HK-GT_4_2018

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www.hk-gebaeudetechnik.ch Fachzeitschrift für Energie, Wärme, Strom, Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Gebäudeautomation, Facility Management, Gebäudehülle, Spenglerei, Sicherheit, Sanitärtechnik, Wohnen

4 | 2018 | April

HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von

Rückblick Schweizer Planertag 2018

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Rückblick Swissolar-Update in Olten

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Speicherung von Wärme und Strom

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Natürliche Lüftung in Wohnbauten

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Rückblick SPF-Industrietag 2018

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Der aktuelle Stellenmarkt

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Editorial |

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Photovoltaik ist etabliert, Solarwärme zu wenig beachtet ■ Die Photovoltaik ist weltweit weiterhin auf Wachstumskurs. In der Schweiz ist der Anteil des Solarstroms am Stromverbrauch 2017 um ein halbes Prozent auf rund 3 Prozent gestiegen und ist nun nach der Wasserkraft mit Abstand die zweitwichtigste erneuerbare Stromquelle. Heute besteht die Herausforderung darin, den Siegeszug der Photovoltaik unter den Vorzeichen der neuen Förderpolitik weiterzuführen: Von den Projekten auf der Warteliste wird nur noch eine kleine Anzahl von der KEV profitieren, für alle anderen sowie neue Projekte steht die Einmalvergütung (EIV) zur Verfügung, neu für Anlagen bis 50 MWp. Diese beträgt laut Energiegesetz maximal 30 % der Investitionskosten. Allerdings ist in den ersten Jahren mit längeren Wartezeiten bis zur Auszahlung zu rechnen. Für die Zukunft besteht die begründete Hoffnung, dass auch mit kleineren Anlagen die Photovoltaik mittelfristig als eine marktfähige Energiequelle ohne Förderung genutzt werden kann. Neben den Anstrengungen der PV-Branche für ein generelles Zubau-Wachstum ist ein weiteres Thema weiterhin aktuell: Optimierung des Eigenverbrauchsanteils, also dem zeitgleichen Stromverbrauch während der Solarstrom-Gewinnung. Dies gelingt neu noch besser dank der Neuregelung für die «Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch» (ZEV). So genannt in den neuen Gesetzen und Verordnungen, bisher auch als «Eigenverbrauchsgemeinschaft» (EVG) bezeichnet. Kombiniert mit den tiefen Installationskosten wird damit die Nutzung sehr vieler bestehender Dächer interessant und könnte zu einem eigentlichen Boom führen. Gefordert sind also zusätzliche Fachkenntnisse bei der Optimierung des zeitgleichen Eigenverbrauchs (vgl. www.hk-gt.ch › Dossiers › Solarstrom PV › Eigenverbrauchs-Optimierung). Bisher galt: Massnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs sind in vielen Bereichen wirtschaftlicher als der Zubau entsprechender Produktion. Heute gilt dank Kostensenkungen im Bereich PV eine differenzierte Formulierung: «Gesparte Energie ist nur noch günstiger, wenn die Einsparmassnahmen nicht mehr als 5–15 Rappen/kWh kosten» (vgl. PV-Industrietag Burgdorf, S. 42–44). Und bezüglich Energiespeicherung gilt heute noch allgemein und wenn vor Ort Bedarf für Wärme besteht: «Es ist sinnvoller, die Wärmepumpe zu betreiben wenn PV-Strom vorhanden ist und die erzeugte Wärme zu speichern, als den PV-Strom in

peter.warthmann@azmedien.ch

einer Batterie zu speichern und dann die Wärmepumpe mit Strom aus der Batterie zu betreiben» (vgl. SPF-Industrietag Rapperswil S. 37–41). Die Solarwärme hat es schwerer. Auch für 2018 wird noch keine Belebung des Markts erwartet. Für eine positive Entwicklung der Solarwärme ist nun die zügige Umsetzung der Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2014) in den neuen Energiegesetzen der Kantone sehr wichtig. Damit werden unter anderem Anreize geschaffen, bei Heizungssanierungen Sonnenkollektoren zur Warmwasserbereitung einzusetzen. Dank der Energiestrategie 2050 kann «das Gebäudeprogramm» von Bund und Kantonen über das Jahr 2019 hinaus weitergeführt werden (www. dasgebaeudeprogramm.ch). Das jährliche Fördervolumen steigt von 300 auf 450 Mio. Franken. In den meisten Kantonen hilft das Gebäudeprogramm bei der Umstellung von fossilen Feuerungen oder Elektroheizungen auf erneuerbare Energien. Das Potenzial der Solarenergie im Bereich der direkten Wärmenutzung ist weiterhin gross. Nicht zuletzt zur Regeneration von Erdwärmesonden (vgl. www. hk-gt.ch › Dossiers › Wärmepumpen & Erdwärmesonden). An der Solarwärme-Tagung (vgl. Rückblick S. 33–36) wurden die Vorteile der Solarwärme für Neubau wie auch für Gebäude-Modernisierungen aufgezeigt.

Peter Warthmann, Chefredaktor

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Inhaltsverzeichnis |

Solartechnik und Kreativität

Gestalterisch hochwertige Spenglerarbeiten sind das Markenzeichen von Scherrer Metec. Seit 2015 tritt man als Generalunternehmer von komplexen Gebäudehüllen am Markt auf. In Koordination mit Netzwerkpartnern werden komplexe Solararchitekturen realisiert.

Diverse Rubriken 1 Editorial 4 Info 85 Agenda

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Wärme und Strom einlagern

Energiespeicherung kann man als Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung der ambitiösen Energie- und Klimaziele bezeichnen. Je nach anvisierter Speicherdauer (Tage, Wochen, Monate) werden diverse Technologien erprobt. Eine einleuchtende Innovation zur saisonalen Energiespeicherung ist bei der Elektrizität kaum erkennbar, und bei der Wärmespeicherung mangelt es an breiter Akzeptanz für die vorhandenen Lösungen. Immer mehr ins Blickfeld geraten spezifische Materialien als Latentwärmespeicher und Energie-Netzwerke.

Info 4 Nahtstellen statt Schnittstellen 10 Kann Geothermie zusätzliche Wärme liefern?

86 Impressum 87 Stellenmarkt

Energie / Wärme / Strom 28 Wärme und Strom einlagern als Generationenaufgabe 33 Solarwärme kämpft um ihren Platz an der Sonne 37 «Systeme fordern uns heraus»

Interview 20 «Wir sind kreative Umsetzer» 22 Fassadenintegration mit farbigen Oberflächen

40 Solartechnik für Wärme und Strom 42 Auf fast jedem Hausdach eine PV-Anlage: Schweizer PV-Markt soll sich verdreifachen 46 Neue Arbeitsregeln für den Solarprofi 50 Photovoltaik-Anwendungen werden dank CIGS-Modulen vielfältiger 54 Produkte

Normen & Co. 26 Ersatz der Wärmeerzeugung nach MuKEn

Lüftung / Klima / Kälte 58 Natürliche Lüftung in Wohnbauten 60 Produkte


Inhaltsverzeichnis |

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Systeme fordern uns heraus

Wo bestehen die aktuellen Herausforderungen, an denen das Forschungsteam des Instituts für Solartechnik SPF der Hochschule für Technik Rapperswil HSR arbeitet? Im Rahmen des diesjährigen Industrietags gab der Institutsleiter Prof. Andreas Häberle darüber Auskunft.

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2. Photovoltaik-Industrietag

Ein Schwerpunkt dieser Transferveranstaltung war das neu akkreditierte PV-WechselrichterTestlabor. Zudem wurde eine neue Datenbank zu Batteriespeichern in der Schweiz vorgestellt. Überdies gibt es Neues zur Lifecycle-Analyse von PV-Modulen.

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Europäische Sanitärmarke

Die deutsche Sanitärtechnik-Gruppe TECE hat sich innert 30 Jahren aus einem kleinen Ingenieurbüro zum Konzern mit 1500 Beschäftigten entwickelt. TECE ist in den Bereichen Spül-, Vorwand-, Entwässerungs- und Abscheidetechnik sowie Rohrsysteme im europäischen Markt präsent.

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Gebäudeautomation

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61 Sauter Vision Center mit vielen Neuheiten 63 Produkte

Gebäudehülle / Spenglerei Rückblick Schweizer Planertag 2018

64 Wohltuend anders in Form und Farbe – die Fassade der Raiffeisenbank in Ittigen 67 Produkte

Sanitärtechnik / Wohnen 69 Ein guter Vorwand für Leichtbau 73 «Keep it simple» als Markenversprechen 76 Geberit erhielt das SPV-Gütesiegel 78 Das Digital Public Bathroom-Konzept 80 Schnell, flexibel und zuverlässig 82 Die Badkollektion Sonar 83 Produkte

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Natürliche Lüftung in Wohnbauten

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Der aktuelle Stellenmarkt

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Zum Titelbild:

Hoval schont Ressourcen und verbessert das Klima. Drinnen und draussen. Unser Unternehmen zählt international zu den führenden Anbietern für Raumklima-Lösungen. Über 70 Jahre Erfahrung befähigen und motivieren immer wieder zu aussergewöhnlichen Lösungen und technisch überlegenen Entwicklungen. Hoval hat sich als Komplettanbieter intelligenter Heiz- und Lüftungssysteme etabliert, die in über 50 Länder exportiert werden. Hoval AG General Wille-Strasse 201 8706 Feldmeilen Tel. 044 925 61 11 www.hoval.ch

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Rückblick Schweizer Planertag 2018: fünf Schwerpunkte für den Erfolg der Branche

Nahtstellen statt Schnittstellen Am 13. Schweizer Planertag standen verschiedene Trends im Mittelpunkt, welche die Planungs- und Baubranche beeinflussen. Mit einzelnen Expertenrunden konnten die unterschiedlichen Einschätzungen und Meinungen diskutiert werden. Energiezukunft, Digitalisierung und nachhaltige Entwicklungen bei Gebäuden und Arealen sind bedeutende Herausforderungen. Jürg Wellstein, Peter Warthmann

■ Stoff für einen lebhaften Austausch war gegeben. Das Update für Gebäudetechnik, der traditionelle Schweizer Planertag, gab den rund 500 Teilnehmenden zahlreiche Impulse zur Diskussion und für einen Gedankenaustausch unter Profis. Die Themenpalette reichte am 5. März 2018 in Brugg von A bis Z – von Anforderungen an die Planenden bis zur Zukunft der Energieversorgung. Mit fünf Schwerpunkten nahm man die aktuellen Trends auf: Energiestrategie 2050 Berufsbilder im Wandel Nachhaltigkeit aktueller Gebäude- und Arealplanung Digitalisierung Warmwasser-Normen

Mit der Energiestrategie 2050 in der Umsetzung Die vom Stimmvolk gutgeheissene Energiestrategie 2050 ist bereits in der Umsetzung. Die CO2-Emissionen sollen drastisch reduziert werden, die inzwischen in Kraft gesetzten Energiegesetze scheinen aber dafür noch nicht auszureichen. Denn die Gegebenheiten in der Praxis sind unverändert. Trotzdem gilt, dass die bisherigen Tendenzen weiter gehen, die dezentrale Stromerzeugung ausgeweitet wird und alle sprechen von der Sektorkopplung, was jedoch erst punktuell angedacht bleibt. Und auch die Einschätzung gilt, dass in wenigen Jahren die Importrisiken bei der Energieversorgung weiter zunehmen werden. Die Aussagen der Referenten boten eine Vielfalt an Einschätzungen und Meinungen. Mit der wachsenden Komplexität der Energies steme müssen sich die Planenden aber ebenso befassen, wie mit der schrittweise aufkommenden Digitalisierung der Arbeitswelt und damit auch der verschiedenen Phasen im Gebäudesektor. Strukturelle und gesellschaftliche Hindernisse vermögen hingegen die Art und Weise sowie Geschwindigkeit der Umsetzung moderner Trends be-

sonders zu beeinflussen. Die Verhältniszahlen von Eigentümern zu Mietern und die hohe Konzentration von Mietwohnungen in Agglomerationen macht eine Beschleunigung der Sanierungsrate des Gebäudebestands kaum möglich. Trotzdem haben Planende situationsgerechte ösungen zu entwickeln und ihren Blick sowohl auf das Einzelgebäude als auch auf Areale zu richten.

Experten vertiefen die Aspekte zu einzelnen Themen Am diesjährigen Schweizer Planertag nahmen Expertenpanels einen besonders wichtigen Platz ein. Sie konnten die wesentlichen Fragestellungen aufnehmen und erörtern und damit zur Meinungsbildung beitragen. Das Prinzip der Verknüpfung des Gebäudes mit einer standortgemässen, eigenen Energienutzung wird von den Gebäudelabels, den Mustervorschriften der Kantone (MuKEn) und auch von der Energiestrategie 2050 unterstützt. Aus der Praxis kam aber dann beispielsweise die Frage: Was bringt mir dieser Aufwand, wenn ich teurer umbauen muss, nur um ein wenig Energie selber zu produzieren bzw. zu sparen Während Idealisten und langfristig orientierte

Wohnbaugenossenschaften den Sinn von energetischen Massnahmen hin zur eigenen Energieproduktion und -speicherung leicht einsehen, wird der berzeugungsbedarf beim grossen Rest aufwendiger. Zwar attestieren die befragten Fachleute, einen ausgeprägten Wunsch nach Nachhaltigkeit wahrzunehmen, es brauche allerdings veränderte Geschäftsmodelle. Diese könnten weg von der Kilowattstunde und hin zu anderen Zahlungs- und Bewertungskonzepten führen. Wäre eine Flatrate, eine Form von Pauschaltarifbildung für Wärme und Strom ein gangbarer Weg Energieversorger richten sich bereits auf das Neue aus, wie beispielsweise die CKW, die mit einer Virtual Power Plant (VPP) eine neue ualität als Energieproduzent und Dienstleister erreichen wollen.

Künftige Anforderungen an die Planenden Sowohl der Planungsprozess als auch das Gebäude selbst werden anspruchsvoller für die involvierten Berufsleute. Deshalb gilt es, die Aus- und Weiterbildung darauf einzustellen. Die Experten waren am Planertag der Meinung, dass die Anforderungen zunehmen, weil die Entwicklung vom interdisziplinären Ar-

Der Diskussion wurde viel Raum beigemessen: Christian Zeyer, Reto Brennwald (Moderator) und Michael Frank.


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Der 13. Schweizer Planertag thematisierte verschiedene Trends, welche die Planungs- und Baubranche beeinflussen.

beiten hin zum integralen Zusammenwirken verläuft. Allerdings ist der Gebäudebereich in der komfortablen age, andere, bereits im Veränderungsprozess befindliche Branchen beobachten zu können und die nötigen Schlüsse daraus zu ziehen. Und es braucht nach wie vor Generalisten, die den berblick bewahren können und sich erst dann spezialisieren. Zusätzlich muss die Botschaft in der Branche vermittelt werden, dass kein Grund für Befürchtungen vor den heutigen Digitalisierungs- und Rationalisierungs-Trends bestehen muss, denn die realen Veränderungen werden sicherlich langsamer vor sich gehen, als oft propagiert wird. Tatsache ist jedoch, dass sich zur Anwendung neuer Methoden und Nutzung neuer Werkzeuge die seit Jahrhunderten gepflegte Planungskultur anpassen muss. Die Software alleine, also auch die Einführung von BIM, bringt noch nicht das angestrebte Glücksgefühl. Nach zwanzig Jahren Gesprächen

und Absichtserklärungen zur integralen Planung ist nun der Zeitpunkt da, wo die integrale Abwicklung von Projekten eine wesentliche Grundlage für die Einführung von BIM darstellt.

Nachhaltigkeit auf dem Prüfstand Planende sind letztlich durch Standards und abels konkret herausgefordert, bei der Entwicklung von Objekten und Arealen nachhaltige Resultate zu realisieren. In breiter Definition wird dies auch vom Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz (NNBS) unterstützt, das mit einem Punktes stem auf zahlreiche Faktoren eingeht und diese bewertet. Bereits seit Jahren ist man sich in der Baubranche einig, dass der Holzbau für Erweiterungen und Neubauten einen nachhaltigen Entscheid darstellt. Heute werden so auch Hochhäuser und freiformige Strukturen erstellt. Die daraus folgende Komplexität der Planung und Fertigung bedingt eine methodische Prozessbeherrschung und eine millimeter-

genaue Vorfertigung. Auf diese Weise lassen sich sowohl extrem kurze Aufrichtezeiten verwirklichen als auch Baustrukturen mit einer Vielzahl an spezifischen Formen. Am Schweizer Planertag konnte die Cree GmbH in Bregenz (A) ihre Standardisierungsanstrengungen zur Beschleunigung der Realisierung von Geschäftsgebäuden präsentieren. Und die Blumer- ehmann AG in Gossau zeigte ihre Kompetenzen im Holzmodulbau für Schulgebäude, bei dem in Vorfertigung beispielsweise drei transportfähige Module pro Tag erstellt werden können. Zudem wurden der freigeformte Neubau der Swatch-Gruppe in Biel oder der neue kreative Inno-Park in Dübendorf mit umfangreicher Nutzung der Digitalisierung von der Planung bis zur Montage bewältigt. Der Nachhaltigkeitsgedanke geht jedoch weiter und soll auch auf die jahrelange Nutzung Einfluss ausüben. Dass dies mit moderner Kommunikationstechnik unterstützt werden kann, bezweifelt

Expertenrunde zur Frage der künftigen Berufsbilder in der Gebäudetechnik: Urs von Arx, Bruno Enderli, Reto Brennwald (Moderator), Arno Schlüter und Erich Schwaninger.

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demografischer Wandel (mehr ältere Personen) führten zum heute erhöhten Gesamtrisiko. Stichworte zu den massgebenden Risiko-Konstellationen: mittlere Temperaturen Stagnation Nährstoff-Abgabe von Werkstoffen (besonders verpönt: flexible Schläuche in Duschen und Küchen) Anfälligkeit von speziellen Personengruppen

Sonne und Erde spielen eine wesentliche Rolle beim Greencity-Energiekonzept von EWZ. (Bild: Alain Capt / Losinger Marazzi AG, www.greencity.ch)

Frei geformte Holzkonstruktionen basieren auf digitalisierter Planung und Produktion im Werk sowie angemessener Logistik beim Aufbau vor Ort. (Bild: Richard Jussel, www.blumer-lehmann.ch)

heute niemand mehr. Ob damit die nötigen Suffizienzziele, als Voraussetzung einer langfristigen Nachhaltigkeit, erreichbar sind, muss sich noch zeigen. Weil die Urbanisierung in der Schweiz, aber vor allem auch weltweit fortschreitet, braucht es intelligente Städte mit nachhaltigen uartieren. Die Planenden wissen dies und sind bereit, sich dafür einzusetzen. Zusätzlich braucht es intelligente Behörden, intelligente Gesetze und politische Rahmenbedingungen. Und die Menschen, die Bewohner Müssen wir ebenfalls intelligenter werden

Warmwasser-Forum: Trinkwasser-Hygiene bleibt heisses Planer-Thema Das Trinkwasser in der Schweiz ist in der Regel von hervorragender ualität. Dies gilt dank sorgfältiger Auswahl von Bezugsquellen, einer teilweise ein- oder mehrstufigen Aufbereitung usw. Doch in modernen Gebäuden muss Einiges beachtet werden, damit auch an den

Vorgefertigte Dachelemente mit bereits integrierten Photovoltaik-Modulen inklusive Verkabelung beschleunigen die Bautätigkeit vor Ort. (Bild: Daniel Lepori / Designergy SA)

Entnahmestellen im Gebäude immer noch tadelloses Trinkwasser fliesst. Vor allem Bakterien, die unsichtbaren Untermieter im Trinkwasser, sind ein wichtiges Thema. Zu diesem Themenbereich gabs erstmals am Schweizer Planertag eine Parallelveranstaltung zum Hauptprogramm: Von 11 bis 16 Uhr fand in einem zweiten Raum mit etwa 130 Teilnehmenden das von Roger Neukom moderierte «Warmwasser-Forum» statt. Durch veränderte Gebäudenutzungen gegenüber früher und gesellschaftliche Entwicklungen wurde die Trinkwasser-H giene in den letzten Jahrzehnten vermehrt zum Thema: u. a. verbesserte Gebäudedämmung, mehr beheizte Räume und Wärmequellen im Gebäude, höhere Temperaturen auch in zeitweise ungenutzten Räumen, Vervielfachung der Zapfstellen pro Person, häufigere Abwesenheiten der Bewohner, Sparbestrebungen (Wasser, Energie) sowie

Zur normalen Trinkwasserflora gehören verschiedenste Mikroorganismen. Wasserführende S steme sind niemals steril Es ist jedoch eine Frage der Mengen, die sich vor allem in den vorhandenen Biofilmen ablagern und weiter vermehren. Im Bereich der Trinkwasserinstallationen im Gebäude besonders zu beachten sind die zwei folgenden Bakterien: Pseudomonas aeruginosa: Vermehrung bei 9–42 C. Mögliche Erkrankungen: ungenentzündung, Wund-, Harnweg-, Haut- und Augeninfektionen. Legionella spp.: Vorkommen bei 6–66 C. Vermehrung vorwiegend im Bereich 25–42 C. bertragung via Einatmen von lungengängigen Aerosolen. Mögliche Erkrankungen: egionellosen wie Pontiac-Fieber oder egionärskrankheit (schwere ungenentzündung). Wegen der Vermehrungs-Temperaturbereiche dieser Bakterien wird klar: Auch Kaltwasser-Leitungen kommen in den Fokus. Sie müssen vor Erwärmung und Stagnation geschützt werden. In der Schweiz wurden 2017 rund 490 an der egionärskrankheit erkrankte Patienten gemeldet, die jährlichen Fallzahlen sind steigend. Die Temperaturen in den Trinkwassers stemen haben hierbei einen grossen Einfluss und entscheiden, ob Mikroorganismen überleben und sich vermehren können. Seit 1. Mai 2017 sind vom Bund rechtliche Höchstwerte für die egionellaKonzentration festgelegt. Die Höchstwerte beschränken sich allerdings auf öffentlich zugängliche Bäder und Duschanlagen. Für den Privathaushalt gilt grundsätzlich die Eigenverantwortung. Empfohlen wird selbstverständlich die Einhaltung der gängigen Normen und Empfehlungen bezüglich: Temperatur- und eitungsführung Dimensionierung und Wasserumsatz Dämmung der Kalt- und Warmwasser führenden Anlageteile sachgerechter Betrieb der Anlage usw. ➜


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Digitalisierung als Breitbandthema Die entsprechende Norm SIA 385/1 «Grundlagen und Anforderungen» ist in Revision und soll im Idealfall Mitte 2018 erneuert wieder publiziert werden. Die Temperatur ist nur einer von mehreren Einflussfaktoren. Aber hier besteht das grosse ilemma giene

nergiee i ien : Die mindestens erreichbaren Warmwasser-Temperaturen von 60, 55 und 50 C (Speicher, Zirkulation, Zapfstelle) werden vom B V (Bundesamt für ebensmittelsicherheit und Veterinärwesen) bekräftigt. Vertreter von FWS (Fachvereinigung Wärme-

Oft fehlt das «I» im BIM. Exemplarisch hat Prof. Manfred Huber, Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), dies pointiert ausgedrückt: Das Bauen und Modellieren sei Alltag, aber die informative Zusammenarbeit fehle manchmal. Digitalisierung soll helfen – sie könnte helfen. Die Branche hat sich auf den Weg gemacht, die digitalen Bauwerksmodelle zu nutzen. Allein die Werkzeuge führen nicht zum Ziel, falls die integrale Abwicklung fehlt. Digitalisierung durchdringt alle Bereiche: von der Stromproduktion bis zur Wärmeregelung in der Wohnung oder der Datenerfassung für Optimierungsmassnahmen. Am Planertag wurden digitale Steuergeräte für Batteriespeicher vorgestellt, das Energiespar-Contracting erläutert, das auf der Messung und Analyse des Ist-Zustands aufbaut und durch den fernüberwachten Betrieb die realisierte Energieverbrauchsreduktion bestätigt. Digitalisierung hilft in der Logistik von vorgefertigten Bauteilen, sodass ein unterbruchsloser Gebäudeaufbau ermöglicht werden kann. Ziel eines vermehrten Einsatzes digitaler Werkzeuge sind standardisierte Prozesse, mit denen sich nach wie vor spezifische Projekte umsetzen lassen. Dabei sollen bisher trennende Schnittstellen zu verbindenden Nahtstellen avancieren. Darin erkennt man die Chancen für die Branche.

Digitalisierung ermöglicht die Sichtbarmachung von Energieverbrauchswerten und entsprechende Entscheide für gezielte Massnahmen. Durch Fernüberwachung wird der Gasverbrauch in zwei unterschiedlichen Bürogebäuden vergleichbar. (Bild: Hansjörg Sidler / Siemens Schweiz AG)

Verschiedenste Mikroorganismen gehören zur normalen Trinkwasserflora. Problematisch wird es, wenn sich Bakterien wie Pseudomonas aeruginosa oder Legionellen zu stark vermehren. (Referat Franziska Rölli, IGE, Hochschule Luzern)

pumpen Schweiz), GKS (GebäudeKlima Schweiz) und BFE (Bundesamt für Energie) möchten tiefere TemperaturGrenzwerte zugunsten Energieeffizienz und für bessere Wärmepumpen-Wirkungsgrade. Die Norm SIA 385/2 «Warmwasserbedarf, Gesamtanforderung und Auslegung» und die SIA-Dokumentation D 0244 «Erläuterungen, Fallbeispiele, ehrmittel» (beide 2015) sind weiterhin gültig. Frischwasser- echnologie (bzw. Frischwarmwasser): Speziell dezentral angeordnete Frischwasserstationen erlauben ösungen mit massiv verkleinertem S stem-Volumen, das erwärmtes Trinkwasser enthält. Dies führt – korrekt geplant und betrieben – neben Energieeinsparungen auch zu vermindertem egionellenrisiko. ■ Zu «Trinkwasserqualität in Gebäuden»: siehe auch 4-teilige Artikelserie in HK-Gebäudetechnik ab Ausgabe 2/18, Rubrik Sanitärtechnik. Schweizer Planertag www.schweizerplanertag.ch

Frischwarmwasser-Technologie: Speziell die hier dargestellte Lösung mit dezentral angeordneten Frischwasserstationen erlaubt ein stark verkleinertes Verteilsystem-Volumen mit erwärmtem Trinkwasser. (Referat Axel Heinlein / Taconova Group, Philipp Zulian / Oventrop Schweiz GmbH)

Weitere Bilder von der Tagung: www.hk-gt.ch › Bildergalerien


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Wärmeverbund Riehen AG: Machbarkeitsstudie zum erweiterten Geothermie-Potenzial

Kann Geothermie zusätzliche Wärme liefern? Mit dem Projekt «geo2riehen» macht sich der Wärmeverbund Riehen auf den Weg, das zusätzlich vorhandene Geothermie-Potenzial abzuklären. Mit einem 6-Phasen-Programm, dessen zweite Phase nun eine Machbarkeitsstudie darstellt, sollen schrittweise die Möglichkeiten untersucht werden, um den Wärmeverbund mit noch mehr erneuerbarer Erdwärme versorgen zu können. Jürg Wellstein

■ In Riehen will man wissen, ob noch mehr Erdwärme nutzbar wäre. Denn vor 30 Jahren wurde hier die erste Bohrung abgeteuft. Die Prognosen waren damals vielversprechend und der politische Wille nach mehr erneuerbarer Energie ausgeprägt. In 1547 Meter Tiefe stiess man damals auf 67 C warmes Wasser. 1994 konnte die GeothermieAnlage in Betrieb gehen. Mit diesem Erfolg als Ausgangspunkt bauten die Verantwortlichen sukzessive den heutigen Wärmeverbund auf. Die Anschlussleistung beträgt zurzeit rund 45 000 kW, die von ca. 350 Haushaltanschlüssen genutzt werden. Durch eine Verknüpfung von drei Wärmenetzen besteht seit einigen Jahren in der Gemeinde Riehen eine Fernwärmeverrohrung von insgesamt ca. 37 km änge.

Mit «geo2riehen» zur Erweiterung des Wärmeverbunds Dieser Zusammenschluss, als «Riehen Plus» benannt, basierte auf einer möglichen eistungssteigerung der Geothermie, also auf einer markanten Steigerung der Fördermenge auf 25 iter pro Sekunde. Damit hat man ein Maximum erreicht, das ph sikalisch begründet ist. Weil ein weiterer Netzausbau angestrebt wird, entschloss sich die Wärmeverbund Riehen AG vor einem Jahr, die zusätzliche Nutzung von Erdwärme zu prüfen. Dieser Entscheid war der erste Schritt des 6-Phasen-Programms «geo2riehen». In der nächsten Phase wird nun eine Machbarkeitsstudie Aufschluss geben müssen, ob ein zusätzliches Potenzial im Untergrund tatsächlich besteht. Könnte die bestehende h drothermale Dublette mit einer weiteren Förderbohrung ergänzt werden Ist das heute genutzte Reservoir an warmem Wasser gross genug für einen Ausbau Wäre eine weitere DublettenAnlage sinnvoller Welcher Standort in Netznähe würde sich dafür eignen Viele Fragen sind zu beantworten, bis in der Phase 3 eine Detailstudie erstellt

«geo2riehen» rechnet – bei günstigem Ablauf aller sechs Phasen – mit einem Anlagenbau und einer Inbetriebnahme bis 2022.

