssen Cilag Nöthiger Mike Siegfried Grütter Simon Roche Laller Peter Roche Abgottspon Richard aprentas Deckert Daniel Novartis Karrer André Novartis Manhart Christian DSM Ruff Simon Lonza Frankhauser Reto aprentas Gasparini Angelo Roche Venetz Erwin Lonza Die Tagesziele lauteten: Analyse der Stärken und Schwächen des Berufes und der beruflichen Ausbildung (interne Faktoren)
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Festlegen des Handlungsbedarfs und Ableiten der Massnahmen ■ Einbezug der Kosten-Nutzen-Analyse von Reto Frankhauser zur IPA Nach der Vorstellungsrunde erklärte Ursula Balmer den Reform- und Revisionsprozess zu einer neuen oder überarbeiteten Bildungsverordnung. Nach einem Überblick über die vier vorangegangenen Workshops übergab Frau Balmer das Wort an Reto Fankhauser. Dieser stellte seine Arbeit einer Kosten-Nutzen-Analyse zur IPA vor. In 2er-Gruppen wurden dann anhand von vorgegebenen Fragen die Stärken und Schwächen der internen Faktoren evaluiert und beschrieben. In einer Tabelle wurden als Hauptfaktoren vorgegeben: ■ Lernende ■ Betriebe ■ Berufsfachschule ■ Überbetriebliche Kurse ■
Qualifikationsverfahren Rahmenbedingungen der Ausbildung ■ Image der Ausbildung ■ Berufslaufbahn Im Plenum wurden die Resultate vorgestellt, ergänzt, diskutiert und von Frau Balmer festgehalten. Für alle Faktoren wurden in zwei Gruppen entsprechende Massnahmen diskutiert und im Plenum festgelegt. Ein Dank gilt an dieser Stelle den Teilnehmern für ihr aktives Mitmachen und ihren Firmen, die sie für den Workshop freistellten, sowie der Leiterin des Erwin Venetz Workshops. ■
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SCHWEIZERISCHER CHEMIEUND PHARMABERUFE VERBAND
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S E K T I O N Z E N T R A L V O R S TA N D
Sechster Workshop zur Überarbeitung der BiVo Der sechste und letzte Workshop «Massnahmen ableiten, Ausbildung konzipieren» fand am 1. Dezember 2011 beim EHB (Eidgenössisches Hochschulinstitut für Berufsbildung) in Zollikofen statt.
U
nter der Leitung von Ursula Balmer und Ariane Senn widmeten sich folgende Herren den Aufgaben:
■ ■ ■ ■
Ruff Simon, Lonza Schlatter Hansruedi Fabrice Donet-Monay, educarre Bächtold Kurt, Syngenta/SCV Karrer André, Novartis Manhart Christian, DSM Frankhauser Reto, Aprentas/SI Gasparini Angelo, Roche/SI Venetz Erwin, Lonza/SCV Die nachfolgenden Tagesziele wurden von den beiden Kursleiterinnen aufgestellt: ■ Massnahmen für die Überarbeitung des Bildungsplanes und die Ausbildungssituation von heute definitiv festlegen ■ Umsetzung der Massnahmen konkretisieren ■ Die Ausbildung zu konzipieren: Tätigkeitsprofil EFZ festlegen, weitere Arbeitsschritte im Hinblick auf ein Tätigkeitsprofil EBA festlegen Nach einer sehr kurzen Vorstellungsrunde orientierte Ursula Balmer die Teilnehmer ebenfalls kurz über die vorangegangenen Workshops. In 2er-Gruppen wurde dann die Umsetzung der erarbeiteten Massnahmen diskutiert. Die Massnahmen I, welche im Bildungsplan umgesetzt werden, beinhalten: ■ Generalist – Spezialist ■ Bildungsinhalte ■ Leistungsziele aller 3 Lernorte ■ MSSK (Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen)
■
Englisch Überbetriebliche Kurse Lehrbetriebsverbünde Konkurrenz zu FH/Uni Qualifikationsverfahren
wiederzufinden sind, wurden festgelegt: Prozessstoffe bewirtschaften ■ Prozessstoffe und Energien handhaben ■ Biologische, chemische und physikalische Prozesse durchführen ■ Prozesse dokumentieren und Abweichungen handhaben ■ Reinigungsprozesse durchführen ■ Anlagen instand halten ■
Durch die OdA umzusetzende Massnahmen II waren: ■ Weiterbildungsprogramme ■ Flexibilität für kombinierte Technologien ■ Informatik ■ Ansprechpersonen ■ Einheitliche GMP-Schulung ■ Schaffung einer Höheren Fachschule ■ Ökologie ■ Marketing für den Beruf ■ Netzwerke aufbauen ■ Zentrale Ausbildungsorte definieren ■ Vorlehre ■ Akzeptanz der Berufsbildung in den Betrieben fördern ■ Struktur der OdA ■ Erwartungen an höhere Qualität Im Plenum stellten die Gruppen ihre Resultate dar. Die Kursleiterin nahm die beschlossenen Themen direkt in die Massnahmenliste auf. Im nächsten Tagespunkt wurden die aus den früheren Workshops herauskristallisierten Tätigkeitsbereiche und beruflichen Handlungskompetenzen unter die Lupe genommen. Durch die grosse Vorarbeit der Kursleiterinnen und Reto Frankhauser konnte die abgegebene Vorlage schnell abgearbeitet werden. Als Tätigkeitsbereiche, welche dann in der Bildungsverordnung als Leitziele
Jedes der Leitziele wird dann in zwei bis sieben berufliche Handlungskompetenzen unterteilt, welche dann wiederum in der BiVo als Richtziele erscheinen. Als drittes Themengebiet wurde das Profil eines möglichen EBA-Auszubildenden angeschaut. Hier wurde ein von Reto Frankhauser erarbeitetes Themenpapier bearbeitet und ergänzt. Ein Dank gilt an dieser Stelle den Teilnehmern für ihr aktives Mitmachen und ihren Firmen, die sie für den Workshop freistellten, sowie den Leiterinnen des Workshops. Die Vertreterinnen des EHB werden nach diesen sechs Workshops einen Bericht zuhanden der Kommission für Berufsentwicklung und -qualität verfassen, in welchem die Resultate aller Workshops enthalten sind. Einen besonderen Dank spricht der Schreibende Ursula Balmer und Ariane Senn aus, welche ihm bei der Verfassung der Berichte immer tatkräftig zur Seite standen. Erwin Venetz
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SCHWEIZERISCHER CHEMIEUND PHARMABERUFE VERBAND
SEKTION AARGAU
Protokoll der Generalversammlung
M
it dem ersten Traktandum eröffnet Mike Nöthiger am 18. November 2011, um 19.10 Uhr, die Generalversammlung, begrüsst die erschienenen Mitglieder und teilt uns mit, wer sich abgemeldet hat.
Teilnehmer Mike Nöthiger, Gerhard von Rotz, Josef Wäckerlig, Bertram Zubler, Gerhard Furrer, Hansrudolf Plüss, Daniel Müller, Patrick Merkofer
2. Wahl des Tagespräsidenten und Stimmenzählers Bertram Zubler wird einstimmig zum Tagespräsidenten und Stimmenzähler gewählt. Das absolute Mehr der 8 Stimmberechtigten beträgt 5.
Vorsitz Mike Nöthiger
3. Rückblick auf das Verbandsjahr 2010 Mike Nöthiger berichtet vom vergangenen Verbandsjahr. ■ Es fand im letzten Jahr ausser der GV nur eine Veranstaltung statt: Die Besichtigung des Setz-Museums in Dottikon. Die zahlreichen Teilnehmer (25 Personen) fanden die Führung sehr interessant und genossen den Apéro. ■ Die GV konnte nicht wie geplant im März durchgeführt werden Als Ziel hatten wir uns gesetzt, zwei Anlässe eher kultureller Natur durchzuführen. Der ZV bietet eher Ausbildungskurse an. Dieses Jahr wurde zudem vom ZV ein sektionsübergreifender Anlass (Besichtigung Pan-Gas) durchgeführt. Grundsätzlich können alle Anlässe der Sektionen auch von Mitgliedern der anderen Sektionen besucht werden. Für die zum Teil mangelnde Beteiligung wurden die bekannten Gründe wie Schichtarbeit, grosses Einzugsgebiet, Überangebot an Freizeitaktivitäten usw. angeführt. 4. Kassabericht Gerhard von Rotz verteilt die Bilanz vom 28. Februar 2011. Wir verzeichnen eine Vermögenszunahme. Vom Mitgliederbeitrag müssen Fr. 50.– an den ZV abgegeben werden, Fr. 15.– bleiben der Sektion. Die GV war einer der grössten Ausgabeposten. Durch das Veröffentlichen von Berichten im «Chemie plus» und der Homepage fliesst ein Teil des abgelieferten Betrages wieder zurück. Die erneute Vermögenszunahme erfolgte, weil weniger Ausgaben als im Budget geplant getätigt wurden.
Entschuldigt Rafael Tanner, H. Jäggi, P. Moser, A. Dürr, S. Albrecht
Ort Restaurant Frohsinn, Seon Protokoll Josef Wäckerlig
Zum Beispiel konnte mit dem Verzicht auf das Vorstandsessen der budgetierte Betrag eingespart werden. Die Beiträge an den ZV wurden überwiesen, fliessen aber erst in die Rechnung 2011 ein. Die Mitgliederbeiträge 2011 wurden noch nicht eingefordert. Mit vier zu zwei Stimmen bei zwei Enthaltungen wurde beschlossen, die Rechnung für den Beitrag 2011 zusammen mit einem Begleitbrief noch dieses Jahr zu verschicken. Auch die Idee, dem Versand eine Tafel Schokolade mitzugeben, wird umgesetzt. Wegen der ungewissen Zukunft der Sektion wurde kein Budget erstellt. Die gute Finanzlage erlaubt es aber, den Jahresbeitrag bei Fr. 65.– zu belassen. 5. Revisorenbericht Die Bücher wurden am 18. November 2011 von Gerhard Furrer auf ihre Richtigkeit geprüft. Es wurde festgestellt,
Traktanden 1. Begrüssung 2. Wahl des Tagespräsidenten und Stimmenzählers 3. Rückblick auf das Verbandsjahr 4. Kassabericht 5. Revisorenbericht 6. Wahlen 7. Die Zukunft der Sektion 8. Diverses und Umfrage
dass der Rechnungsführer Gerhard von Rotz die Bücher und Konten korrekt und gewissenhaft geführt hat. Die Aktiven und Passiven stimmen mit den Belegen überein. Der Revisor stellt der ordentlichen Generalversammlung den Antrag, der Kassa und dem Rechnungsführer die Entlastung zu erteilen. Die Kasse wurde einstimmig durch die GV genehmigt. M. Nöthiger verdankt die Arbeit des Revisors und des Kassiers. 6. Wahlen Der Tagespräsident Bertram Zubler dankt dem Vorstand und insbesondere dem Präsidenten für die Arbeit im letzten Jahr. Danach führt er die Wahlen durch. Die aktuelle Lage wurde in der Einladung zur GV bekannt gegeben. Präsident: Mike Nöthiger, Rücktritt Kassier: Gerhard v. Rotz, Rücktritt Aktuar: Josef Wäckerlig Vorstandsmitglied: Raffael Tanner Revisor: Gerhard Furrer Es werden ein Präsident und ein Kassier gesucht. Daniel Müller stellt sich als Präsident zur Verfügung. Er möchte, insbesondere auch im Interesse des ZVs, dass die Sektion erhalten bleibt. Sein Ziel ist es, in den nächsten zwei bis drei Jahren neue, vor allem jüngere Mitglieder zu begeistern, um in der Sektion einen Generationenwechsel herbeizuführen. Hansrudolf Plüss würde das Amt des Kassiers übernehmen. Bertram Zubler war bereits mehrere Jahre Präsident. Er wird den Vorstand weiterhin bei der Organisation von Anlässen unterstützen. Patrick Merkofer weist ebenfalls darauf hin, wie wichtig das Weiterbestehen der Sektion Aargau für unseren Beruf ist. Eine enge Zusammenarbeit mit der Sektion Fricktal – und anderen Sektionen – bei der Durchführung von Anlässen würde beiden Sektionen helfen. Der Tagespräsident Bertram Zubler führt zur Abstimmung: Präsident: Daniel Müller, neu wird einstimmig gewählt
SCHWEIZERISCHER CHEMIEUND PHARMABERUFE VERBAND
SEKTION AARGAU
Der neue Vorstand Präsident: Daniel Müller, Siegfried Ltd 062 746 19 77 Seit über 20 Jahren bin ich ein zahlendes Mitglied des SCV der Sektion Aargau. Im 1981 startete ich die Chemikanten-Lehre in der Firma Siegfried, und dieser tolle Beruf fasziniert mich auch heute noch. Im 2006 schloss ich die Weiterbildung zum Eidgenössischen diplomierten Chemietechnologen ab und übernahm das Ressort Weiterbildung im ZV des SCV. Mein Engagement für den CPT ist die Tätigkeit als LAP-Experte. Aktuar: Josef Wäckerlig, Motorex 062 919 74 63 Seit der Gründung des SCV Aargau dabei und seit mehreren Jahren im Vorstand tätig. Meine Lehre zum Chemikanten absolvierte ich in der SSF Dottikon. Später bildete ich als Lehrmeister in der Firma KOLB Chemikanten aus. In dieser Funktion war ich auch als Prüfungsexperte tätig und hatte Einsitz in der Fachkommission. Noch heute bin ich als Aktuar in der ÜK-Kommission tätig. Ich freue mich darauf, in den kommenden Jahren viele neue und vor allem junge Gesichter in unseren Reihen begrüssen zu dürfen. Kassier: Hans Ruedi Plüss, Siegfried Ltd 062 746 13 34 Im Jahr 1972 begann ich meine erste Lehre als Schmied-Landmaschinenmechaniker. 1980 absolvierte ich meine Zweitlehre als Chemikant bei der Firma Siegfried. Nach einiger Zeit im Schichtbetrieb trat ich meine jetzige Funktion als Meister in einem Produktionsbetrieb bei Siegfried an. Rund 13 Jahre unterrichtete ich die technischen Einführungskurse für die Chemikantenlehrlinge im ersten Lehrjahr. Seit 2004 bin ich als Prüfungsexperte für (Chemikanten-) Chemieund Pharmatechnologen tätig. Vorstandsmitglied: Bertram Zubler, Dottikon 056 616 84 97 Nach der Laborantenlehre und der Zusatzlehre als Chemikant arbeitete ich seit 1979 in verschiedenen Bereichen des Chemikanten-Berufes. Auch die Lehrlingsausbildung im Betrieb und die Tätigkeit als LAP-Experte gehören dazu. Mein Wirken im SCV sehe ich: ■ im Organisieren von interessanten Besichtigungen von verschiedenen Firmen ■ in der Unterstützung des Vorstandes ■ im Weiterführen der Tätigkeiten in der Kommission überbetrieblicher Kurse. (Chemie- und Pharmatechnologen-Lernende) Vorstandsmitglied: Mike Nöthiger, Siegfried Ltd 062 746 13 18 Im Jahr 2000 begann ich die Chemikantenlehre bei Siegfried; seither habe ich verschiedene Funktionen in der Firma ausgeübt. Nach einer Zeit im Schichtbetrieb in verschiedenen Abteilungen konnte ich 2008 als Berufsbildner der CPT in die Ausbildung wechseln und bin aktuell für die Betriebsausbildung verantwortlich. Es freut mich, dass die Sektion wieder mit einem starken Vorstand besetzt ist, welcher die Vernetzung mit den kantonalen und überkantonalen Kommissionen garantieren kann. Vorstandsmitglied: Rafael Tanner, Dottikon
076 441 03 07
Kassier: Hansrudolf Plüss, neu wird einstimmig gewählt Aktuar: Josef Wäckerlig wird einstimmig gewählt Vorstandsmitglied: Rafael Tanner wird einstimmig gewählt Vorstandsmitglied: Mike Nöthiger, neu wird einstimmig gewählt Vorstandsmitglied: Bertram Zubler, neu wird einstimmig gewählt Revisor: Gerhard Furrer wird einstimmig gewählt Revisor: Gerhard von Rotz, neu wird einstimmig gewählt Rafael Tanner wird vom Präsidenten angeschrieben und gefragt ,ob er die Wahl annimmt und ab wann er wieder aktiv im Vorstand mitarbeiten kann. Patrick Merkofer bedankt sich beim abtretenden Vorstand für die geleistete Arbeit und beim neuen Vorstand für Annahme der Wahl. 7. Die Zukunft der Sektion Als Erstes wird der neue Vorstand in der «Chemie plus» und auf der Homepage vorgestellt. Die Mitglieder werden angeschrieben, der Vorstand vorgestellt und die groben Ziele (Junge einbeziehen, ein bis zwei Anlässe pro Jahr) bekannt gegeben. Die Jahresprogramme anderer Sektionen sind auch für uns zugänglich. Es sind verschiedene Besichtigungen und Ausbildungen geplant. Das genaue Programm kann auf der Homepage www.chemikant.ch – http://www.cptechnologe.ch eingesehen werden. Weitere Vorschläge werden gerne entgegengenommen. 8. Diverses und Umfrage ■ Die Aktivitäten der Sektion Fricktal sind für alle offen und ein Besuch ist erwünscht. ■ Ein Teil des Archives der Sektion Aargau steht bei Gerhard Furrer im Keller. Weitere Ordner sind bei Mike Nöthiger. Die Ordner werden zusammen mit Daniel Müller gesichtet, und es wird entschieden, was vernichtet werden kann. ■ Die DV (Delegiertenversammlung) findet am 28. April 2012 in der Grün 80 in Basel statt, ca. 10.00–15.00 Uhr, inklusive Essen. Unsere Sektion kann mit drei Personen teilnehmen. ■ Am 3. November 2012 findet wieder die Klausur in Inzlingen (Nähe Lör-
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rach) statt, ca. 10.00–17.00 Uhr, inklusiv Essen. Wir können mit zwei Personen teilnehmen. Die Mitgliederverwaltung läuft neu über den ZV. Alle Mutationen müssen dort gemeldet werden. Peter Trescher verschickt periodisch eine aktualisierte Mitgliederliste an die Sektionen. Für den Start müssen wir eine aktuelle Mitgliederliste als Excel File an den ZV schicken. Austritte aus der Sektion: Hans Kellenberger
Kevin Gabriel Andreas Tschupp Hanspeter Schorr (gestorben) ■ ■
Eintritte: Dirk Schmid Stefan Albrecht
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Mike Nöthiger findet unsere Homepage http://www.cp-technologe.ch/ zu wenig professionell. Um das junge Publikum anzusprechen, müsste die HP überarbeitet werden. Es ist bereits eine Arbeitsgruppe gebildet worden,
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die zusammen mit dem Herausgeber der «Chemie plus» die Homepage überarbeitet. Gerhard Furrer bedankt sich bei M. Nöthiger und G. von Rotz für die geleistete Arbeit. Ein passendes Geschenk wird organisiert und bei einer späteren Gelegenheit übergeben. Gerhard von Rotz und Mike Nöthiger bedanken sich für die Zusammenarbeit mit ihren Vorstandskollegen und bei den neuen Vorstandsmitgliedern für die Zurverfügungstellung. J. Wäckerlig
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Jahresbericht 2011 Generalversammlung Am 18. März 2011 hielten wir um 19.00 Uhr unsere Generalversammlung im Restaurant Adler in CH-Lauffenburg ab. Teilgenommen haben von Seiten des Vorstandes: D. Brunner, Patrick Merkofer, S. Petryna, Daniel Giebson, Revisoren. Inklusive Vorstand waren 16 Mitglieder erschienen. Entschuldigt hatten sich 22 Personen. Anschliessend gab es das traditionelle Essen im gleichen Restaurant. Lehrlingsaktion Am Freitag, 10. Juni, fand die Lehrlingsaktion Sektion «Kart-Event» unter der
Leitung des SCV als Werbeevent statt. Von unserer Seite nahmen vier Lehrlinge daran teil. Da die Federführung beim SCV unter der tatkräftigen Mithilfe von Patrick Merkofer lag, wurde ein Bericht auf der Homepage und in der «Chemie plus» von dieser Seite herausgegeben. Gesellschaftliche Anlässe Am Mittwoch, 18. Mai, besichtigten wir das Kavernenkraftwerk Bad Säckingen in einer zwei Stunden dauernden Führung. Anschliessend fand ein gemütlicher Ausklang in einem Kaffee im Schlosspark statt. Bericht auf der Homepage und in der «Chemie plus» folgten.
CVF Familienausflug Die gross angekündigte Novartis-Campus-Besichtigung musste leider kurzfristig auf nächstes Jahr verschoben werden. Grund war hier das ausserordentlich grosse Interesse der «Normalbevölkerung». Die Führungen waren alle ausgebucht. Als Ausgleich wurde eine Besichtigung eines Bergwerkes im Südschwarzwald mit anschliessendem Menü aus der Region angeboten. Dieses Angebot wurde von zahlreichen Mitgliedern angenommen. Daniel Giebson .
