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Heft 3 | März 2015 WWW.ELEKTROTECHNIK.CH ELEKTROTECHNIK AUTOMATION, TELEMATIK GEBÄUDETECHNIK

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KNX-Topologie

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Datenspeicherung in Schweizer Clouds

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Präsenzmelder zur Lichtsteuerung

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NIN-Know-how, Leserfragen Teil 109



ET-Wettbewerb März 2015

Editorial

Ich bin doch nicht blöd Liebe Leserin, lieber Leser Von Computern, Smartphones und anderen elektronischen Geräten ist man es seit Jahrzehnten gewohnt. Es wird immer mehr zum gleichen oder tieferen Preis geboten. Dass diese Entwicklung der Marge nicht gerade förderlich ist, dürfte jedem klar sein. Der Umsatz muss über die Masse generiert werden, doch da sind kleinen Händlern enge Grenzen gesetzt. Selbst grosse Ketten jammern über schrumpfende Margen, denn der Schweizer Markt ist klein und gesättigt. Daher folgt eine Übernahme der nächsten, so 2014 der Verkauf von digitec.ch an den orangenen Riesen aus Zürich. Man mag sich darüber wundern, warum die hiesige Wettbewerbskommission (WEKO) dazu schweigt, auch zur Einkaufstour von Coop – erst Interdiscount, dann Fust und Eschenmoser. Soll das der viel beschworene Wettbewerb sein? Viele Elektroinstallateure verkaufen Elektro- und Kleingeräte. Einige sind Einkaufsgenossenschaften angeschlossen, um mehr Auswahl zu konkurrenzfähigen Preisen anbieten zu können. Aber weit wichtiger sind Beratung und Kundenservice. Ich persönlich mache daher einen grossen Bogen um anonyme Elektro-Supermärkte, denn ich bin eben nicht blöd. Aber belohnt werde ich durch lokale Händler auch nicht gerade. Letzten Herbst war ich auf der Suche nach einem Gerät mit speziellen Anschlussmöglichkeiten. Gleich drei Fachhändler behaupteten, dass es so ein Gerät gar nicht gäbe, zwei davon googelten zum Beweis vor meinen Augen (als ob der Kunde das nicht selbst könnte). Ein Händler wollte mir partout etwas verkaufen, das ich gar nicht wollte und wedelte bereits mit dem Kaufvertrag – hier unterschreiben! Frustriert flüchtete ich und wurde daheim im Internet innert weniger Minuten fündig. Ich bestellte gleich ein weiteres passendes Gerät dazu, innert drei Tagen wurde alles frei Haus geliefert. Bin ich nun vielleicht doch blöd, weil ich ab und zu online einkaufe? Ich glaube nicht, denn ich habe nach über 40 Jahren Einkaufserfahrung genug von Gleichgültigkeit, Unwissenheit und Passivität. Positive Ausnahmen durch aufmerksame Beratung bestätigen bis heute die Regel. Daher möchte ich alle Leser ermutigen, ein Zeichen zu setzen und sich mit Werten wie Verlässlichkeit, Freundlichkeit und Zuverlässigkeit von den Grossen der Branche abzusetzen. Positiver Effekt: Der Verkaufspreis wird eher sekundär, wenn der Rest stimmt.

Nennen Sie mindestens zwei Themenschwerpunkte aus dem neusten eco2friendly-Magazin (Mehrfachnennungen möglich) • PlusEnergieBauten • Elektrowerkzeuge • Photovoltaik

Geben Sie Ihre Antworten auf der ET-Website www.elektrotechnik.ch (Rubrik Wettbewerb) ein und gewinnen Sie 2 von 6 Früchteboxen à 6,5 kg im Wert von 89 Franken (www.fruechtebox-express.com).

Alle Antworten waren richtig zur Wettbewerbsfrage in ET 2/2015 (siehe Artikel Seite 13 in ET 2/2015).

Die Gewinner/-innen werden wir direkt benachrichtigen und in der nächsten Ausgabe ET 4 veröffentlichen.

Rüdiger Sellin, Fachredaktor Elektrotechnik Elektrotechnik 3/15 | 1



18 Präsenzmelder zur Lichtsteuerung Präsenzmelder zur Lichtsteuerung haben sich flächendeckend bei Neu- und Umbauten durchgesetzt. Sie sorgen dafür, dass Kunstlicht nur dann in Räumen mit Tageslicht aktiv ist, wenn dieses auch gebraucht wird. Wie funktioniert ein Präsenzmelder und wie muss dieser für seinen Einsatz ausgerüstet sein?

Inhalt

Installations- und Gebäudetechnik 12 Intelligenter Lichtschalter im Büro 13 MIX2- und FIX2-KompaktAktoren

Editorial 1 Ich bin doch nicht blöd

Wirtschaft und Verbände 4 Bereit für die Berufs-Weltmeisterschaft Worldskills

5 Eco2friendly-Magazin Strom von der Sonne

5 Buchtipp: Kurzschlussstromberechnung

6 ewz installiert Batteriespeicher 6 Optimale Instandhaltung ist wichtig für den Unternehmenserfolg

8 Haustech Planertag: Gebäudetechnik spielt zentrale Rolle 11 Unternehmen zum Rückbau von Kernenergieanlagen gegründet 11 DigitalStrom holt Thomas Lecher als neuen COO

14 Grundlagenwissen zu KNX: KNX-Topologie

18 Fokusthema: Was macht perfekte Präsenzmelder aus? 24 Eigentumswohnungen: mehr Komfort erwünscht 26 Gebäudeautomation mit NOXnet: Bussysteme im Lichtbereich 28 NISV- und EMV-gerechte Starkstrominstallationen

Licht und Leuchten 32 Grössen der Lichttechnik: Farbtemperatur

33 Esylux Sicherheitsbeleuchtung: Wegweisende Lebensretter

34 Zumtobel mit iF Design Award ausgezeichnet

36 Was ist der Color Rendering Index?

38 Datenspeicherung in Clouds Die Datenlöcher bei Google & Co. sind ebenso selbstverständlich geworden wie die vergleichsweise harmlose Auswertung von Suchabfragen zu Marketingzwecken. Umso wichtiger erscheint die Seriosität von Schweizer Cloud Computing- Anbietern – eine kleine Analyse. (Bild: speicherbox.ch)

Inhalt

Fokusthema:


Informations- und Kommunikationstechnik 37 Notstrom aus der Handtasche 37 Mobiler Datenverkehr steigt um das Siebenfache

Inhalt

38 Datenspeicherung in Schweizer Clouds

41 Dätwyler Datacenter Solution im neuen Swisscom-Rechenzentrum 42 Wireless LAN-Controller für zentrales WLAN-Management

Aus- und Weiterbildung

42 WLAN-Controller Der drahtlose Zugang ins Kommunikationsnetz kann an mehreren Standorten einfach und sicher über WLAN-Controller organisiert und verwaltet werden.

46 NIN-Know-how 109: Fragen und Antworten

Service

50 Parallel geschaltete Leiter Teil 2: Anordnung, Verlegung und Schutz

53 Wie Kunden elektrobiologisch beraten?

54 Schutzausrüstung: Sichere und komfortable Schuhe

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Produktanzeigen Veranstaltungen Veranstaltungskalender Stellenanzeigen Themenvorschau

54 Sicherheitsschuhe Ein wichtiges Element der Schutzausrüstung sind die Schuhe. Sie stützen und schützen Knochen und Muskeln vor Verletzungen und Müdigkeit und werden stundenlang im anspruchsvollen Umfeld getragen.

ZUR TITELSEITE

P für Performance Die thebenHTS-Performance-Melder zeichnen sich in verschiedener Weise speziell aus. Zum Beispiel hat der thePrema P Linsen integriert, die ideal für die Detektion von kleinen Bewegungen an Arbeitsplätzen ist. Zusammen mit den vier eingebauten PIR-Sensoren sieht er bis zu 10 × 10 m oder kann bis auf 10 m Höhe eingesetzt werden. Allen Performanc-Geräten ist auch gemeinsam, dass sie im Unterschied zu den Standardausführungen clevere Funktionen zusätzlich integriert haben. So kann der theLuxa P auch als reiner Dämmerungsschalter verwendet werden. Die Lichtmessung wiederum kann beim thePrema P von «spot» auf «wide» umgestellt werden, um ein noch besseres Schaltverhalten zu erreichen. P wie Performance steht für Top-Erfassungsqualität und optimalen Komfort. Weitere Informationen unter www.theben-hts.ch. Theben HTS AG 8307 Effretikon Telefon 052 355 17 00 sales@theben-hts.ch

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Die über 90-köpfige Delegation traf sich in Davos zum KickOff-Teamweekend.

Bereit für die Berufs-Weltmeisterschaft Nach den erfolgreichen zentralen Berufs-Schweizermeisterschaften 2014 und Berufs-Europameisterschaften (siehe ET 11/2014 Seite 4) stehen vom 11. bis 16. August 2015 im brasilianischen São Paulo die 43. WorldSkills Competitions, die Berufs-Weltmeisterschaften an. Aus der Schweiz werden 40 junge Berufsleute in 38 Berufen teilnehmen. Zum Start für die intensive Vorbereitungszeit trafen sich die jungen Berufsleute kürzlich in Davos zu einem Teamweekend. Das Schweizer Team wird sich in den kommenden Monaten noch zu drei weiteren Teamweekends in Spiez, Mendrisio und Crans-Montana und einer speziellen Medienschulung in Dagmersellen treffen. Daneben trainieren die Berufsleute individuell in ihrem Fach und mit den jeweiligen Experten. Während vier Wettkampftagen werden die

Teilnehmenden anspruchsvolle Berufsaufgaben zu erfüllen haben, wobei neben Präzision und Qualität besonders die Arbeitsgeschwindigkeit für den Erfolg ausschlaggebend ist. Eröffnet werden die WorldSkills am 11. August mit einer grossen Opening Ceremony im Stadion Ginásio do Ibirapuera vor über 8500 Zuschauern. Am gleichen Ort wird am 16. August die Schlussfeier mit Siegerehrung stattfinden. In den vergangenen Austragungen brillierte das SwissTeam mit herausragenden Resultaten in der Nationenwertung: Calgary 2009 (2. Rang), London 2011 (3. Rang), Leipzig 2013 (2. Rang) und war damit jeweils beste europäische Nation im Wettbewerb. www.worldskills.org www.swiss-skills.ch


Strom von der Sonne Die Photovoltaik hat sich einen festen Platz im Umfeld der Stromerzeugung erobert. In der Frühlingsausgabe des eco2friendly-Magazins wird das Thema umfassend vorgestellt. Nicht nur das Dach, sondern die ganze Fassade kann Strom produzieren. Das Magazin informiert über die Forschung zu hocheffizienten Dünnschichtmodulen, über Einspeisevergütung und Einmalförderung oder über die Optimierung des Eigenverbrauchs. Ebenso erfährt der Leser, wie defekte PV-Module erkannt werden und wie sie entsorgt oder im Solar-Altersheim wiederverwendet werden. Innovative Produktideen und Referenzberichte runden die Beiträge ab. Auch zu den Themen Gebäudeautomation, energieeffizientes Licht und E-Mobility ist in der neusten Ausgabe Interessantes zu lesen. Beispielsweise über ein Haus in Mollis, das mehr Strom produziert, als es benötigt, und mit modernster Gebäudesteuerung ausgerüstet ist, oder über das Haus von Daniele Ganser, welches mit Solarstrom und Solarwärme versorgt wird. Eine Reportage führt auf einem Lernpfad durch die «Umwelt Arena» in Spreitenbach. Zwei Leuchtturmprojekte zeigen, wie verschiedene Energieformen vernetzt werden, und das Vorzeigebeispiel eines Hotels, das mit dem Watt d’Or-Preis ausgezeichnet wurde. Im Lifestyle-Interview erzählt Röbi Koller über seine Karriere bei Radio und Fernsehen und wie er Menschen eine Stimme gibt. Er hat zudem eine klare Meinung zur Energieeffizienz und den diesbezüglichen Vorschriften. Mitmachen lohnt sich auch beim Wettbewerb. Leser können ihr Solarwissen testen und attraktive Preise gewinnen. Das eco2friendly-Magazin bietet inspirierende Informationen und Ideen auf über 100 Seiten und kann kostenlos über nachstehende Website bestellt werden. Eco2friendly ist eine Plattform für alle Teilnehmer im Umfeld der energieeffizienten Elektroinstallation. Die Plattform ermöglicht es, Ideen zu diskutieren, Fachwissen auszutauschen und über Lösungen informiert zu werden. Eine gut geplante Elektroinstallation hilft Strom sparen und erhöht gleichzeitig den Komfort. www.eco2friendly.ch/magazin

Kurzschlussstromberechnung Die Kurzschlussstromberechnung stellt bei der Auslegung von Anlagen und Betriebsmitteln, beim Betrieb elektrischer Netze und bei der Aufklärung von Störungen eine zentrale Aufgabe für den Ingenieur dar. Besonderer Wert wird auf eine praxisnahe Darstellung und Erläuterung von Massnahmen zur Begrenzung von Kurzschlussströmen gelegt. Das Fachbuch mit 194 Seiten über Anlagentechnik für elektrische Verteilungsnetze ist im VDE Verlag für 32 Euro erhältlich, ISBN 978-3-8007-3567-9 www.vde-verlag.de


Wirtschaft und Verbände

ewz installiert Batteriespeicher Die ewz (Elektrizitätswerk Stadt Zürich) testet in diesem Jahr einen neuen Lithium-Ionen-Batteriespeicher in einer Überbauung der ABZ Allgemeine

Baugenossenschaft Zürich in ZürichAffoltern. Es ist der derzeit grösste Batteriespeicher der Schweiz: Die Kapazität von 719 Kilowattstunden entspricht

dem Tagesstrombedarf von 75 Familienhaushalten. Im Gegensatz zu vorhandenen Speichern ähnlicher Grösse, wird der ewz-Speicher ins Gebäude integriert und nicht als Containerbau realisiert. Das Projekt berücksichtigt damit die begrenzten Platzverhältnisse und Vorschriften in der Stadt. Der Lithium-Ionen-Batteriespeicher wurde von der Helion Solar AG gebaut und soll in diesem Quartier mit vielen Solarstromanlagen ermöglichen, dass die lokal produzierte Solarenergie auch vollständig lokal genutzt werden kann. Bei hoher Sonneneinstrahlung produzieren Solarstromanlagen eine grosse Menge Energie. Wenn die Anwohnerinnen und Anwohner diese nicht zeitgleich nutzen, müsste der Überschuss ohne Speicherung ins übergeordnete Netz eingespeist werden. Bei einer sehr hohen Anzahl Solarstromanlagen wäre ein Netzausbau nötig, um die kurzzeitige, aber hohe Spitzenlast zu bewälti-

gen. Dies hätte Energieverluste und höhere Kosten zur Folge. Die Energiestrategie 2050, die den Ausbau der Produktion aus erneuerbaren Energien vorsieht, bedingt gleichzeitig den vermehrten Einsatz von Energiespeichern. ewz arbeitet intensiv auf eine erneuerbare Zukunft hin und modernisiert deshalb laufend das Stromnetz. Dazu gehören neben dem Batteriespeicher-Pilotprojekt beispielsweise die Umstellung auf Smart Meter, also intelligente Stromzähler, und das Pilotprojekt «WarmUp2». Bei letzterem wird getestet, wie bestehende Wärmepumpen in der Stadt Zürich flexibel eingesetzt werden können. So könnte beispielsweise die unregelmässig vorkommende Überschussproduktion von Solar- und Windanlagen genutzt werden, um Warmwasserboiler aufzuladen. www.ewz.ch www.helion-solar.ch

Optimale Instandhaltung ist wichtig für den Unternehmenserfolg Die 8. Maintenance 2015 präsentierte sich vergangenen Februar in Zürich als nationale Leitveranstaltung für Lösungen der industriellen Instandhaltung. Rund 80 Aussteller zeigten ein umfangreiches Programm an Neuheiten, Technologien, Softwarelösungen oder Dienstleistungen rund um die Instandhaltung. Rund 1500 Besucher, ein Wachstum von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, informierten sich an der Messe und an den zahlreichen Fachvorträgen über intelligente Ansätze für eine zeitgemässe und zukunftsfähige Instandhaltung. Gedankenaustausch und Networking stand beim «Branchen-Frühstück» am zweiten Messetag im Mittelpunkt. Regierungsrat Ernst Stocker von der Volks-

wirtschaftsdirektion Kanton Zürich begrüsste die Messe-Teilnehmer im Namen der Zürcher Regierung. In einer kurzen Ansprache betonte er die Bedeutung der Maintenance für die Schweiz: «Ich freue mich über eine Messe wie die Maintenance, die zeigt, was die Schweizer Industrie leisten kann und dass sie zu den Weltbesten gehört». Dem Thema Instandhaltung komme in der heutigen Wegwerfgesellschaft eine zunehmend grössere Bedeutung zu, um Anlagen möglichst lange zu betreiben und eine Neuanschaffung auch lange zu nutzen, erläuterte er und sagte weiter: «Die Werterhaltung ist nachhaltig und auch sehr wichtig. Eine lange Lebensdauer und auch eine optimale Betriebskostenanalyse sind heute

zentral.» Stocker ging auch auf aktuelle Themen wie Fachkräftemangel, Fragen rund um die Zuwanderung und die Frankenstärke ein: «Die Politik ist sich voll bewusst, dass momentan riesige Herausforderungen für die Wirtschaft und den Werkplatz Schweiz und auch den Standort Zürich anstehen», sagte er. «Hier wird es auch an der Politik liegen, die Bedingungen der Wirtschaft optimal zu gestalten, damit diese Herausforderungen gemeistert werden könnten.» Für 2016 arbeitet der Veranstalter Easyfairs daran, bestehende Messeformate in Deutschland, Österreich und der Schweiz noch stärker auszubauen und passgenau auf die Bedürfnisse der Aussteller und Fachbesucher auszurichten. Easyfairs-Geschäftsführer Siegbert Hieber bedankte sich bei den Messepartnern für die Unterstützung. Die SUVA bringe das Thema Sicherheit anschaulich in den Kontext mit der Instandhaltung. In der Instandhaltungsbranche gelte das Motto Safety first und der Mensch stehe im Mittelpunkt. Die nächste Maintenance Schweiz findet am 10. und 11. Februar 2016 wiederum in Zürich statt. www.easyfairs.com/maintenanceschweiz2015

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Wirtschaft und Verb채nde Elektrotechnik 3/15 | 7


Wirtschaft und Verbände

Haustech Planertag 2015

Gebäudetechnik spielt zentrale Rolle

Über 500 Teilnehmende am Haustech Planertag im Kongresshaus Zürich.

Ziele, Herausforderungen und Lösungen standen im Mittelpunkt des diesjährigen Haustech Planertags. Die Politik setzt heute anspruchsvolle Vorgaben, lädt zur Mitwirkung ein und die Technik bietet eine Vielzahl an möglichen Lösungen. Trotzdem bleiben die Herausforderungen umfangreich. Jürg Wellstein* Gebäude sind beides: Prügelknabe und Hoffnungsträger. Zum einen stehen sie für über 40 Prozent des Schweizer Gesamtenergieverbrauchs, nach wie vor mit einem erheblichen Anteil an fossilen Energien. Zum andern haben die Entwicklungsanstrengungen zu wesentlichen Effizienzgewinnen und einem vielfältigen Einsatz von Erneuerbaren

* Jürg Wellstein, Fachjournalist SFJ

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geführt. Ausgehend von dieser Dialektik formulierte der 10. Schweizer Planertag am 24. Februar in Zürich sowohl Ziele als auch Herausforderungen und zeigte auch konkrete Lösungen in der Gebäudetechnik auf. Über 500 Teilnehmende verfolgten die Ausführungen eines illustren Kreises an Referierenden. Eine Frage des Mentalzustands Elmar Mock, Mitentwickler der Swatch und heutiger Managing Partner der Creaholic, plädierte für mehr Inspiration, für neuartige Ideen, die zunächst auch unsinnig erscheinen dürfen. Während die Renovation einer Evolution entspricht, besteht die Innovation aus Revolution. Welchen Mentalzustand hat die Gebäudetechnik-Branche heute? Gasförmig – also mit explosiven Ideen; flüssig – also im Lern- und Kondensationsmodus; oder fest – also geprägt von Logik, Systematik und Realität? Aus welchem Zustand heraus werden dann die Ziele formuliert? Eine wahrlich aufrüttelnde Fragestellung. Gemäss Pascale Bruderer, Ständerätin Aargau und Verwaltungsrätin der Herzog Kull Group, soll die Gebäudetech-

nik bei der Energiewende eine zentrale Rolle spielen. Das erste Massnahmenpaket des Bundes nehme diese Haltung teilweise auf. Zudem müsse stets der gesamte Energiebereich im Auge behalten werden, also alle Formen der Energieerzeugung und -nutzung. Sie konnte auch bestätigen, dass ohne die Beiträge im Gebäude die ambitiösen Ziele von Regierung und Parlament sich nicht erreichen lassen. Deshalb diskutiere man eine Erhöhung der CO2-Abgabe, neue Formen von Globalbeiträgen, eine Fokussierung auf Sanierungen usw. Pascale Bruderer richtete den Aufruf an die versammelte Branche: Bringen sie sich ein, wenden sie sich an uns; wir wollen keine Vorgaben schaffen, die sich im Alltag nicht umsetzen lassen. Dass es aber nicht nur um politische Vorstösse geht, zeigte Werner Leuthard auf, Leiter der Abteilung Energie beim Kanton Aargau. Er berichtete von den im Januar 2015 verabschiedeten Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn, siehe auch ET 2/2015 Seite 10). Beim Neubau würden das Nahezu-Null-Energie-Gebäude, die Senkung des Wärmebedarfs (max. Energiebedarf 35 kWh/m2 – also zwischen Minergie und Minergie-P) und die Eigenerzeugung von Strom im Mittelpunkt stehen. Und bei Sanierungen gelte es Fossile durch Erneuerbare zu mindestens 10 Prozent zu ersetzen, zusätzliche Effizienzmassnahmen zu realisieren sowie innerhalb von 15 Jahren zentrale Elektroheizungen und Elektroboiler zu ersetzen. Der bereits seit Langem erfolgreich begangene MuKEn-Weg wird also konsequent weitergeführt. Herausforderungen für alle Alle genannten Ziele bringen für die Gebäudetechnik auch Herausforderungen, die am Planertag nicht unerwähnt bleiben konnten. Suzanne Thoma, CEO der BKW Gruppe, wies einerseits darauf hin, dass


So funktioniert die Farbstoffzelle Solarzellen wandeln Licht in elektrischen Strom um. Dies funktioniert, indem ein Stoff – in der Grätzelzelle ist es ein Farbstoff – bei Bestrahlung Elektronen abgibt. Ein Halbleiter leitet die Elektronen zur einen Seite der Zelle weiter, wo ein Ladungsüberschuss entsteht, der als elektrischer Strom abfliesst. Eine Farbstoffsolarzelle besteht aus zwei Glasplatten, von denen die eine mit gefärbtem Titandioxid beschichtet ist. Der Zwischenraum ist mit einer Flüssigkeit,

ben werden. Wolfgang Hass betonte die Notwendigkeit zum Building Infomation Modelling, vom seriellen zum parallelen Planungsprozess, bei dem auch die Schnittstellen zu optimieren seien. Und Manfred Greis, Viessmann Group, betonte im Blick auf die Klimaund Energieherausforderungen, dass die Gebäudetechnik nicht Teil des Problems sei, sondern Teil der Lösung. Denn die Ansprüche der heutigen Wärmeversorgung können mit gezielt angepassten Systemen erfüllt werden. Bei 1,6 Mio. Heizungsanlagen, von denen nur rund 20 Prozent dem Stand der Technik entsprechen, liege noch ein

dem Elektrolyten, gefüllt. Bei Bestrahlung mit Licht geben die Farbstoffmoleküle Elektronen ab, die durch das Titandioxid auf die eine Seite der Zelle geleitet werden. Beide Glasplatten sind mit einer leitenden Schicht versehen, soddass die Elektronen als elektrischer Strom von der einen zur anderen fliessen können. Via den Elektrolyten gelangen sie zurück zum Farbstoff (siehe Bild 2). (Bild: swisselectric research)

langer Sanierungspfad vor uns. Die Menschen müssten für Energieeffizienz und erneuerbare Energien überzeugt werden, sodass die jährliche Erneuerungsrate von heute 52 000 deutlich erhöht werden könnte. Tatsächlich sind nicht nur geeignete Techniksysteme vorhanden, sondern auch interessante Baumethoden. Darüber berichtete Mike Schlaich, Professor an der Technischen Universität Berlin. Das Haus mit tragender Wärmedämmung aus aufgeschäumtem Beton mit Glasfaserverstärkung ist Realität. Neue Werkstoffe ermöglichen und bedingen zugleich neue konstruktive Ansätze. Ein

Wirtschaft und Verbände

die Sicherheit bei der Energieversorgung und -qualität gewährleistet werden müsse In einer zunehmend vernetzten Welt seien dafür geeignete Partner einzubeziehen. Anderseits stelle sich auch die Frage nach dem Kontrast zwischen individueller Optimierung und Systemoptimierung. Zurzeit basiere die Netzparität alleine auf den Nutzungskosten. Die Systemkosten blieben aussen vor. Doch es brauche eine integrierte Zukunft; die individuelle Optimierung werde dabei an Grenzen stossen. Auf dem Weg zum Smart Building stellt die Gewerke-übergreifende Strategie eine weitere Herausforderung dar. Wolfgang Hass, Siemens Schweiz AG, machte darauf aufmerksam, dass die Auseinandersetzung mit neuen Technologien nicht verschlafen werden dürfe, aber auch genügend Beharrlichkeit für deren Umsetzung vorhanden sein müsse. Weil rund 80 Prozent der Gebäudekosten während der Betriebsphase anfallen, gelte es, die Smart Technologien auf diesen Nutzungsabschnitt auszurichten. Gleichzeitig seien diese über das einzelne Gebäude hinaus auf Areale und Städte anzuwenden. Die Intelligenz müsse jedoch im Gebäude behalten und nicht ausschliesslich ans Netz abgege-


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Wirtschaft und Verbände

Technologie könne das diffuse Licht besser in Strom umwandeln als kristalline Zellen, sodass über die Zeit ein Mehrertrag entstehen würde. GridSense steuert verschiedene Strombezüger im Gebäude und ist dank einem entsprechenden Algorithmus lernund prognosefähig. Peter Limacher, Alpic InTec Group, stellte dieses System vor, welches innerhalb weniger Tage das Nutzerverhalten antizipiere, Solarstromerzeugung einbinde und Lasten ausgleiche. Damit würde eine Nivellie-

bereits seit sieben Jahren bestehendes Haus in Berlin nutzt «Infraleichtbeton» mit einer Dichte von 800 kg/m3 und kann mit 50 cm Wandstärke auf zusätzliches Dämmmaterial verzichten. Mit dem Smart Material House liessen sich werkstoffgerechte Anwendungen realisieren, die teilweise komplett neuartige Gestaltungsoptionen gewährten. In der Globalbetrachtung spielt auch die Wasserwirtschaft und deren energetische Auswirkungen eine wichtige Rolle. Darüber sprach Tove Larsen, Eawag. Sie wies auf die Mindesttemperatur hin beim Zulauf zur ARA von 10 °C (Kanton Zürich), die für eine zuverlässige Nitrifikationsleistung notwendig sei. Energieentzug beim kommunalen Abwasser, in der Kanalisation usw. hätte Auswirkungen auf die Wasserqualität. Gleichzeitig forsche man bei der Eawag an einer möglichen Rückgewinnung

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GridSense von Alpiq steuert Stromverbrauch in Haushalten.

von Energie und Nährstoffen bereits im Gebäude.

Was ist GridSense? Die GridSense-Technologie antizipiert das Nutzerverhalten durch künstliche Intelligenz und steuert so den Stromverbrauch in Haushalten, Gewerbe und Industrie optimal. GridSense lässt sich in verschiedene Stromverbraucher wie Ladestationen für Elektrofahrzeuge, Boiler und Wärmepumpen sowie Photovoltaikanlagen und Hausbatterien integrieren. Im Kern besteht die Technologie aus einem intelligenten Algorithmus. Dieser misst in seinem Anwendungsumfeld permanent verschiedene Parameter wie Netzbelastung und Stromverbrauch und bezieht Wetterprognosen oder Stromtarife in die Berechnungen mit ein. Zudem erlernt der Algorithmus mittels künstlicher Intelligenz das Verhalten der Gerätenutzer. Diese Prozesse laufen ab, ohne dass der Benutzer etwas davon bemerkt oder in seinem Wohn- oder Arbeitskomfort eingeschränkt wäre. Ein effizienter und wirtschaftlicher Einsatz der elektrischen Energie wird damit möglich (siehe Bild 3).

