HK-GT_9_2018

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www.hk-gebaeudetechnik.ch Fachzeitschrift für Energie, Wärme, Strom, Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Gebäudeautomation, Facility Management, Gebäudehülle, Spenglerei, Sicherheit, Sanitärtechnik, Wohnen

8 | 2018 | September 9

HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von

Die Witterung im 2. Quartal 2018

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Rückblick WKK-Forum 2018

20 Jahre Minergie

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Wassermanagement / Hygienespülung 78

Solarfassaden und Speicherbatterien 44

Der aktuelle Stellenmarkt

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Editorial |

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Von Preisen und goldenen Dächern ■ An Auszeichnungen mangelt es hierzulande nicht. Man würdigt herausragende Leistungen, die eine Person, eine Gruppe oder ein Unternehmen in einem bestimmten Bereich erbracht hat. Die Ehrung findet meist im Rahmen einer Feier statt, bei der eine Urkunde oder andere Gegenstände wie Pokale, Gedenktafeln, Medaillen usw. als äusseres Zeichen für die Prämierung übergeben werden. In der Regel entscheidet ein Gremium aus Fachleuten oder Branchenkennern über die Auszeichnung. Es erstaunt nicht: Das Show-Business ehrt sich gerne selbst. Wer dort seine Brötchen verdient, hat auch einen Drang zum Rampenlicht. Man kennt den Oscar, den «Golden Globe Award», die «Emmy Awards» oder die «Grammy Awards». Im deutschsprachigen Raum gibt es die alljährlichen BambiAuszeichnungen oder die «Goldene Kamera». Klar, dass die Schweiz da nicht hinten anstehen kann. Da gibt es den «Swiss Music Award», den «Schweizer Filmpreis» und der vom Schweizer Fernsehen organisierte «Swiss Award»: Prominente aus Politik, Sport und Kultur, aber auch einfache Bürgerinnen und Bürger haben eine Chance auf eine Auszeichnung. Doch es wimmelt nur so von «Awards»: Da gibt es den «Swiss Arbeitgeber Award», allein schon das Englisch–Deutsch-Wortwurst-Gebilde ist ja schon recht belustigend. Aber kennen Sie den ganz jungen «Swiss Diversity Award»? Der Verein Pink Cross setzt sich dafür ein, dass Menschen ungeachtet ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung einen Platz an der Sonne bekommen. Oder da gibt es den «World Didac Award», mit dem sich Lehrmittelanbieter, meistens aus der Schweiz, krönen. Der «Swiss Technology Award» soll Innovationskultur unterstützen und fördern. Mit dem «Building-Award» werden innovative Ingenieursleistungen am Bau ausgezeichnet. Es ist nichts dagegen einzuwenden, dass sich eine Branche oder Berufsgruppe gegenseitig zu Höchstleistungen ermutigt und sich in regelmässigen Abständen wiedersieht. Solche Preisverleihungen sind ja auch immer ein soziales Ereignis. Vielmehr ärgern mich diese lachhaften Anglizismen wie «Award» oder «Act» (für Darbietung), um sich im kleinen Schweizerland aufzuplustern. So gesehen

manuel.fischer@azmedien.ch

rückt der seit 1999 alle drei Jahre stattfindende Wettbewerb zur «Goldenen Spenglerarbeit» oder «Toit d'Or» recht bodenständig die handwerkliche Leistung in den Vordergrund. Und es gibt nichts aufzuplustern, da unsere Nachbarländer einen vergleichbaren Wettbewerb gar nicht kennen. Bereits zum siebten Mal führte der Verein diplomierter Spenglermeister der Schweiz (VDSS) diesen Wettbewerb durch. Wir danken dem VDSS für das uns entgegengebrachte Vertrauen, ein weiteres Mal die Sonderpublikation «Goldene Spenglerarbeit 2018» realisieren zu dürfen. Neu präsentieren wir zudem auf den letzten Seiten im Heft ein Bezugsquellen-Verzeichnis, das Unternehmen unserer sehr vielfältigen Branche erlaubt, ihre mannigfaltigen Kompetenzen zu präsentieren.

Manuel Fischer, Redaktor

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Inhaltsverzeichnis |

Motive der Heizungswahl

Beim Heizungsersatz werden häufig fossile Systeme wieder durch fossile ersetzt, der Umstieg auf erneuerbare Energieträger ist eher die Ausnahme. Eine neue Studie zeigt: Die Mehrheit der Eigentümer hat die zweite Lösung gar nicht in Erwägung gezogen.

Diverse Rubriken 1 Editorial 4 Info

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Grundleitungen Gebäude

Die Entwässerung von Liegenschaften und somit auch die Grundleitungen spielen eine wichtige Rolle in jedem Bauvorhaben. Die neu publizierten Merkblätter beleuchten die Entwässerung von der Planung über die Installation bis hin zur Dichtheitsprüfung und Wartung.

Info 4 Zum Kopieren: Bürogebäude «AE15» 10 Weshalb nicht erneuerbar heizen?

92 Agenda

14 Mit weniger Treibstoff über den See

93 Impressum

16 Trockenes Frühlingsquartal

93 Stellenmarkt

20 20 Jahre Minergie: seit 1998 der führende Schweizer Standard für Komfort, Effizienz und Werterhalt

US 3 Bezugsquellen, Inserentenverzeichnis

21 Vom Minergie-Haus zum PlusEnergie-Haus

Normen & Co.

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Grüner Beton aus der Region

Mit dem kompletten Neubau des Betonwerks der Tägerhard Kies AG musste auch eine komplette Gebäudetechnik verbaut werden, welche u. a. die Prozesswärme zu allen Jahreszeiten gewährleistet. Erstmalig in der Schweiz dienen dazu Pellets der Wärmeerzeugung.

42 Moderne Liebi-Holzheizung bei Trauffers 44 Lokal produzieren, lokal speichern und lokal verbrauchen 50 Effiziente Gasbrennwerttechnik im Doppelpack fürs Rathaus 52 Energiestrategie ohne WKK bleibt Strom-Importstrategie 57 Produkte

Lüftung / Klima / Kälte 60 Korrosionsrisiko unter der Dämmung 64 Raumklima noch optimaler geregelt 66 Produkte

32 Entwässerung von Liegenschaften – Grundleitungen, AVOR, Dichtheitsprüfungen

Gebäudeautomation Energie / Wärme / Strom 34 Grüner Beton aus der Region 38 Global vernetzt, im Schweizer Markt etabliert

68 Schritt für Schritt zum 2000-Watt-Areal 72 Produkte


Inhaltsverzeichnis |

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Verstecktes Korrosionsrisiko

Rost schläft nie und verursacht pro Jahr Milliardenschäden an Bauwerken. Besonders tückisch ist die Korrosion unter der Dämmung (= CUI, corrosion under insulation). Wie gut ein Dämmstoff Anlageteile vor Korrosion schützt, hängt entscheidend von der Materialwahl ab.

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Automatisiertes Wassermanagement

Auch in der Sanitärbranche hält die Digitalisierung Einzug. Technische Hilfsmittel erleichtern die Wasserqualitätskontrolle sowie eine detaillierte Datenaufzeichnung. Die wichtigste Funktion eines topmodernen Wassermanagements ist die Sicherung der Wasserqualität durch die Vermeidung von Wasserstagnation. Über eine Busleitung werden die Duschen überwacht und angesteuert. Bei feststellbarer Wasserstagnation (länger als 24 Stunden) wird automatisch eine Hygienespülung ausgelöst.

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Gebäudehülle / Spenglerei 73 Metall am Bau – Handwerk vom Feinsten 74 Wer nicht mit der Zeit geht, … der geht mit der Zeit

Sanitärtechnik / Wohnen 78 Technologisierung in der Sanitärbranche 82 Entstanden ist eine hochwertige Innengarnitur 84 Es braucht ein paar Kniffe 85 Produkte

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Rückblick WKK-Forum 2018

20 Jahre Minergie

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Wassermanagement / Hygienespülung 78

Solarfassaden und Speicherbatterien 44

Der aktuelle Stellenmarkt

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Zum Titelbild:

Bei Therm-Control immer mit dabei: Vorteile Perfekte Raumtemperatur, einfach installiert. Therm-Control von Nussbaum ist ein neues System für die automatische Regelung von Fussbodenheizungen. So können Sie als Installateur Ihren Kunden auch im Heizungsbereich viele Vorteile und die bewährte NussbaumQualität anbieten: nussbaum.ch/thermcontrol R. Nussbaum AG 4601 Olten Tel. 062 286 81 11 www.nussbaum.ch

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Bürogebäude «AE15» der 3-Plan Haustechnik AG: Bericht der Bauherrschaft, die hier auch Gebäudetechnik-Planer und Nutzer ist

Zum Kopieren: Bürogebäude «AE15» Das Bürogebäude Albert-Einstein-Strasse 15 (kurz «AE15») ist der neue Firmensitz der 3-Plan Haustechnik AG in Winterthur. Ein Ziel des Projekts war, ein kostengünstiges und energieeffizientes Gebäude durchgehend mit BIM zu planen und teils zu fertigen. Gleichzeitig wollte man den Mitarbeitenden ein Höchstmass an Komfort bieten, bei minimalem Einsatz von Energie und angemessener Technik. Quelle: 3-Plan Haustechnik AG, Bearbeitung Peter Warthmann

■ Das Besondere am Bürogebäude AE1 ist, dass es ohne Erdöl, Erdgasanschluss sowie auch ohne Möglichkeit auf Erdwärme-, Fernwärme- oder Grundwassernutzung auskommt. Das AE1 funktioniert technisch betrachtet an einem beliebigen Standort und eignet sich daher besonders gut als Standardlösung für Bürobauten. Für das AE1 wurde eine besonders zukunftsweisende und umweltschonende Energielösung entwickelt, welche neue und innovative Wege geht. Kernpunkt ist eine reversible hocheffiziente Luft Wasser-Wärmepumpe, welche das umweltschonende Kältemittel Propan verwendet. Die teillastoptimierte Wärmepumpe wurde in einem Pilot- und Demonstrationsprojekt mit der Unterstützung des

Bürogebäude AE15 der 3-Plan Haustechnik AG.

AE15, das Bürogebäude (rechts) an der Albert-Einstein-Strasse 15 in Winterthur.


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Eingesetzte bedarfsreduzierende Massnahmen Passive Massnahmen

➊ Ausgewogener Fensteranteil ➋ Hochwärmegedämmte Gebäudehülle ➌ Optimierte Speichermasse Decke und Boden

Leichtbaufassade in Holz, Darstellung hier ohne Verschalung. Aktive Massnahmen

➍ Intelligenter Sonnenschutz mit Tageslichtfunktion und

Funktion zur Maximierung der winterlichen Solargewinne

Innenansicht Büro mit Technik- und Bauelementen.

Bundesamts für Energie entwickelt. Dank einer intelligenten Steuerung der aktiven Gebäudehülle sowie dem architektonischen Grundkonzept resultiert ein tiefer Energiebedarf und es wird möglich, eine klare Trennung des Heizund Kühlbetriebs zu erreichen. Das konsequent umschaltbare Wärme- und Kälteverteil- und Abgabesystem ergänzt die Propan-Wärmepumpe bestmöglich. Dies bedeutet Autonomie und Reversibilität vom Erzeuger bis zum Abgabesystem. Die Dimensionierung der technischen Anlagen erfolgte durch dynamische Simulation. Das reversible (zur Wärmeund Kälteproduktion einsetzbare) Heiz- und Kälteversorgungssystem sichert ein angenehmes Raumklima, auch wenn draussen Tiefst- oder Höchsttemperaturen herrschen. Neben der Betriebsenergie wurde durch die Wahl der Materialien auch die graue Energie minimiert.

➎ Kippflügel für automatisierte Nachtauskühlung ➏ Fensterflügel für individuelle Fensterlüftung ➐ Automatisierte Kernauskühlung ➑ Optimierte LED-Leuchten und KNX-Steuerung ➒ PV-Anlage mit hoher zeitgleicher Eigenstromnutzung

Schöne Gebäudetechnik im AE15.

Reversible Luft-Wasser-WP mit natürlichem Kältemittel Die hocheffiziente, reversible Luft Wasser-Wärmepumpe ist ein wissenschaftlich begleitetes Produkt der Firma Scheco AG. Dieser zentrale Baustein fügt sich perfekt in das Gesamtsystem ein. Dank vier Kolbenverdichtern kann die Heiz- und Kühlleistung jederzeit optimal auf den Bedarf des Gebäudes ange-

Neuartige reversible Luft/Wasser-Wärmepumpe von Scheco.

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passt werden. Der Betrieb aller Pumpen sowie der Ausseneinheit werden konsequent auf den Teillastbetrieb angepasst. Zusätzlich werden alle Wärmetauscher in jedem Betriebsmodus energieoptimal durchströmt. So resultieren hohe Jahresarbeitszahlen sowohl für den Heiz- als auch den Kühlfall. Mit der Verwendung des natürlichen Kältemittels Propan wird einerseits eine hohe Umweltverträglichkeit und andererseits eine hohe Effizienz erreicht.

Heizen und Kühlen mit Heizkörpern Das letzte Puzzleteil des durchdachten Gesamtsystems sind die Heizkörper «Zehnder Nova Neo» im klassischen Design. Der Heizkörper erkennt selbstständig, ob er sich im Kühl- respektive Heizmodus befindet und schaltet bei Bedarf einen Ventilator zu. Minimale Vorlauftemperaturen im Heizfall respektive hohe Vorlauftemperaturen im Kühlfall stellen einen effizienten Wärmepumpenbetrieb sicher. Der Nutzer erhält die Möglichkeit, mit der

Wahl der Ventilator-Stufe ein für ihn optimales Komfortklima sicherzustellen. Die Heizkörper werden sternförmig von einem zentralen Heizverteiler je Halbgeschoss versorgt. Die Steuerung der Klimatisierung (Change-Over Heizen Kühlen) erfolgt mittels eines KN basierten Systems. Dieses steuert zusätzlich die Lüftung, die Storen, die Nachtauskühlung sowie die Beleuchtung. Jeder Raum meldet zusätzlich seinen Heiz- und Kühlbedarf an das übergeordnete Leitsystem, um einen unnötigen Betrieb der Anlage zu verhindern.

Optimiertes Lüftungskonzept Realisiert wurde auch ein sinnvoll optimiertes und trotzdem sehr einfaches Lüftungskonzept. Je Halbgeschoss stellt ein variabler Volumenstromregler den bedarfsorientierten Betrieb sicher. So wird eine immer gute Raumluftqualität erreicht bei minimalem Energiebedarf für die Lüftung.

Flexibel in der Nutzung

Ein durchgehendes Raster, sowohl architektonisch als auch gebäudetechnisch, stellt eine langfristig hohe Flexibilität in der Nutzung sicher. Klare Schnittstellen zwischen Grund- und Mieterausbau ermöglichen jederzeit die Abtrennung einer Teilfläche und sind wegweisend für musterhafte Bewirtschaftungen.

Planung mit BIM Da die Firma -Plan Haustechnik AG und ihre Fachleute in diesem Projekt zugleich Bauherrschaft, Nutzer, Gebäudetechnik-Planer und Bauphysik- und Brandschutz-Spezialisten sind, stellt das AE1 ein ideales BIM-Vorzeigeprojekt dar. Das AE1 wurde durchgängig und

Steckbrief: 3-Plan-Bürogebäude AE15 Der Neubau der 3-Plan AG bildet zusammen mit den umliegenden Gebäuden einen offenen, verkehrsfreien Platz, welcher eine klare Ankunftssituation mit Nähe zu den gemeinschaftlich genutzten Bereichen wie Cafeteria und Aula schafft. Die modulare Struktur der Gebäude bietet in Kombination mit dem Minergie-P-Standard und der ökologischen Bauweise eine langfristig flexible und nachhaltige Nutzung. Die Photovoltaikanlage erzeugt in der Jahresbilanz deutlich mehr Energie, als das Gebäude zum Heizen und Kühlen benötigt. Die Detailbilanzierung und Ausmessung erfolgt mit wissenschaftlicher Begleitung im Rahmen des Demonstrationsprojekts mit der Unterstützung des Bundesamts für Energie. Kenndaten Arbeitsplätze: 150 Personen Energiestandard: Minergie-P Energiebezugsfläche EBF AE: 3030 m2 Gebäudehüllzahl Ath /AE: 1.0

Heiz- und Kühlfall mit der Propan-Wärmepumpe.

Heizwärmebedarf Qh, eff.: 15 kWh/m2a Kältebedarf Qc: 2 kWh/m2a Stromverbrauch Heizen/Kühlen: 15 MWh/a Photovoltaikanlage: 22 kWp (118 m2) Solare Stromerzeugung: 20 MWh/a Baubeteiligte Architekt: Bob Gysin + Partner BGP Architekten ETH SIA BSA Ingenieur Energie- und Gebäudetechnik EHLKS/GA, Bauphysik, Bauökologie und Brandschutz: 3-Plan Haustechnik AG Bauunternehmer, Holzbau: Baltensperger AG

Bilanzgrafik: In der «Übergangszeit» halten sich solare Erträge, interne Gewinne, Verluste über Hülle/Lüftung und Nachtauskühlung die Waage.

Wissenschaftliche Begleitung: ZHAW School of Engineering (IEFE) sowie Hochschule für Technik Rapperswil (SPF)


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Das BIM-Team der 3-Plan AG BIM ist nicht einfach eine Software oder ein Programm. BIM ist ein Prozess, eine Methode, die unsere Art der Zusammenarbeit und des Denkens verändert. Dazu braucht es Vorreiter und Antreiber im Unternehmen.

Heizen oder Kühlen mit demselben «Heizkörper».

integral mit BIM geplant. Die einzelnen Workflows und Prozesse konnten im Verlauf des Projekts im Team gemeinsam optimiert und als Grundlage für die zukünftigen Herausforderungen festgehalten werden. Durch frühe und reale Visualisierungen von Problemzonen oder Diskussionspunkten konnten innerhalb des Planungsteams rasch und sachlich Lösungen gefunden werden. Das Problemverständnis innerhalb des Projektteams nahm zu. Als Bauherr und Nutzer konnte die Firma dank der Modelle und Visualisierungen effizient und frühzeitig Raumeinteilungen, Möblierung und Materialisierung bestimmen. Ein weiterer Vorteil der Planung mit BIM ist, dass diverse Berechnungen im Vergleich zu konventionellen Methoden stark vereinfacht und automatisch aktualisiert werden. Mit den intelligenten

Aufbauten der Bauteile wird gewährleistet, dass alle Planer mit den identischen Kennwerten arbeiten, was zu einer hohen Planungsqualität führt. Ein erfolgreiches Beispiel für den Einsatz der digitalen Planungsmethode BIM vom Büro auf die Baustelle (BIM to Field) ist die konsequente Zusammenführung der Abläufe vom Fassadenmodell bis zur Fassadenproduktion. Die intelligenten Datenmodelle konnten zudem direkt zur Fertigung der Holzbauelemente verwendet werden. Der umfassende Einsatz der Planungsmethode hat die -Plan Haustechnik AG selber so überzeugt, dass diese BIM flächendeckend in ihre Planungsprozesse eingeführt hat (siehe Kasten «BIMTeam»). ■

Die Einführung von BIM in einem Unternehmen ist ein länger andauernder Prozess, der eher einem Marathon als einem 100-Meter-Sprint gleicht. Dazu braucht es Planung, Vorbereitung und Ausdauer. Das BIM-Team unter der Leitung von Roger Wirth nimmt bei 3-Plan diesen Platz ein. Es geht dabei im Wesentlichen darum, bestehende BIM-Prozesse zu verbessern, neue Prozesse zu schaffen, Prozessinnovationen zu tätigen, aber auch neue Software und Tools zu testen, bevor diese im ganzen Unternehmen angewendet werden. Das Hauptbestreben liegt darin, die Mitarbeitenden, die bereits jetzt im Umgang mit BIM stark gefordert sind, soweit als möglich «aus der Schusslinie» von Entwicklungsarbeit und Tests zu nehmen. Natürlich arbeitet das BIM-Team selbst an BIM-Projekten und bietet intern den notwendigen Support für die anderen Teams. Dadurch erhalten die Kunden die bestmögliche BIM-Dienstleistung.

www.3-plan.ch

Automatische Kollisionsprüfung mit BIM-Tools.

Sitzungszimmer: Hier gut sichtbar sind verschiedene der bedarfsreduzierenden Massnahmen.

Nachtauskühlung: manuelle und automatisch-mechanische Lüftungsmöglichkeiten.


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Hintergründe zur Energieträgerwahl beim Heizungsersatz

Weshalb nicht erneuerbar heizen ? Beim Heizungsersatz werden in der Regel fossile Systeme wieder durch fossile ersetzt, der Umstieg auf erneuerbare Energieträger ist eher die Ausnahme. Eine neue Studie zeigt nun: Die Mehrheit der Eigentümerschaften, die beim Heizungsersatz wieder eine Öl- oder Gasheizung wählen, hat eine Lösung mit erneuerbarer Energie gar nicht in Erwägung gezogen. Meta Lehmann, econcept AG

■ Die Heizung in einem Wohngebäude muss ca. alle 20 Jahre ersetzt werden. Damit kommt aus energie- und klimapolitischer Sicht alle 20 Jahre die Gelegenheit, von einer fossilen Heizung auf ein System mit erneuerbaren Energieträgern zu wechseln. Allerdings wird diese Gelegenheit zurzeit viel zu selten genutzt. Das liegt nicht nur daran, dass die Anfangsinvestitionen für Heizsysteme mit erneuerbaren Energieträgern oft höher liegen als für eine Gas- oder lheizung. Wie eine Studie der Firma econcept AG im Auftrag von Energieforschung Stadt Zürich zeigt, ist die Problemlage vielschichtiger 1 .

Die Energieträgerwahl in Zahlen Der Anteil des Ersatzes von fossilen Heizungen wiederum durch fossile Heizungen ist zwar in den letzten Jahren gesunken. Gemäss einer Untersuchung von 201 werden bei Einfamilienhäusern bei einem reinen Heizungsersatz schweizweit jedoch immer noch in über der Hälfte der Fälle wieder fossile Systeme installiert, bei den Mehrfamilienhäusern gilt das sogar in über zwei Dritteln der Fälle 2 . In der Stadt Zürich ist der Anteil der Heizungen, die bei einem Ersatz wiederum mit fossilen Systemen – insbesondere mit Gasheizungen – ersetzt werden, noch höher 1, . In der Studie «Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger beim Heizungsersatz» 1 wurden rund 0 Zürcher Gebäudeeigentümerschaften befragt, die in den letzten Jahren die Heizung ersetzen liessen. 8 aller befragten Gebäudeeigentümerschaften haben wiederum ein fossiles System gewählt. Der häufigste Ersatz verlief von Erdgas wiederum zu Erdgas, am zweithäufigsten von Erdöl zu Erdgas. Am meisten Umstiege auf Erneuerbare gab es von lheizungen auf Wärmepumpen mit 8 (vgl. Grafik 1). Diese Zahlen entsprechen ungefähr den Anteilen in der Grundgesamtheit der angeschriebenen Objekte mit Heizungsersatz, in der 81

der Heizungen fossil ersetzt wurden. Nicht enthalten in der Grundgesamtheit waren die Liegenschaften im Gasrückzugsgebiet Zürich Nord und die Liegenschaften der öffentlichen Hand.

Das Ziel: CO2-Reduktion Die Stadt Zürich will Energie und Ressourcen nachhaltig nutzen und sich zur 2000-Watt-Gesellschaft entwickeln. Ein Kernelement der 2000-Watt-Gesellschaft ist die deutliche Reduktion der CO2Emissionen. Um das zu erreichen, müsste die Wärmeproduktion der Gebäude von fossilen auf erneuerbare Energieträger umgestellt werden. Um herauszufinden, wieso beim Heizungsersatz fossile Systeme immer noch die Regel sind und welche Ansatzpunkte zugunsten erneuerbarer Heizsysteme bestehen, wurde die Entscheidungssituation rund um den Heizungsersatz vertieft untersucht. econcept befragte neben den Gebäudeeigentümerschaften auch 2 Installateure innen und Gebäudebewirtschaftende. Bei den Eigentümerschaften, die den

Fragebogen ausfüllten, handelte es sich zu 8 um private Eigentümer -innen, d. h. um natürliche Personen, Stockwerkeigentümerschaften u. ä. Die restlichen 1 waren professionelle Eigentümerschaften, d. h. von Anlagestiftungen, Immobilienfonds, Genossenschaften u. ä.

Vorurteile als Hemmnis Folgende Faktoren waren gemäss der Befragung am wichtigsten für die Wiederwahl eines fossilen Systems: Die Investitionskosten. Die erwarteten Unterhalts- und Betriebskosten. Die ungünstigen Voraussetzungen der jeweiligen Gebäude für ein System mit erneuerbarer Energie (z. B. zu enge Platzverhältnisse oder zu hoher Heizwärmebedarf). Beim letzten Punkt fügen die Studienautoren -innen ein gewichtiges «Aber» an. Denn ein grosser Teil der Personen, die sagten, die Voraussetzungen seien für Erneuerbare ungünstig gewesen, hatte

Aussenaufgestellte Luft/Wasser-Wärmepumpe, Beispiel Stiebel Eltron WPL 25 AC: Heizen und Kühlen möglich, Vorlauftemperaturen bis 65 °C, tiefe Schallwerte, einfache Montage bzw. wenig bauliche Massnahmen (nur Stromanschluss, Vor- und Rücklauf durch Hauswand), kein Platzbedarf im Keller, energieeffiziente Inverter-Technologie. (Bild: Stiebel Eltron AG)


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vorher auch angegeben, dass ein erneuerbares System gar nicht in Erwägung gezogen wurde ( der Eigentümerschaften mit fossilem Heizungsersatz). 8 wussten zudem nicht, ob eine Erdsonden-Bohrung am Gebäudestandort erlaubt gewesen wäre. wussten nicht, ob Fernwärme am Standort vorhanden gewesen wäre. Insbesondere bei der Mehrheit, die ein erneuerbares System gar nicht geprüft hatte, könnte daher ein beachtliches Potenzial für einen vermehrten Umstieg auf erneuerbare Energieträger liegen. Möglicherweise führt die wiederkehrende Mahnung, man solle zuerst das Gebäude dämmen und erst dann ein Sys-

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tem mit erneuerbaren Energieträgern einsetzen, zu einem Kurzschluss: Personen, die die Aussenwände nicht dämmen wollen, gehen ungeprüft davon aus, für ihr Gebäude funktioniere deshalb nur eine fossile Heizung. Das stimmt aber in vielen Fällen nicht.

wie höhere anfängliche Investitionskosten. Erstaunlich ist, dass auch 0 der Personen mit einer fossilen Heizung angaben, dass ökologische berlegungen ihren Entscheid stark beeinflusst hätten.

Ökologisches Bewusstsein als treibende Kraft

Die Gebäudeeigentümerschaften wurden gefragt, welche (Fach-)Personen sie in die Entscheidungssituation involviert hatten und wofür. Bei den privaten Eigentümerschaften sind die Heizungsinstallateure -innen oder -lieferanten die hauptsächlich kontaktierten Fachpersonen im Vorfeld eines Heizungsersatzes (vgl. Grafik 2). Professionelle Eigentümerschaften zogen neben den Installateuren -innen häufig auch Heizungsplanende bei. Rund 0 der befragten Gebäudeeigentümerschaften erwarteten von den Installateuren -innen auch Beratung. berraschend hohe 8 der Gebäudeeigentümer -innen nutzten keine weiteren Informationsquellen ausser den kontaktierten Fachpersonen. Dies gilt insbesondere für Personen, die ein fossiles System wählten. Dass sich diese Personen damit stark auf die Installateure -innen verlassen, kontrastiert mit den Aussagen der befragten Installateure. Mehrere von ihnen gaben an, dass die Kunden -innen meist bereits gut informiert und mit klaren Vorstellungen zu ihnen kommen. Wird Beratung nicht explizit gefordert, scheinen die Installateure selten Beratungsbedarf in Bezug auf die Systemwahl zu orten. Gemäss Einschätzung der befragten Gebäudeeigentümerschaften beeinflussten die Haltung oder die Empfehlung der beigezogenen Fachpersonen ihre Systemwahl stark. Die Empfehlungen der Architekten -innen und der Heizungsplanenden hatten am meisten Gewicht. Deren Empfehlung beeinflusste in 0 resp. 0 der Fälle die Systemwahl stark. Aber auch die Empfehlungen der Heizungsinstallateure -innen und -lieferanten beeinflussten 9 resp. 2 der Befragten stark. Fast die Hälfte der Personen, die schliesslich ein System mit erneuerbarer Energie wählten, zog einen Architekten oder eine Architektin bei. Ein Grund für diesen hohen Anteil dürfte darin liegen, dass der Heizungsersatz mit erneuerbaren Energieträgern in der Fälle im Zusammenhang mit einem grösseren Sanierungspaket erfolgte. Beim fossilen Ersatz fand dieser nur in 1 der Fälle in Kombination mit weiteren Sanierungsmassnahmen statt. ➜

Bei den Eigentümerschaften, die ein erneuerbares System gewählt hatten, standen ökologische berlegungen mit grossem Abstand an erster Stelle der beeinflussenden Faktoren. Sie waren somit wichtiger als Kostenargumente

Grafik 1: Energieträgerwahl der befragten Eigentümerschaften beim Heizungsersatz 2012–2016 in der Stadt Zürich. Ohne Liegenschaften der öffentlichen Hand und ohne Liegenschaften im Gasrückzugsgebiet Zürich Nord. (Quelle: [1])

Grafik 2: Antworten auf die Frage: Welche Fachpersonen wurden im Vorfeld des Heizungsersatzes direkt einbezogen (für Beratung, Offerten oder Ähnliches)? Antworten differenziert nach der Wahl eines fossilen oder eines erneuerbaren Systems, Mehrfachantwort möglich. Fachpersonen, die von weniger als 20 Befragungsteilnehmenden genannt wurden, wurden aus methodischen Gründen nicht nach Heizungssystem aufgeteilt und fehlen in der Grafik. (Quelle: [1])

Fachpersonen sind zentrale Akteure

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Die Rolle der Gebäudebewirtschaftung

Wird eine Liegenschaft von einer externen Gebäudebewirtschaftungsfirma betreut, beeinflusst damit ein weiterer Akteur die Entscheidung. Die Bewirtschaftenden sind in der Regel nicht nur zuständig für das Melden eines Ersatzbedarfs. Sie beurteilen oft auch die Offerten und vorgeschlagenen Lösungen zuhanden der Eigentümerschaft. ber 90 der befragten Bewirtschaftenden gibt üblicherweise oder auf Wunsch der Eigentümerschaft eine Empfehlung zur Wahl des neuen Heizungssystems ab. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass rund 0 der befragten Bewirtschaftenden ihre Aufwände für Abklärungen zu Unterhalts- und Erneuerungsmassnahmen nicht separat vergütet erhalten. Sie werden im Rahmen eines Pauschalbudgets für den Gesamtbewirtschaftungsauftrag honoriert. Das gilt auch für Abklärungen im Zusammenhang mit dem Heizungsersatz. Damit besteht für sie wenig Anreiz, die gegenüber einem fossilen Ersatz aufwendigeren Abklärungen für alternative Heizungssysteme proaktiv zu übernehmen.

Was kann man tun? Die Prüfung auch von alternativen Systemen beim Heizungsersatz müsste zum Normalfall werden. Dazu braucht es kontinuierliche ffentlichkeitsarbeit aber auch gezielte, situations- und standortspezifische Information von Eigentümerschaften und Gebäudebewirtschaftenden. Beispielsweise könnten Eigentümerschaften mit älteren fossilen Heizungen schriftlich darüber informiert werden, welche erneuerbaren Energieträger an ihrem konkreten Gebäudestandort zur Verfügung stehen oder infrage kommen. Die bernahme des Teils F der MuKEn 201 (neue Mustervorschriften der Kantone im Energie-

bereich) in die kantonalen Gesetze würde ebenfalls helfen. Er fordert einen Mindestanteil an erneuerbarer Energie beim Heizungsersatz und schliesst einen rein fossilen Ersatz ohne weitere Massnahmen aus.

Die Branche einbinden Damit die optimale Lösung für jedes Gebäude auch wirklich erkannt wird, müssten umsichtige Vorarbeiten zur Einführung des Teil F der MuKEn 201 geleistet werden. Deshalb empfiehlt econcept in der Studie einen frühzeitigen Austausch zwischen der öffentlichen Hand und den betroffenen Branchenverbänden. Im Hinblick auf die energie- und klimapolitischen Herausforderungen wäre es wichtig, dass das Know-how und die Vertriebskanäle der Anlagehersteller verstärkt einbezogen würden.

