Editorial
Freizeit
Freizeit Editorial
ERGOBaby Carrier
Praktisches
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Ferien
Ferien
Spielen
Spielen
Kinderzimmer
Liebe Leserin, lieber Leser
t- r! s Te ege si
Kinderzimmer
Staunen
Staunen
Als Kind sass ich Nachmittage lang im hohen Maisfeld. Ein geheimnisvoller Ort: Es gab Stellen, an denen keine Pflanzen gewachsen waren; Freiräume mitten in den Dies & Das Dies & Das langen Reihen. Höhle eins, zwei, drei nannten wir Kinder diese Geheimplätze im Feld. Welch ein Abenteuer, wenn wir uns auf unterschiedlichen Wegen durchs Dickicht schlängelten, um uns in der vereinbarten Höhle wiederzutreffen. Das Maisfeld steht stellvertretend für Naturräume aller Art: Denn ob am Bach, im Wald oder im hohen Gras – die Wildnis ist für Kinder ein Spielplatz mit unerschöpflichen Möglichkeiten. Und dies erst noch mit dem Prädikat pädagogisch wertvoll: Ärzte und Wissenschaftler Ergobaby Carrier, das Original. Mehrfacher preisen die Natur als massgeschneiderten EntwicklungsTestsieger, international ausgezeichnet. raum. Kein Wunder, finden es Eltern von Kindergärtlern Gemäss Oekotest als einzige der getesteten Komforttragen für den Gebrauch ab Geburt toll, wenn diese regelmässig und bei jedem Wetter empfohlen.* mit der Lehrerin in den Wald gehen. Kein Wunder, verDolcino bietet hervorragende Qualität und zeichnen Waldspielgruppen so grossen Zulauf, dass das beste Preis- / Leistungsverhältnis. Unsere es Wartelisten gibt. Schuhe und Bauchbänder sind 100% made in Switzerland. Klar, kleine Kinder brauchen Begleitung. Warum aber * Mit Neugeborenen Einsatz delegieren viele Eltern den Naturaufenthalt ihrer Kinder am liebsten an andere? Schnüren Sie Ihre dicken Schuhe und stecken Sie das Sackmesser ein: Unsere Titelgeschichte schickt Familien in die Natur – und verrät zahlreiche Tipps, was Sie mit Kindern im Freien so alles entdecken und erleben können. Erhältlich im Fachhandel und bei www.dolcino.ch
Karen Schärer, Chefredaktorin wireltern 3/2015
Bild: Maurice Haas
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Dolcino GmbH Unter Sagi 6 Ch-6362 Stansstad
T +41 41 611 02 01 F +41 41 611 02 14 Info@dolcino.ch
Familie | Freizeit
Wild wuchern Kindern kommt die Natur abhanden, befürchten Fachleute. Deshalb plädiert Andreas Krebs, Journalist und Vater, für mehr Verwilderung. Und verrät die schönsten Tipps für verspielte Tage draussen.
W
ir waten durch einen «sumpfigen Nebenarm des Amazonas» – wir sind Forscher auf der Suche nach Wasserelfen und Wurzelwichten. Als Amira (6) eine schmerbäuchige Spinne entdeckt, setzen wir uns und beobachten das wilde Tier. Die Spinne spinnt eine Fliege ein, mit einem unendlich langen Faden, den sie mit geschickten Beinchen zum ... Popo rauszieht! Schaudernd verfolgen wir das Schauspiel, als hinter uns furchterregendes Gebrüll ertönt. Tiger-Gebrüll!
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Jeremias (4) verwandelt sich hier draussen in der Wildnis des Dorfbachs oft in einen Tiger. Oder in einen Löwen. Manchmal auch in ein Krokodil oder eine Schlange; und wenn das Gebüsch zu dicht wird, auch mal in einen Angsthasen, der getragen werden will. Auch Amira beherrscht die schamanische Verwandlungskunst. Meist wird sie zum Pferd, das fröhlich über die Wiese galoppiert. Wie sagte es einst der Pfadigründer Robert Baden-Powell? «Die Wissenschaft Bild: plainpicture/Etsa (Johan Willner)
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Hier wimmelts Hier wimmelts von K채fern und Spinnen, von K채fern und Spinnen, Wichteln und Gnomen. Wichteln und Gnomen.
