HK-GT_09_17

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www.hk-gebaeudetechnik.ch Fachzeitschrift für Energie, Wärme, Strom, Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Gebäudeautomation, Facility Management, Gebäudehülle, Spenglerei, Sicherheit, Sanitärtechnik, Wohnen

9 | 2017 | September

HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von

Umwelt Arena: Energienetz der Zukunft 4

Klimawandel: Planer wappnen sich

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Die Witterung im 2. Quartal 2017

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Dämmung ist Schlüsseltechnologie

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Google-Check bei Bewerbern

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Der aktuelle Stellenmarkt

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Editorial |

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Wärme- und Strom-Versorgung im Winter ■ Das Ziel, in mittelferner Zukunft nur noch erneuerbare Energien zu verbrauchen, ist eine grosse Herausforderung. Der harte Prüfstein ist die Wärme- und Strom-Versorgung im Winter. In dieser Ausgabe von HK-Gebäudetechnik sind gleich zwei Rückblick-Berichte zu Veranstaltungen der WKK-Branche: In Oberburg traf man sich zur Jubiläums-Fachtagung des 25-jährigen WKK-Fachverbands (Seite 30) und in Zürich veranstaltete der Verband Effiziente Energie Erzeugung V3E sein alljährliches WKK-Forum (Seite 43). Die Wärme-Kraft-Kopplung (WKK) kann künftig einen wertvollen Beitrag leisten zur Wärme- und Stromversorgung im Winter. Mit Verbrennungsmotoren und angekoppelten Generatoren werden gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt und mit hohem Gesamtwirkungsgrad genutzt. WKK-Fachleute können aufzeigen: die Wärme- und Strom-Versorgung im Winter kann auch ohne unsere Kernkraftwerke sichergestellt werden mit der EffizienzTechnologie WKK. Wegen des Imageproblems «fossile Produktion» der WKK verweist man auf die hoffentlich bald im grossen Massstab mögliche Umwandlung von erneuerbarem Überschuss-Strom in Gas oder flüssige Energieträger (Power to Gas, Power to Liquid). Wir müssen gespannt abwarten, wie schnell der Anteil an bewährtem Biogas und diesen neuen Energieträgern aus Überschuss-Strom wirklich gesteigert werden kann. An trüben Wintertagen wollen wir auch Strom nach Bedarf erzeugen können, zusätzlich zum grad maximal möglichen Angebot aus erneuerbaren Energien. Dies erfolgt meist mit lagerfähigen oder leitungsgebundenen Energieträgern. Es ist vertretbar, dafür in einer Übergangszeit noch fossile Energieträger zu verwenden. Dabei soll aber die Abwärme konsequent genutzt werden. Die bewährte und heute verfügbare «Effizienz-Technologie WKK» mit ihrem hohen Gesamtwirkungsgrad ermöglicht so eine willkommene Reduktion des CO2-Ausstosses in der Bilanz für die Strom- und Wärmeerzeugung.

peter.warthmann@azmedien.ch Nicht vergessen wollen wir an dieser Stelle die vielen heute schon in Betrieb stehenden WKK-Anlagen auch im mittleren und grossen Leistungsbereich, z. B. in Kehrichtverbrennungsanlagen oder in anderen Heizzentralen für Fernwärmeverbünde. Die Diskussionen werden wohl bald schon intensiver, sowohl in der Politik als auch in der Fachwelt: Sollen mit der absehbaren Reduktion der Kernkraft-Kapazitäten vermehrt dezentrale WKK-Anlagen gefördert werden oder braucht es auch GuDGrosskraftwerke (Gas-und-Dampf-Kombikraftwerke)? Vorteil der Effizienz-Technologie WKK: die Strom- und Wärme-Produktionsleistung kann durch Zubau von dezentralen WKK-Anlagen kontinuierlich erhöht werden. Die laufende Entwicklung des Bedarfs und der möglichen Erzeugung von Wärme und Strom kann immer aktuell berücksichtigt werden für die weiteren notwendigen Investitions-Entscheide. Schlussendlich hoffe ich auf eine technisch optimale Lösung, allenfalls auf eine sinnvoll kombinierte Gesamtlösung.

Peter Warthmann, Chefredaktor

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Nachhaltige Wellness

Bislang verschlingen Saunen, Dampfbäder und auch Fitnessgeräte grosse Energiemengen. Im NEST (Empa-Areal) ging Ende August 2017 eine Pionieranlage in Betrieb, die einen Sechstel des elektrischen Stroms im Vergleich zu konventionellen Anlagen benötigt.

Diverse Rubriken

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WKK-Forum des Verbands Effiziente Energie Erzeugung V3E

Mit dem sukzessiven Abschalten der AKW entsteht ein Nachfrageüberhang beim elektrischen Strom im Winter. Die Prognose: Trotz Stromspeichern bleibt im Winter eine Lücke, im Sommer dagegen trotz zunehmender Stromabnahme durch Elektroautos über Mittag ein Sonnenstrom-Überangebot. Der Lösungsansatz: Wärmekraftkopplungs-Anlagen (WKK) liefern dann Strom, wenn der Sonnenstrom schwächelt oder ausfällt. Interessante Pilotprojekte und Forschungsergebnisse wurden am WKK-Forum im Juni an der ETH diskutiert.

Info

1 Editorial

4 Energiespeicherung sichtbar machen

4 Info

8 Komplett modernisiertes HF-Labor an der BBZ

85 Agenda US 3 Impressum 86 Stellenmarkt US 3 Firmen- und Inserentenverzeichnis

12 Innovative Projekte erfolgreich führen 14 10 Jahre Mobil in Time Schweiz 16 Aktuelle Trends, neue Produkte und viel Fachwissen 18 Zuerst frostiges, dann extrem warmes Frühlingsquartal

Verbände 30 Wasserkraft, Sonne und WKK: Die idealen Partner der Energiewende

Interview 36 Solare Weltrevolution: gegen kleinkrämerische Umweltstrategien

Normen & Co. 39 Füll- und Ergänzungswasser

Energie / Wärme / Strom 40 Wellness mit erneuerbarer Energie 43 Vor allem winters, wenn es schneit … 46 Solarwärme: nicht von gestern 48 Praktikables Energiekonzept für kleinere Gemeinden 50 Auf gute Partner und Produkte gesetzt

Die Unternehmerseite 34 Google-Check bei Bewerbern: InternetRecherchen in rechtlicher Grauzone?

52 Produkte

Lüftung / Klima / Kälte 57 Gebäudeplaner wappnen sich gegen Klimawandel


Inhaltsverzeichnis |

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EnergieGrünDach

Die Begeisterung der Solarfachleute über die Kombination von Photovoltaik und Gründach hielt sich bisher in Grenzen. Die Vereinigung EnergieGrünDach macht auf valable Lösungen aufmerksam, wie Energiegewinnung und Vegetation vorteilhaft zu kombinieren sind.

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Trinkwasserhygiene

Die Eawag-Forschung führt zu neuen Erkenntnissen über Materialien in Kontakt mit Trinkwasser. Der Verband suissetec weist auf bereits bestehende und bewährte Massnahmen hin, welche eine saubere und korrekte Übergabe der Trinkwasserinstallation gewährleisten.

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62 Dämmung ist die Schlüsseltechnologie zu einer höheren Energieeffizienz

9 | 2017 | September

Gebäudeautomation 66 Solarstrom vernetzt gespeichert 70 Produkte HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von

Gebäudehülle / Spenglerei 71 Wichtiger Baustein für die Energiewende: das EnergieGrünDach 74 Schöne Dachrenovation des Saals Del Castillo

Sanitärtechnik / Wohnen 76 Trinkwasserhygiene bei Kalt- und Warmwasserinstallationen 78 «Wir sind modern, nicht modisch …» 80 Produkte

Umwelt Arena: Energienetz der Zukunft 4

Klimawandel: Planer wappnen sich

Die Witterung im 2. Quartal 2017

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Dämmung ist Schlüsseltechnologie

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Google-Check bei Bewerbern

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Der aktuelle Stellenmarkt

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Zum Titelbild:

Avero-Komfortlüftung von Prolux – Vorteile, die man spürt Avero Komfortlüftung für energetische Renovierung von Gebäuden und den Bau von Niedrigenergiehäusern bzw. Minergie-Bauten. Dichte Gebäude halten die Wärme im Gebäude und sparen so Energie. Avero nutzt Energie aus der warmen Abluft zur Erwärmung der kühlen Aussenluft. Sie erreichen Wärmerückgewinnungsgrade von bis zu 94 Prozent. Das spart Kosten! Mehr Infos unter www.prolux-ag.ch Prolux Solutions AG Amriswilerstr. 50, 9320 Arbon +41 71 447 48 48 verkauf@prolux-ag.ch


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Umwelt Arena Schweiz: Neue Ausstellung «Das Energienetz der Zukunft» ist eröffnet

Energiespeicherung sichtbar machen Mit der neuen Ausstellung «Das Energienetz der Zukunft» thematisiert die Umwelt Arena Schweiz einerseits moderne Gebäudetechnik, anderseits die Überwindung des Sektoren-Denkens. Mit der gezielten Umwandlung und Speicherung von Solarstrom im Erdgasnetz werden unterschiedliche Nutzungen im Gebäude und in der Mobilität realisierbar. Jürg Wellstein

■ Die Umwelt Arena Schweiz in Spreitenbach thematisiert aktuelle Themen, visualisiert modernste Technologien und präsentiert energieeffiziente Produkte. Diese Strategie kommt auch bei der neuesten, Ende August 2017 eröffneten Ausstellung zum Thema «Das Energienetz der Zukunft» zum Ausdruck. Mit vier nebeneinander platzierten Bereichen werden die Sektorenverbindungen plastisch dargestellt. Der

Umsetzung am nächsten ist das im Bau befindliche Mehrfamilienhaus in ZürichLeimbach, das die inzwischen gewonnenen Erkenntnisse des über die Landesgrenzen berühmt gewordenen energieautarken Gebäudes in Brütten aufnimmt. In Form eines Modells werden hier die energetischen Besonderheiten aufgezeigt. Die weiteren Bereiche umfassen eine Erläuterung der Power-toGas-Technologie sowie die Mobilitäts-

anwendungen von Erdgas/Biogas und Elektrizität. Mit diesen vier Ausstellungsbereichen werden die Besucher nicht nur informiert, sondern auch zum Fragen gebracht.

Was ist ein Energienetz? Im Hinblick auf die sich im Winter weiter verstärkende Importabhängigkeit von Strom wird die Versorgungssicherheit ernsthaft infrage gestellt. Die Augen richten sich also vor allem auf das Stromnetz. Gleichzeitig entstehen im Sommerhalbjahr – vor allem in europäischer Gesamtbetrachtung – immer mehr Überschüsse an erneuerbarem Strom. Daher stellt die saisonale Speicherung eine aktuelle Herausforderung dar. Nimmt man das Energienetz als Ganzes wahr, so sind die Parallelitäten zu anderen Energieträgern leicht erkennbar. Als eine unter Fachleuten bereits vertraute Lösung gilt daher die Power-to-GasTechnologie, die mit der Methanisierung gekoppelt zur Produktion von erneuerbarem Gas, also «Solar- und Windgas», führt. Von zentraler Bedeutung sind somit die integrale Betrachtung der unterschiedlichen Sektoren und die Chancen einer koordinierten Kombination. Die Gaswirtschaft hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 bereits 30 Prozent erneuerbares Gas in ihrem Netz anzubieten. Dass in der Politik gewisse Hindernisse für eine Sektoren-übergreifende Betrachtung bestehen, ist leider eine Tatsache. Die Umwelt Arena Schweiz will mit dieser Ausstellung hingegen aufzeigen, wie es funktionieren könnte. Das so erzeugte Gas lässt sich speichern und danach für unterschiedliche Anwendungen einsetzen. Neben der Mobilität auch zur Beheizung von Gebäuden.

Welche Energietechnik brauchen Gebäude? Walter Schmid, Erfinder von Kompogas und Initiant der Umwelt Arena Schweiz, ist überzeugt, dass energieeffiziente Gebäude auf der Grundlage von Solarstrom und geeigneten Energiespeichern zum Ziel führen.

Das Mehrfamilienhaus in Zürich-Leimbach bietet als jüngstes Projekt der Um-


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Roger Balmer (Pro-Energie Projekt- und Energiemanagement GmbH, Sirnach) präsentiert anlässlich der Ausstellungseröffnung das Energiesystem des neuen Gebäudeprojekts in Zürich-Leimbach, das auf Sonnenenergie und einer Hybridbox basiert.

welt Arena Schweiz elf Wohnungen und nutzt erneut die Sonnenenergie auf dem Dach und an der Fassade. Die Dachanlage (ca. 26 kWp Leistung) mit aufgeständerten, beidseitig aktiven Photovoltaik-Zellen erzeugt auf diese Weise einen erhöhten Ertrag. An den Fassaden (ca. 40 kWp) kommen bedruckte, monokristalline Standardmodule zum Einsatz, die mit einem neuen, vierfach geschuppten Montagesystem in Länge und Höhe flexibel eingesetzt werden können. Der anfallende Überschussstrom der Photovoltaik wird mit Power-to-Gas und der Speicherung im Erdgasnetz für den Winter bereitgestellt. In der Energiezentrale befindet sich die Hybridbox, eine optimierte Kombination einer Sole-Wasser-Wärmepumpe (CTA) mit einem kompakten Blockheizkraftwerk (Avesco). Sie ermöglicht eine angepasste Wärmeerzeugung: bei erhöhtem Bedarf wird die Wärme-Kraft-Kopplung aktiviert, sodass eine thermische Leistung von bis zu 30 kW erreicht werden kann. Die gleichzeitig erreichbare elektrische Leistung beträgt 5 kW, sodass im Winter sogar Strom ins öffentliche Netz abgegeben werden kann. Die Hybridbox vermindert dank dem

Mit Power-to-Gas lassen sich die Überschüsse an erneuerbaren Energien in Gas (Wasserstoff H2, Methan CH4) umwandeln, das speicherbar ist und für unterschiedliche Anwendungen genutzt werden kann.

Mit der neuen Ausstellung zum Thema «Das Energienetz der Zukunft» visualisiert die Umwelt Arena Schweiz die verschiedenen Optionen für die Mobilität: Elektro-, Wasserstoff- oder Biogas-Auto.

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Welche Energiequellen stehen für die private Mobilität zur Verfügung?

Seit den Anfängen von Kompogas ist klar: Auch Küchenabfälle sind zu Treibstoff umwandelbar. Die Ausstellung zeigt, dass dies auch mit überschüssigem, erneuerbarem Solarstrom machbar ist.

hohen Anteil an nutzbarer Umweltwärme den gesamten Energieverbrauch und ermöglicht so eine deutliche Senkung der CO2-Emissionen. Sie lässt sich sowohl bei Neubauten als auch bei beste-

henden Gebäuden als Ersatz einer konventionellen fossilen Heizung installieren. Durch die interne Wärmerückgewinnung kann der Wirkungsgrad zusätzlich gesteigert werden.

Man darf dabei an die Ursprünge der inzwischen fünfjährigen Umwelt Arena Spreitenbach denken, nämlich an die Entwicklung von Kompogas durch Walter Schmid, das von Beginn an auch als Biogas-Treibstoff für die Mobilität zur Verfügung gestellt wurde. Wird erneuerbarer Sommerstrom in Gas umgewandelt, so werden Gasantriebe für Fahrzeuge CO2-neutral. Dass sowohl Gas- als auch Strom-betriebene Mobilität eine realistische Zukunftsperspektive darstellen, lässt sich mit dem übers Jahr konstanten Treibstoff-Bedarf begründen. Werden die Erträge der fluktuierenden Energiequellen sinnvoll transformiert und gespeichert, ist die Energiestrategie 2050 umsetzbar. ■ www.umweltarena.ch


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Das Zusammenspiel gebäudetechnischer Einrichtungen in der Praxis erleben und erproben

Komplett modernisiertes HF-Labor an der BBZ Infolge der Ausbildungsreform HF und dem Verlangen der Studierenden und Dozenten nach modernen Laborversuchen hat die BBZ nach einer einjährigen Konzeptphase das Labor den neuen Bedürfnissen angepasst. Samuel Villiger

■ Ein angenehmes Raumklima in Verwaltungsgebäuden kann die Arbeitseffizienz steigern. Ein automatisiertes und aufeinander abgestimmtes HLKS-System schafft die diesbezüglichen Grundlagen. Das hauseigene Gebäudetechnik-Labor der Baugewerblichen Berufsschule Zürich (BBZ) macht dieses Zusammenspiel über mehrere Stockwerke hinweg sichtbar. Hier können die Studierenden die Gebäudetechnik in der Praxis erleben und erproben. Dieses Jahr konnte die BBZ den dreijährigen Umbauprozess ihres Haustechnik-Labors erfolgreich abschliessen. Mit den getätigten Umbaumassnahmen leistet die BBZ einen Beitrag an den praxisorientierten HLK-Unterricht und positioniert sich damit neu. Im Bereich Sanitär konnte der hohe Laborstandard mit den neuen Versuchen passend ergänzt werden.

Handlungsbedarf erkannt Motiviert wurde das Umbauprojekt einerseits durch das Verlangen der Studierenden und neuen Labordozenten nach modernen Laborversuchen, andererseits durch die Lehrplanreform der Höheren Fachschule (HS). Die BBZ erkannte vor drei Jahren den Handlungs-

An drei mobilen PC-Stationen können Studierende selbst Einstellungen tätigen.

Blick auf Warmwasserladesysteme.

bedarf und war aktiv geworden. In einer einjährigen Konzeptphase wurden neue Versuche geplant, die den aktuellen Bedürfnissen gerecht werden. Durch die grosszügige Unterstützung von Lieferanten und Unternehmern, dem Kanton Zürich sowie dem tatkräftigen Einsatz von Labor-Dozenten und Verantwortlichen der BBZ konnten diese neuen Versuchseinrichtungen installiert und Reparaturarbeiten an bestehenden Versuchsanordnungen vorgenommen werden.

Die neuen Versuchsinstallationen helfen den Studierenden die Vernetzung zwischen den Fächern Thermodynamik, Hydromechanik, Regeltechnik sowie Wärmepumpen-Kältetechnik selbst herzustellen. Die Versuche sind praxisorientiert aufgebaut, sodass auch der Bezug zum Alltagsgeschäft gegeben ist.

Modernes Gebäudeleitsystem Ein Highlight der neuen Laboranwendungen ist das Desigo CC-Leitsystem

Durch die Bedienung des Leitsystems und der Trendauslesung lernen Studierende die Möglichkeiten der Gebäudeautomation kennen.


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von Siemens. Damit können die Studierenden selbst Einstellungen tätigen, aber auch Messdaten über csv-Dateien auslesen. Zudem können die regeltechnischen Zusammenhänge anschaulich visualisiert werden. Um den Genauigkeitsanforderungen vom Labor entsprechen zu können, wurden konventionelle, branchenübliche Feldgeräte teilweise mit schnelleren und genaueren Feldgeräten von ifm ergänzt. Durch die Bedienung des Leitsystems und der Trendauslesung lernen die Studierenden die Möglichkeiten der Gebäudeautomation kennen. Die Beschriftung aller Anlagekomponenten erfolgte nach den Vorgaben des Fachverbands der Gebäudeautomationsplaner (MeGA). So werden die Studierenden automatisch mit dem bereits heute wichtigen Bezeichnungskonzept konfrontiert. Autonome Versuche, die nicht über das Regelsystem von Siemens betrieben werden, können künftig über neue Loggersysteme geloggt werden. Die neuen Messsysteme sind universeller einsetzbar, ermöglichen Live-Visualisierungen auf den Laptops der Studierenden, wie auch eine Auslesung über csv-Dateien – analog dem Regelsystem von Siemens. Die Anwendung der Versuche über das Leitsystem stösst bei den Studierenden auf Begeisterung und zeigt, dass die getätigten Massnahmen in die richtige Richtung zielen.

Die neuen Versuche in der Übersicht • Praktische Ausmessung von Zeta-Werten, RWerten und gesamten Netzkennlinien im Bereich der Lüftungstechnik. Dabei wurden absichtlich Formteile und Schächte realisiert, die in der Praxis vorkommen, denen in der Theorie aber die Berechnungsgrundlagen fehlen. In der Praxis können solche Bauformen zu Problemen führen. • Überströmsysteme in der Lüftungstechnik, bei welchen die Akustik und der Druckverlust ausgemessen werden. ➜ Sponsoren des BBZ-Laborumbaus Damit der Laborumbau in diesem Umfang realisiert werden konnte, war die BBZ auf die Unterstützung diverser Lieferanten angewiesen. Die BBZ dankt folgenden Unternehmen: Biral AG (Umwälzpumpen), Condair AG (Befeuchtungen ABL und ZUL sowie Dampfbefeuchter), Oventrop AG (Frischwasserstation), KST AG (Überströmbox), Zehnder Comfosystems AG (kontrollierte Lüftung), AAZ AG (Türluftschleier), gwf AG (Messungen), ifm AG (Feldgeräte, Messsysteme), Sauter AG (Feldgeräte), Seven-Air AG (Monoblockanpassungen), Siemens AG (Feldgeräte, Schaltschränke, Controller, Leitsystem), Systemair AG (Ventilatoren), Walter Meier AG (Gaskessel, Speicher, Komponenten), Wegmann GmbH (Wärmetauscher), WIKA Manometer AG (Druckmessung). Neben den Lieferanten engagierten sich diverse Unternehmen, die das Material verbaut und Rückbauten getätigt haben – zu deren Selbstkosten und teilweise darunter: A. Baltensperger AG (Heizung, Lüftung), AGI (Dämmungen), Aqua Sanitär GmbH (Sanitär, Heizung), Feer AG (Elektro), HeiVi AG (Planung). Vielen Dank auch diesen Firmen.


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• Kontrollierte Lüftung mit der Untersuchung der Luftverteilung, des Temperatur- und Feuchtewirkungsgrades sowie des WRG-Vereisungsschutzes und dessen Auswirkung. • Neue Klimaanlage mit Rotationstauscher, LE, LK, Befeuchtung ZUL und ABL. Bei dieser Anlage werden der Nutzen und der Energieverbrauch der Zuluftbefeuchtung, wie auch die Abluftbefeuchtung für Kühlzwecke beurteilt. Auch die optimale hydraulische Einbindung des Lufterhitzers und des Luftkühlers wird untersucht. • Bei der neuen Frischwasserstation werden die Einsatzgrenzen und die

möglichen Gefahren bei der Planung untersucht, mit der Erkenntnis, dass die Auslegung oft ein Zusammenspiel zwischen Heizung und Sanitär erfordert. • Bei der Warmwasserladung mit externem Plattentauscher werden die Auswirkungen der Zirkulation (versch. Temperaturen und Volumenströme), der Ladung mit oder ohne sekundäres Ventil und der Speicherschichtung untersucht. Auch bei dieser Warmwasserauslegung sind interdisziplinäre Planungen gefordert. • Beim Türluftschleierversuch wird abgeschätzt, ob dessen Einsatz lohnenswert ist oder nicht und wenn ja, wo und wie er am besten zu regeln ist. • Unterversorgungen von Heizgruppen

und Lüftungsanlagen können mittels Manipulationen an den Anlagen erreicht werden. Es kann ein Gefühl entwickelt werden, ab wann und warum eine Unterversorgung stattfindet. • Zirkulationsversuch im Bereich Sanitär. Damit das Labor auch künftigen Ansprüchen genügt, sind weitere Neurealisierungen im Bereich der Kühlung angedacht. Beispielsweise soll der Ladeprozess (COP) mit konstanten und variablen Sekundärsystemen untersucht werden (variable, konstante Wassermengen). Weiter soll der Einfluss der Speicherauslegung untersucht werden. ■ www.bbzh.ch

Kontrollierte Lüftung mit Anzeigen für Temperatur- und Feuchtewerte zur Kontrolle der Wärmerückgewinnungswerte. Unterversorgungen von Heizgruppen können mittels Manipulationen an den Anlagen erreicht werden.

Praktische Ausmessung von Zeta-Werten, R-Werten im Bereich der Lüftungstechnik. Dabei wurden absichtlich nachteilige Formteile und Schächte realisiert, die in der Praxis vorkommen.

Bei der neuen Frischwasserstation werden die Einsatzgrenzen und die möglichen Gefahren bei der Planung untersucht.


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ProKlima: Kadertag Gebäudetechnik (KTGT) am Dienstag, 7. November 2017 in der Trafohalle Baden

Innovative Projekte erfolgreich führen «Schlüsselfaktoren für erfolgreiche Projekte» lautet das Thema des 12. Kadertags der Gebäudetechnik (KTGT), der am 7. November in Baden stattfinden wird. Der KTGT ist weiterhin der Branchenanlass von ProKlima, wird neu jedoch von energie-cluster.ch organisiert. Als Plattform für den Informationsaustausch und die Lösung von Zukunftsfragen bündelt ProKlima die Expertise von Schweizer Herstellern und Lieferanten von Lüftungs-, Klima- und Kältetechnik. ■ Die rund 130 Mitgliedsfirmen von ProKlima decken knapp 90 % des Schweizer Zuliefermarkts ab. An der jährlichen Fach-tagung treffen sich alle führenden Branchenpartner – vom Planer bis zum Unternehmer. Neben anregenden Impulsen und fachlichen Informationen aus der Praxis kommt natürlich auch das Networking nicht zu kurz. Die Fachtagung ist in drei Themenblöcke strukturiert: • Innovation • Unternehmensentwicklung und -führung • Was zeichnet erfolgreiche Projekte aus?

Hochkarätige Referenten, spannende Themen Im Themenblock «Innovation» stellt Peter Sutterlüti, Präsident Verwaltungsrat CST AG, das Gesamtlogistiksystem Cargo Sous Terrain (CST) vor. Es besteht aus einem Tunnelsystem zwischen städtischen Ballungsgebieten und Lo-

gistikzentren, der City-Logistik zur Feinverteilung und einer intelligenten IT-Steuerung und soll ab 2030 die Warentransporte innerhalb der Schweiz effizienter gestalten. Die Möglichkeiten von Energiespeichern lotet Jörg Roth vom Paul-Scherrer-Institut (PSI) aus. In unserer künftigen Energieversorgung spielen Windund Sonnenenergie eine zentrale Rolle. Weil sie jedoch keine konstanten Energieströme wie die bestehenden Grosskraftwerke bereitstellen können, sorgen Energiespeicher und ein gezielter Netz-

ausbau für die nötige Flexibilität. Hier sind allerdings noch viele Fragen offen, auf die Jörg Roth Antworten zu geben versucht. Trends im Schweizer Bau- und Immobilienmarkt beleuchtet Patrick Schnorf, Immobi-lienexperte und Partner bei Wüst Partner AG. Der Schweizer Immobilienmarkt ist von einer intensiven Bautätigkeit und einem weiter wachsenden Wohnungsangebot gekennzeichnet. Welche Bedürfnisse die Bewohner in Bezug auf die individuelle Wohnform, die bauliche Qualität und den Standort

Kadertag Gebäudetechnik 2017 Thema: Schlüsselfaktoren für erfolgreiche Projekte Datum, Zeit: Dienstag, 7. November 2017, 9.00 bis 16.15 Uhr, anschliessend Apéro und Networking. Ort: Trafohalle Baden, Brown Boveri Platz 1, 5400 Baden Weitere Informationen, Programm und Anmeldung: www.proklima.ch, www.energie-cluster.ch/kadertag


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Balz Halter.

haben, werden die Besucher des KTGT aus erster Hand erfahren.

Unternehmensentwicklung und -führung Balz Halter, Präsident Verwaltungsrat der Halter AG, zeigt, dass Digitalisierung als Chance und nicht als Bedrohung zu verstehen ist. Die Halter Gruppe nutzt die Möglichkeiten der Digitalisierung, um ihr eigenes Geschäftsmodell weiterzuentwickeln und neue Geschäftsfelder zu schaffen. Bernhard Heusler, Präsident FC Basel (2012–2017) und Verwaltungsrat, beweist eindrücklich, dass Fussball als Mannschaftssport und der FC Basel als kommerziell erfolgreiches Unternehmen hohe Anforderungen an Leadership und Teamwork stellen.

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Bernhard Heusler.

Heusler kann hier auf viele Erfahrungen und Erkenntnisse aus 14 Jahren beim FC Basel zurückblicken. Der Rekord von acht Meistertiteln in Serie unterstreicht zudem, dass eine klare Führung ein wesentlicher Erfolgsfaktor zum Sieg ist und nicht nur Glück im Spiel über Sieg und Niederlage entscheidet.

Erfolgreiche Projekte Im letzten Themenblock werden erfolgreiche Projekte und deren Merkmale vorgestellt. Dass der in 17 Jahren Bauzeit entstandene Gotthard-Basistunnel ein grosser Erfolg ist, steht ausser Zweifel. Mit einer Länge von 57 km ist er der längste Eisenbahntunnel der Welt, aber auch ein Meister-

Jens Korte.

werk der Baukunst. Dieses Jahrhundertbauwerk brachte viele Herausforderungen mit sich. Wie diese bewältigt wurden, berichtet Dieter Schwank, CEO Alptransit Gotthard AG. Er stellt die Meilensteine dieses Projekts sowie die entscheidenden Faktoren vor, welche das Projekt innerhalb der Kosten und Termine zum Erfolg führten. Nach Nadja Schildknecht, erfolgreiche Organisatorin des Zurich Film Festivals, wird Jens Korte, Wirtschaftskorrespondent an der Wall Street und US-Experte, als Höhepunkt der Tagung den Teilnehmern ein anschauliches Bild davon geben, wie sich die USA unter Präsident Donald Trump verändert haben und wie sich dessen Motto «America First» im Alltag auswirkt. ■

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Wichtige Meilensteine 2007–2017: Firmengründung, Energie-Garantie, ECOline, Kompetenzzentrum für mobile Energie, Pellfix®

10 Jahre Mobil in Time Schweiz Im August 2017 feierte die Mobil in Time AG Schweiz, Herstellerin und Vermietungsspezialistin mobiler Energielösungen, ihr 10-JahreJubiläum. Die Erfolgsgeschichte des Energieanbieters ist geprägt von Pioniergeist, Innovation und bedeutenden Meilensteinen, die in der Branche zu nachhaltiger Veränderung führte. ■ Machen wir eine kleine Zeitreise in das Mobil in Time-Gründungsjahr 2007. Das Jahr, in dem Migros und Denner zur grössten Fusion im Schweizer Detailhandel ansetzen und Roger Federer unangefochten an der Spitze der Tenniswelt steht. Im Schweizer Radio kommt man um Hits wie «Ein Stern» von DJ Ötzi und «Umbrella» von Rihanna nicht herum. Und ein bis heute aktuelles Thema beschäftigt die ganze Welt: Die Veröffentlichung eines UNO-Expertenberichts zum Klimawandel. Dieser sei hausgemacht und stelle die grösste Bedrohung des Menschen im 21. Jahrhundert dar. Die Welt reagiert und auch Mobil in Time steht vor einer risikoreichen Entscheidung: «Wir haben begonnen, erste Anlagen zu testen, die auch im mobilen Bereich Grenzwerte für den CO2-Ausstoss deutlich unterschreiten», erinnert sich Fabio Doriguzzi, Mitgründer und -inhaber von Mobil in Time. Man wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, ob sich die verfügbaren Technologien im mobilen Einsatz bewähren würden. Doch der Entscheid stand fest – Mobil

in Time würde künftig mit einer neuen, «grünen» Produkteserie namens «ECOline» alternative und umweltschonende Lösungen anbieten. Heute ist Mobil in Time in der Lage, für fast alle Bereiche und Anwendungen eine ökologische Alternative anzubieten, die sich in den Mietkosten kaum merklich vom klassischen Sortiment unterscheidet. Herzstück der ECOline ist Pellfix® – die in Eigenentwicklung konstruierte mobile und CO2-neutrale Warmluftheizung auf Pelletsbasis – von denen im Herbst 2017 bereits die zweite Generation in Serie geht. Die enge Zusammenarbeit mit Endkunden, innovativen Planern und Installateuren sowie strategische Partnerschaften mit hochqualifizierten Komponentenanbietern sollen auch in Zukunft diese Qualität und die vorherrschende Position im Markt sichern.

Fabio Doriguzzi und Marcel Ginter (rechts) legten 2007 den Grundstein für eine energieund erfolgreiche Unternehmensgeschichte von Mobil in Time.

