www.hk-gebaeudetechnik.ch Fachzeitschrift für Energie, Wärme, Strom, Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Gebäudeautomation, Facility Management, Gebäudehülle, Spenglerei, Sicherheit, Sanitärtechnik, Wohnen
2 | 2018 | Februar
Nachschau Swissbau 2018, Teil 1 HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von
4– 68
Gebäudeautomation im NEST
50
Wasserbeschaffenheit in Heizanlagen 28
Serie «Trinkwasserqualität», Teil 1
60
Neuer Schub für Eigenverbrauch
Der aktuelle Stellenmarkt
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Editorial |
| HK-Gebäudetechnik 2/18 |
Energiearmut war gestern ■ Reisen bildet, sofern man Augen und Ohren offen hält. Ein mehrtägiges Wandern mit Übernachtung ohne feste Unterkunft im südlichen Marokko war auch eine Annäherung an eine vergangene Lebensweise, die von Energiearmut geprägt war: Maultiere waren und sind in der Lage 150 kg Gepäck zu tragen, nicht mehr. Herumliegende alte Holzreste in der Wüste oder getrockneter Dung von Haustieren dienten als Brennmaterial. Doch die Moderne erleichtert vieles: Das Mitführen von Butangas-Flaschen erleichtert den Just-in-TimeMahlzeitenservice für uns Touristen. Auch die Riads, die städtischen Wohnhofhäuser in der Altstadt von Marrakesch, zeugen von einer traditionellen Baukultur, die den Bewohnern mit einfachen Mitteln Behaglichkeit vermittelte. Die Schönheit erschliesst sich nur aus dem Innern. Die Hofhäuser sind konzeptionell als ummauerte Gärten zu verstehen, welche die Bewohner vom Lärm der Gasse abschirmen. Der rechtwinklige Innenraum verschafft Intimität und durch die Begrenztheit ihrer Dimension bieten die Höfe im Sommer auch bei höchstem Sonnenstand genügend Schattenwurf und Kühlung. Der Hof als Gemeinschaftsraum verfügt über ein kleines Wasserbecken, das von Orangenbäumen oder Palmen umsäumt ist. Inzwischen gehören Hunderte dieser Hofhäuser ausländischen Eigentümern. Sie haben die alten Häuser renoviert und diese in Ferienresidenzen umgewandelt, die allen Ansprüchen an den modernen Komfort genügen. In jedem Zimmer sind Duschen und Waschtische eingerichtet worden. Während der durchaus kühlen Wintermonate versorgen dezentrale an der Wand befestigte Klimageräte die Zimmer je nach Bedarf mit Warmluft. Auch die zunehmend urbanere Gesellschaft von Marokko verlangt nach jederzeit zur Verfügung stehenden Energie. Zurzeit entsteht hinter dem hohen Atlas das aktuell grösste Solarkraftwerk der Welt (Noor 1–4), bestehend aus zwei riesigen Anlagen aus Parabolrinnen-Kollektoren zu 160 und 200 MW Leistung; gewölbte Spiegel, die das Sonnenlicht auf ein in der Brennlinie verlaufendes Absorberrohr bündeln. Eine dritte Anlage wird als Solarturm-Kraftwerk à 160 MW Leistung konzipiert.
manuel.fischer@azmedien.ch
Eine Vielzahl automatisch nachgeführter Spiegel (Heliostate) richten sich so aus, dass das Sonnenlicht auf den zentralen Absorber reflektiert wird. Die vierte Anlage ist als Photovoltaik-Park geplant (50 MW). Moderne Technologie macht es möglich, ständig neue Energiequellen zu erschliessen, die zudem umwelt- und klimafreundlich sind. Doch eine vorausschauende Energie- und Umweltpolitik muss auch in Marokko erst noch etabliert werden. Die Region Marrakesch leidet heute schon unter Wasserknappheit. Zu bewässernde Golfplätze schiessen wie Pilze aus dem Boden, der Grundwasserspiegel sinkt Jahr für Jahr und die Landwirtschaft zieht gegenüber dem Devisenbringer Tourismus den Kürzeren.
Manuel Fischer, Redaktor
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Inhaltsverzeichnis |
Chancen und Herausforderungen in der Bauwirtschaft
Die Bauwirtschaft befindet sich in einem Transformationsprozess. Diese Tatsache hat auch die Swissbau 2018 in Basel bestätigt. An der Veranstaltungsreihe Swissbau Focus zeigten Fachleute die aktuellen Entwicklungen auf. Aktuelle Treiber der Gebäudetechnik sind einerseits Innovationen als auch die Revision der kantonalen Baugesetze (MuKEn), welche die Nutzung erneuerbarer Energien in den Gebäuden ermöglichen und mehr Energieeffizienz einfordern.
Diverse Rubriken
Info
1 Editorial
4 Digitalisierung und Kooperation am Bau
4 Info
6 Fokussierend und weitblickend
70 Agenda US 3 Impressum 71 Stellenmarkt
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Kundenberatung und Technik
Komplexe gebäudetechnische Geräte verlangen nach persönlicher Beratung. Deren Qualität ist von vielen Faktoren abhängig. Gewünscht wird, dass Berater sich für Kundenanliegen interessieren, aktiv Vorschläge einbringen und den Kundennutzen klar aufzeigen können.
Normen & Co. 28 Wasserbeschaffenheit in der Heizungstechnik: Normen und Richtlinien in der Praxis
9 Mehr Zukunft für Gebäude in Zürich 12 Mehrfamilienhaus mit Energiezukunft 14 Ein neues, starkes Verkaufsteam
US 3 Inserentenverzeichnis
Energie / Wärme / Strom 30 Feldheim inspiriert weltweit Fachleute
Die Unternehmerseite 19 «Die Software muss unseren Kleinkram verstehen …»
35 Weniger Energieverbrauch dank Abwärmenutzung 38 Neuer Schub für Eigenverbrauch 41 Produkte
22 Die Kunst der optimalen Kundenberatung
Interview 25 «Basis für eine neue Energiepolitik ist gesetzt»
Lüftung / Klima / Kälte 45 Innovationen, komplette Systeme, individuelle Lösungen und Dienstleistungen 49 Produkte
Inhaltsverzeichnis |
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Druckerei nutzt Abwärme
Als Ersatzinvestitionen bei der Gasheizung und den Bogendruckmaschinen auf dem Programm standen, entschied sich die Druckerei Paul Büetiger AG für eine konsequente Nutzung der Abwärme. Das Resultat eines fast halbierten Erdgasverbrauchs lässt sich sehen.
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Sanitärumbau mit System
Komplexe Umbauten wie die Neueinrichtung grossräumiger Badezimmer gelingen auch bei durchgehender Belegung der Wohnungen. Voraussetzung ist eine effiziente Arbeitsorganisation und der Einsatz eines zeitsparenden Vorwandsystems.
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Trinkwasserqualität
Zähne putzen, duschen, Tee kochen – was haben diese Tätigkeiten gemeinsam? Es wird Wasser benötigt. Frisches und sauberes Trinkwasser aus dem Wasserhahn ist für uns selbstverständlich. Selten denken wir darüber nach, welcher Aufwand dahinter steckt.
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2 | 2018 | Februar
Gebäudeautomation 50 Feinsteuerung der solaren Fitness Nachschau Swissbau 2018, Teil 1
Gebäudehülle / Spenglerei 53 Villa am Zürichberg: Anbau in völlig anderem Stil und Zeitgeist 55 Produkte
Sanitärtechnik / Wohnen 56 Vom alten zum neuen Bad mit System 59 Expertise rund ums Trinkwasser 60 Trinkwasser als Lebensmittel und Gebrauchsgegenstand 64 Das neue Denken: «Verkauft wird das Element» 65 Erlebnisse mit dem feinen Duschstrahl 68 Produkte
HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von
Gebäudeautomation im NEST
50
Wasserbeschaffenheit in Heizanlagen 28
Serie «Trinkwasserqualität», Teil 1
60
Neuer Schub für Eigenverbrauch
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Der aktuelle Stellenmarkt
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Zum Titelbild:
… die Wärmepumpe mit mehr als einem Gesicht Als Schweizer KMU produzieren wir seit über 35 Jahren qualitativ hochwertige Wärmepumpen in liebevoller Handarbeit. Unsere Anlagen nutzen die Wärmequellen Luft, Grundwasser oder Erdwärme. Ein besonderes Highlight ist unser SplitAussengerät, der Verdampfer «Geisshubel». Dieser ist in Bezug auf Farbe oder Design in unzähligen Varianten erhältlich. Lassen Sie sich doch einfach inspirieren und probieren Sie unseren Wärmepumpen-Konfigurator aus. Striega-Therm AG Breitenstrasse 10 4852 Rothrist Tel. 062 797 03 03 info@striega-therm.ch www.striega-therm.ch
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Rückblick auf die Swissbau vom 16. bis 20. Janaur 2018 in Basel
Digitalisierung und Kooperation am Bau An der 25. Ausgabe der Swissbau stand die Digitalisierung im Zentrum. Bundesrat Ueli Maurer eröffnete die Leitmesse der Schweizer Bauwirtschaft. Das Motto «Collaboration – alle zusammen oder jeder für sich?» machte deutlich: Das Miteinander in der Branche ist ebenso wichtig wie der Wettbewerb. Dies gilt gerade auch für die erfolgreiche Adaptation digitaler Instrumente in Planung, Bau und Bewirtschaftung von Bauwerken. Quelle: Swissbau, MCH Messe Schweiz (Basel) AG
■ Die Swissbau bringt alle zwei Jahre die wichtigsten Akteure der Schweizer Bauwirtschaft nach Basel. 201 stand die Messe erstmals unter einem übergeordneten Motto: ollaboration – alle zusammen oder jeder für sich . Messeleiter Rudolf Pfander erklärt dieses mit den folgenden Worten: Die Schweizer Bauwirtschaft ist ein grosses Gefüge von Akteuren, die sich brauchen. Man arbeitet Hand in Hand – selbst dann, wenn man in Konkurrenz zueinandersteht. Niemand ist alleine erfolgreich.
Swissbau Innovation Lab – Blick in die digitale Zukunft des Planens und Bauens Als einer der ersten Besucher besichtigte Bundesrat Ueli Maurer die Sonderschau Swissbau Innovation Lab, die gemeinsam mit führenden Firmen aus der Baubranche, Organisationen, Hochschulen und Forschungsinstitutionen entwickelt wurde. Auf 2000 uadratmetern machte die Sonderschau die digitale Transformation und unterschiedliche Zukunftstechniken für die Bauwirtschaft erlebbar. Den roten Faden bildete der Lebensz klus einer Immobilie: Daran wurde aufgezeigt, wie Gebäude in naher Zukunft geplant, gebaut, genutzt und betrieben werden. Der iRoom war das spektakulärste Element der Sonderschau Innovation Lab . Neugierige Besucher, die diesen virtuellen Begegnungsraum besuchten, erlebten den fiktiven Neubau eines neuen Bundeshauses realitätsnah mit. Die Besucherinnen und Besucher wurden Teil des Planungsteams und diskutierten bei verschiedenen Entscheiden mit. Als Basis für alle Beteiligten diente ein digitales Datenmodell des Neubaus. Die Potenziale der digitalen Transformation wurden nicht nur entlang sämtlicher Bauphasen aufgezeigt, sondern auch anhand des neuen Bundeshaus-Mo-
dells. Als moderner KommunikationsHub mit 520 Arbeitsplätzen gestaltet, zeigt die Visualisierung der Räumlichkeiten die Zukunft des parlamentarischen Alltags. Anschliessend konnte man im Innovation Village die Produkte und Lösungen von 5 Ausstellern für die digitale Transformation der Bauwirtschaft begutachten.
Wissenstransfer an der Swissbau Focus Im bewährten Veranstaltungs- und Netzwerkformat Swissbau Focus diskutierten E perten und Interessierte die zu erwartenden konkreten Auswirkungen, Vor –und Nachteile der digitalen Transformation auf die Akteure im Bau. An 0 Veranstaltungen diskutierten Innovatoren, Unternehmer, Politiker und Nutzer aus dem In- und Ausland die aktuellen hancen und Herausforde-
rungen der Baubranche. Im Zentrum standen die Themen Energie, Weiterbildung, Raumplanung und Digitalisierung. Mit von der Partie waren hochkarätige Referenten wie z. B. Mario Botta, Francis K r , Theo Wehner, Beno t Revaz, Rolf Dobelli, Jürg Grossen, Kirsten Hasberg, Stefan Müller-Altermatt, Alastair Parvin, Stefan adosch, Klaus W. Wellershoff oder Pascale Vonmont. Geprägt wurde das Programm von zahlreichen Partnern, allen voran dem Bundesamt für Energie mit dem Label EnergieSchweiz und dem Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein (SIA).
Vielfältige Inszenierung an der Ausstellung Im Bereich Planung drehte sich alles um BIM (Building Information Modeling) und die hierzu erforderliche interdiszi-
Der Bereich Innenausbau hatte mit den Raumwelten sowie mit den Trendwelten Bad und Küche gleich mehrere Highlights zu bieten. (Bild: Swissbau)
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Produktlösungen im Bereich Gebäudehülle wurden auch spektakulär inszeniert. (Bild: Swissbau)
Amüsante Momente. Im Bild das Nagelspiel am Stand von suissetec: Fast 300 Mitgliederbetriebe versuchten sich daran, die drei Nägel möglichst schnell einzuschlagen. (Bild: Manuel Fischer)
Ausprobieren geht über Studieren: Das gilt auch für Produkte, die Handwerker im täglichen Einsatz benötigen. (Bild: Manuel Fischer)
plinäre Zusammenarbeit. Vorgestellt wurden unter anderem Softwarelösungen für Planer, Unternehmer und Bewirtschafter. Der Bereich Innenausbau hatte mit den Raumwelten sowie mit den Trendwelten Bad und Küche gleich mehrere Highlights zu bieten. Zu sehen waren neben innovativen Küchen- und Badezimmereinrichtungen auch ästhetische Inszenierungen – von Boden- über Wandbeläge bis hin zu Möblierung und Beleuchtung. Die Anbieter aus den Bereichen Rohbau und Gebäudehülle fanden sich wieder unter einem Dach vereint. Auf teilweise spektakulär gestalteten Messeständen präsentierten sie ihre Produktneuheiten. Gute Stimmung und technische Innovationen fanden die Fachbesucher im Bereich Gebäudetechnik. Die Schlagworte zahlreicher Aussteller waren Energieeffizienz und ressourcenschonende Technologien.
Positive Resonanz der Aussteller
Messeleiter Rudolf Pfander zieht ein positives Fazit zur Swissbau 201 : Die Resonanz der Aussteller hinsichtlich der qualitativ hochstehenden Kontakte und des konstruktiven Netzwerkens waren sehr erfreulich. Das Konzept mit Aus-
Sanitärproduktehersteller entwickeln sich zum Vollsortimenter: Die neue Acanto-Badserie (Geberit) besticht nicht nur durch zeitgemässes Design, sondern durch ein Stauraumkonzept, wobei einzelne Objekte flexibel verstellbar sind. (Bild: Manuel Fischer)
Swissbau 2018 in Kürze Die herausragende B-to-B-Messe der Schweizer Bauwirtschaft im 2-JahresRhythmus integriert eine reichhaltige Produkteschau mit einem umfassenden Weiterbildungs- und Innovationsangebot. 1046 Aussteller und Partner aus 17 Ländern präsentierten Produkte und Dienstleistungen. 97 919 Besucherinnen und Besucher Fachbesucher waren: Architekten, Innenarchitekten, Ingenieure, Fachplaner (37 %); Handwerker (Bauhaupt-/ Ausbaugewerbe) (23 %); Bildungsverantwortliche (10 %); Eigentümer und Investoren (6 %); Händler (6 %); Facility Manager (2 %); Immobiliendienstleister (2 %).
stellung, Weiterbildung und Innovationsforum hat sich ausgezahlt. Wir haben gemerkt, dass die Bereitschaft für ein Miteinander vorhanden ist und die Digitalisierung als hance wahrgenommen wird. Ich bin überzeugt, dass die Messe für Aussteller wie auch Besucher ein Ansporn war, einen weiteren Schritt in Richtung Zukunft zu gehen. ■ www.swissbau.ch
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Swissbau Focus 2018: Chancen und Herausforderungen in der Bauwirtschaft
Fokussierend und weitblickend Auch die Gebäudetechnik wurde im Swissbau Focus intensiv diskutiert. Sie wird von den Ansprüchen der neuen Mustervorschriften der Kantone (MuKEn 2014) beeinflusst, von den Energiezielen zur Schaffung von Netto-NullEnergiegebäuden herausgefordert und von der Gebäudeintegration von Photovoltaik geprägt. Jürg Wellstein
■ Die Bauwirtschaft befindet sich mitten in einem Transformationsprozess. Diese Tatsache hat auch die Swissbau 201 in Basel bestätigt. Neben der Produkte- und Themenausstellung bot der Swissbau Focus angemessene Gelegenheit, um die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Gebäudetechnik zu erörtern und zu diskutieren. Diese betreffen sowohl die Revision der kantonalen Baugesetze als auch die Anstrengungen für mehr Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien in den Gebäuden.
Umsetzung mit Merkblättern Neben den technologischen Innovationen sind die neuen Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2014) die wichtigsten Treiber in der Gebäudetechnik. Diese Vorschriften befinden sich nun in der Umsetzungsphase. Einzelne Kantone haben sie bereits – unter Berücksichtigung ihrer spezifischen Bedürfnisse und Gegebenheiten – übernommen, bis 2020 soll dieser Prozess schweizweit abgeschlossen sein. Die nächste Swissbau dürfte sich dann mit ersten Anwendungserfahrungen befassen können.
Um heute die Mustervorschriften und ihre teilweise neuen Themen besser verstehen zu können, hatte sich die Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände (KGTV) entschlossen, 16 Merkblätter zu verfassen. Sie sind für den Vollzug, die Planung und Ausführung sowie zur Illustration des Stands der Technik konzipiert. Diese Merkblätter konnten nun vorgestellt werden und sollen in den nächsten Wochen publiziert und zur Verfügung gestellt werden. Damit erhalten Planende und Behörden, Berater und Private einen fokussierten Einblick in die Ziele, Möglichkeiten und Umsetzungsoptionen der jeweiligen Vorschriften zum Basismodul und weiteren relevanten Modulen der MuKEn 2014. Zu den Themen der Merkblätter zählen Wohnungslüftungen, der Ersatz der Wärmeerzeugung, Elektroheizeinsatz, Abwärmenutzung, Eigenstromerzeugung, Warmhaltebänder usw.
bereits ab 201 alle neuen öffentlichen Gebäude als Niedrigst- bzw. NettoNullenergiegebäude ausgeführt werden. Ab 2021 dürfte dieser Anspruch auch für alle übrigen Neubauten gelten. Unter der Leitung des Instituts für Energietechnik (IET) an der HSR in Rapperswil werden im Rahmen eines umfassenden Forschungsprojekts die entsprechenden Fragen behandelt, die sich bei der Integration und Auslegung von Wärmepumpen in solchen Gebäuden ergeben. Netto-Null stellt bilanziert einen Ausgleich zwischen dem jährlichen Verbrauch und der Produktion von Energie dar. Dabei gilt es, die S stemgrenzen zu definieren, Gewichtungsmethoden festzulegen, Bilanzperioden, temporäre Energieprofile usw. zu diskutieren. Im Gegensatz zu den MuKEn 2014, welche Effizienzkriterien im Vordergrund sehen, steht bei Netto-Nullenergiegebäuden die Bilanzsicht im Mittelpunkt.
In der Bilanz zum Null
Integrieren als Zukunftsperspektive
Dass bei einem Gebäude nicht nur der Energieverbrauch reduziert werden kann, sondern sich auch Energie erzeugen lässt, ist bekannt. In der EU sollen
In vielen Fällen wird die Energieproduktion innerhalb des Perimeters eines Gebäudes mit Photovoltaik-Modulen erreicht. Dies wird in Zukunft ebenso
Swissbau Focus bot auch für den Gebäudetechnik-Bereich eine Diskussionsplattform zu aktuellen Themen.
gelten, wie es bereits heute durch zahlreiche Beispiele bestätigt werden kann. Daher thematisierte das Schweizer Kompetenzzentrum für Gebäude und Areale (S ER-FEEBD) im Rahmen des Swissbau Focus die Implementierungsstrategien für gebäudeintegrierte Photovoltaik. Tatsachen sind: Flächen auf Dächern und an Fassaden sind vorhanden, vertikale Flächen ergeben tageszeitlich und saisonal eine ausgeglichenere Stromproduktion, die Kostenparität ist in Sichtweite, das Gestaltungspotenzial hat sich deutlich entwickelt. Dennoch bestehen Hemmnisse und eine lähmende Zurückhaltung bei Bauherrschaften und Planenden. Die Photovoltaik ist noch nicht zum zusätzlichen Fassadenmaterial avanciert. Gleichzeitig muss anerkannt werden, dass sich das Entwerfen von Gebäuden durch eine Solarfassade verändert und dass die Energieeffizienz nicht mehr oberste Priorität haben wird, wenn interessante Gestaltungsideen verfolgt werden sollen. Als Beispiel gilt die Fallstudie NEST-HiLo an der Empa in Dübendorf, welche auf eine Anordnung fle ibler Dünnschichtmodule ( IGS) in Streifen auf der geformten Dachschale setzt. Dabei werden als Auslegungsparameter die Orientierung der Streifen, die Strangverkabelung usw. eingesetzt. Es geht darum, die optimalen Konfigurationen zu identifizieren, für welche die Fehlanpassung seriell verschalteter Module über das Jahr minimal sein wird. Damit lässt sich die dreidimensionale Anwendung der Photovoltaik erschliessen. Wohl bleibt die Entscheidung für eine solare Energieproduktion der Bauherrschaft überlassen, aber offenbar können Behörden, Planende, Banken, Energieversorger usw. eine hemmende Wirkung entfachen. Standards und hohe Wirtschaftlichkeit scheinen für Applikationen bei Industriegebäuden von be-
Das neue Merkblatt Nr. 2 zur Umsetzung der Mustervorschriften thematisiert das ElektroWarmhalteband an Sanitärleitungen. (Bild: KGTV
Netto-Nullenergiehäuser sind im Kommen. Die Definitionen von Systemgrenzen, Bilanzierungsrahmen und technologischen Optionen werden europaweit diskutiert. (Bild: IET/HSR)
Informationen – Konferenz der GebäudetechnikVerbände (KGTV): www.kgtv.ch – Konferenz Kantonaler Energiedirektoren (EnDK): www.endk.ch › Energiepolitik der Kantone
Für die Gebäudeintegration von Photovoltaik bestehen neue, erweiterte Möglichkeiten. Das vom Kompetenzzentrum SCCER-FEEBD lancierte NEST-HiLo-Projekt arbeitet mit einer dreidimensionalen Formgebung. (Bild: SCCER-FEEBD)
– Institut für Energietechnik (IET): www.iet.hsr.ch – Schweizer Kompetenzzentrum für Gebäude und Areale (sccer-feebd): www.sccer-feebd.ch – Swissbau Focus: www.swissbau.ch › Aktuell › Veranstaltungen
sonderer Bedeutung zu sein, während höhere Fle ibilität bei der Dimensionierung von Modulen im übrigen Gebäudebereich gefragt ist. Die in Gebäuden integrierte Photovoltaik ist in Mittel-
europa eine Notwendigkeit und wird durch die Umsetzung der MuKEn 2014 einen wichtigen Schub erhalten. ■
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EEG: Aktionsplan Zürich zur Steigerung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien in Gebäuden
Mehr Zukunft für Gebäude in Zürich Mit der Präsentation des konsolidierten EEG-Aktionsplans Zürich trat das breit abgestützte Projekt mit internationaler Grundlage in die Umsetzungsphase. Die Förderung der Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien im Gebäudebereich soll in Zürich koordiniert ausgeweitet werden. Jürg Wellstein
■ Es ist Zeit für die Umsetzung. Der EEG-Aktionsplan ist verfasst, die Akteure sind willig zur Realisierung der vorgeschlagenen Massnahmen. Martin Jakob, TEP Energ GmbH und Koordinator des EEG-Aktionsplans Zürich, sagt: Wir wollen mit diesem Projekt die gesamte Wertschöpfungskette ansprechen, aufzeigen, wo wir auf dem Weg des neuen Energies stems stehen, und ab 201 Massnahmen umsetzen .
Zahlreiche Städte haben sich engagiert – nun ist auch Zürich dran Das EEG-Projekt (Energieeffizienz und erneuerbare Energie in Gebäuden) ist Teil des globalen Programms Energ Efficienc and Building Technolog Accelerator (EEB) vom World Business ouncil for Sustainable Development (WB SD) und von limate KI . Es wurde bereits weltweit in elf Städten durchgeführt. Zürich ist nun Schweizer Partizipant. In drei Schritten wurde dieser Zürcher Aktionsplan zur Förderung von Energieeffizienz und erneuerbarer Energie realisiert. Zunächst dienten E perteninterviews zur Ist-Anal se des Bau- und Immobilienmarkts. Dann folgte ein dreistufiger Workshop, um im Austausch mit über 140 Akteuren aus dem Energie- und Gebäudebereich branchenübergreifende Lösungsansätze und mögliche Aktionen zu erarbeiten (vgl. HK-GT 1 , S. 12). Identifiziert wurden bestehende Markthemmnisse und -anreize, in der Diskussion branchenübergreifende Lösungsansätze erarbeitet und dann konkrete Aktionen als Grundlage für einen akteursübergreifenden EEG-Aktionsplan definiert. Mögliche Aktionen könnten sein: neue Finanzierungsmodelle, Anpassung von Standardverträgen, Branchenvereinbarungen, technische Abstimmungen, Merkblätter Normen, Empfehlungen an Behörden, Sensibilisierungsaktionen, Anreize für Aus- und Weiterbildungen usw.
Aus dieser Entwicklungsarbeit entstand ein EEG-Aktionsplan Zürich mit fünf Kernthemen und jeweils sechs Dimensionen. An der anschliessenden Plenumsveranstaltung von 0. November 201 konnten die verschiedenen Aspekte des konsolidierten Aktionsplans vorgestellt werden. Den Teilnehmenden wurde danach die Möglichkeit geboten, sich bei der Umsetzung zu engagieren. Dabei sollen wichtige Interessens-, Firmenund Branchenvertreter mit einbezogen und Absprachen für eine künftige Zusammenarbeit im Rahmen der Aktionen geführt werden. Dieser Aktionsplan soll Raum bieten für verschiedene Massnahmen im Zürcher Umfeld. Dazu gehören die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle, neuer Formen der Zusammenarbeit, aber auch die Durchführung von akteursübergreifenden Projekten usw. Die grundlegenden Ziele sind die Erhöhung der Wertschöpfung und des Gebäudenutzens sowie die Förderung der EEG.
Martin Jakob, TEP Energy GmbH, hat die Arbeiten zur Entwicklung des EEG-Aktionsplans Zürich koordiniert und die Präsentation am 30. November 2017 moderiert.
EEG-Aktionsplan steht bereit – für eine wirkungsvolle Umsetzung Als Ausgangspunkt für die Planung des EEG-Workshops nutzten die Verantwortlichen zwei Studien: Building Market Brief (BMB) und Market and Polic Review (MPR). Die erste Studie gibt einen Überblick über den Gebäudemarkt, die Rahmenbedingungen, die Trends und hancen in der Schweiz, welche zu einem O2-effizienteren Gebäudesektor führen. Die MPR fokussiert auf den Gebäudemarkt, die Politik und Aktivitäten in Zürich. Der EEG-Aktionsplan umfasst Aktionen zu fünf Hauptthemen und entsprechenden Schwerpunkten. Diese Themen wurden im Rahmen von E perteninterviews und Roundtables als zentral eingestuft: A) Vereinfachung und Weiterentwicklung von gesetzlichen Gebäudeanforderungen, Labels und Standards. B) Verbesserung der Inbetriebnahme und des Betriebs der Gebäude und Anlagen.
Markus Weber, Amstein + Walthert AG, konnte die Vorteile der Digitalisierung für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit vorstellen.
) Weiterentwicklung bestehender und Erarbeitung neuer Finanzierungsmodelle. D) Managed shared econom , wie z. B. Eigenstromgemeinschaften und optimale Flächennutzung.
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E) Integrale und langfristige Planung sowie modulare Ansätze und Standardlösungen. Bei der weiteren Erarbeitung wurden dann die nachfolgenden sechs Dimensionen berücksichtigt: 1) Politik: Weiterentwicklung der energie-, klima- und umweltpolitischen Rahmenbedingungen, um die Herausforderungen der dezentralen und sektorübergreifenden Energieversorgung zu meistern und die daraus entstehenden hancen zu nutzen. 2) Finanzierung: Weiter entwickelte und neue Finanzierungsmodelle sowie ökonomische Anreizinstrumente zum Aktivieren bestehender Effizienzpotenziale und von Zahlungsbereitschaften.
) Geschäftsmodelle: Akteurs- und branchenübergreifende Zusammenarbeit mit neuen und innovativen Geschäftsmodellen über die gesamte Wertschöpfungskette. 4) Vertragliche Instrumente: Branchenvereinbarungen, Social contracts und angepasste Standardverträge usw. im Sinne freiwilliger ommitments von Unternehmen und Eigentümern. 5) Information und Kommunikation: Zielgerichtete, innovative und zeitgemässe Kommunikationsformen sowie andere Aktivitäten zur Förderung der Bewusstseinsbildung. Aktivieren von themen- und branchenübergreifenden Engagements. 6) Schulung sowie Aus- und Weiterbildung: Anreize für die Nachfrage nach gut ausgebildetem Fachpersonal durch Auftraggeber schaffen. Unterstützung regelmässiger Aus-
Podiumsdiskussion mit den Referenten: Bernhard Kiechl, Roland Stadelmann, Christoph Brönnimann, Romeo Deplazes, Walter Schläpfer, Martin Jakob (Moderation), Alexander Rothlin und Markus Weber.
Der EEG-Aktionsplan Zürich wurde Ende November 2017 vorgestellt und soll nun im Jahr 2018 mit ersten Massnahmen umgesetzt werden.
und Weiterbildungen für die Mitarbeitenden seitens der Arbeitgeber. Verfügbarkeit von zielführenden und angepassten Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sicherstellen.