S E K T I O N F R I C K TA L
Der Schwarzwald – nicht nur die Heimat des Samichlaus und Schmutzli! Der Schwarzwald – eine Gegend mit viel Wald, malerischen Orten, gemütlichen Gasthäusern, herzlicher Bevölkerung. Beliebt zum Erholen, Biken und Wandern. Unter dem Wald, verborgen im Fels, befindet sich der wahre Schatz, welcher auf den ersten Blick nicht unbedingt unser Interesse wecken würde. Zu solch einem Gestein machten wir uns Mitte Oktober zum Familienevent des SCV, Sektion Fricktal, auf.
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etroffen hatten wir uns zum Auftakt bei super Herbstwetter klassisch mit Schwarzwälder Kirschtorte und Käsekuchen vor dem Besucherbergwerk «Finstergrund» im Bergwerksstüble. Der Bergbau im Südschwarzwald reicht bis ins Mittelalter zurück. Gefördert wurden damals vor allem Silber und Blei. Freiburg im Breisgau erreichte so beispielsweise einen Teil seines Wohlstandes. Alte Stollen mit Bearbeitungsspuren
finden sich überall im südlichen Teil des Schwarzwaldes und zeugen von einer regen Bergbautätigkeit. Nach Rückgang des Silbervorkommens und mit Beginn des 20. Jahrhunderts kam der Mineralienabbau ins Wiedener Tal. Als Begleit-Erz von Silber und Blei stand hier Flussspat an erster Stelle. Von 1920 – mit Unterbrechungen – bis zur Stilllegung im Jahre 1972 sprengten die Bergleute auf der Suche nach Flussspat
(= Fluorit) rund 20 Kilometer Stollen in einer Höhendifferenz von 360 Metern in den Berg. Dieses Produkt war vor allem von der chemischen Industrie begehrt und zeitweise ein wichtiges Exportgut in die USA. Das über drei Jahrzehnte unter dem Namen «Gewerkschaft Finstergrund» geführte Unternehmen kam 1969 in den Besitz von Bayer Leverkusen. Im Jahre
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1972 wurde der Betrieb stillgelegt. Da, wie sollte man es anders erwarten, das Erz aus China billiger war. 22 ehemalige Bergleute gründeten aber ein Jahr später den Bergmannsverein Finstergrund Wieden. Wichtigste Ziele dieser Vereinigung waren die Erhaltung der Bergbautradition und der Ausbau eines Stollens zu einem Schaubergwerk. 60 Meter hohe und vier Meter breite Spalten mussten besuchersicher gemacht werden. 1982 konnte nach 4000 freiwilligen Arbeitsstunden das Besucherbergwerk Finstergrund festlich eröffnet werden. Schon vom ersten Tage an fand der in Eigenregie betriebene Schaustollen eine äusserst gute Resonanz bei Einheimischen, Feriengästen, Schulklassen und Gruppen. Kundige Führer, meist ehemalige Bergleute, machten und machen den Gang durch den knapp zwei Kilometer langen Stollen zu einem einmaligen bergbauhistorischen Erlebnis. Hierbei dient auch die immer noch fahrbare
Grubenbahn, mit der die Gäste in den Berg gefahren werden. Eine kleine Gebrauchskunde Bergmännisch unter der Bezeichnung Flussspat (Fluorit), oder seiner chemischen Bezeichnung Calciumfluorid (CaF2) bekannt, ist das Calciumsalz der Flusssäure ein sehr häufig vorkommendes Mineral. Es kristallisiert mit würfelförmigen Kristallen oder achteckigem Aussehen. Reiner Fluorit ist farblos und transparent. Durch Verunreinigungen im Erz findet man jedoch fast alle Farben. Verbreitet sind grüne, violette bis schwarzviolette und gelbe Kristalle, seltener aber auch blaue, rote und braune. Die Strichfarbe ist dagegen immer weiss. Fluorit ist das Leitmineral (Skalamineral) der Härteskala nach Mohs für die Härte 4. Fluorit wird hauptsächlich industriell verwendet: ■ In der Metallindustrie: als Flussmittel für Schlacken im Eisenhüttenprozess.
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Es setzt die Schmelztemperatur herab. In der Chemie: für die Herstellung von Fluor und Fluorwasserstoffsäure sowie verschiedenen Fluoriden bzw. Folgeprodukten wie Fluorkohlenwasserstoffe und polymere Fluorverbindungen (z. B. Polytetrafluorethylen). in der Glasindustrie: als Fluss- und Trübungsmittel für zum Beispiel Milchglas, Mattglas.
Mittlerweile erlebt auch das Fluorit aus China einen rapiden Preisanstieg, und die Technik ist auch nicht stehen geblieben. Wer weiss, vielleicht wird der Bergbau im Schwarzwald in zehn Jahren wieder interessant . . .
Für Interessierte: www.finstergrund.de (Besucherbergwerk) Für Hungrige, Urlauber o. ä.: www.sennhütte.com (Gasthof des Abschlussessens)
SEKTION GENÈVE
Rapport ASOC 2010/2011, Prévision 2012/2013 Notre section genevoise compte, pour les années 2010/2011, +/– 37 membres ainsi que 10 membres «d’honneur» qui se compose de la volée 2009–2012 d’Apprenants Technologue en Production Chimique et Pharmaceutique (TPCP).
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’année 2010 à comporté deux événements principaux: Un voyage de trois jours à Grasse pour visiter, entre autre, l’entreprise Robertet-Charabot, et le musée du parfum de Grasse. Ce voyage c’est déroulé dans une très bonne ambiance et l’accueil au sein de l’entreprise «Robertet-Charabot» fût chaleureux et intéressant. Nous pouvons aussi remercier Givaudan pour sa participation financière à ce voyage. De plus cette année, le département de la formation professionnelle nous à dispensé un cours sur l’hydrogénation et les catalyseurs. La partie théorique a été donnée par M. Christian Kuhn et la partie pratique par M. Marco Travasa.
L’année 2011 avait bien débutée, le comité a mis rapidement en place un questionnaire/sondage qui a été envoyé à tous les membres de notre section qui proposait divers sorties et cours: ■ Cours de distillation/rectification; ■ visite de l’exposition de la chimie au musée des sciences; ■ visite de la centrale photovoltaïque des SIG; ■ voyage à thème pour du jeunes Genevois. Malgré ce programme apparemment attrayant, seulement environ 30% de nos membres ont répondu au sondage, ce qui fût très en dessous de nos attentes. Quoiqu’il en soit, le cours de distillation/rectification à quand même pu voir
le jour grâce à différent intervenants réunis par le département de la formation professionnelle (Ch. Kuhn) et donc un grand merci à MM. J.C Burgniard et P. Stahl pour ce cours très intéressant. En ce qui concerne le programme pour les années 2012 et 2013 nous allons proposer à nos membres, en partenariat avec le département de la formation professionnelle, 1 cours/année et organiser un voyage/année dont les thèmes restent à décider lors d’un de nos comités. Pour la section genevoise Robert Moreau, président
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SEKTION OBERWALLIS
Exkursion zur Metrohm in Herisau AR Am Morgen des 4. November 2011 trafen sich um 5.00 Uhr 16 interessierte Mitglieder des SCV (Schweizerischer Chemie- und Pharmaberufe Verband) Oberwallis bei der Lonza-Garage in Visp. Ziel war es, die Metrohm in Herisau zu besuchen und zu sehen, wie Präzisionsgeräte für die chemische Analytik hergestellt werden. Dafür war die Gruppe bereit, eine weite Reise anzutreten.
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s war noch dunkel, als der Reisebus von Pauli-Reisen sich Richtung Goms aufmachte. Um ca. 06.30 Uhr wurde der Bus via Furka-Autoverlad durch den Berg geschleust. Weiter ging es über den Sattel in Richtung Appenzellerland. Um ca. 11.00 Uhr traf die Reisegruppe dann in Herisau ein. Ankunft Nach dieser langen Anfahrtszeit war die Gruppe froh, endlich am Ziel angekommen zu sein. Die Bewunderung über das architektonisch sehr schöne Gebäude der Metrohm war gross. Dann wurden die Walliser auch schon von Markus Steinke, Marketing Manager, und Alfred Am Ziel: (v.l.n.r.): Steinbach Alfred, Heinzen Thomas, Bodenmann Stefan, Juon Orlando, Venetz Erwin, Eyer Kurt, Ruff Simon, Andenmatten Melanie, Eyer Anton, Claisen Toni, Erpen Urs, Ittig Werner, Markus Steinke, Imboden Raoul, Kalbermatter Ethienne, Gottsponer Kurt, Kalbermatter Josef.
Auf grosser Fahrt: Die Exkursionsteilnehmer nahmen die weite Anreise zur Metrohm AG gerne in Kauf. Steinbach, Technischer Redaktor, im Namen der Metrohm begrüsst. Die beiden Herren führten die Gruppe in das Innere des Gebäudes, wo alle mit einem Besucherausweis ausgerüstet wurden. Nach einem stärkenden Kaffee in der Metrohm-Akademie ging es in den Hörsaal, wo ein kurzer Film einen ersten Eindruck von der Fertigungstiefe des Unternehmens vermittelte. Geschichtliches Die Geschichte der Metrohm reicht zurück ins Jahr 1943. Damals begann der Ingenieur Bertold Suhner in Herisau mit dem Bau von technischen Apparaten. Suhner war ein genialer Tüftler. Unter anderem konstruierte er Radios, Oszillo-
skope und Teraohmmeter, Geräte, mit denen sich extrem starke elektrische Widerstände messen lassen. Bertold Suhner hatte eine Philosophie, die das Denken und Handeln der Firma auch heute noch bestimmt. Unabhängigkeit spielt darin eine zentrale Rolle. Das Unternehmen ist stets aus eigener Kraft gewachsen und hat sich nie in die Abhängigkeit von Banken oder der Börse begeben. Das verschafft die Freiheit, langfristig zu planen und zu entscheiden – im Interesse der Kunden, der Mitarbeiter und ihrer Heimatregion. Ebenso konsequent hält die Firma daran fest, alle ihre Produkte selbst zu entwickeln und zu produzieren. Das Knowhow und die Technik, die dazu benötigt werden, sind enorm. Aber es lohnt sich. Metrohm gilt als eines der innovativsten Unternehmen der Branche. Die Kunden der Firma können sich auf die hohe Qualität der Produkte verlassen. Alle Metrohm-Mitarbeiter profitieren von attraktiven und langfristig sicheren Arbeitsplätzen. Um die Unabhängigkeit des Unternehmens auch in Zukunft zu sichern, befin-
det sich die Metrohm seit 1982 zu 100% im Besitz der Metrohm-Stiftung. Ein Teil der Gewinne fliesst in die Förderung sozialer, kultureller und ausbildungsbezogener Projekte im Heimatkanton Appenzell-Ausserrhoden sowie in Ausnahmefällen auch in benachbarten Kantonen. Metrohm hat sich nach einem kontinuierlichen Wachstum zu einer Firmengruppe entwickelt, die als weltweit einziger Anbieter alle wichtigen Verfahren der Ionenanalytik (Titration, Voltammetrie und Ionenchromatographie) abdeckt. Der Hauptsitz in Herisau umfasst rund 400 Mitarbeiter. Weltweit sind bei der Metrohm AG 1600 Mitarbeiter beschäftigt. Der Weltmarktführer in den Bereichen Titration und Voltammetrie war noch Anfang 2011 an zwei getrennten Orten ansässig. Während der Hauptteil der Produktion in einem siebenstöckigen Gebäude im Ortszentrum lag, befanden sich die Dickfilmproduktion sowie die Säulenentwicklung und -produktion in einem anderen Gebäude am Ortsrand. Das Wachstum in den letzten Jahren
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führte dazu, dass die Produktions- und Administrationsräume nicht mehr ausreichten und ein Ausbau dringend notwendig wurde. Details zum Neubau Die neuen Gebäude im Herisauer Industriegebiet Hölzli schaffen eine direkte Verbindung zwischen den Bereichen Forschung & Entwicklung, Applikationslabors und Produktion – eine wichtige Voraussetzung für einen engen Austausch. Im neuen Produktionsgebäude wurden die Anforderungen an eine zeitgemässe, effiziente Organisation der Produktion bis ins Detail berücksichtigt. Die Produktion verteilt sich nun auf nur noch zwei Ebenen mit optimalem Zugang zum automatisierten Hochregallager in der Mitte des Produktionsgebäudes. Darüber hinaus wurden im neuen Gebäude die An- und Ablieferung optimal gelöst. Die beengten Verhältnisse im Hof des alten Gebäudes sowie die Lage mitten in einem Wohngebiet hatten zu einer wachsenden Belastung der Anwohner durch den Lieferverkehr geführt. Schliesslich stellt das neue Produktionsgebäude dank modernster Klimatechnik einen Quantensprung in Sachen Gebäudeklima und Umweltschutz dar. Die
Räume in den neuen Gebäuden werden alle aktiv belüftet und gekühlt. Auf eine Wärmerückgewinnung wird grossen Wert gelegt. Das Wohlbefinden der Mitarbeitenden wird darüber hinaus durch eine Beleuchtung nach neuesten arbeitsmedizinischen Erkenntnissen weiter gefördert. Werksführung In zwei Gruppen wurden die Exkursionsteilnehmer dann durch die verschiedenen Abteilungen geführt. Während der Werksführung wurde vermehrt auf das bewährte Dickfilmverfahren hingewiesen. Nach diesen Eindrücken ging es anschliessend in das Personalrestaurant, wo die Besucher das von der Metrohm spendierte Mittagessen einnahmen. Dickfilmtechnik – was ist das? Bei der Dickfilmtechnik handelt es sich um ein Verfahren zur Herstellung von gedruckten Schaltungen. Auf einer dünnen Trägerschicht aus Keramik (meist Aluminiumoxid) werden im Siebdruckverfahren Leiterbahnen, Widerstände und Isolationsschichten aufgebracht. Hierfür werden Pasten aus Gold, Silber, Glas oder anderen Legierungen verwendet. Jede einzelne Schicht wird nach
dem Druck in einem Einbrennofen bei 850 °C eingebrannt und erhält dadurch ihre spezifischen elektrischen Eigenschaften. Dickfilmschaltungen verfügen gegenüber konventionellen Schaltungen über mehrere Vorteile: ■ höhere Wärmeleitfähigkeit des Keramiksubstrats (wichtig im Bereich der Motorensteuerungen) ■ Hochohmigkeit des Substrates (wichtig im Bereich der pH-Messtechnik) ■ Widerstände können in beliebigen Werten hergestellt werden ■ zuverlässige Funktion auch bei höheren Temperaturen oder extremen Temperaturschwankungen ■ höhere Packungsdichte dank der Möglichkeit, ungehäuste Halbleiter zu verarbeiten ■ geringere Ausfallraten dank weniger Lötverbindungen Verabschiedung Die Firma Metrohm hat zum Schluss noch jedem Teilnehmer ein ViktorinoxMesser überreicht. Die SCV Sektion Oberwallis hat die Gastfreundschaft im Gegenzug mit mehreren guten Flaschen Walliser Wein verdankt. Der Schreiber
Fredy Salzmann
SEKTION OBERWALLIS
Einladung zum SCV Sportanlass 2012 Mit 7 Kilometern Länge ist der Schlittelweg vom Giw nach Visperterminen einer der längsten und dazu noch der sonnigsten im Wallis! Wichtig Bei schlechter Witterung wird der Sportanlass auf das zweite Datum verschoben. Sollte das Wetter auch am Ausweichdatum zu schlecht zum Schlitteln sein, so treffen wir uns totzdem zu einem gemütlichen Fondueplausch mit einem Überraschungsprogramm. Zeitpunkt und Ort bleiben gleich.
Rasante Abfahrt vom Giw nach Visperterminen.
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erne möchten wir euch nach einer schönen Schlittenfahrt zu einem Fondueplausch im Heidadorf einladen.
Termin 1. Datum: 24. Februar 2012 2. Datum: 2. März 2012 Treffpunkt Sesselbahn Visperterminen Zeit: 17.15 Uhr* Kosten: Fr. 25.– pro Person
Gemütlicher Fondueplausch. Anmeldungen werden aus organisatorischen Gründen nur bis spätestens Montag, 20. Februar 2012, entgegengenommen von Melanie Andenmatten melanie.andenmatten@lonza.com Fredy Salzmann fredy.salzmann@lonza.com Telefon 076 571 70 86 Freundliche Grüsse
Der Vorstand
* Öffentliche Verkehrsmittel: Linienbus 16.40 Uhr ab Lonza; 22 Uhr letzter Bus zurück nach Visp
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FACHVERBAND LABORBERUFE
Fachverband Laborberufe FLB Postfach 2269 8022 Zürich Ihr Ansprechpartner für die Berufe Chemie-, Biologie- und Textillaborant/-in Wir vertreten für unsere Mitglieder die Interessen in beruflichen, wirtschaftlichen und sozialen Belangen.
Laborpersonalverband Bern, Postfach 3001 Bern
Zentralvorstand/Sektionen
Verbandsbüro/Administration
Charlotte Rothenbühler Co-Präsidium Zentralvorstand Sektion Bern Laborpersonalverband Bern LVB Postfach 7055, 3001 Bern Telefon 031 301 77 92 lvb@laborberufe.ch
Fachverband Laborberufe FLB Verbandssekretariat Postfach 2269 8022 Zürich Telefon 043 244 71 89 (Simone Schärer)
Patrick Kathriner Sektion Luzern Feld 1 6362 Stansstad paedi.kathriner@bluewin.ch Hansjörg Schindler Sektion Schaffhausen Wettegasse 9a D-79771 Klettgau Telefon 044 823 43 85 hansjuergen.schindler@empa.ch Simone Schärer Co-Präsidium Zentralvorstand Sektion Zürich Zürcher Laborpersonalverband ZLV Unt. Schwandstrasse 67 8805 Richterswil Telefon 043 244 71 89 zlv@laborberufe.ch
Brigitte Kamber Kassierin Wachterweg 3 8057 Zürich Telefon 044 362 31 77 kassier@laborberufe.ch Andreas Gruber Webmaster Bahnhofmatte 34 3312 Fraubrunnen Telefon P 031 992 00 50 Natel 079 215 38 46 Andreas.Gruber@izb.unibe.ch Charlotte Rothenbühler Redaktorin «CHemie plus» Obere Lindenstrasse 8 3176 Neuenegg Telefon 031 301 77 92 Natel 077 419 34 47 charlotte.rothenbuehler@bluewin.ch
Informationen zum Verband, zu den Sektionen, zur Berufswahl, zur Berufsund Weiterbildung sowie ein Anmeldeformular und vieles mehr im Internet! www.laborberufe.ch
ZENTRALVORSTAND
Fachreferat der BFH Alumni Technik Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der SGO (Schweizerische Gesellschaft für Oberflächentechnik) wurde auch der Fachverband für Laborberufe zum jährlichen Fachreferat der BFH eingeladen. Das aktuelle Thema war der Helikopterfliegerei gewidmet. Um diese Ausbildung überhaupt antreten zu können, braucht es bestimmte Voraussetzungen. Nebst der Gabe des räumlichen Sehvermögens ist auch handwerkliches Geschick notwendig. Wir besuchten die Rega Basis 3 auf dem Flughafen Bern-Belp. Bruno Wiederkehr gab uns einen Einblick in den Alltag eines Rega-Piloten. Gleichzeitig konnten wir an Ort das neuste Modell, den Eurocenter EC 145, besichtigen. Mit dem Wort Rega verbindet man meistens den Einsatz bei Bergunfällen.