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Familie | Freizeit
des Waldes muss man sich aneignen, denn der Mensch, der blind für die Natur ist, hat nur das halbe Vergnügen am Leben». Die Fliege ist eingesponnen. Der Tiger isst zusammen mit den Forschern Äpfel. Beisst in einen Löwenzahnstängel; kaut zuerst begeistert, guckt dann blöd, spuckt grünen, saftigen Matsch. «Bäääh!» «Ist gesund», sage ich und kaue einen Stängel und ein Gänseblümchen aus Amiras Sammlung dazu. «Hey, die brauche ich für meine Kette!», schimpft meine Tochter. Wir liegen im hohen Gras. Schliessen die Augen. Horchen. Jeremias schmeisst ein paar Steine in den Bach, lässt Blätter darin treiben. Wir machen ein Blätter-Bootrennen, hüpfen von Stein zu Stein, balancieren auf einem Baumstamm über den Bach. Horchen seiner sprudelnden Sprache, dem Plätschern und Murmeln, Gluckern und Gurgeln, in der die «Natur als kleines Kind spricht», wie der französische Philosoph Gaston Bachelard (1884-1962) einst schrieb. Wir lauschen den Kadenzen der Singvögel, dem Wind, schauen Wolken hinterher, entdecken Wolkenschafe und Wolkenhunde. Ein Delphin mutiert zum Drachen. Ich staune immer wieder, wie sehr Kinder in ihrem Spiel versinken. Beim Toben und Rennen, Planschen und Klettern entwickeln sie ein Gespür für ihren Körper, eigene Grenzen und Fähigkeiten. Schade bleibt dafür kaum noch Zeit. Denn viele Eltern verplanen die Freizeit ihrer Söhne und Töchter, überwachen jeden ihrer Schritte in ständiger Sorge, sie könnten sich erkälten, vom Baum fallen, von einer Zecke gestochen werden. Auf eigene Faust etwas unternehmen – dazu kommen Kinder kaum noch. Der Abschied der Kinder von der Natur aber ist nicht folgenlos. Der Philosoph und Biologe Andreas Weber schreibt in seinem Buch «Mehr Matsch!»: «Mit derselben Schnelligkeit, mit der Wildnis aus der Psyche unserer Kinder verschwindet, steigt die Häufigkeit ihrer seelischen Krankheiten.» Denn mit dem Schwinden des ungezügelten Spiels im Freien droht etwas Unersetzliches verloren zu gehen: Die Möglichkeit, seelische, körperliche und geistige Potenziale so zu entfalten, dass Kinder zu erfüllten Menschen werden. Drum Kinder, raus jetzt! Macht euch die Wildnis zum Freund!
Tipps für ein glückliches Verwildern Sie zu unabhängigen Erkundungen ermuntern, das stärkt Selbstständigkeit und Selbstvertrauen. Die Kinder auch mal ohne Aufsicht auf Bäume klettern oder im Park um die Ecke spielen lassen.
Klettern
Es wimmelt von Hundert- und Tausendfüsslern, Wanzen und Spinnen, Pilzen und Moosen, Wichteln und Gnomen. Becherlupe und Bestimmungsbuch zur Hand haben. Eine passende Geschichte erzählen.
Totholz untersuchen
Die Kinder öfter raus zum Spielen mit Freunden schicken.
Raus
Brachen Einen Lieblings-Abenteuerplatz
finden. Das muss kein Wald oder Bach sein, eine Brache reicht. In jeder Stadt gibt es verwilderte Grundstücke. Engagieren Sie sich zusammen mit anderen Eltern dafür, dass Kinder diese Räume zurückerobern dürfen.
Feuerstelle anlegen, Holz sammeln, Stecken schnitzen, mit grünen Blättern Feuerzeichen geben. Schlangenbrot backen, Cervelats bräteln, Schoggibananen essen; Suppe oder Tee kochen aus Brennnesseln, Giersch, Labkraut und anderen essbaren Wildkräutern, die einwandfrei bestimmbar sind.
Kompost anlegen. Wie das Totholz vermittelt auch er wunderbaren Einblick in den Kreislauf des Lebens. Zudem liefert er fruchtbare Erde für den Gemüse- und Blumengarten. Richtig angelegt und gepflegt wird der Kompost bald bevölkert von Würmern, Schnecken, Asseln und zahlreichen anderen Tierchen, die aus Lebensmittelresten Humus machen. ➺Lesetipp: «Der Kosmos im Garten», AT Verlag.
Feuer machen
➺Lesetipp: «Feuer – von der Steinzeit bis zum Brennglas», Androma-Verlag. Baumhaus bauen in dem Kinder ungestört in ihre Fantasiewelten eintauchen können. Eine simple Plattform, bestehend
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aus einem stabilen Brett, reicht, um Abstand zu gewinnen und die vertraute Welt aus anderer Perspektive zu betrachten.
Landart machen aus Tannenzapfen, Laub, Steinen, Moos, Wurzeln etc.
Kunst
➺Lesetipp: «Landart in der Stadt», AT Verlag. Bilder: plainpicture
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Auf eigene Faust etwas unternehmen – dazu kommen Kinder kaum noch.
