technica_2015/10

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CHF 12.–

10.2015

www.technica-online.ch www.marktspiegel.ch

fachzeitschrift für die fertigungstechnik und automation

Titelbildstory Das ABC der

Energieketten Seite 36

Grossserieteile herstellen

Welche Produktionsmittel es in der Blechbearbeitung braucht

Automatisieren mit Leichtbaurobotern

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Blechexpo/Schweisstec Steigende Produkte- und Ausführungsvielfalt erfordert im Detail und als Ganzes eine maximale Flexibilität. Automatiserungskonzepte sind deshalb gefragt.

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Blech 4.0 Online und bequem zum preiswerten Blechteil: Die künstliche Intelligenz eingesetzt für die mannlose Auftragsabwicklung bei Blechteilen.

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Nullpunktspannsystem Ein Maschinenhersteller wollte flexibler auf Kundenwünsche eingehen können und Rüstzeiten minimieren. Die einfache Lösung: ein Nullpunktspannsystem.



technica 10.2015

EDITORIAL

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Der Roboter als Kollege? Roboter können niedlich sein. Ich meine damit nicht den da neben mir. Aber wer einmal Asimo auf Youtube gesehen hat, der weiss, wovon ich spreche. Und sirenenhafte Roboterfrauen wie jüngst im Film Ex Machina oder in Musikvideos der Sängerin Björk («All Is Full of Love») mögen vielleicht äusserst technikfreizügigen Geistern gewagte Fantasien liefern, aber jetzt mal im Ernst: Wer bezeichnet einen Roboter schon als Kollege? Kein Arbeiter würde das tun – nur Schreibtischtäter. So ist der «Kollege Roboter» in der Industrie gelandet und bezeichnet nun Roboter, die keinen Schutzzaun mehr brauchen. Ist aber ein Roboter, der dem Mensch nun sozusagen zur Hand geht, deswegen gleich ein Kollege? Der Begriff «Kollege» bezeichnet seit der Römerzeit eine Doppelbesetzung zur Verhinderung von Machtkonzentration und zur gegenseitigen Kontrolle oder an den Schulen eine Teilhabe am Lehrkörper (Kollegium). Man arbeitet also zusammen, als Kollege meistens auf ähnlicher Hierarchiestufe. So weit, so gut. Ein Roboter, der einem eine zu montierende Schraube reicht, könnte mit dieser Minimaldefinition ein Kollege sein. Geht man mit dem Kollege Roboter aber mal ein Bier trinken nach Feierabend? Oder wenn man eine Postkarte aus den Ferien sendet an die (menschlichen) Kollegen in der Firma: Soll man die Karte auch dem Kollegen Roboter zeigen? Oder muss man sogar? Wird er sich freuen? Wird er fragen, wie es denn so war am Strand in Ipanema, wenn man wieder zurück ist aus den Ferien? Muss man den Roboter beim Betriebsrundgang mit vorstellen? In etwa so: Ja, und das ist mein Arbeitskollege M784, Baujahr 2015, Made in Switzerland übrigens. Macht man das? Nein. Während man offensichtlich auch als Roboterhersteller dem Produkt eine immer menschlichere Form

geben will, um eine Art menschenmögliche Kollegialität vorzugaukeln – insbesondere natürlich bei den Servicerobotern, aber teilweise auch bei den Industrierobotern –, wäre es doch einfacher, wenn der Roboter einfach ein Roboter bleiben dürfte. Wir alle wissen, was Roboter können. Wenn es ein Roboter ist, der keinen Schutzzaun braucht, dann ist das eben ein Roboter, der keinen Schutzzaun braucht. Die Vermenschlichung – mit Worten oder äusserlichen Merkmalen – macht den Roboter aber in etwa so weit zum Menschen wie jene Hündchen, die mit Hundekleidern auf die Strasse gehen müssen. Ja, der Hund, der beste Freund des Menschen, ist auch so eine Phrase. Nun kommt es aber noch besser: «Maschinen werden Kollegen». So jedenfalls lautet eine von 25 Thesen einer Expertenbefragung mit dem Titel «Arbeit 4.0 – Megatrends digitaler Arbeit der Zukunft». Jetzt also noch die Fräsmaschine zum Kollegen haben! Wahrscheinlich werden bei diesem anhaltenden Trend der Vermenschlichung von Maschinen in Kürze Bearbeitungszentren ausgeliefert, die Jeans tragen und umgekehrt aufgesetzte Baseballcaps und rülpsen, wenn sie zu viel Kühlschmiermittel schlucken mussten. Solche Kollegen will man uns also aufdrehen? Ich sage nur: Maschinen und Roboter bleibt bei euren Achsen, das reicht vollkommen. Jedenfalls so lange, bis die Zeit kommt, wo wir mit ihnen nach Feierabend ein Bier respektive ein Schmiermittelchen trinken gehen können. Dann können wir gerne nochmals über den Begriff Kollege verhandeln.

Eugen Albisser, Chefredaktor «technica»

PS. Ab Seite 32 haben wir eine Übersicht angefertigt mit Leichtbaurobotern, die in der Fertigung und Montage leicht und mobil eingesetzt werden können. Keine Kollegen für Smalltalk und Feierabendbier, aber fleissige, kostengünstige und universell einsetzbare Roboter.


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INHALTSVERZEICHNIS

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Grossserienfertigung

Diese Firmen beherrschen den Prozess – im positiven Sinn: Die Rede ist von den Lieferanten von Produktionsmitteln für die Grossserienfertigung von Blechteilen. technica-Prozessbeobachter Nikolaus Fecht beleuchtet die aktuellen Trends im Vorfeld der Blechexpo/Schweisstec.

1 Editorial 4 Nachrichten 6 Paragraf Innovationsförderung in der Schweiz 8 Märkte und Unternehmen – «Energieforschung auf Weltklasseniveau» – Einstehen für den Werkplatz Schweiz – Industrie 4.0 – Vision und Realität

FACHMESSEN Blechexpo/Schweisstec 11 Automation wird immer wichtiger Steigende Produkte- und Ausführungsvielfalt braucht höchste Flexibilität 16 Schnell zu hoher Saugleistung Vakuum-Handhabungslösungen von Schmalz an der Blechexpo

Compamed 18 Trend zur Miniaturisierung Die Life-Science-Industrie weist eine steigende Nachfrage zur Miniaturisierung Moulding 16 Auf dem Weg zur Eigenständigkeit Die Messe hat bereits ein neues und auch eigenes Datum gefunden

FOKUSTHEMEN Grossserieteile herstellen 19 Wer macht ihnen den Prozess? BlechExpo/Schweisstec: Messeduo aus dem Blickwinkel der Grossserienfertigung

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Leichtbauroboter

Um die Beschickung einer CNC-Drehmaschine zu automatisieren, hat die RCM-Estech AG eine Roboteranlage angeschafft. Der Clou dabei: Die Anlage kann dank ihrer Mobilität innert kürzester Zeit für den Einsatz an einer anderen Fertigungsmaschine umgerüstet werden.

21 «Wir investieren konsequent in Qualität» Interview mit Jörg Paffrath, Leiter «Sales Industry» bei ThyssenKrupp Steel Europe 23 Online zum preiswerten Blechteil Künstliche Intelligenz für die mannlose Auftragsabwicklung: «Blech 4.0»

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Werkzeugmaschinen

Den hohen Fertigungsansprüchen für die Motorsportindustrie wird die Firma Kaiser Werkzeugbau mit einer modernen Fertigung gerecht: 17 Bearbeitungszentren und Drehmaschinen von DMG MORI gewährleisten eine prozesssichere und flexible Produktion.

FACHBERICHTE Werkzeugmaschinen und Werkzeuge 39 Qualitätsbauteile für Motorsporterfolge 17 Bearbeitungszentren und Drehmaschinen von DMG Mori im Einsatz

26 «Stillstand ist Rückschritt» Interview mit Bruno Keller, Gründer und Geschäftsführer der Keller Laser AG

40 Der Rüstzeitminimierer Holzma setzt auf Nullpunktspannsystem von Stark

28 Sportlich und mit Boost ans Blech Technologietage bei Trumpf: Highspeedund Highendmaschinen und schnelle Softwarelösungen

Fügen-Trennen-Formen 41 Der neue Renner auf der Streif Neues, kompaktes Elektroden-Schweissgerät mit leistungsfähigem Lithium-Ionen-Akku für mobile Einsätze

Einsatz mobiler Robotere 29 «Was die BFM leistet, ist imponierend» Mobile Roboteranlage zur Automatisation verschiedener Fertigungsmaschinen

44 Neuentwicklung mit kurzen Schaltzeiten Wasserstrahlschnitt: Besonders kleiner und leichter Schneidkopf

30 Kooperation sicherer gestalten Myorobotics Toolkit für Leichtbauroboter und Soft Robotik

46 EPLAN im Sondermaschinenbau ADVERTORIAL: Schlau konfigurieren, Weltklasse konstruieren

31 Produkte

Bildung 48 CNC: Übung macht den Meister Ausbildungspakete für Studenten und Bildungseinrichtungen

32 Marktübersicht Leichtbauroboter Vom Biorob über den TX40 bis zum YuMi: die wichtigsten Zahlen und Fakten zu den Leichtbaurobotern diverser Hersteller 35 Mensch oder Maschine? Ein Essay zum Thema Robotik

Das ABC der Energieketten 36 Das ABC der Energieketten Simpel und einfach die richtige Energiekette für jede Anwendung finden

49 Robo-Mate unterstützt sanft aber kräftig Mensch und Maschine vereint in einem Projekt


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INHALTSVERZEICHNIS

Wasserstrahlschneiden

Bei der Entwicklung der Schneidköpfe für Wasserstrahl-Schneidanlagen standen bisher Robustheit und Funktionalität im Vordergrund. Um neue, interessante Marktsegmente erschliessen zu können, müssen aber neue Schneidkopfmodelle mit besseren Eigenschaften entwickelt werden.

VERBÄNDE UND ORGANISATIONEN SVBF – Planung und Produktion 52 Big Data-Analytik transformiert Wartungsdienstleistungsmodelle Geschäftslandschaft im Sektor Fertigungsdienstleistungen erwartet 1,5-fache Wachstumsrate bis Ende 2020

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fachzeitschrift für die fertigungstechnik und automation

53 Vorbereitung ist der halbe Abschluss Das müssen Vertriebsmitarbeiter über potenzielle Kunden wissen 54 Was kosten eigentlich ...? Die teuersten Unfälle Suva will mit neuer Kampagne sensibilisieren für die Kosten von Unfällen

Titelbildstory Das ABC der

Energieketten Seite 36

Grossserieteile herstellen

Welche Produktionsmittel es in der Blechbearbeitung braucht

Automatisieren mit Leichtbaurobotern

55 Produkte 58 Lieferantenverzeichnis 62 Agenda – Faszination Messtechnik – Seminar «Zerstörungsfreie Prüfung» – «praxisFORUM+» – Cadmould 3D-F Tagesseminar – Berthold Leibinger Innovationspreis 63 In dieser Ausgabe/Impressum 64 Online: technica-online.ch

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Blechexpo/Schweisstec Steigende Produkte- und Ausführungsvielfalt erfordert im Detail und als Ganzes eine maximale Flexibilität. Automatiserungskonzepte sind deshalb gefragt.

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Blech 4.0 Online und bequem zum preiswerten Blechteil: Die künstliche Intelligenz eingesetzt für die mannlose Auftragsabwicklung bei Blechteilen.

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Nullpunktspannsystem Ein Maschinenhersteller wollte flexibler auf Kundenwünsche eingehen können und Rüstzeiten minimieren. Die einfache Lösung: ein Nullpunktspannsystem.

ZUM TITELBILD:

Ratgeber Energieketten Die Energiekette zur sicheren Führung von Leitungen und Schläuchen ist aus kaum einem Industriezweig mehr wegzudenken. Um die optimale Energiekette zu finden, müssen viele verschiedene Aspekte berücksichtigt werden. Das ABC der Energieketten, ein Ratgeber für die richtige Auswahl. Artikel Seite 36

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NACHRICHTEN

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Neue Kompaktstudie zum Thema Leichtbau Organisieren ist eine Kunst Lieber Chefredaktor In diesen Wochen fand wieder einmal eine wichtige Messe statt: die EMO in Mailand. Du wirst dort gewesen sein. Wie bereitet sich eigentlich ein Journalist auf eine solch grosse Messe vor? Liebe Cornelia Buchwalder Die Vorbereitungen für eine Messe mit derart vielen Ausstellern, Pressekonferenzen und sonstigen Anlässen ist eigentlich ein organisatorisches Gesamtkunstwerk – das mir jedes Mal missglückt! Am Anfang sieht alles noch einfach aus: Eine Messe ist ja der ideale Ort, um für Themen zu recherchieren. Also suche ich ein Thema und erstelle eine Liste mit Firmen, die für einen Besuch infrage kommen. Dann kommen nach und nach die Anfragen von Firmen für einen Standbesuch, Pressekonferenz oder Abendveranstaltung. Nun wird es schwierig. Du weisst, eine EMO erstreckt sich über viele Hallen, man sollte nicht zwei Termine so legen, dass man dazwischen einen Kilometer laufen muss. Aber manchmal muss man ohne lange zu warten zusagen – und irgendwann ist der Terminkalender dicht und die Wege zwischen den einzelnen Terminen nur noch vereinzelt kurz. Dann bröckelt das Gesamtkunstwerk schon gehörig. Am schwierigsten sind aber die einzuplanenden Ruhephasen: Es werden immer weniger, je näher die Messe kommt. Ich sehe z. B. auf dem Pult die Einladungen zu den Abendveranstaltungen und denke: Nun denn, das mit dem Schlaf wird wohl nicht aufgehen. Und auch das mit dem Flanieren in der Stadt nach dem Feierabend. Ich bin daher froh, dass sich die künstliche Intelligenz so schnell weiterentwickelt. Irgendwann trage ich alle möglichen Termine chaotisch in die elektronische Agenda ein, reise an die Messe und schaue in den Kalender und alles wurde von Geisterhand fein säuberlich geordnet und arrangiert: die Termine liegen zeitlich und lokal beieinander, Ruhepausen sind eingeplant, Essen mit wunderbaren Menschen sind abgemacht, ein Spaziergang durch die Altstadt ebenfalls. Aber bis dahin werde ich mit meiner eigenen organisatorischen Unvollkommenheit leben müssen. Im FUNKENFLUG «duellieren» sich abwechselnd mit Frage stellen und Antwort geben Cornelia Buchwalder, Ressortleiterin Fachgruppen bei Swissmem, und «technica»-Chefredaktor Eugen Albisser zu Themen der MEM-Branche, Technologien, Medien, Politik und was sie und ihre Branchen sonst noch im Arbeitsalltag beschäftigt.

z Cornelia Buchwalder Swissmem z Eugen Albisser Chefredaktor «technica»

Die Leichtbau BW GmbH hat die wichtigsten Daten aus ihrer Studie «Leichtbau – Trends und Zukunftsmärkte» erweitert und komprimiert zusammengefasst. Die Ergebnisse sind nun in einer 24-seitigen Broschüre nachzulesen. Anhand prägnanter Texte und anschaulicher Grafiken werden in der Kurzstudie «Trends- und

Märkte» verschiedene Positionierungsmöglichkeiten für Organisationen im Leichtbau dargelegt. Sie richten sich vor allem an die Leiter von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Ein digitales Exemplar der Studie ist zum Download unter www.leichtbau-bw.de/service/publikationen.html erhältlich.

Wachstum trotz Frankenstärke Die Kistler Gruppe verzeichnete per Ende August 2015 einen Auftragseingang von 215 Millionen Schweizer Franken und ist damit gegenüber der Vorjahresperiode um 3,2 % resp. währungsbereinigt um 10,7 % gewachsen. Die Auswirkungen des starken Schweizer Frankens sind im Tertialabschluss zwar spürbar, mit speziellen Gegenmassnahmen hat das Unternehmen aber in den letzten Monaten Vorkehrungen getroffen, um inskünftig weniger anfällig zu sein auf abrupte Währungsschwankungen. CEO Rolf Sonderegger blickt zuversicht-

lich auf den Jahresabschluss 2015 und das kommende Geschäftsjahr. «Die Währungsentwicklung wie auch der Rückgang der Wirtschaftsdynamik in China strahlen natürlich auch auf die Kistler Gruppe aus. Wir sind jedoch zufrieden, dass wir diese ausserordentliche Situation ohne Mehrarbeit oder Entlassungen meistern konnten. Wir haben im Gegenteil dieses Jahr weltweit bislang 69 zusätzliche Stellen geschaffen (Schweiz: 12 zusätzliche Vollzeitstellen) und planen auch 2016 einen weiteren Ausbau.» www.kistler.com

Integrierte Sicherheitstechnik nimmt zu Der Einsatz integrierter Sicherheitstechnik an Servoantrieben im deutschen Maschinenbau wird sich gemäss der Marktuntersuchung von Quest Technomarketing bis 2016 weiter deutlich steigern. Dabei schälen sich klare Branchenschwerpunkte heraus. Drei Branchen umfassen bereits die Hälfte aller Servoanwender mit integrierter Sicherheitstechnik. Dies sind Verpackungsmaschinen (21 %), Gummi-KunststoffMaschinen (14 %) und Werkzeugmaschinen (14 %).

Bis 2016 werden 72 % aller Servos mit integrierter Sicherheitstechnik ausgerüstet sein. 2013 lag dieser Anteil bei knapp zwei Dritteln (64 %). Der höhere Marktanteil bedeutet ein sehr kräftiges Wachstum integrierter Sicherheitsfunktionen an Servos um über 50 %. Denn die Anzahl der Servos wird von 2013 bis 2016 um 36 % steigen, wie die Marktuntersuchung ermittelt hat. Der Report ist auf der Quest-Website in Deutsch und Englisch abrufbar. www.quest-trendmagazin.de

3D-Druck-Award ausgeschrieben Die Ausschreibung des International Additive Manufacturing Award (IAMA) – des ersten internationalen Award im Bereich 3D-Druck – hat begonnen. Bereits zum zweiten Mal prämieren die beiden Industrieverbände AMT und VDW (Verein Deutsche Werkzeugmaschinenfabriken) praxistaugliche Innovationen in der additiven Fertigung für den industriellen Einsatz. Dazu gehören Entwicklungen von Maschinenkonzepten und wichtigen Komponenten, Fortschritte bei Bearbeitungsprozessen und in der Materialbearbeitung, neue Anwendungen, Datenaufbereitung und Messungen zur Qualitätssicherung. Bewerbungsschluss ist der 7. Dezember 2015. Die Auszeichnung wird im Rahmen der Metav 2016 – 19. Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung – im Februar 2016 in Düsseldorf verliehen.

Der Preis ist mit 20 000 US-Dollar in bar und einem Medienpaket im Wert von 80 000 US-Dollar zur Bekanntmachung der Innovation dotiert. Gewinner des ersten IAMA 2015 war die US-amerikanische Firma Hybrid Manufacturing Technologies. Bei der Siegerinnovation handelt es sich um ein Hybrid-Kit, das sich in jede metallbearbeitende CNC-Maschine integrieren lässt. Mittels Laserauftragsschweissen wird die Metallbearbeitung, Veredelung und Prüfung von Teilen in einer einzigen Maschine möglich. Dabei wird konventionelle CNC-Technologie mit additiven Produktionsverfahren kombiniert. Das eröffnet der Fertigung neue Perspektiven, die bislang keine der beiden Technologien alleine bieten konnten. www.additive-award.com www.metav.de


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B&R rüstet Testlabor aus für CHEOPS Wer kennt sie nicht, die Cheops-Pyramiden, das siebte Weltwunder der Antike? Doch das Berner CHEOPS steht für CHaracterising ExOPlanet Satellite und bezeichnet ein gemeinsames Projekt des Center of Space and Habitability, kurz CSH, der Universität Bern und der European Space Agency, kurz ESA. Das satellitengetragene Teleskop CHEOPS wird in einigen Jahren wertvolle Informationen zum Auffinden von potenziell belebten Planeten liefern. Beim automatisierten Testen des Satelliten auf Weltraumtauglichkeit kommt modernste Technologie aus dem Hause B&R zum Einsatz. Bei der Auswahl der Automatisierungskomponenten für die Tests in der eigens für das Projekt angefertigten Thermal-Vakuum-Kammer war hohe Zuverlässigkeit, Sicherheit, Sauberkeit und Flexibilität der Komponenten gefordert. Der Anschluss an ein übergeordnetes, bereits vorhandenes Scada-System musste möglich und das System offen für künftige Entwicklungen sein. Als Automatisierungslösung aus dem Hause B&R kommt das X20-System mit einer X20CP3586-CPU und einer X20SL8100-Safelogic mit Kabelredundanz sowie eine Kombination aus Safety und herkömmlichen IO-Modulen für die Temperatur- und Ventilüberwachung und eine Profibus-Ankopplung für Turbopumpen zum Einsatz. Die «OPC Unified Achitecture» erlaubte den Anschluss an ein übergeordnetes Scada (Supervisory Control and Data Acquisition) System. www.br-automation.com

«Zufrieden mit Besucherzahl und Rückmeldungen» Zum ersten Mal fand in Luzern die Swiss Medtech Expo statt, welche das World Medtech Forum Lucerne ablöste. 160 nationalen und internationalen Firmen aus den unterschiedlichsten Teilbereichen der Medtech-Industrie ihre Innovationen stellten dabei aus und 1500 Entwickler und Ingenieure namhafter Herstellerfirmen und KMUs nutzten diese Gelegenheit, um sich mit den führenden Systemlieferanten und Innovations-Enabler zu vernetzen. «Der Start ist uns überaus gelungen», sagte Messeleiter René Ziswiler. «Wir sind mit der Besucherzahl, aber auch mit den positiven Rückmeldungen unserer Aussteller sehr zufrieden.» Bereits die erste Austragung habe deutlich gezeigt, dass die Swiss Medtech Expo das Potenzial dazu habe, die führende Plattform der Schweizer Medtech-Industrie zu werden und langfristig zur Stärkung der Branche beizutragen, erklärte die Messeleitung. «Die Swiss Medtech Expo ist der richtige Ort für Gespräche sowie den Austausch von Wissen und Ideen für zukünftige, innovative Projekte», ist jedenfalls Urs Durrer vom Vorstand des Health Tech Cluster Switzerland (HTCS) überzeugt. www.medtech-expo.ch

NACHRICHTEN

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Leichtbau als grosse Herausforderung Seit der Erstveranstaltung bewegt sich die Fachmesse für faserverstärkte Kunststoffe – die Composites Europe – ununterbrochen auf Rekordkurs. Mit 168 Ausstellern war die erste Messe anno 2006 an den Start gegangen. Zur diesjährigen Auflage waren 470 Unternehmen (Vorveranstaltung Stuttgart 2013: 405) aus 29 Nationen nach Stuttgart gekommen, wo die Messe in diesem Jahr turnusmässig stattfand und erstmals drei Hallen belegte. Auch die 10 087 Besucher waren eine weitere Bestmarke. Eine repräsentative Befragung der Messebesucher ergab übrigens, dass für die Anwenderindustrien von faserverstärkten Kunststoffen der Leichtbau eine der grössten Chancen, aber auch die grössten Herausforderungen böte. Rund die Hälfte räumen dem Leichtbau die Priorität bei der Entwicklung innovativer Bauteile ein, gefolgt von der Reduktion von Werkstoffkosten, der Automatisierung und der Prozessverkürzung. Die kommende Composites Europe findet turnusbedingt vom 29.11 bis zum 1.12.2016 in Düsseldorf statt – dann wieder parallel zur Weltmesse Aluminium. www.composites-europe.com

Swisscom lanciert IoT-Lösungspaket Das Thema Industrie 4.0 ist aus dem Umfeld der Fertigungsindustrie nicht mehr wegzudenken. Viele Unternehmen evaluieren, was neue Konzepte und Anwendungen leisten und wie sie diese Lösungen sinnvoll in ihre Produktion integrieren können. Die Technik dafür ist ausgereift und dank immer günstiger werdender Komponenten auch bezahlbar. So lassen sich mit Sensorik und Big-Data-Analysen kostspielige Ausfälle von Maschinen und Bauteilen immer präziser vorhersagen. Darauf aufbauende neuartige Servicemodelle werden die Industrie in den nächsten Jahren grundlegend verändern. Ihr Ziel: schneller am Markt mit innovativen, kundennahen Services. Durch eine überlegte, schrittweise Vorgehensweise können Unternehmen bereits ab der ersten Umsetzungsphase bedeutende Wettbewerbsvorteile erzielen. Swisscom will Unternehmen in dieser Transformation nun unterstützen mit zwölf neuen Smart Enterprise Services für mehr Innovation, Kundennähe und Effizienz. Sergio Chiandetti, Leiter Business Process Solutions bei Swisscom Enterprise Customers, sagt: «Wer zu den Pionieren des digitalen Zeitalters gehören will, fängt jetzt in kleinen Schritten an und nutzt das disruptive Potenzial des Internets der Dinge für eine Transformation des eigenen Geschäftsmodells.» www.swisscom.ch


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PARAGRAF

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VERGÜNSTIGUNG FÜR EXPORTUNTERNEHMEN BIS ENDE JAHR

Innovationsförderung in der Schweiz Die Schweiz ist in Bezug auf Innovation weltführend. Der Bund unterstützt erfinderische Unternehmen mit verschiedenen Massnahmen. Bis Ende Jahr bietet die Förderagentur für Innovation des Bundes eine vergünstigte Förderung für exportorientierte Unternehmen an. REGULA HEINZELM ANN, FACHJOURNALISTIN

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ie die Medien Mitte September meldeten, ist die Schweiz laut dem «Global Innovation Index 2015» der Weltorganisation für geistiges Eigentum (Wipo) das innovativste Land der Welt, gefolgt von Grossbritannien und Schweden. Die Spitzenposition verdanke die Schweiz dem hohen Investitionsniveau in den Bereichen Forschung und Entwicklung und der guten Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Privatwirtschaft und Staat. Von den fast drei Prozent (16,3 Mia. Fr.) des Bruttoinlandprodukts, das die Schweiz für Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen aufwendet, werden knapp 70 Prozent von privaten Unternehmen finanziert.

Vergünstigungen für Export bis Ende Jahr. Die KTI ist die Förderagentur für Innovation des Bundes. Sie unterstützt wissenschaftsbasierte Innovationen von Schweizer Unternehmen durch finanzielle Mittel, professionelle Beratung und Netzwerke. Dadurch verstärkt die KTI privatwirtschaftliche Initiativen durch staatliche Massnahmen und sorgt dafür, dass innovative Projekte auch zustande kommen. Gefördert wird besonders die anwendungsorientierte Umsetzung von neuen Technologien oder Erkenntnissen aus der öffentlichen Forschung. Zusätzlich bietet die KTI Beratung an, z. B. Patentrecherchen und Kurse für Gründer. Wegen des starken Frankens können Schweizer KMU bis am 31. Dezember 2015 einen Antrag auf Erlass des normalerweise geforderten Cash-Beitrages stellen. Das Unternehmen muss aber die übliche Eigenleistung von mindestens 50 Prozent an den Gesamtkosten erbringen. Berechtigt zu dieser

speziellen Förderung sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit Schweizer Standort, weniger als 250 Mitarbeitenden und einer Exportabhängigkeit von 50 Prozent oder mehr. Das gilt auch für die Zulieferer von exportorientierten Unternehmen. Bürgschaften für Umweltinnovationen. Der Technologiefonds übernimmt Bürgschaften für Darlehen an Unternehmen, die neuartige Produkte und Verfahren zur Reduktion der Treibhausgasemissionen, zum Einsatz von erneuerbaren Energien und zur Schonung der natürlichen Ressourcen entwickeln und vermarkten. Gesetzliche Grundlage ist das CO2-Gesetz. Finanziert wird das mit 25 Millionen pro Jahr aus den Erträgen der CO2-Abgabe. Jedes geförderte Vorhaben muss zu mindestens 40 Prozent mit eigenen Mitteln finanziert werden. Normalerweise wird ein Darlehen zu 60 Prozent mit einer Solidarbürgschaft des Fonds gesichert, in Ausnahmefällen bis zu 100 Prozent. Als Darlehensgeber kommen Schweizer Banken oder andere geeignete Institute infrage, die den Sitz in der Schweiz haben. Die Unternehmer müssen sich über ein Webseitenportal bewerben. Nach einer ersten Vorselektion der Geschäftsstelle führt man bei den positiv bewerteten Unternehmen ein Due Dilligence-Verfahren durch. Erfolgreiche Bewerber erhalten eine Bürgschaft und können mit dieser Grundlage den Darlehensvertrag abschliessen. Danach muss das Unternehmen der Geschäftsstelle quartalsweise schriftlich und einmal jährlich mündlich über den Fortschritt berichten. Innovationspark Zürich und innovAARE. Im März 2015 wurde ein Bundesbeschluss erlassen, der ei-

nen Rahmenkredit für 350 Millionen Franken für Bürgschaften zugunsten von Innovationsparks ermöglicht. Nach einem anderen Bundesbeschluss kann der Bund Grundstücke zur Verfügung stellen. Rechtliche Grundlage dafür ist das revidierte Innovationsförderungsgesetz (FIFG). Mitte September gründeten der Kanton Zürich, die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH Zürich) und die Zürcher Kantonalbank (ZKB) gemeinsam die Stiftung Innovationspark Zürich. Diese bezweckt den Aufbau und den Betrieb des Parks auf dem Gelände des Flugplatzes Dübendorf. Der Betrieb soll kostendeckend erfolgen. Die Eröffnung ist auf 1. Januar 2016 geplant. Vorgesehen sind auch ein Innovationspark in Lausanne sowie zwei Netzwerkstandorte im Kanton Aargau und in der Region Nordwestschweiz. In Villigen im Aargau gibt es seit Mitte 2015 den Park innovAARE, direkt beim Paul Scherrer Institut (PSI). Dieser bietet den Unternehmen unter anderem Zugang zu den Grossforschungsanlagen und Infrastrukturen des PSI sowie Kontakt zur Fach● hochschule Nordwestschweiz FHNW. Information www.kti.admin.ch www.technologiefonds.ch www.bafu.admin.ch -› Studie Innovationspärke http://parkinnovaare.ch www.innovationspark.zh.ch


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FACHMESSEN

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MÄRKTE UND UNTERNEHMEN

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Schweizerische Energiestrategien

«Energieforschung auf Weltklasseniveau» Stabile gesetzliche Vorgaben, Energieforschung und Innovation: Die Jahrhundertherausforderung Energie ist nur im Zusammenspiel zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zu bewältigen. Strategien dazu erfahren Symposiumsbesucher am Europa Forum Luzern vom 16. November 2015.

