ET_10/15

Page 1

Heft 10 | Oktober 2015

WWW.ELEKTROTECHNIK.CH

ELEKTROTECHNIK INFORMATIONS- UND KOMMUNIKATIONSTECHNIK GEBÄUDETECHNIK

4

Interessante Lösungen an der Ineltec

34

Sicherheit für Personen und Anlagen

24

Sichere Elektrizität

54

Bedrohungen aus dem Internet

28

Kabelwahl aus Brandschutz-Sicht

62

NIN-Know-how, Leserfragen Teil 115



Angriffe aus dem Netz Liebe Leserin, lieber Leser Die Attacke war perfid und kam unerwartet für die Millionen von Nutzern im grössten Seitensprung-Portal Ashley Madison. Die Fremdgeher (ich halte mich hier an die männliche Form, weil – wie man jetzt weiss – über 90 Prozent der Mitglieder Männer waren) pflegten ihre Aktivitäten meist verdeckt und verliessen sich in der virtuellen Welt im Internet auf Anonymität und Diskretion. Seit sich Hacker Zugang zu den Kundendaten verschafften und Namen, E-Mail-Adressen und sexuelle Präferenzen diesen Sommer im Netz veröffentlichten, ist die Aufregung gross. Neben Bekenntnissen und Entschuldigungen droht realer Schaden, denn Trennungen, Anwaltskosten und Abfindungen werden wohl nicht zu verhindern sein. Auch die Betreiber des Portals sind mit Imageschaden und Forderungen konfrontiert. Die Auswertung der Daten hatte nicht nur das einseitige Geschlechterverhältnis offengelegt, sondern auch Software-Manipulationen seitens der Betreiber. Den vorwiegend männlichen Besuchern wurden rein virtuelle weibliche Profile und Chats vorgegaukelt – die Gesprächspartnerinnen waren Sprach-Roboter, die rund um die Uhr arbeiteten, um Besucherfrequenzen und Zahlungsbereitschaft hochzuhalten. Aufhorchen lässt auch die aufwendige Rückruf-Aktion für mehr als eine Million Chrysler-Fahrzeuge diesen Sommer. Der Grund dafür waren Schwachstellen in der Software des Herstellers Fiat Chrysler Automobiles, die «repariert» werden mussten. Über die offengelegte IP-Adresse der Fahrzeuge konnten Hacker einzelne Fahrzeuge «angreifen» und manipulieren. Spezialisten schafften es sogar im laufenden Betrieb Motoren auszuschalten oder Bremsen zu deaktivieren. Experten vom Fraunhofer Institut schätzen den Schaden aus Cyber-Attacken weltweit auf 575 Milliarden US-Dollar. Dabei sind nicht nur die üblichen Personalcomputer Ziel von Hacker-Angriffen, sondern zunehmend software-gesteuerte Maschinen und Anlagen. Mit der zunehmenden Vernetzung von Maschinen, Geräten und Transportmitteln steigt das Risiko von Hackangriffen. Die 2014 publizierte Studie «Internet of Things Research Study» des US-Konzerns HP zeigte erschreckende Sicherheitsdefizite im Internet der Dinge. Ganze 70 Prozent der untersuchten Geräte funktionierten mittels unverschlüsselter Kommunikation über Drahtlosnetzwerke (WLAN). Dadurch hätten Angreifer Zugriff auf Daten, könnten Aktionen auslösen und Benutzer oder Anlagenbetreiber erpressen. Auf den Seiten 54 bis 59 lesen Sie mehr über Risiken, Ursachen und wie sich Unternehmen besser schützen können.

ET-Wettbewerb Oktober 2015

Gewinnen Sie

einen von drei USB-Sticks im Visitenkartenformat und mit 32 GB Speicherkapazität, im Wert von je 15 Franken.

Nutzen Sie Ihre Chancen und beantworten Sie die nachstehende Frage auf der Website www.elektrotechnik.ch (Rubrik Wettbewerb). Beim aufmerksamen Lesen im ET 10 finden Sie die Antworten mit Leichtigkeit. Ergänzen Sie die Berufs-/Funktionsbezeichnung der nachstehend aufgeführten Referenten vom eco2friendly-Evening an der Ineltec: – Walter Steinmann – Severin Holderegger – Claude Nicollier

«Messestandmiete zum Vorzugspreis» und «Teilnahme an Workshops zum halben Preis» waren die richtigen Antworten zur Wettbewerbsfrage in ET 9/2015 (siehe Artikel Seite 6 in ET 9/2015). Die folgenden zehn Gewinner/-innen haben je einen USB-Sticks im Visitenkartenformat und mit 32 GB Speicherkapazität, im Wert von je 15 Franken gewonnen: Herr Markus Benz, 8196 Wil (ZH) Herr Manuel Billeter, 8330 Pfäffikon Herr Alessio Covelli, 6572 Quartino Herr Franz Gartmann, 8962 Bergdietikon Herr Beat Hengartner, 9030 Abtwil Herr Roger Jung, 8180 Bülach Herr Ruedi Oggenfuss, 8134 Adliswil Herr Hansruedi Ruefenacht, 3454 Sumiswald Herr Heinrich Schlaeppi, 3775 Lenk Herr Arwed Schudel, 8810 Horgen

Hansjörg Wigger, Chefredaktor Elektrotechnik 10/15 | 1



34 Sichere Elektrizität

54 Cyber-Attacken

Störlichtbögen sind gefürchtete Zwischenfälle in der elektrischen Energietechnik. Sie können den Betrieb von Anlagen gefährden und bei Menschen schwere Verbrennungen verursachen oder auch Seh- und Hörvermögen stark schädigen. ET berichtet in dieser Ausgabe in zahlreichen Beiträgen über Risiken im Umgang mit Elektrizität und über mögliche Schutzmassnahmen.

Zunehmende Angriffe auf vertrauliche Daten zeigen, dass Unternehmen ihre IT-Infrastruktur oder vernetzte Systeme wie Smart Grids besser schützen müssen. (Bild: istockphoto.com)

Inhalt Ineltec

4 Ineltec im Zeichen der Energiewende

Automation und Elektronik

52 Miniaturisierung auch für die Elektrotechnik

10 Interessante Lösungen für die

Informations- und Kommunikationstechnik

Installations- und Gebäudetechnik

Wirtschaft und Verbände

18 Texag: «Wir entwickeln uns

ständig weiter» 19 Lösungen für die Zukunft am Swiss Energy and Climate Summit 20 Recom in neuen Händen

Installations- und Gebäudetechnik

54 Vielfältige Bedrohungen

aus dem Internet 58 Entwicklung der Datenmenge 59 Wettlauf gegen die Cyber-Kriminalität 60 Die richtige Alarmierung

Aus- und Weiterbildung

24 Suva-Kampagne

62 NIN-Know-how 115 66 Brandabschottung

26 Gefahr bei defekten Geräten

70 Neu aufgelegte Fachbücher

«Sichere Elektrizität» und Installationen

28 Kabelwahl aus Brandschutz-Sicht 34 Sicherheit für Personen 38 40 44 47 48 50 51

und Anlagen Technischer Risikomanager gefordert Sicherheit im Zentrum Energie sparen mit dezentraler Automation Komplettlösung für jede Beleuchtung Kabellose NotleuchtenÜberwachung Viele gute Gründe für die neue Fixer Combi-Muffe Ein Mann für alle Fälle

von Elektrokabeln

für den Elektropraktiker

1 71 76 77 79

Rubriken

Editorial Produktanzeigen Veranstaltungen Stellenanzeigen Themenvorschau, Veranstaltungskalender 80 Impressum und Firmenverzeichnisse

ZUR TITELSEITE

Verrückt – flach – effizient Mit dem PlanoSpot 360 KNX DE knüpft thebenHTS an die Erfolgsgeschichte des äusserst flachen PlanoCentro an. Wie der PlanoCentro verfügt auch der PlanoSpot über den bewährten quadratischen Erfassungsbereich. Zudem lässt sich seine Siegeloptik mechanisch um bis zu 12° nach links und rechts kippen. Damit kann der Erfassungsbereich um bis zu ± 1 m verschoben werden, um geänderte Raumaufteilungen besser zu erfassen. Sollte er einmal zu viel erfassen, kann der Erfassungsbereich per Fernbedienung von 64 auf 22 m2 reduziert werden. Dank der kalibrierten 3-Kanal-Mischlichtmessung sind zwei Lichtgruppen unabhängig regelbar. Funktionen wie Konstantlichtregelung, adaptive Nachlaufzeit, «ecoplus» und vieles mehr runden das Leistungspaket ab.

Theben HTS AG 8307 Effretikon Telefon 052 355 17 00 sales@theben-hts.ch | www.theben-hts.ch Elektrotechnik 10/15 | 3


Ineltec

Ineltec im Zeichen der Energiewende

«Der Wandel wird weltweit stattfinden» An der Ineltec 2015 trafen sich viele interessierte Fachbesucher aus der der Elektrobranche, der Gebäudeautomation, der Kommunikationsinfrastruktur, Informations- sowie der Beleuchtungstechnik. Der inhaltliche Fokus dieses Jahr lag auf intelligenter Vernetzung und Energieeffizienz.

Viele Besucher am Branchentreffpunkt der Elektrotechnik und Gebäudeautomation.

Hansjörg Wigger Das Konzept mit einem Ausstellungsbereich und der zentralen Veranstaltungsplattform ineltec Forum hat sich bewährt und zog viele Besucher an. Teilnehmende lobten vor allem die spannenden Referate anlässlich der Thementage sowie die Qualität der präsentierten Lösungen, Produkte und Dienstleistungen. Auch die Aussteller waren nach ersten Rückmeldungen mit dem hohen Besucheraufkommen, den qualifizierten Leads sowie der ästhetischen Umsetzung sehr zufrieden. Die Aufbruchsstimmung, welche momentan aufgrund der stetigen Entwicklung der Technologien in den Märkten sowie 4 | Elektrotechnik 10/15

aufgrund der Transformation von der analogen zur digitalen Welt herrscht, war sowohl bei den bekannten Marktplayern wie auch bei den rund 60 neuen Ausstellern und der Besucherschaft zu spüren. Zentrale Rolle der Elektrotechnik und Gebäudeautomation Der Eröffnungsanlass «Elektrotechnik als Schlüsseldisziplin der Energiewende» stellte die Energiestrategie 2050 ins Zentrum: «Die grösste Herausforderung der Energiestrategie 2050 liegt darin, die vier Ziele Versorgungssicherheit, technische Sicherheit, Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit gleichwertig voranzutreiben», sagte

Daniel Büchel, Vizedirektor Bundesamt für Energie und Programmleiter von EnergieSchweiz in seinem Referat. Für den Umbau der Energielandschaft Schweiz seien einige Herausforderungen zu meistern; etwa das anstehende Stromabkommen mit der EU sowie der Ausbau der Netzinfrastruktur. Grosses Innovationspotenzial liege im energieeffizienten Betrieb und in der Stromspeicherung. «Der Wandel in der Energiewirtschaft wird weltweit stattfinden – mit oder ohne Energiestrategie. Aber hoffentlich mit schweizerischen Innovationen», unterstrich Büchel seine Ausführungen. Die Umsetzung der Energiestrategie 2050 bedingt gut ausgebildete Berufsleute. Dazu wurde von EnergieSchweiz an der Swissbau 2014 die Bildungsinitiative lanciert (siehe ET 6/2014 Seite 58). «Dank der Initiative kann die Marktdurchdringung von Know-how über den Einsatz energieeffizienter Technologien und Nutzung der Erneuerbaren Energien beschleunigt werden», erklärte Daniela Bomatter, Leiterin Geschäftsstelle EnergieSchweiz. Die Bestandsaufnahme habe gezeigt, dass bei den Berufsleuten Wissenslücken bestehen. Diese seien nicht dadurch verursacht, dass Angebote fehlen: «Das Angebot ist umfangreich, nur ist die Qualität einer Weiterbildung für Auszubildende und Entscheider nicht immer abschätzbar.» Bomatter nannte einige Handlungsansätze: Einsatz neuer, massgeschneiderter Lernformen, Bildungsberatung anbieten oder die Schulung ganzer Betriebe forcieren. «Zentral ist aber der Schulterschluss der Branche», betonte sie. Roger Neuhaus, Geschäftsführer der HKG Consulting AG, gab einen Einblick in ein Pilotprojekt zum Thema Energieeffizienzklassen. «Wir wollten herausfinden, wie sich verschiedene Energieeffizienzklassen auf den Energieverbrauch und die Akzeptanz der


Elektroinstallation und den «Betrieb ohne Nutzen», betont Christian Frei, Leiter Spezialprojekte bei Electrosuisse. Zu viele Komponenten brauchen sinnlos Strom und erfordern eine bedarfsgerechte Steuerung. Die Kilowattstunden, die in Installationen unnötig verheizt werden, könnten auch durch grössere Querschnitte der elektrischen Leitungen vermindert werden sagte der CEO von Amstein + Walthert, Christian Appert. Beispielsweise könnten mit dem grösseren Querschnitt von 2,5 statt 1,5 mm2 auf einer 70 m langen Leitung jährlich 670 kWh eingespart werden. «Rechnen Sie das auf ein Bürohaus hoch!», meint Appert. Christian Frei bestätigt diese Erfahrungen und mahnt: «Die Tools zur Dimensionierung von Leitungen sind vorhanden – nutzen Sie sie!» Denn ausschlaggebend für die Beurteilung sollten die Kosten über den ganzen Lebenszyklus sein, argumentiert Christian Appert, «das kann dann zu ganz anderen Resultaten führen». Chancen und Grenzen von Smart Living Der Anlass «Smart Living» zeigte die vielseitigen Möglichkeiten, aber auch die Komplexität des Themas. Marco Früh,

Ineltec

Nutzer auswirken», erklärte er. Erste Zwischenresultate sind vorhanden: Der kumulierte Gesamtenergieverbrauch des Gebäudes während einer Woche, welches statt der Energieeffizienzklasse C der Energieeffizienzklasse A entspricht, ergab eine Differenz beim Energieverbrauch von circa 15 Prozent respektive von 150 kWh. Das Ergebnis könne pro Nutzung unterschiedlich ausfallen, doch die Resultate seien vielversprechend. «Gebäudeautomation als Kopf eines energieeffizienten Hauses» war das Mittwoch-Thema im Forum. Tatsächlich gebe es viele Parallelen zwischen Mensch und Haus, meinte Thomas Rohrer vom Fachverband der Gebäudeautomationsplaner MeGA, «aber ohne Gehirn geht es nicht». Die Planer der Gebäudeautomation stehen grossen Erwartungen gegenüber, einerseits durch die neue IEC-Norm «Energieeffizienz in der Niederspannungsinstallation», die in einer adaptierten Form bald auch in der Schweiz Gültigkeit erlange, andererseits durch Ziele von EnergieSchweiz und der bundesrätlichen Energiestrategie 2050. Bei der IEC-Norm gehe es zentral um die Minimierung der Verluste in der

Smart Living mit intelligenter Vernetzung.

Früh Immobilien & Partner AG, zeigte am Beispiel einer Überbauung im Glattpark (ZH), wie sich Smart Living als Marketinginstrument einsetzen lässt. Mit dem Kaufvertrag erhielten die zukünftigen Bewohner ein iPad. Vor dem Einzug diente dieses beispielsweise für virtuelle Wohnungsbesichtigungen. Heute steuern die Bewohner des Glattparks mithilfe dieser iPads nicht nur Smart HomeAnwendungen, sondern tauschen sich auch in der Community aus, beispielsweise, um Babysitter zu finden. Das Wachstumspotenzial für intelligente Gebäude sei gross, sagte Urs Imholz von GWF Messsysteme AG. Smart


Ineltec

Enorme Einsparmöglichkeiten mit LED-Strassenbeleuchtungen, wie hier am Stand von Osram. (alle Bilder ineltec.ch)

Home entwickle sich zum Massenmarkt. In Schweizer Gebäuden werden über 70 Prozent der Energie für die Heizung verbraucht. Deshalb sei die Heizung eine Schlüsselanwendung des Smart Livings. Handlungsbedarf bestehe auch bei überalterten Gebäuden. Als wegweisend bezeichnete er die Stadt Sierre, die ein Benchmarking des Energieverbrauchs in allen öffentlichen Bauten betreibe. Von Gregory Grin, Swisscom (Schweiz) AG, erfuhr das Publikum, wie sich das Thema Sicherheit von intelligenten Gebäuden aus Endkundensicht präsentiert. Die fast unbegrenzten Möglichkeiten an Anwendungen überfordern Eigentümer, wenn es darum gehe, diese zu sichern. Grin warnte davor, in eine «digitale Paranoia» zu verfallen: «Nicht jeder Hauseigentümer ist bedroht, schützen sollte man sich trotzdem.» Er präsentierte einfach umzusetzende Schutzmassnahmen. Unter anderem: «Wählen Sie für Smart HomeAnwendungen komplexe, lange Passwörter – und nicht immer dasselbe. Sichern Sie WLAN-Verbindungen und achten Sie drauf, dass Ihr Smart Home-System sich einfach und sicher anpassen und upgraden lässt.»

Licht für die Zukunft Der Technologiewandel bei der Beleuchtung war das zentrale Thema am Lichttag. Eingeladen hatte der Fachverband der Beleuchtungsindustrie (FVB), deren Präsident Daniel Cathomen auf die Dynamik in der Entwicklung von Beleuchtungssystemen hinwies. «Die markant höhere Effizienz neuer LEDLichtlösungen führt zu geringeren Betriebskosten und sehr interessanten Paybacks», so Cathomen, Leiter Marketing bei Zumtobel Schweiz. 6 | Elektrotechnik 10/15

FVB-Mitglied Hans Rudolf Bosshard von Osram bestätigt die optimistische Einschätzung von Cathomen. Durch die Förderprogramme effeLUX, effeLED und effeStrada kann das KostenNutzen-Verhältnis noch verbessert werden. effeLUX ist bereits abgeschlossen, effeLED fördert Projekte mit jeweils 4000 Franken, die professionell – also nach Norm EN 12464 – geplant sind und einen LED-Anteil von mindestens 40 % ausweisen. Bauherrschaften und Planer schätzen es besonders, dass die Vorhaben ohne Kostenbeteiligung durch unabhängige Experten begleitet werden. Für die Sanierung einer öffentlichen Strassenbeleuchtung leistet gemäss Bosshard das Programm effe STRADA Förderbeiträge von 100 Franken je Lichtpunkt, sofern eine Umrüstung auf LED erfolgt und die Anlage künftig über mindestens drei Dimmstufen steuerbar ist. Bereits die Hälfte des Fördervolumens von effeSTRADA ist vergeben, was angesichts des immensen Potenzials nicht überrascht: «Mit den geförderten Projekten werden 71 Prozent der notwendigen Elektrizität eingespart», bilanziert Hans Rudolf Bosshard die Effizienzsteigerungen. Die Norm EN 1838 und die Brandschutzrichtlinie 17.15 sind für Notbeleuchtungen nach wie vor relevant, laut Markus Christen seit 1. Januar 2015 aber mit erheblichen Änderungen. Christen ist Vorsitzender der Fachgruppe Notbeleuchtung der SLG (Lichttechnische Gesellschaft). Gemäss Vorgaben soll die Notbeleuchtung für Evakuierungen geeignete Sichtverhältnisse ermöglichen. Dazu gehöre die Beleuchtung von Notruftasten für Behinderte, beispielsweise in WC-Anlagen. Auch Sicherheitseinrichtungen wie Feuerlöscher müssten im Notfall mit mindestens 5 Lux beleuchtet sein. Die Pflicht zur Notbe-

leuchtung gelte neu auch für Kühlräume mit einem Rauminhalt von über 10 m3. Innerhalb von 15 Sekunden müsse eine Notbeleuchtung auf voller Leistung sein, meinte Christen, «mit LED lässt sich dies sehr viel einfacher garantieren». Zumindest in den nächsten Jahren werden OLED konventionelle LED ergänzen, kaum ersetzen, betonte Christian Hochfilzer von Regent Lighting. Die hauchdünne Lichtquelle ist nur einige Nanometer dick – eine «Lichtfolie». Ihre Effizienz werde bislang in Lumen je m2 quantifiziert, typische Werte seien 10000 Lumen je m2. Für spezielle Anwendungen sei diese diffuse und flächige Lichtquelle nach Einschätzung von Hochfilzer sehr interessant. Zur Frage «Was bringt die Zukunft?» meinte Christian Hochfilzer, dass der Trend eindeutig in Richtung Integration gehe: Steuerung, Leuchte und Sensor seien in einem Gehäuse installiert. Angesichts der Digitalisierung werde auch die Beleuchtung, Schritt für Schritt, integraler Bestandteil des Internets der Dinge: «Dann haben Sie Licht, ganz wie Sie wollen!» Innovation und Bildung Das neue Veranstaltungsformat «Marktplatz am Mittag» wurde durch Dieter von Arx vom iHomeLab der Hochschule Luzern moderiert und stellte Neuheiten und Lösungsansätze von 11 Firmen in den Fokus. Der New Technology Boulevard bot jungen, innovativen Unternehmen die Möglichkeit, ihre neuen Ideen und Lösungen ein erstes Mal an der ineltec zu präsentieren. Die Nachwuchsförderung an der ineltec hat mittlerweile Tradition. In Zusammenarbeit mit dem VSEI unterstützt die ineltec angehende Elektroinstallateure und -planer dabei, technische Entwicklungen, neue Branchen und Tendenzen wahrzunehmen und davon zu profitieren. Der Nachwuchs zeigte sich – vor allem im Verkaufskaraoke – selbstbewusst und wissbegierig. Die Teilnehmer bewiesen, dass sie Perspektiven erkennen und bereit sind, aktiv ihren Anteil an die Energiewende zu leisten. Wer es nicht an die Ineltec geschafft hat, kann sich auch über die nachstehenden Websites digital informieren oder auch gleich den Termin für die nächste Ineltec vom 12. bis 15. September 2017 in die Agenda eintragen www.ineltec.ch www.elektrotechnik.ch


Wirtschaft und Verb채nde Elektrotechnik 10/15 | 7



Elektrotechnik 10/15 | 9


Ineltec

Interessante Lösungen für die Installationsund Gebäudetechnik an der Ineltec ABB Schweiz AG ABB präsentierte das sprachgesteuerte Smart Home-Automatisierungssystem free@home. Mit dieser neuesten Innovation können Verbraucher per Sprache über 60 Heimautomatisierungsfunktionen steuern und damit den vollen Anwendungsumfang einer typischen Smart Home-Wohnumgebung, beispielsweise Licht, Heizung, Verschattung und die Türsprechanlage nutzen.

ABB-free@home wurde vergangenes Jahr eingeführt, damit Installateure auch Privatpersonen die Vorteile des Internets der Dinge, Dienste und Menschen mit einer Heimautomatisierungslösung zu Hause verfügbar machen können. Mit dem System kann man einfach über ein Smart Device oder PC verschiedene Funktionen verwalten und die Heimumgebung individuell steuern. Mit der neuen Sprachsteuerung wird die Haussteuerung noch einfacher. «Unser Ziel ist es, die Haussteuerung leichter denn je zu machen, und free@home schafft ein neues Marktsegment», sagt Axel Kaiser, Manager der ABB Living Space-Produktgruppe. «Wir entwickeln ständig neue Funktionen, und mit der Sprachsteuerung wird alles noch viel komfortabler für den Anwender. Wer im Dunkeln nach Hause kommt, sagt einfach ‹Licht an›, und das Licht wird eingeschaltet. Oder man verlässt das Haus und ruft einfach ‹Licht aus›, und alle Lichter gehen aus.» 10 | Elektrotechnik 10/15

Laut einer Studie von BI Intelligence hatte der Markt für intelligente Heimgeräte 2014 einen Wert von über 61 Mrd. US-Dollar und soll bis 2019 auf 490 Mrd. US-Dollar wachsen; das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von rund 50 Prozent. Anwender können in free@home die Namen von Räumen und Bereichen einprogrammieren. Das System kann so eingestellt werden, dass der Anwender

extra geschult werden, da sich das Sprachmodell an die im free@homeSystem einprogrammierten Worte anpasst (Namen der Stockwerke und Zimmer im Haus und die zu steuernden Funktionen). Das System erfasst die Daten aus dem Kontext, aber auch aus einer umfassenden Sprachbibliothek. Sollte ein Befehl einmal nicht vollständig erkannt werden, fragt das System den Anwender nach weiteren Informationen. Eine weitere Verbesserung ist das neue Optionsmenü, über das man verschiedene Prozesse nach der WennDann-Logik verknüpfen kann. Wenn zum Beispiel die Raumtemperatur auf über 25 °C steigt, dann kann man die Jalousien automatisch schliessen lassen. Oder wenn der Bewegungsmelder ausgelöst wird, dann kann der Anwender eine Benachrichtigung via E-Mail oder via Push auf sein Smartphone erhalten. www.abb.ch

ABB-free@home – einfache Haussteuerung über einen Smart Device.

Dätwyler Cabling Solutions AG Dätwyler Cabling Solutions hat das bewährte viersprachige Tool für die Spannungsfallberechnung, mit dem sich die benötigten Querschnitte von Sicherheitskabeln mit Funktionserhalt E30 bis E90 gemäss DIN 4102-12 ermitteln lassen, noch einmal komplett überarbeitet. Anwender können zwischen Englisch, Deutsch, Französisch und Niederländisch wählen und bei Bedarf auch zwischen diesen Sprachen hin- und herschalten. Für die Schweiz und für Länder wie Belgien und Luxemburg ist der Funktionserhalt E60 in das Tool integriert. Interessierte finden das Excel-Tool im Download-Bereich unter «Planungshilfsmittel» auf der Website von Dätwyler. Hier findet sich auch das neue «Handbuch Funktionserhalt» und eine aktuelle Kurzübersicht «Dätwyler Funktionserhaltsysteme E30 - E60/E90 nach DIN 4102-12: Produkte und Verlegetechniken» als PDF. Diejenigen FO Indoor-Kabel, in denen bisher die biegeoptimierte Einmoden-Faser ITU-T G.657.A1 eingesetzt wurde, offeriert Dätwyler zukünftig als Standard mit der biegeoptimierten Faser G.652.D (BLO) – oder wahlweise

eine Bestätigung erhält, wenn ein Befehl ausgeführt wird. Wenn man also beispielsweise sagt: «Schliesse die Jalousie im Wohnzimmer», erhält man als Antwort: «die Wohnzimmerjalousie wird geschlossen». Darüber hinaus können Anwender dem System Fragen zum Status von Funktionen stellen. Fragt man beispielsweise: «Ist das Licht in Thomas’ Schlafzimmer aus?», gibt das System die entsprechende Antwort. ABB hat eine hybride Spracherkennungslösung implementiert, die eine grammatikbasierte Spracherkennung mit einem statistischen Sprachmodell kombiniert. Das System versteht sowohl natürliche Sprache als auch direkte Befehle. Man kann also entweder sagen: «Bitte schalte die Lichter im Wohnzimmer an», oder: «Wohnzimmer – Licht – an». Der Dialogprozessor der Sprachsteuerung verwendet fortschrittliche Algorithmen, um die Absicht des Anwenders im Kontext zu erkennen. Der Anwender muss nicht


Wirtschaft und Verb채nde Elektrotechnik 10/15 | 11


Ineltec

Indoor-Kabel mit biegeoptimierte Faser G.652 von Dätwyler Cabling.

mit der biegeoptimierten Faser ITU-T G.657.A2. Letztere ist eine in FTTxNetzen wie auch im Datacenter bewährte Faser, die Anwendern einen geringeren Biegeradius bei 10 bis 7,5 mm und dadurch mehr Sicherheit im Betrieb bietet. Auch die FO Universal- und FO Outdoor-Kabel werden nicht mehr mit der Faser ITU-T G.657.A1 angeboten. Diese sind ab sofort – zusätzlich zu ITU-T G.652.D – mit der Faser G.652.D (BLO) erhältlich. BLO steht für «Bend Losses Optimized». Diese neue Faser überzeugt nicht nur durch verbesserte Dämpfungseigenschaften, etwa 0,21 dB/km@1550 nm (verkabelt), sie vereint auch die wesentlichen Vorteile der «alten» Fasern in sich, nämlich den vergleichsweise grossen Modenfelddurchmesser der G.652.D und die geringen Biegeverluste der G.657.A1. Planer und Netzbetreiber von LANs, Rechenzentren, FTTx- und Stadtnetzen profitieren bei der Verwendung von Kabeln mit der neuen Faser G.652.D (BLO) insofern, als sie keine zusätzlichen Dämpfungsverluste mehr einplanen müssen, die bisher durch die Verbindung von Fasern mit unterschiedlichen Modenfelddurchmessern entstanden sind. Ihnen wie auch den installierenden Unternehmen bietet diese Faser wiederum eine höhere Sicherheitsreserve. www.cabling.datwyler.com Reichle & De-Massari AG Im Mittelpunkt des Verkabelungsspezialisten R & M stand das neue Heimverkabelungssystem HWSforte mit der modularen Multimediadose. Dosenkörper und Modulhalter sind so konstruiert, dass die Anschlüsse unabhängig voneinander mit wenigen Handgriffen von vorne montiert oder ausgetauscht 12 | Elektrotechnik 10/15

Die Installationszeit für eine fiberoptische Anschlussdose in Wohnungen reduziert sich bei Einsatz des FO Field um 30% im Vergleich zur Spleiss-Verkabelung. (Bild: R&M)

werden können. Koax-, RJ45- und Glasfaser-Module lassen sich je nach Budget und Kundenwunsch oder nach den Standards der Provider einsetzen. Ethernet, DOCSIS 3.1, Glasfaser- oder Sat-Anschluss und andere Dienste lassen sich individuell im Haus verteilen. «HWSforte vereinfacht die Installation und macht Immobilienbesitzer unabhängiger. Die Plattform unterstützt alle Kommunikations- und Vernetzungsbedürfnisse der nächsten Jahrzehnte bis hin zu 10 Gigabit Ethernet. Sie ermöglicht im ganzen Haus den beliebigen Wechsel zwischen TV-, Telefon- und IP-Providern», erläutert Marketingleiter Beat Kindlimann. HWSforte ist die kommunikationstechnische Ergänzung zu den modernen Schweizer Breitbandnetzen. Es beseitigt den Flaschenhals zwischen dem Netzanschluss der Provider und den Geräten in den Wohnungen. Beat Kindlimann: «Wir empfehlen, in Wohngebäuden künftig auf neueste Technologien wie Gigabit Ethernet, DOCSIS 3.1 und Fiber in the Home (FitH) zu setzen, damit die gute Leistung der Breitbandnetze bei den Verbrauchern ankommt und die Multimedia-Infrastruktur rückkanaltauglich wird.» Sogar 10 Gigabit Ethernet lässt sich künftig in jeden Raum übertragen,

denn HWSforte unterstützt sowohl den Einbau von LC-Duplex-Glasfaserkupplungen als auch von Kat. 6A EL-Modulen. Das RJ45-Kupferanschlussmodul Kat. 6A EL von R&M erfüllt alle Voraussetzungen für den Netzwerkbetrieb mit 10 Gigabit Ethernet. Mit den Neuentwicklungen spricht R&M auch die Planer und Installateure lokaler Datennetze für Büro- und Zweckgebäude an. Installateure können den FO Field in weniger als einer Minute an die Faser anschliessen. Der feldmontierbare Stecker erspart das teure, zeitaufwendige Fusionsspleissen. Die Installationszeit für eine fiberoptische Anschlussdose in Wohnungen reduziert sich um 30 Prozent im Vergleich zur Spleiss-Verkabelung. Die Anschlusskosten pro Teilnehmer sinken um bis zu 20 Prozent. Das ergaben Anwendungstests von R & M-Kunden in Europa. Die aktuelle Version FO Field 1.1 ist mit allen Kabeltypen kompatibel und kann auch harte 900 Mikrometer Volladern beschalten. Neu ist die zweistufige Klemmtechnik, die den Druck passend zum Adermantel dosiert. Auch das innovative Kat. 6A EL-Modul kann ein Installateur in weniger als einer Minute beschalten. Die Kontaktierung der Adern gelingt mit einem Handgriff. Brauchte man bisher Tage, um einen Netzwerkverteiler für die strukturierte Büro- und Gebäudeverkabelung zu verkabeln, so gelingt das mit dem Kat. 6A EL in Stunden, wie Pilotprojekte in Basel und Sydney zeigten. Als Partner von R & M präsentierte sich an der ineltec die unter dem Dach der Wetziker Reichle-Gruppe neu gegründete Firma Reichle Installation Technologies AG. Reichle stellt Installationslösungen für den Niederspannungsbereich vor. Die modularen Systeme helfen dabei, Büro- und Zweckbauten schneller und effizienter mit der elektrotechnischen und digitalen Infrastruktur auszustatten. www.rdm.com Feller AG, Schneider Electric Am gemeinsamen Stand zeigten Feller und Schneider Electric, wie mit moderner Technologie das Leben komfortabler, sicherer und effizienter werden kann. Feller hat sich entschieden, das Design des Standard-Sortiments zu überarbeiten und umfangreiche Funktionen zu ergänzen. Dadurch geht ein lang gehegter Wunsch seitens der Architekten in Erfüllung. Das Ergebnis ist die neue Designlinie Standarddue, die auf dem Feller Stand nicht zu überse-


hen war. An einer rund 13 Meter langen Wand konnten sich die Messebesucher davon überzeugen, dass das neue Sortiment alle zeitgemässen Funktionen enthält. Neben Ediziodue wird Standarddue somit zum zweiten Komplettsortiment für Liebhaber der klassischen Linie. Das Home-Panel 7" von Feller ist ein smartes, zukunftsgerichtetes Bedienpanel, das keine Wünsche offen lässt. Ob KNX, Zeptrion oder Feller Visaphon, ob drahtgebunden oder per WLAN – mit dem Android-basierten Home-Panel lassen sich nicht nur sämtliche Feller-Systeme bequem steuern, sondern auch diverse Fremdsysteme für zusätzliche Funktionen (Apps) integrieren. Beispiele sind etwa Audiosysteme

wie Sonos, Wetter-, Fahrplan- oder Börseninformationen. Das Feller Dashboard verbindet alle diese Elemente zu einer einheitlichen Benutzeroberfläche. Beschriftungen, Texte und Symbole lassen sich in beliebiger Grösse darstellen, sodass das Bedienpanel auch für Kinder oder ältere Personen hervorragend geeignet ist. Das Home-Panel mit dem 7" TFT-Farbbildschirm steht im Ediziodue- sowie Standarddue-Design zur Verfügung. Mit ZeptrionAIR beginnt eine neue Ära in der Steuerung und Automation von Licht und Storen. ZeptrionAIR ermöglicht über WLAN eine noch nie dagewesene Flexibilität für die Steuerung und Automation von Licht und Storen. Und das nicht nur für einen

Ineltec

Feller Easynet vereint Netzwerktechnologien wie Twisted Pair, Koax und Fiber-tothe-Home.