Auf der Basis einer erfolgreichen Geothermie-Nutzung

In den vergangenen Jahren konnte der Wärmeverbund Riehen dank des Zusammenschlusses von drei bestehenden Netzen markant ausgebaut werden. Die Geothermie spielt nun bereits für einen Drittel der Bevölkerung eine wichtige Rolle.

werden könnte, die sowohl das Explorations- als auch Bohr- und Finanzierungskonzept umfassen soll. Ab 2020 könnten nach diesem Stufenplan die Felderkundungen und möglicherweise 3D-Seismik-Messungen durchgeführt werden, was dann zu einer Pilotbohrung führen müsste. Das Projekt

Der Wärmeverbund in Riehen will weitere Kunden gewinnen. Ob zusätzliche Erdwärme dabei behilflich sein wird, soll nun mit einer Machbarkeitsstudie abgeklärt werden. (Bilder: www.erdwaermeriehen.ch)

Die konstante, zuverlässige Nutzung des warmen Wassers aus dem Untergrund für die Wärmeversorgung der Gemeinde bildet die Grundlage für das anspruchsvolle Projekt «geo2riehen». Geothermie ist für die Versorgung mit Grundlastenergie verantwortlich, während die in der Zentrale installierten Wärmepumpen und die beiden Blockheizkraftwerke die zusätzlichen Elemente der Gesamtanlage darstellen. Der Wärmeverbund Riehen AG versorgt heute rund einen Drittel der Bevölkerung mit Fernwärme. Aufgrund der hohen Akzeptanz und der günstigen geografischen Bedingungen besteht ein reales Potenzial für einen Ausbau. Würde die Suche nach zusätzlicher Erdwärme erneut erfolgreich ausfallen, könnte der Anteil an CO2-freier Energie deutlich vergrössert werden. Die beiden Partner, die Gemeinde als Hauptaktionärin und die Industriellen Werke Basel, haben das neue Projekt genehmigt, sodass die konkrete Abklärung zur Machbarkeit nun durchgeführt werden kann. ■ www.erdwaermeriehen.ch


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Triplan-Gruppe mit neuem Finanzvorstand ■ Der Aufsichtsrat der in Bad Soden (Deutschland) domizilierten Triplan AG hat zu Jahresbeginn Andreas Bonhoff zum neuen Vorstandsmitglied der Gesellschaft bestellt. Bonhoff wird die neu eingerichtete Position des Chief Financial Officers (CFO) übernehmen und damit die Bereiche Finanzen & Controlling in der Unternehmensgruppe führen. Andreas Bonhoff blickt auf langjährige Management-Erfahrungen im Chemie-Bereich zurück und war u. a. Geschäftsbereichsleiter im EvonikKonzern. Triplan offeriert weltweit Hightech-Ingenieurdienstleistungen Andreas Bonhoff, neuer zum Bau komplexer ProduktionsanCFO der Triplan AG lagen – mit vertiefter Expertise in der chemischen, petrochemischen, pharmazeutischen und biotechnologischen Industrie. Das schweizerische Tochterunternehmen Triplan Gebäudetechnik AG fokussiert auf energetisch optimiertes Gebäudetechnik-Engineering und gehört ebenfalls zur Triplan-Gruppe. ■ Triplan Gebäudetechnik AG Tel. 061 338 32 40 www.triplangt.ch

Neuer Bereich bei der Häny AG: Kunststoff- und Bautechnik ■ Seit August 2017 ist Martin Vogt (38) bei der Pumpensystemherstellerin Häny AG verantwortlich für den Aufbau der Sparte Kunststoff- und Bautechnik. Heute werden in Rapperswil-Jona – auf einer der modernsten Fertigungsanlagen der Schweiz – massgeschneiderte PESchächte hergestellt. Leichte, robuste und einfach zu installierende Produkte aus Polyethylen (PE), denen man anmerkt, dass hier echte Praktiker in den Entwicklungsprozess eingebunden waren. Durch seinen Werdegang war Martin Vogt prädestiniert für seine Aufgabe, sein Handwerk lernte er Martin Vogt ist Spartenlei- von der Pike auf: Als gelernter Sanitärmonteur mit späterer Weiterbildung zum ter des neuen Bereichs «Kunststoff- und Bautech- eidgenössischen Verkaufsfachmann hat er nik» der Häny AG. eigenhändig Pumpen montiert, als technischer Berater und Key Accounter bei verschiedenen Branchenunternehmen Kunden akquiriert sowie betreut. Und er verfügt insbesondere über Projektleitererfahrung bei der Einführung neuer Produkte. Seine jahrzehntelange umfassende Berufserfahrung in der Sanitär- und Pumpenbranche sind in die Produktentwicklung eingeflossen und machen ihn zum kompetenten Ansprechpartner für die neuen PE-Produkte (vgl. HK-GT 3/18, S. 74) des traditionsreichen Familienunternehmens Häny AG. ■ Häny AG Tel. 044 925 41 11 www.haeny.com

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Vereinte Kräfte für integrale Gebäudetechnik-Planung ■ Die Arregger Partner AG, Luzern, und die Künzle Partner AG, Horw, beides Spezialisten für Engineering in der Gebäudetechnik, haben sich per Ende März 2018 unter dem Dach der Amstein + Walthert Luzern AG zusammengeschlossen. Geschäftsführer der neu aktivierten Amstein + Walthert Luzern AG ist Kurt Wyss, ehemaliger Geschäftsleiter der Arregger Partner AG. Die Arregger Partner AG und die Künzle Partner AG sind in der Zentralschweiz schon lange bekannte Firmen im Sanitär- beziehungsweise Heizungs-, Lüftungs- und Klima-Engineering. Amstein + Walthert ist ein schweizweit agierender Gesamtanbieter für Planung und Consulting in der Gebäudetechnik. In der Zentralschweiz war Amstein + Walthert bis anhin nicht aktiv. Das ändert sich nun. Per Ende März 2018 haben sich die Arregger Partner AG und die Künzle Partner AG unter dem Namen Amstein + Walthert Luzern AG zusammengeschlossen. Ergänzt mit der ausgewiesenen Kompetenz von Amstein + Walthert in den Bereichen Elektro und Gebäudeautomation ist so ein starkes, unabhängiges und regional verwurzeltes Kompetenzzentrum für integrale Gebäudetechnikplanung entstanden. Beide Firmen betonen, dass dieser Schritt aus Überzeugung und aus einer Position der Stärke geschieht. Kurt Wyss, Geschäftsführer der Amstein + Walthert Luzern AG präzisiert: «Alle beteiligten Firmen sind am Markt hervorragend positioniert. Durch den Zusammenschluss nutzen wir Synergien, legen Kompetenzen zusammen und bieten unseren Kunden in Zukunft noch mehr Innovationsgeist.» Die Umstrukturierungen wurden seit Ende 2017 schrittweise vorangetrieben. Ende März 2018 hat die neu aktivierte Amstein + Walthert Luzern AG ihren Betrieb aufgenommen. Die Arregger Partner AG und die Künzle Partner AG werden in die Amstein + Walthert AG integriert. Kurt Wyss, ehemaliger Inhaber der Arregger Partner AG, wird die Bereichsleitung Sanitär und den Vorsitz der Geschäftsleitung übernehmen. Cornel Utz und René Iten bilden zusammen mit ihm die neue Geschäftsleitung. Cornel Utz, früher Bereichsleiter Heizung/Kälte bei der Künzle Partner AG, wird Bereichsleiter HLK. René Iten von der Amstein + Walthert AG übernimmt die Bereichsleitung Elektro/GA. Die bisherigen Partner und Geschäftsleitungsmitglieder der Arregger Partner AG und der Künzle Partner AG übernehmen Verantwortung in neuen Funktionen. So bleibt trotz Veränderung vieles bestehen. Die Mitarbeitenden der Arregger Partner AG und der Künzle Partner AG bleiben an Bord. Das sorgt für Kontinuität. So stehen die Spezialisten auch weiterhin für maximale Qualität in durchdachter Beratung und konzeptstarker Planung. Mit neuen Ressourcen wird das Kompetenzzentrum noch mehr Möglichkeiten haben, sich weiterzuentwickeln. Zum Beispiel bei der immer wichtiger werdenden Anwendung des Building Information Modeling (BIM). ■ Amstein + Walthert Luzern AG Tribschenstrasse 70 6000 Luzern 14 Tel. 041 202 02 00 www.amstein-walthert.ch

Geschäftsleitung der Amstein + Walthert Luzern AG: René Iten (Bereichsleiter Elektro/GA), Kurt Wyss (Geschäftsführer und Bereichsleiter Sanitär) und Cornel Utz (Bereichsleiter HLK).


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Die Digitalisierung und wir

Die Welt der Bits und Bytes macht ihren Einfluss überall geltend. Eine Teilnahme an der «energie-Cluster»Jahrestagung ist gut investierte Zeit.

Jahrestagung 2018 des energie-cluster.ch Dienstag, 29. Mai 2018, 13.00 –17.00 Uhr in Zürich KV Zürich Business School, Limmatstrasse 310, 8005 Zürich Mehr Infos/Anmeldung: www.energie-cluster.ch/jahrestagung Weitere Details: Saskia Lüchinger, Geschäftsstelle EC, 3011 Bern Tel. 031 381 24 80, saskia.luechinger@energie-cluster.ch

■ Die Jahrestagung des energie-cluster.ch bietet Gelegenheit zu einer vertieften Auseinandersetzung mit den Verheissungen und den Auswirkungen der Digitalisierung. Im Zentrum stehen dabei die Chancen für die globalen Anstrengungen bei der Steigerung der Energieeffizienz und der Reduzierung des CO2-Ausstosses in den Bereichen Mobilität und Gebäude. Referentinnen und Referenten betrachten das Thema aus den Blickwinkeln der Forschung, der Wirtschaft, dem Ausland und der Politik. Der Anlass vermittelt Einblicke in den aktuellen Stand der Praxis bei der Anwendung digitaler Instrumente, disruptiver Technologien und Methoden im Gebäudebereich wie auch in der Förderung von Cleantech. An der Tagung wird sich der Blick auch nach China richten. Die wirtschaftlichen Aktivitäten des riesengrossen Landes und deren Auswirkungen im Rahmen des angestrebten Klimawandels sind auch für die Schweiz von Bedeutung. Eine Podiumsdiskussion mit anschliessendem Apéro ermöglicht es, anstehende Probleme eingehend zu diskutieren und ebenso auf Fragen aus dem Publikum einzugehen. Ob die Digitalisierung nun als Freund, Feind oder Irritation gesehen wird, sie kommt aus Schweizer Perspektive von aussen auf uns zu, mit zahlreichen Verlockungen und mit diffusen Drohszenarien im Schlepptau. Sie erlangt Schritt für Schritt die Hoheit über Kommunikationsmethoden in der Wirtschaft wie in der Privatsphäre. Das Ende der Umwälzungen ist nicht abzusehen, es herrscht aber allgemeine Einigkeit, dass man sich an den «disruptiven» Geschehnissen möglichst aktiv beteiligen muss. Grosszügige Pausen mit Tischmessen mit eingeladenen Unternehmen bieten Zeit zum Austausch und zur Vertiefung. ■ Energie Cluster Tel. 031 381 24 80 www.energie-cluster.ch

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Kurse aus dem BMS-Bildungsprogramm 2018 ■ Nach dem Motto «Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht» haben es neue Technologien und Denkweisen im Fachgebiet der Kälte-, Klima- und Wärmetechnik schwer, sich durchzusetzen. Es müssen viele Ressourcen in den Vertrauensaufbau investiert werden. Bestimmt haben Sie damit auch schon Ihre Erfahrungen gemacht. Gehören Sie zu den Menschen, welche auch gerne etwas Neues ausprobieren und offen für andere Ansätze sind? Dann hats im BMS-Weiterbildungsangebot genau die richtigen Formate für Sie. Damit setzen Sie als Investor oder Anlagenbetreiber auf die richtige, zukunftssichere Lösung und als Ingenieur oder Installateur erhalten Sie die notwendige Sicherheit und das Vertrauen um neue Technologien und Denkweisen an Ihren Kunden zu bringen. Sind Sie bereit, durch mehr Wissen Ihr Vertrauen zu stärken und Sicherheit zu erhalten? Dann melden Sie sich jetzt zu einer Informationsveranstaltung oder zu einem Kurs an. Nächste Kurse • Wie Sie Kostenexplosionen in der Kälte- und Wärmeerzeugung vermeiden können Informationsveranstaltung für Anlagenbesitzer und Planer, Mi, 29. August 2018, 12.15–14.15 Uhr, Hochschule Luzern, Kurskosten: Fr. 35.– inkl. Lunch • Trinkwarmwasser-Erwärmung mit Frischwassertechnik Informationsveranstaltung für Planer und Installateure, Mi, 5. September 2018, 12.15–14.15 Uhr, Schlieren ZH oder Mo, 10. September 2018, 12.15–14.15 Uhr, Hotel Säntispark, Abtwil SG, Kurskosten: Fr. 35.– inkl. Lunch • Wärmetauscher verschmutzen nicht (grundlos) ! Kurs für Projektleiter, Sachbearbeiter und Installateure aus der Kälte-, Klima- und Haustechnikbranche, Leiter und Mitarbeiter aus dem technischen Unterhalt, Do, 6. September 2018, 13.30–17.00 Uhr, Schlieren ZH, Kurskosten: Fr. 290.– Individuelle Kurse Sind Sie an individuellen Weiterbildungsmöglichkeiten in den Bereichen Kältesysteme, Klimaanlagen, Wärmetechnik und Industrie-Lösungen interessiert? Dann nehmen Sie Kontakt auf mit Roman Aebersold, Geschäftsführer der BMS-Energietechnik AG. ■ BMS-Energietechnik AG Internationales Kompetenz-Zentrum für Energieeffizienz, Tel. 033 826 00 12 www.bmspower.com › Kurse und Events

www.bmspower.com › Kurse und Events › Programm und Termine › Kursprogramm 2018


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16. Nationale Photovoltaik-Tagung: Do/Fr 19./20. April 2018 in Bern ■ Donnerstag, 19. und Freitag, 20. April 2018 findet im Kursaal Bern die 16. Nationale Photovoltaik-Tagung statt. Veranstalter sind Swissolar, der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) sowie EnergieSchweiz. Einen Schwerpunkt bildet wiederum die Energiestrategie 2050, deren Auswirkungen auf den Markt und die neuen Regelungen, die 2018 in Kraft getreten sind. Der Eigenverbrauch steht dabei im Zentrum: Die neuen Möglichkeiten werden ausgelotet, Fallbeispiele präsentiert und Interessen abgewogen. Zudem zeigt die Tagung, was in der Photovoltaik-Forschung läuft und wie Solarenergie in Gebäude und digitale Bauprozesse integriert wird (Vgl. auch noch HK-Gebäudetechnik 2/18, S. 38-40). ■

Programm, weitere Informationen und Anmeldung: www.swissolar.ch/pv2018

Swissolar Schw. Fachverband für Sonnenenergie Tel. 044 250 88 33 www.swissolar.ch

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Aus Keramag wird Geberit: Weniger ist mehr Die Zahl der Produkte und Marken in der Sanitärbranche nimmt stetig zu. Sogar für den Profi ist es zunehmend schwierig, einen aktuellen Überblick zu behalten. Durch die Bereinigung des Markenportfolios wirkt Geberit diesem Trend entgegen. ■ Als eines der führenden Unternehmen in der europäischen Sanitärbranche sieht sich Geberit der kontinuierlichen Weiterentwicklung von Sanitärprodukten, Herstellungsverfahren und Vertriebsmethoden verpflichtet. Seit bald 150 Jahren steht der Name Geberit für

Innovation, Zuverlässigkeit, Funktionalität und zeitgemässen Komfort im Badezimmer. Mit der Akquisition von Sanitec im Jahr 2015 und der damit verbundenen Übernahme einer Vielzahl von Keramikmarken hat Geberit das Geschäftsfeld um den Bereich

Ab 2019 wird die Marke Keramag mit den verschiedenen Badserien in die Marke Geberit integriert.

der Badezimmerprodukte erweitert. Um Fachzielgruppen und Endkunden in Zukunft noch besser und effektiver beraten und bedienen zu können, wird nun ein weiterer wichtiger und folgerichtiger Schritt eingeleitet: Ab 2019 wird die Marke Keramag in die Marke Geberit integriert. Damit verbindet Geberit die Kompetenzen als innovativer und verlässlicher Partner in der Sanitärtechnik «hinter der Wand» mit zeitlosem Design und raffinierter Funktionalität in der Badausstattung «vor der Wand». Die beiden Welten werden unter den Claims «Know-how Installed» und «Design Meets Function» zu integrierten Gesamtbadlösungen vereint, die Fachkunden und Endkunden gleichermassen inspirieren und begeistern. Mit der Integration der Marken und der Konzentration auf die Marke Geberit ergibt sich für die Kunden

von Geberit eine Reihe von überzeugenden Vorteilen: • Entwicklung integrierter Gesamtbadlösungen mit optimal aufeinander abgestimmten Produkten • Verbesserung der Kundenbetreuung • Schnellerer, einfacherer und benutzerfreundlicher Zugang zu Informationen • Reduktion der Komplexität in Produktion, Logistik und Lagerhaltung Geberit schlägt damit ein neues, erfolgversprechendes Kapitel in der Geberit-Geschichte auf. Weiterführende Infos unter: www.geberit.ch/marke ■

Geberit Vertriebs AG Tel. 055 221 61 11 www.geberit.ch/marke www.geberit-aquaclean.ch www.keramag.ch


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Effiziente und dichte Beschichtungen mit PMMA-Harzen ■ Parkhäuser und Tiefgaragen stellen äusserst komplexe Anforderungen an den Bautenschutz. Wasser und im Winter Tausalz werden von den Fahrzeugen eingetragen. Die CO2-Konzentration ist durch Abgase extrem erhöht. Schwingungen vom Befahren der Betonböden können Risse erzeugen. Moderne Planungen beinhalten den Schutz der Betonkonstruktion durch Abdichtungs- und Beschichtungsmassnahmen meist schon beim Neubau. Ein ansprechendes Farbkonzept, mit ausreichender Beleuchtung der Flächen, erhöht die Akzeptanz beim Kunden und wird mittlerweile als wesentlicher Faktor zur Steigerung der Attraktivität von Parkflächen gesehen. Die schnell-reaktiven PMMA-Harze von WestWood sind innerhalb von ca. 30 Minuten pro Schicht ausreagiert. Sie besitzen eine sehr hohe Hydrolyse-Beständigkeit und lassen sich auch leicht reinigen. Einzelne Schichten können sofort überarbeitet und schon bald wie-

PMMA-Beschichtungen finden Anwendung in Parkhäusern, auf Balkonen und in Nasszellen.

der genutzt werden. Die so beschichteten Flächen sind bereits nach wenigen Stunden wieder begeh- und befahrbar. Parkhäuser und andere betroffene Einrichtungen können so sehr schnell, einfach und schön umgestaltet sowie abgedichtet werden.

Das vielfältige PMMA-Sortiment von WestWood wird in allen beliebigen RAL-Farbtönen produziert und findet seine Anwendung neben den Parkhäusern auf Balkonen, in Nasszellen und sogar neu auf der Strasse: WeTraffic ist die neue Linie für die farbliche Gestaltung von

Strassenoberflächen und als Brückenversiegelungssystem. ■ WestWood Kunststofftechnik AG Tel. 056 649 24 24 www.westwood-ch.com

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Im Interview: Beat Conrad, Geschäftsführer und Mitinhaber Scherrer Metec AG

«Wir sind kreative Umsetzer» Kirchturmspitzen, Dächer und Fassaden aus verschiedenen Metallen sind die bekannten Markenzeichen von Scherrer Metec AG. Ab 2015 entwickelte sich das Unternehmen zusätzlich zum Gesamtanbieter und Generalunternehmer von komplexen Gebäudehüllen. Holzbau und integrierte Photovoltaik wurden angegliedert. Seither gelten die «Solarteure» des Unternehmens als anerkannte Fachleute für solare Architektur. Interview: Franz Lenz

■ Herr Conrad, in einem Themenheft von Hochparterre wurde Scherrer Metec AG das Prädikat «Haute Couture aus Blech» erteilt. Das ist nicht verwunderlich, wenn man alle die realisierten Dächer, Fassaden und nicht zuletzt die kunstvoll restaurierten Kirchtürme aus verschiedenen Metallen landesweit betrachtet. 2015 taucht dann der Begriff Photovoltaik im Hause Scherrer Metec auf. Ein Schritt «vom Kirchturm zum Energiehaus» ist man versucht zu sagen, oder «der Sonne entgegen»? eat onrad Natürlich sind wir von Grund auf eine Bauspenglerei, welche 1896 gegründet wurde mit einer angegliederten Metallbauschlosserei. Vor sieben Jahren kam die Dachdeckerei dazu mit Flach- und Steildach. Vor zwei Jahren wurde der Betrieb durch Holzbau/Zimmerei erweitert. Seither verstehen wir uns als Anbieter von gesamtheitlichen ösungen für Gebäudehülle, also Fassaden und

Ein Beispiel: Haus Solaris, Zürich, huggenbergerfries Architekten ETH SIA BSA, Zürich, Photovoltaikhülle: Scherrer Metec AG, Zürich. (Bild: zuegerpix.ch)

Dächer. Die Integration von Photovoltaik, die Nutzung der Sonne zur Stromgewinnung also, ist nur eine weitere Art, eine Gebäudehülle zu bauen. Das sagt sich so einfach … Wie erwähnt, ist Metall unser Ursprung und wir arbeiten auch heute noch leidenschaftlich gerne mit Metall. Es bietet fast unbegrenzte Möglichkeiten, gerade für architektonisches Gestalten. Bei den Fassaden setzen wir fast jede noch so ausgefallene Idee um. Fassaden bieten Schutz, können aber auch Energie produzieren. Bei unseren Photovoltaik- ösungen spielen Konstruktion, sthetik, technischer Fortschritt und Energieeffizienz perfekt zusammen. Wir bauen alle Teile wie Holzkonstruktionen, Wärmedämmungen, Abdichtungen und elektrische Komponenten bei uns zusammen und bringen sie als komplette Photovoltaikhülle auf den Bau.

Trotzdem: Spengler, Dachdecker, Holzbauer und Zimmerleute gelten doch nicht gerade als Photovoltaik-Spezialisten. Realisierte Gebäude wie in Zürich Wollishofen oder Unterengstringen, um zwei Beispiele zu nennen, zeigen aber klar die Perfektion von Fachleuten. Auch wenn von «Solarteuren» gesprochen wird, allein kann doch Scherrer Metec AG solche energietechnischen Lösungen nicht realisieren? Nein, das nicht, wir arbeiten mit verschiedenen externen Partnern zusammen. Zum Beispiel für die Elektrotechnik, wir kooperieren auch mit Planern, S stemanbietern und Solar-Fachleuten. Unsere Erfahrung zeigt, dass ein funktionierendes Netzwerk von Fachleuten das A und O für ein gelungenes Ergebnis ist. Als Beispiel: Es gibt ein Objekt, Neubau oder Renovation, bei dem Photovoltaik


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Beat Conrad: «Man hat uns einmal als kreative Umsetzer betitelt.» (Bild: Scherrer Metec)

mauern bis zum Dach, also die gesamte Gebäudehülle. Als in diesem Bereich spezialisiertes Unternehmen kümmern wir uns um Detailplanung, Fertigung, Technik, ogistik und Montage der fertigen Gebäudehülle. Darum sind wir keine Photovoltaiker, sondern Fachleute für Gebäudehüllen und Partner des Architekten. Man hat uns einmal als kreative Umsetzer betitelt. Wir brauchen die Idee des Architekten, und er wiederum braucht uns als die kreativen Umsetzer. Die Erweiterung um den Bereich Photovoltaik war ein mutiger Schritt. Wir führten ja den Bau ganzer Fassaden bereits erfolgreich, indem wir sämtliche Schnittstellen im Hause vereinten. Und wir wussten, dass nicht nur die ästhetischen, sondern auch die funktionalen Anforderungen an die Gebäudehülle in Zukunft zunehmen werden. Beispiel Energiegewinnung. Vollintegrierte S steme mit Photovoltaik-Modulen als Fassadenelemente sind heute Trend und eigentlich kleine Kraftwerke. Sie werden in wenigen Jahren ein ganz normales Baumaterial für Fassaden sein.

vom Eigentümer gewünscht wird. An welches Unternehmen wendet sich der Auftraggeber zuerst und wie ist dann der weitere erlauf? blicherweise an den Architekten, die Endkunden kontaktieren uns selten direkt. Das Gesamtbild eines Gebäudes ist Sache des Architekten. Der Architekt kontaktiert Scherrer Metec? Der Architekt sucht auf dem Markt ein qualifiziertes Unternehmen, und manchmal landet er bei uns. Zusammen

mit dem Architekten und unseren Partnern besprechen wir die Umsetzbarkeit, vielfach auch Varianten, und erstellen erste Kostenschätzungen. Die Komplexität von Solararchitektur ist wesentlich höher als bei herkömmlichen Fassadenund Dachs stemen. Deshalb sind die Koordination und der Austausch unter den Netzwerkpartnern entscheidend. Koordination heisst? Wir begleiten den ganzen Aufbau einer Photovoltaikfassade von den Grund-

Es war trotzdem ein mutiger Schritt Wir verstanden es schon immer, Handwerkskunst mit Hightech zu kombinieren. Die Photovoltaikhüllen sind nur die konsequente Weiterentwicklung der Fassadentechnik, auch wenn Anlaufund Testzeiten nicht zu vermeiden waren. Aber wir haben eine klare Vorstellung und eine Strategie und sind davon überzeugt. ■ www.scherrer.biz

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LESO-PB: Laboratorium für Sonnenenergie und Gebäudephysik brachte Farbe in die Fassade

Fassadenintegration mit farbigen Oberflächen Am Anfang stand der Wunsch, Sonnenkollektoren für eine Fassadenintegration mit farbigen Deckgläsern ausstatten zu können. Das Forschungsteam des LESO-PB – Laboratorium für Sonnenenergie und Gebäudephysik der ETH Lausanne machte sich im Jahre 2000 auf den Weg. Heute ist das Ziel grundsätzlich erreicht, die Applikationen sind machbar. Manche weitere Anliegen werden nun von den Forschenden bearbeitet. Jürg Wellstein

■ Gleich einem farbenprächtigen Schmetterling haben sich die Oberflächen von Sonnenkollektoren und Photovoltaik-Modulen vom düsteren Erscheinungsbild einer Raupe zu einem bunten Falter entwickelt. Heute ist eine ästhetisch anspruchsvolle Farbgebung bei Gebäudeintegrationen möglich. Anwendung finden die farbigen Oberflächen dieser Elemente der Gebäudetechnik in immer mehr Neubauten und bei Gebäudehüllensanierungen. Einen wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung hat das ESO-PB – aboratorium für Sonnenenergie und Gebäudeph sik der ETH ausanne, das sich bereits um das Jahr 2000 mit ersten entsprechenden Forschungsarbeiten befasste. Diese Aktivitäten führten zu erfolgreichen Umsetzungsprojekten und werden heute auch auf weitere Gebäudeapplikationen ausgeweitet. Der eiter der Forschungsgruppe, Dr. Andreas Schüler, erläutert die Entwicklungsanstrengungen auf dem Weg zu farbigen Gläsern. Photovoltaik-Module mit farbigen Oberflächen werden zunehmend für Gebäudehüllen eingesetzt. Sowohl in der Schweiz aber auch besonders in

Andreas Schüler: «Für die Forschung im Bereich der Nanotechnologie steht uns beispielsweise eine moderne Plasma-Beschichtungsanlage zur Verfügung.»

anderen Ländern. Sie waren bei dem eindrücklichen Projekt in Kopenhagen, in der dänischen Hauptstadt, involviert. Was ist dort entstanden? Andreas ch ler Beim neuerstellten Nordhavn Campus der International School von Kopenhagen (DK) hat sich der Architekt von den farbigen Modu-

Heute befasst sich das internationale Forschungsteam mit weitergehenden Fragen zur Anwendung von Glasbeschichtungen für den Gebäudebereich. (Bild: LESO-PB)

len inspirieren lassen und damit eine der zurzeit umfangreichsten, gebäudeintegrierten Solarstromanlagen realisiert. Die Fassade besteht aus ca. 6600 m2 Glasfläche, weist rund 13 000 Module auf und erreicht eine eistungsspitze von ca. 720 kW. Die einzelnen Module sind strukturiert montiert und ergeben eine d namische Oberfläche der einzelnen Bauten. Dieses Objekt ist für uns einerseits ein Meilenstein, der die weitere Umsetzung der frei wählbaren Farbgebung erleichtert, anderseits schauen wir auch auf einige Jahre der konzentrierten Entwicklung zurück, in denen wir vom kleinflächigen Versuch zur gross dimensionierten Anwendung gelangten. Wie haben die Forschungsarbeiten um das ahr 2000 begonnen? Damals stand der Wunsch im Mittelpunkt, ausgeglichene farbige Gläser für die thermischen Sonnenkollektoren herzustellen. Die konventionellen Produkte liessen kaum eine attraktive Integration in Fassaden zu. Während meines Doktorats an der Universität Basel hatte ich mich auf die Oberflächenph sik fokus-


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siert und dann hier am ESO-PB die Verknüpfung mit der Sonnenenergie ermöglichen können. Es galt, den Aufbau von Forschungseinrichtungen für selektive Oberflächenbeschichtungen zu gestalten, um auf diese Weise zu farbig wahrzunehmenden Gläsern zu gelangen. Kam dieser Wunsch tatsächlich von den Architekten? Viele damals umgesetzte Dach- als auch besonders die Fassadenintegrationen erschienen für unsere Architekten an der EPF kaum als gelungen. Die gleichen Vorbehalte konnten auch im Markt beobachtet werden. Despektierlich nannte man damals die Kollektoren «Alteisen im Schaufenster». Es musste etwas geschehen. Forschungsprojekte wurden aufgegleist und Varianten geprüft. Was wurde konkret verlangt? Neben der Farbwahl ging es auch um die Textur der Glasoberflächen. Rasch wurde klar, dass wir die Farbe nicht auf den metallischen Absorber applizieren dürfen, sondern nur die Innenseite der Glasabdeckung nutzbar sein wird.

Für den neuerstellten Nordhavn Campus der International School von Kopenhagen (DK) hat sich der Architekt von den farbigen Gläsern aus Lausanne inspirieren lassen. (Bild: Philippe Vollichard, EPFL)

Welche ph sikalischen Prinzipien waren zu beachten? Es musste garantiert werden, dass mit einer Beschichtung möglichst wenig Energieverlust entsteht. Es konnten also keine Farbpigmente aufgebracht werden, sondern wir mussten mit interferierenden Wellen arbeiten. Das Prinzip schauten wir der Natur ab, beispielsweise den Farbeffekten von Schmetterlingsflügeln. Wir suchten nach geeigneten Beschichtungsmaterialien, seinen es Silizium-, Titan- oder Aluminium-Oxide. Dabei versuchten wir auch Mischungen zu s nthetisieren, sodass gezielte Eigenschaften entstehen. Die Schichtendicken

liegen im Bereich von 5 bis ca. 200 Nanometern, und sind somit geringer als die Wellenlängen des sichtbaren Abschnitts des Sonnenspektrums (380 bis 780 nm). Die Schichten sind sehr transparent, daher entsteht vorteilhafterweise fast kein Absorptionseffekt und nur eine äusserst geringe Energieeinbusse. Und auch die Verfahren, um solche Beschichtungen auf das Glas aufbringen zu können, standen zur Diskussion. Welche Beschichtungsverfahren wurden ausgewählt? Grundsätzlich lassen sich solche Beschichtungen mit dem Magnetron Sput-

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tering, Plasma- und Vakuum-Aufdampfverfahren und dem als Eintauchprozess gestalteten SolGel-Verfahren ausführen. Damals hatten wir noch keinen Zugang zu einer Plasma-Anlage, die mir eigentlich vertraut gewesen wäre, sodass wir die Forschungsarbeiten mit dem SolGel begannen, was auch verfahrenstechnisch einfacher war.

Schrittweises Up-scaling und erste Kontakte mit der Industrie Die Suche nach möglichen Farbschichten begann mit Briefmarken-grossen Glasplättchen. 2006 hatte das damalige Team bereits verschiedene Farbmuster in A4-Grösse, die nun auch den Architekten vorgestellt werden konnten. Diese Demonstrationsboxen, DemoBoite genannt, stiessen auf grosses Interesse, konnten doch unterschiedliche Farb-

reflexionen und Glasstrukturen aufgezeigt werden. Selbstverständlich mussten die Glasflächen auf einen uadratmeter vergrössert werden, was zu einem Technologietransfer in die Industrie führte. Das Unternehmen SwissINSO hat die Entwicklung von ESO-PB zunächst aufgenommen. Für grössere Beschichtungsflächen mussten jedoch industrielle Anlagen genutzt werden, die in der Regel mit dem Plasma-Prozess arbeiten, sodass man die Verfahren aus dem abor anpassen musste. Bei bestehenden europäischen Glasherstellern mietete sich das Team wochenweise ein und stellte grössere Mustergläser her. SwissINSO entwickelte in Zusammenarbeit mit dem ESO-PB die KromatixTechnologie für farbige Gläser. 2013 entstand dann als Joint Venture zwischen Dubai Investments PJSC und der

Mit dem zurzeit im Bau befindlichen Projekt «SolAce» werden farblich aufeinander abgestimmte Sonnenkollektoren und PV-Module zusammen als Hybridfassade im Forschungsgebäude NEST demonstriert. (Bild: Empa)

Durch die farbselektive Beschichtung auf der Glasrückseite lässt sich eine bunte Palette erzeugen. (Bild: LESO-PB)

Kromatix-Farbgläser erreichen eine hohe Strahlungsdurchlässigkeit. (Bild: Emirates Insolaire)

SwissINSO die Emirates Insolaire C in Dubai. Dieses neue Unternehmen hat sich auf die Produktion von beschichteten Gläsern spezialisiert und ermöglicht heute Dimensionen von 3 x 7 Metern, was eine ideale Grösse für die Anwendung bei modernen Gebäuden und Hochhäusern darstellt. In der Schweiz vertreibt die Soltis SA in ausanne sowohl diese farbigen Gläser zur Weiterverarbeitung, als auch komplettierte Module. Während ursprünglich die Anwendung in der Solarthermie im ordergrund stand, hat heute die Photovoltaik den grösseren Bedarf. Waren die Forschungsarbeiten auf beide Bereiche ausgerichtet? Andreas ch ler Tatsächlich war uns allen von Anfang an klar, dass die positiven Effekte einer Fassadenintegration auch für die Photovoltaik gelten werden. Für die tief stehende Sonne bietet die vertikale Position erhebliche Ertragsvorteile, besonders für die Erzeugung von Wärme in der kalten Jahreszeit. Aber auch die Produktion von Solarstrom kann dadurch sinnvoll über den Tag verteilt werden. Deshalb hatten wir die PV-Module schon damals im Auge, auch wenn deren Entwicklungsbzw. Kostenstand im Jahr 2000 gegenüber der Solarthermie noch differierte. Wo sehen Sie Unterschiede für die Farbbeschichtung? Während beim Sonnenkollektor die innenliegende Beschichtung durch eine uftkammer vom Absorber getrennt ist, besteht beim Photovoltaik-Modul eine direkte Berührung mit der Verkapselung der Solarzellen. Diese Tatsache hatte einige Auswirkungen auf die Gestaltung der Beschichtung. Und während die Solarthermie das gesamte ichtspektrum nutzen kann, also auch die nicht sichtbaren Bereiche, entsteht in der Photovoltaikzelle bei Wellenlängen grösser als 1100 nm kein Ertrag mehr. Diese ph sikalischen Gegebenheiten mussten wir berücksichtigen, ansonsten sind sehr gute Effizienzwerte messbar und die Gläser somit für beide Technologien zu nutzen. Mit welchen Herausforderungen wurden Sie neben den materialtechnischen Ansprüchen konfrontiert? Es war für uns stets ein Anliegen, die Erkenntnisse aus der Forschung und die erreichten Resultate möglichst zielstrebig in der Industrie und im Gebäude-


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markt umsetzen zu können. Dies ist für die Glaubwürdigkeit unserer Arbeit wichtig. Es ist faszinierend zu sehen, wie mittlerweile aus den ersten kleinen Glasblättchen unseres abors ganze Solarfassaden geworden sind. Wir waren immer wieder konfrontiert mit den unterschiedlichen Zeitachsen von Forschung und Industrie und wir brachten lediglich eines der mehreren Themen zu den Glasverarbeitern, die in den letzten zwei Jahrzehnten enorme Veränderungen und Produktentwicklungen realisieren mussten. Und schliesslich sind bei Gebäudeprojekten die Kosten und iefertermine meist wichtiger, als eine solartechnisch interessante ösung. Doch mit den zahlreichen Beispielen, die den Bauherren und Architekten heute zur Verfügung stehen, ist ein grosser Schritt getan.

