ET licht 03/2013

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MÄRZ 2013

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Editorial

Von WiFi zu LiFi sind einerseits die Laborwerte, der für die Praxis wichtigen Lampen- und Leuchtendaten. Anderseits aber auch die Aussagen über die Qualität der Steuersysteme wie zum Beispiel die Präsenzmelder. Eine neue Norm, SIA 491, befasst sich mit der Verhinderung unnötiger Lichtemissionen. Und im Leuchtenbau ermöglichen mikrostrukturierte Präzisonsoptiken neue kreative Lösungen. Die Lichtwelt ist dynamisch und ET LICHT bietet Ihnen eine gute Übersicht.

Redaktionswechsel

Trotz LED – was gibt es Schöneres als Tageslicht? Wie hier der Säntis in seiner Winterpracht! (Bild: H. R.)

Liebe Leserin. Lieber Leser. Sollten Sie allenfalls das Kürzel «LiFi» noch nicht kennen, so denken Sie vor allem nicht an HiFi, sondern besser an «WiFi» als Synonym für WLAN Wireless, dem «drahtlosen lokalen Funknetzwerk».

Kommunikative Deckenbeleuchtung LiFi ist ebenfalls ein Wireless-System, allerdings auf optischer Basis, mit LED funktionierend. Diese machens möglich – durch Modulierung des Lichtes. «Hell» entspricht «1», «weniger Hell» entspricht «0» und damit sind wir bei der binären Datenübertragung. In einem von der EU geförderten Forschungsprojekt Home Gigabit Access (Omega) wurden mit sichtbarem und infrarotem Licht kürzlich Daten mit bis zu 280 MBit/s über eine Entfernung von 10 Metern übertragen. Dabei wurde, gemäss Angaben des Projektteams, eine normale LEDDeckenbeleuchtung verwendet. Ähnliche Arbeiten laufen auch an der Hochschule Luzern HSLU. Im Gegensatz zum Funk-WiFi, ist bei LiFi allerdings direkte Sichtverbindung zwischen Sender (LED) und optischem Empfänger notwendig. Licht dient nicht nur zum «Sehen und Gesehen werden» – es ist kommunikativ.

ET LICHT erscheint jetzt im 10. Jahrgang als Beilage zur Fachzeitschrift ELEKTROTECHNIK und erreicht einen Grossteil der deutschsprachigen Lichtwelt in der Schweiz. Mit 70 finde ich jetzt als verantwortlicher Redaktor, dies ist ein guter Zeitpunkt, diese Epoche abzuschliessen. Denn insgesamt habe ich genau während 35 Jahren, also der Hälfte meines Lebens, die ET als Chefredaktor und nach der Pensionierung ET LICHT verantwortet. Allerdings werde ich mich nicht auf den Altenteil zurückziehen, sondern mich weiterhin den Lichtthemen widmen, vor allem auf dem Gebiet der Ausbildung. Denn die Schweizer Licht Gesellschaft SLG wird den bestehenden Weiterbildungskurs Lichtplaner SLG zu einer eidgenössischen Berufsprüfung mit dem Titel «Lichtplaner EFA» erweitern. Da werde ich mich vermehrt engagieren. Aber auch meine Fachbücher, vor allem «Beleuchtungstechnik für Praktiker», warten auf eine weitere Bearbeitung. Liebe Leserin, lieber Leser. Liebe Autoren. Als Redaktor war ich auf engagierte Autoren, aber auch auf kritische Leser angewiesen. Mit beiden habe ich in diesen Jahren intensive Kontakte gepflegt und viele wertvolle Impulse erhalten. Recht herzlichen Dank. Davon werde ich zehren und ich freue mich weiterhin auf gute Begegnungen mit Ihnen. Mein Nachfolger, Markus Frutig, freut sich, mit Ihnen in Kontakt zu treten.

Dynamische Lichtwelt Das vorliegende Heft befasst sich noch nicht mit LiFi, sondern vorwiegend mit lichttechnischen Anwendungen der LEDs. Aber auch die klassischen Beleuchtungskonzepte kommen nicht zu kurz. Wichtig für die Planer

Hans R. Ris h.r.ris@bluewin.ch

ET Licht | Editorial

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Inhalt

Inhalt Impressum

Editorial Von WiFi zu LiFi

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10. Jahrgang 2013 Herausgeber AZ Fachverlage AG

Fachteil Licht sicher messen

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Präsenzmelder im Qualitätstest

5001 Aarau

Beleuchtung von Fussgängerstreifen

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EU erweitert Lichteffizienz

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Die neue Norm-SIA 491

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Barock und LED vereint St. Marien in Olten

Partnerschaft SLG Schweizer Licht Gesellschaft

LED-Potenzial nicht ausgereizt Gutes Licht – zuverlässige Züge Synthes in Zuchwil

Redaktionsleitung Hans Rudolf Ris

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LED-Beleuchtung in der Kunst

04 10 14 18 22 26 28 30 32 34 37 40 43 45 48 52

Verlagsleitung Ratna Irzan Leiter Werbemarkt Jürg Rykart Tel. 058 200 56 04 juerg.rykart@azmedien.ch

Innovationen Lichtwolke statt Lichtinsel Watt d’Or für Lichtkonzept Mikrostrukturierte Präzisionsoptiken LED – wohin?

Verkauf AZ Fachverlage AG

Einladendes Lichtkonzept

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Helle LEDs für helle Köpfe

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LEDs go space

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Linect auf Erfolgskurs

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Intelligentes Licht für optimale Energieeffizienz

Fr. 10.–, grössere Mengen auf Anfrage Drucktechnische Herstellung Vogt-Schild Druck AG Gutenbergstrasse 1 4550 Derendingen ET-LICHT Diese Sonderpublikation ist ein fester Bestandteil von Elektrotechnik ET 3-13 vom 25. März 2013

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ET Licht | Inhalt

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Fachartikel

Fotometrie

Licht spielt eine zentrale Rolle in Wissenschaft, Technologie und Kultur. Beleuchtungsanlagen müssen Qualitätsansprüchen entsprechen, die durch Normen und Richtlinien definiert sind. Beim Vergleich der Vorgabewerte mit den gemessenen Werten spielt die Messunsicherheit eine wichtige Rolle. Nur aufgrund der Messunsicherheit kann eine Aussage über die Qualität der Messung gemacht und letztlich beurteilt werden, ob die Anforderungen an eine Beleuchtungsanlage erfüllt werden oder nicht. Die Berechnung der Messunsicherheit ist komplex und aufwändig und es werden in der Regel vereinfachte Verfahren eingesetzt. Fortschritte in der Beleuchtung und in der Solarenergie gelten als entscheidend für eine nachhaltige Entwicklung. Gutes Licht bringt Sicherheit und eine bessere Lebensqualität für alle. Es ist die Aufgabe der Fotometrie, die Eigenschaften des Lichtes zu quantifizieren und in Zahlen zu fassen. Hierzu wurde eine Vielzahl von Messgrössen definiert. Auf der Verpackung von Leuchtmitteln wird die Gesamtmenge des ausgestrahlten Lichtes (Lichtstrom, Einheit Lumen) deklariert. Internationale Normen schreiben vor, wie gross die Beleuchtungsstärke (Lichtstrom pro Fläche, Einheit Lux) in einem Fussballstadium sein oder wie hell eine Strasse beleuchtet werden muss (Leuchtdichte, Einheit Candela pro Quadratmeter).

Fotometrische Messgrössen und Messgeräte In der Lichtmesstechnik werden hauptsächlich Beleuchtungsstärkemesser (Luxmeter), Leuchtdichtemesser und Leuchtdichtemesskameras eingesetzt. Grundeigenschaft foto-

Autor Dr. Peter Blattner Bundesamt für Metrologie METAS 3084 Wabern www.metas.ch

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Bild 1 a: Die Beleuchtungsstärke ist definiert als Lichtstrom pro Fläche. b): Wird die Messfläche gekippt, ändert sich die scheinbare Fläche mit dem Kosinus des Winkels. c): Ein Beleuchtungsstärkemessgerät (Luxmeter) muss idealerweise eine Kosinus-Winkelempfindlichkeit besitzen.

metrischer Messgeräte ist es, dass sie die optische Strahlung räumlich und spektral gewichtet messen. Zum Beispiel misst ein Luxmeter die Lichtmenge (Lichtstrom), welche auf eine Fläche fällt. Trifft die Strahlung schräg auf den Messempfänger, erscheint diese Einheitsfläche kleiner, d. h. es wird entsprechend weniger Strahlung gesammelt. Die Empfindlichkeit eines idealen Luxmeters muss sich somit mit dem Kosinus des Einfallswinkels ändern. Weicht diese von der Kosinusfunktion ab, entstehen Messfehler (Illustration 1). Gleiches gilt auch für die spektrale Gewichtung: Fotometrische Messgeräte besitzen spezielle Farbfilter, welche dafür sorgen, dass die spektrale Empfindlichkeit entsprechend der normierten Hellempfindlichkeitskurve des menschlichen Auges V(λ) entspricht (Illustration 2). Da diese Anpassung nie perfekt sein kann, entstehen Messfehler. Diese können

bei bekannter spektraler Empfindlichkeit des Empfängers und spektraler Verteilung der Quelle zum Teil korrigiert werden. Es bleibt eine Unsicherheit, da die spektrale Verteilung und die spektrale Empfindlichkeit nur beschränkt gut bekannt sein können.

Messunsicherheit Beim Vergleich der Vorgabewerte mit den gemessenen Werten spielt die Messunsicherheit der erhobenen Messwerte eine wichtige Rolle, denn nur aufgrund der Messunsicherheit kann eine Aussage über die Qualität der Messung gemacht und beurteilt werden, ob die Anforderungen an eine Beleuchtungsanlage erfüllt sind oder nicht. Selbst für einfache Messaufgaben, z. B. das Messen der Beleuchtungsstärkenverteilung einer Strassenbeleuchtung, ist die Bestimmung der Unsicherheit komplex, denn sie beinhaltet – nebst der Messunsicherheit


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durch die Kalibrierung des Messgerätes – die Einflüsse der Messbedingungen sowie das Messverfahren. Oft sind nicht genügend Informationen vorhanden oder der Aufwand ist viel zu gross, um die Messunsicherheit zuverlässig abschätzen zu können. Dabei kommt in der Metrologie ein allgemein gültiges Prinzip zur Anwendung: Je mehr Information über den Messprozess vorhanden ist, umso genauer können die Messfehler korrigiert werden und umso kleiner sind die Messunsicherheiten.

Kalibrierung von Fotometern Im METAS werden Luxmeter im Vergleich mit Referenzluxmetern kalibriert. Diese Referenzempfänger sind ihrerseits an die Basis der Radiometrie angeschlossen, die im METAS mithilfe eines kryogenischen Radiometers realisiert wird und als Primärrealisierung der optischen Strahlungsmessung dient. Bei der Kalibrierung der Luxmeter muss eine Vielzahl von Messunsicherheitsbeiträgen berücksichtigt werden, u. a. die Positionierunsicherheit, die spektrale Anpassung, Temperatureinflüsse und die Unsicherheit des Referenznormals. Die Bestimmung der Messunsicherheit erfolgt entsprechend den neuesten Empfehlungen der CIE. Bei der Kalibrierung eines Messgerätes wird die physikalische Einheit mittels eines Referenznormals unter klar definierten Bedingungen weitergegeben. Zum Beispiel wird ein Luxmeter im Labor bei einer Umgebungstemperatur von 25 °C mit Licht einer ganz spezifischen spektralen Verteilung (Planck’sche Strahlung mit einer Verteilungstemperatur von 2856 K, definiert als CIE Normlichtart A) und definierter Geometrie (senkrechter Lichteinfall) kalibriert. Wird mit dem Messgerät die Beleuchtungsstärke auf einer Strasse gemessen, sind die Messbedingungen verschieden: Zum Beispiel erfolgt die Messung bei einer anderen Umgebungstemperatur und als Lichtquelle dienen mehrere LED-Strassenleuchten mit einer anderen spektralen Verteilung und unter diversen Beleuchtungswinkeln. Diese Abweichung zwischen der Mess- und Kalibrierbe-

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Bild 2: Normierte spektrale Hellempfindlichkeitskurve des menschlichen Auges V(λ).

Bild 3: Mittels Monochromator und Mikrolinsen-Arrays wird eine homogene monochromatische Leuchtfläche erzeugt.

Bild 4: Wahrscheinlichkeitsdichte einer normal verteilten Eingangsgrösse (blau) und der Ausgangsgrösse (rot). Die Ausgangsgrösse ist gegeben durch den Absolutwert (y = abs(x). a): Für positive x-Werte entspricht die Ausgangsfunktion der Eingangsfunktion. Der Erwartungswert bleibt derselbe. b) und c): Für kleine x-Werte verändert sich die Ausgangsfunktion, denn die Absolutwertfunktion lässt keine negativen Werte zu. Der Erwartungswert wird abhängig von der Unsicherheit des Eingangswertes. dingung muss bei der Messunsicherheitsanalyse berücksichtigt werden. Der Einfluss der Umgebungstemperatur auf die Anzeige des Messgerätes kann relativ einfach ermittelt werden. Schwieriger sind die geometrischen und spektralen Änderungen. Im Idealfall kennt man die spektrale

Verteilung der Lichtquellen und die spektrale Empfindlichkeit des Messgerätes und man kann damit die Messresultate für allfällige Fehler korrigieren und die Messunsicherheit bestimmen. Gleiches gilt für den Fehler in der Kosinus-Anpassung: Sind die Winkelempfindlichkeit des


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Messkopfes sowie die Positionierung der Lichtquellen in Bezug zum Messempfänger bekannt, kann das Messresultat korrigiert und die Messunsicherheit bestimmt werden. Aufgrund der hohen Komplexität wird in der Praxis in vielen Anwendungen, etwa beim Ausmessen einer Strassenbeleuchtung, keine komplette Messunsicherheitsberechnung sondern lediglich eine grobe Abschätzung durchgeführt.

Qualität von Fotometern Ein wichtiger Beitrag zur Messunsicherheit ist die Qualität des Messgerätes. Die Internationale Beleuchtungskommission CIE definiert verschiedene Qualitätsparameter (f1’, f2, f3…) für fotometrische Messgeräte. Diese Indizes quantifizieren das Verhalten des Messgerätes bei allgemeinen Beleuchtungssituationen. Dabei werden die wichtigsten Eigenschaften der Messgeräte berücksichtigt:

V(λ) Anpassung: f1’ Kosinus-Anpassung: f2 Linearität: f3 Im Allgemeinen wird ein Messgerät mit kleineren f-Werten auch kleinere Messunsicherheiten verursachen. Hingegen können diese Werte nicht verwendet werden, um Messresultate zu korrigieren.

Spektrale Empfindlichkeit Fotometrische Messgeräte besitzen spezielle Farbfilter, welche dafür sorgen, dass die spektrale Empfindlichkeit der normierten Hellempfindlichkeitskurve V(λ) entspricht. Diese Anpassung kann in der Praxis nie perfekt sein, denn es stehen nur eine limitierte Anzahl an Farbfiltergläser zur Verfügung. Die Güte dieser Anpassung wird mithilfe eines Qualitätsindex f1’ beschrieben. Dieser wird definiert durch die Differenz der gemessenen normierten spektralen Empfindlichkeit s* rel (λ) zur Normkurve V(λ):

f1’=k兰|s*rel (λ)–V(λ)|dλ . (1) k ist ein Normierungsfaktor. Gleichung (1) beinhaltet den Absolutwert der Differenz zwischen der Soll- und der Istfunktion; dadurch wird die Abweichung in positiver und negativer Richtung aufsummiert. Präzisionsfotometer mit einer sehr genauen Anpassung an V(λ) hakleiner ben einen f1’-Wert als 1,5 %, einfache Handmessgeräte besitzen einen f1’-Wert kleiner als 6 %. Leider werden bei vielen preiswerten Messgeräten keine Angaben zur Qualität der spektralen Anpassung gemacht. Entsprechend schwierig oder unmöglich ist die Beurteilung der Qualität dieser Geräte.

Bestimmung der Qualitätsindizes f1’ und f2 Das METAS besitzt die Möglichkeit, den Qualitätsindex f1’ und f2 von Luxmetern messtechnisch zu be-

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niert. Der Messkopf wird mit einer Lichtquelle der CIE Normlichtart A beleuchtet. Der Drehtisch wird in kleinen Winkelschritten gedreht und das Messsignal des Luxmeters aufgezeichnet.

Unsicherheit des Qualitätsindex f1’

Bild 5: Korrekturfaktoren für verschiedene Lichtquellen als Funktion des Qualitätsindex f1’ diverser Fotometer. Je besser die Qualität des Fotometers, je kleiner der f1’-Wert und umso kleiner der Korrekturfaktor. a): Klassische (weisse) Lichtquellen. b): Weisse RGB-LED. Beispiel: Ein spezifisches Fotometer mit einem Wert von 5,2 % muss für klassische Lichtquellen mit einem Korrekturfaktor zwischen 0,96 und 1,01 korrigiert werden. Für weisse LEDLichtquellen variiert der Wert zwischen 0,94 und 1,04.

stimmen und bietet eine entsprechende Messdienstleistung an. Mithilfe einer durchstimmbaren Lichtquelle (Monochromator) und Mikrolinsen-Arrays wird eine homogene monochromatische Leuchtfläche erzeugt, die den Messkopf bestrahlt. Nun wird bei jeder Wellenlänge abwechslungsweise der Prüfling (Luxmeter) und ein Referenzradiometer beleuchtet. Aus dem so gewonnenen Verhältnis und der bekannten spektralen Empfindlichkeit des Referenzradio-

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meters kann s*rel (λ) und damit auch f1’ bestimmt werden. Voraussetzung dafür ist, dass der Prüfling eine genügend hohe Empfindlichkeit besitzt, denn die Strahlungsleistung von Monochromatoren ist sehr klein (einige ␮W/nm). Die Bestimmung des Qualitätsindex für die Anpassung der Winkelempfindlichkeit an die Kosinusfunktion (f2) erfolgt im METAS mit einem Drehtisch. Die Eintrittsfläche (Referenzebene) des Luxmeters wird in der Achse des Drehtisches positio-

Auch die Ermittlung des f1’-Wertes obliegt einer Messunsicherheit. Die Bestimmung ist nicht trivial, da die Gleichung eine nicht lineare Funktion enthält: die Absolutwertfunktion kann beim Nullpunkt nicht linear genähert und das Standardverfahren nach «GUM» (Guide to the expression of uncertainty in measurement) nicht angewendet werden. Die Berechnung erfolgt mittels Monte Carlo-Simulationen, welche im GUM-Supplement 1 detaillierter beschrieben ist: Basierend auf der Messunsicherheit der spektralen Empfindlichkeit wird numerisch eine Vielzahl von fiktiven spektralen Empfindlichkeitskurven generiert und daraus jeweils der f1’-Wert errechnet. Man erhält eine statistische Verteilung von f1’. Diese kann mit einem Erwartungswert und einer Standardabweichung beschrieben werden. Dabei kann ein unerwarteter Effekt beobachtet werden: Der Erwartungswert von f1’ ist nicht nur durch die spektrale Empfindlichkeit bestimmt, sondern auch durch deren Messunsicherheit. Dies ist in Grafik 4 illustriert. Je kleiner der Eingangswert im Verhältnis zu seiner Unsicherheit ist, je grösser wird der Ausgangswert durch die Unsicherheit des Eingangswertes bestimmt. Selbst wenn die gemessene spektrale Empfindlichkeitskurve vermeintlich der V(␭) Kurve entspricht (d. h. die Differenz in Gleichung 1 null ist) ist der Qualitätsindex f1’ unter Berücksichtigung der Messunsicherheit nicht null, weil die Empfindlichkeitskurve in Wirklichkeit nur die Erwartungswertkurve einer statistischen Verteilung ist. Aufgrund dieser statistischen Betrachtung ist es somit in der Praxis nicht möglich, einen perfekten Empfänger (d. h. mit f1’ = 0) zu realisieren.


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Abschätzung der Messunsicherheit aufgrund von f1’ Die ausgewählten Qualitätsindizes können zwar nicht verwendet werden, um mögliche Messfehler zu korrigieren, sie geben aber Anhaltspunkte, wie gross für generelle Beleuchtungssituationen ein möglicher Messfehler sein kann. Das METAS hat die spektrale Empfindlichkeit einer Vielzahl von Fotometern vermessen und die Korrekturfaktoren für verschiedene Lichtquellen berechnet. Abbildung 5 a) zeigt die Korrekturfaktoren der spektralen Anpassung für verschiedene «klassische» Leuchtmittel (Glühlampe, Sparlampen, Fluoreszenzlampen, Natriumdampflampen, …) auf in Funktion zum Qualitätsparameter des Fotometers f1’. Generell gilt, je kleiner der f1’, umso kleiner der benötigte Korrekturfaktor. Ist das Spektrum der Quelle nicht bekannt, kann man keine Korrektur machen. Hingegen lässt sich die Messunsicherheit für ein Fotometer mit bekanntem f1’-Wert abschätzen: Sie beträgt ungefähr ± 3/4 f1’ für klassische Leuchtmittel und ist in der Grafik durch die zwei schwarzen Linien dargestellt. Für weisse LED-Lichtquellen, welche auf der RGB-Technik basieren (d. h. durch Mischen einer grünen, roten oder weissen LED), ist der Unsicherheitsbereich rund doppelt so gross wie für klassische Lichtquellen (± 1,5 f1’, i.e. siehe Illustration 5 b). Bei farbigen Lichtquellen, insbesondere rot oder blau leuchtenden LED, sind keine generellen Aussagen möglich, da selbst bei sehr guten Fotometern Anpassungsfehler von über 5 % möglich sind.

Messunsicherheit, bedingt durch das Messverfahren Neben den oben erwähnten Unsicherheiten des Messgerätes und der Messbedingungen sind Unsicherheiten durch das Messverfahren möglich. Man versucht, aufgrund klar definierter Messanforderungen die Fehlergrösse einzuschränken. Im Bereich der Strassen und Tunnelbeleuchtung definieren die einschlägigen Normen ein Messraster, wo die Punkte

Bild 6: Gemessene Leuchtdichteverteilung einer Tunnelbeleuchtung. Die Farben entsprechen verschiedenen Leuchtdichteniveaus (logarithmische Kodierung). Das Messraster zeigt, welche Punkte ausgewertet werden.

gemessen werden müssen. Zusätzlich werden Anforderungen an die Positionsgenauigkeit der Messrasterpunkte gegeben, z. B. darf gemäss Europäischer Norm SN EN 13201-4 die Eintrittsfläche eines Luxmeters nicht höher als 200 mm über der Fahrbahn sein. Werden nun Messresultate miteinander verglichen, können trotz Einhaltung der Messnorm grössere Unterschiede vorhanden sein. Denn Unterschiede in der vertikalen Messposition von 200 mm können durchaus zu einer zehnprozentigen Änderung in den gemessenen Beleuchtungsstärken führen. Weiter zu berücksichtigen sind die lateralen Positionen und die Winkelausrichtung des Messkopfes. Bei nicht homogen ausgeleuchteten Strassen kann sich die Beleuchtungsstärke in der Grössenordnung von 5 % pro 10 cm oder mehr ändern. Entsprechend genau müssen das Messraster als Ganzes und die einzelnen Messpunkte positioniert werden.

Vergleich mit Vorgabewerten Die Zielvorgaben einer Beleuchtungseinrichtung werden durch einschlägige Normen und Richtlinien definiert. Es gibt in der Regel nur wenig Spielraum bei der Entwicklung von Anlagen, denn auch ökonomische Richtwerte und bauli-

che Gegebenheiten engen die Möglichkeiten ein. Der Lichtdesigner hat oft nur in der Auswahl vom Leuchtentyp gewisse Freiheiten. Dabei spielen die lichttechnischen Eigenschaften der Leuchten eine zentrale Rolle. Diese werden anhand von Typenprüfungen an Einzelstücken im Labor messtechnisch bestimmt. Z. B. kann mithilfe eines Drehspiegelgoniofotometers die Lichtstärkeverteilung einer Leuchte gemessen werden. Auch diese Bestimmung unterliegt einer Unsicherheit. Vergleicht man Design und realisierte Anlage, lässt sich die Liste von zu berücksichtigenden Faktoren noch erweitern u. a. mit den Herstellungstoleranzen der Leuchte, Alterungsverhalten der Leuchtmittel, Verschmutzungsgrad der Leuchten, elektrischer Betriebszustand usw. In der Gesamtsumme sind Messunsicherheiten im Bereich 10 % bis 30 % durchaus üblich und sollten in der Beurteilung der Anlage berücksichtigt werden. Anhand der Beschreibung der Messunsicherheiten lässt sich die Vielschichtigkeit und Komplexität der Fotometrie darlegen. Dank neuen Leuchtmitteln mit neuen Eigenschaften (z. B. LED und OLED) bleibt die Lichttechnik auch im 21. Jh. für angewandte Forschung und Entwicklungen interessant. L

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Messprojekt

Im Messprojekt wurden elf häufig eingesetzte Präsenzmelder auf Stromverbrauch, Erfassungsqualität und Bedienerfreundlichkeit untersucht. Dabei zeigten sich grosse Qualitätsunterschiede bei den einzelnen Produkten. Während die Detektion der Bewegung meist als befriedigend bis gut beurteilt wurde, konnte kein Produkt bei der Tageslichterfassung die Erwartungen erfüllen. Bei letzterem besteht grosser Optimierungsbedarf, wenn die theoretisch hohen Einsparpotenziale der Tageslichtregulierung ausgeschöpft werden sollen. Das Messprojekt wurde vom Amt für Hochbauten der Stadt Zürich, dem Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein SIA und dem Bundesamt für Energie unterstützt. Ein Präsenzmelder ist ein Sensor, der Bewegungen von Personen detektieren kann. Ein eingebautes Relais schaltet nach einer bestimmten Verzögerungszeit die Stromzufuhr einer Beleuchtung ein oder aus, je nachdem, ob eine Bewegung registriert wird oder nicht. Im Prinzip ist der Präsenzmelder eine einfache Wärmebildkamera, die regelmässige Infrarotfotos macht; ändert sich

Autoren Stefan Gasser, dipl. El. Ing. ETH/SIA Inhaber und Geschäftsführer eLight GmbH, Stromeffizienz und Beleuchtung 8006 Zürich, www.elight.ch Björn Schrader Hauptamtlicher Dozent und Leiter des strategischen Schwerpunktes Licht@hslu Hochschule Luzern – Technik & Architektur 6048 Horw, www.hslu.ch/licht Auftraggeber Schweizerischer Ingenieur und Architektenverein SIA, Bundesamt für Energie, EnergieSchweiz, Amt für Hochbauten der Stadt Zürich Download der Studie unter www.elight.ch und www.hslu.ch/licht

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Bild 1: Die elf getesteten Präsenzmelder. Für das Messprojekt wurden elf häufig eingesetzte Präsenzmelder, die hauptsächlich in Zweckbauten verwendet werden, evaluiert. Es handelte sich um Produkte der Firmen ThebenHTS, Swisslux, Züblin, Feller, Elbro, Merten und Steinel. Die PIRs wurden nicht direkt von den Händlern bezogen, sondern anonym im Handel gekauft, damit keine «präparierten» Produkte in den Test gelangen konnten. ein nachfolgendes Wärmebild, wird dies als Bewegung interpretiert. Aufgrund ihres Funktionsprinzips wird für Präsenzmelder auch die Bezeichnung «Passiv-Infrarot-Sensor» bzw. die Abkürzung «PIR» verwendet. Zusätzlich haben die meisten Präsenzmelder Lichtsensoren eingebaut, welche die künstliche Beleuchtung in Abhängigkeit der Tageslichtsituation ein-

und ausschalten können. Die Industrie unterscheidet zum Teil zwischen Bewegungs- und Präsenzmeldern; allerdings werden die Begriffe uneinheitlich gebraucht, sodass man aus der Angabe «Präsenzmelder» oder «Bewegungsmelder» kein Qualitätsmerkmal ableiten kann und unbedingt die genauen Spezifikationen der Melder beachten muss.


