ET-Licht_02-15

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Oktober 2015

Interview zum Jahr des Lichts: «Für gute Lichtlösungen»

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Beleuchtungsplanung als Kulturleistung

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Effizienz mit neuem Licht

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LED-Licht für die Strasse (2. Teil)

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Grosse Nachschau zur Ineltec 2015

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Fachartikel

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Editorial

Licht ist überall?! 2015 ist immer noch das Jahr des Lichts und man kann fast sagen, dass das meiste um uns herum durch Licht beeinflusst und bestimmt wird: Die Lichtstrahlen der Sonne liefern uns gemäss Energie-Lexikon eine jährliche Energieversorgung von rund 174 PW (Petawatt) Energie, oder anders ausgedrückt: pro Quadratmeter am ebenen Boden erhalten wir gut 1000 kWh Sonnenenergie pro Jahr. Licht stellt für uns Menschen und den gesamten Planeten Erde mit all seiner Flora und Fauna nach wie vor das lebenswichtigste Grundelement dar. Uns wird daher hoffentlich immer mehr bewusst, dass Licht nicht nur der reinen Beleuchtung, der Schaffung von Atmosphäre oder der Stimmung für Haus, Büro oder Wohnraum dient, sondern viel mehr ist, als ein rein gestalterisches Element: Es beeinflusst unser Handeln und kann kommunizieren und vernetzen – wie der PoE (Power-over-Ethernet)-Artikel auf Seite 37 beschreibt.

(Bild: iStock) Die richtige Qualität ist ein weiterer wesentlicher Punkt, den mir Albert Studerus, Geschäftsführer der Schweizer Licht Gesellschaft (SLG) bei unserem Interviewtermin zum Auftaktartikel ab Seite 6 erläutert hat. Denn die richtige Qualität des Lichtes zusammen mit nachhaltigen Lösungen ist nicht nur sein persönlicher Herzenswunsch, sondern wird in den umfangreich ausgebauten SLG-Seminaren und -Weiterbildungsmöglichkeiten im neuen Schulungszentrum in Olten gelehrt, damit Lichtplaner von morgen das breite Spektrum von Licht überblicken können. Denn eine optimale Lichtstimmung und die richtigen Spektren und Frequenzen tragen zur Entspannung, zum Wohlfühlen und damit zur Gesundheit bei. Die biologische Wirkung von zu hohen Anteilen an UV-Strahlung im Licht jedoch kann nicht nur das Schlafhormon Melatonin beeinflussen oder gar reduzieren – es kann sogar zu empfindlichen Störungen des Hormonhaushaltes und damit zu ernsten gesundheitlichen Folgen führen.

Human Centric Lighting bzw. das Circadiane System und dessen Zusammenhänge sind also aktuelle Themen! Im Hinblick darauf nimmt sich der Lichtexperte Dr. Andreas Wojtysiak ab Seite 10 diesem zentralen Punkt für die menschliche Gesundheit und die Auswirkungen auf die hormonellen Abläufe im Menschen an. Da Licht unseren Tages- und Nachtrhythmus also nachhaltig beeinflusst, ist es umso wesentlicher, dass die Industrie gerade mit dem UV-Anteil in neuen Technologien für die Innen- wie Aussenbeleuchtung nachhaltige Lösungen erzielt, wie es alleine schon bei der Energieeffizienz gewünscht wird. Die neuesten Entwicklungen der Lichttechnologie, wie beispielsweise die der Universität Basel, zeigen mit ihren neuen lichtemittierenden, elektrochemischen Zellen (LECs), dass die Entwicklung bei LED oder OLED noch längst nicht halt gemacht hat und die nächste Generation von druckbaren und dazu viel kostengünstiger zu produzierenden Leuchtmitteln wahrscheinlich kurz vor dem Durchbruch steht. Das Startup-Unternehmen L.E.S.S. will beispielsweise die LED-Backlights von Displays durch eine einzige nanostrukturierte Faser ersetzen, die mit noch viel weniger Energie auskommt, als es aktuell die LED-Technologie vermag. Auch die effiziente LCC-Technologie ist sogar in der Eisenbahnwelt angelangt; die noch höhere Lichtausbeute und das angenehme, tageslichtähnliche Spektrum geben dieser Technologie weiter Auftrieb. Im aktuellen Anwenderbericht bei der BLS ab Seite 24 lesen Sie dazu die Hintergründe. Mengenmässig hat sich aktuell jedoch die LED-Technologie in der gesamten Beleuchtungsindustrie so weit etabliert, dass höchste Effizienzen und Leuchtdichten erreicht werden, und sie weiter im Fokus vieler Hersteller steht, somit breite Anwendungen im Industrie-, Büround Wohnbereich findet. Dazu finden Sie neben Anwender-Artikeln, Projektberichten zu städtischer Beleuchtung, Industrie- und Office-Beleuchtung auch Anregungen in der grossen, 13-seitigen Ineltec Nachschau ab Seite 57, wie die Schweizer Beleuchtungsbranche mit dem Thema LED, Effizienz, Nachhaltigkeit und Design umgeht und welche durchdachten Lösungen dem Lichtplaner, Installateur und schliesslich uns allen zur Verfügung stehen, um möglichst überall gutes Licht zu generieren. Viel Freude beim Entdecken, Markus Frutig Chefredaktor ET Licht redaktion@etlicht.ch

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Inhalt

06 «Für gute Lichtlösungen»

19 Richtig gut gesteuert

22 Wegweisende LED-Technik

Die Schweizer Licht Gesellschaft ist Kompetenzzentrum für Licht und Beleuchtung. Im grossen Themeninterview erzählt Albert Studerus über aktuelle Weiterbildungen und seine Pläne in der SLG zur ganzheitlichen Wahrnehmung des Lichts.

Switzerland Global Enterprise (S-GE), in Zürich hat sich im Rahmen einer umfangreichen Sanierung für eine intelligente Lichtsteuerung mit Präsenzmeldern «thePrema» von Theben HTS entschieden, um ästhetisch auch Energie zu sparen.

Optische Leiteinrichtungen helfen die Übersichtlichkeit auf der Strasse zu verbessern und Unfälle zu vermeiden. Das neue System «OnroadLED» von Elektron vereinfacht sowohl die Installation als auch die Wartungsarbeiten.

Themen

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Editorial

Zum Jahr des Lichts 6 Interview «Für gute Lichtlösungen» 10 Licht ist nicht nur zum Sehen da 15 Beleuchtungsplanung als Kulturleistung

19 Richtig gut gesteuert Öffentlicher Raum/Strasse 22 Wegweisende LED-Technik 24 Effizienz mit neuem Licht 28 Die Strasse in der Hand 30 Licht aus der Zauberhand 36 LED-Licht für die Strasse

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Büro/Office 44 Leuchtendes Juwel 47 Mit «PoE» in die Zukunft 52 Bis an die Spitze Treiber/Steuerungen 54 Der Treiber ist das A&O Ineltec-Nachschau/-Interviews 57 Interview: «Mit LED in die Zukunft» 60 Interview: «Lösungen für unterschiedliche Ansprüche» 62 Im Zeichen der Energiewende; die grosse Ineltec-Nachschau

Innovation 72 Umsteigen rechnet sich 73 Aller guten Dinge sind drei 74 LED-Leuchte für «hohe» Ansprüche 75 Dunkler Himmel?! 75 Buchtipp 77 Produkte 78 Internationale Termine Bildung/SLG/Termine 78 Erfolgreich mit Licht 79 Termine SLG College 2015/16 79 Light+Building 2016


Inhalt

DECENT CIRCLE FIX

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DECENT CIRCLE ADJUST

32 Licht aus der Zauberhand Im PSP Swiss Property-eigenen Parkhaus an der Wasserwerkstrasse in Zürich fand eine Komplettsanierung statt. Realisiert wurde die Beleuchtung der gesamten Tiefgarage und Gänge mit Steinel-Leuchten RS PRO LED 5850 mit Schwarmintelligenz.

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Zum Titelbild Oktober 2015

Die neue Rettungszeichenleuchten-Serie DICE Die Inotec stellt ihre neue Generation von Notleuchten «Made in Switzerland» vor. Dabei setzt die Inotec nicht nur auf Schweizer Know-how in Sachen Entwicklungen, sondern zeigt auch Verbundenheit zum Wirtschaftsstandort Schweiz, indem sie auch die Notleuchten der Serie DICE in der Schweiz herstellt. Interview zum Jahr des Lichts: «Für gute Lichtlösungen» Beleuchtungsplanung als Kulturleistung

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LED-Licht für die Strasse (2. Teil)

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Grosse Nachschau zur Ineltec 2015

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Inotec Sicherheitstechnik (Schweiz) AG Industriepark 5, 8610 Uster Tel. 043 366 44 44 www.inotec-licht.ch

5 Jahre Garantie

LIBRE CIRCLE

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Fachartikel

Interview zum Jahr des Lichts mit Albert Studerus, Geschäftsführer der SLG

«Für gute Lichtlösungen» Die Schweizer Licht Gesellschaft (SLG) engagiert sich als Kompetenzzentrum für Licht und Beleuchtung für eine professionelle und ganzheitliche Wahrnehmung des Lichts und der Beleuchtung. Die neuen Schulungsräume in Olten bieten noch mehr Freiraum für den Erfahrungsaustausch und der Wissensvermittlung. Die Redaktion von ET Licht sprach mit Albert Studerus über aktuelle Weiterbildungen und seine Pläne in der SLG.

1. Rang des prix lumière 2015: RER/SBB Haltestelle Prilly – Malley, Lausanne von Luscher Architectes. (Bild: Luscher Architectes SA/ Performancephotography.ch)

Herr Studerus, Sie haben pünktlich zum Jahr des Lichts im SLG College Olten grosszügige neue Schulungsräumlichkeiten eröffnet. Was war die Vision dahinter? Albert Studerus: Früher hatten wir nicht die Möglichkeiten, einen optimalen Schulungsunterricht zu gestalten. Dank dieser neuen Räumlichkeiten, die sehr gut erreichbar sind, haben wir nun eine Umgebung, in der wir mit unserer Ausrüstung bestmögliche Schulungen durchführen können. Welche Möglichkeiten eröffnen sich nun mit den neuen SLG College

Schulungsräumlichkeiten in Bezug auf die Lichtplaner-Ausbildung? Mit den neuen Räumen erreichen wir eine bessere Schulungsqualität dadurch, dass diese Umgebung ideal ausgerichtet ist auf die Wissensvermittlung. Das SLG College bietet eine umfangreiche Fülle an Ausbildungen an. Was sind hier die Hauptaspekte und was kann die SLG mit ihren inzwischen über 40 Referenten ganz Besonderes bieten? Die Kernaufgabe der SLG ist, den Teilnehmern mit unserem Angebot eine grösstmögliche Wissensvermitt-

lung im Bereich Licht anzubieten. Neben dem Lichtplaner mit eidg. Fachausweis gehören dazu auch die Fachkurse Notbeleuchtung, Lichtmesstechnik, öffentliche Beleuchtung, Relux usw. Unsere Referenten kommen aus der Praxis und geben aktuelles Wissen weiter an interessierte Teilnehmer, die im Bereich Licht tätig sind. Hier finden dann auch rege Diskussionen unter Fachleuten statt. Neben den Informationsveranstaltungen bieten sie auch zahlreiche Vorabendseminare an. Wie sieht der Themenfahrplan in den nächsten sechs Monaten aus?


Fachartikel

Vorabendseminare sollen Wissen vermitteln und werden von Fachleuten für Fachleute gemacht. Die Idee ist, dass in rund zweieinhalb Stunden ein aktuel-

Albert Studerus Geschäftsführer der SLG: «Eine gute Lichtlösung muss neben der Lichtqualität zwingend auch nachhaltig sein.» (Bild: zvg)

les Thema behandelt wird, was im Anschluss beim Apéro – bei Bedarf – zu vertiefenden Gesprächen mit den Referenten führen kann. Selbstverständlich sind solche Vorabend-Seminare auch eine Plattform für ein Treffen der Lichtwelt, wo man sich auch darüber hinaus austauschen kann. Das nächste Vorabend-Seminar findet am 12. November statt. Es behandelt das Thema Lichtmesstechnik. Wie wird Licht richtig gemessen, das Messresultat korrekt bewertet und was dabei richtig und falsch gemacht werden kann. Die übernächste Veranstaltung wird in Murten sein bei der wir das Lichtfestival besuchen. Der Lichtplaner mit eidgenössischem Fachausweis ist sehr begehrt. Wie entwickelt sich diese Ausbildung

und wem legen Sie diesen Kurs ans Herz? Wir sehen eine deutliche Veränderung bei den Kursteilnehmern. War in der Vergangenheit der Wissensdurst nach zwei Kurs-Modulen gestillt, hat sich das nun geändert. Die überwiegende Zahl der Teilnehmer ist jetzt an dem eidgenössischen Fachausweis interessiert. Sie wollen mit diesem Diplom belegen, dass sie ein bestimmtes Kompetenzniveau erreicht haben. Die Teilnehmerzahl hat sich durch dieses Kursangebot deutlich erhöht. Grundsätzlich lege ich diese Ausbildung allen die sich mit Licht beschäftigen ans Herz. Dieses eidgenössische Diplom wird positive Auswirkungen auf die Gewinnung von Kunden haben und es eröffnet natürlich auch neue Marktchancen für die Unternehmen. Das wird zu einer Professionalisierung der ge-

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In den neuen Kursräumen in Olten finden Schulungen zur fachgerechten Lichtplanung von A bis Z statt. (Bild: SLG) samten Branche führen, insbesondere der Lichtplaner. Wie halten Sie mit den immer neueren Techniken und Herausforderunggen der Branche mit? Unsere Referenten sind Experten die aus der Praxis kommen. Sie beschäftigen sich täglich mit den aktuellen Herausforderungen im Bereich Licht und können deshalb das Wissen, wie es dem Stand der Technik entspricht, den Kursteilnehmern vermitteln.

Vita Albert Studerus Albert Studerus hat nach seinem Studium zuerst als Software-Ingenieur Prozesssoftware entwickelt. Anschliessend war er in der IT-Branche im Vertrieb und Marketing tätig. Nach dem Wechsel in die Lichtwelt war er bei Osram als Verkaufsleiter und Leiter Marketing tätig. Die grosse Vielfalt der Produkte, aber auch die vielen Neuheiten den Kunden näherzubringen, beschäftigte Albert Studerus zu einem grossen Teil seiner beruflichen Tätigkeit als Leiter Marketing. Ab 2004 leitete Albert Studerus als Geschäftsleiter die Schweizer Niederlassung von Osram. 2010 übernahm er die Leitung der weltweiten Vertriebsorganisation im Bereich des Solid-State-Lighting der Firma Osram. Seit 2012 ist Albert Studerus Geschäftsführer der SLG.

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Sie bieten ja auch mit dem «SLG Services» ein umfangreiches Paket an Dienstleistungen an. Worum handelt es sich konkret? Mit «SLG Services» bieten wir die Realisation von Projekten an, die mit Wissenstransfer zu tun haben. Ein Beispiel ist die Homepage www.led-now-how.ch, die wir im Auftrag des Bundesamtes für Energie (BFE) entwickelt haben. Auf dieser Website ist das gesamte Wissen über LED-Anwendungen zusammengetragen worden. In einem anderen Projekt bieten wir Organisatoren von lokalen Veranstaltungen unsere Unterstützung an indem wir Berater für Präsentationen und Diskussionen zur Verfügung stellen. In einem weiteren Projekt, welches wir erst kürzlich abgeschlossen haben, wurde das Licht-Marktvolumen der Schweiz erhoben. Wir haben dabei das Volumen der Leuchten und Lichtquellen erfasst die im Jahr 2014 verkauft wurden. Kommendes Jahr ist wieder der «prix lumière» von der SLG geplant. Letztes Jahr hatten Sie 30 ProjektTeilnehmer. Für wen ist dieser Preis besonders gedacht? Der «prix Lumière» wurde geschaffen, um gute Lichtlösungen auszuzeichnen. Deshalb würde ich allen Lichtplanern diese Ausschreibung ans Herz legen. Wir wollen mit dieser Preisverleihung gute Arbeit im Bereich von Licht und Beleuchtungslösungen auszeichnen, kommunizieren und weitergeben, sodass diese Ideen auch von anderen Interessierten aufgegriffen werden können. Natürlich laden wir auch

Architekten ein, die Licht als Herzensangelegenheit betrachten, hier gute Lichtlösungen einzureichen. Was ist das Besondere am «prix lumière»? Wenn wir von einer guten Lichtlösung sprechen, dann hat dies verschiedene Aspekte. Dazu gehört selbstverständlich der Dialog mit der Architektur. Eine gute Lichtlösung ist auf das Gebäude abgestimmt, unterstreicht die Architektur und bringt sie zur Geltung. Eine Lichtlösung muss neben der Lichtqualität aber zwingend auch nachhaltig sein und ausserdem eine möglichst einfache Wartung berücksichtigen. Die Auszeichnung ist unter Fachleuten begehrt. Was ist ihre Vision für die Preisträger des Jahres 2016? Ich bin sehr daran interessiert, dass der Jury viele Projekte vorgestellt werden, sodass sie die Qual der Wahl hat. Diese Projekte würden wir dann gerne weiter kommunizieren mit dem Ziel, dass gute Lichtlösungen aufgegriffen werden und daraus weitere entstehen. Die Qualität des Lichtes ist die Herzensangelegenheit der Schweizer Lichtgesellschaft. L

Infos SLG (Schweizer Licht Gesellschaft) 4600 Olten www.slg.ch/de/college Interview: Markus Frutig, Chefredaktor ET Licht


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Die physiologische Wirkung von Licht – Vortrag anlässlich der «prix lumière 2015»-Verleihung

Licht ist nicht nur zum Sehen da Der Mensch braucht Licht zum Sehen. Aber jeder weiss oder spürt, dass damit nur eine Dimension von Licht beschrieben ist. Licht beeinflusst Stimmungen – die emotionale Dimension –, und Licht steuert physiologische Prozesse im Körper des Menschen. Diese biologische Dimension der Lichtwirkung beginnen wir in den letzten Jahren immer besser zu begreifen, seit in den ersten Jahren dieses Jahrtausends die Sinneszellen gefunden wurden, die heute als der Eingang für physiologische, nicht-visuelle Lichtwirkungen anerkannt sind. Wenn Licht die Sinneszellen eines Menschen (aber auch vieler Tiere und Pflanzen) beispielsweise stimuliert, bekommt unsere innere Uhr das Signal «es ist Tag». Wir werden gleichzeitig aktiviert, Wachheit und Konzentrationsvermögen steigen. Trotz dieser Aktivierung leidet die Erholung nicht darunter, denn Studien zeigen, dass besseres Licht am Tag auch die Erholung in der folgenden Nacht verbessert. Licht

hat also einen lang anhaltenden Einfluss auf den Tag-Nacht-Rhythmus, Stoffwechselaktivitäten oder Körpertemperatur, in der Summe oft als circadiane Wirkungen bezeichnet. Licht erzeugt aber auch schnellere nicht-visuelle Effekte, die sich im Bereich von Minuten auf Reaktionszeiten und die geistige Leistungsfähigkeit auswirken. Manche dieser Wirkungen waren schon vom Tageslichteinfluss bekannt, derzeit wird aber auch in immer mehr Bereichen die Rolle des künstlichen Lichts für Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden erkannt.