Zahlreiche Stellungnahmen – gemeinsames Vorgehen An der Plenumsveranstaltung im November 201 wurden unterschiedliche Aspekte der aktuellen Situation im Gebäudebereich, Visionen zur weiteren Entwicklung sowie Hemmnisse und hancen betrachtet. Roland Hunziker, WB SD, wies darauf hin, dass vor allem auch die Städte Auswirkungen des Klimawandels spürten und gleichzeitig gewillt seien, gezielte Aktionen zu ergreifen. Diese müssten jedoch stets von lokalen Akteuren getragen werden. Für Fran ois Aellen, Stadt Zürich, ist man auf dem eingeschlagenen EEGPfad gut unterwegs, dies vor allem beim Blick auf den Energiebedarf, weniger positiv sieht es im Hinblick auf die O2-Emissionen aus. Da rund 45 Prozent der Energie in Gebäuden genutzt werden, rund 5 Prozent fossil beheizt werden und bei Ersatzaktionen rund 0 Prozent erneut auf fossile Heizs steme setzen, ist das angestrebte Ziel ambitiös gewählt. Eine mögliche Lösung sieht er in der kommunalen Energieplanung, die eine Nutzung von Abwärme, Fernwärme, Versorgungsnetze mit Seeoder Abwasser usw. stärker betont. Markus Weber, Amstein Walthert AG, erkennt die hance in der digitalen Vernetzung mit der Planung, sodass Gebäude eine stärkere Bedeutung als Bestandteil des Schweizer Energies stems erhalten. Vom Bestellen über das Planen und Bauen bis zur Nutzung kann die Vernetzung zu einem Wandel vom disziplinären Handeln hin zur interdisziplinären Zusammenarbeit dienen. Bei Romeo Deplazes, Energie 60 , stehen Kunden im Mittelpunkt, die alle Formen der Energienutzung benötigen. Für ihn hat im Raum Zürich die Transformation von fossilen Trägern zu erneuerbaren Energien bereits eingesetzt. Wohl besteht immer wieder die Herausforderung, die unterschiedlichen Interessen von Eignern und Konsumenten im Gebäudebereich sinnvoll auszubalancieren. Bernhard Kiechl, Schneider Electric AG, vermisst oft die Messgeräte, die man einspart, mit denen aber relevante Werte hätten ermittelt werden können und daraus Optimierungen möglich gewesen wären. Gleichzeitig wäre ein Effizi-
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enz-Benchmark realisierbar, der den realistischen Wert eines Gebäudes aufzeigt. Zudem gilt, dass diese so erstellt werden sollten, damit auch künftige Technologien integriert und genutzt werden können. Roland Stadelmann, Energo, nahm Bezug zum Performance Gap, einem Phänomen, das bei komple eren Installationen sogar noch eher auftaucht. Weil in der Regel die Betriebskosten den wichtigsten Faktor über die Nutzungsdauer darstellen, gilt es, alle Akteure einzubeziehen. Gleiches gilt im grösseren Rahmen bei Kantonen, Städten und Privaten. Daniel Krebs, pom , weist darauf hin, dass nicht nur auf die Energieeffizienz zu fokussieren ist, sondern auch die Flächeneffizienz Beachtung finden sollte. Dies ist sowohl bei Büro- und Gewerbebauten ein Thema als auch bei Wohnbauten, seien es Neubauten oder sogar Sanierungen. hristoph Brönnimann, Smart Grid Read , ist von den koordinierten Kompetenzen der Netzbetreiber zugunsten eines Fle ibilitätsgewinn durch Smart Grid überzeugt, und Walter Schläpfer, SMGV, forderte am Anlass in Zürich mehr Verhältnismässigkeit. Und Ale ander Rothlin, SUSI Partners AG, erläuterte den Fonds für Energieeffizienzprojekte, der für institutionelle Investoren ausgelegt ist. In der abschliessenden Podiumsdiskussion wurde klar formuliert, dass Bauherrschaften den Nutzen von energetischen Erneuerungen deutlich sehen müssen. Zusammenfassend wurde das Ziel formuliert, dass für Sanierungen eine grössere Attraktivität geschaffen werden muss. ■ www.eeg-workshop.tep-energy.ch
Die Roadmap 2000-Watt-Gesellschaft der Stadt Zürich hat die Stossrichtung im Gebäudebereich mit laufenden, geplanten und weiterführenden Massnahmen formuliert. (Bild: www.stadt-zuerich.ch)
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«Mehrfamilienhaus mit Energiezukunft» der Umwelt Arena Schweiz
Nutzung von überschüssigem Sommerstrom im Winter Die Umwelt Arena Schweiz hat das neue «Mehrfamilienhaus mit Energiezukunft» realisiert. Mit e-Gas/Biogas als Energieträger, dem Erdgasnetz als Speicher, der Power-to-Gas-Technologie sowie der neuen Hybridbox als Herzstück kann das Haus sogar im Winter Strom ins Netz abgeben – bis jetzt undenkbar für ein Photovoltaikhaus. ■ Nach der erfolgreichen Realisierung des energieautarken Mehrfamilienhauses in Brütten stellt die Umwelt Arena Schweiz mit dem Mehrfamilienhaus mit Energiezukunft eine Weiterentwicklung dieses Leuchtturmprojekts vor. Das Elf-Familien-Haus in ZürichLeimbach zeigt eine wegweisende Lösung für die zukünftige Energieversorgung. Wie das energieautarke Mehrfamilienhaus in Brütten ist es ein Kraftwerk mit Photovoltaikanlagen auf Dach und Fassaden. Das von Ren Schmid Architekten AG, Zürich, entwickelte modulare Fassadens stem er-
laubt es, über 5 der Fassadenoberfläche mit derselben Modulgrösse zu belegen. Über 1000 gleiche Photovoltaikmodule sind das Resultat dieses fle iblen S stems. Die hohe Stückzahl gleicher Modulgrössen wirkt sich positiv auf die Kostenstruktur aus. Das ebenfalls neu entwickelte Montages stem basiert auf einer einfachen und preiswerten Hakenhalterung aus Edelstahl. Jeder einzelne Haken hält bis zu vier Photovoltaikmodule. Die PV-Module werden von Hand eingehängt, was eine einfache und schnelle Montage bzw. Reparatur garantiert.
Lösung für Stromdefizit im Winter
Im Sommer produzieren Photovoltaikanlagen – gemessen am Verbrauch – zu viel Strom, während im Winter der Stromverbrauch steigt, gleichzeitig aber die Energieproduktion durch Photovoltaik sinkt: Trotz Überschuss im Sommer entsteht so ein Stromdefizit. Beim energieautarken Mehrfamilienhaus Brütten wird das Stromdefizit von rund 10 Prozent mittels lokaler Wasserstoffproduktion, -speicherung und -nutzung kompensiert. Das neue Mehrfamilienhaus mit Energiezukunft in Zürich-Leimbach zeigt hier einen neuen, visionären
Das Gebäude liefert CO2-neutrale Energie für Wohnen und Mobilität. Walter Schmid, VRP UWA, vor dem Audi A5 g-tron (Betrieb mit e-Gas aus Solarstrom) und dem MFH mit Energiezukunft, einem Projekt der UWA.
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Lösungsansatz, bei dem keine nicht amortisierbaren Mehrkosten entstehen. Das Prinzip: Der überschüssig produzierte Strom der Photovoltaikanlage kann im Sommer in einer e ternen Power-to-Gas-Anlage in Wasserstoff und mit anschliessender Methanisierung (Zuführen von O2) in Methangas (e-Gas Biogas) umgewandelt werden. Dieses O2-neutrale und erneuerbare Gas wird nun ins Schweizer Erdgasnetz eingespeist und gespeichert. Im Winter bezieht das Mehrfamilienhaus mit Energiezukunft das so zwischengelagerte Methangas über das Erdgasnetz, wobei hier die revolutionäre H bridbo als Energiezentrale eine entscheidende Rolle übernimmt. Die kompakte Anlage reagiert fle ibel auf Stromangebot und Nachfrage, hält aber stets den Fokus auf die bedarfsgerechte Wärmeversorgung des Gebäudes. Steht an einem sonnigen Wintertag genügend Solarstrom zur Verfügung, wird dieser direkt von der internen Wärmepumpe genutzt. Die H bridbo kann jederzeit auf Gasbetrieb umstellen, wenn zu wenig Solarstrom erzeugt wird, also ideal für düste-
re Wintertage. Reicht der Solarstrom nicht aus, erzeugt die H bridbo den notwendigen Strom für das Gebäude und gibt den Überschuss an das öffentliche Netz ab. Dank der Kombination von Photovoltaik, Power-to-Gas und H bridbo steht im Mehrfamilienhaus mit Energiezukunft zu jeder Jahreszeit ausreichend Energie für Wohnen und Leben, aber auch ausreichend Strom und e-Gas Biogas für den Betrieb von Elektro- und Gas-Fahrzeugen (erneuerbare Mobilität) zur Verfügung. Die beiden zurzeit umweltschonendsten Fahrzeugt pen können in Zukunft dank eigenen Ladestationen direkt im Haus aufgeladen bzw. getankt werden.
Die neue Ausstellung «Energienetz der Zukunft» in der Umwelt Arena Schweiz Um das Konzept und die Möglichkeiten, die das Mehrfamilienhaus mit Energiezukunft bietet, einer breiten ffentlichkeit zugänglich zu machen, hat die Umwelt Arena Schweiz in Spreitenbach gemeinsam mit Energie 60 und dem Verband der Schweizerischen Gas-
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Die Hybridbox ist eine kompakte und patentierte Energiezentrale, die alle energetischen Disziplinen in einem Gebäude vereint. Die Anlage reagiert dabei flexibel auf Stromangebot und Nachfrage, hält aber stets den Fokus auf die bedarfsgerechte Wärmeversorgung des Gebäudes (Raumheizung und Warmwasser).
industrie VSG eine vierteilige Ausstellung realisiert. Sie zeigt Lösungen und die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten im Wohn-, aber auch Mobilitätsbereich, die sich durch die Speicherung von überschüssigem Sommerstrom im Erdgasnetz (Power-to-Gas) ergeben. ■ Vgl. auch Artikel «Energiespeicherung sichtbar machen» in HK-Gebäudetechnik 9/17, S. 4 - 6. www.umweltarena.ch
Das Modell in der Umwelt Arena zeigt u. a. folgende Gebäudetechnik-Komponenten: PV-Anlagen auf Dach und an Fassaden, kontrollierte Wohnungslüftung, Energiezentrale mit Hybridbox, technische Speicher für Heizung und Trinkwarmwasser, Ladestationen für Elektrofahrzeuge etc.
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Team der Meier Tobler AG am Swissbau-Stand 2018.
Meier Tobler AG: neue Verkaufsorganisation
Ein neues, starkes Verkaufsteam Die neue Verkaufsorganisation von Meier Tobler ist in sechs Regionen aufgeteilt. Alle Kunden haben einen persönlichen Verkaufsberater an ihrer Seite, um jederzeit einen direkten Draht zum Unternehmen zu haben. Meier Tobler stellt hier den Lesern von HK-Gebäudetechnik sein neues Führungsteam im Verkauf vor. ■ Die ersten Wochen des neuen Jahres und der fulminante Auftritt an der Swissbau haben es deutlich gezeigt: Meier Tobler ist bereit für die Zukunft. Das zeigt sich insbesondere am neuen, starken Verkaufsteam, das jetzt überall in der Schweiz im Einsatz steht. Neben
Christian Kaelin, Leiter Verkauf Region West.
dem persönlichen Kontakt und der individuellen Betreuung der neuen Meier Tobler Verkaufsberater punktet das junge Unternehmen vor allem auch mit seinem umfassenden Sortiment an Produkten und Dienstleistungen für alle Bereiche der Haustechnik und kann
Davide Chessa, Leiter Verkauf Region Süd.
Reto Hug, Leiter Verkauf Region Mittelland.
Luigi Di Cola, Leiter Verkauf Schweiz.
Ruedi Müller, Leiter Verkauf Region NordWest.
Info |
Roman Vogel, Leiter Verkauf Region NordOst.
Reto Gerschwiler, Leiter Verkauf Region Ost&FL.
Installateure, Planer und Ingenieure mit seinen Verkaufsberatern und Fachspezialisten gerade auch bei komple en Anfragen in den Bereichen Wärme, Kälte, Lüftung und Sanitär bestens beraten und unterstützen. Aber auch mit seinem dichten Netz an March s ist Meier Tobler überall in der Schweiz präsent und sorgt mit einer schlagkräftigen Serviceorganisation rund um die Uhr schnell und effizient für Unterhalt und Wartung.
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Roman Ribary, Leiter Verkauf Engineering & Projektgeschäft.
Die Verkaufsorganisation von Meier Tobler wird durch Luigi Di ola geleitet und ist in sechs Wirtschaftsregionen aufgeteilt. In der Region West, also die Romandie, übernimmt hristian Kaelin die Verantwortung, in der Region Süd Davide hessa. In der Deutschschweiz stehen die regionalen Verkaufsleiter Reto Hug, Ruedi Müller, Reto Gerschwiler und Roman Vogel als Leiter für die jeweiligen Verkaufsberater im Einsatz. Roman Ribar verantwortet für die
Ueli Grossenbacher, Leiter Key Account Management.
Deutschschweiz alle Aktivitäten der Ingenieurberater HLKS und des Grossklima-Teams. Ueli Grossenbacher für die ganze Schweiz das Ke Account Management. ■ Meier Tobler AG Bestellungen Tel. 0800 800 805 Beratung Tel. 0848 800 008 info@meiertobler.ch www.meiertobler.ch
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Spezieller Start in den Arbeitstag: Znüni für Nussbaum-Gewinner ■ Zum Start der Inserate-Kampagne zum Thema «Nussbaum Gesamtleistung» hat die R. Nussbaum AG unter ihren Kunden einen Wettbewerb durchgeführt. Dabei gab es einen aussergewöhnlichen Preis zu gewinnen, und das gleich 40 Mal: Eine Woche Znüni für ein ganzes Team. Geliefert jeweils von einer lokalen Bäckerei in der gewünschten Woche zur gewünschten Zeit. Über 1200 Sanitär- und Heizungspartner haben mitgemacht. Die meisten Znünis wurden in der Zwischenzeit genossen. ■ R. Nussbaum AG Tel. 062 286 81 11 www.nussbaum.ch
Hansjörg Jaus (4.v.l.), Verkauf-Aussendienst der R. Nussbaum AG, überraschte die Jauslin Haustechnik AG in Muttenz an einem Morgen als Znüni-Lieferant.
Info |
Tageskurs «Monitoring & Optimierung in Gebäuden» am Mi, 28.2.2018 in Olten
Gut gemessen, schon gewonnen Energiesparen ist auch eine Rechenaufgabe. Erst wenn die Zahlen auf dem Tisch liegen, weiss man, ob, wie und weshalb sich die getroffenen Massnahmen lohnen. Das neue Zauberwort dazu heisst Monitoring, mit anderen Worten: messen der Flüsse. Der Tageskurs des energie-cluster.ch zeigt, was das heute heisst und welches der Nutzen ist. ■ Lange verliess man sich bei Massnahmen zur Energieeffizienz auf die Leistungsfähigkeit von Produkten und Techniken. Die von den Anbietern deklarierten Werte reichten zum Erlangen von Labeln und Zertifikaten aus. Dem effektiven Betrieb schenkte man weniger Beachtung, gelegentlich wunderte man sich möglicherweise über die unerwartet hohen Betriebskosten. Das Monitoring vermittelt detaillierte Auskünfte zur energetischen Effizienz von Gebäuden im Betrieb. Dank der fortschreitenden Digita-lisierung lohnt es sich mittlerweile auch für kleinere Gebäude, eine Vielzahl an Daten zu erheben und diese intern oder auch extern auszuwerten, zwecks einer gezielten Betriebsoptimierung. Der Tageskurs des energie-cluster.ch gibt einen Einblick in die Definition des Monitorings und mögliche Messsysteme. Anhand von Praxisbeispielen zeigt er Möglichkeiten einer günstigen Umsetzung auf. Zudem vermittelt er Ansätze für Optimierungen des Gebäudebetriebs. Alle Teilnehmenden erhalten durch diesen Kurs die Chance, eine sinnvolle Eigenverbrauchsoptimierung an Gebäuden vorzunehmen. Kursinhalte: Optimierte Nutzung dank Monitoring bei Minergie, Artikel 28a und 28b der kantonalen Energieverordnung Bern, zahlreiche Anwendungsbeispiele, Übersicht und Potenzial existierender Monitoringsysteme. ■ www.energie-cluster.ch
Monitoring & Optimierung in Gebäuden Zeit/Ort: Mittwoch, 28. Februar 2018, 08.45 bis 16.45 Uhr im Hotel Olten, Bahnhofstrasse 5, Zentrum im Winkel, 4601 Olten. Mehr Infos/Anmeldung: www.energie-cluster.ch › Veranstaltungen › Veranstaltungsübersicht › 28.2. saskia.luechinger@energie-cluster.ch, Tel. 031 381 24 80
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Mutation in der Geschäftsleitung der ISP und Partner AG ■ Im Zuge der Nachfolgeregelung der Firma ISP und Partner AG ist Peter Siegenthaler (62) per Ende 2017 aus der Geschäftsleitung der Firma ausgetreten. Er wird die Unternehmung weiterhin als Berater und freier Mitarbeiter unterstützen. Die Unternehmensführung der auf den Bereich Gebäudeautomation spezialisierten Planungs- und Beratungsfirma mit Sitz in Sursee erfolgt in Zukunft durch die drei bisherigen Geschäftsleitungsmitglieder Bruno Vogel (51), Urs Müller (36) und Boris Nozinic (35). ■ ISP und Partner AG Tel. 041 914 21 50 www.isppartner.ch Geschäftsleitung der ISP und Partner AG: Bruno Vogel, Urs Müller und Boris Nozinic.
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Hermann Kellers Erben AG ist vielfältig unterwegs. Nebst Wartung und Unterhalt von Liegenschaften plant und erstellt das Unternehmen Photovoltaikanlagen für die Stromproduktion. (Bilder: Hermann Kellers Erben AG)
Erfahrungen mit XfleX: Was eine individualisierbare Standardsoftware zu leisten vermag
«Die Software muss unseren Kleinkram verstehen …» Kleinunternehmer sind erfolgreich, wenn sie ihr Geschäftsmodell in kleinen Schritten einer sich ständig verändernden Umwelt anpassen. Eine Business-Software muss eine gewachsene Struktur abbilden können; ein Beispiel eines auf Liegenschaftenunterhalt spezialisierten Betriebes in der Stadt Zürich. Manuel Fischer
■ Wer über Jahrzehnte am Markt des Liegenschaftenunterhalts erfolgreich tätig sein will, muss seine stetige Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen; dies gilt beispielsweise für Renato Keller, den Geschäftsführer der in Zürich-Wiedikon domizilierten Hermann Kellers Erben AG. Gegründet wurde das Unternehmen 1 6 durch Hermann Keller, dem Vater des heutigen Betriebsinhabers. Der junge Renato trat beruflich in die Fussstapfen seines Vaters und bestand 1 4 die Prüfung zum eidg. dipl. Kaminfegermeister. Renato Keller entdeckte schon in jungen Berufsjahren das Anbieten von Servicearbeiten an Heizungsanlagen als zusätzlich ertragsbringender Geschäftszweig. Nach ersten Berufserfahrungen im blauen Gwändli gründete er ein weiteres Unternehmen für Heizungs- und Wartungstechnik,
die Wacomo AG. Die Dienstleistungspalette der beiden Unternehmen reicht von der Planung und Berechnung von thermischen Solars stemen für die Warmwasseraufbereitung über die Einbindung des Solarkreises ins bestehende Heizs stem bis zur Planung und Bau von Photovoltaikanlagen. Vielfältig sind die Wünsche der Kundschaft im Bereich Wartung: Hier muss eine Geräuschquelle behoben, da ein Thermostat-Ventil ersetzt, dort eine Kondensatpumpe erneuert werden.
Software-Entscheid ist (auch) Vertrauenssache Wir leben vom Service und Unterhalt auf Abruf , schildert der Firmeninhaber Renato Keller das Tagesgeschäft: Wir müssen sehr viele Kleinaufträge erledigen, pro Mann und Tag sind das fünf
bis sechs Objekte. Wir sind froh, wenn uns eine Software dabei unterstützt. Offerten und Rechnungen müssen jederzeit sauber erstellt werden und genau dem Objekt zugeteilt werden. Renato Keller fährt fort: Wir haben oft mehrere Anlagen pro Gebäude zu betreuen (beispielsweise Solaranlage, Dach, Heizungsanlage usw.), jede hat ihre Strukturen und Eigenschaften; die Arbeitsweisen sind verschieden. Nach meiner Erfahrung ist nicht jede Software in der Lage, die Vielfältigkeit unserer Tätigkeit abzubilden. Die Auftragsvorbereitung und die Kalkulation sind je nach Objektt p verschieden. Gleichwohl haben diese Objekte oft dieselbe Rechnungsadresse. Ein grosses Stück Erleichterung verschafft eine Business-Software für ein KMU, wenn der vielfältige berufliche
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Alltag pra istauglich abgebildet wird. Es ist wie mit anderen Entscheidungen auch; derjenige Fachmann oder diejenige Fachfrau, macht das Rennen, dem der Suchende am ehesten zutraut, seine ganz spezifischen Probleme zu lösen. Renato Keller erinnert sich: Ich suchte lange. An der Swissbau 2000 lernte ich Reto amenzind kennen, den Entwickler der AR O-Software, und entschied mich für sein Produkt. Das Programm kam unseren Bedürfnissen sehr entgegen. Zu Beginn waren wir wie eine Familie; wir konnten unsere Wünsche äussern, die umgehend in die SoftwareEntwicklung Eingang fand. Jahre später wurde die KMU-adaptierte AR O-Software-Lösung an ein grösseres Software-Haus verkauft. 2016 kündigte das Unternehmen an, die Software nicht mehr weiterzuentwickeln und zu unterhalten. Doch Glück im Unglück. Reto amenzind entschied sich im richtigen Moment, in Kooperation mit einem Hosting-Partner die konzeptionell neue Business Software fle zu entwickeln und zu vermarkten. Für viele ehemalige KMU-Kunden a-
menzinds wie Hermann Kellers Erben AG war das eine vertrauenserweckende Botschaft: Mit Reto amenzind wussten wir, woran wir waren. Da war einer an Bord, welcher einst die AR O-Software von Grund auf entwickelte und die Bedürfnisse der Kunden aus dem Baugewerbe kannte. Wir gehören zu den ersten fle -Kunden und die Service-Mentalität ist wieder zurück. Das ist nicht wenig. Denn über die Jahre hinweg bildeten die Anwender mit der bislang verwendeten Software Datensätze und Strukturen mit spezifischen Datenfeldern, die sie gerne in die neue fle -Welt übertragen möchten.
Leistungsumfang Reto amenzind, fle - Vater der Software, schildert die Leistungsbereiche der neu designten Business-Software und seine Stärken: Ich wollte ein Kontaktmanagement schaffen, das alle Interaktionen mit Kunden und Lieferanten (Offerten, Verträge, Service-Aufträge, Korrespondenz usw.) umfasst und auch als firmenübergreifendes Netzwerk darstellbar ist. Konkret: Das Kon-
taktmanagement ermöglicht auch den Zugriff auf Fachkräfte, die dem Unternehmen nur temporär oder projektbezogen zur Verfügung stehen. Alle getätigten Interaktionen nach aussen sind übrigens (im Gegensatz zu Outlook) für alle Mitarbeitenden einer Firma einsehbar. Zentral für die Haustechnik sind die Funktionen im Bereich Service und Wartung. Hier gilt es, die Objekte, Anlagen und Verträge strukturiert erfassen und verwalten zu können, damit bei Kundenanfragen sofort Übersicht besteht und die Reparaturaufträge korrekt ausgelöst werden können. Die Wartungsverträge müssen automatisch regelmässig fakturiert und die Wartungsaufträge termingerecht ausgeführt werden. Die ausführenden Techniker verfügen beim Kunden über alle Informationen des Objektes und können ihre Leistungen direkt online erfassen. Ein weiterer Leistungsbereich ist die Projektabwicklung vom Angebot bis zur Schlussrechnung, wobei die Projektbzw. Baustellenkontrolle bei grösseren Aufträgen ganz wichtig ist. Deswegen
Die XfleX-Software bietet als Branchenlösung für die HLK-Branche zahlreiche Werkzeuge für die Bewältigung des Geschäftsalltags.
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werden alle Mitarbeiterstunden, Materiallieferungen und Geräteeinsätze rapportiert und können mit dem Budget verglichen werden. Die Stunden finden aber auch in der Stunden- und Ferienkontrolle Eingang. Meine Lösung zielt auf Unternehmen, die freie Offerten für Endkunden erstellen , so Software-Entwickler amenzind. Die in der Interessengemeinschaft Haustechnik (IGH) publizierten Kataloge können überdies als Kalkulationsgrundlage in Fle eingebunden werden. Und schliesslich sind bei fle Schnittstellen zu anderen Programmen angelegt, die andere Leistungsbereiche abdecken (Finanz- und Rechnungswesen, Lohnbuchhaltung usw.).
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Alltag im Wartungsgeschäft: Ein Dachfenster muss gereinigt werden.
Bequem, sicher fle ist ein Software as a Service (SaaS)-Angebot; ein Gebot der Stunde. Der Zugang zu fle -Funktionen oder Modulen via loud bietet zahlreiche Vorteile: Der Kunde muss keine aufwändige IT-Infrastruktur mehr betreiben; es genügt, sich bei der Software mit einem Webbrowser anzumelden. Die Si-
cherung der sehr umfangreichen Datensätze wird von einem Host-Partner von fle wahrgenommen. Dazu Reto amenzind: Das Installieren des Programms beim Kunden entfällt, die Datensicherung wird ihm abgenommen und zuverlässig durchgeführt. Von
überall und von auch jedem mobilen Endgerät ist die autorisierte Einsicht in die Geschäftsdaten möglich. ■ www.xflex.ch
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Die Qualität der persönlichen Beratung bei technischen Produkten – Faktoren, Checklisten
Die Kunst der optimalen Kundenberatung Technik ist meist erklärungsbedürftig. Damit entsteht Bedarf nach persönlicher Beratung. Deren Qualität ist von vielen Faktoren abhängig. Gewünscht wird, dass Berater sich u.a. für Kundenanliegen interessieren, aktiv Vorschläge einbringen und den Kundennutzen klar aufzeigen können. Rolf Leicher
■ Beratung hat auch bei der Gebäudetechnik einen grossen Stellenwert. Die vielen Produktinformationen, die der Kunde im Netz findet, erschweren den Überblick, dadurch entsteht Unsicherheit bei der Entscheidungsfindung. So entsteht Nachfrage nach persönlicher Beratung. Gerade von zertifizierten Betrieben erwartet der anspruchsvolle Kunde ein ausführliches Beratungsgespräch. In Stellenangeboten der Gebäudetechniker werden ausdrücklich Be-
rater gesucht und weniger Verkäufer , die dem Anforderungsprofil eines Beraters nicht entsprechen. Fachkompetente Kundenberatung ist ein erfolgreiches Instrument der Kundenbindung und führt zur positiven Mundwerbung. Die Werbeaussage Wir beraten Sie gerne verpflichtet den Anbieter, das auch zu tun. Schlechte Beratung schafft nicht nur Kauf-Reue, sondern auch Reklamationen und die Wechselbereitschaft des Kunden zu einem anderen Anbieter.
Überzeugen, Vorschlagen
Der Kunde will verstehen, weshalb ein bestimmtes Produkt oder Dienstleistung gerade für ihn richtig ist. Erhält er keine Erklärungen, entstehen Vermutungen und Vorurteile. Bei optimaler Beratung darf die Begründung also nicht fehlen. Beraten heisst Kunden zu überzeugen, Vorschläge und Angebote zu begründen und nicht nur Informationen zu liefern, die auch im Internet abrufbar sind.
Ein Merkmal hochwertiger Fachberatung: Der Berater ist aktiv an Kundenanliegen interessiert und geht auf individuelle Wünsche des Kunden ein (Bild: iStock.ch).
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Hat der Berater mehrere Vorschläge, sollte er nicht mit dem Besten starten. Erfahrungen zeigen, dass Kunden bei grösseren Investitionen den zweiten oder dritten Vorschlag eher annehmen als den ersten. Die gegenüber den Kunden darzulegenden Informationen sind unterschiedlicher Natur und können in drei Gruppen unterschieden werden: Muss-Informationen: Sie zählen zu den Basics der Beratung und haben einen hohen Aktualitätsbezug. Der Nichterhalt wirkt sich nachteilig auf die Beratungsqualität aus, kann Reklamationen verursachen. Wegen der besonderen Bedeutung können diese Infos auch schriftlich übermittelt werden. Kann-Informationen: Sie gehören nicht zu den Basics, werden meist auf Kundenanfragen erteilt. Das Fehlen einer Kann-Information muss sich nicht nachteilig auswirken. Kann-Informationen können sogar belastend sein, wenn sie keinen direkten Nutzwert haben und werden als Overkill gesehen. Plus-Informationen: sind Kommentare und zusätzliche Hinweise. Sie sind das i-Tüpfelchen, der Berater glänzt mit Fachwissen, wenn er Hintergrundinformationen liefert, die der Wettbewerb nicht bietet. Plus-Informationen sind die Details im Gespräch, die den Kunden beeindrucken, weil nicht jeder darüber verfügt.
Auf Kundenwunsch wird sowohl telefonisch als auch vor Ort beraten. Am Telefon kommt es oft zu Missverständnissen, deswegen sollten Gespräche durch ein Protokoll schriftlich bestätigt werden. Das Beratungsprotokoll wird ernst genommen, ist verbindlich und kann weitergeleitet werden. Beratung im Duo ist günstig, wenn auf Kundenseite auch zwei Personen am Gespräch teilnehmen. Berater sollten eine Power-Point-Präsentation nur dann einsetzen, wenn dies unbedingt erforderlich erscheint. Denn das gesprochene Wort wirkt stärker, wenn nicht visualisiert wird. Bei Neukunden sind Referenzen eine gute Unterstützung bei der Beratung. Referenzadressen sollten aber aktuell sein und nicht im unmittelbaren Wettbewerb zum augenblicklichen Kunden stehen.
Präzision und Fachbegriffe Zur fachkompetenten Beratung gehört Präzision. Schon in der Anfrage geben Kunden häufig Grenzwerte vor. Viele Berater drücken sich vor präzisen Angaben aus Angst vor späteren Reklamationen. Sie möchten keine genauen Zahlen, Daten und Termine nennen. Das ist verständlich, denn e akte technische Angaben sind verbindlich. Bewährt hat es sich, irca-Werte zu nennen, eine Spanne zwischen dem untersten und obersten Wert und sich nicht e akt festzulegen, beispielsweise zwischen 4 und 6 Prozent Einsparung .