Nanotechnologie für Sonnenenergie Die Forschung im Bereich der Nanotechnologie hat heute beim LESO-PB einen hohen Stellenwert. Neben der Entwicklung von farbigen Deckgläsern für Dach- und Fassadenintegration von Solarthermie und Photovoltaik werden verschiedene Themen behandelt. Die Nutzung thermochromer Schichten, die bei Temperaturveränderung ihre Farbe wechseln, wird als Option angesehen, für Sonnenkollektoren einen automatisierten, reversiblen Stagnationseffekt zu erreichen, ohne dass eine Überhitzung eintritt. Diese Forschungsaktivitäten sind auch für andere Einsatzgebiete (z. B. Elektronik) nutzbar. Ferner werden auch Schichten mit Elektrochromie-Effekten untersucht, um eine nächste Generation von «smarten» Fenstern zu konzipieren. Bestehende Technologien reagieren noch zu langsam auf veränderte Einstrahlung. Aber auch die Lebensdauer von flüssigen oder organischen Elektrolyten ist beschränkt. Deshalb richtet sich der Fokus dieses Forschungsbereichs auf elektrochrome Metalloxid-Schichten kombiniert mit festen Ionenleitern. Die Kompetenzen in der Nanotechnologie kommen hier also auch gebäudetechnischen Entwicklungen zugute. Weitere Informationen: https://leso.epfl.ch/e/research_nanotec.html

Die farbigen Gläser sind realisiert. Wie setzen Sie die Kompetenzen hres Forschungsteams in den aktuellen Arbeiten ein? In Zusammenarbeit des Schweizer Kompetenzzentrums für Energieforschung (SCCER FEEB&D) sind wir an der Konzeption einer H brid-Fassade beteiligt, die im NEST in Dübendorf unter dem Begriff «SolAce» installiert wird. Dabei geht es unter anderem um farblich gleich gestaltete Sonnenkollektoren und PV-Module, um an der Fassade sowohl optimal Nutzwärme als auch Solarstrom gewinnen zu können. Und welche weiterführenden Themen bearbeiten Sie im Labor in Lausanne? Einerseits befassen wir uns mit Fragen zur Glasbeschichtung für Fenster, die heutzutage vorwiegend mit ow-E-Beschichtungen ausgestattet werden. Dies ist wichtig, um die Wärmeverluste durch Infrarotstrahlung zu vermindern und dadurch die Gebäude besser thermisch zu isolieren. Die fast unsichtbaren aber elektrisch leitenden Schichten lassen das sichtbare icht gut hindurch. Damit verbunden ist jedoch eine reduzierte Durchlässigkeit der Hand -Strahlen und somit eine Beeinträchtigung des Empfangs. Mit einer gezielten aserbehandlung können wir diesen Nachteil beheben. Die Anwendung sehen wir sowohl bei Gebäudefenstern als auch im Bahnwagenbau, wo wir uns ebenfalls in einem breit abgestützten Projekt eingebracht hatten. Ferner arbeitet unser Team an einem neuen mikrostrukturierten Architekturglas, um eine Sommer-Winter-Optimierung des ichteinfalls zu verwirklichen. Aber auch für die selektive Beschichtung von Absorberrohren für Hochtemperatur-Rinnenkollektoren haben wir SolGel-Verfahren entwickelt, um zuverlässige Betriebszustände für solche Anlagen unterstützen zu können. ■ Kontakte Dr. Andreas Schüler, EPFL Lausanne, Laboratorium für Solarenergie und Bauphysik LESO-PB CH-1015 Lausanne, andreas.schueler@epfl.ch SwissINSO: www.swissinso.com Emirates Insolaire: www.emirates-insolaire.com


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Normen & Co. |

Normen, Merkblätter, Richtlinien, Broschüren und Co.

Ersatz der Wärmeerzeugung nach MuKEn Gemäss den Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn) 2014 darf bei einem Ersatz der Wärmeerzeugung in Bauten mit Wohnnutzung der massgebende Bedarf für Heizung und Warmwasser lediglich zu 90 % mit nicht erneuerbaren Energien gedeckt werden. Die restlichen 10 % sind durch erneuerbare Energien oder durch baulich-technische Massnahmen zu decken. Ein suissetec-Merkblatt bietet Übersicht über die von den MuKEn vorgesehenen Standardlösungen. Quelle: suissetec

■ Das Merkblatt beginnt mit einer tabellarisch angeordneten Fallunterscheidung, um die drei Optionen beim Ersatz der Wärmeerzeugung zu unterscheiden. Von den neuen Auflagen sind nämlich a) Bauten befreit, die nach Minergie-Standards zertifiziert sind oder b) die mindestens der GEAK-Kategorie D (hinsichtlich Effizienz der Gebäudehülle) entsprechen. Ansonsten wird c) eine fachgerechte Umsetzung einer der 11 sogenannten Standardlösungen anempfohlen. In der Einleitung wird die «Mechanik» und die sachliche Herleitung der Vorschriften erläutert. Folgende Tatsache wird in Erinnerung gerufen: In schweizerischen Wohnbauten sind 1,1 Mio. fossile Heizkessel installiert, rund drei Viertel davon sind lkessel, etwa 25 % werden mit Erdgas be-

Auf einen Blick: 5 Energieträger für 11 Standardlösungen.

schickt. Die Aggregate verbrennen rund 31 Mrd. kWh für die Erzeugung von Raumwärme und 5,4 Mrd. kWh für Wassererwärmung. Bislang wurden 50 000 fossile Wärmeerzeuger jährlich installiert, etwa 40 000 davon sind Ersatzaggregate für alte Heizkessel.

Die 10%-Regel

Das Merkblatt erhält auch eine tabellarische Zusammenstellung der 11 Standardlösungen.

Der Konfiguration der MuKEn-Standardlösungen liegen umfangreiche Berechnungen zugrunde. Als Beispiel wird erläutert: Für die Standardlösungen ist ein Energiebedarf für Heizung und Warmwasser von 100 kWh/m2 a massgebend, quasi eine Normierung. 10 % davon sind 10 kWh/m2, was der Hälfte des Wärmebedarfs für Warmwasser entspricht (21 kWh/m2 a). Um diesen Bedarf mit alternativen ösungen zu decken, stehen am Markt diverse und ausgereifte technische Ansätze zur Verfügung. So kann beispielsweise eine Kompakt-Solaranlage den Warmwasserbedarf eines Eigenheims zur Hälfte decken. Auch der


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hen davon, dass der monetäre Aufwand naturgemäss vom Objekt abhängig ist. Die Konferenz kantonaler Energiedirektoren liess die Umsetzbarkeit der Standardlösungen aufgrund von bereits realisierten Objekten (41 EFH und 41 MFH) abklären. Das Merkblatt verweist auch auf die auf EU-Richtlinien basierenden Energieetiketten, welche haustechnische Geräte auszeichnen. Auch Verbundanlagen, also Kombinationen von mehreren Wärmeerzeugern («H brid») oder von Kesseln mit Sonnenkollektoranlagen, können mit «Verbundlabels» ausgezeichnet werden.

Die 11 Standardlösungen im Detail

Titelblatt des 6-seitigen Merkblatts.

Einsatz der Wärme-Kraft-Kopplung führt zu einer Minderung im fossilen Verbrauch von 10 %. Die vorgestellten Standardlösungen orientieren sich an einem normierten Wärmebedarf für Heizung und Warmwasser von 100 kWh/m2 a, womit – je nach Standardlösung – viele energetisch schlechte Bauten ins Visier genommen werden können.

Grosse Auswahl, Praxistauglichkeit

Die Standardlösungen bieten eine breite Auswahl an haus- und bautechnischen Massnahmen. Das Merkblatt hält fest: Eine generelle Sanierungspflicht von Altbauten gibt es nicht. Es gilt aber der Grundsatz: Wer baut und installiert, muss die gesetzlichen Vorgaben erfüllen. Natürlich differieren die ösungen hinsichtlich ihrer Kosten sehr stark, ganz abgese-

Das Merkblatt erläutert die Zielwerte und die Verbreitung der einzelnen ösung in der aktuellen Praxis. Zu den ösungen gehören nicht nur der Einsatz von Wärmeerzeugern aus erneuerbaren Energiequellen, sondern auch Massnahmen im Bereich der Wärmedämmung (z. B. neue Fenster, Bauteilflächen wie Fassade oder Dach) oder der Wärmerückgewinnung (als Teil einer modernen Wohnungslüftungsanlage). Bedingungen und Erläuterungen zu den 11 Standardlösungen werden auch tabellarisch dargestellt. Das Merkblatt erläutert schliesslich die Vorgehensweise beim Ersatz einer Heizung infolge von Störungen oder eines überraschenden Ausfalls am Heizkessel.■ as erkblatt ist u be iehen unter www.suissetec.ch Ser ice erkblätter suissetec 8021 Zürich Robert Diana, Tel. 043 244 73 33

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Energie | Wärme | Strom |

Energiespeicherung: Tagungen präsentierten Aktuelles zu Forschung und Umsetzung

Wärme und Strom einlagern als Generationenaufgabe An der Energiespeicherung geht kein Weg vorbei. Die ambitiösen Energie- und Klimaziele lassen sich nur erreichen, wenn das saisonale Einlagern von erneuerbarer Wärme und Strom mit geeigneten Mitteln realisierbar sein wird. Forschende, Experten und Unternehmen sind auf dem Weg, zwischen hoffen und zweifeln, zwischen Labor und Präsentationen. Jürg Wellstein

■ Wie lässt sich Energie speichern ber dieses Thema wird im Kreis von Experten diskutiert, Energiespeicherung kann man als Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung der ambitiösen Energie- und Klimaziele bezeichnen, doch niemand weiss, wie sie in 50 Jahren tat-

sächlich zur Anwendung kommen wird. Energiespeicherung ist allerdings mehr als die Erinnerung an Einmachgläser mit Kirschen vom letzten Sommer. Es geht um grosse Energiemengen, um funktionssichere Technologien und Prozesse, um marktgerechte Applikatio-

nen, um nachhaltig einsetzbare Stoffe, um das Bindglied zwischen Produktion und Verbrauch von Agglomerationen, Staaten und Kontinenten. Von besonderem Interesse ist in unseren Breitengraden die saisonale Wärme- und Elektrizitätsspeicherung. Diese zu meistern ist


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eminent wichtig, um die Veränderung des Energies stems verwirklichen zu können.

Zwei exemplarische Tagungen zum Topthema Exemplarisch für die beinahe unzähligen Kongresse und Tagungen, die sich mit dem Topthema Energiespeicherung befassen, soll der Fokus auf zwei relevante Veranstaltungen gerichtet werden: An der Hochschule uzern fand im Januar 2018 das 5. Schweizer S mposium für «Thermische Energiespeicherung» statt, organisiert vom entsprechenden Kompetenzzentrum (SCCER - www.sccer-hae.ch) mit internationaler Beteiligung. In Mulhouse (F) wurde im November 2017 der 3. Trinationale Energiekongress von TRION (www.trion-climate.net) zur Energiespeicherung durchgeführt.

Beide Tagungen präsentierten sowohl eine breite Palette an Forschungsaktivitäten als auch an Umsetzungsprojekten.

Wärmespeicherung mit Bodenhaftung In welcher Form soll Energie gespeichert werden Unzweifelhaft ist die Wärme- und Kältespeicherung im Gebäudebereich ph sikalisch einfacher zu bewerkstelligen und weiter fortgeschritten. Für die langfristige Speicherung haben sich gross dimensionierte Wasser-Wärmespeicher, integriert im Gebäude oder extern erstellt, bestens etabliert. Das Erdreich wird ebenfalls als saisonaler Speicher, mit oder ohne Regeneration, seit Jahren genutzt. Daraus lassen sich Anergienetze formen, die Abwärmequellen eingliedern und mit einem Niedertemperaturkreislauf und dezentralen Wärmepumpen die

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Bedürfnisse der angeschlossenen Wohneinheiten abdecken. Aber was wird darüber hinaus angestrebt Einen vielversprechenden Ansatz bildet die Sektorkopplung (Wärme, Strom, Gas), wobei die eindimensionale Betrachtungsweise überbrückt werden kann und sich die unterschiedlichen Potenziale verschiedener Energieträger gezielt für eine spezifische Energiespeicherung und -versorgung einsetzen lassen. Während dieses Ziel vernünftig und zukunftsweisend daherkommt, bestehen noch zahlreiche ökonomische und technische Hemmnisse für eine angestrebte Verwirklichung. Allerdings wird heute der Vorteil einer Vernetzung, und gehe es auch nur um die energetischen Stoffflüsse, dank den vertrauten digitalen Netzwerken wesentlich positiver aufgenommen als noch vor Jahren.

Spannende Materialien im Phasenwechsel

Solarwärme und daneben platzierte Wasser-Wärmespeicher gewinnen in Dänemark immer mehr an Bedeutung (z. B. in Vojens). Inzwischen übernehmen auch andere europäische Fernwärmeversorger dieses Konzept. (Bild: Arcon Sunmark)

Zurückkommend auf die eigentliche Speicherung von Wärme traut man den latenten Techniken einiges zu. Diesem von Phasenübergängen geprägten Prinzip wird bei den bereits vielfach integrierten Eisspeichern auf eindrückliche Art genutzt. Aber auch andere Stoffe eignen sich als PCM (Phase Change Material). Paraffine, Kunststoffe, Biomaterial usw. werden untersucht und teilweise bereits eingesetzt. So auch als atentwärmespeicher in speziell konzipierten Gebäuden. Sowohl Wärme als auch Kälte können in Wänden und Decken gespeichert werden Inzwischen weiter verbreitete Applikationen reichen vom ogistik-Sektor zur Kühlung auf dem Transportweg bis zur Warmhaltung der Autoklimatisierung vor dem Rotlicht. Dabei sind leider noch keine saisonalen Speichereffekte mit PCM möglich. Ob sich dieses Ziel eines Tages mit Natronlauge (NaOH) realisieren lässt, die saisonal mit einer Konzentrierung von flüssig zu fest die Energie verlustfrei speichern kann und als Sorptionstechnologie gilt, bleibt abzuwarten. Im Rahmen internationaler Anstrengungen sind aus der Schweiz die Empa und das Institut für Solartechnik (SPF) in Rapperswil dabei. Ob eine Markteinführung im Einfamilienhaus-Bereich bei der inzwischen vorhandenen Konkurrenz mit etablierten Technologien erfolgen könnte oder sich der Weg zu grösseren Gebäuden lohnen wird, bleibt abzuwarten.

Wasser, Luft und Elektrolyse Bestehen neben Batterien noch andere Optionen zur saisonalen Speicherung von Elek-

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trizität Pumpspeicherkraftwerke sind die bekanntesten Vertreter der mechanischen S steme. Das Ausbaupotenzial ist heute in den Alpenländern begrenzt und durch den Gletscherschwund dürften sich veränderte Betriebsbedingungen ergeben. Als Alternativen werden beispielsweise sowohl die Druckluft- als auch die Gasspeicherung in Kavernen genannt. Eine weiterentwickelte und adaptierte Version dieser Druckluftvariante stellt das Pilotprojekt von A ACAES dar. In einem im Rahmen der NEAT-Arbeiten gebohrten und nun nicht mehr verwendeten Tunnel beim Tessiner Ort Biasca wurde 2016 ein Druckluftspeicher realisiert. Hier wird Aussenluft mit einem elektrisch angetriebenen Kompressor zunächst komprimiert, wobei rund 550 C bei ca. 110 bar entstehen. Diese Energie durchfliesst ein Speicherelement mit einem geeigneten, eine hohe Wärmespeicherkapazität aufweisenden Füllmaterial und gelangt anschliessend in den freien Tunnelsektor. Bei Bedarf erfolgt eine Prozessumkehr: Die inzwischen abgekühlte uft fliesst wieder durch den Wärmespeicher, wird erneut erhitzt und treibt beim Ausströmen mit der Turbine den Stromgenerator an. Der Wirkungsgrad hat bei den Testläufen über 70 Prozent erreicht. Diese Kombination von thermischer und mechanischer Energienutzung dürfte breites Interesse wecken. Hoffnungsvoll schaut man für die Speicherung von erneuerbarem, stochastischem Strom vor allem auf die Powerto-Gas-Methode. Sogar das Paul Scherrer Institut (PSI) meint, diese Technologie sei ein vielversprechender Kandidat für die langfristige Energiespeicherung. Denn der gewonnene Wasserstoff könne gespeichert und später auf verschiedene Arten eingesetzt werden. Neben Testinstallationen gelangen auch Power-to-Gas-Anlagen bei Energieproduzenten ins Portfolio, wie das Beispiel der Energiedienst-Gruppe zeigt, die bei ihrem Flusswasserkraftwerk am Rhein in W hlen eine Einheit von McPh platziert. Diese ist mit zwei Stacks ausgestattet und wird ca. 200 Nm3/h Wasserstoff (entspricht ca. 600 kWh/h) erzeugen. Tatsache ist somit, dass Forschende an dieser Technologie arbeiten, Institute in Forschungsprogrammen partizipieren, Firmen sich

Die Wärmespeicherung lässt sich in drei verschiedene technologische Bereiche unterteilen. (Bild: Hochschule Mannheim / Jenni Energietechnik AG, Viessmann AG, Empa)

Speicherkapazitäten in Funktion zu Speicherdauer bzw. Entladezyklen für die Speicherung von Wärme und Strom. (Bild: Prof. Michael Sterner, OTH Regensburg)

Mit einem direkten Kontakt von PCM und Wärmeträger in Form von Mineralöl-Blasen in einem PCM-Medium kann man ein rascheres Laden und eine höhere Energiedichte des Wärmespeichers erreichen. (Bild: Hochschule Mannheim)


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Im Rahmen eines Pilotprojekts wurde im Tessin ein Tunnel als Druckluftspeicher genutzt, bei dem die erhitzte Aussenluft einen integrierten Feststoff-Wärmespeicher geladen hat. Durch die Prozessumkehr konnten Wärme und Strom erzeugt werden. (Bild: ALACAES)

bereits mit ösungen befassen und Versuche wagen. Viele fragen sich: Welche Wege führen uns wirklich zum Ziel

Stromspeicherung mit Varianten

PCM-Elemente im hybriden Wärmespeicher ergeben dank den übereinandergestapelten Makroverkapselungen eine optimale Raumnutzung. (Bild: Axiotherm GmbH)

Eine beim Flusswasser-Kraftwerk in Wyhlen (D) platzierte Power-to-Gas-Anlage wird Wasserstoff für unterschiedliche Anwendungen erzeugen. (Bild: Energiedienst AG / McPhy)

Bei der elektrischen Energiespeicherung differenziert man elektrochemische und elektromagnetische Speicherverfahren. Elektrochemisch funktionieren vor allem Batterien, wobei die Forschung neben den weitverbreiteten ithium-Ionen-Batterien und deren Variantenevaluation auch Alternativen mit weniger kritischen Ausgangsmaterialien wie Natrium oder Magnesium zur Anwendung bringen möchte. Als weitere elektrochemische Technologie darf man auch die Redox-FlowBatterie betrachten. Sie weist eine hohe Effizienz auf und ist wesentlich langlebiger als herkömmliche Batterien. Durch die Speicherung der beiden im Prozess genutzten Flüssigkeiten in externen Tanks lässt sich die gesamte Batterieleistung unabhängig von deren Kapazität skalieren. Diese RedoxFlow-Methode wird bereits weltweit eingesetzt und am Fraunhofer Institut für Chemische Technologie (ICT) in Pfinztal (D) nun in direkter Kombination mit einer Windenergieanlage mit 2 MW eistung getestet. Die Herausforderung besteht dabei, die in den Stacks verwendeten Materialien funktionssicher und kostengünstig zu machen. In den über 120 installierten Stacks zirkulieren die zwei energiespeichernden Elektrol te in zwei getrennten Kreisläufen. Installiert wurde ein Tankspeichervolumen von insgesamt 600 m3, das für die eistungsaufnahme von 2 MW ausgelegt ist. Durch eine Membrane erfolgt der für die Stromerzeugung notwendige Ionenaustausch. Der hier verwendete Vanadium-Redox-T p ist grundsätzlich

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marktreif, die Materialentwicklungen gehen jedoch intensiv weiter. Im Mittelpunkt der elektromagnetischen Anwendung stehen die Superkapazitäten. Diese Supercaps versprechen in unterschiedlichen Einsätzen in Industrie, Mobilität und Konsumgütern eine wirksame Verminderung von Stromverbrauchsspitzen und damit ein Gewinn an Effizienz. Die notwendigen Anschlussleistungen lassen sich dadurch reduzieren.

In Netzwerken kommunizieren

Eine gross dimensionierte Redox-Flow-Anlage kommt in Pfinztal zusammen mit einer Windturbine zum Einsatz, um das Potenzial und die Betriebsweise zu untersuchen. (Bild: Fraunhofer-Institut – ICT)

Bei der Redox-Flow-Batterie stehen zwei Flüssigkeiten im Einsatz, die durch eine im Stack integrierte Membran getrennt sind. Die Forschung sucht funktionssichere und kostengünstige Materialien. (Bild: Fraunhofer-Institut – ICT)

Kontakte – TRION Energiekongress: www.trion-climate.net – SCCER Energiespeicherung-Symposium: www.sccer-hae.ch – ALACAES: www.alacaes.com – Axiotherm-Heatsel: www.axiotherm.de – Energiedienst Wyhlen: www.energiedienst.de – Fraunhofer-Institut (ICT): www.ict.fraunhofer.de – C/sells – Schaufenster für intelligente Energieversorgung: www.csells.net

Bieten regionale Netzwerke grössere Chancen für eine Etablierung von nachhaltigen Energiekonzepten, also auch von integralen Speichern Eine diese Frage bejahende Ansicht vertreten in Europa verschiedene änder und Regionen. Als Beispiele wurde der süddeutsche Raum genannt, wo C/sells versucht, den Aufbau eines energetischen Clusters zu unterstützen, indem S nergien einfacher nutzbar gemacht werden können und sich die Kommunikation s stematischer etablieren lässt. In der nordostfranzösischen Region von Sarreguemines, an der Grenze zum deutschen Saarland, wird das Projekt FaH ence – ein Energiewandel mit Wasserstoff – untersucht. Dabei steht die Erprobung einer grenzüberschreitenden Elektro-Wasserstoff-Mobilität im Mittelpunkt. Mitte 2016 hat man den Betrieb begonnen. Eine überraschend einleuchtende Innovation zur saisonalen Energiespeicherung ist vor allem bei der Elektrizität kaum erkennbar, und bei der Wärmespeicherung mangelt es an breiter grundsätzlicher Akzeptanz für die vorhandenen ösungen. Möglicherweise gilt es, darauf gefasst zu sein, dass die Antworten in anderen Sektoren zu finden sind und danach leichter adaptiert werden können. Schliesslich wurden beispielsweise die Photovoltaik-Module ursprünglich für die Raumfahrt entwickelt und nicht für die Dächer und Fassaden der Häuser. Diese Geschichte vermittelt Zuversicht. Und die gegenwärtigen S steme in der Umsetzung sind wohl konsequent weiterzuverfolgen und anzuwenden. Energiespeicherung war bereits eine Herausforderung über Jahrhunderte hinweg und wird es bestimmt auch in Zukunft bleiben. ■


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Rückblick: Solarwärme-Tagung 8.11.2017 im NEST / Empa Dübendorf

Solarwärme kämpft um ihren Platz an der Sonne Zu behaupten, die Solarwärme durchlebe eine einfache Zeit, wäre beschönigend. Dass sie aber lebt und die Branche wie die Experten um Innovationen bemüht sind, zeigte die sechste nationale Tagung zum Thema im November in den Räumlichkeiten der EMPA in Dübendorf bei Zürich. Allerdings ist der Solarthermie in den vergangenen Jahren eine mächtige Konkurrentin erwachsen. …

PlusEnergieBau: Ersatzneubau in Wabern BE, mit Kombination PV-Anlage 9.9 kWp und 7.6 m2 Solarkollektoren. Diese Röhrenkollektoren liefern 1800 kWh/a direkte Wärme. (Bild: Schweizer Solarpreis 2017)


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Guntram Rehsche Das Stichwort zur Konkurrenz auf dem insgesamt aufstrebenden Markt der Energiegewinnung aus Sonneneinstrahlung lautet Photovoltaik (PV). Die Stromgewinnung aus Solarzellen – vorwiegend auf der Silizium-Technologie beruhend – hat sich in den vergangenen fünf Jahren geradezu revolutionär entwickelt, die Kosten sind quasi in den Keller gerauscht (mit einer Reduktion um 70 Prozent und mehr). Kaum Vergleichbares war in dieser Zeit im Bereich der Wärmegewinnung mittels Sonnenkollektoren zu verzeichnen. Da nützte auch die Beschwörung von Branchenvertretern wenig – etwa des umtriebigen Solarpioniers Josef Jenni, des durchaus erfolgreichen Konstrukteurs riesiger Wasser-Wärmespeicher, die Solarwärme auch saisonal speichern können und so 100%-solarbeheizte Gebäude möglich machen. Gegen die rasante Kostenminderung und die Einbindung von PV in Gesamtlösungen blieb die Solarwärme auf der Strecke, trotz offensichtlicher Vorteile bei der Energieausbeute. Schon vor Jahren stagnierte hierzulande der Markt – parallel zur Entwicklung etwa in sterreich und Deutschland. Und 2015/2016 erfolgte ein veritabler Einbruch mit Absatzrückgängen um jeweils rund zehn Prozent. Genau dem Konkurrenzverhältnis von Solarwärme und PV widmete sich einer der zentralen Auftritte an der Solarwärme-Tagung 2017. Jürg Marti vom gleichnamigen Energietechnik-Unternehmen in Zürich heizte die Diskussion unter den rund 100 Teilnehmerinnen (ja die gab es auch) und Teilnehmern zur Tagungsmitte gehörig an. Unter dem Titel «Wärme aus Photovoltaik oder Solarwärme» stellte er die gegenüber früher deutlich veränderten Rahmenbedingungen einerseits und die KostenNutzen-Relationen andererseits vor. Dabei gilt es zu beachten, dass nicht nur bei der Stromspeicherung Verluste anfallen – sondern in erheblichem Ausmass eben auch bei der Solarwärme. Eine zentrale Rolle beim Vergleich spielt sodann die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe (oder auch die eistungszahl COP, Coefficient of Performance), die bei der Umwandlung des photovoltaisch erzeugten Stroms in Wärme zum Einsatz gelangt. Gerade in diesem Bereich ist die technische Entwicklung

zweifellos noch nicht ausgereizt. Bereits jetzt hat gemäss Marti diese Art der Wärmeerzeugung mit der solarthermischen zumindest gleichgezogen.

An den Parametern liegt’s Aber es ist wie fast immer – die konkreten Umstände vor Ort respektive die Ausprägung der vielen einfliessenden Parameter spielen die entscheidende Rolle bei der Beurteilung. Zur Illustration nannte Marti als Kostenkorridore für die Erzeugung von Photovoltaik pro Kilowattstunde heute und hierzulande 10 bis 25 Rappen, für Solarwärme 15 bis 40 Rp./kWh. Und wenn man diese Entwicklung im Zeitablauf beobachte, spreche der Kostenverlauf eine deutliche Sprache – oder in den Worten von Marti: «Um kompetitiv zu sein, muss die Solarwärme billiger werden.» Immerhin weist sie weiterhin auch Vorteile auf: So

zeigt sich eine geringere Beeinflussung durch zeitweisen Schattenwurf (aber eine stärkere Abhängigkeit von der grundsätzlichen Ausrichtung der Anlage). Und allzu häufig vernachlässigt: Die Speicherkosten sind bei der Solarwärme immer bereits einberechnet – ganz im Gegensatz zur PV. Als Fazit betonte der Referent, dass Solarwärme im konkreten Umfeld weiterhin ihren Platz behalte – eine Botschaft, die bei den Teilnehmenden dankbar aufgenommen wurde. Obwohl das als verstecktes DreamTeam dargestellte Tandem PV Wärmepumpe auch auf viel Widerspruch stösst. An den Parametern liegt es halt immer wieder. Und Probleme verursacht nach wie vor der Einsatz von Wärmepumpen an sich, der immer wieder nicht zur gewünschten Jahresarbeitszahl führt und der etwa leidet unter häufigem Ein- und Ausschalten

Modernisiertes Mehrfamilienhaus mit direkter Solarwärme-Nutzung an der Fassade, Stettbachstrasse 43 in Zürich-Schwamendingen, nach und vor dem Umbau. (Fotos: kämpfen für architektur ag)


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(wegen relativ kleiner Speicher oder bei wolkigem Himmel). Dennoch bleibt der Trend: Wärmepumpen sind in allen Gebäudekategorien im Vormarsch, oft auch in Kombination mit Erdwärmesonden. Und hier kann die Solarwärme helfen beim wichtigen Thema der Erdwärmesonden-Regeneration (vergleiche www.hk-gt.ch › Dossiers › Wärmepumpen & Erdwärmesonden).

Politische Rahmenbedingungen mit Stolpersteinen In den Mittelpunkt der Solarwärme-Tagung stellten die Veranstalter auch die politischen Rahmenbedingungen, national wie international. Hansruedi Kunz, eiter Abteilung Energie des AWE , Kanton Zürich, präsentierte eine Bestandesaufnahme. Demnach verfügten Ende vergangenen Jahres 24 von 26 Kantonen über ein Förderprogramm für Sonnen-

kollektoren – diese Förderung liegt traditionsgemäss bei den Kantonen, im Gegensatz zur PV-Förderung, die sich der Bund zu eigen gemacht hat. Die im Frühjahr vom Volk gutgeheissene Energiestrategie bevorzugt gemäss Kunz denn auch letztere eindeutig. Die Hoffnung liegt darin, dass die bereits per 2014 revidierten Mustervorschriften der Kantone (MuKEn) eine ausgleichende Wirkung entfalten.

Kunz verhehlte nicht, dass den Förderprogrammen der Vielfalt wegen viele Unwägbarkeiten innewohnen. Die Förderrichtlinien der MuKEn bzw. des Harmonisierten Fördermodells HFM plädieren für einen Grundbeitrag für Solarkollektoren von Fr. 1200.– pro Anlage plus Fr. 500.– pro Kilowatt – und ansonsten enthalten sie vor allem Bauvorschriften. Aus dem eigenen Kanton Zürich berichtete Kunz, dass der Regierungsrat erst einmal die Weisung erstellen müsse, die dann noch der Zustimmung im politischen Prozess bedarf – Eile mit Weile also bei der Umsetzung der MuKEn. Einen Impuls sieht Kunz vor allem auch für die PV, für die zusätzlich zur propagierten Installation von Solarwärme eine Eigenstromversorgung pro uadratmeter vorgesehen ist. Erst die Kantone B , BS, OW, JU und BE sind mit der Umsetzung schon wei-

ter. Bedauernd zog der Energiefachmann das Fazit: «Solarwärme ist für die Politik kein Thema, hingegen ist Photovoltaik ein und alles.» Die Tagung erlaubte auch einen Blick über die Grenzen, wobei Stefano ambertucci von Solar Heat Europe in Brüssel darauf verweisen konnte, dass Europa, also die EU, im Rahmen des Clean Energ Package immerhin über eine Direktive für die Förderung der Solarwär-

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me kennt. Dank der sich positive Perspektiven für einen europaweiten Solarwärme-Markt ergeben. Bernd Hafner, Vorsitzender des European Solar Thermal Technolog Panels und hauptberuflich für den Anlagenbauer Viessmann tätig, verwies auf eine bestehende europäische Technologie-Roadmap für Solarthermie. Er verschwieg nicht, dass auch auf dieser Ebene die Förderung der Solarwärme einem aufreibenden Prozess gleichkomme. Immerhin sei sie aber in der EU-Forschungsförderung verankert – und bereits in der Praxis erfolgreich in den Bereichen Fernwärme und Prozesswärme für die Industrie. Als Beispiel nannte Hafner etwa ein grosses Fernwärme-Kollektorenfeld, das in der Nähe des österreichischen Graz entsteht.