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ie Schweiz ist gut gerüstet für die Jahrhundertherausforderung Energie», ist Walter Steinmann, Direktor des Bundesamts für Energie, überzeugt. Wichtig seien stabile gesetzliche Vorgaben, um ausreichende Investitionen in Energieeffizienz, erneuerbare Energien sowie in smartere und sicherere Netze und Speicher auszulösen. «Zudem arbeiten unsere Hochschulen in der Energieforschung auf Weltklasseniveau und innovative Schweizer Unternehmen erbringen Topresultate, die in neue intelligente Produkte, Dienstleistungen und Systeme umgesetzt werden können.»

EUROPA FORUM LUZERN 2015

Jahrhundertherausforderung Energie Experten wie Christoph Frei, World Energy Council, Lars Göran Josefs-son, ehem. CEO Vattenfall AB, Walter Steinmann, Direktor des Bundesamtes für Energie, Matthias Sulzer, Dozent für Energieund Gebäudetechnik an der Hochschule Luzern, Oliver Geden, Stiftung Wissenschaft und Politik SWP Berlin, Andreas Züttel, Professor für physikalische Chemie bei EPFL sowie Bundesrätin und Energieministerin Doris Leuthard diskutieren am Europa Forum Luzern über Innovationen als Wegbereiter zur sicheren Energieversorgung sowie die schweizerische Energiestrategie im europäischen Umfeld. Veranstaltung: 29. internationales Europa Forum Luzern Datum: 16. November 2015 Thema: Jahrhundertherausforderung Energie Symposium: 10.10-17.30 Uhr Kosten: CHF 440.00 inkl. Imbiss und Netzwerk-Apéro Studenten ab CHF 100.00 Öffentliche Veranstaltung: 18.30 bis 20.30 Uhr (Eintritt frei, Anmeldung erforderlich) Anmeldung: www.europa-forum-luzern.ch

Prof. Matthias Sulzer, Dozent für Energie- und Gebäudetechnik an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur: «Die Herausforderung besteht darin, wirtschaftlich attraktive und gesellschaftlich akzeptable Lösungen zu entwickeln.»

Gesamtheitliche, praxisnahe Innovation. So arbeitet auch die Hochschule Luzern – Technik & Architektur zusammen mit Unternehmen und Investoren an neuen Lösungen der Energieeffizienz. «Technisch können wir heute schon die Ziele der Energiestrategie des Bundes erreichen. Die Herausforderung besteht jedoch darin, wirtschaftlich attraktive und gesellschaftlich akzeptable Lösungen zu entwickeln. Genau hier setzt die Hochschule Luzern an: ganzheitliche, praxisnahe Innovation zu betreiben», sagt denn auch Prof. Matthias Sulzer, Dozent für Energie- und Gebäudetechnik an der Hochschule Luzern. Die Hochschule Luzern be-

trachte das Gebäude als System und im System. Durch diesen systemischen Ansatz entstehe Innovation in verschiedensten Bereichen. So würden neue thermische Speichersysteme für Gebäude und Quartiere oder adaptive Fassadensysteme entwickelt, die den Komfort und die Energiegewinnung steigern, erläutert Sulzer. «Aber auch Automationssysteme und -komponenten, welche die Hausbewohner unterstützen, werden bei uns entwickelt und mit Industriepartnern, welche oft KMUs oder auch Start-ups sind, zur Marktreife ge● bracht.»


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NACHRICHTEN

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MÄRKTE UND UNTERNEHMEN

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Arbeitnehmerorganisationen stehen in kontinuierlichem Dialog

Einstehen für den Werkplatz Schweiz In der angespannten wirtschaftlichen Situation ist die Sozialpartnerschaft sowohl auf betrieblicher Ebene wie auch auf der Ebene der Verbände besonders gefordert. Die vier Arbeitnehmerorganisationen Angestellte Schweiz, Syna, SKO und der Arbeitgeberverband Swissmem stehen deshalb in einem kontinuierlichen Dialog. Es ist das gemeinsame Ziel, den Werkplatz Schweiz zu stützen und Arbeitsplätze möglichst in der Schweiz zu erhalten.

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uch wenn sich der Eurokurs aktuell leicht erholt hat, setzt die starke Überbewertung des Schweizer Frankens viele Unternehmen der exportorientierten MEM-Branche nach wie vor unter grossen Druck. Gemäss einer Umfrage von Swissmem rechnet mehr als ein Drittel der Unternehmen für 2015 mit einem operativen Verlust. Der GAV der MEM-Industrie bildet das Rückgrat der Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehungen und legt die Grundlage für verschiedenste Möglichkeiten zur Linderung der aktuellen Schwierigkeiten. Er ist somit einer der Garanten für einen erfolgreichen Werkplatz Schweiz. Im Sinne des sozialpartnerschaftlichen Ansatzes haben fünf Vertragspartner des GAVs schon kurz nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses den Dialog gesucht. Neben dem regelmässigen Austausch in den Unternehmen werden auch auf Stufe der Verbände Wege gesucht, um den Werkplatz Schweiz zu stützen. Nichts geht über Innovationen – höheres KTIBudget möglich? Bezüglich den dafür erforderlichen Massnahmen herrscht in folgenden Punkten Einigkeit: • Innovationen sind mittelfristig der beste Hebel,

um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und somit die Arbeitsplätze in der Schweiz zu sichern. Projekte, gefördert von der Kommission für Technologie und Innovation (KTI), bieten insbesondere KMU die Möglichkeit, die Innovationsaktivitäten zu stärken. Seit dem Sommer steigen die Gesuche bei der KTI an. Die Sozialpartner fordern deshalb vom Parlament, die vom Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung beantragte Erhöhung des diesjährigen KTI-Budgets um 20 Millionen Franken in der Wintersession zu bewilligen. Diese zusätzlichen Mittel sollen sicherstellen, dass alle von der KTI genehmigten Gesuche finanziert werden können. • Die EU ist mit Abstand der wichtigste Absatzmarkt der MEM-Industrie. Aus diesem Grund müssen die bilateralen Verträge erhalten und der diskriminierungsfreie Zugang zum wichtigsten Absatzmarkt sichergestellt bleiben. Die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative darf dies nicht gefährden. • Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, muss das inländische Potenzial bestmöglich ausgeschöpft werden. Deshalb hat die MEM-Branche bereits letztes Jahr eine Fachkräftestrategie ausgearbeitet und bietet hochstehende

Aus- und Weiterbildungen an. Das gilt insbesondere auch für Frauen. Die Sozialpartner fördern damit Lösungen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit für Männer und Frauen ist für alle Sozialpartner ein zentrales Anliegen. Der brancheninterne Salärvergleich weist eine Lohndifferenz zwischen Mann und Frau von zwei Prozent aus, welche somit deutlich unter der Toleranzschwelle von fünf Prozent liegt. Die Sozialpartner setzen sich im Weiteren für eine Stärkung der höheren Berufsbildung ein. • Die Sozialpartner respektieren die Unabhängigkeit der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Dies infrage zu stellen, führt lediglich zu deren Destabilisierung, womit ihre Handlungsfähigkeit empfindlich eingeschränkt wird. Das ist nicht im Interesse des Werkplatzes Schweiz. Die Sozialpartner erwarten aber von der SNB, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu bleiben und sicherzustellen, dass sich der Frankenkurs zu den wichtigsten Währungen beständig in einer vernünftigen Bandbreite bewegt. (ea) ● www.swissmem.ch


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MÄRKTE UND UNTERNEHMEN

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Hemmnisse auf dem Weg zur 4. industriellen Revolution

Industrie 4.0 – Vision und Realität Bei der Umsetzung der Industrie 4.0 lohnt sich ein Blick über die Landesgrenzen alleweil. Speziell nach Deutschland,

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Der grosse Strategietag «Industrie 4.0» am 12.01.2016

denn etwas mehr als vier Jahre ist es her, dass der Begriff «Industrie 4.0» dort auf der Hannover Messe geprägt wurde. Und langsam aber sicher zeigt sich, woran die Umsetzung in Deutschland bisher krankt. So stolz man dort auch ist, ein Vorreiter in der Diskussion des Themas zu sein, die industrielle Vernetzung steckt 2015 noch in den Kinderschuhen.

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mmerhin kann man auch bei unseren Nachbarn eines feststellen: Der Bekanntheitsgrad des Themas Industrie 4.0 steigt. Inwiefern der fertigende Mittelstand aber tatsächlich bereit für Industrie 4.0 ist, hat für Deutschland das Marktforschungsinstitut Pierre Audoin Consultants (PAC) im Auftrag der Freudenberg IT in dem jährlichen IT Innovation Readiness Index erhoben. Fehlte in den vergangenen Jahren vielen Firmen noch die grundlegende Aufklärung, so sehen sich mittlerweile die meisten mit dem nötigen Know-how gerüstet – nur 19 % aller Befragten halten diesen Faktor noch für problematisch (Stand 2014: 27 %). «Die generelle Auseinandersetzung mit dem Thema führt bereits zu einem erhöhten Grundverständnis und auch das Bewusstsein für die Notwendigkeit effizienter Prozesse hat deutlich zugenommen», so die Einschätzung von Stefanie Naujoks, Analystin bei PAC. Dem Mittelstand fehlt es an etablierten Standards. Grosskonzerne wie BMW oder VW arbeiten bereits an ihren Produktionsstätten 4.0 und prägen damit das öffentliche Bild. Das täuscht aber nicht über das Hauptproblem hinweg: Dem mittelständischen produzierenden Gewerbe fehlt es an etablierten Standards, nach denen sie ihre Digitalisierungsprozesse ausrichten können. Themen wie Sicherheit, einheitliche Dateiformate oder -übertragungswege existieren bisher meist nur als Tagesordnungspunkte auf Agenden. Dass viele Firmen deshalb die hohen Investitionskosten scheuen, liegt auf der Hand. Der Weg in die Zukunft ist teuer und unklar, keine guten Voraussetzungen für die eher traditionsbewussten Fertigungsbetriebe. Industrie 4.0 weltweit ein Thema. Mehr als jeder dritte Befragte hat daher auch das Gefühl, dass seitens der Politik zu wenig unternommen wird, um den Weg für kleine und mittlere Unternehmen >>

Die Veranstaltung thematisiert die Entwicklungen der Industrie 4.0 auf nationaler Ebene, sensibilisiert und vernetzt Entscheidungsträger aus der Industrie und Politik und analysiert praxisnah den Status Quo der Schweizer Unternehmen in der Vernetzung von Produktentwicklung, Logistik und Kunden. Für einen international wettbewerbsfähigen und wertschöpfungsintensiven Industriestandort Schweiz. Themenüberblick • Was umfasst der Begriff Industrie 4.0 und wo stehen Schweizer Unternehmen? • Welche Rolle soll die Politik bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen für die Industrie 4.0 spielen? • Was bedeutet Industrie 4.0 für Zulieferbetriebe und wie macht man sich fit? • Kann mittels Digitalisierung und Prozessoptimierung eine schleichende Desindustrialisierung verhindert werden? • Vernetzte Maschinen gehen online – wie schütze ich mich vor dem Zugriff unbefugter Dritter? Programm der Keynotes, Diskussionen und Workshops 08.30 – 08.55 Empfang & Registrierung 08.55 – 09.00 Eröffnung der Tagung durch die Vorsitzenden (AZ Medien) 09.00 – 10.30 Keynotes und Paneldiskussion 10.30 – 11.00 Networking-Pause 11.00 – 12.00 Themenworkshops Industrie 4.0 in der Praxis (parallele Durchführung) 12.00 – 13.30 Networking-Lunch 13.30 – 14.30 Themenworkshops Industrie 4.0 in der Praxis (parallele Durchführung) 14.30 – 15.00 Diskussion der Outputs aus den Themenworkshops 15.00 – 15.30 Networking-Pause 15.30 – 17.05 Keynotes und Paneldiskussion 17.05 – 17.15 Zusammenfassung der Tagung durch die Vorsitzenden 17.15 Networking-Apéro Beteiligte Firmen, Institute und Verbände: u. a. Swissmem, Asut, Swissmechanics, ETHZ, GF Machining Solutions, Trumpf, Schmalz, Fraunhofer Institut, W.I.R.E u. v. m.

Datum: 12. Januar 2016 Ort: GDI Gottlieb Duttweiler Institute Weitere Infos und Anmeldungen: www.strategietag.ch


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MÄRKTE UND UNTERNEHMEN

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Frage an die Umfrageteilnehmer: Was spricht gegen die Industrie 4.0? Antwort: Unter anderem die hohen Investitionskosten. (Bild: obs/Freudenberg IT)

zu ebnen. Und tatsächlich, in den USA etwa hat sich letztes Jahr das «Industrial Internet Consortium» gegründet, um mit Unterstützung der grössten Branchenteilnehmer weltweite Standards zu erarbeiten. Deutschland scheint dagegen auf Kongressen und in Workshops erst mal die Richtung auszuloten. Der 2013 ins Leben gerufene Arbeitskreis «Plattform Industrie 4.0» hat im Vergleich jedenfalls wenig mehr als ein paar gut gemeinte Handlungsempfehlungen hervorgebracht. Wie weit die Schweiz mit der neu gegründeten Plattform «Industrie 2025» beim Thema mitreden kann und will, wird sich künftig zeigen. Momentan soll die von den vier Branchenverbänden Asut, Electrosuisse, Swissmem und Swisst.net informieren, sensibilisieren, aber auch die Vernetzung der Schweizer Unternehmen fördern rund um Themen aus Industrie 4.0. Die grossen Fragen bleiben ungeklärt. Aber zurück zu Deutschland: Dass im Januar sogar die sonst so diplomatische deutsche Kanzlerin Merkel forderte, in puncto Industrie 4.0 endlich geschlossen in eine Richtung zu gehen, zeigt, wie ernst das Thema geworden ist. Horst Reichardt, CEO der Freudenberg IT, sieht jetzt die Zeit gekommen, aus den Gremien und Workshops herauszutreten. «Die wesentliche

Überzeugungsarbeit muss an der Basis geleistet werden. In den Fertigungsbetrieben, die ohne eine klare Vision nicht in der Lage sein werden, die Digitalisierung effizient umzusetzen. Deutschland exportiert bereits seit Jahren IT 4.0, vor allem nach China. Wir haben ausgezeichnete Voraussetzungen, nach dem Hype ist nun die Zeit zu han● deln!» (ea)

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technica 10.2015

Blechexpo/Schweisstec ●

Steigende Produkte- und Ausführungsvielfalt braucht höchste Flexibilität

FACHMESSEN

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FACHMESSEN

Automation wird immer wichtiger Mit mehr als 150 Neu-Ausstellern und einem starken Zuwachs vor allem bei ausländischen Herstellern und Anbietern erreicht die komplementäre Know-how-Plattform Blechexpo mit Schweisstec eine neue Dimension. Die rund 1200 Aussteller kommen aus 36 Ländern der Erde, angeführt von Deutschland. Es folgen traditionell stark vertretene Nationen wie Italien und die Schweiz, während sich Länder wie die Türkei und China Stück für Stück nach vorne arbeiten.

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nsgesamt belegen die Blechexpo und die Schweisstec des Jahres 2015 mehr als 90 000 m2 Brutto-Ausstellungsfläche, was einem Zuwachs von 21 % entspricht. Solche Wachstumsraten sind heute nur noch mit konsequenter Fokussierung auf Prozessketten-orientierte Lösungen zu erzielen; wobei die Automatisierung von Prozessen wie auch vom Materialhandling eine ganz wesentliche Rolle spielt. Folglich sind an der Blechexpo und an der Schweisstec mehr Roboter und Handhabungssysteme denn je zu sehen und dasselbe gilt vor allem auch für die automatisierte thermische Trenn- und Füge- sowie die mechanische Verbindungstechnik. Mit den komplementären Themen Blech-, Rohr- und Profilbearbeitung plus Fügen/Verbinden bewegt sich das Fachmessen-Duo immer an der

Prozesskette der handwerklichen bis hoch industriellen Produktion entlang. Steigende Produkte- und Ausführungsvielfalt einerseits und kleinere Chargen-Stückzahlen sowie schnellstmögliche Umrüstungen andererseits erfordern im Detail und als Ganzes eine maximale Flexibilität. Nämlich bezüglich Ausrüstung, Nutzung, Anwendung und Umrüstung. Die Blechexpo und die Schweisstec präsentieren aus diesem Grund ab Komponenten und Baugruppen über Teilsysteme und Werkzeuge in Hard- und Software eine Fülle von praxisgerechten Detail- und Komplettlösungen. Ergänzt wird das Informations-, Kommunikations- und BeschaffungsAngebot durch eine themenspezifische, zielgerichtete Palette an Rahmenveranstaltungen wie z. B. das bewährte Aussteller-Forum oder den Schweisstechnik-Tag. >> www.blechexpo-messe.de www.schweisstec-messe.de

Laser Flex 4.0 von Remmert mit Doubletower und zwei Lasern. (Bild: Remmert)


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FACHMESSEN

● Blechexpo/Schweisstec

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Produkte auf der Blechexpo/Schweisstec Remmert-Laser Flex 4.0. Mit Laser Flex 4.0 (Bild Seite 13) leistet Remmert einen Beitrag zur Effizienzsteigerung in der lasergestützten Fertigung. Durch den Einsatz von zwei autarken Automationseinheiten wird die Beschickung der Bearbeitungsmaschinen entkoppelt: Nach dem Blechzuschnitt hebt die Gabeleinheit des Systems die bearbeitete Metallplatte vom Wechseltisch des Lasers. Zeitgleich holt die Vakuumeinheit eine neue Platine aus dem angeschlossenen Lager. Sobald der Entsorger die Blechplatte zurücklagert oder sie neben der Maschine bereitstellt, bestückt der Versorger den Laser mit der neuen Platte. Der gesamte Vorgang dauert lediglich 60 Sekunden. Die Handlinglösung ist für Bleche in den Formaten 3015 und 4020 konzipiert. Durch Standardschnittstellen zu SPS und IT können mehrere Laser gleichzeitig herstellerunabhängig integriert und parallel versorgt werden. Flexibel gestaltet hat Remmert auch den Anschluss von Laser Flex 4.0 an die Lagertechnik. In Kombination mit dem Remmert Basic Tower für geringe Mengen Blech in Single- oder Doubletower-Bauweise kann das System als smarte Fertigungseinheit im direkten Produktionsumfeld genutzt werden. Darüber hinaus ist auch der Anschluss an das universell einsetzbare RemmertBlechlager vorgesehen. Durch den Einsatz mehrerer Laser-Flex-Einheiten ermöglicht die Roboterapplikation den Ausbau zur vollautomatisierten Blechfertigungszelle. Remmert, Halle 01, Stand 1710 www.remmert.de

Mit dem konsequent schlank konstruierten Motoman MS80W reagiert Yaskawa auf das branchenweite Downsizing der Punktschweisszangen. (Bild: Yaskawa)

Energieeffiziente Konzepte mit Kompaktrobotern. Und auch die Integration von Leichtbau-Punktzangen trägt zusätzlich zur Prozesseffizienz bei. Am Yaskawa-Stand demonstriert eine Live-Punktschweisszelle mit zwei Motoman-Kompaktrobotern und zwei Leichtbauzangen (X- und C-Zange) die Vorteile dieser Lösung gegenüber herkömmlichen, pneumatischen Schweisszangen mit separa-

tem Zangenausgleich. Der elektrische Servoantrieb der Leichtbauzange ist als 7. Roboterachse eingetragen. Ein Ausgleich der Zangenverformung beim Schweissen erfolgt durch den Roboter. Die Kombination von Kompaktroboter und Leichtbauzange erzielt durch die Gewichtsreduktion nicht nur erhebliche Energieeinsparungen. Sie ermöglicht auch ein schnelleres Punktschweissen auf engstem Raum: Geringere Massen können schneller bewegt werden. Die daraus resultierenden hohen Robotergeschwindigkeiten und -beschleunigungen führen zu schnelleren Taktzeiten. Kompakte und leichtere Manipulatoren verstärken diesen Effekt zusätzlich. Ein Baugrössensprung nach unten bedeutet also nicht nur weniger Energiebedarf, sondern auch flexiblere Anlagenkonzepte und damit die Steigerung der Roboterdichte. Auch mit dem konsequent schlank konstruierten Motoman MS80W reagiert Yaskawa auf das branchenweite Downsizing der Punktschweisszangen. Zusätzlich ist die Manipulatorbreite durch eine integrierte Kabel- und Medienführung über den gesamten Roboterarm reduziert. Diese kompakte Bauweise ermöglicht eine platzsparende Anordnung und eine hohe Roboterdichte in der Zelle. Mit 80 kg Tragkraft, einem maximalen Arbeitsbereich von 2236 mm und einer Wiederholgenauigkeit +/– 0,07 mm ist der Motoman MS80W optimal für Anwendungen in der Automobilindustrie geeignet. Beispielsweise gewährleistet er beim Schweissen der Fahrzeugvorderseite, der Heck- und B-Säulen oder von Seitenschwellern kürzere Prozesszeiten als vergleichbare Modelle. Yaskawa, Halle 6, Stand 6412 www.yaskawa.com CH: www.messer-castolin.ch


Blechexpo/Schweisstec ●

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Cloos – Roboteranlage mit automatischem Brennerwechselsystem. Im Fokus des Cloos-Messestandes steht eine automatisierte Roboteranlage, die mit einem automatischen Brennerwechselsystem ausgestattet ist. Egal ob dick oder dünn, ob Aluminium oder Stahl – hier findet sich für jede Produktanforderung der richtige Schweissprozess. So präsentie-

Besucher auf dem Cloos-Stand können die neuen Inverter-Schweissgeräte Qintron auf dem Messestand live erleben. (Bild: Cloos)

ren die Schweissspezialisten die neue Generation von Tandem Weld, die prozesssicheres sowie besonders schnelles und komfortables Schweissen gewährleistet. Beim Cold-Weld-Prozess wird mit einem Wechselstrom eine sehr spezielle Pulsform erzeugt, die einen äusserst geringen Wärmeeintrag bewirkt. Der Prozess Laser Hybrid Weld ist die Kom-

FACHMESSEN

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bination eines Laserstrahls mit einem MSGSchweissprozess in einer gemeinsamen Prozesszone. Dabei werden die Vorteile beider Verfahren genutzt. Die Engspalttechnik Narrow Gap Weld ist besonders wirtschaftlich beim automatisierten Schweissen dickwandiger Blechteile. Darüber hinaus präsentiert Cloos die breite Qineo-Modellreihe an hochwertigen Schweissgeräten für das manuelle und automatisierte Schweissen. Das neue Inverter-Schweissgerät Qintron zeichnet sich aus durch eine robuste Bauform, optimale Zünd- und Schweisseigenschaften sowie ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Bei Vorführungen im Handschweissbereich können die Besucher die Schweissgeräte live erleben. Cloos, Halle 6, Stand 6407 www.cloos.de CH: www.hebutec.ch

Schnelldorfer präsentiert Ecknahtschweissmaschine mit neuem pneumatischem Linearspannsystem. Mit zwei neu entwickelten Schweissmaschinen stellt Schnelldorfer Maschinenbau auf der diesjährigen Blechexpo-Schweisstec aus. Eine davon ist die Rundnahtschweissmaschine Rotaweld 200 – 500 zum Lichtbogenschweissen kleiner bis mittlerer rotationssymmetrischer Bauteile. Bei der zweiten Neuheit handelt es sich um eine Ecknahtschweissmaschine Cornerweld Nimble Safe 100. Highlight der Maschine ist das neue pneumatische Linearspannsystem, das einen deutlich beschleunigten Werkteilwechsel erlaubt. Dank neuartiger Sicherheitssysteme am offenen Spannholm kann der Bediener die Hände am Bauteil belassen und die Maschine mit dem Fuss steuern. Beson-

Cornerweld Nimble Safe 100: deutlich beschleunigter Werkteilwechsel durch neues pneumatisches Linearspannsystem. (Bild: Schnelldorfer Maschinenbau)

ders für Blechlohnfertiger ist diese Variante des präzisen Ecknahtschweissens nach Herstelleraussagen interessant. Die Maschine ist zum Schweissen kurzer Ecken ausgelegt, wie sie bei Gastronomieküchen, Schaltschränken, Hygienemöbeln oder Labormöbeln vorkommen. Die Schweisslänge liegt bei 100 Millimetern. Die Aufkantung der Bauteile ist bis zu 80 Millimetern und die innere Umkantung ist bis zu 42 Millimetern möglich. ● Schnelldorfer, Halle 06, Stand 6301 www.schnelldorfer-maschinenbau.de


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FACHMESSEN

● Blechexpo/Schweisstec

Vakuum-Handhabungslösungen von Schmalz an der Blechexpo

Schnell zu hoher Saugleistung Weder trockene noch geölte Bleche können der Dynamik von Vakuum-Handhabungslösungen etwas anhaben. Auch unterschiedliche Oberflächenstrukturen oder verschiedene Materialstärken sind kein Problem. Die Exponate der der Firma Schmalz haben dementsprechend in der blechbearbeitenden Industrie ihren festen Platz.

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u den Exponaten an Vakuum-Handhabungslösungen für die blechbe- und -verarbeitende Industrie gehören Einzelkomponenten für den Einsatz in automatisierten Anlagen und Maschinen, wie spezielle Sauggreifer der Baureihen SAXM, SAB und SAF, die unterschiedliche Prozessanforderungen meistern. Sie handhaben trockene und geölte Bleche mit höchster Dynamik. Die Komponenten erzeugen hohe Halte- und Querkräfte und greifen auch geölte Bleche prozesssicher. Unterschiedliche Schmalz präsentiert sein Produktprogramm an Vakuum-HandhaOberflächenstrukturen und Material- bungslösungen für die blechbearbeitende und -verarbeitende Industrie. (Bild: J. Schmalz GmbH) stärken sind dabei kein Problem: Die Greifer handhaben auch gewölbte Bleche zuverlässig. Dünnbleche nehmen sie feinfühlig zu interpretieren und bis in die Anlagen-Leitebene auf und vermeiden dadurch negative Tiefzieh- zu kommunizieren. IO-Link macht die Daten in der Effekte. Sie sind extrem verschleissfest sowie resis- Steuerung sichtbar. Zur «i»-Serie gehört auch das Kompaktterminal tent gegen Ozoneinfluss und aggressive Ziehöle. SCTMi. Es besteht aus bis zu 16 verblockten KomEnergiesparendes Ejektormodul. Die Vakuumerzeu- paktejektoren und wird eingesetzt, wenn unterger der neuesten Generation von Schmalz verfü- schiedliche Bauteile unabhängig voneinander mit gen über ein integriertes, energiesparendes Ejek- einem Greifer gehandhabt werden. Die einzelnen tormodul, das als Ecopump SEP auch separat er- Ejektoren des Terminals werden mit nur einer hältlich ist. Sie erzielen bei geringem Druckluftver- Druckluftleitung versorgt und mit nur einer elektribrauch schnell eine hohe Saugleistung. Die Ejekto- schen Anbindung via IO-Link in das Feldbussystem ● ren sind unempfindlich gegen Verschmutzung und eingebunden. (ea) arbeiten auch in rauen Umgebungen zuverlässig. Durch ihre kompakte Bauweise und ihr geringes SCHMALZ GMBH Gewicht lassen sie sich leicht integrieren. Die «i»- 8309 Nürensdorf, 044 888 75 25 Serien der Vakuumerzeuger von Schmalz sind in schmalz@schmalz.ch, www.schmalz.ch der Lage, alle wichtigen Prozessdaten zu sammeln, Blechexpo: Halle 1, Stand 1104

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Moulding Expo – auf dem Weg zur Eigenständigkeit Die Moulding Expo, welche dieses Jahr zum ersten Mal stattfand, hat bereits ein neues und auch eigenes Datum gefunden für das Jahr 2017. Sie wird vom 30. Mai bis zum 2. Juni stattfinden. Denn während die Premiere noch gleichzeitig mit der Messe Control ausgetragen wurde, wird das im kommenden Jahr nicht mehr der Fall sein. Beide Veranstalter, die Messe Stuttgart (Moulding Expo) und Schall (Control) streichen die positiven Aspekte hervor: «Die Perspektiven für die Control und die Moulding Expo sind vielversprechend. Beide Veranstaltungen werden aller Voraussicht nach in den kommenden Jahren wachsen. Um dies zu ermöglichen, können die Messen nicht mehr parallel stattfinden», sagt Ulrich Kromer von Baerle, Geschäftsführer der Messe Stuttgart. «Für Aussteller aus den Bereichen Qualitätssicherung und Messtechnik, die parallel auf beiden Veranstaltungen waren, ist es eine neue Situation. Für Anbieter von spezifischen Lösungen für den Werkzeug-, Modell- und Formenbau werden aber beide Messen bedeutend bleiben – unabhängig von ihrer Parallelität», ist Andreas Wittur, Prokurist beim Messeveranstalter Schall, überzeugt. «Wir haben bereits jetzt 120 Anmeldungen für 2017 und sind überzeugt, dass wir die wichtigste Plattform für den qualitativ hochwertigen europäischen Werkzeug-, Modell- und Formenbau werden können», sagt Ulrich Kromer von Baerle. «Sich für einen Termin zu entscheiden, der Wachstum zulässt, ist deswegen eine logische Konsequenz.» 19 Prozent der Aussteller aus 2015 gaben bereits nach der Veranstaltung an, 2017 mit einem grösseren Stand wiederzukommen. www.messe-stuttgart.de/moulding-expo www.control-messe.de



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FACHMESSEN

● Compamed

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Compamed 2015: Zulieferer bieten Lösungen für verschiedenste Anwendungen für Beschichtung, Produkttechnik und Lifescience

Trend zur Miniaturisierung Erstmals wird die Compamed zeitgleich zur Medica stattfinden. Das schafft für Besucher und Aussteller neue Synergien. Neu sind ab diesem Jahr auch die Laufzeit-Wochentage Montag bis Donnerstag. Die Life-Science-Industrie weist eine steigende Nachfrage zur Miniaturisierung, welche einer der grossen Trends der diesjährigen Branchenveranstaltung ist. K L A U S J O P P, F R E I E R W I S S E N S C H A F T S A U T O R

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us der engen Verzahnung von Entwicklungsprozessen auf Seiten der Zulieferer sowie auf Seiten ihrer Kunden, erklärt sich der Erfolg der Compamed», bringt es Joachim Schäfer, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, auf den Punkt, warum im Hinblick auf Medizintechnik-Innovationen neben dem Besuch der weltgrössten Medizinmesse Medica auch der der international führenden Fachmesse für den Zuliefermarkt der Medizintechnik eine optimale Chance darstellt für den Blick in die Zukunft und auf aktuelle Trends.

