CHF 12.–
12.2015
www.technica-online.ch www.marktspiegel.ch
fachzeitschrift für die fertigungstechnik und automation
2016
Titelbildstory
Trochoides Fräsen assstab im grossen M 20 Seite
Wettbewerbsvorteil Industrie 4.0
Die Schweizer Plattform «Industrie 2025» und deren Ziele
Was bringt die HSC-/HPC-Bearbeitung? 6
Neue Swissness-Regelung Neue Regelungen über Schweizer Herkunftsbezeichnungen treten im Januar 2017 in Kraft. Aber am besten beginnen Unternehmen sofort mit der Planung.
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Gedrehter Sägevorschub Von unten nach oben: Mit einem um 180 Grad gedrehten Sägevorschub arbeitet «Kastowin tube A 5.0» besonders effizient und werkzeugschonend.
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Greifsysteme 4.0 Greifsysteme, die eine Vielzahl nützlicher Daten liefern, erfüllen eine der Grundvoraussetzungen, um Fertigungsprozesse transparenter und effizienter zu gestalten.
technica 12.2015
EDITORIAL
1
Im Wandel der Zeit Die Industrie steckt inmitten grosser Umwälzungen und Themen wie die Industrie 4.0, das Internet der Dinge und die Digitalisierung der Produktion sind die Schlagwörter dafür. Aber auch die Medienlandschaft steuert seit mehreren Jahren auf den Wellen der Digitalisierung in eine noch ungewisse Zukunft. Zeitungen und Zeitschriften gehen ein, dafür sind zahlreiche einflussreiche Blogs entstanden und andere Onlinemedien, die traditionelle Medienhäuser in Bedrängnis gebracht haben. Die Informationsflut wächst täglich rasant und ist für viele im Positiven wie Negativen überwältigend. Für die Medienwelt ist das eine Herausforderung, die man nur mit grossen Visionen und Mut bewältigen kann.
Das Leben gehört dem Lebendigen an, und wer lebt, muss auf Wechsel gefasst sein. (Goethe)
Wir stecken ganz in den Anfängen dieses grossen und herausforderungsreichen Wandels. Als Zeichen dieses Wandels hat unser Verlag beschlossen, seine drei Industrietitel zu konsolidieren, um damit die Stärken dieser renommierten Publikationen in einem neuen Magazin mit dem Titel «Megatech» zu bündeln. Die neue Fachzeitschrift wird vor allem die digitale Produktion und Fertigung im Fokus haben und einen sogenannten Multichannel-Ansatz verfolgen. Sie wird also neben den jährlich zehnmal erscheinenden Printausgaben auch die Online- und die Social-Media-Präsenz ausbauen und Events organisieren. Ein Beispiel für diese Neuausrichtung ist die bereits initiierte hochkarätige Veranstaltung «Schweizer Strategietag Industrie 4.0», welche am 12. Januar 2016 in Rüschlikon stattfinden wird. Auch dort soll der Einfluss der Digitalisierung nicht nur besprochen werden, sondern anhand praxisorientierter Beispiele Wege und Lösungen gezeigt werden, wie Unternehmen den Wandel erfolgreich angehen können. Das Redaktionsteam wünscht Ihnen ein spannendes 2016.
Die Fachzeitschrift «technica» hatte sich das Ziel gesetzt, diese Herausforderungen anzunehmen. Als Basis liefern wir seit Jahren exklusive Fachartikel, Meinungsartikel und gut recherchierte Storys. Doch für die Zukunft, das wussten wir alle, braucht es mehr. Wir redeten über visionäre Konzepte, aber auch darüber, dass wir wegkommen müssen vom einseitigen Content-Lieferanten hin zum Dienstleister, so in etwa wie es der Autor Jeff Jarvis in seinem Buch «Journalismus im 21. Jahrhundert» verkürzt ausdrückt: «Der Journalist als [Community] Organisator, Anwalt und Lehrer.»
Eugen Albisser, Chefredaktor
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INHALTSVERZEICHNIS
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HSC-/HPC-Bearbeitung
Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, setzen viele Firmen auf Komplettbearbeitung mit High-Performance-Cutting (HPC) oder High-Speed-Cutting (HSC). Was die Verfahren bringen, erfuhr «technica» von Insidern der Zerspanungsszene.
1 Editorial 4 Nachrichten 6 Paragraf Swissness-Regelung Wer Wert auf Schweizer Qualität legt, beginnt am besten sofort mit der Planung
FACHMESSEN Maintenance 2016 8 Keine Zukunft ohne Instandhaltung Wieder sind alle wichtigen Industriezweige und Key Player der Branche präsent Firmenübersicht Marktspiegel 9 Logos der Marktspiegelfirmen Industrie 4.0 11 Vernetzte Intelligenz für die Werkplatzsicherung Die Schweizer Plattform «Industrie 2025» für Schweizer KMU 13 Ohne Cyber-Sicherheit keine Industrie 4.0 Ein Gespräch mit COO Michael Ziesemer von der Endress+Hauser-Gruppe
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Ultrakurzpulslaser
Die Entwicklung des Ultrakurzpulslasers (UKP) eröffnet der Industrie neue Möglichkeiten – speziell in der Mikro- und Nanotechnologie. Nun ist mit der TruLaser Cell 2000 von Trumpf eine in der Schweiz gefertigte Komplettlösung auf den Markt gekommen.
FOKUSTHEMA HSC-/HPC-Bearbeitung 16 Quadratisch, kubisch, gut? Produktionstrend zu kleineren Hauptzeiten, verbesserten Oberflächen, genaueren Geometrien 20 Trochoides Fräsen im grossen Massstab HSC-Bearbeitung bei der Gasturbinenfertigung
FACHBERICHTE Fügen-Trennen-Formen 22 Von unten nach oben Kasto präsentiert neuen Vollautomaten mit gedrehten Sägevorschub 24 UKP – und das Kamel geht durchs Nadelöhr TruLaser Cell 2000 von Trumpf: in der Schweiz entwickelt und gebaut
Automations- und Antriebstechnik 26 Vernetzung bis zu höchster Effizienz Moderne Greifsysteme mit integriertem Condition Monitoring als Kernelemente der Industrie 4.0 28 Damit jeder Griff sitzt Innovatives Handling-Zubehör fördert Prozessstabilität und Wirtschaftlichkeit
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Transportsysteme
Zwei Hochleistungstechnologien vereinen sich: Ingenieure von Beckhoff und der Linearführungsexperte HepcoMotion haben gemeinsam ein revolutionäres Transportsystem entwickelt, das dramatische Produktionssteigerungen bei verbesserter Zuverlässigkeit ermöglicht.
30 Eindrucksvoll und sicher Safety steckt oftmals im Detail – wie beispielsweise in Antriebskomponenten für eine der teuersten Theaterbühnen der Welt 32 Hart im Nehmen, schnell im Geben Zwei Hochleistungstechnologien vereinen sich zu einer Transportlösung mit Linearmotor 34 «Luft ist nicht einfach nur Luft» Neues Druckluftkonzept sorgt für sichere, unterbrechungsfreie Produktion bei Kaba
ZULIEFERINDUSTRIE 37 Trainingsgerät – wartungsfrei und leise Hochleistungspolymere von Igus im Einsatz bei Dynamic Devices PERIPHERIE 39 Mehr Dampf für die Turbine «I++ Simulator» und Quindos: ein messtechnisches Team im Dienst der Effizienz
VERBÄNDE UND ORGANISATIONEN SVBF – Planung und Produktion 41 Grundlagen der Verzahntechnik Das aktuelle Grundwissen über Herstellung und Prüfung von Zahnrädern
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INHALTSVERZEICHNIS
Neues Druckluftkonzept
Eine Firma benötigte mehr Druckluft für Maschinen und Aggregate. Die Implementierung eines neuen Druckluftkonzepts zusammen mit bestehenden Komponenten bietet nun auf kompaktem Raum eine Versorgung, die modernsten Energieeffizienz-Anforderungen entspricht.
42 Mind Killer – Die Top 5 der Denkfallen Denkfehler, die uns immer wieder unterlaufen
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2016
MARKTSPIEGEL REGISTER 44 ANTRIEBSTECHNIK 47 AUS- UND WEITERBILDUNG 48 FÖRDER- UND LAGERTECHNIK 49 FÜGEN UND TRENNEN 50 INDUSTRIE-AUTOMATION 51 MESSTECHNIK UND SENSORIK 52 PRODUKTIONSMASCHINEN UND WERKZEUGE 54 ZULIEFERINDUSTRIE UND INDUSTRIEBEDARF 56 Produkte 60 Lieferantenverzeichnis 63 Agenda
Wettbewerbsvorteil Industrie 4.0
Die Schweizer Plattform «Industrie 2025» und deren Ziele
Was bringt die HSC-/HPC-Bearbeitung?
Neue Regelungen über Schweizer Herkunftsbezeichnungen treten im Januar 2017 in Kraft. Aber am besten beginnen Unternehmen sofort mit der Planung.
Von unten nach oben: Mit einem um 180 Grad gedrehten Sägevorschub arbeitet «Kastowin tube A 5.0» besonders effizient und werkzeugschonend.
Greifsysteme, die eine Vielzahl nützlicher Daten liefern, erfüllen eine der Grundvoraussetzungen, um Fertigungsprozesse transparenter und effizienter zu gestalten.
ZUM TITELBILD:
Trochoides Fräsen im grossen Massstab HSC-Bearbeitung bei der Gasturbinenfertigung: Mit einem Wechsel der Frässtrategie hat Siemens bei der Bearbeitung einer grossen Gasturbinenradscheibe aus hochlegiertem Stahl eine entscheidende Verbesserung der Prozesssicherheit erreicht. Gleichzeitig konnten die Bearbeitungskosten und die Bearbeitungszeit halbiert werden. Seite 20
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NACHRICHTEN
12.2015 technica
Digitalisierung verbindet
Double Degree-Abkommen
Cemat und Transport Logistic – zwei Messen, ein Thema: Die Digitalisierung verbindet die interne und externe Logistik und stellt beide Branchen vor ganz neue Herausforderungen. Mit dem Leitthema «Smart Supply Chain Solutions» setzt die Cemat hier an und lenkt den Blick auf die digitalisierte und vernetzte Wertschöpfungskette. «Die zunehmende Atomisierung von Sendungen sowie länderübergreifende Warenströme und die Dynamisierung der Produktion in Zeiten von Industrie 4.0 stellen die Logistik vor ganz neue Herausforderungen», sagt Andreas Gruchow,
Die ZHAW School of Engineering hat ein Double Degree-Abkommen mit der Washington State University unterzeichnet. Masterstudierende können neu ein gekoppeltes Studium in der Schweiz und in den USA absolvieren. Es ist das erste Abkommen dieser Art für die ZHAW School
Mitglied des Vorstandes der Deutschen Messe AG. «Mit unserem Leitthema greifen wir diese Entwicklung auf und zeigen, wie Logistikprozesse künftig automatisiert und vernetzt gesteuert werden können. Dabei schafft die Verknüpfung zwischen Logistik und Intralogistik maximale Synergieeffekte. Daher begrüssen wir die Fortsetzung der Kooperation mit der Messe München. Die Cemat und die Transport Logistic stehen für zwei erfolgreiche Branchen, die künftig noch enger miteinander verzahnt werden.» www.cemat.de www.transportlogistic.de
Blechexpo und Schweisstec: starkes Wachstum Was sich während der letzten Monate ankündigte, ist nun Gewissheit: Das Fachmessen- und Prozessketten-Duo Blechexpo und Schweisstec sprengte zum Ende der Session 2015 alle Zielvorgaben und schreibt damit seine Erfolgsstory fort. Mit zusammen 1234 Ausstellern aus 36 Ländern sowie einer Brutto-Ausstellungsfläche von 90 000 m2 und schliesslich 38 136 Fachbesuchern aus 110 Nationen meldet der private Messeveranstalter und Marktentwickler P. E. Schall GmbH & Co. KG rundum Rekordzahlen, die auch ein stetiges Wachstum widerspiegeln. www.blechexpo-messe.de
Neuer Katalog der Schuler Akademie
(v.l.n.r.) Jeffrey Cellars (Deputy Chief of Mission, Embassy of the United States in Switzerland), Prof. Dr. Peter C. Meyer (Stv. Rektor der ZHAW), Prof. Dr. Martina Hirayama (Direktorin ZHAW School of Engineering), Dr. Asif Chaudhry (Vice President for International Programs, Washington State University), Prof. Dr. Joseph Iannelli (Executive Director of WSU Tri-Cities’ Engineering and Computer Science programs, WSU director of the double degree program). (Bild: ZHAW) of Engineering. Das Double Degree-Studium kombiniert bereits bestehende Studienprogramme an der ZHAW School of Engineering und an der Washington State University (WSU). Zum Studium zugelassen sind sowohl Schweizer wie auch amerikanische Studierende. Die Studierenden erhalten neben dem Fachhochschulabschluss in der Schweiz auch den Universitätsabschluss der WSU. Die erste Durchführung ist auf Herbstsemester 2016 geplant. www.zhaw.ch
Gewinneinbrüche bei Technologieanbietern
Die Schuler Akademie hat ihr Angebot an Schulungen ausgebaut, in denen die Trainer ihr Wissen praxisnah an den Anlagen weitergeben. (Bild: Schuler) Ob Anlagenbediener, Instandhalter, Einrichter, Werkzeugmacher, Planer oder Optimierer: Der neue Katalog der Schuler Akademie bietet rund 50 Seminare an insgesamt 100 Terminen – und damit viele verschiedene Ansätze, die Produktivität und Prozesssicherheit im Presswerk zu erhöhen. Für 2016 hat die Schuler Akademie ihr Angebot an Praxis-Schulungen ausgebaut. In den TechCentern von Schuler an den Standorten Göppin-
gen, Erfurt, Waghäusel, Gemmingen und Hessdorf sowie im Prozess- und Technologiezentrum ProTec in Lennestadt vermitteln die Trainer ihr Know-how praxisnah an Vorführpressen, Versuchsantrieben und Originalkomponenten. Zielgruppe sind vor allem neue Mitarbeiter von Presswerken, die sich dadurch schneller in ihre Aufgaben einarbeiten können. www.schulergroup.com/akademie
Gemäss einer Umfrage bei über 350 Mitgliedern des Branchenverbandes der Elektrotechnik, Elektronik, Automation und Verkehrstechnik zeichnen sich tiefe Spuren in den Jahresrechnungen der Mitgliedfirmen ab. Fast zwei Drittel der Unternehmen erwarten einen Gewinneinbruch. 9 % rutschen dabei in die Verlustzone und 40 % weisen EBIT-Margen von lediglich noch 0–5 % aus. Fünf Prozent, darunter auch grössere Firmen, sehen sich sogar in ihrer Existenz bedroht. Profiteure gibt es keine. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, wurden verschiedene Massnahmen ergriffen. Dazu gehören Senkungen der Verkaufspreise, Prozessoptimierungen, den Euro auch als Binnenwährung anbieten, Einstellungsstopps und weitere. René Brugger, Präsident des Swisst.net: «Wir wären dankbar, wenn die exportierende Industrie den Bei-
trag ihrer Zulieferer stärker wahrnehmen und wertschätzen würde. Derzeit werden Beschaffungen ins Ausland verlagert, die durch erfolgte Kosten- und Preissenkungen von Schweizer Lieferanten gar nicht nötig wären. Opportunistische Verlagerungen gefährden die wertvolle Zusammenarbeit am Werkplatz Schweiz und in der Folge eine erhebliche Zahl von qualifizierten Arbeitsplätzen. Diese Zusammenarbeit der Schweizer Unternehmen ist eine der fundamentalen Stärken unseres Werk- und Innovationsplatzes.» Die gesamten Branchen des Swisst.net zählen über 40 000 Mitarbeitende und Auszubildende und gehören in einer zunehmend digitalisierten Welt zum Rückgrat der Schweizer Innovation. Alle Akteure sind gefordert, ihren Beitrag zum Erhalt des Werkplatzes zu leisten. www.swisst.net
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NACHRICHTEN
Die Lage bleibt angespannt Die Auftragseingänge in der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) sanken im dritten Quartal 2015 im Vergleich zur Vorjahresperiode erneut um 12,8 Prozent. Rückläufig sind auch die Umsätze. Sie reduzierten sich im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 6,7 Prozent. Der Abwärtstrend in der MEM-Branche setzt sich damit ein weiteres Quartal fort. Es gibt derzeit kaum Hinweise, dass die Talsohle bereits erreicht ist. Swissmem
geht davon aus, dass sich der durch die massive Überbewertung des Schweizer Frankens ausgelöste, beschleunigte Strukturwandel fortsetzen wird. In den kommenden Monaten dürfte es deshalb zu einem weiteren Stellenabbau in der MEM-Industrie kommen. In den ersten drei Quartalen 2015 sanken die Auftragseingänge in der MEM-Industrie im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 14,1 Prozent. www.swissmem.ch
Trumpf investiert in Kundenservice Trumpf investiert in den nächsten zwei Jahren 35 Millionen Euro in ein neues Logistikzentrum am Stammsitz in Ditzingen, um den Kunden in aller Welt weiterhin eine schnelle Verfügbarkeit von Ersatzteilen bieten zu können. Das bestehende Zentrallager stösst aufgrund des starken Wachstums der Trumpf Gruppe an seine Kapazitätsgrenzen. Beginn der Erdbauarbeiten war bereits im September, der Rohbau wird bereits errichtet. Anfang 2017 soll der von Barkow Leibinger Architekten, Berlin, entworfene Neubau bezugsfertig sein. Als Generalplaner wird io-consultants aus Hei- Das 13 000 Quadratmeter grosse und 18 Meter hohe Gebäude delberg das Projekt begleiten. wird über modernste Lager- und Kommissioniertechnik verfügen. www.trumpf.com (Bild: Trumpf)
Europa Forum Luzern erfolgreich Das 29. internationale Europa Forum war wiederum ein voller Erfolg. Am Fachsymposium trafen sich weit mehr als 300 Entscheidungsträger der Energiebranche zum Dialog mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Die öffentliche Abendveranstaltung war mit mehr als 1000 interessierten Besucherinnen und Besucher bereits seit Wochen ausgebucht. www.europa-forum-luzern.ch
Diplomfeier der ABB Technikerschule 159 Absolventinnen und Absolventen der ABB Technikerschule erhielten an der Diplomfeier ihre Auszeichnung als «Dipl. Techniker/in HF». Nach sechs Semestern berufsbegleitenden Studiums konnten die Diplomierten ihre Auszeichnungen in Form ihres Diploms entgegennehmen. Grossen Anklang fand die Ausstellung der über fünfzig Diplomarbeiten. Die Studierenden lernten in Teamarbeit, ihr Wissen praxisgerecht anzuwenden. Die komplexen Projekte in den Bereichen Betriebstechnik, Logistik, Konstruktionstechnik, Energietechnik, Informatik, Systemtechnik und Gebäudeautomatik wurden in Zusammenarbeit mit der Industrie und Wirtschaft realisiert. Der Diplomredner Stéphane Wettstein, Geschäftsführer der Bombardier Transportation (Switzerland) AG, hiess die Diplomierten willkommen im Kreise der topmotivierten, hochqualifizierten Fachkräfte: «Es braucht Menschen wie Sie, die mit beiden Füssen im Berufsleben stehen und einen wichtigen Schritt in der beruflichen Weiterbildung gemacht haben. Unser Schweizer BildungssysDie ABB TS – im Bild, die 159 Diplomierten – bietet berufsbeglei- tem bietet da einzigartige Vorteile, die es zu nutzen und zu bewahren tend und praxisorientiert eidgenössisch anerkannte Bildungswww.abbts.ch gänge. (Bild: ABB TS) gilt.»
Gabriel Vonrüti.
(Bild: Unima AG)
Neuer Chef für Unima AG Gabriel Vonrüti (43) ist der neue Geschäftsführer von Unima AG, 9548 Matzingen TG. Er hat diese Funktion von Johann Boog übernommen, der nach 8-jähriger Tätigkeit in Pension ging. Unima mit 35 Mitarbeitenden ist seit bald 60 Jahren eine Spezialistin im Bereich «Blech», mit vier Standbeinen: Blechbearbeitung (ProjektLohnfertigung), Regal-/Möbel-System und Regal-Bau (Eigenprodukte), Pulverbeschichtung (Projekt-Lohnfertigung und Eigenbedarf) sowie OEM (Original Equipment Manufacturing: Fertigung und Montage von Kunden-Produkten). «Blech» ist ebenfalls das dominierende Merkmal in der beruflichen Biografie von Gabriel Vonrüti: Nach der Schlosser-Ausbildung und Arbeit in diesem Beruf war er während fast zehn Jahren Produktionsleiter in einem Blechbearbeitungsunternehmen mit 30 Werkstattmitarbeitern, wo er sein fachliches Know-how umfassend ausbauen und sich auch die wichtige Führungskompetenz aneignen konnte. Zu Unima kam der erfahrene «Blecher» Anfang 2014, als Projektleiter und Verantwortlicher für Neukunden-Gewinnung und Kundenpflege. www.unima.ch
Comsol stiftet Preis Die Comsol Multiphysics GmbH stiftet ab dem Jahr 2016 einen Preis der Schweizerischen Physikalischen Gesellschaft (SPG), der jährlich an ausserordentliche wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der computergestützten Physik verliehen wird. Die Schweizerische Physikalische Gesellschaft (SPG) überreicht seit 1991 Preise für exzellente Forschungsarbeiten junger Physikerinnen und Physiker. Die Preise sind von anerkannten Institutionen und Unternehmen gestiftet und werden in unterschiedlichen Kategorien vergeben. Durch die Stiftung des SPG-Nachwuchspreises möchte Comsol talentierte Nachwuchsphysiker anregen, sich mit der faszinierenden Welt der computergestützten Physik zu beschäftigen, sich auszuzeichnen und weiterzuentwickeln. Dr. Sven Friedel, Geschäftsführer von Comsol Schweiz motiviert die Stiftung wie folgt: «In der dynamischen Unternehmungskultur von Comsol setzen wir auf einen intensiven Austausch mit den Schweizer Hochschulen und Nachwuchswissenschaftlern. Dieser Austausch ist für unsere Vorreiterposition gleichermassen Ursache wie auch Verpflichtung.» www.ch.comsol.com
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PARAGRAF
12.2015 technica
Swissness-Regelungen
Neue Vorschriften über Schweizer Waren Neue Regelungen über Schweizer Herkunftsbezeichnungen treten im Januar 2017 in Kraft. Als Schweizer Produkt gilt eine Ware, wenn 60 Prozent der Herstellungskosten in der Schweiz entstanden. Unternehmen, die Wert auf Schweizer Qualität legen, beginnen am besten sofort mit der Planung. Von Regula Heinzelmann, Fachjournalistin
K
ernstück der Swissness-Gesetzgebung ist die Revision des Markenschutzgesetzes (MSchG). Weiter wird das Wappenschutzgesetz (WSchG) revidiert. Besonders wichtig ist dabei die Bestimmung, dass man das Schweizer Kreuz und die Schweizer Fahne nicht nur wie bisher für Dienstleistungen, sondern neu auch für Waren verwenden darf. Diese müssen aber die folgenden Swissness-Kriterien des MSchG erfüllen.
60 Prozent Herstellungskosten in der Schweiz. Die Herkunft eines industriellen Produkts, entspricht dem Ort, an dem mindestens 60 Prozent der Herstellungskosten anfallen. Die Herkunftsangabe muss dem Ort entsprechen, an dem das Produkt seine wesentlichen Eigenschaften erhalten hat. In jedem Fall muss ein wesentlicher Fabrikationsschritt an diesem Ort stattgefunden haben. Wie die Kosten zu berücksichtigen sind, wird im MSchG und in der
Verordnung (MSchV) festgelegt. Als Herstellungskosten gelten: • die Forschungs- und Entwicklungskosten • die Materialkosten • die Fertigungskosten, einschliesslich der Kosten für gesetzlich vorgeschriebene oder branchenweit einheitlich geregelte Qualitätssicherung und Zertifizierung Kosten, die nach Ende des Produktionsprozesses anfallen, gelten nicht als Herstellungskosten. Als Entwicklungskosten gelten die Kosten, die von der Produktidee bis zur Marktreife des Produkts anfallen. Die produktbezogenen Forschungskosten und die Entwicklungskosten werden den Herstellungskosten des Produkts direkt zugerechnet. Die nichtproduktbezogenen Forschungskosten werden nach einem geeigneten Schlüssel auf die Herstellungskosten der einzelnen Produkte umgelegt.
(Bild: iStockphoto)
Die Fertigungskosten umfassen Einzelkosten und Gemeinkosten, wie Löhne und maschinenabhängige Kosten, sowie für Qualitätssicherung und Zertifizierung. Fertigungseinzelkosten werden den Herstellungskosten des Produkts direkt zugerechnet. Fertigungsgemeinkosten werden nach einem geeigneten Schlüssel auf die Herstellungskosten der einzelnen Produkte umgelegt. Die Materialeinzelkosten werden den Herstellungskosten zu 100 Prozent zugerechnet, aber ausschliesslich für Materialien, die den Swissness-Vorschriften des MSchG entsprechen. Die Materialgemeinkosten werden nach einem geeigneten Schlüssel auf die Herstellungskosten der einzelnen Produkte umgelegt. Ist ein Material gemäss öffentlich zugänglichen Angaben einer Branche in der Schweiz ungenügend verfügbar, kann der Hersteller die Kosten der im Ausland bezogenen Materialien im Ausmass der angegebenen ungenügenden Verfügbarkeit von der Berechnung der Herstellungskosten ausschliessen. Geschützte Bezeichnungen für Waren. Es wird neu ein Register erstellt für geografische Angaben bezüglich Waren. Genauer geregelt wird das in der Verordnung über das Register für Ursprungsbezeichnungen und geografische Angaben für nicht landwirtschaftliche Erzeugnisse (GUB/GGA-Verordnung für nicht landwirtschaftliche Erzeugnisse). Für die Waren werden die «geschützte Ursprungsbezeichnung (GUB)» oder «geschützte geografische Angabe (GGA)» eingeführt. Diese müssen in einer Amtssprache auf der Etikettierung der Waren vermerkt sein, deren geschützte Schweizer Bezeichnung nach der Verordnung eingetragen wurde. Eine nach dieser Verordnung eingetragene Bezeichnung ist gegen eine direkte oder indirekte kommerzielle Verwendung geschützt, vor allem gegen Nachahmungen, Anspielungen, Übersetzungen oder die Verwendung zusammen mit Ausdrücken wie «Art», «Typ» oder dergleichen. Verboten ist jede falsche oder irreführende Angabe über die Herkunft der Ware, das Herstellungsverfahren, die Natur oder die wesentlichen Eigenschaften in der Aufmachung, auf der Verpackung, in der Werbung oder in den Unterlagen der Ware. Untersagt sind auch Verpackungen, die einen irreführenden Eindruck über die Herkunft der Ware erwecken können.
technica 12.2015
PARAGRAF
Für Waren, die die Voraussetzungen zur Verwendung einer eingetragenen Ursprungsbezeichnung oder geografischen Angabe nicht erfüllen, gilt: Wenn sie vor Einreichung des Eintragungsgesuchs während mindestens fünf Jahren rechtmässig und nach Treu und Glauben unter einer Bezeichnung im Verkehr waren, dürfen sie bis zu zwei Jahre nach der Veröffentlichung der Eintragung nach bisherigem Recht produziert, verpackt, etikettiert und bis zu drei Jahre nach der Veröffentlichung in Verkehr gebracht werden. Dienstleistungen: Herkunftsangabe nach Geschäftssitz. Die Herkunftsangabe einer Dienstleistung muss dem Geschäftssitz der natürlichen oder juristischen Person entsprechen, welche die Dienstleistung erbringt. Allfällige zusätzliche Anforderungen müssen ebenfalls erfüllt sein. Erfüllt eine ausländische Herkunftsangabe die gesetzlichen Anforderungen des entsprechenden Landes, so gilt sie als zutreffend, sofern nicht die Konsumenten getäuscht werden. Wichtig: Es besteht eine Beweislastumkehr. Der Benutzer einer Herkunftsangabe muss beweisen, dass diese zutreffend ist. Zu Klagen, die den Schutz von Herkunftsangaben betreffen, sind auch Berufs- und Wirtschaftsverbände, Konsumentenschutz-Organisationen und das Institut für geistiges Eigentum berechtigt, sowie betroffene Kantone, deren Name verwendet wird. Für den Gebrauch unzutreffender Herkunftsangaben sowie täuschender Bezeichnungen wird Freiheits- oder Geldstrafe angedroht. Handelt der Täter gewerbsmässig, so ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu ● fünf Jahren oder Geldstrafe.
Swissness-Regelungen im Überblick Die revidierten Gesetze und Verordnungen kann man unter den folgenden Links herunterladen: Revision des Wappenschutzgesetzes (WSchG) Wappenschutz verordnung (WSchV) http://bit.ly/1lTLoBr Revision des Markenschutzgesetzes (MSchG) http://bit.ly/1QOY8WL Revision der Markenschutzverordnung (MSchV) http://bit.ly/1IuFyeD Verordnung über die Verwendung von schweizerischen Herkunftsangaben für Lebensmittel (HasLV) http://bit.ly/21okMJg Verordnung über das Register für Ursprungsbezeichnungen und geografische Angaben für nicht landwirtschaftliche Erzeugnisse, (GUB/GGA-Verordnung für nicht landwirtschaftliche Erzeugnisse) http://bit.ly/1TfTjUf Vorgesehen ist zusätzlich eine «swiss made»-Verordnung für Uhren. Das Vernehmlassungsverfahren ist am 2. Dezember abgeschlossen. Weitere Informationen http://bit.ly/1Tn01bR
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FACHMESSEN
● Maintenance 2016
12.2015 technica
«maintenance Schweiz» im Februar wieder zu Gast in Zürich
Keine Zukunft ohne Instandhaltung Für die «maintenance Schweiz» stehen die Zeichen auf Wachstum: An der nationalen Leitmesse für die industrielle Instandhaltung, die vom 10.–11. Februar 2016 in Zürich stattfindet, sind wieder alle wichtigen Industriezweige und Key Player der Branche präsent. Drei Monate vor Messebeginn waren bereits 90 % der Hallenfläche belegt.
D
ie «maintenance Schweiz 2016» greift Themen der Branche auf und zeigt das Aufgabenspektrum der Instandhaltung – von der Inspektion über die Wartung bis zur Instandsetzung. Experten-Wissen aus erster Hand erhalten Besucher in Vorträgen des Sciencecenter. Als Messepartner ist auch der Fachverband Fmpro wieder mit einem Gemeinschaftsstand und seiner Branchenkompetenz vertreten. Ebenso unterstützen Suva und Siemens die Messe aktiv mit ihrem Know-how. Wer sich schnell einen Messe-Überblick verschaffen will, ist bei kostenlosen und geführten Besucher-Rundgängen richtig.