Argumente und Vereinfachungen Weiter müssten die Vorteile von erneuerbaren Energieträgern und entsprechenden Heizsystemen insbesondere im Vergleich mit Gasheizungen proaktiv und innovativ kommuniziert werden. Je nach Zielgruppe sind dabei andere Aspekte zu betonen. Die Themen reichen von der Nutzung von für die Bewirtschaftung unterhaltsarmer Fernwärme über die bessere Klimaverträglichkeit der Wärmepumpen, über die Lebenszykluskosten der Anlagen bis zur Versorgungssicherheit. Wichtig bleibt dabei immer auch die ökologische Motivation, welche den Nachteil höherer Anfangsinvestitionen zu überwinden hilft. Zudem sollte der tatsächliche und der wahrgenommene Aufwand für die Bewilligung von alternativen Systemen überprüft und Vereinfachungen angestrebt werden. In der Studie 1 werden rund 20 Hand-

Eine nachträgliche Realisierung von Erdwärmesonden ermöglicht einen Wechsel bei der Energieversorgung. (Bild: Jürg Wellstein)

lungsansätze vorgeschlagen, mit denen insbesondere die öffentliche Hand den Umstieg auf erneuerbare Energieträger beim Heizungsersatz unterstützen könnte. Vgl. auch HK-GT 7/18, Verbände S. 36/37: Rückblick GKS-GV 2018, Meta Lehmann hielt dort ein Referat zu dieser Studie [1].

Literaturhinweise 1 Lehmann M., Meyer M., Kaiser N., Ott W. 201 : Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger beim Heizungsersatz. Energieforschung Stadt Zürich, Bericht Nr. , Forschungsprojekt FP-2.8. Download auf: www.energieforschungzuerich.ch fileadmin berichte FP-2.8 Forschungsbericht.pdf 2 Guerra F. (201 ): Heizsysteme: Entwicklung der Marktanteile 2001–201 – Aktualisierung 201 . Wüest Partner AG im Auftrag des Bundesamts für Energie, Zürich, . Juni 201 www.stadt-zuerich.ch prd de index statistik publikationen-angebote publikationen webartikel 201 -08-21 Erneuerbare-Energienauf-dem-Vormarsch.html

Fernwärme: Wärmeübergabestation für ein Mehrfamilienhaus. (Bild: St. Galler Stadtwerke)


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Halbjahres-Pressekonferenz Siemens Schweiz – Neue Technologien, Geschäftszahlen 2. Quartal 2018

Mit weniger Treibstoff über den See Siemens Schweiz AG engagiert sich für eine sauberere Zukunft in der Schifffahrt. Auf dem Vierwaldstättersee sind bereits Schiffe unterwegs, die dank eines kombinierten Antriebs mit Diesel- und Elektromotoren einen Fünftel weniger fossilen Treibstoff verbrauchen. Quelle: Siemens Schweiz, Bearbeitung M. Fischer

■ Siemens Schweiz AG, die regionale Ländergesellschaft des weltweit tätigen Siemens-Konzerns, lud dieses Jahr die Vertreter der Fachpresse auf den Vierwaldstättersee. Man war zu Gast auf der MS Diamant, dem neuen Kurs- und Bankettschiff der Schifffahrtsgesellschaft Vierwaldstättersee (SGV). Das Motorschiff ist mit einem parallel hybriden dieselelektrischen Antrieb ausgestattet. Das Konzept: Im Normalbetrieb treiben zwei Dieselmotoren die MS Diamant an. Die daran gekoppelten Elektromotoren arbeiten dann als Generatoren und versorgen das Schiff mit elektrischer Energie oder laden die Batterien auf. Bei schwierigen Wetterbedingungen oder grosser Beschleunigung unterstützen die Elektromotoren die vergleichsweise kleindimensionierten Dieselmotoren. «Im Vergleich zu einem reinen Dieselantrieb braucht das Schiff damit weniger Treibstoff und stösst weniger CO2 aus», erklärte Martin Einsiedler, Leiter Schiffsentwurf und Engineering bei der Shiptec AG, einer Tochtergesellschaft der SGV.

analysierten die Anforderungen zum künftigen Stromverbrauch an Bord, aber auch zur Schiffsdynamik auf dem See. Die Spezialisten bemühten sich, insbesondere den Bedarf nach sogenanntem «Peakshaving» vorauszuberechnen. Peakshaving bedeutet, Spitzenlasten elektrisch zu brechen. Braucht das MS Diamant mehr Energie als die Dieselmotoren generieren können, liefern zwei Elektromotoren von Siemens mit je 180 kW Leistung diese aus den Batterien. So müssen die Dieselmotoren die Spitzen nicht abdecken können. Dank dieser Kombination reichen kleinere Dieselmotoren mit je 0 kW Leistung aus,

Vollintegriertes Energie- und Antriebssystem Shiptec hat das neue Antriebssystem gemeinsam mit Siemens umgesetzt. Die Spezialisten von Shiptec und Siemens

Martin Einsiedler, Leiter Schiffsentwurf und Engineering bei der Shiptec AG, erklärt die Technik im Kommandoraum: «Im Vergleich zu einem reinen Dieselantrieb braucht das Schiff damit weniger Treibstoff und stösst weniger CO2 aus.»

Heizungs-, Lüftungsund Klimaanlagen sind mit SiemensSteuerungstechnik ausgestattet und sorgen für ein angenehmes Raumklima.

die dafür bei einem guten Wirkungsgrad laufen. Die Batterien, die insgesamt über eine Kapazität von 8 kWh verfügen, werden über den Wellengenerator geladen. Bei einer kontinuierlichen Geschwindigkeit benötigt der Antrieb meist nicht die ganze Energie des Dieselmotors. Mit der Differenz wird das Bordnetz gespeist und die Batterien geladen. Senkt der Schiffsführer die Drehzahl des Motors, schaltet das System um und die Batterien speisen das Bordnetz. Theoretisch könnte das Schiff auch rein elektrisch fahren, aber hierzu reichen die Batterien wegen des hohen Bedarfs des Bordnetzes nur für eine Viertelstunde. Geheizt werden die Pas-


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sagierräume des Schiffes mit der Abwärme der Motoren, gekühlt wenn immer möglich mit Seewasser.

Lange Tradition Was viele kaum wissen: Siemens verfügt über eine lange Tradition in der Schiffsantriebstechnik. Bereits 188 nahm die Firma Siemens Halske auf der Spree in Berlin ein Elektro-Schiff in Betrieb. Die 80 Akkumulatoren der «Elektra» hatten ein Gewicht von zwei Tonnen und wurden innert acht Stunden geladen. Das Boot erreichte eine Geschwindigkeit von maximal 1 km pro Stunde. Das jüngste Schiff auf dem Vierwaldstättersee ist das Motorschiff MS Bürgenstock, das Mitte Mai getauft wurde. Es ist als Katamaran ausgelegt und ist bis zu 2 km h schnell. Wie bei der MS Diamant hat Siemens auch hier bei diesem Schiff das hybride Antriebssystem geliefert. Siegfried Gerlach, CEO der Siemens Schweiz AG, nahm die spezielle Fahrt zum Anlass, die aktuellen Zahlen der Ländergesellschaft (2. uartal 2018) zu präsentieren. Der Auftragseingang belief sich auf 91 Mio. Franken (Vorjahresquartal: 2 Mio. Fr.), der Umsatz auf Mio. Fr. ( 09 Mio. Fr.). Insgesamt beschäftigt Siemens Schweiz 221 Personen (inklusive Lernende).

Ein Blick in einen der Speisesäle im Hinterdeck.

Zur MS Diamant, dem neuen Kurs- und Bankettschiff auf dem Vierwaldstättersee, gehört auch ein nobles Treppenhaus.

Bedeutende Projekte Die Energiewende 20 0 fordert die Lieferung intelligenter Stromzähler. Siemens entwickelte für das Energieversorgungsunternehmen BKW ein cloud-

Ein permanent erregter Motor/Generator von Siemens (rechts) und ein Frequenzumrichter (links) der Siemens ELFA-Technologie.

basiertes Netznutzungssystem namens EnergyIP. Denn sehr viele Daten in kürzester Zeit müssen automatisch erfasst und ausgewertet werden. Diese Partnerschaft im technischen Bereich hilft, die Stabilität in intelligenten Netzen aufrecht zu erhalten. Siemens liefert auch wichtige Elemente für das sogenannte «Smart Building». Ein Indoor Positioning System (IPS) basiert auf winzigen Signalgebern in Gebäuden, die über WLAN Bluetooth den Standort von Personen oder Gegenständen eruieren können. Die dazu übermittelten Daten sollen die Grundlage für weitere Effizienzsteigerungen in der Gebäudetechnik liefern. Die miniaturisierten Signalgeber auf der Grundlage der Bluetooth-Technik kommen übrigens auch bei einer von Siemens entwickelten elektronischen Ticketlösung zum Einsatz. Im Gegensatz zu anderen Apps entfällt eine GPS-Ortung. ■ Im Vordergrund der Elektromotor, im Hintergrund der Dieselmotor, dazwischen ist das Hybridgetriebe eingebaut.

www.siemens.ch

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Die Witterung im 2. Quartal 2018 (April, Mai, Juni)

Trockenes Frühlingsquartal Andreas Walker

■ Sommer im April Der April bescherte überall viel Sonnenschein mit frühsommerlicher Wärme. In der Zentral- und Ostschweiz war es einer der niederschlagsärmsten Aprilmonate seit Messbeginn 1864. Der Monat April startete bereits mit viel Sonnenschein. In der ersten Aprilhälfte sorgten diverse Hochdrucklagen und Südföhnlagen gemeinsam für einen verbreitet sonnigen und milden Wetterablauf. Auf der Alpensüdseite hingegen waren diese Tage oft trüb und regnerisch. In der zweiten Aprilhälfte waren Hochdrucklagen mit viel Sonnenschein das dominierende Wetterelement. Vom 1 . bis 2 . April wurde es auf der Alpennordseite frühsommerlich warm. Selbst in Höhenlagen über 2 00 Meter blieb die Temperatur auch nachts über null Grad. Die sehr sonnige zweite Aprilhälfte sorgte an einzelnen Messstandorten für neue April-Tagesmaximumtemperaturen. An vielen Orten lagen die Höchsttemperaturen bei sommerlichen Werten knapp unter 0 Grad. Anfang April war die Vegetation in ihrer

Entwicklung noch leicht im Rückstand. Mit der extremen Wärme und dem üppigen Sonnenschein wurde die Vegetationsentwicklung beschleunigt, sodass viele Pflanzen fast gleichzeitig oder kurz nacheinander blühten. Der Rückstand der Vegetation am Anfang des Monats wandelte sich somit schnell in einen Vorsprung um. Das andauernde schöne und milde Wetter fühlte sich nicht nach April an, sondern eher wie ein schöner Sommermonat. Schliesslich klang der April auch sommerlich warm aus. Rasche Schneeschmelze in den Bergen: Anfang April lag in den Bergen verbreitet noch überdurchschnittlich viel Schnee. Mit der grossen Wärme in der zweiten Aprilhälfte trat eine markante Schneeschmelze ein. Dabei schmolz der Schnee nicht nur am Tag unter der Sonne, sondern auch in der Nacht, da die Temperaturen auch in den Alpen grösstenteils über null Grad warm waren. So wurden auch nachts sogar auf dem Weissfluhjoch in knapp 2 00 Meter Höhe Temperaturen von deutlich über null Grad registriert.

Anfang April lagen noch riesige Schneemengen in den Alpen. Im Bild: San Bernardino GR am 2. April. (Bilder: Andreas Walker)

Dies hatte zur Folge, dass Ende April in den Bergen von den einst riesigen Schneemassen nur noch eine durchschnittliche oder sogar unterdurchschnittliche Schneehöhe vorhanden war. Monatsbilanz April: Nach Angaben von MeteoSchweiz war der April über die gesamte Schweiz gemittelt, rund Grad zu warm. Als Kehrseite zu den häufigen Hochdrucklagen mit reichlich Sonnenschein fiel in weiten Gebieten der Schweiz im Monatsverlauf ausgesprochen wenig Regen. Besonders in der Ostschweiz blieb es im April sehr trocken und die Regensummen lagen regional unter 10 Prozent der Aprilnorm 1981-2010. In der ganzen Schweiz wurde eine deutlich überdurchschnittliche Sonnenscheindauer registriert.

Gewittermonat Mai Der Mai brachte warmes Wetter und viel Sonne. Immer wieder entluden sich heftige Gewitter mit Hagelschlag. Nach dem sehr trockenen April blieb auch der Mai bis gegen Monatsmitte regenarm. Erst danach brachten hier über mehrere Tage anhaltende Niederschläge die langersehnte Entspannung. Dabei stammten die Niederschläge vor allem von Schauern, denn der Mai war stark von Gewittern geprägt. Diese entluden sich vom . bis 9., vom 11. bis 1 . und dann anhaltend vom 1 . bis 1. Mai. Die rege Gewittertätigkeit war auf das typische sommerliche Wetter mit flacher Druckverteilung zurückzuführen. Diese war vor allem vom 20. bis 1. Mai wetterbestimmend. Bei solchen Wetterlagen herrschen extrem geringe Druckgegensätze und es gibt dement-

Standorte der in der Tabelle aufgeführten Klimastationen.


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sprechend fast keinen Wind. Dies führt mit einer starken Sonneneinstrahlung zur Bildung von uellwolken, die oft am Spätnachmittag oder Abend Gewitter mit sich bringen. Hochdrucklagen mit schönem Wetter gab es vom . bis 8., am 11. und 12. und vom 1 . bis 19. Mai. Trübes, tiefdruck-

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bestimmtes Wetter waren die Tage vom 1. bis ., am 9. und 10., vom 1 . bis 1 . sowie am 29. Mai. Monatsbilanz Mai: sonnig und mild. Nach Angaben von MeteoSchweiz war die Maitemperatur im landesweiten Mittel etwa 2 Grad zu warm im Vergleich zur Norm

1981-2010. Der Mai-Niederschlag liegt landesweit gemittelt bei 88 Prozent der Norm. Auf der Alpennordseite und im Wallis lagen die Regensummen in vielen Gebieten unter dem Durchschnitt. Lokal betrugen sie jedoch zum Teil deutlich über 100 Prozent der Norm. Diese Unterschiede sind auf die

Klimadaten im zweiten Quartal 2018 Lufttemperatur °C m ü.M.

Mittel

abs. Min.

Heizgradtage

Sonne

Heiztage 20 °C/12 °C Summe HT HGT h

Globalstrahlung

Norm %

Mittel W/m²

Windstärke Mittel km /h

Max. km/h

Niederschlag Summe mm

April Adelboden Basel/Binningen Bern/Zollikofen Buchs/Aarau Chur Engelberg Genève-Cointrin Lugano Luzern Neuchâtel Pully Samedan Sion St. Gallen Zürich/Fluntern (SMA)

1320 316 553 387 556 1036 420 273 454 485 456 1709 482 776 556

9.0 14.2 12.1 13.1 14.1 10.1 13.3 14.1 13.3 13.4 13.6 3.5 14.3 12.6 13.5

-4.6 1.3 -1.6 -1.5 0.9 -4.1 -1.0 5.4 -0.5 0.3 2.6 -12.4 0.6 0.4 0.2

23 7 14 11 7 20 10 10 12 11 10 30 9 13 11

283 73 155 114 70 236 110 101 119 117 106 495 88 139 112

189 233 246 222 193 205 214 195 244 237 225 165 248 218 242

143 156 155 146 131 154 126 114 173 144 125 120 126 143 158

236 216 227 221 226 227 220 190 223 215 216 230 238 216 215

8 8 7 5 14 9 8 6 7 9 6 9 9 10 8

68 83 73 69 80 84 78 97 78 80 62 54 69 72 67

28 15 21 22 15 40 19 159 39 23 28 55 29 26 13

1320 316 553 387 556 1036 420 273 454 485 456 1709 482 776 556

10.5 16.3 14.6 16.1 16.3 11.7 15.5 16.8 15.6 15.5 15.5 8.4 16.8 14.1 15.4

0.9 6.8 5.7 7.5 8.1 3.5 6.3 9.6 7.8 7.1 6.7 -2.1 7.0 5.8 6.4

20 5 8 6 4 14 6 1 6 7 6 31 2 10 8

227 45 76 53 36 162 53 8 55 63 55 358 17 99 75

141 180 192 177 168 149 187 167 168 189 195 136 212 199 201

94 103 105 102 99 102 98 90 104 102 97 86 97 113 115

223 209 224 216 222 203 230 211 203 211 219 222 253 219 217

7 5 7 5 9 7 8 5 5 9 6 9 9 7 7

63 59 55 62 58 51 60 79 65 60 54 53 86 57 57

106 127 132 76 66 116 98 251 135 96 105 48 37 106 107

1320 316 553 387 556 1036 420 273 454 485 456 1709 482 776 556

14 19.5 18.0 19.1 19.4 15.0 19.7 21.7 19.2 19.3 19.6 11.5 21.1 16.6 18.5

3.5 7.2 6.3 7.1 8.0 4.2 11.1 14.0 9.7 11.5 10.9 -3.5 10.6 7.8 9.1

5 0 0 0 0 5 0 0 0 0 0 16 0 1 0

46 0 0 0 0 43 0 0 0 0 0 156 0 9 0

198 268 279 245 236 205 296 282 235 286 282 215 292 262 252

122 137 136 127 133 136 127 127 138 137 123 122 119 143 133

277 276 291 275 285 263 305 294 261 287 289 281 309 267 262

7 6 8 5 12 8 10 6 7 11 8 10 11 7 7

38 53 53 56 58 48 62 73 54 79 57 51 55 65 52

45 48 70 80 34 81 93 57 78 69 103 25 26 141 65

Mai Adelboden Basel/Binningen Bern/Zollikofen Buchs/Aarau Chur Engelberg Genève-Cointrin Lugano Luzern Neuchâtel Pully Samedan Sion St. Gallen Zürich/Fluntern (SMA) Juni Adelboden Basel/Binningen Bern/Zollikofen Buchs/Aarau Chur Engelberg Genève-Cointrin Lugano Luzern Neuchâtel Pully Samedan Sion St. Gallen Zürich/Fluntern (SMA)

Aufgrund der veränderten Messbedingungen (z. B. im Zusammenhang mit dem Übergang vom bisherigen automatischen Messnetz ANETZ zum neuen SwissMetNet SMN) kann es sein, dass an einzelnen Stationen Normwerte und aktuelle Messwerte nicht mehr vergleichbar sind. Sonnenscheindauer Mittel: Monatssumme in Prozent des langjährigen Mittels (1981–2010). (Quelle: MeteoSchweiz)

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mit mildfeuchter Gewitterluft aus Südwesten am 12. Juni und dem Durchgang einer Niederschlagszone aus Nordwesten am 1 . Juni breitete sich vom 1 . bis 20. Juni das Azorenhoch vom Atlantik nach Europa aus. Das sonnige Hochdruckwetter wurde nur am 1 . Juni von einem schwachen Störungsausläufer aus Nordwesten unterbrochen. Dieser sorgte am Morgen des 18. Juni dafür, dass einige Schauerzellen über den Bodensee drifteten. Sie führten schliesslich zur Entstehung von gleichzeitig bis zu drei Wasserhosenansätzen um fünf Uhr morgens über dem Bodensee zwischen Rorschach und Altenrhein. Zum Leidwesen von Allergikern mit Heuschnupfen waren in der zweiten Aprilhälfte sehr viele Pollen in der Luft, was z. B. auf Autos sehr gut sichtbar wurde (29.4. in Rorschach).

gewittrigen Niederschläge zurückzuführen. So wurden z. B. in der Region Baden AG am Abend des 0. Mai bei einem heftigen Hagelschlag innerhalb von einer halben Stunde Liter Regen pro uadratmeter und insgesamt über 0 Liter pro uadratmeter gemessen. Das sind zwei Drittel der Menge, die sonst im gesamten Mai fällt Auf der Alpensüdseite blieben die Werte unter 0 Prozent der Norm. Nur im Südtessin erreichten die Summen über 100 Prozent. Die Sonnenscheindauer lag in der West- und Südschweiz in vielen Gebieten leicht unter dem langjährigen Mittel, während sie im Nordosten der Schweiz leicht überdurchschnittlich war.

Sonniger und heisser Juni

Der uni war sonnig und warm mit sch nstem Badewetter. rotz anhaltender Gewittertätig eit in der ersten Monatshälfte blieben die iederschläge landesweit unter dem Durchschnitt. Der Juni begann gewitterhaft, denn das sommerliche Gewitterwetter mit flacher Druckverteilung und feuchtwarmer Luft über Europa, das bereits in der zweiten Maihälfte die Witterung bestimmte, setzte sich bis weit in den Juni hinein fort. So entstanden vom 1. bis 11. Juni häufig Gewitterwolken, die die Sonnenscheindauer immer wieder reduzierten. Dauerhoch bringt viel Sonnenschein: Nach einem kurzen Tiefdruckeinfluss Eine dieser Gewitterwolken führte am Abend des 30. Mai in Baden AG zu einem heftigen Hagelschlag, der die Stadt in eine winterliche Landschaft verwandelte.

Am 30. Mai zogen mächtige Gewitterwolken über den nördlichen Teil der Schweiz. Im Bild eine Gewitterwolke von Hallwil AG aus fotografiert.

Ab dem 21. Juni baute sich über England wieder ein kräftiges Hochdruckgebiet auf. Zwischen dem Hoch über England und einem Tief über Skandinavien floss am 21. und 22. Juni aus Norden kühle Polarluft zur Schweiz. Mit der anschliessenden Ausdehnung des England-Hochs nach Westeuropa entstand auf der Alpennordseite eine kräftige Bise. ühle Bise sorgt für angenehme emperaturen: Mit der Bise wurde es wieder merklich kühler. Erreichten die Tageshöchstwerte vom 1. bis 22. Juni beidseits der Alpen maximal 28 bis 1 Grad, wurden nördlich der Alpen vom 2 . bis 2 . Juni nur noch Tageshöchstwerte von 22 bis 2 Grad registriert. Da bei solchen Wetterlagen die schwüle Gewitterluft fehlt, entstand ein


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Am Morgen des 18. Juni drifteten einige Schauerzellen über den Bodensee. Sie führten zur Entstehung von gleichzeitig bis zu drei Wasserhosenansätzen um fünf Uhr morgens über dem Bodensee zwischen Rorschach und Altenrhein.

angenehmes Sommerwetter, das zwar sehr sonnig, jedoch nicht zu heiss war. Gegen Monatsende flaute die starke Bise langsam wieder ab. So klang der Monat mit schönstem Sommerwetter aus. Monatsbilanz uni: sonnig warm und troc en. Nach Angaben von MeteoSchweiz übertraf die Juni-Temperatur im landesweiten Mittel die Norm 1981-2010 um 1,8 bis 2,0 Grad. Das anhaltend schöne Sommerwetter bereitete der ganzen Schweiz ein deutliches Niederschlagsdefizit. Die Regensummen im landesweiten Mittel erreichten in den drei Monaten April bis Juni nur 1 Prozent der Norm. Damit registrierte unser Land eine der zehn niederschlagsärmsten April-Juni-Perioden seit Messbeginn 18 . Im Juni fielen in einigen Gebieten sogar nur 20 bis 0 Prozent der normalen Niederschlagsmengen. Auch in den übrigen Regionen blieben die Mengen verbreitet unter der Norm. Nur in der Westschweiz fielen lokal Regensummen im Bereich der Norm oder etwas darüber. In der ganzen Schweiz wurde im Juni eine deutlich überdurchschnittliche Sonnenscheindauer registriert. ■ uelle: MeteoSch eiz, Klimabulletins 2018


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Vorbildlicher Kanton Bern: Minergie-Rating und Minergie-Preis für Gemeinden

20 Jahre Minergie: seit 1998 der führende Schweizer Standard für Komfort, Effizienz und Werterhalt «Minergie ist innovative Schweiz mit cleveren Lösungen», lobte Bundesrat Johann Schneider-Ammann den Verein anlässlich der Jubiläumsfeier zum 20-jährigen Bestehen. Regierungsrat Heinz Tännler trat nach acht Jahren als Präsident ab und Marc Mächler, St. Gallen, wurde als sein Nachfolger gewählt. Reto Miloni

■ Mittlerweile erfreuen sich schweizweit über eine Million Menschen in über 46 000 MinergieObjekten auf über 52 Millionen Quadratmetern Energiebezugsfläche am sprichwörtlichen MinergieKomfort, an Energieeffizienz und Werterhalt. Dies bei Neubauten und bei Erneuerungen. Minergie feierte in der letzten Juniwoche im denkwürdigen Hotel Grimsel Hospiz das 20-Jahr-Jubiläum. In den vergangenen zwei Jahrzehnten waren diverse kantonale Bau-, Energie-, Umwelt- oder Finanzdirektoren Präsidenten des Minergie-Vereins, so während acht Jahren auch Peter C. Beyeler. Nach der Ära Beyeler ging im Aargau der Schwung beim Bauen nach Minergie verloren: Seit 2011 ist die nach Minergie gebaute Fläche im Aargau von 625 000 m2 pro Jahr auf rund die Hälfte abgesackt. Dies hat nicht nur mit der Schmälerung von Fördermitteln zu tun, mit dem zeitweiligen Absinken des Erdölpreises oder mit der wachsenden Komplexität beim Zertifizierungsprozess. Vielmehr ist dies auch dem mangelnden Willen öffentlich-rechtlicher Trägerschaften und Bauherren und ihrer Architek-

Eine schlanke Gebäudetechnik ist das Merkmal aller Minergie-Bauten.

ten zuzuschreiben, welche oft tausendundeine Ausreden erfinden, um nicht nach Minergie, MinergieP oder Minergie-Eco zu bauen. Ganz anders ist dies z. B. im Kanton Bern, wo bei Modernisierungen von kantonalen Bauten stets der Minergie-Standard und bei Neubauten durchgehend der Minergie-P-Eco angestrebt wird. Dies unabhängig davon, ob es sich um ein hochtechnisiertes oder einfaches Universitätsgebäude, eine

Schule, eine Polizeistation, ein Wohnheim, ein Spital oder Laborgebäude handelt. Dies hat der Kanton Bern nicht nur mit Förderbeiträgen und Schulungen erreicht, sondern vor allem auch mit dem Instrument des Minergie-Ratings und durch einen Minergie-Preis für Gemeinden. Damit vermittelt der Kanton über Gemeindegrenzen hinweg Wissen um das energieeffiziente Bauen und fördert den Erfahrungsaus-

tausch unter den Gemeinden. Publikumswirksame Wettbewerbe motivieren Gemeinden, Architekten, Fachplaner und Gewerbetreibende, ihren Handlungsspielraum beim ressourcenschonenden Bauen und beim Einsatz «schlanker» Haustechnik wirkungsvoll zu nutzen. Mittlerweile wird laut Alt-Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer im Kanton Bern kein einziges Altersheim unter Minergie-Standard mehr gebaut – die insgesamt über 60 Millionen Franken an ausbezahlten Fördermitteln werden durch Mehreinnahmen bei Steuern mehrfach wieder reingeholt – von den Minderkosten bei Heizungen gar nicht zu reden. Entsprechende Instrumente wären anderen Kantonen zur Nachahmung empfohlen. ■

www.minergie.ch

Das MFH an der Bohlstrasse 38 in Zug aus dem Kohle-Zeitalter (Baujahr 1946) wurde energetisch nach Minergie-P saniert. Energieeffiziente Systemtechnik, Photovoltaik und Solarwärmekollektoren machen es zum emissionsfrei betreibbaren Plusenergiegebäude. (Bilder: Miloni Solar AG)


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Setz Architektur AG hat ihr 100. Minergie-Gebäude realisiert

Vom Minergie-Haus zum PlusEnergie-Haus Anfang Juni wurde in der Mehrzweckhalle Meisterschwanden AG die Setz Architektur AG vom Verein Minergie zur einmaligen Leistung von 100 MinergieGebäuden mit einer speziellen Labelübergabe geehrt. Carolin Frei

■ Eingeladen zum grossen Fest waren ehemalige und aktuelle Bauherrschaften, Mitarbeitende und Handwerker, mit denen Setz Architektur AG die 100 Minergie-Gebäude umgesetzt hat. Unter ihnen die künftigen Eigentümer der Minergie-Gebäude 98, 99 und 100, denen zu ihrem besonderen Minergie-Setz-Haus gebührend gratuliert wurde. Umrahmt wurden die Ehrungen und Gratulationen von den Referaten des ehemaligen und des aktuellen Geschäftsführers des Vereins Minergie (Franz Beyeler, Andreas Meyer), dem CEO der Firma Renggli AG (Max Renggli) und Werner Setz, Verwaltungsratspräsident der Setz Architektur AG. Werner Setz liess die zwanzigjährige Minergie-Firmengeschichte Revue passieren. In den ersten fünf Jahren als Fantast bezeichnet, gab die Zeit der Setz Architektur AG recht. Haben doch acht der 100 Minergie-Gebäude die begehrten Schweizer Solarpreise gewonnen und damit Geschichte geschrieben. Was einst 1998 mit der Planung und dem Bau des ersten Mehrfamilienhauses im Passivhaus-Standard (ohne aktives Heizsystem) begann, hat sich stetig weiterentwickelt. 2003 durfte die Setz Architektur AG das erste in der Schweiz zertifizierte Minergie-P-Haus – Monolith genannt – einweihen. Dieser Bau sorgte für Schlagzeilen weit über die Landesgrenzen hinaus. Ein weiterer wichtiger Meilenstein wurde 2008 mit dem ersten PlusEnergie-Haus mit einem solaren Deckungsgrad von 158 % gesetzt. Sogar in Japan wurde über dieses Haus berichtet. Nicht genug: 2011 kam ein weiteres energetisches Highlight zum Tragen – das PlusEnergie-Haus mit Elektromobilität. Die Setz Architektur AG wurde für

dieses Objekt mit drei Mietwohnungen und einem den Mietern zur Verfügung gestellten Elektroauto mit dem Solarpreis 2012 ausgezeichnet.

Setz-Häuser sind von April bis Oktober energieunabhängig Heute ist die Setz Architektur AG so weit, dass ihre geplanten Häuser bereits von April bis Oktober energieunabhängig sind und der selbst produzierte und im Haus gespeicherte Strom günstiger ist als derjenige vom Elektrizitätswerk. Werner Setz: «Die Sonne schenkt uns genügend Energie – wir müssen diese nur noch ernten. Einem ganzjährig autarken Haus steht nicht mehr viel im Weg. Unser Motto: Minergie optimiert zum PlusEnergie-Haus, «eusne Chind z’lieb». Damit sie eine noch intakte Umwelt und eine möglichst grosse Artenvielfalt erleben dürfen.» Die Zeiten, in denen Werner Setz als Minergie-Papst belächelt wurde, sind längst vorbei. «Unsere Hartnäckigkeit, an den gesetzten, strategischen Zielen bis zur Erreichung festzuhalten, hat sich bezahlt gemacht», sagt Setz. Die Motivation der Firma Setz Architektur AG ist seit je die gleiche: Ihre Häuser sollen die Umwelt so wenig wie möglich belasten, mit ihnen soll der ökologische Fussabdruck minim gehalten werden. «Öl, Gas, Atomstrom brauchen wir nicht mehr, von der Sonne kommt genügend Energie und die Technik, diese zu nutzen, ist vorhanden», sagt Setz. So erstaunt denn nicht, dass der Verein Minergie die einmalige Leistung des Architekturbüros von 100 Minergie-Gebäuden mit einer Auszeichnung bedachte. Voll des Lobes waren auch die Gastredner Franz Beyeler, Andreas Meyer und Max Renggli. ■

Die Minergie-Gebäude Nr. AG-418-P, AG-419-P und AG-420-P in Tennwil AG sind die Minergie-Projekte Nr. 98, 99 und 100 der Setz Architektur AG. (Bilder: Setz Architektur / Carolin Frei)

Setz Architektur AG Tel. 062 889 22 60 www.setz-architektur.ch www.minergie.ch

Werner Setz und Franz Beyeler, ehemaliger Geschäftsführer des Vereins Minergie. Dieser erzählt von den Minergie-Anfängen vor 20 Jahren.

Werner Setz und sein Team wurden von Andreas Meyer, heutiger Geschäftsführer des Vereins Minergie, mit dem 100. Minergie-Zertifikat geehrt.

Geschäftsleitung der Setz Architektur AG: Matthias Füglistaler, Werner Setz, Adrian Fischer und David Zimmerli.

Team-Foto Setz Architektur. Aktuell zählt die Firma 15 Mitarbeitende.


