www.hk-gebaeudetechnik.ch Fachzeitschrift für Energie, Wärme, Strom, Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Gebäudeautomation, Facility Management, Gebäudehülle, Spenglerei, Sicherheit, Sanitärtechnik, Wohnen
10 | 2017 | Oktober
Rückblicke Fachtagungen HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von
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Zuverlässiges Methanol-Minikraftwerk 45
Dimensionierung Solarwärmeanlagen 14
Lüftungstechnik intuitiv erleben
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Wie Teamarbeit gelingt
Der aktuelle Stellenmarkt
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Editorial |
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Die Vernetzung ist die Lösung ■ In Brüssel, dem Hort der «zentralistischen» Europäischen Union (EU), wird mit dem grossen Pinsel die energiepolitische Zukunft skizziert. Die EU verabschiedete 2016 eine Strategie für eine nachhaltige Wärme- und Kälteerzeugung. Sie weist auf die Notwendigkeit hin, den Wärmemarkt so umzugestalten, dass die CO2-Emmissionen bis 2050 massiv reduziert und die Abhängigkeit von Energieimporten stark verringert werden. Die vom europäischen Parlament angenommene Strategie anerkennt die Bedeutung von Fernenergienetzen und nennt drei Gründe: Damit lasse sich besonders effizient und kostengünstig Wärme und Kälte erzeugen im Vergleich zu weitaus stärker umweltschädigenden Einzelanlagen zur Wärmeerzeugung. Zudem sei eine Einbindung von Energie aus erneuerbaren Quellen und aus rückgewonnener Wärme und Kälte in solche Systeme möglich. Und schliesslich könne überschüssiger Strom aus erneuerbaren Quellen in Zeiten geringeren Stromverbrauchs gespeichert werden, womit für mehr Flexibilität im Energiesystem gesorgt werde. Für die Umsetzung der Strategie macht sich die in Brüssel domizilierte Organisation Euroheat & Power stark. Als Lobbyorganisation bündelt sie die Interessen zahlreicher kommunaler Energieversorger sowie Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die Fernwärmenetze aufbauen, unterhalten oder beobachten. Die Lobbyisten wissen: Supranationales Formulieren von Strategien ist nur der erste Schritt. Es braucht langfristiges und geduldiges Entwickeln der neuen Energie-Infrastruktur und mühseliges Überzeugen von Investoren vor Ort. In unserer aktuellen Ausgabe stellen wir einige technische Komponenten vor, die Fernenergienetze betriebssicherer machen werden. Einige Erneuerbare Energien haben die Eigenschaft, nicht kontinuierlich zur Verfügung zu stehen. Experten arbeiten an der Einbindung von grossen Pufferspeichern, die auftretende Spitzenlasten im Netz übernehmen können. Zudem erweist sich eine einmal gebaute Fernwärmeinfrastruktur als flexibles System. Alternative Wärmequellen stehen bereit, in den Sommermonaten zuverlässig Wärme (für Trinkwarmwasser) zu liefern. Damit ersetzen sie nach und nach die Rolle
manuel.fischer@azmedien.ch
fossiler Feuerungsanlagen, die noch an Fernwärmenetze angeschlossen sind. Die Berechnungen aus einer Machbarkeitsstudie des Instituts für Solartechnik (SPF) zeigen: Je grösser der Wärmeverbund, desto kostengünstiger die Gestehungskosten für Wärme aus Solarthermie-Anlagen. Die politische Willensbildung bleibt die grösste Knacknuss für eine rasche Verbreitung der Fernenergieversorgung in einer immer urbaneren Schweiz: Es braucht eine Zielvorgabe und ein Interessenausgleich zwischen privaten Liegenschaftsbesitzern, Energieversorgern und der Industrie. Hierzulande wird lange debattiert, gezaudert und dann hoffentlich einmal gehandelt.
Manuel Fischer, Redaktor
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Inhaltsverzeichnis |
BIM bitte einfach
Building Information Modeling (BIM) ist sowohl Technologie als auch Prozess. Es besteht eine erhebliche Nachfrage nach genormten Datenaustauschformaten, ebenso zu einer standardisierten BIM-Methodik, aber auch zu Lernangeboten dazu.
Diverse Rubriken
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Fernwärme
Die 2016 verabschiedete EU-Strategie für die Wärme- und Kälteerzeugung misst dem Ausbau der Fernenergienetze eine entscheidende Rolle bei der raschen Dekarbonisierung des europäischen Gebäudeparks bei. Die Technik macht’s möglich: Mehrere Komponenten und neuere Lösungsansätze wie Pufferspeicher, Hochtemperatur-Wärmepumpen und grosse Solarwärmeanlagen machen Fernwärmenetze zuverlässig und sicher. Nun ist die Politik gefordert, Anreize zu schaffen, damit Fernwärmelösungen den Durchbruch schaffen.
Info
1 Editorial
4 Ambitiöses Ziel und zahlreiche Wege
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8 Aufbruch mit Hindernissen im Blickfeld
86 Agenda/Stellenmarkt US 3 Impressum
Energie / Wärme / Strom 40 «Für die EU spielt die Fernwärme eine entscheidende Rolle in der Dekarbonisierung»
12 Für das Bauwerk Schweiz mitverantwortlich
42 Die Sonne als günstiger Antreiber der Fernwärme
14 THD – Programm zur thermohydraulischen Dimensionierung von Solaranlagen
45 Methanol-Minikraftwerk von Silent-Power: seit einem Jahr zuverlässig in Betrieb
18 Ein neuer Prozess zum Erlernen von BIM-Know-how
48 Heizleistung um fast zwei Drittel reduziert
20 BIM-Produktdatentransfer – einfach und günstig
50 Nautilus von Domotec holt sie ins Haus 51 Produkte
26 Zwei Baumessen in Bern
Lüftung / Klima / Kälte Verbände 32 Grosse Speicher und Wärmepumpen für den Netzbetrieb
Die Unternehmerseite 36 Teamarbeit – gemeinsam geht’s besser
55 Perfektes Klima für innovative Spitzenforschung 58 HFO-Kältemittel immer gefragter 61 Ein Lufttechnorama mit Erlebniswert
Gebäudeautomation 64 Win-Win-Situation für alle Beteiligten 66 Produkte
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Natürliche Kältemittel
Im Zuge von Klimaschutzmassnahmen werden synthetische Kältemittel immer mehr verdrängt. Eine Art Renaissance der natürlichen Kältemittel findet statt. Von grossen Herstellern werden auch sogenannte HFO-Kältemittel für viele Anwendungen empfohlen.
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EVG als Pilotprojekt
Das neue Energiegesetz favorisiert Eigenverbrauchsgemeinschaften (EVG). Auf einem Mehrfamilienhaus-Arealnetz mit einem Betreiber, mehreren Stockwerkeigentümern und Mietern wird ein Abrechnungssystem erprobt, das auf einer lokalen Strombörse basiert.
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Nässe-Sensoren auf dem Dach
Flachdächer liegen im Trend. Man beachte: Falls Wasser in die Dachkonstruktion eindringt, dauert es sehr lange, bis dies bemerkt wird. Optische Dachkontrollen bieten keinen effektiven Schutz gegen solche Schäden. Ein neues Dachkontrollsystem schafft Abhilfe.
Gebäudehülle / Spenglerei 67 Die 100-prozentige Dachkontrolle
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70 Massgeschneiderte Fugenabdichtung am Tiefkühlhaus
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72 Produkte
Sanitärtechnik / Wohnen 73 Trinkwasser auf höchstem Niveau – 30 Jahre Optipress 76 Gesundes Trinkwasser und effizienter Kalkschutz in einem
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Zuverlässiges Methanol-Minikraftwerk 45
Dimensionierung Solarwärmeanlagen 14
Lüftungstechnik intuitiv erleben
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Der aktuelle Stellenmarkt
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78 Extravagant und umweltfreundlich
Zum Titelbild:
80 Wasserschäden melden sich nicht an
Smarte Technologie
83 Produkte
Walter Meier bietet mit «smartguard» eine neue Dienstleistung für Wärmepumpen-Besitzer an. Damit lassen sich Wärmepumpen laufend überwachen und optimieren, was zu mehr Betriebssicherheit und höherer Effizienz führt. Weitere Informationen: www.waltermeier.com/smart-guard
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Rückblick 23. Herbstseminar 2017: Energiestrategie 2050 – wie weiter? Eine Frage, viele Antworten
Ambitiöses Ziel und zahlreiche Wege Um die Ziele der Energiestrategie 2050 erreichen zu können, bedarf es wirkungsvoller Massnahmen. Diese sind grösstenteils bereits angedacht, aber zugleich auch in Diskussion. Mitdiskutiert und die unterschiedlichen Aspekte erläutert hat man am 23. Herbstseminar 2017 in Bern. Jürg Wellstein
■ Mit der Zustimmung zur Energiestrategie 2050 hat das Schweizer Stimmvolk eine grundsätzliche Zielsetzung der Energiepolitik akzeptiert. In 0 Jahren sollen erneuerbare Energien und die Energieeffizienz wesentlich mehr Bedeutung aufweisen als heute. Über die konkreten Schritte und Massnahmen auf diesem Weg lässt sich edoch diskutieren. So auch am 2 . Herbstseminar, das als Auftaktveranstaltung zur Bau Energie Messe in Bern gilt und am 21. September 201 durchgeführt wurde. Frei nach dem legendären Motto: Es ist zwar nur ein kleiner Generationenschritt, aber ein grosser Wandel für die Menschheit.
Politik und Forschung mit unterschiedlichem Fokus «Unsere öl- und gasbetriebene Gegenwart in Mobilität, Gebäuden und Indus-
trie hat sich erst ab 1 50 massiv entwickelt. Mit dem Resultat edoch, dass heute die Schweiz zu rund 6 fossil betrieben wird», präzisierte Nationalrat Stefan Müller-Altermatt die gegenwärtige Lage. Die damit verbundenen Herausforderungen zur Dekarbonisierung sind enorm. Deshalb schlägt die Politik Zwischenziele vor, wie die entsprechende Revision des CO2-Gesetzes, die Aktivierung des Zertifikathandels und später dann auch die Einbindung des europäischen Flugverkehrs usw. erfolgen soll. Klar diagnostiziert sie auch die Hotspots, also Mobilität, Speicherung und Spitzenlastdeckung. Während sich die Politik auf das Machbare fokussiert, schweift der Blick der Forschenden über das weite Feld des Denkbaren. Sie erkennen die sich entwickelnde Konkurrenzfähigkeit einiger Lösungen mit erneuerbaren Energien. Sie müssen aber
auch zugeben, dass Reduktionsziele von minus 0 Prozent eine andere Qualität der Massnahmen erforderlich macht. Daher sollten die langfristigen Wirkungen sorgfältig überlegt werden. Aber es braucht auch neue Ansätze.
Optimierungen sind möglich Eine solche Innovation stellt möglicherweise die Digitalisierung dar. Markus Weber, Bauen Digital Schweiz, wies auf die vorhandenen Optimierungspotenziale in der Gebäudetechnik hin. «Die Studie der Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände (KGTV) hat klar aufzeigen können, dass mehr Energieeffizienz erreichbar ist. Die daraus folgenden Massnahmen sind grösstenteils sogar ökonomisch, reduzieren die Auslandsabhängigkeiten und geben auch Inputs für Exportoptionen.» Kann man die zahlreichen Daten, die durch die Digita-
Messeveranstalter, Verbände, Fachhochschulen, Politik und Wissenschaft sind herausgefordert, die Wege zum Ziel der Energiestrategie 2050 aufzuzeigen: Marco Biland, Markus Weber, René Graf, Stefan Müller-Altermatt, Frank Krysiak, Mikrofon-Dame und Ruedi Meier (Moderator).
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lisierung erfassbar werden, zielführend verarbeiten, so helfen sie mit, die notwendigen Weichenstellungen bei der Gebäudeplanung, Sanierung und Optimierung bestehender Anlagen korrekt durchzuführen. Die Digitalisierung wird aber auch Massnahmen unterstützen, um den Performance Gap die Diskrepanz zwischen Planungswerten und realen Verbrauchsdaten zu überbrücken.
Das Bild der Städte verändert sich Vieles konnte in den vergangenen Jahren bereits pionierhaft aufgegleist werden. Darüber besteht kein Zweifel solche Pro ekte haben die Machbarkeit offensichtlich bestätigt. Stefan Cadosch, SIA Schweiz, gab dazu einen Ausblick: «Die Optimierung der Dämmstärke bei Gebäuden wurde in den vergangenen Jahren thematisiert, die erneuerbaren Energien sind inzwischen besser erschlossen, die Arealpro ekte, wie erste Anergienetze, zeigen mögliche urbane Vorgehensweisen auf. Aber das Energiekonzept alleine reicht in unseren
Städten nicht aus wir müssen auch die Menschen mitnehmen, wenn wir verdichten und umbauen.» Diesen Aufruf konnte der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried
Hotspots der Energiepolitik: Mobilität, Speicherung und Spitzenlastdeckung. ebenso bestätigen: «Eine dichtere Bauweise erhöht grundsätzlich die Effizienz das wussten die Städtebauer bereits im Mittelalter. Heute sollte es aber eine Stadt der Beteiligung werden, indem die Menschen partizipieren und sich ein neues Umfeld aneignen können.» Er ermahnte auch, dass wir bei aller Euphorie über die erfolgreiche Akzeptanz der Energiestrategie
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2050 zur Erkenntnis zurückfinden sollten, dass der Boden ein seltenes, kostbares Gut darstelle. Hier öffnet sich der Blick auf Fragen zur Suffizienz: Könnten nötige Einschränkungen schliesslich ein Plus an Lebensqualität ergeben Und wären Einengungen als Chance zu verstehen
Prioritäten beim Geld und bei Technologien Mit zwei unterschiedlichen Aspekten zur Energiezukunft schloss das Herbstseminar: Welcher Zusammenhang besteht zwischen Klima und Finanzmärkten Und welche Entwicklungsschritte sind bei der Sonnenenergienutzung zu verzeichnen Einerseits darf man davon ausgehen, dass die Klimaveränderungen auch zu gefährlichen Konsequenzen und folglich zu Schäden an zivilisatorischen Infrastrukturen führen. Damit sind automatisch Versicherungen und Staatsbudgets betroffen. Ob so auch Gelder von Pensionskassen und Versicherungsbeiträgen involviert sind, ist offen. Ob diese nicht besser gemäss den Klima-
Städte im Fokus der Energiewende: Stefan Cadosch (SIA), Alec von Graffenried (Berner Stadtpräsident) und Ruedi Meier (Moderator).
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Die Digitalisierung kann entlang der Wertschöpfungskette einen Beitrag zur Effizienzsteigerung ermöglichen. (Bild: Markus Weber, Bauen Digital Schweiz)
Städte sind effizienter. Städte wachsen wieder. Am Beispiel von Bern lassen sich die Entwicklungen bei Bevölkerungszahl, Wohnungszahl und Personen pro Wohnung erkennen. (Bild: Alec von Graffenried, Stadt Bern)
und Energiezielen eingesetzt würden, müsste im konkreten Fall abgeklärt werden. Oder sollten Investitionen eher in moderne Anlagen für einen solaren Ertrag getätigt werden «Immobilien erhalten damit in der Regel eine Wertsteigerung», sagte Nico Lugt, Meyer Burger (Switzerland) AG. Im Weiteren berichtete er über den aktuellen Stand der Entwicklungen. Die modularen MegaSlate-Module stehen heute in unterschiedlichen Grössen zur Verfügung, was mehr Flexibilität bei der Installation ergibt. Mit Hybrid-Kollektoren lassen sich erfolgreich saisonale Erdwärmesonden-Speicher betreiben. Die Heterounction-Technologie, also die Kombination von Dünnschicht- und Monokristallin-Technik, bietet mehr Ertrag. Dank weissen und farbigen Modulen können Fassadenintegrationen leichter realisiert werden. Zudem stünde den Architekten ein entsprechendes Planungstool zur Verfügung. Kommen Pensionskassen und Architekten auch mit ins Boot der Energiestrategie 2050, so rudern zwei wichtige Akteure mit aufs Ziel zu. Dieses ist Vision und Realität zugleich, denn die zahlreichen Beispiele in unserer heutigen Umgebung sind beides: Inspiration und Mut machende Vorbilder. ■ Bau+Energie Messe Bern www.bau-energie.ch
Weitere Bilder: www.hk-gt.ch › Bildergalerien.
Mehr Flexibilität und Ertrag bei der Dachintegration dank zusätzlichen Dimensionen der MegaSlatePhotovoltaik-Module. (Bild: Nico Lugt, Meyer Burger)
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Wärmetagung 2017 der Universität St. Gallen: Gebäude – Prüfstein der Energiewende?
Aufbruch mit Hindernissen im Blickfeld Wird der Erfolg der Energiewende im Jahr 2050 an der Effizienz und Nachhaltigkeit der Gebäude gemessen? Soll das Bauwerk Schweiz zum Prüfstein werden, wo doch nach wie vor zahlreiche Hindernisse im Wege stehen? Die Wärmetagung 2017 der Universität St. Gallen ging diesen Fragen nach. Jürg Wellstein
■ Welche Einschätzung überwiegt nach der Wärmetagung, die am 5. September 201 in St. Gallen stattfand Genugtuung über das bisher Erreichte oder Frustration über die nach wie vor bestehenden Hindernisse Der politische Wille für eine Energiewende, bei welcher der Gebäudesektor eine massgebliche Rolle zu spielen hat, wurde nicht zuletzt durch die vom Stimmvolk beschlossene Energiestrategie 2050 bestätigt. Kann edoch das offenbar vorhandene Potenzial in Zukunft auch umgesetzt werden Das Kompetenzzentrum für Energie-Management der Universität St. Gallen (HSG) hatte mit der thematischen Gliederung der Wärmetagung die Voraussetzung geschaffen, dass sowohl die Gegebenheiten in den Bereichen Markt und Technik, als auch die Schwierigkeiten für die Umsetzung von Massnahmen diskutiert werden konnten.
Mit Kaya-Identität und Weitblick Die Fakten sind klar: Während die neueren Gebäude deutlich weniger Heizenergie benötigen, richtet sich die Aufmerksamkeit auf den beachtlichen Gebäudebestand. Als Berechnungsbasis für die CO2-Werte lässt sich die «KayaIdentität» einsetzen, mit der die funktionalen Abhängigkeiten ausgedrückt werden. Faktoren sind die CO2-Intensität der eingesetzten Energiesysteme, die Energieintensität der Wirtschaft, der Lebensstandard und die Bevölkerungszahl. Auf das einzelne Gebäude angewendet kommt statt der Bevölkerungszahl die Energiebezugsfläche in die Multiplikation. Beide Faktoren zeigen nach wie vor steigende Tendenz. Weder Gebäudetechniker noch Politiker können an diesen beiden Werten schrauben. Es ist zudem eine allgemein anerkannte Tatsache, dass der Blick auf Areale, Quartiere oder sogar Städte ausgeweitet werden sollte, wenn es um Energieeffizienz und Sektorenkoordination geht. Einzelne Beispiele demonstrieren dies
vorbildlich: in Entwicklung befindliche Anergienetze in Zürcher Quartieren oder bei neuen Energiekonzepten für den alpinen Ort Zernez.
Strategien für ein heterogenes Bauwerk Gebäudehüllensanierung und Dekarbonisierung des Energiesystems sind Stichworte zu mehr Nachhaltigkeit. Obschon diese Strategie seit Längerem bekannt ist und beispielsweise sowohl von Minergie als auch von den Muster-
vorschriften (MuKEn) umgesetzt wird mit beachtlichem Erfolg im Neubaubereich , hat sie kaum Einfluss auf die weiterhin konstant tiefe Sanierungsrate. Hemmnisse abbauen mit mehr Gesetzen und mehr Förderung lautet das vermeintliche Rezept. Limitierte Bestellerkompetenz, Verunsicherungen durch die technologische Vielfalt und die Marktvolatilität, Mangel an Fachkräften und Finanzierungsmöglichkeiten stehen oft im Weg. Manchmal überzeugen of-
Verschiedene Strategien stehen für das heterogene Bauwerk Schweiz zur Verfügung, um energieeffizient zu werden. (Bild: ETHZ, Kristina Orehounig)
Der Gebäudesektor stellt kantonales Hoheitsgebiet dar, was sich auch am Stand der Umsetzung der aktuellen MuKEn zeigt. (Bild: BFE, Adrian Grossenbacher)
fenbar auch starke Argumente nicht. Fassaden mit Photovoltaik-Modulen machen einen Ertrag möglich, während alle anderen, konventionellen Fassaden nur altern und nach Jahren ersetzt werden müssen, ohne emals einen wirtschaftlichen Nutzen erzeugt zu haben. Die Wärmetagung hat auch auf die Heterogenität des Bauwerks Schweiz hingewiesen, welcher mit standardisierten Ideen kaum entsprochen werden kann. Dieser Zwiespalt von breiter Palette und gesetzlicher Vereinfachung der Energiestrategie 2050 könnte künftig zu einer harzigen Fahrt werden. Die Differenz zwischen Bundeszielen und kantonaler Hoheit über den Gebäudesektor tut das Weitere zur Verlangsamung. Ob ein harmonisiertes Fördermodell diese Gegensätze aufheben kann, bleibt abzuwarten.
Clevere Energieumwandlung und Optimierung Die Schweiz braucht eine Dekarbonisierung, um Energieund Klimaziele erreichen zu können. Deshalb lastet der Druck auf der Gebäudebranche. Gleichzeitig wird aber ebenso erkennbar, dass die Gasversorgung (Erdgas, Biogas) in Kombination mit der Wärme-Kraft-Kopplung die Winterstromlücke auszugleichen vermag. Zudem gerät in dieser Zeit ohne Solarstrom auch die Elektromobilität zur Illusion. Unausgesprochen ist allen klar, dass es in Zukunft diverse saisonale Energiespeicheroptionen für Wärme und Elektrizität brauchen wird. Wo lässt sich aber die Energieeffizienz steigern, um den gesamten Bedarf senken zu können Die in Gebäuden installierten Energieanlagen weisen in der Regel Optimierungspotenzial auf, das man scheinbar zu oft vernachlässigt. Mit intelligenten Systemen und Komponenten lassen sich zusätzlich Energiebedarf und somit auch CO2-Emissionen vermindern. Dies mag sowohl für Wohnbauten gelten, bei denen im Allgemeinen der Wärmeanteil überwiegt, als auch für Büro- und Gewerbebauten mit einem erhöhten Stromanteil und höherer Energieintensität.
Mieter und Vermieter im Boot Auf zwei Akteure im Gebäudemarkt richtete die Wärmetagung in St. Gallen ihre besondere Aufmerksamkeit: Mieter und Vermieter. Gebäude stellen einen Prüfstein der Energiewende dar, weil bei ihnen bewiesen werden muss, dass man auch in den vorhandenen Spannungsfeldern geeignete Lösungen finden kann. Zwischen Ansprüchen der Technologieexpansion und einem unausgeschöpften Potenzial, zwischen steigendem Flächenbedarf und dem Ziel, Energie zu sparen. Das Investor-Nutzer-Dilemma scheint fast unüberwindlich und Gründe dafür gibt es viele. Wirkt die Visualisierung des Energieverbrauchs tatsächlich, wenn dessen Kosten im Vergleich zu anderen Lebenskosten als
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marginal eingeschätzt werden Kann das Energiespar-Contracting einen Ausweg bieten, wenn einerseits die Rendite zu gering erscheint, anderseits abweichende Interessen und Vorlieben dominieren Sind Mieter wirklich bereit, erhöhte Kosten zu übernehmen, obschon eine realisierte energetische Sanierung zu einem verminderten Verbrauch geführt hat, der Effekt für sie aber kaum erkennbar ist Die Akzeptanz kann durch unterschiedliche Situationen infrage gestellt sein, vor allem auch falls es um Gesamtsanierungen geht und dafür Kündigungen ausgesprochen werden. Lassen die Bauvorschriften Ausbauschritte zu, so kön-
nen wirtschaftliche Gesamtbetrachtungen angestellt werden und ein Win-win-Effekt erreicht werden. Die Energiewende ist heute politischer Wille, doch die Hemmnisse sind bisher unverändert geblieben. Der Massnahmenkatalog ist so gross wie nie zuvor, die Voraussetzungen zu dessen Umsetzung durchaus günstig, die Realität im Moment aber noch zögerlich. Das Bauwerk Schweiz ist langfristig ausgelegt. Deshalb ist viel Ausdauer und Geduld angebracht und eine Umsetzung mit den bereits Motivierten und mit den bereits vorhandenen Werkzeugen lohnenswert. ■
Informationen: Wärmetagung des Kompetenzzentrums für Energie-Management der Universität St. Gallen (HSG) www.waermetagung.ch
Weitere Bilder: www.hk-gt.ch › Bildergalerien
Diskussionsrunde an der Wärmetagung 2017: Christian Appert, Frédéric Gastaldo, Martin Bucher, Kurt Frei und Jürgen Baumann.
Diskussionsrunde an der Wärmetagung 2017: Thomas Ammann, Michael Töngi, Felix König und Roland Füss.
Die Wärmetagung 2017 der Universität St. Gallen ging der Frage nach, ob Gebäude zum Prüfstein der Energiewende werden.
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Gebäudetechnik Kongress 2017 – Innovation und Performance Gap
Für das Bauwerk Schweiz mitverantwortlich Das bisher vernachlässigte Spannungsfeld des Performance Gap stand im Mittelpunkt des 1. Gebäudetechnik Kongresses, der anfangs Oktober 2017 in Luzern durchgeführt wurde. Vielschichtig erscheint die Analyse, mannigfaltig sind die Vorschläge und Einsichten. Jürg Wellstein
■ «Ihre Branche hat die einmalige Chance, einen wesentlichen Beitrag für den in der Schweiz angestrebten Energiewandel zu leisten.» Mit diesen Worten beglückwünschte Suzanne Thoma, BKW Energie AG, die zahlreichen Teilnehmenden des Gebäudetechnik Kongresses 201 in Luzern. Bei seiner 1. Austragung thematisierte dieser am 5. Oktober Innovationen im betroffenen Wirtschaftssektor einerseits und den feststellbaren Performance Gap anderseits.
Reale Werte divergieren Bekanntlich soll der Gebäudepark der Schweiz einen wesentlichen Part in der Umsetzung der Energiestrategie 2050 und darüber hinaus spielen. Die damit verbundenen Herausforderungen sind edoch vielschichtig. Dabei bildet der Performance Gap, in der Realität feststellbare Abweichungen der Messwerte von den ursprünglichen Planungswerten, eine beunruhigende Tatsache. Martin M nard, Lemon Consult AG, wies darauf hin, dass Abweichungen durch diverse Studien belegt sind. «Es ist beobachtet worden, dass ineffiziente Gebäude eher weniger Energie brauchen als berechnet, hocheffiziente, moderne Bauten edoch oft einen Mehrverbrauch aufweisen. Dabei liegt ein Grund in der real um ca. C höheren Raumtemperatur sowie bei den übers Jahr zu oft genutzten Sonnenschutzeinrichtungen.» Wer ist dafür verantwortlich Wie lässt sich dieser negative Effekt, der bei neuen Bauten und Sanierungen festgestellt wird, so beheben, dass wieder Vertrauen in die zugrunde liegenden, komplexen Prozesse der Gebäudebranche gesetzt werden kann Der Kongress bot eine Vielzahl an Lösungsvorschlägen. So müssen nicht nur die Massnahmen der Phase 6 (Bewirtschaftung) gemäss Leistungsmodell SIA 112 ernst genommen werden, sondern alle Schritte der Akteure, vom Bauherr über die Planer bis zum Betreiber auf ihre Plausibilität
Diskussionsrunde mit Planern: Hans Peter Wehrli, Urs von Arx, Judit Solt (Moderatorin), Olivier Steiger und Werner Sobek.
Diskussionsrunde mit SIA, BFE und BKW: Stefan Cadosch, Benoît Revaz, Judit Solt (Moderatorin) und Suzanne Thoma.
und Anwendbarkeit hin untersucht werden. Überall lassen sich nämlich Brüche eruieren, Ungenauigkeiten feststellen und Divergenzen erkennen. Sind möglicherweise auch die Normen und Standards mitverantwortlich, indem sie fern der heutigen Realitäten illusorische Planungswerte vorgeben
Mit Kooperationen zum Ziel Mit Innovationen werden Verbesserungen bei der technischen Umsetzung der
in interdisziplinären Arbeiten erkannten Massnahmen möglich. Dazu wurde der vermehrte Einsatz von IT, die Nutzung von Bildanalysen in der Gebäudeautomation, von Digitalisierungsfunktionen bei der Konzeption usw. vorgestellt. Aber auch das für eine wirkungsvolle Optimierung dienende Energiespar-Contracting kann zur Forderung von definierten Leistungen an Wärme, Komfort und Wirtschaftlichkeit beitragen.
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die Kräfte bündeln», hielt SIA-Vizepräsident Adrian Altenburger als OK-Präsident des GT-Kongresses fest. Denn den Akteuren bietet sich heute die einmalige Chance zur Neuorientierung und Umsetzung des deklarierten politischen Willens. ■ er ausfü rli e ü te ni Kongress dete ni usga e Der erstmals organisierte Gebäudetechnik Kongress thematisierte das Spannungsfeld des Performance Gap und Innovationen zu dessen Überbrückung.