Beratung im Wettbewerbsvergleich Best Case
Second best Case
Beratung erfolgt auch ohne Fragen des Kunden (aktive Beratung).
Beratung erfolgt nur, wenn der Kunde Fragen stellt (passive Beratung).
Der Berater kann die vom Kunden gestellten Fragen kompetent schnell und verständlich beantworten.
Der Berater kann nur Standardfragen ohne Rückfrage beim Vorgesetzten beantworten.
Der Berater ist aktiv an Kundenanliegen interessiert und geht erkennbar auf individuelle Wünsche des Kunden ein.
Der Berater berät zwar, aber ohne aktives Eingehen auf eine ganz individuelle Bedarfssituation des Kunden.
Der Mitarbeiter hat aktuelle Fachkenntnisse, ist mit seinem Wissen auf dem neuesten Stand.
Das Fachwissen ist nicht aktuell, der Kunde weiss oft mehr als der Berater.
Vor-Ort-Termine werden angeboten und nicht erst bei Kundenwunsch durchgeführt.
Termine beim Kunden werden nur auf Drängen durchgeführt.
Der Berater macht ungefragt Alternativvorschläge und bietet den Plan B an.
Der Berater zeigt Alternativen nur auf Kundenwunsch auf.
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Ja/Nein Checkliste Beratung
1. Schlagen Sie bei grösseren Investitionen auch ein Vor-Ort-Gespräch beim Kunden vor? 2. Haben Sie die Bedarfssituation des Kunden genau erfasst? 3. Verzichten Sie auf Rechthaberei und Bevormundung im Beratungsgespräch? 4. Ist ein Alternativvorschlag vorbereitet? 5. Erklären Sie die in der Beratung gemachten Fachbegriffe verständlich? 6. Ist Ihre Fachkompetenz auf dem aktuellen Stand? 7. Können Sie Ihre Behauptungen bei der Beratung beweisen? 8. Bemühen Sie sich um Präzision bei den Zahlenangaben? 9. Bieten Sie Individuallösungen an statt Standardlösungen? 10. Vermeiden Sie dem Kunden immer die teuerste Lösung anzubieten? 11. Beraten Sie anhand von praktischen Beispielen, möglichst vor Ort beim Kunden? 12. Beraten Sie objektiv, d. h. nennen Sie auch die Nachteile Ihres Vorschlags?
Jede Branche hat ihre eigenen Fachausdrücke, die ein Techniker auf Kundenseite verstehen kann. Dem Kaufmann ist die Fachterminologie oft fremd, er hat nicht den Mut nachzufragen, deshalb sollten ungewöhnliche Begriffe gleich erklärt werden. Der Berater muss sich vergewissern, ob er mit seinem Kunden fachlich auf Augenhöhe spricht. Durch die Fachsprache kann man einen Sachverhalt kurz und treffend formulieren, sie können den Kunden aber auch leicht überfordern. Mit der häufigen Verwendung der Terminologie kann der sensible Kunde sich unterlegen fühlen, vor allem wenn der technische Vertrieb auf den Kaufmann unter den Kunden stösst. Beratern sei empfohlen, sich der Professionalität ihrer Arbeit mithilfe einer heckliste zu vergewissern (s. Kasten).
Kundennutzen, preisneutrale Beratung Der Kunde will verstehen, weshalb eine bestimmte Empfehlung gerade für ihn richtig ist. Erhält er keine Erklärung, entstehen Unsicherheit und Vorurteile. Zur guten Beratung gehört auch die professionelle Argumentation. Unter dem Motto Sell Profit, not Product ist für den Entscheider auf Kundenseite der Nutzen, den er von der Investition
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hat, interessant. Produktmerkmale werden daher immer in Nutzen und Vorteile umgesetzt. Das bedeutet für Sie , dadurch gewinnen Sie , damit verbessern erhöhen erleichtern Sie , das garantiert Ihnen sind bewährte Übersetzungsformeln . Misstrauische Kunden nehmen an, dass ihnen immer das teuerste Produkt empfohlen wird. Gute Beratung ist preisneutral, d. h. im Zentrum stehen Nutzen und Vorteile des Angebots, nicht der Preis. Anders ist es, wenn der Kunde gleich seine Preisvorstellung nennt. Das schränkt den Spielraum der Beratung zwar ein, sollte aber den Mitarbeiter veranlassen, trotzdem ein etwas höherwertiges Angebot zu präsentieren. Wer den höheren Preis begründen kann, wird den Kunden überzeugen. Auch wenn der Preis bei der Beratung kaufentscheidend sein kann, sollte er nicht priorisiert werden. Wenn der Preis transparent wird, kann ihn der Kunde verstehen. Nicht der günstige Preis allein steht im Mittelpunkt, für viele ist die optimale und längerfristige Lösung kaufentscheidend: Was habe ich davon Was bringt es mir Wo spare ich Kosten Aktiv beraten heisst, dass der Anbieter von sich aus Vorschläge einbringt und nicht wartet bis der Kunde danach fragt. Bei der passiven Beratung übernimmt der Kunde die Initiative im Gespräch und fragt nach Vorschlägen. Mitarbeiter können ihre Kunden nur so gut beraten, wie sie auch Beratung von ihren Lieferanten erhalten. Lieferanten sollten aufgefordert werden, die nötigen Daten zu liefern, die für ein Beratungsgespräch bei Kunden verwendet wer-
den können. Es ist Sache des Einkaufs die Vorlieferanten hier zu verpflichten. Beratung ist gelungen, wenn sich der Kunde am Gesprächsende für die Beratung bedankt. Im Beratungsgespräch übernimmt der Mitarbeiter sogar eine gewisse Verantwortung dafür, dass der Kunde eine optimale Entscheidung für sich trifft.
Beratung ist zeit- und kostenintensiv Berater machen es sich oft zu einfach. Sie bezeichnen sich als solche, bieten aber keine professionelle Beratung an. Auch die Bezeichnung Verkaufsberater auf den Visitenkarten ist noch kein Beweis für eine kundengerechte Beratungstätigkeit. Technik ist meist erklärungsbedürftig. Der Berater stellt durch die Bedarfsanal se den Ist-Zustand seines Kunden fest. Professionelle Beratung heisst, für jeden Alternativvorschlag auch über eventuelle Nachteile zu informieren. Auch der optimale Vorschlag wirkt unglaubwürdig, wenn nur von Vorteilen die Rede ist. Beratung ist zeit- und damit auch kostenintensiv, vor allem wenn sie vor Ort beim Kunden stattfindet. Deshalb muss der Berater grundsätzlich die Ernsthaftigkeit der Anfrage seines Kunden prüfen. Man muss verhindern, dass der Berater zeitintensive Vor-Ort-Gespräche führt und der Kunde am Ende erklärt, es handle sich nur um ein Informationsgespräch ; sein Bedarf sei im Augenblick noch nicht aktuell. Kunden nutzen Berater in der Weise aus, dass sie sich ausführlich erkundigen und mit diesen Informationen einem anderen Anbieter, der wesentlich günstiger ist,
den Auftrag erteilen. Berater müssen diese Situation schnell erkennen und dürfen sich nicht länger ausnutzen lassen.
Beraten heisst auch abraten Beratung kann unabsichtlich zur Bevormundung werden. Das wirkt auf den Kunden aufdringlich; er hat das Gefühl, eine Meinung aufgedrängt zu bekommen. Mit Fingerspitzengefühl kann man erkennen, wann ein Kunde keine weitere Empfehlung möchte und sich durch weitere Ratschläge des Mitarbeiters bedrängt fühlen könnte. Man darf nicht enttäuscht reagieren, wenn Vorschläge nicht angenommen werden Häufig haben Kunden eine feste Vorstellung. Es gehört Mut und Geduld dazu, dem Kunden zu erklären, dass seine Meinung nicht das Optimale für ihn ist. Dabei darf die Person des Kunden nicht abgewertet werden. Bei der Korrektur des Kunden passiert das oft völlig unbewusst. Wer Widerspruch vermeiden will, wendet die Ja-aber-Methode an, bei der im ersten Satzteil dem Kunden Recht gegeben wird und im zweiten die fachmännische Meinung geäussert wird. Beratung wird schnell zur Bevormundung, wenn man keine Antenne hat für die Gefühle des Kunden, der seine eigene Meinung als richtig empfindet. ■
Interview |
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Interview und Veranstaltungshinweis zum IGE-Planerseminar vom 21. März 2018 in Horw
«Basis für eine neue Energiepolitik ist gesetzt» Seit dem 1. Januar 2018 ist das revidierte Energiegesetz (EnG) des Bundes in Kraft. Laura Antonini, Expertin der Sektion Erneuerbare Energien beim Bundesamt für Energie (BFE), erläutert die wesentlichen Neuerungen und deren Konsequenzen. Interview: Oskar E. Aeberli
■ Seit Anfang 2018 ist das revidierte Energiegesetz (EnG) in Kraft. Was sind dessen Schwerpunkte? aura Antonini Mit dem totalrevidierten Energiegesetz sowie Anpassungen weiterer elf Bundesgesetze wird die Basis für eine neue Ausrichtung der Energiepolitik gesetzt, welche hauptsächlich aus drei Eckpfeilern besteht: Atomausstieg, Ausbau der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien und Steigerung der Energieeffizienz. So werden Richtwerte für den Ausbau der erneuerbaren Energien zusammen mit neuen und geänderten Förderinstrumenten festgelegt. Auf der Verbrauchsseite gelten ebenfalls Richtwerte. Mit dem neuen Energiegesetz treten auch eine Reihe neuer Verordnungen in Kraft. Welche Rolle spielen dabei die Energie- und die Energieeffizienz-Verordnung sowie die Energieförderungsverordnung? Die bisherige Energieverordnung wurde totalrevidiert und neu in drei separate Verordnungen aufgeteilt: Energie-, Energieförderungs- sowie Energieeffizienzverordnung. Wie der Name bereits verrät, regelt die Energieförderungsverordnung die Einzelheiten bezüglich der Förderinstrumente (Einspeisevergütung, Einmalvergütung, Investitionsbeiträge und Marktprämie für Grosswasserkraftanlagen). Andere Instrumente wie die wettbewerblichen Ausschreibungen für Energieeffizienz, die Geothermie-Garantien und -Erkundungsbeiträge, die ökologischen Sanierungen der Wasserkraft sowie die Rückerstattungen an Grossverbraucher sind in der Energieverordnung geregelt. Die Anforderungen betreffend Anlagen, Fahrzeuge und Geräte sind neu in der Energieeffizienzverordnung zusammengefasst. Zweck dieser Verordnung ist die Senkung des Energieverbrauchs von serienmässig hergestellten Anlagen, Fahrzeugen und Geräten sowie die Steigerung ihrer Energieeffizienz.
Laura Antonini arbeitet beim BFE als stv. Leiterin Erneuerbare Energien.
Was wird aus dem Netzzuschlag von 2,3 Rappen pro Kilowattstunde finanziert? Der Ma imalbetrag des Netzzuschlags wird von bisher 1,5 Rappen pro Kilowattstunde auf neu 2, Rp. kWh erhöht. Aufgrund des gegebenen Bedarfs gilt dieses Ma imum bereits seit dem 1.1.201 . Aus dem Netzzuschlagsfonds werden das Einspeisevergütungss stem), die Einmalvergütungen für Photovoltaik-Anlagen, die Investitionsbeiträge für Biomasse-, Kleinund Grosswasserkraftanlagen, die Marktprämie für die Grosswasserkraft, die wettbewerblichen Ausschreibungen für Stromeffizienz, die Erkundungsbeiträge und Risikogarantien für Geothermie-Projekte, die Gewässersanierungsmassnahmen, die noch laufenden Verpflichtungen aus den bisherigen Vergütungsinstrumenten (KEV und Mehrkostenfinanzierung) sowie die jeweiligen Vollzugskosten finanziert. Über die Aufteilung der Fördermittel für die kommenden Jahre orientiert die Grafik.
Netzzuschlag erhöht Stromkosten für Unternehmen und Haushalte Welche Rolle spielen dabei die Haushalte und Unternehmen? Die privaten Haushalte verbrauchen rund 0 des in der Schweiz konsu-
mierten Stroms. Sie bezahlen also rund 0 der Förderung, die aus dem Netzzuschlag bezahlt wird, und damit rund 0 der mit dem neuen Energiegesetz zusätzlich erhobenen Gelder. Ein Haushalt mit vier Personen und einem Stromverbrauch von 5000 Kilowattstunden pro Jahr wird mit der Erhöhung des Netzzuschlags rund 40 Franken pro Jahr mehr bezahlen als heute (statt 5 neu also 115 Franken pro Jahr). Ein Unternehmen mit einem Jahresverbrauch von 150 000 kWh, beispielsweise ein grösseres Sport- und Freizeitcenter, bezahlt durch die Erhöhung des Netzzuschlags 1200 Franken pro Jahr mehr (statt 2250 neu 450 Franken pro Jahr). Welches sind mit dem Vollzug die wesentlichen Änderungen auf Gesetzesstufe? Auf Gesetzesstufe werden neue Förderinstrumente geschaffen, insbesondere die Investitionsbeiträge, die Marktprämie für die bestehende Wasserkraft und die Beiträge für die Untergrunderkundung bei der Geothermie. Die bisherigen kostendeckenden, langfristigen Verpflichtungen werden grösstenteils durch Investitionsbeiträge, Kostenorientierung und überschaubare Verpflichtungsperioden abgelöst. Der Gesetzgeber hat zudem beschlossen, die Fördermassnahmen zeitlich zu begrenzen. ➜
Fachexpertin für Erneuerbare Energien Frau Laura Antonini arbeitet seit Februar 2013 für das Bundesamt für Energie (BFE). Sie ist stv. Leiterin Erneuerbare Energien. Ihre Tätigkeiten umfassen hauptsächlich die Fördersysteme für die erneuerbaren Energien, d. h. die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) und Einmalvergütungen. Die Fachexpertin ist insbesondere für das Management des Förderfonds verantwortlich und kümmert sich um Vollzugs- sowie ökonomische Fragen im Bereich der KEV. Vor dem Masterstudium in Volkswirtschaft an der Universität St. Gallen war Frau Antonini als Wirtschaftsprüferin bei Ernst & Young AG tätig.
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Interview |
Gibt es ab 2018 nicht auch wesentliche neue Regelungen f r Netzbetreiber? Welche stehen f r das E dabei im entrum? Ja, Netzbetreiber spielen bei der Neuausrichtung des Energies stems eine zentrale Rolle, darum sind sie von mehreren Anpassungen betroffen. So müssen beispielsweise in 10 Jahren mindestens 0 der Messeinrichtungen auf intelligente Messs steme (Smart Meters) umgerüstet werden. Ausserdem müssen neu für die Stromkennzeichnung immer Herkunftsnachweise verwendet werden. Die Angabe von nicht überprüfbaren Energieträgern, sogenanntem Graustrom, ist nicht mehr zulässig. Neu sind zudem alle ans Netz angeschlossenen Anlagen für
rung der Einmalvergütung 2014 bereits eine grosse Bedeutung für Photovoltaik unter 0 Kilowatt. Dies, weil sich die Investition in eine Photovoltaikanlage, die mit der Einmalvergütung gefördert wurde, nur dann lohnt, wenn der Strom zumindest teilweise im Haus verbraucht wird. Mit dem neuen Energiegesetz ist die Einmalvergütung auch für grosse Anlagen verfügbar. Somit wird der Eigeneverbrauch noch mehr Gewicht erhalten beim Ausbau der Photovoltaik. Zur Stützung dieser Entwicklung sind im neuen Energiegesetz Regelungen vorgesehen, die die Bildung von sogenannten Zusammenschlüssen zum Ei-
noch sehr wenige Anlagen aufgenommen werden können. Und wie sieht es bez glich der Realisierung neuer Anlagen aus? Die Wartezeit für die kleinen Anlagen beträgt voraussichtlich mindestens 2,5 Jahre, weil zunächst die Anlagen auf der bestehenden Warteliste abgebaut werden. Der Abbau der Warteliste erfolgt hier nach Datum der eingereichten Inbetriebnahmemeldung. Die Wartezeit für Neuanmeldungen der grossen Anlagen beträgt voraussichtlich mindestens 6 Jahre, weil zuerst die Anlagen auf der bestehenden Warteliste abgebaut werden. Der Abbau der Warteliste erfolgt nach Anmeldedatum.
Einspeisevergütung und Marktprämie laufen 2022 aus, andere Förderinstrumente erst 2030
Aufteilung der Fördermittel: Was wird mit dem Netzzuschlag von 2,3 Rp./kWh finanziert?
die Herkunftsnachweise erfassungspflichtig, selbst wenn sie für den reinen Eigenverbrauch eingesetzt werden. Kommt es auch zu Anpassungen im ereich Abnahme- und Verg tungspflicht? Der Preis, den die Netzbetreiber für die dezentrale Einspeisung von erneuerbarem Strom zu entrichten haben, orientiert sich nicht nur an dem Preis, den der Netzbetreiber für die sonstige Beschaffung der Elektrizität bezahlt, sondern neu auch an den Kosten der eigenen Produktionsanlagen. Dadurch sollte beispielsweise die Vergütungshöhe für eine Photovoltaikanlage auf einem Einfamilienhaus in etwa dem Energietarif, den der Endverbraucher in ebendiesem Einfamilienhaus bezahlt, entsprechen.
Eigenverbrauch bekommt künftig mehr Gewicht Welchen Stellenwert hat der Eigenverbrauch im neuen Energiegesetz? Der Eigenverbrauch hat seit der Einfüh-
genverbrauch gegenüber bisher stark vereinfachen. Insbesondere wird der Zusammenschluss, z. B. in einem Mehrfamilienhaus, als einzelner Kunde des EVU betrachtet. Was ndert sich bei der hotovoltaik? Die Einmalvergütung wird zum Hauptförders stem für Photovoltaikanlagen: sie deckt höchstens 0 der Investitionskosten einer vergleichbaren Anlage (Referenzanlage). Neu können auch grosse Anlagen die Einmalvergütung beantragen. Betreiber von Kleinanlagen mit einer Leistung von weniger als 100 Kilowatt können künftig nur noch eine Einmalvergütung und keine Einspeisevergütung mehr beantragen. Betreiber von grossen Anlagen, also mit einer Leistung ab 100 Kilowatt, können grundsätzlich weiterhin ins Einspeisevergütungss stem aufgenommen werden. Dabei ist aber zu beachten, dass in die Einspeisevergütung aufgrund der beschränkten finanziellen Mittel nur
Neu gilt f r die örderung von Erneuerbaren Energien eine efristung. Wie sieht diese konkret aus? Die Einspeisevergütung wird Ende 2022 auslaufen, d. h. nur noch bis dann können Anlagen ins Förders stem aufgenommen werden. Bereits geförderte Anlagen sind von dieser Befristung nicht betroffen, sie erhalten also ihre Vergütung bis zum Ende der jeweiligen Vergütungsdauer. Ebenfalls Ende 2022 läuft die Marktprämie aus. Die anderen Förderinstrumente laufen erst 20 0 aus. Wer hat noch Anspruch auf eine Einspeiseverg tung mit den neuen Spielregeln? Nur Betreiber von Photovoltaikanlagen mit einer Leistung ab 100 kW können eine Einspeisevergütung erhalten. Aufgrund der beschränkten finanziellen Mittel und des Auslaufens des Vergütungss stems per Ende 2022 haben nur noch wenige Projektanten auf der Warteliste Aussicht auf Mittel aus der Einspeisevergütung. Künftig können nur noch Neuanlagen – und somit keine erneuerten und wesentlich erweiterten Anlagen – in die Einspeisevergütung aufgenommen werden. Biomasse-Infrastrukturanlagen (Kehrichtverbrennungsanlagen, kommunale Abwasserreinigungsanlagen) werden künftig mit Investitionsbeiträgen und nicht mehr mit der Einspeisevergütung gefördert. Holzkraftwerke können zwischen Investitionsbeiträgen und Einspeisevergütung wählen. Die neue Einspeisevergütung-Untergrenze für Kleinwasserkraftanlagen liegt bei 1 Megawatt. Für Erneuerungen und Erweiterungen stehen neu bis 20 0 Investitionsbeiträge zur Verfügung.
Interview |
Wie erfolgt der Abbau der nach wie vor langen Warteliste f r die Einspeiseverg tung f r hotovoltaikanlagen? Der Abbau der Warteliste von Photovoltaikanlagen ab 100 kW erfolgt wie bisher anhand des Anmeldedatums und unabhängig davon, ob die Anlage bereits realisiert wurde. Aus heutiger Sicht kann die Warteliste voraussichtlich bis zum Anmeldedatum vom 0. Juni 2012 abgebaut werden. Dagegen haben Neuanmeldungen unter den aktuellen gesetzlichen Bedingungen kaum mehr eine hance, eine Einspeisevergütung zu erhalten. Neu haben aber Betreiber aller Photovoltaikanlagen die Möglichkeit, eine Einmalvergütung zu beantragen. Welche Nicht- hotovoltaikpro ekte haben noch eine hance auf eine Einspeiseverg tungs- usicherung Unter den aktuellen gesetzlichen Bedingungen haben voraussichtlich noch jene Windkraft-, Biomasse- und Kleinwasserkraftprojekte, welche 2015 und 2016 auf der Warteliste baureif wurden, eine hance in die Einspeisevergütung aufgenommen zu werden. Für Projekte, die erst 201 baureif wurden, ist ungewiss, ob sie noch ins Einspeisevergütungss stem aufgenommen werden können. Alle anderen Projekte haben aus heutiger Sicht voraussichtlich keine realistische hance mehr, eine Zusage für die Einspeisevergütung zu erhalten.
Direktvermarktung unterstützt bedarfsgerechte Stromerzeugung ei der Kostendeckenden Einspeiseverg tung (KEV) tritt neu die irektvermarktung anstelle der bisherigen Kostendeckung. Was sind die Konse uenzen? Die Vergütungssätze mit dem neuen Energiegesetz orientieren sich an den Gestehungskosten der Anlagen, müssen aber nicht mehr kostendeckend sein. Ausserdem wird die Vergütungsdauer für neue Inbetriebnahmen von bisher 20 auf 15 Jahre gesenkt. Einzig Biomasseanlagen sind von dieser Kürzung ausgenommen. Ausserdem wird die Direktvermarktung eingeführt, welche zu einer besseren Marktintegration von Strom
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IGE-Planerseminar mit Fachexperten Am Mittwochnachmittag, 21. März 2018 findet an der Hochschule Luzern für Technik und Architektur in Horw das 14. Planerseminar des Instituts für Gebäudetechnik und Energie (IGE) statt. Das Highlight der halbtägigen Veranstaltung wird das Referat des bekannten Klimaexperten Prof. Dr. Thomas Stocker zum Thema «Klimawandel: Wie viel wollen wir?» sein. Neben ihm werden sich noch eine Reihe weiterer Fachexperten zu Trends der Energie- und Gebäudetechnik äussern. So u. a. Laura Antonini vom Bundesamt für Energie (BFE), die Interview-Partnerin im nebenstehenden Interview, zum per 1. Januar 2018 in Kraft getretenen Energiegesetz des Bundes. Das Seminar richtet sich an ein breites Fachpublikum aus den Bereichen Architektur, Energie und Gebäudetechnik und bietet überdies Gelegenheit zum Networking. Die Teilnahmegebühr beträgt 150 Franken. Anmeldungen bis am 16. März per Mail an: Franziska.Rosenberg@hslu.ch oder via Link www.hslu.ch/Planerseminar
aus erneuerbaren Energien führt und dadurch eine bedarfsgerechte Stromerzeugung unterstützt. Eine besser abgestimmte Produktion trägt zu einer höheren Netzstabilität und somit zu einer höheren Versorgungssicherheit bei. Was heisst das konkret? Betreiber von Anlagen mit einer Leistung ab 500 kW, die bereits eine KEV erhalten sowie Betreiber von Anlagen ab 100 kW, die neu ins Förders stem aufgenommen werden, müssen spätestens ab dem 1. Januar 2020 ihren Strom selber vermarkten. Die Produzenten suchen sich einen Käufer ihrer Wahl, der ihnen den Strom zu den attraktivsten Konditionen abnimmt. Für den ökologischen Mehrwert des Stroms erhalten sie eine Einspeiseprämie, die von Pronovo (bisher Swissgrid) ausbezahlt wird. Somit haben Betreiber einen Anreiz, sich an den kurzfristigen Marktsignalen zu orientieren bzw. ihre Einspeisung möglichst genau zu prognostizieren, um mehr Einnahmen als mit der bisherigen KEV zu erzielen. So entstehen beispielsweise Anreize, bei einer Überproduktion im Netz (negative Preise) die Anlage herunterzuregeln oder mit einem Speicher die Einspeisung auf Stunden mit hoher Last zu verschieben. Dabei bleibt die Vergütung im Mittel unverändert. Was f r einen Stellenwert kommt den neuen nstrumenten, also den Einmalverg tungen, den nvestitionsbeitr gen und der Marktpr mie zu? Die Instrumente dienen dazu, die Förderung effizienter und marktnäher auszugestalten und sie sollen es den Produzenten ermöglichen, wirtschaftlich konkurrenzfähig zu bleiben.
Links: Energiegesetz, Verordnungen, Faktenblätter www.admin.ch › Bundesrecht › Systematische Rechtssammlung › Landesrecht › Öffentliche Werke – Energie – Verkehr › Energie … › 730.0 Energiegesetz (EnG) vom 30. Sept. 2016 (Stand am 1. Jan. 2018) › 730.01 Energieverordnung (EnV) vom 1. Nov. 2017 (Stand am 1. Jan. 2018) › 730.02 Energieeffizienzverordnung (EnEV) vom 1. Nov. 2017 (Stand am 1. Jan. 2018) › 730.03 Energieförderungsverordnung (EnFV) vom 1. Nov.2017 www.bfe.admin.ch/kev › Faktenblätter
Welche iomasse- und Wasserkraftanlagen erhalten k nftig nvestitionsbeitr ge? Für neue Kehrichtverbrennungs- und Abwasserreinigungsanlagen sowie für erhebliche Erweiterungen oder Erneuerungen solcher Anlagen kann ein Investitionsbeitrag beantragt werden. Holzkraftwerke von regionaler Bedeutung können entweder einen Investitionsbeitrag oder eine Einspeisevergütung beantragen. Der Investitionsbeitrag soll eine gesteigerte Stromproduktion oder die Verlängerung der wirtschaftlichen Nutzungsdauer ermöglichen und beträgt höchstens 20 der anrechenbaren Investitionskosten. Erhebliche Erweiterungen und Erneuerungen von Kleinwasserkraftanlagen ab 00 kW profitieren neu von Investitionsbeiträgen. Die Investitionsbeiträge werden im Einzelfall festgelegt. Sie betragen für Kleinwasserkraftanlagen ma imal 60 der anrechenbaren Investitionskosten. Neue, erheblich erweiterte oder erneuerte Grosswasserkraftwerke können ebenfalls neu einen Investitionsbeitrag von bis zu 5 der anrechenbaren Investitionskosten beantragen. Was f r eine Rolle spielt dabei die ortf hrung des Geb udeprogramms? Das Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen ist ein wichtiger Pfeiler der Schweizer Energie- und Klimapolitik. Es fördert bei Liegenschaften Energieeffizienzmassnahmen wie die Dämmung von Dächern und Fassaden, die Nutzung von Abwärme und die Optimierung der Gebäudetechnik sowie den Einsatz erneuerbarer Energien. Mit der Inkraftsetzung des totalrevidierten Energiegesetzes (EnG) auf den 1. Januar 201 wurde das Gebäudeprogramm verstärkt, indem u. a. Globalbeiträge neu auch an indirekte Massnahmen der Kantone gewährt werden können, sich die ma imal verfügbaren Mittel aus der O2-Teilzweckbindung von 00 auf 450 Millionen Franken pro Jahr erhöhen und die Befristung bis 201 aufgehoben wurde. ■
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Normen & Co. |
SWKI-Kurzseminar-Reihe zur Heizungstechnik
Wasserbeschaffenheit in der Heizungstechnik: Normen und Richtlinien in der Praxis Wasserbeschaffenheit spielt bei Gebäudetechnik-Anlagen bereits bei der Druckprüfung eine wichtige Rolle. Die entsprechenden Anforderungen sind in den SWKI-Richtlinien festgelegt und praxisnah präsentiert. Mit Kurzseminaren erfolgt der Austausch mit Praktikern. Zum Thema Heizungstechnik hat der SWKI im November eine Aktualisierung angeboten. Jürg Wellstein
■ Die vom Schweizerischen Verein von Gebäudetechnik-Ingenieuren (SWKI) organisierte Kurzseminar-Reihe beleuchtete im vergangenen November die Richtlinie BT 102-01 zur Wasserbeschaffenheit für Gebäudetechnik-Anlagen sowie den aktuellen Stand von Normen und Richtlinien zur Heizungstechnik.
Empfehlungen zur Qualitätssicherung Peter Kunz, Kunz Beratungen GmbH, ging im Rahmen der BT 102-01 darauf ein, dass diese 2012 aktualisierte Richtlinie die Anforderungen an die Wasserbeschaffenheit formuliert. Dabei sind geschlossene und offene S steme zu betrachten sowie Betriebswasser. Die Richtlinie bietet dazu relevante, qualitätssichernde Empfehlungen. Die Pra is zeigt jedoch, dass sie offenbar nicht immer beachtet wird und so Problemfälle entstehen können. So zeigen sich aufgrund von E pertisen und Gutachten in
installierten Rohren immer wieder Verschlammungen aufgrund von Sauerstoffzufuhr sowie Korrosionseffekte. Deshalb sollten beispielsweise Dichtigkeitsproben während der Installationsphase ausschliesslich mit Luft durchgeführt werden. Dies wird vor allem dann von grösster Bedeutung, wenn die Installation (z. B. von Teilstrecken) erst nach längerer Zeit tatsächlich in Betrieb genommen wird. Bei der Schlusskontrolle einer ganzen Anlage soll jedoch Wasser eingesetzt werden, das den Anforderungen der BT 102-01 entspricht, also für diesen Zweck entsalzt ist.
Sauerstoff wirkt korrosiv Es ist zu beachten, dass der Sauerstoff in Verbindung mit Feuchtigkeit in gefüllten oder teilgefüllten Leitungen zu Flächen-, Mulden oder Lochkorrosion führen kann. Die Zeit zwischen Fertigstellung und Inbetriebnahme zählt zu
Titelblatt der SWKI-Richtlinie BT 102-01.
den besonders kritischen Phasen, können doch in einem Monat mehr solche Schäden entstehen als danach während vielen Betriebsjahren. Hinzu kommen die Werkstoffkombinationen in den Installationen, welche zu elektrischen Spannungsdifferenzen führen. Diese bewirken einen Stromfluss, der schliesslich den unedleren Werkstoff angreifen kann. Galvanische Korrosion (z. B. zwischen Kupfer und Eisen) ist wohlbekannt und deren Vermeidung grundsätzlich vertraut. In der Pra is ist sie jedoch immer wieder feststellbar. Die beste Methode, um eine galvanische Korrosion zu vermeiden, ist der Einsatz von isolierenden Trennelementen (z. B. Verschraubungen, Flanschen usw.).
