HK_GT_9_2018

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www.hk-gebaeudetechnik.ch Fachzeitschrift für Energie, Wärme, Strom, Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Gebäudeautomation, Facility Management, Gebäudehülle, Spenglerei, Sicherheit, Sanitärtechnik, Wohnen

November/Dezember 10 12 | 2018 | Dezember

Solarpreisträger 2018, Teil 1 HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von

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Die Witterung im 3. Quartal 2018

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Rückblick Herbstseminar 2018

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Kunststoff-Systeme: 40 Jahre Sanipex 76

NeoVac-EnergieMessForum

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Der aktuelle Stellenmarkt

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Editorial |

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Kreisläufe schliessen ■ Nein, ein Betonkopf ist er nicht. Für einen geradezu klassischen Vertreter der Bauwirtschaft ist Jacky Gillmann verblüffend weitsichtig, um sich kritisch gegenüber der eigenen Branche zu äussern. So rechnet er vor, dass auf das Konto der Bauwirtschaft rund 40 % des Verbrauchs natürlicher Ressourcen eines Landes gehen. Ausserdem stösst der bestehende Gebäudepark rund 40 % aller CO2-Emissionen aus. Zudem sei die Bauwirtschaft eine der wenigen Branchen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit – im Vergleich zu anderen – so gut wie kaum verbessert habe. Das ständige Wachstum der Bausubstanz pro Einwohner sei kaum als nachhaltige Entwicklung zu betrachten. Doch sieht er Anzeichen, dass sich dieses Wachstum stark reduzieren wird (siehe auch Seite 10 dieser Ausgabe). Die Kreislaufwirtschaft habe eine schöne Zukunft vor sich, so Gillmann. Bauen und Abbruch soll mit weniger Abfall vor Ort geschehen. Demzufolge plädiert er für einen sorgfältigen und intelligenten Rückbau bestehender Gebäude. Zudem: Im Zeitalter von Homeoffice und Desk-Sharing-Bürostrukturen seien die bestehenden baulichen Kapazitäten klüger zu nutzen und flexibler an neue Bedürfnisse anzupassen. Der Baufachmann, bis vor Kurzem Verwaltungsratspräsident von Losinger-Marazzi AG, stösst eine notwendige Diskussion an, wie wir in Zukunft Güter und Dienstleistungen mit deutlich weniger Einsatz nicht erneuerbarer Ressourcen erstellen müssen. Noch sind wir sehr weit von einer Kreislaufwirtschaft entfernt. Gemäss einer nicht mehr ganz aktuellen Schätzung betrugen die Materialflüsse der Weltwirtschaft etwa 62 Milliarden (Mrd.) Tonnen (t), wovon 58 Mrd. aus neu gewonnenen Rohstoffen und nur gerade 4 Mrd. aus recyclierten Materialien stammten. Infolge des weltweit hergestellten Zements (rund 4,1 Mrd. t) verantwortet die Zementindustrie – durch das Freisetzen des im Kalk gebundenen Kohlendioxids – rund 6 % des jährlichen klimaschädlichen CO2-Ausstosses. Ohne gelenkte Verteuerung der Rohstoffe und stofflichen Energieträger wird unser Wirtschaften nicht ökologischer. Letztlich ist eine zentrale politische Frage, welche Stoffflüsse wir einer Lenkungsabgabe

manuel.fischer@chmedia.ch

unterwerfen wollen. Es ist zudem schwierig, eine einigermassen korrekte Bemessungsgrundlage für eine Abgabe zu finden. In der Praxis hat das Instrument den Tatbeweis seiner Breitenwirkung aber bereits erbracht: Infolge der CO2-Abgabe reduzierte sich der Verbrauch an fossilen Brennstoffen deutlich stärker als der Verbrauch an fossilen Treibstoffen. Die Nachhaltigkeitsdiskussion ist noch längst nicht zu Ende.

Manuel Fischer, Redaktor

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Inhaltsverzeichnis |

Digitalisierung am Bau

Infolge der Digitalisierung wird die Baubranche mit zahlreichen Fragen konfrontiert. Am Gebäudetechnik-Kongress diskutierte man dazu Chancen und Herausforderungen, aber auch sicherheitstechnische Aufgaben, denen sich die Akteure nicht verschliessen dürfen.

Diverse Rubriken

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Update zur Wärmepumpen-Technik

Für die Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz (FWS) gilt die im April 2018 lancierte «Mission, Vision und Strategie» zur weiteren Entwicklung des Wärmepumpen-Markts. Dazu gehört auch das jährliche Update für Planer, Installateure, Behördenmitglieder und Energieberater, die in der täglichen Arbeit mit Anforderungen zu tieferer Erdwärmenutzung, zu verminderten Schallemissionen und zu einem wirksamen Schutz gegen Legionellen konfrontiert werden.

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1 Editorial

4 Solarpreisträger 2018, Teil 1

4 Info

6 Treiber der Digitalisierung fordern die Planer heraus

90 Agenda 96 Impressum 92 Stellenmarkt US 3 Bezugsquellen, Inserentenverzeichnis

10 Impulse fürs energiesparende und -gewinnende Bauen 12 Lehrlingsausbildung seit 111 Jahren 14 «Kontinuität auf hohem Niveau als gutes Omen für die Zukunft» 16 Vom Tauchsieder zur digitalisierten Wärmepumpe 21 Energie-Monitoring ist wichtige Grundlage 22 Ein Sommerquartal der Hitzerekorde 26 Zwölf Schritte in klimafreundliche Zukunft

Verbände 34 Trotz KGTV-Engagement: Politik klemmt 36 Holzfeuerungen werden sauberer und beliebter

Interview 39 «Fukushima führte noch einmal zu einer Umorientierung in der Energiepolitik»

Energie / Wärme / Strom 43 Gas und Fernwärme zur Diskussion gestellt 46 Technik, Erdwärme, Schall und Legionellen – alles aktualisiert 50 Markanter Neubau in älterem Wohnquartier setzt auf erneuerbare Energien 54 «Kraft der Elemente» heizt Neubausiedlung 57 Kompakte Holzfeuerung mit integriertem Partikelabscheider 63 Produkte

Lüftung / Klima / Kälte 64 Chillventa 2018 – Leitmesse mit stetigem Wachstum 67 Produkte


Inhaltsverzeichnis |

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Städte mit Wärme versorgen

An der Wärmetagung 2018 stand die Wärmeversorgung in einzelnen Städten im Mittelpunkt. Optionen, Chancen und künftige Herausforderungen wurden formuliert. Erste erfolgreiche Umsetzungen sind sichtbar, aber der Weg ist noch lang und kostspielig.

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Anreize für Stromeffizienz

ProKilowatt fördert Stromsparmassnahmen, die sich ohne finanzielle Unterstützung erst nach einem Zeitraum von mehr als vier Jahren rechnen würden. Dank dem Förderbeitrag von bis zu 30 % der Investitionskosten lässt sich diese Payback-Zeit reduzieren.

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Chillventa 2018

Bereits zum sechsten Mal verwandelte die Chillventa die Messehallen in Nürnberg zum weltweit grössten und wichtigsten internationalen Treffen für die Kälte-, Klima-, Lüftungs- und Wärmepumpenbranche. Die Fachmesse hat nochmals deutlich an Fläche zugenommen.

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Gebäudeautomation 68 Weltspitze dank CADbus 71 Produkte Solarpreisträger 2018, Teil 1 HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von

Gebäudehülle / Spenglerei 73 Belle-Époque-Dach im neuen Glanz

Sanitärtechnik / Wohnen 76 Heute selbstverständlich – vor 40 Jahren eine Sensation 78 Wer hat das Dusch-WC erfunden? 80 Einzigartige Sanitärkompetenz aus Stahl-Email 83 Sanitärdesign im digitalen Zeitalter 86 Produkte

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Die Witterung im 3. Quartal 2018

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Rückblick Herbstseminar 2018

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Kunststoff-Systeme: 40 Jahre Sanipex 76

NeoVac-EnergieMessForum

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Der aktuelle Stellenmarkt

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Zum Titelbild:

Nachhaltiges Kühlen und Wärmen mit HFO- und natürlichen Kältemitteln So umweltschonend wie möglich und zudem höchst energieeffizient: Die CTA bietet luft- und wassergekühlte Kaltwassersätze mit dem klimafreundlichen HFO-Kältemittel oder mit natürlichen Kältemitteln wie Ammoniak oder Propan an. Weil es uns wichtig ist, eine nachhaltige Gebäudeklimatisierung anzubieten. Lesen Sie in unserem Kundenmagazin CTA Avance, wo die CTA wirkt. Zum Beispiel im Biozentrum Basel mit NH3-Kältemaschinen (Seite 12) oder im Bundeshaus mit HFO-Kältemaschinen (Seite 9). www.cta.ch/avance Das CTA-Team wünscht allen Leserinnen und Lesern wunderbare Wintertage! CTA AG Klima – Kälte – Wärme CH-3110 Münsingen Tel. 031 720 10 00 info@cta.ch www.cta.ch

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Schweizer Solarpreisträger 2018, Teil 1

PEB sorgen für CO2-freie E-Mobilität Am 16. Oktober 2018 war die 28. Schweizer Solarpreisverleihung. Im Campus Sursee LU wurden die Schweizer Solarpreise und die Norman Foster Solar Awards vergeben. Peter Warthmann

■ 2018 wurden von 80 eingereichten Bewerbungen insgesamt elf mit dem Schweizer Solarpreis, drei mit dem Norman Foster Solar Award, drei mit dem PlusEnergieBau-Solarpreis, eine mit dem HEV-Sondersolarpreis und eine mit dem Migros-Bank-Sondersolarpreis ausgezeichnet. Zusätzlich wurden 18 PEB- und sechs Solarpreis-Diplome verliehen. Bei der Verleihung 2018 stachen unter den verschiedenen Preisträgern insbesondere die PlusEnergieBauten (PEB) hervor, weil sie aufzeigen, wie einfach das Pariser Klimaabkommen umgesetzt werden kann. Einige Beispiele: mit dem PEB der Pilatus Flugzeugwerke AG in Stans NW wurde das grösste Solarkraftwerk des Kantons Nidwalden mit einer Leistung von gut 1 MW ausgezeichnet. PlusEnergie-Gewerbebau in Gams SG mit einer Eigenenergieversorgung von 55 %. Kastanienhof: das erste PlusEnergieSchulhaus des Kantons Thurgau mit einer Eigenenergieversorgung von 20 %. erste PlusEnergie-Kirche der Schweiz in Kölliken AG, vorbildlich in ökologischer Hinsicht mit 181 %.

Hier werden mal zwei Preisträger mit Bild vorgestellt. ber weitere Solarpreis-Projekte berichten wir Anfang 201 in HK-Gebäudetechnik.

157 %-PlusEnergie-MFH-Überbauung, Tobel TG Die PlusEnergie- berbauung in der Thurgauer Gemeinde Tobel mit drei Mehrfamilienhäusern und 2 Wohnungen wurde 201 fertiggestellt. Die gut gedämmten Minergie-P-Wohnungen benötigen insgesamt 1 00 kWh a und erzeugen 20 400 kWh a. Der Solarstromüberschuss von 6 000 kWh a ermöglicht jeder Wohnung ein solarbetriebenes Elektroauto, welches jährlich 12 000 km CO2-frei fahren kann. Einmalig in Europa sind die tiefen Mietzinse, die sogar gut 20 % unter den uartierüblichen Mietzinsen für vergleichbare Wohnungen der Region Wil SG liegen. Die berbauung wurde mit dem Migros-Bank-Sondersolarpreis für PEBMFH und Mitte November auch gerade noch mit dem Europäischen Solarpreis 2018 ausgezeichnet.

auf. Als erstes PEB-MFH in Schaffhausen erfüllt es den Minergie-P-Standard und konsumiert als Fünffamilienhaus bloss 1 00 kWh a oder 450 kWh a pro Familie. Auf dem Dach ist eine 1 .2 kW starke PV-Anlage montiert, die 16 000 kWh a erzeugt. 84 m2 Sonnenkollektoren kleiden die Südost- und die Südwest-Fassade ein und versorgen alle Wohnungen mit Wärme. Ein 2 m grosser Wasserbehälter speichert die Wärme für den Winter. Die fehlende Wärmeenergie im Winter liefert eine solarbetriebene Wärmepumpe. Das PlusEnergie-MFH erreicht mit der Produktion von 24 600 kWh a eine Eigenenergieversorgung von 142 %. Das MFH Gütliweg wurde mit einem PlusEnergieBau-Diplom 2018 ausgezeichnet. ■ www.solaragentur.ch › Solarpreise › Schweizer Solarpreis

142 %-PEB-MFH Gütliweg, Schaffhausen Das PEB-MFH Gütliweg in Schaffhausen fällt durch vorbildliche Dämmwerte

142 %-PEB-MFH Gütliweg, Schaffhausen. 157 %-PlusEnergie-MFH-Überbauung, Tobel TG. (Bilder: Schweizer Solarpreis 2018)


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Rückblick Gebäudetechnik-Kongress 2018: Digital & Smart

Treiber der Digitalisierung fordern die Planer heraus Mit der Digitalisierung wird die Baubranche mit zahlreichen Fragen konfrontiert. Diese zu diskutieren und Lösungsansätze zu entwickeln, war ein wesentliches Ziel des Gebäudetechnik-Kongresses 2018. Unter dem Motto «Digital & Smart» ergeben sich Chancen und Herausforderungen, aber auch sicherheitstechnische Aufgaben, denen sich die Akteure nicht verschliessen dürfen. Jürg Wellstein

■ Es ging um die Zukunft, um die künftige Digitalisierung der Gebäudetechnik. Diese soll neue Planungs- und Bauprozesse gewähren. Ob smarte Lösungen einer nachhaltigen Gebäudetechnik zum Durchbruch verhelfen werden, wurde am GebäudetechnikKongress in Luzern breit diskutiert. Die zahlreichen Teilnehmenden sind am 4. Oktober 2018 sowohl auf sicherheitsrelevante Aspekte hingewiesen als auch

mit grundsätzlichen berlegungen zur heutigen Baukultur konfrontiert worden. Denn die absehbare Entwicklung ist offensichtlich: Dass die nächsten Jahre von einer Digitalisierungswelle geprägt sein werden, wird kaum jemand bezweifeln. Die Anzahl der digitalisierten Dinge wächst rasant, dies vor allem auch aufgrund der gleichzeitig zunehmenden Weltbevölkerung. Welchen Stellenwert diese Tatsache für das Bau-

en und die entsprechende Gebäudetechnik haben wird, ist bei pragmatischer Betrachtung allerdings noch nicht vollständig erkennbar.

Anforderungen der Nutzer prägen die Gebäudetechnik Die treibenden Kräfte im Wohnungsbau können heute leicht identifiziert werden: Komfort, Sicherheit, Form- und Nutzungstrends, Technik. Heisst dies, dass

Beim zweiten Podium wurden Themen zu Markt und Innovation behandelt: v.l. Moderator Reto Lipp, Karin Frick (GDI), Marc Beermann (Allthings Technologies AG), Reto Cajacob (pom+ Consulting AG) und Michael Scheiwiller (Methabau).

Prof. Adrian Altenburger, Vizepräsident des SIA und Mitglied des Organisationskomitees des Gebäudetechnik-Kongresses, begrüsste die Teilnehmenden mit dem Hinweis, dass hier relevante Entwicklungen aufgezeigt und diskutiert werden sollen.

Das erste Podium diskutierte am Gebäudetechnik-Kongress über Fragen zur Forschung und Anwendung: v.l. Moderator Reto Lipp, Prof. Sacha Menz (ETH Zürich), Urs von Arx (HHM-Gruppe) und Prof. Fabio Gramazio (ETH Zürich).


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technische Systeme zu einem Erhalt oder gar zur Steigerung des Komforts eingesetzt werden sollen Werden die Nutzeranforderungen digital besser antizipiert als durch die heutigen Lösungen Die noch weiter gehende Frage heisst: Können die modernsten Städte dieser Welt auch unsere Vorbilder werden, wenn es um eine humane Gestaltung unseres Lebensraums geht Entsprechen die nadelförmigen Hochhäuser, die in die Wolken ragen, wirklich unseren Zielen und Wunschvorstellungen fürs Wohnen Braucht es in Zukunft noch Gebäudetechnik Falls eine veränderte Gebäudetechnik benötigt wird, müssen sich die Akteure bereits heute damit befassen und sich mit intelligenterer Technik und adaptiveren Prozessen fürs künftige Bauen auseinandersetzen. Werden digitale Planungsarbeiten sogleich in einer roboterisierten Vorfertigung umgesetzt, sind selbstverständlich auch frühzeitig gebäudetechnische Aspekte zu berücksichtigen.

Aufruf zur frühzeitigen Zusammenarbeit Deshalb ist der in Luzern hörbare Aufruf verständlich, sich in einem möglichst frühen

Zeitpunkt zusammenzuschliessen. Damit sollen sich bereits in den Phasen der Absichtserklärungen und Ideenfindung für ein Projekt koordinierende Arbeitsschritte festlegen lassen. In der Forschung wird dies seit einiger Zeit vorbereitet, so auch beim DFAB-Haus im Rahmen des NEST-Projekts bei der Empa in Dübendorf, das im Februar 201 eröffnet wird. Sechs Module wurden digital entwickelt und mit vier Industrierobotern zusammengebaut. Der nationale Forschungsschwerpunkt (NFS) zur digitalen Fabrikation wurde bereits 2014 initiiert. nd das inzwischen gestaltete DFAB House ist nicht nur digital entworfen und geplant, sondern auch weitgehend mit digitalen Prozessen gebaut worden – sowohl extern in der Vorfabrikation als auch vor Ort auf der Baustelle. Das hier angewandte Entwurfskonzept basiert auf der Erforschung der architektonischen und technischen Auswirkungen ausgewählter digitaler Bauprozesse aus der interdisziplinären Forschung. Die eingesetzte Haustechnik dient zur Steuerung der mechanischen Anlagen, des Lichts und des Sicherheitssystems des Gebäudes. Dadurch können neue Arten der Benutzerinteraktion mit der Gebäudeumgebung untersucht und die Energieeffizienz des Gebäudes optimiert werden.

Fachleute für komplexere Prozesse gesucht

Moderator Reto Lipp.

SWKI-Award 2018 geht nach Horw Am Gebäudetechnik-Kongress 2018 wurde erneut der SWKI-Award verliehen. Für diesen Ausbildungspreis für Bachelorund Masterarbeiten hatte die Jury fünf Nominationen ausgesprochen. Gregor Jeker und Timotheus Zehnder vom Institut Gebäude und Energie der Hochschule Luzern in Horw gewannen den Award 2018 mit ihrer ausgearbeiteten Empfehlung für ein Anergienetz zum Heizen und Kühlen des UniversitätsSpitals Zürich. www.swki.ch/ausbildungspreis Gregor Jeker und Timotheus Zehnder präsentieren ihre Arbeit über einen Anergienetz-Vorschlag, mit dem sie den SWKI-Award 2018 gewannen.

Die Zukunft des Bauens braucht aber nicht nur schlankere Prozesse, sondern auch Fachleute, die als Systemingenieure die bisherigen nebenheiten in den Prozessen überwinden und die Digitalisierung nutzbringend integrieren können. nd erneut war in Luzern im Angesicht einer grösser werdenden Komplexität die Forderung zu vernehmen: Keep it simple and smart , denn manchmal ist weniger mehr. Dass dieser Vorsatz nicht einfach erfüllbar ist, zeigt


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beispielsweise der unbändige Trieb nach höherem uadratmeterbedarf pro Person im Wohnbereich. Dieser hat sich in den vergangenen hundert Jahren mehr als verdreifacht. nd dieser ist nur dort zu mindern, wo ökonomische Rahmenbedingungen den Wunsch nach möglichst grossen Wohnungen unerfüllbar machen, nämlich in den teuersten uartieren der Grossstädte. Wer jedoch mehr Fläche braucht, pendelt länger.

BIM fasziniert und verändert

Das DFAB-Haus, das im Rahmen des NEST-Projekts bei der Empa in Dübendorf erstellt wird, soll im Februar 2019 eröffnet werden. (Bild: DFAB House, www.dfab.ch)

Das Projekt des B&B Airport Hotels in Rümlang mit 170 Zimmern wurde gesamthaft mit BIM konstruiert. Es umfasst einen hohen Vorfertigungsgrad, zu dem auch 18 extern erstellte Steigzonen mit 19 Metern Höhe gehören, in welche die komplette Haustechnik integriert ist. (Bild: Michael Scheiwiller, Methabau)

Das Arch-Tec-Lab der ETH Zürich ist mit Industrierobotern ausgestattet, die eine digitalisierte Vorfertigung von Bauelementen ermöglichen und auch für die Realisierung der Module des DFABHauses genutzt wurden. (Bild: Sacha Menz, ETHZ)

Hat die allgemeine Konjunkturentwicklung auch einen Einfluss auf die Gebäudetechnik Die Wirtschaft reagiert im Allgemeinen auf die weltwirtschaftlichen Entwicklungen und Veränderungen. Derweilen hielt der Bauboom in den vergangenen Jahren in der Schweiz unverändert an. Wohl ist für alle erkennbar, dass der Wohnungsbau regional stagnieren wird und eine Verlagerung zu Infrastrukturen und gewerblichem Bau absehbar scheint. Werden grössere Objekte zum Bau ausgeschrieben, so kann man heute plötzlich mit der Forderung konfrontiert sein, nur noch mit der BIM-Methode planen zu müssen. Im veränderten Prozessablauf wird die Gebäudetechnik dann möglicherweise durch eine integrale Vormontage erstellt und als Ganzes in die ausgesparten Steigzonen integriert. Insgesamt können damit kürzere Bauzeiten realisiert werden. In der Branche bestehen deshalb verschiedene Initiativen zur Förderung von BIM, beispielsweise im Innovationspark Zentralschweiz in Rotkreuz, der von den Kantonen, Hochschulen und der Wirtschaft getragen wird. Als Schwerpunkte werden unter anderem die virtuelle Planung mit BIM, dezentrale Gebäudetechnik, modulare Gebäudekonzeption usw. genannt. Auch die HHM-Gruppe (Hefti, Hess, Martignoni) engagiert sich mit der Plattform Building 60.ch in diesem Bereich. Dieses 60 -Portal erleichtert die digitale Planung von Ge-

Die Verknüpfung von gebäuderelevanten Daten ermöglicht neue Ansätze zur Regelung von Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz. (Bild: Reto Cajacob, pom+ Consulting AG)


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bäuden mit Blick auf den gesamten Lebenszyklus. Entsprechende Instrumente schaffen die Grundlage dafür, dass die BIM-Vorteile gewerksübergreifend zum Tragen kommen sollen. Es besteht kein Zweifel: BIM lernen unsere Kinder heute beim Spielen. Die nächste Generation der Planer wird diese Instrumente und Methoden auf selbstverständliche Weise nutzen. Zudem ist inzwischen im Markt eine Dynamik entstanden, indem heute zahlreiche Bauelemente und -komponenten digitale Schnittstellen aufweisen. Die automatisierte Store braucht den Solarsensor, dieser das Klimaleitsystem, dieses die Einstellwerte der Nutzer. Für das «Internet der Dinge» (IoT) werden Voraussetzungen geschaffen, die höhere Datenübertragungsraten einschliessen, Speicherungen in der Cloud ermöglichen und schliesslich zu neuen Geschäftsmodellen führen. Braucht es dazu noch Regulationen und Gesetze? In Luzern wurde erwidert: Im Markt und bei den Kundenbeziehungen machen Menschen den Unterschied, dies auch in der Digitalisierung. Sollte dies der Strohhalm der Traditionalisten sein? Tatsächlich werden in Zukunft mehr denn je Übersetzer benötigt, welche die Digitalisierung für die Entscheidungsfindung und für Nutzer verständlich machen können.

Sicherheit gewährleisten in unsicheren Zeiten Und wie steht es um die Datensicherheit? Beim Erstellen, Speichern, Transferieren usw. von Daten des Gebäudes? Der Aufruf war verständlich: Machen Sie es besser als die Automobilindustrie! Wenn Verfügbarkeit gewährleistet sein muss, ein Zugriff Dritter verhindert werden muss, Verluste unbedingt vermieden werden müssen, dann ist den Sicherheitsmassnahmen eine hohe Priorität zuzuordnen. Heute scheinen sich aber weder der Konsument noch der Lieferant der digitalen Dinge mit entsprechendem Ernst darum zu kümmern. Hoffen wir, dass die Digitalisierung nicht zu neuartigen Baustellen führt, die mit viel Aufwand und einem Verlust an Vertrauen behoben werden müssen. Der Gebäudetechnik-Kongress hat dazu manche Fragen aufgeworfen und auf Knackpunkte hingewiesen. Die Branche ist daran, diese zu bearbeiten. ■

Informationen Gebäudetechnik-Kongress 2018: www.gebaeudetechnik-kongress.ch Cybersecurity-Schnelltest für KMU: www.ictswitzerland.ch/themen/cybersecurity/check Nationaler Forschungsschwerpunkt (NFS) zur digitalen Fabrikation: www.dfab.ch Innovationspark Zentralschweiz in Rotkreuz: www.building-excellence.ch BIM-Plattform der HHM-Gruppe: www.building360.ch

Weitere Bilder: www.hk-gt.ch › Bildergalerien.


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24. Herbstseminar zu den Messen Bau+Energie sowie Bauen+Wohnen

Impulse fürs energiesparende und -gewinnende Bauen Vom 15. bis zum 18. November hiessen die Messen Bau+Energie und Bauen+Wohnen in Bern zum Besuch willkommen. Den Auftakt bildete das 24. Herbstseminar «Neue Impulse für die Bau- und Energiewirtschaft» mit Referaten zum Strommarkt, zur Energiewende, zum Immobilienmarkt und zu vielem mehr. Quelle: ZT Fachmessen AG, Bearbeitung Manuel Fischer

■ Die beiden Messen, die Architekten wie Bauherren alljährlich willkommen heissen, bieten nicht nur ein grosses Produkte- und Veranstaltungsangebot, sondern auch wichtige Entscheidungsgrundlagen zum energieeffizienten Bauen, über den Innenausbau hin zu Wohndesign und Garten. Einmal mehr organisierte die Messeleitung zusammen mit dem Amt für mweltkoordination und Energie (A E) des Kantons Bern die Beraterstrasse der Kantone . Acht unabhängige und persönlich betreute Beratungsstellen säumten den Eingangsbereich. Neu konnten sich Hauseigentümer vorab für eine persönliche Vorgehensberatung anmelden, um an der Messe ihre nterlagen und Wünsche diskret mit einem Energie-Experten zu besprechen. Auch dieses Jahr war die Bau Energie Messe von einem breiten und vertieften Fachkongress begleitet. In Foren wurden anhand konkreter Lösungen u. a. die Themen

Plus-Energie-Bauten , Energieproduktion oder Energiespeicher und -management erörtert.

Aus der Energiepolitik Den Auftakt zur Messe bildete das 24. Herbstseminar Neue Impulse für die Bauund Energiewirtschaft . Zu Beginn gab Kurt Bisang, Leiter Geräte und wettbewerbliche Ausschreibungen beim Bundesamt für Energie (BFE), eine bersicht über die energiepolitischen Geschäfte auf Bundesebene. Die nationale Energiestrategie 2050 nennt primär drei Ziele, nämlich die Steigerung der Energieeffizienz, den Ausstieg aus der Kernenergie und den Ausbau der erneuerbaren Energien. Beim ersten Ziel sieht Bisang die Schweiz auf gutem Wege. Man sei auf Kurs, die Richtwerte (2020: Energieverbrauch um minus 20%, Stromverbrauch um minus % gegenüber 2000) zu erreichen. Mit der Revision des Energiegesetzes wird der Bund zusätzliche Instrumente zur Ver-

Die beiden Fachmessen in Bern bieten nicht nur eine grosses Produktevielfalt, sondern auch wichtige Entscheidungsgrundlagen für energieeffizientes Bauen. (Bild: ZT Fachmessen AG)

fügung haben, um den CO2-Ausstoss weiter zu senken, so etwa eine erweiterte Teilzweckbindung der CO2-Abgabe für die energetische Gebäudesanierung und verschärfte Vorschriften bei Autos ( 5 Gramm CO2 pro km). Bei den Massnahmen für die Neuen Erneuerbaren nannte er den Netzzuschlag für die Förderung der Stromproduktion bei neu auf 2, Rp. kWh, die jüngst verkürzten Bewilligungsverfahren und die rechtlichen Grundlagen für die Bildung von Zusammenschlüssen zum Eigenverbrauch (ZEV). Die Revision des CO2-Gesetzes verschafft der Landesregierung nur sehr zögerlich mehr Entscheidungskompetenzen im Gebäudebereich. Der Bundesrat ist – gemäss Gesetzesentwurf – erst ab 202 befugt, CO2-Grenzwerte für Gebäude einzuführen und auch dann erst, wenn die CO2-Emissionen aus dem Gebäudebestand nicht unter 50 Prozent des Niveaus von 1 0 liegen.

Smart-Grid-Lösungen Jürg Grossen, Co-Geschäftsleiter der Elektroplan Buchs Grossen AG und GLP-Nationalrat, zeigte massive Stromeffizienz-Gewinne auf, die dank intelligenter Steuerung und Zusammenwirken elektrisch betriebener Geräte ermöglicht werden. nd diese Aussage ist offenbar auch noch gültig, wenn die geschäftseigene Elektromobilität in die Steuerung eingebunden ist. Dank eines intelligenten Lastmanagements könnten teure Lastspitzen – für die Aufladung von Akkumulatoren – vermieden werden. Infolge des Einbezugs von Nachbarschaften in einen ZEV weist das Elektroplanungs- nternehmen tiefere Nettokosten für den Fremdbezug elektrischen Stroms aus. Grossen äusserte sich zur schleppenden bis verschleppenden msetzung der Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn). Hinsichtlich der anstehenden Revision des Stromversorgungsgesetzes wünscht er sich nicht nur eine Liberalisierung des Strommarkts, sondern auch des Messwesens für ZEV (virtuelle Messungen).


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Hindernisse für Gebäudesanierungen

Marcel Hug, Geschäftsführer der Dachorganisation der Immobilienwirtschaft, SVIT, skizzierte das Bild eines nationalen Immobilienmarkts, das durch hohen Investitionsdruck auf Renditeliegenschaften geprägt sei – mangels alternativer Anlageobjekte. Die Erneuerung des bestehenden Gebäudeparks sei zwar das Gebot der Stunde. Doch eine hohe Regelungsdichte, hohe Komfortansprüche und die Absicht, möglichst für die Ewigkeit zu bauen, treiben die Preise für die spätere Bewirtschaftung der Immobilien in die Höhe. Die Mieterschaft werde Sanierungen nicht in jedem Falle schlucken. Denn darüber schwebt immer die Frage: Wer schöpft den Mehrwert der sanierten Immobilie ab Institutionelle Hindernisse für Erneuerungen verortet der Immobilien-Experte auch bei den Stockwerkeigentümer-Gemeinschaften. Dort gilt: ohne Einstimmigkeit keine Sanierung. Zudem sei der föderalistische MuKEn-Salat eine desaströse Vorgabe für sanierungswillige Gebäudeeigner.

Mehr Kreislaufwirtschaft Jacky Gillmann, bis vor kurzem VR-Präsident und nun Verwaltungsrat bei Losinger-Marazzi, pflegte einen kritischen Blick gegenüber der eigenen Branche. Die Bauwirtschaft verantworte 40 Prozent am Mengenverbrauch natürlicher Ressourcen. Ausserdem sei der bestehende Gebäudepark für 40 Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich. Die Baubranche habe ihre Wettbewerbsfähigkeit – im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen – über die Jahrzehnte so gut wie kaum verbessert. Das ständige Wachstum der Bausubstanz pro Einwohner während der vergangenen Jahrzehnte kritisiert er als kaum nachhaltige Entwicklung. Die Kreislaufwirtschaft habe hingegen eine schöne Zukunft vor sich. Die Bauwirtschaft könne mit der Wiederverwertung von viel Bausubstanz dazu beitragen. ■ www.fachmessen.ch


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Die R. Nussbaum AG feiert: 111 Jahre, 44 Jahre, 33 Jahre

Lehrlingsausbildung seit 111 Jahren Die R. Nussbaum AG konnte diesen Herbst ein ganz besonderes Doppeljubiläum feiern: 111 Jahre Lehrlingsausbildung und 44 Jahre eigene Lehrwerkstatt. Zu diesem speziellen Anlass lud das Unternehmen all ihre Lehrlinge der letzten 33 Jahre nach Trimbach ein. Und wie sie kamen: Rund 250 Gäste konnte Andreas Nussbaum, Leiter Produktion und Geschäftsleitungsmitglied im Festzelt neben der Armaturenfabrik begrüssen. Reto Zimmermann

■ Als sein rgrossvater Rudolf Nussbaum 1 0 in der noch jungen Firma (sie wurde 1 0 gegründet) mit Jakob Grob den ersten Lehrling einstellte, konnte sich der Firmengründer wohl kaum vorstellen, dass in den nächsten 111 Jahren über 600 weitere Lehrlinge aus dem metallbearbeitenden, konstruierenden, mechanischen, logistischen und kaufmännischen Bereich folgen sollten. Denn die fundierte Ausbildung von Nachwuchskräften ist eines der Erfolgsgeheimnisse des Herstellers von Armaturen und Systemen für die Sanitär- und Heiztechnik, der seinen schweizweit rund 4 0 Mitarbeitenden immer wieder Wertschätzung, auch in Form solcher Anlässe, entgegenbringt. Nachdem die Oltner Firma das 111Jahr-Jubiläum 2014 mit einem Mitarbeiterfest u. a. mit Patent Ochsner feierte, war nun die nächste 111er-Zahl an der Reihe. Ein wenig kleiner, aber nicht weniger herzlich. Davon konnten sich auch die Nussbaum-Ausbildungsverantwortlichen, die gesamte Geschäftsleitung und die Ehrengäste aus Berufsbildungsverbänden und Politik überzeugen. Ein Zelthimmel voller Arbeitsmaterialien, der Ausstellbereich mit den drei Berufs-

Dominik Studer gratulierte seitens kantonalem Amt für Berufsbildung, Mittel- und Hochschulen.

richtungen KV, Mechanik und Logistik einst und heute, Ess-Stände und ein Festbereich mit Bühne erwarteten dabei die Gästeschar. Durch das kurzweilige Programm führte Rhaban Straumann. Der Theaterkabarettist und Autor begrüsste in warmen Worten die anwesenden Gäste und leitete zu Andreas Nussbaum weiter. Der Initiant dieses besonderen Anlasses freute sich sichtlich über die vielen Anwesenden und betonte, dass eine solche Erfolgsgeschichte nur möglich wird, wenn

Gastgeber Andreas Nussbaum freut sich über die vielen ehemaligen und aktiven Lernenden. Neben durchaus ernsthaften Fragen und Antworten kam auch das Vergnügen nicht zu kurz auf dem Podium: Andreas Nussbaum, Markus Pfister, Georg Segessenmann, Rhaban Straumann, Andreas Weber, Dominik Studer und «Dr. Walter B. Grünspan».

ganz viele ganz vieles richtig gemacht hätten. Liam Webster, Logistik-Lernender im zweiten Lehrjahr, bedankte sich von Seiten der aktuellen Lernenden für das Fest und die gute Ausbildung, die einem hier geboten wird.

Kantonaler Vorzeigebetrieb Dominik Studer vom kantonalen Amt für Berufsbildung, Mittel- und Hochschulen gratulierte dazu, dass man dieses besondere Jubiläum feiern kann und dies auch tut. Nussbaum sei in vielerlei


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Eine Erinnerung, die laufend ergänzt wird: Die grosse Tafel mit den Vornamen aller Nussbaum-Lernenden findet ihren Platz auf der Plattform in der Armaturenfabrik.

Hinsicht ein Vorzeigebetrieb und zeige mit dem Lehrangebot Weitsicht und Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Gesellschaft. Krönender Abschluss der Begrüssungsrunde war dann der Vertreter vom Bund – Dr. Walter B. Grünspan, der einen weiten Bogen spannte, waghalsige Vergleiche herbeizog, völlig unbekannte Zusammenhänge aufzeigte, verblüffendes Fachwissen offenbarte, aber auch auf Engagement, ualität und Innovation als Geheimnis erfolgreicher Firmen hinwies. nd endlich, als wohl doch nicht ganz offizieller Gesandter, die herzlichen Grussworte der Schweizer Regierung überbrachte. Damit war auch der Mini-Streetfood-Bereich eröffnet, wo man sich an diversen Stationen verpflegen konnte. Anschliessend begrüsste Rhaban Straumann illustre Gäste zu einer anregenden und mehr als einmal sehr amüsanten Podiumsdiskussion. Zu den bereits bekannten Rednern Andreas Nussbaum, Dominik Studer und Dr. Walter B. Grünspan gesellten sich mit Markus Pfister der Leiter der Lehrlingsausbildung im technischen Bereich, mit Andreas Weber ein aktueller Polymechaniker im 4. Lehrjahr sowie Georg Segessenmann, ein ehemaliger Mechaniker-Lehrling von 1 64. Die Gäste äusserten sich manchmal kurz und prägnant, ab und an ausführlich und gewürzt mit so mancher Anekdote zu einem breiten Bereich der Lehrlingsausbildung im Laufe der Zeit.

Zu wenig Lernende oder zu wenig Gymnasiasten?