Die «ipRGC»-Sinneszellen

Visuelle und nicht-visuelle Informationen werden über verschiedene Nervenpfade transportiert. Der allgemein bekannte Sehnerv (grün) liefert die Sehinformationen an die Sehzentren. Die nicht-visuelle Leitungsbahn (blau) verbindet die ipRGC der Netzhaut mit verschiedenen Steuerzentren im Gehirn. (Grafiken: Osram/Lucas et al. 2013)

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Mit dem heutigen Wissen kann man künstliches Licht so konzipieren, dass nicht-visuelle Wirkungen gezielter hervorgerufen oder vermieden werden können. Für diese Wirkungen gibt es zusätzlich zu den Sehzellen im Auge die neu beschriebenen Sinneszellen, welche speziell auf den Blauanteil im Licht des Himmels optimiert sind. Diese Zellen, die sogenannten intrinsisch photosensitiven retinalen Ganglienzellen «ipRGC», tragen nicht zum eigentlichen Sehen bei, sondern geben die Information über das Umgebungslicht an verschiedene Steuerzentren im Gehirn ab. Die Weiterleitung der Information von den Rezeptoren im Auge erfolgt über einen anderen Nervenpfad als

den Sehnerv, und die Verarbeitung geschieht auch in anderen Bereichen des Gehirns. Die «ipRGC» haben im Bereich des blau-cyanen Wellenlängenbereichs ihre grösste Empfindlichkeit, das Maximum der Anregung liegt bei 480 nm. Ihre Anzahl ist für Lichtsinneszellen mit ca. 2000–3000 Zellen pro Auge eher gering, und sie sind weit verstreut über die Netzhaut des Auges. Diese weite Verteilung und ihre verästelte Bauform mit Zellausläufern lassen schliessen, dass sie für das Sammeln von Photonen aus einem grossen Raumbereich optimiert sind. Und es gibt Studien, die zeigen, dass Licht aus dem oberen Halbraum des Gesichtsfeldes eine stärkere nicht-visuelle Wirkung hervorruft. Nimmt man alle bekannten Eigenschaften dieser Rezeptoren zusammen, ist davon auszugehen, dass sie an das Licht des blauen Himmels angepasst sind. Stimulierende und aktivierende Wirkungen von Licht sind aus gesundheitlicher Sicht eine Unterstützung für den Tag-Nacht-Rhythmus. Dies gilt allerdings nur dann, wenn sie am Tag hervorgerufen werden. Die Nacht sollte zur Erholung dienen, der Abend als Vorbereitung darauf. Dementsprechend sollte am Abend und in der Nacht eine geringe nicht-visuelle Aktivierung erfolgen. Die richtige Beleuchtung be-


Fachartikel

Der biologische Wirkungsfaktor anhand der spektralen Wirkungsfunktion von Licht auf die nächtliche Unterdrückung des «Schlafhormons» Melatonin im Vergleich zur Hellempfindlichkeitsfunktion V( ).

Die Wirkungsspektren aller Photorezeptoren in der Netzhaut des Auges gemäss Lucas et al. 2013. Nicht-visuelle Wirkungen werden heute oft nur den Melanopsin-haltigen Ganglienzellen (Mel( )) zugeordnet, die anderen Photorezeptoren (B = Blaurezeptor, G = Grünrezeptor, R = Rotrezeptor, V›( ) = Stäbchen) können aber in noch nicht genauer bekanntem Umfang beteiligt sein. deutet dann eine Reduzierung der Beleuchtungsstärken, warmweisse Lichtfarben mit wenig Blauanteil im Spektrum und kleinflächige Lichtquellen und Leuchten. Licht sollte dann nur noch zur Erfüllung aller visuellen Aufgaben zur Verfügung stehen.

Wie misst man Licht, das nicht zum Sehen ist? Die Methoden zur Beschreibung von Licht und die etablierte Licht-

messtechnik waren bisher immer auf den Sehvorgang ausgerichtet. Auch die Kriterien der Energieeffizienz von Lampen, Leuchten und Lichtsystemen beziehen sich ausschliesslich auf den Sehvorgang: Die spektrale Empfindlichkeit für das photopische Sehen bestimmt die Einteilung von Lampen in Energieeffizienzklassen, die Normvorgaben für die Beleuchtungsstärke beziehen sich zentral auf die Ebene der Sehaufgabe, eine Unterscheidung der Beleuchtung entsprechend der Tageszeiten ist bisher nicht vorgesehen. All die klassischen Parameter einer guten Beleuchtung müssen und sollten nun aber auch nicht aufgegeben werden. Allerdings sollten für die Erfassung der nicht-visuellen Lichtwirkungen die Beschreibungen, Empfehlungen und Richtlinien überdacht und bei Bedarf angepasst werden. Ein erster Vorschlag zur Ergänzung der visuellen Normen ist in der deutschen Vornorm DIN V 5031100 zu finden. Sie definiert einen biologischen Wirkungsfaktor anhand der spektralen Wirkungsfunktion von Licht auf die nächtliche Unterdrückung des «Schlafhormons» Melatonin im Vergleich zur Hellempfindlichkeitsfunktion V( ). Auf europäischer Ebene wird derzeit ein weiter reichender Ansatz verfolgt, der auch für ein besseres Verständnis der Beteiligung aller visuellen und nicht-visuellen Photorezeptoren für nicht-visuelle Wirkungen sorgen soll. Kern der Methode ist es, die Stimulierung aller Rezeptoren aus der spektralen Leistungsverteilung zu ermitteln. Dabei werden die Empfindlichkeitsfunktionen aller Zapfen, der Stäbchen und der ipRGC eingeschlossen. Dieser Ansatz geht auf eine Vereinbarung aller namhaften internationalen Wissenschaftler mit einem Forschungsschwerpunkt zum Wirkungsspektrum der ipRGC zurück (Lucas et al. 2014, Trends in Neuroscience).

Anwendungsbeispiele Obwohl die Kenntnisse in diesem Feld noch manchem Wissenschaftler als zu wenig belastbar erscheinen, bilden sich doch langsam erste Erfahrungen aus Anwendungsstu-

dien heraus. Die Ergebnisse von Feldstudien zeigen oft die aus Laborstudien bekannten Wirkungen auch in der Praxis. Die folgenden Beispiele mit Osram-Beteiligung sollen einen Einblick in die Applikationsmöglichkeiten und Anregungen zur Umsetzung geben.

Circadian gesteuerte Lichtdecken in Aufenthaltsbereichen von Altenheimen können den Tag-Nacht-Rhythmus der Bewohner unterstützen und zur Lebensqualität beitragen. (Bild: Siemens AG/ Daniel Gebhart de Koekkoek)

Mit Licht im Alter aktiv bleiben Pilotprojekte in Altenheimen haben gezeigt, dass der Wach- und Schlafrhythmus der Bewohner mithilfe von Lichtdecken verbessert werden kann. In Aufenthalts- und Essbereichen sorgten die Lichtdecken für hohe Lichtintensitäten und eine dynamische Tageslichtsimulation. Damit liess sich auch die Aktivität am Tag unterstützen und die Kommunikation zwischen Bewohnern und Pflegepersonal verbessern. Gerade dem Pflegepersonal kommt in dieser Anwendung eine hohe Bedeutung zu, um eine sinnvolle Nutzung von modernen Lichtkonzepten und -systemen auch im Alltag sicherzustellen. ➜

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wieder mehr Vertrauen zu sich selbst gewinnen.

Besseres Lernen mit Licht

Am Klinikum rechts der Isar in München werden circadianer Rhythmus und Therapie bei chronischen Schmerzen durch eine grossflächige Lichtdecke mit hohen Blauanteilen im Spektrum unterstützt. (Bild: Osram/Robert Pupeter)

Lichtkonzept für eine schnellere Heilung Licht kann auch als massgeblicher Faktor in Therapiekonzepte integriert werden. In einer psychiatrischen Klinik konnte gezeigt werden, dass der Einsatz von Lichtdecken und einer circadian angepassten Grundbeleuchtung sogar die durchschnittliche Dauer des stationären Aufenthalts um mehrere Tage verkürzen kann. Lichtdecken im Therapiebereich mit hohen Lichtintensitäten von 5000 Lux am Tag, einer hohen Farbtemperatur von 8000 Kelvin und einer ebenfalls hohen Grundhelligkeit im ganzen Gebäude sorgen für eine circadiane Stabilisierung und damit für eine Therapieunterstützung bei depressiven Patienten.

Eine vergleichbare Idee wird derzeit in der chronischen Schmerztherapie untersucht. Am Münchner Klinikum rechts der Isar arbeiten Ärzte aus verschiedenen Fachrichtungen im Zentrum für interdisziplinäre Schmerzmedizin (ZIS) daran, die Schmerzen Betroffener zu lindern. Dabei evaluiert das Zentrum auch die Wirkung der neuen Beleuchtung auf die Patienten systematisch im Rahmen von wissenschaftlichen Studien. Das neue Beleuchtungskonzept ermöglicht hohe Beleuchtungsstärken und ist in der Lichtfarbe variabel, um die biologische Wirkung von Tageslicht zu simulieren. Ziel ist es, dass die Patienten besser schlafen, tagsüber aufmerksamer und konzentrierter sind und

Mit flexiblen Lichtsystemen lassen sich zu verschiedenen Tageszeiten stimmige Szenarien schaffen, die auch unseren Tagesrhythmus sinnvoll unterstützen: So sollte am Abend eine warmweisse, gemütliche Stimmung vorherrschen, ...

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Von optimierten Lichtkonzepten können auch diejenigen profitieren, die geistige Leistungen vollbringen müssen. Mit Schülern von zwei Schulen und dem Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen in Ulm wurde ein verbessertes Lichtkonzept im Hinblick auf den Lernerfolg getestet. In den mehrwöchigen Tests mussten die Schüler dazu mehrfach standardisierte Leistungstests absolvieren, entweder unter einer schulüblichen Standardbeleuchtung oder unter einer Beleuchtung mit kühlerer Lichtfarbe an der Decke und einem erhöhten Indirektanteil im Licht. Damit liessen sich signifikante Verbesserungen bei Daueraufmerksamkeitsleistungen und bei der sogenannten Leistungsgeschwindigkeit erreichen. Auch wenn es hierzu noch wenig aussagekräftige Studien gibt: Für Bürotätigkeiten erscheinen solche Erfolge ebenfalls sehr realistisch.

Wellnessfaktor Licht Die besondere Wirkung einer chronobiologisch optimierten Lichtlösung auf das Wohlbefinden von Hotelgästen wurde in Zusammenarbeit mit der Bergischen Universität in Wuppertal nachgewiesen. Die Studie wurde in einem Wellness-

... am Morgen (rechts) ist eine aktivierende Beleuchtung sinnvoll. (Bilder: Osram/Rainer Rehfeld)


Innovation

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Der Autor Andreas Wojtysiak, anlässlich seines Vortrages am SLG-Event «prix lumière 2015». (Bild: Markus Frutig)

Hotel an insgesamt 80 (freiwilligen) Gästen durchgeführt, wobei eine Gruppe während ihres zweitägigen Aufenthalts hoteltypische Lichtbedingungen vorfand. Die andere Gruppe wurde im selben Hotel Lichtbedingungen ausgesetzt, die dem natürlichen Lichtreiz gleichen und den menschlichen Körper somit am Tag stärker aktivieren und am Abend eher zur Ruhe kommen lassen. Zum Nachweis wurden Langzeit-EKGs durchgeführt, Bewegungssensoren eingesetzt sowie das Stresshormon Kortisol und das Schlafhormon Melatonin gemessen. Das Ergebnis zeigt, dass sowohl das subjektive Wohlbefinden wie auch objektive Messdaten eine bessere Erholung der Gäste in der chronobiologisch angepassten Beleuchtung belegen.

Ausblick für Planer und «Lichtnutzer» Optimal geplantes Licht nach den Erkenntnissen der Wissenschaft hat gleich in dreierlei Hinsicht eine positive Wirkung: Für den Menschen bedeutet qualitativ hochwertiges Licht Gesundheit und Wohlbefinden, eine hohe Leistungsfähigkeit und Schlafqualität mit einem insgesamt stabilisierten biologischen Rhythmus. Für die Umwelt ergeben

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sich positive Effekte durch den sparsamen Umgang mit Energie aufgrund effizienter Technologien und möglichst auch der Nutzung von natürlichem Tageslicht. Die Industrie schliesslich kann mithilfe neuer Technologien zusätzliche Geschäftsfelder und Zielgruppen erschliessen. Dass solche Erfolge sich einstellen ist nicht selbstverständlich. In Zeiten, in denen oftmals nur der Energiebedarf für Lichtlösungen und die Kostenseite betrachtet werden, geht die Nutzenseite von guten Beleuchtungslösungen leicht unter. Dies hochzuhalten ist auch eine Aufgabe für qualifizierte Lichtplaner und Lichtexperten. Und weil die Einbeziehung von nicht-visuellen Wirkungen in die Gestaltung von Lichtlösungen komplexer macht, ist die Erarbeitung von Anwendungsempfehlungen, Leitfäden und Hilfen notwendig. Schritte hierzu

Der technologische Wandel von traditionellen Lichtquellen zu LEDbasierten Lösungen schafft neue Möglichkeiten, um Licht und Beleuchtung intelligenter zu gestalten. Der Schlüssel hierzu liegt in der besseren Steuerbarkeit von LEDs und dem flexibleren Umgang mit kleineren Lichtpaketen. Aus LED kann man daher spektral anpassbare Leuchten oder auch Leuchten mit verschiedenen Lichtrichtungen und -verteilungen aufbauen. Nutzen wir doch den Technologiewandel und die neuen Möglichkeiten intelligenter Systeme, um eine energiesparende und biologisch sinnvolle Beleuchtung für mehr Lebensqualität zu schaffen. L

Viele Funktionen im Körper haben eine circadiane Rhythmik, das Zusammenspiel wird von der zentralen inneren Uhr gesteuert. Licht synchronisiert diese Rhythmik mit dem natürlichen Tagesgang.

sind der kürzlich erschienene Fachbericht DIN SPEC 67600 und das Heft 19 der Schriftenreihe licht.wissen der Internetplattform Licht.de. In diesen Dokumenten sind Grundlagen der bekannten nicht-visuellen Wirkung von Licht, die Einflüsse von Lichtparametern und Anwendungsbeispiele zusammengetragen.

Infos OSRAM AG 8401 Winterthur www.osram.ch Autor: Dr. Andreas Wojtysiak Senior Key Expert Light and Health, Osram GmbH


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Richtiges Licht im Innenraum

Beleuchtungsplanung als Kulturleistung Bei der Beleuchtungsplanung in Innenräumen geht es meist um deren Gesamtumfeld und allenfalls um einen Arbeitsplatz visuell so zu gestalten, dass für den Menschen ein hohes Wohlbefinden, eine angenehme Behaglichkeit, eine gute Arbeitsatmosphäre und – damit verbunden – eine hohe Arbeitsproduktivität und -qualität möglich ist. Bei allen Planungsaufgaben gibt es für eine bestimmte Anlage meist mehrere Lösungen, die im Prinzip alle «gleich richtig» sein können. Bei jeder Beleuchtungslösung werden auch irrationale Faktoren beurteilt, die weder mathematisch noch technisch erfassbar sind, aber dennoch gewichtig sein können.