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Meier Tobler im ersten Halbjahr 2018

Integration und anspruchsvolles Marktumfeld belasten den Geschäftsgang Meier Tobler weist für das erste Halbjahr 2018 einen konsolidierten Nettoumsatz von 254.1 Mio. Franken aus. Im Vergleich zum Pro-Forma-Wert des Vorjahrs von 264.9 Mio. entspricht dies einem unerwartet starken Rückgang um 4 %. ■ Die Nettoverschuldung (das heisst Finanzverbindlichkeiten minus liquide Mittel) betrug per 30. Juni 2018 183.5 Mio. Franken, gegenüber 149.5 Mio. per 31. Dezember 2017. Der Anstieg ist primär durch die saisonal höhere Kapitalbindung und die Dividendenausschüttung im April 2018 (für das Geschäftsjahr 2017) begründet. Für die Geschäftsjahre 2018 und 2019 wird die Dividendenausschüttung vollständig ausgesetzt. Marktumfeld und Integration belasten Das Marktumfeld war im bisherigen Jahresverlauf weiterhin äusserst herausfordernd. Vor allem in der Wärmeerzeugung war der Konkurrenzdruck auf Absatz und Preise nach wie vor sehr hoch. Zudem wirkten sich Anlaufschwierigkeiten in den seit dem 1. Januar 2018 integrierten Vertriebs- und Serviceorganisationen negativ aus. Die Etablierung der neuen Prozesse benötigt mehr Zeit als erwartet. Hinzu kamen personelle Abgänge. Zu lange Durchlaufzeiten bei Offerten und ein ungenügender Bereitschaftsgrad in der Kundenbetreuung waren die Folgen. Korrekturmassnahmen wurden eingeleitet, belasteten aber die Organisation in erheblichem Umfang. Diese Kapazitäten fehlten wiederum am Markt. Von diesen Anlaufschwierigkeiten abgesehen verläuft die Integration von Meier Tobler nach Plan. Die für die Integration der personellen Organisation, der IT und des Markt-

Geschäftsleitung der Meier Tobler ab 27. August 2018, *erweiterte Geschäftsleitung.

auftritts notwendigen Einmalkosten liegen im Budget und auch die geplanten Einkaufs- und sonstigen Synergien sind auf Kurs. Allerdings wurden diese positiven Kosteneffekte durch die Umsatzverluste sowie eine währungsbedingte Verteuerung der Einkaufspreise neutralisiert.

Verkauf/Marketing bei Meier Tobler ab September 2018.

Massnahmenpaket für mehr Kundennähe Meier Tobler hat ein Massnahmenpaket initiiert, das wieder für mehr Kundennähe sorgen soll. Dazu gehören unter anderem mehr Flexibilität im Verkauf durch flachere Hierarchien sowie mehr Kompetenzen für die regionalen Verkaufsleiter, eine Verbesserung der Erreichbarkeit des Kundendienstes und eine Verkürzung der Durchlaufzeiten von Offerten. Zudem wurde eine Taskforce Kundenzufriedenheit etabliert, die die erforderlichen Prozesse einführt und überwacht. Für eine deutliche Verbesserung der internen Effizienz wird die Umstellung der zwei noch parallel laufenden IT-Systeme auf eine einheitliche Plattform sorgen, die im Frühjahr 2019 bereitstehen wird. Aktuelle Einschätzung HLK-Markt Schweiz Im HLK-Markt sieht Meier Tobler den Neubau sowie auch den Sanierungsmarkt als Treiber. Beim

Neubau (Wohn- und Zweckbau) geht man von einer stabilen Marktentwicklung in den nächsten 18 Monaten aus. Langfristig wird der Markt als leicht rückläufig eingeschätzt. Der Sanierungsmarkt verharrt zurzeit auf tiefem Niveau. Mittel- und langfristig geht man von einer Steigerung der Volumen aus (Energiestrategie 2050/MuKEn). Im Dienstleistungsmarkt (installierter Anlagenpark) wird erwartet, dass sich die Verlagerung von fossilen zu erneuerbaren Energien akzentuieren wird. Neue Dienstleistungen und Geschäftskonzepte im Servicegeschäft werden dank der Digitalisierung möglich.

Meier Tobler investiert in seine Kernkompetenzen • Systemlösungs-Anbieter: Meier Tobler hat für alle Anwendungen (Heizen, Kühlen, Lüften, Sanitär) die richtige Lösung und sehr viel Know-how. • Logistik: Hochautomatisierte


Lager, einzigartiges Distributionsnetz, «heute bestellt, morgen geliefert». • Technischer Grosshändler: ca. 50 Abholshops, Best in Class e-Shop, das breiteste und tiefste Sortiment, Multikanal-Vertriebsweg. • Servicepartner: 110 000 Serviceverträge, 400 Servicetechniker, nationale Präsenz.

Weitreichende Neubesetzungen in Konzern- und Geschäftsleitung Arnold Marty (Leiter Vertrieb und Mitglied der Konzernleitung), Andreas Ronchetti (CFO und Mitglied der Konzernleitung) und Stéphane Nançoz (Leiter Service) werden Meier Tobler verlassen. Verkauf und Marketing werden bis auf Weiteres direkt von CEO Martin Kaufmann geführt. Neuer CFO und Mitglied der Konzernleitung wird Matthias Ryser, bislang Leiter Corporate Development. Matthias Ryser ist seit 2009 im Unternehmen tätig und war bis zum Zusammenschluss mit Tobler Anfang 2017 bereits CFO der Walter Meier Gruppe. Der Service wird interimistisch von Hans-Ulrich Wyss geleitet. Hans-Ulrich Wyss ist eine in Change Management erfahrene Führungskraft und bereits seit Mai 2018 in der Service-Organisation von Meier Tobler tätig. Michael Heckner, Leiter Produktmanagement, wird neu der Geschäftsleitung der Meier Tobler AG angehören.

Ausblick Oberstes Ziel von Meier Tobler ist es, der bevorzugte Partner der Kunden zu sein und einen Kundendienst auf Spitzenniveau bereitzustellen. Aus heutiger Sicht ist es schwierig abschätzbar, wie rasch durch die tiefgreifenden Verbesserungsmassnahmen ein Fortschritt erzielt bzw. ab wann der Umsatz stabilisiert werden kann. Deshalb könnte der Umsatzrückgang für das Gesamtjahr 2018 auch leicht höher als im ersten Halbjahr ausfallen. Es bleibt weiterhin das Ziel, die Ausschüttung ab dem Geschäftsjahr 2020 wieder aufzunehmen und schrittweise zu erhöhen. ■ Meier Tobler Group AG Tel. 044 806 41 41 www.meiertobler.ch


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Zwei neue Gesichter bei Mobil in Time Roberto Dominguez (33) ■ stösst als Verkaufsleiter zum Team und übernimmt die Leitung des Verkaufsinnen- sowie -aussen-

Sara Stamm, neue Projektleiterin Bauheizung & Event.

dienstes. Dominguez trägt die Verantwortung für sämtliche Verkaufsund Vermietungsaktivitäten in der Schweiz. Er berichtet direkt an

Roberto Dominguez, neuer Verkaufsleiter.

Thomas Lott, Geschäftsführer von Mobil in Time. Vor seiner Zeit bei Mobil in Time war Dominguez vier Jahre Technischer Verkaufsberater bei der Hoval AG und während sechs Jahren bei der CTC Giersch AG. Der gelernte Heizungsmonteur kennt sich in der Heizungs-, Lüftungs- und Klimabranche bestens aus und verfügt über ein breites Netzwerk in der Branche. Sara Stamm (35) ist die neue Projektleiterin Bauheizung & Event bei Mobil in Time. Sie folgt auf Markus Eberle und berichtet an Björn Laule, Bereichsleiter Wärme und Dampf/Mitglied der Geschäftsleitung. Stamm ist Ansprechpartnerin für Mobil-in-Time-Kunden im Event- und Bauheizungsbereich. Zuvor war sie drei Jahre Projektlei-

terin bei der Hälg & Co. AG und drei Jahre lang Projektleiterin bei der ID Group, wo sie jeweils auf Heizungs-, Lüftungs- und KlimaProjekte spezialisiert war. Der Geschäftsführer von Mobil in Time, Thomas Lott, über die Neuzugänge: «Ich freue mich auf die zukünftige Zusammenarbeit mit Roberto und Sara. Ausgewiesene Fachkräfte wie sie sind wichtig für eine optimale Kundenbetreuung und sichern das wichtige Vertrauen in unser Unternehmen und unsere Dienstleistungen.» ■ www.mobilintime.ch

Ticket-Verlosung für Schweizer BIM Kongress 8./9. November 2018 ■ Die Planung für den Schweizer BIM Kongress vom Donnerstag, 8. und Freitag, 9. November 2018 im Congress Center Basel ist in vollem Gange und man darf sich auf eine hochkarätige und topaktuelle Veranstaltung freuen. Der Schweizer BIM Kongress ist eine der führenden Veranstaltungen zur digitalen Transformation in der Schweizer Bau- und Immobilienbranche und ein jährlicher Treffpunkt der Entscheidungsträger und Fachexperten. An der zweitägigen Veranstaltung – mit Kongress, Camp, Award und Ausstellung – werden die aktuellen Themen zur digitalen Transformation der Bauwirtschaft auf Top-Level

diskutiert mit den führenden Expertinnen und Experten unserer Branche. Am ersten Tag findet erneut der Kongress mit dem Arc-Award BIM und am zweiten Tag das BIM Camp statt. Der Arc-Award BIM zeigt die stärksten BIM-Projekte der Schweiz. Der Preis wird dieses Jahr zum dritten Mal von der Schweizer Baudokumentation im Rahmen des Schweizer BIM Kongresses ausgelobt. Im BIM Camp steht BIM als Anwendungsmethode im Fokus. Schweizer Fachleute führen an realen Projekten live vor, wie sie heute arbeiten und zeigen die Chancen und die Herausforderungen in der Praxis.

Kooperation mit Swissbau «Bauen digital Schweiz» / building SMART Switzerland ist eine wichtige Community für die digitale Transformation der Schweizer Bauwirtschaft. Im Jahr 2018 organisiert «Bauen digital Schweiz» den Schweizer BIM Kongress in enger Zusammenarbeit mit der Swissbau, der grössten Baumesse der Schweiz. Die Swissbau ergänzt das OK um wertvolles Know-how im Eventmanagement. Ticket-Verlosung Unter www.haustech-magazin.ch/ bimkongress kann man eines von fünf Tickets zum BIM Kongress ge-

winnen. Teilnahmeschluss ist am Mittwoch, 31. Oktober 2018. ■ Bauen digital Schweiz Tel. 044 515 04 50 www.bauen-digital.ch › Events www.haustech-magazin.ch/ bimkongress


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Buchhinweis

Netto Null = Null Öl + Null Gas + Null Kohle Das neue Buch von Marcel Hänggi ist eine scharfsinnige Analyse über das Versagen der aktuellen Klimapolitik. Mit einem ganz konkreten Lösungsvorschlag. Peter Warthmann

■ Klimapolitik scheitert nicht etwa daran, dass sie zu kompliziert wäre. Im Gegenteil: Das Klimaproblem ist im Kern entwaffnend einfach. Wenn man es sich denn eingestünde: Wärmer wird es vor allem deshalb, weil die Menschheit Öl, Gas und Kohle verbrennt. Klimapolitik kann also nur funktionieren, wenn sie darauf hinwirkt, die fossilen Energieträger vom Markt zu verbannen. Der CO2 -Ausstoss muss nicht einfach sinken. Er muss runter auf «netto null». Im Grunde haben dies die Regierungen der Welt mit dem Klimaabkommen von Paris anerkannt (Dezember 2015). Und dennoch unternehmen Politik, Wirtschaft und auch die Wirtschaftswissenschaften alles, um das Einfache zu verkomplizieren. Oder vielmehr: um nicht einsehen zu müssen, dass die Zeit der superbilligen, überreichlich vorhandenen Energie vorbei ist. Marcel Hänggi hat diese Diagnose bereits 2008 in seinem Buch «Wir Schwätzer im Treibhaus. Warum die Klimapolitik versagt» gestellt. Zehn Jahre später zeigt er nun auf, wie Klimapolitik gelingen kann. Dabei setzt er an der Quelle an, das heisst beim Angebot. Denn was nicht angeboten wird, kann auch nicht verbraucht bzw. verbrannt werden. Aber eine einfache Lösung ist noch lange nicht leicht umzusetzen: Klimapolitik ist auch Machtpolitik, fossiler Kohlenstoff nährt das Wirtschaftswachstum seit Jahrzehnten. Entsprechend einflussreich sind die Gegner einer wirksamen Klimapolitik. Doch wäre eine Welt mit weniger Wachstum zwingend eine schlechtere Welt? Das muss nicht sein. Und überhaupt:

Formen des Wirtschaftens kann man ändern, die Naturgesetze nicht … Scharfsinnig gibt Marcel Hänggi in seinem neuen Buch einen guten Überblick über die bisherige weltweite Umwelt- und Klimapolitik. Und pointiert blickt er in die klimapolitische Zukunft. Schreibt über Effizienz, direkte und indirekte Rebound-Effekte, echte Substitution und Suffizienz (Genügsamkeit). Er macht verblüffend einleuchtende Beispiele und fordert dabei Mut zur Utopie und mehr gesellschaftspolitische Fantasie.

Konkreter Lösungsvorschlag Auf den letzten elf Seiten im Buch (S. 201–211) formuliert Marcel Hänggi einen Vorschlag für eine Volksinitiative, als Diskussionsgrundlage. Alle dort aufgeführten Punkte (neue Artikel für die Bundesverfassung) sind nach den im Buch enthaltenen Überlegungen und Argumentationen nachvollziehbar und logisch. Angaben zum Buch Rotpunktverlag Zürich, 2018 223 Seiten, Format 12 × 19 x 2 cm, Preis ca. Fr. 22.– bis 24.–. ISBN 978-3-85869-776-9 Dieser Buchhinweis ist auch online unter www.hk-gt.ch, dort ergänzt mit weiteren Artikeln zum Buch bzw. zum Thema, sowie weiterführenden Links. ■

www.rotpunktverlag.ch www.mhaenggi.ch

Umschlag des Buchs, 223 Seiten.

Zum Autor Marcel Hänggi, geboren 1969, ist Umweltjournalist und Buchautor in Zürich. Er wurde mit dem Zürcher Journalistenpreis und dem Conrad-Matschoss-Preis für Technikgeschichte ausgezeichnet. 2013 wählte ihn die Zeitschrift «Schweizer Journalist» zum Wissenschaftsjournalisten des Jahres. Im Rotpunktverlag sind von ihm erschienen: «Wir Schwätzer im Treibhaus. Warum die Klimapolitik versagt» (2008) und «Ausgepowert. Das Ende des Ölzeitalters als Chance» (2011). Sowie im S. Fischer Verlag: «Fortschrittsgeschichten. Für einen guten Marcel Hänggi Umgang mit Technik.»

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Energie 360° AG beteiligt sich an Engine Power Systems Thomsen & Co. GmbH und gründet BHKW & Energie Holding GmbH

Energie 360° verstärkt Engagement für Wärme-Kraft-Kopplung Energie 360° baut ihre strategische Beteiligung im Bereich Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen aus. Sie beteiligt sich an der Engine Power Systems Thomsen & Co. GmbH (EPS), die Projekte mit Blockheizkraftwerken entwickelt und realisiert. ■ «Wärme-Kraft-Kopplung birgt grosses Potenzial für die Nutzung von erneuerbaren Energien. Deshalb wollen wir diese Technologie auf unserem Weg in eine nachhaltige Energiezukunft unbedingt nutzen», sagt Jörg Wild, CEO von Energie 360°. Aus diesem Grund baut das Unternehmen seine strategischen Beteiligungen im Markt für Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen aus: Per 1. Juli beteiligte sich Energie 360° an der Engine Power Systems Thomsen & Co. GmbH (EPS) mit Sitz in Beesten (DE). Dazu wird eine Dachgesellschaft mit dem Namen BHKW & Energie Holding GmbH gegründet, in die auch der seit 2014 von Energie 360° gehaltene Anteil an der Ravensburger Energas BHKW GmbH überführt wird. Energie 360° hält einen Anteil von 71,9 % an der Dachgesellschaft. Den Preis der Beteiligung

geben Energie 360° und die verkaufende Kloska Group nicht bekannt. EPS und Energas entwickeln und realisieren beide Projekte mit Blockheizkraftwerken und bieten professionelle Wartungs- und Instandsetzungsdienstleistungen für solche Anlagen an. Der Zusammenschluss der Unternehmen steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Kartellamts.

Energieeffiziente Anlagen Blockheizkraftwerke produzieren gleichzeitig Wärme und Strom, weshalb sie sehr energieeffizient sind. Sie gelten zudem als wichtige Brückentechnologie, um den Umbau der Wärme- und Stromversorgung in Richtung erneuerbare Energie sicherzustellen. Auch das Bundesamt für Energie befasst sich im Rahmen des Forschungs-

programms «Verbrennungsbasierte Energiesysteme» mit der WärmeKraft-Kopplung. Die von EPS und Energas realisierten Anlagen nutzen Biogas und Erdgas als Energieträger; zum Einsatz kommen sie vor allem im industriellen und gewerblichen Segment sowie bei landwirtschaftlichen Biogasanlagen. Bereits seit 2014 ist Energie 360° an der IWK Integrierte Wärme und Kraft AG in Seuzach/Winterthur beteiligt, die wie die beiden deutschen Unternehmen Energielösungen im Bereich WärmeKraft-Kopplung mit Gasmotoren anbietet. «Durch unsere Beteiligungen leisten wir einen Beitrag zur Weiterentwicklung dieser wichtigen Technologie», so Jörg Wild weiter. «Im Einklang mit der Energieplanung der Stadt Zürich machen wir Energie immer mehr erneuerbar. Deshalb partizipieren wir am Markt

für Wärme-Kraft-Kopplung und beteiligen uns an innovativen Unternehmen wie EPS und Energas.»

Über die Engine Power Systems Thomsen & Co. GmbH (EPS) EPS ist ein professioneller Anbieter von Wartungs- und Instandsetzungsdienstleistungen für Blockheizkraftwerke (BHKW) und vertreibt BHKW-Module von GE Jenbacher und MAN. Die EPS ist mit insgesamt fünf Standorten in Nord- und Ostdeutschland vertreten. Der Hauptsitz liegt in Beesten bei Osnabrück. Rund 85 Mitarbeitende sind für EPS tätig. ■ Energie 360° AG Tel. 043 317 22 22 www.energie360.ch


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Neue Website hoval.ch – responsive und optimiert ■ Hoval machte anfangs Juli 2018 einen zukunftsweisenden Schritt in die Welt der Digitalisierung. Mit dem Launch der neuen Homepage stehen ab sofort sämtliche Informationen in übersichtlicher Form an 365 Tagen während 24 Stunden zur Verfügung. Bei der Konzeption standen ein modernes Design für alle Endgeräte sowie höchste Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund. Im E-Shop können Installateure nun rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche selbständig Angebote erstellen, ihre Bestellungen aufgeben und ihre Belege einsehen. Sie finden dort auch Informationen zum aktuellen Lieferstatus ihrer Bestellungen. Die Bedienung ist so einfach wie intuitiv und kann über PC, Tablet oder Smartphone erfolgen. Umfassende Know-how-Quelle Mit dem Go-live ist die digitale Reise bei Hoval jedoch noch lange nicht zu Ende. Sowohl die Website selbst als auch das Kundenportal

• Mehr Informationen zu den Themen Energie, Umwelt, Raumklima, Technik, Innovationen und Branchentrends. • Vertiefte Informationen zu allen Hoval-Produkten mit direkter Anbindung zum E-Shop. • Vollständige Bestellhistorie und Zugang zum Belegarchiv. • Einfache, kostenfreie und sichere Registrierung bei myHoval. ■ Hoval AG Tel. 044 925 61 11 www.hoval.ch Die neue Hoval-Website – übersichtlich, responsive, suchoptimiert.

werden Schritt für Schritt mit weiteren Funktionen angereichert. Die Plattform dient Installateuren, Planern, Investoren und Anlagenbetreibern als umfassende Informations- und Know-how-Quelle und soll zum Planungs- und Arbeitsinstrument der Hoval-Partner ausge-

baut werden. Darüber hinaus bietet die neue Internet-Plattform wichtige Informationen für Endbenutzer. Die wichtigsten Pluspunkte des neuen Web-Auftritts: • Umfassende Lösungsvorschläge vom Einfamilienhaus bis zum komplexen Rechenzentrum.

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Solarpreisverleihung: 16. Oktober 2018 ■ Noch nie wurden so viele PlusEnergieBauten (PEB) für den Solarpreis angemeldet wie dieses Jahr. An der 28. Solarpreisverleihung am Dienstag, 16. Oktober 2018 in Sursee zeigen die diesjährigen Schweizer Solarpreispioniere weltweit erstmals: Wohnungen von solarbetriebenen PEB kosten nicht mehr als «normale» Wohnungen. Sie sind herzlich zur Solarpreisverleihung für die grössten und attraktivsten solarbetriebenen Wohn- und Geschäftsbauten der Schweiz eingeladen. Lernen Sie die innovativsten Persönlichkeiten im Bereich der Solarenergie kennen. Solarpreisträger zeigen, wie leicht Minergie-PBauten 80 % der Energieverluste im Gebäudesektor eliminieren. Dazu verfügen PEB über das grösste Stromproduktionspotenzial der Schweiz mit mehr als 130 TWh/a! Dieses Jahr zeigen Solarpioniere preisgünstige PEB, die mehr als fünf-

mal so viel Energie produzieren, als sie selber benötigen. Diese Solarstromüberschüsse können z. B. für CO2-freie Elektromobilität verwendet werden. Die Solarpreisgewinner/-innen beweisen, wie eine preisgünstige und umweltfreundliche Energiewende dank PEB erreicht werden kann. ■ Rückblick Solarpreisverleihung 2017: siehe HKGebäudetechnik 12/17, S. 4–8.

Was / Wann / Wo / Anmeldung 28. Schweizer Solarpreisverleihung inkl. Norman Foster Solar Award und Sondersolarpreis HEV Schweiz. Dienstag, 16. Oktober 2018, 9.30–15.45 Uhr, in Sursee LU (Campus Sursee) Anmeldung: www.solaragentur.ch

Solar Agentur Schweiz (SAS) Tel. 044 252 40 04 www.solaragentur.ch

5. Schweizer Hygienetagung am 25. Januar 2019 – save the date! ■ Die fünfte Schweizer Hygienetagung am Freitag, dem 25. Januar 2019 berichtet wie ihre Vorgängerinnen konzentriert und aktuell über wesentliche Themen der Hygiene bei gebäudetechnischen Installationen. Die Veranstaltung in Luzern beginnt wieder mit der Vorstellung des aktuellen Stands der Richtlinien und Normen im Bereich der Luft- und Wasserhygiene. Im raumlufttechnischen Schwerpunkt wird am Vormittag unter anderem über die Kampagne des Bundesamts für Gesundheit, BAG,

zur Luftqualität in Schweizer Schulen berichtet. Am Nachmittag wird der Fokus auf die Wasserqualität im Gebäude gerichtet. Insbesondere wird aufgezeigt, was sich im Bereich der Legionellen-Prävention getan hat und welche Entwicklungen noch zu erwarten sind. Die Veranstaltung des Schweizerischen Vereins von Gebäudetechnik-Ingenieuren (SWKI) in Kooperation mit dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) bietet damit erneut ein umfassendes Update der heutigen Kenntnisse zur Hygiene bei

Luft- und Wasserinstallationen. Detailliertes Programm und Anmeldung unter: www.swki.ch/hygienetagung2019. ■ SWKI, Schweizerischer Verein von Gebäudetechnik-Ingenieuren www.swki.ch


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Chillventa vom 16. bis 18. Oktober an der Messe Nürnberg

Eine Fülle an Themen rund um die Kältetechnik Vom 16. bis 18. Oktober 2018 verwandelt die Chillventa den Messeplatz Nürnberg in den Treffpunkt der internationalen Kälte-, Klima-, Lüftungs- und Wärmepumpen-Branche. Bereits am Vortag, den 15. Oktober, findet der Chillventa Congress statt: Experten aus aller Welt informieren über aktuelle Trends und neueste Entwicklungen der Kältetechnik. ■ «Die Aussichten für die Chillventa 2018 sind ausgezeichnet. Wir rechnen mit voraussichtlich rund tausend ausstellenden Unternehmen und erreichen bereits jetzt das Niveau der Messe 2016. Das ist sehr erfreulich», erklärt Daniela Heinkel, Veranstaltungsleiterin der Chillventa bei der Nürnberg-Messe. Man schätzt, wieder 32 000 Besucher begrüssen zu dürfen. Rund 68 % der Aussteller und 57 % der Fachbesucher stammen aus dem Ausland. Damit ist evident: Die Chillventa gilt als die internationale Leitmesse für Kältetechnik, insbesondere in den Bereichen Klima, Lüftung und Wärmepumpen. Themen am Kongress, Fachforen Mit ihrem umfassenden Fachangebot präsentiert die Chillventa auch 2018 wieder einen Überblick der Industrie mit Komponenten, Systemen und Anwendungen für die Bereiche Kälte, Klima, Lüftung und Wärmepumpen. Besucher haben die Gelegenheit, eine breite Vielfalt an aktuellen Themen an der Messe wie am Kongress (einen Tag vor der Messe) zu entdecken: das Internet der Dinge, IT-Security von Kälteanlagen, die Umsetzung der (deutschen) Verordnung über Verdunstungskühlanlagen, Kühltürme und Nassabscheider, aktuelle Klimaziele, EcoDesign, die Kältemittel-Rückgewinnung und deren Aufarbeitung, mehr Effizienz durch Regelung, Innovationen bei der Wärmeübertragung, Kli-

matisierung von Rechenzentren, Wärmerückgewinnung und Systemlösungen für Kaltwasser. Zudem präsentieren bekannte Referenten in über 150 Vorträgen neueste Produktentwicklungen und innovative Lösungen an drei Fachforen.

Sonderpräsentationen Die Sonderpräsentationen auf der Chillventa sind bereits gute Tradition geworden. Zu jeder Veranstaltung werden aktuelle Themen aufgegriffen, die diese Branche bewegen oder es wird ein detaillierter

Einblick in neue Technologien beziehungsweise notwendige handwerkliche Massnahmen gegeben. Auf der Sonderfläche «Hygiene in luftbeaufschlagten Wärmeübertragern» übermitteln Fachexperten der Bundesfachschule Kälte-KlimaTechnik wichtige Informationen zu hygienerelevanten Wartungs- und Inspektionsarbeiten von raumlufttechnischen Anlagen. Seit Beginn der Chillventa hat die Wärmepumpe ihren festen Platz an der Messe. Trotz steigender Energiepreise hat sich die Wärmepumpe als sinnvolle und attraktive Alternative zu fossilen Wärmeerzeugern etabliert. Die Chillventa trägt mit der Sonderpräsentation «Wärmepumpe: Eine Schlüsseltechnologie für die erfolgreiche Energiewende» dieser Entwicklung Rechnung.

Chillventa Award In Fortsetzung des erstmaligen Chillventa Award 2016 wird ein Fachgremium Expertenteams (aus Planern, Anlagenbauern und Auftraggebern) beurteilen, die in vorbildlicher Weise hinsichtlich Funktionalität, Energieverbrauch und technischer Innovation Projekte realisiert haben. ■ NürnbergMesse GmbH Tel. 0049 911 8606 88 06 www.chillventa.de www.chillventa.de/award Chillventa 2018: Der Messeveranstalter rechnet wieder mit 1000 ausstellenden Unternehmen und rund 32 000 Fachbesuchern für kommenden Oktober.

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ProKlima, Kadertag der Gebäudetechnik KTGT am 6. November 2018 in der Trafohalle: Wichtige Impulse von Experten

Hochstehende Referenten, diversifizierte Themen

Impressionen vom Kadertag der Gebäudetechnik KTGT 2017.

Mit dem Schwerpunkt «Leadership und Kommunikation» des 13. Kadertages der Gebäudetechnik am Dienstag, 6. November 2018 in der Trafohalle Baden werden den Besuchern klare Impulse mit auf den Weg gegeben. Führungspersonen aus Firmen der Lüftungs-, Klima- und Kältetechnik erhalten topaktuelle Informationen, die besonders auf die Bedürfnisse von KMUs zugeschnitten sind. Neben anregenden Vorträgen und hilfreichen Fachinformationen kommt auch das Networking nicht zu kurz. Rüdiger Sellin

■ Während sich der Vormittag um Arbeitseffizienz, Kommunikation/Körpersprache und Immobilientrends dreht, steht der Nachmittag ganz im Zeichen der IT-Sicherheit sowie den Möglichkeiten und Gefahren des Internets. Abgerundet wird der Tag durch ein Referat des bekannten Nahost-Experten Erich Gysling.

Zeit ist Geld Wege zur effizienten Kommunikation zeigt Mauro Cosetti, Experte für Effektivität und Produktivität. Seine These, mit nur 50 % der Arbeitszeit 100 % der Ziele zu erreichen, provoziert. Aber es kommt im Grunde nur darauf an, die richtigen Dinge zu tun (Effektivität), die Dinge richtig zu tun (Effizienz) und das Ganze dann richtig gut zu planen. Auf diese Weise muss nie-

mand mehr länger als acht Stunden pro Tag arbeiten und hat eigentlich immer Zeit. Denn zu viel arbeiten nützt am Ende niemandem und verhindert sogar nachhaltige Erfolge, so Cosetti. Sein Geheimnis erfahren die Besucher des 13. KTGTs auf eindrückliche Art und Weise. Nicht minder wirkungsvoll lässt sich die Kraft der Körpersprache einsetzen, denn Mimik, Gestik und Tonfall machen den Unterschied zwischen guter und schlechter Kommunikation aus. Sie können Interesse und Wohlwollen, aber auch Selbstsicherheit und Status signalisieren. Wer beim Gegenüber Vertrauen und Glaubwürdigkeit erzeugt und zudem die nonverbale Kommunikation richtig einsetzt, wirkt im Team, im Verkauf oder während einer Ver-

handlung sympathischer und authentischer. Antoinette Anderegg, Trainerin, Beraterin und Coach für nonverbale Kommunikation, vermittelt im Vortrag ihre Erfahrungen damit und beweist, dass Ziele damit besser, effizienter und somit schneller erreicht werden.

Immobilientrends und Harmonie im Team Patrick Schnorf, Immobilienexperte und Partner, analysiert die Schweizer Baubranche und den Immobilienmarkt, insbesondere mit Blick auf die Chancen und Perspektiven für die Klima- und Lüftungsbranche. Denn die Ansprüche an Wohnkomfort und Ausstattungen wachsen weiter. Er wagt zudem einen Ausblick auf Trends in 2019 und stellt dabei erhebliche Unterschiede je nach Region fest. Was es braucht, um einen Klangkörper während eines Live-Konzerts zur Exzellenz zu führen, zeigt die international tätige Dirigentin Lena-Lisa Wüstendörfer. Ein Orchester zu leiten ist eine Managementaufgabe mit Sofort-Rückmeldung: Die Ergebnisse erfolgreicher Leitung und Kommunikation sind sogleich hörbar. Sie zeigt, wie man im Orchesteralltag mit Meinungsverschiedenheiten oder Zielkonflikten umgeht und die Musiker dabei zu Höchstleistungen bringen kann. Chancen und Risiken des Internets Wie man mit wenigen, dafür aber gezielten Massnahmen einen wirkungsvollen Internetauftritt erreicht und in Suchmaschinen wie Google erscheint, beweist der Google-Ex-

perte Norman Irion. Dass der Datenschutz für KMUs von grosser Bedeutung ist, führt Michael Widmer, Dozent für Datenschutzrecht, aus. Denn Datenschutz und Datensicherheit erhalten im Bereich der Gebäudetechnik besonders im Zusammenhang mit dem Internet of Things (IoT) eine zunehmend wichtige Rolle. Das Thema Cyber-Kriminalität ist in aller Munde. Mit einer Live-Demo präsentiert der Security Analyst Damian Pfammatter, wie leicht und mit welchen Konsequenzen Hacking oft möglich ist.

Konfliktherd Naher Osten Der Konflikt rund um Syrien geht bereits in sein neuntes Jahr. Dies ist eine traurige Realität mit tausenden Toten und es ist kein Ende in Sicht. Auch der traditionelle Konflikt zwischen sunnitischen und schiitischen Stämmen zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens. Wie ist die Rolle der Grossmächte? Wie entstand der IS und wie sehen die Perspektiven im Mittleren Osten aus? Der bekannte Nahost-Experte, Journalist, Publizist und Reiseleiter Erich Gysling analysiert die Lage. Weitere Informationen und Anmeldung: ■ www.proklima.ch www.energie-cluster.ch/kadertag



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Normen & Co. |

Normen, Merkblätter, Richtlinien, Broschüren und Co.

Entwässerung von Liegenschaften – Grundleitungen, AVOR, Dichtheitsprüfungen Im Juni dieses Jahres publizierte der Schweizerisch-Liechtensteinische Gebäudetechnikverband suissetec drei neue Merkblätter zur fachgerechten Entwässerung von Liegenschaften zum Download.

Fachgerechte Entwässerung von Liegenschaften: Grundleitungen, 4-seitig.

Grundleitungen – Arbeitsvorbereitung, Installation, 6-seitig.

Grundleitungen – Dichtheitsprüfungen und Kontrolle, 8-seitig.

Quelle: suissetec

■ Die Entwässerung von Liegenschaften und somit auch die Grundleitungen spielen eine wichtige Rolle in jedem Bauvorhaben. Der Sanitärplaner ist für das Entwässerungskonzept zuständig – der Sanitärinstallateur für die Installation der Grundleitungen. Nur diese beiden Gewerke befassen sich seit ihrer Grundbildung vertieft mit diesen Themen. Die neu publizierten Merkblätter beleuchtet die Liegenschaftsentwässerung von der Planung über die fachgerechte Installation bis hin zur Dichtheitsprüfung und Wartung. Es sind dies deren drei: Fachgerechte Entwässerung von Liegenschaften – Grundleitungen Grundleitungen – Arbeitsvorbereitung, Installationen Grundleitungen – Dichtheitsprüfungen und Kontrolle Alle Merkblätter basieren auf der Entwässerungsnorm SN 92 000 : 2012 und führen weitere uellen und Grundlagen hin wie die

VSA-Richtlinien «Dichtheitsprüfungen an Abwasseranlagen», gesetzliche Bestimmungen bezüglich Radon gemäss BAG, weitere suissetec-Merkblätter und Web-Apps.