Aktuell allgemeine Themen wie die vielen offenen Lehrstellen (rund 6000 konnten 2018 schweizweit nicht besetzt werden) versus der Forderung nach mehr Gymnasiasten wurden offen diskutiert, mögliche Strategien (seitens des Kantons, der Schweiz und auch von einzelnen Firmen) aufgezeigt (beispielsweise Berufsmessen) und gleich engagiert kommentiert. Für pointierte Aussagen sorgte auch immer wieder Dr. Walter B. Grünspan. Aber auch Nussbaum-spezifische Fragen nach dem Erfolgsrezept der Ausbildung, wie die Lehrwerkstatt, die Situation als Prüfungsbetrieb vom Kanton oder die vollamtliche Lehrlingsbetreuung wurden beantwortet. Gewisse Lehrlings-Erfahrungen des mittlerweile 86-jährigen Georg Segessenmann konnte der 21-jährige Andreas Weber bestätigen, andere, wie die damalige Arbeitszeit, nur mit Staunen zur Kenntnis nehmen, geschickt von Rhaban Straumann verknüpft mit dem aktuellen Thema Landesstreik 1 18 . Auch über die möglicherweise fehlende Reife der Jugendlichen ( 25 ist das neue 18 ) und ein Ausblick zu künftigen Lehrangeboten wurde gesprochen. Eine der interessantesten Fragen Wie informiert sich ein Lehrmeister vorgängig über einen potenziellen Lehrlingsbewerber woll-

Rund 250 aktive und ehemalige Lernende lauschten den Rednern.

te aber Markus Pfister partout nur mit einem Lächeln beantworten. Persönliche Erlebnisse aus den letzten Jahren rundeten die kurzweilig geführte Podiumsdiskussion ab. Damit aber davon nicht nur Worte bleiben, wurde von Andreas Nussbaum am Schluss eine grosse Tafel enthüllt, auf der die Vornamen sämtlicher Lehrlinge der letzten 111 Jahre (und mit Platz für viele künftige) verewigt sind. ■ Die R. Nussbaum AG bietet vier verschiedene EFZ-Ausbildungen in Olten oder Trimbach an: www.nussbaum.ch/de/ berufsbildungsangebot.html www.nussbaum.ch Einer der drei Bereiche «Berufsbildung einst und heute». (Bilder: Markus Wolf)


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90 Jahre Elco

«Kontinuität auf hohem Niveau als gutes Omen für die Zukunft» 2018 ist Elco 90 Jahre alt geworden. Nachstehend werden die wichtigsten Stationen der Erfolgsgeschichte vom Brennerspezialisten zum Komplettanbieter für Heizungslösungen mit Gas, Öl und erneuerbaren Energien in Erinnerung gerufen, angereichert mit Reflexionen und Gedanken von Mitarbeitenden zum Unternehmen und zur Jubiläumsfeier. Jean Haag

■ Es sind wenige nternehmen, die überhaupt so alt werden und dazu noch solch gute Voraussetzungen für die Zukunft mitbringen, wenn sie das 0-JahrJubiläum feiern , sagt Markus Schlageter, Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung. Zahlen des statistischen Amts des Kantons Zürich über das Firmenalter (Daten für die ganze Schweiz gibt es nicht) zeigen, dass von den rund 100 000 Firmen, die im Handelsregister eingetragen sind, die Hälfte weniger als neun Jahre alt ist. Lediglich zehn Prozent der Firmen sind älter als 0 Jahre. nd zu den ganz wenigen, die das stolze Alter von 0 Jahren erreichen oder gar übertreffen, gehören überwiegend nternehmen der Finanz- und Versicherungsbranche oder des Immobiliensektors. So betrachtet, ist Elco eine Ausnahmeerscheinung. Für Clemente Greco, Region Mitte, seit bald 28 Jahren mit Leidenschaft in der Basler Agglomeration als Servicetechniker unterwegs, bilden bedarfsgerechte Produkte und Dienstleistungen von hoher ualität die Basis für ein langes Firmenleben. Dass man in den letzten Jahren die Produkte weiter verbessert hat, wertet Marcel Jaberg, technischer Instruktor Gas, als untrügliches Zeichen dafür, dass Elco trotz des fortgeschrittenen Alters im Kern jung geblieben ist. Dem stimmt Werner Burri, Gruppenleiter Erneuerbare Energie Region Ost, vorbehaltlos zu. Die Produktinnovationen sind für ihn ein wichtiger Grund dafür, dass sich die Firma am Jubiläum in beneidenswerter Verfassung präsentieren kann: Die einmalige Kontinuität bzw. Beständigkeit auf hohem Niveau über Jahrzehnte hinweg verdient Respekt und ist auch ein gutes Omen für die Zukunft von Elco.

Siegeszug der Ölheizung Gegründet wurde Elco im Jahre 1 28 von Emil Looser und seiner Gattin Elsa. Hergestellt wurden lbrenner für

Gleiche Grundwerte und Visionen «Es ist mir eine Ehre, Elco zum 90-jährigen Bestehen gratulieren zu dürfen. Die Firma kann ein beeindruckendes Erbe ihr eigen nennen und ist auch ein nicht geringes Versprechen für die Zukunft. 2001 ist die Firma zur Ariston Thermo Group gekommen. Wir teilten die gleichen Grundwerte und Visionen sowie das Bekenntnis, innovative Produkte und umfassende Dienstleistungen bzw. Heizungslösungen in Premiumqualität aus einer Hand anzubieten. Wenn Elco und die ganze Gruppe ein solch bedeutendes Jubiläum feiern können, so nehmen wir dies auch zum Anlass, unseren Kunden für das Vertrauen und die Treue zu danken, den Gründern des Unternehmens unsere Hochachtung für ihr Werk zum Ausdruck zu bringen und den heutigen und ehemaligen Mitarbeitenden unseren Respekt zu zollen, deren Einsatz uns zu dem gemacht hat, was wir heute sind.» Laurent Jacquemin, CEO der Ariston Thermo Group

wie Monoblockbrenner, Wärmezentralen, Blaubrenner und die Brennwerttechnik sind mit dem Namen Elco aufs Engste verknüpft. Die rasante Verbreitung der Gasheizung ab Mitte der Siebzigerjahre verlieh der Firma neue Impulse. Seit 2001 gehört das nternehmen zur global tätigen Ariston Thermo Group. Die Gruppe, zu 100 Prozent in Familienbesitz, ist Weltmarktführerin bei Warmwasserbereitern und figuriert unter Europas Top 4 im Bereich Raumheizung. Ein Jahr zuvor hatten sich Elco, Brennwald und Cu nod zur Elcotherm (später in Elco umbenannt) zusammengeschlossen und erreichten dadurch eine führende Stellung im Schweizer Wärmeerzeugermarkt. Für Ren Schürmann, der seit über zehn Jahren die Geschicke des nternehmens leitet, liegt das Erfolgsgeheimnis von Elco unter anderem darin, dass die Gründerfamilie und die späteren Eigentümer sowie Generationen von Mitarbeitenden ihre Sache gut gemacht, die Herausforderungen der jeweiligen Zeit erkannt und durch kluges Handeln erfolgreich bewältigt haben.

Kundenfreundliche Organisation Hausbrand und Backöfen. Dem Zeitpunkt der Firmengründung war keine besondere Gunst beschieden, brach doch ein Jahr später nach dem Börsencrash in New ork eine weltweite Krise aus, die auch die Schweiz in Mitleidenschaft zog. In den Nachkriegsjahren, die mit einem kräftigen Wachstum der Schweizer Wirtschaft einhergingen, profitierte Elco vom Siegeszug der lheizung. In der Folge expandierte das nternehmen ins umliegende Ausland und entwickelte sich rasch zu einem namhaften Player im europäischen Heizungsmarkt. lbrenner von Elco waren der Inbegriff für Betriebssicherheit und Zuverlässigkeit. Dieser Nimbus ist noch heute spürbar. Namhafte Innovationen

In den letzten zwei Jahrzehnten wurde das Angebot an Produkten und Dienstleistungen systematisch erweitert. Heute ist Elco ein Komplettanbieter für Heizungslösungen mit Gas, l und erneuerbaren Energien. Stichworte dazu sind Gas- und lheizungen, Wärmepumpen, Solarsysteme, Frischwasserstationen und Speicher. Die dezentrale Organisation mit vier Regionalcentern und 2 Servicestellen verteilt im ganzen Land steht für eine grosse Kundennähe. ber 400 Fachleute garantieren einen professionellen Service und eine effiziente Störungsbehebung rund um die hr an 65 Tagen im Jahr. ngeachtet der vielen Veränderungen in der langen Geschichte von Elco hat man an traditi-


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onellen, das nternehmen prägenden Werten festgehalten. Dazu zählen vorrangig die Offenheit gegenüber Neuem, der familiäre Stil und Ton sowie die mitarbeiterfreundliche Haltung der nternehmenseigner und des Managements. Marco Krauer, Verkauf Aussendienst Region Ost und erst vor einem Jahr zu Elco gestossen, meint dazu: Bei Elco herrscht ein guter Teamgeist, das spürt man sofort, dazu braucht man nicht lange in dieser Firma zu arbeiten. nd Peter Blättler, Teamleiter l Region Mitte und seit Jahren bei Elco tätig, ergänzt, dass die Firma über all die vielen Jahre hinweg ein vorbildlicher Arbeitgeber gewesen sei.

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Ende Oktober fand in der Markthalle von Burgdorf ein Fest für Mitarbeitende statt, um das 0-jährige Bestehen der Firma zu feiern. Der Anlass, passend zur Jahreszeit als Oktoberfest aufgezogen, bot ein vielfältiges Angebot an Attraktionen und kulinarischen Ge-

nüssen. Dazu waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, viele davon in traditionellem Wiesn-Look mit Dirndl und Lederhosen, in bester Festlaune und trugen so wesentlich zum Erfolg des Anlasses bei. Bettina Tobler, Servicefrau Region Mitte (vgl. Porträt in HK-GT 4 15, S. 0– 2), welche die Feier sehr genoss, kommentierte: Ich habe mit grosser Spannung dem Fest mit seinem coolen Motto entgegengefiebert, und meine Erwartungen sind mehr als erfüllt worden. hnlich positiv tönte es bei Nathalie Ruscica, Mitarbeiterin im Servicecenter West, die sich zudem darüber freute, dass dank dem Fest, das Mitarbeitende aus der ganzen Schweiz zu einem fröhlichen Anlass vereinte, bestehende Kontakte gepflegt und neue geknüpft werden konnten. Sichtlich begeistert äusserte sich auch Roger Häfliger, Leiter Region Mitte und Mitglied der Geschäftsleitung, für den die Geburtstagsfeier keine Wünsche offenliess. ber die Zukunft von Elco, so der Regionalleiter, brauche man sich keine Sorgen

Markus Schlageter, Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung, 6 Dienstjahre.

Clemente Greco, Servicetechniker und Feuerungsfachmann Gas, 28 Dienstjahre.

Werner Burri, Gruppenleiter Erneuerbare Energien Region Ost, 28 Dienstjahre.

René Schürmann, Geschäftsleiter, 10 Dienstjahre.

Marco Krauer, Verkauf Aussendienst Region Ost, 1 Dienstjahr.

Peter Blättler, Teamleiter Öl Region Mitte, 37 Dienstjahre.

Bettina Tobler, Servicefrau Region Mitte, 4 Dienstjahre.

Nathalie Ruscica, Mitarbeiterin im Servicecenter West, 6 Dienstjahre.

Roger Häfliger, Leiter Region Mitte und Mitglied der Geschäftsleitung, 3 Dienstjahre.

Fröhliche Jubiläumsfeier

zu machen, denn trotz des hohen Alters ist die Firma ein durch und durch gesundes nternehmen, das beste Aussichten hat, nochmals so alt wie heute zu werden . ■ Die Aufnahmen der itarbeiterinnen und itarbeiter die hier im eitrag um - ahrubil um von Elco u ort ommen entstanden an der ubil umsfeier. ilder: ario Gaccioli www.elco.ch

Marcel Jaberg, technischer Instruktor Gas, 12 Dienstjahre.

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Rückblick auf 94 Jahre Stiebel-Eltron und 40 Jahre Schweizer Niederlassung

Vom Tauchsieder zur digitalisierten Wärmepumpe Die Schweiz gilt für die Stiebel-Eltron-Gruppe als anspruchsvoller Markt. Allerdings weiss man am deutschen Hauptsitz auch: Neue erfolgsversprechende Geschäftszweige entwickelten sich unter tatkräftiger Unterstützung der helvetischen Niederlassung. Manuel Fischer

■ 40 Jahre jung ist die schweizerische Filiale des Stiebel-Eltron-Konzerns. Das nternehmen, welches sich hierzulande als Hersteller und Vertreiber von Wärmepumpen einen Namen gemacht hat, feierte im Juni die gerade Jahreszahl mit einem grossen Festakt. An einer vorgängig durchgeführten Medienorientierung und Führung durch die Demoräume in Lupfig (Kanton Aargau) war auch mehr zur ereignisreichen Firmengeschichte zu erfahren. Gegründet wurde die Firma Eltron am 5. Mai 1 24 von Dr. Theodor Stiebel in Berlin. Das geliehene Kapital hierfür kam von seinem Onkel Hermann Stiebel, der in Hamburg ein Hotel führte und von seinem Onkel Carl Reese, der in Holzminden einen metallverarbeitenden Betrieb (Dosenfabrik) besass. Der Diplomingenieur begann in einer Berliner Werkstatt mit dem von ihm erfundenen

Paul Stalder, Geschäftsführer Stiebel Eltron Schweiz: «Die Mehrzahl der von uns befragten Schweizer stehen hinter dem Verursacherprinzip und befürworten die Erhöhung der CO2-Abgabe, um die Energiewende voranzubringen.»

Zudem ist am Standort Lupfig ein Lager (1700 m2) mit rund tausend Palettenplätzen integriert worden.

Nicholas Matten, Mitglied der Stiebel-EltronKonzernleitung in Holzminden: «Die Schweizer ermutigten uns in der schwierigen Pionierphase, unbedingt an der Wärmepumpentechnik festzuhalten. Für diese Hartnäckigkeit sind wir ihnen heute dankbar.»

Die Schweizer Tochtergesellschaft der Stiebel-Eltron-Gruppe baute den sogenannten Energy-Campus als topmoderne Niederlassung in Lupfig. Der Bau wird mit erneuerbaren Energien betrieben, verfügt über gut ausgeleuchtete Büros und über Demoräume für die Kundschaft.


Der Energy Campus, ein 2012 in Lupfig (Kanton Aargau) im Minergie-P-Standard erstellter Neubau, bietet interessierten Endkunden die Gelegenheit, die Produkte genauer kennenzulernen.

Ringtauchsieder als Hohlzylinder mit einer Wandstärke von Millimetern. Das neue Gerät erregte offenbar dank seiner schnellen Aufheiz- und kurzen Abkühlzeit an Messen hohe Aufmerksamkeit. Die Stiebel-Eltron-Gruppe befindet sich noch immer in der Kontrolle der Gründerfamilie. Die Inhaber des nternehmens sind je zur Hälfte Frank Stiebel und die Stiebel Familienstiftung (errichtet durch Dr. lrich Stiebel).

Einstieg ins Wärmepumpengeschäft 1 44, noch vor Ende des 2. Weltkriegs, wird die Produktion nach Holzminden, im Süden des deutschen Bundeslandes Niedersachsen, verlegt. 1 4 begann man mit der Produktion der ersten hydraulischen Durchlauferhitzer. Eine neue Wendung nahm die nternehmensgeschichte mit der Entwicklung und Produktion von Wärmepumpen. Im Rückblick muss dieser Entscheid aus dem Jahre 1 6 als wegweisend betrachtet werden: Denn die Herstellung von Wärmepumpen (WP) aller Art hat sich zu einem Hauptgeschäftszweig des nternehmens entwickelt. In Regelmässigkeit macht Stiebel-Eltron mit Neuheiten auf sich aufmerksam: So begann man 1 81 mit der Lancierung von Warmwasser-WP und 1 2 folgte die modulierende Luft-Wasser-WP für Neubauten und Sanierungen, die bezüglich Jahresarbeitszahl, Temperaturniveau und Schallemissi-

on in der Branche vorbildliche Werte aufwies. Hinsichtlich Kundenerwartung versteht sich von selbst: Die neueste WP-Generation verfügt über eine digitale Anbindung ans Internet. Gleichzeitig blieb man bei der Entwicklung von Durchlauferhitzern nicht stehen: 1 8 brachte das nternehmen den weltweit ersten vollelektronisch gesteuerten Durchlauferhitzer auf den Markt. Stiebel-Eltron ist auch im Markt für kontrollierte Wohnungslüftungen tätig. 201 präsentierte das nternehmen dezentrale Lüftungsgeräte für den Sanierungsmarkt und erweitert somit sein Produktportfolio in der Lüftungstechnik.

Diversifizierung, Internationalisierung Von der Struktur handelt es sich bei der Stiebel-Eltronnternehmensgruppe mit 464 Mio. Euro Jahres-Nettoumsatz und insgesamt 0 Beschäftigten sowie weltweit 6 Produktionsstätten um ein grösseres mittelständisches nternehmen, wie sie in Deutschland nicht selten anzutreffen sind. Man nutzte auch die politische Wende in Osteuropa und der wirtschaftliche Aufstieg Ostasiens: Am Standort Poprad (Slowakei) werden Warmwasserspeicher und Wärmepumpen, in Tianjin (China) elektrische Raumheiz-


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geräte und in Ayutthaya (Thailand) Kleindurchlauferhitzer (auch für den Duschbereich) hergestellt. Die Internationalisierung des ganzen Produktportfolios ist im vollen Gange. Neue Opportunitäten für Geschäfte gibt es überall: Einige Bundesstaaten in Australien schreiben sich die Förderung erneuerbarer Energien auf die Fahne, eine gute Grundlage fürs Verkaufen von Wärmepumpen und Photovoltaik-Anlagen. In Indien ist das nternehmen aktiv, da dort eine aufstrebende städtische Mittelschicht nach modernen Gebäudetechnik-Lösungen nachfragt. Gleichzeitig gilt es, europäische Märkte nicht aus dem Auge zu verlieren, sondern noch verstärkt zu bearbeiten. Mit der bernahme der Danfoss Värmepumpar AB im April 2018 steigt die Stiebel-Eltron-Gruppe zum drittgrössten Wärmepumpenhersteller in Europa auf.

sich um einen hellen Innenhof bilden. Zudem ist am Standort Lupfig ein Lager (1 00 m2) mit rund tausend Palettenplätzen integriert worden, womit der Schweizer Markt schneller beliefert werden kann.

Und immer wieder die Zukunft

Der Diplomingenieur begann in einer Berliner Werkstatt mit dem von ihm erfundenen Ringtauchsieder als Hohlzylinder mit einer Wandstärke von 3 Millimetern.

Anspruchsvoller Markt Schweiz Ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Schweizer Niederlassung in Muttenz war die Hinwendung des Sortiments auf erneuerbare Energien zu Beginn der 1 80er-Jahre. Nicholas Matten, Mitglied der Stiebel-Eltron-Konzernleitung in Holzminden, unterstrich die Bedeutung der schweizerischen Tochter innerhalb der Gruppe: Die Schweizer ermutigten uns in der schwierigen Pionierphase, unbedingt an der Wärmepumpentechnik festzuhalten. Für diese Hartnäckigkeit sind wir ihnen heute dankbar. Andererseits gil der Schweizer Kunde gemeinhin als anspruchsvoll, der einen ualitativ hochwertigen Service verlangt. Mit dem Neubau des sogenannten Energy Campus in Lupfig (AG) im Jahre 2012 wurde der Kundenservice nochmals verstärkt und erstmals auch Ausstellungsräume geschaffen: Damit bieten wir unseren Endkunden die Gelegenheit, unsere Produkte genauer kennenzulernen. Das hochmoderne Gebäude ist im Minergie-P-Standard erstellt und mit hauseigener Systemtechnik (Sole-Wasser-Wärmepumpen, Photovoltaik usw.) ausgestattet worden. Der Neubau bietet Arbeitsplätze für 50 Mitarbeitende, die

Gegründet wurde die Firma Eltron am 5. Mai 1924 von Dr. Theodor Stiebel in Berlin.

Europa- wie schweizweit geht dem nternehmen die Arbeit wahrlich nicht aus. Es mangelt indes an Fachkräften insbesondere im IT-Bereich. Zudem beklagt die Stiebel-Eltron-Führung im Hinblick auf neue Regelwerke der E : Der Industrie wird immer weniger Zeit überlassen, bei der Produktentwicklung auf neue gesetzliche Forderungen zu reagieren. So sei beispielsweise die msetzung der revidierten F-Gas-Verordnung (E ) Nr. 51 2014 herausfordernd. Denn die technische Verwendung fluorierter Treibhausgase soll in kurzer Zeit massiv verringert werden. Das habe u. a. zur Folge, dass die Preise für künftig zugelassene Kältemittel um ein Achtfaches hochgeschnellt seien. Im Fokus der Schweizer Niederlassung rückt der Gebäudesanierungsmarkt. Dank einer von der Stiebel-Eltron-Gruppe in Auftrag gegebene mfrage Energie-Trendmonitor 2018 bei bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten tausend Befragten fühlt man sich bestärkt, das eigene klimafreundliche Geschäftsmodell voranzutreiben, wie Paul Stalder, Geschäftsführer Stiebel Eltron Schweiz, erläuterte: Die Schweizer stehen hinter dem Verursacherprinzip. 68 % der Befragten halten die Erhöhung der CO2-Abgabe für wichtig, um die Energiewende voranzubringen. ■ www.stiebel-eltron.ch

1949 begann man mit der Produktion der ersten hydraulischen Durchlauferhitzer.


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Rückblick NeoVac-«EnergieMessForum» 2018

Energie-Monitoring ist wichtige Grundlage Am 8. November fand das «EnergieMessForum» der NeoVac ATA AG an deren Hauptsitz in Oberriet SG statt. Informiert wurden die Teilnehmer über Aktualitäten rund um die Messung von Energie. Peter Warthmann

■ Zum erstmals durchgeführten EnergieMessForum (EMF) konnte Gastgeber Patrik Lanter (CEO NeoVac-Gruppe) etwa 120 Teilnehmer begrüssen. Zur Hälfte waren dies HLKSE-Planer Installateure, zu einem Drittel Immobilien-Bewirtschafter. Die übrigen waren Energieberater, Hersteller und Diverse. Vor den Vorträgen konnten die Besucher noch am Firmenrundgang teilnehmen. Moderiert wurde der Anlass von Sonja Hasler, inklusive RennTalk mit NeoVac-Botschafter Tom Lüthi. David Stickelberger (Geschäftsleiter Swissolar) erklärte den Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV). Mit den neuen Regelungen (Energiestrategie 2050, 1. Massnahmenpaket, Energiegesetz in Kraft seit 1.1.2018) wurde der zeitgleiche Eigenverbrauch von Solarstrom zum wichtigsten Treiber für den PV-Markt in der Schweiz. Eigenverbrauch am Ort der Produktion ist z. B. möglich für ein oder mehrere Gebäude, für Mietwohnungen oder vom Eigentümer bewohnte Wohnungen. Der 55-seitige Leitfaden Eigenverbrauch erläutert die Voraussetzungen und Möglichkeiten sowie die neuen Regelungen zur msetzung von Zusammenschlüssen zum Eigenverbrauch (PDF: www.swissolar.ch zev). Stefan Bertsch (Leiter Institut Energiesysteme IES, NTB Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs) berichtete über Wärmepumpen-Effizienz in der Praxis . Am Wärmepumpen-Testzentrum WPZ in Buchs werden schon seit vielen Jahren Normprüfungen für Wärmepumpen durchgeführt, aktuell an etwa 100 Wärmepumpen pro Jahr. Diese Labormessungen werden nun im Auftrag des BFE durch Feldmessungen an real installierten Wärmepumpen ergänzt. Bisherige Haupterkenntnisse im Feld: Die meisten WP halten, was die Hersteller versprechen. WP-Boiler sind eine interessante Alternative für Warmwasser. Legionellenschaltungen sind verbesserungswürdig: Bei allen Anlagen ist der Heizstab bisher direkt zeitgesteuert, d. h. es erfolgt keine gezielte vorherige Aufladung durch die WP. Warmwasser-Zirkulation verschlechtert die Gesamteffizienz markant. In EFH sollte deshalb generell darauf verzichtet werden. Robert Minovsky (Leiter Technik und Entwicklung bei Minergie Schweiz) zeigte in

seinem Referat Effizienz durch Monitoring auf, dass das Energie-Monitoring für die ualitätssicherung im Betrieb zwingend notwendig ist: Die Messung der Haupt-Energieflüsse dient als Grundlage für dieses Monitoring mit sinnvoller Visualisierung und ermöglicht damit Betriebsoptimierungen inklusive Optimierung des zeitgleichen Eigenverbrauchs. Patrik Lanter begann seinen Vortrag mit einem systematischen berblick zum Thema Verbrauchsmessungen: von der einfachen Messung (zur Verbrauchsermittlung bzw. Kostenaufteilung) über Smart Metering (intelligente Messung zur Sensibilisierung der Nutzer, Abrechnung und Optimierung Eigenstromverbrauch, Alarmierungen) bis zum Monitoring (Visualisierung berwachung Analyse für Betriebsoptimierungen usw.). Das Modell zur verbrauchsabhängigen Energie- und Wasserkostenabrechnung (VEWA, Link siehe unten) wurde in der neusten Ausgabe 10.2018 ergänzt mit der Abrechnung von Zusammenschlüssen zum Eigenverbrauch (ZEV). Heinz Marti (Bereichsleiter Technik und ualitätssicherung bei NeoVac) informierte in seinem Referat LoRa und die Messdaten im Internet der Dinge (IoT) über die strategische Partnerschaft von NeoVac und Swisscom im Bereich der Funk-Technologie LPN (Low Power Network) bzw. LoRaWAN (Long Range Wide Area Network). NeoVac vollzieht damit einen Technologie-

Einer der ersten Wärmezähler mit LoRaWANFunktechnologie.

sprung und ist damit gerüstet für die künftige stark ansteigende Anzahl von Mess-Sensoren und deren Datenmengen. ■ Die f nf E F-Referate weitere ilder und in s stehen ur erf gung im Onlinearti el auf www.h -gt.ch uche: emf neovac . www.neovac.ch, www.energiemessforum.ch www.neovac.ch/News/Detail/VEWA www.swissolar.ch/zev, www.wpz.ch www.minergie.ch, www.swisscom.ch/lpn

Erklärvideo NeoVac-Wärmepumpen-Zähler (5 Min.)

Sorgten am EMF für Information und Unterhaltung: David Stickelberger, Patrik Lanter, Sonja Hasler, Robert Minovsky, Stefan Bertsch und Heinz Marti.

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Die Witterung im 3. Quartal 2018 (Juli, August, September)

Ein Sommerquartal der Hitzerekorde Andreas Walker

■ Sehr heisser und trockener Juli Der li brachte e tre trockenes nd heisses etter r die Land irtschaft rde der asser angel rek r Der Juli begann bereits mit zwei sonnigen Sommertagen, die von einem Hochdruckgebiet über Nordeuropa verursacht wurden. Vom 2. bis zum 5. Juli floss aus Südwesten und Westen Gewitterluft zum Alpenraum, was vor allem am . und 5. Juli verbreitet Schauer und Gewitter und am 6. Juli weitere Regenfälle auslöste. Vom . bis zum 14. Juli lag die Schweiz meist im Einflussbereich von Hochdruckgebieten über den Britischen Inseln und Mitteleuropa. Sie sorgten für sonniges und warmes Sommerwetter. Am 15. Juli lag die Schweiz unter dem Einfluss von Höhenkaltluft, was unserem Land abermals etwas Niederschlag bescherte. Danach herrschte bereits wieder sonniges Wetter vor. Schliesslich verursachte ein kräftiges Hochdruckgebiet über Nordeuropa vom 18. bis zum 20. Juli erneut heisses Sommerwetter und bescherte der Schweiz Temperaturen von über 0 Grad. Am Nachmittag des 20. Juli setzte eine Südwestströmung ein, die am 21. und 22. Juli in ver-

schiedenen Regionen gewittrige Regengüsse brachte. rosse So erhitze Vom 2 . bis zum 2 . Juli herrschte im ganzen Land wieder heisses Hochdruckwetter und die Tagesmaximumtemperatur erreichte 1 bis Grad, im Wallis und im Tessin sogar 4 bis 5 Grad. Der Durchzug einer Regenzone mit Gewittern aus Westen am 28. Juli brachte nur eine kurze vorübergehende Linderung der hochsommerlichen Wärme. Ab dem 2 . Juli herrschte wieder sommerliche Hitze und die Tagesmaximumtemperatur stieg verbreitet über 0 Grad. Monatsbilanz li Prek re rocken heit nd e tre e r e Nach Angaben von MeteoSchweiz erreichte nach dem zweitwärmsten April, dem fünfwärmsten Mai und dem viertwärmsten Juni auch der Juli einen Spitzenplatz. Im landesweiten Mittel übertrifft er die Norm 1 81–2010 um 1, Grad und gehört damit zu den sechs wärmsten Julimonaten seit Messbeginn 1864. Das Wallis und die Alpensüdseite registrierten regional den drittwärmsten Juli seit Messbeginn. Das Juliwetter brachte landesweit eine grosse Trockenheit. Die ausgeprägte

Das schöne Juliwetter ermöglichte es am Abend des 27. Juli, die längste Mondfinsternis des Jahrhunderts mit gleichzeitiger Mars-Opposition unter idealen Bedingungen zu beobachten. Standort: Dürrenäsch AG. (Bilder: Andreas Walker)

Niederschlagsarmut dauerte jedoch nicht erst ein paar Wochen, sondern setzte bereits im April ein. ber die ganze Schweiz betrachtet war es die viertniederschlagsärmste April-Juli-Periode seit Messbeginn 1864. Im Juli wurde landesweit eine deutlich überdurchschnittliche Sonnenscheindauer registriert.

Heisser August mit viel Sonne Der dritt r ste g st seit Messbe ginn brachte der Sch eiz z Mo natsbeginn eine der intensivsten Hit ze ellen leichzeitig rde a ch der dritt r ste So er seit Messbeginn registriert Der August begann bereits sommerlich heiss. Die Sommerhitze mit täglichen Höchstwerten von verbreitet über 0 Grad dauerte bis zum 6. August an. Diese Hitzewelle brachte der Schweiz Temperaturen von bis zu 4 Grad. Am . und 8. August floss aus Südwesten schwülheisse Luft zum Alpenraum. Am . August wurde unser Land von einer Kaltfront mit Schauern und Gewittern erfasst. In der West- und Nordwestschweiz erreichten die Tageshöchstwerte nur noch 22 bis 28 Grad, am Bodensee mit Föhn jedoch immer noch bis 4 Grad. Am 10. August gab es endlich für die ganze Schweiz eine Linderung der Sommerhitze und die Tageshöchstwerte stiegen nicht mehr über 25 Grad. Bereits am nächsten Tag bescherte uns das europäische Hoch jedoch wieder sonniges Badewetter. Am 14. August brachte eine Nordwestströmung noch einmal ver-

Standorte der in der Tabelle aufgeführten Klimastationen.


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breitet Regen. .Ab dem 16. August stieg die Tagesmaximum-Temperatur bereits wieder auf über 0 Grad. Markanter e erat rst rz it asser hosen Am 24. und 25. August brachte eine Tiefdruckzone aus Nordwesten kühles und regnerisches Wetter zum Alpenraum. Dabei

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sanken die Temperaturen auf unter 20 Grad und die Schneefallgrenze auf rund 2000 Meter. Am Morgen des 26. August konnten über dem Bodensee, dem Zürichsee und dem Zugersee Wasserhosen beobachtet werden. Dieses Phänomen entsteht vor allem im Spätsommer, wenn die Wassertem-

peratur der Seen noch hoch ist und kalte, labil geschichtet Luft über die Wasseroberfläche gleitet. Danach baute sich wieder ein Hoch auf, das bis zum 0. August meist schönes, jedoch nicht mehr so heisses Wetter brachte. Am letzten Tag des Monats brachte Kaltluft aus Nordwesten abermals

Klimadaten im dritten Quartal 2018 Lufttemperatur °C m ü.M.

Mittel

abs. Min.

Heizgradtage

Sonne

Heiztage 20 °C/12 °C Summe HT HGT h

Globalstrahlung

Norm %

Mittel W/m²

Windstärke Mittel km /h

Max. km/h

Niederschlag Summe mm

Juli Adelboden Basel/Binningen Bern/Zollikofen Buchs/Aarau Chur Engelberg Genève-Cointrin Lugano Luzern Neuchâtel Pully Samedan Sion St. Gallen Zürich/Fluntern (SMA)

1320 316 553 387 556 1036 420 273 454 485 456 1709 482 776 556

16.2 22.4 20.4 21.0 21.7 17.1 22.3 23.9 21.6 21.6 22.4 12.9 23.3 19.2 21.2

7.4 9.9 8.8 9.7 11.0 7.7 11.3 15.9 11.2 13.2 14.1 0.9 13.0 10.9 11.0

1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 7 0 0 0

8 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 62 0 0 0

205 311 306 282 250 187 335 307 280 305 329 201 318 302 294

110 140 129 129 123 113 129 121 139 128 130 100 118 138 137

258 276 282 276 271 231 304 293 267 273 287 254 302 270 266

7 5 6 4 11 7 8 7 6 7 7 9 10 7 6

58 60 64 43 72 61 73 56 78 74 60 63 75 47 60

123 55 89 84 30 103 49 97 61 117 80 88 25 72 63

1320 316 553 387 556 1036 420 273 454 485 456 1709 482 776 556

15.4 21.7 20.2 21.0 21.4 16.5 21.7 23.3 20.9 21.6 22.0 12.8 21.8 19.1 20.8

4.6 8.6 7.5 9.3 9.9 5.8 8.3 14.0 8.9 9.1 10.9 -2.1 8.3 7.5 8.1

5 0 0 0 0 4 0 0 0 0 0 8 0 2 0

52 0 0 0 0 38 0 0 0 0 0 82 0 18 0

190 256 267 240 206 174 277 285 238 268 279 188 272 243 256

112 124 123 121 112 114 121 119 127 121 119 105 112 122 128

222 227 232 228 224 199 245 244 212 229 233 220 246 220 220

7 6 6 4 11 7 8 6 6 8 7 9 10 7 6

49 57 71 57 63 53 70 94 83 66 84 66 92 62 71

119 51 94 74 62 169 63 202 153 57 36 80 82 233 113

1320 316 553 387 556 1036 420 273 454 485 456 1709 482 776 556

12.8 17.4 16.0 16.6 17.4 13.2 17.9 19.8 16.6 17.2 18.3 9.7 18.7 15.0 16.4

0.9 2.9 1.9 2.7 4.0 1.6 5.3 10.0 4.3 5.7 7.6 -6.0 7.0 2.8 3.0

9 2 4 3 2 10 0 0 3 2 0 27 0 7 3

99 18 39 28 19 105 0 0 27 16 0 290 0 71 30

164 229 238 218 208 156 249 249 209 241 250 193 252 224 238

112 152 144 152 134 118 142 133 153 145 136 125 124 154 159

181 179 188 179 194 161 200 192 167 181 190 192 204 172 177

7 5 6 4 10 7 8 5 5 8 7 9 9 6 6

58 70 65 70 88 77 70 70 73 102 61 55 73 81 88

85 28 39 48 27 128 22 33 138 18 31 37 20 136 71

August Adelboden Basel/Binningen Bern/Zollikofen Buchs/Aarau Chur Engelberg Genève-Cointrin Lugano Luzern Neuchâtel Pully Samedan Sion St. Gallen Zürich/Fluntern (SMA) September Adelboden Basel/Binningen Bern/Zollikofen Buchs/Aarau Chur Engelberg Genève-Cointrin Lugano Luzern Neuchâtel Pully Samedan Sion St. Gallen Zürich/Fluntern (SMA)

Aufgrund der veränderten Messbedingungen (z. B. im Zusammenhang mit dem Übergang vom bisherigen automatischen Messnetz ANETZ zum neuen SwissMetNet SMN) kann es sein, dass an einzelnen Stationen Normwerte und aktuelle Messwerte nicht mehr vergleichbar sind. Sonnenscheindauer Mittel: Monatssumme in Prozent des langjährigen Mittels (1981–2010). (Quelle: MeteoSchweiz)

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Ein ungewöhnlicher Anblick: Das Wehr der Goldach ist Ende Juli knochentrocken (30. Juli, Standort Goldach).

eine markante Abkühlung, die am Nachmittag über dem Bodensee noch einmal mehrere Wasserhosen produzierte. Monatsbilanz g st heiss nd trocken Nach Angaben von MeteoSchweiz war es landesweit im August 2,1 Grad zu warm im Vergleich zur Norm 1 81–2010. Dank Regen der letzten Tage fiel die Niederschlagsbilanz weniger prekär aus. Viele Gebiete der Schweiz registrierten unterdurchschnittliche Niederschläge. Im Gebiet zwischen Neuenburgersee und Genfersee fiel sogar nur etwa ein Drittel der Norm. Nur in der Ost- und Südschweiz fielen an einigen Orten überdurchschnittliche Niederschläge. Im August stieg die Sonnenscheindauer nördlich der Alpen auf 120 bis 1 0 Prozent und im Süden erreichte sie 110 bis 120 Prozent der Norm.

Extrem warmer und sonniger September

Am Abend des 1. August fegte ein heftiger Gewittersturm mit kräftigen Windböen über den Bodensee (Standort Rorschacherberg).

Der fehlende Niederschlag im Sommer hinterliess seine deutlichen Spuren. Die Felder sind am 8. August dürr und die ersten Bäume verfärben sich bereits infolge grosser Trockenheit (Standort Hallwil AG).

Der Se te ber zog noch ein al alle Register Mit viel Sonne so er licher r e nd e tre enig Regen verl ngerte er den dies hrigen S er so er einen eiteren Monat Der September begann in den ersten drei Tagen trüb und regnerisch. Ab dem 4. September baute sich ein Hoch auf und brachte bis zum 12. September sonniges und mildes Spätsommerwetter. Auf der Alpennordseite stiegen die Temperaturen gegen hochsommerliche 0 Grad und die Nullgradgrenze erreichte eine Höhe von 4600 Meter. Dabei wurde auf dem Jungfraujoch in 580 m Höhe am 11. September mit einem Tageshöchstwert von 10,8 Grad ein massiver neuer Septemberrekord gemessen. Eine Häufung von Extremwerten in den letzten zwei Jahrzehnten ist klassisch für die laufende Klimaentwicklung. Am 1 . September lag die Schweiz in einer kräftigen Westströmung und eine Niederschlagszone aus Nordwesten brachte am Nachmittag und Abend kräftige Schauer. Vom 14. bis zum 18. September erfolgte wieder eine Hochdruckperiode, die uns noch einmal sommerliche Temperaturen von über 25 Grad bescherten. Schliesslich brachten feuchte Luftmassen aus Südwesten am 18. September noch einmal kräftige Gewitter. Am 21. und 2 . September lag die Alpennordseite in einer kräftigen Westbis Südwestströmung, begleitet von verschiedenen Niederschlagszonen. e erat rst rz i lachland nd Schnee in den Bergen Am 2 . Septem-


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ber stiegen am Nachmittag mit viel Sonne die Temperaturen im Flachland noch einmal auf hochsommerliche 28 Grad an, bevor am späteren Abend eine kräftige Kaltfront aus Norden mit Sturmböen einen massiven Wetterumschwung verursachte. Die Kaltluft brachte in den Bergen Neuschnee bis auf 1800 Meter hinunter. Am 24. September stieg die Tagesmaximumtemperatur nur noch auf 15 Grad und die Tiefstwerte am Morgen lagen bei 6 Grad. Bereits am 25. und 26. September zog erneut ein kräftiges Hochdruckgebiet von Deutschland nach Osteuropa und bescherte der Schweiz wieder sonnige und am Nachmittag zunehmend mildere Verhältnisse. Allerdings erreichten die Temperaturen am Morgen durch die kräftige nächtliche Abkühlung bereits tiefe Werte, die der Jahreszeit entsprachen. In den Niederungen trat bereits recht verbreitet der erste Bodenfrost auf. Das schöne Wetter blieb bis Ende September bestehen. Monatsbilanz Se te ber ar nd trocken Nach Angaben von Me-

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Am 21. September brachte eine kräftige West- bis Südwestströmung Winde mit Regen und damit den ersten Herbststurm (Standort Luzern).

teoSchweiz endete mit dem September 2018 landesweit das wärmste Sommerhalbjahr seit Messbeginn 1864. Die massive Erwärmung des Sommerhalbjahrs in den vergangenen 20 bis 0 Jahren ist ein eindrückliches Signal des laufenden Klimawandels. Die September-Temperatur lag mit 12,4 Grad landesweit 2,2 Grad über der Norm 1 81–2010. Auf der Alpensüdseite und im Gebiet

vom Neuenburgersee zum Genfersee lieferte der September verbreitet weniger als 20 Prozent der normalen Niederschlagsmengen. Die übrigen Regionen erhielten meist zwischen 40 und 80 Prozent der Norm. In der ganzen Schweiz wurde wiederholt eine deutlich überdurchschnittliche Sonnenscheindauer registriert.. ■ uelle: eteo chwei limabulletins

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Neue swisscleantech-Publikation «Der Weg in eine klimafreundliche Zukunft»

Zwölf Schritte in klimafreundliche Zukunft Der Klimawandel bietet auch Chancen. Die enorme technologische Entwicklung der letzten Jahre erlaubt es, den CO2-Ausstoss markant zu reduzieren. Eine neue swisscleantech-Publikation zeigt in zwölf Schritten den Weg in eine klimafreundliche Zukunft auf. Christian Zeyer, CEO swisscleantech

m die Klimaerwärmung mög■ lichst auf 1.5 C zu begrenzen, wie dies die Klimawissenschaft empfiehlt, sind grosse Anstrengungen nötig. Bis 2050 sollte die gesamte Welt CO2-neutral werden. Damit dies gelingt, braucht es das Zusammenspiel von Technologien in sehr verschiedenen Bereichen – von der Gebäudeeffizienz über Massnahmen in der Mobilität bis zu neuen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. In einer neuen Publikation zeigt der Wirtschaftsverband swisscleantech auf, wie diese Bereiche ineinandergreifen. In zwölf kompakten Kapiteln werden die wichtigsten Lösungen dargestellt. Jedes Kapitel wird mit einem Praxisbeispiel und einer Grafik veranschaulicht. Der Effizienz, der Elektrifizierung und den erneuerbaren Energien kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Diese Treiber spielen im Bereich Energie im Gebäude genauso eine Rolle wie im Verkehr und der industriellen Produktion. Die Lösungen der verschiedenen Bereiche passen wie einzelne Puzzleteile zusammen. Sie ergeben so ein Gesamtbild davon, wie sich der technologische Fortschritt nutzen lässt. Dazu braucht es Mut, Engagement und Innovation. swisscleantech ist überzeugt, dass dieser Wandel gelingen kann.

