HK-GT_12_17

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www.hk-gebaeudetechnik.ch Fachzeitschrift für Energie, Wärme, Strom, Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Gebäudeautomation, Facility Management, Gebäudehülle, Spenglerei, Sicherheit, Sanitärtechnik, Wohnen

12 | 2017 | Dezember

Solarpreisträger 2017: eine Auswahl HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von

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Erfahrungsaustausch Solaranlagen

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20 Jahre akkreditierte Prüfstelle HSLU 16

Hochleistungs-Wärmedämmung

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Die Witterung im 3. Quartal 2017

Der aktuelle Stellenmarkt

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Editorial |

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Motivation ist nicht digitalisierbar ■ Am ersten nationalen Digitaltag der Schweiz versammelte sich Prominenz aus der Schweizer Wirtschaft und Wissenschaft. Man gab viel Triviales zum Besten, so etwa ETH-Präsident Lino Guzzella: «Wir haben gar nicht die Wahl, ob wir bei der Digitalisierung mitmachen wollen oder nicht.» Dieser Fatalismus macht tendenziell überforderte Informatik-User nicht zu souveränen Gestaltern der digitalen Transformation. Im Gegenteil, Skepsis ist sehr wohl angebracht. Bislang war die Digitalisierung ein Spiel mit höchst intransparenten Regeln. Social-Media-Plattformen und Online-Vermittlungsdienste lassen uns scheinbar gratis auf ihre Spielwiese. Im Gegenzug überlassen wir den Betreibern unsere persönlichsten Informationen. Jüngst las man vom Datendiebstahl von 50 Millionen Kunden des Fahrdienstvermittlers Uber. Just am selben Tag eine weitere Nachricht: Das Unternehmen Google sammelt Bewegungsdaten eines Android-Smartphones, obwohl deren Besitzer das GPS ausgeschaltet haben und die Apps mit Zugriff auf den Standort nicht aktiviert sind. Die Beispiele zeigen: Die totale elektronische Vernetzung von allem mit allem widerspricht legitimen Bedürfnissen wie der Informationssicherheit (Schutz von Unternehmenswerten) und dem Datenschutz (Schutz der Persönlichkeit). Vom Einsatz modernster digitaler Infrastruktur und Anwendungen erhoffen sich die Förderer des Digitaltags Produktivitätsfortschritte für die Wirtschaft. Dabei geht vergessen: Produktivitätsfortschritte sind nie alleine durch den Einsatz modernster Technik möglich. Organisationsfragen sind zu klären, fähige Mitarbeitende müssen optimal eingesetzt werden. Ein Beispiel: Der Sanitärarmaturenhersteller R. Nussbaum AG will die Durchlaufzeiten in der Fabrik halbieren und die Kosten auf das Niveau europäischer Mitbewerber senken. Das Unternehmen setzt auf Lean-Management; man wendet das etappenweise Vorgehen des «Kaizen» an. Regelmässig wird die operative Tätigkeit unterbrochen, um konkrete Massnahmen der Prozessverbesserung umzusetzen.

manuel.fischer@azmedien.ch

Das Projekt greift nur, wenn alle Führungskräfte und Beschäftigten überzeugt werden können, Arbeitsweisen zum Wohle des Ganzen zu ändern. Jeder ist wichtig. Konkrete Zwischenergebnisse: Montageplätze sind perfekt ausgerüstet und wirken aufgeräumt. Nach dem Kanban-Prinzip erfolgt ein kontinuierlicher Materialnachschub aus dem Lager an die Montageplätze, extreme Spitzen gibt es nicht mehr. Für den Projekterfolg muss die Vertrauensbasis zwischen der Belegschaft und dem Arbeitgeber stimmen: Allfällige Produktivitätsgewinne müssen Mitarbeitende nicht durch ihre Entlassung auslöffeln. Es wird alles getan, diese anderswo weiterzubeschäftigen. Für mich ist klar: Dieses Unternehmen wird seine Ziele erreichen, weil es auf die Motivation ihrer Menschen vertraut.

Manuel Fischer Redaktor

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Inhaltsverzeichnis |

Schnupperlehre und Lehre

Die Rekrutierung des Nachwuchses beginnt bereits mit der Schnupperlehre. Jürg Bernhard, ursprünglich Sanitärmonteur, nun Unternehmensberater und Coach, präsentierte neue Ansätze zur Anwerbung von Jugendlichen und zur Qualitätssteigerung der Grundbildung.

Diverse Rubriken 1 Editorial 4 Info 94 Agenda US 3 Impressum 94 Stellenmarkt US 3 Inserentenverzeichnis

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FWS-Update 2017 – Neues von der Sonde bis zum Speicher

Das FWS-Update 2017 hat sich einerseits auf den Einsatz von Erdwärmesonden für SoleWasser-Wärmepumpen fokussiert, anderseits verschiedene Neuheiten bei Planung, Anlagentechnik und Betrieb vorgestellt. Die Referenten präsentierten ein reichhaltiges Menü neuer Erkenntnisse zur Erdwärmenutzung, zum Lärmschutznachweis, zu Anlagenneuheiten und zur Weiterentwicklung des Wärmepumpen-System-Moduls bis hin zur unbeabsichtigten Diffusion von natürlich vorkommendem Erdgas in installierten Erdwärmesonden. (Bild: e-therm AG)

Info 4 Energiewende braucht PlusEnergieBauten

Energie / Wärme / Strom 41 Sonne und Grundwasser für Neubau-Areal

10 «Schnupperlehre und Lehre – Sorgfalt und Qualität ist entscheidend»

44 Neues von der Sonde bis zum Speicher

12 Komplexe Projekte erfolgreich führen

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16 20 Jahre akkreditierte Prüfstelle in Horw

48 Solarenergie auf der Lägern Hochwacht Qualität vom ersten Kundengespräch bis zum langjährigen Betrieb

20 Spitzenkräfte für die Sanitärbranche

54 Profit auch für die Mieter

22 Swissbau: Die Zukunft des Bauens

56 Eine neue Dienstleistung für mehr Komfort, Sicherheit und Effizienz

24 Heisses Sommerquartal mit vielen Gewittern

Die Unternehmerseite 34 Temporärarbeit: Darauf müssen Arbeitgeber achten

Interview 36 Innovative Solarbranche

58 Produkte

Lüftung / Klima / Kälte 62 Swiss Cooling Expo, die Messe der Kältefachleute 66 Produkte

Gebäudeautomation 68 Komplexe Automation eines Spitals


Inhaltsverzeichnis |

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Der Treff der Coolen

Die zweite Ausgabe der Swiss Cooling Expo wurde am 8. November 2017 wieder im Forum Fribourg durchgeführt. Damit hat nun die Kälte-, Lüftungs-, Klima- und Wärmepumpenbranche ihre umfassende Businessplattform. Der Publikumsaufmarsch war sehr erfreulich.

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Gebäudeautomation im Spital

Die Sanierung der Gebäudeautomation des Universitätsspitals Zürich ist ein komplexes Generalstabsunternehmen. Das Projekt bedarf einer umsichtigen Strategie: Betriebsunterbrüche sind zu vermeiden, gebäude- und anlagetechnische Abhängigkeiten im Auge zu behalten.

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Wassermanagement

Am Trend-Lab Water der Tagung «Think Next by Franke» von Ende August tauschten sich Fachexperten zum Wassermanagement von heute und morgen aus. In reichen Ländern mit guter Infrastruktur ist die Ausgangslage anders als in Schwellen- und Entwicklungsländern.

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Gebäudehülle / Spenglerei 71 «Die Physik können wir nicht ändern – wir müssen richtig mit ihr umgehen» 76 Neues Zuhause unter mächtigem Dach im Wohn- und Pflegeheim Lindenbaum 78 Gemeindehaus im Spitzenkleid 80 Produkte

Sanitärtechnik / Wohnen 83 Mit Sanitärdesign intuitiv Wasser sparen 86 Frisches Trinkwasser für die Ärmsten 88 Aus «Scherben» werden Waschtische 92 Produkte

Solarpreisträger 2017: eine Auswahl HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von

Erfahrungsaustausch Solaranlagen

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20 Jahre akkreditierte Prüfstelle HSLU 16

Hochleistungs-Wärmedämmung

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Die Witterung im 3. Quartal 2017

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Der aktuelle Stellenmarkt

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Zum Titelbild:

Mit Energie aus der Natur kühlen und wärmen Das Wasser des Genfersees, das Erdreich unter dem eigenen Haus oder die Luft, die den Neubau des Biozentrum Basel umgibt: Die Wärme aus der Natur nutzt die CTA seit 1981 zum Kühlen und Wärmen von Gebäuden. Der sinnvolle Umgang mit Energien und Ressourcen ist für das Familienunternehmen mit Produktionsstandort Schweiz eine Herzensangelegenheit. Entsprechend energieeffizient sind die Kältemaschinen, Klimaanlagen, Wärmepumpen und gesamtheitlichen Systemlösungen der CTA. Unterhalten Sie sich an der Swissbau 2018 mit den Spezialisten der CTA über das wirtschaftliche und energieeffiziente Kühlen und Heizen! Das CTA-Team wünscht allen Leserinnen und Lesern ein gutes neues Jahr, in dem Wünsche in Erfüllung gehen und Ziele mit Erfolg erreicht werden können. CTA AG Klima – Kälte – Wärme Hunzikenstrasse 2 3110 Münsingen Tel. 031 720 10 00 info@cta.ch www.cta.ch

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Schweizer Solarpreisträger 2017: eine Auswahl

Energiewende braucht PlusEnergieBauten Die Annahme der Energiestrategie 2050 im Mai war ein wichtiger Schritt auf dem Weg hin zur Energiewende. Aber das Ja des Stimmvolks ist kein Selbstläufer. Deshalb müssen wir, die Teil dieser Energiewende sind, jetzt auch zeigen, wie die Energiewende zu schaffen ist. Auf dem Weg dorthin ist die Solarenergie ein wichtiges Element, und die PlusEnergieBauten (PEB) sind ein wesentlicher Beitrag dazu. Quelle: Solar Agentur Schweiz, Bearbeitung Hansjörg Wigger und Peter Warthmann

■ Im vergangenen Oktober wurden in der Palexpo Genf die Schweizer Solarpreise und die Norman Foster Solar Awards vergeben. Die ehemalige Bundesrätin Micheline alm -Re sowie weitere prominente Vertreter aus der Schweizer Politik und Wirtschaft haben Persönlichkeiten, Institutionen, innovative Bauten und solare Energieanlagen ausgezeichnet. Sie sorgten alle für Wertschöpfung in ihren Regionen und eine ökonomische Energiewende. Unter den ausgezeichneten Objekten befinden sich unter anderem das Einfamilienhaus in Gerzensee BE, das der Energie produziert, die es selber verbraucht, die weltweit grösste mit O -freiem PEBSolarstrom betriebene ElektromobilFlotte des Stromproduzenten KW oder die weltweit höchste Solarfassadenleistung von 0 kWh m a der F. Hoffmann-La Roche AG in Kaiseraugst AG. Nachstehend beschreiben wir

eine Auswahl der mit dem diesjährigen Solarpreis ausgezeichneten Objekte.

125%-PEB-Sanierung EFH in Uetendorf BE Der diesjährige HEV-Sondersolarpreis ging an das erneuerte Einfamilienhaus der Familie Luder in Uetendorf BE. Die 5 kW starke PV-Anlage erzeugt jährlich rund 000 kWh und ist in das Südwest- und das Nordostdach ganzflächig integriert. Das EFH wurde 5 erstellt und 5 durch zwei seitliche Anbauten erweitert. Dank umfassender Wärmedämmung und einer Photovoltaikanlage auf dem Dach entstand aus dem EFH ein PlusEnergieBau. Diese EFH-Sanierung zeigt exemplarisch auf, wie es möglich ist, mit beschränkten Mitteln ein Einfamilienhaus nachhaltig und unter Berücksichtigung der noch funktionierenden Bauteile zu erneuern. Es erhielt deshalb den HEV-Sondersolarpreis 0 .

Eissport- und Fussballarena Tissot

00 entschied sich das Bieler Stimmvolk für eine nachhaltige und mit dem öV optimal erschlossene Eishocke und Fussballarena. Zukunftsweisend installierte die Stadt Biel auf dem Dach der Sportarena mit , MWp die weltweit grösste stadionintegrierte Solaranlage. Dank ihrer Ost-West-Ausrichtung erzeugt sie mit , GWh a fast 0 mehr Strom als mit nach Süden ausgerichteten Solarpaneelen. Extrem effizient ist auch das Kälteabwärmes stem für die O -frei erzeugte Kälte. Der Wärmebedarf des Gebäudekomplexes kann so zu mit Kälteabwärme gedeckt werden. Die solare Sportarena weist einen Gesamtenergiebedarf von , GWh a auf. Der Eigenenergiebedarf wird somit zu 5 gedeckt. Die Sportarena benötigt eine Fremdenergiezufuhr von ,5 GWh a, davon sind 0, GWh a oder Erdgas. Die Sport-

237%-PEB-MFH in Oberiberg SZ, Südansicht: Die nach Ost-West ausgerichtete PV-Anlage erzeugt jährlich 46 300 kWh. Die 60° geneigten 36 m2 Solarkollektoren liefern 12 900 kWh pro Jahr und sorgen im Winter für eine optimale Warmwasserversorgung.


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arena schafft durch die 000 m grosse Infrastruktur ausgezeichnete sportliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Die solare Tissot Arena umfasst ein Eisstadion, ein Fussballstadion, eine urlinghalle sowie drei Aussensportfelder und dient als Ersatz der bisherigen, veralteten Anlagen.

Caotec – Haustechnik, Brusio Im Rahmen einer Gesamtrenovation wurde das Firmengebäude der aotecHaustechnik zum PlusEnergieBau umgebaut. Der Energiebedarf vor der Sanierung lag bei 00 kWh a. Dank der sehr guten Wärmedämmung von cm mit U-Werten von 0,0 W m K und den Haushaltsgeräten mit A ( 0 ) resp. A (50 ) sowie LED Lampen konnte der Gesamtenergiebedarf inklusive Elektroauto auf 00 kWh a reduziert werden. Die 5 m grosse und 0 kW starke PV-Anlage erzeugt 00 kWh a Strom. Die thermischen Sonnenkollektoren liefern 00 kWh a, die zu 00 genutzt werden. In Kombination mit dem 0 000-Liter-Eisspeicher und der Wärmepumpe wird die gesamte Heizwärme erzeugt. Die solarbetriebene Wärmepumpen-Heizung läuft über den 0 000-Liter-Eispeicher, der im alten ltank eingebaut wurde. Der Eisspeicher selber wird durch die fassadenintegrierte PVT-Anlage (Photovoltaik-Thermie-H brid) regeneriert. Das Warmwasser wird zu 0 mit sechs thermischen Kollektoren, die in das Dach integriert sind, produziert.

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griert. Um nebst der Süd- auch die Nordseite des Daches rentabel zu nutzen, wurde eine flache Neigung (Südseite: ; Nordseite: 0 ) gewählt. Die PV-Anlage erzeugt jährlich rund 00 kWh a. Dadurch weist der PEB Keller die höchste Eigenenergieversorgung auf, die bisher bei PEB-Einfamilienhäusern in der Schweiz und Europa gemessen wurde.

Migros Supermarkt, Amriswil

Die neue Migros-Filiale in Amriswil öffnete ihre Türen für Einkäufe im Februar 0 . Sie verfügt über eine vorbildlich multifunktionale dach- und seitenbündig optimal integrierte kW starke PV-Anlage, welche gleichzeitig das Dach für 5 Parkplätze überspannt. Diese PV-Anlage erzeugt mit kWh m a 5 mehr Strom pro m Dachfläche als

125%-PEB-Sanierung EFH in Uetendorf BE.

Einfamilienhaus Keller, Gerzensee Der am Südhang gelegene PlusEnergieBau wurde in ansprechender Holzbauweise und nach Minergie-P-Eco-Standard erstellt. Die Bauweise dieses PEBs ist energetisch und ökologisch vorbildlich: Er verursacht von der Herstellung bis zur Entsorgung der Baumaterialien eine minimale Umweltbelastung und schont die natürlichen Ressourcen. Das Gebäude benötigt dank passiver Nutzung der südlichen Gebäudefassade kaum eine Beheizung. Für die Warmwassererzeugung und die Heizung mit Wärmerückgewinnung sorgt eine solarbetriebene Luft-Luft-Wärmepumpe. Das Einfamilienhaus verfügt über eine vorbildliche Dämmung mit U-Werten von 0, 0-0, W m K. Dank der konse uenten Umsetzung dieser Massnahmen resultiert ein tiefer Gesamtenergiebedarf von rund 5000 kWh pro Jahr. In das Dach des Gebäudes ist eine kW starke PV-Anlage perfekt inte-

Die weltweit grösste, stadionintegrierte PV-Anlage auf einer Sport-Arena in Biel.

Das renovierte Firmengebäude der Caotec-Haustechnik, Brusio.

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die bloss kWh m a der nach Süden ausgerichteten aufgeständerten kW starken Anlage auf dem Dach der Migros-Filiale. Wäre das Filialdach auch so

elegant gebaut wie das Parkplatzdach, würde es statt 00 kWh a gut 5 00 kWh a oder 5 mehr O freien Solarstrom erzeugen.

Verschiedene Technologien stellen den Energiebedarf im Berggasthaus Gamplüt weitgehend sicher.

Einfamilienhaus Güller, Würenlos

Der PlusEnergieBau der Familie Güller erzeugt jährlich 00 kWh a Strom. Dank der Anordnung der PV-Anlagen ist die Stromproduktion gleichmässig über den ganzen Tag verteilt. Dies ermöglicht einen hohen Eigenverbrauchsanteil. Um diesen zu optimieren, steuert ein Homeserver die Elektrogeräte im Haus entsprechend der Sonneneinstrahlung. Der Wärmebedarf wird mit einer Erdsonden-Wärmepumpe gedeckt. Dank dieser kann auch im Winter bei kleiner Sonneneinstrahlung der Eigenverbrauch optimiert werden. Bei der Planung der fassadenintegrierten PVAnlage standen praktische und ökonomische Fragen im Vordergrund. Um Kosten zu sparen, wurde ein Modul in Standardgrösse gewählt und direkt mit der Unterstruktur verbunden. Das rahmenlose Glas-Glas-Modul eignet sich perfekt für die Fassadenintegration. Elegant wie energetisch hervorragend sind die Leistungen der Ost-West-Fassaden mit je 0 kWh m a und der Südfassade mit kWh m a. Sie haben über drei Mal mehr Solarpower als andere PVFassaden. Das 0 -PEB-Einfamilienhaus zeigt, wie kostengünstige und effiziente fassadenintegrierte PV-Anlagen auch in dicht überbauten Einfamilienhaus- uartieren möglich sind.

Haustechnik Eugster, Arbon

Das Einfamilienhaus in Gerzensee produziert über 6 x mehr Strom als es verbraucht.

Die Migros-Filiale Amriswil mit der dachintegrierten PV-Anlage (vorn) und der aufgeständerten Anlage (hinten).

Im neuen Gewerbebau mit Ausstellungsräumen, Werkstatt und Büros arbeiten 0 Mitarbeitende. Um den Gesamtenergiebedarf von rund 00 500 kWh a zu decken, wurden drei PV-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 5 kWp installiert. Damit zusätzliches Tageslicht in die Büros dringt, sind die Vordächer mit transparenten PV-Modulen ausgestattet. Die transluziden Module der kW starken PV-Anlage sind vorbildlich in die Vordächer integriert und erzeugen mit kWh m a 5 mehr Strom pro m Dachfläche als die teilweise integrierte kW starke PV-Anlage in der Dachmitte mit 5 kWh m a. Insgesamt produzieren die PV-Anlagen auf einer Fläche von m rund 55 000 kWh a. Zusammen mit der ,5 m grossen thermischen Anlage, die 500 kWh a liefert, ergibt dies eine Eigenenergieversorgung von rund 5 500 kWh a oder 5 . Der Solarstromüberschuss von 5 000 kWh a wird als Naturstrom an das EKT verkauft. Mit sechs 50 Meter tiefen Erdsonden wird der Bau im Sommer gekühlt und im Winter geheizt.


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Dank der Wärmepumpe soll zudem der Eigenverbrauch optimiert werden. Die Haustechnik Eugster AG will den Beweis erbringen, dass sich Mehrinvestitionen in nachhaltige, energieeffiziente PlusEnergie-Gewerbe- und Industriebauten langfristig lohnen.

Parkhaus Hoffmann La Roche, Kaiseraugst Die 0 kW starke PV-Anlage am Parkhaus der F. Hoffmann-La Roche AG ist zurzeit mit m die schweizweit leistungsstärkste PV-Fassadenanlage. Direkt an der A gelegen, musste die Anlage ästhetisch überzeugen und bezüglich Sicherheit, Gebäudelüftung, Schallschutz, Reflektion alle Anforderungen und Auflagen erfüllen. Um die Sicherheitsbedenken zu klären, beauftragte Roche eine anforderungsspezifische Reflexionsanal se. BE Netz prüfte verschiedene Anstellwinkel und mögliche Auswirkungen im Jahresverlauf auf die Verkehrsteilnehmer und ermittelte mittels einer D-Simulation die optimale Modulanordnung hinsichtlich der Eigenverschattung und der Energieoptimierung. Da sich Personen unter den Modulen aufhalten können, musste die Resttragfähigkeit ebenfalls ge-

Das Parkhaus der F. Hoffmann-La Roche AG mit einer leistungsstarken PV-Fassadenanlage.

prüft werden (Windlasten etc.). Verschiedene Errungenschaften aus diesem Projekt dienen der Branche bei der weiteren Entwicklung der Gebäudehülle zum Kraftwerk für PlusEnergieBauten. Die 0 kW starke PV-Fassadenanlage wird durch die 0 kW

starke und 00 m grosse PV-Dachanlage ergänzt. Insgesamt erreichen die Anlagen eine Leistung von kWp. Jährlich werden rund 5 00 kWh erzeugt. Bei einem Strombedarf von rund 0 000 kWh a resultiert ein Solarstromüberschuss von

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Einfamilienhaus in Würenlos mit kostengünstiger, fassadenintegrierter PV-Anlage.

Trotz Elektrotankstellen für die E-Flotte produziert der neue Gewerbebau der Haustechnik Eugster AG einen Stromüberschuss.

5 00 kWh a. Die Solar-Fassade zeigt auf, dass die Kosten mit Standardmodulen niedrig gehalten werden können. Dadurch und durch den Ersatz der ohnehin nötigen Fassadenelemente kann auch eine vertikale PV-Anlage wirtschaftlich betrieben werden.

Berggasthaus Gamplüt, Wildhaus

Im Berggasthauses Gamplüt in Wildhaus SG werden für die Strom- und Wärmeerzeugung verschiedene Technologien kombiniert. Sie verwenden die Energieträger Holz, Sonne und Wind, um das lokale Energiepotenzial so weit

Beim Umbau der SBB Cargo-Halle in Muttenz wurde eine dachund fassadenbündige Solaranlage integriert.

wie möglich auszunutzen. Die Anlagen sind optimal aufeinander abgestimmt, um die je nach Tageszeit und Wetter unterschiedlich anfallenden Energien zu nutzen. Dadurch kann ein grosser Teil des Heizungs-, Warmwasser- und Strombedarfs des Bergrestaurants und der Bergbahn Gamplüt sichergestellt werden. Mit den jährlich erzeugten 0 000 kWh a leistet das Windrad einen etwa 0 -Anteil am Gesamtenergiebedarf von rund 0 000 kWh a. Zusammen mit den PV-Anlagen auf dem Altund Neubau werden ca. 00 kWh a Strom produziert und ins Netz eingespeist. Die Wind- und PV-Anlage decken etwa des gesamten Energiebedarfs. Das Windrad, dessen sechs Turbinenflügel gegen aussen hin breiter werden, entwickelt schon bei wenig Wind ein hohes Drehmoment, um Strom zu produzieren. Weil die Schnelllaufzahl der Turbine tief ist, arbeitet sie leiser als herkömmliche Modelle. Die Flügelform und die Drehzahl bewirken, dass Vögel und Fledermäuse die Turbine bei Drehungen als Scheibe wahrnehmen und frühzeitig ausweichen. Sie wurde durch ein Schweizer Unternehmen konzipiert und ist ein Pilotprojekt.■ www.solaragentur.ch › Videos/Bilder www.solaragentur.ch/galerie www.solaragentur.wordpress.com

Titelbilder Solarpreis-Broschüre 1991-2015.


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Kurzfassung des Referats von Jürg Bernhard am Sanitärtag 2017 «Lehrlingsausbildung: investieren – profitieren»

«Schnupperlehre und Lehre – Sorgfalt und Qualität ist entscheidend» «Berufsbildung» wird definitiv zum strategischen Thema in der Branche. Jürg Bernhard, ursprünglich Sanitärmonteur, nun Unternehmensberater und Coach, präsentierte neue Ansätze zur Anwerbung von Jugendlichen und zur Qualitätssteigerung der Grundbildung. Manuel Fischer

■ Jürg Bernhards Anal se war schonungslos: «Ich mache mir Sorgen um unseren Berufsnachwuchs.» Die Durchfalluoten bei den Abschlussprüfungen seien in gewissen Kantonen auf besorgniserregendem Niveau (bis zu 0 ). Grund genug, kritische Fragen zu stellen: Fehlte es den betroffenen Jugendlichen am nötigen Biss Mangelt es an Unterstützung durch Eltern oder Lehrbetrieb Wird hinsichtlich der beruflichen Eignung zu wenig selektioniert Es ist bekannt: Gerne wünschte sich die Branche Jugendliche mit ausreichendem Schulsack, die aber häufig andere Optionen ins Auge fassen. Die Werbung für die aussichtsreichen Berufe der Gebäudetechnik wird zur existenziellen Frage: «Wenn wir diese Möglichkeiten nicht mit grossem Engagement bekannt machen, wird uns der gute Berufsnachwuchs in den nächsten Jahren endgültig ausgehen.» Und konse uent weitergedacht: «Wenn uns der Nachwuchs fehlt, so fehlt uns morgen das Kader » Das Werben für den Beruf könne nicht einfach an Schulen oder an den Berufsverband delegiert werden. Die Branche müsse das aktive Gewinnen von jungen Leuten und das sorgfältige Ausbilden im Hinblick auf die langfristige Sicherung des Nachwuchses professioneller gestalten: «Wer von Lernenden profitieren will, muss zuerst in sie investieren »

Aktives Werben für den Beruf Jürg Bernhard machte anschauliche Vorschläge, wie es besser gelingen könnte, Jugendliche für eine Berufslehre zu motivieren: Die Ansprache müsse zielgruppenspezifisch geschehen. Jugendliche und Erwachsene bedienen sich nicht derselben Sprache, haben verschiedene Prioritäten und benutzen unterschiedliche Kommunikationskanäle. Der Jugendliche interessiert sich wenig für die Tatsache, dass das Unternehmen seit 5 Jahren in der . Generation geführt wird. Und

Jürg Bernhard bringt es auf den Punkt: «Fehlt der Nachwuchs heute, fehlt morgen das Kader!»

ob er in 0 und 50 Jahren noch ein gesuchter Berufsmann sein wird, ist ausserhalb seines Zeithorizonts. Andere Interessen stehen im Vordergrund: «Was er verdienen kann, ist für den Jugendlichen viel interessanter. Dass er mit attraktiven Maschinen und Geräten arbeiten wird, dass sein Job auch Fun-Komponenten beinhaltet, das sind die Themen, welche den Jugendlichen ansprechen.» Wichtig ist auch, die Belegschaft bei der Suche nach geeigneten Lernenden einzubinden. Gerade aktuell Auszubildende im Betrieb und jüngere Mitarbeiter innen hätten den Draht zu Jugendlichen und könnten in geeigneter Form die Vorzüge des Berufes vermitteln. Solche

Mitarbeitende müssten aber für ihre Aufgabe sensibilisiert, ausgerüstet und eventuell bei Erfolg auch belohnt werden. Grösste Achtsamkeit sei einem durchdachten, gut strukturierten Ablauf einer Schnupperlehre zu widmen. Mit Improvisation, offensichtlichen Pannen («Dich habe ich schlicht vergessen») und mit Missmut sei kein positiver Eindruck zu gewinnen bei Jugendlichen, die sich auf das Abenteuer Schnupperlehre einlassen. Die strukturierte Durchführung einer mehrtägigen Schnupperlehre ist Jürg Bernhard ein besonderes Anliegen: «Die Schnupperlehre ist die erste Gelegenheit, junge Menschen in einem möglichen,


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künftigen Berufsumfeld kennenzulernen. Diese hance sollten wir ernst nehmen und die Schnuppertage entsprechend professionell planen und seriös durchführen.» Die Ziele der gegenseitigen Annäherung: Dem Jugendlichen soll sie einen umfassenden Einblick in die Unternehmung, aber auch in den Beruf geben. Während der Schnupperzeit durchläuft der die Kandidat in verschiedene, vorgeplante Stationen, in welchen er sie den Beruf kennenlernen

kann. Der Jugendliche soll die Schnupperlehre mit spannenden Eindrücken und positiven Erfahrungen beenden. Im Hinblick auf einen geeigneten und motivierten Lernenden braucht es eine seriöse Evaluation jedes einzelnen Kandidaten (jeder einzelnen Kandidatin). Es gelte zu überprüfen, ob die vorher bestimmten Kriterien bei schnuppernden Jugendlichen erfüllt sind.

Vertragsabschluss und Lehrzeit Der Branchenkenner äusserte sich auch zu Strukturen der Berufsbildung. Lehrbucheinträge seien vielfach ein lästiges Muss für die Ausbildungsverantwortlichen wie für die Lernenden: « ber die

Anforderungen, den Nutzen und die Erstellungstechnik eines Eintrages wissen viele oft zu wenig Bescheid.» Der Nutzen eines Eintrags sei aber hoch zu werten und deswegen nicht der Berufsschule oder den K-Instruktoren zu überlassen: Lehrlingsbetreuer oder der hef müssten zur ualität des Eintrags instruieren. Dabei gelte der Grundsatz « ualität statt uantität». Häufig herrscht Unwissen über die Anforderungen des Lehrplans. Bernhard empfiehlt, die Lehrpläne als Grundlage des aktuellen Ausbildungsstandes für alle im Betrieb öffentlich (z. B. an einem Anschlagbrett) zu machen. Ausserdem sollen auch innerbetrieblich Lehrziele definiert werden. «Grundsätzlich geht es darum, dass Lernende nach zeitlich fixierten Etappen kleine Aufträge verlässlich ausführen können. Sorgfalt bei der Instruktion neuer Arbeitsschritte zahle sich überdies für den Betrieb aus. Je früher ein Lernender gewisse Arbeiten selbstständig erledigt, desto besser für das Selbstwertgefühl des Auszubildenden und für die Effizienz im Betrieb.» Und zur Lehrzeit gehört auch das Gewinnen von Lebenserfahrung: Bernhard ermunterte die Betriebe den zeitlich begrenzten Austausch von Lernenden zu ermöglichen in Absprache mit anderen Unternehmen. Ein weiterer Vorschlag: Pro zwei oder drei Lernende sollen Ausbildner zugewiesen werden, die für diese Aufgabe (durch einen Sensibilisierungs-Workshop) ualifiziert worden sind. Im Fokus sieht Bernhard jüngere Berufstätige, welche die Begeisterung für den Beruf an Jugendliche weitervermitteln könnten. Dieses Zuweisen von Bildungsverantwortung entlastet den hef und ermöglicht zugleich dem geeigneten Mitarbeiter eine Zusatz ualifikation.

Echo aus der Branche Naturgemäss ist die Ausgangslage der Unternehmen sehr unterschiedlich. Interessant sind die Aussagen von hefs aus peripheren Regionen, welche das Engagement Jürg Bernhards kennen und schätzen. Franco athomen, leitet den Familienbetrieb der athomen Haustechnik AG in Laax GR, mit 5 Mitarbeitern und einem Lernenden Sanitär im ersten Lehrjahr. «Jürg Bernhard vermittelt Denkansätze, Ideen, regt immer wieder zur selbstkritischen Betrachtung der betriebseigenen Prozesse an», sagt athomen. «Es obliegt jedem Unternehmen selber, ob und welche seiner Re-

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zepte anwendbar und sinnvoll sind. Nicht jede Massnahme eignet sich für jeden Betrieb.» Generell sei die Werbung und Ausbildung von zukünftigem Fachpersonal sehr sorgfältig, dennoch zweckmässig zu gestalten. Lucio Leoni ist Sanitätsplaner und Mitglied der Geschäftsleitung des Unternehmens Issler Davos AG mit 5 Beschäftigten. Im Einzugsgebiet der 000 Einwohner zählenden Alpenstadt ist die Rekrutierung von Auszubildenden auch nicht einfach. Das Unternehmen begleitet Schnupperkandidaten sehr sorgfältig. Der Betrieb präsentiert sich jedes Jahr an der Oberstufenschule in Davos und wirbt dort für Berufe der Gebäudetechnik. Die Idee eines Austauschprogramms für Lernende sei grundsätzlich positiv. Zur Umsetzung gehöre auch die geeignete Beherbergung der Jugendlichen; nicht jeder Lernende sei für ein solches Abenteuer bereits reif genug. ■ Skript und Merkblätter zur Personalführung bestellbar bei: info@bernhard-br.ch www.suissetec.ch www.bernhard-br.ch

Schnupperlehre – Wichtige Punkte Eine Checkliste erlaubt dem Lehrbetrieb eine strukturierte Vorgehensweise zur Vorbereitung, Begleitung und Nachbearbeitung der mehrtägigen Schnupperlehre. Vor der Schnupperlehre Der/die Kandidat/in wird aufgefordert, ein kurzes Bewerbungsschreiben einzureichen. 3 bis 4 Tage vor Beginn der Schnupperlehre erhält der/die Kandidat/in einen Brief mit näheren Angaben zum Arbeitsantritt und zur Ausrüstung und zur Verpflegung. Während der Schnupperlehre Beim Antritt der Schnupperlehre werden mit dem/der Kandidaten/in der Bewerbungsbrief besprochen und weitere wichtige Informationen zum Ablauf der Schnupperlehre vermittelt. Abschluss der Schnupperlehre In einem abschliessenden Gespräch erörtern der Ausbildungsverantwortliche des Betriebs zusammen mit dem Jugendlichen die gesammelten Eindrücke und die gegenseitigen Erwartungen. Die Checkliste «Schnupperlehre» steht unter www.hk-gt.ch › Suche «Checkliste» zum Download bereit.