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Schritte zur Umsetzung überzeugen Auch konkrete Lösungen wurden am Planertag präsentiert. Markus Weber, Amstein & Walthert AG, stellte die aktuellen Bemühungen der Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände (KGTV) vor. Zahlreiche Vorschläge seien inzwischen in den parlamentarischen Arbeiten am Energiegesetz eingeflossen. Die KGTV fordert auch ein Gebäudetechnik-Programm, das neben dem Gebäudeprogramm des Bundes die spezifischen Anforderungen aufnehme und gezielte Unterstützung biete. Michael Grätzel, Professor der ETH Lausanne, berichtete von der Entwicklung der Farbstoffzelle zur Solarstromproduktion. Vor 30 Jahren erfolgte eine erste Publikation zur entsprechenden Grundlagenforschung; heute würden gebäudeintegrierte Anlagen basierend auf diesem Prinzip hergestellt und installiert. Sowohl Aussen- als auch Innenanwendungen seien möglich. Diese

rung der Netzbelastung angestrebt. Auf diese Weise soll der Selbstversorgungsgrad erhöht werden. Demnächst würde ein Feldversuch in der Nordwestschweiz erfolgen. Und ein besonderer Lösungsvorschlag kam am Planertag 2015 aus Zernez. Jon Duschletta und Florian Hew präsentierten das Geschenk der Gemeinde Zernez an das 100-Jahr-Jubiläum des Schweizerischen Nationalparks: Energia 2020. Bis zu diesem Zeitpunkt will man den gesamten gebäudebezogenen Energiebedarf aus eigener Produktion decken und die CO2-Bilanz auf Null senken. Mit Sonne, Holz, Wasser und Erdwärme könne der Energiebedarf nachhaltig gedeckt werden. Dabei würden Gebäudesanierungen und Ersatzneubauten angestrebt, damit die heutige fossile Energieversorgung beendet werden kann. Die Gemeinde Zernez hat mit Unterstützung der ETH Zürich das Projekt entwickelt und wolle ein Modell für andere alpine Gemeinden sein. www.haustech-planertag.ch


Die DigitalStrom AG hat ihre Führung am Firmenhauptsitz in Schlieren weiter verstärkt. Damit wird man dem wachsenden Geschäft, der ansteigenden Nachfrage nach Lösungen der Heimvernetzung und der eingeschlagenen Internationalisierungsstrategie gerecht. Thomas Lecher (48) verantwortet seit dem 1. März 2015 in der neu geschaffe-

nen Stelle des Chief Operating Officer (COO) das operative Geschäft des Unternehmens sowie den Vertrieb in der Schweiz. «Mit Thomas Lecher stösst eine in der Schweiz hervorragend vernetzte Persönlichkeit mit unternehmerischem Gespür und grosser Expertise in Geschäftsführung und Vertrieb zu uns», so Martin Vesper, CEO der Digital-Strom AG. Thomas Lecher kommt vom Schweizer Marktführer für Elektroinstallationen, der Feller AG, wo er mehrere Jahre in gleicher Funktion agierte. Dank

seines bisherigen Werdeganges bringt Lecher grosse Branchenkenntnisse und ein starkes Netzwerk mit ins Unternehmen. Bei DigitalStrom kümmert sich Lecher um die vertrieblichen Massnahmen im Schweizer Markt und das operative Geschäft. Das Unternehmen ist heute in den Kernmärkten Deutschland, Schweiz, Österreich und den Niederlanden aktiv sowie in weiteren europäischen Ländern über Vertriebspartner verfügbar. www.digitalstrom.com

Unternehmen zum Rückbau von Kernenergieanlagen gegründet Alpiq nutzt gemäss Strategie in ihrem Anlagengeschäft neue Opportunitäten. Mit der Swiss Decommissioning AG positioniert sich Alpiq frühzeitig auf dem Schweizer Markt. Das neue Unternehmen wird Gesamtlösungen für den Nachbetrieb und den Rückbau von Kernenergieanlagen sowie für den Strahlenschutz und die Dekontamination am Schweizer Markt anbieten. Die zur Alpiq Gruppe gehörende Kraftanlagen Heidelberg GmbH ist be-

reits seit über 30 Jahren in der Schweiz tätig und seit vielen Jahren Dienstleister in Kernkraftwerken der Schweiz. Das Unternehmen realisiert auch Aufträge für das CERN in Genf und ist seit der Errichtung des Kernfusionsreaktors ITER im französischen Cadarache ein anerkannter Partner. In Deutschland ist das Unternehmen massgeblich an grossen Rückbauprojekten beteiligt, so beispielsweise in den KKW Würgassen, Obrigheim, Isar 1, Neckarwestheim 1

und Philippsburg 1. Die Gründung der Swiss Decommissioning AG ist ein weiterer Schritt von Alpiq in der Umsetzung der neuen Strategie. Alpiq wird ihre Kernkompetenz in der Industrieund Anlagentechnik strategisch ausbauen. Dieses Geschäftsfeld beinhaltet auch den Rückbau von Kernenergieanlagen. www.alpiq.com www.ka-heidelberg.de

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Wirtschaft und Verbände

DigitalStrom holt Thomas Lecher als neuen COO


Highlight

Neue Perspektiven in der Lichtsteuerung

Intelligenter Lichtschalter im Büro Wie viele öffentliche Bauherrschaften legt auch die Stadt St. Gallen in ihren Bauten besonderen Wert auf effiziente und optisch ansprechende Lösungen. Der intelligente Schalter von Swisslux bietet neue Perspektiven.

Stets beste und effektivste Technik in der Elektroinstallation: Der Intelligente Schalter IS bietet eine elegante Lösung als Ersatz für bestehende Lichtschalter im Amtshaus Stadt St.Gallen.

Im Jahr 2013 erhält die Stadt St. Gallen zum zweiten Mal die «Energiestadt Gold»-Auszeichnung für ihr energiepolitisches Engagement. Jack Willi, Dipl. Mechatronik-Ingenieur FH, zuständig bei der Stadt St. Gallen für den Fachbereich Elektro in der Haustechnik, erläutert im Gespräch mit der Swisslux AG, worauf er bei der Planung der Lichtsteuerung Wert legt und wie er den in-

Jack Willi (links) im Gespräch mit Matthias Käser, Kundenberater der Swisslux AG für die Ostschweiz.

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telligenten Schalter in Sanierungen einsetzt. Wie kam es dazu, dass der intelligente Schalter nun bei Ihnen im St. Galler Amtshaus in einigen Büros das Licht steuert? Jack Willi: Um über die neusten Produkte stets im Bild zu sein, teste ich diese wenn möglich bei uns im Hause. So habe ich die Sicherheit, dass neue Produkte auch bringen, was sie versprechen. Was sind bei diesem Schalter Ihre Erfahrungen und wie ist die Zufriedenheit der Nutzer? Die Installation ist nun seit mehreren Wochen im Betrieb und die Rückmeldungen sind durchwegs positiv. Die intelligenten Schalter meistern die halbautomatische Lichtschaltung einwandfrei. Bei der Lichtsteuerung von Büros und Schulzimmern nutzt die Stadt St. Gallen immer die HalbautomatikFunktion. Dabei wird das Licht manuell eingeschaltet und bei fehlender An-

wesenheit oder ausreichend Helligkeit automatisch durch die Steuerung ausgeschaltet. Dies wird meist mit Präsenzmeldern realisiert. Ein zusätzlicher Taster wird dabei auf den Melder verdrahtet. Der Luxomat IS arbeitet bereits in der Werkseinstellung im Halbautomatik-Betrieb. Der Anschluss der Beleuchtung erfolgt gleich am Luxomat IS selbst. Bestehende Schalter können einfach durch den intelligenten Schalter ersetzt werden. Das integrierte Hochleistungs-Relais ermöglicht die direkte Schaltung von allen üblichen Lasten wie EVGs und LED-Leuchten in grosser Anzahl. Nun ist bereits ein grösseres Projekt in der Umsetzung. Können Sie dieses näher beschreiben? Im Werkhof Waldau erneuern wir die Beleuchtung in den Büros. Dort haben wir bereits eine passende Leuchte, welche in der Optik so erhalten bleiben soll. Daher wollen wir die Steuerung nicht in die Leuchte integrieren. Zudem wollen wir die Holzdecke nicht mit Elektroinstallationen verbauen. So ist der Ersatz der bestehenden Schalter durch intelligente Schalter die optimale Lösung. Wo sehen Sie weitere Einsatzgebiete für den intelligenten Schalter in den Arbeitsräumen von Gebäuden der Stadt St. Gallen? Wenn immer möglich integrieren wir die Lichtsteuerung direkt in die Leuchte. Wo dies aufgrund der baulichen Voraussetzungen nicht möglich ist, bietet der intelligente Schalter eine sehr elegante Lösung. Swisslux AG 8618 Oetwil am See Tel. 043 844 80 80 info@swisslux.ch www.swisslux.ch


Clever – flexibel – erweiterbar, die KNX-MIX2/FIX2-Aktoren

Die bewährten MIX-Aktoren sind durch neue MIX2-KNX-Aktoren und FIX2-Kompakt-Aktoren ersetzt und ergänzt. Das Ergebnis ist ein lückenloses Programm bei der KNX-Gebäudeautomation für effizientes Schalten und Dimmen der Beleuchtung sowie zur Heizungs- und Jalousiesteuerung. Projekte müssen immer schneller realisiert werden können. Dazu trägt auch eine einfache und übersichtliche Software zur Parametrierung bei. In den FIX2 und MIX2 Geräten sind alle Parameter einfach zu finden und es wird immer nur das Nötigste angezeigt, um schneller bei der Programmierung voranzukommen.

plus ein gleichartiges Erweiterungsmodul benötigt werden, beispielsweise ein Dimmer-Grundgerät und ein Dimmer-Erweiterungsgerät. Oder wenn auf das herausnehmbare Busmodul oder ein zusätzliches Erweiterungsmodul verzichtet werden kann.

Highlight

MIX2- und FIX2Kompakt-Aktoren Schulungen Nehmen Sie sich Zeit und bilden Sie sich weiter in einem unserer KNXKurse. Praxisnah, spannend und intensiv erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten von KNX.

Theben HTS AG 8307 Effretikon Tel. 052 355 17 00 sales@theben-hts.ch www.theben-hts.ch m.theben-hts.ch

Vereinfachte Hardware Basierend auf der existierenden Hardund Software-Plattform werden die MIX2-Geräte zusätzlich als «FIX-Variante» angeboten: Ein Gehäuse 8 TE breit, Software- und Hardware-Eigenschaften identisch mit dem entsprechenden MIX2-Gerät, jedoch ohne Erweiterungsmöglichkeit, wie das Bild oben zeigt. Eine weitere Sparmöglichkeit besteht darin, nur das Grundgerät mit einem Busankoppler auszustatten, die Erweiterungsgeräte werden einfach seitlich angesteckt, wie das Bild unten zeigt. Die Kosten für Aktoren verkleinern sich damit bis zu einem Drittel. Das zahlt sich gerade im Objektbau aus. Abnehmbare Busmodule bieten gleich mehrere Vorteile: Man programmiert diese bequem im Büro und steckt es später auf der Baustelle einfach aufs Gerät. Die Wartungs- und Servicekosten lassen sich dadurch erheblich senken. Im Servicefall wird das Busmodul einfach ins neue Gerät gesteckt. FIX2-Kompaktaktoren sind die kostengünstigere, nicht erweiterbare Variante der MIX2-Aktoren. Sie kommen zum Einsatz, wenn nur ein Grundmodul oder ein Grundmodul

Oben Fixgerät ohne, unten Typ mit Erweiterungsmöglichkeit.

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Installations- und Gebäudetechnik

Grundlagenwissen zum KNX-Standard (4)

KNX-Topologie Bei einer KNX-Installation besteht ein hierarchischer Aufbau. Die sogenannte Topologie eines KNX-Systems erlaubt auch komplexe Installationen wie sie beispielsweise in einem Zweckbau auftreten. ET stellt die KNX-Topologie im Detail vor und zeigt auch die Funktionsweise der notwendigen KNX-Geräte. Marcel Schöb An einer KNX-Busleitung können nicht beliebig viele Sensoren und Aktoren hängen, weil dafür die Speisung, die ja über dieselben zwei Drähte wie Daten übertragen wird, nicht ausreicht. In einem Einfamilienhaus genügt in aller Regel eine Linie mit einer Speisung. Reicht das nicht aus, ist ein etwas komplexerer Aufbau notwendig. Der Begriff Topologie beinhaltet folgende Aspekte: • Art und Weise, wie KNX-Teilnehmer zueinander angeordnet und miteinander verbunden werden, • Aufbau der einzelnen, galvanisch getrennten Segmente, • erlaubte Leitungslängen, • benötigte Spannungsversorgungen, • Aufbauvorschriften beim Übertragungsmedium 230-V-Netz usw. Topologie bei KNX TP Bei KNX TP übernimmt die verdrillte Zweidrahtleitung zwei Aufgaben: Sie versorgt die Teilnehmer mit der Versorgungsspannung 24 VDC und übernimmt gleichzeitig den Informationsaustausch zwischen den Teilnehmern. Die kleinste Installationseinheit bildet dabei die sogenannte Linie (Bild 1): Maximal 64 Teilnehmer werden an eine Busleitung angeschlossen, sie sind galvanisch miteinander verbunden und von einer Spannungsversorgung gespeist. Das Buskabel lässt sich hierbei beliebig verlegen und kann an jeder Stelle verzweigt werden. Als Busstruktur ergibt sich damit eine freie Baumstruktur. Dies ist vor allem bei der Sanierung mit bestehender Rohranlage sehr interessant. Bei mehr als 64 Teilnehmern lassen sich über sogenannte Linienverstärker bis zu vier Liniensegmente zu einer

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Linie mit maximal 255 Teilnehmern zusammenschalten, wobei die Linienverstärker als Teilnehmer mitzurechnen sind (Bild 2).

ist sehr langsam, deshalb ist darauf zu achten, dass Daten, die nur in der gleichen Linie zu einem Teilnehmer geschickt werden, die Linie nicht verlassen, sonst ist das Datenaufkommen in einem grossen System viel zu hoch und es gibt Verzögerungen. Der Linienkoppler, der einzelne Linien verbindet, lässt sich auch als Linienverstärker parametrieren. Die Gesamtstruktur eines solchen Bereichs zeigt Bild 3: Über eine Hauptlinie (Linie 0) lassen sich bis zu 15 Linien miteinander verbinden.

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KNX-Linie.

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Maximaler Ausbau einer Linie.

In der Praxis wird dieser maximale Linienausbau kaum genutzt, sondern beim Überschreiten von 64 Teilnehmern ordnet man eine neue Linie an. Dies macht einerseits die Anlage übersichtlicher und andererseits besteht später die Möglichkeit, die Anzahl der Telegramme in jeder Linie zu reduzieren, indem man die Filterfunktion der Linienkoppler nutzt. Die Datenübertragung bei KNX

Die Hauptlinie stellt dabei eine vollwertige Linie dar und benötigt daher eine eigene Spannungsversorgung. An ihr lassen sich ebenfalls bis zu 64 Teilnehmer anschliessen, wobei die eingesetzten Linienkoppler mitzuzählen sind. Auf diese Weise können schon ohne Linienverstärker (d. h. bei maximal 64 Teilnehmern pro Linie) über 1000 Teilnehmer zusammengeschaltet werden.


Bild 4 zeigt den Maximalausbau beim Zusammenschalten der Linien zu einem Bereich. Beim Vollausbau von bis zu 15 Bereichen, wobei für jeden Bereich ein Bereichskoppler zum Einsatz gelangt, sind theoretisch bis zu 58 384 Teilnehmer möglich. Die Kopplung erfolgt mit einem Linienkoppler, der als Bereichskoppler parametriert wird. Die Linie, die die Bereiche verbindet, wird Backbone (Rückgrat) genannt. Am Backbone sind maximal 64 Teilnehmer möglich. Physikalisch stellt er eine Linie dar. Der Backbone benötigt eine eigene Spannungsversorgung. Adressen bei KNX TP Jedes KNX-Gerät erhält eine eindeutige, einmalige Nummer, die physikalische Adresse. Diese Adresse besteht aus drei durch Punkte getrennte Zahlen: • Zahl 1: Nummer des Bereichs, in dem Teilnehmer liegt • Zahl 2: Nummer der Linie • Zahl 3: Nummer innerhalb der Linie frei wählbar zwischen 0 und 255. Beispiele zu physikalischer Adresse: 1.3.20. Dies ist der Teilnehmer 20 in der 3. Linie des 1. Bereichs. Die physikalischen Adressen werden benötigt, um die Geräte eindeutig zu identifizieren und darüber hinaus zum Transfer der Parameter in die Teilnehmer. Leitungslängen bei KNX TP Aus Gründen der Signalbildung und der maximal zulässigen Laufzeitverzögerungen sind in einem Liniensegment die Leitungslängen beschränkt: • Spannungsversorgung – Teilnehmer: 350 m • Teilnehmer – Teilnehmer: 700 m • Gesamte Länge einer Leitung: 1000 m Topologie bei KNX PL Bei KNX PL dient als «Busleitung» das vorhandene 230-V-Netz. Die auszutauschenden Daten werden auf das 230V-Netz aufmoduliert. Damit die Signale aber auch bei einem dreiphasigen Netz in allen Polleitern vorhanden sind und andererseits die Signale einen bestimmten Netzbereich nicht verlassen, gibt es einige spezielle Netzkomponenten wie Bandsperre, Phasenkoppler und Repeater. Hinsichtlich der Ausdehnung eines Power Line-Systems besteht prinzipiell keine Beschränkung. Allerdings nimmt bei grossen Ausdehnungen die Signalqualität ab. Bei KNX PL befinden sich alle Geräte elektrisch an einer Linie, da es keine

Beschränkungen auf 64 Teilnehmer pro galvanisch getrenntes Segment gibt. Trotzdem erhalten aus Kompatibilitätsgründen die Geräte eine Adresse mit Bereichs-, Linien- und Teilnehmernummer. Nur bei den Bereichsliniennummern gibt es eine Einschränkung: Es stehen nur acht Bereiche zur Verfügung. Über diese Bereichsnummern ist es auch möglich, acht datentechnisch getrennte Bereiche zu schaffen. Hierzu muss man über Bandsperren voneinander getrennte Datenübertragungsbereiche aufbauen und diese über Medienkoppler, die über eine Twisted-Pair-Leitung miteinander verbunden sind, zusammenschalten. Diese Medienkoppler haben dann wie die Koppler bei KNX TP Filterfunktionen, sie erlauben das Telegrammaufkommen in den Teilsystemen zu reduzieren. Da der Telegrammdurchsatz bei KNX PL deutlich geringer ist als bei KNX TP, kann dies eine notwendige Massnahme bei Überlastung des Bussystems sein. Topologie bei KNX IP KNX IP kann nur als Haupt- oder Bereichslinie ausgeführt werden, nicht als Subnetzwerk zu KNX TPI oder KNX PL. Auf diesen Medien können jedoch Linien- und Bereichskoppler zur Filterung und Trennung von Subnetzwerken eingesetzt werden. Auf IP-Basis kann die Topologie flach sein, was bedeutet, dass alle KNX-IP-Geräte die gleiche IP-Multicast-Adresse verwenden. Damit empfängt jedes KNX-IP-Gerät jedes runtime-Telegramm. Man könnte natürlich die Topologie auch quasi in «Linien» aufteilen, dafür existieren allerdings bis heute keine Geräte. Zusammenschalten von Netzen KNX TP und KNX PL benutzen dieselben Datenformate, Gruppenadressen und physikalischen Adressen. Zum Zusammenschalten beider Teilsysteme benötigt man einen Medienkoppler. Hiermit kann man mehrere KNX-PL-Teilsysteme zusammenschalten oder eine gemischte Anlage aufbauen. Ein Medienkoppler wird auch für die Ankopplung von KNX-RF-Geräten verwendet. Die TP-Linien können dann über IP gekoppelt werden bzw. KNX-IP-Geräte hinzufügen. KNX-Geräte Bei den KNX-Geräten unterscheidet man zwischen «normalen» Busgeräten (Sensoren und Aktoren) und Systemgeräten. Alle Geräte, die an der Buskommunikation teilnehmen (Sensoren und


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Aktoren, aber auch Systemgeräte wie Koppler) verfügen als notwendigen Bestandteil über einen oder auch zwei Busankoppler. Sensoren und Aktoren Alle Standard-Busteilnehmer bestehen aus zwei Teilen, Busankoppler und Busendgerät (Bild 5). Die beiden Geräte werden über standardisierte Anwenderschnittstellen (AST, 10- oder 12-polig) verbunden. Oft findet man statt der Abkürzung AST auch PEI. Die AST ist bei vielen Geräten nicht zugänglich, weil diese im Werk zusammengebaut werden. Bei Hutschienenmontage-Ge-

Der prinzipielle Aufbau der Busankoppler besteht aus den beiden Funktionsmodulen Busankoppler-Kontroller und Übertragermodul (Bild 6). Durch das Übertragermodul wird festgelegt, für welches Medium der Busankoppler zum Einsatz gelangt. Im Augenblick gängige Varianten sind Busankoppler mit Übertragermodul für KNX TP (Twisted Pair) und für KNX PL (Power Line). Diese beiden Übertragermodultypen haben folgende Aufgabe: • bei KNX TP: Aufprägen der Informationsspannung auf die Versorgungsgleichspannung • bei KNX PL: Aufmodulierung der

cher für komplexere Kommunikationsobjekte und Gruppenadressen bereitstellt. Es stehen auch neue Funktionen zur Verfügung, wie sie z. B. zum Aufbau von Alarmfunktionen nötig sind: Polling, Zugriffsschutz mittels Passwort, usw. Für sehr komplexe Busteilnehmer dient die BIM112, sie bietet noch mehr Speicherplatz als das BCU2. Die 10- oder 12-polige Verbindung zwischen Busankoppler und Busendgerät wird je nach Bedarf sehr verschieden belegt: Binäre oder analoge Signale oder serielle Schnittstellen. Viele Endgeräte besitzen ihrerseits nochmals eine eigene Intelligenz, also einen weiteren Prozessor. Systemgeräte Der Linien- oder Bereichskoppler bei KNX TP stellt insofern ein besonderes Gerät dar, als dass er über zwei galvanisch getrennte Übertragermodule verfügt, letzteres stellt der übergeordneten Linie die Versorgungsspannung und den Reset-Impuls zur Verfügung.

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Die Spannungsversorgung bei KNX TP Jedes Liniensegment benötigt eine eigene Spannungsversorgung. KNXSpannungsversorgungen liefern maximal 640 mA bei 28…29 V. Die Nennspannung des KNX-Systems beträgt 24 V, wobei die einzelnen Busteilnehmer bis zu einer Spannung von 21 V fehlerfrei arbeiten. Der Spannungsfall von bis zu 8 V ergibt sich bei langen Leitungen. Jeder KNX-Teilnehmer darf für den Eigenbedarf 150 mW verbrauchen, das Busendgerät nochmals 50 mW, total also 200 mW. Wenn man von 21 V beim Teilnehmer ausgeht und die Busspeisung liefert 640 mA, sind bei 200 mW pro Teilnehmer etwa 64 Busteilnehmer möglich.

Aufbau eines Bereiches.

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Maximalausbau einer KNX-TP-Anlage.

räten ist dies häufig der Fall. Als Abkürzung für Busankoppler kommen auch die englischen Bezeichnungen BCU (Bus Coupling Unit) zum Einsatz. Aufbau von Busankoppler Für in Geräte festverbaute Busankoppler können Hersteller ein fertiges BIM (Bus Interface Modul) oder einen KNX-Chipsatz nutzen. Der Busankoppler wird für den Anwender bei den Varianten sichtbar, wo er als ein separates Gerät existiert und über die AST mit dem Busendgerät verbunden wird.

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Information auf die 230-V-Netzspannung Beide Übertragermodule erzeugen eine Spannungsversorgung für den Busankoppler-Controller und stellen auch Reset- und Save-Impulse für den Mikrokontroller her. Der Busankoppler-Controller integriert verschiedene Speicher und die Ein-/Ausgabe-Peripherie. Lange Zeit war die BCU1 der häufigste Busankoppler. Die BCU2 ersetzt aber zunehmend die BCU1, weil sie mehr Spei-

Bandsperre, Phasenkoppler und Repeater bei KNX PL Drei weitere Geräte sind zum Aufbau eines Powerline-Systems notwendig: • Bandsperre: Diese verhindern, dass Powerline-Telegramme den beabsichtigten Ausbreitungsbereich verlassen. Es handelt sich dabei um einphasige Geräte, die pro benutzte Phase vorgesehen werden sollten. Zu beachten ist hierbei die maximale Stromtragfähigkeit von 63 A pro Gerät. • Phasenkoppler: Damit das aufmodulierte Signal von beispielsweise Polleiter 1 auf die anderen beiden Polleiter kommt, dienen Phasenkoppler. Diese stellen eine kapazitive Kopp-


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Aufbau eines Busteilnehmers.

lung zwischen den drei Polleitern her. • Repeater: Um die Übertragungssicherheit bei KNX PL zu erhöhen, lässt sich an zentraler Stelle im System-(Verteiler) ein sogenannter Repeater installieren. Dieses Gerät wiederholt bei nicht ordnungsgemäss quittierten Telegrammen einmalig das Telegramm. Phasenkoppler und Repeater sind in den Medienkopplern, den Verbindern

Aufbau eines Busankopplers.

zwischen KNX TP und KNX PL integriert, sodass diese nicht extra eingebaut werden müssen, falls ein Medienkoppler im System vorhanden ist. Fazit Die Topologie bei kleineren KNX-Anlagen besteht nur aus einer Linie, bei komplexeren Anlagen gibt es mehrere Linien, ja sogar übergeordnet noch Bereiche. KNX wurde für Gebäude-Installationen entwickelt, eignet sich auch

für bestehende Rohranlagen. KNX-Anlagen können in bestehenden Gebäuden «konventionelle» Technik ersetzen und damit mehr Komfort und Sicherheit einbringen. KNX eignet sich für den kleinen Wintergarten bis zum grossen Zweckbau, was Tausende von Anlagen beweisen. ■

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Installations- und Gebäudetechnik

Fokusthema: Präsenzmelder sorgen für das richtige Licht

Was macht perfekte Präsenzmelder aus? In der Schweiz haben sich Präsenzmelder zur Lichtsteuerung flächendeckend bei Neu- und Umbauten durchgesetzt. Sie sorgen dafür, dass Kunstlicht nur dann in Räumen mit Tageslicht aktiv ist, wenn dieses auch gebraucht wird. Wie funktioniert eigentlich ein Präsenzmelder und wann ist dieser perfekt für seinen Einsatz ausgerüstet? 1

Ein Bürogebäude in der Innerschweiz, Licht und Storen gesteuert über Präsenzmelder von thebenHTS.