‹Think-Tank› der Branche. Die «maintenance Schweiz» findet 2016 bereits zum neunten Mal statt. Als nationale Leitveranstaltung für Lösungen der industriellen Instandhaltung hat sich die «maintenance» mittlerweile erfolgreich etabliert. «Alle wichtigen Industriezweige sind an diesem Schweizer Top-Event vertreten. Sie alle profitieren vom intensiven Networking und geben gemeinsam einen positiven Einfluss, um das Image der Instandhaltung zu fördern und weiter zu stärken», sagt Udo Funke, neuer Group Event Director der maintenance-Reihe in der D-A-CH-Region.
Fundierte Fachinformationen geben Orientierung – «Keine Zukunft ohne Instandhaltung». Die «maintenance Schweiz 2016» greift die Themen der Branche auf; Aussteller präsentieren wieder das ganze Spektrum von Fertigungsdienstleistungen der nächsten Generation mit neue Lösungen, Technologien, und Dienstleistungen rund um die Instandhaltung. Mehr Transparenz, mehr Komplexität, höhere Anforderungen: Was bedeutet die digitale Transformation für die industrielle Instandhaltung genau? An der kommenden «maintenance Schweiz» werden solche Fragen diskutiert. Im Fokus stehen zudem weitere aktuelle Themen wie Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie Datenschutz und Produktsicherheit. «Wir stehen in intensivem Kontakt mit Ausstellern, verschiedenen Fachorganisationen, unserem Messepartner Fmpro und weiteren Zielgruppen, sodass wir ein attraktives, ansprechendes und anspruchsvolles Messe- und Rahmenprogramm auf die Beine stellen können», erläutert Marketing Projekt Managerin Christina Bartel. Der zielgruppenspezifische Dialog mit Ausstellern und Besuchern findet parallel auf den vier SocialMedia-Plattformen Google+, Twitter, Xing und Facebook statt. Die Fachbesucher – dabei rund 55 % Entscheider aus den Bereichen Beschaffung,
Daten und Fakten Termin: Mittwoch/Donnerstag, 10. /11. Februar 2016 Ort: Messe Zürich, Halle 3, Zürich-Oerlikon Öffnungszeiten: Mittwoch, 10. Februar 2016, 9.00 Uhr–17.00 Uhr; Donnerstag, 11. Februar 2016, 9.00 Uhr–16.00 Uhr. Die Besucherregistrierung ist über die Messe-Homepage online möglich und sichert Besuchern ein Gratis-Ticket im Wert von CHF 25.–. www.easyfairs.com/maintenance-schweiz2016
Produktion und Instandhaltung – kommen vornehmlich aus den Industriesparten Maschinen-, Geräte- und Anlagenbau, Verkehr und Infrastruktur, Metallindustrie, Elektrotechnik und Elektronikindustrie, Lebensmittelindustrie sowie Chemie und Petrochemie. Fachverband Fmpro sowie Suva und Siemens als bewährte Messepartner. Mit Blick auf Industrieanwender und zusammen mit den Partnern hat Easyfairs im Sciencecenter wieder ein qualifiziertes Weiterbildungsangebot mit Kurzvorträgen organisiert, das in diesem Jahr unter dem Leitthema «Keine Zukunft ohne Instandhaltung» läuft. Das Programm wird in Zusammenarbeit mit Institutionen, Verbänden, Forschungseinrichtungen und Medienpartnern gestaltet – darunter wieder Fmpro Schweizerischer Verband für Facility Management und Maintenance, Siemens AG und Suva. Neu dabei ist z. B. ein Gastvortrag und Anwenderbeispiel der Post CH AG. Details zum Vortragsprogramm 2016 finden Interessenten online. Guided Tours ermöglichen effizienten Messebesuch. Schnell einen Überblick zu wichtigen Themen verschaffen können sich Besucher der «maintenance Schweiz 2016» mit einer Teilnahme an den Guided Tours. Die geführten Messerundgänge sind kostenlos. Ein Rundgang zu ausgewählten Ausstellern, angelehnt an ein Tour-Thema, dauert ca. 1 Stunde ● und findet zweimal täglich statt. (mf)
Mit insgesamt 900 Ausstellern und über 14 000 Fachbesuchern bei den Messen 2015 ist die Maintenance Series die grösste und erfolgreichste Plattform für die Instandhaltung in ganz Europa. (Bild: Markus Frutig)
EASYFAIRS SWITZERLAND GMBH 4132 Muttenz, 061 228 10 37 www.easyfairs.com
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ABB Schweiz AG, Robotics Brown Boveri Platz 3 5400 Baden Tel. 058 586 00 00 Fax 058 586 05 99 robotics@ch.abb.com www.abb.ch/robotics ABB Technikerschule Baden Fabrikstrasse 1 5400 Baden Tel. 058 585 33 02 Fax 058 585 36 68 sekretariat@abbts.ch www.abbts.ch ATP Hydraulik AG Aahusweg 8 6403 Küssnacht am Rigi Tel. 041 799 49 49 Fax 041 799 49 48 info@atphydraulik.ch www.atphydraulik.ch
B&R Industrie-Automation AG Langfeldstrasse 90 8500 Frauenfeld Tel. 052 728 00 55 Fax 052 728 00 54 office.ch@br-automation.com www.br-automation.com
Bauberger AG die Mechanik-Profis für Fabrikumzüge St. Gallerstrasse 19 8353 Elgg Tel. 052 368 60 60 Fax 052 368 60 70 info@bauberger.ch www.fabrikumzuege.ch Baumer Electric AG Hummelstrasse 17 8500 Frauenfeld Tel. 052 728 13 13 Fax 052 728 11 44 sales.ch@baumer.com www.baumer.com Beckhoff Automation AG Rheinweg 9 8200 Schaffhausen Tel. 052 633 40 40 Fax 052 633 40 55 info@beckhoff.ch www.beckhoff.ch
Berges Antriebstechnik AG Korporationsweg 9b 8832 Wilen b. Wollerau Tel. 044 787 39 00 Fax 044 787 39 01 info@berges.ch www.berges-antriebstechnik.ch
Berufsbildungszentrum Dietikon Schöneggstrasse 12 8953 Dietikon Tel. 044 745 84 84 Fax 044 745 84 74 sekretariat@bzd.ch www.bzd.ch
FIRMENÜBERSICHT
Bibus AG Allmendstrasse 26 8320 Fehraltorf Tel. 044 877 50 11 Fax 044 877 58 51 info.bag@bibus.ch www.bibus.ch
BRUNOX AG Korrosionsschutz-Produkte Tunnelstrasse 6 8732 Neuhaus SG Tel. 055 285 80 80 Fax 055 285 80 81 office@brunox.com www.brunox.com Brütsch-Rüegger Metals AG Althardstrasse 83 8105 Regensdorf Tel. 044 871 34 34 Fax 044 871 34 99 info@brr.ch www.brr.ch
Carl Stahl AG Stachelhofstasse 12 8854 Siebnen Tel. 055 450 50 00 Fax 055 450 50 05 info@carlstahl.ch www.carlstahl.ch
Carlo Gavazzi AG Sumpfstrasse 3 6312 Steinhausen Tel. 041 747 45 35 Fax 041 740 45 40 info@carlogavazzi.ch www.gavazzi.ch
Compar AG Rietbrunnen 44 8808 Pfäffikon SZ Tel. 055 416 10 60 Fax 055 416 10 61 info@compar.ch www.compar.ch Eichenberger Gewinde AG Grenzstrasse 30 5736 Burg AG Tel. 062 765 10 10 Fax 062 765 10 55 info@gewinde.ch www.gewinde.ch Elektromotorenwerk Brienz AG Mattenweg 1 3855 Brienz Tel. 033 952 24 24 Fax 033 952 24 00 info@emwb.ch www.emwb.ch
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Fisch und Partner AG Wilstrasse 40 8600 Dübendorf Tel. 044 821 01 15 Fax 044 821 10 16 fisch@fischundpartner.ch www.fischundpartner.ch Hans Eberle AG Industrie Nord / Untere Allmeind 7 8755 Ennenda Tel. 055 645 26 26 Fax 055 645 26 64 contact@hans-eberle.ch www.hans-eberle.ch
Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs NTB Werdenbergstrasse 4 9471 Buchs SG 1 Tel. 081 755 33 11 Fax 081 756 54 34 office@ntb.ch www.ntb.ch Interstar AG Alte Steinhauserstrasse 19 6330 Cham Tel. 041 741 84 42 Fax 041 741 84 66 info@interstar.ch www.interstar.ch Jakob Keller Verschlusstechnik AG Aurütelistrasse 6a 8552 Felben-Wellhausen Tel. 052 765 19 50 Fax 052 765 23 83 keller@verschlusstechnik.ch www.verschlusstechnik.ch
Kardex Systems AG Chriesbaumstrasse 2 8604 Volketswil Tel. 044 947 61 11 Fax 044 947 61 61 info.remstar.ch@kardex.com www.kardex-remstar.ch
Lastech AG Laserschneiden Birrfeldstrasse 35 5507 Mellingen Tel. 056 481 80 80 Fax 056 481 80 85 technik@lastech.ch www.lastech.ch
Maxon Motor AG Brünigstrasse 220 6072 Sachseln Tel. 041 666 15 00 Fax 041 666 16 50 info@maxonmotor.com www.maxonmotor.com
MEWA Service AG Textil-Management Neue Industriestrasse 6 4852 Rothrist Tel. 062 745 19 00 Fax 062 745 19 90 info@mewa.ch www.mewa.ch
Murrplastik AG Ratihard 40 8253 Willisdorf Tel. 052 646 06 46 Fax 052 646 06 40 info@murrplastik.ch www.murrplastik.ch
Nüssler Precision AG Dimensionelle Messtechnik Industriestrasse 9 7402 Bonaduz Tel. 081 650 26 26 Fax 081 650 26 20 info@nuessler.ch www.nuessler.ch
Parker Hannifin Europe Sàrl Sales Company Switzerland La Tuilière 6 1163 Etoy Tel. 021 821 87 00 Fax 021 821 87 31 parker.switzerland@parker.com www.parker.com/ch
PCE Deutschland GmbH Im Langel 4 DE-59872 Meschede Tel. +49 (0) 2903/976 99 0 Fax +49 (0) 2903/976 99 29 info@warensortiment.de www.warensortiment.de
Phoenix Mecano Komponenten AG Hofwisenstrasse 6 8260 Stein am Rhein Tel. 052 742 75 00 Fax 052 742 75 90 info@phoenix-mecano.ch www.phoenix-mecano.ch
Riplex AG Präzisionsmechanik Hauptstrasse 11 1713 St. Antoni Tel. 026 495 00 71 Fax 026 495 00 70 Tech@riplex.ch www.riplex.ch
Servatechnik AG Aeschwuhrstrasse 54 4665 Oftringen Tel. 062 789 75 95 Fax 062 789 76 76 info@servatechnik.ch www.servatechnik.ch
sfb Bildungszentrum Bernstrasse 394 8953 Dietikon Tel. 0848 800 084 Fax 044 744 45 00 info@sfb.ch www.sfb.ch Sibalco AG Birmannsgasse 8 4055 Basel Tel. 061 264 10 10 Fax 061 264 10 15 info@sibalco.ch www.sibalco.ch
Siemens Industry Software AG MC-IMA 118 Grossmattstrasse 9 8902 Urdorf Tel. 044 755 72 72 Fax 044 755 72 70 info.ch.plm@siemens.com www.siemens.com/plm
Siemens Schweiz AG IA&DT Freilagerstrasse 40 8047 Zürich Tel. 0848 822 844 Fax 0848 822 855 industry.ch@siemens.com www.siemens.ch/industry
Sirag AG Sumpfstrasse 26 6300 Zug Tel. 041 747 11 47 Fax 041 747 11 48 mail@sirag-ag.ch www.sirag-ag.ch SIT (Schweiz) AG Lenzbüel 13 8370 Sirnach Tel. 071 969 50 00 Fax 071 969 50 01 info@sit-antriebstechnik.ch www.sit-antriebstechnik.ch
SMC Pneumatik AG Dorfstrasse 7 8484 Weisslingen Tel. 052 396 31 31 Fax 052 396 31 91 info@smc.ch www.smc.ch
Swissmem Kaderschule Brühlbergstrasse 4 8400 Winterthur Tel. 052 260 54 54 kaderschule@swissmem.ch www.swissmem-kaderschule.ch TECALTO AG Rautistrasse 58 8048 Zürich Tel. 044 404 58 58 Fax 044 404 58 00 info@tecalto.ch www.tecalto.ch
TORNOS SA Rue Industrielle 111 2740 Moutier Tel. 032 494 44 44 Fax 032 494 49 03 contact@tornos.ch www.tornos.ch Univer AG Postfach 423 6312 Steinhausen Tel. 041 741 75 80 Fax 041 741 82 80 mail@univer-ag.ch www.univer-ag.ch
Utz Georg AG Kunststoff-Technik für Lager u. Transport Augraben 2-4 5620 Bremgarten AG Tel. 056 648 77 11 Fax 056 648 79 12 info.ch@utzgroup.com www.utzgroup.com
WENK AG Werkzeugmaschinen Solothurnstrasse 160 2500 Biel/Bienne 6 Tel. 032 344 98 00 Fax 032 344 98 99 info@wenk-ag.ch www.wenk-ag.ch Winterthur Technology AG Oberer Deutweg 4 8411 Winterthur Tel. 052 234 41 41 Fax 052 233 33 70 wst@winterthurtechnology.com www.winterthurtechnology.com
YMATRON AG Brüelstrasse 7 8157 Dielsdorf Tel. 044 855 23 80 Fax 044 855 23 81 info@ymatron.ch www.ymatron.ch
ZF Services Schweiz AG Sandbüelstrasse 3 8604 Volketswil Tel. 044 908 16 16 Fax 044 908 16 14 info-ch@zf.com www.zf.com/services/ch ZHAW School of Engineering Gertrudstrasse 15 8401 Winterthur Tel. 058 934 74 28 weiterbildung.engineering@zhaw.ch www.engineering.zhaw.ch
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Die Schweizer Plattform «Industrie 2025» für Schweizer KMU
Vernetzte Intelligenz für die Werkplatzsicherung Anlässlich des Alfred Imhof Forums 2015 in Münchenstein traf die technica-Redaktion Professor Heinz Domeisen, Mitglied der Plattform «Industrie 2025» und befragte ihn zum Stand der Unterstützung dieser Schweizer Verbandsinitiative zu Industrie 4.0 und welche konkreten Zielsetzungen für 2016 auf der Agenda stehen. Die Möglichkeiten für Schweizer KMU gestalten sich vielfältig und das Thema ist zentral für eine nachhaltige Werkplatzsicherung. Thema Sicherheit – sowohl Safety als auch Security – muss in die Überlegungen miteinbezogen werden.
Professor Heinz Domeisen: «Es ist wichtig, die Hilfsmittel und Werkzeuge, die man einsetzen möchte, im Detail zu verstehen.»
M A R KU S FR U TI G, R E D A K TO R TE C H N I C A
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rofessor Heinz Domeisen ist Mitglied der Plattform «Industrie 2025», einer Initiative der vier Verbände Asut, Electrosuisse, Swissmem und Swisst.net. Die Träger haben es sich zum Ziel gesetzt, damit einen Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Werkplatzes Schweiz zu leisten. Die technica-Redaktion wollte konkret wissen, wie der Werkplatz Schweiz von dieser zukunftsträchtigen Entwicklung rund um Industrie 4.0 profitieren kann und was Schweizer Anbieter unternehmen müssten, um langfristige Wettbewerbsvorteile zu generieren.
Professor Domeisen, welchen Herausforderungen stehen KMUs bei der digitalen Transformation gegenüber? Die «digitale Transformation» – also Informationen in digitaler Form über den Produktionsprozess und über die gesamte Wertschöpfungskette jederzeit für alle Berechtigten verfügbar zu haben – öffnet neue Möglichkeiten, birgt aber auch Risiken. Es ist deshalb wichtig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Insbesondere KMU sollten die für sie passenden Elemente näher betrachten. Verschiedene Bausteine von Industrie 4.0 sind seit einiger Zeit verfügbar, jedoch fehlen in gewissen Bereichen noch einheitliche Standards. Auch das
Auf was muss man besonders bei der Systemzusammengehörigkeit und -abhängigkeit achten? Es ist wichtig, die Hilfsmittel und Werkzeuge die man einsetzen möchte, im Detail zu verstehen, um bei der Automatisierung mögliche Probleme bereits im Vorfeld zu berücksichtigen, sodass bei der Umsetzung im eigenen Unternehmen möglichst wenig unliebsame Überraschungen auftauchen. Die Schnittstellen sind dabei oft die kritischen Punkte.
Haben Sie hier ein konkretes Beispiel aus Ihrer Praxiserfahrung? Die Produktionssysteme werden zunehmend komplexer. Produktionsanlagen benötigen immer Sensoren für die Steuerung und Regelung, jedoch sind für die zuverlässige Automatisierung zusätzliche Überwachungseinrichtungen unabdingbar. Dies stellt gerade bei kleinen Losgrössen mit häufigen Umstellungen eine grosse Herausforderung dar. Man möchte durch die Erfassung vieler Daten mehr über den Produktionsprozess und die Produkte wissen. Das funktioniert jedoch nur dann, wenn die gesamte Messkette vom Sensor bis zur Informationsverarbeitung korrekt ausgelegt und implementiert ist.
Welches sind die grössten Herausforderungen, beispielsweise bei der Cyber Production? Im Anlagenbau werden typischerweise kleine Stückzahlen entwickelt und hergestellt. Oft handelt es sich dabei um Prototypen. Dazu ist grosse Erfahrung und optimale Planung wichtig für den Erfolg. Es braucht Mitarbeiter, die die Zusammenhänge von Maschinenbau, Elektrotechnik und technischer Informatik – also Mechatronik – verstehen. Gerade wenn vermehrt Probleme auftauchen, wo einzelne Baugruppen für sich allein funktionieren, jedoch beispielsweise die Anlage als Ganzes nicht optimal arbeitet.
Welche Vision ist bei der Initiative Industrie 2025 zentral? Die Vision ist einerseits, KMUs bei dem Schritt in eine erfolgreiche Zukunft zu unterstützen. Zum anderen müssen die Mitarbeiter diesen Schritt mitgehen. Sie benötigen entsprechende Qualifikationen, die sie nur mit periodischer Weiterbildung erlangen können. Das gilt nicht nur für die Entwicklung solcher Anlagen, sondern vermehrt auch für die Sicherstellung eines zuverlässigen Betriebs. Welches ist Ihre persönliche Vision? Erfahrungen aus vielen Kontakten zeigen, dass oft ein Gespräch oder eine kurze Analyse mit einem Blick von aussen einen Anstoss oder einen Lösungsweg aufzeigen kann. Dabei hilft eine Betrachtung sowohl aus dem Blickwinkel Industrie als auch aus dem Blickwinkel angewandte Forschung und Entwicklung. In diesem anspruchsvollen Umfeld kann eine unternehmensübergreifende Zusammenarbeit der Schlüssel zum Erfolg werden. Eine Möglichkeit, sich mit dem Thema konkreter zu befassen, ist die jährlich stattfindende Fachtagung «Industrie 2025». Die nächste Tagung findet am 23. März 2016 ● statt.
Industrie 2025: Charta Der Begriff Industrie 4.0 wurde 2012 durch die gleichnamige deutsche Zukunftsinitiative geprägt. Das Thema hat sich international etabliert, jedoch unter verschiedenen Bezeichnungen. Jedoch hat die hohe Präsenz des Themas in den Medien, auf Marketinginstrumenten und an zahlreichen Veranstaltungen zu verschiedenen Interpretationen und Verständnissen geführt. Zudem haben verschiedene parallele Trends (wie z. B. Internet of Things) zu einer weiteren Verwässerung des eigentlichen Grundgedankens von Industrie 4.0 beigetragen. Aus diesem Grund ist es für ein gemeinsames Vorgehen wesentlich, eine übergeordnete und einheitliche Sichtweise von Industrie 4.0 aufzubauen und zu etablieren. Insbesondere geht es auch um Standards für den Datenaustausch und um die Gewährleistung der erforderlichen Sicherheit. Ein Instrument dazu bildet die Charta «Industrie 2025». Diese ist als Denkmodell zu verstehen und beinhaltet Vision und Handlungsfelder. Sie orientiert sich am Werkplatz Schweiz auf Basis der Digitalisierungs- und Vernetzungsansätze von Industrie 4.0.
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SSS2016 – das Schweizer Schleif-Symposium 2016 am 19. und 20. Januar 2016 an der ETH Zürich
Auf der Suche nach dem Korn der Schleiftechnik Schleifen tut not: Unsere hoch technisierte Welt ist ohne zuverlässige Schleiftechnik nicht vorstellbar. Die gesamte Mikroelektronik würde ohne das Schleifen nicht funktionieren, und ohne Schleiftechnik fährt kein Auto, kein Schiff, keine Eisenbahn, fliegt kein Flugzeug und die Haute Cuisine funktioniert auch nicht.
S
chleifen ist häufig die finale Bearbeitung von Bauteilen, welche die Verwüstungen vorhergehender Fertigungsprozesse beseitigen und dem Bauteil die finale Oberfläche und Gestalt geben muss. Aber das Schleifen ist eingebettet in die Vielfalt der Fertigungsverfahren und steht zu diesen im Wettbewerb. Schleifen kann sich nur gegen die anderen Verfahren behaupten, wenn die charakteristischen Alleinstellungsmerkmale und Assets dieser Verfahrensgruppe systematisch weiterentwickelt und gepflegt werden, womit eine gewisse Verantwortung für den Prozess entsteht. Während schleiftechnische Bearbeitung zu den ältesten Fertigungsverfahren der Menschheit gehört, schält sich das wirkliche Verständnis des Schleifens erst in den letzten Jahrzehnten so langsam aus
dem Nebel des Unwissens heraus. Nun hat es in der Vergangenheit auch nicht an Versuchen gefehlt, die Geheimnisse des Schleifens zu lüften. Offenbar ist das Schleifen aufgrund der Vielzahl stochastischer Einzelereignisse, die das gesamte Schleifergebnis ausmachen, tatsächlich eines der Fertigungsverfahren, die schwieriger zu durchdringen sind. Bahnbrechende Arbeiten von König, Tönshoff, Malkin, Klocke, Inasaki, Brinksmeier, Aurich, aber auch der schleiftechnischen Industrie, sowohl der Schleifwerkzeug- und Schleifmaschinenhersteller als auch der Anwender, haben dazu geführt, dass wir heute über vielmehr Kenntnisse verfügen. Dennoch ist das Schleifen immer noch ein Verfahren, das sehr erfahrungsbasiert betrieben wird, was für die Forschung und vor allem aber für die Industrie gilt. Und solange wir in der Schleif-
technik in dieser Situation des teilweisen resp. wachsenden Verständnisses leben, lohnt es sich, Schleif-Symposien zu veranstalten; zumal in der Schweiz, damit Erfahrungs- und Kompetenzträger die jüngsten Errungenschaften auf dem Gebiet der Schleiftechnik diskutieren und Anregungen für zukünftige Entwicklungen gewinnen können, die dann zu Hause im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und Forschung umgesetzt werden. ●
IWF Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigung 8092 Zürich, 044 632 24 19 www.iwf.mavt.ethz.ch www.sss2016.ethz.ch
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Im Gespräch mit COO Michael Ziesemer von der Endress+Hauser-Gruppe
«Ohne Cyber-Sicherheit gibts keine Industrie 4.0» Das «Internet der Dinge» und «Industrie 4.0» bergen grosses Potenzial. Doch was ist überhaupt möglich und wo liegen die Grenzen, was sind die Chancen, was die Risiken? Diese Fragen beantwortet Michael Ziesemer, COO der Endress+Hauser-Gruppe und ZVEI-Präsident. M A R KU S B A C K ( TE X T ) D A M I A N B Y L A N D ( FO TO S )
I
ntelligente und kommunizierende Systeme sind bereits seit vielen Jahren in der Automatisierungstechnik etabliert. Was ist also neu am Internet der Dinge? Da haben Sie recht, die Digitalisierung in einer Anlage oder in einer Fabrik ist alles andere als neu! Steuerungen, Roboter, aber auch unsere Leitsysteme funktionieren digital, und dies alles gibt es schon seit dreissig und mehr Jahren. Was ist es aber dann? Es ist die Vernetzung über die Fabrik hinaus. Die elektrische Automatisierung als Vorstufe brachte eine höhere Produktivität, war aber auch sehr starr und über die Firmengrenzen hinweg nicht machbar. Das Internet ermöglicht nun eine Vernetzung mit den Lieferanten, Kunden und Partnern und damit neue Fertigungsstrukturen.
Michael Ziesemer: «Über das Kollektiv erhält der Hersteller ein perfektes Bild über das Ausfallverhalten seiner Lifte.»
Welchen Vorteil bringen diese neuen Fertigungsstrukturen? Beispielsweise kann ich meine eigene Fertigung ins Verhältnis zu einer externen setzen oder aber meine Maschinenkapazitäten, die ich im Moment nicht benötige, anderen Fertigungsunternehmen anbieten. Diese Hersteller erhalten durch ‹Industrie 4.0› und das ‹Internet der Dinge› aber auch eine grössere Flexibilität und können kleinere Mengen bis Losgrösse 1 fertigen. Da nun jeder Antrieb und jeder Sensor ein Teil des ‹Internets der Dinge› wird, fallen sehr viele Daten an. Ein Beispiel, bei dem heute schon sehr grosse Datenmengen anfallen, ist das Automobil. Pro Minute Fahrt produziert dieses drei bis vier Gigabyte Daten. Und aus all diesen Daten lässt sich ein grosser Nutzen schöpfen. Lassen Sie mich kurz zusammenfassen. Man wird schneller, man wird flexibler, es lassen sich kleinere Losgrössen realisieren! Wo ist der Haken? Die Vernetzung über die Firmengrenzen hinweg intensiviert den Wettbewerb, da man nun frei zwischen seinen Lieferanten wählen kann. In Zukunft heisst es vielleicht: «Ihr qualifizierten Lieferanten, ich schicke Euch meine Ausschrei-
bung und Ihr nennt mir Euren Preis!» Diese sich neu ergebenden Wertschöpfungsstrukturen werden für die Lieferanten nicht immer angenehm sein. Was wird sich sonst verändern? Hat man zukünftig andere Maschinen als bisher? Garantiert. Zwar gibt es an den Maschinen schon lange digitale Schnittstellen, nun werden aber Antriebe und Sensoren einzeln oder im Kollektiv Teil des ‹Internets der Dinge› und erhalten eine eigene IP-Adresse. Dieser Wandel beschränkt sich aber nicht nur auf die Industrie, sondern hat ebenso Auswirkungen auf die Automobil-Industrie, die Energieverteilung oder das Gesundheitswesen, um nur einige Beispiele zu nennen. Diese vernetzten Geräte generieren Unmengen von Daten. Nun besteht ja aber die Kunst darin, daraus Wissen zu ziehen, das einen Mehrwert schafft. Wie kann dieser aussehen? Lassen Sie mich das an zwei Beispielen mit dem Auto erklären, weil dadurch das Abstrakte ein Gesicht bekommt. Sie suchen ein Parkhaus in Basel. Das können Sie zwar schon heute mit ihrem Navigationsgerät, Sie wissen aber nicht, ob in diesem überhaupt noch Plätze frei sind? Sobald Ihr Auto eine Internetverbindung hat, ist diese Information verfügbar. Jetzt wollen Sie ja aber nicht hinfahren, um dann festzustellen, dass der freie Parkplatz inzwischen belegt ist. Also machen wir ein Geschäftsmodell daraus: Die Reservation von Parkplätzen! Noch spannender wird es dort, wo sich das Geschäft des Automobils verändert. Für die jungen Leute von heute ist das Auto kein Element der Freiheit mehr, sondern der Fortbewegung. Und damit wandelt es sich vom Produktzum Dienstleistungsgeschäft. Ich miete mir das Auto, wenn ich es brauche! Aber wo >>
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steht es? Jetzt bedarf es einer Plattform wie zum Beispiel dem Smartphone, mit dem ich es finden, öffnen und auch abrechnen kann.
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je grösser das Kollektiv ist, das ich auswerten kann.