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Bedeutung von Lichtmanagement Zur bedarfsabhängigen Regelung und Steuerung der künstlichen Beleuchtung in Gebäuden gehört einerseits die automatische Erfassung von anwesenden Personen und andererseits der tageslichtabhängige Betrieb der Beleuchtung. Wenn es gelingt, die künstliche Beleuchtung in Gebäuden optimal bedarfsabhängig zu steuern, kann gegenüber manueller Schaltung bis zu 50 % Bleuchtungsenergie eingespart werden. In den meisten Fällen werden für das Lichtmanagement Präsenzmelder mit integrierter Tageslichterfassung eingesetzt. Beleuchtungskontrollen des Amts für Hochbauten der Stadt Zürich an über 70 Objekten haben in den letzten Jahren aber aufgedeckt, dass die realen Einsparungen beim Einsatz von Präsenzmeldern im Durchschnitt viel geringer sind als erwartet. Es gibt zwar gute Beispiele, aber ein beachtlicher Teil der Beleuchtungsanlagen mit Präsenzmeldern erfüllt die Erwartungen nicht. Die Diskrepanz zwischen erwarteten und den realen Einsparungen bei Präsenzmeldern kann folgende Ursachen haben: • Zu lange Ausschaltverzögerungen • Ungenaue Erfassungsbereiche • Falsche Platzierungen • Hohe Eigenenergieverbräuche • Ungenügende Inbetriebnahmen • Mangelhafte Bedienerfreundlichkeit

Bild 2: Messaufbau, Schnitt.

Im Messprojekt «Präsenzmelder im Qualitätstest» wurden die Aspekte «Erfassungsbereich», «Eigenenergieverbrauch» und «Bedienerfreundlichkeit» nun genauer untersucht.

Messaufbau Präsenzerfassung Da es für die Messung des Erfassungsbereichs eines Präsenzmelders keine standardisierten Vorgaben gibt, wurde für das Projekt ein reproduzierbares Messkonzept entwickelt. In einem grossen Schulraum an der Hochschule Luzern Technik & Architektur wurde die Messeinrichtung installiert. Vergleiche die Bilder 2 und 3. • An einer definierten Stelle im vorderen Teil des Raums wurden die Präsenzmelder einzeln an der Decke auf 3 Metern Höhe installiert. • Eine Wärmequelle mit Grösse

und Temperatur eines Menschen wurde auf einem Rollwagen montiert. Die Wärmeverteilung und die Wärmeabstrahlung des Dummys wurden so eingestellt, dass sie möglichst gut denjenigen eines Menschen in typischer Bürobekleidung entsprachen. Eine Winde mit Schrittmotor und Zugseil zog den Rollwagen mit dem Dummy auf einer Schiene mit variablen Geschwindigkeiten gleichmässig durch den Raum in Richtung der Präsenzmelder. Um fremde Störquellen, wie Bewegungen ausserhalb der Fenster oder wärmeabstrahlende Geräte, zu eliminieren, wurde der Schulraum mit Trennwänden abgeschirmt. Der über das Messsystem gesteuerte Schrittmotor registrierte zentimetergenau die Position des Rollwagens mit dem Dummy und speicherte die Ein- und Ausschaltimpulse der Präsenzmelder auf dem Computer. Der Messwagen mit dem Dummy wurde auf zwei verschiedenen Schienen in Richtung der Präsenzmelder gezogen, einmal direkt auf die PIRs zu, das andere Mal seitlich an den PIRs vorbei.

Messresultate Präsenzerfassung

Bild 3: Realer Messaufbau im Schulraum der HSLU.

Für sechs verschiedene Geschwindigkeiten wurden die Distanzen zwischen dem Dummy und den Sensoren, bei welchen die PIRs die Anschaltimpulse für die Beleuchtung auslösten, ermittelt. Die sechs Geschwindigkeiten lagen bei 0,1,

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dern auch die Reaktion des Präsenzmelders auf kleine Bewegungen innerhalb des Erfassungsbereichs. Um diese festzustellen, wurde der Dummy zwei Meter vom PIR entfernt positioniert und mit kleinen immer grösser werdenden Bewegungen hin- und hergeschoben, bis der PIR reagierte. Dabei zeigte sich, dass die besten Produkte bereits eine minimale Bewegung von 1 cm erfassen können, während die schlechtesten erst bei über 10 cm reagierten.

Messungen der elektrischen Leistung

Bild 4: Einschaltradien der elf getesteten Präsenzmelder bei seitlichen Bewegungen.

0,2, 0,4, 0,6, 0,8 und 1,0 m/s. Die höchste Geschwindigkeit von 1 m/s entspricht einer Bewegung eines gehenden Menschen, die niedrigste von 0,1 m/s einem an einem Arbeitsplatz sitzenden Menschen. Jede Messung wurde 3-mal wiederholt. In Bild 4 ist die Erhöhung der Erfassungsdistanzen mit zunehmender Geschwindigkeit des Dummys der elf getesteten Präsenzmelder ersichtlich. Der Dummy hat sich bei der dargestellten Messung zwei Meter seitlich des Präsenzmelders vorbei bewegt. Die Erfassungsdistan-

zen fürs Gehen lagen zwischen 4,0 und 8,7 Metern, für das Sitzen zwischen 2,1 und 3,8 Metern. Der Vergleich zwischen den von den Herstellern deklarierten und den im Test gemessenen Erfassungsdistanzen stimmt bei einigen Produkten sehr gut überein (alle PIRs der Firma Theben HTS). Bei andern Produkten sind Abweichungen bis zum Faktor 4 zu verzeichnen (siehe Tabelle 1). Entscheidend für die Genauigkeit ist nicht nur die Erfassungsdistanz bei einer sich kontinuierlich auf den PIR zubewegenden Person, son-

Gehen Nr.

Hersteller

Modell

1

ThebenHTS

2

ThebenHTS

3

Sitzen

gemessen

deklariert

gemessen

deklariert

ECO-IR 360C NT

8.4

9.0

6.5

7.0

Compact Office

8.0

7.0

4.4

4.5

ThebenHTS

Plano Centro

9.0

9.0

5.6

7.0

4

Swisslux

PD2 360 1C/AP

11.1

8.0

6.5

4.0

5

Swisslux

PD2 Max 1C/UP

15.0

24.0

7.5

8.0

6

Züblin

Swiss Garde 360 16m 2C

10.7

16.0

5.1

8.0

7

Züblin

Swiss Garde 360 30m

16.9

20.0

5.7

10.0

8

Feller

UP-Präsenzmelder 360

7.0

10.0

6.6

7.0

9

Elbro

Elbrolight

9.1

8.0

6.4

4.0

10

Merten

Argus

9.3

17.0

4.2

15.0

11

Steinel

IS D360

12.9

16.0

4.9

Tabelle 1: Gemessene und deklarierte Durchmesser für Gehen und Sitzen.

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Die elektrische Leistung der Präsenzmelder wurde mit einem Präzisionswattmeter gemessen. Es zeigte sich, dass diese Leistungen gegenüber älteren Modellen heute deutlich niedriger sind. Früher waren Leistungsaufnahmen der PIRs bis zu 5 Watt üblich. Die Leistungsaufnahme der getesteten PIRs liegen zwischen 0,4 und 1,5 Watt. In einem Bürohaus mit 5000 m2 und 200 PIRs entspricht dies einer Dauerleistung zwischen 80 und 300 Watt bzw. einem jährlichen Energieverbrauch von 700 bis 2600 kWh.

Messungen der Tageslichterfassung Für die Beurteilung der Tageslichterfassung wurde in einem hellen Schulraum ein zweiter Messaufbau realisiert. Alle elf Präsenzmelder wurden miteinander in der Mitte des Raumes an die Decke montiert. Auf der Arbeitsfläche unter den Sensoren wurde ein Luxmeter platziert. Durch Betätigung der elektrischen Storen konnte nun der Raum kontinuierlich verdunkelt bzw. wieder aufgehellt werden. So wurde festgestellt, bei welchen Beleuchtungsstärken welche Sensoren reagierten. Die Messungen wurden an einem Herbsttag mit diffuser Strahlung durchgeführt. Die Prozedur des Verdunkelns und Aufhellens des Schulraums wurde mehrmals mit verschiedenen Sensoreinstellungen durchgeführt. Die Auswertung der Messungen war ernüchternd. Kein einziger Sensor hat befriedigend entsprechend den Einstellungen reagiert. Allerdings


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sind die Einstellmöglichkeiten der Tageslichtschwelle durch die vorhandenen Potenziometer meist sehr rudimentär. Wohl aus gutem Grund: Die Messungen zeigten nämlich, dass die Abhängigkeiten von Raumgrösse, Einrichtung, Fenstertyp und Wetterbedingungen so gross und so variabel sind, dass eigentlich jeder PIR in jedem Raum separat durch aufwändiges Justieren eingestellt werden müsste, um eine einigermassen gute tageslichtabhängige Ein-Aus-Schaltung zu erhalten.

Beurteilung der Bedienerfreundlichkeit Die Beurteilung der Bedienerfreundlichkeit war qualitativer

Art. Doch es gibt offensichtliche Unterschiede: Bei den einen Sensoren sind die Regler gut beschriftet und die Zugänglichkeiten auch dann noch gut, wenn die PIRs an der Decke montiert sind. Andere Sensoren müssen demontiert oder die Einstellpotenziometer so winzig ausgeführt werden, dass eine sinnvolle Einstellung kaum möglich ist. Viele PIRs können auch über Fernbedienungen justiert werden. Allerdings ist in der Praxis dann oft nicht mehr klar, ob nun die manuellen Einstellungen am Potenziometer der PIRs gelten oder die Einstellungen der Fernsteuerung. L

Schlussfolgerungen • Die Messungen der Präsenzerfassungsnen PIRs ist gegenüber früher deutlich bereiche der einzelnen PIRs brachten grosgesunken. Ein Wert von 0,5 Watt ist heuse Differenzen zwischen gemessenen und te technisch problemlos möglich. deklarierten Werten zutage. Bei den PIRs • Die Bedienerfreundlichkeit der meisten der Firma ThebenHTS stimmten MessunSensoren lässt zu wünschen übrig. Wenigen und Deklarationen am besten überger Möglichkeiten, dafür klare und unein. missverständliche Einstellungen machen • Um Sicherheit bei der Planung zu erreidie Justierung für den Installateur und chen, ist die Schaffung eines einheitlichen den technischen Gebäudedienst einfaMessverfahrens wichtig. Eine einheitliche cher – oder sie motivieren diesen, die Deklaration, die einen Vergleich der ProSensoren überhaupt einzustellen und dukte bzgl. Qualität und Eigenschaften nicht einfach in Grundeinstellung an die ermöglicht, wäre nicht nur aus Sicht des Decke zu montieren. Fernbedienungen Planers, sondern auch der Hersteller wünkönnen die Einstellungen sicher vereinschenswert. Der Test hatte das Ziel, eine fachen, aber nur, wenn sie durchdacht erste Bestandesaufnahme durchzuführen, sind – die Autoren der Studie haben keine Testszenarien für die Prüfung der Qualibrauchbaren Fernbedienungen gefuntätseigenschaften zu entwickeln und als den. Diskussionsgrundlage für eine Weiterent- • Der Präsenzmelder ist eine wichtige Komwicklung zu dienen. ponente in der Gebäudeautomation und • In der Praxis bringt die Tageslichtschalkann den Energieverbrauch bei der Betung in Kombination mit der Präsenzleuchtung wesentlich reduzieren. Dazu erfassung deutlich weniger als Simulatiobedarf es einerseits funktionsfähiger Pronen annehmen lassen. Es ist davon ausdukte und andererseits eine bewusste zugehen, dass andere Messmethoden, die Planung und Inbetriebsetzung. Den Melz. B. die Helligkeit gegen das Fenster mesdern und deren Eigenheiten muss in Zusen oder ausserhalb des Gebäudes monkunft wesentlich mehr Beachtung getiert werden, deutlich bessere Resultate schenkt werden. in Bezug auf die effektive Energieeinspa• Die Resultate der Untersuchung sollen in rung liefern. Es sollte eine Untersuchung die SIA-Norm 380/4 «Elektrische Energie über den Nutzen verschiedener Verfahren im Hochbau» einfliessen. Die Norm ist zur Tageslichtregelung gemacht werden. derzeit in der Überarbeitungsphase und • Der Eigenenergieverbrauch von modersoll 2015 als Revision herauskommen.


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Sicherheit im Strassenverkehr

Teil 1: Grundlagen – Einstieg in die Thematik Unfälle und Sichtbarkeit Die Sicherheit im Strassenverkehr ist ein wichtiges Thema. Im Winterhalbjahr häufen sich die Unfälle während der Dämmerungs- und Dunkelzeiten. Ein besonderes Augenmerk gilt den Fussgängerstreifen: Sichtbarkeit der querenden Fussgänger ist oberste Priorität. Die Strassenbeleuchtung ist ein wichtiges Element zur besseren Erkennung von Gefahrenquellen, die Beleuchtung von Fussgängerstreifen als besondere Konfliktzone bildet darin einen Schwerpunkt. Wie sollen Fussgängerstreifen und -querungen richtig beleuchtet werden, worauf kommt es an? Im ersten Teil werden einige Grundlagen zur ganzen Thematik Unfälle und Sichtbarkeit betrachtet. Der zweite Teil erläutert verschiedene Kontrast-Situationen. Der dritte Teil behandelt die Strassenbeleuchtungsnormen und einige Beleuchtungen in der Praxis. Im vierten Teil schliesslich folgt die Umsetzung der Beleuchtung an Fussgängerstreifen.

Bild 1: Fussgängerstreifen sind verkehrsmässige Konfliktzonen. Bezüglich der Sichtbarkeit wird die Umgebungsleuchtdichte Lu mit der Leuchtdichte des zu sehenden Objektes verglichen.

Unfälle nach bfu und deutschen Erhebungen Die bfu veröffentlicht jedes Jahr den SINUS-Report mit vielen Statistiken. Darin ist zum Beispiel ersichtlich, dass das Unfallrisiko für Fussgänger in der Nacht um über 200 Prozent höher ist als am Tag (1). Interessant sind diejenigen Statistiken, die Unfälle im Zusammenhang mit Tageslicht und

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cd/m2


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Bild 2: Erhöhung des km-bezogenen Verletzungsrisikos bei Dunkelheit im Vergleich zum Tageslicht nach Verkehrsteilnehmern (2010). (1)

Dämmerung/Nacht aufzeigen. In den Dunkelstunden treten die schwereren Unfälle im Vergleich zum Tag häufiger auf, d. h. die Unfallschwere steigt in der Dunkelheit, wie Untersuchungen in Deutschland zeigen (siehe dazu Bild 2 und 3). In Bild 2 fällt

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Bild 3: Anzahl der verunglückten Fussgänger nach Monaten und Unfallschwere in Deutschland. Die Dunkelmonate haben einen deutlich erhöhten Anteil an Getöteten. (2)

auf, dass besonders Fussgänger nachts gefährdet sind. Als Hauptgrund wird vermutet, dass durch die schlechte Sichtbarkeit der Fussgänger deren Kollisionsgegner später reagieren, was zu höheren Kollisionsgeschwindigkeiten führt. Obwohl seit den

letzten 11 Jahren die gesamten Unfälle im schweizerischen Strassenverkehr stetig leicht zurückgegangen sind, macht es Sinn, die Zusammenhänge mit der Beleuchtung besonders an Fussgängerstreifen genauer zu betrachten.

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Sichtbarkeitsuntersuchungen: Schwellenleuchtdichte

Bild 4: Schwellenleuchtdichte L in Abhängigkeit der Umfeldleuchtdichte Lu verschiedener Objektgrössen, nach W. Adrian. (3)

Bild 5: Schwellenleuchtdichte L in Abhängigkeit des Alters, bei Lu = 100 cd/m2, nach Blackwell. (4)

Die Unfallstatistiken und Auswertungen zeigen: Die Sichtbarkeit in der Nacht ist ein wichtiger Aspekt. Die Frage kommt oft: Was sehe ich bei welcher Leuchtdichte? Wann ist ein Objekt gerade noch sichtbar? Es gibt verschiedene Untersuchungen zum Thema Sichtbarkeit. Dabei wird die Umgebungsleuchtdichte Lu mit der Leuchtdichte des zu sehenden Objektes verglichen. Je nach Grösse des Objektes und der Umgebungsleuchtdichte stellt man fest, dass die Schwellenleuchtdichte ýL im Verhältnis bei hoher Umgebungsleuchtdichte wesentlich kleiner ist, um das Objekt zu erkennen als bei kleiner Umgebungsleuchtdichte. Beispiel: Die blaue Kurve im Bild 4 zeigt den Verlauf der Schwellenleuchtdichte bei einem Objekt aus dem Sehwinkel 20 Minuten. Dies ergibt aus 40 m Distanz eine Objektgrösse von 0,23 m, was etwa der Gösse eines Gesichtes entspricht. Bei schlechter Strassenbeleuchtung von 0,1 cd/m2 oder der reinen Autoscheinwerferbeleuchtung kann das Objekt bei einem Unterschied von 0,01 cd/m2, d.h. ab 0,11 cd/m2 erkannt werden. Das heisst: Das Objekt muss 10 % Unterschied aufweisen. Bei einer guten Strassenbeleuchtung von 1,0 cd/m2 genügt ein Unterschied von 0,04 cd/m2, d.h. mit der Leuchtdichte des Objektes von 1,04 cd/m2 ist es bei 4 % mehr schon sichtbar. Im Bereich 100 cd/m2, einer guten Innenbeleuch-

Farben

Bild 6: Notwendige vertikale Beleuchtungsstärke Ev in Abhängigkeit der Umfeldleuchtdichte Lu auf dem Objekt bei Reflexionsgrad 0,1, um die Schwellenleuchtdichte L erreichen zu können. Für Objektgrösse 20’. (Ableitung aus Bild 4)

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tung, kann sogar mit 1,5 % höherer Leuchtdichte bereits das Objekt gesehen werden (siehe Bild 4). Das Bild 5 zeigt eindrücklich, wie mit zunehmendem Alter die Sehfähigkeit abnimmt: Obige Aussagen gelten für Personen mit Alter bis ca. 30 Jahre. Bei 50 Jahre alten Personen beträgt die Schwellenleuchtdichte das 1,5-fache, bei 70-Jährigen das 2,8-fache, um das gleiche Objekt noch sehen zu können. Die Untersuchungen im Strassenverkehr beschränken sich aber nicht nur auf die Schwellenleuchtdichte und das Alter, sondern berücksichtigen weitere Faktoren wie Farbe und Form des Objektes, Blendung, Geschwindigkeiten, Gegenverkehr, Adaptation des Auges und weitere augenoptische Parameter. Im Zusammenhang mit dem Bewertungsfeld für die Strassenbeleuchtung müssen dazu sämtliche lichttechnischen Gütemerkmale, wie Lichtverteilung der Leuchten, Fahrbahnleuchtdichte, Umgebungsleuchtdichte, Gleichmässigkeiten, Lichtfarbe und Farbwiedergabe bei verschiedenen Witterungsbedingungen berücksichtigt werden. Daran wird geforscht. Da mit dem Eintritt der LED neue Möglichkeiten entstanden sind, wird dieses Thema rund um die Sichtbarkeit im Strassenverkehr immer komplexer .

Der Zusammenhang mit der vertikalen Beleuchtungsstärke Die Beleuchtungsstärke und Leuchtdichte stehen via Reflexionsgrad im

Materialien

Weiss

0,8

Putz

0,8

Hellgelb

0,7

Kachel, weiss

0,7

Hellgrün, rosa

0,4

Ahorn, Birke

0,6

Himmelblau

0,4

Eiche, hell

0,4

Hellgrau

0,4

Beton

0,3

Hellbraun

0,3

Nussbaum, dunkel

0,2

Mittelgrau

0,2

Eiche, dunkel

0,2

Dunkelrot

0,1

Backstein, rot

0,2

Schwarz

0,1

Bauglas

0,1

Tabelle 1 Reflexionswerte von Farben und Materialien.

(Quelle: Osram)


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Zusammenhang:

L = Leuchtdichte in cd/m2 ␳ = Reflexionsgrad E = Beleuchtungsstärke in Lux Der Reflexionsgrad gibt an, wieviel des auffallenden Lichtes auf einer Oberfläche reflektiert wird. Die Tabelle 2 gibt eine Übersicht über einige Werte. Wenn man die Schwellenleuchtdichte auf Beleuchtungsstärke umrechnet, erhält man mit Bild 6 einen Anhaltspunkt, wie viel Licht notwendig ist, um bei bestimmten Reflexionsgraden die Objekte gerade noch erkennen zu können. Wenn wir nun das Beispiel des 0,23 m grossen Objektes nehmen, so nehmen wir an, dass es eine dunkle Oberfläche mit

Reflexionsgrad 0,1 hat. Dies ergibt nun bei einer Umfeldleuchtdichte von 0,1 cd/m2 eine notwendige vertikale Beleuchtungsstärke von 0,314 lx, die vorhanden sein muss, um das Objekt gerade noch sehen zu können. Bei Umfeldleuchtdichte 1,0 cd/m2 beträgt die vertikale Beleuchtungsstärke 1,25 lx, bei Lu = 100 cd/m2 ist sie 47,1 lx. Wenn man das Alter berücksichtigt, so beträgt bei einer Umfeldleuchtdichte von 1,0 cd/m2 die vertikale Beleuchtungsstärke für einen 70-Jährigen etwa das 2,8-fache von 1,25 lx, also 3,5 lx. L

Literaturverzeichnis: 1) SINUS-Report 2012, bfu, http://www.bfu.ch/PDFLib/1806_74.pdf) 2) Statistisches Bundesamt (Deutschland) «Statistisches Jahrbuch 2010», Wiesbaden 3) Sichtbarkeitsbewertung in der Strassenbeleuchtung, A. Walkling, Licht 2004

Autor Jörg Imfeld ELEKTRON AG 8804 Au ZH www.elektron.ch Der Autor ist Vorsitzender der SLG-Fachgruppe Strassen und Plätze. Im zweiten Teil werden verschiedene Kontrast-Situationen betrachtet.

, DASLICHT,DASLANGER EFFIZIENTUNDKURZER MONTIERTIST. Extreme Temperaturen, Staub, Erschütterungen: Das LED-Lichtsystem Coriflex bringt selbst im industriellen Umfeld unter schwierigen Bedingungen einwandfreie Leistung. Mit einem geringen Wartungsaufwand und einer Lichtausbeute bis zu 95 lm/W sorgt die All-in-One-Lösung für eine kurze Amortisationszeit und niedrige Energiekosten im laufenden Betrieb. Das für Lichtbänder übliche Zubehör wie Tragschiene, Geräteträger und Reflektor ist bereits integriert, wodurch die Coriflex eine fünfzigprozentige Zeitersparnis bei der Montage erreicht. www.trilux.ch/coriflex


Bild 1: Designerleuchte Rollercoaster von Osram. Die transparenten, leuchtenden OLED-Glasscheiben sollen 2014 in Serie gehen.

Neue EU-Verordnungen

Weltweit soll der Stromverbrauch für Lichtanwendungen bei 20 % (3200 Mia. kWh) des Gesamtstromverbrauchs liegen, in Europa rund 12 % (300 Mia. kWh) und in der Schweiz sind es annähernd 15 % (9 Mia. kWh). Nicht nur Lichtfachleute, auch die politischen Gremien, erkennen da ein respektables Stromsparpotenzial. Es sind nicht vor allem die Normengremien, sondern die Instanzen der Europäischen Union, die in Europa den Fahrplan vorgeben. Alle einschlägigen EU-Verordnungen Anlässlich einer im vergangenen Januar stattgefundenen Veranstaltung der SLG Schweizer Licht Gesellschaft erhielten die Teilnehmer eine Übersicht über die bestehenden bzw. neuen EU-Verordnungen. Die-

Autor Hans R. Ris Neftenbach Quellen: EU-Verordnungen SLG Seminar 15.01.2013

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se sind in allen Teilen auch für die Schweiz verbindlich und zu finden unter • www.eur-lex.europa.eu, wo sie auch in deutscher Sprache heruntergeladen werden können. Bestehende Verordnungen im Bereich Licht sind zum Beispiel: • EU 244/2009 und EU 859/2009: Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung von Haushaltlampen mit ungebündeltem Licht. • EU 245/2009 und EU 347/2010: Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung von Leucht-

stofflampen ohne eingebautes Vorschaltgerät, Hochdruckentladungslampen sowie Vorschaltgeräte und Leuchten zu ihrem Betrieb. Neue Verordnungen (Bild 2) im Bereich Licht treten ab 1. September 2013 in Kraft: • EU 1194/2012: Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung (Ökodesign) von Lampen mit gebündeltem Licht und dazu gehörigen Geräten. • EU 874/2012: Energieverbrauchskennzeichnung von elektrischen Lampen und Leuchten.


Ökodesign EU 1194/2012 Bei der EU 1194/2012 geht es um die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung (Ökodesign) von Lampen mit gebündeltem Licht und dazu gehörigen Geräten und zwar • zur Begrenzung der Quecksilber-Emissionen und • um den Gebrauch von Speziallampen für Haushaltbeleuchtungen einzugrenzen.

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Unter Lampen mit gebündeltem Licht versteht man in der Verordnung Lichtquellen die 80 % des Lichtstroms in einem Kegel von 120° strahlen. Neu ist auch, dass man eine Leuchte mit nicht auswechselbaren LED-Modulen als «Lampe» betrachtet. Unterschieden wird zusätzlich zwischen dem «Endbenutzer» als natürliche Person, die das Produkt nicht gewerblich nutzt und dem «Endgültigen Eigentümer», der das Produkt während der Nutzungsphase nutzt. Im Weiteren gilt die Verordnung ebenfalls für Geräte, die für die Installation zwischen dem Netz und den Lampen ausgelegt sind. Dazu gehören Betriebsgeräte für Lampen, Steuergeräte für Leuchten, mit Ausnahme von Vorschaltgeräten und Leuchten für Leuchtstofflampen und HID-Lampen. Die EU schätzt bis 2020 ein Einsparpotenzial von 25 TWh, vor allem wenn die LED- und OLED-Technologie berücksichtigt wird. Die Einführung der Ökodesign EU 1194/2012 erfolgt stufenweise:

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Bild 2: Neue EU-Verordnungen im Bereich Licht.

(Quelle Philips)

Bild 3: Geltungsbereich für die Energieverbrauchskennzeichnung EU 874/2012. (Quelle Philips) Proflight AG, Chamerstrasse 115, 6300 Zug , Tel. 041 761 22 22, Fax 041 761 23 23, info@proflight.ch, www.proflight.ch


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Bild 5: Neu werden auch Leuchten mit einer Energieetikette gekennzeichnet.

Bild 4: Neue Energieeffizienzetikette.

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Stufe 1: 1. September 2013 Stufe 2: 1. September 2014 Stufe 3: 1. September 2016

EU874/2012 Energieverbrauchskennzeichnung

In umfangreichen Anhängen werden verschiedene Eigenschaften beschrieben, wie zum Beispiel: • Betriebseigenschaften: – Lampenlebensdauerfaktor bei 6000 h – Lichtstromerhalt – Zahl der Schaltzyklen – Frühausfallrate – Anlaufzeit – Farbwiedergabe – usw. • Produkteinformationen, gegliedert nach Produktegruppen – für Lampen mit gebündeltem Licht auf der Lampe selbst für Endnutzer auf der Verpackung, im Internet und anderen Medien, insgesamt etwa 15 Datensätze, aber auch weitere Informationen – zusätzliche Informationen für LED-Lampen als FL-Ersatz – Geräte zwischen Netz und Lampe (ohne Leuchten) – Betriebsgeräte von Lampen

Mit der Energieverbrauchskennzeichnung bzw. Energieetikette elektrischer Lampen und Leuchten soll nicht nur der private, sondern auch der professionelle Anwendungsbereich erreicht werden. Dazu gehören gemäss Bild 3 Glüh-, Leuchtstoff-, Hochdruckentladungs- sowie LED-Lampen und LED-Module. Aber auch LeuchtenmitLampen, die an den Endnutzer vermarktet werden. Damit können sich die Verbraucher einfacher orientieren, wenn Leuchten mit energiesparenden Lampen bzw. mit LED bestückt sind. Gleichzeitig werden Anforderungenandie technischen Unterlagen für elektrische Lampen und Leuchten für das Datenblatt festgelegt und vereinheitlicht. Bei der neuen Energieetikette (Bild 4) werden vor allem die energieeffizienten Lampen im Bereich «A» mit A+ und A++ erweitert und damit differenziert. Diese beiden

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Kategorien sind nur für «gute» und «sehr gute» LED-Lampen erreichbar. Die ehemaligen Kategorien «F» und «G» entfallen. Das waren vorwiegend die ineffizienten und heute nicht mehr erhältlichen Glühlampen. Neu ist auch die gewichtete Verbrauchsangabe in kWh pro 1000 Betriebsstunden. Darin sind etwaige Beriebsgeräteverluste inbegriffen. Die Energieetikette wird neu auch auf ganze Leuchten ausgedehnt. Bild 5 zeigt die verschiedenen Varianten. Dabei handelt es sich um • Leuchten, die mit Lampen betrieben werden, die vom Nutzer ausgetauscht werden können, und die mit Lampen aller Energieeffizienzklassen kompatibel sind, ohne dazugehörige Lampen. Leuchten, die ausschliesslich nicht austauschbare LED-Moduleenthalten.