Besonders im Trend liegt die Miniaturisierung von Bauteilen. (Messe Düsseldorf)

Dynamischer Markt mit bahnbrechenden Innovationen. Der Markt für Medizintechnik und Medizinprodukte ist ein sehr dynamischer. Der Innovationszyklus ist deutlich kürzer als in anderen Branchen. Dabei bildet oft bereits die Entwicklungskompetenz der Zulieferer den Ausgangspunkt für teils bahnbrechende Innovationen hinsichtlich einer effizienten und wirkungsvollen medizinischen Versorgung. Das gilt etwa für die weiter zunehmende Miniaturisierung. Ein besonders ausgefallendes Beispiel, das derzeit noch an Science Fiction erinnert, sind Nanoroboter in der Blutbahn, die selbstständig Operationen durchführen. Entsprechende Vorstellungen hat das Max-Planck-Institut (MPI) für Intelligente Systeme (Stuttgart) mit zwei verschiedenen Mikroschwimmern entwickelt. Dabei handelt es sich einerseits um eine Art Muschel, die sich durch Öffnen und Schliessen fortbewegt, sowie um eine Schraube, die durch Rotation vorankommt. Ihr Durchmesser liegt bei nur 100 Nanometern, ihre Länge bei 400 Nanometern. Ein rotierendes Magnetfeld, das von aussen angelegt wird, bringt die Minischraube in Bewegung. Das Herstellungsverfahren für die speziellen Schwimmer ist der 3DDruck, der bei der Compamed für verschiedenste Anwendungen immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Daten und Fakten

Termin: 16.–19. November 2015 Ort: Düsseldorf Messegelände, Eingang Nord Hallen 8a + 8b Öffnungszeiten: Täglich von 10.00 –18.30 Uhr Eintritt: zwischen 20 Euro (Tageskarte, Online-Vorverkauf) bis 159 Euro (Dauerkarte, vor-Ort-Kauf) Infos: www.compamed.de

Klein, aber «oho» und mit höchstem Anspruch an Präzision. Viele «Mini»-Lösungen sind unterdessen jetzt schon Realität, denn die Nachfrage nach immer kleineren Systemen ist in der Medizintechnik ungebrochen. «Die Life-Science-Industrie weist eine steigende Nachfrage zur Miniaturisierung, Mikrostrukturierung und Integration von optischen und elektrischen Funktionen in kostengünstigen Komponenten auf», bestätigt Peter Kirkegaard, CEO der schweizerischen IMT Masken und Teilungen AG. IMT adressiert diesen Bedarf mit dem Einsatz von Fertigungstechnologien aus der Halbleiterindustrie. Auf Basis von Glas fertigt das Unternehmen Mikrokanäle, Durchgangslöcher, Elektroden, optische und elektrische Beschichtungen, Wellenleiter und Gitter – die kleinsten Strukturen haben winzige Abmessungen bis hinab zu nur noch 150 Nanometern. Ihr Einsatzgebiet sind unter anderem Lab-on-a-Chip-Systeme. (mf) ●


Fokusthema

Grossserieteile herstellen 19

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Blechexpo/Schweisstec: Messeduo aus dem Blickwinkel der Grossserienfertigung

Wer macht ihnen den Prozess? Diese Firmen beherrschen den Prozess – im positiven Sinn: Die Rede ist nämlich nicht von klagenden Konkurrenten, sondern von den Lieferanten von Produktionsmitteln für die Grossserienfertigung von Blechteilen. Im Vorfeld des süddeutschen Messeduos Blechexpo/Schweisstec beleuchtet technica-Prozessbeobachter Nikolaus Fecht die aktuellen Trends. N I K O L A U S F E C H T, F A C H J O U R N A L I S T

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ie zu fertigenden Losgrössen werden kleiner, was dazu führt, dass die Maschine das erste Teil als Gutteil fertigen muss», beobachtet Adrian Schär, Leitung Vertrieb und Service bei der Trumpf Maschinen AG aus Baar. «Durch geschicktes Konstruieren – Modul Konstruieren in Blech – ist es möglich, Arbeitsschritte zu vereinfachen und sogar wegfallen zu lassen.» Bewährt habe es sich beispielsweise, mit Versteifungen im Blech Material und Herstellkosten einzusparen. Um sie vor allem mit dem starken Schweizer Franken im Griff zu behalten, spielen der mannlose und der automatisierte Betrieb immer wichtigere Rollen. Für Trumpf-Manager Schär geht es dabei beispielsweise um eine entscheidende Handling-Frage: Wie kommen die Werkstücke und die Werkzeuge an die Maschine und anschliessend wieder weg? Zudem sei der mannlose Betrieb von zentraler Bedeutung: Es gehe dabei in erster Linie um die Zuverlässigkeit der Anlage, das kollisionsfreie

Bearbeiten und das kratzfreie Entnehmen stehen im Zentrum. So bietet Trumpf für seine TruLaser-Baureihe Optionen für die gesamte Prozesskette vom Rüsten bis hin zum Weiterverarbeiten. Entsprechende Automatisierungskomponenten gibt es auch für die Blechumformung, also beispielsweise für TruMatic 6000 und auch 7000. Diese Lösungen kommen aber nicht nur bei Kunden an, die spektakuläre Produkte wie Automobile fertigen, sondern auch bei Produzenten von scheinbar alltäglichen Grossserienprodukten. Schär: «Durch geschickte konstruktive Änderungen und Anpassungen konnte ein Hersteller von Kaffeeautomaten Zeit und Material einsparen.» Maschinen und Produkte kommunizieren zusammen. Ein weiteres Mittel zum Zweck ist vor allem in der Grossserienfertigung smarte Technologie, bei der Maschinen und Produkte miteinander kommunizieren. Das geschieht nicht nur spektakulär in der Fabrik von morgen (Stichwort Industrie 4.0), sondern auch bei scheinbar simplen Herstellverfahren. «Unterschiedliche Prozessgeräte wie das Schweisssystem werden >>

FOKUSTHEMEN Grossserieteile herstellen 19 21 23 26 28

Wer macht ihnen den Prozess? «Wir investieren konsequent in Qualität» Online und bequem zum preiswerten Blechteil «Stillstand ist Rückschritt» Sportlich und mit Boost

Einsatz mobiler Roboter 29

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«Was die BFM leisten kann, ist imponierend» Kooperation sicher gestalten Produkte Marktübersicht Leichtbauroboter Mensch oder Maschine?

Das ABC der Energieketten 36

Das ABC der Energieketten

Handling vereinfacht: Automatisierungskomponenten für die Blechumformung, kommen auch bei Produzenten von scheinbar alltäglichen Grossserienprodukten gut an. (Bild: Trumpf)


Fokusthema

Grossserieteile herstellen

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daher eine «natürliche, vollständig durchgängige Digitalisierung». Pangerl: «Diese digitale Transformation wird auch beim Schweissen eine Simulation der gesamten Prozesskette inklusive Ergebnissimulation ermöglichen.» Gefragt seien daher Systeme, bei denen sich alle 3D-Daten für die virtuelle Prozesskettensimulation abrufen lassen. Im Idealfall werden «Die digitale Transformation wird Lothar Gräbener, Schuler Pressen: diese digitalen Schweissanauch beim Schweissen eine Simulati«Gegenüber konventionellen Formlagen irgendwann in einem on der gesamten Prozesskette inhärte-Verfahren halbieren sich dank Netz vereint, über das Paraklusive Ergebnissimulation ermöglides flexiblen Tischkissens PCHFlex die Kühlzeiten, Produktivität und Tei- chen», meint Christoph Pangerl, Fro- meter einfach dupliziert (Bild: Fronius) und international verteilt lequalität erhöhen sich.» (Bild: Schuler) nius International. werden. sich laufend austauschen müssen, um den Zustand Nicht auf der Blechexpo stellt die Schuler AG aus des Bauteils genau zu kennen beziehungsweise Göppingen aus, die aber wegen einer smarten Inauch nach dem Schweissen den geänderten Zu- novation in diesem Bericht nicht fehlen darf. Das stand weiterzugeben», meint Christoph Pangerl, flexible Tischkissen PCHFlex der Schwaben sorgt in Segment Manager Automotive bei der Fronius In- Pressen innerhalb des Bauteils und auf mehrere ternational GmbH aus Wels (Österreich). «Mit Blick Bauteile verteilt für gleichmässig hohen Anpressauf Materialmix, dünnere, höherfeste Materialien druck, der zu einer schnelleren Abkühlung führt. und neuartige Beschichtungen nehmen die An- «Gegenüber konventionellen Formhärte-Verfahren sprüche an die Fügetechnologie zu.» Daher be- halbieren sich die Kühlzeiten, Produktivität und Teizeichnet er sie als den Schlüssel für neue Material- lequalität erhöhen sich», freut sich Lothar Gräbener, verbindungen: Deren Vielfältigkeit erfordere auch Direktor Vertrieb bei der Schuler Pressen GmbH in ein neues Level der Analyse- und Lernfähigkeit von Waghäusel. «Bei PCHflex kommen die schnellsten neuen Schweisssystemen, in denen «die jeweilig hydraulischen Pressen mit Dynamic Force Control optimalen Prozessparameter und auch Kennlinien und RingValve-Technologie zum Einsatz: Bei vier Teiautomatisch generiert und pro Karosse, ja pro len pro Hub sind bis zu vier Millionen Teile pro Jahr Schweissnaht neu definiert wird». auf einer Anlage herstellbar.» Schuler wird 2016 Alles dies erfordere eine übergreifende Beeinflussung sein Hot Stamping TechCenter in Göppingen in Beund Regelung von Prozessgeräten. Im Kommen sei trieb nehmen, in dem Anwender eine Formhärte-

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Verteilter Pressendruck: Mit der PCH-Technik lässt sich die Abkühlzeit im Vergleich zu konventionellen Pressen nahezu halbieren. (Bild: Schuler)

Digitale Schweissanlagen vereinen sich künftig zu einem Netz, in dem sich Parameter verteilen lassen. (Bild: Fronius)

presse unter Produktionsbedingungen sehen und testen können. Gräbener: «In der neuen Anlage kommen erstmals eine komplett optimierte Hydraulik und eine Energierückspeisung zum Einsatz.» ● Weiter zum Interview ➤


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Exklusiv-Interview mit Jörg Paffrath, Leiter «Sales Industry» bei ThyssenKrupp Steel Europe AG, Duisburg (Deutschland)

«Wir investieren konsequent in Qualität» Es gibt keine Branche, die näher am Umformprozess dran ist: Die Rede ist von der Stahlindustrie, mit deren Werkstoffen und dem nötigen Know-how die spätere Qualität steht und fällt. Warum die Anforderungen vor allem an die Prozess-Sicherheit bei der Grossserienfertigung besonders hoch ausfallen, erklärt Jörg Paffrath, Leiter «Sales Industry» von ThyssenKrupp Steel Europe. Von Nikolaus Fecht technica: Welche Anforderungen stellen aktuell Ihre Kunden aus der Grossserienfertigung, worauf kommt es Ihnen besonders an? Jörg Paffrath: Aus den Gesprächen mit unseren Kunden nehmen wir eindeutig mit, dass die Produktqualität im Fokus steht und unseren Kunden am wichtigsten ist. Fast genauso bedeutsam ist der Wunsch, dass diese Produktqualität auch kontinuierlich hoch bleibt und keinen Schwankungen unterworfen ist. Diese Forderungen decken sich mit unserem zentralen Anspruch, uns durch die Qualität unserer Produkte vom Wettbewerb zu differenzieren. Grundsätzlich streben wir an, unsere Kunden so früh wie möglich in die Entwicklung neuer Produkte einzubeziehen. Gerade in der Grossserienfertigung brauchen sie Prozesssicherheit. Wie kommen Sie diesen Anforderungen mit Ihren Maschinen, Anlagen, Verfahren und Dienstleistungen nach, was gibt es dazu bei Ihnen Neues? Wir investieren konsequent in Qualität, indem wir unsere Produktionsanlagen technologisch auf den neuesten Stand bringen. In der Stahlindustrie sind dies beträchtliche Investments: Im letzten Geschäftsjahr haben wir beispielsweise unseren Hochofen 2 neu zugestellt und in Verbindung da-

mit auch eine unserer Stranggiessanlagen modernisiert. Zusammen ergibt das eine Investitionssumme von knapp 300 Millionen Euro. Im Durchschnitt der letzten Jahre investieren wir über 400 Mio. Euro pro Jahr in unsere Anlagen. Darüber hinaus steigern wir konsequent unsere Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Ein Ergebnis dieser Anstrengungen: Wir führen im Feld der Werkstoffverbünde. Zudem setzten wir Massstäbe bei den hochfesten Stählen, die besondere Anforderungen zu erfüllen haben, beispielsweise extrem verschleissfest oder tragfähig sein müssen. So haben wir einen hochfesten Stahl für den Kranbau auf den Markt gebracht, auf dessen Grundlage Kräne nun bis zum Achtfachen ihres Eigengewichts tragen können. Ein weiteres Beispiel aus

dem Bereich Bau und Architektur: gemeinsam mit einem Projektpartner haben wir organisch bandbeschichtete Oberflächen für hochwertige Fassadenelemente entwickelt, auf die sich – frei programmierbar – 3D-Geometrien aufbringen lassen. Bei beiden Beispielen war es wichtig, dass wir unsere Ideen immer auch aus dem Blickwinkel unserer Kunden betrachten. Man muss die Prozessketten beim Kunden verstehen, um passgenaue und marktfähige Produkte entwickeln zu können. Unsere neuesten Entwicklungen präsentieren wir regelmässig auf den industriellen Leitmessen, in naher Zukunft zum Beispiel auf der Blechexpo in Stuttgart. >>

Jörg Paffrath: «Gerade in der Grossserienfertigung brauchen Kunden Prozesssicherheit.» (Bild: ThyssenKrupp Steel Europe)


Fokusthema

Grossserieteile herstellen

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Bitte ein Highlight zur Grossserienherstellung: Wer produziert etwas Aussergewöhnliches mit Ihrer Technologie? Unsere bandbeschichteten Feinbleche der Pladur-Produktfamilie sind vielfältig einsetzbar – auch in der Haushaltsgeräteindustrie. Wir haben mit Pladur Thermosafe eine Neuheit entwickelt, die für einen sichereren Umgang mit warmen Oberflächen bei Trocknern oder Geschirrspülern sorgt. Wie funktioniert das? Wir senken die Wärmeleitfähigkeit des Stahls und vermeiden so Kontaktverbrennungen. Der Anwender kann das Material gut mit versiegelten Elementen kombinieren, umformen, verarbeiten und individuell gestalten, zum Beispiel einfärben. Premiumgüter der Haushaltsgeräteindustrie haben eine lange Lebensdauer und erfordern höchste Produktqualitäten. Auch hier war es unabdingbar, den Kunden in die Entwicklung einzubeziehen, um möglichst früh die Ansprüche an das ● Produkt kennenzulernen.

Tragfähige Entwicklung: Dank eines neuen hochfesten Stahls können Kräne nun bis zum Achtfachen ihres Eigengewichts tragen . (Bild: ThyssenKrupp Steel Europe)

ERWÄHNTE FIRMEN ARTIKEL «BLICKWINKEL GROSSSERIENFERTIGUNG» FRONIUS INTERNATIONAL GMBH www.fronius.ch Blechexpo: Halle 06, Stand 6206 SCHULER AG www.schulergroup.com TRUMPF SCHWEIZ AG www.ch.trumpf.com Blechexpo: Halle 1, Stand 1206 und 1408 THYSSENKRUPP STEEL EUROPE www.thyssenkrupp-steel-europe.com Blechexpo: Halle 4, Stand 4308


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technica 10.2015

Künstliche Intelligenz für die mannlose Auftragsabwicklung bei Blechteilen: «Blech 4.0»

Online und bequem zum preiswerten Blechteil Für Handwerker, Metallbauer, Entwickler und Industriebetriebe wird die Beschaffung individueller Blechzuschnitte und Biegeteile in allen Stückzahlen bis hinunter zu einzelnen Prototypen einfacher und kostengünstiger. Keine Fahrten mehr zum Lieferbetrieb, kein Herumdiskutieren mit Verkaufsabteilungen, die meist nur an lukrativen Grossaufträgen Interesse haben. Stattdessen kann man seine Blechzuschnitte – und demnächst auch Blechbiegeteile – bequem und einfach beim Blechverarbeiter Kaysser online bestellen. KLAUS VOLLRATH, FREIER FACHJOURNALIST

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ufbauend auf einem bereits seit 2010 erfolgreich betriebenen Online-Bestellservice für Blechteilzuschnitte arbeitet der mittelständische deutsche Blechverarbeiter Kaysser intensiv an einem IT-System, das auch für einfache Blechbiegeteile rund um die Uhr vollautomatisch Angebote erstellt und Aufträge entgegennimmt. Dazu genügen die Übermittlung einer CAD-Zeichnung sowie die erforderlichen Angaben zu Material und Oberflächenzustand. Herstellung und Lieferung erfolgen je nach Wunsch innerhalb von wenigen Tagen bis zu vier Wochen.

Leistungsfähige Infrastruktur für aufwändige Gesamtlösungen. «Der typische Blechverarbeiter wird zu einem Spagat zwischen unterschiedlichen Marktsegmenten gezwungen», erläutert Thomas Kaysser, geschäftsführender Gesellschafter der H.P. Kaysser GmbH + Co.KG in D-Leutenbach, einem mittelständischen Familienunternehmen mit rund 380 Mitarbeitern. Durch einfache Zuschnitt- und Biegeteile nach Zeichnung ist heute im Prinzip kaum noch Geld zu verdienen. Wirtschaftlich interessant sind eher solche Aufträge, bei denen es um aufwändige Gesamtlösungen wie Kfz-Strukturbauteile oder um einbaufertige Gehäuse für Maschinen oder Automaten einschliesslich Anbauteile und Zusatzaggregate geht. Das erfordert jedoch eine entsprechend leistungsfähige Infrastruktur mit hoch qualifiziertem Personal nebst einer aufwändigen und teuren Logistik und Vorratshaltung mit Zehntausenden von Einzelteilen. Ein solcher Personalapparat ist jedoch für die Annahme von Aufträgen über einfache Bauteile in kleinen Mengen ein Handicap. Als weiterer Problempunkt kommt hinzu, dass selbst bei Kunden, die von bestimmten Teilen insgesamt mittlere bis grössere Stückzahlen benötigen, die einzelnen Abrufe in immer kleinere Mengen aufgeteilt werden, obwohl bei den Preisverhandlungen das Gesamtvolumen in Aussicht gestellt wurde. Dadurch müsse man die Anlagen häufiger umrüsten und es werde schwieriger, die Teile auf den zu verarbeitenden Blechtafeln im Sinne einer bestmöglichen Materialnutzung optimal anzuordnen. Als Antwort setze man auf IT, Automatisierung und Vernetzung der Fertigungsanlagen. Gegensätzliche Marktwünsche als Herausforderung. «Angesichts der Gegensätzlichkeit der Erfordernis-

se dieser verschiedenen Marktsegmente setzen viele Betriebe darauf, die anspruchsvolleren und wirtschaftlich interessanteren Kunden bevorzugt zu bedienen», ergänzt Frank Niedermaier, Vertriebsleiter von Kaysser. Die dementsprechend hohen Kosten für qualifiziertes Personal und die erforderliche betriebliche Logistik haben jedoch fast zwangsläufig zur Folge, dass man im Bereich einfacher Teile und Kleinstmengen preislich nicht mehr mithalten kann. Dadurch geht jedoch Volumen verloren. Die Folgen sind vielfältig und reichen von preislichen Handicaps beim Materialeinkauf bis zu einer Zunahme der Materialverluste durch Verschnitt, weil man aufgrund des geringeren Volumens mehr Mühe hat, eine gegebene Tafel durch Kombination von Teilen aus unterschiedlichen Ordern möglichst vollständig zu nutzen. Zudem sind Kunden, die man in diesem Bereich verloren hat, nur schwer zurückzugewinnen. Ein Unternehmen, das versuchen will, beide Teilmärkte gleichermassen erfolgreich zu bedienen, steht daher vor der Herausforderung, seine internen Abläufe so umzustrukturieren, dass beide Marktsegmente gleichermassen erfolgreich bedient werden können. «Blech 4.0»: Automatisierte Auftragsabwicklung mit modernster IT. «Wir haben uns schon 2010 entschieden, hierbei auf moderne IT-Lösungen zu setzen», verrät T. Kaysser. Der erste Schritt bestand darin, neben der klassischen Vertriebsschiene mit Verkäufern, Beratern und Auftragsabwicklern

Mit dem neuen Online-Bestellsystem erhält der Kunde rund um die Uhr nach dem Hochladen der Zeichnung das gewünschte Angebot und kann Aufträge einstellen.

komplett neue und weitgehend mannlose Strukturen aufzubauen, die es dem Kunden gestatten, seine Teilewünsche online einzugeben und nach Erhalt eines entsprechenden Angebots auch direkt zu bestellen. In einem ersten Schritt wurde dies unter dem Logo «Laserteile4you» für Laserzuschnitte realisiert. Die dazu entwickelte Software gestattet es dem Interessenten, seine Zeichnung (im DXF-Format) hochzuladen sowie Vorgaben wie Werkstoff, Materialdicke und Liefertermin direkt online auszuwählen. Das System erstellt aufgrund dieser Vorgaben sofort ein Angebot, sodass der Kunde noch in der gleichen Sitzung auch den entsprechenden Auftrag auslösen kann. Alternativ kann er dieses Angebot im Portal speichern und später wieder aufrufen, z. B. wenn er seinerseits auf der Grundlage der Kalkulation ein Angebot abgeben muss. Kernpunkt des Systems ist eine mit hohem Aufwand entwickelte und aufgrund jahrelanger Erfahrung ständig weiter perfektionierte Software, die technische Zeichnungen automatisch analysiert und die für die Teileherstellung erforderlichen betrieblichen Abläufe nebst den zugeordneten Kostenfaktoren ohne menschliche Eingriffe in die Kalkulation einbezieht. Das Portal ist das ganze Jahr rund um die Uhr erreichbar, die Auftragsabwicklung erfolgt im 3-Schicht-Betrieb. Bezüglich der Liefertermine kann der Kunde frei zwischen zwei Tagen bis vier Wochen wählen, der Versand erfolgt je nach Abmessungen und Gewicht – möglich sind Masse bis zu 3000 x 1500 mm und Blechdicken von

«Um neben hohen Stückzahlen auch Kleinaufträge schnell und kostengünstig abwickeln zu können, müssen wir die Automatisierung der Bestell- und Produktionsabläufe auf eine ganz neue Stufe heben», Thomas Kaysser (links) und Frank Niedermaier. (Fotos: Klaus Vollrath)


Fokusthema

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Für Kunden, die aufwändige Gesamtlösungen wie solche einbaufertigen Gehäuse für Maschinen einschliesslich Anbauteile und Zusatzaggregate benötigen, muss hoher Personalaufwand betrieben werden.

Die Biegezelle «TruBend 7036» verfügt über ein eigenes Werkzeugmagazin und erledigt mithilfe von zwei Robotern alle Aufträge vollautomatisch.

0,8 bis zu 20 mm – wahlweise per Paketdienst oder Spedition, auf Wunsch ist auch Abholung möglich. Bei Problemen oder Sonderfällen kann man sich von einem Team erfahrener Mitarbeiter Rat holen. «Hochzeit» erst in der CAM-Abteilung. «Wir haben somit zwei organisatorisch wie auch kostenmässig völlig getrennte Eingangspfade für Aufträge: Einerseits die mannlos abgewickelten Online-Jobs und andererseits die klassisch über Verkauf und Technikberatung hereinkommenden Aufträge», weiss F. Niedermaier. Beide Auftragsarten werden getrennt geführt, da bei «Laserteile4You» Vertrieb, AV und CAD vollautomatisch erfolgen und erst in der Fertigung bei der Auftragsverschachtelung beide Prozesse zusammenfliessen. Der Fertigungsdurchlauf ist ab dieser Stufe identisch, wobei die Onlineaufträge über grüne Laufzettelhüllen identifizierbar sind. Bei der Planung der Maschinenbelegung werden die anstehenden Jobs zunächst für die einzelnen Blechspezifikationen zusammengeführt, in lasergerechte GEO-Files übersetzt und definierten Blechtafeln zugeordnet. Ein spezielles CAM-Programm hilft bei der optimalen Anordnung. Anschliessend wird auch der zur jeweiligen Blechtafel passende Auftragsbestand aus dem klassischen Auftragspfad herausgesucht, um die Belegung zu optimieren. Die fertigen Schnittdateien werden schliesslich der geeignetsten der vier Laseranlagen zugeordnet und termingerecht in die Job-Pipeline eingereiht. Alle Anlagen werden gemeinsam über ein umfangreiches vollautomatisches Blechlager versorgt.

Die nach dem Zuschnitt sortierten und gestapelten Blechteile werden anschliessend auftragsbezogen gegebenenfalls noch weiteren Arbeitsstationen wie z. B. einer Trowalisier-Behandlung zugeführt und schliesslich verpackt und versandt. Nächster Schritt: die dritte Dimension. «Mittlerweile konnten wir dieses Online-Portal schrittweise vom reinen 2D-Zuschnittservice zu dreidimensional gebogenen Teilen erweitern», freut sich T. Kaysser. Nach mehrjähriger systematischer Vorbereitung vollziehe man diesen Schritt zunächst für Biege- und später für Stanzoperationen. Hierfür müsse der Kunde statt zweidimensionaler DXF-Dateien seine 3D-Zeichnungen im STEP-Format hochladen. Die Software zur Analyse und Bearbeitung der Teile sei natürlich wesentlich umfangreicher und leistungsfähiger als die bisherige Version, weil ja nicht nur die Geometrie entschlüsselt werden müsse. Das Programm muss auch die Rückführung der Fertigteildarstellung in das ursprünglich flache Blechteil bewältigen, aus dem dann durch Biegeoperationen das Fertigteil entsteht. Dazu müssen auch umfassende Werkstoff- und Technologiedatenbanken z. B. bezüglich der Verformung beim Biegen und des Rückfederungsverhaltens der einzelnen Werkstoffe eingebunden werden. Nach einer bereits seit längerem intern laufenden Testphase sei man jedoch überzeugt, dass die entstandene Software den Anforderungen entsprechen werde. Vernetzung automatischer Fertigungssysteme. «Ein ebenso entscheidender Schritt ist zudem die weit-

Zwei der drei Stanzlaserautomaten werden über ein vollautomatisches Lager mit Blechtafeln versorgt.

gehende Automatisierung und anschliessende Vernetzung der verschiedenen Produktionssysteme in der Prozesskette vom Laserzuschnitt bis zum fertigen Blechbiegeteil», weiss F. Niedermaier. Auch dies habe man bei der systematischen Vorbereitung auf die Einführung der neuen Auftragsabwicklung umfassend berücksichtigt. Neben den Laserschneideanlagen verfügt Kaysser über zwei Stanz-Lasersysteme mit vollautomatischer Zuführung von Blechtafeln und Stanzwerkzeugen. Den nächsten Schritt in der Prozesskette bilden vollautomatische Biegezellen. Hier übernehmen Roboter sowohl die Zuführung der Blechzuschnitte als auch das Rüsten der Werkzeuge, sodass die Anlage eine Vielzahl unterschiedlicher Teile nahezu unterbrechungsfrei verarbeiten kann. Bei der neuen Biegezelle sorgen zahlreiche Sensoren und Prüfsysteme dafür, dass die zugeführten Platinen identifiziert und mögliche Probleme wie falsche Lage, falsche Materialdicke oder Fehler bei der Vereinzelung ausgeschlossen werden. Für die Zukunft denkt man zudem bereits jetzt darüber nach, wie man den Leistungsumfang durch Hinzufügen weiterer Arbeitsgänge erweitern könnte. So ist aktuell schon für den Jahreswechsel eine Ausweitung auf Zuschnitte von Rund- oder Vierkantrohren auf vollautomatischen Rohrlaseranlagen vorgesehen. (mf) ● H.P. KAYSSER GMBH + CO. KG D-71397 Leutenbach, +49 7195 188 240 www.Laserteile4you.de, www.kaysser.de



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Interview mit Bruno Keller, Gründer und Geschäftsführer der Keller Laser AG

«Stillstand ist Rückschritt» Die Keller Laser AG, die heute rund 90 Mitarbeiter beschäftigt, hat sich in den letzten 20 Jahren zu einem der grössten Blechbearbeitungsbetriebe der Schweiz entwickelt. Wir sprachen mit Bruno Keller über die Anfänge, die Ziele und wie wichtig heutzutage Investitionen sind. C H R I S T O F L A M P E R T, R E D A K T O R T E C H N I C A

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err Keller, Keller Laser feiert heuer sein 20-jähriges Jubiläum. Können Sie uns etwas zu den Anfängen erzählen und wie hat sich Ihr Unternehmen seither weiterentwickelt? Im Jahre 1995, also vor genau 20 Jahren, habe ich zusammen mit Frau Barbara in Trimmis die Keller Laser AG gegründet. Zu Beginn waren wir in einem Industriebetrieb eingemietet und begannen die Produktion mit einer Laserschneidanlage. Aus dieser einen Maschine sind schnell zwei und noch mehr geworden und natürlich stieg auch der Mitarbeiterstand parallel dazu kontinuierlich an. Heute gehört die Familiengesellschaft mit 90 Mitarbeitern nicht nur zu den grössten Arbeitgebern der Region, sondern auch zu den grössten Blechbearbeitungsunternehmen der Schweiz bzw. der Ostschweiz. Als reiner Lohnhersteller ist neben den qualifizierten Mitarbeitern natürlich auch der Maschinenpark entscheidend. Können Sie uns hier ein paar interessante Eckdaten nennen? Die Firma Keller orientiert sich immer nach dem neuesten Stand der Technik. Sei dies bei den Lasermaschinen, aber auch in allen andern Produktionsbereichen. Zwischenzeitlich verfügen wir über vier Lasermaschinen, diverse Abkantmaschinen, Grindingmaster, Schweissanlagen und eine Pulverbeschichtungsanlage. Da sich die Technologie heute enorm schnell weiterentwickelt, käme alles andere einem Stillstand gleich. So haben wir zum Beispiel im Jahre 2006 ca. 13,5 Mio. CHF und im Jahre 2011 nochmals ca. 8,5 Mio. in Gebäude und den

NEU:

3D-Lasern

Bruno Keller: «In den nächsten 2–3 Jahren werde ich mich aus dem Geschäft zurückziehen. Meine Frau Barbara wird voraussichtlich noch ein bisschen länger bleiben und so können wir eigentlich «fliessend» das Zepter unserer Tochter Stefanie übergeben.» (Bilder: Keller Laser AG)

Maschinenpark investiert. Aktuell haben wir gerade eine vollautomatische Be- und Entladestation für eine Laseranlage in Betrieb genommen. Sie bieten nebst der kompletten Blechbearbeitung auch flankierende Arbeiten wie Pulverbeschichtung und Montage an. Ist das eine reine Dienstleistung oder ist meine Annahme richtig, dass der Trend heute eher vom Teilezum Systemlieferanten geht? Unsere Philosophie heisst: vorausdenken, planen und es dann auch in die Tat umsetzen. Flächendeckend haben wir sehr viele Laserbetriebe in der Region. Dann ist man automatisch gezwungen zu handeln, um sich gegenüber dem Mitbewerber einen Vorteil zu erarbeiten. Der Kunde möchte für

Wenn Präzision in der Metallverarbeitung gefragt ist. Als Spezialist im Bereich Metallumformung durch Tiefziehen stehen wir Ihnen mit unserem Know-How von Anfang an zur Seite.