Inhalt der swisscleantech-Publikation # 1 Gebäude auf Effizienz trimmen # 2 Wärme ohne CO2 produzieren # 3 Verkehr elektrifizieren # 4 Mobilitätsketten bilden und Arbeit flexibilisieren # 5 Nachhaltige Stromproduktion steigern # 6 Neue Anreize im Strommarkt setzen # 7 In Stromnetze und Speicher investieren # 8 Die billigste Energie ist die nicht verbrauchte # 9 Power-to-X: mit Solarenergie Wasser spalten # 10 Kreislaufwirtschaft fördern # 11 CO2 braucht weltweit einen Preis # 12 Vorteile der Digitalisierung nutzen

Firmensitz der elektroplan Buchs & Grossen AG: Mit intelligenter Gebäudeautomation reagieren Licht und Storen auf die Präsenz der Mitarbeitenden.

Beispiel Schritt #2: Wärme ohne CO2 produzieren

Wärmeverbundnetze ermöglichen es, Heizen und Kühlen zu kombinieren und die Abwärme aus industriellen Anlagen und Rechenzentren sinnvoll zu nutzen. Besonders interessant sind Niedertemperaturnetze, in denen Wasser im Temperaturbereich von 10 bis 0 C zirkuliert. Dank Wärmepumpen lässt sich ein solches Netz zum Kühlen wie auch zum Heizen nutzen. Ein grosses Potenzial bieten Systeme mit Wärmepumpen und saisonaler Speicherung über Erdsonden. Die einzelnen Elemente sind über wasserführende Ringleitungen verbunden, die Wärme und Kälte transportieren. So ist es möglich, mit der Abwärme im Sommer den Heizbedarf im Winter zu decken.

bäude, die auf eine solch hohe Effizienz getrimmt sind, benötigen bis zu 0 % weniger Energie als der Schweizer Durchschnitt.

Über swisscleantech Der Wirtschaftsverband swisscleantech bringt nternehmen zusammen, die Verantwortung für mwelt und Gesellschaft übernehmen. ■ www.swisscleantech.ch

Beispiel Schritt #12: Effizienzsprung dank Digitalisierung Dank intelligenter Gebäudeautomation lässt sich der Energiebedarf radikal senken. Dies zeigt der Firmensitz der elektroplan Buchs Grossen AG. Heizung und Elektroboiler werden auf der Basis von Eigenstromproduktion und Wetterprognosen gesteuert. Licht und Storen reagieren auf die Präsenz der Mitarbeitenden, berschussstrom lädt die Akkus der Elektrofahrzeuge. Ge-

Die neue swisscleantechPublikation, 32 Seiten, A4.

Die neue ubli ation ann als DF be ogen werden er E- ail an se retariat swisscleantech.ch oder unter www.swisscleantech.ch ositionen ubli ationen Der eg in eine limafreundliche Zu unft.


Wissenstransfer- und Netzwerk-Event für Profis und Energieinteressierte

WIF – Weishaupt Ingenieur Fachzirkel 2019 Der Weishaupt Ingenieur Fachzirkel WIF ist eine Wissens- und Netzwerkplattform für die HLK-Branche und hat sich seit 2001 zu einer wichtigen Veranstaltung entwickelt. Alle zwei Jahre pilgern inzwischen gegen 500 Personen an diesen Fachzirkel, der in der Umwelt Arena in Spreitenbach stattfindet. ■ «Energiestrategie 2050 – Stand heute» ist das spannende und hochbrisante Hauptthema. Namhafte Referenten wie Olivier Brenner (stv. Generalsekretär der EnDK), Gianni Operto (Präsident AEE Suisse) oder Berthold Högerle (Leiter Schulungszentrum Max Weishaupt GmbH) versprechen kompetente Fachreferate. Reto Brennwald führt durch den WIF und moderiert das anschliessende Podiumsgespräch. Seit 2007 stützt der Bundesrat seine Energiestrategie auf vier Säulen ab. Für unsere Branche massgebend: Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Am 4. September 2013 unterbreitete der Bundesrat dem Parlament eine Vorlage zur Totalrevision des Energiegesetzes. Damit sollen die vorhandenen Energieeffizienzpotenziale konsequent erschlossen und die Potenziale der Wasserkraft und der neuen erneuerbaren Energien (Sonne, Wind, Geothermie, Biomasse) ausgeschöpft werden. Zwei wichtige Organisationen, die bei der HLKSE-Branche, nach Richard Osterwalders Einschätzung (CEO Weishaupt AG), wenig bekannt sind, aber massgebende Arbeiten zur Zielerreichung der Energiestrategie beitragen, sind die EnDK und die AEE Suisse. Seit 1979 ist die Energie-Direktoren-Konferenz (EnDK) der Zusammenschluss von 26 Mitgliedern der Kantonsregierungen, die führend im Bereich

«Energie» sind. Sie bilden das Energie-Kompetenzzentrum der Kantone. Hauptaufgaben sind die Förderung sowie Koordination der Zusammenarbeit der Kantone in Energiefragen sowie die Vertretung gemeinsamer Interessen. Angegliedert ist die Energie-Fachstellen-Konferenz (EnFK), die fachtechnische Fragen behandelt. Die AEE Suisse vertritt als Dachorganisation der Wirtschaft die Interessen von 20 Branchenverbänden und rund 15 000 Unternehmen und Energieversorgern aus den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Ihr Ziel ist es, die Öffentlichkeit und Entscheidungsträger/-innen für eine nachhaltige Energiepolitik zu sensibilisieren und sich aktiv an der Gestaltung der wirtschaftlichen und energiepolitischen Rahmenbedingungen auf nationaler und regionaler Ebene zu beteiligen.

Programm WIF vom Mittwoch, 10.4.2019, 12–17 Uhr 12 Uhr Stehlunch, 13 Uhr Begrüssung Richard Osterwalder, 13.15 Uhr Referat Olivier Brenner: Transformation des schweizerischen Gebäudeparks / Instrumente der kantonalen Energiepolitik, 14 Uhr Referat Berthold Högerle: Neue Produktentwicklungen mit ausgezeichneter Energieeffizienz von Weishaupt, Pause, 15.15 Uhr, Referat Gianni Operto: Ausreden findet man immer – Chancen nicht, 16 Uhr Podiumsgespräch mit allen Referenten unter der Leitung von Reto Brennwald, 17 Uhr Schlusswort Richard Osterwalder, anschliessend Energie-Apéro. ■ Jetzt anmelden unter: www.weishaupt-ag.ch/wif-anmeldung Weishaupt AG Tel. 044 749 29 29 www.weishaupt-ag.ch/wif

Weishaupt-CEO Richard Osterwalder. WIF-Location: Umwelt Arena, Spreitenbach.


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Lüftigercup retten ! ■ Dass sich Heinz Depping in verdankenswerter Weise seit Jahren um die Organisation des Lüftigercups gekümmert hat, ist bekannt. Zwischenzeitlich ist Heinz – immer noch stark unter Arbeitsdruck – in einem Alter, indem die Last der Organisation des Lüftigercups zu gross wird. Ein Nachfolger wird deshalb für die Organisation gesucht. Die bestehende Infrastruktur in Luterbach SO wie Fussballplätze, Restauration usw. kann beibehalten werden (muss aber nicht). Heinz Depping ist bereit, beratend zur Verfügung zu stehen. Ebenfalls kann das bewährte Administrative der letzten Jahre wie Schriftverkehr, Sponsoring, Anmeldungen usw. übernommen werden. Auskunft gibt Heinz Depping sehr gerne unter Tel. 032 686 80 00 oder depping@deppingag.ch. Auch das Sekretariat von ProKlima nimmt Meldungen von Interessenten entgegen: Tel. 031 859 90 50, info@proklima.ch. ■ ProKlima, www.proklima.ch


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Meier Tobler plant Schliessung von Keramikland ■ Meier Tobler plant, den Betrieb der Keramikland AG zu schliessen. Das Geschäft mit Badezimmerausstattung liefert seit einiger Zeit einen negativen Beitrag zum Konzernergebnis. Zudem möchte sich Meier Tobler auf das Kerngeschäft mit technischer Gebäudeausrüstung fokussieren. Ein Konsultationsverfahren wurde eröffnet. Betroffen sind 46 Arbeitsplätze an den Standorten in Huttwil, Cham, Chur und Zürich. Die Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitenden, Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern werden vollumfänglich erfüllt. Der beabsichtigte Stellenabbau soll möglichst sozialverträglich erfolgen. Sämtliche laufenden Aufträge werden wie vereinbart ausgeführt. Dieser Schritt wird den Konzerngewinn des Geschäftsjahrs 2018 im niedrigen einstelligen Millionenbereich belasten. Ab 2019 wird sich die geplante Betriebsschliessung positiv auf das Resultat von Meier Tobler auswirken. Zusätzlich kann ein Verkauf der von Keramikland genutzten Immobilien die Fremdfinanzierung um über 10 Mio. Franken reduzieren. Für das laufende Jahr erwartet Meier Tobler aus heutiger Sicht einen Umsatzrückgang zwischen 4,5 und 6 % und einen Ebitda zwischen 25 und 28 Mio. Franken. Falls die Umsatzentwicklung wie angestrebt stabilisiert werden kann, wird Meier Tobler das Resultat im 2019 dank Synergien und Kostensenkungen deutlich steigern können. ■ Meier Tobler Group AG Tel. 044 806 41 41 www.meiertobler.ch/investoren

G. Mastrodomenico leitet neu Dornbracht Schweiz ■ Die Dornbracht Schweiz AG wurde 2013 mit der Übernahme des langjährigen Schweizer Generalagenten gegründet. Sie vertreibt die Marken «Dornbracht» und «Alape» sowie die Armaturen von Villeroy & Boch in der Schweiz und ist am Letziweg 9 in Aarburg (AG) mit einem Showroom vertreten. Seit der Gründung 2013 hat Ardian Berisha die oben erwähnten Marken als Geschäftsführer der Dornbracht Schweiz AG erfolgreich weiterentwickelt. Nun will er sich in selbstständiger Position beruflich neu positionieren. Er wird bis auf Weiteres Einsitz in den Verwaltungsrat der Schweizer Tochtergesellschaft nehmen. Dornbracht freut sich, weiterhin von seinem Branchenwissen profitieren zu können. Die Leitung der Dornbracht Schweiz AG hat per 1. November 2018 Giuseppe Mastrodomenico übernommen. Er ist seit vielen Jahren in der Branche tätig und war zuletzt Leiter Markt Schweiz einer bekannten Schweizer Sanitärmarke. Dornbracht ist überzeugt, mit Giuseppe Mastrodomenico weiterhin erfolgreich im Schweizer Markt tätig zu sein und mit ihm den Vertrieb und das Objektgeschäft weiterentwickeln zu können. ■ Dornbracht Schweiz AG Tel. 062 787 20 30 www.dornbracht.com

Giuseppe Mastrodomenico wurde per 1. November 2018 neuer Geschäftsführer von Dornbracht Schweiz AG. Ardian Berisha bleibt als Verwaltungsrat mit dem Unternehmen verbunden.



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25 Jahre Balzer Ingenieure AG Die Balzer Ingenieure AG blickt zurück und hat anlässlich ihres 25-Jahr-Jubiläums am 8. November 2018 ihre Geschäftspartner zum Fest ins Fliegermuseum Dübendorf eingeladen. ■ «Menschen müssen in Zukunft ohne wertvolle Ressourcen wie etwa Erdöl auskommen, da wir diese unnötig verschwenden – für das Heizen von Gebäuden oder für unsere Mobilität. Abgesehen davon, überlassen wir unseren Nachkommen auch alle negativen ökologischen Folgen.» Diese Überzeugung des CEOs Stefan Balzer ist heute nicht mehr neu. Vor 25 Jahren war sie wegweisend. Und hat die Firma Balzer Ingenieure AG zu dem gemacht, was sie heute ist: ein vorausschauendes, innovatives Ingenieurbüro. Das 1993 als Einzelfirma in Igis gegründete Unternehmen feiert dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Und blickt auf eine erfolgreiche Entwicklung zurück. Zählte das Unternehmen in seinen Anfängen einen Ingenieur für Gebäudetechnik und eine administrative Allrounderin, ist

die Balzer Ingenieure AG heute ein Unternehmen mit über 60 Mitarbeitenden, das sich einen Namen im energieeffizienten Bauen gemacht

hat. Die Standards Minergie, Minergie-P, Minergie-Eco, LEED und Passivhäuser erfüllen die Balzer Ingenieure Tag für Tag. Bei Wohn- und Gewerbebauten genauso wie bei energieintensiven Anlagen wie Hotels, Schwimmbädern, Wellness- und Sporteinrichtungen.

Kabarettist Flurin Caviezel (rechts) befragt auf der Bühne die Geschäftsleitung der Balzer Ingenieure AG (von links): Stefan Balzer, André Hug, Maurus Arpagaus, Jana Casty, Dumeng Wehrli und Massimo Mancinone.

Stefan Balzer, Vorsitzender der Geschäftsleitung, weiss, worauf der Unternehmenserfolg gründet: «Ohne unsere Mitarbeitenden und Geschäftspartner wären wir heute nicht da, wo wir stehen. Ihnen gebührt der grösste Dank.» ■ Balzer Ingenieure AG Baar / Chur / Winterthur www.balzer-ingenieure.ch

Stefan Balzer, Vorsitzender der Geschäftsleitung.

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Gebäudetechniker setzt auf Branchensoftware AbaBau Ein Generationenwechsel in der Leitung der M. Küng Haustechnik sorgte für Strukturanpassungen im Unternehmen. Das führte auch zur Einführung der Branchenlösung AbaBau. Dank dieser ERP-Software lassen sich Prozesse automatisieren und Einsparungen realisieren.

Fachleute der M. Küng Haustechnik GmbH arbeiten an einer Heizungsinstallation.

■ Mit der gestiegenen Zahl an Mitarbeitenden nahm bei der M. Küng Haustechnik mit Sitz im aargauischen Beinwil auch der Wunsch nach einer modernen ERP-Lösung zu (ERP = Enterprise Resource Planning). Firmenchef Kilian Küng wollte Prozesse mit einem integrierten System vereinfachen und den durchgängigen Datenfluss ermöglichen. Er vertraute auf AbaBau von Abacus. Mit der Implementierung der Branchensoftware beauftragte er die Abacus-Tochter Abacus Business Solutions. AbaBau ist seit einem Jahr im Einsatz. Die Software verwaltet alle Daten zentral und verteilt sie automatisch an die Mitarbeitenden. Ausserdem unterstützt sie diese bei der Priorisierung der Aktivitäten. Bei der Abwicklung der Auftragsprozesse lassen sich alle Arbeitsschritte von der Offerte über den Auftrag bis zur Rechnung mit Knopfdruck steuern.

Der auf die Arbeitsweise von Gebäudetechnikspezialisten optimierte Standardmandant lässt sich zusätzlich individualisieren. Das hilft, weitere Zeit einzusparen. Diese Zeitersparnis zeigt sich besonders bei der Offerterstellung, wofür individualisierte Vorlagen oder auch bereits erstellte Offerten verwendet werden können. Die übrigen Abläufe sind klar strukturiert und zusammenhängend: So kann aus einer Offerte per Knopfdruck ein Auftrag generiert werden, der anschliessend auch die Grundlage für eine Rechnung bildet. Die individuell erweiterbare Dossierablage im Projektstamm ermöglicht es, alle projektrelevanten Dokumente am richtigen Ort zu hinterlegen. Zusätzlich kann AbaBau zur Firmenführung genutzt werden. Dies, da alle Daten miteinander korrelieren und sich so optimale Auswertungen in Echtzeit erzeugen lassen.


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Einbindung Finanzen und Lohn Bei M. Küng Haustechnik wurden auch die Abacus-Module für die Finanz- und Lohnbuchhaltung implementiert. Diese waren bis vor Kurzem an einen externen Treuhänder ausgelagert. Antonia Küng ist nach einer kurzen Einführung nun in der Lage, selbstständig die ganze Finanz- und Lohnbuchhaltung ohne MwSt-Abrechnung zu führen, was die jährlichen Treuhandkosten um 11 000 Franken auf lediglich 1000 Franken schrumpfen liess. Kilian Küng ist überzeugt, mit dem Abacus-System seine Firma optimal auf die Zukunft vorbereitet zu haben. ■ Programmanwender: www.kueng-haustechnik.ch Softwarehersteller: www.abacus.ch

Werkstatt der Firma M. Küng Haustechnik GmbH.

Implementierungspartner: www.abacus-solutions.ch

Abacus Business Software bei der M. Küng Haustechnik GmbH – 4 Programmbenutzer – AbaBau, Leistungs-/Projektabrechnung, AbaProject, Finanzsoftware, Lohnsoftware, CRM, Archivierung/AbaScan

AbaBau bietet eine schnelle und optimale Übersicht über Objekte und realisierte respektive laufende Projekte.

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Verbände |

KGTV Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände: Rückblick Herbstplenarversammlung 2018 in Hinwil

Trotz KGTV-Engagement: Politik klemmt

Referenten an der KGTV-Versammlung: Martin Bänninger, Michael Sattler, Alfred Freitag, Annalise Eggimann, Jürg Grossen, Karin Söderström, Lars van der Haegen, Markus Weber und Stephan Peterhans.

An der KGTV-Herbstversammlung konnte über erfreuliche Arbeitsfortschritte zu den Dossiers Politik, Wirtschaft, Bildung, Forschung und Behörden berichtet werden. Kummer bereiten die schleppende Umsetzung der Mustervorschriften im Energiebereich (MuKEn) in den einzelnen Kantonen und der bisherige Verlauf der Beratungen zum CO2-Gesetz. Etliche wünschbare und überfällige Verschärfungen finden wohl nicht Eingang in das neue Gesetz. Peter Warthmann

■ Gegen 40 Personen konnte KGTVPräsident Jürg Grossen am . November in Hinwil begrüssen. Man traf sich in den Räumen der Belimo Automation AG. Drei Gastreferate zu aktuellen Themen wurden präsentiert: Innovationsförderung in der Gebäudetechnik (Annalise Eggimann, Direktorin Innosuisse, ehemals KTI), Energiewende- msetzung konkret in der Wirtschaft (Lars van der Haegen, CEO Belimo) und Cleantech-Innovationen: Chancen für die Gebäudetechnik (Karin Söderström, BFE). Die Dossierleiter informierten über den aktuellen Stand der Arbeiten: Dossier Politik (Stephan Peterhans, GF FWS), Dossier Wirtschaft (Markus Weber, SIA FGE), Dossier Bildung (Martin Bänninger, SVLW), Dossier Forschung (Michael Sattler, brenet), Dossier Behörden (Alfred Freitag, FKR). Die Referate sind u finden unter www. gtv.ch GT - eranstaltungen . . .

Merkblätter als Vollzugshilfe Mit Best-Practice-Beispielen und Merkblättern will die KGTV aufzeigen, dass die msetzung der MuKEn mit guten Lösungen möglich und auch bezahlbar ist. m die Kantone bei der msetzung zu unterstützen, wurde seit 2015 an 16 Merkblättern gearbeitet (siehe Tabelle). Alfred Freitag und Milo Tettamanti

(Präsident VSSH) gaben einen berblick über diese hilfreichen Dokumente. In den kommenden Ausgaben von HKGebäudetechnik wird über diese Merkblätter noch genauer berichtet.

myEnergyGuide

Die Entwicklungsarbeiten zu myEnergyGuide laufen planmässig. Der digitale Energieberater wird per 2020 zur Verfügung stehen.

Qualitätslabel SmartGridready®

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Einzelraumregulierung

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Heizung mit fossilen Energieträgern, Ersatz eines Wärmeerzeugers

Die Vorbereitungsarbeiten für SmartGridready sind weit fortgeschritten. Es soll ein weitverbreitetes, anerkanntes und bewährtes ualitätslabel für die smart kommunizierende Energieversorgung der Zukunft werden mit Einbindung von: Eigenproduktion, Speicherung, Mobilität, Heizung bis zur Waschmaschine. In HK-Gebäudetechnik wird SmartGridready in einer kommenden Ausgabe noch genauer vorgestellt. ■

8

Ortsfeste elektrische Widerstandsheizungen, Notheizungen

9

Verbrauchsabhängige Heiz- und Warmwasserkostenabrechnung

Nächste KGTV-Termine

Tabelle der 16 Merkblatt-Themen MB Nr. 1

Merkblatt-Thema Komfortlüftungen

2

Warmhalteband

3

Sommerlicher Wärmeschutz, Wärmeschutz von Gebäuden

4

Wärmedämmung

5

Wärmedämmung Warmwasserleitungen und Kaltwasserleitungen

10

Wassererwärmer

11

Abwärmenutzung

12

Eigenstromerzeugung

13

Grossverbraucher

14

Ausrüstungspflicht GA bei Neubauten

15

Frostschutz an Wasser- und Abwasserleitungen

16

Betriebsoptimierung

Zu Merkblatt-Thema MB 3 werden noch bereits bestehende Merkblätter überprüft. MB 4 + 5 werden noch zusammengefasst. Für MB 13 besteht kein Bedarf. Alle übrigen 12 Merkblätter sind fertig und stehen als PDF zur Verfügung unter: www.kgtv.ch › Umsetzung Energiegesetze › Merkblätter zur Umsetzung.

Donnerstag, 4.4.201 , 8. 0–14 hr: GV Workshop, Welle , Bern. Donnerstag, 14.11.201 , –12 hr: Herbstplenarversammlung. www.kgtv.ch www.innosuisse.ch www.bit.ly/CT-infoclips (Cleantech-Projekte)


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Weiterbildungsangebot der suissetec-Sektion Nordostschweiz

Dauerbrenner Lehrlingsselektion Mit der Durchführung vom 19. September 2018 im Rössli in Illnau ist dieser Weiterbildungsnachmittag zum fünften Mal angeboten worden und zwei weitere Durchführungen sind bereits für das kommende Jahr geplant. ■ Das Thema beschäftigt: Die Lehrstellenbesetzung ist in Anbetracht der mangelnden Bewerbungen schwierig, entsprechend möchte man sich in diesem Zusammenhang optimal vorbereiten und das Maximum aus der einzelnen Bewerbung herausholen. Auch ein weiteres Mal konnte Marcel Müller, Sekretär der suissetec-Sektion Nordostschweiz, einen Profi der Berufsbildung verpflichten: Roland Peter ist Geschäftsführer von b-werk bildung GmbH in Bern und leitet seit mehreren Jahren die Beratungsstelle einer Berufsfachschule. In seinem beruflichen Alltag begegnet er den vielfältigen Herausforderungen der Berufsbildung aus Sicht der Lernenden, der Schule und der Lehrbetriebe. Aktiver Unterricht Er versteht es aber auch, die Zuhörer in den Prozess einzubinden: Nach einer kurzen Vorstellungsrunde an den Tischen ist man bereits damit beschäftigt, Stichworte zu suchen, die den Umgang mit Jugendlichen kennzeichnen. Man beginnt mit der Aussage des alten Sokrates vor rund 2500 Jahren: «Die Jugend von heute liebt den Luxus. Sie hat schlechte Ma-

Roland Peter sammelt die Denkanstösse der Teilnehmenden und ordnet sie an einer Tafel.

nieren und verachtet die Autorität. Sie widerspricht ihren Eltern, legt die Beine übereinander und tyrannisiert ihre Lehrer.» An der Tagung lernt man allerdings noch einiges mehr über Biologie und Psychologie der jungen Menschen, die sich der Selektion für Ausbildungsplätze stellen. Die Vielfalt der dringlichen Fragen soll Motivation genug sein für Personal- und Ausbildungsverantwortliche, sich auf die Ausschreibungen für die kommenden Frühjahrskurse zu melden: • Mittwoch, den 6. März 2019 im Gasthof Rössli, Illnau • Donnerstag, den 21. März 2019 im Gasthof Rössli, Illnau ■ Anmeldungen unter: www.suissetec-nordostschweiz.ch › Sekretariat www.suissetec-nordostschweiz.ch

An den Tischen werden die Inputs aus der Praxis diskutiert.

Die Westschweiz bleibt vertreten im EGT-Verwaltungsrat ■ «Welche Dienstleistungen wird die EGT wohl in 60 Jahren erbringen?» Diese rhetorische Frage stellte der suissetec-Zentralpräsident, Daniel Huser, an der 60. Generalversammlung der Einkaufsgenossenschaft Gebäudetechnik (EGT). Bevor die Versammlung oberhalb Vevey jedoch startete, konnten die EGT-Mitglieder ihren Blick über den Genfersee in die Ferne schweifen lassen und dabei Spezialitäten aus der Waadt geniessen. Zu Ehren des abtretenden EGT-Vizepräsidenten, Didier Bonnard, entschied sich der Verwaltungsrat bewusst zugunsten der Westschweiz als Versammlungsort. Die EGT-Mitglieder wussten die Einladung und die Attraktivität des Standorts zu schätzen und erschienen sehr zahlreich zur Jubiläumsversammlung.

Diego Brüesch, Präsident des Verwaltungsrats der EGT, überreicht dem vom Amt zurücktretenden Vizepräsidenten Didier Bonnard ein Geschenk.

Alain Borlat neu im VR Der abtretende Didier Bonnard übte sein Amt mit Bravour aus, und das während zwölf Jahren. Zur Sicherung der Kontinuität wählten die Mitglieder mit Alain Borlat (Lauffer-Borlat SA) wie-

derum eine Persönlichkeit aus der Westschweiz als Nachfolger in den Verwaltungsrat der EGT. Die traditionelle 7-prozentige Dividende auf dem Anteilschein stiess wie immer auf uneingeschränkte Zustimmung der Mitglieder. So nahm der feierliche Anlass anschliessend mit Apéro und Diner seinen Lauf bis spät in die Nacht hinein. Was auch immer in 60 Jahren sein wird, bis auf Weiteres wird die EGT auf jeden Fall ihrem Zweck treu bleiben: Dank Rückvergütungen, Boni und Skontoabzug erhalten die Mitglieder – allesamt Installationsunternehmungen der Gebäudetechnik – finanzielle Vorteile beim Wareneinkauf. ■ www.egt-ctb.ch

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Verbände |

Mitgliederversammlung SFIH Holzfeuerungen Schweiz

Holzfeuerungen werden sauberer und beliebter An der Mitgliederversammlung 2018 der Vereinigung SFIH Holzfeuerungen Schweiz kamen die Teilnehmenden in den Genuss zahlreicher spannender Referate. Das gemeinsame Fazit: Holz als Energielieferant ist im Aufwind – auch dank einer engagierten Branche. Quelle: SFIH Holzfeuerungen Schweiz

■ ber 0 Branchenvertreter trafen sich im Oktober in Aarburg zur Mitgliederversammlung der Vereinigung Holzfeuerungen Schweiz (SFIH). In seiner Begrüssung zeigte sich SFIH-Präsident Markus Heitzmann überzeugt, dass Holzfeuerungen auch zukünftig ein wichtiger, wenn nicht sogar immer wichtigerer Teil der Energie- beziehungsweise Wärmeversorgung der Schweiz sein werde. Denn in den letzten Jahren hätten Holzfeuerungen einen grossen Schritt nach vorne gemacht, was den Wirkungsgrad wie auch die Emissionen anbelange.

Feuerungskontrollen, Messtoleranzen Im Anschluss an die einführenden Worte hielten verschiedene Fachpersonen Referate über die Chancen und Herausforderungen der Branche. So erklärte Michael Binz, Geschäftsbereichsleiter Brandschutz der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF), den aktuellen Stand und das Vorgehen zur Anerkennung von Heizkesseln. Daiana Leuenberger von der Sektion Industrie und Feuerungen des Eidg.

Departements für mwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation ( VEK) wiederum zeigte einige Neuerungen der Luftreinhalte-Verordnung (LRV) auf. Bei der Revision 2018 wurden vor allem für Holzfeuerungen von bis zu 0 kW Leistung die Vorschriften verschärft. Dazu gehören unter anderem tiefere Emissionsgrenzen für Feinstaub und Kohlenmonoxid (CO). Neu müssen ausserdem schweizweit auch bei Heizkesseln bis 0 kW periodische CO-Messungen durchgeführt werden. Die entsprechenden Module im Handbuch Feuerungskontrollen wurden aktualisiert und sind in Vernehmlassung. Diese sollen ab 201 geschult werden. Das Handbuch Messempfehlung ist ebenfalls kurz vor Vollendung. Mit der Messempfehlung werden auch die offenen Fragen bezüglich Staubmessgeräten und Messtoleranzen beim Staub geklärt. Aus Sicht der SFIH wäre es ideal, wenn die Kontrollen anschliessend auch durch ausgebildete Personen der Branche im Rahmen von Wartungsarbeiten durchgeführt werden könnten.

Pius Schwarzentruber, Vorstand SFIH, Oekofen Schweiz GmbH, präsentierte die neuen Richtlinien des SWKI zur Lagerung von Holzpellets.

Zusammen viel erreicht

Auch Jörg Meister des Filterherstellers Meisterfilter AG nahm in seinem Referat Bezug auf die LRV. Konkret zeigte er die Problematik der geforderten Filterverfügbarkeit bei Holzfeuerungen von über 0 kW auf. Während 0 Prozent der Betriebsdauer einer Holzfeuerung muss das Staubabscheidesystem, also der Filter, in Betrieb sein. Bei der msetzung sorgt jedoch die unbeantwortete Frage für Verwirrung, wann eine Holzfeuerung in Betrieb ist und wann nicht: Sobald das Feuer brennt Auch während des Nachbrands Weiter erschweren die vielen verschiedenen Systeme eine einheitliche Messung zur einfachen Ablese. m solche und andere Eckdaten zu definieren, läuft aktuell ein Projekt, das gemeinsam von der SFIH und den Filter- und Kesselherstellern getragen und durch das Bundesamt für mwelt BAF unterstützt wird. (Die Filterhersteller sind neu ebenfalls Mitglied beim SFIH).

Lagern von Pellets, Deponieren von Holzasche Allgemein zeigte sich an der SFIH-Mitgliederversammlung, dass die Branche gemeinsam einiges erreichen und die Zukunft mitgestalten kann. Pius Schwarzentruber der Oekofen AG etwa stellte die neuen Richtlinien des Schweizerischen Vereins von Gebäudetechnik-Ingenieuren (SWKI) zur Lagerung von Holzpellets vor. Diese sollen die Sicherheit in Pelletlagern erhöhen sowie eine Richtlinie für Behörden bieten. Dabei geht es vor allem um einen geregelten Luftaustausch, aber auch um Zutrittsvorschriften, damit eine Vergiftungsgefahr durch zu hohe CO-Werte in Lagerräumen verhindert wird. Einen grossen Erfolg konnte auch Andreas Keel von Holzenergie Schweiz präsentieren. Der Verband setzte sich in enger Zusammenarbeit mit der SFIH erfolgreich für eine Lockerung der Abfallverordnung (VVEA) ein. Im September beschloss der Bundesrat, dass Holz-


Verbände |

bei zwei Ziele: Einerseits werden Deponien entlastet, andererseits Holzasche einer sinnvollen Verwertung zugeführt.

zepts beweisen die aktuellen Zahlen der Holzenergienutzung. Gemäss Andreas Keel nahm der Verbrauch an Energieholz in den letzten Jahren markant zu und die Reserven sind noch lange nicht aufgebraucht. Welche Chancen dies für die Zukunft bietet, führte in einem abschliessenden Referat Josef Jenni aus. Der Solarpionier der Jenni Energietechnik AG illustrierte eindrücklich die Kombinationsmöglichkeiten von Solar- und Holzenergie: Während tagsüber und vor allem im Sommer die Sonne ihren Dienst tut, hilft nachts und in den Wintermonaten die Holzheizung zur Deckung des Wärmeenergiebedarfs. Bei ganzheitlicher Betrachtung ist das Miteinander solarer Wärme und Holzheizung eine äusserst umweltfreundliche Kombination, so sein Fazit. Ein schönes Versprechen für die Zukunft, nicht nur für die Branche der Holzfeuerungen. ■

Sonne und Holz kombinieren

www.sfih-holzfeuerungen.ch

Daiana Leuenberger, von der Sektion Industrie und Feuerungen des UVEK, erläuterte einige Neuerungen zur Luftreinhalteverordnung (LRV).

asche auch weiterhin auf entsprechenden Deponien entsorgt werden kann. Im Rahmen eines neuen Projekts möchte man nun einen Schritt weiter gehen und Grundlagen für zukünftige Entsorgungs- und Verwertungslösungen für Holzasche erarbeiten. Man verfolgt da-

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Die Notwendigkeit eines solchen Entsorgungs- wie auch Verwertungskon-

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Ruedi Meier hat seit 1980 viel bewegt in den Bereichen Wirtschaft, Umwelt und Energie

«Fukushima führte noch einmal zu einer Umorientierung in der Energiepolitik» Nach 15 Jahren Arbeit für den energie-cluster.ch, zunächst als Geschäftsführer, seit 2012 als Präsident, trat Ruedi Meier Ende Mai 2018 zurück. Im Interview spricht er über seine Arbeit, über Energiepolitik und Energiewende, über Positives und Negatives und schliesslich auch über seine Zukunftspläne. Interview: Rudolf Burger

■ energie-cluster.ch existiert seit 15 Jahren. Wie hat sich die Energielandschaft in dieser Zeit verändert? R edi Meier Die Energielandschaft hat sich seither in der Schweiz, in Europa, aber auch weltweit massiv verändert. Wir hatten zu Beginn des 21. Jahrhunderts relativ tiefe Energiepreise. Man ging von steigenden Energiepreisen aus, und zwar sowohl im fossilen wie auch im Strombereich. Weiter erwartete man, dass das Energieangebot laufend dem Wirtschaftswachstum angepasst werden müsste, dass sich also Energiewachstum und Wirtschaftswachstum parallel entwickeln würden. Schliesslich hat man auch davon geredet, die fünf bestehenden Schweizer Atomkraftwerke durch neue, grössere AKWs zu ersetzen, um den steigenden Stromverbrauch zu decken. Und es kam alles anders ... Tatsächlich stiegen die Energiepreise einige Jahre lang an. Das ging bis zu 145 Dollar pro Fass Erdöl, und nicht wenige rechneten schon mit einem Preis von 200 Dollar. Die Rede war auch von Peak Oil , also davon, dass die Spitze der Förderung schon bald erreicht und die Vorräte in absehbarer Zeit abgebaut sein würden. Eingetroffen ist jedoch ein massiver Preiszerfall bei Erdöl und Erdgas und schliesslich auch beim Strom. Der Preis fürs Öl fiel auf unter 30 Dollar pro Fass. Ja. Das hatte verschiedenste rsachen. Zum einen hatte sich das Angebot erhöht, beim l und Gas vor allem durch das sogenannte Fracking. Aber es gab auch grosse Fortschritte bei der Energieeffizienz. nd als weiterer entscheidender Faktor kam dazu, dass bei den neuen erneuerbaren Energien ein Durchbruch mit massiven Kostensenkungen erzielt wurde.

Ruedi Meier referiert an einem Kurs zu PlusEnergie-Gebäuden, die in der Jahresbilanz mehr Energie produzieren als sie verbrauchen. Das ist ein richtungsweisender Lösungsansatz für die Energiewende im Gebäude-Bereich.

