Heft 12 | Dezember 2015
WWW.ELEKTROTECHNIK.CH
ELEKTROTECHNIK INFORMATIONS- UND KOMMUNIKATIONSTECHNIK GEBÄUDETECHNIK
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Frequenzumrichter richtig installieren
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Strom tanken wie von Zauberhand
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Motorschutz mit Thermistoren
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Vernetzt in die Zukunft
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Ausrüstungen für Servicefahrzeuge
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NIN-Know-how, Leserfragen Teil 117
Vernetzte Mobilität Liebe Leserin, lieber Leser Als Swisscom im vergangenen Mai in Zürich das erste selbstfahrende Auto in der Schweiz vorstellte, war das Interesse unter den Medienschaffenden gross. Auch meine Neugierde war geweckt und ich konnte mir gut vorstellen, wie das fahrerlose Auto auf den viel befahrenen Strassen von Zürich herumkurvt, während die Mitfahrer einander zugewandt gemütlich plaudern und die Aussicht geniessen. Die Ernüchterung folgte vor Ort, als bei der Fahrdemonstration der speziell trainierte Testpilot seine Hände nur wenige Zentimeter vom Lenkrad entfernen durfte, um so sekundenschnell bei einem auftauchenden Hindernis das Lenkrad herumzureissen. Ziemlich stressig. Mit dieser Aktion will sich Swisscom nach eigenen Aussagen nicht etwa als Hersteller von selbstfahrenden Autos positionieren. Die zunehmende Digitalisierung bringe jedoch bisher getrennte Branchen zusammen, wie Autobauer, Mobilitätsanbieter, Telekommunikationsunternehmen und Energiekonzerne, und eröffne neue Geschäftsmöglichkeiten in den Bereichen Infrastruktur, Mobilitätsmanagement und Smart Grid. Schon heute kommunizieren Fahrzeuge untereinander, beispielsweise über die Verkehrsleitsysteme im öffentlichen Verkehr oder im motorisierten Individualverkehr die verschiedenen Carsharing-Anbieter sowie der Fahrdienstvermittler Uber. Tauschen immer mehr Fahrzeuge untereinander Daten aus, braucht es eine leistungsfähige und sichere Telekommunikations-Infrastruktur. Und dies ist eine Kernkompetenz der Telekommunikationsbranche mit den erforderlichen Netzwerkinstallationen und -betreibern. Auch die Fahrzeugentwicklungen für das selbstständige Fahren schreiten rasant voran. Google hat mit 20 Roboterfahrzeugen schon Millionen von Testkilometern abgefahren und war dabei nur gerade in elf Unfälle verwickelt – keiner davon selbst verursacht. General Motors will 2016 ein Flotte selbstfahrender Autos mit Elektroantrieb rund um Detroit testen. Volvo startet 2017 das «weltweit erste Projekt für autonomes Fahren» mit 100 Fahrzeugen, die sie Kunden und Pendlern in Göteborg zu Testzwecken übergeben wollen. Auch die deutschen Autohersteller testen zurzeit Prototypen und kündigen bereits für nächstes Jahr Serienautos mit selbstfahrenden Funktionen an. Heute können wir das Auto mit dem Handy per Knopfdruck vor die Haustüre bestellen (Uber). Noch relativ teuer, weil mit Fahrer bemannt und exklusiv genutzt. Doch vielleicht schon bald können wir unter verschiedenen Varianten auswählen, beispielsweise mit oder ohne Fahrer, geteilte oder exklusive Nutzung, mit kürzerer oder längerer Wartezeit, mit oder ohne Rück-/Anschlussfahrt usw. Der Bericht auf Seite 25 stimmt jedenfalls zuversichtlich und zeigt, dass wir in der Schweiz, mobil vernetzt, schon in naher Zukunft komfortabler fahren könnten.
ET-Wettbewerb Dezember 2015
Gewinnen Sie
eines von drei Büchern «Einfach Wildeisen – frisch und unkompliziert kochen» im Wert von je 34.90 Franken.
Nutzen Sie Ihre Chancen und beantworten Sie die nachstehende Frage auf der Website www.elektrotechnik.ch (Rubrik Wettbewerb). Beim aufmerksamen Lesen im ET 12 finden Sie die Antworten mit Leichtigkeit. Wie heisst die Jodlerin im Lifestyle-Interview des neusten eco2friendly Magazins?
«Mehr Energieeffizienz», «mehr Komfort» und «mehr Sicherheit» waren die gesuchten Vorteile einer Gebäudeautomation bezüglich der Wettbewerbsfrage in ET 11/2015 (siehe Artikel Seite 9 in ET 11/2015). Die folgenden drei Gewinner/-innen haben je eines von drei Jahresabonnements für die Zeitschrift «Kochen» im Wertvon je 68 Franken gewonnen: Frau Yvonne Billeter, 8634 Hombrechtikon Herr Philipp Kuster, 4456 Tenniken Frau Corinne Page, 8050 Zürich
Hansjörg Wigger, Chefredaktor Elektrotechnik 12/15 | 1
16 Frequenzumrichter richtig installieren
36 Smart Mobility
Frequenzumrichter, oder kurz FU, haben ein grosses Störpotenzial. Für die richtige Installation ist es wichtig über gewisse Grundkenntnisse zu verfügen. Im Bericht auf Seite 16 erfahren Sie, was bei der Installation und Inbetriebnahme zu beachten ist. Weitere Tipps für einen optimalen Betrieb finden Sie zudem auf unsere Website www.elektrotechnik.ch.
Entwickler, Fahrzeughersteller, Politiker und Wirtschaftsverbände beschäftigen sich zunehmend mit neuen Lösungen für eine effizientere und nachhaltigere Mobilität. (Seiten 36–43) (Bild: Simon Bielander, Messe Schweiz)
Inhalt Wirtschaft und Verbände
4 Elektrounfälle 2014 8 Rückblick Sicherheit 2015 12 Minergie-Modul Raumkomfort im Zweckbau
13 Was gute Beleuchtung ausmacht 14 Kongress der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz
14 Europäischer Solarpreis 2015
Installations- und Gebäudetechnik
16 Frequenzumrichter 21 22 23 26
richtig installieren Frequenzumrichter von Lenze Neues Messgerät von Metrel Steckverbindersystem Winsta LED – Stromsparer mit Zukunft
Maschinen und Geräte
28 Motorschutz mit Thermistoren 32 Ausrüstung für Servicefahrzeuge
Elektromobilität
36 Strom tanken
wie von Zauberhand
39 Partnerschaft beim Erstellen von Ladestationen
ZUR TITELSEITE
40 Ungewohnte Einigkeit von SP, FDP und SVP 40 Service-Plattform für die Aufladung von Elektrofahrzeugen
Informations- und Kommunikationstechnik
41 ICT und Mobilität zukünftig clever vernetzt
44 Auf dieses Kabel warten Installateure
Aus- und Weiterbildung
46 NIN-Know-how 117 50 Erste Erfahrungen mit der NIN 2015
1 52 58 62 63
Rubriken
Editorial Produktanzeigen Veranstaltungen Stellenanzeigen Themenvorschau Veranstaltungskalender 64 Impressum und Firmenverzeichnisse
Mit einer effizienten Stromverteilung gewinnen alle Nach dem Leitsatz «Maximale Energie-Effizienz» entwickelt und realisiert der Branchenpionier Robert Fuchs AG seit über 50 Jahren Produkte für die perfekte Verteilung von Energie. • Die Fertig-Trafostation besticht durch massive Bauweise, hohe Nutzungsdauer und individuelle Ausführung • Die Beton-Kabelverteilkabine zeichnet sich aus durch das klassische Erscheinungsbild, lange Lebensdauer und hohe Funktionalität • Die NH-Sicherungslast-Schaltleiste überzeugt durch geringste Verlustleistung und hohe Personensicherheit • Das Norm-geprüfte Schachtsystem von höchster Materialqualität und einfacher Handhabung – tausendfach bewährt • Spezialanfertigungen von Robert Fuchs AG meistern jede Herausforderung Investieren Sie in die Zukunft und wählen Sie Robert Fuchs AG für eine wirtschaftliche Energieverteilung. Robert Fuchs AG 8834 Schindellegi Tel. 044 787 05 10 www.fuchs.ch Elektrotechnik 12/15 | 3
Elektrounfälle 2014 Wirtschaft und Verbände
Vermehrt Bagatell-Unfälle Die Elektrounfälle im Jahr 2014, welche durch das ESTI abgeklärt wurden, haben weiter zugenommen. Die Zunahme basiert auf der vermehrten Meldung von Bagatell-Fällen. Das heisst nicht, dass jetzt Elektrounfälle verharmlost werden können, denn die Schwere der Verletzung ist rein zufällig und davon abhängig, wie die Umstände beim Kontakt mit der Elektrizität gerade sind.
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Elektrounfälle über die letzten 10 Jahre.
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Elektro-Berufsunfälle nach Schwere der Verletzungen (Durchschnitt über 5 Jahre). 4 | Elektrotechnik 12/15
Dario Marty* Die Zahl der dem ESTI gemeldeten Elektrounfälle im Berufsumfeld hat in den letzten 10 Jahren kontinuierlich zugenommen und ist mit 151 im Jahr 2014 abgeklärten Fällen auf dem höchsten Niveau (Bild 1). Die Anzahl der Nichtbetriebsunfälle im Elektrobereich ist auf tiefem Niveau stabil. Die Zunahme der Elektrounfälle in den letzten Jahren ist hauptsächlich auf die vermehrte Meldung an das ESTI bei den Bagatellunfällen zurückzuführen. Die schweren Verletzungen und Todesfälle sind praktisch stabil geblieben (Bild 2). Unfälle geschehen zum grossen Teil durch die Elektrofachleute im Bereich der Niederspannung. Zugenommen hat auch die Anzahl der Durchströmungen. Im Berufsumfeld verzeichneten wir leider auch einen Todesfall. Während die Unfälle im Niederspannungsbereich laufend angestiegen sind, haben sich die Unfälle in der Hochspannung auf einem relativ tiefen Niveau stabilisiert. Zu beobachten ist auch ein überdurchschnittlicher Anstieg bei den Altersgruppen unter 40 Jahren. Die Mehrheit der Verunfallten ist ungelernt oder in der Ausbildung. Eine markante Zunahme der Elektrounfälle fand mit elektrischen Installationen und Verbrauchern statt. Sie sind zusammen mit 106 Unfällen im letzten Jahr überdurchschnittlich hoch. Bei den Auswirkungen sind die Unfälle mit Durchströmung steigend, während Unfälle durch Flammbogen stabil oder gar leicht rückläufig sind. 2014 ist eine Elektrofachkraft durch Elektrisierung in der Niederspannung gestorben.
* Dario Marty, Geschäftsführer, Eidgenössisches Starkstrominspektorat ESTI, 8320 Fehraltorf, Tel. 044 956 12 12, info@esti.admin.ch www.esti.admin.ch
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5 + 5 lebenswichtige Regeln missachtet.
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Sicherheitswidrige Zustände der letzten 10 Jahre.
Ursachen Nach wie vor wird die Gefahr, die von der Elektrizität ausgeht, unterschätzt. Das zeigt auch die grosse Anzahl von Bagatell-Unfällen in der Niederspannung. Das Risiko, bei einem Elektrounfall das Leben zu verlieren, ist sehr hoch. Auch wenn eine Elektrisierung vielfach glimpflich abläuft, gibt es immer wieder Personen, welche daran sterben. Welches sind die Ursachen? Die 5 + 5 lebenswichtigen Regeln im Umgang mit Elektrizität sind vielfach nicht angewendet worden. Oft wird aus Bequemlichkeit oder aus wirtschaftlichen Gründen unter Spannung gearbeitet, ohne die notwendigen Schutzmassnahmen zu treffen. In 48 Prozent der Fälle hätte ein spannungsfreies Arbeiten nach den 5 Sicherheitsregeln den Unfall verhindert (Bild 3). Ein weiterer Unfallschwerpunkt liegt beim Arbeiten in der Annäherungszone nach dem Entfernen von Abdeckungen. Wie schnell passiert es und man gerät aus Unachtsamkeit an unter Spannung stehende Anlagenteile. Die Folgen sind eine Durchströmung oder gar ein Kurzschluss mit Flammbogen. Das Tragen einer persönlichen Schutzausrüstung hätte in 14 Prozent der Fälle eine Verletzung verhindert. Bei 12 Prozent liegen die Ursachen in der Anwendung nicht korrekter Arbeitsmittel wie beispielsweise nicht isolierte Werkzeuge oder defekte handgeführte elektrische
Geräte. In weiteren 12 Prozent der Fälle wurde unter Spannung gearbeitet ohne klaren Auftrag und ohne weitere Sicherungsmassnahmen. Unsicheres Arbeiten durch den Verunfallten selbst nimmt mit 19 Prozent laufend zu (Bild 4). Die Organisation und das Umfeld tragen mit 43 Prozent erheblich zu den Ursachen bei. Hier sind die Vorgesetzten angehalten, ihre Führungsverantwortung wahrzunehmen. Elektrische Anlagen, Installationen oder Erzeugnisse, welche keinen genügenden Basisschutz gegen elektrischen Schlag (30 Prozent) aufweisen, sind weitere Ursachen für Elektrounfälle. Drähte oder Kabel, welche nicht isoliert sind und unter Spannung stehen, verursachen immer wieder schwere Unfälle. Auswirkungen Die Folgen von Elektrounfällen sind Durchströmung, Flammbogen und Fol-
5 + 5 Regeln im Umgang mit Elektrizität 5 lebenswichtige Regeln
5 Regeln für spannungsfreies Arbeiten Für klare Aufträge sorgen Freischalten und allseitig trennen Geeignetes Personal einsetzen Gegen Wiedereinschaltung sichern Sichere Arbeitsmittel verwenden Auf Spannungsfreiheit prüfen Schutzausrüstung tragen Erden und kurzschliessen Nur geprüfte Anlagen Gegen benachbarte unter Spanin Betrieb nehmen nung stehende Teile schützen
Wirtschaft und Verbände
geunfälle. Die Auswirkungen sind oft zufällig und abhängig davon, wo sich der Verunfallte gerade befindet. Während eine Durchströmung bei Menschen Schäden an unterschiedlichen Stellen anrichten kann, fügt der Flammbogen sehr schmerzhafte Verbrennungen 2. bis 3. Grades zu. Als Folgeverletzungen von Durchströmungen sind Stürze und Knochenbrüche durch ein Wegschleudern die schlimmsten Auswirkungen. Massnahmen zur Unfallverhütung Elektrounfälle werden in erster Linie mit der konsequenten Anwendung der 5 + 5 lebenswichtigen Regeln im Umgang mit Elektrizität verhindert. Es ist die Verantwortung des Vorgesetzten und der Mitarbeitenden, die lebenswichtigen Regeln umzusetzen. Eine Instruktion muss durch den Vorgesetzten anhand praktischer Beispiele pro Regel vor Ort erfolgen. Der Vorgesetzte ist für die sichere Arbeitsweise verantwortlich. Er muss die Umsetzung mittels Kontrollen auch überprüfen. Er muss Stopp sagen, wenn nicht nach diesen Regeln gearbeitet wird. Das Leben der Mitarbeitenden kann sonst akut gefährdet werden. Vielfach ist den Erstellern und den Betreibern von Elektroinstallationen nicht bewusst, welche Gefahren diese für Dritte darstellen (Bild 4). Deshalb ist es wichtig, nicht mehr gebrauchte Kabel und Drähte zu demontieren oder
mit Elektrizität fünf Minuten Zeit nehmen, um die Arbeit so vorzubereiten, dass sie sicher durchgeführt werden kann.
Informationshilfen
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Faltprospekt für Elektrofachleute (Suva-Bestellnummer 84042.d) Instruktionshilfe (Suva-Bestellnummer 88814.d) PowerPoint-Präsentation (www.suva.ch/elektrizitaet) Tafel «Erste Hilfe» (www.electrosuisse.ch) Richtlinie ESTI 407 «Tätigkeiten an elektrischen Anlagen» (www.esti.admin.ch)
Kabelenden entsprechend zu isolieren, zu beschriften und spannungsfrei zu schalten. Der Basisschutz sollte immer eingehalten werden. Das ESTI kontrolliert im Rahmen des Vollzugs die Umsetzung der 5 + 5 lebenswichtigen Regeln und erlässt die notwendigen Massnahmen. Elektrofachleute sollten sich immer vor jeder Arbeit
Meldepflicht bei Unfällen mit Elektrizität Immer wieder müssen wir feststellen, dass Unfälle mit Elektrizität erst nach Tagen oder gar nicht dem ESTI gemäss Art. 16 StV gemeldet werden. Vielfach sind die elektrischen Anlagen oder Erzeugnisse entsorgt oder verändert. Ohne Meldung können die Sofortmassnahmen zur Herstellung der elektrischen Sicherheit und die Untersuchung durch unsere Inspektoren nicht eingeleitet werden. Unfälle mit Elektrizität sind demESTI, durch den Betriebsinhaber, unverzüglich unter folgenden Telefonnummern zu melden (ausserhalb der Geschäftszeiten: Ansagetext bis zum Ende hören): • Deutschschweiz: 044 956 12 12 • Westschweiz: 021 311 52 17 oder 079 236 39 09 oder 079 344 85 34 • Tessin: 044 956 12 12 oder 079 454 45 56 Detaillierter Bericht zur Unfallstatistik ist auf der Website: www.esti.admin.ch (Dienstleistungen, Sichere Elektrizität, Unfallstatistik) ersichtlich. ■
www.elektrotechnik.ch (siehe Artikel in ET 10/2015: Lebenswichtige Regeln einhalten; ET 1/2015: Typische Elektrounfälle)
«Die persönliche Schutzausrüstung PSA schützt vor schlimmeren Verletzungen.»
Wie gut kennen Elektrofachleute die fünf Sicherheitsregeln? Roland Hürlimann: Wir treffen immer wieder Situationen an, in denen sie zu wenig konsequent angewendet werden. Das bestätigt uns auch die Unfallstatistik. Fast die Hälfte der Ereignisse sind darauf zurückzuführen, dass nicht spannungsfrei gearbeitet wird. Die meisten Unfälle geschehen zudem im Niederspannungsbereich, wo die Gefahr offensichtlich unterschätzt wird. Das hat viel mit der Risikowahrnehmung zu tun, wie ernst man die Gefahr nimmt. Wenn nichts geschieht, hat man das Gefühl, man sei sicher. Ein Unfall ist jedoch schnell passiert und kann schwere Auswirkungen haben. Wie entwickelt sich die Unfallrate? Die Zahl der schweren und sogar tödlichen Unfälle ist ziemlich stabil. Die Gesamtzahl inklusive den Bagatellunfällen steigt jedoch laufend und ist relativ hoch. Das könnte auch mit der vermehrten Sensibilisierung zusammenhängen. Wir sind deutlich aktiver als früher. Unter anderem definierten Sie fünf zusätzliche lebenswichtige Regeln. Das taten wir zusammen mit der Suva und Verbänden der Elektrizitätsbranche. Die zusätzlichen Regeln sollen auch die anderen Unfallursachen abdecken. Wenn man nicht spannungsfrei arbeiten kann, wird es sehr gefährlich. Darum definierten wir beispielsweise, dass man für solche Arbeiten einen klaren Auftrag braucht und dass man das Risiko beurteilen muss. Dafür
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muss man sich Zeit nehmen und überlegen, woran man gerade arbeitet, was geschehen könnte und wie man sich schützen kann. Die Mitarbeitenden müssen dafür ausgebildet sein, die Gefahren und auch die Notfallsituationen zu erkennen. Bei einem Elektrounfall braucht es immer Sofortmassnahmen, schliesslich handelt es sich bei den Verletzungen häufig um einen Herzstillstand oder um Verbrennungen. Verbrennungen durch Flammbogen sind gravierend und werden völlig unterschätzt. Da steckt sehr viel Energie dahinter.
Roland Hürlimann, Leiter Sichere Elektrizität und Inspektionen beim Eidgenössischen Starkstrominspektorat ESTI.
Wie war das Feedback aus der Branche? Das war unterschiedlich, es gab auch kritische Stimmen. Klar, wenn man alles vorbildlich macht, braucht es diese Regeln nicht. Aber es ist einfacher, fünf klare Regeln für spannungsfreies Arbeiten und fünf klare Regeln für Arbeiten unter Spannung zu beherrschen, als alle rund 6000 Normen und Verordnungen zur sicheren Elektrizität zu kennen. Die Regeln einzuhalten, ist nicht schwierig. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Unfall kommt, kann beeinflusst werden. Nur die Auswirkungen eines Ereignisses sind variabel, je nachdem wo man gerade steht und welche Energie fliesst. Das kann man nicht planen. (Interview Stefan Kühnis/Suva)
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Wirtschaft und Verbände
Sicherheit 2015 in Zürich
Neue Lösungen für mehr Sicherheit An den vier Messetagen zur Sicherheit 2015 zeigte sich die ungebrochen grosse Nachfrage nach Sicherheitslösungen. Die Branche präsentierte einmal mehr interessante Neuheiten und informierte am messebegleitenden Fachkongress über den Umgang mit aktuellen Bedrohungen sowie zum Thema «Risikomanagement von Naturgefahren».
Grosses Interesse an der Sicherheit 2015.
Hansjörg Wigger Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage präsentierten sich 194 Aussteller aus insgesamt acht Nationen in den Hallen der Messe Zürich. Gezählt wurden 9619 Besucher, der grösste Teil davon waren Fachbesucher mit hoher Entscheidungskompetenz. Auch der Sicherheit-Fachkongress 2015 zog rund 1000 Teilnehmende an, die sich in 19 verschiedenen Halbtagesmodulen umfassendes Wissen zu Mensch, Technik, Organisation und Prozessen verschaffen konnten. Zum zweiten Mal fand in Halle 6 die Sonderschau «Risikomanagement von Naturgefahren» statt. Sicherheitsbeauftragte von Unternehmen fanden sich 8 | Elektrotechnik 12/15
komplexeren Technologien berücksichtigen können. In der Westschweiz findet vom 2. bis 4. November 2016 die 4. Security Lausanne statt. www.sicherheit-messe.ch www.securite-expo.ch René Koch AG Der Spezialist für Kommunikation und Videoüberwachung aus Au/Wädenswil präsentierte verschiedene Neuheiten. Dazu gehörte NeuroKom IP, ein netzwerkbasiertes Kommunikationssystem ohne einen zentralen Server. Bezeichnend für dieses System ist dessen «neuronale» Organisation: Die ganze Intelligenz der Anlage steckt in den direkt untereinander kommunizierenden Endgeräten (z. B. Sprechstellen). Zentralenlos heisst auch keinen «single point of failure», die Anlage ist dadurch extrem betriebssicher und erlaubt eine flexible Erweiterung.
(Bild: Thomas Entzeroth)
hier für einen Standortcheck und konnten sich mit möglichen Massnahmen zur Begrenzung von Risiken auseinandersetzen. Die zahlreichen Teilnehmer interessierten sich für die verschiedenen Vorträge am offenen Forum und die angrenzenden Ausstellungsflächen vervollständigten das Angebot mit passenden Lösungen zu den diskutierten Themen. Die Sicherheit 2015 konnte die Erwartungen der meisten Aussteller erfüllen oder sogar übertreffen, wie die vielen Rückmeldungen zeigen. Die nächste Sicherheit wird vom 14. bis 17. November 2017 in Zürich stattfinden. Die Organisatoren überlegen sich neue Präsentationsformen, welche die dynamische Entwicklung im Markt sowie die immer
Video-Aussensprechstelle IRIS von René Koch AG.