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Enegrieeffizienzklasse A++ (höchste Effizienz) A+ A B C D E (geringste Effizienz)

Energieeffizienzindex (EEI) für Enegrieeffizienzindex (EEI) für Lampen mit ungebündeltem Licht Lampen mit gebündeltem Licht EEI ⱕ 0,11 EEI ⱕ 0,13 0,11 ⬍ EEI ⱕ 0,17 0,13 ⬍ EEI ⱕ 0,18 0,17 ⬍ EEI ⱕ 0,24 0,18 ⬍ EEI ⱕ 0,40 0,24 ⬍ EEI ⱕ 0,60 0,40 ⬍ EEI ⱕ 0,95 0,60 ⬍ EEI ⱕ 0,80 0,95 ⬍ EEI ⱕ 1,20 0,80 ⬍ EEI ⱕ 0,95 1,20 ⬍ EEI ⱕ 1,75 EEI ⬎ 0,95 EEI ⬎ 1,75

Tabelle 1 Energieeffizienzklassen für Lampen.

Leuchten, diesowohl nicht austauschbare LED-Module als auch Fassungen für vom Nutzer austauschbare Lampen enthalten, mit dazugehörigen Lampen. • Leuchten, die sowohl nicht austauschbare LED-Module als auch Fassungen für vom Nutzer austauschbare Lampen enthalten, ohne dazugehörige Lampen.

Energieeffizienzklassen Die auf der Energieetikette von Lampen aufgedruckte Energieeffizienzklasse wird auf der Grundlage ihres Energieeffizienzindex EEI gemäss Tabelle 1 ermittelt. Für die Berechnung des Energieeffizienzindex (EEI) eines Modells wird seine um etwaige Be-

triebsgeräteverluste korrigierte Leistungsaufnahme mit seiner Referenzleistungsaufnahme Pref verglichen. Die Referenzleistungsaufnahme Pref ergibt sich ausgehend von dem Nutzlichtstrom, der bei Lampen mit ungebündeltem Licht der gesamte Lichtstrom und bei Lampen mit gebündeltem Licht der Lichtstrom in einem Kegel von 90° oder 120° ist. In der Verordnung wird bei dessen Berechnung zwischen grösseren und kleineren Lumenpaketen unterschieden. Der EEI wird wie folgt berechnet und auf zwei Dezimalstellen gerundet: EEI = Pcor/Pref Dabei gilt: Pcor ist bei Modellen

CH – EU: Übereinstimmung aber auch Abweichungen Grundsätzlich werden bei der Lichteffizienz in der Schweiz seit 2010 die gleichen Anforderungen wie in der EU verlangt. Der wichtigste Unterschied betrifft aber die zeitliche Gültigkeit der Vorschriften. – In der EU gelten die Anforderungen nur bei Import oder Herstellung in der EU. Die Abgabe im Detailhandel ist anschliessend unbeschränkt möglich. – In der Schweiz gilt bei neuen Vorschriften für die Abgabe eine Frist von 2 Jahren ab Inkrafttreten. Es gibt damit eine Differenzierung zwischen dem «Inverkehrbringen» und dem «Abgeben». Die Verordnungen werden nicht als Ganzes übernommen, es wird jeweils für Geltungsbereich, Kennzeichnung und Effizienzanforderungen separat auf den entsprechenden Verordnungsteil verwiesen. Damit sind Ausführungen in der Einleitung der Verordnung für die Schweiz ohne Relevanz. Falls bei der Bearbeitung «Schlupflöcher» festgestellt werden sollten, würden diese verkleinert. Für den Normalgebrauch wird Übereinstimmung bestehen. Quelle: Felix Frey BFE, anlässlich SLG-Vorabendseminar am 15.1.2013.

ohne externe Betriebsgeräte der Bemessungswert der Leistungsaufnahme (Prated) und bei Modellen mit externen Betriebsgeräten ein korrigierter Bemessungswert der Leistungsaufnahme (Prated). Die Korrekturwerte liegen zwischen 1,06 für Halogenglühlampen mit externem Betriebsgerät bis 1,15 für Natriumdampf-Niederdrucklampen mit externem Betriebsgerät. Der auf der Energieetikette aufgedruckte gewichtete Energieverbrauch Ec wird auf der Basis von Pcor auf 1000 Betriebsstunden berechnet und in kWh/1000 h angegeben. Dadie Energieetikette neu nicht mehr nur für Lampen, sondern zusätzlich auch für ganze Leuchten gilt, sind bezüglich der Messtechnik nicht mehr nur die Lampen-, sondern auch die Leuchtenhersteller gefordert. Dazu sind nur akkreditierte Lichtmesslabors in der Lage. In der Schweiz sind dies Regent Beleuchtungskörper AG in Basel, Tulux in Tuggen und Metas in Wabern BE. Im nahen Ausland ist es Zumtobel im österreichischen Dornbirn. L

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Bild 1: Nächtliche Stadtansichten können zwar reizvoll sein – aber im Grunde genommen ist das künstliche Licht unnatürlich. Und kann belästigen. Mindestens dann, wenn es die Menschen oder andere Lebewesen stört. Die SIA 491 unterstützt den gesamten Ablauf bei Planung, Erstellung, Betrieb und Überprüfung von Aussenbeleuchtungsanlagen.

Vermeidung unnötiger Lichtemissionen im Aussenraum

Der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein (SIA) ist ein Verband von Fachleuten aus den Bereichen Bau, Technik und Umwelt, der massgebend mit seinem breit angewendeten Normenwerk anerkannte und unverzichtbare nationale Regeln der Baukunde geschaffen hat. Seine Verpflichtung zur Nachhaltigkeit ist Gebot. Kürzlich hat er eine Norm herausgegeben, die den vorsorglichen Umgang mit Lichtemissionen im Aussenraum aufzeigt.

In den letzten 10 Jahren fand in der Schweiz zum Thema Eindämmung der unnötigen Lichtemissionen (Lichtverschmutzung) betreffend Bewusstseinsbildung eine sehr positive Entwicklung statt. Damals wurde man bei der Aussprache des Wortes «Lichtverschmutzung» z.B. mit der Frage «Sie meinen Luftverschmutzung?» belehrend korrigiert. Heute ist das ganz anders. Das Thema ist bei den Behörden allemal bekannt. Der Bund hatte bereits im Jahr 2005 mit dem Erscheinen der Broschüre «Empfehlung zur Vermeidung von Lichtemissionen» die Relevanz und Aufforde-

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rung zur Handlung aufgezeigt. Der Grossteil der Kantone hat sich dem Thema angenommen. Immer mehr Gemeinden kommen hinzu, etwas auf diesem Gebiet konkret zu unternehmen. Auch hat eine Bewusstseinsbildung bei der Bevölkerung stattgefunden. Die Fachkreise der Beleuchtung unterstützen diese Entwicklung mit Ihrem Wissen. Trotz dieser positiven Entwicklung der Bewusstseinsbildung und auch vieler konkreter, erfolgreicher Anstrengungen bei Beleuchtungsprojekten, besteht noch eine Diskrepanz zwischen Wissen und wei-

terhin erforderlichem, konkretem Handeln. Dies dürfte darin begründet liegen, dass das mittlerweile vorhandene Handlungsangebot von Leuchten mit guter Lichtlenkung noch ungenügend wahrgenommen wird. Das wiederum könnte im Zusammenhang damit stehen, dass die Erinnerung an eine umweltbezogene Option beim Kauf von Beleuchtungen einfach nicht genügend stattfindet und deshalb nicht in den Kaufentscheid einfliesst. Des Weiteren gibt es beobachtbare Einzelfälle, wo bewusst gegen umweltbewusstes Handeln entschieden wurde.


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Die Norm SIA 491 Die neue Norm wendet sich an alle relevanten Akteure, die an der Planung, Erstellung und am Betrieb von Aussenbeleuchtung beteiligt sind. Damit sind hauptsächlich die Eigentümer, Bauherren und Betreiber von Leuchtquellen im Aussenraum, die Planer wie z.B. Architekten, Elektroplaner, Lichtplaner und ebenso die Behörden gemeint. Diese ist standardmässig nach dem Prinzip der SIA aufgebaut und beinhaltet die Themen Geltungsbereich, Verständigung, Projektierung, objektbezogene Massnahmen und Massnahmen der Gesetzgebenden und Vollzugsbehörden. Es wurde allergrössten Wert darauf gelegt, dass sie nicht eine Norm für wenige Spezialisten, sondern eine Norm für möglichst viele Beteiligte wird. Somit muss sie einfach, verständlich und vor allem nachvollziehbar sein.

• Als Grundlage wurde das Vorsorgeprinzip gewählt. Unter Vorsorgeprinzip ist hier Folgendes zu verstehen. Das Vorsorgeprinzip (wie auch das Nachhaltigkeitsprinzip) ist heute ein Grundsatz von Verfassungsrang (Art. 74 Abs. 2 Satz 1 BV). Das Vorsorgeprinzip hat im schweizerischen Umweltrecht eine herausragende Bedeutung. Es ist die zentrale Strategie im Umweltschutzgesetz des Bundes (Art. 1 Abs. USG) . Damit sind Einwirkungen, die schädlich oder lästig werden könnten, frühzeitig zu begrenzen. Dass unter Einwirkungen auch Strahlen gemeint sind, ist angegeben (Art. 7 Abs. 1 USG). • Eine weitere, wichtige Konkretisierung ist die vorsorgliche Emissionsbegrenzung an

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Bild 2: Auszug SIA 491, Emission, Transmission, Immission.

der Quelle (Art. 11 Abs. 2 USG), die in diesem Fall immer die Leuchte ist.

Ein Instrument für die nachhaltige Lichtnutzung in Aussenräumen Auf der Basis der oben erwähnten Gesetzgebung (es gibt noch weitere, siehe dazu Broschüre vom BAFU) und dass viele Leuchten Bestandteil der Infrastruktur des allgemeinen Bauwesens sind, veröffentlicht die SIA nun ein Instrument zur besseren Umsetzung der nachhaltigen Lichtnutzung in Aussenräumen. Der Norm kommt eine grosse Bedeutung zu, weil sie einen weiteren Schritt als Auslegungs- und Konkretisierungshilfe zur Eindämmung von unnötigen Lichtemissionen im Sinne des Vorsorgeprinzips darstellt. Sie tut das, indem sie sich auf die Emissionsbegrenzung der Quelle fokussiert und damit ausserordentlich effektiv Probleme zum vornherein grundsätzlich richtig löst. Mit Ausnahme der Benennung von Zeiträumen sind in der Norm bewusst keine Zahlen für Planungswerte genannt. Einerseits, weil damit nicht widersprüchliche Werte zu bestehenden Sicherheitsnormen entstehen sollen, anderer-

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seits, weil nicht alle Umweltprobleme mit rein repressiven oder wieder herstellenden Massen gelöst werden können. Mit der richtigen Umsetzung des Vorsorgeprinzips lassen sich Wirkungen erzielen, die deutlich mehr leisten können als komplizierte, aufwändige Verfahren. So z.B. die Forderung einer sauberen Lichtlenkung, die dann unnötige Lichtemissionen gleich an der Quelle begrenzt. Die Norm ist so ausgelegt, dass sie immer grundsätzliche Richtigkeit, auch in Zukunft haben wird. Eine Ergänzung mit z.B. Immissionsgrenzwerten ist denkbar. Voraussetzung dafür wären gesicherte und akzeptierte Werte bezüglich Schädlichkeit und Lästigkeit. Der Sinn solcher Grenzwerte ist jedoch nach heutigem Ermessen fragwürdig, weil falsch definierte Werte auch kontraproduktiv sein können. Die Erfahrungen in der zukünftigen Praxis werden bestimmen, ob Ergänzungen notwendig sind oder nicht.

Nutzen und Anwendung Die Norm ist als Leitlinie zur Unterstützung des gesamten Ablaufs bei Planung, Erstellung, Betrieb und Überprüfung von Aussenleuchten zu verstehen. Dies betrifft vor allem Leuchten, die neu erstellt oder im

Rahmen einer Sanierung erneuert werden müssen. Die Benennung der Zuständigkeiten und die im Dokument beschriebenen Projektierungsangaben sollen die beteiligten Akteure durch gegenseitige, verständliche Kommunikation auf den gemeinsamen Weg der nachhaltigen/haushälterischen Lichtnutzung bringen. Damit ist die Optimierung der Beleuchtungsbedürfnisse für den Menschen bei gleichzeitiger Minimierung der lästigen oder schädlichen Auswirkungen durch Lichtemissionen an Mensch und Natur gemeint. So soll eine zukunftsfähige Nachtbeleuchtung im Sinne der Nachhaltigkeit in dem allen gehörenden, öffentlichen Aussenraum entstehen, wo auch die Anforderungen von Natur und Landschaft einbezogen werden. L

Autor René L. Kobler dipl. Architekt ETH/SIA, dipl. Umweltingenieur FHNW, Institut Energie am Bau 4132 Muttenz www.fhnw.ch


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Ins rechte Licht gerückt: KNX-Dimmer Dimmaktoren DMG 2 T KNX, DME 2 T KNX und Dimmbooster DMB 1 T KNX In der Reihe der MIX2-Aktoren präsentiert Theben neben einem neuen KNX-Universaldimmer, einen neuen Erweiterungsaktor und einen Dimmbooster. Clever kombiniert lassen sich damit nicht nur Energiesparlampen und LED-Retrofitlampen von 0 bis 100 % dimmen, sondern auch eine Menge Geld sparen.

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Bild 1: Nach Einsiedeln pilgern jährlich etwa 1 Million Gläubige.

Klosterkirche Einsiedeln

Rechtzeitig auf die Weihnachtszeit hin erstrahlt die Einsiedler Klosterkirche in festlich neuem Gewand. Die bekannteste Barockkirche der Schweiz und Wallfahrtsort für eine Million Gläubige pro Jahr hat mit Philips zusammen ein neues LED-Lichtkonzept umgesetzt. «Zur vergangenen Weihnachtsfeier hatten wir noch etliche Baugerüste unter der Weihnachtskuppel stehen. Nach der neuen Lichtinstallation und umfangreichen Reinigungsarbeiten erwarten wir den Moment, wenn die Kuppel an Heiligabend in neuem Glanz erleuch-

Bild 2: Barocke Kirchenräume – offen und dem Himmel nahe.

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tet ist», freut sich Heino von Prondzynski, der Präsident der Vereinigung der Freunde des Klosters. Bis zur Weihnachtsfeier sind die Spuren der restaurativen Kirchenreinigung gänzlich verschwunden und die Klostergemeinde hat wieder freien Blick in die Kuppel und auf die Darstellung der Geburt Christi, die nun von warmweissen und amberfarbenen LEDs erhellt wird. Dies ganz dezent, als ob das Tageslicht durch die Kirchenfenster brechen würde. Die Weihnachtskuppel ist ein Beispiel für das Grossprojekt, das Philips im Spätsommer 2011 für die ganze Kirche in Auftrag nahm. In der Konzeptphase ging es nicht um die gezielte Wahl einer Technologie, sondern um die bestmögliche Umsetzbarkeit der gewünschten Ziele. Die Klostergemeinschaft wollte eine Beleuchtung, die Deckengemälde und Stuckaturen akzentuiert, die Würde sowie den Respekt gegen-

über einem jahrhundertealten Gebäude bewahrt und gleichzeitig ausreichend Licht für verschiedene Anlässe gibt. Pater Urban, Dekan des Klosters Einsiedeln, sagte schon während der Planungsphase: «Hätte der Barock bereits über Elektrizität verfügt, hätten sie damals die schöne Kirche genauso akzentuiert.» Ausserdem musste sie stromsparend sein und den Denkmalschutzvorgaben Rechnung tragen. Schliesslich war insbesondere die lange Lebensdauer bei der Installation in schwer zugänglichen Bereichen, wie beispielsweise beim Sims auf 20 Metern Höhe, entscheidend

Autor Philips AG Lighting 8027 Zürich www.philips.ch


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Bild 3: Die Weihnachtsbeleuchtung in der Kuppel – nur einmal im Jahr zu bewundern.

für die Wahl des LED-Konzepts. «Die Vorteile von LED als energieeffiziente, langlebige, umweltfreundliche und nicht zuletzt einfach digital steuerbare Lichtquelle lassen sich für eine Kirche dieser Grösse hervorragend ausschöpfen», meint Christian Ratjen, Verantwortlicher bei Philips AG Schweiz Professional Lighting Solutions. «Die Technologie hat jetzt eine Qualität erreicht, die den hohen Ansprüchen eines solchen Projektes gerecht wird. Demensprechend ist es uns gelungen, wirkungsvolle Akzente zu setzen, wo diese optisch sinnvoll waren.» Die Kirche Einsiedeln hat mit der neuen Lichtinstallation Vorbildcharakter für die Öffentlichkeit und andere Kirchen in der Schweiz gewonnen. 300 LED-Strahler des Typs StyliD Compact Power und 150 eColor Blast und eWhite Blast Powercore LED-Leuchten von Philips Color

Bild 5: Die Grundhelligkeit in der Kirche wird durch eine Indirektbeleuchtung gewährleistet.

Kinetics zur Beleuchtung der Deckenmalereien und Kuppeln kamen zum Einsatz. Die Kirchendecke, Kirchensitzbänke, Chor und Altäre leuchten in gewohnt angenehm warmer Lichtfarbe von 2700 Kelvin und das Lesen von Gesangs- und Gebetsbüchern ist während einer Messe problemlos möglich. Die Lichtwirkung konnte deutlich verbessert werden, vor allem blenden die Leuchten nicht. Gleichzeitig wurde angestrebt, den Strombedarf um etwa 50 % zu reduzieren. Heino von Prondzynski zeigt sich überzeugt: «Für das hat sich das moderne Lichtsystem mit rund 450 Leuchtmitteln gelohnt. Die Klostergemeinschaft hat nun wesentlich mehr und schnellere Beleuchtungsmöglichkeiten, die digital über einen Touchscreen gesteuert werden können. Für jeden Anlass stehen gespeicherte Szenarien auf Knopfdruck bereit, welche die Mönche

selbst vorgegeben hatten. Die Umsetzung dieser Lichtlösung ist nicht nur eine Bereicherung für «unser» Kloster, sondern lässt die magische Grundstimmung in der Kirche für alle Besucher spürbar pulsieren.» L

Bild 4: Die Beleuchtung vereint sich auf den 20 m hohen Simsen mit der Hintergrundfarbe.

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Kirchenbeleuchtung

St. Marien in Olten wurde 1953 vom Basler Architekten Hermann Baur errichtet, der insgesamt 30 Kirchen entworfen hat.

Der hohe lang gestreckte Kirchenraum wird durch Pfeilervorlagen gegliedert. Die hölzerne Kassettendecke folgt der Neigung des Satteldaches. Die Chorwand ist mit einem grossen Wandbild von Ferdinand Gehr gestaltet, der Altar von Albert Schilling durch einen Baldachin betont. Licht fällt durch streng gestaltete Betonglasfenster in den Kirchenraum. Im Zuge einer Innenrenovation im Jahr 2008 wurde die Kirche neu beleuchtet.

Leuchten spiegeln die Architektur Die eigens für die Kirche entworfenen Leuchten greifen den Wechsel der runden und rechteckigen Betonglasfenster des Chorraumes und der Eingangsfront auf. Zwei offen gezeigte Reflektoren mit QT32 230 W werden von einem schlanken silbernen Rahmen gehalten, in dem mittig zwei Flügel aus satiniertem Acrylglas und Rundlochblech eine Leuchtstofflampe T5 24 W tragen. Die Flügel spiegeln die Nei-

gung der Decke. Das diffuse Licht der Leuchtstofflampe erhellt sanft Decke und Wände, die beiden Reflektoren richten ihr Licht nach unten in das Gestühl. Beide Komponenten sind getrennt schaltbar, die Hochvolthalogenlampen dimmbar.

Bild 2: Pendelleuchte vor Betonglasfenster im Chorraum.

22 Schaltgruppen Zehn Leuchten erhellen Gestühl und Altarstufen. Die beiden Seitenschiffe werden mit insgesamt 13 kleinen quadratischen Einbau-Downlights erhellt, die abwechselnd mit wirtschaftlichen HCI-TC 20 W und dimmbaren QT14 75 W bestückt sind. Satinierte Gläschen hellen die Decken auf. Der Bereich unter der Orgelempore wird mit zwölf runden Einbaudownlights erhellt, die zwei Windfänge mit Aufbaudeckenleuchten mit TC-DEL 13 W. Die fünf grossen Wandbilder in den Seitenschiffen werden vollflächig mit schwenkbaren Displaystrahlern aus der Decke mit QT14 75 W beleuchtet. Der Chorraum wird ebenfalls mit wirtschaftlichen HCI-T 70 W und dimmbaren

Bild 3: Orgelempore mit Beleuchtung für den Kirchenchor. QTDE 230 W an Stromschienen erhellt. Im Baldachin über dem Altar sind vier runde Downlights mit QT14 75 W angeordnet. Oben auf dem Baldachin sind zusätzlich vier ausrichtbare Strahler mit CDMT 35 W für den Kirchenchor vorgesehen. Die Orgelempore wird für Chöre und Orchester mit neun kleinen Pendelleuchten mit QT18 150 W ausge-

Autor Dr.-Ing. Eva-Maria Kreuz KREUZ + KREUZ Freie Architekten/Lichtplaner D-70176 Stuttgart www.kreuzundkreuz.de Bilder 1 a und 1 b: Festgottesdienst (links) und Abendgottesdienst.

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leuchtet. Die Leuchten sind in 22 Schaltgruppen zu schalten. Ein KNX-Bussystem mit Lichtsteueranlage erlaubt es, 20 Lichtszenen für Gottesdienste, Kasualien und Konzerte von einem Touchpanel abzurufen.

Lassen Sie sich mit Effizienz bedienen!

Warme bis gelblich-rötliche Lichtfarbe Der Anschlusswert aller Leuchten in der Marienkirche beträgt 10,8 kW, das sind bei einer Grundfläche der Kirche von 695 m2 15,5 W/m2. Dimmbar sind 7,8 kW. Nach heutigem Stand wären die beiden Reflektoren der Pendelleuchten anstelle der Hochvolthalogenlampen mit 230 W mit Hochleistungs-LEDs mit 55 W zu bestücken. Die LEDs wären dimmbar, würden aber beim Dimmen ihre Lichtfarbe nicht verändern. Diese Veränderung der Lichtfarbe bis zur warmen gelblich-rötlichen Lichtfarbe von Kerzenflammen ist in Kirchen eine wichtige Qualität, beispielsweise bei der Feier von Kerzengottesdiensten und Roratemessen oder in der Osternacht. Auf diese Qualität müsste beim energieeffizienten Einsatz von LEDs verzichtet werden. Energieeffizienz und Langlebigkeit von LEDs in den grossen Pendelleuchten und den kleinen Einbau-Downlights würden sich bei den wenigen Gottesdiensten, die pro Woche in St. Marien gefeiert werden, kaum auswirken. Die Kosten für die Leuchten würden aber zurzeit um etwa 25 % höher liegen als bei der realisierten Bestückung der Leuchten mit Halogenlampen. Während der täglichen Öffnungszeiten der Kirche werden nur die Windfänge, der Eingangsbereich, die Krönung Mariens und das Kruzifix mit energieeffizienten Halogenmetalldampflampen mit je 20 W beleuchtet. Diese liessen sich heute ohne Qualitätseinbussen mit LEDs mit 8 W bestücken, da sie in gedimmten Lichtszenen nicht eingesetzt werden. L

SlimLED superflach

Rund oder quadratisch?

Bild 4: Kreuzweg im rechten Seitenschiff.

Die SlimLED ist eine Superflache LED Leuchte, mit oder ohne Sensor erhältlich, 13 W oder 22 W!

Bild 5: Blick in den Eingangsbereich unter der Empore.

M. Züblin AG | 8304 Wallisellen Tel. 044 878 22 22 | www.zublin.ch


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Bild 1: Muster aus Versuchsreihe E-Broidery Lichtobjekt, Forster Rohner AG.

LEDs verstärkter nutzen

Das Thema LED beherrscht seit einigen Jahren die Lichtbranche und hat innerhalb dieser zu einem radikalen Wandel geführt. Nun gilt es, das Potenzial von LEDs weiter zu nutzen. LED-Leuchten sind immer häufiger anzutreffen und werden in Zukunft den Beleuchtungsmarkt immer weiter durchdringen. So machten zum Beispiel bei Erco Lighting AG, Zürich, letztes Jahr LED-Leuchten die Hälfte des Umsatzes aus, für 2013 wird mit 75 % gerechnet. Die Substitution von konventionellen Lampen durch LED kann aber nur als erste Phase angesehen werden. Denn damit werden die Potenziale dieser Technologie nur im Ansatz ausgeschöpft. Die heutige LED-Technik ist unter normalen Betriebsbedingungen schon effizient. Diese Effizienz kann aber durch eine Gesamtsystembetrachtung weiter gesteigert werden. Optimal auf die LEDs abgestimmte Treiber und Komponenten haben dabei grossen Einfluss. Auch das gewählte Schaltungskonzept im Gebäude selbst kann den Energiever-

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brauch markant senken, wenn auf unnötige Nachlaufzeiten verzichtet wird. Die besonders hohe Schaltfestigkeit und die kurzen Reaktionszeiten machen diese Halbleiter aber auch für ganz andere Anwendungen sehr interessant: Datenübertragung mit Licht ist nichts Neues, dass aber auch mithilfe der Allgemeinbeleuchtung auf Basis von LED-Leuchten Daten übertragen werden können, ist ein noch junges Forschungsfeld. Hierfür bieten VLC-LED-Leuchten, mit denen das sogenannte Visual Light Communication (VLC) möglich ist, einen

klaren Mehrwert und können für unterschiedlichste Einsatzszenarien genutzt werden, beispielsweise in Gebäuden, in denen gezielt Informationen in Abhängigkeit des Standortes verteilt werden sollen (z. B. Museen, Verkauf usw.).

Entwicklung neuer LED-Produkte Das Forschungsprojekt E-Broidery zeigt, wie durch Zusammenarbeit von traditionsreichen Schweizer Industriezweigen mit Unternehmen aus der LED-Branche neue innovative Produkte entstehen können. Im Rah-


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men des Projektes haben die Forster Rohner AG, die Hochschule Luzern – Design & Kunst und eine interdisziplinäre Projektgruppe gemeinsam ein Verfahren entwickelt, das es ermöglicht, LEDs in Textilien zu integrieren, ohne die textilen Eigenschaften zu verlieren. Öffentlich gezeigt wurden diese neuartigen Lichttextilien erstmals auf dem letztjährigen Designers Saturday in Langenthal. Die grossen Unterschiede bei den Farbtemperaturen zwischen den einzelnen LED-Leuchten werden bisher als Makel betrachtet. Sie können aber auch kreativ genutzt werden, um für spezielle Anwendungen, z. B. individuelle Produktpräsentationen, das bestmögliche Gesamterlebnis zu erhalten. Dazu ist eine optimale Ausdifferenzierung in Bezug auf Farbwiedergabe und Farbtemperatur bzw. Farbort und zu beleuchtendes Objekt nötig. Die LED-Technologie bietet also enorme Chancen für Schweizer Unternehmen aus der Beleuchtungsbranche. Für sie wird es in Zukunft

immer wichtiger werden, sich stärker im LED-Massenmarkt zu behaupten, denn dieser ist schon heute stark umkämpft und wird weiter unter hohem Preisdruck stehen. Die eigentliche LED-Entwicklung und -Produktion befindet sich ausserhalb der Schweiz bzw. Europa. Asiatische Firmen wie Samsung oder Toshiba werden weiter in den Beleuchtungsmarkt expandieren – und das nicht nur mit einzelnen LED-Chips oder -Modulen, sondern auch mit kompletten Leuchten. Hiesige Produzenten sind also gefordert, sich mit eigenen und neuen Entwicklungen im Markt zu differenzieren.