Schweissen mit Konsequenzen
Normenmatrix und Einsatzspektrum der SWKI-Richtlininen. (Bild: Reto Gadola)
Ein anderer Grund für ualitätsmängel ist beim fehlerhaften Schweissen von hromstahl zu orten. Wenn Formierfeh-
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ler entstehen, also die Innenseite eines Rohrs nicht genügend vom Zustrom von Luftsauerstoff geschützt wird. Die Oberfläche des Stahls wird aufgrund des Einflusses von Sauerstoff o idieren und verliert dadurch ihre ursprünglich wirksame Schutzschicht. Mit einem Zielwert des Rest-Sauerstoffgehalts von unter 10 ppm kann eine einwandfreie Schweissnaht erreicht werden. In der Pra is wird eine handwerklich korrekte Arbeitsweise angestrebt, die jedoch aufgrund von Zeit- und Kostendruck erschwert werden kann. Die später auftretenden Folgen sind allerdings meist kostspieliger.
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Bei Formierfehlern wird die Innenseite eines Rohrs nicht genügend vom Zustrom von Luftsauerstoff geschützt – mit teils grossem Schadenspotenzial. (Bilder: Peter Kunz)
Aktuelles zu Normen und Richtlinien Zum aktuellen Stand von Normen und Richtlinien zur Heizungstechnik informierte Reto Gadola, Hochschule Luzern – Technik Architektur. Im Bauwesen ist der SIA für das Normenwesen zuständig und erarbeitet entsprechende Grundlagen. Während Normen einen reglementarischen Inhalt aufweisen, der die vorgesehenen Prozesse der Erarbeitung und Genehmigung durchlaufen hat und den vorgesehenen Formvorschriften entspricht, formulieren die SWKI-Richtlinien vertiefende Vorgaben für spezifische Anwendungen. Sie ergänzen somit die Normen und präzisieren sie für die Planenden. Die Impulse für Richtlinien stammen in der Regel von den Bedürfnissen der Mitglieder. SIA-Normen durchlaufen je nach Bedarf einen Revisionsprozess. Aktuelle Beispiele sind: SIA 4 1: Heizungsanlagen in Gebäuden – Grundlagen und Anforderungen. Sie liefert Grundlagen für die Planung. Durch die Einhaltung der Norm werden Anlagen mit einem guten Komfort, zuverlässigen Funktionen, energieeffizient und umweltfreundlich gebaut. SIA 4.201: Heizungsanlagen in Gebäuden – Verfahren zur Berechnung der Norm-Heizlast (200 ). Sie liefert die Norm-Heizlast für die Auslegung der Wärmeabgabe-S steme in den Räumen sowie die Norm-Heizlast für das Gebäude. SIA 4 : Heizungsanlagen in Gebäuden – Energiebedarf. Diese Norm beschreibt, wie der Energiebedarf einer Heizungsanlage berechnet wird. Mit der T pologie-Methode erfolgt die Berechnung anhand von Tabellen. SIA 4 6: Erdwärmesonden (2010), beschreibt, wie Erdwärmesonden aus-
Gemäss SWKI-Richtlinie BT 102-01:Schlusstest der gesamten Anlage mit entsalztem Wasser.
Zur Vermeidung der galvanischen Korrosion sind isolierende Trennelemente einzubauen.
gelegt werden. Die durch aktuelle Veränderungen bei Technik und Markt notwendige Revision der Norm startet im Jahr 201 . Ebenfalls in Revision können auch SWKI-Richtlinien sein, wie beispielweise die -1, welche sicherheitstechnische Einrichtung für Heizungsanlagen (200 ) beschreibt. Es geht hierbei um die Auslegungen von Sicherheitsventilen und Ausdehnungsgefässen. Ein neues Thema deckt die HE200-01 ab, die 201 publiziert wird. Die Lage-
rung von Holzpellets beim Endkunden (201 ) bedingt offenbar Massnahmen und Anforderungen zur Minderung der Emissionen aus den Holzpellets sowie zur Vermeidung gesundheitsrelevanter O-Konzentrationen. Die Richtlinie beschreibt, wie man einen Lagerraum betreten soll. ■
Informationen SWKI: www.swki.ch Kunz Beratungen: www.kunz-beratungen.ch
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Nahe Berlin liegt Deutschlands erste energieautarke Gemeinde
Feldheim inspiriert weltweit Fachleute Im ostdeutschen Brandenburg liegt Feldheim, das erste und bisher einzige energieautarke Dorf Deutschlands. Energieautark nicht via Jahres-Energiebilanz durchgerechnet, sondern in Form eines realen Inselbetriebs, immer in Echtzeit: Erneuerbarer Strom und erneuerbare Wärme fliessen von Erzeugeranlagen vor der Haustür zum Verbraucher. Kommunen im In- und Ausland denken über eine Kopie in ihrer Region nach. Bernd Genath, Franz Lenz
Vom Bahnhof Treuenbrietzen ■ zum Neue-Energien-Forum Feldheim sind es mit dem E-Bike 11 km auf dem wunderschönen, waldigen Radweg entlang der B 2. Vor Dietersdorf biegt man links ab auf einen Feldweg. Die Reichweite der Akkus beträgt etwa 50 km, man kommt also locker vom Bahnhof bis nach Feldheim, eine Runde durch den Windpark und wieder zurück, ohne nachzuladen.
Wer Erneuerbare Energien sagt, sagt auch E-Bike Ein Fl er in den Touristeninformationen in und um Treuenbrietzen wirbt für entspanntes Surren mit der in Batterien verpackten Kraft der Windgeneratoren am Horizont statt stressvolles Strampeln. Treuen was In und um welcher Stadt Und dort von wo nach wo Nun, genau hier: vom DB-Bahnhof
Treuenbrietzen (eine Kleinstadt im Landkreis Potsdam-Mittelmark), in Steinwurfweite von Berlin, zum Dorf Feldheim. Stadt und noch mehr das Dorf verstecken sich zwischen sanften Hügeln, im Bundesland Brandenburg. In der Mark, die Theodor Fontane in seinen Wanderungen so beschreibt: Pappeln und Elsbeeren fassen die zahlreichen Wege ein; Schlickmühlen stehen an den Gräben hin, bereit um die Regenzeit, wenn alle Felder zu Inseln geworden sind, ihre Tätigkeit zu beginnen. Die Schlickmühlen sind Strommühlen gewichen, die Wanderschuhe den E-Bikes. Die rollenden Wanderschuhe mieten vornehmlich Natur atmende Touristen, nicht jene Verwaltungs- und Energiee perten aller Kontinente, die vor Ort das Modell einer energetischen Vollversorgung auf die Übertragbarkeit in ihre ferne Re-
gion bemustern. Sie, die Offiziellen, können sich noch nicht ganz von der fossilen Welt lösen. Sie reisen mit dem Auto an.
Konzept für jeden Davon ist die Rede: Von Feldheim, einer 1 2-Seelen-Gemeinde im Süden der deutschen Bundeshauptstadt. Vor genau 20 Jahren, 1 , pflanzte hier der Investor Michael Raschemann das Samenkorn einer Energieinsel in den Boden des Urstromtals. Allerdings dachte er damals noch nicht an eine Blütenpracht, die heute Dienstleister und Volksvertreter von Südkorea über Afrika bis zu den USA anzieht. Eine stattliche Zahl heimischer Kommunaler natürlich ebenfalls. Was Feldheim so einmalig macht, ist das funktionierende Gesamtkonzept einer dezentralen, regenerativen Ener-
Die Energieversorgung des energieautarken Dorfs Feldheim über private Nahwärme- und Stromnetze. NaWaRo = Nachwachsende Rohstoffe.
Feldheim ist mittlerweile ein Anziehungspunkt für Fachleute aus aller Welt. (www.nef-feldheim.info)
gieversorgung sowohl von Unternehmen als auch von Privathaushalten, als auch von Kommunen. Ein Gesamtkonzept, das sich als Blaupause für viele Regionen dieser Welt anbietet. Deshalb zum Beispiel die Besucher aus Afrika, sagt Stefan Them, Treuenbrietzens städtischer Klimaschutzmanager. In vielen Ländern dort könne man von einer Art Infrastruktur lediglich in den Ballungsgebieten und an den Küsten sprechen, nicht aber in der Diaspora. Die zuständigen Verantwortlichen dieser Landstriche sehen in Feldheim zumindest in Teilen eine Vorlage, die ihrer Region mehr Energie und damit bescheidenen Wohlstand bringen könnte.
Die Komponenten Konkret setzt sich die Energieversorgung Feldheims zusammen aus:
einer Stromversorgung durch einen Windpark mit über 60 Anlagen Ausgleich bei Fluktuation durch einen der grössten Batterie-Energiespeicher Europas (10 MWh) Wärme aus einer WKK-Biogasanlage Zusätzlicher Wärmebedarf wird durch ein Holzhackschnitzel-Heizwerk gedeckt. Backup in Form von zwei Wasserwärmespeichern, die sowohl einen Überschuss an Wärme abpuffern als auch via elektrischem Heizstab und Windstrom dem Nahwärmenetz Nachschub liefern, sollte eine kalorische Unterdeckung drohen. Das sei aber bisher noch nicht vorgekommen, relativiert der Umweltmanager die zweite Funktion der Wärmespeicher. Die Einspeicherung erfolgt geregelt zwischen 0 und 0 , um stets Beladungskapazität freizuhalten. Notversorgung über eine photovoltaische Solarfarm, die aber nicht in die beiden internen Ringe fest eingebunden ist. Sie speist in einen Hochspannungskreis des Netzbetreibers ein und hat eine Art Weiche in den Niederspannungskreis des energieautarken Dorfs. Die Auflistung liest sich schon sehr imposant. Die weite Beachtung findet freilich das Ineinandergreifen der Komponenten, das Energiemanagement: Die jährlich verbrauchten 4,4 Mio. kWh Elektrizität und 2,4 Mio. kWh Wärme stammen sämtlich aus örtlichen Ressourcen, verteilt über zwei gemeindeeigene Netze. Feldheim agiert als Insel. Der Anschluss an das öffentliche Stromnetz kommt ausschliesslich den Auswärtigen zugute. Denn die Gemeinde begnügt sich mit ma imal 2 von dem, was ihre 60 Windrotoren generieren.
20-jähriger Grundstein Es begann im Ort 1 . Die Start-upUnternehmer Doreen und Michael Ra-
schemann sowie Joachim Uecker suchten für die Projektierung, Inbetriebnahme und Betriebsführung von Windkraft-, Biogas- und Photovoltaikanlagen Standorte und Partner. Die windreichen Ebenen des brandenburgischen Fläming boten sich an. Die von dem Trio frisch gegründete Energiequelle GmbH, die heute nach eigener Aussage zu den zehn grössten deutschen Unternehmen für Erneuerbare Energien gehört (2016 Umsatz 126 Millionen Euro und 15 neue Projekte mit einer Gesamtleistung von 44 MW in Deutschland sowie 1 installierte Anlagen und 15,6 MW im Ausland, 200 Mitarbeiter), stellte nahe Feldheim vier Windräder auf. Die Gemeinde als Partner bot sich deshalb an, weil es sich bei den Bewohnern überwiegend um Eigentümer handelt. Das Ordnungs- und Verwaltungsrecht macht es in Deutschland schwer, Mieter an nicht öffentlichen Strom anzuschliessen. In Feldheim dagegen gestatteten die Verhältnisse die Konstituierung des Ablegers Energiequelle GmbH o WP Feldheim 2006 KG mit den Familien der Gemeinde als Kommanditisten. Die beziehen mithin den Strom aus ihrer eigenen Anlage mit folgenden Hauptvorteilen: Bei der Eigenversorgung aus neuen Erneuerbare-Energien-Anlagen oder neuen hocheffizienten Wärme-Kraft Kopplungsanlagen reduziert sich die deutsche EEG-Umlage von 6, auf 2,6 Euro- ent kWh (auf 40 ) Das Wegenutzungsentgelt an die Gemeinde in Höhe von 2,4 ct kWh entfällt in Feldheim ehedem keine Stromsteuer: Grünstrom -Bonus (2,05 ct kWh) keine Brennstoffkosten Vergütungssätze für Windstrom nach Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG je nach Jahr der Inbetriebnahme (2000 rund 1 ct kWh Grundvergütung, 201 rund 4,5 ct kWh) WKK-Bonus
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➆ Wärmeverteiler ➃ Versorgungsnetz
➇ Wasseraufbereitungsanlage
➄ Wärmespeicher
Blockheizkraftwerk (BHKW)
➀ Wärmetauscher
➂ Wärmeauskopplungseinheit
➁ Fermenter
Der Gewinn
Diese Streichungen und Leistungen gestatteten einen zu zahlenden Kilowattstundentarif für die Netzteilnehmer weit unter dem öffentlichen Stromangebot und finanzieren die Organisation der autarken Bedarfsdeckung. Den Grünstrom -Bonus räumt die Energiegesetzgebung zwar nicht mehr ein,
Der Rohstoff für die Biogaserzeugung sind die Gülle aus der Schweinezucht sowie Maismaische. Das Biogas verbrennt eine WKK-Anlage mit einer Leistung von rund 530 kW elektrisch.
➅ Holzhackschnitzelheizwerk
doch gelang es dem Betreiber, die notwendige Preiserhöhung auf zurzeit 16,6 ct kWh zu begrenzen. Als Initiatoren für die heutige totale Selbstversorgung – nach ersten Teilversorgungsschritten mit den vier Windrädern – nennt Them die bestehende Ferkelhaltung in Feldheim und ein Preiseinbruch bei Rüben. In der ersten Deka-
Das Schema zur Wärmeversorgung: Über den Wärmetauscher des Biogas-BHKW (1) wird 90 °C heisses Wasser bereitgestellt und über die Wärmeauskopplungseinheit (3) zum Wärmeverteilzentrum gepumpt. Dort speist es die Wärmeverteilung (7) in das Wärmeversorgungsnetz (4). Mit der nicht sofort benötigten Wärme wird der Wärmespeicher (5) beladen. Im gesamten System inklusive dem gedämmten Nahwärmenetz wird nur reines Wasser transportiert, also ohne Frostschutzmittel. Bei der Erstbefüllung (und Nachbefüllung) lief es zur Entkalkung über eine Wasseraufbereitungsanlage (8). An der Wärmeverteileinheit (7) sind neben Vor- und Rücklaufsystem die Biogasanlage (2), der Speicher (5) und das Holzhackschnitzel-Heizwerk (6) angeschlossen. Je nach Bedarf können die jeweiligen Komponenten einzeln zu- oder abgeschaltet werden. Ein leistungsgesteuertes Pumpensystem sorgt dafür, dass stets genug heisses Wasser im Versorgungsnetz bereitgestellt wird. Die Steuerung erfasst alle von den einzelnen Anlagen gelieferten Daten und wertet diese aus. Durch den ständigen Abgleich der Sollund Ist-Werte wird das ganze System automatisch betrieben. Jede Abnahmestelle ist mit einer Wärmeübergabestation ausgestattet, die mindestens 80 °C heisses Wasser an den hausinternen Sekundärkreislauf abgibt. Mit etwa 60 °C zirkuliert die Nahwärme zurück ins Wärmeverteilzentrum.
de des neuen Jahrtausends, mit Hochpreisen für l und Gas und niedrigen Erträgen in der Landwirtschaft, schauten sich nicht nur in Feldheim, sondern deutschlandweit die Agrarbetriebe nach einer Alternative um. Biogas aus Mais kam in aller Munde. In Treuenbrietzens Vorort und Eingemeindung Feldheim erhielt das Thema auch deshalb hohen
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Stellenwert, weil ohnehin eine wertvolle Biomasse entsorgt werden musste, nämlich die Gülle des Zuchtbetriebs mit 500 Ferkeln. Deren E kremente kippte man bis dato auf die Rübenfelder. Dann trat jedoch kurz nach Millennium die Novelle der Zuckermarktordnung in Kraft. Die schrieb eine Absenkung des Rüben-Mindestpreises in Stufen um 40 Prozent vor und regte Anreizzahlungen für die Aufgabe der Zuckerrübenproduktion in nicht-wettbewerbsfähigen Regionen an. Die Genossen der Agrargenossenschaft Fläming eG Feldheim zögerten nicht lange. Sie pflanzten umgehend auf Mais um, als das Land Brandenburg den Rübenrückbau prämierte. Und zwar nach der Überlegung: Warum nicht eine Flankierung der Windräder mit einer WKK-Anlage, die mit Biogas aus Schweinegülle und Maismaische fährt, da selbst im Sommer die Abnahme einer hohen Wärmegrundlast, für die Stallungen der Frischlinge, besteht Und die winterliche Volllast über eine eigene Nahwärmeschiene in die Haushalte, das müsste sich doch angesichts der galoppierenden l- und Gaspreise rechnen.
«Arena» der Möglichkeiten Für die vielen ausländischen Fachleute gilt, wie auch für Interessenten aus der Schweiz, dass nicht alle energetischen Lösungen von Feldheim eins zu eins übertragbar sind. Windparks sind windabhängig und Schweinemast-Betriebe sind auch nicht überall möglich. Aber als «Arena» der Möglichkeiten wird Feldheim von Fachleuten aus mehreren Ländern besucht. www.nef-feldheim.info
Kein Strich durch die Rechnung Die Erfahrungen mit dem damals wie heute preiswerten Feldheimer Windstrom (aktuell 16,6 ct kWh) erleichterten den Entschluss zum Aufbau eines zweiten Ablegers der Energiequelle GmbH, der Nahwärmegesellschaft Feldheim Energie GmbH o. KG und dem Verbuddeln eines Wärmenetzes. Erleichtern soll sagen: machten regelrecht begehrlich. Denn anfangs, in den ersten Jahren der wenigen Bürger-Windräder vor der Haustür, traten nicht alle in der Gemeinde der jungen Bürgergesellschaft bei. Man traute dem Braten nicht , erinnert sich Stefan Them. Als allerdings Bilanz und Einsparungen auf dem Tisch lagen, zogen die Skeptiker lange Gesichter. Aus dem damals nächsten Schritt zur nachhaltigen Elektrizitätsversorgung, dem Zusammenschluss zur Energiequelle GmbH o. WP Feldheim 2006 KG , klammerte sich folglich keiner der Grundstückseigentümer des Dorfs mehr aus. Was dem Strom recht ist, dürfte der Wärme billig sein – optimistisch orientierten sich die Erwartungen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit eines eigenen Wärmenetzes am Ertrag der Rotoren in Wald und Feld. Die Feldheimer traten mithin geschlossen auch der Feldheim Energie bei. Zumal sich die Belastungen für Gemeinde und Anwohner für Grabungen, Leitungen und Übergabestationen in Grenzen halten sollten. Das Land Brandenburg hatte unter anderem aus EU-Förderprogrammen einen Zuschuss versprochen und gezahlt. Wie auch für die Stromschiene. Zugegeben, der Rückgang der l- und Gaspreise macht momentan die Wärmelieferung nicht sonderlich lukrativ. Sie kann aber von den Betriebskosten her mit den Fossilen immer noch mithalten und ihr Umwelteffekt steht ausser Frage. ➜
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Das Feldheimer Konzept zeichnet sich also durch das eigene Nahwärme- und das eigene Stromversorgungsnetz aus, nebst der vor Ort aus heimischen uellen erzeugten Wärme und Elektrizität, die im Inselbetrieb direkt an die verbrauchenden Kommanditisten der bei-
den Versorgungsunternehmen fliessen. Die Gemeinde koppelt sich so von einigen amtlichen Kosten und von Abhängigkeiten von den grossen Netzbetreibern in der traditionellen Energieversorgung ab. Der Windpark bildet das Rückrat der lokalen Stromversorgung,
während die Wärme aus der eigenen Biogasanlage stammt. Für den zusätzlichen Wärmebedarf an besonders kalten Tagen steht ein modernes Holzhackschnitzel-Heizwerk zur Verfügung. Der Brennstoff stammt selbstverständlich ebenfalls aus eigenem Waldanbau.
Noch eine Einmaligkeit
Der Windpark umfasst 60 Generatoren. Das Dorf begnügt sich mit maximal 2 % der Produktion oder jährlich gut 4 Mio. kWh. Die Hauptleistung geht ins öffentliche Netz. (Bilder: Energiequelle GmbH)
Stabilisierung der Energieautarkie mit einer weiteren technischen Innovation: 2015 wurde das Regionale Regelkraftwerk RRKW in Betrieb genommen. Mit einem 10-MWh-Lithium-Ionen-Akku sichert es die Vollversorgung des Dorfs und kompensiert Schwankungen in der Netzfrequenz des Übertragungs-Netzbetreibers.
Seit ein paar Jahren ergänzt eine weitere europäische Einmaligkeit das Netz, zumindest was ihre Dimensionen angeht: der damals grösste europäische Lithium-Ionen-Batteriespeicher. 60 Speichermodule bieten eine Kapazität von rund 10 MWh mit einem Wirkungsgrad von über 5 Prozent. Speicherpriorität hat der Feldheim eigene Windstrom. Darüber hinaus steht das Batteriepaket dem öffentlichen Regelenergiemarkt zur Verfügung. Die Investitionen betrugen 12,5 Mio. Euro. Davon trug die Investitionsbank des Landes Brandenburg aus dem Förderprogramm RENplus 40 Prozent. RENplus unterstützt Massnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz und der Versorgungssicherheit, wobei jedoch der Schwerpunkt der Massnahmen auf der Senkung des Energieverbrauchs und der O2-Emissionen liegen muss. Ganz besonders grosszügig zeigt sich das Programm, wenn es sich um den Ausbau von Speicherkapazitäten und Steuerungss stemen für die dezentral erzeugte Energie sowie um die Förderung intelligenter Stromverteilungsnetze handelt. Das Speicherkraftwerk in Feldheim passt demzufolge genau in diese Leitlinien hinein. Inwieweit sich Theorie und Pra is tatsächlich decken, will die Landesregierung von der Brandenburgischen Technischen Universität ottbus wissen. Sie hat die Hochschule mit der begleitenden Forschung S stem-Dienstleistungen aus Grossbatterien betraut. In der Überzeugung, dass solche Speicher-Dienstleistungen den Weg in die Erneuerbare-Energien-Autarkie weiter ebnen. ■ Neue Energien Forum Feldheim www.nef-feldheim.info
Zusatzwärme aus dem Holzhackschnitzelkessel sorgt an ganz kalten Tagen dafür, dass das BHKW genügend Nahwärme für die Wohnhäuser und den Zuchtbetrieb bereitstellen kann. Die beiden Wasserwärmespeicher auf der Rückseite haben einen Inhalt von jeweils 90 000 Liter. Weitere Wärmespeicher sind nicht vorgesehen. Das Trinkwarmwasser in den einzelnen Wohnungen wird über einen Trinkwasserwärmetauscher in der jeweiligen Nahwärmeübergabestation erzeugt.
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Paul Büetiger AG: mit Abwärme den Erdgasverbrauch halbiert und CO2 -Emissionen verringert
Weniger Energieverbrauch dank Abwärmenutzung Ökologische Massnahmen wurden bei der Druckerei Paul Büetiger AG immer wieder umgesetzt. Als Ersatzinvestitionen bei der Gasheizung und den Bogendruckmaschinen auf dem Programm standen, hat sich das Unternehmen zusätzlich für eine konsequente Nutzung der Abwärme entschieden und damit einen kleineren Heizkessel wählen können. Das Resultat eines fast halbierten Erdgasverbrauchs lässt sich sehen.
Das Familienunternehmen Paul Büetiger AG hat sich auf drei Sparten fokussiert.
Diese Produktionseinheiten erzeugen jedoch Abwärme, sei es beispielsweise durch die integrierten Antriebe, durch die Aufbereitung von Blas- und Saugluft, durch Kühlgeräte für Farb- und Feuchtigkeitswerke usw. Für unterschiedliche Funktionen wird Druckluft benötigt, die mit Kompressoren in einer Energiezentrale erzeugt werden. Im Rahmen des Druckmaschinen-Ersatzes wurde der Nutzung von Abwärme aus dem Druckbereich und vom neuen, zusätzlichen Kompressor besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Lukas Büetiger, Unternehmer der 4. Generation, sagt: Den ökologischen Grundgedanken hat schon mein Vater gepflegt und bereits vor Jahren einerseits bei den Druckluft-Kompressoren labscheider einbauen lassen, andererseits später auch das Freecooling für unseren Drucksaal eingeführt. Dadurch wurde die aktive Kühlung mit elektrischen Aggregaten markant reduziert. Wir konnten nun einen Schritt weiter gehen und das gesamte Heizs stem energetisch erneuern.
Jürg Wellstein
■ Den Erdgasverbrauch konnte die Paul Büetiger AG, ommunication, Design und Print in Biberist SO, beinahe um die Hälfte vermindern. Damit wird gegenüber früher auch eine markante O2-Emissionsreduktion erreicht. Und die Klimabedingungen in der Druckerei haben sich ebenso merklich verbessert. Erreicht wurden diese Veränderungen durch die konsequente Nutzung eines S stems zur Wärmerückgewinnung, die man vor zwei Jahren im Rahmen des Einbaus einer neuen, leistungsstarken Bogendruckmaschine realisiert hat.
lets für Pharma- und Medizinalfirmen usw. her. Mit den Mehrfarben-Druckmaschinen, als Neueste eine Bogenoffsetmaschine mit sechs Druckwerken und einem Lackierwerk, lassen sich auch diverse farbige Prospekte, Fl er, Geschäftsberichte und Broschüren herstellen.
Klimatische Vorteile im Drucksaal Die in der Peripherie der neuen Druckmaschine gewonnene Abwärme wird bei Bedarf der Lüftung zugeführt, welche die für den Drucksaal nötige Heizleistung erbringt. Dazu musste ein Wärmetauscher im Lüftungss stem eingebaut werden. Zusätzlich kommt die
Breites Produktportfolio auf ökologischer Grundlage Das Unternehmen bietet mit rund 50 Mitarbeitenden ein breites Produktspektrum. Mit den Geschäftsbereichen lassen sich nebst den spezialisierten Dienstleistungen auch s nergetische Vorzüge anwenden. Im Druck hat man sich auf Packungsbeilagen und Formulare fokussiert, stellt also Arzneiprospekte, Gebrauchsanweisungen, Book-
Lukas Büetiger, vierte Generation des Familienunternehmens, und Christoph Krauss haben energetische Massnahmen mit grosser Wirkung umgesetzt. (Bilder: Paul Büetiger AG)
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Durch den Entscheid zugunsten einer neuen 6-Farben-Bodendruckmaschine konnte das Abwärmenutzungsprojekt initiiert werden.
Freecooling hat im Unternehmen bereits Tradition und erfüllt seine Aufgabe seit zwei Jahren mit noch mehr Wirkung.
3-D-Drucken mit Papier und Farbe Die Paul Büetiger AG arbeitet – als neueste Innovation des über 90-jährigen Familienunternehmens – mit Papier und Farbe auch im 3-D-Bereich. Die SDL-Technologie (Selective Deposition Lamination) druckt mit Standard-Offsetpapier, das geschichtet zur Herstellung fotorealistischer, haltbarer und stabiler Objekte dient. SDL ist eine kostengünstige Alternative für das Prototyping sowie den Werkzeug- und Formenbau.
In der Lüftung des Drucksaals wurde ein zusätzlicher Wärmetauscher (links) für die Beheizung mit Abwärme eingebaut.
Abwärme des neuen, dritten Druckluft-Kompressors hinzu. Für hristoph Krauss, Betriebsleiter, stehen die ualität der Druckprodukte und die entsprechenden Rahmenbedingungen im Vordergrund: Wir setzen Lüftungs- und Entlüftungsanlagen für die Wärmerückgewinnung aus den Produktionsräumen ein, sodass im Winter grosse Teile unseres Gebäudes nur mit der eigenen Abwärme beheizt werden können. Durch das konsequente Abführen der Abwärme aus dem Druckbereich ergeben sich dort auch klimatische Vorteile, eine bessere Konstanz der Temperatur und somit eine höhere Konstanz des Offsetprozesses und folglich der Druckergebnisse. Zusätzlich wird die Abwärme der beiden älteren Kompressoren, die nicht direkt ins S stem einfliessen, bei Bedarf in das Papierlager geleitet, das durch die Laderampe im Winter
starken Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. Diese lassen sich so vermindern. Erarbeitet hat diese energetischen Massnahmen die Hugi Engineering GmbH aus Tscheppach SO. Viktor Hugi konnte der Paul Büetiger AG aufzeigen, dass die Nutzung der beiden Abwärmequellen und die gezielte Kombination mit dem Heizs stem auch wirtschaftliche und ökologische Vorteile bringt. Die notwendig gewordene Erneuerung der Gasheizung mit kondensierendem Kessel ermöglichte dank vermindertem Heizbedarf nun eine Leistungsreduktion von 2 5 kW auf rund 120 kW. Lukas Büetiger ergänzt: Davon sind 20 kW als Leistungsreserve angedacht, gedrosselt arbeitet die neue Gasheizung mit ma imal 100 kW. Dieser Umbau hat unseren Erdgasverbrauch fast halbiert und eine O2-Reduktion um ca. 25 Tonnen erbracht. Da-
Patentierte Farbtinte dringt durch die Papierschichten durch und erzeugt fotorealistische Modelle mit einer Farbauflösung von 4800 x 2400 dpi und beliebiger Farbenwahl. Die 3-D-Objekte sind schliesslich leicht und mit einer gewünschten Oberflächenstruktur. Das bei der Herstellung eingesetzte Papier, der wasserlösliche Kleber und die Farbtinte können vollständig recycelt werden. Dies gilt auch für die 3-D-Modelle selbst. Sie vermitteln mehr Informationen als mit Computeranimationen möglich ist. Zudem lassen sich durch einfache und preiswerte Vervielfältigung von 3-D-Objekten die Designzyklen und Markteinführungsphasen von Produkten verkürzen. www.3d-farbdruck.ch
Mit geschichtetem Papier und beliebigem Farbdruck lassen sich fotorealistische 3-D-Objekte herstellen.