Auch schon preiswürdig Mit besonderen Beispielen für den Einsatz von Solarwärme kann die Branche immerhin auch hierzulande aufwarten – vor allem im Wohnungsbau. Es war im Oktober des vergangenen Jahres, als in einer Aufsehen erregenden Aktion ein 19 Meter hoher Wasserspeicher in den 70er-Jahre-Bau an der Stettbacherstrasse in Schwamendingen gehievt wurde. Der Speicher des schon erwähnten Solarpioniers Josef Jenni mit Fabrikation in Oberburg beim bernischen Burgdorf ist unterdessen erfolgreich in Funktion – gespiesen von den neu entwickelten Sonnenkollektoren der Firma Schweizer Metallbau in Hedingen ZH. Diese sind unter anderem mit einer gläsernen Oberschicht bedeckt, die zwar hier entwickelt, aber in Dubai produziert wurde und die - je nach ichteinfall - in unterschiedlichen Farben schimmert. So zeigen schon die zentralen Bausteine des Energies stems: Hier ist Schweizer Facharbeit im Spiel und die Wertschöpfung zu einem grossen Teil hierzulande gewonnen. Das gilt für weitere Elemente wie die Steuerung des Gesamts stems. Das Energiehaus in Zürich-Schwamendingen machte auch klar, dass ein solches 6,5-Millionen-Projekt sein Entstehen nur der speziellen Initiative des Eigner-Ehepaars verdankt. Da gaben die rund 150 000 erhaltenen Beitragsfranken nicht den Ausschlag für die Realisierung. Dank solarer Architektur, von Beat Kämpfen und seinem Team entwickelt, ist das Haus schweizweit die erste Minergie-A-Erneuerung eines

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Trinkwasser-Erwärmung, links: direkte Solarwärme-Nutzung, rechts: PV-Strom betreibt Wärmepumpen-Boiler. Eine weitere Variante mit ähnlichen Kosten wäre «Power to Heat»: direkt-elektrisch mit grösserer PV-Fläche und geregeltem Elektroeinsatz im Warmwasserspeicher. Im konkreten Anwendungsfall müssen Vor- und Nachteile abgewogen werden. (Referat Jürg Marti, Marti Energietechnik)

Mehrfamilienhauses mit Plus-Heizenergie-Bilanz. Der Energieverbrauch von 30 000 iter Heizöl pro Jahr wurde in einen Energieüberschuss verwandelt. Für den Umbau wurden nur etwa 25 Prozent der Grauen Energie aufgewendet, die bei einem gleich grossen Ersatzneubau hätte aufgewendet werden müssen. Folgerichtig befand sich das Projekt unter den diesjährigen Preisträgern des Schweizer Solarpreises (vgl. auch HKGebäudetechnik 6/17, S. 39-43).

Auch handfeste Vorteile der Solarwärme Das weiterhin grosse Potenzial hierzulande im Bereich Wohnen untermalten einerseits die präsentierten Statistiken, wonach 26 Prozent aller Gebäude Mehrfamilienhäuser sind (bei insgesamt rund zwei Millionen Immobilien). Jährlich werden gegen 50 000 Wohnungen in rund 13 000 Häusern neu erstellt, bei einer Bausumme von etwa 20 Milliarden Franken. Und Adrian Kottmann, Inhaber des Anlagenbauers BE Netz AG zeigte mit vielen Beispielen auf, dass auch im Bereich der Einfamilienhäuser der Solarwärme-Markt weiterhin lebendig ist. Dabei ergeben sich Vorteile ge-

genüber der Photovoltaik etwa bei teils heiklen Dachlandschaften im Kleinformat, wo auf kleinen Teilflächen sinnvoll nur Sonnenkollektoren einsetzbar sind. Oder für die perfekte Ergänzung des Einbaus einer Wärmepumpe, der damit auf effiziente Art und Weise Wärme zugeführt wird sowie schliesslich im Plus-Energiehaus-Bau. Für weitere interessante Einblicke in das Geschäft mit der Solarwärme sorgte etwa Christian Mahrer, seit Kurzem eiter Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz des Fachverbands suissetec (der zusammen mit Swissolar und Energie Schweiz die Tagung organisierte). Nach Mahrer bringt das neue Jahr nicht nur das Inkrafttreten des Gesetzes und der Verordnungen zur Energiestrategie, sondern auch eine GebäudetechnikBranchenlösung, die teils lebenswichtige Regeln festschreibt – und die ab 2018 im Internet zur Verfügung steht.

Die Geschichte der grünsten Brauerei Europas Nur schon von der betroffenen Branche her war ein weiterer Blick über die andesgrenze und auch über die Grenzen

Die perfekte Solaranlage: klein und fein. Vorteile der für diesen konkreten Fall optimalen Solarwärmeanlage: der Wirkungsgrad, die Ästhetik und die Kosten. (Referat Adrian Kottmann, BE Netz AG)

bisheriger Solarwärme-Nutzung von grossem Interesse. Christoph Brunner, Bereichsleiter Industrielle Prozesse beim AEE-Institut in A-Gleisdorf, liess die Versammelten teilhaben an der Erfolgsgeschichte der in sterreich mit Solarwärme betriebenen Gösser Bio-BierBrauerei. Diese nun durch und durch grüne Brauerei hat den Ausstoss des klimarelevanten CO2-Treibhausgases nach langen Optimierungsprozessen praktisch auf Null gesenkt. Neben Solarwärme kommt dabei Wärme aus Biogas (firmenintern gewonnen aus Treber und Abwasser) sowie aus der Abwärmenutzung eines Nachbarbetriebs zum Einsatz. ■ ie Re erate der S larwär e-Tagung 2 1 sind u inden unter www.swiss lar.ch/sw2 1 ächste S larwär e-Tagung: 11. .2 18, in Ra erswil www.swiss lar.ch ents

Bilder von der Tagung: www.hk-gt.ch › Bildergalerien


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SPF-Industrietag 2018: Interview mit Institutsleiter Andreas Häberle

«Systeme fordern uns heraus» Das Institut für Solartechnik (SPF) in Rapperswil ist traditionsgemäss der solaren Wärmeerzeugung verpflichtet. Im Hinblick auf die Ausweitung der Systemtechnik mit unterschiedlichen Komponenten befasst sich das SPF-Team heute mit anspruchsvollen Fragestellungen zur Systemoptimierung bei solaren Technologien in Kombination mit Speichern und Wärmepumpen. Der Industrietag 2018 bot erneut Gelegenheit, diese verschiedenen Kompetenzen zu präsentieren. Jürg Wellstein

■ Welche Chancen bietet die Solartechnik für Wärme und Strom bei der Umsetzung der Energiestrategie 2050 Wo bestehen die aktuellen Herausforderungen, an denen das Forschungsteam des Instituts für Solartechnik SPF der Hochschule für Technik Rapperswil HSR arbeitet Im Rahmen des diesjährigen Industrietags gab der Institutsleiter Prof. Andreas Häberle darüber Auskunft. Welche Ziele verfolgt der jährlich stattfindende ndustrietag des SPF? Andreas erle Wir wollen damit Partnern aus der Industrie eine Aktualisierung zu unseren Projekten, Infrastrukturen und Kompetenzen vermitteln. Zusätzlich soll es auch eine Einladung zur Zusammenarbeit darstellen. Projektarbeiten mit Industriepartnern stellen einen wesentlichen eistungsauftrag des SPF dar und es motiviert uns natürlich, wenn unsere Expertise direkt gebraucht wird. Wo sehen Sie im Moment die wichtigsten Aufgaben und Arbeitsgebiete für das SPF? Die Ursprünge, die bis ins Jahr 1981 zurückreichen, liegen bei der Solarwärme. Inzwischen stehen wir – zusammen mit den involvierten Branchen – in einer veritablen S stemausweitung. Unser Fokus richtet sich zwar nach wie vor auf die Wärmeversorgung in Gebäuden und in der Industrie. Dabei gilt es, das Zusammenspiel von verschiedenen Solartechnologien, Speichern und Wärmepumpen zu verstehen und für die jeweilige Anwendung zu optimieren. Welche Bedeutung weist dabei der Solarstrom auf? Dem messen wir eine erfolgreiche Zukunft bei, als eine tragende Säule zur Dekarbonisierung unserer Energieversorgung. Doch wir dürfen darüber die

Für Prof. Andreas Häberle steht die Ausweitung der Systemgrenzen als Forschungsschwerpunkt im Zentrum. (Bild: SPF)

«Als Institut an der HSR sehen wir in der Ausbildung eine wichtige Aufgabe.» Wärme nicht vergessen, die unter anderem auch auf die Solarstromproduktion abstützen kann. Im Gegensatz zu den Diskussionen in der ffentlichkeit, steht bei uns unter dem Begriff «Energiewende» nicht alleine der Strom im Mittelpunkt. Die saisonale Speicherung von Sonnenenergie ist vor allem mit thermischen Techniken einfach zu lösen. Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung in diesem Bereich ein? Vergessen Sie nicht die Pumpspeicherwerke. Damit haben wir saisonale Stromspeicher. Generell ist zwar die

Wärmespeicherung sicherlich einfacher als die Stromspeicherung, z. B. in Batterien, aber dennoch birgt sie beachtliche Herausforderungen. Wir arbeiten sowohl an Tagesspeicher-Entwicklungen als auch an saisonalen Wärmespeichern. Beim ersten Aspekt ermitteln wir beispielsweise konstruktive Richtlinien für eine optimierte Temperaturschichtung in Wasserspeichern. Hierbei haben wir sogar ein entsprechendes Prüfverfahren entwickeln können. Beim zweiten Thema unterstützen wir die Arbeiten zur Regeneration von ErdwärmesondenFeldern mit Solarwärme. Wir sind in einigen Monitoring-Projekten involviert, die eine angzeitbewertung des Zusammenwirkens von Solarenergie und Erdwärmespeichern anstreben. Bestehen noch andere technologische Ansätze zur saisonalen Wärmespeicherung, bei denen das SPF aktiv ist? Hier ist das Stichwort die Sorptionstechnik. Wir arbeiten konkret an der Aufkonzentration von Natronlauge mithilfe von

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Mit dem Projekt SaiR – Helvetic Solar Airship konnte Bachelor Patrick Senn sein Studium an der Hochschule für Technik Rapperswil erfolgreich abschliessen.

Solarwärme, wodurch eine verlustfreie Energiespeicherung über einen längeren Zeitraum ermöglicht würde. Im Verlaufe dieser Arbeiten, die im internationalen Rahmen und auch national gefördert werden, sind zahlreiche neue Fragen zur prozesstechnischen, konstruktiven und methodischen Handhabung aufgetaucht, die nun beantwortet werden müssen. Grundsätzlich trauen wir den Ad- und Absorptionstechnologien einiges zu. Und wie sieht die Situation bei gross dimensionierten Warmwasserspeichern für Solarwärme aus? Diese vor allem in Dänemark bereits praktizierte Technik bietet Potenzial. Die Fernwärme-Versorgung in Graz (A) ist aktuell daran, solche erdverlegten Wasserspeicher zu planen, die mit So-

SPF-Industrietag 2018 Am SPF-Industrietag, der am 27. Februar 2018 durchgeführt wurde, konnten sich die Teilnehmenden einen aktualisierten Überblick über Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des Instituts für Solartechnik verschaffen. Dabei wurde über die Zusammenarbeit mit Industriepartnern bei industrieller Vorfertigung eines grossflächigen, solar aktiven Dachelements mit integraler Hybridtechnik berichtet, aber auch über die Forschung für frei dimensionierbare PV-Fassadenmodule sowie für effizientere thermische Prozesse mit Adsorptions-Wärmepumpen. Weitere Themen waren: Untersuchungen zum Performance Gap bei Mehrfamilienhäusern, Vergleiche von Speichern in PV-Wärmepumpen-Systemen, die Auslegung eines Wärmepumpensystemmoduls mit einem Kombispeicher und Strömungssimulationen an thermischen Speichern. Siehe auch nachfolgenden RückblickArtikel. www.spf.ch

larwärme aufgeheizt werden sollen. Auf die Schweiz lässt sich dieses Konzept nicht eins zu eins übertragen, man braucht dazu grosse Freiflächen und ein Fernwärmenetz. Wenn wir aber grosse

«Es ist sinnvoller, die Wärmepumpe zu betreiben wenn PV-Strom vorhanden ist und die erzeugte Wärme zu speichern, als den PV-Strom in einer Batterie zu speichern und dann die Wärmepumpe mit Strom aus der Batterie zu betreiben.» Dachflächen zur Montage der Kollektorfelder in die berlegung einbeziehen, gibt es dafür auch in der Schweiz attraktive Möglichkeiten. Welche Chancen haben die Nutzung und Speicherung von solarem Strom? Solarstrom ist, wie schon gesagt, eine tragende Säule der Energiewende. Wir gehen auch von einer weiteren Elektrifizierung des Wärmesektors aus. Batterien eignen sich zur kurzzeitigen Stromspeicherung in Bereich von Tagen und sie werden rasant billiger. Für die saisonale Stromspeicherung taugen sie aber nicht. Da brauchen wir andere ösungen. Eine mögliche Technologie ist z. B. Power-to-Gas. Es müssen aber auch Op-

tionen genutzt werden, die eine astverschiebung erreichen. Beispielsweise kann mit Wärmespeichern das Stromnetz entlastet werden, wenn zum Zeitpunkt des Wärmebezugs dann eben keine Wärmepumpe anspringen muss. Um die solare Prozesswärme z. B. für die ndustrie- und erarbeitungsbetriebe ist es in der Schweiz wieder etwas ruhiger geworden. Wie bewerten Sie die Situation? Wir begleiten aktuell sechs Projekte, bei denen Solarwärme für einen industriellen Prozess geliefert wird. In diesem Jahr geht im Raum Genf eine Anlage in Betrieb, die auf eine maximale Temperatur von 180 C ausgelegt ist. Die solaren Technologien für Prozesswärme sind vorhanden, das Interesse ist in der Schweiz jedoch gering. Ob dies mit Finanzierungsfragen zu tun hat, ob das Contracting wirklich eine Antwort dazu geben könnte, oder ob der scheinbare Mangel an möglichen Betriebsstunden, das Image der Technik usw. Hindernisse darstellen, ist unklar – wir sind überzeugt, dass dieser Bereich grosses Potenzial hat und bleiben dran. Eigenstromnutzung von P -Anlagen tönt zwar plausibel und ansprechend, steht in der Pra is jedoch vor einigen Herausforderungen. Welchen Beitrag kann das SPF leisten, um geeignete Lösungen für die unterschiedlichen Anwendungsfälle zu entwickeln? Wir bieten mit unserem «Concise C cle Test» ein Verfahren an, mit welchem eigenverbrauchsoptimierte PV-Wärmepumpen-Anlagen in einem 6-Tage-Ablauf getestet werden und mit dem man ein ganzes Betriebsjahr abbilden kann. Die S stem-Anbieter erhalten innerhalb weniger Tage konkrete Kennzahlen und


Der SPF-Industrietag bietet einen aktuellen Einblick in die Projektarbeiten und Resultate des Forschungsteams.

Erkenntnisse, die sie sonst nicht einmal nach einem ganzen Jahr Feldtest hätten. Aufgrund von solchen Tests, in Kombination mit S stem-Simulationen, können wir z. B. zeigen, dass es ökonomisch und ökologisch sinnvoller ist, die Wärmepumpe dann in Betrieb zu nehmen, wenn PV-Strom vorhanden ist, und die erzeugte Wärme zu speichern bis sie benötigt wird, als den PV-Strom in einer Batterie zu speichern und dann die Wärmepumpe mit Strom aus der Batterie zu betreiben. So muss die Batterie nur auf den Haushaltsstrom ohne Wärmepumpe ausgelegt werden und fällt damit kleiner und günstiger aus. Das SPF hat eine Diskussion um solche EffizienzKennwerte bei der Kombination von P und Wärmepumpen lanciert. Wo stehen wir zurzeit mit den gemachten orschlägen? Wir haben darauf hingewiesen, dass die üblichen Kennwerte «Eigenverbrauch» und «Autarkie» mit Vorsicht zu geniessen sind, und mit zusätzlichen Faktoren ergänzt werden sollten. Denn beispielweise führen Speicherverluste sowohl zu verbesserten Eigenverbrauchsquoten als auch zu höheren Autarkiegraden, was störend ist. Deshalb schlagen wir den verbleibenden Netzbezug und die Netzaufwandszahl als relevante und weniger missverständliche Kenngrössen vor. Solar angetriebene Luftschiffe made b SPF: Zeichnet sich ein neuer Arbeitsbereich ab? Die Idee fasziniert, wäre damit ja eine unterbruchsfreie, solar betriebene Weltumrundung machbar. Wir sehen hierin aber eher den Ausbildungsschwerpunkt. Diese BachelorArbeit steht für unser primäres Interesse, jungen Menschen das nötige Ingenieurswissen auf den Weg mitzugeben. Die HSR bildet zurzeit rund 1600 Studierende aus und setzt damit auch die Grundlage für die Erarbeitung von energieund umweltrelevanten ösungen. Sei es in der Industrie, aber auch bei unserem Institut, in der Mitarbeit bei Schweizer Kompetenzzentren (SCCER) und bei der Umsetzung zukunftsweisender Antworten für die Energieversorgung. ■

Kontakt Prof. Dr. Andreas Häberle SPF Institut für Solartechnik HSR Hochschule für Technik Rapperswil Andreas.Haeberle@spf.ch www.spf.ch


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Rückblick SPF-Industrietag 2018

Solartechnik für Wärme und Strom Am 27. Februar 2018 fand der traditionelle Industrietag des SPF Institut für Solartechnik der HSR Hochschule für Technik Rapperswil statt. Der Event zog wieder über 100 Firmenmitarbeiter, Planer und Installateure aus den Bereichen Solarwärme, Photovoltaik und Wärmepumpen an. Quelle: SPF

■ Nach einer Begrüssung durch Margit Mönnecke, Rektorin der HSR, gaben Institutsleiter Andreas Häberle und Forschungsleiter Michel Haller eine bersicht über die Schwerpunkte der Arbeiten des SPF. Zu den langjährigen Kernkompetenzen des Instituts zählen neben dem akkreditierten Prüfzentrum für solarthermische Komponenten und S steme auch Photovoltaik und die Speicherung von Wärme. Pionierarbeit hat das Institut auch geleistet bei der Entwicklung von Prüfverfahren kompletter Heizs steme mit dem Concise C cle Test – einem Hardware-In-theoop Testverfahren. In den letzten Jahren sind neue Themenbereiche dazu gekommen, wie zum Beispiel die Entwicklung von solaren Wärmepumpens stemen, Eisspeicher-Heizs stemen, Photovoltaisch-Thermische Kollektoren (PVT), Anergienetze, solare Prozesswärme und die Energieeffizienz von Gebäuden.

Aspekte zur kostengünstigeren Produktion von kundenspezifischen PV-Fassadenmodulen untersucht. Der Modulproduzent Megasol und das CSEM in Neuch tel arbeiten zusammen mit dem SPF an der Weiterentwicklung optischer Eigenschaften von Solarmodulen in der Fassade und der Prozessoptimierung bei der aminierung von Glas-Glas-Modulen in der Produktion. Die Zwischen-

ergebnisse wurden von Daniel Zenhäusern und Christof Biba vorgestellt.

Kühlen von Rechenzentren Im Rahmen des SCCER Heat and Electricit Storage arbeitet das SPF an Absorptionsprozessen, welche sowohl für thermisch angetriebene Wärmepumpen als auch für kompakte Wärmespeicher zur Anwendung kommen. Patrick Ruch

Projektförderung im Energiebereich Andreas Eckmanns (BFE) und Hanspeter Bär (Innosuisse Mentor) stellten die Energiestrategie vor sowie die Möglichkeiten, welche insbesondere dem BFE und der Innosuisse (früher KTI) für die Unterstützung von Projekten und Innovationsvorhaben zur Verfügung stehen.

Robert Haberl (SPF) und Josef Jenni (Jenni Energietechnik AG) im Fachgespräch vertieft. (Bilder: SPF)

Entwicklung von solaraktiven Elementen Marc Bätschmann (BS2) stellte grossflächige solarthermisch aktivierte PVTDachelemente vor, welche in einem von der KTI geförderten Projekt gemeinsam vom SPF, der BS2 AG und Erne Holzbau entwickelt worden sind. Das Spezielle an den neuen Dachelementen ist der Ansatz der Vorfabrikation und der konsequenten Umsetzung der Ziele Vorfertigung, Kosteneffizienz und architektonische Integration. Im Vergleich zu früheren PVT-Dachkonzepten konnten insbesondere die Anzahl Verbindungselemente für die h draulische Verrohrung massiv reduziert werden. In einem weiteren KTI-Projekt werden

Institutsleiter Andreas Häberle und Publikum am SPF-Industrietag 2018 in Rapperswil.


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(IBM) und Paul Gantenbein (SPF) legten dar, wie in einem vom SNF geförderten Projekt eine Adsorptionswärmepumpe für die Kühlung von Rechenzentren entwickelt wurde. Der Protot p dieser Wärmepumpe konnte bei der Technical Tour besichtigt werden.

Performance Gap bei Mehrfamilienhäusern Unter dem energetischen Performance Gap versteht man in der Gebäudetechnik die Abweichung des gemessenen Energiebedarfs von den aufgrund der Planungsgrundlagen prognostizierten Werten. Igor Mojic zeigte aufgrund von klimakorrigierten Messdaten, wie neu erstellte Gebäude meist einen weit höheren Heizwärmebedarf aufweisen als man aufgrund der Planungsunterlagen erwarten würde. Die Abweichungen können nur teilweise durch erhöhte Komfortansprüche gegenüber den in der Planung angenommenen Werten erklärt werden. Bemerkenswert ist der Befund, dass ein Mehrverbrauch gegenüber der Prognose vor allem bei höheren Aussentemperaturen und an Tagen mit eher höheren Solarstrahlung auftritt, und dass die Heizgrenzen der Objekte meist um ca. 3–7 K über dem Planwert eingestellt worden sind.

Speicher für Wärmepumpensysteme Evel n Bamberger präsentierte einen Vergleich von elektrischen und thermischen Speichern für die Erhöhung des PV-Eigenverbrauchs in Kombination mit Wärmepumpen-S stemen. Aufgrund der kobilanzierung und heutigen Preisstrukturen ist der Einsatz eines thermischen Speichers zur Verschiebung der Wärmepumpen- ast sowohl aus ökonomischer als auch aus ökologischer Sicht einem Batteriespeicher vorzuziehen. Einziger Nachteil des thermischen Speichers: er kann den Haushaltsstrom nicht abdecken. Deshalb führt eine Kombination aus thermischem und elektrischem Speicher am effektivsten zu hohen Eigenverbrauchsquoten, respektive sehr tiefem Netzstrombezug. Die Bedeutung der Schichtungseffizienz für Wärmepumpen-S steme mit Kombispeicher wurde von Robert Haberl erörtert. Viele Kantone fördern inzwischen Wärmepumpens steme bis 15 kW Heizleistung, wenn diese über ein Zertifikat des WärmepumpenS stem-Moduls verfügen. Bis vor Kurzem gab es für Anlagen mit Kombispeichern keine Zertifikate. Neu können jedoch Kombispeicher auch für das Wärmepumpen-S stem-Modul zertifi-

ziert werden. Welches die Voraussetzungen für die Zertifizierung von Kombispeichern im WP-S stem-Modul sind, wurde von Robert Haberl erläutert.

Siphonierung thermischer Speicher und Speicherschichtung Neue Erkenntnisse und Empfehlungen zur Siphonierung von Anschlüssen thermischer Speicher und zur Schichtung thermischer Speicher wurden von Mattia Battaglia vorgestellt. Auf dem potenten Rechencluster der HSR wurden numerische Strömungssimulationen durchgeführt, welche aufschlussreiche Informationen lieferten über das Schichtungsverhalten und über die Verluste von siphonierten Speicheranschlüssen mit und ohne Wärmedämmung (siehe auch separaten Fachartikel in HK-GT).

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verschiedensten Prüfeinrichtungen wie Sonnensimulator, Kombis stem-Teststand, Hagelschlagtests und Solarthermische Kälteanlage. Bei Temperaturen von –13 C bot ein Besuch des mobilen PV- abors, der Sonnentracker, des Parabolrinnenkollektors sowie der Fassadenprüfstände mit adiabater Prüfbox auf dem Dach der HSR einen starken Kontrast zwischen Eiseskälte und solarer Wärme.

Präsentation von Studienarbeiten der HSR

Vielseitige Technical Tour

Im Rahmen der Posterausstellung wurden auch Bachelor- und Semesterarbeiten von Studierenden des Studiengangs «Erneuerbare Energien und Umwelttechnik» der HSR präsentiert. Die vom SPF betreuten Arbeiten beschäftigten sich mit Themen wie «Studie Solardachziegel», «Anal se Elektrobus», «Solare E-Bike- adestation» oder «Solare Versorgung einer Alphütte». ■

Auf der Technical Tour konnten sich die Besucher vor Ort ein Bild machen zu

www.spf.ch

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PV-Industrietag 2018 im PV-Labor, Tiergarten-Gebäude Burgdorf.

Grosses Fachinteresse am 2. Photovoltaik-Industrietag vom 24. Januar 2018, PV-Labor BFH Burgdorf

Auf fast jedem Hausdach eine PV-Anlage: Schweizer PV-Markt soll sich verdreifachen Über 120 Teilnehmer füllten die Halle des «Tiergarten»-Gebäudes am 2. PV-Industrietag der Berner Fachhochschule in Burgdorf. In insgesamt 19 Fachvorträgen stellten die PV-Forscher und Professor Muntwyler ihre Forschungsergebnisse vor. Quelle: PV-Labor BFH Burgdorf

■ Die grosse Anzahl von Vorträgen aus dem PV- abor ist ein Resultat des «Swiss Competence Center für Energ Research – Shaping the future Swiss Electrical Infrastructure» (SCCER-Furies 2017–2020 – Netze der Zukunft, Forschungsprogramm von «Swiss Innovation»). Der 2. PV-Industrietag war denn auch eine offizielle Transferveranstaltung des Forschungsprogramms «SCCERFuries», das nun in seiner zweiten Phase von 2017 bis 2020 dauert. Ein erster Schwerpunkt waren die Messungen von PV-Wechselrichtern und –Speicher-S stemen im neuen akkreditierten PV-Wechselrichter-Testlabor. Es ist dies eines der wenigen Testlabors Europas in diesem Gebiet. Vorgestellt wurden Messungen und Resultate zur elektromagnetischen Verträglichkeit EMV von PV-Wechselrichtern, PV-Anlagen und vor allem PV-Modulwechselrichtern und «Optimizern». Bei etzteren besteht noch Verbesserungspotenzial. EMV-Spezialist uciano Borgna betonte, dass das Bundesamt für Kommunikation Bakom Anlagen, die zu Beanstandungen führen, kostenpflichtig stilllegen kann.

Heute gilt: Gesparte Energie ist nur günstiger, wenn sie nicht mehr als 5–15 Rappen/kWh kostet ! Prof. Urs Muntwyler, Leiter PV-Labor

den, wenn die Wechselrichter-Ausgangsleistung begrenzt wird. Dabei geht etwas Energie verloren, die PV-Anlage arbeitet dann aber 2000 Vollast-

stunden (bezogen auf diese reduzierte WR-Ausgangsleistung) und der Netzausbau kann gespart werden.

Pleiten, Pech und Pannen Grosses Interesse bei den PV-Installateuren fand der Vortrag von PV-Forscher Daniel Gfeller zu «Pleiten, Pech und Pannen» bei der Planung, dem Bau und dem Betrieb von PV-Anlagen. Er stellt die «Top 5» aus einer 20-er iste des PV- abors vor. Es sind dies: Ungenaue Ertragsprognosen Unterschätzen von Teilbeschattungen Ungenügende Hinterlüftung Wechselrichter und andere Elektronik in warmer Umgebung

Begrenzung der WR-Ausgangsleistung PV-Forscher Manuel anz stellte die erfolgreiche Forschungsevaluation einer Idee des BKW Tech Centers vor. So können heute bei grossen PV-Anlagen teure Netzausbauten vermieden wer-

Viel Aufwand für kleine PV-Anlage: Montiert wurden 2 x 8 PV-Module mit sehr hohen spezifischen Kosten in Fr./kWp. (Referat Urs Muntwyler)


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Kreuzverbindungen und falsche Bearbeitung von PV-Steckern. Die Serie wird 2019 fortgesetzt, die Teilnehmer können ihre Präferenzen angeben in der iste unter www.pvtest.ch › News/Events.

Leistungsdegradation heute deutlich kleiner Der eiter der PV-Anlagen- angzeitmessung, Thomas Schott, machte einen umfassenden Vergleich der eistungsdegradation von über 20 Jahre alten PV-Modulen. Die eistungsdegradation ist heute deutlich kleiner als bei einer vergleichbaren Studie der HTW Berlin vor 20 Jahren. Es zeigt sich, dass PVModule im Schweizer Klima wesentlich länger halten als bis anhin angenommen. Dies soll mit weiteren Untersuchungen erhärtet werden und würde die Wirtschaftlichkeitsrechnungen von PV-Anlagen in der Schweiz weiter verbessern.

Gutes Beispiel: grossflächige Anlage mit tiefen spezifischen Kosten. So kann der wünschbare PV-Zubau gelingen. Galliker Transport AG in Altishofen LU, 606 kWp. (Bild: Schweizer Solarpreis 2017)

Hoher Anteil Administration Der PV-Ingenieur Pascal Amiet, der seine 2016 Diplomarbeit beim PV- abor der BFH absolvierte, berichtete von seinem Berufsalltag bei der PV-Firma «Clevergie» in W ssachen. Er berichtete verwundert vom grossen administrativen Aufwand, den es heute braucht um, eine PV-Anlage zu realisieren. So liegen heute nur noch 40 % des Aufwands einer PV-Anlage bei den Materialkosten.

Verschiedene Labortouren Parallel zur Mittagspause wurden acht abortouren angeboten. Die aktuellen Themen betrafen die Messung von PV-Modulen im abor, die Messung von PV-Wechselrichtern und Speichers stemen, EMV und ber-

Auch sehr gut: PlusEnergie-Gesamtüberbauung ABZ in Zürich, total 556 kWp. (Bild: Schweizer Solarpreis 2016)

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Begrenzung der Ausgangsleistung mit kleinerem Wechselrichter kann Netzverstärkung überflüssig machen. Der so resultierende finanzielle Ertragsverlust ist moderat. (Referat Manuel Lanz)

spannungsmessungen im Hochstromlabor. PV- aborchef Urs Muntw ler, der das IEA-Forschungsprogramm zu «H brid- und Elektrofahrzeugen» leitet, zeigte den Stand der Technik der Elektromobilität. Den Bogenschlag von den Solarmobil-Rennen der 1990er-Jahre zu den Elektrofahrzeugen von GM, To ota und Tesla dürfte für die meisten Besucher neu gewesen sein.

Datenbank Batteriespeicher Schweiz Noah Pflugradt stellte die neue Datenbank zu Batteriespeichern in der Schweiz vor (www.energ storageoverview.ch) vor. Es ist dies eine Dienstleistung des Energiespeicher-Forschungscenters ESReC der BFH und des CSEM, finanziert vom BFE und dem SCCERMobilit . Pflugradt zeigte gemessene adeprofile von E-Mobilen. Diese und andere Informationen werden im Projekt «SimZukunft» des Bundesamts für Energie BFE verwendet. Dort wird zu-

sammen mit lokalen Partnern und der Industrie die Zukunft des Stromnetzes bis 2050 in der Stadt Burgdorf simuliert.

Analyse von PV-Anlagen Manuel anz und Franziska Kuonen zeigten, wie PV-Anlagen anal siert werden. Das PV- abor verfügt über ein grosses Instrumentarium zur Anal se und Messung von PV-Anlagen und -Modulen. Diese Infrastruktur und Kompetenz soll der Schweizer PV-Branche unbürokratisch zur Verfügung gestellt werden. So reiste einer der Teilnehmer gleich mit einem PV-Modul zur Prüfung an. PV- abor Chef Professor Urs Muntw ler referierte zur ife c cle Anal sis von PV-Modulen und Elektroautos. Er zeigte, dass PV-Module in den letzten 40 Jahren um mehr als das 4000-Fache verbessert wurden. Ziel müsse es sein, auf jedem Hausdach eine PV-Anlage zu installieren. So könnten die Ziele der «Energiestrategie 2050» günstiger und

schneller erreicht werden, als das bei der ersten Planung 2011 als Ziel formuliert wurde. Er forderte die Anwesenden auf, sich einzusetzen, dass der Schweizer PV-Markt um das 3-Fache wächst und ein Volumen von 800–1000 MWp pro Jahr erreicht.