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Rückblick 12. Kadertag Gebäudetechnik (KTGT)

Komplexe Projekte erfolgreich führen Zu Beginn jedes Grossprojekts steht die bange Frage: Wird es gelingen, trotz Betreten von Neuland? Wie geht man mit dem Dreieck Zeit-Kosten-Komplexität um? Wie geht man mit Unvorhergesehenem um? Was wird nach aussen hin kommuniziert? Solche oder ähnliche Fragen beschäftigten wohl jeden der elf Referenten am 12. Kadertag der Gebäudetechnik (KTGT) am 7. November 2017 in Baden. Unter dem Motto «Schlüsselfaktoren für erfolgreiche Projekte» konnten die Zuhörer von deren Erfahrungen profitieren. Rüdiger Sellin, Peter Warthmann

■ Ivan Oberti, Präsident ProKlima, begrüsste die rund 220 Teilnehmer der Tagung mit einem Zitat von Henry Ford: «Unsere Fehlschläge sind häufig erfolgreicher als unsere Erfolge.» Gleichwohl entsteht Innovation durch Neuanfänge und neue Denkansätze. Der Kadertag bewies, dass der Innovationsstandort Schweiz auch künftig erfolgreich sein will. Der Anlass war in die drei Themenblöcke «Innovation», «Unternehmensentwicklung und Führung» sowie «Merkmale erfolgreicher Projekte» strukturiert.

Ivan Oberti, Präsident ProKlima, führte durch die Tagung. (Fotos: Hans-Peter Läng, u. a.)

Innovationen und Trends Peter Sutterlüti, Präsident Verwaltungsrat CST AG, stellte das Gesamtlogistiksystem Cargo Sous Terrain (CST) vor. Der Güterverkehr wird zwischen 2010 und 2030 laut Bundesamt für Statistik um 37 % zunehmen. Um das Güteraufkommen zu bewältigen, ist eine neue Art der Logistik nötig. CST beschreibt ein Tunnelsystem zwischen städtischen Ballungsgebieten und Logistikzentren, der City-Logistik zur Feinverteilung und einer intelligenten IT-Steuerung. Das unterirdische und voll automatisierte Transportsystem soll ab 2030 die bestehenden Trassen entlasten und Pa-

letten sowie Pakete befördern. Es wird zudem zu 100 % mit Ökostrom betrieben. Eine erste Trasse ist von Härkingen-Niederbipp nach Zürich vorgesehen und wird von privaten Investoren finanziert. Die Möglichkeiten von Energiespeichern lotete Jörg Roth vom Paul-Scherrer-Institut (PSI) aus. Schon Jules Verne hatte die Vision einer ökologischen Energieproduktion vor Augen. In der künftigen Energieversorgung spielen die Wind- und Sonnenenergie eine zentrale Rolle. Sie spielt bei der Halbierung der CO2-Emissionen von 1990 bis 2030

Kadertag Gebäudetechnik 2017: die rund 220 Teilnehmer in der Trafohalle Baden.

(Klimaziele Paris) eine zentrale Rolle. Alternative Energiequellen aus Wind und Sonne können jedoch keine konstanten Energieströme wie die bestehenden Grosskraftwerke bereitstellen. Daher müssen Energiespeicher und ein gezielter Netzausbau die hiesige Energieversorgung sichern und das Netz stabilisieren. Trends im Schweizer Bau- und Immobilienmarkt beleuchtete der Immobilienexperte Patrick Schnorf, Wüest Partner AG. Der Schweizer Immobilienmarkt ist von intensiver Bautätigkeit, einem wachsenden Wohnungsangebot dank der anhaltenden Zuwanderung und hohen Wertsteigerungen insbesondere seit den 80er-Jahren gekennzeichnet. Wegen der tiefen Rendite von Bundesobligationen geht der Trend weiter zu Investitionen im Immobilienmarkt. Kritisch könnte sich die leichte Abschwächung der Zuwanderung (2017: + 72 000 Einwohner, + 0.9 %) bei weiter anhaltendem Bau von Wohnungen (52 000 Einheiten) auswirken. Laut Schnorf dürfte sich 2018 die Schere zwischen Angebot und Nachfrage aber nicht weiter öffnen, wobei sich Letztere stark ortsabhängig entwickelt. Den Schweizer Immobilienmarkt gibt es darum nicht. Er ist so vielschichtig wie unser Land.


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Patrick Schnorf von Wüest Partner AG erläutert die Erwartungen für den Immobilienmarkt 2018.

Unternehmensentwicklung und Führung

Kaum aus der Kaffeepause zurückgekehrt, wurden die Zuhörer vom Organisationsentwickler Bernhard Schweizer mit der Aufforderung «Rock your Business » erfrischt. «Rock» macht wach, hat Rhythmus, ist dynamisch, lebt und bewegt. Das passt auch auf ein Unternehmen, wobei besser machen mehr bringt als (nur) besser wissen. Besserwisser gebe es ja genug, so Schweizer, aber wie macht man es konkret auch besser Taten, über die man nur redet, sind gar keine Taten. Nur solche, die auch einen Wandel bewirken, haben einen Wert, nach dem Motto: «Ein rollender Stein setzt kein Moos an.» Schweizer empfiehlt, sich auf das zu fokussieren, was man selbst beeinflussen und verändern kann.

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Jens Korte beschreibt, wie sich das Motto «America First» von USA-Präsident Donald Trump im Alltag auswirkt.

Balz Halter, Präsident Verwaltungsrat der Halter AG, beschrieb die Digitalisierung als Chance und nicht als Bedrohung. Die Halter Gruppe nutzt die Möglichkeiten der Digitalisierung, um ihr eigenes Geschäftsmodell weiter zu entwickeln und neue Geschäftsfelder zu schaffen. Der ETH-Ingenieur und Jurist Halter hat die Digitalisierung in seiner Immobiliengruppe in allen Phasen einer Immobilie umgesetzt egal ob beim Entwickeln, Bauen oder Bewirtschaften. Er greift dabei auf das digitale 3D-Modell der Raumgleiter GmbH zurück, was gerade in der Planungsphase eine hohe Flexibilität mit sich bringt. Bernhard Heusler, Ehrenpräsident FC Basel und Verwaltungsrat bewies eindrücklich, dass Fussball als Mann-

schaftssport und der FC Basel als kommerziell erfolgreiches Unternehmen hohe Anforderungen an Leadership und Teamwork stellen. 2009 2010 war der FCB am Boden personell wie finanziell. Es folgte der Rekord von acht Meistertiteln in Serie. Heusler bewies eindrücklich, wie eine teambasierte Führung ein wesentlicher Erfolgsfaktor zum Sieg ist und nicht nur simples Glück im Spiel über Sieg oder Niederlage entscheidet.

Erfolgreiche Projekte Max Renggli, CEO Renggli AG und Pionier im Schweizer Holzbau, stellt sich täglich den logistischen Herausforderungen bei der Planung und Realisierung mehrgeschossiger Holzwohnbau-

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ten. Neben einer ausgereiften statischen und architektonischen Planung ist eine optimal abgestimmte Prozessorganisation während der Fertigung und der Baustellenlogistik ein zentraler Erfolgsfaktor, ebenso wie konse uentes Lean Management mit effizienter Gestaltung aller Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette. «Die Zukunft ist nicht das Fortschreiten der Vergangenheit», sagte Renggli. In seinem Unternehmen ist die Digitalisierung sehr weit fortgeschritten, sei es bei der durchgängigen Datenhaltung der zu fertigenden Bauteile oder der Maschinenansteuerung in deren Produktion. So sei man in der Lage, auch Grossprojekte im industriellen Holzbau effizient und termingerecht umzusetzen. Wichtig sei natürlich auch ein guter Teamgeist, denn er inspiriert zu immer neuen Innovationen und laufenden Verbesserungen. Dass der in Jahren Bauzeit entstandene Gotthard-Basistunnel ein grosser Erfolg ist, steht ausser Zweifel. Mit einer Länge von 5 km ist er der längste Eisenbahntunnel der Welt, aber auch ein Meisterwerk der Baukunst. Dieses Jahrhundertbauwerk brachte viele Herausforderungen mit sich, wie Dieter Schwank, EO AlpTransit Gotthard AG, eindrucksvoll berichtete. Nadja Schildknecht, Geschäftsführerin und o-Festivalleiterin «Zurich Film Festival» (ZFF), gab Einblicke hinter die glänzenden Kulissen des ZFF und sprach über Visionen, Verhandlungen und die Verantwortung bei der Organisation eines solchen Events. Es etablierte sich innerhalb weniger Jahre in der nationalen und internationalen Festivallandschaft. Wichtiger Bestandteil der

Vorbereitungen ist die Finanzierung. Zu Beginn wollte das ZFF niemand. Die Stadt Zürich wollte es anfangs sogar verhindern und erteilte zunächst keine Bewilligung. Seit der ersten Austragung im Jahr 000 ( 000 Besucher) ist das ZFF kontinuierlich gewachsen und verzeichnete 0 über 00 Eintritte.

«Make America strong again» – die USA unter Trump Als Höhepunkt der Tagung gab Jens Korte (Wirtschaftskorrespondent an der Wall Street und US-Experte) den Teilnehmern ein anschauliches Bild davon, wie sich die USA unter Präsident Donald Trump verändert haben und wie sich dessen Motto «America First» im Alltag auswirkt. Der Trend zu «Bu and hire American» (kauf amerikanische Ware, stelle Amerikaner an) ist keine neue Erfindung Trumps. Aussenpolitisch stellt der 5. Präsident der USA das Verhältnis zwischen Europa und den USA auf eine harte Probe und brüskiert sogar den Handelsgiganten hina. Andererseits sind viele US-Amerikaner unzufrieden mit dem Establishment, was Trumps Wahl zum Präsidenten begünstigte. Der Umbruch betrifft vor allem die Arbeitnehmer. Arbeiteten 0 noch über 0 in der Landwirtschaft, sind es heute keine 5 mehr. hnlich sieht es auch in alten Industrien wie im Kohleabbau oder in der Stahlindustrie aus. Dort verlorengegangene Jobs kommen kaum zurück, trotz Trumps gegenteiliger Propaganda. Korte wies darauf hin, dass die Wirtschaft seit Jahren ununterbrochen wächst und die USA nur , Arbeitslose haben. Finanziell steht Ameri-

Erfolgreiches Konzept weitergeführt Der Kadertag Gebäudetechnik KTGT ist weiterhin der Branchenanlass von ProKlima, wurde 2017 jedoch erstmals vom energie-cluster.ch organisiert. Der Verein mit knapp 600 Mitgliedern schafft Verbindungen zwischen der Energieund Wirtschaftspolitik von Bund und Kanton, der Forschung sowie den Unternehmen. Das Fördern von Innovationen für mehr Energieeffizienz und erneuerbare Energien wie auch zur Reduktion von CO2-Emissionen steht dabei im Zentrum. Als Plattform für den Informationsaustausch und die Lösung von Zukunftsfragen bündelt ProKlima die Expertise von Schweizer Herstellern und Lieferanten von Lüftungs-, Klima- und Kältetechnik. Die rund 130 Mitgliedsfirmen decken knapp 90 % des Schweizer Zuliefermarkts ab. An der jährlichen Fachtagung treffen sich die führenden Branchenpartner – von Planern über Fachexperten bis Unternehmer. Neben anregenden Impulsen und fachlichen Informationen aus der Praxis kommt natürlich auch das Networking nicht zu kurz. Der 13. Kadertag Gebäudetechnik findet am Dienstag, 6. November 2018 in der Trafohalle Baden statt. www.proklima.ch www.energie-cluster.ch

ka eher gut da. Das Land ist nicht überreguliert wie grosse Teile Europas und Kapital ist einfach zu erhalten. Trotzdem profitieren nur wenige vom Aufschwung und die meisten Einwohner sind überschuldet. Die Stimmung unter den Arbeitnehmern ist schlecht. Es gibt zunehmend weniger Festangestellte mit festem Einkommen. Das erklärt den Erfolg von «Make America great again». Allerdings sind die USA bereits gross und setzen rund 5 ihrer selbst produzierten Waren im Inland um. Durch den grossen Binnenmarkt sind sie weniger vom Import Export abhängig als die meisten Länder Europas. Korte zeigte, dass neue Importzölle und die Abschottungspolitik dem Land mehr schaden als nutzen. Korte bezweifelt, dass ein protektionistischer Wirtschaftskurs und die Betonung militärischer Stärke die USA wieder zu alter Stärke zurückführen werden. ■ eferate: .prokli a.ch adertage ebäudetechnik

Elektrizität aus Photovoltaik und Wind ergänzen sich übers Jahr recht gut. Deutschland 2014–2015: Langzeitspeicher müssten 2–4 Monate überbrücken (Engpässe Oktober/November, Februar/März). (Referat Jörg Roth)

Weitere Fotos: Referenten, Impressionen unter www.hk-gt.ch › Bildergalerien


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Prüfstelle Gebäudetechnik an der HSLU prüft in den Bereichen Lüftung, Akustik, Energieeffizienz, Wärmeübertragung etc.

20 Jahre akkreditierte Prüfstelle in Horw An der HSLU in Horw gabs schon 1974 ein HLK-Labor. 1980 wurde die «Prüfstelle Gebäudetechnik» gegründet. Und vor 20 Jahren schliesslich erfolgte 1997 die Erst-Akkreditierung nach EN 45001. Quelle: HSLU, Bearbeitung Peter Warthmann

■ Im Prüflabor werden seit 0 Jahren vor allem wärme- und strömungstechnische sowie akustische Messungen an Anlagen und Komponenten der Gebäudetechnik durchgeführt. Dieses Jahr wurde die Prüfstelle Gebäudetechnik erneut reakkreditiert nach Norm ISO IE 0 5. Am Donnerstagabend, . November 0 gabs eine Feier mit Kunden, Freunden und Mitarbeitenden zum Jubiläum « 0 Jahre akkreditierte Prüfstelle Gebäudetechnik». Heinrich Huber ( 0) ist hauptamtlicher Dozent für Gebäudetechnik und leitet seit August 0 5 die Prüfstelle Gebäudetechnik am Zentrum für Integrale Gebäudetechnik (ZIG) der Hochschule Luzern Technik Architektur in Horw. Im Interview beantwortet er einige Fragen. Was war der Grund für die Eröffnung einer Prüfstelle für die Gebäudetechnik? Heinrich Huber: Der Ursprung war das Schullabor der damaligen Abteilung HLK, das mit dem Neubau des ampus in Horw in den 0er-Jahren erstellt worden ist. Nicht zuletzt aufgrund der guten Platzverhältnisse haben meine Amtsvorgänger das gemacht, was man heute als erweiterten Leistungsauftrag bezeichnet. Mit Forschungsmitteln und in Zusammenarbeit mit der Industrie sind Prüfungen durchgeführt worden. Generell war die Energieeffizienz ein Thema, so wurde der Prüfstand für Wärmerückgewinnungskomponenten (WRG) vom Bundesamt für Energie

(BFE) mitfinanziert. Damals war die Prüfstelle, im Gegensatz zu heute, noch nicht akkreditiert. Als man mit der WRG-Industrie Kontakt hatte, wurde der Bedarf nach akkreditierten Prüfungen immer grösser.

Komponenten der Gebäudetechnik durchgeführt. Meistens handelt es sich um Laborprüfungen, das heisst, sie finden in unseren Räumlichkeiten statt. Es kommt aber auch vor, dass wir Feldmessungen vornehmen.

Was wird in der Prüfstelle alles untersucht? Im akkreditierten Bereich werden wärme- und strömungstechnische sowie akustische Messungen an Anlagen und

Gibt es einen Schwerpunkt bei den Prüfungen? Unsere Kernkompetenz ist die Prüfung von Wärmerückgewinnungskomponenten für Lüftungs- und Klimaanlagen.

Das Leitungsteam 1997 der «Prüfstelle HLK und der Kalibrierstelle Durchfluss Luft». Vorne: Rudolf Furter (Leiter Prüf- und Kalibrierstelle), Heinrich Huber (stv. Leiter Wissens- und Technologietransfer HLKS), Andreas Odermatt (Qualitätsverantwortlicher).

20 Jahre später an der Jubiläumsfeier auf derselben Treppe. Vorne: Rudolf Furter, Heinrich Huber (Leiter Prüfstelle Gebäudetechnik), Andreas Odermatt (Oberassistent Institut Gebäudetechnik und Energie IGE). Hinten die zwei früheren technischen Mitarbeiter Walter Haas und Walter Zurkirchen.


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Blick in die Halle der Prüfstelle an der HSLU Horw.

Hier gehören wir international zu den renommiertesten Institutionen. So führen wir für die Organisation Eurovent die Prüfungen für die Zertifizierung von Platten-Wärmeübertragern und Rotoren durch. Dank diesem Mandat und weiteren Prüfungen für die Industrie sind wir in Europa das Labor mit dem grössten Prüfvolumen in diesem Bereich. Weiter möchte ich die Schallmessungen erwähnen. Mit unserem Hallraum und dem schalltoten Raum haben wir eine, zumindest in der Schweiz, einmalige Situation. Wir kön-

Heinrich Huber (rechts) diskutiert mit SwissporForschungsleiter Hans Simmler aktuelle Themen aus Forschung und Entwicklung.

nen in beiden Fällen mit Luftvolumenströmen messen, die in den Messraum eintreten und aus ihm austreten. Bei den meisten Schallmessräumen sind nur Luftumwälzungen innerhalb eines Raums möglich. Generell sind wir sehr gut aufgestellt bei Prüfungen im Lüftungs- und Klimabereich. st es denkbar dass in ukunft neue ätigkeitsbereiche da ust ssen? Jetzt sind wir stark im Bereich Lüftung sowie in der Akustik tätig. Ebenfalls beschäftigen wir uns mit den Themen Wasser und

Grussworte von HSLU-Vizedirektor Urs Rieder an die Gäste der Jubiläumsfeier.

Sanitär, wo wir noch ein gewisses Potenzial sehen. Aus diesem Grund möchten wir mittelfristig dort unsere Aktivitäten verstärken. Ich denke, dass auch der Bereich Reinraum zukünftig eine grössere Bedeutung erhält. ■ Hochschule Luzern – Technik & Architektur Institut für Gebäudetechnik und Energie IGE Zentrum für Integrale Gebäudetechnik ZIG Prüfstelle Gebäudetechnik 6048 Horw, Tel. 041 349 32 71 www.hslu.ch/pruefstelle


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Aus Walter Meier und Tobler wird per 2018 «Meier Tobler» Am 24. November 2017 haben Walter Meier und Tobler ihren neuen, gemeinsamen Firmenauftritt vorgestellt: Als Meier Tobler will das neue Unternehmen die Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern weiter verstärken und in die Technologien der Zukunft investieren. Basis des durch und durch schweizerischen Unternehmens bilden die regionale Verankerung und das umfassende Haustechnik-Sortiment. ■ Ab dem 1. Januar 2018 werden Walter Meier und Tobler gemeinsam unter dem Namen Meier Tobler auftreten. Unter dem Motto «Einfach Haustechnik» soll die führende Marktstellung weiter ausgebaut werden. Der Verwaltungsratspräsident Silvan G.-R. Meier: «Der Zusammenschluss erfolgt im Zeichen der Beständigkeit. Aus beiden Unternehmen wollen wir das Beste in die Zukunft überführen. Der neue Auftritt vereint die beiden jahrzehntealten Firmennamen und die typischen Elemente der visuellen Identität beider Firmen zu einem neuen, harmonischen Ganzen.» Das neue Unternehmen bündelt Handels- und Servicekompetenz zu einem neuen Ganzen. Als Anbieter von Systemlösungen für die Bereiche Heizen und Kühlen von Gebäuden wird das Unternehmen einzigartig positioniert sein. Vom Einfamilienhaus bis zum komplexen Gebäude, ob alternative Technologien oder konventionelle Heizungsanlagen – Meier Tobler hat für alles eine energetisch optimale

Lösung. Als technischer Grosshändler verfügt Meier Tobler über das dichteste Filialnetz und das grösste Sortiment der HLKS-Branche. Und im Service sorgen künftig über 400 Servicetechniker rund um die Uhr für einen funktionierenden Anlagenpark. Rückgrat ist eine verlässliche Logistik für Belieferungen in jede Ecke der Schweiz.

Leistungsbündelung und Digitalisierung im Fokus Meier Tobler ist bereit, die Herausforderungen der Zukunft anzupacken: Das Zusammenwachsen der Haustechnik, der digitale Wandel (Smart Home) und der gesellschaftliche Anspruch auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Darin sieht CEO Martin Kaufmann grosse Chancen: «Wir setzen auf drei Standbeine: Im Bereich der Systemlandschaft fördern wir Remote-Anwendungen wie SmartGuard, die Fernwartungslösung für Wärmepumpen, wir stärken zweitens unseren E-Shop, der unseren Kunden grösstmögliche Effizienz und

Leitung der neuen Meier Tobler AG: Martin Kaufmann (CEO), Silvan G.-R. Meier (VR-Präsident), Arnold Marty (Leiter Vertrieb und stv. CEO) und Andreas Ronchetti (CFO).

Flexibilität bieten soll und drittens werden wir die Harmonisierung der Datenbasis der technischen Dokumentation weiter vorantreiben.»

Regionale Verankerung an schweizweit 85 Standorten Mit dem Zusammenschluss werden die bisherigen Standorte aufeinander abgestimmt. 50 Marchés als Abholshop für die Installateure und 35 Service-Stützpunkte in der ganzen Schweiz garantieren diese Nähe. Administrativer Hauptsitz ist ab 2018 Schwerzenbach ZH. Der

Bühnenauftritt am «Rock The Boiler»: Sängerinnen und Sänger aus dem Team von Meier Tobler.

heutige Tobler-Standort Urdorf ZH bleibt als Vertriebssitz weiter bestehen. Die beiden Logistik-Center Nebikon LU und Däniken SO bleiben solange bestehen bis ein gemeinsamer Standort realisiert werden kann.

Neue rechtliche Struktur Im Zusammenhang mit dem neuen gemeinsamen Auftritt und der laufenden Integration wird die Walter Meier (Klima Schweiz) AG per 1. Januar 2018 in Meier Tobler AG umbenannt und im Frühling 2018 mit der Tobler Haustechnik AG fusioniert. Zudem soll die Walter Meier AG in Meier Tobler Group AG umbenannt werden und den Sitz nach Nebikon LU verlegen. Beides soll der Generalversammlung vom 27. März 2018 beantragt werden. Marktumfeld weiterhin schwierig – Synergien auf Kurs Entgegen der Prognose vom August lässt eine Stabilisierung des Sanierungsmarkts weiterhin auf sich warten und die Preise bleiben unter Druck. Aus diesen Gründen erwartet Walter Meier für das Geschäftsjahr 2017 einen Umsatzrückgang von rund zwei Prozent. Der Konzerngewinn wird wegen den einmaligen Integrationsaufwendungen voraussichtlich leicht negativ ausfallen. Nächster Höhepunkt: Swissbau Basel Nach der erstmaligen Präsentation der Marke am 24. November am «Rock The Boiler»-Festival mit 6000 Gästen in Bern wird sich Meier Tobler an der Swissbau 2018 einer noch breiteren Öffentlichkeit präsentieren. ■ Meier Tobler AG Tel. 044 806 41 41 www.meiertobler.ch www.rocktheboiler.ch


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Verleihung des Geberit-Preises für Spitzenleistungen in der Sanitärbranche – zum 7. Mal in Folge

Spitzenkräfte für die Sanitärbranche Geberit hat junge Fachkräfte und Kaderleute der Schweizer Sanitärbranche für ihre Topleistungen in der Ausund Weiterbildung ausgezeichnet. Im feierlichen Rahmen und vor rund 170 Gästen sowie der Fachpresse wurde, zum siebten Mal in Folge, am 2. November der Geberit-Preis dem Nachwuchs der Sanitärbranche verliehen. Quelle: Geberit Vertriebs AG

■ Das Ziel des Geberit-Preises ist es, die Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte und Kaderleute in der Branche zu fördern. Denn ein exzellentes Bildungsniveau ist für den Erfolg und für das Bestehen der Sanitärbranche im anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld unabdingbar. Mit dem Geberit-Preis möchte Geberit junge Berufsleute für hervorragende Leistungen in der Aus- und Weiterbildung belohnen und den Nachwuchs zu Spitzenleistungen anspornen. Ausgezeichnet mit dem Geberit-Preis für Spitzenleistungen wurden die besten Lehrabgänger pro Kanton in den Bereichen Sanitärinstallateur, Gebäudetechnikplaner Sanitär wie auch deren massgeblich am Ausbildungserfolg beteiligten Ausbildungsbetriebe. Weiter erhielten die besten Eidg. dipl. Sanitärmeister und Sanitärplaner, hefmonteure sowie Fachhochschulabgänger diese begehrte Auszeichnung.

Duales Berufsbildungssystem – ein Erfolgsmodell Gemäss Hanspeter Tinner, Geschäftsführer Geberit Vertriebs AG, ist das duale Berufsbildungss stem der Schweiz ein ausgesprochenes Erfolgsmodell, für das sich auch viele andere Länder wie beispielsweise die

USA, Indien, und Brasilien interessieren. Der beste Beweis dafür ist der grossartige Erfolg des SwissSkills-Team an den Berufsweltmeisterschaften in Abu Dhabi und insbesondere die Goldmedaille in der Kategorie «Plumbing Heating» von Marcel W ss, Sanitärinstallateur aus Grindelwald. Das duale Berufsbildungss stem zeichnet sich durch eine hohe Praxisorientierung aus; der Nachwuchs wird früh in die Wirtschaft und den Berufsalltag integriert. Die höhere Berufsbildung liefert der Wirtschaft hoch ualifizierte Praktikerinnen und Praktiker. Die Absolventen sind ein wichtiger Motor für die Verbreitung von neuen Technologien im industriellen und im gewerblichen Bereich, wie zum Beispiel in der Gebäudetechnik. «Tragen wir deshalb zu unserem Berufsbildungss stem Sorge», ermunterte Hanspeter Tinner die Gäste und bestätigte gleichzeitig, dass Geberit auch in Zukunft die Aus- und Weiterbildung in der Sanitärbranche tatkräftig unterstützen wird.

Auch Musik machen ist Handwerk Der Schweizer Rh thm- und Soulsänger und diesjährige Gastreferent Marc Swa hat mit den Preisträgern mehr gemeinsam, als man denkt: Gut erlerntes Handwerk ist im-

Erfolgreicher Nachwuchs: Alle Gewinner des Geberit-Preises für Spitzenleistungen in der Sanitärbranche.

mer die Basis für den Erfolg beim Installateur und auch in der Musik. Zum perfekten Handwerk gesellt sich Kreativität, beispielsweise bei Bauprojekten. Bei Marc Swa ist es die kreative Kombination von Melodie und Text. Der erfolgreiche Musiker erbringt auf der Bühne Spitzenleistungen und setzt bei seinen Auftritten alles daran, sein Publikum zu begeistern. «Man darf sich nicht mit dem Gefühl zufriedengeben, es an die Spitze geschafft zu haben, sonst ist der Niedergang vorprogrammiert», so Marc Swa . Gleiches gilt für die Preisträger, sie haben über eine lange Zeit hart gearbeitet und auf vieles verzichtet. «Nur wer genügend Durchhaltewillen und Leidenschaft für seinen Beruf aufbringt, erntet zum Schluss auch die Lorbeeren», fasste der erfolgreiche Künstler zusammen. Seinen eindrücklichen Vortrag umrahmte Marc Swa mit live performten Songs wie «Let s talk music» und seinem Hit «Severina». ■ ie detaillierte uflistung aller Preisträger .hk-gebäudetechnik.ch www.geberit.ch


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Vier Focus-Veranstaltungen zu Generationenkonflikt, Raumplanung, Energiestrategie und Digitalisierung an der Swissbau 2018

Die Zukunft des Bauens Gemeinsam mit Branchenverbänden, Hochschulen und Medien organisiert die Swissbau die Veranstaltung «Swissbau Focus». Dieses Mal erörtern Experten vier Brennpunkte wie Generationenkonflikt, Raumplanung, Energiestrategie und Digitalisierung. Quelle: Swissbau, MCH Messe Schweiz (Basel) AG

■ Während der Swissbau 0 diskutieren Innovatoren, Unternehmer, Politiker und Nutzer aus dem In- und Ausland die aktuellen hancen und Herausforderungen der Bauwirtschaft. Die Swissbau hat in Eigenregie vier FocusVeranstaltungen definiert, die besondere Herausforderungen der Baubranche thematisieren. Erfahrene Journalisten werden einen interdisziplinären Dialog moderieren zu sehr unterschiedlichen Brennpunkten.

Generationen im neuen Spannungsfeld In wenigen Jahren definieren die Generationen ab Jahrgang 0 den Arbeitsmarkt. Sie bringen neue Tools, Perspektiven und Kompetenzen mit, stellen aber auch neue Ansprüche. Parallel verändern sich mit der Digitalisierung die Berufsprofile; die Aufgaben verschieben sich entlang der Wertschöpfungskette. Neue Technologien, S steme und Materialien werden den Alltag der Bauwirtschaft prägen. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit zwischen den Generationen in der Zukunft Inwiefern verändern sich die Berufsprofile Zu solchen Fragen diskutieren u. a. Rita ontini (Architektin ETH SIA), Damian Fopp (Designer), Jürg Grossen (Nationalrat GLP, u. a. Vorstand Bauen digital Schweiz), Urs Rieder (Hochschule Luzern), Theo Wehner (Prof. für Arbeitsund Organisationsps chologie, ETH Zürich).

pinen Raum zu entwickeln Wie gestalten wir in Zukunft die Zusammenarbeit zwischen den Bergregionen, zwischen «Berg» und «Tal», zwischen der lokalen Bevölkerung, dem Gewerbe und dem Tourismus Als Teilnehmer sind Mario Botta (Architekt), Mario avigelli (Regierungsrat Kt. Graubünden), Damian Jerjen (Kantonsplaner Wallis) und Daniel Müller-Jentsch (Avenir Suisse) vorgesehen.

Das Gebäude – Angelpunkt der Energiestrategie Die Schweiz importiert monatlich Erdöl im Wert von einer Mrd. Schweizer Franken. Mit dem Ja zur Energiestrategie 050 hat sich das Volk nun für eine

Energie, Hochschule Luzern), Tobias Andrist (Leiter Sparte Strom, EBL), Stefan Müller-Altermatt (Nationalrat VP, Mitglied UREK-N).

Auf dem Weg zur totalen Vernetzung Die Schweizer Baukultur geniesst eine langjährige Tradition und zeichnet sich durch eine hohe Stabilität aus. In dieses Umfeld dringt die Digitalisierung mit neuen Geschäftsmodellen und Technologien. Prozesse verändern sich, neue Akteure treten auf den heimischen Markt. Die neuen Herausforderungen setzen die bisherigen Akteure unter Druck, bieten aber gleichzeitig auch neue hancen. Wie organisieren wir den gemeinsamen Umgang mit den Da-

Die Zuhörer der Swissbau-Focus-Veranstaltung dürfen sich auf spannende Podiumsdiskussionen freuen.

Neue Perspektiven für den alpinen Raum ber die Hälfte unserer Landesfläche befindet sich im alpinen und voralpinen Raum. Diese Regionen sind einzigartig und ein wesentlicher Bestandteil der Schweizer Identität. Vielerorts fehlt es jedoch an Perspektiven. Die Klimaerwärmung stellt den Wintertourismus vor grosse Herausforderungen und steigert das Risiko für Naturgefahren. Viele Gemeinden kämpfen zudem mit Abwanderung und deren weitreichenden Konse uenzen. Wie schaffen wir es, gemeinsam neue Perspektiven für den al-

Zukunft mit erneuerbaren Energien entschieden. Wie sich die Umsetzung der neuen Energiestrategie in diesem Spannungsfeld gestaltet, ist unklar. Sicher ist: Der Gebäudepark, verantwortlich für die Hälfte des Schweizer Energieverbrauchs und der O -Emissionen, spielt dabei eine zentrale Rolle. Welche neuen Modelle, Konzepte und Technologien erwarten uns Zur Diskussion eingeladen sind u. a. Adrian Altenburger (Institutsleiter Gebäudetechnik

ten und wie kooperieren wir erfolgreich in der Zukunft Teilnehmer: Balz Halter (VR-Präsident Halter AG), Robert Beer (Allthings Technologies AG), Manfred Huber (Leiter Kompetenzzentrum Digitales Bauen an der FHNW), Alastair Parvin (Wikihouse), Pascale Vonmont (Direktorin Gebert Rüf Stiftung). ■ www.swissbau.ch


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Die Witterung im 3. Quartal 2017 (Juli, August, September)

Heisses Sommerquartal mit vielen Gewittern Andreas Walker

■ Juli bringt Schauer und Gewitter er u i br ch e r e ech e h e e er H u i b en r i e ch uer un e i er bei en ie e er uren n e ei bi r ber er r Der Juli begann kühl und regnerisch. In den ersten zwei Julitagen führte ein umfangreiches Tiefdrucks stem über Nordeuropa kühle und feuchte Luft in unser Land. Vom . bis am . Juli brachte sonniges Hochdruckwetter den Sommer wieder zurück. Dabei stiegen die Tageshöchstwerte am . Juli über 5 Grad und

vom 5. bis am . Juli über 0 Grad. Am heissesten wurde es in der Bodenseeregion am . Juli mit knapp Grad. ie e r e i er: Am Abend des . Juli tobte ein ungewöhnlich heftiges Gewitter im Grenzgebiet Solothurn, Aargau, Luzern. Die Wassermassen verursachten in der Region Zofingen massive Schäden. Die heftigen Regenfälle vom . Juli waren kombiniert mit einem grossflächigen Hagelzug. Vom . bis am . Juli führte eine Südwestströmung immer wieder Schauerstaffeln über die

Schweiz. In der feuchtschwülen Luft entluden sich vielerorts Gewitter mit zum Teil kräftigen Regengüssen. Nach einer kühlen Nordwestströmung am . und 5. Juli brachte ein vom Atlantik nach Europa ziehendes Hochdruckgebiet zunehmend sonnige Verhältnisse. Am . und . Juli erreichten die Tageshöchstwerte wieder verbreitet bis Grad. Vom 0. bis . Juli lag die Schweiz erneut in einer Südwestströmung mit häufiger Schauer- und Gewitteraktivität. Ab dem . Juli floss mit der Umstellung auf eine West- und Nordwestströmung kühle und feuchte Luft zur Alpennordseite. Am zentralen und östlichen Alpennordhang gab es einen kurzen Wintereinbruch. Die letzten Julitage klangen schliesslich aus mit feuchtwarmem Wetter und Gewittern. n bi n u i : Gewitterhaft, nass und zu warm. Nach Angaben von MeteoSchweiz lagen die Temperaturen im landesweiten Mittel 0,5 bis 0, Grad über dem Durchschnitt. Die unterschiedliche Gewittertätigkeit brachte regional sehr unterschiedliche Niederschlagssummen. Im Südtessin fiel weit weniger als die Hälfte der normalen Julimenge. In der Ostschweiz hingegen stiegen die Monatssummen lokal auf 0 bis 50 Prozent des langjährigen Mittels. Die Sonnenscheindauer erreichte im landesweiten Mittel Prozent der Norm.

Die Schweiz registrierte nach dem drittwärmsten Frühling auch den drittwärmsten Sommer seit Messbeginn im Jahr 1864. Im Bild: Sonnenuntergang am 16. Juli von Rorschacherberg SG aus gesehen. (Alle Bilder: Andreas Walker)

Standorte der in der Tabelle aufgeführten Klimastationen.