Die Rega bietet aber sehr viel mehr. Die Einsatzzentrale befindet sich im RegaCenter am Flughafen Zürich, von dort werden jährlich fast 14 000 Einsätze organisiert. Die Einsätze erfolgen in der Schweiz und auch im Ausland. Treten bei Reisenden im Ausland medizinische Probleme auf, hilft die Rega mit medizinischen Ratschlägen per Telefon oder organisiert eine Rückführung in die Schweiz. Um eine Rettung möglichst schnell organisieren zu können, arbeiten die Einsatzleiter mit modernen Einsatzleitsystemen. Hilfsmittel wie ein geografisches Infor-
mationssystem, aktuelle und präzise Wetterdaten, Funksystem oder ein Programm zur Lokalisierung von Mobiltelefonen erleichtern die Arbeit. Bei Anforderung der Rega sind – wenn immer möglich – der genaue Standort sowie eventuelle Hindernisse, wie zum Beispiel Stromkabel oder Stacheldrahtzaun, anzugeben. Dies ermöglicht eine unfallfreie und rasche Hilfe. Das neuste Modell, der Eurocenter EC 145, ist für solche Fälle mit einem speziellen Schneider an der Front ausgerüstet, falls solche Hindernisse durch Sichtbehinderung oder fehlender Kennzeich-
FACHVERBAND LABORBERUFE
Immer einsatzbereit: Die Rega verfügt unter anderem über sechs Eurocopter EC 145.
nung auf der Karte doch einmal durchflogen werden. Bei einem Anruf auf die Nr. 1414 muss die Rega innerhalb von 5 Minuten in der Luft sein. Das heisst der Helikopter muss stets startbereit sein. Der Tank darf nur zu drei Viertel mit Kerosin aufgefüllt sein, ansonsten ist das zulässige Gewicht mit dem zu holenden Patienten zu gross. Anders sieht dies bei Auslandrückführungen aus; hier wird vollgetankt. Die Flugzeit bis zum Zielort beträgt meistens bereits eine Stunde oder mehr. Ein vollgetankter Heli kann sich ungefähr drei Stunden in der Luft aufhalten. Bei jedem Einsatz der Rega fliegen ein Arzt und ein Rettungssanitär mit. Der Rettungssanitär kann dem Piloten helfen bei der Suche nach Ort und Landeplatzmöglichkeiten sowie den Auswertungen der Wetterdaten und der wichtigen Informationen, die während des Fluges eingehen. Oberste Priorität hat aber die Versorgung des Patienten. Wieso wird bei einem Strassenunfall die Rega benötigt? Oft zählt jede Minute im Kampf ums Überleben eines Unfallopfers bzw. bei der Versorgung eines Patienten zu Hause. Die Ambulanz benötigt bereits zur Anfahrt an die Unfallstelle deutlich mehr Zeit als der Hubschrauber. Oder es gilt, zum Beispiel einen Herzpatienten, der in einem sehr abgelegenen Ort wohnt, möglichst schnell ins nächste Spital zu bringen. Zur Verdeutlichung: Ein Heli von Bern nach Lausanne benö-
tigt knapp eine halbe Stunde Flugzeit. Rechnet man die Fahrzeit mit der Ambulanz für diese Distanz, so wird schnell ersichtlich, wieso oft die Rega die einzige Möglichkeit ist, um die Überlebenschancen von Patienten sicherzustellen. Dies gilt umso mehr angesichts der heutigen Verkehrsdichte oder bei Winterverhältnissen in Landregionen. Jährlich werden etwa 3000 akut erkrankte Patienten, zirka 1500 beim Wintersport Verunfallte sowie rund 1100 bei Verkehrsunfällen verletzte Personen transportiert. Dies nebst den Einsätzen
Die Rega Schweiz ist als private, gemeinnützige Stiftung auf Gönnerinnen und Gönner angewiesen. bei Arbeits-, Sport-, Berg-, Flug- und Lawinenunfällen. Dazu kommen noch die medizinischen Notfälle im Ausland. Nebst Personen werden auch Nutztiere auf der Alp gerettet. Oft versteigen sich Tiere, wenn sie vom Blitz erschreckt werden oder stürzen und verletzen sich. Dort, wo der Heli-Einsatz sinnvoll ist, hilft die Rega. Das neuste Modell, der Eurocenter EC 145, verfügt über zwei Turbinen (2 x 771 PS), der Rotordurchmesser beträgt 11 m, es hat eine Länge von 13,03 m, eine Höhe von 3,95 m und erreicht eine Reisegeschwindigkeit von 240 km/h.
Die Rega hat 17 Helikopter und drei Ambulanzjets im Einsatz. Die Helikopterflotte besteht aus sechs Eurocopter EC 145, die auf den vier Flachlandbasen in Basel, Zürich, Bern und Lausanne stationiert sind, sowie elf AgustaWestland Da Vinci auf den acht Gebirgsbasen. Ein kurzer Überblick zur Geschichte der Rega Schweiz Die Rega wurde am 27. April 1952 gegründet. Die Organisation ist im Verlauf von Jahrzenten entstanden und scheint in der Schweiz fast wie selbstverständlich zu funktionieren. Während früher im Gebirge die Hilfe nur vom Boden aus erfolgen konnte, wurden schon 1964 erstmals Flüge zu diesem Zweck durchgeführt. Bereits einige Jahre später übernahmen die immer stärker aufkommenden Helikopter diese Aufgabe, und ab 1960 brachte die damalige Schweizerische Rettungsflugwacht auch in Not geratene Menschen aus dem Ausland in die Schweiz zurück – mit dem Flugzeug. Die Pioniere der Luftrettung prägten diese Zeit der Entwicklung. Die zunehmende Grösse und Professionalisierung der Luftrettung brauchte auch andere Organisationsformen mit sich. Was als Sektion in der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft begann, wurde zum Verein und schliesslich zur heutigen privaten, gemeinnützigen Stiftung. Charlotte Rothenbühler
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FACHVERBAND LABORBERUFE
ZENTRALVORSTAND
Interview im Kantonalen Labor Zürich Als Erstes herzlichen Dank an Frau Simone Schärer, Lehrlingsausbildnerin, die mir die Interviews ermöglicht hat. Einen lieben Dank an die beiden Lernenden Anja Bernhaut und Sereina Bolt im ersten Lehrjahr und an Matthias Landis, der das Qualifikationsverfahren im August 2011 mit Erfolg abgeschlossen hat. Am Kantonalen Laboratorium Zürich werden sieben Lernende ausgebildet. Pro Lehrjahr zwei Laboranten/-innen EFZ der Fachrichtung Chemie und alle drei Jahre ein/eine Laborant/-in EFZ der Fachrichtung Biologie. Die Lernenden der Fachrichtung Chemie durchlaufen während ihrer Lehrzeit eine Vielzahl verschiedener Abteilungen im Hause. Ein Drittel ihrer Ausbildung absolvieren sie im Lehrlabor. Hier erlernen sie unter der Leitung der Lehrlingsausbildnerin die grundlegenden Arbeitstechniken. Lernende der Fachrichtung Biologie durchlaufen während der Lehrzeit verschiedene Abteilungen der Bioanalytik. Zusätzlich verbringen auch sie einige Zeit im Lehrlabor, um mit den Laboranten/-innen EFZ der Fachrichtung Chemie die wichtigsten Grundlagen der Labortätigkeiten zu erlernen. Das Kantonale Labor führt jährlich Informationsnachmittage durch und bietet zweitägige Schnuppertage an. Die Aufgaben des Kantonalen Labors Zürich sind: ■ Konsumentinnen und Konsumenten vor Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen zu schützen, welche die Gesundheit gefährden können. ■ Den hygienischen Umgang mit Lebensmitteln sicherzustellen. ■ Konsumentinnen und Konsumenten im Zusammenhang mit Lebensmitteln vor Täuschung zu schützen. Im Labor werden Produkte, welche der Lebensmittelgesetzgebung unterstellt sind, chemisch, mikrobiologisch, physikalisch und sensorisch geprüft. Dem Kantonschemiker stehen ausgewiesene Spezialisten für einzelne Fachgebiete mit den modernsten Analysenapparaturen zur Seite. Überprüft werden im Labor Nahrungsmittel (inkl. Trinkwasser), Genussmittel (alkoholische Getränke), Bedarfsgegenstände wie Geschirr sowie Verpackungsmaterialien für Lebensmittel, Kosmetika, Gegenstände, die mit der Haut oder Schleimhaut in Kontakt kommen (zum Beispiel Modeschmuck, Textilien), Kinderspielwaren und weitere Gegenstände des täglichen Gebrauchs.
Interview mit Anja Bernhaut, Kantonales Labor Zürich, 1. Lehrjahr Anja Bernhaut brauchte recht lange, um herauszufinden, was die richtige Berufswahl für sie ist. Nach der Sekundarschule hat sich Anja Bernhaut erst in die soziale Richtung gewendet und begann eine Bildung an der Pädagogischen Maturitätsschule (PMS). Sie merkte bald, dass dies nicht die richtige Wahl war und wechselte zur Fachmaturitätsschule (FMS). Aber auch dies brachte Anja Bernhaut nicht die gewünschte Befriedigung. Sie entschloss sich definitiv, diesen Ausbildungsweg abzubrechen und Chemielaborantin zu lernen. Dieses Fach hat sie schon in der Schule stark interessiert. Nach dem Leitsatz: Alles ist Chemie, selbst die biologischen Reaktionen beruhen auf chemischen Vorgängen. Dies alles ganzheitlich zu betrachten und zu verstehen, hat Anja Bernhaut schon früh beschäftigt. Die kleinen Experimente in der Schule waren anregend und spannend. Anja Bernhaut beschaffte sich Lesestoff zu den Gebieten Chemie und Biologie. Das Zusammenspiel, die Symbiose in der Natur haben sie schon in der Jugendzeit fasziniert. Doch stets blieben viele Fragen für sie unbeantwortet, die Zusammenhänge der Vorgänge fehlten. Sie absolvierte eine Schnupperlehre im Kantonalen Labor Zürich und bewarb sich anschliessend um eine Lehrstelle – mit Erfolg. Nun wusste sie, dass sie drei abwechslungsreiche Ausbildungsjahre vor sich hat. Anja Bernhaut ist begeistert, dass dieser Beruf nebst dem vielseitigen fachlichen Wissen, besonders in der Naturwissenschaft, Mathematik und den Sprachen, auch viel manuelles Geschick verlangt. Die erste Station ist das Lehrlabor. Hier wird man als Erstes in die Sicherheitsund die Vorsichtsmassnahmen sowie in den korrekten Umgang mit Chemikalien und Lösungsmitteln inklusiv deren umweltgerechte Entsorgung eingeführt. Es folgen die ersten praktischen Arbeiten. Dabei erlernt man das sorgfältige Arbeiten mit Glaswaren und die Aufstellung einer entsprechenden Apparatur je nach Verwendungszweck. Mit den ersten Analysen werden bereits einige Zusam-
Anja Bernhaut beim Abmessen einer Flüssigkeit.
menhänge der Reaktionen sichtbar. Ihre Ausbildnerin, Frau Simone Schärer, nimmt sich Zeit, alles zu erklären, und bei fehlerhaften Analysen wird gemeinsam nach der Ursache gesucht. Die Kombination – Lehrbetrieb, überbetriebliche Kurse (üK) an der Uni Irchel und Berufsschule in Winterthur – bilden für Anja Bernhaut eine ideale Plattform für die Ausbildung. In der Berufsschule und bei den überbetrieblichen Kursen hat man Gelegenheit, neue Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen. Anja Bernhaut hat ihre Lehre im August 2011 begonnen und ist bei diesem Gespräch erst seit drei Monaten im Lehrbetrieb. Sie freut sich über das Arbeitsgebiet Titrationen. In diesem Zusammenhang kann man einiges lernen, zum Beispiel die exakte Einwaage zur Herstellung einer Standardlösung. Gleichzeitig lernt man die verschiedenen volumetrischen Glaswaren kennen. Um ein erfolgreiches Resultat zu erhalten, ist auch die Wahl der Methode wichtig, und je nach Art der Titration spielt der Indikator eine zentrale Rolle. Eine exakte Arbeitsweise für die Endpunktbestimmung ist unerlässlich. Mit all diesen neuen Er-
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kenntnissen ist der Laboralltag abwechslungsreich und spannend. Das Arbeiten mit dem Pyknometer ist momentan kein Lieblingsfach, aber trotzdem angenehmer als die Gravimetrie. Diese Arbeiten erfordern einiges an Wartezeit. Aber auch hier wird neues Wissen erworben, obwohl die Reaktionsvorgänge weniger gut ersichtlich sind. Man erlernt dabei das Filtrieren, das Waschen und Trocknen von Substanzen und den Einsatz der richtigen Filter und Trocknungsmethode. Nach den ersten drei Monaten Lehrlabor wird Anja Bernhaut in die Praktika der verschiedenen Labors gehen und in jedem der spezifischen Labors neue Arbeitsgebiete kennenlernen. Sie freut sich auf diese Vielfalt an Lernmöglichkeiten. Eines weiss Anja Bernhaut schon jetzt, auch nach der Lehre will sie im Gebiet der Chemie bleiben. In dem grossen Gebiet der Naturwissenschaft gibt es stets neue Herausforderungen. In der Freizeit spielt Anja Bernhaut Gitarre. Gitarrenähnliche Instrumente waren bereits vor 5000 Jahren in Gebrauch. Der Name Gitarre wurde aus dem Spanischen, «Guitarra», ins Deutsche übernommen und geht über arabische und aramäische Einflüsse letztlich auf das altgriechische Wort «Kithara» zurück, das ein leierartiges Instrument der griechischen Antike bezeichnet. «Musik ist neben der Stille der beste Ausdruck für das Unaussprechliche.» Nebst der Musik gehören auch Lesen und Basteln, zum Beispiel Halsketten, zu den Lieblingsbeschäftigungen von Anja Bernhaut. Anzutreffen ist sie aber auch im Fitness-Center. Ein ganz besonderes Hobby von Anja Bernhaut sind die (Feuer)-Poi. «Poi» als Kunstform haben ihren Ursprung bei den Maori in Neuseeland. Das Wort Poi entstand der Sprache der Maori und bedeutet Ball. Die Bewegungen beim Poispielen unterteilt man in einzelne Moves (engl. = Bewegungen). Für Poispieler ist es am wichtigsten, besonders viele und möglichst komplizierte Moves zu erlernen. Schier unendliche Kombinationen von Kreis- und Schwingbewegungen, Symmetrien und Gegenbewegungen lassen den Spieler selbst nach Jahren noch Neues entdecken. Poi bedeutet mehr als nur Bälle an Ketten, welche man anzünden kann. Es fördert den Bewegungsausgleich und die
Anja Bernhauts Hobby (Feuer)-Poi.
Körperhaltung. Die Hauptnamen der einzelnen Figuren werden wie folgt genannt: Weave, Stalls, Butterfly, Windmill, Flower, Wrap. Während der Lehre stellt Anja Bernhaut die Freizeitbeschäftigungen zugunsten der Lehre etwas zurück. Die Ausbildung hat erste Priorität. Anja Bernhaut liebt den Herbst besonders. Die schönen Herbstfarben oder eine Wanderung durch trockenes Herbstlaub geniesst sie richtig. In der kurzen Zeit seit Beginn der Lehre hat Anja Bernhaut den Fachverband für Laborberufe noch nicht gekannt, jedoch die «Chemie plus». Sie freut sich, nun die Fachzeitschrift regelmässig persönlich zu erhalten. Wir wünschen Anja Bernhaut weiterhin viel Freude bei der Ausbildung und bei ihrer abwechslungsreichen, interessanten und anspruchsvollen Freizeitgestaltung. Interview mit Sereina Bolt, Kantonales Labor Zürich, 1. Lehrjahr Die Berufsrichtung, die Sereina Bolt wählen wird, war schon während der Schulzeit festgelegt. Sie will Laborantin EFZ Fachrichtung Chemie erlernen. Ihr Bruder experimentierte öfters mit Chemiebaukästen und Sereina Bolt sah immer mit grossem Interesse zu. Sie beobachtete diese Vorgänge jeweils genau und es begann sie immer mehr zu interessieren. In der Primarschule hatte sie nicht mehr viel mit Chemie zu tun, aber als sie dann in die Sekundarschule kam, war es auf einmal klar. Sie liebte Chemie, es weckte ihre Neugier vermehrt, all diese Vorgänge zu verstehen. Das bevorzugte Lieblingsfach von Sereina Bolt während der obligatorischen Schulzeit war schon immer die Naturwissenschaft. Ihr Berufswunsch
war mit diesen Voraussetzungen festgelegt. Sereina Bolt schrieb gleichzeitig verschiedene Bewerbungsschreiben für eine Lehrstelle als Laborantin EFZ Fachrichtung Chemie. Sie absolvierte eine Schnupperlehre im Kantonalen Labor Zürich und in der Kantonalen Heilmittelkontrolle Zürich, bewarb sich anschliessend an beiden Orten für eine Lehrstelle und erhielt eine Zusage von der Kantonalen Heilmittelkontrolle. Ihr gefiel es an beiden Orten, doch da die Zusage von der Kantonalen Heilmittelkontrolle als Allererstes kam, bevor sie etwas von den anderen Stellen hörte und sie erfuhr, dass sie sowieso insgesamt ein Jahr im Kantonalen Labor verbringen würde, war es klar, dass sie sich für die Kantonale Heilmittelkontrolle entscheiden würde. Sie freut sich, einen interessanten Ausbildungsplatz gefunden zu haben. Die ersten drei Monate als Einführung in die Ausbildung verbringt man im Lehrlabor. Hier wird als Erstes, unter der Leitung von Frau Simone Schärer, Ausbildnerin, auf die Gefahren bei einem unachtsamen Umgang mit Chemikalien und Lösungsmitteln und gleichzeitig der umweltgerechten Entsorgung dieser Stoffe hingewiesen. Man lernt die Richtlinien und Weisungen bezüglich Arbeitshygiene und Arbeitssicherheit kennen wie auch die persönlichen Schutzmassnahmen.
Sereina Bolt: Gravimetrie-Arbeiten.
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Es folgen die ersten praktischen Arbeiten im Lehrlabor. Die überbetrieblichen Kurse, die Berufsschule und das praktische Arbeiten im Lehrbetrieb sind für Sereina Bolt ein idealer Mix während der Ausbildung. An der Berufsschule und den überbetrieblichen Kursen hat man Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen. Die Mitschüler und Mitschülerinnen arbeiten in verschiedenen Arbeitsgebieten, dementsprechend kann man sich in den überbetrieblichen Kursen gegenseitig helfen. Die Berufsschule wird in Winterthur besucht. Zusätzlich besucht Sereina Bolt die BMS. Von den Arbeiten, die Sereina Bolt während diesen drei Monaten kennengelernt hat, macht ihr das Gebiet der Titrationen viel Spass. Durch eine Vielfalt an chemischen Reaktionen bietet es ein breites Anwendungsgebiet. Bei Titrationen sind die wichtigsten Punkte die Stöchiometrie (bekannte und gut definierte Reaktionen), rasche Reaktionen, quantitative Reaktionen und eine Eigenschaft der Lösung, die eine Verfolgung der Reaktion erlaubt. Das ergibt bereits einen guten Einblick in die chemischen Reaktionen. Es muss einiges berücksichtigt werden, und eine sorgfältige, saubere Arbeitsweise ist Voraussetzung für ein gutes Resultat. Weniger begeistern kann sich Sereina Bolt momentan für die Gravimetrie und die Arbeiten mit dem Pyknometer. Es entstehen öfters Wartezeiten, und die Vorgänge können nicht direkt verfolgt werden. In der Gravimetrie wird die zu bestimmende Substanz mittels eines Reagenz in eine unlösliche Form übergeführt, dessen Menge dann durch Wägen ermittelt wird. Bei diesen Arbeiten werden einige Arbeitsschritte erlernt: wägen, filtrieren, waschen und trocknen einer Substanz. Sereina Bolt gestaltet ihre Freizeit gerne mit Lesen oder mit der kreativen Tätigkeit Zeichnen. Diese Hobbys müssen aber während der Lehrzeit etwas eingeschränkt werden. Als regelmässiger Ausgleich pflegt Sereina Bolt das Reiten. Dabei kann sie sich entspannen, von dem Berufs- oder Schulalltag Abstand nehmen und gleichzeitig die Natur geniessen. Ihre Leidenschaft sind die Islandpferde, sie sind zwar klein, doch wenn man sie im Tölt, Passtölt oder im Galopp richtig reitet, ist das absolut das schönste Gefühl auf der Welt; man kann alles vergessen. So ist
die nötige Balance Arbeit und Freizeit sinnvoll ausgefüllt. Sereina Bolt entdeckt in allen Jahreszeiten viel Schönes. Selbst eine Nebellandschaft hat ihren Reiz. Ein Winter in der Stadt jedoch macht auch ihr keinen Spass. Zu schnell ist die weisse Pracht dahin, sichtbar sind nur noch braune, schmutzig wirkende Schneeränder. Als wir das Gespräch mit Sereina Bolt führen durften, war sie erst drei Monate in der Lehre. Da war ihr der Berufsverband noch nicht so bekannt, jedoch die Fachzeitschrift das «Chemie plus». Auch für Zukunftspläne ist es noch zu früh, sie kann sich jedoch gut vorstellen, später eine Weiterbildung etwa in medizinischer oder biochemischer Richtung zu absolvieren Sie geniesst es erst einmal, eine interessante Lehre absolvieren zu können.. Wir danken Sereina Bolt herzlich für das Gespräch und wünschen ihr weiterhin viel Freude bei der Ausbildung und den aktiven und den kreativen Freizeitbeschäftigungen. Gespräch mit Matthias Landis, Laborant EFZ Fachrichtung Chemie, Kantonales Labor Zürich Im August 2011 hat Matthias Landis das Qualifikationsverfahren erfolgreich abgeschlossen. Schon während der obligatorischen Schulzeit galt seine Vorliebe den Naturwissenschaften. Am Anfang seiner Berufskariere schaute Matthias Landis diverse Berufe an. Darunter auch den Laborant EFZ Fachrichtung Chemie. Nach Absolvierung einer Schnupperlehre im Kantonalen Labor Zürich, bei der u.a. seine Neugierde auf die Zusammensetzung von Lebensmitteln erweckt wurde, war Matthias Landis klar, dass dies der richtige Beruf für ihn sein würde. Zudem wollte er einen Beruf ausüben, der sowohl theoretische Herausforderungen stellt, gleichzeitig aber auch viel manuelles Geschick erfordert. Nur am PC zu arbeiten, kann er sich gar nicht vorstellen. Matthias Landis bewarb sich um eine Lehrstelle beim Kantonalen Labor in Zürich und freute sich, als er nach einem Eignungstest und einer weiteren Schnupper-Runde kurze Zeit später eine Zusage für die Lehrstelle erhielt. Das Kantonale Labor Zürich bildet jährlich zwei Laboranten EFZ Fachrichtung Chemie und alle drei Jahre einen Laboranten der Fachrichtung Biologie aus.