Mietkälte und ein innovatives Konzept zur Absicherung der Energieversorgung Zurück ins Jahr 2007: Während zunehmend ausgeprägtes Komfortdenken und industrieller Fortschritt der mobi-

Mobil in Time liefert mobile Energie in den Bereichen Kälte, Wärme und Dampf – komplett aus einer Hand.

len Energiebranche in die Hände spielen, tüftelt Mobil in Time an einer innovativen Lösung, welche die Absicherung der Energieversorgung auf ein neues Level heben soll. Mit ihrem aufsehenerregenden Konzept der «Energie-Garantie» trifft das junge Unternehmen den Puls der Zeit. Mittlerweile nutzen namhafte Energieversorger wie AEW, EKZ und Energie 360° die kostengünstige Redundanz auf Abruf. Auch Industriekunden, Spitäler, Hotels und Immobilienverwaltungen, darunter auch die Stadt Zürich, schätzen die Möglichkeit, bei Bedarf innerhalb einer vertraglich vereinbarten Frist in jedem Fall eine mobile Kälte- oder Wärmezentrale zu erhalten. Neben der Energie-Garantie brachte Mobil in Time ein weiteres Novum in die Schweiz: Mobile Kälte. Zwar konnte man Kälte damals bereits im Ausland mieten. Doch einen Schweizer Anbieter, der die Gegebenheiten und Vorschriften vor Ort kannte und über das entsprechende Servicenetz verfügte, gab es damals noch nicht. Mobil in Time war die erste Firma die im gesamten deutschsprachigen Raum (DACH-Länder) mobile Wärme, Kälte und Dampf anbot. Heute vermietet Mobil in Time den grössten Anlagenpark mobiler Kälteund Heizzentralen in der Schweiz und bedient tagtäglich Kunden aus den verschiedensten Segmenten von Industrie und Gewerbe über Handwerk bis Bau und Event. Die Unternehmensgruppe setzt sich aus dem Schweizer Mutter-


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haus und den Tochtergesellschaften in Deutschland und Österreich zusammen, beschäftigt rund 60 Mitarbeitende und erzielt einen Jahresumsatz von zirka 13,5 Millionen Franken.

«Fair-Preis-Garantie» direkt aus dem neuen Kompetenzzentrum für mobile Energie Wichtige Unternehmenszweige bei Mobil in Time sind die eigene Entwicklung und Herstellung mobiler Energielösungen. Die beiden Firmengründer und -inhaber Marcel Ginter und Fabio Doriguzzi können hierbei auf über 25 Jahre Branchenerfahrung zurückblicken. Die beiden Pioniere waren wesentlich an der Professionalisierung der mobilen Energie-Branche beteiligt. Mit standardisierten Produkten haben sie mobile Energie massentauglich gemacht. Zuerst in den 90er-Jahren in Deutschland und Österreich, ab 2007 mit Mobil in Time auch in der Schweiz. «Bei der Entwicklung und Fertigung folgen wir strikten Grundsätzen und achten darauf, ausschliesslich mit modernster und hocheffizienter Technik zu arbeiten. Das wird uns zwar nie zum günstigsten Anbieter machen – aber der Kunde kann sich bei Mobil in Time immer sicher sein, ein qualitativ hochwertiges Produkt auf dem neusten Stand der Technik zu mieten oder zu kaufen», erklärt Marcel Ginter einige der Grundwerte im Unternehmen. In diesem Zusammenhang spricht er von einer «Fair-Preis-Garantie». Wer bei Mobil in Time mietet, soll

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schon im Vorfeld dank breitem Sortiment, umfassendem Zubehörprogramm und einer kompetenten Beratung durch Fachpersonal in der Lage sein, die Produkt- und Dienstleistungswahl effizient und exakt den Anwendungsbedürfnissen entsprechend zu treffen und so Zeit, Geld und Energie zu sparen. Mit einer Vielzahl von Serviceleistungen will Mobil in Time während der gesamten Mietdauer den Kunden entlasten. Dieser soll sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren können, während Mobil in Time das professionelle Handling der Energieprovisorien übernimmt. Ihre kundenorientierte Philosophie vertritt die Mobil in Time AG bereits seit ihren frühen Anfängen. Als erster mobiler Energieversorger bietet Mobil in Time in ihrem Standardpaket ein neues Spektrum an Dienstleistungen: Anlagen werden nicht nur geliefert, sondern vor Ort angeschlossen, fachgerecht befüllt und in Betrieb genommen. Doriguzzi: «Die Kunden schätzten den neuen Servicelevel auf Anhieb – Wettbewerber mussten nachziehen.» Die neuen Standards wurden im Markt gut angenommen und trugen massgeblich zum schnellen Wachstum bei, der die junge Gesellschaft auch vor spannende strukturelle und räumliche Herausforderungen stellte. 2014 schliesslich eröffnet Mobil in Time das europaweit erste Kompetenzzentrum für mobile Energie. Auf einem Betriebsgelände von knapp 6000 Quadratmetern bündelt der Vermietungsspezialist in Diessenhofen TG jahrelange Erfahrung, Know-how und Fachkompetenz. Engineering, Anlagentechnik, Serviceorganisation und Disposition arbeiten Hand in Hand.

Digitalisierung integrieren und den grünen Weg kompromisslos weitergehen Und welche Themen beschäftigen Mobil in Time in Zukunft? Datenvernetzung, Transparenz und Digitalisierung im Allgemeinen stellen das Unternehmen vor neue, herausfordernde Aufgaben. Nicht nur interne Prozesse werden sukzessive angepasst. Der Vermietungsspezialist setzt sich klar zum Ziel, die interaktive Kommunikation und die Nähe zum Kunden mithilfe fortschrittlicher Online-Möglichkeiten weiter voranzutreiben. Ausserdem will das Energieunternehmen digitale Technologien stärker nutzen, um den bestehenden Mietpool von weit mehr als 700 mobilen Anlagen und Geräten in den drei Kernländern smarter in der Bedienung, transparenter in der Überwachung und

effizienter im Verbrauch zu machen. Seit den Anfängen ihres Unternehmertums vor 25 Jahren in der mobilen Energiebranche folgen Doriguzzi und Ginter einem zentralen Leitsatz mit grosser Entschlossenheit und Begeisterung: «Die Aufgabe von Pionieren ist, das Unmögliche so früh wie möglich zu realisieren» (Bertrand Piccard). Diesem Motto getreu werden sie weiter an innovativen Lösungen arbeiten, ihrer grünen Linie treu bleiben und neue, spannende Wege gehen. «Und jetzt wird erst einmal gefeiert», freuen sich Doriguzzi und Ginter, «und zwar mit dem gesamten Team und natürlich unseren Kunden. Unseren Geburtstag nehmen wir zum Anlass, zehn ausgewählte Verkaufsprodukte noch das ganze Jahr lang mit einem attraktiven Jubiläumsrabatt anzubieten.» ■ Vgl. auch Interview in HK-Gebäudetechnik 8/17, S. 28/29.

www.mobilintime.com

Mobil in Time: Fakten und Meilensteine – 2007: Gründung Mobil in Time AG, Schweiz Marcel Ginter und Fabio Doriguzzi legen den Grundstein für eine erfolgund energiereiche Unternehmensgeschichte. Erster Anbieter mobiler Kälte in der Schweiz. – 2011: Einführung ECOline Innovative, ökologische Produktlinie mit Fokus auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. – 2012: Gründung Mobil in Time GmbH, Deutschland Verlegung der Fertigung mobiler Energiezentralen nach Aach, Deutschland. – 2012: Übernahme astebo Generalvertretung Übernahme astebo-Sortiment im Bereich Industrie- und Heisswasserkessel. – 2014: Gründung Mobil in Time Austria GmbH – 2014: Eröffnung KmE Eröffnung des europaweit ersten Kompetenzzentrums für mobile Energie. – 2015: Markteinführung Pellfix® Lancierung der ersten CO2-neutralen, mobilen Pellet-Warmluftheizung. – 2016: Baumanagement und Event Spezialisierung auf neue Anwendungsbereiche. – 2016: Ausbau des Anlagenparks Ausbau auf über 700 Mietgeräte. – 2017: Ausbau des Vertriebs Weiterer Ausbau der Verkaufsabteilung.

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Die 48. Bauen & Modernisieren war ein Publikumserfolg

Aktuelle Trends, neue Produkte und viel Fachwissen Unter dem Slogan «Vorausschauend planen – Wert erhalten» fand die 48. Ausgabe der Bauen & Modernisieren in der Messe Zürich statt. In sieben Hallen fanden Eigenheimbesitzer, Bauherren und Architekten Inspiration für praktikables Bauen mit Mehrwert. 480 Aussteller präsentierten neue Produkte, Fachwissen und aktuelle Trends rund um das Haus. Franz Lenz

Die Bauen & Modernisieren hat sich zu einem Publikumsmagneten entwickelt. (Foto: Bauen & Modernisieren)

■ Die Messe «Bauen & Modernisieren» hat sich bei der Bevölkerung einen festen Platz geschaffen. Schon Minuten vor der Öffnung der Kassen bildeten sich davor ganze Reihen von interessierten Besucherinnen und Besuchern. Ein bunt gemischtes Publikum aller Altersklassen und Schichten. Die Besucher erlebten verblüffende Ideen und Produkte bei Sonderthemen wie Boden, Badewelten, Wohlfühloase und erfuhren, wie sich Lifestyle und Gesundheit zu Hause vereinbaren lassen. Kostenlose Fachvorträge vermittelten Neues zum Planen, Bauen und Wohnen. Bezüglich Heizungsersatz informierten Fachleute über Wärmepumpen, Holzenergie oder wie Sonnenenergie auf thermische und photovoltaische Art genutzt, gespeichert und der Ertrag verkauft werden kann. Zahlreiche weitere Höhepunkte wie die Eigenheim-Messe, Multimedia und das Voting für den «Swiss Kitchen Award» 2017 mit dem Branchenverband küche schweiz rundeten das umfassende Angebot ab.

Digitales Planen und Bauen und Minihaus-Bewegung

Der Fachanlass «Forum Digitales Planen und Bauen» mit dem Referat von Patrick Ensslin, Brand Experience Director, Member of the Executive Board, Steinhausen, richtete den Fokus auf das neuartige Konzept von Kasita zum Thema Housing und zur künstlichen Intelligenz. Dieses Smart Home-Format ist ein Vorgeschmack dessen, was im Bereich Bau in Zukunft kommen mag.

Eröffnungsreferate für Gäste Geladene Gäste und die Medien wurden zur Eröffnung mit drei Referaten begrüsst. Der Vorsteher des Tiefbauund Entsorgungsdepartementes von Zürich, Stadtrat Filippo Leutenegger, stellte die Frage in den Raum, ob trotz der laufenden gesetzlichen Eingriffe beim Wohneigentum die Eigentumsgarantie noch wirklich garantiert sei. Er befürchtet, dass die vielen gutgemeinten Gesetze des Parlaments die Eigentumsgarantie schleichend unterhöhlen und langfristig gefährden könnten. Sei-

ne These: «Die Eigentumsgarantie ist für ein prosperierendes Land unabdingbar und jede zusätzliche Regulierung ist eine Erosion des Eigentums.» Nationalrat Hans Egloff, Präsident des Hauseigentümerverbands Schweiz (HEV Schweiz) wies darauf hin, dass private Unternehmen und Privatpersonen alle Jahre durchschnittlich 12 Milliarden Franken in den Unterhalt von Gebäuden investieren. Markant zugenommen hätten auch die Erneuerungen durch Ersatzneubauten, wodurch Verdichtung und energetische Verbesserung stattfinden kann. Er rechnet vor: «Der Gebäudebereich konnte seinen TreibhausgasAusstoss nicht nur am stärksten senken, der Anteil am Gesamtausstoss hat sich ausserdem von 22 % auf 17 % verkleinert. Der Ausstoss von Treibhausgasen durch den Gebäudepark wurde gegenüber dem Niveau von 1990 um 26 % gesenkt. Damit wurde das Reduktionsziel übertroffen.» Architekt Philipp Hostettler, Vizepräsident der igaltbau stellte den unwiederbringlichen Wert alter Häuser mit hochstehender Baukultur vor, es lohne sich, «bei der Sanierung von Altbauten nicht nur quantitative und energetische Aspekte zu fokussieren, sondern auch durch Sorgfalt und Detailtreue den Charakter dieser Häuser bestmöglich zu erhalten.» Alte Häuser seien für Orte identitätsstiftend und böten sehr beliebten atmosphärischen Wohnraum. Auch seien «energetisch viele Altbauten durch den solaren Wärmegewinn über die massiven Aussenwände und die grosse Speichermasse besser als ihr Ruf.» Anschliessend eröffnete Messeleiter und Geschäftsführer ZT Fachmessen AG, André Biland offiziell die Messe. ■

www.bauen-modernisieren.ch


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Die Witterung im 2. Quartal 2017 (April, Mai, Juni)

Zuerst frostiges, dann extrem warmes Frühlingsquartal Andreas Walker

■ April bringt Frost und Schnee Nach der ersten sonnigen und milden Aprilhälfte folgten Schnee und extreme Nachtfröste, die den landwirtschaftlichen Kulturen arg zusetzten. Der April begann seinem Namen gerecht wechselhaft mit Schauer- und Gewittertätigkeit. Am 2. April zog ein schmaler Hagelzug über die Region St. Gallen und auch in anderen Gebieten der Ostschweiz gab es kräftige Gewitterregen mit Graupel und kleinem Hagel. Vom 6. bis am 14. April war die Witterung in der Schweiz vorwiegend hochdruckbestimmt, sonnig und mild. Am wärmsten wurde es verbreitet am 9. und 10. April. Die Tageshöchsttemperatur stieg beidseits der Alpen auf milde 22 bis 24 Grad. Vom 15. bis am 17. April brachte feuchte Meeresluft aus Nordwesten

Der April hinterliess skurrile Kunstwerke der Natur. An vielen Orten waren Löwenzahnblumen zu beobachten, die aus einer geschlossenen Schneedecke sprossen, wie hier in Oberegg AI am 29. April 2017. (Bilder: Andreas Walker)

der Alpennordseite wieder etwas Niederschlag. Am 18. und 19. April wurde die Schweiz aus Osten von hochreichender Kaltluft überquert. Sie bescherte der Alpennordseite klassisches wechselhaftes Aprilwetter mit Schneeschauern bis in tiefe Lagen. Dabei fiel vor allem im Bodenseegebiet viel Niederschlag. Die Kaltluft, die über den bereits relativ warmen See floss, verursachte eine grosse Instabilität in der Atmosphäre, was am Morgen des 18. April zur Entstehung von einigen Wasserhosen in der Region Rorschach führte. Ab dem 20. April dehnte sich ein umfangreiches Hochdruckgebiet von Irland bis nach Osteuropa aus. Danach floss mit einer Bisenströmung kühle und trockene Luft zur Schweiz. In den darauf folgenden klaren Nächten san-

ken die Temperaturen deutlich unter den Gefrierpunkt. Extreme Fröste: Nach Angaben von MeteoSchweiz sank auf 5 Zentimeter über Boden das Temperaturminimum vor allem vom 20. bis am 22. April massiv in den Frostbereich. Die extremsten Werte erreichten im Flachland der Alpennordseite –7 bis knapp –11 Grad. Im Walliser Haupttal gab es Werte bis –13 Grad. Ein wesentliches Problem beim Aprilfrost war sein spätes Auftreten. Die Situation wurde zusätzlich verschärf durch den sehr warmen März, der Temperaturen von teilweise über 20 Grad brachte und der Vegetation einen Vorsprung von etwa drei Wochen gegenüber dem Durchschnitt verschaffte. Wintereinbruch am Monatsende: Ab dem 24. April stellte sich die Wetterlage von Hochdruck auf Tiefdruck um. Aus Südwesten floss milde und feuchte Luft zur Schweiz und über den Alpen stellte sich für kurze Zeit eine Föhnlage ein. Am 26. April brachte Kaltluft aus Norden auf der Alpennordseite winterliche Verhältnisse. Dabei fiel noch einmal Schnee bis in die Niederungen. Der Monat klang schliesslich sonnig aus und hinterliess skurile Kunstwerke der Natur. An vielen Orten waren Löwenzahnblumen zu beobachten, die aus einer geschlossenen Schneedecke sprossen. Monatsbilanz April 2017: Sonnig und frostig. Nach Angaben von MeteoSchweiz brachte der April insgesamt einen leich-

Standorte der in der Tabelle aufgeführten Klimastationen.


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ten Temperaturüberschuss von 0,4 Grad im Vergleich zur Norm 1981–2010. Die Niederschlagsmengen blieben in der Westschweiz, im Wallis, im Engadin und auf der Alpensüdseite unterdurchschnittlich. Die Sonnenscheindauer lag in den meisten Gebieten über der Norm.

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Mai bringt Hochsommer

Nach einem kühlen Start wurde der Mai seinem Namen als Wonnemonat mehr als gerecht. Die zweite Monatshälfte brachte sommerliche Temperaturen und schliesslich sogar Hitzetage über 30 Grad.

Die ersten acht Maitage waren durch Tiefdruckgebiete dominiert und dementsprechend kühl und nass. Nach einem Zwischenhoch am 9. und 10. Mai strömte vom 11. bis 14. Mai aus Südwesten warme und feuchte Luft in den Alpenraum, die verbreitet Schauer und Gewitter auslöste. In der

Klimadaten im zweiten Quartal 2017 Lufttemperatur °C m ü.M.

Mittel

abs. Min.

Heizgradtage

Sonne

Heiztage 20 °C/12 °C Summe HT HGT h

Globalstrahlung

Norm %

Mittel W/m²

Windstärke Mittel km /h

Max. km/h

Niederschlag Summe mm

April Adelboden Basel/Binningen Bern/Zollikofen Buchs/Aarau Chur Engelberg Genève-Cointrin Lugano Luzern Neuchâtel Pully Samedan Sion St. Gallen Zürich/Fluntern (SMA)

1320 316 553 387 556 1036 420 273 454 485 456 1709 482 776 556

4.6 9.9 8.6 9.4 9.4 5.6 10.5 13.3 9.3 10.3 10.7 1.9 11.6 6.9 8.8

-6.6 -2.4 -4.1 -2.9 -2.0 -6.6 -0.8 3.3 -2.0 -0.2 -0.5 -15.9 -1.7 -3.4 -2.4

30 23 27 24 21 28 20 10 24 20 18 30 13 28 23

463 260 323 278 259 419 217 95 285 225 202 543 145 384 289

164 206 233 193 169 149 261 254 178 242 255 184 260 167 195

124 138 147 127 115 111 153 149 127 147 143 133 132 110 127

212 204 215 200 205 188 238 220 182 216 223 225 244 178 189

7 7 8 5 12 8 11 8 6 9 8 10 11 8 7

45 47 53 40 63 58 64 79 57 72 57 81 64 53 52

90 66 74 58 42 131 40 129 140 45 50 42 21 172 118

1320 316 553 387 556 1036 420 273 454 485 456 1709 482 776 556

10 15.8 14.1 15.1 15.7 11.5 15.0 17.1 15.0 15.0 15.1 7.5 16.4 13.4 14.8

-3 2.6 0.0 1.5 3.8 -1.5 3.0 3.9 1.7 3.2 4.7 -7.9 2.7 1.7 2.1

18 10 12 12 8 17 11 5 11 11 11 27 6 12 12

243 97 131 119 82 206 111 50 110 115 112 360 59 141 126

180 231 236 214 213 197 242 245 223 228 237 197 250 238 233

119 132 130 123 126 135 126 131 139 123 118 125 114 135 133

243 236 249 246 256 245 249 250 231 235 241 264 263 242 238

7 6 7 5 12 8 8 6 6 9 6 10 10 8 7

55 42 50 44 65 71 51 67 61 58 48 55 75 65 56

131 113 78 78 32 122 81 120 113 88 148 50 44 116 75

1320 316 553 387 556 1036 420 273 454 485 456 1709 482 776 556

15.3 20.9 19.5 20.1 20.1 16.4 20.9 22.3 20.2 20.8 20.7 12.2 21.7 18.2 19.9

2.7 8.3 4.9 5.3 7.4 3.3 7.1 10.9 7.5 8.2 10.2 -3.4 7.5 6.9 8.4

6 0 1 0 0 5 0 0 0 0 0 11 0 2 0

60 0 8 0 0 47 0 0 0 0 0 123 0 18 0

196 278 279 249 209 182 280 271 232 286 276 218 277 248 251

122 142 136 128 118 121 120 122 136 137 121 124 113 135 133

272 283 289 280 257 242 289 282 256 286 277 273 289 264 266

8 7 8 5 10 7 9 7 6 10 7 10 11 8 8

72 59 76 60 60 59 65 83 102 86 60 55 77 61 77

136 32 91 80 147 159 77 493 103 60 95 173 68 105 86

Mai Adelboden Basel/Binningen Bern/Zollikofen Buchs/Aarau Chur Engelberg Genève-Cointrin Lugano Luzern Neuchâtel Pully Samedan Sion St. Gallen Zürich/Fluntern (SMA) Juni Adelboden Basel/Binningen Bern/Zollikofen Buchs/Aarau Chur Engelberg Genève-Cointrin Lugano Luzern Neuchâtel Pully Samedan Sion St. Gallen Zürich/Fluntern (SMA)

Aufgrund der veränderten Messbedingungen (z. B. im Zusammenhang mit dem Übergang vom bisherigen automatischen Messnetz ANETZ zum neuen SwissMetNet SMN) kann es sein, dass an einzelnen Stationen Normwerte und aktuelle Messwerte nicht mehr vergleichbar sind. Sonnenscheindauer Mittel: Monatssumme in Prozent des langjährigen Mittels (1981 –2010). (Quelle: MeteoSchweiz)

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Vom 20. bis am 22. April erreichten die extremsten Temperaturen 5 Zentimeter über dem Boden im Flachland der Alpennordseite –7° bis knapp –11°C. Im Bild: erfrorene Blätter und Blüten eines Nussbaums in Hallwil AG.

Kräftige Regenfälle führten Ende Juni dazu, dass die Flüsse anschwollen. Im Bild: Limmat in Zürich (Blickrichtung flussaufwärts), unterhalb Zufluss Sihl (im Bild rechts), am 29. Juni 2017.

schwülwarmen Gewitterluft bildeten sich mehrere Hagelzellen. Am 12. Mai hagelte es in der Region Basel und entlang des zentralen und östlichen Alpenrandes, am 13. Mai erneut entlang des Alpenrandes und am 14. Mai im Bodenseegebiet.

kühlung, deshalb lagen am 20. Mai die Temperaturen im Norden verbreitet unter 17 Grad. Ab dem 21. Mai brachte ein Hochdruckgebiet die Sommersonne wieder zurück und bereits am 23. Mai erreichten die Temperaturen wieder 25 bis 26 Grad. Am 27. Mai bescherte die Sommersonne der Alpennordseite den ersten Hitzetag mit über 30 Grad Wärme. Der Mai blieb bis zum letzten Tag sommerlich warm, wobei die Gewittertätigkeit immer mehr zunahm.

Zweite Monatshälfte läutet den Sommer ein: Am 15. Mai baute sich von Westen her ein Hochdruckgebiet über Europa auf. Dabei stiegen die Tageshöchstwerte im Norden über 20 Grad. Die Sommersonne brachte schliesslich am 17. Mai in der ganzen Schweiz Tageshöchstwerte von 25 bis 29 Grad. Vom 18. bis 20. Mai verursachte eine Kaltfront noch einmal eine kräftige Ab-

Monatsbilanz Mai 2017: Warm, sonnig und trocken. Nach Angaben von MeteoSchweiz lag der Mai landesweit 1,2 Grad über der Norm 1981–2010. In Berglagen stieg das Monatsmittel sogar

Die erste Maihälfte war veränderlich. Bereits am 12. Mai zogen einige Gewitter über unser Land. Im Bild: Gewitterwolke mit Regenbogen in Bözberg AG.

bis 1,5 Grad über den Durchschnitt. Der Niederschlag fiel landesweit eindeutig zu gering aus. Die Niederschlagsmengen erreichten verbreitet nur 50 bis 80 Prozent, lokal sogar nur 40 bis 50 Prozent der Norm. Der sonnige Mai brachte überall überdurchschnittlich viel Sonne. Die Sonnenscheindauer lag in den meisten Gebieten zwischen 110 und 125 Prozent des langjährigen Mittels. Am meisten Sonne erhielten der Gornergrat und das Bodenseegebiet.

Juni aussergewöhnlich heiss Die Schweiz erlebte den zweitheissesten Juni seit Messbeginn 1864. Landesweit war es 3,4 Grad zu warm. In

Am 2. Juni zogen einige heftige Gewitter über die Schweiz. Im Bild: Gewitterzelle über dem Zürichsee, Standort: Hütten ZH.


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der Nacht vom 22. auf den 23. Juni wurde am Bodensee die mildeste Nacht seit Beginn der automatischen Messungen im Jahr 1981 registriert. Der Juni begann bereits sehr sonnig und warm. Mehrere Niederschlagszonen zwischen dem 4. und 7. Juni brachten vorübergehend kühlere Temperaturen. Vom 11. bis zum 13. Juni stieg das Tagesmittel mit viel Sonnenschein 5 bis 7 Grad über die Norm. Nach zwei gewittrigen Tagen am 14. und 15. Juni setzte sich bereits wieder sonniges Hochdruckwetter mit zunehmender Hitze durch. Hitzewelle und rekordwarme Tropennacht: Vom 18. bis am 22. Juni baute sich ein Hochdruckgebiet direkt über Mitteleuropa auf. Entlang seiner Westflanke floss heisse Luft von Afrika nach Europa. Dieses Hoch verursachte die erste Hitzewelle dieses Jahres, die vom 19. bis am 24. Juni dauerte und Temperaturen brachte, die 7 bis 10 Grad über dem langjährigen Mittel lagen. Dabei stiegen die Rekordtemperaturen auf Werte von 35 bis 37 Grad. Vom 22. auf den 23. Juni registrierten einige Regionen der Schweiz die mildeste Nacht seit Beginn der automatischen Messungen im Jahr 1981. Aussergewöhnlich mild war die Nacht in der Ostschweiz. In Güttingen am Bodensee lag das Nachtminimum bei über 25 Grad, was tropischen Verhältnissen entspricht. Wärmster Junitag seit Messbeginn: Nach Angaben von MeteoSchweiz wurde an 21 Messstandorten über die ganze Schweiz verteilt, der 23. oder 24. Juni 2017 als wärmster Junitag seit Messbeginn aufgezeichnet. Vom 24. auf den 25. Juni zogen aus Südwesten kräftige Gewitter über die Schweiz, die im Tessin Jahrhundertniederschläge mit Überschwemmungen brachten. Lugano erhielt innerhalb einer Stunde eine Regenmenge von 81,5 mm. Das liegt weit über dem bisherigen Höchstwert von 63,8 mm vom 12. September 1994. Ein Stundenwert von 80 mm oder mehr wird am Messstandort Lugano über einen langen Zeitraum betrachtet seltener als alle 100 Jahre erwartet. Vom 26. bis am 28. Juni zogen zwei weitere Niederschlagszonen über die Schweiz und beendeten die heisse Witterung, sodass der Juni mit angenehmen Sommertemperaturen ausklang. Monatsbilanz Juni 2017: Sonnig und sehr warm. Das Aussergewöhnliche am Juni 2017 waren die anhaltend hohen Temperaturen. Nach Angaben von MeteoSchweiz war es landesweit 3,0 bis 3,5 Grad zu warm gegenüber der Norm 1981–2010. Während sich die Regensummen im Süden vielerorts zwischen 130 bis 200% bewegten, wurden nördlich der Alpen nur 50 bis 90%, lokal sogar nur 30 bis 40% der durchschnittlichen Niederschläge registriert. Die Sonnenscheindauer lag in den meisten Gebieten zwischen 120 und 135% der Norm. ■ Quelle: MeteoSchweiz, Klimabulletins 2017


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Neuer Verkaufsleiter für EKZ Energiecontracting

Kaldewei besetzt Leitungsfunktion im Vertrieb neu

■ Patrick Flammer übernimmt bei den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ) die Verkaufsleitung Energiecontracting für die Deutschschweiz. In dieser Funktion führt er ein Team von sieben Verkaufsmitarbeitenden und begleitet Contracting-Kunden während der gesamten Realisierung ihrer Anlagen. Flammer bringt 15 Jahre Erfahrung aus der Bauund Handelsindustrie sowie der Energiebranche mit. Er führte unter anderem in verschiedenen international tätigen Unternehmen das strategische Marketing, den Verkauf und die Serviceorganisation. «Mit Patrick Flammer haben wir einen ausgewiesenen Spezialisten verpflichtet», sagt Daniel Zbinden, Leiter Energiecontracting bei den EKZ. Das Unternehmen sieht im Energiecontracting noch grosses Potenzial, das nun mit einer vergrösserten Verkaufsmannschaft angegangen wird. Mit fast 1000 betriebenen Energieerzeugungsanlagen und 55 Mitarbeitenden an drei Standorten sind die EKZ führender Anbieter von Contracting-Dienstleistungen in der Deutsch- und Westschweiz. ■

■ Gerd Kroiss ist seit dem 1. Juni 2017 neuer Vertriebsleiter von Kaldewei in der Schweiz und in Österreich. In seiner Funktion steuert er die vertrieblichen Aktivitäten des international tätigen Premiumherstellers von emaillierten Duschen, Waschtischen und Badewannen in den beiden Ländern. Bis zu seinem Wechsel zu Kaldewei war der studierte Betriebswirt 17 Jahre in der Sanitär- und Heizungsbranche in leitenden Positionen im Marketing und Vertrieb tätig, davon mehrere Jahre mit starker internationaler Ausrichtung. Jetzt steht Kroiss an der Spitze Gerd Kroiss, neuer Vertriebsleiter von der Kaldewei Standorte Schweiz Kaldewei in der Schweiz und in Österreich. und Österreich und möchte die Marktposition des Unternehmens in den beiden Ländern weiter ausbauen und die Marke Kaldewei bei den Schweizer und österreichischen Kunden noch besser etablieren. Dabei schätzt der 47-Jährige vor allem die Wertigkeit der emaillierten Badlösungen, den Anspruch von Kaldewei an höchste Professionalität sowie das verstärkte internationale Wachstum. ■

Patrick Flammer, Verkaufsleiter Energiecontracting.

Elektrizitätswerke des Kantons Zürich Tel. 058 359 52 55 www.ekz.ch

Neuer Geschäftsführer Kessel Schweiz AG ■ Seit 1. Juni 2017 leitet Stefan Zahm als Geschäftsführer die Kessel Schweiz AG. Er übernimmt die operative Leitung der Gesellschaft in der Schweiz und führt zusammen mit dem gesamten Verkaufs- und Serviceteam die Erfolgsgeschichte in der Schweiz weiter. Stefan Zahm ist seit mehr als 25 Jahren in der HLKS-Branche tätig und verfügt über verschiedene Managementausbildungen. «Wir freuen uns über die Verstärkung in der Schweiz und wünschen dem gesamten Team viel Erfolg und einen guten Spirit!», sagt Dominik Seebauer, International Business Director der Kessel AG im bayerischen Lenting. Die Firma Kessel AG bietet innovative Lösungen für die Entwässerung von Grundstücken und Gebäuden. Als mittelständisches Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern setzt man auf Premiumqualität «Made in Germany». Über die gesamte Wertschöpfungskette von der Produktidee über die Entwicklung zur Fertigung bis hin zu Vertrieb und Service. Im Fokus steht vor allem die Nähe zu den Kunden. Daher betreibt Kessel ein dichtes Vertriebsnetz-werk in mehr als 50 Ländermärkten mit eigenen Niederlassungen, Mitarbeitern und Partnern. ■ Kessel Schweiz AG, 8472 Seuzach Tel. 0800 000 657 www.kessel-schweiz.ch

Stefan Zahm, Geschäftsführer Kessel Schweiz AG.

Kaldewei Schweiz GmbH Tel. 062 205 21 00 www.kaldewei.ch

Neuer Geschäftsführer bei Keramikland AG ■ Andreas Niklaus übernahm per 18.09.2017 die Funktion des Geschäftsführers der Keramikland AG, ein Unternehmen der Tobler Gruppe. Mit ihm konnte Tobler Haustechnik AG einen Branchenprofi gewinnen. Vorher arbeitete Andreas als Geschäftsführer bei Alpiq InTec Schweiz AG, zuständig für die Region Bern. Zuvor hat er über mehrere Jahre als Leiter Region Mitte und Mitglied der Geschäftsleitung bei Richner gearbeitet, wo er erfolgreich den Verkauf angetrieben und zum Wachstum des Unternehmens beigetragen hat. Nebst seinem beruflichen Werde- Andreas Niklaus, Geschäftsführer der gang bringt Andreas ein wertvol- Keramikland AG. les Netzwerk mit und verfügt über einen Master in Business Administration, wo er seine Master-Thesis zum Thema «Swissness» schrieb. Privat ist der Solothurner Vater von zwei Töchtern, spielt gerne Golf in seiner Freizeit und interessiert sich für Musik. Die Keramikland AG ist überzeugt, mit Andreas Niklaus den richtigen Front-Mann gewählt zu haben. ■ Keramikland AG Tel. 041 784 57 57, www.keramikland.ch


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Geschäftsführer Peter Schelling (rechts) mit Ioannis Konstantinou.