Die Video-Aussensprechstelle IRIS glänzt nicht nur mit der hochwertigen Oberfläche (Aufputzgehäuse aus Aluminium-Vollmaterial gefräst). Im bestechenden Design eingebettet sind auch höchste Tonqualität, eine Kamera mit
Rotronic AG Dass das menschliche Auge im Dunkeln wesentlich schlechter sieht als moderne IP-Kameras veranschaulichte Rotronic am Stand der diesjährigen Sicherheitsmesse mit einer Blackbox. Wer einzutreten wagte, erkannte eindrücklich die Lichtempfindlichkeit der neuen Moonlight Kameras. Diese produzierte in der Dunkelkammer unter schwierigsten Bedingungen flüssige Farbbilder ohne zusätzliche Lichtquellen auf IR oder Weisslichtbasis. Der neue Sensor ist bei sämtlichen aktuellen Mobotix-Kameras
verbaut, selbst in der günstigen IndoorSerie. Im neu entwickelten MxManagementCenter von Mobotix wurden die Aufnahmen der unterschiedlichen am Stand angebrachten Kameras und die jeweiligen Vorteile veranschaulicht. Im Vergleich standen: • Mobotix S15 Kamera mit der bislang lichtstärksten 6MP MoonlightTechnologie, • Vivotek IB8367 mit «Daisy Chain»Funktion zur bequemen Installation und Verkettung mehrerer IP-Kameras über ein einziges Patchkabel, • . . . sowie die neuste Mobotix DualThermalkamera. Neben einem normalen Farbbild kann diese erfolgreich die Bewegungsrichtung von Personen detektieren oder auf Basis von Temperaturschwellwerten Alarm auslösen. Die Funktionalität der Thermoradiometrie kommt im Speziellen in der Brandfrüherkennung zum Einsatz. Zusätzlich zeigte Rotronic das Mobotix T25-Zutrittssystem mit den neuen Displays als Gegensprechstelle. Das Display kann sämtliche Kameras verwalten und als Eingabeeinheit im Bereich der Gebäudesteuerung dienen. Der Fach-
handels-Partner Rotronic vertritt namhafte Marken aus dem Bereich Sicherheitssysteme und feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Bestehen. www.rotronic.ch Securiton AG Securiton lancierte mit SecuriSafe Comfort die Touchscreen-Bedienung von professionellen Einbruchmeldeanlagen. Auf einen Blick können die Benutzer die aktuelle Sicherheitslage in ihrem Gebäude genau erfassen. Auch Sicherheitsmeldungen und Videobilder erscheinen auf dem Bildschirm und können genau lokalisiert werden. Bei Gefahr kann der Benutzer/-in blitzschnell jene Hilfskräfte anfordern, die vorab im System definiert wurden. Ermöglicht wird dies durch die Schnittstelle zum sogenannten KNXFeldbus, welche die einzelnen Funktionen der Gebäudeautomation ansteuert. Doch auch in ruhigen Zeiten leistet die Applikation beste Dienste. Das Scharfund Unscharfschalten der Anlage, Funktionskontrollen oder das Öffnen von Türen kann einfach gesteuert werden – auch bei komplexen Anlagen. SecuriSafe Comfort passt sich dem Gebäude und den Sicherheitsbedürfnissen seiner Be-
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180°-Blickwinkel und eine dezente Namensfeldbeleuchtung mit Dämmerungssensor. Die TC:Bus-Innensprechstellen für die Montage in UP-Dosen wurden mit einer neuen Designlinie erweitert. Die eleganten Sprechstellen passen zu den klassischen CH-Schalterdesigns. Die Koch-Aussensprechstellen der Serie Classic sind ausstattbar mit dem Anzeigemodul HBA30. Mit drei Anzeigen werden dem Besucher die Zustände «Läuten», «Sprechen» und «Türöffnen» optisch angezeigt. www.kochag.ch
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Einfache Bedienung mit SecuriSafe Comfort von Securiton AG.
wohner perfekt an. Spezialisten von Securiton bauen sämtliche Räume und die Anlagekomponenten virtuell nach und laden den interaktiven Plan auf die Touchscreens. Die Benutzer bestimmen selbst, welche Funktionen und Schaltflächen die Bedienoberfläche enthalten soll, diese kann dadurch individuell angepasst werden. Systemberechtigte Benutzer/innen müssen sich am Gerät authentisieren, die Datenübertragung zwischen den Touchscreens und der hauseigenen SecuriSafe-Zentrale erfolgt verschlüsselt. www.securiton.ch Siemens Schweiz AG Siemens präsentierte sein umfangreiches Portfolio zum Schutz von Betriebseinrichtungen und Wertanlagen. Mit dem Advantage Navigator stellte Siemens ein Datenerfassungs- und Analysesystem vor, das sich im Bereich der Gebäudeautomation zur Erhöhung der Energieeffizienz, zur Senkung der Energiekosten und der CO2-Emissionen bewährt hat. Denn auch im Sicherheitsbereich kann mit einer intelligenten Kombination
dieser Systeme Energie gespart werden. Es ist zum Beispiel möglich, dass ein mit den HLK-Anlagen des Gebäudes gekoppeltes Zutrittskontrollsystem zu Arbeitszeitbeginn eine Meldung über die Anzahl der eintretenden Personen absetzt. Das System liefert die Identität der Personen sowie ihre Bewegungsdaten. Somit erfolgt eine bedarfsgerechte Beleuchtung oder Belüftung der Räume. Ein anderes Beispiel ist die Scharfschaltung der Einbruchmeldeanlage. Die HLK-Anlage oder die Beleuchtung erhalten die Meldung, dass sich definitiv niemand mehr im Gebäude befindet und können die Leistungen zurückfahren oder das Licht löschen. Ein integrales Gebäudemanagement mit der übergeordneten Gebäudemanagementplattform Desigo CC steuert dabei die verschiedenen Systeme und Szenarien. An den Ausstellungspanels zeigte Siemens direkt vor Ort die Möglichkeiten des Videomanagementsystems Siemens Network Video Recording (SiNVR). Der Client SiNVR Command ermöglicht die metergenaue Ortung von Personen und Objekten mittels Georeferenzdaten oder verfügt über die 3D-Bildanalyse, die das Videobild nach definierten Bewegungsmustern absucht. Im Bereich der Löschung können die Besucher hautnah miterleben wie ein Rauchansaugsystem bereits bei minimalster Rauchentwicklung detektiert und eine Trockenlöschung auslöst Die Siemens-Division Building Technologies stellt das neue «Solution & Service Portfolio»-Handbuch vor. Das rund 600-seitige Werk beschreibt und erklärt sämtliche Disziplinen von Building
Technologies auf anschauliche Art und Weise. Nebst der Übersicht über das breite Produktspektrum vermittelt das Handbuch auch physikalische Grundlagen sowie weiteres theoretisches Wissen und eignet sich daher ebenfalls für Schulungszwecke. Das Buch ist bei den Siemens-Ansprechpartnern erhältlich. www.siemens.ch Alltron AG Seit September 2015 vertreibt die Alltron AG in der Schweiz Sicherheitslösungen für Axis Communications, ein führender Hersteller von Netzwerk-Video. Alltron verfügt über umfangreiche und langjährige Geschäftsbeziehungen mit dem Fachhandel. Für Axis bedeutet diese Partnerschaft einen weiteren Schritt, um Sicherheitslösungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu etablieren. Der schwedische Hersteller schätzt besonders die Expertise des Distributors im Bereich kleine und mittelständische Unternehmen sowie dem Elektrohandwerk. Ein Beispiels ist das AXIS F34-Überwachungssystem mit vier Kameras, das sich ideal für kleinere Gewerbebetriebe und Büros eignet und einfach zu installieren ist. Die Lösung wird komplett mit Hard- und Software geliefert, die für eine integrierte Videoüberwachung und -verwaltung benötigt wird. Betreiber von kleineren Unternehmen erhalten damit ein äusserst unauffälliges Überwachungssystem, das auch von mobilen Geräten aus eine einfache und sichere Überwachung und Bedienung aus der Ferne ermöglicht. www.alltron.ch, axis.com ■
Schalten ohne Verkabelung und ohne Batterie › ALADIN Easyclick Funktaster, Funk-Präsenzmelder und Funk-Thermostate für schnellste Montage auf allen Unterlagen, ohne diese zu beschädigen, auch auf Glas, Plättli, Granit/Marmor › ALADIN Easyclick zum Schalten / Dimmen / Jalousie- und Heizungssteuerung / Einbindung in KNX › ALADIN Easyclick ideal bei Renovationen / Nachrüstungen / Neubauten mit flexibler Nutzung / Speziallösungen › Aktuelle Dokumentation unter www.flextron.ch
Flextron AG Usterstrasse 25 8308 Illnau Telefon +41 52 347 29 50 info@flextron.ch www.flextron.ch
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Wirtschaft und Verbände
Minergie-Modul Raumkomfort im Zweckbau
Vorzeigeprojekt TBGN dank Automatisierung.
Das Verwaltungsgebäude der Technischen Betriebe Glarus Nord (TBGN) ist der erste Zweckbau, der mit einem Minergie-Modul Raumkomfort ausgerüstet ist. Als Basis für die Installation diente das zertifizierte System von ABB, das mit weiteren Standardprodukten auf einfachste Weise ergänzt wurde. Somit entspricht die Anlage den von Minergie und der GNI definierten Anforderungen an den Raumkomfort. Die TBGN wollte einen energieeffizienten Betrieb und für die Mitarbeitenden optimale Bedingungen bezüglich Komfort und Arbeitseffizienz. Somit wurde entschieden, das Gebäude nach Minergie-Standard zu bauen, und zwar mit allen zur Verfügung stehenden zertifizierten Lösungen, sowohl den passiven als auch den aktiven. Aufgrund des Energiesparpotenzials mittels Gebäudeautomation wurde das MinergieModul Raumkomfort eingesetzt, das eigentlich im Wohnbau verwendet wird,
ergänzt mit den notwendigen Systemen für den Zweckbau. Minergie-Module sind energetisch relevante Bauteile in Minergie-Qualität. Das heisst, dass ein konsequent mit solchen Modulen gebautes Haus dem Minergie-Standard entspricht. Das von der Gebäude Netzwerk Initiative GNI entwickelte Modul Raumkomfort gehört zu den «aktiven» Modulen. Damit sollen Systeme zur energieeffizienten Regelung des Raumklimas (Temperatur, Feuchtigkeit, Luftqualität) gekennzeichnet werden, die den aktuellen Normen entsprechen und nach anerkannten Vorschriften hergestellt und in Betrieb genommen werden. Der Einsatz solcher Module führt zu beträcht-lichen, zusätzlichen Energieeinsparungen und verbessert gleichzeitig das Raumklima und den Komfort. Integral vernetzt und hoch energieeffizient Wie es sich für ein anspruchsvolles Pro-
jekt gehört, wurden sämtliche Funktionen automatisiert und alle Gewerke miteinander vernetzt. Ausgehend vom Heizund Kühlbetrieb mit Einzelraumregulierung wurden Lüftung, Beleuchtung und Sonnenschutz ins Gesamtkonzept integriert. Heizung und Lüftung funktionieren mit KNX-Systemen von ABB, die mit dem Minergie-Modul Raumkomfort zertifiziert sind. Auch der Sonnenschutz und die Beleuchtung wurden mit Minergie-zertifizierten Systemen realisiert. Aufgrund der Einsparfaktoren, die in der Norm SIA 386.110 aufgeführt sind, wird das Energiesparpotenzial gegenüber einer «Basisautomation» auf 30 Prozent geschätzt. CO2-Sensoren überwachen die Luftqualität konstant und aktivieren bei Bedarf die Lüftung. Sie läuft also nur, wenn sie wirklich gebraucht wird. Wird ein Fenster geöffnet, erfährt es das System sofort, und die Heizung wird heruntergefahren, ohne dass jemand daran denken muss. Auch die Beschattung und Passiverwärmung sind technisch geregelt. Die teilweise perforierten Rollläden regulieren die Sonneneinstrahlung in den Büro- und Sitzungsräumen. Die zum grössten Teil unsichtbare Automatisierung erfüllt die Erwartungen von TBGN vollumfänglich und dient als Vorzeigeobjekt für andere Zweckbauten. (Pierre Schoeffel, GNI) ■ www.tbgn.ch www.g-n-i.ch
Tatkräftige Gemeinden werden zu Energiestädten
Der Solarpark «La Boverie» wird im Endausbau eine Fläche von 38 200 m2 mit 23 000 Solarmodulen bedecken. 12 | Elektrotechnik 12/15
Lokal handeln, national koordinieren, sich international vernetzen, war das Leitmotiv des vom Bundesamt für Energie (BFE) organisierten Energietags im September in Bern. Daniel Büchel, Vizedirektor BFE, informiete über die laufende Plakatkampagne «Energiestadt». Die nationale Energiestrategie brauche Motivatoren, Vorbilder und Ermutigung für ein stetiges Vorgehen. Unter den am Energietag mit dem Energiestadt-Label ausgezeichneten Gemeinden befand sich Payerne. Die Kleinstadt will in zwei Jahren auf dem Gebiet der Gemeinde so viel Solarstrom produzieren, um den Stromverbrauch aller 10 000 Einwohner zu decken. Auf einer freistehenden Fläche, so gross wie zehn Fussballfelder, entsteht
nun die grösste Photovoltaik-Stromanlage der Schweiz. Realisiert wird das Projekt vom Unternehmen Groupe E Greenwatt SA. Unter den 23 000 Solarzellen weiden Schafe und halten das Gras kurz. Doch um alle Haushalte mit Solarstrom versorgen zu können, braucht es weitere zehn Fussballfelder. Dafür sollen Dächer von Turnhallen, Schulhäuser und Industriegebäuden genutzt werden. Bereits leben 4,5 Millionen Schweizerinnen und Schweizer in einer Energiestadt. An der Tagung in Bern wurden 86 weitere Gemeinden geehrt, die seit Herbst 2014 ihr Energiestadt-Label erhalten oder erneut erhalten haben. ■ www.energiestadt.ch
Was gute Beleuchtung ausmacht Die neuste Ausgabe des eco2friendly Magazins beschreibt ausführlich die Bedeutung von Licht für Mensch und Natur. Praxisbeispiele und innovative Produktideen zeigen dem Leser auf, warum bereits in der Planung des Hauses das Licht berücksichtigt werden sollte. Oder wie dank modernen Leuchtmitteln viel Strom gespart werden kann. Die LEDs etablieren sich langsam aber sicher, noch effizientere Leuchtmittel werden erforscht oder sind bereits auf dem Markt. Das Licht der Zukunft wird sogar Funktionen in Smart Cities übernehmen. Das Licht ist auch für unsere innere Uhr zuständig, ein Artikel zu diesem Thema sowie ein Beitrag wie mit Licht Krebserkrankungen behandelt werden, runden die Ausgabe ab. In den Rubriken Gebäudeautomation, Solar und E-Mobility berichtet das Magazin über den neuen SmartGridreadyStandard, über farbige Solarzellen, welche Bürofenster zu Stromproduzenten machen oder über die zukünftigen Möglichkeiten der Elektromobilität. Im Lifestyle-Interview erzählt Melanie Oesch über die Technik des Jodelns, über die Begabung, die es braucht, ob es anstrengend ist oder ob man es erlernen kann. Im Wettbewerb kann der Leser sein Lichtwissen testen. Mitmachen lohnt sich, es können attraktive Preise gewonnen werden. Auf über 100 Seiten bietet das neuste eco2friendly Magazin Wissen und Unterhaltung auf über 100 Seiten und inspiriert Leser und Leserinnen während eines halben Jahres. Es kann kostenlos über nachstehende Website bestellt werden. Eco2friendly ist eine Plattform für alle Teilnehmer im Umfeld der energieeffizienten Elektroinstallation. Die Plattform ermöglicht es, Ideen zu diskutieren, Fachwissen auszutauschen und über Lösungen informiert zu werden. Eine gut geplante Elektroinstallation hilft Strom sparen und erhöht gleichzeitig den Komfort. ■ www.eco2friendly.ch/magazin
Gewinnen Sie
eines von drei Büchern «Einfach Wildeisen – frisch und unkompliziert kochen» im Wert von je 34.90 Franken.
www.elektrotechnik.ch/wettbewerb
Wirtschaft und Verbände
Es diskutierten (von links): Michael Bützer; Schweizerischer Gemeindeverband, Ronny Kaufmann; Swisspower, Jacqueline Badran, Nationalrätin, Reto Lipp; Moderation, Graziella Regazzoni; Greenpeace, Andreas Ladner, IDEHAP/Universität Lausanne und Frank Rutschmann vom Bundesamt für Energie.
Die Energiewende vor der Abstimmung Politiker, Unternehmer und Branchenvertreter diskutierten am 4. Nationalen Kongress der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz über den aktuellen Stand der Energiestrategie 2050 des Bundes. Nach den Beratungen des Ständerats zur Energiestrategie 2050 befindet sich das Generationenprojekt zurzeit in der Differenzbereinigung. Wenn alles rund läuft, sollte im Frühling 2016 ein endgültiger Beschluss vorliegen. Das Referendum dagegen ist angekündigt und kommt es tatsächlich dazu, wird die schweizerische Bevölkerung Ende 2016 über das 1. Massnahmenpaket der Energiestrategie abstimmen. Die Gegner der Energiestrategie 2050 behaupten, dass die geplante Energiewende «Made in Switzerland» eine unnötige Zusatzbelastung für die Wirtschaft sei und dass man diese Projekte stoppen müsse. Wer so argumentiere, handle kurzfristig und schade dem Wirtschaftsstandort Schweiz, so die Befürworter. Die neue Energie- und Kli-
mapolitik sei auch ein Wirtschaftsprogramm zur richtigen Zeit, stimuliere den Binnenmarkt und schaffe Arbeitsplätze. Die Frankenstärke sei kein Grund, die Energiestrategie 2050 zu stoppen. Sie liefere eine kostengünstige Ausgangslage für ein Vorwärtstreiben, stärke Innovation und die ansässige Industrie. Laut Keynote-Referentin Claudia Kemfert, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, werde Atomstrom weltweit keine Renaissance erleben, weil er zu teuer sei. Auch Deutschland wolle die Energiewende. Diese biete enorme wirtschaftliche Chancen, fördere die Wettbewerbsfähigkeit und sei mehr als bloss eine Stromangebotswende. Der 2013 in Deutschland produzierte Strom stammte zu über 60 Prozent aus fossilen Energieträgern und zu 11 Prozent aus Kernkraft. «Davon müssen wir weg. Wenn wir das schaffen, werde es viel Strom geben, der dann kaum noch etwas kosten werde», prognostizierte Kemfert.
Viele Branchenverbände und Unternehmungen beurteilen die Energiestrategie 2050 heute positiv und wollen sich in einer möglichen Abstimmung dafür einsetzen. Am 1. Juli 2015 hat sich die Allianz «Schweizer Wirtschaft für die Energiestrategie 2050» formiert. Unter dem Motto «Dranbleiben» setzen sich Wirtschaftsverbände und Unternehmen aus den verschiedensten Bereichen für eine Energiepolitik ein, die auf schweizerischen Werten und Errungenschaften aufbaut, auf einen sorgsamen Umgang mit Ressourcen achtet, Investitionen und Innovation fördert und so die Schweiz als Wirtschaftsstandort und Denkplatz stärkt. Die Allianz umfasst diverse Wirtschaftsverbände, die mehrere tausend Unternehmungen organisieren. (Hansjörg Wigger) ■ www.aeesuisse.ch www.es2050.ch
Europäischer Solarpreis 2015 für drei Schweizer Projekte Im November wurden in Prag die europäischen Solarpreise für herausragendes Engagement im Bereich erneuerbare Energien vergeben. Trotz 52 starken Konkurrenzprojekten aus verschiedenen EU-Ländern erhielten drei Schweizer Solarlösungen den renommierten «Europäischen Solarpreis 2015»: • Die auf dem Flachdach integrierte PV-Anlage des neuen Bürogebäudes Monolith in Ilanz erzeugt knapp 30 000 kWh/a. Dank guter Wärmedämmung, einer Erdsonden-Wärmepumpe, Komfortlüftungsanlage, energieeffizienten LED-Lampen verbraucht der Verwaltungsneubau mit 24 Mitarbeitenden insgesamt bloss 12 600 kWh/a und erreicht 14 | Elektrotechnik 12/15
damit eine positive Energiebilanz von 238 Prozent. • Das aus den 1950er-Jahren stammende Haus Hardegger in der Dorfkernzone von Oberengstringen ist schweizweit eines der ersten Mehrfamilienhäuser, das nach dem Minergie-P-Eco-Standard umgebaut wurde. Zusammen mit der grosszügig ausgelegten PV-Anlage auf dem Nord- und dem Süddach ermöglichten die Sanierungsmassnahmen eine insgesamt positive Energiebilanz von 131 Prozent. • Bauunternehmer Markus Affentranger entwickelte zusammen mit der Hochschule NTB in Buchs den weltweit ersten 16-Tonnen-Solarbagger
mit Elektroantrieb. Der Elektrobagger ist geräuscharm, emittiert keine Schadstoffe und verfügt mit 75 bis 167 kW über eine erheblich höhere Leistung als vergleichbare Dieselbagger mit knapp 70 kW. Der umgebaute Takeuchi-Bagger benötigt statt 150 000 kWh/a nur 30 000 kWh/a oder einen Fünftel eines Dieselbaggers. Im Vergleich zu einem Dieselbagger emittiert der Solarbagger jährlich 40 Tonnen CO2 weniger und spart pro Jahr CHF 21 000 an Treibstoffkosten.
Projekte auf www.elektrotechnik.ch und im Artikel ET 11/2015, Seite 4
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Wirtschaft und Verb채nde Elektrotechnik 12/15 | 15
Installations- und Gebäudetechnik
Ganz Praktisches zur FU-Installation
Frequenzumrichter richtig installieren Studiert man Unterlagen von Frequenzumrichtern (FU) oder schaut sich etwas im Internet um, so fällt auf, dass offensichtlich viele Fehlerquellen lauern. FU haben ein grosses Störpotenzial. Es ist wichtig über gewisse Grundkenntnisse zu verfügen, damit man FU richtig installiert und auch betreibt. Dieser Beitrag vermittelt Hintergrundinformationen zu FU. Raymond Kleger Es gibt einige Anbieter von FU, die über sehr umfangreiche Handbücher und Anleitungen für die korrekte Installation und den richtigen Betrieb von FU anbieten. Die Unterlagen sind teilweise aber so komplex, dass der Installateur in nützlicher Frist kaum das findet, was er sucht. Dieser Beitrag ist eine komprimierte Version wichtiger Regeln aus vielen Broschüren zahlreicher Anbieter, ohne gleich für jeden Anwendungsfall alle Eventualitäten samt Vorschriften anzugeben. Wir gehen hier nur auf einfache FU ein und nicht auf Anlagen mit Bussystemen und komplexer Antriebstechnik. Der Elektroinstal-
lateur kommt vielleicht in die Lage, dass er drehzahlgeregelte Pumpen, Ventilatoren oder Kompressoren installieren muss, nur Spezialisten installieren komplexe Antriebssysteme. Bei der Installation und Inbetriebnahme muss man weniges richtig umsetzen, und trotzdem kann noch vieles schief laufen. Damit Letzteres nicht passiert, dient dieser Bericht. Installationsaufbau Bild 2 zeigt ganz allgemein die Installation eines FU von der Trafostation bis zum Motor. Bei 50 Hz genügt ein nach NIN umgesetztes Schutzleiterkonzept. Bei Frequenzen bis in den Megahertzbereich reicht das normale NIN-Kon-
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Typische Anwendung von Frequenzumrichtern bei Pumpen. 16 | Elektrotechnik 12/15
(Quelle: www.herborner-pumpen.de)
zept für einen störungsfreien Betrieb bei Weitem nicht. Hier kommt einem richtig aufgebauten Schirmkonzept grosse Bedeutung zu. Werden Motoren direkt an einem FU ohne spezielles Sinusfilter betrieben, müssen bei Kabellängen über 2 m abgeschirmte Motorkabel zum Einsatz gelangen. Der Schirm ist im Schaltschrank grossflächig mit der Schirmschiene zu verbinden (Bild 3). Beim Motor ist der Schirm zusammen mit der Schutzerde mit dem Motorgehäuse zu verbinden, der Motor selbst sollte über ein Kupferflachband mit der Metallkonstruktion verbunden sein. Eine EMV-gerechte Installation verhindert leitungsgebundene Störungen, aber auch solche, die über Felder abgestrahlt werden. Um Störungen zu vermeiden, kommt einem guten Potenzialausgleich, einem richtig verlegten Kabel und einem HF-korrekten Schirmkonzept grösste Bedeutung zu. Bei Frequenzen bis in den Megahertzbereich kann man nicht mit den einfachen Regeln des ohmschen Gesetzes arbeiten. Das ist eine der wichtigsten Erkenntnisse, die sich bei Installateuren von FU im Kopf festsetzen muss. Ein Schutzleiter, über einen Draht zur Erde geführt, reicht nur für den Personenschutz. Zum Schutz vor Störungen informationstechnischer Gewerke jedoch muss es ein Flachband sein. Der Schirm eines Kabels über einen Draht an Erde legen verursacht bei Hochfrequenz eine zu hohe Impedanz. Um dies zu verhindern, muss der Schirm als Ganzes grossflächig auf Erde liegen, wie Bild 3 als Lösung im Schaltschrank zeigt. Verhalten einer Leitung Der Elektroinstallateur beschäftigt sich fast ausschliesslich mit Frequenzen von 50 Hz. Bei dieser Frequenz bestimmen der Querschnitt und die Länge eines Kabels die Impedanz (Scheinwiderstand). Wie Bild 4 zeigt, bestimmt die
Installations- und Gebäudetechnik
2 Installation eines FU ab Trafostation bis zum Motor. Ganz wichtig ist dabei das Erdungs- und Schirmkonzept. (Bildquelle Rockwell)
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EMV-gerechte Kabeleinführung in einen Schrank: A = Schirmschiene, B = Schaltschrankgehäuse, C = Erdungsschellen, D = Zugentlastung. (Bildquelle:www.sieb-meyer.de)
4 Impedanz-Verhalten eines runden Kupferleiters bis in den UKW-Bereich.
Impedanz einer Leitung bei Frequenzen bis 100 Hz praktisch ausschliesslich der ohmsche Widerstand. Bei 50 Hz hat die Impedanz nur bezüglich thermischer Belastung (Stromtragfähigkeit) Bedeutung. Bei Frequenzen über 100 Hz kommt eine induktive Komponente des Leiters hinzu. Bei Hochfrequenz ändern sich die Verhältnisse radikal. Bei Frequenzen ab etwa 3 kHz ist die Impedanz eines runden Leiters nicht mehr vom Querschnitt abhängig. Bei einem geraden runden Leiter von 1 m Länge beträgt die Impedanz bei 3 kHz etwas mehr als 10 m . Diese 10 m sind beim Querschnitt 1,5 mm2 oder 35 mm2 identisch. Der Grund für den schnellen Anstieg der Impedanz liegt darin, dass auch ein gerades rundes Stück Leiter eine Induktivität darstellt. Nach einer nicht ganz korrekten Faustregel gilt rund 1 µH/m. Bei tiefen Frequenzen spielt diese Induktivität keine Rolle, weil XL = .L kaum etwas hergibt, hingegen bei FrequenElektrotechnik 12/15 | 17
Installations- und Gebäudetechnik
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Verbindung von Konstruktionen über Flachbänder aber auch der Motor muss mit einem Flachkabel zur Erde verbunden werden. (Quelle: SEW Eurodrive)
6 Netzspannung überlagert mit Harmoni-
schen, deutlich zu sehen, wie der nichtsinusförmige Strom den Sinus der Spannung oben abflacht.