Zusammen vorwärts gehen, in Kooperationen zum Ziel kommen, das waren Wünsche, die von den Referierenden ausgesprochen wurden und von den
Kongressteilnehmenden in Zukunft stärker als zuvor angestrebt werden wollen. «Wir sind für die Gebäudetechnik verantwortlich und müssen daher
li vom Ge äudefolgt in HK-Ge äu.
www.gebaeudetechnik-kongress.ch
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Solarwärme: Software für die Anlagen-Dimensionierung
THD: Programm zur thermohydraulischen Dimensionierung von Solaranlagen Die thermische Solarenergie bietet effiziente Lösungen für zahlreiche wärmetechnische Anwendungen. Damit ihr Potenzial ausgeschöpft werden kann, muss der Solarkreis effizient und kostenoptimal dimensioniert werden können. Die neue Dimensionierungssoftware «THD» bietet dabei hohe Planungssicherheit. Ralph Eismann
■ Im Rahmen eines BFE-Pro ekts (Eismann et al. 201 ) wurde das Programm THD zur thermohydraulischen Dimensionierung von Solaranlagen entwickelt und unter einer Open-Source-Lizenz publiziert. Folgende Dimensionierungsaufgaben werden in einem weitgehend automatisierten Prozess ausgeführt: Rohrnetz- und Pumpendimensionierung Rechnerischer Nachweis der Entlüftbarkeit Dimensionierung Ausdehnungsgefäss Nachweis der Dampfreichweite durch Simulation der Stagnation Über eine Schnittstelle zu Polysun können Anlagendaten und die Eckdaten der energetischen Simulation importiert werden. Das Programm ermöglicht nicht nur die kostenoptimale Gestaltung des Kreislaufs, sondern vermeidet zudem durch Planungsfehler verursachte Betriebsstörungen und Schadenfälle. THD läuft auf Windows-Rechnern als VBA-Code unter Excel. Die thermohydraulische Methode stammt aus der Nukleartechnik, wo sie in fortschrittlichen Programmen zum Nachweis der Störfallsicherheit von Kernkraftwer-
ken eingesetzt wird. Der Einsatz in der Solarthermie ist neu und bietet gegenüber der bisherigen Praxis entscheidende Vorteile. Der Hauptvorteil ist die hohe Planungssicherheit. Durch die Kopplung und Automatisierung der Dimensionierungsaufgaben ist die Planungsarbeit selbst sehr effizient und damit kostengünstig. Es ist ohne weiteres möglich und wünschbar, diese Methode auch in anderen Gebieten der Gebäudetechnik einzusetzen.
Abb. 1: Solaranlage mit Flachkollektoren und Glattrohrwärmetauscher.
Abb. 1) zeigt beispielhaft das Schema einer Solaranlage mit einem dreireihigen Kollektorfeld mit Flachkollektoren und einem Pufferspeicher mit Glattrohrwärmetauscher. Abb. 2) zeigt den Druckverlauf entlang des Kreislaufs im Ruhezustand und im Betrieb. Ebenfalls dargestellt sind die Fliessgeschwindigkeit entlang des Kreislaufs sowie die Selbstentlüftungsgeschwindigkeit, ab der im Kreislauf verbliebene Luft in der Strömung mitgefördert wird. Aus dieser Darstellung ist ersichtlich, dass zur Entlüftung des Glattrohrwärmetauschers Zusatzmassnahmen erforderlich sind, weil die Fliessgeschwindigkeit im Betrieb nicht ausreicht. THD kann unter dem Link unten kostenfrei heruntergeladen werden. Die Berechnungsverfahren sind in dem zugrundeliegenden Fach- und Lehrbuch (Eismann 201 ) ausführlich dargestellt. Das Planungswerkzeug THD in Kombination mit Polysun setzt neue Massstäbe bei der Dimensionierung von Solaranlagen. Die Bedienung setzt keine Spezialkenntnisse voraus. THD kann daher von eder Planerin und edem Installateur angewendet werden, sofern sie oder er über das nötige Wissen und die Erfahrung im Bereich Solarthermie verfügt. ■ Ein ausfü rli er eitrag zu dieser neuen imensionierungssoft are folgt in einer späteren usga e von HK-Ge äudete ni . Literatur: Eismann R. (201 ), Thermohydraulische Dimensionierung von Solaranlagen: Theorie und Praxis der kostenoptimierenden Anlagenplanung. Springer Vieweg, Wiesbaden Eismann R., Föller F., Witzig A. (201 ), Programm THD: Thermohydraulisches Dimensionierungsprogramm für Solaranlagen. Schlussbericht. Bundesamt für Energie BFE, Bern.
Abb. 2: Druck- und Geschwindigkeitsverlauf entlang des Kreislaufs.
www.fhnw.ch/de/personen/ralph-eismann
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Über 500 Module von 30 Herstellern/Lieferanten zugelassen, 900 bewilligte Fördergesuche
500 Installationsfirmen kennen das Wärmepumpen-Systemmodul Rund 500 Installationsfirmen haben bis Ende Juni die von der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz FWS erarbeiteten eintägigen Weiterbildungskurse besucht. Die meisten dieser Unternehmen haben sich um einen Eintrag auf der Liste der «qualifizierten Installateure und Planer WPSM» beworben. ■ Das Wärmepumpen-SystemModul (WPSM) ist seit dem 1. Januar 2017 in 19 Kantonen Voraussetzung, um für den Ersatz von Elektro-, Gas- oder Ölheizungen durch eine umweltschonendere Wärmepumpe kantonale Fördergelder zu erhalten. Auch die Stiftung myclimate fördert den Ersatz fossiler Heizungen durch den Einbau von Wärmepumpen, sofern ein WPSM verwendet wird. Vor diesem Hintergrund hat sich das WPSM schnell am Markt etabliert. Die 19 Kantone melden für die Zeit bis Juni 2017 rund 900 bewilligte Fördergesuche mit WPSM. Rund 500 Installationsfirmen haben bis Ende Juni die von der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz FWS erarbeiteten eintägigen Weiterbildungskurse besucht. Die meisten dieser Unternehmungen haben sich um einen Eintrag auf der Liste der «qualifizierten Installateure und Planer WPSM» beworben. Diese Liste ist im Internet unter www.wpsystemmodul.ch veröffentlicht. Bauherren können sich anhand der Liste informieren, welche Unternehmungen in ihrer Region die Qualifikation erlangt haben. Die Hersteller und Lieferanten von Wärmepumpen haben WP-System-Module mit Sole/Wasser- und Luft/Wasser-Wärmepumpen entwickelt und zertifizieren lassen. Aktuell sind über 500 Module von 30
Herstellern/Lieferanten zugelassen. Die Liste dieser Module kann ebenfalls auf www.wp-systemmodul.ch eingesehen werden. Sie wird laufend aktualisiert und erweitert. Das Wärmepumpen-System-Modul (WPSM) ist eine gemeinsame Entwicklung namhafter Wärmepumpen-Hersteller und Lieferanten sowie führender Verbände der Gebäudetechnik. Die Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz (FWS), GebäudeKlima Schweiz (GKS), der Schweizerische Verein von Gebäudetechnik-Ingenieuren (SWKI), suissetec und das Bundesamt für Energie (BFE) bilden die Trägerschaft des WPSM.
Das Ziel des WPSM: Durch optimal aufeinander abgestimmte SystemKomponenten wird der Stromverbrauch der Wärmepumpen weiter gesenkt. Dies führt zu einer hohen Energieeffizienz und zu tieferen Betriebskosten und hilft, Heizkosten sparen. Sowohl suissetec, FWS, GKS, SWKI als auch das BFE anerkennen und fördern das neue WPSystem-Modul als neuen Schweizer Standard für die Planung und den Bau von Wärmepumpenanlagen bis ca. 15 kW Wärmepumpen-Heizleistung. ■
www.fws.ch www.wp-systemmodul.ch www.gebaeudeklima-schweiz.ch www.suissetec.ch www.swki.ch www.energieschweiz.ch
Dank der fachlich korrekten und umfassenden Inbetriebnahme und der nachfolgenden Betriebskontrolle erhält der Kunde eine Anlage, die den Ansprüchen nach optimaler Energieeffizienz und Betriebssicherheit gerecht wird.
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Viele sprechen über BIM, «Atacama 60/5» bietet eine praktische Trainingsmöglichkeit
Ein neuer Prozess zum Erlernen von BIM-Know-how Die Digitalisierung, und damit verbunden BIM, erlangen im heutigen Bau-Kontext eine immer grössere Bedeutung. Es finden fast wöchentlich Meetings und Konferenzen zum Thema statt. Dabei fällt einerseits auf, dass bislang vor allem grössere Unternehmen BIM in Grossprojekten anwenden, und dass andererseits viel über BIM gesprochen wird, es jedoch kaum Möglichkeiten gibt, die BIM-Methode im Sinne eines umfassenden Prozesses praktisch zu erlernen und zu trainieren. Oliver Stalder, Michael Falter, Patrick Stalder, Alex Catelli
■ Auch kleinere und mittelgrosse Firmen möchten in das Themenfeld «BIM» (Building Information Modeling) einsteigen und ihre Dienstleistungen entsprechend ausrichten, finden edoch kaum einen Eintrittspunkt. Aus diesem Grunde hat LABIM (Learn and Apply BIM) ein Verein, gegründet mit dem Ziel, BIM-Wissen zugänglich zu machen eine praktische Lernmöglichkeit entwickelt, basierend auf einem neuartigen Prozess, genannt «Atacama 60 5».
BIM – weit mehr als «nur» eine neue Technologie BIM ist beides, sowohl eine Technologie als auch ein Prozess. Gleichzeitig erfordert BIM edoch, dass die bestehende Praxis als auch bestehende Prozesse überdacht werden müssen. Es verlangt nach einem Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie Gebäude beschafft, entwickelt und unterhalten werden. Eine Studie in England untersuchte mögliche Einflussfaktoren zum Gelingen von BIM-Pro ekten durch Interviews mit 2 Baufachleuten, die BIM anwenden. Dabei ist herausgekommen, dass die Form der Zusammenarbeit den grössten Einfluss hat und wichtiger ist als technologische Aspekte. Gleichzeitig deckte die Studie einen Mangel an Industriewissen auf und enthüllte eine Chance für Anbieter entsprechender Ausbildungsgänge. Wie sich des Weiteren bei einer Studie von BIM-Nutzern herausgestellt hat, ist der Einsatz von BIM besonders sinnvoll, weil Probleme nicht nur während der eigentlichen Bauphase, sondern schon davor aufgedeckt werden können. Der sinnvolle Einsatz von BIM wurde bereits in zahlreichen Grossbaupro ekten (mit Grossunternehmen) nachgewiesen. Andererseits ist dessen Einsatz in kleineren
Pro ekten, vornehmlich im Einfamilienhaus-Bereich, meist ausgeführt von KMU, nur unzureichend dokumentiert und nachgewiesen. Dies obwohl gerade diese kleineren Pro ekte den Grossteil aller Bauaktivitäten ausmachen. Dabei haben die KMU einen nachgewiesenen Bedarf an praktikablen und erschwinglichen BIM-Lösungen. BIM wird bei immer mehr Firmen im Baugewerbe angewandt. Diese versuchen, die am besten dafür qualifizierten Mitarbeiter zu engagieren. Es ist edoch abzusehen, dass die Ausbildung entsprechender Fachleute und Spezialisten der Nachfrage hinterherhinken wird. Daher werden die Unternehmen gefordert sein, die entsprechenden Leute selber auszubilden. Obwohl BIM zusehends an Verbreitung gewinnt, gibt es noch zahlreiche Hinderungsgründe für dessen praktische Einführung. Dazu zählt vor allem, dass noch kein Konsens herrscht, wie BIM zu implementieren und anzu-
Team im Lerndurchlauf «Atacama 60/5».
wenden ist. Es gibt einerseits keine klar strukturierten Dokumente in Form von Anleitungen, die dessen Anwendung regeln. Es besteht edoch eine Nachfrage zur Standardisierung von BIM-Prozessen. Obwohl BIM-basierte Applikationen sich stetig weiterentwickeln, ist man andererseits noch weit von systemübergreifenden, standardisierten Informations-Austauschformaten entfernt. Die Form der Zusammenarbeit stellt also einen gewichtigen Faktor bei der Anwendung von BIM dar. Gleichzeitig wird das Fehlen von geeigneten Fachleuten festgestellt und darauf hingewiesen, dass Firmen diese selbst ausbilden müssen. Einschlägige Literatur bestätigt einen Paradigmenwechsel bei Bau-Prozessen, der durch BIM ausgelöst wurde. Bislang lineare Prozesse werden durch iterative abzulösen sein. Darüber hinaus bescheinigt die Literatur, dass BIM vor allem bei kleinen Unternehmen in der Baubranche noch wenig genutzt wird.
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Obwohl mehrfach darauf hingewiesen wird, dass Prozesse eine entscheidende Rolle spielen und die heute geltenden, linearen Denkweisen aufzubrechen sind sowie dass Anleitungen im Sinn von «Best Practice» fehlen, finden sich kaum Hinweise darauf, wie ein Lern-Prozess von BIM-Anwendungswissen konkret aussehen könnte. Diesem Umstand, dem Fehlen eines geeigneten Prozesses, hat sich LABIM mit Atacama 60 5 angenommen. Die drei Phasen auf der Lernkurve nach Pareto: 40/1, 50/3 und 60/5 (Ertrag/Aufwand).
Ein neuer Prozess genannt «Atacama 60/5» Der von LABIM entwickelte Prozess «Atacama 60 5» orientiert sich an den Modellen der Lean-Start-up-Ideologie, dessen Mantra aus schnellem Lernen und frühem Scheitern sowie Prototyping besteht, basierend auf Lean-Prozessen, wie sie auch in anderen Branchen (z. B. Automobilindustrie) zu finden sind. Eine weitere Grundlage bildet das Pareto-Prinzip ( 0 20-Regel), dessen Grundidee darin besteht, mit 20 Input 0 Output zu erzielen. Der entwickelte Prozess gliedert sich in drei Phasen. In Anlehnung an das ParetoPrinzip sollen 60 Lernerfolg durch 5 Zeit-Investition realisiert werden, was als «Extreme Pareto» bezeichnet wird. Der Lern-Durchlauf «Atacama 60 5» ist wie folgt gegliedert: ha e : Ein Tag, in dem das ganze Pro ekt (Lernpro ekt von A bis Z) durchgespielt wird wenngleich auf einer hohen Abstraktionsebene ( 0 der Lösung mit 1 Aufwand, kurz 0 1). ha e : Halbtage, in denen das ganze Pro ekt nochmals von A bis Z durchgespielt wird, bereits edoch etwas detaillierter (50 der Lösung mit Aufwand, kurz 50 ). ha e : Es sind insgesamt Halbtage, in denen dasselbe Pro ekt nochmals von A bis Z geplant wird, in noch detaillierterer Form (60 der Lösung mit 5 Aufwand, kurz 60 5). Die Idee hinter diesem Vorgehen besteht darin, das Endergebnis bereits in einer frühen Pro ektphase allen Beteiligten sichtbar und verständlich zu machen. Dies soll zur Verbesserung der Planungsqualität beitragen, Leerläufe minimieren und Planungskosten senken. Die zwei Grafiken visualisieren die Idee des Prozesses. Der entwickelte Prozess wird anhand eines Lernpro ekts ausgeführt. Dies hat gegenüber einem realen Pro ekt u. a. folgende Vorteile:
Das Projekt wird in drei Phasen immer detaillierter von A bis Z durchgespielt.
kein Erfolgsdruck seitens Pro ekteigner, Möglichkeit, Fehler zu machen, also zu lernen, ein nicht alltägliches, kreatives Pro ekt wird umgesetzt.
Erster Durchlauf in Zusammenarbeit mit der FHNW Der erste Durchlauf von Atacama 60 5 findet ab 2 . Oktober 201 statt und
dauert gut Monate. Es werden bislang rund 15 Firmen aus unterschiedlichsten Gewerken teilnehmen. Atacama 60 5 wird durch LABIM organisiert, einem nach Schweizer Recht eingetragenen Verein (www.labim.ch), der sich zum Ziel gesetzt hat, BIM-Know-how aufzubauen und interessierten Firmen, auch KMU, zugänglich zu machen. Einige Plätze sind noch frei (Kontakt: info labim.ch). Der nächste Durchlauf ist ab März 201 geplant. Das Pro ekt Atacama 60 5 wird methodisch und ideell durch die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, Kompetenzzentrum Digitales Entwerfen und Bauen, unter der Leitung von Prof. Manfred Huber, unterstützt. Austragungsorte sind die Räumlichkeiten der FHNW in Olten und Brugg Windisch. ■ www.labim.ch
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Dank DataExpert-BIM können alle an Bauprojekten Beteiligten strukturierte und normierte BIM-fähige Produktdaten direkt lesen und in eine eigene Datenbank importieren.
IGH lanciert standardisiertes Produktdatensystem DataExpert-BIM
BIM-Produktdatentransfer – einfach und günstig Die Interessengemeinschaft Datenverbund (IGH) lancierte im September 2017 in einem Zürcher Kino den neuen Standard DataExpert®-BIM. Das BIM-Produktdatensystem basiert auf dem bewährten und etablierten DataExpertKatalogformat der IGH. Vorteile: für Kunden kostenlos, berücksichtigt internationale Standards und die Datenhoheit bleibt beim Anbieter. Manuel Fischer
■ Seit mehr als 20 Jahren stellt die Interessengemeinschaft Datenverbund (IGH) das Format, die Technik und das Knowhow für den standardisierten Datenaustausch zwischen den Geschäftspartnern in der Gebäudetechnik sicher. Dies sowohl auf der Basis der Produktkataloge und insbesondere auch der kaufmännischen Prozesse (Anfragen, Offerten, Bestellungen usw.). Sie definiert Standards, entwickelt und publiziert die notwendigen Module und Programme, die für die Einhaltung der definierten Norm erforderlich sind. Die Vorteile eines standardisierten Datenaustausches liegen auf der Hand: Mit der Automatisierung von wiederkehrendem Aufwand bedienen sich die Partner der Gebäudetechnik einer gemeinsamen Sprache in der Form genormter Datenaustauschformate. Denn bei der Übertragung von Produktinformationen sollen keine Fehler oder Lücken auftreten. Die Standards der IGH werden unter dem geschützten Markennamen DataExpert geführt. Mit 25 Katalogen, die im Jahr 2016 gesamthaft 2 0 000-mal durch Kunden heruntergeladen wurden, ist das Bedürfnis eindrücklich ausgewiesen.
Standardisierte Datenkommunikation An der Generalversammlung vom 0. März 201 hat sich die IGH einen neuen Pro ektauftrag erteilt: Die IGH soll digitale Produktdaten
über ihre bereits heute erfolgreichen Vertriebskanäle in alle relevanten BIM-Tools und BIM-Prozesse einbringen. Die neue Dienstleistung der IGH heisst DataExpert-BIM. Die Vorgabe ist klar: DataExpert-BIM soll einen Beitrag zur möglichst reibungslosen Kooperation bei Baupro ekten leisten. Interessant ist der neue Standard für Anbieter und alle am Bau Beteiligten, die mit der Methode der Gebäudedatenmodellierung (BIM) arbeiten. Eine der Voraussetzungen dafür: Bauproduktdaten müssen in standardisierter und digitalisierter Form vorliegen. Aktuell ist es nämlich immer noch so, dass Produktdaten über unterschiedliche Schnittstellen und in diversen Formaten zur Verfügung gestellt werden müssen, bevor diese von Anwendern genutzt werden können. Ein enormer Mehraufwand, den man auf Anbieterseite vermeiden will. Zeitgleich mit der Einführung von DataExpert-BIM ist zu beobachten, wie zahlreiche bestehende und neue Firmen DatenbankPro ekte zu BIM aufbauen mit zum Teil kommerzieller Ausrichtung. Hannes Berther, IGH-Geschäftsführer, präzisiert den Unterschied: «DataExpert-BIM ist keine Datenbank, sondern es handelt sich dabei um ein dezentrales Produktdatensystem auf der Basis des bereits bestehenden und etablierten DataExpert-Katalogs. Die Datenhoheit liegt weiterhin bei den Lieferanten.»
Erklär-Video
Bestehende Kataloge werden mit für BIMPro ekte benötigten Produkteigenschaften (z. B. Geometrie) ergänzt und im offenen Standard DataExpert-BIM den Kunden kostenlos zur Verfügung gestellt. Internationale Normen, wie VDI 05 und ISO 16 5 , werden dabei ebenfalls berücksichtigt. Das neue Werkzeug der IGH wird ab sofort bekannt gemacht und beworben. Zu diesem Zweck lud die IGH ihre Mitglieder am 21. September 201 zu einem BIM-Event ins Kino Alba in der Stadt Zürich zur Premiere ihres Erklär-Videos ein (siehe QR-Code). Bereits ab Mitte 201 sollte mit DataExpertBIM produktiv gearbeitet werden können. Die IGH-Mitglieder sind als Initianten des neuen Standards nun gefordert, ihre BIMfähigen Produktdaten zu publizieren. ■ ( gl. au rti el zum IM- aten- ro e t von IGH in HK-Ge äudete ni S. - . unter . -gt. ossiers IM) www.igh.ch
www.igh.ch
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2-Tageskurs zu Plusenergie-Gebäude (PEG) und Building Information Modeling (BIM)
PEG und BIM gehören zusammen Seit Jahren führt der energie-cluster.ch erfolgreich Kurse zum Thema Plusenergie-Gebäude (PEG) durch. Neu wird in einem neuen, modular aufgebauten Zweitageskurs die Methode der Gebäudedatenmodellierung (BIM) in den Kursinhalt integriert. ■ Ein Plusenergie-Gebäude produziert mehr Energie, als es über das Jahr gerechnet für seinen Betrieb benötigt. Der Zweitageskurs zeigt, dass dies ökonomisch wie ökologisch Sinn macht, ohne viel Mehraufwand zu erreichen ist und sogar Ertrag abwirft. Eine gute Dämmung, eine effiziente Haustechnik sowie eine Energieproduktion und -speicherung (z. B. Photovoltaik / Solarthermie) sind Schlüsselkomponenten. Am ersten Kurstag befassen sich ausgewiesene Experten aus Architektur, Wirtschaft, Forschung und
Entwicklung mit den Komponenten des PEG. Sie zeigen, wie es sich im Rahmen der bekannten Energieeffizienz-Standards wie MuKEn, Minergie, GEAK und dem Merkblatt SIA 2031 positioniert. Beispiele gelungener Plusenergie-Gebäude werden vorgestellt und erläutert. Der zweite Kurstag ist dem digitalen Planen, Bauen und Bewirtschaften von Liegenschaften mittels eines digitalen 3D-Modells gewidmet. Die Vorteile der Kombination von BIM und PEG liegen auf der Hand. Die Gesamtoptimierung von komplexeren Neubau- oder
Plusenergie-Gebäude & Building-Information-Modeling (BIM) Termin und Kursorte Donnerstag/Freitag; 16./17. November 2017 Hotel Kreuz, Zeughausgasse 41, 3011 Bern Donnerstag/Freitag; 30. Nov./1. Dez. 2017, HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich, Lagerstrasse 5, 8021 Zürich Donnerstag/Freitag; 25./26. Januar 2018, Bildungszentrum für Technik, Kurzenerchingerstrasse 8, 8500 Frauenfeld Dienstag/Mittwoch; 30./31. Januar 2018, Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), Riggenbachstrasse 16, 4600 Olten Details und Anmeldung www.energie-cluster.ch › alle Veranstaltungen › Veranstaltungsübericht › alle Veranstaltungen › Plusenergie-Gebäude & Building Information Modeling (BIM) Geschäftsstelle energie-cluster.ch, Saskia Lüchinger, Tel. 031 381 24 80
Das Planen von Gebäuden mittels eines 3D-Modells hält Einzug in die Weiterbildung zur Konzeptionierung von Plusenergie-Gebäuden.
Sanierungs-Projekten, wie Mehrfamilienhäuser, Dienstleistungs- oder Gewerbebauten ist möglich: Aktive wie passive Komponenten lassen sich einzeln in ihrer Wirkung auf das Gesamte prüfen und überwachen. Eine schnell greifbare Sammlung von Daten und Messwerten kann in ihrer gegenseitigen Abhängigkeit dargestellt werden – für das «bilanziertaugliche» PEG gibt es kein besseres Hilfsmittel!
Planen mit dem 3D-Modell Erfahrene BIM-Pioniere vermitteln den Kursteilnehmenden das Potenzial, welches das digitale 3D-Modell für die PEG-Planung und -Bewirtschaftung besitzt. Besondere Aufmerksamkeit wird der Modellprüfungs-Software «Solibri» ge-
schenkt: Anhand eines konkreten Projektes wird seine Funktionsweise erklärt. Während eines Übungsblocks haben die Kursteilnehmer Gelegenheit, die Theorie in die Praxis umzusetzen. Der Kurs ist modular aufgebaut und kann tagesweise gebucht werden. Es lohnt sich, PEG und BIM im Zusammenhang zu buchen und die Chancen der Effizienzsteigerung und Kostenoptimierung zu erkennen, welche sich hierbei bieten. Wie bei allen Kursen des energiecluster.ch bieten Diskussionsrunden, Pausen und Tischmessen Gelegenheit zum Austausch, fürs Networking und für kritische Rückmeldungen. ■ www.energie-cluster.ch
Mit AKAD Technics in die Welt der Robotik eintauchen ■ Die neuartigen mobilen Roboter setzen vermehrt auf visual-SLAM (Simultaneous Localization and Mapping). Dabei nimmt eine integrierte Kamera ständig Bilder auf, während sich der Roboter bewegt. Die Bildungsgänge der Höheren Fachschulen (HF) von AKAD Technics bereiten Studierende auf die Anwendungsgebiete in der Automatisierung durch Robotik vor: • Dipl. Techniker/-innen HF Elektrotechnik entwickeln elektrotechnische oder elektronische Schaltungen zur Steuerung von Geräten, Maschinen und Anlagen. • Dipl. Techniker/-innen HF Informatik tragen die Verantwortung für den zuverlässigen Betrieb, die Anpassung und die Weiterentwicklung der Informatiksysteme in einem Unternehmen. • Dipl. Techniker/-innen HF Unternehmensprozesse kümmern sich um die betrieblichen Prozesse in Handels-, Dienstleistungs- und Produktionsbetrieben.
• Dipl. Wirtschaftsinformatiker/-innen HF übernehmen Führungsaufgaben in Projekten, die zwischen ökonomischer und informationstechnischer Welt eines Unternehmens gestaltet werden. ■ Detaillierte Informationen zu den Bildungsangeboten findet man auf der Website unter: www.akad.ch/technics
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Neues Weiterbildungsangebot von suissetec
Baustellenleiter/in mit Zertifikat Die Komplexität auf der Baustelle nimmt zu. Neu bietet suissetec eine Weiterbildung Baustellenleiter/in an. Das Bildungsangebot soll Fachkräfte befähigen, Baustellen selbstständig gemäss Auftrag zu organisieren, sich mit anderen Gewerken optimal abzusprechen sowie Wünsche des Bauherrn aufzunehmen und abzuklären. Quelle: suissetec
■ Die Prozesse und die Anwendungen in der Gebäudetechnikbranche werden immer komplexer. Die Produktvielfalt nimmt zu und der Wunsch nach immer kürzeren Installationszeiten fordert die gesamte Gebäudetechnikbranche immer mehr. Damit auch kleine organisatorische Einheiten optimal betreut werden, ist ein gut ausgebildeter Baustellenleiter von grosser Bedeutung. So kann er auf der Baustelle sein Team und dessen Arbeitsqualität massgeblich positiv beeinflussen. Der Branchenverband suissetec bietet seit diesem Jahr eine fundierte Weiterbildung an. Teilnehmende lernen, wie sie ihr Team optimal führen, damit dieses die maximale Leistungsfähigkeit erreichen kann. Zudem wird vermittelt, wie durch Optimieren und Vereinfachen der Prozesse am Bau die Produktivität und die Effizienz gesteigert werden kann. Zudem wird das branchenspezifische Fachwissen erweitert.
Was kann ein Baustellenleiter? Die Weiterbildung befähigt Fachkräfte, Baustellen selbstständig gemäss Auftrag zu organisieren. Bau-
stellenleiter sind zudem in der Lage, sich mit anderen Gewerken oder dem Architekten abzusprechen. Die Wünsche des Bauherrn können sie aufnehmen und abklären, was in welcher Form und unter welchen Bedingungen machbar ist.
Baustellenleiter/innen sind somit der verlängerte Arm des Projektleiters.
Ablauf, Inhalte Die Weiterbildung dauert ungefähr ein halbes Jahr. Insgesamt gibt es 18,5 Schultage, die auf vier Modulen verteilt sind und in Blöcken von zwei bis drei Tagen durchgeführt werden.
Die vierseitige Broschüre informiert über Inhalte und Ziele der neuen suissetec-Weiterbildung.
Zielgruppe und Zulassung Die Weiterbildung richtet sich an Fachleute der Gebäudetechnikbranche, die hauptsächlich auf der Baustelle oder in Werkstätten tätig sind. Generell werden Interessenten zur Weiterbildung zugelassen, die über einen zertifizierten Abschluss einer Berufslehre (EFZ) in Berufsfeldern der Gebäudetechnik verfügen und über drei Jahre Berufserfahrung vorweisen können. Zu-
dem wird verlangt, dass Kursteilnehmer auch abstrakte Themen mühelos verstehen und Fachdiskussionen folgen können. Dies bedingt (für Nichtmuttersprachler) das Referenzniveau B2 für die deutsche Sprache.