Gebäudetechnik-Übernahme in Vorarlberg ■ Die TGS Technischer Gebäude Service GmbH in Altach übernimmt per Anfang Juli das Dornbirner Wärmetechnik-Unternehmen von Ioannis Konstantinou. Die Marke bleibt dabei erhalten und Inhaber Ioannis Konstantinou wird seine 1991 begonnene Arbeit als Spezialist für Heizungsanlagen der Marken Oertli und Hydrotherm bei TGS fortsetzen. Das Angebot von Konstantinou Wärmetechnik umfasst derzeit Verkauf, Service und Reparatur von Öl- und Gasbrennern, Öl- und Gasbrennwertkesseln, Regelungstechnik, Boilern, Speichern, Solaranlagen, Holzvergasern sowie Heizwertkesseln. TGS ist der grösste Servicedienstleister für Gebäudetechnik in Vorarlberg. Für TGS-Gründer Peter Schelling ist die künftige Zusammenarbeit ein logischer Schritt: «Unsere Mission ist umfassender Service für Gebäudetechnik. Durch Ioannis Konstantinou können wir unser Spektrum um Oertli- und Hydrotherm-Heizungsanlagen erweitern.» Und auch die bestehenden Kunden von Konstantinou Wärmetechnik profitieren von der Zusammenarbeit: «Künftig kann ich mit TGS als Partner Leistungen über die Wärmetechnik hinaus anbieten», freut sich Ioannis Konstantinou. ■ www.tgs.co.at



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Solarpreis-Verleihung 2017 am Freitag, 20. Oktober in Genf

PlusEnergieBau Anliker. (© SAS, Solarpreis 2016)

Die Annahme des revidierten Energiegesetzes vom 21. Mai 2017 war ein wichtiger Schritt für eine nachhaltige Energiewende. Wie wir diese umsetzen können, zeigen uns die Schweizer Solarpreispioniere: Am 20. Oktober werden in Genf zum 27. Mal die Schweizer Solarpreise verliehen. Jedermann ist herzlich eingeladen zur Präsentation und Ehrung der innovativsten und vorbildlichsten Bauten und Anlagen. Zudem lernt man die engagiertesten Persönlichkeiten und Institutionen im Bereich der erneuerbaren Energien kennen. Man erfährt, wie PlusEnergieBauten den preisgünstigsten Beitrag zur Energiewende leisten. Sie eliminieren 80 % Energieverluste und erzeugen bis zu fünfmal

mehr Strom, als sie im Jahresdurchschnitt selber benötigen. Unsere Schweizer Solarpreisgewinner weisen uns den Weg in eine sonnige, nachhaltige Zukunft. Das Datum für die diesjährige Verleihung wurde nochmals verschoben. Die Schweizer Solarpreisverleihung findet neu am Freitag, 20. Oktober 2017 in Genf statt, 09.30–15.15 Uhr, Palexpo Genf, Saal B im Kongresszentrum. ■ Programm und Anmeldung (bis 30. September): www.solaragentur.ch

Solar Agentur Schweiz Tel. 044 252 40 04 www.solaragentur.ch

Schlanke Wärmedämmung in der Baupraxis ■ Seit Jahren wird zum Thema Hochleistungs-Wärmedämmung (HLWD) intensiv geforscht. Öffentliche Institute wie auch private Firmen investieren viel Know-how in die Entwicklung und Prüfung von neuen, stark dämmenden Baustoffen. Diese kommen beispielsweise bei der Sanierung von historisch wertvollen Bauwerken zum Einsatz oder bei kniffligen Details wie beispielsweise Terrassen. Im Tageskurs des energie-cluster.ch kommen sowohl Vertreter der Wissenschaft als auch der Wirtschaft zu Wort. Sie berichten über ihre Erfahrungen und geben ihren Wissensschatz weiter. Mit dem Bauphysiker Marco Ragonesi liess sich ein anerkannter «Gebäudehüllen-Guru» für den Kurs gewinnen. Er wird die Möglichkeiten der Anwendung von HLWD detailliert darlegen. Auch die heiklen Punkte, die es zu beachten gibt, bringt er gebührend zur Sprache. Für jedes Neubau- und Sanierungsprojekt gibt es mittlerweile er-

probte HLWD-Lösungen, mit denen man präzise auf die ermittelten Bedürfnisse und die spezifische Situation reagieren kann. Im Kurs wird eine Auslegeordnung vorgenommen, die über die Eignung der verschiedenen HLWD-Systeme Auskunft gibt. Hochleistungsdämmstoffe wie Vakuumdämmung (VIP), Aerogel-Dämmstoffe oder moderne Schaumstoffe weisen ausgezeichnete Dämmeigenschaften aus; manche Produkte weisen Lambdawerte auf, die geringer sind als 10 mW/(m•K). Die Wahl der passenden Dämmlösung muss allerdings auch in ökonomischer Hinsicht sorgfältig studiert werden. In einem Referat werden auch Kosten-Nutzen-Berechnungen dargelegt. Details zum Kurs erfahren Interessierte unter www.energie-cluster.ch › Veranstaltungen › Themenbereich «Wärmedämmung» ■ www.energie-cluster.ch

Ort und Zeit des Tageskurses «Hochleistungs-Wärmedämmung (HLWD) in der Baupraxis» Tagungsort: Olten, ARTE Seminar- und Konferenzhotel, Riggenbachstr. 10 Datum: Mittwoch, 25. Oktober 2017 Zeit: 08.30–16.30 Uhr Anmeldung: Sasika Lüchinger stv. Geschäftsleiterin energie-cluster.ch, Monbijoustrasse 35, 3011 Bern Tel. 031 381 24 80 E-Mail: saskia.luechinger@energie-cluster.ch

Kompakte Weiterbildung zur Wärmedämmung.


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25 Jahre WKK-Fachverband: Rückblick Generalversammlung 2017 und Jubiläums-Fachtagung bei Jenni Energietechnik, Oberburg

Wasserkraft, Sonne und WKK: Die idealen Partner der Energiewende Der WKK-Fachverband feiert 2017 sein 25-jähriges Bestehen und hat an der Jubiläums-Fachtagung Stand und Potenzial der WKK-Technologie aufgezeigt. Die Wärme-Kraft-Kopplung (WKK) kann künftig einen wertvollen Beitrag leisten zur Wärme- und Stromversorgung im Winter. Mit Verbrennungsmotoren und angekoppelten Generatoren werden gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt und mit hohem Gesamtwirkungsgrad genutzt. Peter Warthmann

■ Gastgeber für das WKK-Fachtreffen war die Firma Jenni Energietechnik AG in Oberburg bei Burgdorf BE. Mitte Morgen begrüsste der Verbandspräsident Heini Glauser die Mitglieder zur Generalversammlung. Gemäss seinem Jahresbericht war das letzte Jahr für den Schweizerischen Fachverband für Wärmekraftkopplung (WKK-Fachverband) wiederum ein schwieriges: • Kein geordneter und planbarer Ausstieg aus der Atomenergie. Weiterhin viel Unsicherheit für sinnvolle Investitionen in die Stromproduktion. • Tiefe Strompreise und noch tiefere Rückspeisetarife: nur noch 3-5 Rp./ kWh. Für dezentral produzierten Strom orientieren sich die EVUs an den Grosshandelspreisen bzw. an ihren Einkaufspreisen bei den Vorlieferanten.

BHKW: Blockheizkraftwerk von Avesco. Leistung 82 kWel und 115 kWth.

Als positive Entwicklung und als wichtige gesetzliche Errungenschaft erwähnte Heini Glauser die künftigen Möglichkeiten des Eigenstrom-Verbrauchs und der Vermarktung auf der gleichen Parzelle durch die dezentralen Stromproduzenten. Zum Bereich Kommunikation hat Peter Belart die Plattform «BusinessMind» vorgestellt. Dort sind bereits sechs WKK-Geschichten zu finden (www.businessmind.ch/wkk-fachverband).

Solarwärme, Gross-Speicher, WKK Um 11 Uhr begann die Jubiläums-Fachtagung für die etwa 120 Teilnehmer mit einer Führung durch die Gebäude der Jenni Energietechnik AG. Gezeigt wurden die drei Solar-Mehrfamilienhäuser (vgl. www.hk-gt.ch › Dossiers › Solar-

wärme-Anlagen), installierte Anlagen für die Wärme- und Strom-Erzeugung (Pelletsheizung, WKK-Anlage), sowie die Produktionshallen für den Kleinund Gross-Speicherbau.

Das optimale Trio: Wasserkraft, PV und WKK Unter diesem Titel stand dann am Nachmittag das Fachreferat von Heini Glauser. Die Wärmekraftkopplung sei zu wenig präsent in der Schweizer Energiepolitik. Mit den hochwertigen


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Energieträgern Gas oder Öl sollte nicht nur Wärme erzeugt werden. Mit WKK-Technologie kann bei einem sehr guten Gesamtnutzungsgrad von gegen 100 % ein beachtlicher Anteil von 25-35 % hochwertige Elektrizität erzeugt werden. Eine grosse Herausforderung bei der Energiestrategie 2050 ist die Winterstromversorgung ohne Atom- und Importstrom. Die Schweizer Wasserkraftwerke werden weiterhin die Basis der Stromversorgung bilden. Die Flusskraftwerke mit Bandstrom und die Speicherkraftwerke für die Stromproduktion nach Bedarf. Das Trio Wasserkraft + Solarstrom + WKK kann eine perfekte Stromversorgung bieten. Heute laufen WKK-Anlagen noch hauptsächlich mit Erdgas. In Zukunft wird erneuerbares Gas aus der Umwandlung von Überschussstromproduktion (Power-to-Gas) das fossile Erdgas ersetzen. Der meiste WKKStrom wird im Winterhalbjahr erzeugt. Im Jahresgang also genau dort, wo in den letzten zwei Jahrzehnten das schweizerische Stromdefizit entstanden ist. Falls an Sonnentagen im Sommer «zuviel» Solarstrom produziert wird, kann er auf drei sinnvolle Arten genutzt werden: zum Aufladen der Batterien der wachsenden Anzahl Elektrofahrzeuge, zum Aufladen der Warmwasserspeicher oder zur Produktion von erneuerbarem Gas. Heini Glauser rechnete vor, wie der künftige Strombedarf gedeckt werden könnte, vgl. Grafik unten: dargestellt ist der tatsächliche Stromverbrauch und die Wasserkraft-Produktion 2014-2016. Die Differenzflächen dazwischen wurden in diesen Jahren gedeckt durch Kernkraft-Strom (nicht dargestellt) oder Import/Export. Die Überlegung von Heini Glauser: Der «Massnahmenplan Solar Kanton Wallis» von 2010 zeigte, dass PV-Anlagen an geeigneten Fassaden oder anderen fast senkrechten, nach Süden ausgerichteten Flächen eine erstaunlich ausgeglichene Stromgewinnung übers Jahr ermöglichen. Extrapoliert gemäss dieser Studie müsste für das gelbe Band in der Grafik, 20 TWh Solar-Strom pro Jahr, ein Zubau an PV-Anlagen erfolgen für 20-30 Milliarden Franken (zu heutigen Erstellungskosten). Die roten Flächen in der Grafik entsprechen in dieser Rechnung den 8.8 TWh WKK-Strom pro Jahr, die nötig sind, um die verbleibenden Winterlücken zu decken. Für diese WKK-Anlagen-Kapazität wäre ein Zubau für 7-10 Milliarden Franken nötig. Bei einem Zeithorizont bis 2035, also über 17 Jahre, sind für diesen Zubau von PV- und WKK-Anlagen Investitionskosten von jährlich total 1,6 - 2,4 Milliarden Franken notwendig. ➜

Wasserkraft, Solarstrom (PV) und WKK, das optimale Trio: so könnte der künftige Strombedarf auch im Winter gedeckt werden. In der Grafik dargestellt: tatsächlicher Stromverbrauch und Produktion Wasserkraft 20142016. Nicht dargestellt: Kernkraft-Stromproduktion. Gelb und Rot: StromGewinnung solar und mit WKK nach Zubau gemäss Annahmen wie im Text beschrieben: pro Jahr 20 TWh = 20 000 GWh Solar-Strom (Zubau v.a. an Südfassaden) und 8.8 TWh = 8800 GWh WKK-Strom. (Grafik: Referat H. Glauser)


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Chancen und noch bestehende Nachteile der WKK

Vorstandsmitglied Susanne Michel, Rechtsberaterin bei Groupe E, listete in ihrem Referat die Chancen und noch bestehende Nachteile der WKK wie folgt auf: • Dezentral, … und Eigenverbrauch möglich. • Energetisch effizient, … aber wenig wettbewerbsfähig. • Flexibel, … aber keine Abgeltung des Flexibilitätspotenzials. • Wärme und Strom, … aber fehlende politische Gesamtsicht. • Erdgas oder Biogas, … aber schlechtes Image «fossile Produktion». In ihrem Fazit fasste Susanne Michel zusammen: Auch im WKK-Bereich benötigen Investitionen und Innovationen stabile Rahmenbedingungen. Energiepreise bestimmen die zukünftige Entwicklung der Energie-

wirtschaft, auch diejenige der WKK-Technologie. Die schweizerische Energie- und Klimapolitik muss mit der EU abgestimmt sein. Eine konsequente Klimapolitik kommt der WKK-Technologie zugute. WKK-Anlagen könnten ihr Potenzial bei einer vorrangig dezentralen Produktion mit Belohnung für die Flexibilität am besten ausschöpfen.

Strom- und Wärme-Versorgung im Winter Auch Gastgeber Josef Jenni, Gründer und CEO der Jenni Energietechnik AG, hielt ein Fachreferat. Seine Sicht formuliert er so: «Wir wollen weg vom Öl, weg vom Gas, weg von der Atomkraft. Dazu installieren wir immer häufiger Wärmepumpen und fahren elektrisch. Wärmepumpen brauchen zum Heizen viel Strom und zwar überproportional mehr, je kälter es wird. Einerseits

Aktueller Vorstand des WKK–Fachverbands mit Gastgeber Josef Jenni (vorne links). Hinten: Martin Schmid, Jörg Jermann, Hubert Palla, Urs Neuenschwander, Heini Glauser (Präsident). Vorne: Josef Jenni (Mitglied WKK-Fachverband), Heinz Eichenberger (Vizepräsident), Susanne Michel und Karl-Heinz Schädle.

wird grundsätzlich mehr geheizt, andererseits sinkt der Wirkungsgrad bei tieferen Temperaturen massiv. All dies führt zu grossem Spitzenverbrauch im Winter. Solarzellen, welche im Winter im Gegensatz zum Sommer sehr wenig Strom erzeugen, können das Problem nicht lösen. Es ist auch eine Illusion zu glauben, dass dieses Sommer/Winterproblem mit Stromspeichern allein gelöst werden kann. In diese Lücke können nun Wärmekraftkopplungs-Anlagen springen. Eine gute Lösung sind dezentrale Wärmekraftkopplungs-Anlagen, die gezielt nur dann laufen, wenn der Strom fehlt und ihre Abwärme vollständig zum Heizen verwendet werden kann. Ja, Wärmekraftkopplungs-Anlagen brauchen Erdgas oder Heizöl (Diesel), die CO2 erzeugen. Wegen der konsequenten Abwärme-Nutzung stellt die Effizienz-Technologie WKK aber dennoch einen grossen Schritt zur Reduktion des CO2-Ausstosses dar und ist ein bereits heute realisierbarer Ansatz in eine gute Energiezukunft. Sobald Strom zu kritischen Zeiten Mangelware wird und sich der Strompreis der Marktsituation anpasst, werden WKK wirtschaftlich, sei es um den Eigenstrombedarf abzudecken oder den Strom zu Marktpreisen ins Netz zu speisen. Punktuell eingesetzte dezentrale Wärmekraftkopplungs-Anlagen sind in einer Übergangszeit notwendig, damit erneuerbare Energien optimal eingesetzt werden können, bis sich unsere Wirtschaft und Gesellschaft auf eine Niedrigstenergie-Lebensweise (2000-Watt-Gesellschaft) umgestellt haben.»

WKK in der nationalen Energiepolitik Das «WKK-Hauptproblem» beschrieb Eric Nussbaumer, Energie-Experte im Nationalrat, wie folgt: In der Schweiz wird der vermehrte Einsatz von dezentraler WKK nicht als Energieeffizienzsteigerung verstanden, sondern als Steigerung der fossilen Stromproduktion. Alternativ wird von der Politik eher eine Strategie mit zentralen Gas-undDampf-Kombikraftwerken (GuD) favorisiert. Sein Fazit: WKK ist noch nicht als Effizienz-Technologie im Bewusstsein der nationalen Politik. Die Option GuD ist nicht alternativlos. Fürs Winterhalbjahr kann man zusammen mit den Verteilnetzbetreibern eine WKK-Strategie entwickeln! ■ www.waermekraftkopplung.ch www.businessmind.ch/wkk-fachverband www.jenni.ch

Die Jenni Energietechnik AG will die BHKW-Technologie bekannter machen. Auf dem Firmenrundgang wird deshalb immer auch dieser Technikraum im UG des neuen Produktionsgebäudes gezeigt. Links: KWB-Pelletsheizung, Typ KWB USV ZI, Leistung 60 kW. Rechts: Tedom T30, BHKW von BES (BHKW Energie-Service AG, www.bes-ag.com), Typ Micro T30AP, Betrieb mit Erdgas, Leistung elektrisch 30 kWel und thermisch 61 kWth.


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Erfolgreiche Rekrutierung von Baufachleuten, Teil 4

Google-Check bei Bewerbern: Internet-Recherchen in rechtlicher Grauzone? Bei der Suche nach Baufachleuten ist die Internet-Recherche praktisch und einfach. Sind via Google sowie auf Facebook, Xing, LinkedIn und Co. doch Informationen zu finden, die aufschlussreich sein können. Doch was ist erlaubt, wo liegen die Grenzen?

Raphael Zahnd, Careerplus AG

■ Das Internet und die sozialen Netzwerke bieten Unmengen an persönlichen Informationen über Bewerber: Familienverhältnisse, Freunde und Netzwerke, persönliche Meinungen und Vorlieben, politische Einstellungen und Religion – und vielleicht Antworten auf Fragen, die man im Bewerbungsgespräch offiziell nicht stellen darf. In einer Umfrage von Careerplus gaben denn auch 43 Prozent der Befragten an, dass sie im Internet nach weiteren Informationen suchen. Davon rund 80 Prozent via Google, rund 90 Prozent auf Xing/LinkedIn und die Hälfte auf Facebook. Doch dürfen das die Personalverantwortlichen überhaupt?

Google-Check: Eine Gratwanderung in drei Akten Erstens: Bei der Internet-Recherche bewegt man sich rechtlich auf heiklem Grund. Ausschlaggebend ist, ob die Daten öffentlich zugänglich sind und ob sie für das Arbeitsverhältnis relevant sind. Der Eidgenössische Datenschutzund Öffentlichkeitsbeauftragte Hanspeter Thür erläutert die Sachlage: «Es besteht ein Unterschied zwischen öffentlich zugänglichen und passwortgeschützten Daten. Erstere können durch eine einfache Suche im Internet gefunden und der Arbeitgeberin un-

möglich vorenthalten werden»(1). Das heisst: Die Recherche auf Profilen, die ohne Passwort zugänglich sind, ist rechtlich erlaubt. Doch ist die Sachlage nicht ganz einfach, wie die folgenden beiden kontroversen Aussagen zeigen. So meint Prof. Thomas Geiser von der Universität St. Gallen: «Meiner Meinung nach ist es zulässig, öffentliche Informationen die im Internet zu finden sind, bei der Stellenbewerbung zu verwenden.» Dagegen hält Philipp Meier, Rechtsanwalt mit Spezialgebiet Arbeitsrecht: «Das Bewerber-Screening mittels Suchmaschinen wie Google wird als unzulässig eingestuft. Begründet wird dies in der Rechtslehre mit der fraglichen Arbeitsrelevanz der Suchresultate» (2). Zweitens: Rechtlich festgelegt ist laut Obligationenrecht (OR Art. 328b) folgendes: «Der Arbeitgeber darf Daten über den Arbeitnehmer nur bearbeiten, so weit sie dessen Eignung für das Arbeitsverhältnis betreffen oder zur Durchführung des Arbeitsvertrags erforderlich sind.» Das bedeutet, dass die recherchierten Daten relevant für den Job sein müssen. Konkret: Die politische Gesinnung eines Bewerbers ist für einen Job in der Baubranche irrelevant. Bewirbt er sich jedoch für ein öffentliches Amt, ist dies durchaus bedeutsam. Mit «bearbeiten» ist im OR-Artikel übrigens bereits das Suchen von persönlichen Daten gemeint. Drittens: Weiter muss laut Bundesgesetz über den Datenschutz (DSG, Art. 4–7) beachtet werden, dass die Daten rechtmässig beschafft und nur zum vorgegebenen Zweck bearbeitet werden und ausserdem die Bearbeitung für den Bewerber erkennbar sein muss. Sprich:


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Ohne das Wissen des Bewerbers darf keine Recherche vorgenommen werden. Daraus schliesst sich, dass die Konsultation von Xing und LinkedIn somit rechtens ist, da es ausdrücklich berufliche Netzwerke sind. Ausserdem sieht der Bewerber, wer auf seinem Profil war. Auf Facebook hingegen liegen private Daten, die nicht für berufliche Zwecke vorgesehen sind und darüber hinaus ist nicht erkenntlich, ob jemand das Profil besucht hat.

Bewusster Umgang mit persönlichen Daten Personalverantwortlichen ist also gut geraten, sich bei der Internet-Recherche in Zurückhaltung zu üben und sich der Gratwanderung und der rechtlichen

Grenzen bewusst zu sein. Am besten, man hält sich an das Motto: «So wenig wie möglich, so viel wie nötig.» Es ist aber auch an die Eigenverantwortung der Bewerber zu appellieren: Man sollte bei den privaten Accounts auf Facebook und Co. einerseits auf die Privatsphäre-Einstellung achten und sich andererseits bewusst sein, dass das, was man postet, auch gesehen wird. HR-Verantwortliche sollten einen Kandidaten zumindest darüber informieren, wenn bei der Internet-Recherche Informationen gefunden werden, welche die Selektion beeinflussen. Auch der Datenschutzbeauftragte Hanspeter Thür empfiehlt: «Stösst die Arbeitgeberin bei Internet-Recherchen auf problematische

Internet-Recherche zulässig:

Internet-Recherche nicht zulässig:

✔ Berufliche Netzwerke ohne Passwortschutz

✘ Persönliche Netzwerke mit Passwortschutz

✔Jobrelevante Daten

✘ Nicht jobrelevante Daten

✔ Bewerber informieren

✘ Geheimhaltung der Recherche

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Inhalte, sollte sie dem Kandidaten auf jeden Fall die Möglichkeit zur Stellungnahme geben»(2). ■ Quelle (1): EDÖB Newsletter 01/2012 «Arbeitgeber-Recherchen in sozialen Netzwerken» Quelle (2): HR Today, Mai 2015

Artikel-Serie «Erfolgreiche Rekrutierung von Baufachleuten» Teil 1 in HK-Gebäudetechnik 1/17, S. 36/37: «Techniker verzweifelt gesucht?» Teil 2 in HK-Gebäudetechnik 4/17, S. 28/29: «Mit Active Sourcing Gebäudetechniker rekrutieren» Teil 3 in HK-Gebäudetechnik 6/17, S. 34/35: «Erfolgreich rekrutieren mit Empfehlungen von Mitarbeitenden» Die Artikel sind auch zu finden unter www.hk-gt.ch › Dossiers › Die Unternehmerseite › Artikel-Serie «Erfolgreiche Rekrutierung von Baufachleuten»

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Interview |

Interview mit Umweltpionier Franz Alt: Eine bessere Welt ist möglich

Solare Weltrevolution: gegen kleinkrämerische Umweltstrategien Franz Alt – gerade rechtzeitig zu seinem 79. Geburtstag – gewährt unserer Zeitschrift ein Exklusiv-Interview. Er zeigt kritisch auf, wie sich die deutsche Energiewende aus der Sicht eines Umweltpioniers, mehrfach preisgekrönt, darstellt. Betrachtungen zur Schweiz fehlen selbstverständlich nicht. Franz Alt begnügt sich nicht mit fundierter Kritik, sondern erhebt seine Stimme gegenüber der Politik und den Medien. Bei all seinen Äusserungen spürt man sein umfassendes Engagement, angereichert durch übergeordnete Gesichtspunkte wertebasierter Gedanken. Wer sich für Fragen der Anwendung der Solartechnik und deren Entwicklung interessiert, findet vorab in seinem Newsletter immer Anregendes und Aktuelles, gepaart mit grundsätzlichen Darlegungen. Interview: Max Meyer

■ In Ihrem Newsletter vom 17. Juni 2017 (www.sonnenseite.com) kritisieren Sie, dass in Deutschland die Energiewende nicht mit dem notwendigen Elan vorgenommen wird. Insbesondere kritisieren Sie, dass der Ausstieg aus der «Kohlewirtschaft» nicht ernsthaft an die Hand genommen wird und einzig die «Grünen» dafür klar einstehen. Wie sehen Sie die Chancen, nicht zuletzt im Hinblick auf die Wahlen in Deutschland, dass der Ausstieg, zumindest schrittweise, aus der «Kohlekraft» doch noch gelingt, ähnlich wie beim Atomausstieg? Franz Alt: In Deutschland hing die CDU/CSU bis zur Fukushima-Katastrophe am Tropf der Atomwirtschaft wie die SPD und der Wirtschaftsflügel der CDU noch bis heute am Tropf der Kohlewirtschaft hängen. Die deutsche Kohlewirtschaft hat bis heute zehnmal so viel Termine bei der Bundeskanzlerin und im Wirtschaftsministerium wie die Vertreter der erneuerbaren Energien. Das sagt eigentlich schon alles. Technisch ist der 100-prozentige Ausstieg aus der Kohle in etwa 15 Jahren möglich. Ich sage das als Sohn eines Kohlenhändlers, der vor 60 Jahren als junger Mann zusammen mit seinem Vater den Leuten in meinem badischen Dorf die Kohlen in den Keller getragen hat. Doch heute weiss ich, dass Deutschland oder auch die Schweiz relativ rasch völlig ohne Kohle-Energie auskommen könnten, wenn der politische Wille wirklich da wäre. Es gibt erneuerbare Energie in Hülle und Fülle.

Klimawandel und Klimaflüchtlinge Franz Alt: Das Problem: Über den Atomunfall in Fukushima gab es schreckliche Bilder. Der Klimawandel, wesentlich von Kohle beeinflusst, ist noch zu weit weg. Die Katastrophenbil-

der aus Afrika interessieren uns hier im reichen Europa zu wenig und der Zusammenhang mit den Klimaflüchtlingen wird zu wenig erkannt. Wer noch lange Kohle verbrennt, bekommt Klimaflüchtlinge. Wir ernten, was wir säen. Aber wir wollen diese Zusammenhänge nicht wahrhaben. Wir verdrängen sie lieber. Aber alles, was wir ver-

Franz Alt ist mit dem Deutschen Solarpreis und mit dem Europäischen Solarpreis ausgezeichnet. Er ist der am meisten ausgezeichnete deutsche Fernsehjournalist.


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drägen, holt uns ein. Jetzt und erst recht in Zukunft kommen die Probleme zu Fuss zu uns. In Afrika sind zurzeit 18 Millionen Klimaflüchtlinge unterwegs. Sie sind die Opfer unseres verantwortungslosen Lebensstils. Bald werden sie nach Europa drängen. Wenn wir so weitermachen wie bisher, dann – so schätzt die UNO – wird bis zum Ende unseres Jahrhunderts jeder fünfte Mensch auf unserer Erde ein Klimaflüchtling sein, ungefähr zwei Milliarden.

rungsentwicklung in den heute noch armen Ländern human gelöst werden kann. Ich war für die ARD oft in Indien. Im südindischen Bundesstaat Kerala gibt es die meisten Solaranlagen und dort gehen alle Kinder zur Schule, auch alle Mädchen. Und Kerala ist der erste indische Bundesstaat, in dem die Bevöl-

Mangelnder politischer Wille in Deutschland Was heisst das für die kommende Bundestagswahl im September in Deutschland? Franz Alt: Journalisten sollten vorsichtig sein mit Wahlempfehlungen. Aber klar ist, dass die jetzige Grosse Koalition den notwendigen raschen Kohleausstieg nicht schafft. Wenn wir diesen bis 2030 haben wollen, dann müssen die Grünen mit in die nächste Bundesregierung. Ob das dann eine rot-grüne oder eine schwarz-grüne Regierung ist, bleibt relativ egal. Hauptsache grün!

Solarstrom ist günstig, Erneuerbare gewinnen Sie sehen weitere bedeutende Preissenkungen – national und international – bei der Anwendung der Solartechnik voraus. Was würde eine beschleunigte Anwendung der Photovoltaik in Deutschland für den Energieverbund in Europa bedeuten, insbesondere für die Anwendung der Wasserkraft? Franz Alt: In vielen Ländern ist Solarstrom schon heute die billigste Stromquelle. Weil die Sonne keine Rechnung schickt. Der Stoff für die erneuerbaren Energien ist ein Geschenk des Himmels. Im wahrsten Sinn des Wortes. In den armen, sonnenreichen Ländern des Südens können wir schon heute Solarstrom für weniger als drei Cent pro Kilowattstunde herstellen. Das ist eine grosse Chance für die Ärmsten der Armen. Wenn diese Chance intelligent genutzt wird, dann muss in Afrika bald kein Kind mehr verhungern. Denn Energie ist die entscheidende Voraussetzung für ökonomische Entwicklung. Und damit auch für Bildung. Bildung verändert alles. Bildung sorgt auch dafür, dass das Problem der Bevölke-

Franz Alt (3. von links) erhielt im Juni 2017 in Schweden den Welt-Windenergie-Preis. Von links: Peter Rae, Präsident des Weltwindverbands, Olafur Grimmson, Ex-Präsident von Island, Franz Alt, Stefan Gsänger, Generalsekretär des Weltwindverbands.

kerung nicht mehr wächst, sondern zurückgeht. Die Wasserkraft ist mit den herkömmlichen Energiequellen schon lange konkurrenzfähig. Strom in der Schweiz wird zu gut 50 % über Wasserkraft erzeugt. In etwa zehn Jahren ist erneuerbare Energie auf der ganzen Welt vom Preis her konkurrenzlos günstig. Deshalb ist es ökonomisch sinnlos, noch fossil betriebene Kraftwerke zu bauen. Das sind Fehlinvestitionen.

Blick auf die Energiestrategie der Schweiz Die Schweiz hat in einer Volksabstimmung der Energiestrategie 2050 zugestimmt, welche in zwei Etappen verwirklicht werden soll. Trotz der Annahme gibt es weiterhin viel Widerstand gegen die Solartechnik. Dabei steht die Frage permanent im Raum, ob und wie die Solartechnik finanziell gefördert werden soll oder nicht. Ihre Prognosen gehen von einer weiteren Kostensenkung aus. Kann man daraus schliessen, dass auch in Europa und der Schweiz bald auf jede Art der Subventionierung der Solartechnik verzichtet werden kann und der Markt alleine über deren Anwendung entscheidet? Franz Alt: Ja, davon gehe ich aus. Auch in der Schweiz braucht Solarstrom nur

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noch wenige Jahre eine Förderung. Wären bisher die alten fossil-atomaren Energieträger nicht subventioniert worden, dann bräuchten wir auch für die Erneuerbaren keine staatliche Unterstützung. Die Fehler wurden früher gemacht. Und noch heute zahlen wir deutsche Steuerzahler jedes Jahr 46 Milliarden Euro an Subventionen für die alten Energieträger. So viel staatliche Unterstützung brauchen wir für die Erneuerbaren nie. Energiesubventionen sind eine Perversion der Marktwirtschaft. Da Sonne und Wind keine Rechnung schicken, brauchen wir dafür nicht ewige Subventionen, sondern lediglich eine Anschubhilfe, aber niemals Dauersubvention. Eine CO2-Steuer für alle würde den Wirrwar bei Klima- und Umweltsteuern endlich beenden. Sie würde nicht nur überschaubarer sein, sondern auch Geringverdiener entlasten. Und nur dann kann Deutschland sein Klimaschutzziel erreichen: bis 2020 die CO2-Emissionen gegenüber 1990 um 40 % zu senken. Bis heute sind erst 27 % erreicht. 2016 sind die Emissionen sogar wieder gestiegen.