Die Arbeit für energie-cluster.ch ist durch diese Entwicklungen nicht einfacher geworden. Mit steigenden Preisen wäre es sicher einfacher gewesen, die Leute von der Notwendigkeit des Sparens und der Abkehr von fossilen Energien zu überzeugen. Steigende Energiepreise, wie es sie von 2004 bis 2011 gab, sind für die Energiepolitik tatsächlich der beste und zuverlässigste Freund. In dieser Zeit gab es einen gewaltigen Schub, die Einsicht stieg, dass man das Energiesystem umstellen, Energieeffizienz fördern und auf erneuerbare Energien setzen muss. Als dann die Preise einbrachen, brachte das eine gewisse Verunsicherung. Der 11. März 2011, Fukushima, führte aber noch einmal zu einer morientierung in der Energiepolitik, sowohl in der Schweiz wie auch weltweit. In kurzer Zeit erarbeitete der Bund die Energiestrategie 2050. Abgestützt auf die fun-

dierten Energieperspektiven des Bundesrats wurden der Ausstieg aus der Atomenergie und weitere Massnahmen beschlossen. Von Fukushima kam der zusätzliche Druck, dass trotz sinkender Energiepreise das Thema Energiewende aktuell blieb. Gleichzeitig ging der Atomenergie wegen hoher Kosten die Wettbewerbsfähigkeit verloren. Sind in diesen 15 Jahren also auch in den Köpfen der Bürgerinnen und Bürger Energie und Energiesparen zu festen Themen geworden? Das Bewusstsein hat eindeutig zugenommen. Fukushima war ganz wichtig. Ein weiterer Faktor war die Klimadebatte. Vom CO2-Problem redet man eigentlich seit 1 0, aber in der Wissenschaft war schon viel vorher bekannt, dass die steigende CO2-Konzentration in der Atmosphäre zum Treibhauseffekt und damit zur Klimaerwärmung führt. ➜

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Zur Person: Ruedi Meier Mit den Berichten vom IPCC, dem International Panel on Climate Change, wurde dann zu Beginn des 21. Jahrhunderts deutlich, dass die Klimaerwärmung vom Menschen gemacht wird. Einen weiteren Schub gab das Pariser Klimaabkommen vom Dezember 2015: Dekarbonisierung wurde zu einem ganz wichtigen Thema. Die Abstimmung über das Energiegesetz 01 wurde komfortabel mit 5 JaStimmen angenommen. Das zeigt, dass ein Umdenken stattgefunden hat. Das ist eindeutig. Es war nicht zu erwarten, dass diese Vorlage so klar angenommen würde. Es gab eine heftige Opposition. Nicht nur das Energiegesetz, sondern die ganze Energiestrategie wurde mit fragwürdigen Argumenten bekämpft, und dennoch gab es diese klare Zustimmung zum Gesetz und damit letztlich auch zur Energiestrategie 2050 und zur Energiewende. st die Schweiz also punkto Energiewende auf dem richtigen Weg? Sie ist schon seit den 1 80er-Jahren auf einem guten Weg. In der Schweiz stand Energieeffizienz immer im Vordergrund, im Gebäudebereich, in der Mobilität, in Industrie und Gewerbe. Ein Meilenstein in diesem Zusammenhang war der Minergie-Standard, der zuerst von den Kantonen Bern und Zürich ab 1 umgesetzt wurde. Damit ist klar gezeigt worden, dass im Gebäudebereich sehr, sehr viel getan werden kann. Mindestens für den Laien sind die verschiedenen Labels Minergie, MinergieP, Minergie-A sowie MuKEn, EAK, Plusenergie etwas verwirrend. Hört man sich in Wirtschaft und Fachwelt um, dann stimmt dieser Eindruck. Minergie ist ein typisches Beispiel für eine gute Sache, die sehr viel bewirkt hat, jetzt aber ein bisschen am eigenen Erfolg leidet. Inzwischen hat die Gesetzgebung nachgezogen, und im Neubaubereich unterscheiden sich die gesetzlichen Anforderungen in Bezug auf die Wärmedämmung nicht mehr stark von Minergie-P und Minergie-A. Es ist ein Problem, dass sich die Förderpolitik vieler Kantone auf Minergie und den GEAK abstützt, letztlich aber intransparent ist, und somit Bauten gefördert werden, bei denen energetisch nicht viel zusätzlich herausgeholt wird. Insbesondere auf die Energieproduktion, die deutlich günstiger geworden ist, wird zu wenig Gewicht gelegt.

Ein Beispiel dafür? Zwischen einer Sanierung nach gesetzlichen Anforderungen und einer Sanierung nach den Anforderungen von Minergie-A oder Minergie-P liegen relativ geringe zusätzliche Energieeinsparungen, aber der Aufwand, um den Minergie-Standard zu erreichen, ist gross. Es ist zu wenig bekannt, wie es sich mit der Wirtschaftlichkeit von zusätzlichen Anstrengungen für Energieeffizienz und Energieproduktion verhält. rosser Aufwand, kleine Wirkung? Ja. Es muss diskutiert werden, wie eine Förderpolitik einfacher ausgestaltet sein soll. Da geht es um mehrere 100 Millionen Franken. Das Geld sollte gezielter für Innovationen statt für komplizierte, schwierig zu berechnende Labels eingesetzt werden. Neben Minergie ist auch der schon erwähnte EAK populär geworden, der ebäudeenergieausweis der Kantone. st EAK ein Erfolg? Der GEAK ist grundsätzlich gut. Er schliesst Minergie, Energieeffizenz und Energieproduktion ein. Wir sind aber klar der Meinung, dass der GEAK noch stärker auf Energieproduktion fokussiert sein sollte. Es gibt Situationen, wo jede zusätzlich eingesparte Kilowattstunde sehr hohe Kosten nach sich zieht und die Energieproduktion viel kostengünstiger wäre. Also sollte man sich auch auf die Produktion von Energie auf dem Dach, an der Fassade, an der Balustrade konzentrieren, da gibt es überall gute Lösungen. Nach unserer Vorstellung müssten GEAK und Plusenergie-Gebäude in einem einfachen Berechnungsschema miteinander verheiratet werden. Das würde Anreize für optimierte Energieeffizienz, optimierte Energieproduktion und Innovationen schaffen. Was hat energie-cluster.ch zu den positiven Entwicklungen im Energiebereich beigetragen? Ich war Mitinitiant des Minergie-Standards. Wir haben die Minergie-Prinzipien im energie-cluster.ch aufgenommen und weitergeführt. Wir haben Kurse organisiert und frühzeitig auch die Weiterentwicklung des Labels für Plusenergie-Gebäude angeregt, bei denen Energieeffizienz und Energieproduktion optimiert werden. Es war enorm wichtig, nicht nur den Wärmeverbrauch, sondern den gesamten Energieverbrauch – vor allem auch den Ver-

Ruedi Meier, Dr. oec./Raumplaner ETH, Jahrgang 1949, befasst sich seit langem mit Wirtschafts-, Umwelt- und Energiepolitik. In seiner beruflichen Tätigkeit arbeitete er als Sekretär der Regionalplanungsgruppe Thal im Kanton Solothurn (1980–1982), als Volkswirtschaftler und Pressechef der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete (1982–1988) sowie als volkswirtschaftlicher Berater der Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion des Kantons Bern (1988–2004). Als Teilhaber der Firma Focus Events AG war er von 1997 bis 2014 Mitorganisator der Bauund Energie Messe in Bern. Seit 2004 arbeitete er für energie-cluster.ch, zunächst in der Funktion des Geschäftsleiters, 2012 bis 2018 als dessen Präsident. Mitwirkung in diversen Kommissionen des Bundes. Er war als Programmleiter im Auftrag des Bundesamts für Energie (Forschungsprogramm Energiewirtschaftliche Grundlagen) sowie als Forscher und Autor für diverse nationale Forschungsprogramme (NFP) tätig: NFP 5 Regionalprobleme, NFP 27 Wirksamkeit staatlicher Massnahmen, NFP 31 Klimaänderungen und Naturkatastrophen sowie NFP 41 Verkehr und Umwelt (nachhaltiger Freizeitverkehr). Aus seiner Feder stammen diverse Gutachten für Private, Regionen, den Kanton Bern, für das Bundesamt für Energie, das Bundesamt für Verkehr, die Bundeskanzlei; u. a. Energieabgaben auf kantonaler Ebene (1992), Umsetzung der Alpeninitiative (1994), Swissmetro und Energieverbrauch (1997) und Freizeitverkehr im Kanton Bern (1999). Von Ruedi Meier sind verschiedene Bücher zur Wirtschafts-Umweltpolitik erschienen, so u. a. Umweltabgaben für die Schweiz. Ein Beitrag zur Ökologisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. Verlag Rüegger, Chur/Zürich 1991 (mit Felix Walter); Umweltgerechte Verkehrsabgaben – Vorschläge für eine Neuorientierung, Verlag Rüegger, Chur/Zürich 1993; Kompensationsregimes im Umweltbereich, Arbeitsbericht NFP 31, Zürich 1998 (mit Ingrid Kissling-Näf und Peter Knoepfel); Sozialökonomische Aspekte von Klimaänderungen und Naturkatastrophen in der Schweiz, Verlag vdf, Zürich 1998; Energie – Wirtschaft – Nachhaltigkeit. Verlag Rüegger, Chur/ Zürich 1999 (mit Max Renggli und Pascal Previdoli). Im Weiteren sind von Ruedi Meier zahlreiche Beiträge in Fachzeitschriften erschienen. Kontakt: Dr. Ruedi Meier, Bolligenstr. 14b, 3006 Bern, Tel. 079 406 56 27, ruedimeier@solnet.ch www.ruedimeier.ch


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brauch von Strom und die Produktion von Strom – zu berücksichtigen. Ich denke, dass wir hierzu echte Pionierarbeit geleistet haben, die leider nur langsam diffundiert. Ein Thema für energie-cluster.ch war es sicher auch, Firmen vom energiepolitischen Denken zu überzeugen. Wie war die Zusammenarbeit mit Unternehmern? Für energie-cluster.ch mit rund 600 Mitgliedern sind vor allem KM , aber auch Grossbetriebe zentral. Der grösste Teil dieser Mitglieder sind KM unterschiedlicher Grösse, und auch im Vorstand von energie-cluster.ch sind mehrheitlich nternehmungen. Für uns war es wichtig, immer aus Sicht der nternehmungen zu denken und mit ihnen zusammen als Cluster im Einklang mit der Forschung und der öffentlichen Hand zu agieren. Das fand in der Technologievermittlung seinen Ausdruck mit den Innovationsgruppen zu den Bereichen Plusenergie-Gebäude, Komfortlüftung, Hochleistungs-Wärmedämmung, Speicher und so weiter. In diesen Innovationsgruppen hatten wir nternehmer, Forschung und Entwicklung sowie die öffentliche Hand am gleichen Tisch. Es ist uns weitgehend gelungen, die Bedürfnisse der nternehmungen zu erfassen, entsprechende Angebote zu machen und diese mit ihnen innovativ weiterzuentwickeln. Da sassen sicher Unternehmungen am gleichen Tisch, die sich konkurrenzieren. Das war vermutlich nicht ganz einfach. Die Kunst ist es, miteinander Projekte anzugehen, für die ein gemeinsames Interesse besteht, also zum Beispiel zu erfassen, welche Entwicklungen bei der Komfortlüftung zu erwarten sind. Wichtig war für uns auch immer der Bereich der Aus- und Weiterbildung. Ein gemeinsames Interesse gibt es auch dabei, Produkte besser im Markt zu platzieren und auch auf der Investorenseite informierte Leute zu haben. Dementsprechend haben wir Deklarationen erarbeitet und versucht, die einzelnen nternehmungen mit Forschung und Entwicklung zusammenzubringen, um so unsere Produkte und Dienstleistungen zu verbessern. Wenn man weiss, dass in der Schweiz etwa 0 des Energieverbrauchs zulasten der ebäude geht, muss man annehmen, dass es zu den zentralen Aufgaben gehört, den energetischen Zustand des ebäudeparks zu verbessern.

Für uns ist der Gebäudepark Schweiz inklusive Neubauten ein wichtiger Bereich. Gerade mit der Entwicklung des Minergie-Standards im Neubaubereich hat man sehr viel erreicht, auch mit der Anpassung der Gesetzgebung. Wie schon erwähnt, geht es jetzt darum, nebst den vorhandenen hohen Ansprüchen bezüglich Energieeffizenz die Energieproduktion viel besser zu integrieren. Vor allem mit Photovoltaik auf dem Dach und an den Fassaden können grosse Fortschritte gemacht werden, gerade auch mit den neuen Regeln bezüglich des Eigenstroms, die vorsehen, den produzierten Strom in erster Linie selber zu nutzen und in zweiter Linie in der mgebung zu vermarkten. inter allen Bemühungen im Energiebereich, von energie-cluster.ch und anderen nstitutionen steckt die dee, dass bis 050 die Energiewende bewerkstelligt werden sollte. st die Schweiz dabei auf gutem Weg? Im Prinzip ja. Klar ist, welche Bedingungen erfüllt werden sollten: Grundsätzlich gibt es ein riesiges Potenzial für mehr Energieeffizienz, für mehr erneuerbare Energien. nter Energiewende wird vor allem auch die Dekarbonisierung verstanden, also die Notwendigkeit, in allen Bereichen vom heutigen Anteil von 0 % fossiler Energieträger auf 0 % herunterzukommen. Das ist heute technologisch kein Problem, aber die Politik muss dieses Ziel noch klarer ins Visier nehmen. Nebst der Dekarbonisierung geht es hauptsächlich um den Ausstieg aus der Atomkraft, die mstellung auf erneuerbare Energien. Dafür muss es entsprechende Anreize geben. Ich bin ein Verfechter von mweltabgaben mit Rückverteilung an Bevölkerung und Wirtschaft. Das muss noch verbessert werden. Vor allem braucht es im ganzen System Wettbewerb, mit Subventionen funktioniert das nicht. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass sich Subventionen blockierend auswirken und die mstellung damit wesentlich teurer wird. Es braucht positive Anreize und Wettbewerb, damit der Erfindergeist angeregt wird. Wenn Sie von der Forderung hören, dass mehr Betriebe als heute von der Abgabe ausgenommen werden sollen, ist das für Sie doch ein schwerer ückschlag? Das wäre der total falsche Weg. Das würde heissen, dass diese Betriebe nachweisen müssten, das CO2 auf andere Weise zu beseitigen. Das aber wäre

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Zu Minergie: ohne Kanton Bern keine Verbreitung von Minergie Ruedi Meier blickt zurück: «Die Geschichte zu Minergie bewegt. Verschiedene Versionen über die <Gründerzeit> kursieren. Aus Sicht des Kanton Bern kann festgehalten werden, dass er sich in den 1990er-Jahren intensiv mit dem ökologischen Bauen, aber auch mit einem «beschränkten» Standard «Niedrigenergiehaus» auseinandersetzte. Schliesslich fiel Anfang 1997 der Entscheid zugunsten der – noch sehr vagen – Idee von Minergie. Eine Kooperation mit dem Kanton Zürich wurde gesucht. Zusammen mit der Bieler Holzfachschule wurde parallel die 1. Schweizer Hausbau und MinergieMesse aufgegleist. Dabei musste die noch sehr offen formulierte «Marke Minergie» von den Kantonen Bern und Zürich einer Privatperson für viel Geld abgekauft werden: Eine öffentliche Förderung von Minergie bei einem privaten Markenbesitz wurde – zumindest von Seite des Kantons Bern – als ein No-Go betrachtet. Zum Auftakt zur 1. Schweizer Hausbau- und MinergieMesse in Biel im Herbst des Jahres 1997 wurde erstmals ein nationaler Auftritt zur Idee Minergie im extra platzierten Fertighaus auf dem Bundesplatz inszeniert: Die bisher isolierte Idee «Minergie» wurde erstmals aufgebrochen und auf ein – bezüglich Kommunikation – qualitativ hohes Niveau gehoben. Im Nachgang zur erfolgreichen 1. Schweizer Hausbau- und MinergieMesse erfolgten zahlreiche weitere konkrete Kommunikationsmassnahmen zugunsten von Minergie unter dynamischer Berner Regie: Tag der offenen Tür, Minergie-Workshops als Weiterbildung für Fachleute, spezielle Events und weitere Herbstseminare mit Minergie im Focus, Energie-Aperos usw. Die führende Rolle des Kantons Bern in der konkreten Umsetzung fand auch ihren Niederschlag in der Redaktion der Minergie-Vereinsstatuten durch einen Juristen der Berner Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion. Diese wurden schliesslich im Herbst 1998 in Biel verabschiedet. Parallel wurde viel Knochenarbeit – u. a. durch die gegründete Agentur Bau in Bern – zugunsten der technischen Ausgestaltung von Minergie geleistet. Das Bundesamt für Energie (BFE) und EnergieSchweiz verhielten sich bezüglich Minergie – nobel ausgedrückt – sehr zurückhaltend: Bis zum BFE-Direktorenwechsel von Eduard Kiener zu Walter Steinmann wurden Minergie und deren Zielsetzungen konsequent bekämpft. Aus den bewegten und vielfach schwierigen Diskussionen um Minergie in den ersten Jahren lässt sich die Lehre ziehen, dass nur mit Kooperationen etwas erreicht werden kann, diese gleichzeitig sehr schwierig sein können und trotzdem nicht aufgegeben werden dürfen. Allen sei an dieser Stelle bestens gedankt, die sich trotz aller Hindernisse nicht entmutigen liessen.» Ruedi eier o- nitiant mitglied inergie cher itarbeiter der augiedire tion anton ern

inergie orstands. issenschaftlier ehrs- und Ener.

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mit einer Riesenbürokratie verbunden. Keep the price on the right side , sagt man in der konomie: ber Lenkungsabgaben sind Ziele am einfachsten und effizientesten zu erreichen. So löst man dynamische Effekte aus und regt Wettbewerb, Erfindergeist und Innovationskraft an. Ein Ziel ist es auch, Elektromobilität so zu fördern, dass im Jahr 030 vielleicht mehr als die älfte der Autos elektrisch betrieben wird. aben wir in der Schweiz die Möglichkeit, den nötigen Strom selber zu produzieren? Zunächst einmal: Elektromobilität ist um den Faktor vier effizienter als thermische Fahrzeuge. Das allein zeigt, dass man mit Elektromobilität wesentlich weniger Energie verbraucht

von über 60 % ausgebaut werden. Weiter gibt es mit der Solarenergie ein grosses Potenzial, auch zur Erzeugung von mehr Winterstrom. Heute sind neue Produkte für die Produktion von elektrischer und thermischer Energie unterwegs, die eine mehrfache Ausbeute versprechen. Genau solche Ansätze gilt es zu fördern. erade bezüglich der Windenergie herrscht doch grosse Skepsis. berall, wo Windanlagen geplant sind, gibt es vonseiten der Bevölkerung und der Umweltverbände grosse Widerstände. Windenergie ist sicher in der Schweiz ein kontroverses Thema. Entsprechend den Zielsetzungen der Energiewende bräuchte man etwa 600 bis 800 Wind-

Kunstmaler Ruedi Meier mit seinem Bild «Bewegende Träume», an dem er aktuell arbeitet. (Bild: Silvia Aepli)

... ist da die Produktion eingerechnet? Es gibt immer wieder Stimmen, die festhalten, die Produktion eines Elektrofahrzeugs sei sehr energieintensiv. Da sind wir bei der Diskussion um graue Energie. Die Batterieproduktion mag energieintensiv sein, aber dabei gibt es grosse Fortschritte, auf immer kleinerem Raum werden immer leistungsfähigere Batterien produziert. nd mit dem Recycling kann der Anteil der grauen Energie reduziert werden. Es geht dabei aber immer auch um die Frage, wie gross Autos sein müssen. Zurück zur Frage, ob in der Schweiz auch in Zukunft genügend Strom produziert werden kann. Für die Produktion von genügend erneuerbaren Energien existieren in der Schweiz gute bis sehr gute Voraussetzungen. Die Wasserkraft kann noch auf einen Anteil an der Stromerzeugung

anlagen. Momentan sind etwa 20 in Betrieb, das ist eine grosse Differenz. Es gibt aber auch die Option der Produktion von Windenergie in Nordeuropa. Da ist die schweizerische Energiewirtschaft bereits eingestiegen, und da kann Strom zu sehr, sehr tiefen Preisen vor allem auch im Winter produziert werden. Die Schweizer E-Wirtschaft hat schon heute im mfang des Ausfalls aller Schweizer Atomkraftwerke im Ausland in erneuerbare Stromproduktion investiert. energie-cluster.ch hat in hrem Berufsleben eine prägende olle gespielt. Welches waren die öhepunkte in diesen 15 Jahren? Sicher die Zusammenarbeit mit den nternehmungen. Da haben wir bei einigen Produkten gemeinsam Verbesserungen erreicht. Wir haben auch zur Einführung von Plusenergie-Gebäuden mit integrierter Photovoltaik viel beige-

tragen. nd in der Hochleistungs-Wärmedämmung ist die Schweiz absoluter Spitzenreiter, hierzulande wird in absoluten Zahlen mehr Hochleistungs-Wärmedämmung verbaut als in Deutschland. Auch dazu haben wir einiges beigetragen. Bei der Komfortlüftung haben wir erreicht, dass sie wesentlich effizienter und im Markt zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist. Auch in der Speicherdiskussion kommen wir in Zusammenarbeit mit nternehmungen und Hochschulen voran. Da werden neue Lösungen und neue Anwendungen diskutiert. Und hre Enttäuschungen in den 15 Jahren? Im Moment wird in der Energiepolitik viel Wein getrunken und heisse Luft produziert. Was meine Arbeit betrifft: Wir haben Innovationsgruppen ins Leben gerufen, die sich nicht ganz den Erwartungen entsprechend entwickelt haben, zum Beispiel im Wind- und Wärmepumpenbereich. nd wir haben die Entwicklung von Plusenergiegebäuden nicht ganz wunschgemäss vorangebracht, vor allem, was die Vereinfachung der Standards betrifft. Generell wird die zentrale Rolle von Innovationen im Energiebereich unterschätzt. Sie werden das Thema Energie kaum auf der Seite lassen. Wie gedenken Sie, nach hrem ücktritt mit dem Thema Energie verbunden zu bleiben? Da gibt es verschiedene Ideen. Ich werde weiterhin als Moderator und Referent aktiv sein. nd zwar werde ich etwas weniger Veranstaltungen moderieren, sondern eher selber referieren und Themen wie Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz, erneuerbare Energien im Baubereich vertieft angehen. Der Themenbereich Energie mwelt Wirtschaft Nachhaltigkeit beschäftigt mich weiter im Rahmen von Projekten, wie zum Beispiel Energetisch wirtschaftliche Investitionen (EnWI). Wir haben ein Tool entwickelt, das berechnet, wie energetisch und wirtschaftlich investiert werden kann. ibt es auch Zukunftspläne ausserhalb des Energiebereichs? Meine Hobbys wie Lesen, Reisen, aber auch Sport und Malen erhalten nun mehr Spielraum, was mich sehr freut. ■ www.energie-cluster.ch www.ruedimeier.ch


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Wärmetagung 2018 der HSG: Städte ringen um passende Wärmelösungen

Gas und Fernwärme zur Diskussion gestellt An der Wärmetagung 2018 stand die Wärmeversorgung in Städten im Mittelpunkt. Ausgehend von der heutigen Situation wurden Optionen, Chancen, Herausforderungen und Ansprüche für die Zukunft formuliert, damit die Klimaziele erreicht werden können. Ideen sind vorhanden, erste erfolgreiche Umsetzungen sichtbar, aber der Weg ist noch lang und kostspielig. Wer die Investitionsrisiken übernehmen soll, ist jedoch offen. Jürg Wellstein

■ Sollen sich Städte bei der Wärmeversorgung auf Fernwärme oder Erdgas abstützen oder vielleicht auf beide Systeme Diese Frage wurde an der Wärmetagung 2018 in St. Gallen unterschiedlich beantwortet. Klar war hingegen, dass im Wärmebereich weniger kleinräumig gedacht werden sollte. nd dass eigentlich kohärente, übergreifende Sichtweisen nötig wären. Die vom HSG-Kompetenzzentrum Energy Management der niversität St. Gallen organisierte Tagung brachte am 24. Oktober zahlreiche berlegungen und Argumente in die Diskussion. Zudem konnten sich die Teilnehmenden mit den Präsentationen zu vier Schweizer Städten mit den spezifischen Strategien und Herausforderungen auseinandersetzen.

Auch die Annahme, dass ein Wärmeverbund automatisch CO2-freundlicher ist als die Summe von Einzelheizungen, kann nicht kategorisch bejaht werden, sondern hängt von den lokalen Gegebenheiten und Ressourcen ab.

Deutlich wurde an der Tagung festgehalten, dass zum einen jeweils die Systemgrenzen zu berücksichtigen sind und zum andern eine reine Elektrifizierung der Wärme nicht machbar erscheint. ➜

Pauschale Lösungen widersprechen den differenzierten Situationen Als Vorgaben für die Wärmeversorgung von Städten und Agglomerationen gelten die internationalen Klimaziele, die nationale Energiestrategie 2050 sowie die kantonalen msetzungen der MuKEn. Welche Auswirkungen haben diese Grundlagen jedoch für die konkreten Massnahmen zur Wärmeversorgung in den Städten Welche Konzepte sind zu wählen, um die Ziele erreichen zu können Betrachtet man jeweils die einsetzbaren Primärenergien, die schliesslich für die Wärmeversorgung genutzt werden, so ergeben sich unterschiedliche Resultate. Hierbei muss beispielsweise die CO2-Belastung von der Energie uelle bis zur Nutzung in der gesamten Kette betrachtet werden. So kann plötzlich der Winterstrom, der zunehmend importiert werden muss, den Wert des Erdgases übersteigen und damit auch die Bedeutung der Wärmepumpen-Technik beeinflussen. Deshalb können einerseits gasbetriebene Wärmepumpen oder andererseits die Wärme-Kraft-Kopplung, z. B. mit Blockheizkraftwerken, in der Gesamtbetrachtung auch ökologisch Sinn machen.

In der Diskussion um die Wärmeversorgung der Zukunft wurden einige wichtige Antworten gegeben: Niklaus Mäder (VSE), Andreas Hurni (VFS), Ronny Kaufmann (Swisspower AG) und Hans-Christian Angele (VSG).

Mit der Wärmetagung 2018 hat die Universität St. Gallen erneut die aktuellen Themen zur Wärmeversorgung der Städte aufgegriffen und den Experten das Wort erteilt.

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Vier Städte als Beispiele für Chancen und Risiken

Wie wollen die Schweizer Städte die Wärmeversorgung in Zukunft gestalten Mit St. Gallen, Basel, Zürich und Winterthur kamen vier vergleichbare Agglomerationen zur Sprache. St allen setzt bei seinem Energiekonzept auf die Konvergenz der Netze und auf die lokal differenzierte Priorisierung von Gas oder Fernwärme. Erdgas soll vor allem lheizungen ersetzen, und die Fernwärme will man schrittweise ausbauen. Das St. Galler Stimmvolk hat mit grosser Mehrheit dieser Strategie zugestimmt. Mit der Installation von weiteren 15 bis 20 Blockheizkraftwerken in den nächsten drei Jahren will man die Wärme-Kraft-Kopplung forcieren, die bereits heute neben der Abwärme der Kehrichtverwertungsanlage eine wichtige Rolle im Fernwärmenetz spielt. nd in partnerschaftlicher Zusammenarbeit entwickelt man zurzeit ein Anergienetz mit Abwärme aus dem Industriegebiet Gossau-Ost. In Basel wurden vor vielen Jahrzehnten Versorgungsnetze für Fernwärme (1 42) und Erdgas aufgebaut. Heute bestehen daher zahlreiche Stadtgebiete, bei denen eine historisch gewachsene berlagerung beider Netze vorhanden ist. Auf dem geplanten Transformationspfad sieht man nun eine Brückenphase, in der die Bedeutung von Gas und erneuerbarer Wärme vertauscht werden soll. Diese Wärmetransformation, die zu einer enormen Substitution von fossilen Energieträgern führen wird, versteht man jedoch als unternehmerische Aufgabe. Diese braucht Zeit und muss realistische Planungsvorgaben umfassen. Denn der Ausbau der leitungsgebundenen Wärmeversorgung muss zielgerichtet erfolgen und unnötige Kosten und Investitionen vermeiden. Es stellt sich beispielsweise die Frage, wie Abschreibungsrisiken verhindert werden können. Ebenfalls sollten Städte sich künftig auch mit der Kälteversorgung befassen. In rich arbeitet man mit spezifischen Energiezonen. Jene mit Fernwärme sollen in Kürze auf bis zu 60 Prozent mit erneuerbaren uellen versorgt werden. Beispiel dazu ist der Energieverbund Schlieren, der bereits seit 2006 besteht und rund 0 GW thermische Energie aus der Kläranlage Werdhölzli bezieht. Dort steht seit Kurzem auch die zentralisierte Klärschlammverbrennung zur Verfügung. Nun wird das Versorgungsgebiet in Richtung Höngg und Altstet-

Mögliche Wege zur Effizienzsteigerung durch Wärmenetze mit erneuerbaren Energien bzw. durch Renovationsmassnahmen im Gebäudepark. (Bild: Urs Elber / Empa)

Bei der Modellierung der stündlichen Stromnachfrage im Wohnbereich entstehen für jeden Verwendungszweck spezifische Lastkurven, die vereint in einem Gesamtprofil die vorhandenen Herausforderungen erkennbar machen. (Bild: Almut Kirchner / Prognos)

ten weiter ausgebaut. Ab 2020 sollen erste Nutzer versorgt werden können. Diese profitieren dann von langfristig planbaren Energiekosten und hoher Versorgungssicherheit. Die Herausforderungen für den Wärmelieferanten sind beachtlich, müssen doch langfristig gesicherte Energie uellen einbezogen werden, die Erstellung von Leitungen geplant und die Interessen des örtlichen Gasversorgers berücksichtigt werden usw. Der Ausbau der Fernwärme eignet sich auch im Blick auf die Zunahme der städtischen Bevölkerung und der angestrebten Verdichtung. In interth r sind die politischen Rahmenbedingungen klarer geregelt, denn als Energiestadt seit 20 Jahren und mit dem Gold-Label seit mehr als 10 Jahren ausgestattet, sind die Ziele vorgegeben.

Ebenfalls vergleichbar mit den anderen Städten ist das Anliegen, Doppelerschliessungen von Gas und Fernwärme zu vermeiden und Prioritätsgebiete zu bestimmen. Mit der Kehrichtverwertungsanlage (KVA) werden heute 20 Prozent des Winterthurer Strombedarfs und 15 Prozent der Wärme abgedeckt. Die Fernwärme wird dabei zu 5 Prozent von der KVA versorgt. Der Energieplan ermöglicht auch eine Anschlusspflicht, die offenbar bereits erfolgreich praktisch umgesetzt wird. Aber auch in Winterthur ist man mit der Tatsache konfrontiert, dass die energetische Erneuerungsrate im Gebäudebereich zu tief liegt und dass die Rentabilität von Wärmenetzen nicht automatisch gegeben ist. Dennoch versteht man solche Investitionen als bestes


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Ungeklärtes regeln und Bewährtes nutzen

Beim Konzept der Energieversorgung Altstetten ZH spielen das Klärwerk Werdhölzli, die Klärschlammverbrennung sowie Ammoniak-Wärmepumpen und -Kältemaschinen im Megawatt-Leistungsbereich wichtige Rollen. (Bild: Christoph Deiss / ewz)

St. Gallen: Das bestehende Fernwärmenetz wird durch die beiden Ausbauphasen in den nächsten Jahren erweitert. (Bild: Peter Jans / Techn. Betriebe Stadt St. Gallen)

Werkzeug der Städte zur Reduktion der Treibhausgase. Das entsprechende Bekenntnis ist unmissverständlich: Jetzt ist der Zeitpunkt, um Wärmenetze zu bauen.

Zusammen wird man stärker sein Weil Erdgas verschiedene technologische Vorzüge aufweist, die Netze vielerorts vorhanden sind und diese die Möglichkeit bieten, auch Biogas und erneuerbares Methan aufzunehmen, ist an der Wärmetagung der Aufruf hörbar gewesen: Es brauche beide Systeme, Gas- und Fernwärmenetze. Zudem bietet der internationale Gasverbund auch Chancen für eine effiziente saisonale Speicherung. Gemeinsam eröffnet die daraus folgende Sektorkopplung eine erhöhte Flexibilisierung der Energiever-

sorgung mit Strom und Wärme. Deshalb sollte man zusammen aktiv sein, anstatt sich gegenseitig auszuspielen. Die Erdölindustrie konnte hier keinen Input machen, in der Realität spielt sie jedoch in allen Bereichen nach wie vor ebenfalls eine wichtige Rolle. Integrale Wärme- und Gas-Lösungen versprechen sowohl ökologischen als auch wirtschaftlichen Nutzen. Dass dies kaum ohne angemessene Raumplanung, die auch an die Energieversorgung denkt, erfolgreich machbar ist, zeigt sich auch in der Erklärung zum Konzept Dänemarks: Every smart City needs a smart backyard. (Jede smarte City benötigt auch eine smarte Infrastruktur.) Deshalb sollte die Energieversorgung im Raumplanungsgesetz einbezogen werden.

In der Diskussion wurde beispielsweise bemängelt, dass die Schweiz keine klare Wärmestrategie besitzt, dass die bernahme der Investitionsrisiken zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden nicht sauber geregelt ist und dass im Wärmebereich die Koordination noch zu sehr gehemmt ist. Grossräumige Projekte scheitern an Partikulärinteressen, unverständliche gesetzliche Belastungen erschweren den Einsatz einzelner Technologien (z. B. WKK, Holzfeuerungen usw.). Weil die Produktion von erneuerbaren Energien einerseits limitiert ist und anderseits zum Teil stochastisch anfällt, sollte die Effizienzsteigerung in allen Sektoren weiter verstärkt werden. Durch Senkung des Energiebedarfs in Gebäuden, Eliminierung von elektrischen Direktheizungen und den vermehrten Einsatz von Wärmenetzen kann dies erfolgen. Viele dazu nötige Technologien sind bekannt und bewährt, die Kosten durchaus tragbar, aber es braucht noch mehr, um die Klimaziele erreichen zu können. Dennoch, nebst dem Blick auf das Bekannte, gilt es auch, auf weitere Optionen aus der Natur zu schauen, um die Wärme auch für die nächsten Generationen bereitstellen zu können. nd was an einer Wärmetagung nicht genannt wird: Ob man beim Blick in die Zukunft unsere heutigen Ansprüche bezüglich Wärme, Wohnraum, Mobilität usw. tatsächlich aufrechterhalten kann, bleibt offen und fraglich. ■ Wärmetagung 2018 der Universität St. Gallen www.waermetagung.ch

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Referierende der FWS-Tagung in der Umwelt Arena in Spreitenbach: Stephan Peterhans (FWS), Peter Waldburger (Stiebel Eltron), Martin Stocker (Cercle Bruit), Ernst A. Müller (InfraWatt), Alfons Ebnöther (HakaGerodur AG), Rita Kobler (BFE), Ralf Dott (FHNW), Andreas Dellios (WPSM), Benjamin Pernter (Jansen AG) und Markus Giger (FWS). Auf dem Bild fehlt Michel Haller (HSR).

Rückblick FWS-Tagung, Update 2018: Wärmepumpen- und Erdwärmesonden-Technik

Technik, Erdwärme, Schall und Legionellen – alles aktualisiert Für die Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz (FWS) gilt die im April 2018 lancierte «Mission, Vision und Strategie» zur weiteren Entwicklung des Wärmepumpen-Markts. Dazu gehört auch das jährliche Update für Planer, Installateure, Behördenmitglieder und Energieberater, die in der täglichen Arbeit mit Anforderungen zu tieferer Erdwärmenutzung, zu verminderten Schallemissionen und zu einem wirksamen Schutz gegen Legionellen konfrontiert werden. Jürg Wellstein

■ Das pdate zur Wärmepumpen- und Erdwärmesonden-Technik ist etabliert. Seit mehreren Jahren bietet die Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz (FWS) mit dieser Veranstaltung eine Plattform für aktualisierte Informationen, Gedanken- und Erfahrungsaustausch sowie für angeregte Diskussionen. So auch erneut am 6. November 2018 in der mwelt Arena in Spreitenbach. Dabei standen drei Schwerpunkte im Fokus, denen in der Gebäudetechnikbranche grosse Aufmerksamkeit zukommt: verstärkte Nutzung tiefer reichender Erdwärme, die Schallproblematik der LuftWasser-Systeme sowie das Legionellenwachstum in Anlagen. Neues, berraschendes und Zielführendes wurde dabei präsentiert.

Für mehr Quellenwärme aus dem Untergrund Die Argumente für tiefere Erdwärmesonden sind bekannt: Der beschränkte Platz in Agglomerationen erschwert den Bau von Sondenfeldern. Statt meh-

rere Sonden zu erstellen, muss man sich auf wenige, jedoch tiefere beschränken, um die gleiche Energie aus dem ntergrund gewinnen zu können. Die auf Erdwärmesonden spezialisierte HakaGerodur AG hat mit ihrem System GEROtherm Flux bereits einige Objekte ausstatten können. Diese Sonden weisen einen konisch abnehmenden Innendurchmesser auf, sodass die Aussenwand dem steigenden Druck von bis zu 2 bar in einer Tiefe von 410 Metern gewachsen ist. Mit der Neuentwicklung GEROtherm Vario, ebenfalls mit konisch abfallendem Innendurchmesser, wird für Sonden bis 250 Meter Tiefe ein reduzierter hydraulischer Druckabfall ermöglicht. Für noch tiefere Sonden eignet sich die neue GEROtherm Koax, die mit faserverstärktem Sondenrohr bis 500 Meter eingebaut werden kann. Höhere Ausgangstemperaturen, höherer COP-Wert und eine Eignung für Heizung und saisonale Wärmespeicherung im ntergrund zeichnen diese Neuheiten aus.

Ein innovativer Charakter kann auch der GEROtherm Rex zugeordnet werden. Weil das heute genutzte, bewährte Sondenmaterial Polyethylen nicht diffusionsdicht ist, können in gaskontaminierten Böden Betriebsprobleme bei Wärmepumpenanlagen entstehen. Mit dieser neuen, diffusionsdichten Erdwärmesonde, die eine eingebettete Polymer-Matrix-Folie aufweist und so eine metallische Diffusionssperre darstellt, wird das Eindringen von gasförmigen Stoffen verhindert. Die thermischen Parameter entsprechen den Standardsonden. Aber auch die Lieferung und das Abteufen der Sonden erfolgen nach bewährten Methoden. Auch für die Rheintaler Jansen AG stehen tiefere Erdwärmesonden im Mittelpunkt der Entwicklungsaktivitäten. Dabei spielt das Spannungsfeld zwischen Hydraulik und Druckverlust bei zunehmender Tiefe eine wichtige Rolle. Sollen grössere Rohrdurchmesser eingesetzt werden oder abgestufte Wandungen oder koaxiale Konstruktionen Jansen


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Das Update für Planer und Installateure behandelte am 6. November 2018 aktuelle Informationen zu den Herausforderungen des Markts.

hat sich einerseits für eine spezielle Innenrohr-Oberfläche, die Technologie Jansen shark , entschieden, mit welcher der Reibungswiderstand vermindert und somit auch weniger mwälzpumpen-Energie benötigt wird. Andererseits lagert man für Tiefen bis 400 Meter im Rohr eine Metallschicht ein, sodass es einem Druck von PN 5 standhält. Mit einem Innendurchmesser von 5 mm bietet die Tiefensonde optimale hydraulische und thermische Eigenschaften.