zen ab 100 Hz steigt dieser Anteil an. Ab etwa 3 kHz zählt der ohmsche Anteil kaum noch. Bei 16 MHz hat ein runder Leiter von 1 m Länge fast unabhängig vom Querschnitt rund 100 . Die Impedanz der Leitung ist ganz wesentlich für das Betriebsverhalten verantwortlich. Sobald mit höheren Frequenzen gearbeitet wird, bzw. Spannungen oder Ströme vorkommen, die
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FU liefern meistens direkt Gleichspannungspulse zum Motor, der Strom wird dabei wegen der Induktivität des Motors mehr oder weniger sinusförmig. 18 | Elektrotechnik 12/15
hochfrequente Anteile enthalten, zählt der ohmsche Anteil der Leitung kaum, sondern nur die Reaktanz XL. FU-Lieferanten empfehlen deshalb einzelne Metallkonstruktionen mit Flachkabeln, die grossflächig auf der blanken Konstruktion aufliegen, zu verbinden (Bild 5). Es ist sehr zu empfehlen, den Potenzialausgleich mehrfach mit der Anlagenkonstruktion zu verbinden, damit eine stark vernetzte, hochfrequenztaugliche Erde entsteht. Bei einem stark vernetzten Potenzialausgleich gilt das Gesetz 1 µH/m nicht. Dies ist äusserst wichtig zu wissen, denn hochfrequente Ströme müssen über kleinste Widerstände zum FU zurückfliessen können, nämlich dahin, wo diese generiert werden. Bei Motorkabeln sind unbedingt die Herstellerangaben zu berücksichtigen, weil grössere Querschnitte bzw. die Art der Abschirmung Einfluss auf die kapazitiven Ableitströme haben. Die Ableitströme von den Leitern zum Schirm belasten die Schalttransistoren im FU. Harmonische – und? Alle Verbraucher, die einen nichtsinusförmigen Strom aus dem Netz ziehen, arbeiten als Störquelle. Sie beziehen Energie über die Grundharmonische (50 Hz) und drücken Harmonische ins Netz zurück. Ist der bezogene Strom ein Wechselstrom ohne Gleichanteil, kommen nur Harmonische ungerader Zahl vor. Im 50-Hz-Netz sind dies 150 Hz, 250 Hz, 350 Hz usw. Je höher die Harmonischen, desto kleiner werden die Amplituden. Typische Verbraucher, die Harmonische ins Netz drücken, sind: • Spar- und LED-Lampen • Leuchtstofflampen mit elektronischem Vorschaltgerät • Dimmer mit Phasenan- oder Phasenabschnitt • Sanftanlasser (Softstarter) • Frequenzumrichter • Wechselrichter, beispielsweise von Photovoltaiksystemen • Alle Geräte mit elektronischem Netzteil (Computer, Fernseher usw.) • Industrie: Induktions- und Lichtbogenöfen Es stellt sich natürlich die Frage, was passiert, wenn Harmonische ins Netz gedrückt werden? Wenn die Amplituden dieser Harmonischen gering sind, passiert mindestens sichtbar gar nichts. Ist die Störung durch Harmonische signifikant, wird dies schon optisch bei der
Netzspannung erkennbar, weil der Sinus oben abgeflacht ist (Bild 6). Das sieht überhaupt nicht spektakulär aus, kann aber vielfältige Auswirkungen bei zahlreichen Verbrauchern haben: • Transformatoren: Erhöhte Verluste und damit mehr Erwärmung • Elektromotoren: Erhöhte Verluste, Drehzahlschwankungen, Lagerschäden • Kabel: Erhöhte dielektrische Verluste • Kondensatoren: Erwärmung – im Extremfall werden sie so heiss, dass sie anfangen zu brennen, Resonanzerscheinungen • Messkreise: Störungen • Nullspannungsschalter: Fehlschaltungen • Datenübertragung auf Starkstromnetz: Bei Harmonischen mit hoher Amplitude werden z. B. Komponenten von Digitalstrom, die Datenübertragung während des Nulldurchgangs durchführen, gestört, weil eben kein sauberer definierter Nulldurchgang mehr besteht, sondern zusätzliche hinzutreten Einkopplung von Störungen Auf ein Gerät oder eine Leitung können auf vier unterschiedliche Arten Störungen eingekoppelt werden: • Galvanische Kopplung: z. B. durch Potenzialunterschiede oder wenn verschiedene Verbraucher, auch Sensoren, die gleiche Masse nutzen und auf dieser Masse durch den Stromfluss Spannungsfälle entstehen. • Induktive Kopplung: Spule oder Trafo bzw. stromdurchflossener Leiter, baut Streufeld auf und induziert Spannungen übers Magnetfeld in Leiter oder Spulen. Leiter sollten deshalb gegenüber der Masse eine möglichst kleine Fläche aufspannen (»Leiterschleife«); so werden nur geringe Spannungen induziert. • Kapazitive Kopplung: Zwischen Leitern bzw. Leiter und Erde oder Schirmung besteht eine Kapazität, die sich umso negativer auswirkt, je höher die Frequenz ist. • Strahlung: Wenn auf einem Kabel Frequenzen bis in den MHz-Bereich vorkommen, wirkt ein ungeschirmter Leiter ab einer bestimmten Länge wie eine Antenne und strahlt ein Störfeld aus, das den Radio- und Fernsehempfang empfindlich stören kann. Die Einkopplung von Störungen über Felder in ein Signalkabel lässt sich über zwei Massnahmen verringern:
Ist ein Signalkabel besonders starken Störfeldern ausgesetzt, hilft der Einzug in ein Stahlpanzerrohr, das an Erde liegt. Sowohl elektrische wie magnetische Felder kommen da nicht durch. Abstrahlverminderung Spannungspulse von einem FU verfügen über eine Flankensteilheit bis zu 10 kV/µs (Bild 7). Dies birgt ein enormes Störpotenzial, zumal dahinter eine äusserst leistungsfähige Quelle steht. Diese steilen Flanken bedeuten nichts anderes als Harmonische bis über 100 MHz. Das Motorkabel ab dem FU zum
Motor wirkt wie eine Antenne, wenn dessen Länge über 2 m beträgt. Dies muss zwingend verhindert werden. Bei Kabeln von mehr als 2 m müssen unbedingt geschirmte Kabel zum Einsatz gelangen, wenn der FU nicht über ein Sinus-Ausgangsfilter verfügt. Überwachung Motor Wird ein Motor an einem FU betrieben, ist ein Schutz des Motors über einen Motorschutzschalter unmöglich, weil der FU im Extremfall bei dauerndem Stillstand des Motors den Nennstrom fliessen lassen kann. Wenn der Motor aber steht oder mit geringer Drehzahl läuft, schöpft der Ventilator keine oder kaum Luft, und damit ist die Kühlung nicht gewährleistet. Es kommt hinzu, dass ein nichtsinusförmiger Strom die grösseren Wärmeverluste im Motor erzeugt. Deshalb sollte ein Motor zwingend mit einem Thermistorschutz (PTC-Widerstand) ausgerüstet sein. Dieser misst effektiv die Wicklungstemperatur. Der PTC wird direkt am FU angeschlossen. Wird ein Motor über längere Zeit mit kleiner Drehzahl betrieben, muss entweder ein separater Kühlmotor zum Einsatz gelangen (bei grossen Motoren der Fall) oder man
8 Installations- und Gebäudetechnik
• Man nimmt ein Kabel, dessen Leiter eng verdrillt sind; dies nützt vor allem gegen die Störeinkopplung niederfrequenter magnetischer Felder. • Gegen HF-Einkopplung nützt vor allem ein an Masse gelegter Schirm. Ist dieser Schirm als Folie ausgelegt, nützt dies nur bei Frequenzen über 1 MHz, ein massives Kupfergeflecht bereits bei Frequenzen ab etwa 100 kHz, weil da der Skineffekt schon zum Tragen kommt. Bei 100 kHz beträgt bei Kupfer die Eindringtiefe zirka 0,2 mm, bei 10 kHz sind es noch fast 0,8 mm.
Externe Beschaltung eines FU mit Tastern Stopp/Start. Schalter Gate und Not-Halt greifen separat ein und führen zum Abschalten des FU und damit Freilauf des Motors.
nimmt einen grösseren Motor als vom Drehmoment her gefordert ist. Bis zur Hälfte der Nenndrehzahl ist die Kühlung in der Regel kein Problem, für tiefere, dauernd auftretende Drehzahlen, ist unbedingt der Rat des Motorlieferanten einzuholen. ➜
Installations- und Gebäudetechnik
9 Daten von Motor in FU richtig übertragen.
Starten und Stoppen Zum Starten oder Stoppen des Motors sollte kein Schütz die Eingangsspannung des FU zu- und abschalten, sondern dies sollte über einen Steuereingang des FU bewerkstelligt werden. Es sollten auch keine Kontakte im Kabel zum Motor liegen, sondern das Kabel sollte direkt vom FU zum Motor führen. Wird die Eingangsspannung des FU häufig geschaltet, kann dies beim FU zu Defekten führen. Bild 8 zeigt von einem einfachen FU eine mögliche Schaltung von externen Schaltgeräten wie: Start, Stopp, Gate-Schalter (z. B. Abschrankung Motor) und Not-Halt. Bei diesem Beispiel sind sowohl der Gate-Schalter als auch der Not-Halt zweipolig ausgeführt. Ein Unterbruch, also «0 V» am Eingang von S1 oder S2, führt im einfachsten Fall zum Abschalten des FU, der Motor läuft dann frei aus. FU mit «Sicherem Stopp» werden von einem speziellen Prüflabor zertifiziert. Hier muss dann die Kategorie angegeben werden. Je nach Sicherheitskategorie, beispielsweise «0» wird die Energiezufuhr abgestellt, und der Motor läuft somit frei aus. Bei höherer Kategorie wird der Motor beispielsweise so schnell als möglich bis auf Drehzahl Null gefahren. Einstellung FU Je nach FU gibt es Hunderte von möglichen Einstellungen. Mindestens aber die Motordaten müssen richtig eingegeben werden. Beispiel Motor gemäss Bild 9, soll bis «100 Hz» laufen (87 Hz ohne Feldschwächung) dann muss Motorspannung auf 230 V/3,98 A/1385 upm (damit kennt FU Schlupf) eingestellt werden, Motor selbst ist in Dreieck angeschlossen. Je nach FU-Typ sind weitere Angaben zu definieren, beispielsweise die maximale Drehzahl, Motor-Nennleistung, Cos Phi usw. Weitere wichtige Einstellungen können sein: 20 | Elektrotechnik 12/15
10 Motordrehzahl steuern über Potentiometer, mit einer Spannung von 0…10 V oder einem Strom von 4…20 mA.
1. Mit einem FU lässt sich ein Drehstrom-Asynchronmotor auch ohne Drehzahlmessung in weiten Grenzen regeln. Je nach Aufbau des FU kann die Drehzahl in einem Bereich von mindestens 1: 30 variiert werden. Im einfachsten Fall geschieht dies über ein Potentiometer, eine Spannung von 0…10 V oder einen Strom von 4…20 mA (Bild 10). Dabei steht bei jeder Drehzahl das volle Drehmoment zur Verfügung. 2. Digitale Eingänge des FU können zur Anfahrung einer fixen Drehzahl über eine Rampe genutzt werden. 3. Digitale Ausgänge des FU dienen zur Signalisierung bestimmter Betriebszustände. 4. Bei der Beschleunigungszeit ist die Zeit nicht zu kurz zu definieren, weil sonst der Motorstrom zu gross wird und der FU möglicherweise abstellt. 5. Wenn die Verzögerungszeit bei einem Bremsvorgang zu kurz eingestellt wird, kann die Zwischenkreisspannung zu hoch werden und der FU reagiert mit einer Notabschaltung. Grund: Beim Bremsen wirkt Motor als Generator und erhöht die Zwischenkreisspannung. Spezielle zuschaltbare Bremswiderstände reduzieren die Zwischenkreisspannung. 6. Den Schlupf kann ein FU nur dann kompensieren, wenn alle verlangten Motordaten korrekt eingegeben sind. 7. Wenn ein FU über 1000 m Höhe montiert wird, reduziert sich dessen Leistung zunehmend wegen der dünneren Luft und damit schlechteren Kühlung. Bei 4000 m Höhe darf ein FU noch mit zirka 70 Prozent seiner Nennleistung belastet werden.
Zusammenfassung FU haben ein sehr grosses Störpotenzial. Normale «Erdungsmassnahmen für Schutzzwecke» genügen für Entstör-Massnahmen bei Weitem nicht. Ein runder Leiter, ob 1,5 mm2 oder 35 mm2, hat bei etwa 3 kHz dieselbe Impedanz. Nur mit Flachkabeln oder einem sehr stark vernetzten Erdpotenzial lässt sich die Impedanz verringern. Elektroinstallateure, die im «50-Hz-Denken» verhaftet sind, können böse Überraschungen erleben, wenn sie Installationsempfehlungen von FU-Lieferanten nicht ernst nehmen. Die Netzspannung wird mit Oberschwingungen belastet, weil ein FU nichtsinusförmige Ströme bezieht. Die kapazitiven Ableitströme eines FU können erheblich sein, sodass ein RCD problematisch sein kann. Sekundärseitig sind RCD grundsätzlich nicht möglich. Motorkabel, die länger als 2 m sind, müssen abgeschirmt ausgeführt werden und der Schirm beidseitig grossflächig auf Erde gelegt sein. Teure abgeschirmte Kabel lassen sich vermeiden, wenn Sinusfilter am Ausgang des FU zum Einsatz gelangen – diese verursachen allerdings erhebliche Kosten. Die Spannung am Ausgang eines FU vor dem Sinusfilter zu messen gelingt nur mit ganz speziellen Messgeräten, weil das Messen der Gleichspannungspulse hoher Frequenz nur mit Spezialmassnahmen möglich ist. ■ www.elektrotechnik.ch (Frequenzumrichter: Tipps für den optimalen Einsatz)
Kompakt, effizient und einfach – der neue Frequenzumrichter i500 von Lenze Highlight / Publireportage
Reduziert auf das Wesentliche Weg mit allem, was überflüssig ist: Mit dem neuen Frequenzumrichter i500 bringt Lenze eine Baureihe auf den Markt, die sich funktional und leistungsmässig wirklich in allen Belangen bedarfsgerecht zuschneiden lässt. Lenze bietet Maschinenbauern weltweit damit ein Kernprodukt, das universell einsetzbar und hinsichtlich der Baugrösse (Kompaktheit), des Zuschnitts auf die Anwendung (Modularität) sowie der Einfachheit der Inbetriebnahme (Usability) neue Massstäbe setzt und höchste Ansprüche an die Ressourceneffizienz erfüllt. Der i500 ist mehr als das Facelift einer bestehenden Reglerfamilie, sondern eine von Grund auf neu entwickelte Gerätereihe mit allem, was die aktuelle Technik an Innovationen zu bieten hat. Der Erfolg der Arbeit spiegelt sich unter anderem wider in der kompakten Baugrösse, den sehr guten Möglichkeiten, die Geräte modular – und damit wirklich bedarfsgerecht – zusammenzustellen und das Ganze auch noch mit Bedienerfreundlichkeit zu kombinieren. «Wir haben dafür bei allen verwendeten Komponenten stringent die neuesten verfügbaren verwendet», unterstreicht Bernd Müller, Produktmanager Inverter. Hierzu zählen unter anderem neueste IGBT-Technik, der stufenlos geregelte Lüfter sowie die aktive Zwischenkreissymmetrierung, welche dazu beitragen, den Energieverbrauch so gering wie möglich zu halten.
Für ein deutliches Plus bei der funktionalen Skalierbarkeit trennt Lenze das Leistungsteil des i500 konstruktiv von der sogenannten Control Unit. Diese wird auf das Leistungsteil geschnappt und beinhaltet unterschiedliche Möglichkeiten der Feldbuskommunikation bis hin zu EtherNet, vielfältige I/OSchnittstellen sowie Aufsteckmöglichkeiten für ein Keypad, ein USB-Interface oder auch ein WLAN-Modul. Diese drei Interfaces stehen optional zur Inbetriebnahme, Parametrierung oder Diagnose zur Verfügung. Das WLAN-Modul kommuniziert drahtlos mit dem PC oder alternativ auch mit der Lenze-Keypad-App auf dem Smartphone. Der konstruktive Aufbau ist bewusst so gewählt, dass sich ein i500 präzise mit genau der Ausstattung bestellen lässt, die auch wirklich benötigt wird. ■
Mehr Leistung, kompakt gebaut Weil auch die Leistungsdichte weiter nach oben geschraubt werden konnte, sind die Geräte kleiner geworden und dank weniger Verlustwärme und des ausgeklügelten Kühlkonzeptes auch Schulter an Schulter im Schaltschrank einbaubar. Der i500 eröffnet damit neue Möglichkeiten, Schaltschränke kleiner zu projektieren, was die Gehäusetiefe ein weiteres Mal unterstützt. Die i500-Reihe passt bis 11 kW Leistung in die beliebten flachen «150er»-Schaltschränke. Zudem erfüllt der i500 schon jetzt im Leistungsbereich von 0,25 bis 45 kW die Wirkungsgradklasse IE2 der kommende Norm EN 50598-2.
Lenze Bachofen AG 8610 Uster Tel. 043 399 14 14 info.ch@lenze.com www.lenze.com
Im schlanken Design: Der neue i500 mit integrierter Sicherheitstechnik. (Bild: Lenze SE)
Spezialist für Automation und Antriebe
Die Lenze Bachofen AG wurde 1974 als Gemeinschaftsunternehmen der Bachofen Holding AG und der Lenze SE, Deutschland gegründet. Das Unternehmen mit über 35 Mitarbeitenden gehört in der Schweizer zu den führenden Anbietern in der Antriebs- und Automatisierungstechnik. Lenze beschäftigt weltweit rund 3400 Mitarbeitende und ist mit eigenen Vertriebsgesellschaften, Entwicklungsstandorten und Produktionswerken sowie einem Netz von Servicepartnern in 60 Ländern vertreten.
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Neues Messgerät von Metrel: MI 3152 EurotestXC
Die Sicherheitsprüfung im Büro vorbereiten Wer viel unterwegs ist, um Sicherheitsprüfungen vorzunehmen, wird die Vorzüge des neuen Messgeräts von Metrel zu schätzen wissen. Die grosse Fülle an Funktionen ist über ein Touchscreen-Display einfach zugänglich. Das MI 3152 EurotestXC ist damit ein idealer Begleiter für den Sicherheitsberater. Für die Bedienung wurde ein Konzept mit einer sehr einfachen Menüführung implementiert. Die Benutzeroberfläche basiert auf einem grossen Farb-Touchscreen-Display, auf dem mit einem Fingertipp die entsprechende Prüfung ausgewählt und gestartet werden kann. Neben der Bedienung über den Touchscreen, kann das MI 3152 EurotestXC auch mit den Shortcut- und Cursor-Tasten bedient werden.
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Drehfeldprüfung Erdungswiderstandsmessung Beleuchtungsmessung True-RMS Strommessung automatische RCD-Prüfungen integrierte Sicherungskennlinien für eine automatische Bewertung der Leitungs- und Schleifenimpedanzergebnisse, hohe Auflösung der Schleifenimpedanz • ISFL-Messungen • Prüfung von Isolationswächtern (IMD) Weitere interessante Leistungsmerkmale sind die Messung von Oberwellen, die Hilfe-Bildschirme mit der Darstellung von Anschlussschemata, der Workspace Manager und der Memory Organizer.
Das MI 3152 EurotestXC im Einsatz.
Funktionsumfang Zu den von den Vorgängern bereits bekannten Funktionen, wie die komplette Installations-Sicherheitsprüfung nach IEC / EN 61557, bzw. DIN VDE 0100, ist eine breite Palette von Funktionen dazugekommen: • Online-Überwachung aller drei Spannungen in Echtzeit • automatische Polaritätsumkehr bei Durchgangsprüfung 22 | Elektrotechnik 12/15
Einfache Bedienung Bei der Oberwellen-Messung werden auf dem Display zwei Diagramme angezeigt: Eines für die Spannung und eines für den Strom der Oberwelle. Die Messergebnisse werden strukturiert im Speicher abgelegt. Die Struktur lässt sich entweder über eine PC-Software, über eine Android-App oder direkt auf dem MI 3152 EurotestXC erstellen. Im Workspace Manager können Projekte angelegt, geöffnet, importiert, exportiert und gelöscht werden. Wenn zum Beispiel die Prüfung eines neuen Objekts ansteht, kann die Speicherstruktur bereits im Büro für das neue Projekt vorbereitet werden. Die Dateien von Workspace Manager und
Memory Organizer werden in einem eigenen, geräteinternen Format gespeichert, das von Metrel-Anwendungen, die auf anderen Geräten installiert sind, gelesen werden können. Die Dateien eignen sich für die Erstellung von Backups wichtiger Arbeiten oder können zur Aufbewahrung von Arbeiten verwendet werden. Durch die neue MES-Software werden Updates der Software und des Gerätes automatisch installiert und bleiben somit immer auf dem aktuellen Stand. Das MI 3152 EurotestXC verfügt über eine USB-, Bluetooth- und eine RS232-Schnittstelle. Die hauptsächlichen Anwendungen für das MI 3152 EurotestXC sind: Erstund Wiederholungsprüfungen an häuslichen und industriellen Elektroinstallationen, Prüfungen an Hoch- und Niederfrequenzanlagen, Prüfen von Einphasen- und Mehrphasensystemen, Prüfen von TT-, TN- und IT-Erdungssystemen, Prüfen von medizinischen Anlagen sowie bei der Grossserienprüfung in der Industrie, im Flugzeugbau, bei der Eisenbahn, im Bergbau, in chemischen Anlagen und Fähren. Das Gerät wird in einer gepolsterten Tasche mit umfangreichem Zubehör, wie z. B.: Erdungssatz, farbige Prüfleitungen, Anschlussklemmen, Commander-Prüfstecker, Stromversorgungsadapter und Bedienungsanleitung geliefert. Ein eingebautes Ladegerät und Akkus sind ebenfalls Standardzubehör. Das Datenverwaltungstool EuroLink Android-App wird optional angeboten. ■ ELKO-Systeme AG 4312 Magden Tel. 061 845 91 45 elko@elko.ch www.elko.ch
Highlight / Publireportage Es scheint über dem Boden zu schweben. Das neue Gebäude der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO), beherbergt einen der grössten Konferenzsäle Genfs.
Steckverbindersystem Winsta von Wago
Funkelnde Decke dank Spitzentechnologie Mit Winsta Midi hat sich die Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) für eine einfache und benutzerfreundliche Lösung entschieden, um die Deckenbeleuchtung im neuen Konferenzsaal umzusetzen. Das neue Gebäude der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) beherbergt einen der grössten Konferenzsäle Genfs. Die fix montierte Hohldecke gleicht einem Sternenhimmel, von dem rund 1200 Spots leuchten. Doch wie gelingt es, die Leuchten komfortabel anzuschliessen und einfach zu warten? Dieser technischen Herausforderung stellte sich die Wago Contact SA. Durch den Einsatz des WinstaSteckverbindersystems wurden alle Ziele erreicht: Benutzerfreundlichkeit, Zeitersparnis und Wirtschaftlichkeit.