Noser-Inox AG | Badenerstrasse 18 | 5452 Oberrohrdorf Fon +41 56 496 45 12 | www.noser-inox.com

sein Produkt, vor allem aus Zeit- und Kostengründen, nicht mehrere Anlaufstellen, sondern alles aus einer Hand. Genau das können wir unseren Kunden anbieten. Wenn wir von «alles aus einer Hand» reden, handelt es sich hier vermehrt um Kleinserien oder auch Grossserieteile? Wir fertigen vom Einzelteil über Kleinserien, Grossserien bis hin zu kompletten Baugruppen. Wir sind heute, natürlich auch dank unseren motivierten und qualifizierten Mitarbeiter, ein zeitgemässer und breit aufgestellter KMU-Betrieb, der vor allem neben der Qualität auch durch seine Flexibilität punktet, gerade wenn es um die Fertigung von Teilen geht.


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Keller Laser fertigt vom Einzelteil über Kleinserien, Grossserien bis hin zu kompletten Baugruppen alles aus einer Hand.

Wie wichtig ist Ihnen die Automatisierung und produzieren Sie auch mannlos? Da unser Standort relativ nahe an der Grenze zu Österreich, Deutschland und Italien liegt, sind wir gezwungen möglichst viel zu automatisieren und mannlos zu arbeiten. Der Grund hierfür ist ganz klar und es war immer schon mein Bestreben, den Gewinn in moderne Maschinen und Infrastruktur zu reinvestieren. Dank dieser soliden Basis konnten und können uns auch schwierige Zeiten wie die Wirtschaftskrise im Jahr 08/09 und die aktuelle Situation mit dem Eurokurs nicht so schnell aus der Bahn werfen. Geben Sie uns bitte abschliessend noch einen kurzen Ausblick in die Zukunft. Welche Ziele, Strategien verfolgen Sie kurz- und langfristig? Die Firma Keller Laser AG ist zurzeit von der Grösse her optimal aufgestellt. Dies bezieht sich auf die Produktionsfläche wie auch auf die Belegschaft. Ein weiterer Schritt wurde in der Nachfolgeregelung unternommen. In den nächsten Jahren wird unsere Tochter Stefanie Keller die Geschäftsführung übernehmen, dies freut uns natürlich besonders und somit bleibt die Firma als Familienbetrieb erhalten. Damit ist auch für unsere Partner gewährleistet, dass die Keller Laser AG mit der gleichen Philosophie weitergeführt wird. Nun ist es wichtig, das hohe Niveau unseres Betriebes aufrechtzuerhalten. Dabei darf man den Blick nach vorne nicht verlieren, denn es gibt immer wieder neue Herausforderungen und Ideen, die wir in unser Unternehmen einfliessen lassen werden. Wie heisst es doch so schön: Stillstand ist Rückschritt und dies war noch ● nie Devise der Keller Laser AG.

KELLER LASER AG 7203 Trimmis/GR, 081 322 94 94 info@kellerlaser.ch, www.kellerlaser.ch

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Technologietage bei Trumpf: Highspeed- und Highendmaschinen und schnelle Softwarelösungen

Sportlich und mit Boost ans Blech Ein Besuch der Technologietage bei der Firma Trumpf Maschinen AG in Baar ist für Blechbearbeiter ein guter Anlass, um sich über die Trends zu informieren und sich anhand des gezeigten Portfolios zu überlegen, wie die eigenen Produktion an Effizienz gewinnen könnte. In diesem Jahr kam noch hinzu, dass die Besucher sich über ihre eigene Ausdauer Gedanken machen konnten. E U G E N A L B I S S E R , C H E FR E D A K TO R TE C H N I C A

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enn ein Mensch mit den Maschinen von Trumpf mithalten kann in Sachen Geschwindigkeit und Ausdauer, dann ein Marathonläufer vom Schlage Viktor Röthlin. Dass der inzwischen vom Rennsport zurückgetretene Läufer an den Technologietagen bei der Firma Trumpf als Referent auftrat, war deshalb nicht nur passend, sondern für viele Blechbearbeiter, die sich von der momentanen Wirtschaftssituation etwas verunsichert fühlen, sicherlich auch ein motivierender Moment. Kurzweilig und mit Biss brachte er dem Publikum bei, was er unter dem Motto «If you can dream it – you can do it» versteht und wie man Körper und Geist so aufbaut, dass man auch einen Marathon durchhält oder überhaupt mit Ausdauer ans Ziel kommt. «Automatisierung ein Gebot der Stunde.» Dass aber für das Erreichen von höchsten Zielen auch das Equipment eine Rolle spielt, das zeigte schliesslich die Firma Trumpf. Gerade für die Herstellung von Grossserien ist deren Portfolio ziemlich breit mit all den Highend- und Highspeedmaschinen wie TruPunch 5000, TruBend 7000 oder TruLaser Tube 7000, wel-

Highlight auf der Blechexpo Premiere für die TruBend Serie 8000, die Biegemaschinen für besonders grosse Aufgaben. Grosse Einbauhöhen und Abkantlängen sowie Presskräfte von bis zu 1000 Tonnen machen die Maschinen der neuen TruBend Serie 8000 zu wahren Kraftpaketen. Dabei decken die flexiblen Grossformatmaschinen ein breites Anwendungsspektrum ab. Mit bis zu acht Metern Länge und einer Schachteltiefe bis 500 Millimeter sind sie prädestiniert für die Bearbeitung grosser Teile. Neben der Anwendung an langen Profilen, lässt sich die immense Presskraft auch auf kleinere Teile mit kurzem Biegeschenkel konzentrieren. Hochfeste und gleichzeitig sehr dicke Bleche lassen sich durch die hohen Presskräfte problemlos biegen. Die Biegelänge hat zusätzlich Vorteile beim Kanten kleinerer Werkstücke an mehreren Biegestationen.

An den Technologietagen gings in kleinen Gruppen zu grossen Maschinen: Eine TruMatic 7000, eine Highend-Kombimaschine (Stanz- und Laserbearbeitung) im Einsatz bei der Firma Trumpf in Baar. (Bild: Eugen Albisser)

che alle auf vielfältig Automatisierungsmöglichkeiten zurückgreifen und bis hin zur Vollautomatisierung ausgebaut werden können. Wie wichtig gerade die Automatisierung ist, gab Geschäftsführer Hans Marfurt in seiner Rede zu bedenken: «Immer öfters sehen wir, dass auch kleinere Unternehmen in Automationslösungen investieren, in Europa, in Amerika, aber bereits auch in China. Neben der Produktivitätssteigerung, der Verbesserung der Teilequalität und dem Minimieren der Rüst- und Nebenzeiten gibt noch einen anderen Grund für die Automatisierung: der Fachkräftemangel. Jeder, der schon einen Biegefachmann oder Schweisser gesucht hat, weiss, wovon ich spreche. Auch hier bietet die Automatisierung eine Chance. Wichtig ist immer auch zu erwähnen, dass man Schritt für Schritt einsteigen kann, aber die Automatisierung scheint mir ein Gebot der Stunde zu sein in der heutigen wirtschaftlichen Situation.» Der Knopf, um Leistungen boosten. Man hätte als Besucher bereits einiges zu berichten und auszuwerten gehabt mit den vorgeführten Maschinen, welche live vor Ort im Einsatz standen. Mit dem Motivationskick von Viktor Röthlin und mit der Vorführung einer der wahrscheinlich feinsten Entwicklungen in der Lasertechnik in diesem Jahr, der TruLaser Cell 2000, über die wir in einer kommen-

den Ausgabe berichten werden. Aber einen grossen Boost gab es noch: die Boost-Technologie selbst. TruTops Boost, vorgestellt im 2014 und bereits mit dem Euroblech-Award 2014 geehrt, ist gewissermassen der Knopfdruck (Boost Button) zum NC-Programm. Diese All-in-one-Softwarelösung – welche von der Konstruktion oder vom Datenimport bis zum NC-Programm für Biege-, Stanz- und Laserprogramm alle Schritte eines Auftrags enthält und viele Arbeitsschritte und Routineaufgaben durch Automatismen einspart – wird permanent weiterentwickelt. Im November soll aber nun auf die vielen kleineren Neuerungen ein grösseres Release folgen. Dabei werden neue Funktionen integriert wie das automatische Erkennen von bereits bestehenden Programmen, eine Resttafelunterstützung, auch die Baugruppenfunktionalität soll erweitert sein, und die Einbindung in die Fertigungs- und Steuerungssysteme habe man vorangetrieben, respektive die Integration in die bestehenden Systemlandschaften sei überhaupt einer der Schwerpunkte der Weiterentwicklung ge● wesen. TRUMPF MASCHINEN AG 6340 Baar, 041 769 66 66 info@ch.trumpf.com, www.ch.trumpf.com Blechexpo: Halle 1, Stand 1206 und 1408


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Mobile Roboteranlage zur Automatisation verschiedener Fertigungsmaschinen

«Was die BFM leistet, ist imponierend» Um die Beschickung einer CNC-Drehmaschine zu automatisieren, hat die RCM-Estech AG eine Roboteranlage angeschafft. Der Clou dabei: Die Anlage, die von Bachmann Engineering AG entwickelt und implementiert worden ist, kann dank ihrer Mobilität innert kürzester Zeit für den Einsatz an einer anderen Fertigungsmaschine umgerüstet werden. Auf aufwändige und Raum einnehmende Schutzvorrichtungen kann in vielen Fällen verzichtet werden.

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eberzeugt an der Roboteranlage von Bachmann Engineering AG hat uns die einfache Bedienung, der geringe Platzbedarf und dass die Anlage sehr polyvalent eingesetzt werden kann», sagt Markus Frauchiger, Geschäftsleiter der in Burgdorf domizilierten RCM-Estech AG. Das Unternehmen, das zur Estech-Industriegruppe gehört, hat sich als Lohnfertiger von hochwertigen mechanisch bearbeiteten Produkten für die rotierende und kubische Bearbeitung spezialisiert. Beispiele sind die Bearbeitung von Zahnrädern, Wellen, Achsen, Laufbüchsen sowie Gehäusen, Pleueln, Achslenkern usw. für grundsätzlich alle Branchen. Darüber hinaus stellt RCM-Estech komplexe Schweissbaugruppen her, die anspruchsvolle Oberflächenbehandlungen erfordern.

Grossauftrag als Katalysator für die Automation. Bei der RCM-Estech, die 75 Mitarbeitende beschäftigt und in der betriebseigenen Lehrwerkstatt 15 Polymechaniker-Lehrlinge mit Schwerpunkt Fertigungstechnik ausbildet, hat man sich schon seit längerem Gedanken zur Automatisierung gemacht. «Hintergrund ist natürlich der Kostendruck», sagt Frauchiger. «Um als Schweizer Unternehmen auch in Zukunft mit der Konkurrenz aus dem Ausland mithalten zu können, müssen wir immer wieder neue Wege finden, um die Produktivität zu erhöhen.» Mit seinem Vorschlag, eine BFM-Roboteranlage (Bachmann Feedmaster) anzuschaffen, hat Frauchiger beim Verwaltungsrat deshalb offene Türen eingerannt. Beschleunigt hatte die Entscheidung auch ein kürzlich erhaltener Grossauftrag für Teile, die auf einer Okuma-Drehmaschine gefertigt werden. Einfach zu programmierender UR5-Roboter. Die BFM, die über einen sechsachsigen UR5-Roboter von Universal Robots mit einer Traglast von 5 kg und einer Reichweite von 850 mm verfügt (es können auch andere Roboter integriert werden), sorgt dafür, dass die zu bearbeitenden Teile vollautomatisch in die Drehmaschine eingelegt und die bearbeiteten Teile von dort entnommen und auf einem Werkstückträger deponiert werden. «So ist ein 24-Stunden-Betrieb möglich, was die Produktivität der Maschine natürlich massiv erhöht», erklärt Frauchiger. Kommt hinzu, dass die Roboteranlage mit minimalem Aufwand umgerüstet, umprogrammiert und an einer anderen Fertigungsmaschine eingesetzt werden kann.

Sind mit der BFM zufrieden (von links nach rechts): Einrichter Damian Zumbrunn, Geschäftsleiter Markus Frauchiger und Beat Zürcher, Leiter rotierende Fertigung bei RCM-Estech.

«Die BFM, die wir selber entwickelt haben und die sich im Baukastensystem erweitern lässt, ist so konzipiert, dass sie auch für Kleinserien eingesetzt werden kann», erklärt Roger A. Bachmann, Geschäftsführer der in Zofingen ansässigen Bachmann Engineering AG. Gründe dafür sind neben der Mobilität (die Anlage ist auf Rollen) und der sehr einfachen Programmierung des UR5-Roboters via Touchscreen und Handführung auch die eingebauten Sicherheitsfunktionen, dank denen in vielen Fällen auf aufwändige und Raum einnehmende Schutzvorrichtungen verzichtet werden kann. So erfüllen die UR-Roboter die Normierung zur Mensch-Maschinen-Kooperation, was zum Beispiel bedeutet, dass sie automatisch stoppen, sobald sie auf grösseren Widerstand stossen. Kollaboration zwischen Mensch und Maschine. Damit eignet sich die BFM mit UR5-Roboter hervorragend für die Kollaboration zwischen Mensch und Maschine. Frauchiger: «Eintönige Arbeiten werden durch den Roboter übernommen, sodass sich Mitarbeitende auf interessantere Arbeiten im Bereich der Arbeitsvorbereitung und Nachbearbeitung konzentrieren können.» Dies wertet die Arbeit auf und kann sogar dazu führen, dass Mitarbeitende sich vom Roboter inspirieren lassen und neue Einsatzgebiete vorschlagen. Dieser Aspekt dürfe nicht

unterschätzt werden, ist Frauchiger überzeugt: «Was die BFM leisten kann, ist imponierend.» Wichtig für den Entscheid, eine BFM zu beschaffen, seien aber nicht nur die Leistungsmerkmale, sondern auch die tiefen Investitionskosten gewesen. Eine BFM kostet – je nach Ausführung – zwischen 70 000 und 100 000 Franken. «Wir rechnen mit einer kurzen Amortisationszeit», sagt Frauchiger, der mit der Anlage insgesamt sehr zufrieden ist. Dazu beigetragen hat auch die gute Zusammenarbeit mit Bachmann Engineering. Frauchiger: «Eine Woche nach dem Erstkontakt hatten wir bereits drei Lösungsvorschläge auf dem Tisch. Alles ist sehr unkompliziert und speditiv abgelaufen.» (mf) ● BACHMANN ENGINEERING AG 4800 Zofingen, 041 62 752 49 49 info@bachmann-ag.com www.bachmann-ag.com RCM-ESTECH AG 3400 Burgdorf, 034 420 40 50 info@rcm-estech.ch, www.rcm-estech.ch UNIVERSAL ROBOTS A/S DK-5260 Odense S, + 45 (0) 20 66 23 00 www.universal-robots.com


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Einsatz mobiler Roboter

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Myorobotics Toolkit für Leichtbauroboter und Soft Robotik

Kooperation sicherer gestalten Mit der vermehrten Interaktion zwischen Robotern und Menschen müssen gewisse Anforderungen erfüllt werden – unter anderem im Bereich der Sicherheit. Das von Fraunhofer bereitgestellte Myorobotics Toolkit bietet die Möglichkeit, den Entwicklungsaufwand für Serviceroboteranwendungen erheblich zu reduzieren. Neu entwickelte Funktionalitäten können damit im Gesamtkontext der Applikation getestet werden.

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it höherer Durchdringung kommen Serviceroboter immer mehr in Bereichen zum Einsatz, in denen die direkte Interaktion mit dem Menschen erforderlich ist. Diese ist nur möglich, wenn die Serviceroboter bestimmte Anforderungen erfüllen, wie beispielsweise eine hohe Anpassungsfähigkeit an neue Umwelten und besondere Sicherheitsstandards. Neue biologisch inspirierte, in sich nachgiebige Roboterkinematiken, sogenannte Soft-Robotics, bieten die Möglichkeit, diese Kooperation noch sicherer zu gestalten. Dies ebnet den Weg für die Entwicklung neuer Anwendungen, in denen der Soft-Robot den Anwender physisch unterstützt, entweder als eigenständiger Assistent (Kooperations-Roboter) oder als eine Vorrichtung, die vom Benutzer getragen wird (tragbare Robotik wie z. B. Exoskelette oder Exosuits). Diese

Die technologischen Schwerpunkte des IPA sind u. a.: patentierte Seilantriebstechnologien (Do-Helix und Quad-Helix), integrierte Multi-DoF seilgetriebene Leichtbau-Roboterarm-Module wie Isella 2 u (im Bild) und 3. (Bild: Fraunhofer IPA, Youtube)

Modular und kostengünstig. Insbesondere das von Fraunhofer bereitgestellte Myorobotics Toolkit bietet die Möglichkeit, den Entwicklungsaufwand für Serviceroboteranwendungen erheblich zu reduzieren. Neu entwickelte Funktionalitäten können so im Gesamtkontext der Applikation getestet werden und Versuchsaufbauten und Machbarkeitsanalysen werden schneller und effizienter umsetzbar. Dadurch, dass die Systeme aus Modulen bestehen, sind sie kostengünstig und individuell gestaltbar. Das Zusammenbauen der Hardwarekomponenten ist unkompliziert, weshalb die biomimetischen Leichtbauroboter einen breiten Kunden● kreis adressieren. (Quelle: Fraunhofer IPA)

Technologien ermöglichen es, die Arbeitseffizienz in Ihren Anwendungen zu optimieren.

www.ipa.fraunhofer.de/leichtbauroboter.html


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«Mobile Roboter – Eine Einführung aus Sicht der Informatik» Wo bin ich? Wohin soll ich? Wie komme ich dahin? Mobile Roboter in Alltagsumgebungen wie in Büros oder auf Strassen müssen ständig solche Fragen beantworten, sollen sie autonom, also ohne Fernsteuerung operieren. Die Berechnungen im Robotersteuerungsprogramm beruhen wesentlich auf Sensordaten aus der Umgebung, die oft unvollständig oder fehlerhaft sind. Entsprechend der Perspektive der Informatik stehen in diesem Lehrbuch Algorithmen und Repräsentationen für die Steuerung mobiler Roboter im Zentrum. Aufbauend auf ausführlichen Kapiteln über Sensorik und Sensordatenverarbeitung werden alle zentralen nicht-mechanischen Aspekte der Fortbewegung – Lokalisierung in Karten, Kartierung, Navigation, Umgebungsdateninterpretation – behandelt. Das Buch ist aus Lehrveranstaltungen entstanden und ist nicht nur für Bachelor-Veranstaltungen an allen Hochschularten, sondern auch zum Selbststudium und als Nachschlagewerk geeignet. Autoren: Joachim Hertzberg, Kai Lingemann, Andreas Nüchter. Erschienen im Springer Verlag, ISBN: 978-3642017254 www.springer.com

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Kollaborierende Leichtbauroboter in der Praxis Universal Robots, der dänische Hersteller kollaborierender Leichtbauroboter, präsentiert gemeinsam mit Vertriebspartnern flexible Automatisierungslösungen für Unternehmen aller Grössen auf den führenden Veranstaltungen für unterschiedlichste Industrien. Der Vorreiter für die Mensch-Roboter-Kollaboration erläutert die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten seiner sechsachsigen Knickarmroboter UR3, UR5 und UR10. Das Unternehmen gibt Einblick in die leichte Bedienbarkeit der Roboter, die mit nur durchschnittlich 195 Tagen die schnellste Amortisationszeit der Branche bieten. Universal Robots wurde im Jahr 2005 von drei Wissenschaftlern gegründet mit dem Ziel, Robotertechnologie allen zugänglich zu machen. Damit schufen sie einzigartige Industrie-Roboter zur Automatisierung und Rationalisierung für alle industriellen Prozesse, die preisgünstig, flexibel und benutzerfreundlich sind. Nach einer erfolgten Risikoanalyse können die Roboterarme ohne oder nur mit minimaler Schutzvorrichtung direkt neben dem Menschen arbeiten. Auf dem Robotics Kongress am 09.12.15 in Hannover äussert sich Christian Lorenscheit von der Lorenscheit Automatisierungs-Technik GmbH zum Leitthema der Veranstaltung: «Hand in Hand mit Kollege Roboter». Als Pionier auf dem Gebiet steht Universal Robots beispielhaft für das innovative Konzept der Zusammenarbeit von Mensch und Maschine. Einen weiteren Beitrag leistet Universal Robots auf der VDI-Tagung «Assistenzroboter 2015» (09.12–10.12. in München). Mit dem Vortrag «Die richtige Wahl des Produktionsassistenten – für die Kollegen, für die Zukunft» weist das Unternehmen einen Weg in eine wettbewerbsfähige Zukunft und beschreibt konkrete Schritte für eine erfolgreiche Umsetzung der Automatisierung durch Mensch-Roboter-Kollaboration. www.universal-robots.com


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Marktübersicht Leichtbauroboter Technische Infos/Parameter

ABB

Bionic Robotics GmbH

Epson

Vertrieb in der Schweiz

ABB Schweiz AG

Direktvertrieb aus Deutschland

Compar AG

Homepage

www.abb.ch/robotics

www.bionic-robotics.de

www.scaras.ch

Produktname

Yumi

BioRob

LS Serie (Light Scara)

Bauart / Anzahl der Achsen

Zweiarmiger kollaborativer Roboter / 14

Knickarmroboter; Leichtbauroboter / 4–5

Scara / 4

Einsatzgebiet/Applikation

Kleinteile Montage, z. B. Uhrenindustrie

Wechselnde Handhabungsaufgaben, Inspektionsaufgaben, Qualitätssicherung, Mensch-Maschine-Kollaboration

Montage- und Positionieraufgaben

Positioniergenauigkeit

’± 0,02 mm

± 0,2 mm

± 0,01 mm

Bahntreue (True Move)

1,36 mm

Geschwindigkeit in der Bewegung der einzelnen Achsen

180 °/s (Achse 1, 2, 3, 7) 400 °/s (Achse 4, 5, 6)

1,2 Meter pro Sekunde Endeffektorgeschwindigkeit

bis 6800 mm / s

Nenntraglast / Eigengewicht inkl.Steuerung (kg)

0,5 kg per Arm / 38 kg

800 g / 6 kg

bis 6 kg / 17 kg

Traglast im kooperativen Betrieb (in kg)

0,5 kg per Arm

bis zu 500 g

Baugrösse (Breite x Höhe x Tiefe)

399 x 496 x 571 mm

Reichweite 760 mm

Armlängen bis 600 mm

Bedienerfreundlichkeit

Lead-Through-Programmierung

Mensch-Maschine-Kollaboration ohne Schutzumhausung; intuitive grafische Benutzeroberfläche

Teach-in Panel (optional)

Einbaulage

Tischmontage

Boden, Wand, Decke

Tabletop

Bewegungsmöglichkeiten

kugelförmiger Arbeitsbereich

kugelförmiger Arbeitsbereich

Energiebedarf bei Dauerbetrieb (kWh)

< 0,17 kW

0,04 kWh

Stromversorgung

220 V AC

100 – 240 V AC

230 V AC

Steuerung

Integrierte IRC5 Robotersteuerung

EtherCat-Bussystem Echtzeit-Linux

RC90

Schnittstellen

Diverse

Intuitive GUI, C / C++ API; ROS; digitale I/O; RS; 232; MQTT; Ethernet

Digitale I/O, EtherNet/IP, USB, Profibus, Profinet, Ethercat, Devicenet

Platzbedarf/Aufstellfläche

399 x 496 mm

ø 140 mm

Controller 380 x 350 x 170 mm

Reinraumtauglichkeit/Schutzart

IP30

ja

ISO Class 4

Sonstiges

Integrierte Greifwerkzeuge und Kamera. Sicherheitkategorie PL b Cat B

Umfassendes Zubehör; kundenspezifische Anpassungen möglich

inkl. Simulationssoftw. / optional: Conveyortracking, force sensing, ECP, GUI Builder

Preis (CHF)

auf Anfrage

auf Anfrage

ab EUR 10 000.–


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technica 10.2015

Fanuc

F & P Robotics

Yaskawa

Kuka

Fanuc Switzerland GmbH

F & P Robotics

Messer Eutectic Castolin Switzerland S.A.

Kuka Roboter Schweiz AG

www.fanuc.ch

www.fp-robotics.com

www.messer-castolin.ch

www.kuka-robotics.com/switzerland

LR Mate 200iD / 4SC & 7C & 7LC

P-Rob

Motomann MH5F

KUKA Leichtbauroboter LBR iiwa

Knickarmroboter / 6

Knickarmroboter / 4 bis 6

Knickarmroboter / 6

Leichtbauroboter / 7-Achs-Knickarmkinematik

Industrielle Anwendungen (Food, Pharma, Reinraum)

Kollaborative Industrierobotik und Servicerobotik

Handling und allgemeine Applikationen, wie z. B. Verpacken, Materialhandhabung, Maschinenbeschickung und Dosieren

Mensch-Roboter-Kollaboration, (feinfühlige) Montage, mobile Anwendungen, bei beengten Platzverhältnissen, Service- und Medizinrobotik

± 0,02 mm

± 0,1 mm

± 0,02 mm

Wiederholgenauigkeit (ISO 9283): ± 0,1mm

± 1 mm 310 – 1000 °/s

90 – 120°/s

376 – 350 – 400 – 450 – 450 – 720 °/s

4 kg oder 7 kg / 20 kg, 25 kg, 27 kg, exkl. Steuerung

3 kg / 16 kg

5 kg / 27 kg

Nenntraglast: 7 kg, 14 kg / Robotermechanik: 23,9 – 29,9 kg / Robotersteuerung: 23 kg

3 kg

5 kg

Nenntraglast: 7 kg, 14 kg

Reichweite: 330 mm, 717 mm oder 911 mm

320 x 1262 x 236 mm inkl. Greifer, Wirkungsradius 900 mm

Höhe 737 mm

483 x190 x 500 mm

HMI oder Offlineprogrammierung mit Roboguide

intuitiv, Handführung, Lernfähigkeit, agiert situativ

offline, Touchscreen, einfache Bedienerführung

intuitive Bedienung

Boden, Wand, Decke – mit Bottom Connector

beliebig

Boden, Decke, Wand

beliebig

je nach Gelenk 240–310°

6 Achsen, Zusatzachsen möglich

PointToPoint, linear, circular, spline, Einzelachsen

0,5 kw

0,2 kWh

1 kWh

1-phasig 200-230 V

24 – 48 V DC

3-phasig 200/220 V AC bei 50/60 Hz oder 1-phasig 200/230 V AC bei 50/60 Hz

110 – 230 V AC

R-30iB Mate Kompakt-Steuerung

Integrierter Industrie-PC

FS100

Kuka Sunrise Cabinet

Profibus/Profinet/Euromap 67 etc.

USB, Ethernet, 8+8 I / O 24 V, Modbus, RS232, CAN Open, I2C, SPI

alle Bussysteme, Ethernet, 40 Ein-/Ausgänge

Alle gängigen Bussysteme, USB, Ethernet, DVI-I

Footprint 160 x 160 mm

3,2 m2 / 0,3 m2

200 x 200 mm

bis zu ISO Klasse 4 / IP67 / IP69K

ja mit Zusatzhülle / IP54

CR7, IP65

in zahlreichen Ausführungen erhältlich

integrierte Sensorfinger, Minikamera

Vision 2D, Motofit

auf Anfrage

20 000 bis CHF 37 000.– je nach Konfiguration und Optionen

Auf Anfrage

IP54

Auf Anfrage


Fokusthema

Einsatz mobiler Roboter

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10.2015 technica

Technische Infos/Parameter

Mitsubishi

Schunk Mobile Greifsysteme

Stäubli

Vertrieb in der Schweiz

Robotronic AG (Mitsubishi)

Schunk Intec AG

Stäubli AG

Homepage

www.robotronic.ch

www.ch.schunk.com

www.staubli.com

Produktname

RV-2F

LWA 4 P

TX40

Bauart / Anzahl der Achsen

Knickarmroboter / 6

6 DOF Knickarmroboter / 6

6-Achsen-Roboter

Einsatzgebiet/Applikation

in allen Bereichen und Branchen

mobile Leichtbauanwendungen

Handling, Montieren, Beladen von Maschinen (IP65/67)

Positioniergenauigkeit

± 0,02 mm

± 0,15 mm

± 0,02 mm

Geschwindigkeit in der Bewegung der einzelnen Achsen

4955 mm/s

72° / s

555° / s – 475° / s – 585° / s – 1035° / s – 1135° / s – 1575° / s

Nenntraglast / Eigengewicht inkl. Steuerung (kg)

2 kg (max. 3 kg) / Roboter 19 kg, Steuerung 16 kg

6 kg / 14 kg

1,7 kg nominal, 2 kg maximal / 27 kg

Traglast im kooperativen Betrieb (in kg)

2 kg

6 kg

Baugrösse (Breite x Höhe x Tiefe)

120 x 799 x 160 mm / Reichweite 504 mm (Radius)

Achsabstand: 350/305 mm

515 mm Reichweite mit kugelförmigem Arbeitsraum

Bedienerfreundlichkeit

Bedienpanel mit Farb-Touchscreen, Sicherheitsfunktionen ohne Schutzzaun

ja

ja, auch offline

Einbaulage

Boden, Wand, Decke, Montage in div. Winkeln

Beliebig

Boden, Wand, Decke

Bewegungsmöglichkeiten

kugelförmiger Arbeitsbereich, Achse 1: 480° Achse 2: 240° Achse 3: 160° Achse 4: 400° Achse 5: 240° Achse 6: 720°

je Achse ±170° (±155,5°)

+/– 180°, +/– 125°, +/– 138°, +/– 270°, +133,5° /–120°, +/–270°, +/–270°

Bahntreue (True Move)

Energiebedarf bei Dauerbetrieb (kWh)

0,072 kWh

Stromversorgung

1-phasig 207–253 V AC

24 V DC / avg. 3 A / max. 12 A

Steuerung

multitaskingfähige Kompaktsteuerung inkl. Ansteuerung 8 zusätzlicher Servomotoren, inkl. Encodereingang etc.