Für die Agenda Wer den PV-Industrietag 2018 verpasst hat, kann sich bereits den Mittwoch, 23. Januar 2019 vormerken. Dann findet der 3. PV-Industrietag im PV- abor in Burgdorf statt (www.pvtest.ch). PV-Gebäudehüllen und einige neue Entwicklungen und Projekte, die aktuell in der Vorbereitung und der Patentierung sind, werden dann vorgestellt. ■ rträge 2. - ndustrietag als www. test.ch ews/ ents PV-Labor BFH Burgdorf www.pvtest.ch

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Die rund 250 Teilnehmenden am Swissolar Update haben die Pro und Kontra der neuen Situation des Energierechts aktiv kommentiert.

Rückblick Swissolar Update 2017: Umsetzung der Energiestrategie 2050 bei der Photovoltaik

Neue Arbeitsregeln für den Solarprofi Die Energiestrategie 2050 ist beschlossen. Am Swissolar Update vom 6. Dezember 2017 in Olten wurden die daraus abgeleiteten Gesetze und Verordnungen engagiert diskutiert und kritisiert. Manches ist wenig marktdienlich, andere Neuheiten bieten Chancen, die nun genutzt werden sollen. Dies wird erfolgreich sein, falls das Vertrauen der Kunden in die Verlässlichkeit des Bundes wiedergewonnen werden kann. Jürg Wellstein

■ Es war ein Wechselbad der Gefühle, was die rund 250 Teilnehmenden am Swissolar Update 2017 erlebten. nderungen standen im Mittelpunkt, die durch das zu Jahresbeginn in Kraft getretene, erneuerte Energiegesetz und die entsprechenden Verordnungen auf den Photovoltaik-Markt zukommen. Neben frustrierenden Tatsachen dieser neuen Situation keimte auch Hoffnung auf, denn es ergeben sich neue Chancen für die Solarprofis. David Stickelberger, Geschäftsführer von Swissolar eröffnete die Veranstaltung mit dem Hinweis: «Jetzt wird es konkret. Wir sind Teil der ösung, Teil der neuen Energiestrategie 2050. Aber wir mussten bei der Ausarbeitung der neuen Verordnungen viele Kompromisse eingehen.» Die anwesenden Solarprofis waren darüber nicht erfreut, denn nach stagnierenden Jahren könnten beispielsweise die kaum überschaubaren Wartezeiten für Förderungen des Bundes weiterhin hemmend wirken. Pius Hüsser, Vizepräsident von Swissolar, versicherte in seinem Schlusswort dann: «Dennoch, wir haben viel zu tun in den nächsten Jahren.»

und damit auch die jeweiligen Projektgegebenheiten richtig einzuschätzen, wurde empfohlen, die Dokumente des Bundes und von Swissolar zu konsultieren. Der Fachverband publiziert nächstens einen eitfaden zur Umsetzung von Solarprojekten. Mit dem Entscheid zugunsten der Energiestrategie 2050 hat sich das Schweizer Stimmvolk für eine stärkere Nutzung

erneuerbarer Energie ausgesprochen. Nach der Wasserkraft spielt die Sonnenenergie die nächst wichtige Rolle. Mit der realistischen Swissolar-Potenzialschätzung von 30 TWh pro Jahr (entspricht der Hälfte des heutigen JahresStromverbrauchs) für die Photovoltaik wird dies bestätigt. Durch die zunehmende Sensibilisierung des Bauwesens für einen integralen Einsatz der Solar-

Detailinformationen und Chancen bestehen Um sich sachlich über alle Details der Neuerungen informieren zu können

Die jährlich installierte Photovoltaik-Leistung stagniert und zeigt die Verunsicherung des Markts aufgrund von ungenügenden Rahmenbedingungen. (Bild: Swissolar)


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stromerzeugung auf Dächern und an Fassaden einerseits, durch die anspruchsvollen Minergie- abels und die im Umsetzungsprozess befindlichen Mustervorschriften der Kantone (MuKEn) wird die Energieproduktion auf Neubaugrundstücken zur Normalität. Der künftige Einsatz der Photovoltaik kann zudem verstärkt auf den Eigenverbrauch ausgerichtet sein und mögliche Gemeinschaftslösungen umfassen. Dies bedeutet auch die ancierung von neuen Geschäftsmodellen, Partnerschaften und Kooperationen.

Aus KEV wird KLEIV, GREIV und EVS Das bisherige Einspeisevergütungss stem des Bundes, das als Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) eingeführt wurde, wird abgelöst und erfährt dabei eine Aufsplittung in Anlagen unter 100 kW eistung und jene über diesem Wert. Während die kleinen Installationen nur noch eine Einmalvergütung erhalten (K EIV), die in einen Grundund eistungsbeitrag aufgeteilt wird und höchstens 30 Prozent der Investitionskosten einer Referenzanlage decken soll, besteht bei grösseren Anlagen über 100 kW eine theoretische Wahlmöglichkeit zwischen Einmalvergütung (GREIV) und dem neuen Einspeisevergütungss stem (EVS mit Direktvermarktungspflicht ab 2020). Grundsätzlich kann bei der Bundesförderung in Zukunft nicht mehr mit einer Kostendeckung gerechnet werden, denn die KEV ist faktisch abgeschafft. Die ursprüngliche KEV wird nur noch an Projekte über 100 kW vergeben, die vor dem 30. Juni 2012 angemeldet worden sind. Somit ist die Wahl des EVS nur noch sehr eingeschränkt realistisch. Alle Anmeldungen nach diesem Stichdatum werden nach dem neuen S stem gehandhabt. Eine Inbetriebnahme ab dem 1. Januar 2013 gilt somit als Neuanlage. Sowohl bei kleinen als auch bei grossen Projekten werden Neuanmeldungen, die nun erst nach Inbetriebnahme angemeldet werden müssen, in die bestehenden Wartelisten aufgenommen. Für K EIV bedeutet dies zurzeit ca. 2,5 Jahre Wartezeit, da noch über 12 000 bestehende Anmeldungen vorliegen. Bei GREIV sind sogar mit ernüchternden 6 Jahren zu rechnen. Dabei bildet nicht nur die Verarbeitungskapazität von Anmeldungen einen Flaschenhals. Aus Bundesbern heisst es schlicht: Wir haben kein Geld für eine Beschleunigung Ab Mitte 2018 werden bereits bestehende Anmeldungen für kleine Anlagen,

die nicht realisiert oder realisierbar sind, aus den Wartelisten entfernt. Vielleicht ergibt sich dadurch eine geringfügige Entspannung für neue Anträge. Dass die Solarprofis über diese Veränderungen erzürnt sind, liegt auf der Hand, da sie den Kunden in den vergangenen Jahren Hoffnungen auf die KEV machen mussten, also auf die Unterstützung des Bundes bei der anspruchsvolleren Projektierung eines Solardachs. Nun aber werden sie im Regen stehen gelassen. An der Veranstaltung haben sie es auf den Punkt gebracht: Die Verlierer sind jene, die damals gebaut haben, und jetzt werden

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während des Spiels die Regeln geändert. Und auch die Solarprofis selbst, deren Vertrauensbasis beim Kunden stark beeinträchtigt wird. Für eine erfolgreiche Zukunft braucht es stabile Rahmenbedingungen. Ebenfalls auf Opposition stiess die Regelung, dass alle Neuanlagen mit einem Smartmeter ausgestattet werden müssen. Für eine übergeordnete Steuerung der Netze sind nämlich eher die Ertragsprognosen relevant denn die aktuellen Ertragswerte, die sich aus den Installationsdaten ergeben. Was für grössere Projekte durchaus bedeutsam zu sein scheint, sollte bei Kleinanlagen

Swissolar erwartet durch die Instrumente des neuen Energiegesetzes eine Steigerung des jährlichen Zuwachses auf rund 450 MW Leistung. Dabei liegt die Hoffnung auf der Einmalvergütung für Anlagen ab 100 kW, bei der jedoch eine Wartezeit von 6 Jahren prognostiziert wird. (Bild: Swissolar)

Der Maximalbetrag des Netzzuschlags wurde von 1.5 Rappen/kWh auf 2.3 Rappen erhöht. Die Verwendung dieses Zuschlags erfolgt in verschiedenen Sektoren. (Bild: BFE)

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bzw. im Hinblick auf Eigenverbrauchssituationen nicht zu einer unnützen Kostensteigerung führen müssen.

Erweitern mit Einschränkungen Für Erweiterungen bestehender Anlagen sind noch einige Unsicherheiten bei der Auslegung der Gesetzes- und Verordnungstexte feststellbar. Allerdings gilt, dass bereits erweiterte Anlagen ohne erfolgte Auszahlung ab 2018 eine Einmalvergütung erhalten sollten. Bei Anlagen in einem Vergütungss stem, die neu erweitert werden, wird ein Mischvergütungssatz berechnet und angewandt, der zu einer merklichen spezifischen Reduktion führt. Als Ausnahme formuliert die Verordnung: Falls die Erweiterung nicht den KEV-Einspeisepunkt nutzt, erfolgt keine Reduktion, also wenn eine Erweiterung für den Eigenverbrauch verwendet und separat gemessen wird. Erweiterungen, die ab 2018 eine Einmalvergütung erhalten (K EIV oder GREIV) müssen eine Karenzfrist von 15 Jahren abwarten ausser die Einmalvergütung erfolgte nach altem Recht. Ab 2020 müssen Anlagen mit einer KEV-Förderung und mehr als 500 kW eistung zur Direktvermarktung übergehen. Dabei wird die Einspeiseprämie aus der Differenz des KEV-Vergütungssatzes und eines Referenz-Marktpreises berechnet, der aus den jeweiligen uartalszahlen eruiert wird. Für Betreiber über 100 kW, die ab 2018 noch in die KEV gelangen, gilt diese Pflicht ebenfalls. Bis Ende 2019 müssen die Betroffenen einen Direktvermarkter wählen und dies beim Netzbetreiber melden.

Zusammenschluss von Gemeinschaften als Ausweg Der Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV), also die Eigenverbrauchsgemeinschaft (EVG), erhält in Zukunft mehr Spielraum und mehr Bedeutung. Dies ist bei Mehrfamilienhäusern und Häusergruppen realisierbar, aber auch bei Arealen und uartiersektoren sowie Industriegebieten. Mit einem jährlichen Stromverbrauch von über 100 MWh erhält eine solche Gemeinschaft das Ticket zum freien Strommarkt. Als Rahmenbedingungen gelten beispielsweise zusammenhängende Parzellen, somit sind Traversen über öffentlichem Grund bzw. übers öffentliche Stromnetz ausgeschlossen. Die PV-Anlage muss eine Mindestleistung von 10 Prozent der Netzanschlussleistung des Zusammenschlusses aufwei-


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sen. Für die Stromnutzer einer Gemeinschaft sind faire Strompreise zu gestalten, dies bei einer Abschreibungsdauer der Investitionen von vorzugsweise 20 Jahren. Peter Toggweiler, Vorstandsmitglied von Swissolar, fasste zusammen: «Auch wenn es heute gilt, viele neue Details kennenzulernen, ergeben sich dadurch neue Optionen für den Solarprofi.» Die Frage nach dem Strombezugspreis bleibt auch bei solchen Zusammenschlüssen bestehen, die in der Regel einen begrenzten Eigenverbrauch abdecken können. Der Einkauf basiert beispielsweise auf dem aktuellen Marktpreis, der in Zukunft eher volatil sein wird. Grundsätzlich ergeben sich bei Eigenverbrauchsgemeinschaften Fragen zu neuartigen Schnittstellen, die in der Branche und mit den zuständigen Kontrollorganen diskutiert und geklärt werden müssen. Ab 2018 gilt die Pflicht einer Abnahmekontrolle für PV-Anlagen. Es bleibt aber die Erkenntnis, dass die Niederspannungs-Installations-Verordnung (NIV) so ausgelegt wird, dass überschaubare ösungen bei Arealen und entsprechenden Zusammenschlüssen von Anlagen gefunden werden. Anpassungen sind sowohl bei den Technischen Anschlussbedingungen bzw. Werkvorschriften des VSE als auch bei den Planvorlagen des ESTI zu berücksichtigen. Ein Aspekt ist die Notwendigkeit von geeichten Messgeräten, falls Strom verkauft wird. Ein anderer betrifft den Ersatz von Wechselrichtern oder PV-Modulen, bei dem im Fall einer eistungserhöhung nebst der Meldepflicht auch eine Anfrage beim ESTI nötig wird.

Neben der Einmalvergütung für Kleinanlagen (2–100 kW) wird jene für grössere Anlagen in Zukunft im Mittelpunkt stehen. (Bild: Pronovo)

Optionen durch das neue Energiegesetz: Die Wahlmöglichkeit für das Einspeisevergütungssystem (KEV bzw. EVS) ist faktisch für Neuanlagen ab 2013 nicht mehr realistisch. (Bild: BFE)

– Swissolar Update/Präsentationen: www.swissolar.ch › Services › Vorträge › 6.12.2017

gen ebenfalls besser geregelt. Dieser Strom muss nun vom Netzbetreiber bzw. EVU abgenommen werden, falls die eistung weniger als 3 MW und die jährliche Einspeisung maximal 5000 MWh betragen. Der Preis richtet sich nach der konventionellen Beschaffung gleichwertiger Elektrizität bei den Vorlieferanten sowie auch nach den Gestehungskosten in allfälligen eigenen Kraftwerken des EVU. Ob diese Formulierung zu den erhofften 10 Rappen/kWh führt oder doch nur zu 6 Rappen, wird sich im konkreten Fall zeigen, denn die gesetzlichen Texte lassen Spielraum offen. Aufgrund der breiten Palette der Schweizer Strompreise wird diese Frage sicherlich von den lokalen Gegebenheiten beeinflusst.

– Bundesamt für Energie: www.bfe.admin.ch

Fazit

Rückspeisen mit besseren Karten Die Rückspeisung von berschussstrom wird mit den neuen Verordnun-

Informationen

– Energiestrategie 2050: www.energiestrategie2050.ch – Swissolar-Leitfaden: www.swissolar.ch – Pronovo (ehem. Swissgrid-Vollzugsstelle): www.pronovo.ch – VSE-Dokumente: www.strom.ch/downloads

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Das Swissolar Update ist auf grosses Interesse gestossen, hat die veränderten Rahmenbedingungen für die Akteure im Markt aufgezeigt und durch die neuen Optionen der verschärften Baugesetze, der möglichen Gemeinschaftss steme und des breiteren Einsatzes am Gebäude, Hoffnungen geweckt. Ob das

Vertrauen der Kunden ebenfalls wiederbelebt werden kann, werden die Verkaufszahlen der nächsten Jahre zeigen. Tendenziell sollte sich aufgrund der veränderten Förderungsmodalitäten ein Zuwachs an Mitteln ergeben. Ob dadurch die Steigerungsprognosen von Swissolar erfüllt werden, wird sich zeigen. Die Schweiz hat sich für die Sonnenenergie ausgesprochen, was im Parlament und beim Bundesamt möglicherweise zu wenig anerkannt wurde. ■ www.swissolar.ch

Bilder von der Tagung (Programm, Referenten): www.hk-gt.ch › Bildergalerien.

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Ein Spin-off bringt biegsame und leichte Dünnschicht-Solarzellen zur Marktreife

Photovoltaik-Anwendungen werden dank CIGS-Modulen vielfältiger Photovoltaik-Module auf der Basis von kristallinem Silizium haben in den letzten Jahren ganz massgeblich zur starken Verbreitung der Solarenergie beigetragen. Im Bereich der Photovoltaik (PV) sind eine Reihe weiterer Technologien in Entwicklung, die sich für spezielle Anwendungen empfehlen. Eine davon sind die CIGS-Module. Vor rund 15 Jahren haben Forscher der ETH Zürich und der Empa das Konzept eines sehr effizienten und biegsamen CIGS-Moduls vorgelegt, das inzwischen Marktreife erlangt. Benedikt Vogel, im Auftrag des BFE

■ Wenn heute von PV-Modulen die Rede ist, sind in der Regel Module auf der Grundlage von Zellen aus kristallinem Silizium gemeint. Diese monooder pol kristallinen Silizium-Module beherrschen den Weltmarkt sie haben aufgrund stark sinkender Preise den Aufschwung der Photovoltaik in den letzten 25 Jahren möglich gemacht. Doch die Photovoltaik ist noch längst nicht am Endpunkt ihrer technischen Entwicklung angelangt. Wissenschaftler tüfteln in aboren an neuen Technologien, um die Energiegewinnung aus Sonnenstrahlung noch leistungsfähiger, noch anwendungsfreundlicher und noch günstiger zu machen.

100 Mal dünner als kristalline Zellen Zu den Herausforderern der klassischen Siliziummodule gehört seit ängerem

die Klasse der Dünnschichtmodule. Sie tragen diesen Namen, weil die photoaktive Schicht rund 100 Mal dünner ist als bei den Zellen aus kristallinem Silizium. Dünnschichtzellen verwenden verschiedene Halbleiter-Materialien: nicht-kristallines (amorphes) Silizium, Cadmium-Tellurid oder Kupfer-IndiumGallium-Diselenid (Cu(In,Ga)Se2). Die Module aus der zuletzt genannten egierung werden in Anspielung auf die verwendeten Halbleitermaterialien kurz CIGS-Solarmodule genannt. Als im vorigen Jahrzehnt die Silizium-Herstellung zeitweilig die hohe Nachfrage nicht mehr bedienen konnte, erlebten Dünnschichtmodule einen Aufschwung und erlangten einen Marktanteil von rund 15 %. Bis heute behaupten sich diese Module am Markt: Sie haben mit 6 bis 16 % zwar einen tieferen Wirkungs-

grad als Module aus kristallinem Silizium (15 bis 20 %), bringen gute Energieerträge aber auch bei diffusem icht, wiegen weniger und sind potenziell günstiger in der Herstellung.

Neue Anwendungsfelder CIGS-Module werden heute von etlichen US-amerikanischen Firmen hergestellt, aber beispielsweise auch von der deutschen Firma Avancis, die seit 2014 zum chinesischen Baustoff- und Glaskonzern CNBM gehört, oder vom japanischen Unternehmen Solar Frontier. Meistens wird die CIGS-Absorberschicht, die das Sonnenlicht aufnimmt und in elektrischen Strom umwandelt, auf einer festen Trägerschicht (Substrat) aus Glas aufgebracht. Doch Dünnschichtzellen lassen sich auch auf flexiblen Kunststoffsubstraten abscheiden.

Seit 2015 entstand in Niederhasli eine Produktionsanlage für CIGS-Module, mit der Flisom inzwischen marktreife Solarmodule herstellt.


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Dann entstehen biegbare PV-Module. CIGS-Module sind mit 1,5 bis 4 kg/m2 gegenüber 10 bis 12 kg/m2 von glasbedeckten Silizium-Modulen vergleichsweise leicht. In der Optik zeichnen sie sich durch eine homogene schwarze Oberfläche aus. Beide Eigenschaften empfehlen die Module für gebäudeintegrierte Anwendungen einschliesslich eichtbaudächern. Möglich sind ferner Spezialanwendungen etwa in der uft- und Raumfahrt oder im Auto- und Schiffsbau. CIGS-Module haben damit das Potenzial, der Photovoltaik neue Anwendungsfelder zu erschliessen.

Spin-off der ETH Zürich Bei den biegsamen CIGS-Modulen möchte die Schweizer Industrie nun ein Wörtchen mitreden. Die Grundlage für die Innovation legte die langjährige Forschungsarbeit von Dr. A odh a N. Tiwari an der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) in Dübendorf. Der eiter des Empa- abors für Dünnschicht und Photovoltaik hält seit 2013 den Weltrekord beim Wirkungsgrad der Energieumwandlung einer flexiblen CIGS-Solarzelle (20,4 %). Bereits 2005 gründete Tiwari die Firma Flisom (kurz für: Flexible Solar modules›). Das Spin-off der ETH Zürich hat in jahrelanger Arbeit schrittweise ein kostengünstiges Herstellungsverfahren für CIGS-Solarmodule auf einer flexiblen Kunststofffolie entwickelt. 2009 wurde bei der Empa eine erste Pilotanlage eröffnet. Seit Herbst 2015 entstand in Niederhasli für rund 20 Mio. Fr. eine Produktionsanlage, die erste ihrer Art weltweit, welche mit Unterstützung des Bundesamts für Energie (BFE) erstmalig erprobt und seither so optimiert wurde, dass sie inzwischen marktreife CIGS-Solarmodule herstellt. Im Herbst 2017 ging ferner eine 30-kW-PV-Anlage mit solchen Modulen auf dem Empa-Campus in Betrieb.

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Ein CIGS-Modul besteht aus mehreren Modul-Rohlingen, die beschnitten, mit Kontaktbändern ausgestattet und dann mit Laminier- und Frontfolien sowie der Anschlussdose versehen werden.

und Selen auf die biegsame Trägerschicht aufgedampft. Es ist einer von sechs Produktionsschritten zur Beschichtung der Module (vgl. Textbox). In jedem Prozessschritt wird die ein Meter breite Substratbahn aus Pol mer abgerollt, bearbeitet und dann wieder aufgerollt ( Rolle-zu-Rolle-Verfahren›).

Prüfung im Sonnensimulator Ulfert Rühle, ein an der Universität Stuttgart ausgebildeter Elektroingenieur, der seit über 20 Jahren mit Dünnschichtzellen arbeitet und heute bei Flisom den Bereich «Business and Product Development» verantwortet. Rühle führt den Journalisten zu einer Glaswand, hinter der eine raumhohe Produktionsmaschine steht, die Flisom selber gebaut hat. Hier erfolgt ein Hauptschritt der Produktion: Im Vakuum werden die gasförmigen Halbleitermaterialien Kupfer, Indium, Gallium

Im hinteren Teil der Produktionshallale werden aus den auf 37 mal 74 cm Fläche zugeschnittenen Modul-Rohlingen (Submodule) die CIGS-Module gefertigt: Die Ränder werden beschnitten, die Submodule zu grösseren Einheiten verbunden, die Kontaktbänder angebracht, aminier- und Frontfolien aufgebracht, schliesslich die Anschlussdose befestigt. Die Arbeiterinnen tragen ein Haarnetz und schwarze Handschuhe. «Hier ist noch viel Handarbeit gefragt, denn bei der gegenwärtigen Produktionsmenge wäre eine vollautomatische Fertigung

Beschichtet, zugeschnitten, verarbeitet Wer die Flisom-Produktionsanlage im Gewerbegebiet von Niederhasli besuchen will, muss einen weissen Overall anziehen und blaue Plastikschuhe überstreifen. Der Weg in die Produktionshalle führt durch eine Schleuse. «Wir fertigen zwar nicht in einem Reinraum, aber wir wollen die Produktionshalle möglichst von Staub freihalten», erklärt

Flisom produziert Solarmodule mit einem Rolle-zu-Rolle-Verfahren: Bei jedem Prozessschritt wird die ein Meter breite Substratbahn aus Polymer abgerollt, bearbeitet und dann wieder aufgerollt. Bilder: Flisom

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Die Solarmodule der Firma Flisom empfehlen sich unter anderem für gebäudeintegrierte Anwendungen der Photovoltaik.

noch zu teuer», sagt Ulfert Rühle. Am Ende der Produktionsstrasse in der ualitätsprüfung leuchten Blitze auf. Im Sonnensimulator und der Klimakammer werden die Module auf ihre Zuverlässigkeit geprüft. In der Produktionshalle herrscht emsiges Treiben. Flisom arbeitet gerade an einem grösseren Auftrag für ein denkmalgeschütztes Gebäude in Holland. Auf 2000 m2 Fläche kommen die formbaren CIGS-Module zum Einsatz, da sie sich der Wölbung des Tonnendachs anpassen sollen.

Wirkungsgrad weiter erhöhen

Anlage dieser Art vorkommen, auszumerzen und die Produktion schrittweise zu optimieren. So wurden beispielsweise die Herstellungsprozesse so verbessert, dass die Module heute über die gesamte Rollenbreite von einem Meter hinweg eine konstante ualität aufweisen. Auch wenn Flisom unterdessen marktreife Module herstellt, ist die Entwicklung nicht abgeschlossen. Prozessoptimierungen in Zukunft sollen dafür sorgen, dass der heutige Wirkungsgrad der Module dem im abor demonstrierten Rekordwert von 20,4 % angenähert werden kann.

In der Produktionsanlage in Niederhasli könnten die 65 Beschäftigten bei Flisom jährlich CIGS-Module mit einer Gesamtleistung von 15 MW herstellen. Diese Menge reicht aus, um 3750 Vier-Personen-Haushalte mit Strom zu versorgen. Noch ist diese Produktionskapazität nicht ausgeschöpft. In den letzten zwei Jahren ging es vielmehr darum, Kinderkrankheiten, wie sie bei jeder

Flisom hatte zunächst erwogen, sich auf dem Markt als Hersteller von Fertigungsstrassen für CIGS-Module zu positionieren. Dieses strategische Ziel hat das Unternehmen vorerst auf Eis gelegt. «Erst wollen wir mit der eigenen Technologie Erfahrungen sammeln und uns als Modulhersteller am

CIGS-Module bestehen aus einer Kunststofffolie (Polymer), die in mehreren Prozessschritten mit photoaktiven Materialien beschichtet wird.

Demnächst Produktion mit 10-facher Kapazität

Markt etablieren», sagt Rühle. Dafür will Flisom bis 2019 eine weitere Produktionslinie aufbauen, die rund eine zehnmal grössere Kapazität hat als die bestehende Anlage in Niederhasli. Sie soll Module hervorbringen, die beim Preis mit kristallinen Siliziummodulen konkurrieren können. Aus Kostengründen wird die Anlage im europäischen Ausland, in Indien oder den USA gebaut werden – wo genau, ist zurzeit noch offen. Die Entwicklungsabteilung soll hingegen in der Schweiz bleiben. Flisom steht überdies im weltweiten Wettbewerb mit anderen Unternehmen, die CIGS-Module auf flexiblen Substraten herstellen wollen. ■ eitere achbeiträge ber rschungs-, il t-, e nstrati ns- und euchttur r ekte i ereich h t ltaik unter www.b e.adin.ch/ T/ . eitere Ausk n te u de r ekt erteilt Ste an wak eiter des - rschungs r gra s h t ltaik unter ste an.n wak netenerg .ch. www.flisom.ch www.bfe.admin.ch/CT/PV

Das BFE unterstützt Pilotprojekte Der Aufbau, die Erprobung und die Optimierung einer Produktionslinie für CIGS-Solarzellen durch die Flisom AG gehört zu den Pilot- und Demonstrationsprojekten, mit denen das Bundesamt für Energie (BFE) die Entwicklung von sparsamen und rationellen Energietechnologien fördert und die Nutzung erneuerbarer Energien vorantreibt. Das BFE fördert Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturmprojekte mit 40 % der nichtamortisierbaren, anrechenbaren Kosten. Gesuche können jederzeit eingereicht werden.


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Monolithische Verschaltung hat Vorteile CIGS-Solarmodule wandeln wie andere Solarmodule Sonnenlicht in Strom um. Bei CIGS-Modulen wird das Sonnenlicht durch eine 1 bis 2 m dicke Schicht aus den Halbleitermetallen Kupfer, Indium, Gallium und Selen aufgenommen. Dabei werden Ladungsträger frei. Sie formieren sich zu elektrischem Strom, der von der Zinkoxidschicht (positiver Pol/Frontkontakt) durch die CIGS-Halbleitermaterialien zur Molybdän-Schicht (negativer Pol/Rückkontakt) fliesst. Um ein CIGS-Modul herzustellen, wird eine Kunststofffolie (Polymer) in mehreren Prozessschritten beschichtet: Erstens wird das Molybdän auf einer 1 m breiten und mehrere Hundert Meter langen Folie durch einen Sputterprozess (Beschichtungsverfahren unter Verwendung hoch-energetischer Ionen) aufgebracht. Zweitens werden mit einem Laser elektrisch isolierende Strukturierungslinien ins Molybdän eingearbeitet. Damit wird eine serielle Verschaltung von Streifenzellen auf dem Substrat durchgeführt, wodurch die aufwendige Verschaltung von Einzelzellen entfällt (monolithische Verschaltung). Drittens wird die Absorberschicht aus Kupfer, Indium, Gallium und Selen aufgedampft. Viertens wird eine Buffer-Schicht in einem nass-chemischen Prozess aufgebracht. Fünftens wird die Zinkoxid-Schicht aufgetragen. Sechstens wird per Laser der Frontkontakt aus Zinkoxid stellenweise abgetragen, um den Stromfluss in die richtigen Bahnen zu lenken. Jetzt liegen die Modul-Rohlinge (Submodule) vor, die im hinteren Teil der Produktionshalle zu den fertigen Modulen verarbeitet werden. Rolle-zu-Rolle-Verfahren Flisom benutzt für die oben genannten sechs Prozessschritte ein Rolle-zu-Rolle-Verfahren. Das heisst, bei jedem Prozessschritt wird das Substrat abgerollt, bearbeitet und dann wieder aufgerollt. Das Flisom-Herstellungsverfahren unterscheidet sich von anderen Verfahren zur Herstellung von flexiblen CIGS-Zellen durch die monolithische Verschaltung und den Einsatz einer Polymerfolie als Substrat. Bei der monolithischen Verschaltung der Einzelzellen zum Modul wird im Herstellungsprozess die Vorderseite einer Zelle direkt mit der Rückseite der nächsten Zelle in einer Serienschaltung verbunden. Das erspart zusätzliche metallische Verbindungen, wie sie bei kristallinen Siliziumsolarzellen nötig sind. Damit ist die Technologie kosteneffizienter zu automatisieren und variabler in der Produktgestaltung.

Die flexiblen Solarzellen von Flisom können auf gewölbten Oberflächen angebracht werden, wie die Fotomontage zeigt.


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Mobil in Time sichert Brennstoffversorgung mobiler Heizzentralen ■ Die Mobil in Time AG baut ihr Dienstleistungsangebot aus. Ab sofort übernimmt die Energiedienstleisterin auf Wunsch die Organisation und Sicherstellung der Heizölversorgung. Dadurch müssen sich die Kunden während der gesamten Mietdauer keine Gedanken mehr über die Füllstände und Heizölbestellungen machen. Bei der temporären Beheizung oder bei der UB-Austrocknung mit einer mobilen Heizzentrale ist eine Unterbrechung der Wärmezufuhr ein folgenreiches Risiko. Die konsequente, sorgfältige Füllstandsüberwachung und eine zuverlässige Ölversorgung sind daher zwingend notwendig. Allerdings kostet dies wertvolle Zeit und bindet personelle Ressourcen. Mit steigender Anzahl mobiler Ölheizzentralen wird es schliesslich zu einer grossen Herausforderung, den Überblick zu behalten. Die Lösung:

Zuverlässig und flexibel: Mit dem neuen Heizölmanagement übernimmt Mobil in Time die Ölversorgung der mobilen Heizzentralen bei ihren Kunden.

das Heizölmanagement von Mobil in Time. Es hat viele Vorteile, die Ölversorgung einem externen Servicepartner zu übergeben. Kunden von Mobil in Time müssen sich von der Lieferung bis zur Abholung keine

Sorgen über die Einsatzbereitschaft der mobilen Heizzentrale machen und sie müssen sich nicht mehr selbst um die Heizölbestellung kümmern. Schon bei der Anlieferung bringt Mobil in Time bis zu 300 Liter Heiz-

öl mit. Dadurch können die Spezialisten des Unternehmens die Heizanlage sofort in Betrieb nehmen. Jede mobile Heizung ist darüber hinaus mit einem Füllstandssensor und einem Störmelder ausgestattet. Damit ist – basierend auf Leistung, Tankgrösse und theoretischer Reichweite der Anlage – die rechtzeitige Öllieferung an sechs Arbeitstagen pro Woche garantiert. Das Heizölmanagement hat für den Nutzer aber nicht nur Komfort und Betriebssicherheit zur Folge. Es ist ebenso eine höchst zuverlässige und flexible Dienstleistung. So arbeitet Mobil in Time mit einem national bewährten Öllieferanten zusammen, der schweizweit insgesamt 90 Tankfahrzeuge einsetzt. ■ Mobil in Time AG Tel. 044 806 13 00 www.mobilintime.com


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Ein Pelletskessel – fast zu schön für den Heizraum ■ Seit Anfang 2018 hat die Liebi LNC AG nebst den eigenen Holzheizkesseln auch alle automatischen Holzfeuerungen der Firma ETA im Sortiment. Umweltschonend und unabhängig von Gas, Öl und auch von der Willkür der Stromkonzerne heizen: Die PelletsUnit ETA PU hat selbst auf kleinstem Raum Platz und bringt mit 7, 11 oder 15 kW zuverlässig Wärme ins Haus. Sie kann in jedem Wohn- oder Wirtschaftsraum aufgestellt werden. Er sieht gut aus, arbeitet leise und braucht nur sehr wenig Platz. Weil der kleine Pelletsbrenner ETA PU raumluftunabhängig heizt, kann er überall aufgestellt werden, nicht nur in einem Heizraum. All inclusive spart Montagekosten Auf nur 0,6 m2 Stellfläche hat er Platz und beinhaltet alles, was ein High-Class-Heizkessel braucht. Lambdaregelung, Heizkreispumpe mit Mischer, Ausdehnungsgefäss, Sicherheitsarmaturen und das Umschaltventil für den Warmwasserspeicher verschwinden hinter der Abdeckung. Sogar die Verrohrung für einen zweiten Mischerkreis

Pellets-Lager mit Schrägboden und Prallschutzmatte, Austragschnecke, Saug- und Rückleitung, Pelletskessel und Speicher.

lässt sich bei Bedarf im Kessel integrieren. Das sieht nicht nur ordentlich aus, es macht auch die Montage besonders einfach und kostengünstig.