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Durch die Abwärmenutzung konnte die Leistung der erneuerten Gasheizung vermindert werden, was den Gasverbrauch gegenüber den letzten Jahren fast halbiert hat. Die Abwärme des neuen Druckluft-Kompressors wird konsequent genutzt.
mit konnte unser Ziel, stets pragmatische Lösungen für unsere Umwelt zu realisieren, optimal erfüllt werden.
Gezielte Massnahmen im energetischen Gesamtsystem Während der warmen Jahreszeit dient ein Gl kolrückkühler bei der neuen Druckmaschine für das ebenfalls erneuerte Freecooling, was den Betrieb der aktiven Kältemaschinen weiter stark vermindert. Für das Abführen der an diversen Stellen erzeugten Wärme die-
Im bestehenden Wärmeverteiler wurden neue, leistungsgeregelte Umwälzpumpen eingebaut.
Mit der kondensierenden Gasheizung konnte die Leistung mehr als halbiert werden – mit entsprechendem Effekt auf den Gasverbrauch.
nen Zusatz-Dämmungen, Direktverrohrungen, Wärmeabsaughauben, Wärmetauscher und Variair-Schränke. Für einzelne Vorgänge, wie das Einspannen der Druckplatten auf den Z lindern der einzelnen Druckwerke, braucht man bei der neuen Druckmaschine einen erhöhten Wert der Druckluft. Dazu hätte ursprünglich das gesamte Netz des Produktionsbetriebs von ,5 auf 11 bar erhöht werden müssen, mit dem entsprechenden Mehrbedarf an Energie. Um dies zu vermeiden, wurde neben der Druckmaschine ein kompakter Druckbooster eingebaut, der einen kleinen Druckspeicher lädt, um diesen bei den spezifischen Arbeitsschritten nutzen zu können. So kann das Netz weiterhin auf dem tieferen Druck betrieben werden. Zusätzlich ist der Strombedarf für den neuen Kompressor niedriger als bei der zunächst vorgeschlagenen Standardlösung.
Das Zusammenkommen von Ersatzinvestitionen bei Gasheizkessel und Bogendruckmaschine hat die Paul Büetiger AG genutzt, um mit e terner fachlicher Unterstützung auch eine energetische Gesamtlösung für mehr Effizienz zu schaffen. Diese bietet dem Unternehmen einen Mehrwert. Lukas Büetiger: Diese Massnahmen entsprechen unserer langfristigen Philosophie und unserer Überzeugung, ökologisch und ökonomisch Sinnvolles umzusetzen. Nach den ersten Betriebsjahren können wir die Energie- und damit auch Kosteneinsparungen bereits deutlich erkennen. Der Gasverbrauch wurde fast halbiert. ■ Paul Büetiger AG, www.buetiger.ch Hugi Engineering GmbH, viktor.hugi@bluewin.ch
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Fachbeitrag im Vorfeld zur PV-Tagung 2018, Donnerstag/Freitag, 19./20. April 2018 in Bern
Neuer Schub für Eigenverbrauch Seit 2014 ist der Eigenverbrauch von Solarstrom erlaubt. Unsicherheiten und Hürden bei der Umsetzung haben Eigenverbrauchsprojekte bisher jedoch zurückgebunden – vor allem in Mehrfamilienhäusern. Seit Anfang Jahr ist die direkte Nutzung von Solarstrom nun deutlich attraktiver. Der Eigenverbrauch und die neuen Möglichkeiten sind deshalb ein zentrales Thema an der Nationalen Photovoltaiktagung vom 19. und 20. April in Bern. Irene Bättig, im Auftrag von Swissolar
■ Den Solarstrom vom eigenen Dach zu konsumieren ist attraktiv: Die Gestehungskosten sind dank der Einmalvergütung und der sinkenden Preise für Photovoltaikmodule tief und liegen heute bei rund 12–15 Rp. kWh. Wird der produzierte Strom direkt genutzt, bezahlen die Bezüger keine Netzzuschläge oder Steuern. Dafür müssen die Kosten für die ganze Abrechnung mit dem EVU und den einzelnen Bezügern übernommen werden. Speist der Produzent seinen Solarstrom hingegen ins Netz ein, erhält er dafür vielerorts weniger als Rp. kWh – Tendenz sinkend. Dass es sich lohnt, den Strom selbst zu verbrauchen, liegt auf der Hand. Ob sich eine PV-Anlage mit Eigenverbrauch rein ökonomisch rechnet, wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst.
Vieles hing früher auch vom Goodwill des örtlichen Stromversorgers ab , erinnert sich David Stickelberger von Swissolar. Doch inzwischen haben viele EVUs und auch private Anbieter die hancen des Eigenverbrauchs erkannt und bieten Dienstleistungen in diesem Bereich an – von Abrechnungslösungen bis hin zum Betrieb der ganzen Anlage. Dass solche Eigenverbrauchslösungen nicht nur für Wohngebäude, sondern auch für Industrie und Gewerbe interessant sind, zeigen verschiedene realisierte Projekte (vgl. Abbildungen).
Gesetzgebung schafft neue Möglichkeiten Mit der Revision der Energieverordnung im Rahmen der Energiestrategie 2050 haben sich die Rahmenbedingungen für Zusammenschlüsse zum Eigen-
verbrauch (ZEV) seit 201 weiter verbessert. Neu dürfen sich nicht nur Wohnungen im selben Haus, sondern auch mehrere aneinandergrenzende Grundstücke zusammenschliessen, um den produzierten Solarstrom zu nutzen. Es gibt dann nur noch einen zentralen Netzanschluss, die Stromverteilung zu den verschiedenen Liegenschaften erfolgt über eigene Stromleitungen. Neu gilt seit diesem Jahr zudem, dass die Eigenverbrauchsgemeinschaft ihre Messungen selbst vornehmen darf. Möchte ein Hauseigentümer Mietparteien zu einem ZEV zusammenschliessen, braucht es einen Zusatz zum Mietvertrag. Während bestehende Mieter entscheiden können, ob sie bei der ZEV mitmachen wollen, können Neumieter dazu verpflichtet werden. Um Mieter
Siedlung Sentmatt, Obfelden: Der Strom aus den Hybridkollektoren wird für den Betrieb der Wärmepumpe und für den Allgemeinstrom im Eigenverbrauch genutzt. (Bild: Halter Immobilien AG)
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16. Nationale Photovoltaik-Tagung 2018 An der Photovoltaik-Tagung vom 19./20. April 2018 von Swissolar, VSE und Bundesamt für Energie ist der Eigenverbrauch ein zentrales Thema. Die neuen Möglichkeiten des Eigenverbrauchs werden ausgelotet, Fallbeispiele präsentiert und Interessen abgewogen. Marktentwicklung, aktuelle Forschungsarbeiten oder die Integration der Solarenergie in digitale Bauprozesse sind weitere Themen. Datum: Do/Fr, 19./20. April 2018 Ort: Kursaal Bern Infos und Anmeldung: www.swissolar.ch/pv2018
Auf zwei Dächern einer Wohngenossenschaft hat ESB Energie Service Biel/Bienne zwei Photovoltaikanlagen realisiert, die zusammen rund 107 MWh Strom pro Jahr produzieren. Der Sonnenstrom soll den Allgemeinstrom (Heizungspumpen, Aufzug, Waschmaschinen etc.) der Gebäude decken. Angestrebt wird ein Eigenverbrauchsanteil von nahezu 70 %. (Bild: ESB)
vor Missbrauch zu schützen, darf der eigene Solarstrom nicht teurer sein als der vom Netz bezogene Strom.
Strom-Pooling möglich
Der Genfer Energieversorger SIG betreibt im Industriegebiet von Satigny eine PV-Anlage mit Eigenverbrauchsgemeinschaft. Der Solarstrom wird zu 45 % zeitgleich im Gebäude genutzt, für den Betrieb der Wärmepumpe sowie den Strombedarf der 10 gewerblichen Mieter. Für das Projekt hat die SIG den Solarpreis 2017 erhalten. (Bild: Solar Agentur)
Schliesslich sieht die neue Verordnung vor, dass ein ZEV den benötigten Netzstrom im freien Strommarkt einkaufen kann, sofern sein Bedarf 100 MWh pro Jahr übersteigt. Bereits ab etwa 5 Wohnungen inklusive Allgemeinstrom wird diese Grenze überschritten. Von einem solchen Strom-Pooling profitiert die Siedlung Sentmatt in Obfelden. Hier hat Enpuls, eine Tochterfirma der EKZ, zusammen mit der Halter AG ein Eigenverbrauchs-Projekt realisiert, bei dem der Strom aus H bridkollektoren für den Betrieb der Wärmepumpe und den Allgemeinstrom eingesetzt wird. Weil der Bedarf dieser beiden Verbrauchergruppen 100 MWh übersteigt, kann der Anlagenbetreiber den vom Netz bezogenen Strom auf dem liberalisierten Markt zu günstigen Konditionen einkaufen. Insgesamt reduzieren sich die Kosten für den Strom, der über die Nebenkosten abgerechnet wird, um rund 0 , erklärt Michael Jastrob von der Enpuls AG. Künftig könnten die Mietenden auf Wunsch auch für ihren Haushalt Solarstrom vom Dach beziehen. Das S stem ist dafür vorbereitet , so Jastrob. Die Mieterinnen und Mieter könnten so weitere 10 der Stromkosten sparen.
Systemdenken gewinnt an Bedeutung
Die ADEV Solarstrom AG realisierte in Schlieren auf einem Laborgebäude eine PV-Anlage, die jährlich rund 52 MWh Strom liefern wird. Roche nutzt als Mieterin im Gebäude 100 % des produzierten Solarstroms im Eigenverbrauch – zu vergleichbaren Konditionen wie für örtlichen Netzstrom. (Bild: ADEV, birdviewpicture)
Je mehr Strom aus einer Produktionsanlage in der Eigenverbrauchgemeinschaft genutzt wird, desto rentabler wird eine PV-Anlage. Die Devise lautet also nicht in erster Linie, möglichst viel Solarstrom zu produzieren, sondern diesen möglichst optimal zu nutzen. Dank
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Areal-Überbauung in Möriken-Wildegg mit 36 Wohnungen, 4 Photovoltaikanlagen, 4 Wärmepumpen, ca. 100 Haushaltgeräten und mehreren Elektromobil-Ladestationen. Regelung und Abrechnung des Stromkonsums erfolgen über einen innovativen Eigenverbrauchsmanager (vgl. * Hinweise/Link am Schluss des Artikels, Bild: Setz Architektur)
smarter Geräte, ausgeklügelter Steuerungss steme sowie selbstlernender Algorithmen ist dies heute bereits möglich. Ein Beispiel ist die Areal-Überbauung in Möriken-Wildegg mit mehreren Photovoltaikanlagen. Um einen möglichst hohen Anteil der Solarenergie direkt zu nutzen (angepeilt werden 60 ), kommt ein innovativer Eigenverbrauchsmanager zum Einsatz. Das neuartige Regels stem wird im Rahmen ei-
nes Pilot- und Demonstrationsprojekts vom Bundesamt für Energie unterstützt. Die Software bezieht alle relevanten Aspekte für eine optimale Energienutzung ein: Die Gebäudemasse und das Warmwasser werden als thermischer Speicher zum Ausgleich fallender Aussentemperaturen genutzt, die Steuerung der Sole-Wasser-Wärmepumpe auf die verfügbare solare Leistung abgestimmt, die elektrischen Geräte werden
solaroptimiert betrieben und die im Gebäude stationierten Elektroautos ebenso geladen. Zudem werden die Stromkosten über ein S stem verrechnet, das Bewohner belohnt, die einen hohen Eigenverbrauchsanteil erzielen: Über eine automatisierte Strombörse mit RealTime-Pricing können die Bewohner den aktuellen Strompreis abhängig von der lokalen Produktion verfolgen und die Geräte werden automatisch bei tiefen Tarifen bzw. solarer Produktion betrieben (vgl. Hinweise Link unten zu zwei ausführlichen Fachbeiträgen).
Markt für innovative Unternehmen David Stickelberger, Geschäftsleiter Swissolar, ist überzeugt, dass die neuen Regelungen gemeinsam mit der technologischen Entwicklung der Solarenergie einen weiteren Schub verpassen. Zudem rufen sie zahlreiche neue Pla er auf den Markt – die von der Abrechnungslösung über das intelligente Steuerungss stem bis hin zur vernetzten Speicherlösung vielfältige Dienstleistungen anbieten. So trägt die Solarenergie nicht nur zur Umsetzung der Energiestrategie 2050 bei, sondern schafft auch hancen für innovative Geschäftsideen. ■ Hin eise/ ink ei aus hrliche achbeiträge ur lusEnergie- berbauung in riken- ildegg urden publi iert in HK-Gebäudetechnik 11/17, S. und HK-G 1 /17, S. 64 66, unter .hk-gt.ch ssiers S larstr m h t ltaik V Eigen erbrauchs- ptimierung.
www.swissolar.ch
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ThermProtect-Solarkollektoren bei Viessmann ■ Die Flach- und Röhrenkollektoren Vitosol 200-FM und 300-TM von Viessmann sind neu mit ThermProtect ausgerüstet: Der Kollektor erkennt dank «schaltender Absorberschicht» maximale Stagnationstemperaturen von 145 °C (Flachkollektoren) bzw. 150 °C (Röhrenkollektoren) und schaltet die Anlage automatisch ab. Überhitzung und Dampfbildung oder sogar Abblasen des Übertragermediums bei Übertemperaturen wird so vermieden. Der Röhrenkollektor funktioniert nach dem HeatpipePrinzip. Neu hat er Hagelwiderstandsklasse 3. ■
Viessmann (Schweiz) AG Tel. 056 418 67 11 www.viessmann.ch
Weishaupt Zweistoffbrenner WKmono 80 (bis 17 MW) ■ Leistungen bis 17 MW konnten Gas-, Oel- und Zweistoffbrenner bisher nur mit externen Verbrennungsluftgebläsen erreichen (= Duo-Block). Diese Leistung als Monoblock, wie sie Weishaupt an der Swissbau 2018 zeigte, ist eine echte Neuheit. Durch den Wegfall des Luftkanals reduzieren sich Platzbedarf und Installationsaufwand. Zudem ist der WKmono 80 sehr kompakt gebaut: die Baulänge misst nur 163 cm. Trotz der kompakten Bauweise sind Mischeinrichtung, Luftklappen und Feuerungsmanager leicht zugänglich. Die Mischeinrichtung in Standardlänge kann innerhalb des Brennergehäuses in eine Service-
position gefahren werden, ohne dass sie ausgebaut werden muss. Der Komplettausbau längerer Mischeinrichtungen (bis 1100 mm Flammkopflänge) ist bequem durch das Brennergehäuse möglich. Die Inbetriebnahme des WKmono 80 erfolgt benutzerfreundlich über ein menügeführtes InbetriebnahmeProgramm. Neben der Mischeinrichtung stammen viele weitere Komponenten aus dem bewährten WK-Brennerprogramm. Dadurch ergeben sich Vorteile für Anlagen-Installateure und -Betreiber wie zum Beispiel bei der Ersatzteilbeschaffung und Lagerhaltung sowie bei Schulung und Service.
Das digitale Feuerungsmanagement von Weishaupt sorgt für optimale Verbrennungswerte und ein leichtes Handling. Die eingebaute Schnittstelle ermöglicht die Integration in übergeordnete Leitsysteme. Bei Bedarf können auch Fernwirkung, Fernüberwachung und Ferndiagnose installiert werden. ■
Weishaupt AG Tel. 044 749 29 29 www.weishaupt-ag.ch
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Gesehen an der Swissbau: IMI Hydronic Engineering
Innovative Systemlösungen zur Optimierung und Effizienzsteigerung hydraulischer Verteilungssysteme An der Swissbau 2018 in Basel präsentierte IMI Hydronic Engineering verschiedene Neuheiten und Weiterentwicklungen zur Optimierung und Effizienzsteigerung von Systemen in den Bereichen Druckhaltung, Schmutzabscheidung, Entgasung, Einregulierung und Regelung sowie thermostatische Regelung. ■ Zu den Neuheiten/Highlights des Messeauftritts gehörte der Schmutz- und Schlammabscheider Zeparo G-Force für Rohrnennweiten von DN 65 bis 300 der Marke IMI Pneumatex. Das mit hocheffizienter Cyclone-Technologie ausgestattete Gerät erreicht nachweislich einen bis zu neunmal höheren Wirkungsgrad als herkömmliche Produkte und kann erstmals auf dem Markt nicht nur horizontal und vertikal, sondern auch parallel zum Boden liegend installiert werden. Ebenso wie der drehbare Zeparo ZT, der neben Schmutz und
Schlamm ebenfalls Mikroblasen und Gase abscheiden und somit die Anlagenkomponenten vor Zusetzen oder Verstopfen schützen kann. Sein Anschluss, Entleerungshahn und Entlüfter sind 360° stufenlos drehbar, dadurch bietet der Zeparo ZT einen hohen Grad an Flexibilität bei der Installation. Die neuen Produktversionen des druckunabhängigen Regel- und Regulierventils TA-Modulator sowie des digital konfigurierbaren, stetigen Stellantriebs TA-Slider ergänzen das Programmangebot von IMI TA.
Innerhalb der Marke IMI Heimeier bildete die automatische Durchflussregelung (AFC Technologie) den Messeschwerpunkt. Mit dem Ventilunterteil Eclipse, Anschlussarmaturen für z. B. Bad- und Designheizkörper und einem Thermostat-Oberteil zum direkten Einbau in Ventilheizkörper sowie dem Fussboden-Heizkreisverteiler Dynacon Eclipse für Fussbodenheizungen bietet das Unternehmen das komplette Produktsortiment in diesem Bereich an. Der neue ThermostatKopf Halo weist ein besonders ästhetisches Produktdesign auf, das
sich nahtlos in die Raumgestaltung einfügt. Dank der glatten geschlossenen Oberfläche nicht nur in Hygienebereichen ein Hingucker. ■ IMI Hydronic Engineering Switzerland AG, 4414 Füllinsdorf Tel. 061 906 26 26 www.imi-hydronic.ch
Fussboden-Heizkreisverteiler Dynacon Eclipse.
Links: stetiger thermischer Stellantrieb EMO TM und Regulierventil TA-Modulator. Rechts: stetiger Stellantrieb TA-Slider und TA-Modulator. Alle diese Komponenten sind digital frei konfigurierbar.
Schmutz- und Schlammabscheider Zeparo G-Force für Rohrnennweiten DN 65 bis 300. Im Bild DN 65 mm. Unten: optionaler Magnetstab.
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Magische Grenze geknackt: Lambda-Tiefstwert von 0.0199 W/m∙K ■ In den letzten zehn Jahren hat es die Brugg Pipesystems durch intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit geschafft, den Lambda-Wert der Calpex-Rohrsysteme immer weiter zu senken. Mit der neu entwickelten Verfahrenstechnologie von Calpex PUR-King ist es nun dem führenden Anbieter von Wärme- und Brauchwassersystemen gelungen, die Wärmeleitfähigkeit der CalpexRohre auf einen Lambda-Wert von = 0.0199 W/m·K ( 50, gemessen bei 50 °C) zu reduzieren. Dies wird durch ein akkreditiertes Prüfinstitut nachgewiesen. Dieser weltweit niedrigste Wert ermöglicht es, die bisher für Polyurethan gedachte physikalische Wärmeleitfähigkeit deutlich zu unterschreiten. Calpex PUR-King wird damit zum Auslöser für
eine weitere markante Steigerung der Energieeffizienz von vorisolierten Rohrsystemen für den Wärme- und Kältemarkt. Die Markteinführung von Calpex PUR-King erfolgt stufenweise ab April 2018: zuerst die Dimensionen bis 142 mm der Sortimente Calpex Uno und Calpex Duo Heizung. Grössere Dimensionen ab Herbst 2018. ■ Brugg Rohrsystem AG Tel. 056 268 78 78 www.pipesystems.com
Calpex PUR-King: lieferbar ab April 2018.
Neue Luft/Wasser-Wärmepumpen im Aeroheat-Sortiment ■ Gleich vier neue Luft/WasserWärmepumpen-Serien präsentiert das Schweizer Familienunternehmen CTA. Damit erneuert die Wärmepumpenherstellerin mit Produktionsort Münsingen ihr AeroheatSortiment. Die Wärmepumpen sind bis zu 20 % effizienter als ihre Vorgänger. Besonders Wert wurde darauf gelegt, dass die Wärmepumpen teilbar sind und damit eine leichte Einbringung ermöglichen. Sie sind flexibel in der Hydraulikwahl, leise im Betrieb und reversibel. Drei der vier neuen GeräteSerien sind Inverter-geregelt. Die Produktneuheiten 2018 im Detail: Wärmepumpe Aeroheat Inverta All-in-One Mit dieser Wärmepumpe wird die Einbringung zum Kinderspiel: Mit
180 kg ist diese kompakte und leistungsgeregelte Wärmepumpe extrem leicht und kann zusätzlich mühelos in zwei bis drei Teile zerlegt werden. Das innenaufgestellte und reversible Gerät eignet sich dank seiner Bauweise im Neubau und als Heizungsersatz im Einfamilienhaus-Bereich. Sämtliche Komponenten sind bereits eingebaut, die Installation ist somit einfach und preiswert. Die Lüftung kann noch vor Ort mühelos umgebaut werden. Gemäss EU-Energielabel befindet sich die Wärmepumpe in der höchsten Energieeffizienzklasse A++. Das sehr leise Gerät mit Silent Mode-Einstellung und einer Vorlauftemperatur bis zu 60 °C hat einen Leistungsbereich von 2,7 bis 11,5 kW und einen COP von 4,1.
Wärmepumpe Aeroheat Inverta Economy Diese leistungsgeregelte und reversible Wärmepumpe besticht durch
Luft/Wasser-Wärmepumpe Aeroheat Inverta All-in-One.
Luft/Wasser-Wärmepumpe Aeroheat Inverta Economy.
ihre vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten und dennoch geringen Planungsaufwand. Drei verschiedene Anschlusskonzepte mit Wandregler, Hydraulikmodul oder Hydrauliktower lassen grösstmögliche Freiheit. Dieses innen- oder aussenaufgestellte Gerät trägt so den individuellen Gegebenheiten Rechnung und eignet sich besonders gut im Sanierungsbereich. Auch diese Wärmepumpe ist in der Energieeffizienzklasse A++. Das sehr leise Gerät mit Silent Mode-Einstellung und einer Vorlauftemperatur bis zu 60 °C hat einen Leistungsbereich von 2,7 bis 11,5 kW und einen COP von 4,1.
gibt es im Leistungsbereich von 4,9 kW bis 22 kW mit einem COP von 5,24.
Wärmepumpe Aeroheat Inverta CM Dieses aussenaufgestellte Inverter-Gerät ist kompakt, leistungsstark und sehr energieeffizient. Gemäss EU-Energielabel befindet sich die Wärmepumpe in der höchsten Energieeffizienzklasse A++. Diese Wärmezentrale eignet sich für Neubauten und Sanierungen im Einfamilienhaus- und kleineren Mehrfamilienhaus-Bereich. Das Gerät mit Silent Mode-Einstellung und einer Vorlauftemperatur bis 65 °C
CTA AG, Klima – Kälte – Wärme Tel. 031 720 10 00 www.cta.ch
Luft/Wasser-Wärmepumpe Aeroheat Inverta CM.
Luft/Wasser-Wärmepumpe Aeropro.
Wärmepumpe Aeropro Diese aussenaufgestellte und reversible Grosswärmepumpe kommt in grösseren Gebäuden zum Einsatz. Sie ist flexibel regulierbar und gewährt auch bei hohen Minustemperaturen noch 60 °C Vorlauftemperaturen – und dies noch immer sehr energieeffizient (Energieeffizienzklasse A++). Das im Hausleitsystem einbindbare und kaskadierbare Gerät hat eine Leistung von 45 kW und einen COP von 3,68. ■
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PUBLIREPORTAGE
Es kommt teuer, eine billige Wärmepumpe zu planen ! ■ Es ist nicht einfach, im Wär- vicekosten einer Anlage im Mittelmepumpenmarkt den Überblick zu punkt stehen. Es gibt Firmen, die behalten. Unzählige Anbieter und nach dem Verkauf einer Anlage mit das riesige Angebot an verschiede- dem Service-Geschäft als fixe Einnen Produkten, machen einen 1:1- nahmequelle rechnen. Aus diesem Vergleich beinahe unmöglich. Es Grund können solche Produkte gibt Firmen, welche Werte wie günstiger verkauft werden. SchlussSchallleistung und COP absichtlich endlich wird aber der Endkunde für bei sehr vorteilhaften Bedingun- Service-Checks jährlich tief in die gen (Aussentemperatur 15 °C etc.) Tasche greifen müssen. messen und so verfälschte Werte Transparenz durch präsentieren. Fachleute erkennen dies auf den Garantieverlängerung ersten Blick. Für Endverbraucher Eigentlich wäre es relativ einfach, hingegen ist das sehr irreführend Transparenz zu schaffen, so Reto und unfair. Nebst den teilweise fal- Studer, Geschäftsführer der Strieschen Werten, ist es für den End- ga-Therm AG. Müssten die Herkunden auch sehr schwierig, die steller eine Garantieverlängerung Qualität einer Wärmepumpe zu be- auf 5 oder 10 Jahre anbieten, würurteilen. Meist bleibt ihm nichts an- de der Kunde bereits am Preis erderes übrig, als sich auf die Aussa- kennen, bei welchen Produkten gen des Architekten, des Planers höhere Kosten zu erwarten sind. oder des Wärmepumpenverkäufers zu verlassen. Hochgepriesene COPWerte? Was bedeutet das bei einer Wärmepumpe? Einfach erklärt: Je höher der COP-Wert, Striega20: Garantieverlängerung bis auf 20 Jahre. desto effizienter ist eine solche Anlage. Trotzdem ein klares «Nein» zu diesen Werten, wenn sie Viele Hersteller sind nicht in der Lader einzig ausschlaggebende Punkt ge, eine Garantie auf 10 Jahre zu beim Entscheid zum Kauf einer verkaufen. Warum denn nicht? JeWärmepumpe sein sollen. COP- dem seriösen Anbieter, der von der Werte sind klare Laborwerte bei Qualität seines Produkts überzeugt bestimmten Betriebspunkten und ist, dem sollte es möglich sein, ankeinesfalls eine Garantie einer ent- fallende Unterhalts- sowie Servicesprechenden Effizienz. Primär soll- kosten für seine gut angepriesene te die Lebensdauer sowie die dafür Wärmepumpe für die kommenden benötigten Unterhalts- und Ser- 10 Jahre zu berechnen. Für Planer
Wärmepumpe von Striega-Therm im Holz-Design (Folie).
und Architekten stellt sich die Frage, wie sie für ihre Bauherrschaft planen möchten. Eher kurzfristig und billig oder lieber langfristig und günstig? Den Bauherr wird aber letztendlich nur interessieren, wie viel ihn die Wärmepumpe über all die Jahre kosten wird. Zahlreiche Fälle belegen, dass ein Einbau einer Öl- oder Gasheizung im Nachhinein günstiger gekommen wäre, als eine «billige» Wärmepumpe, welche bereits vor dem 10. Betriebsjahr ersetzt werden muss. Reto Studer erläutert, dass Wärmepumpen aus dem Hause StriegaTherm eine überdurchschnittlich hohe Lebensdauer ausweisen. Die Wärmepumpen werden 20 bis 30 Jahre alt. Dies war früher so und ist bis heute so geblieben: «Qualität vor Quantität». Normalerweise sollte man von einer Wärmepumpe eine Lebensdauer von 20 Jahren erwarten können. Das bedeutet jedoch nicht, dass man 20 Jahre lang einen störungsfreien Betrieb ohne Service- und Unterhaltskosten erwarten kann. Nein, es soll heissen, dass sich eine Reparatur auch nach 10 Betriebsjahren noch lohnt und die Anlage danach für viele weitere Jahre gute Dienste leisten kann. Schade, dass dies heute bei vielen Wärmepumpen nicht mehr der Fall ist. In den letzten Jahren sieht man immer häufiger Anlagen, die bereits nach 6 bis 8 Jahren immens hohe Reparaturkosten verursachen, sodass sich eine Reparatur oft nicht mehr lohnt. Der Kunde ist der geprellte, da er nach kurzer Zeit schon wieder in eine Heizungsanlage investieren muss. Die Schweiz hat «Ja» zur Energiewende gesagt und es wird ein langfristiges Ziel sein, von Öl und Gas wegzukommen, sagt Reto Studer. Dies könne nur dann funktionieren, wenn alle verkauften Wärmepumpen auch mindestens 15 bis 20 Jahre lang zuverlässig ihren Dienst leisten. Geräte mit erheblich kürzerer Lebensdauer ruinieren den Ruf von Wärmepumpen. Standardmässig sind bei StriegaTherm-Wärmepumpen (5 –13 kW,
L-8/W35) 5 Jahre Vollgarantie inklusive. Vor Ablauf der Garantiezeit haben die Kunden die Möglichkeit, für einmalige 500 Franken die Garantie auf total 7 Jahre zu verlängern (5+2). Neu und einmalig im Wärmepumpenmarkt bietet der Schweizer Wärmepumpenhersteller ab dem
8. Betriebsjahr die Möglichkeit, die Garantie für jährlich 500 Franken bis auf 20 Jahre zu verlängern! Hinter diesem Angebot steht kein Trick oder Haken. Einzig muss das Kriterium erfüllt sein, dass die Garantie nahtlos verlängert wird. Ein späterer Einstieg, beispielsweise nach 9 Jahren ist nicht möglich. Mit diesem neuen Angebot möchte die Striega-Therm das Bewusstsein für ein langfristiges Denken schaffen. Wer sich sein eigenes Bild von der Striega-Therm AG und ihren Wärmepumpen machen möchte, ist herzlich eingeladen das Unternehmen zu besuchen. Nach Terminabsprache können die Produktion in Rothrist sowie Referenzanlagen in der Nähe besichtigt werden. Es besteht zudem die Möglichkeit, sich mit Striega-Therm-Kunden über deren Erfahrungen mit Wärmepumpen auszutauschen. ■ Striega-Therm AG Tel. 062 797 03 03 www.striega-therm.ch
QR-Code scannen und YouTube-Video anschauen.
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Rückblick Swissbau 2018
Innovationen, komplette Systeme, individuelle Lösungen und Dienstleistungen Die wichtigste Schweizer Baufachmesse «Swissbau», die alle zwei Jahre in Basel stattfindet, ist schon wieder Geschichte. Die Bauwirtschaft, die jährlich einen Umsatz von rund 66 Milliarden Franken erwirtschaftet, ist mit ihren verschiedenen Branchen ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt der Energiestrategie des Bundes. Andreas Widmer
■ Im Fokus der diesjährigen 25. Ausgabe stand die Digitalisierung. Diese macht immer weitergehende Kooperationen möglich und notwendig, was das Messe-Motto ollaboration – alle zusammen oder jeder für sich aufnimmt. Über 50 Firmen aus allen Bereichen der Baubranche zeigten dort, wie sie mit der Digitalisierung umgehen, wo sie stehen und was heute schon möglich ist.