ROS node (ROS.org) oder KEBA CP 242/A (KEBA.com)

Schnittstellen

Ethernet, digitale I/O, Profibus, Profinet, Ethernet I/P

CANopen (CiA DS402:IEC61800-7-201)

Platzbedarf/Aufstellfläche

160 x 160 mm

Fussdurchmesser ca.186 mm

Reinraumtauglichkeit / Schutzart

IP20, IP40, IP67; ISO-Klasse 3

IP40

standardmässig ISO5 und Versionen bis zu ISO2

Sonstiges

Mitsubishi Electric bietet eine umfangreiche Palette an Knickarm- und Scara Roboter für diverse Applikationen und Einsatzgebiete

«der leistungsdichteste Leichtbauarm der Welt mit drei hochintegrierten Powerball-Modulen» (Schunk)

Stäubli bietet ein komplettes Programm an Vier- und Sechsachsrobotern an

Preis (CHF)

< 20 000.–

ab 26 500.– EUR

auf Anfrage

multitaskingfähig mit kompletter Softwareumgebung


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Mensch oder Maschine? Ein Essay zum Thema Robotik

Mit dem Einsatz der ersten Roboterarme auf den Fertigungsstrassen in den frühen 1960er-Jahren verbreitete sich auch die Angst, sie könnten Menschen die Arbeitsplätze wegnehmen. Ist sie berechtigt? von Darren Halford von European Automation

Universal Robots A/S

Mabi AG – Robotic

Bachmann Engineering AG

Mabi AG – Robotic

www.bachmann-ag.com www.universalrobots.com

www.mabi-robotic.com

UR3, UR5, UR10

Speedy 10

Knickarmroboter / 6

6DOF Knickarmroboter / 6

in allen Bereichen und Branchen

handling, bin picking, assembling

± 0,1 mm

± 0,08 mm

180°/s, ausser UR10 Fuss- und Schulter: 120°/s

180°/s

UR3: 3 kg / 11 kg / UR5: 5 kg / 18,4 kg UR10: 10kg / 28,9 kg ; Schaltschrank: 15,5 kg

10 kg / 14 kg bei «wrist down» / 28 kg ohne Steuerung

UR3: 3 kg UR5: 5 kg UR10: 10 kg UR3: R500 mm / UR5: R850 mm / UR10: R1300 mm

Reichweite 1340 mm

Bedienpanel / Touchscreen

alle Positionen möglich

alle

± 360°, UR3 hat endlose Rotation am Werkzeug

A1 A2 A4 = ±360 ; A3= ± 170; A5 = ± 170) A6 endlos

UR3: 0,1 kW / UR5: 0,2 kW / UR10: 0,35 kW

0,30 KWh

100 – 240 V AC 50-60 Hz

230 V AC

alles inklusive

Handführung, Handbediengerät

DIO, AIO, TCP/IP Socket, Modbus TCP

Schnittstellen am Handgelenk: 3 Sensor - Aktor / 3 Luft

Schaltschr.: 475 x 423 x 268 mm / Ø 118, 149, 190 mm

200 x 200 mm

nein / IP54

bei Anfrage möglich

optional: Euromap 67

Ethercat Echtzeitbus, optional Drehmomentsensorik in allen Achsen; 18-Bit Absolut-Encoder, A6 endlos

UR3: EUR 16 650.– / UR5: EUR 23 150.– / UR10: EUR 29 250.–

32 500.– EUR

Angesichts des rasanten technologischen Wandels schätzt Ray Kurzwell, Director of Engineering bei Google, dass Roboter «bis 2029 den Grad menschlicher Intelligenz erreichen werden». Für viele ist die Idee, künstliche Intelligenz könne den menschlichen Intellekt übertreffen, aber eine beängstigende Vorstellung. HAL, der mörderische Computer aus 2001: Odyssee im Weltraum, ist in der Popkultur zwar nicht das erste Beispiel für böse künstliche Intelligenz. Er ist jedoch ein Paradebeispiel für den «Aufstand der Roboter», der uns in Film und Literatur immer wieder begegnet. Aber selbst in den entlegenen Welten der Science-Fiction haben sich Roboter meist als hilfreich erwiesen – genau wie in der Fertigung. Von herkömmlichen Sechsachs-, Scara- und kartesischen Robotern bis hin zu fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTF) entstehen durch Roboter meist neue Jobs und steigt die Zahl der verfügbaren Arbeitsplätze. FTF, einer der Automatisierungstrends 2015, sind mobile Roboter, die mithilfe von Magneten, Lasern, Sehvermögen und Geo-Guidance unabhängig navigieren und in der Industrie verbreitet in Fabriken oder Lagergebäuden zum Transport von Rohstoffen und Gütern eingesetzt werden. Anders als diese fahrerlosen Transportfahrzeuge arbeiten die komplexeren Fertigungsroboter üblicherweise in Käfigen, sogenannten Roboterzellen. Die physischen Barrieren schützen menschliche Arbeiter vor möglichen Unfällen und der schieren Kraft und Geschwindigkeit funktionsgestörter Roboter. Trotz dieser Einschränkung haben Fortschritte in der Programmierung dazu geführt, dass einige Roboter nun ohne Käfig Seite an Seite mit Menschen im Fabrikraum arbeiten können. Diese Integration revolutioniert die Arbeitsaufgaben von Robotern und Menschen gleichermassen. Die Produktivität niederer Aufgaben steigt, und die Menschen haben die Hände frei, sich mit komplizierteren Aufgaben zu befassen. Auch wenn die Kooperation von Mensch und Maschine noch in der Anfangsphase steckt – sie ist ein riesiger Schritt in eine Zukunft, in der Menschen und Roboter harmonisch zusammenarbeiten werden. Zellenlose Roboter waren ein grosses Thema auf der diesjährigen Hannover Messe, auf der auch der wunderbar coole YuMi von ABB vorgestellt wurde, ein zweiarmiger Montageassistent, der sehend und fühlend seine Aufgaben erledigt. Er hat weiche, gepolsterte Arme, dank derer er sicher mit seinen menschlichen Pendants interagieren kann. Es ist unbestreitbar, dass manche sehr niedere Arbeiten schon bald durch technologische Vorrichtungen erledigt werden. Tatsächlich sagen Deloitte und die Universität Oxford voraus, dass Roboter künftig zehn Millionen Hilfsarbeiter ersetzen könnten. Die Geschichte zeigt jedoch, dass neue Technologien immer wieder auch Tausende neuer Arbeitsplätze geschaffen haben, während ältere wegfielen. Denken Sie zum Beispiel an die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, als ein Grossteil der Londoner Beschäftigten in der Fertigung und in der Schwerindustrie arbeitete. Natürlich könnte man argumentieren, dass Informationsund Kommunikationstechnologie zu einem Rückgang der Arbeitsplätze in der Schwerindustrie geführt hat; andere würden sagen, dass diese Technologie den Beschäftigten die Hände freigemacht hat, um «mit den Gewohnheiten zu brechen» und unterschiedlichsten Berufen ausserhalb der Fabrikhallen nachzugehen. Und genau das wiederum hat London zu der Weltstadt und dem internationalen Dienstleistungszentrum gemacht, das es heute ist. Zwar sind die ersten Roboter schon in den 1960er-Jahren in die Fabriken eingezogen, aber erst jetzt treten wir wirklich in das goldene Zeitalter der Robotik ein. Sie wird Tore zu neuen Industrien öffnen und neue Tätigkeitsfelder entstehen lassen, in denen Kreativität, Urteilskraft, Empathie und Innovationsgeist gefordert sind – menschliche Eigenschaften, die Roboter derzeit noch nicht replizieren können. Noch müssen Sie sich also keine Sorgen um HAL und Konsorten machen – Ihr Arbeitsplatz ist sicher.


Fokusthema

Das ABC der Energieketten

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10.2015 technica

Kleinste Kunststoff-Energieketten kommen beispielsweise in 3D-Druckern oder in kompakten Schweissanlagen zum Einsatz. (Bilder: Igus GmbH)

TITELBILDSTORY – Einfach die richtige Energiekette für jede Anwendung finden

Das ABC der Energieketten Die Energiekette zur sicheren Führung von Leitungen und Schläuchen prägt heute massgeblich das Erscheinungsbild moderner Maschinen. Sie ist aus keinem Industriezweig mehr wegzudenken. Entsprechend vielseitig sind die Anforderungen, die an sie gestellt werden. Allein der Grad der geforderten Bewegung reicht von einfachen Hüben bis hin zu dreidimensionalen Roboter-Anwendungen. Doch das ist längst nicht alles: Um die optimale Energiekette zu finden, müssen viele verschiedene Aspekte berücksichtigt werden. Dieser Ratgeber soll Ihnen die Entscheidung zur richtigen Energieführung vereinfachen.

A

ugenscheinliche Unterschiede gibt es auf den ersten Blick schon in der Grösse von Energieketten. Die Ausmasse richten sich in erster Linie nach den Verfahrwegen, die von wenigen Zentimetern bis zu mehreren hundert Metern reichen können. Die Breite und Höhe der Kette hängt von der Art und Anzahl der zu unterbringenden Leitungen ab. Doch nicht jede Energiekette eignet sich, verschiedenste Formen von Datenleitungen und Energieträgern in einem System sicher unterzubringen. Grundsätzlich können Pneumatik, Elektrik und Hydraulik durchaus zusammen in einer Kette angeordnet werden. Neben der Qualität der verwendeten Leitungen spielen aber auch die Anordnung einer Leitung innerhalb der Kette sowie die Platzverhältnisse eine entscheidende Rolle für die Lebensdauer des Energiekettensystems.

Leitungen benötigen eine Platzreserve. Grundsätzlich gilt: Der maximale Leitungsdurchmesser entspricht der lichten Höhe der ausgewählten Energiekette abzüglich einer Platzreserve. Bei elektrischen Rundleitungen beispielsweise beträgt diese Mindestreserve zehn Prozent, bei Hydraulikschläuchen 20 Prozent. Eine Energiekette gilt als ideal befüllt, wenn zusätzlich ein seitlicher Mindestabstand zur nächsten Leitung oder zur Wand gelassen ist. Leitungen mit stark unterschiedlichen Durchmessern sollten immer getrennt voneinander verlegt werden. Die Trennung erfolgt durch Trennstege, die zwischen die Öffnungsstege geclipst werden können. Die Leitungen dürfen auf keinen Fall die Möglichkeit haben, sich übereinander zu schieben. Aus diesem Grund darf die lichte Höhe eines Faches mit mehreren gleich starken Leitungen nebeneinander nie mehr als Leitungsdurchmesser plus 50 Prozent betragen.

Geringes Eigengewicht spart Energie. Stehen die Abmessungen der Energiekette fest, stellt sich die Frage, welche Bewegungsgeschwindigkeiten angestrebt werden und mit welchen Beschleunigungen zu rechnen ist. Es gibt Systeme auf dem Markt, die auf Geschwindigkeiten von 5 m/s und mehr ausgelegt sind. Entsprechend hoch müssen die Antriebskräfte sein, die dann wiederum auf die Kette wirken. Die Energiekette an sich ist zunächst einmal ein passives System, doch stellt sie eine entscheidende Komponente bei der Energieersparnis dar. Der Reibungskoeffizient, also die Reibkraft im Verhältnis zur Anpresskraft zweier Körper, hängt in der Energiekette zum einen von der Güte und Eignung der verwendeten Materialien ab, zum anderen eben von der Anordnung der benötigten Leitungen. Wichtig ist ausserdem das Gewicht des Innenlebens der Kette, insbesondere der verlegten Leitungen und Schläuche. Was das Eigengewicht


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technica 10.2015

der Energiekette betrifft, spielen Systeme aus Kunststoff einen entscheidenden Vorteil aus. Ihr Gewicht liegt trotz ihrer Robustheit häufig um ein Vielfaches unter denen vergleichbarer Modelle aus Metall – das spart eine Menge Energie. Ablagerungen verhindern. Sind die Standardanforderungen an die Energiekette definiert, müssen die äusseren Rahmenbedingungen betrachtet werden. Häufig sind die Energieketten rauen industriellen Bedingungen ausgesetzt. Hierzu zählen etwa besonders hohe oder niedrige Temperaturen oder Chemikalien, mit denen das System in Kontakt kommen kann. Kunststoffkonstruktionen sind frei von Korrosion und daher Feuchtigkeit gegenüber relativ gleichgültig. Aber Staub und Späne können sich in der Konstruktion der Kette festsetzen und die Lebensdauer der Kette sowie der innenliegenden Leitungen beeinträchtigen. Hierfür gibt es spezielle Lösungen auf dem Markt. So hat etwa die Firma Igus mit ihrem RX-Rohr ein System entwickelt, das extrem dicht und dennoch bei Bedarf leicht zu öffnen ist. Seine glatte, gewölbte Aussenkontur verhindert Ablagerungen von Spänen jedweder Grösse. Möglicherweise gibt es bei der Wahl der richtigen Energiekette ausserdem noch besondere Zertifikate oder weiterführende Anforderungen zu beachten, die möglicherweise in einer speziellen Branche eingehalten werden müssen. Muss die Kette beispielsweise besonders vibrationsarm verfahren werden können oder muss sie Reinraumanforderungen entsprechen und daher in hermetisch dichten Ummantelungen verfahren? Auch dafür gibt

es unterschiedliche Lösungen wie besonders laufruhige Energieketten oder Einhausungen, durch die das System die Reinraumklasse 1 erfüllt. Neuartige Konstruktionen für völlig neue Anwendungen. Das universelle Bedürfnis, Leitungen von bewegten Maschinenteilen zu schützen und ihre Lebensdauer zu verlängern, hat in den vergangenen Jahren zu immer wieder neuen Entwicklungen und völlig neuen Konstruktionen von Energieket-

Für dreidimensionale Bewegungen, beispielsweise an Industrierobotern, gibt es spezielle 3D-Ketten.

Checkliste • Welche Lasten und Geschwindigkeiten wirken auf die Energiekette? • Welche Umgebungseinflüsse (Temperatur, Schmutz) sind zu berücksichtigen? • Welchen branchenspezifischen Regularien (Zertifizierungen) müssen die Energieketten genügen? • Ist die benötigte Kette ab Lager erhältlich? • Bietet der Hersteller eine technische Beratung (telefonisch/vor Ort) an? • Stehen Online-Auswahlhilfen zur Verfügung? • Können gewünschte Sonderlösungen umgesetzt werden?

ten geführt. Beispielsweise werden heute mit dem Twisterband von Igus Drehbewegungen auf kleinstem Raum realisiert. Die Konstruktion macht Drehungen von 7000 Grad mit, also rund 20-Mal um die eigene Achse. Das eröffnet ganz neue Anwendungsbereiche. Denn trotzdem können hierbei gleichzeitig Energie, Daten und Medien übertragen werden, da kein Schleifring benötigt wird. Auf dieser Technik basiert die e-Spool, eine Alternative zur klassischen Kabeltrommel. Auf einer Spule wird eine Standard-Energiekette auf- und abgerollt, während ein Twisterband die Rotationsbewegung realisiert. Eine Rückholfeder sorgt dabei stets für die richtige Länge und Spannung der Kette. Damit lassen sich Teleskopanwendungen, beispielsweise in der Licht- und Bühnentechnik, auf geringstem Raum realisieren. Praktisch: Die Energieführung ist in alle Richtungen möglich, >>

Max Mitschjeta AG Draht- und Metallwarenfabrik Galvanobetrieb Bischofszellerstrasse 53 Postfach 9201 Gossau/SG T 071 388 95 95 F 071 388 95 96 info@mitschjeta.ch www.mitschjeta.ch

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Fokusthema

Das ABC der Energieketten

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10.2015 technica

und nach der Rückfahrt bleiben die Wege frei. Die wichtigsten Innovationen haben in den vergangenen Jahren wohl in der Entwicklung von Energieketten speziell für Roboter-Anwendungen stattgefunden. Auch in diesem Bereich hat Igus in seinem firmeneigenen Testlabor Pionierarbeit geleistet. Die Energiekette Triflex R wurde speziell für anspruchsvolle dreidimensionale Anwendungen in rauen industriellen Umgebungen konstruiert. Optional bewirkt ein Federstab die teilweise Versteifung jedes Kettenglieds, während Kugelgelenke für die hohe Zugfestigkeit sorgen. Mehr als 100 Komponenten stehen der Produktfamilie ergänzend zur Verfügung, sodass vom grossen Schweiss- bis zum kleinen Palletierroboter alle Anforderungen abgedeckt werden können.

Die Hochtemperaturvariante des spänedichten RX-Rohrs von Igus hält heissen Spänen bis 850 Grad Celsius stand.

Die grössten Energieketten aus Kunststoff verfahren häufig in der Offshore-Industrie. Die wechselnden Wetterbedingungen und rauen Bedingungen auf See können den Systemen nichts anhaben.

Letztlich entscheiden immer das Preis-LeistungsVerhältnis und die Verfügbarkeit darüber mit, ob eine Energiekette nun die richtige ist oder nicht. Da ist es von Vorteil, wenn der Anbieter über ein breites Standardprogramm ab Lager verfügt, das kurzfristig ausgeliefert werden kann. ●

IGUS SCHWEIZ GMBH 4622 Egerkingen, 062 388 97 97 info@igus.ch, www.igus.ch


technica 10.2015

Werkzeugmaschinen ●

WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

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17 Bearbeitungszentren und Drehmaschinen von DMG Mori im Einsatz

Qualitätsbauteile für Motorsporterfolge Zum Erfolg eines Rennstalls im Motorsport gehört eine zuverlässige und präzise arbeitende Lieferantenbasis. Die 1984 gegründete Kaiser Werkzeugbau GmbH bewegt sich seit vielen Jahren als Lohnfertiger in diesem Umfeld und kennt die Herausforderungen genau.

I

n den vergangenen zwei Jahren hat das Kaiser-Team mit seinen rund 50 Mitarbeitern sein Portfolio kontinuierlich um anspruchsvolle mechanische Bauteile erweitert, die seit der vergangenen Saison im Porsche 919 Hybrid in der LMP1-Klasse der FIA World Endurance Championship (WEC) zum Einsatz kommen. Den hohen Fertigungsansprüchen wird Kaiser Werkzeugbau mit einer modernen Fertigung gerecht: 17 Bearbeitungszentren und Drehmaschinen von DMG Mori gewährleisten eine prozesssichere und flexible Produktion. «Je anspruchsvoller ein Bauteil ist, desto besser passt es zu unserem Leistungsspektrum», sagt Thomas Kaiser, Inhaber und Geschäftsführer von Kaiser Werkzeugbau. Herausfordernde Aufträge haben hier Tradition – spätestens seit Kaiser Werkzeugbau Ende der 90er-Jahre erste Aufträge für den Motorsport angenommen hat. Für einen Lohnfertiger wie Kaiser Werkzeugbau sei die Konsequenz deshalb naheliegend: «Qualitätsniveau und Innovationsgrad sind in dieser Branche extrem hoch, sodass wir aus Fertigungssicht ebenfalls Schritt halten müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.»

stimmt. Hinzu kommen immer wieder Bauteile für den automobilen Prototypenbau. Die übrigen Aufträge stammen zunehmend aus der ebenso anspruchsvollen Luft- und Raumfahrttechnik, für die das Unternehmen seit 2008 zertifiziert ist. «Unsere Kernkompetenz sind komplexe Geometrien und anspruchsvolle Werkstoffe wie Titan oder Nickel-Legierungen. Davon profitieren sowohl Motorsportkunden als auch Flugzeugbauer»,

weiss Ragnar Bregler. Darüber hinaus könne das Team sein Know-how auch schon in der Entwicklung beisteuern und Konstruktionen bei Bedarf optimieren. Konzentration auf die 5-Achs-Technologie. So innovativ es in den Zielbranchen von Kaiser Werkzeugbau zugeht, so modern ist auch die Produktion am Standort Helferskirchen. Die Fertigungskompetenz der Mitarbeiter wird mithilfe fortschrittlicher Werkzeugmaschinentechnologie in hochpräzise Bauteile umgesetzt. Allein 17 CNC-Maschinen stammen hier von DMG Mori. Regelmässige Investitionen in die Fertigung garantieren Bearbeitungsqualität und Prozesssicherheit. Zu den jüngeren Anschaffungen gehören zwei Drehmaschinen der «CTX beta»-Baureihe und zwei «DMU eVo»-Bearbeitungszentren. «Wir sind maschinell so aufgestellt, dass wir ein sehr breites Bauteilspektrum abdecken können», sagt Ragnar Bregler. Bis zu 800 mm Durchmesser reiche die Bauteilgrösse. Bezogen auf den Porsche 919 Hybrid fertigt Kaiser Werkzeugbau eine Vielzahl mechanischer Bauteile. «Vom Bremsscheibentopf über Komponenten für die Lenkung oder den Motor bis hin zu Strukturteilen können wir beinahe alle wesentlichen Bestandteile eines Rennwagens bauen», fasst Ragnar Bregler zusammen. Aufgrund der hohen Komplexität konzentriere man sich auf produktive Fertigungslösungen wie die 5-Achs-Technologie. «Je weniger Aufspannungen nötig sind, desto effizienter und vor allem genauer können wir arbeiten.» Toleranzen im µm-Bereich und spiegelglatte Oberflächen würden hierbei überwiegen. Den hohen Fertigungsansprüchen bleibt Kaiser Werkzeugbau auch bei künftigen Maschinenkäufen treu. Mit einer HSC 70 linear möchte Thomas Kaiser die Kapazitäten als Nächstes ausbauen: «Das HighSpeed-Fräsen ist prädestiniert für die hohen Oberflächengüten.» Auch im Bereich des Verzahnungsfräsens werde Kaiser Werkzeugbau durch das Bearbeitungszentrum seine Pro● duktivität nochmals steigern. (ea)

Komplexe Geometrien und anspruchsvolle Werkstoffe. Rückblickend lässt sich sagen, dass Kaiser Werkzeugbau mit und an den Aufträgen diverser Rennställe kontinuierlich gewachsen ist. Eine Tendenz, die anhält, wie Vertriebsleiter Ragnar Bregler erklärt: «In der Formel 1 beliefern wir sieben Teams, die uns immer wieder aufs Höchste fordern, und die Entwicklung im Bereich des Rallye-Sports und der Langstreckenrennen geht spürbar voran.» So fertigt Kaiser Werkzeugbau seit zwei Jahren Komponenten für den Porsche 919 Hybrid, mit dem der Rennstall aus Weissach seit 2014 in der LMP1-Klasse der FIA World Endurance Championship (WEC) startet. «Porsche steckt sehr viel Energie in dieses Projekt und vertraut auf zuverlässige Lieferanten», blickt Ragnar Bregler optimistisch nach vorn. Als Lohnfertiger für das Porsche-Team hat sich Kaiser Werkzeugbau nicht zuletzt durch die langjährige Erfahrung im Motorsport empfohlen. Das Team ist mit den kurzen Lieferzeiten und der notwendigen Flexibilität vertraut und kennt die Qualitätsanforderungen bestens. Schliesslich sind rund 70 Pro- Bei Kaiser werden unter anderem auf einer DMU 50 eVo linear und einer DMU zent der Produkte für die Rennstrecke be- 70 eVo linear komplexe 5-Achs-Fräsarbeiten durchgeführt. (Bilder: DMG Mori)

DMG MORI SCHWEIZ AG 8600 Dübendorf, 044 824 48 48 info@dmgschweiz.ch www.dmgschweiz.com KAISER WERKZEUGBAU GMBH D-56244 Helferskirchen, +49 2626 9243 0 kontakt@kaiser-wzb.de www.kaiser-wzb.eu


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WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

● Spannsysteme

10.2015 technica

Holzma setzt auf Nullpunktspannsystem von Stark

Der Rüstzeitminimierer Die Firma Holzma GmbH, Hersteller von Plattenaufteilsägen und -anlagen, wollte flexibler auf Kundenwünsche eingehen können und auch die Rüstzeiten minimieren. Ihre gefundene Lösung: ein Nullpunktspannsystem von Stark.

H

olzma produziert seit fast 50 Jahren hochwertige Plattenaufteilsägen und bietet innovative Handlinglösungen für den effizienten Zuschnitt an. Mit dem Blick nach vorn gerichtet entschied man sich bei der Firma zur Anschaffung eines neuen Bearbeitungszentrums, Matec 30 HV, mit einem Werkzeugmagazin von 36 mitfahrenden Plätzen. «Nachdem wir dieses 5-Achs-Bearbeitungszentrum bestellt hatten, fiel bei uns schnell der Entschluss, in ein Nullpunktspannsystem zu investieren, um schneller rüsten und flexibler arbeiten zu können», erzählt Bernd Schütz, Meister CNC-Fertigung. Somit beging man

Haus hergestellt. Diese werden dann mit Einzugsnippeln versehen, die direkt auf den Nullpunktspannsystemen der Maschinenpalette gespannt werden. «Dadurch erreichen wir natürlich eine enorme Flexibilität. Wir mussten einmal z. B. dringend ein Ersatzteil für einen Kunden produzieren. Dank des Nullpunktspannsystems war das Ersatzteil 2 Stunden später beim Kunden. In 5 Minuten war umgerüstet, das Programm war noch im Speicher und so konnten wir diesen Auftrag schnell ‹dazwischenschieben›. Früher wäre dies gar nicht möglich gewesen, denn wir hätten schon alleine fürs Umrüsten mehr als 2 Stunden gebraucht.

Ein riesen Vorteil des Nullpunktspannsystems ist die enorme Flexibilität, da das Spannsystem unabhängig von der Anlage ist und durch das externe Rüsten keine Produktivität verloren geht.

sich bei Holzma auf die Suche nach dem richtigen Nullpunktspannsystemhersteller. Schliesslich fiel die Teamentscheidung zugunsten des Nullpunkspannsystems der Firma Stark Spannsysteme aus dem österreichischen Götzis, welche in der Schweiz durch FN Niederhauser AG vertreten sind. Stark Spannsysteme ist Teil der Römheld Gruppe und zählt weltweit zu den führenden Anbietern von Nullpunktspannsystemen. «Wir sind aber zuerst sehr viel herumgereist und konnten uns vor Ort bei namhaften Firmen von diesem Spannsystem selber überzeugen», sagt Bernd Schütz. Zuvor 2 h Umrüstzeit, nun 5 min. In Zusammenarbeit mit Stark entschied man sich , die neue Matec-Maschine mit dem Nullpunktspannsystem «Speedy Classic 2» auszustatten. Hierbei wurden auf drei rechteckigen Platten jeweils 16 und auf einem Rundtisch 12 «Speedy Classic 2» angebracht. Die Vorrichtungen werden bei Holzma im eigenen

stimmten Radien entstehen beim Einfahren in den Speedy keine Beschädigungen am Passungsdurchmesser. In der zylindrischen Bohrung können keine Späne eingeklemmt werden und durch den optimalen Kraftfluss – die Einzugsnippel werden permanent formschlüssig und höchst präzise durch Federkraft fixiert – ist kein Durchbiegen oder Abheben möglich und somit auch eine hohe Positioniergenauigkeit garantiert. Des Weiteren kann Speedy auf Wunsch für die Durchleitung von Medien wie z. B. Öl, Luft oder Wasser mit einer integrierten Mediendurchführung ausgestattet werden. «Kosteneinsparungen in der Fertigung sind

Einziehen, Positionieren, Spannen, Lösen und Ausheben – «Speedy Classic 2» integriert alles in einem intelligenten Spannsystem.

Wenn wir früher ein Ersatzteil schnell produzieren wollten, mussten wir die laufende Produktion unterbrechen, die Maschine umrüsten und nach dem Produzieren wieder umrüsten, was jetzt durch das direkte Spannen der Vorrichtungen natürlich entfällt und keine Zeit mehr in Anspruch nimmt», erklärt Bernd Schütz. Für Einzelteile sowie Klein- und Grossserien geeignet. Ein riesen Vorteil des Nullpunktspannsystems ist die enorme Flexibilität, da das Spannsystem unabhängig von der Anlage ist und durch das externe Rüsten keine Produktivität verloren geht, da sie keine Fertigungszeit in Anspruch nimmt. Das bei Holzma verwendete Nullpunkt-Spannsystem «Speedy Classic 2» ist sehr robust im Einsatz und dank der niedrigen Einbauhöhe und durch variable Stichmasse bestens für Einzelteile sowie Klein- und Grossserien geeignet. Aufgrund der speziellen Einzugsnippel-Kontur und die aufeinander abge-

heute in zunehmendem Masse nur noch beim Rüsten der Maschine bzw. in der Verkürzung der Prozesszeiten möglich. Durch den Einsatz unseres Nullpunktspannsystems kann die Rüst- und Wechselzeit je nach Anwendung um 90 % reduziert werden. Einziehen, Positionieren, Spannen, Lösen und Ausheben – «Speedy Classic 2» integriert alles in einem intelligenten Spannsystem», so Robert ● Rac von Stark Spannsysteme. (ea)

FN NIEDERHAUSER AG CH-Vertretung Stark Spannsysteme 6204 Sempach, 041 340 50 75 info@niederhauser.ch, www.niederhauser.ch



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FÜGEN-TRENNEN-FORMEN

● Fügetechnik

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Neues, kompaktes Elektroden-Schweissgerät mit leistungsfähigem Lithium-Ionen-Akku für mobile Einsätze

Der neue Renner auf der Streif Akkubetriebene Werkzeuge gehören längst zur unverzichtbaren Basisausstattung in Industrie und Handwerk. Auf der Beliebtheitsskala ganz oben werden bald auch akkubetriebene Schweisssysteme rangieren. Dafür sprechen die ersten Praxiserfahrungen mit der brandneuen Accupocket von Fronius. Zu den Anwendern der ersten Stunde zählt die Bergbahn AG Kitzbühel. Sie setzt das mobile Elektroden-Schweissgerät bei Montage- und Reparatureinsätzen in unwegsamem Gelände mit grossem Erfolg ein.