Raymond Kleger Will man Kunstlicht gezielt nur dann einsetzen, wenn der Bedarf ausgewiesen ist, kommen dafür heute drei Techniken zum Einsatz: Infrarot (PIR), Hochfrequenz und Ultraschall. Die PIR-Technik arbeitet rein passiv. Jeder warme Körper strahlt Infrarot-Strahlen aus. Ein Körper mit 30…37 °C strahlt im Wellenlängenbereich von rund 10 μm. Der eigentliche Sensor im Präsenzmelder ist auf den Empfang dieser speziellen Infrarotstrahlung optimiert. Melder mit Hochfrequenztechnik senden im Bereich von 5,6…24,1 GHz über eine spezielle Antenne Hochfrequenzwellen geringer Leistung aus und werten das Echo einer sich bewegenden Person

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aus. Die dritte Technik arbeitet über Ultraschall. Auch dies ist ein aktiver Sensor, der Ultraschallpulse ausschickt und das Echo einer sich bewegenden Person auswertet. Bis heute dominieren die passiv arbeitenden Melder auf Infrarotbasis. HF-Melder oder Melder auf Ultraschallbasis kommen dann zum Einsatz, wenn die Infrarottechnik aus physikalischen Gründen nicht befriedigt. Beispielsweise kann der Ultraschall-Präsenzmelder Handbewegungen einer Person ohne direkte Sichtverbindung wahrnehmen, sofern die Ultraschallpulse von einer nahen Wand zur Person reflektiert werden. Die PIR-Technik ist zwingend auf Sichtverbindung angewiesen. Weil die Hochfrequenztechnik in

geringem Masse Elektrosmog produziert, besteht wenig Akzeptanz bei kritischen Kunden. Bewegungs- oder Präsenzmelder? Der ursprüngliche PIR-Melder war ein Bewegungsmelder, welcher die Eigenschaft aufweist, dass er das Licht dann einschaltet, wenn er Bewegung und zu wenig Helligkeit feststellt. Hat der Bewegungsmelder das Licht einmal eingeschaltet und er erfasst während der Nachlaufzeit weitere Bewegungen, startet er jedes Mal die Nachlaufzeit neu, unabhängig von der Helligkeit im Raum. In Räumen mit Tageslicht ist also ein Bewegungsmelder fehl am Platz, denn bei häufigen Bewegungen im Raum kann während des Tages das Licht oftmals unerwünscht eingeschaltet sein. Der Präsenzmelder schaltet das Licht immer aus, sobald die Raumhelligkeit den eingestellten Grenzwert überschreitet. Regelt ein Präsenzmelder die Lichtabgabe der Lampen stufenlos, so gilt auch hier die Bedingung: Kunstlicht wird nur dann zugeschaltet, wenn das Tageslicht den eingestellten Grenzwert unterschreitet. Der Präsenzmelder funktioniert also in jedem Raum, hingegen sollte der Bewegungsmelder nur in Räumen zum Einsatz gelangen, wo das Tageslicht nie ausreicht. Gibt es weitere Unterscheidungsmerkmale zwischen Bewegungs- und Präsenzmeldern? Rein physikalisch gesehen nicht. Bei den meisten Anwendungen muss die Empfindlichkeit des Melders nicht besonders hoch sein, weil Personen im Gehen erfasst werden. Ein Bewegungsmelder im Privatbereich, der im WC oder Korridor das Licht automatisch schaltet, benötigt eine wesentlich kleinere Empfindlichkeit als ein Präsenzmelder in einem Grossraumbüro, der kleinste Bewegungen von sitzenden Personen wahrnehmen muss. Soll hier das Licht geschaltet bzw. gedimmt werden, muss der Präsenzmel-


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der auch kleinste Bewegungen von Personen erfassen, die z. B. nur Armbewegungen an einem PC durchführen. Die Empfindlichkeit eines Präsenzmelders ist ein wichtiges Qualitätskriterium. Bild 2 zeigt einen aufgeschnittenen Deckenpräsenzmelder von Esylux mit einer Wabenstruktur in der Linse. Es sind 4 pyroelektrische Kristalle eingebaut, damit eine gute 360 °-Empfindlichkeit entsteht. Bild 3 zeigt, wie der eigentliche pyroelektrische Kristall im Sensor zu einem Signal gelangt, wenn sich eine Person in seinem Erfassungsbereich bewegt. Die Segmentlinse besteht hier aus einzelnen Längsfeldern, bei Präsenzmeldern sind es wabenförmige Felder, damit Bewegungen in alle Richtungen wahrgenommen werden. Die Anzahl der Segmente, die als Längsfelder oder Waben ausgeführt sind, hängt stark vom Typ des Melders ab. Ein hochempfindlicher Präsenzmelder hat eine grosse Anzahl von

(Bild: Esylux)

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Prinzip des PIR-Sensors. Eine bewegte Person durchschreitet aktive und passive Zonen und erzeugt ein sinusähnliches Signal im pyroelektrischen Kristall.

Waben und enthält mehrere tausend Schaltzonen. Jede Zonengrenze von einem Längsfeld oder einer Wabe bildet einen Schaltpunkt, da der Sensor beim Durchschreiten dieser Grenze eine Temperaturänderung erfährt und infolgedessen ein Signal abgibt. Empfindlichkeit Die Raumgrösse und die Art der Besetzung des Raumes bestimmen die Position des Melders, allenfalls mehrerer Melder. Dabei ist auch zu prüfen, ob bei der vorgesehenen Montage auf den Melder zugegangen wird, man spricht in diesem Fall von frontaler Annäherung oder ob eine Bewegung quer durch aktive Zonen erfolgt. Ob an der Decke oder Wand montiert, die Montagehöhe hat immer einen Einfluss auf die Erfassungsdistanzen (Bild 4). Bei frontaler Annäherung (blau) besteht eine deutlich reduzierte Erfassungsdistanz. Die unterschiedlichen Erfassungs-

distanzen können den jeweiligen Herstellerangaben entnommen werden. Beim Präsenzmelder spricht man zusätzlich noch vom Arbeitsbereich. In diesem nochmals verkleinerten roten Arbeitsbereich werden vom Präsenzmelder auch kleinste Bewegungen (Präsenz) einer sitzenden Person erfasst. Dazu zählen z. B. Handbewegungen beim Bedienen einer Tastatur. Für Präsenzmelder gilt grundsätzlich: • Sie reagieren bereits auf kleinste Bewegungen sitzender Personen (Präsenz); es ist aber direkte Sichtverbindung notwendig. Bewegungen einer Person hinter dem Bildschirm kann der Präsenzmelder nicht erfassen. • Einsatz in Räumen mit ausreichend Tageslichtanteil bzw. längerer Nutzung. • Sie verfügen meistens über eine Mischlichtmessung, dabei wird die Summe von Tageslicht und Kunst-

Schalten ohne Verkabelung und ohne Batterie › ALADIN Easyclick Funktaster, Funk-Präsenzmelder und Funk-Thermostate für schnellste Montage auf allen Unterlagen, ohne diese zu beschädigen, auch auf Glas, Plättli, Granit/Marmor › ALADIN Easyclick zum Schalten / Dimmen / Jalousie- und Heizungssteuerung / Einbindung in KNX › ALADIN Easyclick ideal bei Renovationen / Nachrüstungen / Neubauten mit flexibler Nutzung / Speziallösungen › Aktuelle Dokumentation unter www.flextron.ch Elektrotechnik 3/15 | 19

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Empfindlichkeit eines Präsenzmelders je nach Bewegung einer Person.

licht erfasst. Die Lichtmessung ist immer aktiv, dadurch kann bei ausreichendem Tageslichtanteil das Kunstlicht trotz Bewegung ausgeschaltet werden. • Schaltkanäle für die Beleuchtung werden nach Tageslichtanteil und Anwesenheit geschaltet. Ein spezieller HLK-Schaltkanal (HLK = Heizung, Lüftung, Klima) wird nur nach Anwesenheit geschaltet. • Optional auch mit 1…10-VDCSchnittstelle oder DALI-Schnittstelle für eine Konstantlichtregelung • Es gibt Präsenzmelder mit bis zu drei einzeln geregelten Lichtzonen & )’,-’+-.*)+/*.

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Vier von unzähligen möglichen Schaltungen mit Präsenzmeldern.

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Wichtig ist, dass die Montagehöhe beachtet wird. Je nach Ausführung erfasst ein Melder mit 360 °-Erfassung und z. B. 3 m Montagehöhe Personen, die aktive und passive Zonen durchqueren, in einem Durchmesser von 24 m. Wird derselbe Melder hingegen in 10 m Höhe montiert, erweitert sich der Durchmesser auf 32 m aus; allerdings nimmt in diesem Fall die Empfindlichkeit deutlich ab, da die Fläche der aktiven und passiven Zonen grösser wird, wie aus Bild 3 hervorgeht. Schaltungen Bei Präsenzmeldern gibt es unzählige Schaltungen, je nach dem ob z. B. das Licht nur geschaltet wird, ob eine Konstantlichtregelung zum Einsatz kommt, ob auch noch die Heizung, Lüftung oder Klimaanlage mit einbezogen wird, usw. Bild 5 zeigt vier typische Schaltungen mit Präsenzmeldern. 1. Der Präsenzmelder schaltet z. B. eine Leuchte oder mehrere Leuchten in einer Eingangshalle. Anders als der Bewegungsmelder schaltet er bei genügender Helligkeit immer aus, auch wenn Bewegungen vorhanden sind. 2. Bei Präsenzmeldern ist die Vorgabe möglich, dass die Einschaltung nur von Hand, also per Taster erfolgen kann. Das Ausschalten der Beleuchtung übernimmt dann der Präsenzmelder, sobald er keine Bewegungen mehr wahrnimmt oder bei genügender Helligkeit. 3. Diese Schaltung ist typisch für ein Büro oder Schulzimmer. Neben dem Licht schaltet hier der Präsenzmelder auch die Heizung bzw. Klimaanlage ein- und aus. Die HLK-Funktion ist im Gegensatz zur Lichtfunktion, nur präsenzabhängig, die Helligkeit spielt keine Rolle. Ein Slave-Gerät kommt immer dann zum Einsatz, wenn der Master nicht den gesamten Raum bezüglich Bewegungserkennung abdecken kann. 4. Diese Schaltung ist ebenfalls typisch für ein Schulzimmer oder auch grösseres Büro. Im Gegensatz zur Version 3 kommt hier eine Konstantlichtregelung zum Einsatz. Der Master schaltet einerseits das Vorschaltgerät ein- und aus, andererseits steuert er die Helligkeit der Lampe stufenlos von etwa 10…100 Prozent über die 1…10-VDC-Schnittstelle. Der Slave-Melder kommt auch hier nur dann zum Einsatz, wenn der Master nicht den gesamten Raum zur Bewegungserkennung abdecken kann. In einem

Schulzimmer oder grösseren Büro ist dies häufig der Fall. Es ist bei der Planung einer MasterSlave-Schaltung zu beachten, dass z. B. in einem Büro nicht zu grosse Bereiche gleichzeitig geschaltet werden. Ein Grossraumbüro ist bei einer Sanierung und sicher beim Neubau in autonome Bereiche einzuteilen, deren Beleuchtung jeweils von einem Präsenzmelder gesteuert wird. Ohne solche Überlegungen wird dem Gedanken der konsequenten Energieeinsparung zu wenig Gewicht beigemessen. Präsenzmelder mit Schnittstelle Mit Präsenzmeldern auf Bus-Basis, beispielsweise KNX, erweitert sich das Funktionsspektrum. Der Helligkeitswert lässt sich z. B. auslesen und steht auch anderen Systemen wie der Markisen- oder Jalousiensteuerung zur Verfügung. Die zusätzlichen Möglichkeiten, die sich mit einem BUS-System ergeben, seien an einem Beispiel erwähnt, das z. B. in Schulungs- oder Konferenzräumen zum Einsatz gelangt. Der Knopfdruck an einem Szenensteuergerät veranlasst: • Licht dimmt auf 100 Prozent • Jalousien gehen runter • Soundanlage und Beamer schalten ein • Bevor Film startet, wird Licht wieder langsam runter gedimmt Das nennt sich Szenensteuerung. Bei solchen Anwendungen wird der Präsenzmelder immer auch in die HLKSteuerung eingebunden. Er ist zuständig über die Meldung der Präsenz im Raum, unabhängig davon, wie hell es ist. Somit wird z. B. die HLK-Steuerung die Klimaanlage deaktivieren, wenn ein Raum unbesetzt ist. Der KNX-Präsenzmelder verfügt über keine integrierten Relais, er arbeitet als reiner Sensor und liefert seine Messwerte über einen Busankoppler, der auch oft beim Präsenzmelder integriert ist, direkt an Aktoren oder eine übergeordnete Steuerung. Qualität von Präsenzmeldern Bis heute existieren keine einheitlichen Vorgaben für das Testen von Bewegungs- und Präsenzmeldern. Der Kunde ist also auf die Angaben des Herstellers angewiesen bzw. muss über seine positiven oder negativen Erfahrungen mit Meldern die notwendigen Schlüsse ziehen. Die Hochschule Luzern wollte es genau wissen und hat zusammen mit


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dem Zürcher Energieberatungsunternehmen eLight GmbH, einen Test entwickelt, um Präsenzmelder am Markt nach genau definierten Kriterien zu prüfen. Die Resultate, die anfangs 2013 publiziert wurden, zeigten teilweise ernüchternde Ergebnisse. Sie lassen sich zusammenfassen: • Die meisten Hersteller geben zu hohe Empfindlichkeiten an • Die Begriffe Bewegungs- und Präsenzmelder werden nicht einheitlich verwendet • Gemessene Werte und Herstellerangaben differieren teilweise sehr stark • Helligkeitsmessungen: Die Tageslichtmessung funktioniert bei allen Meldern unbefriedigend. Die «echte» Tageslichtmessung arbeitet über ein Filter und wertet die Tageslichtkomponente anhand des Infrarotspektrums aus. Dies führt zu guten Ergebnissen, wenn keine Glühlampen zum Einsatz kommen – was heute Standard ist. Bei der Summenbzw. Mischlichtmessung, wie sie meistens zur Anwendung kommt, wird nicht zwischen Tageslicht und Kunstlicht unterschieden. Die Software kennt den Kunstlichtanteil und interpretiert das zusätzliche Licht als

6 Aufnahme des Dummys und eines Menschen mit der Wärmebildkamera.

Tageslicht; die Genauigkeit ist meistens dürftig. Das eigentliche Problem bei Präsenzmeldern ist aber das Lichtmessfeld, dieses ist bei allen viel zu gross. Der Messwert wird durch seitlich eintreffendes Licht stark verfälscht. • Die versprochenen Energieeinsparungen bei den Beleuchtungsanlagen

(Bild: Hochschule Luzern)

zusammen mit Präsenzmeldern, werden wohl selten erreicht • Vor allem sollte der Ruhestrom-Leistungsverbrauch der Melder tiefer liegen als jetzt vorhanden; Leistungen von 0,1 W sind möglich, teilweise liegen die Werte beim 10-fachen Wert Der Versuch wurde so aufgebaut, dass die Ergebnisse absolut reproduzierbar

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Bei gedimmten Leuchtstofflampen geht die Lichtausbeute deutlich schneller zurück als bei LED-Leuchten.

sind. Bewegungs- und Präsenzmelder müssen ja auf die Wärmestrahlung einer Person reagieren. Nun ist aber die Wärmestrahlung einer Person sehr unterschiedlich, je nach Grösse der Person und vor allem auch deren Kleidung. Je besser eine Person «eingepackt» ist, desto kleiner fallen die wärmestrahlenden Flächen aus. Im Winter bleibt im Extremfall nur das Gesicht übrig. Um hier zu reproduzierbaren Ergebnissen zu kommen, wurde ein Dummy konstruiert (Bild 6). Dabei hat man darauf geachtet, dass die wärmestrahlenden Flächen eines «normal» gekleideten Menschen mit denen des Dummys übereinstimmen. In einem grossen Raum lassen sich die Melder in einer bestimmten Höhe (2,5…3,5 m) montieren. Der Dummy

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fährt auf einer Schiene mit definierbarer Geschwindigkeit auf den Melder zu bzw. am Melder vorbei. Es lassen sich so die axiale und radiale Empfindlichkeit des Melders testen. Je kleiner die Geschwindigkeit, desto kleiner wird die erfassbare Distanz des Melders. Richtige Leuchten Gute Präsenzmelder sind das eine, die richtige Beleuchtung das andere. Dass man mit einer Konstantlichtregelung und dem Einsatz konventioneller Leuchtstofflampen nur suboptimale Ergebnisse erzielen kann, ist eigentlich schon lange bekannt (Bild 7). Im Buch «Energieeffizienz durch Präsenzmelder und Bewegungsmelder», ISBN 978-3905214-79-6, Rommert Verlag, wird klar gezeigt, dass sich die Energieersparnis bei einer Lichtregelung von Leuchtstofflampen sehr in Grenzen hält, weil physikalisch bedingt eine zu hohe Grundleistung notwendig ist. Es kommt hinzu, dass bei Leuchtstofflampen die Nachlaufzeit relativ gross eingestellt werden muss, damit bei grossem «Verkehr» in einem Raum, die Leuchten nicht zu oft schalten, was die Lebenserwartung der Leuchtmittel stark reduziert. Gedimmte LED-Leuchten schneiden da viel besser ab. Eine gedimmte LED-Beleuchtung verschlingt, je nach Einsatzort, mehr als dreimal weniger Energie als eine bezüglich der Lichterzeugung identische Leuchtstofflampenanlage. Es lässt sich grundsätzlich festhalten: Bei einer Konstantlichtregelung müssen LED-Leuchten zum Einsatz gelangen, so denn die Energieeinsparung im Vordergrund steht, weil LED selbst bei einer Dimmung auf 10 Prozent der Maximalleis-

tung einen geringen Lichtausbeuteabfall zeigen. Fazit Ein guter Präsenzmelder zeichnet sich dadurch aus, dass er eine hohe Empfindlichkeit bezüglich grosser und kleiner Bewegungen zeigt, dass er über eine gute Lichtmessung und einen kleinen Energieverbrauch verfügt. Heute wären Standby-Leistungen von 0,1 W durchaus möglich, sofern polarisierte Relais, die nur im Umschaltmoment Strom ziehen, zum Einsatz gelangen. Dies ist vor allem dann ein wichtiges Ziel, wenn ein Präsenzmelder bei einer Beleuchtung zum Einsatz kommt, die selten in Betrieb ist. Da darf es nämlich nicht passieren, dass die verbrauchte Energie des Präsenzmelders im Jahr gleich gross ausfällt wie diejenige der Leuchten. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass alle Hersteller von Präsenzmeldern nach der Studie «Bewegungsmelder versprechen mehr als sie halten» von der Hochschule Luzern, über die Bücher gingen und neue Typen auf den Markt brachten, die bezüglich eines standardisierten Tests auch tatsächlich gut abschneiden. An diesem Ziel sind nämlich alle Hersteller interessiert, weil sie sonst keine Aufträge von öffentlichen Ausschreibungen erhalten. Leser, welche die Technik der Bewegungs- und Präsenzmelder vertieft interessiert, sei das Buch «Energieeffizienz durch intelligente Steuerung mit Präsenzmeldern», ISBN 978-3-90521479-6, Verlag Electrosuisse Fehraltorf, www.electrosuisse.ch, empfohlen. ■


Themenschwerpunkte

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Installations- und Gebäudetechnik

Wohnungskäufer beim ersten Gespräch für Gebäudeautomation einbeziehen

Eigentumswohnungen: mehr Komfort erwünscht Am Beispiel einer Überbauung in Münsingen mit über 150 Einheiten lässt sich zeigen, was heute in Eigentumswohnungen gewünscht wird. Grosse, bis zum Boden reichende Fenster, edler Innenausbau, offenes Raumkonzept und ein innovatives Beleuchtungskonzept mit Effektbeleuchtungen in LED-Technik. Diese Leistungsmerkmale werden mit einer Twiline Home Automation optimal für die Bewohner zur Verfügung gestellt. Entscheidend ist hier, dass bereits im ersten Bauherrengespräch die Lösung als Gesamtkonzept angesprochen und in der Musterwohnung vorgeführt werden kann.

adäquate Bedienung zur aufwendigen Beleuchtung mit Szenenfunktionen, ergänzt mit Zentralbedienstellen. Die Integration einer WebApp bringt die Bedienung auf die beliebten und allseits vorhandenen Tablets und Smartphones. Heute zieht vor allem auch das Argument der höheren Sicherheit. Kommt Twiline zum Einsatz, erscheint eine verlassene Wohnung nach aussen wie bewohnt, weil alle Schalthandlungen bezüglich Licht und Storen der letzten 7 Tage wiederholt werden, da ist kein «Schaltuhrmuster» zu erkennen. Nur schon diese Massnahme hält Gelegenheitseinbrecher nachweislich vor einem Einbruch ab.

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Blick in den Wohn- und Essraum mit freistehendem Kochkomplex rechts.

Raymond Kleger In Münsingen gibt es eine grosse neue Überbauung. Es entstehen mehrere Wohnbocks, konzipiert für Miet- oder Eigentumswohnungen. Bei den Eigentumswohnungen gelangt naturgemäss häufig ein höherer Ausbaustandard zum Einsatz. Drei Musterwohnungen stehen für Interessenten bereit, zwei sind mit dem Gebäudeautomationssystem Twiline der Firma W. Wahli AG ausgerüstet. Wenn potenzielle Kunden eine Wohnung besichtigen und dabei von

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Anfang an die Option haben, mit einer 0815-Installation vorliebzunehmen oder den Komfort eines Raumautomationssystems zu geniessen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie sich für Twiline entscheiden. Bei einem Kaufpreis von 800 000 Franken und mehr sind 20 000 Franken Mehrpreis für eine komfortable Steuerung und Erhöhung der Sicherheit kein besonders grosser Posten. Der Mehrpreis macht rund 5 Prozent der Gesamtkosten aus. Für diesen Preis erhält der Bauherr zusätzlichen Komfort, das heisst eine

Steuerung Storen und Licht Die Fenster im Wohn- und Essraum verfügen über Stoffstoren, vorgelagert sind durchgängig Markisen, die gleichzeitig auf dem grossen Balkon Schatten spenden. Dank der Stoffstoren lässt sich der Raum ziemlich stark verdunkeln. Die optionale Wetterstation liefert Daten wie Sonneneinstrahlung, Wind und Regen. In jeder Wohnung stehen diese Daten über galvanisch getrennte Leitungen zur Verfügung und können nach Bedarf individuell von der Wohnungssteuerung genutzt werden. In den Schlafzimmern bestehen Lamellenstoren. Hier erlaubt die Parametrierung, dass beispielsweise auf Knopfdruck die Storen runterfahren und automatisch um einen bestimmten Winkel aufwippen. So bleibt der Raum


Ausgefeilte Beleuchtungskonzepte Bild 2 zeigt die Küche, im Hintergrund sind zwei Backöfen und die integrierte Kaffeemaschine sichtbar, darüber ist eine Nische, die über LED-Streifen ausgeleuchtet ist. Beleuchtungen über LED-Streifen sind äusserst wirtschaftlich, es werden problemlos Lichtausbeuten von über 80 lm/W erzielt – alte Glühlampen erreichten 12 lm/W. Besonders interessant ist aber die Tatsache, dass sich diese LED-Streifen von 0…100 Prozent dimmen lassen. Die Effizienz der LED-Streifen liegt im Bereich von Leuchtstofflampen, jedoch erfolgt die Lichtabgabe gerichtet je nach LED-Typ zwischen 40…120 °. Diese LED-Streifen lassen sich überall aufkleben und damit können Beleuchtungskonzepte realisiert werden, die bis anhin als unmöglich galten. Alle Deckeneinbauspots sind über LED-Technik realisiert, wie Bild 3 rechts oben zeigt. Teilweise sind in Einbauschränken Halogenspots im Einsatz. Für die Ausleuchtung der Kästen fallen sehr wenige Betriebsstunden an, da spielt der erhöhte Stromverbrauch der Halogenlampen kaum eine Rolle. Diese könnten aber problemlos durch LEDRetrofitlampen ersetzt werden. Die Steuerung der Deckeneinbauspots und teilweise auch Hängelampen erfolgt über insgesamt 12 DALI-Kreise, weitere 4 Kreise sind mit Halogenlampen realisiert, diese werden über einen 4-fach-Leistungsdimmer geregelt. Vier weitere Lampensektoren sind nur geschaltet. Wie Bild 3 zeigt, sind im Verteiler diverse Aktoren dazu notwendig. Raumtemperaturregelung Bei der Türe befinden sich immer Taster, es kann auch eine Kombination mit Steckdose sein. Am unteren Rand ist fast unsichtbar ein Temperaturfühler angebracht (Bild 3 oben links) und über ein Kabel mit dem Buskoppler verbunden. Diese Technik bietet regeltechnisch bessere Eigenschaften als wenn der Raumfühler hinter den Tasten angeordnet ist; letztere Version wird von diversen Anbietern von Raumautomationssystemen angewendet. Die Raumtemperatur-Sollwerte werden vom iPad aus vorgegeben. Das ist

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hell, die Sonne scheint aber nicht mehr direkt in den Raum. In der Nacht hingegen ist normalerweise erwünscht, dass die Lamellen vollständig schliessen, dies wird beispielsweise der zentralen Abendschaltung zugeordnet.

Kochen frei im Raum, im Hintergrund Backöfen und Kaffeemaschine, oberhalb ist die Nische über LED-Streifen ausgeleuchtet.

wesentlich komfortabler und auch für technisch wenig affine Personen leicht vorzunehmen. Die Bedienung erfolgt dabei wie von anderen Tablet- und Smartphone-Applikationen her bekannt. Ausbaufähig Ohne Zusatzkosten ist bei dieser Anlage auch der gesicherte Zugang über Internet möglich. Das Einrichten einer DynDNS erlaubt den abgesicherten Zugriff auf die Anlage von aussen. Alles, die Beleuchtung, Storen und die Solltemperaturen lassen sich von jedem Ort der Welt mit Internetanschluss kontrollieren und auch steuern. Das kann beispielsweise bei längeren Ferien beruhigend sein, wenn der Check zeigt, dass in der Wohnung noch alles zum Besten steht. Natürlich könnte auch eine Multiroom-Audioanlage ins System integriert

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Links oben Taster mit Temperatursensor unten, rechts oben Einbau-LED-Spots, unten Verteiler mit dem zentralen Steuergerät Twiline und allen Aktoren.

werden, auch eine Überwachungsanlage und vieles mehr wäre möglich. Fazit Die Lösung begeistert die Käuferschaft fast immer. Von Beginn weg budgetiert, scheitert die Home Automation auch nicht mehr am Geld. Je nach finanziellen Möglichkeiten werden einzelne Leistungsmerkmale zurückgestellt und später einfach und modular nachgerüstet. Ein wichtiger Punkt ist, dass der Elektroplaner das Thema bereits in der Phase der Kostenplanung einbringt. Das Gebäudeautomationssystem Twiline der Firma W. Wahli AG aus Bern kam zeitlich mit EIB/KNX 1991 auf den Markt. In den letzten 24 Jahren sind Tausende von Objekten, Wohnungen, Banken, Schulen etc. mit dem Gebäudeautomationssystem ausgerüstet worden. Twiline wurde natürlich immer weiterentwickelt. Heute sind Steuerungen übers Internet oder Smartphone selbstverständlich. Planer und Elektroinstallateure schätzen, dass sie alles aus einer Hand kriegen. Selbst für 24 Jahre alte Geräte wird noch Ersatz ab Lager geboten. Die Parametriersoftware ist sehr einfach zu handhaben und steht Kunden praktisch gratis zur Verfügung. Elektroinstallateure, die sich für Twiline entscheiden, können Parametrierungen selbst vornehmen, und mit einem minimalen Bestand an Geräten können sie einen 24-h-Service bieten, Letzteres ist beispielsweise bei KNX unmöglich.

W. Wahli AG 3018 Bern Tel. 031 996 13 33 info@wahli.ch www.twiline.ch

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Installations- und Gebäudetechnik

Gebäudeautomationssystem NOXnet steuert komplexes Lichtmodell

Praxisnah: Bussysteme im Lichtbereich Beim Steuern von Beleuchtungsanlagen hat sich in den letzten Jahren unglaublich viel getan. Die LED-Technik erlaubt Lösungen, die vorher kaum möglich waren. Aber es gibt dabei auch zahlreiche neue Herausforderungen, die Lichtplaner und Installateure zu beachten haben. Die Schweizerische Technische Fachschule Winterthur (STFW) kann mit vier Lichtmodellen typische Problemstellungen aus der Praxis realitätsnah zeigen. Raymond Kleger Die STFW hat sich auf die Fahnen geschrieben, praxisnah zu unterrichten. Im Lichtbereich werden sowohl Planer als auch Installateure von neuen Techniken geradezu überschwemmt. Für eine Schule stellt sich da die Frage, wie man typische Problemstellungen aus dem Alltag von Beleuchtungsinstallationen und passende Steuertechniken praxisnah unterrichten soll. Die Antwort ist einfach: über Modelle, die möglichst realitätsnah aufgebaut sind. Mit diesen lernen Kursteilnehmer einerseits Lösungen für unterschiedlichste Problemstellungen kennen, können andererseits Ansteuertechniken bzw. Bussysteme im Lichtbereich studieren,

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Lichtmodell integriert alle modernen Ansteuertechniken von LED- und Leuchtstofflampen, steuerbar auch über Internet und Smartphone, realisiert mit dem Gebäudeautomationssystem NOXnet von Innoxel.