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Heisser August bringt Tropennächte und Gewitter

er u u r n e ei ei r u r r br ch e r i che ch e i er ie er e i er un einen neuen ie er ch re r n er ee Der Monat begann mit tropischen Verhält-

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nissen. Am . und . August lagen über der Schweiz feuchtheisse subtropische Luftmassen. Dabei stiegen im Mittelland die Tageshöchstwerte verbreitet auf 0 bis Grad, im hurer- und St. Galler Rheintal sogar auf bis Grad. Mit anhaltender Zufuhr heisser Luft aus Südwesten blieb es bis am

5. August sommerlich heiss und die Nullgradgrenze stieg bis auf 500 Meter. Diese Hitzewelle brachte für einige Messstandorte die höchste August-Minimumtemperatur seit Messbeginn und verbreitet tropische Nächte mit Temperaturen von über 0 Grad. ➜

Klimadaten im dritten Quartal 2017 Lufttemperatur °C m ü.M.

Mittel

abs. Min.

Heizgradtage

Sonne

Heiztage 20 °C/12 °C Summe HT HGT h

Globalstrahlung

Norm %

Mittel W/m²

Windstärke Mittel km /h

Niederschlag

Max. km/h

Summe mm

Juli Adelboden Basel/Binningen Bern/Zollikofen Buchs/Aarau Chur Engelberg Genève-Cointrin Lugano Luzern Neuchâtel Pully Samedan Sion St. Gallen Zürich/Fluntern (SMA)

1320 316 553 387 556 1036 420 273 454 485 456 1709 482 776 556

15.2 20.9 19.3 19.7 19.7 15.9 21.4 23.2 19.6 20.6 21.0 12.7 22.1 18.0 19.2

7.3 11.5 9.6 10.4 10.4 7.6 12.2 12.3 11.2 12.6 13.1 -0.7 12.9 10.5 11.6

5 0 0 0 0 4 0 0 0 0 0 8 0 1 0

50 0 0 0 0 38 0 0 0 0 0 87 0 8 0

160 207 225 187 190 141 246 286 179 220 231 201 264 204 205

86 93 95 85 94 85 95 112 89 92 92 100 98 93 95

237 235 254 232 243 200 264 285 212 235 249 260 278 224 222

8 7 7 5 10 7 9 6 6 9 7 11 12 9 7

68 60 55 64 62 68 53 71 111 92 53 73 79 84 80

191 71 61 93 86 198 40 56 135 77 85 62 51 193 172

1320 316 553 387 556 1036 420 273 454 485 456 1709 482 776 556

15.6 20.5 19.1 19.6 20.1 16.3 21.2 23.0 19.6 20.5 21.1 12.7 21.3 18.2 19.5

4.5 10.1 7.5 9.3 9.3 6.1 9.5 12.9 10.4 10.8 11.7 -1.9 10.4 8.6 10.4

7 0 1 0 0 5 0 0 1 0 0 13 0 2 1

70 0 8 0 0 47 0 0 8 0 0 126 0 19 8

173 218 238 202 186 173 254 249 211 234 236 188 252 219 223

102 106 109 102 100 114 111 103 113 106 101 105 103 110 112

215 215 221 209 206 191 232 228 199 213 216 219 229 207 208

6 5 5 4 10 7 7 5 5 8 6 10 8 7 5

77 80 68 82 80 93 58 73 77 91 55 56 91 94 86

181 100 100 94 155 261 62 164 152 84 86 117 70 186 102

1320 316 553 387 556 1036 420 273 454 485 456 1709 482 776 556

9.1 14.3 12.5 13.2 12.9 9.9 14.1 16.7 13.3 14.4 14.7 6.1 14.8 11.7 13.1

0.9 4.5 1.5 3.4 4.6 0.6 3.9 8.6 4.7 5.7 7.0 -6.3 3.9 4.3 5.1

26 7 12 8 12 24 7 0 9 7 5 30 7 16 12

301 62 117 76 114 263 65 0 85 61 44 419 60 163 110

111 138 154 132 122 96 178 188 129 165 148 131 197 133 147

76 92 93 92 79 73 101 101 95 99 81 85 96 92 98

157 145 153 147 148 124 170 164 133 155 151 154 179 135 138

7 5 5 4 8 7 7 7 5 9 7 9 9 7 7

74 62 57 78 88 55 62 66 66 103 67 72 62 70 78

75 42 55 56 114 154 44 141 89 23 51 101 11 194 107

August Adelboden Basel/Binningen Bern/Zollikofen Buchs/Aarau Chur Engelberg Genève-Cointrin Lugano Luzern Neuchâtel Pully Samedan Sion St. Gallen Zürich/Fluntern (SMA) September Adelboden Basel/Binningen Bern/Zollikofen Buchs/Aarau Chur Engelberg Genève-Cointrin Lugano Luzern Neuchâtel Pully Samedan Sion St. Gallen Zürich/Fluntern (SMA)

Aufgrund der veränderten Messbedingungen (z. B. im Zusammenhang mit dem Übergang vom bisherigen automatischen Messnetz ANETZ zum neuen SwissMetNet SMN) kann es sein, dass an einzelnen Stationen Normwerte und aktuelle Messwerte nicht mehr vergleichbar sind. Sonnenscheindauer Mittel: Monatssumme in Prozent des langjährigen Mittels (1981 –2010). (Quelle: MeteoSchweiz)

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e i er brin neuen e enre r : Am Abend des . und in der Nacht zum . August entluden sich auf der Alpennordseite heftige Gewitter mit Hagel und kräftigen Sturmböen. Am Nordrand der Schweiz erreichten die Windspitzen 0 bis 5 km h, lokal sogar gegen 0 km h. Der heftige Gewittersturm am frühen Morgen des . August brachte einen neuen Schweizer Regenrekord. Die kräftige Gewitterzelle zog vom süddeutschen Waldshut über das Rafzerfeld, weiter über den Bezirk Andelfingen und über den Kanton Thurgau zum Bodensee, wo das Gewitter sich langsam abschwächte. Vom . bis am . August zogen mehrere Störungszonen vorwiegend aus westlicher Richtung über die Schweiz. Am 0. und . August erreichte die Tagesmaximumtemperatur bei trüben Verhältnissen auf der Alpennordseite nur noch 5 bis Grad. In höheren Berglagen erfolgte ein kurzfristiger Wintereinbruch und es fiel bis zu einem halben Meter Neuschnee. Vom . bis am . August war das Wetter wieder vorwiegend hochdruckbestimmt. Die Tageshöchstwerte bewegten sich zwischen 5 und Grad. Am 0. August brachte eine sich nähernde Kaltfront im Vorfeld Gewitter, die von Westen her durch unser Land und am Abend über das Bodenseegebiet zogen. Am letzten Augusttag zog die Kaltfront mit ergiebigen Regenfällen über das Land und läutete mit einer Abkühlung den bevorstehenden Herbst ein.

Der Sommer war geprägt von vielen heftigen Gewittern. Eine Gewitterfront zieht am 25. Juli über das Seetal (Standort Hallwil AG).

Ein heftiger Gewittersturm am frühen Morgen des 2. August zog vom süddeutschen Waldshut über das Rafzerfeld, weiter über den Bezirk Andelfingen und über den Kanton Thurgau zum Bodensee. In der Region Marthalen ZH wütete das Gewitter besonders stark und verursachte grosse Wind- und Hagelschäden, wie diese verhagelten Kürbisse.

n bi n u u : Heiss und gewitterhaft. Nach Angaben von MeteoSchweiz lag die Monatstemperatur im landesweiten Mittel , bis , Grad über der Norm. In vielen Gebie-

Anfang September kamen von der Linthebene über das St. Galler Rheintal bis nach St. Gallen über drei Tage Niederschlagssummen zusammen, die nur alle 50 bis 100 Jahre oder seltener zu erwarten sind und dementsprechend Überschwemmungen und Erdrutsche verursachten, wie hier im Bild ob Altstätten SG.

ten war es einer der zehn wärmsten Augustmonate seit Messbeginn . Die Regenmengen blieben im August in weiten Teilen der Schweiz etwas unter der Norm. Eine Ausnahme waren die Starkniederschläge bei Gewittern. So fiel während eines heftigen Gewitters am . August am Messstandort Eschenz am Untersee, die neue Rekord-Zehnminutensumme von Litern pro uadratmeter. Die Sonnenscheindauer bewegte sich im August landesweit im Bereich der Norm. ri r er er: Die Schweiz registrierte nach dem drittwärmsten Frühling auch den drittwärmsten Sommer seit Messbeginn im Jahr . Im landesweiten Mittel stieg die Sommertemperatur , Grad über die Norm. Heisser waren bisher nur der Sommer 0 5 mit , Grad und der legendäre Hitzesommer 00 mit , Grad über der Norm. Damit ist der Schweizer Sommer von der Klimaperiode 0 zur Klimaperiode 0 0 nachhaltig um , Grad wärmer geworden.


Am Morgen des 3. September führte eine markante Abkühlung zur Entstehung von mehreren Wasserhosen über dem Bodensee in der Region Rorschach-Altenrhein. Die Entstehung dieser Saugwirbel wurde durch die labile Kaltluft verursacht, die über den warmen See strömte. Die Wasserhose wurde von Rorschacherberg SG aus fotografiert.

Kühler September mit Wintereinbruch in den Bergen

er e e ber r h er n r un e e ber nn en e ei ehrere erh en ber e en ee be b ch e er en Der Monat begann nass und unfreundlich. Vom . bis zum . September dominierte ein Tiefdruckgebiet das Wettergeschehen. Dabei fielen vor allem in der Nordostschweiz anhaltend kräftige Niederschläge. Von der Linthebene über das St. Galler Rheintal bis nach St. Gallen kamen über drei Tage Niederschlagssummen zusammen, die nur alle 50 bis 00 Jahre oder seltener zu erwarten sind und dementsprechend berschwemmungen verursachten. Am Morgen des . September führte die markante Abkühlung zur Entstehung von mehreren Wasserhosen über dem Bodensee in der Region Rorschach-Altenrhein. Die Entstehung dieser Saugwirbel wurde durch die labile Kaltluft verursacht, die über den warmen See strömte. Vom 5. bis zum . September brachte ein Hochdruckgebiet wieder das warme Wetter zurück. ehr chnee in en er en un n ch er h en: Ab dem . September führte ein Tiefdruckgebiet über Nordeuropa erneut kühle und feuchte Luft zum Alpenraum. In den Bergen fiel Neuschnee bis auf 00 Meter hinunter. Vom . bis am . September war die Witterung wechselhaft und stürmische Südwest- und Westwinde brachten verbreitet Windspitzen von 0 bis 0 km h. Am 0. September sank die Schneefallgrenze bis auf 00 Meter hinunter. Am Morgen des 0. September führte der Kälteeinbruch noch einmal zur Bildung mehrere Wasserhosen über dem Bodensee in der Region Romanshorn-Arbon. n ich nni e Herb e er: Vom . bis am 5. September sorgte ein Hochdruckgebiet über Mittel- und Osteuropa in der ganzen Schweiz für viel Sonne. Die herbstlichen Morgennebel lösten sich überall bis gegen Mittag auf und die Minimumtemperaturen lagen am frühen Morgen verbreitet unter 0 Grad, während die Höchstwerte am Nachmittag auf bis Grad stiegen. Die letzten Septembertage waren mehrheitlich mild mit zum Teil leichten Regenfällen. n bi n e e ber : Kühl und trocken. Nach Angaben von MeteoSchweiz blieb die Septembertemperatur im landesweiten Mittel , bis , Grad unter der Norm. Dabei fielen Prozent des normalen Septemberniederschlags. In der Nordschweiz unterhalb von 000 Metern fielen insgesamt nur 5 , in der Westschweiz und im Wallis nicht einmal ein Drittel der normalen Septembersumme. In der Ostschweiz wurden hingegen Werte von 0 bis knapp 50 Prozent verzeichnet. Die Sonnenscheindauer erreichte im landesweiten Mittel rund 5 Prozent der Norm. ■ uelle: MeteoSch eiz

li abulletins


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Campus der NTB in Buchs SG.

Energiesysteme: Weiterbildung an der NTB in Buchs SG, u.a. «CAS Energie digital»

Mit Energie in die Zukunft – Ausbildung im Wandel Die weltweiten Trends der Energiewende lauten Dekarbonisierung, Dezentralisierung und Digitalisierung. Der technologische und gesellschaftliche Wandel verändert sowohl unsere Versorgung wie auch unseren Umgang mit Energie. ■ Mit dem Wandel der Energieversorgung, wie einer Veränderung von zentral zu dezentral und einer Veränderung des Energiemixes, verändern sich auch die Aufgaben und benötigten Kompetenzen im Energiebereich. Es entstehen neue Aufgaben, unter anderem geprägt durch Informatik (Internet of Things IoT und Industrie 4.0). Die klassische Energietechnik wird erweitert durch eine «System»-Sicht. Es entstehen neue Berufsbilder und neue Unternehmen. Die Weiterbildung soll auf diese Veränderungen vorbereiten. Der im Februar 2018 startende neue Zertifikatskurs «CAS Energie digital» der NTB Interstaatlichen Hochschule in Buchs nimmt sich dieser Thematik an. Mit der Aktualisierung des seit 2007 erfolgreichen MasterProgramms «MAS Energiesysteme» bietet die NTB eine zukunftsorientierte Ausbildung, basierend auf der langjährigen Tradition einer fundierten Ingenieurausbildung. Mit einem starken Praxisteil wird die Lücke zwischen Energieforschung und dem umsetzenden Handwerk geschlossen. Das Weiterbildungsangebot der

NTB umfasst insgesamt fünf Zertifikatskurse. Der Kurs «CAS Erneuerbare Energien» gibt einen Überblick über erneuerbare Energieproduktion und deren effiziente Nutzung. Der Kurs «CAS Elektrische Energiesysteme» fokussiert auf PV, elektrische Netze, Speicher und E-Mobilität. Es wird auf aktuelle Fragestellungen der dezentralen Versorgung wie Eigenverbrauchsoptimierung eingegangen. Im Kurs «CAS Energie und Wirtschaft» werden Instrumente aus der Management-Lehre für den aktiven Ingenieur vermittelt. Dies ermöglicht den Teilnehmern eine erfolgreiche Umsetzung und Beratung von Energieprojekten. In der NTB ist auch der Sitz des führenden Forschungs- und Prüfzentrums für Wärmepumpen WPZ. Der «CAS Wärmepumpen / Kältetechnik» gehört zum festen Bestandteil des MAS Energiesysteme, da diese Technologie auch in Zukunft einen wesentlichen Beitrag zur Wärmebereitstellung durch Steigerung der Energieeffizienz liefern wird. Durch Absolvieren von vier der fünf angebotenen Kurse und einer Master Thesis kann der Master-Abschluss erlangt werden. Typische Studierende des Masterprogramms besitzen eine mehrjährige Berufserfahrung und sind in führenden Positionen tätig. Ihre Motivation ist einerseits eine berufliche Neuorientierung Richtung Energie oder andererseits eine fachliche Weiterbildung auf dem Gebiet Energie. ■ NTB Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs SG Tel. 041 755 33 11 www.ntb.ch/energiemaster

Studienaufbau des MAS Energiesysteme.



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Mobile Wärme voll auf der Höhe ■ 2017 ist das Jubiläumsjahr der Wärmebau Vertriebs AG, welche seit 25 Jahren mobile Heiz- und Warmwasserzentralen vermietet. Profitieren durften alle Kunden mit diversen Überraschungen, Aktionen und einem Wettbewerb. Die Kunden samt Partner waren zu einem Ausflug auf einen Berggipfel zu einem frei wählbaren Zeitpunkt eingeladen. Zur Auswahl standen Monte Tamaro, Brienzer Rothorn,

Stanserhorn oder Chäserrugg. Die Wärmebau Vertriebs AG spendierte die Fahrt auf einen dieser auserwählten Gipfel. Alle, welche dann ein originelles Gipfelfoto einsandten, nahmen automatisch an der Wettbewerbsverlosung teil. Als Hauptpreis ging ein Gutschein für einen Besuch in einem feinen Restaurant im Wert von 500 Franken an Marc Meyer aus Oberägeri. ■ Der glückliche Gewinner Marc Meyer aus Oberägeri (rechts) bei der Übergabe des Hauptpreises durch Marco Kölliker, Geschäftsleiter der Wärmebau Vertriebs AG.

Eingereichtes Gewinnerfoto, aufgenommen mit hoher Präzision.

Weitere Fotos: www.waermemobil.ch › Fotoimpressionen Gipfelerlebnis 2017

Firmenjubiläum Styleboiler AG ■ Vor 25 Jahren, am 2. September 1992 wurde die Styleboiler AG gegründet. Als Tochtergesellschaft der Styleboiler S.r.l., der heutigen Giona Holding S.r.l. aus St. Maria di Zevio (Verona) in Italien. Andreas Fahrni ist Gründungsmitglied, Verwaltungsrats-Delegierter und Geschäftsführer der heute 25-jährigen Schweizer Firma. Das Ziel der Unternehmung: neue Produkte und Systeme zu entwickeln und zu fördern, internationale Zertifizierungen und Zulassungen zu erlangen sowie der Auf- und Ausbau eines internationalen Vertriebsnetzes. Die Entwicklungen der ersten oktogonalen (achteckigen) Warmwasserbereiter und Warmwasser-/Energie-Speicher, Wandspeicher mit Frontflansch, elektrische Kompaktstecker, einheitliche Norm-Flansche, Korrosionsschutzkessel, Hochleistungs-Warmwassersysteme, erste Warmwasser-Wärmepumpe mit Gütesiegel usw. folgten Schlag auf Schlag.

Andreas R. H. Fahrni, CEO der Style System-Technik GmbH und der Styleboiler AG.

Bereits im Jahr 1995 wurde für den Vertrieb und den Kundendienst in der Schweiz mit der Tobler Haustechnik AG der Zusammenarbeits-Vertrag unterzeichnet. Diese Zusammenarbeit wird nun weitergeführt mit der neuen Meier Tobler AG. ■ STYLEBOILER AG www.styleboiler.ch STYLE System-Technik GmbH www.styletechnik.ch www.meiertobler.ch Warmwasser-Wärmepumpe von Styleboiler.

Wärmebau Vertriebs AG Tel. 044 750 66 50 www.waermemobil.ch

Schweizermeister bei CTA ■ Christoph Brechbühler wird per Januar 2018 neuer Leiter Verkauf Klima/Kälte Mitte der CTA AG. Der ehemalige Berufs-Schweizermeister als Kältemonteur setzt sich seit 13 Jahren für die CTA ein, zuletzt als Technischer Verkaufsberater im Bereich Klima/Kälte. Ab dem 1. Januar 2018 übernimmt Christoph Brechbühler die Verkaufsleitung Klima/Kälte der Verkaufsregion Mitte. Der 29-jährige ist gelernter Kältemonteur und hat eine Weiterbildung zum Techniker HF (Kälte). Er arbeitet seit 2004 bei der CTA, zuletzt als Technischer Verkaufsberater. Besonders spezialisiert ist er im Sonderanlagenbau sowie bei den natürlichen und HFO-Kältemitteln. Zur CTA AG: Die inhabergeführte und schweizerische Familien-KMU mit Bekenntnis zum Arbeitsplatz Schweiz steht mit viel Know-how und Zuverlässigkeit für erneuerbare Energien und energetisch sinnvolle SystemLösungen in den Bereichen Klima-Kälte-WärmeService. ■ CTA AG Tel. 031 720 10 00 www.cta.ch

Christoph Brechbühler, neuer Leiter Verkauf Klima/Kälte Region Mitte bei CTA.


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STS Systemtechnik Schänis GmbH ist einer der Marktführer in der Befestigungstechnik

Zuverlässigkeit und Qualität aus der Schweiz Aus Überzeugung hegt und pflegt die STS Systemtechnik Schänis GmbH typische Schweizer Werte wie Qualität, Zuverlässigkeit und gelebte Partnerschaft. Warum sich das auch langfristig auszahlt, belegen die über 90-jährige Firmengeschichte. ■ Seit ihrer Gründung 1924 ist die STS Systemtechnik Schänis GmbH mit der gleichnamigen St. Galler Gemeinde verbunden und ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Im Verlauf der Jahrzehnte hat das Unternehmen die Region in vielerlei Hinsicht mitgestaltet und mitgeprägt. Die STS Systemtechnik Schänis GmbH ist in der metallverarbeitenden Industrie tätig und hat sich unter der Kurzbezeichnung «SCHÄNIS» einen Namen geschaffen, der weit über die Region hinausreicht. Damals wie heute steht das Unternehmen mit Überzeugung zum Wirtschaftsstandort Schweiz. Typische Schweizer Werte wie Qualität, Zuverlässigkeit, Partnerschaft und Transparenz werden hochgehalten. Intern fördert das wertschätzende und offene Betriebsklima die Motivation und Leistungskraft der Mitarbeitenden. Drei Geschäftsfelder Schliesstechnik, Befestigungstechnik und Stanztechnik sind die drei Geschäftsfelder des traditionsreichen Betriebs, der in der Linthebene zwischen Zürichsee und Walensee beheimatet ist. Der Bereich Schliesstechnik – von Schänerinnen und Schänern liebevoll «Schlossi» genannt – ist führend in der Schlossherstellung und besticht durch das schweizweit breiteste

Der Namen verpflichtet: Seit 93 Jahren hält das Unternehmen zum Schweizer Standort in Schänis SG.

Sortiment. Der Bereich Befestigungstechnik verdankt seinen Erfolg insbesondere den marktführenden Rohrschellen und Einlegerohrschellen sowie den kundenorientierten Innovationen. Bei der Stanztechnik stehen die Kompetenzen Engineering und Konstruktion im Vordergrund, denn hier reicht das Spektrum von hochpräzisen Folgeverbund-, Stanz- und Umformwerkzeuge bis hin zu kompletten Baugruppen. Qualität, Zuverlässigkeit, Partnerschaft und Transparenz werden als Schweizer Werte mehr denn je hervorgehoben, um im Wettbewerb zu bestehen. ■

Enge Zusammenarbeit zwischen Einkauf und Qualitätssicherung.

STS Systemtechnik Schänis GmbH Tel. 055 619 68 00 www.schaenis.com


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Belimo: neuer Verkaufsleiter Schweiz ■ Ab dem 1. Januar 2018 übernimmt Rony Riedo die Verkaufsleitung der Belimo Automation AG in der Schweiz. Seit 2001 hatte er innerhalb Belimo unterschiedliche Funktionen im Verkauf und im Produktemanagement ausgeübt. Die letzten zwei Jahre war Rony Riedo Geschäftsführer der Tochtergesellschaft in Österreich. Rony Riedo hat 2012 ein MBA an der Strathclyde University abgeschlossen und engagiert sich in seiner Freizeit aktiv in Berufsverbänden. So war er Vizepräsident von ProKlima und ist heute im Vorstand vom SVLW. Alfred Freitag, welcher über 20 Jahre für die Leitung der Verkaufsorganisation Schweiz verantwortlich war, übernimmt innerhalb Belimo Europa die Betreuung von Verbänden und Organisationen. ■

Rony Riedo, neuer Verkaufsleiter Schweiz bei Belimo.

BELIMO Automation AG Tel. 043 843 61 11 www.belimo.ch

2. PV-Industrietag in Burgdorf am 24. Januar 2018 ■ Nach dem grossen Erfolg im Vorjahr folgt nun am Mittwoch, 24. Januar 2018 der 2. Photovoltaik-Industrietag. Das PV Labor von Professor Urs Muntwyler der Berner Fachhochschule stellt seine Forschungs- und Lehrtätigkeit vor. Ein Schwerpunkt der Präsentationen bilden die Tests sowie die Testinfrastrukturen für die Messung von PV-Modulen, PV-Wechselrichtern und Batterie-Wechselrichtersystemen. Bei den PV-Modulen können nun der PID-Test, die Elektroluminiszenz und die PV-Leistungen schnell und genau gemessen werden. Dies ergänzt die Analyse von PV-Anlagen mit der IR-Drohne, einer Pioniertat des PV-Labors. Zum ersten Mal wird der «Effizienzleitfaden» vom Sommer 2017 für das Messen von Batterie-Wechselrichter-Systemen vorgestellt. Sowie eine Website zur Anwendung von Batteriesystemen in der Schweiz. Es werden Industrie- und Gewerbevertreter eingeladen, die Anzahl der Plätze ist auf 120 begrenzt. Der Anlass inklusive Unterlagen und Verpflegung ist kostenlos. Das detaillierte Programm findet man auf www.pvtest.ch ■ PV-Labor BFH Burgdorf andre.werder@bfh.ch www.pvtest.ch

Lageplan BFH-TI in Burgdorf, Tiergarten-Quartier.


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Die Unternehmerseite |

Erfolgreiche Rekrutierung von Baufachleuten, Teil 5

Temporärarbeit: Darauf müssen Arbeitgeber achten So hilfreich die Anstellung von Temporärmitarbeitenden ist, so sehr kann dies für Unternehmen der Baubranche auch mit Aufwand und Risiken verbunden sein: Richtlinien müssen eingehalten, Erklärungen und Vereinbarungen schriftlich festgehalten und Gesetze beachtet werden. Einfacher wird es, wenn ein Personalvermittler als Bindeglied agiert. Warum ist dies so, und was sollten Unternehmen ausserdem beachten? Raphael Zahnd, Careerplus AG *

■ Sie sind oft die Retter in der Not: Temporärmitarbeitende. Unternehmen können auf sie zählen, wenn ein kurzfristiger Personalmangel herrscht oder eine Stelle für eine bestimmte Zeit überbrückt werden muss. Sei es bei Ferienabwesenheiten, Krankheitsabwesenheiten oder bei hoher Arbeitsbelastung. Darüber hinaus können Arbeitgeber auch bei hoch ualifizierten Führungspositionen auf Interimslösungen setzen (z. B. Inte-

rimsleiter oder -manager) um den Knowhow-Transfer sicherzustellen oder um eine neue Strategie umzusetzen. Denn das Ausbildungsniveau der Temporärarbeitenden ist in den letzten Jahren stark gestiegen.

Potenzielle Mehraufwände? Zwar sind temporäre Angestellte eine grosse Stütze, doch sehen sich Unternehmen auch mit Fragen konfrontiert wie: Was für einen

Arbeitsvertrag benötigen Temporärangestellte Wie ist die Kündigungsfrist Sind berstunden geregelt Wie verhält es sich mit dem . Monatslohn Als Arbeitgeber sollte man zudem alle wichtigen Vereinbarungen oder Erklärungen schriftlich festhalten selbst wenn das Gesetz die Schriftform nicht zwingend verlangt. Nur so ist man in der Lage, vor Gericht das Vorliegen von Tatsachen zu beweisen.


Die Unternehmerseite |

Zu beachtende Punkte

Diese Punkte müssen Arbeitgeber bei Temporäreinsätzen beachten: Der Arbeitsvertrag (befristetes Arbeitsverhältnis) muss schriftlich abgeschlossen werden gemäss Art. OR. Ausnahme: Dauert ein Arbeitseinsatz nicht länger als sechs Stunden, ist auch ein mündlicher Vertrag gültig. Der schriftliche Vertrag muss die eigenhändigen Unterschriften aller Personen aufweisen, die durch ihn verpflichtet werden sollen. Achtung: Kettenarbeitsverträge (Aneinanderreihung von befristeten Arbeitsverträgen) sind unzulässig. Zwischen einzelnen Einsätzen bei derselben Unternehmung muss eine Unterbrechung von mindestens drei Wochen eingehalten werden.

Artikel-Serie «Erfolgreiche Rekrutierung von Baufachleuten» Teil 1 in HK-Gebäudetechnik 1/17, S. 36/37: «Techniker verzweifelt gesucht?» Teil 2 in HK-Gebäudetechnik 4/17, S. 28/29: «Mit Active Sourcing Gebäudetechniker rekrutieren» Teil 3 in HK-Gebäudetechnik 6/17, S. 34/35: «Erfolgreich rekrutieren mit Empfehlungen von Mitarbeitenden» Teil 4 in HK-Gebäudetechnik 9/17, S. 34/35: «Google-Check bei Bewerbern: InternetRecherchen in rechtlicher Grauzone?» Diese Artikel sind auch zu finden unter www.hk-gt.ch › Dossiers › Die Unternehmerseite › Artikel-Serie «Erfolgreiche Rekrutierung von Baufachleuten»

Der Lohnzuschlag für berstunden muss geregelt sein. Denn dies führt immer wieder zu Diskussionen. Als berstunden gelten Arbeitsstunden, welche die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit übersteigen. Wird die berstundenarbeit nicht durch Freizeit ausgeglichen und ist nichts anderes schriftlich verabredet oder durch Normal- oder Gesamtarbeitsvertrag (GAV) bestimmt, so hat der Arbeitgeber für die berstundenarbeit einen Lohnzuschlag von 5 Prozent zu entrichten (Art. c Abs. OR). Ein befristetes Arbeitsverhältnis kennt per Gesetz keine vorzeitige Kündigungsmöglichkeit und endet nach Ablauf der Vertragsdauer. Soll es unbefristet fortgesetzt werden, muss eine Vertragsverlängerung mit den entsprechend angepassten Kündigungsfristen erstellt werden. Idealerweise vereinbart man schriftlich eine Probezeit sowie eine vorzeitige Kündigungsmöglichkeit. Tipp: Den Endpunkt des Arbeitsverhältnisses per Datum festlegen und nicht mit vagen Formulierungen wie «Bis zum Abschluss des Projekts». Ansonsten gilt der Vertrag als unbefristet. Falls nötig: Konkurrenzverbot schriftlich festhalten (Art. 0 Abs. OR).

Die Risiken minimieren Etwaige Unannehmlichkeiten und Risiken umgeht man, wenn ein Personalverleiher (Personalberatung mit Bewilligung zum Personalverleih) als Bindeglied zwischen Unternehmen und temporärem Mitarbeitendem agiert. Denn somit läuft der Arbeitsvertrag der temporär arbeitenden Person nicht über das Unternehmen, sondern über den Vermittler. Nach drei Monaten besteht dennoch die Möglichkeit, den temporären Mitarbeitenden ohne Zusatzkosten zu übernehmen eine ideale Möglichkeit, Fehlbesetzungen zu vermeiden.

Personalverleiher als Bindeglied Vorteile, wenn man die Interimslösung über einen Personalverleiher regelt: Wenig administrativer Aufwand, da der Verleiher für die Verleihbewilligung ver-

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antwortlich ist und alle rechtlichen Fragen rund um den temporären Einsatz abdeckt. Keine direkten Lohnkosten respektive Headcount-Kosten. Der Arbeitgeber kann die Kosten direkt über ein Projekt oder den Einkauf abwickeln. Die Stunden- sowie Lohnabrechnungen werden wöchentlich erstellt. Mitarbeitende, die über einen Personalverleiher beschäftigt werden, unterstehen dem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für Personalverleih und dem Arbeitsvermittlungsgesetz (AVG). Der GAV für Personalverleih und das AVG bringen weitere Vorteile wie kürzere Kündigungsfristen: Beschäftigung bis zu Monaten Arbeitstage Kündigungsfrist Beschäftigung bis Monate Kalendertage Kündigungsfrist Beschäftigung ab Monaten Monat Kündigungsfrist Ausserdem ist die berzeit geregelt: Die Tagesarbeitsstunden über ,5 Stunden oder die Wochenarbeitsstunden über 5 Stunden werden mit 5 Prozent Lohnzuschlag vergütet. ■

* Über Careerplus AG Careerplus ist Mitglied von swissstaffing (Verband der Personaldienstleister Schweiz) und spezialisiert auf Interimslösungen in der Baubranche. Die Rekrutierungsspezialisten werden im Rahmen einer intensiven Ausbildung gezielt auf die Vermittlung von temporärem Personal geschult. Dank regelmässigen Weiterbildungen ist Careerplus der kompetente Ansprechpartner bei sämtlichen Fragen rund um Versicherungen, Verträge und Gesetze bei Interimslösungen. www.careerplus.ch

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Interview |

Interview mit Marco Rall (Solar Alliance AG): Vorstellung eines Unternehmenskonzepts in der Solarbranche

Innovative Solarbranche Die Solarbranche ist eine sehr innovative Branche mit grosser Wettbewerbsintensität. Allerdings schwanken die jährlich installierten Leistungen je nach Land und Fördermodell stark. Technische Fortschritte werden meistens werbewirksam bekannt gegeben. Unternehmerische Modelle bei der komplexen Vorbereitung und Ausführung von Solaranlagen werden kaum diskutiert. Interview: Max Meyer

Im vorliegenden Interview wird ein Konzept vorgestellt, das eine umfassende Dienstleistungspalette enthält. Befragt wurde Marco Rall, VR-Präsident der Firma Solar Alliance AG mit Sitz in Wallisellen.

Marco Rall, Geschäftsführer und Inhaber der Solar Alliance AG.

err all Sie erfügen über eine lang ährige Erfahrung in der S larbranche Sie eichnen für die ealisierung n rund nlagen erantw rtlich ahre haben Sie die ir a S lar lliance G gegründet Welches sind die arkantesten nderungen i Schwei er S lar arkt der let ten ahre? rc : Unternehmen brauchen stabile Rahmenbedingungen. Auch wenn diese nicht optimal sind, kann man sich danach ausrichten. Im Ringen um eine langfristig ausgelegte schweizerische Energiestrategie kam es insbesondere auf dem Gebiet der Förderung der neuen erneuerbaren Energien zu weit auseinanderliegenden Vorstellungen. Anfang November 0 hat der Bundesrat diese Ungewissheit beseitigt und neue Regeln auf den . Januar 0 beschlossen. Die Kostendeckende Einspeisevergütung wird zum Auslaufmodell. Es ist zu hoffen, dass die bisher festgestellte Zurückhaltung der Investoren zu neuem Wachstum führt. Gleichzeitig kommen bedeutende technische Veränderungen auf die Branche zu. Der technische Ertrag pro installierte Fläche von Modulen nimmt zu. Der ph sische Ertrag kann bis auf das einzelne Modul und die Zelle optimiert werden. Beim Vorliegen von teilweisen Verschattungen als Beispiel - führt das zu erheblichen Ertragsvorteilen und erhöhter Anlagesicherheit. Die Rückseite einer Zelle kann zur Produktion von Strom ebenfalls genutzt werden. Das ist die Percium-Technologie.