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stil
Ikone
Chatter Phone
«Hallooo? Gaaats?» So ungefähr klingt es, wenn Kleinkinder telefonieren. Ganz egal, ob Jungen oder Mädchen, plappern am Telefon macht Spass! Kein Wunder also, dass das Chatter Phone von Fisher Price immer noch der absolute Renner bei unseren Kleinsten ist. Und dies bereits seit 1962. Seither hat sich das bunte Telefon mit den lustigen Augen des US-Labels im Design nur ein klein wenig verändert – Kanten wurden zu Rundungen und das Kabel des Telefönchens ist aus Sicherheitsgründen kürzer geworden. «Schüüsss!» ➺ www.fisherprice.com
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Text: Nicole Gutschalk
Alles für drinnen und draussen
Stil
Möbel
Mini-Design Die UP-Junior ist ein exaktes Ebenbild des Originals, nur kleiner. Der Sessel, der in der Erwachsenenversion 1969 von Gaetano Pesce entworfen wurde, gehört zu den Ikonen des italienischen Möbeldesigns. ➺ Preis auf Anfrage, www. bebitalia.com
Kleider & Nähen
Ho
p teltip
Happy Mom Beim neuen Schweizer E-Shop ist der Name Programm. Im Sortiment von «Happy Kids, Happy Mom» findet man jede Menge Glücklichmacher: geschmeidige Tücher für Frauen, besondere Stoffe zum Nähen und super süsse Kleider für Null- bis Siebenjährige. ➺ www.happykids-happymom.ch
Hilserhof im Schwarzwald
Camping für Anfänger Nicht alle Erwachsenen teilen die Begeisterung ihrer Kinder für das einfache Camping-Leben. Beim sogenannten Glamping kommen alle auf ihre Kosten: Die Wände
der 45m²-Lodges sind aus Blache, also handelt es sich strikt genommen um ein Zelt. Doch fliessend Wasser, Holzböden, Küchenzeile, Toilette – und richtige Betten! – bringen viel Komfort. In der Luxus-Variante verfügen die Zelte sogar über ein Bad mit heisser Dusche. Mit einem kommunen Zeltplatz haben die Unterkünfte auf dem Hilserhof nichts gemein. Nur fünf Lodge-Zelte sind in grösserem Abstand entlang eines munteren Bächleins in einem kleinen Seitental angeordnet. Draussen springen die Kinder über die Wiesen, angeln im Forellenteich oder liegen in der Hängematte. Wem das zu idyllisch ist, der stürzt sich ins touristische Gewusel im nahen Triberg. Die Zelte bieten Platz für sechs Personen. Ab 299 Euro pro Zelt für vier Nächte. ➺ www.wiesenbett.de/bauernhof/hilserhof.html
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Manieren
Tischkultur Tischmanieren und Kleinkinderalter sind meist eher inkompatibel. Damit immerhin ein bisschen Tischkultur gewahrt werden kann, könnte man Nüdelis und Co. künftig in diesem schicken Kindergeschirr aus Bambus von Love Mae servieren. ➺ Ca. Fr. 27 (Set, ohne Zollgebühren); über www.smallable.com Bild: Res Eichenberger
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STil
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Look des Monats
Allwetter
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Mädchen
1 Truckercap von Vans, Fr. 25, über www.littlevikings.ch 2 Parka mit herausnehmbarem Futter von Zara, Fr. 79.95, www.zara.com 3 Sweater von Mini Rodini, Fr. 38, über www.smallable.com 4 Jupe Waves von Bobo Choses, Fr. 58.90, über www.littlevikings.ch 5 Gummistiefel Green von Bisgaad, Fr. 34.90, über www.littlevikings.ch
2 3
4
4
Jungs
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1 Mütze Tiger von Mini Rodini,
5
Fr. 22.90, über www.littlevikings.ch 2 T-Shirt mit Paris Print von Zara, Fr. 12.95, www.zara.com 3 Regenjacke Lupo von Rukka, Fr. 39, www.rukka.ch 4 Sweathose aus Bio Cotton von H&M, Fr. 14.90, www.hm.com 5 Gummistiefel von Aigle, Fr. 36, über www.zalando.ch
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Kosmisch
Alles SchwarzWeiss, oder was? Wer glaubt, Schwarz-Weiss sei nicht kindgerecht, irrt. Das polnische Label That Way liefert den Beweis: Die monochromen Muster der Aufbewahrungstaschen aus Papier bilden Mikroorganismen unseres und von anderen Planeten ab. Für ihre Grafiken benutzt Designerin und Illustratorin Aga ausschliesslich die Farben Schwarz und Weiss – was äusserst verspielt rüberkommt. Label: That Way, zu erstehen über ➺ www.stadtlandkind.ch wireltern 3/2015
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