Abschluss Eine Abschlussprüfung im klassischen Sinn oder einzelne Modulprüfungen gibt es in der Weiterbildung zum Baustellenleiter nicht. Vielmehr werden der Lernerfolg und die Umsetzung in die Praxis durch eine sogenannte Transferarbeit sichergestellt. Nächste Kurstermine Die ersten vier Ausbildungsgänge starteten bereits im August 2017. Voraussichtlich wird eine zweite Staffel von Kursen im Sommer 2018 beginnen. Die Ausschreibung der nächsten Kurse sowie weitere Detailinformationen sind abrufbar unter: ■ www.suissetec.ch/baustellenleiter
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Zum 16. Mal «Bau+Energie» Messe und zum 3. Mal «Bauen+Wohnen»
Zwei Baumessen in Bern 16 000 interessierte Besucher informierten sich vom 21. bis 24. September in Bern an der Bau+Energie Messe zum energieeffizienten Bauen mit erneuerbaren Energien und an der parallelen Bauen+Wohnen zu Eigenheim, Innenausbau, Wohndesign und Garten. Quelle: ZT-Fachmessen AG, Bearbeitung Manuel Fischer
■ 1 0 Teilnehmer folgten der Einladung zum 2 . Herbstseminar mit Eröffnungsfeier. Qualitativ hochstehende Referate von Nationalrat Stefan Müller-Altermatt, Prof. Dr. Frank Krysiak, SIA Schweiz Präsident Stefan Cadosch und Stadtpräsident Alec von Graffenried beeindruckten das Publikum. Für Investoren und Eigenheimbesitzer ist es wichtig, sich hinsichtlich der komplexen Anforderungen bei Baupro ekten einen Überblick zu verschaffen, der möglichst unabhängig von wirtschaftlichen Interessen der Anbieter geschehen soll. Der Messeveranstalter entsprach auch dieses Jahr diesem Wunsch: Experten und Technologievermittler als auch Energieberater der Kantone standen im Sonderbereich «Beraterstrasse» als erste Anlaufstelle zur Verfügung. Aber auch die Aussteller führten intensive Beratungsgespräche, informierten und vermittelten. Messeleiter Marco Biland zeigt sich zufrieden: «Die Bau Energie Messe und die Bauen Wohnen verkörpern zusammen eine attraktive Plattform. Architekten und Planer als auch Eigenheimbesitzer und private Bauherrschaften erhalten wichtige Entscheidungsgrundlagen und profitieren vom vielfältigen Produkte- und Veranstaltungsangebot.» Zahlreiche Anforderungen und Themen zum Bauen, die an weiteren Fach- und Pub-
likumsveranstaltungen erörtert wurden, regten zu Fragerunden und spannendem Gedankenaustausch an. An zahlreichen weiteren Veranstaltungen erfuhren die Besucher mehr zum heutigen Bauen, so etwa zur neuesten Generation des Informationsmanagements im Forum «Digitales Planen und Bauen». Der . internationale Plusenergie-Kongress präsentierte neuere Gebäude mit positiver Jahresenergiebilanz aus dem In- und Ausland. Am Forum Architektur kamen verdichtetes Bauen und Umnutzungen bestehender Bau-
substanz anhand von Beispielen im Grossraum Bern zur Sprache. Im Mittelpunkt der neuen Sonderschau der IG Lehm gab es einen Pavillon aus HolzStroh-Lehm-Modulen zu bestaunen. ■
ie au Energie Messe findet ieder statt onnerstag is Sonntag . is . Septem er in der ernE po. www.bau-energie.ch
Beraterstrasse der Kantone: Interessierte Besucher konnten sich bequem und neutral zu erneuerbaren Energien, Förderprogrammen und Gebäudesanierungen beraten lassen.
Eröffnung der 16. Schweizer Bau+Energie Messe: Marco Biland (Messeleitung, Geschäftsleitung ZT Fachmessen AG), Markus Weber (Präsident Bauen Digital Schweiz), René Graf (Direktor Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau), Stefan Müller-Altermatt (Nationalrat und UREK-Präsident) und Frank Krysiak (Professor für Umweltökonomie an der Universität Basel und Head SCCER CREST).
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Swissbau 2018: Dienstag bis Samstag, 16. bis 20. Januar 2018, Messe Basel
Collaboration – alle zusammen oder jeder für sich? Unter diesem übergeordneten Motto findet vom 16. bis 20. Januar in Basel die Swissbau 2018 statt. Im Zentrum steht die Digitalisierung, mit all ihren Facetten und Herausforderungen für die Baubranche. Neben Ausstellung und Swissbau Focus präsentiert die Messe erstmals die Sonderschau Swissbau Innovation Lab. Hier machen führende Unternehmen und Experten die digitale Transformation der Baubranche sowie Zukunftstechnologien erlebbar. ■ Zusammenarbeit war schon immer wichtig heute tritt deren Notwendigkeit aufgrund der Digitalisierung über die bisherigen Grenzen hinaus. Die Digitalisierung verändert Branchen und Märkte grundlegend tangiert sind fast alle Wirtschaftszweige. So auch die Baubranche. Schneller als erwartet sehen sich viele Unternehmen mit neuen Technologien und bislang unbekannten Wettbewerbern konfrontiert. Eine Auseinandersetzung mit den bisherigen Formen der Zusammenarbeit wird zwingend notwendig, wenn die digitale Transformation als Chance und nicht als Risiko wahrgenommen werden soll. Die Nutzung der Potenziale dieser neuen Vernetzungsformen hinkt in der Bauwirtschaft noch hinterher. Aus diesem Grund steht die Swissbau 201 unter dem Motto «Collaboration alle zusammen oder eder für sich » Sie sucht und bietet Antworten sowie Möglichkeiten, wie bestehende Prozesse optimiert und wie neue Geschäftsmodelle, Produkte und Dienstleistungen entwickelt werden können. In
den Ausstellungsbereichen, dem Veranstaltungs- und Netzwerkformat Swissbau Focus und vor allem der neuen Sonderschau Swissbau Innovation Lab erhalten die Besucher einen Einblick, wie die Zusammenarbeit in der Schweizer Baubranche künftig aussehen könnte.
Swissbau Focus Auf dem Weg zur totalen Vernetzung liegen komplexe Prozesse, hohe Ansprüche und eine Flut von Daten, die sich vermehren. Unter solchen Rahmenbedingungen wird die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren der Schweizer Bauwirtschaft immer komplexer. Swissbau Focus ist das Veranstaltungs- und Netzwerkformat der Swissbau, das sie gemeinsam mit Branchenverbänden, Organisationen, Hochschulen und Medien konzipiert und betreibt. In rund 0 Veranstaltungen wird diskutiert, Fachwissen vermittelt und vernetzt. Ausserdem bietet die Swissbau vier eigene Veranstaltungen unter dem Namen «Focus»: Im Zentrum stehen die Themen Energie, Bildung, Raumplanung,
Digitalisierung und der Lebenszyklus von Immobilien.
Innovation Lab – Die Sonderschau für digitale Transformation Dank der neuen Sonderschau werden die Chancen der digitalen Transformation in der Bauwirtschaft erleb- und greifbar. Ziel ist es, die Vernetzung aller Marktteilnehmer zu fördern und alle am Bauprozess Beteiligten zusammenzubringen. Dies erleichtert den Dialog und stärkt die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit. Die zentralen Elemente des Innovation Lab sind das Innovation Village und der iRoom. Im iRoom können Besucherinnen und Besucher ein der Realität nachempfundenes Baupro ekt, in Form von zehn verschiedenen Anwendungsbeispielen, aktiv mitgestalten. Dabei werden Augmented-Reality-Technologien eingesetzt. Im Innovation Village präsentieren Hersteller, Opinion Leaders, Planer und Forscher ihre neuesten Produkte und Lösungen rund um das Thema «Digitales Bauen». ■ Swissbau, Messe Basel Tel. 058 200 20 20 www.swissbau.ch Facts & Figures zur Swissbau 2018 Die Swissbau in Basel ist die grösste Baumesse der Schweiz. Alle zwei Jahre präsentieren sich während fünf Tagen über 1000 Aussteller den rund 100 000 Besuchern aus den Bereichen Planung, Investment, Immobilienwirtschaft, Baugewerbe, Handel, Bildung und Forschung sowie private Bauherren. Öffnungszeiten der Swissbau: Dienstag, 16., bis Samstag, 20. Januar 2018: 9 bis 18 Uhr, letzter Tag bis 17 Uhr. Premieren und Highlights: Swissbau Innovation Lab (Halle 1.1 Süd), Swissbau Focus (Halle 1.0 Süd), Raumwelten (Halle 2.0), Trendwelt Küche (Halle 2.1), Trendwelt Bad (Halle 2.2).
Fachbereiche der Swissbau 2018.
Jederzeit informiert mit Swissbau-App: Kostenloser Download im iTunes- oder Google-Play-Store. Alles auf einen Klick: www.swissbau.ch
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Künftige Produktions- und Polymechaniker, Logistiker und Kaufleute, zusammen mit den Ausbildungsverantwortlichen der R. Nussbaum AG in Engelberg.
Nachwuchskräfte der R. Nussbaum AG im praktischen Arbeitseinsatz
Eine andere Welt kennengelernt ■ Ein Fixpunkt im Jahresablauf bei den aktuell 35 Lernenden der R. Nussbaum AG (Hersteller von Armaturen und Systemen für die Sanitärtechnik) bildet jeweils das traditionelle Lehrlingslager im Spätsommer. Frühmorgens reiste die aufgeweckte Gruppe mit dem Car nach einigen Jahren Unterbruch wieder einmal nach Engelberg. Gleich nach dem Zimmerbezug im Ferienhaus St. Raphael wurden die verschiedenen Aufgaben vorgestellt: Wanderwege reparieren, Biketrails bauen, Wiesen von Steinen befreien, aber auch Gondeln reinigen und noch einiges mehr. Für Abwechslung war also gesorgt, denn jede Gruppe widmete sich täglich einer neuen Aufgabe. Trotz der teilweise stark fordernden Arbeiten, die nichts mit den sonstigen Tätigkeiten der Lernenden zu tun hatten, reichte die Energie für den abendlichen Ausgang an so verschiedene Orte wie ins Sportcenter oder ins fast 900 Jahre alte
Benediktiner-Kloster. Besonders die ganz andere, ruhige Klosterwelt mit dem Abendgebet beeindruckte die Jugendlichen. Was die Lernenden während einer Woche alles leisten, nahm auch Urs Nussbaum, Delegierter des Verwaltungsrats, wohlwollend zur Kenntnis, als er das Lager besuchte. Trotz schlechtem Wetter schaute er an den Arbeitsplätzen vorbei und liess sich alles zeigen. Abgerundet wurde dieser zweitletzte Tag mit einem sorgfältig vorbereiteten Vortrag und dem wie üblich ausgezeichneten Nachtessen. Am Freitagnachmittag endete dann die erlebnisreiche Woche mit der Rückfahrt nach Trimbach. Nicht ohne die herzliche Verdankung an die beteiligten Landwirte, Alp- und Bahnarbeiter, die mit viel Empathie die Jugendlichen anleiteten und begleiteten. ■ www.nussbaum.ch
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Verband Fernwärme Schweiz (VFS): Rückblick 4. Planer-Abend in Baden, mit Inspirationen aus dem internationalen Umfeld
Grosse Speicher und Wärmepumpen für den Netzbetrieb Pufferspeicher und Hochtemperatur-Wärmepumpen können wertvolle Aufgaben in Fernwärmenetzen erfüllen. Mit der Präsentation von Technik und Anlagenbeispielen bot der 4. Planer-Abend des Verbands Fernwärme Schweiz (VFS) Infos und Inspirationen. Jürg Wellstein
■ Der . Planer-Abend des Verbands Fernwärme Schweiz thematisierte am 1 . September 201 in Baden die Wärmespeicherung in Netzen sowie den Einsatz von Hochtemperatur-Wärmepumpen. Die international tätige Bilfinger VAM Anlagentechnik GmbH aus Wels (A) stellte ihre Speichertechnolo-
gie für Fernwärmenetze vor. Wärmespeicher werden immer wichtiger, da einerseits energieeffizientere Betriebsweisen und anderseits die Nutzung erneuerbarer stochastischer Energien die Pufferung der Wärmeversorgung notwendig machen. Ausserdem spielen im internationalen Umfeld die Hochtempe-
ratur-Wärmepumpen eine immer bedeutendere Rolle, die von der HafnerMuschler Kälte- und Klimatechnik GmbH in Balingen (D) erläutert wurden.
Pufferspeicher für Lastausgleich Die Speicher übernehmen in den Versorgungsnetzen die Spitzenlasten und reduzieren damit die notwendige maximale Wärmeerzeugung. Zudem dienen sie zur Entkopplung von Strom und Wärme. Bilfinger arbeitet sowohl mit Druckspeichern und drucklosen Anlagen «System Hedbäck» als auch mit Zweizonen-Systemen. Druckspeicher enthalten Wasser mit Temperaturen über 100 C (in der Regel ca. 160 C). Drucklose Anlagen weisen eine Maximaltemperatur von C auf. Die Zweizonen-Systeme enthalten einen Bereich mit über 100 C, stehen edoch nicht unter Druck. Hierbei ist das Speichervolumen durch ein Zwischendach in eine obere und eine untere Zone geteilt, welche miteinander kommunizierend verbunden sind. Der hydrostatische Druck der in der oberen Zone enthaltenen Wassermasse dient als Druckauflastung für die untere Zone. So erlaubt die Zweizonenbauweise die Speicherung von höheren Temperaturen, was für Kraftwerksbetreiber sowohl technische als auch wirtschaftliche Vorteile bringt. Die Integration eines Pufferspeichers ermöglicht einen konstanteren Betrieb der Feuerungsanlagen (z. B. bei einer Kehrichtverbrennungsanlage) und senkt dadurch die Gesamtemissionen. Denn durch eine gezielte Lastverschiebung in den kritischen Randstunden lässt sich der Einsatz von Spitzenlastkesseln vermindern. Zudem gewährt ein Fernwär-
Im Jahr 2011 nahm die Fernwärme Salzburg Nord (A) einen drucklosen Speicher nach System Hedbäck mit einem Volumen von 29 000 m3 und einer Wärmekapazität von 850 MWh in Betrieb. (Bild: Bilfinger VAM Anlagentechnik GmbH)
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mespeicher eine zeitliche Trennung von Strom- und Wärmeeinspeisung und bietet auf diese Weise eine ökonomische Optimierung. Erstellt werden die Speichertürme durch das Anbringen der einzelnen Mantelbleche im unteren,
schräg geformten Bereich. Dabei wird die Dachpartie in Spiralbauweise nach oben gedreht. Alle Montage- und Schweissarbeiten können so in sicherer Bodennähe durchgeführt werden. (Infos: www.vam.bilfinger.com)
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Hochtemperatur-Wärmepumpen im Netzbetrieb
Während Wärmepumpen im Gebäudesektor eine breite, erfolgreiche Präsenz aufweisen, sind Anwendungen in der Industrie oder im Fernwärmesektor noch sehr bescheiden. Die Technologie bietet Optimierungspotenzial für die Wärmeversorgung, kann erneuerbare Energien nutzen und zur Dekarbonisierung des Wärmemarkts beitragen. Grund genug, über die Landesgrenzen zu blicken und sich inspirieren zu lassen. Denn die Hafner-Muschler Kälteund Klimatechnik GmbH & Co. KG in Balingen (D) erstellt Grosswärmepum-
Planungshandbuch für Fernwärmesysteme
Im Technikraum des Wärmeversorgungsnetzes von Bergheim (D) arbeitet die Wärmepumpe mit 730 kW thermischer Leistung im direkten Verbund mit einem Blockheizkraftwerk. (Bild: HafnerMuschler Kälte- und Klimatechnik GmbH)
Am Planer-Abend wurde auch über den aktuellen Stand des Planungshandbuchs der QM Fernwärme informiert. Diese stellt eine Plattform zu technischen und wirtschaftlichen Belangen im Zusammenhang mit Fernwärmenetzen dar und bietet Aus- und Weiterbildung zur Realisierung sowie Beratung und Unterstützung zum Betrieb von Fernwärmenetzen an. In der Zwischenzeit ist das Planungshandbuch Fernwärme in einer überarbeiteten Fassung (Version 1.1, 228 Seiten A4) als PDF gratis verfügbar und kann auch als Print-Version gegen Druckkosten bezogen werden. Ein Korrigendum zur neuen Version steht ebenfalls zur Verfügung. Auf der Website stehen zudem Einzeldokumente wie der «Fragebogen» oder die «Checklisten zum Planungsablauf» zur Verfügung. Bei der Überarbeitung des Planungshandbuchs wurden auch die Checklisten aktualisiert und als überarbeitetes Einzeldokument aufgeschaltet. Infos und PDF: www.qmfernwaerme.ch (Rubrik Planungshandbuch)
In Ulm (D) wurde im Jahr 2014 ein Druckspeicher mit einem Volumen von 2500 m3, einer Kapazität von 150 MWh und einer Temperaturspreizung von 150/70 °C erstellt. (Bild: Bilfinger VAM Anlagentechnik GmbH)
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Dank der Spiralbauweise lassen sich auch hohe Speichertürme auf sichere Weise vom Boden aus erstellen. (Bild: Bilfinger VAM Anlagentechnik GmbH)
pen für solche Einsatzbereiche. Gleichzeitig hat sie sich auf die Anwendung von Kohlendioxid (CO2) als Kältemittel spezialisiert und damit eine natürliche Alternative gewählt. Dieses bietet einen sicheren Einsatz, ist sehr effizient und weist seinen kritischen Punkt bei 1,1 C und , bar auf. Es werden Anlagen im Leistungsbereich von 1 0 kW bis 1,5 MW hergestellt und Temperaturen bis 110 C erreicht. Bei optimierter Kombination mit einem Blockheizkraftwerk lassen sich hohe Nutzungsgrade für Prozess- oder Heizwärme erreichen. Am Beispiel des Nahwärmenetzes der Kreisstadt Bergheim, wo als Wärmequelle das Abwasser des örtlichen Tagebaus genutzt wird, konnte diese Tatsache bestätigt werden. Das 201 erstellte Energiesystem setzt den im BHKW erzeugten Strom für die Wärmepumpe ein. Gemeinsam erreicht man damit einen Brennstoffwirkungsgrad (des im BHKW eingesetzten Erdgases) von 16 Prozent. Sind geeignete Wärmequellen wie Aussenluft, Prozessabwärme, Erdwärme, Abwärme aus kommunalen oder industriellen Bereichen usw. vorhanden, kann die Hochtemperatur- Wärmepumpe auch für Fernwärmenetze und grössere Altbau-Liegenschaften mit erhöhtem Heizwärmebedarf zum Einsatz kommen. (Infos: www.hafner-muschler.de) ■
Verband Fernwärme Schweiz VFS 17. Fernwärme-Forum in Biel: 25. Januar 2018 www.fernwaerme-schweiz.ch
Der neu erstellte Zweizonenspeicher nach System Hedbäck für die Fernwärme Duisburg (D) weist eine maximale Be- und Entladeleistung von ca. 136 MW und ein Volumen von 43 900 m3 auf. Die Temperaturspreizung beträgt 115/60 °C. (Bild: Bilfinger VAM Anlagentechnik GmbH)
Im Wärmenetz von Bergheim kann die Grosswärmepumpe dank optimierter Kombination mit einem Blockheizkraftwerk das vorhandene Tagebauwasser nutzen und einen hohen Gesamtwirkungsgrad erreichen. (Bild: Hafner-Muschler Kälte- und Klimatechnik GmbH)
Pufferspeicher ermöglichen eine gezielte Lastverschiebung bei der Wärmeversorgung und so einen konstanteren Grundlastbetrieb. (Bild: Bilfinger VAM Anlagentechnik GmbH)
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Checkliste Teambildung
Jedes einzelne Teammitglied soll der passgenaue Puzzle-Baustein sein, der zum Gesamtergebnis beiträgt.
– Hat das Team eine arbeitsfähige Grösse? – Sind alle Mitglieder freiwillig dabei? – Ergänzen sich die Kompetenzen der Mitglieder? – Ist die Aufgabenverteilung geklärt? – Werden die Ziele gemeinsam festgelegt? – Werden Konflikte erkannt und sofort erledigt? – Sind jedem Mitglied die Spielregeln bekannt? – Ist der Teamleiter unparteiisch?
Worauf erfolgreiche Unternehmen bei der Bildung von Arbeitsteams achten müssen
Teamarbeit – gemeinsam geht’s besser Teamarbeit führt zu besseren Ergebnissen, wenn sich mehrere Spezialisten zusammenfinden. Sie kann jedoch nicht per Erlass von oben eingeführt werden. Teambildner sollen darauf achten, dass einzelne Mitglieder sich kooperativ verhalten und die fachlichen Voraussetzungen für die Aufgabe mitbringen. Jedes Mitglied muss die Regeln zur Kooperation kennen und sich dementsprechend verhalten. Rolf Leicher
■ Fussballteam, Expertenteam, Rettungsteam, Pro ektteam Teams sind «in». Die Arbeit der Techniker funktioniert nur noch im Team. Teamarbeit ist vergleichbar mit dem Mannschaftssport eder ist auf das Mitwirken der anderen in der Gruppe angewiesen. In Stellenangeboten wird «Teamfähigkeit» als Anforderung an Bewerber extra genannt. Denn die Fähigkeit zur Zusammenarbeit gilt als Garant für optimale Leistung im Betrieb. Teamwork bedeutet, die unterschiedlichen Fähigkeiten und Kenntnisse einzelner für eine gemeinsame Aufgabe zu nutzen.
Voraussetzungen für gute Teamarbeit Die Effizienz eines Teams ist von der Gruppengrösse abhängig. Ein Team aus drei bis fünf Personen wird erfolgreicher arbeiten, grössere Gruppen eignen sich nur für entsprechend grosse Pro ekte mit langer Laufzeit. Für detaillierte Arbeiten sind Kleingruppen ideal, in denen aus eder Abteilung nur eine Person für eine Spezialaufgabe verantwortlich ist.
Teamarbeit kann nicht funktionieren, wenn Mitarbeiter Einzelkämpfer und lieber «Alphatiere» sind. Gefahren in der Arbeitsgruppe treten auf, wenn sich ein Einzelner aufgrund des «Gruppendrucks» der Mehrheit anpassen muss, obwohl er das nicht will. Ein
In einem schwachen Team heisst es: «Toll – ein anderer macht’s!» Team wird schwerfällig, wenn es zu viele Interessengegensätze gibt. Dann dauern Entscheidungen länger. Meinungsdominanz und Profilierungsstreben einzelner Teammitglieder führen oft zu endlosen Diskussionen. Separate Treffen eines Mitglieds mit Vorgeset-
zen sind unzulässig und Informationen dürfen keinesfalls monopolisiert werden, sondern müssen allen zugänglich sein. Teamarbeit ist für den Einzelnen ein Vorteil, weil er durch die Gemeinschaft Unterstützung erfährt. Im Team schaut man über den Tellerrand und erfährt andere Aspekte, die für die Bearbeitung eines Problems relevant sind. Gegenseitige Hilfe, koordiniertes Zusammenwirken und gegenseitige Abstimmung und Anpassung gehören zu den To-do s. Von Teams verspricht man sich vielfältige Synergie-Effekte. «Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile», lautet die viel zitierte Erkenntnis. Ein einzelner Mitarbeiter kann nicht so informiert, erfahren und ideenreich sein wie viele. Unterschiedliche Aspekte kommen nur durch mehrere zusammen.
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Spielregeln in Team
In einer Arbeitsgruppe stehen Einzelinteressen des Mitarbeiters zurück, es zählt die Mannschaft. Selbst autarke Alleskönner wenn es die überhaupt gibt müssen Spielregeln bei der Zusammenarbeit beachten. Die Individualität des Mitarbeiters ist grundsätzlich eingeschränkt, er kann nichts im Alleingang regeln, er muss sich der Gemeinschaft anpassen. Die Bereitschaft zur Kooperation darf nicht für den Einzelnen ein Zwang sein, sondern erfolgt aufgrund innerer Überzeugung. Erfolg oder Misserfolg tragen alle zusammen, auch wenn ein einzelner Fehler macht. Mitarbeiter unterschiedlicher Kompetenzen ergänzen sich optimal, wenn sie sich auch persönlich voll akzeptieren. Eine Arbeitsgruppe ist für den Einzelnen vorteilhaft, weil er durch die Gemeinschaft Unterstützung erfährt. Im Idealfall ist der Einzelne der passgenaue Puzzle-Baustein, der zum Gesamtergebnis beiträgt. Koordiniertes Zusammenwirken und gegenseitiges Abstimmen und Anpassen gehören zu den Spielregeln. Im Team zu arbeiten erfordert Rücksicht aufeinander zu nehmen, die Eigenarten des anderen zu akzeptieren und auf Augenhöhe zu kommunizieren. Das setzt viel Toleranz voraus. Schuldzuweisungen bei Fehlern oder schlechten Ergebnissen werden nicht zugelassen, weil das gesamte Team für den Erfolg verantwortlich ist. Teamleistung ist eine Gesamtleistung, eine Einzelbeurteilung erfolgt nur bei sehr grossen Leistungsunterschieden der Mitarbeiter.
Bilden des Teams Die Zusammenstellung des Teams ist Aufgabe des Vorgesetzten. Ob einzelne Mitarbeiter aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur und Fachkompetenz zusammenpassen, muss sorgfäl-
Aufgaben und Rolle des Teamchefs Die Teamleiterin oder der Teamleiter muss sich selbst im Klaren sein, dass die gemeinsame Aufgabe entscheidend ist und nicht die Arbeit eines Einzelnen. Folgende Erkenntnisse helfen bei der Bildung eines Teams: – Wertschätzung für individuelle Stärken kann sich motivierend auswirken, aber auch Missgunst der anderen hervorrufen. – Im Team wird kooperativ zusammengearbeitet mit einem klaren Bewusstsein der unterschiedlichen Fähigkeiten und Stärken Einzelner und dem Willen zur gegenseitigen Unterstützung. – Die Mitglieder pflegen eine Kultur der Transparenz und einen engen persönlichen Austausch. – Durch die heterogene Zusammensetzung nach individuellen Fähigkeiten kann es zu Konflikten kommen, die in der Beseitigung Vorrang vor der Erledigung der Aufgabe haben. – Bereits zu Beginn ist die Zielsetzung im Detail darzulegen und zu verdeutlichen, welche Rahmenbedingungen einzuhalten sind (Zeit und Aufwand). – Es sind die geeigneten Leute zusammenzubringen, ein «Einzelkämpfer» ist selten teamfähig. – Ein Teamleiter sollte am ersten Meeting teilnehmen, um anschliessend noch Änderungen vorzunehmen. – Möglichst viele Ideen sollen eingebracht werden, und zwar wertneu-tral. Die Mitglieder des Teams nutzen am besten eine Pin-Wand, auf der alle Vorschläge notiert werden. Die Gleichbehandlung aller Mitglieder ist eine wesentliche Voraussetzung für das funktionierende Team. – Die Teamleitung muss eingreifen, wenn sich jemand auf Kosten anderer für seine Karriere profilieren will. Die Bevorzugung einer Person durch den Vorgesetzten würde die Teamkultur stören.
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Meinungsdominanz und Profilierungsstreben einzelner Teammitglieder führen oft zu endlosen Diskussionen.
Möglichst viele Ideen sollen eingebracht werden, und zwar wertneutral. Die Mitglieder des Teams nutzen am besten eine Pin-Wand, auf der alle Vorschläge notiert werden. (Bilder: iStock)
tig geprüft werden. Die Teamleitung versteht sich als Architekt, der die Aufträge vergibt und den Baufortschritt eines Gebäudes überwacht und bei Pannen eingreift. Über den Arbeitsfortschritt lässt er sich regelmässig informieren. Und er bringt sich als aussenstehende Beratungsinstanz nur ein, wenn sich das Team bei der Problemlösung nicht entscheiden kann und sich an ihn wendet. Die Schlagworte «Wir sitzen alle in einem Boot» oder «Nun macht mal schön» sind für die Teambildung nicht ausreichend.
griff Team wird inflationär für ede Form von Zusammenarbeit gebraucht. Die Probleme sind nicht nur die Meinungsverschiedenheiten, sondern, dass solche nicht transparent gemacht werden und das Team belasten. Keinesfalls dürfen Differenzen hintenherum ausgetragen werden. Wie oft passiert es, dass ein Mitarbeiter zum Kollegen sagt: «Ich mache hier die Arbeit und du erntest den Erfolg.» Bei dem Mitarbeitertyp
Stufen der Teamentwicklung Der amerikanische Psychologe Bruce Tuckman hat herausgefunden, dass ein Team vier Stufen durchläuft. Vorgesetzte müssen wissen, dass diese Entwicklung ein natürlicher Vorgang ist, der durch Zeitdruck oder Einmischung nicht unterbrochen werden darf. Es sind die folgenden: Forming (Orientierung) hierbei geht es a) ums Kennenlernen im Team b) Aufgaben und Ziele werden definiert c) man konzentriert sich auf die Spielregeln. Storming (Gestaltung) in dieser Phase werden a) Werte, Rollen und Regeln im Gespräch festgelegt b) man findet eine Einigung zu den unterschiedlichen Interessen c) die Aufgabenteilung wird geklärt: Wer macht was bis wann r i (Klärung) a) Befugnisse und Pflichten werden festgelegt, b) das Team sucht nach Lösungen, c) verschiedene Vorschläge werden bewertet. er r i (Vorführung) in dieser Phase präsentiert das Team erste Ergebnisse ihrer Arbeit, holt ein Feedback der Führung ein und macht sich daran, aufgrund von Hinweisen des Chefs Nacharbeiten durchzuführen.