Matthias Landis.
Durch einen Austausch kommen auch die Laboranten EFZ Fachrichtung Chemie der Kantonalen Heilmittelkontrolle für gewisse Grundausbildungen im Lehrlabor des Kantonalen Labors Zürich zu Besuch. Ebenso die Lernenden der Dow Chemical. Die Ausbildung Laborant EFZ Fachrichtung Chemie im Kantonslabor Zürich betrifft das Gebiet Analytik. Als Ergänzung und zur besseren Vorbereitung zum ÜK Modul Synthese wird vorgängig ein interner Kurs durchgeführt. Die liebsten Arbeiten im Labor sind für Matthias Landis eine Kombination aus Nass- und Gerätechemie, wenn eine Probe aufgearbeitet werden muss und schlussendlich am PC ausgewertet wird. Hier werden alle Nährwerte untersucht, welche auf Lebensmittelverpackungen aufgedruckt sind: Fett-, Protein-, Wasser-, Kohlenhydratgehalte usw., auch die Schwermetallanalytik gehört in dieses Gebiet. Entsprechend der Proben
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müssen Aufarbeitung und Analyse an deren jeweilige Zusammensetzung angepasst werden. Einerseits werden Inhaltsstoffe wie Eiweiss und Fett in grossen Mengen bestimmt, andererseits gilt es, Spuren nicht erwünschter Substanzen, wie zum Beispiel Tierarzneimittelrückstände oder Mineralöl in Verpackungen, verlässlich nachzuweisen. Beim Einstieg in die Lehre konnte Matthias Landis sich wenig für die Synthese begeistern. Seit er aber vertiefte Kenntnisse hat, kann er sich auch für diese Arbeiten immer mehr begeistern. Nach der Lehre erhält er eine Festanstellung im Bereich der Lebensmittelanalytik. Er ist auf diese neue Herausforderung gespannt. Auch auf die grössere Verantwortung freut er sich. Sein Ziel ist es, zunächst die Höhere Fachprüfung zu absolvieren und dann eine Weiterbildung anzuschliessen, um sich in der Ausbildung verstärkt zu integrieren und als Instruktor bei den überbetrieblichen Kursen tätig zu sein. Matthias Landis erholt sich beim Sport und beim Zusammensein mit Freunden. Nach sportlichen Tätigkeiten ist man aufgelockert und geht mit neuer Energie an die Arbeit. Während der Ausbildungszeit fiel ihm anschliessend auch das Lernen leichter.
So hat er bereits während der Lehre seine Zeit so eingeteilt, dass für Sport immer etwas Zeit übrig blieb. Für ihn ist die Balance Arbeit und Erholung sehr wichtig. Matthias Landis liebt den Frühling und den Sommeranfang besonders. Die Kraft der Natur zu erleben, bedeutet ihm viel und erfüllt ihn mit Kraft für ein weiteres erfolgreiches Jahr. Sein Lebensmotto lautet: «Ohne meine Tiefs sind die Hochs nichts wert.» So teilt er seine Arbeitszeit und Freizeit gut ein, damit die Balance stets in etwa stimmt und geht – gestärkt durch dieses Motto – auch unerfreuliche Tage gelassener an. Seine dreijährige Ausbildung im Kantonalen Laboratorium Zürich hat er als sehr positive, interessante und äusserst vielfältige Zeit erlebt. Das Arbeitsklima war immer angenehm, er fühlte sich immer sehr geborgen. Matthias Landis blickt gerne auf diese Zeit zurück. Die Einführung im Lehrlabor, durch die Ausbildnerin Frau Simone Schärer, war sehr hilfreich für einen guten Start in die Berufslehre. Frau Schärer nimmt sich genügend Zeit, um alles genau zu erklären, man hat jederzeit eine Ansprechperson – dies über die gesamte Ausbildungszeit von drei Jahren hinweg. «Durch die Rotation in die spezifischen Abteilungen in unserem Haus war die
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Lehre sehr abwechslungsreich», sagt Matthias Landis, «gleichzeitig lernt man die speziellen Arbeitsanforderungen und Analysenmethoden kennen.» Der Austausch mit der Midor AG ermöglicht einen interessanten Einblick in den Industriebetrieb. Eine Besonderheit ist für Matthias Landis, dass er bereits während der Lehre Gelegenheit hatte, in den biologischen Labors zu arbeiten. Dies sowohl in der Mikrobiologie wie auch in der Genanalytik. Die Arbeit in diesen Abteilungen ermöglichten einen kurzen, aber spannenden Einblick in den Beruf des Laboranten EFZ Fachrichtung Biologie. Matthias Landis ist froh darüber, dass er sich schon während der Ausbildungszeit ein breites Wissen aneignen konnte. Bereits während dieser Zeit hat er sich für den Berufsverband eingesetzt. Matthias Landis ist Aktuar und Protokollführer im Zentralvorstand und Verantwortlicher für das Departement Junglaboranten der Sektion Zürich. Wir freuen uns, Matthias Landis unter uns zu haben. Wir danken Matthias Landis herzlichst für das Gespräch und wünschen ihm weiterhin viele Freude und Erfolg bei seiner Weiterbildung und seinen sportlichen Tätigkeiten. Charlotte Rothenbühler
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PHARMAZEUTISCHE BIOLOGIE
Hightechsuche nach Naturstoffen Eine Hochleistungstechnologieplattform im Rücken, suchen Naturstoffforscher der Universität Basel in pflanzlichen Extrakten nach bioaktiven Molekülen, deren Strukturen die Entwicklung pharmazeutischer Wirkstoffe für neue Therapieansätze anleiten können. Daneben sind vergessene gesundheitsfördernde Nahrungspflanzen ein Forschungsthema. B E A TE P E IS E LE R -S U TTER
Seit dem Zweiten Weltkrieg haben natürliche oder von Naturstoffen abgeleitete und inspirierte Wirkstoffe massgeblich zum Erfolg der Pharmaindustrie beigetragen. Die damals lancierte grosstechnische Produktion von Penizillin führte zu grossangelegten F & E-Programmen, aus denen nicht nur Antibiotika wie Streptomycin, Gentamicin oder die Tetrazykline hervorgingen. Auch die Cholesterinspiegel senkenden Statine, die den Herstellern aktuell knapp 30 Milliarden Dollar Jahresumsatz bescheren, oder das cyclische Undecapeptid Ciclosporin, als Antibiotikum ein Flopp, als Immunsuppressivum in der Transplantationsmedizin ein Meilenstein, sind Produkte aus der Antibiotikaforschung. Nicht nur aus mikrobiellen, auch aus pflanzlichen und anderen Extrakten wurden wertvolle Substanzen isoliert. Ein bekanntes Beispiel ist Paclitaxel, der Wirkstoff des weltweit umsatzstärksten Zytostatikums «Taxol». Das Molekül wurde Ende der 60erJahre beim US-amerikanischen National Cancer Institute in Extrakten der pazifischen Eibe gefunden und wird inzwischen teilsynthetisch ab nachwachsenden Nadeln und Zweigen der europäischen Eibe sowie biotechnologisch hergestellt. Von Naturstoffen abgeleitete Wirkstoffe machen auch in der Gegenwart von sich reden, u. a. vermeldete Novartis 2010 die Erstzulassung von «Gilenya». Der darin enthaltene oral verfügbare Wirkstoff Fingolimod ist ein synthetischer Abkömmling des Pilz-Stoffwechselprodukts Myriocin und war ursprünglich als Immunsuppressivum vorgesehen, nun verbessert er die Behandlung von Patienten mit schubförmig verlaufender Multipler Sklerose. Nach einer drastischen Drosselung der industriellen Naturstoffforschungsaktivitäten in den 1990ern und frühen 2000ern hoffen Experten nun auf eine Kehrtwende und verweisen u. a. auf die Krebstherapie, wo gerade verschiedene neue Wirkstoffe aus der Naturstoffforschung zugelassen wurden bzw. entwickelt werden.
Basler Naturstoffforscher: Prof. Matthias Hamburger und Doktorandin Daniela Eigenmann. (Bilder: B. Peiseler-Sutter)
Wissenschaftlicher Mitarbeiter Dr. Mouhssin Oufir am Massenspektrometer.
Naturstoffforschung als technologiebestimmter, schneller Prozess
in komplexen mikrobiellen oder pflanzlichen Rohextrakten, die Hunderte, darunter viele strukturverwandte Naturstoffe in unterschiedlichsten Konzentrationen enthalten können, eine arbeitsintensive Herausforderung ohne Erfolgsgarantie. Die Miniaturisierung der Biotests, die Hochdurchsatz kompatible Formatierung von Extrakt- und Naturstoffsammlungen, die Parallelisierung des Screeningprozesses, bei dem die Fraktionierung der Proben, die Ausführung der Tests und die Analytik wo immer möglich nebeneinander laufen, bis hin zur stetigen Weiterentwicklung der chromatografischen und analytischen Methoden (Hochleistungsflüssigkeitschromatografie, Gaschromatografie, Massenspektrometrie, Kernresonanzspektroskopie …), haben die Naturstoffsuche in den letzten zwanzig Jahren aber deutlich effizienter gemacht. Eine leistungsfähige und flexibel einsetzbare Technologieplattform im Rücken, spürt Hamburgers 20-köpfiges Team der Bioaktivität in meist pflanzlichen Extrakten nach und
«Mit dem Aufkommen moderner Drug Discovery Verfahren, der Forcierung des automatisierten Hochdurchsatz-Screenings und des stark beschleunigten Testens riesiger Substanzbibliotheken, die z. B. mittels kombinatorischer Chemie erzeugt werden, geriet die klassische Naturstoffforschung in den 90ern unter grossen Druck», erinnert sich Matthias Hamburger, der damals in den Aufbau des von Glaxo-Wellcome und dem Economic Development Board of Singapore getragenen, 2002 privatisierten Center for Natural Products Research (nun Merlion Pharma) in Singapur involviert war. Nach einer Professur in Jena ist Hamburger seit 2004 Professor für Pharmazeutische Biologie am Pharmazentrum der Universität Basel. Er hat massgeblich dazu beigetragen, dass die Naturstoffforschung inzwischen ein hochgradig technologiebestimmter und schneller Prozess ist. Zwar bleibt das Aufspüren von Bioaktivität
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verwendet dabei fast ausschliesslich Ganzzelltests. «Neue Ansätze findet nur, wer das Ziel nicht von Vornherein, z. B. durch die Verwendung biochemischer Tests, exakt definiert, weshalb wir auf sogenannte High Content Assays schwören. Hier wirken nur membrangängige Substanzen, eine wichtige Voraussetzung für oral verabreichbare Wirkstoffe. Auch zelltoxische Verbindungen outen sich dabei sofort», bekräftigt der Pharmazeut und unterstreicht, dass mikrobielle und pflanzliche Sekundärmetabolite unabhängig von ihrer Rolle als potenzielle Pharmaka wichtige Werkzeuge für die Grundlagenforschung sind, wo sie z. B. zur Modifizierung zellulärer Prozesse eingesetzt werden. «Wir verstehen noch gar nicht, warum es diese Inhaltsstoffe überhaupt gibt, die den Produzenten höchstwahrscheinlich zur Kommunikation und Abwehr dienen. Auch durch die Aufklärung der enzymatisch katalysierten, stereoselektiven Vielschrittsynthesen, über die diese komplizierten asymmetrischen Moleküle biosynthetisiert werden, können wir viel lernen. Dass die Substrate dabei hoch selektiv an dreidimensional passenden, aktiven Enzymzentren umgesetzt werden, ist wohl der Grund dafür, dass sie oft auch mit strukturverwandten Biomolekülen artfremder Organismen wechselwirken und damit als Wirkstoffe solchen Erfolg haben», spekuliert der Wissenschaftler.
Umfangreiche Substanzsammlung
Seit zehn Jahren baut Hamburger eine eigene Substanzsammlung auf, die mittlerweile über 2000 Einträge zählt, hauptsächlich pflanzliche Extrakte, aber auch Einzelsubstanzen. Das Screening der Sammlung läuft in Kooperation mit Partnern, die entwicklungswürdige Zielstellen (emerging targets) in Ganzzell-Biotests darstellen und frühe Tests am Tiermodell ermöglichen. Lokal kooperieren die Basler Naturstoffforscher z. B. mit dem Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH), wo die Forschungsgruppe Parasite Chemotherapy mit ihrer Expertise auf dem Gebiet tropischer Krankheiten und den zu Grundlagenforschungszwecken entwickelten Kultur- und Testverfahren für Protozoen ein gefragter Projektpartner ist (vgl. Chemie plus 7/82011). Hamburgers Gruppe hat bereits diverse bioaktive Naturstoffe entdeckt, welche als Forschungschemikalien im Handel sind, darunter ein Indolinon-Alkaloid, welches die Mastzelldegranulation hemmt, oder Indiru-
bin, ein Kinase-Hemmstoff. Die Forscher adaptieren ihr Screening-Konzept an den jeweiligen Test, was viel Entwicklungs- und Validierungsarbeit bedeutet. Aktuell freuen sie sich über grosses Interesse an dem Leukotrien-Synthesehemmer Tryptanthrin, ein Alkaloid, welches ihnen vor zehn Jahren ins Netz ging und dessen entzündungshemmende Wirkung sich nun im Tiermodell bestätigt. Leukotriene sind Entzündungsmediatoren, die z. B. bei allergischen Erkrankungen eine zentrale Rolle spielen. Die Entwicklung von Inhibitoren, die das an der Leukotrien-Synthese beteiligte Schlüsselenzym 5Lipooxygenase hemmen, war bisher wenig erfolgreich. Die einzige Ausnahme ist Zileuton («Zyflo» von Abott), ein 1997 in den USA zugelassener Wirkstoff mit stark lebertoxischen Nebenwirkungen. «Tryptanthrin findet sich in Extrakten der ursprünglich asienstämmigen Färberwaid Isatis tinctoria, auch bekannt als deutscher Indigo. Nachdem wir bereits in zellulären Modellen zeigen konnten, dass das Molekül die Synthese von Leukotrien B4 hemmt, konnten wir die Wirkung nun nach oraler Gabe an Ratten mit induzierter Brustfellentzündung untermauern. Wir kennen den molekularen Angriffspunkt der Substanz noch nicht genau, der Wirkmechanismus ist aber auf jeden Fall anders als bei allen anderen bekannten Leukotrien-Synthesehemmern, was für die Grundlagenforschung interessant ist und der pharmazeutischen Forschung neue Anstösse liefern kann», resümiert der Entdecker. Zusammen mit Forschern der Universität Wien ist sein Team Naturstoffen auf der Spur, die die Wirkung des GABA-A-Rezeptors modulieren. Der Rezeptor ist ein Chloridionenkanal auf Nervenzellen und wird vom Neurotransmitter Gamma-Aminobuttersäure (GABA) aktiviert, wodurch die zelluläre Aktivität sinkt. Auch Benzodiazepine, wie sie u.a. zur Behandlung von Angststörungen eingesetzt werden, docken an diesen Rezeptor an, allerdings an anderer Stelle, was die von GABA in Gang gesetzte Bremsung der Hirnaktivität weiter verstärkt. Weil Benzodiazepine diverse Nebenwirkungen zeigen und abhängig machen können, wird nach Alternativen gesucht. In einem gross angelegten Screening testeten die Basler Pharmazeuten die elektrophysiologischen Effekte von 880 Pflanzen- und Pilzextrakten auf GABA-A-Rezeptor-exprimierende Krallenfrosch-Eizellen. Dabei zeigte ein Extrakt des schwarzen Pfeffers (Piper nigrum) eine vielversprechende Wirkung. Der Scharfstoff
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Piperin wurde als aktive Substanz identifiziert, wobei über die HPLC-basierte Herangehensweise weitere aktive und inaktive Strukturanaloge identifiziert werden konnten. Daraus konnten wertvolle Informationen zur Struktur-Wirkungsbeziehung dieser Substanzklasse abgeleitet werden, die in ein medizinalchemisches Projekt eingespeist wurde. «Es ist uns damit gelungen, PiperinAnaloge mit höherer Aktivität und weniger Off-Target-Effekten zu finden», freut sich der Basler Forscher. Oft ist es so, dass gleich mehrere Verbindungen in pflanzlichen Extrakten quasi im Team für eine wünschenswerte Wirkung verantwortlich sind, weshalb sich Hamburgers Gruppe nicht exklusiv der Leitstruktursuche widmet, sondern auch Phytopharmaka bis hin zu Nahrungsmitteln mit positiver Wirkung auf die Gesundheit unter die Lupe nimmt.