Fachgerechte Entwässerung: Grundlagen, Planung Das erste Merkblatt beschäftigt sich mit den Grundlagen und Verantwortlichkeit zur Entwässerung. Das Merkblatt zitiert die Norm SN 92 000: 2012, wonach der Bauherr verpflichtet sei, eine Fachperson mit der Liegenschaftsentwässerung zu beauftragen. Das Merkblatt benennt den Sanitärplaner als geeignete Fachperson, die eine solche Anlage planen kann. Zudem werden Forderungen an das zu erstellende Bauwerk genannt: Die ganze Anlage muss über die Nutzungsdauer dicht sein, um die Anforderungen des Gewässerschutzes zu erfüllen. Es dürfen keine Gase (Ammoniak, Radon u. ä.) austreten, welche Menschen und Tiere gefährden.

Entwässerungsanlagen sollten so geplant und gebaut werden, dass Liegenschaften vor Rückstau und berflutung geschützt sind. Das Merkblatt führt auch wichtige Punkte oder Elemente auf, die für das Erstellen des Entwässerungskonzeptes wichtig sind, wie etwa die Rückstauebene (natürliches Gefälle, Hebeanlage), die Abflusskennzahl oder zu Kenngrössen beim Regenwasserabfluss (Regenspende, Sicherheitsfaktor, Schlagregen), zur konstruktionsbedingten Stauhöhe, zur Regenwasserentsorgung (Versickerung, Retention, Ableitung), zum FreibordSicherheitsbereich.

a) Funktion, Sicherheit, Hygiene Man formuliert die «Sicherheit» als Grundanforderung. Daraus leiten sich weitere Grundsätze ab, u. a.: Der Strömungsquerschnitt darf in Abflussrichtung nicht reduziert werden.


Normen & Co. |

Abwasserleitungen sind möglichst gradlinig und mit gleichmässigem Gefälle zu verlegen. Und natürlich hat die erstellte Anlage in hygienischer Hinsicht der oben erwähnten Norm zu entsprechen.

b) Rohr: Werkstoffwahl und Verlegung Es wird festgehalten: Die Wahl des geeigneten Leitungswerkstoffs ist abhängig vom Einsatzbereich, von den örtlichen Boden- und Baugrundverhältnissen sowie den Eigenschaften des abzuleitenden Abwassers. Es wird auf Zulassungsempfehlungen verwiesen. Ebenso ist bei der Rohrverlegung auf die Verlegevorschriften der Rohrhersteller und der zuständigen Stellen der Behörden zu beachten.

c) Kontroll- und Abnahmepflicht, Wegleitung Wichtig zu wissen: Sämtliche Anlageteile der Grundstücksentwässerung müssen durch die zuständigen Stellen oder Behörden kontrolliert und abgenommen werden. Ausserdem ist jede Neuerstellung oder nderung einer Entwässerungsanlage mit den örtlichen Behörden abzuklären und zur Genehmigung einzureichen.

Grundleitungen: Arbeitsvorbereitung, Installation Dieses zweite Merkblatt soll Hinweise und allgemeine Tipps zu Arbeitsvorbereitung, Montage und Kontrolle vermitteln.

a) Plan- und Ausführungsunterlagen Das Merkblatt 2 weist auf die Notwendigkeit hin, die Ausführungspläne von der zu-

ständigen Stelle zu prüfen. Falls die Vermessung des Geländes durch GPS-Daten unterstützt wird, muss das Vorgehen frühzeitig mit dem Geometer bzw. der Bauleitung abgesprochen werden. nderungen, wie andere Koten, grössere Veränderungen an der Leitungsführung, andere Rohrweiten der Bauteile und Anschlussrohre usw., sind vor der Montage mit den verantwortlichen Fachleuten abzuklären. Ausserdem gilt: Nachträgliche nderungen an der Leitungsführung dürfen unter bestimmten Bedingungen vorgenommen werden. Fallbeispiele werden anhand von Abbildungen auf Seite 2 erläutert, wie etwa a) zusätzliche Richtungsänderungen, b) liegende Richtungsänderungen oder c) Reduktion der Grundleitungen (scheitelbündig, zentrisch). (Die Aufzählung ist im Merkblatt vollständig aufgeführt.)

b) Bauteile, Anschlüsse, Montageanleitung Das Merkblatt 2 weist zudem hin, dass vor Baubeginn die verantwortlichen Personen (in der Regel der Baumeister) zu bestimmen sind, der Bauteile wie Einsteigschacht, Schlammsammler oder Inspektionsöffnungen liefert, versetzt und prüft. Ausserdem ist die Verlege- und Montageanleitung der Hersteller der diversen Bauteile strikt zu beachten.

c) Montagehinweise, Tipps, Checkpunkte Das Merkblatt 2 schliesst mit Tipps für die sinnvolle Vorgehensweise, für die rationelle Montage der Leitungen und welche Werkzeuge (z. B. Laser-Wasserwaage) und Geräte benötigt werden und welche finalen Ar-

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beitsschritte nach der Rohrmontage zu unternehmen sind.

Grundleitungen: Dichtheitsprüfungen, Kontrolle Das dritte Merkblatt referenziert auf die Entwässerungsnorm SN 92 000 : 2012 mit der Forderung, wonach «alle neu erstellten Grundleitungen einer Dichtheitsprüfung» zu unterziehen sind. Man weist auf das Recht der zuständigen Behörde hin, die u. U. eine zusätzliche Kontrolle mit Dichtheitsprüfung und oder Kanalfernsehuntersuchung verlangt. Man unterscheidet zwischen A) einer optischen Kontrolle und B) den diversen technischen Methoden der Dichtheitsprüfung, die im einen wie im anderen Falle protokolliert werden sollen. Das Merkblatt beschreibt insbesondere folgende Methoden, nämlich a) die Füllprobe mit Wasser, b) die Dichtheitsprüfung anhand einer -Meter-Wassersäule und c) mittels Luftüberdruck. Schliesslich weist Merkblatt auf die wichtigen Punkte bei der Teil- und Schlussabnahme der Grundleitungsanlage hin (z. B. Zugänglichkeit von Putzöffnungen) hin. ■ ie drei Merkblätter sind zu beziehen unter .suissetec.ch Ser ice Merkblätter suissetec 8021 Zürich Markus Rasper Tel. 043 244 73 38

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Energie | Wärme | Strom |

Grossauftrag für Gebäudetechnikfirma aus Wettingen sichert klimaverträgliche Prozesswärme in Betonwerk

Grüner Beton aus der Region Mit dem kompletten Neubau des Betonwerks der Tägerhard Kies AG musste auch eine komplette Gebäudetechnik verbaut werden, welche u.a. die Prozesswärme zu allen Jahreszeiten gewährleistet. Erstmalig in der Schweiz dienen dabei Pellets der Wärmeerzeugung. Manuel Fischer

■ Kaum ein Gebiet in der Schweiz ist so stark besiedelt wie das Limmattal. Wohnquartiere breiten sich gegen die letzten freien Flächen aus, eine sechsspurige Autobahn schlängelt sich Lagerhäusern und Fabriken entlang. Wenige wissen, dass zwischen Zürich und Baden auch noch Rohstoff für die Bauwirtschaft abgebaut wird. «Der postglaziale Molasse- und Schotterkies ist hochwertig und ermöglicht die Herstellung festen Betons», erklärt Simon Bürgler, der Geschäftsführer der Tägerhard Kies AG in Wettingen, während einer Besichtigung vor Ort. Die Entdeckung der Kiesvorkommen führte bereits in den 19 0er-Jahren dazu, Land abzukaufen und hier mit dem Abbau zu beginnen. 201 wurde ein brandneues Betonwerk inklusive Schlossereigebäude und Bürotrakt erstellt. Und

Auf der begehbaren Terrasse bietet sich ein weiter Ausblick in die Unterführung des Förderbandes (unter der Kantonsstrasse hindurch) in Richtung Kiesabbauzone.

dies trotz der angespannten Situation auf dem aktuellen Betonmarkt. Denn der Preis für Beton ist in kurzer Zeit eingebrochen. Doch die dauerhaft hohe ualität des oberflächennahen Molassematerials war ausschlaggebend für das Unternehmen, an diesem Standort langfristig zu investieren. Aus gebrochenem Rohmaterial entsteht beispielsweise Strassen- und Plankies für Strassenbelag, Umgebungsgestaltung oder Baufundamente. Die Rundfraktionen in diversen Korngrössen sind ideal für die Herstellung von Beton und Mörtel.

Spezielle Anforderungen Das neue Werk wurde über den Jahreswechsel 201 1 sukzessive in Betrieb genommen. Bei der Ausschreibung wurden insbesondere Bauausrüstungsfirmen aus der unmittelbaren

Region berücksichtigt. Die Gebäudetechnikfirma Käufeler AG in Wettingen erhielt den Zuschlag für die Installation der Heizungs- und Lüftungsanlagen im Betonwerk. Fabian Käufeler, Mitglied der Geschäftsleitung der Käufeler AG und Leiter des Bereichs Sanitär, Heizung, sagt dazu: «Der Auftrag war aussergewöhnlich für uns, nicht nur wegen der Investitionshöhe von mehreren Hunderttausend Franken. Die Komplexität der Aufgabe war spannend. Eigentlich sind die Anlagen überdimensioniert, müssen aber in den kältesten Monaten genügend Leistungsreserven zur Verfügung stellen. Die aus der Heizzentrale bereitgestellte Wärme wird einem grossen Heissluft-Monoblock zugeführt, damit das Kies im Silo über Nacht nicht gefriert.»


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Von allen Baustellen der nahen Region kommen die Kunden mit diversen Fahrzeugen und holen sich frischen Beton oder Mörtel.

Beton ist nicht gleich Beton

Das Herstellen von Beton ist je nach Bedarf der Baustelle und klimatischen Umständen eine sensible und komplexe Angelegenheit. Zur Besichtigung des

Werks gehört auch eine Portion Nachhilfeunterricht zur Welt der Baustoffe. Die Mischungen aus dem Bindemittel Zement, aus einzelnen Gesteinskörnungen Kies und Sand als Zu-

im Bild Fabian Käufeler, Mitglied der Geschäftsleitung der Käufeler AG: Über den Heizkreisverteiler werden nebst der Monoblock-Lüftungsanlage für die Bereitstellung der Prozesswarmluft auch weitere Gruppen mit Wärme versorgt, so etwa die Trinkwassererwärmung, die Heizkörper im Büro und im Technikraum, die Schlosserei und die Lüftungsanlage für den Bürotrakt.

schlagsstoffe sowie aus Wasser führt heute zu einer grossen Vielfalt von Produkten. «Die Verfestigung ist heute genau steuerbar, einerseits über die Temperatur und über chemische Zusätze», erläutert Simon Bürgler. Der Prozess des Kristallisierens und Härtens geschieht dadurch, dass Wasser die Schutzschicht rund um das Zementkorn auflöst. Bei einer Umgebungstemperatur von 20 C braucht diese Härtung ungefähr eine Stunde. Bei erhöhter Temperatur im Sommer ( 0 C) läuft der Betonbesteller Gefahr, dass das Gemisch zu schnell aushärtet. Mit der Beigabe chemischer Zusätze lässt sich diese Reaktion hinauszögern. Umgekehrt verhält es sich im Winter: Bei einer Temperatur von C geschieht keine Reaktion, weswegen das Mischwasser und die festen Komponenten vorgewärmt werden müssen. Das Wassermanagement des Betonierens ist ökologisch ausgerichtet. Das ganze Prozesswasser wird recycliert und es wird so wenig Trinkwasser wie möglich eingespeist. In der Anfangsphase des neuen Werks wurden Hunderte von Proben durchgeführt, um die Mischverhältnisse genau zu bestimmen und auch die Funktionsweise der neuen Regeltechnik kennenzulernen, wie Simon Bürgler schildert: «Wir spielten alle Betonsorten durch, von flüssig, weichplastisch, plastisch, steif bis trocken.»

Blitzschnell und digital überwacht

Blick in die moderne Schaltzentrale des Betonwerks.

Sand, Brechsand, Splitt ( 8 mm) und Kies diverser Grössen (8 1 mm oder 1 2 mm) sowie Mischabbruchgranulat gelangen über Förderbänder in die hohen schmalen Silos des neuen Beton-

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Im Mischwerk werden die Bindemittel (Zement) und die Zuschlagsstoffe (Sand, Kies usw.) dosiert hinzugegeben.

werks. ber ein Becherwerk werden die Zuschlagstoffe je nach Bedarf zum Betonmischer geführt. Nach einem Mischvorgang gelangen 2, m Fertigbeton über eine ffnung unter dem Mischer direkt in den Lastwagen (LKW). Die maximale Leistung des Mischwerks ist auf 80 bis 100 m pro Stunde ausgelegt.

Bisher lag die maximale Tagesleistung bei 0 m «frisch zubereitetem» Beton. «Wenn ein LKW nach dem andern unter die Abgabestelle fährt, herrscht Hochbetrieb auf den Baustellen.» Ohrenbetäubend ist der Lärm auf der Plattform des Mischwerks. Starke Pumpen mischen bis zu 00 Liter Prozess-

wasser dem Bindemittel-ZuschlagsstoffGemenge bei. hnlich wie in einer emsigen Küche geht hier alles blitzschnell. Die Mischzeit beträgt zwischen 0 und maximal 120 Sekunden. Ein Blick in die Schaltzentrale genügt, um festzustellen: Auch bei der Baustoffindustrie hat die Digitalisierung Einzug gehalten. ber zahlreiche Sensoren gelangen Informationen zum Produktionsprozess an die Bildschirme. Ausserdem überwacht der Werkmeister die Bewegungen in unmittelbarer Nähe der Auffüllstation, so etwa die LKW-Wartestellen.

Pelletskessel als Wärmeerzeuger

Blick von Westen auf das neue Betonwerk der Tägerhard Kies AG.

Im Untergeschoss befindet sich die Wärmeerzeugeranlage mit drei Pellets-Heizkesselanlagen der Marke Fröling mit einer ausgelegten Leistung von je 100 kW. Die grossen Brenner wechseln sich kaskadierend ab. Die Pellets stammen aus Schweizer Produktion. «Mit dem Einsatz erneuerbarer Energie aus Schweizer uellen hat man quasi erstmals die Möglichkeit geschaffen, grünen Beton herzustellen», so Fabian Käufeler. In der Planungsphase diskutierte man auch andere Energiesysteme, die aber wieder verworfen wurden. «Mit der Erdwärme als Energiequelle hätte man rund 200 Erdsonden an je 120 Meter abtiefen müssen. Das wäre technisch sehr aufwändig und betriebswirtschaftlich nicht rentabel gewesen», erinnert sich Simon Bühler an die Diskussionen. ber den Heizkreisverteiler werden nebst der Monoblock-Lüftungsanlage für die Bereitstellung der Prozesswarmluft auch weitere Gruppen mit Wärme versorgt, so etwa die Trinkwassererwärmung (beispielsweise für die Duschen), die Heizkörper im Büro und im Technikraum, die Schlosserei und die Lüftungsanlage für den Bürotrakt. Im Untergeschoss befindet sich auch ein 000 Liter umfassender Warmwasserspeicher. Gelingt es an Wintertagen nicht, das Kies auf die erforderliche Prozesstemperatur zu erwärmen, wird warmes Wasser beigegeben.


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Unweit der Heizzentrale befindet sich überdies das Lager aus 1 Tanks mit den chemischen Zusätzen. ber Schläuche werden die flüssigen Zusatzstoffe ins Mischwerk hochgepumpt.

Zurück zur Natur – langfristig Im 2. Obergeschoss befindet sich eine weitere Technikzentrale. Hier befindet sich auch die Monoblock-Prozessluftanlage, welche bei Bedarf unter vergleichsweise hohem Druck ( 00 Pascal) heisse Luft ins Kiessilo bläst. Ein installierter Druckluftkompressor stellt technische Druckluft für das ffnen der diversen Ventile im Betonwerk bereit. Am Kompressor ist auch der Hochdruckreiniger des Betonwerks angeschlossen.

«Wird die klebrige Kruste nicht regelmässig vom Trichter entfernt, lässt sich die beinharte Schicht kaum mehr lösen», wissen die Betonköche aus Erfahrung. Auf einer begehbaren Terrasse des Turmbaus sind die etwas kleineren Zement- und Silikat-Silos installiert. Von hier aus bietet sich ein weiter Ausblick in die Kiesabbauzone am Ausgang des Furttals. Im Vordergrund eine Erddeponie und ein Absetzbecken für den Schlamm. Zwar hat sich die offene Kiesgrube einst in die ehemaligen Ackerfluren gefressen. Andererseits ist man auch gewillt, Kulturland neu rückzugewinnen. Durch die ökologisch hochwertigen Ruderalflächen entsteht Lebens-

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raum für Pionierpflanzen und für zahlreiche Tiere wie Hasen, Dachse, Rehe, Flussregenpfeifer, Turmfalken, Milane und Mäusebussarde. Für Simon Bürgler ein schöner Arbeitsort: «Ausserhalb unserer Arbeitszeit ist es hier 1 Stunden lang ganz ruhig.» ■ www.kaeufeler.com Gebäudetechnik-Installationen (Auswahl) Heizung – Energielager/Pelletsraum mit Schrägboden-Einrichtung und 3-facher Schneckenaustragung – Wärmeerzeuger, 3 Stück Pelletsheizkessel, (Fröling P4) – Pufferspeicheranlage – Heizungsverteileranlage mit diversen Verbrauchergruppen wie: Erzeugung Prozesswasser über Rohr bündeltauscher/Speicheranlage • Wärmeübertrager in HeissluftMonoblock • Wärmeübertrager in Lüftungsmonoblock • Radiatorenheizung • Trinkwarmwasser-Erwärmung • Fernleitung für betriebseigene Schlosserei Heissluftlüftung/Prozessluftanlage – Heissluft-Monoblock für Prozessluft, ausgelegt für +85 °C der Betonproduktion (7Air) – Druck über 6000 Pa Sanitärinstallationen (ausgeführt durch Würmli Haustechnik AG) – Allgemeine Sanitärinstallationen – Prozesswasser-Verteilung/ Duale Druckerhöhungsanlage Technische Druckluft – Druckluftkompressor für technische Druckluft – Druckluftleitungen/-anschlüsse Mess-, Steuer- und Regelungstechnik (Sigren Engineering AG, Winterthur)

Im Untergeschoss befindet sich die Wärmeerzeugeranlage mit drei Pellets-Heizkesselanlagen der Marke Fröling mit einer ausgelegten Leistung von je 100 kW. Im Hintergrund der Wärmespeicher.

Fabian Käufeler und Simon Bürgler, Geschäftsführer der Tägerhard Kies AG, besprechen sich zu Fragen des Projekts.

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Die automatisierte Fertigungslinie umfasst zahlreiche Handhabungs- und Schweissroboter zur Beschleunigung der Prozesse.

In der automatisierten Fertigung im Herstellwerk in Stríbro werden die einzelnen, mit Lamellen versehenen Heizkörperelemente gesammelt und kundenspezifisch zusammengefügt.

Prolux Solutions AG: Konzentration der Kompetenzen

Global vernetzt, im Schweizer Markt etabliert Für die Prolux Solutions AG in Arbon stehen optimale GebäudetechnikLösungen für den Schweizer Markt im Mittelpunkt. Die Produktherstellung erfolgt bei kompetenten Partnern, die sich sowohl auf standardisierte als auch kundenspezifische Bauelemente ausrichten. Dies gilt ebenso für die Produktion von unterschiedlichen Heizkörpern für Neubauten und Sanierungen. Jürg Wellstein

■ Die automatisierte Fertigungslinie für die Visaline-Heizkörper wurde vor wenigen Jahren in Arbon, dem Hauptsitz der Prolux Solutions AG, in Betrieb genommen, um den standardisierten Anteil der Heizkörperproduktion effizienter ausführen zu können. Im Rahmen der Umsetzung einer Konzernstrategie zur Konzentration von Kompetenzen innerhalb der Arbonia-Gruppe wurde diese gesamte Linie in das Produktionswerk in der tschechischen Stadt Str bro transferiert. Dieses ist auf eine umfassende Heizkörper-Herstellung spezialisiert. Prolux Solutions AG gehört bereits seit 1999 zur Arbonia-Gruppe. Seit dem Frühling 201 werden in der automatisierten Produktion in Str bro die Heizkörper-Modelle der Visaline-Serie gefertigt. Christian Schmitz-Eckert, Geschäftsführer der Prolux Solutions AG, erläutert im Folgenden die Einschätzungen zum Markt und zur Konzentration der Herstellkompetenzen. Welche Anforderungen stellt heute der Heizkörper-Markt? Christian Schmitz-Eckert: Wenn wir den Schweizer Markt betrachten, so

haben die Heizkörper bei Neubauten viel Konkurrenz erhalten. Fussbodenheizsysteme – die wir ebenfalls in unserem Verkaufsprogramm haben – sind heute gefragt. Wenn es aber um schön gestaltete Innenarchitektur geht, um Bad-Bereiche usw. so sind

«Heute sind die Kompetenzen der Heizkörperproduktion konzentriert.» Christian Schmitz-Eckert

Heizkörper mit angepasster Form und Farbe nach wie vor gefragt. Vor allem auch bei Sanierungen kommen diese Vorzüge optimal zur Geltung. Dort lassen sich alle denkbaren Möglichkeiten zur Beheizung und Kühlung einsetzen, und zwar mit Hilfe von Heizkörpern in den jeweiligen Räumen und Decken-Systemen. Hier werden

Christian Schmitz-Eckert: «Durch die Konzentration der Kompetenzen innerhalb der Arbonia-Gruppe, zu der Prolux Solutions AG bereits seit 1999 gehört, wurde auch die Heizkörper-Herstellung zusammengeführt.»

diese Stärken für individuelle Lösungen voll umgesetzt. Ihr Unternehmen kann auf einen langen Erfahrungsschatz zurückblicken. Tatsächlich stellt der Heizkörper unsere zentrale Kompetenz dar. Bereits 1999 wurde das Unternehmen in die Arbonia-Gruppe aufgenommen und ist heute Teil der neu definierten HLKDivision der Gruppe. Diese Tatsache, verbunden mit dem Ziel, die an verschiedenen Orten vorhandenen Kompetenzen zu bündeln, hat dann dazu geführt, dass vor zwei Jahren unsere damalige Produktionseinheit in unser ebenfalls zur Arbonia-Gruppe gehörendes tschechisches Heizkörper-Werk mit langer Fabrikationserfahrung verlagert wurde.


In der abschliessenden Qualitätskontrolle werden alle Heizkörper geprüft und für den Versand freigegeben.

Wie kam es zu dieser Anpassung der ruppenstrategie? Mit der Neuausrichtung der ArboniaGruppe mit dem Ziel, ein führender europäischer Gebäudezulieferer zu werden, und mit der seit Jahresbeginn funktionalen Gliederung in die vier Divisionen HLK, Sanitär, Fenster und Türen wurden die vorhandenen Kräfte konsequent gebündelt. Diese Bündelung stellt auch in der Produktion einen wesentlichen Bestandteil der neuen Ausrichtung und der Markteinschätzungen mit globalem Blickfeld dar. Welche eiteren Aus irkungen hatte diese Umstrukturierung für rolu ? Zusätzlich wurde beschlossen, die Kompetenzen zu konzentrieren. Das bedeutete, dass wir unsere automatisierte Fertigungslinie für die Visaline-Heizkörper zum etablierten und spezialisierten Herstellwerk in Tschechien transferieren mussten. Im Werk in Str bro bildet diese Fertigungslinie seit Frühling 201 einen integralen Bestandteil der Heizkörper-Produktion. Dass man

Präzise automatisierte Schweissvorgänge als Grundlage für hohe Ausführungsqualität.

dort etwas von Metallverarbeitung versteht, geht auch aus dem Ortsnamen hervor, der übersetzt «Silber» bedeutet und so auf den früheren Silberbergbau hinweist.

«Individualisierung ist der Schlüssel für den Schweizer Markt.» Christian Schmitz-Eckert

Was zeichnet dieses Herstell erk besonders aus? Hohe Professionalität bei grosser Erfahrung und ebenfalls eine rund 20-jährige Zugehörigkeit zur Arbonia-Gruppe. Einige hundert Mitarbeitende schaffen einen jährlichen Ausstoss von rund 0 000 Heizkörpern unterschiedlicher Art. Dazu sind moderne Produktionsmittel und Werkzeugmaschinen erfor-

derlich. Rund 10 Prozent dieser Leistung wird heute durch die automatisierte Linie mit Handling- und Schweissrobotern von Kuka und ABB erreicht, was aber auch dem Anteil der standardisierten Produkte entspricht. Und der est sind pezialbestellungen? Dies ist die besondere Stärke des Betriebs. Denn nur dank geeigneter Arbeitsabläufe und ausgezeichneter Handwerker ist eine so grosse Zahl an kundenspezifischen Bestellungen zu bewältigen. Während auf der automatisierten Linie die Visaline-Heizkörper in Ausführungen bis zu , Meter Länge horizontal und bis 2, Meter Länge vertikal, mit ein- und mehrlagiger Konstruktion sowie mit oder ohne Lamellen hergestellt werden können, werden in den anderen Abteilungen des Werks unterschiedlichste Ausführungen produziert. Dank der Flexibilität des Herstellwerks lassen sich neben flachen Heizkörpern auch Flachrohr- und Röhrenradiatoren sowie kompakte Konvektoren realisieren, die bei Gebäudesanierungen und Renovationen in angepassten Dimensionen, Formen und Farben einsetzbar sind. Was hat diese onzentration im tschechischen Werk gebracht? Durch die Zusammenführung von kundenspezifischer Fertigung und automatisierter Produktion der gesamten Palette an Heizkörpern lassen sich Synergien bei Produktionsplanung, Einkauf, Materialhandhabung, Weiterverarbeitung und ualitätskontrolle erreichen. Und hier laufen die Inputs aller Länder zusammen, können gezielt ausgewertet werden und dienen der stetigen Verbesserung des Portfolios.

Mit dem Heizkörper-Modell Visaline Plus, dessen standardisierte Ausführungen auf der automatisierten Fertigungslinie produziert werden, können unterschiedlichste Gestaltungsideen umgesetzt werden.

ie haben bereits darauf hinge iesen dass rolu auch ussbodenheizungen für den ch eizer Markt anbietet. Wie sieht das gesamte roduktspektrum aus? ➜


Mit einem hohen Anteil von 90 Prozent am Gesamtausstoss stellen Spezialanfertigungen höchste Priorität im tschechischen Produktionswerk dar.

Auch die Pulverbeschichtungsanlage zur Farbgebung der Heizkörper berücksichtigt die zentrale Bedeutung von Spezialanfertigungen aller Art.

Für die automatisierte Fertigungslinie der VisalinePlus-Heizkörper wurde eine neue Halle erstellt, welche die bestehenden Werksgebäude ergänzt.

rungen eine immer mehr ins Zentrum rückende Herausforderung für die Beschleunigung der Abläufe und für die Flexibilität bei der Herstellung von angepassten Heizkörpern.

Neuheit fürs Bad, wo Heizkörper auch im Neubaubereich eine wichtige Rolle spielen: das Modell Eleno mit innovativer Gestaltung und Funktionalität.

Von Arbon aus betreuen rund 2 Mitarbeitende die Bereiche Heizkörper für Bad und Design sowie für Objekt und Wohnen, Lüftungssysteme vor allem in Form von Komfortlüftungen, Fussbodenheizungen sowie Decken-Systeme fürs Heizen und Kühlen. Welche eobachtungen machen ie im ch eizer Markt? Es ist für alle Akteure klar, dass sich die geforderten Liefertermine verkürzen,

gleichzeitig nehmen die Ansprüche an spezielle Ausführungen zu. Somit denken auch wir an weitere Massnahmen zur Vereinfachung der Arbeitsschritte von der Planung bis zur Montage eines Heizkörpers im Gebäude. Einerseits ist seit Jahren der Trend zum energieeffizienten Gebäude erkennbar, weshalb wir auch mit den bereits erwähnten Komfortlüftungssystemen auf dem Markt präsent sind. Anderseits bilden Sanie-

Wie kommuniziert das Unternehmen rolu mit seinen unden? Wir wollen nahe am Kunden sein, das ist erklärtes Ziel und Voraussetzung für optimale Lösungen, die schliesslich auch dem Endkunden zusagen. Produkte und Dienstleistungen sollen auf diese Weise auch optimiert werden können. Bereits bei der diesjährigen SwissbauAusstellung haben wir alles daran gesetzt, mit unseren Kunden, vor allem Planern und Installateuren, ins Gespräch zu kommen. So können wir ihre konkreten Anforderungen und Wünsche gezielt verstehen und umsetzen. Neben dem Hauptsitz in Arbon ermöglicht die lokale Vertriebsorganisation in der Zentralschweiz und der Romandie eine rasche Kontaktaufnahme. Mit der nun abgeschlossenen Konzentration in einem spezialisierten Herstellwerk lassen sich sowohl Standardprodukte als auch Spezialanfertigungen aus einer Hand umsetzen. Was hat ie dazu moti iert anfangs die esch ftsführung bei rolu zu übernehmen? Ursprünglich komme ich aus dem kaufmännischen Bereich, habe mich lange mit Gebäudetechnik befasst und war in der Vergangenheit global tätig, wo ich


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mich am Aufbau von Niederlassungen von europäischen Unternehmen beteiligt hatte und Märkte für die entsprechenden Produkte etablierte. Für mich stellt die heute feststellbare Dynamik auf dem Gebäudesektor eine ideale Chance dar, Gestaltungsmöglichkeiten zu nutzen und geeignete Lösungen zu entwickeln. Auf dem Schweizer Markt mit seinen spezifischen Anforderungen im Fokus und mit einem europäischen Netz an kompetenten Produktionsstätten im Rücken lassen sich geeignete Resultate erzielen. ■ www.prolux-ag.ch

Prolux Solutions AG gehört zur Arbonia-Gruppe Die Prolux Solutions AG mit Sitz in Arbon gehört seit 1999 zur Arbonia-Gruppe. Rund 25 Mitarbeitende sind in den Bereichen Heizkörper für Bad und Design sowie für Objekt und Wohnen, Lüftungssysteme, Fussbodenheizung sowie Decken-Systeme für Heizen und Kühlen tätig. www.prolux-ag.ch Prolux Solutions AG gehört zur HLKDivision der Arbonia-Gruppe. Diese umfasst heute vier Divisionen: HLK, Sanitär, Fenster und Türen. Mit eigenen Vertriebsgesellschaften sowie mit Vertretungen und Partnern ist die Arbonia-Gruppe in über 70 Ländern aktiv. Weltweit stehen rund 7600 Mitarbeitende im Einsatz. www.arbonia.ch Die automatisierte Fertigungslinie für Visaline-Heizkörper der Prolux Solutions AG ist seit Frühling 2017 im spezialisierten Produktionswerk in Stríbro (Tschechien) im Einsatz: https://youtu.be/PoKb1cSH6hg (Video 3’50’’)

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Liebi LNC AG: Hackschnitzelkessel und Brikettieranlage für Restholz, Späne und Sägemehl aus Holzspielwaren-Produktion

Moderne Liebi-Holzheizung bei Trauffers Bei der Trauffer Holzspielwaren AG, einem Brienzer Traditionsunternehmen, wird die Wärme mit einem Hackschnitzelheizkessel mit 58 kW Leistung erzeugt. Die Brikettpresse und das Silo mit Rundaustragung wurde in Zusammenarbeit mit Liebi geplant und ausgeführt. Jürg Fehlmann, Peter Warthmann

■ Die Familie Trauffer produziert nun in der dritten Generation Holzspielwaren in Hofstetten nahe Brienz BE. Die Produktion und die beiden Wohnhäuser von Kurt Trauffer und Marc Trauffer waren an der Stückholzheizung des Produktionsbetriebs bereits über eine Fernleitung angeschlossen. Mit dem Neubau der neuen Halle kam auch der Wunsch nach einem neuen automatischen Heizsystem. Der Anlagenbetreiber Marc A. Trauffer erinnert sich: «Wir haben immer schon mit unseren Holzabfällen geheizt. Doch bei der Planung des Neubaus haben wir gemerkt, dass die alte Heizung an ihre Grenzen kommt. Ausserdem ist die letzte Generation immer noch selber heizen gegangen, auch am Sonntag. Und so haben wir eine Lösung gesucht, die das selbständig macht: eine Brikettpresse und eine automatische Feuerung.» Für die neue Heizung wurden folgende Anforderungen definiert: Automatischer Betrieb Das Restholz sowie die Späne und das Sägemehl aus der Produktion sollen als Brennstoff dienen Genug Leistung für alle Gebäude Die bestehende Stückholzheizung sollte als Notkessel in das neue System eingebunden werden Heizanlage soll erweiterbar sein Nach mehreren Besprechnungen mit allen Beteiligten, dem Eigentümer, dem Installateur, dem Absauganlagen-Spezialist, dem Brikettpresse-Hersteller und Liebi wurde die Anlage im Jahr 201 realisiert.