Handelt es sich um Schall oder Lärm – die Auseinandersetzungen halten an Schon an früheren pdate-Veranstaltungen konnte die FWS aufzeigen, welche koordinierenden Tätigkeiten sie für die Verbesserung der Schallproblematik ausübt. Inzwischen sind bereits 22 Firmen mit ihren Produkten auf der FWSHomepage im Bereich des Lärmschutznachweises aufgelistet. Mit einem Anteil von rund 0 Prozent stellen die Luft-Wasser-Wärmepumpen ein erhebliches Potenzial für Lärmprobleme dar. Geht man vom angestrebten Wachstum dieser Technologie aus, dürfte sich auch das Lärmthema ausweiten. Bereits 2012 wurden Kontakte zum Ausschuss des Cercle Bruit aufgenommen. In jener Zeit haben sich aber auch Invertergeräte, mit denen sich Schallemissionen vermindern lassen, im Markt durchgesetzt. Der Lärmschutznachweis ermöglicht heute vergleichbare Bewertungen und eine einheitliche Präsentation der maschinentechnischen Gegebenheiten. Dies soll zu einem besseren Verständnis in Industrie und Branche führen. Gleichzeitig gilt, dass man sich mit der Aussenaufstellung in

einem Spannungsfeld zwischen Energieeffizienz und Schallemissionen befindet. Ob man sich dabei in einem akademischen Diskurs verstrickt hat, der mit den tatsächlichen Situationen in der Praxis wenig zu tun hat, ist offen. Denn Lärmbeanstandungen kommen nur sehr vereinzelt vor. Noch ist die Branche mit unterschiedlicher Handhabung in den verschiedenen Kantonen konfrontiert, die sich mit einer harmonisierten lärmrechtlichen Beurteilung dieser Wärmepumpen entschärfen liesse. Vollzugshilfen sind vorhanden, doch die Auslegungen, zum Beispiel bei den Themen Nachtbetrieb, Aufstellungspunkt, Vorsorgeprinzip usw., sind noch sehr diffus. Ob man für das Erreichen einer nächtlichen Leistungsdrosselung bei der Planung und Investition auf eine leistungsstärkere Wärmepumpe setzen sollte, dürfte dem Ingenieur und Planer wohl nicht so

leicht fallen. nd trotzdem scheint der administrative Aufwand für die Akteure zuzunehmen, was wenig Freude bereitet. Denn beispielsweise sollte man den Nachtbetrieb nicht bereits ab 1 hr definieren, sondern den übrigen Lärmemissionen der Agglomerationen entsprechend angepasst auf 22 hr legen können. Neben den behördlichen Anstrengungen arbeitet die Branche auch an diversen baulichen Lösungsversuchen zur Verminderung von Schallemissionen. Dazu werden Ideen zur Innenaufstellung und zur Integration in Dächern oder in Autoeinstellhallen geprüft. Darüber hinaus stellt sich die gestalterische Grundsatzfrage, ob eine Wärmepumpe bzw. ein Splitgerät sichtbar gemacht werden soll oder verborgen werden muss. Hier werden die jeweiligen Rahmenbedingungen vor Ort einen wesentlichen Einfluss haben. ➜

Die Nutzung der Erdwärme aus grösseren Tiefen nimmt in Agglomerationen an Bedeutung zu, erfordert aber auch verstärkte Sondenrohre. (Bild: Alfons Ebnöther / HakaGerodur AG)

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Den Legionellen Grenzen setzen

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Wie kann man das Wachstum der Legionellen in einer Anlage so wirkungsvoll verhindern, dass die Legionärskrankheit keinen Nutzer erfassen kann Lösungen gibt es einige. Die Mehrzahl davon betrifft auch die Energieeffizienz der Systeme. Tritt eine Erkrankung auf, so wird die Identifizierung des bertragungsorts oft schwierig. Wurde die Person im Spital oder Altersheim infiziert, oder im Hallenbad, oder in der Wochenendhütte, oder auf einer Reise, oder vielleicht

zu Hause Tendenziell sind die auftretenden Erkrankungen im Sommer häufiger, zudem sind von den Betroffenen zwei Drittel Männer. Wirklich verstehen tut man dies nicht. Sollen Empfehlungen ausgesprochen werden, ohne dass man stichhaltige Begründungen zum Entstehungsort geben kann Mag es die gesamte Hausinstallation sein oder nur der letzte Meter Sind die Kalkablagerungen schuld oder fördern vor allem nicht durchflossene Nischen das Legionellenwachstum Entsteht das Problem in den Steigzonen, wo Kalt-

Mit dem auf der FWS-Homepage etablierten Lärmschutznachweis wird die Arbeit für Planer und Installateure erleichtert. (Bild: FWS)

und Warmwasserleitungen zu nahe beieinander liegen Vermittelt SIA 85 1 genügend Grundlagen für einen sicheren Betrieb Mit einer Faktenrecherche wollte man der Sache näherkommen. Offenbar scheint die Gefahr von Nass-Rückkühlern, Kühltürmen und auch von zu kalten Warmwasserleitungen bzw. zu warmen Kaltwasserleitungen auszugehen. Deshalb kann man die Haustechnik nicht von der Verantwortung ausschliessen. Das Wachstum der Legionellen liegt im Temperaturbereich von 20 bis 45 C, mit besonderer Dramatik um 5 bis 40 C. Weil Legionellen auch die Fähigkeit besitzen, bei widrigen Bedingungen inaktiv zu werden, sind sogar 0 C über eine Stunde oder eine Desinfektion der Sanitäranlage nötig, um sie vollständig zu eliminieren, falls ein Befall vorhanden ist. Die Erkenntnisse weisen darauf hin, dass Legionellen eher im warmen Verteilsystem als im integrierten Speicher zum Wachstum neigen (ausser beim Speicherbodensatz und bei Speicherzonen unter 50 C). Auch Frischwassermodule können nicht generell als unproblematisch angesehen werden. Gefährlich werden weit entfernte Zapfstellen, unübersichtliche Anlagen, ungeeignet kurze Syphoneinrichtungen bei Speichern usw. Weil die Krankheit einen direkten Bezug zur Wasserversorgung in Gebäuden hat, ist eine moderne, nach allen Regeln der Technik geplante installierte und betriebene Anlage zu realisieren. Dieser Anspruch gilt unabhängig davon, ob im Verhältnis zu den vielen Toten durch Antibiotika-Resistenzen und andere medizinische Probleme die Zahl der Legionärserkrankungen eher bescheiden ist. Eine Differenzierung nach Objekt scheint sinnvoll. So sollten die Vorkehrungen in Alters- und Pflegeheimen, Spitälern und Hotels angepasst sein. Duschen im öffentlichen Bereich werden zum Beispiel schon heute speziell behandelt.

Von Kaskaden bis zum Wärmeverbund

Während der Sommermonate ist die Zahl der an Legionärskrankheit erkrankten Personen erhöht. Betroffen sind mehrheitlich Männer. Die Gründe lassen sich bisher nur erahnen. (Bild: BAG / Rita Kobler)

An der FWS-Tagung kamen noch weitere Themen zur Sprache, die sich auf die täglichen Arbeiten von Planern und Installateuren auswirken. Dazu zählt die Option, mit einzelnen, in Kaskaden zusammengeführten Wärmepumpen grössere Leistungen erreichen zu können. Damit lässt sich beispielsweise ein einfacherer hydraulischer Aufbau, ein Lastausgleich innerhalb der Kaskade,


Mit kleineren Wärmepumpen-Einheiten, in Kaskaden gekoppelt, können räumliche und betriebliche Vorteile genutzt werden. (Bild: Peter Waldburger / Stiebel Eltron)

ein gesamthafter Inverterbetrieb und weniger Schallemissionen erreichen. Aber auch der Einbau in beengten Raumverhältnissen im Gebäudebestand wird erleichtert. Mit höheren Sommertemperaturen wird der Wunsch einer Kühlung auch im Wohnhaus prägnanter wahrnehmbar. Deshalb werden Wärmepumpen, die Fussbodenheizungen versorgen, heute auch fürs Kühlen vorbereitet. Ans Kühlen darf und soll man bereits bei der Neubauplanung denken. Zudem ergibt sich in Kombination mit der Photovoltaik ein höherer Eigennutzungsgrad. Für einen stabilen Betrieb muss das Anlagevolumen jedoch genügend gross sein. Arbeitet die Wärmepumpe mit Erdwärmesonden, so lässt sich eine Regeneration durchführen, was schliesslich einer saisonalen Wärmespeicherung gleichkommt. Damit die Anlagen ualitativ hochwertig geplant und gebaut werden können, dient das Wärmepumpen-System-Modul (WPSM) als gemeinsame Grundlage für alle involvierten Akteure. Inzwischen haben 22 Kantone dieses Konzept übernommen und ihre Förderungen darauf ausgerichtet. Gesuche müssen an die kantonalen Förderstellen vor Beginn des Projekts eingereicht werden. Der Antrag für ein WPSM-Zertifikat erfolgt dann nach der Installation. Bis anfangs November 2018 wurden bereits 22 0 Zertifizierungsanträge eingereicht. nd falls es um Substitutionsprojekte und um grössere Vorhaben geht, bei denen Wärmeverbünde angestrebt werden, kommt die Stiftung Klimaschutz und CO2-Kompensation (KliK) ins Spiel. Weil für Wärmepumpen unterschiedliche Wärme uellen genutzt werden können, lassen sich auch Nah- und Fernwärmenetze damit speisen. Heute, aber auch auf dem Weg der beschlossenen Energiestrategie. ■ FWS, Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz www.fws.ch

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Mehrfamilienhaus Sonnegg in Münsingen mit zwei Sole/Wasser-Wärmepumpen und Photovoltaik

Markanter Neubau in älterem Wohnquartier setzt auf erneuerbare Energien Hinter der markanten Sichtbacksteinfassade eines grosszügig konzipierten Mehrfamilienhauses (fünf Wohnungen) in einem ruhigen Wohnquartier in Münsingen ist modernste Gebäudetechnik eingebaut. Integriert sind u. a. zwei geothermische Inverter-Wärmepumpen für Trinkwasser-Erwärmung und Raumwärme, zusätzlich mit FreecoolingFunktion für die grosszügige Attikawohnung und eine Photovoltaikanlage. Quelle: CTA AG, Münsingen

■ Im Chalet verfügte die Gemeinde Münsingen während Jahrzehnten über drei schöne Sozialwohnungen. Das mehrstöckige ältere Landhaus mit Holzfassade, die den Nachbarn als vertraut und behaglich vorkam, bereitete dem neuen Eigentümer gebäudetechnisch offensichtlich Sorgen. Vor sechs Jahren kam es zum Neuerwerb des Grundstücks am Sonneggweg 12. Das Ehepaar Christina und Gregor Andreoli erinnert sich: Im Jahre 2012 hatten wir die Möglichkeit, eine Liegenschaft mit ca. 1 00 m2 Grundstückfläche in Münsingen an bester Lage zu erwerben. Nach Abklärungen kamen wir zum Schluss, den bestehenden alten Bau durch einen modernen Neubau zu

ersetzen. Deshalb beauftragten wir zwei Architekturbüros, uns je ein Vorprojekt für unser neues Wohnheim zu unterbreiten. Die beiden entschieden sich für das Projekt mit dem Mehrfamilienhaus mit drei grosszügigen 5 -Zimmer-Wohnungen sowie einer schönen Attikawohnung mit genügend Raum für zweckmässige Nebenräume wie ein 1-Zimmerstudio, separates Büro, Archiv, Fitnessraum.

Vorgaben zum Neubau Der Neubau soll ualität ausstrahlen und hinsichtlich der Bauart und insbesondere der Dämmung mindestens einem Minergie-Standard entsprechen.

Man evaluierte die Möglichkeit zur Stromerzeugung durch Photovoltaik sowie die Warmwasserbereitung über Sonnenkollektoren. Moderne, ualitativ hochwertige und energieeffiziente Haushaltapparate sollen in allen Wohnungen eingebaut werden. Schliesslich kam nur eine Wärmepumpe der neuesten Generation (Invertertechnik mit höchstem Wirkungsgrad – COP) für die Heizung der Wohnräume infrage. Die zu erwartenden Wärmeüberschüsse im Sommer in der grosszügig geplanten Attikawohnung soll über die Methode des Freecooling durch die installierten Erdsonden abgeleitet werden.

Die zweite installierte Sole/Wasser-Wärmepumpe «Optiheat Inverta Economy (links) erwärmt einen 1000-Liter-Trinkwarmwasserspeicher, einen 500-Liter-Pufferspeicher und versorgt vier der fünf Wohnungen mit Raumwärme. Rechts das Komfortlüftungsgerät mit integriertem Enthalpie-Plattentauscher.

Für die Trinkwasser-Erwärmung entschied man sich für die leistungsgeregelte Geothermie-Wärmepumpe «Inverta TWW» aus dem Hause CTA in Münsingen.


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Die Photovoltaikanlage (PVA) auf dem Dach besteht aus 56 PV-Modulen (des Typs Sky 270) mit einer Gesamtfläche von 91,9 m2. Der schonende Einbezug des Mehrfamilienhauses in die kleinmassstäblichen Gebäudestrukturen des Quartiers war keine einfache Aufgabe. Durch die optimale Ausnützung der Hanglage und der Klinkerfassade gelang dies.

Die Dachterrasse und Balkone sind teilweise mit einer automatischen Bewässerungsanlage ausgerüstet. Im grosszügig konzipierten Heizungsraum, wo die zwei Wärmepumpen zu installieren waren, soll auch ein Weinkeller integriert werden.

Projektdaten und Bau Als grösste Herausforderung entpuppte sich der schonende Einbezug des Mehrfamilienhauses in die kleinmassstäblichen Gebäudestrukturen der mgebung. Durch die optimale Ausnützung der Hanglage gelang die Integration des Hauses, ohne selbst übermächtig zu wirken. Das Mehrfamilienhaus besteht aus einer Attikawohnung, die durch den Bauherrn bewohnt wird. Zusätzlich verfügt der Bau über drei grosszügige 5 -Zimmer-Mietwohnungen, ein Einzimmer-Studio und einen eingebauten Fitnessraum. Der Rohbau wurde konventionell erstellt. Als Materialien kamen Beton, Kalksandund Backsteine sowie die entsprechenden Wärmedämmungen zum Einsatz. Ein interessantes Detail: Die Sichtbacksteinfassade (aus hochgebrannten Klinker-Ziegelsteinen) besteht zum grossen Teil aus vorfabrizierten Elementen. Man entschied sich bei den Innenausbauten für einen hohen Ausbaustandard: Dies gilt für die Fenster aus HolzMetall, für die Flachdacharbeiten, für den Sonnenschutz, für die Gipser-, Schlosser- und Schreinerarbeiten, für die Boden- und Wandbeläge.

versorgung des Gebäudes wird auf erneuerbare Energien gesetzt: Nebst der Energie aus dem Erdreich für die Wärmepumpen-Heizung liefert die Sonne Strom für das Mehrfamilienhaus. Die Photovoltaikanlage (PVA) besteht aus 56 PV-Modulen (des Typs Sky 2 0) mit einer Gesamtfläche von 1, m2. Der jährliche Ertrag dieser Flachdach-PVA beträgt 15000 kWh pro Jahr und versorgt u. a. das Gebäude via Netzverbund mit elektrischem Strom. Für die Trinkwassererwärmung und das Beheizen der Attikawohnung entschied man sich für die leistungsgeregelte und geräuscharme GeothermieWärmepumpe des Typs Inverta TWW im Leistungsbereich von 2 bis ,5 kW. Der integrierte Trinkwarmwasserspei-

cher fasst 220 Liter und hat eine Schüttleistung von 10 Litern zu 40 C Mischwarmwasser. Auch die zweite installierte Geothermie-Wärmepumpe Optiheat Inverta Economy verfügt über Inverter-Technik. Das in der Schweiz entwickelte und hergestellte CTA-Gerät ist in der Lage, eine hohe Vorlauftemperatur von bis zu 65 C zu erreichen. Das ebenso geräuscharme, kompakte und komplett anschlussfertige Gerät erreicht als Sole Wasser-Wärmepumpe einen SCOP von 5,4 und deckt einen Leistungsbereich von 5 bis 5 kW ab. Die installierte Wärmepumpe erwärmt einen 1000-Liter-Trinkwarmwasserspeicher, einen 500-Liter-Pufferspeicher und heizt vier von fünf Wohneinheiten des Gebäudes.

Energiegewinnung Das Gebäude ist im Minergie-P-Standard erstellt worden. Für die Energie-

Vereinfachtes Schema zur Wärmeversorgung des Hauses. (Ausschnitt)

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Komfortlüftung

Eine installierte Komfortlüftung mit geführter Zu- und Abluft ist ein zentraler Bestandteil der Gebäudetechnik dieses Mehrfamilienhauses und sorgt für ein angenehmes Raumklima. Mit der integrierten Pollenfunktion sollte es so zu Zeiten des Pollenflugs zu keinen Beschwerden für Allergiker kommen. In warmen Sommernächten kann man die vergleichsweise kühlere Aussenluft nutzen, um die durch die Sonneneinstrahlung erhitzten Wohnräume über Nacht zu kühlen. Dank Enthalpie-Plattentauschern wird bei zu trockener Luft im Winter nicht nur Wärme, sondern auch bis zu 0% Feuchtigkeit auf die Zuluft übertragen.

Freecooling dank Erdsonde An heissen Sommertagen werden die Erdwärmesonden dafür genutzt, die Attika-Wohnung natürlich zu kühlen –

ohne dass die Wärmepumpe in Betrieb ist. Mittels eines Wärmetauschers wird die kühle Temperatur im Erdreich auf das Heizmedium übertragen. Die Böden werden damit unter die Raumtemperatur gekühlt, sodass sie den Räumen Wärme entziehen. Im Erdreich wird diese Wärme zwischengespeichert und kann für die Warmwasserbereitung oder den späteren Heizbetrieb erneut genutzt werden. Für diesen Prozess braucht es allerdings etwas Energie für den Betrieb der mwälzpumpe. ■ www.cta.ch

Im grosszügig konzipierten Heizungsraum, wo die zwei Wärmepumpen installiert worden sind, befindet sich auch ein Weinkeller.

Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) und Strombedarf Kenndaten basierend auf effektivem Heizwärmebedarf: Effizienz Gebäudehülle 20 kWh/m2a Effizienz Gesamtenergie 46 kWh/m2a Voraussichtlicher jährlicher Strombedarf: Elektrizität für Haushalt und Hilfsenergie 23 900 kWh/a für Heizung (WP), ohne Solarthermie 4600 kWh/a für Warmwasser, ohne Solarthermie 8300 kWh/a

Eingebaute Gebäudetechnik in Kürze Photovoltaik PV-Generatorleistung PV-Modulfläche Modul-Fabrikat

15,12 kWp 91,9 m2 Meyer Burger Sky 270

Solarthermie (Solarwärme-Anschlüsse nicht in Betrieb) Fabrikat Meyer Burger Hybrid 270/900 Wärmepumpen Gerätetyp 1 Leistungsbereich SCOP Vorlauftemperatur max. Gerätetyp 2 Leistungsbereich SCOP Vorlauftemperatur max.

Optiheat Inverta TWW 2,0 bis 7,5 kW 5,5 +62 °C Optiheat Inverta Economy 5,0 bis 18,5 kW 5,4 +65 °C

Komfortlüftung Zehnder ComfoAir 350 E, 5 Stück mit Enthalpie-Plattentauscher und EC-Motoren Zehnder ComfoAir 200 E, 1 Stück mit Enthalpie-Plattentauscher und EC-Motoren (für Attikawohnung)


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Sechs Sole/Wasser-Wärmepumpen von Weishaupt für 62 Wohnungen in der Neubausiedlung Heidenkeller in Urdorf ZH

«Kraft der Elemente» heizt Neubausiedlung Ende August sind die ersten Mieterinnen und Mieter in die Neubauten der Siedlung Heidenkeller eingezogen. Sie profitieren von niedrigen Nebenkosten dank hohen Solarenergieerträgen durch Weishaupt-Sonnenkollektoren und dank leistungsstarken Erdsonden-Wärmepumpen, ebenfalls von Weishaupt. Daniel Bissig, Weishaupt AG

■ Es wird wieder gewohnt in der Siedlung Heidenkeller, der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Limmattal (GBL) in rdorf. Sechs neue Wohngebäude ersetzen die Bauten aus dem Jahr 1 68. Die letzten Aussen- und Innenarbeiten an den Häusern D bis F laufen auf Hochtouren. Das vor den Toren Zürichs gelegene rdorf bietet eine gute Infrastruktur und ein aktives Dorfleben mit kurzen Wegen in die angrenzenden Naherholungsgebiete. Diese hohe Wohn ualität wissen die jetzigen und zukünftigen Mieterinnen und Mieter zu schätzen. Die Ersten konnten bereits im August 2018 in ihre neuen Wohnungen einziehen. Bis im Dezember werden alle 62 Wohnungen belegt sein.

ausserordentlich gut besonnt. Beste Voraussetzungen um die Energie uelle Sonne von Anfang an in die Planung miteinzubeziehen. Die Ansprüche und Vorgaben an die Gebäudetechnik waren hoch. So kam für die Beheizung der sechs Liegenschaften nur eine alternative, nachhaltige und topmoderne Wärmepumpen-Systemlösung mit Erdsonde und Einbindung thermischer Solarkollektoren infrage. Ein überzeugendes Energiekonzept, gepaart mit dem Einsatz intelligenter Wärmepumpen- und Solartechnik von Weishaupt, konnte hier optimal umgesetzt werden. Ein Vorzeigeobjekt in Bezug auf Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.

Umweltfreundliche Gratisenergie von oben wie von unten

Hocheffiziente und leistungsstarke Wärmepumpen mit Erdsonden

Das Terrain der Wohnüberbauung ist nach Westen leicht geneigt und dementsprechend den ganzen Tag über

Alle sechs Häuser wurden mit Sole Wasser-Wärmepumpen von Weishaupt ausgerüstet. Bei den drei 6-Fami-

lien-Punkthäusern (A, B, C) wurde je eine WWP S 18 ID mit 1 ,5 kW Heizleistung eingesetzt. Die drei grossen Liegenschaften (D, E, F) wurden mit je einer leistungsstarken WWP S 50 ID ausgerüstet. Diese Sole Wasser-Erdsonden-Wärmepumpen zeichnen sich besonders durch ihre hohen Leistungszahlen und somit geringen Betriebskosten aus. Möglich wird die hohe Effizienz u. a. durch ein elektronisches Expansionsventil im Kältekreislauf, Drucksensoren für die berwachung sowie mwälzpumpen der Energieeffizienzklasse A. Die einstufigen ID-Baureihen zeichnen sich zudem durch ihre geringen Abmessungen aus und können somit flexibel aufgestellt werden. Aus 1 kW Stromleistung gewinnt eine Sole Wasser-Wärmepumpe von Weishaupt bis zu 5.0 kW Heizleistung. Damit gehört sie nicht nur zu den besten Energieverwertern auf dem Markt, sondern auch zu den leisesten. Dafür sorgen die

Das Terrain der Wohnanlage ist nach Westen leicht geneigt und dementsprechend über den ganzen Tag ausserordentlich gut besonnt. Neubauprojekt Siedlung Heidenkeller.


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mehrfache Schwingungsentkopplung, das komplett schallgedämmte Innengehäuse und ein Hochleistungs-ScrollVerdichter.

Top-Solarkollektoren für hohe Solarerträge Bei den Solarkollektoren wurde die Typenreihe WTS-F2 eingesetzt. Diese eignet sich hervorragend für Objekte mit hohem Wasserbedarf. Die in der Schweiz hergestellten Kollektoren WTSF2 zeichnen sich speziell aus durch: Integrierte Hydraulik-Sammelleitungen für Kombinationen mit bis zu 10 Kollektoren.

Kürzere Montagezeiten und geringerer Materialeinsatz (weniger Rohrstücke, Dämmmaterialien etc.), was die Systemkosten deutlich reduziert. Zeitsparende Verbindung der Kollektoren dank dauerhaft dichten metallischen Bauteilen. Leicht zu handhabende AluminiumFlachdachständer. m während des gesamten Jahres höchstmögliche Erträge zu erzielen, wird das Innenleben des Kollektors wirksam vor Nässeeintrag und vor lang andauerndem Beschlag der Solarglasscheiben geschützt. Die Verbindung der Solarglasscheibe mit dem Alu-Rahmen wird durch einen dauerelastischen, hochwertigen Zweikomponentenkleber hergestellt. Er ist absolut witterungsbeständig und langlebig. Ein ausgeklügeltes Be- und Entlüftungssystem sorgt zusätzlich für ein stets optimales Klima im Inneren des Kollektors.

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Letzte Einstellungen im Mehrfamilienhaus F bei der Inbetriebnahme der Weishaupt Sole/WasserWärmepumpe WWP S 50 ID (Heizleistung: 52 kW).

Neben den Kollektoren und Wärmepumpen bietet Weishaupt eine umfassende Systemtechnik. Dazu zählen u. a. hocheffizient gedämmte Hydraulikgruppen, Doppelrohrsystemleitungen, bivalente Solar- und Energiespeicher, leistungsstarke Frischwassersysteme sowie innovative Solarregler. Die patentierte Thermo-Einschichtsäule beim

Die Kollektoren WTS-F2 für das Haus B sorgen für hohe Solarerträge.


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Weishaupt Energie-Speicher (WES) hat die Funktion eines Wärmeleitsystems: Mehrere Thermo-Schleusen in unterschiedlich angeordneten Positionen stellen eine methodische Wärmeverteilung innerhalb des Energiespeichers sicher. Dabei wird immer zunächst der obere Behälterbereich mit Energie ver-

sorgt, sodass innerhalb kürzester Zeit Wärme für die Heizung und die Trinkwassererwärmung zur Verfügung steht. Die Thermo-Einschichtsäule mit integriertem Solarwärmetauscher wirkt ausschliesslich nach physikalischem Prinzip, es werden keine mechanischen Einbauten oder externe Wärmetauscher

benötigt. Diese Betriebsweise schafft beste Voraussetzungen für eine lange Nutzungsdauer. ber das ganze Jahr betrachtet wird mit der Kombination Solarsystem und Energie-Speicher ein solarer Deckungsbeitrag von bis zu 0 % erreicht. Wenn die Sonne keinen Beitrag zur Erwärmung leistet, versorgen die Wärmepumpen den Bereitschaftsteil des Energie-Speichers mit Wärme. In der Siedlung Heidenkeller werden Pufferspeicher WES 500-HP, Registerboiler vom Typ EWS 1 WP 1000 sowie Energiespeicher WES 10 A-C eingesetzt. Die topmodernen und nachhaltigen Heizungsanlagen der Energieeffizienzklasse A von Weishaupt werden sowohl die GBL als Eigentümerin der Liegenschaften, als auch die Mieterinnen und Mieter, in Form von tiefen nterhalts- und Heizkosten, noch sehr lange erfreuen. ■ www.weishaupt-ag.ch www.gbl.ch

Sole/Wasser-Wärmepumpe WWP S 18 ID (Heizleistung: 17,5 kW) mit Energie- und Trinkwasserspeicher im Haus A.

chon angemeldet um n chsten F vom . A ril www.weishau t-ag.ch/wif-anmeldung

Anlageschema für Häuser «Heidenkeller» A, B, C. In den grösseren Häusern D, E, F sind je zwei Energie- und Trinkwasserspeicher (4+5) parallel eingebunden. Anlagekomponenten: 1) Sole/Wasser-Wärmepumpe, 2) Wärmepumpenmanager/Regler, 3) Pufferspeicher WES-H, 4) Energiespeicher WES A-C, 5) Trinkwasserspeicher WAS, 6) Trinkwassermodul WTM, 7) Verteilerbalken WHV, 8) Pumpengruppe WHP, 9) Mischermodul WHM, 10) Solar-System WTS, EV) Elektroverteiler, E9) Flanschheizung Trinkwasser, F3) Thermostat-Mischventil, M11) Primärpumpe Erdwärmesonde, M15) Heizungsumwälzpumpe Heizkreis, M16) Zusatzumwälzpumpe, M18) Trinkwasserladepumpe, M22) Mischer Heizkreis, PPS/PLE) Pumpe Umschichtung/Thermische Desinfektion, PS) Pumpe Solaranlage, PZW) Zirkulationspumpe.


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Liebi LNC AG: moderne Holzhackschnitzelfeuerung im Einsatz

Kompakte Holzfeuerung mit integriertem Partikelabscheider Die bisherige Holzfeuerung war zu klein dimensioniert und entsprach nicht mehr dem Stand der Technik. Deshalb steht heute eine moderne Hackschnitzelfeuerung im Einsatz, die trotz höherer Leistung kompakt gebaut ist und im bestehenden Raum Platz finden konnte, aber durch einen integrierten Partikelabscheider auch emissionsarm betrieben werden kann. Jürg Wellstein

■ Mitten im Obstanbaugebiet von Altnau am Bodensee wird erneuerbare Wärme für den Schweinezuchtbetrieb der Familie Holenstein und für ihr Wohnhaus erzeugt. Für die 150 Muttersäue und ihre Jungen muss rund um die hr ganzjährig genügend Wärme bereitgestellt werden. In die Ställe wird diese mit einem Lüftungsgerät, das einen Wärmetauscher umfasst, geleitet. Auf diese Weise können die Tiere, vor allem auch die Jungtiere, in einem Temperaturbereich zwischen 20 und 0 C leben. nd im Wohnhaus werden Warmwasser und Raumheizung mit der erneuerbaren Energie versorgt. Diese Wärmeproduktion kann seit Mitte 2018 mit einer modernen Holzhackschnitzelfeuerung sichergestellt werden.

Vom Holz überzeugt Der grundsätzliche Wechsel von einer reinen lfeuerung zum Einsatz von Holz liegt über zehn Jahre zurück. Die damals installierte Anlage war aber für die kälteste Jahreszeit zu klein dimensioniert, sodass weiterhin ein beträchtlicher Anteil Heizöl notwendig war. Deshalb hielt Martin Holenstein Ausschau nach sinnvollen Alternativen: Wir waren vom Holz als Energie uelle überzeugt, nutzten Thurgauer Holzschnitzel und wollten damit in Zukunft die gesamte Wärme ganzjährig erzeugen. Ausserdem galt es, ein System nach dem aktuellen Stand der Technik, auch im Hinblick auf die Luftreinhalteverordnung, nutzen zu können. Die Suche führte zur Firma Liebi LNC AG, die heute über 50 Fachleute umfasst, verteilt auf den Hauptsitz in Oey-Diemtigen BE und die Kundencenter in der Zentralund Ostschweiz. Im Produktbereich der Hackschnitzel-Feuerungen vertreibt das nternehmen das Programm der österreichischen Firma ETA. Als Ersatz der früheren 6 -kW-Feuerung wurde hier im beste-

henden, engen Anlageraum eine 1 0-kWEinheit installiert. Da diese Holzfeuerung auch günstige Betriebsbedingungen bei Teillast bietet, kann ein Leistungsbereich ab ca. 40 kW optimal genutzt werden.

Modern bei der Luftführung und beim Partikelabscheiden Neben der kompakten Bauweise, die sich in den Räumlichkeiten der Familie Holenstein in Altnau besonders vorteilhaft erwies, sind bei der Technik weitere Aspekte zu erwähnen. Damit der Verbrennungsprozess sicher und effizient erfolgt, ist eine gezielte Luftführung nötig. Die für die Verbrennung erforderliche Luft wird über gesteuerte Primär- und Sekundärluftklappen in den Feuerraum gesaugt. Durch die dichte Einkammer-Zellradschleuse für den Holzschnitzeltransport kann kein zusätzlicher, unerwünschter Luftstrom in den Brennraum eindringen. Die kontrollierte und vollständige Verbrennung ist dadurch gewährleistet. Die Primär-

luft wird durch den Segmentdrehrost für die Leistungsregelung eingesetzt, die Sekundärluft auf zwei Ebenen für den vollständigen Ausbrand. Roger Lehmann, Leiter des Liebi-Kundencenter Ostschweiz, weist auf einen besonders interessanten Teil der Feuerung hin: Als integrierter Bestandteil dieser Anlage ist der optional lieferbare Partikelabscheider erwähnenswert. Er arbeitet nach dem physikalischen Prinzip der Elektrostatik. Mithilfe einer Elektrode im Abgaskanal werden die Feinstaubpartikel unter Spannung gesetzt und ionisiert. Sie legen sich daraufhin an der Innenwand des Abscheiders an und können nicht mehr mit den Abgasen über den Kamin entweichen. Dank der integrierten Bauweise dieses Partikelabscheiders im . Brennzug lässt sich eine solche Feuerung auch bei engsten Platzverhältnissen einbauen. Mit einem Abscheidegrad von 80 bis 85 Prozent sorgt diese Einheit auch bei schlechtem Brennstoff für niedrige

Wohnhaus und dahinter liegende Ställe des Schweinezuchtbetriebs der Familie Holenstein in Altnau werden mit Wärme aus der Holzschnitzelfeuerung versorgt.

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Staubemissionen. Zudem zeichnet sie sich durch einen niedrigen Stromverbrauch aus. Der Partikelabscheider wird während des Entaschungsvorgangs vollautomatisch und stromlos abgereinigt. Der Staub landet gemeinsam mit der restlichen Asche aus dem Kessel in der leicht zugänglichen Aschebox in der Front der Feuerung. Roger Lehmann: Der integrierte Partikelabscheider stellt in dieser Feuerungsanlage eine Innovation dar, ist patentiert und kommt hier erstmals in dieser Leistungsgrösse zum Einsatz. Damit werden auch für mittlere, kompakte Feuerungen die Bedingungen geschaffen, um die strengeren Luftwerte einhalten zu können.

Gesamtsystem leicht zu regeln Die Feuerung versorgt durch einen internen Wärmeverbund sowohl die Ställe des Betriebs als auch das Wohnhaus. Neben dem Feuerungsraum sind zwei Speicher mit je 1800 Liter Inhalt platziert. Sie ermöglichen einen effizienten Feuerungsbetrieb und versorgen den

Vorlauf mit einer Wassertemperatur von 80 C. Zusätzlich steht im Stall und im Wohnhaus je ein Boiler zur Verfügung. An die gesamte Anlage angeschlossen ist noch der alte lkessel, der im Notfall zur Aufrechterhaltung der Raumtemperierung für die Tiere zum Einsatz kommen würde. m die Holzhackschnitzelfeuerung optimal steuern zu können und damit auch das gesamte System bedarfsgerecht zu regeln, nutzt man hier die ETA-Regelung. Diese visualisiert mittels Touchscreens am Kessel und im Wohnhaus die Betriebseinstellungen und -bedingungen. Alle Einstellungen und Werte sind darauf sichtbar und veränderbar. Via Bildschirm wird also nicht nur die Feuerung geregelt, sondern auch alle eingebundenen Komponenten wie Speicher, Holzschnitzellager, Warmwasserbereitung usw.

Qualitätssicherung durch Überwachung Wir haben diese Anlage für die ualitätssicherung Mmini bei M Holzheiz-

Die in Altnau installierte Nahwärmeversorgung verbindet die Holzfeuerung mit zwei Speichern, den Ställen und dem Wohnhaus. Die zwei Speicher mit insgesamt 3,6 m3 Volumen unterstützen den effizienten Betrieb.

Roger Lehmann kontrolliert die auf dem Touchscreen sichtbaren Betriebsdaten der Anlage.

Regelung und Überwachung der gesamten Anlage, von der Schnitzelzufuhr über die Feuerung bis zu den Speichern und der Wärmeabgabe, wird integral gewährleistet. Die kompakte 130-kW-Holzfeuerung wurde als Ersatz einer kleineren Anlage Mitte 2018 in dem bestehenden engen Raum installiert.


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Die ETA-Holzhackschnitzelfeuerung zeichnet sich durch eine optimierte Feuerung mit Primär- und Sekundärluft sowie einen im 3. Brennzug integrierten Partikelabscheider aus. (Bild: Liebi LNC AG)

werke angemeldet und führen die erforderliche Datenkontrolle durch , bestätigt Roger Lehmann. Mmini wird bei kleineren monovalenten Anlagen, wie sie hier vorhanden ist, angewendet. Die ualitätsbegleitung läuft in zwei Phasen ab. Zunächst wird die Auslegung der Anlage kontrolliert. Dann folgt in Phase 2 die Prüfung, ob das System effizient und emissionsarm betrieben wird. Nach einem halben Betriebsjahr können wir dies bestätigen, sicherlich wird es auch in Zukunft so sein. Dies werden wir ebenso durch die Fernüberwachung gewährleisten.

Als Voraussetzung für Mmini gilt eine monovalente Holzheizung, sei es ohne Wärmenetz mit 0 bis 500 kW, mit Wärmenetz 0 bis 200 kW und einem Ganzjahresbetrieb ausschliesslich mit einem Speicher sowie einem Wärmenetz mit maximal zehn Abnehmern. Nach der Realisierung des Projekts muss der Planer oder Installateur nachweisen, dass die Anlage wie vorgesehen funktioniert und optimal eingestellt ist. Dazu müssen vorgegebene Betriebsdaten grafisch aufgezeichnet werden. Da die Sicherstellung der ualitätsanforderungen keinen -Be-

auftragten erfordert, ergeben sich mit Mmini geringere Kosten. Mit der neuen emissionsarmen Holzfeuerung hat der Schweinezuchtbetrieb in Altnau die Grundlagen für eine nachhaltige, fossilfreie Wärmeversorgung geschaffen. Sowohl die Tierhaltung als auch das Wohnhaus nutzen eine regionale Energieuelle sowie modernste Technik. ■ Liebi LNC AG: www.liebi-heizungen.ch QMmini: www.qmholzheizwerke.ch

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Spezifische ProKilowatt-Programme sind beispielsweise für den Ersatz von Umwälzpumpen in Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie Industrie- und Dienstleistungsbetrieben ausgerichtet.

ProKilowatt – neue Termine für Programme (3. Mai 2019) und Projekte (8. Februar 2019)

Massnahmen für mehr Stromeffizienz ProKilowatt, ein Förderprogramm des Bundesamts für Energie (BFE), unterstützt Effizienzmassnahmen, die dazu beitragen, den Stromverbrauch in Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsunternehmen zu senken. ■ ProKilowatt fördert Stromsparmassnahmen, die sich ohne eine finanzielle Unterstützung erst nach einem Zeitraum von mehr als vier Jahren rechnen würden. Dank dem Förderbeitrag von ProKilowatt, der bis zu 30 Prozent der Investitionskosten betragen kann, lässt sich diese Payback-Zeit reduzieren. Gefördert werden vor allem Investitionen, die durch den Einsatz hocheffizienter Technologien den Stromverbrauch senken. Ob eine veraltete Technik erneuert, eine Anlage vorzeitig ersetzt oder um zusätzliche stromeffiziente Anlagenteile ergänzt wird, spielt keine Rolle. Bei den Anlagen kann es sich um elektrische Motoren, Beleuchtungs-, Kälte-, Pumpen-, Produktions- oder Lüftungsanlagen handeln. Wie funktioniert ProKilowatt? Alle bis zum Stichtag eingereichten Anträge werden auf Einhaltung der vom BFE vorgegebenen Bedingungen sowie auf ihre Plausibilität geprüft. Grundsätzlich funktioniert ProKilowatt wie ein klassisches Förderprogramm, es wird jedoch um eine wettbewerbliche Komponente ergänzt. Jedes Unternehmen setzt den Förderbeitrag, den es für die Umsetzung seines Projekts beantragt, selbst fest. Den Zuschlag erhalten die kostenwirksamsten Projekte, also jene, die pro Förderfranken am meisten Strom einsparen.

Wettbewerbsverfahren Die Grundidee dieses Zuschlagsverfahrens ist, dass die Antragsteller nur so viel Fördergeld beantragen, wie für die Umsetzung der Massnahmen tatsächlich nötig ist. Wer dies nicht tut, geht das Risiko ein, von anderen Antragstellern unterboten zu werden. Auf diese Weise können die Fördermittel sehr effizient eingesetzt werden. Wer kann teilnehmen? Fördergelder beantragen können alle Unternehmen mit Sitz in der Schweiz – vom Familienbetrieb bis

zum Stadtwerk, vom Energiedienstleister bis zum Industrieunternehmen, von der Gemeinde bis zum Kanton. Anträge können vom Anlagebesitzer selbst oder von Dritten eingereicht werden.