Interview |

Es gibt heute in der Schwei eine gr sse n ahl n ir en die eistungen auf de S largebiet anbieten Wie kann an in diese heter genen feld die ualität sicherstellen und die erück sichtigung neuster techn l gischer Entwicklungen? Wenn man alle notwendigen Vorbereitungs-, Planungs- und Ausführungsschritte immer auf ein bestimmtes Objekt konzentriert, ist es wichtig, dass anhand von hecklisten alle Faktoren einschliesslich bauseitiger Vorkehrungen einbezogen werden und dem Investor transparent vermittelt werden. Eine detaillierte Offerte ist dabei wichtig. Bei der zum Einsatz kommenden Software muss man damit rechnen, dass viele Begriffe und Angaben für einen Laien kaum nachvollziehbar sind. Hier gilt es, Vertrauen zu schaffen. Dies ist dann am besten möglich, wenn die Person oder Firma, die dem Investor gegenüber die Hauptverantwortung trägt, selbst nicht im Installationsgeschäft tätig ist. Ich selber lege Wert darauf, dass ich nach intensiver Abklärung vor Ort

zusammen mit dem Investor nicht nur an die Solaranlage im engeren Sinne denke, sondern das ganze Umfeld mit einbeziehe. Dazu gehört u. a. die Beurteilung der Konstruktion des Dachs, aber auch Fragen des Anschlusses an das öffentliche Netz. Die ualität ist somit das Resultat einer wohldurchdachten Gesamtschau mit entsprechendem Detaillierungsgrad. Es ist wichtig, dass die einzelnen Arbeitsschritte bei der Objektrealisation von einem neutralen Gesamtverantwortlichen auf der Baustelle kontrolliert werden. Eine nachträgliche berwachung der Anlage zwecks laufender Kontrolle gehört ebenso zur ualitätssicherung, nicht zuletzt weil Solaranlagen Langfristinvestitionen sind. err all Sie haben bei der Gründung der S lar lliance G r rund drei ahren ein neues Geschäfts dell entwickelt Wie sieht dieses aus? Meine Kernaufgabe besteht in der umfassenden und neutralen Beratung. Bei Erhalt des Auftrags übernehme ich in

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der Realisierungsphase die Vertretung des Investors gegenüber allen Ansprechpartnern. Bei einer Anfrage für eine mögliche Zusammenarbeit begebe ich mich mit dem potenziellen Kunden zum Objekt. Dabei nehme ich möglichst viele Gegebenheiten auf, damit ich diese anschliessend anal sieren und in ein Gesamtbild einbetten kann. In einem zweiten Schritt lasse ich mir den bisherigen Lastgang, also die Aufzeichnung des Stromverbrauchs im 5-MinutenTakt über ein Jahr geben. Unter Berücksichtigung der Tarifstruktur und der Rechnungen kann ich mir mittels der neu entwickelten Software «Optisizer» schnell ein Bild machen, welche Leistung und Art der Installation beim konkreten Objekt und Verbrauch unter Berücksichtigung der Fördergelder sinnvoll ist. Bei Neubauten können anhand des berechneten Stromverbrauchs standardisierte Lastgänge für die Berechnung hinterlegt werden. Eine erste Wirtschaftlichkeitsrechnung kann erstellt werden. Wird die Anlage

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Interview |

realisiert, erstelle ich die Detailplanung und die notwendigen Ausschreibungen nach Arbeitsgattungen. Bei der Ausschreibung stellen wir sicher, dass alles erfasst wird. Oft gehen, selbst bei GU, bauseitige Leistungen vergessen, oder einzelne Arbeiten wurden bei Offerten absichtlich nicht berücksichtigt. Neben der Vollständigkeit der Offerten und der Wirtschaftlichkeit der Anlage gehören dazu auch Fragen der Garantieleistungen. Pro Ausschreibung gibt es einen «Gewinner». Darauf basierend erarbeite ich einen Werkvertrag. Dieser wird durch den Bauherr und den Unternehmer unterzeichnet. Die Baubegleitung und die ualitätssicherung liegen bei uns, und zwar bis zur Inbetriebnahme und Abnahme der Anlage. Wenn alle zugesagten Leistungen erbracht sind, erstellen wir die Schlussabrechnung. Anschliessend kann der Investor die berwachung der Anlage unserer Firma anvertrauen. Wie regeln Sie hre eigene ergütung? Ab . Januar 0 tritt das revidierte Energiegesetz in Kraft. Dies bringt auf dem Gebiet der Förderung der erneuerbaren Energien bedeutende nderungen. Das Einspeisevergütungss stem wird zum Auslaufmodell. Neu werden

Die Stromproduktion dient zur Versorgung des Betriebs. Die Unternehmung kann bis zu 70 % der Energie zeitgleich direkt vor Ort verbrauchen und reduziert die Stromkosten dadurch massiv. Durch den Subventionsbeitrag des Bundes in Form einer Einmalvergütung kann der Betreiber die Anlage in nützlicher Frist amortisieren.

für Anlagen bis zu einer Leistung von 50 MW einmalige Förderbeiträge in der Höhe von ca. 0 der Anschaffungskosten entrichtet. Die Einmalvergütung ist abgestuft nach der Anlagenleistung (siehe Hinweis am Schluss des Interviews). Unser Vergütungsansatz berücksichtigt

grundsätzlich die Neuerungen, wenn auch mit einer anderen Kategorienbildung für unsere Entschädigung. Für Anlagen unter rund 50 kWp organisieren wir die zuvor beschriebenen Schritte und sorgen für genügend Offerten. In diesen muss der Anbieter eine Vergütung von in der Regel zwischen 5

Die Stromproduktion der Photovoltaikanlage wird in das Mehrfamilienhaus eingespeist und versorgt sämtliche Mietwohnungen. Wenn die Solaranlage nicht genügend Strom erzeugt, wird die Differenz vom lokalen Energieversorger geliefert. Die Solarstromproduktion wird bei diesem MFH fast gänzlich zeitgleich vor Ort verbraucht. Der Betreiber der PV-Anlage erhält die Vergütung vom lokalen Energieversorger, da dieser weiterhin die Abrechnung mit den Mietern übernimmt.


Interview |

und 0 Prozent der Auftragssumme für die Arbeiten unserer Firma einrechnen. Dies hat zur Folge, dass der Investor pro Arbeitsgattung und hernach bei der Schlussrechnung nur eine Rechnung bekommt und unserer Firma keine weitere Vergütung schuldet. Bei grösseren Anlagen von über 50 kWp sind die Schritte gleich, ausser dass keine Ausschreibung für die Module vorgenommen wird. Diese liefern wir als Grosshändler. Dank entsprechend guten Einkaufsbedingungen können wir dem Investor modernste Module anbieten und gleichzeitig eine Marge für unsere Leistungen einrechnen. Bei der Lieferung der Module übernehmen wir die Garantie. Wie würden Sie den ern hres unter neh erischen nsat es beschreiben? Ich vertrete die Bauherrschaft. Alle meine Beratungen und Arbeiten geschehen unter diesem Blickwinkel. Die massgeschneiderte Planung führt zu einer rentablen Photovoltaikanlage das ist der Anspruch der Solar Alliance AG. Wie k t hr dell bei den unden und bei den beige genen nterneh un gen an? Unser S stem hat sich sehr gut eingeführt. Die Investoren schätzen es, dass sie kein Risiko eingehen bezüglich Zusatzkosten wie etwa nachträgliche Regiearbeiten und dass die Honorarfragen abgedeckt sind. Die Unternehmer werden von uns laufend angefragt und erhalten Arbeit. Das wissen sie zu schätzen und reagieren sehr kooperativ. Auch wenn es einmal vorkommen sollte, dass nach Abschluss der Arbeiten eine Anpassung oder Optimierung vorgenommen werden muss. itte geben Sie uns n ch einen ur überblick über die eweils de unden ur erfügung gestellte nal se und Wirtschaftlichkeitsrechnung Die Anal se für ein Projekt wird mithilfe der Software «Optisizer» erstellt. Unsere Firma arbeitet mit dem Softwareentwickler zusammen. Wir geben den Programmierern solarfachtechnische Hinweise. Ausgangslage für Installationen auf bestehenden Gebäuden ist der bisherige Bezug von Elektrizität über die Zeit, also der Lastgang. Dieser wird anal siert und grafisch dargestellt. Aufgrund der zu erwartenden finanziellen Unterstützung wird berechnet, welche Solarleistung unter Berücksichtigung von Ver-

brauchsschwankungen installiert werden soll und welche Fläche bei den dabei einzusetzenden Modulen notwendig ist. Dies führt in der Regel dazu, dass ein Dach nicht vollständig eingedeckt wird, da die Leistung und die Stromproduktion aus der Solaranlage auf das Verbrauchsverhalten des Kunden massgeschneidert ausgelegt wird. Aus diesen Daten kann der Autarkiegrad und die zu erwartende Einsparung an Stromkosten berechnet werden. Besonderes Augenmerk wird auch auf die jeweilige Spitzenlast inklusive Verlauf pro Monat geachtet, weil zu deren Abdeckung über ein Versorgungswerk die höchsten Preise bezahlt werden müssen. Unsere Leistungen sind gleichzeitig eine Energieberatung mit dem Effekt, dass damit auch eine Wirtschaftlichkeitsrechnung erstellt werden kann. Im Zentrum stehen der möglichst grosse Eigenverbrauch, die Optimierung von beachtlichen Spitzenlasten und eine möglichst geringe Einspeisung zu Tiefstpreisen in das öffentliche Netz. Die Wirtschaftlichkeitsrechnung umfasst die gesamte Laufzeit der Anlage, den Amortisationsverlauf, diverse Kosten wie Zinsen auf Fremdkapital, Versicherungsprämien, Unterhaltskosten usw. Unter Voraussetzung der vorgesehenen Förderung kann je nach Objekt eine Rendite in der Grössenordnung von rund zehn Prozent erwirtschaftet werden. Der Vorteil der Optimierungs-Software «Optisizer» besteht darin, dass man zwecks detaillierter Berechnungen die jeweils geltenden spezifischen Voraussetzungen eingeben kann. ■ a das neue ergütungss ste recht anspruchs oll ist erkundigen sich n estoren a besten bei offiziellen uellen undesa t für nergie S issgrid S issolar oder bei ir ene perten . ie - ebäudetechnik ird auf das neue S ste in usgabe oder eingehen. www.solaralliance.ch www.optisizer.ch


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ADEV Energiegenossenschaft: Als Contractor verantwortlich für Wärme und Solarstrom auf dem Areal Erlenmatt Ost in Basel

Sonne und Grundwasser für Neubau-Areal Das Areal Erlenmatt Ost in Basel setzt Aspekte der Nachhaltigkeit systematisch um. Durch Solarstrom und Grundwassernutzung werden die zahlreichen Neubauten mit Wärme und Elektrizität versorgt. Verantwortlich dafür ist die ADEV Energiegenossenschaft, die als Contractor die Eigenverbrauchslösung für Solarstrom in diesem umfangreichen Projekt realisiert. Jürg Wellstein

■ Die ersten Mieter sind eingezogen, weitere folgen in den nächsten Wochen und Monaten. Mit der begonnenen Erstellung des Areals Erlenmatt Ost wurde ein wichtiger Meilenstein des seit Jahren im Bau befindlichen Neubau uartiers im Norden von Basel erreicht. Die Grundeigentümerin dieses Ost-Teils die Stiftung Habitat entwickelt das Areal nach den Zielsetzungen der 000-Watt-Gesellschaft und nimmt damit die Aspekte der Nachhaltigkeit ernst. Sie plante Erlenmatt Ost auf Basis einer ausgewogenen Wirtschaftlichkeit und nach sozialen Grundsätzen. Dank Baurecht schaffen Baugemeinschaften, Genossenschaften und Wohnbauträger mit ähnlichen Werten diesen neuen städtischen Wohn- und Arbeitsraum. Menschen mit unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten werden hier leben können. Für die konkrete Umsetzung hat sich die Stiftung Habitat auch für ein zukunftsweisendes Energies stem entschieden. Die Wärmeund Elektrizitätsversorgung sollen mehrheitlich mit erneuerbaren Energien verwirklicht werden, die auf dem Grundstück gewonnen werden. Und mit dem

ontractor, der ADEV Energiegenossenschaft in Liestal, hat sie einen kompetenten Akteur ins Boot geholt.

Grundwasser und Photovoltaik als erneuerbare Energiequellen Zwei Tatsachen standen am Anfang der Entwicklung dieses zielführenden Energiekonzepts für die im Endausbau befindlichen Häuser. Mit vier Grundwasserfassungen kann eine lokale Wärme uelle zur Verfügung gestellt werden. Diese konnte man aufgrund des geologischen Know-how planen. Als Abnehmer des Wassers mit einer Temperatur zwischen und war von Anfang an das Pharmaunternehmen F. Hoffmann-La Roche vorgesehen, welches damit Kühlaufgaben ausführt. Die ADEV nutzt einen Teilstrom, der beim Wärmeentzug um ca. abgekühlt wird. Und mit Photovoltaikanlagen auf den Flachdächern der verschiedenen Neubauten von Erlenmatt Ost lässt lässt sich Solarstrom erzeugen. Dies bietet die Möglichkeit für eine erneuerbare Energieversorgung mit hohem Grad an Unabhängigkeit.

Bernhard Schmocker, Leiter Planung und Bau der ADEV, sagt: «Wir verkaufen den auf dem Areal produzierten Solarstrom direkt an die Haushalte und Gewerbebetriebe. In der ersten Phase rechnen wir mit rund 00 Haushaltungen. Hierfür wurde eine Eigenverbrauchsgemeinschaft (EVG) gegründet. Dieses Prinzip steht heute im Vordergrund, da die KEV (Kostendeckende Einspeisevergütung) faktisch abgeschafft ist. Schon in den 0er-Jahren hat die ADEV solche Eigenverbrauchsmodelle umgesetzt. Doch erst viel später wurde diese Möglichkeit ins Bundesgesetz auf-

Bernhard Schmocker: «Als Contractor ist die ADEV für die Energieversorgung des Neubauareals Erlenmatt Ost verantwortlich.»

Die Energiezentrale dient der Wärmeerzeugung mit Wärmepumpen und zur Stromversorgung mit einer Trafostation. (Bild: ADEV)

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Die Grundeigentümerin von Erlenmatt Ost – die Stiftung Habitat – entwickelt das Areal nach den Zielsetzungen der 2000-WattGesellschaft.

genommen. Dank unserer grossen Erfahrung mit Photovoltaikanlagen sowie dem Know-how für die Stromverteilung und -verrechnung können wir die hancen, die sich nun beim Areal Erlenmatt Ost ergeben, richtig nutzen. Und durch die Kopplung des Wärmenetzes an das Stromnetz lassen sich grosse Effizienzpotenziale erschliessen.»

Die Photovoltaikmodule auf den Flachdächern der Neubauten weisen eine maximale Leistung von ca. 750 kWp auf und erreichen eine Jahresproduktion von etwa 750 000 kWh. (Bild: Vistadoc)

Die ADEV betreibt in Erlenmatt Ost eines der bisher grössten Eigenverbrauchs-S steme mit Einzelkunden der Schweiz. Für alle Bewohner ist die Partizipation am Solarstrom-Netz vorgegeben. Für den Stromkunden entstehen aber keine Mehrkosten. Als ontractor rechnet die ADEV damit, dass 0 bis 5 Prozent des auf dem Areal benötigten

Stroms aus der eigenen Anlage stammen werden. Als einer der Speicher für überschüssigen Solarstrom dient die Heizung bzw. Warmwasserbereitung.

Eigenverbrauch mit 500 installierten Zählern Der Solarstrom wird nebst der Versorgung der Bewohner des Areals auch für den Betrieb der Wärmepumpen ein-

Die Wärmepumpe arbeitet mit Ammoniak (NH3, R-717) als Kältemittel und leistet maximal 300 kW. Die beiden installierten Einheiten dienen auf effiziente Weise der Kopplung des Wärmenetzes an das Stromnetz.


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Die Pufferspeicher in der Energiezentrale bilden einen integralen Bestandteil des Energiesystems. (Bild: ADEV)

gesetzt. Mit zwei in der Energiezentrale platzierten Wärmepumpen zu je 00 kW Leistung und Ammoniak (NH , R- ) als Kältemittel wird die Wärme aus dem Grundwasser gewonnen und in das auf dem Areal installierte Niedertemperaturnetz gespeist. Als Planungswerte für die Wärmepumpen galt eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von 5.5 bei der Heizung und von für die dezentrale Warmwasserbereitung. Fünf Pufferspeicher bilden in der Energiezentrale einen integralen Bestandteil und werden bis zu 0 aufgeheizt. In jedem Gebäude sind dezentrale Wärmepumpen und separate Pufferspeicher installiert, die zur Bereitstellung von Trinkwarmwasser eingesetzt werden. Dieses wird auf 5 bis 0 erwärmt. Bernhard Schmocker erläutert die weitere Entwicklung: «Da der Bedarf in der nächsten Zeit sukzessive wachsen wird, wollen wir schrittweise vorwärts gehen und auch die Solarstrom-Verwendung sorgfältig ana-

ADEV – eine Erfolgsstory Die ADEV-Gruppe umfasst insgesamt fünf Gesellschaften, darunter die ADEV Energiegenossenschaft, die als Contractor das Areal Erlenmatt Ost betreut. Zu den Grundsätzen der ADEV zählen eine angestrebte Erhöhung von erneuerbarer und umweltfreundlicher Energie in der Energieversorgung sowie der Betrieb von dezentralen Energieanlagen, die effizient und umweltverträglich arbeiten sollen. Die ADEV engagiert sich daher im Wärme- und Solarstrom-Contracting, im Ökostromhandel, in Planung und Bau von Solar-, Wasser- und Windkraftwerken sowie Wärmeverbünden.

l sieren. Mit der installierten Leistung der Photovoltaik-Module von 50 kWp besteht eine Flexibilität, die auch für die Elektromobilität einsetzbar ist. Wir sind an Abklärungen für ein Forschungsprojekt, bei dem Autobatterien als Elektrizitätsspeicher dienen sollen. Hingegen ist eine Smart-Metering-Lösung in den einzelnen Haushalten und die entsprechende Ansteuerung von Geräten nicht vorgesehen.» Die Lücke zwischen Stromverbrauch und Eigenproduktion wird durch den Einkauf von zertifiziertem kostrom geschlossen. Die ADEV hat ihr ontracting-S stem für Erlenmatt Ost auf der Mittelspannungsebene eingerichtet und kann somit als grosser Stromkunde agieren. Einzelne Gebäude werden nach dem Standard Minergie-P-Eco erstellt. Diese sind daher nicht nur gut gedämmt und weisen eine Komfortlüftung auf, sondern sind auch mit ökologischen Baustoffen ausgestattet. Ausserdem werden die Waschmaschinen in den gemeinsam genutzten Waschräumen mit energieeffizientem Warmwasser betrieben. In allen Bereichen werden die Ansprüche einer hohen Energieeffizienz umgesetzt.

Ausbau in Schritten «Im Endausbau, wenn also alle Gebäude bezogen und die restlichen drei noch zu erstellenden Bauten im Norden des Areals Erlenmatt Ost realisiert sind, ist vorgesehen, in der Energiezentrale eine dritte Hochleistungs-Wärmepumpe zu installieren. Damit würde die maximale thermische Leistung insgesamt 00 kW betragen. Und die Solarstrom-Eigennutzung wird dann auch einen optimalen Wert erreichen», meint Bernhard Schmocker. Für die Messung des Strombezugs werden rund 500 Zähler installiert. Mit einem Monitoring sollen in den kommenden Jahren die Produktions- und Verbrauchswerte gemessen und ausgewertet werden. Dies wird Aufschluss geben, wie weit die erkannten Effizienzpotenziale durch die Kopplung des Wärmenetzes an das Stromnetz genutzt werden können. ■ www.adev.ch www.erlenmatt-ost.ch www.stiftung-habitat.ch


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Rückblick Update 2017 der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz (FWS)

Neues von der Sonde bis zum Speicher Es war Zeit für ein weiteres Update zur Wärmepumpen-Technik. Die Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz (FWS) hat mit News zur Erdwärmenutzung, zum Lärmschutznachweis, zu Anlagenneuheiten und zur Weiterentwicklung des Wärmepumpen-System-Moduls erneut eine breite Themenpalette abgedeckt. Jürg Wellstein

■ «Es ist Zeit für ein weiteres Update. Denn der inzwischen beschlossene Umbau des Energies stems bringt auch für die Heizungsbranche einige Herausforderungen.» In seiner Begrüssung der Teilnehmenden am FWS-Update 0 in Spreitenbach wies FWS-Geschäftsführer Stephan Peterhans darauf hin, dass die Wärmepumpen einen zukunftsträchtigen Markt darstellten und zahlreiche hancen für die verschiedenen Akteure bieten würden. «Als wir uns vor einem Jahr zum FWS-Update 0 trafen, fanden gerade die US-Präsidentschaftswahlen statt und die Entscheidung in der Schweiz zugunsten der Energiestrategie 050 war noch ungewiss. Inzwischen haben wir Klarheit.»

henden Realitäten in den Schweizer Heizungsräumen. Felduntersuchungen haben aufgezeigt, dass immer wieder Mängel zu finden sind. Man verschenkt dort Energie und Geld. Zudem stellt sich die Frage: Wie kann man die Nutzung vorhandener lokaler Energie uellen fördern und damit die Umstellung bestehender Anlagen bewirken Mit gezielten Studien zu diesen Fragestellungen will das BFE Antworten erarbeiten, damit wirkungsvolle Massnahmen vorgeschlagen werden können. Das FWS-Update 0 hat sich einerseits auf den Einsatz von Erdwärmesonden für Sole-Wasser-Wärmepumpen fokussiert, anderseits verschiedene Neuheiten bei Planung, Anlagentechnik und Betrieb vorgestellt.

Die Zeit der Umsetzung ist nun da

Sole-Wasser-Wärmepumpen im Fokus

«Wie können die Ziele der Energiestrategie 050 erreicht werden Welches Stichwort soll im Vordergrund stehen: Verzicht, Suffizienz oder Effizienz » Für Rita Kobler, Bundesamt für Energie (BFE), geht es nicht nur um die ab Januar 0 in Kraft tretenden Energiegesetze und Verordnungen, sondern auch um die sorgfältige Anal se der beste-

Die untiefe Erdwärme-Nutzung ist seit Langem eine Erfolgsgeschichte im Wärmepumpen-Sektor. Rund ein Drittel aller installierten Anlagen werden mit Erdwärmesonden ausgestattet. Dass sich dabei auch rechtliche Fragen ergeben ist selbstverständlich. Leonie Dörig, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW),

konnte aufzeigen, wie die Struktur der Bewilligungspraxis aussieht. Im Rahmen des Raumplanungsgesetzes des Bundes wird die Erstellung einer Sonde bewilligungspflichtig. Den Kantonen wird allerdings ein gewisser Interpretationsspielraum zugestanden. Das Gewässerschutzgesetz des Bundes verlangt in jedem Fall eine Prüfung durch die Kantone. Es besteht jedoch bei dieser Bewilligung keine Publikationspflicht, sodass die Nachbarschaft von den Behörden zunächst keine Kenntnis erhält. Die den Kantonen zustehende Rechtsverleihung oder Konzessionsmöglichkeit wird in der Regel für tiefere Sonden oder für Projekte der Tiefengeothermie angewendet. Der Kanton hat hierbei ein juristisches Monopol. Am Recht sollten Erdwärmesonden nicht scheitern, sofern sie an Standorten erstellt werden, die aus geologischer oder h drogeologischer Hinsicht unbedenklich sind. Mit dem Erfolg der Erdwärmesonden ist auch ein neues Thema virulent geworden: die gegenseitige Beeinflussung naher Sonden. Was seit Jahren bei der Konzeption von Sondenfeldern bereits

Referierende am FWS-Update 2017: Marco Andreoli, Stephan Peterhans, Leonie Dörig, Ralf Althoff, Rita Kobler, Ernst Rohner, Andreas Dellios und Hansjakob Schäppi.


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untersucht und simuliert wurde, erhält nun durch zahlreiche Einzelsonden in Agglomerationen neue Bedeutung. «Je grösser die Anlagen oder je näher einzelne Sonden abgeteuft werden, umso relevanter wird dieser Effekt», sagte Ernst Rohner, Geowatt AG. «Und je mehr wir regenerieren können, umso kleiner wird der gegenseitige Einfluss. Wichtig ist dabei, dass wir die Temperaturentwicklung im Auge behalten, sodass man bei Bedarf Massnahmen erarbeiten kann. Erdwärme ist eigentlich träge, aber die Berechnung und die danach zu beobachtende Realität der Nutzung können divergieren». Die in den vergangenen Jahrzehnten entwickelten Instrumente zur ualitätssicherung sind zufriedenstellend. Dennoch gilt es, Anpassungen zu machen, wie beispielsweise die in Arbeit befindliche Revision der SIA-Norm , die mit zusätzlichen Themen, wie Grossanlagen-Felder, strategische Planung und Regeneration ergänzt werden soll. Regeneration kann durch verschiedene Techniken erfolgen. Im Vordergrund stehen indes solare Konzepte, aber auch Abwärme von Lüftungen usw. Auch Hansjakob Schäppi, Progeo, bestätigte die allgemein hohe Ausführungsualität von Erdwärmesonden, dies vor allem auch durch die FWS-Zertifizierung der Bohrfirmen. «Dennoch ist zu beachten, dass es sich um ein komplexes S stem handelt, das seriöse Planung und Berechnung bedingt, je nach Gegebenheiten eine Pilotbohrung erforderlich macht und eine erfahrene Bohre uipe zum Einsatz kommen lassen sollte.» Zwischenfälle beim Bohren sind durch Klüfte, Wasser- und Gasvorkommen möglich. Auf Erdgas kann man im Schweizer Mittelland eigentlich überall stossen. Wohl sind der Branche einzelne Gebiete mit erhöhter Wahrscheinlichkeit bekannt. Hansjakob Schäppi: «Weniger vertraut ist die Tatsache, dass Erdgas auch in die Sonde diffundieren kann und so in den Primärkreislauf gelangt. Dies erfordert die Installation spezieller Komponenten, beispielsweise integrierte Gasabscheider.» Siehe auch achartikel unter .hk-gt.ch ossiers är epu pen rd är esonden - ebäudetechnik S. - : rdgas i rd är esondenreislauf.

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Kombispeicher mit hoher Temperaturschichtungseffizienz kommen neu auch in Verbindung mit Wärmepumpen vorteilhaft zum Einsatz. (Bild: Ralf Althoff / Kibernetik AG)

Kompakte Inverter-Wärmepumpen lassen sich in einem Mehrfamilienhaus zur individuellen Wärmeversorgung einsetzen. (Bild: Marco Andreoli / CTA AG) Simulationen mit einer, zwei und vier Erdwärmesonden zeigen die unterschiedlichen Abkühlungseffekte im Untergrund bei reinem Wärmeentzug und damit die Auswirkungen auf Nachbargebiete. (Bild: Ernst Rohner / Geowatt AG)

Technische Weiterentwicklungen für mehr Effizienz Das FWS-Update bietet jeweils auch Infos zu Neuentwicklungen und entspre-

Das Update 2017 bot den Teilnehmenden Infos zur Erdwärmenutzung sowie zu Neuheiten der Wärmepumpen-Technik.

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chenden Erfahrungen mit installierten Anlagen. «Die Kombispeicher-Technik hatte bisher im Verbund mit Wärmepumpen einige Kompatibilitätsschwierigkeiten», meinte Ralf Althoff, Kibernetik AG. Der vor allem in der Solarbranche vertraute Kombispeicher stellt grundsätzlich ein ausgereiftes Produkt dar und wird durch drei Merkmale charakterisiert: Warmwasserbereitung, Leistungseffizienz und Temperaturschichtungseffizienz. Diese wird bei den Modellen der Kibernetik AG vor allem mit dem 0 -wirksamen Einlaufstutzen erreicht, welcher Turbulenzen verhindert und so eine stabile Schichtung gewährleistet. Messungen im Wärmepumpen-Testzentrum in Buchs SG haben dies bestätigt.

Marco Andreoli, TA AG, sprach über die Inverter-Technologie: «Diese wurde bereits in den 0er-Jahren erstmals eingesetzt. Der Durchbruch gelang jedoch später mit Klimageräten. Bessere Werte bei der saisonalen Leistungszahl (S OP) und weniger Schaltz klen sowie mehr Effizienz beim Teillastbetrieb sind die Vorzüge.» Stehen in der Planung solche Gegebenheiten im Mittelpunkt, so sind Wärmepumpen mit Inverter besonders geeignet. Anwendungen dieser Geräte, wie das Modell Optiheat Inverta, finden sich einerseits in Einfamilienhäusern, anderseits bei grösseren Gebäuden, bei denen in jeder Wohnung eine kompakte Einheit installiert wird. So lässt sich der Betrieb zur Warmwasserbereitung und Beheizung

auf die eigentlichen Nutzerbedürfnisse optimal anpassen. Rund 0 Prozent aller notwendigen Komponenten sind in diesen Geräten integriert und aufeinander abgestimmt. Auch die Wärmepumpen-Branche ist mit der Verbreitung der Digitalisierung konfrontiert. Während die Technik eine Vielzahl an Optionen eröffnet, bestehen im Markt und bei den konkreten Anwendungen noch Hemmnisse und Diskussionsbedarf. Für Volker Rühle, Glen Dimplex Deutschland GmbH, heisst dies: «Die digitale Entwicklung führt zu tiefgreifenden Veränderungen. Doch wo stehen wir beim Datenthema Wie sind Kundendaten zu handhaben, welche Konse uenzen hat die Datenweitergabe Tatsache ist aber: Neue Produkte

Lärmschutznachweis ab Internet

Die Nutzung des Untergrunds wird durch zwei Bundesgesetze und ein kantonales Recht definiert. (Bild: Leonie Dörig / ZHAW)

Seit dem 29. November 2017 steht auf der FWS-Website ein Lärmschutznachweis zur Verfügung, bei welchem die spezifischen Daten einer gewählten Wärmepumpe sogleich automatisch ins Formular eingefügt werden, was die Erarbeitung deutlich vereinfacht. Diese Applikation ist das Resultat der Zusammenarbeit mit dem Cercle Bruit (Verein der kantonalen Schallschutzexperten), die seit 2012 das Ziel verfolgt, ein koordiniertes Vorgehen und eine raschere Erstellung der Dokumente zu realisieren. Die Berechnungen basieren auf der Schalldatenbank, welche die FWS zusammen mit Herstellern und Lieferanten erarbeitet hat. Beim Nachweis wird nur der Schallleistungspegel LWA angewendet. Allen in der Planung involvierten Akteuren wird mit dem abrufbaren Formular des Lärmschutznachweises eine Vereinfachung beim Erstellen der nötigen Dokumentation geboten. www.fws.ch/schallrechner.html

Das FWS-Update 2017 wurde mit einer Schall-Demonstration an einer installierten Wärmepumpen-Anlage ergänzt.


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Inverter-Technik bei Wärmepumpen zeigt ihre Vorzüge vor allem im Teillastbereich. (Bild: Marco Andreoli / CTA AG)

und Geschäftsmodelle sind realisierbar.» Weil die Bedürfnisse nach Energie, nach Wärme und Funktionalität existenzielle Bereiche betreffen, erhalten Energieversorgungsunternehmen im Allgemeinen viel Vertrauen. Diesen Bonus muss man berücksichtigen, will man Neues einführen. Die Wärmepumpen-Hersteller sollten zudem eine gemeinsame Sprache finden, um im Markt ihre Präsenz festigen zu können.

Systematisch und modular in die Zukunft Einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur einheitlichen Präsentation stellt das

Wärmepumpen-S stem-Modul (WPSM) dar. Dieses soll dank klarer Vorgaben und Anlagenkonzeptionen die Effizienz und Betriebsicherheit verbessern. Inzwischen ist das WPSM bereits bei einigen Kantonen als Basis zur Förderung von Wärmepumpen-Anlagen definiert worden. Besonders aktive Kantone sind St. Gallen, Bern, Thurgau usw. Andreas Dellios, Projektleiter WPSM beim FWS, bestätigte: «Die Weiterentwicklung geht in Richtung Wärmespeicher und Frischwasser-Module sowie zu Einzelprüfungen für Spezialfälle.» Rund 500 Fördergesuche sind bis Ende 0 eingereicht

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und bearbeitet worden. Die Akzeptanz des WPSM steigt, die Arbeitsgruppen sind an der Verbesserung einiger Kritikpunkte, wie die Vereinfachung des Eingabeprozesses. Das WärmepumpenS stem-Modul erleichtert den Planern die Auslegung von Anlagen nach bewährten Schemata und den Installateuren eine reibungslose Montage und Inbetriebnahme. Dass auch beim nächsten Update am . November 0 in Spreitenbach Neues präsentiert werden kann, bezweifelte niemand der zahlreichen Teilnehmenden. ■ Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz (FWS), www.fws.ch Wärmepumpen-System-Modul (WPSM), www.wp-systemmodul.ch

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Lägern Hochwacht, Aufnahme Ende 2016. (Bild: Ernst Peyer)

Erneuerung Wärme- und Stromversorgung für Bergrestaurant: mit Solarwärme, neuartigem Eisspeichersystem und PV-Strom

Solarenergie auf der Lägern Hochwacht 2018 soll das Ausflugsrestaurant Lägern Hochwacht erneuert werden. Auf dem Hauptgebäude wird Solarenergie direkt als Wärme gewonnen. Auf zwei Nebengebäuden wird Solarstrom geerntet. Ein alter Bunker bot sich an als Standort für einen Eisspeicher. Johannes Leibundgut, Lars Kunath, Simon Büttgenbach *

■ Die Lägern Hochwacht ist ein markanter Aussichtspunkt mit dem einzigen Gasthaus auf der Lägern, dem Jura-Ausläufer bei Zürich. Das «LägernGebiet» stellt wegen seiner einzigartigen Bedeutung eines der Objekte des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung dar. Auch für den Kanton Zürich und die umliegenden Gemeinden ist die Lägern ein einzigartiges Gebiet, insbesondere auch wegen der speziellen Waldstandorte auf dem Lägerngrat. Wenig erstaunlich, dass die hochwertige Exklusivität in einem Raum ohne motorisierten Verkehr die Hochwacht zu einem eigentlichen Sehnsuchtsort gemacht hat. Das Ensemble auf der Lägern Hochwacht mit seiner über 0-jährigen Tra-

dition wird entsprechend seiner bisherigen Nutzung (Restaurant mit ganzjährig belegter Wohnung für die Wirtin) saniert. Der historische Kernbau von 5 wird wieder freigestellt, die aussenräumliche Situation erhält so ihre grosszügige, gratüberspannende Offenheit zurück. Der Gartensitzplatz als charakteristisches Element des Aussichtsrestaurants gewinnt an Bedeutung und rückt den wichtigen, alten Baumbestand ins Zentrum. Die beiden Nebengebäude die ursprüngliche Waldschenke sowie das Stallgebäude werden zukünftig stärker in den Betrieb miteinbezogen. Der Stall wird für die Kleintierhaltung genutzt, die Waldschenke als erste Gaststätte überhaupt an diesem Ort eröffnet wird neben dem Restaurations-

betrieb im Hauptgebäude als kleine Ausgabestation für Getränke und einfache Speisen genutzt. Der Ort inmitten geschützter und wertvoller Landschaften nimmt die Anforderungen an eine minimalinvasive Zukunft des beliebten Ausflugsrestaurants schon vorweg. Von der Realisierung bis zum Betrieb werden Lösungen gesucht, welche die lokalen Bedingungen optimal in das Gesamtkonzept zu integrieren vermögen. Die Gebäude werden ausschliesslich mit erneuerbaren, lokal verfügbaren Energieträgern betrieben. Da Erdsondenbohrungen am Standort aus geologischen Gründen nicht möglich sind, blieb nach der Evaluation verschiedener Varianten nur die Möglichkeit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe oder eines


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werden thermisch oder elektrisch aktiviert. Somit wird der Eisspeicher bewirtschaftet und die dazu notwendige elektrische Energie gewonnen. Nach einer partizipativen Projektierung unter Berücksichtigung der Anforderungen aller Interessensvertreter und der gesetzlichen Rahmenbedingungen wurde im September 2017 die Baubewilligung erteilt. Somit wird der Beginn der Sanierungsarbeiten auf Frühling 2018 und entsprechend die Wiedereröffnung des Restaurants auf Frühling 2019 angestrebt.