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Bus- und andere Signale messen und lernen HF- und Oberwellenprobleme kennen. Letztere stellen leider die Schattenseiten sparsamer Beleuchtungssysteme dar. Die vier Lichtmodelle zeigen: • Probleme beim Dimmen moderner LED-Spots. • LED-Lampen aller Art über Kleinverteiler-Dimmer ansteuern. • Verletzung von Installationsvorschriften bei Niedervolt-Halogenlampen – was passiert da? • Komplexe Lichtanlagen komfortabel steuern über Touchscreen, Taster, iPhone und Internet mit integrierter Notstromversorgung. Lichtsteuerung mit NOXnet Von der Ausbildungsseite her besteht der Wunsch, verschiedene Schnittstellen zur Steuerung von Lichtanlagen praxisnah zu demonstrieren. LED- und Leuchtstofflampen werden nicht nur ein- und ausgeschaltet, sondern auch gedimmt, damit nur der fehlende Tageslichtanteil mit Kunstlicht kompensiert werden muss. Damit lässt sich viel Energie sparen, vor allem bei LED-Lösungen. Bei diesen geht der Leistungsverbrauch fast proportional zur erzeugten Lichtleistung zurück, im Gegensatz zu Leuchtstofflampen, bei denen eine hohe Grundleistung wegen der notwendigen Kathodenheizung bestehen bleibt. Bei diesem komplexen Lichtmodell kommt nicht eine Steuerung irgendeines Anbieters von Beleuchtungssystemen zum Einsatz, sondern ein richtiges Gebäudeautomationssystem. Der Grund ist einfach: Nur so lassen sich zahlrei-

che weitere Steuermöglichkeiten ausnützen, die ein fixes Beleuchtungssystem nicht bieten kann. Gleich drei Dimm-Prinzipien lassen sich anschaulich zeigen: DALI, 1…10 V und PWM (Puls-Weiten-Modulation). Die letzte Methode ist vor allem bei LED-Beleuchtungen interessant, da sich damit beispielsweise LED-Streifen von 24 V mit gepulster 24-V-Spannung von 0…100 Prozent dimmen lassen. Ja mehr noch, bei unserem Modell kommen gleich vier LED-Streifen zum Einsatz: weiss, rot, blau, grün. Jeder Streifen lässt sich individuell dimmen. Man

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Rack mit total 4 Lichtmodellen, hergestellt an der STFW.


kann also durch das Dimmen der drei Grundfarben Rot, Grün und Blau jeden Farbton erzeugen. Solche LED-Streifen sind heute sehr interessant, weil sie preisgünstig sind und dank 24 V überall montiert werden können. Ihre Wärmeentwicklung ist gering, unkritisch deshalb auch bei Holzunterlage. Sie haben zudem einen sehr hohen Wirkungsgrad, ihre Lichtausbeute beträgt locker 100 lm/W, während eine alte Glühlampe nur 12 lm/W erreicht. Bei komplexen Systemen kann die Bedienung eine grosse Herausforderung sein. Bei diesem Modell ist das jedoch nicht der Fall, es kann ohne Hintergrundwissen bedient werden. Sämtliche Lampen lassen sich einfach über einen Touchscreen steuern. Das Modell erfüllt auch die heutige Erwartung, eine Beleuchtung mit dem Smartphone steuern zu wollen. Das beinhaltet gleichzeitig auch eine Steuerung übers Internet. Technik des Modells Bild 3 zeigt das Blockschaltbild des Modells. • Ganz oben sind die Steuerelemente, Router und Switch gezeigt und die Möglichkeit, diese Beleuchtung auch über normale Feller-Taster steuern zu können. • In der zweiten Reihe sind die NOXnet-Module aus dem Gebäudeautomationssortiment von Innoxel aufgeführt. Im Normalfall arbeitet man kaum mit allen Ansteuertechniken: DALI, 1…10 V und PWM. • Die LED-Lampen werden über ein Vorschaltgerät mit Konstantstrom gespeist. Das ist eine häufig gewählte Technik, die allerdings den Nachteil hat, dass jede Lampe ein separates Vorschaltgerät benötigt. Die PWMTechnik ist einfacher, da lassen sich bis zu einer zulässigen Leistungs-

obergrenze Lampen einfach parallel schalten, es braucht nur ein einziges Steuergerät. Im NOXnet-Sortiment gibt es ein PWM-Gerät mit 4 Kanälen. Im Normalfall wird das PWMSteuergerät separat mit 24 V versorgt, weil je nach Anzahl Lampen die Leistung doch erheblich sein kann. • Besonders interessant bei diesem Modell ist die Notstromversorgung. Bei einem Spannungsausfall bekommt das Steuergerät über das 230-V-Eingangsmodul die Information, dass die Netzspannung ausgefallen ist. Jetzt regelt das Steuergerät die Lichtleistung bei allen Lampen automatisch herunter. Fazit Wenn mit einem Raumautomationssystem heute nur einfachste Steuerungen im Bereich Licht, Beschattung und Raumtemperaturregelung realisiert werden, merken Kunden früher oder später, dass sie eigentlich viel Geld für eine kleine Komfortverbesserung ausgegeben haben. Moderne Gebäudeautomationssysteme, wie das System NOXnet von Innoxel, können viel mehr. Sie steuern auch noch die Musikanlage und vieles mehr. Beim hier vorgestellten Modell liegt der Schwerpunkt allerdings nur auf umfassender Lichtsteuerung über Taster, Touchscreen, iPhone und Internet. Die Notstromversorgung würde in einem Wohnhaus keine 700 Franken verschlingen. Eine kleine USV kostet weniger als 500 Franken und dann braucht es nur noch etwas Parametrierung dazu. INNOXEL System AG 3661 Uetendorf Tel. 033 345 28 00 info@innoxel.ch www.innoxel.ch

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Blockschaltbild des Lichtmodells, realisiert mit Gebäudeautomationssystem NOXnet von Innoxel.


Installations- und Gebäudetechnik

NISV- und EMVU-gerechte Starkstrominstallationen

Worauf es wirklich ankommt Die Verteilung von grossen Strömen (ab ca. 100 A) verlangt nach sorgfältiger Planung, namentlich auch bezüglich der elektromagnetischen Umweltverträglichkeit (EMVU). Der Artikel zeigt auf, was sich im Installationsbereich EMVU-mässig tatsächlich abspielt und warum und wie mit einfachen Massnahmen enorme Verbesserungen erzielt werden können.

Christian Fischbacher * Seit dem Jahr 2000 gibt die Verordnung zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV) Grenzwerte in Bezug auf die zulässige Belastung durch elektromagnetische Felder vor. Die Energieversorger haben daraus gelernt, wie

man mit kluger Bauweise und allenfalls mit zusätzlichen Abschirmungsmassnahmen die Emissionen von elektrischen Übertragungs- und Verteilsystemen massiv verringern kann und damit verbunden auch deren negativen Folgen. Trafostationen können deshalb nicht mehr beliebig konstruiert, platziert und

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Typisches Drehstromsystem.

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(Bilder: CFW EMV-Consulting AG)

verkabelt werden. Anders verhält es sich im Installationsbereich wo die NISV (noch) nicht zur Anwendung kommt, dort herrscht diesbezüglich ein grosses Manko, insbesondere in der Ausführung von Starkstromverbindungen. Starkstromverbindungen werden häufig mit Einzelleiter oder Schienensystemen ausgeführt ohne sich über die Folgen gross Gedanken zu machen. Summenströme Wenn Vor- und Rückströme in einem Stromkreis nicht gleich gross sind, spricht man von einem Summenstrom (siehe Bild 1). Dieses Beispiel zeigt, dass auch im Netzsystem TN-S der Summenstrom, gemessen über alle Leiter (L1, L2, L3, N, PE) von Null abweichen kann. Summenströme können hohe Werte annehmen (>>10 A) und sind in der Praxis leider weitverbreitet. Die im Kabel fehlenden Rückströme können im Gebäude auf allen elektrisch leitenden Teilen nachgewiesen werden (Erdleiter, Armierungen, Gas- und Wasserleitungen, Lüftungskanälen, Kabeltrassen usw.) und verursachen unter anderem lästige Magnetfelderhöhungen und Korrosionsschäden. Darüber hinaus sind Summenströme entscheidend beteiligt an nervigen und kostspieligen EMVProblemen in EDV-Netzwerken und Rechenzentren, an medizinischen Diagnosegeräten, elektronischen Steuerungen, an hochsensiblen Forschungs- und Entwicklungsinstrumenten usw. Wie entstehen eigentlich Summenströme? a) Durch Mehrfacherdung des PEN-Leiters im Netzsystem TN-C (siehe Bild 2): Wegen der Mehrfacherdung des PEN-Leiters teilt sich der PENStrom auf. In der Folge ist der Sum-

Entstehung von Summenströmen im Netzsystem TN-C.

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* Christian Fischbacher ist Geschäftsführer von CFW EMV-Consulting AG, 9411 Reute, www.cfw.ch.


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Koppelspannung zwischen L1 und PE im Netzsystem TN-S.

teme für Starkstromverbindungen nicht grundsätzlich verbieten müsste. Überhöhte Magnetfelder Von überhöhten Magnetfeldern spricht man, wenn entweder gesetzliche oder technische Grenzwerte überschritten sind. Die Tabelle 4 zeigt entsprechende Werte. Bei Einzelleiter- und Schienensystemen fällt das magnetische Feld in Bezug auf die Distanz relativ langsam ab. Kommen Summenströme hinzu verschärft sich das Problem um Potenzen, vor allem bezüglich der technischen Grenzwerte.

Das Beispiel in Bild 5 verdeutlicht das Problem. Die Grafik zeigt wie sich der Magnetfeldverlauf deutlich verändert, wenn ein Teil des Neutralleiterstroms (hier 30 A) fehlt. Beispielsweise verschiebt sich im gezeigten Fall der AGW-Grenzwert von 2,5 m auf 5 m, von der Distanzverschiebung der technischen Grenzwerte gar nicht zu sprechen. Zusatzverluste Der Wirkwiderstand einer 50-HzStarkstromleitung setzt sich zusammen aus dem Widerstandsbelag R’ und dem

Installations- und Gebäudetechnik

menstrom gemessen über L1, L2, L3 und PEN nicht mehr Null. Die negativen Folgen sind: Erdpotenzialverschiebungen, erhöhte Magnetfelder, Korrosionsschäden an Eisenarmierungen, Gas- und Wasserleitungen usw. b) Durch induzierte Schutzleiterspannungen im Netzsystem TN-S (siehe Bild 3): Die Kopplungsspannung zwischen zwei Leitern hängt u. a. auch von deren Abstand ab. Weil im abgebildeten Fall die Abstände der Aussenleiter gegenüber dem PE unterschiedlich sind, ist die Summe der PEKoppelspannungen nicht mehr Null (aus Übersichtsgründen ist nur die Koppelspannung zwischen L1 und PE eingezeichnet). Bei mehrfach geerdetem PE wandelt sich die induzierte Schutzleiterspannung in einen Schutzleiterstrom, der vergleichbare Werte annehmen kann wie im Netzsystem TN-C. Leider ist der in Bild 3 gezeigte Fall vielen Ingenieuren, Elektroplanern und Installateuren weder bewusst noch bekannt. Die fatalen Auswirkungen sind identisch zum Fall a). Man darf sich deshalb die berechtigte Frage stellen, ob man Einzelleiter- und Schienensys-


Installations- und Gebäudetechnik

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Feldstärken-Grenzwerte.

Zusatzwiderstandsbelag ⌬R’ (Skin- und Proximityeffekt). Bei Einzelleiter- und Schienensystemen erhöht sich ⌬R’ um weitere 10 bis 15 Prozent (siehe Bild 6). Leiterüberhitzung Wird bei Einzelleitersystemen pro Phase mehr als ein Leiter benötigt, verteilen sich die Leiterströme nicht wie erwartet gleichmässig sondern als Folge der

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Verlauf des magnetischen Feldes. IL1 = 450 A, IL2 = 390 A, IL3 = 425 A, IN = 52 A; Summenstrom b = 30 A.

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Werden Einzelleiter in Stahltrassen verlegt, erhöht sich der Zusatzwiderstand ⌬R’ infolge von Wirbelstrom-, Hysterese- und Summenstromeffekten um weitere 10–15 Prozent.

Schlaufenbildung total unterschiedlich. Das gesamte Starkstromübertragungssystem darf wegen der Gefahr einer Leiterüberhitzung nicht mehr mit Nennstrom betrieben werden, sondern vielleicht noch mit 60 bis 70 Prozent (siehe Bild 7).

In diesem Beispiel ist gut zu erkennen, dass sich die Transformatorenströme ungleich auf die Doppelleitungen verteilen. Grund sind die Schlaufenbildungen der doppelt geführten Leiter, nach dem Induktionsgesetz induziert jede Schlaufe eine Spannung in die Nachbarschlaufe. Wegen der Schlaufenvielzahl sind die Auswirkungen rein theoretisch schwierig zu bestimmen. Wie das Beispiel aus der Praxis zeigt, können diese massiv leistungshemmend sein. Bei genauer Betrachtung erkennt man zudem, dass die Addition der Teilströme nicht mehr mit dem Laststrom übereinstimmen muss. Wird die Leiterzahl erhöht, multipliziert sich das Problem, eine weitere Katastrophe, verursacht durch Einzelleiter- und Schienensysteme.

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Ungleiche Verteilung der Transformatorenströme auf die Doppelleitungen.

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Massnahmen All die beschriebenen und noch eine ganze Anzahl unbeschriebener Probleme werden mit dem CFW PowerCable auf pragmatische Weise ein für allemal gelöst. Die patentierte Idee besteht darin, dass die Aussenleiter (L1, L2, L3, N) optimal verseilt und um den zentral geführten Schutzleiter angeordnet sind. Damit wird die magnetische Feldabstrahlung auf ein absolutes Minimum reduziert und die induzierte Schutzleiterspannung verschwindet sogar komplett. Somit entfallen die sonst unvermeidlichen Hysterese-, Wirbelstrom- und Summenstromverluste. Möglich wurde diese Kabelkonstruktion dank der Verwendung von butterweichen Litzen der Klasse 5 sowie modernen Isolationsmaterialien. Der Installateur weiss dies beim Verlegen und Anschliessen zusätzlich zu schätzen (siehe Bild 8). Tabelle 9 zeigt im Überblick die wichtigsten Merkmale im Vergleich zu Einzelleiter- und Schienensystemen. Die Vergleichszahlen sprechen für sich. Der Mehrpreis von 10 bis 15 Prozent wird allein durch die deutlich geringeren Zusatzverluste schon nach kurzer Zeit amortisiert. Das CFW PowerCable leistet im Sinne der NISV bzw. der EMVU einen beispiellosen Mehrwert, der sich in Franken und Rappen gar nicht beziffern lässt.


8 Installations- und Gebäudetechnik

Fazit Bei Starkstromverbindungen in der Installation hat man die Probleme und negativen Folgen bei der Verwendung von Einzelleiter und Schienensystemen vollständig verkannt. Käme die Verordnung zum Schutz gegenüber nichtionisierender Strahlung (NISV) auch im Installationsbereich zur Anwendung, hätte dies tiefgreifende Konsequenzen. In der heiklen Medizintechnik sowie bei der Erstellung von Forschungs- und Entwicklungsstätten hat man die Problematik zwar erkannt, muss sich aber immer wieder mit zeitraubenden und teuren Massnahmen befassen. Mit dem konsequenten Einsatz der CFW Power Cable-Technologie als Starkstromverbindung vom Transformator bis zum Verbraucher, gibt es endlich eine effiziente, einfache und vergleichsweise kostengünstige Lösung aller NISV- und EMVUProbleme. Für grosse Ströme dürfen selbstverständlich vorbehaltlos mehrere Kabel parallel geschaltet werden. Mit dem abgebildeten Konzept (Bild 10) werden die Risiken und Nebenwirkungen in Bezug auf negative Auswirkungen von Starkstrominstallationen, schlagartig beseitigt. Die Grafik zeigt, wie einfach NISV- bzw. EMVU-gerechte Starkstrominstallation ausgeführt werden müssen, damit sowohl die gesetzlichen als auch die technischen Grenzwerte eingehalten werden. In der Elektrobiologie werden elektromagnetische Immissionen zudem mit gesundheitlichen Risiken in Verbindung gebracht. Tatsächlich müssen in der Wohn- und Arbeitswelt teilweise enorme Aufwendungen getroffen werden, um mit den negativen Auswirkungen der heutigen Installationspraxis leben und arbeiten zu können. Mit der konsequenten Umsetzung der aufgezeigten Massnahmen ist damit jetzt endlich Schluss. ■

Beim CFW PowerCable ist der Schutzleiter zentral geführt und die flexiblen, farbigen Aussenleiter verseilt um den Schutzleiter angeordnet.

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Vergleich von Einzelleiter und CFW PowerCable.

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Ausführung einer NISV- bzw. EMVU-gerechten Starkstrominstallation.

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Licht und Leuchten

Grössen der Lichttechnik 7

Farbtemperatur Jeder Körper – gleichgültig, aus welchem Material bestehend – glüht bei gleicher Temperatur immer gleich hell und mit der gleichen Farbzusammensetzung. Dies bietet die Möglichkeit, die farbliche Zusammensetzung künstlichen Lichts anhand seiner «Farbtemperatur» zu beschreiben. Stefan Fassbinder Wenn also das Licht einer Lampe den Eindruck von «Tageslichtweiss» erweckt, nennt man dies «eine Farbtemperatur von 5800 K», entsprechend der Temperatur an der Oberfläche der Sonne, von wo unsere natürliche Strahlung stammt. Was jedoch bei den entsprechenden Angaben auf dem Markt niemals erwähnt wird: Auch dies stellt nur einen ganz groben Richtwert dar. In der Atmosphäre werden verschiedene Farben verschieden gebrochen, gestreut oder absorbiert. So kommt an der Erdoberfläche denn doch wieder ein diskontinuierliches Spektrum an, das noch dazu tageszeitlich stark schwankt. Tageslicht ist nicht gleich Sonnenlicht. Man muss also wieder ein bestimmtes, typisches Tageslicht-Spektrum normativ festlegen. Richtig müsste es also bei

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allen Angaben zur Farbtemperatur heissen: «ähnlich 5800 K». Nur die Glühlampe kann ein kontinuierliches Spektrum wie die Sonne aufweisen. Allerdings schmilzt Wolfram bei 3407 °C (3680 K), sodass eine Farbtemperatur (die hier – und nur hier, also nur bei der Glühlampe und bei der Sonne – exakt mit der Oberflächentemperatur der strahlenden Fläche korreliert) von etwa 3000 K kaum überschritten werden kann. Ein bisschen Reserve muss noch sein, schon allein wegen Spannungsschwankungen im Stromnetz, wegen der Einschaltströme und zugunsten der Lebensdauer. Jedoch muss weisses Licht nicht notwendigerweise aus allen Farben des sichtbaren Spektrums bestehen, noch nicht einmal aus dreien, wie vielfach angenommen wird. Nein, es reichen unter Umständen zwei Farben aus, um daraus

den Eindruck von «weiss» zu erzeugen. Dies geht zwar auf Kosten der Lichtqualität, sprich der Farbwiedergabe, denn eine Farbe, die im Licht nicht enthalten ist, kann auch von dem beleuchteten Objekt nicht reflektiert werden. Doch bietet diese Eigenschaft die Möglichkeit, bestimmten Lichtquellen traumhaft hohe Lichtausbeuten zuzuschreiben – sofern es gelingt, sich um Aussagen zur Lichtqualität zu drücken. Davon abgesehen sind die bestehenden Masse für die Lichtqualität von äusserst fragwürdiger Natur, von kautschukartiger Beschaffenheit und bedürften dringend einer Revision, aber niemand ist daran so recht interessiert. Vor allem die ersten LED-Lampen hatten einen Hang zu sehr «blaulastigem» Licht und galten deshalb als kalt. Jeder erinnert sich sicher an die ersten Christbaum-LED-Lichtketten auf dem Markt. Deren Licht passte so gar nicht zur gewohnten Weihnachtsstimmung mit «warmem» Licht. Die Farbtemperatur der ersten LEDs lag im Bereich von 8000 K, heute gibt es auch LEDs mit einer Farbtemperatur von 2700 K und diese leuchten dann so, wie wir uns das von Glühlampen gewöhnt sind. ■


Esylux Sicherheitsbeleuchtung

Highlight

Wegweisende Lebensretter Mit der SLX/ELX-Serie erneuert und vervollständigt der Hersteller Esylux nicht nur sein Produktportfolio im Bereich der Einzelbatterie-Rettungswegeleuchten, er setzt auch ganz neue Akzente. Ein ebenso flexibles wie einfaches Aufbaukonzept erlaubt Planern, Installateuren und Endanwendern die freie Wahl aus mehreren Kombinationen, stellt das passende Design für jede Anwendung zur Verfügung und erleichtert in erheblichem Masse Montage und Wartung. Modernste, effektive Lichttechnik und widerstandsfähige Gehäuse runden das Angebot ab. Ein umfangreiches Zubehör-Angebot und ein Rundum-Support des Herstellers sorgen zusätzlich für eine unkomplizierte Integration an allen Orten. Wenn Produktlösungen für die Sicherheitsbeleuchtung nicht nur normenkonform nach DIN EN 1838 und DIN EN ISO 7010, sondern auch vielseitig und leicht einsetzbar sein sollen, müssen sie mehreren Grundanforderungen gerecht werden: Ausreichend robuste Gehäuse, deren Design zur Umgebung passt, unterschiedliche Erkennungsreichweiten, Montage und Wartung, die möglichst leicht von der Hand gehen. Das alles und mehr hat Esylux bei der Entwicklung der SLX/ELX-Serie bedacht. Ein modulares, bis ins Detail durchdachtes Aufbaukonzept mit einem einheitlichen Grundsockel, erlaubt nicht nur die freie Wahl aus mehreren Kombinationen, sondern reduziert zugleich radikal die Anzahl der nötigen Montageschritte. Wird der Grundsockel mit dem Aufsatz der ELX-Variante versehen, entsteht eine Rettungswegebeleuchtung mit grossflächigem Ausleuchtungsbereich. Daneben stehen drei SLX-Varianten als Rettungswegekennzeichen zur Auswahl: Das «High Cover»-Modell, für eine Montage an Wand oder Decke gedacht, ist dank seines robusten Gehäuses und hohen IP 54 äusserst widerstandsfähig. Zusätzlich ummantelt mit dem optional erhältlichen Schutzkorb eignet sich diese Variante auch für Sporthallen oder andere riskante Bereiche. Kommt es dagegen auf eine ansprechende Optik an, wie etwa in Büros, Hotels oder öffentlichen Gebäuden, ist die «Display»-Ausfüh-

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Highlight

rung die richtige Wahl, ebenfalls für eine Montage an Wand oder Decke. Das «Flat»-Modell, sowohl elegant als auch robust, lässt sich dank IP 54 und seiner schlanken Bauweise vielerorts einsetzen, insbesondere an der Wand und bei Bedarf auch mit Schutzkorb. Alle Varianten werden über einen internen Akku mit Spannung versorgt, sind durch ihre Ausstattung mit LEDs auf langlebige Effizienz ausgelegt, in Ausführungen für 3 bzw. 8 Stunden Notlichtdauer erhältlich und verfügen, je nach Modell, über Erkennungsreichweiten von 14 bis 32 Metern. Rasanter Wandein- und -aufbau Der Grundsockel selbst bietet mit Schutzklasse II und IP 54 ein mehr als solides Fundament und in seinem Innern genügend Raum für eine komfor-

table Verdrahtung. Die Batterie ist leicht zugänglich, eine Zugentlastung schont die Leitungen, und neben einer Statusanzeige per RGB-LED lässt sich die Funktionsfähigkeit jederzeit über Magnettaster oder Fernbedienung kontrollieren. Der Wandaufbau gelingt rasant: Sockel befestigen, verdrahten, Rettungswegekennzeichen einsetzen – ohne Schrauben, mit nur einem Klick. Auch die Geschwindigkeit beim Wandeinbau mit dem optional erhältlichen Rahmen ist rekordverdächtig. Später erleichtern dessen Schiebescharniere die Herausnahme zur Wartung, ein Sicherheitsseil unterstützt dabei die Zugentlastung, und Federn verhindern, dass der Sockel bei Hohldecken nach oben wegdriftet. Ein umfangreiches Zubehör-Angebot und der Rundum-Support von Esylux

sorgen zusätzlich für eine unkomplizierte Integration der SLX/ELX-Serie an allen Orten. Daneben hat der Hersteller speziell für den Einsatz an hohen Decken eine ebenso einfache wie elegante Antwort parat: Mithilfe einzelner oder miteinander kombinierter Drahtseile von jeweils einem Meter Länge lässt sich die Höhe der Leuchten nach Bedarf absenken. Der nächste Entwicklungsschritt ist ebenfalls schon geplant: 2015 wird die Sicherheitsbeleuchtung von Esylux mit der Möglichkeit ausgestattet, ein digitales Prüfbuch zu führen.

ESYLUX Swiss AG 8302 Kloten Tel. 044 808 61 00 www.esylux.ch

Zumtobel mit iF Design Award ausgezeichnet Zum wiederholten Mal wird Zumtobel für seine Designkompetenz ausgezeichnet: Mit den LED-Leuchten «Sequence» und «Intro» werden zwei Produkte mit dem international renommierten iF Design Award 2015 für ihr herausragendes Produktdesign und ihre effiziente Lichttechnologie prämiert. Die Jury würdigt die hohe Gestaltungs- und Lichtqualität der Produkte mit einem Award in der Kategorie Produktdesign. 53 Juroren aus 20 Ländern kamen Ende Januar in Hamburg zusammen, um 4783 Einreichungen aus der ganzen Welt zu bewerten. Zumtobel erhielt seinen ersten Designpreis im Jahre 1961 und kann nun auf insgesamt 78 iF Awards zurückblicken. Die LED-Leuchte Sequence entspricht den vielfältigen Anforderungen der Mitarbeiter an eine ideale Bürobeleuchtung und dem Bedürfnis nach Individualität. LED-Technologie und die

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Modulares LED-Beleuchtungssystem Intro.

LED-Leuchte Sequence.

damit verbundene Miniaturisierung der Lichtquelle legen die Basis für einen nur 25 mm flachen Leuchtenkörper, der sich ästhetisch in jede Raumarchitektur einfügt. Sie ist als Pendel- und Anbauleuchte konzipiert und bietet eine optimale Kombination von Direkt- und Indirekt-Beleuchtung.

Das Beleuchtungssystem Intro bietet dem Handel eine effiziente und maximal individualisierbare Beleuchtungslösung für unterschiedliche ShopZonen in einem Design: Vom Schaufenster, über Regale und Nischen bis hin zur Aktionsfläche. Das modulare Beleuchtungssystem bündelt verschiedene Leuchten-Typen auf Basis neuester LED-Technologie. Die Basis des Systems bilden flexibel ausrichtbare Strahlermodule, die je nach Anforderung in unterschiedlichen Lichtfarben oder Abstrahlcharakteristiken kombiniert werden können. www.zumtobel.com


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Informations- und Kommunikationstechnik


Licht und Leuchten

Farbwiedergabe Index Ra

Was ist der Color Rendering Index? Wie wird die Farbwiedergabe eigentlich indexiert? Was ist der optimale Color Rendering Index (CRI)? Farbe, Fehlsichtigkeit und Licht? Welche Farbwiedergabewerte haben die LED-Lampen? Was ist der CRI der diversen Leuchtmitteltypen? Der Index der Farbwiedergabe ist keine neue Erfindung. In der heutigen Zeit, in der Beleuchtung neue Formen annimmt, in der Licht eine neue Bedeutung erhält, rückt auch die Farbwiedergabe verstärkt in den Mittelpunkt. Gianni Giovanniello * Farbwiedergabe nennt man die Wirkung, die das Licht einer Lampe auf farbige Gegenstände hat. Die Farbe variiert bei LED-Lampen enorm und muss auf ein Objekt, auf die Umgebung, oder auf eine Tätigkeit angepasst werden. Licht ist nicht gleich Licht. Personen nehmen klares und helles, dunkles und schummriges Licht war. Diverse Lichtquellen wie Kerzen, LED, OLED, Halogen oder die Glühlampe werden bei den Farbwiedergabe-Eigenschaften unterschiedlich wahrgenommen. Davon abhängig ist, wie wir das Licht und noch mehr betrachtete Objekte, allen voran deren Farben, wahrnehmen. Nicht immer, auch wenn uns das Licht noch so hell und klar erscheint, gibt das Licht die Farben eines Gegenstandes korrekt wieder. So können Gegenstände in einem bestimmten Licht verfälschen und somit blass und fahl, oder Gemüse sogar unappetitlich und farblos wirken. Wie wird die Farbwiedergabe nun bewertet? Die Farbwiedergabe erfolgt über den Farbwiedergabe-Index Ra. Auch Color Rendering Index (CRI) genannt. Er gibt an, wie natürlich Farben wiederge-

Verschiedene Leuchtmittel • LED weiss: Ra 70– 95 • Leuchtstofflampe weiss: Ra 70– 84 • Quecksilberdampf-Hochdrucklampe: Ra 45–50 • Halogen-Metalldampflampe: Ra 60– 95

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Farbspektrum des Lichts mit den Wellenlängen von 380–750 nm.

geben werden, und wurde anhand häufig vorkommender Testfarben ermittelt.

warm-weissen LED-Licht sollte man sich auf das eigene Empfinden verlassen, wie angenehm das Licht auf einen wirkt und wie der Raum durch das LED-Licht beleuchtet wird.