Über Disziplinengrenzen hinaus denken Licht lässt sich nicht auf eine Disziplin allein beschränken, es ist elementar und beeinflusst viele Lebensbereiche. Das Forschungsprojekt E-Broidery zeigt, dass eine interdisziplinäre Herangehensweise ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist. So sollte

der radikale Wandel in der Beleuchtung als Chance erkannt werden, die zum Ziel hat, sinnvoll mit dem Medium Licht umzugehen. Aus diesem Grund hat die Hochschule Luzern einen strategischen Schwerpunkt zum Thema Licht entwickelt: «Licht@hslu» ist die interdisziplinäre Betrachtung des Lichts und befindet sich an der Verbindungsstelle zwischen Gestaltung und Technik, die die Bereiche Forschung und Entwicklung, Dienstleistung, Ausund Weiterbildung abdeckt und als Netzwerk dient. L

Autor Björn Schrader Hauptamtlicher Dozent und Leiter des strategischen Schwerpunktes Licht@hslu Hochschule Luzern – Technik & Architektur 6048 Horw, www.hslu.ch/licht http://blog.hslu.ch/lichtathslu

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SBB-Serviceanlage Oberwinterthur

An sieben Tagen in der Woche führen die Mitarbeitenden der Schweizerischen Bundesbahn SBB-Serviceanlage Oberwinterthur im 24-Stunden-Betrieb Wartungsarbeiten an den 186 Zugkompositionen der S-Bahn Zürich und der SBB-Tochter Thurbo durch. Dabei handelt es sich um drei Fahrzeuggenerationen, die sicher, zuverlässig, sauber und pünktlich bereitgestellt werden müssen.

Bild 1: Doppelstockzüge à 100 Meter und Regio-Dosto Züge à 150 Meter werden sieben Tage die Woche im 24-StundenBetrieb gewartet. Die quer angeordneten TECTON-Leuchten sorgen für gleichmässige Beleuchtung ohne Schattenwurf.

Der SBB-Standort Oberwinterthur hat sich im Laufe der Jahre zum Kompetenzzentrum für die Instandhaltung der Züge der S-BahnZürich und der SBB-Tochter Thurbo entwickelt. Es werden heute 174 Doppelstockzüge à 100 Meter und 13 Regio-Dosto à 150 Meter sieben Tage die Woche im 24-StundenBetrieb von ca. 125 Mitarbeitenden

Autor Hans R. Ris 8413 Neftenbach Quelle: Zumtobel Licht AG www.zumtobel.com

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instand gehalten und gereinigt. Die modernen Züge werden, im Unterschied zu früher, mehrheitlich über das Dach gewartet. Im Zuge der Sanierung der Serviceanlage wurden daher an zwei Hallengleisen 150 Meter lange Dacharbeitsbühnen gebaut. Auf diesen können die Kompressoren, Klimageräte, Fahrzeugbatterien und Stromabnehmer der Doppelstockzüge effizient gewartet werden. Aufgrund der Tätigkeiten war eine konstante Beleuchtungsstärke von 500 Lux im Dacharbeitsbereich und 300 Lux im Perronbereich gefordert. Das einfallende Tageslicht sollte zur Energieeinsparung genutzt werden. Bei einem 24-Stunden-Betrieb in der Serviceanlage waren die entscheidenden Themen natürlich ein geringer Wartungs- und Unterhaltsaufwand für die Beleuchtung. Es sind zum Teil recht feine Tätigkeiten. Im Perron-Arbeitsbereich entfernen die SBB-Mitarbeitenden pro Woche etwa fünf bis zehn grosse Graffiti aussen und unzählige Innengraffiti von den Fahrzeugen. Zusätzlich werden pro Jahr 45 Tonnen Abfall in den Zügen eingesammelt.

Gesamtpaket aus einer Hand Leuchten, Steuerung, Notlicht, Programmierung ist ein Gesamtpaket. Unter der Federführung der Elektroplaner der Herzog Kull Group in Schlieren wurde ein Beleuchtungskonzept ausgearbeitet, das für die

Leuchten, die Steuerung und das Notlicht Zumtobel als Lieferanten vorsah, um Schnittstellen zu vermeiden. Für die Beleuchtung von oben vom Dach sorgt das abgehängte TECTON Lichtbandsystem. Es besteht aus den TECTON Leuchten und elfpoligen Tragschienen, die dank einer speziellen Verschlusstechnik werkzeuglos miteinander verbunden werden. Die Leuchtenbänder im Dachbereich sind quer zu den Gleisanlagen angeordnet. Dies deshalb, weil die Queranordnung weniger Schattenwurf erzeugt und eine grössere Gleichmässigkeit entsteht. In der Ebene des Perrons ist dieses Lichtbandsystem ebenfalls eingesetzt, wobei hier asymmetrisch die Zugwände stärker beleuchtet werden. In der Serviceanlage sind ca. 1000 Leuchten eingesetzt.

Installation bei laufendem Betrieb Dankbar für die Wahl des Lichtbandsystems TECTON zeigten sich auch die Elektroinstallateure von Schultheis-Möckli aus Winterthur. Sie mussten die Installationen bei laufendem Betrieb der Serviceanlage in sehr eng gesetzten Zeitfenstern pro Gleisabschnitt durchführen. Es gibt beim verwendeten Lichtbandsystem nichts zu verdrahten. In der Schiene ist alles untergebracht: Die Leiter für die DALI-


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Steuerung und die tageslichtabhängige Steuerung für das Notlicht und für das Normalnetz. Die Leuchten konnte man vor der Montage fix und fertig vorbereiten.

Konstantlichtsteuerung Die tageslichtabhängige Steuerung erfolgt mittels DALI-Vorschaltgeräten in den Leuchten und dem Lichtmanagementsystem LUXMATE LITENET, inklusive einem Tageslichtmesskopf auf dem Dach der Anlage. Die Beleuchtungssteuerung sorgt für tageslichtabhängiges Dimmen des Lichts auf die geforderte Hallenbeleuchtungsstärke von 500 Lux im Dacharbeitsbereich und 300 Lux im Perronbereich. Der Tageslichtmesskopf auf dem Dach misst die Helligkeit und liefert Daten an die Lichtsteuerung. Diese wird einmalig über definierte Referenzlichtpunkte in der Halle eingestellt; es sind keine weiteren Kontrollsensoren notwendig. Ziel des Wartungsplans ist es, eine über die gesamte Nutzungszeit garantierte, konstante Beleuchtungsstärke für die Servicearbeiten

in der Halle sicherzustellen. Durch zunehmende Alterung und Verschmutzung der Leuchten nimmt die Beleuchtungsstärke bekanntermassen kontinuierlich ab. Um die geforderte Beleuchtungsstärke trotzdem zu erreichen, arbeitet das Zumtobel Lichtmanagementsystem mit der sogenannten «Maintenance Control»: Die Beleuchtungsanlage wird überdimensioniert konzipiert, das heisst, die in der SBB-Serviceanlage eingesetzten Leuchten können ein Maximum von 850 Lux liefern. Das Lichtmanagementsystem LI-TENET

Beleuchtungsanforderungen Gemäss Richtlinien/Normen SN EN 12 464-1 sowie Vorgaben der SBB wurden bei der Hallenbeleuchtung folgende Werte eingehalten: • Tätigkeiten im Raum: Service/Unterhalt mit Montagearbeiten mittelfein bis fein • Beleuchtungsstärke: im Arbeitsbereich Dach 300–500 lx (Wartungswert) • Gleichmässigkeit im Arbeitsbereich: 0.7 • Blendung: (UGRL) 22 • Farbwiedergabe: (Ra) 80 • Lichtfarbe: warm-weiss (ww), neutralweiss (nw) • Wartungsfaktor: 0.67 Der Arbeitsbereich, welcher eine mittlere Beleuchtungsstärke von 500 lx aufweist, ist im Bereich des Zugdaches eingeschränkt. Die mittlere Hallengrundbeleuchtungsstärke erreicht jedoch auf der Höhe der Perron immer noch 300 lx. Im Weiteren wurde die Beleuchtung so optimiert, dass eine möglichst hohe Beleuchtungsstärke auf den Zugswänden sowie den anderen Arbeitsbereichen vorhanden ist.

steuert die Leuchten mithilfe dieser «Maintanance Funktion» immer auf den eingestellten Stellwert, sodass die geforderte Beleuchtungsstärke von 500 Lux konstant erreicht wird. Die Leuchten müssen zu Beginn der Wartungsperiode also nur ca. 65 % ihrer möglichen Leistung erbringen. Aufgrund zunehmender Verschmutzung werden sie in einigen Jahren erfahrungsgemäss 75 % ihrer Leistung erbringen müssen, dann 90 % usw. Durch das Herunterdimmen auf die Stellwerte wird Energie eingespart, störende höhere Beleuchtungsstärken zu Beginn eines neuen Wartungszyklus werden vermieden.

Bilder 2a und 2b: Der Tageslichtmesskopf auf dem Dach der SBBServiceanlage in Oberwinterthur. Bei dem Zumtobel-System braucht es keine weiteren Kontrollsensoren in der Halle für die tageslichtabhängige Lichtsteuerung.

Wartungsmanagement Das Lichtmanagementsystem LITENET protokolliert zudem die Nutzung von Bereichen, von Leuchten und Lampen sowie die Brenndauer der Lampen. Aufgrund von hinterlegten Tabellen wird die Alterung bzw. die «relative» Beleuchtungsstärke bestimmt. Wird der geplante Wartungszeitpunkt erreicht, informiert das Steuerungssystem LITENET über die anstehende Wartung. Das System zeigt genau an, welche Leuchten demnächst die geforderte Beleuchtungsstärke nicht mehr erreichen werden. Nach durchgeführter und bestätigter Wartung werden die entsprechenden Nutzungszeiten bzw. Brenndauern zurückgesetzt und erneut protokolliert. Mit der LITENET Maintenance Control ist es somit möglich, Beleuchtungsanlagen mit kritischen Umgebungsbedingungen energieeinsparend zu betreiben. L

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Gebäude der Extraklasse

Den Charakter des von Peter Märkli geschaffenen Gebäudes am nördlichen Rand des Zeughausareals in Zuchwil betonen ausgefallene Leuchten. Ein ungewöhnlicher Weg wird hier eingeschlagen, um bedarfsgerechtes Arbeitslicht zu erzeugen. Seinen Fokus hat Synthes, eines der weltweit führenden Unternehmen für Medizintechnik, auf Instrumente, Implantate und Biomaterialien für die chirurgische Fixierung, Korrektur und Rekonstruktion des menschlichen Skeletts und seiner Weichteile gelegt. Der Hauptsitz Europa befindet sich mittlerweile auf dem ehemaligen Zeughausareal der Gemeinde Zuchwil. Mit Naturstein und zurückgesetzter Stahl-Glas-Fassade präsentiert sich der vom Zürcher Architekturbüro Peter Märkli gestaltete Gebäudekomplex (Bild 1), der Anfang Februar 2012 bezogen worden ist. Rund 1300 Mitarbeitende finden Platz auf den vier Stockwerken für Administration und Entwicklung.

Vielseitiger Anspruch Als Herausforderung hinsichtlich der Lichtgestaltung erwiesen sich für das Zürcher Planungsbüro Reflexion die vielfältigen Nutzungen. Hieraus resultiert eine gewisse Varianz bei der Beleuchtungslösung, die zudem architektonische Vorgaben erfüllt, wie äusseres Erscheinungsbild, Ausgewogenheit von Grund- und Akzentbeleuchtung oder atmosphärische Erwartungen. Hinzu kamen «funktionale» Anforderungen hinsichtlich Energieeffizienz und Wartung, also Betriebskosten und Wirtschaftlichkeit.

Mit Charakter Ihren eigenen Charakter erhalten die repräsentativen Bereiche im

Erdgeschoss mit Haupteingang, Cafeteria, Auditorium sowie Seminarund Besprechungsräumen durch die spezielle Holzdeckenkonstruktion. Zwischen den Holzlamellen integriert sind sowohl die Haustechnikelemente als auch die Beleuchtung. In die Holzdecke zurückversetzt eingehängt ist eine Kombination aus zwei, stringent gehaltenen Leuchten des österreichischen Herstellers XAL: Die kantige Langfeldleuchte Mino 100, versehen mit je zwei T5-Leuchtstofflampen 35 W und Mikroprismenabdeckung sowie die quadratische Leuchte BAT 200 mit dreh- und schwenkbarem Strahlereinsatz. Bestückt mit einer Niedervolt-Halogenlampe 50 W oder einer Halogen-Metalldampflampe 35 W bzw. 50 W lassen sich diverse Lichtstimmungen kreieren – mit einer einheitlichen Farbtemperatur von 3000 K. Ebenso lässt sich das Helligkeitsniveau auf die jeweilige Nutzung abstimmen. So sind als Allgemeinbeleuchtung im Bereich der Cafeteria 200 lx Beleuchtungsstärke ausreichend (Bild 2), im Auditorium oder in den Seminarräumen sind dagegen 500 lx notwendig. Hierfür sorgt – bei weniger als 300 lx Umgebungslicht über Tageslichtsensoren zugeschaltet – vorrangig das durch die Mikroprismenstruktur

Autor Bild 1: Verwaltung aber auch Produktionsbereiche von Synthes nimmt das vom Züricher Architekten Peter Märkli gestaltete Gebäude auf, das bei Dunkelheit durch die aussergewöhnlichen Deckenleuchten in den Büros eine lebendige Aussenwirkung aufweist. (Foto: Simone Vogel, Zürich)

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Ursula Sandner D-63150 Heusenstamm


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Bild 2: Ein ansprechendes Ambiente in der Cafeteria schafft die Bild 3: Im Auditorium sorgt das diffuse Licht der Leuchten Mino zusamHinterleuchtung der Holzdecke mit Leuchten Mino und Downlights men mit den brillanten Akzenten der Downlights BAT 200 nicht nur BAT 200. (Fotos: Simone Vogel, Zürich) für den repräsentativen Charakter, sondern auch für eine Videokonferenz-taugliche Beleuchtung.

Bild 4: In den Grossraumbüros sind Sitzungszimmer oder Ruheräume Bild 5: Einen Blickfang in den Grossraumbüros, die beidseitig vom Boudurch Glaswände abgetrennt. (Foto: Markus Lamprecht, Zürich) levard angeordnet sind, bilden die aussergewöhnlichen Deckenanbauleuchten mit ihrer streng – von Piet Mondrian inspirierten – geometrisch gestalteten Glasabdeckung. (Foto: Simone Vogel, Zürich)

der Mino-Leuchten abgestrahlte diffuse Licht. Die holzverkleideten Wände des Auditoriums mit seinen nach hinten ansteigenden Sitzreihen betonen den repräsentativen Charakter (Bild 3). Die Multifunktionalität des Raums spiegelt sich in der Videokonferenz-tauglichen Beleuchtung mit vier Szenen wider: Allgemeinbeleuchtung, Putzlicht, Konferenz/Sitzung, Vortrag oder BeamerPräsentation können über ein Touchpanel abgerufen werden. Die Allgemeinbeleuchtung von 500 lx lässt sich auf der Bühne mit separaten Strahlern auf 2000 lx erhöhen. Energieeffizienz bietet ein Präsenz-

melder, der automatisch nach 30 min ohne Anwesenheit von Personen die Beleuchtung ausschaltet.

Streng geometrisch Die Grossraumbüros befinden sich links und rechts der als Boulevard bezeichneten grosszügigen Verkehrszone. Einige als Sitzungszimmer oder Ruheräume fungierende Bereiche sind durch Glaswände abgetrennt (Bild 4). Einen Blickfang bilden hier die aussergewöhnlichen Deckenanbauleuchten. Als Ideengeber fungierten für die Lichtplaner bei Reflexion die bekannten streng geometrischen Gemälde von Piet Mondrian. Charakteristisch für die-

se Bilder ist eine Struktur aus einem schwarzen Raster, verbunden mit rechteckigen Flächen in Farbe – bei Synthes wurde daraus Schwarz und Weiss. Hinter den einzelnen Rechtecken des Leuchtenkörpers, der 90 cm Kantenlänge aufweist, verbergen sich unterschiedliche Leuchtmittel mit jeweils 3000 K Farbtemperatur. Das kleine Quadrat nimmt eine Kompakt-Leuchtstofflampe 18 W auf. Im mittleren Quadrat ist eine Ringformlampe 40 W untergebracht. Das grosse Rechteck ist mit drei T5-Leuchtstofflampen 14 W bestückt. Die Abdeckung mit ihrer Mikroprismenstruktur gewährleistet

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diffuses, schattenfreies Arbeitslicht. Für das gewünschte Helligkeitsniveau werden die einzelnen Leuchtensegmente dieser von dem Basler Hersteller Regent umgesetzten Sonderanfertigung nicht gedimmt, sondern über einen Sensor tageslichtabhängig automatisch zu- oder abgeschaltet, sodass sowohl angenehmes Arbeitslicht als auch ein energieeffizienter Betrieb gewährleistet sind. Mit allen drei Segmenten werden 500 lx Beleuchtungsstärke im Raum erzeugt. Beim Abschalten des kleinsten Quadrats reduziert sich der Helligkeitswert auf 80 %. Werden das kleine Quadrat und das Rechteck zusammen betrieben, sind es 40 %. Schaltet man beide Quadrate zusammen ein, ergibt sich ein «Dimmwert» von 60 %. 16 bzw. 24 dieser aussergewöhnlichen Leuchten (Bild 5) sind in den organisatorisch zusammengehörigen Bereichen im Grossraumbüro zu Gruppen zusammengefasst, die für eine bedarfsgerechte Beleuchtung getrennt angesteuert werden.

Repräsentative Erschliessung Das Haupttreppenhaus, das zu den Besprechungsräumen und Büros führt, erhält seine besondere Atmosphäre durch die dekorativen Wandleuchten von Regent (Bild 6).

Bild 6: Das Haupttreppenhaus erhält seine besondere Atmosphäre durch die dekorativen Wandleuchten, welche die Ornamentik des Treppengeländers wieder aufnehmen. (Foto: Markus Lamprecht, Zürich)

Diese spiegeln die Ornamentik des Treppengeländers bzw. des Dachabschlusses an der Fassade wider. Denn hinter der quadratischen, 10 mm dicken Abdeckung, die aus gerilltem Strukturglas, Mattfolie und Klarglas aufgebaut ist, lässt die T5-Ringformlampe 40 W im eingeschalteten Zustand immer die Silhouette eines Kreises zum Vorschein kommen. Mit diesen Wandleuchten, jeweils als Vierergruppen an den Hauptstützen in

jeder Etage versetzt angeordnet, bekommt der Erschliessungstrakt seinen repräsentativen Eindruck. Ganz individuell treten die unterschiedlichen Räumlichkeiten des Synthes-Gebäudes durch ihre architektonische Gestaltung ebenso wie durch die von Reflexion ausgewählten Leuchten in Erscheinung. L

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Höchster Komfort und Energieeffizienz

Ein erfolgreicher Unternehmer baute für sich und seine Familie eine Landhaus-Villa mit Indoorpool und Einliegerwohnung. Seinem visionären Leben und Verantwortungsbewusstsein entsprechend, sollten nicht nur Raumqualität und Komfort grossgeschrieben werden, der Bau musste auch bezüglich Ökologie und Technik richtungsweisend sein. Ein Teil des Strombedarfs wird deshalb durch Solartechnik abgedeckt; ergänzend dazu wird im Innenraum konsequent auf LED-Technik gesetzt. Für die Stromerzeugung auf dem Dach der Villa kommen Hochleistungs-SunPower-Solarmodule zum Einsatz. Die verwendete 318er-Serie des deutschen Herstellers zählt zu den effizientesten PhotovoltaikModulen, die zu diesem Zeitpunkt auf dem Markt erhältlich waren. 32 Elemente mit gehärteten Frontgläsern erzeugen so rund 9500 kWh Strom im Jahr.

LED auf dem Vormarsch Während sich die Solarstromerzeugung etabliert hat, ist der konsequente Einsatz von LED-Technik in Innenräumen noch seltener. LED kommen heute in erster Linie bei dekorativen Beleuchtungen oder linearen Lichtsystemen zur Anwendung. Im Aussenbereich werden insbesondere ihre Robustheit und Unempfindlichkeit geschätzt. Anspruchsvoll wird der Einsatz für funktionale Beleuchtungen im Innenraum, wo weisses Licht gefragt

ist. Dabei überzeugen LED-Leuchten auch hier mit vielfältigen Vorteilen. Neben dem günstigen Stromverbrauch sind die Dimmbarkeit oder auch die schier endlosen Formen zu erwähnen.

LED-Verlustwärme Eine Herausforderung lag auch im Fall dieser Villa in der Wärmeempfindlichkeit der LED-Technik. Bei der Umwandlung der elektrischen Energie in Licht fallen rund 60 bis 70 % als Wärme an. Ein gutes Temperaturmanagement ist für die lange Lebensdauer darum zentral. Im Bereich der Decken wurde das mittels einbetonierten Metall- statt Kunststoffkübeln gelöst, welche die Wärme entsprechend gut an die Betondecke ableiten. Die Steuergeräte wurden nicht bei der Leuchte selbst montiert, sondern sie sind

abgesetzt über den Schränken oder in Abstellräumen untergebracht. Auch im Fall der Schränke wurde die Abwärme berücksichtig. Beim Sockel und beim Klappdeckel oben am Schrank wurde je ein Luftschlitz von rund 1 bis 2 cm gemacht. Die Rückwand wurde so erstellt, dass zur Mauer ein Hohlraum entsteht. Dieser ist mit dem Sockel und dem Installationsraum (für alle elektrischen Komponenten) über dem Schrank verbunden. An bestimmten Stellen, wo sehr viele elektrische Komponenten untergebracht werden mussten, hat man einen Auslass mit mechanischer Lüftung realisiert. Dieser Abluftauslass auf dem Schrank verstärkt die natürliche Konvektion: Überschüssige Wärme wird abgeführt, während gleichzeitig im Sockelbereich neue Luft nachströmen kann.

Bild 1: Swimmingpool im Erdgeschoss.

Autor Roger Horat HEFTI. HESS. MARTIGNONI Zug AG 6302 Zug www.hhm.ch

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Bild 2: Korridor Attika.

Bild 3: Innenaufnahme des noch nicht möblierten Wohnraumes.

Anspruchsvolle Leuchtenwahl

LED

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Bei der Wahl der Leuchten standen drei Kriterien im Vordergrund: Ästhetik, Effizienz und Qualität. Die Leuchte sollte sich optisch im Wesentlichen nicht von einer konventionellen Halogeneinbauspotleuchte unterscheiden. Bei vielen LED-Leuchten, welche auf dieser Basis aufgebaut werden, sieht man drei einzelne LED-Einheiten. Dieser Eindruck sollte bei diesem Objekt vermieden werden. Beim ausgewählten Leuchtentyp ist der einzige optische Unterschied zur Halogenleuchte ein kleiner, sichtbarer gelber Punkt. Dieser wird ersichtlich, wenn man die Leuchte direkt von vorn betrachtet. Auf jedem Stockwerk wurde zudem ein Touchpanel installiert, über welchen man alle Szenenschaltungen, Lichtgruppen, Videogegensprechstelle usw. bedienen kann. Die Bedienung der Lichtgruppen erfolgt auf Wunsch der Bauherrschaft grösstenteils über konventionelle Schalter. Im Wohnbereich wurden diverse Szenenschaltungen programmiert welche über das Touchpanel abrufbar sind.

Energie-Sparpotenzial bei höheren Investitionskosten Die gewählten LED-Leuchten haben beim selben Lichtstrom einen rund dreimal geringeren Energieverbrauch als Halogenleuchten. Eine 14-Watt-LED-Leuchte (1060 lm) entspricht der Leistung einer konventionellen 50-Watt-Halogen-Leuchte. Noch immer sind LEDLösungen allerdings wesentlich teurer als konventionelle Leuchten – in diesem Fall betrugen die Mehrinvestitionen rund das Zwei- bis Dreifache. Verbaut wurden bei diesem Objekt u. a. 149 Einbauspot LED-Leuchten, 4 Lichtbänder (Dekorativbeleuchtung und Schrankbeleuchtung), 4 Strahler (Schockbeleuchtung), 3 Wandeinbauleuchten, 2 Teichbeleuchtungen sowie 15 konventionelle Pollerleuchten. L


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Compact LED Das Licht von morgen für die Architektur von heute: Compact LED, die neuen Deckeneinbauleuchten von ERCO. Sie bringen effizienten Sehkomfort in Projekte wie Büros, Läden oder Hotels. Mit einem Design, das der innovativen Lichttechnik Ausdruck

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ET Licht | Innovation

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Fachartikel

Licht und Schatten

Mit DALI (Digital Addressable Lighting Interface) hat die Bustechnik Einzug in die Beleuchtungssteuerung gehalten. Anspruchsvolle Beleuchtungssteuerungskonzepte als Bestandteil einer zeitgemässen Raumautomation lassen sich damit ebenso realisieren, wie einfache Steuerungsszenarien etwa für Ausstellungshallen. Für die Integration in LonMarkSysteme oder BACnet-Netzwerke stellt LOYTEC L-DALIController mit integrierter Konstantlichtregelung als Produktlösungen zur Verfügung, die Beleuchtungssteuerungen transparent in die Gebäudeautomation einbinden.

Bild 1: Der Iberdrola Tower (Bilbao, Spanien) aus Beton-, Stahlund Glas ist 165 m hoch, hat 41 Etagen und umfasst insgesamt 50 000 m2 Nutzfläche. Das riesige Bürocenter wurde als nachhaltiges «Green Building» errichtet und erzielte eine LEEDS CS 2.0-Zertifizierung. 20 000 DALI-Leuchten – Standardlampen und Notbeleuchtung – und 5000 automatische Jalousien werden von 70 L-DALI-Controllern und 35 frei programmierbaren L-INX-110-Automation-Servern gesteuert.

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ET Licht | Fachartikel

Beleuchtungssteuerung bedeutet mehr als das Ein- und Ausschalten der Beleuchtung. Eine optimale Beleuchtungssteuerung bietet Komfort und Sicherheit für den Nutzer, einfaches Betreiben und verantwortungsbewussten Umgang mit dem Energieverbrauch. Eine automatisierte Beleuchtungssteuerung erzielt in der Raumautomation bis zu 60 % Energieeinsparung gegenüber einer konventionellen Beleuchtungsinstallation. Lichtsensoren und Anwesenheitsmelder sorgen dafür, dass in Büroräumen genau jene Lichtmenge zur Verfügung gestellt wird, die für ein produktives Arbeiten tatsächlich benötigt wird. Wird die Beleuchtung mit einer geeigneten Beschattung kombiniert, so lässt sich bei gleichzeitigem Blendschutz Tageslicht über Lamellenverstellungen in Räume einbringen, statt sie mit Kunstlicht zu beleuchten. Was auf Räume in Bürogebäuden zutrifft, gilt auch für z.B. Industriehallen und Museen. Licht wird nur da und in ausreichender Lichtstärke

zur Verfügung gestellt, wo es tatsächlich benötigt wird. Auf Ausstellungsflächen gegebenenfalls auch noch in angepassten Lichtfarben, um die passende Atmosphäre für die Exponate zu schaffen.

Integration in LonMark-Systeme oder BACnet-Netzwerke Die Beleuchtungssteuerung auf Basis von DALI ist je nach Aufgabenstellung in ein übergeordnetes Gebäudemanagementsystem zu integrieren oder als autarkes System zu steuern und zu überwachen. Für die Integration in LonMark-Systeme oder BACnet- Netzwerke stellt LOYTEC L-DALI-Controller mit integrierter Konstantlichtregelung als Produktlösungen zur Verfügung, die die Beleuchtungssteuerungen transparent in die Gebäudeautomation einbinden. Damit wird gewährleistet, dass übergeordnete Gebäudemanagementsysteme auf die einzelnen DALI-Geräte zugreifen können und dass Störungen aus dem DALI-Netzwerk gemeldet werden.