Der im September 2014 eingeweihte Konferenzsaal der Weltorganisation für geistiges Eigentum ist nicht nur brandneu, sondern besticht auch durch seine einzigartige Architektur. Entworfen hat das aus vier miteinander verbundenen, modernen Quadern bestehende Gebäude das deutsche Architekturbüro Behnisch aus Stuttgart. Auf einer Fläche von 1600 m2 bietet das Gebäude mit seinen terrassenförmig angeordneten Sitzreihen fast 900 Besuchern Platz. Form und Ausführung verleihen dem Bau einen hohen repräsentativen Wert. Den Ar-
chitekten stand dabei eine schwimmende Skulptur vor Augen. Das grösste der vier verschachtelten Elemente, die dem Gebäude eine spektakuläre Geometrie verleihen, scheint dank seiner massiven, 35 Meter langen Auskragung aus Holz über dem Boden zu schweben. Als innovatives und wegweisendes Bauwerk erfüllt der Konferenzsaal der WIPO weitgehend alle Anforderungen, die hinsichtlich Nachhaltigkeit und Benutzerfreundlichkeit an ihn gestellt wurden. Um dem nachhaltigen Gedanken Rechnung zu tragen, setzten die Architekten auf regionale Hölzer, natürliche Lichtquellen sowie auf eine Hybridbelüftung (natürlich und mechanisch) und ein Kühlsystem, für dessen Betrieb Wasser aus dem Genfersee verwendet wird. ➜ Elektrotechnik 12/15 | 23
Highlight / Publireportage
der Hohldecken vornehmen. Mit Fortschreiten der Schreinerarbeiten wurden dann Zug um Zug die DALI-Leuchten über Winsta-h-Verteiler angeschlossen», fasst Didier Rominger, Area Sales Manager Building bei Wago Contact SA, die Vorteile der Lösung zusammen.
WINSTA®-Steckverbindersystem
Kurze Einbauzeit, benutzerfreundliche Wartung Eine Finesse des modernen Konferenzsaals ist eine mit kleinen Leuchten gespickte Decke, die an einen Sternenhimmel erinnert. Die rund 1200 LED-Spots sind in ein Holzgewölbe eingelassen. «Die Anlage sollte einfach zu warten sein, ohne dass dabei der allgemeine Betrieb gestört wird», so Philippe Coutantic, Projektleiter bei Félix Badel & Cie SA in Genf. Das Elektroinstallationsunternehmen deckt mit seinen 150 Mitarbeitern alle Spezialbereiche seiner Sparte ab und zeichnet für die elektrische Ausstattung des WIPOKonferenzsaals verantwortlich. Für die Deckenbeleuchtung entschied sich das Unternehmen für eine Lösung des Anbieters Wago. Das Steckverbindersystem Winsta Midi erwies sich als passende Lösung. Damit konnte nicht nur der sehr eng gesetzte Zeitrahmen für die Installation eingehalten werden (der Einbau erfolgte innerhalb eines Mo-
nats), sondern auch die Benutzerfreundlichkeit bei der Wartung war gewährleistet – und das alles zu einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis. «Es war die ideale technische Lösung», bringt Philippe Coutantic es auf den Punkt. Das Pflichtenheft enthielt zahlreiche Einschränkungen und für den Betrieb der 1200 Spots (jeder zu 35 Watt) ist eine hohe elektrische Leistung erforderlich. «Hätten wir uns für eine herkömmliche Verdrahtung entschieden, so wäre die Installation nur sehr schwer durchzuführen und mit technischen Problemen behaftet gewesen», betont der Projektleiter. Weil Arbeitskräfte teuer sind und der Zeitplan drängte, war es zudem nötig, den Zeitaufwand auf ein Minimum zu begrenzen. Dank ihrer Flexibilität und der Möglichkeit einer schnellen Installation erfüllte die Lösung von Wago alle diese Anforderungen. «Mit Winsta konnten die Installateure eine Vorverdrahtung
Die 1200 Spots können dank Winsta einfach und schnell ausgetauscht werden. 24 | Elektrotechnik 12/15
Einfaches und praktisches Auswechseln Die Anlage lässt sich mühelos warten, da das gesamte System inklusive Leuchte und Anschluss bequem aus der Einbauöffnung entfernt werden kann. Um eine Leuchte zu ersetzen, genügt es, ein Element von der Hohldecke «abzuclipsen», die Steckverbindung zu lösen, die defekte Leuchte auszuwechseln und wieder alles einzusetzen. Mithilfe einer mechanischen Entlastung verriegelt sich das System und rastet hörbar ein. Die Vorteile des Steckverbindersystems Winsta überzeugten das Schweizer Elektroinstallationsunternehmen nicht nur bei der Leuchteninstallation. Auch die Pulte an den fast 900 Zuhörerplätzen im WIPO-Konferenzsaal werden auf die gleiche Weise angeschlossen. «Mit dem Winsta-System war eine Vorverdrahtung der Pulte möglich. Mit einem T-Verteiler wurde dann die Installation in kürzester Zeit durchgeführt», bestätigt Didier Rominger. ■
WAGO Contact SA 1564 Domdidier Tel. 084 020 07 50 info.switzerland@wago.com www.wago.ch
Themenschwerpunkte Elektrotechnik 12/15 | 25
Highlight / Publireportage
Geräte von ThebenHTS kommen auch mit hohen Einschaltströmen zurecht und Dimmer verursachen nur kleinste Leckströme.
LED – Stromsparer mit Zukunft
Kleine Tücken mit LED-Lampen! LED-Leuchtmittel haben einen unglaublichen Siegeszug angetreten und werden in Kürze herkömmliche Leuchtmittel nur noch für Nischen offen halten. Die Tücken sind klein, können aber ins Geld gehen oder nerven richtig. Wo liegen die Probleme und wie sehen Lösungen aus? Ein sehr guter LED-Spot bringt bei einem Zehntel elektrischer Leistung einer Halogenlampe gleich viel Licht. Dabei ist die Qualität des LED-Lichts dem Halogenlicht ebenbürtig. Also nur Vorteile? Nicht ganz, leider! LED-Lampen enthalten Elektronik und diese arbeitet mit Gleichspannung. Also muss die Netzspannung gleichgerichtet und in aller Regel über einen Kondensator geglättet werden. Es liegt somit kapazitive Last vor, die im Einschaltmoment einen Kurzschluss bedeutet. Bei vielen LEDLampen können Relaiskontakte und Schalter überfordert sein. Bei elektronischen Ansteuermitteln, beispielsweise Dimmern, können LED-Lampen periodisch kurz aufblitzen. Das schätzen Kunden gar nicht! Klagen nützt auch nichts, sondern Lösungen sind gefragt. ThebenHTS hat Lösungen Die hohen Einschaltströme überfordern vor allem Relais in Bewegungs26 | Elektrotechnik 12/15
und Präsenzmeldern aber auch beispielsweise in Aktoren der Gebäudeautomation. Um die hohen Einschaltströme zu verkraften oder diese gar nicht erst entstehen zu lassen, setzt ThebenHTS zwei Strategien ein: 1. Es kommen Relais mit WolframVorlaufkontakten zum Einsatz. Diese kommen mit Einschaltströmen bis zu 800 A während 200 s klar. In einem Einfamilienhaus mit 13-A-Sicherung entsprechen 800 A einem hohen Netz-Kurzschlussstrom. ThebenHTS testet mit 40 000 Einschaltvorgängen, was 11 Schaltvorgängen pro Tag während 10 Jahren entspricht. 2. Dank Elektronik in vielen Geräten, lassen sich mechanische Relais so ansteuern, dass die Kontakte ziemlich genau im Spannungsnulldurchgang einschalten. Das ist ideal bei kapazitiver Last. So werden hohe Einschaltströme vermieden, was nebenbei auch weniger Störungen verursacht.
3. Dimmer haben kleine Leckströme. Auch lange parallele Leitungen können kapazitiv dafür sorgen, dass sich ein Kondensator in der LED-Lampe langsam auflädt. Hat die Spannung einen Mindestwert erreicht, wird die Elektronik in der LED-Lampe aktiv und schaltet ein. Die Lampe blitzt kurz auf. Der Vorgang wiederholt sich periodisch. Das mit den langen Leitungen kann ThebenHTS nicht lösen, sie kann nur die Dimmer so bauen, dass dieser Effekt nur bei LED-Lampen kleinster Leistung auftritt. Fazit ThebenHTS hat als eine der ersten Firmen ihre Produkte mit speziellen Relais ausgerüstet, die auch mit riesigen Einschaltströmen zurechtkommen. Wenn möglich werden die Relais gar so angesteuert, dass hohe Einschaltströme gänzlich vermieden werden. ■
Theben HTS AG 8307 Effretikon Tel. 052 355 17 00 sales@theben-hts.ch www.theben-hts.ch
Überarbeitete Konfigurationssoftware für NOXnet
Innoxel Setup Mit der neuen Version der kostenlosen PC-Software wird das Konfigurieren des Gebäudeautomationssystems NOXnet von Innoxel noch einfacher. Gleichzeitig kommen die neuen Funktionen der überarbeiteten zentralen Steuerungseinheit «Innoxel Master 3» voll zum Tragen. Innoxel hält an ihrem Konzept fest: Das Gebäudeautomationssystem NOXnet soll von jedermann mit einer kostenlosen PC-Software konfiguriert werden können. Deren Bedienung ist hauptsächlich grafisch aufgebaut und kann so intuitiv und ohne grosse Schulung erfolgen. Erweiterte Speicherfunktion Als zentral aufgebautes System speichert NOXnet die gesamte Konfiguration in der zentralen Steuerungseinheit, im Master, ab. Neu können diese Daten im Notfall zurückgelesen werden. Die Verwaltung geschieht sinnvollerweise aber weiterhin auf einem PC, der regelmässig gesichert wird. Timer und Schaltuhren Für Anwendungen aller Art stehen 64 Timer und vier Schaltuhren zur Verfügung, die völlig unabhängig voneinander konfigurierbar sind. Das Ein- und Ausschalten kann über Tasten, Touchpanel, App oder datumsgesteuert erfolgen.
Noch präziser Neu kann die Zeit bei Timer-Funktionen in 100-ms-Schritten eingegeben werden. So lassen sich Wipp-Funktionen von Storen exakt anfahren. Wetterfunktionen Auch die Konfiguration von Wetterfunktionen wurde übersichtlicher gestaltet und erweitert. Für die 32 Wetterfunktionen steht jetzt ein eigenes Programmfenster zur Verfügung, was die Konfiguration noch einfacher macht. Fazit Auch die neue Version der Konfigurationssoftware überzeugt durch die einfache Handhabung. Selbst komplexe Funktionen und Verknüpfungen bleiben übersichtlich und leicht zu ändern. ■ INNOXEL System AG 3661 Uetendorf Tel. 033 345 28 00 info@innoxel.ch www.innoxel.ch
Einfach, klar und übersichtlich. Die neue Version der kostenlosen Konfigurationssoftware zum Gebäudeautomationssystem NOXnet von Innoxel kommt in neuem Kleid daher.
Elektromotoren schützen vor Übertemperatur
Maschinen und Geräte
Motorschutz mit Thermistoren (PTC) Im Allgemeinen kommen Motorschutzschalter mit Bimetallrelais zum Überlastungsschutz elektrischer Maschinen zum Einsatz. Werden Motoren aber pulsierend oder über Frequenzumrichter betrieben, funktionieren Bimetallrelais bedingt oder gar nicht. Da helfen PTC viel wirksamer, allerdings ein Motorvollschutz besteht dadurch auch nicht. Raymond Kleger Wenn man Studenten fragt, was eigentlich passiere, wenn ein Motor überlastet, also zu heiss wird? Einfach Glück gehabt, wenn der Motor nach der Abkühlung weiterläuft wie wenn nichts gewesen wäre? Leider nicht! Bei genauer Betrachtung der Wicklungen würde auffallen, dass der Lack dunkler geworden ist. Damit ist die Isolationsfähigkeit eingeschränkt. Bei einer Überspannung auf dem Netz, vielleicht erst nach Monaten oder gar Jahren, reagiert der Motor mit einem Wicklungs- oder Erdschluss. Übertemperaturen können bei Elektromotoren also heimtückisch sein.
Bimetalle von Motorschutzschaltern haben eine kleine Masse von rund 200 g, die Zeitkonstante ist im Minutenbereich. Ein Motor von 20 …100 kg wartet mit einer viel grösseren Zeitkonstante auf, diese liegt im Stundenbereich, wie Bild 2 zeigt. Die Temperatur des Bimetallrelais erreicht beim eingestellten Motornennstrom nach wenigen Minuten den Endwert, wo hingegen beim Motor locker drei Stunden vergehen. Beim Betrieb mit häufigen StartStopp-Folgen (z. B. Betriebsart S4) führt dies zwangsläufig zu Frühauslösungen. Dazu ein Beispiel. Bei einer Luftseil-Pendelbahn sind zwei grosse Kabinen vorhanden, die abwechselnd
hoch- und runterfahren. Der Motor wird bei diesen Luftseilbahnen überlastet ohne Schaden zu nehmen. Während der Fahrt von beispielsweise 10 Minuten steigt die Motortemperatur leicht an, beim Aus- und Einsteigen der Personen kühlt sich diese wieder ab. Misst man die Wicklungstemperatur genau, würde man feststellen, dass diese einen leichten Zickzackverlauf vollführt. Über ein Bimetallrelais wäre so ein Motor nicht zu schützen. Mitte der 60er-Jahre wurde der PTC-Motorschutz erfunden. Er löste das eben beschriebene Problem des Motorschutzes perfekt. Doch die Schattenseiten des PTC-Motorschutzes wurden auch schnell bekannt. Bei einem blockierten Rotor steigt die Temperatur der Motorwicklung so schnell an, dass ein PTC nicht zu folgen vermag. Der Grund liegt darin, dass der eigentliche PTC-Fühler, eine Art Metallperle, in einen Schrumpfschlauch eingebettet ist. Die Wärme von der Wicklung muss durch diesen Schrumpfschlauch drin-
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2 Elektromotoren im Industrieeinsatz, ein guter thermischer Schutz bewahrt sie vor Ausfall. 28 | Elektrotechnik 12/15
Thermische Zeitkonstante bei einem Motor und Bimetallrelais.
Wirkungsweise PTC PTC verfügen über einen grossen positiven Temperaturkoeffizienten (PTC = positive temperature coefficient). Der Anstieg des Widerstands ist im kritischen Bereich viel grösser als bei reinen Metallen, die ja auch über positive Temperaturkoeffizienten verfügen. PTC vergrössern nach Bild 3 bei einer bestimmten Nennansprechtemperatur NAT (z. B. 130 °C bei Motoren mit Wärmeklasse B) ihren Widerstand in einer garantierten Ansprechbreite von 10 °C um Faktor 10, also 1000 Prozent. Der Widerstand von Kupfer erhöht sich bei einer Temperaturerhöhung von 10 °C nur um 4 Prozent. Die Technik bei einem PTC-Schutz ist sehr primitiv. Bei einem Drehstrommotor befindet sich in jeder der drei Wicklungen ein PTC. Die drei PTC sind in Serie zu einem Relais geschaltet. Die Schaltung liegt üblicherweise an 24 V (Bild 4). Ein normales Gleichstromrelais zieht bei zirka 2/3 der Nennspannung an, bei 1/3 fällt es ab. Erhöht sich der Widerstand der PTC um Faktor 10 ist die Abfallspannung des Relais längst unterschritten. Eine Schutzschaltung mit PTC muss nach EN 60034 1 mit einer Prüfwechselspannung zwischen Fühlerkreis und der mit Erde verbundenen Motorwicklungen geprüft werden. Bei der Isolationsprüfung der Motorwicklung muss der Fühlerkreis geerdet sein, um Schäden durch kapazitive Aufladung zu vermeiden. Einbau der PTC Die Funktion des PTC hängt entscheidend vom richtigen Einbau ab. Sie sollten möglichst im Wicklungsabschnitt mit der höchsten Temperatur (hottest spot) und mit gutem Wärmekontakt zur Wicklung angebracht werden. Am einfachsten lassen sich die PTC im Wicklungskopf einbauen. In den Nuten ist normalerweise kein Platz. Es ist ganz wichtig, dass der Wickelkopf auf der Luftaustrittseite benutzt wird. Die Temperaturfühler sind parallel zu den Wickeldrähten einzubetten. Nach Herstellerangaben sollten die Anschlusslitzen auf einer Länge von 30...40 mm mit eingebettet sein (Bild 5). Die Fühler sind empfindlich, deshalb ist übermässige mechanische Beanspruchung beim
Einbau zu vermeiden. Werden Fühler nachträglich eingebaut, ist die Versuchung gross, diese ausserhalb der Wicklung anzubringen. Die Ansprechtemperatur erhöht sich dabei: • PTC mit Wärmeleitpaste an Wicklung führt zu 30 °C höherer Ansprechtemperatur • Ohne wärmeleitende Hilfsmittel, direkt anbandagiert, führt zu 50 °C höherer Ansprechtemperatur • Mit ungeeigneter, plastischer Masse anbandagiert führt zu 80 °C höherer Ansprechtemperatur.
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Maschinen und Geräte
gen und die Metallperle auf die Auslösetemperatur bringen. Bei langsamen Temperaturanstiegen ist das kein Problem, hingegen bei schnellen schon, wie noch zu zeigen ist.
Damit ist klar, die Montage eines PTC-Fühlers an die Wicklung ist verboten, weil sie nicht funktioniert! Rascher Temperaturanstieg Drehstrom-Asynchronmotoren nehmen bei blockiertem Läufer den Anzugsstrom auf, der je nach Grösse, Polzahl und Auslegung des Motors etwa 400...800 Prozent des Nennstroms beträgt. Die Verlustleistung in der Wicklung nimmt aber quadratisch zum Strom zu, also um 3600…6400 Prozent der Nennverlustleistung! Es ist eine Temperaturanstiegsgeschwindigkeit v = 5 K/s zu erwarten. Ein korrekt eingebauter PTC verfügt über eine Ankopplungszeit TK = 6…8 s. Nach 8 s ist die Wicklungstemperatur bereits = TK • v = 8 s • 5 K/s = 40 °C heisser als der PTC. Die Abschaltung erfolgt im schlimmsten Fall erst bei einer Temperatur, die um 80 °C über der Nennansprechtemperatur (NAT) des Fühlers liegt, was eindeutig zu viel ist. Welchen PTC nehmen? Für die Zuordnung der Nennansprechtemperatur NAT zu einer Wärmeklasse lässt sich keine allgemein gültige Regel angeben, da Temperaturbild, Wärmeübergang und Einbauort bei den verschiedenen Maschinenarten zu unterschiedlich sind. In IEC 60034-11 wurde deshalb lediglich festgelegt, welche Grenztemperatur die Wicklung nach dem Ansprechen des PTC erreichen darf. Bei einer Wicklung Kategorie 1 gilt: Wärmeklasse B = 145 °C, F = 170 °C, H = 195 °C. Bei Kategorie 2 sind die Werte um je 20 °C höher. Thermoschutzschalter Bimetallgesteuerte Kleinschalter (Klicksen) betätigen beim Erreichen der Ansprechtemperatur sprunghaft einen Steuerkontakt. Sie können bei Kleinmotoren den Hauptstromkreis direkt unterbrechen oder bei grösseren Moto-
Zulässiger Toleranzbereich für die Kennlinie eines PTC nach DIN für den Motorschutz. NAT = Nennansprechtemperatur.
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Schaltung eines «PTC-Relais».
5 Arbeitsschritte beim Einbau der PTC in den Wickelkopf. Elektrotechnik 12/15 | 29
Maschinen und Geräte
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Grössenvergleich von Thermoschutzschaltern verschiedener Bauart (A, B, C) mit PTC (D, E).
ren auf den Steuerstromkreis wirken. Obwohl die Baugrösse im Laufe der Entwicklungsjahre von der ursprünglichen Knopfgrösse deutlich verringert werden konnte (Bild 6), haben sie gegenüber PTC einige Nachteile: • grössere Masse, daher verzögerte «thermische Ankoppelung» und Gefahr für die Wicklung bei raschem Temperaturanstieg, z. B. Blockierung • lange Abkühlzeit bis zur Wiedereinschaltbereitschaft • grosse Abmessungen, daher Einbauschwierigkeiten bei kleineren Motoren.
Fazit Der grosse Vorteil des PTC liegt darin, dass er die tatsächliche Temperatur der Wicklung erfasst. Zu hohe Umgebungstemperaturen oder eine behinderte Kühlung des Motors werden ebenfalls berücksichtigt. Das sind ganz entscheidende Kriterien beim Motorschutz. Genau diese beiden Faktoren kann ein Motorschutzschalter bzw. Bimetallrelais, auch ein sehr teures elektronisches Motorschutzrelais, nicht berücksichtigen. Hauptsächlich durch die Isolation des PTC bedingt, haben diese ein verzögertes Verhalten, das im Betrieb kaum stört, hingegen
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Im Vergleich zu PTC haben Thermoschutzschalter deshalb nur noch ein begrenztes Anwendungsgebiet. Beim nachträglichen Anbau ohne Einbettung in den Wickelkopf ist eine sichere Funktion bei raschem Temperaturanstieg unmöglich. Schutzmöglichkeiten Von praktischer Bedeutung sind heute der Schutz von Motoren über Motorschutzschalter bzw. Bimetallrelais, PTC oder kombiniert. Elektronische Motorschutzrelais kommen nur für Spezialanwendungen infrage. Sie sind in der Lage, ein exaktes thermisches Abbild des Motors zu simulieren. Es wird klar, dass ein kombinierter Schutz die höchste Sicherheit bietet, wie Bild 7 zeigt. Wenn eine Blockierung
Motorschutz vor Übertemperatur durch Bimetallrelais oder PTC.
des Motors praktisch ausgeschlossen ist und auch kein Schwerstanlauf besteht, genügt der Schutz über PTC vollkommen.
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bei einem blockierten Motor eine massive Übertemperatur der Wicklung durch die zu späte Auslösung verursacht. ■
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Themenschwerpunkte Elektrotechnik 12/15 | 31
Maschinen und Geräte
Das rollende Geschäft
Ausrüstungen für Servicefahrzeuge Eine sinnvolle und zweckmässige Einrichtung Ihrer Fahrzeuge macht das Geschäft mobil. So sparen Sie viel Zeit und Geld, wenn Sie die richtigen Materialien und Werkzeuge, die Sie vor Ort brauchen, gleich zur Hand haben. Gleichzeitig ist ein sicherer Transport der verschiedenen Maschinen und Materialien gewährleistet. Aber auch Flüssigkeiten und allenfalls Gasflaschen lassen sich sicherer transportieren. den Projektleiter. Es gibt kaum einen Gegenstand, den Sie nicht mit Ihrem System fachmännisch und sicher verstaut haben. Vom Einmannbetrieb bis zur Grossunternehmung haben alle ihre Fahrzeuge so ausgerüstet. Die heutigen Einrichtungen sind von sehr guter Qualität. Sie überleben das Fahrzeug meistens um Jahre. So werden diese problemlos in ein neues Fahrzeug übernommen bzw. wieder eingebaut. Soweit das Vorgehen am Ende des Lebenszyklus eines Firmenfahrzeuges.
Vielfältige Einrichtungssysteme.