Welche Farbwiedergabewerte haben LED-Lampen? LED-Lampen haben in den letzten Jahren einen grossen Entwicklungssprung vollzogen. Neben der verbesserten Lichtstärke hat sich auch der Farbwiedergabewert stark verbessert. Leider kann nicht für alle LED-Lampen gesprochen werden. Da einige Produkte nicht dem Standard oder den schweizerischen Vorschriften entsprechen. Qualitativ hochwertige LED-Lampen erreichen heute cirka 95 Ra und liegen damit fast im Idealbereich für die Beleuchtung von Innenräumen. • CRI = 90–100: sehr gute Farbwiedergabe • CRI = 80–90: gute Farbwiedergabe • CRI = 65–80: mittlere Farbwiedergabe

Ist der Farbwiedergabe-Index nun das Mass aller Dinge? Wenn Licht für ein Objekt ausgesucht wird, sollte das LED-Licht vor Ort getestet werden. Leds-and-more.ch bietet daher eine Beratung vor Ort an um ein optimales Ergebnis zu erreichen. Viele Menschen haben eine Farben-Fehlsichtigkeit und wissen es meistens nicht einmal. Zirka 8 % der Männer und etwa 0,4 % der Frauen sind von einer Farben-Sehstörung (Rot-Grün-Schwäche) betroffen. Die Rot-Grün-Schwäche führt dazu, dass Rot und Grün nur mühsam unterschieden werden können. Weitere Farbsehstörungen sind: Blau-GelbSchwäche und Blauschwäche. Dies kann nun dazu führen, dass ein Licht von zwei Personen total unterschiedlich wahrgenommen wird. Bei warm-weissem LED-Licht sollte man sich auf das eigene Empfinden verlassen, wie angenehm das Licht auf einen wirkt und den Raum beleuchtet. Fazit: Trotz Farbwiedergabe-Index, bleibt Licht eine äusserst individuelle Angelegenheit. ■

Das Tageslicht dient als Anhaltspunkt, da dies die beste Farbwiedergabe hergibt. Wird LED-Licht als Tageslicht ähnlich beschrieben, wird davon ausgegangen, dass es sich um helles und farbechtes Licht handelt. Bei sogenanntem

* Gianni Giovanniello, Inhaber und Dipl. Lichtdesigner SLG bei Proflight AG, www.proflight.ch

Was ist ein optimaler Farbwiedergabewert? Ideal ist der Farbwiedergabe-Index von Ra = 100 und er sollte in Innenräumen nicht unter 80 Ra liegen.


Die Kälte setzt Smartphones beim Skifahren oder Snowboarden zu. Oft streikt das Gerät genau dann, wenn es für ein Foto oder Video am schönsten wäre. Das muss nicht sein. Zwei Typen von externen AkkuPacks von Schneider Electric schaffen Abhilfe. Die hochleistungsfähigen APC Mobile Power Packs wurden für das mobile Laden von Smartphones, Tablets und weiteren Mobilgeräten entwickelt, die mit einem USB-Anschluss geladen werden können. Die externen Akkus sind leicht und können ohne nennenswerten Energieverlust über Wochen in der Handtasche oder im Rucksack Der kleinere M5 (schwarz) und der grössere M10 (weiss). aufbewahrt werden. Der kleinere M5 liefert genügend Strom, um ein Smartphone zweimal zu laden. Der grössere M10 besitzt genügend damit doppelt so häufig geladen werden wie Power, um vier Smartphones oder ein Tablet voll- Lithium-Ionen-Zusatzakkus. Eine lange und zuständig zu laden. Beide Typen besitzen zwei verlässige Betriebsdauer ist garantiert. Die externen Akkus von Schneider Electric beUSB-Anschlüsse und können somit zwei Geräte gleichzeitig laden. Ausserdem erfüllen die Akkus heben die gängigen Mängel vieler preiswerter die UN-38.3-Norm für Luftfracht und dürfen im Alternativen wie etwa übermässiges Laden und Entladen oder Übertemperatur. Letztere führt zu Handgepäck ins Flugzeug mitgenommen werden. Beide APC Mobile Power Packs passen optisch einer verfrühten Abnutzung des Akkus, zu Überzu den stilvollen Smartphones unserer Zeit. Sie hitzung oder, unter extremen Umständen, sogar sind in weiss (High key gloss White) oder schwarz zu dessen Schmelzen. (Black finish) verfügbar. Die Akkus basieren auf der Lithium-Polymer-Technologie und können www.schneider-electric.ch

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Mobiler Datenverkehr steigt um das Siebenfache In Westeuropa steigt der mobile Datenverkehr von 2014 bis 2019 um das Siebenfache. Damit wächst er dreimal schneller als der Verkehr über feste IP-Leitungen. Im gleichen Zeitraum erhöht sich der Anteil von Videos am mobilen DatenTraffic von 56 auf 74 Prozent und nimmt um das 9,3-Fache zu. In vier Jahren übermitteln Smartphones 71% des gesamten mobilen Datenverkehrs, Tablets 15 Prozent. Dies ergab der aktuelle Cisco Visual Networking Index (VNI) Global Mobile Data Traffic Forecast. Gemäss der Studie tragen unter anderem die Verbreitung von leistungsfähigeren Mobilgeräten und Maschine-zu-Maschine-Verbindungen (M2M) sowie der verstärkte Zugang zu schnelleren Mobilnetzwerken zum Datenwachstum bei. Weitere Wachstumstreiber sind mehr mobile Nutzer, schnellere Übertragungsgeschwindigkeiten und die Zunahme von mobilen Videos. In Westeuropa werden bereits heute mehr 3G- als 2G-Verbindungen genutzt, in Zentral- und Osteuropa wird die Schwelle in diesem Jahr überschritten. In Westeuropa haben Smartphones die klassischen

Handys weitgehend abgelöst und erzeugen heute fast zwei Drittel des mobilen Datenverkehrs. Zudem werden immer mehr Tablets sowie tabletähnliche Notebooks mobil genutzt. Die Studie enthält umfangreiches Material zum Daten-Traffic über mobile Verbindungen in vielen verschiedenen Bereichen. Zum Beispiel ermittelte der Cisco VNI Mobile Forecast, dass der Datentransfer über 4G in Westeuropa um das 19-Fache wächst und 2019 für 83 Prozent des gesamten Mobilverkehrs verantwortlich sein wird, im Vergleich zu 31 Prozent Ende 2014. In vier Jahren sind 38% aller mobilen Verbindungen in Westeuropa 4G-fähig, weltweit 26 Prozent. Der Verkehr über M2M-Verbindungen steigt von 2014 bis 2019 in Westeuropa um das 36-Fache. Dann wickeln sie 8% des gesamten mobilen Traffics in dieser Region ab. Dieser läuft überwiegend über Cloud-Anwendungen. Schon heute sind sie für 82% des gesamten Mobilverkehrs zuständig, in vier Jahren sogar für 91%.

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Informations- und Kommunikationstechnik

Sicherheit und Zuverlässigkeit als erste Priorität

Datenspeicherung in Schweizer Clouds Die Datenlöcher bei Google & Co. sind ebenso selbstverständlich geworden wie die vergleichsweise harmlose Auswertung von Suchabfragen zu Marketingzwecken. Umso wichtiger erscheint die Seriosität von Schweizer Cloud ComputingAnbietern – eine kleine Analyse.

für KMUs ein praktisches Feature, da man sich nicht mehr um die Datensicherung kümmern muss. Zudem kann man auch unterwegs von einem beliebigen PC oder vom Smartphone aus auf die eigenen Daten zugreifen. Schweizer Anbieter im Trend Gleichwohl gelten Schweizer Anbieter als seriöser und vertrauenswürdiger. Dem Trend folgend haben 2014 mit der Schweizerischen Post und dem Platz-

en einzeln hochgeladen werden müssen. Dies ist allerdings nach Angaben der Post ein Teil des Konzepts, denn EPost Office ist als «Drehscheibe für den Empfang von Dokumenten» gedacht und keinesfalls als Archiv. Ein erster Nutzniesser dieser Drehscheibenfunktion sind Postfinance-Kunden, die ihre Auszüge und Abrechnungen direkt als PDF im E-Post Office speichern wollen. Die Oberfläche des E-Post Office wirkt übersichtlich und arbeitet mit

Rüdiger Sellin Die Negativmeldungen zu Datenlöchern und -lecks verdichten sich von Jahr zu Jahr. Zudem boomen seit Jahren Android-Smartphones, zu deren Betrieb ein Gmail-Account eine unabdingbare Grundvoraussetzung ist. Auch hier hört also Google mit, was die berechtigte Frage erlaubt, wem man im Gebrauch moderner Medien noch trauen kann. Umso mehr verfestigt sich der Trend zu Schweizer Cloud-Anbietern – Grund genug, ihnen genauer auf die Finger zu schauen. Denn nicht alle Anbieter speichern und verwalten die Kundendaten auch wirklich in der Schweiz. Trotz aller Zweifel gibt es helvetische Alternativen zu den US-Anbietern Dropbox, Box und OneDrive. Das Plus an Datenschutz und die Gewissheit, dass die eigenen Dokumente in der Schweiz lagern, erkauft man sich leider allzu oft mit Abstrichen beim Bedienungskomfort (beispielsweise bei der Synchronisation mit dem eigenen PC) oder beim begrenzten Speicherplatz. Auch hier gilt der Grundsatz: Seriöse Angebote sind nicht gratis und generieren mindestens monatliche Gebühren. Die Frage, wieviel dem Nutzer dessen Privatsphäre und der Datenschutz wert sind, muss jeder für sich selbst beantworten. Andererseits ist die Datenspeicherung im Netz (eben in der Cloud) gerade

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(Bild: swisscom.com)

hirsch Swisscom gleich zwei helvetische Riesen den Markt aufgemischt. Schweizer Kunden und Surfer können damit ihre Bits und Bytes in der lokalen Cloud halten. Die Schweizerische Post als Neuling im Online-Speicher-Geschäft rührt zwar nicht mit der grossen Kelle an, bietet aber im Basisdienst E-Post Office immerhin fünf Gigabyte Speicherkapazität an, was zur Speicherung der wichtigsten Dokumente im Cloud-Speicher ausreicht. Allerdings kann man ohnehin nicht viel auf einmal hochladen. Es lassen sich daher auch keine Ordner in die Cloud verschieben, weshalb alle Datei-

dem hauseigenen Dienst Swiss Post Box zusammen. Damit kann man die Briefpost einscannen lassen und daheim öffnen sowie die digitalisierten Briefe im E-Post Office aufbewahren. Beim Swisscom Service Docsafe ist man da wesentlich grosszügiger nach dem Motto: Darf’s ein bisschen mehr sein? Der Online-Speicher bietet Privatpersonen unlimitierten Speicherplatz und koppelt dies lediglich an die Bedingung, dass man ein Swisscom-Login besitzen muss. Den erhalten aber keinesfalls nur Menschen, die SwisscomDienste nutzen. Denn jedermann kann ein Swisscom-Login beantragen und die


Informations- und Kommunikationstechnik

Identität per Post, Festnetz- oder Mobile-Anschluss aus der Schweiz bestätigen lassen. In Docsafe steht theoretisch unendlich viel Speicherplatz zur Verfügung. Die Dateien lassen sich in Ordnern ablegen und mit Beschriftungen versehen. Nach einem Anmeldeprozedere, das man durch die Anforderung eines SMS-Codes zusätzlich zu ID und Passwort absichern lassen kann, können einzelne oder mehrere Dokumente in die Swisscom-Cloud verschoben werden. Leider ist auch hier der Upload ganzer Ordner nicht möglich – vielleicht auch hier im Hinblick auf die Vermutung, dass nicht allzu viele Kunden das Versprechen der unlimitierten Speicherkapazität zu ernst nehmen und beispielsweise ganze Bilder-Sammlungen hochladen.

(Bild: speicherbox.ch)

Alternativen zu den Giganten Auch der Dienst SpeicherBox.ch wirbt mit seiner Swissness. Zitat: «Unsere Server sind ausschliesslich in Schweizer Rechenzentren stationiert. Das heisst für Sie, dass sämtliche Daten, die auf SpeicherBox.ch gespeichert werden, den Schweizerboden nie verlassen und somit immer dem Schweizergesetz unterliegen». Die SpeicherBox ist in den Varianten Free (gratis), Home (108 CHF p. a.) und Business (390 CHF p. a.) erhältlich. Entsprechend den Preisen gestaltet sich der bereitgestellte Speicherraum mit höchst bescheidenen 3 GB, ab 500 GB und ab einem TB. Während die Varianten Free und Home nur einen Benutzer zulassen, können beim Business-Angebot standardmässig bis zu fünf Benutzer auf den Cloud-Speicher zugreifen. Optional (30 CHF p. a. oder 5 CHF pro Monat) können weitere Nutzer die Zugriffsrechte erhalten. Bemerkenswert ist die Funktionsfülle, welche die SpeicherBox bietet, so u. a. Verschlüsselung via Secure Socket Layer (SSL), verschlüsselte Backups, Smartphone-Zugriff, Synchronisations- und Backup-Clients für Windows, Linux und Mac und vieles mehr. Mit den Backup-Clients werden Ordner und Dateien automatisch mit den Systemen bei SpeicherBox.ch synchronisiert, aktualisiert und gesichert – eine professionelle und gleichzeitig beruhigende Art der Datensicherung. Eine weitere Alternative nennt sich Wuala, die allerdings keine Gratis-Speicherung bietet. Wuala Personal startet mit 1.35 CHF für 5 GB, 100 GB kosten 11.95 CHF pro Monat. Wuala Business bietet fünf Benutzern 100 GB Speicherplatz für 429 CHF p. a. Um mehr Nutzer anzumelden oder mehr Speicher nutzen zu können muss man ein Online-Formular ausfüllen. Bei wuala.com werden die Dateien vor dem Speichervorgang verschlüsselt. Daher muss zwingend ein Client (etwa ein Java-Client) installiert werden. Wuala lässt sich über ein reines Webinterface also nicht bedienen. Der Online-Speicherdienst hat zwar Schweizer Wurzeln, wurde aber von der französischen LaCie aufgekauft. Interessierte Kunden werden auf der Homepage mit den Worten beruhigt: «Die Mitarbeiter von LaCie haben nur sehr beschränkten Zugriff auf Ihre Daten. Sie können ausschliesslich sehen, wie viele Dateien Sie gespeichert haben und wie viel Speicherplatz diese belegen. Die Daten selbst sowie alle Metadaten (Ordnernamen, Dateinamen,

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Informations- und Kommunikationstechnik

100 CHF pro Monat sind sogar ein TB pro Monat möglich.

(Bild: securesafe.com)

Kommentare, Bildvorschauen usw.) sind verschlüsselt». Und: «Um Ihre Datensicherheit zu garantieren, werden die Daten mehrfach an verschiedenen Standorten gespeichert. Unsere Server befinden sich in der Schweiz, in Deutschland und in Frankreich». Mydrive.ch offeriert einen für Privatanwender durchaus attraktiven Service, der von Softronic betrieben und von UPC Cablecom unterstützt wird. Der Kunde erhält hier 100 MB Gratis-Speicherplatz, der sich über ein Web-Interface mit einzelnen Dateien füllen lässt. Wer ganze Ordner im Online-Speicher abzulegen gedenkt, muss ein Flashoder Java-Interface zur Hilfe nehmen. Nachteilig ist, dass sich (ausser bei PDF-Files) die hochgeladenen Dateien nicht in einer Vorschau betrachten lassen. Um also Zugang zu den eigenen Files zu erhalten, muss man diese zunächst wieder auf die eigene lokale Festplatte herunterladen. Der Gratisspeicherplatz von lediglich 100 MB ist nicht gerade ominös, reicht aber für die wichtigsten Dokumente. Wer grössere Dateien bei Mydrive.ch ablegen will, muss eine Gebühr zahlen. Die Option mit einem Gigabyte kostet 25 Rappen pro Monat. 100 GB schlagen mit 13 CHF pro Monat zu Buche, und für

Nomen est omen Der Name des Anbieters Securesafe («Unsere Werte: Simple. Secure. Swiss.») klingt vielversprechend. Jedoch lassen sich auch bei securesafe.com nur die allerwichtigsten Dokumente gratis ablegen, denn auch hier ist der Gratisspeicher auf 100 MB pro Monat beschränkt. Das reicht höchstens zum Ablegen kleinerer Dateien. Die kostenpflichtigen Angebote tragen die Namen PRO, SILVER und GOLD, bieten Speicherplätze von einem, 20 und 100 GB für einen, zwei, drei oder 20 Benutzer und kosten monatlich 1.50, 4 und 12 CHF. Securesafe lässt sich dank App auch auf Tablets und Smartphones nutzen, was im Alltag ein praktisches Feature darstellt. Hier sind die Informationen via Web oder über eine App für iPhone, iPad und Android-Geräte zugänglich. Zudem existieren Synchronisations-Applikationen für Macs und Windows-Maschinen. Diese Funktion kennt man von den bekannten Diensten in den USA wie Dropbox, Box und OneDrive. Allerdings soll bei Securesafe die Datenspeicherung laut Anbieter sicherer sein, da alles doppelt verschlüsselt werde. Der Anbieter wirbt mit der vollständigen Verschlüsselung der Kundendaten, dem doppelten Schutz dieser Daten während der Übertragung (EV SSL), einem sicheren Login dank DoubleSec sowie der Datenspeicherung in bankkonformen HochsicherheitsDatenzentren in der Schweiz. Beim Schweizer Anbieter Nexus kann sich der Kunde entweder einen Storage Server individuell konfigurieren lassen (NexusCloud Pod) oder den OnlineSpeicher Nexuscloud Storage wählen. Hier sind Laufzeit (6, 12, 24 Monate) ebenso frei wählbar wie die Speichergrösse (0,5/1/2/5/10 TB). Preisbeispiel: 1 TB bei einer Laufzeit von 12 Mona-

ten kosten 14.90 CHF pro Monat oder total 178.80 CHF. NexusCloud Storage besteht aus zwei Teilen, dem FTPS/ SFTP-Speicher für Online-Backups von einem Network Attached Storage (NAS) oder Server und dem CloudSpeicher zur automatischen Synchronisation der wichtigsten Daten, Kontakte und Termine als FTP-Server (File Transfer Protocol). Praktisch: Der Owncloud Client lässt sich entweder im lokalen Computer (Betriebssysteme Windows, Mac und Linux) oder auf Smartphones (iPhone und Android) integrieren. Die erstere Variante ist gratis, während die App sowohl im Apple App Store als auch im Google Play Store einen Franken kostet. Wichtig zu wissen: 1. Abonniert man ein TB, so wird der Speicherplatz in 512 GB Cloud-Speicher für den NAS und 512 GB als FTP-Speicher konfiguriert. Nexus Informatik hat aber eine neue Funktion angekündigt, mit der man das Verhältnis frei wählen kann. 2. Das Angebot gilt jeweils nur für einen Nutzer, mehrere Nutzer könnten auf Anfrage aber realisiert werden. Demzufolge müssen mehrere Benutzer denselben Account verwenden oder die SharingFunktion nutzen, welche eigene Daten auch anderen zugänglich macht. Fazit Ob man die Daten online oder lieber lokal auf einer externen Harddisk speichern möchte, muss jeder Nutzer selbst entscheiden. Letzteres braucht Disziplin, damit der Ausfall des eigenen PCs mit Datenverlust nicht zu einem Desaster führt. Andererseits hat man die eigenen Daten selbst im Griff und weiss, wo sie wie gespeichert werden. Das ist bei externen Speichern in der ominösen Netzwerk-Cloud nicht der Fall. Die Cloud punktet aber mit Komfort und Einfachheit, besonders dann, wenn man einen regelmässigen automatischen Backup konfiguriert. ■

Marktübersicht Schweizer Cloud-Anbieter Anbieter

Die Post

Swisscom

SpeicherBox

Wuala (LaCie)

Mydrive

Securesafe

Service

E-Post Office

Docsafe

speicherbox.ch

wuala.com

mydrive.ch

securesafe.com

Speicherplatz

5 GB

unlimitiert

3/500/1000 GB

5/100 GB

1/10/50/100/1000 GB 1/20/100 GB

0,5/1/2/5/10 TB

Speicherort

CH

CH

CH

CH, D und F

CH

CH

CH

Benutzer

1

1

1, 5 und mehr

1, 5 und mehr

1/10/50

1/2/3/20

1

Verschlüsselung

k. A.

AES-256

AES-128

AES-256

AES-256

AES-256

AES-256

Unterstützte OS

Windows, OS X, Android, iOS

Windows, OS X, Linux, Android, iOS

Windows, OS X, Android, iOS, Windows Phone

Windows, OS, X Linux, Android, iOS, Kindle

Windows, OS X, Android, iOS

Windows, OS X, Android, iOS

k. A.

Webadresse

www.epostoffice.ch

swisscom.com

speicherbox.ch

wuala.com

mydrive.ch

securesafe.com

www.nexusinformatik.ch

Die tagesaktuellen Preise sind den jeweiligen Homepages zu entnehmen.

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Nexus CloudStorage


«Für Sie kreativ zu sein ist mehr als ein Job.» Alain Blanchard, Grafiker

Unsere Mitarbeiter sind für Sie da. Werden Sie Mitglied und profitieren Sie. www.eev.ch

Dätwyler Datacenter Solution im neuen Swisscom-Rechenzentrum Nach zwei Jahren Bauzeit wurde das neue Rechenzentrum (RZ) in BernWankdorf, in das Swisscom rund 60 Millionen Schweizer Franken investierte, im September 2014 eröffnet und nahm zum Ende des Jahres seinen vollen Betrieb auf (siehe ET 11/2014 Seite 54). Auf vier Geschossen und einer bedarfsgerecht ausbaubaren Nutzfläche von derzeit 4000 m2 beherbergt das RZ rund 5000 Server mit etwa 10 000 Kundensystemen. Als eines von ganz wenigen in Europa verfügt es über die Tier-IV-Zertifizierung für die optimale Verfügbarkeit der Daten und Systeme. Aufgrund seines innovativen Kühlungskonzepts erzielt es Bestwerte in der Energienutzung. Im Frühjahr 2013 hatte Swisscom für das neue RZ eine hochwertige und umfassende Verkabelungslösung für die Highspeed-Glasfaser-Links evaluiert. Die geforderten technischen Werte lagen dabei auf höchstem Niveau. Die Wahl fiel auf die «Dätwyler Datacenter Solution». Alle Glasfaser-Links wurden mit vorkonfektionierten Kabeln und Systemkomponenten von Dätwyler aus-

geführt. Insgesamt wurden rund 90 Kilometer Lichtwellenleiterkabel verlegt. Dabei kamen die leistungsfähigsten OM4-Multimode- und OS2-Singlemode-Fasern zum Einsatz. In den Racks wurden rund 3000 FODCS-Moduleinschübe mit je sechs LC-Quads sowie 850 MTP-Frontplatten verbaut. Diese sind untereinander mit mehr als 1200 MTP-Kabeln mit 24

und 48 Fasern verbunden. Die gesamte Faserlänge beträgt 2273 Kilometer – das entspricht der Distanz zwischen Bern und Moskau. Dazu kommen weitere Systembestandteile der «Dätwyler Datacenter Solution» wie spezielle Fanoutkabel sowie viele Baugruppenträger, Rangierwannen und Zubehörteile. www.cabling.datwyler.com

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Informations- und Kommunikationstechnik

Tiefere Kosten und einfachere Abläufe dank Wireless LAN Controller

WLCs für zentrales WLAN-Management Ein WLAN-Betreiber hat ein grosses Interesse, mehrere Standorte zentral managen zu können. Dadurch lassen sich Zugänge und WLAN-Zonen einheitlich verwalten und die Sicherheitsrichtlinien von einer Stelle aus umsetzen. Ein WLAN-Controller (WLC) leistet dabei gute Dienste, besonders bei einer Vielzahl von Standorten. Rüdiger Sellin Ähnlich wie die Festnetze platzen die zellularen Mobilfunknetze aus allen Nähten. Der Verkehr verdoppelt sich

Bändern (2,4 und 5 GHz). Interessanterweise werden rund 75 Prozent des mobilen Datenverkehrs vom einem stationären Standort aus abgewickelt, etwa zu Hause, im Büro, am Bahnhof usw.