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Dank der Multimasterfähigkeit des DALI-Systems ist die lokale Bedienung und Steuerung über DALISchalter oder DALI-Multisensoren (Bewegungsmelder, Helligkeitssensoren usw.) unabhängig von der Integration in das Gebäudemanagementsystem möglich. Einfache, autarke Beleuchtungssteuerungssysteme können neben der lokalen Bedienung um eine übergeordnete Visualisierung, Fernzugriffsmöglichkeiten und eine Benachrichtigungsfunktion erweitert werden – unabhängig davon, ob der Zugriff über einen 2-Draht-Bus, das LAN (Local Area Network) oder über das Internet erfolgt. Technische Mitarbeiter sind so jederzeit über den Betriebsstatus des Beleuchtungssteuerungssystems informiert und werden unmittelbar nach Ausfall von Betriebsgeräten oder Leuchtmitteln benachrichtigt.

Bild 2: Referenzgebäude mit energieoptimierter Raumautomation: Basis ist eine im Auftrag von LonMark Deutschland am Institut für Gebäude- und Energiesysteme der Hochschule Biberach von Professor Dr. Becker durchgeführte Studie.

Einfache Inbetriebnahme Mit den L-DALI-Controllern bietet LOYTEC alles, was für eine Konstantlichtregelung sowie zeitabhän-

giges Schalten im Zusammenspiel mit Standard-DALI-Geräten benötigt wird. Die Einbrenndauer von Leuchtmitteln wird berücksichtigt,

Desigo TRA – Flexibilität und Energieeffizienz für jeden Raum Desigo Total Room Automation verbindet mehrere Disziplinen nahtlos und macht Raumnutzer zu Energiesparern.

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Durch die nahtlose Zusammenführung mehrerer Disziplinen wie HLK, Beleuchtung und Beschattung, erreicht das flexible und skalierbare Desigo™ Total Room Automation-Angebot zusätzliche Energieeinsparungen. Fortschrittliche Raumautomationsfunktionen schaffen perfekte Arbeitsbedingungen für hoch motivierte Mitarbeiter. Desigo Total Room Automation erlaubt einfach und schnell die Anpassung der Gebäude- und Raumnutzung. Funktionserweiterungen sind jederzeit

und sogar während der Nutzungsphase möglich. Die breite Auswahl an Raumbediengeräten passt sich verschiedenen Designvorgaben an und kann mit einer grossen Anzahl Rahmen diverser Anbieter kombiniert werden. Dank der geprüften Applikation RoomOptiControl ist der aktuelle Energieeffizienzstatus über die Green Leaf-Anzeige auf dem Raumbediengerät sichtbar. Eine Berührung bringt den Raumbetrieb von rot zurück zu grün. So werden Raumbenutzer zu aktiven Energiesparern.

Answers for infrastructure.


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contained emergency light» (unabhängige Notbeleuchtung), der bereits vom L-DALI unterstützt wird. Funktions- und Dauertests der Notbeleuchtung lassen sich über das Gebäudeautomationssystem auslösen, Testergebnisse oder auch der Batterieladestatus der Notbeleuchtung können abgefragt werden. Des Weiteren können automatische Testzyklen konfiguriert werden. Sämtliche Tests werden mit Testzeitpunkt und Ergebnis protokolliert. So lässt sich mit dem L-DALI-Controller eine kostengünstige Integration der Notbeleuchtung in ein übergeordnetes Gebäudeautomationssystem realisieren. Bild 3: Mit dem L-DALI-Controller lässt sich eine kostengünstige Integration der Notbeleuchtung in ein übergeordnetes Gebäudeautomationssystem realisieren. (Bild: Rainer Sturm/Pixelio)

Grafische Nutzerschnittstelle Als autarkes System kann eine Beleuchtungssteuerung auf Basis der L-DALI-Controller über eine eigene grafische Oberfläche bedient und überwacht werden. So können ein oder mehrere L-DALI-Controller über eine 2-Draht- oder IP-Verbindung mit L-VIS Touchpanels oder mit der LWEB-800-Visualisierung über L-INX Automation Server kombiniert werden.

Iberdrola Tower (Bilbao, Spanien)

Bild 4: Ein oder mehrere L-DALI-Controller können über eine 2-Draht- oder IP-Verbindung mit L-VIS Touchpanels oder mit der LWEB-800-Visualisierung über L-INX Automation Server kombiniert werden. Energieverbräuche werden erfasst und Grenzwerte von Betriebsstunden kündigen rechtzeitig einen notwendigen Lampenaustausch an. Dabei ist die Inbetriebnahme über den integrierten Web-Server oder die beigestellte Konfigurationssoftware denkbar einfach.

Notbeleuchtung mit L-DALI Der neue DALI-Standard IEC62386 definiert den DALI-Gerätetyp «self-

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Als Beispiel soll hier der Iberdrola Tower in Bilbao vorgestellt werden. Der Beton-, Stahl- und Glasgigant in der grössten Stadt des Baskenlandes, im Norden Spaniens, ist 165 m hoch, hat 41 Etagen und umfasst insgesamt 50 000 m2 Nutzfläche. Damit ist dieses Hochhaus das höchste Gebäude im ganzen Baskenland. Mit der Errichtung wurde im Jahr 2007 begonnen, Fertigstellung war 2011. Das riesige Bürocenter wurde als nachhaltiges «Green Building» errichtet und erzielte eine LEEDS CS 2.0-Zertifizierung. 20 000 DALI-Leuchten – Standardlampen und Notbeleuchtung – und 5000 automatische Jalousien werden von 70 L-DALI-Controllern und 35 frei programmierbaren L-INX-110-Automation-Servern gesteuert. Die Herausforderung dabei war, dass sowohl die StandardDALI-Beleuchtung als auch die Notbeleuchtung auf einem gemeinsamen DALI-Kanal angeschlossen

wurden, sodass ein DALI-Controller beide Arten von Leuchten zugleich managen muss. Jedes Stockwerk enthält insgesamt bis zu 500 Leuchten. Die Überwachung und Steuerung der Beleuchtung umfasst automatische und manuelle Lichtregelung unter Berücksichtigung der Raumbelegung, Reinigungszeiten, Nachtbetrieb, sowie Alarmierung bei Leuchtmittel- oder Vorschaltgeräteausfall und Betriebsstundenaufzeichnung. Die Überwachung und Steuerung der Notbeleuchtung umfasst Lampenansteuerung und Zustandskontrolle, Aufzeichnung der Betriebsstunden jeweils in Normal- und Notfallmodus, Alarmierung bei Leuchtmittel- oder Vorschaltgeräteausfall, Überwachung von Batterieladezustand und Batterieausfall sowie manuelle und automatische Durchführung von Funktions- und Dauertests. Hier bewirkt die Überwachung der Notbeleuchtung vor allem Verbesserungen bei der Wartung, rechtzeitiges Erkennen von notwendigem Batterieaustausch oder Leuchtmitteltausch. Der Iberdrola Tower zeigt überzeugend, dass eine kombinierte DALI-Lichtsteuerung für Standard- und Notbeleuchtung mit L-DALI äusserst effizient und energiebewusst realisierbar ist. Nicht zuletzt dadurch, dass L-DALIController sich nahtlos in ein Ethernet/IP-Netzwerk integrieren lassen und so eine direkte und schnelle Anbindung an das Gebäudemanagementsystem erlauben. L

Autor Dirk A. Dronia LOYTEC electronics GmbH A-1170 Wien www.loytec.com In der Schweiz: PentaControl AG 8222 Beringen www.pentacontrol.com


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Lichtlösung im Spital

® Das grösste Spitalprojekt in Norwegen setzt für die Gebäudeautomation auf offene Systeme. Der Fokus dieses Berichts liegt auf der Integration und dem Betrieb der Beleuchtungssteuerung. Für diese Grossanlage in Oslo wurden 750 Controller des Typs InfraDALI100 eingesetzt. Diese wurden in ein Gesamtsystem mit einer offenen Architektur eines führenden Anbieters integriert.

Bild 1: Haupteingang AHUS Spital in Oslo. Ein spezielles Augenmerk wurde auf die Wartungsfreundlichkeit der Anlage gelegt. Dies führte zu einer Modularisierung in kleine DALI-Segmente für die Spitalzimmer, welche wie ein Serienprodukt hergestellt werden können. Die Elemente für die Nasszelle und den Bettenplatz konnten dadurch vom Hersteller vorkonfiguriert und als geprüftes Modul angeliefert werden.

Modulares Konzept Die Raumsteuerung erfolgt mittels proprietärer Taster und Präsenzsensoren, welche das DALI-Protokoll nutzen. Die Abbildung der DALI-Geräte in die LON-Tools und den Controller erfolgt äusserst einfach: Das LNS Plug-in lädt die Konfigurationsdaten bei der Inbetriebnahme aus den DALI-Vorschaltgeräten und speichert diese in den Konfigurationsdaten des LON-Systems. Dadurch kann der Systemintegrator direkt mit dem LON-Installationstool weiterarbeiten, ohne sich um die DALI-

Konfiguration zu kümmern. Pro Zimmer wird ein InfraDALI100 verwendet. Die dadurch entstehenden Kosten werden dank dem schlanken Integrationsprozess mehr als kompensiert. Auch das gute Preis-Leistungs-Verhältnis des InfraDALI (integriertes DALI-Speisungsmodul) trägt zur Kosteneffizienz bei. Da der Normierungsprozess für die DALI-Multimaster noch im Gang ist, gibt es zurzeit noch keine interoperablen DALI-Taster und Sensoren. Im Flurbereich wurden die Vorschaltgeräte in Sektoren eingeteilt. Optional können diese mit Präsenzmeldern oder Tastern gesteuert werden. Die Infrastruktur dazu wurde in die Zwischendecke installiert. Das System muss in diesem Bereich gebäudebaulichen Veränderungen angepasst werden können. Bei der Komponentenbeschaffung wurde deshalb auf interoperable Geräte geachtet.

Bild 2: Bettenplatz: vorkonfigurierte Bettenzimmermodule.

Integrierte Notbeleuchtung Die Notbeleuchtung wurde auf Basis batteriegestützter Notleuchten in die Modullösung integriert. Die Alarme wurden über die LonMark®-Schnittstelle in die Leitebene übermittelt. Notleuchten sind unter IEC 62386-202 interoperabel spezifiziert und erfreuen sich auch ausserhalb der englischsprachigen Länder immer grösserer Beliebtheit. Aus Kostengründen wurde die Notlichteigenschaft mit proprietä-

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Gewonnene Erkenntnis

Bild 3: vorkonfigurierte Nassmodule.

DALI IEC 62386

pro

In ska terop lier era ba re bel We lt

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DALI proprietär

Schnittstelle zum Leitsystem

LON ISO/IEC 14908

Bild 4: Modulares Konzept mit vorkonfigurierten Raummodulen.

Bild 5: Montage der Controller in der Zwischendecke.

ren Mechanismen gelöst, da der Modulanbieter bereits über eine solche Lösung verfügte.

Erfahrungen im Betrieb Die proprietären Taster können nur mit dem Tool des Herstellers der DALI-Schaltmodule konfiguriert werden. Dank dem Modulkonzept und der entsprechenden Ersatzteilbewirtschaftung stellt dies auf dieser Anlage kein Problem dar. Zu Beginn traten Fehlalarme des Notlichtsystems auf, welche den

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Die Verwendung der proprietären Komponenten ermöglichte tiefere Kosten. Die Geräte waren dem Planer als stabile Lösungen bekannt, da er diese bereits mehrfach eingesetzt hatte. Neu war der Ansatz der Gesamtintegration der Gewerke. Diese wurde durch die Anforderungen, welche die angestrebte Energieeffizienz an die Steuerung stellte, unbedingt notwendig. Gerade in einem Spitalbetrieb ermöglicht präsenzgesteuertes Licht enorme Einsparungen. Studien belegen, dass diese bis zu 30 % betragen können. Die integrale Automation führte auch zum Bedürfnis, Notlicht mit zu integrieren. Hier lag die Ursache der anfänglichen Störungen. Der Modulhersteller verwendete die Geräte immer nur in eigenen proprietären Systemen. Da beim DALI-System, anders als etwa bei LON oder KNX, jeder Hersteller eigene Kommunikations-Interfaces (sogenannte Transceiver) baut, trat diese Toleranzproblematik erst in dieser Konstellation auf. IBT/Infranet-Partners als Lieferant und Entwickler des zentralen Gerätes konnte mithilfe der grossen Anzahl gleicher Module genügend Daten sammeln, um aufgrund statistischer Auswertungen diesen Fehler auf dem (Fremd-)Gerät lokalisieren zu können. Eine Softwareerweiterung ersparte dem Systemintegrator damit enorme Kosten. Hätte man von Beginn weg auf zertifizierte und standardisierte Geräte gesetzt, wären diese Aufwände und Kosten nicht entstanden. Entsprechend diesem Qualitätsverständnis sind die Infra DALI-Geräte nach LonMark® und nach dem IECEE-Schema (Sicherheit) zertifziert. Das billigste System ist oft nicht die günstigste Lösung – nach offenen Standards gebaute und zertifizierte Geräte scheinen nur deshalb unnötig teuer, weil der Systemintegrator die potenziellen Folgekosten der Integration proprietärer oder nicht zertifizierter Geräte (noch) nicht kennt! LonMark® füllt diese Lücke mit einem umfassenden Zertifizierungsprogramm, welches aus diesem Blickwinkel gesehen auch einen Investitionsschutz für den Systemintegrator bietet.

Betrieb störten. Bei der Analyse auf der Anlage zeigte sich, dass der (seltene) Fehler immer bei den gleichen Geräten auftrat. Durch das Modulkonzept und die grosse Anzahl wiederholter Anwendungsfälle waren genügend statistische Messdaten vorhanden, welche diese Schlussfolgerung zuliessen. Auf einem im Labor aufgebauten Zimmermodul konnte ausserdem festgestellt werden, dass dieselben Geräte bei reproduzierbaren Betriebszuständen die Kommunikationsnorm knapp nicht erfüllten. Der Fehler entstand durch die Kombination der verschiedenen Netzwerkteilnehmer und dem Power Supply. Der Controller verwarf in dieser Situation Bestätigungstelegramme als ungültige Daten.

Das Problem konnte mit einer Spezialbehandlung dieser Komponenten beseitigt werden. Der Softwarestack des InfraDALI100-Controllers erkennt nun diesen Gerätetyp automatisch und wendet andere Toleranzen an. L

Autor Christoph Brönnimann Infranet Partners Schweiz c/o IBT Ing.büro Brönnimann Thun 3600 Thun www.infranet-partners.ch


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Bild 1: Grundbeleuchtung mit zwei warmweissen LED-Ketten à 2 m Länge.

Die Küche ist nicht nur ein Arbeitsplatz

Egal, ob Fertigküche aus einem Baukastensystem oder eine individuell gebaute Küche – deren Beleuchtung wird immer noch stiefmütterlich behandelt. Auch teure Küchen werden leider allzu oft ohne Beleuchtung geplant und aufgebaut. Dabei bereichert eine seriöse Elektroplanung inklusive dem Einsatzzweck entsprechende Leuchtquellen den späteren Betrieb sehr. Gleichwohl wird die Planung der Küchenbeleuchtung leider immer noch vernachlässigt. Denn viele Beispiele aus der Praxis zeigen, dass eine schöne Küche durch eine fehlende oder nachträglich angebrachte Beleuchtung in ihrer Gesamtwirkung stark eingeschränkt, ja verdorben wird und das spätere Arbeiten in diesem zentralen Raum sogar bei Tageslicht kaum Freude bereiten

kann. Oft sind zu wenige Leuchten vorhanden oder so unzweckmässig montiert, dass man beim Arbeiten selbst Schatten verursacht.

Gut geplant, halb gewonnen Generell gilt auch für Küchen, dass das Licht drei Aufgaben übernimmt: • Grund- bzw. Allgemeinbeleuchtung dient zur Orientierung im Raum

• Arbeitsplatzbeleuchtung erhellt spezielle Bereiche (Essenszubereitung, Bar-, Ess- oder Begegnungsbereich usw.). • Stimmungsbeleuchtung setzt Highlights und Akzente im Raum – und schafft gewissermassen den Wohlfühleffekt. Aufgrund der verschiedenen Zwecke und Bereiche einer Küche ist die Frage nach der richtigen Beleuch-

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tung kaum im Schnellverfahren zu beantworten. Über allem ist strikt darauf zu achten, dass die Stromanschlüsse nicht nur für die ausgewählten Elektrogeräte, sondern eben auch für die Leuchten am richtigen Ort vor Montage der Küchenmöbel erstellt werden. Die vorhergehende Planung der entsprechenden Anschlüsse und deren saubere Montage sind also für eine in ihrer Gesamtwirkung überzeugende Küche das A und O.

Gezielte praktische Umsetzung

Bild 2: Praktisch unsichtbar: die LED-Ketten tagsüber.

Bild 3: Ambientebeleuchtung mit indirekter LED-Kette.

Bild 4: Arbeitsplatzbeleuchtung mit Leuchtstofflampen.

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Der Autor und seine Gattin kauften im September 2010 eine 4-ZimmerDachgeschoss-Eigentumswohnung mit Galerie. In praktisch allen Räumen sind Dachschrägen mit weiss lasierten Sichtbalken vorhanden, hinter denen keine Stromleitungen verlegt werden durften (Vorgabe der Bauplanung). Diese mussten unter den Böden und in den Wänden verlaufen. Ende Januar 2011 sollte die Wohnung bezugsbereit sein. Ursprünglich geplant war eine offenen Küche mit grossem Reduit. Die Küche wäre entsprechend kleiner und günstiger geworden. Uns als Käufer war eine Küche mit grossen Arbeitsbereichen und breiten Durchgängen jedoch wichtiger. Sodann wurde ein anderer lokaler Küchenbauer mit der Planung einer offenen Küche mit Grundriss 4,65 auf 3,70 m und ohne Reduit beauftragt. Eine Beleuchtung war jedoch in der Planung der recht teuren Küche nicht vorgesehen und wurde trotz Nachfrage nicht nachgereicht. Auch der Bauleiter der Elektrofirma auf der Baustelle vor Ort war ratlos. So plante der Autor die Beleuchtung selbst. Gemäss obigem Konzept wurden folgende Leuchtmittel gewählt: • Direkte Grundbeleuchtung mit warmweissen LEDs von oben (zwei parallel in Raummitte direkt in die Dachbalken geklebte LED-Ketten à 2 m Länge). • Lokale Arbeitsplatzbeleuchtung jeweils von vorn (dadurch keine Schattenbildung durch den eigenen Körper) mit Leuchtstoffröhren (Arbeitszone 1 und Abwa-

schen je 2 Röhren, Begegnungsund Arbeitszone 2 eine grosse, abgehängte Leuchte mit zwei Leuchtausgängen nach oben und unten). • Indirekte Ambientebeleuchtung mit LEDs (auf die Küchenzeile geklebte LED-Kette mit 2 m Länge). Die nötigen Stromanschlüsse wurden von der Elektroinstallationsfirma auf Anweisung an den gewünschten Orten unter Putz bereitgestellt. Bei den gewünschten LEDLeuchten in den Dachschrägen und auf der Küchenzeile sowie für den Esstisch und die Aussenbeleuchtung (überdachter Balkon) stellte sich jedoch die Frage: Wie bringt man den Strom möglichst unauffällig und dezent zum Abnehmer, also zu den Lampen? Und wie versteckt man die Netzteile? Hier wurde die meiste Denkarbeit und neben der Materialauswahl und deren Einkauf die meiste Zeit investiert. Dabei zeigten sich die Vorteile der LED-Technik, die ganz im Gegensatz zu Halogenleuchten nur kleine Netzteile benötigt, die sich ohne Abwärmeproblem problemlos in kostengünstigen Kabelkanälen unterbringen lassen. In der gesamten Küche wurden sodann alle sichtbaren Leitungen und Abdeckungen in möglichst kleine Kabelkanäle (weisser Kunststoff) und von vorn unsichtbar hinter die Dachbalken verlegt. Kleinere Verbindungsleitungen (etwas von der LED-Kette zum Netzteil) wurden unter einer simplen und dazu unauffälligen Holzleiste versteckt. Beim Thema Design bestanden gewisse Hemmungen, die LEDKetten direkt auf das Holz (Grundbeleuchtung) bzw. auf die Küchenzeile (Ambientebeleuchtung) zu kleben. Es stellte sich jedoch heraus, dass moderne LED-Ketten nicht nur energieeffizient, sondern auch unauffällig sind und dazu hervorragendes Licht abgeben. Abends leuchten die beiden parallel geschalteten LED-Ketten die gesamte Küche gut aus. Und nachts für einen schnellen Schluck Wasser genügt die indirekte LED-Beleuchtung auf der Küchenzeile vollauf. Für die einzelnen Arbeitsbereiche


Bild 5: Die zeitlich grösste Herausforderung: Die Essplatzbeleuchtung mit Leitungsausgang oberhalb der Spüle in der Küche. Alle Kabelkanäle wurden hinter die Dachbalken von vorn unsichtbar montiert. Die gelungene Konsole für die massive Essplatzleuchte erstellte ein Schreiner. Sogar die 26 m Kupferkabel für die Lautsprecher (unter der Decke/über dem Vorhang) wurden unsichtbar verlegt. (Bilder: R. Sellin) wurden die Osram-Leuchtstofflampen unter den Blenden montiert oder in sichtbare silbermatt lackierte Gehäuse gesteckt. Überraschend schöne Lichteffekte beschert die heruntergehängte Arbeitsplatzleuchte zum Essbereich mit zweifachem Lichtausgang – einmal Licht indirekt zur Dachschräge und einmal direkt auf die Arbeitsfläche mit derselben Lampe. Das ist nicht nur effizient, sondern sieht auch gut aus. Sogar im Dunkeln kommen die zauberhaften Lichteffekte der blau-silbrigen Steinabdeckung voll zur Geltung.

Herausforderung über Herausforderung Zwar befand sich bei der Realisierung der neuen Küche bildlich gesprochen oftmals viel Sand im Getriebe, den es mit vereinten Kräften unter grossem Zeitdruck zu entfernen galt. Das gelang dank der Kooperationsbereitschaft aller Handwerker am Ende hervorragend. Als alle Anschlüsse durch den lokalen Elektriker wunschgemäss und einwandfrei gesetzt waren und die Küche aufgebaut war, montierte der Autor gemeinsam mit einem Elektroplaner innert rund 14 Stunden die gesamte Wohnungsbeleuchtung. Der Materialpreis der hochwertigen Küchenleuchten und des übrigen Montagematerials lagen bei rund CHF 2300.– inkl. Esszimmerleuchte. Teuerstes Einzelteil war die unscheinbare Holzkonsole für deren Deckenbefestigung in der Dachschräge – eine gelungene Einzelanfertigung. L

Autor

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Fachartikel

Die Möglichkeiten aber auch die Anforderungen in der Beleuchtungsplanung sind in letzter Zeit gestiegen. Mit der überarbeiteten EN 12464-1:2011 wird dem Rechnung getragen. (Bild Osram)

Norm für Arbeitsstätten

Beleuchtung kann durch Tageslicht, künstliches Licht oder eine Kombination von beiden erfolgen. Die neue Norm gilt in allen EU-Ländern sowie in vielen weiteren Ländern, auch in der Schweiz. Bei der Beleuchtungsplanung sind verschiedene Kriterien zu berücksichtigen, die in der EN 12464-1 festgelegt sind. Die Europäische Norm EN 124641:2011 legt Anforderungen an die Beleuchtung von Arbeitsstätten in Innenräumen fest, die den Erfordernissen für Sehkomfort und Sehleistung für Menschen mit normalem Sehvermögen gerecht werden. Alle üblichen Sehaufgaben, einschliesslich derjenigen am Bildschirm, werden berücksichtigt. Gegenüber der Erstausgabe wur-

den in der Ausgabe 2011 diverse Kriterien geändert bzw. ergänzt. Einerseits haben sich verschiedene planungstechnische Ansichten geändert und in der Zwischenzeit fanden neue wissenschaftliche Erkenntnisse in der Praxis Eingang, und anderseits haben sich in der Lichterzeugung mit dem Einzug der LED teilweise ganz neue Möglichkeiten ergeben.

Verändert: Lichtumgebung

Autor Hans R. Ris 8413 Neftenbach

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Für diesen Bereich gibt es keine quantitativen Anforderungen, aber Sehleistung, Sehkomfort und Sicherheit müssen zufriedenstellend befriedigt sein. Neu sind die Einflussgrössen «Variabilität im Niveau» und «Farbe des Lichts».

Verändert: Leuchtdichteverteilung Die ausgewogene Verteilung trägt essenziell zur Verbesserung von Sehschärfe, Kontrastempfindlichkeit und Leistungsfähigkeit bei. Daher ist es notwendig und sinnvoll, die Oberflächenleuchtdichten zu beachten – abhängig von Reflexionsgrad und Beleuchtungsstärke. In den Raumbegrenzungsflächen, insbesondere in den Decken- und Wandzonen, sind helle Oberflächen anzustreben: – Decken: = 0,7–0,9 – Wände: = 0,5–0,8 – Böden: = 0,2–0,4 – Der Reflexionsgrad grosser Objekte (Möbel, Maschinen) sollte im Bereich = 0,2 bis 0,7 liegen.


Innovation

Verändert: Beleuchtungsstärken • Auf Oberflächen: In sämtlichen umschlossenen Räumlichkeiten müssen die Wartungswerte der Beleuchtungsstärken auf den Hauptoberflächen folgende Werte aufweisen: – Wände: Em > 50 Ix mit U0 ⱖ 0,10 – Decken: Em >30 Ix mit U0 ⱖ0,1 – Böden: Entsprechend der Anforderung betreffend Em und U0 laut Tabelle 1 In Bereichen wie Lagerräumen, Stahlwerken oder Bahnhöfen ist eine Reduktion der Vorgabewerte zulässig. Bereiche wie Büros, Unterrichtsräume, Krankenhäuser benötigen hellere Decken und Wände, was zu einer Erhöhung der Werte führt: – Wände: Em > 75 lx mit U0 ⱖ 0,10 -

Bild 1: Bereich der Sehaufgabe, des Umgebungsbereiches und des neu implementierten Hintergrundbereiches Bereich der Sehaufgabe: in Abhängigkeit der primären Anforderungen an die Beleuchtungsstärke, den Farbwiedergabeindex, den UGR-Wert und die Gleichmässigkeit in Abhängigkeit der Sehaufgabe

– Decken: Em > 50 Ix mit U0 ⱖ 0,10 – Böden: Entsprechend der Anforderung betreffend Em und U0 Für den Nachweis dieser Vorgaben sind entsprechende Berechnungsflächen zu setzen, wobei ein 0,5 m breiter Streifen ausgeschlos-

sen wird – es sei denn, die Bereiche der Sehaufgabe liegen innerhalb dieses Streifens oder ragen in ihn hinein. In gleicher Weise muss ein geeignetes Rastermass festegelegt und ein Streifen von 0,5 m Breite bei Wänden und Decken vorgesehen werden.

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Innovation

Tabelle 1 Beleuchtungsstärken im unmittelbaren Umgebungsbereich A

750 Ix

500 lx

300 Ix

200 Ix

150 Ix

100 Ix

50 Ix

B

500 Ix

300 Ix

200 Ix

150 Ix

EAufgabe

EAufgabe

EAufgabe

Quantitativ macht die Norm keine konkreten Angaben, wobei Richtwerte in Diskussion stehen.

Verändert: Blendung

A = Bereich der Sehaufgabe (EAufgabe) bei U0 laut Tabellen B = Im unmittelbaren Umgebungsbereich bei U0 0,4 Der Planer hat den Bereich der Sehaufgabe, des Umgebungsbereiches und des neu implementierten Hintergrundbereiches gemäss Bild 1 zu definieren und zu dokumentieren. Für Arbeitsplätze, bei denen die Bereiche der Sehaufgabe oder deren Grösse und Lage nicht bekannt sind, muss entweder – der gesamte Bereich als Bereich der Sehaufgabe behandelt werden – oder der gesamte Bereich mit einem vom Planer festgelegten Beleuchtungsstärkeniveau gleichmässig beleuchtet werden (U0 0,4).