Projekte Bei der Förderung von Projekten fliessen die Fördermittel direkt zu Unternehmen, die mehrere komplexe Massnahmen im eigenen Betrieb umsetzen. Die Projekteingabe umfasst eine detaillierte Beschreibung, Angaben zum Stromverbrauch der bestehenden und der

neuen effizienten Anlage, die geschätzten Investitionskosten sowie den beantragten Förderbeitrag. Das Investitionsvolumen beträgt mindestens 70 000 Franken bis mehrere Millionen Franken. Der Förderbeitrag übersteigt aber in keinem Fall zwei Millionen Franken. Der nächste Termin für Projekteingaben ist der 8. Februar 2019.

Programme Eine Reihe spezifischer Programme für Einzelmassnahmen wie beispielsweise die Sanierung von Beleuchtungs-, Kälte- oder Lüftungsanlagen, das Umrüsten von Produktionsanlagen oder das Ersetzen von Pumpen im Heizkreislauf sind ebenfalls förderungswürdig, und zwar bis zum einem Investitionsvolumen von 150 000 Franken bzw. bis zu einem höchstmöglichen Förderbeitrag von 45 000 Franken. Der nächste Eingabetermin ist der 3. Mai 2019. ■ Details zu den Eingaben für Projekte unter www.prokw.ch Anmeldung zu den Programmen unter www.prokw.ch/programme

ProKilowatt Geschäftsstelle Tel. 027 322 17 79 www.prokw.ch

Übersicht zu den Förderbeiträgen. (Bild: ProKilowatt)


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18. Fernwärme-Forum am Donnerstag, 24. Januar 2019 in Biel Walter Böhlen, Projektleiter Fernwärme-Forum ■ Die Erwärmung des Klimasystems ist eindeutig nachweisbar und weitgehend auf den Einfluss der Menschen zurückzuführen. Setzt sich der Ausstoss an Treibhausgasen in diesem Masse fort, so wird sich der Planet weiter erwärmen. Die Auswirkungen machen sich in der Veränderung des Klimasystems bemerkbar. Es ist unbestritten, die Erde hat sich erwärmt, seit man Ende des 19. Jahrhunderts mit Temperaturaufzeichnungen begann, in Mitteleuropa um 1,2 bis 1,5 Grad. Für jedermann erkennbar sind auch das Schmelzen der Gletscher und die abnehmenden Schneemengen in den Alpen. Der vergangene Sommer gab uns eine Ahnung, was langfristig auf uns zukommt. All das lässt sich nicht leugnen. Umstritten ist jedoch die Frage, was die Menschheit gegen diese Entwicklung tun soll. Vor drei Jahren schien der Fall klar. Die grossen Wirtschaftsblöcke Europa, USA und China feierten das Klimaabkommen von Paris als Durchbruch.

Sie vereinbarten, die Erderwärmung unter zwei Grad zu halten, verglichen mit der vorindustriellen Zeit. Der Wind hat gedreht. Die USA haben das Abkommen gekündigt, China und Indien setzen voll auf Wirtschaftswachstum. Der Klimaschutz kommt erst an zweiter Stelle. Unsere Industrie hat den Treibhausgas-Ausstoss gesenkt. Die Räte diskutieren über ein überarbeitetes CO2-Gesetz. Die Energieversorgung ist weltweit im Umbruch, angetrieben durch den technologischen Wandel und den Preiszerfall auf den Energiemärkten. Mit der Energiestrategie 2050 hat sich die Schweizer Bevölkerung für eine Neuausrichtung in der Energieversorgung entschieden. Ein modernes, nachhaltiges Energiesystem soll die Schweiz in die Zukunft führen. Damit ist der Richtungsentscheid gefallen. Die Zeiten grosser Unsicherheiten haben ein Ende. Die Schweizer Wirtschaft erhält endlich verlässliche Rahmenbedingungen. Der Fernwärme und der Fernkälte

«Ohne Fernwärme geht es nicht »

kommt in Zukunft eine grosse Bedeutung zu. Den aktuellen Entwicklungen soll zielführend begegnet werden. Der Anteil Wärme- und Kältererzeugung am Gesamtenergieverbrauch der Schweiz beträgt rund 40 Prozent bzw. 94 Terawattstunden. Rund 80 Prozent stammen aus nicht erneuerbaren Energien, vor allem aus fossilen Brennstoffen wie Heizöl und Erdgas. Lediglich 20 Prozent werden mit erneuerbaren Energien gedeckt. Mit Fernwärme und Fernkälte aus erneuerbaren Energien kann die Versorgungssicherheit im Komfortenergiebereich verbessert werden. Der Ausbau der Fernwärme / Fernkälte besonders in dichtbesiedelten Gebieten leistet einen nennenswerten Beitrag zur CO2-Reduktion in der Schweiz. Im Verbund mit Fernwärmenetzen können einheimische, erneuerbare Energien und industrielle Abwärme wirtschaftlich genutzt werden. Angesichts der enormen energiepolitischen Umwälzungen haben wir für das 18. Fernwärme-Forum

das Tagungsthema «Ohne Fernwärme geht es nicht» gewählt. Wir sind überzeugt, dass die Referate auf Interesse stossen. Ich freue mich, Sie an unserem 18. Fernwärme-Forum begrüssen zu dürfen. ■

Walter Böhlen, Projektleiter Fernwärme-Forum

Verband Fernwärme Schweiz (VFS) www.fernwaerme-schweiz.ch

18. Fernwärme-Forum 24. Januar 2019, Kongresshaus Biel Das 18. Fernwärme-Forum vom Donnerstag, 24. Januar 2019 ist auf den Fokus «Ohne Fernwärme geht es nicht» ausgerichtet. Vertreter aus der Praxis, Wissenschaft und Politik beleuchten in kompetenter Art aktuelle Themen rund um die Wärme/Kälte-Wertschöpfungskette. Programm in Kürze 09.00 Uhr Begrüssung, Willkommensgruss des Stadtrats Biel, Einleitung 09.15 Uhr Einleitungsreferat: Räumliche Energieplanung und Fernwärme Themenblock «Erfolgreicher Fernwärmeausbau» 09.45 Uhr Zwei Referate, u.a. zu Aufgabenteilung Bund, Kantone und Gemeinden 10.25 Uhr Kaffeepause 11.00 Uhr Zwei Referate: Gemeinde-Energieplanung, Rechtliches Umfeld 11.50 Uhr Podiumsdiskussion «Erfolgreicher Fernwärmeausbau» 12.30 Uhr Lunch, Besuch Ausstellungen 14.00 Uhr Verbandsaktivitäten: VFS-News Themenblock «Kostensenkungs-Strategien» mit drei Referaten: – Technologie kleiner Wärme-Erzeugungskosten – Minimierung der Wärmeverteilkosten – Betriebsoptimierungen zur Kostensenkung 15.20 Uhr Podiumsdiskussion «Kostensenkungs-Strategien» 15.50 Uhr Abschluss 16.00 Uhr Apéro Anmeldung bis 18. Januar 2019 unter www.fernwaerme-schweiz.ch/anmeldung_forum Verband Fernwärme Schweiz (VFS) Römerweg 2 | 5443 Niederrohrdorf | Tel. 056 534 40 02 forum@fernwaerme-schweiz.ch | www.fernwaerme-schweiz.ch

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«Experience Days» mit Biral, zusammen mit IMI Hydronics

Systemwissen zum Thema Hydraulikabgleich Ende September fanden die ersten «Experience Days» statt. In Münsingen und in Füllinsdorf präsentierte Biral mit IMI Hydronics Engineering Systemwissen zum Thema Hydraulikabgleich. Die beiden Anlässe waren in Kürze komplett ausgebucht. ■ Die richtige Einstellung macht es aus, das gilt auch für das Heizsystem. Wie sich diese mithilfe des hydraulischen Abgleichs für jeden einzelnen Heizkörper finden lässt, demonstrierten die Fachexperten an den ersten «Experience Days». Das neue Weiterbildungsformat wurde von Biral lanciert und in Zusammenarbeit mit dem Systempartner IMI Hydronics durchgeführt. Im Biral-Campus wurde zu diesem Zweck eigens eine Heizungs-Demo-Wand mit Pumpen und verschiedenen Heizkörpern installiert. An diesem Modell wurde den Kursbesuchern aufgezeigt, wie der hydraulische Abgleich schnell und einfach durchgeführt werden kann. Dabei wurden statische Ventile mit

innovativen automatischen Methoden verglichen und das Zusammenspiel mit der Umwälzpumpe optimiert. Der hydraulische Abgleich stellt sicher, dass jeder Heizkörper mit der für ihn richtigen Menge an Heizwasser versorgt wird. Dadurch lässt sich verhindern, dass Räume, die am weitesten vom Heizkessel entfernt positioniert sind, kalt bleiben, Zimmer in Heizkesselnähe indes überheizt sind. Zudem können durch den Abgleich Fliessgeräusche in den Leitungen vermieden werden.

Praxisorientierte Weiterbildung «An den Experience Days geben wir zusammen mit Partnern Expertenwissen an Installateure und Pla-

ner weiter», sagt Reto Gempeler, Marketingleiter von Biral. Er freut sich über die positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden und über deren Wunsch, man möge weitere solche praxisorientierten Erfahrungstage durchführen: «Von den Teilnehmern der ersten Experience Days wurde die Veranstaltung als sehr interessant und lehrreich beurteilt, das spornt uns natürlich an.» Gelobt worden seien neben dem direkten fachlichen Experteninput, die Möglichkeit, direkt Fragen zu stellen, die Demonstration an der Demo-Heizungswand und die Praxisschulung am Pumpenregelkreislauf. Auch die von Biral und IMI Hydronics abgegebenen alltagstaugli-

chen Materialien, namentlich das Dossier «Methoden für den Nachweis des hydraulischen Abgleichs» mit Protokoll-Vorlagen für Bestandsaufnahmen, seien von den Teilnehmern sehr geschätzt worden. Der Ansatz «Expertenwissen und praktische Tools von Profis für Profis» hat sich bewährt. Die nächsten Experience Days werden bereits im zweiten Quartal 2019 stattfinden. ■ Biral AG Tel. 031 720 90 00 www.biral.ch www.imi-hydronic.com

Ein richtiger hydraulischer Abgleich, damit die Pumpe im richtigen Einstellungsmodus arbeitet, ist heute ein Muss für jedes Heizungssystem. Dieser führt zu einem spürbar besseren Wohnkomfort und ermöglicht eine zusätzliche Energieeinsparung. Adrian Hunziker von Biral AG.

Wärmebildkamera für Profis zum Einstiegspreis ■ Für alle Bauprofis, Handwerker und Elektriker, die das Potenzial der Wärmebildtechnik nutzen möchten, hat Flir Systems gute Nachrichten: Seit dem 15. Oktober noch bis Ende des Jahres 2018 bietet das Unternehmen spezielle, kostensparende Produktebündel mit der Flir-C3 an. Die Flir-C3 ist eine leistungsstarke, voll ausgestattete Wärmebildkamera im Taschenformat, die für eine breite Palette von Anwendungen in Gebäude- und Elektrotechnik entwickelt wurde. Das schlanke, leichte Gerät passt bequem in jede Arbeitstasche. Wie die meisten Modelle von Flir Systems verfügt auch die C3 über

die einzigartige MSX-Technologie. Dabei werden dem Infrarotbild in Echtzeit wichtige Details von der herkömmlichen, im sichtbaren Lichtspektrum arbeitenden Kamera hinzugefügt, wodurch die Problemdiagnose einfacher und schneller wird. Minimale und maximale Temperaturmessung sowie WLAN sind ebenfalls Standard bei der Flir-C3. Während des Aktionszeitraums ist das Gerät Flir-C3 entweder als eigenständiges Produkt mit einem Rabatt von 16 Prozent oder als Teil von zwei Produktbündeln erhältlich. Das erste richtet sich an Elektriker und kombiniert die Flir-C3 mit dem robusten berührungslosen Spannungsprüfer Flir-VP52 mit

CAT-IV-Klassifizierung, diversen Spannungsalarmfunktionen, einer leistungsstarken LED-Arbeitsleuchte und vielseitigen Spannungsempfindlichkeiten. Das zweite Bündel der Flir-C3 mit dem robusten Flir-MR40, einem kompakten Feuchtemessgerät

mit zwei Stiften, Einzelskala und integrierter Taschenlampe (für Holz und andere Baustoffe) richtet sich an HLK-Profis. Mehr Details zu den Preisen unter www.flir.de/promotions/instruments ■ FLIR Systems GmbH Tel. 0049 69 95 00 900 www.flir.de

Das Paket mit robuster Flir-MR40Wärmebildkamera in Kombination mit kompaktem Feuchtmessgerät mit zwei Stiften, Einzelskala und integrierter Taschenlampe richtet sich an HLK-Fachleute.


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Wilo setzt neue Massstäbe in der partnerschaftlichen Kooperation

5-Jahres-Installateurgarantie auf kleine Nassläufer-Umwälzpumpen Die Wilo Schweiz AG gewährt dem Installateur ab Dezember 2018 fünf Jahre Garantie auf kleine Nassläufer-Umwälzpumpen für Heizung und Trinkwarmwasser, die beim Schweizer Fachgrosshändler gekauft wurden. Das Unternehmen setzt mit dieser «5-JahresInstallateurgarantie» einen neuen Massstab in der partnerschaftlichen Kooperation mit den Schweizer Fachgrosshändlern. ■ «Die Unterstützung des Fachhandwerks hat bei Wilo eine lange Tradition. Mit der neuen «5-Jahres-Installateurgarantie» möchten wir das hervorragende Verhältnis zu unseren Kunden und Partnern weiter festigen und auf ein neues Niveau heben», erklärt Kerstin Wolff, neue Geschäftsführerin der Wilo Schweiz AG und Vertriebsleiterin für die Region DACH des Dortmunder Technologiespezialisten. Die Garantie erstreckt sich auf die gängigen Wilo-Nassläufer-Umwälzpumpen für Heizung und Trinkwarmwasser im Ein- und Mehrfamilienhaus, die über den Fachgrosshandel in der Schweiz gekauft wurden. «Eine Gewährleistung über fünf Jahre auf diese Produkte gibt es in dieser Form auf dem Schweizer Markt noch nicht. Sie unterstreicht die hohe Qualität unserer Produkte und Services, von denen wir rundum überzeugt sind»,

Garantie umfasst 38 Pumpentypen «Neben Heizungs- und Trinkwarmwasser-Zirkulationspumpen umfasst das auch unsere Pumpen, die im Bereich der Solar- und Geothermie eingesetzt werden», so Beat Ruch, Verkaufsleiter der Wilo Schweiz AG. Insgesamt fallen 38 Pumpentypen unter die erweiterte Garantieleistung. «Die Garantie umfasst die gesamte Pumpe und wird von uns im Fall der Fälle unbürokratisch und schnell abgewickelt.» Eine komplette Liste der unter die «5-Jahres-Installateurgarantie» fallenden Pumpentypen ist unter www.wilo.ch. erhältlich. ■ erklärt Wolff. Von der Garantie profitieren sowohl der Fachgrosshandel als auch der Installateur und damit letztlich auch Endkunden: «Mit einer fünfjährigen Garantie auf unsere Produkte bieten wir quasi ein langfristiges ‹Rundum-Sorglos-Paket› für alle Beteiligten.»

Wilo Schweiz AG Tel. 061 836 80 20 www.wilo.ch

Solrif®-Glas/Glas-Module: neue Vertriebskooperation in der Schweiz ■ Die in Deutschland ansässige Sonnenstromfabrik (CS Wismar GmbH), einer der modernsten und qualitativ führenden Hersteller von Solarmodulen in Europa, kooperiert in der Schweiz ab sofort mit drei führenden Grosshändlern für Photovoltaik. Durch die Vertriebskooperation mit Krannich Solar, Solexis und Electro-Sol sind die neu entwickelten Glas/Glas-Solarmodule der Sonnenstromfabrik für das Solrif®-System der Ernst Schweizer AG ab sofort landesweit erhältlich.

Damit sind langlebige und leistungsstarke Glas/Glas-Solarmodule mit satinierter Full-Black-Ausführung und Solrif-Montagesystem für die Dachbelegung verfügbar. Die Module, die höchsten optischen Ansprüchen genügen, sind in drei Formaten erhältlich und ermöglichen so eine optimale Flächenausnutzung. Vom Hersteller wird eine Lebensdauer von 30 Jahren, bei maximaler Leistungsstabilität garantiert – die Module selbst wurden sogar auf 40 Jahre Lebensdauer

erfolgreich getestet. Durch die besondere Stabilität der Glas/GlasModule kann das System auch bei extremen Umweltbedingungen, wie z. B. in Wind- oder Schneelastzonen, und dank Ammoniak- sowie Säureresistenz des Glas/Glas-Laminats auch in Landwirtschaft und Industrie eingesetzt werden. Das Glas/Glas-Laminat garantiert zudem einen erhöhten Brandschutz. Für den Einsatz auf Wintergärten oder Carports bietet die Sonnenstromfabrik optional Solrif-kompa-

tible Glas/Glas-Solarmodule mit transparenter Rückseite und erhöhter Lichttransparenz. Die Module wurden ursprünglich durch das Unternehmen Ernst Schweizer AG exklusiv vertrieben – durch die neuen Vertriebspartnerschaften wird die Verfügbarkeit der Solrif-Glas/Glas-Module in der Schweiz weiter verbessert und der Service zusätzlich gesteigert. Bernhard Weilharter, Geschäftsführer der Sonnenstromfabrik: «Ich bin ein grosser Fan von diesem hochwertigen und ästhetischen System. Ich freue mich daher sehr über die Zusammenarbeit mit führenden PVGrosshändlern in der Schweiz.» ■ Ernst Schweizer AG, www.ernstschweizer.ch CS Wismar GmbH, www.sonnenstromfabrik.com Krannich Solar AG, www.ch.krannich-solar.com Solexis SA, www.solexis.ch Electro-Sol SA, www.electrosol.ch

Anwendung Solrif-Montagesystem mit flächenbündig angeordneten PV-Modulen.

Glas/Glas-Module in drei Formaten, je dreiseitig ergänzt mit Rahmen-Profilen des Solrif-Montagesystems.

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Lüftung | Klima | Kälte |

DER Branchentreff der Kälte- und Klimabranche

Chillventa 2018 – Leitmesse mit stetigem Wachstum DER Branchentreff der Kälte- und Klimabranche: Im Oktober 2018 fand die grösste Chillventa aller Zeiten statt und bestätigte ein weiteres Mal eine Vormachtstellung.

Bereits zum sechsten Mal verwandelte die Chillventa die Messehallen in Nürnberg zum weltweit grössten und wichtigsten internationalen Treffen für die Kälte-, Klima-, Lüftungs- und Wärmepumpenbranche. Die Fachmesse hat nochmals deutlich an Fläche zugenommen und konnte noch mehr Fachbesucher in die Hallen bringen. 1019 Aussteller aus aller Welt haben sich 35 490 Fachbesuchern präsentiert. Das sind zehn Prozent mehr als vor zwei Jahren. Ein mehr als positives Zeichen.

Andreas Widmer

■ Vom 16. bis 18. Oktober fand also die grösste Chillventa aller Zeiten statt und bestätigte ein weiteres Mal eine Vormachtstellung. DIE Leitmesse einer internationalen, hochinnovativen und erfolgreichen Branche präsentierte sich im besten Licht. An den Ständen herrschte über die gesamte Dauer Hochbetrieb und im Vergleich zu anderen Messen der Gebäudetechnikbranche standen erfreulicherweise auch die Firmenchefs der zahlreichen Aussteller zur Verfügung. Im Gegensatz zu anderen Fachmessen der Gebäudetechnik waren in Nürnberg alle grossen Namen anwesend. Für die Aussteller ist eine Teilnahme ein M SS. Gemäss mfrage werden über 0 Prozent der Aussteller wieder teilnehmen. Die Bedeutung der Chillventa widerspiegelt sich auch im hohen Anteil der Entscheidungsträger. Acht von zehn Fachbesuchern gaben an, in die

Einkaufs- beziehungsweise Beschaffungsprozesse eingebunden zu sein.

Zahlreiche Besucher aus der Schweiz Bei einem Gespräch erwähnte Alexander Stein, Executive Director Nürnberger Messe, dass im Jahr 2016 rund 800 Kältefachleute aus der Schweiz angereist waren. Dieses Jahr wurden nicht weniger erwartet. Während der Messe bot sich Gelegenheit, mit einigen Schweizer Kältefachleuten zu sprechen. Die Messe wird im Allgemeinen als interessant bezüglich Neuprodukten und Innovationen in der Kältetechnik gewertet, und auch Kollegen werden immer wieder getroffen. Verschiedene Aussteller bekräftigten, dass die Chillventa jeweils als Ziel für eigene Neuheiten steht. Nie können während drei Tagen mehr Kunden, Interessenten und Branchenkollegen getroffen werden.

Produktevielfalt in den Hallen

Erwartungsgemäss stand das Thema Kältemittel im Fokus und an zahlreichen Ständen standen Produkte und Systeme für den Betrieb mit natürlichen Kältemitteln oder für synthetische, klimafreundliche Fluide wie HFO (Hydro-Fluor-Olefine). Bei den Klimaanlagen scheint immer mehr das Kältemittel R 2 das bewährte, aber umstrittene R410A abzulösen. Die Klimabranche musste handeln. Interessante neue Produkte hatte auch LG Electronics zu bieten. Ein interessantes Gespräch mit Ludwig Hauser, Verkaufsleiter Air Conditioning, brachte die Neuheiten auf dem Stand näher.

Wärmepumpe Therma V Monobloc von LG setzt Zeichen LG Electronics setzt als einer der ersten Anbieter der Branche bei Wärmepumpen mit der Therma V R 2 Monobloc auf das umweltfreundliche Kältemittel R 2. Mit einem Leistungskoeffizienten (SCOP) von 4,45 und der Energieeffizienzklasse A bietet LG damit Bauherren sowie Eigenheimbesitzern, die eine energetische Sanierung ihrer Immobilie planen, eine hocheffiziente und zukunftssichere Heizlösung.

Optimierung bis ins kleinste Detail

Auf den Ständen herrschte über die gesamte Dauer Hochbetrieb und erfreulicherweise standen die Firmenchefs der zahlreichen Aussteller dem Publikum zur Verfügung.

In der Therma V R 2 Monobloc wird das Kältemittel R 2 genutzt. Die Wärmepumpe arbeitet damit nicht nur wesentlich nachhaltiger, dieses Kältemittel bietet ausserdem eine um etwa 20 Prozent höhere volumetrische Heiz- und Kälteleistung (siehe Kasten). Dies führt im Zusammenspiel mit den neuesten LGScroll-Kompressoren zu einer deutlich verbesserten Effizienz. Diese neueste Ge-


Lüftung | Klima | Kälte |

neration wurde insbesondere mit Blick auf den Bewegungsablauf der Verdichterschnecken verbessert, was sich positiv auf Zuverlässigkeit und Effizienz der Heizlösung auswirkt. Der Fre uenzbereich des Verdichters wurde auf 10 bis 1 5 Hertz (Hz) ausgeweitet. Damit arbeitet das Modell gerade im Teillastbereich nochmals deutlich sparsamer. Die Wärmepumpe bringt bis zu - C die volle Leistung mit 65 C Vorlauftemperatur und gewinnt bis -25 C weiterhin Wärme aus der mgebungsluft. Die neue Therma V Monobloc wurde von LG insbesondere für moderne Neubauten und Immobilien konzipiert, die energetisch saniert werden sollen, erklärte Ludwig Hauser.

Lebensmittel über die gesamte Kühlkette hinweg schützen Emerson Climate Technologies präsentierte unter anderem eine vollständige Palette von Lösungen für die Kühlkette und wie man Lebensmittel schützen kann. Immer höhere ualitätsanforderungen und die steigende Nachfrage nach frischen Waren verlangt einen eindeutigen Nachweis der Anbieter, dass die Waren den geforderten ualitätskriterien entsprechen. m die geforderten Produkt ualitäten garantieren zu können, muss sichergestellt sein, dass die Waren auf dem Weg vom Hersteller bis zu den Tiefkühltruhen der Lebensmittelhändler ununterbrochen bei den geforderten Temperaturen transportiert werden. Diese lückenlose berwachung der Transportkette unter Anwendung bestimmter Lagereinrichtungen und Transportmittel vom Erzeuger bis zum Verbraucher wird als Kühlkette bezeichnet. ➜

LG Electronics setzt als einer der ersten Anbieter der Branche bei Wärmepumpen mit der Therma V R32 Monobloc auf das umweltfreundliche Kältemittel R32.

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Vorgefertigte Kälteanlagen sind immer mehr gefragt. Im Bild ein kundenspezifischer Kälteverbund am Stand von Zanotti.

Emerson Climate Technologies präsentierte seine vollständige Palette von Lösungen für die Kühlkette und wie man Lebensmittel schützen kann. Im Bild: Scroll-Verdichter.

Der Natur nachempfunden: Das geniale Design der neuen Ventilatoren der Reihe Bionic von ZiehlAbegg ist durch intensive Zusammenarbeit zwischen Strömungsexperten und Werkzeugmachern entstanden.

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Lüftung | Klima | Kälte |

Kältemittel und Klimageräte Das Kältemittel R32 findet grosse Verwendung bei den neuen Generationen von Klimageräten. Der Wechsel von Fluiden mit hohem Treibhauspotenzial wie R410A auf andere mit einem niedrigen, wie R32, muss vollzogen werden. Die Kälte- und Klimatechnik hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten bedeutende Fortschritte bei der Einsatzverringerung der ozonabbauenden Kältemittel gemacht. Mit verstärktem Einsatz von R32 ist mit folgenden Verbesserungen und Auswirkungen zu rechnen: Dieses Kältemittel hat einen niedrigen GWP-Wert von 675 gegenüber 2088 bei R410A. Gegenüber diesem Kältemittel hat R32 eine höhere Effizienz, einen fast identischen Druckbereich und erfordert 30 Prozent weniger Verdichterleistung. R32-Geräte sind in der Regel einfach gegen ihre R410A-Vorgänger austauschbar, erreichen hohe COP- sowie EER-Werte. Das Wichtigste über R32 – Beste Performance im Heizen und Kühlen – Geringere Stromaufnahme (unter Volllast) – Erhöhte Leistungsabgabe – 20 – 30 % weniger Füllmenge – 77 % geringeres GWP unter Berücksichtigung der Füllmenge R32 und die Sicherheit Entflammbarkeit und Giftigkeit sind die beiden Parameter für die Bewertung der Sicherheit. Die Regel lautet: je niedriger die Entflammbarkeit eines Kältemittels, desto höher das Treibhauspotenzial. R32 ist mit 2 klassifiziert, das heisst, es handelt sich um ein schwer entflammbares Kältemittel. R32 entzündet sich nicht, wenn die Konzentration im Raum unter der unteren Zündgrenze (0,306 kg/ m³) bleibt. Die Funken durch Relais und Schalter in Haushaltsgeräten und die übliche statische Elektrizität haben nicht genug Energie, um R32 zu entflammen. R32 ist ein gering toxisches Kältemittel und gehört zur gleichen niedrigen Toxizitätsklassifikation wie R410A.

Interessante neue Produkte hatte auch LG Electronics zu bieten.

Verschiedene dafür konzipierte Systeme mit bewährten Komponenten von Emerson wie Copeland Scroll- und Stream-Verdichter, Ventile von Alco Controls, Elektronikregler von Emerson und Dixell, einschliesslich Steuer- und berwachungssysteme, können für den Foodservice- und Einzelhandelssektor angeboten werden. Bis hin zu Frachtund Transportlösungen. Emerson hat kürzlich die dafür spezialisierte Firma Cooper Atkins übernommen, die das Kühlkettenangebot durch ihre Produktpalette ergänzen wird. Das Angebot beinhaltet beispielsweise Temperatur-Management, mgebungsmessgeräte und drahtlose berwachungslösungen. Bei der Konstruktion moderner Wärmepumpen müssen die immer strengeren Lärmvorschriften von Bund und Kantonen beachtet werden. Wärmepumpen erzeugen auf verschiedene Weise Schall. Haupt uellen sind Verdichter, Rohrleitungen und Ventilatoren.

manent gefragt. Ziehl-Abegg hat buchstäblich den Dreh raus. Beeindruckend sind die Vorteile des Radialventilators, der etwa in grossen Rechenzentren leise seinen Dienst verrichtet – und 20 Prozent weniger Strom benötigt als marktübliche Geräte. Möglich ist dies durch das ausgefeilte Design. Ziehl-Abegg hat sich durch die Struktur der Bäume inspirieren lassen, um einen hoch effizienten und extrem leichten Ventilator zu bauen. Die Entwickler bei Ziehl-Abegg setzen immer wieder Trends, was die Effizienz neuer Produkte angeht. Dieses geniale Ventilator-Modell entstand durch einen zweijährigen iterativen Prozess zwischen Strömungsexperten und Werkzeugmachern, die sich Stück für Stück an die Idealform des Kunststoffventilators herangearbeitet haben. ■

Ventilatoren mit Baumstruktur: Bionic

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berall, wo Luftmengen bewegt werden, entsteht Schall durch den Ventilator. Aber auch Energieeffizienz ist per-

Die n chste hillventa ist vom . bis . O tober in N rnberg.


Lüftung | Klima | Kälte | Produkte

Das neue Rohrsystem Zehnder ComfoPipe Compact für komfortable Raumlüftung optimiert die Luftverteilung

Komfortable Montage und optimale Dämmung Das neue Anschluss-System Zehnder ComfoPipe Compact reduziert dank weniger Einzelteilen und praktischem, modularem Aufbau den Installationsaufwand von Lüftungsanlagen. Dadurch erleichtert Raumklimaspezialist Zehnder die Arbeit des Installateurs und ermöglicht die Einsparung von Kosten und Ressourcen. Zugleich sorgt die hochwertige Materialzusammensetzung des neuen Rohrsystems Zehnder ComfoPipe Compact für den bestmöglichen Dämmstandard bei zugleich minimalem Gewicht. ■ Zehnder ComfoPipe Compact ist ein optimiertes, rundum erneuertes Rohrsystem für Lüftungsanlagen. Das System eignet sich für die Installation bei Zu- und Abluft. Das bewährte Verbindungskonzept wurde nach neuesten technologischen Erkenntnis-

sen überarbeitet, sodass die Anzahl der benötigten Einzelteile auf ein Minimum reduziert werden konnte. Beispielsweise wurden die Notwendigkeit von Muffen und die generelle Teilevielfalt im Rohrsystem erheblich verringert. Für den Installateur bedeutet das nicht nur einen finanziellen Vorteil durch geringere Lagerkosten, sondern er bekommt dadurch auch mehr Planungssicherheit. Expandiertes Polypropylen (EPP), ein extrem leichter und hervorragend dämmender Werkstoff, ermöglicht zudem eine Dichtigkeit der Klasse D. Zusammen mit dem ausgeklügelten Anschlusssystem und den dreistufig-dichtenden, angeformten Verbindungsstellen sorgt das Material für eine sichere und luftdichte Verbindung innerhalb des Rohrsystems. Schneidlinien wurden alle 5 cm angeordnet und miniPassend für alle Zehnder Lüftungsgeräte ist das Rohrsystem Zehnder ComfoPipe mieren aufgrund von saubeCompact in drei verschiedenen Durchmessern erhältlich (125, 160 und 200 mm), ren Schnittstellen die EntsteWandstärke: 15 mm. hung von Kondensat oder Undichtigkeit und beschleunigen die Montage zusätzlich. Auch überzeugt Zehnder ComfoPipe Compact durch sauberes und klares Design sowie die namensgebende, kompakte Dimensionierung. Somit optimiert der Raumklimaspezialist mit seinem neuen Rohrsystem Zehnder ComfoPipe Compact die Luftverteilung der komfortablen Raumlüftung – Expandiertes Polypropylen (EPP): der extrem leichte, geschlossenporige, dampfdichte davon profitieren sowohl Insund hervorragend dämmende Werkstoff ermöglicht eine gute Dichtigkeit der Klasse D. tallateure als auch Bewohner. ■ Zehnder Group Schweiz AG Tel. 062 855 11 11 www.zehnder-systems.ch

Beim neuen Rohrsystem Zehnder ComfoPipe Compact sind Schneidlinien alle 5 cm angeordnet, um Fehlerquellen wie Kondensat oder Undichtigkeit zu reduzieren. Das System kommt zudem mit lediglich drei verschiedenen Komponenten aus: Rohr (L = 1000 mm), 45°-Bogen und gegebenenfalls Muffe.


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Smart Grid – intelligente Überwachung und Auswertung des Energieverbrauchs

Weltspitze dank CADbus 2006 betrieben von den 29 Kehrichtverbrennungsanlagen in der Schweiz nur drei kein Fernwärmenetz. Eine davon war Satom SA in Monthey, im Zentrum des Chablais. Rund zehn Jahre später ist Satom in Sachen Energiemanagement weltweit führend, weil das Unternehmen zusammen mit der Walliser SDAutomation ein einzigartiges Smart-Metering-System entwickelt hat. Pierre Schoeffel

■ Bei Satom sind entlang der gesamten Abgasbehandlungskette Wärmetauscher installiert, die die während der Kehrichtverbrennung entstandene und in den Abgasen enthaltene Wärme aufnehmen. Diese thermische Energie wird an einen Wärmeträger weitergegeben, in diesem Fall das Wasser, das aufgeheizt über einen geschlossenen Kreislauf zu den Kunden geleitet wird. Jeder Kunde verfügt über eine an das Netz angeschlossene nterstation, deren Aufgabe es ist, vor Ort einen Wärmetauscher zu speisen, der die Funktion eines konventionellen Kessels übernimmt. Mit diesem System wird einerseits eine nicht-fossile, erneuerbare, hochwertige und ergiebige Energie uelle genutzt, die sonst in der Luft verpuffen würde, andererseits werden kundenseitig CO2-Emissionen vermieden. Diesen ökologischen Aspekt der Fernwärme hebt die

Kehrichtverbrennungsanlage Satom SA in Monthey.

Firmenleitung immer wieder hervor. Ein anderer wichtiger Punkt für die Kunden ist der Preis: Fernwärme ist billiger als Gas, Strom und Heizöl. Es fallen auch keine Kosten für die Wartung des Brenners und den Kaminfeger an, und die Energie muss nirgends gespeichert werden. Auch dies sind überzeugende Argumente.

Alles easy? Vor dem Bau des Fernwärmenetzes nutzte Satom die Verbrennungswärme, um Strom zu erzeugen. Das 2006 von Geschäftsleiter Edi Blatter und seinem Team lancierte Projekt zur Lieferung von Heizwärme stiess zunächst auf politischen Widerstand und wirtschaftliche Bedenken, insbesondere seitens des lokalen Gaslieferanten. Damals schien es vielen überflüssig, neben Gas und

Strom eine dritte uelle für Heizwärme anzubieten. Das Projekt wurde im Rahmen des CO2-Kompensationsprogramms bei der Stiftung KliK (Stiftung Klimaschutzund CO2-Kompensation, www.klik.ch) eingereicht, um in den Genuss von Subventionen zu kommen. Es hatte zum Ziel, bisher ungenutzte Wärme zu verwerten, den Verbrauch fossiler Energie zu reduzieren, eine erneuerbare Energie uelle zur Verfügung zu stellen und im Wallis ein Leuchtturmprojekt zu schaffen. Das Baugesuch wurde von den Gemeinden Monthey und Colombey-Murraz und dem Kanton Wallis knapp bewilligt, unter anderem dank intensivem Lobbying und der nterstützung der Stiftung KliK. Edi Blatter erinnert sich: Es war das zweite CO2-Kompensati-


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onsprojekt in der Schweiz. Dass die Stiftung KliK das Projekt mit finanziellen Beiträgen belohnte, war ein gewichtiges Argument beim Entscheid für das Fernwärmenetz. Heute versorgt Satom 1 nterstationen mit Heizenergie. Eine der zahlreichen Bedingungen, die dem Projekt auferlegt wurden, ist, dass Satom die Stromproduktion nicht einschränkt. Diese Anforderung wird ohne weiteres erfüllt, berichtet Edi Blatter stolz: 2016 brachen wir alle Rekorde bei der Produktion von Elektrizität pro Tonne verbranntem Abfall und konnten erst noch 5500 Haushalte mit Heizwärme beliefern. Auch die finanziellen Ergebnisse sind erfreulich. Gemäss den gesetzlichen Bestimmungen muss sich eine Fernwärmeanlage selbst finanzieren können, was bei Satom der Fall ist.

Auf dem richtigen Weg

Manchmal merkt man erst, wie weit man gekommen ist, wenn man an die Anfänge zurückdenkt. Heute beglückwünschen sich die Verantwortlichen der Kehrichtverbrennungsanlage zu ihrer Hartnäckigkeit und ihrem Pioniergeist. Die Annahme der Energiestrategie im vergangenen Mai hat in ihrer Deutlichkeit gezeigt, dass die Bevölkerung für die Problematik der Energieversorgung sensibilisiert ist, auch für ihren weltumspannenden Aspekt. Dieses Bewusstsein ist im Chablais ebenfalls stark spürbar. So ist es nur folgerichtig, dass in der Kehrichtverbrennungsanlage Monthey ausschliesslich Spitzentechnologie eingesetzt wird. Die Verantwortlichen sind fest entschlossen, Energie in einem Kreislauf von Abgabe und Rückgewinnung effizient einzusetzen, insbesondere im Chemiewerk in der Gemeinde.

SDAutomation hat die Informationen des Stadtkatasters in das Leitsystem integriert …

... sowie diejenigen von google maps. Jede Unterstation kann individuell abgebildet und gesteuert werden.

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Im Sinne dieser Strategie hat der leitende Ingenieur des Fernwärmenetzes, Mentor Ilazi, die Geschäftsleitung davon überzeugt, die Leistung der Anlage auf eine neue Ebene zu heben. rsprünglich wurde das Fernwärmenetz mit einem berwachungssystem für Lecks auf Basis der Brandes-Technologie ausgerüstet. Dabei werden während des Baus zwei Elektrokabel als Sensoren in die Isolation der Heisswasserleitungen eingebaut. Jedes Leck verändert den elektrischen Widerstand der Isolation sie beginnt zu leiten. Mittels Messung der Leitfähigkeit können Störungen erkannt und Lecks lokalisiert werden.