1

Architektur eines WLANs mit zentralem WLAN Controller.

etwa alle 12 Monate, und es ist kein Ende der Verkehrssteigerung abzusehen, 2014 war tendenziell eher eine leichte Verlangsamung der Volumenzunahme zu verzeichnen, die aber kaum Erleichterung für die Mobilfunk-Netzbetreiber bringt. Diese suchen darum nach Lösungen, um den mobilen Datenverkehr von teuren, lizenzpflichtigen Netzen (GSM/UMTS/LTE) in Netze wie Wireless LANs (WLANs) umzuleiten. WLANs arbeiten in lizenzfreien

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(Bild: R. Sellin)

Wenn es also gelingt, den mobilen Datenverkehr vermehrt aus den zellularen Netzen herauszuholen und auf lokale WLANs abzuwickeln, könnten die traditionellen Netze entlastet und zudem Kosten gespart werden. Grosse WLANs einfacher managen Der Netzbetrieb dehnt sich also auf grössere WLANs aus, die den stationären, aber immer noch drahtlosen Zugang zum Internet auf öffentlichen

Plätzen und Orten ausdehnen. Aber auch in praktisch allen Büros mittlerer bis grosser Firmen dominieren zunehmend die WLANs als tägliche Kommunikationsbasis. Hier kommt noch die Anforderung für Voice over WLAN (VoWLAN) hinzu. VoWLAN stellt hohe Anforderungen an die Qualität und Schnelligkeit des lokalen Datennetzes, indem dem Sprachverkehr eine höhere Priorität zugeteilt werden muss, um störende Echos oder verzögerte Übertragungen und Unterbrechungen zu vermeiden. Nun gilt es, solche grossen WLANs im Verbund möglichst wirtschaftlich zu managen. Es liegt daher nahe, dass ein WLAN-Betreiber kaum jeden einzelnen Access Point (AP) separat verwalten kann, sondern diese standortbezogen, regional oder sogar landesweit zusammengefasst managt. Hier lohnt sich ein Blick auf die Möglichkeiten von WLAN-Controllern (WLC), die eine Gruppe von WLANs verwalten können (Bild 1). Neben der zentralen Planung, Implementierung, Überwachung und Wartung von APs sorgen WLCs für deren zentrale Verwaltung. Sie regeln zudem die einheitliche Authentifizierung von Benutzern oder von Gastnutzern, etwa im Eingangsbereich, im Restaurant oder in Begegnungszonen. Erfahrungen haben gezeigt, dass sich der Einsatz eines WLCs bereits ab vier APs lohnen kann. Im Vordergrund stehen dabei die Minimierung des Zeitaufwands und der Fehlerquote bei der Administration der APs sowie für die Erhöhung deren Performance und der Benutzerfreundlichkeit. Dies wird schnell deutlich, wenn sich die APs auf mehrere Stockwerke eines Gebäudes oder mehrere Gebäude verteilen. Statt sich auf jeden einzelnen AP einzuloggen oder ihn im Fehlerfall gar lokal aufzusuchen, genügt ein schneller Blick auf die Managementkonsole des WLCs. Auch die Erweiterung eines


Informations- und Kommunikationstechnik

WLANs lässt sich schneller und fehlerfreier bewerkstelligen, da sich die bereits im WLC abgelegten Einstellungen fast 1 : 1 übernehmen lassen, etwa bei der zentralen Verwaltung der Zugriffsrechte über weite Distanzen. Dazu werden unterschiedliche Rechte für Mitarbeiter in den Gebäuden und für temporäre Gastnutzer einmal zentral im WLC hinterlegt und auf alle vom WLC verwalteten, im Land oder sogar auf mehrere Länder verteilten APs übertragen. In komplexen WLAN-Verbunden fällt die Reduktion des ITPersonalaufwands stark ins Gewicht. Ein WLC vereinfacht die Konfiguration und Administration solcher WLAN-Installationen erheblich, etwa durch das benutzerfreundliche, zentrale AP-Management über gewöhnliche Web-Schnittstellen, was Zeit und Geld spart und nachweislich die Fehlerquote senkt. So werden z. B. Passwörter nur einmal eingegeben und Updates schnell auf allen APs installiert. Somit sind in kurzer Zeit alle APs synchronisiert und befinden sich auf demselben Software-/Firmware-Stand. Nach den einmal geleisteten Initialarbeiten vermindert sich auch der Aufwand für die Wartung sowie für Anpassungen und das laufende Monitoring eines öffentlichen WLAN-Dienstes (Public Wireless LAN, PWLAN). Da es sich hier um kommerzielle Dienste in lizenzfreien Frequenzbändern handelt, ist die schnelle Erkennung und Beseitigung von Störungen oder Ausfällen der APs essenziell. Werden wie in Bild 1 gezeigt Gigabit-Ethernet (GBE)-fähige Switches eingesetzt, so werden etwaige Geschwindigkeitsengpässe kaum in der Übertragungsgeschwindigkeit des dahinter liegenden LANs zum Anschluss der APs begründet sein. Power over Ethernet (PoE) versorgt zudem alle angeschlossenen Endgeräte mit Strom. Eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) lässt sich somit einfacher realisieren, da nur die Switches ans Stromnetz angeschlossen werden. Moderne APs, IP-fähige Videokameras in Aussenzonen und weitere Endgeräte wie Touchpanels werden einfach via PoE ans LAN angeschlossen. Mehr Sicherheit, tiefere Kosten Leider betrifft die Kriminalität im Internet zunehmend auch WLANs. Statt über identifizierbare SIM-Karten mit Smartphones zu arbeiten, verwenden Kriminelle zunehmend temporäre Accounts auf PWLANs. Bei strafrechtlichen Verfolgungen obliegen die Aufzeichnung und Zurückverfolgung der verbundenen IP-Adressen dem PWLAN-Betreiber. Dies ist in der Regel der Netzbetreiber und keinesfalls der Eigentümer oder Pächter des Standorts, an dem ein PWLAN betrieben wird. Auch in puncto Sicherheit bietet ein WLC klare Vorteile, weil das zentrale Benutzermanagement unerlaubte Zugriffe auf das WLAN und auf daran via Ethernet angeschlossene Server verhindert. Integrierte Policy Rules wie Firewall-Services dienen zur Erhöhung der

Vor- und Nachteile von WLCs + Einfachere Realisierung von Business-WLANs + Benutzerfreundliches Management + Zeitgewinn bei Installation und routinemässiger Wartung + Tiefere Fehlerquote mit kürzeren Ausfallzeiten + Mehr Durchsatz und bessere Performance + Standortübergreifende, einheitliche Administration + Zentrales Monitoring

– Zusatzkosten für den WLC und die Bedienkonsole (Notebook) – Profundes Know-how für Konzeption und Planung erforderlich – Kosten für Installation, Inbetriebnahme und Betrieb des WLCs

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Informations- und Kommunikationstechnik

Netzwerksicherheit und der Reduktion der Ausfallzeit für das Unternehmen auf ein Minimum. Darüber hinaus erzeugt eine einfache Benutzerticketausgabe auch für Gäste ohne kriminelle Absichten weniger Aufwand. Um zu vermeiden, dass ein potenziell gefährlicher Benutzer ins Innerste des Netzwerks vordringen kann, erfolgt dessen Authentifizierung grundsätzlich am Netzwerkrand. Nach der Anmeldung und Authentifizierung via SSID können sich die Benutzer dank logischer Trennung von Gastnetz und Heimnetz sicher und stufengerecht im WLAN einbuchen. Gastnutzer werden via Gast-SSID verbunden, die lediglich einen gewöhnlichen Internetzugang ermöglicht. Der WLC ermöglicht dabei die Listenausgabe von wechselnden Tagescodes für mehrere Benutzer und macht das bisher erforderliche zeitraubende und kostspielige Drucken individueller Zugangstickets (etwa für externe Besucher, Konferenzteilnehmer oder Hotelgäste) überflüssig. Schliesslich hilft der WLC, die sogenannten «Total Cost of Ownership» (TCO) eines WLANs zu senken. Die Installation via WLC läuft in den meisten Fällen schneller und fehlerfreier ab, weil standardisierter, als bei zeitraubenden Installationen vor Ort. Bedingt durch die sinkenden Kosten heutiger WLC und wachsenden Erfahrungen mit WLCs werden die zusätzlichen Materialkosten durch den geringeren Personalaufwand oft mehr als wettgemacht. WLC für verschiedene Budgets Der Wireless Controller D-Link DWC-1000 wurde speziell für Campus-Gelände, Zweigstellen und Unternehmen entwickelt. Dieser WLAN Management Center ist nach Herstellerangaben leicht zu bedienen, zu skalieren und zu konfigurieren. Er eignet sich auch für Unternehmen, die an öffentlichen Orten einen drahtlosen Internetzugang für ihre Gäste bereitstellen möchten. Der DWC-1000 kann bis zu sechs WLAN APs (erweiterbar auf 24), als Cluster-Konfiguration mit vier DWC-1000 sogar bis zu 96 APs verwalten und stellt eine kostengünstige Mobilitätslösung für kleine und mittlere Umgebungen dar. Mit der Gastmanagement-Funktion können Konten erstellt, die Nutzung kontrolliert und die Zugriffssicherheit verwaltet werden. Damit können Unternehmen einen leicht einzurichtenden, aber dennoch sicheren drahtlosen Internetzugang an

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öffentlichen Orten wie Hotels oder Kaffeebars bereitstellen. Der DWC1000 ist mit Funktionen zur Selbstorganisation, Selbstoptimierung und Selbstheilung des Netzwerks ausgestattet, um die Stabilität des gesamten drahtlosen Netzwerks zu verbessern. Dazu werden regelmässig Funkscans und Performanceanalysen durchgeführt sowie die Funkkanäle und die Sendeleistung automatisch angepasst, um Störungen zu vermeiden und den optimalen Zustand des drahtlosen Netzwerks aufrechtzuerhalten. So verstärkt der DWC-1000 bei einem plötzlichen Funkfrequenz-Signalverlust durch einen fehlerhaften APs die Sendeleistung benachbarter APs,

WLAN-Controller D-Link WLC-1000.

um eine sichere Funkabdeckung zu gewährleisten. Das mit 599 Franken recht preiswerte Gerät erkennt die angeschlossenen APs automatisch – ebenso wie potenzielle Angriffe durch unautorisierte Nutzer und Geräte an den verwalteten APs. Dank des robusten und umfassenden Sicherheitserkennungssystems werden böswillige Nutzer einfach und schnell blockiert. Das Wireless Instruction Detection Systems (WIDS) erkennt unautorisierte Access Points und Clients und verhindert drahtlose Angriffe im Voraus, sodass potenzielle Schäden und illegale Zugriffe zuverlässig verhindert werden. Neben grundlegenden drahtlosen Sicherheitsfunktionen wie WEP, WPA Personal/Enterprise, WPA2 Personal/Enterprise und MAC-Authentifizierung zur Überprüfung der Identität drahtloser Geräte verhindert die Captive Portal-Funktion den Zugriff von Clients auf das Netzwerk solange, bis die Identität der Clients verifiziert wurde. Diese Authentifizierung und Autorisierung auf zwei Schichten bildet eine robuste Schutzfunktion, dank derer auch Angriffe aus

dem Innern des Netzwerks abgewehrt werden können. Besonders interessant ist der VPNLizenz-Upgrade (VPN: Virtual Private Network). Er erweitert den DWC1000 um VPN-, Router- und FirewallFunktionen. Mit der Firewall-Funktion können Administratoren den Netzwerkzugriff steuern, indem sie Regeln für die Klassifizierung festlegen. Die beiden Option-Anschlüsse sind mit Link-Failover und Redundanz für die Internetverbindung ausgestattet, um die ständige Verfügbarkeit des Internetzugangs sicherzustellen. Die VPN-Funktionen ermöglichen einen sicheren Fernzugriff zum Management von APs,

(Bild: D-Link)

die sich in Zweigstellen befinden. Dieser Zugriff erfolgt über einen Site-toSite-VPN-Tunnel. Dieser verwendet IPSec (IP Security), PPTP (Point-toPoint Tunneling Protocol) oder L2TP (Layer 2 Tunneling Protocol) zum Aufbau verschlüsselter Verbindungen via VPN zur Zweigstelle. Mobile Mitarbeiter erhalten zudem via SSL-VPN-Tunneln (SSL: Secure Socket Layer) einen sicheren Remotezugriff auf zentrale Unternehmensdatenbanken. Lösung für Grossunternehmen vom Marktführer Auch der WLAN-Controller Cisco 4400 entfaltet seine vollen Möglichkeiten nur mit hauseigenen Aironet Access Points, so die Modelle AIRWLC4402-12/25/50 K9 für 12, 25 oder 50 APs mit zwei 1-GBE-Ports und den AIR-WLC4404-100 K9 mit vier 1-GBE-Ports für bis zu 100 APs. Wie die Mitbewerber unterstützt auch Cisco die IEEE-Standards 802.11a/b/g/n und nimmt ein führendes Spektrum- und Frequenzmanagement für sich in Anspruch. Im Verbund mit dem Wireless Control System (WCS) wird die


dessen Funktionen temporär übernehmen kann. Bei Cisco kann eine Mobility Group bis zu 24 WLCs enthalten. Eine Mobility Group z. B. mit 24 WLC des Typs WLC A4404•100 kann bis zu 2400 APs managen. Besteht eine Mobility Group aus je 12 WLC der Typen

WLAN-Controller Cisco 4400.

das Wireless Intrusion Prevention System (IPS) umgehend in jedem einzelnen AP umgesetzt werden. Eine Besonderheit stellt eine «Mobility Group» dar, die mehrere WLCs in einem Netzwerk in einer gemeinsamen Mobility Group zusammenfasst. Diese WLCs teilen einen gemeinsamen Management-Kontext und tauschen den Status ihrer Clients (etwa der angeschlossenen APs) ebenso untereinander aus wie den Status des Datenverkehrs der jeweiligen Domäne. Diese Informationen sind wichtig, wenn Benutzer sich von einer Domäne zur anderen und damit auch vom Managementbereich eines WLC zum nächsten bewegen (WLAN Roaming). Die WLCs innerhalb einer Mobility Group lassen sich zudem redundant konfigurieren, sodass bei Ausfall eines WLCs ein anderer

Vorgehensweise ist kaum zielführend, weil sie lokale Gegebenheiten, die nicht im Plan erscheinen, nicht berücksichtigt (Möbel, Pflanzen, Zwischenwände usw.). Hingegen liefern Vor-Ort-Messungen entscheidende Hinweise für die beste Platzierung der Sender. Die Pra-

(Bild: Cisco)

A4402•25 und A4402•50, so ist diese in der Lage, bis zu 900 APs zu verwalten (12 × 25 APs und 12 × 50 APs ergeben 300 und 600 = 900 APs). Saubere Planung, problemloser Betrieb Vor dem Bau eines WLANs ist die vorhandene Infrastruktur genau zu analysieren. Dazu gehören z. B. die LAN-/ WAN-Anbindung, Leitungsführungen und Zustand des lokalen Ethernets, die elektrische Versorgung, Gebäudepläne, die geplante Anzahl Benutzer (also die Kapazität), die gewünschte Bandbreite und die gewünschten Anwendungen. Bei WLANs mit mehreren APs müssen sorgfältige Messungen am vorgesehenen Standort zwingend durchgeführt werden. Viele grosse AP-Hersteller offerieren Simulationstools, die lediglich auf Gebäudeplänen basieren. Diese

xis zeigt, dass bei komplexen WLANs zu viele APs ebenso hinderlich für eine hohe Übertragungsgeschwindigkeit sind wie zu wenige. Hier ist die messtechnische Erfassung der Gebäudestrukturen zur Findung einer funktionierenden und trotzdem wirtschaftlichen WLANLösung essenziell. Abgeleitet von allen erfassten Parametern werden Typ und Anzahl der APs sowie die entsprechenden AP-Profile aufgrund von Kriterien wie Service Subscription Identifier (SSID), gewünschter Sicherheitsstufe, Virtual LANs (VLAN) und Quality of Service (QoS) festgelegt. Aus dem Gesamtpaket Planung, Messungen und Beratung resultieren schliesslich leistungsstarke WLAN-Netze mit besserer Performance. www.dlink.com www.cisco.com

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Informations- und Kommunikationstechnik

geschäftskritische drahtlose Daten-, Sprach- und Video-Kommunikation bei definierter Dienstqualität (QoS) unterstützt. Echtzeit-Links zwischen einem oder mehreren WLCs und den APs garantieren, dass Sicherheitsregeln oder sicherheitsrelevante Mechanismen wie


Aus- und Weiterbildung

Fragen und Antworten zu NIN

NIN-Know-how 109 Mit der NIN 2015 sind wiederum verschiedene Änderungen in unseren Installationsalltag geflossen. Klar, der grösste Teil ist gleich geblieben. Geht man jedoch ins Detail, findet man einige Abweichungen zur Vorgängerversion. Es gibt Beispiele wie die Montagehöhe von Wechselrichtern. In der NIN 2010 war keine Montagehöhe vorgegeben. Es hiess unter dem Titel «Zugänglichkeit» einfach, dass man die Betriebsmittel so auswählt, dass eine sichere Wartung gewährleistet wird. So fand man auch oft die phantasievollsten Montageorte von Wechselrichtern, wie zum Beispiel über Scheunentoren oder an der Hauswand direkt unter dem Dach. Ist hier eine sichere Wartung gewährleistet? Hier gibt die NIN 2015 nun klare Anweisungen und regelt die Höhen. Lesen Sie mehr dazu in den folgenden Fragen und Antworten.

David Keller, Pius Nauer *

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RCD für Waschmaschine in Loftwohnung Wir sind an der Planung einer Loftwohnung. Der Kunde wünscht, dass das Bad offen bleibt, also nicht durch Wände usw. begrenzt wird. Die Waschmaschine wird in einer Distanz von mehr als 2,4 m vom

Bereich 1 her gemessen installiert. Muss die Waschmaschine trotzdem durch eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung geschützt werden, auch wenn sie fest angeschlossen wird? (M. L. per E-Mail) In der NIN 7.01.4.1.5.1 ist definiert, dass in Räumen mit Badewanne oder Dusche alle Stromkreise mit einer Feh-

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Trennstellen in Geräten für den Haushalt und ähnliche Zwecke.

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lerstrom-Schutzeinrichtung geschützt werden müssen. Der Einsatz der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung ist im Gegensatz zu den Betriebsmitteln nicht auf die einzelnen Bereiche definiert. Dementsprechend muss die Waschmaschine durch eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung geschützt werden. (pn)

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Schalter für Händetrockner In unserem Planungsbüro sind wir uns nicht ganz einig, ob für einen Händetrockner (Dyson Airblade), welcher direkt von hinten mit einem Kabel angeschlossen wird, ein Schalter eingeplant werden muss. Ich bin der Meinung, dass Reparaturen oder Auswechslungen (meist durch einen Sanitär) in spannungslosem Zustand erfolgen müssen. Meine Kollegen sind aber der Meinung, dass der Händetrockner wie ein Backofen oder ein Rechaud direkt angeschlossen werden darf. Muss ich eine Schaltstelle einplanen? (C. S. per E-Mail) Dazu sind Herstellerinstruktionen zu befolgen. Aufgrund der Vorgaben aus der EN 60335-1 (Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke) muss für jedes Gerät ein Schalter vorhanden sein. Bei ortsfesten Geräten ist eines der folgenden Mittel vorzusehen, um allpoliges Abschalten vom Netz sicherzustellen (siehe auch die Abbildungen 2): • Eine mit einem Stecker ausgestattete Netzanschlussleitung • Ein Schalter • Eine Forderung in den Anweisungen, dass in der festverlegten Installation eine Trennvorrichtung vorzusehen ist • Eine Gerätesteckvorrichtung.


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Montagehöhen Wechselrichter bei Photovoltaikanlagen Kürzlich habe ich als unabhängiges Kontrollorgan eine Photovoltaikanlage geprüft. Der Standort der Wechselrichter war denkbar schlecht gewählt. Die vier Wechselrichter waren über dem Scheunentor, unter dem Dach an der Aussenwand angebracht. In der NIN habe ich nichts über die Anordnung der Wechselrichter gefunden. Kann man dies so belassen? (S. I. per E-Mail)

Sehr wahrscheinlich haben Sie in der NIN 2010 gesucht. Dort finden sich für Wechselrichter tatsächlich keine Montagehöhen. Es ist jedoch bereits in der NIN 2010 im Artikel 7.12.5.1.3.1 gefordert, dass die Betriebsmittel so ausgewählt werden müssen, dass eine sichere Wartung gewährleistet ist. Die NIN 2010 beschränkte sich hier eher auf die Auswahl der Betriebsmittel und nicht auf den Montageort. Aber bereits hier, wenn

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Aus- und Weiterbildung

Wenn nicht im Gerät integriert, dann kann der Hersteller nach EN 60335-1 Art. 7.12.4 ???: Die Anweisungen für Einbaugeräte müssen eindeutige Angaben zu Notwendigkeit der Trennung des Gerätes vom Netz nach dem Einbau ermöglichen, es sei denn, das Gerät ist mit einem Schalter nach 24.3 ausgerüstet. Diese Trennung kann dadurch erreicht werden, dass der Stecker zugänglich ist oder durch Einbau eines Schalters in die feste Installation in Übereinstimmung mit den Errichtungsbestimmungen. Die gilt auch für Rechauds und dergleichen. Eine Ausnahme bildet der Bereich Wohnen. Dort hat das ESTI auch Schmelzsicherungen und LS usw., als Schalter akzeptiert, aber nur dort. Verlangen Sie am besten die Montage- und Betriebsanleitung, dann sehen Sie, ob Sie bauseits einen Schalter vorsehen müssen, oder ob dieser im Gerät integriert ist. (dk)

Photovoltaik/Montage Wechselrichter.

eine Norm eine sichere Wartung fordert und dies noch unter dem Titel «Zugänglichkeit», ist es sicher nicht ideal, wenn für die Bedienung eine Leiter benötigt wird. In der NIN 2015 findet man im gleichen Artikel einen Verweis auf die B + E. Darin wird die Zugänglichkeit klarer umschrieben und die Montagehöhe definiert (siehe Abbildung 3). (pn)

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USB-Steckdose über Badewanne Unser Kunde möchte für den Neubau in seinem Einfamilienhaus unter anderem eine USB-Steckdose über der Badewanne. Da die Spannung ja nur etwa 9 Volt beträgt, bin ich der Meinung, dass das zulässig ist. Wie sieht das nach NIN aus? (F. L. per E-Mail)

USB-Steckdose im Bereich 1 eines Badezimmers nicht erlaubt, da Stromquelle nicht ausserhalb des Bereiches ist und IP X4 nicht eingehalten werden kann (Bild: Feller AG)

In der NIN sind diese Anforderungen im Kapitel 7.01 beschrieben. Über der Badewanne befinden wir uns entsprechend im Bereich 1. In der NIN 2015 steht, dass im Bereich 1 Schaltgeräte, Steuergeräte und Installationsgeräte, einschliesslich Steckdosen von Stromkreisen, die geschützt sind durch SELV oder PELV mit einer Bemessungsspannung, die 25 V AC oder 60 V DC nicht überschreitet. Aber: Die Stromquelle

muss ausserhalb der Bereiche 0 und 1 errichtet sein. Die erwähnte USBSteckdose wird aber mit 230 Volt angeschlossen, womit diese Anordnung nach NIN nicht zulässig ist. Zudem muss der IP-Schutzgrad in diesem Bereich mindestens IP X4 aufweisen, was bei erwähntem Produkt ebenfalls nicht eingehalten ist. In der NIN 2015 sind neu

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In den HV von 1985 noch nicht gefordert, jedoch durch ein SEV info ab 1987. 2 Gilt auch für alle Energieverbraucher/Rundstromkreise bis zum genannten Nennstrom. 3 Wärmekabel in feuchten oder nassen Zonen oder im Freien. 4 Landwirtschaft, feuergefährdete und korrosionsgefährdete Räume beachten. 5 gilt auch für Schalter usw., welche in einem Bereich zugelassen sind. 6 Ausnahmen beachten. 7 Für alle Endstromkreise.

Leuchten mit 230 V in diesem Bereich wieder erlaubt. Vielleicht ist dann ab 2020 auch eine solche USB-Steckdose (siehe Abbildung 4) zulässig … (dk)

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Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen nach NIN 2015 Vor einem Jahr haben sie eine Tabelle mit verschiedenen Normenausgaben in Bezug auf die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung veröffentlicht. Was hat sich in den NIN 2015 hier geändert? Können sie die Liste mit der Ausgabe NIN 2010 nachführen? (A. M. per E-Mail) Bezüglich dem Einsatzort von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen hat sich nicht viel verändert. In den feuergefährdeten Bereichen müssen neu nur noch die Endstromkreise mit einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung #300 mA geschützt werden. Das heisst, bei Zuleitungen auf Haupt- und Unterverteilungen kann auf die FehlerstromSchutzeinrichtung verzichtet werden. In Abbildung 5 finden Sie die nachgeführte Übersicht. (pn)

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Technische Unterlagen In unserem Betrieb wurde ein Hochregallager mit Förderanlagen erstellt. Die Firma, welche das HRL erstellt hat, wei-

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gert sich einen Sicherheitsnachweis auszustellen. Sie meinen, dass das HRL und die Förderanlagen nach Maschinenrichtlinien erstellt wurden und es deshalb keinen SiNa braucht. Sie haben uns nur ein M + P übergeben. Genügt das tatsächlich? (M. H. per E-Mail)

• Pläne und Schema • Technische Unterlagen wie Montageund Betriebsanleitungen

Ein Hochregallager ist ein Erzeugnis, für welches sicher eine Konformitätserklärung vorliegen muss. Für die elektrische Ausrüstung dieser Anlage gelten die Normen 60204-1. Ob Teile dieses Hochregallagers zur Installation gehören, ist nicht klar abzuschätzen. Für den Nachweis der Sicherheit ist das aber ein formaler Unterschied. Ob das Dokument den Titel Sicherheitsnachweis oder Konformitätserklärung trägt, ändert an den Vorgaben an die Sicherheit nichts. Lediglich für die Ausführung dieser Arbeiten wäre eine Bewilligung des Esti nötig, wenn es sich um Installationen im Sinne der NIV handeln würde. Arbeiten innerhalb eines Erzeugnisses sind auch ohne Bewilligung zulässig. Auf jeden Fall müssen vorliegen (nach NEV und NIV): • Konformitätserklärung nach NEV (alternativ SiNa nach NIV) • Mess- und Prüfprotokolle (NIN, EN 60204-1; EN 61439-1 usw.)

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Für die Zuleitung zum Hochregallager braucht es natürlich den Sicherheitsnachweis SiNa. (dk) Schutzkleidung bei der Bedienung von Schalteinrichtungen Ich habe eine Frage bezüglich dem Tragen der Schutzkleidung bei der Bedienung von Schalteinrichtungen. Wir bauen schon lange Zeit Schaltanlagen für die Kiesverarbeitung. Die Steuerungen bestehen grösstenteils aus geschlossenen Schränken mit integrierten Schaltelementen (MS, SPS, usw.). Die Ausführung entspricht den Schaltgerätekombinationen für instruiertes Personal (siehe Abbildung 7). Nun haben wir den Auftrag erhalten, die Anlagemitarbeiter vor Ort in der Bedienung des Schaltschrankes zu unterweisen. Wie sieht es nun mit der Schutzausrüstung aus? Ein Beispiel: Eine Schaltgerätekombination ist mit einem Leistungsschalter mit Nennstrom von 630A vorgesichert. Nun löst in dieser Schaltgerätekombination ein Motorschutzschalter aus. Muss nun für die Wiedereinschaltung dieses Motorschutzschalters die Schutzausrüstung angezogen


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Aus- und Weiterbildung

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werden, da in einem Kurzschlussfall ein hoher Kurzschlussstrom zu erwarten ist? (M. R. per E-Mail) Das Thema «Persönliche Schutzausrüstung» ist in den Richtlinien 407.0909 des ESTI abgehandelt. Die Richtlinien und Dokumente können auf der Homepage des ESTI gratis bezogen werden. Nach diesem Dokument muss grundsätzlich die persönliche Schutzausrüstung getragen werden, wenn an elektrischen Anlagen Arbeiten ausgeführt werden. Nun stellt sich die Frage, ob das Bedienen eines Motorschutzschalters unter den Begriff «Arbeiten» fällt. Auf der Seite 7 des Dokuments findet man die Definition der Begriffe. Unter «Schalten» heisst es: «Schalten vor Ort» muss je nach Bauform der Anlage als Bedienen oder Arbeiten eingestuft werden. Wenn es sich um das Bedienen handelt, kann das Schalten gefahrlos ohne weitere Schutzmassnahmen getätigt werden. Auf der Seite 20 der Richtlinie finden sich Beispiele für die Anwendung der Schutzausrüstung. In der zweiten Zeile ist das Beispiel «Betätigung von Leistungsschaltern» aufgeführt. Eine Schutzausrüstung ist hier noch nicht gefordert. Sobald in diesem Schaltschrank jedoch Messungen gemacht werden, ist das Tragen der Schutzausrüstung vorgeschrieben, da bei solch grossen Anlagen wahrschein-

Fremdes leitfähiges Teil.

lich ist, dass der Kurzschlussstrom mehr als 1 kA beträgt. Bei der Instruktion dieser Betriebsmitarbeiter ist also sehr wichtig, dass man ihnen aufzeigt, welche Handlungen sie in diesem Schaltschrank tätigen dürfen. (pn)

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Fremdes leitfähiges Teil Leider verstehe ich die Thematik mit dem «fremdem leitfähigem Teil» noch nicht ganz. In der NIN steht: «Fremdes leitfähiges Teil: Leitfähiges Teil, dass nicht zur elektrischen Anlage gehört, das jedoch ein elektrisches Potenzial, im Allgemeinen das einer örtlichen Erde einführen kann.» Zum Beispiel lange Metallkonstruktionen, die in einem Gebäude an der Decke montiert werden, führen keine örtliche Erde ein, oder? Was es heisst eine örtliche Erde einführen? Müssen so Balkongeländer, Treppengeländer, evtl. auch Metall-Fassaden nicht mehr in den SPA mit einbezogen werden? (P. K. per E-Mail) Wie schon im NIN-Know-how 106 erwähnt (ET 12/2014 Seite 62), muss man sich noch etwas umgewöhnen, um die NIN 2015 richtig anzuwenden. Bei electrosuisse ist übrigens eine Broschüre mit dem Titel «Schutz durch Potenzialausgleich» mit vielen Beispielen dazu erhältlich. Treppengeländer sind

nicht mehr mit einzubeziehen. Bei Fassadenelementen, Balkongeländer usw. muss aber der Blitzschutz beachtet werden. Insgesamt wird Potenzialausgleich zum Schutz weniger verlangt, dafür sollen Teile aus funktionellen Gründen (EMV) mit in den Potenzialausgleich einbezogen werden. Zwischen dem Schutzpotenzialausgleich innerhalb des Gebäudes kann eine Differenz zur örtlichen Erde anstehen. Und zwar um die Höhe der Erderspannung an RA. Wenn ein externes Medium eingeführt wird, führt es (oder kann) ein anderes Potenzial ins Gebäude einbringen. Deshalb muss dieses Teil mit dem gebäudeinternen Schutzpotenzialausgleich verbunden werden (siehe Abbildung 8). (dk)

* David Keller und Pius Nauer sind Fachlehrer an der Schweizerischen Technischen Fachschule Winterthur und unterrichten beide im Bereich Vorschriften. david.keller@elektrotechnik.ch pius.nauer@elektrotechnik.ch

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Parallel geschaltete Leiter, Teil 2

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Anordnung, Verlegung und Schutz In elektrischen Anlagen mit einer hohen Leistung kommt es vor, dass parallel geschaltete Leiter verlegt werden müssen. Die korrekte Leiterdimensionierung, Anordnung und Verlegeart sowie die empfohlenen Schutzeinrichtungen geben in diesem Zusammenhang Anlass zu Fragen, die der Fokus Elektrosicherheit in der letzten ET 2 und dieser Ausgabe beantwortet.