Neu: Raster Beleuchtungsstärke

Sobald der Bereich der Sehaufgabe bekannt wird, muss die Beleuch-

Es müssen Rastersysteme mit jenen Punkten festgelegt werden, bei denen die Beleuchtungsstärke für die

bungsbereich. Der Wartungswert ist definiert als 1/3 x Em der Umgebungsbeleuchtungsstärke bei U0 0,1. • Mittlere zylindrische Beleuchtungsstärke: Sie soll eine gute visuelle Kommunikation ermöglichen und vertikale Flächen gut erkennbar machen. Für Innenräume gilt: EZ 50 lx bei U0 0,1, für anspruchsvolle Kommunikationsaufgaben: EZ 150 lx bei U0 0,1. Es ist zwischen sitzenden (1,2 m) und stehenden (1,6 m) Personen zu unterscheiden.

Neu definiert wurden gemäss Tabelle 2 die Grenzwerte für mittlere Leuchtdichten, die sich in Flachbildschirmen spiegeln können:

Verändert: Wartungsfaktor Dieses bereits in der Bestandsnorm wichtige Thema wurde insofern erneuert, dass der Wartungsfaktor nicht nur ermittelt und dokumentiert, sondern sogar optimiert werden muss.

Verändert: Anforderungen Energieeffizienz Bis dato wurden nur allfällige Massnahmen für eine energiesparende und nachhaltige Beleuchtung empfohlen. Jetzt ist man so weit gegangen, die künstliche Beleuchtung als Ergänzung zum Tageslicht zu sehen.

Verändert: Vorzüge Tageslicht

Tabelle 2 Grenzwerte für mittlere Leuchtdichten, die sich in Flachbildschirmen spiegeln können Bildschirmhelligkeit 200 cd/m2 Büro, Unterricht L 3000 cd/m2 CAD, Farbprüfung L 1500 cd/m2

tungsanlage abgeändert werden, um die geforderten Beleuchtungsstärken sicherzustellen. • Unmittelbarer Umgebungsbereich: Dieser mindestens 0,5 m breite Streifen umgibt innerhalb des Gesichtsfeldes den Bereich der Sehaufgabe. Vorgabewerte für die Beleuchtungsstärke gemäss Tabelle 1. • Hintergrundbereich: In geschlossenen, vorwiegend nicht tageslichtdurchfluteten Räumen sind ebenfalls die Flächenbereiche auszuleuchten, welche die Arbeitsplätze umgeben. Dieser Hintergrundbereich ist mindestens 3 m breit, liegt innerhalb der Raumbegrenzungen und grenzt an den unmittelbaren Umge-

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ET Licht | Innovation

Bildschirmhelligkeit 200 cd/m2 L 1500 cd/m2 L 1000 cd/m2

Bereiche der Sehaufgabe, der unmittelbaren Umgebungs- und Hintergrundbereiche berechnet und überprüft werden.

Neu: Räumliche Beleuchtung Neben der Sehaufgabe soll das Raumvolumen angemessen beleuchtet werden. Konkret: Objekte betonen, Oberflächen hervorheben und das Erscheinungsbild des Menschen im Raumgebilde verbessern.

Neu: Veränderlichkeit von Licht Beleuchtungsniveau, Leuchtdichteverteilung und spektrale Zusammensetzung können variieren. Der primäre Zweck lautet: das Wohlbefinden des Menschen massgeblich erhöhen, die Aufmerksamkeit aktiv lenken und die Leistung steigern.

Diese Thematik wird in mehreren Kapiteln angeführt – inklusive der positiven Wirkung auf den Menschen. Natürliches Tageslicht kann die Beleuchtung der Sehaufgabe ganz oder teilweise übernehmen und durch natürliche Dynamik den Modelling-Index und die Leuchtdichte verbessern. «Modelling» beschreibt die Ausgewogenheit zwischen diffusem und gerichtetem Licht. Im Rahmen der Norm werden für eine regelmässige Leuchtenanordnung folgende Werte festgelegt: 0,3 EZ/Em 0,6. Mit der überarbeiteten Norm EN 12464-1:2011 bekommt der Planer präzisere Vorgaben, die er gegenüber seinem Auftraggeber garantieren muss. Und letzterer kann diese nicht nur erwarten, sondern auch verlangen. Allerdings muss auch bemerkt werden, dass eine angenehme Beleuchtung nicht nur aus «Normwerten» besteht, sondern auch die kreative und gut gestaltete Lösung des Lichtplaners eine entscheidende Rolle spielt. L


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LED-Beleuchtung: Fluch oder Segen? Lange Zeit wurde über diese Thematik beinahe schon erbittert diskutiert. Doch es waren letztendlich die positiven Erfahrungen durch den Einsatz der Technologie in Museen und unter anderem die bahnbrechenden wissenschaftliche Studien von Zumtobel, die die letzten Zweifel an diesem Meilenstein der Lichterzeugung ausgeräumt haben. Das Licht aus Halbleitern hat sich im Jahr 2012 endgültig in der Museumswelt durchgesetzt. Es besticht vor allem durch neue Aussichten, wie die Veränderung der Lichtfarben innerhalb einer Lichtquelle bei sehr guten Farbwiedergabeeigenschaften (Tunable White). alisten aber auch vor neue Herausforderungen und Möglichkeiten, nicht nur in technischer Hinsicht. Vor allem zwei Fragen haben in letzter Zeit die Diskussion um die LED-Technolgie bestimmt: Welche Chancen bieten LED-Strahler, um die Exponate ins richtige Licht zu rücken und somit einen positiven Beitrag für die Wahrnehmung der Museumsbesucher zu leisten? Und sind Leuchtdioden tatsächlich eine Revolution hinsichtlich Schadensprävention von Exponaten oder berauben sie nachfolgende Generationen möglicherweise um ihr Kulturerbe? Genau auf diese Fragen hat der Lichtspezialist Zumtobel dank seiner umfassenden Forschung und Studien eine Antwort gefunden, die wissenschaftlich fundiert ist.

Picasso bringts ans Licht – hohe Qualität von LEDs im Museum Schloss Neuschwanstein: Schonende Anstrahlung der Kunstobjekte dank LED-Leuchten, um sie für künftige Generationen zu erhalten. (©Zumtobel)

Die anhaltende dynamische Weiterentwicklung der optischen Halbleitertechnologie bietet ungeahnte Möglichkeiten für das Zusammenspiel von Mensch und Kunstobjekt. Sie stellt Museums- und Lichtspezi-

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Zumtobel hat an der Technischen Universität Darmstadt, Fachgebiet Lichttechnik, eine Untersuchung in Auftrag gegeben, die sich genau mit dieser Fragestellung auseinandergesetzt hat. Besonders wichtig waren dabei die Bewertungsparameter, die insbesondere für Kunstobjekte relevant sind. Sie umfassen sowohl die elektrischen als auch die lichttechnischen Eigenschaften der Leuchten, darunter die Lichtfarbe,

die spektrale Strahlungsverteilung, die Farbwiedergabe, die Beleuchtungsstärke, das Schädigungspotenzial, die elektrische Anschlussleistung und vor allem die Homogenität, mit der das Gemälde ausgeleuchtet wird, da sie ein Mass für die Qualität der Inszenierung ist. Im Labor wurden zwei Strahler (LED und Halogen), ein LED-Bogen, der für Indirektbeleuchtung eingesetzt wird, sowie ein LED-Modul untersucht. Nach der Messung wurde das Schädigungspotenzial der Leuchten nach CIE 157:2004 beurteilt. Die ermittelten Werte sollten dann im Rahmen eines Feldversuchs ihre Validität beim Einsatz in der Praxis bestätigen. Für den Feldversuch haben die Versuchsleiter nacheinander zwei verschiedene Lichtquellen installiert, die auf die 1916 entstandene Zeichnung «Harlekin» von Pablo Picasso gerichtet waren. Der eine Strahler war mit konventioneller Halogenglühlampentechnik ausgestattet, der andere mit LED-Lichtquellen. Lichtfarbe und Lichtstärke wurden bei der LED-Leuchte über ein Steuersystem von 2700 bis 6500 Kelvin, also von Warmweiss bis Tageslichtweiss, eingestellt (Tunable White). Die Analyse des Halogenstrahlers basierte zudem auf einem gedimmtem und ungedimmtem Zustand. Picasso verwendete beim «Harlekin» dünnes, leicht gewelltes


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Bild 2: Schädigungspotenzial und Schwellenbestrahlungsdauer – Halogenstrahler XENO und LED-Strahler ARCOS mit verschiedenen Lichtfarben. (©TU Darmstadt)

Papier, das auf ein schweres Trägerpapier aufgezogen war. Da diese Technik von der endgültigen Beschaffenheit dem Hadernpapier am ähnlichsten ist, verwendeten die Studienleiter die Eigenschaften dieser Papierart als Referenz zur Bewertung der Schädigung. Die Ergebnisse der Feldstudie bestätigen die Forschungsarbeit von Zumtobel im Bereich der LEDBeleuchtung. Bei vergleichbarer Farbtemperatur weist der LEDStrahler im Labor grundsätzlich deutlich weniger Schädigungspotenziale auf – und zwar bei allen in der CIE 157:2004 aufgeführten Materialien von Hadernpapier, Textilien, Aquarellfarben auf Hadern bis hin zu Ölfarben auf Leinwand und

Zeitungspapier. Durch das geringere Schädigungspotenzial der LED-Strahler erhöht sich die mögliche Bestrahlungsdauer bei den meisten Materialien um zirka 50 Prozent, bei Zeitungspapier sogar um 300 Prozent. Diese Ergebnisse bestätigten auch die Messung an der Picasso Zeichnung. • Der gedimmte Halogenstrahler erzeugt weisses Licht mit sehr niedriger Farbtemperatur, vergleichbar mit Kerzenlicht. Um brillantes Weiss zu erzeugen, muss folglich die Stromzufuhr erhöht werden. Die so produzierte Beleuchtungsstärke vergrössert nicht nur das Schädigungspotenzial, sondern wirkt sich auch negativ auf die Energiebilanz aus.

Bild 3: Ergebnisse der lichttechnischen Vermessung an Picassos «Harlekin» von Halogen- und LED-Beleuchtung (Leuchtdichteaufnahmen). (©TU Darmstadt)

• Durch das Dimmen des Halogenstrahlers auf gewünschte Beleuchtungsstärke verschiebt sich die Lichtfarbe von 2900 K bis zu 2000 K. Dieser Wert beeinträchtigt die Wahrnehmungsstabilität. Beim LED-Strahler hingegen erfolgt das Regulieren der Beleuchtungsstärke, ohne dass die Lichtfarbe beeinträchtigt wird. • Bei der Farbwiedergabe zeigen sowohl Halogen- als auch LEDStrahler sehr gute Werte von Ra› 90. Lediglich bei höheren Farbtemperaturen, wie 6500 K (tageslichtweiss), sinkt die Farbwiedergabe bei dem LED-Strahler auf Ra 84. Farben werden also von beiden Lampentechniken ähnlich gut wiedergegeben. • Die Bewertung der Beleuchtungsstärken hat gezeigt, dass die Halogenleuchte auf der «Harlekin»Zeichnung Ungleichmässigkeiten

Bild 1: Prüfverfahren im Rahmen der Zumtobel Studie anhand der Zeichnung «Harlekin». (©Zumtobel)

aufweist, die auch dem Betrachter nicht verborgen bleiben. Trotzdem sollte dieses Kriterium nicht überbewertet werden, da die gleichmässige Inszenierung eines Gemäldes oft nicht erstrebenswert ist. Vielmehr kann ein Exponat auch durch bewusst eingesetzte Hell-/Dunkelzonen passend inszeniert werden. • Die Aufnahme elektrischer Energie liegt beim LED-Strahler etwa bei 50 % des Halogenstrahlers, im ungedimmten Bereich sogar bei nur 30 % und beziffert damit ein deutliches Energieeinsparpotenzial. Die Vorteile der Leuchtdioden wie die hohe Lebensdauer, verbun-

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den mit Wartungsfreundlichkeit, das hohe Energiesparpotenzial sowie wirkungsvolle und gleichzeitig schonende Inszenierung sind unbestritten. Doch durch die ZumtobelStudie rückte noch ein anderer wichtiger Aspekt in den Vordergrund: Durch innovative Technologien ist es jetzt möglich, die Wirkung eine Kunstobjekts auf den

intensiv und exakt wiedergeben, die im eigenen Spektrum entsprechend vorhanden sind. Bei der Beleuchtung eines Kunstwerks müssen aber auch die Farbwahl des Künstlers, der jeweilige Entstehungsort sowie die zu Schaffenszeit vorherrschenden Lichtverhältnisse (Tages- oder Kunstlicht) berücksichtigt werden. Diese Fakto-

oder rötlichen Farbschwerpunkten sowie unterschiedlicher Materialität gleichberechtigt in Szene gesetzt werden, ohne Austausch von Leuchtmitteln oder Strahlern. Auf diese Weise ist ein Museum optimal gerüstet für die Zukunft: Bei einem Ausstellungswechsel wird das Licht schnell und mit geringem Wartungsaufwand nach Wunsch des Künstlers oder Kurators an die neuen Kunstobjekte angepasst. Dabei sind Abstufungsfeinheiten möglich, die bis vor Kurzem technisch nicht umsetzbar waren. Mit veränderbarem weissem Licht, das von ein und derselben LED-Lichtlösung emittiert wird, kann somit die Wahrnehmungsqualität und die gleichberechtigte Kunstinszenierung in einer Weise umgesetzt werden, die nur mit einem einzige Wort umschrieben werden kann: Perfektion.

Kein Vergleich: die LED von heute und die LED von gestern Bild 4: Schonende und wirkungsvolle Inszenierung der Schutzmantelmadonna von Hans Holbein mit dem Zumtobel LED-Lichtsystem Microtools. (©Philipp Schoenborn Muenchen)

Menschen zu fördern. Das LED-Licht stärkt die Ausdruckskraft, indem je nach Farbe oder Material nicht nur die Leuchtdichten, sondern auch die Lichtfarben fein auf das Exponat abgestimmt werden können – und dies auf Knopfdruck und ohne Lampentausch.

Symbiose aus Licht und Kunst – die Revolution von Tunable White Ein Gemälde mit vielen feinen Rotabstufungen beeindruckt mit seinen satten Farben und Kontrasten. Allerdings nur, wenn Lichtquelle, Leuchtenwahl sowie deren Positionierung den Umgebungsbedingungen optimal angepasst sind. Um die beste Wahrnehmungsqualität zu erreichen, sollte für das Kunstobjekt ein Lichtspektrum herangezogen werden, das seinen Schwerpunkt im langwelligen, rötlichen Spektralbereich hat. Der Grund: Licht kann jene Farben besonders

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ren erfordern mitunter völlig abweichende Lichtfarben und Spektralverteilungen. Diese Variationsbreite kann keinesfalls über nur einen Leuchten- und Lampentyp komplett abgedeckt werden. In der Praxis wird jedoch oft ein Strahlerbzw. Lampentyp mit mittlerer, neutralweisser Lichtfarbe und sehr guter Farbwiedergabe für eine gesamte Galerie als Kompromisslösung eingesetzt. Eine bahnbrechende Alternative für solche Problematiken hat die Halbleitertechnologie geschaffen. Über designidentische LED-Leuchten kann ein breit definiertes, fein abgestimmtes Lichtspektrum auf jedes Objekt speziell angepasst werden – auf Knopfdruck, mit ausgezeichneter Farbwiedergabe und bei optimaler Leuchtdichte des Exponats. Durch veränderbares weisses Licht, also die Variation der Lichtintensitäten und -farben (Tunable White) können so Kunstwerke mit bläulichen

Aus der hohen Entwicklungsgeschwindigkeit von Halbleiterlichtquellen ist jedoch eine weitere Problematik entstanden: Immer wieder werden Studien veröffentlicht, die auf veralteten technologischen Standards basieren und folglich zur Verunsicherung bezüglich Farbwiedergabe und Schädigungspotenzial von LEDs beitragen.

Bild 5: Beispiel für eine Tunable White PI-LED Platine mit sehr guter Farbwiedergabe. (©Zumtobel)


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Bild 6: Zumtobel setzt in seinem Produktportfolio bereits erfolgreich die Tunable White Technologie ein, etwa beim LED-Strahlersystem Arcos und dem LED-Downlight Panos Infinity. Dank Tunable White lässt sich die Lichtfarbe optimal an Exponate und Architektur anpassen. (©Zumtobel)

Bild 7 Spektralverteilung der unterschiedlichen Lichtfarben (Arcos-Strahler mit Tunable White Technologie). (©Zumtobel) Warmweisse LEDs weisen die geringste Spitze im niedrigwelligen energiereichen Bereich auf. Sie haben somit einen geringeren Schadensfaktor als LEDs mit hohem Blauanteil (Tageslichtweiss). LEDs mit warmweisser Lichtqualität haben sich hinsichtlich Farbwiedergabe und Effizienz in jüngster Zeit rasant entwickelt. Neue Ansatzpunkte bieten auch Strahler mit der Tunable White Technologie: Die Leuchten mit einstellbaren weissen Lichtfarben von niedrigen bis hohen Kelvinwerten, also Warmweiss bis Tageslichtweiss, können entlang des Planck’schen Kurvenzuges in feinen Abstufungen präzise auf Exponate abgestimmt werden. Im Falle hochsensibler Kunstwerke wird der niedrigste Kelvinwert (Warmweiss) eingestellt. Einbussen bei der sehr guten Farbwiedergabe der Leuchten gibt es dabei nicht. Somit bieten Beleuchtungskonzepte mit Tunable White vielfältige Möglichkeiten für eine optimale Abstimmung hinsichtlich des Kunstobjekts

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und der Wahrnehmungsbedürfnisse des Menschen.

Angemessene Lichtexposition – Verantwortung für die Zukunft Bei der Diskussion über Schädigungspotenziale durch Licht müssen neben der Spektralverteilung auch die Einflüsse der Lichtintensität und Expositionsdauer berücksichtigt werden. Auch hierbei bietet Zumtobel innovative Lösungen dank intelligenter Lichtmanagementsysteme. Durch das Lichtmanagement wird sichergestellt, dass Exponate einer optimalen Lichtexposition ausgesetzt sind. Dies geschieht zum einen mit einem Leuchtdichteniveau, das für einen guten Wahrnehmungsprozess notwendig ist, sowie einer Präsenzüberwachung, die die Anwesenheit von Besuchern berücksichtigt. Ein- und Ausschaltzeiten können für bestimmte Tageszeiten definiert werden. Jalousienmanagement und Tageslichtsensoren sorgen dafür, dass

nur soviel Tageslicht zugelassen wird, wie unbedingt nötig. Dies ergibt letztendlich eine ideale Balance zwischen Architektur, menschlichem Wohlbefinden, Exponat und Energiekosten. Die LED-Technologie ist zudem die perfekte Integrationslösung bei Lichtmanagementsystemen. Die Halbleiter werden durch häufige Ein- und Ausschaltvorgänge, etwa infolge der Anwesenheitsüberwachung oder durch häufiges Dimmen, nicht belastet. Das gewünschte Lichtniveau ist ohne störende Anlaufzeiten voll verfügbar. Ausserdem sind unerwünschte Farbverschiebungen oder die Veränderung der Farbwiedergabequalität, wie sie bei Dimmvorgängen mit konventioneller Technik auftreten können, bei Halbleitern kein Thema. Dies bestätigen uneingeschränkt auch die Studienergebnisse der TU Darmstadt. Dies wiederum bedeutet auch, dass der Einsatz von Lichtmanagementsystemen ein ungleich wichtigeres Thema ist, als die Diskussion um das Schädigungspotenzial von LED-Beleuchtung. Denn diese Systeme helfen, wertvolle Energie zu sparen, ohne dass sich Einschränkungen hinsichtlich visueller oder emotionaler Lichtqualität ergeben. Umweltbewusster Kunstgenuss und sanfte Lichtexpositionen werden auf diese Weise zusammengeführt. So kann ein Museum durch den schonenden Umgang mit Ressourcen und Kulturgütern doppelt Verantwortung übernehmen und für eine authentische Kunstinszenierung durch ganzheitliche Lichtkonzepte mit Lichtmanagement sorgen. L

Autorin Carina Buchholz Zumtobel Lighting GmbH A-6851 Dornbirn www.zumtobel.com www.zumtobel.ch


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Kompetente Journalisten und Journalistinnen schreiben für Sie in Schweizer Zeitungen und Zeitschriften über Aktualitäten und ihre Hintergründe. Damit Sie besser informiert sind und sich eine eigene Meinung bilden können. Bestellen Sie jetzt per Mausklick ein Probeabo Ihrer gewünschten Zeitung oder Zeitschrift und den Tierkalender auf www.presseabo.ch und mit etwas Glück gewinnen Sie CHF 10’000.– in bar oder Einkaufskarten von Coop City im Gesamtwert von CHF 40’000.–. Ihre Schweizer Zeitungen und Zeitschriften.


Innovation

Bilder 1a und 1b Links Simulation Open Space mit Lichtinseln und rechts Simulation: Lichtwolke durch ALONEatWORK®.

ALONEatWORK® – Kommunikationstechnologie für optimierte Arbeitsplatzergonomie

Alle Welt spricht von Lichtsteuerung zur Steigerung des Wohlbefindens und der Schaffung eines leistungsfördernden Umfeldes im Open Space. Mit ALONEatWORK® hat Regent eine einzigartige Technologie entwickelt, die zuverlässig eine angenehme Raumatmosphäre bei Einbruch der Dunkelheit und eine flexible Officegestaltung ohne Programmieraufwand sicherstellt. Kennen wir es nicht alle – bei Eintritt der Dunkelheit verwandeln sich die noch besetzten Arbeitsplätze in einzelne Lichtinseln. Der Übergang von hell zu dunkel ist abrupt und vermittelt ein Gefühl des Isoliertseins. Konzentrationseinbrüche, Irritation und Ineffizienz sind die Folge. Die selbstregulierte Kommunikation ALONEatWORK® vernetzt mittels Funkwellen die Leuchten im Umfeld eines besetzten Arbeitsplatzes löst die harten Linien der Lichtinsel auf und kreiert

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ET Licht | Innovation

ergonomisch wertvolle Lichtwolken um jeden besetzten Arbeitsplatz. Ohne Ihr Zutun sind eine angenehme Lichtatmosphäre und ein inspirierendes Arbeitsumfeld sichergestellt.

Ohne Programmieraufwand Im Gegensatz zu anderen am Markt erhältlichen Steuerungstechnologien ist ALONEatWORK® auf den fortschreitenden Wunsch nach individueller Arbeitsplatzgestaltung und räumlicher Anpassung an Veränderungen im Open Space optimal vorbereitet. Sie garantiert, dass sich die Leuchten ohne Programmieraufwand mit jeder neuen Situation zurechtfinden. Einfach umstellen und weiterarbeiten. Denn ALONEatWORK® vernetzt sämtliche Leuchten im Open-Space automatisch und lässt sie miteinander kommunizieren. Der Bewegungssensor Senso-

Dim® erkennt den besetzten Arbeitsplatz. Via gesundheitlich unbedenklicher optoelektronischer Kommunikation aktiviert eine Leuchte ihre Nachbarleuchten innerhalb eines definierten Radius. Je weiter die benachbarten Leuchten entfernt sind, desto schwächer ist das dort abgegebene Licht. Ein Höchstmass an ergonomisch wertvoller Raumatmosphäre bei optimaler Energieeffizienz ist gewährleistet.

Interview mit Hendrik Grempe Head of Property Management Vodafone, Düsseldorf Welche Bedürfnisse haben Sie zu ALONEatWORK® geführt? Wir wollten eine hochflexible Open-Space-Beleuchtung mit ausschliesslicher Verwendung von mobilen Stehleuchten. Darüber hinaus


Innovation

sollten sämtliche arbeitsmedizinischen Normen eingehalten werden. Gemeinsam mit Regent haben wir eine massgeschneiderte ALONEatWORK®-Lösung für das Vodafone Campus-Projekt entwickelt. Welche besonderen Herausforderungen stellten sich an die Kommunika-

tionstechnologie im Rahmen Ihres Projektes? Bei Vodafone gibt es bis auf ganz wenige Ausnahmen keine fest zugewiesenen Arbeitsplätze. Wir arbeiten 24/7, was grosse Schwankungen in der Belegungsdichte zur Folge hat. Deshalb brauchen wir ei-

ne Beleuchtung, die sich unkompliziert an die immer wieder neuen Personalpräsenzen und an die wechselnden Tageslichtsituationen anpassen kann. Weshalb haben Sie sich letztendlich für ALONEatWORK® entschieden? ALONEatWORK® macht das Umstellen und Neuordnen der Leuchten im Raum ohne langwierigen und kostspieligen Programmieraufwand möglich. Worin unterscheidet sich ALONEatWORK® von den Angeboten der Konkurrenz? Die Leuchtenkommunikation erfolgt nicht über Funkwellen, sondern basiert auf einer optoelektronischen Verbindung. Eine gesundheitlich vollkommen unbedenkliche Lösung. L

Bild 2 Schematische Darstellung der Funktionsweise der Lichtübergänge.

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Bild 1: Swarmcontrol konfiguriert mehrere Leuchten eines Büros zu einem Schwarm und ermöglicht eine rasche und einfache Anpassung auf wechselnde Bürosituationen.

Prämiertes Bürogebäude der Credit Suisse

Watt d’Or für Lichtkonzept Für den Neubau der Credit Suisse «Uetlihof 2» in Zürich entwickelte Zumtobel in enger Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber die zukunftsweisende LED-Stehleuchte Sfera mit Swarmcontrol, die hohe Anforderungen an Energieeffizienz und gleichzeitig an ein intelligentes Arbeitsplatzmodell erfüllt. Für das bisher grösste Minergie-P-Eco Gebäude der Schweiz wird die Bank nun mit dem Watt d’Or 2013 ausgezeichnet – einem Preis des Bundesamtes für Energie für Bestleistungen im Umgang mit Energie. Der Erweiterungsbau des Uetlihof-Komplexes sollte nach den strengsten Energiestandards realisiert werden und wurde ein Leuchtturmprojekt, das die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens untermalt. Zumtobel wurde

Info Zumtobel Licht AG 8050 Zürich www.zumtobel.ch

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im Rahmen einer Ausschreibung mit der Entwicklung einer Sonderleuchte für den im März 2012 eröffneten Neubau der Credit Suisse beauftragt. Diese sollte den Nachhaltigkeitsansprüchen der Credit Suisse gerecht werden, zahlreiche funktionale Voraussetzungen erfüllen und dabei die Bedürfnisse der rund 2500 Mitarbeitenden nach optimalem Lichtkomfort im höchsten Masse berücksichtigen. Aus der partnerschaftlichen Produktentwicklung entstanden Sfera und die neuartige Steuerung Swarmcontrol. Die innovative Stehleuchte vereint intelligente

Technik, puristisches Design und idealen Sehkomfort.

Leichtes Design und intuitive Technik Das leichte Erscheinungsbild und hochwertige Materialien unterstützen das Gesamterscheinungsbild der Büroräume und sorgen für eine angenehme Atmosphäre. Die LEDStehleuchte Sfera ist ein entscheidender Schritt für grösstmöglichen Lichtkomfort, Individualität und flexible Arbeitsplatzgestaltung. Möglich wurde dieser Fortschritt durch die Kombination des adaptiven Lichtmanagements Sensocon-


Innovation

trol und der neuen innovativen Swarmcontrol-Technologie, die bei Sfera erstmals Verwendung fand. Durch die Software konfigurieren sich mehrere Leuchten eines Büros zu einem Schwarm, kommunizieren untereinander und ermöglichen mit zwei elementaren Funktionen eine rasche und einfache Anpassung auf wechselnde Bürosituationen. Die Korridorfunktion bietet Sicherheit und Orientierung auf dem Weg zum Arbeitsplatz. Beim Betreten des Büros funkt der integrierte Bewegungsmelder ein Signal an die Nachbarleuchten, die sich dann sukzessive auf ein Flurbeleuchtungsniveau (ca. 200 Lux) hochdimmen und dem Mitarbeitenden mit indirektem Licht den Weg weisen. Die Anwesenheitsfunktion garantiert optimale Lichtverhältnisse (500 Lux) am eigenen Schreibtisch, wobei jeder Mitarbeitende die Lichtmenge auf seine in-

Bild 2: Sfera bietet optimale Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz.