Pellets-Transport Vgl. Bild Pellets-Lager mit Schrägboden: Die Prallschutzmatte gegenüber den Befüll-/Rückluft-Stut-

zen sorgt dafür, dass die Pellets nicht zerschellen. Die Austragschnecke kann bis 5 m lang sein. Die Saugturbine (im Kesselgehäuse) fördert die Pellets über die Saugleitung in den Vorratsbehälter. Saug- und Rückleitung werden anschliessend freigesaugt, damit sie nicht verstopfen.

Heizung regeln mit Touchscreen Die gesamte Heizanlage wird über einen grossen Touchscreen komfortabel gesteuert: ein- und ausschalten, Heizzeiten verändern, Pelletsvorrat überprüfen, Betrieb kontrollieren … Mit selbsterklärenden Bildern und Symbolen funktioniert die Bedienung intuitiv.

Für Neubau oder Sanierung: Pelletskessel ETA PU. Erhältlich für drei Wärmeleistungsbereiche: 2.3-7.7 / 2.3-11.2 / 4.4-14.9 kW. Einbringmasse B x T x H = 1072 x 600 x 1150 mm.

Fernbedienung per Handy und PC Über die Plattform www.meinETA.at werden alle Daten des Heizsystems auf das Handy oder den PC übertragen. So lässt sich die Heizung im Wohnzimmer vom Sofa aus genauso steuern wie vom Urlaubshotel oder Arbeitsplatz. ETA PelletsCompact PC 20 bis 50 kW Für Mehrfamilienhäuser, Gewerbeund Industriebetriebe ist der etwas grössere Pelletskessel ETA Pellets Compact PC mit Nennheizleistungen von 20, 25, 32, 40, 45 oder 50 kW geeignet. Nicht nur für Neubauten: er ist auch der ideale Tauschkessel, wenn man von fossilen Energieträgern umsteigen möchte. ■ Liebi LNC AG Tel. 033 681 27 81 www.liebi-heizungen.ch Blick in den Pelletskessel ETA PU. Oben links: Saugturbine und Vorratsbehälter für 30 kg Pellets. Unten links: integriertes Ausdehungsgefäss 18 Liter. Unten: automatische Ascheaustragung in Aschebox.

ETA PelletsCompact 20 bis 50 kW für MFH, Gewerbe und Industrie, lieferbar in 6 Leistungsgrössen: 20, 25, 32 kW (B x T x H = 1120 x 644 x 1375 mm) sowie 40, 45, 50 kW (B x T x H = 1175 x 805 x 1390 mm), geeignet für Neubau und Sanierung.

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Eine komplette Wärmepumpen-Wassererwärmer-Baureihe

NUOS, die Alternative zum Elektroboiler NUOS ermöglicht vielseitige Anwendungen: zum Beispiel mit Einbezug der Aussenluft oder aufgestellt in der Waschküche oder im Heizungsraum, damit die Abwärme eines Tumblers oder des Heizungsraums genutzt werden kann. Quelle: Domotec, Bearbeitung Franz Lenz

■ Der Wärmepumpen-Wassererwärmer NUOS ist eine stromsparende Alternative zum Elektro-Wassererwärmer im Einfamilienhaus. Das S stem verbindet eine Wärmepumpe mit einem Wassererwärmer von 110, 150, 200 oder 300 itern. Je nach Möglichkeit und Installation wird Raum- oder Aussenluft als Wärmequelle genutzt, um Warmwasser zu produzieren. NUOS lässt sich auch im Vorratsraum integrieren, wo die Zu- und Abluft einem Nebenraum entnommen wird und gleichzeitig zur Kühlung und Entfeuchtung zurückgeführt werden kann. Die Wirksamkeit im Energiebereich lässt sich durch den eistungskoeffizienten COP messen. NUOS verfügt über einen COP von 3,2 bis 4,0 je nach Temperatur der Umgebungsluft (nach EN 16147). Das bedeutet, dass für eine bezogene eistung von 1 kW ab Stromnetz eine Heizleistung von 3,2 bis 4,0 kW generiert wird. Gegenüber einem herkömmlichen Elektro-Wassererwärmer lassen sich dadurch pro Jahr bis gegen 75 % Energiekosten sparen. Zudem leistet NUOS eine aktive Wärmerückgewinnung. Das gesamte Sortiment Standgeräte NUOS II S 200, 200 Liter Inhalt, Monoblock NOUS II S 250, 250 Liter Inhalt, Monoblock NOUS II S 250 W1, 250 Liter Inhalt, mit Zusatzwärmetauscher NUOS II S 250 W2, 250 Liter Inhalt, mit 2 Zusatzwärmetauschern DSWPLS 300, 300 Liter Inhalt, Split mit separater Ausseneinheit Wandgeräte WWPL 110, 110 Liter Inhalt, Monoblock WWPLS 110, 110 Liter Inhalt, Split mit separater Ausseneinheit WWPLS 150, 150 Liter Inhalt, Split mit separater Ausseneinheit

Die Modelle NUOS II S (links) und SWPLS Split mit separater Ausseneinheit. (Bild: Domotec)

Zahlen und Fakten

Der Energieverbrauch für die Wassererwärmung einer vierköpfigen Familie liegt bei ungefähr 4500 kWh pro Jahr. Bei einem Strompreis von 18 Rp./kWh und in Anbetracht der rund fünfzehnjährigen ebensdauer eines Wassererwärmers sind im Vergleich zu einem traditionellen Elektro-Wassererwärmer jährliche Einsparungen um 450 Franken möglich (Jahreskosten: Installation und Betrieb). Im Gegensatz zum üblicherweise im Einfamilienhaus eingesetzten 300- iter-Boiler, der nur einmal täglich warmes Wasser aufbereitet, produziert NUOS den ganzen Tag über warmes Wasser.

Die Leistung NUOS ist auf einen zwei- bis fünfköpfigen Haushalt ausgelegt. Bei einer Umgebungs- ufttemperatur bis -7 C produziert er Warmwasser bis zu 62 C, und dies ohne elektrische Zusatzheizung. Unter diesen Bedingungen lassen sich mit dem

Modell NUOS II S 200 täglich bis zu 720 iter und mit dem Modell NUOS II S 250 bis zu 1050 iter warmes Wasser zu 40 C beziehen.

Bedienerfreundliche Steuerung Alle NUOS-Modelle verfügen über die gleiche bedienerfreundliche und intuitive Steuerung. Die einfache Bedienung erfolgt über lediglich zwei Knöpfe und über einen Drehschalter. Das Displa informiert mit lediglich vier Anzeigen über den aktuellen Status. Zur Auswahl stehen die Programme: «Green Mode», das eine maximale Energieeinsparung ermöglicht, «Boost Mode», das Programm für rasches Erwärmen des Wassers, «Auto Mode», der beste Kompromiss zwischen Komfort und Einsparung, «Antilegionellen-Funktion», die bei Bedarf des WassererwärmerInhalt auf 65 C aufheizt, «Vo age Mode» sowie die «individuelle Programmierung». ■ www.domotec.ch


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alpha innotec alira LWAV: die Neuste mit Invertertechnik ■ Die neuen, aussen aufgestellten alpha innotec Luft/Wasser-Wärmepumpen alira LWAV sind die effiziente Lösung zum Heizen, Kühlen und Bereiten von Trinkwarmwasser. Dank neuster Invertertechnik zeichnen sich die Geräte nicht nur durch einen besonders energiesparenden Betrieb aus, sondern bieten mit einem breiten Leistungsspektrum optimale Planungssicherheit für den Planer und den Installateur. Hohe Flexibilität bei der Installation Vielfältiges Zubehör und entsprechende Kombinationsmöglichkeiten schaffen eine enorme Flexibilität bei minimalstem Installationsaufwand. Die Invertertechnik passt sich perfekt dem benötigten Bedarf des Gebäudes an und sichert somit zu jeder Zeit die richtige Heiz- oder Kühlleistung. Ob Neubau oder Sanierung: Mit der alira LWAV bietet alpha innotec ein vielseitiges System, das durch die Aussenaufstellung zusätzlich Platz im Inneren schafft. Richtig kombiniert: die Luft/Wasser-Wärmepumpe alira LWAV und das vielfältige Zubehör.

Solar-Systemkomponenten für Solarwärme-Anlagen ■ Die Kollektorgeneration WTS-F2 in den Ausführungen K5 und K6 ergänzt das Weishaupt-Systemangebot. Auffälligstes Merkmal ist die extrem flache Ausführung. Dadurch lassen sich Weishaupt Solarkollektoren auch in den Aufdach- und Flachdachvarianten sehr gut in die Architektur integrieren. Integrierte Hydraulik-Sammelleitungen ermöglichen die hydraulische Zusammenfassung von bis zu zehn Kollektoren in einer Reihe. Für die hohe Stabilität sorgt ein geschweisster, witterungsbeständiger Alu-Rahmen in Verbindung mit der eingerollten Alu-Rückwand und dem dauerelastisch verklebten Solarglas. Metallisch dichtende Kollektoranschlüsse und Systemleitungen sorgen für eine dauerhaft dichte Verbindung. Um während des gesamten Jahres höchstmögliche Erträge zu erzielen, wird das Innenleben des Kollektors wirksam vor Nässeeintrag und vor lang andauerndem Beschlag der Solarglasscheiben geschützt. Die Verbindung der Solarglasscheibe mit dem Alu-Rahmen wird durch einen dauerelastischen, hochwertigen Zweikomponentenkleber hergestellt. Er ist absolut witterungsbeständig und langlebig. Ein ausgeklügeltes Be- und Entlüftungssystem sorgt zusätzlich für ein stets optimales «Klima» im Inneren des Kollektors. Für hohen Energiegewinn sorgt ein besonders effizienter Absorber. Seine Mirotherm-Mehrfachbeschichtung nutzt neben der direkten Sonneneinstrahlung auch die diffuse Strahlung zur Wärmegewinnung. Der dicht geführte Kupferrohr-Mäander wird mittels einer Laser-Doppelverschweissung mit dem Vollflächenabsorber verbunden. Dank dieser Technik ist eine gute Wärmeübertragung sichergestellt. Das Mäanderprinzip bietet darüber hinaus grosse Vorteile beim Entlüften und im Stagnationsverhalten. Weishaupt bietet, neben den Kollektoren, eine umfassende Systemtechnik. Dazu zählen u. a. hocheffizient gedämmte Hydraulikgruppen, Doppelrohrsystemleitungen, bivalente Solarspeicher und Energiespeicher, leistungsstarke Frischwassersysteme sowie innovative Solarregler. ■ Weishaupt AG Tel. 044 749 29 29 www.weishaupt-ag.ch Solarkollektoren WTS-F2 von Weishaupt.

Überzeugende Leistungsdaten Die alira LWAV ist in den beiden Leistungsstufen 6.1 und 9.5 kW lieferbar (A7/W35, EN 14511). Beide Modelle bieten hohe SCOP-Werte und erreichen die Energieeffizienzklasse A++. Die tiefe maximale Schallleistung von 48 dB(A) nach EN 12102 kann dank Nachtmodus nochmals merklich gesenkt werden. Eine leistungsstarke Kühlfunktion ist serienmässig integriert. ■ alpha innotec, c/o ait Schweiz AG Tel. 058 252 20 00 www.alpha-innotec.ch

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Lüftung | Klima | Kälte |

HSLU-Abteilung Gebäudetechnik: Bachelor-Diplomarbeit kann als Planungsleitfaden dienen

Natürliche Lüftung in Wohnbauten Aus Schallschutz-, Behaglichkeits- und Energiegründen werden heutzutage die Gebäudehüllen möglichst luftdicht geplant und ausgeführt, wodurch der natürliche Luftaustausch durch Undichtheiten in der Gebäudehülle minimiert wird. Um Schäden an der Bausubstanz (wie zum Beispiel Schimmel) zu vermeiden und ein behagliches Raumklima zu gewährleisten, ist ein regelmässiger Luftaustausch zwingend notwendig. Vanessa Frei, Marcel Signer *

■ Nach der «SIA 180 Wärmeschutz, Feuchteschutz und Raumklima in Gebäuden» ist bereits im Vorprojekt ein üftungskonzept zu erstellen. Ein Planungsleitfaden für Schweizer Wohnbauten soll die Planung einer natürlichen üftung erleichtern (geplant: SIA-Merkblatt). Dabei werden die Aspekte der Behaglichkeit, des Brandschutzes, der T pologie und der Topografie miteinbezogen.

Was ist natürliche Lüftung? Eine natürliche (oder auch freie) üftung zeichnet sich durch den uftaustausch in einem Gebäude aus, welcher nur durch thermisch- und windinduzierte Kräfte erreicht wird.

Abb. 1: Grundvarianten einer natürlichen Lüftung.

Abb. 2: Vorgehen Beurteilung der Gebäudetypologie.

Prinzip der natürlichen Lüftung Es gibt verschiedene Arten, wie Gebäude natürlich gelüftet werden können. Je nach Wetterlage und Anordnung der uftdurchlässe wird ein anderer differenzdruckerzeugender Effekt überwiegend genutzt. Reichen die natürlichen Kräfte nicht aus, kann mittels mechanischer Unterstützung der benötigte uftvolumenstrom sichergestellt werden. Bei einer solchen ösung spricht man von einem h briden S stem. Eine natürliche üftung muss auch ohne den Windeinfluss funktionieren, da dieser je nach age und Ausführung des Gebäudes differenziert zu betrachten ist. Zu den Grundvarianten einer natürlichen üftung gehören die Fugenlüftung, die einseitige üftung, die uerlüftung oder auch die Schachtlüftung (Abb. 1).

Evaluation im Vorprojekt Es hat sich gezeigt, dass die Planung einer natürlichen üftung eine intensive Einbringung des üftungsplaners im architektonischen Konzept erfordert. In Abb. 2 ist das Vorgehen bei der Beurteilung einer Gebäudet pologie aufgeführt. Es ist ersichtlich, dass bis zur Erarbeitung eines Sanierungs-/ üftungskonzepts bereits die Umgebung des Gebäudes, die Eigenschaften des Bau-

Abb. 3: Druckverhältnisse an der Fassade. (Trogisch 2015)

werks und der Gebäudehülle sowie das Gebäudeinnere anal siert werden müssen.

schenden klimatischen Bedingungen das gesamte Flachland vertritt.

Wind

Sind die ffnungen beidseitig angeordnet, kann der oben genannte Effekt für die uerlüftung genutzt werden (siehe Abb. 4). Um eine zu hohe uftaustauschrate zu verhindern, muss bei einer uerlüftung zwingend ein Schliessautomatismus der ffnung oder eine Volumenstrombegrenzung vorgesehen werden.

Vom Wind induzierte ber- und Unterdruckzonen (Abb. 3) haben grossen Einfluss auf die Funktionalität einer natürlichen üftung. Im Schweizer Flachland kann mithilfe von Windrosen des jeweiligen Standorts, basierend auf den Winddaten der SIA 2028:2010, eine Aussage betreffend Einsatzmöglichkeit, S stem und dessen Ausrichtung gemacht werden. Die Windrose gibt Auskunft über die Häufigkeit von Windgeschwindigkeiten aus den verschiedenen Richtungen. Die unten aufgeführten Empfehlungen zielen darauf ab, dass die natürliche üftung mit dem jeweiligen S stem möglichst oft gemäss den Anforderungen funktioniert. Die Empfehlungen werden anhand des repräsentativen Standortes Zürich-Kloten abgegeben, welcher mit den dort herr-

Querlüftung

Einseitige Lüftung Verlangt das Konzept nach einer einseitigen üftung, muss die Ausrichtung des Gebäudes berücksichtigt werden. Ein Aussenluftdurchlass mit Volumenstrombegrenzung muss auf der Hochdruckseite/ uv-Seite platziert werden, da die mechanisch geförderte Fortluft über Dach geführt wird, wo eine andere Drucksituation herrscht. Mit dieser Positionierung kann verhindert werden,


Lüftung | Klima | Kälte |

dass der Fortluftventilator keinen zusätzlichen Unterdruck überwinden muss (gelber Punkt in Abb. 5). Bei einer einseitigen üftung mit Kippfenster (roter Punkt in Abb. 5) sollte die Unterdruckseite gewählt werden. Die Drucksituation für Abluft und Zuluft ist dieselbe, das Risiko von zu hohen Raumluftgeschwindigkeiten muss jedoch minimiert werden, da keine Volumenstrombegrenzung eingebaut werden kann, wie dies beim Aussenluftdurchlass der Fall ist.

Lüftungs- und Sanierungskonzepte Wenn nach der Vorstudie ein Konzept mit natürlicher Belüftung möglich ist, kann das S stem je nach Eindringtiefe der Sanierung gewählt werden. In den Abb. 6-8 sind verschiedene S steme ersichtlich. Je nach Art werden Komponenten wie Aussenluftdurchlässe, Kippfenster, berströmelemente und Schächte eingebunden. Bei allen S stemen muss die Abluft an der uelle der Verunreinigung gefasst werden (z. B. innenliegende Nasszelle). Dies kann natürlich mit einem Schacht oder bei fehlender Gebäudehöhe mit einem Ventilator sichergestellt werden.

Zur Nachströmung von Aussenluft oder zur uerlüftung können automatisierte Kippfenster oder Aussenluftdurchlässe gewählt werden. Kann ein Wohnraum aus schalltechnischen Gründen nicht direkt entlüftet werden, kann ein aktives berströmelement verwendet werden, um einen uftaustausch mit dem belüfteten Wohnraum sicherzustellen. Um den Primärenergieverbrauch und die Funktionstüchtigkeit der natürlichen üftung nach Planung mittels des erarbeiteten eitfadens einzuordnen, wurden für verschiedene S steme Simulationen mit einem repräsentativen Wohngeschoss am Standort Zürich-Kloten durchgeführt. Die Resultate zeigen, dass eine natürliche üftung den 2,5-fachen Primärenergieverbrauch einer mechanischen üftung mit Wärmerückgewinnung aufweisen kann. Der Feuchteschutz kann erreicht werden und die uftqualität (CO2 -Gehalt) kann mit grossen ffnungen besser erhalten bleiben als mit einer einfachen üftungsanlage. Grund dafür ist, dass mit einer entsprechenden ffnung ein grösserer uftwechsel im Raum resultiert.

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Abb. 6: Konzept «Hülle / Perforation». Zu- und Abluft über Fassade.

Abb. 7: Konzept «Kern / Addition». Zuluft über Öffnungen in der Fassade, Abluft über Schächte.

Fazit

Abb. 4: Positionierung von Luftdurchlässen bei Querlüftung.

Abb. 5: Positionierung von Luftdurchlässen bei einseitiger Lüftung. Beschreibung im Text.

Der erarbeitete eitfaden zeigt auf, welche Aspekte bei einer natürlichen üftung in Wohnbauten beachtet werden müssen und wie mögliche üftungs- und Sanierungskonzepte aussehen könnten. Zusätzlich werden Empfehlungen für das Vorgehen während den SIA-Phasen 2-6 dargelegt und die Verantwortung für die einzelnen Komponenten den jeweiligen Gewerken zugeordnet. Dabei ist ersichtlich, dass die Bauherrschaft resp. der Architekt eine natürliche üftung bereits bei der Definition des Bauvorhabens berücksichtigen muss, da dies Einfluss auf die Gebäudet pologie haben kann. Abschliessend kann gesagt werden, dass die simulierten Varianten, im Gegensatz zur einfachen üftungsanlage, einen ca. 2,5-fach höheren Primärenergieaufwand aufweisen. Obwohl mit dem Klimawandel höhere Jahresmitteltemperaturen zu erwarten sind, wirkt sich dies nicht positiv auf den Vergleich zu einer mechanischen üftung aus, da zeitgleich der Feuchtegehalt der Aussenluft höher wird und somit die Effizienz entsprechend abnimmt. ■

Aut ren: anessa rei und arcel Signer stellen in diese achartikel ihre achel r- i l arbeit r. Titel: at rliche tung in hnbauten A G 1 1 . H chschule u ern, Technik Architektur, Abteilung Gebäudetechnik. enten: r . Kurt Hildebrand und r .

Abb. 8: Konzept «Hülle / Kern / räumliche Elemente». Zuluft über Fassade, Luftverteilung via Überströmelemente, Abluft über Schächte.

Arn ld runner, erte: Au traggeber: Aicher, e u ern, eat rei. e arbeit: H chschule u ern

run S der. artin, Zweng AG, ug der achel rwww.hslu.ch .

www.hslu.ch Norm-Entwurf prSIA 382/5 Lüftung in Wohnbauten Die bis 31. Mai 2018 zur Vernehmlassung unterbreitete Norm prSIA 382/5 «Lüftung in Wohnbauten» wird das im Markt gut etablierte Merkblatt SIA 2023 ersetzen. Sie basiert auf der Norm SIA 382/1:2014 Lüftungs- und Klimaanlagen – Allgemeine Grundlagen und Anforderungen. Sie stellt die Grundlagen für die Planung, Realisierung, den Betrieb und die Instandhaltung von Lüftungen in Wohnbauten zur Verfügung. Die natürliche Lüftung wird in der prSIA 382/5 nur am Rande behandelt und soll später in einem neuen Merkblatt behandelt werden. Die Anwendung der SIA 382/5 erfolgt nach deren Publikation grundsätzlich zusammen mit den Normen SIA 382/1:2014 und SIA 180:2014. Link zu den Vernehmlassungs-Unterlagen: www.sia.ch/de/dienstleistungen/sia-norm/ vernehmlassungen/nc/1 Beat Frei, Vorsitzender der Arbeitsgruppe SIA 382/5

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Lüftung | Klima | Kälte | Produkte

Abluft- und Zuluftdecken mit Lichtbandsystem ■ In Gastroküchen, Metzgereien, Bäckereien und Räumen industrieller Kochvorfertigung sind Deckenkonstruktionen wesentliche Elemente der technischen Ausstattung. Mit ihnen können sowohl die klimatischen, als auch die hygienischen Anforderungen optimiert werden. Mit den Systemen AROceiling für Abluft- und Zuluftdecken in Kombination mit AROlight hat sich die Arotec AG als Lieferant sowie erfahrener Planer und Berater bei vielen Projekten bewährt. Die Spezialisten der Arotec bieten während des gesamten Projektablaufs, von der Planung bis zur Abnahme, die notwendige Unterstützung in beratender und planerischer Hinsicht an. Die Arotec AG ist daher nicht nur Lieferant, sondern wertvoller Dienstleister, der wesentlich zur perfekten Konstruktion, Ausführung und Funktion beiträgt. Zum Lieferumfang gehört das erwähnte AROceiling System, deren Kanalsegmente als

Tragelemente für die gesamte Abluftdeckenkonstruktion dienen. In der Ausführung als Ringkanal kann auf architektonische Gegebenheiten und gestalterische Wünsche eingegangen werden. Integriert sind wesentliche Funktionen für dauerhafte Gebrauchstüchtigkeit, wie werkzeugfreier Zugang zu den Deckenhohlräumen und einfache Reinigung der Fettfilter. Neben der Standardausführung in Chromnickelstahl, können die Deckenelemente des Abluftbereichs für gestalterische Effekte in Aluminium farbig anodisiert oder pulverbeschichtet ausgeführt werden. Das flexible Lichtbandsystem AROlight lässt sich auf vielfältige Weise in die AROceiling-Decke integrieren. Als Lichtband mit fertig verdrahteten Beleuchtungskomponenten, die in die stranggepressten Aluminiumkanäle eingesetzt werden, eingebaut zwischen den Abluftkanälen oder in den querliegenden Deckenplatten. Als Abdeckung

der Beleuchtung werden zur Entblendung spezielle Acrylglasabdeckungen eingeclipt. ■

AROTEC AG Tel. 041 449 49 00 www.arotec.ch


Gebäudeautomation |

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Zentrales Gebäudemanagement: Visualisierung dezentraler Anlagen

Sauter Vision Center mit vielen Neuheiten Die Gebäudemanagement- und Visualisierungslösung Sauter Vision Center (SVC) sorgt für eine einfache und umfassende Bedienung sowie höchste Effizienz. Die neuste Version eignet sich zusätzlich für Grossprojekte, ist BACnet zertifiziert (B-AWS – Advanced Workstation) und verfügt über integrierte Module für Energiemanagement und präventive Wartung.

Schema-Darstellung einer Kühlanlage am PC-Arbeitsplatz.

Quelle: Sauter Building Control Schweiz AG

■ Ob Neubau oder Modernisierung, Büro oder Krankenhaus, Einzelgebäude oder Grossprojekt: Sauter Vision Center ist der Schlüssel zur stetigen Verbesserung der Gebäude-Performance. Denn nur was präzise überwacht wird, lässt sich nachhaltig optimieren. Und nur was einfach zu bedienen ist, schafft effizient Mehrwert. Sauter Vision Center ist unabhängig von Betriebss stemen und bedient alle Nutzer mit relevanten Kennzahlen und einfachen Tools, sei es mobil oder am Arbeitsplatz.

Offen und mobil Als Beleg für die herausragende Offenheit der ösung wurde sie mit dem BACnet-Zertifikat B-AWS ausgezeichnet. Die Software ist neu mit dem Betriebss stem Windows 10 kompatibel. Sie entspricht dem globalen HTM 5Standard für die Darstellung in jedem modernen Browser ohne zusätzliche Apps oder Plug-ins. Das kommt insbesondere auf mobilen Endgeräten wie Tablets oder Smartphones zum Tragen, wo nun mittels Touch-Gesten eine noch intuitivere Interaktion mit der Anlagenvisualisierung möglich ist. Die Bedienung ist identisch, egal ob der Nutzer Desktop, Tablet oder Hand bevorzugt. Werte lassen sich direkt anwählen und anpassen.

quentiellen Abläufen beziehungsweise Schaltbefehlen bestehen, die zeitlich vor, während und nach dem geplanten Event ausgeführt werden. Einschaltund Ausschaltabläufe sind somit automatisiert per Kalendereintrag planbar oder manuell per Klick ausführbar.

Kontinuierlicher Anlagenbetrieb dank Wartungsmodul Sauter Vision Center stellt mit dem optionalen Wartungsmodul alle Informationen zur Serviceplanung, zum Serviceeinsatz und zur vorausschauenden Wartung bereit. Damit lassen sich Betriebsmittel und deren Eigenschaften leicht erfassen, Wartungsintervalle und -kriterien festlegen und Wartungseinsätze planen sowie dokumentieren.

Indem die ösung vorbeugende Serviceeinsätze fördert, hilft sie bei der frühzeitigen Ortung von Fehlerquellen und vermindert das Ausfallrisiko. Aus den erfassten Daten ergeben sich zudem aufschlussreiche Informationen, die eine Anpassung des Wartungsplans an den realen Betrieb ermöglichen. So werden auch die Serviceeinsätze und damit verbundene Kosten optimiert.

Neu auch für Grossprojekte Sauter Vision Center kommt nicht nur in grösseren Einzelgebäuden, sondern auch in Immobilienparks und verteilten iegenschaften zum Einsatz. Durch seine Erweiterungsmöglichkeiten lassen sich jederzeit weitere Gebäude und iegenschaften aufnehmen und zusätzlich

Szenarien einfach managen Im Szenario Manager, einem neuen Modul für Sauter Vision Center, lassen sich komplexe Szenarien auf einfachste Weise planen und starten. ber den Kalender können beispielsweise Anlässe, die in bestimmten Räumen stattfinden, mit bestimmten Einstellungen für Temperatur, Beleuchtung oder Beschattung verknüpft werden. Jedes Szenario kann aus beliebigen se-

Anlagenvisualisierung und Bedienung sind identisch, egal ob der Nutzer Desktop, Laptop, Tablet oder Handy bevorzugt.

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Dashboard als zentrale Informationsoberfläche für den Anlagenbetrieb.

Kombinierte Darstellung mit Übersicht Zugänge und Liftanlagen, ausgewähltes Anlageschema, CO2-Ganglinie, Säulendiagramme Verbräuche, Anzeige Aussentemperatur und CO2-Wert.

Energiemanagement- und Wartungsmodule zur Verbesserung der Energieeffizienz und Optimierung des Anlagenbetriebs hinzufügen. Mit der neuen Engineering-Applikation Sauter Vision Center Studio lässt sich die Visualisierung der Anlage vor Ort «online» anpassen und erweitern. Die Interoperabilität zwischen Sauter Vision Center und bestehenden Gebäudeautomationss stemen, beispielsweise Anlagen mit Sauter novaNet, ermöglicht die native Integration von Bestandsanlagen. So können auch älteren Anlagen von modernen Gebäudemanagementfunktionen profitieren. Der in Sauter Vision Center integrierte OPC UA Client ermöglicht die Anbindung an verschiedene OPC-Server und garantiert somit zukunftssichere Konnektivität mit einer Vielzahl an Protokollen. Personalisierbare Dashboards führen alle Benutzer zuverlässig durch Informationen und Managementfunktionen. Die Bedienoberfläche von Sauter Vision Center kann auf das Aufgabengebiet und die Vorlieben jedes Nutzers zugeschnitten werden.

Sicherheit und Nachvollziehbarkeit Sauter Vision Center erfüllt Sicherheitsanforderungen zur Authentifizierung und Autorisierung von Nutzern. Durch die DAP-Integration ist die S stemanmeldung gestützt auf bestehende Enterprise-Benutzerverwaltungen möglich. Zusätzliche Sicherheit wird durch Audit-Trail (Prüfpfad), zwingend vorgeschriebene Kommentarfunktionen sowie Validierungsreports gewährleistet. ■

Energiemanager-Dashboard: Ampel mit spezifischem Energieverbrauch kWh/m2, CO2-Tagesganglinie, Gasverbrauch zweier Monate mit Beurteilung des spezifischen Verbrauchs kWh/m2.

gl. auch HK-Gebäudetechnik 2/18, S. 2: Gebäudeaut ati n der itnessund ellnessanlage i ST it Sauter-K nenten. www.sauter-building-control.ch

Video 1’33’’: Sauter Vision Center, integriertes Energie- und Wartungsmanagement. Vollbildansicht, Beispiel Lüftungsanlage: Visualisierung und Bedienung.


Gebäudeautomation | Produkte

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Temperatur / Luftfeuchtigkeit überwachen und Wasserschäden verhüten ■ Der Einsatz des Funksensors WLF101 in Verbindung mit der Meldezentrale GLW200 ermöglicht neben der Früherkennung von auslaufendem Wasser und nassen Böden auch die Überwachung von Luftfeuchtigkeit und Temperatur in Gebäuden. Es können acht Funksensoren sowie zwei kabelgebundene Sensorketten über die Meldezen-

trale betrieben werden. Für Luftfeuchtigkeit und Temperatur sind Grenzwerte programmierbar, die bei Über-/Unterschreitung eine Meldung oder einen Alarm auslösen. Um eine zuverlässige Überwachung zu garantieren, wird die Funkstrecke zwischen Meldezentrale und den Funksensoren periodisch überprüft. Eine Störung oder ein erforderlicher

Wassermeldesystem mit Meldezentrale GLW200 und Funksensoren zur Erkennung von auslaufendem Wasser und nassen Böden sowie zur Überwachung von Luftfeuchtigkeit und Temperatur.