In der Sixtinischen Kapelle in Rom sind nach 500 Jahren die kunstgeschichtlich herausragenden Werke im Lichte von insgesamt 7000 LEDs (Osram) zu sehen. Die besonders kunstschonende Installation erlaubt eine vielfach höhere Beleuchtungsstärke. Zudem wird sie teilweise bis zu 90 Prozent weniger Strom verbrauchen, als die aktuell installierte Variante. (Bild: Musei Vaticani)

Damit gibt es für bestimmte Projekte keine allgemein gültigen Lösungen – auch Planungsprogramme wie RELUX, DIALUX usw. liefern keine fertigen Beleuchtungskonzepte. Jede Anlage muss nach individuellen Gesichtspunkten geplant und auf die spezifischen Benutzereigenschaften hin optimiert wer-

den. Je frühzeitiger ein Informationskatalog erstellt wird, desto wahrscheinlicher ist ein gutes Gelingen.

Zweckbestimmung der Räume Eine gezielte Beleuchtungsplanung ist nur möglich, wenn die genaue Zweckbestimmung eines Raums bekannt ist. Abzuklären sind vor allem: • Tätigkeit, Sehanforderung und allgemeine Blickrichtung • Ergonomische und funktionelle Komponenten • Anordnungen der Arbeitsplätze, Maschinen und Apparate • Möblierungsplan, bei Wohn-, Büro- und Werkstatträumen die Benutzungsart und die Fensterorientierung • Spezielle Tätigkeiten, vor allem bei industriellen Anlagen • Zirkulationswege

Lage des Beleuchtungsobjekts Allgemein spielen die Tageslichtverhältnisse bezüglich des zu wählenden Beleuchtungskonzepts eine gewichtige Rolle. Zusätzlich wird bei einem Innenraum dessen Standort innerhalb des Gebäudes oder bezüglich der Umgebung betrachtet: • Tageslichtverhältnisse können durch benachbarte hohe Fassaden oder Bäume beeinträchtigt werden • Gebäudestrukturierung, wo ist Norden, wo Süden • Aussenbeleuchtungen, zum Bei-

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Fachartikel

spiel von Verkehrs- oder Sportanlagen, können das Beleuchtungsprojekt beeinflussen

Örtliche und klimatische Verhältnisse Vor allem bezüglich des Tageslichts und einer eventuellen Lichtstromregulierung spielen die örtlichen Verhältnisse eine wichtige Rolle: • Tageslichtverhältnisse, wie sind sie konkret? • Sonnenscheindauer und Sonnenstände? • Geografische Ausrichtung der Fensterfronten • Bewölkungsverhältnisse • Klimatische Angaben bezüglich Temperatur und Niederschläge • Grösse der Fenster

Die Raumgestaltung Meist sind aufgrund des Bauplans Grösse und Lage des Raums bekannt. Die Zweckbestimmung und die Raumeinrichtung können sich aber im Verlauf der Bauphase än-

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dern. Der erfahrene Planer wird deshalb die Annahmen, die er anfänglich getroffen hat, vor der definitiven Installation überprüfen und von seinem Auftraggeber absegnen lassen. Folgende Projektierungsunterlagen sollten bei Beginn der Planungsarbeiten vorhanden sein: • Baupläne in Form von Grundrissen und Querschnitten mit gesamten Roh- und Fertigmassen; für das Vorprojekt Massstab 1:100 – für genaue Planung 1:50 • Fenster, deren Lage, Grösse, Konstruktion und Sonnenschutz • Reflexionsgrade und Beschaffenheit der Umschliessungsflächen wie Wände, Boden, Decke, Vorhänge usw. Es ist das Material, die Oberflächenstruktur und die Farbgestaltung zu beachten. Diese Hinweise sind wichtig, da sie als Zahlenwerte mit in die Beleuchtungsberechnung einfliessen, und sollten deshalb möglichst präzise sein. Wenn sie im Planungsstadium noch nicht be-

kannt sind, so muss vermerkt werden, mit welchen Werten gerechnet wurde. • Baukonstruktion, insbesondere Angaben über Deckenkonstruktionen sollten vorhanden sein, wegen der Montagemöglichkeiten der Leuchten • Massiv- oder Elementbauweise im Hinblick auf die Installationsart • Abschattung oder Spiegelung und damit Behinderung der natürlichen oder künstlichen Beleuchtung • Verstaubungs- oder Feuchtigkeitseinflüsse; diese Angaben geben Hinweise für die Schutzklasse der Leuchte und den Wartungsfaktor • Raumklimatische Angaben, vor allem bei industriellen und gewerblichen Räumen, wegen der Leuchtenbauart und Platzierungsmöglichkeiten. Insbesondere sind die Raumtemperaturen in der Umgebung der Leuchten zu beachten.


Fachartikel

• Klimatisierungssystem, die Wärmelast der Klimaanlage, Luftgeschwindigkeiten und Geräuschniveau beeinflussen ein Beleuchtungsprojekt nur positiv. • Raumeindruck und Raumklima steuern, denn die Beleuchtung ist ein integrierender Bestandteil der Architektur

Angaben der Nutzer

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Es lohnt sich auf jeden Fall, beim Bauherrn, dem Architekten und vor allem bei den zukünftigen Raumbenutzern Angaben über Aufenthalts- und Sehbedingungen, aber

Lichtquellen und angepasste Lichtfarbe Günstige Farbgestaltung im Raum und am Arbeitsplatz Schutz vor Leuchtenwärme Kein störendes Flackern und Flimmern Dimensionierung von Sicherheits- und Notlichtsystemen Günstige Wartungsmöglichkeit der Anlage Auswahl-, Schalt- und Reguliermöglichkeiten, entsprechend dem Tageslichteinfall oder den Benutzergewohnheiten

Akzeptanz einer Beleuchtungsanlage auswirken.

Energieverbrauch und Budget Jede Beleuchtungsanlage muss energetischen wie auch ökonomischen Aspekten genügen. In energetischer Hinsicht gelten allenfalls die Vorgaben des Auftraggebers oder bei grösseren Gebäuden auch die Maximalwerte gemäss SIA 380/4 Elektrische Energie – Teil Beleuchtung. So werden spezifische elektrische Leistungen als Zielwerte für Einzelanforderungen in W/m2 definiert oder aber auch der zuläs-

Planungsfehler

Auswirkungen

Zu später Projektbeginn oder fehlende Baukoordination

• Verhinderung optimaler Lösungen • Schlechte Leuchtenverteilung • Ungünstige Verteilstellen und schlechte Leitungsführung

Mangelnde Detailangaben

• Unpassende Beleuchtung in Stärke, Richtung, Anordnung usw. und damit • Unnötige Ermüdung, Unsicherheit, Leistungsabfall, Sehbeschwerden usw.

Mangelnder Blendschutz

• Blendung direkt oder indirekt, Störungen an Bildschirmarbeitsplätzen • Unnötiges Ausschalten von Leuchten • Nachrüsten von Blendschutzeinrichtungen • Änderung der Lichtführung, störende Schatten

Nichtbeachten spezieller Raumverhältnisse

• Wahl von falschen Leuchten und damit vorzeitige Defekte und evtl.

Ungenügende elektrische Netzverhältnisse

• Unter- oder Überspannung können nachteilige Folgen für die

Unfallgefahren, oder Verstoss gegen Richtlinien bzw. Gesetze

Lebensdauer und das Zündverhalten von Lampen haben, evtl. Dunkelpausen bei Hochdruckentladungslampen wegen Anlaufvorgang

auch Wünsche und Vorstellungen einzuholen. Die Lichtplanung ist grundsätzlich so zu steuern, dass sie ihrem Benutzer als ausgeführte Anlage vollumfänglich ergonomisch und ökonomisch zur Verfügung steht. Ebenso können Betriebsleiter und Personalchefs ihre Vorstellungen und Bedürfnisse einfliessen lassen. Mit möglichst vielen Angaben lassen sich die folgenden Probleme besser in den Griff bekommen: • Ausreichendes Beleuchtungsniveau • Richtige Lichtrichtung und günstige Schattigkeit • Harmonische Helligkeitsverteilung im Raum • Begrenzung der Blendung • Verhinderung von Glanz und Spiegelung • Optimale Farbwiedergabe der

Die Lampenwahl Das Konzept der Beleuchtungsanlage ist nicht ganz unabhängig von den gewählten Lampen und Leuchten. Folgende Punkte sind zu beachten und entsprechend zu gewichten: • Art der Lampen: Halogenglühlampen, Leuchtstofflampen, Hochdruckentladungslampen, LED, OLED • Strahlungseigenschaften: Lichtfarbe, Farbtemperatur, Farbwiedergabeindex, Nebenstrahlungen wie UV oder IR • Betriebseigenschaften: Anlaufvorgänge in elektrischer wie lichttechnischer Hinsicht, Brennlage, Umgebungstemperatur • Wirtschaftlichkeit: Wartungsprobleme, Lebensdauer • Thermische Eigenschaften Planungsfehler können sich unter Umständen massiv negativ auf die

sige jährliche Energieverbrauch in kWh/m2. Häufig stehen auch die Werte gemäss Minergie im Vordergrund. Die ökonomische Situation ist einerseits direkt an den Energieverbrauch gekoppelt, aber auch mit den anfänglichen Investitionen und den späteren Wartungskosten verknüpft. Eine Beurteilung ist nur mit einer Betrachtung der Gesamtkosten während einer angenommenen Lebensdauer möglich. L

Autor Hans R. Ris 8413 Neftenbach Quelle: Hans R. Ris «Beleuchtungstechnik für Praktiker», 5. Auflage (Neu), Electrosuisse Verlag

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Zeitgemäss saniert mit «thePrema»-Präsenzmeldern

Richtig gut gesteuert Switzerland Global Enterprise (S-GE), früher OSEC, in Zürich ist ein nicht gewinnorientierter Verein, der im Auftrag des Bundes Mandate im Bereich Import, Export sowie Standortpromotion übernimmt. Im Rahmen einer umfangreichen Sanierung hat sich S-GE für eine intelligente Lichtsteuerung mit Präsenzmeldern entschieden, um Energie zu sparen. Farblich harmonisch abgestimmtes Licht in sachlich weisser Umgebung setzt Akzente und liefert optimale Helligkeit in allen Räumen: Die neu sanierten S-GE-Räume an der Stampfenbachstrasse 85 in Zürich strahlen eine angenehme Atmosphäre aus. Alle Innenbereiche wurden modern ausgebaut und technologisch auf einen neuen Stand gebracht. Für den Zürcher Stammsitz der SGE entschied man sich Ende 2012 für eine Gesamtsanierung des Geschäftshauses, welches bereits 1948/49 erstellt wurde. Die Sanierung zwischen 2013 und 2014 dauerte exakt 14 Monate und wurde von einem Generalunternehmer geplant und begleitet. Auch die Lichtkonzeption wurde neu entwickelt und den aktuellen Bedürfnissen moderner Büroinfrastruktur angepasst.

Ästhetik, Ökologie und Effizienz vereint

Neben Energieeffizienz und Ökologie spielte Design eine wichtige Rolle. Die Räume sollten ein angenehmes Ambiente mit vertraulicher Atmosphäre erhalten. (Bilder: Markus Frutig)

Das Geschäftshaus verfügt über Büroräume auf fünf Stockwerken, in die insgesamt 160 Präsenzmelder – also rund 20 pro Stockwerk – eingebaut wurden. Die Wahl fiel auf den neuen Passiv-Infrarot-Präsenzmelder vom Typ «thePrema» – vor allem aus Gründen der Energieeffizienz und der Ökologie; zudem spielte Design eine wichtige Rolle. Die Räume sollten ein angenehmes Ambiente mit vertraulicher Atmosphäre erhalten. «Vor allem ästhetische Gründe» waren nach den Worten von René Vollenweider, Verantwortlicher Infrastruktur S-GE, ausschlaggebend. Unter diesem Aspekt haben sich die Fachexperten und Architekten letztlich für die Theben HTS Passiv-

Infrarot-Präsenzmelder «thePrema S360-101 UP WH» für einen Erfassungsbereich 360° und bis 64 m2) und «thePrema P360-101 UP WH» (für einen Erfassungsbereich 360° und bis 100 m2) entschieden. Für Gabriele Di Cristofaro, Bauleitender Elektromonteur Alpiq InTec Ost AG, ging es in erster Linie um die Umsetzung gemäss der lichttechnischen und energetischen Berechnungen. «Der Theben HTSMelder überzeugt unter anderem durch sein Preis-Leistungs-Verhältnis.» Die Projektplaner von Mosimann und Partner AG haben dazu die Präsenzmelder in Bezug auf Wirtschaftlichkeit und Optik exakt analysiert und eingesetzt. Da der Bauherr S-GE mit seinem internen Team bereits sehr viel Wert auf helle, freundlich anmu-

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tende Büros, Sitzungszimmer, Flure und Besprechungsecken legte, war es naheliegend, sich kompetent von Gebäudetechnikern beraten zu lassen. Denn die Beleuchtungskonzeption mit der gesamten Steuerung und Bedienung sollte sich zusammen möglichst unauffällig in das Gesamtkonzept einordnen. Vollenweider erläutert: «Wir als Bauherren waren lediglich an den Sitzungen mit den Fachplanern und Architekten beteiligt, wo wir unsere Wünsche einbringen konnten. Wir mussten uns natürlich auf das Fachwissen der Spezialisten verlassen».

thePremaS360-WH Passiv-Infrarot-Präsenzmelder für Deckenmontage sind durch werkseitige Voreinstellung sofort betriebsbereit. (Bild: HTS Theben)

«Was uns wesentlich von unseren Mitbewerbern abhebt, ist die Garantiezeit von fünf Jahren, die wir für die Präsenzmelder weitergeben können. Die wesentlichen Vorteile bei Theben HTS sind neben den überschaubaren Anschaffungskosten die einfache Installation der Geräte. Denn ein Hersteller, der fünf Jahre Garantie für ein Produkt gibt, bringt damit zum Ausdruck, dass er von ihm überzeugt ist.»

Präsenzmelder im Gesamtkonzept sparen Kosten

spielten noch weitere Gründe eine Rolle, sich besonders mit energieeffizienten Steuerungs- und Beleuchtungssystemen auseinanderzusetzen: «Wir sind jetzt MinergieStandard-zertifiziert. Damit tragen wir eine Verantwortung, die sehr gut mit unserer Energieeinsparungs-Philosophie zusammenpasst. Denn wir sind dem Bürger gegenüber verpflichtet, Steuergelder nach ökologischen Aspekten einzusetzen.»

Einfache Programmierung und zufriedene Projektpartner Für Di Cristofaro und seine Installateure waren Installation und die verständliche Dokumentation selbsterklärend: «Wir sind dazu von unserem Lieferanten vor, während und nach der Installation sehr gut begleitet worden. Die Unterstützung der Firma Theben HTS AG war für uns sehr wertvoll.» Auch für Martin Hess, Verkaufsberater Theben HTS, lief die Kommunikation mit Kunden und beteiligten Planern und Installateuren optimal. Der intensive Support – während der Planungsphase auch vor Ort und nach Abschluss des Projekts – war ihm und seinem internen Team ein zentrales Anliegen: «Wichtig ist, dass der Kunde bereits zu Beginn merkt, dass es uns daran gelegen ist, ihn zu verstehen und bestmöglich zu unterstützen. Wenn

Der Architekt traf zunächst eine Vorauswahl der Präsenzmelder und die Planer prüften vorab die Produkte auf Funktionalität. Für den Kunden war auch die Effizienz des Produktes wichtig, aber die Geräte sollten flach und in die Decken integriert sein, wie die eingebauten Deckenleuchten. So brauchte sich SGE dann nur noch zu entscheiden, welches Produkt optisch am besten zusagte und den Wünschen am nächsten kam. Di Cristofaro betont zur Wahl der Passiv-Infrarot-Präsenzmelder für Deckenmontage:

Für René Vollenweider war es auch wichtig, einen verlässlichen Partner zu haben, der sich um den Unterhalt und um die Behebung möglicher technischer Störungen kümmert: «Uns ist die einwandfreie Funktionalität der Anlage wichtig. Mit Alpiq InTec Ost AG haben wir einen solch guten Partner gefunden.» Di Cristofaro betont: «Mit weniger Präsenzmeldern im Gesamtkonzept konnten wir die gleichen Möglichkeiten für unseren Kunden erreichen, damit trotzdem die Funktionalität der ganzen Anlage 100 Prozent gewährleistet ist. Das bedeutet für den Kunden eine weitere Kostenersparnis.» Für S-GE und René Vollenweider

Martin Hess, Verkaufsberater Theben HTS mit Kunde René Vollenweider, Verantwortlicher Infrastruktur S-GE und Gabriele Di Cristofaro, Bauleitender Elektromonteur Alpiq InTec Ost AG. René Vollenweider: «Unser oberstes Ziel war es, dass sich die Mitarbeitenden bei S-GE wohlfühlen. Und das haben wir erreicht.»

Der Blick an die Decke eines Besprechungszimmers zeigt die ästhetische Verbindung der Passiv-Infrarot-Präsenzmelder zusammen mit den in die Decke eingelassenen Regent-Leuchten.