Historische Fotografie: Lägern Hochwacht.

Eisspeichers als Latentwärmespeicher, da auch eine Holzfeuerung aus betrieblicher Sicht nicht erwünscht ist. Als sinnvolle Alternative zum sehr invasiven Aushub von über 200 m3 Gestein unterhalb des Gebäudes bietet sich die Umnutzung einer ausgemusterten unterirdischen Armeeunterkunft als Eisspeichervolumen geradezu an. Die notwendigen baulichen Massnahmen sind

Energiekonzept für die Eisspeicher-Regeneration

im Vergleich mit anderen Varianten verschwindend klein und die Möglichkeit, eine bestehende, stillgelegte Baute einer neuen nachhaltigen und sinnvollen Nutzung zuzuführen, entspricht ganz explizit dem übergeordneten Ziel der Sanierung. Auch wird das ganze bestehende Ensemble stärker in das Gesamtkonzept eingebunden. Die geeigneten Dachflächen der drei Gebäude

Für die solare Regeneration des Eisspeichers und die Solarenergie-Gewinnung stehen drei Dachflächen zur Verfügung. Extern aufgestellte Luftabsorber sind nicht möglich. Die drei Dachflächen unterscheiden sich wesentlich hinsichtlich ihrer Fläche, Ausrichtung und Neigung. Die Optimierungsherausforderung war, die Dachflächen solar mit PV-, Hybrid-,

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Gebäudeübersicht Gasthaus Lägern Hochwacht, Dachflächen-Nutzung gemäss Erneuerungsprojekt: Ê Eisspeicher 160 m3 in ehemaligem Bunker, Ë Waldschenke mit PV-Anlage 12 kWp, Ì Scheune mit PV-Anlage 20 + 12 kWp, Í Hauptdach mit ca. 200 m2 unverglasten Kollektoren. Unten rechts Visualisierung Erneuerungsprojekt: Hauptgebäude Gasthaus.

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re und Architekten abgeglichen werden. ber eine integrierte Wirtschaftlichkeitsberechnung können schnell und zuverlässig Entscheidungen zu geeigneten Komponenten und Technologien gefällt werden. Im «Schema Polysun» ist der hydraulische Aufbau des favorisierten Systems zu sehen. Bei der Wärmepumpe kann davon ausgegangen werden, dass diese mit einer Jahresarbeitszahl von ca. 5 arbeitet. Die unverglasten Solarabsorber werden im Jahresmittel rund 300 bis 330 kWh m2 erzeugen, wobei rund die Hälfte dieser Energie direkt der Wärmepumpe zugeführt und die andere Hälfte über den Eisspeicher gepuffert wird.

Eisspeicher

Schema Polysun: hydraulischer Aufbau mit knapp 200 m2 unverglasten Solarabsorbern, Eisspeicher 160 m3, Wärmepumpe, Speicher mit Frischwasserstation für Trinkwarmwasser, Verbraucher Raumheizung und EisspeicherRegeneration, Abwärme gewerbliche Kälte, zwei PV-Anlagen.

Flach- oder unverglasten Kollektoren zu aktivieren, um thermische und elektrische Energie für die Gebäude zu gewinnen. Folgende Einflussfaktoren wurden berücksichtigt: Investitionskosten der verschiedenen Anlagentypen Saisonale Ertragssensitivität der Dachausrichtung und Neigung Temperaturniveau des Kollektors und die damit verbundenen Nutzungsmöglichkeiten (Direktnutzung Warmwasser usw.) Verfügbarkeit von ästhetischen In-Dach-Systemen Verschattungssituation der einzelnen Dächer Leitungsführung und Energieverteilung auf dem Gelände Systemkomplexität allgemein Mit dem Einsatz der Simulationssoftware Polysun (www.velasolaris.com) konnte diese Optimierungsaufgabe iterativ gelöst werden. Aus architektonischen und technischenergetischen berlegungen werden die Dächer der Nebengebäude, bis auf das Norddach der Waldschenke, komplett mit Photovoltaik In-Dach-Systemen belegt. Das Hauptdach (ohne Steildach) wird vollständig ausgerüstet mit Kollektoren für direkte Solarwärmenutzung. Die thermische Aktivierung des Hauptdachs mit unabgedeckten, selektiv be-

schichteten Absorbern und die elektrische Aktivierung der Nebengebäudedächer ist der beste Kompromiss. Auch wenn mit dieser Variante die Saisonalität der thermischen Solarerträge ungünstiger ist, da das Hauptdach sehr flach mit Ost-West-Orientierung der Dachflächen am First und nach Süden ausgerichtet ist. Die PV-Anlagen der beiden Nebendächer sind insgesamt mit 5 kWp Leistung für das Objekt und dessen zu erwartenden Verbrauch angemessen dimensioniert.

Systemsimulationen mit Polysun Schon während der Konzeptionsphase für die Lägern Hochwacht wurde die Simulationssoftware Polysun eingesetzt. Der Fokus lag dabei auf einem ersten Vergleich unterschiedlicher solarer Energieerzeuger (Hybridkollektoren oder Photovoltaik plus Solarthermie) und auf der Grobdimensionierung der Komponenten. In Polysun können neben den technischen Komponenten und der hydraulischen Verschaltung auch unterschiedliche Regelstrategien abgebildet und auf Eignung für das System untersucht werden. Da sich während der eigentlichen Planung oft das hydraulische Konzept und der Wissensstand über die thermischen und elektrischen Lasten ändert, kann während der gesamten Planung eine digitale Kopie des Energiesystems nachgeführt und mit den Daten der beteiligten Ingenieu-

Als Energiequelle wird ein neuartiges Eisspeichersystem mit unabgedeckten, selektiv beschichteten Solarkollektoren von Energie Solaire und Wärmerückgewinnung der gewerblichen Kälte in Kombination mit Netz- und Solarstrom eingesetzt. Der Eisspeicher erhält Wärme von der Erdumgebung, den thermischen Solarkollektoren und der Abwärme der gewerblichen Kälte. Die thermischen Solarkollektoren erzeugen Wärme, die für das Abtauen bzw. die Regeneration des Eisspeichers und zum Teil zur direkten Einspeisung in die Wärmepumpe sowie in die technischen Energiespeicher für Heizung und Warmwasser genutzt wird. Die Besonderheit bei den eingeplanten Eisspeicher-Wärmetauschern ist, dass diese aktiv enteist werden. Im Gegensatz zu der bekannten Eisspeichertechnologie mit Rohrbündel-Wärmetauschern, die schwer zu enteisen sind, da das Eis das Rohr umschliesst, ist mit dieser Technologie nur ein Wärmetauscher im Eisspeicher nötig. Diese innovative Technologie basiert auf einem System mit Edelstahl-KissenabsorberWärmetauschern von der Firma Energie Solaire. Wird das Eis auf den Wärmetauschern zu dick, senkt sich die uelltemperatur für die Wärmepumpe stark auf Kosten der Systemeffizienz ab. Daher werden die Eisplatten mit Wärme aus dem Energiepufferspeicher periodisch angetaut, sodass diese aufschwimmen. Das geplante System eignet sich darüber hinaus auch deutlich besser bei der gegebenen geteilten quaderförmigen Bunkergeometrie und ermöglicht eine Eisspeichererstellung ohne tiefgreifende Abbruchmassnahmen und mit vereinfachter Hydraulik.


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Erneuerung Ausflugsrestaurant Lägern Hochwacht – Objekt: Restaurant Lägern Hochwacht, Boppelsen ZH – Bauherrschaft: privat – Architekten: Rutishauser Leibundgut Architekten, Zürich – Gebäudetechnik: Amstein + Walthert AG, Zürich

Visualisierung neues Eisspeichersystem. (Bild: Energie Solaire AG)

Teillast-Inselsystem mit Batteriespeicher

Um im Falle eines Stromausfalls die wichtigsten Verbraucher wie Licht, Kaffeemaschine, teilweise gewerbliche Kälte usw. weiterbetreiben und somit den Restaurantbetrieb aufrechterhalten zu können, ist eine kleine Teillast-Inselanlage mit einem Batteriespeicher geplant. Der Batteriespeicher wird ebenfalls bis zu einem Mindest-Entlade-

zustand in Tageszyklen betrieben um den Eigenverbrauchsanteil der Gebäude signifikant zu erhöhen.

Zukunftsvision Elektro-Shuttle Grundsätzlich besteht auf der Lägern ein generelles Fahrverbot. Allerdings könnte zu einem späterem Zeitpunkt eine Ausnahmebewilligung angestrebt werden, um mit einem solar geladenen

Elektro-Shuttlebus Zugang für Gehbehinderte zur Hochwacht zu ermöglichen. Die Batterie des Shuttlebusses könnte zusätzlich zur Erhöhung des Eigenverbrauchsanteils beitragen. ■

Autoren: Johannes Leibundgut (Rutishauser Leibundgut Architekten), Lars Kunath (Vela Solaris AG), Simon Büttgenbach (Amstein + Walthert AG).

www.amstein-walthert.ch www.energie-solaire.com www.velasolaris.com www.ru-le.ch

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Swissolar: ERFA-Tagung zur Schadensprävention bei Solaranlagen

Qualität vom ersten Kundengespräch bis zum langjährigen Betrieb Erfahrungsaustausch wird bei Swissolar gross geschrieben und durch regionale Meetings, beispielsweise zur Schadensprävention bei Solaranlagen, wirkungsvoll unterstützt. Die Qualitätssicherung von Komponenten hat ein hohes Niveau erreicht, diejenige der Planung und Installation bedarf der regelmässigen Förderung. Jürg Wellstein

■ ualitätssicherung steht seit vielen Jahren auf der Prioritätenliste der Solarbranche. Mit der Unterstützung von Fachhochschulen und ihren entsprechenden Instituten wurden die relevanten Aspekte der ualitätsprüfung und Weiterentwicklung forciert. Untersuchungen bestätigen heute, dass sowohl einzelne Komponenten (Kollektoren, Module, Wechselrichter, Steckverbindungen usw.) als auch gesamte installierte Anlagen einwandfrei funktionieren. Dieser Level kann aber nur aufrecht erhalten werden, wenn Hersteller, Planer und Installateure die ualitätssicherung weiterhin ernst nehmen. Swissolar fördert dies, unter anderem mit gezieltem Erfahrungsaustausch, wie er im November zum Thema Schadensprävention an zwei Schweizer Orten durchgeführt wurde.

ist hierbei die zeitliche Dauer von Garantien. Welche Zeitdauer gilt für Mängel von Komponenten und Anlagenbetrieb Je klarer solche Fragen in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen beantwortet werden und auch mit dem

Kunden besprochen worden sind, umso reibungsloser erfolgt der Betrieb. Stets ist zu beachten, dass der Installateur die Schnittstelle zwischen den Komponentenlieferanten und dem Kunden darstellt.

Gesetze, Garantien und bestimmungsgemässer Gebrauch Die gesetzlichen Vorgaben bei der Erstellung einer Solaranlage stützen sich beispielsweise auf die allgemeine Rechtsgrundlage oder auf Werkgarantien nach SIA . Ein wichtiger Aspekt

PlusEnergie-Mehrfamilienhaus in Thun mit ganzflächig dachintegrierter PV-Anlage (34.6 kWp) und im Balkongeländer integrierten Vakuumröhrenkollektoren für die Warmwassererwärmung. (Bild: Solarpreis 2013)


Swissolar thematisierte die Qualitätssicherung, beispielsweise zum Thema Schadensprävention, mit gezieltem Erfahrungsaustausch in Luzern und Weinfelden (Bild).

Die Lieferanten geben in der Regel klare Angaben zum bestimmungsgemässen Gebrauch ihrer Produkte bekannt. So hält der Steckerhersteller fest, dass seine Produkte einerseits immer wieder als Auslöser für Probleme auftauchen, an-

derseits kein Kreuzverbau mit unterschiedlichen Produkten ausgeführt werden sollte. Ist eine elektrische Verbindung fehlerhaft, so können daraus Ausfälle und Hotspots entstehen, die im schlimmsten Fall zu Bränden und danach zu Rechtsstreitigkeiten führen. Die Installation muss beherrscht werden. Dazu zählt eine geeignete Ausbildung, die Nutzung des korrekten Werkzeugs usw.

Erfahrungen mit Schadensfällen

Solarwärmeanlage auf Mehrfamilienhaus. (Bild: Conergy)

Die ERFA-Treffen gaben auch Einblicke in die aus Schadensfällen resultierenden Massnahmen, wie die Suche nach Brandursache sowie die Aspekte des Strafrechts und der Versicherung. Für die Gebäudeversicherungen spielen die Auslöser eines Schadenfalls selbstverständlich eine grosse Rolle, weshalb dies jeweils sorgfältig untersucht wird. War die Kollektorhalterung auf dem Flachdach genügend massiv ausgeführt, um einem Sturm standhalten zu können Was war der Grund für Einschläge in die Moduloberfläche, wenn das vorbeiziehende Gewitter keinen Hagelschlag umfasste Ist der Vakuumröh-

renkollektor tatsächlich nach HW des Schweiz. Hagelschutzregisters geprüft worden Solchen Fragen gehen die Gebäudeversicherungen im Ernstfall nach. Es bestehen verbindliche Regeln und Normen, mit denen die Sicherheit von Solaranlagen gefördert wird. Zusammen mit einer sorgfältigen Handhabung der nötigen Planungs- und Installationsschritte muss es möglich sein, Schäden beim Betrieb, Brandentwicklungen und versicherungstechnische Komplikationen für die involvierten Akteure auszuschliessen. Swissolar unterstützt diese mit Auskunftsdiensten, einer Ombudsstelle und einem Rechtsdienst sowie regelmässigen Aus- und Weiterbildungskursen sowie ERFA-Meetings. ■ www.swissolar.ch


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PUBLIREPORTAGE

Profit auch für die Mieter

Das neue Vierfamilienhaus in Ins produziert mehr Energie, als es verbraucht.

Jetzt wird Sonnenenergie auch für Mehrfamilienhäuser interessant: Ab 2018 können Hausbesitzer den Strom vom Dach den Mietern direkt verrechnen. Damit kann die Energie dort verbraucht werden, wo sie produziert wird. ■ Private Photovoltaikanlagen sieht man heute vor allem auf Einfamilien­ häusern. Der Grund: Der Besitzer einer Liegenschaft konnte bislang den Strom seiner Photovoltaikanlage nicht einfach direkt an den Nachbarn liefern und ver­ rechnen. Ab 2018 tritt das revidierte Energiegesetz in Kraft, das erneuerbare Energie und somit auch Eigenver­ brauchsgemeinschaften (EVG) fördert. Dadurch wird die EVG neu als ein End­ verbraucher betrachtet. Der Eigentümer einer Liegenschaft kann sich mit den Mietparteien zu einer solchen Gemein­ schaft zusammenschliessen und die in­ terne Verrechnung der Energiekosten selber übernehmen. Dadurch wird das Installieren einer Photovoltaikanlage auch bei Mehrparteienhäusern interes­ santer. Eine Plus-Energie-Solargemeinschaft

Michel Cordey, Architekt, ist ein Pio­ nier. Er hat seinen Neubau – ein Vierfa­ milienhaus in Ins BE – bereits nach dem neuen Gesetz ausgelegt und eine Photo­ voltaikanlage mit einer Leistung von 30 kWp installiert. Das Gebäude ist für den Eigenverbrauch optimiert. Der Auf­ wand hat sich gelohnt: Das Gebäude mit Minergiestandard erzeugt im Jahr rund sechs Prozent mehr Energie als es verbraucht. Man kann also von einer

Plus­Energie­Solargemeinschaft reden. 60 Prozent der verbrauchten Energie wird für Tätigkeiten im Haushalt wie Kochen oder Waschen aufgewendet. Die anderen 40 Prozent werden hinge­ gen für das Gebäude benötigt: 17 Pro­ zent Raumheizung, 18 Prozent Warm­ wasserbereitung und fünf Prozent Heizungspumpe und Begleitheizung des Warmwassers. Verbrauchergerechte Abrechnung

Im Neubau ist nur noch ein einziger Wasser­ und Stromzähler des lokalen Elektrizitätswerks installiert. Die einzel­ nen Wohnungen haben eigene Zähler, um separat abzurechnen. Möglich macht das die von smart­me entwickel­ te Technologie, die es erlaubt, den in Echtzeit gemessenen Strom­ und Was­ serverbrauch auf einer App zu verfol­ gen. Mit der Technologie von engytec – eines Start­ups von smart­me und der BKW – wird abgerechnet. Das System ist simpel: engytec registriert nicht nur die produzierte und vom Netz bezoge­ ne Energie, sondern auch den Energie­ und Wasserverbrauch aller Parteien. Anschliessend rechnet es zentral ab. Für Meropi Nassikas, Product Manager bei engytec, ein Vorteil für alle: «Die Mieter gewinnen Transparenz über den Ener­ gie­ und Wasserverbrauch und der Ver­

Energieflüsse: jederzeit sichtbar mit der engytec-App.

mieter kann den Strom seiner Photovol­ taikanlage im Haus verkaufen, statt ins Netz einzuspeisen.» Zudem betont sie, dass es wirtschaftlich sehr vorteilhaft sei, eine PV­Anlage mit möglichst ho­ hem Eigenverbrauchsgrad zu haben. Auswertungen für Planer

Das Verhalten der Nutzer beeinflusst den Eigenverbrauchsgrad stark, was sich auf den Unterschied zwischen Plan­ und Istwerten auswirkt. Michel Eyermann, Projektleiter bei Weber Ener­ gie und Bauphysik, sieht im Messsys­ tem von engytec grosse Vorteile: «Am Ende des Jahres kann der Planer die tat­ sächlichen Verbrauchswerte des Gebäu­ des mit den berechneten Bedarfswerten vergleichen.» Michel Cordey setzte bei der Planung seines Gebäudes auf die Expertise von engytec. Das Unterneh­ men mit Sitz in Rotkreuz rechnet nicht nur die Energieflüsse ab und visualisiert sie, sondern steht von der Planung bis zur Inbetriebnahme der neuen Technik mit Rat und Tat zur Seite. Cordey plant schon den nächsten Bau. Weitere Informationen erhalten Sie bei den unten aufgeführten Firmen. engytec AG 6343 Rotkreuz Tel. 041 510 15 15 www.engytec.ch cordey architekten gmbh 3232 Ins, Tel. 032 313 70 20 www.cordey-architekten.ch Weber Energie und Bauphysik 3012 Bern, Tel. 031 32 65 55 www.weberbauphysik.ch

Das Sankey-Diagramm basiert auf berechneten Werten.



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Remocon Net von Elco: Smarte Steuerung und Überwachung der Heizungsanlage

Eine neue Dienstleistung für mehr Komfort, Sicherheit und Effizienz Eine Heizung exakt mit den individuellen Bedürfnissen in Einklang zu bringen, ist der Wunsch vieler Nutzer. Mit «Remocon Net» ist eine Lösung auf den Markt gekommen, die dies auf denkbar unkomplizierte Art ermöglicht und dazu noch weitere Vorteile bietet, wie aus dem Interview mit Gerardo Mandelli, Product Manager Connectivity and Services, Elco Division, hervorgeht. Interview: Jean Haag

err andelli was waren die ■ iele die an sich bei der Entwicklung n e c n et an der Sie beteiligt waren geset t hat? er r n e i: Im Kontext unserer ualitätskultur ging es analog zu anderen unternehmerischen Leistungen auch bei der Vernetzbarkeit oder onnectivit um die Verbesserung der Kundenzufriedenheit bzw. des Kundennutzens. Angesprochen sind in diesem Zusammenhang Aspekte wie die Erhöhung des Heiz- und Warmwasserkomforts und der Betriebssicherheit sowie das Energiesparen. Alles verpackt in eine äusserst anwenderfreundliche Lösung für die Fernbedienung und Fernüberwachung der Heizung.

Welches ielpubliku sprechen Sie it der neuen ienstleistung an? Im Fokus stehen Heizungen für Einfamilienhäuser, kleinere Mehrfamilienhäuser oder Ferienhäuser. Angesprochen sind in erster Linie Hauseigentümer. Ihnen wird ein wirkungsvolles Instrument in die Hand gegeben, das sich einfach bedienen lässt. Die Möglichkeiten, die Wärmeerzeugung exakt auf die individuellen Bedürfnisse abzustimmen, werden damit markant verbessert.

«Zum Einsatz kommt die neue Dienstleistung in Einfamilienhäusern, kleineren Mehrfamilienhäusern und Ferienhäusern.»

Welche technischen ittel üssen bei ut er rhanden sein da it e c n et eingeset t werden kann? Vorausgesetzt werden ein Smartphone Tablet mit Android oder ein iPhone, so-

dann WLAN am Heizungsstandort und eine kompatible Heizungsanlage von Elco.

Gerardo Mandelli, Product Manager Connectivity and Services, Elco Division: «Die Bedienung der Heizung wird mit der App Remocon Net stark vereinfacht.»

Gerardo Mandelli

uf welchen ei ungsanlagen n Elc ist der Einsat des Geräts öglich? Zentral sind kompatible Reglers steme wie LMS , LMU , Logon B oder Logon B WP. Diese sind in allen derzeit in den Verkauf gelangenden Heizungsanlagen von Elco des angesprochenen Kundensegments eingebaut. Damit deckt die Plattform schon heute das Gros der Heizs steme ab, egal ob sie Gas, l oder erneuerbare Energien nutzen. Auch die Nachrüstung ist unter der eingangs erwähnten Bedingung in vielen Fällen möglich. In naher Zukunft wird Remocon Net für alle Heizs steme von Elco einsetzbar sein. W und n we werden die Geräte installiert? Remocon Net wird für die Datenübertragung und die Energieversorgung direkt an der Heizungsanlage mit dem Regler verbunden. Somit erfolgt die Installation in den meisten Fällen direkt am Kessel. Eine Ausnahme bilden diesbezüglich aussen aufgestellte Wärmepumpen, wo das Gerät beim internen Regler angebracht wird. Die Installation darf nur durch eine ualifizierte Fachperson von Elco ausgeführt werden. Wird dies mit der Inbetriebnahme der


Energie | Wärme | Strom |

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So funktioniert Remocon Net: Das Gateway verbindet den Wärmeerzeuger mit der Cloud, und der Nutzer kann über Smartphone/Tablet mit Android oder iPhone auf die Daten zugreifen.

Heizung oder der Wartung der Anlage koordiniert, ist der Aufwand dafür minimal. Wie set t an das Gerät in etrieb? Ist das Gerät installiert und die App Remocon Net vom Apple Store oder Google Pla heruntergeladen, sind vom Nutzer die Remocon-Onlinedienste zu aktiveren. Es handelt sich um die Kontoregistrierung und die WLAN-Konfiguration und Produktregistrierung. Danach sind schon alle Wege offen für die smarte Steuerung bzw. berwachung der Heizungsanlage zu jeder Zeit und von überall her. Werden die Onlinedienste unmittelbar nach der Installation des Geräts aktiviert, was empfehlenswert ist, kann man auch die Unterstützung der anwesenden Fachperson in Anspruch nehmen. Zusätzlich gibt es auch Informationen unter www.remocon-net.com. Wie funkti niert die atenübertragung und wie wird die atensicherheit gewährleistet? Die Daten werden durch die Internetverbindung vom Gatewa an die loud gesendet. Die bertragung läuft über eine SSL-Verschlüsselung (Secure Socket Laer). Sie stellt eine sichere Verbindung dar. Gewährleistet sind eine leistungsstarke End-zu-End-Verschlüsselung, Klarheit über die Identität des Webserver-Betreibers sowie die Gewissheit, dass die

Daten vollständig und unverändert übertragen werden. Steht die sichere Verbindung nicht zur Verfügung, schaltet sich das SSL-Protokoll aus.

«Die Übertragung der Daten läuft über eine SSL-Verschlüsselung, was eine sichere Verbindung gewährleistet.» Gerardo Mandelli

Wie haben unden auf das neue ienstleistungsangeb t reagiert? Der Vertrieb in der Schweiz ist im Oktober 0 aufgenommen worden. Mit dem Projekt hat man aber drei Jahre zuvor begonnen, und erste Protot pen kamen schon vor längerer Zeit in Deutschland und Dänemark zum Einsatz. Erfahrungen sammelten wir auch in ausgedehnten Feldversuchen in der Schweiz. Die ersten Reaktionen, die von Schweizer Kunden eingegangen sind, lauten sehr positiv. Besonders angetan ist man von der Störungsbenachrichtigung. Auch biete die App eine einfache Oberfläche und sei sehr anwender-

Mit Remocon Net ist die smarte Steuerung bzw. Überwachung der Heizungsanlage zu jeder Zeit und von überall her möglich.

freundlich. Die Bedienung der Heizung wäre dadurch massgeblich vereinfacht worden, denn Sollwerte oder Wochenprogramme liessen sich be uem einstellen oder ändern. Dies alles deutet darauf, dass wir mit unseren Zielsetzungen und der Umsetzung richtig lagen und mit dem Remocon Net ein echtes Marktbedürfnis abdecken. ■ www.elco.ch www.remocon-net.com

Die Vorteile von Remocon Net auf einen Blick – Optimaler, individueller Heiz- und Warmwasserkomfort – Erhöhte Betriebssicherheit (Störungsbenachrichtigung) – Energie- und Kosteneinsparungen – Einfaches, anwenderfreundliches Handling – Hohe Datensicherheit

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Energie | Wärme | Strom | Produkte

Weishaupt an der Swissbau 2018

■ Energie wird immer kostbarer und teurer. Deshalb baut Domotec ihr Engagement im Bereich Erneuerbare Energien stetig aus und bietet mit ihren Produkten umweltschonende und zukunftsorientierte Lösungen für das Wohnen von morgen an. Anlässlich der Swissbau 2018 präsentiert Domotec an ihrem Stand C22 in der Halle 1.2 ihre breite Produktpalette. Alle Domotec-Aussendienstmitarbeiter sowie die Produktverantwortlichen freuen sich darauf, den Besuchern Neues, Bekanntes und Bewährtes aus den Bereichen Heizung und Wassererwärmung zu präsentieren und für ausführliche Erläuterungen und Gespräche zur Verfügung zu stehen. ■

■ Das neue Gas-Brennwertgerät Thermo Condens WTC-GW B vereinfacht die Kommunikation zwischen Mensch und Technik konsequent und bleibt gleichzeitig anschlusstechnisch 100 % kompatibel zum bisherigen Gas-Brennwertgerät. Montage und Wartung sind einfacher denn je. Dank der serienmässigen LANSchnittstelle und dem Weishaupt-Energie-Management-Portal kann das neue Gas-Brennwertgerät einfach und sicher mit Computer, Smartphone oder Tablet kommunizieren. Ein weiteres Plus ist der hohe Modulationsbereich und die weiterentwickelte SCOT-Technik. Dieses selbstkalibrierende System sichert auch bei unterschiedlicher Zusammensetzung des Brennstoffs Gas stets die optimale Verbrennungsqualität. Die Modulationsbandbreite der Leistung reicht hinunter bis auf 1,9 kW. ■

Swissbau Basel, 16.–20. Januar 2018 Halle 1.2, Stand C22

Swissbau Basel, 16.–20. Januar 2018 Halle 1.2, Stand A64

Domotec AG Tel. 062 787 87 87 www.domotec.ch

Weishaupt AG Tel. 044 749 29 29 www.weishaupt-ag.ch

Domotec zeigt an der Swissbau bewährtes und neues aus den Bereichen Heizung und Wassererwärmung. Zum Beispiel Rotex GCU compact. (Bild: Domotec)

Domotec zeigt umweltschonende Lösungen

Lösungen zum effizienten Heizen, Lüften und Kühlen ■ Die Prolux Solutions AG mit Sitz in Arbon ist ein Unternehmen der Arbonia Gruppe, einem fokussierten Gebäudezulieferer. Das Ostschweizer Unternehmen beschäftigt rund 30 Mitarbeitende. Es bietet innovative und hochqualitative Lösungen zum effizienten Heizen, Lüften und Kühlen für den heimischen Markt. Das Sortiment umfasst Heizkörper, Gebläse-Konvektoren, Fussbodenheizung, Decken-Systeme, Lüftungs-Systeme, aber auch individuelle Sonderlösungen. Das macht Prolux zu einem flexiblen sowie kompetenten Partner und Berater von Installateuren, Planern und Architekten. Prolux präsentiert an der Swissbau 2018 zahlreiche Neuheiten; darunter die Deckenstrahlplatte Duck Strip Sabiana, den Badheizkörper Eleno, die Raumlüftung Avero F, die Auslegesoftware Kawin 2.0 und vieles mehr. Besuchen Sie die Prolux am Swissbau-Stand und geniessen Sie am Morgen einen köstlichen Kaffee mit Brioche, am Mittag ausgesuchte italienische Spezialitäten und am Nachmittag zum Dessert Glace nach Ihrer Wahl! ■ Swissbau Basel, 16.–20. Januar 2018 Halle 1.2, Stand D88

Badheizkörper Eleno.

Prolux Solutions AG Tel. 071 447 48 48 www.prolux-ag.ch

Das neue Gas-Brennwertgerät Thermo Condens WTC-GW 15/25-B.

Heiz- und Kühltechnik von Arbonia Solutions AG ■ Die Arbonia Solutions AG mit Sitz in Arbon am Bodensee ist ein etablierter Hersteller von Heiz- und Kühltechnikprodukten für punktgenaue Lösungen im öffentlichen und gewerblichen Bau sowie im Wohnungsbau. Eine marktgerechte Produktpalette für jede Planung und jeden Kundenwunsch sowie modernste Fertigung und Logistik ermöglichen höchste Flexibilität in Farbgebung und Formgestaltung. Das Sortiment umfasst Bad- und Wohndesignheizkörper, Unterflurkonvektoren, Fan Coils, Klix Deckenstrahlprofile, Deckenstrahlplatten, Lufterhitzer etc. Das macht Arbonia Solutions AG zu einem flexiblen Partner und Berater von Grosshändlern, Planern, Installateuren und Architekten. Arbonia Solutions AG ist ein Unternehmen der Arbonia Gruppe in Arbon TG. Sie bietet innovative und hochqualitative Lösungen zum effizienten Heizen, Lüften und Kühlen für den heimischen Markt. ■ Swissbau Basel, 16.–20. Januar 2018 Halle 1.2, Stand D66 Arbonia Solutions AG Tel. 071 447 47 47 www.arbonia.ch


Energie | Wärme | Strom |

Mobil in Time senkt bis 31. März 2018 die Preise für Mietkälte.

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Die Kälte-Experten von Mobil in Time bieten Monoblock- und Split-Klimageräte. Top-Beratung und professioneller Service inklusive.

Grosse Rabattaktion für mobile Kälte ■ «Mobil in Time» beschert noch vor Einbruch des Winters attraktive Rabatte auf ausgewählte Klimageräte und mobile Kälteanlagen. Denn kalte Tage bieten eine gute Gelegenheit zur Generalüberholung oder Ablösung stationärer Kälteanlagen, während Produkte von Mobil in Time die Produktivität des Unternehmens sichern. Im Rahmen ihrer Winterkälte-Akti-

on gewährt die Mobil in Time AG ab sofort zusätzliche 10 % Rabatt auf alle Mietartikel aus dem Sortiment mobiler Kälteanlagen und Klimageräte. Das Angebot gilt für Aufträge ab 1. Oktober 2017 für Mietzeiträume bis einschliesslich 31. März 2018. Kalte Tage sind der optimale Zeitpunkt für Wartungsarbeiten, Modernisierungen oder Sanierungen

am stationären Kältesystem. Sobald niedrige Aussentemperaturen die Betriebszeit der Kühlanlage reduzieren, sinkt auch die benötigte Leistung mobiler Kälteanlagen und damit der Mietpreis. Obendrein profitieren Betriebe während der Wintermonate von einer optimalen Verfügbarkeit sämtlicher Produkte und Leistungsklassen. Dank des ausgeprägten Service-

und Logistiknetzwerks gewährleistet Mobil in Time zudem das ganze Jahr über eine schnelle Lieferung im Bedarfsfall und ebenso rasche wie auch tatkräftige Unterstützung im Notfall. ■ www.mobilintime.ch

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| HK-Gebäudetechnik 12/17 |

Energie | Wärme | Strom | Produkte

Effiziente Trinkwasserwärmepumpe mit Zusatzfunktionen ■ Mit der Weishaupt Trinkwasserwärmepumpe WWP T 300 WA lassen sich Wohnungen und Häuser ganz einfach und zentral mit warmem Wasser versorgen. Die Trinkwasserwärmepumpe kann über ihren Zusatzwärmetauscher mit der Heizung bzw. dem Solarsystem oder über ihren digitalen Eingang mit der Photovoltaikanlage kombiniert werden. Somit ist dieses System ideal für die Modernisierung und Nachrüstung sowie für den Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern geeignet. Die neue Trinkwasserwärmepumpe besticht durch ihre hohe Effizienz mit einem COP von 3,6 (nach EN 16147, A15/W10-55 °C, Zapfprofil XL) und der Energieeffizienzklasse A. Sie zählt damit zu den effizien-

testen Geräten im Markt. Dank des leistungsstarken Gebläses und der Anschlussstutzen kann die Trinkwasserwärmepumpe flexibel platziert werden und zusätzliche Funktionen wie Luftentfeuchtung und Raumkühlung übernehmen. Der integrierte 300-LiterTrinkwasserspeicher sorgt für hohen Wasserkomfort und optimale Wasserhygiene dank emailliertem Stahl. Die Trinkwassertemperatur im Wärmepumpenbetrieb ist stufenlos einstellbar von 20 °C bis 60 °C. ■ Swissbau Basel, 16.–20. Januar 2018 Halle 1.2, Stand A64 Weishaupt AG Tel. 044 749 29 29 www.weishaupt-ag.ch

Trinkwasserwärmepumpe WWP T 300 WA.

Schnittgrafik der Trinkwasserwärmepumpe WWP T 300 WA.

LED-Einbauleuchten für Deckenstrahlplatten ■ In Zukunft lassen sich die Deckenstrahlplatten Zehnder ZBN dank der neuen LED-Einbauleuchten perfekt für die optimale Ausleuchtung unterschiedlichster Hallen- und Raumsituationen einsetzen. Und das auch noch höchst effizient mit einer im Vergleich zu alternativen Beleuchtungssystemen

bis zu 90%-igen Energiekosteneinsparung. Die Vielfalt an LED-Linsen ermöglicht zudem eine individuelle Anpassung des Systems an die verschiedensten Raumsituationen und somit eine stets perfekte Innenraum-Illuminierung. Die neue Zehnder Komplettlösung aus Heiz- und Kühl- sowie Beleuchtungselement reduziert insgesamt den Installationsaufwand für ein Projekt und sorgt somit für mehr Planungssicherheit in der Bauphase. Lange Lebensdauer, hohe Schaltfestigkeit sowie geringe Wartungs- und Instandhaltungskosten sind weitere Pluspunkte des neuen 2-in-1-Systems von Zehnder. Darüber hinaus ermöglichen die LED-Einbauleuchten den Betrieb bei einer maximalen Vorlauftemperatur von 80°C. ■ Swissbau Basel, 16.–20. Januar 2018 Halle 1.2, Stand D53 Zehnder Group Schweiz AG Tel. 062 855 11 11 www.zehnder-systems.ch

Die intelligente 2-in-1-Lösung von Heiz- und Kühl- sowie Beleuchtungselement sorgt für Zeitgewinn sowohl in der Planungs- als auch Bauphase.