Interessantes Wildgemüse aus dem Wallis
Auf der Suche nach heimischen Pflanzen mit einem entsprechenden Mehrwert hat Doktorand Christian Abbet die alteingesessene Bevölkerung im Wallis zu ihren traditionellen Ernährungsgewohnheiten befragt und in diversen Archiven recherchiert. Dabei wurde er auf die Kugelige Teufelskralle bzw. Rapunzel Phyteuma orbiculare aufmerksam, die im Wallis traditionell als Wildgemüse Verwendung findet. Im Labor wurde ein ausführliches Profil der Inhaltsstoffe erstellt, darunter nicht nur wertvolle Carotenoide und Fettsäuren, sondern auch strukturell neuartige schaumbildende Saponine, die derzeit Gegenstand intensiver Untersuchungen sind. «Nicht nur in fernen Ländern, auch in Europa und der Schweiz geht traditionelles Wissen verloren», sorgt sich Matthias Hamburger. Die anwendungsorientierte Forschung, die den Walliser Bauern eine neue Einnahmequelle bescheren könnte, läuft in Zusammenarbeit mit Partnern wie den Agroscope-Forschungsanstalten des Schweizerischen Bundesamts für Landwirtschaft und soll nicht zuletzt auch zur Bewusstseinsbildung beitragen. ■
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«Todespilz» mit zwei neu entdeckten Aminosäuren War der Verzehr von giftigen Pilzen schuld an einer Reihe seltsamer Todesfälle in der chinesischen Provinz Yunnan? Ein Team um Ji-Kai Liu (Peking) hat jetzt weitere Belege für diese Hypothese gefunden. In den letzten 30 Jahren verstarben mehr als 260 ansonsten kerngesunde Menschen in der Provinz Yunnan plötzlich und ohne jeden erkennbaren Grund. Das Phänomen trat meist zeitlich und örtlich gehäuft während der Regenzeit von Juni bis August in Orten zwischen 1800 und 2400 m oberhalb des Meeresspiegels auf. Epidemiologische Studien liessen 2005 vermuten, dass das Sammeln von Pilzen ein Risikofaktor sein könnte, spätere Studien erhärteten dann den Verdacht, dass der Verzehr einer zuvor noch nicht beschriebenen Pilzart, die das Forscherteam nach ihrem Entdecker «Trogia venenata Zhu L. Yang» nannte, für die Todesfälle verantwortlich sei. Die Wissenschaftler vom Kunming-Institut für Botanik und der chinesischen Gesundheitsbehörde haben nun drei toxische Verbindungen aus den Fruchtkörpern dieser Pilze isoliert und charakterisiert, um die Hypothese weiter zu belegen. Es handelt sich dabei um eine bereits bekannte Aminosäure, -Guanidinobuttersäure, sowie zwei bisher noch nicht beschriebene ungewöhnliche toxische Aminosäuren, die die Forscher jetzt in der Zeitschrift Angewandte Chemie vorstellen. Beiden neu entdeckten Aminosäuren gemein ist eine endständige Ethinylgruppe, d. h. eine Dreifachbindung zwischen zwei Kohlenstoffatomen. www.gdch.de
Wie Fic-Proteine ihre Enzymaktivität regulieren Fic-Proteine kommen in den meisten Lebensformen vom einfachen Bakterium bis zum Menschen vor. Erst wenige Vertreter dieser Proteinfamilie mit etwa 3000 Mitgliedern wurden bisher untersucht. Es handelt sich dabei um Enzyme, die andere Proteine durch das Anheften einer Adenosinmonophosphat-Gruppe (AMP), Teil des wichtigen Energieträgers ATP, chemisch verändern. Diese als AMPylierung bezeichnete Reaktion modifiziert gezielt die Funktion der Zielproteine. Forschende des Biozentrums der Universität Links: Die Bindung des Antitoxins (blau) an das FicBasel haben nun einen über die gesamte biolo- Protein (grau) unterbindet die AMPylierung des Zielgische Evolution konservierten regulatorischen proteins (magenta) und erlaubt somit normales Mechanismus aufgeklärt, der die bisher weitge- Wachstum der Bakterien. Rechts: In Abwesenheit des hend unerforschte Enzymfamilie der Fic-Proteine Antitoxins wird das Zielprotein AMPyliert, wodurch die in einen inaktiven Grundzustand zwingt. Die Zellteilung blockiert wird, was zu abnormalem filaGruppen von Prof. Christoph Dehio und Prof. mentösem Bakterienwachstum führt. Tilman Schirmer konnten zeigen, dass durch die Veränderung einer einzigen Aminosäure diese Hemmung der Enzymaktivität aufgehoben wird. Die in der Fachzeitschrift «Nature» publizierten Ergebnisse erlauben es nach Angaben der Wissenschaftler zukünftig, die potenziell tödliche Funktion der Fic-Proteine in Bakterien und höheren Lebewesen aufzuklären. Die Forscher konnten zeigen, dass ein Aminosäurerest (Glutamat-Finger) in das aktive Zentrum von Fic-Proteinen hineinragt. Dieser verhindert eine produktive Bindung des ATP und erklärt den inaktiven Grundzustand dieser Enzyme. Erst wenn dieser Glutamat-Finger durch Veränderung des Erbguts zurechtgestutzt oder das ganze Antitoxin entfernt wird, erwacht die Aktivität des Enzyms – mit teilweise drastischen Konsequenzen für die betroffenen Zellen. So stellen bakterielle Zellen das Wachstum ein, während menschliche Zellen sogar sterben können. www.unibas.ch
Biodiesel aus Mikroalgen-Ölen Die bisherigen Ansätze zum Raffinieren von Öl, das aus Mikroalgen gewonnen wird, sind mit Nachteilen behaftet. Entweder hat der raffinerierte Treibstoff einen zu hohen Sauerstoffgehalt und schlechte Fliesseigenschaften bei niedrigen Temperaturen, oder man hat mit einem schwefelhaltigen Katalysator zu kämpfen, der das Produkt kontaminieren kann; wieder andere Katalysatoren arbeiten nicht effektiv genug. Johannes A. Lercher und sein Team von der Technischen Universität München schlagen nun ein neues Verfahren vor, für das sie einen neuartigen Katalysator entwickelt haben: Nickel auf und in einem porösen Träger aus Zeolith HBeta. Damit gelingt ihnen eine nahezu quantitative Umsetzung des rohen, nicht vorbehandelten Algenöls bei milden Bedingungen (260 °C, 40 bar Wasserstoffdruck), wie die Forscher in der Zeitschrift «Angewandte Chemie» darstellen. Lercher: «Als Produkt entstehen gesättigte Kohlenwasserstoffe im Dieselbereich, die sich als hochwertige Kraftstoffe für Fahrzeuge eignen.» Das Öl der verwendeten Mikroalgen bestand hauptsächlich aus neutralen Lipiden wie Mono-, Di- und Triglyceriden mit ungesättigten C-18-Fettsäuren als Hauptbestanteil (88 %). Nach achtstündiger Reaktion erhielten die Forscher 78 % flüssiger Alkane mit Oktadekan (C18) als Hauptbestandteil. Als gasförmige Nebenprodukte fielen vor allem Propan und Methan an. www.gdch.de
Herz aus Seide Einen geschädigten Herzmuskel kann der Mensch nicht regenerieren. An die Stelle der Muskelzellen tritt Narbengewebe. Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim (D) wollen die volle Herzfunktion wiederherstellen, indem sie künstliches Herzgewebe herstellen. Ihnen ist es nun gelungen, an einem dreidimensionalen Gerüst aus der Seide einer tropischen Raupe Herzmuskelzellen anzusiedeln. Bei der Suche nach einer geeigneten Faser wurden die Forscher im indischen Kharagpur fündig. An der dortigen Universität werden aus den Kokons des Tusaseidenspinners (Antheraea mylitta) münzgrosse Scheiben hergestellt (Bild). Für Chinmoy Patra, der aus Indien stammt und nun Mitarbeiter in Prof. Felix Engels Labor am MPI ist, hat die Faser des Tusaseidenspinners im Vergleich zu anderen Substanzen mehrere Vorteile. «Die Oberfläche besitzt Proteinstrukturen, die eine Anheftung von Herzmuskelzellen erleichtert. Sie ist auch rauer als andere Seidenfasern.» Das sei der Grund, weshalb die Muskelzellen gut anwachsen und einen dreidimensionalen Gewebeverband bilden konnten. «Die Kommunikation der Zellen war intakt, sodass sie über einen Zeitraum von 20 Tagen synchron schlugen, ganz wie im echten Herzmuskel», so Engel. www.mpg.de
Vorläufer der ersten Tiere Einzellige Organismen, die vor über einer halben Milliarde Jahre gelebt haben und deren Fossilien in China gefunden wurden, sind die unmittelbaren Vorläufer der frühesten Tiere. Die amöbenartigen Einzeller haben sich in einer Weise in zwei, vier, acht usw. Zellen geteilt, wie es heute tierische (und menschliche) Embryonen tun. Bisher hatte man die so entstehenden Zellhaufen daher tatsächlich für frühe tierische Embryonen gehalten. Forschungsteams der Universität Bristol, des Schwedischen Museums für Naturkunde und des Paul Scherrer Instituts haben nun herausgefunden, dass hier in Wirklichkeit kein Tier entstand, sondern dass sich die einzelnen Zellen voneinander lösten und Sporen bildeten, die zu neuen Zellhaufen werden konnten. Die Forscher glauben nun, dass diese Organismen einem der ersten Schritte vom Einzeller zum Vielzeller in der Entwicklung richtiger Tiere entsprechen. Möglich wurden die Erkenntnisse durch tomografische Untersuchungen an der Synchrotron Lichtquelle Schweiz des PSI. www.psi.ch
forschungswelten
Erste magnetische Seife der Welt Forscher der Universität Bristol haben durch Lösen von Eisen in einem flüssigen Tensid eine magnetisch steuerbare Seife (im Bild neben einem Handmagneten) hergestellt. Mithilfe von Neutronen wurde am Institut Laue-Langevin (ILL) in Grenoble nachgewiesen, dass die magnetischen Eigenschaften von winzigen eisenreichen Klumpen in der wässrigen Lösung herrühren. Diese Eigenschaft in einer voll wirksamen Seife könnte nach Ansicht der Forscher u. a. Bedenken gegen den Einsatz von Seifen zur Beseitigung von Ölverschmutzungen zerstreuen, weil die Substanzen nach dem Einsatz leicht wieder entfernt werden können. Das Team in Bristol holte seine magnetische Seife durch Lösen von Eisen in einer Reihe von trägen Tensidmaterialien, bestehend aus Chlor- und Bromionen, her, sehr ähnlich zu denen in üblichen Mundwässern oder Weichspülern. Durch Zusatz von Eisen entstehen metallische Zentren in den Seifenpartikeln. Zur Untersuchung ihrer Eigenschaften schob das Team einen Magneten in ein Testrohr mit der neuen Seife, die unter einer organischen Lösung mit geringerer Dichte lag. Nach Einführung des Magneten überwand die eisenreiche Seife sowohl die Schwerkraft als auch die Oberflächenspannung zwischen Wasser und Öl, schwebte frei durch die organische Lösung, erreichte die Quelle der magnetischen Energie und bewies damit ihre magnetischen Eigenschaften. Die möglichen Anwendungen magnetischer Tenside sind vielfältig. Ihre Empfindlichkeit auf externe Stimuli ermöglicht durch einen einfachen magnetischen Ein-Aus-Schalter die Änderung einer Reihe von Eigenschaften wie elektrische Leitfähigkeit, Schmelzpunkt, Grösse und Gestalt von Anlagerungen und das leichte Lösungsvermögen in Wasser. Ihre magnetischen Eigenschaften vereinfachen das Zusammentreiben und Entfernen des Materials aus einem System. www.ill.eu
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Modelle für globale Energiesysteme Das Paul Scherrer Institut wird in Zusammenarbeit mit dem Weltenergierat nachvollziehbare Modelle für zukünftige globale Energiesysteme entwickeln. Das Projekt, an dem PSI-Forscher um Stefan Hirschberg teilnehmen, ist auf drei Jahre angelegt. Das Besondere daran ist, dass es sich um ein sogenanntes Open-Source-Modell handeln wird. Das heisst, Experten und andere Interessenten können einen Zugang zum Programm erhalten sowie Informationen darüber, von genau welchen Annahmen die Forscher bei der Ausarbeitung ihres Modells ausgegangen sind. Das ist bei kommerziellen Anbietern von Szenariowerkzeugen nicht üblich. Über Untersuchungen zu einzelnen Energietechnologien hinaus, widmen sich die PSI-Forscher der ganzheitlichen Betrachtung und dem Vergleich von nuklearen, fossilen und erneuerbaren Energietechnologien. So analysieren sie zum Beispiel die Strukturen und Auswirkungen nationaler und internationaler Energiesysteme, um die Zusammenhänge zwischen Energie, Wirtschaft, Umwelt und Technik besser zu verstehen. www.psi.ch
Regenarative Herstellung von Wasserstoff mit Lichtenergie
Cellulose «bekennt Farbe» Die brasilianische Chemikerin Dr. Ludmila Fidale hat gemeinsam mit Prof. Dr. Thomas Heinze, Leiter des Kompetenzzentrums Polysaccharide der Universität Jena, eine Methode entwickelt, wie Cellulose-Derivate mithilfe von bestimmten Farbstoffen untersucht werden können. «Wir haben mit solvatochromen Proben gearbeitet», erklärt Fidale. «Das sind Farbstoffe, mit denen man die Struktur von Cellulose-Derivaten genauer charakterisieren kann.» Für die Untersuchung befindet sich ein Derivat in einem Lösungsmittel, zusammen mit solvatochromen Stoffen. Die leicht erkennbaren Farbänderungen in Anhängigkeit von der Struktur ergeben Rückschlüsse auf die Eigenschaften des Derivates. In ihrer Publikation im Fachmagazin «Cellulose» legen die Wissenschaftler ihre Ergebnisse zu den Experimenten mit Carboxymethyl-Zellulose vor, die z. B. in der Pharmazie oder in der Waschmittelindustrie verwendet wird. www.uni-jena.de
Forscher der Ruhr Universität Bochum (RUB) haben in Kooperation mit Kollegen der Pennsylvania State University ein biologisches System konstruiert, das nach Auskunft der Wissenschaftler effizient Wasserstoff mit Lichtenergie herstellt. Dabei wurde ein lichtaktiviertes Protein und ein wasserstoffproduzierendes Enzym so verändert, dass Elektronen effizient von einem zum anderen Protein wanderten. Industriell geeignete Katalysatoren für die regenerative Wasserstoffproduktion gibt es nicht, aber die in der Natur vorkommenden Proteine Photosystem II, Photosystem I und Hydrogenase führen genau die dafür erforderlichen Aufgaben aus (Bild). Lichtgetrieben spaltet das Photosystem II Wasser in Sauerstoff, Protonen und Elektronen. Die dabei freiwerdenden Elektronen leitet es zum Photosystem I, welches – ebenfalls lichtgetrieben – die Elektronen zur Hydrogenase transportiert. Dieses Enzym setzt Elektronen und Protonen zu Wasserstoff um. «Allerdings gibt es nur wenige Organismen, die natürlicherweise alle drei Proteinkomplexe vereinen», erklärt Dr. Philipp Knörzer von der RUB. «In allen ist der Elektronentransfer vom Photosystem I auf die Hydrogenase sehr ineffizient.» An dieser Stelle setzten die Forscher an. Sie koppelten beide Proteine über ein kurzes organisches Molekül (Dithiol). In beiden Proteinen mutierten sie zunächst gezielt eine Aminosäure im elektronenleitenden Bereich, um eine Bindestelle für den Linker zu schaffen. Hydrogenase, Photosystem I und Linker bildeten anschliessend spontan einen Komplex, wenn die Forscher sie zusammengaben. In dem Komplex massen sie einen Transfer von 105 Elektronen pro Sekunde; ohne Linker fand kein messbarer Elektronenfluss statt. «Die Für die regenerative Wasserstoffproduktion benötigt man ein Enzym, Elektronenleitung ist extrem das Wasser in Sauerstoff, Protonen und Elektronen spaltet (links, Photoschnell», erklärt Prof. Dr. Thosystem II). Die Elektronen wandern weiter zum nächsten Protein (Mitte, mas Happe (RUB), «schneller Photosystem I), das sie lichtgetrieben weiter zum dritten Protein beförals bei der natürlichen Photo- dert. Dieses stellt aus Protonen und Elektronen Wasserstoff her (rechts, synthese in Pflanzen.» Hydrogenase). Der so gewonnene Wasserstoff kann als Treibstoff in www.rub.de Brennstoffzellen dienen. (Bild: Philipp Knörzer)
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Schwefel aus explodierenden Sternen Forscher verstehen grundlegende chemische Abläufe in Vorläufern unseres Sonnensystems nun ein bisschen besser: Ein internationales Team um Peter Hoppe, Forscher am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz, hat Staubeinschlüsse im 4,6 Milliarden Jahre alten Meteoriten Murchison, der bereits 1969 gefunden worden war, untersucht. Die Sternenstaubkörner stammen aus einer Supernova und sind älter als unser Sonnensystem. Dabei entdeckten die Wissenschaftler chemische Isotope, die darauf hinweisen, dass sich in den Überresten explodierender Sterne Schwefelverbindungen wie Siliziumsulfid gebildet haben. Modelle sagten die Bildung von Schwefelmolekülen in den Überresten von explodierenden Sternen (Supernovae) bereits voraus. Das Team um Peter Hoppe isolierte zunächst Tausende etwa 0,1 bis 1 Mikrometer grosse Siliziumkarbid-Sternenstaubkörnchen aus Murchinson. In den Proben bestimmten die Forscher mit einem hochempfindlichen Spektrometer, der sogenannten NanoSIMS, die Isotopenverteilung. Hierbei schiesst ein Ionenstrahl auf die einzelnen Sternenstaubkörner und löst aus der Oberfläche Atome heraus. Ein Spektrometer trennt sie dann nach ihrer Masse und misst die Isotopenhäufigkeit. Bei fünf Siliziumkarbid-Proben fanden die Astrophysiker eine ungewöhnliche Isotopenverteilung: Sie wiesen viele schwere Silizium- und wenig schwere Schwefelisotope nach, was nicht zu bisherigen Modellen über die Isotopenhäufigkeiten in Sternen passt. Gleichzeitig konnten sie Zerfallsprodukte von radioaktivem Titan nachweisen, welches nur in den innersten Zonen einer Supernova entstanden sein kann. Das wiederum beweist, dass die jetzt analysierten Sternenstaubkörner tatsächlich aus einer Supernova stammen. www.mpg.de
Wie Wirkstoffe gegen Alzheimer interagieren Bei Alzheimer-Patienten lagern sich Beta-Amyloid-Peptide. in der grauen Hirnsubstanz ab. In letzter Zeit identifizierte die Forschung eine Reihe synthetischer Wirkstoffe, die im Reagenzglas die Wechselwirkungen des Beta-Amyloid-Peptids im Frühstadium und zur faserartigen Endform (Fibrillen) unterbinden. Die Wirkstoffe erfüllen somit auf theoretischer Ebene eine erste Voraussetzung, um ein Alzheimer-Medikament zu entwickeln. Um die in vitro festgestellten Wechselwirkungen zwischen Beta-Amyloid-Peptid und Wirkstoffen strukturell zu verstehen, simulierten Marino Convertino, Andreas Vitalis und Amedeo Caflisch vom Biochemischen Institut der Universität Zürich die Interaktionen am Computer. Dabei stellten sie überraschend fest: Die ungeordnete Struktur des Peptids ist massgebend für die Interaktionen. «Die Unordnung und Flexibilität des Peptids ermöglichen eine Anpassung an viele strukturelle Grundgerüste», so Andreas Vitalis. Oft sind nur Teile der Wirkstoffmoleküle für die Wechselwirkung verantwortlich. Nichtsdestotrotz können kleinste Änderungen am Wirkstoff die Interaktionen messbar beeinflussen. «Das Wirkstoffdesign mit gezieltem Einfluss auf die Struktur des Beta-Amyloid-Peptids wird nur mithilfe hochauflösender, auf ein oder wenige Moleküle beschränkter Methoden möglich sein», schlussfolgert Vitalis. Die UZH-Forscher wollen in einem nächsten Schritt neue Wirkstoffklassen mit steuerbaren Eigenschaften identifizieren, die mit dem BetaAmyloid-Peptid interagieren. www.uzh.ch
Mit Grüntee und Laserlicht Alzheimer bekämpfen Mit einem Extrakt aus grünem Tee (Epigallocatechingallat, EGCG) und rotem Laserlicht wollen Forscher um den Ulmer Wissenschaftler Dr. Andrei Sommer (Bild) die Alzheimersche Krankheit besiegen. Dank der ungewöhnlichen Kombinationstherapie konnten sie die für Morbus Alzheimer typischen Beta-Amyloid-Plaques (Ass) im Modellexperiment um mehr als 60 Prozent verringern. Diese Ablagerungen stören die Signalübertragung zwischen Nervenzellen im Gehirn und verursachen so die bekannten Symptome der Krankheit. Im Modellexperiment haben die Forscher Neuroblastomzellen, die Ass im Zellinneren angereichert hatten, EGCG ausgesetzt und mit Laserlicht der Wellenlänge 670 Nanometer bestrahlt. Bereits die EGCG-Behandlung konnte Ass-Ablagerungen um die Hälfte reduzieren. Eine Minute alleinige Laserbestrahlung führte zu einer Verringerung von 20 Prozent. Nach der Kombinationsbehandlung aus EGCG und rotem Laser wiesen die Forscher rund 60 Prozent weniger Ablagerungen nach. Genaue Mechanismen sind Gegenstand weiterer Forschung. Laserstrahlen im Bereich Rot bis Nahinfrarot wirken durch mehrere Zentimeter Gewebe und sogar durch die Schädeldecke hindurch. «Laserlicht in diesem Bereich wird bereits seit Jahren klinisch eingesetzt. In Kombination mit EGCG und anderen potenziellen Ass-Zerstörern bieten sich vielversprechende Forschungsmöglichkeiten – mit dem Ziel, Ass-Ablagerungen im Gehirn zu verringern», sagt Sommer. www.uni-ulm.de
EU: 26 Millionen Franken für Zürcher Spitzenforschung Drei Spitzenforscher der Universität Zürich und sieben der ETH Zürich werden mit dem höchsten Forschungspreis der EU ausgezeichnet. Sie erhalten den «Advanced Grant» des Europäischen Forschungsrates ERC. Insgesamt fliessen so rund 26 Millionen Franken aus der EU in Forschungsprojekte am Hochschulstandort Zürich. Die Zürcher Wissenschaftler erhalten für ihre innovativen Forschungsvorhaben zwischen 1,9 und 3 Millionen Franken über die nächsten fünf Jahre. Sechs der ausgezeichneten Projekte stammen aus dem Bereich «Physical Sciences and Engineering», zwei aus dem Bereich «Social Sciences and Humanities» und zwei aus den «Life Sciences». Zu den Ausgezeichneten gehören u. a. Prof. Martin Quack, Departement Chemie und Angewandte Biowissenschaften der ETH Zürich, und Prof. Josef Jiricny, Institut für Molekulare Krebsforschung der Uni Zürich. www.ethz.ch
Nanokristalle lassen Zahnersatz blitzen Wenn wir herzhaft in einen Apfel oder ein Schnitzel beissen, wirken enorme Kräfte auf unsere Zahnoberflächen ein. «Was der natürliche Zahnschmelz aushalten muss, das gilt auch für Zahnersatz wie Inlays oder Brücken», sagt der Glaschemiker Prof. Dr. Dr. Christian Rüssel von der FriedrichSchiller-Universität Jena. Bisher verfügbare Keramikmaterialien eignen sich wenig als Materialien für Brücken, da hierzu die Festigkeit meist nicht ausreicht. Jetzt ist es Prof. Rüssel und seinen Kollegen vom Otto-Schott-Institut für Glaschemie gelungen, neuartige Glaskeramiken mit einer nanokristallinen Struktur herzustellen, die aufgrund ihrer hohen Festigkeit und ihrer optischen Eigenschaften für den Einsatz in der Zahnmedizin geeignet erscheinen. Die Glaskeramiken auf Basis von Magnesium-, Aluminium- und Siliziumoxid erreichen laut Prof. Rüssel eine rund fünf Mal höhere Festigkeit als vergleichbare, heute verfügbare Zahnersatzkeramiken. Materialien, die als Zahnersatz infrage kommen sollen, dürfen sich optisch nicht von den natürlichen Zähnen unterscheiden. Dabei ist nicht nur der richtige Farbton wichtig. «Der Zahnschmelz ist auch teilweise durchscheinend, was die Keramik ebenfalls sein sollte», so Prof. Rüssel. Um diese Eigenschaften zu erreichen, werden die Glaskeramiken nach einem genau festgelegten Temperaturschema hergestellt: Zunächst werden die Ausgangsstoffe bei rund 1500 °C geschmolzen (Bild), abgekühlt und fein zerkleinert. Anschliessend wird das Glas erneut geschmolzen und wieder abgekühlt. Durch kontrolliertes Erhitzen auf rund 1000 °C werden schliesslich Nanokristalle erzeugt. www.uni-jena.de
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L E B E N S M I T TE L A N A L Y TI K
Mit Olivenöl-Analytik gegen die Mafia Kämpfen Analyselabors auf verlorenem Posten? Der neueste Betrugsfall, in dem italienisches Olivenöl der Extraklasse als mit billigem Öl aus anderen Mittelmeerländern gestrecktes minderwertigeres Produkt entlarvt wurde, beweist nur, dass gegen organisierten Betrug manche Schlacht gewonnen werden kann. Aber auch der Krieg? JOACHIM STUBENRAUCH
O
livenöl boomt, 60 000 Tonnen des fruchtigen Geschmackträgers landen pro Jahr allein auf deutschen Esstischen. Tendenz steigend. Denn seit Discounter in Europa mit Kampfpreisen deutlich unter fünf Euro beste Olivenölqualität anbieten, ist das Gesunderhaltungsversprechen mit «Geiz ist geil» eine verkaufsfördernde Allianz eingegangen. Ein Massenmarkt ist entstanden – der die Mafia einfach auf den Plan rufen musste.