Raum, sondern auch in der gesamten Wohnung oder dem ganzen Haus. Zentralschaltungen, Szenen, Zeitschaltuhr oder Anwesenheitssimulation lassen sich einfach realisieren, ohne mehrstufige Hierarchien wie bei der klassischen Zeptrion-Installation. Dazu benötigt man lediglich ein Smartphone oder Tablet mit der Zeptrion-App und die neuen ZeptrionAIR-Abdecksets. Für den Elektroinstallateur und -planer bedeutet ZeptrionAIR eine einmalige Chance. Denn ZeptrionAIR hält sich bewusst an bekannte Installationsgewohnheiten und ist daher sehr einfach zu installieren. Zusätzliche Steuerdrähte oder Signalkoppler sind nicht mehr nötig, da die Kommunikation über WLAN erfolgt. So wird eine völlig neue Flexibilität gewährleistet, die dem Fachmann bei der Installation und Planung und den Bewohnern bei der Bedienung von Licht und Storen zugutekommt. Gefragt sind Netzwerklösungen, die sich an heutige und zukünftige Anforderungen flexibel anpassen können. Die schweizerische Lösung heisst Feller Easynet. Sie vereint führende Netzwerktechnologien wie Twisted Pair,


Ineltec

Koax und Fiber-to-the-Home, was die Arbeit für Elektroinstallateure und -planer spürbar erleichtern wird. Einfacher wird auch der Verteiler. Ein völliges neues Patch-Panel sorgt für mehr Anschlusskomfort und mehr Platz. Easynet wird voraussichtlich Ende des ersten Quartals 2016 erhältlich sein. www.feller.ch www.schneider-electric.ch Otto Fischer AG Am diesjährigen eco2friendly-Evening waren sich die Referenten in der Botschaft einig: Das Stromsparpotenzial im

Faszinierende Geschichten aus dem Weltall: Claude Nicollier (links) und Roger Altenburger, Otto Fischer AG.

Gebäude ist gross. Und damit dieses Potenzial auch ausgenutzt wird, muss die Branche erfinderisch sein. Roger Altenburger, Otto Fischer AG, betonte in seinem Begrüssungsreferat, dass das Thema Energieeffizienz unbedingt zum Allgemeinwissen gehöre. «Energie sparen heisst nicht verzichten oder abschalten.» Eines der drei Ziele von eco2friendly sei, Energie zu sparen und trotzdem einen hohen Komfort zu ga-

rantieren. Nur wenn die Elektrobranche erfinderisch genug sei, werde die Nachfrage nach stromeffizienten Lösungen im Gebäude gefördert. Es sei wichtig, dass sich Elektroinstallateure aus- und weiterbilden – letzten Endes gewinne damit die ganze Branche an Kompetenz. «Sie sind die Branche, welche die Energiestrategie umsetzt», wandte sich Walter Steinmann, Direktor des BFE, ans Publikum. Die Elektriker könnten Bauherren motivieren, den eigenen Strom zu produzieren. «Jede selbst produzierte Kilowattstunde kostet die Hälfte der Netzgebühr, und der Überschuss kann erst noch verkauft werden», meinte Steinmann. Severin Holderegger, Berufseuropameister der Elektroinstallateure, erklärte, dass die Unterstützung seines Lehrbetriebs wichtig war. Dank des Europameistertitels bekomme er nun gute Stellenangebote. Auch Markus Wäger, Lehrmeister von Severin, unterstrich die Bedeutung einer guten Ausbildung. Innovative Elektriker seien gefragt und er spezialisiere sich vorwiegend auf erneuerbare Energien, Photovoltaikanlagen und Gebäudeautomation. Eine andere Perspektive zeigte Claude Nicollier, Physiker und Astronaut, mit seiner eindrücklichen Präsentation. Er gehöre zu den wenigen Menschen, welche den blauen Planeten aus dem Weltall gesehen habe. Seine packenden Erzählungen und einzigartigen Bilder zu den Reparaturarbeiten am Hubble-Teleskop waren eindrücklich. Übrigens würde Sonnenenergie im Weltraum schon länger genutzt; mit Solarsegel wurde Strom produziert, bevor auf der Erde jemand an Solarenergie dachte. «Wir haben uns sehr gefreut, Kunden und Lieferanten persönlich an unserem Stand zu treffen. Unser Angebot

aus den Fachgebieten Solar, Licht, Gebäudeautomation und Werkzeuge wurde rege genutzt und viele Fragen konnten beantwortet werden. Die neuen Kataloge und Fachbroschüren zu den Fachgebieten fanden reissenden Absatz und unsere innovativen Weblösungen kommen sehr gut an», zog Roger Altenburger Bilanz. Eco2friendly schafft eine Plattform für alle Marktteilnehmer: Verbände und Institutionen, Bauherren und Investoren, Planer und Architekten, Hersteller und Elektroinstallateure. Die Plattform funktioniert als Netzwerk unter den Beteiligten, die bereits an über 200 Standorten kompetente Partner und fortschrittliche Lösungen anbieten. www.eco2friendly.ch Siemens Schweiz AG Mit der Gebäudemanagementplattform Desigo CC zeigte Siemens die intelligente Kombination der einzelnen Gewerke auf einer integralen und durchgängig offenen Plattform – die perfekte Voraussetzung für «Smart Buildings». Desigo CC vereint Gebäudekomfort wie HLK, Raumautomation und Energieeffizienz mit Gebäudesicherheit wie z. B. Branddetektion, Zutrittskontrolle, Einbruchmeldeanlage oder Videoüberwachung in einem System. Durch disziplinenübergreifende Interaktionen lassen sich einzelne Anlagen intelligent miteinander kombinieren. Dies liefert einen funktionalen Mehrwert, den getrennte, autonome Anlagen so nicht bieten können. Die für Drittsysteme offene Managementplattform kann sowohl für einzelne Gewerke als auch als umfassende Gesamtlösung eingesetzt werden. Zudem stellte Siemens mit dem Advantage Navigator ein Datenerfassungsund Analysesystem vor, das mit vielen


Wirtschaft und Verb채nde Elektrotechnik 10/15 | 15


Ineltec Intelligente Kombination der einzelnen Gewerke auf dem integralen, durchgängigen Gebäudemanagementsystem Desigo CC von Siemens.

Funktionen ein umfassendes Energiemanagement für Gebäude und Gebäudeportfolios bietet. Die Cloudsoftware integriert Daten aus ganz unterschiedlichen Quellen: Ob die Daten aus einem Smart Meter des Energieversorgers stammen, aus einer Meterbox mit kommunikativen Zählern gesendet werden, Messwerte aus einer vorhandenen Gebäudeautomation übernommen oder manuell erfasst werden, spielt dabei keine Rolle. Die intelligente Auswertung der Daten ist die zentrale Aufgabe und wird mit weit über 100 vordefinierten Berichten unterstützt. Zu den präsentierten Highlights im Produktbereich zählen unter anderem die neuen KNX-Bewegungs- und -Präsenzmelder UP 258 sowie der KNXHelligkeitssensor UP 255 sowie die neuen KNX-Glastaster für eine intelligente und sensitive Lichtsteuerung. Gezeigt wurden auch integrierte Applikationen mit seinem Gamma- und Synco-Portfolio. Integrierte Applikationen sind Standardlösungen für eine energieeffiziente bedarfsgeführte Regelung von Elektro- und HLK-Gewerken in Räumen, die entsprechenden Raumgeräte kommunizieren dabei per KNX direkt mit den Reglern der HLK-Geräte. Innerhalb der Desigo-Produktfamilie für Gebäudeautomation hat Siemens das Portfolio für die Automatisierung von Räumen erweitert und stellt seine neue Raumautomationsstation DXR2 16 | Elektrotechnik 10/15

vor. Diese automatisiert die Heizung, Lüftung und Klimatisierung eines Raums und kann optional auch Beleuchtungs- und Beschattungsfunktionen übernehmen. Desigo DRX2 ist durch seine kompakte Grösse und vorprogrammierten Standardapplikationen besonders leicht zu installieren und in Betrieb zu nehmen. Ebenfalls präsentiert wurde das neue Logikmodul LOGO! 8 mit OnboardEthernet-Schnittstelle im platzsparenden Design. Das Modul besticht mit einem brillanten, sechszeiligen Display mit drei wählbaren Hintergrundfarben. Das herausragende Merkmal der neuen LOGO! ist der integrierte Webserver, für dessen Projektierung keine speziellen Programmierkenntnisse erforderlich sind. Die kostengünstige Fernbedienung ermöglicht eine einfache Steuerung über WLAN oder Internet. www.siemens.ch Zumtobel Licht AG Zumtobel präsentierte professionelle Innen- und Aussenbeleuchtung für vielfältige Anwendungsbereiche wie Büro, Industrie sowie Kunst und Kultur, inklusive Lichtmanagementsystemen. Die hochwertigen und innovativen Leuchten und Lichtmanagementsysteme überzeugten durch einfache Installation und Wartung. Die runde LED-Anbau-, Pendel- oder Einbauleuchte Ondaria bereichert mit ihrer eleganten Formen-

sprache repräsentative Bereiche wie Rezeptionen, Eingangs- und Wartebereiche ebenso wie Gemeinschaftsräume. Ein dezenter Indirektanteil unterstreicht die flache Bauform und lässt die Leuchte schweben. Die Montage erfolgt einfach und ohne Öffnen der Leuchte. Die neue Generation des LED-Lichtbandsystems Tecton präsentierte sich einerseits mit verbesserter Energieeffizienz und andererseits mit einer deutlich reduzierten Formensprache. Dank Kompatibilität mit der gesamten Tecton-Produktfamilie können auch bereits installierte T16- und T26-Leuchten werkzeuglos gegen das neue LED-Lichtband ausgewechselt werden. Slotlight infinity weist im Vergleich zu den Vorgängermodellen ein stark vereinfachtes und verbessertes Montagesystem auf, das einen mühelosen Einbau der LED-Lichtlinie ermöglicht. Zudem zeigte Zumtobel Light Fields evolution, eine schlanke LED-Büro-

Intelligente Vernetzung und Gebäudesteuerung durch das Zumtobel Lichtmanagementsystem Litecom.

leuchtenfamilie, die für jede Anforderung das passende Leuchtendesign bietet. Die um Wallwasher und drei verschiedene Strahlergrössen erweiterte Produktfamilie Supersystem bietet einen Lichtbaukasten für Kultur- und Verkaufsräume, wenn die Lichtlösung Architektur und Interieur nicht dominieren soll. Intelligente Vernetzung und Gebäudesteuerung wird durch das Zumtobel Lichtmanagementsystem Litecom möglich, das eine neue Dimension der Individualisierung, Komfort und Effizienz bietet. Die geführte Inbetriebnahme und die intuitive Bedienung machen zeitintensive Schulungen überflüssig. www.zumtobel.ch ■


Ineltec Dime Mood von Regent.

Regent brachte neues Licht An der diesjährigen Ineltec hat Regent mit den Highlights Dime LED, Torino LED / Milano LED, Cambio LED, dem Lichtbandsystem Traq sowie dem umfassenden LIGHTline Konzept wirklichen Mehrwert gezeigt. Und sollte das dem Kunden nicht genügend gewesen sein, konnte Regent mit seinem Outdoorprogramm, dem Simes-Sortiment, der Item LED und weiteren Produkten überzeugen. Dieses Jahr ging Regent aber noch viel weiter. Mit der einzigartigen Funkinnovation Mylights remote begibt sich das Basler Unternehmen in die zukunftsweisende Welt der Digitalisierung. Erstmals ist es möglich, Licht intelligent und wireless zu steuern und zu Gruppen zu verknüpfen. Und zwar ohne komplexe Zusatzinstallationen. Auf einen Blick Dime LED: • Extrem flaches Gehäuse: Pendelleuchten nur 25 mm Gehäusehöhe mit integriertem Betriebsgerät. Bei Anbauvariante mit 35 mm ist ein Einbau in die Decke aus rein optischen Gründen nicht erforderlich. • Gerichtetes und flächiges Licht aus einer Lichtquelle • Einfach planbares Licht Lichtbandsystem Traq: • Zukunftsweisende LED-Technologie • Höchste Effizienz dank Linsenoptiken • Kurze Montagezeit • Hohe Lichtqualität • Drei anwendungsspezifische Abstrahlcharakteristiken sowie eine raumstrahlende Diffusor-Variante • Flexible Leuchtenpositionierung • Erweiterungsbausteine und Module für grenzenlosen Ausbau • Ein System für Stromversorgung, Steuerung und Notlicht • Einsatzbereiche Industry, Shop und Retail Mylights remote: • Jede Beleuchtung steuerbar • Erzeugt emotional genau die richtige Stimmung oder Atmosphäre • Szenen mit Smartphone oder Tablet konfigurieren Auf besonderes Interesse stiess das auf Elektriker zugeschnittene LIGHTline Sortiment. Denn es umfasst nebst einem schnell lieferbaren, hochwertigen, preislich attraktiven und vielfältigen Produktsortiment wertvolle Anregungen und Hilfestellungen – wie aus LED Geld gemacht werden kann. Wie eine nachhaltige Projektbegleitung aussieht. Oder wie man von der Sanierungswelle profitieren kann. www.regent.ch

■ Elektrotechnik 10/15 | 17


Highlight / Publireportage

Unternehmensporträt Texag Handels AG

«Wir entwickeln uns ständig weiter» Texag ist ein unabhängiger Schweizer Grosshändler mit einem umfassenden Sortiment in den Bereichen Elektroinstallationsmaterial, Unterhaltungselektronik, Haushaltswaren und Büromaterial. Damit beliefert Texag über 2200 Kunden in der Schweiz. Geschäftsleiter Pascal Probst gibt Auskunft. Hansjörg Wigger Herr Probst, Texag ist beim Elektroinstallateur noch wenig bekannt. Wer ist Texag? Pascal Probst: Die Texag ist seit über 20 Jahren ein Grosshändler im Bereich Elektroinstallationsmaterial. Wir haben uns am Anfang stark auf den Bereich Energieverteilung, Installationsrohre und Kabel fokussiert. Anschliessend haben wir unser SortiPascal Probst, ment laufend unseren Geschäftsleiter. Kundenwünschen angepasst. In den letzten Jahren konnten wir ein junges und motiviertes Team zusammenstellen und uns kontinuierlich weiterentwickeln. Inzwischen führen wir ein Sortiment an Elektroinstallationsmaterial, welches über 400 000 Artikel von 180 namhaften Lieferanten umfasst. Welches sind die besonderen Stärken von Texag? Wir sind ein unabhängiger Schweizer Elektrogrosshändler und können dadurch unsere Preise und unser Sortiment individuell gestalten. Unser langjähriger und breiter Kundenstamm schätzt unsere unkomplizierte und flexible Art. Wir liefern unseren Kunden sämtliche Lagerartikel bereits am nächsten Tag und auf Wunsch direkt 18 | Elektrotechnik 10/15

auf die Baustelle. Auch im Bereich Licht führen wir exklusive und Mehr Lagerkapazität im neuen Lager in Worben. namhafte Marken in unserem Sortiment und können uns dadurch von unseren Wie pflegen Sie den Umgang und Kontakt Mitbewerbern abheben. Nicht zuletzt zu Ihren Kunden? schätzen unsere Kunden, dass wir auf Wir legen grossen Wert auf den perdas gesamte Sortiment einen gewissen sönlichen Kontakt zu unseren Kunden. Prozentsatz in WIR akzeptieren (Red. Im Moment veranstalten wir keine Verrechnungssystem der Wirtschafts- Grossevents, sondern besuchen regelmässig mit unseren Kunden die Heimring-Genossenschaft). spiele der Berner Young Boys und des SC Bern. Dadurch lernen wir unsere Aus welchem Grund sind Sie von Belp Kunden und ihre Bedürfnisse besser nach Worben umgezogen? In Belp hatten wir keine Möglichkeit kennen und können unser Unternehunsere Lagerkapazität zu erweitern. men entsprechend weiterentwickeln. An unserem neuen Standort in Worben können wir uns nun weiter entwi- Wie sehen die weiteren Entwicklungsckeln und unseren Service ausbauen. schritte von Texag aus? Von Worben aus beliefern wir unsere Als nächsten grossen Schritt werden wir Kunden in der ganzen Schweiz. Kun- unseren neuen Webshop lancieren. den haben aber auch die Möglichkeit, Heutzutage ist ein effizienter und gut ihre Bestellungen direkt bei uns abzu- funktionierender Webshop unabdingholen. bar. Daher wollen wir uns auch verstärkt im E-Commerce behaupten. Wir werden unser Sortiment weiter unseren Sie sind nicht nur umgezogen, Kundenwünschen anpassen und unsesondern haben auch das ren Lieferservice laufend ausbauen. ZuErscheinungsbild aufgefrischt? Wir haben unser komplettes Corporate künftig werden wir auch wieder mit eiDesign überarbeitet. Unsere neue Web- nem Aussendienst bei unseren Kunden site wird nun auch auf mobilen Geräten vor Ort sein. ■ optimal dargestellt und erscheint in einer neuen, frischen Struktur. Besucher Texag Handels AG auf unserer Website können sich auch 3252 Worben über Produktneuheiten und allgemeine Tel. 031 818 40 40 News und Highlights aus der Branche info@texag.ch informieren. www.texag.ch


Tony Blair und Moderator Jonas Projer diskutierten über Klimapolitik.

Lösungen für die Zukunft Am diesjährigen Swiss Energy and Climate Summit setzten 38 internationale Referenten neue Impulse rund um die Klimadebatte. An der zweitägigen Konferenz in Bern mit 700 Teilnehmenden präsentierten zudem zahlreiche Unternehmer aus der Energieund Klimabranche ihre zukunftsweisenden Lösungen. Offshore-Windenergie sei eine der vielversprechendsten erneuerbaren Energiequellen überhaupt, legte Samuel Leupold vom dänischen Energiekonzern Dong in seinem Referat dar. Neben der Senkung der Produktions- und Installationskosten und der Verminderung des technischen Risikos müssten mehr Investoren gewonnen werden, so das ehemalige Konzernleitungsmitglied der BKW. 2010 gründete der amerikanisch-indische Unternehmer Jagdeep Singh mit QuantumScape ein weiteres Unternehmen mit dem Ziel, das Energiespeicherungsproblem zu entschärfen. Die Batterie von QuantumScape soll im Vergleich zu den momentan führenden Modellen doppelt so effizient sein und nur ein Drittel kosten. «Unsere Batterie soll vor allem der Elektromobilität Vorschub leisten», erklärte Singh. Die Batterie soll noch in diesem Jahrzehnt auf den Markt kommen. Auch Danielle Fong, Mitgründerin von LightSail Energy im Silicon Valley, arbeitet an einem Durchbruch auf dem Gebiet der Batterietechnologie. Sie betonte die wirtschaftliche Dringlichkeit der Lösung des Energieproblems: Mit LightSail treibt Fong die Entwicklung einer alternativen Batterietechnologie voran. Diese komprimiert Luft in grossen Tanks, wobei die Effizienz durch die Zugabe von Wasser erhöht wird. «Stromkonsumenten wollen Geld sparen, nachhaltig leben und schalten ihre Geräte zu Hause deshalb aus, wenn sie diese nicht benötigen.» Dadurch könnte die Netzstabilität gefährdet werden, sagte Frédéric Gastaldo von der Swisscom Energy Solutions AG (siehe auch Artikel im ET Extra 2015, Seite 138). Durch die Verbindung von IT- und Energie-Know-how können die Heizungen und weitere Geräte der fast 6000 angeschlossenen Haushalte von zentraler Stelle gezielt ausgeschaltet und wieder eingeschaltet werden, um die Netzauslastung konstant zu halten. Am SwissECS wurde auch die neue Tesla-Batterie Powerwall erstmals in Europa vorgestellt. Alex Schoch von Tesla Energy EU erklärte, dass die Powerwall Batterie zukünftig bei den Kunden von Tesla zu Hause durch Photovoltaik erzeugten Strom speichern soll, um mit der Batterie dann unter anderem ihr Auto «aufzutanken». Auf die Nachfrage von Moderator Jonas Projer, ob die Lithium-Ionen-Batterie denn nicht längst überholt sei und das Produkt schon bald überflüssig sein könnte, antwortete Schoch: «Niemandem würde es mehr helfen als uns von Tesla, wenn endlich jemandem ein Durchbruch in der Batterietechnologie gelingen würde.» Die Referate des SwissECS können auf der nachstehenden Website nachverfolgt werden. www.swissecs.ch


Highlight / Publireportage

Unternehmensporträt Recom Electronic AG

Recom in neuen Händen Die früheren Besitzer, Peter Elmer und Ernst Gantenbein, haben ihre Firma Recom auf den 1. August 2015 in jüngere Hände übergeben. Kunden von Recom werden davon allerdings kaum etwas merken. Dem neuen Geschäftsführer Rolf Schmid ist wichtig, dass Leute im Aussendienst wie bisher nahe bei den Kunden sind und auch sonstige Geschäfte der Recom in gewohnter Qualität weitergeführt werden. Anfang September fand die fürs Installationsgewerbe wichtige Messe Ineltec in Basel statt. Die neue Crew von Recom konnte sich dabei das erste Mal einem grossen Publikum präsentieren. Besucher konnten sich überzeugen, dass Recom durch erfahrene Spezialisten der Messtechnik weitergeführt wird. Peter Elmer hat Abschied von seinen Kunden genommen, unterstützt das Team weiterhin auf beratender Basis. Ernst Gantenbein bleibt dem Team noch als Freelancer erhalten. Gegenüber früherer Jahre ist die Ineltec zwar kleiner geworden, hingegen hat sich das Niveau der Messebesucher erhöht. Das konnten auch Mitarbeiter von Recom bestätigen. Der Stand von Recom war sehr gut besucht und somit ein voller Erfolg. Die Ineltec ist für Recom eine wichtige Messe, denn viele Elektroinstallateure, Planer und selbstverständlich Firmenchefs, lassen sich die Ineltec nicht entgehen, denn hier besteht die Gelegenheit, neuste Technik auf allen Gebieten kennenzulernen.

Prüfgeräte von Megger erlauben ein rationelles Prüfen von Geräten und Installationen nach den neuen geltenden Vorschriften.

Arbeitsplatz- und Gerätesysteme von erfi bieten rationelle Testplätze in der Industrie und perfekte Laborplätze in der Schulung.

20 | Elektrotechnik 10/15

Kompetenz im Messbereich Recom ist in der Schweiz mit sechs technisch versierten Aussendienstmitarbeitern der wichtigste Anbieter von Messtechnik für die Elektrotechnikund Elektronikbranche. Sie beraten Kunden bei Fragen im Bereich von Mess- und Prüfgeräten. Immer mehr gewinnen auch innovative Trainings-, Arbeitsplatz- und Gerätesysteme für die Aus- und Weiterbildung an Bedeutung. Neu gelten auch in der Schweiz verschärfte Vorschriften im Bereich der Kontrolle von elektrischen Geräten und Maschinen aller Art. Recom verkauft Gerätetester aller namhaften Hersteller. Reparatur und Kalibrierung Verkaufen von Messgeräten ist einfach, im Extremfall braucht es dazu nur eine einfache Homepage. Doch was ist, wenn diese defekt gehen oder eine Kali-


Highlight / Publireportage Eines der vielen Multimeter von Fluke im Programm von Recom.

Rolf Schmid, neuer Geschäftsführer der Recom.

brierung ansteht? Kunden von Recom stehen in solchen Fällen nicht im Regen, denn es wird ein umfassender Service geboten. Bei Geräten wie Wärmebildkameras, Multimetern und vielen anderen Instrumenten sind Kalibrierungen direkt über Recom möglich. Gerätetester Es ist gesetzlich verankert, bei einer Reparatur von Elektrogeräten diese nach DIN VDE 0701-0702 zu prüfen. Jede Firma hat sicherzustellen, dass diese Prüfungen fachmännisch durchgeführt werden. Ohne den Einsatz eines Gerätetesters, der automatisch nach der Norm DIN VDE 0701-0702 prüft, ist das schwierig. Man kann zwar mit mehreren Einzelmessungen sicherstellen, dass eine Reparatur ordnungsgemäss durchgeführt wurde, doch bei einfachen Reparaturen ist der Zeitaufwand dazu viel zu gross. Rationell lassen sich alle notwendigen Prüfungen nur mit einem Gerätetester durchführen. Die Gerätetester der Firma Megger mit Anwenderschulung bietet nur Recom an in der Schweiz. Denn Kunden, die einen Gerätetester bei Recom kaufen, können gegen einen kleinen Aufpreis einen Kurs besuchen und werden somit mit der richtigen Handhabung des Geräts vertraut. Was nützt das beste Gerät, wenn niemand in der Firma die richtige Handhabung kennt? Multimeter Multimeter für Spannung, Strom und Widerstand sind Messgeräte, die jeder Elektroinstallateur nutzt. Weil immer

mehr Verbraucher in Betrieb kommen, die nichtlineare Ströme verursachen, ist das Messen des korrekten Stroms und der Spannung eine anspruchsvolle Sache geworden. Recom führt Multimeter von vielen Herstellern im Programm. Für Elektroinstallateure kann es sinnvoll sein, etwas mehr Geld auszugeben, dafür ist er dann auch in der Lage, beispielsweise die Spannung eines elektronischen Trafos mit 12 V (40 kHz) richtig zu messen. Test- und Laborplätze Die deutsche Firma erfi ist Spezialist für komplette Arbeitsplatzsysteme, Werkstatt- und Montageeinrichtungen, Mess- und Prüfgeräte sowie Testeinrichtungen für elektr. Sicherheit und Funktion. Im Bereich der Schulung sind Laborplätze gefragt, die äusserst sicher und einfach zu bedienen sind. Laborplätze von erfi geniessen einen ausgezeichneten Ruf. Sie nutzen modernste Technik. Es besteht eine durchgehende Glasfront, die hochstabil, kratzfest und vandalensicher ist. Der Multitouchdisplay wird durch die Gestik von bis zu fünf Fingern bedient. Es stehen Regelnetzgeräte, Digitalmultimeter, Funktionsgeneratoren und vieles mehr zur Verfügung. Recom kann Kunden umfassend beraten. Schulung und Training Recom bietet auch ein grosses Schulungsangebot. Dieses wird im kommenden Jahr noch einmal weiter ausgebaut. Die Kurse können wie gewohnt über die Homepage gebucht werden.

Neueste Wärmebildkameras mit Funktionen, die Ihnen helfen, schnell und einfach Probleme zu erkennen, bevor sie teure Ausfälle zur Folge haben.

Fazit Recom ist der Anbieter von Messtechnik im Bereich der Elektrotechnik. Alle Messgeräte, die im Bereich einer Elektroinstallationsfirma von Interesse sind, findet man bei Recom. Und der Kunde weiss sich in guten Händen, es gilt eben nicht: Verlass dich auf mich und du bist verlassen. ■ Recom Electronic AG 8832 Wollerau Tel. 044 787 10 00 info@recom.ch www.recom.ch Elektrotechnik 10/15 | 21


Wirtschaft und Verbände

Stromeffizienz-Projekte gewinnen EM ecowin Award

Andreas Stahel, Vorsitzender der Geschäftsleitung von EM, überreichte den Mitarbeitenden der Firma Kreha Elektro AG den Check im Wert von 10 000 Franken.

«Save energy – save money» lautet das Motto der EM ecowin Initiative, die sich an alle Elektroinstallateure der Schweiz richtet. Dies weckte auch das Interesse von Oliver Binggeli von Kreha Elektro AG, Cham, anlässlich des ersten EM ecowin Basis-Kurses. Bei zwei Umrüstungsprojekten, einer Einstellhalle und einem Autohaus, bei welchen die konventionelle Beleuchtung neu auf LED umgerüstet wurde, profitierten die Kunden der Kreha Elektro AG gleich mehrfach: Einerseits im Bereich der Unterhaltskosten, die dank der zuverlässigen und langlebigen LED-Technik massiv sinken, andererseits durch die erhebliche Stromeinsparung von zusammen über 41 Megawattstunden pro Jahr.