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Innovation

Bild 3: Bei der Zumtobel LED-Stehleuchte Sfera kommt erstmals die innovative Swarmcontrol Technologie zum Einsatz.

dividuellen Bedürfnisse und Sehaufgaben anpassen und bis auf 750 Lux erhöhen kann. Durch die Kommunikation untereinander bilden die umliegenden Leuchten eine Lichtwolke, wodurch in Abhängigkeit vom verfügbaren Tages- und Kunstlicht eine angenehme Raumatmosphäre in der unmittelbaren Umgebung entsteht. Im Vergleich zu einer ähnlichen, gewöhnlichen Stehleuchte, ermöglicht die LED-Stehleuchte Sfera eine Reduktion der elektrischen Anschlussleistung von mindestens –40 %. Deutlich mehr sind es noch, vergleicht man sie mit anderen Stehleuchten-Typen, die beispielsweise einen höheren indirekten Lichtanteil aufweisen.

dard des Gebäudes zu ermöglichen. «Wir sind stolz darauf, Teil dieses grossartigen und zukunftsweisenden Projektes sein zu dürfen. Die Auszeichnung in der Kategorie «Gebäude und Raum» zeigt zum einen, dass wir mit Sfera einen erheblichen Beitrag zur Nachhaltigkeit des Gebäudes geleistet haben und zum anderen, dass die Zusammenarbeit mit der Credit Suisse eine technische Innovation für individuelle Arbeitsplatzbeleuchtung und adaptive Raumnutzung hervorgebracht hat. Wir freuen uns ebenfalls darüber, die Leuchte nun auch allen anderen Unternehmen zugänglich zu machen», resümiert Georg Högger, Geschäftsführer der Zumtobel Licht AG Schweiz. Sfera und Swarmcontrol sind ab 2013 als neue Standardlösung des Zumtobel Produktportfolios auf dem Markt verfügbar. L

Bild 4: Swarmcontrol bietet zwei wesentliche Funktionen: die Korridor- und die Anwesenheitsfunktion.

Meilenstein für innovative Bürobeleuchtung Die grösste Herausforderung im Rahmen dieser Spezialentwicklung war die anspruchsvolle Entwicklung eines neuen Steuerungssystems, das den Bedürfnissen aller Anspruchsgruppen gerecht wird und individuelle Lichtqualität mit höchster Energieeffizienz in Einklang bringt, um den Minergiestan-

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ET Licht | Innovation

Bild 5: Swarmcontrol ist die neue Technologie von Zumtobel für mehr Flexibilität und individuelleres Licht am Arbeitsplatz. (Photos Credits: Zumtobel)


LED

Innovation

Lighting

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Mitsubishi Chemical Holdings Group ET Licht | Innovation 63


Innovation

Erzeugung von blendfreiem Flächenlicht

Mikrostrukturierte Präzisionsoptiken Derzeit vollzieht sich ein Wandel in der Leuchten- und Beleuchtungstechnologie, wie nur von den allerwenigsten Insidern vor wenigen Jahren für die LED erahnt oder vorhergesehen wurde. Mit zunehmenden Herstellkapazitäten, effektiven Herstell-methoden, schrittweise besseren Technologien sowie höheren Leistungen und exponentiell sinkenden Preisen hat sich die LED auch zum kommerziell darstellbaren Leuchtmittel etabliert. Die ersten LED-Leuchten waren in aller Regel noch von dem Versuch geprägt, Standard-Leuchtmittel wie Halogen- oder Fluoreszenzröhren durch Vielfach-LED-Anordnungen zu substituieren und so weitgehend existierende Leuchtendesigns in diese erste LED-Welt hinüberzuretten. Die hohe Lebensdauer, Energieeffizienz und Robustheit sind die wesentlichen Eigenschaften, die für diese neue Technologie sprechen.

Vom Punkt- zum Flächenlicht Mittlerweile jedoch gibt es in einer gewollt akzentuierten Marktpräsenz von LED-Leuchten grosser Hersteller mehr und mehr Ansätze, die exakt auf die Gegebenheiten der LED eingehen, die konsequent sogar Wartungs- oder Reparaturmöglichkeiten bereits im Design eliminieren und die Umsetzung des meist zu intensiven Punktlichtes in verwendbares Flächenlicht mittels optischer Elemente wie Reflektoren oder Diffusorfolien realisieren und so erstmals hinreichende Lösungen für übliche Beleuchtungsaufgaben anbieten (Bild 1). Bei den heute jedoch typischen Anforderungen mit oft grossflächi-

Infos Fabian Bürkli Inter Tek Trading AG 8008 Zürich www.intertektrading.com Dr. Andreas Hesse Jungbecker Optics JO www.jungbecker.de

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ET Licht | Innovation

Bild 1: Bei der Leuchte Appareo von Fagerhult wird das LED-Licht edge lit in die JO LGP eingekoppelt. Im ausgeschalteten Zustand wirkt sie transparent und lässt die Leuchte optisch frei im Raum schweben. Das direkte Licht hat eine gleichmässige Leuchtdichte, ist schattenfrei und entblendet.


Innovation

Bild 2 Flächige Präzisionsoptiken integrieren als modernes Hightechentwicklungsprodukt durch Ihre Variabilität ein maximal breites Spektrum an lichttechnischen Anforderungen.

ger Gestaltung der leuchtenden Elemente, geforderten mehreren Tausend Lumen Lichtstrom (mit dennoch augenschonenden Leuchtdichten und gleichzeitiger Entblendung) und dem damit notwendigerweise verbundenen Einsatz von Multi LED Boards, ist eine Sekundäroptik wünschenswert, die • als grossflächige Präzisionsoptik (Bild 2) prozesssicher und wirtschaftlich in Serie herstellbar ist, • die variablen lichttechnischen Anforderungen an eine optimale Lichtlenkung erfüllt und • den Designern maximale Freiheitgrade an Geometrie und Gestaltung gewährleistet, ohne ihre

Leistungsfähigkeit als LED- Applikation mit heutzutage bestem erreichbarem Wirkungsgrad zu beeinträchtigen Die mikrostrukturierten LGP (Light Guiding Plate) von JO können sowohl nach dem Edge-Lit-Prinzip (Licht wird über die Kante eingespeist) betrieben werden wie auch nach dem neu patentierten Flächeneinkopplungsprinzip, das die Leuchtenoptik in vollständig randloser Ausführung ermöglicht.

LGP (Light Guiding Prismatic Plate) Das neue standardisierte Produkt LGP der Firma Jungbecker (JO) koppelt seitlich eingebrachtes Licht

durch integrierte, spezielle optische Elemente gleichmässig und gezielt über die Plattenfläche wieder aus (Bild 3). Durch berechnete Kombination von Lichtbrechung und Totalreflexion wird über die gleichmässig leuchtende Fläche im ca. vierzigprozentigen Indirektanteil eine batwing-Verteilung generiert, während der Direktanteil über die Glattseite der Struktur entblendet ist. Durch die Lichtrichtung mittels höchst effizienter TIR und kontrollierter Brechung anstelle sonst üblicher diffuser Streuung mit hoher Absorption ist hier die Gesamtleuchteneffizienz im technisch realisierbaren Maximum, der Leuch-

ET Licht | Innovation

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Innovation

Bild 3 Prinzipien der Lichtlenkung, links: Klares PMMA (Acrylglas) ohne Struktur leitet das Licht nach den Regeln der Totalreflexion (TIR), Lichtstrahlen bleiben im Material, rechts: Die optischen Elemente lenken die Lichtstrahlen kontrolliert und steuern die Lichtauskopplung.

tenwirkungsgrad beträgt dabei bis zu 85 %. Ausgeschaltet erscheint daher die LGP-Platte nahezu transparent, ein einfach prüfbares Kriterium höchster optischer Güte.

LGP angepasst an kundenspezifische Bedürfnisse Die Lichtverteilung der Jungbecker (JO) LGP lässt sich gezielt steuern durch Variation der optischen Auskoppelelemente (Bild 4). Die Lichtverteilung ist abhängig von der Ausrichtung, Grösse und dem Mix

der lichtsteuernden Strukturelemente. Durch Computersimulation lassen sich Strukturvarianten erzeugen, die, in Werkzeuge umgesetzt, individuelle Kundenspezifikationen, insbesondere Lichtverteilungskurven, erfüllen. Die Anwendungen sind daher weit gestreut von Officeleuchten über dekorative Lösungen bis hin zu LED-Strassenleuchten mit extrem anisotropen Beleuchtungseigenschaften. Wenn im nächsten Schritt Lichtleitung in dreidimensi-

onalen Geometrien, an deren Umsetzung die Firma Jungbecker bereits arbeitet, möglich wird, rücken demnächst transparente und dennoch leuchtende Kuppeln oder andere Freiformflächen in den Bereich der möglichen Designs und erweitern derart die gestalterischen Freiheitsgrade zukünftiger Hightechleuchten. L

Bild 4 Das Bild links zeigt die LVK der Standard-LGP mit Direkt- und Indirektanteil, das rechte Bild eine kundenspezifische Entwicklung für eine LED-Strassenleuchte. Durch Kombination von verschiedenen optischen Elementen wird eine breite Batwing-Verteilung erzeugt, durch eine rückseitige Spiegelfolie wird das gesamte Licht direkt emittiert.

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LED Symposium Bregenz 2012

LED – wohin? Am 25. September 2012 war es wieder so weit: Fachexperten aus der Lichtwelt haben sich am Bodensee zusammengefunden. Im Festspielhaus Bregenz tagte zum 2. Mal das LpS (LED professional Symposium). Drei Tage lang wurde präsentiert, informiert und diskutiert. Hauptdarsteller: die LED. Die Kongressmesse hat es sich zur Aufgabe gemacht, die neuesten Erkenntnisse im Bereich der LED zu präsentieren; vom Chip über die Platine, Linsen und Kühlkörper bis hin zur fertigen Leuchte.

Bild 1: Die Kongressmesse zeichnet sich durch ein breites Angebot aus. Der interessierte Besucher konnte zwischen Fachvorträgen zu spezifischen Themen im Auditorium, praxisnahen Workshops mit kleinen Gruppen und Diskussionsrunden wählen. Die erstmalig angebotenen Diskussionsrunden haben sich grosser Beliebtheit erfreut. Hier ging es neben Informationsvermittlung um den Austausch mit dem Fachpublikum. Produkte zum Anfassen und Raum für individuelle Gespräche bot die Expo auf 1665 m2. (Fotos: fotobility Jürg Knuchel)

In den letzten Jahren haben zahlreiche Innovationen und Entwicklungen den LED-Technologiesektor vorangetrieben. Die Lichtqualität wurde verbessert und die Leistungsdichten konnten durch Effizienzsteigerungen deutlich erhöht werden. In Fachvorträgen, Diskus-

Autorin Ilka Mellert 4515 Oberdorf www.spracharchitekur.ch

sionspanels und Workshops wurden Chancen, Risiken und Möglichkeiten der LED praxisnah erörtert und kontrovers diskutiert. Raum für persönliche Fragen bot sich neben den Diskussionspanels im Expo-Bereich. Trotz des technologischen Fortschritts gibt es noch grosse Unsicherheiten und Fragestellungen rund um die Thematik der LED. Angefangen bei den Kosten, über Wärmeentwicklung bis hin zu allgemeingültigen Standards. Siegfried Luger, Event Direktor des LpS, betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung eines gemeinsamen Verständnisses zwi-

schen Industrie, der Standardisierung von Komponenten und politischer Unterstützung. Nur so kann der technologische Fortschritt schnell im Markt umgesetzt werden.

Fachvorträge mit vier zentralen Bausteinen 1. Leitstrategien im Umfeld: Für eine langfristige Ausrichtung ist die Zusammenarbeit zwischen Industrie und Politik wichtig. Die Europäische Kommission hat mit dem Green Paper «Lighting the Future» diese Zielsetzungen neu formuliert und präzisiert. Neben dem politischen Umfeld spielen

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die Bedürfnisse der Anwender eine wesentliche Rolle. Laut Ph. D. Michael Ziegler, Mitglied der EUKommission, ergab eine Meinungsumfrage, dass es viele Bedenken bezüglich der Qualität von LED- und OLED-Produkten gibt. Er begründet dies mit dem immer noch vorherrschenden Mangel an Informationen sowie der fehlenden Standardisierung. 2. Schutzrechte: Prof. Dr. Sergei Ikovenko vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) beschäftigte sich in seinem Workshop mit dem Thema Schutzrechte. Die Zahlen der Schutzrechtsanmeldungen im Bereich LED und angewandter LED-Systeme sind exorbitant. Hier wurden Lösungsansätze zum Schutz von Innovationen diskutiert. Sogenannte «Trimming Techniques» ermöglichen den Aufbau einer Firewall zum Schutz von geistigem Eigentum. 3. Technologie-Trends: Die Zukunftstrends der LED-Technologie sind laut Lps-Beirat die folgenden: – LED’s basierend auf GaN-onSi Technologie (Galliumnitridauf-Silizium) – Treiberlose, AC-gesteuerte Lichtmodule – OLED-Technologie – Remote Phosphor Technologien – Zhaga Standardisierung – Lebensdauer und Sicherheit von LED-Beleuchtung – Technologien für die Aussenanwendung 4. Kooperationspartner in Wissenschaft und Industrie: Gute LED-

Nächstes Symposium Das nächste LED Symposium wird vom 24.–26. September 2013 im Festspielhaus Bregenz stattfinden. Die Themen reichen vom ZhagaStandard über Komponenten-, Mess- und Produktionstechnologien bis hin zu Möglichkeiten der Kosteneinsparung in Forschung & Entwicklung.

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Bild 2: Techpanel OLED Expertenrunde mit Teilnehmern.

Bild 3: Interessante Vorträge und Diskussionen im grossen Saal.

Lichtsysteme entstehen durch die ausgewogene Abstimmung von Lichtquelle, Elektronik, Optik, Kühlung und Mechanik. Kompetente Partner im jeweiligen Wissensgebiet sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Umsetzung der Technologie.

Technische Fakten • Höhere Leistungsdichte – Lichtstrom pro Fläche (lm/mm²): Mancher Hersteller verwendet in seinen neuen LEDs teilweise nur noch halb so grosse Chips. Durch zusätzlich gesteigerte Effizienz wird bis zu 20 % mehr Licht erzeugt. Die Kosten pro abgegebene Lichtmenge können somit etwa halbiert werden ($/Klm). • Verbessere Lichtqualität: Die Lichtqualität wurde verbessert ohne die Effizienz negativ zu beeinflussen – warm-weisses Licht mit hohem CRI (Farbwidergabeindex – Color Rendering Index) – besonders der Ra 9 (rot) – wird

mit wesentlich besserer Effizienz generiert als noch vor einem Jahr.

Blick in die Zukunft • Komponentenhersteller befassen sich mit den darüber liegenden Systemen, z. B. LED-Hersteller produzieren Lampen und Leuchten. Nicht nur die jeweilige Komponente wird verkauft, sondern auch das Wissen, wie sie ideal in das System einzufügen ist. Systemwissen wird für Komponentenhersteller immer wichtiger. • Die Produkte werden anwenderfreundlicher und intelligenter. Module müssen multifunktional sein, um den Anwendungen gerecht zu werden. • Ziel ist eine Harmonisierung des Produktportfolios, um Lagerkosten zu reduzieren. Dies kann zum Beispiel durch eine Vereinheitlichung der Betriebsspannung erreicht werden (weniger Treiber notwendig). L


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Schalterhalle Schwyzer Kantonalbank

Einladendes Lichtkonzept Die Schalterhalle der Filiale Schwyz der Schwyzer Kantonalbank (SZKB) erstrahlt seit Mitte Dezember 2011 in neuem Glanz. Neben einer völlig erneuerten Schalteranlage stechen auch die neue Begegnungszone sowie diverse Lichtelemente ins Auge.

Info Marty Architektur AG 6430 Schwyz www.martyarchitektur.ch Tulux AG 8856 Tuggen www.tulux.ch

Im Rahmen der Umsetzung der neuen Vertriebsstrategie hatte die Abteilung Liegenschaften der SZKB im Frühling 2010 zwei Architekturbüros zu einem Wettbewerb zur Gestaltung der Schalterhalle der Filiale Schwyz eingeladen. Aus diesem Architekturwettbewerb ging das Konzept der Marty Architektur AG als Siegerprojekt hervor.

Heller und einladender Dieses Konzept sah vor, die gesamte Halle heller und einladender zu gestalten und den Bankschalter klarer als solchen hervorzuheben. Dabei wollten die Gestalter die starke Verankerung der Bank in der Bevölkerung, der Gemeinde und im Kanton zum Ausdruck bringen und

den original Muotathaler Marmorboden optimal integrieren. Dabei spielt die LED-Beleuchtung eine tragende Rolle, die von Tulux AG, Tuggen, realisiert wurde. Hauptelemente des Konzeptes sind: • Wolke: Der Schalterbereich für die Bankkunden ist in der Halle neu so positioniert, dass er sich vom Empfangsbereich abhebt. Er besteht aus einem Holzkubus, gefertigt aus einheimischer Eiche, in den ebenfalls ein LED-Element eingelassen ist. Ein Blickfang ist die über dem Schalter hängende «Wolke». Auf der Installation sind pixelartig die Konterfeis von Giacometti & Co. abgebildet, die auch die aktuellen Banknoten zieren.

Bild 1: Der Schalterbreich hebt sich dank der Wolke vom Empfangsbereich ab.

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Trennwand: Neu trennt eine etwa 1,60 Meter hohe Wand den Beratungsbereich, in den sich die Angestellten mit ihren Kunden zurückziehen können, vom Rest der Halle. Auf dieser Trennwand sind die Gebäude des Hauptortes Schwyz in abstrahierter Form dargestellt. Sie leuchten im gleichen Intervall wie der «Wasserfall» und die Röhren in der Schaltertheke. Die Wand lässt den Blick frei auf die hintere Fensterfront, was die Halle heller und freundlicher macht. • Wasserfall: Heute verbindet ein 6 x 8 m LED-«Wasserfall» die obere Büroetage mit der Schalterhalle im Erdgeschoss. Auf den sieben Bahnen sind Flugaufnahmen aller Schwyzer Gemeinden abgebil-


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Bild 2: Die Trennwand trennt den Beratungsbereich vom Rest der Halle ab. Auf dieser Trennwand sind die Gebäude des Hauptortes Schwyz in abstrahierter Form dargestellt.

det. Gucklöcher in der speziell angefertigten Farbwand geben Einblicke in die hinter dem Kunstobjekt liegende neu eingerichtete Cafeteria. Vor der Installation laden zusätzlich Stühle und Tischchen zum Verweilen ein. An den hellen Wänden der Halle werden die Flugaufnahmen der Gemein-

den in Form von Bildern wieder aufgenommen.

LED als Verbindungselemente Die lichtemittierenden Dioden (LED) sind das verbindende Element der drei neuen Hauptinstallationen in der Schalterhalle der Schwyzer Kantonalbank. Die Farbgebung än-

dert über 24 Stunden und kann manuell auf das Rot der Kantonalbank umgestellt werden. Bei der Detailplanung wurde festgestellt, dass sich nur eine Totalsanierung der ganzen Infrastruktur langfristig lohnt. Die Basisinfrastruktur, die zu einem grossen Teil aus den 60er-Jahren (Heizung, Klima, Lüftung, Netzwerk, Decke, Akustik, Beleuchtung, Strom, Sicherheit usw.) stammte, wurde deshalb auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Der Bancomatenbereich und alle Büros in der unteren und oberen Etage wurden erneuert, der Schallschutz verbessert sowie der Energieverbrauch optimiert, indem ein tageslichtabhängiges Beleuchtungssystem und effiziente Klima- und Belüftungsanlagen angebracht wurden. Während der gesamten Umbauarbeiten blieb die Bank für die Kunden geöffnet, Empfang und Schalter waren bedient. Die Planer setzten alles daran, die Bauzeit kurzzuhalten (rund 3 Monate) und den Normalbetrieb möglichst nicht zu beeinträchtigen. L

Bilder 3a + b + c : Der LED-Wasserfall verbindet die obere Büroetage mit der Schalterhalle im Erdgeschoss.

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Modernes Licht für ein ETH-Baudenkmal

Helle LEDs für helle Köpfe Welche Beleuchtungslösung ist die richtige für das Treppenhaus eines denkmalgeschützten Gebäudes? Die angehenden Informatiker erleben es im ehemaligen Chemiegebäude der ETH Zürich tagtäglich. Seit Kurzem sorgen hier massgeschneiderte Spezialleuchten mit LED-Modulen für einen freundlichen Empfang.

Bild 1: Die Spezialleuchten harmonieren mit der historischen Bausubstanz. (Fotos: Neue Werkstatt GmbH und Mike Helbling)

Wer an der ETH Zürich Informatik studiert, lernt gleichzeitig ein Stück Baugeschichte kennen. Studienort ist ein gut erhaltener, klassizistischer Backsteinbau, das sogenannte Chemiegebäude. Dessen Urbau ist in den Jahren 1883 bis 1886 entstanden und steht mitsamt den beiden Erweiterungen unter Denkmalschutz. Im Innern fühlt sich der Besucher instinktiv wohl, denn hell

Info Osram AG 8401 Winterthur www.osram.ch

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und freundlich präsentieren sich Eingangsbereich und Treppenhaus. 17 Leuchten mit LED-Modulen von Osram erhellen die hohen Gewölbe zwischen den Säulen auf eine angenehme Art. Doch das war nicht immer so.

Harmonische Ausleuchtung gesucht – und gefunden Vor der Neugestaltung der öffentlichen Bereiche empfing der Urbau die Informatik-Studenten und -Dozenten im kühlen Licht von opalen Kugelleuchten. Diese waren mit kalt-weissen KompaktleuchtstoffLampen in der Lichtfarbe 840 bestückt. Nicht nur für die Verantwortlichen der ETH Zürich war die Beleuchtung zu diffus und unge-

mütlich: Es war höchste Zeit für ein neues Erscheinungsbild. Die Ausschreibung für die Lichtplanung und das Design spezifischer Leuchten gewann die Winterthurer Neue Werkstatt GmbH. Sie überzeugte mit ihrem Konzept sowohl die mit der Bauleitung beauftragten Ruggero Tropeano Architekten als auch die Denkmalpflege – und nicht zuletzt die ETH Zürich. Nach erfolgreichen Tests mit Musterleuchten konnten die Konstrukteure in Winterthur den Serienbau der ETHLeuchten in Angriff nehmen. «Bei den benötigten LED-Modulen setzten wir bewusst auf Osram», führt Projektleiter Christoph Dietlicher aus, «schliesslich sind für uns Qualität und langfristige Lie-


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ferbarkeit der Komponenten entscheidend.» Die geschlossenen Dragonpuck-Module sind einfach zu verarbeiten und funktionieren zuverlässig – auch unter anspruchsvollen Bedingungen. Seit der Installation sorgen nun 17 Spezialleuchten für ein ganz neues Raumgefühl im Chemiegebäude, die Ausleuchtung ist um ein Vielfaches besser. Das Lichtkonzept erzeugt die von der Bauherrschaft gewünschte einladende Atmosphäre. Unverändert

schieden sich die Lichtplaner für eine warm-weisse Lichtfarbe von 2700 Kelvin. Die verwendeten Spots liefern bei einer Leistungsaufnahme von je neun Watt im Verbund die benötigte Lichtstärke von 10 640 Candela und weisen einen Abstrahlwinkel von 36 Grad auf. Diese integrierte 36-Grad-Optik erlaubt es, jeden einzelnen Lichtstrahl gezielt auf eine Kalotte aus Lochblech mit einem Durchmesser von 80 Zentimetern zu richten.

schaltgeräte von Osram, welche ästhetisch im Baldachin versorgt sind. «Die Beleuchtung im Chemiegebäude ist das spannendste LED-Projekt, das wir bisher realisiert haben», sagt Dietlicher.

Zentrales Thermomanagement Auf Wunsch der Bauherrschaft verfügt jede einzelne Leuchte über einen Regler zur individuellen Dimmung. Die verwendeten Dragonpuck-Module haben zudem eine Le-

Bild 2: LEDs sorgen für eine gute Ausleuchtung im Untergeschoss.

Bild 3: Freundlicher Empfang im Eingangsbereich und Treppenhaus.

geblieben ist die Anzahl Brennstellen, denn gerade aus architektonischer Sicht gehört eine Leuchte in jedes Deckenfeld des Gewölbes. Somit befinden sich weiterhin sechs Leuchten im Obergeschoss, fünf im Erdgeschoss und fünf weitere im Untergeschoss.

bensdauer von bis zu 50 000 Stunden. Ausser der periodischen Reinigung muss der Hausdienst der ETH Zürich wohl vorläufig keine Wartungsarbeiten an den Spezialleuchten vornehmen. Mitentscheidend dafür ist das gute Thermomanagement bei den LED-Modulen – mit integriertem Kühlkörper und einer Bauweise, die dank Öffnungen die Luftzirkulation ermöglicht. Somit ist sichergestellt, dass die Abwärme rasch abgebaut wird und die Spots keinen Schaden nehmen. «Denn entgegen der unter Laien weitverbreiteten Meinung geben auch Leuchtdioden Wärme ab – einfach nicht nach vorn», schmunzelt Dietlicher. Ob die hellen Köpfe, die an der ETH Zürich verkehren, dies wohl wissen? L

Durchdachtes Leuchtendesign, wichtige Tests Doch betrachten wir das Konstruktionsprinzip der Spezialleuchten genauer. Jede der Leuchten ist mit acht LED-Modulen Dragonpuck DP35 von Osram bestückt, deren Durchmesser 35 Millimeter beträgt und die mit je vier Leuchtdioden bestückt sind. Um einen gemütlichen Eindruck zu schaffen, ent-

Lediglich 20 Prozent des Lichts finden den Weg durch die feine Lochung der flachen Kuppel. Dieses Licht wird durch eine Diffusorscheibe aus Acrylglas oberhalb der Kalotte aufgestreut und hellt die Decke ohne störenden Schattenwurf auf. «Dies zu erreichen, war eine echte Herausforderung», erinnert sich der verantwortliche Projektleiter der Neue Werkstatt GmbH. Erst nach mehreren Testrunden erzielten die Lichtprofis das gewünschte Resultat, der schwarze Schatten war gebändigt. Die tiefer gelegte Decke – wie der Lichtplaner den Kugelabschnitt auch nennt – reflektiert 80 Prozent des Lichts ganz weich in Richtung Boden. Für den Betrachter nicht erkennbar sind die Optotronic-Vor-

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LED-Technologie ist auch im Unterhalt eine runde Sache

LEDs go space Die RUAG Space als der grösste, unabhängige europäische Zulieferer von Produkten für die Raumfahrtindustrie setzt auch in der Beleuchtung auf ein klares Zukunftskonzept: die neuen «Ecoline»-LED-Röhren von Elbro. Hohe Lichtausbeute/-qualität sowie Energieeffizienz sind Aspekte, die Ingo Traber, Leiter Zentrale Dienste, Sicherheit und Umwelt der RUAG Space, am neuen Beleuchtungskonzept besonders überzeugen. Die RUAG Real Estate AG ist das Kompetenzzentrum für alle Immobilienbelange der verschiedenen Divisionen der RUAG Schweiz AG. Für neue Büroräumlichkeiten und für eine umgebaute Lagerhalle hat sich die FM-Abteilung u. a. entschlossen, insgesamt 140 LED-Röhren vom Typ «Ecoline» zu installieren. Die Anforderungen waren hoch: Eine gleichmässige, homogene und flackerfreie Ausleuchtung, Sicherheit und Zuverlässigkeit sowie wartungsfreundlich und energieeffizient musste das neue Lichtkonzept sein. Da Prototypen für Satellitenbaugruppen oder Raketenverschalungen in der Halle gelagert werden, war neben der guten Lichtqualität und Blendfreiheit eine wartungsfreundliche Ausleuchtungskonzeption wichtig. Denn «weniger Wechselintervalle bedeuten auch weniger Risiken für unsere Produkte», erläutert Traber.