Unter Entstehungspreis im Regal?
Nun wäre zwar auf einem Markt, auf dem der Kleinbauer nach eigenen Aussagen den Liter der 1. Kategorie, «nativ extra», nicht unter fünf Euro produzieren kann, auch mit der kriminellsten Energie nichts zu verdienen, doch die Sache liegt komplizierter: So landet, weil geltende Gesetze es so bestimmen, etwa die Hälfte der spanischen Olivenernte in der Industrie, wo sie zu Maschinenölen und anderen industriellen Ölen aufbereitet werden sollten. Diese nach den Kategorien «nativ extra», «nativ» und «gewöhnlich nativ» Olivenöle der 4. Kategorie, die sogenannten Lapantöle, sind nämlich unbehandelt für den Nahrungsmittelmarkt nicht zugelassen, weil sie auf dem langen Weg zum Endprodukt verdorben wurden, zu hohe freie Fettsäurekonzentrationen und eine zu hohe Peroxidzahl aufweisen und deshalb einen unangenehmen Geruch und Geschmack angenommen haben. Deshalb werden sie auch nur mit wenigen Cent pro Liter gehandelt.
Organisierter Etikettenschwindel
Mit einer aggressiven Wärmebehandlung kann aber der Grossteil dieser unangenehmen Gerüche, sogenannte Off-Flavors, dem Produkt wieder ausgetrieben werden. Werden diese wärmebehandelten Öle dann nativen Ölen zugemischt und mit dem Label «nativ extra» oder «nativ» versehen, so ist
das betrügerischer Etikettenschwindel. Ge- EU-Richtlinien trotten 20 Jahre hinterher nauso ist es Betrug, wenn native Olivenöle Zu seiner Enttäuschung wurden seine Bemit billigen Ramschölen, wie Haselnuss- stimmungsmethoden zwar von den grossen oder Sonnenblumenöl, verschnitten sind Handelsketten und Nicht-Regierungsorganiund trotzdem als «nativ» deklariert werden. sationen gerne in die Dienste des EndverUnd schon seit Mitte 2009 ist es auch ver- brauchers gestellt, doch bei der EU und den boten, ein Öl mit dem Etikett «aus der Tos- staatlichen Lebensmittelkontrollbehörden kana» zu versehen, wenn es mit günstige- war er damit auf taube Ohren gestossen. ren, wenn auch nativen Ölen aus Griechen- Seine Vermutung, die er auch einem Fachland oder Tunesien gestreckt wurde. publikum vortrug, ist, dass er wohl auf beUnd genau dies ist die Art von «kontrol- wusst zugehaltene Ohren, speziell der Spaliertem» Markt, der Betrüger und Gierige nier und Italiener, getroffen war. Und die magisch anlockt. Zu Jahresmassgebliche Analytik blieb beginn ist in Italien wieder weiterhin unverändert – und einmal die Aufdeckung soldies seit etwa 20 Jahren. cher krimineller Machenschaften gelungen, deren Eine MS-GC kostet keine Umfang von den zuständizwei Tankladungen Olivenöl gen Behörden in Milliarden Wobei nicht alle Fachleute Euro beziffert wird. seinen Optimismus teilen, Der Übermacht von Betrüwas die Unfehlbarkeit seigern und Gierigen steht auf ner Fingerprints angeht. einsamen Posten der LaborDenn in einem Markt, der chemiker gegenüber, der schwindelerregende Gezum einen versucht, Verfahwinnspannen ausschüttet ren zu entwickeln, die den und deshalb das organisierBetrug gerichtsverwertbar te Verbrechen zu mobilisienachweisen können und ren in der Lage war, ist zum anderen um die Bereitauch die teuerste Massenstellung von Geldern ringt, spektrometer-Gaschromatomit denen wenigstens eine graph-Anlage (MS-GC), mit einigermassen marktdeckender auch die neuesten anade Stichprobenüberprüfung lytischen Fortschritte wiezu gewährleisten wäre. der unterminiert werden Ein Forscher des Chemikönnten, mit maximal zwei schen Untersuchungsamtes Tankladungen bezahlt. Hagen (D), Dr. Christian Denn die ZusammensetGertz, hat dazu Analysemezung der Fettsäuren können thoden entwickelt, die die MS-GC-kontrollierte PanschFettsäure- und TriglyceridBilligöle oder/und spezielle Zusammensetzung der Öle Züchtungen dieser Öle, debestimmt, die so aussagenen das Exprimieren verkräftig wie ein Fingerabräterischer Komponenten Beliebte Zutat: Olivenöl wird zudruck über Sorte und Her- nehmend auch in mitteleuropäiabgewöhnt wurde, so gut kunft der Oliven Aufschluss schen Küchen verwendet. imitieren, dass möglicher(Bild: Wikipedia) weise das Verfahren von geben soll.
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Gertz damit in die Irre geführt werden könnte.
Ein Panel voller «Nasen»
In die Irre geführt werden muss nach geltenden Gesetzen aber immer nur eine Gruppe von acht Testern, dem «Panel», das entsprechende Ölproben verkostet. Das Verfahren ähnelt entsprechenden Prüfungen von Wein, Kaffee oder Tee: Nase und Gaumenknospen entscheiden über Qualität und Preis, eine anschliessende minimale chemische Analyse bestimmt die Fettsäurezusammensetzung. Ein Olivenöl besteht zum Beispiel durchschnittlich aus 72 % Ölsäure, 7,9 % Linolsäure, 11% Palmitinsäure und 2,2 % Stearinsäure. Mit Kombinationen anderer Öle kann man diese Zusammensetzung gut nachbilden und diesen Test so gezielt ad absurdum führen. Und wenn man immer auch die zusätzlichen Faktoren neuerer Analytik kennt, die überprüft werden, kann der Betrug mit entsprechender Laborausstattung leicht gelingen.
Flüchtige Substanzen machen das Aroma
Beim Panel-Test ist das Hauptaugenmerk auf die Aromastoffe im Produkt gerichtet, flüchtige Substanzen, die sich im Dampfraum über dem Öl anreichern und ihm seine charakteristische Note geben. «Geschnittenes Gras», «ranzig», «fruchtig» und viele andere Geschmacksrichtungen mehr. Lange schon haben Chemiker sich daran gewagt, dieses Aromagemisch zu detektieren und den isolierten Einzelkomponenten ihre charakteristische olfaktorische Eigenschaft zuzuordnen. Ziemlich umfassend ist dies jetzt Forschern der Uni Wuppertal (D) gelungen. 21 aromaaktive Substanzen haben sie am Institut für Lebensmittelchemie mithilfe der HS-SPME (headspace solid phase microextraction; Dampfraum-FestphasenMikroextraktion) und dynamischer Kopplung an eine MS-GC-Einheit ausfindig gemacht. Womit sie sich aber nicht begnügten. Denn mit solchen «Aroma-Fingerabdrücken» haben sich andere vor ihnen auch schon befasst.
Labor soll Panel-Test schlagen
Georg Dierkes und Dr. Heiko Hayen im ehemaligen Arbeitskreis des kürzlich verstorbenen Prof. Dr. Helmut Guth, den inzwischen Prof. Dr. Michael Petz übernommen hat, wollten darüber hinaus eine quantitative Aussage machen, die mit der Panel-TestKlassifizierung der Öle korrespondieren sollte. Dazu musste eine Analytik her, die nicht
Ernte: Ausschlaggebend für die Qualität des Olivenöls ist die Frucht selbst. (Bild: Schmidtheiko/ Wikipedia)
nur sehr genaue, sondern auch durch «innere Standards» leicht reproduzierbare Werte liefern konnte. Denn ihre Analytik sollte dem Panel-Test nicht nur ebenbürtig, sondern überlegen sein – und dies nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht. Denn diese herkömmliche Art der Qualitätsprüfung ist aufwendig, weil arbeitsintensiv, und wird deshalb im Verhältnis zum umgesetzten Marktvolumen viel zu selten durchgeführt. Die Forscher lösten das Problem mit einer Stabilisotopen-Verdünnungsanalyse. Dabei werden einer Probe eigens dafür synthetisierte deuterierte Komponenten zugesetzt, die ein bekanntes Isotopenverhältnis haben, das weit entfernt von der natürlichen Isotopenverteilung in der Ursprungsprobe ist. Mit diesem Trick kann die Wiederfindbarkeit der einzelnen Aroma-Komponenten im Test sehr exakt bestimmt werden. Diese Ergebnisse unterwarfen sie anschliessend einer mathematischen Analyse, Partial Least Square (PLS) genannt, eine Auswertungsmethode korrelierender Daten, die dann Mittel der Wahl ist, wenn eine (multiple) lineare Regression nicht zum Ziel führt. Mit diesem Ansatz fanden die Forscher schliesslich die massgeblichen Hauptkomponenten im Aromacocktail der untersuchten Olivenöle. Im Laufe weiterer Auswertungen stellten die Wuppertaler fest, dass nicht die Konzentration der Aromen selbst den Geschmack
des Öls bestimmt, sondern nur der Anteil über einem bestimmten für jede Komponente charakteristischen Grenzwert. Erst ab dieser Grenzkonzentration war das entsprechende Molekül überhaupt zu «erschnüffeln». Eine weitere mathematische Bearbeitung der Messwerte führte sie schliesslich zu «Aktivitäten» der Aromastoffe. Jetzt waren sie in der Lage, bei den 95 getesteten Ölen aus aller Herren (Oliven-)Länder mit hoher Sicherheit zu entscheiden, ob sie der 1. Kategorie «nativ extra» angehörten oder nicht. Dabei mussten nur noch die Aktivitäten von Isobuttersäureethylester, 2-Methylbuttersäureethylester, 3-Methylbuttersäureester, Buttersäure, E,E-2,4-Decadienal, Hexansäure, Guajacol, 2-Phenylethanol und die Summenaktivität von Z-3-Hexenal, E-2-Hexenal, Z-3-Hexenylacetat und Z-3-Hexenol getestet werden (E = trans, Z = cis). «Eine Bestimmung des geografischen Ursprungs ist mit der von uns beschriebenen Methode allerdings nicht möglich», räumt Dierkes ein. «Auch halte ich eine solche Bestimmung über das Aromaprofil für äusserst schwierig, da dieses nicht nur von der Olivensorte und dem Standort abhängt, sondern auch von technologischen Aspekten.»
Wahre Qualität «entsteht» vor dem Pressen
Denn viele Faktoren können das Endprodukt verderben. Die Begriffe «1. Pressung»
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oder «kalt gepresst» sind zumindest in keinster Weise ein Qualitätskriterium. Sie sind in zweifacher Hinsicht irreführend: Es gibt nur eine Pressung (also keine zweite oder gar dritte), die zudem immer bei Temperaturen um die 27 Grad Celsius ausgeführt wird, weil andernfalls zu viel Öl im Presskuchen verbleiben würde. Alles, was folgt, sind industrielle Weiterverarbeitungen des beim Pressvorgang übrig gebliebenen «Tresters». Die Qualität hängt ab von der Olivensorte, der Sonneneinstrahlung während des Wachstums und dem Wasserangebot. Die Toskana bringt in dieser Hinsicht wohl die besten und bestbezahlten Produkte hervor. Aber auch hier kann der einzelne Bauer die Ernte noch verderben: Nur die grüne, noch nicht vollreife Olive bringt den besten Geschmack, lässt sich aber ärgerlicherweise nicht mit brachialer Maschinengewalt von den Bäumen schütteln. Nur Handarbeit bringt deshalb «handverlesene Qualität», zumal diese Hände auch die verdorbenen Früchte gleich aussortieren können. Unterlässt man das und sortiert auch nicht Holzbestandteile und Blätter aus, entsteht im Endprodukt schnell ein modriger und pilziger Geruch. Zu lange Lagerung in ungeeigneten Gebinden kann dann aber auch immer noch die sorgfältigste Handlese verderben. Auch das hochwertigste Öl enthält unerwünschte Abbauprodukte verschiedenster Enzymaktivitäten – in den Früchten selbst oder durch die auf den Oliven – vor allem den verdorbenen, weil kranken – siedelnden Keime. Nur in der ausgewogenen Mischung, in der die erwünschten Aromen die Off-Flavors überlagern, komponiert sich die endgültige Duftnote des Öls, für das der Kunde bereit ist, viel Geld hinzulegen. Oder aber der unangenehme (bittere, scharfe) Geschmack hat den Nimbus der Extraportion «Gesundheit», wie ihn verschiedene Phenole erzeugen, die in der unreifen Olive besonders stark vertreten sind. Und weil diese gleichzeitig ein Kriterium für Frische sind, denn sie bauen sich bei Lagerung schnell ab, nimmt man diesen Geschmack offensichtlich gern in Kauf.
Künstliche Aromen für Billigöle?
Dieses komplizierte und labile Gleichgewicht sollte sich für Betrügereien nicht anbieten, könnte man schnell glauben. Das Gegenteil ist offensichtlich der Fall. Denn die für die gute Qualität als verantwortlich identifizierten Aromastoffe kann man kaufen, und sie lassen sich auch in die billigsten Öle rühren. So haben Dierkes und Hayen destillierte Rapsöle damit bepfropft und festgestellt, dass sie selbst als olfaktorische Standardlösungen zur Ausbildung von Testern durchaus geeignet wären. «Das Muster der Sesquiterpene und weiterer Isoprenoide sowie deren Abbauprodukte halte ich deshalb, was die Herkunftsbestimmung der Olivenöle angeht, für vielversprechender», sagt Dierkes. Aber auch die Ansätze von Gertz, der dies mit dem TriglyceridMuster der Öle erreichen will und mithilfe umfangreicher Datenbanken, die er zum Vergleich heranziehen kann, hält Dierkes für eine gute Möglichkeit. Den Krieg gegen die Mafia – und nicht nur die ein oder andere Schlacht – wäre aber nur zu gewinnen, wenn eine Analytik entwickelt werden könnte, deren Hintertreibung durch Panscherei so teuer wäre, dass es die ergaunerte Gewinnspanne verhageln würde. Doch dazu, ist zu befürchten, müsste teure Analytik her, die Behörden deshalb nicht zu zahlen bereit wären, weil auch die übelste Panscherei nicht gesundheitsgefährdend ist, sondern nur die dubiosen Heilsversprechen der Nahrungsmittelchemiker unterminiert. ■
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Uhde Inventa-Fischer ist ein innovatives, flexibles und kundenorientiertes Ingenieur-Unternehmen im Bereich Polykondensationsanlagen zur Herstellung von Polyester, Polyamid und dem Biokunststoff Polylactid. Seit Jahrzehnten sind wir mit eigenen, patentierten Verfahren erfolgreich am Markt tätig. Mehr als 400 industrielle Grossanlagen wurden durch Uhde Inventa-Fischer auf allen Kontinenten gebaut. Als Tochterfirma der Uhde GmbH, einer der weltweit führenden Anlagenbauer und Mitglied des ThyssenKrupp-Konzerns, verfügen wir über den Zugriff auf ein globales Netzwerk.
Uhde Inventa-Fischer In direkter Nähe zu unseren Versuchsanlagen in Domat/Ems (Schweiz) sucht die FRX Polymers GmbH nach begeisterungsfähigen Persönlichkeiten, die gemeinsam mit unserem Team dazu beitragen, diesen Geschäftsbereich nachhaltig zu etablieren und ihn nach Fertigstellung unserer Produktionsanlage im Jahr 2014 zu einem kommerziellen Erfolg zu führen. Wir suchen per sofort oder nach Vereinbarung eine/n:
Analytische/n Chemiker/in oder Chemielaboranten/laborantin Position:
• Leitung der Qualitätsüberwachung • Entwicklung und Etablierung eines Qualitätsüberwachungssystems zum Betrieb der FRX-Pilot- und -Produktionsanlage • Beschaffung, Installation und Betrieb der hierfür benötigten Analysengeräte • Umsetzung und Optimierung der bereits vorhandenen Analysenmethoden • Durchführung und Kontrolle von regelmässigen Analysen innerhalb der FRX-Produktfamilie im Labor sowie direkt in der Produktionsumgebung • Bereitstellung und Überwachung der hierfür notwendigen Ressourcen und Geräte • Entwicklung von Methoden und Prozessen für die Zertifizierung der FRX-Produktfamilien gem. ISO • Verantwortlichkeit für die in diesem Bereich tätigen Mitarbeiter
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Lieferengpässen vorbeugen Nicht nur in Laptops, Handys und LED-Bildschirmen schlummern seltene Metalle, sondern auch in Solarzellen, Batterien und vielem mehr. Die wachsende Nachfrage erhöht das Risiko eines Versorgungsengpasses. An einem «Technology Briefing» erläuterten Empa-Forscher und Industrievertreter kürzlich unter anderem, wie sich eine Verknappung vermeiden lässt.
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s gibt keine Zukunft ohne seltene Metalle!» Mit dieser Ansage begrüsste Empa-Direktionsmitglied Peter Hofer die Gäste des Technology Briefing «Seltene Metalle» an der Empa-Akademie. So bringen seltene Metalle etwa – eingebaut in Batterien und Motoren – Elektrofahrzeuge ins Rollen oder sorgen in Autokatalysatoren für die Reinigung von Abgasen. Aus seltenen Erden, die wie die Rohstoffe Gallium, Indium, Kobalt und wie Platinmetalle zu den seltenen Metallen gerechnet werden, lassen sich beispielsweise – in Verbindungen mit Eisen und Bor – stärkste Magnete für Windturbinen anfertigen. Und für Kondensatoren auf Handy-Leiterplatinen wird in der Mikroelektronik gerne auf Tantal zurückgegriffen, da dieses Übergangsmetall elektrische Energie auch als winzig kleines Bauteil in hohen Kapazitäten speichern und freisetzen kann. Die Nachfrage ist gross: Mehr als 60 Prozent des abgebauten Tantals fliessen in diesen Anwendungsbereich.
Die dunkle Seite «Doch alles hat eine Kehrseite», erläuterte Patrick Wäger, Initiator dieses Technology Briefing und Experte für seltene Metalle in der Empa-Abteilung «Technologie und Gesellschaft». Rohstoffe, die nur in einigen wenigen Ländern abgebaut und raffiniert werden können, nicht einfach zu ersetzen sind und eine geringe Recyclingrate haben, sind grundsätzlich als kritisch zu beurteilen. China bestimmt praktisch vollständig das Angebot von seltenen Erden. Exporteinschränkungen der chinesischen Regierung haben hier zu einem Anstieg der Preise und zu Lieferengpässen geführt. Um diese Abhängigkeit zu reduzieren, werden derzeit grosse Anstrengungen unternommen, Versorgungskapazitäten ausserhalb Chinas aufzubauen, etwa in den USA, Australien oder Grönland – mit entsprechenden Konsequenzen für die Umwelt. Das zum Bau leistungsfähiger Mikrokondensatoren verwendete Tantal gilt in der
An der Empa entwickelte flexible CIGS-Polymersolarzellen haben einen neuen Effizienzrekordwert erreicht.