Hohe Funktionalität und einfache Installation der Geräte

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Einige Funktionen des «thePrema P360-101 UP WH» • Quadratischer Erfassungsbereich 360° (bis 100 m2) für sichere und einfache Planung • Automatische präsenz- und helligkeitsabhängige Steuerung für Beleuchtung und HLK • Mischlichtmessung für Fluoreszenzlampen (FL/PL/ESL), Halogen-/ Glühlampen und LEDs geeignet •Lichtmessung umschaltbar auf Spotoder Wide-Messung •Betrieb als Voll- oder Halbautomat •Helligkeitsschaltwert einstellbar •Selbstlernende Nachlaufzeit • Verkürzung der Nachlaufzeit bei kurzer Anwesenheit (Kurzzeit-Präsenz) • Raumüberwachung mit selektiver Bewegungserfassung • Äusserst einfache Einstellung des Energiesparverhaltens mit der neuen «eco plus»-Funktion • Benutzer-Fernbedienung «theSenda S», Management-Fernbedienung «SendoPro» (optional)

dann die gesamte Anlage einwandfrei funktioniert und der Kunde mit der ganzen Lösung zufrieden ist, dann ist es auch für mich persönlich ein Erfolgserlebnis.» Die Gesamtinstallation ist seit September 2014 beendet und es ist nun geplant, die Energiekosten neu zu berechnen, um einen Vergleich zu den Vorjahreskosten zu machen. René Vollenweider resümiert zufrieden: «Unser oberstes Ziel war es, dass sich die Mitarbeitenden bei SGE wohlfühlen. Wir sind sehr zufrieden, dass wir ein qualitativ so hochwertiges und dazu kostengünstiges Produkt erworben haben.» L

Infos Alpiq InTec Ost AG 8026 Zürich, www.alpiq-intec.ch Switzerland Global Enterprise S-GE 8006 Zürich, www.s-ge.com Theben HTS AG 8307 Effretikon, www.theben-hts.ch Autor + Fotograf: Markus Frutig, Chefredaktor ET Licht


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«OnroadLED» – Optische Leiteinrichtung für sichere Strassen

Wegweisende LED-Technik Die Zahl der zugelassenen Motorfahrzeuge in der Schweiz hat in den letzten 25 Jahren um über 50 % zugenommen und lag 2014 bei rund 5,8 Millionen. Entsprechend hat das Thema Sicherheit im Strassenverkehr an Bedeutung gewonnen. Optische Leiteinrichtungen (OLE) helfen die Übersichtlichkeit auf der Strasse zu verbessern und Unfälle zu vermeiden.

Optische Leiteinrichtungen (OLE) helfen die Übersichtlichkeit auf der Strasse zu verbessern und somit Unfälle zu vermeiden. (Bild: Fotolia)

OLE sorgen für eine klare Wegführung beispielsweise in Tunnels und anderen neuralgischen Strassensituationen und erhöhen so die Sicherheit – tagsüber wie auch nachts. Das OLE-System «OnroadLED» ist bereits seit über zehn Jahren am Schweizer Markt etabliert und bietet heute durch die technologische Weiterentwicklung der induktiven Energieübertragung noch mehr Leistung bei geringerem Energieverbrauch.

Anwendungsbereich «OnroadLED» Optische Leiteinrichtungen bestehen im Wesentlichen aus LED-Markierungsleuchten – auch LED-Marker genannt – die auf dem Boden platziert werden und in Fahrbahnrichtung strahlen. Das gut sichtbare Licht macht herannahende Verkehrsteilnehmer auf kritische Strassensituationen aufmerksam und zeigt den weiteren Fahrbahnverlauf an. Insbe-

Beispiel einer «OnroadLED»Markierungsleuchte. sondere im Tunnel sind diese Systeme sehr verbreitet und bieten zusätzliche Sicherheit, dank klarer Wegführung und exzellenter Leitwirkung. Ausserhalb von Tunnels werden optische Leiteinrichtungen bei kritischen Verkehrssituationen, zum Beispiel in engen Kurven, im Kreisverkehr oder bei Verkehrsinseln, eingesetzt.


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Überblick über Anwendungsbereiche der «OnroadLED». (Grafiken/Bilder: Elektron)

Systemübersicht der «OnroadLED»Komponenten.

neten Leitsystem via Relais-Kontakte oder PROFIBUS-Schnittstelle angesteuert werden.

Weiterentwicklung der induktiven Energieübertragung Die neuen IPL-Betriebsgeräte von «OnroadLED» können Kabellängen von bis zu 2500 m und bis zu 250 Markierungsleuchten mit Energie versorgen. Dadurch werden bei grossen Anlagen für dieselbe Strecke weniger Betriebsgeräte benötigt. Das senkt die Kosten. Der benötigte Kabelquerschnitt wurde von 2 x 6 mm2 auf 2 x 1,5 mm2 reduziert, was zudem die Kosten für das Systemkabel beinahe halbiert. Der Energieverbrauch der LED-Marker wurde von 2 W auf 1,5 W reduziert.

Sichere Strassen mit «OnroadLED»

«OnroadLED» deckt, dank der breiten Auswahl an unterschiedlichen Markierungsleuchten und Betriebsgeräten, den gesamten Anwendungsbereich optischer Leiteinrichtungen ab.

Vorteile induktiver Energieübertragung Eine Besonderheit von «OnroadLED» ist die kontaktfreie, induktive Energieübertragung zwischen Übertragungsknoten und Markierungsleuchte. Während bei kabelgebundenen Systemen der elektrische Anschluss korrodieren und zu unzuverlässigen Kontakten führen kann, haben «OnroadLED»-Markierungsleuchten eine komplett geschlossene Bauform; so kann keine Korrosion entstehen. Da der elektrische Anschluss entfällt, kann zudem die Installation schneller und somit kostengünstiger durchgeführt werden. Auch Unterhaltsarbeiten sind bei induktiven Systemen bedeutend einfacher, da beispielsweise defekte Leuchten ausgetauscht werden können, ohne die ganze Anlage ausschalten zu müssen.

Leistungsmerkmale «OnroadLED» Mit zehn gerichteten HochleistungsLEDs pro Seite erzielen «OnroadLED»-Marker eine sehr gute Sichtbarkeit, sowohl am Tag wie auch in der Nacht – bei Regen und Nebel. Die patentierte Technologie zur bidirektionalen Kommunikation zwischen Betriebsgerät und Marker ermöglicht eine flexible Steuerung der Lichtintensität sowie eine Notfall-Funktion, mit der ein «Blinken» oder ein «Lauflicht» erzeugt werden kann. Diese Events können von einem übergeord-

«OnroadLED» überzeugt durch eine hohe Systemleistung und lange Lebensdauer. Das Prinzip der induktiven Energieübertragung bietet erhebliche Vorteile und vereinfacht sowohl die Installation, als auch die Wartungsarbeiten. Die breite Auswahl an unterschiedlichen Markierungsleuchten ermöglicht einen flexiblen Einsatz des Systems vom Tunnel bis zum Fussgängerstreifen. L

Infos ELEKTRON AG 8804 Au (ZH) www.elektron.ch Autor: Frank Koster, Produktmanager Licht ELEKTRON AG

«Merkmale OnroadLED» Einfachheit und Langlebigkeit – Einfache und kosteneffektive Installation – Einfacher Austausch von Markierungsleuchten – Lebensdauer LED (100 000h)

Kommunikation und Steuerung – Bidirektionale Kommunikation – Verschiedene Dimmstufen programmierbar; Beispiel: Nacht 50 %, Tag 80 %, Notsituation 100 % – Anbindung an übergeordnetes Leitsystem Relais-Kontakte, PROFIBUS-Schnittstelle

Sicherheit

Festigkeit und Beständigkeit

– Keine direkte elektrische Verbindung – Keine Gefahr von Stromschlägen und Kurzschlüssen

– UV-beständiges, kratz- und schlagfestes Gehäuse – Ausgelegt für extreme Temperaturen (–15° C bis 100° C) – Korrosionsfrei dank geschlossener Bauform – Maschinelle Reinigung bis 100 bar

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Die BLS ist Schweizer Pionier – auch für energieeffizientes Handeln

Effizienz mit neuem Licht Die BLS AG ist mit rund 3000 Mitarbeitern die grösste Privateisenbahngesellschaft der Schweiz. Im Rahmen einer umfassenden Modernisierung der grössten Flotte suchte die BLS auch nach einer besseren Beleuchtung in ihren Zügen. Diese sollte nachhaltig, effizient und wartungsfrei sein, aber auch mit hohen Belastungen wie Spannungsschwankungen von rund 25 % umgehen können. Die erfolgreiche Lösung heisst LCC (Laser Crystal Ceramics) mit eigens produzierten Sonderleuchtmitteln in den gewünschten Sondermassen und Bauformen – dazu mit über 50 % mehr Effizienz gegenüber dem bisherigen Beleuchtungssystem (FL).

Bild oben: So fährt bald die neue «NINA» stolz mit ihren 79 Tonnen, 1000 kW Antriebsleistung und effizienter Innenraumbeleuchtung über das 420 km lange Streckennetz der BLS. (Bildmontage: BLS)

Viele Bahnunternehmen in der Schweiz müssen aufgrund neuer Bestimmungen in Zukunft nicht mehr einen pauschalen, sondern ihren effektiven Stromverbrauch bezahlen. Daher denken immer mehr Bahnunternehmen darüber nach, auf effizientere und energiesparende Fahrgastbeleuchtungssysteme umzurüsten. Die BLS AG beförderte im vergangenen Jahr 54,9 Mio. Personen mit der Bahn und hatte einen Totalverbrauch von 156 GWh für den Bahnstrom. Daher machte die Betriebsleitung Nägel mit Köpfen und startete Mitte 2013 das Projekt «Midlife-Retrofit»: In der Zugreihe RABe 525 – auch NINA (NiederflurNahverkehrszug) genannt – mit 36 Fahrzeugen (in vier Serien geliefert zwischen 1998 und 2005) waren bei Projektbeginn noch konventionelle FL-Röhren mit 3000 K installiert. Bei den neuen RABe 515 MUTZ-Doppelstock-Wagen (Moderner Universeller TriebZug, Stadler Rail) von 2012 wurden FL-Röhren mit 4000 K installiert.

Neuer Look, neue Lösungen Ursprünglich war zwar nur ein technisches Retrofit vorgesehen, aber aufgrund der hohen Anfor-

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derungen aus dem Personenverkehr folgten weitere Verbesserungen wie die Umsetzung des neuen Designs. Stéphane Becker, Leiter Engineering Flotte RPV, ist technischer Projektleiter der NINA und seit bald fünf Jahren bei der BLS AG. Er erklärt: «Unser Ziel war es, durch dieses Retrofit die Inhomogenität der verschiedenen Serien zu eliminieren und zu standardisieren. Ausserdem sollten die Fahrzeuge einen neuen Look bekommen, der unserem Firmencredo entspricht.» Bei zahlreichen Versuchen im Rahmen dieser Modernisierung wurden in den BLS-Werkstätten Bönigen bei der Innenbeleuchtung mit den ursprünglich eingesetzten FLLeuchtmitteln oft zu hohe Einschaltströme gemessen. «Hinzu kam, dass die im Zugbetrieb auftretenden Spannungsschwankungen des Bordnetzes zwischen 32 und 42 VDC die Lebenserwartung der Elektronik beeinträchtigte, oder die UV-Strahlung der FL-Röhren die Abdeckungenvergilbte», so Becker weiter. Es musste also eine umfassende und nachhaltigere Lösung für die gesamte Innenbeleuchtung her.

Von FL- über LED- zur noch ökonomischeren LCC-Technik Stéphane Becker hatte sich zu dieser Zeit bereits intensiv mit LEDRöhren speziell für den Eisenbahnbereich auseinandergesetzt. Nachdem sich sein Vorgesetzter dazu mit einem Mitarbeiter aus dem Bundesamt für Energie (BFE) unterhalten hatte, erfuhr auch er von der LCC-Technologie. Becker ging der Sache nach: «Ich bin mit der Firma XNovum in Kontakt getreten, die unsere Herausforderungen verstanden und uns erste Produkte vorgestellt hat. Wir haben diese Muster geprüft und festgestellt, dass auch die Lichtqualität für uns stimmte. Dazu kam, dass die Lichtqualität trotz starker Spannungsschwankungen des 36 VDC Bordnetzes sogar nahezu konstant blieb.» LCC basiert auf einer künstlichen Kristallstruktur, welche durch Elektrolumineszenz die elektrische Energie in sichtbares Licht von inzwischen bis zu 140 lm/W (an der Ineltec präsentiert) und einem Ra -Wert bis 94 umwandelt. Darüber hinaus sind die Leuchtmittel um 10 bis 30 % effizienter als die aktuellen LEDs.


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Innenraum der «NINA 017 « mit den neuen LCC Leuchtmitteln (4000K) im Vordergrund. Im Hintergrund die klassischen FL-Röhren mit 3000K. (Bild: D. Geissmann/XNovum)

Stéphane Becker: «Nach der Amortisationsberechnung stimmte für uns auch das Preis-Leistungs-Verhältnis.»

Herausforderungen für Lieferant, einfache Lösung für BLS Für das BLS Engieering-Team war also der Weg eingeschlagen. Aber die umfangreiche Bemusterung mit individuell angefertigten Prototypen stellte den Lieferanten auf die Probe: In den NINA-Fahrzeugen sind hauptsächlich 1200-mm-FL-Röhren verbaut, aber LCC-Langfeldleuchten mit 1200 mm und 18 Watt sind kein Standardprodukt. Diese wurden exklusiv für das NINA-Retrofit hergestellt. Becker stellte bei umfangreichen Messungen der Prototypen fest, «dass der Verbrauch deutlich niedriger gegenüber den FL-Röhren ist. Wir konnten ausserdem auf das Vorschaltgerät (VG) verzichten. Pro Leuchte sind das immerhin 5 Watt. Dazu sind VGs störanfällig. Für uns ist es daher eine grosse Erleichterung, wenn wir den Weg von der Fahrzeugbatterie zum Leuchtmittel vereinfachen können.» Daniel Geissmann, Head Business Unit LCC, XNovum/Swiss Point AG, war aufs Neue gefordert, als sich das umfangreiche Pflichtenheft erweiterte: «Als wir festgestellt haben, dass die 1200-mm-Rohrleuchten für unseren Kunden zufriedenstellend sind, kamen sie ebenfalls für den Hochflur-Einsatz in Spezialgrösse von 435 mm infrage.» Das Volumen mit 300 Stück in Verbindung mit Sondermassen konnte dennoch realisiert werden. Ein weiteres Thema waren die WC-Kabinen; hier waren je vier MR11 20-W-Halogenspots mit 12 VDC installiert. Die WC-Kabine verfügt über einen internen DC/DC Wandler, der die 36V in 24V umwandelt. Ü


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Die WC-Beleuchtung hängt direkt an diesen 24V. Je zwei Leuchtmittel waren seriell und zwei parallel verkabelt. «Bei getesteten LED-Strahlern funktionierte jedoch die serielle Schaltung nicht», betont Becker. Daher kam das Retrofit-Team kurzerhand auf die Idee, hier ebenfalls ein MR11-Leuchtmittel in LCC-Technologie zu testen: Becker weiter: «Das funktionierte erstaunlicherweise mit LCC ohne eine Anpassung der vorhandenen Verkabelung. Wir haben nun drei verschiedene Produkte und alle 36 NINA-Fahrzeuge konnten und werden komplett auf LCC umgebaut. Dazu liegen wir bei allen vier neuen MR11-Spots zusammen bei unter 10 Watt – und das bei einer besseren Lichtqualität!» Die MR11-Leuchtmittel wurden ebenfalls extra für das Bahnunternehmen produziert. Geissmann ergänzt: «Unsere Anforderung an die Entwicklung war ein Leuchtmittel, das mit 12 bis 24 VDC funktioniert. Sechs Wochen später hatten wir den Prototypen. Das ist eine Ausnahme in der Eisenbahnwelt – aber auch in der Lichtwelt!»

Tests der neuen LCC Leuchtmittel durch BLS Engineering auf «NINA 017» (Bild: D. Geissmann/XNovum)

Stromverbrauch trotz Spannungsschwankungen halbiert Der Steuerstromkreis bei Elektrofahrzeugen in der Schweiz liegt generell bei einer Batteriespannung von 36 VDC. Bei Dieselfahrzeugen sind es 24 VDC Nominalspannung. «Wenn das Batterieladegerät in Betrieb ist, erhält man sogar je nach Temperaturabhängigkeit bis zu 43 VDC. Im entladenen Zustand können es lediglich 25 VDC sein», erklärt Becker. Die CH-Bahnnorm fordert für einen 36-Volt-Verbraucher, wie beispielsweise die Beleuchtung, somit eine extrem grosse Toleranz zwischen 25 bis 45 VDC. Für Stéphane Becker liegen daher die Vorteile der LCC-Technik auf der Hand: «Denn diese Voraussetzung ist für FL-Röhren und auch für LEDs gar nicht optimal. Daher ist es für uns die optimale Lösung, dass die LCC-Leuchtmittel ohne VG direkt ab Batteriekreis gespeist werden können. Wir haben berechnet, dass die neuen Röhren gegenüber den FLRöhren tatsächlich 50 % weniger

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Spannungsschwankungen zwischen 32–42 VDC stellt für LCC kein Problem dar. Auch ein 8–12-facher Einschaltstrom in den ersten 5 ms; nach 10 ms ist der Nennstrom auf Null. (Bild: D. Geissmann/XNovum)

Energie verbrauchen. Die FL-Röhren hatten 36 Watt und die LCCs verbrauchen rund 18 Watt. Berücksichtigt man noch die Verluste vom wegfallenden Vorschaltgerät, dann haben wir eine erfreuliche Energiebilanz.» Auch die Reaktionszeit ist ideal: «Mit den LCC-Leuchten ist das Licht sofort da. Man merkt förmlich, wie die vier verschiedenen Lampengruppen in den NINA-Fahrzeugen

schön gestaffelt geschaltet werden», freut sich Becker. Bei der BLS wollte man möglichst nichts an der bestehenden Leuchtmittelfassung ändern und auch die Ansteuerung der Innenbeleuchtung blieb daher unverändert. Während des Retrofits wurden sämtliche Vorschaltgeräte demontiert und durch ein Dummy-Vorschaltgerät aus der betriebseige-


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Daniel Geissmann, Head Business Unit LCC, XNovum/Swiss Point AG mit Stéphane Becker, Leiter Engineering Flotte RPV, BLS AG. Becker: «Mit den LCC-Leuchtmitteln sind wir 50 Prozent effizienter und ich war überrascht über die schnelle Unterstützung und gute Zusammenarbeit bei der Entwicklung, die tadellos funktioniert hat.» (Bild: Markus Frutig)

nen Elektronikabteilung ersetzt. Trotz dieser reduzierten Massnahmen ist die Innenbeleuchtung mit der neuen Technologie «deutlich effizienter» so Becker. «Lediglich die Abdeckungen, die im Laufe der Zeit unter der UV-Strahlung gelitten haben, wurden ausgetauscht», erzählt er weiter. «Denn wir wollten die Haptik und das Feeling für den Fahrgast aufwerten.» Für ihn verlief der Einbau des Prototyps zufriedenstellend und es ist auch kein LCC-Leuchtmittel ausgestiegen. Mittlerweile ist einer der Zwischenwagen von «NINA 017» schon seit sieben Monaten erfolgreich unterwegs auf ihrer Bahnstrecke.