Die neuen LED-Einbauleuchten für Deckenstrahlplatten Zehnder ZBN verbinden integrativ und platzsparend das energieeffiziente Prinzip der Deckenstrahlplatte mit innovativer Lichttechnik.

Die neue Zehnder-Komplettlösung aus Deckenstrahlplatte Zehnder ZBN und energiesparender LED-Beleuchtungstechnik sorgt sowohl für eine optimale Beleuchtung wie auch für ein angenehmes Raumklima in unterschiedlichsten Anwendungsbereichen.


Energie | Wärme | Strom | Produkte

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Hocheffiziente Warmwasserspeicherung ■ Durch Einsatz der neuen Oventrop Energiespeicher-Zentrale «Regucor WHS Typ 500» mit A-Label-Dämmung kann Warmwasser energieeffizienter gespeichert und verteilt werden. Die modular aufgebaute Energiespeicherzentrale «Regucor WHS Typ 500» besteht aus einem Pufferspeicher mit hocheffizienter Vakuum-Verbunddämmung, Anbaugruppen für Heizkreis, Trinkwasser, Solarwärme, einem Systemregler sowie Anschlüssen für Wärmeerzeuger. Sie speichert Warmwasser aus solarthermischen Wärmeerzeugeranlagen und solchen Anlagen, die mit fossilen Brennstoffen arbeiten. Weiterhin übernimmt sie die bedarfsabhängige Verteilung des Warmwassers an das Heiz- bzw. Trinkwassersystem von Ein- und Zweifamilienhäusern. Das Anlagenmanagement erfolgt über den integrierten Oventrop Systemregler. Nach der EU-Verordnung Nr. 812/2013 ist die Energie-Speicherzentrale der «Energieeffizienzklasse A» zugeordnet – nachgewiesen von einem unabhängigen Prüfinstitut, gemessen nach DIN EN 12977. Dies liegt in der 150 mm dicken und hocheffizienten Vakuum-Verbunddämmung begründet. Sie stellt sicher, dass möglichst wenig Energie bei der Warmwasserspeicherung verloren geht. Gegenüber den derzeit marktüblichen Pufferspeichern mit C-Label können die Wärmeverluste um etwa die Hälfte reduziert werden. Die Regucor-Variante mit 475 Liter Inhalt hat eine Verlustleistung von nur 58 W. Zudem wird durch die Verwendung der Oventrop Energiespeicher-Zentrale «Regucor WHS Typ 500» mit der «Energieeffizienzklasse A» die ErPSystembewertung einer Heizungsanlage deutlich verbessert. ■

Regucor WHS Typ 500: Energiespeicher-Zentrale mit A-Label. Frontansicht und Rückansicht mit aufgeschnittener Dämmung.

Swissbau Basel, 16.– 20. Januar 2018 Halle 1.2, Stand B30 Oventrop (Schweiz) GmbH Tel. 044 215 97 97 www.oventrop.ch

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| HK-Gebäudetechnik 12/17 |

Lüftung | Klima | Kälte |

Schweizer Meisterschaften der Kälteberufe 2017, Ausstellung, Fachreferate

Swiss Cooling Expo, die Messe der Kältefachleute Die zweite Ausgabe dieser nationalen Veranstaltung der Kältebranche wurde am 8. November 2017 wieder im Forum Fribourg durchgeführt. Die Swiss Cooling Expo ist ein gemeinsamer Event für sämtliche Akteure der Kälte-, Lüftungs-, Klima- und Wärmepumpenbranche und bietet alle zwei Jahre eine umfassende Business- und Informationsplattform. Der Publikumsaufmarsch war sehr erfreulich. Andreas Widmer

■ Die zahlreichen Besucher kamen aus der ganzen Schweiz angereist und fanden auf einer Fläche von 000 m eine grosszügige Ausstellung mit innovativen Produkten, hochkarätige Fachreferate im Auditorium und wieder als besonderes Highlight die nationalen Berufsmeisterschaften der Kältebranche. Die Swiss ooling Expo bot allen Branchenangehörigen eine ideale Gelegenheit, sich zu informieren und das Netzwerk zu pflegen. Verschiedene Hersteller konnten im Vorfeld gewonnen werden und präsentierten an den Ständen die Neuheiten im Sortiment und führten Gespräche mit ihren Kunden.

ooling Expo massen sich Kältes stem-MonteurInnen und vier Kältes stem-PlanerInnen an praxisnahen und anspruchsvollen Wettbewerbsaufgaben. usserst konzentriert lösten die Wettkämpfer bereits mit erstaunlicher Kompetenz ihre Aufgaben. Für die engagierten Experten war es keine leichte Aufgabe, die Sieger zu küren. Die Sieger-

ehrung war dafür umso spannender für alle Beteiligten. Und hier sind sie, die neuen Schweizermeister: e e n eur in . Simon Wiederkehr, Seven-Air Gebr. Me er AG . Marco Zurbuchen, TA AG . Lorenzo Niceta, F N limatisation Froid

Stand SVK – ASF – ATF Auf dem «Marktplatz» der Ausstellung präsentierte sich der Stand des Schweizerischen Vereins für Kältetechnik. Er empfing dort den diesjährigen Ehrengast FIFAD (Festival du Film des Diablerets) mit einem Dekor zum Thema Berge. Der Stand verstand sich als Treffpunkt und Ort des Austauschs für alle Mitglieder der drei Vereine für Kältetechnik in der Schweiz. Die Besucher konnten während der Expo Verbandsvertreter kennenlernen, die während des ganzen Jahres ihre Berufsverbände mit Leben erfüllen und alles daransetzen, um stets über das aktuelle Geschehen im Bereich der Kälte auf dem Laufenden zu sein. Die zweite Ausgabe der Swiss ooling Expo war ein grosser Erfolg und bewies eindrücklich, dass die Kältebranche auch einen gemeinsamen Anlass braucht.

Schweizer Meisterschaften 2017 SVK, ASF und ATF organisieren jährlich die Schweizer Meisterschaften der Kälteberufe. Im Rahmen der Swiss

Marco Zurbuchen (2. Rang), Simon Wiederkehr (1. Rang), Lorenzo Niceta (3. Rang).


Lüftung | Klima | Kälte |

e e ner in . Jessica Stoller, Alpi InTec Schweiz AG . ves Moser, TA AG . Micha Schwander, Alpi InTec Schweiz AG

Fachreferate an der Swiss Cooling Expo Während der Swiss ooling Expo hielten ausgezeichnete Referenten spannende Fachbeiträge, welche sehr gut besucht waren. Gleich zu Beginn am Vormittag nahm Volker uaschning, HTW Berlin, das Auditorium auf eine Zeitreise: 0 000 Jahre zurück an den Ort, wo heute Berlin steht. Es brauchte nur gerade ,5 Temperaturanstieg seit der letzten Eiszeit, um die Eismassen auf dem Festland schmelzen zu lassen. Das zerfliessende Festlandeis liess jedoch den Meeresspiegel um über 00 Meter steigen. Stabilität ist Voraussetzung für kulturelle Entwicklung. Fossile Energien zerstören die Stabilität. Seit dem Jahr 00 ist die Temperatur um angestiegen und durch den Klimawandel erreicht die polare Eisbedeckung in der Arktis ein Rekordminimum, erklärte uaschning. Extremwetterereignisse wie Regenfälle oder Stürme nehmen zu, in der

Schweiz geht durch die Erwärmung in den Alpen der Permafrost zurück und die Gesteinsmassen können instabil werden. Wir dürfen nicht vergessen, dass ein grosser Teil der Menschheit in Küstenstädten wohnt und rund 00 Mio. Erdenbürger leben nur gerade Meter über dem Meeresspiegel. Ein weiterer Temperaturanstieg um etwa 5 hätte fatale Folgen. Der Klimawandel bedroht auch die Wasserversorgung und bedroht die Nahrungsmittelversorgung. Wir müssen den Anstieg auf ,5 begrenzen. Das O -Budget für ,5 ist spätestens 0 0 verbraucht. Volker uaschning ist überzeugt, dass der notwendige Technologiedurchbruch in 0 Jahren möglich ist. Um den Klimaschutzverpflichtungen gerecht zu werden und die globale Erwärmung möglichst auf ,5 zu begrenzen, müssen die vom Mensch produzierten Kohlendioxidemissionen bis 0 0 auf null reduziert werden. Eine grosse Aufgabe.

Aufbau einer klimaverträglichen Wärmeversorgung In der Schweiz wird die Wärmeversorgung für Raumwärme immer noch zu rund 0

Yves Moser (2. Rang), Jessica Stoller (1. Rang), Micha Schwander (3. Rang).


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Lüftung | Klima | Kälte |

durch fossile Energieträger abgedeckt. Das ist eindeutig zu viel. Als Massnahmen für eine nachhaltige Wärmewende ist eine Erhöhung der energetischen Gebäudesanierungsrate anzustreben. Die Installation von l- und Gaskesseln sowie von wärmegeführten WKK-Anlagen müssen auf ein absolutes Minimum gefahren werden und eine Pflicht zur Solarenergienutzung bei Neubauten ist einzuführen. Wärmepumpen können beispielsweise auf solarangepasste Be-

Alle Teilnehmer der Schweizer Meisterschaften 2017.

triebsarten umgestellt werden. Grosse Zukunft sieht uaschning in der Photovoltaik und in der Schweiz müsste die Energie aus Wasserkraft deutlich gesteigert werden. Wasserkraft hat eine zentrale Funktion in den Alpenländern und sollte wichtiger Bestandteil im Klimaschutzszenario für die Schweiz sein.

Kältemittel-Situation Europa, F-Gase Andrea Voigt, Director General EPEE Brüssel, informierte die Zuhörer über das Thema, welches auch in der Schweiz regelmässig für Zündstoff sorgt: die Kältemittel-Situation. Seit dem . . 0 5 benötigen Unternehmen, die pro Kalenderjahr HFKW in Mengen von 00 Tonnen O - uivalent oder mehr in den Verkehr bringen, eine uote. Diese uoten sind «neutral» und schreiben kein bestimmtes Kältemittel vor, was Flexibilität für den Markt bedeutet. Im Gegensatz zu Verboten berücksichtigt der Phase-Down die Vielfältigkeit der Anwendungen. Aber: Alles hängt zusammen und die uoten sind begrenzt. Wenn beispielsweise ein Marktsegment nicht handelt, leiden die anderen und die Preise steigen. Dies trifft besonders auf Kältemittel mit hohem GWP-Wert zu. Ein gutes Beispiel ist R- 0 A in Supermärkten.

einen Teil der bertragungskette für die Wärme darstellt und es andererseits sinnvoll ist, sich gerade bei komplexen S stemen immer wieder auf die grundlegende Funktion und das Ziel zu fokussieren: Wärme mit möglichst wenig Aufwand von «A» nach «B» zu transportieren. Kältefachleute wünschen sich bei Kältemitteln Eigenschaften wie Stabilität, Kondensation und Verdampfung bei idealen Drücken, Verträglichkeit mit

Hersteller und Fachgrosshändler konnten für die Swiss Cooling Expo gewonnen werden, präsentierten ihre Neuheiten und führten Gespräche mit Kunden.

Wiederverwendung von Kältemitteln

Die Swiss Cooling Expo bot allen Branchenangehörigen eine ideale Gelegenheit, sich zu informieren und das Netzwerk zu pflegen.

Eine OEM-Markterhebung für Split-Klimageräte zeigte gute Fortschritte, aber Schwierigkeiten liegen vor bei grösseren Anlagen und das bedeutet eine erhebliche Abweichung vom Fahrplan. Bei Supermärkten sind Umrüstungen von R- 0 A wichtig, es geht aber wesentlich langsamer vorwärts als im Gapometer-Fahrplan vorgesehen. Weiter gibt es Umrüstungen auf R- 0 A (GWP 0 ), auf R- 0 F (GWP 5) und seit Kurzem auch auf R- A und R- A (GWP 00). Gute Ergebnisse für schnelle Umrüstungen werden erzielt, denn es funktioniert einfacher mit R0 A als mit R- . Die Wiederverwendung von Kältemitteln kann einen wichtigen Beitrag zum Phase-Down leisten, da rec celte Produkte nicht von der uotenregelung erfasst werden, ergänzte Voigt an dieser Stelle.

Andrea Voigt. «Bei Planern und Anlagenbauern muss das Bewusstsein für die Notwendigkeit von niedrigerem GWP gesteigert werden.»

Kältemittel-Situation in der Schweiz

Die Fachvorträge waren ausgezeichnet in der Themenwahl und wurden von hervorragenden Referenten präsentiert.

Patrick Goetz, Fachlehrer für Kältetechnik gibb Bern, beleuchtete in seinem Referat verschiedene Kältemittel auf Eigenschaften und Verwendung. Mittels einer Folie mit einem Kältekreis erklärte Goetz, dass erstens das Kältes stem nur

Patrick Goetz. «Je tiefer der GWP bei Kältemitteln, desto problematischer ist in der Regel die Gefahrenklasse.»


den im S stem verwendeten Materialien, Sicherheit bei gleichzeitiger Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit. Doch muss man bei der Planung häufig abwägen und den auf das Objekt bezogenen besten Kompromiss finden, da nicht alle Anforderungen gleichzeitig optimal erfüllt werden können.

Die Kältemittel haben bereits die 4. Generation erreicht. Die anorganischen KM entsprangen der ersten Generation: was immer funktionierte wurde eingesetzt. Hohe Betriebsdrücke, toxische oder explosive Produkte hatten schwere Unfälle zur Folge. Die zweite Generation wurde daher mit dem Gedanken nach möglichst grosser Sicherheit entwickelt. Stabile, langlebige Produkte waren die Folge. Die dritte Generation war die direkte Folge der nachteiligen Auswirkungen stabiler Produkte: langlebige und chlorhaltige Verbindungen erreichen die Ozonschicht und bauen diese ab. Die vierte Generation verlangte nach schnell abbaubaren Produkten mit dem Ziel, den GWP stark zu reduzieren. Man darf die Gruppe der HFO als zur . Generation gehörend betrachten, während H-FKW der dritten, H-F KW F KW der zweiten und die natürlichen Kältemittel der ersten Generation zugerechnet werden. Somit kann bezüglich Einführung am Markt folgende Reihenfolge aufgestellt werden: natürliche Kältemittel F KW und H-F KW H-FKW HFO und nun wieder der Schritt zurück zu den natürlichen Kältemitteln. Gerade beim GWP gibt es grosse Differenzen zwischen den einzelnen Kältemitteln. Politisch und marketingtechnisch kann man mit solchen Unterschieden sehr gut argumentieren. Allerdings ist für die Natur eher die Grössenordnung ( 0, 00, 000, 0 000) und nicht der genaue Wert ausschlaggebend. Einzelne Messungen haben für R f (Tetrafluorpropen) auch schon GWP-Werte unter ergeben. Tatsächlich spielt es aber keine Rolle, ob ein GWP knapp unterhalb oder oberhalb von « » ( O ) liegt. Obschon jedes Gas, welches sich nach der Emission in der Atmosphäre aufhält, einen Treibhauseffekt bewirkt, hat doch R einen GWP von «0», da es nach der Emission sehr schnell vom Wasser absorbiert wird. «Je tiefer der GWP, desto problematischer in der Regel die Gefahrenklasse», gab Patrick Goetz dem interessierten Publikum mit. ■ www.swisscoolingexpo.ch www.svk.ch


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Lüftung | Klima | Kälte | Produkte

Eine App für die WiFi-Anbindung ermöglicht hohen Komfort für den Nutzer.

Samsung vereint Luft/Wasser-Wärmepumpe und Multi-Split-Klimaanlage in einem Gesamtkonzept: EHS - TDMplus

Kombination: Luft/Wasser-Wärmepumpe und Multi-Split-Klimaanlage Aufgrund immer heisser werdender Sommer steigt auch der Bedarf an Raumkühlgeräten im privaten Sektor rasant an. Nachdem Luft/Wasser-Wärmepumpen mittlerweile fast zum Standard-Heizsystem im Neubau wurden, werden diese Anlagen auch in der Sanierung beim Umstieg auf ein Flächenheizungssystem immer beliebter. Quelle: Pixel Systems AG

■ Auch wenn die meisten Luft/Wasser-Wärmepumpen mit einer Kühlfunktion ausgestattet sind, ist die Ausführung des Systems als vollwertiges Raumkühlsystem relativ aufwendig und alles andere als standardisiert, weshalb sich viele Haushalte vor der Entscheidung sehen, entweder auf ein Raumkühlsystem gänzlich zu verzichten oder eine zusätzliche Anlage mit einem weiteren Aussengerät zu installieren. Samsung hat dieses Problem schon vor einigen Jahren erkannt und ein Hybridsystem entwickelt:

eine Kombination aus einer Luft/ Wasser-Wärmepumpe und einer Multi-Split-Klimaanlage. Dieses System wurde von Samsung nun gänzlich überarbeitet und auf den neuesten technologischen Standard angepasst. Es bietet nicht nur neue Funktionen, die Geräte entsprechen nun auch durchgängig der Energieeffizienzklasse A++. Es stehen nun auch Geräte mit 3-Phasen-Stromanschluss zur Verfügung (ab 9 kW Heizleistung) und die Auswahl an verschiedenen Innengeräten lässt auch keine Wünsche mehr offen. Funktionen, wie

EHS TDMplus Hybridsystem 2in1: Luft/Wasser-Wärmepumpe und Multisplit-Klimasystem.

ein Nachtmodus, der die Schallemissionen in den Nachtstunden deutlich reduziert, oder eine WiFiAnbindung (optional) zur Steuerung über eine eigens entwickelte App garantieren höchsten Komfort für den Nutzer.

Rasche Aufheizung der Räume Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt, der bei Flächenheizsystemen oft zu vermindertem Komfort führt, ist der Umstand, dass solche Systeme oft sehr träge reagieren und kurzfristige Änderungen der Systemparameter ohne Effekt bleiben, und die Raumtemperatur dann unangenehm absinkt. Auf-

grund der Trägheit dieser Systeme ist eine kurzzeitige Temperaturanhebung oft nicht möglich. Hier zeigt sich dann ein besonderer Nutzen des Hy-brid-Systems EHS TDMplus. Da die Innengeräte natürlich nicht nur zum Kühlen, sondern auch zum Heizen eingeschaltet werden können, ist eine rasche und kurzfristige Aufheizung der Räume in dieser Jahreszeit individuell und vor allem mit höchster Energieeffizienz möglich.

Fazit Zusammenfassend kann man sagen, dass dieses Hybridsystem, bestehend aus einer vollwertigen

Nachtmodus: reduziert die Schallemissionen in den Nachtstunden.


Lüftung | Klima | Kälte | Produkte

Schnellaufheizen mit Samsung EHS.

Luft/Wasser-Wärmepumpe und einer Multisplit-Klimaanlage, die ideale Lösung zur komfortablen und energieeffizienten, ganzjährigen Temperierung von Wohnräumen darstellt und Samsung mit dieser Innovation wieder ein zukunftsweisendes Konzept für

die Umwelt, aber auch für den persönlichen Wohnkomfort auf den Markt gebracht hat.■ Pixel Systems AG Tel. 044 829 65 90 www.samsung-ac.ch

Steinwolle von Flumroc: Brandschutz inklusive ■ Im Brandfall soll sich das Feuer nicht über die Lüftungskanäle im Gebäude ausbreiten können. Deshalb müssen Brandschutzbekleidungen gewisse Mindestanforderungen erfüllen. In der Schweiz dürfen gemäss den geltenden Brandschutzvorschriften für Lüftungsleitungen nur noch Brandschutzlösungen eingesetzt werden, die nach der Norm SN-EN 13661:2014 geprüft sind. Dieser Norm entsprechen die von Flumroc für Lüftungskanäle neu entwickelten Brandschutzplatten «Conlit Ductboard» und die Brandschutzmatten «FMI 500 FP» aus Steinwolle. Sie sind nicht brennbar, für die beste Brandschutzklasse A1 (VKF-Brandverhaltensgruppe RF1) klassifiziert und erfüllen die Anforderungen an den Feuerwiderstand – egal, ob 30, 60 oder 90 Minuten verlangt sind. Auch betreffend Montage lassen diese von der VKF anerkannten Systeme kaum Wünsche offen. An der Swissbau Basel kann man sich vom 16.– 20. Januar 2018 selber von den Qualitäten der Flumroc Steinwolle-Dämmungen überzeugen und dabei mehr über die Einzigartigkeiten dieses natürlichen Materials erfahren. Die Besucher können an der Messe den hohen Schmelzpunkt der Steinwolle testen und erleben damit auf eindrückliche Art Brandschutz pur. ■

Swissbau Basel, 16.–20. Januar 2018 Halle 1.1, Stand C185 Halle 1.1, Stand C28 (techn. Dämmung) Flumroc AG Tel. 081 734 11 11 www.flumroc.ch

Baulicher Brandschutz schafft Sicherheit.

Dämmstoffe von Flumroc schützen Lüftungskanäle im Brandfall bis zu 90 Minuten.

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Gebäudeautomation |

Sanierung der Gebäudeautomation des Universitätsspitals Zürich – ein komplexes Generalstabsunternehmen

Komplexe Automation eines Spitals Bei der Gebäudeautomation werden immer mehr technische Gewerke einbezogen und wirken miteinander, um allen Anforderungen bezüglich Energie, Funktion und Komfort gerecht zu werden. Ein grosses Sanierungsprojekt bedarf einer umsichtigen Strategie: Betriebsunterbrüche sind zu vermeiden, gebäude- und anlagetechnische Abhängigkeiten im Auge zu behalten. Bruno Vogel*

■ Die Gebäudeautomation muss viele gebäudetechnische Funktionen regulieren, angefangen bei der Heizung über Lüftungsanlagen zu den Sanitär- und Kälteanlagen bis hin zu Zutrittss stemen, Schliessanlagen, Videoüberwachung, Intrusion und Alarmierung. Das Spektrum wächst mit jedem technischen Fortschritt. So haben Stadien, Rechenzentren, Museen oder Bankgebäude ihre Spezialitäten mit Kombinationen aus den verschiedenen technischen Einrichtungen. Bei Spitälern kumuliert sich alles und man spricht von einem Technisierungsgrad, der - bis -mal höher ist als in einem normalen Bürogebäude. Es sind nicht nur die speziellen Anlagen für die Operationsräume. Bei einem Spital kommen zudem verschiedene Labore, ambulante Behandlungsräume, Bettenzimmer mit verschiedenen Spezifikationen, Rehabilitation, Ph siotherapie, Büros, Restauration und Wassertherapie dazu. All diese Räumlichkeiten müssen in einem hohen Masse verfügbar sein, sodass sie selbst für eine technische Sanierung nicht einfach beliebig ausser Betrieb genommen werden können. berdies verunmöglicht der unterschiedliche Ausrüstungsgrad der Räume eine standardisierte, s stematische Sanierung. Jeder Raum ist ein Unikat und das erhöht den Aufwand. Als Generalplaner sind wir mit der Aufgabe betraut, die Gebäudeautomation und die Gebäudetechnik des Universitätsspitals Zürich total zu sanieren. Hierbei waren zusätzliche Herausforderungen hinsichtlich der Verfügbarkeit zu bewältigen: So gibt es in den Labors Testreihen, die über mehrere Jahre hinweg laufen; ein Betriebsunterbruch wäre nicht möglich. Auch die technischen Geräte dürfen nicht einfach ausgeschaltet werden; einerseits aus technischen wie auch aus finanziellen Gründen. Es gibt auch Räume mit Ausrüstungen, die bei einem Betriebsunterbruch einen grossen Umsatzausfall ergeben würden.

Also müssen andere Abläufe und Vorgehensweisen gefunden werden für die geplanten Sanierungen.

Koordination bei laufendem Betrieb Für die Umsetzung einer Sanierung ist die Strategie klar: So wenig Betriebsun-

terbrüche wie möglich zu haben. Das ist jedoch leichter gesagt als getan. Erschwerend ist dabei, dass es viele Abhängigkeiten unter den technischen Anlagen gibt. Es liegt auf der Hand, mit der Sanierung auch diese Verkettungen zu lösen.

Die Lüftungsverteilung leitet die Zuluft in die verschiedenen Zonen des Unispitals. Betriebsunterbrüche sind bei Grossprojekten wenn immer zu vermeiden.


Wenn ein Betriebsunterbruch unumgänglich wird, stellt sich die Frage, ob während den Sanierungsarbeiten für einen unterbruchlosen Betrieb der gebäudetechnischen Anlagen ein Provisorium eingesetzt werden muss, damit der zeitliche Druck für die Umbauarbeiten gesenkt werden kann. Dies ist aber meistens die letzte Alternative, welche sehr kostenintensiv ist. Beim Projekt des Universitätsspitals Zürich wurden für den provisorischen Betrieb der Anlagen temporäre wiederverwendbare Steuerschränke gebaut. Diese mobilen Steuereinheiten sind flexibel und decken die meisten Steuer- und Regelsituationen ab. Somit ergeben sich mit der Montage des Provisoriums und mit der Montage auf die definitive Steuerung zwei sehr kurze Unterbrüche, die auf Randzeiten gelegt werden können. Der Tagesbetrieb im Spital wurde somit nicht tangiert.

Schnittstellen Bei den Sanierungen von technischen Anlagen gibt es meistens Abhängigkeiten nicht nur vom Betrieb und der Nutzung der eigentlichen Anlagen, sondern auch zu diversen anderen technischen Anlagen. So ergibt sich beim ganzen Ablauf einer Sanierung eine Kette von Schnittstellen, die jeweils zu berücksichtigen sind angefangen beim Energielieferanten über die verschiedenen Anlagen in den Bereichen von Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Sanitär bis Elektro und über die gebäudetechnische Betriebskette bis zum jeweiligen beteiligten Prozess (Operation, Behandlung, Labore etc.) des Spitals. Folgende Fragen sind zu stellen: Technische Abklärung: Was ist im Minimum nötig, damit eine Anlage am Laufen gehalten werden kann mit möglichst wenig Beeinflussungen der Betriebsprozesse Beispiel: Bei einer Lüftungsanlage könnte eine Wärmerückgewinnung (WRG) für eine Revision ausser Betrieb genommen werden ohne Unterbruch der Anlage. Abklärung des Betriebsprozesses: Welches Minimum (an Leistung) genügt für den betroffenen Prozess Beispiel: Bei Büroräumen ist das Abstellen der Lüftung einen halben Tag lang machbar, da kurzfristiges Arbeiten auch bei schlechter Luft ualität zumutbar ist. Bei einem Operationssaal (OP) ist dies nicht möglich. Organisatorische Abklärung: Kann der betroffene Prozess an einem anderen Standort auch durchgeführt werden Beispiel: Bei notwendigen und länger dauernden Stromunterbrüchen in einem OP müssen spezifische Eingriffe in andere OP verlegt werden. Um die betroffenen Schnittstellen und den Einfluss auf diese zu minimieren, wird immer versucht, das Problem in einem ersten Schritt auf der technischen Ebene zu lösen. Nach einer genaueren Anal se vor Ort ergibt sich häufig auch Potenzial zur Energieeinsparung oder zur Reduktion gebäudetechnischer Anlageteile (z.B. statt Ventilatoren).

Erneuerung, ein stetiger Prozess Infolge der Komplexität und Vielfalt eines Spitals erhöht sich auch die Anzahl der benötigten Gebäudetechnikanlagen. Nebst den Erstellungskosten sind auch die Kosten für die fortwährende Erneuerung nicht zu unterschätzen. Die technischen Anlagen sind auch ein Teil des Gebäudes; somit fallen sie in den Fokus des Gebäudeunterhalts. Erneuerungen oder Ersatz wird leider meistens durch die Linse des Baus betrachtet. Dies führt häufig zu Problemen, denn die


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Gebäudeautomation |

Das Universitätsspital Zürich (USZ) ist ein Grossbetrieb bestehend aus 44 Kliniken und Institute und 7800 Beschäftigten. Das USZ stellt 950 Betten zur Verfügung und wies 2016 einen Betriebsertrag von 1,326 Mrd. Franken aus.

technischen Anlagen haben eine viel kürzere Lebensdauer als zum Beispiel die Gebäudehülle. Konkret: Die zu erwartende Einsatzdauer von Elementen der Gebäudehülle liegt bei 0 bis 50 Jahren, von steuerungstechnischen Anlagen ungefähr bei 5 Jahren. Kombiniert man nun die Vielzahl der technischen Anlagen mit der Lebensdauer ergibt sich eine klare Schlussfolgerung: Die Instandhaltung der technischen Anlagen muss vom ersten Moment an ein fester Bestandteil der täglichen Arbeit und der dazu gehörenden Prozesse sein. Falls dies nicht berücksichtigt wird, kann eine vernünftige Sanierung plötzlich kostenintensiv und zeitkritisch werden. Sachzwänge wie Renovationen, Umbauten oder Nutzungsänderungen machen diese Aufgabe noch komplizierter.

Unser Beitrag Gesamtsanierung Gebäudetechnik Universitätsspital Zürich (im Überblick)

Eines der über 100 Steuerschränke des Gebäudeleitsystems.

Projektart: Sanierung Gebäudeautomation Auftrag: Gesamtplanung Gebäudeautomation Auftraggeber: Hochbauamt des Kantons Zürich Projektdauer: 2009–2019 Umfang: über 100 Gebäudetechnikzentralen mit Schaltschränken (für über 600 gebäudetechnische Anlagen) Planung: Gebäudeautomation mit Fachbauleitung, Gebäudeund Elektrotechnik

Im schweizerischen Gebäudepark werden immer weniger Neubauten erstellt und die Sanierungen bestehender Bauten nehmen zu. Bei Sanierungen trifft man häufig Anlagen an, die 0 Jahre alt oder älter sind; dadurch wird deren Sanierung oder Ersatz dringend. Um eine Sanierung entspannt anzugehen, sind die Ablösungen und oder bergangslösungen für mess-, steuer- und regelungstechnischen Anlagen detailliert zu planen. Ein von Anfang an durchgängiges Konzept bei der Realisierung von gebäudetechnischen Anlagen ist da ein sicherer Grundbaustein. Mittels Drehbüchern müssen die Abläufe für alle am Prozess beteiligten Parteien detailliert aufgeführt werden, um damit berraschungen möglichst auszuschliessen. Damit ist sichergestellt, dass alle Beteiligten wissen, wann und wo genau sie ihre Arbeiten ausführen müssen. Auch die Aufteilung eines Areals in verschiedene Zonen soll eine möglichst hohe Autonomie der gebäudetechnischen Anlagen gewährleisten. Nebst einem arealübergreifenden Gebäudeleits stem für die Beobachtung und Bedienung von technischen Anlagen sind auch S steme für die Alarmierung und zur Datenablage notwendig für das Funktionieren eines modernen Krankenhauses. Dank dem Wandel der Technik ist jede Sanierung immer wieder eine neue, spannende Herausforderung die es zu meistern gilt. ■ runo ogel ist Mitglied der eschäftsleitung der SP und Partner

Die Wärmeübergabestation ist nur eine der vielen gebäudetechnischen Anlagen, die vom Gebäudeleitsystem überwacht werden.

www.isppartner.ch


Gebäudehülle | Spenglerei |

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Hochleistungs-Wärmedämmung (HLWD) in der Baupraxis

«Die Physik können wir nicht ändern – wir müssen richtig mit ihr umgehen» Resultate aus der Materialforschung ermöglichen die laufende Verbesserung von Dämmstoffen. Eine Innovationsgruppe des Vereins energie-cluster befasst sich vertieft mit Hochleistungs-Wärmedämmungen. Die IG HLWD versteht sich als Treiber für den Technologietransfer, initiiert neue Forschungsprojekte und arbeitet am Aufbau einer Analyse des Schweizer Markts zu Hochleistungs-Wärmedämmungen. Beim Weiterbildungskurs am 25. Oktober 2017 in Olten stand neben der Vermittlung von theoretischen Grundlagen vor allem die Anwendung dieser Dämmstoffe in der Baupraxis im Vordergrund. Daniela Hochradl

■ Gregor Steinke vom Institut für Energie am Bau der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) gab eine bersicht über den Einsatz der verschiedenen auf dem Markt verfügbaren Wärmedämmstoffe. Als Kriterien für die Auswahl des Dämmstoffs nannte er unter anderem Brandschutz, Druckfestigkeit, Feuchte-, Schall-, Wärmeschutz, Gestaltung, kologie und Kosten. Die stärksten Argumente für Wärmedämmungsmassnahmen liefern die Vermeidung von Schimmelpilzbildung und damit gesundheitlichem Risiko und die verbesserte Behaglichkeit. Bei gut gedämmten Aussenwänden kann die Raumtemperatur aufgrund der höheren Bauteiltemperatur bei gleichem Behaglich-

«Sicherheit und Multifunktionalität: Dies sind Stichworte, die für Gebäudefassaden in der Zukunft prägend sein werden.» André Schreyer

keitsempfinden abgesenkt werden. Energiekosteneinsparung sowie eine grössere Unabhängigkeit von Energiepreisschwankungen und -importen, eine schlanke Gebäudetechnik mit tie-

fen Vorlauftemperaturen und Umweltschutz sind weitere Argumente für gut gedämmte Gebäudehüllen, und sie stärken zudem die lokale Schweizer Wirtschaft. Gegen dicke Dämmstärken sprechen vor allem die verschlechterte Gestaltbarkeit, konstruktive Probleme sowie der Nutzflächenverbrauch durch die Dämmung. Hochleistungs-Wärmedämmungen (HLWD) bieten die hance, Gebäude oder bestimmte Bauteile energetisch zu verbessern, wo dies mit herkömmlichen Dämmstoffen nicht oder kaum möglich ist.

Was sind HochleistungsWärmedämmstoffe? Der Ph siker Jannis Werner von der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa lieferte einen spannenden Einstieg in die Welt der hochdämmenden Materialien. Dem Ausdruck Hochleistungs-Wärmedämmstoffe (HLWD) können verschiedene Definitionen zugrunde gelegt werden. Eine ph sikalische Definition lautet: Hochleistungs-Wärmedämmstoffe dämmen «besser als stehende Luft». Der energie-cluster definiert HLWD als «besser im Vergleich zu Standardmaterialien». In der Forschung wird die exakte Definition von 0 mW (m K) als oberer Grenzwert für die Wärmeleitfähigkeit eines Bauteils verwendet.

Physik – formelfrei erklärt

Welcher Hochleistungsdämmstoff für welche Bauaufgabe? Antworten dazu gibts im HLWD-Tageskurs, der von energie-cluster.ch jährlich organisiert wird.