Marcel Schöb
Wer kennt die Situation nicht? Sie sind bei einem Kunden um eine Störung zu beheben. In der Werkstatt haben Sie sich auf fast alle Situationen eingerichtet, nur ist statt des erwarteten 13-ALeistungsschutzschalters, der 16-A-LS defekt. Diesen haben Sie natürlich nicht mitgenommen. Es bleibt nichts anderes übrig, als zurück ins Magazin zu fahren um das fragliche Ersatzteil zu holen. Dies selbstverständlich in der verkehrstechnisch schlechtesten Zeit. Eine andere Alltagssituation: Sie müssen brüsk bremsen, weil Ihnen ein Fussgänger ohne Vorwarnung vor das 32 | Elektrotechnik 12/15
Auto tritt. Die hinten eingeladenen Schachteln, Werkzeug- und Maschinenkisten fliegen buchstäblich durcheinander. Sie haben Glück, das keine den Weg nach vorne zu Ihnen und Ihrem Lehrling findet. Das sind nur zwei Beispiele, wie sie täglich mehrfach vorkommen. Das muss aber nicht sein. Mit einer geeigneten Ausrüstung im Fahrzeug wird viel Zeit und somit Geld gespart. Die Sicherheit steigt massiv an. Für die ganze Firmenflotte Die Ausrüster kennen die Bedürfnisse der Betriebe jeder Branche, also auch der Elektrounternehmungen. Sei es nun ein Servicebus oder ein Fahrzeug für
Sicherheitsaspekte Ordnung und Sicherheit sind zwei Werte, die eng miteinander verbunden sind. Denn ohne Ordnung gibt es keine Sicherheit. Deshalb führt Sortimo, als einer der Marktleader, seit Jahren mit Partnern wie ADAC, DEKRA, TRL, TÜV und UTAC reale Crashtests durch. Nur im simulierten Ernstfall lässt sich herausfinden, ob die Fahrzeugeinrichtungen den höchsten Ansprüchen an Ladungssicherheit gerecht werden. Boden- und Wandverkleidung Sinnvolle Ladungssicherung fängt bereits bei der richtigen Auskleidung des Fahrzeuginnenraums an. Verschiedene Boden- und Wandverkleidungen bieten für alle Einsatzzwecke die richtige Lösung. Sie schützen das Fahrzeug vor Beschädigungen durch die Ladung. Egal ob Kastanien, Nüsse oder Muscheln im Meer – die Natur weiss wie sie die wertvollen Inhalte gegen Beschädigung schützen kann. Genau so wird Ihr Fahrzeug durch diese Verkleidung geschützt. ➜
Flexibilität ist zentral Sie wollen eine Fahrzeugeinrichtung aber auch flexibel halten und öfters den gesamten Laderaum nutzen? Sie fahren zum Kunden und wollen die Werkstatt dabei haben? Kein Problem! Einfach die Blöcke ins Fahrzeug rollen, auf ihren Platz schieben, in die Verankerung klicken und den Sicherheitsgurt am Boden einrasten. Schon ist alles sicher befestigt. Am nächsten Tag benötigen Sie einen leeren Transporter, weil Sie eine sperrige Ladung transportieren müssen? Nehmen Sie die rollbare Einrichtung kurzerhand aus dem Fahrzeug. Nach erledigtem Transport können Sie den Block einfach wieder zurückstellen. Ladung sichern Freie Ladung im Nutzfahrzeug birgt
grosses Gefahrenpotenzial. Selbst mit einem Gurt gesichert, lassen sich die auftretenden Kräfte nicht beherrschen. Erst der Formschluss – die bündige Sicherung mit der Rückwand oder festen Trennelementen – kann das Verrutschen, Kippen oder Umfallen des Ladeguts verhindern. Die Spannstangen rasten individuell in den Schienen im Boden und in der Seitenwand ein. Sie können sowohl horizontal, als auch vertikal eingesetzt werden. Beladen leicht gemacht Wer schon schwer arbeitet, soll wenigstens leicht beladen können. Je kleiner das Auto, desto schwieriger ist das Beund Entladen. Sortimo bietet mit dem Schwerlastzug (bis 250 kg belastbar) die ideale Ladelösung für alle Kombis und Transporter. Einfach den Ladeboden herausziehen: Nun kann problemlos und besonders rückenschonend be- und entladen oder das Werkzeug aus den Schubladen entnommen werden. Beim Zurückschieben rastet die Arretierung automatisch wieder ein und Ihr Ladegut ist sicher verstaut. Die oben erwähnten Crashtests haben eindrucksvoll bewiesen, dass durch eine solche Ladevorrichtung die passive Sicherheit enorm
Maschinen und Geräte
Einrichtungen für Nutzfahrzeuge Für alle branchenspezifischen Anforderungen gibt es die richtige Lösung. Egal ob Schrauben, Kleinmaterial, Maschinen und Werkzeuge: Alles findet seinen Platz – sicher und aufgeräumt. Die Fahrzeugeinrichtungen sind dabei aus möglichst leichten Materialien hergestellt, damit nicht unnötig Treibstoff verbraucht wird.
Alles hat seinen Platz – und bleibt auch dort.
gesteigert wird. Wer einmal damit gearbeitet hat, möchte diesen Komfort nicht mehr missen. Nehmen Sie’s leicht, Ihr Rücken wir es Ihnen danken. Dachträger Ausgeklügelte Dachträgersysteme zeichnen sich durch ihre Variabilität aus. Je nach Anforderungsprofil entscheiden Sie, ob eine Basislösung ausreicht oder Ihre Arbeit mehr von einem Dachträgersystem verlangt. Natürlich ist die Basislösung jederzeit ausbaubar. Optional kann eine Dachbox ergänzt werden,
Maschinen und Geräte
Workerbox auf der Pritsche.
da gerade bei kleinen Fahrzeugen die optimale Raumausnutzung eine grosse Rolle spielt.
nen diese ganz einfach fixiert und arretiert werden. Dies ganz im Sinne der Zeitersparnis und Sicherheit.
Workerboxen In den Workerboxen hat alles Platz, was auf die Baustelle muss. Vom Besen bis zur Spitzmaschine, von der Schaufel bis zur Kabelrolle. Schlaue Handwerker verstauen darin alles, was wertvoll ist. Alles, was vor Wasser und Staub geschützt werden soll und natürlich auch vor Diebstahl. Diese Box aus Aluminium-Riffelblech, die mehr als einfach eine Box ist, gibt es auch mit Schubladen, mit Kranösen, mit Staplerfüssen sowie mit Deckel seitlich oder oben. Die Boxen sind in allen gewünschten Grössen und wahlweise mit Rollladenverschluss erhältlich. Die Boxen sind stosssicher und wasserdicht.
Mobile Stromversorgung Selbstverständlich müssen Sie unterwegs in Ihrer fahrenden Werkstatt nicht auf die Stromversorgung verzichten. Integriert in die Fahrzeugeinrichtung können Wechselrichter eingebaut werden. Diese wandeln die 12 V= der Fahrzeugbatterie in 230 V~ für Ihre Maschinen um. Bei Sortimo beispielsweise stehen Geräte mit einer Leistung von 150, 500 und 1600 W zur Verfügung. Dies steigert die Flexibilität Ihrer mobilen Werkstatt massiv.
Koffer und Boxen Mit den Koffern und Boxen wird die Ordnung mobil: Den Anfang machten vor fast 40 Jahren die bekannten blauen Sortimo-Koffer mit den dazugehörenden verschiedenfarbigen Insetboxen. Sie wurden für den sicheren und praktischen Transport von Kleinteilen wie beispielsweise Schrauben, Endmuffen, Rohrbefestigungsmaterial etc. eingesetzt. Diese Grundidee hat sich bis heute bewährt. Sie wird heute auf ganze Fahrzeuge und nicht nur auf Koffer angewendet. Jeder Artikel eines Herstellers ist heute mit den übrigen Produkten des gleichen Herstellers kompatibel und kombinierbar. Jede Transportbox und jeder Koffer kann auf einfachste Art und Weise vom Fahrzeug an den Einsatzort getragen oder bei schweren Sachen auf Rollen transportiert werden. Im Fahrzeug kön34 | Elektrotechnik 12/15
Fahrgastraum Wer wie die Elektriker, viel mit dem Fahrzeug im Aussendienst unterwegs ist, hat oft sein ganzes Büro dabei. Mit einem sogenannten Automanager haben Sie die Möglichkeit, Ihren Laptop und/oder alle Ihre Unterlagen in Papierform sicher unterzubringen. So können Sie auch im Fahrzeug vernünftig arbeiten und die Unterlagen während der Fahrt sicher und ordentlich verstauen. Die Automanager machen das Arbeiten unterwegs wesentlich einfacher. In diesem können alle Unterlagen, die der Elektriker sonst auf dem Beifahrersitz liegen hat, verstaut werden. Die praktische Schreibunterlage hat eine Aussparung für eine 1½-Liter-Getränkeflasche, eine bewegliche Klemmvorrichtung für Notizen und ausreichend Platz in der Box für diverse Unterlagen. Zwei Ablagefächer für Ordner und Prospekte im Rückenteil runden das Ganze ab. Die Box, oder besser der Assistent, wird einfach zwi-
schen der Kopfstütze und der Sitzlehne eingehängt und arretiert – die Höhe ist selbstverständlich einstellbar. Über den Sicherheitsgurt des Beifahrers wird die Box gesichert und kann beispielsweise am Wochenende oder wenn jemand mitfährt, einfach demontiert und im Laderaum platziert werden. Passend zur heutigen Zeit, gibt es auch schwenkbare Laptophalter, die zum Arbeiten einfach zum Fahrersitz geschwenkt werden können. Denn auch auf Baustellen oder im Serviceeinsatz ist der elektronische Helfer nicht mehr wegzudenken. Selbstverständlich passen diese mobilen Helfer sowohl in Personenwagen, als auch in Transporter.
Mehrere Koffer können auf Rollen verschoben werden.
Fazit Was benötigen sie? Die verschiedenen Hersteller von Fahrzeugausrüstungen lassen ihnen keinen Wunsch offen. Neben der eingangs erwähnten Sicherheit für den Transport, sieht Ihr Fahrzeug auch immer sauber und aufgeräumt aus. Das macht einen professionellen Eindruck und ist die beste Werbung. Es gibt nichts Schlimmeres, als ein angeschriebenes Fahrzeug mit dem Ablagesystem «Chaos», das vor einem Gewerbegebäude steht. Was denkt der potenzielle Kunde über diese Firma, wenn er vorbeigeht? Ordnung spart automatisch Zeit und Aufwand und somit Kosten. Nutzen Sie das Potenzial und rüsten Sie Ihre Fahrzeuge professionell aus, ganz so wie es Ihren Bedürfnissen entspricht. ■
Themenschwerpunkte Elektrotechnik 12/15 | 35
Elektromobilität
Induktive Ladestationen für Elektrofahrzeuge
Strom tanken wie von Zauberhand Wären auf den Schweizer Strassen nur noch Elektroautos unterwegs, könnte das Land seinen gesamten Energieverbrauch um einen Viertel senken. Für diese Vision lebt Josef Brusa seit über drei Jahrzehnten. Zurzeit baut der Ostschweizer Elektromobilitäts-Pionier mit seiner Entwicklungsfirma Brusa Elektronik AG eine induktive Ladestation. Mit ihr laden sich Elektroautos wie von Zauberhand.
Josef Brusa, CEO der Brusa Elektronik AG in Sennwald SG.
Benedikt Vogel * Seit einigen Jahren gelten E-Bikes als chic. Die Idee hinter den Elektrovelos ist allerdings schon viel älter. Einer der Ahnen von Flyer und Co. ist das SOFA, das Solarfahrrad. Eine Gruppe junger Visionäre schraubte dieses Bastelfahrzeug in den Gründerjahren der Ökobewegung zusammen. Ein Solardach lieferte den Strom für das Solarfahrrad. Der Antrieb stammte von einem jungen Elektronik-Ingenieur. Er hiess Josef Brusa und schloss damals, im Jahr 1981, 36 | Elektrotechnik 12/15
(Bilder B. Vogel)
gerade die Interstaatliche Hochschule für Technik in Buchs SG ab. Der frisch gebackene Ingenieur gehörte zu den Solarpionieren, deren Elektrofahrzeuge dann an der «Tour de Sol» um die Wette eiferten. Die erste «Tour de Sol» startete 1985. Das war auch das Jahr, in dem Josef Brusa seine Faszination für alternative Antriebssysteme zum Beruf machte. Er gründete eine Firma, die Komponenten für Solar- und Elektrofahrzeuge herstellte. 30 Jahre später ist die Brusa Elektronik AG ein Unternehmen mit weltwei-
tem Renomee und engen Lieferbeziehungen zu Automobilkonzernen wie Daimler, BMW, Volvo, VW, Audi, Magna Steyr sowie amerikanischen und asiatischen Herstellern. Mit der Entwicklung und Produktion von Elektroantrieben, Batterien und leistungselektronischen Komponenten für Elektromobile setzen die 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Brusa Elektronik AG im Jahr 25 Mio. Fr. (2015) um. Auf dem Firmenparkplatz in Sennwald SG glänzen ein Renault ZOE, ein Opel Ampera und ein Volvo C30 Electric um die Wette – der Tesla ist heute unterwegs. Josef Brusa, der Firmenchef, fährt noch nicht vollelektrisch. Er hat einen Toyota Prius mit Hybridantrieb. «Als ich mein Auto vor zehn Jahren kaufte, waren noch keine reinen Elektrofahrzeuge auf dem Markt», sagt der 58-Jährige, als müsse er sich für ein Missgeschick entschuldigen. Denkfabrik für Elektromobilität Vom Parkplatz zur Produktionshalle sind es nur wenige Schritte. Hier stellt Brusa Ladegeräte für E-Mobile her, in kleiner Ausführung mit 3,5 oder 7,2 kW Leistung, aber auch in der Grossausführung mit 22 kW, wie sie dann in Hambach (Lothringen/F) in den Elektro-Smart eingebaut werden. Daneben produziert die Firma eine breite Palette von leistungselektronischen Bauteilen für Elektrofahrzeuge: Umrichter, die aus der Gleichspannung der Batterie Drehstrom für die Elektromotoren herstellen. Oder DC/DC-Spannungswandler, die den Batteriestrom (400 Volt) für die Anwendung in Autoradio, Scheibenwischern und Lichtanlage auf 12 Volt transformieren. Oder Batteriema-
* Benedikt Vogel arbeitet im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE). Weitere Auskünfte zu den BFE-Projekten mit der Brusa Elektronik AG erteilt Martin Pulfer, Leiter des BFE-Forschungsprogramms Verkehr: martin.pulfer@bfe.admin.ch.
Komfortabel laden wie nie zuvor Josef Brusa führt den Besucher durch die Entwicklungsabteilung, vorbei an Prüfständen und Messapparaturen, an Arbeitsplätzen mit Software-Tools für magnetische, thermische und mechanische Berechnungen, an reich bestückten Leiterplatten, die nicht fotografiert werden dürfen. Geschäftsgeheimnis! Josef Brusa bleibt bei einem schwarzen Ungetüm stehen, das aus einer festen und einer losen Platte besteht. «Die untere Platte wird zu Hause in den Boden der Garage eingebaut, die lose Platte kommt ins Auto. Diese induktive Ladestation wird in zwei bis drei Jahren das
kontaktlose Laden von Elektroautos ohne Stecker ermöglichen», sagt Brusa. Besitzer parkieren ihr Auto am Abend in der Garage, dort wird es über Nacht automatisch geladen, am Morgen steht es mit voller Batterie zur Abfahrt bereit. Zwar ist die Ladeleistung mit 3 kW nur etwa gleich gross, wie die eingebauten Ladegeräte in der kleineren Version, dafür um so bequemer. Eine Komfortlösung für Plug-In-Fahrzeuge im oberen Preissegment, sagt Josef Brusa. Die induktive Ladestation ist eines von Brusas aktuellen Entwicklungsprojekten. Als Partner mit im Boot sind mit Daimler und BMW zwei deutsche Autokonzerne. Das Marktpotenzial induktiver Ladestationen ist gross. Gross sind aber auch die Anforderungen an die Entwickler. Während die Zahnbürste mit einer Leistung von weniger als einem Watt induktiv geladen wird, sollen es bei der Ladestation für Elektroautos 3,7 kW werden, also über 3700 Mal mehr. Die Ladeinfrastruktur muss autoseitig kompakt sein, bei hohem Wirkungsgrad arbeiten (› 90 Prozent bis 13 cm Bodenfreiheit), und kosten darf sie so wenig wie nur möglich. Damit die Ladestation funktioniert, muss ein Detektionssystem dem Fahrer rückmelden, ob das Auto korrekt auf der Ladefläche steht – die Fehlertoleranz liegt bei 15 cm seitlich und 7,5 cm in Fahrtrichtung. Daneben sind es Sicherheitsfragen, die die Brusa-Ingenieure auf Trab halten: Der Ladevorgang muss automatisch stoppen, wenn die Katze Schaden nehmen könnte, oder wenn das elektrische Feld die Alufolie einer liegen ge-
Elektromobilität
nagementsysteme, die Verlässlichkeit und Lebensdauer der Akkus entscheidend beeinflussen. Mehr noch als Produktionsstätte ist die Brusa Elektronik AG aber Entwicklungsabteilung. «Die Firma ist ein Think Tank, und ihr Chef Josef Brusa ein Steve Jobs der Elektromobilität», sagt Martin Pulfer vom Bundesamt für Energie, das Brusa seit 1991 immer wieder bei innovativen Projekten unterstützt hat. Drei Fünftel der Brusa-Belegschaft arbeiten in der Entwicklungsabteilung. Jedes Jahr fliessen einige 100 000 Franken in neue Patente. Die St. Galler Firma begleitet die ganze Entwicklungskette von Idee über Produktentwicklung, Industrialisierung und Testung bis zur Serienproduktion. Damit ist sie optimal aufgestellt zum Beispiel für die Ausrüstung von Testflotten mit Stückzahlen von einigen Hundert Fahrzeugen oder kleinen Serien bis einigen tausend Geräten.
Pilot einer induktiven Ladestation für E-Mobile: Josef Brusa hält die kleine Platte, die in den Unterboden des Autos eingebaut wird.
bliebenen Zigarettenschachtel in Brand zu setzen droht. Die Vorschriften zur elektromagnetischen Strahlung müssen eingehalten werden, was insofern leicht fällt, als die magnetischen Felder bei der von Brusa entwickelten «Frame»Technologie geringer sind als z. B. bei einem induktiven Kochfeld. Um die Zuverlässigkeit ihres induktiven Ladesystems zu prüfen, steht in Sennwald ein Klimaschrank parat. Hier wird die neue Ladetechnik schockartigen Temperaturwechseln zwischen 80 °C und – 40 °C ausgesetzt. Weitere Tests evaluieren die Robustheit der Geräte gegenüber Salznebel und Erschütterungen. Gegenwärtig testen die Brusa-Experten das reibungslose Zusammenspiel der
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Elektromobilität
Komponenten. Funktioniert die induktive Ladestation nach Wunsch, steht in Kooperation mit Partnern deren Industrialisierung an, also der Bau von Produktionsstrassen für die spätere Serienproduktion. Elektromobilität ermöglicht den Umstieg auf erneuerbare Energien Jetzt sitzt Josef Brusa im Besprechungszimmer, vor sich die Powerpoint-Präsentation, mit der er Menschen rund um den Globus immer wieder die zentrale Frage beantwortet: Warum müssen wir in Zukunft elektrisch Auto fahren? Der Diplomingenieur klickt durch die Grafiken. Die Menschheit baut ihren Komfort noch immer auf 80 Prozent fossilen Energieträgern, verschwendet diese in Verbrennungsmotoren mit einem Wirkungsgrad von gerade einmal 15 Prozent. «Bei Elektroautos ist der Wirkungsgrad 4-mal höher, hier bringe ich also 60 Prozent der Energie zum Rad», sagt Brusa und folgert: «Würde die Schweiz ganz auf Elektromobile umstellen, liesse sich der gesamte Energieverbrauch um einen Viertel senken.» Elektromobilität ermöglicht den Umstieg von fossilen Treibstoffen auf erneuerbare Energien im Strassen-, aber auch im Schiffsverkehr. Elektrofahrzeuge verursachen beim Fahren kaum Emissionen und insbesondere in Wohngebieten bei tieferen Geschwindigkeiten weniger Lärm. Bestechende Vorteile, findet Josef Brusa, und für einen Augenblick verwandelt sich der Ingenieur in einen engagierten Verkehrspolitiker: Fordert eine gut ausgebaute Ladeinfrastruktur nach einem vereinheitlichten Standard. Fordert Anreizsysteme zur Förderung der Elektromobilität etwa nach dem Vorbild Norwegens. Fordert die Ablösung der Autobahnvignette durch ein Roadpricing,
Ladegerät mit 22 kW Leistung, das beispielsweise im Elekto-Smart eingebaut wird. 38 | Elektrotechnik 12/15
(Grafik: Brusa)
Komponenten zum induktiven Laden
Darstellung der Brusa-Komponenten (in rot), die in verschiedenen Elektro-, Hybrid- oder Brennstoffzellen-Autos zur Anwendung kommen. Neben Elektromotoren (Drive System) und Batterien (Battery) stellt Brusa eine Palette von Leistungselektronik-Komponenten her: 1.) Ladegeräte (Chargers) mit Leistungen von 3 und 22 kW. 2.) DC/DCWandler, die den Batteriestrom (400 V) auf 12 V für Lichtanlage, Radio usw. transformieren. 3.) Umrichter (DMC), die bei Hybrid-Fahrzeugen den Wechselstrom aus dem (von einem Verbren-
das Elektroautos begünstigt. Die mangelnde Reichweite, die den Elektroautos bisweilen angekreidet wird, ist für Josef Brusa kein wirkliches Hindernis. Je nach gewünschter Reichweite werde man sich in Zukunft einfach die passsende Batterie einbauen lassen. Wer weiter fahren möchte, müsse halt etwas mehr für den Stromspeicher bezahlen. Vom Exoten zum Alltagsprodukt Technisch gesehen, sagt Josef Brusa, stehe dem Durchbruch des Elektroautos nichts mehr im Weg, «daran haben wir 30 Jahre gearbeitet». Diese 30 Jahre, in denen sich das Elektroauto vom Exoten zum Alltagsfahrzeug gemausert hat, ist eine lange Geschichte mit vielen kleinen und grossen Fortschritten. Da war um die Jahrtausendwende die Entwicklung des Hybrid-Synchronmotors, eines leistungsstarken Motors, der den Elektroautos einen Entwicklungsschub gab wie die Lithium-Batterien, die zur selben Zeit auf den Markt kamen. In den 30 Jahren seit der Gründung hat die Brusa Elektronik AG sieben Generationen von Ladegeräten entwickelt, die mit der induktiven Ladestation nun eine innovative Fortsetzung finden. Die Firma durfte immer wieder Innovationspreise entgegennehmen. So
nungsmotor [ICE] angetriebenen) Generator des Range Extenders (REX) in Batterie-Gleichstrom übertragen. 4.) Umrichter (DMC), die den BatterieGleichstrom in Wechselstrom für den Betrieb des Elektromotors (Drive System) übertragen. 5.) DC/DC-Wandler, die den Gleichstrom aus der Brennstoffzelle (FC) auf die 400 V der Batterie transformieren. 6.) Batteriemanagementsysteme (BMS) zur Steuerung des Akkus. 7.) Induktive Ladestationen für kabelloses Laden.
2012 für ein Schnellladegerät mit 22 kW Leistung, das eine Batterie sechs mal schneller lädt und die meisten Batterien in deutlich weniger als einer Stunde befüllt. Ein Jahr später macht der vollelektrische Lastwagen «E-Force One» mit einer Spitzenleistung von 300 kW (408 PS) und einer Reichweite von bis zu 300 km Furore – Brusa hatte den E-Truck mit zwei Elektromotoren, Ladegeräte und Umrichter ausgerüstet. Aktuell entwickeln die Elektroingenieure in Sennwald für einen japanischen Hersteller von Brennstoffzellen-Autos einen Umrichter, der den Motor der Luftturbine (200 000 U/min) mit Strom versorgt. «Ist der politische Wille da», sagt Josef Brusa, «können wir bis 2050 den gesamten Verkehr in der Schweiz zur einen Hälfte mit Hybrid-, zur anderen Hälfte mit reinen Elektromobilen bewältigen.» 1980 hat Josef Brusa begonnen, für dieses Ziel zu arbeiten. 35 Jahre sind seither vergangen. 35 Jahre bleiben, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen. ■ www.brusa.biz www.bfe.admin.ch/CT/verkehr www.elektrotechnik.ch (Laden ohne Steckdosen)
Schnellladeroboter für Busse Elektromobilität
ABB hat kürzlich die Einführung eines automatisierten Schnellladesystems für öffentliche Busse bekannt gegeben. Mit dem automatischen, dachmontierten Anschluss und einer durchschnittlichen Ladezeit von 4 – 6 Minuten kann das System einfach in bestehende Buslinien integriert werden, indem man Schnelllader an den Endstationen, Terminals, Depots und/oder Zwischenstopps installiert. Diese Technologie soll erstmals im öffentlichen Nahverkehrssystem von Luxemburg vorerst an sechs Elektro-Hybridbussen von Volvo zum Einsatz kommen. Der neue Elektro-Hybridbus von Volvo senkt den Kraftstoffverbrauch gegenüber herkömmlichen Dieselbussen um 75 Prozent ■. www.abb.com
Partnerschaft beim Erstellen von Ladestationen
Das innerhalb der Alpiq Gruppe noch junge Unternehmen Alpiq E-Mobility ist eine Partnerschaft mit Automobilunternehmen AMAG, Schweiz, eingegangen. Die nötigen Prozesse zur Erstellung einer individuell angepassten Ladeinfrastruktur starten beim Verkauf eines Elektrofahrzeugs. Mittels dem Prozesstool IQ-ube kann schnell und ohne grossen Aufwand die für den Kunden passende Ladeinfrastruktur ausgewählt und geordert werden. Alle weiteren Schritte bis hin zur Inbetriebnahme einer Ladestation sind klar definiert und über das Prozesstool IQ-ube jederzeit für alle Beteiligten übersichtlich abrufbar. So können beispielsweise Ladegeschwindigkeit oder Handhabung der Ladevorgänge optimal auf die Kundenwünsche angepasst werden. Bei einem Homecheck werden die Hausinstallation geprüft und die Bedingungen vor Ort analysiert. Entscheidet sich der Kunde für ein Plug-in-Hybrid- oder Elektrofahrzeug von Volkswagen, muss er sich nicht um Details betreffend Installation oder Infrastruktur der Ladestation kümmern. Bei diesem massgeschneiderten und umfassenden E-Mobility-Paket ist auch die Ladestation Bestandteil. Der Kunde wird von den Vorabklärungen bis zur Montage der passenden Ladestation durch Alpiq E-Mobility begleitet. Durch die Partnerschaft mit Alpiq E-Mobility wird damit für alle AMAG-Kunden die Lücke zwischen Elektrofahrzeug und Ladeinfrastruktur geschlossen. ■ www.alpiq-e-mobility.ch Elektrotechnik 12/15 | 39
Elektromobilität
Thomas, Lauber (BLKB), Stefan Löw (Gemeinderat Pratteln), Marcel Corpataux (EBL), Marco Piffaretti (Protoscar), Ruedi Brassel (SP), Hanspeter Weibel (SVP), Tobias Andrist (EBL) und Urs Steiner (EBL) v.l.n.r.