Risiken im Team Was als Team bezeichnet wird, ist sehr oft nur eine Arbeitsgruppe, die unkoordiniert nebeneinander arbeitet. Der Be-
dann der Fall, wenn der Kreis der Teilnehmer sehr gross ist. Im Team kann eder die Verantwortung auf einen Kollegen schieben, keiner fühlt sich voll zuständig. Durch das Team gewinnt eine Arbeitsgruppe Macht und kann diese dem Management gegenüber ausspielen. Das Management kann vom Team abhängig werden. Ein einziger Querkopf stört das ganze Team, die Gruppe arbeitet ineffizient und muss wieder aufgelöst werden. Persönliche Eigenheiten, Vorlieben und Arbeitsgewohnheiten des Einzelnen können bei der Teambildung nicht immer berücksichtigt werden. Bei Einzelarbeit wirkt sich das weniger störend aus. Einzelarbeit ist optimal, wenn die Aufgabe klar abgegrenzt ist, und wenige Schnittstellen zu anderen Abteilungen und Fachgebieten aufweist.
In einem starken Team gilt: «Toll – endlich alle miteinander!» «Einzelkämpfer» kommt es eher zu Problemen, weil er die Verantwortung alleine tragen möchte und auch den Erfolg selbst geniessen will. Konkurrenz untereinander kann für Zündstoff sorgen, Verteilungs- und Rangordnungskonflikte stören die Kooperation. Wo das Wir-Gefühl fehlt, ist der Gruppenzusammenhalt gefährdet.
Argumente «Pro-Teamarbeit» Teamarbeit führt zu besseren Arbeitsergebnissen, wenn sich mehrere Spezialisten zusammenfinden. Teamarbeit reduziert das Risiko der Fehlentscheidungen, weil in der Gruppe die Aspekte anderer gesehen werden und durch die Zusammenarbeit von Spezialisten Probleme transparent werden: viele Augen sehen mehr als zwei. Im funktionierenden Team steigt der Ehrgeiz der Mitarbeiter durch den wechselseitigen Gedankenaustausch. Ein Team kann Ideen produzieren, die ein Einzelner längst abgebrochen hätte.
Argumente «Contra-Teamarbeit» Teamarbeit ist oft schwerfällig. Ein Team zu führen ist für Vorgesetzte ungleich anspruchsvoller als das Führen von Einzelpersonen. Das ist besonders
Fazit Die positive Entwicklung eines Unternehmens ist zu wichtig, als dass man wegen der Gefahren auf die Bildung von Arbeitsteams verzichtet. Teamarbeit führt zu besseren Ergebnissen, wenn sich mehrere Spezialisten zusammenfinden. Diese Zusammenfügung kann die Motivation bei allen Teammitgliedern beflügeln und die Gesamtleistung des Teams verbessern. Teamarbeit kann edoch nicht per Erlass von oben eingeführt werden. Der Vorgesetzte sollte darauf achten, dass die einzelnen Mitglieder sich kooperativ verhalten und die fachlichen Voraussetzungen mitbringen. Der die Teamleiter in gibt die Spielregeln bekannt, ist auf Ausgleich bedacht und greift ein, wenn sich emand auf Kosten anderer profilieren möchte. ■
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Interview mit Eloi Piel, Experte für politische Geschäfte bei der Organisation Euroheat & Power zur europäischen Energiepolitik
«Für die EU spielt die Fernwärme eine entscheidende Rolle in der Dekarbonisierung» Die in Brüssel domizilierte Organisation Euroheat & Power (E&P) setzt sich aus kommunalen Energieversorgern, interessierten Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammen, welche für die europäischen Städte klimaverträgliche Fernwärmesysteme vorantreiben wollen. Hierzu dienen «Heat Road Map»-Aktionsprogramme. HK-Gebäudetechnik sprach mit Eloi Piel, der bei E&P für politische und regulatorische Angelegenheiten verantwortlich ist. Interview: Manuel Fischer
■ Herr Piel, je nach Land ist die Verbreitung von Fernwärme-Infrastrukturen sehr unterschiedlich. In Skandinavien und Osteuropa ist sie stark implementiert, in anderen Ländern überhaupt nicht. Ist das nicht ein Hindernis, die «Heat Road Map Europe» in die politische Agenda zu bringen? i ie : Wenn auch der Marktanteil der Fernwärme innerhalb Europas stark variiert, ist das Gewicht der Nachfrage nach Wärmeenergie (mit ungefähr 50 des Gesamtenergiekonsums) eine gemeinsame Grösse. Die im Februar 2016 publizierte EU-Strategie für die Wärmeund Kälteerzeugung zeigt sehr wohl die Notwendigkeit auf, den Wärmemarkt umzugestalten, um die für 2050 gesteckten Ziele zu erreichen, so etwa die Reduktion der CO2-Emissionen, als auch die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern. Die Strategie erkennt in der Fernwärme einen wesentlichen Träger, um die Verwendung erneuerbarer Energien und die Abwärme im städtischen Umfeld zu steigern. In der Schweiz fristete die Fernwärme lange Zeit ein Nischendasein. Man bevorzugte individuelle Lösungen bei der Verwendung erneuerbarer Energien. Noch heute sagen Skeptiker: Die modernen Gebäudestandards werden den Heizwärmebedarf so vermindern, dass Fernwärme unnötig wird. Was entgegnen Sie diesen Kritikern? Die verbesserte Wärmedämmung der Gebäude und die Entfaltung der Fernwärmenetze müssen Hand in Hand gehen. Die Verringerung des Wärmebedarfs ist zu Grenzkosten zu haben, welches ab einem gewissen Niveau den Anschluss der Gebäude an eine effiziente und auf erneuerbaren Quellen basierende Wärmeversorgung erlaubt. Das Optimum zwischen der Verringerung
Eloi Piel: «Die verbesserte Wärmedämmung der Gebäude und der massive Ausbau der Fernwärme in Europas Städten sind kein Widerspruch.»
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der Wärmenachfrage und dem Anschluss an ein Fernwärmenetz variiert e nach Situation vor Ort. In Zonen starker Nachfrage ermöglicht die Fernwärme neue Möglichkeiten, erneuerbare Energien und Abwärme zu nutzen, in Zukunft erlaubt sie ebenfalls die Integration diskontinuierlich vorhandenen Stroms aus erneuerbaren Quellen. Ich denke da an Wärmepumpen und die Wärmespeicherung. «Euroheat Power» ist eine Lobb organisation, die in der Nähe der E ehörden in rüssel angesiedelt ist. Die Förderung von Fernwärme braucht Fürsprache und nterstützung innerhalb der europäischen Energiepolitik. Wie weit ist man damit? Während langer Zeit vermengte und verwechselte die Energiedebatte den Begriff «Energie» mit «elektrischem Strom». Heute keimt in der Debatte ein echtes Interesse an der Fernwärme. Der gesetzgeberische Rahmen zur Energiepolitik, der von der Europäischen Kommission für den Zeithorizont 20 0 vorgeschlagen und zurzeit in Brüssel debattiert wird, anerkennt in der Fernwärme eine wichtige Rolle, um schliesslich die Energieeffizienz des Gebäudeparks zu steigern und die erneuerbaren Energien zu fördern. In schwedischen Städten ist die Fernwärme bereits stark ausgebaut worden und das Wärmeangebot basiert hauptsächlich auf erneuerbaren Energien wie iomasse. Welche Anreize und
welche regulatorischen Rahmenbedingungen sind nützlich, damit private Investoren und ehörden in saubere Fernwärme-Infrastrukturen investieren? Schweden ist tatsächlich ein Erfolg. In den 1 0er-Jahren wurden die schwedischen Netze mit Wärme aus fossilen Energien (Heizöl) gespiesen. Heute bestehen die Wärmequellen in der Hauptsache aus Biomasse und Abwärme aus Industriegeländen. Es liegt an den Behörden, ein Umfeld zu schaffen, um verschiedene Akteure (Städte, Privatinvestoren) zu ermuntern, Lösungen zu schaffen, die effizient und kompatibel mit einer dekarbonisierten Energiezukunft vereinbar sind. Die Anreize, in der Form von Finanzhilfen für den raschen Ausbau des Fernwärmerohrnetzes sowie eine CO2-Steuer, um im Wettbewerb gegenüber den konventionellen Energien bestehen zu können, vor allem bei einem Preis von 50 pro Fass Erdöl. Die Reglementierung der Wärmeabgabe hat ebenso eine Rolle zu spielen und muss die Rolle der Fernwärme miteinbeziehen um den CO2-Fussabdruck der Gebäude zu reduzieren. Was sind die Ziele der Heat Road Map Europe HRM im Vergleich zur HRE ? Sind diese greifbar für die Kommunen bzw. die kommunalen Versorgungsunternehmen? Mit HRM werden Strategien und Hilfsmittel ins Feld geführt für nicht weniger als 1 Länder, die rund 5 bis 0 der europäischen Wärme- und
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Kältenachfrage auf sich vereinen. Ich erwähne insbesondere hochauflösende digitalisierte Karten örtlicher Wärmequellen und Wärmenachfragen in Städten (www.heatroadmap.eu Peta .php). Die Resultate dieses Pro ekts werden in der Tat für die betroffenen Akteure auf lokaler Ebene sehr nützlich sein. Der Aktionsplan Heat Roadmap Europe fokussiert stark auf urbane Siedlungen währenddessen ländliche Gegenden dazu aufgerufen sind, andere echnologien zu entwickeln? Bereits das Pro ekt HRE 2 stellte bereits fest, dass Siedlungszonen mit starker Energienachfrage Investitionen in die Energie-Infrastruktur rechtfertigen. Das sind natürlich die Städte, aber es kann auch richtig sein für kleine Gemeinden. In Streusiedlungen in ländlichen Gegenden indessen sind andere Lösungen beispielsweise Wärmepumpen zutreffend, immer innerhalb einer Strategie, welche zum Ziel hat, fossile Energien abzulösen. ■ www.euroheat.org www.heatroadmap.eu/Peta4.php
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Beim Unternehmen Hustert Galvanik (D – Nordrhein-Westfalen) werden Teile für die Automobilindustrie galvanisch beschichtet. Über eine Ölkesselanlage werden die Tauschbecken beheizt. Seit Juli 2011 übernimmt dies teilweise eine thermische Solaranlage. (Bild: Ritter XL Solar).
Machbarkeitsstudie des SPF zu solarunterstützten Wärmenetzen im Kanton St. Gallen
Die Sonne als günstiger Antreiber der Fernwärme Fernwärme und Solarthermie sind auch in der Schweiz wirtschaftlich kombinierbar. Dies zeigt eine im Auftrag des Kantons St. Gallen realisierte Studie des Instituts für Solartechnik (SPF) an der Hochschule für Technik in Rapperswil. Vorbilder dafür sind grosse Solarthermie-Anlagen in Dänemark, Österreich und Deutschland. Die Solarwärme kann dabei den Wärmebedarf im Sommer komplett decken und in den kälteren Jahreszeiten die Wärmeerzeugung unterstützen. Igor Mojic und Michel Haller, SPF
■ In den letzten fünf Jahren haben grosse Solarthermie-Anlagen in Dänemark immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Fast edes Jahr wurde ein neuer Grössenrekord erzielt. In Silkeborg, Dänemark wurde Ende 2016 eine Kollektoranlage mit 156 6 m Fläche in Betrieb genommen. Damit deckt diese Anlage 20 des Energiebedarfes der über 21 000 Gebäude, die an dieses Fernwärmenetz angeschlossen sind. Anlagen, die schon länger im Betrieb sind, produzieren mit den Solarkollektoren Wärme für bis Rp kWh. Im Vergleich dazu kostet die Wärmeerzeugung mit Holz oder Gas mit bis 6 Rp kWh deutlich mehr. Bisher nahm man an, dass solche grosse Solarthermie-Anlagen in der Schweiz nicht zu konkurrenzfähigen Preisen Wärme erzeugen können. Motiviert
durch die Entwicklungen im Ausland hat das SPF im Auftrag des Kantons St. Gallen und des Bundesamtes für Energie nun eine Machbarkeitsstudie für solare Fernwärme erarbeitet. Fernwärme gewinnt in der Schweiz immer mehr an Bedeutung. Die Wärmeversorgung von privaten Haushalten durch Fernwärme hat sich zwischen 2000 und 2015 um 5 erhöht. Das Weissbuch «Fernwärme» gibt an, das des schweizerischen Wärmebedarfs für Heizung und Warmwasser mit Fernwärme gedeckt werden können.
Wärmebedarf im Sommer decken Weltweit verändert sich die Energielandschaft. Dies betrifft die Elektrizitätsversorgung wie auch die Wärmeversorgung. Um die fossilen Energien zu
ersetzen, braucht es eine sinnvolle Kombination verschiedener erneuerbarer Energien. Solarwärme lässt sich dabei gut mit dem Energieträger Holz kombinieren. Während Solarenergie den Wärmebedarf im Sommer problemlos decken kann, hilft sie in der Übergangszeit, den Brennstoff Holz einzusparen. Einheimisches Holz ist im Grunde gespeicherte und lagerfähige Solarenergie, die im Winter die fehlende Solarwärme ersetzen kann. Diesen Energieträger im Sommer zu verheizen, mag aus kurzfristiger ökonomischer Perspektive infrage kommen. Langfristig betrachtet macht dies edoch keinen Sinn. Zudem wird in der Schweiz rund ein Drittel der Fernwärme aus fossilen Energieträgern erzeugt. Werden solche Wärmeverbünde mit Solaranlagen kom-
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Grosse Solarwärme-Anlage in Dänemark. (Quelle: Erik Christensen, Marstral Dänemark)
biniert, können CO2-Emissionen erheblich reduziert werden. Dank der zentralen Versorgung mit Fernwärme werden hunderte Gebäude auf einen Schlag mit nachhaltiger Energie beliefert, ohne dass die Hausbesitzer etwas an ihren Gebäuden verändern müssen.
Fünf Wärmeverbünde im Detail betrachtet Im Kanton St. Gallen werden Wärmeverbünde durch den Kanton gefördert. Fünf dieser Wärmenetze wurden ausgewählt, um in einer detaillierteren Untersuchung die Wirtschaftlichkeit von Solarwärme in Kombination mit Fernwärme zu bestimmen. Sechs Hersteller von Vakuumröhrenkollektoren und Flachkollektoren aus der Schweiz, Finnland und Deutschland haben konkrete Offerten für diese Anlagen erstellt. Diese Offerten dienten dann als Basis für die Kostenabschätzung für eden der fünf untersuchten Wärmeverbünde.
Grosse Anlagen liefern kostengünstige Wärme Die Berechnungen zeigen: Die Gestehungskosten für Wärme aus Solarthermie-Anlagen sind überraschend tief. Dies
Solarwärme-Anlage für das Fernwärmenetz der Stadt Senftenberg. Diese ist mit 8300 m² die derzeit grösste solarthermische Anlage Deutschlands und die grösste Röhrenanlage der Welt. Sie ist seit August 2016 in Betrieb.
lässt darauf schliessen, dass grosse zentrale Solarthermie-Anlagen Wärme zu deutlich tieferen Kosten liefern können, als kleine, dezentrale Anlagen. Ohne Einrechnung von Subventionen betragen die Gestehungspreise für solare Fernwärme zwischen 6,2 Rp kWh und 15, Rp kWh. Dabei liegt der Wärmepreis umso tiefer, e grösser der Wärmeverbund und die entsprechende Solaranlage sind. Ohne finanzielle Unterstützung wäre in den hier vorgestellten Berechnungen die solare Fernwärme nur für den Wärmeverbund Altstätten konkurrenzfähig im Vergleich zur Verwendung von Holz oder l als Energieträger. Werden edoch Subventionen nach dem harmonisierten Fördermodell der Kantone (HFM) mitberücksichtigt, dann reduzieren sich die Wärmegestehungskosten auf 2,6 bis 12 Rp kWh. Vier der fünf untersuchten Wärmeverbünde können dann solare Wärme zu Marktpreisen liefern. Man beachte fol-
gendes Detail: Für den Wärmeverbund Gommiswald fallen im Vergleich mit den anderen Wärmeverbunden höhere Gestehungskosten für Solarwärme an. Auch unter Berücksichtigung der Subventionen liegen diese Kosten zu hoch, als dass die Anbindung einer Solarthermie-Anlage wirtschaftlich wäre. Der Grund für die hohen Kosten sind örtliche Gebenheiten. So würde die Verbindungsleitung zwischen Heizzentrale und Kollektoranlage in Gommiswald deutlich teurer ausfallen.
Fazit Ob es sich wirtschaftlich lohnt, Solarwärme mit Fernwärme zu kombinieren, ist von vielen Faktoren abhängig. Aus diesem Grund ist es auch nicht möglich, eine allgemeine Aussage zur Wirtschaftlichkeit der Technologie zu treffen. Jeder Wärmeverbund muss einzeln betrachtet werden. Die wichtigsten Fakto-
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Gestehungskosten für Wärme aus Solarthermie-Anlagen für die fünf untersuchten Wärmeverbünde. Den Berechnungen liegen jeweils die besten erhaltenen Offerten zugrunde. Quelle: SPF
ren, die entscheiden, ob sich eine solare Fernwärmeanlage lohnt, sind die Grösse der Kollektoranlage, die Distanz zur Heizzentrale und der Wärmebedarf im Sommer. Die Grösse der Kollektoranlage hängt wiederum stark davon ab, wieviel Dachfläche in der Nähe der Heizzentrale zur Verfügung steht und ob genügend Speicherkapazität vorhanden ist. Neben den technischen Parametern spielen letztlich auch der gewählte Kapitalzinssatz und die verlangte Amortisationszeit eine wichtige Rolle bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung. Die in der Studie präsentierten
Resultate basieren auf einem Kapitalzinssatz von und auf einer Lebensdauer von 25 Jahren. Die Studie zeigt auch, dass der Standort einen grossen Einfluss auf die Kosten resp. den Wärmepreis haben kann. So weist Davos aufgrund seiner höheren Lage einen grösseren Wärmebedarf auf als die betrachteten Ortschaften im Kanton St. Gallen. Gleichzeitig hat Davos aber auch deutlich mehr sonnige Wintertage. Beides führt zu einer Reduktion des Wärmepreises um 1 gegenüber einer vergleichbaren Anlage für den Wärmeverbund Thal.
Ausblick
Mit dieser Studie konnte gezeigt werden, dass solare Fernwärme auch in der Schweiz wirtschaftlich sein kann. Da solare Energie den Wärmebedarf im Sommer vollständig zu decken vermag, kann auf den Einsatz von Holz, Gas oder l in der warmen Jahreszeit verzichtet werden. Die Ausserbetriebnahme der Verbrennungskessel im Sommer führt zu weniger Taktzyklen, weniger Emissionen, und einer längeren Lebensdauer der Wärmeerzeuger. Das SPF ist nun bestrebt, in Zusammenarbeit mit interessierten Wärmenetzbetreibern solare Fernwärmeanlagen umzusetzen. Mit einer intensiven Begleitung während der Planung und später im Betrieb sollen Erfahrungen gesammelt werden, welche später für alle Wärmenetzbetreiber in Form von Empfehlungen zur Verfügung gestellt werden können. ■ www.spf.ch
Im Mai 2011 fertiggestellte Anlage auf dem Messe-Gelände in Wels. (Bild: Ritter XL Solar).
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Wird der Strom in Zukunft dezentral von vielen Minikraftwerken geliefert, statt von wenigen Grosskraftwerken?
Methanol-Minikraftwerk von Silent-Power: seit einem Jahr zuverlässig in Betrieb Im August 2016 wurde das erste Mini-Kraftwerk der Silent-Power AG in Betrieb genommen. Nach einem Jahr Laufzeit sieht die Bilanz sehr gut aus. Andreas Walker
■ Seit dem 2 . August 2016 läuft die Pilotanlage des Econimo (Energy Converter Integral Module, siehe Kasten) bei den WWZ AG (vormals Wasserwerke Zug AG) ohne Zwischenfälle mit einer Verfügbarkeit von 100 Prozent. Es ist weltweit das erste mit Methanol betriebene Minikraftwerk. Im April und Mai wurde die Heizungsregelung für die saisonale Übergangszeit optimiert. Im Juni wurde dann auf Sommerbetrieb umgestellt (Stromlieferprogramm, keine Gebäudeheizung). Auch bei den sehr hohen Temperaturen ( 5 C) im Juni konnte programmgemäss Energie geliefert sowie der Besucher-Container aktiv auf erträgliche Temperaturen gekühlt werden. Die wesentlichen Ziele des Pilotbetriebs waren die Gebäudeanbindung, die Optimierung des Econimo hinsichtlich technischer und wirtschaftlicher Parameter sowie die Sammlung von Betriebserfahrung. Die Zielsetzungen wurden über alle Jahreszeiten hinweg
Econimo-Minikraftwerk erreicht. Das Econimo-Minikraftwerk zeigte beim Starten während des ganzen vergangenen Jahres eine ausserordentliche Zuverlässigkeit. In den letzten 12 Monaten konnte ausnahmslos in edem vorgegebenen Zeitfenster problemlos Energie geliefert werden. Die Handhabung mit dem flüssigen Brenn- und Treibstoff Methanol verlief absolut stö-
Econimo bedeutet «Energy Converter Integral Module». Es handelt sich dabei um ein dezentral einsetzbares Minikraftwerk, das durch «Trigeneration» Strom sowie kaltes und warmes Wasser produziert. Die Anlagen arbeiten autonom, ruhig und wartungsarm. Sie dienen den lokalen Energieversorgungsunternehmen auch als Netzstabilisatoren, zum Beispiel bei unregelmässiger Produktion von Sonnenstrom. Durch die aus Altersgründen anstehende Stilllegung der Atomkraftwerke entsteht eine Energielücke, welche auch durch umweltfreundliche Kraftwerkstypen wie das Econimo-Minikraftwerk geschlossen werden kann. Econimo-Minikraftwerke können bei Bedarf innert weniger Minuten die volle Leistung abgeben. Die Econimo-Einheit kann einen Wirkungsgrad von bis zu 95 % erreichen und produziert dabei 30 kW elektrische Leistung und 70 kW Wärme.
Urs Weidmann referiert über die zukünftige Energiequelle Methanol. (Fotos: Andreas Walker)
CO2-neutraler Energiekreislauf mit Methanol. (Grafik: Silent-Power AG)
So kann ein Econimo-Kraftwerk an günstigen Standorten mittelgrosse Strom- und Wärmeverbraucher oder beispielsweise einen Fernwärmeverbund versorgen.
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Econimo-Minikraftwerk (Energy Converter Integral Module): Seit dem 24. August 2016 läuft die Pilotanlage bei der WWZ AG in Zug ohne Zwischenfälle und mit einer Verfügbarkeit von 100 Prozent.
rungsfrei. Die Betankungen konnten immer wie bei Heizöllieferungen erfolgreich und effizient durchgeführt werden. In der Winterperiode wurde das angeschlossene Bürogebäude durch das Econimo-Minikraftwerk beheizt. Hierbei wurde Wärme im quivalent von 10 Wohnungen (Minergie-Standard) geliefert. Über das ganze Jahr konnte Strom für ca. 6,5 Haushalte in das lokale Verteilnetz eingespeist werden. Seit Juni 201 besteht kein Gebäudeheizbedarf mehr (Sommerperiode), sodass das Econimo dezidiert getestet werden kann und weitere Hard- und Softwareoptimierungen durchgeführt werden können.
Der zugehörige Methanoltank mit Brandschutzmauer. Dahinter befindet sich das Econimo. Normalerweise ist der Methanoltank im Erdreich versenkt. An dieser Lage ist allerdings der Grundwasserspiegel so hoch, dass der Tank oberirdisch aufgestellt wurde.
Verbrennungsprozess nachverbrannt werden und sich damit in ihrer Umgebung der Econimos die Luftqualität tendenziell verbessert. Damit kann eindrücklich gezeigt werden, dass Methanol bezüglich Luftreinhaltung der bestmögliche Brennstoff ist. Auch im Schallbereich konnten die Werte weiter verbessert werden. Die Anlage läuft sehr ruhig, sodass alle Anforderungen an einen gesetzeskonformen Betrieb auch in Wohnquartieren erfüllt sind.
Bremsklotz Methanol-Besteuerung Schweiz Obwohl das Methanol und damit das Econimo-Kraftwerk eine hervorragende Umweltbilanz aufweist, wirkt die aktuelle Besteuerung von Methanol durch
die gültige CO2-Gesetzgebung als Hindernis, denn gemäss Anhang 11 muss die Oberzolldirektion als ausführende Behörde für Methanol gegenüber Heizöl den doppelten CO2-Tarif verrechnen Die CO2-Emissionen aus konventionellem Methanol werden gemäss Anhang 11 der CO2-Verordnung mit Fr. 1 0. t CO2 anstatt Fr. . t wie für Heizöl besteuert. Da eine Revision dieses Anhangs erst auf den 1.1.2021 in Aussicht gestellt wird, wendet sich Silent-Power nun in erster Priorität nach Deutschland. Dort wird CO2 nur mit etwa Fr. 5. t CO2 besteuert. Eine hocheffiziente Wärmekraftkopplung wie das Econimo ist von der Mineralölsteuer vollständig befreit und der produzierte
Niedrige Emissionen Die Stickstoffdioxid-Emissionen sind äusserst niedrig. Die Mikrogasturbine des Econimo wird durch den Flüssigtreibstoff Methanol betrieben und erreicht ohne egliche zusätzliche Wassereinspritzung oder den Einsatz von Katalysatoren NOx-Werte von unter 1 mg pro Normkubikmeter (bei 15 Rest-O2, im trockenen Abgas). Der Brennstoff enthält zudem keinen Schwefel und emittiert keine Russpartikel. Bei der Verbrennung von Methanol entsteht auch kein Feinstaub, was ein klarer Vorteil gegenüber Schnitzel- oder Pelletsheizungen, Kohlekraftwerken und Automobilen darstellt. Eine erfreuliche Nebenwirkung ist die Tatsache, dass im Volllastbetrieb unvollständig verbrannte Kohlenwasserstoffe in der Luft (z. B. von Dieselmotoren) in diesem
Innenansicht: Das erste Econimo-Aggregat für die WWZ wird mit Methanol-Mikrogasturbine und Generator betrieben.
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Strom mit 5 Rp kWh gefördert. Zudem sind die Strompreise für die Endverbraucher in Deutschland bei 2 Rp kWh. Damit kann das Econimo-Minikraftwerk bei halbem Brennstoffpreis und doppeltem Strompreis deutlich wirtschaftlicher betrieben werden.
Nächster Schritt: Serienproduktion der Econimos Weitere Optimierungen finden laufend Eingang in das SerienEconimo, welches zur Produktion vorbereitet ist. Parallel wird ein standardisierter Lagertank für das Minikraftwerk in die Produktion überführt. Neben dem Econimo und dem Lagertank selbst sind die notwendigen behördlichen und baubegleitenden Abläufe für die Installation der Minikraftwerke noch zu aufwendig. Diese werden sorgfältig vorbereitet, damit die Kunden ab 201 vom ersten Tag an speditiv beliefert werden können.
Neuartiger Stromgenerator in Entwicklung Silent-Power entwickelt einen weiteren neuartigen Stromgenerator, welcher neben Strom auch Wärme und Kälte erzeugt. Es handelt sich dabei nicht um eine Brennstoffzelle, sondern um einen «thermophotovoltaischen Wandler». Dieser wird ebenfalls mit Methanol betrieben, wobei dieses wieder in seine Bestandteile Wasser und CO2 zerfällt. Deshalb ist kein Kamin notwendig. Der Stromgenerator arbeitet geräuschlos, ohne Vibrationen und braucht fast keine Wartung. Die Herstellung ist günstig, da er nur aus wenigen Teilen besteht im Gegensatz z. B. zu einem Kolbenmotor. ■ rü ere rti el zu Silent- o er: HK-Ge äudete ni S. - : Mit Met anol die Energie ende e ältigen. HK-Ge äudete ni S. : Silent- o er G er ält den S eizer Innovationspreis von Idee-Suisse.
www.silent-power.com
Methanol Die Silent-Power AG hat unter der Leitung von CEO Prof. Dr. Urs A. Weidmann ein Energiekonzept entwickelt, das mit einem Methanol-Kreislauf sowohl die Stromproduktion als auch die Stromspeicherung löst. Synthetisches Methanol kann aus Wasser, Kohlendioxid aus der Luft und Strom hergestellt werden. Im Gegensatz zu den fossilen Brennstoffen Erdöl, Erdgas oder Kohle, sind diese Elemente unbegrenzt vorhanden. Methanol kann zum Heizen und Kühlen von Gebäuden, fürs Kochen und für die Mobilität eingesetzt werden, wie wir es von Benzin, Diesel, Kerosin und Heizöl gewohnt sind. Für die Methanolproduktion sollen vor allem Stromüberschüsse der erneuerbaren Energiequellen (Solar- und Windenergie) in Spitzenstunden verwendet werden. Die Silent-Power AG plant, eine Methanolsynthese-Anlage in der Schweiz zu realisieren. In naher Zukunft können Methanol-Produktionsstätten, die an geeigneten Orten stehen und mit billigem Strom betrieben werden, eine praktisch unerschöpfliche Energiequelle darstellen. Die Stromproduktion dafür könnte zum Beispiel aus Wellenkraftwerken auf den schottischen Inseln oder den neuen Hebriden sein. Dort sind die Wellen genügend hoch, um ununterbrochen viel billigen Strom zu erzeugen. Mit den bereits existierenden Tankschiffen (normale Öltanker) kann das Methanol von dort abgeholt und über die bereits bestehende Tankstellen-Infrastruktur verteilt werden.