Die ausgeführte Anlage Die Absauganlage in der Holzproduktion wurde umgebaut und eine Brikettpresse eingebaut. Die Brikettpresse fördert die ca. cm dicken und - cm langen Presslinge direkt in das Silo. Wenn das Silo voll ist (Sommer), werden die Presslinge in «Paloxen» (Paletten mit Aufsteckrahmen) gefördert und

Marc A. Trauffer vor dem Brikettsilo seiner Heizungsanlage mit Jürg Fehlmann von der Liebi LNC AG.

Blick ins Brikettsilo: Die Presslinge haben einen Durchmesser von ca. 6 cm und eine Länge von 3-4 cm.


Hackschnitzelheizkessel ETA Hack 58, rechts das Brikettsilo.

Übergabestation in der neuen Halle mit 2 Heizgruppen, Warmwasserbereitung und LNC-Mikroprozessorregelung FE/HP07 zur kompletten Regelung und Visualisierung.

gelagert. Im Winter, wenn mehr Brennstoff verlangt als produziert wird, können die Presslinge wieder in das Silo geschüttet werden. Das Restholz wird mittels einem Zerkleinerer direkt in das Vorratssilo der Brikettpresse gerfördert und ebenfalls zu Presslingen verarbeitet. Das Silo zur Lagerung der Presslinge direkt zwischen der Presse und dem Heizkessel ist mit einer Rundaustragung ausgestattet, welche die Briketts mittels Schnecke zum Kessel befördert. Der Kessel hat eine Leistung von 8 kW und ist mit einer externen Abgasrückführung ausgestattet. Denn durch das trockene Brennmaterial wäre die Flammtemperatur auf dem Rost zu hoch, die Asche würde schmelzen und den Rost verschlacken. Der Kessel ist ein Dreizugkessel, dem auch «normale» Hackschnitzel oder Pellets als Brennmaterial zugeführt werden könnten. Die bestehenden drei Speicher wurden wieder in das System eingebunden. An die Heizungsanlage sind zwei Heizgruppen angeschlossen: Die erste versorgt die Werkstatt mit Wärme. Die zweite über eine Fernleitung das neue Betriebsgebäude, das Haus von

Brikettieranlage, unten der Press-Zylinder, links das Brikettsilo.

Grundriss und Prinzipschema: 1) Hackschnitzelkessel Liebi, Typ ETA Hack 58, Leistung 21-58 kW, 2) Energiespeicher 3 Stück bestehend, 3) Expansion bestehend, 4) Stückholzkessel Schenk bestehend, 6) Hauptleitungen bestehend, 7) Heiz- und Fernleitungsgruppe bestehend, 8) Verbindungs/Hauptleitungen neu, 9) Mikroprozessorregelung Typ E-Matic auf Kessel, 10) LNC-Mikroprozessorregelung FE/HP07 zur kompletten Regelung und Visualisierung, 11) Silo mit Rundaustragung BG2, 12) Reserveplatz für Elektrofilter, 14) Siloraumtüre EI30, 15) Ausbaumöglichkeit Kessel 2, 16) Brikettieranlage Weima.

Marc A. Trauffer und dasjenige von Vater Kurt Trauffer. Der Platz für einen weiteren Kessel wurde vorgesehen, damit die Anlage erweitert werden könnte, um weitere umliegende Gebäude mit Energie zu versorgen.

gestiegen. Das, was wir heute verfeuern, haben wir früher in den Spankeller geworfen. Jetzt haben wir eher zu viel Abholz. Aber für das haben wir anderweitige Abnehmer.» ■ www.liebi-heizungen.ch

Auch Zentralensteuerung und Unterstationen-Regelgeräte sind von Liebi Die übergeordnete Liebi-Regelung gibt dem Kessel die Leistungsvorgabe und steuert die beiden Heizgruppen. In den drei Unterstationen sind ebenfalls LiebiRegelgeräte eingebaut und kommunizieren mit der Steuerung in der Zentrale. Die Anlage inklusive Kessel ist ans Internet angeschlossen. Alle Einstellungen, Werte, Alarme usw. können über das Handy oder den PC bedient werden.

Trauffer Holzspielwaren AG Marc A. Trauffer, geboren 1979 in Brienz, führt seit 2009 die Trauffer Holzspielwaren AG in der dritten Generation. Das Unternehmen beschäftigt etwa 70 Mitarbeitende. Die berühmten «Chüe» werden auch heute noch in Hofstetten bei Brienz hergestellt – aus Schweizer FSC-Holz.

Zufriedener Anlagen-Betreiber

Bekannt ist Marc A. Trauffer auch als Musiker. Sein fünftes Soloalbum «Heiterefahne» war 2016 das meistverkaufte Schweizer Album.

Marc A. Trauffer ist sehr zufrieden mit der Anlage: «Die Effizienz ist spürbar

www.trauffer-holzspielwaren.ch www.trauffermusic.ch


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Neue Ausstellungen «Farbige Solarfassaden» und «Speicherbatterien» in der Umwelt Arena Schweiz

Lokal produzieren, lokal speichern und lokal verbrauchen Was ist heute bereits möglich? Wie kann ein Hauseigentümer seinen Solarstrom effizient nutzen und speichern? Wie den Eigenverbrauch optimieren? Diese und viele weitere Fragen beantworten die beiden neuen Ausstellungen «Farbige Solarfassaden» und «Speicherbatterien», welche die Umwelt Arena Schweiz u. a. dank Unterstützung von Partnern aus der Privatwirtschaft und EnergieSchweiz realisieren konnte. Quelle: Umwelt Arena Schweiz, Bearbeitung Peter Warthmann

■ Beim ersten energieautarken Mehrfamilienhaus in Brütten, einem Projekt der Umwelt Arena Schweiz, wurden zum ersten Mal speziell entwickelte, massgeschneiderte und matte Photovoltaik-Module für die Fassaden eingesetzt. Seit der Eröffnung durch Bundesrätin Doris Leuthard im Juni 201 ging die Entwicklung von Solarfassaden in Riesenschritten vorwärts. Heute sind die Möglichkeiten der Fassaden-Module betreffend Gestaltung und Montage fast unbegrenzt. Christian Rudin, Geschäftsführer Umwelt Arena Schweiz, erklärt: «In der neuen Ausstellung werden zum ersten Mal die verschiedenen Möglichkeiten und Farbvarianten von Solarfassaden, Montagesystemen sowie Speichervarianten unter einem Dach präsentiert. Die gezeigte Diversität ist einmalig». Ren Schmid, Ren Schmid Architekten AG, Zürich ergänzt: «Das neue, vielfältige Angebot von Photovoltaik-Fassadenplatten erlaubt eine hochstehende Gestaltung. Eine Symbiose von Architektur und Umwelttechnik ist das Resultat. Dieses Potenzial gilt es zu nutzen.»

Hälfte des Strombedarfs der Schweiz könnte auf Dächern und Fassaden erzeugt werden Die lokale Produktion, die lokale Nutzung und die lokale Speicherung von Solarenergie gewinnen stetig an Bedeutung und wird die Energiegewinnung am Gebäude der Zukunft stark beeinflussen. David Stickelberger, Geschäftsleiter Swissolar, erklärt in seinem Referat, dass die Hälfte des Strombedarfs der Schweiz auf Dächern und Fassaden erzeugt werden könnte ( 0,2 von ca. 0 TWh a). Die beiden Ausstellungen «Farbige Solarfassaden» und «Speicherbatterien» zeigen aktuelle, ausgereifte und für den Markt einsatzbereite Technologien. Bereits heute ist es möglich, ästhetisch anspruchsvolle Fassaden zu

Photovoltaikanlage «Swissness» vor dem Eingang zur Umwelt Arena: PV-Module können heute mit beliebigen Farben und Mustern bedruckt werden. 80 % der Leistung von herkömmlichen Panels können trotzdem erreicht werden. (Umwelt Arena, HSLU, www.hslu.ch/umweltarena › Live Monitoring)


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In der UWA-Ausstellung «Solarfassaden».

Referenten bei der Eröffnung der zwei neuen Ausstellungen: Christof Bucher (Basler&Hofmann AG, PL PV-Anlagen), Walter Schmid (VRP Umwelt Arena), René Schmid (René Schmid Architekten) und David Stickelberger (GF Swissolar).

gestalten, die gleichzeitig Energie erzeugen. Damit lässt sich für jedes Bedürfnis, für jede Siedlungssituation die passende Fassade finden. Da die Energiegewinnung vermehrt mit erneuerbaren Energien in dezentralen Anlagen erfolgt, gewinnen Lösungen mit Speicherbatterien an Bedeutung – insbesondere im Bereich der Sonnenenergienutzung. Das Speichern dieser Energie macht Sinn. Und: «Der Eigenverbrauch von Solarstrom ist praktisch immer rentabel», hält Christof Bucher, Projektleiter PV-Anlagen, Basler Hofmann, fest. Zudem seien Speicherbatterien sehr flexibel einsetzbar und das Potenzial dafür gross. ➜

Fragerunde mit Anbietern von Solarfassaden: Patrick Felber (Helion), Stephan Kobler (Kioto Solar/PVP), Rolf Hefti (Eternit), Markus Bloch (Raumweg), Erich Nussbaumer (Sto), Christian Rudin (GF Umwelt Arena, Moderator) und Peter Röthlisberger (Solaxess).

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Mögliche Oberflächen der FassadenModule von Sto, Helion und Kioto Solar.

Raumweg GmbH und René Schmid Architekten.

Oberflächen-Design: alles ist möglich. (Raumweg GmbH).

Auch Holz-Oberfläche kann imitiert werden (Modell Skihütte): Sunage und Raumweg GmbH.


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Fassadenaufbau und Montagelösungen von Sto und Eternit.

Ausstellung Speicherbatterien, Teil 1: Innovenergy, AEW, LaubeSolar (ecocoach).

Ausstellung Speicherbatterien, Teil 2: Elektrobedarf Troller (E3DC), Sputnik Engineering International (SolarMax) und Power Blox.

Batterien ermöglichen einen höheren Eigenverbrauchsanteil. Sie können aber noch vieles mehr. (Referat Christof Bucher)

Drei Stufen zur Erhöhung des Eigenverbrauchs: 10–80 %. (Referat David Stickelberger, Quelle: Solarmarkt GmbH)

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Solarerträge in Abhängigkeit von der Exposition. (Referat David Stickelberger)

Strompreis-Bereiche: Eigenverbrauch von Solarstrom ist praktisch immer rentabel. Hingegen ist die Einspeisung von Solarstrom nur selten rentabel. Wer Solarstrom zeitgleich direkt brauchen oder günstig speichern kann, sollte aus finanziellen Gründen eine PV-Anlage bauen. (Referat Christof Bucher)

Spezifische Kosten für verschiedene Fassaden-Varianten: Solarfassaden sind auch finanziell interessant (rote Linie: Investition und laufende Erträge durch Solarstrom-Gewinnung). Im Vergleich zu konventionellen verputzten Fassaden (grüne Linie) brauchen sie keinen Unterhalt (Farbe, Erneuerung Verputz, kompletter Ersatz), sodass sie sich nach ca. 25 Jahren amortisieren bzw. gleich teuer sind, wie eine konventionelle Fassade. Auch danach liefert die Solarfassade aber weiterhin Strom. (Referat Walter Schmid).

Zwei Faustregeln für die Batteriespeicher-Dimensionierung. Diese ergeben sinnvolle Speicherkapazitäten (kWh) für die meisten Fälle. (Referat Christof Bucher)

Solarfassaden sind auch finanziell interessant

Solarfassaden verhelfen einem Haus nicht nur zum Status eines ästhetisch ansprechenden Kraftwerks, Solarfassaden sind auch finanziell interessant. Im Vergleich zu konventionellen Fassaden brauchen sie keinen Unterhalt (Farbe, Erneuerung Verputz, kompletter Ersatz), sodass sie sich nach ca. 2 Jahren amortisieren bzw. gleich teuer sind, wie eine konventionelle Fassade. Danach liefert die Solarfassade aber weiterhin Strom für den Eigenbedarf bzw. Einspeisung ins Netz, was dem Investor als Gewinn zugute kommt. Die beiden neuen Ausstellungen in der Umwelt Arena geben Tipps und Anregungen für eine tiefere Stromrechnung und zeigen auf, wie der Autarkiegrad (Selbstversorgungsgrad) erhöht werden kann. ■ ffnungszeiten m elt rena Sch eiz: esucher: Mitt och bis Sonntag, 10 bis 17 hr. ents/ ührungen: täglich, nach Vereinbarung. www.umweltarena.ch

Die grosse Auswahl an Produkten ermöglicht schon heute eine weitgehende Photovoltaik-Integration in Dach und Fassade. Vieles spricht für PV-Fassaden. Die Möglichkeiten müssen nun verstärkt genutzt werden. (Referat René Schmid)


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Kaskaden-Lösung für ein Sanierungsprojekt der Stadtverwaltung Rheinfelden

Effiziente Gasbrennwerttechnik im Doppelpack fürs Rathaus Eine Kaskade aus zwei topmodernen Wand-Brennwertkesseln «Thision L Evo» sorgt im denkmalgeschützten Rathaus Rheinfelden für angenehme Raumwärme und gewährleistet eine hohe Betriebssicherheit. Die neue Gerätegeneration überzeugt durch eine hervorragende Wärmeübertragung und durch eine Reduktion des NOx-Ausstosses auf ein Minimum. Manuel Fischer, Textfarm

■ Wer zu Fuss die Altstadt von Rheinfelden durchquert und bis zur Marktgasse vorstösst, kann das markante Rathauses kaum übersehen. Der Gebäudekomplex besteht aus vier Flügeln, die bis in das 1 . Jahrhundert zurückreichen und um einen Innenhof gruppiert sind. Dominierender Blickfang ist ein siebengeschossiger Turm auf der Seite der Gasse. Rund 90 Beschäftigte in der Stadtverwaltung arbeiten im weitläufigen Gebäude. Die Wärmeverteilung der Arbeitsräume geschieht über eine Zentralheizung, die Trinkwarmwasser-Erwärmung im Rathaus erfolgt hingegen dezentral. Der bestehende, bodenstehende Gaskessel tat rund 1 Jahre zuverlässig seinen Dienst. «Doch im Winter 201 201 hatten wir alle ein wenig kalt in den Büros», erinnert sich Ren Volkart, Technischer Bereichsleiter Liegenschaften bei der Stadtverwaltung

Rheinfelden. «Aufgrund einer Messung wurde klar, dass die alte Heizung nur noch die halbe Leistung bringen konnte», so Volkart. Der Leistungsabfall am Gerät wurde gegen Ende der Heizperiode festgestellt. «Somit gewährten die Sommermonate allen Beteiligten genug Zeit, eine neue Heizungslösung zu planen», ergänzt Matthias Osswald, Abteilungsleiter Heizung der Sanitär- und Heizungsinstallationsfirma Gersbach AG in Rheinfelden, der das Projekt der Heizungssanierung für das Rathaus eng begleitete.

Optionen in Betracht ziehen Es galt nun, Optionen für den Ersatz der defekten Heizung in Betracht zu ziehen. Rheinfelden ist zwar weitherum bekannt als Gemeinde, die auf grossräumige Wärmeverbünde setzt und sich auch daran beteiligt. So dienen u. a. die an einer Abwasserreinigungsanlage an-

geschlossenen Wärmepumpen und eine moderne Holzschnitzelfeuerung als Wärmeerzeuger für das Fernwärmenetz. Doch die Topografie und der verbaute Untergrund der Marktgasse standen der Idee eines Anschlusses an einen Wärmeverbund entgegen. Dazu sagt Ren Volkart: «Der Anschluss wurde schon vor Jahren diskutiert. Man stellte aber fest: Das Ziehen der Leitungen und die Verrohrungen hierhin kommen unverhältnismässig teuer und hätten baurechtliche Probleme aufgeworfen.» Die Wahl fiel schliesslich auf die fortgeschrittene Gasbrennwert-Technologie. Der Gewölbekeller, worin auch die Bestandteile einer neuen Heizung zu installieren waren, ist nur über eine enge, gewundene Treppe zu erreichen. Diesen Umstand, aber ebenso die Erfordernis einer hohen Betriebssicherheit galt es in der Ausschreibung zu berücksichtigen.

Vorteile der Kaskade

Das Rathaus Rheinfelden mit dem markanten Turm ist ein Gebäudekomplex mit vier Flügeln.

Aufgrund der speziellen Erfordernisse vor Ort erstellte Matthias Osswald im Auftrag der Bauherrschaft einen Leistungsbeschrieb für jede Position und jede einzelne Arbeitsgattung. Dieser wurde an fünf ausgewählte Unternehmer für eine detaillierte Offerte zugestellt. Die Stadtverwaltung entschied sich für den Einbau einer Kaskade aus zwei kompakten Elco-Wand-Brennwertgeräten des Typs Thision L Evo mit einer Leistung von 2 x 80 kW (1 0 kW). Das neue Modell ist in sechs Leistungstypen erhältlich ( 0, bis 1 ,8 kW ( 0 0 C)). Die reduzierten Masse dieser Geräte (Höhe: 810 mm, Breite: 0 mm) sind bei der Montage von Vorteil, wie sich auch in Rheinfelden herausstellte. Ohne Umstände konnten sie über eine gekrümmte Treppe in den Gewölbekeller eingebracht werden. Mit modernster Technik ausgestattet er-


Energie | Wärme | Strom |

zielt der Thision L Evo von Elco einen ausserordentlich hohen Wirkungsgrad (110 bei 0 0 C). Seine besondere Wirtschaftlichkeit resultiert aus der optimierten Konstruktion: Das Herzstück des Kessels bildet ein Wärmetauscher aus robustem und korrosionssicherem Edelstahl. Durch seine Doppelwand-Geometrie gewährleistet dieser sowohl bei Voll- als auch bei Teillast eine hervorragende Wärmeübertragung. Selbst unter Volllast liegt die Abgastemperatur des Thision L Evo lediglich zwei Grad über der Rücklauftemperatur. Wesentlich

für die verbesserte Wärmeübertragung auf kompaktem Raum sind die lasergeschweissten Rippenrohre aus Edelstahl. Im Vergleich zu glatten Rohren ist die Oberfläche dieser Spezialrohre um ein Vielfaches grösser. Zudem sorgt der innovative Metallvlies-Flachbrenner für eine optimierte Verbrennung und reduziert den NOx-Ausstoss auf minimale mg kWh. Die gewählte Kaskade aus zwei Wärmeerzeugern hat auch während des Betriebs mehrere Vorteile. So kann über den gesamten Leistungsbereich eine optimale Anpas-

René Volkart von der Stadtverwaltung Rheinfelden und Matthias Osswald von der Heizungsinstallationsfirma Gersbach AG sind von der gewählten Lösung überzeugt: die Kaskade 2 x 80 kW aus zwei kompakten Elco-Wand-Brennwertgeräten des Typs Thision L Evo garantiert eine hohe Betriebssicherheit. Am neuen Verteiler sind vier Gruppen angeschlossen, welche die vier Flügel des Rathauses mit Wärme versorgen.

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sung an den Wärmebedarf erfolgen. Es wird also nur so viel Wärme bereitgestellt, wie nötig. «Ausserdem erhöht eine Kaskadenlösung die Langlebigkeit der Heizungsanlage», erklärt Matthias Osswald. «Die Steuerungen der beiden Geräte kommunizieren miteinander. Nach jeweils 00 Betriebsstunden wechseln sich die Gasgeräte im Betrieb ab. Sobald es die Aussentemperaturen erforderlich machen, bringen beide Brennwertkessel ihre Leistung.»

Wandgeräte steuern direkt Heizkreise Das in Rheinfelden verbaute Heizsystem verfügt zusätzlich über eine Systemtrennung. Damit findet kein Austausch von Flüssigkeiten zwischen primärem und sekundärem Kreislauf statt, womit die Brennwertkessel vor Korrosion geschützt werden. Ein Luft- und Schlammabscheider ist zudem einem zweiten Wärmetauscher ausserhalb des Kessels vorgeschaltet. Ein bedeutender Teil des Sanierungsprojekts war die notwendig erachtete Erneuerung der Heizkreis-Verteilung im Untergeschoss. «Der alte Verteilerbalken wies Roststellen auf und die daran angeschlossenen Ventile und Pumpen waren relativ alt», erklärt Matthias Osswald. Am neuen Verteiler sind nun vier Gruppen (Vor- und Rücklauf) angeschlossen, welche die vier Flügel des Rathauses mit Wärme versorgen. Mit dem neuen Verteilbalken sind auch die dazu erforderlichen Pumpen und Mischventile ersetzt worden, welche den hydraulischen Abgleich sicherstellen. Ein weiterer grosser Vorteil des Thision L Evo: Jedes der beiden installierten Elco-Geräte ist mit einem Steuerungselement ausgestattet, welches je zwei gemischte Heizkreise regulieren kann. Der zusätzliche Einbau eines externen Schaltschranks war somit nicht nötig. Ren Volkart als Vertreter der Bauherrschaft lobt die gute Zusammenarbeit mit der Installationsfirma und dem Hersteller Elco: «Der Einbau ging rasch vonstatten und der Termin zu Beginn der neuen Heizperiode konnte eingehalten werden. Die neue Heizung läuft einwandfrei. Und dass es so bleibt, dafür sorgt eine regelmässige Wartung durch den Elco-Service. Dieser gewährleistet auch eine prompte Störungsbehebung rund um die Uhr an Tagen im Jahr.» ■ www.elco.ch

Video (2’08’’) zeigt das Innenleben des Thision L Evo.

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Rückblick WKK-Forum 2018: Wärmekraftkopplung kann wichtigen Winterstrom produzieren

Energiestrategie ohne WKK bleibt Strom-Importstrategie Die Schweizer Stromversorgung im Winter ist alles andere als sicher – die Stromimporte sind gefährdet. Deshalb ist dezentrale Wärmekraftkopplung (WKK) eine gute Strategie zur Deckung der Stromlücke im Winter. Umso mehr, als immer mehr erneuerbares Gas eingesetzt wird. Darüber waren sich alle Referenten am WKK-Forum Ende Juni in Ittigen einig. Einigkeit auch bei den beiden WKK-Verbänden V3E und WKK-Fachverband: Sie schliessen sich zu einem Verband zusammen. Martin Stadelmann

■ 201 erzeugten WKK-Anlagen nur des Schweizer Stroms. «Wenn das nicht ändert, wird die Energiestrategie zur Importstrategie», mahnte Daniel Dillier, Präsident des Verbands Effiziente Energie Erzeugung (V E), am WKK-Forum, das gemeinsam mit dem WKKFachverband beim Bundesamt für Energie (BFE) in Ittigen durchgeführt wurde. Dillier betonte, WKK-Anlagen könnten vor allem im Winter rasch Strom produzieren. Die zunehmende Winterstromlücke durch den kommenden Atomausstieg mache WKK unverzichtbar für die Versorgungssicherheit. Seine Forderung nach mehr Winterstromproduktion sah Dillier durch die Eidgenössische Elektrizitätskommission bestätigt, die jüngst empfahl, die Schweiz solle einen «substanziellen Teil der Winterproduktion» im Inland produzieren.

Umfassende CO2-Rückerstattung verlangt

Damit die WKK ihren Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten kann, braucht es bessere Rahmenbedingungen. Die Verbesserungsvorschläge von V E zum neuen CO2-Gesetz habe der Bundesrat nur teils berücksichtigt. So geschehen mit einem Bericht, in dem V E die vollständige und unbürokratische Rückerstattung der CO2-Abgabe für WKK-Anlagen aller Leistungsgrössen fordert. «Im Gesetz ist ein komplizierter Mechanismus vorgesehen», kommentierte Stephan Renz, V E-Geschäftsführer, Artikel und des Gesetzesentwurfs. V E fordert, einen Teil der CO2-Abgabe zur Förderung erneuerbarer Gase einzusetzen. Dazu sei eine Anhörung bei der Energiekommission des Nationalrats vorgesehen.

WKK wichtig für Winterlücke

«WKK ist für die Winterlücke ein wichtiges Element», anerkannte Pascal Previdoli, stellvertretender Direktor beim BFE. Ein spezielles Förderprogramm sei nicht vorgesehen. WKK-Anlagen könnten auch in Eigenverbrauchsgemeinschaften zum Einsatz kommen, so die Haltung des Bundesamts. Hier habe WKK grosse Chancen. WKK könnte für die Versorgungssicherheit zudem wichtig werden, weil der in der Energiestrategie vorgesehene Ausbau der Wasserkraft kaum gelingen werde. «Die Zielsetzungen zur Wasserkraft sind ambitiös», räumte Previdoli ein. Das BFE habe aber festgestellt, dass derzeit weiter in Ausbau und die Instandhaltung investiert werde. Die Klimaerwärmung schaffe auch neue vielversprechende Standorte.

Der BFE-Saal in Ittigen war voll …

Die Referenten: Stephan Renz, Klaus Payrhuber, Martial Suchet, Michel Grangier, Tilman Schildhauer, Pascal Previdoli, Thomas Peyer, Daniela Decurtins, Daniel Dillier (Präsident V3E) und Heini Glauser (Präsident WKK-Fachverband). (Bilder: Patricia Renz)


Zu einer richtig grossen WKK-Anlage gehört auch ein grosser Wärmespeicher: Neubau Gasmotoren-Kraftwerk der Stadtwerke Kiel, Norddeutschland (www.stadtwerkekiel.de): 190.4 MWel Nettoleistung, 192 MWth Wärmeleistung. Der Wasser-Wärmespeicher beeindruckt:  31.2 m, 60 m hoch, 30 000 m3 nutzbar, Kapazität über 1500 MWh bei Betrieb im Bereich 60-115°C. (Referat Klaus Payrhuber, GE Jenbacher GmbH)

Der Gebäudepark verbraucht etwa 100 TWh oder rund des Endenergiebedarfs der Schweiz. Davon entfallen auf Heizung ( 0 l und 2 Erdgas). Deshalb sei die CO2 -Abgabe zu erhöhen. Grenzwerte für Gebäude habe das Parlament verworfen. Gas sei ein wichtiger Teil der Energieversorgung, vor allem weil es immer mehr erneuerbar werde. Für die Anrechnung des erneuerbaren Gases im Gebäudebereich (MuKEn) seien die Kantone gefordert.➜

Gasmotor «J920 FleXtra» von GE Jenbacher: 9.5 MWel Nettoleistung, 9.6 MWth Wärmeleistung, Startzeit 5 Min., minimale Last 4 MW. Im Gasmotoren-Kraftwerk der Stadtwerke Kiel werden 20 Stück dieses Typs eingesetzt. (Referat Klaus Payrhuber, GE Jenbacher GmbH)

Netzkonvergenz und Sektorkopplung. (Referat Thomas Peyer)


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WKK hat gemäss Previdoli eine doppelte Chance: Sie leistet einen Beitrag zur Deckung der Winterlücke und kann von der Eigenverbrauchsregelung profitieren. Zudem kann sie sich neu von der CO2 -Abgabe auf der Stromproduktion befreien lassen und mehr Biogas einsetzen. Deshalb sollten die Gasnetze erhalten bleiben.

Power-to-Gas steigert Biogas-Ausbeute

Vereinfachte Übersicht über heute einsetzbare Technologien zur Methanisierung. (Referat Tilman Schildhauer)

Gemäss Tilman Schildhauer hat die mit dem Watt d Or ausgezeichnete Power-to-Gas-Anlage im Werdhölzli in Zürich gezeigt, dass die Methanausbeute in einem Wirbelschichtreaktor um 0 gesteigert werden kann, und dies bisher über 1200 Stunden. Statt einer reinen Biogasaufbereitung auf Erdgasqualität bietet Power-to-Gas also erhebliche Vorteile.

Energieträger Gas wird unterschätzt Gas wird zunehmend erneuerbar, konstatierte Daniela Decurtins, Direktorin des Verbands der Schweizer Gasindus-trie. Ziel sei es, bis 20 0 den Biogas-Anteil im Heizgas auf 0 zu steigern. Zudem biete Gas einen einzigartigen Vorteil mit 22 000 km Netzen, die zum Transport, aber auch zur Speicherung dienen – im Gegensatz zum Stromnetz, das nur In-Out funktioniert. Die Versorgungssicherheit der Schweizer Energieversorgung stehe wieder auf der Agenda, so Decurtins. Da sind Ex-tremszenarien nicht unwahrscheinlich: Die Elcom befürchtet Probleme mit der Strom-Exportfähigkeit der Nachbarländer ab 2020 Das lässt eine Stromlücke im Winter befürchten. Die Lösung heisse hier klar WKK, die mit mehr Biogas noch besser wird. Wichtige politische Forderungen seien deshalb die Revision des CO2 -Gesetzes mit Teilzweckbindung der CO2 -Abgabe für erneuerbare Gase im Wärmebereich und Anreize für WKK, und bei den MuKEn bzw. den kantonalen Energiegesetzen die Anerkennung von Biogas als erneuerbare Energie im Gebäudebereich.

Kopplung von Strom, Gas und Fernwärme plus WKK in Bulle

Korrelation von Wärmebedarf und zusätzlichem Strombedarf. (Referat Daniela Decurtins)

Die GESA (Gruy re Energie SA, Bulle) betreibt ein Fernwärmenetz von 112 km in Bulle und Riaz, mit 0 Gebäuden von rund 0 MW Anschlussleistung und fünf Heizzentralen. Der Schnittpunkt der Strom-, Gas- und Fernwärmenetze liegt nahe der Firma Liebherr in Bulle. Um hier die verschiedenen Energieflüsse zu kombinieren, so Michel Grangier von GESA, installierte man eine Wärmepumpe von 1,8 MW, die im Sommer Abwärme von Liebherr ins Wärme Kältenetz von GESA einspeist. Ein von Liebherr neu entwickelter 20-Zylinder-Gas-Motor in einem Aves-co-Blockheizkraftwerk mit 1 MWel und 1 MWth erzeugt im Winter Strom für GESA und Liebherr, dazu Abwärme für Fernwärme und Liebherr – die Wärmepumpe ist dann abgeschaltet. Um die Wärme sinnvoll zu verwerten, ersetzte Liebherr die Gas-Infrarot-Strahler in ihren riesigen Hallen durch Flächenstrahler, ergänzte Martial Suchet, Leiter Gasmotoren bei Liebherr. Hier liefern über 20 Entwicklungs- und fünf Serienprüfstände von 100– 2000 kW Abwärme - nur nicht immer Mit weiteren


Schema Power-to-Gas (PtG, P2G). (Referat Tilman Schildhauer)

9, MWel und 9, MWth. Mit einer gesamt möglichen Modulation von bis 190 MWel (also fast 1: 0): das ist Strom- und Wärmeproduktion nach Mass, mit 91 Wirkungsgrad, zertifiziert für Direktlieferung ans Hochspannungsnetz. Gasmotoren punkten mit ihrer kurzen Hochlaufzeit: Vorgewärmt innert fünf Minuten auf Vollleistung am Netz (Turbinen würden 0 Minuten brauchen). Sie stabilisieren also das Stromnetz und beliefern das Fernwärmenetz und einen 0 m hohen 0 000-m -Wärme-Speicher. Ein -MW-Elektrokessel ergänzt die Anlage: Power to heat für mehr Flexibilität. Gegenüber dem 0 Jahre alten Steinkohlekraftwerk zuvor spart man 0 CO2

WKK – Bindeglied der Sektorkopplung

Produktionskosten erneuerbare Gase: Zusatzkosten zu aktuellen Preisen. Power-to-Gas ist eine aufwändige, recht teure Technologie. (Referat Daniela Decurtins)

«Wirkungsgrad ist nicht alles – Flexibilität ist wichtig », begann Thomas Peyer von Swisspower sein Referat, um dann zwei Szenarien der Energiestrategie aufzuzeigen: Einzel ( elektrisch) oder gekoppelt – von Erdgas über Biogas, Strom, Fernwärme, WKK usw. Und dann fragte er: wer ist für das Szenario «Elektrisch» und wer für «Gekoppelt»? Letzteres hatte eine klare Mehrheit. Für eine gute Zukunft, so Peyer, seien möglichst alle uellen zu nutzen und die Netze zu koppeln – so braucht 1 GWh im Gasspeicher rund 100 mal weniger Platz als im Speichersee Dieser hat den Sommerstrom meist bis Januar entleert. Deshalb ist klar: WKK erhöht die Versorgungssicherheit.

Zusammenschluss der Verbände

Das Ziel der Gasindustrie «30 % Anteil erneuerbare Gase bis 2030 im Gas-Wärmemarkt» bedeutet zusätzlich 4500 GWh, total ca. 5000 GWh/a und entspricht etwa dem «wirtschaftlich machbaren» Potenzial. (Referat Daniela Decurtins)

Prüfständen und Fabrikation sind 188 000 m2 Fläche bebaut. Der Strombedarf beträgt GWh, 2 GWh sind Eigenproduktion. Von 12 GWh Wärmebedarf ist ein Drittel Eigenproduktion. Die Zusammenarbeit mit GESA ist ideal – umso mehr, als sich die Chance für einen Feldtest des neuen 20Zylinder-Motors nahe der Entwicklungsstätte ergab.