Batteriewechsel werden signalisiert. Die kabelgebundenen Sensoren werden permanent auf Kabelbruch überwacht. Vier potentialfreie Relaiskontakte sind über das Frontpanel frei als Alarm-, Störungs- oder Meldekontakte konfigurierbar. Ein Alarm bzw. eine Störung wird über den Piezosummer akustisch signalisiert. Die entsprechenden Benachrichtigungen können optional als SMS abgesetzt werden. Die Anbindung der Sensoren sowie die Eingabe und Konfiguration der verschiedenen Grenzwerte und Funktionen werden über das Frontpanel mit Textdisplay vorgenommen. Der Betriebszustand der Meldezentrale wird durch zwei LEDs und das Textdisplay übersichtlich dargestellt. ■ Telma AG Tel. 033 359 30 50 www.telma.ch

Neuer Feinstaubsensor zur Überwachung des Innenraumklimas ■ Die Siemens-Division Building Technologies hat per 2018 einen neuen Feinstaubsensor für Gebäude auf den Markt gebracht. Mit dem Feinstaubsensor rundet Siemens sein Produktangebot für ein gesundes Raumklima ab. Der Sensor kann zur Überwachung und Visualisierung von Feinstaubbelastung eingesetzt und in Building-Management-Systeme eingebunden werden. Der neue, auf Lasertechnologie basierende Feinstaubsensor misst die Belastung der Luft im Gebäude mit Feinstaubpartikeln der Grössen Particulate Matter (PM) 2.5 und PM 10, also Schwebeteilchen mit einem Durchmesser von 0,3 bis 2,5 Mikrometer bzw. 0,3 bis 10 Mikrometer. Als Einsatzgebiet für den neuen Feinstaubsensor kommen vorwiegend Büro- und hochwertige Wohngebäude infrage. Bei Feinstaubsensoren sammeln sich während der Betriebszeit Staubpartikel an und reduzieren zunehmend die Leistung. Der Siemens-Sensor verfügt über ein präsenzaktiviertes Display. In Zeiten, in denen keine Präsenz im Raum registriert wird, wird die Häufigkeit der Feinstaubmessungen deutlich verringert. Damit erhöht sich die Lebensdauer des Feinstaubsensors beträchtlich. Der neue Sensor zeigt im Display (bzw. in der Version ohne Display über eine LED-Leuchte) an, wenn das Sensormodul ausgetauscht werden muss. Dazu muss weder ein neues Gerät angeschafft noch das Gerät neu konfiguriert werden. Der Austausch des Sensormoduls ist einfach und kann ohne Fachkenntnisse vorgenommen werden. Der Feinstaubsensor ist auf die Messung von PM 2.5 Feinstaubpartikeln geeicht und kann entsprechend den nationalen Vorschriften auf verschiedene Luftqualitätsindex-Stufen (AQIK-

lassen) eingestellt werden. Die Feinstaubkonzentration wird mittels Laser-Lichtstreuung gemessen. Siemens ergänzt mit dem Feinstaubsensor seine Angebote für ein gesundes Innenraumklima. Sensoren zur Messung der Kohlendioxid-Konzentration (CO2) helfen, den CO2-Anteil in der Raumluft zu reduzieren bzw. umgekehrt den Sauerstoff-Anteil (O2) zu erhöhen und sind so entscheidend für die Produktivität der Mitarbeiter. Eine gute Temperatur- und Feuchtigkeitsregelung verringert die Erkrankungsrisiken bei Atemwegsinfekten und Grippe. Die gesund-

heitsschädliche Ausgasung von Baustoffen und Gebäudeausstattungen wie Teppichen und Mobiliar können mit Sensoren für Volatile Organic Compounds (VOC) gemessen werden. Alle Sensoren haben Ausgänge für Analogsignale und Meter-Bus (M-Bus) und können so mit Siemens-Steuerungen für Heizungs-, Klima- und Lüftungssysteme wie Climatix oder Desigo Room Automation verknüpft oder in Gebäudemanagementsysteme wie Desigo CC eingebunden werden. Zum Erreichen der gewünschten Raumklimawerte kann das System beispielsweise zusätzliche Filter zuschalten oder die Lüftungsleistung erhöhen. Feinstaub wird über die Atemwege aufgenommen und kann zu Lungenkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Menschen verbringen etwa 90 % ihrer Zeit in Gebäuden. Eine möglichst geringe Feinstaubbelastung in der Raumluft ist damit ein wichtiger Faktor für die Gesundheit der Mitarbeiter eines Unternehmens. ■ Siemens Schweiz AG info.ch.sbt@siemens.com www.siemens.ch/buildingtechnologies

Der neue Feinstaubsensor meldet, wenn das Sensormodul ausgetauscht werden muss. Im Bild der Fühler Typ QSA2700D mit farbigem Display.

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Gebäudehülle | Spenglerei |

Wohltuend anders in Form und Farbe – die Fassade der Raiffeisenbank in Ittigen Die neue Raiffeisenbank bereichert durch ihre Präsenz den Dorfkern von Ittigen. Farb- und Materialgestaltung sind speziell, die handwerkliche Ausführung durch die einheimische Firma ist wohltuend gelungen. Bernard Trächsel

■ Raum Stadt- and: Das neue Gebäude setzt die städtebauliche Struktur der Häuserzeile fort. Der strassenseitig auskragende Rundbau artikuliert den Ort an der Bahnhofskreuzung. Durch ein zurückversetztes Obergeschoss entsteht ein angemessener, lärmberuhigter seitlicher Zwischenraum.

Objektbeschrieb und Kommentar Jury Die ualität des Baus unterstützt die Idee einer offenen Bank und den angestrebten Mix als Wohn- und Dienstleistungsbau. Der Bankbetrieb nutzt die Erdgeschossfläche. Der Grundriss bietet dank nicht tragender Wände eine grosse Raumflexibilität. Die hell beleuchtete Decke verbindet die Raumzonen. Mit präzis gewählten Materialien wird die

nötige Atmosphäre zwischen geborgen, ruhig und professionell vermittelt. Das Gebäude ist nach Minergie-P zertifiziert. Die Bürgi Schärer Architekten AG gewann 2008 den Projektwettbewerb. Zwischen Planer und Handwerker, der Firma Peter Künzi AG, bestand bereits während des Wettbewerbs eine gegenseitig bereichernde Zusammenarbeit. Die sehr anspruchsvolle Form des Gebäudes besteht aus zwei geraden Ostfassaden und einer teils geraden und in eine Rundung übergehende Nordfassade. West- und Südfassade gehen in einer elliptischen Rundung nahtlos ineinander über. Die eibungen der Ostfassade sind s mmetrisch um 15 Grad geöffnet, jene der Nord- und Westfassa-

An belebter Kreuzung in Ittigen ein schöner, gut integrierter Rundbau mit grossflächigen Alu-Platten bekleidet.

de sind as mmetrisch links um 15 und rechts um 45 Grad geöffnet.

Prachtvolle Fassade Die Aussenhaut der Fassade besteht aus dunkel anodisiertem Aluminiumblech in einer Materialstärke von 2,5 mm. Die unregelmässige, grossformatige Platteneinteilung respektive das Fugenbild wurden durch den Architekten vorgegeben. Die Oberfläche der Fassade sollte möglichst flächig wirken, Rückkantungen waren unerwünscht. Die Fensterzargen sind ebenfalls in Aluminium mit einer Dicke von 4,0 mm gefertigt. Sie sind in einem Bronzeton anodisiert. Fensterbank, eibung und Sturz stehen schwertförmig und mit sichtbaren Schnittkanten aus der Fassade vor.


Gebäudehülle | Spenglerei |

Der Bau ist auch auf der Rückseite attraktiv und integriert.

Die Storenschienen sind in den schräg verlaufenden eibungsbekleidungen eingelassen. Die Befestigung sollte dezent sichtbar sein. Gewählt wurde eine rostfreie, schwarz brünierte Blindniete mit relativ kleinem Kopf. Die Dachrandabdeckung durfte nicht sichtbar sein, die Bekleidung sollte oben randlos enden.

Planung Bei der Planung der Fassade waren aufgrund der Gebäudeform sowie der ästhetischen und energetischen Vorgaben mehrere Knackpunkte zu lösen. Im Grundriss besteht die Aussenhaut der Fassade aus mehreren geraden und elliptisch konvex und konkav gekrümmten Teilstücken. Die tragenden und nicht tragenden Aussenwände aus Betonscheiben und Mauerwerk machten die Aufgabe nicht einfacher. Geeignet für die Künzis, die nebst der handwerklichen auch die digitale Arbeitsweise perfekt meistern. Die energetischen Vorgaben führten zu hohen Dämmstärken und zur Wahl einer Unterkonstruktion ohne Wärmebrücken mittels GFK-Konsolen. Für die Be-


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Gebäudehülle | Spenglerei |

festigung der gekrümmten Aussenhaut wurden verformbare horizontale T-Profile aus Aluminium verwendet. Die durch die Planung vorgegebene Umrisskurve wurde mittels Tach meter am Bau kontrolliert, mittels Umrechnung und CAD optimiert und in eine Vielzahl von Teilradien und Teilstücke aufgeteilt. Schliesslich wurden die Fensterpositionen in Höhe, Breite und Tiefe definiert. Die Herausforderung bestand darin, dass jedes Fenster im Bereich des Fensterlichtes immer die gleiche Tiefe zur Aussenkurve aufweist, die Ausschnittbreite der Zargen und die eibungsbreiten je nach Radius der Umrisskurve aber variieren. Jede Zarge ist ein Unikat.

Dachrandabschluss, Bindeglied zwischen Flachdach und Fassade.

Freigabe durch den Architekten und den projektbegleitenden Fassadenplaner konnten die Fabrikationslisten und -zeichnungen für alle Fassaden- und Zargenteile sowie der UK erstellt und weitergeleitet werden.

Ortskerns von Ittigen. Die Firma Peter Künzi AG, Titelträgerin der Goldenen Spenglerarbeit 2005 mit dem Bergrestaurant Niesen, erweist unserem Beruf und der Gebäudehülle weiterhin die Ehre. ■

Bauprogramm, Arbeitsleistung «just in time»

Markus und Stefan Künzi, Spenglermeister und Inhaber der Peter Künzi AG, Ittigen.

Durch die Befestigung der Fassadenplatten mit relativ kleinen Nieten bzw. Nietenköpfen konnte die thermische Ausdehnung nicht in den Nietenlöchern aufgenommen werden. Darum wurde die ganze Fassade in ungleichförmige, verschieden grosse Dehnungszonen mit rundum laufenden Dehnungsfugen aufgeteilt, in welchen die horizontale und vertikale thermische ängenausdehnung von Fassadenhaut und Unterkonstruktion zwängungsfrei aufgenommen werden kann. Nach Prüfung und

Das Bauprogramm des Architekten war sportlich, aber einigermassen realistisch. Wegen der Termine, der sehr grossen Blechformate und des Verlangens, die Anodisation der Oberfläche aus einer Blech-Charge anzufertigen, wurde die Fabrikation der Platten der MAB, Max Amsler AG, Bellach, anvertraut. Die fertig anodisierten Teile wurden auf dem Dach deponiert und durch drei Arbeitsteams «just in time» verlegt. Für die Jur bietet dieses Objekt eine tolle Gebäudehülle-Performance. Ein lebendiger und beschwingter Monolith mit attraktivem Fenstereinbau, harmonischen Farbkombinationen, perfektem Hineinziehen der Hülle als Untersicht, geistreicher Integration ins Ortsbild und in die Gartenlandschaft. Die Fassade ist perfekt geplant und ausgeführt und wie eingangs gesagt, eine Bereicherung des

Bautafel Objekt: Raiffeisenbank, 3063 Ittigen Konstruktion Fassade: Hinterlüftete Fassade mit grossflächigen Metallplatten Werkstoff Spenglerarbeiten: Aluminium 2,5 und 4,0 mm, nach Fertigstellung anodisiert

Baubeteiligte Bauherr: Raiffeisenbank Worb-Emmental, Ittigen Spengler: Peter Künzi AG, Spenglermeister Markus und Stefan Künzi, Ittigen Anodisierung Fassade: MAB, Max Amsler AG, Bellach Architekt: Bürgi Schärer, Architektur und Planungs AG, Bern


Gebäudehülle | Spenglerei | Produkte

Absturzsicherung – sicher, einfach, schnell montierbar ■ Die Arthur Flury AG präsentierte an der Swissbau 2018 ein Absturzsicherungssystem mit zahlreichen verbesserten Produkteigenschaften. So sind die Seilspanner und Kraftabsorber einfach zu montieren, ein Zusammenschrauben und Verprassen ist nicht mehr nötig. Folgt man der Montageanleitung, die jederzeit über einen QR-Code auch auf dem Bau online erhältlich ist, sind Montagefehler faktisch ausgeschlossen. Es handelt sich um ein rundum überfahrbares Seilsystem. Das Umhängen eines Gleiters um die 3D- Befestigungspunkte, Seilspanner oder Kraftabsorber ist nicht mehr erforderlich. Montage-Set braucht wenig Platz Entsprechend der Anforderungen kann das Absturzsicherungssystem mit Kraftabsorbern oder Seilspannern individuell nachgerüstet werden, ohne den Anschlagpunkt, den Untergrund oder den bestehenden Dachaufbau zu verändern. Solche Anpassungen sind ohne technisches Risiko durchführbar.

Im Vordergrund ein Befestigungspunkt des liniengeführten Sicherungssystems.

Das komplexe modulare Absturz-sicherungssystem besteht aus wenigen Einzelteilen und belegt dementsprechend wenig Lagerplatz in Logistik oder auf der Baustelle. Die Bauteile werden in kleinen Verpackungseinheiten geliefert. Das ganze Montage-Set kann mit einem kleinen Fahrzeug transportiert werden. Schmierstoff für Muttern und Schrauben werden keine benötigt. Während der Montage ist das Arbeiten mit Arbeitshandschuhen empfehlenswert. Zur Planung der Absturzsicherungsprojekte bietet AF eine eigens entwickelte RED CAD Flury Software mit integrierten Produktekatalogen, Objektplänen, Materiallisten oder Wartungsdokumentationen. Eine Arthur Flury Absturzsicherung kann direkt oder nachträglich in jedes Blitzschutzsystem integriert werden. Die Produkte sind nach Blitzschutz, H-Klasse 100 kA/10/30 geprüft. ■ Arthur Flury AG Tel. 032 613 32 38 www.aflury.ch

Eine Arthur Flury Absturzsicherung kann direkt oder nachträglich in jedes Blitzschutzsystem integriert werden.

Das Umhängen eines Gleiters um die 3D-Befestigungspunkte, Seilspanner oder Kraftabsorber ist nicht mehr erforderlich.


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Gebäudehülle | Spenglerei |

Spezial-Workshop «Digitalisierung am Blech» ■ Vom 19.–27. April 2018 wird im Zentrum für profitable Blechbearbeitung in Tägerwilen (Gebr. Spiegel AG) ein SpezialWorkshop zur Digitalisierung und kompletten Blechbearbeitung angeboten. Der Workshop beinhaltet an allen Tagen dieselben Möglichkeiten. Das heisst, unabhängig vom Tag kann der Kunde dank eines individuellen Termins über alle Maschinen, Software und die Dienstleistungen persönlich beraten werden. ■

Weitere Detail-Informationen und Anmeldung zum Workshop Gebrüder Spiegel AG Daniel Spiegel Tel. 071 677 60 60 ds@spiegel.ch www.spiegel.ch/workshop

Im imposanten Showroom in Tägerwilen TG gibt es die neuesten Blechbearbeitungsmaschinen zu bestaunen.


Sanitärtechnik | Wohnen |

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Eniwa und Engie Services setzen auf Optivis-Tec von Nussbaum

Ein guter Vorwand für Leichtbau Es dürfte ein neuer Höhenrekord sein: Im Werkhof-Neubau der Eniwa (ehemals IBAarau) stehen bis zu 5,60 Meter hohe Vorwandsysteme von Nussbaum. Optivis-Tec lässt sich in der Werkstatt vorfabrizieren oder direkt auf der Baustelle individuell vor Ort montieren. In diesem Fall hat der Installateur beides kombiniert und sich so ungeahnten Spielraum geschaffen. Andreas Stettler

■ Das imposante Gebäude auf dem ehemaligen onstroff-Gelände in Buchs/ Aarau vereint alle bisherigen, dezentralen Standorte der bisherigen IBAarau unter einem Dach. Und nach dem Umzug gab es mit Eniwa auch einen neuen Namen. Konkret umfasst der neue Werkhof 350 Büroarbeitsplätze (weitere 100 als Reserve, die vorerst weitervermietet werden), Schulungsräume, ein Personalrestaurant, Werkstätten, agerhallen und andere technisch-logistische Infrastrukturen sowie eine zweistöckige Tiefgarage mit insgesamt 350 Stellplätzen für den Fuhrpark der Eniwa und für PKWs. Der Komplex besteht im Wesentlichen aus drei Gebäudeteilen: Zwei Hochbauten mit unterschiedlicher Höhe und einem vorgelagerten, geschlossenen Hofareal. Hier können unter ande-

Waschraum im Rohbau mit dem installierten Optivis-Vorwandsystem und einem OptiflexWasserverteilerkasten.

rem Grossfahrzeuge zirkulieren und untergestellt werden.

Vorwandtechnik für optimale Wirtschaftlichkeit Im Industriebau sind Funktionalität und Effizienz besonders wichtig. Skelettbauweise, vorgefertigte Bauteile, rationelle Montage – Gebäude wachsen heute in rasantem Tempo in die Höhe. Unterstützt wurde dieses Vorgehen beim Eniwa-Projekt auch durch das Vorwands stem Optivis-Tec von Nussbaum. An der selbsttragenden, verwindungsfreien Rahmenkonstruktion werden Waschtisch, WC, Urinal, Bidet, Badewanne oder Dusche befestigt. Auffallend ist der Einsatz des S stems in überhohen Räumen. Beispielsweise erreichen die Optivis-Tec-Elemente in den

Nasszellen des ogistik- und agerbereiches im Erdgeschoss eine Höhe von 5,60 Meter. Zwar wurden bei 3,20 m noch abgehängte Teildecken eingezogen, aber die Profilkonstruktionen vorher bis zur rohen Betondecke hochzuziehen, machte durchaus Sinn. Der Installateur konnte mit ein und demselben Produkt arbeiten er konnte es als Vorwandlösung vor den Beton- und Backsteinwänden einsetzen, aber gleichzeitig auch als freistehende Trennwand platzieren. Zu deren Stabilisierung hat man sie etwas oberhalb der vorgesehenen Decke mit Stahlprofilen verbunden.

Der grosse Vorteil: Vorfabrikation und Baustellenmontage kombiniert Die grosse Raumhöhe konnte nur deswegen überwunden werden, weil sich

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den, anstelle von vielen kleineren Brettern. Die Nut des Optivis-Tec-Profils dient dabei als perfekte Fassung für die vom Schreiner zugeschnittenen Holzplatten, die nun eine durchgehende Montagefläche für die abgehängten Decken und weitere technische Installationen bieten.

Keine Berührungsängste bei Fremdprodukten Das neue Bürogebäude mit Werkhof der Eniwa an der Industriestrasse in Buchs, Bauphase. (Fotos: Roland Spring)

Urs Grüter (R. Nussbaum AG, Business Development-Manager), Pascal Böni (Projektleiter/Geschäftsleiter, Roman Böni GmbH), Sven Hildebrandt (Bauleiter, Hauri Baumanagement AG), Stefan Erismann (Projektleiter GA, Engie Services AG), Eliano Santacatterina (R. Nussbaum AG, Aussendienst), Giuseppe Tarquinio (R. Nussbaum AG, Leiter Verkauf Nordwest-/Zentralschweiz).

Optivis-Tec für die Vorfertigung wie auch für die Montage auf der Baustelle eignet. «Wir haben die Grundelemente mit einer Höhe von ca. 1,20 Meter in unserer nahe gelegenen Werkstatt produziert, sie in den Bau gebracht und dort einfach weiter gebaut», erklärt Stefan Erismann von der Engie Services AG. Für diese Kombi-Methode sprechen zwei Gründe: Ein 5,60 m hohes, fertig montiertes Element lässt sich kaum transportieren, schon gar nicht im Treppenhaus oder durch Türöffnungen die Baustellenmontage von Grund auf wäre zwar problemlos machbar, aber bei diesem Objekt wenig wirtschaftlich. «Das einfache Handling vor Ort hat ausserdem den Vorteil, dass wir kurzfristig auf Unvorhergesehenes und auf nderungen reagieren konnten», ergänzt Erismann. «Weil beispielsweise die Dachwasserleitungen ebenfalls hinter dem Vorwands stem geführt werden soll-

Echte Flexibilität beim Vorwands stem bedeutet, sich nicht allein auf eigene Komponenten zu beschränken. Opti-

Optiflex-Wasserverteilerkasten.

ten, haben wir kurzerhand dessen Bautiefe vergrössert und so genügend Platz geschaffen – und das alles, ohne nochmals in die Werkstatt zu gehen, und vor allem ohne Mehraufwand für die Bauherrschaft.»

Grossflächige Ausfachungen mit Holz sparen Zeit und Geld Das Baukastenprinzip von Optivis-Tec lässt jeglichen Spielraum für kreative Planer und Installateure offen. Das gilt auch für die Ausfachung mit Holz. Mit entsprechender Anordnung der Profile konnten beispielsweise in den Nasszellen des Eniwa-Bürotraktes im Deckenbereich über drei Meter lange, horizontale Paneelen verlegt wer-

Überhoher Toilettenraum (noch ohne herabgesetzte Decke) mit dem beplankten Optivis-Vorwandsystem.


Sanitärtechnik | Wohnen |

vis-Tec hat in dieser Hinsicht keine Berührungsängste: Auch Spülkästen von anderen Herstellern lassen sich dank speziellem Zubehör sicher und flächenbündig integrieren. Ganz ohne Zubehör und schnittstellenfrei geht selbstverständlich der Anschluss des Nussbaum Sortiments an Optivis-Tec. Das gilt für den Spülkasten, das WC- und das Waschtischelement, aber auch für die Trinkwasserverteils steme wie Optiflex-Flowpress (bei Eniwa im Einsatz), Optiflex-Profix, Optipress-Aquaplus und das Armaturensortiment Optiarmatur. Schliesslich erfüllt das Vorwands stem sämtliche Anforderungen an den Schallschutz nach SIA 181 und hat eine VKFBrandschutz-Zulassung.

Sichtbau erhöht die Anforderungen «Diese Zertifikate sind für uns als Planer ein wichtiger Entscheidungsfaktor bei der S stemwahl», meint Pascal Böni von der Roman Böni GmbH. «Ebenso überzeugt hat uns die Dienstleistung von Nussbaum hinter dem Produkt»,

fährt Böni fort. «Zum Beispiel die rasche Offertstellung und die fehlerfreie Planung. Das bedeutete unter anderem sehr wenig Restmaterial auf der Baustelle.» Gemäss Böni ist der Eniwa Werkhof einer der grössten ihm bekannten haustechnischen Sichtbauten. Will heissen, dass die meisten Installationen sichtbar bleiben. Auch hier ist präzise Planung, vor allem aber sorgfältiges und einwandfreies Handwerk erforderlich.

Das erste, aber nicht das letzte Mal Stefan Erismann: «Für uns war der Einsatz von Optivis-Tec eine Premiere. Das Vorwands stem hat uns überzeugt. Nicht zu vergessen ist die gute Betreuung durch die Nussbaum-Spezialisten und ihre häufige, unaufgeforderte Präsenz auf der Baustelle. Wir fühlten uns total sicher und werden dieses Vorwands stem weiterhin einsetzen.» ■ www.nussbaum.ch

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Das Objekt auf einen Blick – Neubau Werkhof und Bürogebäude der Eniwa AG (ehemals IBAarau AG) in Buchs bei Aarau – Grundstückfläche: 27 000 m2 – Geschossfläche: ca. 31 500 m2 – Inbetriebnahme: 2018 – Tage der offenen Tür: 16. und 17. Juni 2018 – Investitionsvolumen: rund 75 Mio. Franken Eingesetzte Nussbaum-Systeme – Optivis-Tec Vorwandsystem – Optiflex-Flowpress – Optiarmatur – Optipress-Aquaplus Am Bau Beteiligte – Bauherrschaft: Eniwa AG, Aarau – Architekt: Gautschi Lenzin Schenker Arch. AG, Aarau – Sanitärplanung: Roman Böni GmbH,Oberentfelden – Sanitärinstallationen: Engie Services AG, Aarau-Rohr – Bauführung: Hauri Baumanagement AG, Aarau

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Der Sanitärtechnik-Hersteller TECE gab zum 30-jährigen Bestehen Einblicke in die Unternehmens- und Produkteentwicklung

«Keep it simple» als Markenversprechen Das in Emdstetten (Deutschland) domizilierte Unternehmen Tece hat innert dreissig Jahren eine erstaunliche Entwicklung vom kleinen Planungsbüro zum international präsenten Gebäudetechnik-Systemanbieter hingelegt. Im vergangenen Oktober wurden der internationalen Fachpresse Einblicke in die Unternehmensgeschichte und in die Produkteentwicklung gewährt. Manuel Fischer

■ Ein innovativer Nachzügler in der Sanitärtechnik schaut mit Stolz zurück und mit Zuversicht nach vorne. etztes Jahr feierte das Unternehmen «Tece» mit starken Kompetenzen in den Bereichen Spül- und Vorwand-, Entwässerungs- und Abscheidetechnik sowie Rohrs steme das dreissigjährige Bestehen. Das Haustechnik-Unternehmen aus dem norddeutschen Münsterland hat sich aus einem kleinen Ingenieurbüro zum international aufgestellten Konzern mit mehr als 1500 Beschäftigten entwickelt. Der 2014 unerwartet verstorbene Thomas Fehlings galt bis zu seinem Tod als Vollblutunternehmer mit hoher Präsenz in der schnell wachsenden Unternehmensgruppe. Seitdem steht das Unternehmen unter der Regie der drei Geschäftsführer Hans-Joachim

Sahlmann, Andr Welle und Michael Freitag. Die Inhaberfamilie wird im Unternehmensbeirat durch die beiden erwachsenen Kinder vertreten. Für Hans-Joachim Sahlmann, selbst einer der Tece-Mitarbeiter der ersten Stunde, war die Zeit bei Tece immer geprägt von der Rolle des Herausforderers: «Unsere Wettbewerber sind in allen Geschäftsfeldern immer etablierte Marken. Das waren und sind beileibe keine schlechten Firmen mit schlechten Produkten.» Dennoch habe es das Unternehmen immer wieder geschafft, Kontrapunkte zu setzen oder Produktkonzepte entscheidend zu verbessern. Der Konzern besteht inzwischen aus fünf Produktionsgesellschaften mit Werken in Deutschland, Osteuropa und China sowie nicht weniger als weltweit

Eine industrielle Vorfertigung von Sanitärwänden (Typ Tece-System) verkürzt die Lieferkette, da sie die Gewerke Sanitär, Heizung und Trockenbau kombiniert und eine schnelle Montage ermöglicht.

21 Vertriebsgesellschaften. Noch 2006 zählte das Unternehmen insgesamt 563 Mitarbeitende, elf Jahre später wuchs die Belegschaft auf 1513 Beschäftigte, davon gut die Hälfte in der Produktion. Erzielte das mittelständische Unternehmen im Jahre 1999 noch etwas mehr als 20 Mio. Euro Umsatz, waren es letztes Jahr mit 220 Mio. Euro rund das Zehnfache. Die internationale Präsenz ist beeindruckend. Die wichtigsten Absatzmärkte sind – nach Deutschland – sterreich, Polen, Norwegen und Russland.

Kunststoffrohre, Vorwandsysteme Seit der Gründung vor dreissig Jahren überraschte das Unternehmen immer wieder mit innovativen Beiträgen zur Haustechnik, so beispielsweise mit dem sauerstoff-diffusionsdichten Kunststoff-

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rohr TC 2000, das für Fussbodenheizungen entwickelt wurde. Bis heute ist das Produkt Fussbodenheizung ein wichtiges Standbein der Unternehmensgruppe. Mit TC- uickpipe kam dann ein universelles Haustechnik-Rohrs stem hinzu, das für Sanitär- und Heizungsinstallationen geeignet war. Die konsequente Weiterentwicklung und das Rückgrat der Rohrfertigung heisst TeceFlex, das seit 1992 nahezu unverändert gefertigt wird und sich wegen seiner unkomplizierten Verarbeitung als oring-freies Schiebehülsen-Presss stem bei Fachhandwerkern gefragt ist. Der grosse Renovationsbedarf ganzer Wohnblöcke (im Osten Deutschlands) als Folge der deutschen Wiedervereinigung erforderte neue Methoden rascher Installations-Erneuerungen. Tece stellte sich dieser Herausforderung. Tece ist

Die Bedienung der Tece-One ist einfach. Man bedient zwei seitlich in die Keramik integrierte Drehregler. Der eine regelt stufenlos die Wassermenge, der andere die Wassertemperatur.

Hans-Joachim Sahlmann, TECE-Geschäftsführer, freut sich über eine Million verkaufte Tece-Duschrinnen: «Das Produkt mussten wir wachküssen. Vor 15 Jahren wurden keine 500 Stück pro Jahr verkauft.»

inzwischen in Europa einer der führenden Hersteller industriell vorgefertigter Sanitär-Vorwandinstallationss steme. Das Tece-S stem verfügt über die Zertifikate in den Bereichen Brandschutz (VKF) und Schallschutz im Hochbau (SIA 181). Die Vorwandregister werden individuell geplant, nach Mass gefertigt und am Einbautag ab Werk just-in-time auf die Baustelle geliefert. Der schnelle, einfache Einbau der S steme senkt die Montagekosten auf der Baustelle und minimiert das Risiko der Bauverzögerung. Mit TeceProfil ist für das Bauhandwerk ein komplettes und schnell montierbares Trockenbaus stem, bestehend aus Tragwerk, Modulen für die Sanitärinstallation und Beplankung, im Angebot.

Raumgestaltung erschliesst. Die Zehnerjahre des neuen Jahrtausends waren generell geprägt durch den Einstieg in hochwertiges Design. So sind WC-Betätigungsplatten aus Glas, Edelstahl und wandbündig eingebaut und sind somit höherwertige Alternativen zu Produkten aus Kunststoff. Die Spültechnik und die Entwässerungstechnik gelten als kommerziell interessante Geschäftsfelder für die Zukunft der Branche. Auch für den Export lassen sich für SanitärtechnikUnternehmen aus Europa grosse Chancen ausmachen, so Sahlmann: «Das wandmontierte WC hat in Asien noch sehr geringe Marktanteile – und damit ist dort enormes Potenzial für Vorwand- und Spültechnik.»