Gaskessel mit Brennwerttechnologie der neusten Generation, welche in Verbindung mit Solartechnologie nur noch ein Mindestmass an schädlichen Emissionen erreichen. Es gibt auch neue Regelungen, welche einen wirtschaftlichen Betrieb von Anlagen sicherstellen und – man staune – die erste Smart-Pumpe der Welt.
Verfeinerte Technologien
TA präsentierte in Basel die Kältemaschine Ecochill Helios. Ein kompakter und betriebssicherer Kaltwassersatz für Aussenaufstellung. Ausführung als einkreisige Anlage mit sehr geringer Kältemittelfüllmenge. Als Kältemittel kommt der natürliche und energieeffiziente Kohlenwasserstoff Propan (R2 0) zum Einsatz. Die Kältemittelfüllmenge ist ohnehin bereits sehr gering, sodass diese Baureihe bei Füllmengen unter 2,5 kg auch ohne Gas-Sensor erhältlich ist. Die luftgekühlten Flüssigkeitskühler der Serie Ecochill Helios sind ausschliesslich für die Anwendung im Aussenbereich konzipiert und sind mit modernsten Komponenten ausgerüstet. Die Geräte sind mit Hubkolbenverdichter mit hohem Wirkungsgrad für den Einsatz mit Propan als Kältemittel, mit internem Motorschutz, starr montiert mit lsumpfheizung, bestückt. Die Verdichter sind speziell für riskante und entflammbare Umgebungen (Zone 2, Gasgruppe IIB nach Definition ATE 4 E) entwickelt worden.
Auch im Bereich Lüftung Klima wurden viele Komponenten und S steme verfeinert und auf neue gesetzliche Grundlagen des Bundes eingespielt. Bei den Wärmepumpen findet man immer mehr Modelle, welche mit natürlichen Kältemitteln wie Propan (R2 0) oder O2 (R 44) betrieben werden. Da längst nicht jedes Gebäude für eine Wärmepumpe geeignet ist, findet man l- und
Ecochill Helios mit Propan
Meier Tobler: der erste Messeauftritt
Roger Mettler und Peter Tischhauser am gemeinsamen Stand von Bédert und tiventa präsentieren eine neue Befeuchtungseinheit für die kontrollierte Wohnraumlüftung: Befeuchtung bis ca. 1.3 kg/h nach adiabatischem Prinzip, Grösse wie Schalldämpfer-Komponente.
Das Publikum war natürlich sehr gespannt, wie die aus den Firmen Walter Meier AG und Tobler Haustechnik AG formierte Organisation Meier Tobler auftreten würde. Wer ein wuchtiges und grossflächiges Standgebilde erwartete, wurde eines Besseren belehrt. Meier Tobler präsentierte sich für die Grösse eher bescheiden, aber mit einem sehr
Komfortlüftungsgerät Oertli Flow SG 250 (Einbaubreite 55 cm) am Stand der Meier Tobler AG. Dieses Gerät kann auch bequem über eine App gesteuert werden.
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einladenden Stand. Die Kunden hatten an Tischen die Möglichkeit, sich mit Mitarbeitern bei einem Getränk und einem feinen Happen auszutauschen. Das Farbenspiel zwischen Blau, Rot und Weiss des neuen Designs kam mit dem Standkonzept ausgezeichnet zum Tragen. Im Vordergrund des Auftritts von Meier Tobler steht die geballte Beratungskompetenz der neuen Firma. Vom einzelnen Handelsprodukt in der Haustechnik, über die Unterstützung bei komple en Anforderungen bis hin zur durchgängigen Servicekompetenz bietet Meier Tobler alles, um die Kunden in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen.
Innovationen stehen im Zentrum Bei den Wärmepumpen findet man immer mehr Modelle, welche mit natürlichen Kältemitteln wie Propan (R290) oder CO2 (R744) betrieben werden. Im Bild «alira LWAV» von alpha innotec für Heizen/Kühlen/Warmwasser.
Die Flüssigkeitskühler Ecochill Helios von CTA sind ausschliesslich für die Anwendung im Aussenbereich konzipiert und sind mit modernsten Komponenten ausgerüstet.
Bei den Neuheiten setzt Meier Tobler ganz auf Innovationen. Dabei stehen nicht nur einzelne Produkte im Vordergrund, sondern komplette S steme, welche die dazu gehörigen Lösungen und Dienstleistungen umfassen. Für Meier Tobler ist der Aufbruch in die digitale Zukunft einer der wichtigsten Entwicklungen, welche das Unternehmen mitprägen will. Bereits wurden erste Projekte, wie die Fernüberwachung für Wärmepumpen namens smart-guard , erfolgreich in die Realität umgesetzt. Ein kurzes Gespräch mit Martin Kaufmann zeigte einen bestens aufgelegten und motivierenden EO. Die neue Unternehmung ist sehr gut bei den Kunden aufgenommen worden und der Besucherstrom auf dem Messestand ist sehr erfreulich. Im Zentrum stehen die Dienstleistungen für die Kunden. Es ist ein absolutes Muss, dass sich diese in den ersten Tagen und Monaten von Meier Tobler auf die bewährten Attribute wie Lieferfähigkeit, Pünktlichkeit und einwandfreie Dienstleistungen im Verkauf, aber auch im Service verlassen können. Wichtig ist, dass wir als Erstes das über Jahre Bewährte aus beiden Unternehmen mitnehmen. Meier Tobler besitzt die umfassende S stemkompetenz im Heizen und Kühlen. Wir bieten alle Technologien an, für alle Gebäude, ob Neubau oder Sanierung. Das dichte March -Netz ermöglicht absolute Kundennähe und hinzu kommt ein einmaliges Servicenetz, mit dem wir in der ganzen Schweiz schnell und kompetent vor Ort sind , wusste Kaufmann zu berichten.
Die erste Smart-Pumpe der Welt Das ergänzte Sortiment der Frischwarmwasserstationen von Taconova vereinfacht die Auswahl der passenden Station.
Wilo Schweiz präsentierte mit WiloStratos Ma o die erste Smart-Pumpe der Welt. Paul Gruber, Senior onsul-
Lüftung | Klima | Kälte |
tant Gebäudetechnik, nahm sich gerne Zeit und erklärte mit Begeisterung das neue Produkt. Die Smart-Pumpe ist eine neue Kategorie von Pumpen, die weit über handelsübliche Hocheffizienzpumpen oder Pumpen mit Pumpen-Intelligenz hinausgeht. Die Kombination aus neuesten Technologien wie innovative Regelungsfunktionen, Schnittstelle zum Wilo Net, Aktualisierung durch Software-Updates oder Preview-Prinzip zur vorausschauenden Navigation machen diese Pumpe zu einer echten SmartPumpe. Sie setzt neue Standards im Bereich der S stemeffizienz und Bedienfreundlichkeit. Das grosse grafische Displa ermöglicht einen schnellen Überblick des Status und die verwendeten, bereits bekannten Bedienelemente wie die Grüner-Knopf-Technologie, machen die Einstellung sehr einfach. Der integrierte D namic Adapt plus findet automatisch den richtigen Betriebspunkt ohne Sollwertvorgabe. Die Pumpe betrachtet jeweils den Verlauf des Volumenstroms der letzten 24 h und versucht dann, die gleichen Volumenströme mit weniger
Paul Gruber und die neue Smart-Pumpe von Wilo, die weit über handelsübliche Hocheffizienzpumpen oder Pumpen mit Pumpen-Intelligenz hinausgeht.
Förderhöhe zu erreichen. Die Pumpe erkennt kontinuierlich, wenn sich der Bedarf des S stems ändert und passt ihre Leistung immer wieder neu an. Das bedeutet bis zu 20 Energieeinsparung gegenüber einer p-v-Regelung. Wilo brings the Future.
Taconova Group – Back to the Roots Erst Ende des vergangenen Jahres hat die Taco Famil of ompanies mit Sitz
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Brandgas-Axial-Niederdruckventilatoren-Baureihe B AVD von Helios: Baugrössen 500 bis 1250 mm für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche.
in ranston, USA, die Taconova Group AG gekauft. Der Zusammenschluss dieser beiden Unternehmen schliesst nicht nur einen Kreis, der 1 61 mit der Gründung von Taconova durch Taco begonnen hat, sondern bietet beiden Firmen deutliche Vorteile. Neben einer noch grösseren Kompetenz und einer gestärkten Position weltweit, profitieren sowohl Taconova als auch Taco von den
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Produktpaletten des jeweils anderen Unternehmens.
Heiz- und Kühlkreise individuell und effizient regeln Die Beimisch-Stationen von Taconova übernehmen die thermostatisch gesteu-
erte Festwertregelung für Fussbodenheizkreise. Montiert wird die vorgefertigte Baugruppe direkt am Verteiler, wo sie die individuelle Abstimmung der Vorlauftemperatur für eine Wohnung ermöglicht. Die Station wird eingesetzt, wenn kein separates Niedertempera-
tur-Verteilnetz installiert werden kann oder aus Kostengründen vermieden werden soll. Die vorgefertigte Pumpengruppe enthält alle Komponenten wie Umwälzpumpe, Thermostat-Mischventil, Thermometer sowie Anschlussverbindungen zu den Verteilerbalken. Am Thermostat-Mischventil kann die gewünschte Vorlauftemperatur einfach eingestellt und direkt am Thermometer kontrolliert werden. Für die zuverlässige Temperaturmischung sorgt dabei das Thermostat-Mischventil NovaMi Value aus dem Taconova-Produktbereich Armaturentechnik.
Komplettprogramm
Danfoss ist ein Begriff für Regler, welche in den Bereichen Kälte, Klima und Wärme eingesetzt werden. Die neue Generation ist sehr ausgeklügelt und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Energieeffizienz.
Taconova bietet auch ein Komplettprogramm für statischen und d namischen Abgleich an. Zu den wichtigsten Regelaufgaben in h draulischen S stemen gehört die Begrenzung oder Regulierung der Volumenströme. Für den h draulischen Abgleich werden je nach Anforderung an das Regelergebnis statisch oder d namisch wirkende Regelventile eingesetzt. Mit d namischen Regelventilen komplettiert die Taconova Group AG das bestehende Sortiment für den h draulischen Abgleich. Der Anwendungsbereich ist die Strangregulierung oder die Einzelregelung von Verbrauchern mit variablen Volumenströmen in Heiz- und Kühls stemen. Das Sortiment umfasst druckunabhängige Volumenstrombegrenzer, druckunabhängige Regelventile mit Stellantrieben sowie Differenzdruck-Regelventile in verschiedenen Dimensionen. ■
Domotec setzt auch auf behagliche Wärme durch Kältetechnik. Die Wärmepumpen sind sehr gefragt, ebenso die WP-Boiler, welche kostengünstig und umweltschonend das Warmwasser erwärmen.
Nächste Swissbau: Di-Sa, 14.–18. Januar 2020 www.swissbau.ch
Grosse Kälteleistungen sind gefragt. Mit dem Chiller von Yanmar kann nicht nur gekühlt, sondern auch geheizt werden. Yanmar ist weltweit der erste Hersteller von Chillern mit einer Leistung von 71 kW, welche mit Erdgas betrieben werden. (Gesehen bei Ygnis)
Lüftung | Klima | Kälte | Produkte
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Weiterentwicklung der Helios B AVD-Baureihe ■ Der Spezialist für die Technische Gebäudeausrüstung Helios Ventilatoren hat seine gesamte F300 und F400 Brandgas-AxialNiederdruckventilatoren-Baureihe B AVD perfektioniert. Insgesamt 144 Typen wurden überarbeitet und stehen mit optimierter Technik in den Baugrössen 500 mm bis 1250 mm für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche zur Verfügung. Durch die profilierten AluminiumSchaufeln mit stufenlos einstellbarem Flügelwinkel kann nahezu jeder Betriebspunkt im Bereich von 1000 bis ca. 160 000 m3/h bei entsprechender Druckerhöhung erreicht werden. Eingesetzt werden die Brandgasventilatoren beispielsweise für die Entrauchung von Parkgaragen oder in maschinellen Rauchabzugsanlagen von Sonderbauten. Maximale Kostenersparnis Die B AVD-Baureihe zeichnet sich durch die strömungstechnisch op-
timierte Motorhalterung aus. Die Tragarme der Halterung, die die Funktion eines Nachleitrads übernehmen, sind neu im Bereich der Brandgas-Niederdruckventilatoren. Ein optimaler Betrieb ist dadurch selbst ohne kostspielige Zubehörkomponenten gewährleistet. Erhebliche Kostenersparnisse ergeben sich zusätzlich durch die deutliche Steigerung des Wirkungsgrads und der Druckziffer. Die daraus resultierenden, wesentlich kleineren Ventilatoren mit geringeren Antriebsleistungen lassen Investitions- und Betriebskosten auf ein Minimum sinken.
Dual-Use dank höchster Effizienz Die ausserordentlich hohen Wirkungsgrade übertreffen heute schon massgeblich die strengen Anforderungen der ErP-Richtlinien für das Jahr 2020. Diese untersagen oftmals die Entlüftung von Gebäuden mithilfe der ohnehin für die Entrauchung vorhandenen Entrau-
Detailaufnahme eines Brandgas-Axial-Niederdruckventilators der Baureihe B AVD.
chungsventilatoren, da deren Energieeffizienz zu schlechte Werte aufweist, als dass sie für Lüftungszwecke eingesetzt werden dürften. Mit dem standardmässigen Einbau von Motoren der Effizienzklasse IE3 sowie durch die ganzheitliche Optimierung der Ventilatoren kann die BrandgasAxial-Niederdruckventilatoren-Baureihe von Helios nicht nur für den Entrauchungsbetrieb, sondern darüber hinaus auch für diese Art der Lüftung genutzt werden. Speziell
für den Entlüftungsbetrieb verfügt jeder Ventilator über Kaltleiter als Motorschutz, die im Brandfall zu überbrücken sind. Die Tatsache, dass die komplette B AVD-Reihe sowohl für die Entrauchung als auch für die Entlüftung eingesetzt werden kann, setzt neue Massstäbe im Bereich der BrandgasAxial-Niederdruckventilatoren. ■
Helios Ventilatoren AG Tel. 044 735 36 36, www.helios.ch
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Gebäudeautomation |
Aussenansicht der NEST-Unit «Solare Fitness & Wellness» (Bild: Reinhard Zimmermann)
Gebäudeautomation der Fitness- und Wellnessanlage im NEST geschieht mit Sauter-Komponenten
Feinsteuerung der solaren Fitness Für den optimalen Betrieb der Einheit «Solare Fitness & Wellness» im Innovationsgebäude NEST auf dem Empa-Areal in Dübendorf sorgen Steuerungselemente des Gebäudeautomations-Spezialisten Sauter. Diese gewährleisten die nahtlose Integration aller Gewerke und die Einbindung ins NEST-Leitsystem. Quelle: Sauter Building Control Schweiz AG
■ Im modularen Forschungs- und Innovationsgebäude NEST (Ne t Evolution in Sustainable Building Technologies) in Dübendorf werden neue Technologien, Materialien und S steme unter realen Bedingungen getestet, erforscht, weiterentwickelt und validiert. Initianten des Projekts NEST sind das interdisziplinäre Forschungsinstitut Empa sowie das Wasserforschungsinstitut Eawag der ETHZ. In diversen Units werden mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und öffentlicher Hand zukünftige Wohn- und Arbeitsformen erforscht und getestet. Am 24. August 201 wurde die neue Unit Solare Fitness Wellness eröffnet. Diese Anlage stellt eine Weltneuheit dar: Erstmals wird hier eine Fitnessanlage ausschliesslich mit erneuerbarer Energie betrieben. Die Ausgangslage des Forschungsvorhabens in
Kürze: Fitnesscenter und Wellnessanlagen verschlingen normalerweise grosse Energiemengen. Gleichzeitig stillen sie ein stets wachsendes Bedürfnis unserer modernen Gesellschaft. Somit bietet sich in diesem Bereich ein enormes Optimierungspotenzial, das man ausschöpfen will. Die Unit auf dem NEST- ampus in Dübendorf besticht von aussen durch zwei rund acht Meter hohe Glasfassaden. Im Innern schweben im durchgängig offenen Raum drei Ellipsoiden von der Decke, welche zwei Saunas und ein Dampfbad beherbergen. Darunter befinden sich die Fitness-Geräte zum Trainieren, welche von den Mitarbeitenden der beiden Forschungsinstitute Empa und Eawag genutzt werden. Somit werden die Fitness-Benutzer der Unit zu einem (geringen) Teil ebenfalls zur Energiegewinnung beisteuern.
Effiziente Wärmenutzung, geringe Verluste
Das ambitionierte Ziel der Projektleitung, die neue Anlage mit einem Sechstel der Energie zu betreiben, die sie bei herkömmlichem Betrieb bräuchte. Dazu soll einerseits der Energieverbrauch massiv gesenkt und andererseits die restliche Energie selber produziert werden. Die Basis für die massive Reduktion des Verbrauchs legt eine HochtemperaturO2-Wärmepumpe, die Temperaturen von bis zu 1 0 erzeugen kann. Für einen effizienten Betrieb muss die erzeugte Wärme über einen möglichst grossen Temperaturbereich genutzt werden. Dazu ist der jeweilige Bedarf der unterschiedlichen Wellness-Module als Kaskade aufeinander abgestimmt. Mit zusätzlicher Wärme- und Feuchterückgewinnung aus Sauna und Dampfbad werden Lüftungsverluste reduziert. Ein
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Steuerungss stem reagiert auf die konkreten Buchungen der Wellness-Module und heizt diese nur bei Bedarf auf. Eine verbesserte Wärmedämmung sorgt für minimale Transmissionswärmeverluste. An der Fassade sowie auf dem Dach sorgen drei Photovoltaikanlagen dafür, dass rund 20 000 kWh Strom im Jahresdurchschnitt solar erzeugt werden. Ergänzt werden die Photovoltaikanlagen durch eine thermische Solaranlage für das Warmwasser. Die Benutzer der Fitness-Geräte, die Strom generieren, tragen ebenfalls zur Energieproduktion bei.
Lüftung, Sonnenschutz, Befeuchtung
Raumautomationsstation ecos504, Remote I/O-Modul ecoLink522 und gelb: modulare Automationsstation modu525 mit lokalem Bediengerät modu840 sowie ansteckbarem I/O-Modul.
Das Unternehmen Sauter Building ontrol Schweiz AG ist mit der Gebäudeautomationslösung für die Unit Solare Fitness Wellness betraut worden. Sie ermöglicht eine nahtlose Integration aller Gewerke und die Einbindung ins NEST-Leits stem. ➜
Die fürs Projekt gewählte Gebäudeautomations-Lösung von Sauter steuert über das DALI-Protokoll die Lichttechnik, über den KNX-Standard die Lüftungsanlage und die Verschattungssteuerung und regelt via SMI die Jalousienmotoren.
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Gebäudeautomation |
Die eingesetzten Produkte der S stemfamilie E -modulo 5 verfügen über digitale Schnittstellen für alle Fremdbuss steme. So werden via DALI die Präsenzsensoren erfasst und ein Grossteil der Beleuchtung gesteuert. Die Sonnenschutzregelung erfolgt mit Falljalousien in zwei Storengruppen über SMI. Via Modbus und M-Bus sind Strom- und Wärmezähler ins S stem integriert. Eine Lüftungsanlage für die Garderobe ist über KN eingebunden, genauso wie der Sensor zur Globalstrahlungsmessung und Taster für die Lichtund Verschattungssteuerung im Ruheraum. Die Verschattungssteuerung im Ruheraum ist über BA net IP eingebunden. Der Lüftungsmonoblock für die Hauptlüftung wird über analoge und digitale Ausgänge gesteuert. In den Saunas ist das S stem für die Heizlüfter, die Befeuchtung und die Lüftung verantwortlich. Auch die motorisierten Fenster zur passiven Lüftung, das Zeitprogramm der Türe und der Kreis der Kollektoren zur Nutzung der Sonnenwärme werden über das SauterAutomationss stem geregelt; via BA net erfolgt der Informationsaustausch mit der Wärmepumpe. Und die Einbindung in das NEST-Gesamts stem erfolgt über die Managementsoftware Vision enter . Die Unternehmensgruppe Sauter bietet Gesamtlösungen im Gebäudemanagement aus einer Hand und war bereits bei den ersten Units Vision Wood und Meet2 reate , welche im Mai 2016 in Betrieb genommen wurden, Projektpartner. Das neuste Versuchsobjekt Solare Fitness Wellness bietet nun erneut die hance, das Potenzial der Produkte aus diesem Haus für nachhaltige, zukunftsorientierte Bauprojekte unter Beweis zu stellen. ■ www.sauter-controls.com
Monitor mit Touch-Funktion, eingebaut in Schaltschrank-Tür.
Gebäudehülle | Spenglerei |
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Villa am Zürichberg: Anbau in völlig anderem Stil und Zeitgeist Am Zürichberg wird altes Baugut tüchtig renoviert und oft wird Konventionelles oder Traditionelles modern ergänzt. Eine ehrwürdige Villa wurde altersgerecht ausgebaut. Der neue Teil wurde mit Rauten in Rheinzink vorbewittert bekleidet. Bernard Trächsel
■ So mischen sich plötzlich althergebrachte Prachtvillen mit modernen Anbauten, mit dem Ziel, das Gebäude auch im Alter noch bewohnen zu können. Lift und Treppe spielen eine grosse Rolle. Nachfolgend die Beweggründe zur Entstehung und ein Einblick in die Realisation der Spengler- und Bekleidungsarbeiten.
Schrägdach und wie bei den alten Villen aus der Gründerzeit spielen auch Erker eine prägende Rolle.
Die Gebäudehülle Der Anbau besteht aus einem Betonkern, der Rest ist in Holz vorgefertigt.
Bei anspruchsvollen Bauten werden als Dach- und Fassadenlösung vermehrt Grossrauten eingesetzt, die den Baukörper wie ein geschupptes Kleid umhüllen. Die mit wählbarem Format an die Gebäudehülle verlegten Blechplatten bekleiden den Baukörper auf sehr fla-
Blick auf die Zeit- und Bau-Evolution am Zürichberg arius eutenegger, edakt r, in einer S nntags eitung m anuar 1 «Am richberg ist in den ergangenen 1 ahren ein ilderbuch-Villen uartier entstanden. Herrscha tliche Gebäude aus der Gr nder eit stehen in Gärten ller äume, die Aussicht au Stadt und See ist beeindruckend, die Seitenstrassen strahlen iskreti n aus. Keine rage er hier hnt, ist pri ilegiert. ch die auent icklung richs macht auch r diesem uartier nicht halt. und ums lder schreitet die Verdichtung ran. Viele Villen sind ar in entarisiert und d r en nicht abgerissen erden, aber immer ieder erden alte Häuser mit msch ung durch mehrere auk rper erset t. der in den arks entstehen usät liche Gebäude.»
Neubau darf den Charakter der Liegenschaft und Umgebung nicht zerstören Der Architekt Feli Jacques Fre stand dieser Entwicklung skeptisch gegenüber. Er ist im uartier aufgewachsen und ging daher besonders sorgfältig an die Aufgabe heran, im Garten einer Villa aus dem Jahr 1 05 einen Anbau zu erstellen. Die Aufgabe wurde durch die besondere Form der Parzelle erschwert, zudem gelten im uartier verschärfte Bauregeln. Am Ende blieb Fre eine Nutzungsfläche von lediglich 50 uadratmetern und die war erst noch e akt dreieckig. Er hat demzufolge ein Gebäude entworfen, das wegen seiner besonderen Form zwar auffällt, sich aber ideal in das Umfeld einfügt. Anders als viele Neubauten hat das Haus ein
Der kleinen Parzelle angepasst ein Anbau mit Rauten bekleidet.
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Gebäudehülle | Spenglerei |
Schöne Rautenoptik an Fassade, Dach und Aufbauten.
die wichtig sind, damit das Dach seine Funktion auch bei stürmischem Wetter erfüllt.
nach dem Zeitgeist von heute in der Höhe versetzten Fenster, kommen gut zur Geltung.
Beurteilung der Jury
Von der Deckung bis zum Fassadenfuss durchgehend
Auf Wunsch der Bauenden nach klaren Gebäudekanten sind die Rinnen hinter der Traufkante des Daches unsichtbar eingelegt. Der First ist durchgehend und alle An- und Abschlüsse sind so filigran wie möglich umgesetzt. Die Platten wurden wild verlegt und die Rauten versetzt montiert. Damit wirkt die Fläche lebendig.
Dach und Fassade sollten eine Einheit bilden und ineinander übergehen. Beim Dach wird grundsätzlich ein dichtes Unterdach eingebaut, die Rauten werden für Dach-Ansprüche fabriziert, und die Details werden entsprechend sorgfältig erstellt. Es sind kleine Details,
Die Kriterien des Dachs wurden sinngemäss auch in der Fassade eingesetzt. So mutiert die Dachdeckung über die Dachkante zur Fassadenhaut. Das Fugenbild verleiht dem Gebäude eine Verspieltheit und die sauber eingebauten,
che und feinfühlige Art, ohne Falzvorsprung. Die feinen Dickendifferenzen bei den Falzeinhängungen verleihen der Fassade attraktive, sich je nach Sonnenlage verändernde Schattenwirkungen. So entsteht eine lebendige Fassade, die je nach Saison und Wetter völlig unterschiedlich wirkt. Die auf dem Titanzink entstehende Patina wirkt edel, ist selbstreinigend und somit unterhaltsfrei.
Für die Jur ist der Anbau ein mutiger Bau mit mutiger Materialkombination . Er entspricht dem modernen Zeitgeist. Das versetzte, strukturierte und doch freie Kleid verleiht Ausdruck und Leben, ohne aufdringlich zu sein. Die Spenglerarbeit ist funktionell, fachlich sauber geplant und ausgeführt. Planung, Koordination und Zusammenarbeit klappten perfekt , sagte Spenglermeister Ren Imholz. Diesen immensen Vorteil sieht die Jur dem Bauwerk an. ■
Bautafel Objekt: Neubau EFH Ebelstrasse 14, Zürich Gebäude/Teil: Belüftete Rautendeckung und Fassadenbekleidung mit Grossrauten Werkstoff: Rheinzink vorbewittert blaugrau, Dicke 1,0 mm
Baubeteiligte Spengler: Attenhofer Gebäudehüllen AG, dipl. Spenglermeister René Imholz Spenglerpolier: Fredy Rohner, 8617 Mönchaltorf Architekt: Felix Jacques Frey, Architekt ETH/SIA, Zürich Bauherr: Georges Frey, Zürich
René Imholz, Spenglermeister (links), Fredy Rohner, Spenglerpolier, Attenhofer Gebäudehüllen, Mönchaltorf.
Gebäudehülle | Spenglerei | Produkte
Auf dem richtigen Weg: Schwenkbiegemaschinen von Thalmann ■ Die Thalmann Maschinenbau AG präsentierte auf der Swissbau 2018 mit dem neuen TZ Einfachbieger und dem TD Doppelbieger gleich zwei innovative und hochleistungsfähige Schwenkbiegemaschinen – und zieht eine durchaus positive Bilanz. «Insbesondere das Feedback der fachkundigen Besu-
cher bestätigt, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden und die hohen Ansprüche an schnelle, präzise und wirtschaftlich arbeitende Schwenkbiegemaschinen mehr als erfüllen» resümiert Marco Cappello, Geschäftsführer und Inhaber der Thalmann Maschinenbau AG aus dem schweizerischen Frauenfeld.
«Denn maximale Verarbeitungsgeschwindigkeit, flexible Anwendungsmöglichkeiten, höchste Biegepräzision und echte Innovationen, wie z. B. die beim TD Doppelbieger optional und ab sofort erhältliche gebogene, untere Klemmwange, die Kantungen mit einem Seitenverhältnis von 1: 2 ermöglicht und somit einen weltweit einzigartigen und zusätzlichen Biegefreiraum verschafft, zählen heutzutage zu den Voraussetzungen für eine entscheidende Zeit- und Kostenersparnis – und verschafft somit den Firmen, die in eine Schwenkbiegemaschine von Thalmann investieren klare Wettbewerbsvorteile». ■ THALMANN Maschinenbau AG Tel. 052 728 40 20 www.thalmann-ag.ch
Sichtlich zufrieden: Marco Cappello auf dem Thalmann-Messestand vor dem TD Doppelbieger mit einem perfekt gebogenen Profil.
Mehr Biegefreiraum beim TD Doppelbieger: Die gebogene, untere Klemmwange ermöglicht Kantungen mit einem Seitenverhältnis von 1:2.
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Sanitärtechnik | Wohnen |
Das Besondere an der Bauaufgabe am Mehrfamilienhaus in Brugg: Abgesehen von wenigen Leerständen bleiben sämtliche Mietwohnungen während der Umbauphase bewohnt.
Eine neue, grössere Steigzone wird hochgezogen, während die alte Steigzone – vorerst – noch bestehen bleibt.
Die neue Steigzone wurde so positioniert, dass die neuen Sanitärapparate (Waschtisch, Badewanne, fakultativer Anschluss für Waschmaschine) möglichst nahe zum Fallstrang liegen kommen.