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Neue Weishaupt-Kessel für Klinik Hohenegg, Meilen
Heizleistung um fast zwei Drittel reduziert Vorbildlich machte es die psychiatrische Privatklinik Hohenegg in Meilen: Zuerst die Renovation (hier mit Erweiterung) und erst dann eine Berechnung der neuen Heizleistung und die Heizungssanierung. Energie 360° AG als Contractor liess nun zwei Weishaupt Thermo Condens WTC GB 250 einbauen. 500 statt 1400 kW wie zuvor. Martin Stadelmann
■ Die Klinik Hohenegg ist 105 Jahre alt. 2005 strich sie der Kanton von der Spitalliste. Man musste sich neu orientieren, nun als Privatklinik für Halbprivat- und Privatpatienten. 200 bis 2015 wurden die Häuser der Klinik unter der Leitung des Architekturbüros Romero Schaefle, Zürich, bei laufendem Klinikbetrieb in drei Etappen umgebaut und an die Bedürfnisse der Privatpatienten angepasst. Der Umbau umfasste auch eine energetische Sanierung Fenster, Dämmung der Dächer usw. Hinzu kam 2015 der Neubau «Terrazza», ein Empfangsgebäude mit Reception, zentraler Halle,
Lounge, Caf -Bar und Speiseräumen, einer Küche im Keller und Verwaltungsräumen im Obergeschoss. Gleichzeitig wurde auch die Kanalisation erneuert dazu gehörten teilweise auch die Heizungs-Fernleitungen und in drei Häusern die Unterstationen. Die rund 25 Jahre alte Heizungsanlage mit zwei 00-kW-Kesseln und Gas-Gebläsebrennern blieb vorerst in Betrieb, war aber sanierungsbedürftig.
Neue Heizanlage im Contracting Die Geschäftsleitung der Hohenegg entschied sich nun, die Heizung inklusive
deren Betrieb zu outsourcen: Die Delegation eines Problems an Fachspezialisten. Dabei waren nicht einmal, wie sonst häufig, finanzielle Probleme massgebend. Das Spital finanzierte einen Grossteil der neuen Anlage selber. Ziel war vielmehr die Garantie eines sicheren Betriebs, sozusagen ein RundumSorglos-Paket, durch das gewählte Contracting-Unternehmen Energie 60 AG, Zürich. Aufgrund der Energieverbrauchswerte der letzten Jahre die Häuser waren a bereits saniert errechnete Energie 60 AG unter der Pro ektleitung von Martin
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Gruppe Fernleitung Häuser 04/05/07
nergie360°
Gruppe Fernleitung Häuser 02/10/ Gärtnerei
Notstutzen DN100
Kunde energie360°
bestehender Verteiler
2 x Wärmeerzeuger Fabrikat: Weishaupt AG Typ: WTC-GB250-A Leistung: 48-239 kW
2 x Umwälzpumpe Fabrikat: Grundfos AG Typ: Magna3 32-120F
Expansionsanlage Fabrikat: IMI Hydronics Inhalt: 140 + 25 Liter
Wärmetauscher 500 kW
Umwälzpumpen Fabrikat: Grundfos AG Regulierventile Fabrikat: Siemens AG
Kunde
Haupthaus
energie360°
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Schema der Anlage in der Hohenegg. Links die beiden WTC GB 250, in der Mitte die Systemtrennung durch einen Wärmetauscher.
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Die Gebäude der Hohenegg in Meilen, vorne rechts das neue Receptions-Haus «Terrazza».
Weber nun den aktuellen Heizleistungsbedarf und kam auf wenig mehr als einen Drittel der vorherigen Heizungsleistung: 500 kW
Weishaupt-Kessel: bewährt und absolut zuverlässig Zur Deckung dieses Leistungsbedarfs wählte Martin Weber nun zwei Weishaupt Gas-Brennwertkessel Thermo Condens WTC GB 250. Diese modulieren von 52 bis 250 kW, was insgesamt bei dieser Anlage - die beiden Kessel arbeiten in Kaskade - eine ModulationsBandbreite von fast 1:10 ergibt. Stetige Leistungsanpassung an die eweiligen momentanen Bedürfnisse ist also gewährleistet. Die Chance, dass einer der Kessel ins «Pendeln» gerät, tendiert gegen Null. Das gewährleistet eine optimale Energieausnutzung. Der Wirkungsgrad der Kessel liegt nahe 100 . «Ich habe diese Kessel schon früher öfters eingesetzt. Sie haben sich als absolut zuverlässig erwiesen», so Weber, «das ist besonders wichtig im Contracting edes Problem würde Geld kosten » Die runden Premix-Strahlungsbrenner der Thermo Condens-Kessel weisen dank ihrer speziellen Oberflächen-Gewebestruktur zudem äusserst niedrige Schadstoffemissionen auf. Der Weishaupt-Kaskadenmanager der Mehrkesselanlage steuert unter anderem die systematische Arbeitsweise und sorgt für nahezu identische Laufzeiten beider Kessel. Der serienmässige Geräuschdämpfer, der nur minimale Betriebsund Anfahrgeräusche zulässt, ist hier nur ein kleiner Vorteil im Vergleich zu den Geräuschemissionen der vorherigen Gebläsebrenner. Ein elektronisches Überwachungssystem kontrolliert über Fühler im Abgas, Vor- und Rücklauf sowie durch einen Wassermangelschalter
Die beiden Weishaupt Thermo Condens WTC GB 250 in der Hohenegg, Leistung je 48–239 kW.
den Wärmehaushalt des WTC-GB. Elektromagnetischen Einflüssen wird durch die Trennung von 2 0-Volt- und Steuerungsleitungen vorgebeugt. Die Kessel sind mit der Fernbedienungsstation WCM-FS ausgestattet und ermöglichen mit dem Weishaupt Kommunikationsmodul WCM-COM Fernüberwachung, -einstellung und -wartung über das Internet durch Energie 60 AG. In die bestehenden Kaminzüge wurden Kunststoffkamine eingezogen. Die Verlängerung oberhalb der von viel früher bestehenden, denkmalgeschützten Backsteinaufbauten ehemaliger Kamine wurden zur Verschönerung mit Chromstahleinfassungen versehen.
Die Thermo Condens kondensieren! Mit den alten Kesseln wurde die Fernheizung stets mit 0 C Vorlauf betrieben. Die Wassererwärmung erfolgt dezentral in Boilern in den einzelnen Häusern. Kondensation war damals
nicht gefragt, eher befürchtet. Mit der Sanierung im letzten September wurde das anders. Energie 60 AG betreibt die Anlage nun bedarfsabhängig. Die Boiler werden am Morgen zwangsgeladen, dafür gelten 0 C Vorlauf. Verlangt einer der Boiler tagsüber Nachladung, werden gleich alle nachgeladen. In der übrigen Zeit gilt normales Heizregime mit variablen, in der Regel tieferen Vorlauftemperaturen. Damit sind teils sogar im Winter, aber sicher in der Übergangszeit Rücklauftemperaturen von 50 C und weniger möglich die Kessel kondensieren, der Brennwert wird genutzt und die Hohenegg profitiert von tiefem Energieverbrauch. ■ www.weishaupt-ag.ch
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Die Umwelt steckt voller Energie
Nautilus von Domotec holt sie ins Haus Domotec baut ihr Engagement im Bereich erneuerbare Energien stetig aus und bietet mit ihrer Sole-WasserWärmepumpe Nautilus ein kompaktes, umweltschonendes und kostensparendes Heizsystem an. Quelle: Domotec, Bearbeitung Franz Lenz
■ Die Energievorräte unserer Welt sind knapp und wertvoll. Gute Gründe, um beim Kauf einer neuen Heizungsanlage besonders sorgfältig auf den sparsamen Verbrauch der eingesetzten Energie und geringen CO2Ausstoss zu achten. Moderne Wärmepumpen verfügen im Vergleich zu anderen Heizsystemen über einzigartige Vorteile: Sie generieren geringe Heizkosten und sie sind zuverlässig und bedienerfreundlich in der Anwendung. Ausserdem benötigen sie nahezu keinen Wartungsaufwand und sind am Einsatzort völlig emissionsfrei.
Aus «Erde oder Wasser»
Mit der Sole-Wasser-Wärmepumpe Nautilus bietet Domotec ein Heizsystem an, welches die Wärme dem Erdreich entnimmt und optimal nutzt. Die SoleWasser-Wärmepumpe ist in der Lage, die Energie des Erdreichs oder des Grundwassers in nutzbare Wärme umzuwandeln. Dabei genügen rund 25 Strom, um 100 Nutzwärme zu erhalten. Weil Investitionen für einen Kamin, Tank oder einen Gasanschluss sowie wiederkehrende Kosten für die Brennerwartung und den Kaminfeger entfallen, können die Betriebskosten einer Sole-Wasser-Wärmepumpe im Vergleich
zu einer l-, oder Gasheizung bis um 60 gesenkt werden.
Neue effiziente Geräte Domotec hat ihr Sole-Wasser-Wärmepumpen-Programm durch neue Geräte ersetzt, die über Hocheffizienzpumpen, eine neue Kompressorgeneration und weiter entwickelte Expansionsventile verfügen. Die Geräte der Serien WPNS sind im Vergleich zur Vorgängergeneration effizienter. Der COP (Coefficient of Performance) erreicht einen Wert von bis zu , . Die Erdwärmepumpen nutzen für den Heiz- und Solekreislauf etzt Umwälzpumpen der Energieeffizienzklasse A. Zudem sind sie mit der neuen DPC-Funktion (Dynamic Pump Control) zur Differenztemperaturregelung der Heizkreispumpe ausgestattet: Die Wärmepumpen arbeiten dadurch immer im optimalen Betriebspunkt und lassen sich einfach in Betrieb nehmen, weil die manuelle Voreinstellung der Heizkreispumpe entfällt. Das Expansionsventil bietet im Vergleich zur Vorgängergeneration eine exaktere Regelgenauigkeit. In Verbindung mit dem Kältemittel R 10A wird ein höherer Wirkungsgrad des Kompressors erreicht. Durch eine verbesserte Kältemitteleinspritzung steigt auch die Wärmeleistung der geräuscharmen Kompressoren. Zudem wurde die Schalldämmung optimiert: Die neuen Sole-Wasser-Wärmepumpen sind um bis zu db(A) leiser als vergleichbare Vorgängermodelle.
Installation der Erdsonde
Der Platzbedarf für eine Wärmepumpe zur Beheizung eines Einfamilienhauses entspricht etwa dem eines Heizkessels. Rechts der Warmwasserspeicher, der auch über die Wärmepumpe geladen wird.
Erdsonden beanspruchen kaum Platz auf dem Grundstück. Eine Punktbohrung reicht aus, um die Erdwärme in 50 200 m Tiefe zu erschliessen. Das Erdreich gibt die Wärme über die Wärmepumpe an das Heizsystem ab. Der Erschliessungsaufwand gegenüber einer Luft-Wasser-Wärmepumpe erhöht sich lediglich um die Erdwärmesondenbohrung, das Rohrleitungssystem, den Verteiler und die Umwälzpumpe. Bei der Planung der Erdwärmesondenboh-
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rung ist die Bodenbeschaffenheit zu beachten. Die Erdwärmesonde ist auf die Leistung der berechneten Wärmepumpe auszulegen.
Benötigter Platzbedarf im Haus
Mit der Sole-Wasser-Wärmepumpe Nautilus WPNS kann mit den Wärmequellen Erdreich oder Grundwasser nutzbare Wärme erzeugt werden. (Bilder: Domotec)
Die Sole-Wasser-Wärmepumpe Nautilus kann sowohl in Kellerräumen und Garagen als auch in Abstell- oder Hauswirtschaftsräumen integriert werden. Der Platzbedarf für eine Wärmepumpe zur Beheizung eines Einfamilienhauses entspricht etwa dem eines Heizkessels. Für die Warmwasserbereitung reicht Platz in der Grössenordnung einer Kühl-Gefrierkombination. Die Aufstellung erfolgt an einem ebenen und tragfähigen Platz. Die Wärmepumpe erfordert kein Fundament, da diese werkseitig mit einer schallabsorbierenden Unterlage ausgerüstet ist. Der Standort ist so zu wählen,
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dass Mindestabstände von seitlichen Wänden oder nicht entfernbaren Möbeln eingehalten werden und ausreichend Platz für die Bedienung und Kundendienstarbeiten erhalten bleibt.
Ausführung Die Nautilus WPNS ist in zehn Varianten von 5, bis 61,5 Kilowatt erhältlich. Je nach Bedarf kann sie mit einem externen Warmwasserspeicher kombiniert werden. Das Gerät ist als flexible Lösung auf die Integration weiterer Wärmequellen ausgelegt: Dank Fremdwärmeerkennung lässt sich beispielsweise eine Solaranlage oder ein Biomassekessel für die Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung einbinden. ■ www.domotec.ch
Kompressordruckhaltung – schnell und einfach installiert ■ Mit Simply Compresso bietet IMI Pneumatex ab Dezember eine Kompressorendruckhaltung für Heizungsanlagen mit einer Leistung bis 400 kW bzw. Nenndrücken bis zu 3 bar. Der modular aufgebaute Simply Compresso eignet sich insbesondere für den Einsatz in Mehrfamilienhäusern und kleineren Gewerbeobjekten (z. B. Kindergärten, Supermärkte). Die Präzisionsdruckhaltung verfügt über ein Nennvolumen von 80 Litern und kann mit einem Erweiterungsgefäss auf ein Gesamtnennvolumen von 160 Liter erweitert werden. Eine Version mit einer automatischen Nachspeisefunktion ist ebenfalls verfügbar. Das System ist mit einem der leisesten Kompressoren am Markt und besonders kompakten Abmessungen ausgestattet, sodass eine Montage auch bei beengten Platzverhältnissen oder sogar in Nebenräumen problemlos möglich ist. Die Installation und Inbetriebnahme können schnell und einfach durch einen einzelnen Fachhandwerker erfolgen. Die Gerätesteuerung erkennt die Systemparameter automatisch und führt die Inbetriebnahme selbstständig durch. Die komfortable Software ermöglicht die Bedienung und Überwachung der Station aus der Ferne. Die lediglich etwa 37 kg schwere Einheit kann bodenstehend oder an der Wand montiert werden. Die Anbindung an das Heizungssystem erfolgt ebenso einfach wie bei einem Membranausdehnungsgefäss. Überdies eignet sich Simply Compresso gut zur Nachrüstung bei bestehender statischer Druckhaltung. ■ IMI Hydronic Engineering Switzerland AG Tel. 061 906 26 26 www.imi-hydronic.ch
Der neue Simply Compresso der Marke IMI Pneumatex vereint sämtliche Vorteile moderner Kompressordruckhaltung in einer einfach zu installierenden Systemlösung.
Mit dem Saugsystem des PuroWin kann das Hackgut über Wegstrecken von bis zu 25 Metern und 7 Meter Höhe transportiert werden.
Hackgut-Kessel mit Ansaugsystem ■ Das Heizen mit Hackgut bietet im ländlichen Raum und im gewerblichen Bereich eine günstige und komfortable Art der Wärmeversorgung. Eine Hackgutanlage liess sich bisher aber nur dann installieren, wenn sich das Brennstofflager in unmittelbarer Nähe vom Heizraum befand. Diese räumlichen Voraussetzungen sind nicht mehr erforderlich. Denn der PuroWin-Kessel lässt sich neben dem klassischen Schneckentransport erstmals auch mit einem flexiblen Saugsystem ausstatten. Damit kann der Brennstoff selbst über kurvige Wegstrecken von bis zu 25 Meter Länge und 7 Meter Höhe transportiert werden. Die Funktionsweise: Mittels Rührwerk und Schneckensystem wird das Hackgut aus dem Lager bis zu einer Übergabebox ausserhalb des Lagerraumes befördert. Von dort wird der Brennstoff von einem Gebläse über eine Rohrleitung in den Vorratsbehälter am Kessel weiter transportiert. Über eine Rückleitung, in der nur reine Luft gesaugt wird, schliesst sich der pneumatische Kreislauf. Das Rohrsystem ist dank verschiedenen gebogenen und geraden Rohrelementen anpassungsfähig. Der Vorratsbehälter hat ein Fassungsvermögen von 270 Liter bzw. rund 85 kg (Hartholz, 30 % Wassergehalt). Damit lässt sich bei einem 40 kW PuroWin ein Volllast-Betrieb bis zu sechs Stunden aufrechterhalten. Der neue PuroWin ist in fünf Leistungsgrössen von 24 bis 60 kW erhältlich. ■
Windhager Zentralheizung Schweiz AG Tel. 041 469 46 90 www.windhager.com
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Klix-Deckenstrahlprofile von Arbonia eignen sich bis zu einer Raumhöhe von 20 Metern
Superleicht, behaglich und einfach zu montieren Mit den innovativen Klix-Deckenstrahlprofilen gelingt Heizen und Kühlen bei optimaler Behaglichkeit. Die Klix-Deckenstrahlprofile von Arbonia Solutions AG können bis zu einer Raumhöhe von 20 Metern eingesetzt werden. Durch ihr geringes Gewicht lassen sie sich einfach, schnell und auch kostengünstig installieren. ■ Das System für die Montage ist bei den Klix-Deckenstrahlprofilen von Arbonia sehr einfach. Nicht nur für den Installateur, sondern auch für die Raumnutzer bringt dies besondere Vorzüge. Herkömmliche Deckenstrahlplatten können oft nicht oder nur mit grossem Aufwand nachträglich in Produktionshallen eingebaut werden. Die Lösung von Arbonia lässt sich selbst im laufenden Betrieb installieren, ist flexibel im Aufbau, hat eine Modullänge bis zu 12 Meter und bringt damit dem Eigentümer wesentliche Zeit- wie auch Kostenvorteile. Für den Einbau dieser Arbonia-Produkte werden dieselben Montagezeiten veranschlagt wie beispielsweise für Rohrzuleitungen oder rationelle 1-Punkt-Aufhängen. Die Deckenlast bei älteren Räumlichkeiten lässt oft die Installation von schweren Deckenstrahlplatten aus statischen Gründen nicht zu. Hier können die leichten Aluminium-Profile von Arbonia auch bei Gebäuden mit geringer Deckenlast problemlos eingesetzt werden, da das Gewicht nur einen Drittel von
herkömmlichen Deckenstrahlplatten beträgt. Zusätzliche Komponenten wie Licht können einfach nachträglich an den Modulen befestigt werden.
darfs führt. Der Betrieb der KlixDeckenstrahlprofile erfolgt lautlos und ohne Staubaufwirbelungen, was das Wohlbefinden im Raum noch zusätzlich erhöht.
Optimal behaglich Klix-Deckenstrahlprofile heizen und kühlen mit dem natürlichen Prinzip der thermischen Strahlung. Beim Auftreffen der radialen Strahlung auf Wände, Maschinen, Lagergut oder Fussböden wird diese Energie aufgenommen und über Sekundärstrahlung wieder abgegeben. Menschen, die sich in Räumen mit Klix-Deckenstrahlprofilen aufhalten, empfinden den Effekt der Strahlungsübertragung als besonders angenehm und behaglich. Durch das thermische Aktivieren der umliegenden Flächen in passiver Weise entsteht keine Zugluft. Dank Strahlungswärme liegt die empfundene Temperatur im Heizbetrieb um ca. zwei bis drei Kelvin höher als die tatsächliche Raumtemperatur (im Kühlbetrieb ca. zwei bis drei Kelvin niedriger), was zu einer Reduzierung des Energiebe-
Ästhetik auf den ersten Blick Zwei verschiedene Modelle mit je drei Grössenausführungen der Klix Deckenstrahlprofile sind bei Arbonia erhältlich. Modell DESA ist die kostengünstige Variante, welche im Bereich Heizen besonders viel Leistung bringt. Modell DESB zeichnet sich durch ein besonders ästhetisches Design und durch integrierte Aufhängemöglichkeit aus. Ein Deckensystem muss beispielsweise in Verkaufslokalitäten oder Büroräumen auch ästhetische Kriterien erfüllen. Hier punktet das Produkt von Arbonia, denn Modell DESB wurde dank der einzigartigen und ästhetischen Form mit dem renommierten Red Dot Design Award 2013 ausgezeichnet. Die Strangpressprofile aus Aluminium sind mit eloxierter oder auch lackierter Oberfläche in allen Arbonia-Farben erhältlich.
Damit Kunden die optimale Lösung für ihre individuellen Ansprüche finden, unterstützt Arbonia vom ersten bis zum letzten Schritt. Eine Gesamtlösung umfasst Beratung, Planung, Fertigung, Auslieferung, Montageunterstützung und Service. ■ Arbonia Solutions AG Tel. 071 447 47 47 www.arbonia.ch
Beispiel einer Einsatzmöglichkeit der Deckenstrahlprofile in einer Produktionshalle.
Die Variante DESA ist die kostengünstige Variante, welche viel Heizleistung bringt.
Die elegante Variante DESB der Deckenstrahlprofile zeichnet sich durch ihre Unauffälligkeit aus.
Modell DESB zeichnet sich durch ein besonders ästhetisches Design aus.
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Ablagerung von Holzaschen gemäss neuer Abfallverordnung (VVEA)
Entsorgungslösung für Holzasche in Sicht Die Auflagen der neuen Abfallverordnung haben die Betreiber von Holzheizungen und Deponien mächtig verunsichert. Nun hat das Bundesamt für Umwelt in Zusammenarbeit mit der Branche eine praktikable Lösung für die Ascheentsorgung in Aussicht gestellt. Quelle: Holzenergie Schweiz
■ Am 1. Januar 2016 hat der Bundesrat die neue Abfallverordnung (Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen VVEA) in Kraft gesetzt – mit einschneidenden Neuerungen für die Betreiber von Holzfeuerungen! Konnten diese früher ihre Holzaschen problemlos auf Inertstoffdeponien entsorgen, bedarf es nach dem neuen Buchstaben des Gesetzes dafür nun einer aufwändigen Aufbereitung (Chromatreduktion) der Aschen sowie einer Bestätigung durch eine Laboranalyse, dass die Grenzwerte gemäss VVEA eingehalten sind.
Von dieser neuen Regelung wären rund 62 000 Betreiber von Zentralheizungsherden, Pellet-, Stückholz- und Schnitzelheizungen betroffen gewesen. Schon im Sommer 2016 zeigte es sich aber, dass diese neuen Vorschriften in der Praxis gar nicht eingehalten werden können. Holzenergie Schweiz, der Dachverband der «Wärme aus dem Wald», hat sich seit 2016 hartnäckig und kompetent bei der zuständigen Abteilung Abfall und Rohstoffe des Bundesamts für Umwelt (BAFU) für eine pragmatische Lösung eingesetzt. Und weil das BAFU gleichermassen konstruktiv und lösungs-
Dank der Intervention des Bundesamtes für Umwelt dürfen Holzaschen künftig auf Deponien des Typs D zusammen mit KVA-Schlacken gelagert werden.
orientiert agierte, liess sich gemeinsam ein vernünftiger Ausweg aus der verfahrenen Situation finden.
Übergangsregelung, Ablagerung mit KVA-Schlacken Diese sieht ab Herbst 2018 eine fünfjährige Übergangsfrist vor, während welcher die Holzaschen wie bisher abgelagert werden können. Gleichzeitig, so teilte das BAFU am 14. August 2017 mit, soll die VVEA zusätzlich mit einer Regelung ergänzt werden. Künftig dürfen Holzaschen jeglicher Art auf Deponien des Typs D zusammen mit KVA-Schlacken (gut gemischt) abgelagert werden – dies ohne zeitliche Beschränkung. Auf solchen Deponien werden Schlacken aus der Kehrichtverbrennung abgela-
gert. Diese enthalten sehr viel Eisen, sodass die erforderliche Chromatreduktion von selbst erfolgt. Holzenergie Schweiz dankt dem Bundesamt für Umwelt für die fruchtbare Zusammenarbeit und für die Berücksichtigung der Anliegen der Holzenergiebranche. ■ Holzenergie Schweiz Tel. 044 250 88 11 www.holzenergie.ch
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Einführungsaktion bis 31. Oktober 2017 von Mobil in Time
Mobile Elektroheizungen: Rundum sorglos dank neuer Service-Abos Die optimale Wartung einer mobilen Elektroheizung ist das A und O für eine lange Lebensdauer, Betriebssicherheit und Effizienz. Damit die Geräte auch nach Jahren noch wie am ersten Tag funktionieren, bietet Mobil in Time nun passende ServiceAbos an. Diese können online unter mobilintime.com/eh-service-abo bestellt werden. Beim Abschluss eines Abos winken exklusive Aktionsvorteile. pe gegen einen Aufpreis von Fr. 140.– ausgetauscht. Mobil in Time informiert vorab. • Kontrolle und Ersatz von Kleinteilen • 12 Monate Service-Garantie • Jährliche Erinnerung durch Mobil in Time • Abhol- und Lieferservice: Transportpauschale Fr. 150.– für Hin- und Rücktransport Auf Anfrage werden auch Fabrikate anderer Hersteller gewartet. Service-Abos sind auch für Split-Klimageräte KM Cool 7 (Service-Abo KM) und Heizmobile bis 500 kW Wärmeleistung (Service-Abo HM) erhältlich.
Exklusive Einführungsaktion Wer bis 31. Oktober 2017 ein Service-Abo abschliesst, kann als Belohnung zwischen einem Mietgutschein im Wert von Fr. 100.– oder einem 5-m-Schlauchpaket für Elektroheizungen im Wert von Fr. 138.– wählen. ■ ■ Mobil in Time, einer der grössten Hersteller von mobilen Elektroheizungen in der Schweiz, fertigt qualitativ hochwertige Geräte. Diese behaupten sich bei fachgerechter Wartung auch noch nach etlichen Jahren tadellos. Jedoch kommen selbst die hochwertigsten Elektroheizungen irgendwann in die Jahre. Die Heizstäbe verkalken, Kleinteile verschleissen und die Leistung fällt immer weiter ab. Speziell auf dem Bau kommt hinzu, dass bei UB-Austrocknungen und Erstaufheizungen anstelle vorschriftskonformer Wasserqualität meist verkalktes und schmutziges Wasser verwendet wird.
Regelmässige Wartung schützt vor kostspieligem Totalausfall All diese Ursachen können zu Leistungsverlust führen und die Betriebssicherheit stark gefährden. Ohne die richtige, regelmässige Wartung droht im schlimmsten Fall mitten im Einsatz der Totalausfall. Das verärgert den Kunden, kostet wertvolle Zeit und verursacht unnötig hohe Reparaturkosten. Deshalb ist die regelmässige Wartung und Pflege mobiler Elektroheizungen unerlässlich. Wie ein Auto auch, sollten Elektroheizungen einmal jährlich in den Service gebracht werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Lebensdauer wird verlängert, Leistung und Effizi-
enz bleiben konstant hoch und das Gerät insgesamt zuverlässig.