LED-Röhren als Retrofitlösung Die LED-Röhren geben ein gutes Licht; wichtig ist eben auch der As-

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pekt der Unterhaltskosten. Die Reinigungs- und Entsorgungskosten sind geringer, man muss weniger Lampentypen vorrätig halten und braucht u. a. keine Vorschaltgeräte mehr. Dazu kommt die lange Garantie und Leuchtdauer von bis zu fünf Jahren. In den Büros sind tageslichtweisse LED-Röhren und in der Lagerhalle sind kalt-weisse LED-Röhren installiert. Nach ersten Tests, hat man sich entschieden, nur noch vier Reihen (einflammig) mit den LED-Röhren zu installieren. Vorher waren es fünf Reihen FL-Röhren. «Die erreichten Werte liegen über den geforderten 300 Lux, und das freut uns sehr», sagt Traber.

Schnelle und konkurrenzfähige Alternative Für Ingo Traber fiel die Entscheidung trotz höherer Anschaffungskosten leicht: «Mit den Installationskosten liegen wir in einem ähnlichen Bereich wie mit der alternativen, klassischen Beleuchtung. Mir war es wichtig, möglichst nahe am Kosten-

rahmen zu bleiben.» Gegenüber Kritikern konnte man aufzeigen, dass man nun im Vergleich Alt/Neu mindestens 50 % Strom sparen kann. Je nach Nutzungsart kann so in ca. drei Jahren der ROI erreicht werden und dabei ist der Unterhalt nicht berücksichtigt. Traber: «Bei den alten FLRöhren muss ich mit einem rund fünfmal höheren Austauschrhythmus und mehreren Komponenten bei der Fehlerbehebung rechnen. Ein gezielter Einsatz in Nachhaltigkeit ist für unsere Firma elementar.» Die Firma Elektro Compagnoni AG hat die Installationen ausgeführt. Neben dem geringeren Unterhalts- und Bevorratungsaufwand überzeugt das einfachere Handling, da die LED-Röhren auch stabiler und bruchfester sind. Peter Herzog, Projektleiter von Elektro Compagnoni, betont: «Sobald alles Material da ist, ist eine Beleuchtungslösung mit diesen LED-Röhren eine schnelle und konkurrenzfähige Alternative zu herkömmlichen Beleuchtungssystemen.» L

Bild 1, links: Lagerhalle: hier erkennt man gut die vier Stränge, die eine gleichmässige Beleuchtung des Raumes ermöglichen. Die SicherheitsVorkehrungen bei den «Ecoline»LED-Röhren waren für Ruag grundlegend in der Entscheidungsfindung.

Bild 2, rechts: Blick in einen bereits bezogenen Büroraum: Blendfreiheit und angenehmes Licht ermöglichen ermüdungsfreies Arbeiten.

Infos Elbro AG 8162 Steinmaur www.elbro.com www.ruag.com Autor: Markus Frutig


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Das Linect-Steckverbindersystem.

Stecken statt schrauben

Linect auf Erfolgskurs Das Leuchten-Verbindungssystem Linect ist zum universellen Standard geworden. Seit dessen Vorstellung auf der Light + Building vor zwei Jahren hat sich das herstellerunabhängige Anschlusssystem für die Leuchteninstallation zum etablierten Standard entwickelt. Europaweit unterstützen Leuchtenhersteller von Einbauleuchten mit einem Marktanteil von gut 50 % bereits diese Verbindungstechnik. Zu dem Erfolg beigetragen haben nicht zuletzt die namhaften Anbieter von Steckverbindersystemen. Die Stärken von Steckverbindersystemen liegen darin, dass vorkonfektionierte Komponenten und mechanisch codierte Stecker eine einfache, schnelle und fehlerfreie Installation ermöglichen. Da steckbare Anschlusslösungen in der Leuchtenindustrie jedoch in der Vergangenheit stets herstellerspezifisch und daher untereinander nicht kompatibel waren, bereiteten unter anderem die Planung und Beschaffung bisweilen Schwierigkeiten.

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Vorteile für alle – Planer, Installateure und Leuchtenhersteller Der grosse Erfolg von Linect lässt sich darauf zurückführen, dass es sich um ein offenes System handelt. Für den Planer erhöhen sich Planungsfreiheit und -sicherheit, weil die Installationstechnik unabhängig von der Leuchtenauswahl ist und beides separat ausgeschrieben werden kann. Damit vereinfachen sich für ihn alle Prozesse bis zur Ausschreibung. Die Entscheidung, welcher Leuchtentyp von

welchem Hersteller zum Einsatz kommt und ob konventionell oder mit Linect verdrahtet werden soll, lässt sich sogar bis kurz vor Bezug des Objektes hinausschieben. Denn: Auch bei Linect-Leuchten ist immer noch eine herkömmliche Verdrahtung möglich. Der Installateur hat nun die Wahl zwischen beliebigen LinectSteckverbindersystemen. Dank Plugand-play-Handhabung ist er in der Lage, sowohl Installationen als auch Demontagearbeiten zügig


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vorzunehmen. Dabei garantieren die feste Kodierung der unterschiedlichen Funktionalitäten wie Netz, DALI und Notlicht sowie berührungsgeschützte Komponenten, dass dies fehlerfrei geschieht. Linect ermöglicht es zudem, defekte Leuchten bei vollem Betrieb auszutauschen. Auch für die Leuchtenhersteller bringt die einheitliche Anschlussklemme Vorteile. Mit der reduzierten Vielfalt, die diese an schnell verfügbaren Fertigleuchten vorhalten müssen, steigt die Effizienz in ihren Konstruktions-, Produktions- und Lagerprozessen. In der Produktion stellt beispielsweise der einheitliche Blechausschnitt für LinectAnschlussklemmen eine Vereinfachung dar. Winsta-Steckverbindersystem bietet Vielfalt, Sicherheit und einfachste Handhabung So hat das Linect-Anschlusssystem in den letzten zwei Jahren viele Anhänger auf allen Seiten gefunden. Zu den Leuchtenherstellern, die das System international anbieten, gehören renommierte Firmen wie Fagerhult, Glamox, Luxo, Regiolux, Ridi, Siteco, Thorn, Trilux und Zumtobel. Sie haben eine breite Auswahl an Leuchten für verschiedenste Leuchtmittel inklusive LEDs

im Standardsortiment. Bezüglich der Anschlussarten haben Installateure die Wahl, die Linect-Leuchten immer noch auf konventionelle Art direkt an der Leuchtenanschlussklemme zu verdrahten, konventionell mithilfe von steckbaren Leuchtenanschlüssen oder zum Beispiel über Steckverbindersysteme wie Winsta von Wago. Wago bietet heute ein umfassendes Produktspektrum, das von Leuchtenanschlussklemmen über Steckverbinder bis zu passenden konfektionierten Leitungen alle Installationsaufgaben abdeckt. Das Winsta-Steckverbindersystem bildet hier die elektrische Schnittstelle von der Energieversorgung und -verteilung bis zu den Verbrauchern und schliesst die Informationstechnik mit ein. Dabei zeichnet sich Winsta insbesondere durch eine hohe Strombelastbarkeit aus und bietet dem Anwender damit maximale Sicherheit. Das vielfältige und innovative Angebot an Zubehör erleichtert die Montage. Mit Winsta-Komponenten lassen sich Leuchtensysteme komplett über einen Gebäudekomplex verteilt vernetzen und hier sowohl in aufgeständerten Fussböden, in der Decke als auch im Brüstungskanal verlegen. L

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100 % LED ist eine realistische Vision

Planungspraxis mit LED Martin Krautter von ERCO sprach mit dem Lichtplaner Prof. Stefan Hofmann (Lichtwerke) über seine Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Praxis mit LED-Beleuchtung beim Rathaus in Schorndorf. Martin Krautter: Herr Hofmann, wie war Ihr erster Eindruck? Stefan Hofmann: Aus dem Projekt zuvor wusste ich: Wie die Architekten arbeiten, was ihnen

Prof. Stefan Hofmann (Lichtwerke) im Gespräch mit Martin Krautter (rechts) von ERCO.

Der mit LED beleuchtete Plenarsaal des Rathauses im deutschen Schorndorf. (Bilder: ERCO)

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wichtig ist, wie sie an die Dinge rangehen. Das Licht kann immer nur so gut sein wie die Architektur, im besten Fall reduziert es sich dann darauf, gute Architektur zu unterstützen.

Wann fiel denn zum ersten Mal das Wort LED in den Diskussionen? Bei den Entwürfen für die skulptural anmutenden Ringpendelleuchten im Foyer, die nur mit LED-Lichtquellen realisierbar waren. In manchen Fällen lag der Einsatz von LED auf der Hand: Bei der Vertikalflächenbeleuchtung, insbesondere zur Inszenierung der Vorhänge. Die nächste Frage war: Wie gehen wir grundsätzlich mit der Beleuchtung um? Setzen wir auf konventionelle Leuchtmittel oder auf moderne LED-Technik? Wir haben eine offene, transparente Architektur – geht die Beleuchtung diesen zukunfts-


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weisenden Schritt mit? Also machten wir eine Analyse der Energieund Wartungskosten für zwei Beleuchtungskonzepte: Einmal konventionell mit Metalldampflampen beziehungsweise dimmbaren Halogenlampen und einmal mit LED.

Das haben Sie tatsächlich durchgerechnet? Ja, und in Relation zu den Anschaffungskosten gesetzt. Stand 2010 war die LED-Beleuchtung etwa ein Drittel teurer als die konventionelle Beleuchtung. Das haben wir mit dem Architekten zusammen dem Oberbürgermeister vorgestellt. Und ihm offen gesagt: Es wird wohl ein paar Jahre dauern, bis die Mehrkosten wieder drin sind, aber du hast ein Gebäude, das auch Verantwortung und Fortschrittlichkeit demonstriert. Da war die Entscheidung für LED-Beleuchtung im gesamten Projekt schnell gefallen.

Wie schlägt sich die LED bei der Lichtqualität in Bezug auf Sehkomfort oder Blendung der Leuchten? Bisher lieferte ein einzelnes, fingergrosses Leuchtmittel ein sehr hohes Lumenpaket. Für den gleichen Lichtstrom benötige ich ein Raster aus mehreren Leuchtdioden. Erst zusammen mit einer ausgeklügelten Linsentechnik, wie sie ERCO ja anbietet, bekommt man auch das gewünschte Ergebnis. Wir haben in diesem Projekt verschiedenste Szenarien mit LED-Strahlern erprobt. Zum Beispiel, kann man aus 10 m Höhe punktgenau Licht auf eine Tischoberfläche für einen einzelnen Arbeitsplatz bringen? Und das Ergebnis zeigt, ja, es funktioniert. Die Entblendung entsteht durch eine ganz andere Technik, aber sie ist da.

Aber wie kommt letztlich die Entscheidung zustande für einen bestimmten Lieferanten, für eine bestimmte Marke wie ERCO? Das war relativ einfach. Neben einigen dekorativen und funktiona-

len Sondergeschichten kommt das Gros der Beleuchtung als Punktlichtquelle aus der Decke. Als Lichtplaner bevorzuge ich einen Hersteller, der eine Familie anbietet, ein vollständiges Portfolio. Bei ERCO gibt es in der immer gleichen Bauweise LED-Downlights, -Wallwasher und -Richtstrahler, genau die drei Leuchtentypen, die wir benötigten. Mit einheitlichen Durchmessern, mit einheitlichem Erscheinungsbild.

Eine Architektur mit 100 % LED, das ist für sie also eine positive, realistische Vision?

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So ist es, ja.

Info ERCO Lighting AG 8037 Zürich www.erco.com


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Licht, Raum + Mensch – Trilogie oder Einheit? (Bild imm cologne, Messestand COR Foto: spracharchitektur)

Lichttechnische Ausbildungsmöglichkeiten

Lichtexperten sind gefragt Der Bedarf an Lichtexperten ist gross. Immer mehr Ausbildungsstätten haben dies erkannt. In der Schweiz, in Deutschland und Österreich ist in den letzten Jahren viel passiert. Die Zeiten, in denen wir Licht nach der benötigten Menge geplant haben, sind vorbei. Licht wirkt auf das Wohlbefinden des Menschen, auf

Autorin Ilka Mellert 4515 Oberdorf www.spracharchitekur.ch

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Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Richtig geplantes Licht sorgt für Atmosphäre und leistet einen Beitrag zum sinnvollen Einsatz unserer Ressourcen. Schon «Richard Kelly», ein Pionier der qualitativen Lichtplanung, hat es in den 50er-Jahren so formuliert: Licht zum Sehen, Licht zum Hinsehen, Licht zum Ansehen. L

Ausbildungsstätten Österreich Lichtakademie Bartenbach Innsbruck. Lichtgestaltung, viersemestriger Universitätslehrgang in Kooperation mit der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Master of Light and Lighting, und: siebenwöchiger Lichtlehrgang Bartenbach, Abschluss mit Zertifikat. http://www.lichtakademie.com Donau-Universität Krems, Department für Bauen und Umwelt, Expertenseminar‚ Lichtplanung 3 Module à 1 Woche, berufsbegleitendes Seminar zur Vermittlung von Basiswissen. http://www.donau-uni.ac.at/de/studium/lichtplanung/


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Ausbildungsstätten Schweiz

Ausbildungsstätten Deutschland

Schweizer Licht Gesellschaft (SLG). Lichtplaner SLG, ab 2014 Lichtplaner mit Eidgenössischem Fachausweis, einjähriger Grundlehrgang. 2. Jahr mit frei wählbaren Weiterbildungsund Vertiefungsmodulen. Die 1. Eidgenössische Berufsprüfung wird 2014 stattfinden. http://www.slg.ch/de/aus-und-weiterbildungen1/ lehrgang-technischer-lichtplaner-slg Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHaW). CAS Professionelle Lichtplanung in der Architektur, zweijährige, berufsbegleitende Ausbildung. Vermittelt den praxisorientierten Einsatz von Kunst- und Tageslicht in der Architektur. http://www.archbau.zhaw.ch/nc/de/architektur/ weiterbildung/weiterbildung.html?i=A670587&gu=0 Hochschule Luzern, Technik & Architektur. Integriert innerhalb der Bachelorausbildung sowie Weiterbildung (Innenarchitektur, Gebäudetechnik, Architektur). Praxisorientierte und interdisziplinäre Ausrichtung an der Verbindungsstelle zwischen Gestaltung und Technik mit eigener Infrastruktur. Neben Aus- und Weiterbildung auch Forschung & Entwicklung sowie Dienstleistung im Bereich Licht. http://www.hslu.ch/licht

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Technische Universität München (TUM). Lichtplanung und Lichtgestaltung. Die Regelstudienzeit beträgt vier Semester und schliesst mit dem Master of Science ab. http://www.lrl.ar.tum.de/studiengaenge/architektur/ m-sc-lichtplanung-und-lichtgestaltung/ Hochschule Wismar. Architectural Lighting Design. Der viersemestrige Masterstudiengang wird in englischer Sprache als Fernstudium mit fünf Präsenzveranstaltungen durchgeführt. http://www.fg.hs-wismar.de/de/studienangebote/architectural_lighting_design Hochschule Hildesheim Holzminden Göttingen HAWK. Lighting Design, Bachelor of Arts (6 Semester). http://www.hawk-hhg.de/gestaltung/102594.php Lichttechnisches Institut Ilmenau. Weiterbildungsstudium‚ Lichtanwendung, Fernstudium über vier Semester mit acht Kursen in Ilmenau. Zeugnis über erbrachte Leistungen und Zertifikat. http://www.tu-ilmenau.de/lichttechnik/weiterbildung/ Weitere Ausbildungsstätten mit Schwerpunkt Elektrotechnik/optische Technologien unter http://www.licht.de/de/info-und-service/aus-undweiterbildung/studium-lichttechnik/

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Optisches, dynamisches Fluchtwegleitsystem

Fluchtwege – Fluchtwege? Die statische, unflexible Fluchtwegkennzeichnung durch eine dynamische Fluchtweglenkung zu ersetzen, kann Menschenleben retten. Die Inotec Sicherheitstechnik hat sich dieser Problematik von verBild 1: Bodennah eingebaute Fluchtwegleuchten erleichtern die Orientierung.

rauchten Fluchtwegen angenommen, mit dem Ziel, Personen auch bei starker Verrauchung sicher ins Freie zu leiten.

Ein zeitgemässes Notlichtkonzept besitzt eine optische, dynamische Fluchtweglenkung und dient als Orientierungshilfe für Personen, die sich in einem verrauchten Bereich befinden und verhindert, dass Personen in einen bereits verrauchten Fluchtwegbereich hinein flüchten.

Sind Fluchtwege immer Fluchtwege? Rettungszeichenleuchten mit festen Richtungsanzeigen werden nach heute geltenden Vorschriften über Fluchttüren oder bei Richtungsänderungen von Fluchtwegen eingesetzt. Doch was passiert, wenn Feuer und Rauch die Fluchtwege versperren? Was tun, wenn durch starke Rauchentwicklung eine Orientierung nicht mehr möglich und die Fluchtwegkennzeichnung nicht mehr sichtbar ist? Selbst in jüngster Vergangenheit wird auf erschütternde Weise immer wieder deutlich, welche verheerende Wirkung durch Brände freigesetzter, hoch toxischer Rauch auf den menschlichen Organismus hat und nicht selten auch zu Todesfällen führt. Analysen diverser Brandkatastrophen ergaben, dass die eigentliche Gefahr eines Brandes die daraus resultierende starke Rauchentwicklung ist (z.B. entstehen beim Ver-

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brennen von 1 kg PVC 500 m3 dichter, schwarzer heisser Rauch). Hier wurde festgestellt, dass sich eine etwa 0,5 Meter hohe rauchfreie Zone über dem Boden bildet, in welcher eine Atmung und Orientierung überhaupt noch möglich ist. Weiter belegen Untersuchungen, dass nach zwei bis drei Atemzügen im dichten Rauch bereits die Bewusstlosigkeit eintritt und bei ca. 85 % aller Brandopfer eine Rauchvergiftung als Todesursache festgestellt wurde. Aufgrund dieser Erkenntnisse kristallisierten sich zwei Kernaufgaben für eine dynamische Fluchtweglenkung heraus: 1. Orientierungshilfe für Personen, die sich in einem verrauchten Bereich befinden. 2. Die Verhinderung, dass Personen in einen bereits verrauchten Fluchtweg hinein flüchten.

Neue Generation von D.E.R.-Leuchten Mit den neuen dynamischen Rettungszeichenleuchten-Serie können die Vorzüge eines D.E.R.-Systems noch einfacher an die Notbeleuchtungszentrale eingebunden werden. Dabei wird kein separates Fluchtwegleitsystem mit eigenständigem D.E.R.-Controller mehr benötigt. In Verbindung eines 24-V-Stromkreiseinschubes oder einer 24-V-BUS-Unterstation mit D.E.R.-Funktion wird eine statische Notbeleuchtung schnell zu einer dynamischen Fluchtweglenkung. Durch diese neue innovative Technologie lassen sich dynamische Notlichtkonzepte einfach realisieren. Mit dieser neuen Generation von D.E.R.-Leuchten werden statische Notlichtkonzepte auf einfachste Weise zu einer dynamischen Fluchtweglenkung. L

Funktionsweise des D.E.R.-Systems Das D.E.R.-System kommuniziert mit der vorhandenen Brandmeldeanlage. Hierdurch werden die D.E.R.-Leuchten automatisch angesteuert, die den sicheren Fluchtweg anzeigen (z.B. durch ein Lauflicht bodennaher Leuchten). Für die Richtungsanzeige werden grüne LED-Pfeile verwendet und nicht mehr nutzbare Fluchttüren durch rot blinkende LED-Kreuze optisch gesperrt. Bodennah montierte Blitzleuchten vor Fluchttüren kennzeichnen zusätzlich die Fluchtwege. Auch auf eine weitere Ausbreitung des Feuers bzw. Rauches kann das D.E.R.-System reagieren.

Bild 2: Dynamische Fluchtwegbeleuchtung zeigt den richtigen Weg an.


Fachartikel

Energieeffizienz ohne Kompromisse

Bisher gab es eine Reihe von Argumenten, nicht auf eine moderne LED Lichtlösung umzurüsten: etwa zu hohe Anschaffungskosten oder unangenehmes, grellweisses Licht. Für beides haben Sie jetzt eine Antwort parat!

Halogen Ersatz mit Philips ProSet ProSet ist eine preiswerte Lösung, die es den Kunden ermöglicht, zur LED-Technologie zu wechseln. Sie können heute die gleiche Lichtleistung geniessen, die sie gewohnt sind, jedoch mit einer 10-mal längeren Lebensdauer!

Proset – erhältlich starr und schwenkbar

Dabei gibt es ProSet in unterschiedlichen Ausführungen: starr oder schwenkbar, mit unterschiedlichen Farbtemperaturen und verschiedenen Ausstrahlungswinkeln. Es wird bis zu 75 % Energieeinsparung im Vergleich zu einem 50 W Niedervolthalogen Downlight realisiert. Die Installation ist einfach und spart Zeit, da kein separater LED-Treiber benötigt wird. Dadurch, dass ein Lampenwechsel entfällt, werden zusätzlich Wartungskosten eingespart. Die Kombination dieser Faktoren führt zu einer kurzen Amortisationszeit.

üblich ist. Als hochwertige Markenprodukte tragen Philips LED-Lampen auch zu einer nachhaltigen Unternehmensführung bei. Einerseits sind sie langlebig, sparen Energie und helfen so, den CO2-Ausstoss zu reduzieren. Andererseits erfüllen sie in allen Belangen die Anforderungen für die «Verwendung gefährlicher Stoffe in elektrischen Bauteilen» (RoHS). Zu den Segmenten, die von den LED-Lampen profitieren können, zählen auch öffentliche Einrichtungen und Gebäude, für die häufig ambitionierte Ziele zur CO2-Reduzierung gelten.

Glühlampenersatz mit Philips LED Retrofit Lampen Wegen ihres warmweissen, glühlampenähnlichen Lichts, der langen Lebensdauer und des geringen Energieverbrauchs eignen sich die LED-Lampenserien besonders für Bereiche, in denen das Licht lange eingeschaltet bleibt, wie es zum Beispiel in der Hotellerie und Gastronomie sowie in Kauf- oder Krankenhäusern

Energieeffizient wie noch nie! Mit einem Lichtstrom von 1.050 Lumen und einer elektrischen Leistung von nur 13 Watt zeigt Philips als Branchenführer bei LED-Beleuchtungslösungen mit der MASTER LEDbulb 13 Watt zum ersten Mal einen LED-Ersatz für eine 75-Watt-Glühlampe. Die neue LED-Lampe ist dimmbar und reduziert den Energieverbrauch um 80 %, hält 25-mal länger als eine

LED-Ersatz für eine 75-Watt-Glühlampe: Philips MASTER LEDbulb 13 Watt

herkömmliche Glühlampe und hat einen haushaltsüblichen E27-Sockel. Die 13-WattLED-Lampe ist die jüngste Ergänzung des umfassenden Philips Portfolios von LED-Lampen, die als effizienter Ersatz für traditionelle Glühlampen dienen können. Durch die üblichen langen Brennzeiten in diesen Betrieben macht sie sich wegen der langen Lebensdauer sowie der geringeren Energie- und Wartungskosten schnell bezahlt.

Kontakt: Philips AG Lighting, 8027 Zürich Tel. 044 488 22 11, Fax 044 488 32 49 www.philips.ch/lighting

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Inserenten/Firmen

Inserentenverzeichnis ET Licht 3/2013

Im Text erwähnte Firmen und Autoren

Almat AG Demelectric AG Elbro AG Elektrogros AG Elektro-Material AG Elektron AG ERCO Lighting AG ESYLUX GmbH Fischer Otto AG Flextron AG Hauri Max AG HS Technics AG INOTEC Inter Tek Trading AG M. Züblin AG MCH Messe Schweiz (Basel) AG monolicht GmbH Osram AG PentaControl AG Philips AG Proflight AG RECOM Electronic GmbH Regent Beleuchtungskörper AG Sankt Galler Stadtwerke Schréder Swiss SA Siemens Schweiz AG Theben HTS AG Tic Beleuchtungen AG TRILUX GmbH & Co. KG Tulux AG Verbatim GmbH WAGO CONTACT SA Waldmann Lichttechnik GmbH

31 23 7 79 5 3 39 47 US 3 36 49 59 81 65 29 75 15 51 77 83 19 13 69 61 US 2 41 25 84 17 38 63 55 03

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Titelseite Puag AG Beilagen SSAM Warenhandels GmbH

Hochwertige LED-Einbauleuchten zu Top-Preisen Tic Beleuchtungen AG Binningerstrasse 92, CH-4123 Allschwil Tel. 061 485 99 00, Fax 061 485 99 01 info@opticline.ch ET Licht | Fachartikel 84www.opticline.ch Webshop:

Amt für Hochbauten Zürich www.stadt-zuerich.ch 10 BFE www.bfe.admin.ch 10, 18 Blatter Peter 4 Brönnimann Christoph 43 Buchholz Carina 52 Bürkli Fabian 64 Dronia Dirk A. 40 Elbro AG www.elbro.com 74 Elektron AG www.elektron.ch 14 Elight GmbH www.elight.ch 10 Energie Schweiz www.energieschweiz.ch 10 ERCO Lighting AG www.erco.com 78 EU Europäische Union www.eur-lex.europa.eu 18 Gasser Stefan 10 Hefti.Hess.Martignoni www.hhm.ch 37 Hesse Andreas 64 Hochschschule Nordwestschweiz www.fhnw.ch 22 Hochschule Luzern HSLU www.hslu.ch/licht 1, 10, 30 Horat Roger 37 Humm René 76 Imfeld Jörg 14 Infranetpartners www.infranet-partners.ch 43 Inotec Sicherheitstechnik (Schweiz) AG, www.inotec-licht.ch 82 Inter Tek Trading AG www.intertektrading.com 64 Jungbecker Optics www.jungbecker.de 64 Kloster Einsiedeln www.kloster-einsiedeln.ch 26 Kobler René 22 Kreuz + Kreuz www.kreuzundkreuz.de 28 Kreuz Eva-Maria 28 Loytec electronics GmbH www.loytec.com 40 LPS www.led-professional-symposium.com 67 Marty Architektur AG www.marty-architektur.ch 70 Metas www.metas.ch 4 Mellert Ilka 67, 80 Osram AG www.osram.ch 72 Pentacontrol AG www.pentacontrol.com 40 Philips Lighting AG www.philips.ch 26 Regent Beleuchtungskörper AG www.regent.ch 58 Ris Hans. R. 1, 18, 48 Ruag AG www.ruag.com 74 Sandner Ursula 34 Schrader Björn 10, 30 Schweizer Licht Gesellschaft SLG www.slg.ch 14, 18, 48 Sellin Rüdiger 45 SIA www.sia.ch 10 Spracharchitektur www.spracharchitektur.ch 67, 80 Synthes AG www.synthes.com 34 Tulux AG www.tulux.ch 70 Wago Contact SA www.wago.com 76 Zumtobel Licht AG www.zumtobel.ch 32, 60 Zumtobel Lighting GmbH www.zumtobel.com 52

OpTic LED

OpTic LED Q

OpTic LED Wave

• Alu gebürstet oder Weiss

• Alu gebürstet oder Weiss

• Weiss

• Bridgelux-POWERLED

• Bridgelux-POWERLED

• Bridgelux-POWERLED

• ⌀ 100 mm / T: 75 mm

• 100 x 100 mm / T: 75 mm

• 104 x 104 mm / T: 111 mm

• 9 W / 3000 K / 660 lm

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Watt d'Or2013 Die Auszeichnung für Bestleistungen im Energiebereich unter dem Patronat des Bundesamts für Energie

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Die LED-Stehleuchte SFERA setzt neue Massstäbe in puncto Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und individueller Lichtqualität am Arbeitsplatz. Möglich wird dies durch die Kombination von SENSCONTROL III mit der innovativen SWARMCONTROLTechnologie. Die situationsbedingte Bereitstellung von Licht, Lichtmengen von 6.300 Lumen, eine geringe Anschlussleistung von 70 Watt sowie eine Lebensdauer der LEDs von 50.000 Stunden unterstreichen die Nachhaltigkeit dieser Leuchte. Zumtobel. Das Licht.


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