Weniger Lumen, aber fast identische Leuchtdichte Die Leuchtdichte war ein weiterer Punkt des Pflichtenheftes. Das neue Leuchtmittel sollte möglichst die gleiche Leuchtdichte wie die vorherige FL-Konzeption haben. Becker dazu: «Mit den FL-Röhren hatten wir 410 Lux am Kopfpolster – mit den neuen Leuchtmitteln haben wir dort 405 Lux erreicht. Messtechnisch zwar ein kleiner Unterschied, aber der subjektive Eindruck vermittelt sogar mehr Helligkeit!

Daniel Geissmann bestätigt auch, «dass die 36-W-FL-Röhre mit 2300 lm zwar mehr Lumen als die LCC hat: sie liegt bei 18 W und bietet rund 1800 lm. Aber trotzdem ist die Beleuchtungsstärke nahezu identisch. Dieses Phänomen sehen wir auch bei unseren anderen Leuchtmitteln. Für Planer ist das jedoch zugegebenermassen noch etwas schwierig einzuordnen.» Für Elektrofachmann Becker steht dazu fest: «Diese LCC-Röhren sollen auch fünf Mal länger halten als herkömmliche FL-Röhren – und bei denen hatten wir u.a. auch wegen den Erschütterungen Ausfälle . Wir rechnen nun mit 35 000 Betriebsstunden.» Nach seinen Berechnungen mit 7300 Einschaltstunden pro Jahr geht er lediglich noch von zwei bis drei Leuchtmittelwechseln aus bis zur Ausmusterung der Fahrzeuge. Denn die NINA-Fahrzeuge sollen noch gut 15 Jahre betrieben werden.

Kooperation zwischen Pionierbahn und Leuchtenpionier Das Retrofit-Projekt beinhaltet ein Gesamtvolumen von 30 Millionen Franken für die 36 Fahrzeuge. Die letzte NINA verlässt das Programm voraussichtlich im Herbst 2018. Ge-

nerell sei die Bahn «eher eine konservative Welt, in der es schwierig ist, etwas Neues anzustossen», bestätigt Geissmann. «Aber die Einstellung und das Umsetzungs-Tempo der BLS AG waren für uns als Startup-Unternehmen sehr beeindruckend, und die Zusammenarbeit hat uns grosse Freude gemacht. Wir wurden von Anfang an ernst genommen und unsere Technik wurde geprüft und bestätigt. Die BLS hat sich da sehr engagiert, was uns und die ganze Entwicklung beflügelt hat.» Auch Stéphane Becker resümiert zufrieden: «Die Zusammenarbeit bei der Entwicklung hat tadellos funktioniert. Es war eine sehr gute Kooperation. Beeindruckend war insbesondere die schnelle Reaktionszeit bei XNovum/Swiss Point AG: Man hat einen Wunsch, er wird ernst genommen, behandelt und innerhalb von Wochen haben wir das Resultat oder sogar schon einen Prototypen. Wir haben die Anforderungen vom Bund für die Energiestrategie 2050, daher müssen wir auch einen Beitrag leisten. Das haben wir hiermit als Pionier in der Schweizer Eisenbahnwelt umgesetzt.» L

Infos BLS AG 3011 Bern www.bls.ch XNovum/Swiss Point AG 6221 Rickenbach www.xnovum.ch Autor: Markus Frutig, Chefredaktor ET Licht

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Neue Managementlösung aus einem Guss für die öffentliche Beleuchtung

Die Strasse in der Hand Eine exakte Dokumentation aller Anlagendaten und Instandhaltungsmassnahmen ist für die kommunale Strassenbeleuchtung unerlässlich. Vom Defekt zur Behebung in der halben Zeit ist nun Realität geworden: eine neue Spezialsoftware, eine App und das entsprechende Webportal erleichtern die Verwaltung der Strassenbeleuchtung in St. Gallen. nutzt dazu seit Längerem das eigens für das Strassenbeleuchtungsmanagement entwickelte Informationssystem «luxData.licht», das mit einer mobilen Version und der Anbindung an ein Geoinformationssystem auch die Arbeit der Monteure an den Anlagen vor Ort erleichtert. Selbst die Störungsmeldung ist inzwischen an das System gekoppelt: Per Web-Portal und ganz neu per App können Bürger Defekte ganz einfach auf einer Karte eintragen, die dann automatisiert in die Verwaltungssoftware übernommen werden. Diese in der Schweiz einzigartige Kombi-Lösung spart den Stadtwerken Zeit und Aufwand.

Umfassende Verwaltung aller Angaben

Über 10 000 Lichtpunkte betreuen die Sankt Galler Stadtwerke für die schweizerische Kantonshauptstadt. Eine immer aktuelle Dokumentation der Anlagen ist dabei sowohl für die Betriebssicherheit als auch für die Energieabrechnung entscheidend. (Bilder: Sankt Galler Stadtwerke) Umfassende Informationen zu Typ, Alter und Wartung stellen nicht nur die Grundlage zum Erhalt der Funktionalität und Sicherheit der Lichtpunkte dar, sondern werden auch für die Energieabrechnung und bei der Behebung von Defekten benötigt. Die Sankt Galler Stadtwerke, eine unselbstständige Dienststelle der Stadt,

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Über 10 000 Lichtpunkte verwalten die Stadtwerke der Kantonshauptstadt St. Gallen. Das öffentlich-rechtliche Unternehmen ist dabei zu einer möglichst genauen Dokumentation der Anlagen gemäss STI 244.1202 verpflichtet. «Wir haben zwar keine konkreten Vorgaben, aber da wir über diese Daten auch die Energie abrechnen, müssen sie immer auf dem aktuellsten Stand sein», erklärt Urs Etter, Leiter der städtischen Beleuchtung. Sankt Gallen stieg daher bereits 2003 auf das Datenmanagementsystem «luxData.licht» der sixData GmbH um, das eine umfassende Verwaltung und Historisierung aller Angaben rund um Mast, Lampe und Leuchtmittel ermöglicht. Die Bandbreite reicht von Typenbeschreibungen und technischen Details über vergangene Re-

paraturen oder Prüfungen bis hin zum Stromverbrauch. Selbst Wartungsverträge oder Fotomaterial können zu den einzelnen Lichtpunkten hinterlegt werden. Ergänzt wird diese stationäre Software durch eine Mobile-Applikation für Handheld-PCs und Smartphones, mit denen die Mitarbeiter der Wartungsmannschaft ihre Aufträge digital erhalten und direkt vor Ort Zustand, Massnahmen und Verbrauchsmaterial in das System einpflegen können. «Die Erfassung der Tätigkeiten wird dabei durch Barcodes vereinfacht», so Etter. Der Monteur muss dazu lediglich den Code der jeweiligen Arbeit einscannen, das umständliche und fehleranfällige Schreiben von Berichten entfällt. Dank der Anbindung der Verwaltungssoftware an das Geoinformationssystem (GIS) «synergis WebOffice» sind zudem auch die Standortpositionen auf den mobilen Geräten verfügbar. Dort werden in einer Karte die aktuelle Position des Monteurs sowie der Anlagen visuell dargestellt, was den Mitarbeiter zusätzlich unterstützt.

Webbasierte Störungsmeldung erleichtert die Bearbeitung von Defekten «Durch die Schnittstelle zum GIS können wir die Detailinformationen der Lichtpunkte aus dem Informationssystem «luxData.licht» direkt auf unseren Planunterlagen abrufen und haben so alle Informationen digital im GIS verfügbar», führt der Leiter der städtischen Beleuchtung aus. Diese Verbindung nutzen die Sankt


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Galler Stadtwerke inzwischen auch zur Optimierung ihrer Störungserfassung: Die geografischen Angaben ermöglichen es jedem, der einen Defekt feststellt, diesen auf dem Meldeportal www.stoerung24.ch anhand einer Übersichtskarte exakt einer Laterne zuzuordnen. Da das Portal auch in die Homepage der Stadtwerke integriert ist, wird der Melder sofort auf deren Seite umgeleitet, wenn er ein Beleuchtungsproblem in ihrem Zuständigkeitsbereich melden möchte. Alternativ kann man die Störung auch direkt über die Karte auf der Stadtwerke-Seite eintragen. Zusätzlich zum Standort lassen sich weitere Angaben, etwa zur Art des Defekts, machen. Die gesamten Daten werden anschliessend automatisiert in luxData importiert. «Wir haben dafür ein besonderes AddIn geschaffen, das die Übernahme der Störungsmeldung für Nutzer unseres Systems vereinfacht», erklärt sixData-Geschäftsführer Armin Mühlberger. An Be-

Die Stadtwerke nutzen das spezialisierte Beleuchtungsmanagementsystem luxData, das alle Informationen vom Masttyp bis zum Stromverbrauch umfasst. Bei den Monteuren ist eine mobile Version im Einsatz, mit der Arbeiten direkt in den Datenbestand eingepflegt werden können.

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Sankt Galler Stadtwerke Die Sankt Galler Stadtwerke sind ein unselbstständiges öffentlich-rechtliches Unternehmen und werden als Dienststelle der Direktion Technische Betriebe der Stadt St. Gallen geführt. Der Betrieb versorgt die städtische Bevölkerung und Wirtschaft mit Elektrizität, Erdgas, Fernwärme und Wasser. Zudem sind die Stadtwerke für die kommunale Beleuchtung verantwortlich, erstellen und betreiben das städtische Glasfasernetz und bieten umfangreiche Leistungen in den Bereichen Seismik und Tiefengeothermie an. Die Sankt Galler Stadtwerke sind im Gegensatz zu privaten Anbietern kein rein gewinnorientiertes Unternehmen. Sie arbeiten aber – im Sinne der Kundenorientierung und auch aufgrund der Marktöffnungen im Energiebereich – nach ökonomischen Grundsätzen. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 300 Mitarbeitende.

treiber mit anderen Verwaltungslösungen werden die Meldungen per PDF und XML-Dateien weitergeleitet. Aus den eingehenden Meldungen werden die Arbeitsaufträge für die Aussendienstmitarbeiter generiert, die sich direkt auf deren Handhelds schicken lassen. Die einfache, aber dennoch präzise Feststellung von Defekten sowie die nahtlose Übertragung in das Verwaltungssystem und an das Wartungsteam bedeuten für die Abläufe der Stadtwerke eine deutliche Erleichterung, wie Etter berichtet: «Früher wurden die Störungen vom Chefmonteur in einer Liste erfasst und zur Behebung an das Personal ausgegeben. Dieses umständliche Verfahren konnten wir stark vereinfachen und auch etwaige Fehlerquellen minimieren.»

Hohe Zeit- und Aufwandseinsparung durch kombinierte Verwaltungslösung Nachdem das Melde-Portal derart positive Veränderungen brachte,

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Die praktische App wird von den Bürgern sehr gut angenommen. Inzwischen gehen rund 80 Prozent aller Meldungen über diesen Weg ein. führte St. Gallen 2014 zusätzlich eine eigene App zur Störungsmeldung ein. Die für Android- und Apple-Geräte kostenlos verfügbare Anwendung basiert auf der stoerung24-App von sixData und wurde eigens nach den Vorgaben der Stadtwerke angepasst. Mit «Störung sgsw» lässt sich jetzt ein Defekt sofort bei der Entdeckung melden, so muss man sich die kaputte Laterne, die beim Spaziergang auffiel, nicht mehr bis zu Hause merken. Die auf Mobilgeräte ausgelegte Oberfläche mit übersichtlichen Drop-Down-Menüs ermöglicht eine intuitive Bedienung mit wenigen Klicks. Bei Bedarf können sogar Fo-

GPS-Koordinaten der Lichtpunkte sind auf www.stoerung24.ch hinterlegt. So lassen sich nicht nur Störungen einfach lokalisieren, die Mitarbeiter im Innen- und Aussendienst können darüber auch alle Daten zu einem Standort bequem abrufen. tos angehängt werden, beispielsweise um die Art des Problems zu verdeutlichen. Dieser praktische Ansatz ist wohl auch der Grund für die gute Resonanz der Bürger auf die App: Obwohl das moderne Kommunikationswerkzeug noch relativ neu ist, gehen bereits 80 Prozent aller Meldungen bei den Stadtwerken über diesen Weg ein. Die Kombination aus Datenverwaltungssoftware für Desktop- und Mobil-Geräte, GIS-Anbindung, Webund Handy-Störungsmeldung, die sixData anbietet und die in St. Gallen eingesetzt wird, ist bislang einzigartig in der Schweiz. Was die Dokumentation und insbesondere auch die Betriebssicherheit der öffentlichen Strassenbeleuchtung betrifft, hat sich die Komplettlösung, die über die Jahre immer wieder erweitert und nach den neuesten technischen Möglichkeiten ergänzt wurde, inzwischen mehr als gelohnt, wie Bereichsleiter Etter bestätigt: «Allein die notwendige Zeit zur Verarbeitung von Störungsmeldungen hat sich durch das System halbiert.» L

Infos Sankt Galler Stadtwerke 9001 St. Gallen www.sgsw.ch Über das Webportal www.stoerung24.ch oder die Homepage der Sankt Galler Stadtwerke lassen sich Defekte ganz einfach mithilfe einer Karte finden und melden.

sixData GmbH D-83209 Prien am Chiemsee www.sixdata.de


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Erfolgreiches Lichtkonzept für Komplettsanierung einer dreigeschossigen Tiefgarage

«Licht aus der Zauberhand» Die PSP Swiss Property gehört zu den führenden Immobiliengesellschaften der Schweiz. Im PSP-eigenen Parkhaus an der Wasserwerkstrasse in Zürich fand nun eine Komplettsanierung statt. Dabei wurde entschieden, die Beleuchtung in den Gängen und der gesamten Tiefgarage zu erneuern. Betreffend Leuchtkörper fiel die Wahl auf Steinel Leuchten RS PRO LED 5850 mit Schwarmintelligenz. Parkhäuser sind oftmals Orte, die man am liebsten schnellstmöglich wieder verlässt. Meist sind sie düster, haben dunkle Ecken oder wecken Erinnerungen an finstere Kriminalfälle. Eigentlich mag sich dort niemand gerne lange aufhalten. Ganz anders im neu sanierten, PSPeigenen Parkhaus an der Wasserwerkstrasse 10 beim Marriott-Hotel. Im Zuge einer Gesamtsanierung hat sich die auf Büro- und Geschäftsimmobilien spezialisierte PSP Swiss Property – mit einem Immobilienportfolio im Wert von rund 6,6 Mrd. Schweizer Franken – entschieden, in diesem Parkhaus eine komplett neue, zeitgemässe Beleuchtungsanlage zu installieren. Mit dieser Anlage wird die Energieeffizienz gestei-

(Bild oben) Blick in das hell erleuchtete Parkhaus 2. UG. In der Bildmitte fliesst der Stampfenbach quer durch das Parkhaus. Gleich schalten die LED-Langfeldleuchten wieder in den Bereichen stufenweise gedimmt ab, in denen sich kein Fussgänger oder Auto bewegt ...

gert und Nachhaltigkeit gefördert, was auch im Sinne der Mieter ist. Zur Durchführung der Beleuchtungserneuerung wurde Markus Frey, bei der Gruppengesellschaft PSP Management AG verantwortlich für Energie- und Gebäudetechnik, die Firma Puag AG empfohlen. Markus Frey kontaktierte die Fachberater in Bremgarten, um sich über die neusten Produkte mit LED-Technologie zu informieren. Er betont: «Puag hat uns ein gutes Angebot gemacht und zudem die gewünschten Leuchten für erste umfangreiche Tests vor Ort zur Verfügung gestellt.»