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ut 990 Schneeerzeuger garantieren die gewünschte Schneesicherheit im 463 ha umfassenden Skigebiet Streif von der Bergbahn AG Kitzbühel, das sich über Höhen von 800 m bis 2000 m erstreckt. Und die Infrastruktur wird ständig weiter modernisiert und ausgebaut. Alleine für 2015 stehen noch ein weiterer 8er-Lift, ca. 210 zusätzliche Schneekanonen und Schneelanzen sowie ein weiterer Speichersee auf dem Investitionsplan. Die Instandhaltung dieser Infrastruktur sowie des Fuhrparks aus 32 Pistenraupen und weiteren Fahrzeugen führt die Bergbahn AG weitgehend in Eigenregie durch. Dafür unterhält das Unternehmen vier Werkstätten und beschäftigt unter anderem acht geprüfte Schweissfachkräfte. Zu deren Aufgaben gehört in den Sommermonaten die Reparatur der Versorgungsschächte, die Strom und Wasser für die Schneeerzeuger bereitstellen. Deren Abdeckung wird im Winter oft beim Präparieren der Piste an den Scharnieren beschädigt,

Bild: Die Accupocket wiegt inklusive Akku nur 11 kg.

da sie für die Fahrer der Pistenraupen unter der Schneedecke nicht zu lokalisieren sind. Reparaturschweissen ohne Stromgenerator. Etwa 700 solcher Schächte sind über die Pisten rund um Kitzbühel verteilt und liegen zum Teil in Gebieten, die nicht mit dem Auto erreichbar sind. Da der Strom für die Beschneiungsanlagen im Sommer aus Sicherheitsund Energiespargründen ausgeschaltet wird, hiess es in der Vergangenheit bei fälligen Reparaturarbeiten, neben der sonstigen benötigten Ausrüstung einen 200 kg schweren 6kV-Stromgenerator auf ein Auto zu verladen, um ihn dann mit bis an den betreffenden Schacht zu tragen bzw. nach Abschluss der Arbeiten wieder abzutransportieren, wofür jeweils bis zu vier Mann erforderlich sind. Seit Mai 2014 muss die Bergbahn AG für solche und ähnliche Reparaturarbeiten zu ihrer grossen Erleichterung nicht mehr mehrere Mitarbeiter abstellen. Zu diesem Zeitpunkt hat das Unternehmen das erste akkubetriebene Elektroden-Schweissgerät Accupocket von Fronius angeschafft. Dieses speziell für den mo-


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Fügetechnik ●

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ckenhammer und die notwendigen Systemkomponenten bietet, und gehe die letzten Meter zum Einsatzort.» Da das äusserst robuste Schweissgerät inklusive Akku nur 11 kg wiegt, kann der Techniker gleich auch noch seine sonstige Ausrüstung mitnehmen und spart zusätzliche Wege. «Insgesamt bin ich dank der Netzunabhängigkeit und Kompaktheit der AccuPocket pro Einsatz mindestens eine halbe Stunde schneller fertig.» Schnellladung in 30 Minuten. Die Ladungskapazität der fest eingebauten Akkus von ca. 400 Wh reicht dabei nach Erfahrung von Daniel Seyer aus, um etwa elf 2,5-mm-Elektroden bzw. acht 3,25-mm-Elektroden zu verarbeiten. Für Schweissanwendungen in grösserem Umfang kann die Accupocket im Hybridbetrieb an einem Generator betrieben werden. Dafür reicht aber ein kleiner, kompakter (nur ca. 21 kg schwerer) 2-kVA-Generator aus, weil beim Schweissen die Akkuladung zur Unterstützung herangezogen wird. Ein kompletter Ladezyklus am mitgelieferten massgeschneiderten Ladegerät AccuCharger dauert nur eine halbe Stunde. «Das bedeutet in der Praxis, dass die Schweisser ihr Gerät über Nacht und in der Mittagspause an die Ladestation hängen und danach wieder die volle Akkukapazität zum Schweissen zur Verfügung haben», berichtet Uli Aufschnaiter.

Für Wartungs- und Reparaturarbeiten an Schneeerzeugern und anderen Infrastruktureinrichtungen setzt die Bergbahnen AG Kitzbühel bevorzugt auf das akkubetriebene MMA-Schweissgerät Accupocket. (Bilder: Fronius)

bilen Einsatz konzipierte und mit Hochleistungsakkus ausgestattete Gerät hat die Verantwortlichen in kürzester Zeit überzeugt, wie Uli Aufschnaiter, Betriebsleiter bei der Bergbahn AG, bestätigt: «Wir haben uns nach ersten Tests kurzfristig wegen der klaren Vorteile zu einem Kauf entschieden.» Arbeitseinsätze schneller abwickeln. Der grösste Vorzug, den die Accupocket als akkubetriebenes Gerät bietet, ist natürlich die Mobilität. Damit können

der Generator und die bisher erforderlichen Stromkabel in der Regel in der Maschinenhalle stehen bleiben. «Als Vorbereitung für einen Einsatz muss ich neben dem sonstigen Arbeitsmaterial nur noch den Transportkoffer mit der vollgeladenen Accupocket ins Auto packen und kann dann schon loslegen», sagt der Bergbahn-Schweisstechniker Daniel Seyer, der mit der Accupocket fast täglich im Gelände arbeitet. «Vor Ort muss ich das Gerät nur aus dem Koffer nehmen, der auch Platz für die Schweisshandschuhe, den Schla-

Accupocket auf dem Siegertreppchen. Wie bequem sich mit der Fronius-Lösung dank der hohen Verfügbarkeit, der langen Schweissdauer und der Kompaktheit – ohne Kompromisse bei der Nahtqualität eingehen zu müssen – arbeiten lässt, hat sich bei den Mitarbeitern der Bergbahn AG wie ein Lauffeuer herumgesprochen, wie Daniel Seyer mit Schmunzeln erklärt: «Immer häufiger möchten sich auch die Kollegen aus den Werkstätten die Accupocket ausleihen.» Wegen des positiven Feedbacks der Mitarbeiter und der anstehenden Erweiterungsbauten in Millionenhöhe prüft die Bergbahn AG daher aktuell bereits die Beschaffung weiterer Geräte aus der Accupocket-Se● rie. (mf)

FRONIUS SCHWEIZ AG 8153 Rümlang, 044 817 9944 sales.switzerland@fronius.com, www.fronius.ch


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● Trenntechnik

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Wasserstrahlschnitt: Besonders kleiner und leichter Schneidkopf

Neuentwicklung mit kurzen Schaltzeiten Beim Schneiden mit dem Hochdruck-Wasserstrahl wird das Material weder thermisch noch mechanisch beansprucht. Deshalb werden mit dem Wasserstrahl bevorzugt thermisch empfindliche Materialien wie Edelstähle oder Sonderlegierungen, Kunststoffe, weiche Materialen wie Schaumstoffe sowie auch Keramik und Glas geschnitten. Um neue, interessante Marktsegmente besser erschliessen zu können, müssen aber neue Schneidkopfmodelle mit besseren Eigenschaften entwickelt werden. KLAUS VOLLRATH, FACHJOURNALIST

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in Grossteil der heute in der Industrie eingesetzten Wasserstrahl-Schneidanlagen wird für die Bearbeitung von Blechen und ebenen Tafeln oder Platten eingesetzt. Sie verfügen daher meist nur über zwei numerisch gesteuerte Arbeitsachsen (X- und Y-Richtung). Höhenverstellung sowie eine evtl. gewünschte Anstellung des Schneidkopfs erfolgen häufig mechanisch oder mittels einfacher Elektroantriebstechnik. Bei der Entwicklung der Schneidköpfe standen vor allem Robustheit und Funktionalität im Vordergrund, Abmessungen und Gewicht waren bisher dagegen eher zweitrangig. Perspektive 3D-Einsatz. Inzwischen gibt es zunehmend auch das Bedürfnis, die Wasserstrahlschneidtechnik auch an Rohren, gewölbten Flächen oder sogar komplexen dreidimensionalen Konstruktionen einzusetzen. Für Letzteres werden

Schneidköpfe mit möglichst geringen Abmessungen benötigt, damit ein Einsatz auch bei beengten räumlichen Verhältnissen möglich ist. Während Schnitte an Rohren und sanft gewölbten Bauteilen sowie Schrägschnitte häufig noch von Maschinen mit «klassischen» Linearachsen ausgeführt werden, kommen bei komplexen 3D-Anwendungen meist Roboter zum Einsatz. Hier spielt das Gewicht des Schneidkopfs oft eine grössere Rolle. Auf der einen Seite kann sich der Roboter umso schneller bewegen, je geringer das zu bewältigende Gewicht ist. Auf der anderen Seite ermöglicht ein leichterer Kopf unter Umständen die Entscheidung für einen kleineren und damit kostengünstigeren Robotertyp. Eine weitere wichtige Eigenschaft eines Schneidkopfs ist die erreichbare Schaltgeschwindigkeit des Hochdruckventils. Zusammen mit der Beschleunigung und Geschwindigkeit beim Verfahren des Kopfs zwischen zwei aufeinanderfolgenden Schnitten hat dies Einfluss auf die Zeit zwi-

schen Ende eines Schnitts und Beginn des nächsten und damit auf die Gesamtproduktivität der Anlage. Der neue Allfi-Schneidkopf Typ X. Als Reaktion auf diese Anforderungen hat Allfi seinen neuen Schneidkopf Typ X entwickelt. Entsprechend zeichnet sich dieser durch geringe Abmessungen und niedriges Gewicht aus. Er ist für einen Arbeitsdruck von 4150 bar ausgelegt und eignet sich sowohl für Reinwasser- als auch für Abrasiveinsatz. Bei einem Durchmesser von 56 mm und einer Länge von 190 mm wiegt er lediglich 670 g. Damit eignet er sich nicht nur für den Einsatz mit Robotern beim 3D-Schneiden unter beengten räumlichen Verhältnissen; die kompakte Bauform ermöglicht zudem auch besonders enge Abstände beim Einsatz in Bild oben: Der neue Allfi-Schneidkopf Typ X zeichnet sich durch kompakte Abmessungen, geringes Gewicht und schnelle Schaltzyklen aus. (Foto: Allfi)

Der neue Schneidkopf auf der Wasserstrahlschneidanlage im Einsatz beim Zuschnitt von Schaumstoffen. (Foto: Allfi)


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Trenntechnik ●

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dert die Gummischicht ebenfalls zurück und drückt das Schnittgut wieder aus den Zwischenräumen heraus, sodass kein Material «hängenbleibt». Anderenfalls käme es zu Störungen der Anlage. Für den Zuschnitt der Gummimatten investierte ImaPack als erster Stanzformhersteller Münchens bereits vor acht Jahren in eine moderne Wasserstrahlschneidanlage.

«Der neue Allfi-Schneidkopf funktionierte auf Anhieb hervorragend und hatte seither so gut wie keine Ausfälle», sagt Imapack-Betriebsleiter Steffen Brüggemann. (Foto: Allfi)

Die hochpräzise mit dem Wasserstrahl geschnittenen Gummimatten drücken das Schneidgut nach dem Schnitt wieder aus den Zwischenräumen zwischen den Messerleisten heraus, sodass es nicht hängenbleibt. (Foto: Imapack)

Mehrkopfanlagen und begünstigt auch hierbei eine hohe Achsdynamik. Weiteres hervorstechendes Merkmal ist zudem seine kurze Schaltzeit von lediglich 0,12 s. Selbstverständlich ist der neue Kopf wie alle Allfi-Produkte sehr robust und für hohe Lebensdauer auch bei hartem Dauereinsatz ausgelegt. Einsatz bei der Firma Imapack. Zu den Anwendern, die diesen neuen Kopf bereits testen konnten, gehört die Fa. Imapack GmbH in München. Das Unternehmen stellt Stanzwerkzeuge für den Zuschnitt von Kartonagen oder Haftetiketten für den Verpackungsbereich her. Zwischen und neben den Messerleisten der Schnittwerkzeuge sind präzise zugeschnittene Gummimatten angeordnet. Beim Schneiden geben diese nach, sodass die als Schneidlinien bezeichneten Messerleisten herausstehen und den Schnitt ausführen können. Wenn das Stanzwerkzeug anschliessend zurückfährt, fe-

Beim Wasserstrahlschnitt ist Service Trumpf. Bei der Herstellung der Stanzwerkzeuge spielt Geschwindigkeit eine entscheidende Rolle: Neue Werkzeuge müssen häufig schon 48 Stunden nach Bestelleingang ausgeliefert werden. Da man mit der Wasserstrahltechnik inzwischen auch noch weitere Materialien wie Schaumstoffe, Styropor oder Dichtungswerkstoffe schneidet, ist Imapack noch stärker auf eine hohe Anlagenverfügbarkeit angewiesen. Als man jedoch vor einem halben Jahr in eine zweite Anlage mit einer grösseren Arbeitsfläche investierte, erwiesen sich deren Schneidköpfe als Enttäuschung: In dem halben Jahr seit Inbetriebnahme des Systems hatte man hiermit schon mehr Ausfälle als mit der alten Anlage in ihren gesamten acht Betriebsjahren. Die neuen Köpfe wurden alle naselang undicht, und das nicht allmählich, sondern so katastrophal, dass man schon wenige Minuten nach dem Auftreten der ersten Symptome den Job abbrechen musste. Da man bei der Anlage einen unterbrochenen Job nach der Reparatur nicht an der gleichen Stelle neu starten lassen kann, geht dann unter Umständen die gesamte bis zu 2080 x 1080 mm grosse Platte verloren Herstellerunabhängiger Service. Deshalb war man sehr erleichtert, als man vor einigen Monaten eher zufällig in Kontakt mit der zuständigen Serviceniederlassung der Firma Allfi AG aus Stans kam, die sich auf herstellerunabhängigen Service für Wasserstrahlschneidtechnologie spezialisiert hat. Diese stellte kurz entschlossen einen Prototypen ihres soeben neu entwickelten Schneidkopfs Typ X zur Verfügung. «Der neue Allfi-Schneidkopf funktionierte auf Anhieb hervorragend und hatte seither keinerlei Ausfälle, obwohl sein Ventil aufgrund der kleinen Teileabmessungen praktisch ständig im On-Off-Betrieb ist», bilanziert Imapack-Betriebsleiter Steffen Brüggemann. Da man selbst Dienstleister sei, müsse man sich auch bei der eigenen Ausrüstung auf zuverlässige Partner verlassen können. Mit dieser Aktion habe Allfi sowohl seine fachliche Kompetenz als auch seine Servicebereitschaft ● überzeugend bewiesen.

ALLFI AG 6370 Stans, 041 618 05 05 www.allfi.com, info@allfi.com IMAPACK STANZFORMEN GMBH DE-80807 München, +49 89 4364153 0 www.imapack.de, info@imapack.de


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Blick auf die Doppelmaschine, bei der das Entgraten nun integriert ist. (Bilder: Andres Jordi/Gleason-Pfauter)

EPLAN Electric P8 und EPLAN Fluid im Sondermaschinenbau

Schlau konfigurieren, Weltklasse konstruieren Jedes neue Fahrzeugmodell benötigt spezifische Zahnradgrössen oder -formen. Konstrukteure, beispielsweise bei VW, entwickeln und zeichnen dieses neue Bauteil und wenden sich mit den fertigen Plänen an Gleason-Pfauter. Der Maschinenbauer aus Studen bei Biel baut kundenspezifische Wälzfräsmaschinen für Zahnräder und Getriebe. Dafür arbeiten die Ingenieure und Techniker bei Gleason-Pfauter eng mit ihren Kunden zusammen, tüfteln an Prozessparametern, entwickeln raffinierte Lösungen und erhöhen die Automatisierung. Gemeinsam schufen sie in rund sechs Monaten eine Maschine, die während vieler Jahre das eingangs erwähnte Einzelteil produziert.

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er Kunde kommt zu uns und erklärt uns, welches spezifische Zahnrad er braucht. Wir bauen ihm die passende Maschine dazu», sagt Patrick Schneider, Elektrokonstrukteur bei Gleason-Pfauter. Technische Verkäufer kümmern sich um die Prozessauslegung; sie finden heraus, wie genau das Teil gefräst werden muss, um dieses schlussendlich in Serie produzieren zu können. Von Anfang an werden dafür auch Werkzeuge, Prozessparameter oder Automatisierungsmöglichkeiten berücksichtigt. Bei extrem spezifischen Anforderungen kann die Konstruktion der Maschine oder die Auslegung des Prozesses mal sehr knifflig werden. «Wir haben einige Cracks im Haus», lobt Marcel Gehri, Finanz- und Personalleiter bei Gleason-Pfauter, seine Mitarbeitenden. Sobald die Ingenieure ihre Machbarkeitsstudie oder die Fertigungsversuche abgeschlossen haben und dann auch Qualität, Fertigungszeit und Verkaufspreis überzeugen, wird dem Kunden eine Offerte unterbreitet. Schlaue Elektro- und Fluidschemas Nach der Bestellung beginnt in Studen das eigentliche Engineering. Meist liefert der Kunde umfangreiche Listen mit Bauteilen, die verwendet werden dürfen, beispielsweise Steuerungen, Motoren oder Schütze. Diese Auswahl ist verbindlich. «Das fordert uns immer wieder heraus. Wir versuchen, in unseren Standard diejenigen Teile einfliessen zu lassen, die bei den meisten Kunden passen. Aber nicht alle wollen dasselbe, darum sind grosse individuelle Anpassungen nötig», sagt Schneider. Auf Flexibilität legt Gleason-Pfauter grossen Wert. Dass das Ergebnis stimmt, lässt sich daran ablesen, dass sich der Standort Studen trotz schwieriger Währungssituation bewährt. Drei Personen arbeiten an den Elektro- und Fluidplänen. Für alle Pläne der Schaltschränke wird EPLAN Electric P8 Professional verwendet, für Hydraulik, Pneumatik, Schmierung und Kühlung EPLAN Fluid. Weil Elektro- und Fluid-

komponenten interagieren, stellt die EPLAN-Plattform die Datendurchgängigkeit aufgrund der Grafik- und Objektorientierung sicher. So sieht beispielsweise der jeweilige Konstrukteur, wenn er eine Speisung ergänzen oder anpassen muss. Nur ein kleiner Teil des Schaltschranks besteht aus Standardkomponenten, der Rest setzt sich aus standardisierten Optionen und Sonderanfertigungen zusammen. Viele Kunden, insbesondere aus der Automobilindustrie, haben sehr strenge Vorschriften, sie geben oft sogar vor, wie die Komponenten benannt werden müssen. Weniger als sechs Monate Zeit für eine Maschine Die fertigen Zeichnungen gehen zu Siemens, wo die Schaltschränke gebaut werden. Weil der Bau von Schaltschränken zeitaufwändig ist, muss dieser Fertigungsauftrag möglichst früh erfolgen. Damit während des Anlagenbaus aber möglichst keine Änderungen mehr vorgenommen werden müssen, ist eine sorgfältige Konstruktion sehr wichtig. Zwei bis drei Monate muss pro Maschine gerechnet werden, um sie aufzubauen, einzurichten und perfekt abzustimmen, bevor sie dem Kunden geliefert und dort definitiv in Betrieb genommen wird. 70 bis 80 Anlagen werden jährlich in Studen hergestellt. Die Entwicklungs- und Montagezeiten weiter zu reduzieren, verbessert die Konkurrenzfähigkeit in der aktuellen wirtschaftlichen Situation. Zudem ist der Platz in den Hallen begrenzt, darum lautet eines der Ziele von Gleason-Pfauter, just in time zu arbeiten. Hier trägt auch die Konstruktionssoftware von EPLAN Software & Service AG einen grossen Teil dazu bei. Flexible Software für flexible Anwender «Software ist für unsere Entwicklung ein unverzichtbares Hilfsmittel, doch die Denkarbeit findet immer noch im Kopf statt», sagt Schneider und ergänzt: «Unsere Kunden verlangen, wie die Schemas auszusehen haben und welche


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ADVERTORIAL

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Plattform eingesetzt werden muss. Da ist EPLAN eieiner anderen Stelle, als ich sie erwarten würde.» Bei nerseits unvermeidbar, andererseits aber auch absolut Unklarheiten benutzt der Konstrukteur zuerst die genial. Wir konnten die Software gänzlich auf unsere EPLAN-Hilfe, insbesondere bei Funktionen, deren NaBedürfnisse ausrichten.» Der Konstrukteur beginnt bei men er kennt. «Dort werde ich meist fündig», sagt er. jeder neuen Maschine mit einer Basisvorlage, spei- Für alle Pläne der Schaltschränke wird EPLAN Oder er schaut im EPLAN-Forum nach. EPLAN-Mitarchert sie als neues Projekt ab und bearbeitet dieses. Electric P8 Professional verwendet, für Hydrau- beiter lesen dort mit, treten aber erst bei ungelösten Für Anpassungen verwendet er Vorlagen, sogenannte lik, Pneumatik, Schmierung und Kühlung Fragen in Erscheinung. Die Anwender helfen sich in Makros. Dort wird beispielsweise für eine Speisung EPLAN Fluid. der Regel selbst. «Vieles an der Software ist zwar indie länderspezifische Variante integriert. Jeder Schalttuitiv, aber ohne professionelles Training kann man schrank enthält mehrere Dutzend Makros. Und mit jedem neuen Kunden- nie und nimmer alle Funktionen erfassen», so der Konstrukteur. wunsch wird die Makro-Sammlung umfangreicher. Aus diesen Optionen die richtigen zu wählen erfordert viel Erfahrung, Konzen- Integrated Chamfering – eine Erfolgsgeschichte tration und Zeit. Die sich derzeit in Evaluierung befindende Erweiterung mit Eine grosse Erfolgsstory bei Gleason-Pfauter ist die P210L. Seit Jahren im Sortiment EPLAN Engineering Configuration One (EEC One) hilft dabei, indem sie sämtli- hatte die Maschine einen kleinen Makel, nämlich dass jedes gefertigte Teil in eiche Optionen eines Kundenauftrags aus einer Liste automatisch ins Schema nem nachgelagerten Schritt entgratet werden musste. Entsprechend war sie imüberträgt. «Wenn ein System so professionell eingerichtet ist wie das von Glea- mer weniger gefragt. Auf Nachfrage von VW vor ungefähr fünf Jahren, ob das son-Pfauter, rentiert die Erweiterung schnell», erklärt Laura Bermejo von EPLAN. Entgraten nicht irgendwie doch auf derselben Maschine ausgeführt werden könnte, entwickelten die Ingenieure bei Gleason-Pfauter das Integrated Chamfering. Wertvolle Unterstützung durch EPLAN Seither wird die Maschine wieder deutlich häufiger nachgefragt. Ganz neu verfügt Ursprünglich war bei Gleason-Pfauter Elcad im Einsatz, dann erfolgte der auch die etwas kleinere P90 über die Funktionen zum integrierten Entgraten und Wechsel auf EPLAN 5 und jetzt EPLAN Electric P8. EPLAN bietet ein umfangrei- wird ihren Teil zur Erfolgsgeschichte beitragen. ● ches Kursprogramm. Davon hat auch Schneider Gebrauch gemacht: «Ich habe ein mehrtägiges Grundlagentraining absolviert, danach ein Update-Training EPLAN SOFTWARE & SERVICE AG und eine EPLAN-ProPanel-Schulung.» Er ergänzt: «Die Software ist sehr um- 8902 Urdorf, 044 870 99 00, www.eplan.ch, www.friedhelm-loh-group.com fangreich, sodass die Gefahr besteht, dass man sich darin verlieren kann. Beispielsweise suche ich schon mal nach einer Funktion, von der ich glaube, dass GLEASON-PFAUTER MASCHINENFABRIK GMBH es sie gibt oder geben müsste. Manchmal befindet sie sich dann einfach an 2557 Studen, 032 366 6171, karriere.ch@gleason.com, www.gleason.com


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PERIPHERIE

● Bildung

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Ausbildungspakete für Studenten und Bildungseinrichtungen sowie eine kostenlose Basic-Variante für Ausbildung und Vertrieb

CNC: Übung macht den Meister In Version Sinutrain 4.7 hat Siemens seine Windows-PC-basierte Offline-Programmiersoftware für Werkzeugmaschinen vereinfacht und mit praxisnahen neuen Funktionen ausgestattet. Zum Beispiel wurden in der neuen Workbench-Oberfläche die bisherigen Auswahllisten durch eine mit Bildern animierte, übersichtliche Startseite ersetzt.

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it dieser neuen Workbench-Oberfläche verschafft sich der Anwender wie in einer virtuellen Maschinenhalle schnell einen Überblick. Er wählt die gewünschte Maschine mit einem Mausklick aus und wird gleich zur richtigen Programmieroberfläche für sein NC-Programm geleitet: zur werkstattorientierten Arbeitsschritt-

ein Vielfaches schneller erstellt. Zudem wurden auch die Möglichkeiten verbessert, neue Werkzeugmaschinen anzulegen: Optional kann jetzt das IBN(Inbetriebnahme)-Archiv von Werkzeugmaschinen eingelesen werden. Dadurch sind sämtliche in der CNC angelegten Daten auch in Sinutrain verfügbar. Zum Beispiel lassen sich damit Herstellerzyklen inklusive Zyklenbilder des Maschinenherstellers von der realen Maschine auf Sinutrain übertragen.

Einfache, funktionsfähige Programme für Werkzeugmaschinen herstellen. Erweitert wurden bei Sinutrain 4.7 auch die Vorlagen für Standard-Bearbeitungsverfahren, mit denen die Anwender schnell lauffähige Programme für zum Beispiel Dreh- und Fräsmaschinen erstellen. Dazu zählt, neben dem Drehen mit und ohne Gegenspindel, das 3- bis 5-achsige Fräsen sowie das kombiIn Version Sinutrain 4.7 hat Siemens seine Windows-PC-basierte Off- nierte Fräs-Drehen. Damit lassen line-Programmiersoftware für Werkzeugmaschinen vereinfacht und sich einfach funktionsfähige Promit praxisnahen neuen Funktionen ausgestattet. (Bild: Siemens) gramme für Werkzeugmaschinen erstellen – unabhängig von Grösse, programmierung ShopMill/ShopTurn, der zyklen- Leistung und Hersteller. unterstützenden G-Code-Sprache programGuide Als weitere Besonderheit gibt es bei Sinutrain 4.7 oder den DIN- und ISO-Befehlen. erstmals eine kostenlose Basic-Variante ohne LaufDer neu in Sinutrain 4.7 integrierte DXF(Drawing zeitbeschränkung. Sinutrain-Basic, verfügbar unter Interchange File Format)-Reader vereinfacht den www.siemens.de/cnc4you, ist insbesondere für Datenaustausch mit CAD-Systemen und die Pro- Vertrieb und Grundlagenausbildung hilfreich. Zum grammerstellung: Mit wenigen Klicks werden die Beispiel können Programme von Demo-Maschinen CAD-Daten eingelesen und Teileprogramme um für 3-achsige Fräs- oder 2-achsige Drehmaschinen

– wie in der Vollversion – auf entsprechende Bearbeitungszentren übertragen und dort gefertigt werden. Für Bildungseinrichtungen gibt es zudem spezielle Ausbildungspakete mit zusätzlichen Studentenlizenzen und Programmierhandbüchern. Hintergrundinformationen für die Ausbildung. Sinutrain ist ein Windows-PC-basierter, steuerungsidentischer CNC Programmierarbeitsplatz für Werkzeugmaschinensteuerungen, für den 1:1 die Programmier- und Bedienoberfläche für die Sinumerik-Steuerungen von Siemens verwendet wird. Sinutrain wird für Arbeitsvorbereitung, Ausbildung und Vertrieb eingesetzt. In der Arbeitsvorbereitung nutzen Fertigungsbetriebe die Software, um den nächsten Auftrag bereits offline am Rechner zu programmieren und zu simulieren – ohne die teuren Werkzeugmaschinen zu blockieren. In der Ausbildung wird die CNC Programmierung exakt so wie mit realen Maschinen geübt. Im Vertrieb genügt dem Aussendienst von Maschinenund Steuerungsherstellern ein Laptop zur Demonstration der Werkzeugmaschinen-Abläufe. Sinutrain entspricht der Benutzeroberfläche Sinumerik Operate für die Sinumerik-Werkzeugmaschinensteuerungen, sodass die Mitarbeiter sowohl offline wie auch direkt an der Maschine in derselben Engineering-Umgebung arbeiten. (mf) ●

SIEMENS INDUSTRY SECTOR 8047 Zürich, 044 755 72 72 www.siemens.ch, www.siemens.de/cnc4you


Bildung ●

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Mensch und Maschine vereint in einem Projekt

Robo-Mate unterstützt sanft aber kräftig Arbeitserleichterung durch technischen Fortschritt ist in der Automobilindustrie nicht mehr wegzudenken. Jedoch gibt es zahlreiche Produktionsschritte und schwer zu automatisierende Aufgaben, die ohne menschlichen Einsatz nicht durchgeführt werden können. Viele Menschen erleiden durch diese starke körperliche Belastung Erkrankungen des Bewegungsapparates. Dies führt zu hohen Kosten und vermindert die Produktivität der Unternehmen. Ein neues Forschungsprojekt soll dem entgegenwirken: Robo-Mate, ein intelligentes System, verbindet menschliche Präzision und technische Stärke in einem flexiblen Exoskelett.