Der Wärmetransport beruht auf drei Mechanismen: Wärme kann von Atom zu Atom bzw. von Molekül zu Molekül (Wärmeleitung), von elektromagnetischen Wellen (Wärmestrahlung) und via Massetransport (Konvektion) übertragen werden. Um eine möglichst gute

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Gebäudehülle | Spenglerei |

Dämmwirkung zu erzielen, müssen diese Mechanismen so weit wie möglich reduziert werden. Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Ein Weg ist es, die Dichte zu reduzieren, indem weniger Feststoff verwendet wird. Die bertragung der Strahlungswärme kann beispielsweise durch die Erhöhung der Opazität ( Trübung) unterdrückt werden. Konvektion kann durch die Einschränkung der Beweglichkeit des Gases im Dämmstoff (meist Luft) reduziert werden, z. B. durch die Verwendung mehrerer Lagen wie bei der -fach-Verglasung oder durch kleine Poren wie beispielsweise in Mineralwolle oder EPS. Um die Wärmeleitung im Gas zu reduzieren, kann statt Luft ein weniger gut leitendes Gas verwendet werden. Alternativ kann der Energieaustausch zwischen Gasmolekülen durch die Ausbildung extrem kleiner Poren stark verringert werden wie dies bei Aerogelen passiert. Am besten lässt

sich die Wärmeleitung im Gas verhindern, indem ein Vakuum erzeugt wird.

Materialien, die den Wärmetransport so gut wie möglich verhindern Bei dämmenden Materialien wird zwischen organischen und anorganischen Dämmstoffen unterschieden. Organische Dämmstoffe können entweder aus natürlichen Rohstoffen (wie Holzfaser, Zellulose, Schafwolle usw.) oder aus s nthetischen Rohstoffen bestehen. S nthetische Dämmstoffe sind Kunststoffe auf Erdölbasis (wie Expandiertes oder Extrudiertes Pol st rol EPS oder PS, Pol urethan-Kunststoffschäume PUR PIR). Dämmungen aus PUR PIR-Hartschaum werden aufgrund ihrer niedrigen Wärmeleitfähigkeit bereits als Hochleistungsdämmstoffe bezeichnet. Da sie zur Familie der Duroplaste gehören, schmelzen sie auch bei hohen Temperaturen nicht und bleiben form- und dimensionsstabil. Sie sind druckfest,

Das physikalische Verständnis der Wärmeübertragung ermöglicht es, den verschiedenen Effekten durch die Verwendung geeigneter Materialien entgegenzusteuern und den unerwünschten Transport der Wärme vom Innenraum nach aussen weitgehend zu vermeiden. (Grafik: Referat Jannis Wernery)

Die Hauptreferenten waren Marco Ragonesi, Beat Nussbaumer und Jannis Wernery. (Foto: energie-cluster)

dauerhaft, wasserabweisend und gegenüber fast allen Bauchemikalien beständig. Das organische Material wird mit einem luftdichten Material (z. B. Alu) kaschiert. Im Vergleich zu einer herkömmlichen EPS-Dämmung lassen sich mit diesem Material bei gleicher Dämmleistung 5 cm Dämmdicke einsparen (vgl. Grafik mit Kurvenschar). Anorganische Dämmstoffe (Glaswolle, Steinwolle, Schaumglas, Mineralschaum, Kalziumsilikat, VIP, Aerogele) haben den Vorteil, dass sie nicht brennbar sind. Vakuum-Isolations-Paneele (VIP) bestehen aus einem Kern aus p rogener Kieselsäure und einer metallisierten Plastikhülle. Es kann kein Wasser eindringen und die Wärmeleitung wird durch das erzeugte Vakuum fast komplett unterdrückt. Da keine Hülle perfekt ist, verschlechtert sich die Performance mit dem Alter des Dämmmaterials. Beschädigungen können zu einem «Ausfall» führen. In diesem Fall ergibt sich bei einer Dämmstärke von cm ein U-Wert von 0. statt 0. W (m K) (vgl. Grafik mit Kurvenschar, rote Kurven). Aerogele sind hochporöse Festkörper, bestehend aus Siliziumdioxid, mit Poren im Nanometerbereich. Die freie Weglänge für Moleküle beträgt 0 Nanometer (der millionste Teil eines Meters), wodurch die Wärmeleitung im Gas stark unterdrückt wird. Das Material wird mit einer h drophoben ( wasserabweisenden) Schicht überzogen. Aerogel-Produkte sind beispielsweise Dämmputze mit Aerogel-Granulat, welche sich gut für die Sanierung von historischen Objekten eignen. Weitere Produkte auf dem Markt sind Platten, Matten, die oft in einer Stärke von cm als Aussenwärmedämmung verwendet werden, oder Granulat, das in ein Zweischalenmauerwerk eingeblasen werden kann. Aerogel-Granulat kann auch in transparente Behälter eingefüllt werden, um durchscheinende


Gebäudehülle | Spenglerei |

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Elemente (z. B. für Lampen oder für Dachfenster) herzustellen.

Gesundheit – alles Nano oder was?

Durch den Einsatz von HLWD lässt sich die Dicke der Wärmedämmung bei gleichem U-Wert reduzieren. Lesebeispiel: Um einen U-Wert von 0.15 W/(m2 · K) zu erreichen, benötigt man mit einer herkömmlichem Polystyrol-Dämmung (EPS = violette Linie) eine Dicke von über 22 cm. Mit dem Hochleistungsdämmstoff PUR mit Alu-Kaschierung (= grüne Linie) sind für diesen U-Wert nur 15 cm nötig, und mit Vakuum-Isolations-Paneelen (VIP) sind im Idealfall nur 4–5 cm nötig. (Grafik: Referat Marco Ragonesi)

Von der Nanostruktur der Aerogel-Produkte können einzelne Teilchen abbrechen, was die Frage nach der gesundheitlichen Verträglichkeit aufwirft. Bei sehr faserigen Materialien besteht grosses Risiko (Beispiel: Asbest). Durch das kleine Länge-Dicke-Verhältnis wird der Einsatz von Aerogelen als unproblematisch eingestuft. Es ist jedoch eine indi-

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Gebäudehülle | Spenglerei |

Dämmstärke (cm) und heutige Materialkosten-Bereiche der Wärmedämmung für U-Wert 0.15 W/(m2 ·K) und eine Fläche von 1 m2. In diesen Kosten nicht eingerechnet ist der Flächen-/Raumgewinn als Vorteil der Hochleistungs-Wärmedämmstoffe HLWD. (Grafik: Referat Beat Nussbaumer, energie-cluster.ch, Kurs HLWD)

viduelle, produktspezifische berprüfung der Verträglichkeit nötig, die mittels Gutachten ausgewiesen wird.

Hochleistungs-Wärmedämmung als Problemlöser Die Hochleistungs-Wärmedämmung wird aufgrund der hohen Kosten vor allem in Spezialfällen als «Problemlöser» eingesetzt. berall dort, wo Platzmangel besteht, können HLWD punkten. Sehr dünne Dämmschichten ermöglichen beispielsweise einen schwellenlosen Terrassenausgang, bringen konstruktive Vereinfachung (geringerer Dachüberstand) und erzielen einen Nutzflächengewinn bei Innendämmun-

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mit bauaufsichtlichem Prüfzeugnis

gen oder kleinen Fensterflächen bei Dachlukarnen. Bei den HochleistungsDämmprodukten ist auf dem Bau ein

«Das Potenzial von Hochleistungs-Wärmedämmungen liegt vor allem dort, wo Platz knapp ist: in verdichteten Gebieten und bei architektonischen Details.» Jannis Wernery

anderer Umgang als mit konventionellen Dämmstoffen gefordert. Vor allem für den Einsatz von VIP müssen die Konstruktionen mit entsprechendem Know-how auf Planer und Anwenderseite konzipiert sein. Die Vorfabrikation gewisser Bauteile ist vorteilhaft. Auch der Bauph siker Marco Ragonesi sieht die Einsatzgebiete von HLWD im Bereich der Speziallösungen und Bauteilanschlüsse. Er empfiehlt, keine unüberlegten Risiken einzugehen und darauf zu achten, dass VIP auch ersetzt werden können. Die fachgerechte Verwendung dieser Dämmstoffe als Aussendämmung sei «unproblematisch». Vorsicht sei insbesondere bei Innendämmungen

Die Effizienz auf Ihrem Dach.

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geboten, da die Tragstruktur ausgekühlt wird. Bei der Sanierung von denkmalgeschützten, historischen Gebäuden stellen Hochleistungs-Dämmprodukte oft die einzige Möglichkeit dar, den Wärmeschutz der Fassade zu verbessern. Mit Aerogel-Produkten ist es möglich, den harakter des Gebäudes zu erhalten und trotzdem den Wärmedurchgang entscheidend zu verringern. Vollflächig für Fassaden wird Aerogel derzeit am häufigsten mit einer Stärke von 5 cm eingesetzt.

Wirtschaftlichkeit und Zusatznutzen Beat Nussbaumer, Gebäudetechnik-Ingenieur bei der Dr. Eicher Pauli AG und Technologievermittler beim energie-cluster, präsentierte die Wirtschaftlichkeit von Hochleistungs-Wärmedämmungen anhand von untersuchten Praxisbeispielen. In Fällen, in denen zum Beispiel die Maximierung der Wohnfläche im Vordergrund steht, und bei begrenzten Platzverhältnissen führt der Einsatz von Hochleistungs-Dämmstoffen zu einer optimierten Raumausnutzung. Mehrkosten für eine effizientere Wärmedämmung und die dadurch erzielten Einsparungen müssen für den jeweiligen Fall beurteilt und gegenübergestellt werden. Grundsätzlich gilt: Der Nutzen von HochleistungsWärmedämmungen muss monetarisiert werden, um wirtschaftliche Gesamtbetrachtungen durchführen und dem Bauherrn optimale Lösungen anbieten zu können. Lambda-Wert : Wärmeleitfähigkeit [W/(m·K)] U-Wert: Wärmedurchgangskoeffizient [W/(m2 ·K)] Bei gleicher Bauteilstärke dämmen Materialien mit tieferer Wärmeleitfähigkeit (Lambda-Wert ) besser. Einheit: W/(m∙K): Diese gibt den Wärmetransport durch einen Baustoff an, pro Kelvin Temperaturdifferenz zwischen warmer Seite und kalter Seite. Hochleistungs-Wärmedämmstoffe (HLWD) haben je nach Definition eine Wärmeleitfähigkeit Lambda unter 0.020 bis 0.030 W/(m∙K) bzw. unter 20 bis 30 mW/(m∙K) (Milliwatt/(m∙K)). Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) gibt den Wärmestrom durch ein Bauteil mit einer gewissen Dicke an, pro m2 Fläche und pro Kelvin Temperaturdifferenz zwischen warmer und kalter Seite. Einheit: W/(m²∙K). So lassen sich am U-Wert auch die Dämmeigenschaften eines Bauteils ablesen. Einfach erklärt: Je höher der U-Wert eines Bauteils mit einer gewissen Dicke, umso schlechter ist die Dämmwirkung; je niedriger der U-Wert, umso besser die Dämmwirkung. Typische U-Werte: – 25 cm Beton ohne Dämmung: U-Wert = 2.5 W/(m2 · K) – 35 cm Doppelschalen-Mauerwerk mit 8 cm Dämmung: U-Wert = 0.3 W/(m2 · K) – Kompaktfassade mit 20-22 cm EPSDämmung: U-Wert = 0.15 W/(m2 · K)

«Ein U-Wert von unter 0.1 W/(m2 · K) kann kein Ziel sein, ausser wir haben die Frechheit, die Heizwärme weiterhin mit fossilen Energieträgern zu decken.» Marco Ragonesi, Bauphysiker

Hohe Performance beim Schutz vor Feuchte und Hitze

Das Produkt Li uid Pore ist eine Mineraldämmplatte, welche laut Erfinder und Hersteller viele Vorteile vereint. Die Hochleisungseigenschaften dieses nicht brennbaren, diffusionsoffenen Dämmstoffs liegen nicht wie bei den anderen vorgestellten Materialen in der extrem niedrigen Wärmeleitfähigkeit, sondern in der verbesserten Performance im Feuchte- und Hitzeschutz sowie in der klimaschonenden Herstellungsweise. Die Eigenschaft der Wärmespeicherung wird nicht nur im Winter genutzt, sondern bietet im Sommer einen Puffer, der die sommerlichen Wärmemengen einlagert und diese erst nach und nach an den Wohnraum abgibt.

Aktuelle Trends und Marktentwicklung Andr Schre er vom Verband Gebäudehülle Schweiz stellte aktuelle Trends und Innovationen vor. Das prägende Stichwort «Fassade als Kraftwerk» entstand durch die Möglichkeit, Photovoltaik-Module vollflächig als Bekleidung für hinterlüftete Fassaden oder an Balkonen einzusetzen. Hinterlüftete Fassadens steme haben in der Schweiz einen Marktanteil von ca. 5 0 . Bezüglich optimalem Wärmeschutz und Dämmstoffen ist bei diesen Konstruktionen vor allem auf wärmebrückenoptimierte Unterkonstruktionss steme zu achten: z. B. Wärmedämmkonsolen, bei denen das durchdringende Bauteil aus faserverstärktem Kunststoff besteht. Der Marktanteil dieser thermisch entkoppelten Befestigungss steme liegt laut dem Schweizerischen Fachverband für hinterlüftete Fassaden (SFHF) bereits bei 50 0 . ■

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Gebäudehülle | Spenglerei |

Blick auf die mächtige Dachfläche auf der Rückseite des Hauses, wo sich beide Dächer in gleicher Flucht und Gefälle vereinen.

Neues Zuhause unter mächtigem Dach im Wohn- und Pflegeheim Lindenbaum Das idyllisch gelegene Wohnheim in Zuzwil SG wurde 2013 um 40 neue Plätze erweitert. Das neue, beide Bauten deckende Doppelfalzdach aus Aluminium verbindet den Altbau und den angegliederte neuen Teil. Bernard Trächsel

■ Glocke zur Geschichte des Hauses. Sie läutet tagsüber um , und Uhr und macht darauf aufmerksam, dass wir Menschen «nicht alleine sind». Hier interessiert aber primär das neue grosse Doppelfalzdach, welches das alte und das neue Gebäude mit eigenwilligem Ausdruck verbindet.

Objektbeschrieb und Kommentar Jury Für den Ausbau des beliebten, schön gelegenen Wohnheims wurde ein Wettbewerb

Georg Rossi, Spenglermeister, Franz Rossi AG, Oberbüren.

ausgeschrieben. Berücksichtigt wurde der Vorschlag von Detlef Schulz vom Architekturbüro Gruppe für Architektur GmbH in Zürich. Die örtliche Unterstützung für die Ausschreibung und die Bauleitung sicherte das Architekturbüro Trunz Wirz AG. Der Neu- und Ausbau des Wohnheims wurde als Ergänzungsbau an das Hauptgebäude angefügt. Die Aufgabe des Verbindens von alt und neu wurde dem langen, mächtig wirkenden, geneigten Dach übertragen. Der Erweiterungsbau ist ge-

genüber dem verbindenden Dachfirst leicht abgedreht. Das Dach ist beim breiteren Anbau tiefer gezogen, was dem Bau eine ganz eigenwillige, spezielle Ausstrahlung verleiht. Das Dach ist nach heutigem Standard gebaut und umfasst von innen nach aussen gipsgebundene Platten, den Rost als Installationsraum, die Dampfsperre, die Sparrenlage mit 0 mm Wärmedämmung integriert, eine Schalung als Verlegehilfe und Puffer, das Unterdach für höhere Ansprüche, den Belüftungsraum mit Lattungen 0 mm hoch und Nageldichtungen, die Schalung mm Nut und Kamm verlegt, eine Trennlage und schliesslich die Doppelfalzbekleidung aus Aluminium pulverbeschichtet Prefalz. Um eine feine Linierung zu erzielen, wurde als Achsmass die Breite von 0 mm gewählt. Die gut dimensionierte, unten an der Traufe eingelegte Rinne sichert die Entwässerung. Das neue Doppelfalzdach mit Farbton patina grau wirkt modern und zeitgemäss und viel leichter als die alte Ziegeldeckung. Integriert wurden natürlich auch alle Durchdringungen und Dachaccessoires, so die bestehenden vier Dachlukarnen und das kleine Eingangsdach.


Gebäudehülle | Spenglerei |

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Bautafel Objekt: Wohn- und Pflegeheim Lindenbaum, Züberwangen

Gelungene Erweiterung des Wohnheims. Auch das alte Gebäude wurde neu mit Aluminium Prefa Prefalz eingedeckt.

Die Jur betrachtet die Verbindungsart und die entstandene Dachform als speziell und recht gewagt. Die Material- und Farbkombinationen sind heiter und gefällig. Die klassische Spenglerarbeit ist sauber und fachmännisch richtig ausgeführt. Die Bewohner und Bewohnerinnen können sich freuen, sie werden unter diesem Dach in Ruhe leben können. ■

Konstruktion Dach: Belüftetes Doppelfalzdach Werkstoff Spenglerarbeiten: Aluminium Prefalz, beschichtet mit Farbton grau patina Baubeteiligte Bauherr: Gemeinde Zuzwil, Roland Hardegger Spengler: Franz Rossi AG, Spenglermeister Georg Rossi, Oberbüren Architekt: Konzept GfA Gruppe für Architektur, Detlef Schulz, Zürich Bauleitung: Trunz + Wirz AG, Henau

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Gebäudehülle | Spenglerei |

Scherrer Metec plant und erstellt mit viel Liebe zum Detail eine filigrane Fassade

Gemeindehaus im Spitzenkleid Brillante Architektur verlangt vom Handwerker immenses Wissen, Hartnäckigkeit, Flexibilität und Weitsicht. Architektin Tilla Theus und die Bauspenglerei Scherrer Metec schufen im Limmattal ein filigranes Meisterwerk. Quelle: Scherrer Metec AG

■ Wie ein Spitzenkleid schmiegt sich der Stoff aus Aluminium um den markanten Körper. Durch die schimmernden Maschen blitzt die rote Haut, dazwischen sind die ovalen Schatten der Fenster zu erkennen. Selbstbewusst, fast trotzig, prägt das Gebäude seit 0 den historischen Dorfkern von Unterengstringen. Wer genauer hinschaut, erkennt, dass die Fassade mehr ist als verspielter Blickfang; sie verschafft dem Haus s mbolträchtige Identität. Die Maschen haben die Form von Pflugschar und Rebmesser die beiden Zeichen auf dem Wappen der Gemeinde Unterengstringen. Das markante Gebäude mit den filigranen Maschen ist das von Tilla Theus entworfene Gemeindehaus. Mit ihren Werken hat die Zürcher Architektin international Bekanntheit erlangt. Monumentale Formen und extravagante Fassaden sind charakteristisch für die Bauten der gebürtigen Bündnerin. hnlich einer Künstlerin entwirft die

Architektin Schnitt und Form von Baukörper und Fassade. Hat sie diese aufs Papier gebracht, braucht es einen Partner, der sich um die Planung, Technik und Umsetzung kümmert sozusagen den Schneider. Für die Realisierung einer so aussergewöhnlichen Gebäudehülle wie in Unterengstringen sind Erfahrung, Fachwissen und Erfindergeist

gefragt. Tilla Theus entschied sich für die Zusammenarbeit mit Scherrer Metec, einem Schweizer Traditionsunternehmen mit über 0 Jahren Erfahrung in Fassaden- und Metalltechnik.

Die Technik folgt der Architektur Beim Bau in Unterengstringen galt es, die kreativen Ideen der Architektin vom

Von grossem Vorteil für Architekten und Generalplaner: Ein spezialisiertes Unternehmen kümmert sich um Detailplanung, Fertigung, Technik, Logistik und Montage der Gebäudehülle.


Gebäudehülle | Spenglerei |

Plan in die Realität umzusetzen. Auch Funktionalität und Beständigkeit der Gebäudehülle lagen in der Verantwortung von Scherrer Metec. Man prüfte diverse Metalle und Holz und entschied sich dann für farbeloxiertes Aluminium, ein leichtes, dauerhaftes und unterhaltsfreies Material. Die Formen von Pflugschar und Rebmesser wurden aus den Metallschindeln gelasert. Scherrer Metec übernahm auch die heikle Aufgabe der millimetergenauen Montage. Die Spezialisten fixierten die Schindeln auf der darunterliegenden Fassadenebene aus rot eloxiertem Aluminium. Die Befestigung erfolgte punktuell und unsichtbar ein ausdrücklicher Wunsch der Architektin. Insbesondere die Eckkonstruktion musste haargenau zusammenpassen, ungeachtet der sonst üblichen Bautoleranzen. Die Dachkonstruktion stellt noch höhere Anfor-

Architektin Tilla Theus: «Das Team von Scherrer Metec ist in der Lage, scheinbar Unmögliches mutig anzugehen und innovative Lösungen zu entwickeln.»

Pflugschar und Rebmesser – die beiden Zeichen auf dem Wappen der Gemeinde Unterengstringen.

Neubau Gemeindehaus Unterengstringen Bauherrschaft: Gemeinde Unterengstringen Architektur: Tilla Theus und Partner AG, Zürich Totalunternehmer: Allreal Generalunternehmung AG, Zürich Fassade, Dach, Spenglerarbeiten: Scherrer Metec AG, Zürich Dachkonstruktion in Holz: Scherrer Metec AG, Zürich Bausumme: rund 8 Mio. Franken

derungen an Material und Genauigkeit als die übrige Gebäudehülle. Wurden die geschlossenen Flächen an der Fassade auf ein Minimum reduziert, galt für das Dach das Gegenteil: Die Fläche muss absolut dicht und geschlossen sein und soll dennoch die hohen ästhetischen Ansprüche erfüllen und das Gebäude optisch umfliessen.

Kooperation auf Augenhöhe Tilla Theus bezog die Spezialisten von Scherrer Metec bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt in die Planung ein. Das ist wichtig, denn genügend Zeit für die Vorbereitung ist äusserst wertvoll. Werden alle Möglichkeiten von Anfang an durchdacht und Hürden und Gefahren frühzeitig erkannt, verläuft die Bauphase unproblematisch; Termin- und Budgetplan werden eingehalten. Die gegenseitige Abhängigkeit war allen Beteiligten bewusst. Herrschen bei Standardbauten normalerweise hierarchische Sitten, ist bei einem Projekt wie in Unterengstringen die Zusammenarbeit von Architektin und Bauspengler auf Augenhöhe essenziell. Aufseiten von Scherrer Metec setzt dies Fachwissen sowie Interesse und Verständnis für die Architektur voraus. Ziel ist immer, die Pläne der Architektin eins zu eins umzusetzen. «Geht nicht» gibt es nicht bei Scherrer Metec, ein redo, das von den Mitarbeitenden oft alles abverlangt. Es kommt vor, dass für die Realisierung einer Idee alle bekannten und vorhandenen Werkzeuge, Materialien oder Verfahren nichts taugen. Dann wird getüftelt und probiert, bis eine Lösung gefunden ist, die alle Ansprüche an Optik, Technik und Funktionalität erfüllt damit das Fassadenkleid perfekt sitzt, den Baukörper schützt und auch nach Jahrzehnten noch Freude bereitet. Scherrer Metec kombiniert Handwerkskunst und Hightech und bietet alles rund um die Gebäudehülle aus einer Hand: Fassadentechnik, Bedachung, Metallbau, Bauspenglerei, Holzbau und Photovoltaik. Das Zürcher Traditionsunternehmen beschäftigt rund 0 Mitarbeitende in Planung, Fertigung und Montage. Neugier, Interesse an neuen Technologien sowie hohe ualitative Ansprüche zeichnen die Firma aus. ■ www.scherrer.biz


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EnergieGründach und EnergieGrünfassade ■ Energiewende, Klimawandel, Zersiedelung der Landschaft und verdichtetes Bauen verlangen konstruktive, zukunftsfähige Lösungen. Die neu von der SFG (Schweizerische Fachvereinigung Gebäudebegrünung) verfasste Broschüre «EnergieGründach und EnergieGrünfassade – Herausforderung und Chance» bietet diverse Hinweise zu diesem aktuellen Themenkreis und zeigt dazu auch praktische Lösungsansätze und Möglichkeiten auf. Daneben enthält die Broschüre Angaben zur solaren Energienutzung, zum extensiven und intensiven Gründach und verweist auf die Leitlinien und Grund-

lagen zum Bau eines EnergieGründachs. Die neue 14-seitige SFG-Broschüre ist kostenlos per Download beziehbar unter www.sfg-gruen.ch › Publikationen › Downloads. Für interessierte Institutionen und Organisationen ist die Broschüre auch in gedruckter Form erhältlich (Bezug von mehreren Exemplaren gegen Übernahme der Versandkosten). ■ SFG Schweizerische Fachvereinigung Gebäudebegrünung, Tel. 033 223 37 57 info@sfg-gruen.ch, www.sfg-gruen.ch

Titelblatt der 14-seitigen SFG-Broschüre.

Achtung Feuer: Gut gebaut ist gut gesichert ■ Das Risiko von Hausbränden kann durch das Verbauen von nichtbrennbaren Aluminium-Verbundplatten minimiert werden. Dass ein Brand sehr schnell zu einer Katastrophe werden kann, zeigt auch das Unglück von London.

Als Ende Juni 2017 in London 80 Menschen ihr Leben verloren, schaute die Welt fassungslos auf dieses brennende 24-stöckige Hochhaus. Wie hatte diese verheerende Katastrophe bloss passieren können. Wieso mussten so viele Menschen sterben? Nüchtern ge-

fragt: Wie hätte der Brand verhindert werden können? Ausgelöst wurde das Feuer durch einen defekten Kühlschrank und bahnte sich seinen Weg durch das Gebäude. Dass sich der Brand so schnell ausbreitete, ist auf die leicht entzündbare, billige Verkleidung des Hauses zurückzuführen. Das Unglück hätte also abgewendet werden können, wenn unbrennbare Fassadenbekleidung verbaut worden wäre. Auch wenn diese Erkenntnis leider keines der Opfer zurückholt, so soll sie uns doch eine Lehre für die Zukunft sein. Die Gabs Gebäudehülle setzt schon lange auf ebensolche unbrennbare Fassadenbekleidung. Die EtalbondA2-Verbundplatten bieten perfekten Schutz: sie sind nicht nur unbrennbar, sie entwickeln auch we-

nig Rauch und sind tropffest. Zudem bestechen sie durch ihre Farben, durch ihre Oberflächentextur und durch ihre vielen Gestaltungsmöglichkeiten. Mit ihnen gebaute Gebäude sind vom Boden bis zum Dach schön anzuschauen − und vor allem sicher verpackt. Am Swissbau-Stand der Gabs Gebäudehülle kann man sich selbst davon überzeugen. ■

Swissbau Basel, 16.–20. Januar 2018 Halle 1, Stand C41 Gabs AG Tel. 071 666 86 86 www.gabs.ch

Fassadenbekleidung mit Etalbond-A2-Verbundplatten.


Mehr Biegefreiraum beim TD Doppelbieger Soprema an der Swissbau 2018

■ Ein neues Thalmann-Highlight ist die beim TD Doppelbieger optional und ab sofort erhältliche gebogene, untere Klemmwange für Kantungen mit einem Seitenverhältnis von 1:2 (z. B. 40 mm Höhe zu 80 mm Tiefe). Die neue Werkzeugform bietet somit einen weltweit einzigartigen und zusätzlichen Biegefreiraum. Mit diesem hinzugewonnenen Freiraum können jetzt Blechteile produziert werden, deren Profiltiefe ungleich der Profilhöhe ist, was bis dato so nicht möglich war. Diese Neuentwicklung bedient somit den Anspruch des modernen Fassadendesigns nach aussergewöhnlichen Profilgeometrien und typischen Spenglerblechen – und diese lassen sich jetzt problemlos, schnell, präzise und wirtschaftlich umsetzen. Ein echter Mehrwert und Wettbewerbsvorteil für Kunden, die in eine Thalmann-Maschine investieren. Am Swissbau-Stand präsentiert die Thalmann Maschinenbau AG weitere Highlights. ■

■ Die Soprema Gruppe ist die weltweit einzige Produzentin, die ein vollständiges Programm für Abdichtungen mit Bitumenbahnen, Kunststoffdichtungsbahnen und Flüssigkunststoffen anbietet. Ihre aktuellen Neuheiten präsentiert sie vom 16. bis 21. Januar 2018 an der Swissbau in Basel. Soprema gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Abdichtungen für den Bauwerksbereich und blickt auf eine über 100-jährige Firmengeschichte zurück. Die einzelnen Produkte und Systeme sind für unterschiedliche Einsatzbereiche konzipiert und untereinander kombinierbar. Sie werden konstant weiterentwickelt. Das Soprema-Team freut sich auf die Swissbau-Besucher und die persönlichen Gespräche. ■

Swissbau Basel, 16.–20. Januar 2018 Halle 1.0, Stand A76

Swissbau Basel, 16. – 20. Januar 2018 Halle 1.1, Stand C175

Thalmann Maschinenbau AG Tel. 052 728 40 20 www.thalmann-ag.ch

SOPREMA AG Tel. 056 418 59 30 www.soprema.ch


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Rheinzink mit tollen Neuheiten an der Swissbau bSich ständig neu zu erfinden und sich dabei immer treu zu bleiben, das ist eine hohe Kunst, aber ein typisches Rheinzink-Attribut. Obschon bereits seit mehr als einem halben Jahrhundert am Markt, zählt Rheinzink noch heute zu den innovativsten Werkstoffen in der Architektur. Nicht ohne Grund hat sich die Firma weltweit ein hohes Ansehen erworben, das durch zeitlose Ästhetik besticht und durch hohe Werthaltigkeit überzeugt. Rheinzink®, Marktführer von Dach-, Fassaden- und Entwässerungssystemen aus Titanzink, präsentiert an der Swissbau 2018, neben seinen bekannten Systemen für Dächer und Fassaden auch Neuheiten für die gestalterische Architektur und das kreative Spenglerhandwerk. Natürlich werden dort auch schöne, attraktive und kreative Gebäudehüllen in verschiedenen Oberflächen- und Ausdrucksvariationen gezeigt. Es gibt viele Neuheiten zu entdecken. Treu der Philosophie «immer nahe am Markt» wird man am Rheinzink-Stand persönlich empfangen und kompetent beraten. Wie in den Vorjahren in der Halle 1.0, neu am Stand B70. ■ Swissbau Basel, 16.–20. Januar 2018 Halle 1.0, Stand B70 Gartenhaus in Schänis.

Rheinzink (Schweiz) AG Tel. 056 484 14 14 www.rheinzink.ch

Universität Iowa in Iowa City, USA.

Leuphana Universität, Lüneburg, Deutschland.

Von der Skizze zum Profil: per Klick zum Kantteil ■ Ob Fensterbank, Mauerabdeckung oder Kehle: Bei Gabs Gebäudehülle können Kantteile ganz einfach online gezeichnet und bestellt werden. Im Kantex-Shop gibt es die individuellen Kantteile in wenigen Mausklicks. Die Digitalisierung macht auch vor der Baubranche nicht Halt. Und so ist es heute nicht nur möglich, sich seine Produkte per E-Shop zu bestellen, sondern auch sich seine Kantteile online zu zeichnen. Dies macht die Lösung des Gebäudehüllespezialisten möglich. Per Freihand-Eingabe zeichnet man mit der Maus in Sekundenschnelle sein Profil oder kann ein bereits bestehendes aus seinem Speicher abrufen. Neben dem Material können auch Sonderbearbeitungen wie Lochungen oder Gehrungen ausge-

wählt werden. Per Klick wird das Profil in den Warenkorb gelegt, in dem dann die Stückzahl und die Länge bestimmt werden können – und schon hat man sein individuelles Angebot erstellt. Der integrierte Preisrechner lässt sich ideal für Kalkulationen verwenden. Egal, ob Einzelanfertigung oder Serie, über den Kantex-Shop erhält man in kürzester Zeit seine Bestellung – schweizweit. ■

Swissbau Basel, 16.–20. Januar 2018 Halle 1, Stand C41 Gabs AG Tel. 071 666 86 86 www.gabs.ch


Sanitärtechnik | Wohnen |

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Water Lab-Seminar bei «Think-Next by Franke» – Komfort und Ressourceneffizienz

Mit Sanitärdesign intuitiv Wasser sparen Am Trend-Lab Water der Tagung «Think Next by Franke» von Ende August tauschten sich Fachexperten zum Wassermanagement von heute und morgen aus. Zusammenhänge zwischen Bildung, lokaler Wirtschaftsentwicklung und dem Zugang zu sauberem und frischem Trinkwasser wurden dargelegt. In reichen Ländern mit guter Infrastruktur ist die Ausgangslage anders: Gutes Design soll intuitiv zu hoher Wassernutzungs- und Energieeffizienz einladen. Manuel Fischer

■ «Make it wonderful» heisst der Slogan für die Markenwelt von Franke. Damit ist der Anspruch gemeint, frühzeitig Trends zu erkennen und technisch wie ästhetisch überzeugende Angebote im Bereich Körperh giene oder Küchenkomfort zu kreieren. Und zwar weit über das Mittelmass hinaus, denn der globale Wettbewerb ist hart, die Erwartungen sind hochgesteckt. Was liegt da näher, als die Meinungsmacher, Vordenker und Gestalter für einmal aufs Firmengelände einzuladen Am letzten Donnerstag im August besuchten über 500 Gäste den Grossanlass «Think Next b Franke» am Hauptsitz des Konzerns in Aarburg. Das Publikum bestand aus einer illustren Schar von Unternehmern, Foodbloggerinnen, Designern, Konzeptgastronomen, Baristi, Küchenbauern, zahlreichen Kunden und Partnern sowie der Fachpresse. Franke- EO Alexander Zschokke erläuterte die Beweggründe: «Unsere Marke hat viele Berührungspunkte mit dem Alltag der Menschen; deshalb suchen

wir das Gespräch und beziehen die Personen mit ein, die uns inspirieren.» Mit dem ersten Grossanlass dieser Art rührte Franke gleich mit der grossen Kelle an. Es fehlte nicht an weltbekannte Grössen wie Stardesigner Philippe Starck oder Lifest le-Taktgeber T ler Br l . Zu den Referenten zählten laus Me er Nielsen, ein bekannter dänischer Fernsehkoch und Mitinhaber des renommierten Restaurants Noma in Kopenhagen, der zur neuen nordischen Küche sprach: Aufgetischte Gerichte sollen die Jahreszeiten widerspiegeln; verwendete Produkte sollen ihre ualität dem Klima, der Landschaft und den Gewässern verdanken. Der italienische Architekt und Designer Matteo Thun erläuterte sein Verhältnis zur natürlichen Umwelt in der Form von gepflanzten Bäumen, Holz und Steinen in der Architektur.