Mikroelektronikbranche als kaum substituierbar und lässt sich bisher aus den Geräten nicht zurückgewinnen. Besonders problematisch daran ist, dass es in zentralafrikanischen Ländern in illegalen Minen unter menschenunwürdigen Bedingungen abgebaut wird und seine Verkaufserlöse verwendet werden, um Bürgerkriege zu finanzieren. «Auch Schweizer Unternehmen müssen sich damit auseinandersetzen, wie sie Abhängigkeiten reduzieren und möglichen Lieferengpässen begegnen können», bemerkte Jean-Philippe Kohl, Leiter Wirtschaftspolitik von Swissmem. Eine kürzlich erfolgte Umfrage bei den Verbandsmitgliedern der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie habe gezeigt, dass sämtliche Unternehmen mindestens einen der kritischen Rohstoffe verwenden. Um sich vor Versorgungsengpässen zu schützen, schliessen viele Unternehmen langfristige Lieferverträge ab oder sie kooperieren mit Forschungsinstitutionen, um Ersatzrohstoffe oder alternative Technologien zu entwickeln oder bestehende Prozesse zu optimieren.
Alternativen aus der Forschung So erklärte beispielsweise Stephan Bücheler, wie in der Empa-Abteilung «Dünnfilme und
Photovoltaik» in den flexiblen Solarzellen, die auf Cadmiumtelluridbasis (CdTe) basieren, die Schichtdicke des kritischen Tellurs reduziert werden kann und bei Solarzellen aus Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid (CIGS) (siehe Foto) das kritische Indiumoxid sich durch Zinkoxid ersetzen lässt. Ebenfalls um weniger seltene Metalle einzusetzen, entwickelte die Abteilung «Verbrennungsmotoren» einen äusserst effizienten und kostengünstigen Schaumkatalysator. Durch die Formänderung des keramischen Substrats können – im Vergleich zu herkömmlichen Katalysatoren – die Edelmetalle Platin, Palladium und Rhodium eingespart werden.
Herausforderung «Recycling» Wie Heinz Böni, Leiter der Abteilung «Technologie und Gesellschaft», festhielt, gibt es durchaus noch einen «Vorrat» an seltenen Metallen: in unseren ausrangierten Elektrikund Elektronikprodukten. Die natürlichen Lagerstätten werden abgebaut, die von Menschen geschaffenen, «anthropogenen» Lager füllen sich dagegen kontinuierlich. Auch die Konzentrationen sprechen für einen «Abbau» in den «sekundären» Lagerstätten: In einer natürlichen Mine finden sich in einer Tonne Material durchschnittlich fünf Gramm Gold, in einem Handy hingegen schlummern 280 Gramm und in einer Leiterplatte gar 1,4 Kilogramm, beides pro Tonne. Doch die Rückgewinnung ist alles andere als einfach. «Sie ist mindestens so komplex wie das Design bei der Entwicklung der Geräte», brachte es der RecyclingExperte Christian Hagelüken von Umicore, eine der grössten Recyclingfirmen zur Gewinnung von Edelmetallen aus komplexen Materialien, auf den Punkt. Ein Grossteil der seltenen Metalle sei nur in Legierungen vorhanden oder würde dünnflächig verwendet. Um diese herauszulösen, brauche es sehr komplizierte Rückgewinnungsverfahren. Quelle: www.empa.ch
filtrat
KALENDER 29. Februar 2012 Das neue Zusatzstoffrecht der EU – Was bringt das FIAP an Änderungen? (677/12), Frankfurt
Leitung: LM-Chem. Stephan Walch Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. Postfach 90 04 40 D-60444 Frankfurt am Main Telefon +49 (0) 69 7917-364/-291 fb@gdch.de www.gdch.de/fortbildung
5.–9. März 2012 Praktische 2D-NMR-Spektroskopie für technische Mitarbeiter (352/12), Leipzig Leitung: Prof. Dr. Stefan Berger Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (Adresse siehe oben)
7./8. März 2012 26. IKV-Kolloquium – Integrative Kunststofftechnik, Aachen
Veranstalter: Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) an der RWTH Aachen Pontstrasse 49 D-52062 Aachen Telefon +49 (0) 241 80-93806 Fax +49 (0) 241 80-92262 zentrale@ikv.rwth-aachen.de www.ikv-aachen.de
13./14. März 2012 Controlling: Kursmodul zum Geprüften Wirtschaftschemiker (GDCh) (884/12), Frankfurt Leitung: Dr. Uwe Kehrel Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (Adresse siehe oben)
15./16. März 2012 Ergänzungsstudium Verfahrenstechnik an der HTW Chur in 5 Modulen . Daten: Modul 1 – Thermodynamik, Stoffdaten, Bilanzen, 15./16.März Modul 2 – Stofftrennung und Engineering, 29./30. März Modul 3 – Reaktionstechnik und Anlagensicherheit, 19./20. April Modul 4 – Prozessregler und Prozessregelung, 26./27. April Modul 5 – Rationelle Energienutzung, 10./11. Mai Leitung: Klaus Stalder, dipl. Ing. ETHZ, Dozent für Verfahrenstechnik an der HTW Chur, kl.stalder@deep.ch, Administration: M. L. Rickenbacher, Administration SGVC mlr.office@intergga.ch, www.sgvc.ch
20.–23. März 2012 Grundlagen der Anorganischen und Allgemeinen Chemie für Mitarbeiter aus Produktion und Technik (948/12), Bad Dürkheim
Leitung: Dr. Jürgen Hocker Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V (Adresse siehe links)
26.–28. März 2012 REACh in der Umsetzung, Seminar, Frankfurt am Main
17.–20. April 2012 Analytica 23. internationale Leitmesse für Analytik, Labortechnik und Biotechnologie Veranstalter: Messe München GmbH Messegelände D-81823 München Telefon +49 (0)89 949 11488 Fax +49 (0)89 949 11489 info@analytica.de www.analytica.de
Seminarleiter: Dr. Andrea MayerFigge, Dr. Volker J. Soballa Veranstalter: Vereon AG, Chem-Academy CH-8280 Kreuzlingen Telefon 071 677 87 00 Fax 071 677 87 01 www.chem-academy.com
18. April 2012 Validieren von Analysenverfahren I: Grundlagen, Dübendorf
27. März 2012 Akkreditierung von Prüflaboratorien – ISO 17025, Dübendorf Referent: Stefan Guggisberg
19. April 2012 Messunsicherheit in der Analytik, Dübendorf
Veranstalter: Division Analytische Chemie der SCG Eawag, Verena Schmid Überlandstrasse 133 CH-8600 Dübendorf Telefon+41 (0)58 765 52 00 Fax +41 (0)58 765 58 01 verena.schmid@eawag.ch www.scg.ch/dac
3. April 2012 Nanoflow-HPLC-MS: Praktische Grundlagen beim Arbeiten mit kleinen Flussraten, Dübendorf Referent: Dr. Martin Biniossek Veranstalter: Division Analytische Chemie der SCG Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe oben)
16.–20. April 2012 11th World Filtration Congress & Exhibition, Graz Hosted by GÖCH – Austrian Chemical Society (www.goech.at) Organizing Secretariat: Filtech Exhibitions Germany Phone +49 (0)2132 93 57 60 Fax +49 (0)2132 93 57 62 info@wfc11.at www.wfc11.at
17./18. April 2012 UHPLC mit sub-2µ stationären Phasen Basel Referent: Jean-Claude Hildenbrand Veranstalter: Division Analytische Chemie der SCG Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe oben)
Möchten Sie im KALENDER auf eine Veranstaltung hinweisen?
CHEMIE PLUS 1/2-2012
Referent: Prof. Dr. Jürgen Stohner Veranstalter: Division Analytische Chemie der SCG Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe oben)
Referentin: PD Dr. Veronika Meyer Veranstalter: Division Analytische Chemie der SCG Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe oben)
23./24. April 2012 Anorganische Leuchtstoffe – Physikochemische Grundlagen und Anwendungen (803/12), Frankfurt Leitung: Prof. Dr. Thomas Jüstel Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (Adresse siehe links oben)
23.–27. April 2012 Hannover Messe, Hannover Veranstalter:
Deutsche Messe , Messegelände D-30521 Hannover Telefon +49 511 89-0 Fax +49 511 89-32292 www.hannovermesse.de
7./8. Mai 2012 Jahrestagung Verband Chemiehandel VCH, Frankfurt Veranstalter: Geschäftsstelle VCH Grosse Neugasse 6 D-50667 Köln Telefon +49 (0)221/258 11 33 (34) Fax +49 (0)221/258 24 96 www.vch-online.de
9./10. Mai 2012 Labotec Suisse, Fachmesse, Basel Veranstalter: EasyFairs Switzerland GmbH Utengasse 44 CH-4058 Basel
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Telefon 061 228 10 00 Fax 061 228 10 09 www.easyfairs.ch
21.–23. Mai 2012 FECC Jahreskongress, Lissabon
Veranstalter: European Association of Chemical Distributors (Fecc) Rue du Luxembourg 16B B-1000 Brussels Telefon +32 (0)2/679 02 60 Fax +32 (0)2/672 73 55 www.fecc.org
23./24. Mai 2012 Recycling Technologies Schweiz Fachmesse, Basel Veranstalter: EasyFairs Switzerland GmbH (Adresse siehe oben)
23./24. Mai 2012 Schüttgut Schweiz Fachmesse, Basel
Veranstalter: EasyFairs Switzerland GmbH (Adresse siehe oben)
26./27. April 2012 Grundlagen und Anwendungen der Chromatographie-Massenspektrometrie – Ein Leitfaden von der Theorie zur Praxis (323/12, Frankfurt)
Leitung: Prof. Dr. Christian Huber Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (Adresse siehe links oben)
13./14. Juni 2012 Chemspec Europe, Barcelona
Event Partners: European Fine Chemicals Group (EFCG) Quartz Business Media Limited Quartz House 20 Clarendon Road Redhill Surrey, RH1 1QX Phone +44 (0) 1737 855 000 Fax +44 (0) 1737 855 034 www.chemspecevents.com
18.–22. Juni 2012 Achema 2012 30th World Exhibition Congress, Frankfurt Veranstalter: DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.v. Ausstellungskongresse Postfach 15 01 04 D-60061 Frankfurt am Main Telefon +49 (0)69 7564-0 achema@dechema.de www.achema.de
Einsendungen mit den nötigen Angaben an: ralf.mayer@azmedien.ch
Weitere Termine finden Sie unter: www.chemieplus.ch/agenda
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BEZUGSQUELLENREGISTER
ABBAUTEST, BIOLOGISCH
bezugsquellen
ANALYTIK, CHEMISCH
ASEPTISCHE VENTILE André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch
BMG Engineering AG, Effizienz- und Risikoengineering Ifangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 92 8952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 22 bmg@bmgeng.ch www.bmgeng.ch
BMG Engineering AG, Effizienz- und Risikoengineering Ifangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 92 8952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 22 bmg@bmgeng.ch www.bmgeng.ch
Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch
ATOM ABSORPTIONS SPEKTROMETRIE (AAS)
ANLAGENBAU
ABFÜLLTECHNIK
Feige Filling GmbH, Innovative Lösungen für die Abfüllung flüssiger und pastöser Produkte Tel. +49 4531 8909-0 www.feige.com
LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch JAG Jakob AG, Prozesstechnik Industriestrasse 20 Tel.+41 32 374 30 30 2555 Brügg www.jag.ch
Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch
AUFTRAGSANALYSEN
ABGASREINIGUNG
EISENMANN Anlagenbau GmbH & Co. KG Tübinger Str. 81, Tel. +49 7031 78-0 www.eisenmann.com D-71032 Böblingen info@eisenmann.com
BWB Engineering AG Anlagen- und Rohrleitungsbau I Gastechnik I MSRE/Planung Sternenfeldstrasse 8 4127 Birsfelden Tel. +41 61 326 37 37 www.bwb-eng.com
Tel. +49-6181-59-4282 Fax +49-6181-59-3554 www.aqura.de
ANLAGEN- UND APPARATEBAU AUFTRAGSSYNTHESEN
ABWASSERAUFBEREITUNG
ENVIRO FALK AG Twirrenstrasse 6 8733 Eschenbach SG office@envirofalk.ch
AQura GmbH Rodenbacher Chaussee 4 D-63457 Hanau info@aqura.de
Tel. +41 55 286 18 18 Fax +41 55 286 18 00 www.envirofalk.ch
Anlagenbau AG Industrie Neuhof 30 3422 Kirchberg info@anlagenbau.ch
Organica Feinchemie GmbH Wolfen Kundensynthesen Gefahrgeneigte Reaktionen, Hochdruckrekationen,Labor – Pilot – Tonnen, GMP FDA geprüft www.organica.de D-06766 Bitterfeld-Wolfen Tel. +49 3494 636 215 Tel. +41 34 447 70 00 Fax +41 34 447 70 07 www.anlagenbau.ch
BEHÄLTER UND ROHRE, GLASFASER
ANLAGENKENNZEICHNUNG
ABWASSER-REINIGUNGSANLAGEN
EISENMANN Anlagenbau GmbH & Co. KG Tübinger Str. 81, Tel. +49 7031 78-0 www.eisenmann.com D-71032 Böblingen info@eisenmann.com
CSF Wunderle GmbH Ebnatstrasse 127 CH-8200 Schaffhausen info@csfwunderle.com
Tel. +41 52 643 46 65 Fax +41 52 643 46 87 www.csfwunderle.com
ROTAVER Emmentalerstrasse 100 3432 Lützelflüh info@rotaver.ch
Tel. +41 34 460 62 62 Fax +41 34 460 62 63 www.rotaver.ch
BERATUNG REACH ANTRIEBSTECHNIK
AKTIVKOHLE
Schneider Umwelttechnik AG 8472 Winterthur Seuzach info@sut.ch
Tel. +41 52 235 24 24 www.sut.com
ELEKTRO MOTOREN WERK BRIENZ AG Mattenweg 1, info@emwb.ch Tel. +41 33 951 31 31 3855 Brienz, www.emwb.ch Fax +41 33 951 34 55
BMG Engineering AG, Effizienz- und Risikoengineering Ifangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 92 8952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 22 bmg@bmgeng.ch www.bmgeng.ch
APPARATEBAU/DR UCKBEHÄLTER
ALLGEMEINE LABORARTIKEL
BERATUNG, TECHNISCHE
HUBER. committed to science
Huber & Co. AG Kägenstrasse 14 4153 Reinach info@huberlab.ch
Tel. +41 61 717 99 77 Fax +41 61 711 93 42 www.huberlab.ch
ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch
Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch
Chemgineering Technology AG Güterstrasse 107 CH-4133 Pratteln 1 Tel. +41 61 467 54 54 www.chemgineering.com
bezugsquellen
BR UTSCHRÄNKE/CO 2 -BR UTSCHRÄNKE
JAG Jakob AG, Prozesstechnik Industriestrasse 20 Tel.+41 32 374 30 30 2555 Brügg www.jag.ch
Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12 8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99 Tél. F 044 454 12 22 info.labequipment.ch@thermofisher.com www.thermo.com
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DAMPFARMATUREN André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch
Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch
BERSTSCHEIBEN André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch
Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch
SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und Armaturen Gustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 00 8702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch
CHEMIE- UND BIOSENSOREN
DETONATIONS-SICHER UNGEN TECHEMA AG 4105 Biel-Benken info@techema.ch
Tel. +41 61 381 45 09 www.techema.ch
BTC Speciality Chemical Distribution SAS Klybeckstrasse 141 Tel. +41 44 781 94 14 / 94 17 4057 Basel Fax +41 44 781 94 12 e-solutions.fr@btc-europe.com www.btc-fr.com
C-Cit AG, Center for Chemical Information Technology Einsiedlerstrasse 29 Tel. +41 43 477 85 55 8820 Wädenswil Fax +41 43 477 85 57 info@c-cit.ch www.c-cit.ch
BERSTSICHER UNGEN
Schaer Hitech Hermannstrasse 7 Tel. +41 (0)52 212 01 15 info@schaer-hitech.ch
CH-8400 Winterthur Fax +41 (0)52 212 15 78 www.schaer-hitech.ch
DOSIERANLAGEN
Verfahrenstechnik
STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 berstscheiben@striko.de www.striko.de
TECHEMA AG 4105 Biel-Benken info@techema.ch
Tel. +41 61 381 45 09 www.techema.ch
K-Tron (Schweiz) GmbH Lenzhardweg 43/45 Tel. +41 62 885 71 71 5702 Niederlenz, Fax +41 62 885 71 80, www.ktron.com
CHROMATOGRAPHIE
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
Schenck Process GmbH Pallaswiesenstrasse 100 Tel. +49 61 51-15 31 11 19 D-64293 Darmstadt Fax +49 61 51-15 31 20 72 Light@schenckprocess.com www.schenckprocess.com
CHROMATOGRAPHIE-SÄULEN BIG-BAG-BEFÜLL- UND ENTLEERSTATIONEN
VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch
Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch
BIOTECHNOLOGIE
SEBIO GmbH Geissbrunnenweg 14 4452 Itingen info@sebio.ch
Tel. +41 61 971 83 44 Fax +41 61 971 83 45 www.sebio.ch
DOSIERPUMPEN
ProMinent, Dosiertechnik AG Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11 8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73 info@prominent.ch www.prominent.ch
CHROMATOGRAPHIE-SYSTEME
HUBER.
DOSIERGERÄTE
committed to science
Huber & Co. AG Kägenstrasse 14 4153 Reinach info@huberlab.ch
Tel. +41 61 717 99 77 Fax +41 61 711 93 42 www.huberlab.ch
BRANDSCHUTZ INCOM Explosionsschutz AG Rötzmattweg 105, www.incom-ag.ch Tel. +41 62 207 10 10 4600 Olten, email@incom-ag.ch Fax +41 62 207 10 11
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch
ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen
Tel. +41 31 838 40 00 www.rototec.ch
TECHEMA AG 4105 Biel-Benken info@techema.ch
Tel. +41 61 381 45 09 www.techema.ch
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DOSIERTECHNIK
bezugsquellen
EX-GESCHÜTZTE INDUSTRIESAUGER
Alltech Dosieranlagen GmbH Abwasserreinigungsanlagen für die Industrie Rudolf-Diesel-Str. 2 www.alltech-dosieranlagen.de D-76356 Weingarten info@alltech-dosieranlagen.de Tel. +49-7244-70260 Fax +49-7244-702650
DR UCKREDUZIERVENTILE
VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch
Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch
SF-Filter AG 8184 Bachenbülach www.sf-filter.com
Tel. +41 44 864 10 68 Fax +41 44 864 14 58
Sefil tec Separation- und Filtertechnik Engineering Langmattstrasse 10 Tel. +41 43 411 44 77 8182 Hochfelden Fax +41 43 411 44 78 info@sefiltec.com www.sefiltec.com
EXPLOSIONSSCHUTZ, EX-GERÄTE (ATEX)
André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch
Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch
BARTEC Engineering + Services AG Hinterbergstrasse 28 Tel. +41 41 747 27 27 6330 Cham Fax +41 41 747 27 28 info@bartec.ch www.bartec.ch
FILTERHILFSMITTEL Schneider Umwelttechnik AG 8472 Winterthur Seuzach info@sut.ch
Tel. +41 52 235 24 24 www.sut.com
DURCHFLUSSMESSER Krohne AG Mess- und Regeltechnik info@krohne.ch
Tel. +41 61 638 30 30 www.krohne.com
FILTERMEDIEN Parkem AG MotionControl Täfernstrasse 37 5405 Baden-Dättwil info@parkem.ch
DÜSEN
Düsen-Schlick GmbH, Allerfeinste Düsentechnologie Hutstrasse 4 Tel. +49 9565/9481-0 D-96253 Untersiemau/Coburg Fax +49 9565/2870 info@duesen-schlick.de www.duesen-schlick.de
SSCO Spraying Systems AG Eichenstrasse 6, 8808 Pfäffikon Tel. +41 55 410 10 60 Fax +41 55 410 39 30, info.ch@spray.com www.ssco.ch
Tel. 056 493 38 83 Fax 056 493 42 10 www.parkem.ch/atex
FARBMESSUNG (FLÜSSIGKEITEN) Sigrist-Photometer AG 6373 Ennetbürgen info@photometer.com
Tel. +41 41 624 54 54 www.photometer.com
Tintometer AG Hauptstrasse 2 5212 Hausen/AG info@tintometer.ch
Tel. +41 56 442 28 29 Fax +41 56 442 41 21 www.tintometer.ch
SEFAR AG 9410 Heiden www.sefar.com
Tel. +41 71 898 57 00
FILTERPAPIERE
SEBIO GmbH Geissbrunnenweg 14 4452 Itingen info@sebio.ch
Tel. +41 61 971 83 44 Fax +41 61 971 83 45 www.sebio.ch
ELEKTROTECHNISCHE UND OPTISCHE SENSOREN FILTERTECHNIK
FESTPHASENEXTRAKTION Hamilton Bonaduz AG Via Crusch 8 7402 Bonaduz sensors@hamilton.ch
Tel. +41 81 660 60 60 Fax +41 81 660 60 70 www.hamiltoncompany.com
EXPLOSIONSSCHUTZ
INCOM Explosionsschutz AG Rötzmattweg 105 Tel. +41 62 207 10 10 email@incom-ag.com
R. STAHL Schweiz AG Explosionsschutz Brüelstrasse 26 4312 Magden info@stahl-schweiz.ch
4600 Olten Fax +41 62 207 10 11 www.incom-ag.com
Filter Spares Service by INFOLABEL AG Grossrietstrasse 7 info@filterspares.ch 8606 Nänikon www.filterspares.ch BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
FIBEROPTIK-SCHAUGLASLEUCHTEN Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse19 blt@maxmuellerag.com
Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com
FILTER Tel. +41 61 855 40 60 Fax +41 61 855 40 80 www.stahl-schweiz.ch
3M (Schweiz) AG, 3M Purification/Ligacon 8317 Tagelswangen Tel. +41 52 354 20 00 info@ligacon.ch www.3m-filtration.ch
FILTRATIONSSYSTEME
DrM, Dr. Müller AG Fundabac®-Filter 8708 Männedorf
Tel. +41 44 921 21 21 www.drm.ch
FLANSCHE NACH DIN, EN UND ANSI
ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch
Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch
bezugsquellen
FLAMMENSPERREN André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch
Schaer Hitech Hermannstrasse 7 Tel. +41 (0)52 212 01 15 info@schaer-hitech.ch
GASMESS- UND WARNGERÄTE Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch
CONTREC AG Riedstrasse 6 8953 Dietikon info@contrec.ch
Tel. +41 44 746 32 20 Fax +41 44 746 32 29 www.contrec.ch BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
CH-8400 Winterthur Fax +41 (0)52 212 15 78 www.schaer-hitech.ch
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
Schaer Hitech Hermannstrasse 7 Tel. +41 (0)52 212 01 15 info@schaer-hitech.ch
CH-8400 Winterthur Fax +41 (0)52 212 15 78 www.schaer-hitech.ch
SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch
Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch
aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com
Tel. +41 61 638 30 30 www.krohne.com
KNAUER Hegauer Weg 38 D-14163 Berlin CH: flowspek AG, 4057 Basel
Tel. +49 30 809 7270 www.knauer.net Tel. +41 61 695 9696
LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch
Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch
Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch
INFRAROT-SPEKTROMETER
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch
GABELSTAPLER EX-GESCHÜTZT
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch
Stapler. Lösungen. Für Sie.