Effizienter Umbau von Sanitäranlagen dank zeitsparendem Geberit-Vorwandsystem Duofix
Vom alten zum neuen Bad mit System Komplexe Umbauten wie die Neueinrichtung grossräumiger Badezimmer gelingen auch bei durchgehender Bewohnung der Wohnhäuser. Voraussetzung ist eine effiziente Arbeitsorganisation und der Einsatz eines zeitsparenden Vorwandsystems. Ein Augenschein vor Ort zeigt die Vorteile des Geberit Duofix Installationssystems auf, das auch höchstmöglichen Brand- und Schallschutz gewährleistet. Manuel Fischer, im Auftrag von Geberit Vertriebs AG
■ Die drei markanten Wohnhochhäuser an der Hafnerstrasse in Brugg in der Nähe des Bahndamms sind von Weitem sichtbar. Im Eingangsbereich des mittleren Gebäudes sind Duschcontainer aufgestellt worden; ältere, in die Jahre gekommene Sanitärkeramiken auf dem Rasen warten auf den Abtransport. Hier wird gerade ein ambitiöses Renovationsprojekt umgesetzt. Innert weniger Monate werden die 25 Wohnungen auf 1 Geschossen mit neuen Einbauküchen und modernsten Badezimmern ausgerüstet sein. Das Besondere an dieser Bauaufgabe: Abgesehen von wenigen Leerständen bleiben sämtliche Mietwohnungen während der Umbauphase bewohnt und müssen deshalb etappenweise saniert werden. Eine neue, grössere Steigzone wird hochgezogen, während die alte
Steigzone – vorerst – noch bestehen bleibt. Diese wurde so positioniert, dass die neuen Sanitärapparate möglichst nahe zum Fallstrang zu liegen kommen und die Anschlussleitungen zu Waschtisch, Badewanne und zum fakultativen Anschluss für eine Waschmaschine zentral angeschlossen werden. Luigi de Paolis, Inhaber der Acqua De Paolis GmbH, ist vom Bauherrn mit der komple en Renovation beauftragt worden. Vor Ort erklärt er die anspruchsvollen Rahmenbedingungen: Am Anfang war die Herausforderung: Wie können die Bewohner so lange wie möglich – ohne zu viel Komfortverlust – ihr eigenes Bad weiter nutzen, bis sie mit den Provisorien vorliebnehmen müssen Denn die Zeit, in der die Mieter für ihre Körperpflege Unannehmlichkeiten auf sich nehmen müssen, soll möglichst kurz
sein. Der Unterbruch der Wasserzufuhr darf nicht länger als drei, ma imal vier Wochen dauern. In dieser Zeit müssen die Bewohner den Dusch- ontainer aufsuchen und Inside-Mobiltoiletten benutzen. Als einer auf Umbauten spezialisierter diplomierter Sanitärinstallateur weiss De Paolis, worauf es ankommt: Eine gute Vorplanung und eine methodische Vorgehensweise ist matchentscheidend. Mit dem Grundsatz, dem Mieter eine minimale H giene und Komfort zu gewährleisten, gehst Du auch auf die Baustelle. Alltägliche H giene wie Zähne putzen und Duschen bleiben bis kurz vor dem Herausreissen der alten Steigzone möglich.
Generalunternehmer im Kleinen Die Terminvorgaben bei diesem Projekt sind also sportlich. Für die Bauherrschaft
Sanitärtechnik | Wohnen |
Die Zeit, in der die Mieter für ihre Körperpflege Unannehm- Duofix erlaubt flexibles Arbeiten, denn die Elemente sind lichkeiten auf sich nehmen müssen, soll kurz sein. Der Un- auf den Meterriss einstellbar; dank den U-Profilen der terbruch der Wasserzufuhr darf nicht länger als drei, maxi- Systemschienen ist eine horizontale Anpassung möglich. mal vier Wochen dauern.
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Beginn werden die S stemschienen des Duofi -S stems montiert und die blauen Apparateelemente in die richtige Position gebracht. Farbmarkierungen am Boden zeigen, wo über die Geschossdecken hinweg Kernbohrungen gemacht werden mussten, damit die Acqua-de-Paolis-Sanitärfachleute die neuen Fall- und Steigleitungen aus schallgeschütztem Silent-db20-Material einbringen können. In einer weiteren Phase werden die Teleskopständer in die Deckenschiene eingedreht und mit dem Klemmfuss in die Bodenschiene eingerastet und fi iert. Es folgt der Einbau der Anschlussleitungen fürs Abwasser und die Trinkwasser-Verrohrung, schliesslich die Beplankung mit Duofi -Paneelen.
Gute Vorbereitung ist alles
Der Sanitärinstallateur ist der primäre Ansprechpartner für das ganze Projekt und übergibt eine fliesenfertige Oberfläche.
ist Luigi De Paolis auch Koordinator des Projekts, sozusagen ein Generalunternehmer im Kleinen. Nur logisch, dass er sich für ein Vorwand- Installationss stem entschied, das einfach und schnell montiert werden kann: Das Duofi Installationss stem von Geberit ist für mich die richtige Wahl, welche eine effiziente Arbeitsweise erlaubt. Überdies sei bei
Renovationsobjekten eine punktgenaue Massaufnahme nicht immer möglich. Duofi erlaubt fle ibles Arbeiten, denn die Elemente sind auf den Meterriss einstellbar und dank den U-Profilen der S stemschienen ist eine horizontale Anpassung möglich. In den Wohnungen ist je nach Bauetappe der Stand der Arbeiten zu sehen. Zu
Für Luigi De Paolis ist der Umbau eines Wohnhochhauses ein Vorzeigeobjekt: Auch ein kleines Unternehmen mit sieben Beschäftigten kann einen solch komple en Auftrag bewältigen. Voraussetzung für eine termingerechte Montage vor Ort ist eine vorausschauende Arbeitsweise. Denn gute Vorarbeit ist schon die halbe Arbeit. So werden Teilstücke wie die Abwasseranschlüsse und Abzweiger bereits in der Werkstatt vorgefertigt. Zusätzlich von Vorteil ist es, wenn eine Vertrauensbasis auf dem Bau schon da ist. Ich habe einen sehr guten Bauherrn, für den ich oft arbeite. Wir können je nach Stand der Arbeiten fle ibel vor- oder nachschieben. Um zeitlichen Verzug vorzubeugen, bringe ich einen zusätzlichen Mann auf die Baustelle , sagt der erfahrene Sanitärchef. Und die meisten Handwerker wie Elektriker oder Maler kennen sich aus früheren Projekten und sind bereits ein eingespieltes Team. Für Daniel Baggenstos, technischer Berater bei Geberit, zu Besuch auf der Baustelle, zeigen sich einmal mehr die frappanten Vorteile des Vorwands stems: Damit ist der ausführende Installateur auf niemanden angewiesen und übergibt eine fliesenfertige Oberfläche. Es braucht keinen Maurer, keinen Gipser. Der Sanitärinstallateur ist der primäre Ansprechpartner für das ganze Projekt. ➜
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Brandschutz und Schallschutz
Sanitärtechnik | Wohnen |
Gerade bei einem Wohnhochhaus ab 0 Metern Höhe ist dem Thema Brandschutz hohe Aufmerksamkeit zu schenken. Ohne Schutzmassnahmen könnte sich ein Brand rasch vertikal ausbreiten. Doch der Brandschutz ist eine primäre Anforderung ans Duofi -Installationss stem, da es als brandabschnittsbildendes Bauteil konzipiert worden ist. Eine
innovative Methode kommt hierbei zum Einsatz: Mittels einer Einblasmaschine wird geflocktes, nicht brennbares Feinsteinwolle-Granulat in die Steigzone eingeblasen. Auch die Duofi Gipskartonplatten leisten Feuerwiderstand. Damit der Feuerwiderstand (EI) wie vorgeschrieben eingehalten wird, ist allerdings deren Überdeckung mit Feinsteinwolle-Granulat von mindestens 6
Beteiligte am Umbauprojekt Brugg, Wohnhochhaus Hafnerstrasse Bauherrschaft: T-Industries GmbH, Kastanienbaum (LU) Sanitärplanung: Riedweg Hugo AG, Dagmersellen (LU) Sanitärinstallationen: Acqua de Paolis GmbH, Luzernerstrasse 42, 6014 Luzern
Installationselemente Duofix Systemschiene 160 Meter Duofix Installationselement für WT/WC 50 Stk. Silent db 20 Rohre 80 Meter Rohre Isol Flex Schalldämmmatte Betätigungsplatten Omega
Für Luigi De Paolis (m.), Inhaber der Acqua De Paolis GmbH: «Für uns ist der Umbau dieses Wohnhochhauses ein Vorzeigeobjekt. Auch ein kleines Unternehmen mit sieben Beschäftigten kann einen solch komplexen Auftrag bewältigen.»
Eine neue grössere Steigzone wurde so positioniert, dass die neuen Sanitärapparate möglichst nahe zum Fallstrang zu liegen kommen und gleichzeitig mehr Platz für die modernen Nasszellen geschaffen wird.
mm zwischen Vorderkante der Beplankung und den Leitungen respektive deren Dämmung notwendig. Das Duofi Installationss stem ist bis zu 0 Minuten feuerbeständig und erreicht somit die Feuerwiderstandsklasse EI 0. Die Zulassung durch die Vereinigung kantonaler Feuerversicherungen (VKF) beruht übrigens auf umfangreichen Brandschutztests im Labor. Der teure und umständliche Einbau von Brandschutz-Manschetten in Wand und Decken entfällt hier , so Daniel Baggenstos. Damit sparen Bauherren bares Geld und verfügen zudem über eine S stemgarantie, da alle Komponenten perfekt aufeinander passen. Das Duofi Installationselement reduziert überdies die Übertragung von Luft- und Körperschall in fremde Räume massiv. Die verwendeten Materialien erfüllen auch die strengen Anforderungen der SIA 1 1 zum Schallschutz. Denn aus Labormessungen und aufgrund praktischer Erfahrung weiss man: Leichtbauinstalla-tionen sind schalltechnisch gegenüber dem Massivbau im Vorteil. Eine Nachfrage um einige Wochen nach dem Besuch bestätigt: Die Neuinstallationen schritten unterdessen rasch voran. Bereits sind die Anschlussleitungen fürs Trink- und Abwasser verrohrt worden. Inzwischen legt der Plattenleger die Platten. Das lange Warten hat ein Ende. Die freundlichen Aufenthaltsräume für die alltägliche H giene und fürs Entspannen sind in Reichweite. ■ www.geberit.ch
Sanitärtechnik | Wohnen |
Podiumsdiskussion zur Trinkwasserhygiene am suissetec-Sanitärtag
Expertise rund ums Trinkwasser Erstmals wurde an einem Sanitärtag eine Fragestellung mit einer Podiumsdiskussion behandelt. Die «Trinkwasserhygiene» ist ein Dauerbrenner für die Branche. Moderatorin Christa Rigozzi leitete die Diskussionsrunde mit Stefan Kötzsch, Irina Nüesch, Reto von Euw und Urs Lippuner. Quelle: suissetec, Bearbeitung Manuel Fischer
■ Durch Veränderungen in der Demografie und den Bedürfnissen an Wohnraum hat sich auch der Wasseraustausch in Gebäuden verändert. Umso wichtiger sei es, den Fokus auf die Trinkwasserh giene zu setzen. Heute teilen sich immer weniger Menschen immer mehr Nasszellen. Damit das saubere Trinkwasser in der Schweiz dennoch in genügend regem Austausch gehalten wird, braucht es gute Planung, kompetente Sanitärinstallateure und verantwortungsvolle Endverbraucher. Dieses Dreieck fordert die Branche nach wie vor. Die Moderatorin stellte u. a. die Frage, wie man Bakterien im Trinkwasser bekämpfen könne. Stefan Kötzsch, der für das Departement Technik Architektur der Hochschule Luzern und das Wasserforschungsinstitut Eawag das KTI-Forschungsprojekt Materialien in Kontakt mit Trinkwasser leitet, bescheinigte dem Trinkwasser in der Schweiz eine ausgezeichnete ualität. Zwar leben in Wasser erster Güte l bis zu 10 000 Bakterienarten. Diese siedeln sich gemeinsam mit Viren, Pilzen und Protozoen in Trinkwasserleitungen an und bilden einen Biofilm. Doch kein Grund zur Beunruhigung, so Kötzsch: Ein solcher Belag ist für den Menschen ungefährlich, wenn sich die Bakterienzusammensetzung in einem gesunden Gleichgewicht befindet. Wir alle sind mikrobiologische Hotels. Die Trinkwasserh giene werde aber mit neuen Herausforderungen konfrontiert; er nannte das veränderte Nutzerverhalten, das verdichtete Bauen und die Vervielfältigung der Ent-
Reto von Euw, Stefan Kötzsch, Urs Lippuner und Irina Nüesch befragt von Moderatorin Christa Rigozzi. (Bild: B. Devènes)
nahmestellen. H gieneprobleme seien beobachtbar, wo das Wasser das kommunale Verteilnetz verlasse. Laut Gesetz sind die Hauseigentümer für die ualität des Wassers verantwortlich, Kontrollen finden aber selten oder nur nach Beanstandungen statt. Urs Lippuner, Inhaber Alco Haustechnik AG und Mitglied im Suissetec-Fachbereichvorstand Sanitär Wasser Gas, sieht bei den Temperaturen der Wärmepumpen eine Kontroverse. Brauche es beispielsweise in Kleinanlagen einen Elektroheizeinsatz zum Erreichen h gienisch sicherer Wassertemperaturen, belaste dies wiederum den Energieverbrauch. Zudem verwies Lippuner auf die Notwendigkeit einer sorgfältigen Nutzungsanal se, die der Planung von Sanitäranlagen vorangestellt werden müsse: Die letzte Meile der Trinkwasserversorgung bleibt anspruchsvoll. Es braucht mehr Fachwissen, damit die Installationen weiterhin in hoher ualität ausgeführt und gewartet werden. Irina Nüesch, Leiterin Sektion Trink- und Badwasser beim Amt für Verbraucherschutz des Kantons Aargau, fände es falsch, die sichere Trinkwasserh giene nur an einem einzigen Kriterium wie der Warmwassertemperatur festzumachen. Es sei eine Kunst und brauche viel Sachverstand sowie ein abgestimmtes Setting aller Komponenten in der Planung und Installation, um die einwandfreie Trinkwasserh giene zu gewähren. Reto von Euw, Professor an der Hochschule Luzern, Abteilung Technik und Architektur, betrachtet die viel debattierten 55 dann als ausreichend, wenn das Warmwasserversorgungskonzept perfekt ausgelegt ist. Das heisst, es muss garantiert sein, dass das Warmwasservolumen mehrmals täglich erneuert wird. Denn Wasser muss fliessen. ■ Vgl. auch .hk-gt.ch ssiers rink asser- nstallati nen s ie nach lgenden e t « rink asser als ebensmittel und Gebrauchsgegenstand», S. 6 6 .
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Trinkwasserqualität in Gebäuden, Teil 1
Trinkwasser als Lebensmittel und Gebrauchsgegenstand Zähne putzen, duschen, Tee kochen – was haben diese Tätigkeiten gemeinsam? Es wird Wasser benötigt. Frisches und sauberes Trinkwasser aus dem Wasserhahn ist für uns selbstverständlich. Selten denken wir darüber nach, welcher Aufwand dahinter steckt. Wenn das Wasser aus der Leitung bereits eine bestimmte, erhöhte Temperatur haben soll, kommen noch weitere Aspekte hinzu. Daniela Hochradl in Zusammenarbeit mit HSLU T&A (Reto von Euw, Stefan Kötzsch, Franziska Rölli) *
Verordnung des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) regelt die Aufbereitung, die Bereitstellung und die ualität von Trinkwasser als Lebensmittel und von Wasser als Gebrauchsgegenstand. In der Trink-, Badeund Duschwasserverordnung (TBDV) werden neue, gesetzliche Anforderungen an das Trink- und Dusch- bzw. Schwimmbadwasser gestellt. Für Aufsehen gesorgt hat diese Verordnung mit den klaren mikrobiologischen Anforderungen an öffentlich zugängliche Duschanlagen. Zum ersten Mal wird auf Stufe des Bundesrechts die Legionellenkonzentration mit einem Höchstwert definiert. Ausserdem wird neu der Bau oder eine Renovation von öffentlich zugänglichen Badanlagen meldepflichtig. Ziel dieser Verordnung ist es, die EU- quivalenz (in Anlehnung an die europäische Richtlinie EG) im Trinkwasserbereich zu gewährleisten sowie alle spezifischen Anforderungen in eine Verordnung zu fassen.
Wen betrifft die TBDV?
Trinkwasser ist heute je nach Anwendung «Lebensmittel» und/oder «Gebrauchsgegenstand». (Bild: istockphoto)
■ Einen wesentlichen Teil der Strecke von der uelle bis zum Wasserhahn legt das Trinkwasser im Gebäude zurück. Um diesen Bereich auch aus Sicht der Kontrollorgane abdecken zu können und eine Angleichung an die europäische Gesetzgebung zu erreichen, war eine Revision des Lebensmittelgesetzes erforderlich.
per in Kontakt kommt oder zum Waschen von Lebensmitteln verwendet wird, ist ein Gebrauchsgegenstand. Das neue Schweizer Lebensmittelrecht ist am 1. Mai 201 in Kraft getreten. Die
Der Hauseigentümer, der nur Wasser für den persönlichen Verbrauch bezieht, untersteht nicht der Einhaltung der Lebensmittelgesetzgebung. Sobald er aber seinen Mietern oder Verbrauchern (insbesondere in Hotels, Pflegeheimen, Schulen oder anderen öffentlichen Gebäuden) Wasser bereitstellt, muss er sich an die Bestimmungen der Verordnung halten.
Neue Anforderungen an das Trinkwasser im Gebäude Das Trinkwasser im Gebäude wird – gemäss dem Bundesgesetz über Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände (LMG), das vom Parlament 2014 verabschiedet wurde - je nach Verwendungszweck entweder als Lebensmittel oder als Gebrauchsgegenstand klassifiziert. Wasser, das nicht primär dazu bestimmt ist getrunken zu werden, sondern auch mit dem menschlichen Kör-
Die Trink-, Bade- und Duschwasserverordnung (TBDV) unterscheidet zwischen Trinkwasser als Lebensmittel und Wasser als Gebrauchsgegenstand. Seit 1. Mai 2017 gibt es neue gesetzliche Anforderungen.
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Trinkwasser muss hinsichtlich Geruch, Geschmack und Aussehen unauffällig sein und darf hinsichtlich Art und Konzentration der darin enthaltenen Mikroorganismen, Parasiten und Kontaminanten keine Gesundheitsgefährdung darstellen. Wer Duschwasser in einem öffentlich zugänglichen Gebäude bereitstellt, muss alle Anforderungen an einen Gebrauchsgegenständebetrieb einhalten und die einwandfreie ualität des Duschwassers gewährleisten. ffentliche Wasseraufbereitungs- und Duschanlagen müssen nach den anerkannten Regeln der Technik errichtet und betrieben werden. In jedem Lebensmittelund Gebrauchsgegenständebetrieb ist eine Person für die Produktesicherheit im Betrieb verantwortlich. Die verantwortliche Person sorgt dafür, dass die Anforderungen des Lebensmittelrechts erfüllt werden. Die Pflicht zur Selbstkontrolle beinhaltet bei Gebrauchsgegenständebetrieben unter anderem die Probenahme und Anal se des Duschwassers. Eine Untersuchung des Dusch- oder Badewassers sollte von einem akkreditierten Labor durchgeführt werden. Die Überprüfung von Betrieben, wie öffentliche Bäder, Schulen etc. ist nichts neues. Diskutiert wird aktuell noch über eine regelmässige Kontrollpflicht für öffentliche Gebäude sowie über die Zuständigkeit der Behörden. Die Kantonalen Laboratorien sind nun gefordert, Kontrollpläne zu entwickeln, denn die Überprüfung auf Legionellen kommt nun hinzu.
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Kampfansage an die Legionellen
In den Wasserleitungen bildet sich ein sogenannter Biofilm (Ablagerungen an der Innenseite der Leitungen). Faktoren wie Stagnation des Wassers, suboptimale Temperaturbereiche ( zu warmes Kaltwasser oder zu kaltes Warmwasser) und Einflüsse der verbauten Materialien, können die Trinkwasserqualität negativ beeinflussen. Es können Bedingungen herrschen, die ein e tremes Wachstum von Legionellen begünstigen. Die Ansteckung mit der Legionärskrankheit erfolgt durch Inhalation von Legionellen enthaltenden Aerosolen in der Atemluft. Aerosole sind feine Wasserpartikel, die sich zum Beispiel an den Duschköpfen oder in Sprudelbädern bilden. Die Statistiken des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zeigen, dass die Krankheitsfälle von Legionellose in der Schweiz seit Jahren steigen. Es wird angenommen, dass auch das in Turnhallen, Alters- und Pflegeheimen und Hotels verwendete Wasser für einen Teil dieser Fälle von Legionellose verantwortlich ist. Empfehlungen für Energieeinsparungen zielen vielfach darauf ab, die Temperaturen in sanitären Installationen zu senken. Aus gesundheitlicher Sicht wird jedoch vom BAG als beste Präventivmassnahme gegen eine Legionellen-Vermehrung nach wie vor empfohlen, eine Warmwassertemperatur von 60 beim Austritt aus dem Wassererwärmer bzw. 55 im Leitungss stem sicherzustellen. Ausserdem empfiehlt das BAG für das Kaltwasser eine Temperatur von unter 20 einzuhal-
Duschbrause: Aerosol-Bildung beim Duschen. (Bild: istockphoto)
Artikelserie in HK-Gebäudetechnik: Trinkwasserqualität in Gebäuden Teil 1: Trinkwasser als Lebensmittel und Gebrauchsgegenstand Teil 2: Planung von Trinkwasserinstallationen Teil 3: Inbetriebnahme von Trinkwasserinstallationen Teil 4: Betrieb und Instandhaltung von Trinkwasserinstallationen
Aerosol-Bildung im Sprudelbad. (Bild: istockphoto)
Diese Artikelserie gibt einen Überblick über Trinkwasserinstallationen in Gebäuden und beleuchtet einzelne Themengebiete im Detail. Dabei folgen wir dem Ablauf von der Planung über die Inbetriebnahme bis hin zu Betrieb und Instandhaltung. Das vorrangige Ziel ist eine Sensibilisierung für die Gesundheitsgefährdung, die mit schlecht geplanten, ungünstig betriebenen und mangelhaft gewarteten Trinkwasserinstallationen einhergehen kann. Es wird eine stärkere Priorisierung der Hygieneanforderungen und eine verbesserte Zusammenarbeit aller Beteiligten angestrebt, vom Architekten über den Planer und Installateur bis zu den Gebäudeeigentümern.
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ten, da es erwiesene Fälle gibt, in denen das zu warme Kaltwasser durch Legionellen kontaminiert war. Die stetige Zunahme der registrierten Krankheitsfälle in den vergangenen 20 Jahren ist teilweise auch auf eine Sensibilisierung des medizinischen Personals zurückzuführen, das bei Lungenentzündungen immer häufiger eine Legionellenuntersuchung anordnet. Pierre Studer vom BLV (Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen) äusserte an der SWKI H gienetagung 201 die Hoffnung, dass die neuen Bestimmungen einen Rückgang der auftretenden Legionellen-Krankheitsfälle bewirken (vgl. HK-Gebäudetechnik 1 , S. 1– 2, PDF unter www.hk-gt.ch Dossiers Schweizer H gienetagung). Die Festlegung von Höchstwerten für Legionellen soll betroffene Marktakteure wie zum Beispiel Hotelbetreiber sensibilisieren und es ermöglichen, Sanierungen für mangelhafte Anlagen zu fordern. In der TBDV werden die mikrobiologischen, chemischen und ph sikalischen Anforderungen an das Trinkwasser sowie an das Wasser in öffentlichen Bä-
dern und Duschanlagen in Form von Höchst- und Richtwerten definiert. Mit diesen Werten ersetzt die TBDV die Fremd- und Inhaltsstoffverordnung (FIV), die H gieneverordnung (H V) und das Schweizerische Lebensmittelbuch (SLMB). Im Anhang 1 der TBDV werden neu die mikrobiologischen Anforderungen für das Trinkwasser mit Höchstwerten festgelegt. Diese beziehen sich auf die Hauptverteilung der öffentlichen Wasserversorgung (Wasserversorgungsanlagen, Fassung, Verteilnetz) und nicht auf die Hausinstallation (Definitionen siehe Kasten und Grafik). Dabei wurden die Mindestanforderungen der europäischen Gesetzgebung berücksichtigt. Zudem wurden weitere Werte, die für die Schweiz relevant sind, festgelegt. Neben allgemeinen mikrobiologischen Kriterien werden in dieser Verordnung erstmals Höchstwerte für die Legionellenkonzentration – basierend auf der Empfehlung des Bundesamts für Gesundheit – vorgegeben. Für Wasser in öffentlich zugänglichen Bädern und Duschanlagen (TBDV Anhang 5) wurde ein Höchstwert von 1000
Legionellen egi nella spp. pro Liter Wasser festgelegt. Für die Wasseraufbereitung mit Aerosolbildung (zum Beispiel Dampfbäder) gilt der Höchstwert von 100 Legionellen egi nella spp. pro Liter Wasser. Übersicht über die Höchstwerte für Legionella spp. (spp = species plurales) Anwendung
Höchstwert
Einheit
Wasser in Dampf- 100 und Sprudelbädern (mit Aerosolbildung)
Legionella spp. pro Liter
Wasser in Duschanlagen
Legionella spp. pro Liter
1000
Wenn die Vorgaben der bestehenden technischen Regelwerke (siehe Artikelserie Teil 2: Planung von Trinkwasserinstallationen) eingehalten und umgesetzt werden, können die neuen gesetzlichen Anforderungen eingehalten werden. Durch die Einhaltung der festgesetzten Höchstwerte, sollte es gelingen, eine massive Kontamination mit Legionellen zu vermeiden.
Was geschieht bei einer Höchstwertüberschreitung? Im Rahmen der Umsetzung der Selbstkontrolle muss jeder Wasserversorger aufzeigen können, dass er in der Lage ist, die Höchstwerte einzuhalten. Das bedeutet, dass eine Risikobewertung vorgenommen werden muss, die die kritischen Punkte des S stems aufzeigt und eine entsprechende Lenkung dieser Punkte ermöglicht. Da die alten Anforderungen (Toleranz- und Grenzwerte) in Form von Höchstwerten in das neue Recht
Begriffe: Trinkwasser, Wasserversorgung, Hausinstallation a) Trinkwasser: Wasser im Naturzustand oder nach der Aufbereitung, das zum Trinken, zum Kochen, zur Zubereitung von Lebensmitteln oder zur Reinigung von Bedarfsgegenständen vorgesehen, bereitgestellt oder verwendet wird; b) Warmwasser: Trinkwasser, dessen Temperatur durch Wärmezufuhr erhöht worden ist; c) Wasserversorger: Anbieterin oder Anbieter, die oder der Zwischen- oder Endabnehmerinnen und -abnehmer mit Trinkwasser versorgt; d) Wasserversorgungsanlage: Anlage zum Fassen, Aufbereiten, Speichern und Verteilen von Trinkwasser; e) Fassung: bauliche Einrichtung, mit der ein Wasservorkommen zur Trinkwassernutzung erschlossen wird; f) Verteilnetz: Leitungen des öffentlichen Wasserversorgers bis zur Schnittstelle mit den Hausin-stallationen, bestehend aus Transport-, Zubringer-, Haupt- und Versorgungsleitungen zum Transportieren und Verteilen von Trinkwasser; g) Hausinstallation: Leitungen bis zur Schnittstelle mit dem Verteilnetz, bestehend aus hausinternen Trinkwasserleitungen mit den dazugehörenden Armaturen und den Hauszuleitungen. (Quelle: Trink-, Bade- und Duschwasserverordnung TBDV 2. Abschnitt: Trinkwasser; Art. 2 Begriffe)
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Die Legionärskrankheit (Legionellose) ist eine Lungenentzündung, die in etwa 10 % der Fälle tödlich ist. Seit vielen Jahren steigt in der Schweiz die Anzahl der gemeldeten LegionelloseFälle stetig an. (Quelle: BAG, Stand: Dezember 2017)
übernommen wurden, ist das Vorgehen nicht grundlegend anders als früher. Mit dem Inkrafttreten der neuen Regelung über Dusch- und Badewasser müssen allenfalls einige Einrichtungen, insbesondere Hotels, ihre Anlagen renovieren, damit sie im Bereich der zulässigen Legionellen-Werte den vorliegenden Bestimmungen entsprechen. Den Eigentümern solcher Anlagen wird in Anbetracht der anfallenden Kosten eine Frist von 10 Jahren für die Ausführung der notwendigen Arbeiten gewährt. In der Zwischenzeit können andere Massnahmen, die auf dem Lebensmittelrecht basieren, getroffen werden, um die Gesundheit der Verbraucher zu schützen. Um Legionellen unter Kontrolle zu halten und Erkrankungsfälle zu verhindern, gibt es mechanische, ph sikalische und oder chemische Verfahren. Leider haben diese zahlreiche Nachteile. Deshalb müssen von Fall zu Fall eine oder mehrere Methoden gewählt werden, welche für die Anlage geeignet sind. Es empfiehlt sich, das Modul 12 Der Begriff «Bad» wird als Oberbegriff verwendet und umfasst: – Thermalbad: Bad mit Wasser aus einem Grundwasservorkommen, dessen Temperatur bei Austritt über 20 °C liegt und das aus einer Quelle oder einer Tiefbohrung stammt; – Mineralbad: Bad mit Einrichtungen, die Wasser aus einem natürlicherweise stark mineralisierten Grundwasservorkommen nutzen, das aus einer Quelle oder einer Tiefbohrung stammt; – Dampfbad: Warmluftraum mit hoher Luftfeuchtigkeit, dessen Temperatur im Allgemeinen zwischen 40 °C und 50 °C liegt; – Badanlage: Bad mit künstlichem Becken, dessen Wasser gefiltert, desinfiziert, erneuert und rezykliert wird sowie sämtliche Wasseraufbereitungsanlagen, die für den Betrieb erforderlich sind; – Badanlage mit biologischer Wasseraufbereitung: Bad mit natürlichem oder künstlichem Becken, dessen Wasser durch die vorhandene Mikroflora, rezykliert und erneuert, nicht aber desinfiziert wird sowie sämtliche Wasseraufbereitungsanlagen, die für den Betrieb erforderlich sind. (Quelle: Trink-, Bade- und Duschwasserverordnung TBDV 3. Abschnitt: Dusch- und Badewasser; Art. 7 Begriffe)
Ein öffentlicher Wasserversorger ist für die Bereitstellung von Wasser in gewünschter Menge und Beschaffenheit und den Bau des Verteilnetzes zuständig. Die Erstellung und die Eigentumsverhältnisse der privaten Hausanschlussleitung werden von jedem Wasserversorger individuell geregelt. Bezüglich der Trinkwasserqualität gilt gemäss TBDV die Schnittstelle mit den Hausinstallationen, wozu auch die Hauszuleitungen zählen. In den SVGW-Richtlinien und in vielen kommunalen Wasserabgabeverordnungen wird der Begriff Hausanschlussleitung verwendet, was gleichbedeutend ist. Gemäss TBDV gelten die mikrobiologischen Anforderungen an das Trinkwasser nur für das öffentliche Verteilnetz, d. h. nur bis zum Abzweig der privaten Hausanschlussleitung. In Gebäuden mit öffentlich zugänglichen Bädern und Duschanlagen gelten für die Hausinstallationen die mikrobiologischen Anforderungen an Gebrauchsgegenstände.
aus dem BAG-Bericht Legionellen und Legionellose zu Rate zu ziehen. Bei einem moderaten Befall von 1000 – 10 000 Legionellen pro Liter wird häufig eine thermische Schockspülung durchgeführt.