Neue Service-Abos für mobile Elektroheizungen Die neuen Abos sind ab Fr. 386.– (jährlicher Abo-Preis) erhältlich für die mobilen Elektroheizungen EH 9, EH 15, EH 22 und EH 36 von Mobil in Time. Die jährliche stattfindende Wartung beinhaltet: • Austausch der Heizstäbe und des Entlüfters • Dichtigkeitskontrolle • Funktionstest und Protokollierung • Gründliche Komplettreinigung • Inspektion und Zustandskontrolle • Kontrolle der Umwälzpumpe: Bei Bedarf wird die Umwälzpum-
Mobil in Time AG Tel. 044 806 13 00 mobilintime.com/eh-service-abo
Lüftung | Klima | Kälte |
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Kältetechnologie für Biozentrum der Universität Basel
Perfektes Klima für innovative Spitzenforschung Wenn 2019 der neue, 73 Meter hohe Forschungsturm des Biozentrums der Universität Basel die Tore öffnet, können sich die Forscherinnen und Forscher auf eine ausgeklügelte Klimatisierung der Labors verlassen – eine unverzichtbare Voraussetzung für moderne Spitzenforschung. Die Kältetechnik dafür stammt von CTA. Claudio Müller, Leiter Technik Klima/Kälte CTA AG
■ Es ist Millimeterarbeit, als im Dezember 2016 ein gigantischer 500-Tonnen-Spezialkran den ersten von zwei Rückkühlern auf das Dach des neuen Biozentrums in über 0 Meter Höhe einschwenkt. Bei bitterer Kälte und Dunkelheit bleibt spätabends nur wenig Zeit, die e 10 Tonnen schweren Wärmeübertrager in ihre künftige Wirkungsstätte einzupassen. Dass dabei alles reibungslos klappt, dahinter steht neben einer minutiösen Vorbereitung auch die ahrzehntelange Erfahrung der CTA mit der Herstellung und Installation von Kälteanlagen in besonders anspruchsvollen Umgebungen. Geplant hat die kältetechnischen Installationen Amstein Walthert.
heute eines der führenden Institute für molekulare und biomedizinische Grundlagenforschung und Lehre. So wie sich Forschung und Lehre rasant entwickeln, verändern sich auch die Anforderungen an Gebäude und Infrastruktur. Vor diesem Hintergrund entschlossen sich die Trägerkantone der Universität BaselLandschaft und Basel-Stadt für einen Neubau des in die Jahre gekommenen
Biozentrumgebäudes. Der Neubau ist der erste Schritt auf dem Weg zu einem neuen Life-Sciences-Campus in Basel. Denn die regionale Life-Sciences-Industrie ist ein Wachstumsmotor für die ganze Region und gehört zu den wichtigsten Arbeitgebern. Auf einer Nutzfläche von über 2 000 Quadratmetern entsteht im Biozentrum Basel Raum für 600 Forschende in über
Logistische Meisterleistung bei der Einbringung Rund zwei Jahre bevor das neue Forschungswahrzeichen von Basel der ffentlichkeit übergeben wird, werden die Arbeiten für die Installation der hochmodernen Haustechnik-Infrastruktur ausgeführt. Nicht nur zuoberst im Innenhof des 15. Stockwerks, wo auf dem Dach die zwei leistungsstarken Rückkühler stehen, sondern auch zuunterst im . Untergeschoss, wo in der Kältezentrale die Kältemaschinen eingebracht werden. Jeder der drei identischen Kälteerzeuger wird zerlegt in mehrere Einzelteile mit Lastwagen über eine Rampe ins 1. Untergeschoss gefahren. Dann heisst es, die knapp 0 Tonnen Material abzuladen und mit einem Kettenzug Kiste für Kiste in die Kältezentrale im . Untergeschoss einzubringen. Drei Tage dauert es, bis sich bei laufendem Baustellenbetrieb alle Teile der drei Kälteanlagen in der Kältezentrale befinden, bereit zur Montage.
Keine Kompromisse bei der Infrastruktur Das Biozentrum der Universität Basel wurde vor 0 Jahren gegründet und ist
Das Prinzip der Kälteversorgung im Neubau des Biozentrums der Universität Basel im Überblick.
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Lüftung | Klima | Kälte |
0 Forschungsgruppen sowie für 00 Studierende. Zudem beherbergt der Forschungsturm das Rechenzentrum der Universität Basel. Zahlreiche Begegnungsorte, Hörsäle und eine öffentliche Cafeteria fördern den wissenschaftlichen Austausch.
Erschütterungsfreie Kälteerzeugung Besonders knifflig und mit direkten Auswirkungen auf die Kältetechnik war die Planung der unterirdischen Räume. Hier finden sich, quasi Tür an Tür mit den Kältemaschinen, hochsensible wissenschaftliche Einrichtungen,
Mikroskope und Analyseinstrumente, die keine Erschütterungen oder Vibrationen dulden. Entsprechend streng waren die Anforderungen an die Kälteanlage. Daher nahm CTA die Kälteerzeuger zuerst im Werk in Betrieb und testete sie im gesamten Leistungs- und Drehzahlbereich auf Herz und Nieren. So wurde sichergestellt, dass die strengen Vibrationswerte eingehalten werden. In der Kältezentrale stehen die drei Maschinen auf Betonsockeln mit speziellen Dämpfungselementen, welche die restlichen Vibrationen absorbieren.
Zwei Hybrid-Rückkühler mit je drei Megawatt Leistung werden auf dem Dach abgesetzt.
Die Rückkühler werden exakt nach Zeitplan angeliefert.
Der 500-Tonnen-Spezialkran befördert die Rückkühler auf das Dach des über 70 Meter hohen Neubaus.
Kältepower für die Zukunft
Auch sonst zeichnet sich die neue Kälteanlage des Biozentrums Basel durch beeindruckende Kennwerte aus. Jeder der drei Kälteerzeuger verfügt über eine Leistung von 1600 kW, zusammen also , MW Nutzkälteleistung. Eine komplexe Steuerung mit 10 vernetzten Steuerungseinheiten schliesst die drei Kälteerzeuger mit ihren unabhängigen Kältekreisläufen zu einem Gesamtsystem zusammen. Die Anlage stellt so für eine Vielzahl von Bezügern auf edem Geschoss die nötige Kühlenergie zur Verfügung: grosse Monoblöcke für die Lüftungsanlagen (die grösste Wärmelast im Gebäude), Kühldecken, Klimaschränke und Konvektoren, die Kühlung des Rechenzentrums sowie unterschiedliche Klimageräte und Klimakammern, welche die Labors e nach Anforderung nutzen. Die Anlagen arbeiten mit Ammoniak (NH ). Das natürliche Kältemittel trägt weder zum Abbau der Ozonschicht noch zum Treibhauseffekt bei. Damit ist
Lüftung | Klima | Kälte |
es besonders umweltverträglich und ermöglicht den Bau von energieeffizienten und kompakten Kälteanlagen. Die erprobte Technologie ermöglicht mit ihren Leistungswerten einen hohen industriellen Standard. Damit sichergestellt ist, dass keine Menschen mit dem Kältemittel in Kontakt kommen, erfüllt die gesamte Anlage einen sehr hohen Sicherheitsstandard. Dazu gehören eine komplett dichte Kältezentrale, eine Gasüberwachung zur Alarmierung, eine Lüftungssteuerung und Stromlosschaltung sowie eine Evakuationslüftung, mit der ausgetretenes Kältemittel kontrolliert über das Dach abgeblasen werden kann. Insgesamt zeichnet sich die Anlage durch ein weitsichtiges, auf Langfristigkeit ausgerichtetes Konzept aus, mit dem sie bei guter Wartung auf eine Lebensdauer von 25 Jahre und mehr ausgelegt ist. Natürlich nutzt das Biozentrum auch die Abwärme der Kälteerzeuger. Über einen grossen Wärmetauscher wird die Wärme an den Wärmeverbund des Are-
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Die Rückkühler werden genau auf die Fundamente positioniert.
als abgegeben, auf dem das Gebäude steht. Wenn die Wärme nicht genutzt werden kann, wird sie über die zwei Rückkühler eder mit einer Leistung von MW auf dem Dach an die Umgebung abgegeben.
nen und Forscher beim Bezug des Gebäudes eine perfekte Infrastruktur mit einer reibungslos funktionierenden Klimatisierung vorfinden. ■ www.cta.ch
Komplexe Inbetriebnahme
Millimeterarbeit beim Einbringen der drei Kältemaschinen.
Einer der drei NH3-Verflüssiger.
Einige Monate bevor das Biozentrum offiziell eröffnet wird, kann die Kälteanlage im Frühling 201 Schritt für Schritt hochgefahren werden. Nach Abschluss aller Installationsarbeiten wird zuerst die Kältezentrale «dicht gemacht». Danach werden alle Sicherheitskomponenten und besonders die Evakuationslüftung in Betrieb genommen. Nach erfolgreichen Tests der Sicherheitseinrichtungen und der Alarmierungskette wird ede der drei Maschinen mit 250 Kilogramm Ammoniak-Kältemittel gefüllt. Weil zu Beginn noch keine Wärmelasten zur Verfügung stehen, die gekühlt werden können, muss für die nötigen Tests und das allmähliche Hochfahren ein Bypass gelegt werden. Damit wird die Abwärme der Kälteerzeuger über einen 1, MW-Wärmetauscher auf die Anlage zurückgeführt. Diese simulierte Wärmelast wird beim Bezug des Gebäudes schrittweise reduziert und so ein sanfter Übergang in den Betriebsalltag ermöglicht. Mit dieser aufwendigen Inbetriebnahme werden die Forscherin-
Eckwerte der Klimatechnik Herzstück der Klimatisierung des Biozentrums sind die drei Kälteerzeuger, die im Verbund eine Kälteleistung von insgesamt 4,8 MW erbringen: – 3 Kaltwassermaschinen CTA Zudek NH3 – Kälteleistung 1600 kW pro Maschine, total 4,8 MW Kälteleistung – Verdichter 400 kW elektrisch pro Maschine, total 1,2 MW – 2 Hybrid-Rückkühler Mountair, 3 MW je Rückkühler, total 6 MW Rückkühlleistung – Kaltwasser 14/8 °C – Diverse Klimaschränke und Fancoils HLK-Planung und Sicherheitskonzept: Amstein+Walthert Bern AG Kältetechnik-Lieferantin: CTA AG
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Natürliche Kältemittel erleben eine Renaissance und verdrängen die synthetischen Kältemittel FCKW, HFCKW und HFKW
HFO-Kältemittel immer gefragter Die vergangenen Monate erlebten grosse Änderungen bei den Kältemitteln. Aufgrund verschärfter Vorschriften im Zuge von Klimaschutzmassnahmen werden synthetische Kältemittel immer mehr verbannt. Eine Art Renaissance der natürlichen Kältemittel findet statt. Von grossen Herstellern werden auch sogenannte HFO-Kältemittel für viele Anwendungen empfohlen. Gute Anwendungsbeispiele existieren bereits. Andreas Widmer
■ In der Schweiz sind nach Inkrafttreten der revidierten Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung (ChemRRV) für Anlagen mit mehr als 00 respektive 600 kW nur noch Kältemittel mit einem GWP geringer als 10 zugelassen. Das sind natürliche Kältemittel wie NH (Ammoniak), Propan, Ethan, CO2, teilhalogenierte Fluor-Olefine (HFO) sowie einige weitere festgelegte Kältemittel und Mischungen. Zu Beginn natürliche Kältemittel
Die ersten industriellen Kälteanlagen wurden mit natürlichen Kältemitteln wie beispielsweise Ammoniak betrieben. Die
Nachteile sind edoch auch bekannt einige sind giftig oder explosiv, nur gerade Kohlendioxid (CO2) bildet hier eine Ausnahme. Aus sicherheitstechnischen Aspekten wurden synthetische Kältemittel mit den Bezeichnungen FCKW, HFCKW oder HFKW entwickelt, welche bedeutend weniger gefährlich bei der Verwendung sind. Erst später erkannte man, dass sie die Umwelt bedrohen: Kältemittel mit Chlor schädigen die Ozonschicht und fluorhaltige Stoffe fordern die Erderwärmung. Daher sind die ozonschichtabbauenden Kältemittel (FCKW, HFCKW) bereits verboten. Kältemittel mit hohem Treibhauspotenzial (GWP) werden stärker eingeschränkt. Neue, Low-GWPKältemittel (HFO) müssen sich in der Praxis noch bewahren und dürfen kein neues Schadenpotenzial entwickeln. Bei der Auswahl des richtigen Kältemittels müssen mehrere Bedingungen berücksichtigt werden. Es gibt keine Einheitslösung für alle Anwendungsfälle, daher existiert auch ein breites Angebot an Kältemitteln für die verschiedenen Anforderungen. Auch die natürlichen Kältemittel haben dabei ihren Platz, so werden beispielsweise Kohlenwasserstoffe in der häuslichen Kühlung verwendet, dort, wo nur wenig Kältemittel nötig und diese Menge durch Sicherheitsnormen erlaubt ist. CO2 hat beispielsweise gute Eigenschaften für Niedrigtemperaturanwendungen und besonders in den nordischen Ländern wird es in gewerblichen Kälteanlagen für den Tiefkühlbereich eingesetzt.
Warum Hydro-Fluor-Olefine (HFO) einsetzen? Die HFO (Hydro-Fluor-Olefine) gehören zu einer Klasse nicht gesättigter Moleküle, die mindestens
HFO-Kältemittel besitzen hervorragende Umwelteigenschaften, die langfristig gesehen günstige Auswirkungen auf den Klimawandel haben können.
eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung aufweisen. Diese Moleküle sind äusserst reaktionsfreudig in der Atmosphäre und haben daher eine relativ kurze Lebensdauer. Diese kurze Lebensdauer trägt teilweise zum niedrigen GWP dieser neuen Kältemittel bei. Die HFO besitzen hervorragende Umwelteigenschaften, die langfristig gesehen günstige Auswirkungen auf den Klimawandel haben können sie entsprechen dank ihres niedrigen GWP und ihrer Energieeffizienz geltenden und künftigen Gesetzen. Die Einsatzbedingungen der meisten HFO ähneln denen der HFKW. Die über die Jahre von den Ingenieuren entwickelten bewährten Praktiken gehen dadurch nicht verloren, und die bestehenden Ausrüstungen können ohne oder mit geringfügigen nderungen weiterverwendet werden.
Neues HFO-Kältemittel vergleichbar mit R134a Das Kältemittel R12 ze gehört zur neuesten Generation der synthetischen Kältemittel HFO und ist mit dem bereits etablierten R1 a vergleichbar. Die thermodynamischen Stoffeigenschaften von R12 ze führen dazu, dass die Kälteleistung im Vergleich zum chemisch ähnlichen R1 a um etwa 25 zurückgeht. Da aber mit der Kälteleistung auch die Stromaufnahme des Verdichters sinkt, verringert sich die Effizienz der Maschine nicht und es können die gleichen EER-Werte (Energy Efficiency Ratio) erzielt werden.
Anwendungsbeispiel in Zürich-Nord Ein gutes Anwendungsbeispiel ist das in Zürich Nord liegende Gebäude-Ensemble Vertex. Die vier Hochhäuser bieten Platz für rund 5000 Arbeitsplätze. Spezielle Mieterbedürfnisse hatten erhöhten Kühlbedarf zur Folge. Die bestehende Kälteanlage wurde im ersten Halb ahr 2016 durch eine hochmoderne HFO-Kälteanlage ergänzt. Der Einsatz des Kältemittels HFO 12 ze hatte umfangreiche Eingriffe im Sicherheitsdispositiv zur Folge. Bei der Auswahl dieses Kältemittels waren Gedanken über die Nachhaltig-
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keit gegenüber der Umwelt entscheidend. Für die Bauherrschaft ist wichtig, für die Zukunft eine nachhaltige Aufstellung im Bereich der Kältetechnik spürbar zu erfahren. Moderne und umweltschonende Kältemittel sind die Voraussetzung für nachhaltigen Investitionen.
Sicherheitsvorschriften für HFO
Gebäude-Ensemble Vertex. Mieterbedürfnisse hatten erhöhten Kühlbedarf zur Folge und die bestehende Kälteanlage wurde durch eine hochmoderne HFO-Kälteanlage ergänzt.
Hydro-Fluor-Olefine HFO sind leicht brennbar und unterliegen dadurch spezifischen Sicherheitsvorschriften. Generell sind eweils die Vorgaben des EKAS sowie die Vorschriften und Vorgaben der Gebäudeversicherung Feuerpolizei einzuhalten. Bei der Kälteanlage Vertex beispielsweise wird bei einem Voralarm der Prozess (WP KM) nicht ausgeschaltet. Eine Abschaltung der Anlagen erfolgt erst bei einem Alarm. Die Sturmlüftung wird umgehend in Betrieb gesetzt und die notwendigen Klappen werden einoder umgeschaltet. Alarmleuchte und Alarmhorn bei Hauptalarm werden aktiviert.
Alternativen für R-410A
Das Kältemittel R1234ze gehört zur neuesten Generation der synthetischen Kältemittel HFO und ist mit dem bereits etablierten R134a vergleichbar. (Im Bild ein Ausschnitt der Kälte-Verbundanlage).
Hydro-Fluor-Olefine (HFO) sind leicht brennbar und unterliegen spezifischen Sicherheitsvorschriften. Im Bild ein Kanal der Sturmlüftung im Technikraum.
Die Klimabranche ist sehr interessiert an technisch guten Lösungen als Ersatz für das in Klimageräten bewährte synthetische Kältemittel R 10A. Dieses Fluid hat aufgrund des vergleichsweise hohen Dampfdruckes eine sehr hohe volumetrische Kälteleistung. Dadurch kann mit kleinen Verdichtern eine hohe Kälteleistung erzielt und die Dimensionen der Geräte konnten reduziert werden. Honeywell hat bereits vor einiger Zeit die Verfügbarkeit seines neuen Kältemittels Solstice L- 1 als Alternative zu R- 10A bekanntgegeben. Dieses Kältemittel weist gemäss Hersteller ein um 5 geringeres GWP als R- 10A auf und soll dieses in Klimaanlagen und Wärmepumpen für Wohnhäuser sowie für Kleingewerbe ersetzen. Neben einem niedrigeren GWP bietet Solstice L- 1 eine ausgezeichnete Energieeffizienz, ist kostengünstig und kann mit minimalen Veränderungen in beste-
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Die Klimabranche ist sehr interessiert an technisch guten Lösungen als Ersatz für das bewährte synthetische Kältemittel R410A. (Bild: Panasonic)
henden Anlagen genutzt werden. Berichte und Erfahrungswerte aus der Praxis sind bis dato nicht verfügbar. Aber wie schon erwähnt: Die neuen Kältemittel müssen sich noch bewähren und etablieren. Die Kältemittel R12 ze und R12 yf kommen als Ersatz für R10A nicht infrage, da ihre Energieeffizienz deutlich geringer ist. Dadurch müssten Anlagen deutlich grösser ausgelegt werden, um dieselbe Effizienz zu erzielen und würden auch teurer. Es sieht so aus, dass das perfekte Kältemittel als Ersatz für R- 10A (noch) nicht existiert. Daher werden die Anlagenhersteller für ede einzelne Anwendung entscheiden müssen, welches Kältemittel am besten geeignet ist. Dies macht gemessen an der verlangten Vielfalt der Anlagen auch Sinn. ■
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Wesco AG setzt mit der Fokussierung auf Küchen- und Wohnungslüftung auf gezielte Schulung
Ein Lufttechnorama mit Erlebniswert Mit der Fokussierung auf Küchen- und Wohnungslüftung setzt das Unternehmen Wesco auf intensive Schulung der Zielgruppen. Lüftungstechnik soll man in der Wesco Academy intuitiv erfahren. Die Physik der Luft sowie Vor- und Nachteile diverser Lüftungs- und Filtertechniken werden anhand installierter Geräte und baulicher Einrichtungen erlebbar gemacht. Manuel Fischer
■ Luft ist nicht sichtbar und Lüftungstechnik ist nicht selbsterklärend. Doch mit optimaler Be- und Entlüftung von Räumen befassen sich ganze Unternehmen. Seit Jahrzehnten entwickelt Wesco mit Sitz in Wettingen in ihrer eigenen Forschungsabteilung und dem Inhouse-Prüflabor neue Be- und Entlüftungslösungen, Filtersysteme und Frischluftanlagen. Wesco AG konzentriert sich seit der Veräusserung der Industrielüftungstechnik vor einem Jahr auf die Küchen- und Wohnungslüftungstechnik. Im Mai 2016 hat das Unternehmen an ihrem Hauptsitz in Wettingen grosszügige Schulungsräume aufgebaut. Theorie und Praxis sollen sich dort in idealer Weise ergänzen. Das Unternehmen setzte sich mit der Gründung der Wesco
Academy das Ziel, die wichtigsten Grundlagen der Lüftungstechnik spezifischen Zielgruppen näherzubringen. Im Fokus sind Verkäufer, Pro ektleiter und Monteure des Fachhandels, aber auch Architekten, Investoren, Servicetechniker, Hauswarte, neu auch HLKPlaner und Bauherren. Das Besondere an den Schulungsräumen, die sich auf einer Fläche von 00 m2 ausbreiten: Die Physik sowie Vor- und Nachteile unterschiedlicher Lüftungs- und Filtertechniken werden anhand installierter Geräte und baulicher Einrichtungen erlebbar gemacht eine Art «Lufttechnorama».
Luftströmung erleben Anhand einer flexibel einstellbaren Abluftleitung wird den Teilnehmern fühlund hörbar klar, dass Geometrie und
Dimension des Luftkanals die Absaugeffizienz beeinflussen. «Häufig wird bei bereits verbauter Küchenlufttechnik die mangelnde Abluftleistung der Lüftermodule bemängelt. Meistens liegt die Ursache aber ganz woanders», sagt Andreas Liechti, Leiter Wesco Academy anlässlich eines Rundgangs. Der Academy-Leiter verändert mit wenigen Handgriffen diverse Komponenten der Abluftleitung: «Mit edem 0 Bogen in der Abluftleitung erfährt die Luft einen Druckverlust von 10 bis 15 des Ausgangs-Luftdrucks.» Zudem: Ein bestimmter Druckabfall pro Laufmeter (beispielsweise 5 Pa) wird bei einem geringeren Durchmesser eines Abluftrohrs (z. B. 100 mm) bereits bei einem kleinen Luftvolumenstrom (1 5 m h) erreicht. Derselbe Druckab-
Tischhauben und Muldenlüfter im Speziellen sind in der Küche zunehmend beliebt. Eine Tischhaube soll ausserhalb ihres Betriebs möglichst unsichtbar sein.
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spielsweise dann der Fall, wenn der Austritt an der Fassade zu klein gewählt worden ist (z. B. Durchmesser Leitung 150 mm Wettergitter 125 mm). Ebenso eindrücklich ist das Erleben in einer eigens eingerichteten Testkabine, welche die Luftströme in einer Küche simuliert. Wird bei der Dunstabzugshaube auf Abluft-Betrieb geschaltet, erfahren die Kabineninsassen sehr bald ein beklemmendes Gefühl der Unterdruck lässt sogar die Fensterfront der Kabine leicht nach innen verformen. Abhilfe schafft die ffnung eines Fensters. Damit wird die Botschaft nachvollziehbar: Keine Abluft ohne Zuluft Unabdingbar ist es, die bauliche Lösung für die Nachströmung der Luft vom Küchenbauer bereits in der Planung zu berücksichtigen, insbesondere wenn im Minergie-Standard gebaut wird.
Abluft, Umluft oder beides Anhand einer flexibel einstellbaren Abluftleitung wird den Besuchern fühl- und hörbar klar, dass die Geometrie und die Dimension des Luftkanals den Luftdruck beeinflussen. (Bild: Wesco AG)
fall wird bei einem kaum doppelt so grossen Durchmesser des Rohrs (z. B. 1 0 mm) erst bei einem ungefähr vierfach höheren Luftvolumenstrom (z. B. 60 m h) erreicht. Die Lüftungsplaner haben also die knifflige Aufgabe, zwischen den Vorgaben der Architektur (Platzbedarf), der Raumakustik (Strö-
mungsgeräusche) und der Effizienz des Abluftsystems die richtige Dimensionierung zu wählen. Weitere Gründe einer ungenügend funktionierenden Abluft sind verschmutzte Wettergitter (verstopft mit Blättern, Wespennest usw.) oder eine Verengung im Rohrprofil. Dies ist bei-
Am Markt erhältliche Dunstabzugshauben unterscheiden sich in ihrer Funktionsweise. Beim Abluft-Verfahren wird der Küchendunst (oder Wrasen) über Fettfilter geführt und durch eher grosszügig bemessene Rohre aus dem Haus geleitet. Beim Umluft-Betrieb wird der Dunst durch Fettfilter und Geruchsfilter (Aktivkohlefilter) geleitet und dem Raum wieder zugeführt. Moderne Dunstabzugshauben von Wesco verfügen allerdings über eine Multi-flow-Funktion: Je nach baulicher Situation oder Witterung können die
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Küchenbenutzer zwischen Abluft- oder Umluftbetrieb wählen. So kann beispielsweise beim Spaghetti kochen im Winter auf Umluft gestellt werden Gerüche hingegen, die beim Fisch braten entstehen, sollen im Sommer via Abluft sofort ins Freie gelangen. Dunstabzugshauben mit Multiflow-Funktion sind mit Fettfilter und Aktivkohle-Geruchsfilter ausgerüstet.
Pflegeleichtigkeit, Luftqualität Moderne Küchenlüftungstechnik zielt darauf ab, in kürzester Zeit nach dem Kochen und Essen in allen Räumen der Essenszubereitung wieder beste Luftqualität zu erzielen. So verfügt die Wesco-Comfort-Produktlinie zusätzlich über eine Deckenabsaugung (zweite Absaugstelle). So wird schmutzige Luft auch in Deckennähe abtransportiert. Ausserdem lassen sich die pflegeleichten Innenschalen bequem und einfach reinigen. Die Lüftungstechnologie bleibt nicht stehen: Unter der Marke «berbel» vertreibt das Unternehmen ebenfalls Dunstabzugshauben. Hauben dieses Typs verzichten auf herkömmliche Fettfilter. Das Küchenfett wird mittels Zentrifugalabscheidung vom Dunst getrennt und in einer Edelstahlschale aufgefangen. Im oberen Teil des Geräts befindet sich ein hocheffizienter Aktivkohlefilter für den Umluftbetrieb. Besonders raffiniert ist Küchentechnik, die bei Nichtgebrauch nicht sichtbar ist.
Hier ist Swissness keine hohle Phrase: Ein Blick in die Endmontage von Lüftungsgeräten bei der Wesco AG in Wettingen.
Im Academy-Showroom sind modern gestaltete Tischhauben und Muldenlüfter zu sehen. Dunst und Fett werden bei diesem Typ Dunstabzugshaube nach unten abgesogen. Mit der edel anmutenden Sensor-Touch-Steuerung lässt
sich beispielsweise die Haube des Modells Moveline nach Gebrauch vollständig versenken. ■ www.wesco.ch
Wesco fokussiert auf Küchen-, Wohn-, Schul- und Bürolüftung Im Dezember 2016 gab die Wesco AG bekannt, sich auf das Küchen- und Wohnungslüftungsgeschäft zu fokussieren und das Industriegeschäft im Rahmen eines Management-Buyouts abzuspalten. Die Geschäftssparte «Arbeitsplatz» (u. a. Wesco Entstaubungstechnik AG, Wesco Luftfilter & Reinraum AG, L+M AG, TecKon s.r.o. und HET Filter GmbH) wurden an den ehemaligen CEO Erling Boller verkauft. Hinsichtlich der Neuausrichtung teilte das Unternehmen mit, dass die Sparten «Zuhause» und «Arbeitsplatz» in unterschiedlichen Märkten operieren. Mit der Fokussierung der Wesco AG auf das Küchen- und Wohnungslüftungsgeschäft und dem Verkauf der Industriebereiche sei gewährleistet, dass sich beide Sparten in ihren Märkten strategisch optimal weiterentwickeln. www.wesco.ch › über Wesco › Geschichte
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Neues Abrechnungssystem für Eigenverbrauchsgemeinschaften (EVG): lokale Strombörse mit echtem Anreiz zum Eigenverbrauch
Win-Win-Situation für alle Beteiligten Seit der Annahme des neuen Energiegesetzes am 21. Mai 2017 ist die gesetzliche Grundlage gegeben, Eigenverbrauchsgemeinschaften auf Mieter und benachbarte Grundeigentümer anzuwenden. Basierend auf einer lokalen Strombörse wird hier ein neues Abrechnungssystem mit Anreiz zum Eigenverbrauch vorgestellt. Das System wird im Rahmen eines Pilot-Projekts auf ein Arealnetz mit mehreren Mehrfamilienhäusern, einem Betreiber, mehreren Stockwerkeigentümern und Mietern angewandt. Das Projekt wird durch das Bundesamt für Energie (BFE) unterstützt. David Zogg *
■ Im Rahmen des neuen Energiegesetzes sollen Eigenverbrauchsgemeinschaften auf benachbarte Grundeigentümer sowie Mieter und Pächter erweitert werden. Noch weiter geht die neue Energieverordnung (nEnV), welche sich in Vernehmlassung befindet. Wichtigster zu klärender Punkt ist der Preis, den der Eigentümer für den Strom verlangen kann. Dieser besteht anteilig aus den Gestehungskosten der Elektrizität aus der Solaranlage und den Kosten für die aus dem Verteilnetz bezogene Energie. Der Eigentümer erhält für die überschüssige ins Netz abgegebene Energie eine geringere Vergütung. Hier soll ein lokales Strommarkt-Modell mit Anreiz zum Eigenverbrauch aufgezeigt werden, welches im Rahmen eines laufenden Pilot-Pro ekts entwickelt und in einer grösseren Areal-Überbauung ausgetestet wird.
Pilot-Projekt «Areal-Überbauung mit lokalem Stromnetz» Die geplante MFH-Überbauung in Möriken-Wildegg AG nach dem MinergieP-Eco-Standard in Holz- Mischbauweise (Prinzip «swisswoodhouse» der Firma Renggli AG) ist in Bild 1 zu sehen. Es werden Häuser mit insgesamt 6 Wohnungen und zusätzlichen Gemeinschaftsräumen realisiert. Auf den Dächern sind Photovoltaik-Anlagen mit Ost-West-Ausrichtung und zu-
Elektrizitätswerk (EW) wird mit dessen Einwilligung nur 1 Anschlusspunkt mit Zweirichtungszähler realisiert. Damit kann eine echte Eigenverbrauchsgemeinschaft mit lokaler Zählung und Abrechnung gegründet werden.