Peter Bryner*

2.2 Einzeln geschützte Leiter 2.2.1 Zwei parallel geschaltete Leiter pro Pol (Bild 9) Schutz gegen Überlast: Unter Überlast versteht man, wenn während längerer Zeit der Nennstrom bis zum ca. 4-fa-

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LA: Leitungsanfang, LE: Leitungsende.

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chen Wert überschritten wird. Überlastungen können während Minuten, Stunden oder gar Tagen auftreten. Der Schutz gegen Überlast ist gewährleistet, wenn an der Stelle LA der Einspeisung in jeden Leiter eine Überstrom-Schutzeinrichtung eingebaut ist, dessen Bemessungsauslösestrom der Strombelastbarkeit der Leiter entspricht.

Schutz gegen Kurzschluss: Unter Kurzschluss versteht man eine impedanzlose Verbindung zwischen zwei oder mehreren aktiven Leitern. Der Schutz gegen Kurzschluss ist gewährleistet, wenn • die Leitungslänge L die Werte gemäss NIN Tabelle 5.2.3.5.2.1.2 nicht überschreitet, • der Wert k2A2 des Leiters nicht kleiner ist als die Durchlassenergie I2t der Überstrom-Schutzeinrichtung beim Abschalten des maximalen Kurzschlussstromes. Bei einem Kurzschluss bei P fliesst ein Strom, der etwa dem maximalen dreipoligen Kurzschlussstrom an der Stelle LA der Einspeisung der Leitung entspricht. Wird der Querschnitt für Schutzleiter PE-, PEN- bzw. N-Leiter reduziert, ist der Wert k2A2 auf den reduzierten Querschnitt zu beziehen (Bild 9). 2.2.2 Drei oder mehr parallel geschaltete Leiter pro Pol (Bild 10) Schutz gegen Überlast: Der Schutz gegen Überlast ist gewährleistet, wenn sowohl an der Stelle LA der Einspeisung als auch an der Stelle LE, an der die parallel geschalteten Leiter wieder verbunden sind, in jedem Leiter ÜberstromSchutzeinrichtungen eingebaut sind, deren Bemessungsauslösestrom der Strombelastbarkeit der Leiter entspricht. Bei dieser Anordnung besteht keine Selektivität der ÜberstromSchutzeinrichtungen untereinander. Sie hat aber den Vorteil, dass bei einem Isolationsdefekt oder einer Beschädigung eines Einzelleiters ein reduzierter Betrieb aufrechterhalten werden kann.

* Peter Bryner, dipl. Elektroinstallateur/MAS FHNW Energieexperte, ist bei Electrosuisse verantwortlich für Projekte im Bereich Niederspannungs-Installationen und den Fachbuchverlag.

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ebenso vielen parallel geschalteten Einzelleitern wie der Aussenleiter besteht, jedoch nur den halben Querschnitt aufweist, • der Wert k2A2 des Leiters mit dem kleinsten Querschnitt (PE-, PENbzw. N-Leiter beachten) nicht kleiner ist als die Durchlassenergie I2t der Überstrom-Schutzeinrichtung beim Abschalten des maximalen Kurzschlussstromes.

Bei einem Kurzschluss bei P (Bild 15) fliesst ein Strom, der etwa dem maximalen dreipoligen Kurzschlussstrom an der Stelle LA der Einspeisung der Leitung entspricht. Wird der Querschnitt

Bei einem Kurzschluss bei P1 fliesst über einen PE-, PEN- bzw. N-Leiter mit allfällig reduziertem Querschnitt ein Strom, der etwa dem maximalen dreipoligen Kurzschlussstrom an der

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für PE-, PEN- bzw. N-Leiter reduziert, so ist der Wert k2A2 auf den reduzierten Querschnitt zu beziehen (Bild 10). 2.3 Gemeinsam geschützte Leiter Der Schutz von Leitungen, die aus parallel geschalteten Einzelleitern bestehen, durch eine gemeinsame Überstrom-Schutzeinrichtung setzt eine ausgeglichene Stromführung der einzelnen Leiter voraus. Schutz gegen Überlast: Der Schutz gegen Überlast ist gewährleistet, wenn der Bemessungsauslösestrom der vorgeschalteten Überstrom-Schutzeinrichtung nicht grösser ist als die Strombelastbarkeit der Einzelleiter pro Pol, multipliziert mit der Anzahl parallel geschalteter Einzelleiter. Schutz gegen Kurzschluss: Der Schutz gegen Kurzschluss ist gewährleistet, wenn: • die Leitungslänge L die Werte der NIN Tabellen 5.2.3.5.2.1.2 bis 3 nicht überschreitet. Die Tabellenwerte gelten unter der Annahme, dass der PE-, PEN- bzw. N-Leiter aus

Stelle LA der Einspeisung der Leitung entspricht. Bei einem Kurzschluss bei P2 ist der Kurzschlussstrom minimal. Die Leitungslängen in der NIN sind so berechnet, dass beim minimalen Kurzschlussstrom die Überstrom-Schutzeinrichtung innerhalb von 5 s abschaltet, wenn: • es sich um einen Schmelzeinsatz handelt, • es sich um einen Leistungsschalter handelt, dessen Kurzschlussauslöser nicht höher eingestellt ist als auf den 5-fachen Wert des Bemessungsauslösestroms der Überstrom-Schutzeinrichtung. Die genaue Lage von P2, bei welcher der Kurzschlussstrom minimal wird, ist abhängig von der Anzahl parallel geschalteter Einzelleiter pro Pol. Für zwei, drei oder vier parallele Einzelleiter pro Pol sind die maximalen Leitungslängen den NIN Tabellen 5.2.3.5.2.2.2.1 bis 3 zu entnehmen (Bild 11). ➜

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Schutz gegen Kurzschluss: Der Schutz gegen Kurzschluss ist gewährleistet, wenn: • die Leitungslänge L die Werte gemäss NIN Tabelle 5.2.3.5.2.1.2 nicht überschreitet, • der Wert k2A2 des Leiters nicht kleiner ist als die Durchlassenergie I2t der Überstrom-Schutzeinrichtung beim Abschalten des maximalen Kurzschlussstromes.


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Stromkreis mit einer einzigen Einrichtung zum Schutz bei Überlast von parallel geschalteten m Leitern.

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Stromkreis mit einer Einrichtung zum Schutz bei Überlast in jedem der parallel geschalteten m Leiter.

2.4 Gleichmässige Stromaufteilung zwischen parallel geschalteten Leitern Tritt eine Überlast in einem Stromkreis auf, der parallel geschaltete Leiter von Mehrleiterkabeln/-leitungen enthält, wird der Strom in jedem Leiter im gleichen Verhältnis ansteigen. Eine gemeinsame Einrichtung zum Schutz aller Leiter setzt eine gleichmässige Stromaufteilung zwischen den parallel geschalteten Leitern voraus. Die Strombelastbarkeit der parallel geschalteten Leiter (IZ) ist die Summe der Strombelastbarkeit der einzelnen Leiter unter Beachtung des Faktors für Häufung und anderer Faktoren. Parallel geschaltete Leiter sollten für die Häufung mitberücksichtigt werden (Bild 12). Die Stromaufteilung zwischen den parallel geschalteten Kabeln/Leitungen ist abhängig von deren Impedanz. Bei langen Einleiterkabeln/-leitungen ist der Blindanteil der Impedanz grösser

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als der Wirkanteil. Dies wirkt sich massgeblich auf die Stromaufteilung aus. Die örtliche Lage der Kabel/Leitungen zueinander beeinflusst wiederum den Blindanteil der Impedanz. Ein Stromkreis besteht z. B. aus zwei langen Kabeln/Leitungen pro Aussenleiter mit gleicher Länge, Aufbau und Querschnitt. Diese liegen jedoch örtlich ungünstig, indem die Kabel/Leitungen mit gleichen Aussenleitern zusammengebunden sind. Eine ungleiche Stromaufteilung von 70/30 Prozent ist die Folge. Bei einer ungleichen Stromaufteilung aufgrund unterschiedlicher Impedanzen zwischen parallel geschalteten Leitern sollten der Betriebsstrom und die Anforderungen an die Einrichtung zum Schutz bei Überlast für jeden Leiter getrennt in die Planung miteinbezogen werden (Bild 13). Basierend auf der Gesamtbelastung und der Impedanz eines jeden Leiters kann der Betriebsstrom für jeden Leiter berechnet werden. Für eine Gesamtzahl von n parallel geschalteten Leitern ist der Betriebsstrom IBk für den Leiter k gegeben durch:

Dabei ist IB: der Betriebsstrom, IBk: der Betriebsstrom für den Leiter k, Zk: die Impedanz des Leiters k und sind Z1 und Zm: die Impedanzen des Leiters 1 beziehungsweise des Leiters m. Bei parallel geschalteten Leitern bis einschliesslich 120 mm2 ist der Betriebsstrom I für den Leiter k Bk: gegeben durch:

Dabei ist Sk: der Querschnitt des Leiters k, S1 ... Sm: der Querschnitt der Leiter. Bei einadrigen Kabeln/Leitungen ist die Impedanz abhängig von der Lage der Kabel/Leitungen zueinander und deren Aufbau, z. B. ob armiert oder nicht armiert. Methoden für die Berechnung der Impedanz finden sich in der IEC 60287-1-3. Die Stromaufteilung zwischen parallel geschalteten Leitern sollte durch eine Messung überprüft werden.

Der Betriebsstrom wird anstelle von IB für die Bedingung wie folgt verwendet:

oder: die Summe der dauernd zulässigen Strombelastbarkeit aller Leiter, wenn eine einzelne Einrichtung zum Schutz bei Überlast für die parallel geschalteten Leiter vorgesehen ist. Daraus folgt:

Dabei ist Ink: der Nennstrom der Schutzeinrichtung für den Leiter k, IZk: die dauernd zulässige Strombelastbarkeit des Leiters k, In: der Bemessungsstrom der Schutzeinrichtung, 2.5 Ungleichmässige Stromaufteilung zwischen parallel geschalteten Leitern (theoretische Variante) Wenn die Verwendung eines Leiters pro Phase nicht praktikabel ist und der Strom in den parallelen Leitern ungleichmässig ist, müssen der Betriebsstrom und die Anforderungen zum Schutz bei Überlast für jeden Leiter getrennt betrachtet werden. Der Strom in den parallelen Leitern wird als ungleich betrachtet, wenn die Differenz zwischen den einzelnen Strömen mehr als 10 Prozent des Betriebsstroms für jeden Leiter beträgt. 2.6 Zusammenfassung Folgende Punkte sollten beim Schutz von parallel geführten Leitern berücksichtigt werden: 1. gleichen Kabelquerschnitt verwenden 2. gleiche Leitungslänge der parallel geschalteten Leiter 3. passende und sorgfältig gepresste Kabelschuhe verwenden 4. EMV-gerechte Verlegung 5. unterschiedliche Schutzanforderungen bei einzeln oder gemeinsam verlegten Leitern beachten 6. Schutz von parallel geschalteten Leitern bei Kurzschluss ist besonders wichtig. ■

Quellen: – Electrosuisse (2015). NiederspannungsInstallationsnorm (NIN) SN 411000. – Bryner Peter, Schmucki Josef (2013). Sicherheit in elektrischen Anlagen. Verlag Electrosuisse. – IEC 60287-1-3:2003-10-15. Kabel – Berechnung der Strombelastbarkeit.


Elektrobiologische Planungen und Installationen

Elektrobiologie gewinnt zunehmend an Bedeutung. Rüsten Sie sich für die Zukunft und eignen Sie sich entsprechendes Wissen in diesem Bereich an – als Voraussetzung für eine kompetente Beratung Ihrer Kunden. Grundstücke, Wohnräume, Schlaf- und Arbeitsplätze, Tierstallungen sowie die darin lebenden Menschen und Tiere sind immer mehr belastenden Einflüssen ausgesetzt. Bauherren bevorzugen heute vermehrt elektrobiologische Planungen, Installationen und Sanierungen. Elektrobiologische Massnahmen tragen zum Wohlbefinden und folglich zur Steigerung der Lebensqualität bei. Bei einer dahingehenden Kundenanfrage stehen Elektrofachleute, Planer und Berater mehrheitlich vor einer anspruchsvollen Aufgabe, zumal das Wissen in diesem Bereich in der Elektro-, Bau- und Architekturbranche gegenwärtig noch eher wenig verbreitet ist. Was ist Elektrobiologie? Das Thema Elektrobiologie umfasst bei Weitem mehr als nur den sogenannten Elektrosmog. Es geht um ein vertieftes Verständnis im Bereich natürlicher Energieflüsse, technischer und natürlicher Frequenzen und Felder sowie natürlicher geopathogener Störzonen. Auch die Gesetzmässigkeiten von Resonanzen sind ein wichtiger Baustein, wenn es darum geht, die Zusammenhänge elektromagnetischer Felder und Energieflüsse erkennen zu können. Elektrobiologie beschreibt den Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern und der Biologie. Sie beschäftigt sich mit dem Einfluss und den Auswirkungen technischer und natürlicher Strahlungen auf Menschen, Tiere

Highlight

Wie Kunden elektrobiologisch beraten? und Pflanzen und erarbeitet geeignete Lösungen und Massnahmen, um die aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenkende Technik verträglicher zu machen. Elektrobiologisches Wissen erwerben Das Zentrum für Elektrobiologie und natürliche Regeneration in Retschwil (LU) bietet aktuellstes Wissen in den Themenbereichen Elektrobiologie und natürliche Regeneration. Es bietet die Möglichkeit, Wissen über die biologischen Wirkungen elektromagnetischer Felder in Natur und Technik zu erwerben, welches in dieser Form einzigartig ist. In verschiedenen Lehrgängen erfahren Sie, wie wir Menschen bzw. das Zusammenspiel von Mensch, Natur und Technik wirklich funktioniert. Ihre Chance Sichern Sie sich fundiertes elektrobiologisches Wissen und heben Sie sich mit einem zusätzlichen Dienstleistungsangebot in einem Bereich mit grossem Potenzial von Ihren Mitbewerbern ab. In Ihrem Unternehmen eröffnet dieses

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nahmen nach dem VAM-Konzept zu definieren. Sie sind nach Abschluss dieser Ausbildung befähigt, belasteten Menschen aufzuzeigen, wie sie sich natürlich regenerieren und wie technisch, elektromagnetische Felder gemessen und reduziert werden können. Mit diesem neuen, faszinierenden Wissen sind Sie in der Lage, Ihre Kundschaft kompetent beraten zu können. ● Start Lehrgang 14./15. April 2015 Anlässlich unseres siebenjährigen Jubiläums profitieren Sie von einem einmaligen Jubiläumspreis. Weitere Informationen sowie das detaillierte Kursprogramm finden Sie unter www.spini.ch. Aus organisatorischen Gründen ist die Teilnehmerzahl beschränkt, zumal auch praktische Arbeiten und Begehungen von Objekten durchgeführt werden. Anmeldungen werden nach Eingang berücksichtigt.

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Aus- und Weiterbildung

Schutzausrüstung für den Elektropraktiker

Sichere und komfortable Schuhe Ein wichtiger Teil der Schutzausrüstung sind die Schuhe. Ein wichtiges Element, wenn man bedenkt wie viele Stunden man die Schuhe an den Füssen hat und wie viele Stunden man auf den Beinen steht.

Schnittmodell eines komplett metallfreien Sicherheitsschuhs mit Zehenschutzkappe, durchtrittsicherer Zwischensohle und Hinterkappe. (alle Bilder: UVEX)

Daniel Rölli * Wie wichtig die Schuhe bei der Arbeit sind ist vielen Arbeitnehmern und Arbeitgebern gar nicht bewusst. Welchen Belastungen ein Fuss mit seinen 26 Knochen und unzähligen Muskeln den ganzen Tag ausgesetzt ist, ist fast unvorstellbar. Deshalb ist es besonders wichtig, diesem Umstand Rechnung zu Tragen und den Füssen und damit dem ganzen Körper, insbesondere den Gelenken, möglichst angenehme Umgebungsverhältnisse zu schaffen. Die Industrie hat in letzter Zeit eine riesige Menge an technisch verbesserten Arbeitsschuhen für die verschiedensten Anforderungen auf den Markt gebracht. Je nach den Gefährdungen im Arbeitsbereich sind die passenden Schuhe mit den passenden Eigenschaften zu wählen. Bei den Gefährdungen denken die

Sicherheitsschuh mit vielen technischen Raffinessen.

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Profil mit einer Einlage für einen sicheren Stand auf Leitern.

Meisten an die mechanischen Gefahren durch herabfallende oder rollende Gegenstände wie zum Beispiel grosse Kabeltrommeln, Paletten usw. An die durchtrittsichere Einlage denkt man noch, denn viele Bauhandwerker hatten unangenehme Begegnungen mit Nägeln in Brettern oder spitzen Gegenständen im Bodenbereich. Andere Gefahren wie Ausrutschen, Stolpern oder Knicken können mit optimalen Schuhen stark minimiert werden. Mit verschiedenen Gummimischungen und Profilen werden diesbezüglich Schuhe mit vielfältigen Eigenschaften ausgestattet. Thermische Gefährdungen wie Kälte, Hitze, Funkenflug und chemische Gefahren wie Lösungsmittel, Säuren, Laugen können je nach Arbeitsbereich auch eine wesentliche Rolle

spielen. Nicht zu vergessen ist die elektrische Gefährdung durch eine statische Aufladung oder Einsätze, bei welchen die Fusssohlen isoliert sein müssten. Die Benutzer der Schuhe haben selbstverständlich persönliche Anforderungen an die Sicherheitsschuhe. Neben dem Design und den Farbkombinationen, die den Vorstellungen und den modischen Trends entsprechen müssen, sind die praktischen Anforderungen nicht zu vergessen. Beim täglichen Gebrauch ist es sehr wichtig, dass die Schuhe eine hochwertige Innenausstattung haben. Für die Bequemlichkeit und für ein angenehmes Klima im Schuh sorgen Leder oder hochwertige technische Textilien. Allenfalls kann mit entsprechenden Socken die Bequemlichkeit und das Klima entscheidend


und Mehrwert. Somit werden die Schuhe auch getragen und benutzt. Schuhe und Normen Bei den Schuhen werden drei Produktegruppen unterschieden. Sicherheitsschuhe mit der Kennzeichnung «S», Schutzschuh mit der Kennzeichnung «P» und Berufsschuhe mit der Kennzeichnung «O». Sicherheitsschuhe «S» sind mit Zehenkappen ausgerüstet. Da auf der Baustelle die Durchtrittsicherheit nicht vernachlässigt werden darf, sind die Sicherheitsschuhe der Kategorie «S3» zu wählen, denn diese erfüllen die Anforderungen. Sicherheitsschuhe der Kategorie «S3» haben neben der Zehenkappe und der durchtrittfesten Sohle einen geschlossenen Fersenbereich sowie Profilsohle und haben verbesserte Eigenschaften betreffend der Wasserdurchlässigkeit. Jeder Sicherheitsschuh muss dauerhaft mit der Schuhgrösse, Jahr und Quartal der Herstellung, Nummer der erfüllten Norm, dem Symbol und, falls relevant, mit der Ziffer der Kategorie gekennzeichnet sein. Die Sicherheitsschuhe sind in der EN ISO 20345 beschrieben. Für Personen welche die Arbeitsschuhe täglich mehrere Stunden tragen sind zwei Paar Schuhe unerlässlich. Die Schuhe müssen nach einem Einsatz wieder austrocknen, denn der aggressive Fussschweiss und die Feuchtigkeit sind für die Schuhe sehr schädlich. Andauerende Feuchtigkeit in den Schuhen ist gesundheitschädlich und kann zu Pilzerkrankungen führen. Eine gute und fachgerechte Pflege der Schuhe nach Herstellerangaben ist sehr empfehlenswert. Zudem sollten die Schuhe jeweils vom Schmutz der Baustellen befreit werden, denn wer möchte am nächsten Arbeitstag mit schmutzigen Schuhen zum nächsten Kunden. Staub und Schmutz kann gut durch

sorgfältiges Abbürsten der Schuhe erfolgen. Zum Austrocknen sollten die Einlegesohlen aus den Schuhen genommen werden. Die Schuhe sollten nicht an der Sonne oder auf der Heizung zum Trocknen aufgestellt werden, denn das fördert die Alterung. Da zahlreiche

Schnittmodell eines komplett metallfreien Sicherheitsschuhs mit Zehenschutzkappe, durchtrittsicherer Zwischensohle und Hinterkappe. (alle Bilder: UVEX)

Faktoren wie Feuchtigkeit während der Lagerung, Beanspruchung im Alltag und Pflege eine wichtige Rolle spielen, ist es nicht möglich den Schuhen ein Verfallsdatum zu geben. Mit der richtigen Auswahl der Schuhe und einer sorgfältigen Pflege kann der Besitzer sicher und bequem seine täglichen Begleiter über eine längere Zeit nutzen. ■

* Daniel Rölli ist Instruktor für überbetriebliche Kurse im Elektro-Ausbildungszentrum Zentralschweiz, Horw.

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Aus- und Weiterbildung

verbessert werden. Heute werden Sicherheitsschuhe angeboten, welche komplett metallfrei sind und somit bei Arbeiten auf den Knien oder beim Anstossen keine Druckstellen auf dem Rist mehr geben. Diese Eigenschaften sind für den Elektroinstallateur, der viel in Bodennähe arbeitet, sicher ein grosser Vorteil. Ein entscheidender Punkt ist die Passform an den Fuss. Das Verhältnis Fussbreite zur Fusslänge und die Risthöhe sind hier entscheidend. Auch ob Klettverschluss, konventionelle Bindung oder zentrale Bindung kann von Bedeutung sein. Beispielsweise ist in staubiger Umgebung ein Klettverschluss weniger geeignet. Beim Schuhkauf muss beachtet werden, dass sich die Füsse während des Tages ausdehnen, deshalb sollten die Schuhe nicht zu klein gewählt werden. Zur Schonung der Gelenke und des gesamten Bewegungsapparates ist eine dem Körpergewicht des Trägers angepasste Trittdämpfung unerlässlich. Das Profil und die Rutschfestigkeit sollten auf die Verhältnisse im Arbeitsbereich abgestimmt sein, denn mit den entsprechenden Sohlen kann viel Energie gespart oder Druck- und Belastungsstellen vermindert werden. Einige Hersteller statten ihre Schuhe mit Protektoren aus. Bei diesen Protektoren ist die Sohle im Bereich der Sprossen einer Leiter härter. Durch diese Hilfe wird die Fussmuskulatur nicht so stark belastet und der Träger solcher Schuhe wird weniger schnell müde. Da die Ansprüche und Wünsche der Handwerker verschieden sind und die sicherheitsrelevanten Merkmale ebenfalls zu berücksichtigen sind, ist klar, dass die Schuhe nicht aus einem Katalog bestellt werden können. Eine fachmännische Beratung, das Anpassen und Ausprobieren der Schuhe sind sehr wichtig. Dieses Vorgehen hilft und bietet danach einen guten Komfort


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LED dimmen in allen Varianten Die Firma Unidim hat den erfolgreichen UK1 weiterentwickelt. Neu sind die Varianten UK2 (Konstantspannung) und IK2 (Konstantstrom) im neuen schlanken Design L × B × H 150 × 25 × 25 mm erhältlich und können mittels Zubehör auch auf DIN-Schienen montiert werden. Die Ansteuerung erfolgt über DALI, PushDIM, 0–10 VDC, 1–10 V oder mit Potentiometer. Diese Funktionen sind mittels DIP-Switch einstellbar. Geschützt ist der Dimmer gegen Übertemperatur und Überstrom/Kurzschluss. Eine Status-LED zeigt stets den Funktionszustand an. Der UK2 dimmt bis zu 150 W bei

24 VDC oder bis zu 75 W bei 12 VDC. Der IK2 kann von 12–36 VDC mit bis zu 25 W bei 700 mA oder bis zu 12,5 W bei 350 mA betrieben werden. Sämtliche Unidim-Produkte sind SwissMade und CE-konform.

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KNX-Wetterzentrale Quadra

Die Wetterzentrale von BMS ist gleichzeitig eine Wetterstation und eine Sonnenschutzzentrale für acht Sektoren/Fassadenabschnitte. Sie erfasst mit ihren Sensoren • Wind und Windrichtung • 5× Helligkeit (Nord, Ost, Süd, West, Sky) • 5× Globalstrahlung (Nord, Ost, Süd, West, Sky) • Temperatur • Niederschlag Neben ihren zahlreichen Sicherheits- und Komfortpro-

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grammen bietet die Wetterzentrale zusätzliche Besonderheiten wie Globalstrahlungserfassung, Sonnenstandsnachführung, verschleissfreie Windrichtungsdiagnose, Beleuchtungsautomatik und die neuartige BMSFuzzylogik. Mit einer eingebauten Matrix lassen sich die Anlagen innerhalb kürzester Zeit konfigurieren. Das Gerät besitzt eine Vielzahl digitaler Einund Ausgänge und die Messwerte können über KNX-Bus versendet werden.

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Plan- und Schemazeichnen einfach

Das ideale Planungswerkzeug für Elektriker, die dank der einfachen Bedienung in kurzer Zeit selbst ihre Pläne und Schemas erstellen. Dank den praxisbezogenen Filmanleitungen und der kostenlosen Starthilfe ist das einfach und effizient. Anwender können DWG, DXF, PDF und eingescannte Bilder problemlos einmessen und sofort bearbeiten. Wenn bei einem Umbau kein Plan vorhanden ist, lässt sich dieser problemlos mit Wänden, Türen und Möbeln zeichnen. Mit Bauherrenansicht Ein/Aus wechseln Symbole auf Bilder.