Nun sammeln Ihre Messgeräte ja auch fleissig Daten. Wie wollen Sie verhindern, Nennen Sie bitte noch ein Beispiel aus der dass andere am Ende nicht mit diesen Geld Industrie. Wo lässt sich dort mit den gewonverdienen? nenen Daten ein Mehrwert generieren? Ein Aufzug ist schlecht, wenn er steht. Und die Das ist ein guter Punkt und ich kann nur eines stehen häufiger, als man denkt! Bisher versuch- dazu sagen: Es ist noch lange nicht ausgemacht, ten die Hersteller, ihre Techniker so zu verteilen, wer am Ende damit Geld verdienen wird! Hier dass diese bei Bedarf so schnell als möglich da entsteht nämlich ein Wettbewerb in vollkommen sind. Nun werden die Aufzüge mit dem Internet neuen Dimensionen. Wir verstehen etwas von verbunden und deren Betriebsparameter über- Sensorik und von deren Anwendung in den Prozessen unserer Kunden. wacht. Erreicht der AufWie man mit den Daten zug beispielsweise exakt «Wir müssen von Google lernen und die Lücken, umgeht und vor allem die Position in jedem Stockwerk, wie ist die die wir heute haben, schliessen.» wie man daraus ein Business generiert, das weiss Stromaufnahme des Motors oder sein Drehmoment? Das erklärte Ziel ist Google besser. Deshalb müssen wir Tempo maes, dass der Wartungstechniker da ist, bevor der chen, in Pilotierungen gehen und bei Kunden Aufzug ausfällt. Wenn man nun einen Aufzug solche Dinge in Gang setzen. Wir hatten erst mit dem Internet verbindet, ist das schon einmal jetzt einen Kunden hier, bei dem wir prüften, gut. Aber richtig Musik kommt ins Geschäft, wenn wie an seiner Anlage solch ein Modell aussehen tausend oder zehntausend Aufzüge mit dem könnte. Was ist aber nun die Schlussfolgerung? Internet verbunden sind. Über das Kollektiv Wir müssen zusammenarbeiten, wir müssen von erhält der Hersteller ein perfektes Bild über das Google lernen und die Lücken, die wir heute Ausfallverhalten seiner Aufzüge. Bei Aufzug sie- haben, schliessen. benundvierzig-elf ging beispielsweise zwei Stunden vor dem Stillstand der Stromverbrauch Es gibt einen Hersteller, der keine Komhinauf oder dieser oder jener Sensor zeigte pressoren mehr verkauft, sondern eine diesen oder jenen Zustand an. Das ist der Nut- gleichbleibende Luftqualität. Wann sähen zen, der sich aus diesen gewonnenen Daten Sie bei Endress+ Hauser den Zeitpunkt gekommen, nicht mehr Messgeräte, ableiten lässt. sondern die von ihnen gesammelten Daten zu verkaufen? Das geht ja fast schon in den Bereich Das Geschäftsmodell gibt es bei uns schon heu‹Schwarmintelligenz› … Das ist so. Die Information wird qualitativ besser, te. Allerdings handelt es sich dabei um vereinzel-
te Fälle, da es verschiedene Herausforderungen mit sich bringt. So sind in einer verfahrenstechnischen Anlage ja nicht nur Sensoren von Endress+Hauser verbaut, sondern auch von anderen Herstellern! Will der Kunde nun mit jedem einen separaten Vertrag abschliessen? Nein, das will er nicht! Dieses Modell wird zukünftig vielleicht häufiger als heute angefragt, aber der grosse Renner wird es wohl nicht werden. Es gibt aber ein anderes Geschäftsmodell, bei dem es ebenfalls um Daten geht, das aber ein wenig anders gelagert ist: die Instandhaltung. Wir haben heute schon grosse Instandhaltungsverträge, bei denen wir die Sensoren in den Anlagen unserer Kunden in Ordnung halten. Bei diesem Geschäftsmodell verkaufen wir aber nicht die Daten, die unsere Messgeräte liefern, sondern Dienstleistungen, die auf diesen Daten basieren. Ein 14-jähriger Teenager in den USA bastelte mit Elektronikbauteilen für 15 Dollar innerhalb eines einzigen Tages ein Gerät, mit dessen Hilfe er ein Auto aus der Ferne aufschliessen und den Motor starten konnte. Wie lässt sich vermeiden, dass Hacker bei der Vernetzung über Firmengrenzen hinweg nicht die Schnittstellen nutzen, um Sabotage zu betreiben? Das ist eine entscheidende Frage, da ohne Cyber-Sicherheit das ‹Internet der Dinge› und ‹Industrie 4.0› nicht funktionieren. Deshalb müssen eine sichere Kommunikation und ein sicherer Betrieb in unsicheren Netzen gewährleistet sein. Mit bestimmten technischen Massnahmen, die über die von Firewalls in Büros hinausgehen, ist das möglich – allerdings müssen diese auch angewendet werden! Kern dieser Systeme ist dabei
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Michael Ziesemer Der 64 Jahre alte Ingenieur der Elektrotechnik ist Chief Operating Officer bei Endress+Hauser und Stellvertreter des CEO. Er arbeitet seit 1981 im Unternehmen und gehört seit 2002 dem Executive Board an. Der deutsche Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) wählte Ziesemer 2014 zu seinem Präsidenten. Er vertritt den Verband nach aussen und kümmert sich im Innern um die Zusammenarbeit und Bündelung der Mitgliederinteressen.
eine sichere Identifizierung, die garantiert, dass die Identität, die übergeben wird, auch zutreffend ist.
nenbezogene? Zudem ist zu klären, ob die rechtlichen Modelle, wie wir sie heute haben, den sich auftuenden Möglichkeiten genügen oder aber diese überarbeitet werden müssen?
Und wie lässt sich diese sichere Identifizierung erreichen? Können Sie das konkretisieren? Gute Schutzkonzepte sind in aller Regel eine Ver- Denken Sie an ein autonom fahrendes Auto. bindung aus Soft- und Hardware. Das ist deshalb Wie soll dieses reagieren, wenn ein Kind plötzso wichtig, weil Software alleine immer mani- lich auf die Strasse springt und sich eine Kollision pulierbar ist. Einen Chip zu manipulieren, in dem nur durch einen Frontalzusammenstoss mit dem ein Code verankert ist, bedeutet dagegen schon Gegenverkehr vermeiden lässt? Über solche Theeinen deutlich höheren men sind die Juristen Aufwand. Mit den Chips bereits intensiv am Dis«Über das Kollektiv erhält der alleine ist es aber nicht kutieren. Deshalb glaugetan, es bedarf einer Hersteller ein perfektes Bild über das be ich auch nicht, dass Policy mit Prozessen und so schnell das Auto Ausfallverhalten seiner Lifte.» Verantwortlichkeiten. kommen wird, in dem Wir bei Endress+Hauser Sie den Sitz nach hinhaben beispielsweise täglich einige Tausend An- ten klappen und bis zur Ankunft schlafen köngriffe auf unsere Netzwerke. Diese müssen wir nen. Was aber sehr schnell kommen wird, sind analysieren und Konzepte entwickeln, mit diesen weitere Assistenzsysteme. Angriffen umzugehen. Übrigens ist es eine falsche Annahme, dass solche Angriffe ausschliesslich Was bedeuten ‹Industrie 4.0› und das über das Internet erfolgen. Stuxnet richtete seinen ‹Internet der Dinge› für die Rekrutierung Schaden über einen USB-Stick an, den ein Mitar- von Mitarbeitern? Sollten Automatisiebeiter auf dem Parkplatz gefunden hatte und rungshersteller für ihre F&E-Abteilungen achtlos in seinen Computer einsteckte. Daher ist zukünftig beispielsweise nur noch es so wichtig, seine Mitarbeiter für das Thema IT-Spezialisten einstellen? ‹Sicherheit› zu sensibilisieren. Das wäre nicht gut! Wenn ich das so bei uns anschaue, sind die Berufsbilder nicht einmal so entWelche Empfehlung lässt sich aus dem Fall scheidend. Der Umgang mit der digitalen Welt Stuxnet ableiten? Sollten nun alle Mitarist gerade für unsere jüngeren Mitarbeiter oder beiter durchsucht werden, die in prozessunsere Auszubildenden etwas vollkommen Norkritischen Zonen arbeiten? males. Da sind diese absolut sattelfest! Die viel Eine wirksamere Methode wäre, ihnen erst gar grössere Herausforderung sind Mitarbeiter in keine Möglichkeit zu geben, irgendwo einen meinem Alter, die das nicht an der Wiege gesunMemorystick einstecken zu können. Es gibt in- gen bekommen haben. Bei ‹Industrie 4.0› und zwischen auch viele Firmen und Unternehmen, dem ‹Internet der Dinge› geht es nicht darum, die das so handhaben. Doch mindestens ebenso dass jeder programmieren kann, sondern um wichtig wie die Datensicherheit ist der Daten- Anwendungskompetenz. Die grössere Herausschutz. Was darf ich eigentlich mit diesen Daten forderung wird daher sein, alle Mitarbeiter bei tun und wem gehören sie, insbesondere perso- dieser schnellen digitalen Entwicklung mitzuneh-
men. Ein sehr gutes Beispiel für diese ist die E-Mail! Vor zwanzig Jahren lernten wir, dass sie nun das neue Kommunikationsmittel sei. Doch inzwischen wurde bei uns die E-Mail durch ein Cloud-basiertes Social-Media-Systemen abgelöst, bei dem Sie nicht einmal mehr die Informationen selbst ablegen oder speichern müssen. Mit diesem schnellen Wandel, glaube ich, tun sich jüngere Leute wesentlich leichter als die ältere Generation. Sind jüngere Anwender aber nicht oberflächlicher? Wer beispielsweise selbst einmal einen U-Stahl gefeilt hat, ordnet das Thema Metallbearbeitung doch ganz anders ein als nach dem Lesen eines Beitrags im Internet! Diesen stärkeren Tiefgang und Hintergrund muss eine Ausbildung natürlich schon leisten. Dazu braucht es aber nicht unbedingt neue Berufsbilder, sondern mehr Interdisziplinarität als bislang. Die Trennung nach Software, Hardware und Mechanik wird so nicht weiter funktionieren, da in einem cyberphysikalischen System alle diese Dinge zusammenkommen. Und da ‹Industrie 4.0› nicht automatisch menschleere Fabriken bedeutet, müssen Mitarbeiter viel stärker als bisher in der Lage sein, sich in interdisziplinären Welten zu bewegen. Menschenleere Fabriken, sagen Sie, wird es nicht geben. Wie werden sich ‹Industrie 4.0› und das ‹Internet der Dinge› generell auf den europäischen Arbeitsmarkt auswirken? Das ist noch nicht endgültig ausgemacht! Wenn wir das hier aber richtig angehen, sind es am Ende sicherlich mehr Arbeitsplätze als jetzt. Die europäischen Firmen rüsten ja schon heute die Anlagen der Welt aus. Wenn wir nun mit besseren Geschäftsmodellen, die zum Beispiel auf den Daten unserer Sensoren basieren, Anwendern zusätzlichen Nutzen schaffen, ist das nicht nur für die in Frankreich, Deutschland oder der Schweiz interessant, sondern weltweit. Wir müssen diese guten Lösungen aber schnell auf den Markt bringen, weil man andernorts sicherlich nicht auf uns warten wird. ● ENDRESS+HAUSER (SCHWEIZ) AG 4153 Reinach BL, 061 715 75 75 info@ch.endress.com, www.ch.endress.com
Dauerhaft stabil: Beim HSC-Prozess erwartet der Anwender eine stabile, massive Maschine, die hohe Dynamik, schnelle Beschleunigung, hohe Vorschubgeschwindigkeit und Spindeldrehzahl bietet. (Bild: Matsuura)
HSC/HPC: Produktionstrend zu kleineren Hauptzeiten, verbesserten Oberflächen, genaueren Geometrien
Quadratisch, kubisch, gut? Zunehmender Konkurrenzdruck zwingt produzierende Unternehmen zu einer Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Viele setzen auf Komplettbearbeitung mit High-Performance-Cutting (Spanvolumenperformance cm3/min) oder High-SpeedCutting (Oberflächenperformance cm2/min). Was es bringt, erfuhr technica von Insidern der Zerspanungs-Szene. N I K O L A U S F E C H T, F A C H J O U R N A L I S T
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ls unverzichtbare Grundlage für die Fertigung bezeichnet Thomas Wengi, Geschäftsführer der GF Machining Solutions International SA, das High-Speed-Cutting und das High-Performance-Cutting. HSC und HPC stehen für ihn als Übergriff für «den Produktionstrend zu kleineren Hauptzeiten, verbesserten Oberflächen, genaueren Geometrien und somit generell zu geringeren Produktionskosten bei reproduzierbar hoher Prozesssicherheit». So ergäbe eine Erhöhung des Zeitspanvolumens um 20 Prozent eine Reduktion der Herstellkosten um 15 Prozent. Wengi: «Gerade bei Anwendungen mit hohen Zeitspanvolumina und kleiner Losgrösse wie dem Werkzeug- und Formenbau, aber auch der Luftund Raumfahrtindustrie ist eine drastische Reduzierung der Fertigungszeit und -kosten realisierbar.» Gleiches Grundmaterial für die Maschinenkörper. Beim HSC-Prozess erwartet der Anwender höchste
Präzision und Oberflächengüte über lange Fertigungszeit, wie dies bei Fertigstellung der Spritzgussformen sowie Herstellung von Präzisionsteilen zum Tragen kommt. GF Machining Solutions bietet hierzu Maschinen in Portalbauweise mit monolithischer Konstruktion, Linearantrieben, hoher Dynamik sowie ausgeklügelten Kühlsystemen. Bei HPC setzt der Kunde auf schnellen Spanabtrag, um Kavitäten oder Grossteile in kürzester Zeit für die Weiterverarbeitung herzustellen. Als Lösung gibt es bei GF Machining Solutions Maschinen in robuster Bauweise, mit drehmomentstarken Spindeln sowie hoher Dynamik. Gemeinsamer Nenner der HSC- und HPC-Maschinen: Als Grundmaterial für die Maschinenkörper setzt das Unternehmen auf Polymerbeton wegen dessen Vibrationsdämmung sowie Temperaturbeständigkeit. Wann HSC, wann HPC? Doch wann kommt HSC und wann kommt HPC infrage? Die Antwort gibt ein Kunde aus dem Werkzeugbau, der für
erstklassige Werkzeuge bekannt ist. Der Unternehmer setzt auf HSC und auf HPC. «Ihre einzige Gemeinsamkeit ist, dass wir auf beiden Hartbearbeitung durchführen können und dass beide von GF Machining Solutions stammen», erklärt der Werkzeugbauer. «Allerdings ergänzen sie sich ausgezeichnet. Die HSC setzen wir zum Elektroden- und Hartfräsen im hochpräzisen Bereich ein. Bis zu 65 HRC können wir mit diesen Maschinen bearbeiten – und das ist ziemlich anspruchsvoll.» Die HSC-Bearbeitung kann sich auch in Sachen Präzision sehen lassen. Selbst bei einer Einsatzzeit von 48 Stunden fräst die Maschine bei der dreiachsigen Komplettbearbeitung über mehrere Teile hinweg mit durchgängig 5 µm. Die HPC-Maschine setzt der Werkzeugbau für die Weichbearbeitung und teilweise für das Hartfräsen von Platten und Einsätzen mit hohem Zeitspanvolumen ein. Die Maschine arbeitet mit eher «niedrigen» Drehzahlen, dafür aber mit höheren Drehmomenten und somit hohen Schnittkräften.
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Werner Appuhn, Sandvik Tooling Deutschland (Geschäftsbereich Coromant): «Kunden optimieren selten mit dem konkreten Anspruch, in HSC oder HPC zu zerspanen, es geht ihnen vielmehr darum, in kürzerer Zeit die geforderte Qualität zu liefern.»
Niklaus Isenegger, Rego-Fix AG: «Vom High-Performance-Cutting profitieren unter anderem Lohnfertiger, die aus dem Vollen Träger und Gehäuse für die Luft- und Raumfahrt und für Elektronik herstellen.»
(Bild: Sandvik Coromant)
(Bild: Rego-Fix)
Maschine muss der Dynamik gewachsen sein. Aus der Sicht der Schweizer Newemag AG aus Eschenbach, u. a. Werksvertretung der Firma Matsuura, stellen Anwender an Hochgeschwindigkeits-Fräsmaschinen vor allem diese Anforderungen: hohe Dynamik, schnelle Beschleunigung, hohe Vorschubgeschwindigkeit und Spindeldrehzahl. Es sollte sich ausserdem um eine stabile, massive Maschine handeln, die der Dynamik gewachsen ist. «Mit den Modellen LX-160 und LV-500 von Matsuura können wir alle diese Anforderungen in einer Maschine anbieten», berichtet Anwendungsspezialist Franz Lüönd. «Beginnend von einer stabilen Basis, die aus einem geschlossenen Gussbett
besteht, bis hin zur Konstruktion der portalen Bauweise, wird hier eine maximale Steifigkeit gewährleistet. Ausführungen mit drei oder fünf Achsen und ein grosses Sortiment an Zubehör decken die Kundenbedürfnisse bestens ab.» Um die höchstmögliche Genauigkeit zu erreichen, wird die Maschine auf allen Achsen mit der Lineartechnologie ausgerüstet. Der gekühlte Spindelantrieb erlaubt Drehzahlen bis zu 46 000 U/min, garantiert eine lange Laufleistung und erhöht die technische Verfügbarkeit. «Da die meisten Komponenten dieser Maschinen hausintern bei Matsuura gefertigt werden und die Maschine im Reinraum zusammengebaut wird,
«In aller Munde, aber noch mit einigen Stolpersteinen» Martin Bräm, Geschäftsführer der Firma Gebr. Bräm AG in Dietikon, über Erfahrungen mit HSC-Fräsen von Hartmetall: «Seit 2013 beschäftigt sich die Gebr. Bräm AG intensiv mit dem HSC-Fräsen von Hartmetall, weil die Hartmetall-Bearbeitung seit über 20 Jahren eine Kernkompetenz der Firma darstellt. Das Draht-, Senk- und Mikroerodieren von Hartmetall macht die Gebr. Bräm AG seit Jahrzehnten und kann deshalb sehr gut abschätzen, wo die entsprechende Technologie mehr Sinn macht. Da beim Erodieren von Hartmetall latent die Gefahr von Mikrorissen oder der weissen Schicht bestand, haben sich die Hartmetallhersteller auf die Entwicklung von «gutmütigen» Hartmetallsorten konzentriert. Oft waren dies aber für den Endkunden Kompromisse, weil er nicht die für den Einsatz optimal geeignete Sorte einsetzen konnte. Unser Ansatz war ein anderer: Die am besten geeignete Sorte für den Einsatz beim Kunden mit den besten Bearbeitungsmaschinen und Werkzeugen. So schneiden wir z. B. auf einer hochgenauen Drahterosionsmaschine mit Ölbad Hartmetall mit sehr guten Resultaten. Massive Verbesserungen werden aktuell in der Herstellung von speziellen Fräswerkzeugen zur HSC-Bearbeitung gemacht: Wir sprechen klar von der Phase 2.0 mit deutliche höheren Standzeiten und noch besseren Oberflächen. Nur wenn das magische Fünfeck von richtiger Hartmetallsorte – perfektem Werkzeug – richtiger Maschine – optimalen Fräsbahnen – bestem Maschinenoperator perfekt zusammenspielt, dann stimmt das Resultat. Sehr gute Resultate konnten wir im Bereich Werkzeuge für Pulverpressen erzielen. Wir sind aber überzeugt, dass der hybride Weg, also HSC-Fräsen und Erodieren, der wirtschaftlichste sein wird. Das HSC-Fräsen von Nichtoxidkeramiken haben wir bislang noch nicht erfolgreich realisiert, bleiben da aber dran und testen die neue Werkzeuggeneration: Irgendwann knacken wir auch das.»
«Da die meisten Komponenten dieser Maschinen hausintern bei Matsuura gefertigt werden und die Maschine im Reinraum zusammengebaut wird, kann die Verfügbarkeit nach der Inbetriebnahme sofort erreicht werden», berichtet Franz Lüönd, Newemag. (Bild: Newemag)
kann die Verfügbarkeit nach der Inbetriebnahme sofort erreicht werden», berichtet der Experte von Newemag. «Hohe Vorschübe bis 90 m/min sorgen dafür, dass die Maschinen die zulässigen Schnittdaten der Werkzeuge auch einhalten.» Bewährt haben sich die Maschinen bereits in der Medizinalund Uhrenindustrie. Nicht zu vergessen: der Einfluss der Spanntechnik. «Mit HPC erhöhen Fertigungsbetriebe speziell beim Bearbeiten von Aluminium ihre Produktivität deutlich», betont Produktmanager Niklaus Isenegger von der Rego-Fix AG aus Tenniken BL. «Davon profitieren unter anderem Lohnfertiger, die aus dem Vollen Träger und Gehäuse für die Luft- und Raumfahrt und für Elektronik herstellen.» High-Performance-Cutting beinhalte die Kombination von hohen Schnittgeschwindigkeiten mit grossen Vorschubgeschwindigkeiten. Das erhöht Zahnvorschub und Zerspanrate. Isenegger: «Allerdings müssen dafür die Fräswerkzeuge äusserst stabil und exakt rundlaufend eingespannt werden. Neben einem hohen Drehmoment sind auch grosse Haltekräfte gegen axiales Ausziehen der Fräswerkzeuge und Werkstücke gefordert.» Kurze Einspannzeit ohne Abkühl- und Wartezeiten. Unter anderem bei einem norddeutschen Lohnfertiger für die Luftfahrtindustrie hat sich das System Powrgrip von Rego-Fix seit einigen Monaten bewährt. Auf der hydraulischen Werkzeugspanneinheit PGU 9500 werden die Fräswerkzeuge in einem kurzen automatischen Ablauf in den speziellen Powrgrip-Spannzangen gespannt. Selbsttätig erkennt das Gerät die Grösse der eingelegten Spannzangen und justiert entsprechend den Spanndruck. Wesentliche Vorteile des PowrgripSpannsystems sind nach Firmenangaben der hochgenaue Rundlauf ( 3 µm) der gespannten Werkzeuge, die hohe Haltekraft gegen axiales >>
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Ausziehen der Fräser und Bohrer, die exakte Wiederholbarkeit des Spannvorgangs und – verglichen mit thermischen Spannsystemen – die sehr kurze Zeit zum Einspannen ohne Abkühl- und Wartezeiten. Hinzu komme die sehr gute Vibrationsdämpfung dank zweier Grenzflächen und die auf 0,01 mm wiederholbar genaue Voreinstellung der zu spannenden Werkzeuge gegen einen einstellbaren Längenanschlag. Mit einem höchsten übertragbaren Drehmoment von weit über 1000 Nm (PG 32) spannt Powrgrip Werkzeuge aus Vollhartmetall und HSS mit zylindrischen Werkzeugschäften – auch Weldon und Whistle-Notch – in der Toleranz h6 oder auch Gewindebohrer und -former in der Toleranz h9. Isenegger: «Mit seinen Merkmalen sorgt das Powrgrip-Spannsystem von Rego-Fix bei anspruchsvoller HPC-Bearbeitung für lange Standzeiten der Werkzeuge und höchste Prozesssicherheit.»
Coole Lösung: Das Hochdruckkühlmittel-System Coroturn HP verbessert die Span(Bild: Sandvik Coromant) kontrolle bei HSC-/HPC-Bearbeitungen.
Werkzeuge: mehrere Möglichkeiten, um die Leistung zu steigern. Die HSC-/HPC-Bearbeitung steht und fällt aber auch mit den entsprechenden Zerspanungswerkzeugen. «Kunden optimieren selten mit dem konkreten Anspruch, in HSC oder HPC zu zerspanen, es geht ihnen vielmehr darum, in kürzerer Zeit die geforderte Qualität zu liefern», konstatiert Werner Appuhn, Leiter Produktmanagement Drehwerkzeuge bei der Sandvik Tooling Deutschland GmbH (Geschäftsbereich Coromant), Düsseldorf. Aus seiner Sicht gibt es bei der Drehbearbeitung mehrere Möglichkeiten, um die Leistung zu steigern: Einsatz von Hochvorschub-Wendeschneidplatten mit Wiper-Geometrie, Hochdruckkühlung oder Einsatz von verschleissfesten Schneidstoffen. Aber immer häufiger werden mehrere «Baustei-
Kurzer Prozess: Bei HPC setzt der Kunde auf schnellen Spanabtrag, um Kavitäten oder Grossteile in kürzester Zeit für die Weiterverarbeitung herzustellen. (Bild: GF Machining)
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ne» miteinander kombiniert, etwa Hartzerspanung mit Wiper-Geometrien. Aber auch die Software ermögliche enorme Leistungssteigerungen: Bei der Zerspanung von Komponenten aus dem Windkraftgetriebebau sind tiefere Axialeinstiche erforderlich: Sie lassen sich nun dank eines optimierten NC-Programms mit einem Standardwerkzeug (Coroturn SL70 mit Corocut 1–2) mannlos bearbeiten. Appuhn: «Die Bearbeitung ist besonders prozesssicher, also ohne Spanwickler oder Werkzeugbruch. Ausserdem werden eine deutlich höhere Standmenge sowie exzellente Oberflächen erzielt.» Ein zweites Beispiel stammt auch aus dem Energiebereich: Runde Wendeschneidplatten in Coroturn HP-Werkzeugen bearbeiten Bauteile für den Kraftwerkbau. «Aufgrund von niedrigeren Temperaturen ist so eine Vervierfachung der Vorschubwerte bei gleicher Schnitttiefe möglich», erklärt der Experte. «Gleichzeitig kann die ● wichtige Spankontrolle gewährleistet werden.»
Prozesssichere HPC-Bearbeitung: Das Spannsystem Powrgrip spannt Fräswerkzeuge exakt rundlaufend und zuverlässig mit hohen Haltemomenten und -kräften in einer Vielzahl unterschiedlicher Werkzeugaufnahmen. (Bild: Rego-Fix)
GEBR. BRÄM AG 8953 Dietikon, 044 746 46 46 info@gebrbraem.ch, www.gebrbraem.ch GF MACHINING SOLUTIONS INTERNATIONAL SA 2560 Nidau, 032 366 19 19 info@ch.gfms.com, www.gfms.com NEWEMAG WERKZEUGMASCHINEN 6274 Eschenbach, 041 798 31 00 info@newemag.ch, www.newemag.ch REGO-FIX AG 4456 Tenniken, 061 976 14 66 rego-fix@rego-fix.com, www.rego-fix.com SANDVIK AG 6005 Luzern, 041 368 34 34 coromant.luzern@sandvik.com, www.sandvik.coromant.com/ch
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An einem traditionsreichen Industriestandort in Berlin-Moabit baut Siemens die SGT5-8000H, eine der leistungsstärksten Gasturbinen der Welt. (Bild Siemens)
HSC-Bearbeitung bei der Gasturbinenfertigung
Trochoides Fräsen im grossen Massstab Mit einem Wechsel der Frässtrategie hat Siemens bei der Bearbeitung einer grossen Gasturbinenradscheibe aus hochlegiertem Stahl eine entscheidende Verbesserung der Prozesssicherheit erreicht. Gleichzeitig konnten die Bearbeitungskosten und die Bearbeitungszeit halbiert werden.
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isher haben wir das trochoide Fräsen zwar in anderen Bereichen, nicht aber bei der Herstellung von Grosskomponenten wie Gasturbinenradscheiben eingesetzt», sagt Ralf Hohendorf von der Technologie-Gruppe des Siemens-Gasturbinenwerks in Berlin. «Wir hegten einfach Zweifel, ob die Dynamik der Portal-Bearbeitungszentren, die für so grosse Werkstücke ausgelegt sind, für ein solch hochdynamisches Spanverfahren ausreichen würde.» Daher hat Siemens für die Zerspanung des Impellers, der
integraler Bestandteil einer über vier Tonnen schweren Turbinenradscheibe einer der weltweit leistungsstärksten Gasturbinen (SGT5-8000H) ist, bislang auf konventionelle Frästechnik zurückgegriffen. In einem ersten Bearbeitungsschritt wurden dabei die 66 Impellertaschen mit einem VHMSchaftfräser (Durchmesser 20 mm R4) geschruppt und anschliessend mit einem Vollradiusfräser (Durchmesser 20 mm) geschlichtet. Die besondere Herausforderung bei der Herstellung der Turbinenradscheibe mit einem Durchmesser von zwei Me-
Gemeinsam zum Erfolg: Thomas Werner, Tim Hennig und Ralf Hohendorf vom Siemens-Gasturbinenwerk Berlin sowie Dietmar Maichel, Andreas Rotenberger und Frank Winkler von Mapal (v. l. n. r.).
tern ist dabei, dass sehr grosse Spanvolumina zu bewältigen sind. Immerhin muss jede der 66 Impellertaschen aus dem vollen Material herausgearbeitet werden. Und jede Tasche misst etwa 140 mal 70 mm, mit einem Radius von 30 mm zum Taschengrund. Das Problem: Hoher Werkzeugverschleiss und häufiges Werkzeugversagen. Mit den bis zum Verfahrenswechsel eingesetzten konventionellen Fräsern dauerte die Bearbeitung pro Tasche insgesamt über 50 Minuten – wenn alles gut ging. Doch das war zu oft nicht der Fall. «Ein hoher Werkzeugverschleiss und häufiges Werkzeugversagen hat es uns unmöglich gemacht, die Prozesssicherheit zu garantieren», räumt Thomas Werner ein, der im Siemens-Gasturbinenwerk für das Know-howManagement in der spanenden Fertigung zuständig ist. Auch wenn es nicht zum Werkzeugbruch kam, musste das Werkzeug bei der Vorbearbeitung spätestens nach zwei Taschen, bei der Fertigbearbeitung spätestens nach 22 Taschen ausgewechselt werden. «Entsprechend häufig gingen die Werkzeuge zum Nachschleifen», fügt Ralf Hohendorf an. «Das war zum einen mit extrem hohen Nachschliffkosten und einem gehörigen Logistikaufwand verbunden. Zum anderen war unklar, mit welcher Standzeit wir nach dem Schleifen ver-
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Die grössten Bedenken betrafen dabei die verfügbare Dynamik des vorhandenen Bearbeitungszentrums vom Typ Jomach 246, Baujahr 1999, auf dem im Gasturbinenwerk die Taschen gefräst werden. «Wir hatten in der Vergangenheit schon mehrfach so unsere Probleme, wenn auf dieser Anlage schnelle Verfahrwege gefordert waren», verrät Thomas Werner.
Impellertaschen an der Turbinenradscheibe einer H-Klasse-Maschine nach der Schrupp- (rechts) und der Schlichtbearbeitung. (Bilder: Mapal)
Für das Schruppen der Impellertaschen hat das Siemens-Gasturbinenwerk Berlin die Frässtrategie gewechselt und nutzt jetzt das trochoide Fräsen.
lässlich rechnen konnten.» Kein Wunder also, dass die Verantwortlichen im Gasturbinenwerk ein offenes Ohr für Vorschläge zur Verbesserung der Prozesssicherheit und zur Reduzierung der Werkzeugkosten hatten, als Mapal anlässlich einer Unternehmenspräsentation Mitte 2014 in Berlin vorstellig wurde. In der anschliessenden Diskussion identifizierten die Beteiligten schnell die erste Turbinenradscheibe der H-Klasse-Maschinen als dringliches und geeignetes Objekt für ein erstes gemeinsames Projekt. In kurzer Zeit gemeinsam zur Lösung. Die Experten von Mapal hatten auch einen passenden Vorschlag, wie die Probleme in den Griff zu bekommen wären: durch den Einsatz des trochoiden Fräsens. Schon kurze Zeit später besuchten die Verantwortlichen des Gasturbinenwerks Berlin das Mapal Versuchszentrum in Aalen, um die Ergebnisse der ersten erfolgreichen Testbearbeitungen zu inspizieren und zu diskutieren. «Das bestens ausgestattete Versuchszentrum und auch die ersten Testresultate haben uns sehr beeindruckt», berichtet Thomas Werner. «Allerdings hegten wir noch Zweifel bezüglich der Übertragbarkeit der Testergebnisse aus einer Versuchsbearbeitung auf einer anderen Maschine auf die Gegebenheiten bei uns vor Ort.»