In 5 Minuten von 0 auf 190 MW ! Klaus Payrhuber von GE Jenbacher stellte das neue Küstenkraftwerk Kiel vor: 20 Gasmotoren mit je

Heini Glauser, Präsident des WKK-Fachverbands, hofft auf mehr WKK-Anlagen, denn diese würden den Gesamtwirkungsgrad der Brennstoffnutzung erhöhen – zurzeit wegen Grosskraftwerken kaum über 0 – der Rest geht über Kühltürme weg. WKK bringt meist 90 und mehr bei Brennwertnut-


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zung. Ihn freute, dass der V E an seiner GV gleich vor dem Forum dem Zusammenschluss der beiden WKK-Verbände zugestimmt hatte. Der WKK-Fachverband wird dies im Herbst nachholen. Denn «damit ist der Weg zu einer stärkeren Stimme für die WKK geebnet », so Glauser. ■ www.v3e.ch www.waermekraftkopplung.ch www.erdgas.ch

Szenarien Energiestrategie: Gegenüberstellung der Herausforderungen der reinen Elektrifizierung und der umfassenden Sektorkopplung. (Referat Thomas Peyer)

Der neue 20-Zylinder-Gasmotor von Liebherr liefert in einem Avesco-Blockheizkraftwerk eine Leistung von 1 MWel und 1 MWth .

Schweizer Energiezukunft. (Referat Thomas Peyer)


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Gewerbehaus in St. Gallen mit BHKW, das mitdenkt ■ Eine beispielgebende Installation im Sinne des Energiekonzepts 2050 der Stadt St. Gallen haben die St.Galler Stadtwerke «sgsw» in Zusammenarbeit mit der Firma BES BHKW Energie-Service AG, Wittenbach SG, realisiert. Im Gewerbehaus der Christian Fischbacher Co. AG in der Kantons-Hauptstadt hatte die zentrale Wärmeerzeugeranlage auf Basis eines Heizölkessels ausgedient. Es bedurfte einer Neuinstallation. Fischbacher, ein alteingesessener Textilhersteller, der seit fast 200 Jahren luxuriöse Stoffe, Bettwäsche, Teppiche und Accessoires webt, übertrug die Erneuerung die Wärmelieferung an die sgsw. Und zwar im Rahmen eines Contracting-Vertrags, um sich von der Betriebsführung zu befreien, trotzdem aber sicher zu sein, im Heizraum eine stets funktionierende und effiziente Technik stehen zu haben. Für die Effizienz sorgt vor allem das eingesetzte BHKW des Typs EC Power XRGI 20 mit einer Leistung von 20 kW elektrisch und 40 kW thermisch. Der Stromwärmeerzeuger ist so dimensioniert, dass er ca. 70 Prozent des Jahresheizwärmebedarfs abdecken kann und damit die Bandlast der Immobilie. Für die Spitzenlast ist ein Gaskessel mit einer Leistung bis 130 kW zuständig. Der hat gleichzeitig volle Redundanzfunktion im Falle einer Störung, da

ihn die Anlagenbauer auf den Wärmebedarf der Liegenschaft von eben 130 kW auslegten. Die Elektrizitätserzeugung mit der XRGI-Maschine der BHKW Energie-Service AG richtet sich nach den Bedürfnissen der sgsw sowie dem jeweiligen Wärmebedarf unter Ausnutzung der drei Wärmespeicher mit je 1100 Liter Inhalt: Die intelligente XRGI-Regelung sorgt unter anderem dafür, dass in den Puffern stets ausreichend Wärmespeicherkapazität zur Verfügung steht, sollte ein übergeordnetes Strommanagement den kurzfristigen Start des BHKW anfordern. Das XRGI 20 zeichnet sich durch einen Gesamtwirkungsgrad von 96 % aus, bezogen auf den Heizwert Hu. Die verbundene Nutzung des Erdgases zur Stromversorgung und zu Heizzwecken entspricht folglich in hohem Mass auch der EU-Forderung nach Sektorenkopplung, da die europäischen Richtlinien Wärme aus der WKK als Abwärme der Stromerzeugung definieren. Das Konzept ermöglicht damit eine umweltschonende Wärmeversorgung der Liegenschaft an der Mövenstrasse 18 in St. Gallen. ■ BHKW-Typ XRGI 20 als Bandlasterzeuger im Technikraum der Christian Fischbacher Co. AG, Leistung 20 kW elektrisch und 40 kW thermisch. (Bild: BES AG)

BES BHKW Energie Service AG Tel. 071 292 17 70 www.bes-ag.com, www.ecpower.com, www.sgsw.ch

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Heizen + Kühlen + Warmwasser: Splitwärmepumpe WWP LS Kompakt ■ Die neuen Kompakt Splitwärmepumpen WWP LS K von Weishaupt gibt es in zwei Leistungsgrössen mit 8 bzw. 10 kW. Das neu entwickelte Innengerät mit einem integrierten 165-Liter-Komfortspeicher und allen notwendigen hydraulischen Komponenten ist platzsparend und einfach bei Einbringung und Installation. Besonderer Vorteil ist die Lostrennung von Hydraulikeinheit und Speicher, sodass diese selbst in schwer zugänglichen Räumen problemlos eingebracht werden können. Die Geräte zeichnen sich aus durch ihre hohen Leistungszahlen. Zusätzlich sind sie leise und dank der intuitiven Regelung einfach zu bedienen. Sowohl die stille als auch die dynamische Kühlung ist bereits mit der hochwertigen Serienausstattung möglich. Heizung, Trinkwasser und Zirkulation können wahlweise links, rechts oder von oben angeschlossen werden. Elektronisches BiFlow-Expansionsventil, BlueFin-Verdampfer Das elektronische BiFlow-Expansionsventil mit 490 Stufen und elektronischem Schnellanlauf (ca. 2 Min.) sorgt zusätzlich für höhere Effizienz. Es gibt nur ein Ventil für Heizung, Kühlung oder Abtauung. Das Aussengerät verfügt über einen Verdampfer mit spezieller BlueFin-Beschichtung. Diese sorgt für erhöhten Korrosionsschutz und weniger Schmutzhaftung. Durch den Perleffekt ergibt sich eine verbesserte Abtauung. Die Abtaufunktion ist selbstlernend.

Aussengerät der neuen Splitwärmepumpe.

Doppel-Rollkolben-Verdichter, Hocheffizienzgebläse, Nachtmodus Der Doppel-Rollkolben-Verdichter mit flinkem Inverter sorgt für hohe Laufruhe, schnelles Erreichen der Sollwerte sowie Langlebigkeit. Er verfügt über eine hochwertige Wärmedämmung mit Schallschutz und ist schallentkoppelt gelagert. Der bürstenlose Energiesparmotor des Gebläses sichert hohe Effizienz und Langlebigkeit. Die Flügelform ist aerodynamisch optimiert für grosse Luftmengen. Über den speziellen Nachtbetrieb wird die Drehzahl in einem frei definierbaren Zeitraum (z. B. Nachtruhe) gedrosselt und die Splitwärmepumpe damit noch leiser. Die Grundwärmeversorgung wird dadurch nicht beeinträchtigt.

Neue Kompakt-Splitwärmepumpe WWP LS K, InnenEinheit mit 165-Liter-Trinkwarmwasserspeicher.

Kondensatwanne ohne Elektroheizung, Hydraulikeinheit Die Kondensatableitung über genau positionierte Öffnungen sorgt für Betriebssicherheit bis –20 °C. Eine Elektroheizung und der damit verbundene Stromverbrauch entfallen. In der Hydraulikeinheit (Innengerät) sind serienmässig integriert: Verflüssiger mit diffusionsdichter Wärmedämmung, Ausdehnungsgefäss, Sicherheitsset mit Entlüftungssystem, Schlammabscheidesystem, hocheffiziente Umwälzpumpe (Energieklasse A) für Heizung und Warmwasser mit dichtem Dreiwegeventil. An elektrischen Komponenten sind in der Hydraulikeinheit verbaut: Zweiter Wärmeerzeuger für Heizung und Warmwasser, Volumenstrom-

sensor, Vor- und Rücklaufsensoren, LED-Funktionsbalken sowie Systemgerät zur Bedienung mit hochwertigem Farbdisplay.

Intuitiver Regelungskomfort, Bedienung per App oder Webbrowser Das neue Bediengerät mit Farbdisplay folgt dem bewährten Weishaupt-Prinzip des «Drücken-Drehen». Dank des Inbetriebnahme-Assistenten wird diese erheblich vereinfacht und verkürzt. Die Abfrage von Einstellwerten erfolgt über eine Klartextmeldung. Dank der neuen Weishaupt-App und dem Weishaupt Energie-Management-Portal kann die neue Kompakt Splitwärmepumpe einfach und sicher über das Internet mit Computer, Smartphone oder Tablet kommunizieren und bedient werden. Alternativ kann die Bedienung auch über ein optionales Raumgerät erfolgen. Speichertechnik WAS 165 Eco Der integrierte Trinkwasserspeicher WAS Eco mit 165 Litern Inhalt verfügt über einen effizienten Rohrwendel-Wärmetauscher mit 1,7 m2. Die neue Komposit-Wärmedämmung mit VakuumIsolationspaneel (VIP) sorgt für geringste Bereitschaftsverluste. ■ Weishaupt AG Tel. 044 749 29 29 www.weishaupt-ag.ch


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Neuer Hochleistungsölkessel von Cipag ■ Heizöl ist in der Schweiz nach wie vor die am häufigsten verwendete Heizenergie und dank der ständigen Verbesserungen zugunsten des Umweltschutzes sind heizölbefeuerte Heizkessel für den Benutzer weiterhin wettbewerbsfähig und wirtschaftlich. Die aktuelle Neuigkeit der Marke Cipag verbindet hohe Leistung/Wirtschaftlichkeit und vereinfacht die Installation sowie den Einsatz dieses kompakten Modells für Raumheizung und Warmwasserbereitung. Weniger Energie zu verbrauchen ist gut für die Umwelt und das Budget. Der neue Heizölkessel Stratos Eco ist ab September erhältlich und mit den neuesten technologischen Errungenschaften ausgestattet. Effizienter: Seine heizwertbezogene Leistung übersteigt 100 %. Mehr Ertrag – weniger Energieverbrauch.

Rotations-Wärmepumpe Ecop an der Swissbau 2018 am Stand von Ygnis: Anschau-Exemplar mit angehobenem Gehäusedeckel._

Rotations-Wärmepumpe Ecop von Ygnis ■ Die Ecop-Rotations-Wärmepumpe von Ygnis arbeitet einphasig nach dem Joule-Prinzip. Die Kompression des Kältemittels wird durch Rotation erreicht (1800 U/min). Um eine Achse angeordnet entspricht der innere Tauscher der Wärmequelle, der äussere der Senke. Der innere Teil ist ein luftleerer Zylinder in einem Gehäuse mit Vakuumpumpe. Die Verbindung zum äusseren Tauscher schafft ein Ventilator, der auch eine Druckdifferenz erzeugt. Das Zusammenspiel zwischen Rotation, Ventilatordrehzahl und den Wassermengen, die man über die Tauscher zirkulieren lässt, bestimmen Temperaturniveau und Leistung der Maschine, die sich beim 700-kW-Modell von 60 bis 100 % regulieren lässt. Das Kältemittel besteht aus verschiedenen Edelgasen mit einem GWP-Wert von 0. Ecop eignet sich besonders, um aus dem Energiepotenzial von Abwärme ein höheres Temperaturniveau zu erreichen. Lange Laufzeiten sind gefordert, Taktbetrieb hat die Maschine nicht gern. Sie sollte in einem Maschinenraum aufgestellt werden. Ein 2-MW-Modell ist in Vorbereitung. ■ Ygnis AG Tel. 041 496 91 20 www.ygnis.ch

Die Vorteile des neuen Heizölkessels Stratos Eco: hohe Leistung bei minimalem Wartungsaufwand, kompakt, einfach zu installieren und zu betreiben.

Ein pflegeleichtes Modell Die Marke Cipag ist auf Heizungen und Warmwasserbereiter spezialisiert und konzentriert ihre Forschung auf den Komfort der Benutzer. Hohe Leistungen und Einfachheit sind die Schlüsselwörter dieses neuesten kompakten Modells. Die Schnittstelle des Heizkessels wurde vereinfacht. Ideal für Renovierungen: Stratos Eco kann einfach an den vorhandenen Öltank angeschlossen werden. Die Wartung des Brenners und aller Bestandteile erfolgt an der Vorderseite, wodurch er platzsparend an der Wand angebracht werden kann. Der Brenner, der von Technikern sehr geschätzt wird, ist sehr schnell zu installieren und benötigt nur geringe Wartung. Energieeinsparungen Durch die Kombination eines Heizölkondensationskessels mit einem Hochleistungsregler sind die Energieeinsparungen wirklich bedeutend. Wenn der Betreiber sich ausserdem für schwefelschwaches Heizöl entscheidet, wird die Umwelt dankbar sein. Mit dem neuen Steuerungssystem des Heizkessels kann man von einem Smartphone oder Computer aus den Betrieb regeln und bei Abwesenheit zusätzliches Geld sparen. ■

Ecop RHP K7: Wärmeleistung 700 kW, Gewicht 15 t, Platzbedarf: B x H x L = 2.40 x 2.50 x 7.00 m, inkl. Zubehör-Komponenten.

Cipag Tel. 0844 456 456 www.cipag.ch

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Lüftung | Klima | Kälte |

Abb. 1: Wie aktuelle, unabhängige Studien belegen, minimieren Armaflex Dämmstoffe die Gefahr der Korrosion unter der Dämmung. Offenzellige Dämmstoffe sind dagegen nicht vor Feuchteaufnahme geschützt und stellen daher ein höheres CUI-Risiko dar. (Bilder: Armacell)

Qualitätsmerkmale technischer Dämmstoffe, Teil 4: Korrosion, die unterschätzte Gefahr

Korrosionsrisiko unter der Dämmung «Rust never sleeps.» Rost schläft nie – rund 40 % der Weltstahlproduktion dienen dazu, durch Korrosion zerstörte Teile zu ersetzen. Man schätzt: Korrosionsschäden kosten die Weltwirtschaft jährlich 2,5 Billionen US-Dollar – das sind rund 3 % des globalen Bruttoinlandprodukts. Besonders tückisch ist die Korrosion unter der Dämmung (= CUI, Corrosion under insulation), da sie häufig erst bemerkt wird, wenn bereits umfangreiche Schäden aufgetreten sind. Wie gut ein Dämmstoff Anlageteile vor Korrosion schützt, hängt entscheidend von der Materialwahl ab. Georgios Eleftheriadis, Armacell

■ Die Verwitterung von Eisenwerkstoffen zu Rost verursacht jährlich Schäden in Milliardenhöhe. Korrosion frisst jährlich etwa drei bis vier Prozent der Wirtschaftsleistung, das sind allein in Deutschland 0 Milliarden Euro. Rund des Schadens – also ca. 1 Billion US-Dollar – entsteht jährlich in der l-, Gas- und petrochemischen Industrie. Nach einer Studie der US-amerikanischen ExxonMobil Chemical Company sind 0 bis 0 der Wartungskosten an Rohrleitungen auf Korrosion unter der Dämmung (CUI) zurückzuführen. Dabei sind die indirekten Kosten durch Stillstandzeiten der Anlagen noch nicht berücksichtigt. Experten aus der Mineralölindustrie gehen davon aus, dass CUI die Hauptursache von ungeplanten Anlagenabstellungen ist und für mehr Stillstände verantwortlich ist als alle anderen Ursachen zusammen. Schlimmstenfalls können durch Korrosion hervorgerufene Leckagen sogar Brände oder Explosionen verursachen und Menschenleben gefährden.

Geeignete Dämmung vermindert Korrosionsrisiko

CUI ist heimtückisch: Die Prozesse laufen verdeckt unter der Dämmung ab und werden häufig erst bemerkt, wenn bereits umfangreiche Schäden aufgetreten sind. Betroffen sind Leitungen mit Mediumtemperaturen zwischen 0 C und 1 C, wobei Temperaturen über 0 C als besonders kritisch gelten (Abb. 1). Erhöht wird die Gefahr auch, wenn die Anlagen im Wechseltemperaturbetrieb oder nicht kontinuierlich gefahren werden. Temperaturschwankungen bringen die Gefahr mit sich, dass sich Tauwasser in der Dämmung bildet und an die Oberfläche der Leitungen gelangt. In der salzhaltigen Luft von OffshoreAnlagen auf hoher See ist das Risiko ungleich höher, dass mit Chloriden und Sulfaten belastetes Wasser in die Dämmung eindringt und Korrosionsprozesse in Gang setzt. Dämmungen allein können Anlagenteile nicht vor Korrosion schützen, geeignete Dämmsysteme können den Korrosionsschutz jedoch wirksam unter-

stützen. Die Wahl des Materials entscheidet darüber, ob die Dämmung das Korrosionsrisiko minimiert oder Korrosionsprozesse begünstigt.

Feuchte Dämmungen fördern Korrosion Durchfeuchtete Dämmungen können zu Korrosion führen. Feuchtigkeit kann durch eine beschädigte Ummantelung oder in Form von Wasserdampfdiffusion in die Dämmung eindringen: Bei kaltgehenden Leitungen entsteht durch die Temperaturdifferenz zwischen kaltem Medium und warmer Umgebungsluft ein Dampfdruckgefälle, das von aussen auf die Dämmung einwirkt. Dadurch besteht die Gefahr, dass der in der Luft enthaltene Wasserdampf in die Dämmschicht eindringt, hier kondensiert und den Dämmstoff durchfeuchtet. Die Folgen sind nicht nur eine gravierende Verschlechterung der Dämmeigenschaften und hohe Energieverluste. Wenn sich das Wasser auf der metallischen Oberfläche der Leitung ausbreitet und zugleich Luft eindringen kann, werden Korrosionsprozesse in Gang gesetzt.


Lüftung | Klima | Kälte |

Abb. 2: Verschiedene Dämmsysteme im Test.

Unterschiedliche Dämmsysteme vergleichen

Welche Dämmstoffe können das Korrosionsrisiko unter der Dämmung in welchem Masse minimieren? Um die «Widerstandsfähigkeit» gebräuchlicher Dämmsysteme in Bezug auf das Eindringen von Wasserdampf, das Auftreten und die Ausbreitung von Korrosion in einer Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit zu bewerten, liess Armacell einen Test vom auf Korrosionsprüfungen spezialisierten Institut InnCoa (Neustadt Donau) durchführen. Untersuchungsgegenstand waren fünf unterschiedliche Dämmsysteme (Abb. 2): System A: ein doppellagiger flexibler Elastomerdämmstoff (FEF) mit einer flexiblen Kautschukummantelung (HT Armaflex Industrial Arma-Chek R) System B: wie A, allerdings wurden die beiden FEF-Lagen jeweils vollflächig verklebt (HT Armaflex Industrial Arma-Chek R)

Abb. 4: Die Rohroberflächen nach dem Test.

System C: Glaswolle mit einer Aluminiumummantelung, System D: PUR mit einer Aluminiumummantelung sowie System E: Steinwolle mit einer Aluminiumummantelung.

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eine relative Luftfeuchtigkeit von 80 ( 10 ) definiert. Die Luftfeuchtigkeit wurde durch zwei offene Gefässe mit einer gesättigten Salzlösung von Ammoniumsulfat ((NH ) 2SO ) mit vier Ventilatoren mit einem Volumenstrom von ca. 2, m min reguliert. Dies gewährleistete, dass die Luft in der Kammer zirkulierte. In den Rohren zirkulierte Wasser mit einer Geschwindigkeit von ca. 2 l min sowohl für den Kühlals auch den Heizungskreislauf. Der Wasserkreislauf wurde im 2 -StundenZyklus intermittierend zwischen C und 80 C betrieben. Die Zyklen liefen während der Dauer des Tests kontinuierlich als Endlosschleife.

Testaufbau Die Dämmsysteme wurden fachgerecht auf Stahlleitungen montiert und in einer Klimakammer einer Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt. Um Oberflächenschäden am Dämmsystem zu simulieren, wurde in jeden der fünf Testkörper ein Loch mit einem Durchmesser von mm und einer Tiefe von ca. 10 mm durch die Ummantelung in die äussere Dämmung gestanzt (Abb. ). So wurde sichergestellt, dass während des Tests Feuchtigkeit in die Dämmung eindringen konnte. Die Rohre wurden in einer Reihenkonfiguration mit Luftzirkulation installiert. Als Umgebungsbedingungen wurden eine Temperatur von C ( ) und

Abb. 3: Schema der Versuchsanordnung: Dem Testkörper wurden Löcher von 5 mm Durchmesser eingestanzt, damit während der Testdauer Feuchtigkeit in die Dämmung eindringen konnte.

Die Testbedingungen wurden über eine Dauer von Tagen aufrechterhalten. Während dieser Zeit wurden die Konditionen und Proben täglich mindestens einmal durch die Klarsichthaube der Klimakammer visuell kontrolliert, ohne die Kammer zu öffnen. Nach Testende wurden die Dämmsysteme demontiert und die Oberfläche der Rohre fotografiert (Abb. ). Die Rohrleitungen wurden untersucht und hinsichtlich der Korrosion bewertet. Anschliessend wurden die Oberflächen nach ISO 10 289 klassifiziert. Die Norm beschreibt Verfahren zur Korrosionsprüfung von metallischen und anderen anorganischen berzügen auf metallischen Grundwerkstoffen und die Bewertung der Proben und Erzeugnisse nach einer Korrosionsprüfung. Sie definiert den Schutzgrad RP, den Schutzfehler und bewertet das Aussehen in der Kategorie RA. ➜

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Zusammensetzung mittels energiedispersiver Röntgenmikroanalyse (ED ) durchgeführt. Ein Beispiel für ein Ergebnis dieser Analyse mit sichtbaren Korrosionsanzeichen ist in (Abb. ) dargestellt.

Korrosionsschutzgrade der Dämmsysteme

Abb. 5: Schutzgrad-Einteilung nach ISO 10289.

Der Schutzgrad RP wird in einer Skala von 0 bis 10 bewertet (Abb. ). Ein RP von 10 bedeutet, dass 0 der Oberfläche Korrosion oder andere Defekte aufweist (beste Bewertung). Ein RP-Schutzgrad von 0 heisst, dass 0 oder mehr der Oberfläche Korrosion zeigt (schlechteste Bewertung).

Testergebnisse Die fünf Prüfkörper wurden nach ISO 10289 bewertet und die Korrosionsschutzfähigkeit gemessen. Die Analyse der Korrosionsprodukte wurde mittels Rasterelektronenmikroskopie (REM) und die Untersuchung der chemischen

Am besten schnitten die beiden FEFDämmsysteme im Test ab, wie auf (Abb. ) dargestellt wird: Während das System A einen Schutzgrad von RP 8 erreichte, erzielte der Elastomerschaum mit vollflächiger Verklebung (System B) sogar die Bestnote, also einen RP 10. Auf der gesamten Rohroberfläche konnten nach Tagen keine Anzeichen von Korrosion festgestellt werden. Die vollflächige Verklebung der Dämmstoffe erhöht den ohnehin schon hohen Korrosionsschutz von FEFs also noch weiter. Das Dämmsystem aus Glaswolle (System C) erreichte dagegen nur einen Schutzgrad von RP bis . Im Bereich der Oberflächenbeschädigung war es zu Korrosion auf dem Rohr gekommen. Die Analyse zeigte Eisenoxide mit etwas Silizium, das möglicherweise aus Glasfasern stammt. Beim Polyurethan (System D) wurde ei-

Abb. 6: Ergebnis der SEM- und EDX-Analyse für das System C.

ne erhöhte Korrosion im Bereich unter der Naht der Dämmschalen festgestellt. Das deutet darauf hin, dass die Naht eine mögliche Schwachstelle in diesem Dämmsystem ist. Das System erreichte einen Schutzgrad von RP . Bei der Steinwolle zeigten sich die grössten Korrosionsschäden, wobei sie zu den Rohrenden abnahmen. Die

Abb. 8: Korrosionsschutzgrade im Vergleich.

Oberfläche der Defekte lag zwischen und 10 der Gesamtrohrfläche (Abb. 8). Daraus ergibt sich ein Schutzgrad von RP . Der Test hat eindrucksvoll demonstriert, dass geschlossenzellige flexible Elastomerschäume, die eine «integrierte Dampfbremse» besitzen, toleranter gegen kleine Defekte in der Ummantelung und Dämmung sind als andere Dämmsysteme. Wenn Feuchtigkeit in diese Dämmsysteme eindringt und an die Rohroberfläche gelangt, wird dies in der Regel zu CUI führen.

Elastomere Dämmsysteme funktionieren langfristig

Abb. 7: Korrosionsschutzgrade der verschiedenen Dämmsysteme, farblich abgestuft (grün = guter Wert, gelb = teilweise genügend, rot = ungenügend).

Die Ergebnisse der Untersuchung durch ein externes, unabhängiges Institut bestätigen die sehr guten Erfahrungen, die seit Jahrzehnten weltweit mit Armaflex-Dämmungen gemacht werden. Der geschlossenzellige Dämmstoff mit einer niedrigen Wärmeleitfähigkeit und einem hohen Wasserdampfdiffusionswiderstand schützt Anlagenteile langfristig zuverlässig vor dem Entstehen von Tauwasser und Energieverlusten. Das hochflexible Material passt sich


Abb. 9: Die mit Armaflex gedämmte Dekompressionskammer war während ihres Einsatzes regelmässig Spritzwasser ausgesetzt. Nach der Ausmusterung der Kammer wurde die Dämmung aufgeschnitten. Im Bild rechts weist die metallische Oberfläche keinerlei Korrosion auf.

auch komplexen Strukturen sehr gut an und lässt sich selbst unter schwierigsten Baustellenbedingungen noch mühelos installieren. Wie bei Wartungsarbeiten immer wieder festgestellt wird, zeigen mit Armaflex gedämmte Anlagen auch Jahrzehnte nach ihrer Installation keine Spuren von Korrosion (Abb. 9). Interne

und externe Prüfungen haben gezeigt, dass Armaflex auch nach einer Installationsdauer von weit über 2 Jahren noch über die bei der Herstellung garantierten Werte verfügt. Neben der korrekten Auslegung der Dämmschichtdicken und dem Einsatz systemkompatibler Zubehörartikel ist eine pro-

fessionelle Verarbeitung nach den Herstellervorgaben ganz entscheidend für eine langfristige Funktionsdauer und -sicherheit des Dämmsystems. ■ www.armacell.ch


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Energy Research Lab (ERL): Testlabor mit Klimakammer an der FHNW Muttenz

Raumklima noch optimaler geregelt Zum Heizen oder Kühlen verkörpert das Wärmepumpenprinzip eine effiziente, kostengünstige, zukunftssichere und vor allem umweltschonende Alternative zu Systemen, die fossile Brennstoffe nutzen. Unter Verwendung von meist elektrischer Hilfsenergie bringen Wärmepumpen Umgebungsenergie aus erneuerbaren Energiequellen auf ein Temperaturniveau, das zum Heizen bzw. im Umkehrbetrieb zum Kühlen verwendet werden kann. Fabian Jordan *

■ Ein Student der Fachhochschule Nordwestschweiz optimiert die Regelung der Klimakammer, die am Institut Energie am Bau der FHNW für die Forschung an Wärmepumpensystemen genutzt wird. Das Institut für Energie am Bau der FHNW in Muttenz verfügt über das Energy Research Lab (ERL). In über 2 Jahren hat sich das Institut Energie am Bau der Fachhochschule Nordwestschweiz (IEBau) als eines der führenden Schweizer Institute in der angewandten Energieforschung etabliert. Der Tätigkeitsbereich liegt hierbei auf dem Gebiet der effizienten Nutzung und dem Einsatz erneuerbarer Energien im Baubereich. Seit dem Errichten des Energy Research Labs im Jahr 201 können hier Energiesysteme von Gebäuden unter dynamischen Bedingungen reproduzierbar untersucht und optimiert werden. Es ist somit die Schnittstelle von Theorie und Praxis. Forscherinnen und Forscher haben die Möglichkeit, unter realen Bedingungen ihre Thesen nachzustellen und zu überprüfen. Die Bachelorarbeit eines Studenten der Fachhochschule Nordwestschweiz im Studiengang System-

technik soll nun dafür sorgen, dass die Klimakammer, welche als Energiequelle für Luft Wasser-Wärmepumpen dient, noch dynamischer geregelt werden kann. Die Entwicklung eines neuen Regelkonzepts soll es in Zukunft erlauben, den Sollwertvorgaben für Temperatur, Feuchte und Volumenstrom dynamisch zu folgen und das Störverhalten der Regelung zu optimieren.

Energy Research Lab: Testlabor für Wärme- und Stromversorgungssysteme Die Konzipierung des Labors der FHNW in Muttenz ermöglicht es, den Fokus der Tests sowohl auf Komponenten wie auch auf ihre Rolle innerhalb eines Systems zu konzentrieren. Meist stehen Systeme mit Wärmepumpen im Zentrum. Aber auch Systeme mit Solarwärme-Kollektoren, mit Phasenwechselspeichern, komplexen Ventilen und Steuerungssystemen bzw. Kombinationen davon wurden bereits bewertet. Ebenso verfügt das ERL über eine reale Photovoltaikanlage, einen Photovoltaikemulator, Batterien und steuerbare elektrische Lasten. Das Institut Energie am Bau verfügt also mit dem ERL über ein

Labor, mit dem komplexe, zukünftige Gebäudesysteme untersucht werden können. Das ERL dient nicht nur der Wissenschaft, es steht auch der Industrie für Forschung und Entwicklung zur Verfügung . Nach der Eröffnung des Labors im Jahr 201 wurde 201 zusätzlich die Klimakammer in Betrieb genommen. Seither können auch Systeme untersucht werden, die Luft als Energiequelle nutzen. In der Klimakammer kann reproduzierbar der Einfluss von verschiedenen Wetterlagen auf die Leistung der Wärmepumpe ermittelt werden. Bei Durchführung von Testreihen arbeitet die Klimakammer in einem Temperaturbereich von –10 bis 0 C und einer Feuchte zwischen 1 und 98 und mit Luftvolumen von bis zu 00 m h. Die verschiedenen technischen Anlagen und Testkomponenten verfügen über eine grosse Anzahl an Sensoren, die meist Temperaturen, Durchflüsse, Drücke und elektrische Grössen messen. Diese Sensoren sind in die ereignisgesteuerte Datenbankprotokollierung über ein selbst entwickeltes SCADA (Supervi-

Gesamtansicht des «Energy Research Lab» (ERL) mit dem Lichtlabor links, der Photovoltaikanlage auf dem Dach und der Klimakammer unterhalb des Haupttrakts.


Lüftung | Klima | Kälte |

Innenansicht des Haupttrakts des ERL-Labors. Links ist die zweite Stufe des thermodynamischen Kerns zu erkennen, rechts die Wärmepumpe und der Trinkwarmwasserspeicher.

sory Control and Data Acquisition) eingebunden, das alle gängigen industriellen Bussysteme unterstützt.