Beratung und Planung für effiziente Beleuchtungslösung Für PSP Swiss Property sind sowohl

die Energieeffizienz als auch eine hohe Lichtausbeute in den neuen Beleuchtungskonzeptionen wichtig. Als im Herbst 2014 die ersten Beratungsund Planungsgespräche stattfanden, war auch der interne Elektroplaner von PSP Swiss Property involviert. Markus Frey erzählt: «Wir haben im Vorfeld errechnet, dass der gesamte Auftrag 5000 Leuchten umfasst. Mit der Puag AG konnten wir einen kompletten Rahmenvertrag für dieses enorme Volumen vereinbaren.» Markus Frey kommt aus der Elektrotechnik und hat sich auch bereits intensiv mit Licht befasst: «Die technischen Daten sowie die Qualität der Produkte der Puag AG haben mich nicht nur überzeugt, sondern auch fasziniert.» Im Pflichtenheft waren die Anfor-

… denn die Schwarmintelligenz jeder einzelnen Steinel-Leuchte RS PRO LED 5850 trägt zu einer angenehmen und auf Sicherheit ausgerichteten Beleuchtung in der gesamten Parkhausanlage (1. UG) bei. Ob als Passant oder Autofahrer: die über DALI vernetzten Leuchten mit integrierten HF-Sensoren beleuchten gestaffelt die benutzten Bereiche und sparen so bis zu 85% Energie. (Bilder/Montagen: Markus Frutig)


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derungen klar definiert: Als Ersatz für die vorhandenen T8 Leuchtmittel mit Zeitschaltung sollte eine autarke, sehr effiziente, möglichst wartungsfreie und intelligente Parkhausbeleuchtung in der Bürotiefgarage installiert werden. Frey erläutert dazu: «Wir wollten möglichst auch gut ausgerichtetes Licht einsetzen – gepaart mit modernsten Energiesparfunktionen.» «Bis Ende 2014 waren die Flächen nicht optimal ausgeleuchtet, das heisst eine typische Parkhausbeleuchtung der 70er/80er-Jahre war vorhanden», ergänzt Frey. Zudem hatte die Effizienz der T8 FL-Röhren über die Jahre aufgrund von Verschmutzungen durch Abgase und Insekten nachgelassen. Da die Leuchtmittel in rund 4,50 Metern Höhe aufgehängt waren, waren sie mit einer Leiter schlecht erreichbar, was Frey und sein Team zu zeitaufwändigen Instandsetzungsarbeiten gezwungen hat. «Hinzu kam, dass

auch die Wände durch Abgase und Schmutz geschwärzt waren, was den Eindruck von Dunkelheit zusätzlich verstärkte», sagt Frey weiter. Daher musste eine gute und umfassende Lösung gefunden werden.

Herausforderung: Intelligentes Licht um eigenen Bach im Haus Schon im ersten Moment haben Frey und sein Planungsteam bei der präsentierten und getesteten Steinel Leuchte RS PRO LED 5850 «die intelligente Schaltung und die Schwarmintelligenz dieser LEDLeuchten» angesprochen. Für die Elektrik war dies aber gleich zu Anfang eine Herausforderung, denn die Leuchten hätten in 4,50 Metern Höhe nicht ihre optimale Wirkung und das Zusammenspiel mit den integrierten HF-Sensoren entfalten können. Die tragenden Betonelemente der gesamten Deckenkonstruktionen, Belüftungs- und Rohr-

Markus Koller, Verkaufsberater Licht & Objektgeschäfte Puag AG, mit Markus Frey (re.), Verantwortlicher Energie- und Gebäudetechnik/Mitglied des Kaders PSP Management AG. leitungen oder der quer durch das Parkhaus fliessende Stampfenbach in einem über 1 Meter dicken Wasserrohr als Kuriosum machten es dem Elektroplaner zusätzlich nicht leichter. Als Lösung sollten die Lichtstränge mit einem perfekt zugänglichen Kabel- und Trägerkanal auf

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rund 2,40 Metern Höhe über den Fahrbahnen abgehängt werden. Dort konnten die wartungsarmen LED-Langfeldleuchten problemlos aneinandergereiht werden. Die Schwarmintelligenz jeder einzelnen Leuchte trägt nun auf allen drei Ebenen in der Parkhausanlage zu einer angenehmen und auf Sicherheit ausgerichteten Beleuchtung bei. Beide Seiten – Auftraggeber und Lieferant – waren erleichtert, als die ersten 220 RS PRO LED 5850 Leuchten im Februar 2015 lieferbar waren, denn die Leuchten mussten

gen die versteckten Kosten. Zudem verhindert der IP 66 Schutzgrad der Leuchten Verschmutzungen durch Insekten. Im Parkhaus steckt zwar immer noch eine ältere Gebäudeautomationstechnik, aber neu nicht mehr für die Leuchten, da nun DALI bereits integriert ist. Frey hat es simpel gelöst: «Wir lassen die Leuchten einfach autark laufen. Wo schon ein neues Gebäudeautomations-System im Einsatz ist, das über Zeitschaltuhren läuft, werden die Kontakte überbrückt oder die Relais entfernt.» Doch es gab auch für den erfahre-

3D-Berechnungsbild der 1. Parkhausebene aus Relux. (Grafik: Puag)

erst noch zertifiziert werden. So konnte nach Plan umgesetzt werden. Die komplette Installation hat nur etwa eine Woche gedauert, obwohl alle alten FL-Leuchten demontiert und die Anschlüsse und Kanäle neu verkabelt werden mussten. Dass die Installation in nur einer Woche realisiert wurde, spricht für sich, freut sich Markus Frey.

Ziel erreicht: Gute Ausleuchtung und 85% Energieeffizienz Für eine optimale Ausleuchtung der gesamten Parkhausanlage mit der modernen LED-Lösung hat man sich für die Lichtfarbe 4000 K entschieden. Frey dazu: «Diese Lichtfarbe bewährt sich – denkbar, dass wir diese auch in anderen Geschäftsräumen und Korridoren einsetzen werden.» PSP Swiss Property ist nicht nur die Energieeffizienz wichtig, sondern auch die Wartungsfreundlichkeit. Denn Frey weiss: In der Wartung lie-

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nen Elektrofachmann Frey noch eine Überraschung. Durch die Installation der neuen Leuchtmittel konnte mehr Licht gewonnen werden, als notwendig war. Die Helligkeit konnte auf 70 Prozent heruntergefahren und dadurch geschätzte 85 Prozent der gesamten Beleuchtungs-Energie eingespart werden.

Lösung auch für Notbeleuchtung im Bürotreppenhaus Eine weitere Herausforderung, bei der es laut Frey öfters Diskussionen gab, war die Notbeleuchtung im Treppenhaus des Bürokomplexes über der Tiefgarage. «Auch da haben wir mit der Puag AG eine gute Lösung gefunden. Hier hatten wir keine zentrale Notbeleuchtungsanlage, daher haben wir kurzerhand die runden RS Pro LED S1 LED-Leuchten eingesetzt, die autark und einwandfrei funktionieren.» Für Frey ist das

Projekt gemäss Vorgaben bestens umgesetzt worden. Auch die Mieter seien mit der Lösung sehr zufrieden, erzählt er während eines Rundgangs durch das Treppenhaus.

Herausforderungen mit Swissness erfolgreich gemeistert Die installierte Lösung im Parkhaus an der Wasserwerkstrasse stimmt auch Markus Koller, Verkaufsberater Licht & Objektgeschäfte Puag AG, zufrieden, denn es gab einige Herausforderungen zu bewältigen. «Der Auftrag der PSP Swiss Property war eine Herausforderung, da man genau die Leuchten gewünscht hat, die bei uns noch in der Testphase waren. Daher wurden alle Leuchten, die hier eingebaut wurden, im Steinel-Werk in Einsiedeln komplett in Handarbeit zusammengebaut, damit sie rechtzeitig fertig wurden. Zum Glück haben wir ja hier in Einsiedeln den Prototypen-Bau und die Entwicklung sitzen. So sind es also echte Swiss Made Steinel Leuchten», erzählt er stolz. Am Ende dieses Projekts steht für Markus Frey, PSP Management AG, fest: «Die angenehme Zusammenarbeit mit Puag AG bei dieser Installationspremiere, die gute Qualität der Beleuchtungskörper und die reibungslose Funktionalität des Beleuchtungssystems führen in eine weitere Kooperation mit Puag AG. Ich freue mich schon auf die nächsten Projekte; das werden Objekte in Biel sein, aber auch in Zürich warten noch zwölf Gebäude auf eine Neuinstallation. Da darf sich die Division Steinel in Einsiedeln schon auf weitere Aufträge freuen!» L

Infos PSP Management AG 8038 Zürich www.psp.info Puag AG (Steinel-Vertretung CH) 5620 Bremgarten 2 www.puag.ch Autor & Fotograf: Markus Frutig, Chefredaktor ET Licht


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Methoden und Prozesse der Entwicklung von LED-Strassenleuchten (2. Teil)

LED-Licht für die Strasse Die Anwendung der LED in der Beleuchtung hat eine immense Dynamik in der Lichttechnik sowie fundamentale Veränderungen des Marktes ausgelöst. Leuchtenentwickler sehen sich mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Dies betrifft technische Fragestellungen, aber auch die Wertschöpfungsketten – einschliesslich der Einkaufspolitik – sind deutlich komplexer geworden. Gegenüber dem Kunden müssen Fragen zur Langzeitstabilität der Produkte und zu Garantiezeiten und -leistungen kompetent beantwortet werden. Der erste Teil des Beitrags ist im ET Licht 2/2014 erschienen.

Entscheidend für die Verkehrssicherheit ist die Erkennbarkeit von Personen, Hindernissen oder anderen Verkehrsteilnehmern. Das wird erst durch kontrastreiches Sehen mit der für den Verkehr und die Situation notwendigen Sichtweite möglich. (Bild: Dotan Naveh/iStock)

Vor diesem sehr komplexen Hintergrund versucht der zweite Teil des Fachartikels, einen lichttechnisch sinnvollen Leuchtenentwicklungsprozess für eine energieeffiziente und langzeitstabile LED-Strassenleuchte zu definieren. Vorgestellt werden Massnahmen, Arbeitsmittel und Methoden, um eine wettbewerbsfähige und modular aufgebaute Leuchte mit langer Lebensdauer zu entwickeln und lichttechnisch korrekt zu bewerten.

4. Grundüberlegungen zur Auslegung und Norm Die Aufgabe einer Strassenleuchte ist die Be- und Ausleuchtung eines

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Strassenzugs, und zwar meistens gemeinsam mit anderen Leuchten des bevorzugterweise gleichen Typs. Letzten Endes ist es immer eine komplette Installation, die aufgebaut, vermessen und bewertet wird. Nicht die Beleuchtung der Oberflächen von Strassen, Gehwegen, Plätzen und Vorgärten ist Zielsetzung der Strassenbeleuchtung, sondern das Erfüllen der Verkehrssicherungspflicht. Entscheidend für die Sicherheit auf und neben der Strasse ist die Erkennbarkeit von Hindernissen, Personen, anderen Verkehrsteilnehmern usw. Möglich wird dies durch kontrastreiches Sehen mit der für den Verkehr und

die Situation notwendigen Sichtweite in ausreichend heller Umgebung. Gefahrenvermeidung erfordert vor allem Vorausschau. Grundlage der Norm (DIN EN 13 201) ist die Messtechnik der Beleuchtungsstärke. Selbst die Leuchtdichtebewertung wird in vielen Fällen normgerecht mit dem Luxmeter und der R-Tabelle bzw. in den letzten Jahren mit Leuchtdichtekameras ortsaufgelöst durchgeführt. Der gesamte Bewertungsformalismus basiert somit auf der Beleuchtungsstärke E und der Dimension [E]=lx. Für die Auslegung einer Leuchte hingegen sind grundlegende, aber auch einfache Überlegungen von


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Relevanz, nicht nur die Erfüllung der Kennwerte der Norm. Das Lichtbild auf der Strasse ist durch die Fortschritte im Bereich der Computertechnik in den letzten zwanzig Jahren schon im Voraus berechenbar, das Zusammenspiel eines Leuchtenensembles im Detail optimierbar. Die Leuchtdichteantwort des Asphalts einer Strasse kann mithilfe eines Lichtverteilungskörpers (.lid-, .ldt-, .ies-Dateien) und einer Strassengeometrie recht zügig ermittelt werden. Die messtechnische Erfassung der Leuchtdichte ist Stand der Technik. Es kann und sollte also die Leuchtdichte der Fahrbahn als Kerngrösse für den Entwicklungsprozess verwendet werden. Dies gilt ebenso für Leuchten, deren Einsatzbereich auf eine Beleuchtungsstärkebewertung abzielt, schlichtweg aus dem Grund, dass die Transportgrösse der Photometrie – also das was man sehen kann – die Leuchtdichte ist. Entscheidend für eine Klassifizierung der Leuchten gemäss Norm hingegen, z. B. als für die Beleuchtungs-

klasse S4 taugliche Leuchte, sind zunächst die Vorgaben für die mittlere (5 lx) und die minimale Beleuchtungsstärke (1 lx). Diese Werte umreissen klar, in welchem Bereich die Messwerte für die Beleuchtungsstärke oder die abgeleiteten Kennwerte im Testfeld der Strasse letztlich liegen dürfen. Wären dies die einzigen Vorgaben, liessen sich viele Leuchten ersinnen, die von knapp bis solide zwar alle die Norm erfüllen, aber dabei mehr oder minder intensive Blendung erzeugen. Hier kommen die sogenannten Blendindex-Klassen als Beschränkung zum Zug. Vorgaben enthält die Norm ausserdem zur Gleichmässigkeit, um gefährliche Hell-Dunkel-Zonen im Strassenverkehr zu vermeiden. Die zulässigen Minimal- und Maximalwerte liefern im Fall der Klasse S4 einen deutlichen Hinweis darauf, mit welchem Spielraum hier entwickelt werden darf und soll. Eine grundlegende Sache sollten Entwickler und Konstrukteure jedoch niemals vergessen: DIN EN 13 201 ist eine Norm und keine Bauanleitung!

Abb. 11: Zwei Umsetzungen einer gleichmässigen horizontalen Beleuchtungsstärke von Eh = 5 lx, die Falschfarbendarstellung ist in logarithmischer Skalierung gehalten [4]. (Bilder Khanh/TU Darmstadt)

Abb. 12: Betrachtung der Leuchtdichte aus der Standardbeobachterposition für den rechten Fahrstreifen: Ein gleichmässiger Längsverlauf mit weichen Übergängen (links) kontrastiert gegenüber dem Stakkato scharfer HellDunkel-Grenzen im rechten Bild. Ohne ausreichende Überlappung der Lichtfelder sind keine weichen Leuchtdichten auf der Fahrbahn zu erreichen, flache Abstrahlwinkel sind entscheidend [4].

Abb. 16: Die Blendungsbegrenzung für LED erfolgt in der Industrie oftmals noch nach Richtlinien des letzten Jahrhunderts. (Bild: iStock/Dmitry Pistrov)

4.1. Gleichmässigkeit des Lichtbilds Die angestrebte Beleuchtungsklasse legt die lichttechnischen Solldaten fest, der Einfluss der Mastgeometrie (Masthöhe, Mastabstand, Lichtpunktüberhang usw.) hingegen ist direkt verknüpft mit der Gestaltung der Lichtverteilungskurve (LVK). Der rechnerisch erwartete Gesamtlichtstrom ergibt sich somit aus den erforderlichen Sollwerten und der Geometrie der Installation. Es ist aber aufgrund der Halbraumabstrahlung der LED, der völlig beliebigen Skalierbarkeit und der Möglichkeit der Dimmung der Light Engine durchaus so, dass die letztendliche LVK merklichen Einfluss auf den benötigten Gesamtlichtstrom und damit auf die Anschlussleistung haben kann. Speziell Leuchtdichtekennwerte (UL, U0) werden durch die LVK stark beeinflusst. Hohe Mastabstände und niedrige Masthöhen sind grundsätzlich problematische Vorgaben für eine gute Gleichmässigkeit im späteren Lichtbild, zudem erfordern sie flache Abstrahlwinkel und erreichen darum nur allzu leicht hohe Blendwerte (TI, Blendindex). Eine

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und vielleicht auch noch verschiedenen Mastauf- und ansatzmöglichkeiten ist in den meisten Fällen viel wertvoller für den Betreiber der Strassenbeleuchtung als eine vielleicht sogar rechnerisch bessere Leuchte mit dafür eingeschränktem Anwendungsspielraum. Eine interessante, weil rentable Option ist es, bestehende Masten erhalten zu können, denn ihre Neuinstallation kostet zusätzlich Geld und Zeit, vom Tiefbau bis zum Anschluss.