Mapal als Prozesspartner. Das Entwickler-Team von Mapal stellte sich der Herausforderung und lieferte nicht nur neue Werkzeuge, sondern übernahm auch gleich die NC-Programmierung des Bearbeitungsprogramms unter Einsatz der Software iMachining von Solidcam. «Begeistert hat mich dabei, dass die Mapal Kollegen ohne Wenn und Aber zu uns nach Berlin gekommen sind, um mit uns zusammen zu ermitteln, was sich aus unserer Maschine und den neuen Werkzeugen herausholen lässt», erinnert sich Tim Hennig von der CAD CAM-Gruppe des Siemens-Gasturbinenwerks gerne. Auf Basis der dabei gewonnenen Erkenntnisse und nach der Bearbeitung einiger Taschen eines Laufrads für die SGT5-8000H mit Werkzeugen aus dem Mapal Standardprogramm wurden von Mapal auf die spezifische Aufgabenstellung optimierte Werkzeuge entwickelt und bereits im Herbst 2014 in Betrieb genommen. Dabei konnte die Vorschubgeschwindigkeit des trochoiden Bearbeitungsprozesses, bei einer Drehzahl von 2400 min-1, von den anfänglich gewählten 750 mm/min auf 1000 mm/min erhöht und die Bearbeitungszeit damit weiter reduziert werden. Bearbeitungszeit mehr als halbiert, Kosten um 62 Prozent gesenkt. Mit den von Mapal massgeschneiderten VHM-Sonderwerkzeugen – einem Schaftfräser (Durchmesser 12 mm) und einem Wechselkopfvollradiusfräser (Durchmesser 42 mm) – dauert das Schruppen einer Impellertasche mit dem trochoiden Fräsverfahren jetzt nur noch zwölf Minuten und die Fertigbearbeitung 7,7 Minuten – Werte, die fast genau den im Versuchszentrum bei Mapal ermittelten Zahlen entsprachen. Gleichzeitig konnte die Standzeit beim Schruppen gegenüber dem vorher verwendeten konventionellen Fräser mehr als verzehnfacht (vorher 2, jetzt 22 Taschen) und beim Schlichten verdreifacht (vorher 22, jetzt 66 Taschen) werden. Dabei verbesserte sich als angenehmer Nebeneffekt auch noch die Oberflächenqualität. «In Summe haben wir die Fertigungszeit der Impellerbearbeitung eines kompletten Turbinenrads von 5000 Minuten auf 1600 Minuten verkürzt und die Bearbeitungskosten um 62 Prozent gesenkt», fügt Thomas Werner zufrie● den hinzu. MAPAL DR. KRESS KG D-73431 Aalen, +49 (0) 7361 58 50 info@de.mapal.com, www.mapal.com Gebietsverkaufsleiter Schweiz: +41 79 794 7980, andreas.mollet@ch.mapal.com
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● Trenntechnik
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Kasto präsentiert neuen Vollautomaten mit gedrehten Sägevorschub
Von unten nach oben Die Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG präsentiert mit der «Kastowin tube A 5.0» ein Modell, das speziell für die Bearbeitung von Rohren geeignet ist. Mit einem um 180 Grad gedrehten Sägevorschub arbeitet der Vollautomat besonders effizient und werkzeugschonend.
M
it ihren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten konnte die Kastowin bereits zahlreiche Kunden aus unterschiedlichen Branchen überzeugen. Nun hat der Maschinenbauer die Sägebaureihe für einen besonderen Anwendungsfall erweitert: Die «Kastowin tube A 5.0» ist ein BandsägeVollautomat, der speziell für die Bearbeitung von Rohren optimiert wurde. Die grösste Neuerung: Im Vergleich zu den anderen Kastowin-Modellen ist die Bewegungsrichtung des Sägevorschubs um 180 Grad gedreht, gesägt wird von der Auflagefläche nach oben. Das sorgt für einen effizienten, präzisen und werkzeugschonenden Sägevorgang.
Spezialist für die Rohrbearbeitung. Der Schnittbereich der «Kastowin tube A 5.0» liegt für Rundmaterial bei 500 Millimetern, die kleinstmögliche Abschnittlänge bei zehn Millimetern. Die Schnittgeschwindigkeit lässt sich per frequenzgeregeltem Antrieb zwischen zwölf und 150 Metern pro Minute stufenlos einstellen. Hartmetall-Sägebänder, wie sie für verschiedene Rohrmaterialien notwendig sind, lassen sich auf der «Kastowin tube A 5.0» ohne weiteres Zubehör einsetzen. Die Spannung des Sägebands erfolgt hydraulisch, die Reinigung mit einer auswechselbaren, elektrisch angetriebenen Späneräumbürste. Spannstock und Sägevorschub sind mit spielfreien Linearführun-
Durch das Sägen von unten nach oben wird das Sägeband geschont und eine gleichbleibend hohe Sägequalität erreicht.
gen ausgestattet, Kugelrollspindelantriebe sorgen für kontrollierte Schnitt- und Materialvorschub-Bewegungen. Darüber hinaus weist die Säge sämtliche Vorteile auf, die auch den Rest der Kastowin-Baureihe auszeichnen. Für eine einfache Bedienung sorgt die intelligente Sägemaschinensteuerung Smartcontrol, die alle Materialdaten enthält und sämtliche notwendigen Parameter automatisch einstellt. Das eigens für diese Baureihe entwickelte System Kastorespond erfasst zudem permanent die Kräfte am Werkzeug und setzt diese intelligent in Vorschubbewegungen um. Um besondere Anforderungen zu erfüllen, hat Kasto ein grosses Zubehörsortiment im Angebot, wie zum Beispiel ein Heizungs- und Kühlungspaket für den Einsatz bei Temperaturen über 40 oder unter null Grad Celsius. Kurzinterview mit Sönke Krebber, strategische Vorentwicklung und Mitglied der Geschäftsleitung. Herr Krebber, Sie präsentierten während der Kasto-Pressetage eine neue «Kasto win tube A 5.0», welche von unten nach oben sägt. Warum hat man hier das Sägeband um 180 Grad gedreht? Bei Bandsägen wird normalerweise von oben nach unten oder vertikal gesägt. Dabei fällt ein Grossteil
der anfallenden Späne in das Innere des Rohres. Beim klassischen Sägen von oben nach unten stören die Späne zunächst zwar nicht, aber beim Durchlaufen des Sägebandes durch die angefallenen Späne im unteren Bereich des Rohres werden Späne vom Band mitgenommen und anschliessend beim Wiedereintritt in die Rohrwandung in den Schnittkanal gezogen. Dies führt zu einer deutlichen Verschlechterung der Schnittoberfläche und vor allem zu vorzeitigem Verschleiss am Sägeband. Speziell bei hartmetallbestückten Sägebändern können durch den mitgenommenen Span die Schneidkanten schnell beschädigt werden. Dieses Problem lösen wir mit unserer neuen Technik. Durch das Sägen entgegen der Richtung der Schwerkraft wird zuerst der untere Teil des Rohres gesägt. Zu Beginn des Schnitts liegen noch keine Späne am Grund des Rohres. Das Problem der Mitnahme von Spänen ist somit nicht gegeben. Die im Laufe des Schnitts entstehenden Späne fallen zwar weiterhin zum Grund des Rohres. Da der Schnitt aber von unten nach oben ausgeführt wird, bewegt sich das Sägeband aus dem Bereich der angesammelten Späne heraus. Es gibt nur einen sehr kleinen kritischen Bereich, in den ersten Sekunden nach Durchtrennung der unteren Rohrwandung, in dem wenige Späne mit dem Sägeband in Berüh-
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Trenntechnik ●
rung kommen. Aber durch die kontinuierliche Vorschubbewegung nach oben wird dieser kritische Bereich sehr schnell passiert. Auf diese Weise wird das Sägeband geschont und eine gleichbleibend hohe Sägequalität erreicht. Wo früher an den Einsatz von Hartmetall-Bändern nicht zu denken war, können unsere Kunden nun von dieser Technologie profitieren.
Sönke Krebber über die Entwicklung des «Kastowin tube A 5.0»: «Es braucht Querdenker, die sich einfach trauen, klassische Pfade zu verlassen und ohne Grenzen denken.»
Wie kam es zu dieser Neuentwicklung und warum hat man diese Technologie nicht schon früher angewandt? Oberstes Gebot bei Kasto ist es, die Einsatzgebiete unserer Produkte zu kennen. Dazu gehören regelmässige Kundenbesuche, um den tatsächlichen Bedarf kennenzulernen. So schafft man ein Problembewusstsein. Zusätzlich braucht es dazu noch Querdenker, die sich einfach trauen, klassische Pfade zu verlassen und ohne Grenzen denken. Nur so
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kann man dauerhaft neue geniale Lösungen und Produkte entwickeln, die auch tatsächlich den Kundennutzen voll erfüllen. Diese Fähigkeit, auch ausserhalb von üblichen Konventionen zu denken, ermöglicht es eben auch auf Lösungen zu stossen, welche bisher noch niemand angewandt hat. Haben Sie diese Neuerung auch patentieren lassen? Selbstverständlich haben wir diese Art zu sägen ● auch zum Patent angemeldet.
KASTO MASCHINENBAU GMBH & CO. KG D-77855 Achern-Gamshurst, +49 (0)78 41 610 kasto@kasto.de, www.kasto.de
Unseren treuen Lesern und Inserenten herzlichen Dank. Wir wünschen Ihnen frohe Festtage, alles Gute und viel Erfolg im neuen Jahr. Ihr technica-Team
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● Lasertechnik
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Faszination Ultrakurzpulslaser
UKP – und das Kamel geht durchs Nadelöhr Die Entwicklung des Ultrakurzpulslaser (UKP) war eines der Highlights der letzten Jahre. Er eröffnet der Industrie neue Möglichkeiten – speziell in der Mikro- und Nanotechnologie. Nun ist mit der TruLaser Cell 2000 von Trumpf eine Komplettlösung auf den Markt gekommen, die gänzlich in der Schweiz entwickelt und gebaut wird. J A N K O A U E R S W A L D , L E I TE R A P P L I K A T I O N S L A B O R , TR U M P F M A S C H I N E N A G
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aserlicht hat die Menschheit seit seiner Entdeckung immer wieder aufs Neue fasziniert. Gestochen scharf kann es die Dunkelheit durchschneiden und die Entfernung von der Erde zum Mond über Hunderttausende Kilometer hinweg sehr genau messen. Laserlicht kann aber auch winzigste Moleküle zum Leuchten bringen und damit biochemische Reaktionen sichtbar machen. Laserquellen des Internets sorgen dafür, dass das Wissen der Menschheit über Ozeane hinweg auf allen Kontinenten abrufbar ist. In der Materialbearbeitung können Laser Werkstoffe zum Schmelzen bringen. Auf diese Weise werden dickste Stahlplatten und Bleche «heiss» geschnitten oder Bauteile miteinander verschweisst oder verlötet.
Interessant für viele Anwendungen. Dosiert man die Leistung eines Lasers hingegen in ultrakurzen Pulsen, so kann er Materialien «kalt» verdampfen oder aber einfach nur physikalisch und chemisch verändern. Die Pulsdauer des Lasers liegt dabei im Bereich von Femto- oder Pikosekunden für feinste Schnitte mit hoher Kantenqualität, hingegen für Markierungen und grossflächigen Abtrag auch schon einmal bei Nanosekunden. Dies macht Ultrakurzpulslaser (UKP) interessant für viele Anwendungen. Härteste Materialien wie Diamant, Keramik und hochfester Stahl, aber auch der biegsamste Kunststoff lassen sich problemlos abtragen, gravieren oder schneiden. Die ultrakurzen Pulse sorgen dafür, dass die gefürchtete Wärmeeinflusszone mit ihren thermischen Spannungen, Rissen und massi-
ven Materialveränderungen nicht entstehen kann. Ehe das Material merkt, dass der Laser es gerade bearbeitet, ist er auch schon wieder weg. So entstehen in der Uhrenindustrie hochwertige Gravuren auf Lünetten aus Keramik, auf Gehäusen aus Edelstahl oder auf Rotoren aus Gold und Messing. Erschliesst völlig neues Materialspektrum. Transparente Materialien wie Glas werden durch spezielle Optiken und Prozesse entlang filigranster Linien verändert. Diese lokalisierten Veränderungen führen dazu, dass dort kontrollierte Sollbruchstellen für Kanten von hoher Qualität entstehen. So lassen sich innovative Designs von Smartphones und Smartwatches realisieren. Auch das berühmte Kamel, das durch ein Nadelöhr geht, ist seit der Entdeckung der Zwei-Photon-Polymerisation mit Femtosekundenlasern kein Fantasieprodukt mehr. Ge-
Winzige Komponenten von ca. 5 mm Grösse – geschnitten, gebohrt und graviert mit einem TruMicro Ultrakurzpulslaser. Oben: Zahnrad für ein Uhrwerk. Unten: Multifunktions-Demonstrator (links) und Stellhebelfeder (rechts). (Bilder: Trumpf)
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Lasertechnik ●
rade die Mikro- und Nanotechnologie wird durch den Einsatz von UKP neue Quantensprünge machen, da sich ihr nun ein völlig neues Materialspektrum über die klassische Photolithographie hinaus erschliesst. Gewinn für die klassische Industrie. Aber auch klassische Industrien werden profitieren. Die Automobilindustrie spart Treibstoff und Gewicht durch das Bohren feinster Einspritzdüsenlöcher, das Schneiden von Kohlefaser-Verbundwerkstoffen und durch neuartige Fügeverfahren von Metall und Kunststoff. Nachhaltige Energiegewinnung ist angewiesen auf das Randentschichten und Scribing von Silizium-, Dünnschicht- oder Polymer-Solarzellen mit Laser. In der Elektronik lassen sich Löcher in Leiterplatten mit hoher Geschwindigkeit bohren. Die Medizintechnik erwartet eine massive Reduktion des Werkzeugverschleisses und eine grössere Designfreiheit durch den Einsatz von UKP für Anwendungen im Bereich Dentaltechnik und für mikrochirugische Instrumente. TruLaser Cell 2000: hochwertige Lösung aus einer Hand. Die Technologie der UKP-Laser ist noch relativ neu und die Eintrittsschwelle entsprechend
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hoch. Einige Spezialmaschinenhersteller bieten bereits kundenspezifische Lösungen mit OEM UKP-Lasern an. Dies hat allerdings auch seinen Preis – und der Kunde hat mehrere Ansprechpartner im Servicefall. Trumpf bietet neu mit der TruLaser Cell 2000 eine hochwertige Lösung aus einer Hand an – komplett in der Schweiz entwickelt und gebaut. Neben den bereits industrieerprobten und extrem leistungsfähigen TruMicro UKPLasern bietet diese kompakte Maschine einfach wechselbare Optikkonfigurationen für eine Vielzahl von Anwendungen, höchste Präzision und den von Kunden geschätzten Service inklusive Applikationsentwicklung. Diese Komplettlösung wird vielen Anwendern den Eintritt in die UKPTechnologie erleichtern. Sie erlaubt es auch, zu einem späteren Zeitpunkt neue Laserquellen und Optiken nachzurüsten. Die weiteren Entwicklungsschritte. Wo liegen die nächsten Herausforderungen? Die Integration mehrerer Wellenlängen ist ein wichtiges Thema. Schnellere Scanner werden für UKPSysteme mit hohen Repetitionsraten zur Verfügung stehen. Neue Optiken und Prozesse müssen in die Maschinen integriert werden. Wichtig ist dabei ein modularer und einfacher Umbau der Maschine. Trepanieroptiken oder ausgeklügelte Kinematik-Konzepte werden es zum Beispiel erlauben, den Kantenwinkel beim Schneiden gezielt einzustellen. Beim Laserbohren ist das heute schon der Fall. Um die immer stärker werdende Leistung des TruMicro UKP-Lasers effizient zu nutzen, kommen bereits heute Lasermaschinen mit mehreren Strahlengängen und Scannerköpfen zum Einsatz. Weitere Entwicklungsfelder zeichnen sich bei Prozessbeobachtung, Automatisierungslösungen und beim Teile-Handling ab. Die Faszination der Ultrakurzpulslaser wird die Augen all derer, die sie entwickeln, bauen und anwenden, auch in Zukunft immer wieder zum Leuchten bringen.
TRUMPF MASCHINEN AG 6340 Baar, 041 769 66 66 info@ch.trumpf.com www.ch.trumpf.com
Die TruLaser Cell 2000, eine Komplettlösung für den Einstieg in die Ultrakurzpuls-Lasertechnologie. Die Maschine ist für neue Laserquellen, Optiken und Prozesse nachrüstbar.
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AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK
● Industrial Handling & Robotik
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Moderne Greifsysteme mit integriertem Condition Monitoring als Kernelemente der Industrie 4.0
Vernetzung bis zu höchster Effizienz Das Thema Industrie 4.0 ist in aller Munde – und läuft Gefahr, zu überhitzen, noch bevor es auf Anwenderseite richtig heiss gelaufen ist. Viele Unternehmen tun sich schwer mit konkreten Applikationen, während beispielsweise die USA einen deutlich pragmatischeren Ansatz fahren. Auch der Vakuum-Spezialist Schmalz hat das Stadium theoretischer Diskussionen lange verlassen und bereits seit vielen Jahren Produkte im Feld, die eine Vielzahl nützlicher Daten liefern. Damit erfüllen sie eine der Grundvoraussetzungen für Industrie 4.0, um somit den Fertigungsprozess transparenter und effizienter zu gestalten.
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ls «Spezialist für Vakuumtechnik beschäftigen wir uns schon sehr lange und intensiv mit Industrie 4.0», sagt Christian Landis, Geschäftsführer Schmalz GmbH Schweiz. Das Unternehmen hat zahlreiche intelligente Vakuum-Komponenten – sogenannte Smart Field Devices – im Programm, darunter VakuumEjektoren, intelligente Nadelgreifer sowie Vakuum-/Druckschalter. Mit diesen Komponenten und seinen kompletten Vakuum-Greifsystemen ist Schmalz dort unterwegs, wo zentrale Informationen für einen effizienten Automatisierungsprozess entstehen: auf der Feldebene, direkt am Werkstück. Schmalz ist dabei der erste Hersteller, der in seinen intelligenten Geräten Sensor- und Aktorfunktionen vereint. Die Smart Field Devices des Vakuum-Spezialisten sind mit umfassenden Funktionen zur Energie- und Prozesskontrolle ausgestattet. Die Geräte stellen beispielsweise Informationen zur Güte eines Greifsystems, zum Energieverbrauch, zum Verschleiss oder zur idealen Beschleunigung für den Verfahrprozess des Roboters zur Verfügung – das sind werthaltige Daten, die dem Anwender in der Folge einen echten Mehrwert zur Optimierung seines Prozesses liefern. Ein Beispiel ist die Funktion «Condition Monitoring» bei modernen Vakuum-Erzeugern: Sie überwachen damit permanent alle funktionsrelevanten Parameter, beispielsweise die Dichtheit oder den Betriebsdruck. Fehler werden so frühzeitig erkannt und können umgehend behoben werden, was Stillstandzeiten und damit Kosten vermeidet.
Schritt für Schritt zum CPS. «Immer mehr solcher Funktionen wandern in intelligente und vernetzte Greifsysteme, die sich damit Schritt für Schritt zu
Strategietag Industrie 4.0 Am ersten «Schweizer Strategietag Industrie 4.0» am 12. Januar 2016, im Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) Rüschlikon wird Christian Landis, Geschäftsführer Schmalz GmbH Schweiz, einem breiten Fachpublikum in seiner Keynote neuste Erfahrungen aus der Praxis übermitteln. Die Veranstaltung thematisiert die Entwicklungen der Industrie 4.0 auf nationaler Ebene, sensibilisiert und vernetzt Entscheidungsträger aus der Industrie und Politik und analysiert praxisnah den Status Quo der Schweizer Unternehmen in der Vernetzung von Produktentwicklung, Logistik und Kunden. www.strategietag.ch
Christian Landis, Geschäftsführer Schmalz GmbH Schweiz: «Allein durch intelligente Zustandsüberwachung und vorbeugende Wartung können wir pro Jahr die Kosten für Stillstandszeiten einer Pressenlinie um bis zu CHF 320 000.– senken.»
sogenannten cyber-physischen Systemen (CPS) entwickeln», sagt Albrecht Winter, Leiter Geschäftsfeldentwicklung und Unternehmensstrategie bei Schmalz. Diese Systeme sind das Kernele-
ment von Industrie-4.0-Anwendungen. Sie haben beispielsweise die Eigenschaft, dass sie innerhalb eines Netzwerks eindeutig zuordenbar sind oder dass sie eigene Dienste zur Verfügung stellen. Das kann beispielsweise ein Greifer sein, der auf Basis von Daten zum fortschreitenden Verschleiss selbstständig eine Wartungsanforderung stellt. Auch die selbstständige Optimierung des Energieverbrauchs eines Greifsystems ist eine typische Eigenschaft eines cyber-physischen Systems. Damit solche Systeme funktionieren, müssen Geräte nicht nur Daten liefern, sondern vor allem auch im Netzwerk sichtbar sein. Sie müssen dem Anwender an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine (HMI, Human Machine Interface) zur Verfügung stehen. Vakuum-Ejektoren von Schmalz beispielsweise sind deshalb IO-Link-fähig – das ermöglicht eine durchgängige Kommunikation von der Sensor-/Aktorebene bis zur Steuerung und darüber hinaus bis in die Leitebene. «Erst, wenn die Daten sichtbar sind, lässt sich daraus ein Nutzen generieren», so Walter Dunkmann. «Der Anwender hat nun die Möglichkeit, bei Bedarf in den Prozess einzugreifen.» Schmalz geht bei seinen Entwicklungen noch einen Schritt weiter. Auch das neue Compact Terminal SCTMi mit bis zu 16 ver-
Schmalz hat zahlreiche Smart Field Devices mit NFC (Near Field Communication) wie den Kompaktejektor SCPSi im Programm.
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Industrial Handling & Robotik ●
AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK
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Der hierarchische Aufbau der klassischen Automatisierungspyramide löst sich immer mehr auf. Smart Field Devices bilden sozusagen ein sich selbst organisierendes Netzwerk dar, welche sämtliche relevanten Prozessdaten erfassen, analysieren und bis in die Leitebene kommunizieren.
blockten Vakuum-Erzeugern sowie der neue Vakuum-/ Druckschalter VSi kommunizieren per IO-Link in alle gängigen Feldbussysteme. Warnmeldungen am Smartphone vor kostspieligen Ausfällen. Die Geräte sind zudem mit der NFCTechnologie (Near Field Communication) ausgestattet, mit der Daten über kurze Distanz per Funk zu einem mobilen Endgerät übertragen werden können. «Die Daten stehen also beispielsweise auf einem NFC-fähigen Smartphone zur Verfügung», sagt Walter Dunkmann. Der Anwender erhält Zugriff auf Service- und Wartungsfunktionen wie die Seriennummer oder die Bedienungsanleitung. Auch erhält er rechtzeitig Warnmeldungen, bevor es zu kostspieligen Ausfällen kommt. Muss ein neuer Schalter in das Greifsystem integriert werden, übernimmt er dank Clone-Funktion die Einstellungsdaten des Vorgängers. Eine aufwändige Parametrierung des neuen Schalters entfällt. Schmalz bringt also wichtige Prozessdaten direkt auf das Smartphone oder das Tablet bis in die Cloud – und schlägt so auch die Brücke zwischen Industrieanwendungen und Produkten, die im privaten Umfeld wie selbstverständlich genutzt werden.
«Die Entwicklungen rund um intelligente Greifsysteme sind damit allerdings noch lange nicht am Ende», sagt Walter Dunkmann. «Wenn die Daten sichtbar werden, können sich daraus neue Geschäftsmodelle ergeben.» Ein Beispiel ist der Service: Der Anbieter kann nun beispielsweise verlässlich planen, wann sein Greifsystem gewartet wer-
Heute und in Zukunft: Ein intelligenter Vakuum-Ejektor liefert werthaltige Daten für den Anwender. In der Cloud kommunizieren Geräte und Dienste miteinander, sie organisieren sich selbst. Das macht den kompletten Fertigungsprozess deutlich transparenter und effizienter. (Bilder: Schmalz)
den sollte. Das ist keinesfalls Zukunftsmusik, sondern bei Schmalz bereits heute Realität: Automobilhersteller, die ihre Pressenstrassen mit intelligenten Vakuum-Ejektoren von Schmalz ausgestattet haben, erhalten Daten zum Energieverbrauch, zum Zustand der Anlage und zur Leistung des Greifsystems. Vorreiterrolle bei Industrie 4.0. Allein die Kosten, die durch Stillstandszeiten einer Pressenlinie entstehen, lassen sich durch intelligente Zustandsüberwachung und vorbeugende Wartung pro Jahr um bis zu CHF 320 000.– senken. Greifsysteme der Zukunft könnten nun sogar in der Lage sein, Wartungsaufträge selbstständig auszulösen – inklusive der Bestellung von Austauschteilen und der zeitlichen Disposition des Wartungspersonals. Unternehmen wie Schmalz unterstützen bei diesem Szenario frühzeitig, und aus ungeplanten Stillstandszeiten werden vom Greifsystem geplante Wartungsintervalle. Überhaupt nimmt Schmalz beim Thema Industrie 4.0 eine Vorreiterrolle ein. Die Vakuum-Ejektoren
mit IO-Link beispielsweise sind bereits seit 2008 auf dem Markt. Zudem arbeitet das Unternehmen in Gremien mit, die Standards für künftige Fertigungsprozesse definieren. «Wir sehen speziell auf dem Schweizer Markt bei unseren Kunden und Partnern ein grosses Interesse am Thema Industrie 4.0, da die Vorteile klar erkannt werden», ergänzt Christian Landis, Geschäftsführer der Schmalz GmbH Schweiz. «Bereits heute arbeiten wir mit innovativen Maschinenbauern konkret an Projekten zur Vernetzung von Ejektoren, um für die Kunden zusätzliche Funktionen bereitstellen zu kön● nen.» (mf)
SCHMALZ GMBH 8309 Nürensdorf, 044 88875 25 schmalz@schmalz.ch, www.schmalz.com
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● Industrial Handling & Robotik
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Innovatives Handling-Zubehör fördert Prozessstabilität und Wirtschaftlichkeit
Damit jeder Griff sitzt Handhabung und Leistungssport haben vieles gemeinsam: Neben der Präzision, Kraft und Ausdauer der Akteure entscheidet immer häufiger auch das Equipment über den Erfolg. Der Kompetenzführer für Spanntechnik und Greifsysteme Schunk hat in den vergangenen Jahren sein Zubehörprogramm rasant ausgebaut und sich auch hier mit an die Weltspitze katapultiert. Am Beispiel einer voll automatisierten Prüfzelle der Tries GmbH im süddeutschen Ehingen wird deutlich, welche Effekte mit einer modernen Handhabungsperipherie möglich sind. M A R C E L N A G E L , A B T E I L U N G S L E I T U N G P R O D U K T- U N D P O R T F O L I O M A N A G E M E N T G R E I F S Y S T E M E S C H U N K
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und 12 000 Hydraulik-Bremsventile wird Tries künftig Jahr für Jahr in der modernen Roboterzelle auf Herz und Nieren prüfen. Die Anlage, die der Hydraulik-Spezialist speziell für eine neue Bremsventil-Generation entwickelt hat, tritt die Nachfolge einer sechs Meter langen Linearportallösung an, die seit rund zehn Jahren erfolgreich in Ehingen (bei Ulm) im Einsatz war. Sowohl in der bisherigen Anlage als auch in der neuen Roboterzelle kommen Greifsystemkomponenten von Schunk zum Einsatz. «Bei dem Portal, das wir damals schon gemeinsam mit Schunk entwickelt hatten, hat sich gezeigt, dass die Grundqualität dieser Komponenten ausserordentlich hoch ist», berichtet Matthias Bachhofer, Technischer Leiter Produktion und Sondermaschinenbau bei Tries. Daher sei es mehr als konsequent, auch bei der kompakten Roboterzelle auf das Modulprogramm von Schunk zurückzugreifen. Hauptvorteile der Roboterzelle gegenüber der Portallösung seien deren Kompaktheit, die Nutzung von sechs Freiheitsgraden, die bessere Zugänglichkeit und die hohe Prozessstabilität, die gerade auch durch den Einsatz des innovativen Schunk Roboterzubehörs erreicht werde, so Bachhofer.
Kompakte Prüfanordnung. In der Prüfzelle werden die aus einem Aluminiumblock gefertigten Bremsventile mithilfe eines vielzahngeführten Schunk Universalgreifers PGN-plus von einem Zuführband abgeholt, per Datamatrix-Code im System erfasst, in eine pneumatische Prüfstation eingesetzt und dort zunächst auf Dichtheit geprüft. Während der Haltezeit von 30 Sekunden simuliert ein Betätigungszylinder die Betätigung des Ventilstössels, ohne dass es dabei zu einem Druckabfall kommen darf. Besteht das Ventil die Druckprüfung, wird es mithilfe des Greifers entnommen und an eine hydraulische Prüfstation übergeben, wo Einstellungen am Ventil vorgenommen, Druckkennlinien abgefahren, die Betätigungskraft am Stössel geprüft und sämtliche Mess- und Einstellgrössen dokumentiert werden. Im Anschluss daran verschliesst ein Schunk PGN-plus 64 die Hydraulikkanäle mit Gewindestopfen und die Gewindespulen mit Steckern und übergibt die Bremsventile schliesslich an eine Waschstation.
Vollautomatischer Greiferwechsel. Um den Roboter möglichst vielseitig nutzen zu können, hat Matthias Bachhofer das Frontend des Yaskawa Motoman mit einer Schunk DDF Drehdurchführung sowie mit einem SWS Schnellwechselmodul ausgestattet. Die Schnellwechselmodule aus dem weltweit grössten Roboterzubehörprogramm von Schunk minimieren unproduktive Nebenzeiten, indem sie einen voll automatisierten Wechsel der Aktoren ermöglichen. Sie bestehen aus zwei Teilen: einem Schnellwechselkopf, der am Roboterarm montiert ist, und einem Schnellwechseladapter, der mit dem jeweiligen Werkzeug verbunden ist. Beim Werkzeugwechsel werden beide Teile automatisch miteinander gekoppelt. In Sekundenschnelle gewährleisten diese eine stabile mechanische Verbindung
Das SWS Schnellwechselsystem ermöglicht einen rasanten Wechsel der eingesetzten Greifer. Haftkissen gewährleisten beim Handling der Ventilblöcke einen zuverlässigen Halt.