Schweiz braucht in Zukunft mehr «Erneuerbare» zur Deckung der Stromnachfrage Eine Kritik in der Schweiz lautet, dass «überschüssige» Solar- und Windenergie – gerade zu Spitzenzeiten – die Rentabilität unserer Wasserkraft beeinträchtigt und grosse Elektrizitätsversorger in Schwierigkeiten geraten oder geraten können. Wie sehen Sie aus deutscher und auch ökologischer Sicht diese Kritik? Franz Alt: Die Wasserkraft ist auch in der Schweiz nicht weiter ausbaubar. Die Ressourcen sind im grossen und ganzen ausgeschöpft. Da aber auch in der Schweiz künftig mehr Strom als heute verbraucht wird – für immer mehr elektrische Geräte, aber auch für Heizungen und für Elektromobilität – braucht auch Ihr Land in Zukunft mehr Sonnen- und Windstrom. Zudem kann auch bei Ihnen aus «Überschuss-Strom» über Sonne und Windkraft Wasserstoff für Autos, für die Industrie und fürs Heizen gewonnen werden. Das Problem ist leicht lösbar. Früher meinten die Kritiker: Die Erneuerbaren reichen nicht aus, um ein modernes Industrieland wie die Schweiz oder Deutschland zu 100 % erneuerbar zu organisieren. Jetzt sagen dieselben Kritiker, es wird zu viel. Ja,

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Interview |

was denn nun? Jeder Ingenieur weiss, dass diese Luxus-Probleme lösbar sind.

E-Mobilität kann mit Ökostrom gelöst werden Sie befürworten den Ausbau der E-Mobilität. Könnte der vermehrte Einsatz von Elektroautos das Problem der sogenannt überschüssigen «grünen» Energie lösen oder zumindest reduzieren? Franz Alt: Wir gehen in Deutschland davon aus, dass wir für die komplette Umstellung auf E-Mobilität vielleicht 15 oder 20 % mehr Strom brauchen. Das wird wohl für die Schweiz ähnlich sein. Aber dieses Mehr an Ökostrom ist technisch leicht lösbar. Wie gesagt: Heute

Franz Alt: Um unsere Klimaschutzziele zu erreichen, brauchen wir eine CO2Steuer. Allein in Deutschland geht das nicht. Dafür ist die EU schon ein zu grosser Wirtschaftsraum. Aber die EU könnte vorpreschen mit einer CO2-Steuer. Dann müssten andere grosse Wirtschaftsräume wie die USA, China, Indien usw. folgen. Eine CO2-Steuer ist marktwirtschaftskonform, denn Marktwirtschaft bedeutet Verursacherprinzip. Aber bis heute ist im gesamten Energiebereich die Marktwirtschaft ausgeblendet. Das ist das Hauptproblem beim Umstieg. Künftig gilt: Wer die Umwelt belastet, muss zahlen. Wenn dieses marktwirtschaftliche Prinzip endlich eingeführt ist, sind die Erneuerbaren ab sofort un-

Freunde seit über 30 Jahren: Der Dalai Lama und Franz Alt haben sich 35-mal getroffen, 15 Fernsehsendungen zusammen produziert und vier Bücher miteinander geschrieben. Ihr letztes Buch «Ethik ist wichtiger als Religion» ist seit über zwei Jahren in Deutschland Bestseller und inzwischen in 14 Sprachen übersetzt.

wird in Deutschland noch über 80 % der Energie fossil-atomar organisiert, vom Luxus-Problem «Überschuss-Energie» sind wir noch weit, viel zu weit, entfernt. Lasst uns doch ein Problem nach dem anderen lösen. Und bitte keine Probleme schaffen, die es – vielleicht – in einigen Jahrzehnten geben könnte. In den nächsten Jahren ist die ganze Welt damit beschäftigt, auf 100 % Öko-Energie umzusteigen.

CO2-Steuer ohne Ausnahmen ist sinnvoll Wie sehen Sie eine CO2-Steuer, welche in Deutschland eingeführt werden könnte unter dem Aspekt des Standortwettbewerbs?

schlagbar preiswert, denn sie bringen so gut wie keine Folgekosten. Ohne CO2-Steuer kann die Energiewende nicht gelingen. Dafür brauchen wir endlich eine ethisch vertretbare, ökosoziale Marktwirtschaft. Dann schaffen wir weltweit den Durchbruch zu einer solaren Weltwirtschaft, die Lebensbasis für künftige Generationen. Aus dem heutigen Reichtum weniger wird der solare Reichtum für alle. Nur mit dem Reichtum der Sonne schaffen wir den solaren Reichtum für alle. Auf diese Vision hat uns vor 2000 Jahren der wunderbare junge Mann aus Nazareth aufmerksam gemacht, als er mitten in der Bergpredigt den zukunftsträchtigen Satz sagte: «Die Sonne des Vaters scheint für alle, für gerechte und

für Ungerechte.» Die Lösung des grössten Problems unserer Zeit steht am Himmel. Die Sonne schickt uns jeden Augenblick unseres Hierseins 15 000 Mal mehr Energie als die heutigen 7,5 Milliarden Menschen verbrauchen. Das macht sie kostenlos, umweltfreundlich und für alle Zeit. Also: Nicht ewig verhandeln, sondern jetzt handeln. Wie gross ist die Chance, dass eine CO2-Steuer kommt? Franz Alt: In Freiburg (D) wurde im Frühjahr 2017 der «Verein nationale CO2-Abgabe» gegründet. Er propagiert eine Finanzreform im Energiesteuerbereich. Die Abgabe soll in allen Sektoren einheitlich pro Tonne CO2 erhoben werden und damit Transparenz schaffen. Sie würde am Anfang Haushalten und Unternehmen keine Mehrbelastung bringen. Es geht um Umbau, nicht um Mehrbelastung. Die 181 Einzelpersonen und Mitgliedsorganisationen des Vereins wollen zum Start 40 Euro pro Tonne CO2. Ausnahmen wie heute bei der Umlage des erneuerbaren Stroms soll es keine geben. Haushalte und kleine Betriebe mit wenig Energieverbrauch würden gegenüber heute etwas entlastet, Grossenergieverbraucher etwas mehr belastet. Die Abgabe soll bis 2050 auf 145 Euro pro Tonne CO2 ansteigen – also viel Zeit und Anreiz, um auf erneuerbare Energie umzusteigen. In Frankreich hat sich soeben Emmanuel Macron diesen Zielen in der Intention angeschlossen. Die EU hat schon vor Jahren eine ähnliche Entwicklung diskutiert und angeregt, aber noch nie verbindlich beschlossen. Eine Chance besteht darin, dass bisher sowohl CDU- wie auch grüne Politiker diese Intention unterstützen. Die nächste Bundesregierung in Berlin sollte diese Vorschläge ernsthaft prüfen und entsprechend handeln. Ebenso die Regierung in Bern. ■ Literatur • Franz Alt: «Die Sonne schickt uns keine Rechnung – Neue Energie, neue Mobilität, neue Arbeitsplätze» (Piper-Taschenbuch) • Franz Alt: «Auf der Sonnenseite – Warum uns die Energiewende zu Gewinnern macht» (Piper-Taschenbuch) • Dalai Lama und Franz Alt: «Ethik ist wichtiger als Religion» (Benevento-Verlag). Mehr Infos: www.sonnenseite.com franzalt@sonnenseite.com


Normen & Co. |

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Normen, Merkblätter, Richtlinien, Broschüren, Gesetze, Verordnungen & Co.

Füll- und Ergänzungswasser Das vom Branchenverband suissetec veröffentlichte Merkblatt beschreibt das Verfahren, um die nach der Richtlinie SWKI BT 102-01 geforderte Wasserbeschaffenheit zu erreichen. Quelle: suissetec

■ Das im August 2017 publizierte Merkblatt beschreibt, mit welchem Verfahren die geforderte Wasserbeschaffenheit im Sinne der SWKI-Richtlinie BT 102-01 erreicht werden kann. Das Merkblatt äussert sich zur Haftung für Folgeschäden infolge mangelhafter Wasserbeschaffenheit. Das Füllwasser (Rohwasser) muss vor der Befüllung des Systems analysiert und die Werte müssen protokolliert und auf Tauglichkeit beurteilt werden. Nach der Werksabnahme und der Übergabe des Werks an den Eigentümer liegt die Verantwortung für die Einhaltung der SWKI BT 102-01 beim Eigentümer der Anlage. Bei der Inbetriebnahme (IBN) und der Instruktion zur Anlage ist dem Anlagebetreiber das Anlagehandbuch zu übergeben. Ab diesem Zeitpunkt ist er für die Führung des Anlagebuchs verantwortlich. Eine wichtige Vorgabe während der Betriebszeit der Anlage: Sämtliches Nachfüllwasser muss der SWKI BT 102-01 bzw. den Anforderungen der Komponentenhersteller entsprechen.

Allfällig verschärfte Herstellervorgaben müssen vom Hersteller deklariert werden und haben stets Vorrang. Eine Tabelle mit Werten zum Säuregrad (pH-Wert), zur Leitfähigkeit und zur Gesamthärte des Wassers geben Hinweise zu den generellen Anforderungen an das Betriebswasser. Allerdings wird einschränkend festgehalten: Die Vorgaben für das Füll- und Ergänzungswasser müssen zwingend den Anforderungen der Lieferanten entsprechen.

Berechnung Anlageinhalt, Anlagetypen Das Merkblatt weist zudem auf eine einfache Faustformel zur Bestimmung des Anlageinhalts hin. Anschliessend werden Vor- und Nachteile der dazu notwendigen Servicearbeiten nach Anlagegrösse erläutert. Die Befüllung mit Anlagewasser soll so umgesetzt werden, dass die erwünschten Eigenschaften und Zielwerte des Wassers (pHWert, Gesamthärte usw.) erreicht werden; dies wird ebenfalls tabellarisch dargestellt.

Titelseite des 4-seitigen Merkblatts.

Einsatz von Chemikalien

Das Merkblatt schliesst mit dem Kapitel «Empfehlung zur Konditionierung». Die Empfehlung: Die Behandlung von Wasser mit Chemikalien sollte nur dann erfolgen, wenn alle anderen Massnahmen ausgeschöpft sind. Der Einsatz von Chemikalien ist an strenge Bedingungen geknüpft, wie z. B. das Vorliegen eines Sicherheitsdatenblatts.■ Das Merkblatt ist zu beziehen unter www.suissetec.ch › Merkblätter Heizung

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Energie | Wärme | Strom |

NEST-Unit «Solare Fitness & Wellness» Ende August eröffnet

Wellness mit erneuerbarer Energie Wellness und Fitness ist ein Megatrend. Bislang verschlingen Saunen, Dampfbäder und auch Fitnessgeräte grosse Energiemengen. Im NEST, dem Innovationsgebäude von Empa und Eawag, ging Ende August 2017 eine Pionieranlage in Betrieb, die einen Sechstel des elektrischen Stroms benötigt, den konventionelle Fitness- und Wellnesscenter verbrauchen. Der Gebäudetechnikverband suissetec unterstützte das Projekt finanziell und mit Knowhow. EMPA, Bearbeitung Manuel Fischer

■ Freude und Genugtuung war den Initianten und Förderern der jüngsten Einheit des Experimentalgebäudes NEST ins Gesicht geschrieben; ein weiterer Meilenstein für die Energiezukunft ist geschafft. Die am 24. August 2017 eröffnete Unit «Solare Fitness & Wellness», die nun auf dem Empa-Gelände in Dübendorf zu besichtigen ist, gewinnt Energie rundum aus regenerativen Quellen. Mark Zimmermann, der Projektleiter und NEST-Innovationsmanager, umschrieb die neue Forschungseinheit als radikale Innovation: «Was Sie hier zu sehen bekommen, gibt es noch nirgends auf der Welt.» Die experimentelle Wellnessoase thront nun auf dem obersten Geschoss des ungewöhnlichen Gebäudes. Zwei rund acht Meter hohe Glasfassaden sind der Blickfang von aussen. Der architektoni-

sche Entwurf des Architekten Peter Dransfeld ist aber auch im Innern spektakulär: In dem durchgängig offenen Raum schweben drei Ellipsoiden von der Decke; sie beherbergen zwei Saunas und ein Dampfbad. Unter den Wellness-Modulen laden Fitness-Geräte zum Trainieren ein. Schon bald werden diese von den Mitarbeitenden der beiden Forschungsinstitute Empa und Eawag genutzt.

Ambitiöse Ziele Die Forschungsabsicht des Unit-Konzepts «Solare Fitness & Wellness» ist quasi sonnenklar: Die Energieeffizienz von Wellness-Anlagen soll massiv erhöht werden. Denn eine mittelgrosse Wellness-Anlage verschlingt mit 120 MWh elektrischen Strom im Jahr gut und gerne so viel wie zehn Einfamilien-

häuser. Peter Richner, stellvertretender Direktor der Empa und strategischer Verantwortlicher NEST präzisierte: «Unser Ziel ist es, ein energieintensives Bedürfnis wie Wellness komplett mit erneuerbarer Energie abdecken zu können.» Dabei sind die konkreten Ambitionen hochgesteckt: Die Anlage soll nur mit einem Sechstel der Energie betrieben werden, wie beim Einbau herkömmlicher technischer Lösungen üblicherweise aufgewendet werden muss. Die 120 000 kWh Strom, die die finnische Sauna, die Bio-Sauna und das Dampfbad normalerweise jährlich verschlingen würden, sollen auf rund 20 000 kWh sinken.

Im Kern eine CO2-Wärmepumpe Die Basis für diese massive Reduktion legt eine Hochtemperatur-CO2-Wärme-

In dem durchgängig offenen Raum schweben drei Ellipsoiden von der Decke; sie beherbergen zwei sorgfältig gestaltete Saunas und ein Dampfbad. (Bilder, Grafiken: Empa)


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pumpe der Firma Scheco, die Temperaturen von bis zu 130 °C erzeugen kann. Für einen effizienten Betrieb muss die erzeugte Wärme über einen möglichst grossen Temperaturbereich genutzt werden. Dazu ist der jeweilige Bedarf der unterschiedlichen Wellness-Module als Kaskade aufeinander abgestimmt. Die Wärme wird in einem grossen Tank in Temperatur-Schichten gespeichert und für die einzelnen Nutzungen bereitgestellt: 120 °C für die finnische Sauna, 90° C für den Dampferzeuger im Dampfbad, 70 °C für die Biosauna und schliesslich 50 °C bzw. 30 °C für die Duschen und die Heizung. Das zugrunde liegende Energiekonzept haben Forschende der Empa zusammen mit der NTB Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs und der Hochschule Luzern erarbeitet. Die CO2-Wärmepumpe kommt mit etwa 1/3 elektrischer Energie aus, im Vergleich zu konventionellen Wellness-Anlagen, die Saunen via elektrischen Strom direkt beheizen. Die restlichen 2/3 bezieht die Wärmepumpe als Gratisenergie aus der Umgebung respektive aus dem Erdreich. Denn das Nest-Areal verfügt über Erdsonden und einen Eisspeicher. Beide Quellen entziehen im Winter dem Erdreich Wärme und speisen diese in das Kältenetz ein. In der Übergangszeit und im Sommer wird die Wärme wieder zurückgeführt, weil damit das Gebäude gekühlt wird. Von diesem Kältenetz entnimmt die CO2-Wärmepumpe die benötigte Wärme und trägt damit ebenfalls zur Kühlung des Gebäudes bei.

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Im Gegensatz zu herkömmlichen Wärmepumpen arbeitet das verwendete Gerät mit Kohlendioxid (CO2) als natürlichem Kältemittel. Peter Richner (stv. Direktor Empa) und Gian-Luca Bona (Direktor Empa) visualisieren die Funktionsweise anhand einfacher Objekte.

Auch die Fitness-Benutzer der Unit werden zur Energiegewinnung beisteuern und zwar mit Ausdauer-Fitnessgeräten. Gian-Luca Bona (Direktor Empa) und Peter Richner (stv. Direktor Empa).

Feuchte rückgewinnen Durch die Wärmeerzeugung mit der CO2-Wärmepumpe wird der Stromverbrauch bereits um rund zwei Drittel reduziert. Mit zusätzlicher Wärme- und Feuchterückgewinnung aus Sauna und Dampfbad lassen sich zudem die Lüftungsverluste mindestens halbieren. Eine verbesserte Wärmedämmung sorgt für minimale Transmissionswärmeverlus-

Neugierige Besucher probieren am Eröffnungstag die zahlreichen Fitness-Geräte aus.

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te. Um auch die Nordfassade optimal zu nutzen, wird eine acht Meter hohe Vierfach-Verglasung der Firma Glas Trösch eingesetzt. Mit einem Dämmwert U von 0.3 W/(m2· K) erreicht diese Fassade im Winterhalbjahr eine günstigere Wärmebilanz als eine fünfmal dickere hochiso-

lierte Wand bei gleichzeitig hohem Komfort und Tageslichtanteil.

Solare Stromerzeugung An der Fassade sowie auf dem Dach sorgen drei Photovoltaikanlagen dafür, dass die verbleibenden rund 20 000

Wärmepumpe für hohe Temperaturen Wie schafft es eine Wärmepumpe über eine so grosse Temperatur-Bandbreite konstant Wärme abzugeben? Im Gegensatz zu herkömmlichen Wärmepumpen arbeitet das verwendete Gerät mit Kohlendioxid (CO2) als natürlichem Kältemittel. Damit sind Temperaturen von über 100 °C möglich (im Gegensatz zu herkömmlichen Maschinen, die typischerweise 60 °C erzielen.) Druck und Temperatur werden so eingestellt, dass das CO2 weder flüssig noch gasförmig ist, sondern in einem sogenannten transkritischen Zustand. Dadurch kann die Wärmepumpe die Wärme bei unterschiedlichen Temperaturen abgeben.

Die eingesetzte CO2-Wärmepumpe resp. der verwendete CO2-Kompressor ist ein Produkt, das auf dem Markt erhältlich ist. Das System wurde jedoch speziell für diese Anwendung zusammengebaut und konfiguriert, sodass es sich zur Erzeugung von Temperaturen bis 135 °C eignet. Die Auslegung und der Zusammenbau der Komponenten sind neu, jedoch nicht die einzelnen Komponenten selber. «In diesem Sinne würde ich es als Prototyp bezeichnen», sagt Mark Zimmermann, NEST-Innovationsmanager bei der Empa. Es bestehe die Absicht, in Zukunft ähnliche Systeme auf den Markt zu bringen.

Der jeweilige Wärmebedarf der unterschiedlichen Wellness-Module ist als Kaskade aufeinander abgestimmt.

kWh Strom im Jahresdurchschnitt solar erzeugt werden. Die eingesetzten bifacialen Glas-Glas-Module der Firma Meyer Burger wandeln das Sonnenlicht dabei sowohl auf der Vorder- wie auf der Rückseite in elektrische Energie um – reflektiert durch das Material des Dachs bzw. der weissen Verkleidung der Fassade. Ergänzt werden die Photovoltaikanlagen durch eine thermische Solaranlage für das Warmwasser. Und zu guter Letzt werden auch die FitnessBenutzer der Unit zur Energiegewinnung beisteuern und zwar mit der Bedienung von Ausdauer-Fitnessgeräten. Dazu Mark Zimmermann: «Wir Menschen sind grundsätzlich energiearm. Das Energie gewinnen auf dem Hometrainer oder dem Stepper soll einen erzieherischen Effekt haben.»

Enge Kooperation Gemäss Peter Richner ist die neueste Unit ein weiterer Tatbeweis, was disziplinenübergreifende Kooperation zu leisten vermöge. Daraus resultiere eine Beschleunigung des Innovationsprozesses, eine der Zielsetzungen aller NESTProjekte. Für die Gebäudetechnikbranche ist das zukunftsweisende Projekt ein Meilenstein, weshalb der Gebäudetechnikverband suissetec die Realisierung der Unit «Solare Fitness & Wellness» mit einem beträchtlichen finanziellen Beitrag unterstützt hat. Daniel Huser, Zentralpräsident von suissetec, sieht im einzigartigen Forschungsprojekt eine Riesenchance für die Branche: «NEST verlangt nach Lösungen, die bisher in dieser Form noch nicht gefragt waren. Gärtchendenken kann man sich dabei nicht leisten. Man muss von Anfang an gemeinsam planen. In NEST kann unsere Branche idealtypisch ausprobieren, wie diese Zusammenarbeit funktioniert.» ■ www.empa.ch www.suissetec.ch

Durch den Einsatz einer CO2-Wärmepumpe, der Wärmerückgewinnung, durch zeitliche Betriebsoptimierung und durch die Fitness-Benutzer wird der Energieverbrauch um den Faktor 6 verringert.


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V3E, Verband Effiziente Energie Erzeugung: Rückblick WKK-Forum 23. Juni 2017

Vor allem winters, wenn es schneit … Wärmekraftkopplung (WKK) liefert vor allem dann Strom, wenn der Sonnenstrom schwächelt oder ausfällt, betonten alle Referenten am WKK-Forum der V3E (Verband Effiziente Energie Erzeugung) unter dem sperrigen Titel «WKK sichert und verbindet die Gas-, Strom- und Wärmeversorgung» an der ETH Zürich. Der Stellenwert der WKK wird von der Politik unterschätzt. Martin Stadelmann

■ «Da vorn hat es noch zwei Plätze!», lotste V3E-Präsident Daniel Dillier vor seinem Eröffnungsreferat die letzten Ankömmlinge durch den vollen Saal. Dann zeigte er auf, was das neue Energiegesetz ab 2018 für die WKK bedeutet: • Abnahme- und Vergütungspflicht durch Netzbetreiber; Marktpreis aus den Stundenpreisen am Spotmarkt im Handel in der Schweiz. • Mehrere Grundeigentümer und Endverbraucher können sich zum StromEigenverbrauch zusammenschliessen, sofern die Produktionsleistung im Verhältnis zur Anschlussleistung am Messpunkt erheblich ist. («Microgrid-Revolution») • Auf Energieverbrauch für Stromproduktion wird CO2-Abgabe mit Auflagen rückvergütet: 60 % vollständig, 40 % für Sparmassnahmen, ab ca. 350 kWel V3E und WKK-Allianz wollen keine Limite und ein einfacheres Verfahren. Stellungnahmen sind eingereicht. • Der KEV Beitrag von 1.5 Rp./kWhel wird auf 2.3 Rp/kWhel erhöht, für mehr Investitionsbeiträge an Kläranlagen und Abbau der Warteliste von Biogas-WKK-Anlagen. Nach einem Vergleich der Kraftwerkund Stromerzeugungs-Landschaft Schweiz (3,9 % WKK) und Deutschland (43 % Kohle, 15,9 % WKK) resümierte Dillier die Vorteile von WKK-Anlagen: Sie erzeugen gleichzeitig Wärme und Strom. Sie sind sehr flexibel, rasch hoch- und runtergefahren und können teure Lastspitzen brechen. Sie laufen vorwiegend im Winter, wenn es Wärme braucht und viel Strom importiert werden muss – und Solar- und Windenergie fehlen. WKK-Anlagen entlasten so die Stromnetze und stabilisieren das Netz. Auch Erdgas-WKK-Anlagen reduzieren die CO2-Emissionen. Diese sind halb so gross wie von EU-Importstrom (UCTE-Strom-Mix) und ein Viertel von

Kohle-Strom. Zusammenfassend sieht Dillier sehr grosse Chancen für die WKK.

Stromangebot und -nachfrage ungleich verteilt «Der Trend am Energiemarkt geht in Richtung Elektrifizierung, aber es wird immer noch Wärme gebraucht!», stellte Gil Georges vom Institut für Energietechnik der ETHZ fest. Der Wärme-

bedarf wird bis 2050 enorm abnehmen, der Gesamtenergiebedarf ebenfalls, ausser beim Verkehr: Hier steigt auch der Strombedarf. Im Mittel kann sich die Schweiz heute mit Strom selbst versorgen – mit einem Sommer-/ Winter-Ausgleich durch Exporte und Importe. Ohne AKW entsteht eine erhebliche Lücke. Diese kann je nach Ausbau durch Photovoltaik im Sommer teilweise oder sogar überausgeglichen

Mikro-WKK und der Winterstrombedarf: Die Rolle der WKK im Energiesystem der Zukunft. (Referate Christian Schürch / Gil Georges, Quelle u. a. ETHZ LAV)

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werden. Trotz Stromspeichern bleibt im Winter eine Lücke, im Sommer dagegen trotz zunehmender Stromabnahme durch Elektroautos über Mittag ein Sonnenstrom-Überangebot. Abends und nachts, wenn die E-Autos laden, produziert die Sonne nicht. Dies gleichen Kurzzeitspeicher und Power-to-Gas nur teilweise aus, saisonal schon gar nicht. Zudem soll saisonale Speicherung (z. B. Seen) auch als Versicherung gegen schlechte Sommer dienen – die Sonne scheint im Sommer auch nicht immer! Es braucht deshalb GuD (Gas- und Dampfkraftwerke) und WKK. GuD sind in rund 40 Minuten am Netz, WKK in 1 Sekunde bis 2 Minuten. Weil hier der Wärmespeicher je nach Ladung die Verfügbarkeit begrenzt, sollte WKK im Schwarm betrieben werden: Kleine und grössere WKK zusammengeschaltet und gesteuert, je nach Bedarf («Virtuelles Kraftwerk»). Hier sind aber viele Parteien betroffen: Hausbesitzer, Planer, Versorger, Gas- und Biogaslieferanten und Weitere. Dafür braucht es spezielle Businessmodelle.

Kaltstartemissionen Mikro-WKK. (Referat Christian Schürch)

Lebensmittelreste für WKK Früher verfütterte man Lebensmittelreste den Schweinen. Heute darf man das nicht mehr. Ablaufdaten sorgen für viel mehr Lebensmittelabfall. Schweinezüchter Werner Humbel, Stetten, hat daraus ein Geschäftsmodell gemacht: Sammeln und Verwerten von Lebensmittelresten. Dies mittels WKK. Er erzeugt so Strom für 5000 Haushalte, Wärme für ein Altersheim und Dünger. Will man aber Regelenergie mit solchen WKK-Anlagen machen, muss man auch Biogas ins Erdgasnetz einspeisen sowie WKK und Gaseinspeisung kombinieren.

Massnahmen zur Minimierung der Kaltstartemissionen. (Referat Christian Schürch)

Motorenwirkungsgrade steigen Anstelle des verhinderten GE JenbacherReferenten gab V3E-Geschäftsführer Stephan Renz einen kurzen Überblick über die Entwicklung bei Gasmotoren von WKK: Die Wirkungsgrade sind am Steigen und erreichen bald diejenigen von GuD, wobei aber WKK zusätzlich die Wärme nutzt. So haben die neuen 10-MW-GE Jenbacher-Gas-Magermotoren über 50 % mechanischen Wirkungsgrad, die 20-MW-Motoren von Wärtsilä sogar 53 %. Sie eignen sich hervorragend zur Stabilisierung der Stromnetze, sind innert 30 Sekunden synchronisiert am Netz, nach 1 ½ Minuten mit Vollleistung. Der neue 1-MW-Gasmotor von Liebherr (eine Schweizer Entwicklung) erreicht 40 % Wirkungsgrad, erhältlich

Veränderung auf der Strom-Nachfrageseite. Nachfragekurve: voll-elektrifizierte CH-Flotte, die abends (letzter Ausgang) auf heimischem Parkplatz lädt. (Referat Gil Georges, Quelle: Giacomo Pareschi, ETHZ-LAV 2017; Daten: Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2010)


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in Avesco-WKK-Anlagen. Eine weitere Erhöhung des Strom-Wirkungsgrads bringt eine andere Schweizer Innovation: Abgasverstromung bei Gasmotoren, variabel, je nach Bedarf.

Mikro-WKK stabilisieren Stromversorgung Eine Neuentwicklung aus der Schweiz (ETHZ/Hoval/Motorex/sa-charging solutions) präsentierte Christian Schürch, ETHZ: Kleine WKK-Anlagen stabilisieren die Stromversorgung, weil das Netz nirgends überlastet wird. Sie sind schnell am Netz. Dafür sind aber emissionsarme Kaltstarteigenschaften erforderlich, nebst genügend Speicher. Das neue 7,5-kW-Mikro-BHKW mit 32 % Strom-Wirkungsgrad basiert auf einem Polaris-Motor, der stöchiometrisch betrieben wird. Das senkt die Verbrennungstemperaturen und das NOx. Der Katalysator wird elektrisch erwärmt. Für weniger Verschleiss entwickelt Motorex ein spezielles Leichtlauföl. Einen Überblick über Biogas gab schliesslich Jürg Huwyler von der Axpo, welche Kompogas übernommen hat. Das grösste Potenzial in der Schweiz hat Gülle, die aber wenig Energieinhalt bietet. Vom Energieinhalt her interessanter ist Holz, von dem es auch genügend gibt.

V3E-Präsident Daniel Dillier bei der Eröffnung des WKK-Forums.

Die Referenten: Stephan Renz, Daniel Dillier, Werner Humbel, Jörg Huwyler, Gil Georges, Konstantinos Boulouchos, Christian Schürch.

Neuer Stirling, Strom aus Holz-Abgas, Brennstoffzellen Dass die WKK-Entwicklung nicht stillsteht, zeigte die Poster-Ausstellung am Rande des WKK-Forums: Eine Schweizer Entwicklung eines Stirling von Schmid, Thörishaus, erreicht mit einem Freikolben-System rund 25 % elektrischen Wirkungsgrad (stirling.ch). Die Technische Hochschule der Westschweiz entwickelt ein Abgasturbinchen, das oben auf einem 10-kW-Pelletskessel 1 kW Strom aus dem Abgas generiert. Der Bluegen, eine 1,5-kW-FeststoffBrennstoffzelle mit 60 % elektrischem Wirkungsgrad ist nach der Pleite des ersten Herstellers wieder da, mit Vertretung in Yverdon. (www.solidpower.com). Biosweet arbeitet an einer Holzgasturbine, und die Hochschule für Technik Rapperswil präsentierte ihre Power-to-Methan-Anlage («Erdgas aus Sonne»). Es bleibt spannend! ■

Der Autor Martin Stadelmann im Gespräch mit Antonello Nesci (rechts) von der HTceramix SA in Yverdon, der Vertretung des Bluegen. (Bilder: Patricia Renz)

www.v3e.ch

Die neue 7,5-kW-Mikro-WKK. Siehe auch Artikel in HK-Gebäudetechnik Extra 7/17, S. 59–63. (Bild: Hoval)

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EWS-Regeneration, Warmwasser, Heizungsunterstützung: Fachbeitrag im Vorfeld zur Solarwärme-Tagung vom 8. November 2017

Solarwärme: nicht von gestern Die Solarthermie ist in Bewegung – trotz des schwierigen Marktumfelds. Ein erfolgversprechender Ansatz ist die Regeneration von Erdwärmesonden *. Diese soll die Auskühlung des Untergrunds verhindern und so einen effizienten Betrieb der Wärmepumpen garantieren. In verschiedenen Pilotprojekten wird diese Technik untersucht. Irene Bättig, im Auftrag von Swissolar

■ Während die Photovoltaik boomt, ist der Solarthermiemarkt von 2015 auf 2016 um einen Drittel eingebrochen. Ist dies der Anfang vom Ende der Solarwärmenutzung? Ein klares Nein ist die Antwort von David Stickelberger von Swissolar. Auch wenn er in den kommenden Jahren keine Rückkehr zum Wachstum voraussieht, ist er überzeugt, dass die Solarwärme immer einen Platz in der nachhaltigen Wärmeversorgung haben wird. «Potenzial sehe ich insbesondere im Bereich der saisonalen Speicherung und bei der Ergänzung fossiler Heizsysteme.»

Überbauung Pfruendmatt in Mettmenstetten mit unverglasten Sonnenkollektoren (Dachflächen links/rechts) und PV-Modulen (im Dachmittelteil mit Dachfenstern). (Bild: Energie Solaire SA)

Erdsonden nutzen gespeicherte Solarwärme Immer mehr fossile Heizungen werden durch Wärmepumpen ersetzt, rund ein Drittel davon nutzt Wärme aus dem Erdreich. Wird dem Untergrund jedoch mehr Wärme entzogen, als natürlich nachströmen kann, sinken die Erdreichtemperaturen kontinuierlich. Dieser Effekt ist umso ausgeprägter, je mehr Sonden in der Nachbarschaft das Nachfliessen der Wärme behindern. In der Folge reduziert sich die Effizienz der Wärmepumpe und der Stromverbrauch steigt an. Seit einigen Jahren wird deshalb mit aktiver Speicherung von Solarwärme in Erdsondenfeldern experimentiert – mit Erfolg, wie das Pilotprojekt der Überbauung Pfruendmatt in Mettmenstetten zeigt. Die drei identischen Mehrfamilienhäuser verfügen über je 110 m2 unverglaste Flachkollektoren in südlicher und östlicher Ausrichtung. Mit der damit erzeugten Wärme werden die neun Erdsonden mit einer Tiefe von 240 bis 260 m regeneriert und das Trinkwarmwasser vorgewärmt. «Ziel des Projekts ist, die Auskühlung der Sonden zu ver-

Sotchà in Scuol: Verglaste Kollektoren liefern Wärme für Erdsondenregeneration und Warmwasser. (Bild: Caotec)

Sonnenkollektoren ergänzen eine fossile Heizung: An der Narzissenstrasse in Zürich deckt die Sonne rund 60 % des Warmwasserbedarfs von 18 bis 20 Personen. (Bild: A. Baltensperger AG)


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hindern», erklärt Arthur Huber von der Energieplanungsfirma Hetag AG. «Die Solarwärmeerträge sind höher als erwartet, sodass wir deutlich mehr Warmwasser direkt über die Solaranlage erzeugen können.» Die Anlage kommt ohne technischen Speicher aus und ist einfach geregelt – über ein einziges Wärmeventil am Eintritt der Erdsonde, das die Rückspeisetemperatur in die Sonden regelt. Weil die Sondentemperaturen dank Regeneration auch über 50 Jahre nicht sinken, können die Wärmepumpen langfristig nachhaltig betrieben werden. Im Rahmen dieses Pilotprojekts wurden zudem die Auslegungsprogramme EWS und Polysun validiert. So lassen sich Anlagen mit Erdsondenregeneration künftig einfach und sicher auslegen und die zu erwartenden Energieeinsparungen quantifizieren.