Ungewohnte Einigkeit von SP, FDP und SVP Im September diskutierten am Erlebnistag E-Mobility Urs Steiner (CEO EBL), Ruedi Brassel (SP) und Hanspeter Weibel (SVP) den Handlungsbedarf zur Förderung der Elektromobilität und zum Ausbau der Infrastruktur. Für einmal waren sich im Grundsatz alle einig: Die Elektromobilität ist eine gute Sache – aber nur sinnvoll, wenn die Fahrzeuge mit Strom aus erneuerbaren Quellen fahren. Laut Urs Steiner würden bereits heute 87 Prozent der EBL-Kunden Strom aus erneuerbaren Ressourcen beziehen. Das wäre vor 10 Jahren undenkbar gewesen. Für Ruedi Brassel sei die Ausgangslage, sich für Elektrofahrzeuge zu entscheiden bereits heute gut. Hanspeter
Weibel von der SVP forderte unbedingt auch auf Bundesebene gewisse Anreize zur Förderung. Damit meine er nicht Subventionen, sondern zum Beispiel die Kennzeichnung von Elektrofahrzeugen mit einem «E-Kontrollschild», verbunden mit gezielten Privilegien im Strassenverkehr. Der Verkehr in der Schweiz sei heute für rund einen Drittel des Energieverbrauchs verantwortlich und erzeuge ebenso viele CO2-Emmissionen. Analog zur EU werde die Schweiz die Emissionsvorschriften für Personenwagen in den nächsten Jahren massiv verschärfen. Dies verlange ein Umdenken und die Förderung neuer, nachhaltiger Technologien wie zum Beispiel die
Elektromobilität. Die EBL will bis 2020 10 000 Elektrofahrzeuge auf die Strassen im Grossraum Basel bringen und in jeder EBL-Gemeinde eine Ladestation anbieten (siehe Artikel ET 5/2015 Seite 28). Mehrere hundert Besucherinnen und Besucher aus Pratteln und Umgebung informierten sich über E-Mobility und nutzten die Gelegenheit für Probefahrten mit Elektrofahrzeugen. «Denn nur wer selber schon einmal ein Elektrofahrzeug gefahren ist, versteht die Vorzüge dieser neuen Welt wirklich», so Urs Steiner. ■
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Service-Plattform für die Aufladung von Elektrofahrzeugen ABB und Microsoft haben kürzlich die weltweite Verfügbarkeit einer neuen Service-Plattform für die Schnellaufladung von Elektrofahrzeugen bekannt gegeben. Im Rahmen dieser Initiative werden die ABB-Schnellladestationen für Elektroautos mit Azure – dem Cloud-basierten Service von Microsoft – vernetzt. Auf diese Weise profitieren ABB-Kunden von Stabilität, einer weltweiten Skalierbarkeit und fortschrittlichen Verwaltungsfunktionen. Im Rahmen der Zusammenarbeit werden auch die Vorteile des maschinellen Lernens und Predictive-Analytics-Fertigkeiten 40 | Elektrotechnik 12/15
genutzt, um zukünftige Innovationen voranzutreiben. «Die Leistungsfähigkeit und Stabilität der Plattform sind entscheidende Unterscheidungsmerkmale für den erfolgreichen Betrieb einer modernen, datenbasierten Ladestation für Elektrofahrzeuge», sagte Pekka Tiitinen, Leiter der ABB-Division Industrieautomation und Antriebe. «Mit dieser Zusammenarbeit erhalten wir die Lösungen, die Skalierbarkeit und die globale Flexibilität, um in den weltweit grössten Automobilmärkten der steigenden Nachfrage nach Ladeinfrastrukturen für
Elektrofahrzeuge gerecht zu werden. Dies stellt einen Schwerpunkt unserer Next-Level-Wachstumsstrategie dar.» Viele Automarken investieren in den dynamischen Markt für «reine» Elektrofahrzeuge. Es wird erwartet, dass im nächsten Jahr neue Modelle auf den Markt gebracht werden. Die weltweiten Umsätze der Ladedienste sollen laut Navigant Research von 152,6 Millionen US-Dollar im Jahr 2015 auf 2,9 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 steigen. ■
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Informations- und Kommunikationstechnik
16. asut-Kolloquium in Bern
ICT und Mobilität – vernetzt in die Zukunft Die Digitalisierung betrifft auch die Mobilität auf Strasse und Schiene in der Schweiz. Selbstfahrende Fahrzeuge, optimierte Verkehrsflüsse oder plattformübergreifende Mobilitätskonzepte – dies alles wird in der nächsten Dekade dank ICT und intelligenten Verkehrssystemen zur Realität. Das 16. asut-Kolloquium gab mit vielen Fachvorträgen erste Eindrücke von dem, was uns erwartet.
ASTRA-Direktor Jürg Röthlisberger und asut-Präsident Peter Grütter (links). (alle Bilder: Rüdiger Sellin)
Rüdiger Sellin Die nur und sam
Digitalisierung der Mobilität kann gelingen, wenn die ICT-Branche die Mobilitäts-Wirtschaft gemeinan Lösungen arbeiten. Daher wur-
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de das asut-Kolloquium gemeinsam als Fachtagung der Schweizerischen Verkehrstelematik-Plattform (its-ch) durchgeführt. Die beiden Schirmherren, asut-Präsident Peter Grütter und Jürg Röthlisberger, Direktor Bundesamt
für Strassen (ASTRA), wünschen sich einen «internet-tauglichen» Verkehr auf Strasse und Schiene, was eine neue Qualität im Mobilitätsmanagement erlaubt. In Echtzeit verfügbare Verkehrsdaten werden Reiseroute und Reisemittel individuell optimieren und damit eine wirtschaftlichere und gleichmässigere Auslastung der Verkehrsträger ermöglichen. Süffisant bemerkte Röthlisberger in seiner Ansprache an die rund 450 Teilnehmenden: «Der Schweizer steht zwar früh auf. Er neigt aber dazu, erst spät zu erwachen». Die Schweiz muss also schneller werden, um unsere Verkehrsprobleme zu lösen. Die intelligente Mobilität sowie Mobilitätsverhalten und -bedürfnisse der Zukunft analysierte Wolfgang Henseler, Sensory-Minds GmbH. Mit dem Einzug des Smartphones und seinen digitalen Diensten hat sich auch unser Mobilitätsverhalten gravierend verändert. Wollten wir früher noch Autos besitzen, so möchten die jüngeren Generationen diese nur noch nutzen, aber nicht mehr kaufen. Dies zeigt sich in der zunehmenden Verbreitung von Carsharing und dynamischen Mitfahrgelegenheiten oder in der Einführung selbstfahrender Autos. Die Entwicklung in Richtung smarte Medien geht aber weit über unsere Mobilität hinaus – Schuhe, die sich melden, wenn sie verschlissen sind oder ein Einkaufsassistent, der unsere Bedürfnisse kennt (Sensor im leeren Kühlschrank), um unsere Gewohnheiten und Wünsche weiss (neue Produkte/Services) und daraus beim Einkauf smarte Vorschläge unterbreitet. Steve Jobs sagte einst: «It’s
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Elektrotechnik 12/15 | 41
Informations- und Kommunikationstechnik
denken Impulse» unter das Motto «Anders gedacht, anders gemacht». 9/11, Fukushima oder auch der Abgasskandal bei VW sind plötzliche Ereignisse, welche eingefahrene Denk- und Handlungsmuster schnell aufbrachen. Wie keine andere Industrie steht die Automobilwirtschaft auf dem Prüfstand. Konnektivität und Content verdrängen die traditionellen Werte wie Hubraum
Einziger Behördenvertreter: Matthias Michel, Kanton Zug.
Dynamischer Vortrag: Querdenker Frank Rinderknecht, CEO Rinspeed.
all about people and minds». Smarte Businessmodelle müssen sich also stets an den menschlichen Bedürfnissen orientieren, um erfolgreich zu sein. Welche Rolle der Staat in diesem Umfeld spielen kann, beschrieb Matthias Michel, Regierungsrat und Volkswirtschaftsdirektor im Kanton Zug. Seit 1950 haben sich dort die gefahrenen km im ÖV verdoppelt und auf der Strasse verzehnfacht, entsprechend gibt es dreizehnmal so viele Personenfahrzeuge. In den nächsten 30 Jahren wird die Mobilität um mindestens 70 Prozent zunehmen, was ohne IT unmöglich zu managen sein wird. Dabei ist es durchaus umstritten, ob intelligente Mobilität eine Staatsaufgabe ist. Denn bereits heute nimmt der Staat bewusst oder unbewusst gleich mehrfache Rollen bei der Gestaltung der künftigen Mobilitätsstrategie der Schweiz ein: Er plant, erstellt und finanziert Infrastrukturen sowie regelt und überwacht deren Nutzung. Im Kanton Zug wurde im Frühjahr 2015 ein aufwändig geplanter und 900 Mio. teurer Stadttunnel zur Lösung der Zuger Verkehrsprobleme an der Urne abgelehnt. Danach hat ein Umdenken in Richtung smarter Verkehrsregelung stattgefunden. So wird die morgens nur wenig gebrauchte Spur des Gegenverkehrs (!) stadtauswärts gesperrt, damit der Bus die wartende Fahrzeugkolonne auf seiner Spur überholen kann. ICT könnte die grossen logistischen und finanziellen Herausforderungen im Verkehr dank Vernetzung über alle Verkehrsträger entschärfen. Hier ist der Staat gefordert, so Michel. Eingefahrene Denkmuster aufbrechen Besonders gespannt waren die Zuhörer auf den Vortrag des bekannten Querdenkers Frank M. Rinderknecht, CEO Rinspeed AG. Er stellte seine «Quer42 | Elektrotechnik 12/15
rung, auch private Mobilitätsangebote wie Car Sharing einzubeziehen. 70 Prozent der Fahrzeuge werden zudem von Firmen betrieben. In Wien belegen parkende Autos über 10 000 Fussballfelder. Die Autos stehen zudem täglich mindestens 23 Stunden ungenutzt herum. Dieses Potenzial gilt es zu nutzen und zu optimieren. Ziel für Wien ist ein CO2-freier Verkehr bis 2050. Im Be-
Podiumsdiskussion mit den Mobilitätsexperten Henseler, Birke, Michel, Rinderkecht und Schiesser (von links nach rechts).
und Leistung. Das Auto von morgen und übermorgen kommuniziert viel stärker mit der Aussenwelt – mit entfernten Servern ebenso wie mit anderen Fahrzeugen. Bei der Mobilität zeigen sich eingefahrene Muster, beispielsweise ein grosses Fahrzeug für die Ferien mit der ganzen Familie, dass während 49 Wochen pro Jahr alleine bewegt wird. Rinderknecht sagte, dass wir uns immer noch auf dem Niveau von Windows 3.1 bewegen, aber noch längst nicht bei Windows 10 angekommen sind. Rinspeed ist an der Entwicklung verschiedener Fahrzeugkonzepte beteiligt, von Kleinstfahrzeugen bis hin zu voll vernetzten multifunktionalen Limousinen. Die Entwicklung geht aber klar in ein engeres Verhältnis von Mensch zur Technik. Rinderknecht zeigte ein Video über einen modifizierten BMW i3, der diese engere Verzahnung eindrucksvoll belegte. Reinhard Birke, Bereichsleiter Wiener Stadtwerke Holding AG, findet, dass ein starker öffentlicher Verkehr das Rückgrat der urbanen Mobilität bildet. Er boomt besonders in grossen Städten stark, steht aber vor der Herausforde-
reich digitaler Applikationen und Endkundenservices wurde mit der App BeamBeta der erste Mobilitätsassistent produziert, der iterativ und in raschen Zyklen gemeinsam mit den Nutzern weiterentwickelt wird. Fernziel ist die Vernetzung aller Verkehrsnetze und -angebote in Echtzeit. In der Podiumsdiskussion «Erwartungen an eine Mobilitätswelt von morgen?» mit allen Rednern des Vormittags wurde unter der Moderation vom Mobilitätsexperten Hans Kaspar Schiesser durchaus kontrovers diskutiert. Hier zeigte sich der Konflikt zwischen Anhängern der Strasse und des ÖVs. Neu Möglichkeiten mit Digitalisierung Eine smarte Mobilität für eine nachhaltige Schweiz versprach Peter Kummer, CIO IT SBB, dem grössten Schweizer Transport- und Immobilienunternehmen. Die Digitalisierung führt dort zu vielen neuen Möglichkeiten. Kummer betonte die Wichtigkeit mobiler Endgeräte, die auch im Zug funktionieren müssen. Dazu wurden in allen Fernzügen Repeater installiert und eine engere Anbindung der Strecken ans öffentliche
Mobilfunknetz erreicht. So ist die Mobilfunkversorgung im Zug deutlich besser geworden, wie 2014 der Test der Zeitschrift Connect erneut bewies (CH: 96 Prozent, AU: 90 Prozent, D: 79 Prozent erfolgreiche Verbindungen). Das ist auch deshalb wichtig, weil immer mehr Tickets online via Smartphones gekauft werden. Mit solchen Endgeräten wurden zudem alle 32 000 Mitarbeiter ausgerüstet, die mit nützlichen Apps ihre Produktivität verbessern. Schliesslich sorgt das Rail Control System für einen reibungslosen Betrieb. Dabei bestimmen lokale Sensoren alle drei Sekunden die aktuelle Position des Zuges. Davon profitiert auch der Energieverbrauch: Eine pro-aktive Verlangsamung der Züge vermeidet unnötige Signalhalte mit energiezehrendem Wiederanfahren, wodurch die SBB pro Tag etwa 15-20 000 CHF Energiekosten sparen. Neue Technologien werden so zum Fundament einer nachhaltigen Mobilität. «Die Infrastruktur der Zukunft ist vernetzt und intelligent – damit die Schweiz mobil bleibt», meinte Daniel Binzegger, CEO Cablex AG. Diese Schweizer Firma baut nicht nur für Telecom, Firmen und Stadtwerke, sondern auch für die SBB (neuer Gotthardbasistunnel) grosse und leistungsfähige Kabelanlagen. Smarte Anwendungen vereinfachen unser Leben und ermöglichen eine effizientere Nutzung von Ressourcen. Um jedoch von den technologischen Fortschritten zu profitieren, muss die Energie-, Transport- und Kommunikationsinfrastruktur laufend modernisiert werden. Nur so können «Smart Cities» entstehen, deren Bewohner nicht unter Staus, Lärm und Abgasen leiden. Binzegger erläuterte die Anforderungen an die künftige Basisinfrastruktur und zeigte die elektrische Zweiradmobilität als Beispiel für die Städte der Zukunft. Für die Marktakzeptanz sind Lademöglichkeiten und Reichweiten ähnlich wichtig wie bei anderen Elektrofahrzeugen. Ein Schlüsselelement ist ein innovatives und intelligentes System vernetzter Ladestationen, die auch mit den Fahrzeugen kommunizieren. Von den Herausforderungen der EMobilität in Zusammenarbeit mit ICT berichtete Peter Arnet von Alpiq E-Mobility AG. Die Elektromobilität wird sich seiner Meinung nach weltweit durchsetzen, schon nur wegen der strengen CO2-Limite. 130 g/km (seit 2015) erreichen die meisten Fahrzeuge schon heute nur schwer oder gar nicht.
Die ab 2020 gültigen 95 g/km sind ohne (Teil-)Elektrisierung der Fahrzeuge kaum zu erreichen. In der Praxis sind vernetzte Zugangs- und Abrechnungssysteme sowie intelligente Ladestationen nötig, ohne die das Stromnetz zusammenbrechen würde. Erst dank ICT verschmelzen PV-Anlagen, Stromspeicher und Elektrofahrzeuge. «Verknüpfung durch Entknüpfung» lautete das Credo von Friedhelm Ramme, Ericsson GmbH. Die Gesellschaftserwartung an Online-Dienste ist heute eine völlig andere als noch vor zehn Jahren. Diese Erwartung endet beim Auto- oder Zugfahren nicht. Die technischen und operativen Anforderungen haben sich ebenfalls geändert. Für Fahrzeughersteller, Dienstanbieter und Strassennetzbetreiber bedeutet das ein radikales Umdenken. Für einen smarten Verkehr müssen Informationssysteme zeitnah und Informationsflüsse in Echtzeit verknüpft werden. Ericsson demonstriert dies in Amerika und Skandinavien in einem Gemeinschaftsprojekt mit Volvo. Eine zentrale Erfolgsbedingung für smarten Verkehr ist die Verfügbarkeit zentraler Daten, wie Christian Petit, Swisscom AG, im Vortrag «Big Data: Chancen und Herausforderungen für künftige Mobilität» hervorhob. Denn wer Daten intelligent sammelt, aggregiert und auswertet, verschafft sich nicht nur einen entscheidenden Vorsprung gegenüber den Mitbewerbern. Erkenntnisse aus Datenanalysen ermöglichen neue, personalisierte Services, Geschäftsmodelle und Marktzugänge. Big-Data-Technologien und Methoden werten grosse Mengen an Daten systematisch und in Echtzeit aus. Sie erkennen Zusammenhänge und Muster in grossen Datenmengen, insbesondere aus der intelligenten Verbindung verschiedener Datenquellen. Daraus lassen sich Erkenntnisse gewinnen, die vorher so nicht sichtbar waren. Resümee Die Digitalisierung ermöglicht neue Geschäftsmodelle: Innovative Akteure werden mit ihren Produkten und Dienstleistungen neue Wege in die Mobilität von morgen finden. Die gemeinsame Konferenz zeigte, wie sich das Mobilitätsverhalten und die menschlichen Bedürfnisse künftig verändern und welche Rollen Politik, öffentliche Hand und Wirtschaft einnehmen könnten. ■ www.asut.ch www.its-ch.ch
Highlight / Publireportage
Mit Drahtex-Verkabelungslösungen schon heute auf morgen setzen
Auf dieses Kabel warten Installateure Wer in bestehenden Rohranlagen mit linienförmiger Struktur eine strukturierte Heimverkabelung einrichten möchte, muss mehrere Kabel ins gleiche Rohr einziehen. Geht heute schon, aber meistens nur mit Cat.5e-Kabeln. Das ist für 10Gbase-T zu wenig! Mit neuen Cat.7-Kabeln von Drahtex gehen locker drei Kabel in ein M20-Rohr. Am RJ45-Anschluss (Ethernet) kommt heute niemand vorbei. Er dient für Computer, Telefon, TV, Internetradio, Spielkonsole und vieles mehr. Die neue Norm EN 50173-4 nimmt diesen Trend für Kommunikationskabelanlagen in Wohnungen auf. Diese Infrastruktur, im Fachjargon strukturierte Verkabelung genannt, garantiert maximale Datenrate bei minimaler Störanfälligkeit und bietet somit einen Vorteil gegenüber WLAN und Netzwerken über Stromleitungen. UC-Home Cat.7-Kabel Praktiker wissen jedoch, dass sich die Erweiterung einer bestehenden Heimverkabelung aufgrund von Platzmangel meist schwierig gestaltet. Das neue,
Installation von 4 UC-Home Cat.7-Kabeln in M25-Rohr.
ultrakompakte Cat.7-Kabel UC-Home SS26 löst dieses Problem. Trotz seines Durchmessers von gerade mal 5,8 mm erfüllt das Kabel alle Anforderungen der Standards IEEE 802.3 mit den Applikationen 10Gbase-T, POE bzw. POE+ und eines Klasse EA-Channels jeweils bis zu einer Länge von 60 m. Somit ist dieses Kabel nicht nur die 44 | Elektrotechnik 12/15
Zukunft vorweggenommen Multimedia-Dienste wie HighspeedInternet, TV, Überwachungskameras, Sprachkommunikation und vieles mehr wird die strukturierte Heimverkabelung nutzen. Mit UC-Home Cat.7-Kabeln ist man auch für die ferne Zukunft ge-
UC-HOME Cat.7 SS26 S/FTP im Vergleich mit einem herkömmlichen Cat.7-Kabel • 20 % Platzersparnis • 47 % geringeres Gewicht • 30 % kleinerer Biegeradius • 40 % mehr Kabel pro Karton • 60 m maximale Einsatzlänge
erste Wahl, wenn es um die Nachinstallation in bereits belegten Leerrohren geht, sondern auch, wenn kleinste Biegeradien realisiert werden müssen. Auch bei der Verpackung geht die Drahtex AG neue Wege: Das UCHome Cat.7-Kabel wird in einer patentierten Reflex®-Verpackung ausgeliefert. Bei dieser Verpackung werden 350 m des Kabels ohne Drall in einen handlichen Karton gewickelt. Das Kabel lässt sich problemlos aus dem Karton ziehen. Kabelgewirr auf den letzten Metern und das Entsorgen der Trommel gehören damit der Vergangenheit an. Am Ende bleibt lediglich ein Karton übrig, welcher umweltfreundlich entsorgt werden kann.
rüstet. Selbst wenn in wenigen Jahren die meisten Fernseher Filme in UltraHD-Qualität zeigen, ist das kein Problem. Auch Internet-Downloads lassen sich in atemberaubender Geschwindigkeit erledigen. Mit 10 GBit/s Übertragungsgeschwindigkeit wird auf lange Sicht die Heimverkabelung nicht der Flaschenhals bei zu wenig Bandbreite sein. Das neue Kabel eignet sich bestens für Anschlüsse von Telegärtner Produkten wie S-Modul oder MFP8. ■ Drahtex AG 8304 Wallisellen Tel. 044 878 20 78 info@drahtex.com www.drahtex.com
Themenschwerpunkte Elektrotechnik 12/15 | 45
Aus- und Weiterbildung
Fragen und Antworten zu NIN 2010/2015
NIN-Know-how 117 Können wir als Elektriker überhaupt noch Schaltgerätekombinationen herstellen? Diese Frage hören wir in der letzten Zeit sehr oft. Wer dann, wenn nicht wir? Um eine elektrische Installation zu erstellen fordert die NIV eine fachkundige Leitung. Eine Schaltgerätekombination kann von Gesetzes wegen eigentlich jeder herstellen. Warum kommt überhaupt diese Frage? Es ist die Forderung der Norm einen Stücknachweis, oder sogar einen Bauartnachweis für eine Schaltgerätekombination, zu liefern. Und wenn man Einzelheiten aus dieser Norm hört, so kann das einem tatsächlich abschrecken. Als Installateur baut man vor allem Normverteiler zusammen. Hier ändert gegen früher nichts, ausser das leicht geänderte Datenschild und das am Schluss ein Stücknachweis gemacht werden muss. Der Stücknachweis dokumentiert die «Schlussprüfung» der Schaltgerätekombination, also die Prüfung, die man eigentlich auch früher hätte machen müssen bevor die Schaltgerätekombination die Werkstatt verlässt. Auch in diesem Jahr konnten wir viele Fragen beantworten und wir bedanken uns herzlich für das Interesse. Wir wünschen Ihnen «normfreie» Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. David Keller, Pius Nauer *
1
Sauna-Ofen mit interessanter Konformitätserklärung Ich habe vor Kurzem bei einem Kunden einen Sauna-Ofen installiert. Der Kunde hat das Produkt selber im Internet bestellt. Vor Ort habe ich schnell gemerkt, dass es sich um ein relativ günstiges Produkt handelt. (scharfe Kanten, keine Kabelverschraubungen, kein Herstellername usw.). Ich habe den Kunden gebeten, mir eine Konformitätserklärung für dieses Gerät zu geben. Nach einigen Tagen habe ich diese bekommen. Kann ich dieses Blatt als gültige Konformitätserklärung annehmen? Wenn ich die Forderungen gemäss NEV anschaue, fehlen mir da ganz klar einige Dinge. Auch wird der Name des Produktes nirgends erwähnt. (J. C. per E-Mail)
Wenn ein Hersteller für ein elektrisches Betriebsmittel eine Konformitätserklärung vorweisen kann, so ist dies für die Elektrofachkraft die «Quittung», dass das Produkt den einschlägigen Normen entspricht. Das ESTI kontrolliert im Rahmen der Marktüberwachungen immer wieder elektrische Geräte. Werden erhebliche Mängel festgestellt, so hat dies für das Produkt und den Hersteller auch entsprechende Konsequenzen. Die Anzahl von elektrischen Geräten und Betriebsmitteln sind heute jedoch so gross, dass nicht jedes Produkt einzeln vor Inverkehrbringen geprüft wer46 | Elektrotechnik 12/15
2 Hausanschlusskasten: Eine Warnaufschrift ist nur nötig, wenn: – ein Schloss den Zugang verhindert und sich im inneren – berührbare, spannungsführende Teile befinden oder – NH-Sicherungen vorhanden sind.