Verweise auf andere Publikationen H gienisch optimale TrinkwasserS steme, Teil 1 und 2 (Autor: Reto von Euw): HK-Gebäudetechnik 2 15 (S. 65-6 ) und 15 (S. - ), PDF unter www h -gt ch Dossiers Trinkwasser-Installationen. Den BAG-Bericht Legionellen und Legionellose (PDF, 62 Seiten, Stand .200 ) und weitere hilfreiche Dokumente findet man unter: www bag admin ch Themen Mensch Gesundheit Übertragbare Krankheiten Infektionskrankheiten A–Z Legionellose (Legionärskrankheit). Der BAG-Bericht Legionellen und
Einfluss der Wassertemperatur auf Legionellen.
Legionellose (Stand .200 ) wurde vom BLV (Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen) überarbeitet und ist derzeit in der Konsultation. Der neue Bericht sollte im ersten uartal 201 veröffentlicht werden. ■ Hin eise u den drei itaut ren sie arbeiten an der H chschule u ern, echnik Architektur, nstitut r Gebäudetechnik und Energie GE .hslu.ch/ige , Gruppe Gesundheit und H giene. r . et n Eu , ent r Gebäudetechnik. ran iska lli, .Sc. H ikr bi l gie, issenscha tliche itarbeiterin. Ste an K t sch, ipl. ng. i l gische Ver ahrenstechnik, Seni r issenscha tlicher itarbeiter.
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Die Entwicklungen in Bad, Küche und sanitären Anlagen an der Swissbau 2018
Das neue Denken: «Verkauft wird das Element» An der Swissbau zeigten wieder rund 1100 Unternehmen ihre Innovationen. Einer unserer Besuche galt speziell den Neuheiten aus Bad, Küche und sanitären Anlagen. Dieser Beschrieb ist ein erster grober und keineswegs umfassender Überblick über Trends und Angebote. Ausführliche Informationen werden in den nächsten Ausgaben folgen. Franz Lenz
■ Das Bad entwickelt sich vom funktionalen Waschraum immer weiter in Richtung einer Sinnesoase mit allem Komfort. Und immer im Zentrum: das Wasser Dem hat sich in den letzten Jahren auch das (Verkaufs-)Denken der Hersteller angepasst. Wir verkaufen eigentlich das S stem Wasser , erklärte Pascal Bünter, Keramik Laufen AG. Darauf hingewiesen, unterstützten die
sem Anspruch gerecht. Im privaten Wohnungsbau wie auch im Mietwohnungsbereich zeigen sich diese Tendenzen. Parallel dazu bieten modulare Badprogramme für kleine wie grosse Grundrisse attraktive Planungsfreiheit, insbesondere bei Renovationen. Entwickelt wurden dazu innovative Werkstoffe, Materialien und Produktionsverfahren, die es überhaupt erst ermöglichen,
bäder sowie Ausstattungen, die trotz körperlicher Einschränkungen genutzt werden können, ein grosses Thema. Kluge wie attraktive Lösungen in diesem Bereich finden nicht nur bei älteren Menschen Gefallen. Der Komfortbegriff umfasst dabei auch die Themen H giene, Sicherheit, Wassersparen und Energieeffizienz. Frei formbare, leichte Materialien stellen den klassischen Badewannen aus Keramik oder Stahl-Email fantasievoll gest lte Varianten gegenüber, die sich skulptural und selbstbewusst mitten im Bad e ponieren. Elektronische Armaturen machen das Wasser neu nutz- und erfahrbar: Mit einer sanften Berührung, per Knopfdruck oder berührungslos.
Küche: die Apparate denken mit
Wasser: das Element, aus dem sich alles entwickelt hat und ohne das alles wieder verschwinden würde. (Bild: Franz Lenz)
Mitbewerber diese Aussage klar. Sprach man früher von Armaturen, Leitungen, Wannen und Waschbecken, wird den Kunden heute ein umfassendes S stem offeriert, IT-Überwachung inbegriffen.
Ein hochwertiges Angebot Das Bad ist heute Ankleide, Schlafbereich, Ruhe- und Fitnesszone, also eine eigene, ganz persönliche Welt. sthetisch hochwertige Einrichtungsprogramme, welche die Grenzen zwischen Nassund Wohnraum aufheben, werden die-
völlig neue Designentwürfe, Formen und Dimensionen zu realisieren. So verändern Mineralguss- und Verbundwerkstoffe oder dünnwandige Keramik Form und sthetik von Waschtischen und Badewannen. Der Dusche verleihen innovative Gläser ein transparentes Gesicht, Walk-in-Lösungen ohne sichtbare Beschläge und Befestigungen liegen im Trend. Durchdachte Boden- und Ablaufs steme machen schwellenlose Duschbereiche zum Standard. Heute sind auch barrierefreie Komfort-
Die Küche gehört zum öffentlichen Wohnbereich: offen für das Familienleben und für alltägliche Routinen, bereit für das gesellige Miteinander mit Freunden, ausgestattet für grosses Kochen, nicht nur wenn Gäste kommen. Aus ihrer Funktion heraus ist sie ausgerichtet auf umfassende technische Ausrüstung und Rationalisierung und profitiert vom Zeitalter der Digitalisierung. Nachdem die Geräte äusserst erfolgreich auf Energieeffizienz getrimmt wurden, machen es kleinste omputerprozessoren, mikroelektronische Sensoren und Speichermedien möglich, dass wahre Wunderapparate entstehen, die weit mehr können, als nur Arbeit und Zeit zu sparen: Sie denken mit Das Erfolgsrezept: benutzerorientierte Programmierung. In allen Sprachen leiten die Bedienpanels intuitiv und logisch durch die Programme von Backofen, Geschirrspüler, Kühlschrank, Waschmaschine und Trockner. Kühlschränke kühlen lebensmittelgerecht in unterschiedlichen Kältezonen. Kochfelder erkennen automatisch die Pfannengrösse und richten sich fein regulierbar auf den Kochvorgang aus. ■ www.swissbau.ch
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Mehrnutzen, Angebote für jede Einbausituation, schönes Design und raffinierte Werbebotschaften
Erlebnisse mit dem feinen Duschstrahl Hochwertige Produktequalität verkauft sich nicht von selbst. Geberit vervollständigt die Dusch-WC-Reihe Aquaclean mit Modellen für jede Einbausituation und für jedes Budget und begleitet die Vermarktung mit einer augenzwinkernden Werbekampagne. Manuel Fischer
■ Unübersehbar tritt das Dusch-W seinen Siegeszug auf dem Markt der Sanitärinstallationen an. An der Swissbau 201 präsentierte jeder namhafte Sanitäranbieter eine Lösung in dieser Produktkategorie. Man erinnert sich: Lange Zeit hielten sich die Argumente für oder gegen den neuartigen Toilettengang die Waage. Während einige Mediziner die schmerzfreie und reizarme Analdusche schon seit geraumer Zeit empfahlen, standen installationstechnische Argumente und mangelnde kulturelle Ak-
zeptanz in Europa der raschen Verbreitung entgegen. An einer Vorpremiere zur Swissbau stellte der europaweit präsente SanitärtechnikKonzern Geberit auf eindrucksvolle Weise vor, was langjährige Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Bereich Dusch-W zu leisten vermag. Mit der breiten Produktelinie Aqua lean bietet Geberit für beinahe jeden Kundenwunsch das optimale Modell an. Die Auswahl reicht von stilvoll designten Komplettanlagen bis hin zu einfach auf
bestehende Toiletten nachrüstbaren Aufsätzen. Die Aqua lean Dusch-W -Reihe bündelt hochgradig zuverlässige Technik, Benutzerfreundlichkeit, hohe Ausführungsqualität sowie Serviceniveau (Herstellergarantie von drei Jahren) zu einer vollwertigen Produktinnovation.
Luft-Wasser-Gemisch reinigt Po Am grosszügigen Geberit-Stand an der Swissbau stellten die Fachleute den neugierigen Besuchern ein zentrales Element der
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Die patentierte «WhirlSpray»-Duschdüse ermöglicht eine besonders gründliche Reinigung. Dafür verantwortlich ist ein pulsierender Duschstrahl, der durch dynamische Luftbeimischung verfeinert wird. (Bilder: Manuel Fischer)
Aqua lean Dusch-W -Produktelinie vor. Die patentierte WhirlSpra -Duschdüse – als Ergebnis intensiver Entwicklungsarbeit am Standort Rapperswil-Jona – ermöglicht eine besonders gezielte und gründliche Reinigung. Dafür verantwortlich ist ein pulsierender Duschstrahl, der durch d namische Luftbeimischung verfeinert wird. Damit kommen zwei Vorteile zum Zug, nämlich die dadurch erhöhte Reinigungsintensität und ein angenehmes Duscherlebnis bei geringerem Wasserverbrauch. Die Geberit
Stefan Zihlmann, Leiter Marketing Kommunikation der Geberit Vertriebs AG, erklärt Miriam Rickli, der Moderatorin der Vorpremiere, die Eigenschaften der verschiedenen Geberit Aquaclean-Modelle.
Aqua lean Modelle Mera, Tuma sowie Sela sind damit ausgestattet. Tuma ist das Einstiegsmodell, welches dank der Wahlmöglichkeit zwischen Komplettanlage und W -Aufsatz hohe Fle ibilität im Einbau ermöglicht. Damit ist eine nachträgliche und kostengünstige Nachrüstung bestehender Anlagen ohne grosse Umbaumassnahmen möglich, die auch für Mietobjekte eine praktikable Lösung darstellt. Die Varianten lassic und omfort sind in spülrandloser Keramik ausgeführt.
Im höheren Preissegment bietet Mera einige Zusatzfunktionen wie beispielsweise ein dezentes Orientierungslicht, über Sensoren gesteuerte W -Deckel-Automatik, W -SitzHeizung, eine integrierte Geruchsabsaugung und eine intuitive Fernbedienung. Ergänzend zu Fernbedienung oder Wandbedienpanel dürfen sich alle W -Besucher, welche keine freie Minute ohne Mobilgerät leben können, über eine FernbedienungsApp freuen. Mit der neuen Geberit Aqua lean App bedient man die Modelle Mera und Tuma neu einfach vom Smartphone aus. Persönliche Einstellungen für Duschstrahlstärke, Position des Duschstrahls oder Temperatur sind so im Voraus einstellbar.
Werben mit Humor Der Markt für Dusch-W s birgt grosses Potenzial , sagte Hanspeter Tinner, Geschäftsführer der Geberit Vertriebs AG. In der Schweiz sind Dusch-W s in der breiten Bevölkerung bereits bekannt, die installierte Basis ist aber noch auf relativ tiefem Niveau. Allerdings ist der Anteil von DuschW s an neu verkauften Toiletten deutlich höher und steigt auch ständig weiter an. Wir sind davon überzeugt, dass DuschW s in den nächsten Jahren immer mehr zum Standard im Badezimmer werden. Geberit Aqua lean startet 201 mit einer neuen Werbekampagne. Da nun die ganze Produktepalette für jedes Budget und jede Einbausituation zur Verfügung steht, zielt nun die Botschaft auf Endkunden und mögliche Benutzer solcher Geräte. Mit einer Prise Humor gelingt die Annäherung an das immer noch leicht peinliche Thema des Toilettengangs. Gezeigt werden Porträts verschiedener T pen und haraktere unterschiedlichen Alters. Augenzwinkernde Slogans wie Der Test hat meine Skepsis weggespült oder Ich wische nur noch am Smartphone werden den Dargestellten in den Mund gelegt. ■ www.geberit.ch
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Hybrid-Hebeanlage für den Einsatz in Gewerbe und MFH ■ Mit Ecolift XL bietet die Kessel AG eine Hybrid-Hebeanlage für den Einsatz in gewerblich genutzten Gebäuden und Mehrfamilienhäusern an. Während Ecolift nur in Einfamilienhäusern installiert werden kann, bewältigt die XL-Variante auch grosse Abwassermengen. Vorteil der Hybrid-Hebeanlage gegenüber klassischen Hebeanlagen: Ecolift XL nutzt im Normalbetrieb die Effizienz des natürlichen Gefälles und pumpt das Abwasser nur im Rückstaufall. Dann hebt Ecolift das Abwasser wie eine klassische Hebeanlage über die Druckschleife in den Kanal. Damit sparen die Betreiber nicht nur Stromkosten, denn die Pumpe läuft nur bei Rückstau vom Kanal, auch die Wartungskosten sind deutlich geringer.
Die motorischen Verschlusssysteme sorgen im Rückstaufall bei der Hybrid-Hebeanlage für eine sichere Trennung zwischen Kanal und Gebäude – ein Höchstmass an Rückstauschutz. Die pneumatische Niveauerfassung und ein Alarmsensor sorgen für zusätzliche Sicherheit. Der Druckleitungsabgang ist für Nennweite 80 ausgelegt, Zu- und Ablauf sind für Leitungen bis Nennweite 150 geeignet. Ecolift XL ist mit Pumpenleistungen von 1,5 kW bis 4,5 kW erhältlich. Darüber hinaus bietet die Kessel AG auch individuell auf die Anforderungen der Kunden ausgelegte Lösungen an. Die Hybrid-Hebeanlage kann frei aufgestellt, zum Beispiel hinter Fettabscheidern, eingesetzt oder unter
Verwendung der entsprechenden Systemkomponenten auch im Beton verbaut werden. Klassische Hebeanlagen erzeugen durch das regelmässige Pumpen ständig Geräusche, trotz hochwertiger mechanischer Ausführung und Dämmung. Ecolift XL hingegen pumpt nur im Rückstaufall und nutzt im Normalbetrieb den direkten Weg in den Kanal – das natürliche Gefälle. So entstehen nur in
Ausnahmefällen Pumpgeräusche. Ecolift XL ist in einen hochwertigen normgerechten Kunststoffschacht integriert, der sowohl für den Einbau ins Erdreich als auch in Beton geeignet ist. ■
KESSEL Schweiz AG Tel. 0800 000 657 www.kessel-schweiz.ch www.ecolift.kessel.de
An der Swissbau gesehen: Ecolift XL im Kunststoffschacht integriert, mit Motor-Rückstauverschluss und zwei Pumpen mit Druckleitungsabgang NW 80 mm. Unten rechts der Zulauf der durchgehenden Abwasserleitung. (Bild: Peter Warthmann) Hybrid-Hebeanlage für die gewerbliche Nutzung: Ecolift XL ist auch für den Einsatz hinter Fettabscheidern geeignet.
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Agenda | Berufsbildung
Permanente Agenda
(Bitte informieren Sie sich auch unter www.hk-gebaeudetechnik.ch/agenda. Änderungen vorbehalten.)
Anmeldung
Thema/Ort
Datum
Tagungen Institut für Solartechnik SPF 8640 Rapperswil, www.spf.ch
SPF Industrietag Solartechnik: Solarenergie für Wärme und Strom Dienstag, 27. Februar 2018 an der HSR in Rapperswil
27. Februar 2018
www.euroforum.ch/schweizer-planertag 13. Schweizer-Planertag, Campussaal Brugg
5. März 2018
Energie-Apéros Aargau www.energieaperos-ag.ch
Energie-Apéro Aargau: Rückbau AKW – ein Grossprojekt Jeweils 17.30 – 19.30 Uhr
6. März 2018, Buchs AG 8. März 2018, Lenzburg
energie-cluster.ch/türöffner
türöffner-event: Fitnessprogramm für Ihr Gebäude, Solothurn, 17– 20 Uhr
Di, 13. März 2018
Schäfer Partner AG, 5600 Lenzburg, 062 888 88 44, www.energie-gipfel.ch
19. Energie-Gipfel Kanton Aargau. Infos zu Energie- und Klimapolitik. Frühstücksveranstaltung. Do, 6.45 – 9.55 Uhr, Kultur- und Kongresshaus Aarau
15. März 2018
AEE Suisse, 3001 Bern, Tel. 031 301 89 62 AEE Suisse Kongress 2018: erneuerbare Energien und Energieeffizienz, www.aeesuisse.ch/kongress Umwelt Arena Spreitenbach, 9 –17 Uhr
20. März 2018
www.aeesuisse.ch/kongress
türöffner-event: Heizsysteme, die das Wetter kennen, Hoval AG, Vaduz, 17–20 Uhr Di, 20. März 2018
Franziska.Rosenberg@hslu.ch, www.hslu.ch/Planerseminar
14. IGE-Planerseminar (ehemals ZIG-Planerseminar) über Architektur, Energie, 21. März 2018 Gebäudetechnik und verwandte Disziplinen. Mi, 21. März 2018, 13.30 – 17.30 Uhr
www.suissetec.ch
suissetec-Fachtagung Heizung Lüftung Klima 2018, Oerlikon
22. März 2018
Swissolar www.swissolar.ch
16. Nationale Photovoltaik-Tagung, Gipfeltreffen der Photovoltaikbranche: neueste Erkenntnisse aus Forschung und Technologie. Do/Fr, Kursaal Bern
19. – 20. April 2018
energie-cluster.ch/türöffner
türöffner-event: Lebenskomfort in alten Gebäuden, Zehnder Gränichen, 17-20 Uhr Do, 3. Mai 2018
Verein diplomierter Spenglermeister der Schweiz (VDSS), www.vdss.ch
GV VDSS 2018, Vevey VD
4. Mai 2018
energie-cluster.ch/türöffner
türöffner-event: Hoher Wohnkomfor t bei niedrigen Betriebskosten, SwissFrame AG, SwissRenova AG, Bern, 17-20 Uhr
Di, 15. Mai 2018
energie-cluster.ch/türöffner
türöffner-event: Energie-Apéro Meiringen, Alpen Energie, Meiringen, 18-20.30 Uhr Mi, 23. Mai 2018
www.tagedersonne.ch
Tage der Sonne 2018
25. Mai – 3. Juni 2018
energie-cluster.ch/türöffner
türöffner-event: Smar t Energy, Hager AG, Emmenbrücke, 17-20 Uhr
Di, 12. Juni 2018
www.deppingag.ch
34. Lüftigercup / Fussballturnier der Gebäudetechnik 2018. Über 40 Mannschaf- 16. Juni 2018 ten werden erwartet. Samstag, Fussballplatz Luterbach SO
Schw.-Liechtensteinischer Verband (suissetec), www.suissetec.ch
suissetec: Frühjahrs-Delegiertenversammlung und Kongress, Fribourg
22. Juni 2018
energie-cluster.ch/türöffner
türöffner-event: Berner Unternehmenspreis, Biel, 17–20.30 Uhr
Fr, 29. Juni 2018
European Fuel Cell Forum Tel. 044 586 56 44 forum@efcf.com, www.efcf.com
European Fuel Cell Forum 2018 (SOFC & SOE) Internationaler Fachkongress. Wissenschaft, Technik und Anwendungen für Brennstoffzellen, Kultur- und Kongresszentrum, Luzern
3. – 6. Juli 2018
Verein diplomierter Spenglermeister der Herbstreise VDSS 2018, Schweiz Schweiz (VDSS), www.vdss.ch
31. August / 1. Sept. 2018
Schäfer Partner AG 5600 Lenzburg, Tel 062 888 88 44 www.energie-gipfel.ch
13. September 2018
20. Energie-Gipfel Kanton Aargau. Infos zu Energie- und Klimapolitik. Frühstücksveranstaltung. Donnerstag, 6.45 – 9.55 Uhr, in Spreitenbach, Umwelt Arena
Verenum, Zürich und Hochschule Luzern 15. Holzenergie-Symposium Tagungsleiter: Prof. Dr. Thomas Nussbaumer, – Technik & Architektur Patronat: BFE Verenum Zürich und Hochschule Luzern – Technik & Architektur www.holzenergie-symposium.ch Ort: ETH Zürich, Freitag, ganzer Tag (alle 2 Jahre)
14. September 2018
www.gebäudetechnik-kongress.ch
2. Gebäudetechnik-Kongress 2018: Building Lifecycle Excellence, Innovation und Performance Gap, Mi/Do, KKL Luzern
3. + 4. Oktober 2018
www.ebmpapst.ch
LuftDruck-Symposium, Ventilatoren-Symposium von ebm-papst
Oktober 2018
Schw.-Liechtensteinischer Verband (suissetec), www.suissetec.ch
suissetec: Herbst-Delegiertenversammlung, Freitag, 30. November 2018, Swissôtel Zürich-Oerlikon
30. November 2018
SWKI, Schweizerischer Verein von Gebäudetechnik-Ingenieuren Tel. 031 852 13 00, www.swki.ch
5. Schweizer Hygienetagung. Freitag, Luzern
25. Januar 2019
Mobil in Time AG u.a. www.hlk-portal.ch
HLK-Portal 2019 (ab 2015 alle 2 Jahre, jeweils in den Nicht-Swissbau-Jahren)
Ende Januar 2019
Kurse
Agenda | Stellenmarkt
Schw.-Liechtensteinischer Verband (suissetec), www.suissetec.ch
suissetec: Frühjahrs-Delegiertenversammlung und Kongress, Fribourg
Juni 2018 |22. HK-Gebäudetechnik 2/18 |
energie-cluster.ch/türöffner
türöffner-event: Berner Unternehmenspreis, Biel, 17–20.30 Uhr
Fr, 29. Juni 2018
European Fuel Cell Forum Tel. 044 586 56 44 forum@efcf.com, www.efcf.com
European Fuel Cell Forum 2018 (SOFC & SOE) Internationaler Fachkongress. Wissenschaft, Technik und Anwendungen für Brennstoffzellen, Kultur- und Kongresszentrum, Luzern
3. – 6. Juli 2018
Verein diplomierter Spenglermeister der Herbstreise VDSS 2018, Schweiz Schweiz (VDSS), www.vdss.ch Schäfer Partner AG 5600 Lenzburg, Tel 062 888 88 44 www.energie-gipfel.ch
20. Energie-Gipfel Kanton Aargau. Infos zu Energie- und Klimapolitik. Frühstücksveranstaltung. Donnerstag, 6.45 – 9.55 Uhr, in Spreitenbach, Umwelt Arena
31. August / 1. Sept. 2018 13. September 2018
Verenum, Zürich und Hochschule Luzern 15. Holzenergie-Symposium Tagungsleiter: Prof. Dr. Thomas Nussbaumer, Verenum Zürich und Hochschule Luzern – Technik & Architektur – Technik & Architektur Patronat: BFE Ort: ETH Zürich, Freitag, ganzer Tag (alle 2 Jahre) www.holzenergie-symposium.ch
14. September 2018
www.gebäudetechnik-kongress.ch
2. Gebäudetechnik-Kongress 2018: Building Lifecycle Excellence, Innovation und Performance Gap, Mi/Do, KKL Luzern
3. + 4. Oktober 2018
www.ebmpapst.ch
LuftDruck-Symposium, Ventilatoren-Symposium von ebm-papst
Oktober 2018
Schw.-Liechtensteinischer Verband (suissetec), www.suissetec.ch
suissetec: Herbst-Delegiertenversammlung, Freitag, 30. November 2018, Swissôtel Zürich-Oerlikon
30. November 2018
SWKI, Schweizerischer Verein von Gebäudetechnik-Ingenieuren Tel. 031 852 13 00, www.swki.ch
5. Schweizer Hygienetagung. Freitag, Luzern
25. Januar 2019
Mobil in Time AG u.a. www.hlk-portal.ch
HLK-Portal 2019 (ab 2015 alle 2 Jahre, jeweils in den Nicht-Swissbau-Jahren)
Ende Januar 2019
Kurse energie-cluster.ch
Monitoring & Optimierung in Gebäuden, Olten
28. Februar 2018
energie-cluster.ch
Grundlagen Energiespeicher, Jenni Oberburg, 13–17 Uhr
14. März 2018
Messen GeoTherm www.geotherm-offenburg.de
GeoTherm 2018 Geothermie-Messe und -Kongress, Messe Offenburg, Deutschland
1. – 2. März 2018
Reed Exhibitions Italia S.r.l. Mostra Convegno Expocomfort 2018, MCE 2018, Fiera Milano www.reedexpo.it, www.mcexpocomfort.it
13. – 16. März 2018
www.light-building.messefrankfurt.com Light + Building 2018, Frankfurt
18 – 23. März 2018
www.electro-tec.ch
Electro-Tec 2018: Connected World, BernExpo
23./24. Mai 2018
Team Intersolar Europe Solar Promotion GmbH D-75101 Pforzheim Tel. 0049 72 31 58598-0 www.intersolar.de
Intersolar Europe 2018: Weltweit grösste Fachmesse der Solarwirtschaft: Photovoltaik, Solarwärme. Neue Messe München
20. – 22. Juni 2018
ZT Fachmessen AG www.fachmessen.ch
49. Bauen & Modernisieren 2018 Messe Zürich
6. – 9. September 2018
Nürnberg Messe GmbH D-90471 Nürnberg www.chillventa.de
Chillventa 2018 Internationale Fachmesse für Kälte, Raumluft, Wärmepumpen. Messezentrum Nürnberg (alle 2 Jahre)
16. – 18. Oktober 2018
ZT Fachmessen AG www.fachmessen.ch, www.bau-energie.ch
17. Bau+Energie Messe, BernExpo
NEU: 15. – 18. November 2018
MCH Messe Basel, www.ineltec.ch
Ineltec 2019 Schw. Messe für intelligente Gebäudetechn. Messe Basel, Halle 1
10.–13. September 2019
71
72
| HK-Gebäudetechnik 2/18 |
Stellenmarkt |
Stellenmarkt | Impressum
| HK-Gebäudetechnik 2/18 |
Inserentenverzeichnis ait Schweiz AG
33
Alsoft Informatik AG
17
Beckhoff Automation AG
52
Brunner-Anliker AG
66
Elektrizitätswerke des Kanton Zürich
8
energie-cluster.ch
18
Flumroc AG
49
Geberit Vertriebs AG
US 2
Georg Fischer (Schweiz) AG
67
Häny AG
62
IMI Hydronic Engineering AG
16
Lanz Oensingen AG
11, 15
Ohnsorg Söhne AG
55
R. Nussbaum AG
21, 67
Similor AG
65
STF Schweizerische Technische Fachschule Winterthur
70
Suva Schweiz
24
Tece Schweiz AG
US 4
Trox Hesco (Schweiz) AG
47
Wärmebau Vertriebs AG
15
Wasserhahn Sicherheitstechnik GmbH
59
Windhager Zentralheizung Schweiz AG
40
Stellenmarkt:
71
Titelseite:
Striega-Therm AG
Beilagen: REMS GmbH & Co KG, Bausoft Informatik AG, Rothenberger (Schweiz) AG
IMPRESSUM HK-Gebäudetechnik 16. Jahrgang, Nr. 2, Februar 2018 (45. Jahrgang HeizungKlima), erscheint monatlich. www.hk-gebaeudetechnik.ch, ISSN 1016-5878 Auflage + Verbreitung (WEMF 2017) Vorbereitete Auflage 7669 Ex. Verkauft Auflage 2300 Ex. Druckauflage 7500 Ex. Herausgeberin AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Tel. 058 200 56 50, Fax 058 200 56 61 Geschäftsführer: Roland Kühne Leitung Zeitschriften: Michael Sprecher Redaktion AZ Fachverlage AG, HK-Gebäudetechnik Neumattstrasse 1, Postfach, CH-5001 Aarau. Peter Warthmann, Chefredaktor, Tel. 058 200 56 15, peter.warthmann@azmedien.ch Manuel Fischer, Redaktor, Tel. 058 200 56 11, manuel.fischer@azmedien.ch Ständige externe Fachredaktoren: Christian Bärtschi, Bernd Genath, Alan Hawkins, Franz Lenz, Wolfgang Schmid, René Senn, Martin Stadelmann, Martin Stöckli, Andreas Walker, Jürg Wellstein, Andreas Widmer, Daniela HochradlWohlgemuth Redaktioneller Beirat Marco Andreoli, Vorsitzender der Geschäftsleitung, CTA AG, Münsingen. Domenico Autuori, Manager of Trainingcentre & Laufen Forum, Keramik Laufen AG und Similor AG, Laufen.
Daniel Bader, Leiter Kommunikation, R. Nussbaum AG, Olten. Stephan Muntwyler, Geschäftsführer Gabs AG, Tägerwilen. Richard Osterwalder, Geschäftsleiter Weishaupt AG, Geroldswil, Mitglied GebäudeKlima Schweiz. Beat Scherrer, Geschäftsführer Scherrer Metec AG, Zürich. Viktor Scharegg, Mitglied Zentralvorstand suissetec.
Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Redaktionelle Beiträge Produkte-Hinweise werden kostenlos abgedruckt, Auswahl erfolgt durch die Redaktion. Bezahlte Beiträge werden mit «Publireportage» oder «Anzeige» gekennzeichnet. Leitung Werbemarkt: Jean-Orphée Reuter, Tel. 058 200 54 46 Anzeigenleitung/Kundenberatung Stefan Wyser, Tel. 058 200 56 18, stefan.wyser@azmedien.ch Stephanie Suter, Tel. 058 200 56 42, Fax 058 200 56 61, stephanie.suter@azmedien.ch Anzeigentarif unter www.hk-gebaeudetechnik.ch Leitung Marketing: Christine Ziegler Aboverwaltung, Abonnemente Tel. 058 200 56 50, abo@hk-gebaeudetechnik.ch Preis Jahres-Abonnement: Fr. 138.– (inkl. MwSt.) Abo-Bestellung: www.fachtitel.ch Layout/Produktion: Pia Zimmermann
Druck: Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen Kooperation mit folgenden Verbänden: Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec), 8021 Zürich, Tel. 043 244 73 00, www.suissetec.ch GebäudeKlima Schweiz, Verband für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, 4603 Olten, Tel. 062 205 10 66, www.gebaeudeklima-schweiz.ch energiecluster.ch, www.energiecluster.ch FWS, Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz, Bern, www.fws.ch Schweizerischer Verband für Wärmekraftkopplung (WKK-Fachverband), www.waermekraftkopplung.ch Schweizerischer Stahl- und Haustechnikhandelsverband SSHV, 4010 Basel, www.sshv.ch Swissolar, www.swissolar.ch GNI Gebäude Netzwerk Initiative, Zürich, www.g-n-i.ch MeGA, Fachverband der Gebäudeautomationsplaner der Schweiz, c/o ADZ, Luzern, www.mega-planer.ch KGTV, Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände, www.kgtv.ch KNX Swiss, www.knx.ch VDSS, Verein dipl. Spenglermeister Schweiz, www.vdss.ch
Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner, CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB (Stand 31.12.2014): AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG, FixxPunkt AG, Belcom AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, Dietschi AG, TrisCom-Media AG, Radio 32 AG, AZ Vertriebs AG, Zofinger Tagblatt AG