Pilotprojekt in Scuol Auch in der Überbauung Sotchà in Scuol wird die Regeneration von Erdsonden erprobt. Im Rahmen eines Pilotund Demonstrationsprojekts des Bundesamts für Energie werden an drei identischen Minergie-A-Mehrfamilienhäusern Varianten für die Kombination von Erdsonden-Wärmepumpe und Solarenergie miteinander verglichen. Jedes Haus verfügt über fünf Erdsonden mit einer Tiefe von 175 m, die in einem Feld angeordnet sind. Auf den drei nach Südosten ausgerichteten Dächern stehen jeweils 130 m2 für die Solarenergienutzung zur Verfügung. Auf einem Gebäude wird nur Solarstrom produziert. Zusammen mit einem Speicher wird die Wärmepumpe gesteuert für einen optimalen Eigenverbrauch. Die Erdsonden werden nicht regeneriert. Das zweite Haus verfügt über die gleiche Fläche Strom-Wärme-Kombimodule (PVT-Module), das dritte Gebäude schliesslich über eine Photovoltaikanlage und verglaste Sonnenkollektoren. Die Solarwärme von Haus 2 und 3 wird direkt für die Warmwasser-Vorwärmung und als Quelle für die Wärmepumpe genutzt.

Der Überschuss wird ins Erdreich gespeist. Gleichzeitig wird ein neu entwickeltes Steuerungsmodul in der Praxis getestet, das sowohl das Benutzerverhalten als auch Wettervorhersagemodelle berücksichtigt. Auf der Basis der gespeicherten Benutzerdaten sollen Wärmepumpe, Wassererwärmung und Pufferspeicher gesteuert werden. Ziel ist, möglichst viel Strom als zeitgleichen Eigenverbrauch zu nutzen.

Solarwärme-Tagung 2017 Am Mittwoch, 8. November 2017 findet an der Empa in Dübendorf die 6. Tagung Solarwärme Schweiz statt. Swissolar, suissetec und das Bundesamt für Energie BFE laden ein, sich am wichtigen Branchentreff über aktuelle Entwicklungen zu informieren und über politische Rahmenbedingungen zu diskutieren. Nebst Erfahrungsberichten zur Erdsondenregeneration im Projekt Sotchà in Scuol, zur Solarwärmenutzung für industrielle Prozesse und zu Erträgen von mittelgrossen Anlagen werden neue Kollektortechnologien vorgestellt und die Rolle der Solarwärme in der schweizerischen und europäischen Energiepolitik diskutiert. Datum: Mittwoch, 8. November 2017, 8.30 Uhr bis 18.00 Uhr Ort:

Empa Akademie, Dübendorf

Informationen und Anmeldung: www.swissolar.ch/sw2017

«Im ersten Betriebsjahr hatten wir noch alle Hände voll zu tun, um die Systeme einzuregeln und zu optimieren», sagt Carlo Vassella, der das Projekt als Energieplaner begleitet. Mit dem Institut für Solartechnik (SPF) der Hochschule Rapperswil wird die Anlage über vier Jahre ausgemessen. Hierzu sind bei einer Erdsonde pro Haus drei Wärmesensoren in unterschiedlichen Tiefen eingebaut. Die ersten Messresultate stimmen Vassella positiv: «Die Quelltemperaturen bei den Sonden mit Regenerationen waren erwartungsgemäss höher.» Eine Herausforderung sei, die Betriebsparameter für die Steuerung optimal zu definieren, etwa bei welchen Speichertemperaturen die Solarwärme ins Erdreich gespeist oder direkt genutzt werden soll.

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Traditionelle Lösungen mit Potenzial

Die Regeneration von Erdsonden mit Solarwärme hat grosses Potenzial: Pro Jahr werden schweizweit etwa 13 000 Erdsonden mit einer gesamten Länge von 2500 km gebohrt. Nicht überall sind Erdsonden möglich oder Luft-WasserWärmepumpen sinnvoll – vor allem bei bestehenden Mehrfamilienhäusern im städtischen Umfeld. Der Platz für die Sonden ist nicht vorhanden, die geforderte Heizleistung ist für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zu hoch oder die Lärmimmissionen sorgen für Probleme. Für die Nutzung erneuerbarer Energien steht in solchen Fällen die Kombination von Solarwärme mit einer fossilen Heizung im Vordergrund. Ein Beispiel ist das Mehrfamilienhaus an der Narzissenstrasse, mitten in Zürich. Die Heizung wurde von Öl auf Gas umgestellt und gleichzeitig wurden Sonnenkollektoren mit einer Absorberfläche von 22 m2 installiert. Über einen Kombispeicher unterstützt die Solarwärme die Wassererwärmung und die Heizung. «Der Warmwasserbedarf für die 18 bis 20 Bewohner kann zu 60 % mit Solarwärme gedeckt werden», erklärt Daniel Baltensperger von der A. Baltensperger AG. Wie viel die Solarwärme zu leisten vermag, lässt sich mit einer groben Faustregel abschätzen. «Mit einem Quadratmeter Kollektorfläche pro Bewohner kann die Sonne 40 bis 50 % des Warmwassers bereitstellen», so David Stickelberger von Swissolar. Die MuKEn 2014, die bei fossilen Heizungen keinen reinen Ersatz mehr zulassen, werden solchen Lösungen noch mehr Auftrieb geben. ■ * zum Thema «Erdwärmesonden-Regeneration» vgl. auch: www.hk-gt.ch › Dossiers › Wärmepumpen & Erdwärmesonden www.swissolar.ch

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Wärmedichte pro Hektar für den Fall Uettligen (Wohlen bei Bern), erstellt mit dem Geoinformationssystem QGIS.

Zentrum für integrale Gebäudetechnik (ZIG) lanciert ganzheitliches Energiekonzept für kleine Gemeinden

Praktikables Energiekonzept für kleinere Gemeinden Das Departement Technik & Architektur der Hochschule Luzern hat eine Methode zur Erarbeitung von Energiekonzepten für Gemeinden entwickelt. Bei einer konsequenten Anwendung liessen sich bis zu zehn Prozent des Schweizer Kohlendioxid-Ausstosses einsparen. Erprobt wurde die Methode in Wohlen bei Bern, im Auftrag der Gemeinde und der BKW Energie AG. Hochschule Luzern, Zentrum für integrale Gebäudetechnik (ZIG)

■ Grossstädte verfügen über spezialisierte Teams, die sich mit der Entwicklung ihrer Energiekonzepte beschäftigen. Kleinere Gemeinden hingegen sind dabei auf sich selbst gestellt. Meist fehlt ihnen sowohl das Fachwissen als auch die Erfahrung mit ganzheitlicher Konzeptentwicklung. Das Zentrum für Integrale Gebäudetechnik (ZIG) an der Hochschule Luzern hat nun eine Methode zur Entwicklung von Energiekonzepten erarbeitet, die jede Gemeinde anwenden kann – bei Bedarf mit Unterstützung von aussen. Zum ersten Mal

getestet wurde die Methode im Gemeindeteil Uettligen in Wohlen bei Bern, einer Gemeinde, die eine Vorreiterrolle in der nachhaltigen Energieversorgung übernehmen will.

Verringerung CO2-Ausstoss im Visier Wohlen bei Bern gehört zu den 389 periurbanen Gemeinden der Schweiz, die 17% der eidgenössischen Gemeinwesen ausmachen. «Gingen alle diese Gemeinden ihr Energiekonzept mit der von uns entwickelten Methode an, liesse sich der Schweizer Kohlendioxid-Ausstoss um

bis zu zehn Prozent reduzieren. Das sind jährlich 2,5 Megatonnen», sagt Thomas Schluck, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Departements Technik & Architektur der Hochschule Luzern, der massgeblich an der Entwicklung der Methode beteiligt war. Bis ins Jahr 2050 muss die Wärmeaufbereitung aller Schweizer Heizungen erneuert werden. Diese langfristige Perspektive hat die von der ZIG erarbeiteten Methode für periurbane Siedlungen durchaus im Blick. Folgende Fragen sind zu klären: Mit welcher Lö-


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sung werden die individuellen Heizungen der öffentlichen und der privaten Gebäude am besten ersetzt? Was überzeugt die Hauseigentümerinnen und -eigentümer, sich tatsächlich für den Vorschlag zu entscheiden?

Komplexe Situation sichtbar machen Oftmals gehen Gemeinden bei der Entwicklung ihres Konzepts nicht von der Problemstellung aus, sondern von dem, was sich scheinbar als «Lösung» anbietet. Ein Wald auf dem Gemeindegebiet bedeutet jedoch nicht, dass Holzschnitzel-Heizungen die effizienteste Antwort auf den Energiebedarf des gesamten Ortes darstellen. Deshalb setzt die von der ZIG entwickelten Methode nicht erst bei der Berechnung von möglichen Lösungen an. Es geht vielmehr darum, die Situation in ihrer ganzen Komplexität sichtbar zu machen. Im Gemeindeteil Uettligen entschied man sich aufgrund einer sorgfältigen Situationsanalyse für drei unterschiedliche Technologien: Der dicht bebaute Ortskern eignet sich besonders für einen Holzwärmeverbund. In den Wohngegenden am Dorfrand wird der Einsatz von Wärmepumpen in Kombination mit einer energetischen Sanierung der einzelnen Gebäude empfohlen, da sich ein Anschluss an den Wärmeverbund ökonomisch kaum lohnt. Für die alleinstehenden, abgelegenen Höfe schliesslich sieht das Konzept Holzheizungen vor. Solarenergie kann ergänzend in allen drei Gebieten eingesetzt werden.

Politische Akzeptanz

Damit ein Konzept bei allen politischen Akteuren sowie bei den privaten Hausbesitzerinnen und -besitzern auf Akzeptanz stösst, ist eine vorgängige Klärung, wer zu Beginn miteinbezogen werden muss, wichtig. Dies muss bereits bei der Formulierung der Zielsetzung berücksichtigt werden, nicht erst bei der Entwicklung von Lösungen. Für eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung wird derzeit eine Gemeinde-Plattform erarbeitet. Die wichtigste Grundlage für ein erfolgreiches Konzept ist eine sorgfältige Recherche zum bestehenden und zukünftigen Energiebedarf. Thomas Schluck bietet deshalb ausführliche Informationen dazu an, welche Dokumente dafür hilfreich sind und wo man am besten danach sucht. Erst auf dieser Grundlage wird das eigentliche Konzept entwickelt. Das Team vom Zentrum für Integrale Gebäudetechnik freut sich bereits auf die Chance, die Methode gemeinsam mit anderen Gemeinden weiterzuentwickeln. Im Rückblick auf den Prozess in Wohlen stellt Schluck fest: «Erstellt man ein Energiekonzept ohne die Komplexität des Systems zu berücksichtigen, wird das Resultat negativ beeinflusst. Wenn man jedoch unsere Methode benutzt, fragt man sich: Was soll eigentlich an der Entwicklung eines Energiekonzepts kompliziert sein?» ■ www.hslu.ch

Das empfohlene Energiekonzept für das Dorf Uettligen in Wohlen bei Bern im Überblick. Rot: Wärmeverbund für Warmwasser und Raumwärme. Blau: Energetische Sanierung und Ersatz der Wärmeerzeuger (vornehmlich Wärmepumpensysteme). Orange: Kombination von energetischer Sanierung mit dem Einsatz von Holzheizungen für die verstreuten Gebäude. Weiterer Bestandteil in allen Gebieten ist der umfangreiche Zubau von Photovoltaikanlagen.


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Ersatz einer Elektrospeicherheizung durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe aus Sicht der EFH-Bauherrschaft

Auf gute Partner und Produkte gesetzt Nach 29 Jahren musste die Elektrospeicherheizung in unserem Einfamilienhaus saniert werden. Für manche Bauherrschaft ein Gräuel: wie geht man da vor, welches Produkt lässt man einbauen, welche Heiztechnologie ist die richtige? Fragen über Fragen, die manch einen Bauherrn überfordert, da einfach die notwendigen Kenntnisse nicht vorhanden sind. Erich Ebneter, Bauherr in Geroldswil

■ Unser Einfamilienhaus wurde 1987 gebaut. Die Wohnfläche von 200 m2 ist mit einer Fussbodenheizung ausgerüstet. Die alte Wärmeerzeugung entsprach nicht mehr den ökologischen- und ökonomischen Standards: hoher Stromverbrauch, keine Ersatzteile mehr und so weiter. Wie lange die bestehende Anlage noch läuft, war zudem höchst ungewiss.

Welche Form des Heizens ist die richtige? Im hier beschriebenen Fall ist die einzige Energiezufuhr zum Haus elektrischer Strom. Durch die Lage des Hauses wären alternative Energien wie Gas oder Öl nicht interessant, da längere Zuleitungen gebaut werden müssten. Eine Erdsonden-Bohrung wäre geländemässig kaum machbar. Also drängte sich eine zeitgemässe Heiztechnologie auf, welche einzig Elektrizität erfordert. Wer bietet nun

Die neu installierte Luft-WasserWärmepumpe mit hervorragender Energieausbeute und Energieeffizienzklasse A+.

welche Lösungen an? Alle Anbieter verfügen natürlich über die besten Technologien zu günstigsten Preisen und mit den tollsten Wirkungsgraden. Für die Bauherrschaft ist es eine grosse Herausforderung, den Durchblick zu erlangen. Man kann da schnell überfordert sein.

Der richtige Partner: der Heizung-Sanitär-Profi Der Heizungs-Installateur in der Region war für die Bauherrschaft in diesem Fall die richtige Lösung. Ein Profi, der markenunabhängig berät. Und der zudem als Generalunternehmer für die komplette Sanierung amtet, gilt es doch diverse weitere Handwerker in die Arbeiten mit einzubeziehen: • Entsorgung (Abbau bestehende Anlage) • Baumeister (Bau Lichtschächte für Ansaugen und Ausblasen der Luft)

• Kernbohrer (Ansaug- und Ausblasöffnungen Ø 70 cm) • Elektroinstallateur (Anschlüsse Strom/Steuerung) • Spengler (Luftkanäle) • Isoleur (Dämmung der Leitungen)

Das passende Produkt: Luft-Wasser-Wärmepumpe In der Offertphase wurden der bisherige Produkte-Lieferant und ein weiterer Anbieter zum Angebot eingeladen. Der Bauherr als Laie musste erkennen: beide Lösungen bzw. Marken waren fast gleichwertig, technologisch wie preislich. Aufgrund welcher Parameter soll man da nun entscheiden, welcher Anbieter den Zuschlag bekommt? Mit dem Heizungs-Profi als Berater entschied man sich für die Lösung von Weishaupt. Warum? Ausschlaggebend waren folgende Punkte:


Das bald 30-jährige Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von total 200 m2 steht mitten in einem idyllischen Quartier der Gemeinde Geroldswil ZH.

Alle sind mit der neuen Anlage sehr zufrieden: Franz Brunner (Technischer Verkaufsberater Weishaupt AG), Kari Hostettler (Installateur Hostettler Sanitär + Heizung AG) und Erich Ebneter (Bauherr).

• Komplette, kompakte Anlage im Haus, keine Aussen-Einheit. • Moderate Einbaumasse der Anlage, da Zugänglichkeit im Gebäude schwierig/eng. • Gutes, solides Image der Firma Weishaupt, Nachhaltigkeit gewährleistet. • Weishaupt produziert seit über 25 Jahren in der Schweiz im eigenen Werk in Sennwald SG. • Weishaupt verfügt über ein eigenes Forschungs- und Entwicklungszentrum in Schwendi (D). Dort entwickeln heute rund 100 hoch spezialisierte Techniker, Konstrukteure und Ingenieure technische Produkte bis hin zur Serienreife. • Bestehende Weishaupt-ReferenzAnlage in der Nähe überzeugte. • Gute, kompetente Beratung ohne Verkaufsdruck seitens WeishauptAussendienst. • Service (Heizungs-Installateur) und Ersatzteillager (Weishaupt) in der Nähe.

Beschrieb der neuen Wärmeerzeugung Als Ersatz für die alte Elektrospeicherheizung eingebaut wurde eine LuftWasser-Wärmepumpe von Weishaupt, Typ L 20 I-2 zur Innenaufstellung: Verdampfereinheit im Gebäude, keine Ausseninstallationen. Diese Wärmepumpe steht wie ein herkömmlicher Kessel im Heizungsraum. Sie saugt Aussenluft über einen Luftkanal an, überträgt die

Wärme auf ein Kältemittel und erzeugt die erforderliche Nutztemperatur. Der grosse Vorteil: sie produziert vor Ort keine Abgase, man benötigt also keinen Schornstein und lediglich einen Stromanschluss zum zuverlässigen Betrieb. Die Luftkanäle zum Ansaugen der Aussenluft können massgeschneidert an nahezu alle Raumverhältnisse angepasst werden. Hervorragende Energieausbeute: Aus einer Kilowattstunde Strom erzeugt eine Weishaupt Luft-Wasser-Wärmepumpe das Drei- bis Vierfache an Heizenergie. Für den Ersatz bestehender Heizkessel oder die Nachrüstung in Altbauten ohne Flächenheizung gibt es Hochtemperatur-Ausführungen, die Vorlauftemperaturen bis 75 °C ermöglichen. Sichere Wärmeversorgung: Die LuftWasser-Wärmepumpe von Weishaupt heizt zuverlässig, auch bei Minusgraden von bis zu – 25 °C. Angenehm leiser Betrieb: WeishauptWärmepumpen arbeiten extrem leise. Kompressoren und Ventilatoren sind dank Schwingungsentkopplung und besondere Formgebung kaum zu hören. Komplette Wärmeversorgung: Die Wärmepumpe sorgt auch für das Warmwasser im Haus.

Problemloser Einbau der neuen Anlage Durch die gute Planung und anschliessende Koordination aller beteiligten

Der Trinkwasserspeicher WAC 300 (Weishaupt Aqua Comfort mit 300 Liter Inhalt) sorgt für einen hohen Warmwasserkomfort. Über einen Glattrohr-Wärmetauscher wird das Trinkwasser im Speicher erwärmt. Zusatzwärmequelle: Elektroeinsatz.

Handwerker durch den federführenden Heizungs-Installateur wurden die Arbeiten im geplanten Zeitrahmen von einer Woche erledigt. In der Folge war die reibungslose Inbetriebnahme der Anlage durch Weishaupt gewährleistet und die Handling-Instruktion der Bauherrschaft erfolgte unkompliziert, also auch für Laien verständlich. Nicht zuletzt erfreute sich die Bauherrschaft an einer Abrechnung, die auf einer soliden Offerte basiert. Und daran, dass der nächste Winter nun kommen konnte.

Fazit der Bauherrschaft Es hat sich bewährt, den guten Heizungs-Installateur aus der Region (Nähe, Service, Unterhalt) als Generalunternehmer einzusetzen, der seine bewährten Handwerker-Partner einbringt und das ganze Projekt auch kostenmässig im Griff hat. Und der einem eine Marke empfiehlt, hinter der er auch zu hundert Prozent stehen kann. ■ www.weishaupt-ag.ch


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Energie | Wärme | Strom | Produkte

Langlebige Mehrfachbeschichtungs-Solarkollektoren ■ Die Kollektorgeneration WTSF2 in den Ausführungen K5 und K6 ergänzt das Weishaupt-Systemangebot. Auffälligstes Merkmal ist die extrem flache Ausführung. Dadurch lassen sich Weishaupt-Solarkollektoren auch in den Aufdach- und Flachdachvarianten sehr gut in die Architektur integrieren. Integrierte Hydraulik-Sammelleitungen ermöglichen die hydraulische Zusammenfassung von bis zu zehn Kollektoren in einer Reihe. Für die hohe Stabilität sorgt ein geschweisster, witterungsbeständiger Alu-Rahmen in Verbindung mit der eingerollten Alu-Rückwand und dem dauerelastisch verklebten Solarglas. Metallisch dichtende Kollektoranschlüsse und Systemlei-

tungen sorgen für eine dauerhaft dichte Verbindung. Schutz vor Nasseintrag Um während des gesamten Jahres höchstmögliche Erträge zu erzielen, wird das Innenleben des Kollektors wirksam vor Nässeeintrag und vor lang andauerndem Beschlag der Solarglasscheiben geschützt. Die Verbindung der Solarglasscheibe mit dem Alu-Rahmen wird durch einen dauerelastischen, hochwertigen Zweikomponentenkleber hergestellt. Er ist absolut witterungsbeständig und langlebig. Ein ausgeklügeltes Be- und Entlüftungssystem sorgt zusätzlich für ein stets optimales Klima im Inneren des Kollektors.

Für hohen Energiegewinn sorgt ein besonders effizienter Absorber. Seine Mirotherm-Mehrfachbeschichtung nutzt neben der direkten Sonneneinstrahlung auch die diffuse Strahlung zur Wärmegewinnung. Der dicht geführte Kupferrohr-Mäander wird mittels einer Laser-Doppelverschweissung mit dem Vollflächenabsorber verbunden. Dank dieser Technik ist eine gute Wärmeübertragung sichergestellt. Das Mäanderprinzip bietet darüber hinaus grosse Vorteile beim Entlüften und im Stagnationsverhalten. Weishaupt bietet neben den Kollektoren eine umfassende Systemtechnik (u. a. hocheffizient gedämmte Hydraulikgruppen, Doppelrohrsystemleitungen, bivalente So-

Für hohen Energiegewinn sorgt ein beffizienter Absorber. Seine Mirotherm-Mehrfachbeschichtung nutzt neben der direkten Sonneneinstrahlung auch die diffuse Strahlung zur Wärmegewinnung.

lar-/Energiespeicher, Frischwassersysteme usw.) ■ Weishaupt AG Tel. 044 749 29 29 www.weishaupt-ag.ch

Neue Planungs-Software für HLK-Projekte ■ Prolux bietet ab sofort kostenlos den Download der Software Kawin 2.0 auf der Website an. Kawin 2.0 löst die bisherige Software ab und punktet mit vielen, zusätzlichen Funktionen. Damit steht Architekten, Fachingenieuren, Gebäudetechnikplanern, Berufsschulen, Installateuren und anderen Haustechnikspezialisten ein nützliches Planungs- und Arbeitsmittel zur Verfügung. Die neue Software unterstützt Kunden beim Planen, Auslegen, Berechnen und Bestellen von Prolux-Produkten. Eine Vielzahl von Details wie beispielsweise Baugrösse, Baulänge, Leistung, Gewicht, Preis etc. sind im KAWIN schnell und einfach abrufbar. Mit einer integrierten Suchfunktion kann auch nach den genannten Kriterien gesucht werden, um somit das richtige Produkt für die eigenen Bedürfnisse zu finden. Für eine weitergehende Projektplanung hat der User des KAWIN-Programms zudem die Möglichkeit, Projekte mit eigener Benennung anzulegen und darin verschiedenste Produkte zu verwalten und aufzulisten, um Gesamtkosten oder andere nötige Informationen abzurufen. Kundendaten können individuell mit hinterlegten, persönlichen Konditionen angelegt werden. Damit können laufende Projekte effizient verwaltet werden. ■

Projektübersicht leicht gemacht mit Kawin 2.0.

Prolux Solutions AG Tel. 071 447 48 48 www.prolux-ag.ch


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Anschluss-Set für Heizkörper und Flächenheizung prämiert ■ Das Anschluss-Set bestehend aus «Multiblock T-RTL» und «pinox H» hat bei dem Wettbewerb «Iconic Awards 2017» mit einem Zusammenspiel aus Gesamtkonzept, Gestaltungsqualität und Bedienbarkeit überzeugt. Das Set wird für die Regelung von Badheizkörpern mit kombinierten Flächenheizungen eingesetzt. Ein wesentlicher Produktvorteil liegt in der voneinander unabhängigen Regelung von Flächenheizung und Heizkörper. Die Verbindung aus Thermostat und Multiblock ergibt eine klar gegliederte Struktur. Das Set integriert sich so zurückhaltend in den Raum. Der Iconic-Awards-Wettbewerb vom Rat für Formgebung ist ein unabhängiger Architektur- und Designwettbewerb. Im Mittelpunkt stehen hierbei innovatives Produkt- sowie Interiordesign, herausragende Bauprojekte und überzeugende Kommunikation. Die Jury mit Vertretern aus den Bereichen (Innen-)Architektur, Design und Markenkommunikation bewertet die Beiträge anhand von Kriterien wie Material, Funktionalität, Energieeffizienz und Langlebigkeit. Oventrop hat in den letzten Jahren bereits vier Iconic Awards für seine Produkte erhalten. ■ Oventrop (Schweiz) GmbH Tel. 044 215 97 97 www.oventrop.ch

Multiblock T-RTL und pinox H von Oventrop sind Gewinner in der Kategorie «Product» der «Iconic Awards 2017».

Superleise Split-Wärmepumpen ■ Mit der Aquarea T-CAP SQReihe ist es den Ingenieuren von Panasonic gelungen, die Geräuschentwicklung der AquareaLuft/Wasser-Wärmepumpen im Normal- und im Flüsterbetrieb noch einmal deutlich zu senken. SQ steht übrigens für «Super Quiet» – also sehr leise. Dass die Geräte ihrem Namen gerecht werden, zeigt die T-CAP SQ mit 9 kW Leistung. Mit einem Schallleistungspegel von 61dB(A) bei A7/W55 arbeitet sie deutlich leiser als die Luft/Wasser-Wärmepumpen anderer Hersteller in vergleichbaren Leistungsgrössen. Im schallreduzierten Flüsterbetrieb sind sogar Werte von 54 dB(A) erreichbar. Dank des flüsterleisen Betriebs können die Panasonic Split-Wärmepumpen jetzt selbst in eng bebauten Wohngebieten zur Heizungsmodernisierung eingesetzt werden, wo Luft/Wasser-Wärmepumpen aufgrund ihrer Geräuschentwicklung früher nicht infrage kamen.

Erreicht wurde die Geräuschreduzierung durch die Schallisolierung

des Verdichters mit geräuschabsorbierenden Materialien, wie man

sie aus dem Fahrzeugbau oder der Geräuschdämmung bei hochwertigen Computersystemen kennt. Insbesondere als Ersatz für in die Jahre gekommene Öl- oder Gasheizungen in Bestandsgebäuden überzeugen die Geräte mit Vorlauftemperaturen von bis zu 60 Grad Celsius. Darüber sind die T-CAP SQs vielfältig einsetzbar, wie man es von den Panasonic Aquarea Wärmepumpen gewohnt ist. So können die Geräte zusätzlich zur Heizung und Warmwasserbereitung an heissen Sommertagen über eine Flächenheizung auch kühlen. Mit einem COP von bis zu 4,84 (A7/W35) und einem SCOP von bis zu 4,59 arbeiten die Geräte dabei äusserst effizient. ■ www.aircon.panasonic.eu/CH_de/

Die Panasonic Aquarea T-CAP SQ. SQ steht für «Super Quiet» und der Name ist Programm. Die Luft/Wasser-Wärmepumpen von Panasonic gehören zu den leisesten Geräten ihrer Art.

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CALPEX-Clip-Schalensysteme dichten einfach, schnell, zuverlässig ■ Die bewährten Calpex-ClipSchalensysteme der Brugg Rohrsystem AG erfreuen sich seit der Markteinführung 2007 einer ständig hohen Nachfrage und wurden im Laufe der Jahre kontinuierlich verbessert. Jetzt steht mit einem innovativen Dichtungskonzept ein weiterer Schritt nach vorn an. Planer und Installateure in aller Welt sind sich einig: Das CalpexClip-Schalensystem ist einfach, schnell und die zuverlässigste Nachdämmung von Fernwärme- und Sanitärleitungen im Niedertemperaturbereich. Bei der Installation in den engen Gräben muss unter rauen Bedingungen und meist unter hohem Zeitdruck eine zuverlässige Nachdämmung der Rohrverbindungen über Jahrzehnte sichergestellt werden. Schnell und einfach kann das Sortiment der robusten Calpex-ClipSchalen (T-, I- und L-Schalen) für Abzweigungen, gerade Rohrverbindungen, enge Grabenverhältnisse oder Hauseinführungen werkzeugfrei montiert werden. Denn das

zeitraubende Schrauben, Nieten oder Schrumpfen auf engstem Raum gehört längst der Vergangenheit an. Zuverlässig dichtend durch den neuen EPDM-Dichtring mit zusätzlicher Dichtmanschette und Spannschelle: Die optimierten Dichtringe erlauben einen Eintrittswinkel der Calpex-Rohre bis zu 20 Grad und bieten daher grössere Flexibilität bei der Verlegung der Calpex-Niedertemperatursysteme. Der erhöhte Dichteffekt kommt dann zum Tragen, wenn Rohre unter Spannung in die Schale eingefügt werden oder wenn bei der Verlegung geringfügige Beschädigungen am Mantel entstanden sind. Die Dichtmanschette aus dem bewährten dauerelastischen Werkstoff EPDM bietet langfristig die Sicherheit, dass die Verbindung bis zu einem Druck von 0,3 bar hundertprozentig dicht ist. Dies wurde durch das Fernwärmeprüfinstitut IMA in Dresden, angelehnt an die Normen (EN489), ge-

prüft und nachgewiesen. Energieeffizient durch die Verwendung eines Polyurethanschaums: dieser ermöglicht eine höchst effiziente und montagefreundliche Nachdämmung auch bei widrigen Wetterbedingungen. Die neue Generation der CalpexClip-Schalen erfüllt eine der wichtigsten Qualitätsanforderungen an ein Rohrsystem noch besser: Zuverlässigkeit auf Dauer. Die Le-

benserwartung eines Niedertemperaturnetzes muss mindestens so hoch sein wie diejenige eines modernen, solide konstruierten Gebäudes. ■ Brugg Rohrsystem AG Tel. 056 268 78 78 www.pipesystems.com

Die neuen Dichtringe erlauben einen Eintrittswinkel der Calpex-Rohre bis zu 20°.


Energie | Wärme | Strom |

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Energie | Wärme | Strom | Produkte

Designheizkörper zum Wärmen und Trocknen ■ Der Designheizkörper von Runtal «Folio-Hybrid» begeistert durch seine sanft taillierte Silhou-ette und ungewöhnlich leichte, schwebende Anmutung mit einer Tiefe von nur 16 mm, welche durch innovative Konstruktionselemente aus Kupfer, Aluminium und Naturgraphit ermöglicht wird. Dabei verbindet er Warmwasserbetrieb und elektrischen Heizbetrieb zu einem funktionalen wie ästhetischen Gesamtkonzept: In der Mitte des Heizkörpers liegt ein elektrisch betriebenes Infrarotheizelement mit eleganter Glasoberfläche, durch dessen schnelle Reaktion Badetücher in kürzester Zeit vorgewärmt oder getrocknet werden können. Die umlaufende, dezent mattierte Heizfläche wird an die Warmwasser-Zentralheizung angeschlossen und sorgt dank ihres hohen Anteils an angenehmer Strahlungswärme für ein komfortables Raumklima. Erhältlich ist der Runtal Folio-Hybrid in Schwarz matt und dem Glaselement in der Ausführung Schwarz glanz sowie dem Heizkörper in Weiss matt und dem Glaselement in Weiss glanz. ■ Zehnder Group AG Tel. 062 855 15 00 www.runtal.de www.zehndergroup.com

Der Designheizkörper Runtal Folio Hybrid verbindet Warmwasserbetrieb und elektrischen Heizbetrieb zu einem ästhetischen Objekt (links im Bild). In der Mitte des Heizkörpers liegt ein elektrisch betriebenes Infrarotheizelement.