Mit diesen Projekten sparte Kreha Elektro AG die meisten kW/h des Jahres ein und holten damit den EM ecowin Award, einen Check im Wert von 10 000 Franken. Die Auszeichnung ist für das Elektrounternehmen zugleich ein Kompetenz- und Leistungsnachweis für technisch gekonnte, ökologisch gewollte und ökonomisch erwünschte Lösungen. Das sind heute die Erwartungen des Marktes an die Elektroinstallateure: Unterhalts- und Wartungskosten senken, Sparpotenzial im Energieverbrauch verwirklichen und weitere Vorteile ausschöpfen. Erfolgreiches Programm z um Energiesparen Wer die Präsentation der EM ecowin Initiative und den Basiskurs besucht

hat, kennt die effektivsten Effizienzmassnahmen und die Möglichkeiten, die Investitionskosten der Kunden durch Beiträge aus dem EM ecowin Fonds zu optimieren. Laut Willi Wild, Energieberater und -koordinator bei EM entdecken immer mehr Elektroinstallateure die Vorzüge der EM ecowin Initiative und den hochdotierten Award. «Gerade mal ein Jahr ist seit der Lancierung unserer EM ecowin Initiative verstrichen, und schon haben wir 10 Energieeffizienz-Projekte unterstützt, die zusammen über 100 Megawattstunden pro Jahr an Stromeinsparungen bewirkt haben», erklärt Willi Held. Die Bilanz der EM ecowin Initiative seit ihrer Lancierung beeindruckt auch im Einzelnen und verheisst viel Gutes: Es wurden 37 Auszahlungen getätigt und insgesamt 10 Projekte gefördert, die zusammen Stromeinsparungen von beeindruckenden 109 Megawattstunden pro Jahr bewirken. Das Sparpotenzial in den privaten Haushalten und in der Wirtschaft ist enorm und die Vorzüge energieeffizienter Lösungen liegen auf der Hand: Also Basiskurs und Präsentation der EM ecowin Initiative besuchen, eigene Effizienzprojekt für den EM ecowin Award anmelden und die Kunden von den Vorzügen profitieren lassen. www.elektro-material.ch

Schalten ohne Verkabelung und ohne Batterie › ALADIN Easyclick Funktaster, Funk-Präsenzmelder und Funk-Thermostate für schnellste Montage auf allen Unterlagen, ohne diese zu beschädigen, auch auf Glas, Plättli, Granit/Marmor › ALADIN Easyclick zum Schalten / Dimmen / Jalousie- und Heizungssteuerung / Einbindung in KNX › ALADIN Easyclick ideal bei Renovationen / Nachrüstungen / Neubauten mit flexibler Nutzung / Speziallösungen › Aktuelle Dokumentation unter www.flextron.ch

Flextron AG Usterstrasse 25 8308 Illnau Telefon +41 52 347 29 50 info@flextron.ch www.flextron.ch


Technik Elektrotechnik 10/15 | 23


Installations- und Gebäudetechnik

Suva-Kampagne «Sichere Elektrizität»

Lebenswichtige Regeln einhalten Das Eidgenössische Starkstrominspektorat ESTI hat im Rahmen des Vollzugs im Auftrag der Suva 216 Betriebe besucht und die Umsetzung der 5+5 lebenswichtigen Regeln vor Ort überprüft. Das angestrebte Ziel der Umsetzung von 80 Prozent wurde noch nicht erreicht. Der Stand der Umsetzung ist in den Branchen unterschiedlich. Dario Marty * Die Inspektoren des ESTI haben 2013 mit der systematischen Überprüfung der Mitarbeitenden und der Vorgesetzten mittels Stichproben an der Arbeitsstelle begonnen. 2014 wurden 84 Elektroinstallationsfirmen, 87 Industrie- oder Gewerbebetriebe und 45 EWs oder Netzbetreiber besucht. Anhand von Besuchsprotokollen und den Feststellungen wurden Massnahmenbriefe verschickt. Die Betriebe müssen bestätigen, dass die Massnahmen auch umgesetzt wurden. Die fehlenden Rückmeldungen werden nach Ablauf der Frist laufend gemahnt. Probleme liegen bei der Umsetzung bei der täglichen Arbeit. Die Wirkung der Kampagne im Gesamten hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert. Die Branchen sind unterschiedlich unterwegs. Am meisten Nachholbedarf haben die Elektroinstallateure. Knapp die Hälfte hat ein Sicherheitskonzept nach EKAS 6508, und gleichauf liegt das Sicherheitskonzept nach Starkstromverordnung. Hier besteht noch Nachholbedarf. Den tiefsten Umsetzungsgrad haben bei Mitarbeitenden und Vorgesetzten die folgenden Regeln: • Wir tragen die persönliche Schutzausrüstung. • Wir arbeiten mit sicheren und intakten Arbeitsmitteln.

* Dario Marty, Geschäftsführer, Eidgenössisches Starkstrominspektorat ESTI, 8320 Fehraltorf, Tel. 044 956 12 12, info@esti.admin.ch www.esti.admin.ch

24 | Elektrotechnik 10/15

Analyse der schweren und tödlichen Berufsunfälle.

Tödliche Berufsunfälle vermeiden

Jährlich verunfallen rund 180 000 Versicherte der Suva bei der Arbeit. Das entspricht rund 100 Berufsunfällen pro Stunde an einem typischen Arbeitstag. Besonders tragisch sind dabei diejenigen Arbeitsunfälle, bei denen Menschen ihr Leben verlieren. In den vergangenen zehn Jahren sind jährlich rund 80 Arbeitnehmende an den Folgen eines Berufsunfalls gestorben. Das will die Suva nicht länger hinnehmen. Aus diesem Grund lancierte sie im Jahr 2010 das Präventionsprogramm «Vision 250 Leben» mit dem Ziel in zehn Jahren die Anzahl tödlicher Berufsunfälle zu halbieren. Die Suva präsentierte kürzlich ihre Bilanz: Die Berufsunfallzahlen sinken zwar kontinuierlich, aber bei der Anzahl tödlicher Berufsunfälle ist noch keine signifikante Veränderung erkennbar. Gründe dafür seien Zeitdruck, andere Prioritäten und die fehlende Systematik in der Instruktion von Sicherheitsregeln, sagt André Meier, Abteilungsleiter Arbeits-

(Quelle: SSUV)

sicherheit bei der Suva. Die Lebenswichtigen Regeln ohne Instruktion würden keine Wirkung zeigen. Die Suva setzt bei der Umsetzung der «Vision 250 Leben» auf die «Lebenswichtigen Regeln». Bis Anfang 2015 hat sie für Tätigkeiten mit hohen Risiken in Zusammenarbeit mit den betroffenen Branchen 19 Sets von «Lebenswichtigen Regeln» erstellt. Bei 60 Prozent (drei von fünf) aller tödlich verlaufenen Berufsunfälle der letzten fünf Jahre von Versicherten der Suva wurde eine lebenswichtige Regel missachtet. Zählt man die Unfälle im Strassenverkehr nicht mit, wurde gar bei 72 Prozent (drei von vier) der tödlich verlaufenen Berufsunfälle eine lebenswichtige Regel verletzt. Die Suva ist nun auf die Hilfe und Unterstützung der Vorgesetzten in den Betrieben angewiesen, damit die Lebenswichtigen Regeln instruiert werden und helfen, Leben zu retten.


Roland Hürlimann vom ESTI: «Beim Messen sollte man immer Handschuhe tragen.»

Laut Roland Hürlimann vom Eidgenössischen Starkstrominspektorat und zuständig für Elektrounfälle, ereignen sich 80 Prozent der Unfälle bei den Elektrofachleuten, die es eigentlich besser wissen müssten. «Zu 90 Prozent passieren die Unfälle bei der Niederspannung, im Hausbereich oder in der Industrie. Also dort, wo der Installateur arbeitet.» Auch die tödlichen Unfälle würden sich vermehrt bei 230 V ereignen. Entscheidend sei, ob die Person vom Strom wieder wegkomme oder nicht. Bei rund zwei Drittel der Unfälle handle es sich um Durchströmungen und zu einem Drittel um Flammbogen (Störlichtbogen). Die Folgen seien schwere Verbrennungen 2. und 3. Grades, bei denen Hauttransplantationen nötig seien. Durch das Tragen der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) könnten solche Verletzungen verhindert werden. «Wir müssen das Tragen der PSA noch besser umsetzen.»

– Gibt es ein Sicherheitskonzept nach Art. 12 der Starkstromverordnung StV, welches umgesetzt ist? (22 Prozent positiv) Fazit Das Ziel «Im Jahr 2014 kennen 80 Prozent der Mitarbeitenden die lebenswichtigen Regeln und halten sie konsequent ein» wurde nicht erreicht. Im Schnitt kennen die lebenswichtigen Regeln ca. 60 Prozent der Mitarbeitenden und der Vorgesetzten und setzen diese vor Ort auch um. Die Ziele der Kampagne «Keine tödlichen Elektrounfälle und eine Halbierung der schweren Unfälle» ist noch nicht erreicht. Die 5 + 5 lebenswichtigen Regeln sind etwa der Hälfte der überprüften Mitarbeitenden und Vorgesetzten bekannt. Jedoch ist für die richtige Anwendung

5 + 5 Regeln im Umgang mit Elektrizität Elektriztätswerke und Netzbetreiber • Die Umsetzung hat schon einen guten Stand erreicht. 74 Prozent der Regeln liegen im positiven Bereich. • Den tiefsten Umsetzungsgrad haben bei Mitarbeitenden und Vorgesetzten die folgenden Regeln: – Wir nehmen Anlagen nur in Betrieb, wenn die vorgeschriebenen Kontrollen vorgenommen wurden (60 Prozent positiv). – Wir arbeiten mit sicheren und intakten Arbeitsmitteln (52 Prozent positiv). • Das Ziel «Sicherheitskonzept zu 100 Prozent umgesetzt» ist fast erreicht. Industrie und Gewerbe • Die Umsetzung der Kampagne mit 59 Prozent der Regeln im positiven Bereich liegt im Mittelfeld. • Den tiefsten Umsetzungsgrad haben bei Mitarbeitenden und Vorgesetzten die folgenden Regeln: – Wir tragen die persönliche Schutzausrüstung (43 Prozent positiv).

– Wir arbeiten mit sicheren und intakten Arbeitsmitteln (39 Prozent positiv). • Das Ziel «Sicherheitskonzept zu 100 Prozent umgesetzt» ist bei Weitem noch nicht erreicht und liegt im negativen Bereich. Elektroinstallationsbetriebe • Die Umsetzung der Kampagne ist mit 52 Prozent der Regeln im positiven Bereich. • Den tiefsten Umsetzungsgrad haben bei Mitarbeitenden und Vorgesetzten die folgenden Regeln: – Wir tragen die persönliche Schutzausrüstung (nur zu 24 Prozent wird diese Regel bei den Mitarbeitenden umgesetzt). – Wir arbeiten mit sicheren und intakten Arbeitsmitteln (zu 37 Prozent wird diese Regel umgesetzt). • Nachholbedarf gibt es bei den Sicherheitskonzepten wie: – Gibt es ein Sicherheitskonzept nach EKAS 6508, welches umgesetzt ist? (29 Prozent positiv)

5 lebenswichtige Regeln Für klare Aufträge sorgen Geeignetes Personal einsetzen Sichere Arbeitsmittel verwenden Schutzausrüstung tragen Nur geprüfte Anlagen in Betrieb nehmen

5 Regeln für Spannungsfreies Arbeiten Freischalten und allseitig trennen Gegen Wiedereinschaltung sichern Auf Spannungsfreiheit prüfen Erden und kurzschliessen Gegen benachbarte unter Spannung stehende Teile schützen

und das tägliche Umsetzen vor Ort noch viel Umsetzungsbedarf notwendig. Hier sind die Vorgesetzten gefordert, dass diese Regeln von den Mitarbeitenden bei der täglichen Arbeit immer angewendet werden. Die Vorgesetzten müssen ihre Verantwortung wahrnehmen und die lebenswichtigen Regeln für Elektrofachleute in geeigneten Abständen instruieren. Sie müssen bei ihren Mitarbeitenden das konsequente Einhalten dieser Regeln einfordern. Die Vorgesetzten sind Vorbilder und gehen bei der täglichen Arbeit mit dem guten Beispiel voran. ■

Gewinnen Sie

einen von 3 USB-Sticks im Visitenkartenformat und mit 32 GB Speicherkapazität, im Wert von je 15 Franken.

www.elektrotechnik.ch/wettbewerb Elektrotechnik 10/15 | 25

Installations- und Gebäudetechnik

«Das Tragen der PSA besser umsetzen»


Installations- und Gebäudetechnik

Sichere Elektrizität

Gefahr bei defekten Geräten und Installationen In den letzten fünf Jahren sind in der Schweiz durchschnittlich drei bis vier Personen durch die Elektrizität im privaten Umfeld ums Leben gekommen. Ursachen sind je zur Hälfte defekte elektrische Installationen und Geräte. Bei diesen tragischen Vorfällen stellt sich die Frage: Wie kann das verhindert werden? Verantwortlich für die Sicherheit bei den elektrischen NiederspannungsInstallationen im Hause zeichnet der Eigentümer. Mieter müssen die festgestellten Mängel dem Vermieter melden. Dieser muss unverzüglich die Mängel durch einen Elektriker beheben lassen. Provisorische oder Laieninstallationen sind oft die Ursachen für gefährliche Zustände. Die periodische Kontrolle der bestehenden Installationen hilft, Fehler zu erkennen und Mängel aufzudecken.

Alte elektrische Installationen sollten auf die aktuellen Bedürfnisse überprüft werden. Ein wirksamer Schutz gegen den elektrischen Schlag bietet die Fehlerstromschutzeinrichtung (FISchutz oder Residual Current protective Device/RCD, siehe auch Artikel ET 11/2013 Seite 24). Eine Sicherung oder ein Leitungsschutzschalter schützt zwar die elektrische Installation bei einem Fehler vor Überlast und Kurzschluss, nicht aber Personen, welche den stromführenden Leiter berühren.

Defektes Mikrowellengerät unter Spannung.

Aufgrund einer fehlerhaften Reparatur steht die Kabelrolle unter Spannung.

Veraltete elektrische Installationen.

Eine Nachrüstung wird deshalb dringend empfohlen. Moderne Fehlerstromschutzeinrichtungen kombiniert mit Steckvorrichtungen mit Schutzkragen und berührungssicheren Tableaus bieten den besten Schutz vor elektrischem Schlag. Die in Verkehr gebrachten elektrischen Geräte müssen gemäss der Verordnung über elektrische Niederspannungserzeugnisse NEV sicher sein. Das Eidgenössische Starkstrominspektorat ESTI führt dazu Marktüberwachungen 26 | Elektrotechnik 10/15


www.esti.admin.ch

Installations- und Gebäudetechnik

durch. Der Gebrauch nach dem Verkauf ist dem Eigentümer überlassen. Defekte Isolationen und unsachgemässe Reparaturen führen immer wieder zu gefährlichen Zuständen. Eigentümer sollten die elektrischen Geräte durch den Fachmann reparieren lassen. Dieser wird zum Abschluss der Reparatur auch eine Prüfung vornehmen. So ist gewährleistet, dass reparierte Geräte auch sicher sind. Elektrischer Strom kann schon ab 50 mA tödlich sein. Deshalb gilt: • Keine Arbeiten an elektrischen Installationen und Geräten durch Laien. • Bei Lampenwechsel ist immer die Stromzufuhr zu trennen und die Spannungsfreiheit zu prüfen. Finger weg von blanken Drähten oder Strom führenden Teilen. • Nach einer Elektrisierung ist immer ein Arzt oder das Spital zur Kontrolle aufzusuchen. • Durch Elektrizität verursachte Personenschädigung muss dem ESTI gemeldet werden (siehe Website unten). Das ESTI klärt die Ursachen ab und veranlasst wenn nötig die Massnahmen zur Unfallverhütung.

Moderne elektrische Installationen mit Fehlerstromschutzeinrichtungen (FI-Schutz).

Eidgenössisches Starkstrominspektorat ESTI, 8320 Fehraltorf, Tel. 044 956 12 12 info@esti.admin.ch www.esti.admin.ch


Installations- und Gebäudetechnik

Anforderungen aktueller Normen und Vorschriften

Kabelwahl aus Brandschutz-Sicht Um die Ausbreitung von Bränden in Gebäuden zu hemmen und um entsprechende Risiken zu minimieren, sollen möglichst schwer brennbare Materialien eingesetzt werden, die keine giftigen, ätzenden Rauchgase abgeben. Da dabei auch das Brandverhalten von Kabelanlagen relevant ist, wurden nun fest installierte Kabel in die Europäische Bauprodukteverordnung aufgenommen. Die von der Schweiz ins Bauproduktegesetz übernommene Verordnung ist seit Oktober 2014 gültig. Im Beitrag werden die Richtlinien übersichtlich dargestellt, die bei der Kabelauswahl helfen. Arbeitsgruppe CPR-Cable * Die Schweiz hat die Europäische Bauprodukteverordnung (CPR) [1] in nationales Gesetz und in ihre Verordnung übernommen [2, 3]. Fest verbaute elektrische und optische Kabel gelten nun als Bauprodukte und unterliegen deshalb auch dieser Verordnung. Die Übernahme der CPR in die Schweizer Gesetz-

gebung erfolgte Ende August 2014, seit Oktober 2014 ist die CPR in Kraft, wobei die Anwendbarkeit auf Kabel von der Veröffentlichung der harmonisierten Norm EN 50575 im Amtsblatt der EU abhängt [4, 5]. Das Thema ist für alle BrandschutzVerantwortlichen relevant. Dies sind u. a. Gebäudeeigentümer, Planer, Lieferanten, Installateure sowie die Feuerpolizei.

1

Die Wahl des richtigen Kabels kann helfen, die Ausbreitung des Feuers zu reduzieren und somit Menschenleben und Sachwerte zu schützen. 28 | Elektrotechnik 10/15

Europäische Bauprodukteverordnung Die neue Bauprodukteverordnung soll einheitliche Informationen zu Bauprodukten, inklusive einer einheitlichen Klassifizierung, liefern. Diese Aufgabe wird mithilfe einer «gemeinsamen technischen Sprache in Europa» erfüllt. Einheitliche Verfahren zur Beurteilung der Leistung wurden in harmonisierten Standards spezifiziert. Alle an der Erstellung eines Bauwerks Beteiligten sind bei der Auswahl der Produkte verpflichtet, diese Standards einzuhalten. Die Klassifizierung der Kabel und die Abwesenheit von gefährlichen Inhaltsstoffen werden in einer Leistungserklärung dokumentiert und von demjenigen, der das Kabel «in Verkehr bringt», bereitgestellt. Erst wenn diese Anforderungen, nebst den anderen anzuwendenden EU-Richtlinien, erfüllt sind, können die Kabel eine CE-Kennzeichnung erhalten. Welche Kabel sind betroffen? Von der CPR sind alle Kabel betroffen, die dauerhaft in Bauwerken installiert werden [1]. Erfasst werden Kabel in Bezug auf Brandverhalten, Freisetzung gefährlicher Stoffe und zukünftig auch Funktionserhalt. Unter Bauwerken versteht man hier Hoch- und Tiefbauten (Tunnel, UBahnen usw.), die den Vorschriften zur Sicherheit im Brandfall unterliegen, einschliesslich der Vorgabe, die Entstehung und Ausbreitung von Feuer und Rauch zu beschränken. Für das Brandverhalten von Kabeln werden unter der Bauprodukteverordnung verschiedene Leistungsklassen, die als «Brandverhalten für elektrische Kabel (Brandklassen)» bezeichnet sind, definiert. Es gibt Hauptklassen von Aca

* Arbeitsgruppe CPR-Cable, Koordinator bei Electrosuisse ist CES-Sekretär Alfred Furrer (alfred.furrer@electrosuisse.ch).Erstveröffentlichung im Bulletin SEV/VSE 06/2015.


Installations- und Gebäudetechnik

2

Die Kabel für die unterschiedlichen in der Schweiz geforderten Brandsicherheitsniveaus und ihre Eignung nach den verschiedenen Vorschriften.

bis Fca. Die Klassifizierungskriterien hierfür sind Wärmefreisetzung, Flammausbreitung und Brandentwicklung. Ergänzend werden zusätzliche Klassifizierungen vorgenommen, die bezüglich Rauchentwicklung (s1–s3), brennendes Abtropfen (d0–d2) und Azidität der Rauchgase (a1–a3) differenziert sind. Richtlinien Neue Schweizer Richtlinien und Empfehlungen behandeln die Auswahl von Kabeln unter dem Aspekt des Brandverhaltens (Reaction to Fire): • Die neue Niederspannungs-Installationsnorm NIN 2015 [6] • Die Brandschutzrichtlinien 2015 der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) [7], • Die neue KBOB-Empfehlung als Leitfaden für öffentliche Bauherren [8]. Sie ist aktuell auf «Standby» bis zur Veröffentlichung der EN 50575 im EU-Amtsblatt. Aus diesen Dokumenten lassen sich Kabelempfehlungen herleiten und nach technisch und ökonomisch sinnvollen Kriterien den Kabelklassen entsprechend der CPR 305/2011/EC [1] zuordnen. Näheres ist den bezeichneten Normen und Richtlinien zu entnehmen, die die Umsetzung der CPR beschreiben [4,5]. Kernaussagen Die wichtigsten Aussagen der Normen und der schweizerischen Richtlinien sind: • Die NIN 2015 [6] klassifiziert Räumlichkeiten in insgesamt vier

3

Brandtest, wie er für die beschriebene Klassifizierung (Reaction to Fire) verwendet wird. Links ein Kabel mit niedrigem Sicherheitsniveau, rechts eines mit hohem Sicherheitsniveau. Elektrotechnik 10/15 | 29


Installations- und Gebäudetechnik

4

• Die VKF [7] definiert Brandverhaltensgruppen und ein sogenanntes «kritisches Verhalten». Ein Kabel weist ein kritisches Verhalten im Sinne der VKF auf, wenn Brandgeschwindigkeit, Rauchentwicklung, brennendes Abtropfen oder Säuregehalt bestimmte Grenzwerte überschreiten. Im Bereich von Fluchtund Rettungswegen ist es verboten, Kabel mit diesem kritischen Verhalten zu verbauen. • Die KBOB-Empfehlung als Leitfaden für öffentliche Bauherren [8] dagegen differenziert nicht nach Fluchtwegen, sondern nach «Bauten und Anlagen mit erhöhter Personengefährdung, Sachwertschutz und/ oder hoher Versorgungssicherheit». Für die erhöhte Sicherheit wird die Brandklasse Cca-s1,d1,a1 gefordert. Für die niedrigere Sicherheitsstufe die Brandklasse Dca -s2, d2,a2. Diese Anforderungen sind unabhängig von der Verwendung inner- oder ausserhalb von Flucht- und Rettungswegen.

Hohes Sicherheitsniveau: Halogenfreie Sicherheitskabel mit geringer Brandfortleitung müssen zukünftig die hohen Anforderungen der Brandklasse Cca -s1,d1,a1 erfüllen und ein sogenanntes «nicht kritisches» Verhalten aufweisen. Sie sind deshalb geeignet für die Verwendung in Flucht- und Rettungswegen. Für Niederspannungskabel wird die Mantelfarbe Gelb empfohlen. Als Ausnahme wird für Installationen im Aussenbereich die UV-resistente Farbe Schwarz empfohlen. Die gelbe Mantelfarbe stellt sicher, dass Kabel mit nicht-kritischem Verhalten in Fluchtwegen identifiziert werden können. Typische Kabelbezeichnung: FE05C. Mittleres Sicherheitsniveau: Halogenfreie Sicherheitskabel mit begrenzter Brandfortleitung müssen zukünftig die Vor (oben) und nach einer Prüfung. Nur die Prüfung des mittleren Anforderungen der BrandFunktionserhalts ermöglicht einen Rückschluss auf die klasse Dca -s2,d2,a2 erfüllen und dürfen Funktionstüchtigkeit im Brandfall. ein «kritisches Verhalten» aufweisen. Sie sind nicht zugelassen für die Verwendung in Flucht- und RettungsweStufen BD1 bis BD4, je nach Räugen. Es wird empfohlen, für Niedermungsmöglichkeiten, Rettungswegen spannungskabel die Mantelfarbe Grau und Personenanzahl. Für die Stufen zu verwenden. Als Ausnahme wird für BD2 bis BD4 fordert die NIN Kabel Installationen im Aussenbereich die Empfehlungen für Kabelwahl aus flammwidrigem Material und mit In Verbindung mit der aktuellen Praxis UV-resistente Farbe Schwarz empfohverzögerter Entwicklung von Rauch und unter Einbezug der Bauprodukte- len. So kann sichergestellt werden, dass und giftigen Gasen [6, Abschnitt B + E, verordnung CPR [1] ergeben sich fol- diese Kabel nicht versehentlich in Tab. 5.1.2.2.4.9] gende Kabelempfehlungen (Bild 2): Fluchtwegen verbaut oder auf Verlege. systemen mit Funktionserhalt installiert werden. Typische Kabelbezeichnung: FE0D. Niedriges Sicherheitsniveau: In Bereichen, wo die Anforderungen an die Brandsicherheit niedrig sind, dürfen weiterhin PVC-Kabel verwendet werden. Sie erfüllen den Flammtest, der für die Brandklasse Eca und allgemein nach NIN gefordert ist, verbreiten aber im Brandfall viel Rauch und korrosive giftige Gase. Nach NIN dürfen sie nur in BD1-klassifizierten Räumen eingesetzt werden, d. h. bei geringer Personenbesetzung und einfachen Rettungswegen. Die NIN weist jedoch ausdrücklich auf die «starke toxische und korrosive Wirkung» im Brandfall hin und die 5 «aufwendige Sanierungsarbeit» danach [6, Abschnitt Gebäude benötigen Funktionserhalt beispielsweise für Notbeleuchtung, Sprinkler- und Rauchabzugsanlagen sowie AlarmierungsB + E 5.6.8.6] einrichtungen. . 30 | Elektrotechnik 10/15


Zulässige Brandlasten in Fluchtwegen Für die maximale durch Kabel installierte Brandlast gibt es VKF-Regeln und Grenzwerte[9], die auch von der neuen NIN zitiert werden: Im vertikalen Fluchtweg sollen nur Kabel zum Anschluss der dort installierten Geräte und Installationen verwendet werden. Im horizontalen Fluchtweg darf die maximale Brandlast 200 MJ/Laufmeter betragen. In horizontalen und vertikalen Fluchtwegen dürfen Kabel mit einem kritischen Verhalten nicht eingesetzt werden. Die Brandlasten der verschiedenen Kabel können den Datenblättern der Hersteller entnommen werden. Wärmefreisetzungswerte KBOB durch Klassifizierung Während sich die Werte von VKF/ NIN, wie auch die Angaben zur Brandlast in den Datenblättern der Hersteller,

auf die Zeit bis zur vollständigen Verbrennung der Kabel beziehen, werden von KBOB die Ergebnisse der neuen Brandklassendefinition nach EN 50399 in Bezug auf die Wärmefreisetzung während der ersten 20 Minuten genutzt. In der KBOB ist gemäss diesem Prüfverfahren ein zulässiger Wert für die Wärmefreisetzung von maximal 50 MJ/m² festgelegt. Der Wert von 50 MJ entspricht der Wärmefreisetzung pro m² bei 1 m Breite des Fluchtweges. Gemäss KBOB sind in Treppenhäusern nur Kabelanlagen zugelassen, die für den Betrieb des Treppenhauses erforderlich sind. Funktionserhalt nach DIN 4102-12 Nach heutigem Stand der Technik werden Sicherheitskabel und unterschiedliche Befestigungssysteme gemeinsam auf den Funktionserhalt bei einem Test nach DIN 4102 Teil 12 geprüft. Hierbei werden die Klassen E30, E60 oder E90 (jeweils für 30, 60 oder 90 Min. Funktionserhalt) bestimmt. Angesichts der grossen Verformungen der Tragesysteme bei Umgebungstemperaturen von über 1000 °C, die sich im Brandfall ereignen können (Bild 4), ist dieser aufwendige Test «unter praxisgerechten

6 Installations- und Gebäudetechnik

Nach VKF sind sie nicht zugelassen für die Verwendung in Flucht- und Rettungswegen. Nach KBOB sind sie gar nicht mehr zu verwenden. In dieser Anwendung besteht für Niederspannungskabel keine Empfehlung bezüglich der Mantelfarbe. Eine typische Kabelbezeichnung: TT.

Eine Stromversorgung für Sicherheitszwecke ist entweder baulich zu trennen (wie oben und in der Mitte) oder getrennt vom allgemeinen Netz mit Funktionserhalt einzurichten (unten). Eine getrennte Verlegung ist naheliegend (dies war in der alten Version von [10] noch nicht der Fall).