Überwachen ist gut, handeln besser So wie die Energieversorger im Smart Grid den Strombedarf ihrer Kunden proaktiv managen, wollte Mentor Ilazi das Fernwärmenetz mit smarten Funktionen erweitern. Es sollte möglich werden, den Verbrauch aus der Ferne zu überwachen und die nterstationen von der Zentrale aus zu steuern. Ilazis Ziel war es, die Verbrauchsspitzen der Grosskonsumenten zu glätten, um den Ertrag der Anlage zu steigern. Er und Edi Blatter sind sich einig: Für uns ist es wichtig, das Verbrauchsverhalten unserer Kunden genau zu kennen, damit wir sie für ein ideales Vorgehen sensibilisieren und das Fernwärmesystem noch weiter verbessern können. Grund für diesen Schritt war, dass Heizungsanlagen oft überdimensioniert sind, erklärt Mentor Ilazi: Wenn wir im Besitz von neuen Daten sind, können wir den Kunden über die geeignete Leistung seiner Heizung informieren und ihm zu substanziellen Einsparungen verhelfen. Nach zahlreichen Abklärungen kamen die Projektleiter in Kontakt mit der SDAutomation aus Sierre, einem nternehmen, das im Bereich Gebäudeautomation tätig ist und über ein ausgezeichnetes Know-how verfügt. SDAutomation wurde beauftragt, eine Machbarkeitsstudie durchzuführen, um zu klären, ob die Ziele von Satom nicht zu ehrgeizig waren. Sie evaluierte verschiedene im Markt verfügbare Lösungen, machte die dafür nötigen Produkte ausfindig und kalkulierte die Kosten. Ein Projekt dieser Grössenordnung erstreckt sich über mehrere Jahre. Die Teams von Satom und SDAutomation standen in der Folge in engem Kontakt, und das Pflichtenheft nahm Formen an. Sylvain Girard, Geschäftsleiter von

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höhen seine Geschwindigkeit und verbessern die Funktionen, beziehen die neuen Technologien ein, die laufend auf den Markt kommen, und arbeiten an neuen Parametrierungen, da sich die Elektronikwelt rasant verändert , erklärt Sylvain Girard.

Hightech-Überwachungssystem

Mentor Ilazi (Leiter Fernwärmenetz Satom), Sylvain Girard (Geschäftsführer SDAutomation SA) und Edi Blatter (Geschäftsführer Satom SA) im Kontrollraum.

SDAutomation, freut sich, dass er massgeblich zum Projekt beitragen konnte. Wir erhielten die Gelegenheit, unser Know-how in diesem Projekt anzuwenden und das ganze Spektrum an Möglichkeiten zu zeigen, das die Kommunikations- und Automationstechnologien bieten. So entstand eine echte Partnerschaft zwischen Satom und SDAutomation, die zu einer innovativen Lösung auf der Basis einer Eigenentwicklung führte: Statt ein neues Glasfasernetz für die Erhebung der Daten zu verlegen oder das GSM-Netz zu nutzen, wurde für den Austausch der Daten und die berwachung des Fernwärmenetzes eine einfache, aber absolut neuartige Idee umgesetzt: Die Befehle zur Steuerung der Heizungsanlagen sollten über die Elektrodrähte in den Wasserleitungen, mit denen Lecks erkannt werden, übermittelt werden. So weit wir wissen, ist dies eine weltweit einmalige Lösung.

werden mussten. nnötig zu erwähnen, wie gross die Entlastung für das Projektbudget ist. Auch die Installation des Systems war denkbar einfach, ein neues Modul in jeder nterstation kommuniziert nun mit dem Zähler und den übrigen Geräten. Mit der Entwicklung des Internet of Things werden Sicherheitsfragen immer akuter. Im Netz kursieren Informationen über Cyberattacken auf ganze Gebäude. Der CADbus funktioniert für

Prinzip des Überwachungssystems: Elektrische Leiter sind in der Dämmschicht der Warm- und Kaltwasserleitungen eingebettet.

Das Fernwärme-Smart-Grid revolutionieren SDAutomation entwickelte in der Folge CADbus, ein Kommunikationsprotokoll für den Austausch mit den nterstationen, das die gesammelten Informationen an ein berwachungssystem weiterleitet. Es handelt sich um eine Komplettlösung, die die berwachung des Netzes und den Zugriff auf die Anlagen der Kunden ermöglicht, dank der Warmwasserspeicher im richtigen Moment aufgeheizt, Temperaturen eingestellt und Heizkurven überwacht werden können, alles natürlich in Absprache mit den Endkunden. Die Lösung hat den Vorteil, dass ein bereits existierendes Kommunikationsmittel genutzt wird und nicht kilometerweise Rohre für Glaskabel verlegt

die Datenübertragung völlig isoliert und kann deshalb von aussen nicht angegriffen werden. Sylvain Girard stellt erfreut fest: Wir haben die Lösung auch anderen Kehrichtverbrennungsanlagen gezeigt. Zuerst wurde das nichtstandardisierte bertragungssystem eher negativ bewertet. Inzwischen ist jedoch allen klar, dass dies ein gewichtiger Sicherheitsvorteil ist. CADbus ist für alle Arten Automatisierungsstationen offen und schon in 15 anderen Kehrichtverbrennungsanlagen in Betrieb. SDAutomation, die auf das Know- how von 40 Ingenieuren zurückgreifen kann, entwickelt das Kommunikationssystem laufend weiter. Wir er-

Im Steuerungsraum des Fernwärmenetzes von Satom beeindrucken zwei riesige Monitore, die eine ganze Wand einnehmen. Sie sind mit dem berwachungssystem verbunden, das ebenfalls von SDAutomation stammt. Auf dem einen werden die Zustände der Geräte im Fernwärmenetz sowie der Produktionsanlage in Echtzeit und sehr detailliert angezeigt. Auf dem anderen ist das Fernwärmenetz über die Katasterdaten der Gemeinden gelegt. Jedes Gebäude und jeder Leitungsabschnitt ist abgebildet. Das Fernwärmenetz lässt sich auch auf Google Maps projizieren. So kann jeder Kunde bzw. jedes Haus auf der Karte visualisiert und mit Informationen der Stadt ergänzt werden. Für die Fakturierung wird es einfach angeklickt. Das ausgefeilte Tool zeigt Temperaturunterschiede in den Leitungen mit Farbveränderungen auf der Grafik in Echtzeit an. Aus der Datenerfassung ergibt sich ein riesiges Verbesserungspotenzial für das Netz und die Kundenverwaltung. Die Auswertung der Daten ist Arbeit für ein ganzes Fachteam. Das Fernwärmenetz von Satom gehörte wahrlich nicht zu den ersten. Heute jedoch steht die Kehrichtverbrennungsanlage dank der Mitentwicklung eines innovativen Kommunikationssystems international an der Spitze und gilt als Pionierleistung. In Sachen Leistungssteigerung erreichte sie ihre 10-Jahres-Ziele in fünf Jahren. Gemäss Edi Blatter nutzt sie derzeit nur zehn Prozent der verfügbaren Wärmeenergie. Betrachtet man das Energierückgewinnungspotenzial der grossen Industrie- und Handelsunternehmen der Region, besteht kein Zweifel, dass Satom gut positioniert ist, um zu einem wichtigen Partner der Migros zu werden, die in der Region riesige Treibhäuser plant. Satoms Philosophie zahlt sich aus: saubere und erneuerbare Energie anbieten, die mit leistungsstarken Tools gemanagt wird. ■ www.satomsa.ch www.klik.ch


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Sauter eValveco: energieeffiziente Lösung für variable Volumenstromregelung

Einfach und effizient dank dynamischem Volumenstrom Die richtige Energiemenge zur richtigen Zeit am richtigen Ort — so simpel es klingt, so schwierig gestaltet sich diese zentrale Aufgabe in der Raumautomation. In Heiz-/Kühlsystemen sind in der Regel mehrere Komponenten damit beschäftigt, die geforderten Durchflüsse im System zu regeln. ■ Das Durchflussregelsystem Sauter eValveco ist die energieeffiziente Lösung für eine variable Volumenstromregelung. Sisyphusarbeit in der Zwischendecke Um die geforderten Durchflüsse in Heiz-/Kühlsystemen zu regeln, sind üblicherweise mehrere Komponenten im Einsatz: Neben jedem druckbalancierten Ventil muss der Installateur auch einen 6-Wege-Kugelhahn mit Antrieb montieren. Bei der Inbetriebsetzung sind dann zur optimalen Einstellung des Systems umfangreiche Anlagenkenntnisse notwendig, die häufig nicht vorhanden sind. In den meisten Fällen benötigt die Justage mehrere Durchläufe, wobei immer wieder Arbeiten in den Zwischendecken anfallen. Doch damit nicht genug: Wenn im laufenden Betrieb die Sollwerte periodisch verändert werden, verändern sich die hydraulischen Verhältnisse in der Anlage mit dem Resultat, dass früher oder später schlechte Heiz- und Kühlergebnisse sowie unkontrollierbare Energieschwankungen und -verluste zur Gewohnheit werden. Einfach zentral optimieren statt schrittweise justieren Das neue System Sauter eValveco ist ein dynamisches Durchflussregelsystem mit 6-Wege-Kugelhahn. Es kommt in HLK-Systemen mit variablem Durchfluss zum Einsatz und ist für 4-Rohr-Systeme wie Klimadecken oder Fan-Coil-Einheiten ausgelegt, bei denen eine Umschaltung zwischen Heiz- und Kühlbetrieb erfolgt. Das System wird für den automatischen hydrauli-

schen Abgleich im Voll- und Teillastbereich sowie für die Echtzeit-Durchflussregelung verwendet. Es ersetzt somit ein statisches Abgleichventil und Regel- bzw. Mischventil oder einen Kugelhahn. In Systemen mit Sauter eValveco stellt das Bussystem von zentraler Stelle aus mittels Sollwertvorgabe den notwendigen Volumenstrom für die jeweiligen Bereiche ein. Somit erübrigen sich sämtliche Arbeitsschritte direkt in den Räumen. Dies bietet offensichtliche Vorteile bei der Inbetriebsetzung und Parametrierung des Systems.

Laufende Messung für dynamische Regelung Der in Sauter eValveco eingebaute UltraschallDurchflusssensor misst kontinuierlich den aktuellen Volumenstrom und regelt bei Abweichungen vom Sollwert automatisch nach. Dieses dynamische Verfahren kompensiert Temperaturschwankungen, die in herkömmlichen Systemen aufgrund sich verändernder hydraulischer Verhältnisse gang und gäbe sind. Über ein analoges und digitales Ausgangssignal stehen alle Daten zur Funktionsüberwachung beziehungsweise Rückmeldung an das Gebäudemanagementsystem zur Verfügung. Auch die Fehlersuche vereinfacht sich durch den möglichen Onlinezugriff auf alle relevanten Anlagendaten. Komfort und Effizienz auf einen Schlag Sauter eValveco bietet für alle Nutzergruppen grosse Vorzüge. Die hohe Transparenz über den Zustand der Anlage und ihren Energieverbrauch entspricht den Bedürfnissen eines modernen Energiemanagements. Eine Lösung mit dem Sys-

Durchflussregelsystem Sauter eValveco.

tem heizt und kühlt aufgrund der dynamischen Durckbalancierung des hydraulischen Systems zudem präziser und bietet den Nutzern daher maximalen Komfort. Sauter eValveco spart Kosten und Energie von der Bauphase über die gesamte Lebenszeit eines Gebäudes und erweist sich daher als zukunftsorientierte Investition. ■ SAUTER Schweiz Sauter Building Control Schweiz AG Tel. 061 717 75 75 www.sauter-building-control.ch

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Kanalfühler PREMASGARD® ■ Der Kanalfühler Premasgard® 814x-Modbus ist der Druck-, Feuchte- und Temperaturspezialist für vernetzte HLK-Anwendungen. Sein piezoresistives Messelement (Veränderung des elektrischen Widerstands durch Druck oder Zug) ist temperaturkompensiert und sorgt für höchste Genauigkeit von ± 3 Pa bei der 500Pa-Variante. Dieses neue kalibrierfähige Kombinationsgerät im extrabreiten TYR2-Gehäuse ermöglicht die Erfassung der drei wichtigsten Regelgrössen in Luftkanälen – Druck, Feuchte und Temperatur – zur Regelung von Differenzdruck, Volumenstrom, Temperatur, und Feuchte in HLK-Anlagen sowie die Überwachung von Filtern und Grenzwerten, und dies nur mit einem Gerät! Die Messwerte werden über die standardisierte Modbus-RTU-Schnittstelle an die übergeordnete Automatisierungsebene weitergeleitet. Damit eignet sich das robuste Gerät nicht nur zur spezifischen Regelung, sondern auch zur Ein-

bindung in ein übergreifendes Energiemanagementsystem. Der wartungsfreie mikroprozessorgesteuerte Premasgard® 814x-Modbus wird im schlagzähen Kunststoffgehäuse (IP65), mit KunststoffSinterfilter (optional Metall-Sinterfilter), wahlweise mit⁄ohne Display geliefert. Der Gehäusedeckel ist mit den patentierten Schnellverschlussschrauben leicht zu öffnen und verschafft einen schnellen Zugang zur Elektronik. Mittels DIP-Schalter ist die Modbus-Adressierung und Konfigurierung im spannungslosen Zustand möglich. Alle Fühler werden von S+S in der eigenen Fertigung in Nürnberg hergestellt, in Klimaschränken kalibriert und zu 100 % geprüft. ■ Omni Ray AG, Tel. 044 802 28 80 www.omniray.ch Multifunktionaler Kanalfühler für HLK: Premasgard® 814x-Modbus.

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Gebäudeautomation | Produkte

Voll vernetzte Trinkwasserhygiene ■ Die diesjährige GET Nord, eine Fachmesse für Elektro-, Sanitär-, Heizungund Klimatechnik in Hamburg, stellt vom 22. bis 24. November unter anderem die vernetzte Gebäudetechnik in den Fokus. Der Trinkwasserhygiene-Spezialist Kemper präsentiert zu diesem Thema die neuen Möglichkeiten zur Einbindung des Kemper Hygiene Systems (KHS) in die Gebäudeleittechnik – vom autarken Webbrowser hin zur integrierten Lösung in der Gebäudeleittechnik. Hierzu wird die KHS-Minisystemsteuerung Master 2.0 via Update mit dem Modbus TCP/IP Protokoll aus- und nachrüstbar. Für die alternative Anbindung über den Protokollstandard «BACnet» stellt Kemper das KHS BACnet-Gateway bereit. Damit ist eine Kommunikation über BACnet-IP oder MS/TP möglich. Die Vorteile: mehr Transparenz über die Möglichkeiten zur Visualisierung, Auswertung und Ansteuerung der verschiedenen Datenpunkte. Die gewohnte Zuverlässigkeit der Kemper-Spüllogik bleibt dabei vollständig erhalten. ■ Kemper Armaturen AG Tel. 055 241 26 22 www.kemper-olpe.de Mithilfe der Protokolle Modbus TCP/IP, BACnet IP und MS/TP kann das Kemper KHS-System komfortabel in die Gebäudeleittechnik integriert werden.


Gebäudehülle | Spenglerei |

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Dach- und Ornamentsanierung in Thuner Einkaufsmeile Bälliz – Denkmalschutz vom Feinsten

Belle-Époque-Dach im neuen Glanz Dächer prägen nicht nur das einzelne Gebäude entscheidend, sondern verleihen auch der Landschaft, in der sie stehen, unverkennbare Eigenheiten. Unsere gebaute Umgebung wird ganz wesentlich von den Dachlandschaften mitbestimmt. Das Bälliz ist Thuns Einkaufsmeile. Das grosse Haus an der Aare ist eine wunderbar gelungene Sanierung der geschützten Architektur aus der Belle Époque. Bernard Trächsel

■ Ein Fachbetrieb sieht sich bei der Sanierung eines altehrwürdigen Gebäudes, das unter Denkmalschutz steht, besonderen Anforderungen gegenüber. Wichtig ist die Optik wie auch die Wahl der Materialien. Dabei entsteht die Herausforderung, den früheren Charme des Gebäudes mit dem Stand der heutigen Techniken, Arbeitsweisen und Materialien in Einklang zu bringen. Gelingt dies, wird Respekt gegenüber den Vorfahren bekundet und der Neuzustand nach altem Vorbild öffnet den künftigen Generationen den Blick für die Vergangenheit.

Etappen einer anspruchsvollen Sanierung Das schöne Gesamtbild entstand natürlich in vielen kleinen, aber gezielten Erneuerungsetappen. m speditiv voranzukommen, wurden die Lukarnen und

Profile mit entnommenen Mustern im März und April 2016 vorproduziert. Der Abbruch begann dann im Juni, anschliessend wurden alle Dachdeckungen samt ntergrund und Dämmung bis Februar 201 erstellt, also auch über den Winter. Die Dächer wurden wie folgt aufgebaut:

Hauptdach Metalldach im Doppelstehfalz-System Achsmass 600 mm, Ausführung in Rheinzink prepatina blaugrau, Dicke 0. mm Befestigungen in CrNi-Stahl, Feste und Schiebehaften Offene Schalung Spitzkamm, Bretterbreite 140 mm Konterlatten 60 60 mm mit Schraubendichtungen nterdach-Schalungsbahn DeltaFox

Plus (winddicht und diffusionsoffen) Bestehende Schalung auf Sparren darunter kalter Estrich (Halbgeschoss) Die Produktion der ca. 00 m2 Doppelstehfalz-Bahnen mit sämtlichen Ausschnitten, Abkantungen und Schrägstellungen wurden wie viele weitere Bestandteile und Accessoires bei guten Bedingungen und Wetterunabhängigkeit in der Werkstatt vorfabriziert.

Mansardendach Deckung mit Rathschek Schiefer, Format 250 400 mm Trennlage Bauder Top TS 25 Vollschalung Nut und Kamm, Bretterbreite 140 mm Konterlatte 0 60 mm mit Schraubendichtungen nterdach-Schalungsbahn DeltaFox

Nicht zuletzt aufgrund des strengen Denkmalschutzes markiert das Gebäude aus der Belle Époque erneut urbane Eleganz am richtigen Ort.

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Gebäudehülle | Spenglerei |

Geschäftsführer Remo Wyss, dipl. Spenglermeister, Firma Ramseyer und Dilger, Bern.

Plus (winddicht und diffusionsoffen) Bestehende Schalung auf Sparren Totalersatz diverser statischer Teile (Sparren und Pfetten) Verlegemenge ca. 200 m2 000 Stück Schieferplatten Interessant war auch die Produktion der vielen Accessoires alle Bestandteile mussten möglichst sein wie damals, mit den Techniken und Produktionsmöglichkeiten von heute erstellt. So mussten alle Profile, Ornamente und Verzierungen aufgrund der alten Plangrundlagen oder Muster wiederhergestellt werden. Als Basis dienten alte Pläne aus dem Jahr 1 00 und die Gespräche mit der Denkmalpflege der Stadt Bern. Folgende wesentlichen Leistungen wurden erbracht:

Roger Sennhauser, Projektleitung und Betreuung, dipl. Spenglermeister.

Sämtliche Gehrungen wurden in der Werkstatt angefertigt

Balkon und Ziergeländer Demontage der Balkon-Geländer über der Aare mittels Kran, Stück 250 kg Kontrolle-, Reparatur- und Ergänzungsarbeiten in der Werkstatt Oberfläche feuerverzinkt und in Anthrazit-Farbe, thermisch beschichtet Totalersatz aller Ziergeländer, Oberfläche feuerverzinkt und in Anthrazit-Farbe, thermisch beschichtet

Produktion Lukarnen Bemusterung einer Einzel-Lukarne im Vorfeld aller Produktionen Gesamte Vorproduktion der Lukarnen-Teile in der Werkstatt, 10 Einzel-

Bruno Schaufelberger, Projektleitung und Betreuung, dipl. Spenglermeister.

Lukarnen, 6 Doppel-Lukarnen Konkav und konvex gerundete Pfosten-Leibungsprofile Dach-Dreieckaufbauten Wulstzierband an Stirnen-, Sturz- und Seitenteilen Schnecken-Ornamente an Lukarnenfüssen, 2 Stück Komplex war insbesondere die Hebemittel- und Transportproblematik. Aufgrund des heiklen Standorts – Statik der Brücke, Hauptverkehrsachse und AareVerlauf – mussten alle Materialtransporte auf dem Dach mit Mobilbaukran MK 88 über die Aare erfolgen. Der Installationsplatz und alle Kranzüge erfolgten gemäss den strengen Vorschriften des Tiefbauamtes Thun.

Schneefang Eigenproduktion Schneefang, Halterungen in CrNi-Stahl Dicke 5,0 mm, ca. 60 Stück Schneefang, Kreuzsteg Stahl feuerverzinkt, ca. 60 m Verstärkung der nterkonstruktion auf Abscherung mittels Konstruktionsholz auf Sparren, rostfreie Verschraubung A2 5 150 mm Abdeckkappen, auf Gesimsbleche verlötet

Bekrönung / Ornamente / Verzierungen Abrasive Entfernung der Patina auf Blechrückseite im Bereich der Gehrungen, um saubere und haltbare Nähte zu erstellen Abkantungen und Steppfunktionen auf RAS Flexibend realisiert

Das gründlich renovierte Dach des Geschäftshauses im Bälliz in Thun erstrahlt im neuen Glanz.


Gebäudehülle | Spenglerei |

Beurteilung

Das Haus an der Aare am Bälliz ist für die Jury eine wunderbar gelungene Sanierung der geschützten Architektur aus der früheren Jahrhundertwende. Die Liebe zum Detail und das Savoirfaire der eingesetzten Spengler ist an jeder Ecke zu erkennen. Die vielen Anund Abschlüsse mit Leisten- und Falzverbindungen auf den kleinen Aufbauten sind sehr beeindruckend und lassen aber auch erkennen, dass der Denkmalschutz bei integraler Respektierung der Vergangenheit eine kostspielige Sache wird, auch mit dem Einsatz modernster Maschinen und Arbeitstechniken. Im-

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poniert haben im Besonderen die Konstellation Leiste-Falz auf kleinstem Raum, die Traufenden mit Wulst, die sauberen, stumpfen Lötgehrungen das Dach ist eine spenglertechnische Augenweide. Schade, sieht man es nur mit einer Drohne Dafür sind von unten die Lukarnen und Ornamente prominent sicht- und geniessbar. Bravo allen Beteiligten für die sehr gelungene Sanierung. Dieses Dach von Bälliz ist für die kommenden Generationen gewappnet. ■ www.vdss.ch www.ramseyer-dilger.ch

Mit Liebe zum Detail: Dachrand und Anschluss über der Rinne mit eigens entwickelten Halterungen für den Schneefang, der als Kreuzsteg ausgebildet worden ist.

Bautafel Objekt: Bälliz 12, 3600 Thun Konstruktion Dach/Fassade: Steil- und Metalldächer Werkstoff Spenglerarbeiten: Rheinzink prepatina blaugrau 0,70 mm Werkstoff Dachdeckung: Schiefer Rathschek

Ornamente, Profile und Verzierungen mussten aufgrund der alten Pläne neu erstellt werden.

Baubeteiligte Bauherr: Mayencourt Nicolas, p. A. Adlatus AG, Hohle Gasse 4, 3097 Liebefeld Spengler: Ramseyer und Dilger AG, Rodtmattstrasse 110, 3000 Bern 22 Spenglermeister Remo Wyss, Spenglermeister und Projektleitung Bruno Schaufelberger und Roger Sennhauser Architekt: Adlatus AG Real Estate Partners, Samuel Meier, General-Dufour-Strasse 34, 2502 Biel

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Sanitärtechnik | Wohnen |

Kunststoff für das Trinkwassersystem

Heute selbstverständlich – vor 40 Jahren eine Sensation Seinen Beruf als Sanitärinstallateur erlernte Bruno Häner Ende der 1960er-Jahre noch mit Eisenrohr, Bleibogen, Gewindeschneider und Hanf. Als einer der Ersten schenkte er einem Trinkwasser-Installationssystem aus Kunststoff sein Vertrauen, das 1978 auf den Markt kam – er ist ihm bis heute treu geblieben. Quelle: Georg Fischer JRG AG

■ Dass er damals richtig entschieden hat, zeigt sich beim Besuch der Familie Grossmann in Hölstein bei Basel. Das Trinkwassersystem aus Kunststoff, das Bruno Häner Anfang der 1 80er-Jahre in seinem Einfamilienhaus installierte, entspricht noch vollständig den heutigen Anforderungen und musste in all den Jahren nie repariert werden. Damals war es noch ungewöhnlich, Kunststoff- statt Eisenrohre zu verwenden. Der Aufschrei der Sanitäre war gross: Wir sind doch keine Elektriker, die Plastikschläuche verlegen Cathy und Werner Grossmann kannten JRG Sanipex bereits von ihrer Eigentumswohnung in Sissach und mussten vom Architekten und ihrem Sanitärinstallateur nicht lange überzeugt werden, das Kunststoffsystem auch für ihr neues Eigenheim zu verwenden.

Man blickt gemeinsam zurück: Bruno Häner verbaute im Eigenheim von Cathy und Werner Grossmann erstmals ein Trinkwasser-Installationssystem aus Sanipex.

che geflossen, weil die Kupferrohrleitungen so stark verkalkt waren.

Eisen- und Kupferrohre sorgten für Probleme

Von praktischen Fragen auf dem Bau inspiriert

Bei verzinkten Rohren gab es immer viele Leitungsschäden, vor allem bei den bergängen zu den Armaturen sowie in den Winkeln , erinnert sich Bruno Häner. Einer der Gründe war die Waldenburger Bahn (WB), die mit Gleichstrom fährt. Metall leitet den Strom, der durch den Boden fliesst, extrem gut, sodass es an den bergängen im Trinkwassersystem wie kleine Schweissfunken gab, welche die verzinkten Eisenrohre zerstörten , erklärt Bruno Häner. Ein Trinkwassersystem aus Kunststoff kam deshalb wie gerufen. Bedenken hatten die Grossmanns damals einzig wegen des Preises: JRG Sanipex war einiges teurer gewesen als ein herkömmliches Produkt. Aber es hat sich gelohnt, weil wir bisher keine Reparaturkosten hatten , freut sich Cathy Grossmann. Im 60 Jahre alten Haus eines Nachbarn sei zuletzt nur noch ein Rinnsal aus dem Wasserhahn in der Kü-

Auf den Kunststoff ist Bruno Häner durch den Kontakt zum väterlichen Freund Johann Rudolf Gunzenhauser gekommen, dem damaligen Geschäftsführer der JRG Gunzenhauser AG, die seit 2008 zu Georg Fischer Piping Sys-

Bruno Häner hatte für das Haus von Cathy und Werner Grossmann in seiner Werkstatt noch selber einen Schalungskasten gezimmert. Heute liefert JRG Sanipex komplett vormontierte, transparente Schalungskasten.

tems in Schaffhausen gehört. Ruedi sei immer mal wieder bei ihm in der Werkstatt gewesen und habe seine Meinung als Handwerker eingeholt. Man habe sich gegenseitig inspiriert, zum Beispiel zur Vorproduktion eines Schalungskastens, um die Installation auf der Baustelle zu vereinfachen. Das Prinzip von Ruedi war immer, Lösungen zu entwickeln, welche die Arbeit des Sanitärs effizienter machen und Reparaturen oder mbauten erleichtern.


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Bruno Häner hat sich 1972, vor 46 Jahren, selbstständig gemacht. Ein kurzes Interview mit ihm gibt Aufschluss über die damalige Skepsis der Branche mit neuartigen Werkstoffen zu arbeiten. Es brauchte neue Fertigkeiten mit Spezialwerkzeugen und die generell guten Erfahrungen aus mittlerweile millionenfach verbauten Bauteilen aus dem Kunststoff PE-X. Sie haben die Material-Evolution als Sanitär miterlebt. Was hat sich konkret verändert? Br no H ner In der Lehre musste ich noch Kupferdübel anfertigen. Ich habe noch Blei verstemmt und Hanfseile zum Abdichten verwendet. Bis in die 1 80erJahre haben wir vorwiegend mit Kupfer- und Eisensystemen gearbeitet. Seit den 1 60er-Jahren kennen wir PVC-Systeme, die verklebt werden, sich aber in der Hausinstallation nicht bewährt haben. Erst PE- hat mich überzeugt. Die Branche hatte bei der Einführung des Kunststoffs stems Bedenken, dass Architekten, Elektriker oder Private in Zukunft selber einlegen würden. Diese Angst hatten wir auch. Sie wurde uns genommen, weil jeder, der mit JRG Sanipex arbeiten wollte, aufgrund einer Vereinbarung von JRG mit dem Berufsverband SSIV obligatorisch einen Kurs besuchen musste. Zudem brauchte man Spezialwerkzeuge, zum Beispiel um einen Bördel aufzupressen. Heute hat jedes System, das auf den Markt kommt, auch seine eigenen Werkzeuge. Wir haben alle viele Dökterlikoffern mit dabei. Man nimmt gegenüber früher etwas Geld in die Hand, wenn man alles kaufen

Bruno Häner, Sanitärinstallateur und Roland Lang, Verkäufer Haustechnik bei Georg Fischer Rohrleitungssysteme (Schweiz) AG.

muss. Aber das ist heute Standard. Wir kennen nichts anderes mehr. Wo haben Sie das erste Mal mit Sanipex gearbeitet? In Itingen bei Sissach gab es ein Entwicklungsprojekt, wo wir Ideen ausprobiert haben. Zum Beispiel haben wir die Leitungen zum ersten Mal in Beton gelegt. Wir sind immer hin und her zirkuliert zwischen Büro, Fabrik und Baustelle, um noch letzte Optimierungen zu machen. Das war eine sehr spannende Zeit. Was ist hrer Ansicht nach die wichtigste Errungenschaft von J Sanipex in all den Jahren? Hervorragend sind vor allem die Bördel-Klemmverbindungen, die absolut dicht sind und den vollen Durchfluss des Wassers ermöglichen. Denn die Stützhülsen, mit welchen bis 1 8 gearbeitet wurde, waren mit der Zeit oft wegerodiert. Heute braucht man für die Montage kein Anwärmgerät mehr, nur noch eine Zange.

Das Objekt wurde mit Einzelzuleitungen gebaut, damit im Schadenfall das Zuleitungsrohr hätte ausgewechselt werden können, was aber nie nötig war.

Wie hat sich die Arbeit auf der Baustelle verändert? Zeit ist Geld. In einem Einfamilienhaus kann man für Trinkwasserinstallationen heute einen halben bis einen Tag einsetzen. Zeit zum Ausmessen, Gewindeschneiden und Rüsten hat man nicht mehr. Auch Hanfen liegt nicht mehr drin. Deshalb ist es wichtig, dass die Systeme auch effizienteres Arbeiten ermöglichen, was JRG Sanipex optimal unterstützt. ibt es etwas, das in Zukunft noch besser wäre als otguss und PE- ? Ein Sanitärsystem muss immer drei Aspekten genügen: Es muss erschwinglich, sicher und anwendbar sein. Natürlich gibt es Materialien, die für Wasser noch besser wären als Kunststoff, zum Beispiel Glas. Aber das ist technisch nicht anwendbar. So schnell wird es nichts Besseres geben. ■ www.jrg.ch

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Eine Schweizer Sanitär-Innovation findet über Japan als Umweg seine Erfolgsspur in Europa

Wer hat das Dusch-WC erfunden? Japan gilt nicht nur als das Land der aufgehenden Sonne, sondern auch das der Dusch-WCs. In kaum einer anderen Nation ist die sanfte Reinigung mit Wasser so selbstverständlich und verbreitet wie dort. Doch erfunden wurde das Dusch-WC in der Schweiz – und es erfreut sich auch in Europa immer grösserer Beliebtheit. Quelle: Geberit Vertriebs AG

sogenannten Washlets verkauft. Inzwischen verfügen gegen 80 Prozent aller japanischen Haushalte über ein Dusch-WC.

Das Dusch-WC – eine Schweizer Erfindung

Geberit-O-Mat war die erste Dusch-WC-Komplettanlage und kam 1979 auf den Markt. Erhältlich war das Dusch-WC in diversen Farben.

■ Wer durch Japan reist, kommt kaum an einem Dusch-WC vorbei. Die Toilette, die mit Wasser reinigt, gibt es überall, in Hotels genauso wie an Bahnhöfen und in Tempelanlagen. Die Japaner, bekannt für ihre Ansprüche an Reinheit und Körperpflege, hatten den

Vorteil dieser genialen Kombination aus Toilette und Bidet bereits früh erkannt und verhalfen der Neuheit Anfang der Achtzigerjahre blitzschnell zu einem rasanten Erfolg. Seit der Markteinführung wurden laut dem Expertenblog Asienspiegel mehr als 0 Millionen Stück der

Dabei ist das Dusch-WC keine japanische Errungenschaft. Erfunden wurde es vielmehr von einem Schweizer: Hans Maurer tüftelte zwei Jahre lang an einer besonders hygienischen Toilette, die er 1 5 zum Patent anmeldete. Der Versuch, seine Dusch-WCs unter dem Namen Closomat in die Schweizer Bäder zu bringen, gelang ihm jedoch nur bedingt. Das kulturelle Tabu war in Europa zu jener Zeit noch gross. Als Maurers Patent 1 ablief, ergriffen die hygienebegeisterten Japaner die Chance. 1 80 kam das erste eigens entwickelte Produkt in den Verkauf. Bereits zwei Jahre später tummelten sich rund 20 Anbieter auf dem japanischen Markt. Aber auch bei Geberit hatte man die Vorteile der Reinigung mit Wasser längst erkannt und beschäftigte sich in den Siebzigerjahren bereits intensiv mit der Entwicklung von Dusch-WCs. 1 8, also schon zwei Jahre vor den Japanern, brachte der Schweizer Sanitärhersteller mit Sitz in Rapperswil-Jona den DuschWC-Aufsatz Geberella auf den Markt. Der neuartige WC-Aufsatz mit eingebauter Duschfunktion unterschied sich dabei auf den ersten Blick kaum von einem gewöhnlichen WC-Sitz. Ganz dem Systemgedanken von Geberit folgend, war das neue Produkt so gestaltet, dass es praktisch auf jede WC-Keramik passte und von einem Fachmann ganz leicht und einfach zu montieren war. Zudem wurde Geberella in der gleichen Farbpalette angeboten wie der Geberit Spülkasten und liess sich so perfekt auf die Badezimmereinrichtung abstimmen. Ein Jahr später wurde mit dem Geberit-O-Mat die erste Komplettanlage eingeführt.

40 Jahre Erfahrung In Europa sollte es aber noch eine Weile dauern, bis sich die intelligenten Dusch-


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WCs durchsetzen konnten und in den Badezimmern Einzug hielten. ngeachtet dessen entwickelte Geberit das Duschprinzip konse uent laufend weiter und positionierte sich so immer erfolgreicher in diesem Segment. nter der Marke Balena verkaufte das nternehmen bis 200 unter anderem das erste wandhängende Dusch-WC, das sich für moderne Spülkästen hinter der Wand eignete. Mit Geberit A uaClean wurde schliesslich eine komplett überarbeitete Produktlinie lanciert, mit der neue Massstäbe für die persönliche Körperpflege gesetzt wurden. Heute kann Geberit als europäischer Marktführer stolz auf 40 Jahre DuschWC-Erfahrung zurückblicken. Damit hebt sich Geberit auch deutlich von anderen Wettbewerbern in Europa ab. ber diese vier Jahrzehnte hinweg hat das nternehmen das Dusch-WC nicht nur neu konzipiert, sondern konse uent immer weiter perfektioniert. In modernsten Labor- und Testeinrichtungen betreibt Geberit zu diesem Zweck eine intensive Forschung und Entwicklung, durch welche die A uaClean-DuschWCs ein ganzes Bündel an patentierten

Manuelles Arbeiten ist nicht von gestern: Jeder einzelne Arbeitsschritt der Produktion der Geberit AquaClean-Dusch-WCs wird mit viel Detailtreue ausgeführt.

Komfortfunktionen bietet, die das Leben einfach angenehmer machen. Die ualitativ hochwertigen WC-Keramiken werden in eigenen Keramikwerken hergestellt. Dass sich die besondere Toilette auch in Europa immer grösserer Beliebtheit erfreut, liegt wohl nicht zuletzt auch daran, dass sich die A uaCleanDusch-WCs durch das schlicht-elegante Design eines normalen WCs auszeichnen. Zudem bietet die A uaClean-Produktlinie für nahezu jeden Anspruch und jede Wohnsituation das passende Modell. Dank dieses vielfältigen Angebots trägt Geberit auf jeden Fall dazu bei, dass auch in Europa ein Kulturwandel vorangeht. ■ eitere eitr ge um Thema Duschder -Geb udetechni Nr. / www.geberit.ch 1978 brachte Geberit den ersten Dusch-WC-Aufsatz «Geberella» auf den Markt. Der neuartige WC-Aufsatz mit eingebauter Duschfunktion unterschied sich dabei auf den ersten Blick kaum von einem gewöhnlichen WC-Sitz.

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100 Jahre: Kaldewei prägte Millionen Badezimmer weltweit

Einzigartige Sanitärkompetenz aus Stahl-Email 2018 blickt die Franz Kaldewei GmbH & Co. KG auf ihre erfolgreiche 100-jährige Firmengeschichte zurück. Mutige Entscheidungen, den Blick stets nach vorne gerichtet und die Kunst, sich immer wieder neu zu erfinden, prägten die Unternehmensgeschichte. Quelle: Kaldewei Schweiz GmbH

■ Mit der Erfahrung von 100 Jahren setzt Kaldewei heute und in Zukunft konse uent auf das Material, das zum Markenkern des nternehmens wurde: Stahl-Email. Mut, unternehmerischer Weitblick und Pioniergeist haben zu wegweisenden Innovationen geführt, die für die erfolgreiche Entwicklung verantwortlich waren. Hinzu kamen strategische Entscheidungen und Investitionen, die Kaldewei im Laufe der Jah-

re zu einem der weltweit führenden Hersteller von Badewannen, Duschen und Waschtischen aus Stahl-Email gemacht haben.

Eine Weichenstellung mit Folgen Bereits Anfang der 1 0er-Jahre wendete sich Kaldewei dem Sanitärmarkt zu und hat diesen bis heute geprägt. Mutige Investitionen in ein eigenes Emaillierwerk und eine eigene Emailschmelze

sorgten schon früh dafür, dass Kaldewei seine Produkte entlang der gesamten Wertschöpfungskette selbst herstellen konnte. 1 4 schlug die Geburtsstunde der ersten Kaldewei-Badewanne, die noch aus mehreren Teilen zusammengeschweisst wurde. Kaldewei Ingenieure arbeiteten weiter intensiv an neuen Maschinen und Fertigungsverfahren und so wurde in Ahlen 1 5 die weltweit erste hydraulische Badewannen-Pressenstrasse in Betrieb genommen. Mit ihr konnten Wannen nahtlos aus einer Stahlplatine gezogen werden. Dadurch steigerte sich die Produktivität immens und das nternehmen war der grossen Nachfrage gewachsen, die Ende der 1 50er- und in den 1 60er-Jahren in Deutschland herrschte. Auch in den folgenden Jahrzehnten gelang es Kaldewei, mit neuen Produktionstechniken die Branche zu revolutionieren. In Deutschland war das nternehmen der erste Industriebetrieb der Sanitärbranche, bei dem 1 2 in der Serienfertigung Roboter zum Einsatz kamen, die für einen computergesteuerten, gleichbleibenden Emailauftrag sorgten. In den folgenden Jahrzehnten entwickelten die Fachingenieure bei Kaldewei die schnellsten und flexibelsten Pressenstrassen für Badewannen und Duschflächen.