den kann. Werden dem ESTI jedoch Mängel von Erzeugnissen gemeldet, so gehen sie dem nach. In der NEV (Niederspannungs-Erzeugnisverordnung) ist klar definiert, welche Angaben in einer Konformitätserklärung gemacht werden müssen. Es sind dies: Namen und Adressen des Herstellers oder seines in der Schweiz niedergelassenen Vertreters; Beschreibung des Niederspannungserzeugnisses; die angewandten technischen Vorschriften, Normen oder andere Spezifikationen und der Name und die Adresse der Person, welche die Konformitätserklärung für den Hersteller oder seinen in der Schweiz niedergelassenen Vertreter unterzeichnet hat. Wenn sie
als Fachmann Zweifel an der Sicherheit des Produkts oder den technischen Unterlagen haben oder dies sogar als sehr gefährlich einstufen, so ist eine Anfrage beim ESTI mit Sicherheit richtig. (pn)
2
Wann braucht es eine Warnaufschrift? Im Mängelbericht einer periodischen Kontrolle taucht die Position auf, dass am HAK ein Warnsymbol angebracht werden müsse. Das hat uns etwas verunsichert, denn wir haben das bisher noch nirgends gemacht. Wenn wir in der NIN suchen, finden wir dazu auch keine konkreten Vorgaben. Wie sieht denn das jetzt konkret aus? (M. D. per E-Mail)
werden dürfen (sprich NHS), dann müsste eben beim Vierkantschloss eine Warnaufschrift vorhanden sein. Normalerweise lassen sich Schlösser mit einer Vierteldrehung, vielleicht auch einmal mit einer Halbdrehung öffnen. Nun gibt es auch Ausführungen von HAKs, bei welchen sich die Abdeckung zu den Anschlussüberstromunterbrechern zwar mit einem Vierkantschlüssel öffnen lässt, aber dies nur durch mehrmaliges Umdrehen. Einer Interpretation folgend wird nun aus dem Schloss eine Verschraubung. Und um eine Verschraubung zu lösen, braucht es wiederum ein Werkzeug. Damit kann dann auf ein Warnzeichen verzichtet werden. (dk)
3
Unsicherheiten bei den Schaltgerätekombinationen Für jede Schaltgerätekombination ist ein Stücknachweis zu erbringen. Wenn ich bei einem Mess- und Prüfprotokoll bei der Abnahmekontrolle das Kreuz bei «SGK in die Kontrolle einbezogen» mache, ist damit der Stücknachweis erbracht oder muss der Installateur oder der Hersteller der Schaltgerätekombination noch einen separaten Stücknachweis erbringen? Es werden bei einer Abnahmekontrolle ja alle verlangten Messungen und Prüfungen die für den Stücknachweis nötig sind erbracht. Dann stellt sich bei mir als Elektroinstallateur noch die Frage, ob ich in Zukunft überhaupt noch selber Schaltgerätekombinationen von Grund auf bauen kann? Wir haben oft genormte Aluprofile für Selbstbaurahmen verwendet und damit Verteilungen für kleinere Objekte gebaut. In diesem Fall sind wir gemäss Norm verpflichtet, einen Bauartnachweis zu erbringen. Dieser besteht bekanntlich aus verschiedenen Prüfungen. Zum Beispiel muss die Korrosionsbeständigkeit des Rahmens mittels Salz-
nebelprüfung nachgewiesen werden. (A. D. per E-Mail) Wenn sie im Mess- und Prüfprotokoll die «SGK in die Kontrolle» einbezogen ankreuzen, ersetzt dies nicht das Erbringen eines Stücknachweises. Sie als Kontrollorgan sind nicht der Hersteller der Schaltgerätekombination. Gemäss EN 61439-1 muss der Hersteller der Schaltgerätekombination den Stücknachweis durchführen und ausstellen. Mit dem Stücknachweis erbringt der Hersteller den Nachweis, dass keine Werkstoff- und Fertigungsfehler vorliegen und dass die fertiggestellte Schaltgerätekombination richtig funktioniert. Ein Stücknachweis alleine genügt nur dann, wenn vom ursprünglichen Hersteller sämtliche Bauartennachweise vorliegen. Dies ist in der Regel so, wenn man sich auf Normelemente eines Herstellers beschränkt. Ihre zweite Frage, ob ein Elektroinstallationsbetrieb überhaupt noch selber Schaltgerätekombinationen herstellen kann, beantworte ich ganz klar mit ja. Zugegeben, wenn man sich einmal die Zeit nimmt die EN 61439-1 zu studieren, hört sich dies ausserordentlich kompliziert an. Sie erwähnen die Prüfung der Korrosionsbeständigkeit. Tatsächlich findet man in der Norm den Hinweis, dass die Umhüllungen und die inneren und äusseren Teile einer Schaltgerätekombination an einem repräsentativen Prüfling geprüft werden muss. Es wird auch beschrieben, wie eine solche Prüfung gemacht werden muss. Ein Teil besteht eben darin, dass der Prüfling über zwei Zyklen die Salznebelprüfung besteht. Wenn man sich aber genau in die Norm vertieft, so bemerkt man, dass diese Prüfung nur für Eisenmetalle gemacht werden muss. Ein Alurahmen gehört nicht zu den Eisenmetallen, des-
Elektrotechnik 12/15 | 47
Aus- und Weiterbildung
Da sieht man in der Praxis tatsächlich unterschiedliche Ausführungen. Nach NIN werden Warnaufschriften wesentlich dort verlangt, wo nicht eindeutig ersichtlich, dass spannungführende Teile berührt werden können. So zum Beispiel, wenn ein Betriebsmittel aus mehreren Stromkreisen gespeist wird, oder wenn eine PV-Anlage angeschlossen ist, oder für Teile in einer Schaltgerätekombination, welche vor einem Hauptschalter angeschlossen und demnach auch nach dem Ausschalten noch unter Spannung stehen. Diese Aufschriften warnen aber vor allem uns Fachleute beim Eingriff in ein elektrisches Betriebsmittel. Für den Eingriff benötigen wir ein, oder mehrere Werkzeuge. Für einen Laien muss so auch klar sein, dass er einen unzulässigen Eingriff vornehmen würde, wenn er zum Öffnen eines Gerätes ein Werkzeug benötigen würde. Dazu braucht es keine weiteren Hinweise, die Verwendung eines Werkzeuges muss als Information genügen. Anders sieht es aus, wenn der Zugang zu spannungführenden Teilen durch ein Schloss verhindert wird. Zu den Schlössern zählen auch Vierkant-, Dreikant-, Doppelbartschlösser und ähnliche. Für den Laien ist so nicht mehr eindeutig ersichtlich, dass er sich beispielsweise nach dem Öffnen eines Schaltschrankes einer Gefahr aussetzt. Deshalb müssen Warnaufschriften (siehe Abbildung 2) unmittelbar bei jedem Schloss angebracht werden, welche den Zugang zu spannungführenden, berührbaren (nicht fingersicheren XXB) Teilen normalerweise verhindern. Es gibt Ausführungen von Hausanschlusskasten (HAK), welche sich mit einem Vierkant öffnen lassen. Wenn sich nun innerhalb dieses HAKs berührbare, spannungführende Teile befinden würden, oder Sicherungssysteme, welche nicht von Laien bedient
Aus- und Weiterbildung
4 Typenschild Installationsverteiler (DBO).
halb entfällt hier diese Prüfung. Nimmt man nun aber einen Stahlschrank und macht dort die üblichen Einbauten, so muss man die Prüfung durchführen oder man wählt einen Schrank eines Herstellers, welcher mittels Bauartnachweis belegen kann, dass diese Prüfung bereits gemacht wurde. Verschiedene Hersteller bieten solche Selbstbaurahmen an, einige können bereits die geforderten Bauartnachweise zu ihren Produkten liefern. (pn)
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Installationsverteiler für «instruierte Personen» Bei einer Schlusskontrolle habe ich ein Typenschild auf einer Schaltgerätekombination gesehen, auf welchem ein Häkchen «für instruierte Personen» vorhanden war (siehe Abbildung 4). Nach meiner Meinung ist das aber nicht zulässig, da es sich um einen Installationsverteiler handelt, welcher eben gerade von Laien bedient werden können muss. Wie muss ich das beanstanden? (S. R. per E-Mail)
Definitiv müssen Installationsverteiler laientauglich sein. Der Begriff Installationsverteiler stammt aus der SN EN 61439-3. Die Erweiterung im Titel dieser Norm lautet schon: … für die Bedienung durch Laien. Die dafür neu verwendete Abkürzung DBO steht für Distribution boards intended to be operated by ordinary persons. Diese Norm muss seit November 2014 (Grundnorm EN 61439-1) bzw. März 2015 (DBO EN 61439-3) angewendet werden. Wesentlich gilt nebst weiteren Parametern für die DBOs, dass sie keinen grösseren Bemessungsstrom als 250 A aufweisen und eben laientaugliche Sicherungssysteme verbaut sind (typischerweise Diazed, Leitungsschutzschalter). Neu wird in der Aufschrift auch die Angabe der angewandten Norm verlangt. Also muss im Typenschild die Bezeichnung EN 61439-3 vorhanden sein. Eine weitere 48 | Elektrotechnik 12/15
4A Aufbau Installationsverteiler (DBO).
Bezeichnung wie «für die Bedienung durch Laien» ist damit absolut überflüssig. Die Bezeichnung wie in der Anfrage beschrieben «für die Bedienung durch instruierte Personen» wäre gar widersprüchlich, bzw. für DBOs gar nicht zulässig. Ebenfalls ist die Aufschrift des angewandten IP-Schutzes nicht nötig, wenn er nicht höher als der geforderte Schutzgrad von 2XC erfüllt ist. Zum Thema laientaugliche Sicherungssysteme sei hier noch ergänzt, dass der Einbau von beispielsweise NH-Systemen erlaubt ist (zum Beispiel als Eingangssicherung) wenn für den Zugang zum Auswechseln der Sicherungseinsätze ein Schlüssel oder ein Werkzeug erforderlich ist (siehe auch Antwort 2).
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Nicht-flammverbreitende Kabel Im Abschnitt NIN 4.2.2.3.4 steht geschrieben, dass nur nicht flammverbreitende Kabel verwendet werden dürfen, ausser diese Kabel sind in nichtbrennbarem Material
eingebettet. Gilt dies nur für feuergefährdete Räume? Oder gilt dies auch für andere Räume? Ist ein normales TT-Kabel (PVC) nicht-flammausbreitend? (A. W. per E-Mail) Grundsätzlich gilt dies für sämtliche Leitungen und Räume. In der NIN 5.2.7.1 fordert die NIN nämlich, dass die Ausdehnung eines Brandes minimiert werden muss. Dies kann durch die richtige Auswahl der Installationsmaterialien geschehen. Weiter heisst es, dass Leitungen nur dann ohne besondere Massnahmen verlegt werden dürfen, wenn die Kabel der EN 60332 entsprechen. In der Praxis bedeutet dies, dass Kabel, welche nicht vollständig in nichtbrennbaren Stoffen eingebettet oder umschlossen sind, aus nichtflammverbreitendem Material bestehen müssen. Schaut man sich die Datenblätter von verschiedenen Herstellern an, so stellt man fest, dass die meisten die «Flammwidrigkeit» mit der IEC 60332-1 angeben. (pn)
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Nun, hier geht es um die Übersichtlichkeit der Anlage, welche für den Unterhalt und die Arbeitssicherheit von Bedeutung ist. Was genau steht in der Legende bei der Schaltgerätekombination: «Steckdosen Werkstatt links»? Ist es denn die einzige Steckdose in dieser Werkstatt? Gerade in Gewerbebetrieben, oder grundsätzlich ausserhalb des Wohnungsbaus, sind in den Räumen immer mehrere Stromkreise vorhanden. Man kann den Esel ja auch mal vom Schwanz her aufzäumen: In der NIN steht im Artikel 5.3.7.2.5, dass Einrichtungen zum Trennen so anzuordnen und zu bezeichnen sind, dass ihre Zugehörigkeit zum betreffenden Stromkreis klar erkennbar ist. Wie wollen Sie dieser Anforderung gerecht werden, wenn Sie alle angeschlossenen Teile eines Stromkreises in der Legende erfassen wollen? Und die Forderung nach Klarheit bedeutet eben auch Unverwechselbarkeit. Deshalb ist es in der Praxis deutlich einfacher, in Räumen mit mehreren Stromkreisen gerade die Steckdosen mit der Herkunft der Unterverteilung und der Bezeichnung der Gruppennummer zu versehen. Aus dem Schaltplan oder der Legende liest man dann, dass vielleicht noch andere Teile an den gleichen Stromkreis angeschlossen sind, damit man vor dem Ausschalten auch richtig reagieren kann. Eher unnötig ist die Beschriftung wie Sie sie in Abbildung 6 sehen. (dk)
Aus- und Weiterbildung
Beschriftung Steckdosen In einem Gewerbebetrieb müssen wir alle Steckdosen beschriften. Wir verstehen das nicht ganz, denn auf dem Tableau gibt es ja eine Legende, woraus man die Gruppe erkennen kann. In der NIN steht auch nichts dazu. Müssen wir das wirklich machen und wie sollen wir diese Dosen allenfalls anschreiben? (H. G. per E-Mail)
6 Beschriftung von Steckdosen.
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Brandabschottung von Rohren Ein Elektroinstallateur hat die Zuleitungen zu den Wohnungsverteilern mittels M40Rohren erstellt. Die Rohre sind Aufputz mit Briden auf das Mauerwerk montiert. Die Rohre führen durch das Mauerwerk durch. Gemäss NIN 5.2.7.2 müssen solche Leitungsdurchbrüche abgeschottet sein, wenn der Rohrquerschnitt mehr als 710 mm2 beträgt. Das M40-Rohr hat nur knapp einen grösseren Querschnitt als 710 mm2. Müssen diese Durchbrüche nun abgeschottet werden und wie bewerkstellige ich das? (A. D. per E-Mail) Die NIN verlangt grundsätzlich, dass Durchbrüche für Leitungen in Teilen der Gebäudekonstruktion wie Fussböden, Wände, Decken, Zwischenwände, Hohlwände usw. nach der Durchführung von Leitungen abgeschottet werden müssen. Dies gilt zum Beispiel auch für Wände, die keinen eigentlichen Brandabschnitt darstellen. Die Abschottung muss der Feuerwiderstandsdauer des jeweiligen Gebäudeteils entsprechen. Bei «normalen» Wänden reicht also bereits ein Zuputzen mit Gips oder dergleichen. Dort wo Leitungen durch Wände mit vorgegebener Feuerwiderstandsdauer geführt werden (Wände, welche einen Brandabschnitt definieren), müssen die Abschottungen
dem geforderten Feuerwiderstand entsprechen. Dazu gibt es von verschiedenen Herstellern geeignete Materiealien. Die NIN definiert zudem, dass Rohre durch das Mauerwerk geführt werden dürfen, sofern der innere Rohrdurchmesser einen maximalen Querschnitt von 710 mm2 aufweist. So können Rohre bis zu einer Grösse von M32 direkt durch das Mauerwerk geführt werden (siehe Abbildung 5). Dasselbe gilt auch für Installationskanäle. Ist der Querschnitt grösser, so müssen im Innern Abschottungen angebracht werden. Bei Kanälen ist dies möglich, bei Rohren kaum. Hier bleibt dann oft nur die Möglichkeit, das Rohr vor und nach dem Durchbruch zu unterbrechen. (pn)
* David Keller und Pius Nauer sind Fachlehrer an der Schweizerischen Technischen Fachschule Winterthur und unterrichten beide im Bereich Vorschriften. david.keller@elektrotechnik.ch pius.nauer@elektrotechnik.ch
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Elektrotechnik 12/15 | 49
Aus- und Weiterbildung
Fokus Elektrosicherheit
Erste Erfahrungen mit der NIN 2015 Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass die Neuauflage einer Norm häufig zu Fehlinterpretationen und Missverständnissen führt. Dabei wird etwas in eine Norm hineininterpretiert, das im Widerspruch zur ursprünglich durch die Verfasser beabsichtigten Textaussage steht. Die NIN 2015 macht hier keine Ausnahme. Zeit also für die Erläuterung von Abschnitten, bei denen ein gewisser Erklärungsbedarf besteht. Denn so zentrale Themen wie der Personen- und Sachenschutz, wo es letztendlich um Menschenleben geht, lassen praktisch keinen Raum für Fehlinterpretationen zu. Urs Schmid * Die Niederspannungs-Installationsnorm NIN 2015 (SN 411000 : 2015) ist bereits seit 12 Monaten gültig. Während dieser Zeit wurden wir immer wieder mit Fragen konfrontiert, die eine Folge von Fehlinterpretationen und Missverständnissen waren. Einer der Gründe hierfür liegt darin, dass einige Details erst nach dem 1. Januar 2015 definiert worden sind. Die nachfolgenden Erläuterungen sollen helfen, die NIN 2015 richtig zu interpretieren. Schutz gegen thermische Einflüsse (NIN 4.2) In diesem Kapitel wird zwischen feuergefährdeten Betriebsstätten und Räumen oder Orten mit brennbaren Baustoffen unterschieden. Bei den feuergefährdeten Betriebsstätten gelten die Bestimmungen der NIN für die Installation von Betriebsmitteln, Kabel- und Leitungsanlagen sowie für die Trennungsabstände bei Blitzschutzeinrichtungen. Hier müssen Endstromkreise zusätzlich mit einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) mit einem Bemessungsdifferenzstrom von 300 mA geschützt werden. In Räumen (Bild 1) oder an Orten mit brennbaren Baustoffen gelten vorwiegend die Bestimmungen der NIN für den Einbau von Betriebsmitteln in 50 | Elektrotechnik 12/15
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Räume aus brennbarem Baustoff.
brennbare Gebäudeteile und Hohlwände. Der Hauptunterschied zu den feuergefährdeten Betriebsstätten liegt da-
rin, dass hier keine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) mit einem Bemessungsdifferenzstrom von 300 mA für die Endstromkreise im Zusammenhang mit dem Brandschutz verlangt wird. Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (NIN 5.3.1.3) Je nach Eignung zur Erfassung einer bestimmten Fehlerstrom-Art werden verschiedene Typen von FehlerstromSchutzeinrichtungen unterschieden (Bild 2). Diese müssen so ausgewählt werden, dass im vorgesehenen Normalbetrieb ein unerwünschtes Abschalten unwahrscheinlich ist. Die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung muss beispielsweise vom Typ B sein, wenn elektrische Betriebsmittel, die auf der Lastseite einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung fest errichtet werden, Gleichfehlerströme erzeugen können. Fehlerstrom-Schutzschalter Typ F sind nach NIN 2015 für keine bestimmten Anwendungen erforderlich. Im Vergleich zum Fehlerstrom-Schutzschalter Typ A hat der Typ F jedoch folgende Vorteile: • AC-Auslösebedingungen für gemischte Frequenzen aus Anteilen von 10 Hz / 50 Hz / 1000 Hz • Kurzzeitverzögerung (10 ms)
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RCD-Typen mit den entsprechenden Symbolen.
• Stossstromfestigkeit 3 kA • «DC-Immunität» bis 10 mA Die Schutzeinrichtungen Typ F schützen vor elektrischen Schlägen bei Fehlerströmen, die bei einphasig betriebenen Frequenzumrichtern auftreten können, welche immer häufiger bei Waschmaschinen, Wärmepumpen, Geschirrspülern und dergleichen eingesetzt werden. RCDs Typ F sind zur Erfassung von Mischfrequenzen geeignet. Sie können keine glatten Gleichfehlerströme erkennen und ersetzen daher auf keinen Fall einen RCD Typ B. Einrichtungen für Sicherheitszwecke (NIN 5.6) Bei der Errichtung von elektrischen Anlagen für Notbeleuchtungen und andere Sicherheitszwecke sind verschiedene Normen und Richtlinien einzuhalten
ten müssen durch ein rotes Schild mit einem Durchmesser von mindestens 30 mm zu erkennen sein. Anstelle eines roten Schildes ist auch eine grüne Markierung möglich. In jedem Fall muss die Kennzeichnung der Notbeleuchtung einheitlich pro Gebäude sein. Landwirtschaftliche und gartenbauliche Betriebsstätten (NIN 7.05) In diesen zwei Typen von Betriebsstätten müssen die gesamten Installationen durch Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen mit einem Bemessungsdifferenzstrom von 300 mA geschützt werden. In Anlehnung an das Unterkapitel NIN 4.2.2.3 (feuergefährdete Betriebsstätten) hat das TK 64 das Gefährdungspotenzial in landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betriebsstätten als vergleichbar eingestuft. Daraus folgt, dass bei Verteilleitungen auf eine Fehler-
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Zeigt das Zusammenspiel der verschiedenen Normen und Richtlinien für Notbeleuchtungsanlagen.
(Tabelle 3). Je nach Geltungsbereich finden sich unterschiedliche Anforderungen an die Betriebsdauer solcher Sicherheitseinrichtungen: Unabhängig von der Ausfallart der normalen Beleuchtung muss die Betriebsdauer einer Sicherheitsbeleuchtung mindestens 60 Minuten betragen. Die Dauer des Funktionserhalts der Kabelanlage (Kabel, Leitungen, Tragsysteme, Betriebsmittel usw.) muss in jedem Fall mit der zuständigen kantonalen Brandschutzbehörde abgeklärt und mittels einer entsprechenden Installation bzw. Dimensionierung umgesetzt werden. Die Dauer des Funktionserhalts wird durch die Brandschutzbehörde festgelegt. Leuchten für die Notbeleuchtung und zugehörige Schaltungskomponen-
strom-Schutzeinrichtung mit einem Bemessungsdifferenzstrom von 300 mA verzichtet werden kann, sofern folgende Punkte gegeben sind: • Die Leitung ist auf ihrer gesamten Länge durch metallische Rohre/ Kanäle mechanisch geschützt oder die Kabel besitzen einen konzentrischen Schutzleiter (PE) oder • die Rohre sind so verlegt und verschlossen, dass das Eindringen von Nagetieren verhindert wird.
* Urs Schmid (dipl. Elektroinstallateur) arbeitet seit 6 Jahren bei Electrosuisse im Geschäftsbereich Weiterbildung. Er leitet das Team Fachkurse und ist auf dem Gebiet der Installationsnormen als Referent und Mitautor von verschiedenen Fachpublikationen tätig. (NIN Compact, Einblicke in die NIN 2015).
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Typischerweise enden solche Verteilleitungen in einer Schaltgerätekombination. Selbstverständlich muss auch die Schaltgerätekombination vor mechanischer Beschädigung und vor dem Eindringen von Nagetieren geschützt sein. Elektrische Anlagen in medizinisch genutzten Räumen (NIN 7.10) Die Periodizität der Installationskontrollen von medizinisch genutzten Räumen ist neu wie folgt geregelt: Die elektrischen Installationen in medizinisch genutzten Bereichen der
Gruppe 21 unterliegen der jährlichen Kontrolle durch eine akkreditierte Inspektionsstelle oder dem ESTI. Für die elektrischen Installationen in medizinisch genutzten Bereichen der Gruppe 1 gelten erhöhte Anforderungen. Sie unterliegen alle fünf Jahre der Kontrolle durch eine akkreditierte Inspektionsstelle oder dem ESTI. Die elektrischen Installationen in medizinisch genutzten Bereichen der Gruppe 0 unterliegen alle zehn Jahre der Kontrolle durch ein unabhängiges Kontrollorgan.
Die laufenden Kontrollperioden für die periodische Kontrolle der elektrischen Installationen in medizinisch genutzten Räumen der Kategorien 1–4 (entspricht der Einteilung vor dem 1. Januar 2015) werden unverändert weitergeführt. ■ 1
Die medizinisch genutzten Räume werden neu in drei Raumgruppen eingeteilt und nicht mehr wie bisher in vier Raumkategorien. – Gruppe 0: Massageraum; – Gruppe 1: Bettenraum, Untersuchungs- und Behandlungsraum usw.; – Gruppe 2: Operationssaal, Intensivpflegeraum usw.