Installations- und Montagebedingungen» [6, Abschn. B + E 5.6.8.4] gerechtfertigt. Für die Installation von Kabelanlagen mit Funktionserhalt nach DIN 4102-12 (Bild 5) bieten Kabel- und Tragesystemhersteller zahlreiche Lösungsmöglichkeiten an. Neben den nach DIN 410212 geprüften VDE-Kabeltypen für E30–E90-Anwendungen können auch in Anlehnung an die DIN 4102-12 ge-


Installations- und Gebäudetechnik

prüfte Schweizer Kabeltypen FE180/ E30 mit VKF-Anerkennung verwendet werden (siehe VKF-Brandschutz-Register, Teil 702). Die Kabel mit Funktionserhalt müssen folgende Eigenschaften aufweisen: Sie dürfen den Brand nicht fortleiten und sollen dabei wenig Rauch und korrosive Gase freisetzen. Die Kabel zusammen mit dem Befestigungssystem müssen gewährleisten, dass Sicherheitssysteme im Brandfall weiterhin funktionieren (deshalb Funktionserhalt). Die typische Kabelbezeichnung für den Funktionserhalt beinhaltet die Klassifizierung E30–E90. Isolationserhalt vs. Funktionserhalt: Die NIN 2015 weist ausdrücklich auf den Unterschied zwischen Isolationserhalt und Funktionserhalt hin. Einzusetzen sind Kabel mit integriertem Funktionserhalt zusammen mit einem gemeinsam geprüften Verlege- oder Befestigungssystem [6, Abschnitt B+E 5.6.8.5]. Die Prüfung des Kabels auf Isolationserhalt FE180 «ermöglicht keinen exakten Rückschluss auf die Funktionstüchtigkeit im Brandfall» [6, Abschnitt B + E 5.6.8.3]. Funktionserhalt getrennt verlegt: Auch in der seit 1. Januar 2015 gültigen VKF-Richtlinie «Kennzeichnung von Fluchtwegen Sicherheitsbeleuchtung Sicherheitsstromversorgung» [10], wird der Funktionserhalt für die Stromversorgung für Sicherheitszwecke gefordert. Für Kabelanlagen kann dies durch bauliche Massnahmen und durch Verwendung von geprüften Tragesystemen und Kabeln mit Funktionserhalt erfolgen. Dabei wird ab 2015 eindeutig die getrennte Verlegung vom allgemeinen Netz gefordert (Bild 6). Funktionserhalt unter der Bauprodukteverordnung: Unter der Bauprodukteverordnung ist ebenfalls eine Bewertung der Dauer des Funktionserhalts für Sicherheitskabel und Befestigungssysteme

vorgesehen. Die erforderlichen Normen sind derzeit noch in Bearbeitung und werden voraussichtlich nicht vor dem Jahr 2017 zur Verfügung stehen. Geplant ist, Kabel nach der Norm prEN 50577 [12] in einer Prüfanordnung ähnlich zur DIN 4102-12 [13] auf den Funktionserhalt zu prüfen. Die Dauer des Funktionserhalts wird für Sicherheitskabel dann mit der Bezeichnung P15 bis P120 klassifiziert. Abweichend zur DIN 4102-12 werden die Befestigungssysteme in einer eigenen Prüfung bewertet. Die Klassifizierung der Trag- und Befestigungssysteme wird mit der Bezeichnung S15 bis S120 erfolgen. Die Verbindung aus P- und S-klassifizierten Produkten ergibt schliesslich die Kabelanlage mit Funktionserhalt. Kabel mit Funktionserhalt sind derzeit von einer Bewertung des Brandverhaltens nach EN 50575 der Bauprodukteverordnung ausgenommen [4]. Sie werden erst klassifiziert, wenn die notwendigen Normen zum Funktionserhalt fertiggestellt und veröffentlicht sind. Deshalb kann für Sicherheitskabel bis zu diesem Zeitpunkt von den Herstellern auch noch keine Leistungserklärung nach der CPR ausgestellt werden. Auch die KBOB weist bereits mit ihrer Empfehlung «Einsatz von ElektroKabeln Funktionserhalt und Brandverhalten» auf den Funktionserhalt nach Bauprodukteverordnung hin, legt jedoch bis zum Inkrafttreten die Verwendung der DIN 4102-12 weiterhin nahe [8]. Zu gegebenem Zeitpunkt wird Electrosuisse zu diesem Thema erneut berichten. Fazit Die Summe der Anforderungen aus der neuen Bauprodukteverordnung, der NIN 2015, den Brandschutzrichtlinien

der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) sowie der KBOBEmpfehlung als Leitfaden für öffentliche Bauherren ist unter Berücksichtigung der Hinweise in diesem Artikel leichter zu erfüllen, als es auf den ersten Blick scheint. Mit den bereits vorhandenen geprüften Kabelanlagen mit Funktionserhalt und den ab dem Zeitpunkt des möglichen Inverkehrbringens vorhandenen, auf das Brandverhalten geprüften Kabeln lassen sich ohne grossen zusätzlichen Aufwand entsprechende Kabel- und Leitungsanlagen planen und errichten. Die Kabelhersteller bieten dazu ein angepasstes, kontinuierlich wachsendes Sortiment entsprechender Kabeltypen an. ■ NIN-Abkürzungen BD1: geringe Besetzung, einfache Rettungswege BD2: geringe Besetzung, schwierige Rettungswege BD3: starke Besetzung, einfache Rettungswege BD4: starke Besetzung, schwierige Rettungswege Referenzen [1] Europäische Bauprodukteverordnung (CPR, Construction Products Regulation), EU 305/2011 [2] BauPG, SR 933.0 [3] BauPV, SR 933.01 [4] SN EN 50575: Starkstromkabel und -leitungen, Steuer- und Kommunikationskabel – Kabel und Leitungen für allgemeine Anwendungen in Bauwerken in Bezug auf die Anforderungen an das Brandverhalten [5] SN EN 13501-6: Klassifizierung von Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brandverhalten – Teil 6: Klassifizierung mit den Ergebnissen aus den Prüfungen zum Brandverhalten von elektrischen Kabeln [6] Niederspannungs-Installationsnorm NIN 2015, Electrosuisse [7] VKF Brandschutzrichtlinie 13-15: Baustoffe und Bauteile, 2015 [8] KBOB-Empfehlung: Einsatz von ElektroKabeln Funktionserhalt und Brandverhalten, 2013 [9] VKF Brandschutzrichtlinie 14-15: Verwendung von Baustoffen, 2015 [10] VKF Brandschutzrichtlinie 17-15: Kennzeichnung von Fluchtwegen, Sicherheitsbeleuchtung, Sicherheitsstromversorgung, 2015. [11] Niederspannungsrichtlinie 2014/35/EU [12] prEN 50577 Feuerwiderstandsprüfung an ungeschützten Kabeln und Leitungen (P-Klassifikation) [13] DIN 4102-12 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen – Teil 12: Funktionserhalt von elektrischen Kabelanlagen; Anforderungen und Prüfungen


Themenschwerpunkte Elektrotechnik 10/15 | 33


Installations- und Gebäudetechnik

Störlichtbogenschutzsysteme – Schutzmassnahmen nach IEC/TR 61641

Sicherheit für Personen und Anlagen Störlichtbögen sind gefürchtete Zwischenfälle in der elektrischen Energietechnik: Sie können den Weiterbetrieb von Leistungsabnehmern in Energieverteilungen einschränken oder gar unmöglich machen und so immense Folgekosten verursachen. Bei Menschen können sie schwere Verbrennungen, Schäden des Seh- und des Hörvermögens sowie Verletzungen durch wegfliegende Anlagenteile verursachen. Der folgende Beitrag zeigt den Stand der Technik zum Schutz von Personen und Anlagen auf. Sebastian Gerber * Laut eidgenössischem Starkstrominspektorat ESTI konnte bis 2014 kein Rückgang von Elektrounfällen verzeichnet werden (siehe auch ET 1/2015 Seiten 54 bis 61). Nebst der elektrischen Durchströmung sind Störlichtbögen häufig die Ursache von lebensgefährlichen Verletzungen. Gründe für die Entstehung solcher Störlichtbögen,

Störlichtbogenprüfung ohne Schutzmassnahmen. 34 | Elektrotechnik 10/15

können grundsätzlich in drei Kategorien eingeteilt werden: • Das sind zum einen Handhabungsfehler einschliesslich Wartungs- und Inspektionen, bei Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen sowie dem Ersetzen von Sicherungen und Anschlüssen. Auch liegen gebliebene Fremdkörper wie Werkzeug oder Arbeitsmaterialien können Störlichtbögen auslösen.

• Ein weiterer Ursachen-Schwerpunkt bilden betriebsbedingte Fehler. Darunter fallen beispielsweise Überspannungen, mangelhafte Isolationen, schlechte Kontaktierungen, fehlerhafte Dimensionierung oder eine zu hohe Packungsdichte eingebauter Geräte. Aber auch unverhältnismässige Verschmutzungen sowie die Entstehung von Kondenswasser fallen in diesen Bereich. • Als dritte Kategorie sind schliesslich noch Nagetierverbisse statistisch erfasst. Technische Definition des Störlichtbogens Bei einem Lichtbogen handelt es sich um eine elektrische Gasentladung mit hohem Strom zwischen zwei Elektroden, die sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 m/s in Stromrichtung fortbewegt. Dabei bildet sich zwischen zwei aktiven Leitern oder einem aktiven und einem passiven Leiter ein elektrisch leitfähiges Plasma, dessen Temperatur bis zu 20 000 °C betragen kann. Tritt dieser Lichtbogen nicht betriebsmässig, sondern durch eine Störung auf, spricht man von einem Störlichtbogen. Durch die hohe Temperatur kommt es zu einer explosionsartigen Druckerhöhung von bis zu zwei Bar. Das entspricht dem Gewicht von 20 000 kg/m² und ist mit den Auswirkungen eines Sprengsatzes zu vergleichen. Bei Menschen kann es dadurch zu schweren Verbrennungen, Schäden des Augenlichtes durch den Lichtblitz, Beeinträchtigung des Hörvermögens durch den Detonationsknall sowie zu Verletzungen durch wegfliegende Anlagenteile kommen. Zudem drohen Ver-

* Sebastian Gerber, Product Manager Energiesysteme, Hager AG Schweiz, Emmenbrücke.


Die Normenlage Eine zusätzliche Sicherheit aktiver Schutzsysteme im Bereich von Niederspannungsanlagen wird durch das Absolvieren einer Sonderprüfung unter Störlichtbogenbedingungen nach IEC/ TR 61641 dokumentiert. Zu beachten ist, dass diese Prüfung keine Bauartprü-

Installations- und Gebäudetechnik

giftungen durch das Entstehen von gesundheitsschädlichen Gasen und Metalldämpfen. Ein zentrales Ziel des Störlichtbogenschutzes ist daher die Personensicherheit. Neben der Personensicherheit zielen die zu ergreifenden Schutzmassnahmen auf den Erhalt der Funktionsfähigkeit einer Anlage ab. Mehrheitlich führen Störlichtbogenunfälle zu Schäden an der Anlage und in der Folge zu kostenintensiven Produktions- und Serviceausfällen. Da die Verfügbarkeit einer NS-Schaltanlage im professionellen Umfeld wie beispielsweise in Rechenzentren, Unter- und Kraftwerken oder industriellen Prozessen eine entscheidende Rolle spielt, tragen die normativen Vorgaben hinsichtlich des Störlichtbogenschutzes dieser Zielsetzung Rechnung.

Energieverteiler weber.unimes H mit aktivem Störlichtbogenschutz.

fung nach EN 61439 ist, sondern eine Sonderprüfung, die zwischen Anwender und Hersteller zu vereinbaren ist. Dabei erfolgt die Zündung eines Lichtbogens durch einen Zünddraht zwischen den Aussenleitern an Punkten mit den höchsten Auswirkungen. Ziel ist es, die Auswirkungen eines Störlichtbogens bezogen auf den Personen- und Anlagenschutz so klein wie möglich zu halten. Dies wird durch die Einhaltung verschiedener Prüfkriterien sichergestellt.

Im Bereich des Personenschutzes sind hierbei insgesamt fünf Kriterien zu erfüllen. So dürfen sich gesicherte Türen oder Abdeckungen beim Auftreten eines Störlichtbogens nicht öffnen und Teile, die eine Gefährdung verursachen könnten, dürfen nicht wegfliegen. Ausserdem dürfen in der äusseren Umhüllung keine Löcher entstehen, vertikal vor der Anlage angebrachte Indikatoren dürfen sich nicht entzünden und der Schutzleiterstromkreis für berührbare


Installations- und Gebäudetechnik Funktionsprinzip aktiver Störlichtbogenschutz für weber.unimes H.

Teile der Umhüllung muss nach der Prüfung noch funktionsfähig sein. Beim Anlagenschutz ist nachzuweisen, dass der Störlichtbogen im definierten Bereich, beispielsweise in einem Feld oder Fach, verbleibt und dass keine Neuzündung in den angrenzenden Bereichen erfolgt. Sinnvollerweise wird dazu die Form 2-4 der inneren Unterteilung zur Definition der Bereiche genutzt. Zudem wird geprüft, ob nach der Störungsbeseitigung oder dem Abtrennen des definierten Bereichs ein Notbetrieb möglich ist. Passive Schutzmassnahmen Oberstes Schutzziel bei der Planung und Projektierung einer Schaltanlage ist es, die Entstehung und das unkontrollierte Ausbreiten von Störlichtbögen zu verhindern. Bei passiven Störlichtbogenschutzsystemen stellt in der Planungs- und Projektierungsphase bereits die Wahl der inneren Unterteilung (Bauform 1, 2b und 4b) bei der Auslegung der Anlage einen Anlagenschutz dar, da auf diese Weise innerhalb der Funktionsräume (Sammelschienenraum, Geräteraum und Kabelanschlussraum) das Eindringen fester Fremdkörper verhindert wird. Damit wird die Wahrscheinlichkeit der Entstehung eines Störlichtbogens begrenzt und ein Ausbreiten in benachbarte Funktionseinheiten teilweise verhindert. Sollte es dennoch zu einem Störlichtbogen kommen, so schränken Massnahmen wie Druckentlastungsklappen, Lichtbogenbarrieren oder eine mechanische Verstärkung der Schaltanlagenhülle die Auswirkungen ein. Die Begrenzung des Störlichtbogens auf die betroffene Funktionseinheit bedeutet jedoch meist, dass diese komplett zerstört und ausge36 | Elektrotechnik 10/15

tauscht werden muss. Hinzukommt, dass der Personenschutz meist über die verstärkte Gehäusehülle bei geschlossenen Türen realisiert wird, daher ist für Wartungsarbeiten bei geöffneten Schaltanlagentüren nur ein geringer oder kein Personenschutz geboten. Aktive Störlichtbogenschutzsysteme Eine aktives Störlichtbogenschutzsystem greift aktiv in den Entstehungsprozess eines Störlichtbogens ein und löscht diesen innert Millisekunden. So werden die Auswirkungen eines Störlichtbogens stark reduziert oder ganz vermieden. Hierzu wird ein ausgefeiltes System elektrischer und elektronischer Komponenten eingesetzt, wie das Beispiel des aktiven Störlichtbogenschutzsystems von Hager zeigt. Dieses besteht aus ins-

Leistungsschalterfeld mit Kurzschliessereinheit.

gesamt fünf Bauteilen: Lichtsensoren (1.) erfassen den Lichtbogen und leiten die Signale an ein Erfassungsgerät (2.) weiter. Speziell konstruierte Schutzwandler (3.) für Eingangsströme von bis zu 80 kA erkennen den rasanten Anstieg des Stromes durch den Störvorfall. Ist ein solcher Stromanstieg sowie eine zusätzliche Lichtquelle erkennbar, wird die Kurzschliessereinheit (4.) ausgelöst. Durch das Zuschalten eines 3-phasigen satten Kurzschlusses wird dem Lichtbogen innerhalb von drei Millisekunden die gesamte Energie entzogen. Nach 30 bis 50 Millisekunden wird das System durch Fernauslösung eines offenen Leistungsschalters (5.) entlastet und spannungsfrei geschaltet. Die intelligenten Systeme von Hager detektieren auch die Position (6.) der Fehlerquelle und ermöglichen so eine schnelle Ursachenuntersuchung. Nach der Störungsbehebung kann im Idealfall die Anlage nach nur einer halben Stunde wieder in Betrieb genommen werden. Ein System beherrscht die fünf Sicherheitsregeln Ein konsequentes Anwenden der fünf Sicherheitsregeln ist zur Vermeidung von Elektrounfällen unabdingbar. Aktive Störlichtbogenschutzsysteme sind in keinem Fall ein Ersatz dieser Regeln, schützen jedoch bei Nachlässigkeit. Nebst der Löschung eines Störlichtbogens wird nach einem Fehlerfall das System automatisch freigeschaltet, wobei grundlegende Elemente der fünf Sicherheitsregeln angewendet werden.


• Freischalten und allseitig trennen: Das System schaltet sich durch die Ansteuerung des Einspeiseschalters nach einem Fehlerfall automatisch frei. • Gegen Wiedereinschalten sichern: Selbsthalterelais sichern den Leistungsschalter gegen Wiedereinschalten, bis der Fehler behoben und quittiert wird. • Auf Spannungslosigkeit prüfen: Auf eine Prüfung mit einem geeigneten Messgerät darf in keinem Fall verzichtet werden, jedoch ist die Spannungsfreiheit nach einem Feh-

sen der Aussenleiter deutlich. Anlageschäden durch Störlichtbögen werden so verhindert und das Personal wird auch bei offenen Anlagetüren geschützt. Durch die Verknüpfung von Stromund Lichtsensoren wird das Risiko zur Fehlauslösung auf ein absolutes Minimum reduziert. Für den bauartgeprüften Energieverteiler weber.unimes H von Hager wurde die ganze Sensorik aller Feldtypen geprüft. So kann auch bei höheren Schottungsformen eine normkonforme und sichere Funktionsweise gewährleistet werden.

Auswirkungen mit einem aktiven Störlichtbogen-Schutzsystem.

Auswirkungen ohne Schutzsystem.

lerfall durch die Kurzschlussbrücke gewährleistet. • Erden und kurzschliessen: Im Fall von aktiven Schutzsystemen ist das Kurzschliessen ein Hauptbestandteil der ganzen Funktionsweise. Nach einer Auslösung gilt das System bis zum Ausbau der Kurschlusseinrichtung als kurzgeschlossen. • Gegen benachbarte, unter Spannung stehende Teile schützen: Durch den Einsatz von hohen Schottungsformen kann ein Berühren von benachbarten Teilen verhindert werden. Für den Energieverteiler weber.unimes H wurde die Funktionsweise der Sensorik auch bei Schottungsform 4b nachgewiesen. Aktive Schutzsysteme verkürzen also die Lichtbogenzeit durch Kurzschlies-

Eine Investition, die sich lohnt Bei Anlagen mit dem Anspruch an eine hohe Verfügbarkeit ist die Wirtschaftlichkeit eines aktiven Störlichtbogenschutzsystems einfach nachzuweisen. Dies kann über eine Risikoanalyse erfolgen oder man berücksichtigt die Reduktion des sogenannten MTTR (Mean Time To Repair) der gesamten Anlage. Da im Fehlerfall kein grosser Schaden an der Anlage entsteht, kann diese schnell wieder in Betrieb genommen werden und es mindert somit die Zeitdauer eines Betriebsausfalls. Bei Schaltgerätkombinationen ohne diese Schutzeinrichtungen müssen dabei meist ganze Funktionsgruppen oder es muss sogar die ganze Anlage ausgetauscht werden. So kann die Investition für ein aktives Störlichtbogenschutzsystem auch mit dem anderseits notwendigen Ersatz von Anlageteilen aufgewogen werden. Letztlich kann dem erhöhten Personenschutz nur eingeschränkt eine finanzielle Bewertung gegeben werden. Betreiber, die jedoch Wert auf ihre Betriebssicherheit legen, berücksichtigen aktive Störlichtbogenschutzsysteme in ihrer Sicherheitsplanung. ■


Installations- und Gebäudetechnik

Neue Norm zu den Notfall- und Gefahren-Sprechanlagen an Schulen

Technischer Risikomanager gefordert Seit Jahresbeginn regelt eine neue technische Norm, was moderne Notfall- und Gefahren-Sprechanlagen (NGS) in Schulen können müssen. Die VDE 0827 beschreibt dabei nicht nur konkret alle Anforderungen, die Kommunikationsanlagen zu erfüllen haben. Sie führt auch das technische Risikomanagement in den Schulalltag ein.

Sowohl die Amokläufe der vergangenen Jahre als auch die zunehmende Gefährdungslage durch Extremisten sorgen im schulischen Umfeld für jede Menge Unsicherheit. Stärker als je zuvor beschäftigten sich deshalb Politiker, Kommunen und Schulträger mit dem Thema Schulsicherheit. Egal, ob es dabei

38 | Elektrotechnik 10/15

im Detail um Auseinandersetzungen auf dem Pausenhof, Vandalismus in Gebäuden und Klassenräumen, Unfällen oder im schlimmsten Fall einer Amoktat geht: Moderne Sicherheits- und Kommunikationssysteme spielen bei der Gesamtprävention eine entscheidende Rolle. Zwar können diese weder Un-

glücke noch Gewaltakte verhindern – sie verringern aber das Risiko, beschleunigen die passenden Reaktionen und erleichtern die Arbeit der Rettungskräfte erheblich. Seit 2015 gibt es nun eine neue Norm, die regelt, wie ein solches System auszusehen und zu funktionieren hat: die VDE 0827. Sie füllt eine wichtige Lücke, gab es bislang doch keine technischen Vorgaben zur Errichtung entsprechender Kommunikationssysteme im schulischen Umfeld. Dargestellt werden in der neuen Norm technische Systeme, die sich im Gefahrenfall dafür eignen, Hilfe herbeizurufen, Amokalarme auszulösen, Betroffene zu warnen und Handlungsanweisungen zu übertragen. Darüber hinaus schafft die Norm Voraussetzungen, um die mittlerweile in fast allen Schulen vorliegenden Notfallpläne durch zuverlässige Technik zu unterstützen und zu verbessern. Massgeschneiderte Lösungen Art und Umfang des eingesetzten Systems bestimmt dabei der technische Risikomanager, der als neu eingeführte Instanz entscheidet, welcher der drei in der Norm beschriebenen Sicherheitsgrade umgesetzt werden muss. Grundlage dafür bilden eine Gefahren- und Risikoanalyse sowie im Vorfeld definierte Schutzziele. Beide Punkte hängen stark von den individuellen Anforderungen der jeweiligen Schule ab. «Nicht mit Kanonen auf Spatzen schiessen» ist für die Umsetzung ein gutes Motto. In einer Gesamtschule be-


Commend AG

Commend entwickelt und fertigt Sicherheits- und Kommunikationssysteme zum Schutz von Menschen, Gebäuden und Werten. Die Commend AG wurde 1990 gegründet und beschäftigt rund 20 Mitarbeitende mit rund 30 Partnern in der Schweiz. Die verschiedenen und kombinierbaren Systemmodule lassen sich massgeschneidert auf die jeweilige Schulform, den Schultyp und jeden Schutzbedarf anpassen.

was für eine Risikolage vorliegt. Zentrale Bedeutung hat dabei eine direkte Sprachverbindung zwischen der meldenden Person sowie der zuständigen Leitstelle. Denn nur durch das unmittelbare Gespräch können ein Alarm verifiziert und entsprechende Gegenmassnahmen koordiniert werden.

Mehrwert auch für den Schulalltag Moderne Intercom-Lösungen können aber noch viel mehr: Auch wenn der Absender des Notrufs nicht antwortet, kann die Leitstelle die Situation vor Ort akustisch über ein Mikrofon mitverfolgen und passende Massnahmen einleiten. Diese reichen vom Polizeiruf bis hin zum direkten Kontakt mit einem potenziellen Gewalttäter. Auf der anderen Seite verhindert die akustische Prüfung durch die Sicherheitszentrale kostenintensive Fehlalarme. Nicht übersehen werden sollte zudem, dass ein Inter-

com-System auch im Schulalltag einen spürbaren Mehrwert entfalten kann. Notrufterminals in Klassen können genauso den Pausengong wie allgemeine Lautsprecherdurchsagen übertragen. An der Sicherheitsmesse in Zürich findet am 11. sowie am 12.11.2015 jeweils um 14:30 Uhr im Vortragsraum K5 ein Fachvortrag des Normenexperten Michael Schenkelberg über die neue Norm VDE 0827 statt. Anmelden für einen der limitierten Plätze können Sie sich auf: marketing@commend.ch ■

Elektrotechnik 10/15 | 39

Installations- und Gebäudetechnik

Zentraler Bestandteil der genormten Sicherheitslösung für eine Bildungseinrichtung ist die Verifikation einer Alarmmeldung.

darf es schliesslich ganz anderer Lösungen als etwa in einer Grundschule. Für alle gilt jedoch: An modernen Notfallund Gefahren-Sprechanlagen (NGS) führt kein Weg vorbei. Sie dienen dazu, im Ernstfall schnell melden zu können,


Installations- und Gebäudetechnik

Niederspannungs-Installationsverordnung Jahresbericht 2014

Sicherheit im Zentrum Das Eidgenössische Starkstrominspektorat ESTI stellt sicher, dass nur Personen mit ausreichenden Qualifikationen in der Schweiz Elektroinstallationsarbeiten ausführen.

Wird leider oft bemängelt: das Tragen der vollständigen Schutzausrüstung. (Bild: Dehn+Söhne)

Dario Marty* Dem ESTI obliegt die Aufsicht und Kontrolle im Bereich der elektrischen Niederspannungsinstallationen. Diese Aufgabe beinhaltet u. a. die Erteilung (und den Widerruf) von allgemeinen Installationsbewilligungen, Ersatzbewilligungen und Kontrollbewilligungen. Im Weiteren ist das ESTI zuständig für die Anerkennung der Gleichwertigkeit von ausländischen elektrotechnischen Ausbildungen von Personen, die in der Schweiz als Niedergelassene dauernd oder als Dienstleistungserbringer aus einem EU/EFTA-Staat im Rahmen der Personenfreizügigkeit während höchstens 90 Arbeitstagen pro Kalenderjahr einen reglementierten Beruf des Elektro-Installationsgewerbes (Elektro-In40 | Elektrotechnik 10/15

stallateur EFZ, Elektro-Sicherheitsberater mit eidgenössischem Fachausweis, diplomierter Elektroinstallateur) ausüben wollen. Das ESTI setzt auch die periodische Installationskontrolle durch. Im Übrigen legt es besonderen Wert auf die Information der Branche und der Öffentlichkeit. Das ESTI veröffentlicht daher regelmässig Mitteilungen, die sich mit ausgewählten Themen zur Niederspannungs-Installationsverordnung (NIV) befassen. Kontrollbewilligungen Am 31. Dezember 2014 waren 954 natürliche Personen und 1654 juristische Personen Inhaber einer Kontrollbewilligung. Es wurden 472 Inhaber einer Kontrollbewilligung inspiziert. Der Zweck der Kontrollen besteht darin,

festzustellen, ob der Inhaber die Bewilligungsvoraussetzungen nach wie vor erfüllt. Jeder Bewilligungsinhaber wird innerhalb von fünf Jahren mindestens einmal kontrolliert. Es wurden folgende Mängel festgestellt (Reihenfolge nach Häufigkeit): • Die Weiterbildung ist ungenügend (35 Fälle) • Die Messgeräte werden nicht regelmässig kalibriert (29 Fälle) • Die persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist nicht vollständig (23 Fälle); • Die Fragen und Antworten des BFE zur NIV (Fact-Sheets) sind zu wenig bekannt (12 Fälle) • Es besteht Unklarheit darüber, ob auch für die Mängelbehebung nach erfolgter Installationskontrolle ein Sicherheitsnachweis ausgestellt werden muss (11 Fälle) • Es besteht Unsicherheit darüber, ob die Frist für die Behebung von Mängeln aus Installationskontrollen überwacht werden muss (10 Fälle) • Es besteht Unklarheit darüber, ob nach erfolgter Mängelbehebung eine Nachkontrolle erforderlich ist (9 Fälle) • Im Mess- und Prüfprotokoll erwähnte technische Normen (EN 61439, 60204, 50160) sind nicht vorhanden (8 Fälle); • Tatsachen, die eine Änderung der Kontrollbewilligung erfordern, werden dem ESTI nicht gemeldet (6 Fälle) • Die aktuelle Ausgabe der Niederspannungs-Installations-Norm (NIN) ist nicht vorhanden (2 Fälle) • Mess- und Prüfprotokolle, welche die Grundlage für den Sicherheitsnachweis bilden, fehlen (1 Fall). Allgemeine Installationsbewilligungen Am 31. Dezember 2014 waren 1212 natürliche Personen und 4389 Betriebe Inhaber einer allgemeinen Installationsbewilligung.

* Dario Marty, Geschäftsführer, Eidgenössisches Starkstrominspektorat ESTI, 8320 Fehraltorf, Tel. 044 956 12 12, info@esti.admin.ch www.esti.admin.ch


Installations- und Gebäudetechnik

System der Aufsicht: Es gibt keine regelmässige Überprüfung der Bewilligungsinhaber auf Gesetzeskonformität. Nach Prüfung der Bewilligungsvoraussetzungen und Erteilung der Bewilligung durch das ESTI ist der Bewilligungsinhaber für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen selber verantwortlich. Das ESTI muss aber bei Anhaltspunkten für ein Fehlverhalten aktiv werden, sei es aufgrund eigener Erkenntnisse oder Meldungen Dritter (Netzbetreiberinnen, unabhängige Kontrollorgane und akkreditierte Inspektionsstellen, Mitbewerber, Eigentümer von elektrischen Installationen usw.). Für die Kontrollen von Inhabern einer allgemeinen Installationsbewilligung wendete das ESTI mehrere Hundert Stunden auf. Diese beinhalteten im Wesentlichen die Inspektion von Betrieben (Organisation, Ausrüstung usw.) sowie von Installationsarbeiten auf Baustellen. Strafanzeigen: Es wurden 355 (262) Fälle wegen möglicher strafbarer Verstösse gegen die NIV (Installieren ohne Bewilligung, Kontrollieren ohne Bewilligung, Pflichtverletzungen des Bewilligungsinhabers) behandelt. Daraus resultierten 188 (183) Strafanzeigen an das BFE (siehe Grafik). Widerruf der allgemeinen Installationsbewilligung: In drei Fällen musste die allgemeine Installationsbewilligung für Betriebe widerrufen werden, weil die Voraussetzungen für ihre Erteilung nicht mehr erfüllt waren. Ersatzbewilligungen: Am 31. Dezember 2014 waren 30 (29) Betriebe Inhaber einer Ersatzbewilligung. Diese kann vom ESTI erteilt werden, wenn ein Betrieb vorübergehend keine fachkundige Person (diplomierter Elektroinstallateur oder erfolgreicher Absolvent der Praxisprüfung nach NIV) beschäftigt. Die Ersatzbewilligung ist sechs Monate gültig; sie kann um höchstens sechs Monate verlängert werden. Solange der Betrieb eine Ersatzbewilligung besitzt, muss das ESTI dessen Installationstätigkeit besonders beaufsichtigen. Inspiziert wird jeweils der Betrieb selber (Organisation, Ausrüstung usw.) sowie mindestens eine laufende Installationsarbeit. Teilzeitbeschäftigung des fachkundigen Leiters: Ein Elektroinstallationsbetrieb darf den fachkundigen Leiter unter gewissen Voraussetzungen in einem Teilzeitarbeitsverhältnis beschäftigen. Der Beschäftigungsgrad muss mindestens 20 Prozent betragen und der fachkundige Leiter darf insgesamt nicht mehr als drei Betriebe betreuen (vgl. Art. 9 Abs. 3 NIV). Da solche Teilzeitarbeitsverhältnisse erfahrungsgemäss ein gewisses Missbrauchspotenzial in sich bergen (Stichwort: «Schreibtisch-Aufsicht»), führte das ESTI in mehreren Betrieben, die den fachkundigen Leiter in Teilzeit beschäftigen, eine Stichprobenkontrolle durch, um festzustellen, ob der Bewilligungsinhaber die Anforderungen der Verordnung einhält. Anerkennung der Gleichwertigkeit von ausländischen Ausbildungen Wer seine Ausbildung im Ausland absolviert hat und in der Schweiz dauerhaft einen reglementierten elektrotechnischen Beruf (Elektroinstallateur EFZ, Elektro-Sicherheitsberater mit eidgenössischem Fachausweis, diplomierter Elektroinstallateur) ausüben möchte, muss beim ESTI die Anerkennung seiner ausländischen Berufsqualifikationen mit derjenigen Ausbildung in der Schweiz verlangen, welche zur Ausübung des angestrebten Berufs in der Schweiz ermächtigt. Für Angehörige von EU/EFTA-Staaten richtet sich das Verfahren der Anerkennung der Gleichwertigkeit der Ausbildung mit einer Ausbildung in der Schweiz nach der Richtlinie 2005/36/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 7. September 2005 über die Anerkennung von Berufsqualifikationen. In einem ersten Schritt prüft das ESTI jeweils, ob der Gesuchsteller die Voraussetzungen der Anerkennung der Berufserfahrung erfüllt. Eine solche setzt namentlich eine Tätigkeit von gewisser Dauer in selbstständiger Tätigkeit, als Betriebsleiter oder in einer Elektrotechnik 10/15 | 41


Installations- und Gebäudetechnik Zum System der Aufsicht gehört die Inspektion von Betrieben und Installationsarbeiten. (Bild: Elko Systeme AG)

anderen leitenden Stellung voraus. Zusätzlich ist teilweise eine Ausbildung von einer gewissen Mindestdauer erforderlich. Erfüllt der Gesuchsteller die Anforderungen der Anerkennung gestützt auf die Berufserfahrung nicht, erfolgt ein Vergleich der Ausbildungen. Hierbei beschränkt sich die Nachprüfung auf diejenigen Fächer, die für das sichere Erstellen, Ändern und Instandstellen von elektrischen Niederspannungsinstallationen in der Schweiz relevant sind. Lassen sich aufgrund des Vergleichs der Ausbildungen keine wesentlichen Unterschiede feststellen, verfügt das ESTI die Gleichwertigkeit der ausländischen mit der entsprechenden schweizerischen Ausbildung. Ergeben sich hingegen aus dem Vergleich der Ausbil-

Aus 355 Verstössen erfolgten 188 Strafanzeigen. 42 | Elektrotechnik 10/15

dungen wesentliche Unterschiede, die Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit oder Sicherheit haben können, prüft das ESTI in einem weiteren Schritt, ob die vom Gesuchsteller in seinem Herkunftsstaat oder in einem anderen Mitgliedstaat im Rahmen seiner Berufspraxis erlangten Kenntnisse die festgestellten wesentlichen Unterschiede aufwiegen können. Nur wenn wesentliche Unterschiede bestehen und diese nicht durch die Berufserfahrung kompensiert werden können, verfügt das ESTI Ausgleichsmassnahmen. Diese bestehen in einem Anpassungslehrgang von maximal 3 Jahren oder einer Eignungsprüfung beim Inspektorat. Der Gesuchsteller kann wählen, ob er den Anpassungslehrgang oder die Eignungsprüfung absolvieren möchte. Entscheidet er sich für den Anpassungslehrgang, steht es dem ESTI sodann frei, im Rahmen einer Bewertung dieses Lehrgangs zu überprüfen, ob der Gesuchsteller die fehlenden Kenntnisse erlangt hat. Diese Bewertung kann beispielsweise mit einem Fachgespräch erfolgen. Dienstleistungserbringer aus EU/EFTA-Staaten Wenn eine Person aus einem EU/ EFTA-Staat im Rahmen der Personenfreizügigkeit in der Schweiz während höchstens 90 Arbeitstagen pro Kalenderjahr eine Dienstleistung in einem reglementierten Beruf des Elektro-Installationsgewerbes (Elektroinstallateur EFZ, Elektro-Sicherheitsberater mit eidgenössischem Fachausweis, diplomierter Elektroinstallateur) erbringen will, muss sie zuerst eine Meldung über das Online-Meldesystem des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI einreichen. Anschliessend prüft das ESTI die Berufsqualifikationen dieser Person nach den Vorgaben der Richtlinie 2005/36/EG. Kommt das ESTI zum Schluss, dass die Berufsqualifikationen ausreichend sind, teilt es dem Dienstleistungserbringer mit, dass er zur Berufsausübung in der Schweiz zugelassen ist. Gleichzeitig erteilt das ESTI dem Dienstleistungserbringer die für die Berufsausübung erforderliche Installationsbewilligung. Weichen die Berufsqualifikationen wesentlich von den in der Schweiz geltenden Anforderungen zur Ausübung des reglementierten Berufs ab und gefährden die Abweichungen die öffentliche Gesundheit oder Sicherheit, hat der Dienstleistungserbringer die Möglichkeit, beim ESTI eine Eignungsprü-

fung abzulegen. Die Prüfung kann ein Mal wiederholt werden. Durchsetzung der periodischen Installationskontrolle Aufgrund von Art. 36 Abs. 1 NIV fordern die Netzbetreiberinnen die Eigentümer, deren elektrische Installationen aus dem Niederspannungsverteilnetz versorgt werden, mindestens sechs Monate vor Ablauf der Kontrollperiode auf, den Sicherheitsnachweis nach Artikel 37 bis zum Ende der Kontrollperiode einzureichen. Der Nachweis bescheinigt, dass die Installationen mängelfrei sind. Bleibt der Eigentümer nach der Aufforderung sowie zwei Mahnungen der Netzbetreiberin untätig, übergibt die Netzbetreiberin dem ESTI die Durchsetzung der periodischen Kontrolle. In der Folge setzt das ESTI dem Eigentümer eine letzte Frist an und droht für den Unterlassungsfall eine gebührenpflichtige Verfügung an. Eine allfällige Verfügung ist mit einer Strafandrohung bei Missachtung dieser Verfügung verbunden. Handelt der Eigentümer nicht, erfolgt eine Strafanzeige an das BFE; zudem wird dem Eigentümer eine Vollstreckungsverfügung angedroht. Bleibt der Eigentümer weiterhin untätig, erlässt das ESTI eine gebührenpflichtige Vollstreckungsverfügung, welche die Ersatzvornahme auf Kosten des Eigentümers beinhaltet. ESTI-Mitteilungen Das ESTI veröffentlicht regelmässig Mitteilungen zu Themen aus der NIV. Unter www.esti.admin.ch Dokumentation – ESTI-Mitteilungen – NIV/NIN – 2014 wurden folgende Texte publiziert: • Photovoltaikanlagen (ersetzt Mitteilung aus dem Jahr 2010) • Elektroinstallationen durch Dienstleistungserbringende aus der EU/EFTA • Elektrische Installation oder Erzeugnis? • Wirksame technische Aufsicht über die Installationsarbeiten – Welche Pflichten hat eine fachkundige Person? • Ersatzbewilligung – Kein Automatismus bei der Verlängerung. Diese Mitteilungen richten sich hauptsächlich an Elektroinstallateure, private Kontrollorgane und Netzbetreiberinnen, aber auch an das interessierte Publikum, wie beispielsweise die Eigentümer von elektrischen Installationen. ■


Elektrotechnik 10/15 | 43


Highlight / Publireportage

Sigmalon ProfilerST für die einfache Inbetriebsetzung.