Lüftung | Klima | Kälte |

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Fachartikel zum BFE-Forschungsprojekt über das Kühlen von Verwaltungsbauten im Zeichen des Klimawandels (ROGEK *)

Gebäudeplaner wappnen sich gegen Klimawandel Temperatur und andere Wetterdaten spielen bei der Gebäudeplanung eine wichtige Rolle. Die für die kommenden Jahrzehnte erwarteten Wetterveränderungen im Zuge des Klimawandels stellen somit eine Herausforderung für Gebäudeplaner dar. Eine Studie der Hochschule Luzern hat auf der Grundlage von drei realen Verwaltungsgebäuden simuliert, in welchem Mass Klimaänderungen die Auslegung von Kühlsystemen tangieren. Die Autoren empfehlen, angesichts der erwarteten Auswirkungen des Klimawandels bei der Planung neuer Gebäude Reservekapazitäten bereitzustellen. Benedikt Vogel, im Auftrag des BFE

■ Die Kündigung des Pariser Klimaabkommens durch die Vereinigten Staaten von Amerika wurde von der internationalen Staatengemeinschaft mit Unverständnis aufgenommen. Denn in Wissenschaft und Politik herrscht ein grosser Konsens, dass der Klimawandel unstrittig ist und seine Eindämmung einer gemeinsamen Anstrengung bedarf. Ein landesweiter Forschungsverbund unter der Federführung der ETH Zürich und des nationalen Wetterdiensts MeteoSchweiz hat im Jahr 2011 die Auswirkungen der Erderwärmung auf die Schweiz im Bericht «Szenarien zur Klimaänderung in der Schweiz CH2011» dargestellt. Im Begleitwort des Berichts schrieb Didier Burkhalter, der damalige Bundesrat und Vorsteher des Innendepartements: «Wir alle sind vom Klimawandel betroffen, dessen Auswirkungen wir jetzt schon spüren. Die Suche nach Lösungen und nach wissenschaftlichen Modellen, welche zukünftige Entwicklungen aufzeigen können, ist deshalb von grösster Bedeutung. Dieser Bericht liefert eine ausführliche Basis für die Diskussion und Reflexion in politischen und wirtschaftlichen Kreisen.»

manifestieren, werde diese Thematik von Gebäudeplanern noch viel zu wenig wahrgenommen, sagt Axel Seerig, Professor für Bauklimatik und Gebäudesimulation am Institut für Gebäudetechnik und Energie der Hochschule Luzern (HSLU). «Gebäudetechniker stehen der Problematik des Klimawandels immer noch mit einer gewissen Ignoranz gegenüber», sagt Seerig, der sich seit 1992 als Planer, Berater und Dozent mit nachhaltigen Gebäude- und Energiekonzepten im deutschsprachigen Raum befasst. «Zwar berücksichtigen Planer die Wetterdaten des jeweiligen Standorts, im Planungsklima bleiben bisher allerdings meistens die künftigen Veränderungen im Zuge des Klimawandels unbeachtet.» Vor seiner Beru-

fung als HSLU-Dozent hatte Axel Seerig beim Baudienstleister Gruner AG in Basel gearbeitet. Seerig hat nun mit einem HSLU-Forscher-team in einer vom BFE finanzierten Studie die Auswirkungen des Klimawandels auf ausgewählte gebäudetechnische Anlagen quantifiziert. Die Wissenschaftler legten ihrer Untersuchung drei typische Schweizer Bürogebäude zugrunde und statteten sie gedanklich mit den heute gängigen Kühlsystemen aus (siehe unten). Anschliessend berechneten sie, ob bzw. wie die fraglichen Kühlanlagen in den nächsten 30 Jahren mit den Folgen des Klimawandels fertig werden. Die zwei Haupterkenntnisse: Zur Bereitstellung der erwünschten Raumtemperatur wird

Drei reale Gebäude als Grundlage Ein Bereich, der auf den Klimawandel unmittelbar reagieren muss, ist die Gebäudetechnik. Ihre Aufgabe ist es schliesslich, das Raumklima innerhalb von Wohnungen und Büros in Abhängigkeit von der Wetterlage bedarfsgerecht zu regeln. Steigt die Temperatur, steigt der Kühlbedarf, und der Heizbedarf sinkt. Zudem stellen längere Hitzebzw. Kälteperioden erhöhte Anforderungen an Kühl- bzw. Heizsysteme. Weil die Folgen des Klimawandels sich nur längerfristig und damit schleichend

Ausstoss von Treibhausgasen bewirkt Klimawandel: Gebäudeplaner müssen sich auf die neuen Gegebenheiten einstellen. (Bild: Benedikt Vogel)

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Lüftung | Klima | Kälte |

unter den Bedingungen der Klimaerwärmung mehr Energie benötigt werden als heute. Und: Die heute installierten Kühlsysteme wären an vielen Tagen nicht mehr in der Lage, das erwünschte Raumklima herzustellen. In anderen Worten: Die Zahl der Überhitzungsstunden würde aufgrund des Klimawandels stark zunehmen, wenn man die heutigen Kühlsysteme nicht durch leistungsfähigere Anlagen ersetzt.

Unterschiedliche Kühlsysteme, verschiedene Klimaszenarien Die Forscher betrachten in ihrer Untersuchung die drei verbreitetsten mechanischen Kühlsysteme: • Zuführung von Kaltluft mittels Klimaanlage (Luftkühlung) • von kaltem Wasser durchströmte Kühldecken • von warmem oder kaltem Wasser durchströmte, in den Boden oder die Decke eingelegte Rohre (Betonkernaktivierung = Thermoaktive Bauteilsysteme «TABS»). Kühlen lässt sich bei entsprechender Aussentemperatur darüber hinaus aber auch «passiv», also ohne mechanisch betriebenes Kühlsystem, nämlich durch Öffnen der Fenster. Um die Folgen des Klimawandels auf die Gebäudetechnik simulieren zu können, legten die Wissenschaftler ihren Berechnungen zwei verschiedene Szenarien zugrunde: • «A1B lower», ein Szenario mit weniger ausgeprägter Erwärmung: Erhöhung der Jahresmitteltemperatur um 0,5 Grad bis 2035 • «A2 upper», ein Szenario mit ausge-

prägter Erwärmung: Erhöhung der Jahresmitteltemperatur um 1,7 Grad bis 2035 (je im Vergleich zum Mittelwert der Periode 1980–2009). Die beiden Szenarien entstammen dem eingangs erwähnten CH2011-Bericht und gehen von einem schwächeren bzw. einem stärkeren Anstieg der Treibhausgas-Emissionen aus.

Unterschiede je nach Gebäude Die Simulationen der Luzerner Wissenschaftler zeigen: Der Energiebedarf für den Betrieb der Kühlsysteme nimmt aufgrund des Klimawandels für alle drei Gebäudetypen zu, allerdings nicht im selben Umfang. In den drei SäulenGrafiken «Energiebedarf für Kühlung» ist die Zunahme für die zwei untersuchten Klimaszenarien und die jeweils für den Gebäudetyp charakteristischen Kühlsysteme dargestellt. Die geringste Zunahme des Energiebedarfs ist für den Altbau zu beobachten, während die Zunahme beim Referenzbau im mittleren Bereich liegt und beim Neubau am höchsten ausfällt. Nimmt man den Durchschnittswert aller betrachteten Kühlsysteme, beträgt die Zunahme des jährlichen Energiebedarfs für Kühlung beim Altbau 1,2 kWh/m2a (nämlich von 1,5 auf 2,7 kWh/m2 a). Beim Referenzgebäude beträgt die Zunahme 3,4 kWh/m2a (von 7,9 auf 11,3 kWh/ m2a), beim Neubau sogar 5,4 kWh/m2a (von 26,8 auf 32,2 kWh/m2a). Generell gilt: Altbauten haben heute aufgrund ihres geringen Wärmewiderstands und ihrer hohen Wärmekapazität einen geringeren Energiebedarf zum Kühlen als moderne Bürobauten (hoher Verglasungsanteil, hohe solare Lasten). Zu be-

Beispiel

ETH Zürich und MeteoSchweiz haben 2011 in ihrem Bericht «Szenarien zur Klimaänderung in der Schweiz CH2011» gemeinsam mit Partnern die Auswirkungen verschiedener Klimaszenarien auf die Schweiz untersucht, dies gestützt auf den Bericht des Weltklimarats (IPCC). Das Szenario «A1B» geht von einer Erhöhung der Jahresmitteltemperatur um 0,5 Grad bis 2035 im Vergleich zum Mittelwert der Periode 1980–2009 aus. Beim Szenario «A2» erhöht sich die Jahresmitteltemperatur entsprechend um 1,7 Grad bis 2035. RCP3PD zeigt zum Vergleich ein Szenario, bei dem die jährlichen Treibhausgas-Emissionen bis 2050 um die Hälfte reduziert werden. Die HSLU-Forscher verwenden in ihrer Untersuchung für das Szenario «A1B» die Bezeichnung «A1B lower» und für das Szenario «A2» die Bezeichnung «A2 upper». (Grafik: CH2011)

achten im Zusammenhang mit dem Energiebedarf ist zudem, dass der Temperaturanstieg im Winter zu einer Reduktion des Heizenergiebedarfs führt.

Überhitzungsstunden Ein näherer Blick lohnt sich auch auf die Ergebnisse bei der Zahl der Überhitzungsstunden. Auch hier zeigen sich wie beim Energieverbrauch erhebliche Unterschiede zwischen den drei untersuchten Gebäudetypen (vgl. drei SäulenGrafiken «Überhitzungsstunden»): Die grösste Zunahme an Überhitzungsstunden für das Klimaszenario «A2 upper» ist beim Referenzbau zu beobachten (ein Plus von durchschnittlich 166 Überhitzungsstunden über alle Kühlsysteme

Charakteristiken

Typ

Architektur/Raum

Gebäudetechnik

Altbau (Baujahr ca. 1930)

Bestandsausbau; Riegel, Lochfassade mit 30 % bis 40 % Verglasung, vorwiegend Einzelbüros, Unterlagsboden mir fugenloser Abdeckung, Decke Beton roh

Keine mechanische Kühlung, Glaskessel Landis und Gyr Gebäude, Zug mit Radiatoren-Heizung, mechanische Lüftung im Deckenbereich, Deckenleuchten, Erschliessung der Arbeitsplätze funktioniert über Brüstungskanäle

Gebäude

Referenz (Baujahr ca. 1980)

Bestandausbau; Lochfassade mit 50 % Verglasung, Einzel- und Gruppenbüros, Decke Beton roh

Kühlung und Grundheizung durch Betonkernaktiverung; mechanische Lüftung im Deckenbereich, Deckenleuchten, Erschliessung der Arbeitsplätze über Brüstungskanäle

Actelion, Allschwil

Neubau (Baujahr ca. 2000)

Bestand oder Neubau; Bandfassade, bis 90 % Verglasung, Doppelboden, Decke Beton roh; überwiegend Grossraumbüros

Mechanische Lüftung, Kühlung durch deckennahe Kühlsegel, Sole/Wasser-Wärmepumpe, Quelllüftung über den Doppelboden

Europ Tec, Oftringen

Die Forscher der Hochschule Luzern haben sich bei ihren Berechnungen an drei typischen Schweizer Bürogebäuden orientiert, wie sie hier stichwortartig beschrieben sind. Es handelt sich um einen Altbau, einen Bau von 1980 (der als Referenzbau fungiert) und einen neueren Bau mit Baujahr ca. 2000. Die drei Bauten verfügen über ein für ihre Bauzeit typisches Kühlsystem. Für die Simulationen der Studie wurden die Gebäude gedanklich mit verschiedenen Kühlsystemen ausgerüstet. (Tabelle: Schlussbericht ROGEK)


Lüftung | Klima | Kälte |

Die HSLU-Forscher mussten für ihre Untersuchung eine Festlegung treffen, welche Temperatur von Menschen als behaglich empfunden wird (graue Fläche). Die als behaglich empfundene Temperatur liegt tendenziell höher, wenn auch die Aussentemperatur höher ist. Liegt die empfundene Temperatur über dem grauen Bereich, liegt eine Überhitzungsstunde vor. Die in der Grafik dargestellte Festlegung stammt aus der SIA-Norm 382/1 (2014) für Wohn- und Büroräume mit mechanischer Lüftung. Die «empfundene Temperatur» ist nicht ein subjektiver Wert, sondern das Mittel zwischen der gemessenen Raumtemperatur und der gemessenen Temperatur der Wandflächen. (Grafik: Schlussbericht ROGEK)

hinweg betrachtet). Geringer ist die Zunahme beim Altbau (durchschnittlich ein Plus von 110 Überhitzungsstunden) und beim Neubau (durchschnittlich ein Plus von 99 Überhitzungsstunden). Werden im Neubau Kühlsysteme eingesetzt, sind diese in der Lage, die Zahl der Überhitzungsstunden zu begrenzen. Die Grafik zu den Überhitzungsstunden im Neubau macht auch deutlich, dass die Zahl der Überhitzungsstunden von der verwendeten Kühltechnologie abhängig ist: Da TABS relativ träge auf Erhöhungen der Aussentemperatur reagieren, ist die Zahl der Überhitzungsstunden höher als bei einer Klimaanlage mit Luftkühlung, die eine schnelle Kühlwirkung hat.

Unterschiedlich robust Die Luzerner Forscher haben die Ergebnisse der Studie dazu benutzt, um die verschiedenen Kühlsysteme nach ihrer Robustheit zu bewerten. Dabei wurde ein Kühlsystem als «robust» bewertet, wenn sich bei geänderten Randbedingungen die Überhitzungsstunden nicht oder nur minimal änderten. Die Forscher gelangen zu folgender Bewertung: «Da die Betonkernaktivierung ein träges System ist, kann es nicht sofort den Kühlbedarf decken. Um den gleichen Komfort in Bezug auf Überhitzungsstunden zu erreichen wie bei der Kühldecke und dem Luftkühlsystem, wird daher eine zusätzliche Vorkühlung benötigt. Aus energetischer Sicht sind diese Systeme daher ungünstig.» Die Ergebnisse der Studie können Planern künftig helfen, Kühlsysteme adäquat und energieeffizient zu planen, betont Axel Seerig. Mit Blick auf den sich abzeichnenden Klimawandel empfiehlt der Luzerner Gebäudeforscher, für HLK-Anlagen bei der Planung Ausbaureserven vorzusehen, damit man die Systeme zu einem späteren

Zeitpunkt bei Bedarf nachrüsten kann (was bei TABS allerdings kaum bzw. gar nicht möglich ist). Axel Seerig: «Wenn eine Anlage eine Zunahme der Überhitzungstage um 30% bewältigen muss, muss ihre Leistung gesteigert werden können, um diese Zusatzlast zu bewältigen.» Falsch wäre laut Seerig, Klimaanlagen wegen des erhöhten künftigen Leistungsbedarfs von Beginn weg grösser zu dimensionieren. Das hätte den ungewollten Effekt, dass die Anlagen in den Anfangsjahren in Teillast betrieben werden müssten, was energetisch ineffizient ist. Die Überdimensionierung von Anlagen führt erfahrungsgemäss dazu, dass der Energieverbrauch insgesamt ansteigt, weil die Anlagen nicht optimal betrieben werden und die Räume dann zu stark beheizt oder in diesem Fall gekühlt werden.

Temperaturspitzen sind schon Realität Die Studie der Hochschule Luzern macht deutlich, wie relevant der zu erwartende Anstieg der Durchschnittstemperatur im Zuge des sich abzeichnenden Klimawandels sein wird. Darüber darf aber nicht vergessen gehen, dass auch die Temperaturschwankungen, wie sie heute schon zwischen den einzelnen Jahren zu beobachten sind, die Klimaanlagen vor immense Herausforderungen stellen. «Im Hitzesommer 2003 waren viele Kühlsysteme der Schweiz überfordert», sagt dazu Rolf Moser, Leiter des BFE-Forschungsprogramms Gebäude und Städte. «Die Systeme müssten eigentlich bereits heute in einem gewissen Masse robust sein, was aber zu einer Überdimensionierung und zu Mehrkosten führt. In Zukunft wird daher in noch grösserem Masse als bisher schon die Frage an Bedeutung gewinnen, wie oft die Nutzer eine Überschreitung der Normbedingungen zu tolerieren bereit sind.» ■ Fortsetzung Seite 60


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* Den Schlussbericht zum Projekt «Robustheitsbewertung von integrierten gebäudetechnischen

Weitere Fachbeiträge über Forschungs-, Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturmprojekte im

Kühlkonzepten in Verwaltungsbauten hinsichtlich Klima und Nutzervariabilität» (ROGEK) findet

Bereich Gebäude und Städte:

man unter: https://www.aramis.admin.ch/Default.aspx?DocumentID=35211&Load=true

www.bfe.admin.ch/CT/gebaeude

Weitere Auskünfte zu dem Projekt erteilt Rolf Moser (moser@enerconom.ch), Leiter des BFE-Forschungsprogramms Gebäude und Städte.

Energiebedarf für Kühlung

Überhitzungsstunden

Zunahme des jährlichen Energiebedarfs für Kühlung bei weniger ausgeprägter Klimaerwärmung («A1B lower») und bei ausgeprägter Klimaerwärmung («A2 upper»). Die dargestellten Simulationsergebnisse beziehen sich auf folgende Varianten: S4) Gebäude mit Lüftungs- und Klimaanlage, S5) Gebäude mit Klimaanlage und Lüften durch Fenster öffnen, S6) Gebäude mit Kühldecke und Lüftungsanlage, S7) Gebäude mit Kühldecke und Lüften durch Fensteröffnen, S8) Gebäude mit TABS und Lüftungsanlage. (Grafiken: Schlussbericht ROGEK)

Die drei Grafiken zeigen von oben nach unten die Zahl der Überhitzungsstunden für den Altbau, den Referenzbau und den Neubau. Dies jeweils für eine Auswahl von Kühltechniken, für welche die HSLU-Forscher Simulationen erstellt haben. Betrachtet man die Zunahme an Überhitzungsstunden für das Klimaszenario «A2 upper» und ermittelt den Durchschnittswert für die jeweils untersuchten Kühlsysteme, dann zeigt sich: Beim Referenzbau steigt die Zahl der Überhitzungsstunden um 166, beim Altbau um 110 und beim Neubau um 99. (Grafiken: Schlussbericht ROGEK)

Altbau

Referenzbau

Altbau

Referenzbau

Neubau Neubau



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Lüftung | Klima | Kälte |

Qualitätsmerkmale technischer Dämmstoffe, Teil 1

Dämmung ist die Schlüsseltechnologie zu einer höheren Energieeffizienz Die Wärmeleitfähigkeit eines Materials ist eine zentrale, sollte aber nicht die allein entscheidende technische Eigenschaft bei der Wahl eines Dämmstoffs sein. Ein normgerechtes Brandverhalten, mechanische Beständigkeit (Alterungsverhalten) und eine gute Verarbeitbarkeit sind weitere offensichtliche Anforderungen, die Dämmstoffe erfüllen müssen. Aber wie ist es um einen möglichen Feuchteeintrag bestellt? Besteht die Gefahr der Korrosion unter der Dämmung? Erfüllt das Material neben der thermischen Dämmung auch Schallschutzanforderungen wie Schalldämmung und/oder Schallabsorption? Georgios Eleftheriadis, Armacell

■ Die Firma Armacell hat diese und weitere Eigenschaften von Dämmstoffen mittels umfangreicher Tests untersucht. Die zentralen Ergebnisse werden in einer Artikelreihe vorgestellt werden. Zunächst soll aber ein Blick auf die zunehmende Bedeutung technischer Dämmungen angesichts der Klimaveränderungen und weiterer globaler Trends geworfen werden.

Entwicklung der Dämmtechnik: ruhende Luftschichten, Kühlhäuser Das Thema Wärmedämmung ist so alt wie die Menschheit: Um sich vor der Kälte in den nördlichen Breitengraden zu schützen, fertigten die Urmenschen der Steinzeit schon Kleidung aus Tierfellen. Das Prinzip der geringen Wärmeleitfähigkeit ruhender Luftschichten nutzt der Mensch seit Jahrtausenden. In der Bronzezeit wurden schilf- oder strohgedeckte Häuser gebaut, die einen guten Wärmeschutz boten. Es wurden sogar schon zweischalige Mauern gebaut: Mit zwei lehmbeworfenen Flechtwänden, deren Zwischenraum mit trockenem Gras gefüllt wurde, erreichte man hervorragende Dämmwerte. Ganz entscheidend für die Weiterentwicklung von Dämmstoffen waren die Kältetechnikverfahren, die Anfang des 20. Jahrhunderts zum Bau der ersten Kühlhäuser führten. Als Dämmstoffe wurden zunächst modifizierte Korkplatten verwendet. Heute können Anwender aus einer grossen Zahl unterschiedlicher Dämmstoffe für verschiedenste Anwendungen wählen. Die Ölkrisen der 70er-Jahre haben erstmals die starke Abhängigkeit der Wirtschaft vom Öl ins Bewusstsein der Bevölkerung gerückt und auf die politische Agenda gesetzt. Die Endlichkeit

der fossilen Brennstoffe und Suche nach alternativen Technologien, aber auch die Sorge um die Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima führten zu neuen sozialen Bewegungen. Während frühe wissenschaftliche Studien zum Klimawandel zunächst als hysterisch abgetan wurden, besteht heute in der Wissenschaft weitestgehend Einigkeit darüber, dass der Klimawandel anthropogene (vom Menschen gemachte) Ursachen und gefährliche Folgen für die Umwelt hat. Dass wir in einer Ära des Klimawandels leben, ist inzwischen unstrittig. Dies zeigt sich am schrumpfenden Meereis, am Abschmelzen der Gletscher in den Bergen, an Klimarekorden in Serie, zunehmenden Hitzewellen und steigenden Meeresspiegeln.

Gebäudesektor bietet grösstes Energieeinsparpotenzial Mit der Unterzeichnung des Weltklimavertrags in Paris hat die internationale Staatengemeinschaft die globale Ener-

giewende eingeläutet. Erstmals haben sich alle 195 Mitgliedsstaaten der UNKlimarahmenkonvention zum Klimaschutz verpflichtet und sich ausnahmslos darauf verständigt, die globale Erwärmung auf weniger als 2 °C gegenüber dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung zu begrenzen. Auf ihrem Weg zu einer CO2-armen Wirtschaft will die Europäische Union ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 schrittweise um 80 Prozent gegenüber 1990 senken. Dieses ehrgeizige Ziel kann nur erreicht werden, wenn die europäischen Richtlinien zur Steigerung der Energieeffizienz zukünftig national konsequenter umgesetzt werden. Das grösste Einsparpotenzial bietet der Gebäudesektor: In den Industrieländern fliesst viel Energie in das Verkehrswesen und die Industrie, doch der grösste Teil – rund 40 % des europäischen Energieverbrauchs – entfällt auf den Gebäudesektor. Zugleich zählt die Baubranche weltweit zu den ressourcenintensivsten

Gebäude sind der grösste Einzelverbraucher für Rohstoffe, grösster Verursacher von Abfällen, sie benötigen 40 % des weltweiten Energieverbrauchs und verursachen 30 % der weltweiten CO2-Emissionen.


Mit der Dämmung technischer Anlagen lässt sich ein enormes Energieeinsparpotenzial realisieren. Es ist die effektivste und kostengünstigste Methode, um CO2-Emissionen zu reduzieren.

Wirtschaftssektoren und 30–40 % des weltweiten Mülls stammen aus dem Rückbau und der Entsorgung von Gebäuden. Der Gebäudesektor ist nicht nur der grösste Einzelverbraucher der weltweiten Rohstoffe und grösster Verursacher von Abfällen, die höchste Umweltbelastung stellen Gebäude während ihres Betriebs dar: Rund 30 % der weltweiten Treibhausgasemissionen entstehen in Gebäuden. Weit mehr als die Hälfte des Energiebedarfs geht auf Kosten der Heizung und Kühlung von Gebäuden. In der Schweiz entfallen über 80 Prozent des Energieverbrauchs der privaten Haushalte auf die Beheizung des Gebäudes und die Bereitstellung von Warmwasser. Den deutlich überwiegenden Anteil macht dabei mit rund drei Vierteln die Raumwärme aus. 84 % der für Heizen und Kühlen benötigten Energie wird aus fossilen Brennstoffen erzeugt, während nur 16 % aus erneuerbaren Energien stammen. Um den Klimaschutzzielen gerecht zu werden, muss der Energieverbrauch für die Beheizung und Kühlung von Gebäuden stark reduziert und die Nutzung fossiler Brennstoffe verringert werden. Das Problem wird durch die relativ lange Lebensdauer von Gebäuden und veralteten gebäudetechnischen Anlagen in bestehenden Gebäuden sowie einem globalen Bauboom noch verschärft. Das UN-Umweltprogramm (United Nations Environment Programme, UNEP) schätzt, dass sich die Treibhausgasemis-

sionen aus dem Bausektor in den nächsten 20 Jahren noch verdoppeln werden, wenn keine entsprechenden Gegenmassnahmen getroffen werden. Keine oder unzureichende Dämmungen, alte Heizkessel sowie überdimensionierte, falsch eingestellte und ineffiziente Umwälzpumpen treiben den Gas-, Öl- und Stromverbrauch in Gebäuden in die Höhe. Altbauten müssen besser gedämmt und ineffiziente Heizungen durch moderne Anlagen ersetzt werden. Bei Altbauten lässt sich der Energiebedarf in Einzelfällen um bis zu 90 Prozent verringern, im Durchschnitt um rund 50 Prozent.

Steigerung der Energieeffizienz entscheidend Allein durch die Nutzung bestehender, bewährter Technologien könnten bis zu 80 % der Energie, die in Gebäuden benötigt wird, eingespart werden. Wirtschaftlich betrachtet, sind Programme zur Steigerung der Energieeffizienz der zweckmässigste Weg zur Reduktion von Treibhausgasen. Experten gehen davon aus, dass durch Energiesparmassnahmen kurzfristig mindestens doppelt so viel erreicht werden kann wie durch den Ausbau erneuerbarer Energien. Das bestätigt auch die Studie zum Emissionsreduktionspotenzial und den damit verbundenen Kosten von McKinsey & Company. In der umfassenden Studie wurden mehr als 200 Technologien aus 10 verschiedenen Bereichen und alle relevanten Emissions-

quellen (nicht nur energiebezogene) in 21 verschiedenen Regionen rund um den Globus untersucht (siehe Abb. «Globale Kostenkurve»): Links am unteren Ende der Kurve finden sich Massnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz. Diese Massnahmen reduzieren Treibhausgas-Emissionen, indem sie den Energiebedarf senken. Am oberen Ende der Kostenkurve sind treibhausgasvermindernde Technologien (wie Windkraft und Kohlenstoffabscheidung und -speicherung). Die Kurve zeigt auch Wege zur Verringerung der Emissionen durch Wiederbepflanzung von Tropenwäldern und durch Umstellung auf landwirtschaftliche Praktiken mit grösserer Treibhausgas-Effizienz dar. Links werden die profitabelsten Massnahmen zur Emissionsminderung, also Massnahmen mit dem grössten Einsparpotenzial und niedrigsten Investitionskosten dargestellt. Die Kostenkurve zur Treibhausgas-Minderung bietet eine quantitative Grundlage dafür, welche Massnahmen am kosteneffektivsten bei der Umsetzung von Emissionsreduktionspotenzialen sind.

Dämmung ist die Schlüsseltechnologie Von den vielen in der Studie untersuchten Technologien stellt die Dämmung die effektivste und kostengünstigste Methode dar, um CO2-Emissionen zu reduzieren. Das liegt am enormen Einsparpotenzial. Denn die Dämmung reduziert die Wärmeverluste der grössten «Energiefresser» und vermindert so den


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Lüftung | Klima | Kälte |

Wärme- und Kältebedarf in Gebäuden. Dämmung ist die Schlüsseltechnologie zur Steigerung der Energieeffizienz. Denn wo immer Energie gewonnen, transportiert oder gelagert wird, geht ein Teil der wertvollen Ressource verloren, wenn die Anlagen schlecht gedämmt sind. Das gilt gleichermassen für die technische Gebäudeausrüstung wie für Anlagen in der Industrie. Technische Dämmungen sind eine der einfachsten, kostengünstigsten und am schnellsten umzusetzenden Massnahmen der energetischen Gebäudesanierung. Keine andere Investition in den Klimaschutz birgt ein vergleichbares Potenzial und amortisiert sich so schnell. Bei durchschnittlich nur 1 % an den Gesamtkosten des technischen Equipments gewährleisten Dämmungen eine höhere Leistungsfähigkeit, längere Lebensdauer und Effizienz der Anlagen in Gebäuden und in der Industrie. Eine Energiewende kann nur durch eine Steigerung der Energieeffizienz in allen Bereichen herbeigeführt werden. Während in der Industrie zunächst noch das Bewusstsein dafür geweckt werden muss, dass eine optimierte Dämmung prozesstechnischer Anlagen einen konkurrenzlosen Return on Investment besitzt, sind im Gebäudebereich – dem mit 40 % weltweit grössten «Energieverbraucher» – mit der Einführung verschiedener Gesetze und Baustandards bereits Fakten geschaffen worden. In den Industrieländern steigen die Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden und in den entsprechenden Energieeinspargesetzen werden höhere Dämmstandards zur Dämmung gebäudetechnischer Anlagen gefordert – sowohl im Neubau als auch bei der Reno-

vierung bestehender Gebäude. Steigende Energiepreise, die Gefährdung der Versorgungssicherheit durch knapper und teurer werdende fossile Energieträger, rasant steigende Energieverbräuche in den Schwellenländern und nicht zuletzt die Folgen des Klimawandels werden zwangsläufig zur Einführung noch strengerer Energieeinspargesetze führen. Um dem fortschreitenden Klimawandel zu begegnen und den wachsenden Energiebedarf zu decken, ist es zwingend erforderlich, in Gebäuden Ressourcen zu sparen. Mit moderner Umwelt- und Gebäudetechnik ausgerüstete Gebäude werden zunehmend zum Leitbild für eine neue Gebäudegeneration. Green Building steht für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und zukunftsfähige Gebäude.

Schallschutz auf dem Vormarsch In den Industrieländern hat der höhere Wohlstand zu einem gestiegenen Wohnkomfort geführt. Aus funktionalen «Nasszellen» werden Wellnessoasen und Raumklimatisierung ist auch in gemässigten Temperaturzonen längst kein Luxus mehr, sondern ein Stück Lebensqualität, auf das viele nicht mehr verzichten wollen. Im PKW ist sie ohnehin längst Teil der Standardausrüstung. Auch an den baulichen Schallschutz steigen die Ansprüche der Hausbewohner: Geräusche, die vor zwanzig oder dreissig Jahren noch nicht als störend empfunden und in Hausgemeinschaften akzeptiert wurden, führen heute als «unzumutbare Belästigung» zu Problemen der Hausbewohner untereinander. Anlagentechnische Schallschutzmassnahmen werden in Zukunft immer

wichtiger werden. Planer und Installateure müssen sich den gestiegenen Ansprüchen der Hausbewohner stellen und ihre Schallschutzlösungen weiter optimieren. Marktführende Dämmstoffhersteller bieten innovative Produkte, die den Lärm direkt an der Quelle minimieren und den Wohnkomfort in Gebäuden steigern. Für Anforderungen, die eine hohe Schallabsorption verlangen, wie beispielsweise Einhausungen von Wärmepumpen und Blockheizkraftwerken oder schalldämmende Kapselungen von Ventilatoren können Anwender auf neuartige Akustikschäume mit hervorragenden Schallabsorptionseigenschaften zurückgreifen.

Fazit Die technische Dämmung ist die Schlüsseltechnologie zur Steigerung der Energieeffizienz. Wo immer Energie gewonnen, transportiert oder gelagert wird, geht ein Teil der wertvollen Ressource verloren, wenn die Anlagen schlecht gedämmt sind. Die nachträgliche Dämmung zugänglicher Rohrleitungen ist zum Beispiel eine der einfachsten und kosteneffizientesten Energiesparmassnahmen im Gebäudebestand. Wie wir in den folgenden Teilen der Artikelserie zeigen werden, bestehen erhebliche Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der verschiedenen Materialien, die zur technischen Dämmung eingesetzt werden. ■ www.armacell.ch

Globale Kostenkurve zur Reduktion von CO2-Emissionen. Dargestellt ist das maximale geschätzte Potenzial der verschiedenen technischen Massnahmen zur Treibhausgasvermeidung mit Kosten unter 60 € pro t CO2. Senkrechte Achse links: Vermeidungskosten in Euro € pro t CO2. (Quelle: McKinsey & Company)



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Gebäudeautomation |

Eigenverbrauchs-Optimierung, virtuelles Kraftwerk aus Batteriespeicher-Schwarm hält Regelleistung bereit für Netzstabilisierung

Solarstrom vernetzt gespeichert Batterien stellen eine wichtige Möglichkeit für die Speicherung von Solarstrom dar. Die kleinen, mit privaten Photovoltaikanlagen zusammen installierten Stromspeicher sollen aber nicht nur für sich alleine betrachtet werden. Intelligent vernetzt bergen sie zusätzliches Ertragspotenzial. Das Softwareunternehmen Ampard AG aus Zürich leistet hier europaweit Pionierarbeit. Esther Mumprecht, Ampard AG

■ Im Vergleich zu Deutschland bieten die Stromnetze in der Schweiz pro Haushalt eine etwas höhere Aufnahmekapazität für Solarstrom. Dezentrale Stromspeicher werden daher im Unterschied zu Deutschland bislang nur in den Kantonen Thurgau und Waadt sowie in Mitgliedsgemeinden der Energieregion Bern-Solothurn speziell gefördert. Die Anforderungen bei Minergie und SIA 2031 sprechen aber eine klare Sprache: ein möglichst hoher Eigenverbrauchsanteil ist das Zukunftsmodell und dazu werden günstige Batteriespeicher benötigt. Das Startup Ampard AG senkt die Kosten dank folgender Innovation: Mehrere Batteriespeicher werden zu einem virtuellen Kraftwerk zusammengefasst und stellen für das Stromnetz Stabilisie-

Vernetzte Stromspeicher werden in den Niederlanden bereits grossflächig eingesetzt. (Bild: Eneco)

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rungshilfe bereit, auch Regelleistung genannt. Dieser kleine Nebenjob des Speichers erwirtschaftet einen Zusatzerlös für den Batteriebesitzer. Gleichzeitig maximiert das Energie-ManagementSystem den Eigenverbrauchsanteil an der hauseigenen Stromproduktion und bezieht dazu auch die Wärmepumpe und die Ladestation des Elektroautos optimal mit ein. Bei rund 10 kWh Batteriekapazität und einer darauf abgestimmten installierten Photovoltaik-

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Leistung können etwa zwei Drittel des Jahresstromverbrauchs eines durchschnittlichen Einfamilienhauses mit selbst produziertem Strom abgedeckt werden.