4.2. Längsgleichmässigkeit in der Leuchtdichte

Abb. 13 a/b: Archetypische Varianten: Leuchtdichte auf einem R3-Asphalt, berechnet für den Beobachter auf dem rechten Fahrstreifen. Die flachabstrahlende für S-Beleuchtungsklassen typische Leuchte (oben) zeigt eine charakteristische Dunkelzone unter dem Mast. Die stark bauchige, für M-Beleuchtungsklassen typische Leuchte, generiert eine weiche Verteilung mit sogar zu viel Licht unter dem Mast, aber ohne Dunkelzone (unten).

grosse Variationsfreiheit in der Installation lässt sich hingegen nur durch gutmütige und «weiche» Lichtverteilungen erreichen, sodass möglichst weite Grenzen für die Mastgeometrie gesteckt werden können. Ziel bei der Gestaltung der Lichtverteilung einer Strassenleuchte ist nicht nur, eine positive Bewertung im Sinne der Gütekriterien der Norm zu erreichen. Es ist ausserdem wichtig, die Normerfüllung in einem möglichst weit gesteckten Rahmen von Installationsparametern zu ermöglichen. Eine vielseitige Leuchte mit variablem Mastabstand, diversen zulässigen Überhängen und Neigungswinkeln

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Aber wäre die perfekt gleichmässige Beleuchtung einer Fahrbahn (S4) mit konstant 5 lx nun die perfekte Beleuchtung? Die Abb. 11 und 12 zeigen zwei Modelle für die Erfüllung dieser vermeintlich idealen Ausleuchtung (Abb. 11) und die jeweils resultierende Leuchtdichte für den Normbeobachter auf dem rechten Fahrstreifen (Abb. 12) auf einem R3Asphalt. Neben der Leuchtdichte kann auch die vertikale Beleuchtungsstärke als Entwicklungskriterium herangezogen werden. Eine gute Längsgleichmässigkeit in der Leuchtdichte korreliert erfahrungsgemäss mit einer weitreichend hohen vertikalen Beleuchtungsstärke Ev auf Höhe der Fahrbahndecke (oder etwas darüber), wohingegen ein Lichtbild wie in Abb. 12 (rechts) immer einen starken Gradienten von Ev zeigen wird. Es ist unzweifelhaft richtig, dass eine flachstrahlende Leuchte hohe Reichweiten und eine solide Erfüllung der Norm für eine Beleuchtungssituation der S-Klasse liefern kann. Allerdings werden für diese Beleuchtungsklassen die Kenngrössen UL und TI auch gar nicht abgefragt. Das maximale Ausreizen der Möglichkeiten, um Vorgaben hinsichtlich der Beleuchtungsstärke zu erfüllen, liefert unter Umständen sehr «blendfreudige» Resultate und schürt gleichfalls das Wunschdenken von äusserst langen Mastabständen bei moderaten Masthöhen. Eine weite Überlappung der Lichtfelder benachbarter Leuchten benötigt zwar ebenfalls flache Abstrahlwinkel, trägt aber massiv zur

Verbesserung der Längsgleichmässigkeit bei und eliminiert Dunkelzonen. Alternativ kann das bei flacher Abstrahlung sonst zwangsläufig entstehende Lichtloch unter einer Leuchte nur durch «bauchigere» Lichtverteilungen geschlossen werden. Abb. 13 zeigt hier die Leuchtdichte zweier Beispiele für flache und bauchige LVK. Um die Modulation der Leuchtdichte in Längsrichtung zu glätten, müssen die Dunkelzonen aus der Sicht des Beobachters gefüllt werden. Diese sind perspektivisch meist kurz hinter der Leuchte platziert. Realisiert werden kann dies durch Abstrahlungen mit kurzer Reichweite jeder Leuchte ebenso, wie durch die Beleuchtung solcher Zonen durch Nachbarlaternen, die über grosse Reichweiten abstrahlen. Die Lichtfelder der einzelnen Leuchten sollten also nahtlos ineinander übergehen. Eine grössere Überlappung erlaubt ggf. auch mehr Freiheiten bei der Festlegung des Mastabstands. Das scharfkantige Aneinanderreihen von Lichtfeldern mit maximalem Mastabstand ohne Überlappung, wie es für Radwege vielerorts ausgeführt wird (S-Klassen), hat in der Beleuchtung von Strassen und Wegen für den motorisierten Verkehr nichts verloren.

5.1. Die Leuchtdichte und ihre Blendungswirkung In den Anfängen der LED-Beleuchtung wurde immer wieder über Diskrepanzen zwischen den licht-

Autoren: Dr. rer. nat. Andreas Bielawny Synopsys GmbH, D-Paderborn, www.synopsys.com Prof. Dr.-Ing. habil. Tran Quoc Khanh, Technische Universität Darmstadt, www.lichttechnik.tudarmstadt.de Redaktionelle Überarbeitung: Markus Frutig, Chefredaktor ET Licht Mit freundlicher Unterstützung von LICHT: die Erstpublikation erschien im LICHT 5/2014 (www.LICHTnet.de)


technisch ermittelten Angaben zur Blendung und dem tatsächlichen Blendempfinden berichtet. Es wurden «blendfreie» Leuchten im Sinne der DIN konstruiert (Kenngrösse TI). Die Vermessung der Anlage bestätigte dann diese Werte, sodass der Norm genüge getan war. Bei der Besichtigung vor Ort waren sich dann aber Experten und Laien einig, dass diese oder jene Leuchte arg blendet. Eine erneute Messung ergab oft die bereits zuvor gemessenen Werte. Der Fehler liegt hier weder beim Betrachter noch in der Messtechnik und auch nicht in den Rechenverfahren der Norm. Die Ursache für den scheinbaren Widerspruch liegt in der Konzentration der Norm auf die physiologische Blendung, die anhand der Grösse TI definiert wird und daher mithilfe eines Luxmeters als messbar gilt. Durch die verhältnismässig winzigen Emitter-Flächen der LEDs und die oftmals ebenfalls winzigen optischen Komponenten erreicht die Leuchtdichte als Quotient von Lichtstärke und Fläche in modernen Strassenleuchten nur allzu oft Werte oberhalb jeder Schmerzgrenze. Diese mangels direkter Messbarkeit als psychologische Blendung klassifizierten Effekte, verursacht durch hohe Leuchtdichtespitzen im Sichtfeld, werden weder normseitig abgefragt noch wird das Wissen darum auf grundsätzlicher Ebene in die Entwicklung miteinbezogen. Für konventionelle Lichtquellen erschien dies aufgrund der grossen Dimensionen der Lampen nicht zwingend notwendig. Der Konflikt zwischen Bewertungsformalismus und tatsächlicher Blendung beim Menschen wird bei den LED-Strassenleuchten durch die oft eingesetzten kleinen Linsensysteme, die eben diesen Aspekt nicht berücksichtigen, stetig am Leben ge-

halten. Aus Sicht der systematischen Blendungskontrolle gehören Strassenleuchten mit hohen Leuchtdichten (z. B. verursacht durch vereinzelte, kleine Linsen) nur unter bestimmten Bedingungen oder gar überhaupt nicht in die Verkehrsbeleuchtung. Dass hingegen mit möglichst grossen LEDs, diffusen Optiken oder streuenden Reflektoren «weiche» Lichtbilder gezeichnet werden können, ist keine neue Erkenntnis – auch wenn sie im LED-Zeitalter eine neue Aufmerksamkeit erfahren dürfte [5].

5.2. Ungleichmässigkeiten in der Leuchtdichte Die beobachtete Leuchtdichte beim direkten Blick in die Leuchte ist eine bislang nicht normseitig erfasste Eigenschaft einer jeden (Strassen-) Leuchte (Abb. 14). Die über den TI bezifferte Schwellwerterhöhung berücksichtigt den Gesamteintrag von Licht ins Auge, indem die Beleuchtungsstärke in einer Sagittalebene vor dem Auge des Beobachters als gut zugängliche Messgrösse herangezogen wird. Da die Strassenund Aussenbeleuchtung üblicherweise nachts betrieben wird, entsteht ein starker Kontrast zwischen heller Leuchte und dunkler Umgebung. Legen wir beispielsweise eine Umgebungsleuchtdichte von 0,5 cd/m2 zugrunde, wie es für die Fahrbahn einer einfachen Verkehrsstrasse (ME5) gefordert wird, so stellen die bei Strassenleuchten vorkommenden Leuchtdichten von 103 cd/m² … 104 cd/m² (Leuchtstofflampen) oder 107 cd/m² und darüber (LED) für das menschliche Auge massive Ungleichmässigkeiten in der beobachteten Leuchtdichte dar. Diese sogenannte Relativblendung stört die Adaption lokal, auch wenn die mittlere Beleuchtungsstärke auf der Netzhaut (bei gleichmässiger Be-


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leuchtung) in vielen Fällen erträglich wäre und nach Berechnung der Schleierleuchtdichte keine Schwellwerterhöhung erwarten liesse. Die leuchtdichtebezogene Blendung durch Strassenleuchten wird daher der psychologischen Blendung zugeordnet. Aktuelle Forschungsarbeiten an deutschen Hochschulen und in der Industrie widmen sich diesen Themen mit gebührendem Engagement. So gab Völker im Rahmen der Tagung «LICHT 2012» einen Überblick über die Erforschung der Blendung und erörterte Möglichkeiten der Vereinheitlichung [6]. Für die Methodik der Blendungsbetrachtung in der automobilen Beleuchtung zeigte Kleinert im Rahmen der «Lux Junior 2013» deutliches Verbesserungspotenzial auf [7]. Dies sind zwei exemplarisch angeführte jüngere Publikationen. Bereits 1974 diskutierte Eberbach die Festlegung der leuchtenden Fläche bzw. der Leuchtdichtestruktur [8]. Er gab zu bedenken, dass nicht nur die Leuchtdichtespitzen die Flächen für die Blendungsbewertung ausmachen (zumindest bei ausreichend kleinem Sehwinkel/grossem Abstand), sondern, dass auch extreme Kontraste auftreten können, die individuell betrachtet werden müssten (LED). Diese Grundgedanken sind in reflektorbasierten Strassenleuchten gut umsetzbar. Bei grossem Abstand oder unter bestimmten Winkeln können diese dem mensch-

Abb. 15: Ergebnis nach einer Leuchtdichtesimulation und Konvertierung in eine RGB-Darstellung: Einblick in eine Reflektorleuchte (LED-Strassenleuchtenprojekt «Palestra» in Paderborn): Die scheinbar leuchtende Fläche wurde durch das Reflektordesign winkelabhängig vergrössert.

lichen Auge als grosse und annähernd gleichmässig helle Leuchtkörper erscheinen. Erst aus der Nähe lässt sich dann die Leuchtdichtestruktur mit dem Auge auflösen, obwohl dort eine Variation in der Grössenordnung von z. B. L≈100cd/m² zu messen wäre. Das Auflösungsvermögen des Auges im Zusammenspiel mit den logarithmischen Sinnen liefert die Grundlage für diese Erfahrung. Es geht nicht zwangsläufig darum, die Leuchtdichte grundsätzlich zu minimieren, sondern vielmehr darum, ihre Maximalwerte dort zu begrenzen, wo es notwendig ist. Diese Notwendigkeit mag mit den als üblich angesehenen Blickwinkeln von Verkehrsteilnehmern gewichtet werden, vor allem jedoch ergibt eine kurze Betrachtung der Leuchtdichte eine besonders einfache Schlussfolgerung: entscheidend ist für den Entwickler die Idee: Skaliere L( , ) mit I( , ). D. h., die leuchtende Fläche A muss in

Abstrahlrichtung genau dort gross erscheinen, wo auch die hohen Lichtstärken I erzeugt werden. Die in Abb. 15 gezeigte optische Fläche schafft es, bei flachen Winkeln zwischen 70° und 80° Abstrahlwinkel die scheinbar emittierende Fläche um den Faktor 20 bis 30 zu vergrössern und, je nach Definitionsschwelle, als eine zusammenhängende Fläche erscheinen zu lassen. Sobald die einzelnen Strukturen bei ausreichendem Abstand nicht mehr erkennbar sind, sinkt die für das Auge noch auflösbare Leuchtdichte um eben diesen Faktor. Die Maxima der Leuchtdichte (Lmax) treten in den länglichen zwei Multi-Chip LEDs auf, darüber zeichnet sich ein Abbild der oberen LED mit ca. 80% Lmax ab. Die Facettenflächen am unteren Bildrand liefern noch 50% Lmax. Die übrigen gleichmässig erscheinenden Flächen mit Werten zwischen 5% und 10% Lmax füllen die Fläche auf und schaffen einen Formschluss mit den Nachbarreflektoren. Diese Darstellung gilt nur für den aktuellen Blickwinkel. Unter anderen Winkeln wird die aktive lichtlenkende Fläche kleiner.

5.3. Spezifische Lichtausstrahlung

Abb. 14: Anschauungsbeispiel der Leuchtdichte der Strassenleuchten und der Fahrbahn. (Bild: iStock/Dmitry Pistrov)

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Für eine grundlegende Betrachtung der Leuchtdichteproblematik bei LEDs in der Strassenbeleuchtung ist die Andersartigkeit der LED im Vergleich zu den klassischen Leuchtmitteln hilfreich. Statt der Leuchtdichte kann – unter der Voraussetzung weniger Annahmen – auch eine einfachere Grösse für aussagekräftige Bewertungen herangezogen werden: Die meisten LEDs las-


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sen sich durch Beziffern der gemittelten spezifischen Lichtausstrahlung Mv = v/A in der Dimension [Mv] = lm/m² vergleichen. v ist hierbei der von der Fläche A abgestrahlte Gesamtlichtstrom [9]. Hintergrund ist, dass bei annähernd gleicher Abstrahlcharakteristik – die Mehrzahl der Highpower-Leuchtdioden wird als Lambertquelle eingestuft –, die Verhältnisse der Ausstrahlung und der Leuchtdichte nur skalar verknüpft sind. Die Festlegung der Emissionsfläche ist gegebenenfalls diskussionswürdig. Grundsätzlich jedoch gilt: je grösser die emittierende Querschnittsfläche bei gleichem Lichtstrom ist, umso geringer sind die Blendeffekte die von der Lichtquelle zu erwarten sind [10]. Die Verhältnisse von Mv widerspiegeln sich ohne zusätzliche Optiken auch in den Leuchtdichteverhältnissen. Tabelle 1 auf der folgenden Seite zeigt die Gegenüberstellung der

spezifischen Ausstrahlung von High-Power-Single-chip-LEDs mit kleinem und grossem Chip (die), von Multichip-on-board-LEDs (MCOB) und von einer T8-Leuchtstofflampe. Der Übersicht halber ist Mv in der Dimension 10-6 lm/m² gehalten. Für den Vergleich der flachen LED mit der zylindrischen Leuchtstofflampe wird nur der rechteckige Querschnitt der Röhre mit dem Lichtstrom einer Halbraumemission betrachtet, was nur bei senkrechtem Einblick keinen Unterschied macht (vgl. zylindrische Beleuchtungsstärke). Die Nachkommastellen der Lichtströme in Tabelle 1 sind aber nicht wirklich relevant: Es setzen sich die extremen Flächenverhältnisse rechnerisch unbarmherzig durch und spiegeln die subjektiven Erfahrungswerte wider. So liegen Faktoren von 2 bis 50 zwischen den mittleren Ausstrahlungen von Single- und Multichip-LED, die Leuchtstofflampe

hingegen liegt noch Grössenordnungen darunter. Kleine und kleinste Emitter verursachen bei gleichen Lichtstärken also deutlich intensiveres Blendempfinden als beispielsweise Multichip-on-BoardLEDs oder grosse Remote-PhosphorArrangements. Letztere weisen hinsichtlich der spezifischen Lichtausstrahlung (wie diffus streuende optische Komponenten im Allgemeinen) Vorteile auf, da sie die aktive Fläche vergrössern. Dies gilt allerdings nur solange, wie ihre Leuchtdichte nicht zu weit unter der der LED liegt. Die lichtlenkenden Teile einer Leuchte verändern sowohl die Lichtstärke, als auch die leuchtende Fläche und damit eben auch die Leuchtdichte massiv. Diese augenfällige Tatsache steht im Gegensatz zur bisherigen Behandlung der Lichtquellen in der Strassenbeleuchtung: In der Innenbeleuchtung werden Leuchten grundsätzlich als Flä-

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chen mittlerer Leuchtdichte im Sinne des UGR-Formalismus angesehen, doch wir behandeln Strassenleuchten formal gesehen noch immer als Punktlichtquellen, die per Definitionem im Fernfeld bzw. seiner Projektion auf ebenen Strassenoberflächen bewertet werden. Es sei hinzugefügt, dass die Problematik der Relativblendung durch pauschale Mittelung der Leuchtdichte bei einer UGR- Bewertung ebenfalls nicht berücksichtigt werden kann. Ein künstliches Verfahren zur Bestimmung der winkelabhängigen Blendgefahr aus einer Verbindung von Lichtstärkeverteilung und effektiver (ortsaufgelöster) Querschnittsflächenform wäre aufwendig und dennoch unvollständig. Die zur Verfügung stehende Leuchtdichtemess- und -Simulationstechnik beschreibt das Problem hingegen akkurat und liefert neben harten Zahlen auch intuitiv zugängliche Bilder. Mithilfe der Computertechnik und durch physikalisch korrekte Leuchtdichtesimulation im Raytracingverfahren ist es möglich, bereits früh in der Entwicklung das Erscheinungsbild einer Konzeptleuchte bildlich festzuhalten, auch in einem winkelaufgelösten Panorama. Die Leuchtdichte lässt sich so von Anfang an beziffern, betrachten und auch mit Leuchtdichtbildern aus Kameramessungen an schon existierenden Leuchten vergleichen (vgl. Abb. 15). Es stellt somit technisch keine unlösbare Heraus-

LED Typ

Emitterfläche

Singlechip klein 3 W Singlechip gross 3 W Singlechip gross 6,3W MCOB 3 W MCOB 7 W T8 36 W

1 mm * 1 mm 2 mm * 2 mm 2 mm * 2 mm 4 mm * 25 mm 4 mm * 25 mm 26 mm * 1200 mm

A [mm2]

Fmax [lm]

Mv [10-6 lm/mm]

1

348

348

1 4 100 100 100 000

357 728 380 720 1725

8.3 182 3.8 7.2 0.017

Vergleich der spezifischen Lichtausstrahlung zwischen verschiedenen LEDs und einer klassischen T8-Leuchtstofflampe. Die verwendeten Werte gelten bei Laborbedingungen und sind aus aktuellen Datenblättern für vergleichbare Leistungsaufnahme der LED extrapoliert worden. Die Berechnung von Mv, der spezifischen Lichtausstrahlung, zeigt: die Helligkeit wird vom Inversen der Emitter-Fläche dominiert.

forderung dar, sich dieser Problematik zu stellen – und für die üblicherweise nicht lambertschen LVK ist eine detaillierte Leuchtdichtebetrachtung nach einer einfachen Ausstrahlungsabschätzung grundsätzlich anzuraten.