Klares Bekenntnis zu Kaldewei Stahl-Email

Der Kaldewei-Waschtisch Miena gehört zur Produktfamilie aus nicht weniger als 600 Sanitärobjekten aus hochwertigem Stahl-Email. (Bilder: Kaldewei)

Die technologische Pionierarbeit war Voraussetzung, dass sich Kaldewei im wachsenden, aber dennoch hart umkämpften Sanitärmarkt behaupten und seine Marktposition weiter ausbauen konnte. Ganz gleich, ob durch im Markt längst eingeführte Produkte wie Gusswannen, ob durch neue Materialien wie Acryl in den 1 0er-Jahren oder durch ualitativ min-


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1930

Bereits Anfang der er-Jahre wendete sich Kaldewei dem Sanitärmarkt zu und hat ihn bis heute geprägt. 1934 schlug die Geburtsstunde der ersten Kaldewei Badewanne, die noch aus mehreren Teilen zusammengeschweisst wurde.

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derwertige Ware aus dem Ausland – immer wieder sah sich das nternehmen neuen Herausforderungen gegenüber, die es zu meistern galt. Kaldewei investierte in die stetige ualitätsverbesserung, in den Ausbau der Service- und Garantieleistungen sowie in die Erweiterung der Modellvielfalt durch die Zusammenarbeit mit renommierten Designbüros. Stets hielt das nternehmen dabei am Material Stahl-Email fest.

Mit der vierten Generation in die Zukunft Wachsende Designaffinität der Kunden, ein steigendes mweltbewusstsein, die zunehmende Globalisierung sowie der Wunsch nach digitalen Lösungen erfordern neben neuer Strategien der Marktbearbeitung auch eine moderne Ausrichtung der nternehmensführung. Mit Franz Kaldewei steht die vierte Generation an der Spitze des Familienunternehmens. Ich habe grossen Respekt vor den Leistungen meiner Vorgänger.

Mit Franz Kaldewei steht nun die vierte Generation an der Spitze des Familienunternehmens.

nimmt Kaldewei die weltweit erste hydraulische Badewannen-Pressenstrasse in Betrieb. Mit ihr konnten Wannen nahtlos aus einer Stahlplatine gezogen werden. Damit steigerte sich die Produktivität immens. Damit konnte das Unternehmen auf die grosse Nachfrage in den Nachkriegs-Jahrzehnten reagieren.

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Aus der Vergangenheit lernen, um die Zukunft neu zu gestalten – das ist mein Credo bei der Fortführung des Familienunternehmens. Ich gebe neue zeitgemässe Impulse und konzentriere mich unter anderem auf die fortschreitende Internationalisierung und die Digitalisierung. Ein Schwerpunkt liegt auch weiterhin im Ausbau unseres dritten Standbeins, Kaldewei Waschtische aus Stahl-Email , blickt Franz Kaldewei optimistisch in die Zukunft. Die mittlerweile hundertjährige Franz Kaldewei GmbH Co. KG ist inzwischen zum weltweit gefragten Partner für hochwertige Badlösungen avanciert. Mit dem Portfolio aus über 600 Duschflächen, Waschtischen und Badewannen ist der Premiumhersteller in der Lage, aufs Projektgeschäft klar abgestimmte Lösungen zu offerieren. Das nternehmen arbeitet mit international renommierten Designbüros zusammen und erhielt schon zahlreiche Auszeichnungen. ■ www.kaldewei.ch

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Grundemail wird bei circa 850 °C eingebrannt. Zwischen dem Stahl und Email entsteht dabei eine molekulare Verbindung, die mechanisch nicht mehr zu trennen ist und den gesamten Wannenkörper schützt. Die anschliessende Deckemaillierung verleiht dem Produkt seine optischen und haptischen Eigenschaften sowie die für Kaldewei typische Widerstandsfähigkeit.

Fachingenieure entwickelten bei Kaldewei die schnellsten und flexibelsten Pressenstrassen für Badewannen und Duschflächen.


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Event «(R)evolution Ahead» im NEST mit Neuheiten der Keramik-Laufen-Gruppe

Sanitärdesign im digitalen Zeitalter Die Keramik-Laufen-Gruppe lud ihre Kunden und Geschäftspartner ins Forschungs- und Innovationsgebäude NEST in Dübendorf auf dem Empa-Areal. Der Gedanken- und Erfahrungsaustausch streifte die Bereiche Gestaltung, Architektur und Digitalisierung. Quelle: Laufen Keramik AG, Bearbeitung Manuel Fischer

■ Die Moderna-Waschtische von Keramik Laufen blicken auf eine bedeutungsvolle Geschichte zurück. Basierend auf dem Vorgängermodell, das von Hans Bellmann – einem bedeutenden Protagonisten der Schweizer Wohnkultur – kreiert wurde, führte das nternehmen 1 85 die Linie Moderna auf dem Schweizer Markt ein. Einen Klassiker einem Redesign zu unterziehen, bedarf viel Fingerspitzengefühl. Das von Peter Wirz geführte Designatelier Vetica hatte die Aufgabe, die Waschtische der Modellreihe Moderna R so zu modernisieren, dass sie zukünftig in unterschiedliche Bad-Szenarien passen und dabei erschwinglich bleiben. An der von Keramik Laufen einberufenen Veranstaltung (R)evolution Ahead am letzten Mittwoch im August erörterte Peter Wirz seine Prinzipien, nach denen sich Designer an die Gestaltung eines alltäglichen Objekts heranwagen sollten: Intelligent, aber

nicht besserwisserisch, selbstbewusst, aber nicht selbstverliebt, eigenständig, aber nicht eigenwillig müsse das Resultat der gestalterischen Arbeit wirken. Sanfte Weiterentwicklung war angesagt, die auch akzentuierten Bedürfnissen der Benutzer Rechnung trägt die typische Trapezform leicht reduziert, dem Becken mehr Volumen verliehen, nach vorne leicht ausladend gestaltet und mit feinen Keramikwänden kombiniert. Ausserdem gibt es nun mehr asymmetrisch angeordnete Ablageflächen beim Doppelwaschtisch oder bei den Einzelwaschtischen. Parallel zum Redesign der Waschtische hat Keramik Laufen auch die nterbaumöbel überarbeitet: insgesamt mit schlankeren Silhouetten, die nun eleganter und zeitgemässer wirken.

arwa-sense – noble Badarmatur Dezente und hochwertige Formen bieten den Sinnen im Alltag eine wohltu-

ende Entspannung. Mit diesem Bild vor Augen entwickelte der Schweizer Designer Peter Wirz mit dem Vetica-Team die neue Badarmaturenlinie arwa-sense. Wobei sie sich von Beginn an auf die sehr präzise, geometrische Silhouette konzentrierten und der Armatur eine unaufdringliche, hochwertige Schönheit verliehen. Ein besonderes Augenmerk legten sie dabei auf den Auslauf, den sie elegant zum Nutzer hin angewinkelt entwarfen. Passend dazu wurde ein charakterstarker Bügelgriff kreiert. Das Designerpaar Samuel Eberli und Joan Billing hob mit eindrücklichen und vielfältigen Beispielen das Slow Living als prägendes Lebensgefühl unserer Zeit hervor, das sich im Rückgriff auf natürliche Materialien in Einrichtungsgegenständen bemerkbar macht. Tina Kamberi und Marc Pancera vom Architekturbüro Itten Brechbühl AG überraschten anhand eines erstellten Haupt uartiers eines Sportartikelver-

Die neuen Möbel von Moderna R wurden zusammen mit den Waschtischen als geschlossenes System konzipiert und sind in vier Farben erhältlich.

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treibers in der Westschweiz mit ihrer Einsicht, dass kreative Architektur und modernste BIM-Planungsmethoden sich nicht beissen, sondern sich sogar ergänzen. Jürg Vetter, Produktmanager der Similor AG, gab einen berblick über den Einsatz digitaler Werkzeuge sowohl beim Entwurf und bei der Produktion als auch beim Betrieb von Sanitärapparaten.

Apps für Dusch-WC

Die neuen Moderna R-Waschtische integrieren sich ästhetisch und unaufdringlich in verschiedene Bad-Szenarien. (Bilder: Keramik Laufen AG)

Keramik Laufen AG als Dusch-WC-Anbieter stellt den Benutzern oder Betreibern von Sanitäranlagen MobiltelefonApplikationen zur Verfügung, womit die Basis- und Detaileinstellungen der Produkte mit den Nutzungsdaten verknüpft werden können. Die für die Dusch-WC Cleanet Riva und Cleanet Navia entwickelte App kann unterschiedliche Nutzerprofile speichern. Ausserdem kommuniziert die App mit den Nutzern und weist sie darauf hin, wenn beispielsweise eine Entkalkung oder eine thermische Reinigung ansteht. Auch lassen sich via App Verbrauchsmaterialien im Webshop bestellen. Jürg Vetter schätzt die Vorteile der Digitalisierung von Sanitärprodukten für Kunden und Anwender im öffentlichen und halböffentlichen Bereich zurzeit als grösser ein als im privaten Zuhause. Aus diesem Grund ist unter der Marke Sanimatic das Gesamtkonzept Digital Public Bathroom erarbeitet worden.

Kernstück dieses Konzepts ist die App SmartControl .

Analyse der Nutzungsintensität Hauswarte oder Mitarbeiter des technischen Dienstes verfügen somit über ein neues Basisinstrument für den nterhalt sowie für die berwachung der installierten Sanitärapparate. Mit der App lassen sich Sanitärräume effizient überwachen und Einstellungen an Produkten und Produktgruppen vornehmen. nter anderem können Nachlaufzeiten, Wasserlaufzeiten, Hygienespülungen, thermische Desinfektionen und Spülmodi von elektronischen Waschtisch-, Duschen- und rinalsteuerungen eingestellt werden. Das Ziel ist klar: Die konse uente Steuerung über die App soll sich positiv auf den Wasserverbrauch, die Hygiene und auf die Betriebskosten auswirken. Das Digital Public Bathroom -Konzept eignet sich insbesondere für Objekte mit vielen Sanitärräumen, wie zum Beispiel Schulen, Hotels, Bahnhöfe, Einkaufscenter oder Firmengebäude. Die Applikation bietet die Möglichkeit, die Nutzungsintensität der verschiedenen Räume in einem Objekt zu analysieren und entsprechend die Reinigungspläne zu optimieren.

Showroom – virtuelle Badezimmer Ein weiteres Projekt von Keramik Laufen und Similor ist die Planung eines Virtual Reality (VR)-Showrooms, der ab Herbst 2018 den Besuchern der Ausstellung Laufen Forum zugänglich sein wird. In Zusammenarbeit mit der Firma Inside One und deren VR-Lösung Inside Reality lässt sich künftig durch interaktive D-Darstellungen eine Auswahl des Produktsortiments in unterschiedlichen Badezimmer-Situationen visualisieren. Mittels einfacher Heimkino-Projektoren wird der digitale Showroom zum gruppenfreundlichen Kauferlebnis, in dem man sich virtuell durch den Raum bewegen und Pro-

Durchdachtes Redesign: Peter Wirz hat dem trapezförmigen Becken mehr Volumen verliehen.

Die Designagentur Vetica entwickelte auch die neue Badarmaturenlinie arwa-sense. Auf den ersten Bildern sind die zahlreichen Handskizzen und die StyroporModelle zu sehen.


Man kennt und schätzt sich. Die Keramik-Laufen-Gruppe ist für Peter Wirz, Geschäftsführer der Designagentur Vetica, ein treuer Kunde.

dukte dreidimensional sowie in Originalgrösse erleben kann. nd das ohne störende VR-Brille.

Digitales Design und Produktion Schliesslich hält die Digitalisierung auch beim Entwurf und beim Prototypenbau neuer Armaturen und Sanitärkeramikformen Einzug. Fortgeschrittene Skizzen und Visualisierungen lassen sich auch mittels D-Gestaltungssoftware erzeugen. Für den Evaluationsprozess hinsichtlich Form und Stilrichtung der künftigen Produktneuheit bedienen sich die Designteams auch des D-Druckverfahrens, um verkleinerte Modellvarianten aus Kunststoff auszudrucken. Ist der Entscheid für eine Grundvariante gefällt, werden die technischen Konstruktionsdaten entwickelt und das Produkt 1:1 aus Styropor gefräst. nderungen am Modell erfolgen von Hand, werden als dreidimensionales Objekt eingescannt und in die ursprünglichen Konstruktionsdaten integriert. Dieser Prozess wiederholt sich bis zur definitiven Designfreigabe. m die Entwicklungszeit zu verkürzen, werden mittels CNC die ersten Gips- oder KunststoffdruckGussformen gefräst und die ersten Prototypen aus Keramik produziert. Keramik Laufen veranlasste vor ein paar Jahren auch eine Testreihe, um kleinere Teile aus Sanitärkeramik im D-Druckverfahren herzustellen. Man orientierte sich an Verfahren aus der Automobil- und Medizinaltechnik. Doch die digitale Wunderwelt stösst auch an Grenzen der Machbarkeit: Das additive Verfahren des schichtweisen Aufbaus und des durch einen Laser gleichzeitigen Vorbrennens der Keramik erweist sich als zu umständlich. Man ist noch weit entfernt von einer industriellen Serienproduktion. ■ www.laufen.com www.similor.ch


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Trinkwasser-Hygienesystem für Hochschule Luzern ■ Die Hochschule Luzern (Schweiz) ist vom gesamtheitlichen Konzept mit dem Kemper- Hygiene-System, kurz KHS, überzeugt. Kürzlich übergaben Mitarbeiter der Gebr. Kemper GmbH + Co. KG aus Olpe dem Institut für Gebäudetechnik und Energie der Hochschule Luzern eine komplette KHS-Wand. Sie beherbergt eins der grössten Hochschullabore in Europa. Vor Ort steht nun die Technik des Trinkwasserspezialisten aus dem Sauerland für diverse Unterrichtsmodule zur Verfügung. Als Hintergrund: KHS vermeidet die Wasserstagnation durch Ringinstallationen mit Strömungsteilern und intelligenter Spültechnik. Dabei steht die Trinkwasserhygiene unter ökologischen und ökonomischen Aspekten im Fokus – unter Berücksichtigung der gesamten Gebäudesituation. «Das Institut für Gebäudetechnik und Energie (IGE) ist nicht umsonst in der Gebäudetechnik und im Energiebereich führend», meint Heinz Arnold, Gebietsleiter Schweiz bei der Firma Kemper. «Doch auch das Thema Trinkwasserhygiene wird immer wichtiger und gewinnt auch in der Schweiz stark an Bedeutung.» Bei der Installation der Schulungswand waren Stefan Kötzsch (Mikrobiologe), Prof. Reto von Euw (Dozent für Gebäudetechnik) sowie Frank Gubser (wissenschaftlicher Mitarbeiter) vom IGE anwesend. ■ Kemper Armaturen AG Tel. 055 241 26 22 www.kemper-olpe.de

Die im Labor des Instituts für Gebäudetechnik und Energie an der Hochschule Luzern montierte KHS-Wand steht ab sofort für diverse Unterrichtsmodule zur Verfügung.


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Schön warm und flauschig warme Frotteewäsche ■ Badheizkörper sind elegante Multitalente. Sie beheizen das Badezimmer, wärmen und trocknen Frotteewäsche und entfalten grosse Wirkung als Designelement im Bad. Der italienische Hersteller Caleido ist für moderne Heizkörper bekannt. In seiner Design-Collection sind unter anderem die Modelle «Bent» in verschiedenen Grössen und Ausführungen vertreten. Es handelt sich dabei um einen schmalen Heizkörper von schlichter Eleganz, der in den Farben Weiss matt, Schwarz matt und Grau métallisé erhältlich ist. Aussergewöhnliches Designelement ist die leicht gebogene Form, die in ihrer reduzierten Art sowohl klassische als auch mondäne oder farblich akzentuierte Badeinrichtungen perfekt ergänzt. Bis zur Höhe von 150 cm ist der

skulpturale Heizkörper mit einem, ab der Höhe 180 cm mit zwei Handtuchaltern ausgestattet. Die Biegung des Halters nimmt jene des Heizkörpers gegengleich auf. Neben ihrem optischen Reiz, der durch den schmaleren Verlauf in der Mitte noch verstärkt wird, hat die gebogene Form auch einen praktischen Wert, indem sie das Aufhängen der Tücher wesentlich erleichtert. In der Schweiz werden die Badheizkörper «Bent» mit Thermostatsteuerung und Fernbedienung von Richner angeboten. ■ Richner Tel. 031 370 48 48 www.baubedarf-richner-miauton.ch www.better-living.ch Badheizkörper sind elegante Multitalente. Sie beheizen das Badezimmer, wärmen und trocknen Frotteewäsche und entfalten grosse Wirkung als Designelement im Bad. (Bild: Richner)

Emaillierte Duschfläche mit hochwertiger Ablaufrinne ■ Die neue Kaldewei Nexsys vereint die Vorteile einer fugenlosen emaillierten Duschfläche mit der Grosszügigkeit eines gefliesten Duschbereichs. Kern des Konzepts ist eine vormontierte Montageeinheit, die aus der emaillierten Duschfläche, einer Ablaufrinne, einem Duschboard sowie passendem Abdichtsystem besteht. Die Nexsys Duschfläche ist komplett eben, ohne Innenkontur oder Abkantung an den Rändern. Kaldewei Nexsys sorgt als Systemlösung für einfache, schnelle und sichere Montage. Mit der grossen, fugenlosen, emaillierten Fliese mit integriertem Ablauf gelingt die Einpassung in das Fliesenraster des Bads perfekt. Die hohe Flexibilität zeigt sich auch in der Massvielfalt: Nexsys wird in rund 200 Abmessungen verfügbar sein. Das puristische Design der Dusche wird abgerundet durch eine dezente Ablaufrinne mit hochwertiger Designabdeckung, wahlweise in glänzendem oder gebürstetem Edelstahl oder in der Farbe der Duschfläche. ■ Kaldewei Nexsys ist ein Konzept, das die Vorteile einer fugenlosen emaillierten Duschfläche mit der Grosszügigkeit eines gefliesten Duschbereichs in einem System vereint.

www.kaldewei.ch



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Agenda | Impressum

Permanente Agenda Anmeldung

(Bitte informieren Sie sich auch unter www.hk-gebaeudetechnik.ch/agenda. Änderungen vorbehalten.)

Thema/Ort

Datum

CTA AG, 3110 Münsingen, Tel. 031 720 10 00, www.cta.ch (Anmeldung erforderlich)

Wärmepumpen-Info-Tag: Vorstellung der CTA und ihrer Wärmepumpen, Besichtigung der Wärmepumpen-Produktion, Sa., 9 – 11.30 Uhr in Münsingen BE

24. November 2018

Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec), www.suissetec.ch

suissetec: Herbst-Delegiertenversammlung, , Freitag, 30. November 2018, Swissôtel Zürich-Oerlikon

30. November 2018

PV-Labor BFH Burgdorf, www.pvtest.ch › News/Events

3. PV-Industrietag 2019: PV-Gebäudehüllen, neue Entwicklungen und Projekte, Mittwoch, 23. Januar 2019, Burgdorf

23. Januar 2019

Verband Schw. BIM Software Lieferanten, www.openbim.ch › Forum

open BIM Forum 2019, Mi/Do 23./ 24. Januar 2019 in der Messe Luzern

23. / 24. Januar 2019

Tagungen

Verb. Fernwärme, www.fernwaerme-schweiz.ch 18. Fernwärme-Forum 2019, Fernwärme / Fernkälte, Do., 8.30 – 16.30 Uhr, Kongresshaus Biel

24. Januar 2019

SWKI, Schweizerischer Verein von Gebäudetech- 5. Schweizer Hygienetagung, Freitag, 25. Januar 2019, Ort: Luzern nik-Ingenieuren, 3322 Schönbühl, www.swki.ch

25. Januar 2019

Mobil in Time AG u.a., www.hlk-portal.ch

HLK-Portal 2019, (ab 2015 alle 2 Jahre, jeweils in den Nicht-Swissbau-Jahren)

Ende Januar 2019

www.euroforum.ch/schweizer-planertag www.schweizerplanertag.ch/

14. Schweizer Planertag, Campussaal Brugg-Windisch, Dienstag 26. Februar 2019

26. Februar 2019

suissetec, Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband, www.suissetec.ch

15. suissetec-Spenglertag 2019, Fachtagung für Spengler, Planer, Architekten mit Fachreferaten 6. März 2019 und Ausstellung. Mittwoch, 6. März 2019, 9 – 16 Uhr, Kursaal Bern (alle 2 Jahre)

Hauseigentümerverband (HEV) Aargau, www.hev-aargau.ch

«Energie und Umwelt», morgendliche Veranstaltung des HEV Aargau, Donnerstag-Morgen, im Kultur- und Kongresshaus Aarau

7. März 2019

G.stelle Allianz 2SOL, Tel. 044 275 25 10 www.2sol.ch

2SOL-Seminar: System zur emissionsfreien Versorgung von Gebäuden wird vorgestellt. Zielgruppe: Planer, Installateure, Bauherrschaften, Architekten. 15 – 17 Uhr in Schlieren ZH

13. März 2019

www.swissolar.ch › Agenda

17. Nationale Photovoltaik-Tagung, Kursaal Bern, Dienstag + Mittwoch

26.–27. März 2019

www.tagedersonne.ch

Tage der Sonne 2019

24. Mai - 2. Juni 2019

Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec), www.suissetec.ch

suissetec: Frühjahrs-Delegiertenversammlung und Kongress, Zug, Freitag, 21. Juni 2019

21. Juni 2019

European Fuel Cell Forum, Tel. 044 586 56 44 forum@efcf.com, www.efcf.com

European Fuel Cell Forum 2019: Internationaler Fachkongress. Wissenschaft, Technik und Anwendungen für Brennstoffzellen, im Kultur- und Kongresszentrum, Luzern

2. – 5. Juli 2019

suissetec, www.suissetec.ch

suissetec-Sanitärtag 2019, Mittwoch, 23. Oktober 2019, Kursaal Bern (alle 2 Jahre)

23. Oktober 2019

Implementation Force AG www.smartenergyparty.ch

Smart Energy Party 2019, Schweizer Netzwerkanlass der Energiebranche, Umwelt Arena Spreitenbach, Donnerstag, 24. Oktober 2019, 17-22 Uhr

24. Oktober 2019

Weishaupt AG, www.weishaupt-ag.ch

16. WIF, Weishaupt-Ing.-Fachzirkel 2019, Mi., 10.4.2019, Umwelt Arena Spreitenbach (alle 2 Jahre) 10. April 2019

www.suissetec.ch

suissetec-Fachtagung Heizung Lüftung Klima 2020

2. April 2020

European Fuel Cell Forum, Tel. 044 586 56 44 forum@efcf.com, www.efcf.com

European Fuel Cell Forum 2020: Brennstoffzellen SOFC & SOE, Internat. Fachkongress. Wissenschaft, Technik und Anwendungen für Brennstoffzellen, im Kultur- und Kongressz., Luzern.

30.6. - 3. Juli 2020

Verenum, Zürich und Hochschule Luzern – Technik & Architektur Patronat: BFE www.holzenergie-symposium.ch

16. Holzenergie-Symposium, Tagungsleiter: Prof. Dr. Thomas Nussbaumer, Verenum Zürich und Hochschule Luzern – Technik & Architektur, Ort: ETH Zürich, Freitag 11.9.2020, ganzer Tag (alle 2 Jahre)

11. September 2020

Messen ZT Fachmessen AG, www.fachmessen.ch, www.bau-energie.ch

17. Bau+Energie Messe, BernExpo

15. – 18. November 2018

www.energie-cluster.ch › Veranstaltungen

Monitoring & Optimierung in Gebäuden, ec-Tageskurs, Mi 30. Jan. 2019, 08.45 –16.45 Uhr in Bern

30. Januar 2019

www.ish.messefrankfurt.com

ISH 2019 Frankfurt, neu: Montag-Freitag

11. – 15. März 2019

ZT Fachmessen AG, www.fachmessen.ch

20. Bauen & Modernisieren 2019, Messe Zürich

5. – 8. September 2019

ZT Fachmessen AG, www.fachmessen.ch,

18. Bau+Energie Messe, BernExpo, www.bau-energie.ch

28.11.2019 – 1.12.2019

www.svk.ch, www.swisscoolingexpo.ch

Swiss Cooling Expo, Fribourg

5. Dezember 2019

MCH Messe Schweiz (Basel) AG Swissbau, Tel. 058 200 20 20, www.swissbau.ch

Swissbau 2020, Leitmesse der Bauwirtschaft in der Schweiz, Messe Basel, Di – Sa.

14. – 18. Januar 2020

Reed Exhibitions Italia S.r.l., I-20146 Milano, www.reedexpo.it, www.mcexpocomfort.it

Mostra Convegno Expocomfort MCE 2020, MCE 2020, Fiera Milano

März 2020

NürnbergMesse GmbH, D-90471 Nürnberg www.chillventa.de

Chillventa 2020, Internationale Fachmesse für Kälte, Raumluft, Wärmepumpen. Messezentrum Nürnberg (alle 2 Jahre)

13.-15. Oktober 2020

TWK – Test- und Weiterbildungszentrum Wärmepumpen und Kältetechnik GmbH Friedrich-List-Strasse 10

Zweitägiger Intensivkurs: KT1 Vorkurs – Einstieg in die Kältetechnik

28. November 2018, Bern

Einwöchiger Intensivkurs: KT2 Kältetechnik A

07.01. – 11.01.2019


MCH Messe Schweiz (Basel) AG Swissbau, Tel. 058 200 20 20, www.swissbau.ch

Swissbau 2020, Leitmesse der Bauwirtschaft in der Schweiz, Messe Basel, Di – Sa.

Reed Exhibitions Italia S.r.l., I-20146 Milano, www.reedexpo.it, www.mcexpocomfort.it

Mostra Convegno Expocomfort MCE 2020, MCE 2020, Fiera Milano

März 2020

NürnbergMesse GmbH, D-90471 Nürnberg www.chillventa.de

Chillventa 2020, Internationale Fachmesse für Kälte, Raumluft, Wärmepumpen. Messezentrum Nürnberg (alle 2 Jahre)

13.-15. Oktober 2020

TWK – Test- und Weiterbildungszentrum Wärmepumpen und Kältetechnik GmbH Friedrich-List-Strasse 10 D-76297 Stutensee Germany Telefon: +49 7244 55737-0 Telefax: +49 7244 55737-11 Email: info@twk-karlsruhe.de www.twk-karlsruhe.de

Zweitägiger Intensivkurs: KT1 Vorkurs – Einstieg in die Kältetechnik

28. November 2018, Bern

Einwöchiger Intensivkurs: KT2 Kältetechnik A

07.01. – 11.01.2019 04.02. – 08.02.2019 04.03. – 08.03.2019 08.04. – 12.04.2019 06.05. – 10.05.2019 24.06. – 28.06.2019

Einwöchiger Intensivkurs: KT3 Kältetechnik B

14.01. – 18.01.2019 11.02. – 15.02.2019 11.03. – 15.03.2019 13.05. – 17.05.2019

Einwöchiger Intensivkurs: KT4 Kältetechnik C

28.01. – 01.02.2019 25.03. – 29.03.2019

Einwöchiger Intensivkurs: KT5 Kältetechnik D – Projektierung

06.05. – 10.05.2019

Einwöchiger Intensivkurs: KT6 Praxis an Kälteanlagen

21.01. – 25.01.2019 18.03. – 22.03.2019 20.05. – 24.05.2019

Zweitägiger Intensivkurs: KT7 Dichtheitsprüfung an Kälteanlagen

04.02. – 05.02.2019 01.04. – 02.04.2019

Eintägiger Intensivkurs: KT8 Wiederkehrende Unterweisung Kältemittel und Kälteanlagen

28.03.2019

Eineinhalbtägiger Intensivkurs: KT9 Kälteanlagen mit brennbaren Kältemitteln (Kohlenwasserstoffen)

25.03. – 26.03.2019 27.05. – 28.05.2019

Zweieinhalbtägiger Intensivkurs: KT10 Kältetechnik mit dem Kältemittel CO2 – stationär

06.02. – 08.02.2019 27.05. – 29.05.2019

Einwöchiger Intensivkurs: KT11 NH3- und subkritische CO2-Kälteanlagen

18.02. – 22.02.2019

Zweitägiger Intensivkurs: KT14 Kältetechnik E – Regelung/Energieeffizienz

01.04. – 02.04.2019

Eintägiger Intensivkurs: KT15 Kältemittel mit geringer Brennbarkeit (A2L)

14.01.2019, 13.05.2019

Eintägiger Intensivkurs: KT18 Gewässerschutz bei Kälte- und Klimaanlagen sowie Wärmepumpen

27.05.2019

Schulungs-Ort: TWK GmbH Friedrich-List-Strasse 10 76297 Stutensee-Blankenloch Germany

Agenda | Impressum

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14. – 18. Januar 2020

| HK-Gebäudetechnik 10/18 |

2-tägiger Intensivkurs: KT19 Fehlerdiagnose und Störungsbeh. an Kälte- und Klimaanl. sowie WP 03.04. – 04.04.2019 Zweitägiger Intensivkurs in englisch: KT20 Basics of Refrigeration

05.06. – 06.06.2019

Eintägiger Intensivkurs: KT22 Umstellung von R404A und R507A auf geeignete Ersatzkältemittel 30.01.2019 Eintägiger Intensivkurs: KT23 Grundlagen der Absorptionskälteanlage

14.03.2019

Eintägiger Intensivkurs: KT25 Gefährdungs- und Risikobeurteilung bei brennbaren Kältemitteln

27.03.2019

1-tägiger Intensivkurs: KT26 Energetische Insp. von Klimaanl. nach Stufe A der DIN SPEC 15240 11.02.2019 Zweitägiger Intensivkurs: FK0 Einstieg in die Kfz-Klimatisierung

18.02. – 19.02.2019 14.05. – 15.05.2019

Einwöchiger Intensivkurs: FK1 Pkw-Klimaanlagen A

21.01. – 25.01.2019 08.04. – 12.04.2019 24.06. – 28.06.2019

Dreitägiger Intensivkurs: FK2 Pkw-Klimaanlagen B

18.03. – 20.03.2019

Zweitägiger Intensivkurs: FK3 Pkw-Klimaanlagen mit R744 (CO2)

15.01. – 16.01.2019 29.04. – 30.04.2019

Eintägiger Intensivkurs: FK5 Elektro- und Hybrid-Fahrzeugklimaanlagen

21.03.2019

Einwöchiger Intensivkurs: FK7 Schienenfahrzeug-Klimaanlagen

03.06. –07.06.2019

Eintägiger Intensivkurs: FK8 Sachkunde für Arbeiten an Kfz-Klimaanlagen

02.05.2019

Dreitägiger Intensivkurs: EK1 Elektrotechnik A in Kälteanlagen

11.03. – 13.03.2019

Einwöchiger Intensivkurs: WP1 Kältetechnik A für Wärmepumpen

18.03. – 22.03.2019

Zweitägiger Intensivkurs: WP2 Grundlagen der Wärmepumpentechnik

20.05. – 21.05.2019

1-tägiger Intensivkurs: WP7 Wärmepumpenanlagen – Planung, Fehlervermeidung u. Optimierung 22.05.2019 Viertägiger Intensivkurs: SZ4 Sonderzertifizierung Sachkunde Kategorie I nach EG 303/2008

25.02. – 28.02.2019 14.05. – 17.05.2019

Zweitägiger Intensivkurs: FK11 Steuerung und Regelung von Kfz-Klimaanlagen

12.02. – 13.02.2019

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| HK-Gebäudetechnik 10/18 |

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| HK-Gebäudetechnik 10/18 |

RAUS AUS DEM BÜRO, AB AN DIE FRONT! Zur Verstärkung unseres Teams in Winterthur suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung eine/n junge/n

FACHBAULEITER/IN HLKKS (80-100%)

Möchtest du lieber am Ort des Geschehens sein als nur im Büro zu sitzen? Dann bist du bei uns genau richtig. Wir sind ein kleines Bauleitungsbüro in Winterthur und sind spezialisiert auf Fachbaulei­ tungen und Energiekonzepte in der Gebäudetechnik HLKKS. Bei grösseren Objekten wirst du viel Zeit auf der Baustelle verbringen und direkten Kontakt mit den Monteuren und Bauherren haben. Dadurch wirst du viel Praxis auf dem Bau erwerben und selbständig arbeiten können. Es wird dir bei uns sicher nicht langweilig werden. Deine Hauptaufgaben: • Fachbauleitungen HLKKS gemäss SIA 108 • Qualitätskontrollen • Begleitung von Inbetriebnahmen • Energiekonzepte und Konzepte im Bereich HLKSE Unsere Voraussetzungen: • technische Aus­ und Weiterbildung im Bereich Gebäudetechnik HLKS • Erfahrungen auf dem Bau • gute Deutschkenntnisse • fit im Umgang mit modernen IT­Hilfsmitteln Wir sind einfach, kompetent und unkompliziert. Es erwartet dich eine spannende und abwechslungs­ reiche Tätigkeit, in welcher du mit Unterstützung Bauprojekte abwickeln kannst, ein unkompliziertes Umfeld und viel Freiraum. Interessiert? Dann freuen wir uns auf deine vollständigen Bewer­ bungsunterlagen per Post oder Mail an: Wechselraum GmbH, Herr Erwin Raimann, Ohrbühlstrasse 25, 8409 Winterthur E­Mail: erwin.raimann@wechselraum.ch www.wechselraum.ch Auskünfte erteilt gerne Herr Erwin Raimann, Geschäftsführer, Tel. +41 79 671 03 11.

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| HK-Gebäudetechnik 10/18 |

Stellenmarkt | Impressum

IMPRESSUM HK-Gebäudetechnik 16. Jahrgang, Nr. 10, November/Dezember 2018 (45. Jahrgang HeizungKlima), erscheint monatlich. www.hk-gebaeudetechnik.ch, ISSN 1016-5878

Geroldswil, Mitglied GebäudeKlima Schweiz. Viktor Scharegg, Mitglied Zentralvorstand suissetec. Beat Scherrer, VR-Präsident Scherrer Metec AG, Zürich.

Auflage + Verbreitung (WEMF 2018) Verbreitete Auflage 6553 Ex. Verkaufte Auflage 2050 Ex. Druckauflage 7800 Ex.

Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet.

Herausgeberin AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Tel. 058 200 56 50, Fax 058 200 56 61 Geschäftsführer: Jürg Weber Leitung Zeitschriften: Michael Sprecher Redaktion AZ Fachverlage AG, HK-Gebäudetechnik Neumattstrasse 1, Postfach, CH-5001 Aarau. Peter Warthmann, Chefredaktor, Tel. 058 200 56 15, peter.warthmann@chmedia.ch Manuel Fischer, Redaktor, Tel. 058 200 56 11, manuel.fischer@chmedia.ch Ständige externe Fachredaktoren: Christian Bärtschi, Bernd Genath, Alan Hawkins, Franz Lenz, Wolfgang Schmid, René Senn, Martin Stadelmann, Martin Stöckli, Andreas Walker, Jürg Wellstein, Andreas Widmer, Daniela HochradlWohlgemuth Redaktioneller Beirat Marco Andreoli, VR-Präsident, CTA AG, Münsingen. Domenico Autuori, Manager of Trainingcentre & Laufen Forum, Keramik Laufen AG und Similor AG, Laufen. Daniel Bader, Leiter Kommunikation, R. Nussbaum AG, Olten. Stephan Muntwyler, Geschäftsführer Gabs AG, Tägerwilen. Richard Osterwalder, Geschäftsleiter Weishaupt AG,

Redaktionelle Beiträge Produkte-Hinweise werden kostenlos abgedruckt, Auswahl erfolgt durch die Redaktion. Bezahlte Beiträge werden mit «Publireportage» oder «Anzeige» gekennzeichnet. Leitung Werbemarkt: Michael Sprecher, Tel. 058 200 56 79 Anzeigenleitung/Kundenberatung Stefan Wyser, Tel. 058 200 56 18, stefan.wyser@chmedia.ch Stephanie Suter, Tel. 058 200 56 42, Fax 058 200 56 61, stephanie.suter@chmedia.ch Anzeigentarif unter www.hk-gebaeudetechnik.ch Weitere Informationen unter azwerbung.ch/print/fachzeitschriften/hk-gebaudetechnik/ Leitung Marketing: Christine Ziegler Aboverwaltung, Abonnemente Tel. 058 200 56 50, abo@hk-gebaeudetechnik.ch Preis Jahres-Abonnement: Fr. 138.– (inkl. MwSt.) Abo-Bestellung: www.fachtitel.ch Layout/Produktion: Pia Zimmermann

Druck: Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen Kooperation mit folgenden Verbänden: Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec), 8021 Zürich, Tel. 043 244 73 00, www.suissetec.ch GebäudeKlima Schweiz, Verband für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, 4603 Olten, Tel. 062 205 10 66, www.gebaeudeklima-schweiz.ch energie-cluster.ch, www.energie-cluster.ch FWS, Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz, Bern, www.fws.ch Schweizerischer Verband für Wärmekraftkopplung (WKK-Fachverband), www.waermekraftkopplung.ch Schweizerischer Stahl- und Haustechnikhandelsverband SSHV, 4010 Basel, www.sshv.ch Swissolar, www.swissolar.ch GNI Gebäude Netzwerk Initiative, Zürich, www.g-n-i.ch MeGA, Fachverband der Gebäudeautomationsplaner der Schweiz, c/o ADZ, Luzern, www.mega-planer.ch KGTV, Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände, www.kgtv.ch KNX Swiss, www.knx.ch VDSS, Verein dipl. Spenglermeister Schweiz, www.vdss.ch

Ein Produkt der CEO: Axel Wüstmann www.chmedia.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB (Stand 31.12.2014): AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG, FixxPunkt AG, Belcom AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, Dietschi AG, TrisCom-Media AG, Radio 32 AG, AZ Vertriebs AG, Zofinger Tagblatt AG


Bezugsquellen | Verzeichnis

Inserentenverzeichnis Alsoft Informatik AG

27

NeoVac ATA AG

38

Arbonia Solutions AG

19

R. Nussbaum AG

87

AROTEC AG

66

REMKO AG

59

AXENT International AG

89

Restclean AG

38

Beckhoff Automation AG

11

S + G Mobile Heizzentrale AG

20

9

Schmid AG, energy solutions

55

Siemens Schweiz AG

17

Brugg Rohrsystem AG Brunner-Anliker AG

86

Cipag. Branch of Elcotherm AG

28

Soprema AG

Coolworld Rentals AG

67

Techem (Schweiz) AG

32

Elcotherm AG

49

Urfer Müpro-Befestigungst. AG

33

Verband Fernwärme Schweiz

61

Elektro-Material AG

US 2

7

Flumroc AG

20

Wärmebau Vertriebs AG

9

Gebr. Kemper GmbH + Co. KG

89

Wilo Schweiz AG

5

Georg Fischer

85

Zehnder Group Schweiz AG

31

Griesser AG

37

Zortea Gebäudetechnik GmbH

53

Hans Kohler AG Honeywell GmbH

25 US 4

Keramik Laufen AG

82

KNX Swiss

30

Liebi LNC AG

52

LOYTEC electronics GmbH

29

M. Scherrer AG

86

Stellenmarkt: Titelseite:

92 CTA AG

Beilagen:

CTA AG

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