Edanis Elektronik AG

Energie sparen mit dezentraler Automation Der Ruf nach intelligenten Gebäuden wird immer lauter, auch zur effizienten Nutzung von Energie. Bestimmte Funktionen wie Licht oder Storen zu automatisieren, ist ein wesentlicher Bestandteil für energieeffizientes Bauen. Besonders für Nachrüstungen in Altbauten oder für den schrittweisen Ausbau eignen sich dezentrale Systeme Eine intelligente Gebäudeautomation kann viel Energie sparen, wenn zum Beispiel die Storen für angenehme Raumtemperaturen sorgen oder das Licht automatisch ausschaltet, wenn das Tageslicht ausreicht. Dezentrale Systeme bieten hier grosse Vorteile. Zusätzlich bieten sie eine grössere Betriebssicherheit durch ihre Struktur ohne zentrale Steuereinheit. Fällt einmal ein Teil aus, können alle anderen Komponenten dennoch weiter ihren Dienst versehen. Das Gebäudeautomationssystem Sigmalon setzt auf diese dezentrale Installation. Jeder Knoten enthält die nötige Intelligenz und die Kommunikation zwischen den einzelnen Knoten erfolgt direkt über das normale 230-V-Stromnetz. 44 | Elektrotechnik 10/15

Auf bewährte Systeme aufbauen Sigmalon baut auf LON und der bewährten Powerline-Kommunikation von Echelon. Diese langjährig erprobten Systeme sind ausgereift, einfach in der Bedienung und ermöglichen das einfache Prinzip: «Schalter raus – Sigmalon rein». Bestehende Schalter können einfach durch Sigmalon-Knoten ersetzt werden, Buskabel und zusätzliche Kommunikations-Schnittstellen sind überflüssig. Die gesamte Kommunikation läuft über das normale Stromnetz – auch phasenübergreifend. Das macht die Installation für jeden Elektriker zum Kinderspiel. Schnell und einfach wird aus einer konventionellen Elektroinstallation eine individuelle, leistungsfähige und ausbaubare Gebäudeautomation.

Energiewende – intelligente Gebäudeautomation spart Energie Mit Blick auf die Energiewende und die Energiestrategie 2050 des Bundes, kann eine dezentrale Gebäudeautomation ideal zur Einsparung von Energie zum Einsatz kommen. Intelligente und vernetzte Systeme wie Sigmalon ermöglichen eine automatische Steuerung des Stromverbrauchs. Mit Witterungsfühlern und Dämmerungsschaltern schaltet das Licht erst ein, wenn die Sonneneinstrahlung nicht mehr ausreicht. Eine Alles-AusFunktion ermöglich beim Verlassen des Gebäudes die einfache Kontrolle über verdeckte Stromverbraucher. Ideal für Umbau oder schrittweisen Ausbau In Altbauten fehlen oft Leerrohre für Buskabel. Hier spielt die PowerlineKommunikation ihre grosse Stärke aus. Schnell und einfach, ohne bauliche Massnahmen. Wer dieses System zuerst in einem begrenzten Rahmen testen will, kann dies mit einer geringen Investition tun. Da jeder Knoten über seine eigene Intelligenz verfügt, braucht


Ganz einfach in Betrieb nehmen Eine Haussteuerung oder Gebäudeautomation mit Sigmalon ist einfach in Betrieb zu nehmen. Dazu gibt es den Sigmalon-Profiler, dessen intuitiv zu bedienende Benutzeroberfläche eine langwierige Schulung erübrigt. Der neue ProfilerST, welcher ab Herbst 2015 erhältlich ist, macht die Bedienung dann noch einfacher. Er verwendet als Basis das OpenLNS von Echelon. Somit kann eine installierte Sigmalon-Anlage ohne Weiteres weiter bearbeitet werden, beispielsweise mit dem Echelon LonMaker. Dies kann von grossem Nutzen sein, wenn die Anlage mit anderen LonMark-konformen Knoten erweitert werden soll. Weil der ProfilerST sich als Basissystem versteht, kann er als Plug-In im LonMaker voll genutzt werden und die Sigmalon-Knoten lassen sich intuitiv parametrisieren. Spielerisch erlernen Mit dem Sigmalon ProfilerST wurde ein Integrationstool geschaffen, welches

Highlight / Publireportage

das System keine zentrale Steuereinheit. Ein schrittweiser Ausbau kann jederzeit und in jedem Umfang erfolgen.

Intelligente Gebäudeautomation mit Sigmalon.

sich zusätzlich für Schulungen eignet. Spielerisch und mit wenig Zeitaufwand kann jedermann einfach LON-Integrator werden. So ist z. B. ein Elektriker nicht mehr auf fremde Leistungen angewiesen und Berufsschulen können künftig ihren Schülern mit Leichtigkeit den Einstieg in die LON-Welt ermöglichen.

Mit Sigmalon wird der Einstieg in die grosse LON-Welt zum Spaziergang! ■

Edanis Elektronik AG 8575 Bürglen TG Tel. 071 626 70 60 www.sigmalon.ch www.edanis.ch

Elektrotechnik 10/15 | 45


Highlight / Publireportage

Isatel Electronic AG: Erster funkgestützter WLAN-Analysator für Installateure aller Qualifikationsstufen

WiFi Advisor Mit dem Smartphone Filme von YouTube «runterziehen», mit dem Laptop alles über WiFi (WLAN) erledigen – ganz normaler Alltag heute. Im Industriebereich nutzen Sensoren und viele andere Geräte WLAN. Im Consumerbereich sind es Legionen von Geräten, die über WLAN kommunizieren. Wen wunderts, dass es eng werden kann? Der WiFi Advisor gibt Hilfestellung, wie beispielsweise durch eine kleine Neukonfiguration des WLAN-Routers Probleme zu lösen sind.

• Die BSSID-Ansicht informiert über die aktiven Funknetze und erkennt den Kanal mit der grössten freien Bandbreite. Die BSSID-Kennung sortiert grafisch nach Kanal und Signalstärke. Gleichkanalstörer oder Nachbarkanalstörer sind sofort sichtbar. • In der Kanalansicht werden die besten Kanäle für einen Zugangspunkt ermittelt. Man sieht die Kanalbelegung, das Rauschen, Gleichkanalstörer, Nachbarkanalstörer sowie eine Gesamtbewertung jedes einzelnen Kanals. Der WiFi Advisor zeigt die tatsächliche Leistung der Layer 3 an, ermittelt die Ursachen für Übertragungsverluste am betreffenden Standort. Die tatsächliche Durchsatzreserve der Layer 3 ist der kritische Faktor um die Toleranz der Verbindungen auf Veränderungen in der WLAN- und HFUmgebung zu ermitteln. Eine hohe Durchsatzreserve ist gleichbedeutend mit einer hohen WLAN-Ausfallsicherheit und einer geringeren Wahrscheinlichkeit von Reklamationen durch Kunden.

WiFi Advisor für das schnelle, ganz einfache Analysieren von WiFi (WLAN)-Netzen. Auf dem Tablet ist die Anzeige der Kanalbelegung in der BSSID-Ansicht dargestellt. Es sind auch Kanalund Spektrum-Ansichten möglich.

Endanwender sind in zunehmendem Masse auf WLAN-Verbindungen (WiFi) angewiesen, um Premiumdienste zu nutzen. Dazu gehören beispielsweise Video und IPTV in der Wohnung. Leider gibt es im WLAN viele überlappende Kanäle, was natürlich zu Störungen führen kann. In Wohnblocks, Büros und auch im Industriebereich sinkt die WLAN-Bandbreite bei Überlastung des WLAN dramatisch ab. Heute sind 40 Prozent aller Störungsmeldungen auf Probleme mit WLAN zurückzuführen. WLAN-Techniker sind auf zuverlässige Installa-tionsverfahren sowie 46 | Elektrotechnik 10/15

aussagekräftige Fehlerdiagnosen angewiesen. Der WiFi Advisor besteht aus einer Tablet-App und mindestens einem Tester WFED-300AC. Der WiFi Advisor ist die erste Testlösung, die auf einfachste Weise auch Nichtspezialisten eine schnelle Charakterisierung und Optimierung von WLAN-Netzen erlaubt. Der Tester zeigt auf einen Blick die Durchsatzreserve des WLAN an. Fehlerdiagnose und Optimierung Der WFED-300AC erlaubt BSSID-, Kanal- und Spektrum-Ansichten.

Viele weitere Infos Wenn der Endnutzer verstehen möchte, wie eine Wireless-Set-Top-Box draussen auf der Terrasse funktionieren würde, lässt sich diese Messstelle einfach in den Test mit aufnehmen. Der WiFi Advisor erstellt die Testergebnisse aller Messstellen sowie alle Geräteprofile und erstellt einen aussagekräftigen Bericht, der die richtigen Erwartungen setzt. Interessenten wird der WiFi Advisor gerne vorgeführt. Die Demo zeigt, dass die Bedienung des WiFi Advisors wirklich einfach ist; es besteht kein Vergleich zu bis anhin bestehendem Equipment. ■

ISATEL Electronic AG 6330 Cham Tel. 041 748 50 50 www.isatel.ch info@isatel.ch


Swisslux AG

Eine bedarfsorientierte, auf den Raumtyp abgestimmte Ausleuchtung verlangt in der Regel nach einem komplexen Lichtmanagementsystem. Die intelligente Leuchte von Swisslux vereint erstmals fortschrittliche LED-Technologie mit Intelligenz zu einer innovativen Komplettlösung.

Einzigartige Kombination aus Leuchte, Sensorik und Intelligenz: Die intelligente Leuchte IL1 von Swisslux.

Die intelligente Leuchte sorgt für optimale Lichtverhältnisse unter maximaler Energieeffizienz. Ohne Kompromisse erfüllt sie beide Ansprüche und erhöht den Komfort. Sie lässt sich konventionell verdrahten, intuitiv einstellen und ist ohne grossen Aufwand in Betrieb zu nehmen. Die Kombination aus Leuchte, Sensorik und Intelligenz bringt neue planerische Möglichkeiten. Die intelligente Leuchte ist dem Benutzer einen Schritt voraus: Beim Betreten des Treppenhauses schaltet die Leuchte vor Ort ein. Die Leuchten der angrenzenden Lichtgruppen dimmen auf einen voreingestellten Wert und erleichtern die Orientierung. Bewegt sich die Person nach oben oder unten, wandert das Licht automatisch mit. Natürlich nur, wenn kein Tageslicht vorhanden ist.

sell einsetzbar. Ob Treppenhaus, Korridor, Foyer, Aufenthalts- oder Nebenraum – jeder Bereich profitiert von einer individuellen Beleuchtung mit vorprogrammierten Steuerprogrammen. Bei der Installation wird parallel zu den Leitern L, N und PE, ein Draht D eingezogen. Die verbundenen Leuchten ergeben ein System und führen zu einem kompletten Lichtmanagement in jeder Anwendung. Ab Werk stehen verschiedene Steuerprogramme zur Verfügung, welche per Knopfdruck ausgewählt werden. Jedes Steuerprogramm managt das Beleuchtungsszenario der Anwendung: Lichtschwellwert, Nachlaufzeit, Funktionen der zusätzlichen Steuereingänge – alles ist einwandfrei an die gewünschte Nutzung angepasst.

Intelligenz von Leuchte und System Die intelligente Leuchte steuert den kompletten Lichtbedarf und ist univer-

Schwarmfunktion Die Schwarmfunktion ist wichtiger Bestandteil der intelligenten Leuchten. Sie

Highlight / Publireportage

Komplettlösung für jede Beleuchtung ermöglicht eine auf Bewegung ausgerichtete Beleuchtung. Die Schwarmfunktionen unterscheiden sich je nach Steuerprogramm. In der Funktion Treppenhaus erhellt sich beim Betreten jeder Etage die Leuchte des angrenzenden Treppenpodestes. Dies sorgt für ein angenehmes Sicherheitsgefühl und erleichtert die Orientierung. Die Beleuchtung beeinflusst massgeblich das allgemeine Wohlbefinden und ist ein wichtiger Kostenpunkt in Spitälern. Gerade Verkehrszonen generieren einen grossen Teil der Beleuchtungskosten. Hier kommen die Stärken der intelligenten Leuchten besonders zum Tragen. Im Nachtmodus senkt die intelligente Leuchte das Licht in den Korridoren auf einen Wert von beispielsweise 20 Prozent und gewährleistet eine problemlose Orientierung. ■ Swisslux AG 8618 Oetwil am See Tel. 043 844 80 80 info@swisslux.ch www.swisslux.ch

Schwarmfunktion im Treppenhaus: Beim Betreten jeder Etage erhellt sich die Leuchte des angrenzenden Treppenpodestes. Elektrotechnik 10/15 | 47


Highlight / Publireportage

WirelessControl von AWAG Elektrotechnik AG

Kabellose NotleuchtenÜberwachung Edelstahl- oder Aluminiumgehäusen ohne sichtbare Antennen aus.

Anwendungsbeispiel Warenhaus.

Mit der neuen WirelessControl von AWAG wird die Steuerung und Überwachung von Notleuchten mit Einzelakku zum Kinderspiel: Die Notleuchten werden an das Normalnetz (230 V AC) angeschlossen, die Konfiguration des Funksystems zur Überwachung und Steuerung der Notleuchten erfolgt anschliessend automatisch.

Jede mit WirelessControl ausgerüstete Notleuchte kann auf der europaweit zugelassenen Frequenz von 868 MHz Kontakt mit anderen Notleuchten oder mit der Zentrale (TouchscreenPC) aufnehmen und ihren eigenen sowie den Status anderer im System angemeldeter Notleuchten übertragen. Die Reichweite innerhalb von Gebäuden beträgt dabei bis zu 30 m. Ein Funksystem kann pro Zentrale maximal 200 Notleuchten bedienen und organisiert sich ad-hoc vollständig von selbst. Eine WirelessControl-Notleuchte nimmt mit ihrem integrierten Wireless-Chip automatisch Kontakt zu allen erreichbaren Knotenpunkten auf. Alle Notleuchten kommunizieren so48 | Elektrotechnik 10/15

dann untereinander und mit der Zentrale (broadcast). Die in mehreren Sprachen verfügbare zentrale Steuerungssoftware ermöglicht das Abspeichern von Gebäudeplänen. Die angemeldeten Notleuchten können auf dem Plan platziert werden und erscheinen dort mit ihrem aktuellen Status. In der Zentrale kann bei Bedarf ein Zeitplan hinterlegt werden, um die Notbeleuchtung in einem am Wochenende ungenutzten Gebäude komplett zu deaktivieren oder in Bereitschaftsmodus zu versetzen. Dadurch spart die WirelessControl Energie und die Sicherheit bleibt trotzdem gewährleistet. Wireless Control-Notleuchten kommen selbst in

Eigenschaften auf einen Blick: • Funktionserhaltende (E60) Installation entfällt • Kein Mehrpreis zu kabelgebundenen Systemen • Selbst organisierendes Ad-hocFunksystem • Reichweite von WirelessControlNotleuchte zu WirelessControlNotleuchte maximal 30 m im Gebäude • Europaweit zugelassene Frequenz von 868 MHz • Störunempfindlich gegen WLAN und DECT • Bis zu 200 Notleuchten pro System • Mehrsprachige (de, fr, cz, nl, no, se, sk) komfortabel zu steuernde Software • Keine sichtbaren Antennen an den Notleuchten • Viele Notleuchten können nach festgelegtem Plan geschaltet oder blockiert werden • Status- und Fehlermeldungen per E-Mail an den Betreuer des Systems • Logbuch über täglichen/wöchentlichen Funktionstest in der Zentrale • Kapazitätstest des Akkus über die gesamte Notlichtbetriebszeit (üblicherweise 1 h) möglich • Umprogrammierung der Notleuchten von Dauer- auf Bereitschaftsschaltung möglich • Keine Fehlanschlüsse – keine BUS-Leitung • Bei Stromausfall 100 Prozent Betriebssicherheit ■

AWAG Elektrotechnik AG 8604 Volketswil Tel. 044 908 19 19 info@awag.ch www.awag.ch


Elektrotechnik 10/15 | 49


Highlight / Publireportage

PWF Kunststofftechnik AG

Viele Gründe für die neue Fixer Combi-Muffe Seit September 2015 ist die patentierte Fixer Combi-Muffe auf zahlreichen Schweizer Baustellen im Einsatz. Über 5000 verkaufte Muffen innert kurzer Zeit sprechen für sich. Das Bedürfnis der Fachleute nach universell einsetzbarem und zeitsparendem Elektromaterial ist gross. leicht konische Form aufweist und deshalb mit allen gängigen Installationsrohren formdicht schliesst, egal ob mit glatter oder gerillter Oberfläche. Fachgerecht installiert ist die Fixer CombiMuffe ebenso sicher in der Anwendung, wie herkömmliche Muffen.

Die Fixer Combi-Muffe: die moderne Art Rohre zu verbinden.

Verbindung von M20- und M25-Rohren Die Fixer Combi-Muffe vereinfacht dem Elektriker das Verbinden von Installationsrohren. Bisher wurde für jeden Rohrdurchmesser eine separate Muffe benötigt. Erstmals können mit der gleichen Muffe sowohl M20- als auch M25-Rohre verbunden werden. Von einer reduzierten Variantenvielfalt profitieren u. a. Einlegearbeiten im Neubau. So können sie mit nur einer Muffe einen Grossteil der Installation abdecken. Aber auch der Servicemonteur hat im Fahrzeug immer die passende Muffe zur Hand. Hohe Dichtigkeit dank konischer Form Härtetest Einlegearbeiten: Keine andere Anwendung fordert die Muffe so sehr, wie der Einsatz in Beton. Insbesondere die Dichtigkeit ist bei einbetonierten Teilen besonders wichtig. Die Muffe ist so konstruiert, dass diese eine 50 | Elektrotechnik 10/15

Verbindung werkzeuglos lösbar Ein weiteres positives Merkmal ist das werkzeuglose Öffnen der Verbindung. Wird festgestellt, dass die Rohre anders verbunden werden müssen, kann die Muffe trotz Armierung schnell und ohne Aufwand gelöst, neu verbunden und wieder sicher befestigt werden. Neu entwickelte Halterippen sorgen für eine sichere Fixierung der Rohre in der Fixer Combi-Muffe. Die Muffe kombiniert damit die einfache Handhabung einer Steckmuffe mit dem sicheren Halt einer Krallenmuffe. Deckel schützt vor Fremdkörpern Eine weitere Innovation ist der integrierte Deckel. Die Combi-Muffe wird auf das Rohr gesetzt und der Deckel ge-

Wie alles begann

Seit Mitte 2013 sind die Fixer Produkte der Eduard Fischer GmbH fester Bestandteil des Eigensortiments der PWF Kunststofftechnik AG. Als Zulieferant durfte PWF die Fixer Artikel schon seit jeher für Fischer fertigen und montieren. Dabei konnte ein gut fundiertes Produkte-Know-how aufgebaut werden, was die Basis für neue, innovative Produkte bildet.

schlossen. Somit ist die Rohrleitung gegen eindringende Fremdkörper und Flüssigkeiten geschützt. Geht die Bauetappe weiter, wird der Deckel entfernt und das nächste Rohr mit der Muffe verbunden. Vergessene Dichtungszapfen in der Rohrinstallation sind dadurch ausgeschlossen. Eine praktische Öse auf der Deckelinnenseite ermöglicht die Befestigung eines Einzugsdrahts. Viele Einsatzmöglichkeiten Bereits sind Hersteller von grossen Bauteilen, wie Fertigbauelemente auf die Muffe aufmerksam geworden. Ganze Häuserteile werden im Werk mit Installationsrohren ausgerüstet. Die angebrachte Muffe mit geschlossenem Deckel verhindert eine Verschmutzung während der Produktion, dem Transport und der Montage auf der Baustelle. Unmittelbar vor der Montage kann der Fachmann die Muffe öffnen und seine Installation weiterführen. Verschmutzte Rohre müssen nicht erst gereinigt werden. Dies spart Zeit und bietet einen deutlichen Mehrwert. Moderne Materialeigenschaften Die Muffe besteht aus halogenfreiem Polyethylen und ist dank der Signalfarbe in der Installation sofort sichtbar. Der umweltfreundliche Kunststoff verfügt über sehr gute Gleiteigenschaften und sorgt damit für einen problemlosen Kabeleinzug. Auch bei tiefen Temperaturen versprödet die Muffe nicht und bleibt bruch- und schlagfest. Zudem ist das Material selbstverlöschend. Die Fixer Combi-Muffe ist die moderne Art Rohre zu verbinden – sie erleichtert den Arbeitsalltag. ■

PWF Kunststofftechnik AG 4712 Laupersdorf Tel. 062 386 90 10 www.pwf-ag.ch www.fixer.ch


Aus dem Arbeitsalltag bei Innoxel

Ein Mann für alle Fälle Seit nunmehr sieben Jahren arbeitet Rolf Schmid bei Innoxel. Die Herstellerin des Gebäudeautomationssystems NOXnet darf mit ihm auf einen zuverlässigen Mitarbeiter zählen, der sein Handwerk versteht. Der gelernte Elektromonteur hat schon früh in seiner Berufslaufbahn die Vorzüge von NOXnet erkannt. Langeweile kommt beim Arbeitsalltag von Rolf Schmid nicht auf: Bauherren, die sich im Showroom über die Möglichkeiten des Gebäudeautomationssystems NOXnet informieren, oder Elektroinstallateure, die unter Zeitdruck eine Kostenschätzung abzugeben haben … Rolf Schmid ist aber auch auf Baustellen anzutreffen, wenn er den Installateur bei der Inbetriebnahme unterstützt. Oder am Telefon, wenn er Kunden per Fernwartung bei kniffligen Konfigurationen hilft. Beinbruch und NOXnet? NOXnet hat er bei seinem früheren Ar-

beitgeber kennengelernt. Der komplizierte Beinbruch einer Kundin liess die Installationsfirma nach einem System suchen, mit dem die ans Bett gebundene Frau möglichst viele Verbraucher über eine BEAMIT-Fernbedienung steuern konnte. Andere damals bekannte Systeme kamen baulich nicht infrage oder waren zu kompliziert in der Konfiguration. NOXnet war anders, überzeugte den Arbeitgeber, sodass Rolf Schmid bei diesem Umbau das System von Innoxel erstmals einsetzte. Bei dieser ersten Inbetriebnahme wurde er durch Innoxel unterstützt. Danach hatte er «den Dreh raus», plante und installierte selbstständig viele weitere Objekte mit NOXnet. Viel Erfahrung So schnell kann Rolf Schmid nichts schocken. Von seiner früheren Tätigkeit her ist er mit komplexen Anlagen und anspruchsvollen Wünschen bestens vertraut. Das schätzen auch die Kunden von Innoxel. ■ INNOXEL System AG 3661 Uetendorf Tel. 033 345 28 00 info@innoxel.ch www.innoxel.ch

Dank seiner jahrelangen Erfahrung mit dem Bussystem NOXnet von Innoxel hat Rolf Schmid auch die kniffligsten (Umbau-)Projekte voll im Griff.


Automation und Elektronik

50 Jahre Mooresches Gesetz

Miniaturisierung auch für die Elektrotechnik Als 1965 Gordon Moore sein «Gesetz» schrieb, hat er wohl selbst nicht geglaubt, dass dieses bis heute Gültigkeit haben würde. Es besagt nämlich, dass sich die Anzahl Transistoren in einem Mikrochip knapp alle zwei Jahre verdoppelt. Was haben Mikrochips mit Elektrotechnik zu tun? Eine ganze Menge, wie wir gleich sehen werden: Leistungselektronische Bauteile spielen im Alltag zwar eine versteckte, aber trotzdem grosse Rolle. Jürg Altwegg «Das ist es!», soll Walter Brattain gerufen haben, als ein Arbeitskollege für ihre Neuentwicklung die Bezeichnung «Transistor» vorschlug. Das war 1947 bei den Bell Laboratorien in Amerika. Brattain, John Bardeen und William

Insulated-Gate Bipolar Transistor (IGBT) von ABB.

Shockley erhielten den Nobelpreis für ihre Arbeit. Im Volksmund wurde der Transistor durch die tragbaren Radiogeräte bekannt. Denn dank der kleinen Bauweise konnten die Geräte an einem Henkel getragen und mit Batterien betrieben werden. Die Fachleute anno 1960 sprachen darum auch abschätzig von «Henkelware». Die Jugendlichen von damals 52 | Elektrotechnik 10/15

konnten sich damit aber endlich vom elterlichen Röhrenradio emanzipieren und hörten ihre eigene Musik am Strand oder Lagerfeuer. Bahnbrechende Erfindung Neben den Kofferradios profitierten aber auch alle anderen Sparten der Elektronik: Industriesteuerungen, Motorenregler, Medizintechnik und natürlich die Computer. Ohne Transistoren wären Computer mit den heute üblichen Leistungen nicht möglich, gäbe es weder Smartphones noch Videokameras. Nur wenige Erfindungen hatten einen derart grossen Einfluss auf Wirtschaft und Gesellschaft. Bei der Entwicklung des Transistors kamen die Halbleiter ins Spiel: Materialien, die den Strom je nach Bedingung weiterleiten oder stoppen. Bei der Vorgängerin, der Elektronenröhre, wird der Fluss der Elektronen im luftleeren Raum kontrolliert, indem eine elektrische Spannung an einem Metallgitter angelegt wird. In der Halbleitertechnik gibt es weder bewegte Elemente, die langsam reagieren und viel Platz brauchen, noch vakuumierte Glasröhren, die geheizt werden müssen und zerbrechen können.

Der erste Labor-Transistor von 1947 war im Vergleich zu heute alles andere als «klein». Die Forscher verwendeten als Halbleiter Germanium, später wurde Silizium zum wichtigsten Rohstoff. Nicht nur die schwachen Signale des Radios oder der Computertechnik werden inzwischen mit Halbleitertechnik verarbeitet, sondern auch die kräftigen Ströme, die Lokomotiven antreiben. Leistungselektronik Wenn heute Motoren geregelt, Lampen gedimmt oder Kochfelder gesteuert werden, immer sind Halbleiterelemente im Spiel, die auf die Grundlage des Transistors zurückgehen. Während in den Computern vor allem die Anzahl Transistoren auf kleinster Fläche für hohe Rechenleistung sorgt, ist es bei der Leistungselektronik die Grösse eines einzelnen Schaltelements, die stark geschrumpft ist. Neben der elektrischen Leistung ist auch der Verlust ein Problem: Dieser muss als Wärme nach aussen abgeführt werden – eine grosse Herausforderung, wenn die Flächen immer kleiner werden. Theorie und Praxis Wie in der Einleitung erwähnt, postulierte Gordon Moore 1965, dass sich alle zwei Jahre die Anzahl Transistoren auf einem Mikrochip verdoppeln werden. Umgekehrt bedeutet dies, dass die Halbleitertechnik einer permanenten Miniaturisierung unterworfen ist. Die Firma ABB zeigt unter anderem, dass dies auch für Leistungselektronik gilt: Im Jahr 1997 brachten sie ein neues GTO-basiertes Bauelement (Gate Turn-Off Thyristor) auf den Markt – den IGCT (Integrated Gate-Commutated Thyristor). Ein IGCT ist im Wesentlichen ein GTO mit einer integrierten Gate-Einheit. Das Dotierungsprofil sorgt für geringere Verluste, während ein starker, aber kurzer Stromimpuls ein schnelles Abschalten ermöglicht.


Gordon Moore (Bild aus Wikipedia, Chemical Heritage Foundation, 2004).