Die Eigenverbrauchsgemeinschaft (EVG)
Bild 2: Berechnungsbeispiele von EnergieSchweiz [3] bezüglich Abrechnung des Eigenverbrauchs, ohne Anreiz zur Eigenverbrauchsoptimierung (gleiche Kosten 25 Rp./kWh für Eigenverbrauch wie für Netzbezug).
sätzliche PV-Anlagen an den Fassaden und Terrassenbrüstungen vorgesehen, insgesamt mit 160 kWp. Pro Haus ist eine Erdsondenwärmepumpe für Trinkwarmwasser und Heizung inkl. Natural Cooling für den Sommer eingeplant. Zudem können die Tiefgaragenparkplätze mit Elektromobil-Ladestationen ausgebaut werden. Für die Elektrizitätsversorgung ist ein Arealnetz mit lokaler Verteilung des Photovoltaik-Stroms der Photovoltaik-Anlagen vorgesehen. Gegenüber dem
Für den Betrieb des vorliegenden Arealnetzes wird eine EVG gegründet. Diese EVG stellt den lokal produzierten Strom den Stockwerkeigentümern sowie den Mietern der vier Häuser zur Verfügung. Die EVG betreibt die Photovoltaik-Anlagen und das lokale Stromnetz über das gesamte Areal. Sie liefert lokal Strom an die Bewohner, womit sie einen Ertrag erwirtschaftet. Gegenüber dem Energieversorger wird nur der überschüssige Strom eingespeist oder bezogen.
Ein Abrechnungssystem für die EVG ohne Anreiz zum Eigenverbrauch Gemäss den bisherigen Szenarien 2 und wird die Abrechnung des Eigenverbrauchs mit einem festen Tarif vorgenommen (Bild 2). Damit hat der Betreiber und der Energieversorger einen Ertrag durch den Verkauf von Solaroder Netzstrom (Beispiel 25 Rp. kWh). Die Bewohner haben edoch keinen Anreiz zur Eigenverbrauchsoptimierung, da ihr Tarif fest bei 25 Rp. kWh liegt, unabhängig da-
Bild 1: MFH-Überbauung in Möriken AG: wird gebaut nach Minergie-P-Eco-Standard mit PV-Anlagen auf Dächern, Fassaden, sowie Brüstungen. (Bild: Setz Architektur)
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von, ob sie den Strom von der lokalen PV-Anlage oder aus dem Netz beziehen. Noch nachteiliger wird die Situation bei einem tiefen Nacht-Tarif (z.B. 15 Rp. kWh). Dann haben die Bewohner einen Anreiz, günstigen Strom in der Nacht zu beziehen anstatt am Tag bei PV-Produktion. Dadurch wird auch der reale Ertrag des Betreibers geschmälert, da er weniger Eigenstrom verkaufen kann. Der Betreiber wird damit gezwungen, den überschüssigen Strom ins Netz abzugeben, wofür er heute immer geringere Vergütungen bekommt (im Beispiel noch 10 Rp. kWh, heute eher 5 Rp. kWh oder darunter, e nach Energieversorger).
Ein Abrechnungssystem für die EVG mit echtem Anreiz zum Eigenverbrauch: die lokale Strombörse Um für die Bewohner einen Anreiz zu schaffen, muss der lokale PhotovoltaikStrom günstiger sein als der Strom aus dem Netz. Damit sinkt für den Betreiber zwar der Ertrag pro Energiemenge (Rp. kWh), er wird aber lokal mehr Energie (kWh) verkaufen. Um den über den Tagesverlauf variierenden Anteil an lokalem Strom und Netzbezug zu berücksichtigen, wird in diesem Pro ekt eine neue Methode mit variablem Tarif angewandt (Bild ). Der variable Tarif berechnet sich anteilsmässig aus dem Preis für den Netzbezug und der lokalen Produktion. Der Preis für den Netzbezug wird wie bisher zu einem festen Tag Nacht-Tarif verrechnet (Beispiel 25 15 Rp. kWh). Der Überschuss aus lokaler Produktion wird ebenfalls wie bisher zu einem festen Einspeisetarif vergütet (Beispiel 10 Rp. kWh). Der lokale Eigenverbrauch kann nun aber mit einem eigenen Tarif festgelegt werden. Für Eigenverbrauchsgemeinschaften mit unabhängigem Betreiber sind im Beispiel maximal 15 Rp. kWh sinnvoll, da der Eigenverbrauchstarif nicht höher als der Nachttarif sein sollte. Der Betreiber hat damit für die Bewohner einen Anreiz geschaffen, den lokalen Solarstrom tagsüber zu beziehen. Der Eigenverbrauch wird sich damit erhöhen und der Betreiber wird mehr Strom lokal verkaufen können. Somit wird er einen höheren Ertrag erwirtschaften als mit der Einspeisung ins Netz.
Bild 3: Berechnung des variablen Preises aus aktueller Produktion und Verbrauch (vereinfachtes Beispiel mit konstantem Verbrauch). Ertrag für den Betreiber und Anreiz zum Eigenverbrauch durch geschickte Wahl des Eigenverbrauchstarifs (z.B. 15 Rp./kWh).
Bild 4: Die Verbraucher im Mehrfamilienhaus werden mit dem Eigenverbrauchsmanager geregelt (vgl. auch HK-Gebäudetechnik 3/15, S. 68-72 und HK-GT 5/16, S. 78-81).
Automatische Optimierung und Abrechnung über den Eigenverbrauchsmanager Um den Eigenverbrauch zu erhöhen, werden im Pro ekt die gemeinsamen
Bild 5: Eigenverbrauchsgemeinschaften (EVG) bieten verbesserte Chancen für Systemintegration und vermehrte Nutzung des selbst produzierten Solarstroms.
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Geräte wie Wärmepumpen für Heizung und Warmwasser sowie Elektromobil-Ladestationen automatisch über den Eigenverbrauchsmanager optimiert (Bild ). Damit hat der Eigentümer ein effizientes Instrument, den Eigenverbrauch zu erhöhen. Auch der einzelne Bewohner kann seine Waschmaschinen und Geschirrspüler automatisch bei Sonnenstrom-Angebot laufen lassen und damit seine Stromkosten senken. Zudem wird der Bewohner über eine App laufend informiert über die aktuellen Stromkosten und seinen Eigenverbrauchsanteil. Im abgeschlossenen BFE-Pro ekt «OPTEG» 1 konnte anhand von Simulationen für Einfamilienhäuser aufgezeigt werden, dass der Eigenverbrauch von Gebäuden durch gezielte Regelung der Wärmepumpe für Heizen und Warmwasser verdoppelt werden kann. Durch Einbezug von Elektromobil-Ladestationen, weiteren Haushaltgeräten und speziell im Verbund in Mehrfamilienhäusern oder Arealüberbauungen kann der Wert noch massiv gesteigert werden.
Win-Win-Situation für alle Beteiligten Mit diesem marktwirtschaftlichen Ansatz kann erstmals eine echte Win-Win-Situation für alle Beteiligten entstehen: Der Betreiber erhöht den Eigenverbrauchsanteil und erwirtschaftet deshalb mehr Einnahmen. Er kann den Tarif für den lokalen Eigenstrom so festlegen, dass er seine Investitionen amortisieren kann. Neben dem Strom kann er auch Wärme für Heizung und Warmwasser verkaufen (über Wärmepumpen) sowie Elektromobil-Ladestationen betreiben, was ihm zusätzliche Einnahmen ermöglicht, vgl. Bild 5. Der Bewohner kann den lokal produzierten Strom zu einem günstigeren Tarif einkaufen und erhält damit einen Anreiz, den Eigenverbrauch zu erhöhen. Durch ein echtes Verursa-
cherprinzip profitiert der enige Bewohner am meisten, welcher den höchsten Eigenverbrauchsanteil erzielt. Der Netzbetreiber kann wie gewohnt den restlichen Strom inklusive Netzabgaben verrechnen. Durch den erhöhten Eigenverbrauchsanteil sinken die Einspeiseleistungen am Tag und die Bezugsleistungen in der Nacht, womit er den Netzanschluss kleiner dimensionieren kann. ■
Weitere a eiträge: . -gt. ossiers Eigenver rau s- ptimierung. Autor: rof. r. avid ogg ist ozent für egelte ni an der a o s ule ord ests eiz und Ges äftsleiter der Smart Energ ontrol Gm H. uellen . ogg et. al: EG - egelstrategien für die ptimierung des Eigenver rau s von Ge äuden Simulation und ealisierung undesamt für Energie E a o s ule ord ests eiz . . Konersmann et. al: Eigenver rau von Solarstrom im Me rfamilien aus Simulation und ealisierung Hintergrund eri t als Grundlage zur Erar eitung eines eitfadens für iegens afts esitzern undesamt für Energie E Energie u unft S eiz . Solarstrom für den Eigenver rau eue M gli eiten für esitzer von Me rfamilien äusern Energie S eiz Energie uunft S eiz .
Durchgängig offene Gebäudemanagement-Plattform ■ Mit Desigo CC verfügt Siemens Schweiz seit zwei Jahren über eine offene Gebäudemanagement-Plattform, die sich erfolgreich auf dem Schweizer Markt etabliert hat. Mit dem Desigo Control Point bietet Siemens zudem eine benutzerfreundliche, auf modernen Touchpanels basierende Lösung an. Desigo CC ist eine integrale und durchgängig offene Gebäudemanagement-Plattform, die Gebäudekomfort wie HLK, Raumautomation und Energieeffizienz mit Gebäudesicherheit wie Branddetekti-
on, Zutrittskontrolle oder Videoüberwachung in einem System verbindet. Einzelne Anlagen lassen sich so intelligent miteinander kombinieren und schaffen komfortable, sichere und effiziente Gebäude, die getrennte, autonome Anlagen anderer Unternehmen nicht bieten können. ■ Siemens Schweiz AG Tel. 058 558 55 85 www.siemens.ch
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Digitalisierung der Gebäudehülle: Dachkontrollsystem mit Nässe-Sensoren
Die 100-prozentige Dachkontrolle Flachdächer liegen im Trend – obwohl sie nicht überall den besten Ruf geniessen. Falls Wasser in die Dachkonstruktion eindringt, dauert es sehr lange, bis dies bemerkt wird. Oft tritt das Wasser dann irgendwo im Gebäude, an einer weit vom Leck entfernten Stelle, auf. Bleibt die Dampfsperre lange dicht, staut sich das Wasser in der Wärmedämmung. Die Dämmung versagt und teure Sanierungen sind die Folge. Optische Dachkontrollen bieten keinen effektiven Schutz gegen solche Schäden. Ein neues Dachkontrollsystem schafft Abhilfe. Stephan Muntwyler *
■ Die Flachdacharchitektur ist weiter im Vormarsch. Nicht nur Industrieoder Infrastrukturbauten, sondern auch Bauob ekte im privaten Bereich werden oft in Flachdacharchitektur realisiert. Die beliebteste und einfachste Dachkonstruktion dafür ist das begrünte Warmdach. Dabei wird die Dampfsperre meist hochwertig als Bauzeitabdichtung ausgeführt. Die Aufbordungen der Dampfsperre sowie Anschlüsse an Durchbrüche sind bis über die Wärmedämmung hochgezogen. Die einzelnen Dachflächen werden in Felder unterteilt und abgeschottet. Nachdem das Flachdach in der Vergangenheit einen etwas zweifelhaften Ruf erhalten hat, wurden Qualitätsverbesserungs-Massnahmen eingeleitet. In den
letzten Jahren wurde die Qualität der Flachdachbaustoffe, aber auch die der Verarbeitung konstant verbessert. Zudem wurde der Unterhalt mit Dachkon-
«In Zukunft werde ich weitere Sensordächer empfehlen» trollen intensiviert. Gerade diese Kontrollen sind im Zusammenhang mit verlängerten Garantiezeiten unumgänglich. Dabei werden die Wartungs-Kontrollgänge «optisch» durchgeführt, also auf dem Dach. Eine echte Aussage zur
Dichtheit der Dachfläche liess sich bisher nur mit eingebautem Kontrollrohr oder durch eine Dachöffnung belegen. Kontrollrohre sind aber besonders bei Terrassen oder Verkehrsflächen unerwünscht und mit Dachproben wird die Abdichtung zusätzlich verletzt. Kontrollrohre mit Glasindikatoren nach unten sind nicht überall möglich, sehr aufwendig und wohl eher eine exotische Lösung. Tatsache ist: Falls Wasser in die Dachkonstruktion eindringt, dauert es sehr lange, bis dies bemerkt wird. Oft tritt das Wasser dann irgendwo im Gebäude, an einer weit vom Leck entfernten Stelle, auf. Bleibt die Dampfsperre lange dicht, staut sich das Wasser in der Wärmedämmung. Dies führt zum Versagen der Dämmung und zieht teure
Einschieben des RFID-Sensors in die Unterseite der Dämmung.
«Ein Sensordach bietet viele Vorteile und sollte in Zukunft zum Standard-Flachdach werden»
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Sanierungen nach sich. Optische Sichtprüfungen sind somit keine echte Dachkontrolle.
Neues Dachkontrollsystem mit Nässe-Sensoren Ein neuartiges System ermöglicht es, Feuchtigkeit im Dach zu detektieren. Das Dachkontrollsystem mit Scanner und Sensoren basiert auf der RFIDTechnologie. RFID steht für die englische Bezeichnung «radio-frequency identification». Das RFID-System dient normalerweise zum automatischen und
«Optische Sichtprüfungen sind keine echte Dachkontrolle» berührungslosen Identifizieren und Lokalisieren von Ob ekten und deren Eigenschaften. Ein RFID-System besteht üblicherweise aus einem batterie- und kabellosen Transponder sowie einem Lesegerät zum Auslesen der Kennungsdaten. Bekannt ist diese Technologie heute vor allem bei Kreditkarten oder Reisepässen. Neu gibt es ein auf dieser Technologie basierendes Dachkontrollsystem mit Scanner und RFID-Sensoren. Die Sensoren werden in den Dachaufbau integriert. Im Regelfall werden diese
oberhalb der Dampfsperre in die Wärmedämmung eingebaut. Zum Einbau der flachen Sensoren wird einfach ein ca. 10 cm langer Schnitt in die Unterseite der Dämmung gemacht. Der Sensor wird anschliessend in die Dämmung eingeschoben. Der kabel- und batterielose Sensor liegt somit nach dem Verlegen der Dämmplatte auf der Dampfsperre auf. Sobald der Dachaufbau fertiggestellt ist, erfolgt direkt das erste Einlesen und Aktivieren der Sensoren. Das Auslesen der Sensoren erfolgt mit einem kleinen Handgerät. Nach der Aktivierung kann ederzeit geprüft werden, ob das Dach nass oder trocken ist. «Der Einbau ist einfach», so Daniel Lienhard, Geschäftsführer der DL Swiss Dach AG, welche vor Kurzem die erste von insgesamt drei Etappen einer Einfamilienhaus-Siedlung in Reichenburg mit einem Sensordach versehen hat. Pro Reihenhaus-Dachfläche sind dort mehrere Sensoren eingebaut. Dabei gilt: Je mehr Sensoren eingebaut sind, desto genauer lässt sich ein Leck lokalisieren. «Ich will sicher sein, dass dieses Dach dicht ist», sagt Lienhard. Die Sensoren sorgen tatsächlich für Sicherheit: Auf eder Hauseinheit wird nämlich nach den abgeschlossenen Flachdacharbeiten eine thermische Solaranlage aufgeständert. Die Sensoren werden einfach vom Handgerät nacheinander abgefragt, automatisch nummeriert und aktiviert,
DL Swiss Dach AG Die DL Swiss Dach AG ist ein modern eingerichteter, innovativer Gebäudehüllen-Spezialist. Aktuell arbeiten ca. 10 Mitarbeiter am Firmensitz in Benken SG. Neben dem im Bericht genannten Sensordach am Objekt in Reichenburg ist die Firma mit Arbeiten an der Samsung Hall in Dübendorf beauftragt. www.dlswissdach.ch
Gabs AG Die Gabs AG ist ein grosser Zulieferer für Spengler, Dachdecker, Fassadenund Metallbauer. Der Gebäudehüllenspezialist kann dank seines breiten Sortiments mit über 10 000 Produkten, 50 bestens qualifizierten Mitarbeitern und der eigenen, modern eingerichteten Produktion auf alle individuellen Kundenwünsche eingehen. Die Gabs AG ist exklusiver Ansprech- und Vertriebspartner in der Schweiz für die Dachkontrollsysteme HUM-ID. Die Gabs AG ist ein Tochterunternehmen der Pestalozzi Gruppe und hat ihren Hauptsitz in Tägerwilen TG. Weitere Standorte sind Wallisellen und Dietikon. www.gabs.ch
während der Nutzer das Dach abschreitet. Registriert ein Sensor Nässe, meldet er dies dem Lesegerät. Mit diesem Gerät lässt sich dann die exakte Lage des Sensors und somit der Nässe lokalisieren.
Dachüberprüfung mit dem Lesegerät Die Dachüberprüfung ist ederzeit, zum Beispiel bei eder halb ährlichen Dachwartung, möglich. Die Ergebnisse können einfach auf dem Lesegerät dokumentiert oder auf einen PC übertragen werden. Mit edem Kontrollgang wird die Ob ekt-Datei weitergeschrieben und aktualisiert. «Damit macht die Dachwartung echten Sinn», meint Lienhard, «in Zukunft werde ich weitere Sensordächer empfehlen und dieses System auch auf meinen Messeauftritten präsentieren». Das Bestechende am Dachkontroll-System ist, dass nicht nur «optisch» auf dem Dach, sondern auch im Dach mit Sensoren nach Schwachstellen gesucht wird. Kein anderes Dachkontrollsystem ist vergleichbar, einfacher oder günstiger.
Wenige Einschränkungen
Dachkontrollsystem «HUM-ID» mit Scanner und RFID-Sensoren.
Ein Sensordach kann fast überall umgesetzt werden. Einzig durchlaufende Metallschichten, wie eine Alukaschierung auf der Dämmung, stören die Funkwellen des Systems. In diesem Fall sind vor dem Systemeinbau Vorkehrungen zu treffen.
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Einfaches Aktivieren und Auslesen der Dachkontroll-Sensoren.
Ein Sensordach bietet viele Vorteile und sollte in Zukunft zum Standard-Flachdach werden. Auf Kontrollrohre und Dachproben kann dabei gänzlich verzichtet werden. Wird ein Dach in Etappen eingebaut oder kommen andere Handwerker auf die Dachfläche, ist ein Überprüfen der Abdichtung zu edem Zeitpunkt einfach umsetzbar. Sobald das Bauob ekt erhöhte Anforderungen stellt, ist das Sensordach erst recht die richtige Lösung. Dies kann bei Rechen-
zentren, Reinräumen oder Spitälern, aber auch auf Dachflächen über Hightech-Produktionsstätten der Fall sein.
Relativ günstig Im Vergleich zum Bauvolumen, aber auch zum Schadenpotenzial sind die Kosten für ein Sensordach geradezu unbedeutend. Ein Sensor kostet wenige Franken und das dazu erforderliche Lesegerät ist für etwa Fr. 500. zu haben. Das Lesegerät kann beliebig
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viele Ob ekte auslesen und verwalten. Das Dachkontrollsystem wird in der Schweiz exklusiv durch die Gabs AG vertrieben. Der Flachdach-Trend hält voraussichtlich weiter an. Dies ist für die Gebäudehüllen-Branche eine grosse Chance. Weil optische Dachkontrollen keinen effektiven Schutz gegen Leckstellen bieten, sollten Sanierungen und Neubauten in Flachdacharchitektur als Sensordächer geplant und ausgeführt werden. Ein Dachkontrollsystem mit Scanner und RFID-Sensoren bietet 100-prozentige Sicherheit. Dieses System ist vermutlich erst der Anfang der Gebäudehüllen-Digitalisierung. ■
ut r: Stephan Muntwyler ist gelernter Spengler, Dipl. Techniker HF und Executive Master of Business Administration (E-MBA). Er ist seit über 25 Jahren ausschliesslich in der GebäudehüllenBranche tätig. Seit Oktober 201 leitet Stephan Muntwyler die Gabs AG als Geschäftsführer.
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Tiefkühllager mit speziellen Anforderungen – Fugenbandsysteme müssen Fugenbewegungen von bis zu 30 mm standhalten
Massgeschneiderte Fugenabdichtung am Tiefkühlhaus Ein Tiefkühllager muss nachhaltig abgedichtet sein. Beim Neubau der Migros-Verteilbetrieb Neuendorf AG wurde daher das bewährte Fugenabdichtungssystem FlamLine der Soba Inter AG aus Baden-Dättwil appliziert. Das Unternehmen ist Expertin, wenn es um Dächer geht. Quelle: Soba Inter AG
■ Der Neubau des Tiefkühllagers der Migros-Verteilbetrieb Neuendorf AG besteht aus einer Produktions- sowie einer Hochregallagerhalle. Die Fassaden sowie die Dachaufbauten sind teilweise von der Dachfläche mit einer Dilatationsfuge getrennt. Die bituminöse Dachabdichtung wurde grösstenteils in den Sommermonaten bei hohen Temperaturen verlegt. Bei Inbetriebnahme werden die Lager- und Produktionshalle auf eine Temperatur von 2 C gekühlt. Diese grossen Temperaturunterschiede haben zur Folge, dass sich die Fugen öffnen und enorme Kräfte auf die Abdichtung übertragen.
Hohen Belastungen ausgesetzt Beim besagten Neubau sind gemäss Berechnungen des Bauingenieurs mit Fu-
genbewegungen von bis zu 0 mm zu rechnen eine ausserordentlich hohe Belastung für das gewählte Abdichtungssystem. Der Ingenieur entschied sich deshalb für das seit Jahren bewährte FlamLine-Fugenbandsystem. Das von der Soba Inter AG entwickelte Band aus hochwertigem Kautschuk bietet einen hocheffizienten und sicheren Einbau und sorgt für Dichtigkeit aller auftretenden Fugenzonen.
Vorkonfektionierte Lösung Für die Migros-Verteilbetrieb Neuendorf AG wurden mehr als 00 m Fugenband Typ FlamLine- 0 mit rund 0 Formteilen wie Eckstücken oder Gehrungen eingesetzt. Auch für die Abläufe, die seitlich aus der Brüstung geführt wurden, konnte
Vogelperspektive der gesamten Migros-Verteilbetrieb Neuendorf AG.
die Soba Inter AG eine filigrane Lösung anbieten. Denn diese Abläufe wurden direkt in das FlamLine-Fugenbandsystem einvulkanisiert. Nach lokalem Bauausmass durch die Spezialisten der Soba Inter AG wurden
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Atmen Sie bessere Luft mit Abluft!
Standardeinbau FlamLine horizontal ohne Wärmedämmung. ➀ Erste Lage Dichtungsbahn ➁ Erste Abdichtung im Fugenbereich trennen ➂ Soba FlamLine-Fugenband ➃ zweite Lage Dichtungsbahn ➄ mechanischer Schutz, einseitig punktweise befestigt
LÜFTER «Bewegungsaufnahme» und «Einbindung in die Flächenabdichtung» klar getrennt. Je nach zu erwartender Fugenbewegung stehen unterschiedliche FlamLine-Fugenbandtypen zur Verfügung. Weitere Detailinformationen zum Material und zur Montage werden auf Anfrage rasch zur Verfügung gestellt. ■ www.soba-inter.ch
Fugenband zwischen Produktionshalle und Hochregallager.
einzelne Teilstücke im Werk in Baden-Dättwil passgenau vorkonfektioniert und geliefert. Vor Ort wurden diese mit dem eigens entwickelten mobilen Vulkanisationsgerät miteinander verbunden. Nach Instruktion durch die Spezialisten der Soba Inter AG konnte dieser Prozess vom Unternehmer selber ausgeführt werden.
Effizienter Einbau Der Einbau ist im Prinzip ganz einfach: Die seitlichen, mit einem Träger armierten Klebeflansche werden sandwichartig in die bituminöse Flächenabdichtung eingeflämmt und kraftschlüssig verbunden. Die trägerfreie Dehnzone dient zur Aufnahme der dreidimensionalen Fugenbewegungen. Mit diesem Konzept werden die Funktionen
Beteiligte am Projekt Fugenabdichtung Bauherrschaft: Migros-Verteilbetrieb Neuendorf AG Ingenieur: BSB + Partner, Ingenieure und Planer, Biberist Bauphysik: MBJ Bauphysik + Akustik AG, Kirchberg Verleger: Bucher Dach AG, Rotkreuz
Info Ohnsorg Söhne AG Knonauerstrasse 5 Postfach 332 6312 Steinhausen Tel. 041 747 00 22 Fax 041 747 00 29 www.ohnsorg-soehne-ag.ch info@ohnsorg-soehne-ag.ch Schweizer Qualitätsprodukt
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Das Cabrio fürs Haus – Dachfenster und -balkone ■ Mehr Sonne und frische Luft lassen sich im Dachraum auch ohne «echten» Balkon erreichen – beispielsweise mit Velux Cabrio oder dem begehbaren Velux Dachbalkonsystem. Diese Balkonsysteme bringen Luft, Licht und mehr Aussicht ins Leben der Hausbewohner, ohne dafür Innenraum opfern zu müssen. Das zweiteilige Dachfenster GDL Cabrio besitzt 45 °-Klappflügel und ist für Räume gedacht, in welchen sich die Installation eines Balkons schwierig gestaltet. Cabrio eignet sich für Neubauten und Renovationen. Der Velux Dachbalkon ist ein System von Fenster- und Türelementen, mit denen ein beliebig breiter, begehbarer Dachbalkon geschaffen werden kann. Die Ventilationsklappe erlaubt auch bei geschlossenem Fenster eine staub- und insektenfreie Lüftung. Ebenfalls möglich ist die Benutzung als Notausstieg. ■ VELUX Schweiz AG, 4632 Trimbach Tel. 0848 945 549, www.velux.ch
Das zweiteilige Dachfenster GDL Cabrio besitzt 45°-Klappflügel und ist für Räume gedacht, in welchen sich die Installation eines Balkons schwierig gestaltet. (Fotos: Peter Warthmann)
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Nussbaum beliefert grösstes Touristik-Projekt der Schweiz
Trinkwasser auf höchstem Niveau – 30 Jahre Optipress Was auf dem schweizweit und wohl bald wieder weltbekannten Ferienberg entstanden ist, ist schlicht überwältigend – die Aussicht ist es sowieso. Wer hier als Unternehmer oder Lieferant beim Bürgenstock Resort mittun darf, schreibt womöglich ein Stück Geschichte mit. Die R. Nussbaum AG überzeugte in 28 Gebäuden, vom 5-Stern-Hotel bis zum Golfhaus, mit einer Gesamtleistung aus Beratung, Massanfertigung und Logistik. Dies auch dank der reibungslosen Zusammenarbeit mit den sechs beauftragten Installateur-Kunden aus der Innerschweiz. Andreas Stettler
■ Auf dem Rundgang werden die enormen Dimensionen wie auch die Neuartigkeit dieses Pro ekts erlebbar. So umfangreiche Resort-Konzepte gibt es möglicherweise nur wenige auf der Welt. Journalisten sprachen gar von einem «Game Changer», also einem völlig neuen touristischen Ansatz. Das Bür-
440 m über dem Vierwaldstättersee: das neue Bürgenstock Resort nach Fertigstellung im Jahr 2017. (Bild: Bürgenstock Hotels AG)
genstock Resort wird, frei interpretiert, die Art und Weise verändern, wie man Ferien macht. Auf dem rund ein Kilometer langen Kretenabschnitt fehlt nichts: atemberaubende Landschaften, sorgfältig renovierte Bestandes-, aber auch Neubauten, darunter - bis 5-Sterne-Hotels, Luxus-Appartements, Ten-
nis- und Eventhallen, ein 10 000 m2 grosser Wellness-Bereich und ein neuer Golfplatz.
Optipress-Dimension 108 mm im Spa Für den separaten Wasserkreislauf zur Energiegewinnung und Bewässerung wird Wasser aus dem Vierwaldstätter-
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Diverse Nussbaum Edelstahl-Verteiler nach Mass. (Bilder: Roland Spring)
nicht ohne Stolz. Nussbaum ist der einzige Schweizer Lieferant, der ein LSortiment in Menge und Tiefe anbieten kann. Dank eigener Produktion, umfangreicher Lagerhaltung und Direktvertrieb ist das Unternehmen praktisch rund um die Uhr lieferbereit. Konkret bedeutet das, von Montag bis Donnerstag bis 1 . 0 Uhr bzw. Freitag bis 16 Uhr zu bestellen auch online und die Ware am nächsten Werktag auf der Baustelle zu haben.
Nussbaum Edelstahl-Verteiler nach Mass see über gut 500 Höhenmeter in das Reservoir hinauf gepumpt. Es liefert Heizenergie (vgl. auch HK-GT 1 , S. 6 ), wässert Golfplatz und Gartenanlage und füllt die Schwimmbäder im Spa-Bereich. Für den Sanitärinstallateur zeugt die 10 mm Optipress-AquaplusLeitung in der Verteilzentrale des Spas vom grossen Wasservolumen, das dafür notwendig ist. Diese Rohrdimension werde schliesslich nicht eden Tag verbaut, meint der verantwortliche Monteur Patrick Stebler (Rolf Meyer AG),
Die sechs Installationsfirmen, die am Bürgenstock Resort arbeiteten, sind allesamt Kunden der R. Nussbaum AG. Jedes Los entspricht einem Gebäude, und so liess sich eine klare Aufgabenteilung vornehmen. Die besten Lösungen wurden eweils in Absprache mit dem Planer und den Praktikern ausgearbeitet. Gerade hier zeigt sich der Vorteil des persönlichen Kontakts mit den Verarbeitern: Auch kurzfristige nderungen oder spezielle Details konnten berücksichtigt werden.