Taktgeber in der Zelle ist die hydraulische Prüfung. Sobald das Ventil in der Station positioniert ist, wird es mit Hydrauliköl befüllt und entsprechend der Vorgaben eingestellt. Anschliessend werden die Betätigungskraft des Stössels sowie die Druckkennlinien überprüft und dokumentiert. (Bilder: Schunk)
und sorgen zugleich für eine zuverlässige Durchleitung von Pneumatik sowie der elektrischen Signale. Das patentierte «No-Touch-Locking-System» stellt bei Schunk Schnellwechselmodulen auch dann einen zuverlässigen Wechsel sicher, wenn Kopf und Adapter bis zu 2,5 mm voneinander entfernt sind. Zusätzlich ist das Verriegelungssystem mit einer patentierten Selbsthemmung ausgestattet, die eine prozessstabile Verbindung zwischen Schnellwechselkopf und Schnellwechseladapter mit einer Wechselgenauigkeit von 0,015 mm gewährleistet – ein deutlicher Unterschied zu anderen Modulen am Markt. Der Antrieb und die Luftdurchführung sind unmittelbar ins Gehäuse der Schnellwechselmodule integriert. Mit insgesamt 22 Baugrössen
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für Zuladungen von 1,4 kg bis 4050 kg und einer weltweit einzigartigen Vielfalt von 2000 Varianten decken die standardisierten Schunk Schnellwechselsysteme unzählige Anwendungen ab. Sonderlösung zum Stopfendrehen. Eine der grössten Herausforderungen in dem automatisierten Handhabungsprozess war nach Angaben von Matthias Bachhofer bisher das Eindrehen der Stopfen. Immer wieder sei es hier zu Störungen gekommen, die einen Bedienereingriff erforderten. «Wenn der Stopfen hakte, musste ein Mitarbeiter ihn manuell lösen und korrekt einschrauben», so Bachhofer. Heute sorgt eine speziell für die Anwendung modifizierte Ausgleichseinheit Schunk AGE-Z mit einem Ausgleichsweg in Z-Richtung von 25 mm für die erforderliche Nachgiebigkeit, wodurch ein möglicher Achsversatz der Stopfen kompensiert und ein schonender Schraubvorgang gewährleistet wird. Die koaxiale Fügehilfe Schunk FUS kompensiert zusätzlich Fluchtungsfehler und verhindert, dass sich die Stopfen verklemmen. «Die gemeinsam mit Schunk entwickelte Lösung hat auf Anhieb funktioniert», unterstreicht Matthias Bachhofer. «Der Stopfen wird aufgedrückt, wir fahren mit der Ausgleichseinheit drauf und während des Drehens fährt die Einheit langsam wieder heraus, bis der Einschraubpunkt exakt getroffen wird.» Additiv gefertigte Polyamidfinger übernehmen das Stecker-Handling. Da die Spulen der Bremsventile beim Waschvorgang nicht mit der Reinigungsemulsion in Verbindung kommen dürfen, werden die Ventilblöcke vor dem Waschvorgang mit jeweils drei Steckern verschlossen. Speziell hierfür hat Schunk additiv gefertigte Greiferfinger aus Polyamid produziert, die exakt an die Kontur der Stecker angepasst sind und eine präzise Positionierung sicherstellen. Auch hier wird deutlich, wie dynamisch sich der Markt für Roboterzubehör entwickelt: Was bei der Roboterzelle von Tries noch konventionell abgelaufen ist, indem die Konstrukteure bei Schunk aus den CAD-Daten des Steckers die
Industrial Handling & Robotik ●
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dazu passenden Finger entwickelt haben, gelingt wenige Monate später bereits mithilfe des 3D-Designtools Schunk «eGrip» vollautomatisch. Das lizenzfreie, browserbasierte Webtool verkürzt die Konstruktions- und Bestellzeit für massgeschneiderte Greiferfinger auf gerade einmal 15 Minuten. Wenige Angaben genügen, schon ermittelt Schunk «eGrip» eigenständig die optimale 3DKontur, den Preis und die Lieferzeit. Bei der smarten Software, die Anwender auch ohne eigenes CAD-Programm rund um die Uhr nutzen können, wird das zu handhabende Werkstück oder Bauteil einfach als STEP- oder STL-Datei hochgeladen und mit spezifischen Angaben, beispielsweise zum Gewicht, zur Einbaulage des Greifers oder zur Fingerlänge, ergänzt. Innerhalb weniger Sekunden erhält der Nutzer ein detailliertes Angebot. Auch komplexe Geometrien sind mit Schunk eGrip innerhalb kürzester Zeit realisierbar. Wer möchte, kann die Greiferfinger direkt im System bestellen oder das Angebot speichern und zu einem späteren Zeitpunkt für die Erst- beziehungsweise Folgebestellung aufrufen. Zudem lässt sich die Aussenkontur der generierten Baugruppen, bestehend aus Greifer, Fingern und Werkstück, kostenlos als STL-Datei herunterladen und unmittelbar für die Anlagenkonstruktion verwenden. Die preisattraktiven, additiv gefertigten Schunk Aufsatzbacken werden innerhalb weniger Tage aus leichtem, verschleissfestem Polyamid 12 wahlweise in den Farben Weiss oder Schwarz gefertigt. Da Polyamid chemisch beständig und lebensmitteltauglich ist, kann auch die bei Tries eingesetzte Waschemulsion den Polyamid-Fingern nichts anhaben. (mf) ●
SCHUNK INTEC AG 8307 Illnau-Effretikon, 052 354 31 31 info@ch.schunk.com, www.ch.schunk.com Metav 2016: Halle 1, Stand 14 E 32
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Matthias Bachhofer schätzt vor allem die hohe Qualität dieser Module. In der Prüfzelle nutzt er neben Greifern auch das umfangreiche Zubehörprogramm von Schunk.
Die individuell geformten Polyamidfinger fürs SteckerHandling wurden von Schunk additiv gefertigt. Das neue 3D-Designtool «eGrip» verkürzt die Konstruktions- und Bestellzeit für derartige Lösungen heute auf gerade einmal 15 Minuten.
The Wyld ist bis etwa Mitte 2016 zu Gast im Palast Berlin. The Wyld – das ist die Natur des Menschen in all ihren Facetten und die Wildnis der Grossstadt. Sie wird bevölkert von Paradiesvögeln, Grossstadtgewächsen und intergalaktischen Metamorphosen – sehr modern und archaisch, skurril und futuristisch. (Bild: Palast/Soenne Architekturfotografie
Safety steckt oftmals im Detail – wie beispielsweise in Antriebskomponenten für eine der teuersten Theaterbühnen der Welt
Eindrucksvoll und sicher Die netzwerkbasierte Sicherheitstechnik von B&R sorgt im Friedrichstadt-Palast in Berlin während der 10-Millionen-Euro-Show «The Wyld» dafür, dass die Darsteller in einer der derzeit aufwändigsten Bühnenshows Europas ihren Auftritt sicher absolvieren können. Mit 67 Sicherheitssteuerungen verbirgt sich hinter den Kulissen die weltweit komplexeste Sicherheitsanwendung auf Basis von Opensafety.
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er Berliner Friedrichstadt-Palast toppt mit der neuen Show «The Wyld – nicht von dieser Welt» alles, was in Europa bisher zu sehen war. Das Bühnenereignis reiht sich damit in die oberste Liga der international bekannten grossen Shows ein. Das Haus hat sich das Spektakel einiges kosten lassen: Über 10 Millionen Euro wurden in die Show investiert – eine Summe, von der selbst die Theater am legendären Broadway nur träumen können. Rekordverdächtig auch der Besucheransturm: Nach weniger als vier Monaten Spielzeit gingen insgesamt mehr als 250 000 Karten für «The Wyld» über den Ladentisch. Das ist aber immer noch nicht alles, was «The Wyld» vorweisen kann. Während der interessierte
Theaterfan vielleicht weiss, dass «der Palast» über die grösste Bühne der Welt verfügt, bleibt seinen Augen ein weiterer Rekord verborgen: Gut versteckt hinter den Kulissen befindet sich die mit 67 vernetzen Sicherheitssteuerungen weltweit umfangreichste Sicherheitsinstallation auf Basis von Opensafety und der netzwerkbasierten Sicherheitstechnik von B&R. Bühnenelemente sicher verfahren. Die Sicherheitstechnik sorgt dafür, dass die The-Wyld-Darsteller gefahrlos auf 55 podestartige Bühnenelemente vertrauen können, deren Höhe sich während der Show verändert; die Elemente wandeln sich zum Beispiel zu Treppen um. Dabei müssen Schaltleis-
Die ACOPOSinverter P74 Frequenzumrichter beinhalten verschiedene antriebstechnische Profile für dreiphasige Asynchron- und Synchronmotoren mit einer Spannungsversorgung von 200 bis 500 VAC und einer Leistung von 0,18 bis 15 kW. (Bild: B&R)
ten ausgewertet werden, mit der jede Trittplatte am Rand umlaufend eingefasst ist. Kommt ein Artist während der Show zu nahe an eine Kante während das Podest verfahren wird, wird dies unmittelbar an die Schaltleiste gemeldet und das betroffene Podest sowie die anderen Treppenelemente halten sofort an. Dabei muss extrem schnell reagiert werden, da die mit einem AC-Motor angetriebenen Bühnenelemente über eine Scherenmechanik in Kombination mit einer Kugelspindel mit bis zu 170 mm/s verfahren werden können. Die Ansteuerung der elektrischen Antriebsachse und die Auswertung der Schaltleiste übernimmt pro Stufe ein programmierbarer Stage Mover, der vom Bühnentechnikspezialisten Gietec in enger Zusammenarbeit mit B&R entwickelt und gebaut wurde. Er vereint in einem Rack-Einschubgehäuse alle Elemente, die für die kontrollierte Bewegung einer elektrischen Einzelachse erforderlich sind. Antriebsbaukasten mit integrierten Sicherheitsfunktionen. Herzstück des Stage Mover ist eine energieeffiziente Steuerung X20CP1583 mit Powerlink-Schnittstelle und integrierten I/Os aus dem X20-System von B&R. Der CPU steht ein digitales X20-Modul SLX410 mit sicheren Ein- und Ausgängen zur Seite, das zugleich die Funktion einer Sicherheitssteuerung übernimmt. Während die integrierte Powerlink-Schnittstelle der CPU zur Kommunikation mit der übergeordneten Anlagen-
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steuerung verwendet wird, haben die Gietec-Ingenieure ein separates X20-Powerlink-Schnittstellenmodul für die Anbindung des eingebauten Frequenzumrichters vom Typ «ACOPOSinverter P74» genutzt. Dieser interne Powerlink-Bus entlastet den Befehlsbus zur übergeordneten Steuerung. Der Anschluss des geberlosen AC-Motors, der die Scherenmechanik antreibt, sowie des Seilzuggebers und eines Endschalters am Bühnenelement erfolgt über einen Harting-Multistecker. Darüber hinaus muss nur noch eine Kabelverbindung zum 400-VAC-Netz hergestellt werden, um das Bühnenelement in Betrieb nehmen zu können. «Dieser modulare Aufbau ist zwar nicht ohne Zusatzaufwand zu bekommen, er erlaubt es aber, dass der Stage Mover nach dem Ende der Spielzeit in anderen Shows problemlos wiederverwendet und für die Lösung unterschiedlicher Antriebsaufgaben eingesetzt werden kann», sagt Georg Schosser, Gründer und Geschäftsführer der in der Nähe von München ansässigen Gietec GmbH. Neben der Variante für die Ansteuerung einer elektrischen Achse gibt es den Stage Mover für die Ansteuerung einer hydraulischen beziehungsweise einer pneumatischen Achse. Sie kommen ebenfalls bei der Show im Friedrichstadt-Palast zum Einsatz. Ein Softwareprojekt für drei Hardwarevarianten. Der Steuerkopf mit der Sicherheitssteuerung inklusive sicheren I/Os ist bei allen Varianten gleich. Bei der Hardware unterscheiden sich die Varianten nur durch die erforderlichen Komponenten für die Ansteuerung des jeweiligen Achsentyps und die verwendeten X20-Module. «Obwohl es den Stage Mover in verschiedenen Hardwarevarianten für die unterschiedlichen Antriebsarten gibt, benötigen wir trotzdem nur ein Softwareprojekt», sagt Schosser. «Das vereinfacht die Inbetriebnahme und das Änderungsmanagement der Software für uns deutlich und ist ein entscheidender Pluspunkt der B&R-Lösung.» Für Gietec sind bei dieser Anwendung die kurzen Reaktionszeiten, die sich mit der netzwerkbasierten Sicherheitstechnik Opensafety erreichen lassen und die hohe Flexibilität der Safelogic-Sicherheitssteuerungen der entscheidende Pluspunkt, wie Schosser unterstreicht: «Die mit konventionell verdrahteter Sicherheitstechnik bei dieser Anwendung erreichbaren Reaktionszeiten in der Grössenordnung von 500 ms hätten für einen sicheren Betrieb der Bühnenelemente nicht ausgereicht. Mit der Lösung von B&R haben wir trotz 55 zu überwachenden Schaltleisten und weiteren Sicherheitseinrichtungen eine Abschaltzeit von etwa 10 ms erreicht und können damit in Verbindung mit der hohen Flexibilität alle aktuellen und sich abzeichnenden Sicherheitsstandards problemlos einhalten.» 67 vernetzte Sicherheitssteuerungen. Die Koordination der Sicherheitssteuerungen der 60 Stage Mover der Anlage in Berlin übernehmen 7 übergeordnete, kaskadierte Sicherheitssteuerungen aus der
Antriebstechnik ●
AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK
Safelogic-Familie. Trotz der auf dem PowerlinkBackbone anfallenden grossen Datenmengen ist Gietec gänzlich ohne eine Kaskadierung des Busses ausgekommen, was die Komponentenzahl und den Verkabelungsaufwand auf einem absoluten Minimum hält. Für die Steuerung der Gesamtanlage hat Gietec auf Basis eines Panel PC 900 mit einem projiziert kapazitiven 24"-Display den Stage Controller entwickelt. Die Anwendungssoftware dieses universell einsetzbaren Steuer- und Bedienpults, einschliesslich der Visualisierung sowie der Software für die Stage Mover, wurde durchgängig mit Automation Studio programmiert. In Berlin kommen 2 Stage Controller zum Einsatz, wobei einer nur Visualisierungsaufgaben übernimmt, während der zweite für die Anlagensteuerung zuständig ist. Die beiden Stage Controller kommunizieren über eine SmartDisplay-Link-3-Verbindung. «Die Unterstützung durch B&R war auch bei diesem Projekt vorbildlich», sagt Schosser. «Wie gewohnt konnten wir bei Bedarf mit den versierten
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B&R-Mitarbeitern sprechen, die sich dadurch auszeichnen, dass sie eine Problemlösung aufzeigen.» Das Ergebnis hat auch die Verantwortlichen des Friedrichstadt-Palastes überzeugt und so für einige Bewegung in der Theaterwelt gesorgt. (mf) ●
B&R INDUSTRIE-AUTOMATION AG 8500 Frauenfeld, 052 728 00 55 office.ch@br-automation.com www.br-automation.com GIETEC GMBH D-82054 Sauerlach, +49 (0)8104 90 85 150 info@gietec.de, www.gietec.de FRIEDRICHSTADT PALAST BERLIN D-10117 Berlin www.palast.berlin
Gietec hat in enger Zusammenarbeit mit B&R modular aufgebaute und vernetzbare Controller mit integrierter Sicherheitstechnik für die Ansteuerung elektrisch und hydraulisch angetriebener sowie pneumatischer Achsen entwickelt. (Bild: Georg Schosser/Gietec)
Zwei baugleiche, universell einsetzbare Stage Controller von Gietec auf Basis eines Panel PC 900 mit einem projiziert kapazitivem 24-Zoll-Display dienen bei der Bühnenshow «The Wyld» als Steuerpult für 55 podestartige Bühnenelemente. (Bild: Gietec)
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AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK
● Antriebstechnik
12.2015 technica
Optimal vernetzt: Zwei Hochleistungstechnologien vereinen sich zu einer revolutionären Transportlösung mit Linearmotor
Hart im Nehmen, schnell im Geben Ingenieure von Beckhoff und der Linearführungsexperte Hepcomotion haben gemeinsam ein revolutionäres Transportsystem entwickelt, das dramatische Produktionssteigerungen bei verbesserter Zuverlässigkeit ermöglicht.
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iele Anwender sind mit dem Problem konfrontiert, die Produktion mit konventionellen mechanischen Maschinen zu steigern, ohne dass dabei die Ausfallsicherheit beeinträchtigt wird. Selbst wenn diese verbessert werden kann, sind mechanische Vorrichtungen allein oft nicht in der Lage, die Anforderungen einer gesteigerten Produktionsleistung zu bewältigen. Dies wird besonders in der Verpackungsund Lebensmittelindustrie sowie zugehörigen Branchen deutlich. Hier müssen Packungen oder individuelle Produkte bei hohen Geschwindigkeiten verarbeitet oder zur Befüllung bereitgestellt werden.
Hohe Produktionsraten bei konstanter Positioniergenauigkeit. Die Lösung besteht aus dem Beckhoff XTS linearen Transportsystem kombiniert mit einem langlebigen und präzisen Führungssystem von Hepcomotion. So können hohe Produktionsraten bei konstanter Positioniergenauigkeit und der notwendigen Systemzuverlässigkeit erreicht werden.
XTS besteht aus modularen Linearmotoren mit integrierter Leistungselektronik und Wegerfassung bei typischerweise bis zu 40 kabellosen Movern auf einem System. Die Systemlänge und -form kann je nach Anwendung individuell angepasst werden. Die Bewegung jedes Movers ist einzeln steuerbar, wodurch für Anwender fliegende Produktwechsel und kleine Losgrössen schnell und mit höchster Effizienz möglich werden. Eine mechanische Neukonfiguration ist überflüssig, da XTS teure mechanische Vorrichtungen durch flexible Softwarelösungen ersetzt. Für hohe Produktionsleistungen. Durch den Einsatz fortschrittlicher Linearführungssysteme werden die Mover optimal unterstützt und geführt. Hierdurch eröffnen sich für das XTS ganz neue Anwendungsmöglichkeiten in der Verpackungs- und verarbeitenden Industrie – nun sind komplexe Bewegungsprofile mit hohen Geschwindigkeiten möglich, die zum Erreichen hoher Produktionsleistungen benötigt werden. All dies wird erreicht, ohne die Positioniergenauigkeit während der Maschinenlebensdauer zu beeinträchtigen.
Das Beckhoff XTS extended Transport System kombiniert mit der passenden Hepcomotion Linearlösung bedeutet eine Investition in höhere Produktionsleistung und maximale Flexibilität. (Bilder: Hepcomotion)
Egal, ob eine neue Maschine entworfen oder eine bestehende ersetzt wird – XTS kann passend für die verfügbaren Platzverhältnisse konfiguriert werden. Die üblicherweise 180° Kurvensegmente für die Motormodule werden durch zusätzliche Varianten mit 22,5° ergänzt, wodurch Innen- und Aussenkurven, Rechtecksysteme sowie Vollkreise konstruiert werden können. Besonders ist dazu, dass das patentierte 1-Trak Führungssystem von Hepcomotion in jeder erdenklichen zweidimensionalen Form konfiguriert werden kann und so die perfekte Ergänzung zum kleinen XTS System darstellt. Zuverlässige Leistung bei Hochgeschwindigkeitsanwendungen. 1-Trak verwendet eine leichtgewichtige 3-Lager-Konstruktion, um die Mover in der optimalen Bahn auf einer präzisionsgehärteten Stahlführung zu verfahren. Die 180° Kurvensegmente des XTS sind mit einer klothoidenförmigen Kurvenbahn versehen. Im Vergleich zur üblichen Tangentialkreisbahn ist hier eine sehr viel gleichmässigere Bewegung der Mover möglich. Dies ist für zuverlässige Leistung bei Hochgeschwindigkeitsanwendungen auf sehr begrenztem Raum unerlässlich. Die Form der Führungsbahn minimiert die Änderungsquote bei der Beschleunigung von Mover und Nutzlast und kontrolliert die Stossbelastungen, die anderenfalls die Lebensdauer der Hauptkomponenten verkürzen würden. XTS Systeme mit grösserem Radius von 22,5° verwenden eine konventionellere Kombination aus geraden Schienenabschnitten und tangentialen Bögen. Bei dieser Variante werden die bewährten V-Nut-Lager für die Mover eingesetzt, die auf Hepcomotion PRT2 Führungen laufen. Einfache Wartung dank automatischem Schmiersystem. Das fortschrittliche XTS Transportsystem benötigt nur sehr geringen Wartungsaufwand, um eine gleichbleibend hohe Leistung zu erzielen – die Anwender können routinemässige War-
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Antriebstechnik ●
AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK
Mengen an Schmierstoff. Viele verschiedene Arten von Schmiermittel können eingesetzt werden; dies ist besonders dort von Vorteil, wo lebensmitteltaugliche Varianten verwendet werden müssen.
tungsarbeiten ganz einfach in die Maschinenbelegung mit einplanen. Das XTS wird von Monitoring-Software überwacht, die jegliche Leistungsveränderung der Mover erkennt, wie beispielsweise entstandenes Spiel oder übermässigen Abrieb. Diese Funktion ist besonders als Frühwarnsystem für potenziellen Verschleiss der Lager hilfreich. Die V-Führungsschienen sind mit einem automatischen Schmiersystem ausgestattet, das die V-Führungsflächen der Schienen und Lager permanent schmiert und so eine lange und störungsfreie Lebensdauer ermöglicht. Weiterhin benötigen Hepco V-Führungen für optimale Leistung nur kleine
Hohe Lebensdauer sowie hochproduktive und flexible Lösung. Führungssysteme von Hepcomotion sind extrem strapazierfähig und werden typischerweise in Systemen eingesetzt, die rund um die Uhr an sechs Tagen die Woche arbeiten, wobei die V-Nut-Lager eine Betriebsdauer von mehreren Jahren besitzen. Die voraussichtliche Lebensdauer kann errechnet werden und gibt Aufschluss über die Eignung bei individuellen Anwendungen. Eine Investition in das Beckhoff XTS extended Transport System kombiniert mit der passenden Hepcomotion Linearlösung bedeutet eine Investition in höhere Produktionsleistung und maximale Flexibilität. Die hier erreichte Verlässlichkeit und hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit ist mit mechanisch angetriebenen Systemen nicht realisierbar. Investition in schnelleren Produktwechsel und höhere Produktionsleistung. Mechanisch angetriebene Vorrichtungen bedeuten unweigerlich einen erheblich grösseren laufenden Wartungsaufwand, beson-
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ders bei hohen Geschwindigkeiten. Prozesse erfolgen meist nach vorgegebenem Muster mit fixen Taktzeiten, wodurch eine Produktionssteigerung erschwert wird. Mit dem XTS können Prozessabläufe durch die Software verändert werden, ohne dass eine Umrüstung erforderlich wird. Da jeder einzelne Mover einen separaten Servomotor darstellt, können sie individuell programmiert und so Ausfallzeiten auf ein Minimum reduziert werden. Zur Programmierung des XTS wird Twincat verwendet, das alle Treiber und Programme enthält, die für eine erfolgreiche Installation nötig sind. Die Kombination aus Beckhoff und Hepcomotion bietet Anwendern eine robuste, hochproduktive und flexible Lösung, die Herstellungsprozesse in vielen Fertigungsstätten revolutionieren wird. (mf) ● BECKHOFF AUTOMATION AG 8200 Schaffhausen, Tel. 052 633 40 40 info@beckhoff.ch, www.beckhoff.ch HEPCOMOTION D- 90537 Feucht, +49 (0)9128 92710 info.de@hepcomotion.com www.hepcomotion.com Video: http://bit.ly/1PzEHiK
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AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK
● Fluidik
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Neues Druckluftkonzept sorgt für sichere, unterbrechungsfreie Produktion bei Kaba
«Luft ist nicht einfach nur Luft» Die Firma Kaba AG im Zürcher Oberland ist nicht nur in der Schweiz für ihre Schliesssysteme bekannt. Die Produktion wurde in den letzten Jahren massiv ausgebaut und benötigte immer mehr Druckluft für die Maschinen und Aggregate. Eine ausführliche Analyse und die Implementierung eines neuen Druckluftkonzepts zusammen mit bestehenden Komponenten von Kaeser bietet nun auf kompaktem Raum eine Versorgung, die modernsten Energieeffizienz-Anforderungen entspricht und das Budget nachhaltig entlastet. M A R KU S FR U TI G, R E D A K TO R TE C H N I C A
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achhaltigkeit ist eines der sieben grundlegenden Kaba-Prinzipien für das gesamte Unternehmenshandeln. Da das Unternehmen aufgrund der steigenden Nachfrage seiner Erzeugnisse die Produktionskapazitäten in den letzten Jahren kontinuierlich erhöhen musste, traten vor rund zwei Jahren erste Engpässe auf, als innerhalb des Betriebes immer mehr automatisiert wurde und daher auch mehr Maschinen an das Druckluftsystem angeschlossen wurden. Teilweise konnten die bestehenden drei Kompressoren mit einem Drucklufttank und einem Druckluftkältetrockner die benötigte Liefermenge nicht mehr optimal bewältigen.
Rolf Jaggi, Leiter der Hausdienste und zuständig für die Versorgung der Ressourcen Luft, Elektrizität und Wärme für die Produktion, erklärt: «Beispielsweise fragten die Maschinenführer nach, ob wir die Kompressoren abgestellt hätten. Das hat uns überrascht. Dazu hatten wir auch keine genauen Angaben über den Druckluftverbrauch der Maschinen in der Produktion. Wir wussten zwar, was wir liefern können, aber nicht, was insgesamt verbraucht wird. Daher waren wir gefordert.» Es musste also zeitnah eine umfassende, aber ebenso nachhaltige Lösung her, damit die reibungslose Produktion aufrechterhalten werden konnte.
Analyse bestätigte dringenden Handlungsbedarf. Jaggi wandte sich an die Firma Kaeser, um eine Analyse zum Verbrauch der Maschinen und zur Liefermenge der bestehenden Kompressoren-Anlage durchzuführen. Es wurde dabei festgestellt, dass die Sicherstellung der Produktion einerseits und die Herstellung von genügend Druckluft andererseits mit der vorhandenen Druckluftstation nicht mehr gewährleistet waren. Wenn ein Kompressor ausgefallen wäre, hätte dies einen Druckabfall im Druckluftnetz zur Folge, was zum Produktionsstopp geführt hätte. Also ein Horrorszenario für jedes Unternehmen. Jaggi betont: «Daher haben wir uns auch sehr schnell entschieden, den Umbau der Druckluftanlage anzugehen.»
Blick in den Kompressorenraum bei Kaba: Hinten links der Kältetrockner TF 280, davor die Schraubenkompressoren vom Typ ASD60, der bestehende CSD102 und vorne der CSD125 von Kaeser Kompressoren AG. Die wirtschaftliche Kombination von bestehenden Geräten mit Neugeräten gesteuert über eine zentrale Steuerungsplattform Sigma Air Manager SAM mit «SACplus-Karte» ermöglicht Kaba, flexibel auf den Druckluftbedarf seiner Produktionsanlage zu reagieren und Kosten zu sparen. (Bilder: Markus Frutig)
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Der Lieferant für das neue Projekt stand grundsätzlich bereits fest, denn der Sicherheitssysteme-Spezialist aus Wetzikon bezieht Kaeser-Produkte bereits seit fast zehn Jahren. Mit der detaillierten Analyse hat sich Jaggi dennoch am freien Markt zwei weitere Angebote eingeholt und innerhalb des Konzerns seinen dringenden Bedarf über die Ist-/Soll-Bestandsaufnahme dokumentiert: «Den Ausschlag, Kaeser den Zuschlag zu erteilen, war einerseits der bereits bestehende enge Kontakt und dann vor allem das gute Preis-Leistungs-Verhältnis und das sichere Gefühl, einen guten Partner zu haben.» Neues System für hohe Betriebssicherheit. Da auch die Wärmerückgewinnung ein noch diskutiertes Thema für die Zukunft ist, war es für den Kunden wichtig, dass die Kompressoren gut ausgelastet sind und bei einem optimalen Betriebspunkt arbeiten. Armando Ratti, Technischer Berater der Kaeser Kompressoren AG erklärt zum neuen Konzept: «Der Sigma Air Manager SAM, eine übergeordnete Druckluftsystemsteuerung, beinhaltet eine Software, die sogenannte «SACplus-Karte». Sie zeichnet über das ganze Jahr alle relevanten Daten auf und man kann so verschiedene Konfigurationen oder Szenarien vergleichen. Man sieht beispielsweise, welche Maschine in welchem wirtschaftlichen Bereich eingesetzt werden kann und zeigt auch die Energieeffizienz auf. Im Druckluftsystem haben wir u. a. zwei unterschiedlich grosse, frequenzgeregelte Maschinen angeboten, um die verschiedenen Bedürfnisse besser abdecken zu können und um mit den bereits vorhandenen Maschinen die Betriebssicherheit aufrechtzuerhalten.» Alt mit neu kombiniert: autark geregelte, wirtschaftliche Druckluftproduktion. Für Kaba stand als oberste Priorität die Betriebssicherheit fest, aber auch die Wirtschaftlichkeit und Anlageneffizienz im Betrieb und in der Neuanlagenkonfiguration waren weitere zentrale Anforderungen. Daher hat man hier auch alt mit neu kombiniert, denn es konnten die vorhandenen Kaeser-Geräte, wie der Schraubenkompressor CSD102 SFC (2005 installiert) und der BSD72 (2008 installiert) problemlos mit in die neue Anlagensteuerung und dem neuen Gesamtkonzept integriert werden. Das sparte ebenfalls Kosten. Ergänzend sind nun die Schraubenkompressoren mit 8 bar Arbeitsdruck vom Typ CSD125 SFC und ASD60 SFC, sowie zwei >>
Fluidik ●
AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK
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Der neue Schraubenkompressors CSD125 SFC ist ausgerüstet mit einem elektronischen Thermomanagement (ETM), auch eine weitere Innovation von Kaeser mit dem Ziel, einen energieeffizienteren Betrieb des Schraubenkompressors zu ermöglichen
Die Wärmerückgewinnung am Schraubenkompressor CSD125 ist mit zwei Tastendrücken aktiviert.
Rolf Jaggi, Leiter Hausdienste Kaba AG und Armando Ratti, Technischer Berater der Kaeser Kompressoren AG, vor dem neuen Kältetrockner TF 280. Jaggi betont zum gelungenen Projekt: «Die Umsetzung ist erstklassig geplant und ausgeführt worden.»
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AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK
Kältetrockner vom Typ TF 280, ausgerüstet mit Latentwärmespeicher zwecks höchster Effizienz auch bei der Druckluftaufbereitung, ergänzt mit zwei Mikrofiltern FE 221-D vom Druckluftspezialisten im Einsatz. Bei einer allfälligen Störung eines Kältetrockners wird dieser nun mit einem Netzteilventil vom Netz abgekoppelt. So ist für die Produktion immer eine konstante Druckluftqualität und in der benötigten Menge zur Verfügung gestellt. In der Steuerung sind alle spezifischen Angaben der Kompressoren hinterlegt. Die Steuerung SAM errechnet vorausschauend anhand verschiedener Parameter, welche Druckluftleistung gebraucht wird und stellt diese in Kombination der drei Kompressoren in der bestmöglichen Energieeffizienz der Druckluftanlage zur Verfügung. Das gesamte Investitionsvolumen der Anlage beläuft sich auf CHF 125 000.– für die Kompressoren – zusammen mit Elektroinstallation, Lüftung und Heizung auf knapp CHF 180 000.–. Momentan beträgt die durchschnittliche Druckluftproduktion rund 17 m³/min. Bei höherer Automatisation der Produktion kann die Druckluftproduktion bis 28 m³/min erhöht werden. Somit ist die Anlage zukunftsfähig und muss nicht komplett neu umgebaut werden. Armando Ratti unterstreicht: «Drucklufterzeugung ist sehr kostenintensiv. Energieeffizienz über das gesamte Druckluftsystem ist immer in unserem Fokus, so spart man beispielsweise mit dem modernen Kältetrockner auch in der Druckluftaufbereitung rund 80 Prozent Energie gegenüber herkömmlichen Kältetrocknersystemen.» Lieferung und Inbetriebnahme innert acht Tagen. Die Umbauphase des Anlagenraums mit den vorzubereitenden Arbeiten, zusammen mit der sorgfältigen Angebotsauswahl, dauerte rund einen Monat. Als die Unternehmensleitung kurz vor Ende des Geschäftsjahres im Juni 2015 grünes Licht gab, ging dann alles weitere sehr schnell. Jaggi sagt zufrieden: «Dank der guten
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Bei Kompressoren geht man von der spezifischenLeistung aus, also wie viel Kilowatt Strom für einen Kubikmeter Luft pro Zeiteinheit benötigt wird. Blick in den neuen Schraubenkompressors CSD125 SFC: Hier erkennt man u. a. den Direktantrieb Motor-Schraubenblock, womit Antriebsverluste umgangen werden.