Eltako Universal-Ferndimmer mit AUTO-Lasterkennung
Eltako EB-Ferndimmer 400 W neu mit 230-V-Tasterklemmen zur Verbesserung der Funktionssicherheit.
Die Auswahl dimmbarer Leuchtmittel ist deutlich grösser geworden. Die Eltako Universal-Ferndimmer bieten die ideale Lösung dazu. Durch die selbstständige Erkennung der Lastart auf der Position AUTO können wahlweise Halogenlampen, dimmbare Energiesparlampen oder dimmbare LEDs betrieben werden ohne Einstellungen ändern zu müssen. Auch ein nachträglicher Wechsel der Lampenart bietet keine Probleme. Die Soft-Ein- und Soft-Aus-Funktion schont die Leuchtmittel und verlängert deren Lebensdauer erheblich. Für besondere Ansteuerungen stehen die Stellungen LC 1 bis 3 mit speziellen Dimmkurven zur Auswahl.
Falls Netzstörungen und/oder Induktionsspannungen die Installation beeinträchtigen, ist der neue EB-Universal-Ferndimmer EUD61NPN-230V (E-No 405 440 029) mit reinem 230V-Tastereingang die geeignete Version. Dieses Gerät reagiert weit weniger auf induzierte Fremdspannungen. Mit den 230-V-Tasterklemmen wird die bisher notwendige Neutralleiterbrücke nicht mehr benötigt. Somit wird auch der Verdrahtungsaufwand verringert. ■ Demelectric AG 8954 Geroldswil Tel. 043 455 44 00 info@demelectric.ch www.demelectric.ch
Kunststoffschrank-Serie mit hoher Flexibilität bei Montageplatten Fibox bietet ein aussergewöhnlich breites Sortiment an Kunststoffschaltschränken, das Stahlblechschaltschränken in vielen Anwendungen überlegen ist. Die neue Baureihe ARCA IEC aus glasfaserverstärktem Polycarbonat ist speziell für eine schnelle und einfache Montage und vielseitige Verwendbarkeit optimiert. Fibox liefert für die aktuell 14 Baugrössen von 200 × 300 × 150 mm bis 800 × 600 × 300 mm Montageplatten aus galvanisch verzinktem Stahl, Pertinax oder Lochblech (Lochdurchmesser 3,6 mm, Rastermass 12,5 mm oder Langlöcher 26 × 11 mm) für möglichst grosse Flexibilität und zeitsparende Installation der verschiedensten Bauteile. Zur einfachen und schnellen Anbringung von Montageplatten oder Hutschienen 52 | Elektrotechnik 12/15
Fibox bietet für die Baureihe ARCA IEC verschiedene Montageplatten in Standardgrössen, die in abgestuften Höhen installiert werden können.
sind das Gehäuse und die Türinnenseite mit Montagedomen ausgestattet. Eckprofile mit Höhenrasterung erlauben zudem die Anbringung von Montageplatten in unterschiedlichen Höhen.
Auch sind so zwei Ebenen, z. B. mit Montageplatte und einer oder mehreren vorgesetzten Hutschienen möglich. Die Eckprofile erlauben die Bestückung ausserhalb des Schaltschranks. Anschliessend lässt sich die fertige Einheit einfach im Ganzen in das Gehäuse schieben und mit Schrauben fixieren. Mit einer Frontplatte oder einer Innentür, die sich durch Einrasten schnell und sicher anbringen lässt, kann der Zugriff auf Schalter und Anzeigeelemente beschränkt werden. ■ FIBOX (Schweiz) GmbH 6314 Unterägeri Tel. 055 617 20 80 markus.baumgartner@fibox.com www.fibox.ch
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Raumautomationssystem von Esylux
Dank seines neuen Raumautomationssystems präsentiert der Hersteller Esylux in Verbindung mit der hauseigenen KNX-Sensorik eine Komplettlösung für die präsenzabhängige, gewerkeübergreifende Raumund Gebäudeautomation aus einer Hand. Aus der umfassenden Auswahl an Hutschienen-Modulen lässt sich nach dem Baukastenprinzip für nahezu jede Anwendung und jeden Funktionalitätsumfang die passende Kombination zusammenstellen. Neben zahlreichen Aktoren zum Schalten, Dimmen, für Jalousie und HLK stehen diverse Schnittstellen-Module, ein Unterputz-Modul mit Binäreingängen sowie ein Netzteil zur KNX-Spannungsversorgung zur Verfügung. Das Raumautomationssystem erlaubt eine freie Skalierung der KNX-Module – je nach Einsatzgebiet und gewünschtem Funktionalitätsumfang. Für eine Grundausstattung stehen neben einem Netzteil zur zentralen Bus-Spannungsversorgung und einem KNX/USBInterface mehrere Schaltaktoren zur Verfügung, die von Szenenund Beschattungssteuerung bis zum PWM-getakteten Betrieb der Heizung mit allen wichtigen Funktionen aufwarten. Der stufenlosen Regelung dienen daneben zwei Dimmaktoren: Ein Modul mit sechs Kanälen zur Steuerung über 1–10 oder 0–10 Volt sowie ein UniversalDimmer mit vier Kanälen zur
Phasenan- und Phasenabschittsteuerung, der zugleich einen besonders weichen Dimmverlauf ermöglicht und über umfangreiche Schutzfunktionen verfügt. Um eine DALI-Anlage in das KNX-Netzwerk integrieren zu können, enthält das Raumautomationssystem ein passendes Gateway. Mit diesem lassen sich bis zu 24 Kanäle und 16 Gruppen über maximal 32 Szenen bedarfsabhängig steuern. Spezielle Aktoren stehen zudem für die Steuerung von HLK und Jalousie bereit. Das HLK-Modul besitzt sieben Kanäle zur Heizungs- und Lüftungsregelung, die sich variabel kombinieren und in mehreren Modi betreiben lassen. Die Aktoren zur Steuerung von Rollläden und Jalousien sind in drei Varianten mit 2, 4 oder 6 Kanälen erhältlich und schützen die angesteuerten Endgeräte bei entsprechendem Alarm durch externe Sensoren zuverlässig vor wetterbedingtem Schaden. Das Raumautomationssystem verfügt über eine KNX/netIPSchnittstelle für die Einbindung in übergeordnete, IP-basierte Netzwerke und einen KNX-Linienkoppler, der den temporären Zugriff auf linienexterne Geräte erlaubt. ■
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Innoxel mit neuem Touchpanel
Innoxel erweitert die Palette an Touchpanels zu ihrem Gebäudeautomationssystem NOXnet mit dem Touchpanel RTI KX3. Auf dem hochwertigen Display mit einer Diagonale von 3,5 Zoll (8,9 cm) lassen sich alle Funktionen wie Licht, Storen, Klima, Multimedia, Wetterdaten, Wettervorhersagen und Überwachungskameras anzeigen und steuern. Wie bei allen
Touchpanels von RTI ist die Oberfläche frei gestaltbar mit Symbolen, Fotos, Grundrissen usw. Interessant ist auch der Preis: Für 999 Franken kann der Elektroinstallateur seinem Endkunden eine preiswerte Alternative zum 7"-Touchpanel oder zu einer oft unschönen Tasterkombination anbieten. Fünf frei programmierbare Festtasten perfektionieren den blitzschnellen Zugriff auf alle Multimedia-Anwendungen. ■
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Philips Hue spricht mit Apple HomeKit Durch die Integration der Systeme Hue, Apple und den Sprachassistenten Siri können HueNutzer ihre Smart Home-Beleuchtung auf Zuruf steuern sowie nahtlos und sicher mit anderen Geräten vernetzen. Wie in Science Fiction-Romanen genügt damit ein einziger Sprachbefehl, um beispielsweise zeitgleich die Beleuchtung anzuschalten, die Haustür aufzuschliessen und die Raumtemperatur hoch zu regeln. Möglich ist dies sowohl mittels iPhone und iPad als auch per iPod touch und Apple Watch. Auch die vollständige Automatisierung von Hue im Zusammenspiel mit anderen HomeKitkompatiblen Anwendungen erweitert sich damit um faszinierende neue Möglichkeiten. Mit der neuen Hue-Bridge
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Feller Rauchwarnmelder: Die nächste Generation Rauchwarnmelder mit auswechselbaren Batterien entsprechen nicht mehr den höchsten Qualitätsnormen des Q-Labels. Dieses Label wird Rauchwarnmeldern verliehen, welche über die Anforderungen der DIN EN 14604 hinaus, deutlich strengere Kriterien erfüllen. Das neue Q-Label ersetzt nicht die DIN EN 14604, sondern ergänzt diese. Die neue Generation der Feller Rauchwarnmelder ist deshalb mit einer fest eingebauten Lithium-Batterie mit einer Lebensdauer von mehr als 10 Jahren ausgerüstet. Erhältlich sind die neuen Rauchwarnmelder in zwei Ausführungen: als Rauchwarnmelder und als Rauchwarnmelder Funk. Neue starke Funktionen wie die Verschmutzungskompensation, der Selbsttest, die Stummschaltfunktion, das Batterieausfallsignal, der Alarmspeicher und die Funkverbindung über eine störsichere
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Veranstaltungen
Maintenance Schweiz 2016 Die Maintenance, Messe für die Instandhaltungsbranche findet vom 10. bis 11. Februar 2016 in den Hallen der Messe Zürich statt. Zum Konzept gehört der Wissenstransfer im Rahmenprogramm, unter anderem mit dem Science-Center, das in diesem Jahr unter dem Leitthema «Keine Zukunft ohne Instandhaltung» läuft. An der Maintenance treffen sich die Verantwortlichen in der Instandhaltung, die aktuelle und künftige Heraus-
forderungen ihrer Arbeit kennen und meistern wollen. Der Veranstalter Easyfairs bringt Experten-Know-how, kompetente Referenten und die bedeutendsten Lösungsanbieter auf der Messe und im Fachforum des ScienceCenters zusammen. Die Maintenance hat sich als nationale Leitmesse der Branche und als Plattform für den Transfer von Fachwissen in der Schweiz etabliert. Das kommt nicht von ungefähr, denn hier
finden Branchenschwergewichte, Instandhaltungs-Experten und Entscheider alle Informationen und Kontakte für die Gestaltung und Optimierung ihrer Produktionsprozesse. Besucher können sich online für die Messe registrieren und sich kostenlos Tickets im Wert von 25 Franken sichern. ■ www.easyfairs.com/maintenanceschweiz2016
CRB: Konzept + Planung CRB tritt an der Swissbau als Themensponsor für den Bereich «Konzept + Planung» auf. Die gemeinsam mit Partnern durchgeführten Veranstaltungen im Swissbau Focus sollen Fachwissen vermitteln und zur Diskussion anregen. Am CRB-Messestand werden den Besuchern neben den bekannten Produkten zur Kostenplanung, Leistungsbeschreibung und zum NCS-Farbsys-
tem auch verschiedene Neuentwicklungen präsentiert. Mit dem neuen NPK Facility Management stehen jetzt auch für die Bewirtschaftungsphase standardisierte Textbausteine zur Verfügung. Sie erleichtern die Beschreibung von Leistungen und erlauben einen schnellen Vergleich der Offerten. Zu sehen sind auch die bewährten CRB-Standards wie der Normpositionen-Katalog NPK
oder weitere praktische Hilfsmittel, zum Beispiel die Online-Version des NPK oder die Produktplattform PRD. Hier können sich Planende schnell und direkt aus der Anwendung über Bauprodukte und Lieferanten informieren oder vertiefende Dokumente und technische Zeichnungen herunterladen. ■ crb.ch Swissbau, Halle 4.1, Stand C40/41
Neuheiten an der Swissbau 2016 Vom 12. bis 16. Januar 2016 wartet die Swissbau erneut mit zahlreichen Premieren und Highlights auf. Sinnlich wird es in den Raumwelten zu- und hergehen, einem neuartigen Ausstellungskonzept im Bereich Innenausbau, das in Zusammenarbeit mit dem renommierten Ausstellungsmacher Martin Heller entwickelt wurde. Demgegenüber ist die Halle 4 in diesem Jahr der Ort für alle, die Action lieben. Der «Treffpunkt Handwerk» lädt hier zu rockigen Live-Acts, spannenden Wettbewerben und gemütlichen Gesprächen in der BauBeiz. Neben den zahlreichen Veranstaltungen stellt auch die Inszenierung des Swissbau Focus selbst ein Highlight dar. Diese besticht durch eine einmalige Architektur, nutzt ein nachhaltiges Standbaukonzept, setzt die Meinungsführer der Branche ins richtige Licht und begünstigt den Meinungsaustausch der Schweizer Fachleute gezielt. Zehn Themencluster sollen beim Swissbau Focus 2016 dazu beitragen, dass das interessierte Publikum möglichst schnell einen individuellen Überblick der relevanten Veranstaltungen erhält. Die einzelnen Cluster mit ihren jeweiligen VeranstaltungsHighlights finden sich in der nachfolgenden Übersicht. Der komplette Veranstaltungskalender inkl. Anmeldeformular finden Sie ■ unter: swissbau.ch/focus
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SBC: Gewerkübergreifende Automation Saia-Burgess Controls AG (SBC) präsentiert an der Swissbau ihre neusten Entwicklungen in gewerkübergreifender und nachhaltiger Gebäudeautomation. Ein grosses Potenzial zur Optimierung von Energieverbrauch in Gebäuden liegt in der intelligenten Vernetzung der traditionellen Gewerke HLK, Licht und Beschattung. Am Stand D52 in Halle 1.1 zeigt SBC am Beispiel einer Konferenzraum-Anwendung das Potenzial der modularen Geräte. Die Vernetzung von Technologien und Funktionen zeigt wie wichtig Micro Browser Touch Screen Panel Flexibilität und Modularität in der Automation von Gebäudetechnik heute ist. Das neue 4,3" Room Micro Browser Panel eignet sich ideal für den Einsatz in hochwertigen Räumlichkeiten. Als Grundlage für die Visualisierung des neuen Panels dient die S-Web-Technologie von SBC. Sie erlaubt es, schnell, effizient und im Design völlig freie Applikationen zu erstellen und so für individuelle Nutzeranforderungen offen zu bleiben. Mit der PCD1 E-Line wird eine Produktfamilie für vernetzte Raumautomation nach energetischen Grundsätzen der Norm DIN EN 15232 vorgestellt. Die neue Modellreihe unterstützt Energieeffizienz mit Funktionsmodulen für die Bereiche HLK sowie Licht und Beschattung. Die freie Modulzusammenstellung sowie die Programmierung mit Vorlagenobjekten fördert die Anwendungsflexibilität mit einfacher Inbetriebnahme und einem wartungsarmen Betrieb. Die E-Line CPU verbindet die modularen Vorzüge grosser Saia PCD-Systeme mit den MontageDie PCD1 E-Line CPU: frei programmierbar, kompakt und vorteilen von Kompaktgeräten. kommunikativ. Trotz kompakter Aussenmasse bleibt sie mit Ein-/Ausgangsmodulen individuell bestückbar und orientiert sich auch in der kommunikativen Leistungskapazität an den grossen Systemen. Die Kommunikation zu Netzwerken wie BACnet, LON, KNX, DALI, Modbus oder Enocean bleibt dank flexibler Anwendungsformen sowohl in Neu- als auch Umbauten jederzeit möglich. Die neue CPU PCD2.M4x60 ist die aktuellste Weiterentwicklung der langjährigen Hardwareplattform Saia PCD2. Die neuen leistungsstarken Basismodule bleiben kompatibel zur ablösenden Hardwarefamilie und verfügen über vier frei bestückbare Steckplätze für Ein-/Ausgangsmodule. Die Ausbaukapazität mit höherer Prozessorleistung beibt bei 1024 Datenpunkten. Zur Anwendung anspruchsvoller Kommunikationsaufgaben mit BACnet, LON, KNX, DALI, Modbus oder Enocean besitzt sie mit zwei MByte ausreichend Leistung. ■ www.saia-pcd.com Swissbau, Halle 1.1, Stand D52
Veranstaltungen
11. Haustech-Planertag
Technisch und sozial vernetzt am Haustech-Planertag.
Die Digitalisierung erfasst nicht nur immer mehr unsere Gesellschaft, auch Unternehmen müssen sich zunehmend damit auseinandersetzen. Davon betrof-
fen ist auch die gesamte Baubranche. Vor allem die Ingenieure und Planer werden bereits heute mit digitalen Lösungen und Geschäftsmodellen konfrontiert, mit steigender Tendenz. Dies bedeutet, dass das notwendige Knowhow zwingend aufgebaut werden muss. Wenn dies nicht geschieht, sind Nachteile gegenüber den Mitbewerbern bereits vorprogrammiert. Am 11. Haustech-Planertag, der am 24. Februar 2016 im Zürcher Kongresshaus stattfindet, steht aus diesem Grund das Thema «Digitalisierung und Vernetzung» im Mittelpunkt. Wiederum konnten namhafte Referentinnen und Referenten verpflichtet
werden, welche die Thematik aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten werden. Nutzen Sie die Gelegenheit, um aus erster Hand Informationen und einen Überblick über aktuelle Entwicklungen, Trends, Chancen und Risiken zu erhalten. Als ET-Elektrotechnik-Abonnent profitieren Sie von einem reduzierten Eintrittspreis. Anstelle von 490.– Franken bezahlen Abonnenten lediglich 320.– Franken für die Teilnahme am 11. Haustech-Planertag. ■ www.haustech-planertag.ch
LED-Forum 2016 Das Spektrum an erhältlichen Produkten ist riesig und reicht vom Billigartikel bis zum Luxusgut. Deshalb steht die Qualität der Leuchten und jene der Lichtqualität im Brennpunkt des LED-Forums 2016 vom 15. Januar im Kongresshaus Zürich. Der Anlass bietet fundierte Vorträge zu Themen wie Le-
bensdauer, Zuverlässigkeit, Garantie, Licht- und Farbqualität. Die Tagung richtet sich an Lichtplaner, Elektroinstallateure, Entwicklungsingenieure und Systemintegratoren, welche Beleuchtungsaufgaben zu lösen haben. Die begleitende Ausstellung zeigt die Fülle der Produkte, die auf dem Markt
erhältlich sind und gibt den Teilnehmern die Möglichkeit, den Effekt der Leuchtmittel zu erleben und mit den Herstellern und Distributoren direkt in Kontakt zu treten. ■ www.electrosuisse.ch (Kurse & Veranstaltungen)
Licht und Gebäudetechnik digital vernetzt Integrierte Gebäudeplanung, Digitalisierung und steigende Vernetzung sowie systemübergreifende Lösungen sind der Schlüssel für ein modernes und flexibles Umfeld sowohl in Zweckbauten als auch im privaten Wohnbereich. Die Light + Building präsentiert vom 13. bis 18. März 2016 in Frankfurt am Main die aktuellen Entwicklungen und Technologien rund um Licht und Gebäudetechnik. Die Industrie zeigt Lösungen und Technologien, die sowohl die Wirtschaftlichkeit eines Gebäudes erhöhen, als auch den Komfort der Nutzer steigern. Die angesagten Themen lauten: «Smarte Technologien: Die Grundpfeiler moderner Gebäudetechnik» so-
wie «Lichtblicke in die Zukunft: Design und Funktion in Harmonie». Sie bilden die Schwerpunkte Digitalisierung, intelligente Gebäude-Vernetzung, Sicherheitstechnik, Trends im Leuchtenmarkt und die Auswirkungen von Licht auf den Menschen perfekt ab. Die Digitalisierung des Lichts hat den Weg in eine neue Dimension der Lichtgestaltung geebnet. Licht verbindet sich mit dem Raum, setzt Akzente und wird zum eigenständigen Designobjekt. Leuchtmittel und Leuchten sind kleiner und leistungsfähiger, fügen sich dezent in die Architektur ein oder unterstreichen diese. Je nach Tätigkeiten oder Raumsituationen stehen heute vielfältige Beleuchtungsarten zur Verfügung, z. B. direkt/indirekt strahlende Leuchten mit variabler Lichtverteilung für angenehme Deckenaufhellung oder blendfreie Arbeitsplatzbeleuchtungen. Vielseitigkeit und Individualität prägen die Trends von morgen bei dekorativen Leuchten für den Objekt- und Wohnbereich. Im Bereich Smart Home spielt die Steuerung über Smartphones und Easy-Installation eine grosse Rolle, was sowohl von Ausstellern als auch im Rahmenprogramm der Light + Building thematisiert wird. Unter dem Begriff Smart Powered Building werden auf der Messe Lösungen für neue und bestehende Bauten im Bereich Energiemanagement und Nachhaltigkeit gezeigt. Als wichtiger Bestandteil von smarter Gebäudetechnik präsentiert die Light + Building zudem neue Technologien und Trends der Sicherheitstechnik und wie diese im Smart Building integriert werden können. ■ www.light-building.com
Veranstaltungen 62 | Elektrotechnik 12/15
11./12. 1. 2016 Bern Schweizerischer Stromkongress www.stromkongress.ch 12. 1. 2016 GDI Rüschlikon Schweizer Strategietag Industrie 4.0 www.strategietag.ch 12.–16. 1. 2016 Messe Basel Swissbau 2016 www.swissbau.ch 15. 1. 2016 Zürich
LED-Spots im praktischen Test LED-Spots lösen Halogen- und Sparlampenspots ab. Halogenspots strahlen zwar ihr Licht gerichtet ab, was bei Spots sehr wichtig ist, sie sind aber ineffizient. Sparlampen sind deutlich effizienter, eignen sich aber sehr schlecht für kleine Spots. LED-Spots vereinen alle Vorteile. Die ET-Redaktion wollte es genau wissen und hat in einem praktischen Test Spots verschiedenster Anbieter unter die Lupe genommen, die im Wohnbereich, der Hotellerie oder im Kleingewerbe eingesetzt werden. Realisieren Sie Zusatzverkäufe mit Raumautomation Sie sind zuständig für die Planung und den Verkauf von Elektroinstallationen? In unserem Beitrag erhalten Sie Tipps und Tricks für Zusatzverkäufe im Zusammenhang mit der Raumautomation. Egal ob Sie Villen, Einfamilien- oder Mehrfamilienhäuser ausrüsten müssen: Es besteht immer die Chance, dem Kunden einen guten Mehrwert verkaufen zu können. Nutzen Sie sie!
LED-Forum 2016 www.electrosuisse.ch 26. 1. 2016 Riehen BS Energieeffiziente Strassenbeleuchtung, www.pusch.ch 10./11. 2. 2016 Messe Zürich Maintenance Schweiz www.easyfairs.com/ maintenance-schweiz2016 24. 2. 2016 Zürich Haustech-Planertag www.haustech-planertag.ch
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Elektrotechnik 12/15 | 63
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66. Jahrgang 2015 ISSN 1015-3926 www.elektrotechnik.ch Auflage und Verbreitung (WEMF/SW-Beglaubigung 2014) Druckauflage 7000 Ex.*, Total verbreitete Auflage 6723 Ex., davon verkauft 3290 Ex. * inkl. Probe- und Werbeexemplare, Veranstaltungen und Messen Kontakt Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch Verlag AZ Fachverlage AG Neumattstrasse 1 5001 Aarau Tel. +41 (0)58 200 56 50, Fax +41 (0)58 200 56 51 Geschäftsführer Roland Kühne Leiterin Zeitschriften Ratna Irzan Redaktion AZ Fachverlage AG, Elektrotechnik Neumattstrasse 1, Postfach, CH-5001 Aarau redaktion@elektrotechnik.ch Chefredaktor Hansjörg Wigger, Tel. +41 (0)58 200 56 34 Redaktoren Jürg Altwegg, Tel. +41 (0)58 200 56 40 Raymond Kleger, Tel. +41 (0)79 384 45 65 Ständige redaktionelle Mitarbeiter: David Keller, Pius Nauer, Hans R. Ris, Daniel Rölli, Marcel Schöb, Erich Schwaninger, Rüdiger Sellin COPYRIGHT Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Highlights sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Leitung Werbemarkt Jürg Rykart, Tel. +41 (0)58 200 56 04
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64 | Elektrotechnik 12/15
Im Text erwähnte Firmen ABB Schweiz AG AEE Suisse Alltron AG Alpiq E-Mobility AG AMAG Automobil- und Motoren AG asut
GNI
12
KNX Swiss
12
8 39, 41
Koch René AG MCH Messe Schweiz AG
8 58
39 41
Messe Frankfurt GmbH Rotronic AG Saia-Burgess Controls AG
59 8 61
SBB
41
12, 40 14
Bundesamt für Energie
12, 36
Bundesamt für Strassen
41
Securiton AG
Cablex AG CRB
41 58
Siemens Schweiz AG Solar Agentur Schweiz
8 14
EasyFairs Switzerland
58
Swisscom (Schweiz) AG
41
EBL (Elektra Baselland) 40 Electrosuisse 50, 60 Elko-Systeme AG 22 ESTI Fischer Otto AG
4, 46 13
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