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tudien haben ergeben, dass 44 Millionen Arbeiter in der Europäischen Union an arbeitsbedingten Muskel-Skelett-Erkrankungen leiden. Dadurch entstehen der europäischen Wirtschaft jährliche Kosten von mehr als 240 Milliarden Euro. Schwere körperliche Arbeit, wie das Heben von Lasten und manuelle Abfertigungen in industriellen Produktionsprozessen sind die häufigsten Ursachen dafür. Krankheitsausfälle, geringe Produktivität und hohe Kosten schaden nicht nur den Mitarbeitern und dem Unternehmen, sondern auch der Gesellschaft im Allgemeinen. Bereits heute gibt es technologische Ansätze, die manuelle Arbeit im industriellen Umfeld effizienter

und produktiver gestalten. Von vollautomatischen Industrierobotern bis zu Kooperationssystemen zwischen Mensch und Maschine. Mittlerweile werden auch Systeme zur ergonomischen Entlastung der Mitarbeitenden genutzt. Aber auch hier bieten die Geräte keine aktive Hilfe beim Heben schwerer Lasten und somit keine langfristige Erleichterung für die Mitarbeitenden. Das Robo-Mate Projekt. Mit einer innovativen Lösung befasst sich ein europäisches Konsortium mit elf Partnern aus sieben verschiedenen Ländern. Dabei forschen und entwickeln namhafte Vertreter aus Industrie und Wissenschaft an Robo-Mate – ei-

ner intelligenten Kooperation zwischen Mensch und Maschine. Das Exoskelett dient zur Entlastung von Mitarbeitenden im industriellen Umfeld, insbesondere in der Automobil- und Demontageindustrie. Geleitet wird das Projekt vom Institut für Mechatronische Systeme (IMS) der ZHAW School of Engineering mit Unterstützung der Accelopment AG (Schweiz). Das dreijährige Projekt wird durch das Forschungsrahmenprogramm FP7 der Europäischen Union mit rund 4,5 Millionen Euro gefördert. Robo-Mate ist ein künstliches Exoskelett, das als äussere Stützstruktur für Mitarbeitende im industriellen Umfeld fungieren soll. Dabei >>


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● Bildung

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Robo-Mate soll die körperliche Belastung für Industriemitarbeitende, zum Beispiel bei der Demontage von Autos, verringern. (Bilder: ZHAW)

erleichtert das Aussenskelett physisch anstrengende Aufgaben und trägt zu einer höheren Sicherheit und Produktivität bei. Die Mitarbeitenden benötigen kein besonderes Training für Robotersysteme oder Programmiersprachen, sondern nutzen ihre natürlichen Sinne und Bewegungen, um das Gerät zu steuern. Das Heben schwerer Lasten, das Arbeiten über Kopf und die Montage oder Demontage

Unter Leitung der ZHAW School of Engineering arbeiten elf Partner aus sieben Ländern an unterschiedlichen Facetten des Exoskeletts Robo-Mate.

von Werkstücken wird somit sehr stark erleichtert und die Belastung der Mitarbeiter verringert. Ähnliche Robotersysteme werden bereits erfolgreich im Militär und der Rehabilitation eingesetzt. Das Robo-Mate Projekt kann allerdings mehr: eine einzigartige Lösung zur Verbesserung der manuellen Produktionsabläufe im industriellen Umfeld. Durch seine leichte technische Anpassungsfähig-

Damit alles perfekt ineinander greift STRAHLMASCHINEN AG

...professionelle Strahl-Technologie. Ruchstuckstrasse 12 · CH-8306 Brüttisellen · Tel. +41 (0)44 805 52 00 info@strahlmaschinen.ch · www.strahlmaschinen.ch

keit könnte es auch in anderen Industriezweigen, wie der Logistik-, Lebensmittel, Luftfahrt- und Textilindustrie eingesetzt werden und bietet daher enormes Einsatzpotenzial in unterschiedlichen industriellen Bereichen. Die «tragbare» Hülle. Das Robotersystem besteht aus einem voll beweglichen und äusserst flexiblen


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Über das Institut für Mechatronische Systeme (IMS) In enger Kooperation mit nationalen und internationalen Industrie- und Hochschulpartnern realisiert das Institut für Mechatronische Systeme (IMS) innovative F&E-Projekte in den Bereichen Robotik & Automation, Regelungstechnik und Advanced Control, Antriebstechnik und Leistungselektronik, Medizintechnik, Vision & Navigation und Systemtechnik. Das IMS an der ZHAW School of Engineering in Winterthur wird von Prof. Dr. Hans Wernher van de Venn geleitet. www.zhaw.ch/ims

Oberkörper. Der Unterkörper hat hauptsächlich eine unterstützende und tragende Funktion. Er erlaubt es den Arbeitern, sich möglichst frei zu bewegen. Der Nutzer kann das Exoskelett selber anlegen und es schränkt ihn in seiner Arbeitstätigkeit und Bewegungsfreiheit nicht ein. Lasten von bis zu 20 kg können mit dem Exoskelett gehoben werden. Ein Sicherheitskabel wird zur Unterstützung von Hebevorgängen und zur Stromversorgung eingesetzt. Ausserdem ist ein Helm mit eingebautem Bildschirm und Headset vorgesehen. Intelligente Handsteuerprogramme mit Objekterkennung und Tragefähigkeit werden genutzt. Dazu erleichtern Schutzhalterungen die Nacken- und Rückenmuskulatur. Intelligente Sensoren sollen die Bewegung des Nutzers erkennen und interpretieren. Der Robo-Mate stellt somit eine noch nie da gewesene Innovation im Rahmen der industriellen Roboter dar. Er trägt durch sein flexibles Äusseres, das intelligente Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine und die einfache Handhabung zu einem enormen Fortschritt in der Anwendung von Industrierobotern bei. Von der Theorie in die Praxis. Die Forschung im Projekt und deren Umsetzung stellt die Partner vor komplexe Aufgaben. Kooperation in verschiedenen Branchen und Industrien ist Grundvoraussetzung für die Entwicklung des Systems und dessen Anwendung. Eine Vielzahl von mechatronischen und ergonomisch relevanten Aspekten müssen berücksichtigt werden, um die Funktionalität und Umsetzung des Exoskeletts zu gewährleisten. Der Projektverlauf ist daher in verschiedene Arbeitsschritte und Teilprojekte gegliedert. Nach Konzeptdefinition und Festlegung des technischen und ergonomischen Systems, werden die Prototypen aller Teilsysteme, wie Arme, Beine, Rücken und Hände entwickelt. Das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) simuliert die Funktion des Exoskeletts in

einer virtuellen Fabrikumgebung. Auf Basis dieser Simulationsergebnisse wird ein Prototyp des kompletten Roboteraufbaus angefertigt. Anschliessend werden Systembewertungen und Labortests an der ZHAW School of Engineering und beim Forschungszentrum des italienischen Automobilherstellers Fiat (CRF) durchgeführt. Hierbei wird im Labor das Szenario eines Arbeitsplatzes in der Automobilindustrie nachgestellt. Das RoboMate Gerüst muss schwere Bauteile vom Lagerzum Arbeitsplatz manövrieren. Der französische Projektpartner Indra SAS (Autoentsorgungsindustrie) und der rumänische Auto-

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mobilzulieferer Compa S.A. entwickeln nachfolgend Szenarien aus der Automontage und -demontage. Die Ergebnisse werden analysiert, validiert und dokumentiert. Diese Daten werden als Benchmark für die zukünftige Forschung in diesem Bereich genutzt. Gleichzeitig dienen sie als Grundlage für den Einsatz des Robo-Mates in anderen In● dustriezweigen. (mf)

ZHAW SCHOOL OF ENGINEERING 8401 Winterthur, 058 934 73 33 info@zhaw.ch, www.zhaw.ch/engineering


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Geschäftslandschaft im Sektor Fertigungsdienstleistungen erwartet 1,5-fache Wachstumsrate bis Ende 2020

Big Data-Analytik transformiert Wartungsdienstleistungsmodelle Die fortschreitende Etablierung des Internet of Industrial Things (IoIT) hat einen Zustrom von technologieorientierten Dienstleistungen, wie etwa Cyber-Sicherheit und verbesserte Wartungsoptionen, eingeleitet. Geschäftsmöglichkeiten im Sektor Fertigungsdienstleistungen haben sich dadurch enorm erweitert. Eine aktuelle Studie von Frost zeigt die Chancen auf.

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a die Integration in Informations- und Kommunikationstechnologien, wie etwa Big Data-Analytik und Cloud-basierte Plattformen, das Rückgrat der Fertigungsdienstleistungen der nächsten Generation bilden wird, entwickeln Lösungsanbieter bereits ein Portfolio an Angeboten, die sowohl auf Sicherheit und operative Verbesserungen als auch auf Wartung und Support abzielen. Laut einer aktuellen Studie von Frost & Sullivan zu Dienstleistungen 2.0 ist in den nächsten fünf Jahren ein Paradigmenwechsel bei zukünftigen Dienstleistungsstrategien zu verzeichnen. Der Fokus der Wartungsdienstleistungen verschiebt sich von der Fehlerbehebung zur Prävention und Prognose. Die effektive Nutzung von Predictive Analytics kann Kosten optimieren und ungeplante Ausfallzeiten beseitigen, was wiederum sehr vorteilhaft für die Hersteller ist.

Big Data-Analytik Basis für hohe Wachstumsraten. Big Data-Analytik fordert die Geschäftsmodelle für Wartungsdienstleistungen im gesamten Fertigungssektor heraus. Dabei stellen Investitionen für die Schaffung robuster Wartungs- und SupportDienstleistungsmodelle durch die Nutzung von Konzepten der Big Data-Analytik den entscheidenden Faktor dar, um eine hohe Wachstumsrate zu generieren (durchschnittliche jährliche Wachstumsrate: 9,1 Prozent von 2014 bis 2021). «In Anlehnung an den sich abzeichnenden IoIT-Trend entwickeln sich Fertigungsdienstleistungen zudem zu einem vernetzten Ökosystem, das von einer einzigen Steuerungszentrale unterstützt wird», sagt der Frost & Sullivan Industrial Automation and Process

Die Studie Services 2.0 Die Studie Services 2.0: «The New Business Frontier for Profitability» (MB1C-10) ist Teil des Growth Partnership Service Programms Industrial Automation & Process Control. Als Teil des IoIT-Research Portfolios der gleichnamigen Abteilung, bietet die Studie eine detaillierte Einschätzung der lukrativsten Geschäftsmöglichkeiten in der Fertigungsindustrie aus einer Anwendungs-, Technologie- bzw. Marktperspektive. Die Studie untersucht den Wandel von Dienstleistungen und erkundet verschiedene Anwendungen der IoIT-Technologie, u. a. auch Nischensegmente, wie etwa Anlagen, Betriebsdaten, Sicherheit und Gewinn- bzw. Prozessoptimierung.

Neue Dienstleistungsmodelle generieren viele Möglichkeiten für unterversorgte, ressourcenbasierte Fertigungsindustrien. (Bild/Grafik: iStock)

Control Senior Research Analyst, Srikanth Shivaswamy. «Die Nachfrage nach Interoperabilität und maximaler Transparenz über mehrere Produkte und Prozesse hinweg verleiht dem Konzept vernetzter Abläufe Nachdruck.» Intelligente Kommunikationssysteme steigern Effizienz. Eine derart umfassende Integration bringt hohe Kosten für die Fertigungseinheiten mit sich. Die ITK-Konvergenz mit herkömmlichen Dienstleistungen erfordert anspruchsvolle Plattformen und hebt die Anfangsinvestitionen weiter an. Jedoch wird die Bereitstellung fortschrittlicher Prozesssteuerungen und intelligenter Kommunikationssysteme die Effizienz steigern und den starken Anstieg der Investitionen relativieren. Eine verstärkte Cyber-Security-Infrastruktur, die seit Kurzem zu den Industriedienstleistungen gezählt wird, ist bei der Akzeptanz von IoIT-basierten Modulen entscheidend. Innovative Weiterentwicklungen in den Bereichen Ermittlung, Bedrohungserkennung und selbstreflexive Plattformen werden zu Entscheidungsfaktoren. «Insgesamt werden Lösungsanbieter in Hinblick auf einen der zwei nachfolgenden Faktoren bewertet werden», stellt Shivaswamy abschliessend fest. «Entweder bieten sie auf die Bedürfnisse der Endnutzer anpassbare Dienstleistungsmodelle oder die Möglichkeit, zu einem anderen Dienstleistungsmodell zu migrieren, das den neuen Endnutzer-Prozessen, -Produkten oder -Lösungen entspricht.»

Ausblick scheint lukrativ. Wenn die Dienstleister diese Kompetenzen bereitstellen, können sie sich lukrative Chancen in den unterversorgten, ressourcenbasierten Fertigungsindustrien erschliessen. Die Verfügbarkeit kostengünstiger Lösungen wird kleine und mittelgrosse Hersteller anlocken, um IoITbasierte Systeme zu implementieren und dadurch den Wechsel von traditionellen auf verwaltete Dienstleistungen abschliessen. (mf) ● FROST & SULLIVAN Clemensstrasse 9, D-60487 Frankfurt am Main Tel. +49 (0)69 77 03 30, Fax +49 (0)69 23 45 66 www.industrialautomation.frost.com

Planung + Produktion, das offizielle Organ des Schweizerischen Verbandes für Betriebsorganisation und Fertigungstechnik, SVBF www.svbf.ch


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Das müssen Vertriebsmitarbeiter über potenzielle Kunden wissen

Vorbereitung ist der halbe Abschluss Mit der ausführlichen Vorbereitung eines Verkaufsgesprächs legen Vertriebsmitarbeiter bereits einen wichtigen Grundstein auf dem Weg zum erfolgreichen Abschluss. Wie das geht, weiss Oliver Kerner, professioneller Vertriebstrainer und Gründer von OK-Training.

A

ls wichtiger Teil der Gesprächsplanung gilt die Sammlung von Hintergrundinformationen zum jeweiligen Unternehmen. Mit Wissen über interne Arbeitsabläufe lassen sich unter Umständen später gezielte Problemlösungen anbieten und somit Mehrwerte für potenzielle Kunden aufzeigen. «Zentrale Aspekte sind unter anderem Kennzahlen zu Umsatz, Rendite und Produktivität sowie aktuelle Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung», erläutert Oliver Kerner. Kenntnisse über den jeweiligen Markt signalisieren dem Gegenüber nicht nur Fachkompetenz, sondern liefern dem Verkäufer auch andere wichtige Informationen. Dabei lässt etwa die konjunkturelle Lage innerhalb des Wirtschaftszweigs Rückschlüsse auf die mögliche Investitionsbereitschaft des Kunden zu. Vertriebsmitarbeiter sollten ausserdem nicht nur die Wettbewerber und Marktführer kennen, sondern auch Innovationen und Trends, die die Branche aktuell bewegen.

Türöffner gesucht. Im nächsten Schritt gilt es, Licht in

die Personalstrukturen des anvisierten Unternehmens zu bringen. Stellen in kleinen und mittelständischen Betrieben meist einzelne Einkäufer oder Geschäftsführer selbst die anzusprechende Person dar, gestaltet sich die Suche nach dem richtigen Ansprechpartner in grösseren Firmen komplizierter. Laut eines 1970 entwickelten und heute oft herangezogenen Modells der Amerikaner Frederick E. Webster und Yoram Wind gibt es fünf typische Rollen, die ein Vertriebler identifizieren und nach ihrem fördernden oder hindernden Faktor sowie ihrem Einfluss auf die Kaufentscheidung beurteilen sollte. Da alle Beteiligten unterschiedliche Ziele und Funktionen besitzen, stehen Verkäufer oftmals vor grossen Herausforderungen, was Kontaktaufnahme und Argumentation bezüglich ihrer Produkte angeht. Wanted: Individuelle Ansprache. Der sogenannte Wächter kann sich sowohl als Wegbereiter als auch als Hindernis für den Verkäufer entpuppen. «Häufig handelt es sich hierbei um das Sekretariat oder Assis-

tenzpositionen im Einkauf, an denen Vertriebsmitarbeiter durch vorherige Recherche oftmals vorbeikommen», erklärt Oliver Kerner. Der Anwender arbeitet täglich mit den jeweiligen Produkten und interessiert sich für verbesserte oder vereinfachte Arbeitsabläufe. Der Einkäufer wirft eher ein Auge auf den Preis und das einzuhaltende Budget. Der Entscheider wiederum zeichnet für das gesamte Geschäftsergebnis verantwortlich und will Informationen über den Return on Investment, den die neue Lösung bringt. Eine weitere Rolle nimmt der Beeinflusser ein. Er beteiligt sich ebenfalls an der Vorbereitung der Kaufentscheidung und sondiert etwa eingehende Lieferantenangebote. Im Anschluss an die Personalanalyse sollten Aussendienstmitarbeiter diejenigen Personen kontaktieren, die eine relevante Entscheidungsbefugnis und ein besonderes Interesse gegenüber den neuen Produkten besitzen. Dabei gilt es, ihre Ziele im Unternehmen zu beachten und ihnen die entsprechend wichtigen Informationen zu liefern, um so erfolgreich zum Ab● schluss zu kommen. www.ok-trainings.com


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Suva will mit neuer Kampagne sensibilisieren für die Kosten von Unfällen

Was kosten eigentlich ...? Die teuersten Unfälle 180 000 Franken Heilkosten für die ersten fünf Jahre müssen pro Fall für die teuersten Unfallarten eingerechnet werden. Inklusive Taggelder und Renten steigt diese Summe auf rund 500 000 Franken. Mit ihrer neuen Kampagne will die Suva für die Kosten von Unfällen sensibilisieren. Denn jeder Unfall verursacht neben menschlichem Leid auch Kosten, die von den Prämienzahlern zu tragen sind.

E

ine Unachtsamkeit in der Montagehalle, ein Stolpern – und schon ist es passiert: eine Fraktur am Oberschenkel. Ein solcher Unfall verursacht im Durchschnitt Heilkosten von 23 000 Franken. Zusätzlich muss die Suva mit durchschnittlich 31 100 Franken für Taggelder und Rentenleistungen rechnen. Insgesamt kostet eine Fraktur des Oberschenkels im Durchschnitt also 54 100 Franken. Damit gehört dieser Unfall zu den aufwendigeren Unfallarten. Im Durchschnitt betragen die Kosten pro Fall 5100 Franken. Allerdings ist die Bandbreite gross. Besonders kostspielig sind zum Beispiel Rückenmarksverletzungen an der Wirbelsäule. 178 900 Franken Heilkosten fallen pro Fall an. Mit 324 900 Franken schlagen auch hier die Taggelder und Rentenleistungen stärker zu Buche. Somit kostet eine Rückenmarksverletzung 503 800 Franken. Dabei handelt es sich um einen Durchschnittswert für diese Unfallart unter Berücksichtigung der Kosten der ersten fünf Jahre. Weitere Kosten, vor allem für Renten, können aber noch über Jahrzehnte anfallen. Die Kosten für einen einzelnen Fall können sich auf mehrere Millionen Franken summieren. Am meisten Heilkosten verursachen Frakturen an Unterschenkel, Knöchel und Fuss. Unfallkosten werden über die Prämien gedeckt. 2014 hat die Suva 3,2 Milliarden Franken Nettoprämien in der Berufsund Nichtberufsunfallversicherung eingenommen. Damit waren rund zwei Millionen Arbeitnehmende versichert. Im Durchschnitt betrugen die Nettoprämien pro Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer somit

1600 Franken pro Jahr. Um die Kosten der ersten fünf Jahre für einen einzigen Unfall mit Rückenmarksverletzung zu tragen, sind die Prämien von über 300 Versicherten für ein ganzes Jahr notwendig; diese Prämienzahler dürften zudem nicht selbst einen Unfall haben. Insgesamt sind es allerdings nicht die Unfallarten mit den teuersten Fallkosten, die total die höchsten Kosten verursachen, sondern die Unfallarten, die kostspielig und häufig zugleich sind. Am meisten Heilkosten verursachen Frakturen an Unterschenkel, Knöchel und Fuss, mit 159 Millionen Franken. Taggelder und Renten verursachen zusätzliche Kosten von 255 Millionen Franken. Prämien beeinflussen. Jeder Unfall verursacht neben menschlichem Leid auch Kosten. Die neue Kampagne von Suva will das Bewusstsein für diese Kosten schärfen. Damit sollen Arbeitgebende und Arbeitnehmende motiviert werden, die wirkungsvollen Präventionsmassnahmen umzusetzen. Denn jeder verhinderte Unfall bedeutet weniger mensch-

liches Leid und tiefere Kosten. Davon profitieren alle Versicherten – da tiefere Kosten auch tiefere Prämien zur Folge haben. Die neue Kampagne ist online auf Facebook und Youtube präsent. Auch am Fernsehen sollen Zuschauer mit Spots für die Kosten eines Unfalls sensibilisiert werden und für die ● Folgen für die Prämienzahler. (ea)

SUVA 6004 Luzern, 041 419 51 11 info@suva.ch, www.suva.ch


technica 10.2015

COSCOM

PRODUKTE

BECKHOFF

MAPAL

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MEUSBURGER

Hochleistungs-Multiachs-Servosystem AX8000

Neue Kugelbahnfräser für mehr Wirtschaftlichkeit

Das neue Multiachs-Servosystem AX8000 von Beckhoff, mit kompakter Baugrösse für die platzsparende Schaltschrankmontage, ermöglicht mit extrem kurzen Regelzyklen hochpräzise Positionier- und Bearbeitungsvorgänge. Hinzu kommen eine schnelle Montage und Inbetriebnahme durch das einfache Zusammenstecken der gewünschten Achsmodule, die One Cable Technology (OCT) sowie die direkte Integration von Safety und Netzfilter. Konzipiert ist AX8000 als Antriebssteuerung, die sich auch bei hohen Anforderungen an Regelgeschwindigkeit und -genauigkeit sowie optimierte Raumausnutzung eignet. Modular aufgebaut umfasst das Mehrachssystem verschiedene Einspeise-, Ein- und Doppelachsmodule sowie ein Kondensatormodul. Mit 223 mm Höhe und 60 bzw. 90 mm Breite bauen die einzelnen Module und damit auch das komplette Mehrachssystem äusserst kompakt, was die platzsparende und dementsprechend kostenoptimierte Konstruktion von Schaltschränken und Anlagen unterstützt. Für eine weitere Kostenreduktion sorgen die einfache, schnelle Montage und Inbetriebnahme. Der EtherCAT-basierende Kompaktantrieb AX8000 kombiniert leistungsfähige FPGA-Technologie mit Multicore-ARM-Prozessoren. Dabei ermöglichen FPGAbasierte Regelalgorithmen mit einer Mehrkanal-Stromregelungstechnologie.

Zahlreiche Automobilhersteller und -zulieferer setzen zur Fertigung von homokinetischen Gelenken aus gehärtetem Stahl auf Kugelbahnfräser aus dem CPMill Programm von Mapal. Seit Jahren sind diese erfolgreich im Einsatz zur Vorbearbeitung (Weichfräsen) und zur Fertigbearbeitung (Hartfräsen mit PcBN). Sie unterliegen einer stetigen Optimierung. Eine neue, umfassende Weiterentwicklung des Fräsers zur Vorbearbeitung sorgt bei Anwendern nun für ein deutliches Plus an Wirtschaftlichkeit. Die neue, hochspiralisierte Geometrie stellt einen optimalen Abtransport der Späne sicher. Statt über vier verfügt der neue Kugelbahnfräser aus Vollhartmetall über fünf Schneiden. Zudem wurde neben dem Grundsubstrat auch die Beschichtung optimiert. Zum einfachen Wechseln der Fräsköpfe sind diese nun mit der CFS-Schnittstelle ausgestattet. Durch die exakte Abstimmung von Kegel und Planfläche werden eine hohe Rundlaufgenauigkeit von <5 m, sehr gute Steifigkeit und gleichbleibend hohe Qualität erreicht. Beispiele aus der Praxis zeigen: Mit dem neuen CPMill Kugelbahnfräser kann die Bearbeitungszeit pro Bauteil deutlich gesenkt werden. Wo bisher beispielsweise 75 000 Bauteile in der Woche zerspant wurden, sind es bei gleicher Maschinenkapazität ohne zusätzliche Maschineninvestitionen mit dem fünfschneidigen Fräser rund zwölf Prozent mehr, nämlich 85 000 Bauteile. Denn: Es kann mit deutlich höheren Schnitt- und Vorschubgeschwindigkeiten gearbeitet werden.

Beckhoff Automation AG, 8200 Schaffhausen, 052 633 40 40 info@beckhoff.ch, www.beckhoff.ch SPS IPC Drives: Halle 7, Stand 406

ATEX Industrie PCs von Noax

MAPAL Dr. Kress KG, D-73431 Aalen, www.mapal.com CH-Vertretung: Andreas Mollet, 079 794 7980, 4588 Brittern, andreas.mollet@ch.mapal.com

Gabellichtschranken zur sicheren Produktion von Stanzprodukten

Qualität – «Made in Germany»: Mit ihren robusten und zuverlässigen Industrie Computern setzt der deutsche Hersteller Noax Technologies AG seit über 25 Jahren Industrie-Massstäbe in puncto Hygieneund Laufsicherheit, langfristige Verfügbarkeit sowie Langlebigkeit und damit Wirtschaftlichkeit. Ab sofort sind diese auch für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen mit 15" oder 19" Displays verfügbar. Noax Industrie Computer stellen täglich ihre Zuverlässigkeit im harten Dauereinsatz in den Bereichen der Logistik, Produktion und Hygienebereichen unter Beweis. In bestimmten Umgebungen, wie z. B. in der Pharmaindustrie, kann es zur Entstehung einer explosionsfähigen Atmosphäre kommen, wenn ein Gemisch aus brennbaren Stoffen mit Sauerstoff aus der Umgebungsluft entsteht. Dieses Gemisch ist durch eine Zündquelle leicht entflammbar und kann zur Explosion gebracht werden. Daher ist es besonders wichtig, dass von den eingesetzten Industrie PCs keine Explosionsgefahr ausgeht, d. h. dass diese keine Zündquelle darstellen. Die ATEX-IPCs der Noax Technologies AG sind genau für diese Einsatzbereiche entwickelt worden und entsprechend der Richtlinie 94/9/EG zertifiziert. So können die Industrie PCs EX-S15 und EX-S19 in den Zonen 22 und 21 eingesetzt werden. Dies erlaubt, dass direkt am Arbeitsplatz wichtige Informationen angezeigt und Daten schnell erfasst werden können.

Ab sofort bei Meusburger erhältlich sind verschiedene Gabellichtschranken, die den Stanzprozess genauestens überwachen und eine sichere Produktion der Stanzprodukte garantieren. Neu im Meusburger Stanzsortiment sind Gabellichtschranken zur Vorschub- und Positionskontrolle. Diese zeichnen sich besonders durch verschmutzresistente und kratzfeste Elemente der Optik aus. Die Sensorik wird im robusten Metallgehäuse geschützt und garantiert eine exakte Überwachung von Vorschub und Position des Stanzstreifens. Erhältlich sind drei verschiedene Typen (E 6532, E 6536, E 6530) in den Lichtarten Infrarot und Rotlicht. Diese können von oben oder seitlich verschraubt werden. Ebenso neu im Programm sind Gabellichtschranken zur Doppelblech- und Kippkontrolle. Dadurch wird das prozesssichere Abstreifen des Stanzabfalls kontrolliert. Ein optischer Filter garantiert die Unempfindlichkeit gegen Fremdlicht und die eingebrachte Einstelleinheit gewährleistet eine einfache Höhenjustierung. Bei den Gabellichtschranken zur Doppelblech- und Kippkontrolle (E 6592, E 6542) ist eine Hell- oder Dunkelschaltung wählbar. Das komplette Sortiment an Gabellichtschranken ist bei Meusburger in gewohnt hoher Qualität erhältlich und ab Lager lieferbar.

Coscom GmbH, 6246 Altishofen, 062 748 10 00 info@coscom.ch, www.coscom.eu

Meusburger Georg GmbH & Co. KG, A-6960 Wolfurt, +43 5574 670 60 verkauf@meusburger.com, www.meusburger.com


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PRODUKTE

BAUMER

10.2015 technica

B+R

KUKA

IGUS

Gleichbleibend hohe Haltekraft garantiert

Präzision ohne Verfallsdatum: «My-Com»

Der «motion plastics»-Spezialist Igus hat das demontierbare Igubal-Winkelgelenk mit dem anwenderfreundlichen Fügeverfahren des «Crimpen» kombiniert. Die Vorteile: kundenindividuelle Längen ab Stückzahl 1, leichte Montage und Demontage sowie hohe Haltekraft bis 300 N – und das komplett schmiermittel- und wartungsfrei. Winkelgelenke aus tribologisch optimierten Kunststoffen werden immer beliebter, ob im Automobil-, Maschinen- oder Anlagebau. Geringes Gewicht, Korrosionsbeständigkeit und lange Lebensdauer sprechen ebenso wie die geringen Kosten für den Einsatz von Igus-Winkelgelenken. Zudem können sie durch das Prinzip der inkorporierten Trockenschmierung völlig auf externe Schmiermittel verzichten und sind damit praktisch wartungsfrei. Auch die neue demontierbare Variante zeichnet sich durch diese positiven Eigenschaften aus. Der verwendete Werkstoff Iglidur RN 56 besticht darüber hinaus durch seine guten Reibwerte, den geringen Verschleiss und die hohe Zähigkeit des Materials. Das Entscheidende aber ist, dass der Kugelzapfen, der aus verzinktem Stahl, Edelstahl oder Kunststoff gefertigt ist, gegenüber dem Standardteil immer stabil gehalten wird und dass der Sicherungsstift durch sein spezielles Design verliersicher ist. Der Anwender verfügt mit dem demontierbaren Winkelgelenk, in variablen Längen ab 100 mm über ein Bauteil, auf das er sich zu hundert Prozent verlassen kann.