Zuverlässige Regelung dank Projektarbeit Der Projektauftraggeber ist das Institut Energie am Bau. Die Herausforderung der Arbeit besteht darin, die verschiedenen Elemente und Grössen wie Temperatur, Feuchte und Volumenstrom dahin gehend zu regeln, dass sich diese möglichst wenig beeinflussen. Zudem soll das Störverhalten optimiert werden. Eine Störgrössenaufschaltung soll dafür sorgen, dass die Abweichungen gegenüber den Sollwerten beim Auftreten einer Störung, z. B. in Form des Einschaltens des Prüflings, möglichst klein bleiben. Die Ausarbeitung und Umsetzung eines Regelkonzepts ist das Ziel der Projektarbeit. Zum Start wurden die Grundlagen und die Ausgangssituation relativ detailliert untersucht und dementsprechend dokumentiert. Auf dieser Grundlage konnten Anpassungen innerhalb der Klimakammer vollzogen werden, welche die Regelgüte erheblich optimiert, die Einschwingzeiten um 20 verbessert und die Rückströmungen am Prüfling praktisch eliminiert haben. Zusätzlich wurde eine Kaskadenregelung entwickelt, die in der Lage ist, die Temperatur auf 0, C genau zu regeln. Dies stellt gegenüber der Ausgangslage eine Verbesserung von ca. 10 dar. Bei der entwickelten Regelstruktur wurde der Fokus auf ein gutes Störverhalten gelegt, damit der Einfluss einer Störung möglichst gering ausfällt. Nun ist die entwickelte Störgrössenaufschaltung in der Lage, auftretende Störungen innerhalb des 1-Grad-Temperaturbandes stabil zu halten. Darüber hinaus wird der geförderte Volumenstrom mit einer entsprechenden Regelung dem verwendeten Prüfling während der Prüfungsphase laufend angepasst. Schliesslich wurden auch die beiden Kühl-

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Aussenansicht des ERL mit dem Haupttrakt links, mittig die zweite Stufe des thermodynamischen Kerns und rechts das Lichtlabor. (Bilder: Claire Morin, Matthias Indermaur, Copyright: FHNW)

verdampfer mit dem damit verbundenen Kompressor in das Regelsystem miteinbezogen. Dank dieser Fortschritte können in Zukunft Wärmepumpensysteme noch genauer untersucht und optimiert werden.

achelor of Science in S stemtechnik an der H in rugg-/indisch. b Herbst 2018: Studium Master of Science in ngineering MS , achrichtung ndustrielle utomatisierung. ■

um utor: abian ordan, ahrgang 1 3, Lehre als utomatiker bei der Lonza G in Vis , erufsmatura. ie beschriebene rbeit ist der bschluss seines 3- ährigen Studiums

www.fhnw.ch › Die FHNW › Hochschulen › Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik › Institute › Institut Energie am Bau › Energy Research Lab (ERL)

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Lüftungsanlagen: verbesserte Dichtheit dank MEZ-Aeroseal Die Anzahl der Luftleitsysteme in Gebäuden hat in den letzten Jahren stetig zugenommen und ist weiterhin steigend. Nicht selten weisen Luftleitsysteme trotz hoher Qualitätsstandards jedoch gravierende Mängel in ihrer Dichtheit auf. Diese Leckagen führen nicht nur zu Hygiene- und Komfortproblemen, sie verhindern gleichzeitig eine wirksame und nachhaltige Betriebsweise. Dank MEZ-Aeroseal sind dichte und damit energetisch effiziente Luftleitsysteme nun jedoch keine Theorie mehr. ■ Obwohl bei der Planung und Sanierung von Luftleitungen ein immer grösserer Wert auf deren Dichtigkeit gelegt wird und bei Ausschreibungen vermehrt die höchsten Luftdichtheitsklassen gefordert werden, weist ein Grossteil der Luftleitungen in Europa Leckagen von 20 bis 30 Prozent auf. Hierdurch werden bei vielen Bestandsgebäuden, aber auch bei Neubauten, die Zielvorgaben zur Dichtheit von Luftleitungen zum Teil immer noch weit verfehlt. Undichtigkeiten im Bereich von zweibis dreimal Luftdichtheitsklasse A sind keine Seltenheit. Mit vielfältigen Konsequenzen: schlecht funktionierende Lüftungsanlagen, ungenügende Raumluftqualität, Probleme mit der Lufthygiene sowie eine unzureichende Energieeffizienz.

Mit MEZ-Aeroseal gibt es nun aber eine einfache und zuverlässige Methode, um all diese Probleme auf einmal zu lösen. Denn MEZ-Aeroseal stellt eine Technologie zur nachträglichen Abdichtung bereits installierter Luftleitsysteme von innen heraus dar. Es kann sowohl bei neu montierten Systemen als auch bei Luftleitungen im Bestand angewendet werden und erspart diverse kosten- und zeitintensive Massnahmen zur manuellen Abdichtung. So ist zum Beispiel keine aufwendige händische Suche nach Leckagen notwendig, wodurch sich insbesondere bei grossen Leitungsnetzen eine erhebliche Zeitersparnis ergibt. Zudem führen kleine Löcher, die an unzugänglichen Stellen liegen und damit nicht ausfindig gemacht werden können, zu kei-

nen Problemen. Denn mit diesem MEZ-Aeroseal-Verfahren werden auch kleinste Leckagen – egal wo im Leitungssystem – zuverlässig abgedichtet und das innerhalb kurzer Zeit.

Abdichtungsvorgang Für den Abdichtungsvorgang werden alle Ein- und Auslässe der installierten Luftleitung verschlossen, sensible Sensorik wird ausgebaut und Lüftungsgeräte entkoppelt. Anschliessend wird ein Dichtstoff mit Hilfe von Druckluft und Wärme zerstäubt und in die Luftleitung eingebracht. Die aerosilierten Partikel lagern sich schliesslich an den Leckagen des Systems ab und verschliessen sukzessive undichte Stellen bis zu 15 mm Durchmesser. Der verwendete Dichtstoff ist hygi-

enisch unbedenklich und entspricht den Anforderungen der VDI 6022. Die mit MEZ-Aeroseal verschlossenen Stellen halten einem Druck von 2000 Pa stand. Für das gesamte Luftleitsystem lässt sich final die Dichtheitsklasse D erreichen. Dies entspricht oftmals einer Reduzierung der Leckagen der installierten Luftleitsysteme von 93 bis 98 Prozent und bedeutet erhebliche Kosteneinsparungen sowie eine enorme Steigerung der Energieeffizienz. Denn teuer aufbereitete Luft geht auf dem Weg zum Zielort nicht mehr verloren, sondern kommt dort an, wo sie gebraucht wird. Ausserdem bedeuten 10 Prozent weniger Leckage in einem Leitungsnetz, dass eine um 30 Prozent reduzierte Leistungsaufnahme der Ventilatoren ausreicht.


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Maschine zum Anwenden von MEZ-Aeroseal mit angeschlossenem PE-Schlauch.

Baustelleneinsatz mit MEZ-Aeroseal.

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Ein Vorbild in Sachen Energieeffizienz Es konnten erhebliche Energieeinsparungen durch den Einsatz von MEZ-Aeroseal beispielsweise bei der Firma Ebewe Sandoz am Standort Unterach, Österreich, erzielt werden. Trotz einer sauberen Ausführung des Luftleitungssystems und dampfdicht isolierter Luftleitungen wurden hier im Produktionsbereich Undichtigkeiten in den Hauptlüftungssträngen sowie in den Bestandslüftungsleitungen entdeckt. Da die Anlage mit Schwebstofffiltern ausgestattet ist und damit hohe Anlagendrücke erfordert, wirkten sich die Leckagen besonders negativ auf den Energieverbrauch aus. Eine nachträgliche Abdichtung war demnach aus energiewirtschaftlichen Gründen unerlässlich. Durch den Einsatz von MEZ-Aeroseal konnten die Leckagen von 103 l/s (bzw. 74 l/s bei 300 Pa) auf 2,5 l/s (bzw. 3,6 l/s bei 300 Pa) reduziert werden: eine Reduzierung der Leckage von 97,5 % (bzw. 95,2 %), was – ausgehend von Luftdichtheitsklasse A für die Zu- und Abluft – eine Unterschreitung der Luftdichtheitsklasse D bedeutet. Durch die Abdichtung mit MEZ-Aeroseal kann bei der Ebewe Sandoz voraussichtlich eine Energieeinsparung (Strom, Wärme, Kälte) von ca. 27 000 kWh pro Jahr erreicht werden. Der Einsatz wird sich damit innerhalb von nur drei Jahren amortisieren und bedeutet eine erhebliche Steigerung der Energieeffizienz. ■

www.mez-technik.de › MEZ-Aeroseal Vertrieb Schweiz: Avenco AG Tel. 044 762 26 62 www.avenco.ch Meier-Kopp Service AG Tel. 044 439 99 66 www.meier-kopp.ch

MEZ-Aeroseal nach der Anwendung an einem Musterstück. Undichte Stellen bis zu 15 mm Durchmesser können abgedichtet werden.

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Gebäudeautomation |

Campus Universität Lausanne. Rechts unten der 2013 eingeweihte Neubau «Géopolis». (Bild: © UNIL)

Energiemanagement-Plattform für Universität Lausanne

Schritt für Schritt zum 2000-Watt-Areal Die Universität Lausanne will bis 2040 die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft umsetzen. Damit wäre sie rund zehn Jahre schneller, als es die Energiestrategie 2050 des Bundesrats vorsieht. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, setzt die Westschweizer Universität auf EcoStruxure von Schneider Electric. ■ Die Universität Lausanne ist eine veritable Kleinstadt. Rund 1 000 Studierende und 900 Mitarbeitende forschen, lehren und arbeiten in 0 Gebäuden auf dem Campus in Lausanne. Der jährliche Energieverbrauch betrug im letzten Jahr rund 28 GWh elektrische sowie 20 GWh thermische Energie. Das entspricht beim Strom dem Jahresverbrauch von 000 Haushalten. «Die Universität Lausanne will ein Pionier in Bezug auf Nachhaltigkeit sein», sagt Lo c Furcy, Leiter der Energie-Gruppe bei Unibat, der Service-Einheit für den Betrieb aller Gebäude. «Deshalb wollen wir den Campus zu einem Vorbild machen und bis 20 0 ein 2000-Watt-Areal werden.» Dazu muss die Hochschule sämtliche fossilen Energiequellen durch erneuerbare Ressourcen ersetzen und den Energieverbrauch insgesamt drastisch reduzieren. Denn die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft sind sehr ambitioniert: Pro Person und Jahr müssen der Energieverbrauch auf 2000 Watt Dauerleistung und der CO2-Ausstoss auf eine Tonne sinken. Zum Vergleich: Die heu-

tige durchschnittliche Dauerleistung in der Schweiz liegt noch bei rund 000 Watt und der durchschnittliche CO2Ausstoss bei , Tonnen pro Person.

Früher mühselige Handarbeit – heute Energie-Monitoring in Echtzeit Doch bevor der Energieverbrauch des Campus optimiert werden kann, ist eine verlässliche Datengrundlage erforderlich, die zu jeder Zeit Aufschluss über

Kommunikations-Gateway Com’X 210: Datenlogger zur Zentralisierung, Erfassung und Versendung der Daten.

den tatsächlichen Energieverbrauch der einzelnen Gebäude gibt. Zu Beginn seiner Arbeit erhob das Unibat-Team den Energieverbrauch jeden Monat von Hand und wertete die Daten via ExcelTabelle aus. Bei über 2 0 Zählern für Gas, Wasser, Wärme, Kälte und Strom ein mühseliges Unterfangen. Für den 201 eingeweihten Neubau «G opolis» kam deshalb die EcoStruxure Power Architektur von Schneider Electric zum Einsatz: vernetzte Leistungsschalter und Energiezähler, Kommunikations-Gateways und eine Cloudbasierte Energiemanagement-Plattform zur Datenanalyse. So entstand ein intelligentes Monitoring, das Energieverteilung und -verbrauch in Echtzeit erfasst und somit eine breite Datenbasis für energierelevante Entscheidungen bietet. Ein solch detailliertes Monitoring war dringend erforderlich, da das als Minergie-ECO geplante Gebäude künftig besonders hohen Ansprüchen in puncto Energieeffizienz gerecht werden sollte – gerade mit Blick auf mögliche Performance Gaps im täglichen Betrieb.


Performance Gap: keine Seltenheit

«Das Problem des Performance Gap treffen wir häufig an», sagt Romain Brunner, Energieeffizienz-Spezialist bei Schneider Electric. «Die Effizienzwerte eines Gebäudes zu planen ist bedeutend einfacher als sie im täglichen Betrieb zu erreichen.» Gebäude sind komplexe, «lebendige» Organismen. Ein Gebäude muss einreguliert werden, damit die unterschiedlichen Gewerke optimal aufeinander abgestimmt sind. So vermeidet man, dass beispielsweise die Kältemaschine kühlt, wenn die Heizung gleichzeitig heizt. Zudem kann die tatsächliche Nutzung von Gebäuden von der geplanten abweichen oder sich im Laufe der Zeit ändern. «Es gibt Studien, die belegen, dass energieoptimierte Gebäude ohne Monitoring schnell wieder Werte aufweisen, die schlechter sind als

Energiezähler iEM3150: Energiezähler zur Überwachung der Elektroinstallationen (1 oder 3 Phasen).

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Gebäudeautomation |

vor einer Optimierung», sagt Brunner. Deshalb ist ein kontinuierliches Monitoring so wichtig.

Energierelevante Entscheidungen dank intelligentem Monitoring

EcoStruxure Facility Expert: Bildschirmansicht mit Überblick über den Stromverbrauch.

«Mit 0 ganz unterschiedlichen Gebäuden ist ein digitales, Cloud-basiertes Energie-Monitoring in Echtzeit unerlässlich», betont Furcy. «Automatisierte Alarme und intelligente Algorithmen liefern mir Smart Data. Ich sehe sofort, wann der Energieverbrauch eines Gebäudes von der Norm abweicht.» Aufgrund der Monitoring-Lösung von Schneider Electric ist das Unibat-Team nun in der Lage, Leistungsdefizite konsequent aufzudecken und die Energiebilanz des Gebäudes schrittweise zu optimieren. So werden beispielsweise nicht systemrelevante Energieverbraucher wie Ventilation und Heizung an den Wochenenden und in der Nacht automatisch heruntergefahren, um Leistungsschwankungen vorzubeugen.

Géopolis als Vorbild für den gesamten Campus EcoStruxure Facility Expert: Bildschirmansicht der Tagesproduktion der eigenen PhotovoltaikAnlage.

EcoStruxure Facility Expert: Bildschirmansicht mit Überblick über die Liegenschaften des Uni-Campus Lausanne.

Dank dem digitalen Energie-Monitoring konnte die Universität Lausanne erste


Massnahmen umsetzen. Der Wärmeverbrauch ist in den letzten vier Jahren um 11 gesunken. Angesichts dieser positiven Resultate hat sich die Universität Lausanne entschieden, das Monitoring mit den Lösungen von Schneider Electric auf alle Gebäude des Campus auszudehnen. Derzeit werden die 1 wichtigsten von total 0 Gebäuden digital überwacht und analysiert. Zusammen repräsentieren sie rund 90 des Gesamtverbrauchs auf dem Campus. Integriert sind der Stromverbrauch, die Stromproduktion der eigenen, 00 m2 grossen Photovoltaik-Anlage, die Gasheizung, die Seewasserkühlung und der Wasserverbrauch. Um das Label «2000Watt-Areal» zu erhalten, muss die Universität Lausanne bis 2019 aufzeigen, wie sie in den nächsten zwanzig Jahren die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft zu erreichen gedenkt. Das digitale Energie-Monitoring via Cloud-Plattform ist ein entscheidender Schritt auf diesem anspruchsvollen Weg. ■

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Gebäudeautomation | Produkte

Einfache und individuelle Raumbedienung mit ecoUnit355 von Sauter ■ Mit dem neuen Raumbediengerät ecoUnit355 sowie der Tasteneinheit ecoUnit358 erhält der Benutzer nun neben einer präzisen Temperaturmessung auch weitere Raumkonditionen übersichtlich angezeigt. Intuitiv, einfach und übersichtlich Zusammen mit der Raumautomationsstation Sauter ecos504/505 regelt, steuert und kontrolliert das neue Raumbediengerät sowohl die Raumbeleuchtung als auch das Raumklima und den Sonnenschutz. In das Raumbediengerät integriert ist ein Raumtemperaturfühler und eine LCD-Anzeige. Die mit Hintergrundbeleuchtung ausgestattete LCD-Anzeige gestaltet sich gross und zeitlos wertig. Die LCD-Anzeige zeigt mittels einfach und verständlicher Symbole Raumtemperatur, Feuchte, Lichtstärke, Luftqualität, Betriebsmodus (Heiz-/Kühlbetrieb), Ventilatorstufe, Auto/Manuell-Betrieb, Eco-Betrieb sowie Datum/Uhrzeit an. Im neuen Raumbediengerät eco

wie das Design eine tragende Rolle spielen, passt sowohl das Bediengerät ecoUnit355, als auch die Tasteneinheit ecoUnit358 in eine Grosszahl der marktgängigen Montagerahmen von Schalter/-Steckdosen-Programmen mit den Innenmassen 55 x 55 mm. Die Tasten lassen sich individuell nach Kundenwunsch bestücken und auch die Beschriftung lässt sich individuell gestalten.

Raumbediengerät ecoUnit355 von Sauter.

Unit355 integriert ist ein PositionsLED, dank welchem es auch bei Dunkelheit erkannt werden kann. Die bei Betätigung aktivierte Hintergrundbeleuchtung hilft zusätzlich eine klare Sicht auf das LCDDisplay zu erhalten. Die Funktionen der erweiterbaren Tasteneinheit ecoUnit358 lassen sich frei konfigurieren und an die individuellen Raumfunktionen anpassen. Die Tasteneinheit erlaubt z. B. die individuelle Bedienung des Sonnenschutzes (Jalousie, Rollladen) und das Schalten respektive

Dimmen der Beleuchtung. Bereits vorhandene Licht- und Jalousienschalter können so ersetzt werden. Die Tasteneinheit ecoUnit358 erweitert das Raumbediengerät ecoUnit355 um acht Tasten. Mittels Eco-Taster lässt sich die Automation jederzeit in den energieeffizienten Automatik-Betrieb zurücksetzen.

Sparsam und flexibel Weil bei Sauter-Produkten nicht nur die Technologie, sondern auch das Handling und die Kompatibilität so-

Durchgängige Kommunikation Sauter ecoUnit355 in Kombination mit der Raumautomationsstation ecos 5 aus der Systemfamilie EY-modulo 5 realisiert modernste Raumautomationslösungen und garantiert einen stets effizienten Betrieb. ■ SAUTER Schweiz Sauter Building Control Schweiz AG Tel. 061 717 75 75 www.sauter-building-control.ch


Das Siegerobjekt mit Dach und kreativer Fassadengestaltung.

Auch denkmalgeschützte Objekte waren im Wettbewerb zu beurteilen.

«Goldene Spenglerarbeit 2018» als Beiheft von HK-Gebäudetechnik

Metall am Bau – Handwerk vom Feinsten Es ist so weit: Die Sonderpublikation zum diesjährigen Wettbewerb «Goldene Spenglerarbeit» mit nicht weniger als 23 Objekten ist erschienen. Alle Objekte sind durch einen Text und zahlreiche Farbbilder begleitet. Bernard Trächsel, Manuel Fischer

■ Metalldeckungen und Fassadenbekleidungen haben in der kreativen Architektur einen hohen Stellenwert. Um diese Architektur und das Handwerk mit Dünnblech der Fachwelt und ffentlichkeit vorzustellen, juriert und publiziert der Verein diplomierter Spenglermeister der Schweiz (VDSS) alle drei Jahre bemerkenswerte Bauten und Gebäudehüllen dieser Art. Der Spengler verarbeitet alle Metalle. Bei Spenglerarbeiten, Dachdeckungen und Fassadenbekleidungen kommen insbesondere die Werkstoffe Aluminium, Titanzink, Kupfer und nichtrostender Stahl zum Einsatz, mit blanken und oder veredelten Oberflächen. Der gesuchte, optische Ausdruck des Bauwerks oder des Bauteils, seine Form, die Gestaltung sowie die Kombination im Verbund mit übrigen Baustoffen bestimmen letztlich die Wahl des Werkstoffs. Die Ausmarchung für den in der Branche bekannten VDSS-Zehnder-Preis «Die Goldene Spenglerarbeit» wurde seit 1999 zum siebten Mal durchgeführt. Die Jury, unter der Leitung des Präsidenten Bruno Käufeler und bestehend aus kompetenten Spenglermeistern sowie dem Architekten Daniel Schweizer, hatte für den jüngsten Wettbewerb nicht weniger als 2 Objekte zu beurteilen.

Die Jury, die Architektur, die Objekte Der Architekt in der Jury spricht in seinem Grusswort von einer spannenden Erfahrung, da «unterschiedliche Sichtweisen und Auffassungen der verschiedenen Jurymitglieder zu anregenden

und konstruktiven Diskussionen führten.» Eine zentrale Frage bei der Beurteilung war, welches die massgebenden Kriterien für eine Preisverleihung sind. Gut nachvollziehbar, dass viele Wettbewerbsteilnehmer sich diese Frage auch gestellt hatten. Die Jury anerkennt die eingereichten Arbeiten, «die sich im grossen Spannungsfeld zwischen klassischem Handwerk und Innovation bewegten, die ohne den Einsatz neuer Techniken wie CAD, Lasermessungen und -schneiden nicht realisierbar gewesen wären». Man versuche, sich in deren etwas knifflige Aufgabe hineinzuversetzen: Einerseits durfte man erwarten, dass qualitativ hochstehendes Handwerk in diesem Wettbewerb als Voraussetzung betrachtet werden durfte. Andererseits kann eine anspruchsvolle Architektur, die auf den städtebaulichen Kontext und auf die individuelle Aufgabe reagiert, ein Spenglerteam herausfordern, Grenzen zu überschreiten, um innovative Lösungen zu finden. Doch lassen wir die Theorie beiseite Wer die sehr unterschiedlichen Aufgaben und gewählten handwerklichen Lösungen kennenlernen will, muss in die Vielfalt der Wettbewerbseingaben für die «Goldene Spenglerarbeit 2018» eintauchen. Dazu braucht es keine VR-Brille, sondern die Bereitschaft, das druckfrische Beiheft durchzublättern und intensiv zu betrachten. ■ www.vdss.ch


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Gebäudehülle | Spenglerei |

Beispiele kreativer Standbauten aus hochwertigem Metall anhand internationaler Messen und Ausstellungen

Wer nicht mit der Zeit geht, … der geht mit der Zeit

Damit genau das nicht geschieht, zeigen Spengler gerne was sie können. Ganz dem Zeitgeist entsprechend erfolgt dies zunehmend in Form betörend schöner Metallelemente im Messebau, wie Beispiele aus Basel und Venedig zeigen. Andreas Buck*

■ Kennen Sie das auch? Wohin man schaut, glitzert, blinkt und funkelt es. Mit effektvoll beleuchteten und kreativ gestalteten Messeständen versuchen Aussteller Aufmerksamkeit zu erregen. Ein durchaus schwieriges Unterfangen, denn zahlreiche Besucher sind entweder sehr zielstrebig zu ganz bestimmten Ausstellern unterwegs oder schlicht und ergreifend reizüberflutet. Dennoch gelingt es professionellen Messeprofis immer wieder, Besucher gleich scharenweise anzulocken. Mal setzen sie dazu auf ein auffallendes Vorführungs- oder Präsentationskonzept – mal bevorzugen sie eine verblüffende Standarchitektur.

Genau dazu werden dann ausschliesslich sehr hochwertige Werkstoffe – etwa edle Metalle – verwendet. Während auf der alle zwei Jahre stattfindenden Fachmesse «Dach Holz» (abwechselnd in Köln und Stuttgart) Materialien wie Aluminium, Edelstahl, Kupfer oder Zink mit einer gewissen Selbstverständlichkeit zur Standgestaltung eingesetzt werden, erobern moderne Baumetalle zunehmend auch branchenfremde Ausstellungen. Entsprechende Standkonzepte setzen sich folglich auf Fahrzeug-, Lifestile-, Modeoder Schmuckausstellungen durch. Der Grund: Kaum ein anderer Werkstoff

vermittelt Zeitgeist, Modernität und Eleganz besser als Metall.

Messezauber in Basel Besonders sichtbar ist dies auf der Baselworld – der Weltmesse für Schmuck und Uhren. Das jährlich im Frühjahr stattfindende Grossereignis lockt zahlungskräftige Kunden aus der ganzen Welt nach Basel. Entsprechend aufwendig setzen die Aussteller dort ihre Produkte in Szene und immer öfter verwenden sie dazu metallische Werkstoffe. Neben blankem und geschliffenem Edelstahl kommen zunehmend Metalle wie Aluminium, Kupfer


Mit zunehmender Höhe wird eine Sitzwürfellandschaft zur Fassadenstruktur.

oder Zink zum Einsatz, doch damit nicht genug: Die nahezu unendliche Vielfalt an matten und glänzenden Metall-Oberflächen wird beim Messestanddesign zielgerichtet zur Steigerung der Aufmerksamkeit herangezogen. Oft scheint der Preis dabei keine Rolle zu spielen, denn schliesslich geht es darum, hochpreisige Uhren und Schmuck in einem exklusiven Rahmen zu präsentieren. Zusätzliche Steigerung der ohnehin sehr exklusiv gestalteten Messebauten erfolgt durch die raffinierte Metallverformung dank Bearbeitungstechniken wie dem Stauchen und Strecken oder sogar dem Metallweben. Wer die Messe als metallverarbeitender Klempner besucht, ist folglich begeistert – entdeckt Schindeln aus Kupfer, Paneele aus Edelstahl oder plan aufgeklebte Aluminiumtafeln in eloxierten bzw. farbbeschichteten Oberflächen. Trennwände, Showflächen, Decken und sogar Fussböden aus Metall sind entweder mit hauchdünnen, fast folienartigen Deko-Elementen verziert oder mit massiven Metalltafeln bekleidet. Und weil es immer eine Steigerung zu geben scheint, werden sogar mosaikartig bekleidete Standfassaden aus mehreren Zentimeter dicken, gefrästen und hinterleuchteten Aluminiumornamenten hergestellt. Ebenfalls sehr beeindruckend sind verschiedene Varianten teilperforierter Metallelemente, die ebenfalls in Kombination mit effektvoller Beleuchtung besonders gut zur Geltung kommen. Als Lochblech, Streckmetall oder Metallgeflecht ermöglichen solche Bauteile sogar die Integration von Firmenlogos oder Produktbezeichnungen.

Der Citizen-Messeauftritt gleicht der Filmkulisse eines Science-Fiction-Films. (Bilder: Andreas Buck, Baumetall)

Die aus der Fläche herausgedrückte Wellenstruktur unterstreicht das besonders hochwertig erscheinende Schaufensterambiente zusätzlich.

Wie Haifischkiemen klaffen zahlreiche hinterleuchtete Taschen (rechts) aus der Bekleidung. Links dagegen erheben sich sanfte Wellen aus grossflächigen, sehr glatten Wandelementen.

Wie innen so auch aussen Auch von aussen ist das 201 eröffnete neue Messegebäude der Baselworld mit einer spektakulären Metallfassade bekleidet. Der 220 m lange, 0 m breite und m hohe Baukörper wird von einem gewellten Stahlgeflecht bedeckt. Die Halle verfügt über 8 000 m Aus-

Erst mit entsprechendem Betrachtungsabstand werden die hinter den ausgefrästen Wandelementen angebrachten Spiegel sichtbar. (Bilder: BaselWorld, Stefan Schmidlin)


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Gebäudehülle | Spenglerei |

Zwei Spengler des Fachbetriebs Sperber bekleiden den Messepavillon von Schulz und Schulz Architekten auf der Biennale in Venedig. (Bilder von der Montage auf: www.facebook.com/Sperber-Klempner GmbH)

stellungsfläche. Im Erdgeschoss liegt eine 00 m grosse multifunktionale Eventhalle, in der zum Teil mehrstöckige Messestände untergebracht sind. Der Hallenkomplex wurde übrigens speziell für die Baselworld gebaut. Die Architekten des Basler Büros Herzog de Meuron stellten die Messehalle auf ein gläsernes Sockelgeschoss, auf dem drei weitere Hallengeschosse ruhen. Als

ganz besonderes Highlight (dieser Begriff kann an dieser Stelle sogar wörtlich genommen werden) öffnet sich der massive Baukörper auf dem Vorplatz (der sogenannten City Lounge) und gibt den Blick nach oben durch eine kreisrunde ffnung frei.

Königsklasse auf der Biennale Die absolute Königsklasse des Metall-

messebaus ist auf der 1 . Internationalen Architektur-Biennale in Venedig zu sehen. Konkret handelt es sich dabei um den Messe-Pavillon von Schulz und Schulz Architekten aus Leipzig. Der Stand glänzt durchgängig in Titansilber – ganz ohne ablenkendes Beiwerk. Wände und Innendecke sind vollständig mit Aluminiumschindeln bekleidet. Gefertigt und montiert wurden die


Gebäudehülle | Spenglerei |

Der Citizen-Messeauftritt gleicht der Filmkulisse eines Science-Fiction-Films. (Bilder: Andreas Buck, Baumetall)

Wie gewebt: Diese Aluminiumverbund-Bleche sind nach innen und aussen geknickt und versetzt zueinander angeordnet. Eine LEDBeleuchtung verstärkt den Effekt.

Schindeln mit der Oberfläche Titansilber (Hersteller Kalzip) von der Sperber Klempner GmbH aus Unterwellenborn. Die bekleideten Flächen überraschen mit einem besonderen Effekt: Je nach Blickrichtung und Perspektive ändern sich die Oberflächenstrukturen und suggerieren den Eindruck stetigen Wandels. Dabei handelt es sich keineswegs um ein Bekleidungsexperiment oder eine Konzeptfassade, im Gegenteil. Rund 0 000 baugleiche Schindeln montierte das Sperber-Team an der Fassade des Verwaltungsgebäudes der Stadtwerke in Wolfsburg. Wer dies mit eigenen Augen sehen will: Die Biennale in Venedig hält ihre Tore noch bis am 2 . November 2018 offen. ■ ndreas uck ist hefredaktor der deutschen achzeitschrift er orliegende eitrag ist erstmals in der r. 0 /2018 on aumetall erschienen. www.dach-holz.com https://universes.art

aumetall .


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Sanitärtechnik | Wohnen |

Automatisiertes Wassermanagement

Technologisierung in der Sanitärbranche Auch in der Sanitärbranche hält die Digitalisierung Einzug. Technische Hilfsmittel ermöglichen ein automatisiertes Wassermanagement sowie detaillierte Datenaufzeichnung. Die wichtigste Funktion des Wassermanagements ist die Sicherung der Wasserqualität durch die Vermeidung von Wasserstagnation. Diese Funktion kann durch eine sogenannte «Hygienespülung» erfüllt werden. Daniela Hochradl

■ Die Hygienespülung gewährleistet einen regelmässigen Wasseraustausch in allen Leitungen. Dabei geht es vor allem darum, «stehendes Wasser» in Leitungen zu vermeiden. In grösseren Gebäuden, wie beispielsweise Hotels, Krankenhäusern oder Altersheimen, gibt es immer wieder Zeiten, in denen nicht alle Räume belegt sind und somit auch die sanitären Einrichtungen nicht genutzt werden. In diesen Leitungen besteht erhöhte Keimbildungsgefahr. In den letzten Jahren wurde von diversen Seiten vor allem auf die stäbchenförmigen Bakterien ( Legionellen), die schwere Lungenerkrankungen verursachen können, aufmerksam gemacht und es wurden auch gesetzliche Grenzwerte für die Höchstkonzentration von Legionellen im öffentlich zugänglichen Dusch- und Badewasser festgelegt (vgl. Teil 1 der Artikelserie «Trinkwasserqualität in Gebäuden», HK-GT 2 18, S. 0– ). Für die Betreiber von öffentlichen Duschund Badeanlagen gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Vermeidung von Wasserstagnation (vgl. Tabelle).

Effizientes Wassermanagement Ein umfassendes Wassermanagementsystem ermöglicht den sparsamen Betrieb aller angeschlossenen Komponenten. Es wird einfacher, die Balance zwischen kologie und Wirtschaftlichkeit sowie zwischen Hygiene und Verbrauch zu finden. Der entsprechende Mehraufwand für die Ausrüstung mit einem intelligenten Wassermanagementsystem ist je nach Projektgegebenheit und Ausbautiefe unterschiedlich. Dieser liegt erfahrungsgemäss zwischen 20 und 0 . Diese Mehrinvestition lässt sich jedoch durch die optimierte Wirtschaftlichkeit und die effizientere Nutzung der Warmwassererwärmung rasch amortisieren. An das Wassermanagementsystem Aqua 000 open der Franke Water Systems AG lassen sich Dusch-, Waschund Spülarmaturen anschliessen. Die

Aqua 3000 open besteht aus der Netzwerk- und der Armaturenebene. Auf der Armaturenebene werden die wichtigsten Wasserabgabefunktionen gesteuert.


Sanitärtechnik | Wohnen |

Einstellungen sind individuell programmierbar. Fliesszeiten, Hygienespülungen, thermische Desinfektionen und deren Temperaturgrenzwerte lassen sich je Raum und sogar je Armatur individuell einstellen und kontrollieren. Das System erkennt Fehlfunktionen und meldet diese. Aqua 000 open besteht aus den zwei Ebenen: Armaturen und Netzwerk. Auf der Armaturenebene werden die wichtigsten Wasserabgabefunktionen gesteuert. Mit dem Funktionscontroller und dem integrierten Web-Server ergeben sich auf der Netzwerkebene weitere Zusatzfunktionen bis hin zur Anbindung an die Gebäudeleittechnik.

Typische Kunden Zu den typischen Kunden des Aqua 000 open zählen Campingplätze, Justizvollzugsanstalten, Turnhallen sowie Schwimm- und Hallenbäder. In Hotels und Altersheimen scheitern die Projekte

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Möglichkeiten zur Vermeidung von Wasserstagnation Wassermanagement

Vorteil

Konventionell, manuell: Gewisse Personen (z. B. das Reinigungspersonal) werden damit beauftragt, eine regelmässige Spülung durchzuführen.

Keine Überraschungsmomen- Hoher Personal- und te durch «selbstständige Zeitaufwand. Duschen»; keine unkontrollierten Wasserspritzer.

Armaturen, die über eine Funk-Akku-Lösung betätigt werden.

Ideal zum Nachrüsten.

Armaturen, die verkabelt werden (nur Spannungsversorgung). Betrieb durch Automatik pro Armatur.

Keine Akku-Kontrolle und kein Keine Anbindung an die Austausch notwendig. Gebäudeleittechnik möglich.

Armaturen, die verkabelt und intelligent vernetzt werden (Spannungsversorgung und Systemzugriff).