Geschäftsbeziehungen zu Kaeser standen deren Maschinen schon zum Start bereit, als das OK der Geschäftsführung kam. Die Umsetzung ist erstklassig geplant und ausgeführt worden, sonst hätten wir es wahrscheinlich nicht geschafft, dieses Projekt noch im ablaufenden Geschäftsjahr abzuschliessen.» Armando Ratti ergänzt: «Unseren Part, die Installationen von Sanitär, Elektrik und Lüftung, haben wir in rund acht Tagen erledigt; geliefert haben wir am 23. Juni und am 1. Juli war die Anlage in Betrieb.» Der Druckluftspezialist stellte dazu eine Not-Druckluftversorgung zur Verfügung, damit die Produktion auch während der Modernisierungsphase sichergestellt war.
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Erste Datenanalyse sieht äusserst positiv aus. Aktuell sieht bereits auch die erste Datenanalyse positiv aus und es konnte eine Reduktion von 12 Prozent des Energieverbrauchs ausgewiesen werden – trotz konstant steigend hohem Druckluftbedarf im Unternehmen. Armando Ratti resümiert zufrieden: «Bei diesem Projekt ist die sehr angenehme Zusammenarbeit mit der Firma Kaba zu betonen, denn sie haben uns grossartig unterstützt.» Auch für Rolf Jaggi ging das Konzept auf: «Als persönliches Fazit möchte ich zunächst die sehr positive Zusammenarbeit zwischen meinem Team und der Firma Kaeser hervorheben. Als ich unserer Geschäftsleitung in der detaillierten Analyse-Präsentation gezeigt habe, worum es bei dem Umbau geht – also dass Luft nicht einfach nur Luft ist, sondern bei einer Betrachtung unter dem Aspekt der Energieeffizienz der Energieverbrauch und damit eine Senkung der Betriebskosten erzielt wird –, hat sie sich dafür begeistern können. Wir sind daher auf einem guten Weg. Und mit der Firma Kaeser können wir diesen Weg beruhigt in die Zukunft ge● hen.»
KABA AG 8620 Wetzikon, 0848 85 86 87 www.kaba.com KAESER KOMPRESSOREN AG 8105 Regensdorf, 044 871 63 63 www.kaeser.com
Industriebedarf ●
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ZULIEFERINDUSTRIE
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Hochleistungspolymere von Igus im Einsatz bei Dynamic Devices
Starkes Trainingsgerät – wartungsfrei und leise Das Schweizer Unternehmen Dynamic Devices entwickelt und produziert softrobotische Trainingspartner für interaktives, dynamisches Krafttraining, Rehabilitation und Messung. Eine wesentliche Rolle dabei spielen die Kunststoffinnovationen von Igus. C H R I S T O F L A M P E R T, R E D A K T O R T E C H N I C A
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ie Dynamic Devices AG in Zürich hat sich auf die Entwicklung, Herstellung und den Verkauf von kraftgeregelten und dynamischen Mensch-Maschine-Schnittstellen spezialisiert, die sowohl in der Rehabilitation als auch im Sport Anwendung finden. Beispiele solcher Geräte sind die Allegro und die Dynamic Leg Press. Die Rückmeldung erfolgt haptisch über die Kraftrückkopplung und visuell über eine Anzeige, wobei die Rückkopplungsdynamik eine wichtige Rolle für die Qualität der Interaktion und den Erfolg des Trainings oder der Therapie spielt. Ge-
handlung von Erwachsenen und Kindern mit neurologisch oder orthopädisch bedingten motorischen Einschränkungen.»
entschieden wir uns, auch hier Igus-Teile zu verwenden, und begannen dann, sukzessive alle Messingteile durch Igus-Kunststoffteile zu ersetzen.»
Softrobotische Trainingspartner. Die Allegro erzeugt sämtliche Anspannungs- und Kontraktionsformen mit variierender Kraft und bislang unerreichter Geschwindigkeit. Sie liefert von null bis über eine halbe Tonne Last in weniger als 0,1 Sekunden, sie kann aber auch sehr geschmeidig und feinfühlig sein. Sie ist somit für jeden Anwender geeignet, vom fragilen Patienten bis hin zum bärenstarken Spitzensportler. Herz der Allegro ist dabei ein neuartiges Trainingskonzept, die selbst ent-
Selbstschmierende Polymergleitlager. Alle IglidurHochleistungskunststoffe folgen dem gleichen Aufbau. Die Basis bildet ein thermoplastisches Matrixmaterial. Der Zusatz von Verstärkungsfasern erhöht die Druckfestigkeit. Integrierte Festschmierstoffe schmieren die Lager selbstständig und vermindern die Reibung. Iglidur-Gleitlager verzichten vollkommen auf externe Schmierung, stattdessen sind die Festschmierstoffe als mikroskopisch kleine Partikel millionenfach in winzigen Kammern im
Die Allegro ist der erste bionische Trainingspartner, welches ein spielerisches, interaktives und motivierendes Training bietet. (Bild: Dynamic Devices)
gründet wurde das Unternehmen 2009 von den beiden Roboterspezialisten Max Lungarella und Raja Dravid. «Max und ich haben uns an der Abteilung für künstliche Intelligenz an der Uni Zürich kennengelernt, wo wir KI-Forschung betrieben und Roboter gebaut haben. Wir haben dann gemeinsam einen Prototypen zusammengebaut, mit dem Ziel, das schnellste und stärkste Trainingsgerät auf der Welt herzustellen», so Raja Dravid. Max Lungarella ergänzt: «Unsere Allegro ist der erste softrobotische Trainingspartner, welcher physiologisch sinnvolle therapeutische Interventionsmöglichkeiten auf Funktions- und Aktivitätsebene erlaubt. Das Gerät ist ein programmierbares System, welches sich an die Bedürfnisse der Anwender anpasst. Durch die äusserst einfache Handhabung eignet sich unser Behandlungssystem hervorragend für die stationäre als auch ambulante Be-
Raja Dravid, Axel Ebert und Dr. Max Lungarella mit der Dryspin-Gewindemutter aus verschleissfesten Igus-Hochleistungspolymeren. (Bild: Christof Lampert)
wickelte Software, ein künstlicher Muskel, welcher diese variable Kraft und Dynamik auf die zwei Pedale generiert, und eine Fülle von Igus-Gleitlagern, Buchsen, Muttern, Spindeln, Wellen und Linearführungen. «Unsere Geräte sind heute vorwiegend in Spitälern und Kliniken zu finden, und hier ist es natürlich von Vorteil, wenn sie wartungsfrei und vor allem auch schmierungsfrei funktionieren. Durch den Einsatz von Hightech-Kunststoffen erhalten unsere Produkte in ihrer Aussagekraft eine neue Dimension und werden in der Natur ihrer Innovation massgeblich unterstützt», so Raja Dravid, und Max Lungarella fügt hinzu: «Anfangs hatten wir ein konventionelles Umlaufkugellager für den Stuhl. Es hat gut funktioniert, jedoch brauchten wir dazu teure Drehteile. Nachdem wir bereits Energieketten von Igus im Einsatz hatten und nicht mehr ständig die Gleitlager schmieren wollten,
Matrixmaterial eingebettet und werden von dort in sehr geringen Mengen abgegeben. Alle Gleitlager-Komponenten sind nicht schichtweise aufgetragen, sondern homogen miteinander vermischt. Daraus resultiert ein sehr gutes Verschleissverhalten bei allen Bewegungsarten. «Igus-Linearführungen bauen auf wartungsfreien d. h. selbstschmierenden Hochleistungskunststoffen auf. Durch eine im Lagerwerkstoff inkorporierte Schmierung sind die Lagerwerkstoffe für den dauerhaften Trockenlauf ausgelegt, d. h. über die komplette Lebensdauer wartungsfrei. Beim Allegro kommen neben den Iglidur-J-Gleitlagern, Dryspin-Gewindemuttern und Gewindespindeln, Igus-Wellen und Igus-Energieketten auch Drylin-W-Linearführungen zum Einsatz», erklärt Axel Ebert, Ansprechpartner für die Region Ost bei Igus Schweiz. Bei den Drylin-W-Profilführungen wird hartanodisiertes Aluminium >>
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ZULIEFERINDUSTRIE
● Industriebedarf
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als Schienenmaterial verwendet, welches für beste Reib- und Verschleissergebnisse bei Profilführungen sorgt. Der Verzicht auf Schmierung macht das Profilführungssystem extrem schmutzunempfindlich und durch die Sauberkeit eignet es sich ebenfalls für Anwendungen in reinen und hygienischen Umgebungen.
Drylin T-Linearführungen wurden speziell für Anwendungen in der Automatisierung und Handhabung entwickelt. Das Entwicklungsziel wurde auf eine robuste Linearführung für den Einsatz in unterschiedlichsten Umgebungen gelegt – in unserem Fall z.B. für die Sitzhöhenverstellung. (Bild: Christof Lampert)
Forschung und Entwicklung für langlebige und sichere Maschinen. Igus entwickelt kontinuierlich neue Materialien und Produkte mit dem Ziel, die Sicherheit und Lebensdauer von Maschinen zu erhöhen und gleichzeitig die Kosten zu senken. Im firmeneigenen Labor werden täglich wechselwirkende Oberflächen in relativer Bewegung erforscht. Auf diese Weise entwickeln die Ingenieure von Igus jährlich rund 100 neue Kunststoffcompounds mit unterschiedlichen Qualitäten. «So konnten wir z. B. auch Dynamic Devices überzeugen. Wir führten in unserem 1750 qm grossen Labor in Köln spezielle Bruchtests durch, welche weit über die Angaben im Katalog hinausgingen, um nachzuweisen, dass unsere eingesetzten Kunststoffteile den Sicherheitsbestimmungen für eine Zertifizierung standhalten», erzählt Axel Ebert, und Raja Dravid ergänzt: «Mit eigenem Antrieb und auf eigenes Risiko hin Bruchtests durchzuführen,
das hat mich schon beeindruckt. Die ausgezeichneten Resultate mit getesteten 5-facher Überlast haben uns dann endgültig überzeugt.» Fazit. «Die Zusammenarbeit mit Igus ist optimal. Die Qualität stimmt, wir brauchen kein Lager, da die bestellten Produkte schnell geliefert werden, und mit Axel Ebert haben wir einen kompetenten und auch mitdenkenden Mann an unserer Seite. Wir haben gerade im Inselspital Bern einen softrobotischen Trainingspartner in Betrieb nehmen dürfen, welcher dort in den Bereichen Sportmedizin und Leistungsaufbau eingesetzt wird. Dank Igus wartungsfrei und leise», so Raja Dravid abschlies● send.
DYNAMIC DEVICES AG 8005 Zürich, 044 508 15 29 info@dynamicdevices.ch www.dynamicdevices.ch IGUS SCHWEIZ 4622 Egerkingen, 062 388 97 97 info@Igus.ch, www.igus.ch
Alles in allem also deutlich mehr Dampf für die Turbinenfertigung bei der Siemens AG in Görlitz. Damit auch Vorbild für die übrigen SiemensStandorte mit diesem Produktportfolio. (Bilder: Hexagon/Siemens/Juergen Loesel)
«I++ Simulator» und Quindos: ein messtechnisches Team im Dienst der Effizienz
Mehr Dampf für die Turbine «Nur eine ausgelastete Maschine ist eine effiziente Maschine» lautet das Motto in der Schaufelfertigung der Siemens AG Steam Turbines in Görlitz. Denn nur bei einer optimalen Maschinenbelegung lässt sich der Kosten- und Termindruck bei der Turbinenherstellung stemmen. H A R A L D R I C H TE R
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ie Voraussetzungen für eine rationelle Maschinennutzung sind optimierte Durchlaufzeiten sowie das Vermeiden von Engpässen. Im Rahmen der Qualitätssicherung bedeutet dies das Optimieren der Einricht- und Messzeiten und insbesondere das Reduzieren der Programmzeiten für Messprogramme, die das 3-DKoordinatenmessgerät zu einer effizienten Maschine werden lassen.
Die Lösung für Siemens: der «I++ Simulator» von Hexagon Metrology. Das Turbinenwerk Görlitz ist die Zentrale des Dampfturbinengeschäfts der Siemens AG. Weltweit produziert Siemens an elf Standorten industrielle Dampf- und Gasturbinen, die als Turbosätze oder mechanische Antriebe ausgeliefert werden. Zwischen 45 kW und 250 MW leisten die in Görlitz entwickelten und produzierten Turbinen und Turbosätze. Verwendung finden sie als Generatorenantriebe für die Stromerzeugung oder als mechanische Antriebe für Verdichter, Gebläse und Pumpen. Sie übernehmen tragende Aufgaben bei vielen industriellen Anwendungen, etwa in der Öl- und Gasindustrie, Papier-, Zellstoff-, Lebensmittel- und Metallindustrie oder in Kraftwerken. Weltweit sind rund 20 000 Siemens Dampfturbinen installiert – und der Grossteil kommt aus Görlitz. Praktisch keine dieser 20 000 Turbinen gleicht der anderen. Nahezu jede ist ein unverwechselbares Unikat. «Turbinenbau ist Einzelfertigung», erklärt
Ulrich Maywald, Leiter der Turbinenschaufelfertigung der Siemens AG in Görlitz. «Selbst wenn sich zwei von aussen ähneln mögen, so unterscheiden sie sich im Aufbau mit Sicherheit in wesentlichen Details. Weil jede einzelne Turbine nach individuellen Parametern des Kunden ausgelegt wird. Die einzige Kleinserienfertigung innerhalb des Turbinenbaus ist die Schaufelfertigung.» Vom Roh- zum Fertigteil in einem Arbeitsgang. Die Schaufeln sind für den Betrachter die zweifellos augenfälligsten und beeindruckendsten Elemente einer Turbine. Bis zu 200 Stück davon, angeordnet auf unterschiedlich grossen, ringförmigen Sätzen, kann eine gross dimensionierte Turbine vereinen. Während sich am Dampfeintritt der Turbine die kleinen Hochdruckschaufeln (HD) befinden, werden diese nach hinten – mit der Dampfausdehnung – zu immer grösseren und zunehmend verwundenen Niederdruckschaufeln (ND). «Unsere kleinste gefertigte HD-Schaufel misst 45 Millimeter in der Höhe und 12,5 Millimeter in der Breite. Die grösste ND-Schaufel ist stolze 1,2 Meter lang und wiegt beachtliche 43 Kilogramm. Sie wird aus einem ursprünglich 76 Kilo schweren, geschmiedeten Rohteil gefräst», berichtet Ulrich Maywald und leitet damit zum komplexen Fertigungsverfahren der Niederdruckschaufeln über. Wie die bislang grösste werden auch alle anderen ND-Schaufeln mit ihrem verwundenen Blatt und tannenbaumförmigen Fuss aus einem Schmiederohling herausgearbeitet. Dafür stehen in Görlitz modernste CNC-Fünf- und Vierachs-Bearbeitungs-
zentren zur Verfügung. «Auf einer solchen Maschine erfolgt in zwei Schritten die Komplettbearbeitung. Aus dem Rohling entsteht dabei eine zu 95 Prozent fertige Schaufel», erläutert Produktionsleiter Ulrich Maywald, und er ergänzt: «Diese Fertigungstiefe ist natürlich auch eine enorme Herausforderung an die Qualitätssicherung. Denn wir sind mit sehr vielen und sehr unterschiedlichen Einflussfaktoren konfrontiert, die den Durchlauf beeinflussen. Dazu gehören Einricht- und vor allem Messzeiten.» Risiken für Fertigungs- und Terminplan. Kommt es zu Schwierigkeiten beim Einfahren eines NC-Programms oder bei der ersten Vermessung einer Schaufel, müssen der Fertigungsplan sowie die Terminplanung schnell angepasst werden. «Der Einsatz von Simulationssoftware reduziert das Fehlerrisiko in diesen Punkten ganz erheblich», konstatiert Diplom-Informatiker Sebastian Frinker, Anwendungstechniker in der Görlitzer Schaufelfertigung. Um gleichzeitig eine Kollisionskontrolle und Achsoptimierung an den Fräsmaschinen durchführen zu können, ist es bei Schmiederohlingen besonders wichtig, ihre genaue Kontur zu kennen. Die Rohlinge werden bei Siemens mithilfe des Messarms «Romer Absolute Arm 7-Axis SI» vollständig digitalisiert. Das generierte 3-D-Modell wird dann als Ausgangsbasis direkt in der NC-Programmiersoftware der Fräsmaschinen verwendet. «Noch wesentlicher ist allerdings», so Sebastian Frinker «dass wir das Resultat der Fertigungssimulation auch virtuell per Simulation messen >>
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PERIPHERIE
● Mess- und Prüftechnik
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Quantensprung durch Messsimulation: vom Rohteil bis zum Fertigteil – von der Hochdruck- bis zur Niederdruckschaufel – eine komplett virtualisierte Fertigung und Messung, mit der die Kombination Quindos und I++Simulator beindruckt.
können – bevor real auch nur ein einziger Span gefallen ist! So lassen sich nicht nur Kollisionen erkennen, sondern auch bereits das programmierte Aufmass messen und kontrollieren.» Ein Quantensprung in Sachen Fertigungsplanung und Qualitätssicherung für die Schaufelfertigung bei Siemens. Da sich die jeweiligen Bearbeitungsstufen der Schaufelprofile in ein digitales 3-D-Abbild überführen lassen, können Rückschlüsse auf die Korrek-
turparameter für den Fertigungsprozess verifiziert werden. Das kann jedoch nur effizient sein, wenn sich die Schaufelprofile auf gewohnte Weise messen und auswerten lassen, ohne die reale Messmaschine zu «belasten». Das digitalisierte Bauteil der jeweiligen Fertigungsstufe muss also seinen Weg in den virtuellen Messraum finden.
Quantensprung durch Messsimulation. Realisiert wurde dieser Quantensprung durch den Einsatz des «I++ Simulators» von Hexagon Metrology – dem virtuellem Messraum – in Kombination mit der bereits seit Jahren bei Siemens eingesetzten Messsoftware «Quindos mit I++DME». Mit der innovativen Lösung der simulierten Messung entfällt das frühere, extrem zeitaufwändige Procedere mehrfacher Einricht- und Messschritte beim Einfahren neuer Schaufelvarianten. Der «I++ Simulator» ermöglicht als eigenständiges Programmpaket die Simulation eines kompletten Messablaufs. Mit ihm programmiert Anwendungstechniker Sebastian Frin«Turbinenbau ist Einzelfertigung», erklärt Ulrich Maywald, Leiter der ker bei Siemens die Messabläufe des kompletten Teilespektrums so, Turbinenschaufelfertigung von Siemens in Görlitz. als ob er an seinem realen Messgerät, einem Leitz Sirio 688, agiert. Das heisst, er arbeitet mit dem virtuellen Zielmessgerät und programmiert mit seiner gewohnten Messund Auswertesoftware «QUINDOS». Der einzige Unterschied: Zur manuellen Steuerung des virtuellen Messgeräts dient ein herkömmliches Gamepad anstelle des konventionellen Bedienpults. Programmiert wird also wie an der realen Maschine. Damit wird Offline-Programmierung zur «barrierefreien» Online-Programmierung. Für eine «I++ Simulator»: Die Messmaschine inklusive aller Komponenten virtuell jederzeit verfügbar – ein Garant für Effektivität in der Quali- maximale Effektivität bei der Messprogrammerstellung setzt man bei tätssicherung, Arbeitsvorbereitung und Prozessplanung.
Siemens in Görlitz zudem die «Quindos»-Anweisung «MeBladeProf» ein. Die Leistungsbandbreite von «MeBladeProf» (Messen/Auswerten – Profil einer Turbinenschaufel) reicht vom vereinfachten Messen bis zur Auswertung eines Schaufelprofilschnitts. Die Eingabe der Sollwerte der Profilcharakteristika erfolgt über eine einfache Maske mit der Visualisierung eines Schaufelprofils. Die Anweisung ruft ein Unterprogramm auf, welches das Profil automatisch – mit den notwendigen Freifahrwegen – misst und wahlweise Radiuskorrektur, Einpassung, Ist-Soll-Vergleich und Ergebnisdarstellung durchführt. Die Anweisung kann direkt mit den in «Quindos CAD» generierten Soll-Profilen erfolgen – ob für den virtuell gemessenen Schaufelrohling oder das reale gemessene Fertigteil. Für die Profilschnitte der Rohlinge wird das bereits durch Digitalisierung erstellte CAD-Modell verwendet. Es bietet den Vorteil, dass eine Auswertung zum Mittelmass erfolgen kann, um auf diese Weise die Prozesskorrektur für die Fertigung zu verifizieren. Sicherheit bei parametrisierten Messprogrammen. Anwendungstechniker Sebastian Frinker bringt einen weiteren Aspekt ins Spiel, nämlich Messprogramm-Anpassung: «Bei parametrisierten Messprogrammen, die ja immer für eine ganze Bauteilfamilie gelten, können auf eine spezielle Schaufel bezogene Detailänderungen problematisch werden. Weil sie ja auch immer Auswirkungen auf den Rest der Familie haben, die man vielleicht gar nicht im Blick hat. Das stellt man dann erst fest, wenn es bei deren Produktion zu Schwierigkeiten kommt.» Schwierigkeiten, die der Messspezialist mit dem «I++ Simulator» ausschliessen kann: «Mit dem «I++ Simulator» kann ich ganz einfach die diversen Szenarien virtuell durchspielen und alle Problemfälle im Vorfeld erkennen. Hätte ich diese Möglichkeit nicht, müsste ich nach einer Änderung im parametrisierten Programm tatsächlich jedes Teil der Schaufelfamilie real aufspannen und einzeln durchmessen – was allein vom Zeitaufwand völlig unmöglich ist.» Fertigungsleiter Ulrich Maywald zeigt sich denn auch mehr als begeistert von der Kombination «Quindos», der Anweisung «MeBladeProf» und «I++ Simulator»: «NC- oder Messprogrammfehler werden damit bereits vor Anlieferung des Rohmaterials erkannt und die Fertigung kann ohne Verzögerung beginnen. Durch die komplett virtualisierte Fertigung und Messung haben wir auch beste Voraussetzungen für eine schnelle Entwicklung neuer Schaufelgeometrien und deren Produkteinführung.» Dies bedeutet ein Schritt in die technische Zukunft – hin zur vierten industriellen Revoluti● on. (mf) HEXAGON METROLOGY SA 1023 Crissier, 021 633 50 33 mail.ch@hexagonmetrology.com, www.hexagonmetrology.ch
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Das aktuelle Grundwissen über Herstellung und Prüfung von Zahnrädern
Grundlagen der Verzahntechnik Für die Herstellung und Prüfung von Verzahnungen an Stirnrädern oder Kegelrädern gibt es eine Vielzahl sehr spezieller Verfahren und Maschinen, die – abhängig von der geforderten Verzahnungsqualität – alleine oder als Kombination mehrerer Verfahren miteinander angewandt werden. Das Buch von Klaus Felten geht auf Grundlagen und Verfahren detailliert ein.
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an unterscheidet spanlose oder spanbildende Prozesse; letztere können mit geometrisch bestimmter oder unbestimmter Schneide arbeiten. Die Bearbeitung gehärteter Verzahnungen unterscheidet sich dabei grundlegend von der weicher Zahnräder. Im vorliegenden Band werden – ausgehend von der Grundlage der Verzahnungstheorie – alle heute praktizierten Verfahren beschrieben. Zusätzlich wird die Messtechnik für Verzahnungen dargestellt.
Der Autor Dr.-Ing. Klaus Felten war viele Jahre in leitender Position in der Verzahnmaschinenindustrie tätig. Er ist Lehrbeauftragter für das Fach Verzahntechnik am Institut für Produktionstechnik (wbk) an der Technischen Universität Karlsruhe. 4., durchgesehene Auflage 2015, 155 Seiten, 68 Abbildungen, A5, broschiert, CHF 66.– (Reihe Technik), ISBN 978-3-8169-3327-4. Den Direktlink zum Buch, dazu eine blätterbare Leseprobe und die portofreie Bestellung erhalten Sie unter: www.expertverlag.de/3327
Inhalt: • Geschichte von Zahnrad und Verzahnmaschine • Grundlagen der Verzahnungsgeometrie • Verfahren zur Weichbearbeitung von Stirnrädern • Verfahren zur Hartbearbeitung von Stirnrädern • Verfahren zur Herstellung von Kegelrädern • Messen und Prüfen von Verzahnungen • Die Herstellung von Getriebeteilen Die Interessenten/Zielgruppe: • Studierende des Maschinenbaus, die ein Begleitbuch zu entsprechenden Vorlesungen suchen • Verfahrens- und Fertigungsplaner, die Entscheidungshilfen suchen • Verzahnfachleute, die breitere Informationen brauchen • Lehrkräfte im Maschinenbau ●
EXPERT VERLAG GMBH D-71272 Renningen, +49(0)7159/ 92 65-0 expert@expertverlag.de, www.expertverlag.de
Das aktuelle Grundwissen über Herstellung und Prüfung von Zahnrädern. (Bild: Expert Verlag)
Planung + Produktion, das offizielle Organ des Schweizerischen Verbandes für Betriebsorganisation und Fertigungstechnik, SVBF www.svbf.ch
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Denkfehler, die uns immer wieder unterlaufen
Mind Killer – Die Top 5 der Denkfallen Die Auseinandersetzung mit Mind-Killern darf nicht fehlen, wenn man sich ernsthaft damit beschäftigt, seine Selbstwirksamkeit zu verbessern. Denn nur allzu oft stehen wir unserem eigenen Erfolg am meisten im Wege. Mind-Killer sind Denkfehler, die uns immer wieder unterlaufen und sehr oft dazu führen, das wir uns selbst blockieren. JENS KORZ
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s gibt natürlich noch zahlreiche weitere Denkfehler, denen wir beim Streben nach einer besseren Selbstwirksamkeit unterliegen, doch genau diese fünf Denkfallen sind die häufigsten und grössten Blockaden, die der persönlichen Entwicklung im Weg stehen.
Denkfehler Nr. 1: Ich bin nicht intelligent! Vergleichen Sie sich hin und wieder mit anderen Menschen oder vielleicht sogar mit erfolgreichen Persönlichkeiten aus der Öffentlichkeit? Beneiden Sie diese Personen um deren Intelligenz und deren Erfolg? Haben Sie sich jemals gefragt, was einen Mario Götze zu einem so aussergewöhnlichen Fussballer macht, dass er die deutsche Nation zum Weltmeistertitel schoss? Was waren die Wurzeln des Erfolges des grossen deutschen Dichters und Denkers Johann Wolfgang von Goethe? Von ihm ist bekannt, dass er seine Bücher schrieb, ohne sich zu überarbeiten. Er schuf literarische Meisterwerke, die noch heute einen hohen Wert geniessen und zeitlos erscheinen, ohne dabei eine grosse Mühe zu empfinden. Das alles ist ziemlich beeindruckend. Doch sind diese Menschen intelligenter als andere? Waren beziehungsweise sind sie im wahrsten Sinne des Wortes selbstwirksamer? Benötigen wir eine gewisse Intelligenz, um erfolgreich zu sein? Nein! Es ist ein typischer Mind-Killer, den wir in der Schule vermittelt bekommen, wonach nur die intelligentesten und besten Schüler auch später im Berufsleben erfolgreich sein werden. Die Biografien vieler erfolgreicher Menschen belegen, dass Intelligenz im Sinne guter Schulnoten nicht die Basis für Erfolg ist. Die Psychologie hat sich in den 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts der Hinterfragung von klassischen Intelligenztests sehr intensiv angenommen und festgestellt, dass Intelligenz weitaus vielschichtiger ist, als IQ-Tests es uns glauben machen. Howard Gardener, Professor für Erziehungswissenschaften und Psychologie an der Universität in Harvard, entwickelte 1983 die Theorie, dass jeder dieser Ausnahmemenschen eine Form von Intelligenz besitzt, die in der Regel gar nicht als eindimensionale Intelligenz, sondern als Talent betrachtet wird. Gardener leitete aus der Beobachtung von talentierten und begabten Menschen die Theorie der multiplen Intelligenzen ab.
Denkfehler Nr. 2: Katastrophen werden passieren. Das Katastrophendenken ist ein Mind-Killer, bei dem wir grundsätzlich davon ausgehen, dass die Zukunft etwas Unangenehmes birgt. Daraus entsteht eine Art Angst vor dem Morgen. Es widerspricht zwar jeglicher rationaler Wirklichkeit, aber einige von uns machen eben aus der berühmten Mücke gerne einen Elefanten. In uns entsteht ein Lebensgefühl der existenziellen Unsicherheit und somit wird jedes Ereignis in unserem Leben als Vorbote eines schrecklichen Untergangsszenarios erlebt. Manche sagen auch, dass es eine typisch deutsche Denkhaltung sei, die Welt immer schlecht und angefüllt von Katastrophen wahrzunehmen. Aber wie dem auch sei, im Rahmen der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit wirkt so ein Denkfehler wie eine Bankrotterklärung. Neuorientierungen sind nahezu ausgeschlossen, denn wir befinden uns in einer Art Opferhaltung, die sich am besten mit einer allmächtigen Ohnmacht beschreiben lässt. Wir befinden uns im Opferland und können nichts dagegen tun, da jeder Versuch, aus diesem Zustand herauszukommen, gefühlt wieder in einer Katastrophe enden wird. Ich erlebe dieses Denken bei meinen Klienten immer und immer wieder. Die Menschen kommen zu mir, weil sie unzufrieden sind, wollen jedoch die eigene Situation nicht ändern, weil sie glauben, dass die neue Situation eine noch grössere Katastrophe darstellen würde. Dieses Denkmuster sorgt für eine Art Endlosschleife, aus der sich ein Mensch nur selten alleine befreien kann. Es gibt genügend Beispiele in unserem Alltag für das Katastrophendenken. Schauen Sie sich um oder schauen Sie doch mal bei sich selbst. Wie viele Menschen halten an Beziehungen fest, die sie unglücklich machen? Wie viele behalten ihre Jobs, obwohl sie sich dort nicht mehr wohlfühlen, nur weil sie Angst haben, die Veränderung könnte noch schlimmer sein als die Situation, die sie augenblicklich ertragen. Die extremen Formen des Katastrophendenkens gehen dazu über, dass vergangene Schrecken oder auch das Unglück, welches anderen widerfahren ist, als sehr wahrscheinlich für das eigene Leben angenommen werden. Ein klassisches Beispiel für Katastrophendenker stellen Hypochonder dar, die aus jedem Wehwehchen eine todbringende Krankheit machen. Katastrophendenken versetzt die Menschen in Angstzustände, welche sie lähmen und passiv werden lassen und dies in Momenten, in denen das Gegenteil, nämlich Mut und Aktivität, gefragt ist.