Eigenverbrauch fühlt sich gut an Jeder Hobbygärtner weiss, dass Selbstangebautes einfach besser schmeckt. Bei Photovoltaik liegt die Eigenversorgung ebenfalls im Trend – obwohl die Lampen natürlich nicht heller scheinen, nur weil der Strom direkt vom Dach kommt. Der Selbstversorgergedanke und das Gefühl von Unabhängigkeit


Gebäudeautomation |

zählt mindestens genauso stark, wie die Gestehungskosten pro kWh, welche bei der Planung errechnet werden. Damit sich die Anschaffung eines Speichers aber auch wirtschaftlich lohnt, ist die gleichzeitige Investition in ein Energie-Management-System zu empfehlen, welches mit technologischen Entwicklungen in Zukunft mithalten kann. Denn es sind nicht die Batteriezellen alleine, sondern die intelligente Steuerung und integrierte Gebäudetechnik, die den Unterschied machen, ob das Maximum an Ertrag aus der eigenen Solarstromanlage herausgeholt werden kann.

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Vernetzung vor und hinter dem Zähler.

Intelligente Vernetzung Ein Smart Grid, das nur bis zum Hausanschlusszähler vordringt, ist wenig zielführend, wenn sich hinter dem Zähler womöglich ein komplettes Smart Home befindet. Hier setzt die Software von Ampard AG an. Das übergeordnete Ziel ist eine Vernetzung sowohl vor als auch hinter dem Zähler. Vor Ort wird ein Steuerungscomputer installiert. Dieser kommuniziert mit der Energieinfrastruktur im Haus und beherrscht die unterschiedlichen Schnittstellen: zum Beispiel zum PhotovoltaikWechselrichter, zum Batteriespeicher, zur Wärmepumpe und der Ladestation des Elektroautos. Der Minicomputer verbindet sich via Internet oder Mobilfunkverbindung mit den zentralen Servern. Von dort aus geschieht die Fernsteuerung und Überwachung der Anlage. Zusätzlich werden in dieser Cloud mehrere Anlagen virtuell aggregiert und in übergreifende Systeme eingebunden. Ein solcher Schwarmspeicher kann beispielsweise Primärregelleistung an den Übertragungsnetzbetreiber vermarkten.

Netzstabilisierung mit Batteriespeichern Der Übertragungsnetzbetreiber – in der Schweiz ist das die Firma Swissgrid – benötigt Regelleistung, um die Netzfrequenz trotz Schwankungen in Angebot und Nachfrage stets bei 50 Hertz zu halten. Zur Absicherung werden Reserven bei unterschiedlichen Energiemarktteil-

Alte Welt (oben) und neue Welt: In der Vision des niederländischen Energiekonzerns Eneco sind für Netzstabilisierung keine klassischen Kraftwerke mehr notwendig. (Bild: Eneco)

nehmern eingekauft. In der Vergangenheit waren dies klassische Kraftwerke, die je nach Bedarf des Netzes auf Anweisung des Übertragungsnetzbetreibers etwas mehr oder weniger Strom produziert haben. Für die Energiewende ist es aber extrem wichtig, dass auch mit erneuerbaren Energien die Netze stabilisiert werden können. Vor allem für die kurzfristige und ganz schnell benötigte Intervention, die sogenannte Primärregelleistung, bieten sich Batterien an. Diese reagieren als Puffer im Netz – vollständig automatisiert. An verschiedenen Orten werden dafür extra Batterieparks gebaut. Mit der Lösung von Ampard AG können aber auch viele, über das ganze Land verteilte Kleinbatterien diesen Job übernehmen. Der Speicherbesitzer merkt von der Regelleistungserbringung kaum etwas, denn der Batterieladezustand schwankt

bei Primärregelleistung nur im Bereich von 1–2 %. Dass ein kleiner Teil der Speicherkapazitäten im Sinne der Energiewende zur Netzstabilisierung eingesetzt werden kann und dabei einen Zusatzerlös generiert, findet grundsätzlich Anklang. Volle Transparenz, wann und wie viel der Speicher fremd genutzt wird, ist für die Akzeptanz der Anwendung aber extrem wichtig. Neben Primärregelleistung gibt es weitere Dienstleistungen, die vernetzte Speicher für das Netz übernehmen können. Grösstenteils fehlen dazu noch die geeigneten Marktstrukturen. Innovative Energieunternehmen werden sich in den nächsten Jahren aber ziemlich sicher eigene Speicherschwärme innerhalb ihres Kundenstammes aufbauen, um diese entsprechend zu nutzen. In verschiedenen europäischen Ländern sind solche Projekte bereits initialisiert. ➜

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Neue Vermarktungsmodelle

Gebäudeautomation |

Der niederländische Energiekonzern Eneco, zum Beispiel, hat 2016 mit der Softwarelösung von Ampard AG einen Speicherschwarm aus Teslabatterien aufgebaut. Das Gesamtpaket für Privatkunden, welches den Namen CrowdNett trägt, beinhaltet einen Solarstromspeicher zu einem besonders attraktiven Preis – die Tesla Powerwall 1 gab es für 4500 Euro – und eine jährliche Beteiligung am Regelleistungsertrag des Schwarms von etwa 400 Euro. Im Gegenzug

wird vertraglich festgehalten, dass Eneco die Speicher ferngesteuert nutzen darf. Das Angebot verzeichnete grosse Nachfrage und Eneco baut den mehrere hundert Anlagen grossen Schwarm nun auch mit anderen Speichermarken weiter aus. Auch in Deutschland sind bereits ähnliche Angebote entstanden. Anstatt der Auszahlung eines jährlichen Ertrags wird hier zum Beispiel durch die Sonnen GmbH eine Flatrate für den Strom angeboten, welche der Besitzer einer Anlage noch aus dem Netz

braucht, um seinen restlichen Jahresstrombedarf zu decken. Der Mehrwert liegt hier bei der starken Vereinfachung. Mit einer Erstinvestition und einer monatlichen Abonnementsgebühr muss der Kunde sich zukünftig weder um Einspeisevergütung noch um steigende Stromtarife kümmern. Er kann sogar ohne eine eigene Photovoltaikanlage daran teilgenehmen – solange ein Speicher installiert wird, auf den das Energieunternehmen zugreifen und neben Regelleistung zum Beispiel den auf kurzfristigen volatilen Energiemärkten günstig eingekauften Strom zwischenparken kann. Die Möglichkeiten, wie intelligent vernetzte Speicher in eine gewinnbringende Interaktion mit den Energiemärkten treten können, sind vielfältig und werden sich mit zukünftigen Veränderungen im Energiesektor weiter wandeln. Auch die Art und Weise, wie Anbieter diese Möglichkeiten in Endkundenprodukte verpacken können, lässt viel Spielraum offen. Die Softwarestruktur der Ampard AG ist bereits heute darauf ausgelegt, diese Flexibilität zu bieten. Den Energiekonzernen wird die Lösung zudem als White-LabelProdukt angeboten, sodass darauf eigene Produktmarken entwickelt werden können. In der Schweiz ist die AmpardBasisanwendung hingegen auch ohne Einbezug des jeweiligen Energieversorgers bereits erhältlich. Solar-Installateure können den Steuerungscomputer über den Vertrieb durch die novagrid ag besorgen. Dem Kunden wird je nach ausgewähltem, kompatiblem Speichersystem eine jährliche Prämie für die Teilnahme am Regelleistungsmarkt ausbezahlt. ■ www.ampard.com www.novagrid.ch


Gebäudeautomation | Produkte

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Gebäudeautomation | Produkte

Luftfeuchtigkeit überwachen, Wasserschäden verhüten ■ Der Einsatz des Funksensors WLF101 in Verbindung mit der Meldezentrale GLW200 ermöglicht neben der Früherkennung von auslaufendem Wasser und nassen Böden auch die Überwachung von Luftfeuchtigkeit und Temperatur in Gebäuden. Es können acht Funksensoren sowie zwei kabelgebundene Sensorketten über die Meldezentrale betrieben werden. Für Luftfeuchtigkeit und Temperatur sind Grenzwerte programmierbar, die bei Über-/Unterschreitung eine Meldung oder einen Alarm auslösen. Um eine zuverlässige Überwachung zu garantieren, wird die Funkstrecke zwischen Meldezentrale und den Funksensoren periodisch überprüft. Eine Störung oder ein erforderlicher Batteriewechsel werden signalisiert. Die kabelgebundenen Sensoren werden permanent auf Kabelbruch überwacht. Vier potenzialfreie Relaiskontakte sind über das Frontpanel frei als Alarm-, Störungs- oder Meldekontakte konfigurierbar. Eine Störung wird über den Piezosummer akustisch signalisiert. Die Anbindung der Sensoren sowie die Eingabe und Konfiguration der verschiedenen Grenzwerte und Funktionen werden über das Frontpanel mit Textdisplay vorgenommen. Der Betriebszustand der Meldezentrale wird durch zwei LEDs und das Textdisplay übersichtlich dargestellt. ■ Telma AG Tel. 033 359 30 50 www.telma.ch

Es können max. acht Funksensoren sowie zwei kabelgebundene Sensorketten über die Meldezentrale betrieben werden.


Gebäudehülle | Spenglerei |

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Das EnergieGrünDach ist die optimale Kombination von Solarenergie-Nutzung und Vegetation auf Dachflächen

Wichtiger Baustein für die Energiewende: das EnergieGrünDach Die Begeisterung der Solarfachleute über die Kombination von Photovoltaik und Gründach hielt sich bisher in Grenzen. Fehlerhafte Planung, unsorgfältige Ausführung und ungenügende Pflege haben manchmal zu Konflikten geführt. Und noch immer werden Gründächer abgeräumt, um PV-Anlagen zu installieren, da diese durch die Einspeisevergütung kurzfristig Geld bringen. Beides müsste nicht sein, denn das EnergieGrünDach hat inzwischen eine rasante Entwicklung durchgemacht und bietet heute valable Lösungen, Energiegewinn und Vegetation vorteilhaft zu kombinieren. Fritz Wassmann-Takigawa

■ Das EnergieGrünDach ist die Kombination von Solarenergie und Vegetation zur optimalen, ganzheitlichen Nutzung von Dachflächen und möglicher Synergien. Diese Kombination ist möglich und vorteilhaft bei schräg oder senkrecht aufgeständerten Modulen auf Flachdächern. Auf Schrägdächern dagegen, ebenso wie bei horizontal oder flachwinklig montierten Modulen, scheidet diese Methode aus. Als Kompromiss bietet sich die Kombination auf unterschiedlichen Dachflächen an: Bereiche mit Vegetati-

on, aber ohne PV – und umgekehrt. Wo PV-Module als Dachabdeckung z. B. auf Pavillons verwendet werden, ist eine Verbindung mit Pflanzen ebenfalls möglich und meist sinnvoll.

Auf Herausforderungen intelligent reagieren

Eine ganze Reihe problematischer Entwicklungen fordern uns heraus und verlangen nach intelligenten Lösungen: Die weltweite Klimaveränderung mit

Klassische Kombination: schräg aufgeständerte PV-Module mit Vegetation. (Bild: Fritz Wassmann)

PV-Anlage auf Dach und Fassade plus Fassadengrün. (Bild: Irene Zluwa)

Silberlaubige Vegetation und PV-Module auf Distanz. (Bild: Heinz Sigrist, Contec)

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Gebäudehülle | Spenglerei |

Solarpavillon auf dem Dach: halbtransparente PV-Module als Regenschutz, Pflanzen für Schönheit und Lebensraum. (Bilder: Irene Zluwa)

statistisch belegter immer grösserer Dichte von Witterungsextremen, mit Dürren, Bränden, Überschwemmungen, Erdrutschen und in der Folge frühzeitigen Todesfällen, Flüchtlingsströmen und längerfristig mit kaum lösbaren Konflikten. In den Ballungsräumen gibt es den urbanen Hitzeinseleffekt (urban heat island effect), der kürzlich von der ETH für die Stadt Zürich untersucht wurde. Dabei hat man festgestellt, dass die Temperaturen im Stadtzentrum bis zu 6 Grad wärmer sind als im Umfeld. Der Verlust von Lebensraum durch Überbauungen und die Reduktion der Artenvielfalt durch das Zusammenwirken komplexer Faktoren schreiten fort. 36 % der Pflanzen- und Tierarten unseres Landes sind gefährdet – in unterschiedlichem Masse zwar, aber zunehmend. Die Luftqualität ist, insbesondere in den Ballungsgebieten, allgemein unzureichend

und überschreitet regelmässig die gesetzlichen Grenzwerte. Die Folge sind – allein in der Schweiz – alljährlich mehrere Tausend Todesopfer. Fazit: Wollen wir die Lebensbedingungen auf unserer Erde für uns und kommende Generationen im erträglichen Rahmen halten, müssen wir sehr vieles entschlossen und zügig ändern. Die Energiewende – effizient, 100 % erneuerbar, dezentral, vernetzt und bürgernah – ist «eines der grössten Modernisierungsprojekte unserer Gesellschaft.» Das EnergieGrünDach kann einen wesentlichen Beitrag dazu leisten.

Photovoltaik: ein riesiges, erst ansatzweise genutztes Potenzial Ja, die Photovoltaik wird auch in unserem Lande immer mehr genutzt. PV deckt aktuell gegen 3 % des heimischen Stromverbrauchs. Es könnte viel mehr sein, wie unser

kleiner Nachbar Liechtenstein es vormacht: Er hat mit 580 Watt pro Kopf die weltweit höchste kumulierte installierte PV-Leistung. Deutschland ist im zweiten Rang mit 500 Watt, die Schweiz auf Rang 11 mit knapp 200 Watt (Quelle: SolarSuperState Ranking 2017). Weshalb wird bei uns nicht jeder Neubau selbstverständlich mit PV ausgerüstet? Die neuesten Berechnungen von Meteotest (2017) überraschen: Das wirtschaftliche solare Potenzial auf Dächern und Fassaden liegt in der Schweiz bei nahezu 50 Terawattstunden, also bei über 80 % unseres gesamten Jahresstrombedarfs (ca. 60 TWh). PV hat eine sehr gute Energiebilanz, ist sauber und dauerhaft, fast zu 100 % recycelbar, preisgünstig und wird heute in einer breiten Palette von Farben und Oberflächenstrukturen angeboten – eine Wundertüte für gestaltungswillige Architekten. Die Kombination und Vernetzung mit Wasserkraft, Windkraft, Biomasse, Speicherung und intelligentes Lastmanagement ermöglichen zuverlässige Versorgung und Netzstabilität.

Die grüne Seite: Vegetation auf dem Dach

Fassadengrün gegen Sommerhitze: gleiches Objekt, Begrünung von aussen und innen betrachtet. (Bilder: Fritz Wassmann)

Manche Städte schreiben sie bei Neubauten mit Flachdach zwingend vor, viele Gemeinden fördern sie explizit: Gründächer – sei es extensiv (mit Substratschichten unter ca. 15 cm) oder intensiv (als eigentliche Gärten auf dem Dach mit Substratschichten von 30, 40 cm oder mehr). Die Vorteile des Gründachs sind vielfältig : • Der Wasserrückhalt entlastet das lokale Abwassersystem. • Hitzeschutz führt zu angenehmerem Innenraumklima und grossflächig zur Verbesserung des Stadtklimas. • Durch Bindung von Schadstoffen – namentlich Feinstaub und CO2 – wird die Luftqualität etwas verbessert.


Gebäudehülle | Spenglerei |

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Solardach und Lebensraum für Menschen, Pflanzen und Tiere. (Bild: Contec)

Weitere Informationen Die Schweizerische Fachvereinigung Gebäudebegrünung SFG ist die neutrale Informationsstelle zu EnergieGrünDach und EnergieGrünFassade. Ihre soeben neubearbeitete Broschüre «EnergieGrünDach und EnergieGrünFassade – Herausforderung und Chance» führt Sie weiter. Schweizerische Fachvereinigung Gebäudebegrünung SFG, Tel. 033 223 37 57, info@sfggruen.ch, www.sfg-gruen.ch

• Gründächer beleben bisher ungenutzte Flächen als neugewonnene Lebensräume für Menschen, Pflanzen, Tiere und verbessern die Ästhetik im Siedlungsraum. • Schutz der Dachabdichtung: Langzeiterfahrungen bestätigen eine etwa doppelt so lange Lebensdauer und damit langfristige Kostenersparnis. • Urban gardening, eine weltweite Entwicklung: Gemüse und Früchte vom Dachgarten.

Das ideale Paar: das EnergieGrünDach «Sowohl als auch» statt «Entweder oder». Die Kombination von Solar- und Gründach bietet überzeugende Vorteile: • Die Träger der Solarpaneele werden durch Speichermatten, Substrat und Vegetation festgehalten. Weitere Auflasten sowie Dachdurchdringungen entfallen. • Neuentwickelte, dichte und niedrige Vegetationstypen unter den Paneelen hemmen Keimung und Entwicklung unerwünschter Pflanzen und schaffen einen schattigen, kühlen Lebensraum mit eige-

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mit bauaufsichtlichem Prüfzeugnis

nem Artenspektrum. Auf den offenen Flächen zwischen den Paneelen gedeiht eine überwiegend silberlaubige, trockenheitsverträgliche Pflanzendecke, die durch Lichtreflektion den Stromertrag der Photovoltaik vor allem bei senkrechter Aufständerung nachweislich erhöht (Prof. Franz Baumgartner, ZHAW, 2017). Eines darf allerdings nicht verschwiegen werden: Das optimale EnergieGrünDach bedarf professioneller, sorgfältiger Planung, Ausführung und Pflege!

Die kleine Schwester: die EnergieGrünFassade

Was kostet das EnergieGrünDach ?

Fazit

Nach bisherigen Erfahrungen liegen die Gestehungskosten für das EnergieGrünDach ca. 10 % höher als für ein reines Solardach. Auch für die Pflege ist etwas mehr aufzuwenden. Regelmässige, zweimal jährliche Kontroll- und Pflegedurchgänge halten das EnergieGrünDach in optimalem Zustand. Der Einsatz von speziellen Mährobotern dürfte die Kosten in naher Zukunft noch senken.

Zur Erreichung der in Paris vereinbarten Klimaziele und zur Erhaltung von Lebensqualität, Umwelt und prosperierender Wirtschaft ist die Energiewende unabdingbar. Ebenso brauchen unsere Städte mehr und besseres Grün. EnergieGrünDach und EnergieGrünfassade vereinen beide Ziele zur optimalen Synthese. ■

Die optimale Ergänzung für das EnergieGrünDach ist die EnergieGrünFassade. Sie ist für die Öffentlichkeit sichtbarer und kann ein starkes, ansprechendes und ästhetisch hochstehendes Element der Siedlungsgestaltung sein. Photovoltaik an Fassaden liefert vor allem im Winter gute Erträge, wenn die Sonne tief steht und der Strom stark gefragt ist. Allerdings ist eine direkte Kombination nur getrennt möglich: optimal besonnte Flächen mit PV, andere mit Vegetation.

Die Effizienz auf Ihrem Dach.

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5Bau nach der Sanierung: mit neuer, moderner Kuppel über dem Eingang.

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Anspruchsvolle Membrons und Gräte, originalgetreu wieder erstellt in Kombination mit Schieferplatten-Deckung.4

Schöne Dachrenovation des Saals Del Castillo Ein neues Dach mit herkömmlichen Ornamenten und neu gestaltetem Eingangshut ziert den Marktplatz von Vevey und verbindet die Tradition des 20. Jahrhunderts mit der Moderne des 21. Bernard Trächsel

■ Die Stadt Vevey hat entschieden, den Saal Del Castillo, ein historisches Monument aus dem 20. Jahrhundert, zu renovieren. Der Bau ist mit seinen klassischen Fassaden, seinem reichhaltigen Interieur, seinen imposanten Fenstern und der feinen Bedachung ein erhaltenswertes Relikt der Vergangenheit. Die Firma B. Schnider SA, Montreux, erneuerte im Zuge der Renovation die ganze Dachdeckung und Ornamentierung in Kupfer-Titanzink.

Baubeschrieb und Kommentar Jury Der Saal Del Castillo, ein Prunkwerk aus dem letzten Jahrhundert verbindet die Architektur alter Tradition mit den modernen Bedürfnissen der Gegenwart. Der Bau ziert den Marktplatz direkt am See in Vevey. Das Gebäude ist weitgehend artgerecht restauriert worden. Einzig das Kuppeldach

über dem Haupteingang wurde verändert um den heutigen Ansprüchen von Licht und Technik gerecht zu werden. Damit hielt auch der moderne Zeitgeist im architektonischen Bild Einzug. Inwendig wurde alles installiert, was heute zur Nutzung eines solchen Hauses und Saales gehört. Der Saal Del Castillo umfasst einen grossen Saal, polyvalent benutzbar und geeignet für Konzerte und akustisch anspruchsvolle Auftritte sowie drei kleinere Säle, die individuell oder ergänzend zum grossen Saal benutzt werden können. Für den Umbau wurden bauseitig ein Gerüst und Notdach zur Verfügung gestellt. So konnten die ganze Demontage der alten Materialien und die neue Dachkonstruktion witterungsgeschützt und ohne Gefahr für die Bausubstanz erfolgen. Die Schalung wurde kontrolliert, partiell optimiert, faules

Holz wurde ersetzt. Darüber wurde eine dichte Unterdachfolie verlegt, darauf die Konterlattung und die Lattung zur Auflage der Naturschieferplatten. Die Eingangskuppel wurde aufgrund des grösseren Formeingriffes vollständig abgebrochen und neu erstellt. Auch wurden in diesem Dachteil die technischen Anforderungen am sanierten Bau eingebaut. Die Renovation des Hauptdaches erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den Vertretern des Denkmalschutzes. Die am Dachrand verlegten Einlegerinnen wurden einteilig ausgeführt und würden sich bei Stauung oder Behinderung des Wasserabflusses nach vorne entwässern. Das Unterdach ist natürlich sowohl bei den Membrons wie bei den Rinnen dicht angeschlossen. Die Luft-


Gebäudehülle | Spenglerei |

schlüssen und den Übergängen zu Fenstern oder Objekt: Saal / Salle Del Castillo, Vevey Dachbrüchen mussten Konstruktion Dach: Doppelfalzdach und in mehreren Sitzungen klassische Ornament-Spenglerarbeit die Ansprüche der ArWerkstoffe Dach: Spenglerarbeit in Titanzink chitektur und der FalzVM, spanischer Naturschiefer Samaca technik inkl. Funktion des Daches koordiniert Baubeteiligte werden. Bauherr: Stadt / Ville de Vevey Abschliessend bemerkte Spengler: B. Schnider SA, Montreux, Spenglermeister Cédric Spenglermeister Cédric Oehen Oehen «dass die SanieCédric Oehen, Spenglermeister, Architekt: Architectum Sàrl, 1820 Montreux Firma B. Schnider SA, Montreux. rung einige Knacknüsse zu lösen gab, aber auch die Chance bot, bei eiein- und austritte sind bei diesen Übergängen und nem ehrwürdigen Bau den Spenglerberuf in den oben am Kuppeldach regelgerecht eingebaut wor- Facetten Tradition und Moderne auszuleben». den. Auch die elf Lukarnen/Ochsenaugen waren de- Für die Jury respektiert die Sanierung Verganfekt. Bei ihrer Erneuerung wurde die Gelegenheit genheit und Gegenwart. Die Form und Integragenutzt, sie masslich abzustimmen und alle gleich tion der Eingangskuppel erfolgte auf individuelzu fabrizieren. Die Aussenhaut des Daches auf le, ja eigenwillige Art und Interpretation. Die dem Hauptgebäude besteht aus spanischem Na- Gefälligkeit dürfte auch vom Betrachter je nach turschiefer Samaca. Geschmack unterschiedlich ausfallen. UnbestritDie Eingangskuppel ist mit vorbewittertem Titan- ten ist, dass der Spengler die Wünsche von Bauzink bedeckt, Materialdicke 0,8 mm, Achsmass herrschaft und Architektur umzusetzen hat, was 530 mm, mit Doppelfalzen verbunden. bei dieser Renovation gut gelungen ist. ■ Die Bahneneinteilung wurde vom Architekturbüro vorgegeben. Bei den verschiedenen An- und AbBautafel

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Sanitärtechnik | Wohnen |

suissetec-Checkliste der Massnahmen in jeder Phase bis zur Übergabe von Trinkwasserinstallationen

Trinkwasserhygiene bei Kalt- und Warmwasserinstallationen Eine Forschungsarbeit an der Eawag in Dübendorf hat zu zusätzlichen Erkenntnissen zu Materialien in Kontakt mit Trinkwasser geführt. Die Beschreibung der praxisorientierten Massnahmen zur Problemlösung ist noch in Bearbeitung. Gleichwohl weist der Branchenverband suissetec auf bereits bestehende und bewährte Massnahmen hin, welche eine saubere und korrekte Übergabe einer Trinkwasserinstallation gewährleisten. Beat Waeber, Mitglied Zentralvorstand suissetec

■ In letzter Zeit wurde an diversen Veranstaltungen, auf Plattformen und in Fachzeitschriften viel über Trinkwasserhygiene gesprochen, publiziert und referiert. Ursache dafür ist unter anderem die Forschungsarbeit an der Eawag in Dübendorf, bei der zusätzliche Erkenntnisse zu Materialien in Kontakt mit Trinkwasser gewonnen wurden. Im Moment sind die Problemstellungen und das zu erzielende Resultat bekannt, aber die vollumfänglichen praxisorientierten Massnahmen dazu sind noch nicht erarbeitet. Um der Sanitärbranche verhältnismässige und umsetzbare Lösungen zur Verfügung zu stellen, hat der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfachs (SVGW) eine breit abgestützte Arbeitsgruppe bestehend aus Vertretern von Vollzug, Forschung, Wasserversorgungen, Fachverbänden wie suissetec und den Schweizer Herstellern von Trinkwasserverteilsystemen gegründet. Insbesondere suissetec ist und war es immer wichtig, mit Fakten und Lösungsvorschlägen an die Mitglieder zu gelangen. Bezüglich des Themas Wasserhygiene sollte dies nicht anders sein. Es wird weiterhin mit Merkblättern und Weiterbildungen auf dieses Thema aufmerksam gemacht, jeweils zu gegebener Zeit. Insbesondere wird suissetec nach Inkrafttreten der revidierten «Trinkwasserverordnung» eingehend die Branche mit dazugehörigen Lösungsvorschlägen informieren.

Es liegt in der Verantwortung des Installateurs, eine saubere Trinkwasserinstallation zu übergeben.

Für den Moment sind nachfolgend wichtige Massnahmen aufgelistet, welche bereits für eine saubere und korrekte Übergabe einer Trinkwasserinstallation sorgen können. Das Risiko einer Kontamination ist nach strikter Einhaltung dieser Punkte bereits stark reduziert.

Planungsphase • Fachlich einwandfreie Planung. • Vermeiden unnötiger Entnahmestellen. • Möglichst kurze Leitungsführung. Totleitungen sind unzulässig. • Provisorisch vorbereitete Anschlussleitungen dürfen nicht an die Verteilleitung angeschlossen werden. • Wo ein hoher Komfort bzw. grosser Ausbau verlangt und unumgänglich wird und/oder die Belegung unstetig ist, soll eine eventuelle automatische Spülung überprüft und vorgeschlagen werden (Hotels, Spitäler, Chalets, Luxusvillen, Zweitwohnungen etc.).

Installationsphase

• Ausschliesslich hochwertige, zertifizierte Materialien einsetzen. • Korrektes, sauberes Lagern der Materialien. Verhindern von Verunreinigungen, indem Rohre und Formstücke mit Kappen verschlossen werden. • Sauberes Arbeiten. Vermeiden von Verunreinigungen auch während der Installationsarbeiten. Auch hier die offenen Stellen mit Kappen/Zapfen immer verschlossen halten.

Erstbefüllung/Dichtheits- und Festigkeitsprüfung • Saubere Wasserbezugsquelle (oft Bauwasserprovisorium): Nur von unterhaltener und gut durchspülter Trinkwasserversorgung abnehmen. • Nur spezifische, für Trinkwasser geeignete Füllschläuche und Druckpumpen verwenden (keine Gartenschläuche). Diese kennzeichnen mit


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«Nur für Trinkwasserinstallationen», sauber halten, unterhalten, und von anderen Füllgeräten (Heizung, Kälte etc.) getrennt halten. • Ganze Fülleinrichtung vor der Erstbefüllung der Installation mit Trinkwasser genügend durchspülen und reinigen. • Einsetzen eines Hygienefilters für die Erstbefüllung. • Vermeiden von Langzeitstagnation von der Erstbefüllung bis zur Inbetriebnahme. Nötigenfalls regelmässige Trinkwassererneuerung.

Übergabe und Instruktion • Die ganze Installation ist vor der Übergabe mit dem maximalen Volumenstrom wirksam zu spülen, bis die Trinkwasserqualität gewährleistet ist. • Instruktion an Bauherr respektive Betreiber der Liegenschaft betreffend Notwendigkeit einer genügend häufigen Benutzung und somit genügender Trinkwassererneuerung an jeder Entnahmestelle.

Es liegt in der Verantwortung des Installateurs, eine saubere Trinkwasserinstallation zu übergeben. Es liegt dann in der Verantwortung des Betreibers, eine saubere Trinkwasserinstallation zu unterhalten.

Weitere Hinweise Es ist ratsam, den Hygienefilter für die Erstbefüllung in der Submission auszuschreiben, damit diese Kosten im Angebot enthalten und gedeckt sind. Es ist wichtig, die Dämmarbeiten frühzeitig zu erledigen: • Dämmen der Warmwasserleitungen gegen Wärmeverlust (begünstigte Legionellenbildung unter 55 °C) • Dämmen der Kaltwasserleitungen gegen Wärmeaufnahme (begünstigte Bakterien- und Legionellenbildung über 25 °C) ■ www.suissetec.ch

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Hilfsmittel und Regelwerke – Zum Thema Wasserhygiene sind folgende weitere Hilfsmittel vorhanden (MB = Merkblatt): – MB suissetec «Dichtheits- und Festigkeitsprüfungen an Wasserinstallationen» – MB suissetec «Legionellen» – MB suissetec «Anlagen für Trinkwarmwasser in Gebäuden» – MB suissetec «Stagnierendes Wasser» – MB suissetec «Trinkwasserleitungen – Hygiene und Sorgfalt bei der Materialbehandlung» – MB suissetec «Durchfluss-Wassererwärmer» – MB suissetec «Trinkwarmwasser in Gebäuden» – MB suissetec «Sanitärapparate: Dienstleistung erkennbar machen» – MB suissetec «Korrekte Planung und Ausführung von Küchenanschlüssen im Wohnbereich» – Web-App suissetec «Wartung von Sanitäranlagen» – MB SVGW «Legionellen» – Regelwerk SVGW «Richtlinie für Trinkwasserinstallationen W3» – Regelwerk SVGW «Richtlinie Rückflussverhinderung in Sanitäranlagen W3/E1» – Regelwerk SVGW «Richtlinie Betrieb und Unterhalt von Sanitäranlagen W3/E2»

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200 Jahre Duravit: Ein Gespräch mit CEO Frank Richter

«Wir sind modern, nicht modisch …» Anlässlich des Jubiläumsjahrs antwortet Frank Richter, CEO von Duravit AG, des international renommierten Herstellers von Designbädern auf Fragen zur wechselvollen Geschichte, zur gestalterischen «DNA» und zur Zukunft des Unternehmens. Quelle: Duravit AG

■ 200 Jahre Duravit. Wofür steht das Unternehmen Duravit heute? Frank Richter: In den frühen Anfängen der Firmengeschichte war Duravit zunächst Keramikspezialist, später dann Fabrikant von Sanitärprodukten, und heute ist die Duravit AG ein internationaler Hersteller von Designbädern. Das markenorientiert geführte Unternehmen steht für ganzheitlich gestaltete Bäder. Dabei verstehen wir uns selbst als Interior Designer für den Lebensraum Bad. Dass das Bad zum Lebensraum geworden ist, dazu haben wir in den letzten 30 Jahren entscheidend mit beigetragen. Ende der 1980er-Jahre hat Duravit gemeinsam mit Dieter Sieger erstmals eine durchgängige Designserie für das Bad präsentiert. Giamo war aber erst der Anfang. Das erste vollständige Designbad folgte dann 1994 mit Philippe Starck und revolutionierte die Sanitärbranche. Heute arbeiten zahlreiche international renommierte Designer aktiv für Duravit. Ganz neu seit 2017: Cecilie Manz. Gibt es die unverkennbare Duravit-DNA? Unser Anspruch lautet: Designbäder erlebbar machen. Dafür stehen höchste Qualität, Originaldesign und komfortstiftende Technologie. Dieser Markenkern definiert unsere weltweite DNA und zeichnet das aus, was wir tun. Für uns besteht das Bad der Zukunft aus der idealen Kombination dieser drei Kernkompetenzen. Um diese drei Kompetenzfelder stetig weiterzuentwickeln, arbeitet unser Produktmanagement eng vernetzt mit internen sowie externen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen und unseren Designern.