Die Weiterentwicklung, ein IGBT (Insulated-Gate Bipolar Transistor) ist ein Schaltelement, das durch Anlegen einer Spannung anstelle eines Stroms am Gate gesteuert werden kann, was das Design der Ansteuereinheiten erheblich vereinfacht. Eine weitere günstige Eigenschaft liegt in der Kurzschlussfestigkeit des IGBT. Steigt die Durchlassspannung über ein kritisches Niveau, begrenzt der IGBT den Strom von sich aus. Damit ist ein IGBT in der Lage, aussergewöhnliche Betriebsbedingungen ohne zusätzliche Schutzbeschaltung zu überstehen. Alle diese Faktoren ermöglichen den Bau einfacherer Stromrichter. So profitieren zum Beispiel die Bahnen von deutlich kleineren Steuereinheiten, und die Lokomotiven werden kompakter oder fallen ganz weg, weil die Antriebseinheit bequem unter einem Passagierwagen Platz findet.

Es geht weiter Mit Blick auf die Zukunft wurde 2013 im ABB-Forschungszentrum in BadenDättwil der Grundstein für ein Labor zur Erforschung von Halbleitermaterialien mit grossem Bandabstand gelegt. Halbleiter aus Siliziumkarbid (SiC) zeichnen sich z. B. durch geringere Verluste als einfaches Silizium und eine bessere Wärmebeständigkeit aus. Die ABB-Vorgängerunternehmen haben sich bereits in den 1960er- und 1990er-Jahren mit SiC befasst, doch mittlerweile ist das Wissen über die notwendigen Fertigungsverfahren so weit fortgeschritten, dass heute solche Bauelemente machbar werden. Der elektrischen Energieversorgungskette, d. h. Übertragung, Umwandlung und Bereitstellung von elektrischem Strom, stehen aufregende Zeiten der Veränderung bevor. Zu den besonderen Herausforderungen gehören die verstärkte Nutzung und Integration von erneuerbaren Energien, sowie die Sicherung einer höheren Effizienz. Ohne die Fortschritte auf dem Gebiet der Halbleiter, die diese Revolution erst ermöglichen, würden solche Forderungen reines Wunschdenken bleiben. ■

Veranstaltungshinweis

Die Fachgruppe Elektronik und Informatik in Würenlingen führt am Mittwoch, 11. November 2015 an der Kantonsschule Hottingen, Zürich ein Seminar zum Thema «50 Jahre Moore’s Law» durch. Anmeldung online unter www.fael.ch

Schwedische Rc-Lok (Quelle: Wikimedia, Marcus Bengtsson): In dieser Lok aus den 60er-Jahren wurden erstmals Thyristoren zur Motorsteuerung verbaut.


Informations- und Kommunikationstechnik

Vielfältige Bedrohungen aus dem Internet

Cyber-Attacken Die Medien berichten immer wieder von Angriffen aus dem Internet. Besonders Unternehmungen müssen sich besser mit diesem Thema auseinandersetzen, um ihre Funktionsfähigkeit und die ihrer Produkte und Services zu gewährleisten. Rüdiger Sellin Wer nervt sich nicht darüber: Man startet den heimischen PC auf und er ist erst einmal minutenlang, nach längerer Betriebspause auch einmal eine Stunde

ein Trojaner auf dem PC eingenistet hat. Diese werden oft durch harmlos aussehende E-Mails, zunehmend aber auch durch den Browser während des Surfens übertragen. Dem Autor ist ein Fall

1

Abgeklebte Webcam im Notebook.

mit Upgrades belegt. Er reagiert nicht oder nur verzögert . . . dabei hätte man doch Dringenderes zu tun. Falsch wäre es, nun auf «abbrechen» zu drücken, denn regelmässige Updates sind das Minimum an Sicherheit, was man dem Computer gönnen sollte. Untersuchungen belegen, dass viele Computer ungeschützt am Netz betrieben werden und das Betriebssystem (engl. Operation System, kurz OS) nicht regelmässig aktualisiert wird. Wer seinen PC jedoch nicht updatet, verliert nicht nur einen Minimalschutz vor Angriffen, sondern wird auch zur Bedrohung für andere, wenn sich denn einmal ein Virus oder 54 | Elektrotechnik 10/15

(Bilder: Rüdiger Sellin)

bekannt, bei dem jemand ein Foto als Illustration für einen Powerpoint-Vortrag benötigte. Der Benutzer holte sich durch pures Anklicken eines schön aussenden Blumenfotos einen üblen Trojaner auf den PC, der sich auch mit professionellen Mitteln nicht entfernen liess. Der Computer musste neu aufgesetzt werden, alle Daten gingen verloren. Und wie so oft waren weder ein Daten-Backup noch eine Notfall-DVD vorhanden. Eine zunehmende Bedrohung stellt eine weitere Fahrlässigkeit dar. Viele Benutzer verwenden auf ihren alten PCs ein OS, dessen Hersteller den

(meist kostenlosen) Support inklusive sicherheitsrelevanter Upgrades längst eingestellt hat. Dazu gehören beispielsweise die Microsoft OSs Vista (eher private PCs) und XP. XP Professional ist in einigen Betrieben immer noch aktiv. Wegen der hohen Kosten für die Umstellung (insbesondere auch für die aufwändige Portierung der Anwendungen) warten viele Unternehmen mit der Umstellung so lange wie möglich und verpassen den optimalen Zeitpunkt für einen Umstieg. Zunehmend vernetzte Systeme Immer mehr Geräte besitzen eine Ethernet- oder WLAN-Schnittstelle und sind ans Internet angeschlossen. Dazu gehören beispielsweise Webcams, Dateiablagen, Drucker/Scanner sowie Musik- und Videoserver, welche meist für den Gebrauch in einem internen Netzwerk vorgesehen und entsprechend vorkonfiguriert sind. Ein Schutz des Geräts besteht entweder gar nicht oder nur durch ein schwaches Standard-Passwort. In grossen Unternehmensnetzen erfolgt der Schutz über eine zentrale Firewall oder den Router. Beide verhindern den direkten Zugriff aus dem Internet auf die Geräte. Ohne diesen Schutz und insbesondere nach Freigabe zum Fernzugriff via Internet (etwa zur Steuerung via Smartphone von unterwegs) sind diese Geräte für alle sichtbar und können auch bei schlechtem Passwortschutz von jeder beliebigen Person manipuliert werden (siehe Absatz «Smart Home»). So wurde im November 2014 in den Medien berichtet, dass tausende (davon in der Schweiz 141) Webcams gehackt worden seien und die entsprechenden Live-Bilder über eine russische Website abrufbar waren. Wenn auch die meisten Livebilder eher unspektakuläre Ansichten auf die Garagen, Gärten etc. boten, so fanden sich auch problematische Aufnahmen, beispielsweise von BabyCams. Das Hacken wurde durch pure Verwendung der ab Werk voreingestellten Standardpasswörter möglich. Problematisch wird es bei externen Webcams, die bei unvorsichtiger Auf-


Bedrohung für Unternehmen Angriffe auf die IT-Infrastruktur eines Unternehmens, einer staatlichen Behörde oder einer Regierung haben weitreichendere Folgen. Neben dem Ausspionieren geheimer Daten gehören DDoS-Attacken (Distributed Denial of Service) zu den gefürchtetsten IT-Risiken. Ziel ist eine massive Einschränkung der Verfügbarkeit bestimmter Online-Systeme. Durch bewusste Überlastung kann deren eigentliche Funktionalität nicht mehr gewährleistet werden. Hier geht es also nicht um die Entwendung vertraulicher Daten oder die Umgehung von Benutzer-Authentisierungs-Mechanismen. Vielmehr sollen die Serviceplattformen von Online-Anbietern wie E-Shops, Content Provider, Finanzdienstleister (E-Banking), Verwaltungen (E-Government) etc. empfindlich gestört oder ganz lahmgelegt werden, wodurch die angebotenen Services nicht mehr verfügbar sind. Die resultierenden Umsatzausfälle erreichen schnell astronomische Summen. Hinzu kommt der enorme Imageschaden. Erpressungsangriffe basierend auf einer DDoS-Attacke werden in der Regel über sogenannte Bot-Netzwerke initiiert. Diese bestehen aus einigen Dutzend bis zu mehreren 100 000 mit Trojanern oder Würmern infizierten Rechnern (Bild 2). Die Ausführung von DDoS-Angriffen wird durch die Tat-

www.bks.ch

sache begünstigt, dass die allermeisten über Breitbandnetze angeschlossenen Computer mehrheitlich über eine feste IP-Adresse verfügen und überwiegend online sind. So erfolgen die Infektion und Einbindung in ein Bot-Netzwerk oft unauffällig, begünstigt durch unzureichende Schutzmechanismen vieler am Internet angeschlossener Rechner. Deren Eigentümern ist es meist gar nicht bewusst, Teil eines Bot-Netzwerkes zu sein. Die Leistung der in einen Angriff eingebundenen PCs sowie die Anschlussbandbreite werden in der Regel für den Benutzer im nicht wahrnehmbaren Bereich für DDoS-Attacken beansprucht. Bot-Netzwerke bestehen aus einigen hundert bis n-tausend infizierten und weltweit verteilten PCs. Diese werden zeitgesteuert durch den Bot-Netzwerk-Administrator/-Controller für Angriffe missbraucht. Nach einem ersten zeitlich begrenzten Angriff werden die Betreiber der Websites auf elektronischem Wege aufgefordert, ein Lösegeld zu zahlen. Tun sie es nicht, erfolgt oftmals eine weitaus massivere Angriffsoffensive. Auch die Schweiz war schon mehrere Male von politisch oder religiös motivierten Angriffen betroffen. Erwähnt seien der DDoS-Angriff auf die Postfinance nach der Sperrung des Kontos von Wikileaks Gründer Julien Assange (2010), die Verunstaltung mehrerer tausend Webseiten nach der Annahme der Minarettinitiative (2009), die Blockierung der Webseite der Weltwoche nach Publikation eines Koran-kritischen Artikels des umstrittenen Satirikers Andreas Thiel (November 2014) sowie 2015 gegen Finanzdienstleister. Es ist deshalb jedem Unternehmen, dessen Geschäftstätigkeit von der Erreichbarkeit der Website und/oder der Internetkonnektivität abhängt, zu empfehlen, mit den Website- und Hosting-Verantwortlichen die Risiken solcher Angriffe abzuklären und Abwehrmassnahmen zu planen. Dies beinhaltet neben eigenen technischen Massnahmen zur Erkennung und Abwehr typischerweise auch die Einschätzung der Fähigkeiten des Up-stream-Providers und dessen vertragliche Verpflichtungen im Ereignisfall.

Risikomanagement in Unternehmen

Das Risikomanagement einer Unternehmung liegt in der Verantwortung der Unternehmensführung. Ihr obliegt eine regelmässige präventive Überprüfung von potenziellen Sicherheitsrisiken. Besonders im voll vernetzten IT-Umfeld existieren Bedrohungssituationen, die sich ständig verändern und immer neue Formen annehmen. Cyber-Attacken sind ebenso wie andere Bedrohungen (Lage und Zutritt zum Gebäude, Brandschutz, Energieversorgung, Zugang zu internen Dokumenten etc.) in die Risikoanalyse eines Unternehmens aufzunehmen. Sie sind aufgrund des grossen Bedrohungs- und Schadenspotenzials mit diesen gleichzusetzen. Aktuelle Risikoanalysen und Empfehlungen finden sich u. a. auf der Web-seite der Melde- und Analysestelle Informationssicherung (MELANI) unter www.melani.admin.ch/dokumentation.

Smarte Häuser, Autos, Geräte . . . Das «Internet der Dinge», also die Kommunikation zwischen Maschinen oder zwischen Menschen und Maschinen hat klare Vorteile. Häuser lassen sich vor Ankunft beheizen und die Badewanne bereits mit warmem Wasser füllen. Firmen schicken erst dann einen Techniker vor Ort, wenn ein Automat durch Fernüberwachung als defekt gemeldet wird oder Artikel ausgegangen sind. Parkautomaten melden sich, wenn das Wechselgeld ausgeht oder sich das Druckerpapier dem Ende zuneigt. Viele kleine Energiequellen (PV-Anlagen, Windräder, Wasserturbinen, aber auch die Akkus unserer Elektroautos) können nur voll vernetzt als Smart Grids koordiniert Energie ins Netz einspeisen, um dessen Stabilität zu gewährleisten. Aber bereits heute zeigen sich auch Schattenseiten. Denn die zunehmende Vernetzung alltäglicher Dinge lässt die Abhängigkeit vom Internet und unsere Verwundbarkeit steigen. Auf heise.de ist von intelligenten Toilettensteuerungen zu lesen, die besonders in Japan als todschick gelten. Da gebe es laut Bericht WCs, die sich per Remotebefehl selbst reinigen, die Spülung betätigen, den Deckel öffnen und schliessen und den Verbrauch des WC-Papiers melden. Da der Zugang zum smarten WC fest codiert ist, haben Hacker ein leichtes Spiel damit. Auch Meldungen von gehackten Autos häufen sich 2015 und

www.rdm.com

Elektrotechnik 10/15 | 55

Informations- und Kommunikationstechnik

stellung einen Blick auf die PC-Tastatur eröffnen. Profis können dabei unbemerkt Passwörter für bestimmte Anwendungen wie E-Banking eruieren und sich unter Umständen Zugang zum Konto beschaffen. Auch Erpressungsfälle sind bekannt, bei denen Benutzer über die im Notebook integrierte Webcam gefilmt und (je nach Pose oder gerade genutzter Anwendung) damit erpresst wurden. In einigen Fällen wurden nach Nichtbezahlung des Lösegeldes Fotos oder Filme des Cyber-Opfers ins Internet gestellt. Externe Webcams sind daher nur in Ausnahmefällen zu benutzen und mit wechselnden Passwörtern abzusichern. Eingebaute Webcams sind bei Nichtgebrauch abzukleben (Bild 1).


Informations- und Kommunikationstechnik

2 Ablauf einer DDoSAttacke über ein Botnet. bedingen teure Rückrufaktionen der Hersteller. Verschiedene Modelle konnten via GPS-Verbindung gestoppt oder sogar deren Bremsen deaktiviert werden. Bedingt durch den starken Wettbewerb, den Preiszerfall und die Miniaturisierung wird sich jede Art von «smarten» Systemen und Geräten weiter verbreiten. Nach Meinung von Stefan Frei, Security Architekt bei Swisscom, sei die «Time to Market» oftmals wichtiger als die Sicherheit der Einzelkomponenten und das Verständnis für das Zusammenspiel vieler Komponenten. Mangelnde Ressourcen für eine effektive Sicherheit auf stark miniaturisierten Geräten verhindern einen effektiven Schutz. Auch würden solche

56 | Elektrotechnik 10/15

Systeme durch die Benutzer vermehrt für ursprünglich im Design nicht vorgesehene Zwecke eingesetzt, so Frei. Dies führe zu ungenügendem Schutz von solchen Kontrollsystemen oder deren Kommunikation. Er erwartet vermehrte Angriffe und neue spektakuläre Ausfälle. Das Ende der SIM-Karten? Mobilnetzbetreiber sowie Smartphoneund SIM-Karten-Hersteller verhandeln derzeit mit dem internationalen Mobilfunk-Branchenverband GSMA über die Einführung standardisierter elektronischer SIM-Karten (eSIM). Laut der Online-Ausgabe der Financial Times seien die Gespräche bereits weit fortgeschritten und könnten das Ende aus-

tauschbarer SIM-Karten bedeuten. Im Laufe von 2016 sollen erste Apple- und Samsung-Geräte mit fest eingebauten eSIM-Karten erhältlich sein. Neben den beiden Marktführern unter den Smartphone-Herstellern nehmen auch die Deutsche Telekom, Telefónica, AT &T sowie Vodafone an den Gesprächen teil. Für die Anwender wie auch für die Betreiber birgt die Umstellung klare Vorteile. Bei einem gewünschten Wechsel des Netzbetreibers müsste die SIM-Karte nicht mehr ausgetauscht werden und liesse sich über die Software-Einstellungen des Smartphones steuern. Kritiker befürchten deshalb neue Manipulationsmöglichkeiten von aussen. ■


«Ich kümmere mich um Ihre berufliche Vorsorge.» Veranstaltungen

Sonja Perrin, SEF

Unsere Mitarbeiter sind für Sie da. Werden Sie Mitglied und profitieren Sie. www.eev.ch

Elektrotechnik 10/15 | 57


Informations- und Kommunikationstechnik

Megamässige Entwicklung der Datenmenge Die Daten, die sich heute und in naher Zukunft weltweit anhäufen, sind derart gross, dass ein geordneter Überblick fast nicht möglich erscheint. Das digitale Gebirge soll laut den Analysten der International Data Corporation von 2010 bis 2020 um das Vierzig- bis Fünfzigfache wachsen, auf eine Datenmenge von 40 Zettabyte. Ein Zettabyte ist eine Eins mit 21 Nullen, oder anders gesagt: Pro Kopf werden im Jahr 2020 sechs Terabyte an Daten gespeichert sein – das entspricht der Textmenge von drei Millionen Büchern für jeden Erdenbürger. Um solche Datenmengen richtig auswerten zu können, muss man den Zugang zu ihnen finden und sie verstehen – das heisst, man muss über das Wissen verfügen, wie die Geräte und Anlagen funktionieren und mit welcher Sensorik und Messtechnik man an die wirklich nützlichen Daten herankommt. Hier ist nicht unbedingt die Masse (big), sondern der Inhalt (smart) das entscheidende Kriterium.

58 | Elektrotechnik 10/15

Mega – Giga – Zetta

• 1 Megabyte (MB) ist die typische Grösse eines komprimierten digitalen Bildes. • 1 Gigabyte (GB) beträgt die Speicherkapazität eines kleinen MP3Players. • 1 Terabyte (TB) ist das ungefähre Speichervolumen einer aktuell typischen Festplatte. • 1 Petabyte (PB) war 2002 die Kapazität aller Rechenzentren weltweit. • 1 Exabyte (EB) entspricht fünf Mal so viel Information, wie in allen je gedruckten Büchern enthalten ist. • 52 EB beträgt die Datenmenge, die im Jahr 2010 in der Cloud gespeichert war. • 462 EB beträgt die Datenmenge, die im Jahr 2012 in der Cloud gespeichert war – neun Mal mehr als noch zwei Jahre zuvor. • 1 Zettabyte (ZB) entspricht 1,5 Mal der Menge aller Sandkörner an allen Stränden der Erde.

In einer grossen Gasturbine beispielsweise messen Hunderte von Sensoren jede Sekunde Temperaturen, Drücke, Strömungsverläufe und die andauernd wechselnde Zusammensetzung der Gase. Wer das detaillierte physikalische Knowhow über die Anlagen besitzt und damit diese Werte richtig analysiert, der kann dem Kraftwerksbetreiber wertvolle Hinweise geben, wie er seine Anlage effizienter einstellen und bei gleicher Stromproduktion die Schadstoffemissionen senken kann. Ähnliches gilt für die Optimierung der Stromproduktion von Windparks oder die Minimierung des Energieverbrauchs von Gebäuden, Stahlwerken oder ganzen Städten – überall gilt es, nicht nur die Daten zu sammeln, sondern sie auch zu begreifen. www.siemens.ch www.elektrotechnik.ch (Datenmenge)


Informations- und Kommunikationstechnik

Wettlauf gegen die Cyber-Kriminalität Ob Digitale Fabrik oder die ultimative Vernetzung von Informationen und Systemen in all unseren privaten Lebensbereichen: Was vor 25 Jahren noch als pure Science-Fiction galt, ist heute unser ganz normaler Begleiter im Alltag. Die Digitalisierung vereinfacht nicht nur viele Facetten des privaten Lebens. Sie ist Grundlage für eine globale Wettbewerbsfähigkeit. Laut Angaben des Deutschen Bundesministeriums des Innern basieren schon heute 40 Prozent der Wertschöpfung weltweit auf Informations- und Kommunikationstechnologie. Doch wo viele Informationen lagern, sind kriminelle Kräfte nicht weit. «Die Zahl der Cyber-Angriffe nimmt insgesamt gewaltig zu», so Claudia Eckert, Professorin des Fraunhofer-Instituts für Angewandte und Integrierte Sicherheit. Der IT-Expertin zufolge

Vishant Patel, IT-Security-Experte von Microsoft, verdeutlicht mithilfe einer Heat Map, mit welcher Häufigkeit sogenannte Botnets Computer in Europa attackieren. (Bild: Siemens)

schätzen Studien den Schaden aus Cyber-Attacken weltweit auf 575 Milliarden US-Dollar. Dabei sind nicht nur die üblichen Personalcomputer Ziel von Hacker-Angriffen. Spätestens das Schadprogramm Stuxnet, das 2010 weltweit für Schlagzeilen sorgte, offenbarte der Industrie, dass sich die Grenzen zwischen Büro- und Infrastruktur beziehungsweise Industrie-IT mit der fortschreitenden Digitalisierung auflösen. «Vernetzte Systeme sind einer hohen Dynamik unterworfen, sodass der Sicherheitszustand in einem permanenten Prozess überwacht werden muss», erklärt Eckert. Das heisst, seitdem Maschinen und Anlagen von Spezialsoftware gesteuert werden, müssen sich deren Betreiber auf alles einstellen, das schon aus der IT-Welt bekannt ist. Ein Beispiel sind intelligente Stromnetze. Diese sogenannten Smart Grids sorgen für Stabilität im Netz und balancieren Stromerzeugung und -verbrauch mittels ausgeklügelter und vernetzter Technologie aus. Ein von Kommunikations- und Informationstechnologien durchdrungenes Smart Grid ist permanent der Bedrohung durch Angriffe von aussen ausgesetzt. Damit bei den Verbrauchern nicht der Strom wegbleibt, muss das Netz nicht nur schlau, sondern schlauer sein als seine Angreifer. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet die Siemens-Division Energy Management nicht nur an Sicherheitslösungen für Smart Grids, sondern hat es sich auch zur Aufgabe gemacht, beim Kunden ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen. www.siemens.com/pof

■ Elektrotechnik 10/15 | 59


Highlight / Publireportage

Der Ereigniskreis: Überwachen, übermitteln, verarbeiten und eingreifen. Organisation, Prozesse und Technologien müssend zwingend aufeinander abgestimmt sein, um einen reibungslosen Ablauf bei Notfällen sicherzustellen.

Was nützt ein Alarmserver im überschwemmten Keller?

Die richtige Alarmierung Die maximale Verfügbarkeit von technischen Anlagen und Maschinen ist mitentscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg sowie die unternehmerische Existenz vieler Unternehmen. Störfälle aber auch andere technische Probleme sind jedoch nicht planbar und führen oft zu empfindlichen Einbussen im betrieblichen Geschehen, wenn nicht schnell genug reagiert wird. Eine zuverlässige Absicherung ist das Cloud-Alarmierungssystem «sikado portal». Es überwacht unabhängig die gesamte Infrastruktur, und zwar rund um die Uhr. Alarmsysteme mit stationären Servern vor Ort sind ein Risiko. Die Zukunft gehört unabhängigen Cloudlösungen. Deshalb investiert Dolphin Systems AG in die webbasierte Alarm-ManagementPlattform sikado portal und hält diese stets auf dem neusten Stand. Alle Updates erfolgen automatisch und für die Nutzer kostenlos. Das Portal ist über zwei Schweizer Rechenzentren redundant aufgebaut, deshalb beträgt die Verfügbarkeit nahezu 100 Prozent. Die Administration via Internet ist bewusst 60 | Elektrotechnik 10/15

einfach gehalten, um eine hohe Benutzerfreundlichkeit zu gewährleisten. Als Cloudlösung funktioniert es komplett unabhängig vom Firmennetzwerk und der eigenen Telefonie – denn was nützt der Alarmserver im Keller, wenn dieser beispielsweise unter Wasser steht oder das Opfer von Flammen wurde? Alarm per E-Mail, SMS und Telefon empfangen Mit sikado überwachen Unternehmen technische Alarmkontakte, die von

Brand-, Temperatur-, Feuchtigkeitsund Zutrittssensoren oder anderen Sensoren an das System übermittelt werden. Dabei werden wichtige Fehlermeldungen automatisch an den richtigen Mitarbeiter weitergeleitet oder auf Wunsch sofort am Telefon vorgesprochen. Das System kann Alarm- und Störmeldungen wahlweise über E-Mail, Fax, Pager, SMS, mobile Alarmempfänger und über Telefon mit Sprachansage absetzen. Ein damit abgesichertes Unternehmen spart so wertvolle Zeit und


Einfaches Handling über das Internet Die Verwaltung sämtlicher Alarmierungsarten und Dispositionen ist sehr einfach gehalten und lässt sich bequem mit jedem Webbrowser über das Internet handhaben. Dies hilft dem zuständigen betrieblichen Administrator, seine Arbeit effizient zu erledigen. «Watch-Dog»-Funktion Bei der Überwachung mittels «WatchDog» (Wachhund-Funktion) erwartet sikado zu einem bestimmten Zeitpunkt oder in einem bestimmten Intervall eine Kontrollmeldung per E-Mail oder SMS, um die Verfügbarkeit eines Systems oder einer Applikation jederzeit von aussen zu überwachen. Bleibt die entsprechende Meldung aus, erfolgt unverzüglich die Alarmierung des zuständigen Technikers. Nützliches Logbuch Das Portal hält das Alarmgate in dauernder Betriebsbereitschaft und meldet unverzüglich Fehler und Funktionsstörungen. Die Anwendung ist im Innenund Aussenbereich verwendbar. Ein in-

Die Lösung im Überblick

sikado portal leitet wichtige Status-, Störungs- und Fehlermeldungen von Hausleitsystemen, Sensoren, Maschinensteuerungen, Systemüberwachungen automatisch an die zuständige Person weiter – nach Relevanz gefiltert und rechtzeitig. Überwachung Sensoren (Brand, Temperatur, Feuchtigkeit, Bewegung usw.) werden direkt auf einem Alarmgate angeschlossen oder als potenzialfreie Kontakte übernommen. Zustandsänderungen oder Grenzwert-

Highlight / Publireportage

Kosten. Die Alarmierung per Telefonanruf ist sehr effizient und erzwingt ein hohes Mass an Aufmerksamkeit. Dadurch werden wichtige Alarme nicht mehr verpasst, sodass die Einleitung von Gegenmassnahmen so schnell wie möglich erfolgen kann.

Mit der App «ATUR MyNotifier» nie mehr einen wichtigen Alarm verpassen

Diese Anwendung sorgt mit ihrem ausgeklügelten akustischen und visuellen Signalsystem dafür, dass nie mehr eine wichtige Meldung auf dem Handy übersehen oder überhört wird, selbst wenn das Mobiltelefon stumm geschaltet ist: Beim Eingang eines wichtigen Alarms übersteuert die App sämtliche Einstellungen und macht sich durch akustische Signalisation, Vibration und Blitzlicht bemerkbar. Ohne Reaktion wiederholt sich der Alarm und bleibt auf dem Startbildschirm sichtbar, bis er quittiert wird! ATUR kann völlig autonom eingesetzt werden, ist aber gleichzeitig eine ideale Ergänzung zum Alarmierungssystem sikado. Die Android-App kann gratis im Google Play Store (play.google.com) heruntergeladen werden.

tegriertes Logbuch zeichnet sämtliche Alarmierungen auf und ermöglicht eine übersichtliche Vermittlungskontrolle. Fazit sikado vereint Flexibilität, Zuverlässigkeit und modernste Schweizer Technik in einem Portal. Es ermöglicht vielfältige und praxisnahe Lösungen für einfaches Überwachen und Alarmieren über alle gängigen Kommunikationsgeräte. Mit dieser Private-Cloud-Lösung kann zudem über ein Alarmierungssystem verfügt werden, das unabhängig vom

überschreitungen lösen automatisch die Alarmierung aus. Die Übermittlung der Meldungen an sikado erfolgt per E-Mail, SMS oder Schnittstelle. Alarmierung Alarmmeldungen werden gemäss vordefiniertem Alarmplan an die entsprechenden Empfänger weitergeleitet als E-Mail, SMS oder Sprachmeldung. Die Alarmierung erfolgt gleichzeitig oder gestaffelt (Pikett & Eskalation).

internen Firmennetzwerk und der eigenen Telefonie jederzeit zuverlässig arbeitet. Zusätzlich fallen die Ausgaben für interne Alarmserver weg, was einer Ersparnis von rund 30 Prozent entspricht. ■

Dolphin Systems AG 8832 Wollerau Tel. 044 787 30 70 info@dolphin.ch www.dolphin.ch www.sikado.ch

Anwendungsgebiete • Haustechnik- und Raumüberwachungen (Brand-, Temperatur-, Wasserund Einbruchsensoren) • Maschinen-, Anlagen- und Systemüberwachungen • Übernahme von potenzialfreien Kontakten • Sicherheitstechnik (Zutrittsüberwachung, Bewegungsmelder) • usw.