Die Badewelt als Wohnzentrum Alternierend zu Plenumsveranstaltungen gab es auch Vertiefungsseminare,

beispielsweise zur weltweiten Verfügbarkeit und intelligenten Nutzung von Leitungswasser. Michael Lammel, Mitinhaber, hefdesigner und Mitbegründer des Designbüros NOA in Aachen, erläuterte seine Rolle im Spannungsfeld zwischen den Erwartungen der verschiedenen Anspruchgruppen: «Wir als Designer schlagen die Brücke von der Technologie zu den Erwartungen und Lebenswelt der Benutzer.» Die Wunschpalette an gelungenes Sanitärdesign ist dementsprechend gross: Armaturen sollen komfortabel bedienbar sein, Keramikoberflächen die technische Funktionalität optisch hervorheben ohne Aufdringlichkeit. Die Gestaltung der Funktionen müssen der allgemeinen onvenience in einem Bad oder in der Küche dienen. Heute gilt das hinsichtlich Raumbedarf aufgewertete Bad als heimliches Zentrum einer modernen Wohnung, wo Gesundheit, H giene und Wohlbefinden zelebriert werden. Immer stärker greift die Forderung, die Ressource Wasser zu schonen, in die

Michael Lammel, Mitinhaber und Chefdesigner des Designbüros NOA in Aachen: «Unsere Marke hat viele Berührungspunkte mit dem Alltag der Menschen.»

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Sanitärtechnik | Wohnen |

Designkonzepte für sanitäre Einrichtungen ein. Dazu Michael Lammel: «Noch in den 0er-Jahren war kologie nur ein Lippenbekenntnis der Hersteller. Man begnügte sich mit Ausgleichsmassnahmen, um den grünen Aufkleber zu bekommen.» Das habe sich inzwischen gründlich verändert. «Moderne Sanitärtechnikhersteller und kluge Sanitärdesigner arbeiten idealerweise Hand in Hand mit dem Ziel, ein gutes WellnessGefühl zu ermöglichen; solche funktionieren mit viel weniger Wasserdurchlauf pro Zeiteinheit als ältere Anlagen. Früher wurden wahre Duschtempel mit 0 Litern pro Minute hingestellt, die ähnelten eher Autowaschanlagen», so Lammel.

Einfache Drehknöpfe und Stop-Tasten Michael Lammel ist nicht nur Industriedesigner, sondern bringt als studierter Maschineningenieur im Erstberuf ein vertieftes Verständnis auf für technische Fragestellungen. Eine vorausschauende gestalterische Lösung soll den aktuellen Stand der Sanitärtechnik widerspiegeln. Als Beispiel nennt er die Frischwassertechnik, die das Wasser innerhalb von Sekundenbruchteilen auf die gewünschte Temperatur erhitzt. Dank der Kombination aus Warmwasserspeicher und Plattenwärmetauscher, welcher die Wärmeenergie auf das kalte Leitungswasser überträgt, werde der Komfort gesteigert, ohne das Gebot der Energieeffizienz zu verletzen.

Für ein Kalt-Warmwassergemisch braucht es eine Drehbewegung nach links über einen feinen Widerstand hinweg.

Das Designbüro NOA setzt auf Einfachheit und intuitive Verständlichkeit der Technik. NOA war Gestaltungspartner bei der Entwicklung des Dusch-W TE E-One. Der Wasserstrahl spült die ganze randlose Keramik-Schale lückenlos aus. Badbenutzer sollen das DuschW als funktional verständlich wie ästhetisch angenehm erleben. Mit der manuellen Betätigung zweier Drehknöpfe sind die Stärke des Wasserstrahls und die Wassertemperatur steuerbar. Das Ganze funktioniert ohne elektrische Energie. Für KW entwickelte das Designbüro eine Armatur, die für berraschungen sorgt. Die Kartusche ist so eingerichtet, dass beim geraden Hochziehen des Hebels in Mittelstellung kaltes Wasser herausströmt. Für ein Kalt-Warmwassergemisch braucht es eine Drehbewegung nach links über einen feinen Widerstand hinweg. Ein Thermostat sorgt dafür, dass sich die optimale Wassertemperatur exakt einstellen lässt. Eine Design-Weiterentwicklung ist am Start: Mit einer Stop-Taste kann der Wasserstrahl zukünftig sofort gestoppt werden.

Intelligente Ressourcenschonung im Grossen

Für KWC entwickelte das Designbüro NOA eine Armatur, die für Überraschungen sorgt. Die Kartusche ist so eingerichtet, dass beim geraden Hochziehen des Hebels in Mittelstellung kaltes Wasser herausströmt.

Michael Lammel verwies zudem auf grosse Umbauprojekte, die auf Ressourcenschonung abzielen, etwa die Komplettsanierung des Hauptsitzes der Deutschen Bank in Frankfurt am Main. Die hochgesteckten Ziele: Der Gebäudekomplex braucht nach erfolgtem Umbau weniger Energie zum Heizen und zum Kühlen ( ), das entspricht der Heizungsenergie von 50 Privathaushalten. Auch der Stromverbrauch wird um 55 geringer ausfallen als vor dem

Umbau; Mehr als die Hälfte des benötigten Warmwassers wird durch eine Solarthermie-Anlage bereitgestellt. berschüssige Wärmeenergie (aus dem Gebäude) wird wieder der Heizung zugeführt. Bemerkenswert ist insbesondere ein dritter Punkt: Der Wasserverbrauch soll um gegenüber Vorrenovationsniveau zurückgehen. Mit der eingesparten Wassermenge könnte man Ol mpia-taugliche Schwimmbäder pro Jahr füllen. Das komplett neue Wassermanagements stem setzt auf gebäudeinternes Wasser-Rec cling. Der Einbezug von Regenwasser und die Integration wassersparender Installationen reduziert das Volumen von frischem Trinkwasser erheblich. Regenwasser und Grauwasser wird gesammelt, behandelt und genutzt für Aussenbewässerungs-Anlagen ebenso für das W und für Urinale über den ganzen Gebäudekomplex hinweg.■ .bellini.it architecture green to ers eutsche ank

Franke: Kaffeeautomaten, Spültische, Badewelten Gegenstände der Marke «Franke» sind in unserem Alltag immer wieder anzutreffen, so im Haushalt, in Büros und in Gastronomiebetrieben. Spültische, Abzugshauben, Armaturen, Herdmulden in der Küche, aber auch Waschraum- und Sanitäranlagen für öffentliche und halböffentliche Räume sowie vollautomatische Kaffeemaschinen für professionelle Anwendungen sind nur einige der Produkte dieses in vielen Sparten erfolgreichen Konzerns. Das Unternehmen mit Schweizer Wurzeln begann 1911 als einfacher Spenglereibetrieb; in den 1930er-Jahren produzierte Franke die ersten Spültische aus Stahl. Das industrielle Geschäft hat sich über Jahrzehnte stark diversifiziert. Die vier Geschäftsbereiche Franke Kitchen Systems, Franke Foodservice Systems, Franke Water Systems und Franke Coffee Systems werden über eine Holdingstruktur zusammengefasst. Die FrankeGruppe erzielte im Jahre 2016 einen Nettoumsatz von 2,037 Mrd. Franken und beschäftigte 8576 Mitarbeitende.


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Dank der Unterstützung von Helvetas bringt ein Leitungssystem an der Ostküste von Sri Lanka sauberes Trinkwasser zu den Häusern. (Bild: Helvetas/Ravidra Ranasighe)

Jeder zehnte Mensch hat kein Zugang zu sauberem Trinkwasser

Frisches Trinkwasser für die Ärmsten An der Tagung «Think Next by Franke» von Ende August entschieden sich einige Dutzend Personen für eine vertiefte Auseinandersetzung zum Thema Wassermanagement (s. Teil 1). Am Trend-Lab Water tauschten sich Fachexperten zum Wassermanagement von heute und morgen aus. Das Publikum erfuhr mehr über die engen Zusammenhänge zwischen Bildung, lokaler Wirtschaftsentwicklung und dem Zugang zu sauberem und frischem Trinkwasser. Manuel Fischer

■ Melchior Lengsfeld, Geschäftsführer des Hilfswerks Helvetas, präsentierte am Forum ein Bild über Menschen in Kuba, die für sauberes Trinkwasser anstehen. Die Deckung natürlicher Bedürfnisse wie Waschen, Trinken und Kochen durch eine sichere und zuverlässige Infrastruktur ist in vielen Ländern nicht gewährleistet. Noch immer gibt es Orte auf der Welt, wo Menschen, häufig Frauen und Mädchen, viele Stunden täglich mit der Beschaffung von Wasser aus h gienisch prekären Wasser uellen verbringen. Die Versorgung grosser Bevölkerungen mit Trinkwasser ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern eine politische Aufgabe erster Ordnung; auch heute noch und auf globaler Ebene. Das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser ist im Juli 0 0 von der Vollversammlung der Vereinten Nationen (UNO) als Menschenrecht anerkannt worden. Eine Resolution der UNO-Voll-

versammlung ist zwar rechtlich nicht verbindlich. Jedoch hat die Verankerung des Menschenrechts auf Wasser im UN-Regelwerk einen hohen politischen Stellenwert. Die Trinkwasserversorgung verbessert sich auf der Welt kontinuierlich: Hunderte Millionen Slumbewohner sind seit der Jahrtausendwende ans Strom- und Trinkwassernetz angeschlossen worden. Deutliche Fortschritte gibt es auch in ländlichen Regionen in Asien. Mannigfaltige Herausforderungen sind aber vielerorts zu bewältigen. Lengsfeld fokussierte zu Beginn auf die Notwendigkeit guter Regierungsführung und effektives Verwaltungshandeln, um Trinkwasserprojekte zu verwirklichen. Auch Hilfsorganisationen können ihren Beitrag viel besser erfüllen, wenn Transparenz und Partizipation an politischen Prozessen möglich ist, rechtsstaatliche Regeln durchgesetzt werden und Korruption nicht überhand nimmt.

Bildung und Trinkwasser

«Der Zugang zu frischem Trinkwasser und der Zugang zu Bildung bedingen sich gegenseitig», wie Lengsfeld einleuchtend zeigen konnte. In der konomie spricht man von Opportunitätskosten. «Bildungsgewinn» entgeht vor allem Mädchen und jungen Frauen, da sie in der Gemeinschaft die Aufgabe haben, Wasser für die Familienhaushalte zu beschaffen. «Der Zugang zu sauberem Trinkwasser geht einher mit dem Einschulungsgrad von Kindern; das ist kein Zufall», so Lengsfeld. Noch 0 waren für rund der Menschen der Zugang zu potenziell sauberem Trinkwasser gewährleistet; dieser Anteil steigerte sich bis 000 auf etwa und wird für das Jahr 0 5 auf geschätzt. Parallel dazu verlief die Einschulungs uote von Kindern, die eine ähnlich positive Entwicklung erfuhr ( 5 im Jahre 0; zehn Jahre später; rund 0 im Jahre 0 5).


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Mehr Komfort als zweite Stufe

Michael Lengsfeld, Geschäftsleiter von Helvetas: «Der Zugang zu sauberem Trinkwasser geht einher mit dem Einschulungsgrad von Kindern; das ist kein Zufall.»

Zwar bedeutet die an einer Pumpe angeschlossene Wasserzapfstelle in ländlichen Regionen schon ein enormer Fortschritt gegenüber siedlungsfernen Wasserstellen. Dennoch können immer noch h gienische Probleme auftreten, falls unsaubere Behältnisse für den Transport des kostbaren Nass in die Häuser verwendet werden. Auch in ländlichen Regionen ist deshalb die direkte Führung von Leitungswasser in die Haushalte die höchste Stufe der Trinkwasserversorgung. Dies nicht nur aus H giene-, sondern auch aus Beuemlichkeits- und Prestigegründen. Melchior Lengsfeld veranschaulicht: «Damit erhalten die Dorfbewohner einen höheren Status in ihrer Gemeinschaft.» Jederzeit erhältliches sauberes Trinkwasser ist zweifellos ein enormer Zugewinn ans Wohlbefinden und für die Gesundheit von Millionen von Menschen. Dennoch lauern mit dem fortschreiten-

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den Klimawandel neue Gefahren: Menschen verlassen ihre angestammte Gegend, wenn das Wasserangebot knapp wird. Zunehmende Wasserknappheit infolge fehlender Niederschläge oder Hitzeperioden gefährdet nicht nur die Trinkwasserversorgung von Siedlungen sondern auch die landwirtschaftliche Produktion, falls diese auf intensive Bewässerung setzt. Verschlechternde Lebensbedingungen auf dem Land gehören zu den sogenannten Push-Faktoren der Land-Stadt-Migration, die bereits sehr grosse Städte zu Megacities anwachsen lassen. ■ www.franke.com

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Sanitärkeramik und ihre Oberflächen

Aus «Scherben» werden Waschtische Duravit-Sanitärkeramik besteht aus dem sogenannten Scherben, der mit einer Glasur überzogen und im Ofen bei hohen Temperaturen von etwa 1280 °C gebrannt wird. Daraus resultiert ein hoher Härtegrad, was der Keramik selbst in öffentlichen Sanitäranlagen eine hohe Lebensdauer beschert. Die hygienisch glatte Glasur macht ihre Oberfläche abrieb- und kratzfest sowie pflegeleicht. Quelle: Duravit, Bearbeitung Franz Lenz

■ Die Keramikgrundmasse wird aus den natürlichen Rohstoffen Ton, Kaolin, uarz und Feldspat hergestellt. Sie werden mit Wasser in grossen Behältern zum sogenannten Schlicker verarbeitet und durch Giesspumpen in die unterschiedlichen Gipsformen eingefüllt. Nach etwa einer Stunde kann der bis mm starke Rohling zum Trocknen aus der Form genommen werden und erhält später seinen Feinschliff, auch Weissputz genannt. Ist der Scherben entstaubt, erfolgt die Glasur. uarz, Kreide und Feldspat werden für die Glasur miteinander vermischt, und mithilfe einer Druckluft-betriebenen Sprühpistole von Hand oder durch automatische Spritzanlagen in einer Dicke von 0, bis mm auf das noch «grüne» Sanitärstück aufgetragen. Eine Glasur ist ein glasartiger berzug, der dem Scherben seine glatte und glänzende Oberfläche verleiht und Sanitärkeramik widerstandsfähig gegen Haushaltsreiniger (Säuren oder Basen) macht. Hauptbestandteil sind reine natürliche Silizium uarze. In der Regel ist die Glasur mit wenigen Ausnahmen weiss. Nach einer weiteren kurzen Trockenzeit kommen die rohen, glasierten Sanitärteile zum Brennen in gasbeheizte Herdwagen- oder Tunnelöfen. Bei diesem Trocken- und Brennvorgang schrumpfen die Keramikteile um bis zu Prozent. Ausgetüftelte Brennhilfsmittel und viel Erfahrung helfen dabei, dass sich die verschiedenen Modelle während des Brennprozesses nicht deformieren, sondern wie geplant schwinden und optimal formen. Bei der peniblen Endkontrolle wird dies aufs Genaueste überprüft. Erst dann darf das gute Stück Duravit verlassen und gelangt in den Handel. Je nach Zusammensetzung der Grundmasse unterscheidet man zwischen Sanitärporzellan (Vitreous hina), Feinfeuerton und Steinzeug. «Vitreous

hina» wird im Bereich Sanitärkeramik am häufigsten verwendet, denn die Festigkeit und Wasser-Dichtheit des Scherbens ist durch seinen hohen Glasphasenanteil deutlich höher als bei den beiden anderen Materialarten. Der Werkstoff wird daher ausnahmslos für die Fertigung von Toiletten eingesetzt. «Feinfeuerton und Steinzeug» sind gleich aufgebaut. Der Anteil an inerten Materialien wie Schamotte macht den Unterschied aus. Durch den geringeren Glasphasenanteil ist die Deformation

beim Brennen deutlich geringer. Der Scherben verformt sich beim Brennvorgang unter seinem Eigengewicht nicht so stark, wie dies bei Vitreous hina der Fall ist. Diese Eigenschaft vergrössert den Spielraum im Design ein Vorteil vor allem bei grossen Waschtischen oder Doppelwaschtischen. Mit der Entwicklung des Werkstoffs «Dura eram» konnte die Schlagfestigkeit und Formbeständigkeit von Feinfeuertonmassen nochmals deutlich gesteigert werden. Bei der Badserie ape

Die ovalen Aufsatzschalen aus DuraCeram überzeugen durch feine Linien, grosszügige Innenbecken und klare Kanten.


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od von Phillipe Starck, bei der Badeserie Luv von ecilie Manz und bei DuraS uare war es möglich, beim Design neue Wege einzuschlagen: enge Radien und dünne Ränder wurden so möglich.

Glasuren, Farben und Oberflächenveredelungen Exklusiv für Duravit entwickelte die dänische Designerin ecilie Manz nun eine neue Farbgeneration in sanften Mattlack- und Glasurtönen. Bei der von ihr entworfenen Badserie Luv ist es möglich, die Aussenseiten der Waschtische optional seidenmatt in Weiss, Grau oder Sand zu glasieren. Die Doppelfarben werden dabei in zwei Schritten mithilfe einer Schablone von Hand aufgespritzt. Durch den Kontrast mit dem glänzend weiss glasierten Innenbecken entstehen so Einzelstücke von besonderer Optik und Haptik. Die ovalen Aufsatzschalen aus Dura eram überzeugen zudem durch feine Linien, grosszügige Innenbecken und klare Kanten. Funktionelle Oberflächen waren wichtige Meilensteine in der Forschung. Sie

Ist der Scherben entstaubt, erfolgt die Glasur. Quarz, Kreide und Feldspat werden miteinander vermischt und mithilfe einer Druckluft-betriebenen Sprühpistole von Hand oder durch automatische Spritzanlagen in einer Dicke von 0,8 bis 1 mm auf das noch «grüne» Sanitärstück aufgetragen.

haben die Aufgabe, den Einsatz von Reinigungsmitteln zu reduzieren und W s mit antibakteriellen Oberflächen zu versehen. So bewährt sich die in die Keramik optional eingebrannte «WonderGliss»-Beschichtung bei Waschtischen, W s und Bidets schon seit Jahren. Mit WonderGliss beschichtete

Keramik bleibt besonders lange glatt und sauber und ist deshalb ausgesprochen pflegeleicht. Ein weiches Tuch und sanfte Reinigungsmittel genügen, da sich Schmutz und Kalk auf der glatten Oberfläche nicht halten können und Rückstände mit dem Wasser noch leichter abfliessen.

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Bei der Badserie Cape Cod von Phillipe Starck, bei der Badeserie Luv von Cecilie Manz und bei DuraSquare war es möglich, beim Design neue Wege einzuschlagen: enge Radien und dünne Ränder wurden so möglich.

Die offene Spülrandgestaltung bei den WCs ermöglicht eine leistungsfähige Wasserführung. So werden selbst bei kleinen Wassermengen von nur 4,5 Litern hygienisch einwandfreie Spülergebnisse erreicht und der Beckenrand lässt sich besonders einfach sauber halten. (Bilder: Duravit)

Für WonderGliss werden ausschliesslich Rohstoffe verwendet, die gesundheitlich unbedenklich sind. Die h gienischen Eigenschaften lassen sich darüber hinaus durch «H gieneGlaze .0» verbessern. Bei dieser Neuentwicklung

handelt es sich um keine oberflächliche Beschichtung, sondern um eine zeitlich nahezu unbegrenzt antibakteriell wirkende Keramikglasur, die mit Metallionen angereichert ist. Während des Brennvorgangs wird H gieneGlaze .0

in die Glasur integriert. Eingebrannt im Innenraum bis an den Rand vermindert sie die nicht selten im W und Urinal verborgenen, unerwünschten Bakterien zu , Prozent innerhalb der Hälfte der Zeit ein bislang kaum erreichtes Niveau. Generell werden bei Duravit alle W s komplett ausglasiert. Bei einfachen Produkten geschieht dies häufig nur an den sichtbaren Stellen. Der Nachteil: Schmutz kann sich an den unglasierten Stellen leicht ansetzen und dort nur schwer oder gar nicht wieder entfernt werden. Da sich der W -Spülrand selbst mit einer speziellen Bürste auch mit Glasur häufig nur schwer reinigen lässt, hat Duravit mit der «RimlessTechnologie» eine pflegeleichte Alternative entwickelt. Die offene Spülrandgestaltung ermöglicht eine innovative und leistungsfähige Wasserführung. So werden selbst bei kleinen Wassermengen von nur ,5 Litern h gienisch einwandfreie Spülergebnisse erreicht und der Beckenrand lässt sich besonders einfach sauber halten. Duravit forscht und arbeitet permanent daran, um die hervorragenden Eigenschaften von Keramik noch weiter zu verbessern. Eine verantwortungsvolle Materialauswahl, innovative Technologien, sorgfältige Verarbeitung und höchste ualität schaffen in Verbindung mit dem Original-Design von Duravit einzigartige Produkte von langer Lebensdauer. ls den Scherben bezeichnet an in der era iker- achsprache das für die erstellung kera ischer rzeugnisse oder kera ischer Massen gebrannte e isch erschiedener Mineralien und ei ischungen. ■ www.duravit.ch


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Keramik Laufen zeigt 3. Generation SaphirKeramik

■ Als global tätiger Hersteller von Sanitärprodukten und Installationssystemen präsentiert Tece in Halle 2.2, Stand F75 intelligente Lösungen, die sich genau am Bedarf des Endverbrauchers orientieren und die dem Installateur die Arbeit auf der Baustelle erheblich erleichtern. Getreu der Devise «close to you» hat Tece seine Erfolgsprodukte aus den Sparten Sanitärsysteme, Installationswände und Entwässerung weiterentwickelt. Das diesjährige Highlight auf dem Messestand ist das clevere Dusch-WC TECEone. Dieses Dusch-WC verzichtet auf technische Spielereien und kommt dank bewährter Thermostattechnik ohne Stromanschluss aus. Die Installation von TECEone ist so einfach wie die einer Duscharmatur und jeder Installateur kann die Aufgabe intuitiv lösen. Ebenso unkompliziert und intuitiv zu erfassen ist auch die Bedienung des Dusch-WCs mit zwei Drehknöpfen. An beiden Seiten befindet sich direkt in die Keramik integriert je ein Bedienknopf, der Wassermenge (rechts) und Wassertemperatur (links) regelt. ■

■ bKeramik Laufen ist auf die Produktion von Komplettbädern spezialisiert. Das international tätige Schweizer Unternehmen produziert Sanitärkeramik und vertreibt Bade- und Duschwannen aus Stahl und Mineralguss, Badmöbel sowie Bad-Accessoires. Anlässlich der Swissbau 2018 präsentiert der Schweizer Badhersteller die dritte Generation SaphirKeramik, die aus der Feder der international renommierten Designerin Patricia Urquiola stammt. Zudem schreibt Keramik Laufen die Erfolgsgeschichte eines Badklassikers weiter und präsentiert diesen Aufsatz-Doppelwaschtisch: Geneigte neu als Komplettbadkonzept. Flächen, Materialausschnitte und schmale, Ein weiteres Hauptmerkmal der integrierte Übergänge sind funktionale Ausstellung sind die spülrandlo- Merkmale. Sie optimieren den Wasserfluss sen WCs. Keine andere Techno- und lösen logistische Aspekte mit kreatilogie hat in den letzten Jahren vem Einfallsreichtum. eine ähnlich steile Karriere im (Bild: Keramik Laufen) Badezimmer hingelegt, wie die spülrandfreie WC-Keramik. Dieser Komfort soll künftig in allen Bad-Kollektionen von Keramik Laufen zu finden sein, weshalb das Unternehmen sukzessive sein WC-Sortiment überarbeitet und eine Vielzahl der Modelle vom Spülrand befreit. Und nicht zuletzt ist auch das Dusch-WC ein zentrales Thema der SwissbauPräsentation 2018. ■

Swissbau Basel, 16.–20. Januar 2018 Halle 2.2, Stand F75

Swissbau Basel, 16.–20. Januar 2018 Halle 2.2, Stand A18

TECE Schweiz AG Tel. 052 672 62 20 www.tece.ch

Keramik Laufen Tel. 061 765 71 11 www.laufen.ch

TECEone sieht fast aus wie ein ganz normales WC mit Design-Anspruch und passt auch zu gehobener Badezimmer-Architektur.

TECE präsentiert ein stromloses Dusch-WC

Similor präsentiert neue Armaturenlinie arwa-pure ■ Die Similor AG repräsentiert mit ihren Marken arwa, Similor Kugler und Sanimatic innovatives Schweizer Armaturendesign für Bad, Küche sowie halböffentliche und öffentliche Bereiche. Pünktlich zur Swissbau 2018 präsentiert Similor die neue Armaturenlinie arwa-pure von Konstantin Grcic sowie weitere Bad-Neuheiten der Marken arwa und Similor Kugler. Im Küchenbereich legt der Schweizer Armaturenhersteller seinen Fokus auf sinnvolle Ergänzungen bestehender Linien. Wie zum Beispiel eine Vorfensterlösung oder ein Modell für die barrierefreie Küche. Seitens Sanimatic werden Lösungen für die digitale Vernetzung von Sanitärapparaten in öffentlichen Räumen vorgestellt. Und nicht zuletzt zeigt sich die Marke Sanimatic erstmals im neuen Design. Der Auftritt wird von atelier öi inszeniert. ■ Swissbau Basel, 16.–20. Januar 2018 Halle 2.2, Stand B18 Similor AG Tel. 061 765 73 33 www.similor.ch

Similor zeigt die neue Armaturenlinie arwa-pure von Konstantin Grcic sowie weitere Bad-Neuheiten der Marken arwa und Similor Kugler. (Bild: Similor)


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Permanente Agenda

(Bitte informieren Sie sich auch unter www.hk-gebaeudetechnik.ch/agenda. Änderungen vorbehalten.)

Anmeldung

Thema/Ort

Datum

Tagungen VSE, electrosuisse, www.stromkongress.ch

12. Schweizerischer Stromkongress, Mo/Di, Kursaal Bern

15./16. Januar 2018

PV-Labor BFH urgdorf, www.pvtest.ch

2. PV-Industrietag 2018, Mittwoch, Burgdorf

24. Januar 2018

Verband Fernwärme Schweiz www.fernwaerme-schweiz.ch

17. Fernwärme-Forum 2018 Fernwärme / Fernkälte, Donnerstag 8.30 - 16.30 Uhr, Kongresshaus Biel

25. Januar 2018

www.hslu.ch/de-ch/technik-architektur › Agenda

5th Swiss Symposium Thermal Energy Storage SSTES, HSLU Horw

26. Januar 2018

www.haustech-planertag.ch www.euroforum.ch/haustech-planertag

13. Schweizer Planertag, Campussaal Brugg

5. März 2018

Schäfer Partner AG, 5600 Lenzburg, 062 888 88 44, www.energie-gipfel.ch

19. Energie-Gipfel Kanton Aargau. Infos zu Energie- und Klimapolitik. Frühstücksveranstaltung. Do, 6.45 – 9.55 Uhr, Kultur- und Kongresshaus Aarau

15. März 2018

www.suissetec.ch

suissetec Fachtagung Heizung Lüftung Klima 2018

22. März 2018

Swissolar www.swissolar.ch

16. Nationale Photovoltaik-Tagung, Gipfeltreffen der Photovoltaikbranche: neueste Erkenntnisse aus Forschung und Technologie. Do/Fr, Kursaal Bern

19. – 20. April 2018

Kurse TWK – Test- und Weiterbildungszentrum TWK-Kurstermine 1. Halbjahr 2018, Fort- und Weiterbildungslehrgänge KälteWärmepumpen und Kältetechnik GmbH und Klimatechnik sowie Wärmepumen. Siehe www.twk-karlsruhe.de › WeiterbilD-76297 Stutensee dung › Veranstaltungskalender › 2018

ab 8. Januar 2018

energie-cluster.ch

Monitoring & Optimierung in Gebäuden, Olten

28. Februar 2018

Messen MCH Messe Schweiz (Basel) AG Swissbau, www.swissbau.ch

Swissbau 2018: Leitmesse der Bauwirtschaft in der Schweiz Messe Basel, Dienstag bis Samstag.

16. – 20. Januar 2018

Reed Exhibitions Italia S.r.l. Mostra Convegno Expocomfort 2018, MCE 2018, Fiera Milano www.reedexpo.it, www.mcexpocomfort.it

13. – 16. März 2018

www.electro-tec.ch

Electro-Tec 2018: Connected World, BernExpo

23./24. Mai 2018

Team Intersolar Europe Solar Promotion GmbH D-75101 Pforzheim Tel. 0049 72 31 58598-0 www.intersolar.de

Intersolar Europe 2018: Weltweit grösste Fachmesse der Solarwirtschaft: Photovoltaik, Solarwärme. Neue Messe München

20. – 22. Juni 2018

ZT Fachmessen AG www.fachmessen.ch

49. Bauen & Modernisieren 2018 Messe Zürich

6. – 9. September 2018

ZT Fachmessen AG www.fachmessen.ch, www.bau-energie.ch

17. Bau+Energie Messe, BernExpo

NEU: 15. – 18. November 2018

NürnbergMesse GmbH D-90471 Nürnberg www.chillventa.de

Chillventa 2018 Internationale Fachmesse für Kälte, Raumluft, Wärmepumpen. Messezentrum Nürnberg (alle 2 Jahre)

16. – 18. Oktober 2018

ZT Fachmessen AG www.fachmessen.ch, www.bau-energie.ch

18. Bau+Energie Messe, BernExpo

28. Nov.r – 1. Dez. 2019


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Inserentenverzeichnis Abacus Research AG

28

Prolux Solutions AG

ACO Passavant AG

85

R. Nussbaum AG

91

9

Alsoft Informatik AG

39

REMKO AG

52

Arbonia Solutions AG

23

Restclean AG

87

Armacell Switzerland AG

29

Robert Bosch Power Tools GmbH

17

Bausoft Informatik AG

21

Sauter Building Control Schweiz AG 69

BELIMO Automation AG

51

Schmid AG, energy solutions

57

Brugg Rohrsystem AG

47

SF-Filter AG

90

Careerplus AG

32

SOBA INTER AG

81

Cipag SA

59

Soprema AG

75

73

STF Schweiz. Techn. Fachschule

94

Swisscom (Schweiz) AG

15

Gabs AG Geberit Vertriebs AG

US 2

Gebr. Kemper GmbH + Co. KG

29

Georg Fischer Rohrleitungssysteme

Systec Therm AG

43

Tece Schweiz AG

US 4

(Schweiz) AG

27

Thalmann Maschinenbau AG

77

GRUNDFOS Holding

31

Triflex GmbH

79

Hans Kohler AG

37

Urfer Müpro

13

Heitzmann AG

51

Wärmebau Vertriebs AG

33

Helios Ventilatoren AG

65

Windhager Zentralheizung AG

47

WT Wärmeaustausch Techn. AG

53

Zehnder Group Schweiz AG

61

IMI Hydronic Engineering AG

7

Kaldewei Schweiz GmbH

89

Klima Kälte Kopp AG

67

KNX Swiss

19

Lanz Oensingen AG

8, 33

MCH Messe Schweiz (Basel) AG

40

Stellenmarkt:

Neurobat AG

55

Titelseite:

73, 74

Beilagen:

Ohnsorg Söhne AG

94 CTA AG

Oventrop (Schweiz) GmbH

55

GRUNDFOS Holding

Pixel Systems AG

63

CTA AG

IMPRESSUM HK-Gebäudetechnik 15. Jahrgang, Nr. 12, Dezember 2017 (44. Jahrgang HeizungKlima), erscheint monatlich. www.hk-gebaeudetechnik.ch, ISSN 1016-5878 Auflage + Verbreitung (WEMF 2017) Vorbereitete Auflage 7669 Ex. Verkauft Auflage 2300 Ex. Druckauflage 7500 Ex. Herausgeberin AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Tel. 058 200 56 50, Fax 058 200 56 61 Geschäftsführer: Roland Kühne Leitung Zeitschriften: Michael Sprecher Redaktion AZ Fachverlage AG, HK-Gebäudetechnik Neumattstrasse 1, Postfach, CH-5001 Aarau. Peter Warthmann, Chefredaktor, Tel. 058 200 56 15, peter.warthmann@azmedien.ch Manuel Fischer, Redaktor, Tel. 058 200 56 11, manuel.fischer@azmedien.ch Ständige externe Fachredaktoren: Christian Bärtschi, Bernd Genath, Alan Hawkins, Franz Lenz, Wolfgang Schmid, René Senn, Martin Stadelmann, Martin Stöckli, Andreas Walker, Jürg Wellstein, Andreas Widmer, Daniela HochradlWohlgemuth Redaktioneller Beirat Marco Andreoli, Vorsitzender der Geschäftsleitung, CTA AG, Münsingen. Domenico Autuori, Manager of Trainingcentre & Laufen Forum, Keramik Laufen AG und Similor AG, Laufen.

Daniel Bader, Leiter Kommunikation, R. Nussbaum AG, Olten. Stephan Muntwyler, Geschäftsführer Gabs AG, Tägerwilen. Richard Osterwalder, Geschäftsleiter Weishaupt AG, Geroldswil, Mitglied GebäudeKlima Schweiz. Beat Scherrer, Geschäftsführer Scherrer Metec AG, Zürich. Viktor Scharegg, Mitglied Zentralvorstand suissetec.

Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Redaktionelle Beiträge Produkte-Hinweise werden kostenlos abgedruckt, Auswahl erfolgt durch die Redaktion. Bezahlte Beiträge werden mit «Publireportage» oder «Anzeige» gekennzeichnet. Leitung Werbemarkt: Jean-Orphée Reuter, Tel. 058 200 54 46 Anzeigenleitung/Kundenberatung Stefan Wyser, Tel. 058 200 56 18, stefan.wyser@azmedien.ch Stephanie Suter, Tel. 058 200 56 42, Fax 058 200 56 61, stephanie.suter@azmedien.ch Anzeigentarif unter www.hk-gebaeudetechnik.ch Leitung Marketing: Christine Ziegler Aboverwaltung, Abonnemente Tel. 058 200 56 50, abo@hk-gebaeudetechnik.ch Preis Jahres-Abonnement: Fr. 138.– (inkl. MwSt.) Abo-Bestellung: www.fachtitel.ch Layout/Produktion: Pia Zimmermann

Druck: Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen Kooperation mit folgenden Verbänden: Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec), 8021 Zürich, Tel. 043 244 73 00, www.suissetec.ch GebäudeKlima Schweiz, Verband für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, 4603 Olten, Tel. 062 205 10 66, www.gebaeudeklima-schweiz.ch energiecluster.ch, www.energiecluster.ch FWS, Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz, Bern, www.fws.ch Schweizerischer Verband für Wärmekraftkopplung (WKK-Fachverband), www.waermekraftkopplung.ch Schweizerischer Stahl- und Haustechnikhandelsverband SSHV, 4010 Basel, www.sshv.ch Swissolar, www.swissolar.ch GNI Gebäude Netzwerk Initiative, Zürich, www.g-n-i.ch MeGA, Fachverband der Gebäudeautomationsplaner der Schweiz, c/o ADZ, Luzern, www.mega-planer.ch KGTV, Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände, www.kgtv.ch KNX Swiss, www.knx.ch VDSS, Verein dipl. Spenglermeister Schweiz, www.vdss.ch

Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner, CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB (Stand 31.12.2014): AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG, FixxPunkt AG, Belcom AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, Dietschi AG, TrisCom-Media AG, Radio 32 AG, AZ Vertriebs AG, Zofinger Tagblatt AG



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