HKS Fördertechnik AG Gabelstapler Tel. +41 52 305 47 47
Explosionsgeschützt www.hks-hyster.ch
GFK-ROHRE UND BEHÄLTER
Bruker Optics GmbH 8117 Fällanden ZH optics@bruker.ch
Tel. 044 825 95 39 www.brukeroptics.com
INFRAROT-STRAHLER Abecon AG Friesenbergstrasse 108 8055 Zürich info@abecon.ch
Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.ch
INSTR UMENTELLE ANALYTIK SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com
GASE/GASVERSORGUNG HUBER Kunststoffwerk AG Gewerbestr. 3, Postfach 16 5426 Lengnau info@huber-lengnau.ch
Tel. 056 266 40 80 Fax 056 266 40 81 www.huber-lengnau.ch
Tel. +41 31 950 50 50 Fax +41 31 950 50 51 www.carbagas.ch
HOCHDR UCKTECHNIK GASGEMISCHE, SPEZIALGASE
Messer Schweiz AG Seonerstrasse 75 5600 Lenzburg info@messer.ch
HPLC-ANLAGEN- UND ZUBEHÖR
GC-MS/GASCHROMATOGRAPHIE
FÜLLSTAND
Carbagas AG Hofgut 3073 Gümligen info@carbagas.ch
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
GASVERBRENNUNGSANLAGEN (FACKELN)
GCMC/GASCHROMATOGRAPHIE BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
91
HPLC- & UHPLC-ANLAGEN
FT-IR
Krohne AG Mess- und Regeltechnik info@krohne.ch
CHEMIE PLUS 1/2-2012
Tel. +41 62 886 41 41 Fax +41 62 886 41 00 www.messer.ch
OLAER (SCHWEIZ) AG Bonnstrasse 3 Tel. +41 26 492 70 00 3186 Düdingen Fax +41 26 492 70 70 info@olaer.ch www.olaer.ch Engineering, Verkauf und Service von Produkten und Systemen für das Speichern, Kühlen und Filtrieren von Flüssigkeiten und Gasen
IONENAUSTAUSCHER Schneider Umwelttechnik AG 8472 Winterthur Seuzach info@sut.ch
Tel. +41 52 235 24 24 www.sut.com
KOMPRESSOREN 100% ÖLFREI Atlas Copco (Schweiz) AG Büetigenstr. 80 Tel. +41 32 374 14 02 2557 Studen Fax +41 32 374 12 97 kompressoren@ch.atlascopco.com www.atlascopco.ch Kaeser Kompressoren AG Grossäckerstrasse 15 8105 Regensdorf info.swiss@kaeser.com
Tel. +41 44 871 63 63 Fax +41 44 871 63 90 www.kaeser.com
92
CHEMIE PLUS 1/2-2012
KONDENSABLEITER André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch
LABORGLAS/PRÄZISIONS- UND STANDARDGLASROHRE
Tel. +41 61 312 09 49 Fax +41 61 312 09 34
Tel. +41 61 461 07 77 www.glastechnikrahm.ch
SCHOTT Schweiz AG St.-Josefen-Strasse 20 9001 St.Gallen info.schweiz@schott.com
Tel. +41 71 274 42 14 Fax +41 71 274 42 43 www.schott.com/schweiz
SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch
Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch
Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch
HUBER. committed to science
ProMinent, Dosiertechnik AG Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11 8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73 info@prominent.ch www.prominent.ch
MIKROTITERPLATTEN-INSTR UMENTE Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12 8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99 Tél. F 044 454 12 22 info.labequipment.ch@thermofisher.com www.thermo.com
NMR
LEBENSMITTELSCHMIERSTOFFE
BRUNOX AG High-Tec Allrounder für die Lebensmittelindustrie, NSF H1 Tunnelstrasse 6 Tel. +41 55 285 80 80 8732 Neuhaus/SG Fax +41 55 285 80 81
KUNSTSTOFFARTIKEL
Huber & Co. AG Kägenstrasse 14 4153 Reinach info@huberlab.ch
Glastechnik Rahm 4132 Muttenz info@glastechnikrahm.ch
LC/MS
KUNSTSTOFFAPPARATEBAU
ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch
MESS- UND REGELTECHNIK
Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch
KORRSIONS-/EROSIONS-/DIFFUSIONSPR ÜFGERÄTE Rudolf Wechsler Gartenstrasse 5 4127 Birsfelden BL
bezugsquellen
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
OE-SPEKTROMETER Tel. +41 61 717 99 77 Fax +41 61 711 93 42 www.huberlab.ch
MANAGEMENTBERATUNG QS Engineering AG 4106 Therwil info@qs-engineering.ch
Tel. +41 61 722 04 00 www.qs-engineering.ch
SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com
ÖKOTOXIKOLOGIE
KYROTECHNIK MASSENSPEKTROMETER
Carbagas AG Hofgut 3073 Gümligen info@carbagas.ch
Tel. +41 31 950 50 50 Fax +41 31 950 50 51 www.carbagas.ch
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
BMG Engineering AG, Effizienz- und Risikoengineering Ifangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 92 8952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 22 bmg@bmgeng.ch www.bmgeng.ch
OSMOMETER
LABORBAU/-EINRICHTUNGEN Hügli-Labortec AG Laboreinrichtungen + Labormesstechnik Hauptstrasse 2 Tel. +41 71 311 27 41 9030 Abtwil/SG Fax +41 71 311 41 13 info@hugli-labortec.ch www.hugli-labortec.ch
MATERIALANALYSE SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com
KNAUER Hegauer Weg 38 D-14163 Berlin CH: flowspek AG, 4057 Basel
Tel. +49 30 809 7270 www.knauer.net Tel. +41 61 695 9696
PHOTOMETER LABORGERÄTE
MATERIALPR ÜFMASCHINEN
HUBER.
Sigrist-Photometer AG 6373 Ennetbürgen info@photometer.com
Tel. +41 41 624 54 54 www.photometer.com
Tintometer AG Hauptstrasse 2 5212 Hausen/AG info@tintometer.ch
Tel. +41 56 442 28 29 Fax +41 56 442 41 21 www.tintometer.ch
committed to science
Huber & Co. AG Kägenstrasse 14 4153 Reinach info@huberlab.ch
Tel. +41 61 717 99 77 Fax +41 61 711 93 42 www.huberlab.ch
TesT KG Bösch 63, Fax +41 41 785 60 15 Tel. +41 41 785 60 10 6331 Hünenberg, test@test-ag.ch www.test-ag.ch
bezugsquellen
PIPETTEN
PUMPEN
Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12 8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99 Tél. F 044 454 12 22 info.labequipment.ch@thermofisher.com www.thermo.com
ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen
93
ROHRLEITUNGSBAU Tel. +41 31 83840 00 www.rototec.ch
schubag AG Pumpen, Systeme, Service, Diagnostik Frauenfelderstrasse 47 b Tel. +41 52 762 22 21 8266 Steckborn www.schubag.ch
PLATINARTIKEL Johnson Matthey & Brandenberger AG Glattalstrasse 18 Tel. +41 44 307 19 50 8052 Zürich Fax +41 44 307 19 20 info@matthey.com www.johnson-matthey.ch
CHEMIE PLUS 1/2-2012
BWB Engineering AG Anlagen- und Rohrleitungsbau I Gastechnik I MSRE/Planung Sternenfeldstrasse 8 4127 Birsfelden Tel. +41 61 326 37 37 www.bwb-eng.com
ROHSTOFFE
TECHEMA AG 4105 Biel-Benken info@techema.ch
Tel. +41 61 381 45 09 www.techema.ch
POLARIMETER
Bayer (Schweiz) AG, MaterialScience Grubenstrasse 6 Tel. +41 44 465 81 11 8045 Zürich Fax +41 44 462 07 54 bms@bayer.ch www.bayer.ch
PUTZTEXTILIEN SAUGFÖRDERGERÄTE/VAKUUMFÖRDERGERÄTE BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
PROBEN-AUFBEWAHR UNG
Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12 8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99 Tél. F 044 454 12 22 info.labequipment.ch@thermofisher.com www.thermo.com
Delta Zofingen AG Untere Brühlstrass 10 4800 Zofingen info@delta-zofingen.ch
Tel. +41 62 746 04 04 Fax +41 62 746 04 09 www.delta-zofingen.ch
aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com
PROZESSAUTOMATION
JAG Jakob AG, Prozesstechnik Industriestrasse 20 Tel.+41 32 374 30 30 2555 Brügg www.jag.ch
PR ÜFSYSTEME SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com
Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch
PYROLYSE SCHAUGLASARMATUREN
Schaer Hitech Hermannstrasse 7 Tel. +41 (0)52 212 01 15 info@schaer-hitech.ch
CH-8400 Winterthur Fax +41 (0)52 212 15 78 www.schaer-hitech.ch
Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse19 blt@maxmuellerag.com
Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com
SCHAUGLASLEUCHTEN QUALIFIZIER UNG/VALIDIER UNG
PROZESS-ANALYTIK
VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch
QS Engineering AG 4106 Therwil info@qs-engineering.ch
Tel. +41 61 722 04 00 www.qs-engineering.ch
Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse19 blt@maxmuellerag.com
Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com
SCHAUGLASARMATUREN UND -LEUCHTEN REINRAUMTECHNIK
Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12 8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99 Tél. F 044 454 12 22 info.labequipment.ch@thermofisher.com www.thermo.com
ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch
Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch
SCHEIBENWISCHER FÜR SCHAUGLÄSER REINSTWASSER
Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12 8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99 Tél. F 044 454 12 22 info.labequipment.ch@thermofisher.com www.thermo.com
Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse19 blt@maxmuellerag.com
Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com
SCHLAUCHQUETSCHPUMPEN ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen
Tel. +41 31 83840 00 www.rototec.ch
94
CHEMIE PLUS 1/2-2012
SIEBANLAGEN/SIEBMASCHINEN
VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch
Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch
bezugsquellen
SOFTWARE
TRENNSCHICHTMESSGERÄTE
Shiftconnector – interaktives Schichtbuch eschbachIT GmbH Tel. +49 (0)77 61 5 59 59-0 www.shiftconnector.com info@eschbachit.com
aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com
TOC SPEKTROPHOTOMETER
SCHÜTTGUT
JAG Jakob AG, Prozesstechnik Industriestrasse 20 Tel.+41 32 374 30 30 2555 Brügg www.jag.ch
SELBSTKLEBE-ETIKETTEN Kern-Etiketten AG Grubenstrasse 4 8902 Urdorf info@kernetiketten.ch
SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch
Tel. +41 43 455 60 30 Fax +41 43 455 60 33 www.kernetiketten.ch
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch
Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch
Tintometer AG Hauptstrasse 2 5212 Hausen/AG info@tintometer.ch
Tel. +41 56 442 28 29 Fax +41 56 442 41 21 www.tintometer.ch
SFC/SFE STATISCHE MISCHER
BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch
Verfahrenstechnik
Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch
STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 mischer@striko.de www.striko.de
Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch
TR ÜBUNGSMESSUNG aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com Sigrist-Photometer AG 6373 Ennetbürgen info@photometer.com
Tel. +41 41 624 54 54 www.photometer.com
Tintometer AG Hauptstrasse 2 5212 Hausen/AG info@tintometer.ch
Tel. +41 56 442 28 29 Fax +41 56 442 41 21 www.tintometer.ch
UMWELTANALYTIK SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com
UV-STRAHLER UND KLEBSTOFFE STELLVENTILE
SICHERHEITSVENTILE André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch
Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und Armaturen Gustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 00 8702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch
S SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und Armaturen Gustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 00 8702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch
SIEBMASCHINEN
Abecon AG Friesenbergstrasse 108 8055 Zürich info@abecon.ch
Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.ch
VAKUUMPUMPEN MLT AG Labortechnik Im Obstgarten 10 8602 Wangen info@mlt.ch
Tel. +41 44 822 31 71 Fax +41 44 822 31 72 www.mlt.chverpackungen
STERILVERBINDUNGSTECHNIK ARTA Armaturen- und Tankgerätebau GmbH & Co. KG Postfach 1248 Tel. +49 6432 914740 D-65571 Diez/Lahn Fax +49 6432 914712 info@arta-gmbh.de www.arta-gmbh.de
VAKUUMREGLER MLT AG Labortechnik Im Obstgarten 10 8602 Wangen info@mlt.ch
Tel. +41 44 822 31 71 Fax +41 44 822 31 72 www.mlt.chverpackungen
TIEFKÜHLSCHRÄNKE UND -TR UHEN
GKM Siebtechnik GmbH Felix Wankel Str. 11 D-74915 Waibstadt www.gkm-net.de
Tel. +49-7263-40972-0 Fax +49-7263-40972-29 info@gkm-net.de
Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12 8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99 Tél. F 044 454 12 22 info.labequipment.ch@thermofisher.com www.thermo.com
VENTILATOREN Abecon AG Friesenbergstrasse 108 8055 Zürich info@abecon.ch
Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.ch
bezugsquellen
VERBRAUCHSMATERIAL
WASSERSTRAHLTECHNIK
Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12 8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99 Tél. F 044 454 12 22 info.labequipment.ch@thermofisher.com www.thermo.com
WATERJET AG Mittelstrasse 8, info@waterjet.ch Tel. +41 62 919 42 82 4912 Aarwangen Fax +41 62 919 42 83
ZELL- UND GEWEBEKULTUR-ARTIKEL VOLL-LEERMELDER aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com
Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12 8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99 Tél. F 044 454 12 22 info.labequipment.ch@thermofisher.com www.thermo.com
HUBER. Huber & Co. AG Kägenstrasse 14 4153 Reinach info@huberlab.ch
Will & Hahnenstein GmbH Talbahnstrasse D-57562 Herdorf info@will-hahnenstein.de
Tel. +49 (0)2744 9317 00 Fax +49 (0)2744 9317 17 www.will-hahnenstein.de
WASSERANALYTIK CONTREC AG Riedstrasse 6 8953 Dietikon info@contrec.ch
Tel. +41 44 746 32 20 Fax +41 44 746 32 29 www.contrec.ch
Tel. +41 61 717 99 77 Fax +41 61 711 93 42 www.huberlab.ch
ZENTRIFUGEN Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12 8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99 Tél. F 044 454 12 22 info.labequipment.ch@thermofisher.com www.thermo.com
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Schweizer Fachzeitschrift der Chemieberufe Offizielles Organ des Schweizerischen Chemieund Pharmaberufe Verbandes SCV Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB ISSN 1019-1550 21. Jahrgang, 41. Jahrgang Labor Flash www.chemieplus.ch Druckauflage 14 000 Expl. Verkaufte Auflage 1 772 Expl. Zielversand 10 092 Expl. Ausgezeichnet mit dem Zertifikat «Schweizer Qualitätszeitschrift QFZ» des Verbandes Schweizer Presse Kontakt Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch
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CHEMIE PLUS 1/2-2012
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CHEMIE PLUS 1/2-2012
schlusspunkt
Redaktionell erwähnte Firmen
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«Mit diesem neuen Mittel steigern wir nicht nur nachhaltig unsere Ertragskraft, sondern verjüngen auch unser F&E-Team.» Zeichnung: Quelle
Inserate/Produkteinfos/Firmenberichte
A Abecon AG 62 Almatechnik AG 30 Analytik Jena AG 50, 59 Angenstein AG 18 Anton Paar Switzerland AG 33, 59, 63 Atlas Copco (Schweiz) AG 63 Avestin Europe GmbH 63
B Bernexpo AG 5 Bibus AG 1 Brechbühler AG 9 Bruker Optics GmbH 25 Büchi Labortechnik AG 1. US, 55 C Carl Roth GmbH & Co. KG Cofely AG CSF Wunderle GmbH
2 37 47
D Denios AG
62
F Faust Laborbedarf AG
21, 41
H H.Möller GmbH Harting AG Huber & Co. AG
12 61, 63 6, 61
I ifm electronic ag IG InstrumentenGesellschaft AG Intermess Dörgeloh AG
61 22 56
J Johannsen AG 60 Julabo Labortechnik GmbH 23, 57
K Kaeser Kompressoren AG Keller AG Krohne AG KSB Zürich AG Kubo Tech AG M Manometer AG MCH Messe Schweiz (Basel) AG Messer Schweiz AG
29 60 15 53 31
58 38 7
P Paliwoda AG 42, 60 Peter Huber 11, 59, 60 Phoenix Mecano Komponenten AG 2. US Plastrec GmbH 14 ProMinent Dosiertechnik AG 5 R Rotronic AG
59, 61
S Sebio GmbH
13
T Techema AG Trikora AG
19 47
U UFAG Laboratorien AG Uhde Inventa-Fischer AG
3 85
V Vektor AG 54 Verband Schweizer Medien 3. US VWR International AG 4. US, 62 Z ZHAW 58 Zimmerli Messtechnik AG 10, 13
A ABB Actavis Amgen Astra-Zeneca B Bartec BASF Bioton Bodo Möller Bosch Packaging C Cilag Cofely Schweiz Coolenergy Coolworld Rentals CSF Wunderle E Emerson Climate Technologies Endress & Hauser Enerprice-Partners Ernst & Young F Frost & Sullivan G GEA Refrigeration Technologies Gendata Girtec H Haver & Boecker Heidrick & Struggles Heraeus Huber & Co. Huntsman I Ifak System Illumina Indusol Insphero L Lanxess Lonza M Merck & Co. Micomet MSD N Novartis Novitas Elektronik Nvcomed P Peter Huber Kältemaschienebau Pfizer Phoenix Contact Proteomedix R Roche RTS-Schmierstoff-Technik S Samson Siemens Softing T Takara Bio Takeda V Valorec Services Vektor W Wago Weidmüller Z ZHAW
36 11 13 4 36 11 11 15 15 14 24 26 24 48 26 36 31 6
24 21 13 12 7 16 13 15 36 5, 12 36 22 12, 14 14 4 13 14 4 36 11 12, 24 4 36 20 4, 11, 12 15 36 36 36 13 32 13 36 36 19, 22
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