Elektrotechnik 10/15 | 61


Aus- und Weiterbildung

Fragen und Antworten zu NIN 2010/2015

NIN-Know-how 115 Manchmal ist man sich nicht sicher, ob eine Installation den Normen genügt. Rein aus dem Bauchgefühl, einfach weil man die Installation zum Beispiel nicht schön findet, oder weil man es selber so nie gemacht hat oder machen würde. Zum Beispiel habe ich kürzlich bei einem Holzständerbau gesehen, dass der Elektriker die TT-Kabel einfach auf die Holzbalken genagelt hat. Der Gipser hat später die Beplankung mit Picalplatten vorgenommen. Es schmerzt, sowas zu sehen, weil man es selber nie so machen würde oder weil man einfach ein anderes Qualitätsbewusstsein hat. Andere finden eine Metallverschraubung auf einer Kunststoffsteckdose nicht schön. Ist dies überhaupt erlaubt? Oder wie sieht es mit einer 230-V-Leuchte aus, im Bereich eines Springbrunnens montiert? Welche Anforderungen gelten hier? Unsere Ausführungen dazu finden Sie nachfolgend. David Keller, Pius Nauer*

1

Zierbrunnen gleich Schwimmbad? Der Kunde wünscht eine elektrische Installation des Zierbrunnens, bestehend aus vier Eckleuchten und einer Umwälzpumpe (siehe Abbildung 1). Der Zierbrunnen befindet sich im Garten zwischen zwei Mehrfamilienhäusern und die Höhe der Umrandung beträgt ca. 60 cm. Ausserdem wird er nicht zum Baden genutzt. Natürlich wird diese Installation über eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung geschützt. Ist hier die Norm von Kapitel 7.02 (Bereich von Schwimmbecken und Springbrunnen) anzuwenden oder genügt es, die Installation gegen äussere Einflüsse zu schützen? (S. M. per E-Mail)

62 | Elektrotechnik 10/15

Grundsätzlich gilt das NIN-Kapitel 7.02 auch für Becken der Springbrunnen und deren umgebende Bereiche. Wenn vorgesehen ist, dass das Becken von Springbrunnen auch durch Personen betreten werden kann, gelten die Anforderungen der Bereiche 0 und 1 von Schwimmbecken. Ein Bereich 2 wird bei Springbrunnen nicht definiert. Sie schreiben, dass dieser Zierbrunnen nicht zum Baden benutzt wird. Mit einer Umrandung von 60 cm wird ein Betreten jedoch sicherlich nicht ausgeschlossen. Vor allem Kinder werden diese Attraktion «Wasser» zu nutzen wissen. Aus diesem Grund gelten hier die grundsätzlichen Bereiche aus dem NIN Kapitel 7.02. Das bedeutet einen Bereich 0 im Becken und der Bereich 1

wird mit einem Abstand von 2 m begrenzt. Siehe dazu auch die Skizzen in der NIN. In der Tabelle NIN 7.02.A.1 finden sie Hinweise zu den anzuwendenden Schutzmassnahmen. Unter Bereich 0, bei «B» für Springbrunnen ist ersichtlich, dass alle drei Schutzmassnahmen einsetzbar sind. Es ist also möglich, in einem Springbrunnen «unter Wasser» eine Leuchte zu montieren, welche mit 230 V betrieben wird. Natürlich muss diese durch eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung von 30 mA Bemessungsauslösestrom geschützt werden. Und es sind auch die äusseren Einflüsse bei der Wahl der IP-Schutzart zu beachten. Zudem wird in 7.02.5.5.3 verlangt, dass in diesem Fall die Betriebsmittel im Bereich 0 und 1 unzu-


gänglich gemacht werden. Dies kann durch ein Drahtglas oder eine Gitterabdeckung geschehen. Diese Abdeckungen dürfen dann aber nur mit einem Werkzeug demontiert werden können. Mit dieser Massnahme wird verhindert, dass ein Betriebsmittel leicht zu Schaden kommen kann. Ich habe auf Ihrem Plan bei den zwei Leuchten auf der linken Seite den Vermerk gemacht, dass eine Abdeckung angebracht werden muss. Dies weil der Abstand zum Becken kleiner als 2 m ist. Somit sind die Leuchten in Bereich 1 angeordnet. Natürlich müssen sie die Betriebsmittel, also die Leuchten so wählen, dass sie den äusseren Umgebungseinflüssen gerecht werden. Die ganze Installation ist zudem mit einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung von 30 mA zu schützen. (pn)

2

Geräteprüfung Kürzlich erhielten wir von einem Elektrofachmann ein Angebot, unsere elektrischen Geräte auf Sicherheit hin zu überprüfen. Er erwähnte, dass dies jetzt neu Pflicht sei. Bei meinen Recherchen bin ich aber nirgends auf klare Vorschriften diesbezüglich gestossen. Können Sie mir hier konkrete Angaben dazu machen? (P. F. per E-Mail)

Dazu hat sich Electrosuisse gerade kürzlich in einem Info geäussert (3024). Tatsächlich findet man in keiner Vorschrift (oder Verordnung) den klaren Auftrag, ob, wann und wie oft Geräte (auch Erzeugnisse) auf die Wirksamkeit der Schutzmassnahmen hin überprüft werden müssen. Zuerst einmal wird ja

ein Gerät neu in Verkehr gebracht. Dazu muss eine Konformitätserklärung vorliegen. Aus dieser Erklärung geht hervor, dass die entsprechenden Normen angewandt wurden. Und aus den relevanten Normen wiederum geht hervor, dass elektrische Geräte einer Stückprüfung unterzogen werden müssen, bevor sie ausgeliefert werden. Somit kann also davon ausgegangen werden, dass ein Gerät mindestens bei Erstbenutzung sicher ist. Übrigens lohnt sich einmal ein Besuch auf der Website des Eidgenössischen Büros für Konsumentenfragen BFK (www.konsum.admin.ch/de/). Dort kann man nachlesen, wie viele Geräte trotzdem wieder zurückgerufen werden müssen! Und nie zu vergessen: Der Hersteller kann Vorschriften zur Wartung des Gerätes machen! Wer diese nicht durchführt, kann bei einem dadurch verursachten Schaden- oder Unfall der Fahrlässigkeit bezichtigt werden. Nun wird das ordnungsgemäss in Betrieb genommene Gerät aber gebraucht. Dabei nutzen sich Teile ab oder verlieren vielleicht ihre anfänglich so vorzüglichen Eigenschaften. Jetzt kommt die Verordnung über die Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten (VUV) zum Tragen. Hier wird von «Arbeitsmitteln» gesprochen. Dazu zählen natürlich auch elektrische. In Artikel 32b, Absatz 1 steht: Arbeitsmittel sind gemäss den Angaben des Herstellers fachgerecht instand zu halten. Dabei ist dem jeweiligen Einsatzzweck und Einsatzort Rechnung zu tragen. Die Instandhaltung ist zu dokumentieren.

Diese Forderung scheint für den Schreibenden als Nichtjuristen eindeutig. Was aber, wenn der Hersteller keine Angaben dazu macht? Die zitierte Verordnung präzisiert u. a. den Artikel 82 des Unfallversicherungsgesetzes: Der Arbeitgeber ist verpflichtet, zur Verhütung von Berufsunfällen und Berufskrankheiten alle Massnahmen zu treffen, die nach der Erfahrung notwendig, nach dem Stand der Technik anwendbar und den gegebenen Verhältnissen angemessen sind. Bei der Verwendung von Elektrowerkzeugen auf Baustellen ist aufgrund der rauen Bedingungen damit zu rechnen, dass wichtige Teile für die elektrische Sicherheit in Mitleidenschaft gezogen werden. Ausgerissene Kabel an Steckern und Kupplungen, Gehäusebrüche als sichtbare Mängel, Isolationsdefekte durch Quetschungen, Schnitte etc., oft unsichtbar, können klar zu Unfällen führen. Deshalb ist eine Überprüfung notwendig. Für die konkreten Prüfungen bestehen noch keine harmonisierten Normen. Das ESTI empfiehlt deshalb, für die Geräteprüfung die deutsche Norm VDE 701-702 anzuwenden. Auf jeden Fall steht der Arbeitgeber in der Verantwortung. An der vergangenen Ineltec konnten bei verschiedenen Anbietern Gerätetester begutachtet werden, welche es ermöglichen, auf effiziente Weise elektrische Geräte periodisch und nach Instandhaltungsarbeiten zu prüfen, zu dokumentieren und je nach Preisklasse auch gleich in einer Datenbank zu erfassen. Und um auf die in der Frage erwähnte Aussage einzugehen, dass es sich um eine neue Pflicht handle, sei erwähnt dass der zitierte Artikel in der VUV seit 2001 besteht. (dk)

3

Metallene Verschraubung an CEE-Steckdosen? In unserem Elektrounternehmen sind wir uns unter Sicherheitsberatern nicht einig, ob eine Metallverschraubung in einer Steckdose CEE 16 A (siehe Abbildung 3) erlaubt ist. Dasselbe gilt auch für Kunststoff-AP-Abzweigdosen. Müssen diese Metallverschraubungen zu PVC-Verschraubung ausgewechselt werden? Bei uns gibt es Meinungen, dass wir hiermit eventuell eine Potenzialverschleppung (durch Drahtverletzung) aus einem geschlossenem System (IP-Schutz) herausbringen können und verweisen auf den Artikel NIN 2015 4.1.2.2.2.2 hin. Das andere Argument stützt sich auf den Artikel NIN 2015 4.1.0.3.9 (kleine Abmessungen) das hier ja auch kein Schutzleiter verlangt wird und Elektrotechnik 10/15 | 63

Aus- und Weiterbildung

1


Aus- und Weiterbildung

3

dadurch dies so keine Gefahr darstellt. Wie beurteilen Sie die Sachlage? (A. D. per E-Mail) Es ist fürs Auge tatsächlich manchmal etwas ungewohnt, wenn man auf einer Kunststoffsteckdose eine metallene Kabelverschraubung sieht. Gemäss Norm ist dies jedoch absolut zulässig. Wie sie vermuten, lässt die NIN in 4.1.0.3.9 zu, dass der Fehlerschutz bei Körpern kleiner Abmessungen entfallen kann. Das heisst, dass im Falle eines Fehlers, also Spannung auf der Kabelverschraubung, die automatische Abschaltung im Fehlerfall nicht funktionieren muss. Somit muss die Verschraubung auch nicht mit einem Schutzleiter verbunden werden. Die Einführung in die Steckdose wird mit einem Kabel gemacht. Dies ist doppelt isoliert. Somit ist die Wahrscheinlichkeit sehr klein, dass die Verschraubung unter Spannung zu stehen kommen kann. (pn)

64 | Elektrotechnik 10/15

4

Wegen Zählerumbau Steckdosen mit FI schützen? Wir haben den Auftrag, die Messeinrichtung einer Wohnungsverteilung von einer auf drei Phasen zu verstärken. Dazu müssen wir noch Gruppen für Drehstromverbraucher einbauen. Die Frage stellt sich jetzt, ob wir die bestehenden Gruppen, auch für Steckdosenstromkreise, so belassen dürfen, oder mit FI-Schutzschaltern nachrüsten müssen? (T. S. per E-Mail) Wenn Sie nicht die ganze Schaltgerätekombination ersetzen, so können Sie die bestehenden Stromkreise so belassen (ESTI-Mitteilung im Bulletin 9/2010). In der Begründung steht, dass es sich beim Ersatz einer Schaltgerätekombination (SK) um eine wesentliche Änderung der Installation handelt. Ob der von Ihnen erwähnte Umbau der SK auch wesentlich ist, könnte diskutiert werden. Wenn Sie den Kunden von den Vorteilen der Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen überzeugen können, haben wohl beide etwas davon! (dk)

5

Kontrollen in medizinisch genutzten Räumen Ich habe eine Frage zu den medizinisch genutzten Räumen: Ich habe festgestellt, dass wir als normales Kontrollunternehmen nach NIN 2015 und Fact Sheet (45), welches am 26. Mai 2015 neu erschienen ist, medizinisch genutzte Räume der Gruppe 1 (früher Kat. 2) nicht mehr prüfen dürfen. Das heisst, es braucht für Arzt-, Zahnarztund Augenarzt-Praxen, welche neu erstellt oder umgebaut werden, jetzt ein akkreditiertes Kontrollunternehmen. Aber die bestehenden Anlagen dürfen wir weiterhin prüfen. Habe ich das so weit richtig verstanden?

Worin liegt der Grund, dass unabhängige Kontrollorgane Arztpraxen nicht mehr prüfen dürfen? Bei Spitälern oder Kliniken mit Operationssälen kann ich dies ja verstehen, aber bei normale Praxen finde ich es etwas übertrieben. (M. V. per E-Mail) Es ist tatsächlich so, dass es in den medizinisch genutzten Räumen mit der NIN 2015 einige Änderungen gab. In den NIN ist beschrieben, wie die verschiedenen Raumarten in Gruppen eingeteilt werden und wie in diesen Raumgruppen zu installieren ist. Der Ablauf und die Zuständigkeiten der Kontrollen und der Kontrollperioden ist jedoch in der NIV geregelt. Bis anhin war es so, das medizinisch genutzte Räume in die vier bekannten Kategorien eingeteilt wurden. «Normale» Arztpraxen waren in der Regel der Kategorie 1 und 2 zugeordnet (je nach Anwendung in den verschiedenen Räumen). Gemäss Anhang der NIV muss ein Raum der Kategorie 2 alle 5 Jahre durch ein unabhängiges Kontrollorgan geprüft werden, ein Raum der Kategorie 1 alle 10 Jahre. Die Kategorien 3 und 4 müssen jährlich durch akkreditierte Kontrollunternehmen oder das ESTI geprüft werden. In der aktuellen NIV sind die neuen Raumgruppen noch nicht aufgeführt! Nach NIN 2015 sind Arztpraxen in der Regel der Gruppe 1 zuzuordnen. Die Gruppe 1 entspricht in etwa der «alten» Raumkategorie 2 + 3. Hier liegt wohl nun auch das Problem. Die Gruppe 1 enthält Installationen, welche nach alter Norm durch ein unabhängiges Kontrollorgan geprüft werden mussten, jedoch aber auch Installationen welche der Kontrolle durch ein akkreditiertes Unternehmen unterliegen. Ihr genanntes Fact-Sheet (45) definiert nun diese


Kontrollabläufe wie folgt: Die elektrischen Installationen in medizinisch genutzten Bereichen der Gruppe 2 unterliegen der jährlichen Kontrolle durch eine akkreditierte Kontrollstelle oder das ESTI. Für die elektrischen Installationen in medizinisch genutzten Bereichen der Gruppe 1 gelten erhöhte Anforderungen. Diese Installationen unterliegen alle fünf Jahre der Kontrolle durch eine akkreditierte Kontrollstelle oder das ESTI. Die elektrischen Installationen in medizinischen genutzten Bereichen der Gruppe 0 unterliegen alle zehn Jahre der Kontrolle durch ein vom Ersteller der Installation unabhängiges Kontrollorgan. Das heisst nun also, dass neu erstellte oder sanierte Arztpraxen zur Gruppe 1 gehören und somit der Kontrolle eines akkreditierten Kontrollorganes unterliegen. Wenn man die Installationsanforderungen für die Räume der Gruppe 1 in der Norm anschaut, so stellt man fest, dass diese nicht sehr speziell sind. Darum kann ich sie auch verstehen, dass sie diese Definition der Kontrollen als übertrieben erachten. Übrigens, in bestehenden Installationen gelten weiterhin die 4 Kategorien. Diese dürfen Sie als unabhängiges Kontrollorgan weiterhin periodisch kontrollieren. Schlussendlich werden die Kontrollperioden, Zuständigkeiten usw. in der NIV geregelt. Und diese wird im Moment gerade überarbeitet. Ich bin gespannt, wie die neue NIV diese Sachlage regeln wird. (pn)

6

Neue Handhabe zur Sanierung von TN-C-Installationen Seit ich mich erinnere, diskutieren wir über die Sanierungspflicht von bestehenden Installationen nach Nullung Schema III bzw. System TN-C. An einem Forum für Elektrofachleute meinte vor zwei oder drei Jahren ein Referent, dass eine Sanierungspflicht kommen werde. Noch habe ich aber nichts erfahren, wie sieht es denn heute aus? (A. K. per E-Mail)

Mit der NIN 2015 bestehen erstmals klarere Hinweise zu bestehenden Anlagen. Im neuen Kapitel 4.4.4.4 Reduzierung elektromagnetischer Störungen wird ziemlich ausführlich auf die Nachteile des Systems TN-C bezüglich EMV eingegangen. Im Artikel 4.4.4.4.3.2 steht genau: In bestehenden Gebäuden, die bedeutende informationstechnische Betriebsmittel enthalten oder wahrscheinlich enthalten werden und die aus einem öffentlichen Niederspannungsnetz versorgt werden, sollte ab dem Anfang der Installationsanlage ein TN-S-System errichtet werden. Damit könnte man argumentieren, dass eine bestehende Anlage eben saniert werden «sollte». Nicht definiert ist, was unter bedeutenden informationstechnischen Betriebsmitteln verstanden wird. Ein Telefonapparat und ein Computer? Oder muss auch noch ein TV-Gerät im Einsatz stehen? Die Frage müsste wohl besser lauten: welche Gebäude verfügen nicht über solche Einrichtungen? Aber eine explizite Sanierungspflicht wie in der Anfrage beschrieben, existiert nicht. (dk)

* David Keller und Pius Nauer sind Fachlehrer an der Schweizerischen Technischen Fachschule Winterthur und unterrichten beide im Bereich Vorschriften. david.keller@elektrotechnik.ch pius.nauer@elektrotechnik.ch


Aus- und Weiterbildung

Fokus Elektrosicherheit

Brandabschottung von Elektrokabeln Elektrokabel durchdringen häufig brandabschnittbildende Wände oder Decken. Diese Kabeldurchdringungen müssen mindestens die gleiche Feuerwiderstandsdauer aufweisen wie die Wände oder Decken. Eine richtig ausgeführte Brandabschottung zwischen zwei Brandabschnitten verhindert, dass Rauch und Feuer den angrenzenden Brandabschnitt erreichen. Thomas Hausherr * Per 1. Januar 2015 sind die neuen Brandschutzvorschriften der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen VKF – und damit auch die überarbeiteten Brandschutzrichtlinien – in Kraft getreten1. Neu gibt es eine Pflicht zur

Qualitätssicherung im Brandschutz für alle Neu- und Umbauten. Die dafür erforderlichen Massnahmen sind in der Brandschutzrichtlinie 11-15 aufgeführt. Vier Qualitätsstufen Aufgrund der Gebäudehöhe, Nutzungsart, Bauweise und den Brandrisiken

1 Auszug aus der Tabelle «Umsetzung in Abhängigkeit der Qualitätssicherungsstufe» BSR 11-15. Anmerkungen: – empfehlenswert X erforderlich 1 In QSS 1 ist üblicherweise der Gesamtleiter der QS Verantwortliche Brandschutz 2 Teilweise sind vom VKF anerkannte Fachplaner/Fachfirmen für die Errichtung des technischen Brandschutzes erforderlich 3 Auf Verlangen der zuständigen Behörde 4 Nur auf Verlangen der zuständigen Behörde bei EFH, Nebenbauten, landwirtschaftlichen Bauten und Bauten mit geringen Abmessungen 5 Kann durch die zuständige Behörde verlangt werden 66 | Elektrotechnik 10/15

werden Neubauten sowie bauliche oder nutzungsbezogene Änderungen durch die Brandschutzbehörde in eine der vier Qualitätssicherungsstufen eingeteilt (QSS 1 bis 4). Die Qualitätsstufe QSS 1 umfasst meistens Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie niedrige Bürogebäude. Anhand der Qualitätsstufe werden die Projektorganisation, der Projektablauf, die Qualifikation der beteiligten Personen, die Dokumentation sowie die Brandschutzkontrollen definiert (siehe Tabelle 1). Brandschutzpläne Für Gebäude der QSS 2 bis QSS 4 müssen zwingend Brandschutzpläne erstellt werden, welche die bautechnischen Massnahmen eines Brandschutzkonzeptes bildlich darstellen und folgende Informationen enthalten: • Horizontale/vertikale Flucht- und Rettungswege • Fluchtweg: Türen mit Notausgangsfunktionen • Markierte Bereiche mit Sicherheitsbeleuchtung • Rauchschürzen, die den Rauch auf eine bestimmte Rauchabschnittfläche begrenzen • Brandabschnitte mit Feuerwiderstandsklasse (EI30/EI60/EI90)2 • Standort Feuerlöschgeräte: Nasslöschposten (NLP), Wasserlöschposten (WLP) und Handfeuerlöscher (HFL) • Standort Brandmeldezentrale • Standort Bedienstelle Brandmeldeanlage / Rauch- und Wärmeabzug • Standort Handfeuermelder • Feuerwehrzugang Ein Brandschutzplan für Gebäude der QSS 1 wird nur im Ausnahmefall von der Brandschutzbehörde verlangt.

* Thomas Hausherr, dipl. Energietechniker HF, dipl. Wirtschaftstechniker NDS HF, fachkundig.


2

Auszug aus der Tabelle «Feuerwiderstand von Bauteilen» Fachkommission Bautechnik VKF. Beispiel Türe EI30: Das Feuer kann während mind. 30 Minuten den Brandabschnitt nicht verlassen und durch die Wärmeisolierung kann im benachbarten Brandabschnitt kein neuer Brand entstehen.

Brandabschnitte Der Brandabschnitt, ein wichtiger Bestandteil des technischen Brandschutzes, besteht aus Bauteilen mit einem minimalen Feuerwiderstand von EI 30 wie Brandmauern, Wänden, Decken etc. (siehe Tabelle 2). Die für die statische Standfestigkeit des Brandabschnitts verantwortliche Tragkonstruktion muss mindestens einen gleichwertigen Feuerwiderstand aufweisen wie der Brandabschnitt selbst. Tabelle 3 enthält eine Einteilung der Gebäude nach der Feuerwiderstandsklasse. Mit der Brandabschnittsbildung werden folgende Ziele erreicht: Begrenzen der Brandausbreitung (Rauch, Hitze,

3

Auszug aus der Tabelle «Gebäudehöhenkategorie» BSR 15-15.

4

Brandabschnitte verhindern eine Ausbreitung des Feuers auf angrenzende Brandabschnitte.


Aus- und Weiterbildung

5

Mögliche Herstellerangaben: a: Abstand Aussparung Trasse horizontal, b: Abstand Kabel/Rohr zu Kabelbündel, c: Breite Kabelbündel, d: Abstand Trasse zu Trasse horizontal, e: Höhe Kabelbündel, f: Abstand Kabel zu Trasse vertikal, g: Abstand Trasse zu Trasse vertikal, h: Abstand Trasse zu Kabel/Rohr horizontal, i: Abstand Kabel/Rohr zu Trasse vertikal, k: Abstand Kabel/Rohr zu Kabel/Rohr, l: Abstand Aussparung zu Trasse vertikal.

Flammen), Schützen von Flucht- und Rettungswegen sowie Gewährleisten der Tragfähigkeit von Gebäuden während eines Ereignisses. Eine optimale Grösse und Anordnung der Brandabschnitte sorgen für eine grösstmögliche Sicherheit von Personen und Sachwerten (Abbildung 4). Bei einem Brand verhindern sie während einer definierten Zeit, dass im angrenzenden Brandabschnitt ein Schaden entsteht. Brandabschnitte sind vorgeschrieben für die Trennung zwischen Geschossen über und unter Terrain, zwischen Wohnungen, zwischen Räumen mit haustechnischen Anlagen oder verschiedener Nutzung, insbesondere bei unterschied-

licher Brandgefahr. Erforderlich sind sie ebenso für vertikale/horizontale Flucht- und Rettungswege und für Bereiche mit technischen Brandschutzeinrichtungen oder die in Gebäuden mit Aufenthaltskonzept der Evakuierung dienen. Zusätzlich zu den Brandabschnitten können die Brandschutzbehörden weitere technische Brandschutzmassnahmen fordern wie: • Rauchschürzen/-vorhänge • Fluchttreppen, -korridore und -tunnel • Rauchwärmeabzugsanlagen (RWA) • Rauchdruckanlagen (RDA) • Havarie- oder Ausbrennbecken

Leitungsführung durch Brandabschnitte Durchbrüche und Leitungsführungen durch einen Brandabschnitt müssen mittels Abschottungen mit einem Feuerwiderstand von mindestens EI 30 verschlossen werden. Aussparungen für die Durchführung von Leitungen sind durch VKF-anerkannte Abschottungssysteme zu verschliessen. Zu beachten sind dabei die Installationsanweisung, Bauanleitung und die bauaufsichtliche Zulassung des Schottungsherstellers, die Folgendes definiert (Abbildung 5): • Maximalgrösse der Aussparung • Durchmesser der Kabelbündel • Abstände zwischen Kabelbündeln • Abstände zwischen Abschottungsrand und Kabelbündeln/-rinnen etc. • Zusätzliche Anforderungen zur Durchführung von Kabelrinnen • Länge und Dicke der Ablationsbeschichtung (Kabelanstrich mit Brandschott)

7

(Bild: Promat AG)

• Zulassung zur Durchführung von Rohren und Kabeln, Kabelbündeln und -trassen • Bestimmungen für eine Nachbelegung Jede Brandabschottung ist mit einem Aufdruck oder einem Kleber versehen, die Informationen über die Bezeichnung des Brandschotts/Brandschutzplatte, den Hersteller, die Zulassungsnummer, das Herstellwerk und Herstellungsjahr enthalten.

6 68 | Elektrotechnik 10/15

(Bild: Promat AG)

Brandschotte Es gibt eine Vielzahl verschiedener Schottungsarten mit ihren spezifischen Vor- und Nachteilen. Wir beschränken uns hier auf die vier bekanntesten Typen: 1. Mörtelschott: Mörtelschott kann bei massiven Wänden oder Decken verwendet werden (Abbildung 6). Je nach Hersteller ist es auch für leichte Trennwände geeignet. Durch die


8

Aus- und Weiterbildung

Abschottung werden Einzelleiter, Kabelbündel sowie -trassen geführt, die unmittelbar vor und nach der Brandschutzdurchführung fest fixiert sein müssen. Eine Nachbelegung erfolgt mit einem vorgängig eingebauten Nachbelegungskeil (Abbildung 7). Die Öffnungen werden mit einem speziellen Brandschutzmörtel komplett verschlossen. 2. Weichschott (Abschottung aus Steinwolle/Plattenschott): Weichschott kann sowohl bei massiven Wänden oder Decken als auch bei leichten Trennwänden verwendet werden (Abbildung 8). Da die Platten möglichst bündig mit der Aussparung montiert sein sollen, werden sie vor Ort zugeschnitten. Die Ausschnitte für Kabel, Kabelbündel und -trassen sind ebenfalls so eng wie möglich zu dimensionieren. Leerstellen werden mit Mineralwolle verschlossen. Mit einer Ablations- oder Dispersionsschicht wird die Brandschutzplatte komplett verschlossen und beschichtet. Kabel, Kabelbündel und -trassen werden auf einer festgelegten Länge zusätzlich beschichtet. Eine Nachbelegung ist jederzeit möglich, wobei die Öffnungen mit den ursprünglich verwendeten Beschichtungen verschlossen werden müssen. 3. Kombischott: Durch Kombischotte, die als Mineralfaserplattenschott oder Mörtelschott erhältlich sind, dürfen neben Elektrokabeln und Kabeltrassen auch brennbare und nichtbrennbare Rohrleitungen geführt werden. Unternehmen, die Kombiabschottungen ausführen wollen, benötigen eine Zertifizierung des Systemherstellers. 4. Systemschott: Unter die Systemschotte fallen Abschottungen mittels Kabelsteinen, -boxen, -schäumen, -kissen (Kissenschott/Polsterschott) und Mo-

(Bild: Promat AG)

dulstopfen. Sie sind sehr gut geeignet für Orte mit häufigen Kabelnachzügen oder zum Schutz von temporären Anlagen. Eine Nachbelegung ist im Normalfall problemlos möglich. Da im Brandfall keine mechanischen Kräfte auf die Brandabschottung einwirken dürfen, sind Kabeltrassen in Systemschotten nicht zulässig. Kabel und Kabelbündel werden unmittelbar vor und nach der Brandabschottung fixiert. Fazit Eine Brandabschottung muss fachmännisch und exakt nach den Herstellerangaben ausgeführt werden. Insbesondere sollten die vom Hersteller geforderten Minimalabstände bei der Kabeldurchführung eingehalten werden. Bei einer Nachbelegung der Durchführung muss das Brandschutzschott sofort wieder geschlossen und ausschliesslich mit der gleichen Schottart von demselben Her-

steller repariert werden. Idealerweise wird neben jeder Brandschutzabschottung ein leicht zu demontierendes Schild montiert. Dieses enthält alle relevanten Herstellerangaben zum Brandschott und dessen Position. Es wird bei einer Nachbelegung oder Beschädigung des Brandschotts entfernt bzw. dem Bauherrn übergeben. So ist ersichtlich, welches Schott repariert und geschlossen werden muss. ■

Quellen – BSR 11-15 «Qualitätssicherung im Brandschutz» – BSR 10-15 «Begriffe und Definitionen» – BSR 15-15 «Brandschutzabstände Tragwerke Brandabschnitte» 1

2

Die Schweizerischen Brandschutzvorschriften VKF (BSV) bestehen aus der Brandschutznorm BSN, den Brandschutzrichtlinien BSR (Massnahmen), Brandschutzerläuterungen BSE (Umsetzung der Massnahmen) und Brandschutzmerkblättern BSM. E: Raumabschluss, I: Wärmedämmung, 30/60/90: Feuerwiderstandszeit in Minuten

Elektrotechnik 10/15 | 69


Aus- und Weiterbildung

Neu aufgelegte Fachbücher für den Elektropraktiker An der Ineltec präsentierte Electrosuisse zwei bewährte Fachbücher in jeweils völlig überarbeiteten Auflagen. Diese Neuauflagen können auch als «Stab-

Praktisches Wissen: «NIN Know-how» (ISBN: 978-3-90521492-5) von Ernst Feldmann und Michael Knabe (links) und «Elektrische Installationen und Apparate (ISBN: 978-3-905214-91-8) von Hans Rudolf Ris.

übergabe» von den Autoren Ernst Feldmann und Hans Rudolf Ris zu ihren Nachfolgern betrachtet werden. Denn gleich beide Buchautoren haben die er-

70 | Elektrotechnik 10/15

folgreichen Fachschriften gemeinsam mit ehemaligen Studenten überarbeitet und treten nun einen Schritt zurück. Die Autoren freuen sich, dass ihre Werke inhaltlich und grafisch völlig überarbeitet und ergänzt wurden und als aktuelle Fachbücher wieder zur Verfügung stehen. «Es ist toll, dass die Verantwortlichen den Mut gefasst haben, alles neu zu machen», meinte Hans Rudolf Ris anlässlich der Präsentation. Ebenso freuen sich die Verfasser, dass sich mit Martin Knecht und Michael Knabe zwei junge engagierte Fachleute von Electrosuisse so stark einbrachten und die Inhalte mit ihrer vielfältigen Praxiserfahrung bereichern. NIN Know-how In den Fragen und Antworten aus dem Bereich der Niederspannungs-Installationsnorm wurde Bewährtes übernommen, gemäss der NIN 2015 angepasst und mit übersichtlichen Grafiken ergänzt. Es dient dem richtigen Verständnis und konformen Einsatz der NIN. Durch das Fragen-Antworten-Konzept

ist das Buch sowohl als Lehrmittel wie auch zum Selbststudium geeignet. Es ist anwenderorientiert und bietet geeignete Unterstützung für die tägliche Installationstätigkeit. Elektrische Installationen und Apparate Faktisch feiert dieses Fachbuch mit der 12. Auflage seinen 30. Geburtstag. Zu diesem Jubiläum wurde das Kompendium komplett überarbeitet. Seit der ersten Ausgabe ist der Fokus geblieben: ein Leitfaden für die elektrische Installationstechnik. Angesprochen sind handwerklich-praktisch orientierte Fachleute, vom Lernenden, Elektromonteur, Planer bis zu jenen Berufsleuten, die sich auf die Meisterprüfung vorbereiten. Die Projektleiter Peter Bryner und Josef Schmucki betonen, dass sich beide Publikationen hervorragend ergänzen. Sie seien von Praktikern für Praktiker verfasst.

normenverkauf@electrosuisse.ch (für Bestellungen)


Neuer FI-Leitungsschutzschalter durchgehend einheitliche Gerätedesign bietet ein integriertes Beschriftungsfeld mit schützender Klarsichtklappe. Die Zuordnung kann so sauber und verwechslungssicher beschriftet werden. Die Ausstattung mit Bi-Connect-Klemmen ermöglicht den sicheren Anschluss mit Phasenschienen von zwölf Modulen bis 1 Meter. Durch doppelte «Quick-Snap»-Schie-

FI-LS 4-polig mit integriertem Beschriftungsfeld und schützender Klarsichtklappe.

Fehlerstrom-Leitungsschutzschalter schützen Mensch und Tier bei direkter und indirekter Stromberührung sowie Installationen bei Kurzschluss, Überlast oder Erdschluss. Fehlerströme welche Materialzerstörung oder sogar Brände verursachen können, werden sicher abgeschaltet (vorbeugender Brandschutz). Die Schalter sind mit Bemessungsströmen von 6 bis 40 Ampere verfügbar. Um den Bedürfnissen jeder Anlage gerecht zu werden, sind die FI-LS-Schalter in den Baureihen 6 kA und 10 kA, mit Auslösecharakteristik B und C sowie in verschiedenen Empfindlichkeiten erhältlich. Die Geräte besitzen verschiedene Visualisierungen wie zum Beispiel die mechanische Schaltanzeige, wodurch die Schaltposition (Ein/Aus) klar ersichtlich wird. In der Mitte des Gerätes ist die gelbe Fehlerstromanzeige platziert, welche die Auslösung durch einen Fehlerstrom klar anzeigt. Das

ber oben und unten am Gerät ist die Demontage aus dem Verbund einfacher als je zuvor. Ein weiterer Vorteil sind die verschiedenen Zusatzeinrichtungen. Die Fehlerstrom-Leitungsschutzschalter sind beispielsweise mit dem bestehenden Zubehör wie unter anderem Hilfsschalter, Signalkontakt, Arbeitsstrom- oder Unterspannungsauslöser etc. kompatibel. Der FI-LS-Schalter erweist sich durch seine verschiedenen Anzeigen, dem integrierten Bezeichnungsfenster, dem «Quick-Snap» und der Kompatibilität mit unterschiedlichem Zubehör als sehr benutzerfreundliches Gerät, welches in diversen Ausführungen erhältlich ist. ■

Hager AG 6020 Emmenbrücke infoch@hager.com www.hager.ch

Produkteanzeigen

Hager erweitert sein modulares Schutzsortiment mit den neuen 4-poligen Fehlerstrom-Leitungsschutzschaltern für den Wohnund Zweckbau. Die Geräte begeistern durch die sehr benutzerfreundliche Anwendung. Mit den neuen mehrpoligen Fehlerstrom-Leitungsschutzschaltern ist eine maximale Zuverlässigkeit und Betriebssicherheit garantiert.