Denkfehler Nr. 3: Sich und anderen Druck machen. Der dritte Mind-Killer ist einer meiner Lieblingsdenkfehler, denn er entspricht den Normen der heutigen Leistungsgesellschaft und ist daher sehr weit verbreitet. Gerade Führungskräfte sind der Meinung, dass sie sich selbst und ihren Mitarbeitern immer wieder Druck machen müssen, damit die Ziele des Unternehmens erreicht werden. Durch seine weite Verbreitung gehört dieser Denkfehler zu einem der übelsten Denkfehler überhaupt, da er nicht als ein Mind-Killer wahrgenommen wird. Eine der beliebtesten Formulierungen dieses Fehlers ist die Wenn-Dann-Formulierung. «Wenn du das nicht schaffst, dann bist du ein Loser.» Oder «Wenn du diese Chance nicht nutzt, dann war es das mit der Karriere.» Oder auch «Wenn Sie das nicht bis dann und dann hinbekommen, dann werde ich mich mir jemand anderen dafür suchen!» und so weiter. Leider gehören diese Mono- und Dialoge in unserer Geschäftswelt zum Alltag und sind mitverantwortlich dafür, dass das Burn-out-Syndrom immer verbreiteter ist. Die extremste Form des Druckmachens ist blinder Aktionismus und hektische Betriebsamkeit, ohne den genauen Grund dafür zu kennen. Wobei es oft besser wäre, gerade ruhig zu werden und genau zu überlegen, was in der augenblicklichen Situation am sinnvollsten ist. Doch leider meldet sich der Druckmachen-Denkfehler, bevor wir es schaffen, die Grundannahmen unserer bisherigen vielleicht nicht mehr stimmigen Entscheidung infrage zu stellen. Wie grotesk dieser Denkfehler ist, zeigt sich auch darin, dass die Menschen, die zu mir kommen, den berühmten Tritt in den Hintern von mir erwarten, obwohl sie von dem Druck, der auf ihnen lastet, schon ganz krank sind. Ich hinterfrage dann diesen Druck und versuche, mit dem Klienten zusammen dahinter zu kommen, was eigentlich hinter dem Druck steckt. Oft werden gleich mehrere der fünf psychischen Grundbedürfnisse (siehe Kapitel 1) nicht befriedigt. Also merkt der Klient gar nicht, dass es um die Befriedigung eines Bedürfnisses geht, weil er mit dem Druck das Bedürfnis selbst auszulöschen versucht. Denkfehler Nr. 4: Die Selbstverleugnung. Am Beispiel der fünfzigjährigen Dame, die mit viel Druck drei verschiedene Unternehmen aufbaute und doch nicht glücklich wurde, konnten wir erkennen, dass es wichtig ist, sich selbst und seine Bedürfnisse zu kennen. Oftmals lässt sich aber das Gegenteil beobachten: Für die Karriere werden die eigenen
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Bedürfnisse hintangestellt. Hierbei handelt es sich dann schon um den nächsten Mind-Killer: Die Selbstverleugnung. Oft steckt dahinter die Überzeugung: «Ich bin nur etwas wert, wenn es allen anderen gut geht, und ich habe dafür zu sorgen.» Menschen mit diesem Denkfehler stellen die Lebensinteressen von ihren Mitmenschen über die eigenen Bedürfnisse. Das Schlimme an dieser Denkweise ist, dass die Menschen diese Art zu denken mit allen Mitteln verteidigen. «Was wäre diese Gesellschaft, wenn jeder nur noch an sich denken würde und keiner mehr an seine Mitmenschen?» Verstehen Sie mich nicht falsch. Hier soll niemand zum Egomanen und reinen Hedonisten erzogen werden. Es geht eher darum, einen gesunden Egoismus zu entwickeln. Einen Egoismus, der es Ihnen erlaubt, auf sich zu achten, sowohl psychisch als auch physisch gesund zu bleiben und es eben nicht allen recht machen zu wollen. Also auch mal Nein zu sagen, wenn Sie etwas nicht wollen. Nach Unterstützung zu fragen, wenn Sie Beistand benötigen. – Ich könnte diese Liste noch seitenweise fortführen. Im Modus der Selbstverleugnung haben wir Angst davor, dass uns oder anderen etwas Schreckliches passieren könnte, wenn wir uns nicht aufopfern. Wir könnten anecken und uns Feinde machen. Vielleicht sogar unbeliebt werden oder Gegenwind bekommen, dem wir nicht standhalten können. Es mag
dutzende tiefenpsychologische Gründe für die Selbstverleugnung geben: Glaubenssätze, Ängste, Prägungen, traumatische Erfahrungen, Befürchtungen und viele weitere mehr. Welche es auch immer sind, sie tun Ihnen nicht gut, denn sie führen Stück für Stück zur Selbstaufgabe. Obwohl Menschen mit einer altruistischen Einstellung für eine Gesellschaft enorm wichtig sind, erfahren sie leider viel zu wenig Wertschätzung. Ich habe Klienten in meiner Praxis erlebt, die mit ihrer Opferrolle so eng verbunden waren, dass sie gar nicht mehr wussten, was ihre Bedürfnisse sind. Sie lebten schon so lange in der Selbstverleugnung der eigenen Wünsche, dass sie den Kontakt zu sich selbst vollkommen verloren hatten. Das ist sehr schade, denn aus Forschungen zum Thema Burnout und Resilienz weiss die Wissenschaft inzwischen, dass Menschen besonders gut mit Krisensituationen umgehen können, wenn sie ihre eigenen Bedürfnisse kennen und sich ganz bewusst für Erfolge belohnen. Die persönliche Selbstwirksamkeit steigt also gerade dann an, wenn man sich nicht selbst verleugnet. Was also können Sie tun, um den Denkfehler Selbstverleugnung und damit verbunden die Selbstaufgabe zu vermeiden? Denkfehler Nr. 5: Die Übermotivation. Kaum zu glauben, dass man sich nicht nur mit negativen Gedanken, sondern eben auch mit übertrieben
positiven Gedanken blockieren kann. Überzogene Selbstmotivation, das ständige Sich-selbst-Anfeuern setzt uns genauso unter Druck wie die Selbstkritik und Selbstbeschimpfung. Im Mind-Killer der Übermotivation verlangen Menschen von sich, dass sie immer und überall gut gelaunt, optimistisch, selbstsicher und positiv sein müssen. Quasi mit dem Credo herumlaufen «Es gibt keine Probleme, sondern nur Lösungen.» Auch mit diesem Denkfehler verlieren wir den Blick für die Realität und laufen dem Trugschluss der Kontrolle und Orientierung hinterher. Der Mind-Killer Übermotivation ist allerdings sehr schwer zu erkennen, da er häufig mit dem Gefühl von extremer Euphorie verbunden ist. Wir sehen unser Leben als eine einzige Erfolgsgeschichte und fühlen uns toll und unverwundbar. Es fehlt die Balance zwischen Misserfolg und Erfolg, da wir den Misserfolg vollkommen ausblenden. Die höchste Ausprägung dieser Übermotivation ist der Umgang mit Trauer aufgrund des Verlustes eines nahestehenden Menschen. Vor dreissig Jahren, war es noch üblich, ein Jahr Trauer zu tragen und zu jedem Familienfest dem Toten zu gedenken. Heute wird man schon befremdlich von seinen Mitmenschen angeschaut, wenn man noch eine Woche nach der Beerdigung Trauer trägt und nicht gleich wieder zur Tagesordnung übergehen kann. Nicht selten bekommt man Sätze zu hören wie: «Stell dich nicht so an. Der Tote hätte bestimmt nicht gewollt, dass du so lange trauerst. Du musst jetzt nach vorne blicken.» Dies zeigt, dass Übermotivation mittlerweile ein gesellschaftlicher Trend geworden zu sein scheint. Jedoch kommen die meisten Menschen im Laufe ihres Lebens zu dem Punkt, an dem sie nicht mehr die Kraft haben, ihren Übermotivationsdenkfehler aufrechtzuerhalten. Oft entstehen daraus neue Mind-Killer wie zum Beispiel der Druckmachen-Denkfehler oder eine übermässige Selbstverleugnung. Die Übermotivation hat häufig die Funktion, eine andere Schieflage im Leben zu kaschieren und uns mit einer Sache, die wir eigentlich verändern müssten, länger zu arrangieren, als es uns guttut. Wir motivieren uns immer wieder zum Durchhalten und Weitermachen. Dieser Mind-Killer ist keine Entdeckung der Erfolgreichen, sondern eben auch der Menschen, die das Gefühl haben, immer auf der Stelle zu treten und nicht aus dem Hamsterrad entkommen zu können. Sie übermotivieren sich mit der Absicht, ihrem Umfeld etwas beweisen zu ● müssen. (mf) (Bild: iStockphoto)
Das neue Buch von Jens Korz «Selbstwirksamkeit; Innen klar, nach aussen stark» ist bei BusinessVillage, ISBN: 978-3-86980-300-5 für 34.50 CHF UVP erhältlich. (Bild: BusinessVillage )
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Pneumatikantriebe Vakuumgeräte Pneumatikgeräte und -Zubehör Dienstleistungen der Antriebstechnik
ABB Schweiz AG, Robotics, 5400 Baden Atlas Copco (Schweiz) AG Tools, 2557 Studen BE ATP Hydraulik AG, 6403 Küssnacht am Rigi B&R Industrie-Automation AG, 8500 Frauenfeld Baumer Electric AG, 8500 Frauenfeld Berges Antriebstechnik AG, 8832 Wilen b. Wollerau Bibus AG, 8320 Fehraltorf Bosch Rexroth Schweiz AG The Drive & Control Company, 8863 Buttikon SZ BRUNOX AG Korrosionsschutz-Produkte, 8732 Neuhaus SG Brütsch/Rüegger Werkzeuge AG, 8902 Urdorf C. Plüss + Co. AG, 8600 Dübendorf CREDIMEX AG, 6055 Alpnach Dorf Eckold AG Werkzeugmaschinen, 7203 Trimmis Elektromotorenwerk Brienz AG, 3855 Brienz Freudenberg Simrit AG, 8050 Zürich H. FRÖHLICH AG Industrietechnik, 8304 Wallisellen Heizmann AG Hydraulik - Elektrik - Mechanik, 5001 Aarau Jetter (Schweiz) AG, 9524 Zuzwil SG KAESER Kompressoren AG, 8105 Regensdorf Kubo Tech AG, 8307 Effretikon Maxon Motor AG, 6072 Sachseln Noser Engineering AG, 8404 Winterthur Otto Suhner AG Automation expert, 5201 Brugg Parkem AG, 5405 Baden-Dättwil Parker Hannifin Europe Sàrl, Sales Company Switzerland, 1163 Etoy PCE Deutschland GmbH, DE-59872 Meschede Prematic AG Druckluft-Technik, 9556 Affeltrangen Ringspann AG, 6300 Zug Rockwell Automation AG, 5000 Aarau Rüetschi AG Antriebstechnik, 5040 Schöftland Servotronic AG, 1228 Plan-les-Ouates Siemens Schweiz AG IA&DT, 8047 Zürich Sirag AG, 6300 Zug SIT (Schweiz) AG, 8370 Sirnach MC Pneumatik AG, 8484 Weisslingen UIKER Antriebselemente AG, 8807 Freienbach Univer AG, 6312 Steinhausen Wild AG Zug, 6301 Zug Woodtli Hydraulik AG, 5703 Seon
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AUS- UND WEITERBILDUNG
Ausbildungen mit Masterabschluss Nachdiplomstudiengänge MAS Ausbildungen mit Bachelorabschluss Ausbildungen mit Abschluss Höhere Fachschule Nachdiplomstudien und -kurse (DAS, CAS, NDS, NDK) Kaderschulungsangebote Weitere berufsbegleitende Ausbildungsgänge Fachkurse
ABB Technikerschule Baden, 5400 Baden B&R Industrie-Automation AG, 8500 Frauenfeld Bosch Rexroth Schweiz AG The Drive & Control Company, 8863 Buttikon SZ c-works gmbh, 5040 Schöftland Höhere Fachschule Dietikon, 8953 Dietikon Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs NTB, 9471 Buchs SG 1 LISTEC Schweisstechnik AG, 9424 Rheineck sfb Bildungszentrum, 8953 Dietikon Siemens Schweiz AG IA&DT, 8047 Zürich MC Pneumatik AG, 8484 Weisslingen Swissmem Kaderschule, 8400 Winterthur WAGO CONTACT SA, 1564 Domdidier Zentrum für berufliche Weiterbildung, 9016 St. Gallen ZHAW School of Engineering, 8401 Winterthur
Der Schlüssel für perfekte Strahlergebnisse
STRAHLMASCHINEN AG
...professionelle Strahl-Technologie. Ruchstuckstrasse 12 · CH-8306 Brüttisellen · Tel. +41 (0)44 805 52 00 info@strahlmaschinen.ch · www.strahlmaschinen.ch
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FÖRDER- UND LAGERTECHNIK
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FÜGEN UND TRENNEN
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INDUSTRIE-AUTOMATION
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MESSTECHNIK UND SENORIK
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PRODUKTIONSMASCHINEN UND WERKZEUGE
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PRODUKTIONSMASCHINEN UND WERKZEUGE
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ZULIEFERINDUSTRIE UND INDUSTRIEBEDARF
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Facility Management (FM) Dienstleistungen für Industrie und Gewerbe Kommunikationsdienstleistungen Handwerkzeuge Elektro-Handwerkzeuge für die Blechbearbeitung Maschinenelemente Verbindungselemente Werkstatteinrichtungen und Zubehör Giessen, Sintern, Pressen Blechbearbeitung Metallbearbeitung Schweiss- und andere Fügearbeiten Fertigungs- und Montageleistungen Kunststoffherstellung und -verarbeitung Halbzeug Technische Teile
B&R Industrie-Automation AG, 8500 Frauenfeld Bauberger AG die Mechanik-Profis für Fabrikumzüge, 8353 Elgg BITO-Lagertechnik Bittmann AG, 6343 Rotkreuz Bosch Rexroth Schweiz AG The Drive & Control Company, 8863 Buttikon SZ Bossard AG, 6301 Zug BRUNOX AG Korrosionsschutz-Produkte, 8732 Neuhaus SG Brütsch/Rüegger Werkzeuge AG, 8902 Urdorf Cablequick AG Technologiecenter, 8804 Au Carl Stahl AG, 8854 Siebnen Durolaminat AG, 4227 Büsserach Eckold AG Werkzeugmaschinen, 7203 Trimmis Egli Federnfabrik AG, 8600 Dübendorf Egloff Gravuren AG, 5436 Würenlos Erich Schwegler AG, 5634 Merenschwand Estech Industries Holding AG, 5703 Seon Faigle Igoplast AG, 9434 Au SG Federtechnik Kaltbrunn AG, 8722 Kaltbrunn Federtechnik Wangs AG, 7323 Wangs Freudenberg Simrit AG, 8050 Zürich Gebr. Bräm AG, 8953 Dietikon Grütter Kunststoff + Formen AG, 8634 Hombrechtikon Hans Eberle AG, 8755 Ennenda Helfina AG, 5070 Frick Jakob Keller Verschlusstechnik AG, 8552 Felben-Wellhausen Kardex Systems AG, 8604 Volketswil Kubo Form AG, 8307 Effretikon Kubo Tech AG, 8307 Effretikon Lastech AG Laserschneiden, 5507 Mellingen LISTEC Schweisstechnik AG, 9424 Rheineck LNS SA, 2534 Orvin Max Mitschjeta AG Drahtwarenfabrik, 9200 Gossau SG MEWA Service AG, 4852 Rothrist Mozair SA, 2500 Biel/Bienne 3 MTP Mig-Tig-Plasma AG Schweisstechnik & Schneidtechnik, 8604 Volketswil Parker Hannifin Europe Sàrl, Sales Company Switzerland, 1163 Etoy Phoenix Mecano Komponenten AG, 8260 Stein am Rhein Ringspann AG, 6300 Zug Riplex AG Präzisionsmechanik, 1713 St. Antoni RUAG Schweiz AG RUAG Technology, 6460 Altdorf UR
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PRODUKTE
ETHERNET
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WALTER
Netzwerkbasierte Lichtgitter sparen Kosten Auf der SPS IPC Drives zeigte Datalogic ein Opensafety-Lichtgitter, das direkt an das Echtzeitnetzwerk Powerlink angeschlossen wird. Damit sind signifikante Einsparungen bei Sicherheits-Applikationen möglich. Da eine OpensafetySchnittstelle in das intelligente Lichtgitter integriert ist, entfällt die bisher nötige Hartverdrahtung. Ein weiterer Vorteil von netzwerkbasierten Lichtgittern ist die Möglichkeit, jeden Strahl einzeln auszuwerten. Dadurch lässt sich zum Beispiel intelligentes Muting umsetzen. Zusätzliche Sensoren, wie bei bisherigen MutingLösungen notwendig, entfallen. Bei einem Opensafety-Lichtgitter wird das Muting – ebenso wie Blanking oder andere Sicherheitsfunktionen – einfach in der Automatisierungssoftware programmiert. Besonders bei Seriengeräten wird der Arbeitsaufwand bei der Inbetriebnahme erheblich verringert. Auch die Diagnose wird erleichtert: Die Informationen müssen nicht von blinkenden LEDs abgelesen und interpretiert werden, sondern stehen im Klartext zur Verfügung. «Mit dem Opensafety-Lichtgitter eröffnen wir unseren gemeinsamen Kunden neuartige Sicherheitskonzepte», sagt Paolo Zanetta, Produkt-Manager Safety bei Datalogic. «Der Kunde hat maximale Freiheit bei der Umsetzung seiner Sicherheitskonzepte und spart sogar gegenüber Applikationen mit einer einfachen Binäranbindung.» Ethernet Powerlink Standardization Group (EPSG) D-15370 Fredersdorf, +49 (0)33439 539270 info@ethernet-powerlink.org, www.ethernet-powerlink.org
Präzision bis ins kleinste Detail
MEWA
TOX
«EPW 500FP» überwacht Einpress- und Fügevorgänge und mehr Die steigenden Anforderungen an Produkte und Funktionen verlangen heute nach lückenloser und vor allem auch dokumentationsfähiger Qualitätssicherung. Als Technologie-Unternehmen mit umfassender Kompetenz für Füge-/Clinch-Verbindungen von Blechen sowie das Einpressen und Verstemmen von Bauteilen, bietet die Tox Pressotechnik AG den Anwendern nicht nur fertigungstechnisches Know-how und Equipment sowie Werkzeuge, sondern auch die passende Lösung für die industrielle Qualitätssicherung. Basierend auf der Erfahrung von Hunderten in der Industrie installierten Einpress- und Clinch-Überwachungssystemen aus dem Lieferprogramm Tox-Monitoring wurde nun als kostengünstige Standardlösung die universell-flexibel anwendbare Tox-Einpressüberwachung «EPW 500FP» entwickelt. Konzipiert zur lückenlosen Prozessüberwachung an Pressen-Arbeitsplätzen, Stand-alone-Pressensystemen oder an C-Bügel-/ Handzangen-Stationen, findet die Prozessüberwachung nach dem Prinzip «work and see» immer in Echtzeit statt. Genau genommen überwacht die Tox-Einpressüberwachung «EPW 500FP» durchgängig alle Prozesse, bei denen genau definierte funktionelle Zusammenhänge zwischen Kraft und Weg wie etwa bei Press-, Einpress-, Clinch-, Füge-, Niet- und Verstemm-Vorgängen lückenlos und nachvollziehbar nachgewiesen werden müssen. Kompakt gebaut und einfach zu bedienen, kann der Werker jeden einzelnen Hub kontrollieren sowie dokumentieren und in der Konsequenz eine reproduzierbare Qualität sicherstellen. Tox Pressotechnik AG, 4460 Gelterkinden, 061 981 33 70 info@tox-ch.com, www.tox-de.com
Dynamic: offizielle Ausrüstung für mehr Bewegungsfreiheit
Die neuen VHM-Micro-Spiralbohrer Walter Titex DB133 Supreme stehen für präzises, prozesssicheres Arbeiten und erheblich höhere Standzeiten. Die von Walter eigens entwickelten Sorten «WJ30EL» und «WJ30ER» speziell für Micro-Bohrer gewährleisten höchsten Verschleissschutz. Zudem ermöglicht eine neue Schneidengeometrie eine erhöhte Prozesssicherheit. Und optimierte Baumasse geben selbst bei kleinsten Abmessungen maximale Stabilität. Für beste Oberflächenqualität am Bauteil sorgt die sehr gleichmässige Schneidkanten-Präparation am Bohrer mit extrem engen Toleranzen. Durch eine spezielle Spannut-Form werden die Späne auch ohne Innenkühlung sicher abtransportiert. So sind Bohrtiefen bis zu 8 x Dc möglich. Die neuen VHM-Micro-Spiralbohrer mit 140° Spitzengeometrie sind auf vielen unterschiedlichen Materialien der Werkstoffgruppen P, K und N universell einsetzbar. Der Durchmesserbereich reicht von 0,5 bis 2,95 mm. Als Kühlmittel kann mit Öl oder Emulsion gearbeitet werden. Profitieren werden vor allem Anwender im Allgemeinen Maschinenbau, im Werkzeug- und Formenbau sowie in der Energie- und Automobilindustrie, aber auch in anderen Branchen.
Mewa präsentiert eine neue, eigenentwickelte Berufskleidung für Handwerk und Industrie: Dynamic bietet extreme Bewegungsfreiheit, hält Strapazen aus und sieht so cool aus wie moderne Outdoor-Kleidung. Handwerker sind immer in Bewegung. Sie sind wendig und dynamisch. Sie strecken und bücken sich, arbeiten über Kopf und knien auf dem harten Boden – das alles soll ihre Kleidung mitmachen. «Berufskleidung sollte genauso dynamisch sein wie ihr Träger», erklärt Thomas Hofmann von Mewa Rothrist. «Deshalb haben wir bei der Konzeption von Dynamic grössten Wert auf die Bewegungsfreiheit gelegt.» Das Gewebe erfüllt höchste Ansprüche. Dynamic ist strapazierfähig, robust und formstabil, auch nach vielen Wäschen. Das wurde im Mewa eigenen Technikum getestet. «Dynamic hat alle unsere Härtetests bestanden», so Thomas Hofmann. «Als Textildienstleister sind wir Experten für Handwerkerkleidung, die viel aushalten muss. Und die neue Kollektion hält, was ihr Name verspricht: Sie bietet mehr Bewegungsfreiheit für dynamisches Arbeiten.» Dynamic überzeugt auch durch eine sportliche Optik. Es gibt verschiedene Farbvarianten, einfarbig oder zweifarbig, von efeugrün und poppyrot bis marineblau und anthrazit – hier findet jeder Betrieb die passende Ausstattung.
Walter (Schweiz) AG, 4500 Solothurn, 032 617 40 72 service.ch@walter-tools.com, www.walter-tools.com
Mewa Service AG, 4852 Rothrist, 062 7451900, info@mewa.ch, www.mewa.ch, www.be-dynamic.com
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PARKER HANNIFIN
PRODUKTE
SIDRAG
In Bestform an die Euroguss 2016 Vom 12. bis 14. Januar findet die europaweit grösste Fachmesse für Druckguss statt. Zum 11. Mal trifft sich die internationale Druckguss-Branche in Nürnberg. Gezeigt werden innovative Lösungen für Druckgussverfahren. Als erfolgreicher Schweizer Produzent von Druckguss-Komponenten aus Aluminium-, Magnesium- und Zink-Legierungen präsentiert sich die Sidrag AG aus Baar von ihrer besten Seite. Neu ist der Ausbau der Leistungen im Bereich Engineering und Service. Dazu gehört zum Beispiel der Einsatz von 3D-Druckerlösungen. So werden innert kürzester Zeit Prototypen hergestellt, welche die Entwicklungszyklen bedeutend effizienter gestalten. Effektiver ist auch der neue Service in der Veredelung. So konnten unter anderem auch diese Leistungen in Kooperation mit anerkannten Spezialisten erheblich verbessert werden. «Als Produzent mit hohen Qualitätsanforderungen haben wir uns 2015 neu positioniert», berichtet Eugen Vigini, Mitinhaber und CEO der Sidrag AG. «Der Anspruch unserer Kunden an einen Produzenten, der alles aus einer Hand anbietet, nimmt stetig zu. Wir verfolgen heute die Strategie einer 360°-Grad-Druckgiesserei. Ein Service, der bei der Konzeption beginnt und erst bei der Logistik endet.» Dass diese Strategie Früchte trägt, freut auch den Verwaltungsratspräsidenten Edwin Angst: «Sie sind bei Sidrag in bester Gesellschaft. Dies zeigen auch unsere aktuellen Referenzen. An der diesjährigen Euroguss beweisen wir erneut, dass wir die Leistung bieten, die alle in Form bringt.» Sidrag AG, 6340 Baar, 041 766 08 28, info@sidrag.ch, www.sidrag.ch
Proportional-Wegeventile der Serie «D*1FC» bieten Präzision und Wirtschaftlichkeit
SCHMALZ
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OPEN MIND
Neuer Balgsauggreifer für dynamische und sichere Handhabung Für die effiziente Handhabung in der Verpackungsindustrie entwickelte die J. Schmalz GmbH den neuen Balgsauggreifer SPB2. Er kommt beispielsweise in Karton- und Trayaufrichtern zum Einsatz, bei denen die Anforderungen an Saugerhub, Dynamik und Verschleissfestigkeit besonders hoch sind. Die runden Balgsauger mit 2,5 Falten eignen sich darüber hinaus für die Handhabung von biegeschlaffen Werkstücken wie etwa befüllte Kartons bei Palettier- und Depalettierprozessen. Die Sauger spielen ihre Stärke bei Anwendungen aus, bei denen es auf grosse Anpassungsfähigkeit und hohen Distanzausgleich ankommt. Dazu zählt auch die Entnahme von Kartonagen aus einem Magazin in Rotationsaufrichtern. Darüber hinaus punktet der SPB2 beim Handling von Kartonagen, eigenstabilen und flexiblen Verpackungen in Top- und Sideloading-Maschinen. Der automatisierte Transport solcher Werkstücke fordert die Handhabungstechnik heraus, insbesondere in Bezug auf Hub, Dynamik und Verschleissfestigkeit der Sauger. Der SPB2 ermöglicht dank 2,5 Falten grosse Hubbewegungen. Er passt sich sehr gut an die jeweiligen Werkstücke an und gleicht unterschiedliche Höhen bei gewölbten Oberflächen problemlos aus. Der Sauger ist mit einer flexiblen Dichtlippe ausgestattet – das sorgt für eine sehr gute Abdichtung etwa auf Kartonagen und eigenstabilen Verpackungen. Schmalz GmbH, 8309 Nürensdorf, 044 888 75 25 schmalz@schmalz.ch, www.ch.schmalz.com
«hyperMILL MAXX Machining» – mehr Performance für das Fräsen
Parker Hannifin, weltweit führender Hersteller in der Antriebsund Steuerungstechnologie, erweiterte sein Angebot an vorgesteuerten Proportional-Wegeventilen mit integrierter digitaler Elektronik um die neue D*1FCSerie. Diese ermöglicht eine hochpräzise und gleichzeitig wirtschaftliche Steuerung in vielen anspruchsvollen Anwendungen. Bei der Entwicklung der D*1FCSerie orientierte sich Parker an den konkreten Bedürfnissen seiner Kunden, sodass nun ein vorgesteuertes Proportional-Wegeventil auf dem Markt ist, das Anwendern wirkliche Wettbewerbsvorteile sichert. Parkers neues D*1FC-Proportional-Wegeventil ist in vier Nenngrössen lieferbar (NG10, NG16, NG25 und NG32) und erlaubt Volumenströme von bis zu 1000 Liter pro Minute – bei einem Differenzdruck von 5 Bar pro Steuerkante. Dabei bietet es eine sehr gute Wiederholgenauigkeit sowie eine hohe Laststeifigkeit und Stabilität. Aufgrund einer progressiven Durchflusscharakteristik eignet es sich optimal für anspruchsvolle, gesteuerte Anwendungen. Die D*1FC-Serie verfügt über eine effiziente und solide mechanische Konstruktion. Das Pilotventil basiert auf dem bewährten Parker D1FB-Wegeventil mit Kolben-Buchse-Design und gewährleistet eine hochpräzise Vorsteuerung. Optional sind eine Grundstellungsüberwachung sowie energiesparende Ausführungen mit A-Rückspeisung lieferbar.
Das Performance-Paket «hyperMILL MAXX Machining» bietet drei leistungsstarke Module, mit denen Unternehmen in den Anwendungsbereichen Schruppen, Schlichten und Bohren signifikante Optimierungspotenziale erzielen können. Für sichere und schnelle HPC-Bearbeitungen stellt das Schruppmodul des Performance-Pakets zahlreiche Zyklen für das Fräsen in trochoidalen Werkzeugbahnen zur Verfügung. Eine dynamische Vorschubanpassung an die vorhandenen Schnittbedingungen sorgt dafür, dass immer mit der höchstmöglichen Vorschubgeschwindigkeit gefräst wird. Das Ergebnis sind optimale Fräswege mit maximalem Materialabtrag bei kürzestmöglichen Fertigungszeiten. Sowohl prismatische als auch gekrümmte Bauteilflächen sind auf diese Weise äusserst schnell zu schruppen. Innovative Algorithmen sorgen dafür, dass pro Fräserzahn immer ein konstantes Spanvolumen abgetragen wird. Dadurch wird das Werkzeug gut ausgelastet, aber nicht überlastet. Das Ergebnis sind signifikante Beschleunigungen beim Schruppen mit Steigerungsraten zwischen 20 und 70 Prozent. Open Mind hat diese schnelle Art des Schruppens für alle Bearbeitungsarten von 2D bis 5Achs-simultan verfügbar gemacht. Die Bearbeitungsstrategie erhöht Geschwindigkeit und Standzeit. Gleichzeitig werden Werkzeug und Maschine geschont. Das Schlichtmodul ist ein Beispiel für eine optimale Nutzung von Werkzeugeigenschaften in Verbindung mit zukunftsweisenden CAM-Strategien. Das Modul umfasst das Schlichten und Vorschlichten von Ebenen und Freiformflächen mit unterschiedlichen Tonnenfräsern. Es lassen sich deutliche Zeiteinsparungen bei gleichzeitig hochwertigeren Oberflächen erzielen.