Umfassende Profilösung, Datenerfassung und Auswertung möglich, Sicherheit, wenig Personalaufwand.

derzeit oft an den Vorbehalten gegenüber dem «unkontrollierten Wasserspritzen». Wenn zum Beispiel die Richtung des Duschkopfs verdreht wurde, können durch die automatische Hygienespülung auch ausserhalb der Dusche Gegenstände vollgespritzt werden. Ausserdem kann die automatisierte Dusche zu

Projektbeteiligte TCS-Camping Buochs: Silvan Graf (Franke Water Systems AG, Projektmanager und Fachspezialist Aqua 3000 open), Pascal Häfliger (Franke Water Systems AG, Gebietsleiter Zentralschweiz) und Markus Barmettler (Leiter Campingplatz).

Silvan Graf (Franke Water Systems AG, Projektmanager und Fachspezialist Aqua 3000 open) erklärt die Funktionen des Wassermanagementsystems.

Nachteil

Funktionsfähigkeit der Akkus muss regelmässig überprüft werden.

Höhere Investitionskosten.

Schreckmomenten führen. Eine zukünftige Lösung für dieses Problem sind Spülungen, die innerhalb der Duschvorrichtung getätigt werden.

TCS-Camping Buochs Vierwaldstättersee Das TCS-Camping in Buochs gilt als Referenzprojekt der Franke Water Systems AG. In insgesamt 1 Duschkabinen wurden Thermostat-Duschenmischer installiert. Sämtliche Duscharmaturen sind mit dem intelligenten Wasser-Managementsystem Aqua 000 open vernetzt. ber eine Busleitung werden die Duschen überwacht und angesteuert. Insbesondere die Wasserstagnation länger als 2 Stunden wird via System kontrolliert: Bleibt also eine Dusche länger als 2 Stunden unbenutzt, so löst das System automatisch eine Hygienespülung bei der jeweiligen Dusche aus. Sämtliche Daten-Parameter werden protokolliert und abgespeichert. Der Betreiber hat jederzeit Zugriff auf diese Daten und kann die korrekte Betriebsweise (gemäss SIA-Norm) seiner Duschanlage stets vorweisen. Zur Selbstkontrolle haben die Verantwortlichen des Campings im Herbst 201 eine Kontrolle der Wasserqualität auf Legionellen durchgeführt. Das Messresultat bestätigte für die Bauherr-

Das TCS-Camping in Buochs gilt als Referenzprojekt der Franke Water Systems AG.

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Sanitärtechnik | Wohnen |

schaft die Wirksamkeit des ausgewählten Wassermanagementsystems.

Möglichkeit zur thermischen Desinfektion

Franke-Ausstattung der Familiendusche: Duschen-Armatur inkl. Aqua 3000 open, Waschtisch, WC, Papierhandtuch-, Rollen-, Bürsten-, Abfallsack-Halter.

Übersicht TCS-Camping Buochs: Jede Armatur kann individuell eingestellt und kontrolliert werden.

Ebenfalls steht dem Kunden die Möglichkeit zur Durchführung einer thermischen Desinfektion via System zur Verfügung. Eine thermische Desinfektion soll Bakterien (v. a. Legionellen) mit erhöhten Wassertemperaturen innerhalb einer gewissen Zeit abtöten. In der SIA 8 1 wird empfohlen, als prophylaktische Massnahme eine thermische Desinfektion mit 0 C während einer Stunde durchzuführen (vgl. Teil der Artikelserie «Trinkwasserqualität in Gebäuden», HK-GT 18, S. 2– ), falls eine Wasserstagnation von länger als 2 Stunden im Warmwasserbereich vorherrscht. Ein ähnliches Resultat kann auch erzielt werden, wenn die Leitungen mit 0 C während Minuten desinfiziert werden. Grob gesagt, können so ca. 0 der gefährlichen Bakterien im Leitungssystem abgetötet werden. Es gibt also eine parallel verlaufende Zeitund Temperatur-Abhängigkeit. In der Theorie heisst das: Je höher die Temperatur, desto kürzer die notwendige Zeitspanne, um Bakterien abzutöten. Da in der Praxis nicht jeder Boiler auf 0 C oder sogar höher geschaltet werden kann, hat die SIA die Mustervorgabe mit 0 C während einer Stunde pauschalisiert. Aber Achtung: Eine thermische Desinfektion sollte nie ohne wirkliche Notwendigkeit durchgeführt werden (z. B. grundsätzlich jede Woche), da sonst die grosse Gefahr besteht, dass die Bakterien, welche überleben, resistenter gegen hohe Temperaturen werden. Falls dann Legionellen in erhöhter Anzahl, also weit über 1000 KBE l, in der Installation gemessen werden, dann werden höchstwahrscheinlich 0 C zum Abtöten nicht mehr ausreichen. Die Temperaturen müssen dann erhöht werden (z. B. 0 C während Minuten). In hartnäckigen Fällen kann es auch vorkommen, dass die Temperatur noch höher eingestellt werden muss, um die Anzahl Legionellen wirksam abzutöten und wieder auf ein passables Level zu führen.

Experten zu Rate ziehen

Die Hygienespülung kann dynamisch (x Stunden nach der letzten Betätigung) oder nach einem fixen Zeitintervall (alle x Stunden) eingestellt werden.

Für die Planung von öffentlichen Dusch- und Badeanlagen empfiehlt es sich, Fachspezialisten schon möglichst früh in das Projekt miteinzubeziehen. Bei der Sanierung des TCS-Camping Buochs machte der Architekt die Bauherrschaft auf die verschärften gesetzli-


Franke lieferte auch die Camping-Küchen-Ausstattung.

chen Vorgaben bezüglich Einhaltung der Legionellen-Grenzwerte aufmerksam. Silvan Graf empfiehlt den Betreibern von öffentlich zugänglichen Duschanlagen, bei Neubauten oder Sanierungen, den zuständigen Architekten oder Sanitärplaner aktiv auf die verschiedenen Möglichkeiten zur Sicherstellung der Wasserhygiene-Standards anzusprechen. ■ www.franke.com

Fach-Kontakt zu Aqua 3000 open Franke Water Systems AG, 4663 Aarburg, www.franke.com Silvan Graf, Projektmanager und Fachspezialist Aqua 3000 open, Tel. 062 787 36 93, silvan.graf@franke.com

Lieferumfang Franke Water Systems AG Neben dem Wassermanagementsystem Aqua 3000 open konnte die Franke Gruppe beim TCS-Camping Buochs folgende weitere Komponenten liefern: – Duschen-Armaturen, inkl. Aqua 3000 open – Waschtisch-Armaturen mit Opto-Elektronik / Stand-Alone 24h-Spülung – Einhebelmischer-Armaturen bei acht Abwasch-Trögen, rein manuelle Bedienung – Waschtische (Mineralguss weiss) – Urinalspülungen – Kochfelder – Camping-Küche Chromstahl, Küchen-Abzug – Papierhandtuch-, Rollen-, Bürsten-, Abfallsack-Halter (Chromstahl) – High Speed Händetrockner «Hands-in»


Die Laufen-Innengarnitur ist für die Keramikspülkästen folgender Kollektionen erhältlich: IlBagnoAlessi One (Foto), Palomba Collection, Moderna R, Palace, Laufen Pro, Kartell by Laufen und Val.

Die Spülauslösung.

Keramik Laufen hat höchste Qualitätsziele für Spülkästen gesetzt

Entstanden ist eine hochwertige Innengarnitur Die Innengarnitur ist das Herz jedes Spülkastens, denn sie muss die Funktionalität des WCs zuverlässig und dauerhaft gewährleisten. Für die Entwicklung der Innengarnitur für seine Keramikspülkästen hat sich Keramik Laufen deshalb höchste Qualitätsziele gesetzt. Entstanden ist ein ausgereiftes Produkt, das gängige Normen und Standards übertrifft. Quelle: Keramik Laufen, Bearbeitung Franz Lenz

■ Zentraler Bestandteil des Selbstverständnisses von Keramik Laufen ist es, den Kunden stets das bestmögliche Produkt zu bieten. Selbst wenn dieses – wie die Innengarnitur des Spülkastens – dem Blick der Anwender entzogen ist. Dabei ist gerade der Spülmechanismus entscheidend, ob die Toilettenspülung auf Dauer einwandfrei und zuverlässig funktioniert. Bei der Entwicklung der Innengarnitur hat der Schweizer Badspezialist deshalb darauf geachtet, dass diese optimal auf seine Keramikspülkästen und WCs, insbesondere auch die spülrandlosen WCs, abgestimmt sind. Das Ergebnis zeichnet sich durch höchste ualität in Funktion, Material und Verarbeitung aus. Darüber hinaus entspricht sie in vollem Umfang dem Laufen- ualitätsstandard

(L S), der höhere Massstäbe an die Produkte des Unternehmens anlegt, als von den einschlägigen nationalen und europäischen Normen sowie von weiteren bekannten Zertifizierungen wie zum Beispiel LGA und Plus gefordert.

Sicherheit und Zeitgewinn für Installateur Die Innengarnitur ist automatisch in jedem bei Keramik Laufen bestellten Keramikspülkasten integriert. Damit erhält der Installateur ein Produkt aus einer Hand und gewinnt – weil sie komplett vorinstalliert und für den jeweiligen Wassertank voreingestellt ist – Zeit und Sicherheit bei der Montage. Die Innengarnitur ist für Dual Flush mit Liter vorbereitet. Falls die Spülwassermenge vor Ort anders eingestellt werden muss, ist auch das im Handum-

drehen möglich. Für einige Modelle der Serie Laufen Pro bietet Keramik Laufen zusätzlich eine Basisvariante ohne Voreinstellungen an. Ausgelöst wird die Toilettenspülung mittels eines eleganten, verchromten Push-Buttons, dessen exklusives Design vom französischen Designer Toan Nguyen stammt. Die sanft gängige Spülauslösung erhebt sich nur flache fünf Millimeter über die Oberfläche des Spülkastens und vermittelt dem Benutzer bei der Betätigung eine dauerhafte und robuste ualitätsanmutung.

Für zukünftige Entwicklung gerüstet Die Innengarnitur ist für zukünftige Entwicklungen gerüstet und vollständig rückwärtskompatibel. Der Austausch «alt gegen neu» ist für Sanitärinstalla-


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teure daher problemlos möglich. Zudem sind alle wichtigen Komponenten austauschbar und alle Ersatzteile an Lager. Auch sind vollständige Ersatzteillisten sowie Anleitungen für die Montage und Umrüstung sowie für einzelne Ersatzteile erhältlich.

Flexibler Wasserzulauf möglich Flexibilität und Installationssicherheit bieten auch die Optionen für den Wasserzulauf, der seitlich oder von hinten erfolgen kann. Das einheitliche Design besitzt zudem einen hohen Wiedererkennungswert und erleichtert die Zuordnung, denn alle funktionellen Komponenten sind in Weinrot gehalten und alle neutralen Komponenten in Grau Weiss. Um das hohe ualitätsniveau auch in der Produktion sicherzustellen, wird die Innengarnitur komplett in der Europäischen Union gefertigt. ■ Das Füllventil. (Fotos: Keramik Laufen)

Das Ablaufventil.

www.laufen.ch

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Auch innenliegende Bäder können Traumbäder sein

Es braucht ein paar Kniffe Drei von vier Personen wünschen sich Tageslicht in ihrem Badezimmer. Doch viele Wohnungen in Mehrfamilienhäusern haben innenliegende Bäder ohne Fenster – kein Grund, beim Wohlfühlfaktor Abstriche zu machen. Ganz im Gegenteil, mit ein paar intelligenten Kniffen lässt sich auch in einem fensterlosen Bad eine angenehme Atmosphäre schaffen. Quelle: Kaldewei, Bearbeitung: Franz Lenz

■ Um im Bad eine komfortable Atmosphäre zu schaffen, ist es wichtig, den Raum optisch zu öffnen, zum Beispiel mit einer bodenebenen Duschfläche. Denn dank ihres flachen Designs lässt sie sich übergangslos in den Boden integrieren: Sie verschmilzt quasi damit. Durch diese Einheit von Boden und Duschfläche wirkt der Raum wesentlich grosszügiger als bei herkömmlichen Duschen. Für zusätzlichen Bewegungsfreiraum sorgt eine vollständig umklappbare Duschabtrennung.

Helle Produkte und indirekte Lichtquellen Eine aktuelle forsa-Umfrage im Auftrag von Kaldewei ergab, dass sich deutlich mehr als jeder Zweite ( 8 ) ein helles und freundliches Ambiente im Bad wünscht. In innenliegenden Räumen setzen indirekte Lichtquellen die entsprechenden Wohlfühlakzente und sorgen für eine schöne Raumatmosphäre. Für eine besondere Stimmung lohnt sich beispielsweise der Einsatz von Spektrallichtern oder beleuchteten Whirldüsen in der Badewanne. Von Vorteil sind ausserdem Badlösungen in

klassischem Weiss oder hellen Cremetönen wie aus der Coordinated Colours Collection von Kaldewei. Dadurch wirkt der Raum heller und freundlicher. Extratipp: Mit dem Einbau einer Milchglastür zum Nachbarraum lässt sich der Lichteinfall des benachbarten Zimmers nutzen. Dadurch entsteht eine Leichtigkeit, die das Badezimmer gleich viel einladender macht.

Filigrane Objekte einsetzen Zartwandige, puristische Badlösungen sorgen in fensterlosen Räumen zusätzlich für die nötige Leichtigkeit. Ein Beispiel dafür ist die Kaldewei Waschtisch-Schale Miena, die in Zusammenarbeit mit der Designerin Anke Salomon entstanden ist. Die Miena-Waschtische können frei auf einer Trägerplatte oder Konsole platziert werden und bieten vielfältige Möglichkeiten sowohl in der Farbgestaltung als auch in der gesamten Badplanung.

Die Duschfläche Scona, die Badewanne «Meisterstück Classic Duo Oval» und der Waschtisch Classic als helle Beispiele.

Das richtige Material wählen

Viele befürchten bei einem innenliegenden Bad, dass es dort schneller zu Schimmelbildung kommen kann, da kein Fenster zum Lüften vorhanden ist. Die Auswahl der geeigneten Materialien kann hier die Lösung sein. So gibt Kaldewei Stahl-Email dank seiner porenfreien Oberfläche Schimmel und Co. keine Chance. Auch kommt eine Lösung mit emaillierter Duschfläche mit wesentlich weniger Fugen als zum Beispiel ein gefliester Duschbereich aus und bietet damit weniger Angriffsfläche. Darüber hinaus überzeugen Kaldewei-Badlösungen mit ihrer schnellen und leichten Reinigung – es genügt ein Wisch mit einem weichen Tuch und die Badobjekte glänzen so schön wie am ersten Tag. ■

Zartwandige, puristische Badlösungen sorgen in fensterlosen Räumen zusätzlich für Leichtigkeit. Ein Beispiel dafür ist die Waschtisch-Schale Miena. (Bilder: Kaldewei)


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DuraStyle Basic Rimless® WCs für den Renovierungsbereich ■ Bodenstehende WCs sind bei Renovierungen Handwerkeralltag. Langjährig bewährte und häufig eingesetzte Modelle wie Pascha und Torrente mit senkrechtem bzw. waagrechtem Abgang hat Duravit nun optisch und technologisch auf den neuesten Stand gebracht und präsentiert ausgereifte Lösungen für einen oft vernachlässigten Bereich. Das neue Stand-WC DuraStyle Basic Rimless® ist als Variante mit waagrechtem Abgang (370 x 480 mm) oder mit senkrechtem Abgang (370 x 560 mm) erhältlich. Beide Modelle können alternativ mit Aufputzspülkasten oder Druckspüler benutzt werden. Neu ist auch eine Stand-WC-Kombination in 365 x 650 mm für aufgesetzten Spülkasten. Mit Vario-Anschluss-Set ist der Abgang bei diesem Modell waagrecht oder senkrecht von 70 –170 mm verstellbar. Mit Vario-Ablaufbogen für senkrechten Abgang sind sogar 160 – 230 mm möglich. Bei allen drei Modellen sorgt die Duravit-Rimless® Spültechnologie für einwandfreie Spülergebnisse sowie eine besonders einfache und hygienische Reinigung. Wie auch schon beim Rimless® Wand-WC DuraStyle Basic wird für eine einheitliche Optik von WC und Keramik der passende Sitz angeboten, bei dem der Deckel bündig mit der Keramik abschliesst. Die DuraStyle Basic WCs ergänzen die Erfolgsserie DuraStyle in einem sehr attraktiven Preisgefüge und können perfekt mit den Waschtischen und Möbeln der Serie kombiniert werden. ■ Duravit Schweiz AG Tel. 062 887 25 51, www.duravit.ch

Das Stand-WC DuraStyle Basic Rimless® mit senkrechtem Abgang ...

… und mit waagrechtem Abgang. (Bilder: Duravit)


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Praktische Vorfensterlösung für die Küche

Speziell für Renovationsbauten Die Armaturenserie arwa-twinplus ist ein unverzichtbares Designelement im modernen Zuhause. Neu bietet die Serie auch eine praktische Vorfensterlösung für die Küche. ■ Aufgrund des Minergie-Baustandards gibt es in modernen Neubauten immer weniger Küchenfenster die geöffnet werden können. In Re-

novationsbauten sind sie jedoch noch häufig anzutreffen. Idealerweise befindet sich das Fenster direkt vor der Spüle, wo es den Bewohnern während dem Rüsten oder Spülen einen wunderbaren Ausblick nach draussen bietet. Und noch besser ist die Möglichkeit, dass man die Küche während oder nach dem Kochen so richtig durchlüften und die Brat- und Frittierdüfte ungehindert nach draussen entweichen lassen kann.

Die Vorfensterlösung von arwa Für Spülen die vor einem zu öffnenden Fenster platziert sind bietet arwa eine sehr schöne Küchenarmatur als Vorfensterlösung aus der Komplettserie arwa-twinplus an. Diese moderne, seitenbediente Küchenarmatur lässt sich inklusive Bedienhebel mit einem einfachen Handgriff um 90° nach vorne kippen. Übrig bleibt eine niedrige Resthöhe von nur noch 73 mm. Damit die vollen 90° genutzt werden können, ist ein Spülbecken mit einer Mindesttiefe von 152 mm erforderlich. Die Vorfensterlösung arwa-twinplus ist mit klassischem Schwenkauslauf erhältlich. Für ihr Design zeichnet der Stuttgarter Designer Andreas Dimitriadis, platinumdesign, verantwortlich. Umweltfreundliche Technik Ausgestattet mit der Eco+-Funktion überzeugt arwa-twinplus auch in Bezug auf Energie- und Wassersparen. Diese integriert eine Heisswasser- und Mengenlimitierung. Durch die Grundstellung des Bedienhebels im Kaltwasserbereich entsteht zudem kein ungewollter Heisswasserund somit auch kein Energiekonsum. Der Küchenmischer erfüllt die Anforderungen der Energieetikette «A» vom Bundesamt für Energie BFE, Energie Schweiz. ■ Similor AG, 4242 Laufen Tel. 061 765 33 35 www.similor.ch

Für Spülen vor einem offenen Fenster, bietet arwa eine sehr schöne Küchenarmatur als Vorfensterlösung aus der Komplettserie arwa-twinplus an.

Diese seitenbediente Küchenarmatur lässt sich inklusive Bedienhebel mit einem einfachen Handgriff um 90° nach vorne kippen. (Bilder: Similor)



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Stonetto überzeugt mit steinähnlichen Eigenschaften ■ Ein vom Wasser ausgewaschener Stein ist gleichmässig und kantenlos. Seine Robustheit und seine angenehm geschliffene Oberfläche machen ihn hart und sanft zugleich. Dieses Naturwunder überträgt Duravit auf das Badezimmer und hat gemeinsam mit dem Designertrio EOOS die Duschwanne Stonetto entwickelt. Die Wanne wird aus dem optisch wie haptisch idealen «Stein»-Material DuraSolid Q gefertigt. Erstmals findet dieser spezielle Mineralgusswerkstoff damit auch im Sanitärbereich Anwendung. Die matte Oberfläche mutet authentisch und steinartig an und ist in den Farben Weiss, Sand, Anthrazit und ab sofort in Beton erhältlich. Aufgrund seiner rutschhemmenden Eigenschaften erreicht DuraSolid Q ohne zusätzliche Beschichtung die Rutschfestigkeitsklasse B und schafft so ein sicheres Duscherlebnis. Der leistungsfähige Ablauf ist unter einer homogenen Abdeckung verborgen und sorgt, kombiniert mit dem nahezu unsichtbaren Gefälle

des Wannendesigns, für eine sehr gute Ableitung des Wassers. Ideal für grosse Duschköpfe oder Regenbrausen. Die Abdeckung kann zur Reinigung einfach und schnell abgenommen werden. Zudem erfüllt die Duschwanne die erhöhte Schallschutznorm SIA 181. Nach baulichen Gegebenheiten und individuellen Vorlieben kann sie ganz einfach bodenbündig, halb aufgesetzt oder aufgelegt eingebaut werden. Duravit bietet für Stonetto sowohl einen Wannenträger als auch ein Fussgestell an. Die Duschwanne kann aber auch direkt auf Estrich oder Fertigfussboden installiert werden. Die Stonetto Duschwanne ist insgesamt in 14 Dimensionen verfügbar. Ideal ist die Kombination mit der Duschabtrennung OpenSpace B sowie dem passenden Duschzubehör. ■

Duravit Schweiz AG Tel. 062 887 25 50 www.duravit.ch

Duschwanne Stonetto, hier bodenbündig eingebaut.

Die matte, steinartige Oberfläche ist erhältlich in den Farben Sand, Anthrazit, Weiss und Beton.


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Agenda | Impressum |

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Agenda |

Permanente Agenda Anmeldung

(Bitte informieren Sie sich auch unter www.hk-gebaeudetechnik.ch/agenda. Änderungen vorbehalten.)

Thema/Ort

Datum

www.swiss-skills.ch/2018

SwissSkills, Schweizer Berufsmeisterschaften, u.a. SM für Kälteberufe, BernExpo

12. – 16. September 2018

Verenum, Zürich und Hochschule Luzern – Technik & Architektur Patronat: BFE www.holzenergie-symposium.ch

15. Holzenergie-Symposium, Tagungsleiter: Prof. Dr. Thomas Nussbaumer, Verenum Zürich und Hochschule Luzern – Technik & Architektur, Ort: ETH Zürich, Freitag 14.9.2018, ganzer Tag (alle 2 Jahre)

14. September 2018

ebm-papst AG www.ebmpapst.ch › Info-Center › Symposium

ebm-papst Ventilatoren-Symposium 2018 / LuftDruck-Symposium Do, 20. September 2018, ca. 13.30 bis 17.30 Uhr, Technorama Winterthur

20. September 2018

Tagungen

Advanced Building Skins GmbH, 6062 Wilen OW, 13. Internationale Konferenz zur Gebäudehülle der Zukunft (Conference on Advanced Building Tel. 041 508 70 36, www.abs.green Skins), Mo/Di 1. – 2. Oktober 2018, Kursaal Bern

1. / 2. Oktober 2018

www.gebäudetechnik-kongress.ch

2. Gebäudetechnik-Kongress 2018: Building Lifecycle Excellence, Leitthema 2018: Digital & Smart, Do 4.10.2018, KKL Luzern

4. Oktober 2018

ZT Fachmessen AG, www.fachmessen.ch

Forum Architektur in Luzern: Fr, 5. Okt. 2018, 10.30 – 12.30 Uhr, Bauen+Wohnen, Messe Luzern

5. Oktober 2018

Solar Agentur Schweiz, 8006 Zürich, Tel. 044 252 40 04, www.solaragentur.ch

28. Schweizer Solarpreisverleihung inkl. Norman Foster Solar Award und Sondersolarpreis HEV Schweiz, Dienstag 16. Oktober 2018, 9.30–15.45 Uhr, Sursee LU (Campus Sursee)

16. Oktober 2018

Universität St.Gallen, www.waermetagung.ch

Wärmetagung 2018: «Fernwärme vs. Erdgas – Städte ringen um die passende Wärmelösung», Mittwoch, 24. Oktober 2018, 9-16 Uhr, Kantonsratssaal St.Gallen

24. Oktober 2018

Fachv. Wärmepumpen Schweiz FWS Tel. 031 350 40 65, www.fws.ch

FWS Tagung: Wärmepumpen- und Erdwärmesonden-Technik Update 2018, Dienstag 6. November 2018, Umwelt Arena Spreitenbach

6. November 2018

www.proklima.ch www.energie-cluster.ch/kadertag

ProKlima: 13. Kadertag Gebäudetechnik 2018 (KTGT), Kadertag für Fachleute aus der Lüftungs-, Klima- und Gebäudetechnikbranche, Dienstag, 6. November 2018, Trafohalle Baden

6. November 2018

Bauen digital Schweiz www.bauen-digital.ch/de/events

Schweizer BIM Kongress 2018, Donnerstag 8. und Freitag 9. November 2018, Congress Center Basel

8. / 9. November 2018

Impact Energy AG, Infos & Anmeldung: www.motorsummit.ch/2018

Motor Summit 2018 International, Mi/Do, 14. – 15. November 2018, Ort: Stiftung zum Glockenhaus, Sihlstrasse 33, 8001 Zürich, EMSA-Workshop am Vortag: Di, 13. November 2018

13. - 15. November 2018

ZT Fachmessen AG www.bau-energie.ch/kongress

24. Herbstseminar, Fachtagung am Eröffnungstag der 17. Bau+Energie Messe in Bern, Donnerstag, 15. November 2018

15. November 2018

CTA AG, 3110 Münsingen, Tel. 031 720 10 00, www.cta.ch (Anmeldung erforderlich)

Wärmepumpen-Info-Tag: Vorstellung der CTA und ihrer Wärmepumpen, Besichtigung der Wärmepumpen-Produktion, 9 – 11.30 Uhr in Münsingen BE

Sa, 24. November 2018

PV-Labor BFH Burgdorf, www.pvtest.ch › News/Events

3. PV-Industrietag 2019: PV-Gebäudehüllen, neue Entwicklungen und Projekte, Mittwoch, 23. Januar 2019, Burgdorf

23. Januar 2019

BIM Software Lief., www.openbim.ch › Forum

open BIM Forum 2019, Mi/Do 23./ 24. Januar 2019 in der Messe Luzern

23. / 24. Januar 2019

www.fernwaerme-schweiz.ch

18. Fernwärme-Forum 2019, Fernwärme / Fernkälte, Do. 8.30 – 16.30 Uhr, Kongresshaus Biel

24. Januar 2019

SWKI, Tel. 031 852 13 00, www.swki.ch

5. Schweizer Hygienetagung, Freitag, 25. Januar 2019, Ort: Luzern

25. Januar 2019

suissetec, Tel. 043 244 73 32, www.suissetec.ch 15. suissetec-Spenglertag 2019, Fachtagung für Spengler, Planer, Architekten 6. März 2019 mit Fachreferaten und Ausstellung. Mittwoch, 6. März 2019, 9-16 Uhr, Kursaal Bern (alle 2 Jahre) www.swissolar.ch › Agenda

17. Nationale Photovoltaik-Tagung, Kursaal Bern, Dienstag + Mittwoch

26./27. März 2019

Solarmarkt GmbH, Neumattstr. 2, 5000 Aarau, Tel. 062 834 00 80, Details + Anmeldung: www.solarmarkt.ch › Dienstleistungen › Schulungen

PV-Schulungen für Fachleute: - Arres 2.0 Indach-Montagesystem, Theorie und Praxis - Anbindung von Wärmepumpen an PV-Anlagen

27. September 2018, Aarau 27. September 2018, Aarau

Solarmarkt GmbH, Neumattstr. 2, 5000 Aarau, Tel. 062 834 00 80, Details + Anmeldung: www.solarmarkt.ch › Dienstleistungen › Schulungen

PV-Schulungen für Fachleute: - Eigenverbrauchsgemeinschaft, EVG-Produkte - Varta Zertifizierungskurs für Installateure - KEBA-Ladestationen, Installationsschulung

3. Oktober 2018, Aarau 4. Oktober 2018, Aarau 24. Oktober 2018, Aarau

Solarmarkt GmbH, Neumattstr. 2, 5000 Aarau, Tel. 062 834 00 80, Details + Anmeldung: www.solarmarkt.ch › Dienstleistungen › Schulungen

PV-Schulungen für Fachleute: - Energiespeichertag - Inselsysteme mit Victron, MultiPlus - Planung mit dem Solar.Pro.Tool - Arres 2.0 Indach-Montagesystem, Theorie und Praxis

6. November 2018, Aarau 7. November 2018, Aarau 21. November 2018, Aarau 22. November 2018, Aarau

Kurse

Messen

NürnbergMesse GmbH, D-90471 Nürnberg www.chillventa.de

Chillventa 2018, Internationale Fachmesse für Kälte, Raumluft, Wärmepumpen. Messezentrum Nürnberg (alle 2 Jahre)

16. – 18. Oktober 2018

ZT Fachmessen AG, www.bau-energie.ch

17. Bau+Energie Messe, BernExpo

15. – 18. November 2018


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| HK-Gebäudetechnik 8/18 |

IMPRESSUM HK-Gebäudetechnik 16. Jahrgang, Nr. 8, September 2018 (45. Jahrgang HeizungKlima), erscheint monatlich. www.hk-gebaeudetechnik.ch, ISSN 1016-5878

Geroldswil, Mitglied GebäudeKlima Schweiz. Viktor Scharegg, Mitglied Zentralvorstand suissetec. Beat Scherrer, VR-Präsident Scherrer Metec AG, Zürich.

Auflage + Verbreitung (WEMF 2017) Verbreitete Auflage 7669 Ex. Verkaufte Auflage 2300 Ex. Druckauflage 7800 Ex.

Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet.

Herausgeberin AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Tel. 058 200 56 50, Fax 058 200 56 6 Geschäftsführer: Roland Kühne Leitung Zeitschriften: Michael Sprecher Redaktion AZ Fachverlage AG, HK-Gebäudetechnik Neumattstrasse 1, Postfach, CH-5001 Aarau. Peter Warthmann, Chefredaktor, Tel. 058 200 56 15, peter.warthmann@azmedien.ch Manuel Fischer, Redaktor, Tel. 058 200 56 11, manuel.fischer@azmedien.ch Ständige externe Fachredaktoren: Christian Bärtschi, Bernd Genath, Alan Hawkins, Franz Lenz, Wolfgang Schmid, René Senn, Martin Stadelmann, Martin Stöckli, Andreas Walker, Jürg Wellstein, Andreas Widmer, Daniela HochradlWohlgemuth Redaktioneller Beirat Marco Andreoli, VR-Präsident, CTA AG, Münsingen. Domenico Autuori, Manager of Trainingcentre & Laufen Forum, Keramik Laufen AG und Similor AG, Laufen. Daniel Bader, Leiter Kommunikation, R. Nussbaum AG, Olten. Stephan Muntwyler, Geschäftsführer Gabs AG, Tägerwilen. Richard Osterwalder, Geschäftsleiter Weishaupt AG,

Redaktionelle Beiträge Produkte-Hinweise werden kostenlos abgedruckt, Auswahl erfolgt durch die Redaktion. Bezahlte Beiträge werden mit «Publireportage» oder «Anzeige» gekennzeichnet. Leitung Werbemarkt: Michael Sprecher, Tel. 058 200 56 79 Anzeigenleitung/Kundenberatung Stefan Wyser, Tel. 058 200 56 18, stefan.wyser@azmedien.ch Stephanie Suter, Tel. 058 200 56 42, Fax 058 200 56 61, stephanie.suter@azmedien.ch Anzeigentarif unter www.hk-gebaeudetechnik.ch Weitere Informationen unter azwerbung.ch/print/fachzeitschriften/hk-gebaudetechnik/ Leitung Marketing: Christine Ziegler Aboverwaltung, Abonnemente Tel. 058 200 56 50, abo@hk-gebaeudetechnik.ch Preis Jahres-Abonnement: Fr. 138.– (inkl. MwSt.) Abo-Bestellung: www.fachtitel.ch Layout/Produktion: Pia Zimmermann

Druck: Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen Kooperation mit folgenden Verbänden: Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec), 8021 Zürich, Tel. 043 244 73 00, www.suissetec.ch GebäudeKlima Schweiz, Verband für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, 4603 Olten, Tel. 062 205 10 66, www.gebaeudeklima-schweiz.ch energie-cluster.ch, www.energie-cluster.ch FWS, Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz, Bern, www.fws.ch Schweizerischer Verband für Wärmekraftkopplung (WKK-Fachverband), www.waermekraftkopplung.ch Schweizerischer Stahl- und Haustechnikhandelsverband SSHV, 4010 Basel, www.sshv.ch Swissolar, www.swissolar.ch GNI Gebäude Netzwerk Initiative, Zürich, www.g-n-i.ch MeGA, Fachverband der Gebäudeautomationsplaner der Schweiz, c/o ADZ, Luzern, www.mega-planer.ch KGTV, Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände, www.kgtv.ch KNX Swiss, www.knx.ch VDSS, Verein dipl. Spenglermeister Schweiz, www.vdss.ch

Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner, CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB (Stand 31.12.2014): AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG, FixxPunkt AG, Belcom AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, Dietschi AG, TrisCom-Media AG, Radio 32 AG, AZ Vertriebs AG, Zofinger Tagblatt AG

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Titelseite:

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Beilagen:

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