Mit einer Wiederholgenauigkeit von 1µm, das entspricht ungefähr 1/5 eines normalen Haares, meistert der My-Com Präzisionsschalter von Baumer seit gut 50 Jahren Präzisionsaufgaben wie das zuverlässige und schnelle Setzen von Referenzpunkten oder die Überwachung von Toleranzen. Trotz seines vermeintlich hohen Alters ist der My-Com auch heute noch einer der weltweit genauesten und kompaktesten mechanische Endschalter seiner Klasse. Selbst Messgeräte und Werkzeugmaschinen jeglicher Art lassen sich auf einen Mikrometer genau eichen oder referenzieren. Der Name My-Com basiert auf dem Begriff Micro Commutator. Dieser Präzisionsschalter war der erste Beweis dafür, zu welchen Höchstleistungen die Firma Baumer Electric imstande war und ist. Begonnen hat die Erfolgsgeschichte des My-Com bereits 1966. Unter konsequenter Anwendung der damals neuesten Techniken, Verfahren und Materialen wurde der weltweit kleinste und präziseste Endschalter aus der Taufe gehoben. Das einzigartige Design ermöglicht es, mit nur drei beweglichen Teilen und hochwertigen Einzelkomponenten, wie zum Beispiel glanzvergoldeten Kontakten, höchsten Anforderungen an Präzision und Robustheit gerecht zu werden. Ein weiterer Grund für die präzise Wiederholgenauigkeit basiert auf der mechanischen Raffinesse eines hoch genauen und industrialisierten keramischen Stössels, der bereits bei einer Krafteinwirkung ab 30 cN die gold-plattierte Kugel im Inneren des Gehäuses bewegen kann und somit die hochwertigen Schaltkontakte unterbricht.

Igus Schweiz GmbH, 4622 Egerkingen, 062 388 97 97, info@Igus.ch, www.Igus.ch, Productronica: Halle A3, Stand 254 SPS IPC Drives: Halle 4, Stand 310

Neue Mapp-Funktion ermöglicht Applikationen gemäss 21 CFR Part 11 Unternehmen aus dem Lebensmittel- und Pharmabereich müssen Nutzeraktionen lückenlos und manipulationssicher archivieren. Mit der neuen Mapp-Komponente Audit kann ein solcher Audit Trail einfach eingerichtet und an individuelle Bedürfnisse angepasst werden. Die Audit-Trail-Funktion muss nicht eigens programmiert werden, es werden lediglich maschinenspezifische Variablen parametriert. Die Informationen über den jeweiligen Anlagenbediener bezieht Mapp Audit nach dem ClientServer-Prinzip automatisch von der Benutzerverwaltung Mapp User. Die Daten des Audit Trail werden in einem Speicher abgelegt, der mit Prüfsummen gegen Manipulationen geschützt ist. Die Ausgabe erfolgt als verschlüsselte Datei oder mit der Visualisierung von Mapp Audit. Mapp Audit bietet auch jenseits der Nahrungsmittel- und Pharmabranche grossen Nutzen. So können Maschinen- oder Anlagenbauer im Gewährleistungsfall nachvollziehen, ob der Betreiber die Maschine oder Anlage bestimmungsgemäss verwendet hat. Ebenso kann zum Beispiel überprüft werden, ob eine Maschine ausserhalb der vorhergesehenen Betriebszeiten produziert hat, was darauf hinweist, dass Mitarbeiter Produkte auf eigene Faust verkauft haben. B&R Industrie-Automation AG, 8500 Frauenfeld, 052 728 00 55 office.ch@br-automation.com, www.br-automation.com

Baumer Electric AG, 8501 Frauenfeld, 052 728 11 22, sales.ch@baumer.com www.baumer.com, SPS IPC Drives: Halle 4, Stand 335

Hochflexible, mobile Produktionsassistenten Mit dem KMR iiwa (KMR für «Kuka Mobile Robotik») kombiniert Kuka die Stärken des sensitiven Leichtbauroboters LBR iiwa (intelligent industrial work assistant) mit einer mobilen und autonomen Plattform und bietet somit eine Lösung für alle denkbaren Szenarien. So wird der Roboter zum ortsunabhängigen, hochflexiblen Produktionsassistenten mit uneingeschränktem Arbeitsraum – eine ideale Voraussetzung für die Anforderungen der Industrie 4.0. Mittels der programmierbaren Sicherheitssteuerung verzichtet der sensitive Industrieroboter nicht nur auf den Schutzzaun zwischen Mensch und Maschine, sondern wird dank seines fahrbaren Untersatzes mobil. Die Plattform ist mit den speziell entwickelten Mecanum-Rädern aus dem Stand in jede Richtung verfahrbar. Roboter und Fahrzeug werden mit der multikinematikfähigen Steuerung (Kuka Sunrise) betrieben, was die Bedienung und Nutzung in der Praxis deutlich vereinfacht. Zusätzliche Umgebungsscanner und Ultraschallsensoren am Fahrzeug ermöglichen die Erkennung und Umfahrung von Hindernissen. Die verwendeten Li-Ion Batterien versorgen Fahrzeug und Roboter direkt mit Strom. Mit der von Kuka selbst entwickelten Navigations-Software bewegt sich der KMR iiwa damit völlig autonom ohne Kabelverbindungen frei im Raum. Das System ist modular konzipiert und kann um Hardware gemäss Applikationsanforderungen erweitert werden. Kuka Roboter Schweiz AG 5432 Neuenhof, 044 744 90 90, info@kuka-roboter.ch, www.kuka.ch


technica 10.2015

PRODUKTE

SICK

SANDVIK

Unendliche Möglichkeiten mit neuen Fähigkeiten Die grosse Reichweite und die hohe Geschwindigkeit in dieser kompakten Bauform machen den neuen Sensor DT50-2 PRO einzigartig. Neu ist auch eine WLAN-Version. Die Bedürfnisse von Applikationen können sehr individuell sein. Deshalb gibt es für jedes Einsatzgebiet den passenden

Sensor mit dem entsprechenden Zubehör. Mit der integrierten «App» zur Formkontrolle kann der Sensor einfache Prüf- und Sortieraufgaben eigenständig lösen, ohne in einer Maschine oder Anlage die Ressourcen einer SPS zu belasten. Und für alle jene, die allzeit Bescheid wissen wollen, was der Sensor sieht, hat Sick eine WLAN-fähige Version eingeführt. Damit können mittels App über Handy oder vom Tablet jederzeit die aktuellen Daten überwacht werden. Einfach mit dem Display zu parametrieren oder über die IO-Link Schnittstelle die Daten von und zum Sensor laden – damit sparen Sie viel Zeit während der Inbetriebsetzung und auch bei der Wartung. Der DT50-2 besticht durch die zahlreichen Einstellmöglichkeiten sowie die hilfreichen Setup-Wizzards die dem Benutzer helfen den Sensor optimal auf die Umgebung anzupassen. So können Sie sich beruhigt zurücklehnen und dem DT50-2 die Arbeit überlassen – präzise, robust und zuverlässig. Sick AG, 6370 Stans, 041 619 29 39, contact@sick.ch, www.sick.ch SPS IPC Drives: Halle 7a, Stand 340

Drehen von allen Gusseisenwerkstoffen mit nur zwei Schneidstoffen

CONNEX

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MAXON

Mini-Spindel für lineare Positionieraufgaben Das Mikro-Spindelgetriebe GP 6 S mit einem Durchmesser von sechs Millimetern ist jetzt auch als Metall-Version erhältlich und ist ein Spindelantrieb mit einem optimalen Preis-Leistungsverhältnis. Spindelantriebe sind perfekte Lösungen für lineare Positioniersysteme, Linsenverstellungen oder Spritzenpumpen Spindelantriebe sind perfekte Lösungen für lineare Positioniersysteme, Linsenverstellungen oder Spritzenpumpen. Wenn der Antrieb zudem kompakt sein muss, hat Maxon Motor genau die richtige Lösung: das Spindelgetriebe GP 6 S. Dieses Getriebe ist neu auch mit einer Metallspindel erhältlich. Eine günstige Alternative zur bisherigen Keramikversion. Das Spindelgetriebe GP 6 S eignet sich für verschiedenste lineare Antriebslösungen. Es besitzt eine maximale Vorschubgeschwindigkeit von 15 mm/s und eine Vorschubkraft von bis zu 10 N. Dank integrierten Kugellagern ist es auch für hohe Axiallasten geeignet. Das Getriebe lässt sich ganz einfach mit den Maxon DC-Motoren RE 6 und EC 6 (bürstenlos) kombinieren. Alles aus einer Hand. Daten und Details zur neuen Metallversion des Spindelgetriebes GP 6 S gibt es auch online: shop.maxonmotor.ch Maxon Motor ag, 6072 Sachseln, 041 666 15 00, info@maxonmotor.com, www.maxonmotor.com, Productronica: Halle B3, Stand 301 SPS IPC Drives: Halle 1, Stand 100 und Halle 2, Stand 338

Connex Spannstifte mit Innengewinde und Bund

Sandvik Coromant, Weltmarktführer für Werkzeuge und Zerspanungslösungen, hat zwei neue Schneidstoffe für die Zerspanung von Gusseisen entwickelt. Die Wendeschneidplattensorten GC3225 und GC3210 eignen sich für die Drehbearbeitung von allen Gusseisenwerkstoffen, also sowohl Grau- als auch Sphäroguss. GC3225 ist Sandvik Coromants Erste-Wahl-Schneidstoff für Drehoperationen in Gusseisen. Er überzeugt durch sichere und störungsfreie Zerspanungsprozesse, selbst unter schwierigsten Bedingungen. GC3210 eignet sich aufgrund seiner hohen Festigkeit gegen Freiflächenverschleiss ideal zum Drehen bei guten bis normalen Bearbeitungsbedingungen. Hier können die Zuverlässigkeit und Produktivität bei Bearbeitungen mit unterbrochenen Schnitten, bei hohen Schnittgeschwindigkeiten, bei der Nass- oder Trockenbearbeitung sowie bei bearbeiteten Oberflächen oder leichter Gusshaut verbessert werden. Um die für eine optimierte Leistungsfähigkeit notwendige Schneidkantensicherheit und Verschleissfestigkeit zu erreichen, verfügen GC3225 und GC3210 über eine CVD-Beschichtung, die mit einem feinkörnigen Hartsubstrat kombiniert ist. Dank des innovativen Designs mit verbesserter Mikrogeometrie sind leichtschneidende Zerspanungsprozesse problemlos möglich – so können die Schnittkräfte reduziert und die Standzeit gesteigert werden.

Connex Spannstifte nehmen unter den Verbindungselementen eine Sonderstellung ein. Die Spannstifte werden mit hochwertigem Federstahl (50 CrV4, nach DIN 1.8159) produziert. Für Anwendungen im korrosiven Umfeld werden gehärtete Inox-Stähle (nach DIN 1.4310 oder DIN 1.4568) eingesetzt. Die Idee zu einem Spannstift mit Innengewinde gründete aus der Überlegung einer Demontagemöglichkeit von Spannstiften aus Sacklöchern. Zusätzlich kann dieses Teil aber auch verschiedenste Fixationsaufgaben übernehmen und erweitert somit, in Kombination mit den einmaligen Produkte-Eigenschaften der herkömmlichen Connex Spannstifte, das Anwendungsspektrum wesentlich. Durch das elastische Verhalten der Connex Spannstifte können die Kosten im Vorrichtungs- und Werkzeugbau sowie auch in der Serienfertigung zur Erreichung der erforderlichen Genauigkeit erheblich reduziert werden. Mit der Auswahl der Gewindegrössen von M4 bis M36 können vielfältigste Anwendungsmöglichkeiten abgedeckt werden. Der Connex Spannstift mit Innengewinde und Bund wird als Klemm-Mutter (als Ersatz einer Sechskant- oder Anschweiss-Mutter) eingesetzt. Der Bund fixiert den Spannstift bei axialer Belastung. Mittels einer Unterlagsscheibe kann die Flächenpressung reduziert werden. Neben den Standardabmessungen gemäss Connex Normblatt können auch hier Spezialausführungen nach Kundenanforderungen hergestellt werden.

Sandvik AG, 6005 Luzern, 041 368 34 34 coromant.luzern@sandvik.com, www.sandvik.ch

Connex AG, 6260 Reiden, 062 749 30 30 office@connexch.com, www.connexch.com


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LIEFERANTENVERZEICHNIS

3D Printing/Rapid Prototyping

Metall/Kunststoff

Telefon 071 424 26 41

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Lastech AG ∙ 5507 Mellingen Birrfeldstrasse 35 ∙ Laserschneiden ∙ Laserschweissen Tel. 056 481 80 80 ∙ Fax 056 481 80 85 ∙ Abkanten www.lastech.ch ∙ technik@lastech.ch

service@3d-prints.ch Abdeckungen/ Öl(nebel)abscheider

Diamantwerkzeuge Postfach 1215, Gewerbering 10 Tel. 056 664 44 20 CH-5610 Wohlen-1 Fax 056 664 24 23 www.neodress.ch E-Mail: info@neodress.ch

Das MetallTechTeam

www.weso-gassner.ch

Dienstleistungen Antriebstechnik

Bodenmatten

Mattenweg 1 3855 Brienz Tel. + 41 33 952 24 24 Fax + 41 33 952 24 00 www.emwb.ch info@emwb.ch

ZF Services Schweiz AG

Druck- und Vakuumschalter Alfred Imhof AG

Bremsen

Jurastrasse 10, 4142 Müchenstein Tel. 061 417 17 17, Fax 061 417 17 00 E-Mail: info@imhof-sew.ch Web: www.imhof-sew.ch

Arbeitsschutz

KTR Kupplungstechnik AG Bahnstrasse 60, 8105 Regensdorf Tel. 043 311 15 55 Fax 043 311 15 56 http://www.ktr.com/ch/home.htm ktr-ch@ktr.com

Gravieren CAD/CAM Systeme Automatisches Beladen und Entladen

Gummi-PUR-Silikon-Schaum-cfkWalzen-Rollen

Diamant- und Borazonwerkzeuge Blechbearbeitung/ Laserschneiden 2D und 3D Laserbearbeitung Präzisions-Laserschneiden Laser-Schweissen Wasserstrahl-Schneiden Abkanten www.lidag.ch

Ritterquai 27 Tel. 032 625 58 58 www.typ-tgw.com CH-4502 Solothurn Fax 032 622 72 40 E-Mail: info@typ-tgw.com

Honmaschinen

Hydraulik


technica 10.2015

LIEFERANTENVERZEICHNIS

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Magnete Telefon 062 789 75 95, www.servatechnik.ch

Spectra (Schweiz) AG, CH - 8132 Egg ZH Phone +41 43 277 10 57 / Fax +41 43 277 10 51 www.spectra.ch, info@spectra.ch

Korrosionsschutz BRUNOX AG

Industriestrasse 8-10 | CH-8627 Grüningen Phone +41 (0) 44 936 60 30 | Fax +41 (0) 44 936 60 48 info@maurermagnetic.ch | www.maurermagnetic.ch

Maschinenelemente

CH-8732 Neuhaus SG Tel. 055 285 80 80 Fax 055 285 80 81

Kennzeichnen & Beschriften

www.brunox.com

Kreissägemaschinen

Messwerkzeuge

Kompressoren und Zubehör Kupplungen

KTR Kupplungstechnik AG Bahnstrasse 60, 8105 Regensdorf Tel. 043 311 15 55 Fax 043 311 15 56 http://www.ktr.com/ch/home.htm ktr-ch@ktr.com

Laserbeschriftungen

Kompressoren • Vakuum • Gebläse Service • Engineering • Aufbereitung 8105 Regensdorf Tel. 044 871 63 63 • Fax 044 871 63 90 info.swiss@kaeser.com • www.kaeser.com

Zürich

MIKO Marketing & Engineering GmbH Kompressoren, Gebläse, Vakuum, Pumpen + Maschinen, Spezialist für Ölfrei Genève

Hofstrasse 103a Ch. Adrien-Stoessel 28 CH-8620 Wetzikon CH-1217 Meyrin Tel. +41 44 932 29 25 Tel. +41 22 785 05 02 Info@mikoair.ch – www.mikoair.ch

Lasergraph AG Döttingerstrasse 11 5303 Würenlingen Tel. 056 297 11 11, Fax 056 297 11 12 www.lasergraph.ch E-Mail: info@lasergraph.ch

Lineartechnik

für Koordinatenmessgeräte (KMG) und Werkzeugmaschinen Industriestrasse 9, CH-7402 Bonaduz Tel. 081 650 26 26 info@nuessler.ch Fax 081 650 26 20 www.nuessler.ch

Normteile

Positionier-Systeme

Föhrenbach AG Tannenwiesenstrasse 3 Tel. +41 (0)71 626 26 76 CH-8570 Weinfelden Fax +41 (0)71 626 26 77 info.ch@foehrenbach.com www.foehrenbach.com

Putztextilien

AMSLER

♦ Kugelschienenführungen ♦ Rollenschienenführungen ♦ Kugelgewindetriebe ♦ Kugelbüchsenführungen ♦ Linearachsen mit Steuerung AMSLER & CO. AG, 8245 Feuerthalen fon 052 647 36 36 fax 052 647 36 37 linear@amsler.ch www.amsler.ch

Sandstrahl-Anlagen

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10.2015 technica

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AGENDA

10.2015 technica

Veranstaltungen Fachtagung «Faszination Messtechnik» «Faszination Messtechnik» ist mittlerweile die umfassendste Messtechnik-Fachtagung der Schweiz mit hochkarätigen Referenten und vielen Besuchern. Messdaten und -analysen erweitern und objektivieren unsere Kenntnisse, indem sie physikalische Zusammenhänge sichtbar machen. Weitgehend unbemerkt bestimmt die Messtechnik unser tägliches Leben. Produkte werden leistungsfähiger, stabiler, langlebiger, umweltverträglicher und kosteneffizienter. Messtechnik ist dadurch für unsere Gesellschaft und den wirtschaftlichen Erfolg vieler Firmen von grundlegender Bedeutung. Veranstalter: Swiss Technology Network – Swisst.net Datum: 28. Oktober 2015 Adresse: Fachhochschule Nordwestschweiz, Klosterzelgstrasse 2, 5210 Windisch Infos: www.swisst.net, www.fhnw.ch Seminar «Zerstörungsfreie Prüfung» Schulungsinhalte (Beispiel: Sichtprüfung VT 1+2) sind u. a.: Aufgaben, Ziel und Zweck der Sichtprüfung; Hilfsmittel zur Sichtprüfung, Arbeitsplatzgestaltung; Arbeitssicherheit; Oberflächen; Konturen, Masse, Vollständigkeit, Funktionskontrolle; Visuelle Betriebsüberwachung oder Werkstoffe. Veranstalter: Qualitech AG, 5506 Mägenwil Adresse: Winterthur Kosten: CHF 4200.– (Mitglieder SGZP: CHF 3850.–) Infos: www.qualitech.ch

Empa-Kurs: Metallische Gläser Metallische Gläser sind Metalle ohne Kristallstruktur. Zu ihrer Erzeugung wird die

Schmelze so rasch abgeschreckt, dass die Atome keine Zeit haben, sich zu ordnen. Als Folge der ungeordneten Struktur weisen metallische Gläser aussergewöhnliche mechanische, physikalische und chemische Eigenschaften und Eigenschaftskombinationen auf. Ihre hohe Festigkeit bei gleichzeitig grosser elastischer Dehngrenze machen sie zu einem neuen, interessanten Werkstoff. Datum: Mittwoch, 11. November 2015, 9.00 –17.00 Uhr Ort: Empa Akademie, Überlandstrasse 129 Dübendorf Kosten: CHF 690.– (Kursmaterial, Verpflegung inbegriffen) Infos: www.empa.ch/metallglas

«praxisFORUM+»: Zerspanung von Leichtbauwerkstoffen Leichtbauwerkstoffe – insbesondere die Verbundmaterialien CFK und GFK – erobern in rasantem Tempo immer grössere Marktanteile in der Luftfahrt, der Automobilindustrie, aber auch im Sportgerätebau und in vielen anderen Branchen. Doch die herausragenden Eigenschaften dieser Werkstoffe stellen hohe Anforderungen an die Produktion. Nicht nur die Herstellung der Bauteile selbst, auch die Endbearbeitung durch Bohren und Fräsen wirft Problemstellungen auf, die beim «praxisFORUM+» der Komet Group diskutiert werden. Veranstalter: Komet Group GmbH, D-74354 Besigheim Datum: 12. November 2015 von 9.00 bis 17.00 Uhr Ort: Ideen-Fabrik+ der Komet Group,

Zeppelinstrasse 3, 74354 Besigheim Kosten: 144.– Euro (zzgl. MwSt.) Infos: www.daspraxisforum.de Cadmould 3D-F Tagesseminar Entdecken Sie an nur einem Tag, wie Sie sich durch Spritzgiesssimulation mehr Raum für Ideen verschaffen können. Finden und vermeiden Sie potenzielle Fehler schon früh im Produktentwicklungsprozess und sparen Sie auf diese Weise Zeit für andere Aufgaben in der Entwicklung. Durch die einfache Bedienung von Cadmould 3D-F und die automatische Modellaufbereitung können Sie sehr schnell viele Varianten durchspielen. Im Anschluss an das Seminar erhalten Sie gratis eine 4-wöchige Vollversion der geschulten Module, um das Erlernte an Ihren eigenen Projekten zu testen. Veranstalter: simcon kunststofftechnische Software GmbH, D-52146 Würselen Datum: 23. November 2015 Ort: Rapperswil Kosten: auf Anfrage Infos: www.simcon-worldwide.com Berthold Leibinger Innovationspreis Die mittlerweile neunte Ausschreibung fällt in das Internationale Jahr des Lichts der UNESCO. Laserlicht ist überall und herausragende Innovationen auf diesem Gebiet sollen mit dem Berthold Leibinger Innovationspreis eine Auszeichnung und Beachtung erhalten. Veranstalter: Berthold Leibinger Stiftung, D-71254 Ditzingen Datum: Anmeldeschluss: 31. Dezember 2015; Preisverleihung: 9. September 2016. Infos: www.leibinger-stiftung.de/de/service/presseinformationen.html

Weitere Kurse, Seminare, Messen und Kongresse sind unter www.technica-online.ch/ agenda aufgelistet

(Bild: Matej Kastelic/iStockphoto)


technica 10.2015

IN DIESER AUSGABE

ABB

32

ALLFI

18, 44

Amada

US 3

Aventics

51

B&R

5, 56

Bachmann Engineering

29, 35

Baumer Electric

56

Beckhoff

55

Berthold Leibinger Stiftung

62

Berufsbildungszentrum Dietikon

48

Bielomatik

64

Big Kaiser

64

Bionic Robotics

32

Bosch Rexroth

64

Boschert

15

Camtek

41

Carl Cloos

13, 14

Compar

32

CONNEX

57

COSCOM

24, 55

DIHAWAG DMG MORI

3 9, 39

EBM Management

47

EMPA Eidg.

62

EUROFORUM

25

Europa Forum Luzern

8

F&P Robotics

33

FANUC

33

FM-Racine Hydraulik

26

FN Niederhauser

40

Föhrenbach

21

Fraunhofer-Institut

30

Friedrich REMMERT

13

Fronius

10, 19, 42

Frost & Sullivan

52

GIS AG

27

Gutekunst + Co.

20

H.P. Kaysser

23

Hans Eberle

12

Igus INTEGRAL concept

1, 36, 5664 54, 55

Intool

37

J. Schmalz

16

Jakob Keller Kaiser Werkzeugbau Keller

50, 53 39 US 4

Keller Laser

16, 26

Kerkenberg

28

Kistler Instrumente

4

Knoll Maschinenbau

64

KOMET GROUP

62

KTI, KUKA Roboter Lastech

6 30, 33, 56 6

IMPRESSUM

MABI

35

MAPAL Dr. Kress

55

Max Mitschjeta

37

Maxon Motor Mesago Messe

57 31

Messe Düsseldorf

18

Messe Luzern

5

Messe Stuttgart

16

MESSER Eutectic Castolin

33

Meusburger Georg

55

Murrplastik

41

noax Technologies

55

Noser-Inox

26

P.E. Schall

5, 16

Parkem

45

Qualitech

62

Quest Technomarketing

4

RCM-Estech

29

Reimmann

22

Remmert

13

Robotronic

34

Sandvik

7, 57

Schnelldorfer

15

Schmalz

41

Schuler

19

Schunk

34

sfb Bildungszentrum

50

SGT Strahlmaschinen

50

Sick

57

Siemens

48

Simcon

62

Sirag

41

Spälti

42

Sphinx Werkzeuge

64

Stäubli AG

34

Styromat

8

Suhner Abrasive Expert

53

SUVA

54

Swiss Engineering STV

12

Swiss Technology Network

62

Swisscom

5

Swissmem

4, 10

ThyssenKrupp Steel Europe TRUMPF Maschinen Univer Universal Robots

19 17, 19, 28 50

29, 30, 31, 35

Urma

US 2

VDW

4

Werner Langer

43

YASKAWA

13

ZHAW

49

Titelbild: Igus

63

fachzeitschrift für die fertigungstechnik und automation ISSN 0040-0866, 64. Jahrgang 2015 www.technica-online.ch, www.marktspiegel.ch Auflage und Verbreitung WEMF/SW-Beglaubigung 2014 Druckauflage: 10 200 Exemplare* Total verbreitete Auflage: 0 8872 Exemplare Davon verkauft: 0 1412 *inkl. Probe- und Werbeexemplare, Veranstaltungen und Messen Q- Publikation 2015: Auszeichnung zur Qualitätszeitschrift des Verbandes «Schweizer Presse» Kontakt Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch Herausgeberin AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Tel. +41 (0)58 200 56 50, Fax +41 (0)58 200 56 51 Geschäftsführer Roland Kühne Leiterin Zeitschriften Ratna Irzan Redaktion «technica», Neumattstr. 1, Postfach, CH-5001 Aarau, Tel. +41 (0)58 200 56 42, Fax +41 (0)58 200 56 61 Eugen Albisser, Chefredaktor, Tel. +41 (0)58 200 56 41 Markus Frutig, Redaktor, Tel. +41 (0)58 200 56 29 Externe redaktionelle Mitarbeiter Christof Lampert, Martin Gysi, Nikolaus Fecht, Michael Benzing SVBF-Teil «Planung und Produktion» Offizielles Organ des Schweizerischen Verbands für Betriebsorganisation und Fertigungstechnik SVBF Schweiz, 8021 Zürich, www.svbf.ch. Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Advertorials sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Leiter Werbemarkt Jürg Rykart, Tel. +41 (0)58 200 56 04 Anzeigen Peter Spycher, Tel. +41 (0)58 200 56 33 Nicole Lüscher, Tel. +41 (0)58 200 56 42 Anzeigentarif unter www.technica-online.ch Verkauf Marktspiegel Peter Spycher, Tel. +41 (0)58 200 56 33 Leiter Marketing/Online Valentin Kälin Aboverwaltung/-Bestellung www.fachtitel.ch, abo@technica-online.ch, Tel. +41 (0)58 200 55 70 Preise Abonnementspreis: Fr. 95.–, Ausland: Fr. 95.– plus Postgebühren Layout/Produktion Pia Zimmermann Druck Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen

Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB AZ Anzeiger AG AZ Verlagsservice AG AZ Fachverlage AG Atmosphären Verlag GmbH AZ Management Services AG AZ Regionalfernsehen AG AZ TV Productions AG AZ Zeitungen AG FixxPunkt AG Belcom AG Media Factory AG Mittelland Zeitungsdruck AG Vogt-Schild Druck AG VS Vertriebs GmbH Weiss Medien AG Dietschi AG TrisCom-Media AG Radio 32 AG AZ Vertriebs AG Zofinger Tagblatt AG


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TECHNICA-ONLINE.CH

10.2015 technica

www.technica-online.ch Die Print-Ausgabe fertig gelesen? Weitere spannende Berichte gibts auf www.technica-online.ch Tribo-Filament überzeugt im Test Wie verhalten sich Tribo-Filamente im Vergleich zu Standard-3D-Druck-Materialien?

Vorsicht Kamera! Nicht um TV-Streiche, sondern um Kontrolle geht es bei Bielomatik. Die Süddeutschen stellen auf der Fakuma das neue Kamera-System für ihre Infrarot-Schweissanlagen aus, (Bild: Bosch Rexroth)

trum von neuen drahtlosen Bediengeräten mit massgeschneiderten Apps bis hin zur Vernetzung kompletter Fertigungslinien zur Steigerung der Verfügbarkeit, der Produktivität und der Energieeffizienz. (Bild: Markus Heck/Igus)

Suchfeldeingabe: Bosch Rexroth

das dank selbstentwickelter Software die Qualität von gefügten Kunststoff-Verbindungen zuverlässig überprüft. Suchfeldeingabe: Bielomatik

Optimierter Hochleistungsbohrer In zähharten und hochfesten Werkstoffen, zum Beispiel in korrosionsbeständigen Chromstahllegierungen, Titan und Superlegierungen, bohren die Hochleistungsbohrer Phoenix TC2 von Sphinx Werkzeuge AG in Derendingen/Schweiz wesentlich prozesssicherer,

MMS-System mit Injektortechnik vor Das neue Knoll Minimalmengenschmiersystem Controlube wird über einen Mikropro-

Und haben gedruckte Teile aus Hochleistungskunststoffen tatsächlich eine niedrigere Abriebfestigkeit als gespritzte Komponenten? Diesen Fragen ging die Firma Igus jetzt im hauseigenen Testlabor nach. Ein Ergebnis überraschte. Suchfeldeingabe: Tribo-Filament

Mikrozerspanung mit Höchstgeschwindigkeit Big Kaiser, ein Hersteller hochwertiger Präzisionswerkzeuge und -systeme, stellt die Air Turbine Spindle RBX12 vor, eine luftgetriebene Schnelllaufspindel mit der Dreh-

(Bild: Knoll)

zessor gesteuert und macht sich die aus der Automobilindustrie bekannte Einspritztechnik zunutze. Es vereint die Vorteile von einund zweikanaligen Lösungen – und hat noch einiges mehr zu bieten Suchfeldeingabe: Controlube

Industrie 4.0 findet Weg in die Praxis Mit der vernetzbaren CNC-Systemlösung Indramotion MTX von Rexroth setzen erste Hersteller und Endanwender von Werkzeugmaschinen bereits heute schrittweise Industrie 4.0-Konzepte um. Dabei reicht das Spek-

(Bild: Sphinx)

schneller und genauer als vergleichbare Hartmetallbohrer. Die innovativen Werkzeuge bestehen aus einem besonders feinkörnigen Hartmetallsubstrat. Ihre speziell geschliffene Spitzengeometrie ist auf zähharte Werkstoffe, wie korrosionsfeste Stahllegierungen und Titan, abgestimmt. Suchfeldeingabe: Sphinx

(Bild: Big Kaiser)

zahl von 120 000 U/min. Mit der neuen Air Turbine Spindle RBX12 können vorhandene Maschinen kostengünstig aufgerüstet werden. Suchfeldeingabe: RBX12



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Serie 6 LC

Serie 1 10 L

Serie 4 L

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9,5 bis 19 mm Durchmesser


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