Parker Hannifin Europe Sàrl, 1163 Etoy, 021 821 87 00 parker.switzerland@parker.com, www.parker.com
OPEN MIND Technologies Schweiz GmbH, 9545 Wängi, 044 860 30 50 Info.Schweiz@openmind-tech.com, www.openmind-tech.com
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PRODUKTE
SPÄLTI
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SANDVIK
INDUNORM
MEUSBURGER
Edelstahlprofilgehäuse speziell für den Einsatz an Profilschienen
Wartungsfreundliche Schiebereinheit in kleinsten Ausführungen
Design, Funktionalität und Flexibilität. Spälti AG bringt ein neu konzipiertes Edelstahlprofilgehäuse für das Shortron-Befehlsgeräteprogramm von Schlegel jetzt auf den Schweizer Markt: Die durchdachte Lösung wurde speziell für den Einsatz an Profilschienen entwickelt und ist mit ihrem neuen, in der Bauhöhe reduzierten Design sowie der schmalen Gehäuseform exakt auf die Masse von Standard-Profilschienen abgestimmt. Die Edelstahlprofilgehäuse bietet Schlegel standardmässig in den Massen 40 x 40 mm sowie mit ein bis sechs Befehlsstellen an. Auf Anfrage sind auch kundenspezifische Varianten möglich. Das neue Edelstahlprofilgehäuse vereint hohe Ansprüche an Design mit Flexibilität und Funktionalität; es basiert auf einem robusten Vierkantprofil aus V2A Edelstahl mit einer Wandstärke von 2 mm und wurde so konzipiert, dass auf der Gehäusefrontseite keine Schrauben sichtbar sind. Die schmale Bauweise passt mit 40 mm Breite ideal auf jede Standard-Profilschiene, sodass nichts mehr übersteht und beides eine perfekte Einheit bildet. Dank der reduzierten, platzsparenden Bauhöhe von nur 40 mm fügt sich das Edelstahlprofilgehäuse darüber hinaus harmonisch in verschiedene Anwendungssituationen ein. Auch bei der Montage auf der Profilschiene punktet die neue Lösung: Sie muss lediglich aufgesetzt und über Nutensteine mit selbstsichernden Schrauben montiert werden. Wandmontage ist ebenfalls möglich.
Neu im Programm bei Meusburger ist die Schiebereinheit E 3300 in kleinsten Ausführungen. Durch die DLC-beschichtete Führung wird der Verschleiss minimiert und die Wartungsfreundlichkeit der Schiebereinheit erhöht. Engste Fertigungstoleranzen garantieren höchste Präzision. Die aussermittige Führung und die gespiegelten Einbaumöglichkeiten sorgen für minimalsten Platzbedarf im Werkzeug. Zwei verschiedene Schieberwege ermöglichen die Entformung von Hinterschneidungen von 3 mm oder 6,1 mm. Bei Bedarf kann die Schieber-Vorspannung mittels einer Abstimmplatte spielend leicht angepasst werden. Die E-3300-Schiebereinheit von Meusburger ist besonders für anspruchsvolle Formen geeignet und sofort ab Lager lieferbar.
Spälti AG, 8340 Hinwil, 044 938 80 90 info@spaelti-ag.ch, www.spaelti-ag.ch
Meusburger Georg GmbH & Co KG, A-6960 Wolfurt, +43 (0)5574 67 06-0 verkauf@meusburger.com, www.meusburger.com
Viele neue Varianten für unterschiedliche Anforderungen
Sandvik Coromant, ein Weltmarktführer für Werkzeuge und Zerspanungslösungen, hat mit der Einführung des Feinaufbohrwerkzeugs «CoroBore 826 HP» (high-precision) weitere Fortschritte im Technologiebereich Feinaufbohren gemacht. Das innovative Werkzeug bietet eine Hochpräzisionskühlung für störungsfreie Zerspanungsprozesse und enge Bohrungstoleranzen. Ein häufiges Problem beim Feinaufbohren sind Maschinenstillstände, die durch Spanverwicklungen rund um das Werkzeug oder die Spindel verursacht werden. Um Späne effizient zu kontrollieren und zu brechen, leitet die Hochpräzisionsdüse des «CoroBore 826 HP» den Kühlmittelstrahl exakt auf die Schneidkante – so werden die Späne einfach aus der Bohrung entfernt. Dank einer benutzerfreundlichen, stufenweisen Skaleneinstellung des Werkzeugdurchmessers ist «CoroBore 826 HP» die erste Wahl für präzise Feinaufbohrbearbeitungen und ideal geeignet für den Durchmesserbereich von 36 bis 1260 Millimeter. Optimiert für die Wiederholgenauigkeit von Prozessen gewährleistet das Werkzeug eine hervorragende Oberflächengüte und enge Bohrungstoleranzen. Um die Auswahl der bestmöglichen «CoroBore 826 HP»-Lösung für die jeweilige Anforderung weiter zu vereinfachen, bietet Sandvik Coromant Fertigungskits für eine Vielzahl von Bohrungsdurchmessern.
Die Indunorm Bewegungstechnik hat ihre bewährte LAE-Serie mit Zahnriemenantrieb konsequent weiterentwickelt. Heraus kam die Baureihe LAG: Eine geschlossene Linearachse mit der THK-Linearführung und Zahnriemen- oder Kugelgewindeantrieb, die sich für noch schnellere, präzisere und steifere Handlings- und Positionieraufgaben eignet. Anwender erhalten diese in den fünf Profilquerschnitten 60 x 60, 80 x 80, 100 x 100, 150 x 60 und 200 x 80 Millimeter. Somit sind es mit den zwei unterschiedlichen Antriebskonzepten je fünf Varianten. Zudem ist jede Linearachse, je nach Anforderung an das Führungssystem mit THK-Linearführungen mit oder ohne Kugelkette erhältlich. Damit kann Indunorm flexibel auf Kundenwünsche hinsichtlich Lauf- und Geräuschverhalten, Schmierintervalle und auf unterschiedliche Belastungsanforderungen eingehen. Jede Variante der Linearachs-Familie LAG besteht generell aus einem Aluminiumprofil mit integrierter THK-Linearführung und Abdeckband. Der Anwender erhält sie als Einzelmodul oder als modular aufgebautes Mehrachssystem mit Zahnriemen- oder Spindelantrieb. Die erreichbaren Betriebslasten liegen je nach Ausführung zwischen 650 und 7500 Newton, die Wiederholgenauigkeiten bei bis zu +/- 0,01 Millimetern und die maximale Geschwindigkeit bei bis zu fünf Metern in der Sekunde. Mit der Kugelketten-Führung von THK werden zudem sehr lange Nachschmierintervalle zwischen 1000 und 5000 Kilometer oder einer Betriebsdauer von zwölf bis zu 24 Monaten möglich.
Sandvik AG, 6005 Luzern, 041 368 34 34 coromant.luzern@sandvik.com, www.sandvik.ch
Indunorm Bewegungstechnik GmbH, D-47249 Duisburg, +49 203 76910, bt@indunorm.eu, www.indunorm.eu
«CoroBore 826 HP» besticht durch neue Hochpräzisionskühlung
technica 12.2015
FAULHABER
PRODUKTE
BECKHOFF
Mehr Kraft in der Hand Der neue DC-Motor «2668… CR» von Faulhaber bietet deutlich mehr Leistung als vergleichbare Antriebe und ist in seiner Grössenklasse der stärkste Kupfer-Graphit-kommutierte DC-Kleinstmotor auf dem Markt. Dank eines vergrösserten NdFeBMagneten und eines höheren Kupferanteils in der Wicklung liefert er ein Nenndrehmoment von 70 mNm. Dabei wiegt er bei einem Durchmesser von 26 mm lediglich 189 g. Zudem erreicht er mit seinem hohen Impulsmoment die volle Leistung sehr schnell. Damit ist der «2668 … CR» ganz besonders für professionelle Hochleistungswerkzeuge wie Astscheren oder motorisierte Schraubendreher geeignet. Die Kupfer-Graphit-Bürsten des Motors zeichnen sich durch grosse Stabilität und geringen Verschleiss aus. Das Gehäuse besteht aus beschichtetem Stahl. Der Motor kann mit hochauflösenden optischen oder magnetischen Encodern kombiniert werden. Neben den Handgeräten ist er auch für viele andere Anwendungen geeignet, etwa in der Luftfahrt, der Robotik, der Medizintechnik, im Sondermaschinenbau, für Dosiersysteme oder Automatisierungslösungen. Faulhaber ist auf die Entwicklung, Produktion und den Einsatz von hochpräzisen Klein- und Kleinstantriebssystemen, Servokomponenten und Steuerungen bis zu 200 Watt Abgabeleistung spezialisiert. Zur Produktpalette gehören bürstenlose Motoren, DC-Kleinstmotoren, Encoder und Motion Controller. Daneben bietet Faulhaber auch kundenspezifische Komplettlösungen an. Faulhaber Minimotor SA, 6980 Croglio, 091 611 31 00 info@minimotor.ch, www.faulhaber.com
Einfach, offen, HTML5-basiert: TwinCAT HMI
IGUS
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BAUMER
«iglidur Q290»: Hart im Nehmen auf weichen Wellen Der motion plastics-Spezialist Igus hat sein umfangreiches Sortiment an schmierund wartungsfreien Gleitlagern um einen weiteren Spezialisten erweitert. Ob Schmutz oder extreme Belastungen: «iglidur Q290» ist für hohe Anforderungen ausgelegt, mit denen Agrarund Baufahrzeuge zu kämpfen haben. Speziell auf verzinkten Wellen und in schmutzigen Umgebungen erweist er sich als kostensparende Heavy-Duty-Alternative. Schwierige Bedingungen sind in der Bau- und Agrarwirtschaft an der Tagesordnung: Wind, Wetter, Dreck und hohe Belastungen setzen Maschinen und Fahrzeugen zu. Der neue Werkstoff «iglidur Q290» ist für Einsätze in diesem Gebiet ein Spezialist unter den igus-Gleitlagern. Geringe Reibwerte und Schmutzbeständigkeit zählen zu seinen Stärken. Da keine externen Schmierstoffe benötigt werden, die bei längeren Stillstandzeiten der Maschinen kontrolliert und eventuell erneuert werden müssen, sind die igus Gleitlager stets einsatzbereit. Darüber wird der Boden bei Arbeiten auf dem Feld durch den neuen Werkstoff aufgrund fehlender Schmiermittel weniger belastet. Für die Agrartechnik ist auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ein starkes Argument des iglidur Q290. Beispielsweise ist der neue Werkstoff verglichen mit dem «iglidur Z», ein Werkstoff, der ebenfalls auf hohe Belastungen ausgelegt ist, günstiger und speziell auf die Anforderungen der Branche zugeschnitten. Igus Schweiz GmbH, 4622 Egerkingen, 062 388 97 97 info@igus.ch, www.igus.ch
Mit dem neuen TwinCAT HMI wird ein Paradigmenwechsel im Bereich der HMI-Software eingeläutet: Statt der proprietären Systeme für Engineering und Kommunikation und der Verwendung unter bestimmten Betriebssystemen setzt Beckhoff auf ITStandards wie Visual Studio für das Engineering, HTML5 für das Design und Websockets und HTTPS für die sichere Kommunikation. Die Bedienoberfläche kann auf jedem HTML5-fähigen Browser, unabhängig von Betriebssystem, Auflösung oder Display, ausgeführt werden. Damit hat Beckhoff eine zukunftssichere, offene und performante Lösung für die Welt mit Industrie 4.0 geschaffen. Wie sieht die HMI-Lösung der Zukunft aus? Wie kann die Bedienoberfläche künftig branchenübergreifend so gestaltet werden, dass sowohl ein Maximum an Effizienz als auch ein Optimum an Bedienkomfort sichergestellt sind? Mit TwinCAT HMI ebnet Beckhoff jetzt den Weg für die nächste HMIGeneration: TwinCAT integriert das Human Machine Interface direkt in die gewohnte Engineering-Umgebung von Visual Studio. Die Programmierung entfällt; die Konfiguration erfolgt bequem über den grafischen Editor. So einfach die Konfiguration, so anpassungsfähig das Handling: Unabhängig von Betriebssystem, Browser und Device agiert diese webbasierte Lösung «responsive» – basierend auf HTML5 und JavaScript. Die leistungsfähige Basisarchitektur ermöglicht zahlreiche Anwendungsszenarien: von der lokalen Panel-Lösung bis zu Multi-Client-, Multi-Server- und Multi-Runtime-Konzepten.
O300 und O500 Optosensoren im Hygiene- und Washdown-Design
Beckhoff Automation AG, 8200 Schaffhausen, 052 633 40 40 info@beckhoff.ch, www.beckhoff.ch
Baumer Electric AG, 052 728 11 22, 8501 Frauenfeld sales.ch@baumer.com www.baumer.com
Mit den neuen O300 und O500 Varianten im Hygiene- und Washdown-Design bietet Baumer höchste Zuverlässigkeit, Komfort und minimale Betriebskosten. In Kombination mit dem Dichtigkeitskonzept «proTect+» für eine lange Lebensdauer und IO-Link sind die neuen Sensoren die optimale Lösung für anspruchsvolle Umgebungen in der Lebensmittelund Getränkeindustrie. Die EHEDG und FDA-konformen O300 und O500 Sensoren im Hygiene-Design mit Schutzart IP68 und IP69K erfüllen die höchsten Sicherheitsstandards der Lebensmittelindustrie und verhindern dank der glatten, nutenfreien Oberfläche jegliche Schmutzanhaftungen. Als erster Hersteller bietet Baumer Hygiene-Sensoren, bei denen die Tastweite per verschleissfreiem «qTeach»-Verfahren direkt am Gerät eingestellt werden kann. Die Ecolab-zertifizierten Sensoren im Washdown-Design mit Schutzklasse IP69K halten selbst aggressiven Reinigungs- und Desinfektionsmitteln und Hochdruckreinigern stand. Dank dem Baumer Dichtigkeitskonzept «proTect+» bieten alle Sensoren im Hygiene- und Washdown-Design durch ihren speziellen Aufbau und die Verwendung hochwertiger Materialien eine herausragende Beständigkeit, eine hohe Lebensdauer sowie höchste Prozesssicherheit. Die neuen O300/O500 Sensoren sind sowohl als Reflexions-Lichttaster mit Hintergrundausblendung, Reflexions-Lichtschranke oder «SmartReflect» erhältlich.
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LIEFERANTENVERZEICHNIS
3D Printing/Rapid Prototyping
Metall/Kunststoff
Telefon 071 424 26 41
12.2015 technica
Lastech AG ∙ 5507 Mellingen Birrfeldstrasse 35 ∙ Laserschneiden ∙ Laserschweissen Tel. 056 481 80 80 ∙ Fax 056 481 80 85 ∙ Abkanten www.lastech.ch ∙ technik@lastech.ch
service@3d-prints.ch Abdeckungen/ Öl(nebel)abscheider
Antriebstechnik
Das MetallTechTeam
www.weso-gassner.ch
Diamantwerkzeuge Postfach 1215, Gewerbering 10 Tel. 056 664 44 20 CH-5610 Wohlen-1 Fax 056 664 24 23 www.neodress.ch E-Mail: info@neodress.ch
Druck- und Vakuumschalter
Bodenmatten
Mattenweg 1 3855 Brienz Tel. + 41 33 952 24 24 Fax + 41 33 952 24 00 www.emwb.ch info@emwb.ch
Gravieren
ZF Services Schweiz AG
Alfred Imhof AG
Bremsen
Jurastrasse 10, 4142 Müchenstein Tel. 061 417 17 17, Fax 061 417 17 00 E-Mail: info@imhof-sew.ch Web: www.imhof-sew.ch
Arbeitsschutz
KTR Kupplungstechnik AG Bahnstrasse 60, 8105 Regensdorf Tel. 043 311 15 55 Fax 043 311 15 56 http://www.ktr.com/ch/home.htm ktr-ch@ktr.com
Gummi-PUR-Silikon-Schaum-cfkWalzen-Rollen
Ritterquai 27 Tel. 032 625 58 58 www.typ-tgw.com CH-4502 Solothurn Fax 032 622 72 40 E-Mail: info@typ-tgw.com
Hydraulik
CAD/CAM Systeme Automatisches Beladen und Entladen
Diamant- und Borazonwerkzeuge
Spectra (Schweiz) AG, CH - 8132 Egg ZH Phone +41 43 277 10 57 / Fax +41 43 277 10 51 www.spectra.ch, info@spectra.ch
Kennzeichnen & Beschriften Blechbearbeitung/ Laserschneiden 2D und 3D Laserbearbeitung Präzisions-Laserschneiden Laser-Schweissen Wasserstrahl-Schneiden Abkanten www.lidag.ch
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technica 12.2015
LIEFERANTENVERZEICHNIS
Kompressoren und Zubehör
Kreissägemaschinen
Magnete Industriestrasse 8-10 | CH-8627 Grüningen Phone +41 (0) 44 936 60 30 | Fax +41 (0) 44 936 60 48 info@maurermagnetic.ch | www.maurermagnetic.ch
Maschinenelemente
Kupplungen
KTR Kupplungstechnik AG Bahnstrasse 60, 8105 Regensdorf Tel. 043 311 15 55 Fax 043 311 15 56 http://www.ktr.com/ch/home.htm ktr-ch@ktr.com
Messwerkzeuge
Laserbeschriftungen
Kompressoren • Vakuum • Gebläse Service • Engineering • Aufbereitung 8105 Regensdorf Tel. 044 871 63 63 • Fax 044 871 63 90 info.swiss@kaeser.com • www.kaeser.com
Lasergraph AG Döttingerstrasse 11 5303 Würenlingen Tel. 056 297 11 11, Fax 056 297 11 12 www.lasergraph.ch E-Mail: info@lasergraph.ch
für Koordinatenmessgeräte (KMG) und Werkzeugmaschinen Industriestrasse 9, CH-7402 Bonaduz Tel. 081 650 26 26 info@nuessler.ch Fax 081 650 26 20 www.nuessler.ch
Normteile
Lineartechnik
AMSLER
♦ Kugelschienenführungen ♦ Rollenschienenführungen ♦ Kugelgewindetriebe ♦ Kugelbüchsenführungen ♦ Linearachsen mit Steuerung AMSLER & CO. AG, 8245 Feuerthalen fon 052 647 36 36 fax 052 647 36 37 linear@amsler.ch www.amsler.ch
Telefon 062 789 75 95, www.servatechnik.ch
Korrosionsschutz
Löten
Positionier-Systeme
Föhrenbach AG Tannenwiesenstrasse 3 Tel. +41 (0)71 626 26 76 CH-8570 Weinfelden Fax +41 (0)71 626 26 77 info.ch@foehrenbach.com www.foehrenbach.com
BRUNOX AG
Putztextilien
CH-8732 Neuhaus SG
Tel. 055 285 80 80 Fax 055 285 80 81 www.brunox.com
www
www.technica-online.ch
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LIEFERANTENVERZEICHNIS
Sandstrahl-Anlagen
Schleif- und Poliermaschinen
12.2015 technica
Werkstoffprüfmaschinen
Zahnräder
• Materialprüfmaschinen • Polymer-Prüfgeräte (Rheologie) • Wärme- und Klimasimulationskammern • Fallprüfgeräte • Mikrohärteprüfer • Vertrieb/Service/Wartung
Stirnräder, Kegelräder, Zyklo-PalloidSpiralkegelräder, Hirth-Stirnverzahnung
TeMeCo Services AG, Neugutstr. 52, 8600 Dübendorf Tel. 044 882 43 21, temeco@temeco.ch, www.temeco.ch
Werkzeuge Tel.: +49 (0) 71 64/94 30-0 Fax: 94 30-31 www.hagmann.de
Schweisskonstruktionen
Werkzeugmaschinen
info@hagmann.de
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Hegner Metall AG CH-8854 Galgenen Tel. 055 450 60 30 Fax 055 450 60 31
www.hegnermetall.ch Stahl Brütsch/Rüegger Metals AG CH-8105 Regensdorf Tel. +41 44 871 34 34 Fax +41 44 871 34 99 info@brr.ch Metalshop: www.brr.ch
Acherfang 8, CH-6274 Eschenbach
Grossteilebearbeitung
Tel. 041 798 31 00 info@newemag.ch Fax 041 790 10 54 www.newemag.ch
unststoff-Industrie Laserschweissen
Wälzlager
E. Ramseier Werkzeugnormalien AG CH-8602 Wangen Tel. 044 834 01 01 Fax 044 834 02 00
SKF (Schweiz) AG Eschenstrasse 5, CH-8603 Schwerzenbach Tel +41 (0)44 825 81 81, Fax +41 (0)44 825 82 82 www.skf.ch, skf.schweiz@skf.com
Wasserstrahl-Schneiden
Wir schneiden auch 3DDDD
K
howatech ag Bäumliackerstrasse 10 8552 FelbentWellhausen Tel +41 (0)52 770 10 31 Fax +41 (0)52 770 10 32 info@howatechDch wwwDhowatechDch
2D und 3D Laserbearbeitung Präzisions-Laserschneiden Laser-Schweissen Wasserstrahl-Schneiden Abkanten www.lidag.ch
Tel. +41 52 301 21 55 Fax +41 52 301 21 54 info@spinner-ag.ch www.spinner-ag.ch
Spinner AG CNC-Präzisionsmaschinen Hauserstrasse 35 CH- 8451 Kleinandelfingen
Spritzgiessen und Baugruppen Hauptstrasse 59 CH-8637 Laupen ZH Telefon 055 256 50 00 www.sks-laupen.ch
KUNSTSTOFFE WERKZEUGBAU
Waagen • Tisch und Bodenwaagen • Präzisionswaagen • Zählwaagen • Laborwaagen ... und viele weitere Modelle für jeden Bereich!
SWISS Waagen DC GmbH 8614 Bertschikon/ZH Tel. +41 (0)43 843 95 90 Fax +41 (0)43 843 95 92 www.swisswaagen.ch
technica 12.2015
AGENDA
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Veranstaltungen Metav 2016 «Nachdem die Messelandschaft für den Werkzeug-, Modell- und Formenbau stark in Bewegung geraten ist, wollen wir alle Optionen nutzen, um gemeinsam mit unseren Mitgliedern und Netzwerkpartnern die Messepräsenz in der Branche ausbauen», sagt Ulrich Hermann, Präsident des Bundesverbands Modell- und Formenbau mit Sitz in Dortmund. Genau deshalb hat sich der Verband entschlossen, als Partner bei der Metav 2016 – 19. Internationale Messe für Technologien in der Metallbearbeitung einzusteigen. «Wir werden in der Moulding Area der Metav 2016 Flagge zeigen», bekräftigt Hermann, im Hauptberuf Geschäftsführer der Firma Modellbau Hermann in Siegen, die Pläne des Verbands. Er vertritt rund 260 Mitgliedsunternehmen und 30 Netzwerkpartner. Für sie will der Bundesverband Modell- und Formenbau in der neuen Moulding Area einen Branchentreff organisieren und als kompetente Anlaufstelle für interessierte Fachbesucher zur Verfügung stehen. Veranstalter: Messe Düsseldorf und VDW Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. Datum: 23. – 27.02.2016 Ort: Messe Düsseldorf Infos: www.metav.de
Expert Days Die Schunk Expert Days finden mittlerweile zum 9. Mal statt und gelten als eines der führenden Symposien im Bereich Service Robotik. Die Robotik im Umfeld industrieller Anwendungen hat sich innerhalb des vergangenen Jahres deutlich weiterentwickelt. Gerade die Kooperation zwischen Mensch und Maschine bzw. Roboter in der automatisierten Produktion und bei Service-Aufgaben birgt neue Möglichkeiten aber auch Herausforderungen. Deshalb lautet das Thema der diesjährigen Expert Days «Human meets Robotics». Top-Referenten aus der ganzen Welt werden Vorträge zu diesem Thema halten und Lösungen und Möglichkeiten präsentieren. Wie auch die letzten Jahre wird es wieder eine Ausstellung geben, in der Firmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen Anwendungen zum Thema Service Robotik präsentieren können.
Veranstalter: SCHUNK GmbH & Co. KG Datum: 24. – 25.02.2016 Ort: D-Hausen Kosten: Euro 490.– Infos: www.expertdays.schunk.com Cebit und Schweiz – zwei Marktführer in Sachen Digitalisierung Wenn im März 2016 die Schweiz Partnerland der Cebit wird, tun sich zwei internationale Marktführer in Sachen digitale Innovation zusammen. Denn die Schweiz gilt im internationalen Vergleich der Digitalisierungsstrategien als führend, und die Cebit als wichtigste globale Leitmesse für digitale Innovation und digitalen Leadership. «Die Schweiz ist mit ihrer Spitzenforschung zu Fragen der Digitalwirtschaft und der hohen Umsetzungskompetenz in Anwenderindustrien ein international füh-
render Treiber für digitale Innovationen», sagte Oliver Frese, Vorstand bei der Deutschen Messe AG, am Dienstag in Zürich. «Mit der klaren Fokussierung auf das digitale Business und Innovationen ist die Cebit im kommenden März ein hervorragender Anlass, um das exzellente Know-how und die hochwertigen Lösungen der Schweizer IT-Industrie einem internationalen Publikum zu präsentieren.» Die Schweiz wird sich mit etablierten Unternehmen, innovativen Startups, Universitäten und Fachhochschulen präsentieren. Erste Anlaufstelle während der Cebit wird der Zentralstand in Halle 6 sein. Darüber hinaus sind zahlreiche Anbieter aus der Schweiz in den jeweiligen Cebit-Schwerpunkten vertreten. Der «Cebit Switzerland Summit» am ersten Messetag stellt das Partnerland Schweiz in den Mittelpunkt. Ziel des Summit ist es, die wichtigsten Technologietrends beider Nationen zu diskutieren und die Zusammenarbeit im Bereich der digitalen Wirtschaft zu stärken. Neben führenden Regierungsmitgliedern
nehmen Vertreter innovationsstarker ITUnternehmen beider Länder teil. Bereits zugesagt haben Bundesforschungsministerin Prof. Johanna Wanka, der Präsident von ICT Switzerland, Ruedi Noser, und Bitkom-Präsident Thorsten Dirks. Veranstalter: Deutsche Messe AG Datum: 14. – 18.03.2016 Ort: Messegelände, D-30521 Hannover Infos: www.cebit.de
Sensor+Test 2016 «Die Sensor+Test ist jedes Jahr das Highlight in unserem Veranstaltungskalender», das sagt nicht nur Matthias Bopp, CEO der Micronas Gruppe. Die Aussteller der weltweit führenden Fachmesse für Sensorik, Messund Prüftechnik schätzen vor allem die durchgängige Professionalität der Fachbesucher aus allen wichtigen Industriebranchen und die hohe Qualität der Anfragen und geben dafür immer wieder Bestnoten. Aber wie überall heisst es auch hier: Der frühe Vogel fängt den Wurm! Das gilt dieses Mal umso mehr, da sich die Sensor+Test – mit dem Sonderthema «Messtechnik in der Cloud» –erstmals in den Hallen 1, 2 und 5 des Nürnberger Messegeländes präsentieren wird. Daraus ergeben sich für alle Aussteller ganz neue Möglichkeiten der (Bild: iStockphoto) Standplatzierung. «Viele haben die Chance zur Umsetzung ihres lange gehegten Erweiterungswunsches bereits genutzt und sich ihre bevorzugten Flächen in den neuen Hallen gesichert», so Veranstalter Holger Bödeker von der AMA Service GmbH. Veranstalter: AMA Service GmbH. Datum: 10.– 12.05.2016 Ort: Messe Nürnberg Kosten: Kostenlos bei elektronischer Registrierung Infos: www.sensor-test.com
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IN DIESER AUSGABE
ABB Technikerschule
5
IMPRESSUM
POWERLINK
56 16
B&R
30
REGO - FIX
Baumer Electric
59
Sandvik
16, 58
32, 59
Schmalz
26, 57
Beckhoff Automation BusinessVillage
42
Bystronic
US 4
Comsol
5
Deutsche Messe easyFairs
Schnegg Tools Schuler
19 4
Schunk Intec
28
4, 63
sfb Bildungszentrum
38
8
SGT Strahlmaschinen
47
Elektromotorenwerk Brienz
29
Sick
33
Endress+Hauser
13
Sidrag
57
ETH Zürich
12
Siemens
EUROFORUM
US 3
Europa Forum Luzern
5
20, 39
ISSN 0040-0866, 64. Jahrgang 2015 www.technica-online.ch, www.marktspiegel.ch Auflage und Verbreitung WEMF/SW-Beglaubigung 2014 Druckauflage: 10 200 Exemplare* Total verbreitete Auflage: 0 8872 Exemplare Davon verkauft: 0 1412 *inkl. Probe- und Werbeexemplare, Veranstaltungen und Messen Q- Publikation 2015: Auszeichnung zur Qualitätszeitschrift des Verbandes «Schweizer Presse» Kontakt Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch Herausgeberin AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Tel. +41 (0)58 200 56 50, Fax +41 (0)58 200 56 51 Geschäftsführer Roland Kühne
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Leiterin Zeitschriften Ratna Irzan
STAR AG
12
Redaktion «technica», Neumattstr. 1, Postfach, CH-5001 Aarau, Tel. +41 (0)58 200 56 42, Fax +41 (0)58 200 56 61
59
Swissmem
5
FM-Racine Hydraulik
47
Swiss Technology Network
4
Friedrichstadt Palast Berlin
30
Switzerland Global Enterprise
Gebr. Bräm
16
Tox-Pressotechnik
GF Machining Solutions
16
TRUMPF
GIETEC
30
Unima
5
VDW
7
3
fachzeitschrift für die fertigungstechnik und automation
Spälti
FAULHABER MINIMOTOR
Hans Eberle
12.2015 technica
US 2 56 5, 24
Eugen Albisser, Chefredaktor, Tel. +41 (0)58 200 56 41 Markus Frutig, Redaktor, Tel. +41 (0)58 200 56 29 Christof Lampert Tel. +43 5522 21 336 Externe redaktionelle Mitarbeiter Nikolaus Fecht, Michael Benzing SVBF-Teil «Planung und Produktion» Offizielles Organ des Schweizerischen Verbands für Betriebsorganisation und Fertigungstechnik SVBF Schweiz, 8021 Zürich, www.svbf.ch.
Indunorm
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Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Advertorials sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet.
INTEGRAL concept
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Leiter Werbemarkt Jürg Rykart, Tel. +41 (0)58 200 56 04
Jakob Keller Verschlusstechnik
38
Kaba
34
KAESER Kompressoren
34
KASTO Maschinenbau
22
Keller Laser
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Klüber Lubrication
21
MAPAL Dr. Kress
20
Messe München
4
Messe Düsseldorf
63
Meusburger Georg
58
MEWA
56
Newemag
16
HepcoMotion
32
Walter AG
56
Hexagon Metrology
39
Werner Langer
49
IBZ
41
ZHAW
Igus
OPEN MIND P.E. Schall Parker Hannifin
19, 37, 59
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