NOXnet bei zimmer media Belp

Seit einigen Wochen steuert das Gebäudeautomationssystem NOXnet von Innoxel Teile der Ausstellungsräume von zimmer media ag, auch bekannt als Sony Center. Interessierte erleben in Belp bei Bern auf 350 m2 die Vereinigung hochwertiger Multimedia-Technik mit intelligenter Haustechnik. Das Erlebnishaus zeigt, wie einfach sich RTI-Produkte mit NOXnet kombinieren lassen. Die zahlreichen Fernbedienungen werden überflüssig. Mit einer einzigen Bedienoberfläche hat der

Kunde hochstehenden Musikgenuss und den automatisierten Filmabend mit passender Lichtstimmung im Griff. Das innovative Team von zimmer media berät Endkunden, Architekten und Elektroinstallateure kompetent – und das in exquisit möblierten Räumen. ■

INNOXEL System AG 3661 Uetendorf Tel. 033 345 28 00 info@innoxel.ch www.innoxel.ch

Plan- und Schemazeichnen einfach

Das ideale Planungswerkzeug für Elektriker, die dank der einfachen Bedienung in kurzer Zeit selbst ihre Pläne und Schemas erstellen. Dank den praxisbezogenen Filmanleitungen und der kostenlosen Starthilfe ist das einfach und effizient. Anwender können DWG, DXF, PDF und eingescannte Bilder problemlos einmessen und sofort bearbeiten. Wenn bei einem Umbau kein Plan vorhanden ist, lässt sich dieser problemlos mit Wänden, Türen und Möbeln zeichnen. Mit Bauherrenansicht Ein/Aus wechseln Symbole auf Bilder.

• Leitungsfang an Symbolen • Symbole als Favorit speichern • Eigene Symbole erstellen • Symbole mehrfach einfügen • Automatisches Verteilen • Radieren in Plan/Schema • Div. Pfad- und Raumvorlagen • Automatische Querverweise Das Gesamtpaket ist bereits ab CHF 615.– erhältlich und kann kostenlos getestet werden. ■ Heinz Martin AG 4144 Arlesheim Tel. 061 545 99 00 www.hemag.ch info@hemag.ch Elektrotechnik 10/15 | 71


Produkteanzeigen

Kontaktlose, wartungsfreie Energieübertragung bis 240 Watt Weidmüller präsentiert mit «FreeCon Contactless» erstmalig eine kontaktlose Energieübertragung, die speziell für breite Anwendungen im Industriellen Umfeld entwickelt und realisiert wurde. Das innovative System überträgt mittels induktiver Resonanzkopplung eine Leistung von 240 Watt – Spannung: 24 Volt DC – Strom: 10 Ampere – über einen Luftspalt von bis zu 5 Millimetern kontaktlos, bei einem Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent. «FreeCon Contactless» ist derzeitig das einzige System am Markt, das via Steuerung direkt schaltbar ist, ohne Verwendung von einem zusätzlichen Schütz. Die wartungsfreie Energieübertra-

gung baut mit den Abmessungen von 100 mm × 100 mm und einer Höhe von 47 mm sehr kompakt – unter Berücksichtigung der Leistungsparameter von 240 Watt offeriert Weidmüller das derzeit «kleinste» Gerät am Markt. Das Gehäuse des innovativen Systems ist in

hoher Schutzart IP65 ausgeführt und verfügt über flexible Montageoptionen – Direktmontage oder Befestigungswinkel, sodass es sich in vielen Applikationen, z. B. im Roboterbau einsetzen lässt. «FreeCon Contactless» arbeitet Verschleiss- und Wartungsfrei, erhöht die Anlagen-

verfügbarkeit, reduziert Serviceeinsätze und sorgt dafür, dass Wartungskosten nahezu komplett entfallen. Durch die kontaktlose Übertragung mittels induktiver Resonanzkopplung überzeugt das System mit hoher Flexibilität und beliebiger Annäherungsoption. Die Sekundärseite kann, im Gegensatz zum Steckverbinder, aus beliebigen Richtungen zur Primärseite herangeführt werden und somit auch rotieren. ■

Weidmüller Schweiz AG 8212 Neuhausen am Rheinfall 2 Tel. 052 674 07 07 www.weidmueller.ch info@weidmueller.ch

Brandschutzschalter für PV-Anlagen Fehlerlichtbögen können bei defekten Stringisolierungen oder fehlerhaften Leitungen entstehen. Die Folge ist eine starke Erhitzung, die zum Schwelbrand führen kann. Der Brandschutzschalter kann mit anderen Schutz- und Schaltgeräten kombiniert werden, beispielsweise einem Kompaktleistungsschalter. Dies ermöglicht die automatische Abschaltung des betreffenden Anlagenteils, sobald ein Fehlerlichtbogen auftritt. Siemens bietet Brandschutzschalter bereits für die Elektroinstallation in Gebäuden an. Der Brandschutzschalter misst in der Anlage permanent das Hochfrequenzrauschen von Spannung und Strom in deren Intensität, Dauer und den dazwischenliegenden Lücken. Wei-chen die Werte von den

72 | Elektrotechnik 10/15

festgelegten Parametern ab, löst der Schalter einen Alarm aus. Sobald die Ursache für den Fehlerlichtbogen behoben ist, kann der Brandschutzschalter auf die Ausgangsposition gestellt werden. Wurde das Problem nicht vollständig behoben oder liegen weitere Fehlerlichtbögen vor, wird die Anzeige sofort wieder aktiviert. Die Montage des Brandschutzschalters ist Aufputz oder an DIN-Schienen möglich. ■

Siemens Schweiz AG 8047 Zürich Tel: 0585 585 580 www.siemens.ch/energy


Produkteanzeigen Elektrotechnik 10/15 | 73


Produkteanzeigen

Signaltechnik weitergedacht

Mit der ClearSIGN compact bringt Werma ein neues Modell einer eleganten schlanken Si-

gnalleuchte auf den Markt. Die vorkonfigurierte Signalsäule mit 3 oder 4 Stufen zeichnet sich durch ein schlankes, zurückhaltendes Design mit modernster Lichttechnik aus. Wird kein Signal benötigt, tritt die Signalsäule dezent in den Hintergrund. Erst im Signalfall entfaltet sie ihr klares, homogenes Leuchtbild. Neben der bewährten Ansteuerung mittels einer 24 V Spannungsversorgung kommt bei der ClearSIGN compact erstmalig auch IO-Link als Schnittstelle zum Einsatz. Dadurch erhöht

sich das Einsatzspektrum der Leuchte nochmals deutlich. Mittels IO-Link wird erstmals auch die einfache Darstellung von Füllständen und Temperaturzuständen möglich: Die Säule füllt sich kontinuierlich und ändert bei Erreichung kritischer Zustände ihre Farbe. Alle Funktionen lassen sich ganz einfach über die IO-Link-fähige SPS programmieren. In Kombination mit innovativer Lichtleitertechnik erstrahlen die Signalelemente in einer bisher nicht gekannten Hellig-

keit. Mithilfe von RGB-LEDs lassen sich in jeder Stufe die unterschiedlichsten Farben darstellen. Der Anwender bleibt somit flexibel und erhält verschiedene Leuchtbilder und Signalfarben. Diese können optional durch ein akustisches Signal verstärkt werden. ■

WERMA Signaltechnik 8212 Neuhausen am Rheinfall Tel. 052 674 00 60 info@werma.ch www.werma.ch

Mit AKAD Technics im Remote Lab lernen AKAD Technics eröffnet mit den Bildungsgängen in den Bereichen Elektrotechnik, Systemtechnik und Informatik die Chance auf qualifizierten Nachwuchs. Dabei bietet AKAD Technics mit dem Remote Lab einen virtuellen Zugang zu einer Elektrowerkstatt. Doch neben dieser zukunftsorientierten Lernsphäre bleibt Lernen bei AKAD wie bisher eine Kombination von Präsenzveranstaltungen und Selbststudium mittels E-Learning. Damit erlaubt die AKAD-Methode den Studierenden im Spannungsfeld Beruf, Familie und Weiterbildung die für sie optimalen Bildungsfenster selbst zu bestimmen. Bildungsgänge der Höheren Fachschulen (HF) vermitteln den Studierenden in sechs Semestern arbeitsmarktrelevante Kompetenzen, die es ihnen erlauben, in ihrem Be-

reich selbstständig Fach- und Führungsverantwortung zu übernehmen. Über Qualifikationsverfahren, wie z. B. Transferaufgaben oder Anwendungstests, wird geprüft, ob die Studierenden das Erlernte in die Praxis umsetzen können. Bei AKAD Technics können mittels Remote-Arbeitsplätzen über modernste Infrastruktur ferngesteuerte reale Trainingseinheiten in der Steuerungstechnik absolviert werden. Heute muss man nicht mehr vor Ort sein, um Produktionsanlagen zu warten oder zu überprüfen oder um Anpassungen an Netzwerken vorzunehmen. Der Zugang zu den Steuerungselementen erfolgt per Fernzugriff, «remote». AKAD Technics hat mit dem Remote Lab eine Lernumgebung integriert, die auf diese berufliche Anforderung ausgerichtet ist. Praktische Lerninhal-

te der Elektrotechnik und der Mechatronik lassen sich bequem über das Remote Lab erschliessen. Studierende können im Remote Lab auf Software, Steuerungseinheiten von Motoren und weitere technische Einrichtungen zugreifen, um beispielsweise Tests durchzuführen. Oder elektrotechnische Schaltungen für Steuerungseinheiten von Maschinen und Anlagen entwickeln oder Komponenten für neue Systeme entwerfen. Das Remote Lab lässt sich so einrichten, dass mehrere Nutzer Zugriff auf denselben Arbeitsplatz haben – und sich gleich in Teamarbeit üben können. Denn das ist auch im Beruf gefragt. Gemeinsam eine Lösung zu finden, macht zudem mehr Spass. ■ www.akad.ch/technics

Innovative Komponenten für die Datacenter-Verkabelung Dätwyler Cabling Solutions hat ihr Glasfasersystem «Dätwyler Datacenter Solution » um zwei innovative Komponenten ergänzt. Die Breakout-Moduleinschübe sind für OM3, OM4 und OS2 mit LCQ-, LCD-, MTP- und E2000-Adaptern erhältlich. Durch ihre rückseitigen Radiusbegrenzer, die geordnete Kabelführung und die integrierten Halteclips ermöglichen sie ein einfaches und sicheres Handling der konfektionierten Glasfaserkabel, ohne dass die Adapter in der Frontplatte belastet werden. 74 | Elektrotechnik 10/15

Die Konverter-Moduleinschübe, die ebenfalls für OM3, OM4, OS2 lieferbar sind, verfügen rückseitig über zwei 12-FaserMTP-Kupplungen und führen diese 24 Fasern über ein integriertes Fanout auf drei 8-Fa-

ser-MTP-Ports auf der Frontseite des Moduls. Dadurch ermöglichen sie es, ein bereits installiertes 24-faseriges Kabel oder auch zwei gleichlange 12-faserige Kabel vollumfänglich für drei 40G-Links, drei

NG100G-Links oder drei 64G-FC-Links zu nutzen. Dank ihrer hochwertigen Konfektion bieten die neuen Moduleinschübe Bestwerte bei der optischen Performance (IL/RL). Die Datenblätter stehen Interessierten auf der nachstehenden Website zur Verfügung. ■

Dätwyler Cabling Solutions AG 6460 Altdorf Tel. +41 41 875 12 68 info.cabling.ch@datwyler.com www.cabling.datwyler.com


Veranstaltungen Elektrotechnik 10/15 | 75


Produkteanzeigen

Energieeffizienz im Mini-ITX Format

Mit dem Mini-ITX Board MI808 stellt Spectra ein industrielles Mainboard mit Systems-on-Chip-Technologie vor. Diese neue Intel Chipsatz- und Prozessortechnologie aus der Braswell-Baureihe basiert auf den 14-Nanometer-Versionen der Atom-Celeron und -Pentium Prozessoren. Die Boards der MI808Familie sind wahlweise mit einem

1,6 GHz (max 2,4 GHz) Intel Pentium N3700 oder einem 1,04 GHz (max. 2.08GHz) N3000 Celeron-Prozessor bestückt. Diese Prozessoren zeichnen sich durch eine geringe Leistungsaufnahme bei beachtlicher Performance aus und sind sehr gut für lüfterlose Anwendungen z. B. im Transportwesen, im Mobile Bereich, am POS und in der industriellen Automation geeignet. Auf 170 × 170 mm bietet das MI808 einen PCIe(x1)- und einen Mini-PCIeSteckplatz. Weiterhin werden drei unabhängige Displays (DVI, VGA und 24-Bit Dual-Channel LVDS) unterstützt. Netzwerkkonnektivität und E/As werden in Form von Dual GLAN, 4 × COM, 1× LPC, 2× SATA-III, 4 × USB 3.0, 2× USB

2.0 und 1× mSATA für SSD-Geräte zur Verfügung gestellt. Bis zu 8 GB DDR3L SO-DIMM können auf dem Board installiert werden. Weitere wichtige Merkmale sind digitale E/As, iSMART Stromspartechnik, TPM (2.0) und ein SIM-Kartensteckplatz. Das Board ist für zwei unterschiedliche DC-Eingangsspannungsbereiche von 12 V bis 24 V oder 18 V bis 24 V ausgelegt. ■

Spectra (Schweiz) AG 8132 Egg Tel. 043 277 10 50 info@spectra.ch www.spectra.ch

Rotronic lud zum Mobotix-Seminar Die neue Video-Management-Software Mobotix Management Center (MxMC) ist eine komplette Neuentwicklung für PC/MAC/Linux Systeme mit dem Fokus auf einfacher und intuitiver Bedienung bei gleichzeitig höchster Flexibilität. MxMC ist wie sämtliche Mobotix Software 100 Prozent kostenlos und ohne Lizenz- oder Update-Kosten. MxMC kann in Projekten und Sicherheitsinstallationen beliebiger Grösse eingesetzt werden, unabhängig von der Anzahl der Kameras oder der Türstationen, MxDisplay Zubehör, Speichermedien usw. Die Konfiguration erfolgt einfach und intuitiv über das neuartige grafische User-Interface ohne Browser. Das MxMC findet automatisch alle Mobotix Komponenten in einem Netzwerk. In kürzester Zeit kann so ein komplettes Netzwerk von Kameras und Komponenten zur Gebäudeautomation in Betrieb genommen werden. Dank des Einrich-

tungsassistenten werden Kosten für Installation, Konfiguration und Inbetriebnahme auf ein Minimum reduziert. Im September bot Rotronic zusammen mit Mobotix zwei Intensivtrainings zur neuen Videomanagement Software von Mobotix an. Beide Info-Veranstaltungen waren ausgebucht, was das grosse Interesse am MxManagement Center zeigt. Pascal Thür, Leiter Elektronische Sicherheit Rotronic, freut sich, den Kunden die neue MxMC-Software anbieten zu können: «Damit lassen sich beliebig viele Kameras einfach und übersichtlich in Gruppen zusammenfassen und über verschiedene Layoutansichten steuern. Das 1965 gegründete Handels- und Produktionsunternehmen Rotronic wird von der Familie Schroff geführt und bietet die unterschiedlichsten Lösungen für Händler- und Industrie-Kunden an. Die Geschäftsfelder umfassen Produkte für das Messen von Feuchte, Tempera-

tur, CO2 und Differenzdruck. Auch Lösungen für Sicherheitssysteme im Bereich 19’’-Technik gehören dazu sowie Lösungen zur unterbrechungsfreien Stromversorgung. Das Unternehmen arbeitet eng mit ausgesuchten Lieferanten zusammen, bietet Installateuren Beratung und ein sich ergänzendes Sortiment aus den Bereichen Videoüberwachung, Netzwerktechnik und Datenspeicherung an. Im Jubiläumsjahr bietet Rotronic laufend ändernde Sonderangebote aus allen Bereichen an. www.rotronic.ch Sicherheit 2015, Halle 5, Stand 164

Sicherheitsmesse 2015 mit vielen Sonderthemen Vom 10. bis 13. November 2015 trifft sich die Schweizer Sicherheitsbranche an der Messe Zürich. Der parallel geführte Sicherheits-Fachkongress mit den bewährten Halbtagesmodulen ermöglicht den Besuch der Messe am selben Tag. Mehrere Halbtage machen die Qualitätssicherung im Brandschutz und Lifecycle-Management von Sicherheitsanlagen zum Thema. Zudem werden die Herausforderungen der modernen Sicherheitsplanung, das Krisenmanagement, Alarmempfangs- und Einsatzleitstellen behandelt. Drei Module drehen sich um die Sicherheit und Gesundheit des Mitarbeitenden, gehen auf die Eigenverantwortung ein und themati76 | Elektrotechnik 10/15

sieren Höhenarbeitsplätze mit Absturzsicherungen. Ein weiteres Modul widmet sich sicheren Flucht- und Rettungswegen. Im Fokus der diesjährigen Sonderschau steht erneut das «Risikomanagement von Naturgefahren». Kompetente Referenten beleuchten die Gefährdung, Risiken, Prävention und Intervention beispielsweise bei Hochwasser oder klimatisch bedingten Extremereignissen. Mehr Informationen zu Fachkongress und Sonderschau sind auf der Website ersichtlich: www.sicherheit-messe.ch (9.00–17.30/17.00 Uhr [freitags])


Die Bau + Energie Messe 2015 in Bern wird im bewährten Konzept weitergeführt, einiges wird jedoch neu. Träger sind wie bisher das Bundesamt für Energie (BFE), EnergieSchweiz, der Kanton Bern und die Berner Fachhochschule. Neuer Partner ist Minergie Schweiz, welche mit einem Stand und eigenen Veranstaltungen im Kongress präsent sein wird. Die Beraterstrasse der Kantone säumt wiederum den Eingangsbereich und wird mit zehn neutralen Beratungsstellen besetzt sein. Im Kompetenzzentrum Verbände, Schulen, Organisationen werden

Fragen zu Studien- und Weiterbildungsangeboten beantwortet. Während den vier Messetagen wird ein umfassendes Kongressprogramm mit rund 40 Veranstaltungen angeboten. Im Kongressprogramm diskutieren Experten aus Politik, Forschung und Wirtschaft über aktuelle Themen. So wird das 21. Herbstseminar vom 26. November 2015 unter dem Titel «Neue Siedlungen – mit neuen Anreizsystemen zu mehr Komfort, Energieeffizienz und erneuerbaren Energien» stehen. Messeleiter Marco Biland: «Wir möchten mit

Herbstseminar 26. November 2015

Hans-Josef Fell ist der Auftaktreferent am 21. Herbstseminar zum Thema «Siedlungs- und Arealentwicklung mit Energieeffizienz und erneuerbaren Energien» an der Bau+Energie Messe in Bern. «Die Ausbaugeschwindigkeiten für erneuerbare Energien übertreffen alle bisherigen Prognosen, vor allem weil Solar- und Windkraftwerke heute wesentlich kostengünstiger sind als neue konventionelle Kraftwerke. In China, USA, Südamerika, beginnend auch in Afrika, ist die Ausbaudynamik enorm. In wenigen Jahren werden die erneuerbaren Energien nicht nur im Neubau die alten Energien verdrängen, sondern auch bei bestehenden Bauten.» Nur mit einer schnellen Umstellung auf erneuerbare Energien, könnten die hohen Kosten der Energieversorgung mitsamt ihren gesellschaftlichen Schadenskosten sowie die belastende Energieimportabhängigkeit Europas beendet werden. Laut Fell brauche es dafür auch in Europa eine klare politische Richtung.

Fachmessen/Kongresse 12.–16. 1. 2016 Basel Swissbau 2016 www.swissbau.ch 10./11. 2. 2016 Zürich Maintenance Schweiz www.easyfairs.com/ maintenanceschweiz2016 24. 2. 2016 Zürich Haustech-Planertag www.haustech-planertag.ch 13.–18. 3. 2016 Frankfurt Light + Building 2016 www.light-building.com

22.–24. 6. 2016 München Intersolar www.intersolar.de 6.–8. 9. 2016 Bern Sindex 2016 www.sindex.ch 14./15. 9. 2016 Winterthur Electro-Tec www.electro-tec.ch 27.–30. 9. 2016 Essen Security Essen www.security-essen.de Weiterbildungskurse

18./19. 5. 2016 Bern Electro-Tec www.electro-tec.ch

Berner Fachhochschule 2. 11. Seminar Telekommunikation (3 Tage) Ti.bfh.ch/s-telecom

31. 5.–2. 6. 2016 Zürich Powertage www.powertage.ch

electrosuisse 3./4. 11. Anforderungen an die elektrische Aus-

rüstung von Maschinen (u. a. EN 60204-1) 4./5./6./12./13./19./20. 11. Bewilligung für Installationsarbeiten an besonderen Anlagen nach Art. 14 NIV 4./5./6./12./13./19./20. 11. Anschlussbewilligung nach Art. 15 NIV 5. 11. Wiederholungskurs für Elektrokontrolleure/Sicherheitsberater 5./11. 11. Schaltberechtigung – Grundkurs 5./12. 11. Schaltberechtigung – Grundkurs 9./10./11./17./18./26./ 27. 11. Bewilligung für Installationsarbeiten an Photovoltaikanlagen nach Art. 14 NIV 9./10. 11. Workshop Messen 9. 11. Planvorlagen 11./12./13./25./26./27. 11. Betriebselektrikerbewil-

dem diesjährigen Herbstseminar im Vorfeld der Weltklimakonferenz in Paris das Thema der Energieressourcen sowie der optimalen Energienutzung aufgreifen.» Erstmals organisiert die ZT Fachmessen AG auch in Bern das Forum Architektur. Die gezielte Fachveranstaltung unter dem Titel «Bauen für das 21. Jahrhundert» wird vom Bundesamt für Energie und EnergieSchweiz getragen. Weitere Veranstaltungen sind vom Messepartner Minergie Schweiz zu den Themen Nachhaltiges Bauen, Gesund Bauen und Wohnen geplant. Die diesjährigen Anlässe der Berner Fachhochschule konzentrieren sich auf die Bereiche Bauerneuerung, Bauen im Bestand, Fenster und Aussentüren. Diese Anlässe finden vermehrt auch im neuen Open Forum innerhalb der Halle statt. Ein breites Angebot mit spezifischen Veranstaltungen für Fachleute widmet sich den Themen Solarenergie, Energiespeicher und Lastmanagement, Gebäudesanierung, Wärmepumpen, Trinkwasser, LED und Heizen. www.bau-energie.ch

ligung nach Art. 13 NIV 18./19. 11. EN 61439-1 NiederspannungsSchaltgerätekombinationen 20. 11. + 2. 12. Arbeiten unter Spannung – Installationen 23./24./25. 11. + 2./3./16./17. 12. Bewilligung für Installationsarbeiten an besonderen Anlagen nach Art. 14 NIV 23./24./25. 11. + 2./3./16./17. 12. Anschlussbewilligung nach Art. 15 NIV 30. 11. Betriebselektrikerbewilligung nach Art. 13 NIV www.electrosuisse.ch, weiterbildung@electrosuisse.ch Energie-cluster 3./17./18. 11./2. 12. Plusenergie-Gebäude – in-

tegrales Planen und Bauen mit Energieeffizienz www.energie-cluster.ch Feller AG Horgen 12. 11. KNX Einsteiger 10. 11. KNX Planer 30. 11.– 4. 12. KNX Grundkurs (5 Tage) 2.–6. 11. 2015 KNX Aufbaukurs (5 Tage) 11./12. 11. Visualisierung Facility-Server/HomeServer 18. 11. Visaphon Tür- und Videosprechsystem 20. 11./3. 12. Elektronisches Schaltsystem Zeptrion www.feller.ch/ ausbildung LonMark Schweiz 12. 11. LON-Grundlagenkurs www.lonmark.ch Elektrotechnik 10/15 | 77

Veranstaltungen

Bau+Energie Messe zeigt energieeffizientes Bauen und Sanieren


Stellenangebote

Otto Fischer AG 11. 11., 9. 12. Erdung – Blitzschutz – Compact www.ottofischer.ch/ events Omni Ray Gebäudeautomation: 18.–20. 11. LTRAINLINX 25./26. 11. LTRAINLWEB-900 23./24. 11. LTRAINGRAPHICS

78 | Elektrotechnik 10/15

17. 12. Mitsubishi Frequenzumrichter www.omniray.ch/ schulungen René Koch AG 19. 11.Moderne Türkommunikation TC:Bus www.kochag.ch Gebäudeautomation mit Wago 29. 10. BACnetKomponenten

15.–17. 12.CODESYS V2.3 Einsteiger 27./28. 10. CODESYS V2.3 Einsteiger Plus 10./11. 11. / 8./9. 12. Umsteiger von CODESYS V2 auf e!COCKPIT 24./25. 11., 1./2. 12. e!COCKPIT Einsteiger www.wago.ch/ seminare


Vorschau / Stellenangebot

Themenvorschau Ausrüstungen für Servicefahrzeuge Eine sinnvolle und zweckmässige Einrichtung der Firmenfahrzeuge macht das Geschäft mobil. Elektroinstallateure sparen viel Zeit und Geld, wenn die richtigen Materialien und Werkzeuge vor Ort griffbereit sind. Gleichzeitig ist ein sicherer Transport der verschiedenen Maschinen, Materialien oder Flüssigkeiten erforderlich. Potenzialausgleich und Erdung – was bringt’s? Für Elektroinstallateure ist es zur Selbstverständlichkeit geworden, dass Erdungsanlage und Potenzialausgleich im Gebäude nach Vorschrift installiert werden. Beide dienen dem Personenschutz – aber nicht nur. Die Physik dahinter scheint im ersten Moment einfach zu sein. Bei genauerer Betrachtung fallen allerdings ein paar nicht offensichtliche Spezialitäten auf. Raumtemperatur und Raumfeuchte Raumthermostate sind in grosser Zahl in Betrieb. Allerdings kennen nur wenige Installateure die Funktionsweise im Detail und kennen den Unterschied zwischen einem Raumfühler und Raumthermostaten. Seltener kommt der Hygrostat als Feuchtemessgerät zum Einsatz. ET erklärt die Technik der beiden Sensoren.

... und viele weitere aktuelle Artikel zu Themen rund um die Elektrotechnik, Gebäudetechnik, Automation und Telematik

Nächste ET-Ausgaben ET 11/15 18. 11. 2015

Anzeigenschluss 26. 10. 2015

Redaktionsschluss 15. 10. 2015

ET 12/15 16. 12.2015

Anzeigenschluss 23. 11. 2015

Redaktionsschluss 12. 11. 2015

Elektrotechnik 10/15 | 79


Impressum

Impressum

Unsere Inserenten ABB Schweiz AG

66. Jahrgang 2015 ISSN 1015-3926 www.elektrotechnik.ch

AKAD Business AG

15

PWF

70, 74

Kunststofftechnik AG

Aladin AG

43

Recom Electronic AG

20

Auflage und Verbreitung (WEMF/SW-Beglaubigung 2014) Druckauflage 7000 Ex.*, Total verbreitete Auflage 6723 Ex., davon verkauft 3290 Ex. * inkl. Probe- und Werbeexemplare, Veranstaltungen und Messen

AWAG Elektrotechnik AG

48

Regent Beleuchtungskörper

17

BKS Stromschienen AG

41

reichelt elektronik GmbH

US 2

Bosch Sicherheitssysteme

13

Robert Fuchs AG

US 4

Kontakt Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch

Metrawatt AG

Verlag AZ Fachverlage AG Neumattstrasse 1 5001 Aarau Tel. +41 (0)58 200 56 50, Fax +41 (0)58 200 56 51 Geschäftsführer Roland Kühne Leiterin Zeitschriften Ratna Irzan Redaktion AZ Fachverlage AG, Elektrotechnik Neumattstrasse 1, Postfach, CH-5001 Aarau redaktion@elektrotechnik.ch Chefredaktor Hansjörg Wigger, Tel. +41 (0)58 200 56 34 Redaktoren Jürg Altwegg, Tel. +41 (0)58 200 56 40 Raymond Kleger, Tel. +41 (0)79 384 45 65 Ständige redaktionelle Mitarbeiter: David Keller, Pius Nauer, Hans R. Ris, Daniel Rölli, Marcel Schöb, Erich Schwaninger, Rüdiger Sellin COPYRIGHT Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Highlights sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet.

14, 50

Rotronic AG

39

58

RUAG Corporate Services

31

Camille Bauer CeCoNet AG

56

BMP

Citroën (Suisse) SA

11

Siemens Schweiz AG

Commend AG

38

70 5, 72

Spectra Schweiz AG

76

Dätwyler Cabling Solutions 5, 74

STF

62, 64

Demelectric AG

29

Suva

32

Dosteba AG

43

Swisslux AG

47

Edanis Elektronik AG

44, 45

Technische Berufsschule

EEV

57

Zürich

Electrosuisse

67

Texag Handels AG

69 18, 37

Elektro-Material AG

65

Theben HTS AG

Elko-Systeme AG

49

Trilux AG

57

Elvatec AG

49

W. Wahli AG

79

EMU Electronic AG

43

Weidmüller Schweiz AG

72

Esylux Swiss AG

19

WERMA Signaltechnik

74

ZT Messen AG

75

Stellenmarkt

77

Fibox (Schweiz) GmbH

5

Fischer Otto AG

2, 3

US 3

Flextron AG

22

Ford Motor Company

27

Hager AG

33, 71

Titelseite Theben HTS AG

Heinz Martin AG

71

Hochschule Luzern

57

HS Technics AG

49

Beilagen

IBZ

72

LICHT

Innoxel System AG

51, 71

Firalux

Koch René AG

59

ZT Messen

MediaSec AG

73

IGE Interessengemeinschaft

Leitung Werbemarkt Jürg Rykart, Tel. +41 (0)58 200 56 04

Mercedes-Benz

Anzeigenleitung André Fluri, Tel. +41 (0)58 200 56 27

Peugeot (Suisse) SA

für Elektrobiologie

Automobil AG

7 23

Administration Nicole Lüscher, Tel +41 (0) 58 200 56 42 Leitung Online und Marketing Valentin Kälin Abo-Angebote und -Bestellung: www.fachtitel.ch, abo@elektrotechnik.ch, Tel. +41 (0)58 200 55 68 Preise Jahresabo Fr. 129.–, 2-Jahres-Abo Fr. 228.– (inkl. 2,5% MwSt.) Layout/Produktion Toni Zürcher, AZ Fachverlage AG, 5001 Aarau Druck Vogt-Schild Druck AG Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen

Im Text erwähnte Firmen Hochschule Luzern

4

Amstein + Walthert AG

ABB Schweiz AG

4, 10 4

KREHA Elektro AG

20

asut

4

MCH Messe Schweiz

4, 75

4

Bundesamt für Energie BFE

MeGA

4

Commend AG

38

Osram AG

4

CRB

19

Regent Beleuchtungskörper 4, 17

Dätwyler Cabling Solutions

10

Reichle & De-Massari AG

10

Dolphin Systems

60

Rotronic AG

76

Schneider Electric

10

Ein Produkt der

Electrosuisse

Verleger: Peter Wanner CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch

Elektro-Material AG Exhibit & More AG

75

Swisscom

Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG, FixxPunkt AG, Belcom AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, Dietschi AG, TrisCom-Media AG, Radio 32 AG, AZ Vertriebs AG, Zofinger Tagblatt AG

Feller AG

10

VSE

80 | Elektrotechnik 10/15

ESTI

4, 28, 66, 70

GWF MessSysteme AG Hager AG

20

24, 26, 34, 40, 62

Schweizer Licht Gesellschaft Siemens Schweiz AG

4

10, 58, 59 4, 54 4

4

ZT Fachmessen AG

76

34

Zumtobel Licht AG

4, 10




Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.