Duravit – Präsenz in 130 Ländern Im Jahr 1817 in Hornberg mitten im Schwarzwald gegründet, ist die Duravit AG heute ein international führender Hersteller von Designbädern. Das Unternehmen agiert weltweit in über 130 Ländern und steht für Innovationen im Bereich gutes Design, intelligent eingesetzte Technik und höchste Qualität. In Kooperation mit international renommierten Designern wie Philippe Starck oder EOOS entstehen komfortstiftende Bäder. Das Produktportfolio von Duravit umfasst Sanitärkeramik, Badmöbel, Duschund Badewannen, Wellnesssysteme sowie DuschWCs, Armaturen und Accessoires.

Frank Richter: «Unser Anspruch lautet: Designbäder erlebbar machen.»


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Stardesigner Philippe Starck ist seit 1994 für Duravit kreativ tätig. Im Bild die erste Kollektion.

Was steckt tatsächlich hinter der Qualität bei Duravit? In der Keramikverarbeitung hat Duravit unbestritten eine lange Tradition und eine ganz besondere Expertise. Die Produktion qualitativ hochwertiger und präziser Keramik begleitet uns seit Firmengründung. Gerade in diesem Bereich entwickeln wir mit unserem F&E-Team immer wieder innovative Neuerungen. In unserer Produktentwicklung gehen Software unterstützte Simulationstechniken Hand in Hand mit Testreihen an realen Modellen. Auch in den Bereichen Badmöbel und Wellnesstechnologien steckt die Qualität in der Kombination aus Handwerk und Hightech. Diese Kombination in allen Bereichen ist sicher einer der ganz wesentlichen Faktoren unseres Qualitätsanspruchs. Gibt es eine einheitliche Designsprache bei Duravit? Duravit hat eine präzise formulierte, wiedererkennbare und einzigartige Designsprache, die nachvollziehbar in archetypischen Grundformen verankert ist. Wir sind modern, aber nicht modisch, wir sind immer zeitlos und eher reduziert als opulent. Wir integrieren komfortstiftende Technologie,

jedoch nie zu Lasten der formalen Gestaltung, schaffen aber trotzdem eine konsistente Designsprache über die einzelnen Produkte im Bad hinaus. In der Duravit Designsprache passt alles zusammen und fügt sich zu einem Gesamtdesign. Wie viel Technologie braucht das Bad der Zukunft? Wir denken immer vom Nutzer her und akzeptieren keine Technik um der Technologie willen. Komfortstiftende Technologie soll nachhaltig ins stimmige Gesamtdesign integriert sein und einen täglichen Mehrwert generieren. Duravit entwickelt kontinuierlich Innovationen in allen Bereichen von Werkstoff- über Spültechnik bis hin zu Elektrotechnik für Licht-, Sound- und Whirlsysteme. Dabei spielen Optik, Haptik als auch Akustik und Usability eine wichtige Rolle. Dieses einzigartige Miteinander gepaart mit unserer Innovationskraft ermöglicht eine sinnvolle Digitalisierung des Bades. So begegnen wir den heutigen und zukünftigen Ansprüchen unserer Kunden. ■ www.duravit.ch


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Dusch-WC Cleanet Riva im Fokus von Design-Awards ■ Dusch-WCs liegen im Trend, denn immer mehr Menschen schätzen den hygienischen Komfort und die gesundheitlichen Vorteile, den die Intimreinigung mit purem Wasser bietet. Das bereits mit mehreren hochkarätigen Designpreisen prämierte Cleanet Riva von Keramik Laufen überzeugt mit einem integrierten, hochwertigen Design aus Keramik und mit tech-

nisch anspruchsvollen sowie nutzerfreundlichen Lösungen. Dabei soll der Hinzugewinn an Lebensqualität jedoch keinen Verlust an Designqualität bedeuten. Um beiden Ansprüchen auf höchstem Niveau gerecht zu werden, hat Keramik Laufen das Dusch-WC Cleanet Riva entwickelt, in dem sich technisches Know-how und Schweizer Qualitäts- und Designverständnis

verbinden. «Hygiene ist Vertrauenssache – deshalb kommuniziert dieses Produkt die Sauberkeit bereits optisch», sagt Peter Wirz. Der Schweizer Designer hat Cleanet Riva entworfen und es geschafft, Erfrischung, Reinheit und Komfort über das schnörkellose, pure Design des WCs zum Ausdruck zu bringen. Für seinen ganzheitlichen Designansatz wurde das Dusch-

WC mittlerweile von mehreren Fachjurys mit international renommierten Designpreisen ausgezeichnet: dem Red Dot Award 2016, dem iF Design Award 2017 und dem Design Plus powered by ISH 2017. ■

Der Schweizer Designer Peter Wirz hat das Dusch-WC Cleanet Riva entworfen und hat es geschafft, Erfrischung, Reinheit und Komfort über das schnörkellose, pure Design des WCs zum Ausdruck zu bringen.

Der Waschtisch aus der Kollektion Ino von Toan Nguyen und das Dusch-WC Cleanet Riva harmonieren bestens. (Bilder: Keramik Laufen)

Keramik Laufen AG Tel. 061 765 71 11 www.laufen.ch


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Rohrreinigung für Haustechniker, Installateure und Rohrreiniger

Bei allen Modellen der Rodrum lassen sich die Trommeln werkzeuglos wechseln. Hier im Bild die Rodrum S.

■ Auf der ISH 2017 in Frankfurt hat der Rohrwerkzeughersteller Rothenberger die RohrreinigungsTrommelmaschinen Rodrum M und Rodrum L vorgestellt. Sie sind die grossen Schwestern der Rodrum S, die Installateure und Haustechniker für klassische Rohrreini-

gungsaufgaben im Wohnhaus verwenden: Rohre bis 100 mm Durchmesser befreit die Rodrum S zuverlässig von Verstopfungen etwa durch Haare oder Toilettenpapier. Haben Artikel der Damenhygiene oder Feuchttücher ihren Weg ins Abflussrohr gefunden, zeigt die Ro-

drum M, was sie kann: Ihr Motor ist kräftiger als die kleinere Maschine und die Spirale stärker. So rückt sie auch hartnäckigen Verstopfungen wirksam zu Leibe. Für alle Aufgaben über das Wohnhaus hinaus, wie an Anschlussleitungen oder Fallsträngen, eignen sich die neuen Maschinen Rodrum M und Rodrum L bestens. Servicemonteure, Facility-Manager von Industriebetrieben oder professionelle Rohrreiniger können damit Rohre von 70 bis 250 mm Durchmesser säubern. Transportieren lassen sich die Maschinen leicht: Die Rodrum S lässt sich bequem tragen, M und L kommen auf einem rollbaren Fahrgestell. Alle Modelle haben einen automatischen Vor- und Rücklauf. Einzigartig von Rothenberger: Derselbe Bedienhebel steuert Vor- und Rücklauf sowie die Spiralenklemmung. Die Spirale wird sofort entlastet, sobald Nutzer den Hebel loslassen. Dadurch verringert sich die Gefahr, dass sich die Spirale bei einer unerwarteten Blockade aufwickelt und sich selbst oder die Maschine beschädigt. Die Trommeln aller Modelle sind werkzeuglos über einen Schnellspanner am Grundgestell austauschbar. So können Nutzer sie einfach auf einen anderen Spiraldurchmesser umrüsten oder die Reichweite mehrfach verlängern. Die Modularität der Rodrums spart Anwendern Geld und Platz im Fahrzeug: Statt verschiedene Maschinen lassen sich einfach die jeweils benötigte Trommel ergänzen. Wer täglich Rohre reinigt, entscheidet sich für die Rodrum M oder Rodrum L, für seltenere Einsätze

Die Rodrum M und die Rodrum L lassen sich mit ihrem Fahrgestell leicht transportieren und in Fahrzeuge einladen.

im Haus reicht die Rodrum S meist aus. Rodrum-Sortiment im Überblick: • Rodrum S: 10-mm-Spirale / 10 m Arbeitslänge und 13-mm-Spirale / 15 m Arbeitslänge. • Rodrum M: 13-mm-Spirale / 15 bis 30 m Arbeitslänge und 16mm-Spirale / 15 bis 45 m Arbeitslänge. • Rodrum L: 16-mm-Spirale / 15 bis 45 m Arbeitslänge und 20-mm-Spirale / 20 bis 60 m Arbeitslänge. ■ Rothenberger (Schweiz) AG Tel. 044 435 30 30 www.rothenberger.com


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Robuste und universelle Lösung deckt Kundenbedürfnis ideal ab

Flachbandsonde gegen Wasserschäden Wasserschäden sind sehr kostspielig. Nicht nur Trinkwasser geht verloren, sondern auch wertvolle Bausubstanz kann massiv beschädigt werden. «Vorsorgen ist besser als teure Reparaturen». Unter dieser Devise ergänzt die Wasserhahn Sicherheitstechnik GmbH laufend das Angebot. Ein neues Produkt ist die sogenannte Flachbandsonde. Andreas Widmer

■ Zwei von drei Wasserschäden haben ihre Ursache in defekten Wasserleitungssystemen oder daran angeschlossenen Apparaten. Beat Peter, Geschäftsführer der in Wallisellen ansässigen Firma, weiss als langjähriger Sanitärfachmann über diese unangenehme Realität bestens Bescheid und kennt auch die verschiedenen Problemzonen in Gebäuden. Realität ist aber auch, dass mit minimalen Investitionen ein Maximum an Schutz vor Wasserschäden erreicht werden kann. Das neue Produkt deckt ein weiteres Kundenbedürfnis ideal ab. Die Absicherung grosser Flächen, isolierter Rohre oder Maschinen ist mit den bereits erhältlichen Sonden möglich, bedeutet aber zugleich, dass zahlreiche Kabel- oder Funksonden im Raum verteilt werden müssen. Isolierte Rohre oder Rohrdurchführungen von einem Raum zum andern konnten bisher nur teilweise abgesichert werden. Mit der Flachbandsonde wird diese Lücke perfekt geschlossen. Die Flachbandsonde kann direkt auf dem Boden, an Wänden, innerhalb von Dämmungen oder einfach an Leitungen befestigt werden. Die im Abstand von 18 mm eingewobenen rostfreien Sondenleitungen detektieren schnell und zuverlässig, dank der hohen Saugkraft des Bandes. Die Sonde wird an eines der Produkte aus dem Sortiment der Wasserhahn Sicherheitstechnik, wie beispielsweise einen Wasserabsteller oder einen Signalgeber wie Blitzleuchte oder Signalhupe angeschlossen. Wasserabsteller sind Leckwarngeräte, die mit-

tels einer Sonde auftretende Feuchtigkeit oder Wasserleckagen messen. Bei lokalisierter Nässe wird die Wasserzufuhr über den installierten System-Kugelhahnen unterbrochen. Akustische Signalgeber können optional als weitere Sicherheitsmassnahme über einen potenzialfreien Kontakt ausgelöst werden. Ein Alarm kann zusätzlich via SMS an eine Servicestelle weitergeleitet werden. Anwendungsbereiche für die Flachbandsonde Das Band kann praktisch überall eingesetzt werden. Die Montage ist innerhalb von Dämmungen, um Leitungsrohre, grossflächig direkt auf dem Boden oder sogar gefaltet hinter Sockelleisten möglich. Eine optimale Platzierung ist sehr wichtig. Das Band kann mit Schrauben, Kabelbindern oder Klebeband befestigt werden. Kundenbedürfnisse werden berücksichtigt Falls Kunden spezielle Wünsche haben, kann jederzeit mit Beat Peter Kontakt aufgenommen werden. Im persönlichen Gespräch werden die Bedürfnisse eruiert und eine anlagespezifische Lösung zusammengestellt. Bei der Wasserhahn GmbH ist man immer offen für Kundenwünsche und dank solcher Gespräche können die wertvollen Produkte permanent optimiert, modifiziert oder ergänzt werden. Die Neuheit Flachbandsonde entspricht einem klaren Kundenbedürfnis und leistet einen grossen Beitrag an die Gebäudesicherheit. ■ Wasserhahn Sicherheitstechnik GmbH Tel. 043 233 35 30 www.wasserhahn.ch Die neue Flachbandsonde entspricht einem klaren Kundenbedürfnis und leistet einen Beitrag an die Gebäudesicherheit.

Die Flachbandsonde kann direkt auf dem Boden, an Wänden oder einfach an Leitungen befestigt werden.

Technische Daten Flachbandsonde Länge: ab 25 cm, bis 5 m, bis 25 m, Sonderlängen auf Anfrage. Breite: 21 mm Leiterabstand: 18 mm Stärke: 1.8 mm Material: Kunststoffgeflecht aus Polyester, isolierte, rostfreie Sondenleitung. Anschlusskabel: 5 m, Sonderlängen auf Anfrage. Test: Band mit Wasser befeuchten, Alarm wird ausgelöst. Sonde ist wieder betriebsbereit, wenn das Band trocken ist.

Die im Abstand von 18 mm eingewobenen rostfreien Sondenleitungen detektieren schnell und zuverlässig, dank der hohen Saugkraft des Bandes.

Befestigungsvarianten: Am Boden und an Wänden mit Schrauben und Unterlagscheibe zwischen den Sensorleitungen befestigen. Mit Kabelbindern an Rohren fixieren. Wartung: nicht erforderlich

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Das neue Geberit Armaturensystem überzeugt mit sei- Der klare architektonische Stil prägt die neue Geberit Waschtischnen schlanken, formschönen und robusten Wandarma- armatur Brenta als Standausführung. turen. Im Bild die Piave-Armatur für Wandmontage.

Elektronische Komponenten sowie Mischer, Ventile und die Energieversorgung sind in einer separaten Funktionsbox untergebracht.

Schlank, schlau und einfach installiert Elektronische Waschtisch■ armaturen ermöglichen ein besonders hygienisches Händewaschen, da zum Öffnen und Schliessen des Wasserhahns nichts berührt werden muss. Zum Einsatz kommen sie vor allem in den Sanitärräumen öffentlicher und halböffentlicher Gebäude wie Flughäfen, Einkaufszentren, Schulen oder Gastronomiebetrieben. Die besondere Herausforderung bei diesen Anwendungen besteht darin, dass sie gerade in hochfrequentierten Lokalitäten Einiges aushalten müssen – nicht nur die häufige, sondern auch oftmals unsanfte Benutzung setzt ihr zu. Ferner sind die meist in den Waschtisch eingebauten herkömmlichen Armaturen und ihre Elektronik konstant hoher Feuchtigkeit und Nässe ausgesetzt, was

zu ärgerlichen Betriebsstörungen führen kann. «Mit dem neuen Armaturensystem haben wir die Schwachstellen von berührungslosen Armaturen behoben», sagt Adriano Rapuano, Produktmanager bei Geberit Schweiz. «Zudem haben wir die spezifischen Installationsprobleme von Wandarmaturen auf überzeugende Art und Weise gelöst.» Beim neuen Geberit Armaturensystem sind mit Ausnahme des Infrarotsensors sämtliche Funktionsteile wie Steuerung, Mischer, Ventile und die Energieversorgung in einer separaten, kleinen Funktionsbox untergebracht. Diese wird gut zugänglich unter dem Waschtisch in die Vorwand eingebaut und befindet sich dadurch ausserhalb der Nasszone. Ist ein Einbau in eine

Aufsatzbecken LOFT aus Stahl-Email: neu definiert ■ Die neuen Aufsatzbecken Schmidlin Loft zeichnen sich durch eine elegante, klare Form aus. Sie sind leicht, grazil und zeitlos schön. Der schlanke, schmale Beckenrand bei dem das Aussen dem Innen folgt, schafft eine völlig neue Ästhetik und unterstreicht zeitlose Zurückhaltung. Mit ihrer filigranen Randgestaltung verleihen die Aufsatzbecken jedem Badezimmer Eleganz und Exklusivität, insbesondere in Kombination mit der Badewanne Schmidlin Loft. Erhältlich sind die Becken in den Grössen 60 x 40 x 11 cm und 30 x 40 x 9 cm. Es gibt sie auch im edlen Emailfarbton alpinweiss matt. ■ Wilhelm Schmidlin AG Tel. 041 859 00 60 www.schmidlin.ch

Vorwand nicht möglich, steht als Alternative eine robuste Funktionsbox für die Aufputzmontage zur Verfügung. Fehlerfreie Installation leicht gemacht Berührungslose Wandarmaturen sind enorm praktisch: Sie lassen den ganzen Waschtisch frei, was dessen Reinigung erheblich vereinfacht, und sie bieten eine überlegene Ergonomie beim Händewaschen. Der Grund, weshalb man dennoch so selten auf elektronische Wandarmaturen trifft, ist relativ banal: Es gab bisher so gut wie keine Lösung für deren sichere Planung und fehlerfreie Installation. Mit dem neuen Geberit Armaturensystem können sich Planer und Installateure auf die Innovation von Geberit verlassen: Durch die Inte-

gration in die Geberit Installationselemente lassen sich Wandarmaturen auf Anhieb so rasch und fehlerfrei in die Wand einbauen wie Standarmaturen in den Waschtisch. ■ Fest verankert in der Wand, die Geberit Wandarmatur Brenta.

Geberit Piave gibt es auch als Standarmatur.

Aufsatzbecken LOFT: leicht, grazil und zeitlos schön. (Bild: W. Schmidlin)

Geberit Vertriebs AG www.geberit.ch


Agenda |

Permanente Agenda

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(Bitte informieren Sie sich auch unter www.hk-gebaeudetechnik.ch/agenda. Änderungen vorbehalten.)

Anmeldung

Thema/Ort

Datum

Tagungen GNI, Gebäude Netzwerk Initiative www.g-n-i.ch

GNI-Seminar: Bürohaus im Plus. Das Verwaltungsgebäude erzeugt mehr Energie 27. September 2017 als es verbraucht. 17.00 – 18.30 Uhr, Flumroc AG, Industriestr. 8, 8890 Flums

Schäfer Partner AG www.energie-gipfel.ch

18. Energie-Gipfel Kanton Aargau. Infos zu Energie- und Klimapolitik. Frühstücksveranstaltung. Do, 6.45 – 9.55 Uhr, Spreitenbach, Umwelt Arena

28. September 2017

www.gebäudetechnik-kongress.ch

1. Gebäudetechnik-Kongress 2017: Building Lifecycle Excellence, Innovation und Performance Gap, Do 5.10.2017, KKL Luzern

5. Oktober 2017

Forum Architektur, ZT Fachmessen, www.bau-energie.ch

Forum Architektur «Verdichtung, Umnutzung, Innov., Energie» Fr 6. Okt. 2017, von 10.30 bis 13.00 Uhr, Bauen+Wohnen, Messe Luzern

6. Oktober 2017

Energie-Apéros Aargau www.energieaperos-ag.ch

Energie-Apéros im Kanton AG:, Energieautarke Gebäude - es ist möglich Jeweils 17.30 - 20 Uhr

17.10.2017, Baden 19.10.2017, Lenzburg 26.10.2017, Aarau

Solar Agentur Schweiz 8006 Zürich, Tel. 044 252 40 04 www.solaragentur.ch

27. Schweizer Solarpreis-Verleihung in Genf, inkl. Norman Foster Award und Sondersolarpreis HEV Schweiz, Datum NEU: Freitag, 20. Oktober 2017, 09.30–15.15 Uhr, Palexpo Genf, Saal B im Kongresszentrum

20. Oktober 2017

ASPO Schweiz, Association for the Study ASPO-Jahrestagung 2017: Finanzflüsse in der Energiebranche of Peak Oil and Gas, www.aspo.ch Sa, 21.10.2017, Bern

21. Oktober 2017

www.suissetec.ch

suissetec-Sanitärtag 2017, Kursaal Bern

25. Oktober 2017

Bauen digital Schweiz www.bauen-digital.ch

2. BIM-Kongress, Arc-Award BIM, BIM-Camp: Aktuelle Herausforderungen, Erfolgsfaktoren der Marktführer, BIM-Anwender – Praxis, Donnerstag/Freitag, 26./27. Oktober 2017, Maag Halle Zürich

26./27. Oktober 2017

Fachv. Wärmepumpen Schweiz FWS Tel. 031 350 40 65, www.fws.ch

FWS Tagung: Wärmepumpen- und Erdwärmesonden-Technik Update 2017, Dienstag 7. November 2017, 9.30-16.15 Uhr, Umwelt Arena Spreitenbach

7. November 2017

www.proklima.ch

ProKlima: 12. Kadertag Gebäudetechnik 2017 (KTGT) Kadertag für Fachleute aus der Lüftungs-, Klima- und Gebäudetechnikbranche, Dienstag, 7. November 2017, Trafohalle Baden

7. November 2017

Swissolar, BFE, u.a. www.swissolar.ch › Agenda

6. Solarwärme-Tagung Schweiz 2017 Mittwoch, 8. November 2017, 9-18 Uhr, Empa Dübendorf

8. November 2017

SIA-Berufsgrup. Architektur und Technik, www.sia.ch/bga, www.sia.ch/bgt

Fachtagung: Low-Tech / No-Tech, Wie viel Technik braucht ein Haus? Do, 9. November 2017, 13 – 18 Uhr, FHNW, Campus Brugg-Windisch.

9. November 2017

GNI, Gebäude Netzwerk Initiative www.g-n-i.ch / Koop. mit KNX Swiss und LonMark Schweiz

GNI-Seminar: Auswirkungen von BIM auf die Gebäudeautomation. Endlich bessere Ausgangslage für die Planung? 13.30 – 17.30 Uhr, Ort wird später bekannt gegeben.

9. November 2017

Energie-Apéros Aargau Tel. 056 222 41 81 www.energieaperos-ag.ch

Energie-Apéros im Kanton AG: Aus Strom wird Gas - wie und warum Jeweils 17.30 - 20 Uhr

21.11.2017, Baden 23.11.2017, Zofingen 29.11.2017, Aarau

VSE, electrosuisse www.stromkongress.ch

12. Schweizerischer Stromkongress Montag/Dienstag, 15./16. Januar 2018 im Kursaal Bern

15./16. Januar 2018

Verband Fernwärme Schweiz www.fernwaerme-schweiz.ch

17. Fernwärme-Forum 2018 Fernwärme / Fernkälte, Donnerstag 8.30 - 16.30 Uhr, Kongresshaus Biel

25. Januar 2018

Weiterbildung: Richtlinie Dachentwässerung und neue WebApp, SN 592›000 «Anlagen für die Liegenschaftsentwässerung – Planung und Ausführung», 1-Tages-Kurs

10. od. 17. Oktober 2017

Hochleistungs-Wärmedämmung (HLWD) in der Baupraxis, Grundlagen/ Bauphysik, neuste Erkenntnisse aus Forschung und Industrie. Tageskurs 8.30-16.30 Uhr, Seminarhotel Arte, Olten

25. Oktober 2017

Kurse www.suissetec.ch www.vsaa.ch www.energie-cluster.ch › Veranstaltungen, saskia.luechinger@energiecluster.ch, Tel. 031 381 24 80

Messen ZT Fachmessen AG 16. Bau + Energie Messe, BernExpo www.fachmessen.ch, www.bau-energie.ch

21. – 24. September 2017

www.svk.ch, www.swisscoolingexpo.ch Swiss Cooling Expo, Fribourg, inkl. Schweizer Meisterschaft für Kälteberufe

8. November 2017

MCH Messe Schweiz (Basel) AG Swissbau, www.swissbau.ch

16. – 20. Januar 2018

Swissbau 2018: Leitmesse der Bauwirtschaft in der Schweiz Messe Basel, Dienstag bis Samstag.

Reed Exhibitions Italia S.r.l. Mostra Convegno Expocomfort 2018 www.reedexpo.it, www.mcexpocomfort.it MCE 2018, Fiera Milano

13. – 16. März 2018

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Verzeichnisse | Impressum

Im redaktionellen Text erwähnte Firmen

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Inserentenverzeichnis

Ampard AG

66

Oventrop (Schweiz) GmbH

53

Aladin AG

Armacell Switzerland AG

62

Panasonic Deutschland

53 4

AMAG Automobil- und Motoren AG

17

ProKlima

12

Arbonia Solutions AG

7

Prolux Solutions AG

52

BMS-Energietechnik AG

61

Restclean AG

Rothenberger (Schweiz) AG

82

Brunner-Anliker AG

82

S + G Mobile Heizzentrale AG 53

Avesco AG

4, 30

Baugew. Berufsschule Zürich Brugg Rohrsystem AG Bundesamt f.En. BFE

8 54

26, 46, 57

Pro-Energie GmbH

31

Ohnsorg Söhne AG

73, 75

Panasonic Deutschland

49

Pixel Systems AG

69

R. Nussbaum AG

22, 81 80

Caotec Solar Sagl

46

Schw. Fachv. Geb.begrünung

71

Careerplus AG

39

Sauter Building Control AG

70

Careerplus AG

34

SIA

26

Coolworld Rentals AG

59

Schmid AG, energy solutions

47

Solar Agentur Schweiz

28

Danfoss AG

13

SF-Filter AG

76

66

Domotec AG

52

Siemens Schweiz AG

33

CTA AG

4

Duravit AG

78

Solar-Log™ Switzerland

EKZ Elektrizitätswerke Kt. ZH

24

suissetec

Electrosuisse

26

SVGW Zürich

Duravit Schweiz AG

3

SOBA INTER AG

75

76

energie-cluster.ch

6

Swisscom (Schweiz) AG

11

55

Taconova Group AG

54

65

Techem (Schweiz) AG

68

39, 46, 76

Empa

40

Swissolar

46

Erdöl-Vereinigung

Energie Solaire SA

46

SWKI

26

Flumroc AG

energie-cluster.ch

12, 28

Telma AG

70

Franz Kaldewei GmbH & Co. KG 77

Tobler Haustechnik AG

TGS Techn. Gebäude Service

25

Geberit Vertriebs AG

Walter Meier (Klima Schweiz)

24

Georg Fischer (Schweiz) AG

29

Wärmebau Vertriebs AG

21

4

Grundfos GmbH

27

Weishaupt AG

56

Geberit Vertriebs AG Hauseigentümerv. Schweiz Hochschule Luzern

84 16 48, 57

Tobler Haustechnik AG Umwelt Arena AG

US 2

US 4 25

Jenni Energietechnik AG

30

V3E Verb. Eff. En. Erzeugung

43

Hans Kohler AG

33

Kaldewei Schweiz GmbH

24

Wasserhahn Sicherh. GmbH

83

HASTRAG AG

65

WT Wärmeaustausch Technologien AG

65

Helios Ventilatoren AG

61

XfleX Software AG

31

84

IBZ

26

ZT Messen AG

27

IMI Hydronic Engineering Switzerland AG

Stellenmarkt:

86

Keramik Laufen AG Keramikland KN AG

80 24

Weishaupt AG Wilhelm Schmidlin AG

50, 52

Kessel Schweiz AG

24

WKK-Fachverband

30

MeGA c/o ADZ AG

8

Zehnder Group Schweiz AG

26

MeteoSchweiz

4

ZT Fachmessen AG

16

Mobil in Time AG

14

Lanz Oensingen AG

35 21, 25

M. Scherrer AG

82

NeoVac ATA AG

9

Titelseite:

Prolux Solutions AG

Beilagen: REMS GmbH & Co. KG

IMPRESSUM HK-Gebäudetechnik 15. Jahrgang, Nr. 9, September 2017 (44. Jahrgang HeizungKlima), erscheint monatlich. www.hk-gebaeudetechnik.ch, ISSN 1016-5878

Richard Osterwalder, Geschäftsleiter Weishaupt AG, Geroldswil, Mitglied GebäudeKlima Schweiz. Beat Scherrer, Geschäftsführer Scherrer Metec AG, Zürich. Viktor Scharegg, Mitglied Zentralvorstand suissetec.

Auflage + Verbreitung WEMF/SW-Beglaubigung 2016 Druckauflage 8500 Ex.* Total verbreitete Auflage: 7201 Ex. Davon verkauft: 2481 Ex. * inkl. Probe- und Werbeexemplare, Veranstaltungen und Messen

Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet.

Herausgeberin AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Tel. 058 200 56 50, Fax 058 200 56 61 Geschäftsführer: Roland Kühne Redaktion AZ Fachverlage AG, HK-Gebäudetechnik Neumattstrasse 1, Postfach, CH-5001 Aarau. Peter Warthmann, Chefredaktor, Tel. 058 200 56 15, peter.warthmann@azmedien.ch Manuel Fischer, Redaktor, Tel. 058 200 56 11, manuel.fischer@azmedien.ch Ständige externe Fachredaktoren: Christian Bärtschi, Bernd Genath, Alan Hawkins, Franz Lenz, Wolfgang Schmid, René Senn, Martin Stadelmann, Martin Stöckli, Andreas Walker, Jürg Wellstein, Andreas Widmer, Daniela HochradlWohlgemuth Redaktioneller Beirat Marco Andreoli, Vorsitzender der Geschäftsleitung, CTA AG, Münsingen. Domenico Autuori, Manager of Trainingcentre & Laufen Forum, Keramik Laufen AG und Similor AG, Laufen. Daniel Bader, Leiter Kommunikation, R. Nussbaum AG, Olten. Stephan Muntwyler, Geschäftsführer Gabs AG, Tägerwilen.

Redaktionelle Beiträge Produkte-Hinweise werden kostenlos abgedruckt, Auswahl erfolgt durch die Redaktion. Bezahlte Beiträge werden mit «Publireportage» oder «Anzeige» gekennzeichnet. Leitung Werbemarkt: Jean-Orphée Reuter, Tel. 058 200 54 46 Anzeigenleitung/Kundenberatung Rolf Niederberger, Tel. 058 200 56 18, rolf.niederberger@azmedien.ch Stephanie Suter, Tel. 058 200 56 42, Fax 058 200 56 61, stephanie.suter@azmedien.ch Anzeigentarif unter www.hk-gebaeudetechnik.ch Leitung Marketing: Christine Ziegler Aboverwaltung, Abonnemente Tel. 058 200 56 50, abo@hk-gebaeudetechnik.ch Preis Jahres-Abonnement: Fr. 138.– (inkl. MwSt.) Abo-Bestellung: www.fachtitel.ch Layout/Produktion: Pia Zimmermann

Druck: Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen Kooperation mit folgenden Verbänden: Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec), 8021 Zürich, Tel. 043 244 73 00, www.suissetec.ch GebäudeKlima Schweiz, Verband für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, 4603 Olten, Tel. 062 205 10 66, www.gebaeudeklima-schweiz.ch energiecluster.ch, www.energiecluster.ch FWS, Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz, Bern, www.fws.ch Schweizerischer Verband für Wärmekraftkopplung (WKK-Fachverband), www.waermekraftkopplung.ch Schweizerischer Stahl- und Haustechnikhandelsverband SSHV, 4010 Basel, www.sshv.ch Swissolar, www.swissolar.ch GNI Gebäude Netzwerk Initiative, Zürich, www.g-n-i.ch MeGA, Fachverband der Gebäudeautomationsplaner der Schweiz, c/o ADZ, Luzern, www.mega-planer.ch KGTV, Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände, www.kgtv.ch KNX Swiss, www.knx.ch VDSS, Verein dipl. Spenglermeister Schweiz, www.vdss.ch

Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner, CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB (Stand 31.12.2014): AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG, FixxPunkt AG, Belcom AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, Dietschi AG, TrisCom-Media AG, Radio 32 AG, AZ Vertriebs AG, Zofinger Tagblatt AG



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