Dieser Grossauftrag ist für Nussbaum erfreulich, bedingt aber auch eine entsprechende Leistungsfähigkeit bezüglich der Massanfertigungen und der Logistik. Besonders die für edes Gebäude individuell geschweissten Verteiler in Edelstahl sind eine Spezialität des Oltner Armaturen- und Systemherstellers, auch in den hier eingesetzten grossen Dimensionen. Der Verteiler im komplett renovierten Palace Hotel ist ein besonders schönes Beispiel. Wie eine optimal ausgewogene Skulptur steht sie im Technikraum, von allen Seiten gut zugänglich. Die möglichst einfache Ausführung von Servicearbeiten war denn auch die Überlegung des Planers, die hinter dieser Bauart steckt. Um bewusste Redundanzen zu schaffen, wurden ausserdem Küchen-, Hotelzimmerund Heizungskreisläufe getrennt.
Optipress – seit 30 Jahren erstklassiges Trinkwasser Die Wahl von Optipress-Aquaplus für die Trinkwasserverteilung in einem Grossteil des Bürgenstock Resorts liegt
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Trinkwasser-Installationen: Warmwasser- und Kaltwasserleitungen in Edelstahl, vor Ausführung der Dämmarbeiten.
Optipress: Pressvorgang bei der Montage der Rohrsysteme.
unter anderem in seiner Vollständigkeit begründet. Das System wird seit 0 Jahren laufend weiterentwickelt und umfasst sämtliche Dimensionen von 15 bis 10 mm. So kann auch Unvorhergesehenes gerade in Bestandsbauten wie auf dem Bürgen-
stock kurzfristig und von A bis Z bewältigt werden. Im Hotel Palace war der Einsatz von Optipress-Aquaplus in Edelstahl in den Steigzonen für die Planer von Grünig & Partner nichts Aussergewöhnliches, hat aber einen wichtigen Zusatznutzen: Die erhöhten Brandschutzanforderungen für die Deckendurchbrüche konnten so viel einfacher erfüllt werden. Die horizontale Erschliessung der 1 Steigzonen erfolgt im ersten Stock ebenfalls in Edelstahl, die Etagenverteilung auf allen anderen Ebenen wurde mit dem innovativen Optiflex-Flowpress von Nussbaum ausgeführt. Mit dem Jahrhundertpro ekt hoch über dem Vierwaldstättersee hat Nussbaum einmal mehr unter Beweis gestellt, warum das Familienunternehmen im Bereich Trinkwasserverteilung Marktleader ist. ■ www.nussbaum.ch
Das Objekt auf einen Blick Bürgenstock Resort Lake Lucerne Fläche
Div. Neubauten und Sanierungen Grundstück 60 ha, Gestaltungsplan 80 000 m2
Inbetriebnahme
Schrittweise seit Sommer 2017
Investitionsvolumen
Ca. 500 Mio. Franken
Eingesetzte Nussbaum Systeme – Optipress-Aquaplus – Optipress-Therm – Optiflex-Flowpress – Nach Mass vorfabrizierte Edelstahlverteiler – Armaturen im Sanitär- und Heizungsbereich Am Bau Beteiligte Bauherrschaft HLK- und Sanitärplanung HLK- und Sanitärausführung
Katara Hospitality Switzerland AG, Zug Grünig + Partner AG, Liebefeld-Bern Rolf Meyer Sanitäre Anlagen AG, Stansstad Schmidt AG, Luzern Troxler Haustechnik AG, Willisau Gut AG Gebäudetechnik, Willisau Aqwa Sanitär AG, Stans Bircher Sanitäre Anlagen AG, Ennetbürgen
Gesundes Wasser dank natürlichem Kalkschutz. (Bild: Shutterstock).
Dank Katalysator-Technik werden überschüssige Kalzium- und Karbonat-Ionen zu kleinen Kalkkristallen zusammengefügt und ausgespült
Installationen vor Kalk schützen – gesundes Trinkwasser ermöglichen Kalkhaltiges Wasser ist gesund für den Körper und essenziell für den Geschmack. Gefragt ist allerdings ein System, das Schutz vor Kalkablagerungen in Installationen bietet und gleichzeitig die wertvollen Mineralien Kalzium und Magnesium im Trinkwasser verfügbar macht. Dank dem natürlichen Prozess der Biomineralisierung werden Rohrleitungen geschont und die Trinkwasserqualität bleibt unverändert gut. Quelle: Georg Fischer Rohrleitungssysteme (Schweiz) AG
■ Hartes, kalkhaltiges Wasser bringt rger und Kosten mit sich: Ablagerungen in Haushaltgeräten und Rohren verursachen Schäden, vermindern die Funktionstüchtigkeit und sind unhygienisch. In vielen Gebäuden werden deshalb chemische Kalkschutzverfahren eingesetzt. Die Zugabe von Phosphaten oder Natrium belastet das Trink- und Abwasser. Bei der Enthärtung des Trinkwassers mit Ionentauscherharz werden die Härtebildner Kalzium und Magnesium gegen Natrium ausgetauscht. Der Grenzwert von 200 mg l Natrium im Trinkwasser muss zwar eingehalten werden, dennoch ist der Salzspiegel gegenüber natürlichem Trinkwasser erhöht. Für Menschen, die sich natriumarm ernähren sollten, wie zum Beispiel Säuglinge oder kranke und ältere Menschen, ist dies ein Nachteil. Die dem Wasser entnommenen Härtebildner gelangen zudem in konzentrierter Form als Chloride ins Abwasser und über die Kläranlage zurück in die Natur.
in kleinste Kalkkristalle umgewandelt wird. Als Katalysator wirkt ein Granulat, das die Oberflächen von Steinkorallen imitiert. Die gebildeten, nur einige 10 000stel Millimeter (mm) grossen Kalkkristalle lösen sich vom Granulat ab und nehmen weitere Kalkmoleküle im Rohrleitungssystem auf. Sie werden mit der Wasserentnahme aus der Installation gespült. Rohrleitungen, Plattenwärmetauscher, Heizregister oder Pumpen bleiben dadurch frei von hartnäckigen Kalkablagerungen. Das gesunde Kalzium und Magnesium ist im Trinkwasser für Mensch, Tier und Pflanzen nutzbar und enthält keinerlei Fremdstoffe. Das Wasser erfüllt die Anforderungen der Trinkwasserversorgung. Da Mineralien im Wasser enthalten sind, bleiben sie beim Verdunsten oder Verdampfen an den Oberflächen zurück. Es genügt edoch, die hauchdünne Schicht auf Armaturen und Oberflächen alle zwei bis drei Tage mit einem Lappen abzuwischen, damit sich keine Kalkflecken bilden.
Von der Natur inspiriert
Hygiene dank thermischer Desinfektion
Mit der Biomineralisierung bleibt die Zusammensetzung des Trinkwassers hingegen unverändert. Dabei handelt es sich um einen natürlichen Prozess, bei dem im Wasser gelöster Kalk katalytisch
Da sich in den Rohrleitungen und Wasserspeichern kein Kalk ablagert, kann sich auch kein Biofilm im Schutz der Kalkschichten bilden. Darin vermehren sich beispielsweise gefährliche Legio-
nellen und andere Mikroorganismen. Zusätzlich startet das Gerät JRG Coral force automatisch alle vier Tage eine thermische Desinfektion der Kalkschutzanlage, damit auch diese stets hygienisch einwandfrei bleibt. Die thermische Desinfektion dauert zwei Stunden.
Geringer Wartungsaufwand ist ein weiterer Trumpf des Geräts JRG Coral force: Das verwendete Granulat für die Kristallbildung muss nur alle fünf Jahre ausgetauscht werden.
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Biomineralisierung Schritt um Schritt von Wasser mit gelöstem Kalk zu Wasser mit gebundenem Kalk ➊ Im Trinkwasser befinden sich Mineralstoffe, u. a. auch Kalzium- und Karbonat-Ionen, aus denen Kalk aufgebaut ist.
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➋ An der speziell entwickelten Oberfläche des Kunststoffgranulats befinden sich Andockstellen für Kalzium- und Kar-bonat-Ionen.
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➌ Mit JRG Coral force werden überschüssige Kalzium- und Karbonat-Ionen aus dem fliessenden Wasser mittels der Katalysator-Technologie zu kleinsten Kalkkristallen zusammengefügt.
Auch in dieser Zeit ist die Verfügbarkeit des Wassers sichergestellt. Das Kalkschutzsystem JRG Coral force hat einen Wirkungsnachweis von 5 und ist vom Schweizerischen Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW) zugelassen.
Höhere Energieeffizienz dank Kalkschutz Kalkablagerungen wirken isolierend und vermindern die Wärmeübertragung in den Heizregistern und Wärmetauschern. Die Energieeffizienz sinkt und die Installationen müssen regelmässig gewartet werden, was Geld kostet. Eine
Kalkablagerung in Wärmeerzeugern und Regelelementen von nur 1 mm kann den Energieverbrauch bereits um 10 Prozent erhöhen. JRG Coral force trägt also auch dazu bei, die Energieeffizienz zu verbessern und Kosten zu sparen.
➍ Mit Erreichen einer Grösse von wenigen 10 000stel Millimeter wird der Kalkkristall an das fliessende Wasser abgegeben. ➎ Diese Kalkkristalle verlassen das Kalkschutzgerät und verteilen sich nun im gesamten Trinkwasser-Leitungssystem. So schützen sie die gesamte Installation. ➏ Das Wachstum der Kalkkristalle baut den Überschuss an gelöstem Kalk ab und versetzt das Wasser in sein natürliches Gleichgewicht. Die Kalkkristalle werden bei der Wasserentnahme über die Armaturen ausgespült.
Einfache Installation, tiefe Betriebskosten JRG Coral force lässt sich einfach montieren und in die ge-
bäudeinterne Wasserversorgung einbinden. Der Wartungsaufwand und die Betriebskosten sind sehr gering, da die Anlage unkompliziert sowie zuverlässig arbeitet und das verwendete Granulat für die Kristallbildung nur alle fünf Jahre ausgetauscht werden muss. Das Kalkschutzsystem lässt sich an die Gebäudeleittechnik anschliessen, was die Überwachung vereinfacht. Bei der Enthärtung durch Ionenaustausch sind die Betriebskosten im Vergleich zu JRG Coral force höher, da laufend Salz nachzufüllen ist und die Anlage gemäss Vorschrift des SVGW ährlich gewartet werden muss. Die Geräte sind in 16 verschiedenen Grössen erhältlich, für Einfamilienhäuser und Mehrfamilienhäuser bis hin zu Überbauungen mit bis zu 1250 Wohneinheiten. ■ www.gfps.com/kalkschutz
Das Kalkschutzgerät JRG Coral force wird direkt am Hauptwassereingang nach dem Wasserzähler, Druckminderer und dem Hauswasserfilter (rechts) installiert. Notwendig ist ein Stromanschluss (230 V) und ein freier Auslauf, damit das Heisswasser nach der thermischen Desinfektion über einen freien Auslauf (rechts unten) abfliessen kann.
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Lebensfreude mit arwa Duschkonzepten
Extravagant und umweltfreundlich Die thermostatischen Showerstations arwa-twinplus und arwa-cityplus bringen pure und umweltfreundliche Wellnesslösungen ins heimische Bad und ins Hotelzimmer. Die Sets umfassen je einen thermostatischen Duschenmischer, eine nur 2 mm flache Regenbrause, eine Duschengleitstange aus Metall mit handlichem Glider sowie attraktive Handbrausen aus den Sortimenten MyTwin und MyCity. Quelle: Similor, Bearbeitung Franz Lenz
Für Liebhaber eckiger Formen steht das Modell arwa-cityplus mit der ebenfalls extra flachen, quadratischen Regenbrause mit 300 x 300 mm und der dazu passenden Handbrause aus dem Sortiment MyCity zur Verfügung.
■ Das heutige Bad strahlt, auch im Hotel, einen wohnlichen Charakter aus und lädt ein, den Alltag hinter sich zu lassen und die Seele baumeln zu lassen. Das gilt auch für die Duschen. Moderne Badkonzepte sehen für den Duschbereich e nach Geschmack und Grundriss grosszügige Walk-in-Lösungen oder klassische Duschkabinen vor. Zu den Hauptprotagonisten gehören entsprechend designorientierte, umwelt- und benutzerfreundliche Armaturen. Die thermostatischen Showerstations arwa-twinplus und arwa-cityplus sind kompakte und montagefreundliche Wellnesslösungen, die sich dank ihrer Anschlussdistanz von 15 mm sowohl für Neubauten als auch für den Einsatz bei Renovationsob ekten eignen. Für beide Showerstations zeichnet der Stuttgarter Designer Andreas Dimitriadis von platinumdesign verantwortlich.
Wasser marsch, der positive Tagesstart
Das Modell arwa-twinplus vertritt mit der extra flachen runden Regenbrause mit einem Durchmesser von 300 mm und der ebenfalls runden Handbrause aus dem Sortiment MyTwin die organische Designsprache.
Mit den Showerstations arwa-twinplus und arwa-cityplus lässt sich der Tag richtig gut starten. Die Sets integrieren e einen thermostatischen Duschenmischer, eine Duschengleitstange aus Vollmetall mit benutzerfreundlichem Glider, einen Kunststoffschlauch in der Länge von 1500 mm, eine Regenbrause aus verchromtem Edelstahl, die nicht nachtropft sowie eine komfortable Handbrause mit drei Strahlarten. Das Modell arwa-twinplus vertritt mit ihrer extra flachen runden Regenbrause mit einem Durchmesser von 00 mm und der ebenfalls runden Handbrause aus dem Sortiment MyTwin die organische Designsprache, weshalb sie hervorragend zu den Armaturenlinien arwa-twinplus und arwacurveplus passt. Für Liebhaber eckiger Formen steht das Modell arwa-cityplus mit der ebenfalls extra flachen, quadratischen Regenbrause mit 00 x 00 mm und die dazu passenden Handbrausen aus dem Sortiment MyCity zur Verfügung.
Umweltfreundliche Pluspunkte Die zwei eleganten Kombinationen überzeugen auch mit benutzer- und umwelt-
freundlichen Fakten. Zum einen sind die Temperatur- und Mengenregelung auf einer Achse angeordnet und lassen sich deshalb bequem mit nur einer Hand bedienen. Die thermostatischen Mischer verfügen über eine kinderfreundliche Stopptaste, welche die Temperatur bei C begrenzt. Erst bei gleichzeitigem Drücken und Drehen eines Knopfes fliesst wärmeres Wasser. Darüber hinaus halten sie die eingestellte Temperatur über die gesamte Duschdauer und gleichen auch Temperaturschwankungen in den Wasserzuleitungen mühelos aus. Mit einer leichten Drehung am Handgriff lässt sich zudem die Wassermenge stufenlos regulieren. Die Thermostatmischer verfügen alle über eine eingebaute Schutzfunktion: Sollte das Kaltwasser ausfallen, wird die Heisswasserzufuhr automatisch gestoppt. Auch wird der Armaturenkörper dank der isolierten Heisswasserführung nicht heiss, was zusätzlich vor Verbrennungen schützt. Dank ihrer umweltschonenden Technik entsprechen die arwa-twinplus und arwa-cityplus Showerstations den Anforderungen der Energieetikette «A» vom Bundesamt für Energie BFE, Energie Schweiz.
Einfache und rasche Montage Gut zu wissen für den Installateur: Die wasserführende Duschengleitstange lässt sich im Handumdrehen und einfach montieren. Die Befestigung ist mit einem Höhen- und Seitenausgleich von 5 mm und einem Tiefenausgleich von - mm 10 mm versehen. Zudem ist der Brausenarm um 60 horizontal schwenk- und arretierbar, sodass auch einer Installation in der Ecke einer Dusche nichts im Wege steht. ■ Similor AG Tel. 061 765 73 33 www.arwa.ch www.similor.ch
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System Wasser-Stop Robi im Einsatz bei einem Druckschalter- und Sensoren-Hersteller
Wasserschäden melden sich nicht an Über Wasserschäden spricht man nicht gerne; auch nicht von möglichen. Aber erfahrungsgemäss kann es jeden treffen. Denn das Element Wasser kennt keinen Respekt vor kostspieligen Maschinen. Die Firma Huba Control AG entschied sich infolge einer Leckage für ein Leckwarngerät, das unabhängig vom Systemdruck arbeitet und auch bei Stromausfall noch den Wasserfluss stoppen kann. Andreas Widmer
■ Erwin Meier ist bei Huba Control unter anderem für einen CO2-Laser zuständig, welcher sich im Untergeschoss des Betriebsgebäudes befindet. Die Prozesswärme wird bei dieser Anlage mittels Wasser, welches durch einen internen Kühlkreis zirkuliert, abgeführt. Falls ein Wasserverlust im Kühlkreislauf auftreten sollte, wurde bisher ein Warnsignal ausgelöst, aber ohne die Leckage zu lokalisieren. Eines Tages passierte es und ein Bauteil im Kühlsystem wurde undicht. Wie so häufig fiel das unangenehme Ereignis auf ein Wochenende und das Wasser konnte unbemerkt in die Räume des Untergeschosses fliessen. Der Wassereinbruch wurde erst nach einigen Stunden bemerkt.
Ausserdem sind sie vergleichsweise weniger anfällig für Verschmutzung und funktionieren auch nach Monaten noch zuverlässig. Die ffnungs- und Schliessbewegungen des Wasserflusses werden durch den Motorantrieb beim Ein- und
Ausschalten der Anlage automatisch ausgeführt ein angenehmer Nebeneffekt. So stiess er auf das Sortiment von Wasserhahn GmbH in Wallisellen. Es handelt sich um eine einheimische Unter-
Wasseraustritt blieb unbemerkt Erwin Meier erzählte, dass der Wasseraustritt leider lange unbemerkt blieb. Dadurch wurden etliche Betriebsmittel und Einrichtungen in Mitleidenschaft gezogen und die Feuerwehr musste zum Abpumpen des Wassers aufgeboten werden. Insgesamt hielt sich der Materialschaden in Grenzen und die Kosten wurden von der Versicherung übernommen. Aber ein ungutes Gefühl blieb. Für Meier war klar, dass ein weiterer Wasserschaden verhindert werden musste und suchte nach einer guten und zuverlässigen Lösung.
Die Prozesswärme dieses CO2-Lasers wird mittels Wasser, welches durch einen internen Kühlkreis zirkuliert, abgeführt. Erwin Meier benötigte ein ideales Produkt zur Verhinderung von Wasserschäden.
Möglichst ein Schweizer Fabrikat Erwin Meier fand mittels Internet Produkte zur Verhinderung von Wasserschäden und grenzte die Auswahl ein. Er suchte nach einem Schweizer Fabrikat, welches bereits erfolgreich eingesetzt wird. Geografische Nähe erleichtert die Kommunikation und mögliche Anregungen und Wünsche sind einfacher zu realisieren. Als Absperrorgane kamen ausschliesslich Kugelhähne mit Federrückstellung infrage. Diese Produkte arbeiten unabhängig vom Systemdruck und können auch bei Stromausfall den Wasserfluss stoppen.
Als Absperrorgane kamen ausschliesslich Kugelhähne mit Federrückstellung infrage. Diese Produkte arbeiten unabhängig vom Systemdruck und können auch bei Stromausfall den Wasserfluss stoppen.
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Die Steuereinheit wurde mit einer Reset-Funktion ergänzt. Der Anlagebetreiber muss ein überwachtes System mittels Knopfdruck freigeben. Ohne Betätigung des roten Knopfes bleiben die Absperrorgane geschlossen.
nehmung und die verwendeten Komponenten entsprachen den Vorstellungen von Erwin Meier. Die aufgebauten Antriebe bringen die Kugelhähne unter gleichzeitigem Spannen der Rückzugsfeder in die Betriebsstellung. Durch Unterbrechen der Speisespannung wird der Kugelhahn mittels Federenergie sehr schnell geschlossen. Dadurch kann auch bei hohem Systemdruck nur wenig Wasser austreten. Genau das suchte Meier um seine Anlagen vor Wasserschaden zu schützen.
Kundenwünsche werden berücksichtigt Nach erfolgter Kontaktaufnahme erhielt Erwin Meier die benötigten Komponen-
ten von Wasserhahn GmbH und baute sie in das Kühlsystem der Lasermaschine ein. Eine Aufgabe war noch nicht gelöst. Im Falle einer Leckage können kleinere Wassermengen wieder abfliessen, der Messbereich der Feuchtigkeitssonde trocknet wieder und das Kühlsystem wird vom Wasser-Stop-Gerät automatisch wieder freigegeben. So besteht die Gefahr, dass eine Leckage lange unbemerkt bleibt. Beat Peter von Wasserhahn GmbH ist immer offen für Kundenwünsche und das Anliegen von Erwin Meier wurde in die Praxis umgesetzt. Die Steuereinheit wurde mit einer Reset-Funktion ergänzt und dadurch muss ein überwachtes System vom Anlagebetreiber mittels Knopfdruck freigegeben werden. Ohne diese manuelle Freigabe bleiben die Absperrorgane geschlossen.
Auch zum Nachrüsten geeignet Erwin Meier ist von Wasser-Stop Robi begeistert. Das Produkt macht einen sehr guten Eindruck, der Einbau kann schnell und ohne grosse Anpassungen an bestehenden Leitungen erfolgen. Dadurch ist
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es auch zum Nachrüsten hervorragend geeignet. Bei Huba Control ist geplant, nach einer Bewährungsprobe des Systems noch weitere wasserführende Kreise damit nachzurüsten. Für Meier ist Wasser-Stop Robi vergleichbar mit einer Versicherung. «Man hat das gute Gefühl, die richtigen Vorkehrungen gegen Wasserschäden getroffen zu haben.» ■ www.wasserhahn.ch Wasser-Stop Robi Das universelle Leckwarngerät, für den Einbau in das Leitungssystem, mit zahlreichen optionalen Erweiterungsmöglichkeiten. Das Leckwarngerät besteht aus einem Steuerteil, dem einzubauenden Kugelhahnen mit Motorantrieb und der korrosionsbeständigen Fühlersonde. Motorkugelhahn in Leitung einbauen. Auch bei dieser Ausführung ist eine kundenspezifische Zusammenstellung einzelner Komponenten möglich. Typische Einsatzgebiete sind: • Steamer • Whirlpool/Dampfduschen • Enthärtungsanlagen • Schrank-Wassererwärmer mit Waserverteilung • Heizungsdachzentralen
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Die neue Kollektion von Kartell by Laufen ■ Sieben Jahre ist es her, als Keramik Laufen und Kartell entschieden, die Welt des Badezimmers auf einen neuen Nenner zu bringen. Jetzt präsentiert Keramik Laufen eine attraktive Sortimentserweiterung. In Kartell by Laufen finden Design und Technologie eine ausgewogene Balance und stehen in einem dynamischen Verhältnis zueinander. Die Leichtigkeit dieser Kollektion wird durch den Dialog zwischen der Sanitärkeramik und den eleganten, transparenten Kunststoffaccessoires verstärkt. Die Hocker, kleinen Tische, Stapelmöbel, Regale, Spiegel und Lampen sind in mehreren auffälligen Farben erhältlich. Sie alle verfügen über einen nomadenhaften Charakter, sind vielseitig verwendbar und verwandeln, je nach Farbe, die Stimmung im Badezimmer. Die Neuen im Sortiment Das Badewannen-Sortiment wird um ein neues freistehendes Modell erweitert. Die elegante, dünnwandige Silhouette der aus Sentec gefertigten Wanne greift die
dünne Form der Waschtische auf. Ihre sanfte, harmonische Linienführung unterscheidet sich jedoch deutlich von der strengen Geometrie der bisherigen Modelle. Zuwachs gibt es auch im Möbelsortiment. Das 270 mm schmale Sideboard mit Klapptüre und zwei Türen sowie der passende Hochschrank sind speziell für den Einsatz in kleinen Badezimmern geeignet. Die Möbel sind neu auch in den Farben Mattweiss, Kieselgrau und Schiefergrau erhältlich.
Neue Farben für die Accessoires Die Accessoires und Einrichtungsgegenstände aus Kunststoff gibt es jetzt auch in den Farben Puderrosa und Smaragdgrün. Zudem sind die Spiegel, Regale und Handtuchhalter ab sofort auch in den Farben Weiss und Schwarz lieferbar. ■ Keramik Laufen AG Tel. 061 765 71 11 www.laufen.ch
Die elegante, dünnwandige Silhouette der aus Sentec gefertigten Wanne greift die dünne Form der Waschtische auf. Das 270 mm schmale Sideboard mit Klapptüre und zwei Türen sowie der passende Hochschrank sind speziell für den Einsatz in kleinen Badezimmern geeignet. (Fotos: Keramik Laufen)
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Mit Quooker sofort kochendes Wasser in der Küche
Der «Kochend-Wasser-Hahn» Nie mehr einen Topf oder Wasserkocher mit Wasser füllen und warten bis es kocht. Mit Quooker genügt es, einfach den Hahn aufzudrehen und innerhalb einer Sekunde fliesst kochendes Wasser. Das spart Zeit und Energie. Der tropfenförmige Wasserstrahl verhindert zudem eine Verbrühungsgefahr. Franz Lenz
■ Das Quooker-System besteht aus einem kleinen Reservoir im Küchenschrank, das mit einem Kochend-Wasser-Hahn auf der Arbeitsplatte verbunden ist. Das Reservoir ist wie eine Art Thermosflasche mit 3 oder 7 Liter Inhalt, die an die Wasserleitung angeschlossen ist. Die Luft im Isolationsmantel des Reservoirs ist so dünn, dass die gespeicherte Hitze nur sehr langsam entweichen kann. Deshalb werden für eine Wassertemperatur von 100 –110 ºC (bei Leitungsdruck) nur 10 Watt elektrische Leistung benötigt zum Heisshalten. Zum Aufheizen 1,6 –2,2 kW. Das kochende Wasser strömt aus, wenn der Hahn und der Heisswasserring geöffnet werden. Bei der Wasserentnahme
fliesst sofort frisches Wasser in das Reservoir nach (siehe auch HK-Gebäudetechnik 11/16, S. 50–51).
Kaltes, warmes und kochendes Wasser Der Original Kochend-WasserHahn von Quooker hat eine neue Komfortdimension in die Küche gebracht. Er bietet jederzeit kaltes, warmes und kochendes Wasser aus nur einem Hahn. Dieser ist in verschiedenen Stilrichtungen und Materialien erhältlich. Neu gibt es jetzt einen flexiblen Zugauslauf für warmes und kaltes Wasser. Angeboten werden drei verschiedene Reservoirs. Der «Pro3» sorgt ausschliesslich für kochendes Wasser. Der «Combi» liefert kochendes Wasser und Warmwasser. Dieses Reservoir empfiehlt sich,
wenn keine andere Warmwasserversorgung in der Küche vorhanden ist und ersetzt Boiler oder Durchlauferhitzer. Der «Combi+» liefert kochendes und unbegrenzt warmes Wasser. Er übernimmt temporär die Warmwassererzeugung in der Küche und vermeidet jegliche Wartezeit.
Absolute Sicherheit Die Sicherheit hat grösste Priorität. Der Zufluss von kochendem Wasser ist während der Benutzung des Zugauslaufs automatisch blockiert. Weiter sorgt das gesamte Quooker-Sortiment mit kindersicherem Doppel-Drück-Dreh-Bedienknopf und nicht massivem Spraystrahl für höchste Sicherheit. Der doppelwandige Auslauf isoliert auch die Aussenseite des Hahnes, der somit jederzeit problemlos berührt werden kann. Der Quooker ist bereits in zehn europäischen Ländern verfügbar und weltweit wurden schon über 330 000 Quooker verkauft. Den Anstoss gab die Instantsuppe Der Holländer Henri Peteri war 1970 an der Entwicklung von Instantsuppen für einen internationa-
len Nahrungsmittelkonzern beteiligt. Er sagte sich, dass eine Instantsuppe niemals gut sein könne, wenn man kein kochendes Wasser zur Hand hat. Die Idee liess ihn nicht mehr los, er verliess den Konzern und begann im Keller mit der Entwicklung eines Kochendwassergeräts. 45 Jahre später und mit 50 zusätzlichen Patenten freut sich Quooker am anhaltenden Erfolg. ■ Quooker Schweiz AG Tel. 043 411 20 30 www.quooker.ch
Dark Romance: Mit dem Quooker schwarz wurde der erste schwarze Kochendwasserhahn der Welt lanciert. (Foto: Quooker)
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IMPRESSUM HK-Gebäudetechnik 15. Jahrgang, Nr. 10, Oktober 2017 (44. Jahrgang HeizungKlima), erscheint monatlich. www.hk-gebaeudetechnik.ch, ISSN 1016-5878
Richard Osterwalder, Geschäftsleiter Weishaupt AG, Geroldswil, Mitglied GebäudeKlima Schweiz. Beat Scherrer, Geschäftsführer Scherrer Metec AG, Zürich. Viktor Scharegg, Mitglied Zentralvorstand suissetec.
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