Betätigungsplatten, Duschrinnen

Dusch-WC – ohne Schnickschnack

Ein weiteres Geschäftsfeld erschloss sich Tece im Jahre 2005 mit der bernahme des Edelstahlspezialisten Basika in Wuppertal. Neben Fettabscheidern und Entwässerungsrinnen für Grossküchen schlummerte im Sortiment des Unternehmens auch die Duschrinne. «Die Duschrinne war ein Produkt, das wachgeküsst werden musste. 2004 verkaufte Basika noch keine 500 Stück im Jahr, heute verkaufen wir jährlich hunderttausend davon», sagte Hans-Joachim Sahlmann am Fachpresseanlass. Mit dem Reengineering des Rinnenprogramms und einer konsequenten Ausrichtung auf die Bedürfnisse von Handel und Handwerk kam der Erfolg. Die Duschrinne samt Prüfzeugnis zur Dichtigkeit brachte den Durchbruch für ein neues, bodenebenes Badezimmerkonzept mit durchgehendem Fliesenboden, das ganz neue Möglichkeiten der

Ein neues Kapitel schlägt Tece auf mit der ancierung eines Dusch-WC, das ohne Strom und ausgefeilter Elektronik funktioniert. Zu Beginn der Entwicklung habe man sich die Frage gestellt: «Wieso hatten bislang die Dusch-WC keinen durchschlagenden Erfolg am Markt » Man zog folgende Schlussfolgerung: «Beim Dusch-WC ist der Bedarf nach einer niederen Preiseinstiegsschwelle und handhabbarer Technik enorm.» Martin Krabbe, Entwicklungschef des Sanitärunternehmens, gab Einblicke in die Forschungs- und Entwicklungsarbeit bei Tece: «Bei der Suche nach dem besseren Produkt meldet sich die geprägte Denkrille immer zuerst.» Innovation bestehe zu einem geringen Teil aus emotionaler und schneller Inspiration und zu einem sehr hohen Anteil aus mühseliger Transpiration. Beides sei wichtig, aber es bedürfe des ungetrüb-


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Mit TeceProfil bietet das Unternehmen Tece ebenfalls ein Vorwandsystem an. Damit lassen sich Sanitärwände zeitsparend im Trockenbauverfahren und mit wenigen Einzelteilen aufbauen.

ten Blicks von aussen, wie er an Beispielen aus anderen Branchen zeigte. So hätten sich die Autobauer allzu lange auf die Verbesserung der Fahrleistung konzentriert. Die Tatsache, dass ein Auto zu nur 3,5 % der Gebrauchszeit tatsächlich fährt, sei dabei völlig ausser

Acht gelassen worden. Neue Mobilitätskonzepte (elektronischer Abruf von Fahrzeugen je nach Bedarf) kämen deshalb von ausserhalb der Automobilindustrie. ange Zeit hatte man sich das DuschWC als ein elektrisch bedienbares Gerät vorgestellt mit Wasserpumpe, vor-OrtWassererwärmung, Sitzheizung, Warmlufttrockner, automatischem Deckel und Beleuchtung integriert. Eine repräsentative Befragung unter Sanitärfachleuten habe ergeben, dass diese «technischen Spielereien» eher als unwichtig und störungsanfällig angesehen werden. Eigenheimbesitzer und iegenschaftsverwalter begreifen die Toilette als Teil der Immobilie. Man fordere dementsprechend von Sanitäranlagen eine ebenserwartung von bis zu 20 Jahren. Dazu Krabbe konkret: «Einem Thermostat-Element wird lange Gebrauchsdauer zugetraut, nicht aber einer komplizierten Elektronik.» Die Tece-One kommt als rein h draulische ösung daher. Zur Bedienung sind zwei seitlich in die Keramik integrierte Dreh-

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Planer entwerfen einen Prototypen, anhand dessen das massgeschneiderte Sanitärwandkonzept überprüft wird. Nach der finalen Spezifikation beginnt die industrielle Vorfertigung.

regler notwendig. Der eine regelt stufenlos die Wassermenge, der andere die Wassertemperatur –wie am DuschThermostat. ■ www.tece.ch

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Auszeichnung für bodenebene Duschen

Geberit erhielt das SPV-Gütesiegel Bodenebene Duschen liegen im Trend, weil sie dezent sind und eine durchgängige Gestaltung des Raums sowie einen schwellenlosen Eintritt in den Duschbereich ermöglichen. Attraktives Design, einfache Reinigung und eine hydraulisch optimierte Ablauftechnik zeichnen alle Lösungen aus, die Geberit für die Entwässerung von bodenebenen Duschen anbietet.

Der Schweizerische Plattenverband hat die Geberit ösungen für bodenebenes Duschen im praktischen Einsatz geprüft und mit dem Gütesiegel des Schweizerischen Plattenverbands SPV ausgezeichnet. Die Geberit Duschrinne Clean ine, der Geberit Wandablauf, der Geberit Duschbodenablauf und neu die Duschfläche Setaplano zeichnen sich insbesondere durch ihre praktische und sichere Handhabung aus. berzeugt haben die einfache Abdichtung ohne zusätzliche Arbeitsschritte, die grosse Abdichtungs-Flanschbreite von 10 cm aber auch der Wegfall der Materialübergabe zwischen Sanitär und Plattenleger im Rahmen der Abdichtungsarbeiten. Zudem erfüllen sie die Schallschutznorm SIA 181.

Neue Ablaufvariante: plattenfähige Duschrinne Geberit CleanLine

Neu gibt es die GeberitDuschrinne CleanLine auch in einer plattenfähigen Version.

Zeitloses Design und einfache Reinigung – die Geberit Duschrinne Clean ine erfreut sich seit ihrer Markteinführung eines grossen Zuspruchs von Bauherren und Endkunden. Die rundum durchdachte und sichere Montage der Clean ine Duschrinnen überzeugt auch Installateure und Plattenleger. Nun ergänzt Geberit das Angebot mit einer plattenfähigen Variante. Mit der plattenfähigen Abdeckung kann jetzt problemlos auch der Kundenwunsch nach einem vollständig mit Platten ausgebildeten Duschboden und nahezu unsichtbarem Ablauf erfüllt werden. Der Einbauvorgang entspricht weitgehend demjenigen der flachen Duschrinne aus Edelstahl. Auch die Reinigung ist denkbar einfach: Die Abdeckung lässt sich mit einem Handgriff entfernen und enthält einen Kammeinsatz, der lange Haare und dergleichen zurückhält.

Je nach Platten lässt sich das Gefälle im Duschboden unterschiedlich ausbilden. Ablauf und Abdeckung können auch direkt an der Wand platziert werden.

Die Geberit Duschfläche Setaplano besteht aus einem hochwertigen Mineralwerkstoff. Im Gegensatz zu Metall, Glas oder Keramik fühlt er sich angenehm warm und seidigsanft an. Ausserdem lässt sich die Duschfläche Setaplano besonders einfach reinigen.

Neue Grössen: Geberit Duschfläche Setaplano


Sanitärtechnik | Wohnen |

Die plattenfähige Abdeckung des Wasserablaufs besteht aus Edelstahl.

Die Anzahl der zur Montage notwendigen Einzelteile ist bei der Geberit Duschfläche Setaplano auf ein Minimum reduziert. Durch die werkseitige Vormontage des Installationsrahmens und der Abdichtung wird die Arbeit vereinfacht und eine sehr hohe Sicherheit erzielt. Die Duschfläche wurde nun um zwei weitere Grössen ergänzt (80 x 80 cm und 80 x 150 cm). Somit stehen für die Gestaltung des Wunschbadezimmers insgesamt 13 Grössen zur Verfügung. ■ Geberit Vertriebs AG Tel. 055 221 61 11 www.geberit.ch

Die Geberit-Duschfläche Setaplano wurde nun um zwei weitere Grössen auf insgesamt 13 Grössen ergänzt. (Fotos: Geberit)


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Die App SmartControl basiert auf iOS oder Android und funktioniert auf jedem Smartphone oder Tablet. (Bild: Similor)

Sanimatic offeriert Vernetzung öffentlicher Sanitärräume

Das Digital Public Bathroom-Konzept Mit dem Digital-Public-Bathroom-Konzept bietet Sanimatic eine Gesamtlösung für die Vernetzung von elektronischen Waschtischmischern, Urinal- und Duschensteuerungen im öffentlichen Bereich an. Das bringt zahlreiche Vorteile für Installateure, Gebäudebetreiber und -inhaber. Quelle: Sanimatic, Bearbeitung Franz Lenz

■ Die Digitalisierung im öffentlichen Bereich befindet sich eindeutig auf dem Vormarsch. Sanimatic reagiert darauf mit dem Gesamtkonzept Digital Bathroom. Dieses bündelt technisches Know-how mit modernen Selbstschlussarmaturen, externen und integrierten Urinalsteuerungen, einer neuen Duschensteuerung sowie unserer intuitiv bedienbaren Sanitär-App SmartControl.

Digitale Einstellung und Überwachung Dank Digital Public Bathroom können Installateure, Hauswarte oder Mitarbeiter von technischen Diensten über ihre Smartphones oder Tablets eine komplette Sanitäranlage schnell und einfach einstellen, steuern und überwachen. Und das auf eine sehr h gienische Weise, da die Produkte weder berührt noch demontiert werden müssen. Auch lassen sich

Nachlaufzeiten, Wasserlaufzeiten und Spülmodi von Selbstschlussarmaturen, Duschen und Urinalen einstellen, was sich insgesamt positiv auf den Wasserverbrauch und somit auf die Betriebskosten auswirkt.

Bewirtschaftung über App SmartControl Kernstück des Digital-Public-Bathroom-Konzepts ist die App SmartControl. Diese kommt bereits bei der Inbetriebnahme der Produkte zum Einsatz, wenn der Installateur die Grundeinstellung der Produkte an die rtlichkeit anpasst. Danach dient sie den Hauswarten oder technischen Mitarbeitern als Basis für den Unterhalt sowie für die berwachung der Produkte. Grundsätzlich lassen sich die installierten Produkte einzeln oder in Produktgruppen organisieren und bewirtschaften.

Hygienespülungen gegen Legionellen

Eine besondere Erwähnung verdient die intelligente Urinal-Steuerung mit ihren verschiedenen Modi. Entgegen dem Normalmodus, in dem bei jeder Nutzung eine vordefinierte Spülmenge fliesst, spült das Urinal im H brid-Modus in einem voreingestellten Zeitintervall. Mit aktiviertem Stadion-Modus schaltet das S stem bei einer temporär hohen Nutzungsfrequenz, zum Beispiel während der Pausen anlässlich einer Sportaustragung, automatisch in den Stadion-Modus um. Dieser löst unabhängig von der Nutzung und in einem programmierbaren Intervall eine Spülung aus. Stellt das S stem innerhalb eines Spülintervalls keine Nutzung fest, schaltet es automatisch in den Normalmodus zurück. Dank der unterschiedlichen Modi werden die Urinale regelmässig ausgewaschen. Somit bleiben sie h gienisch rein und die Räume geruchsfrei. Zudem wird der Wasserverbrauch eingeschränkt. Zusammengefasst bieten die Urinal-Steuerung und die unterschiedlichen Modi eine h gienische, ökologische und ökonomische ösung mit hohem Mehrwert für Nutzer und Betreiber. Für alle installierten Produkte können auch Zeitintervalle für die H gienespülungen festgelegt werden. Dies ist besonders wichtig, um stagnierendes Wasser in den eitungen und die Gefahr von egionellen-Vermehrung zu verhindern.

Fehler schnell über App finden Gibt es Probleme mit einer installierten Steuerung Die App hilft, den Fehler schnell und einfach zu finden, ohne dass die Steuerung auseinandergebaut werden muss. Denn mittels Diagnostik kann die Funktionsfähigkeit von Sensoren, Ventilen und der Stromversorgung abgefragt werden. Auch lassen sich interessante Statistiken, wie zum Beispiel die Anzahl der Nutzungen und Betriebsstunden, abrufen. ■ www.similor.ch



Massgeschneiderte Lösungen für das Bad von Schmidlin

Schnell, flexibel und zuverlässig Die immer grösser werdende Komplexität von Bauprojekten bedarf aussergewöhnlicher Lösungen. Das Traditionsunternehmen Wilhelm Schmidlin AG, Oberarth, hat deshalb seinen Markenauftritt überarbeitet und positioniert sich neu als Schweizer Marktführer für massgefertigte Badlösungen im privaten und öffentlichen Bereich. Quelle: Schmidlin, Bearbeitung Franz Lenz

■ Der Erfolg der Wilhelm Schmidlin AG beruht auf dem Pioniergeist von mittlerweile drei Generationen. 1947 als Stahlbadewannenfabrik gegründet, entwickelte sich das Familienunternehmen vom Hersteller von Bade- und Duschwannen zum Anbieter von massgefertigten ösungen für das Bad im privaten und öffentlichen Bereich. Auf-

grund dieser Entwicklung entschieden sich Geschäftsleitung und Verwaltungsrat, das bisherige ogo einem Re-Design zu unterziehen. In Zusammenarbeit mit dem versierten Team von Peter Wirz, Vetica-Group, wurden Marke und Auftritt auf den neusten Stand gebracht und auf den bisherigen Zusatz «Stahlbadewannen» verzichtet. Der al-

leinige Name «Schmidlin» repräsentiert selbstbewusst die Schweizer ualität, Zuverlässigkeit, Flexibilität und Transparenz des Unternehmens.

Neu: massgeschneiderte Lösungen Individuelle Badlösungen im neuen Eigenheim, bei Renovationen und im Objektbereich sind im Trend. Auch werden die Grundrisse zunehmend komplexer und spezielle Produktlösungen sind gefragter denn je. Aufgrund dieser Ausgangslage bietet das Innerschweizer Traditionsunternehmen Schmidlin ein attraktives Sortiment an massgefertigten Produkten aus glasiertem Titanstahl an. Das Angebot unterscheidet die Varianten «Vario» und «Spezialanfertigungen».

Vario – Grössen zentimeterweise bestellbar Das Vario-Sortiment stellt sich aus ausgesuchten Badewannen, Duschwannen, Duschflächen und Waschbecken zusammen. Die Modelle sind von der Mindest- bis zur Maximalgrösse in Abständen von einem Zentimeter bestellbar und zeichnen sich durch fixe Preise und kurze ieferfristen aus. Auch sind eine Vielzahl an Optionen, wie zum Beispiel scharfkantige Ecken, ein Wasserfall-Einlauf bei Badewannen, andere Farben als Alpinweiss Glanz, die Veredelung Glasur Plus oder die Gleitschutzbeschichtung Antigliss Pro erhältlich.

Unbegrenzte Spezialanfertigungen Sind bei Renovationen besondere Masslösungen gefragt, kommen die Spezialanfertigungen von Schmidlin zum Einsatz. Sie bieten beste ästhetische und h gienische ösungen und ersparen viel Zeit, die ansonsten für aufwendige Plattenarbeiten eingesetzt werden müsste. Die Badewannen,


Sanitärtechnik | Wohnen |

Die Badewanne Schmidlin Sola ist aus glasiertem Titanstahl und lässt sich auf Wunsch auch auf Mass fertigen. (Bilder: Schmdlin)

Ein Roboter spritzt Emailschlicker auf die gewünschte Stahlbadewanne. Das Email wird in einem Ofen bei 860 ºC eingebrannt. Es entsteht eine robuste und langlebige Badewanne aus glasiertem Titanstahl.

Duschwannen, Duschflächen und Waschbecken lassen sich alle verlängern, verkürzen, verbreitern oder verschmälern. Ausserdem können sie mit individuell platzierbaren ochbohrungen, schrägen, abgerundeten oder kantigen Ecken, mit schiefen Winkeln

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Ein Produkt auf Mass entsteht: Je nach Kundenwunsch wird für Verlängerung der Wanne zusätzlich Stahl angeschweisst und sorgfältig geschliffen.

oder mit nahtlos emaillierten Schürzen versehen werden. Jede Spezialanfertigung wird individuell offeriert. ■ www.schmidlin.ch

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Keramik Laufen lanciert Schallwellen auf SaphirKeramik

Die Badkollektion Sonar Ausdrucksstark und minimalistisch zugleich, spielt die Formensprache von Sonar mit Kreisbogen und Winkel und betont so die schlanke Linienführung der SaphirKeramik. (Fotos: Keramik Laufen)

Mit der Badkollektion Sonar präsentiert Keramik Laufen die dritte Generation der SaphirKeramik. Die raffinierte, grazile Kollektion aus Waschtischen, Waschtisch-Schalen und Badewannen wurde von Patricia Urquiola entworfen. Die international gefeierte Designerin formulierte eine eigenständige Formensprache und fügte dem feinen Keramikmaterial eine dreidimensionale Textur hinzu. Quelle: Keramik Laufen, Bearbeitung Franz Lenz

■ Keramik aufens dünnwandige SaphirKeramik hat einen Design-Trend im Bad gesetzt. Mit Patricia Urquiola hat sich erneut eine international renommierte Designerin an das revolutionäre Material gewagt und für Keramik aufen die Kollektion Sonar entworfen. Ziel war es, die formalen und funktionalen Eigenschaften, aber auch die dekorativen Aspekte des Materials weiter auszuloten und in eine elegante, innovative Kollektion zu überführen.

Spiel mit Wellen Die traditionell glatten und durchgängigen Aussenflächen der Waschtische erhalten nun einen dreidimensionalen Aspekt, wobei die äusserst schlanken Linien bewahrt werden.

Ausdrucksstark und minimalistisch zugleich, spielt die Formensprache von Sonar mit Kreisbogen und Winkel und betont so die schlanke inienführung der SaphirKeramik. Um die eichtigkeit der Objekte noch stärker zu betonen, hat Urquiola gemeinsam mit Keramik aufen eine feine, dreidimensionale Textur für die Aussenflächen der Waschtisch-Schalen entwickelt. Sie kann optional zur traditionell glatten Oberfläche gewählt werden und erinnert an Schallwellen. Patricia Urquiola: «Der Name Sonar steht als Metapher dem Wasser nahe: Bei diesem Ortungsverfahren werden Schallimpulse ausgesandt, um Gegenstände unter Wasser zu lokalisieren. Mir gefiel die Vorstellung, die kleinen Wellen zu verwenden, die der Schall erzeugt. Sie standen Pate für die Textur an der Aussenseite der Waschtisch-Schalen. Ich wollte nicht nur mit der eichtigkeit der Keramik arbeiten, sondern auch einen Weg finden, ihre Oberfläche zu gestalten.»

Raffinierte Verbindungen

Der bodenstehende Waschtisch vermittelt einen streng architektonischen Minimalismus, der Ausdruck von Reinheit und schlichten Formen ist.

Die Verbindung aus Reinheit, formaler Einfachheit sowie der Energie und D namik eines Naturphänomens verschafft Sonar einen kühnen, eigenständigen Auftritt im Badezimmer. Die strenge Geometrie optimiert gleichzeitig den Wasserfluss: Die geneigte Fläche des Beckenbodens führt das Wasser sanft zu einem transversalen Einschnitt. Von dort fliesst es durch einen herkömmlichen Abfluss ab, der durch eine Abdeckung aus Keramik elegant dem Blick entzogen bleibt. Für die Reinigung kann die Abdeckung schnell und einfach abgenommen werden. Zu Sonar gehören ein bodenstehender und ein wandhängender Waschtisch, zwei Waschtisch-Schalen und eine Doppelwaschtisch-Schale, alle aus SaphirKeramik. Die Waschtisch-Schalen können mit Textur oder glatter Oberfläche gewählt werden, die Waschtische sind ausschliesslich mit glatter Oberfläche erhältlich. Eine Badewanne im charakteristischen Design der Kollektion vervollständigt das Ensemble. Sie verfügt über eine integrierte Ablagekonsole und ist aus Keramik aufens Hightech-Material Sentec gefertigt. ■ www.laufen.ch

Die freistehende Badewanne präsentiert sich schlank und leicht in einem raffinierten Gleichgewicht aus Winkeln und Kurven.


Sanitärtechnik | Wohnen | Produkte

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Innovativ, flexibel und elegant ■ Seit die Schaco AG 1990 für den Import sanitärtechnischer Nischenprodukte gegründet wurde, entwickelt sie mit Schweizer Akribie aus einfachen Entwässerungslösungen kleine technische Meisterwerke – stets mit dem Willen, dem Installateur etwas Besonderes zu bieten. Ein Highlight stellen die Duschrinnen Aqua SwissLine und Edelstahl-Abläufe für fugenlose Beläge dar. Am heutigen Lieferprogramm lassen sich die Ergebnisse dieses Weges erkennen. Zum Beispiel am Wannendichtband Rivaflex und Dichtschutz Riva, welche die hohen Anforderungen der Installateure und Fliesenleger erfüllen. Auch an anderer Stelle gab es massgebliche Neuerungen. Zum Beispiel bei den Keilschienen Aqua für geflieste Duschen, welche Schaco als Vorreiter erstmals in der Schweiz angeboten hat. Die neuen Produkte CeraFloor und CeraWall machen sich durch schlichte Eleganz und modernem Look zu etwas ganz Besonderem. Bei diesen Produkten kommt die edle, hochwertige Verarbeitung mittels Schweizer Präzisionstechnik besonders zur Geltung. Schaco vereint ausgereifte Technik, aktuelles Design und höchste Sicherheit. Kooperation ist für Schaco der Schlüssel zum Erfolg: Die besten Lösungen finden sich im Dialog mit Kunden und Partnern. An sich selbst stellt die Firma höchste Qualitätsansprüche, damit ihre Produkte auch die härtesten Prüfungen bestehen. ■ Schaco AG Tel. 041 444 33 99 www.schacoag.ch

Bodenablauf TistoStone: Nahezu unsichtbar.

Duschrinne CeraFloor: Zeichnet sich durch eingefrästes Quergefälle aus.

Duschrinne Aqua SwissLine: bewährtes System, schlichte Eleganz.

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Agenda | Berufsbildung

Permanente Agenda

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(Bitte informieren Sie sich auch unter www.hk-gebaeudetechnik.ch/agenda. Änderungen vorbehalten.)

Anmeldung

Thema/Ort

Datum

Tagungen Konferenz der GebäudetechnikVerbände KGTV, www.kgtv.ch

KGTV: GV mit Workshop, Themen: BIM, Immobilien, Energieforschung BFE und Energieeffizienz, 8.30–14 Uhr, Bern

18. April 2018

Swissolar www.swissolar.ch/pv2018

16. Nationale Photovoltaik-Tagung, Gipfeltreffen der Photovoltaikbranche: neueste Erkenntnisse aus Forschung und Technologie. Do/Fr, Kursaal Bern

19. – 20. April 2018

ZT Fachmessen AG, www.fachmessen.ch

Forum Architektur in Wettingen: Freitag, 20. April 2018, 10.30 – 12.45 Uhr, Bauen 20. April 2018 + Wohnen, Messe Wettingen

Mobil in Time AG, 8253 Diessenhofen, www.mobilintime.com

7. HLK Kompetenz-Brunch, Do-Morgen 26. April, 7.30–11 Uhr, Programm + Anmeldung: www.mobilintime.com › News

energie-cluster.ch/türöffner

türöffner-event: Lebenskomfort in alten Gebäuden, Zehnder Gränichen, 17-20 Uhr Do, 3. Mai 2018

energie-cluster.ch/türöffner

türöffner-event: Hoher Wohnkomfor t bei niedrigen Betriebskosten, SwissFrame AG, SwissRenova AG, Bern, 17–20 Uhr

energie-cluster.ch/türöffner

türöffner-event: Energie-Apéro Meiringen, Alpen Energie, Meiringen, 18–20.30 Uhr Mi, 23. Mai 2018

www.tagedersonne.ch

Tage der Sonne 2018

CTA AG, Münsingen, Tel. 031 720 10 00, Wärmepumpen-Info-Tag: Vorstellung der CTA und ihrer Wärmepumpen, www.cta.ch (Anmeldung erforderlich) Besichtigung der Wärmepumpen-Produktion, 9–11.30 Uhr in Münsingen BE

26. April 2018

Di, 15. Mai 2018

25. Mai – 3. Juni 2018 Sa, 26. Mai 2018

www.energie-cluster.ch/jahrestagung

Jahrestagung 2018: Herausforderung der Digitalisierung für Wi. & Ges., Dienstag, 29. Mai 2018 29. Mai 2018, 13-17 Uhr, Zürich, KV Zürich Business School

Stuberholz, Partner: Hoval, Designergy www.stuberholz.ch, Tel. 031 879 59 59

Infor-Anlass Kt. BE: Auswirkungen der neuen Energie-Vorschriften, Ort: Stuberholz, Sägestrasse 22, 3054 Schüpfen BE, Do 31. Mai 2018, 18.30 - 20.30 Uhr

31. Mai 2018

ebm-papst AG www.ebmpapst.ch › Info-Center › Symposium

ebm-papst Ventilatoren-Symposium 2018 / LuftDruck-Symposium Do, 20. September 2018, ca. 13.30 bis 17.30 Uhr, Technorama Winterthur

20. September 2018

Kurse Gebrüder Spiegel AG, 8274 Tägerwilen Tel. 071 677 60 60, www.spiegel.ch/workshop

Spezial-Workshop für Spengler zur Digitalisierung und kompletten Blechbearbei- 19.-27. April 2018 tung. Die Teilnehmer profitieren von individuellen, persönlichen Terminen und erhalten Infos zu Maschinen, Software und Dienstleistungen. Ort: Tägerwilen TG.

Topmotors www.topmotors.ch/Veranstaltungen

Topmotors Grundlagenkurs «Industrielle Energieoptimierung» HSLU, Campus Horw, 6048 Horw, 9.15-18 Uhr

4./5. Mai 2018 25./26. Mai 201 15./16. Juni 2018

Verband Fernwärme Schweiz VFS ww.fernwaerme-schweiz.ch

Verkaufstraining Fernwärme-Akquise Modul 1 im Ausbildungscenter Franz Gysi AG, 5034 Suhr

7./8. Mai 2018

BMS-Energietechnik AG Wie Sie Kostenexplosionen in der Kälte- und Wärmeerzeugung vermeiden können, 3812 Wilderswil Tel. 033 826 00 12 Informationsveranstaltung für Anlagenbesitzer und Planer Mi, 29. August 2018, www.bmspower.com › Kurse und Events 12.15 – 14.15 Uhr, Hochschule Luzern, Luzern Kurskosten: Fr. 35.- inkl. Lunch

29. August 2018

BMS-Energietechnik AG Trinkwarmwasser-Erwärmung mit Frischwassertechnik, Informationsveranstal3812 Wilderswil Tel. 033 826 00 12 tung für Planer und Installateure, nächste Termine: Mi, 5. September 2018, www.bmspower.com › Kurse und Events 12.15–14.15 Uhr, Schlieren ZH, Mo, 10. September 2018, 12.15–14.15 Uhr, Hotel Säntispark, Abtwil SG, Kurskosten: Fr. 35.- inkl. Lunch

5. September 2018 10. September 2018

BMS-Energietechnik AG Wärmetauscher verschmutzen nicht (grundlos)! Do, 6. September 2018, 13.30 – 3812 Wilderswil Tel. 033 826 00 12 17.00 Uhr, Schlieren ZH, Kurskosten: Fr. 290.www.bmspower.com › Kurse und Events

6. September 2018

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| HK-Gebäudetechnik 4/18 |

Agenda | Impressum |

TWK – Test- und Weiterbildungszentrum Wärmepumpen und Kältetechnik GmbH Friedrich-List-Strasse 10 D-76297 Stutensee Germany Telefon: +49 7244 55737-0 Telefax: +49 7244 55737-11 Email: info@twk-karlsruhe.de www.twk-karlsruhe.de

Zweitägiger Intensivkurs KT1 Vorkurs – Einstieg in die Kältetechnik

Schulungs-Ort: TWK GmbH Friedrich-List-Strasse 10 76297 Stutensee-Blankenloch Germany

Einwöchiger Intensivkurs, KT4 Kältetechnik C

4.7. – 5.7.18/29.8. – 30.8.18 15.10. – 16.10.2018 19.11. – 20.11.2018

Einwöchiger Intensivkurs, KT2 Kältetechnik A 9.7. – 13.7.18/3.9. – 7.9.18 08.10. – 12.10.2018 05.11. – 09.11.2018, 03.12. – 07.12.2018 Einwöchiger Intensivkurs, KT3 Kältetechnik B 16.07. – 20.07.2018 22.10. – 26.10.2018, 12.11. – 16.11.2018, 10.12. – 14.12.2018 10.09. – 14.09.2018 26.11. – 30.11.2018 24.09. – 28.09.2018

Einwöchiger Intensivkurs, KT5 Kältetechnik D – Projektierung

10.12. – 14.12.2018

Dreitägiger Intensivkurs, KT14 Kältetechnik E – Regelung/Energieeffizienz

12.11. – 14.11.2018

Einwöchiger Intensivkurs, KT6 Praxis an Kälteanlagen

19.11. – 23.11.2018 17.09. – 21.09.2018 17.12. – 21.12.2018

Zweitägiger Intensivkurs, KT7 Dichtheitsprüfung an Kälteanlagen

2.7. – 3.7.18/1.10. – 2.10.18 03.12. – 04.12.2018

1-tägiger Intensivkurs, KT8 Wiederkehrende Unterweisung Kältem. u. Kälteanlagen

15.11.2018

2-tägiger Intensivkurs, KT9 Kälteanl. mit brennbaren Kältem. (Kohlenwasserst.)

01.10. – 02.10.2018

Zweitägiger Intensivkurs, KT10 Kältetechnik mit dem Kältemittel CO2 – stationär 19.11. – 20.11.2018 Fortsetzung TWK-Kurse folgt in HK-GT 5/18

Einwöchiger Intensivkurs, KT11 NH3- und subkritische CO2-Kälteanlagen

26.11. – 30.11.2018

Eintägiger Intensivkurs, KT13 Regelung von Kälteanlagen

26.11.2018

Topmotors www.topmotors.ch/Veranstaltungen

Topmotors Grundlagenkurs «Industrielle Energieoptimierung» FHNW, Institut Energie am Bau, 4132 Muttenz, 9.15-18 Uhr

24./25. August 2018 7./8. September 2018 28./29. September 2018

Messen www.electro-tec.ch

Electro-Tec 2018: Connected World, BernExpo

23./24. Mai 2018

MCH Messe, BFE, VSE, electrosuisse u.a. www.powertage.ch

Powertage 2018: Tagung + Ausstellung, Themen: Big Data, Smart Grid / Neue Märk- 5.–7. Juni 2018 te – neue Chancen / Kraftwerk Schweiz. Dienstag - Donnerstag, Messe Zürich

IMPRESSUM HK-Gebäudetechnik 16. Jahrgang, Nr. 4, April 2018 (45. Jahrgang HeizungKlima), erscheint monatlich. www.hk-gebaeudetechnik.ch, ISSN 1016-5878 Auflage + Verbreitung (WEMF 2017) Verbreitete Auflage 7669 Ex. Verkaufte Auflage 2300 Ex. Druckauflage 7800 Ex. Herausgeberin AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Tel. 058 200 56 50, Fax 058 200 56 61 Geschäftsführer: Roland Kühne Leitung Zeitschriften: Michael Sprecher Redaktion AZ Fachverlage AG, HK-Gebäudetechnik Neumattstrasse 1, Postfach, CH-5001 Aarau. Peter Warthmann, Chefredaktor, Tel. 058 200 56 15, peter.warthmann@azmedien.ch Manuel Fischer, Redaktor, Tel. 058 200 56 11, manuel.fischer@azmedien.ch Ständige externe Fachredaktoren: Christian Bärtschi, Bernd Genath, Alan Hawkins, Franz Lenz, Wolfgang Schmid, René Senn, Martin Stadelmann, Martin Stöckli, Andreas Walker, Jürg Wellstein, Andreas Widmer, Daniela HochradlWohlgemuth Redaktioneller Beirat Marco Andreoli, Vorsitzender der Geschäftsleitung, CTA AG, Münsingen. Domenico Autuori, Manager of Trainingcentre & Laufen Forum, Keramik Laufen AG und Similor AG, Laufen.

Daniel Bader, Leiter Kommunikation, R. Nussbaum AG, Olten. Stephan Muntwyler, Geschäftsführer Gabs AG, Tägerwilen. Richard Osterwalder, Geschäftsleiter Weishaupt AG, Geroldswil, Mitglied GebäudeKlima Schweiz. Beat Scherrer, Geschäftsführer Scherrer Metec AG, Zürich. Viktor Scharegg, Mitglied Zentralvorstand suissetec.

Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Redaktionelle Beiträge Produkte-Hinweise werden kostenlos abgedruckt, Auswahl erfolgt durch die Redaktion. Bezahlte Beiträge werden mit «Publireportage» oder «Anzeige» gekennzeichnet. Leitung Werbemarkt: Jean-Orphée Reuter, Tel. 058 200 54 46 Anzeigenleitung/Kundenberatung Stefan Wyser, Tel. 058 200 56 18, stefan.wyser@azmedien.ch Stephanie Suter, Tel. 058 200 56 42, Fax 058 200 56 61, stephanie.suter@azmedien.ch Anzeigentarif unter www.hk-gebaeudetechnik.ch Leitung Marketing: Christine Ziegler Aboverwaltung, Abonnemente Tel. 058 200 56 50, abo@hk-gebaeudetechnik.ch Preis Jahres-Abonnement: Fr. 138.– (inkl. MwSt.) Abo-Bestellung: www.fachtitel.ch Layout/Produktion: Pia Zimmermann

Druck: Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen Kooperation mit folgenden Verbänden: Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec), 8021 Zürich, Tel. 043 244 73 00, www.suissetec.ch GebäudeKlima Schweiz, Verband für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, 4603 Olten, Tel. 062 205 10 66, www.gebaeudeklima-schweiz.ch energiecluster.ch, www.energiecluster.ch FWS, Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz, Bern, www.fws.ch Schweizerischer Verband für Wärmekraftkopplung (WKK-Fachverband), www.waermekraftkopplung.ch Schweizerischer Stahl- und Haustechnikhandelsverband SSHV, 4010 Basel, www.sshv.ch Swissolar, www.swissolar.ch GNI Gebäude Netzwerk Initiative, Zürich, www.g-n-i.ch MeGA, Fachverband der Gebäudeautomationsplaner der Schweiz, c/o ADZ, Luzern, www.mega-planer.ch KGTV, Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände, www.kgtv.ch KNX Swiss, www.knx.ch VDSS, Verein dipl. Spenglermeister Schweiz, www.vdss.ch

Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner, CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB (Stand 31.12.2014): AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG, FixxPunkt AG, Belcom AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, Dietschi AG, TrisCom-Media AG, Radio 32 AG, AZ Vertriebs AG, Zofinger Tagblatt AG


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