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Die LED-Fluter Pursos® High Power LED sind mit 130 und 220 Watt Anschlussleistung verfügbar. Alle Leuchten zeichnen sich durch sehr hohe Effizienz mit einer Lichtausbeute von bis zu 118 Lumen pro Watt aus. Die verschiedenen Leistungsstufen und Lichtfarben ermöglichen die individuelle Anpassung an die entsprechende Beleuchtungsaufgabe. Hochwertige Konstruktion und Materialien sorgen für hohe Stabilität und Resistenz gegen Feuchtigkeit und Staub (IP66). Das sehr flache und kompakte Design fügt sich dezent in das Umfeld ein und wirkt sich auch auf das Leuchtengewicht aus. Bei Sanierungen können bestehende Befestigungspunkte und Elemente problemlos übernommen werden. Die Montage erfolgt ohne Zubehör, die integrierte Netzanschlussleitung (0,5 m) erlaubt einfaches Plug & Play. Pursos® High Power LED eignet sich besonders zur

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Die Energiewende am Bau Am 17. April findet an der Bauen + Wohnen die Fachveranstaltung «Bauen/Modernisieren für das 21. Jahrhundert» statt. Moderator Ruedi Meier von energie-cluster.ch und namhafte Referenten diskutieren die Rahmenbedingungen für das nachhaltige Bauen, und zeigen anhand von realisierten Beispielen attraktive Lösungen für die Architektur von Neubauten und Gebäudemodernisierungen in der Region. Gemeindeammann Markus Dieth geht auf die aktuelle Siedlungsentwicklung im Limmattal ein. Kuno Schumacher, Leiter Architektur und Entwicklung bei Immobilien Aargau, zeigt, dass sich Architektur und Nachhaltigkeit nicht widersprechen. Daniel Kellenberger, Geschäftsführer Intep, stellt den neuen Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) vor und erklärt die Vorteile für Bauherren und Planer. Beat Kämpfen, Präsident der SIA-Kommissi-

on Energetische Gebäudeerneuerung, geht auf die Schwerpunktthemen und Anliegen der SIA für eine moderne Gebäudesanierung ein. Werner Setz, siebenfacher Solarpreisträger, spricht über den Weg zur Energie-Autarkie mit realisierten Plusenergie-Gebäuden. Wie Nachhaltigkeit im Sinne von Energieeffizienz, Einsatz von neuen erneuerbaren Energien, schlauem Energiemanagement und mit Energiespeichertechnik heute realisiert werden kann, beleuchtet der Wettinger Architekt und Solarpionier Reto Miloni. Er zeigt, wie Altbauten aus dem Kohlezeitalter der Nachkriegsjahre, Häuser aus dem Erdölzeitalter der 70er-Jahre oder Minergie-P-Neubauten konsequent auf Klimaneutralität und Plusenergiestandard getrimmt werden können.

www.messe-aargau.ch

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Veranstaltungen

Veranstaltungen und Fachkurse EMV – Fachmesse für Elektromagnetische Verträglichkeit • 24.–26. 3., Stuttgart www.e-emv.com Forum Architektur Bauen/Modernisieren im 21. Jahrhundert • 17. 4., Tägerhard Wettingen www.bauen-wohnen.ch Europa Forum • 27. 4., KKL Luzern www.europa-forum-luzern.ch Recycling-Technik • 6./7. 5., Basel www.easyfairs.com/recyclingbasel Intersolar • 10.–12. 6., München www.intersolar.de Bauen & Modernisieren • 3.–6. 9., Messe Zürich www.bauen-modernisieren.ch ineltec 2015 • 8.–11. 9. www.ineltec.ch LED professional Symposium + Expo (LpS 2015) • 22.–24. 9., Bregenz www.LpS2015.com Sicherheit 2015 • 10.–13. 11., Sicherheit, Messe Zürich www.sicherheit-messe.ch Belektro, Fachmesse für Elektrotechnik, Elektronik, Licht • 11.–13. 10., Berlin Expo Center www.belektro.de Bau + Energie Messe • 26.–29. 11., Bern www.minergie-expo.ch Swissbau 2016 • 19.–23. 1., Messe Basel www.swissbau.ch Powertage • 31. 5.–2. 6.2016, Messe Zürich www.powertage.ch Sindex • 6.–8. 9. 2016, BernExpo www.sindex.ch

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Berner Fachhochschule • 11. 6., 2. 11. , Seminar Telekommunikation (3 Tage), Burgdorf Ti.bfh.ch/s-telecom

• 23./24. 4., Photovoltaikkurs für den Elektroinstallateur • 24. 4., NIN 2015/Up-date – Die überarbeitete NiederspannungsInstallationsnorm • 27. 4., ATEX 137 – Richtlinie 1999/92/EG und EN 60079-14 • 28. 4., NIN-Grundkurs – Die Niederspannungs-Installationsnorm • 29. 4., Infrarot-Thermografie • 29. 4., Dimensionierung und Berechnung von elektrischen Anlagen – Anlageplanung mit belvoto und NIN digital www.electrosuisse.ch, weiterbildung@electrosuisse.ch

BauHolzEnergie • 15./16. 4., 10./11. 9., Planungsseminare Minergie-P, St. Gallen/Bern www.bauholzenergie.ch

Energie-cluster • 4. 9., 16. 9., 4. 11., 18. 11., PlusenergieGebäude www.energie-cluster.ch

Electrosuisse Kurse März/April 2015 • 27. 3., Arbeiten unter Spannung – Netze – Grundkurs • 1. 4., Dimensionierung und Berechnung von elektrischen Anlagen – Anlageplanung mit belvoto und NIN digital • 7. 4., Brandverhalten und Funktionserhalt von Kabeln in der Praxis – neue CPR-Richtlinie • 8. 4., Wiederholungskurs für Blitzschutzfachleute • 9. 4., Erden von Anlagen • 9. 4., Explosionsschutz ATEX 95 • 13./14., 21./22., 23. 4. + 6./7. 5., Bewilligung für Installationsarbeiten an besonderen Anlagen nach Art. 14 NIV – Prüfungsvorbereitung • 13./14.. 21./22., 23. 4. + 6./7. 5., Anschlussbewilligung nach Art. 15 NIV – Prüfungsvorbereitung • 14. 4., Planvorlagen • 14. 4., Wiederholungskurs für Elektrokontrolleure/Sicherheitsberater • 15. 4., Instandhaltung und Prüfung elektrischer Geräte • 15./16. 4., Workshop Messen • 15., 21. 4., Schaltberechtigung – Grundkurs • 15., 22. 4., Schaltberechtigung – Grundkurs • 17. 4., CE-Kennzeichnung, Rechtsgrundlagen und Richtlinien • 21. 4., NIN-Grundkurs – Die Niederspannungs-Installationsnorm • 22. 4., Dimensionierung und Berechnung von elektrischen Anlagen – Anlageplanung mit belvoto und NIN digital

Energie-Apéros • 25. 3., 22. 4., 29. 4., 6. 5., Gebäudemodernisierung – Wie saniere ich mein Haus? • 1. 4., Zukunftsfähige Gebäudetechnik und Gebäudehülle • 12. 5., Moderne Energieerzeugung im Gebäude www.energie-cluster.ch

Security Essen • 27.–30. 9. 2016, Essen www.security-essen.de

CRB (Zentralstelle für Baurationalisierung) • 16. 4., Starterkit NPK (13.30–17 Uhr) • 6, 19. 5., Kostenmanagement für Bauleiter mit eBKP-H www.crb.ch, schulung@crb.ch

Feller AG, Horgen • 6. 5., 1. 7., 22. 9., 12. 11., KNX-Einsteiger • 24. 3., 21. 5., 2. 7., 24. 9., 10. 11., KNX-Planer • 4.–10. 6., 20.–26. 8., 22.–28. 10., 30. 11.–4. 12., KNX-Grundkurs (5 Tage) • 22.–26. 6., 17.–23. 9., 2.–6. 11. 2015, KNX-Aufbaukurs (5 Tage) • 16./17. 6., 29./30. 9., 11./12. 11., Visualisierung Facility-Server/Home-Server • 9. 6., 30. 9., 18. 11., Visaphon Tür- und Videosprechsystem • 8. 4., 1. 6., 1. 9., 2. 10., 20. 11., 3.12., Elektronisches Schaltsystem Zeptrion ausbildung.feller.ch

GNI Generalversammlung 7. 5. www.g-n-i.ch

• • • •

LonMark Schweiz 2. 6./12. 11. LON-Grundlagenkurs 11. 6./8. 10., LON-Refresherkurs 15.–19. 6., 19.–23. 10., Systemintegratorenkurs www.lonmark.ch/ausbildung.html


René Koch AG • 6. 5., 12. 6., 18. 9., 19. 11., Moderne Türkommunikation TC:Bus www.kochag.ch

STFW Winterthur • 16. 3.–4. 12., Eidg. Dipl. Elektroinstallateur • 13. 10–30. 9. 2018, Dipl. Techniker HF, Kommunikationstechnik • 14. 10.–30. 9. 2018, Dipl. Techniker HF, Elektrotechnik • 19. 8.–2. 3. 2016, Vorbereitungskurs zur Praxisprüfung Art. 8 NIV • 9. 3.–4. 9., 15. 6.–27. 11., 9. 11.–22. 4. 2016, Telematik-Spezialist VSEI/STFW • 22. 8.–5.2016, Projektleiter Gebäudetechnik

• 8.–28. 5. 2016 Gebäudeautomatiker • 20. 8.–30. 6. 2016, Elektro-Teamleiter • 23. 3.–30. 6. 2016, Projektleiter Sicherheitssysteme Sicherheit • 23. 3.–30. 6. 2016, Projektleiter Sicherheitssysteme Feuer www.stfw.ch/kursangebote

Schweizer Lichtgesellschaft SLG • Lichtplaner SLG 1: Modul 1: 7./8. 8., Modul 2: 28./29. 8., Modul 3: 18./19. 9. Prüfung: 16. 10. • Lichtplaner SLG 2: Modul 1: 11./12. 9., Modul 2: 9./10. 10., Modul 3: 30./31. 10. Prüfung: 27. 11. www.slg.ch

Swissolar • 7. 5., Solarstrom Basis Elektro (2 Tage für Elektroplaner, -installateure) • 19. 6., Praxis & Messmethodik bei Photovoltaikanlagen • 18. 6., Blitz- und Überspannungsschutz bei Photovoltaikanlagen • 7. 5., 20. 8., Solarstrom Planung (4 Tage, für Gebäude- und Elektrotechniker) www.solarevent.ch

Vereon AG • 19./20. 3., Innovationsforum Energie, Zürich www.vereon.ch/ime

VSEI-Seminare • 26. 3., Der Servicemonteur als Wettbewerbsvorteil • 1. 9., Blitzschutzseminar • 5. 5., Elektroinstallationen in explosionsgefährdeten Bereichen • 3./4., 10. 2., NPK – Was ist neu 2015 • 21. 4., 20.5., NPK-Basis • 17. 3., 6. 5., 24. 6., NPK-Anwender • 21. 4., 22. 9., Ausmass nach NPK • 3. 6., 1. 7., 1.10., 29. 10., 5.11., Asbest www.vsei.ch (Seminare, Technik) Wago Gebäudeautomation • 6. 5., 11. 6., 18. 6., 26. 8., KNX IP-Komponenten • 5. 5., 25. 8., 8. 10., 29.10., BACnet-Komponenten • 14.–16. 4., 18.–20. 8., 15.–17. 9., 15.–17. 12., CODESYS V2.3 Einsteiger • 9./10. 6., 16./17. 6., 6./7. 10., 27./28. 10., CODESYS V2.3 Einsteiger Plus • 19./20. 5., 22./23. 9., 13./14. 10., Betriebsunterhalt • 24./25. 3., 8./9. 4., 28./29. 4., 1./2. 9., 20./21. 10., 10./11. 11., 8./9. 12., Umsteiger von CODESYS V2 auf e!COCKPIT • 27./28. 5., 2./3. 6., 9./10. 6., 29./30. 9., 24./25. 11., 1./2.12., e!COCKPIT Einsteiger www.wago.ch/seminare Aktuelle Veranstaltungshinweise unter «Agenda» und«Veranstaltungen» auf www.elektrotechnik.ch

Wie auf den starken Franken reagieren? Mit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses von 1.20 gegenüber dem Franken leiden vor allem der Tourismus und die Exportindustrie und suchen nach Modellen, um die Verluste auszugleichen. Wie geht es der Gebäudeautomationsbranche in dieser neuen Situation? Hebeln billige Energieimporte nun ihr Energiesparpotenzial aus, und wie kann sie mit entschiedenem Handeln die Krise als Chance nutzen? Aus Sicht der Gebäudeautomationsbranche sieht der bisher zurückgelegte Weg nach einem intensiven, kontinuierlichen Anstieg aus. Erst in den letzten Jahren wurden sich Markt und Politik bewusst, welches enorme Sparpotenzial die Gebäudeautomation (GA) hinsichtlich Energieverbrauch und CO2-Emmissionen aufweist. Doch der starke Franken könnte der Branche ei-

nen Strich durch die Rechnung machen. Denn er hat zur Folge, dass fossile Energieimporte günstiger werden und die Sparmassnahmen unterlaufen. Die Branche möchte in erster Linie als Einheit auftreten und weiter informieren, was sie bis jetzt geschafft hat: Der heutige Stand der Technik ist exzellent. Immer mehr und bessere Tools für ein effizientes Energiemonitoring kommen auf den Markt, der Bedienkomfort für komplexere Anlagen steigt. Der Nutzer «spürt» die Technik kaum mehr, sie arbeitet diskret im Hintergrund. Im Homebereich lassen sich Smart-Living-Anlagen bequem über Tablets und Smartphones steuern. Licht und Storen sind aufeinander abgestimmt, und es können Szenen vorprogrammiert werden. Das sorgt auch zu Hause dafür, dass nur dort Energie ver-

braucht wird, wo es sie auch wirklich braucht. Die Gebäudeinstallations- und automationsbranche verfügt über viel Fachwissen und Innovationskraft, um diese Krise zu meistern. Dazu organisiert der Branchenverband GNI (Gebäude Netzwerk Initiative) am 15. April 2015 das Seminar «Der Franken steigt. Wie reagieren wir?» Mit dem Seminar für Führungskräfte der Bau- und Gebäudeautomationsbranche und den Referenten Giorgio Behr, Honorarprofessor der Universität St. Gallen sowie Alexander Rathke vom Swiss Economic Institute will GNI zum gemeinsamen Handeln motivieren und den Teamgeist der Branche stärken.

www-g-n-i.ch

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Veranstaltungen

Omni Ray Gebäudeautomation: • 27.–29. 5., 16.–18. 9., 18.–20. 11., LTRAIN-LINX • 3./4. 6., 23./24. 9., 25./26. 11., LTRAIN-LWEB-900 • 1./2. 6., 21./22. 9., 23./24. 11., LTRAIN-GRAPHICS Kommunikationstechnik und Computing • 23. 6., Moxa Managed Switch Basics • 25. 6., Moxa Wireless LAN Basics • 24. 6., Moxa Managed Switch Advanced www.omniray.ch/schulungen


Veranstaltungen

Wie Elektroinstallateure mehr verkaufen

Ausbildungsleiter Dino De Cia: «Wer Kunden überzeugen will, muss kommunizieren können.»

Das intelligente Haus wird Realität. Damit kommt jährlich eine Flut neuer Systeme und Produkte für Elektroinstallation und Gebäudeautomation auf den Markt. Bauherren und Investoren haben dadurch die Qual der Wahl: Mehr denn je sind sie auf die Beratung der Installationsfirmen angewiesen. Für Elektriker bedeutet diese Entwicklung eine Chance, aber auch eine

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grosse Herausforderung: «Wer Bauherren gut berät, verschafft sich Marktvorteile und kann weit mehr verkaufen», sagt Dino De Cia, Leiter Ausbildung von Feller. Gemäss Erhebungen von Feller sind mehr als die Hälfte der Bauherren bereit, mehr für ihre elektrische Installation auszugeben, wenn sie von deren Mehrwert wirklich überzeugt sind. «Wer seine Kunden überzeugend beraten will, muss nicht nur technologisch à jour sein, sondern auch kommunizieren können», sagt De Cia. Darum bietet Feller neben technischen Weiterbildungen neu flexible Ausbildungsmodule in Beratung und Verkauf an. Je nach vorhandener Zeit holen sich die Teilnehmer Tipps in Fachvorträgen oder erarbeiten sich in ausführlichen Workshops neues Wissen. Dieses Prinzip zieht sich durch die ganze Feller-Weiterbildung: Neu wählen die Teilnehmer aus sechs Fähigkeitsstufen das Angebot, das ihren Bedürfnissen und ihrem Zeitbudget

entspricht – von der Online-Produkteinformation über das Strategieseminar im eigenen Betrieb bis zur mehrtägigen Fachausbildung. 2015 lanciert Feller etliche neue Kurse, beispielsweise zum Tür- und Videotürsprechsystem Feller Visaphon in allen drei Landesprachen, je ein ELearning-Modul für die Pirios Bewegungs- und Präsenzmelder, für Kommunikations- und Netzwerklösungen und für Zeptrion (ab April 2015). Mit der Aktion 1+ profitieren Lernende im vierten Lehrjahr von einer kostenlosen Weiterbildung als Begleitperson eines bezahlenden Teilnehmenden; einzige Ausnahme sind die mehrtägigen KNX-Kurse. Der modulare Kursaufbau kommt bei den Teilnehmern sehr gut an: 2014 haben sich rund 500 Elektroinstallateure bei Feller weitergebildet, dazu kommen 1300 Teilnehmer von Fachvorträgen zu Strategie, Beratung und Verkauf. www.feller.ch/ausbildung


Fachlehrer/Fachlehrerinnen für Elektroinstallateurklassen (EFZ) Montage-Elektrikerklassen (EFZ) Beschäftigungsgrad nach Absprache Stellenantritt: 1. August 2015 Im Team mit anderen Lehrkräften sind Sie für den Fachunterricht an Elektroinstallateurklassen zuständig und übernehmen Führungsverantwortung. Sie

– sind dipl. Ing. FH Elektrotechnik, eidg. dipl. Elektroinstallateur oder verfügen über einen höhere Qualifikation in Ihrem Beruf – sind dipl. Berufsschullehrer/-in SIBP/EHB oder sind bereit, fehlende Qualifikationen noch zu erwerben – haben Interesse, die Lernenden im gesamten beruflichen Umfeld zu betreuen – sind belastbar und teamfähig – haben Freude und Erfahrung im Umgang mit Jugendlichen – helfen aktiv in der Schulentwicklung der Berufsgruppe Elektro mit

Wir bieten – Anstellung, die mittelfristig zu einem Vollpensum führen kann – Unterstützung bei der Ausbildung zum Berufsfachschullehrer – eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit in einer modernen, qualitätsorientierten Berufsfachschule – eine sehr gute Infrastruktur – eine Anstellung nach kant. Gesetzgebung (LAG) – selbstständiges Arbeiten – eine angenehme Zusammenarbeit im Team Nähere Informationen zur Schule finden Sie unter www.bzi.ch. Wenn Sie sich angesprochen fühlen, senden Sie bitte Ihre Bewerbungsunterlagen bis am 3. April 2015 an: Bildungszentrum Interlaken bzi, Herrn Ernst Meier, Konrektor Obere Bönigstrasse 21, 3800 Interlaken

Der Bereich «Immobilien» unterhält und bewirtschaftet die Gebäude und die Gebäudeinfrastruktur an den verschiedenen Standorten von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Für den Standort Bern suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung eine/n erfahrene/n

Leitung der Abteilung für Informationsund Elektrotechnik (IET) Infolge Pensionierung des Stelleninhabers suchen wir auf 1. Januar 2016

eine Abteilungsleiterin resp. einen Abteilungsleiter Leitungsperson (80–100%) als Mitglied der Schulleitung der gibb Aufgaben und Anforderungen sowie die detaillierte Ausschreibung finden Sie auf der gibb-Website unter http://www.gibb.ch/Stellen Sie sind interessiert? Ihre vollständige Bewerbung richten Sie bitte elektronisch oder schriftlich bis 1. Mai 2015 an: Gewerblich-Industrielle Berufsschule Bern Direktionssekretariat Lorrainestrasse 1 Postfach 734 3000 Bern 25 oder direktion@gibb.ch

Technische/n Mitarbeiter/in Immobilien In dieser Funktion betreiben und unterhalten Sie sämtliche gebäude- und sicherheitstechnische Anlagen im Radiostudio Bern und Luzern und sorgen für einen sicheren und wirtschaftlichen Betrieb der gesamten Gebäudeinfrastruktur. Sie sind, innerhalb eines Teams, für die Erledigung der folgenden Aufgaben zuständig: • Bewirtschaftung und Instandhaltung der technischen Anlagen wie Heizung-, Lüftung-, Klima-, Kälte-, Sanitär- und Elektroanlagen (HLKKSE) • Einhaltung der Betriebsbereitschaft, Sicherstellen der maximalen Verfügbarkeit und des wirtschaftlichen Betriebs der technischen Infrastruktur Immobilien • Mitarbeit und Ausführung von allgemeinen Aufgaben im Gebäudeunterhalt und für Servicedienstleistungen • Übernahme der örtlichen Bauführung und Betreuung von Bau- und Unterhaltsprojekten • Mithilfe bei der Organisation und Begleitung von Studioveranstaltungen • Leisten von Pikettdienst 7/24/365 für die gebäudetechnische Infrastruktur (innerhalb 1 Stunde vor Ort) • Aufgabenübernahme in den Bereichen der Arbeitssicherheit und Gesundheitsvorsorge sowie im Evakuationsfall • Stellvertretung des Standortleiters und Sicherheitsbeauftragten Sie verfügen über eine abgeschlossene Berufslehre als Elektroinstallateur/in EFZ oder eine gleichwertige Ausbildung, haben sich vorzugsweise zum/zur Elektro-Sicherheitsberater/in, Elektro-Projektleiter/in oder Instandhaltungsfachmann/frau EFA weitergebildet und verfügen über mehrjährige Erfahrung in der Instandhaltung und im Betrieb gebäudetechnischer Infrastrukturen. Sie zeichnen sich durch eine eigenverantwortliche und selbstständige Arbeitsweise aus. Es gelingt Ihnen, vernetzt und prozessorientiert zu denken und Ihre Anliegen durchzusetzen. Kaufmännische Grundkenntnisse sowie gute Deutsch- und PC-Anwenderkenntnisse runden Ihr fachliches Profil ab. Wenn Sie lösungs- und kundenorientiert handeln und sich gewohnt sind, Ihre kommunikativen Stärken einzusetzen, gerne im Team arbeiten und offen für Neues sind, freuen wir uns auf Ihre Onlinebewerbung über das Stelleninserat auf http://jobs.srf.ch. Telefonische Auskünfte erteilt Ihnen gerne: Adrian Reichenbach, Technischer Standortleiter Facility Management Bern, Telefon +41 31 388 93 00. SRF Schweizer Radio und Fernsehen, Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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Stellenangebote

Das Bildungszentrum Interlaken bzi sucht auf Beginn des Schuljahres 2015/2016


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 Ein Jahres-Abo für 129 Franken Ich erhalte 12 Ausgaben nach Hause geliefert Vorname Name Strasse/Nr. PLZ/Ort Coupon einsenden an AZ Fachverlage AG, Leser-Service, Postfach, 5001 Aarau oder per Internet www.fachtitel.ch Angebot gilt nur in der Schweiz. Alle Preise inkl. MwSt. und Versandkosten. 1301E01

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Aladin AG ISSN 1015-3926 66. Jahrgang 2015

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amag Automobil- und

Auflage und Verbreitung (WEMF/SW-Beglaubigung 2014) Druckauflage 7000 Ex.*, Total verbreitete Auflage 6723 Ex., davon verkauft 3290 Ex. * inkl. Probe- und Werbeexemplare, Veranstaltungen und Messen Kontakt Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch Herausgeberin AZ Fachverlage AG Neumattstrasse 1 5001 Aarau Tel. +41 (0)58 200 56 50, Fax +41 (0)58 200 56 51 Geschäftsführer Roland Kühne Leiterin Zeitschriften Ratna Irzan Redaktion Elektrotechnik, Neumattstrasse 1, Postfach, CH-5001 Aarau redaktion@elektrotechnik.ch Chefredaktor Hansjörg Wigger, Tel. +41 (0)58 200 56 34 Redaktor Raymond Kleger, Tel. +41 (0)52 765 22 15 Ständige redaktionelle Mitarbeiter: Rico De Boni, David Keller, Pius Nauer, Hans R. Ris, Marcel Schöb, Erich Schwaninger, Rüdiger Sellin COPYRIGHT Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Highlights sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Leitung Werbemarkt Jürg Rykart, Tel. +41 (0)58 200 56 04

Motoren AG

7

Asera AG 56 Bosch Sicherheitssysteme 9 Brelag Systems GmbH US 4 Camille Bauer Metrawatt AG 21 Canoo Engineering AG 15 CeCoNet AG 22 Dätwyler Cabling Solutions 29 Dosch Treuhand 41 EEV 41 Electrosuisse 51 Elko-Systeme AG 11 Esylux Swiss AG 5, 33 Fischer Otto AG US 3 Flextron AG 19 Hager AG 35 Hefti. Hess. Martignoni. Holding AG 11 Heinz Martin AG 56 HS Technics AG 56 ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 57 IGE 53 Innoxel System AG 27 Koch René AG 39 MCH Messe Schweiz 3 Mercedes-Benz Schweiz AG US 2 Osram AG 57

Oxpro AG

55

reichelt elektronik

45

Relmatic AG

43

SBB AG 31 Schweiz. Höhere Berufsbildung BMP 56 STF 47, 49 Sunrise Communications AG17 Swisslux AG 12 Theben HTS AG 2, 4, 13 W. Wahli AG 64

Stellenmarkt

60– 62

Titelseite Theben HTS AG

Beilagen Heinz Martin AG Geisser Carl AG ET LICHT

32/33

Anzeigenleitung André Fluri, Tel. +41 (0)58 200 56 27 Sachbearbeitung Verena Müller, Tel +41 (0) 58 200 56 42

Im Text erwähnte Firmen

Leitung Lesemarkt/Online Valentin Kälin Abo-Angebote und -Bestellung: www.fachtitel.ch, abo@elektrotechnik.ch, Tel. +41 (0)58 200 55 68 Preise Jahresabo Fr. 129.–, 2-Jahres-Abo Fr. 228.– (inkl. 2,5% MwSt.) Layout/Produktion Toni Zürcher, AZ Fachverlage AG, 5001 Aarau Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: AZ Anzeiger AG, AZ Fachverlage AG, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Vertriebs AG, AZ Zeitungen AG, Belcom AG, Dietschi AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-Schild Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG

Monatsausgabe ET 4/2015 22. 4. 2015

Anzeigenschluss 26. 3. 2015

Redaktionsschluss 17. 3. 2015

ET 5/2015 20. 5. 2015

Anzeigenschluss 23. 4. 2015

Redaktionsschluss 14. 4. 2015

AEW Energie AG 57 Alpiq AG 8 BKW Energie AG 8 CFW EMV-Consulting AG 28 Cisco Systems 37, 42 Dätwyler Cabling 41 Die Schweizerische Post 38 D-Link 42 easyFairs Switzerland 6 Electrosuisse 50, 57 energie-cluster.ch 57 ESTI 46, 57 Esylux Swiss AG 18 ewz 6 Feller AG 46, 60 Fischer Otto AG 5 GNI 59 Google Switzerland 38 Helion Solar AG 6 Herzog Kull Group 8

Innoxel System AG 26 Sankt Galler Stadtwerke 12 Schneider Electric 37 Siemens Schweiz AG 8 Suva 6 Swisscom (Schweiz) AG 38 41 Theben HTS AG 18 upc cablecom GmbH 38 Uvex Arbeitsschutz 54 VDE-Verlag GmbH 5 Viessmann (Schweiz) AG 8 W. Wahli AG 24 ZT Fachmessen AG 57

Elektrotechnik 3/15 | 63

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Unsere Inserenten

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Vorschau

Themenvorschau Lüftungstechnik für den Elektriker Fensterlose Räume oder solche mit dem Auftreten von belasteter Luft machen eine mechanische Lüftung unumgänglich. Es gibt auch Räume mit Fenstern, wo

braucht. Zur Hauptsache sind es Stromversorgungen für Hutschienen aber auch solche für Kleinverteiler. Vermehrt sind auch solche mit Batteriepufferung gefragt, weil ohne Stromversorgung bei der

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heutigen Technik nichts mehr funktioniert (Bild 1: Puls Electronic). Chance zur Effizienzsteigerung nutzen Gebäudeautomation ist Mittel zum Zweck, das heisst Werkzeug zur Steuerung und Optimierung gebäudetechnischer Anlagen. Mit einem Update eines GA-Systems ist eine Senkung des Energieverbrauchs am Gebäude nur dann möglich, wenn Anlagefunktionen und Regelstrategien überprüft und Sensoren nachgerüstet werden (Bild 3). Power over Ethernet (PoE) – eine praktische Sache Bei der Büroverkabelung stellt sich oft die

Lüftungen sinnvoll sind. In eigener Kompetenz montiert der Elektriker nur einfache Anlagen, so zum Beispiel bei Sanierungen von Sanitärzellen. Heutige Kleinraumventilatoren verfügen über hohe Druckleistungen bei gleichzeitig niedrigen Geräuschwerten. Moderne Ventilatoren verbrauchen dabei 30 Prozent weniger Energie als ältere Geräte (Bild 1). Hohe Flexibilität dank SDNs Das Cloud Computing ist beinahe zur Selbstverständlichkeit geworden. Mit den Software Defined Networks (SDNs) geht die Virtualisierung von Rechnerkapazitäten bei den Netzressourcen weiter. Die SDN-Controller bilden dabei das Kernstück einer höchst flexiblen Managementarchitektur (Bild 2: Cisco Networks). 24-V- und KNX-Bus-Stromversorgungen Für Industriesteuerungen, Gebäude- und Raumautomationssysteme werden Netzteile mit 24 VDC, bei KNX 30 VDC ge-

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Frage, wie man die Endgeräte mit Strom versorgt und eine unterbrechungsfreie Stromversorgung möglichst kostengünstig erstellt. Mit Power over Ethernet (PoE) gelingt beides auf einfache Art und Weise. ... und viele weitere aktuelle Artikel zu Themen rund um die Elektrotechnik, Gebäudetechnik, Automation und Telematik




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