5.4. Erscheinungsbild einer Leuchte Die sog. Lit Appearance, das beleuchtete Erscheinungsbild einer Leuchte, ist in der automobilen Beleuchtung schon seit Langem ein treibender Faktor für Styling und Innovation. In der Strassenbeleuchtung spielt es derzeit noch eine eher untergeordnete Rolle und wird, wenn überhaupt, eher bei designorientierten Produkten angewendet. Der subjektive Eindruck beim Blick in eine Leuchte zeigt recht schnell, bei welcher Leuchtenentwicklung auf derartige Aspekte Wert gelegt wurde, und bei welcher nicht. Die Bemessung der emittie-

renden Fläche anhand der benötigten Lichtstärke, die resultierenden Leuchtdichten und die Gleichmässigkeit des Helligkeitseindruckes sollten für jede LED-Leuchte anhand von Leuchtdichtemessung und Leuchtdichtesimulation in der Entwicklung berücksichtigt werden. Sie sind wichtig für die Abschätzung der Blendwirkung und können gleichzeitig die Ästhetik der Leuchte entscheidend mitbestimmen.

6. Leuchtenprototyp, Musterstrasse und Erprobung Die vielleicht spannendste Phase der Leuchtenentwicklung ist die Erprobung und Vermessung der Leuchten-Prototypen. Hier werden Funktionskomponenten wie die Light Engine, das thermische System oder das Lichtlenkungsprinzip getestet – und zwar sowohl in der Gesamtheit als auch durchaus relativ unabhängig von der Strassen-

Literaturverzeichnis [1] Tashiro, T. et al.: Discomfort glare evaluation to white LEDs with different spatial arrangement, 27th CIE session proceedings, 2011, South Africa, Volume 1, part 2, p. 583–588 [2] Ayama, M. et al.: Discomfort glare of white LED sources of different spatial arrangements, CIE conference proceedings, Paris, 2013, p. 119–122 [3] Khanh, T.Q.: Stabilität von LEDs und LED-Strassenleuchten – Verhalten und Einflussparameter, Technisches Handbuch «Strassen-und Aussenbeleuchtung», EW-Verlag, Frankfurt am Main, S. 41–51 [4] Bielawny, A.: LED-Leuchtenentwicklung, Tagungsband zum 11. ETP-Kongress Strassenbeleuchtung, Leipzig, Euroforum Deutschland SE (2012) [5] Brandt, M.: LED in der Strassenlaterne, Green Engineering (2009) [6] Völker, S.: Blendung – ein Rückblick über 100 Jahre Forschung, Tagungsband der Tagung «LICHT 2012», 11.–14. September 2012, ISBN 978-3-927787-37-7, Herausgeber: Lichttechnische Gesellschaft (LiTG), S. 476–483, Berlin 2012 [7] Kleinert, B.: Blendungsbewertung von Kfz-Scheinwerfen – Was wird messtechnisch erfasst und was nicht?, Tagungsband Lux-Junior 2013 [8] Eberbach, K.: Der Einfluss der Leuchtdichtestruktur von Lichtquellen auf die Blendempfindung, Lichttechnik, 26.6, Helios Verlag (1974) [9] Bielawny, A.: Paderborner LED-Strassenbeleuchtung, Darmstädter Fachtage für Beleuchtung, Tagungsband (2010) [10] SSK: Blendung durch natürliche und neue künstliche Lichtquellen und ihre Gefahren, Empfehlung der Strahlenschutzkommission und die wissenschaftliche Begründung hierzu, (2006)

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leuchte und voneinander. Auf dem Weg vom ersten Muster als wertvollem und zumeist kostspieligem Einzelstück, bereits mit allen relevanten Eigenschaften der finalen Leuchte, hin zum Serienmodell aus der Endfertigung sind idealerweise nur noch marginale Änderungen notwendig. Die Praxis spricht aber leider oft eine andere Sprache und es sind noch massive Verbesserungen nötig. Die gewichtigsten Gründe dafür sind oftmals weniger lichttechnischer Natur, als fertigungstechnisch motiviert. Es geht nicht nur um die Umsetzung einer Leuchte, sondern auch um eine rentable und effiziente Produktion, sodass eine schnelle Entwicklungskette nur allzu oft im Nachgang durch langwierige Werkzeugdefinition zunichte gemacht werden kann. Optimal ist immer eine enge (und vor allem frühe) Verzahnung der lichttechnischen Entwicklung mit der Fertigung, sodass produktionsrelevante Notwendigkeiten schon zum frühestmöglichen Zeitpunkt in den Entwicklungsprozess einfliessen können. Die Wunschvorstellung ist dabei die lichtmusterlose Entwicklungskette. Spannend sind aber nicht nur die Untersuchung einzelner Leuchten und das Aufnehmen der LVK im Messlabor. Spannend ist vor allem die Feldmessung, das Aufnehmen der Kenndaten eines Strassenzuges bzw. eines Testfeldes. Eine Strassenleuchte teilt sich ihren Lebensraum in der Regel mit anderen Strassenleuchten, erst eine Installation aus mehreren Leuchten ist letzten Endes prüfwürdig. Beim Paderborner LED-Strassenleuchtenprojekt «Palestra» im Rahmen des Wettbewerbs «Kommunen in neuem Licht» des Deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung wurde versucht, die Bedürfnisse, Wünsche und Anforderungen der Stadt Paderborn als kommunalem Betreiber zum Ausgangspunkt aller Zieldefinitionen zu machen. Zwei entscheidende Kriterien waren die systematische Blendungsreduzierung durch Leuchtdichteminimierung und das Erhalten aller vorhandenen Masten (Reichweitenmaximierung). Wie oben bereits diskutiert, sind diese Ziele wohl als konträr zu betrachten. Die konsequente Umsetzung des unge-

wöhnlichen Unterfangens wurde erst durch die Unterstützung des BMBF ermöglicht und gefördert (Optische Technologien, LED-Leitmarktinitiative). Die Teststrasse in der Paderborner Südstadt hatte bereits die Einführung der Quersilberdampflampen erlebt, nun wurden Leuchtstofflampen, NAV und LED im Vergleich installiert. Die Umstellung von Leuchtstofflampen auf LEDs wurde mit grösstmöglicher Lichtlenkungsfläche (Reflektoren) in der Leuchtenoptik umgesetzt, sodass der Eindruck grosser Lichtquellen entlang des Strassenzuges so gut wie möglich erhalten blieb.

7. Zusammenfassung Die Entwicklung von LED-Strassenleuchten bewegt sich mit Stand 2015 souverän in technisch ausgereiften Bahnen und entlang vielfältiger, zeitgemässer Designrichtlinien. Während die LED selbst Rekorde der Lichtausbeuten aufstellt und die Leuchtentechnik die Eigenarten der Leuchtdiode in Sachen Wärmemanagement, Lichtlenkung und Energieeinsparung nun effektiv und formschön zu berücksichtigen weiss, tritt ein zentrales Element der Lichttechnik erst nach langem Zögern wieder auf die Bühne: der Mensch. Der andauernd erlebte Widerspruch aus persönlicher Erfahrung und normgerechter Bewertung leitet langsam aber sicher ein Umdenken in Bezug auf die Thematik der Blendung ein. Während die Forschung sich dieses Problems zielbewusst annimmt, erfolgt die Blendungsbegrenzung für LED in der Industrie in vielen Fällen noch nach Richtlinien des letzten Jahrhunderts. Die lichttechnische Entwicklung kann und muss aber (im Sinne der Verantwortung für den Strahlenschutz) auch die nichttechnischen Einflüsse der LED berücksichtigen und damit zur Verbesserung der Lichtqualität beitragen. L


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Der neu beleuchtete St. Martin Tower in der Frankfurter Skyline setzt Trends

Leuchtendes Juwel Als Bereicherung der Frankfurt Büroszene präsentiert sich der St. Martin Tower. Dies gilt nicht nur für die Architektur, sondern ebenso für die Lichtlösung. Hier sorgen konsequent LED-Leuchten von Zumtobel für abgestimmtes Arbeitslicht und eine inspirierende Raumatmosphäre. Harmonisch gliedert sich der Anfang Juli 2015 der Öffentlichkeit vorgestellte St. Martin Tower in die Skyline Frankfurts ein, hebt sich trotzdem durch seine Eleganz und Leichtigkeit imposant daraus hervor. Das von den Architekten MSM Meyer Schmitz-Morkramer entwickelte Büroensemble setzt sich aus dem flügelförmigen Turm und dem Uförmigen Wing zusammen, die sich um eine zentrale grosszügige Plaza gruppieren. Der St. Martin Tower am Katharinenkreisel, dem früheren «Opel-Rondell», läutet eine neue Ära der Büroarchitektur ein, denn er beeindruckt einerseits durch seine puristisch filigrane Formensprache und andererseits durch die gelebte gesellschaftliche Verantwortung. Denn für Georg von Opel, Verwaltungsratspräsident der Schweizerischen Hansa AG ist «Corporate Social Responsibility» einer, wenn nicht der entscheidende Faktor für die künftige Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Erfahrungsgemäss verbessern sich Motivation, Effizienz und auch Gesundheit der Mitarbeiter in einem angenehmen Umfeld. Deshalb war es für ihn von Anfang an ein wichtiges Anliegen, nicht einfach ein attraktives, ästhetisches Hochhaus zu bauen, sondern eines, das den modernen Ansprüchen der Nachhaltigkeit und der Lebensqualität am Arbeitsplatz gerecht wird. Damit übernimmt das Gebäudeensemble, das mit dem Zertifikat «Silber» der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) vorzertifiziert ist, eine Vorreiterrolle: Nicht nur Funktionalität und nutzungsgerechte Flächen stehen im

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Für den St. Martin Tower in Frankfurt am Main hat Zumtobel mit den Architekten ein Lichtkonzept realisiert, das sich an der flexiblen Nutzung der Büroimmobilie orientiert. (Bilder: Zumtobel/Henning Kreft)

Blickpunkt, sondern ebenso ein optimiertes Arbeitsumfeld und damit das Wohlbefinden der Mieter. Dazu trägt sowohl die Lichtlösung, die konsequent auf LED-Leuchten von Zumtobel basiert, als auch das umfassende Serviceangebot, unter anderem mit Kindertagesstätte und Fitness-Center, erheblich bei.

Ansprüche an Architektur, Design und Qualität Das von Immo Hansa Beteiligungsgesellschaft mbH als Bauherrin errichtete Bürogebäude erfüllt ebenso höchste Ansprüche an Architek-

tur, Design und Qualität. Der St Martin Tower gibt sich wie sein Namensgeber, der Bischof St. Martin von Tours, teilbar, geradlinig und offen. Die Form des Turms leitet sich aus ihrem originären Zweck ab: maximale Belichtung und Effizienz. Die minimierten Gebäudekerne und die daraus resultierende schlanke Aufteilung führen zu optimierten Bürotiefen und langen Fensterabwicklungen. Dadurch sind hinter der eleganten, vertikal orientierten Leichtmetallfassade in den 18 Bürogeschossen mit insgesamt 17 740 m2 Mietfläche eine grosse


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Anzahl fensterorientierter Arbeitsplätze entstanden. Bis zu drei Mieteinheiten können sich die weitgehend stützenfreien, knapp 1000 m2 grossen Etagen mit ihrem repräsentativen Entree teilen. Die Aufzugsvorräume strahlen durch die in den Wänden eingelassenen opalen Lichtkanäle mit integrierter Sprechanlage Eleganz aus. Eine freundliche Lichtstimmung verbreiten hier ebenso wie in den Fluren LED-Downlights Panos inifinity. Durch Varianz zeichnen sich die möglichen Bürolayouts aus. So lassen sich klassische Einzelbüros verwirklichen, die individuellen Gestaltungsspielraum und ein Höchstmass an Privatsphäre bieten. Eine Option sind ebenso Grossraumbüros für eine teamorientierte Zusammenarbeit, ergänzt um ausgewiesene Ruhezonen, die Kommunikation und Erholung fördern. Vor allem junge Unternehmen soll die «kreative Bürolandschaft» anziehen, in der effizientes Arbeiten und Produktivität ebenso wie Spiel, Freizeit und Spontanität einen festen Platz haben.

Hohe Anforderungen an Beleuchtungslösung Eine solch differenzierte Raumgestaltung stellt allerdings hohe Anforderungen an die Beleuchtungslösung, die von den Architekten MSM Meyer Schmitz-Morkramer in Kooperation mit Zumtobel entwickelt worden ist. Die LED-Leuchte Sequence bietet die Voraussetzung, um sowohl unter ergonomischen Gesichtspunkten blendfreies Direktlicht auf die Arbeitsplätze zu lenken als auch um durch den Indirektanteil die Decke aufzuhellen und so eine angenehme Raumatmosphäre zu schaffen. Zudem vermittelt Sequence an der silberfarbenen Tragschiene durch ihr filigranes Erscheinungsbild eine ausserordentliche Ästhetik, die durch die kühle Lichtfarbe mit 4000 K Farbtemperatur noch verstärkt wird. Diese Anmutung unterstreicht den hochwertigen Charakter der Räumlichkeiten. Die Sonderlösung Sequence track, bei der drei oder fünf der nur 25 mm flachen LED-Module bedarfsgerecht an den abgependelten Tragschienen installiert werden, sorgt auch für die notwendige Flexibilität bei Neuvermietung oder Umnutzung. Ebenso wichtig ist die Energieeffizienz im Betrieb. Diese Aufgabe erledigt das Lichtmanagementsystem Luxmate Litenet, verknüpft mit dem fast unsichtbaren Präsenzmelder in der Tragschiene und dem Tageslichtmesskopf auf dem Dach, mit Bravour. Abhängig vom Tageslichtangebot wird Kunstlicht ergänzt, sodass bei Anwesenheit von Personen im jeweiligen Büro abgestimmtes Licht für alle Sehaufgaben zur Verfügung steht. Zudem werden die Jalousien entsprechend des Sonnenstands automatisch verfahren, um so auch den Wärmeeintrag zu minimieren. Trotz dieser automatisierten Vorgaben, können die Mitarbeiter die Lichtstimmung individuell an ihre eigenen

Projektpartner Architektur: MSM Meyer Schmitz-Morkramer www.msm-architecture.com Elektroplaner: K. Dörflinger Gesellschaft für Elektroplanung mbH & Co. KG www.elektroplanung-doerflinger.de Gebäudetechnik: EGT Gebäudetechnik GmbH, Triberg www.egt.de, www.stmartintower.de

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Bedürfnisse anpassen. Dafür gibt es Enocean-Funkschalter, die überall befestigt werden können und so der Flexibilität beim Bürolayout Rechnung tragen.

Besondere Aussenwirkung auch bei Dunkelheit Nicht nur den Innenraum prägt die exquisite Lichtlösung sondern auch die einladende Aussenwirkung bei Dunkelheit. Denn Sequence track ist auf allen Etagen des Turms ebenso wie im siebenstöckigen Flügel mit 7536 m2 Mietfläche installiert worden. Dadurch zeichnet das Erscheinungsbild bei Nacht die harmonische und zugleich spannungsreiche Einheit von Tower und Wing mit seiner weiten U-Form nach, wie sie tagsüber aus Proportion, Materialität und vertikal ausgerichteter Fassade resultiert. Der grosszügige Platz, als zentraler Ort des Austauschs und der Kommunikation konzipiert, findet im Foyer sein «inneres» Pendant. Den, sich über zwei Etagen erstreckenden Raum mit seinem marmorierten, dunkelgrauen Natursteinboden, erhellen LED-Downlights Panos inifinity. Ins Auge fällt das Mosaik des asketischen Mönchs St. Martin als Namenspatron des Gebäudeensembles, das mit Wallwashern Diamo in Szene gesetzt ist. Der Empfangstresen, den LED-Downlights Diamo betonen, ist mehr als nur eine reine Zugangskontrolle. Vielmehr fungiert der Empfang als Kontaktpunkt für Anliegen aller Art. So können Mieter aber auch externe Interessenten die elf Konferenzund Besprechungsräume buchen. Aus den raumhohen Fenstern fällt Tageslicht in die Räumlichkeiten und schafft einen hellen und freundlichen Eindruck. Die repräsentative Ausstattung und Möblierung bietet zusammen mit der modernen Medientechnik eine durchdachte Infrastruktur für Seminare und Veranstaltungen – vom Vieraugengespräch bis zur ganz grossen Runde mit bis zu 70 Personen. Die Raumatmosphäre erfährt ihre Abrundung durch die Lichtlösung. Der schwarze Lichtkanal bildet einen

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edlen Kontrast zu der parallel verlaufenden silberfarbenen Lamellendecke. In definierten Abständen sind Einbauleuchten Cardan LED, die sich 30° schwenken lassen, eingebaut. Durch ihre zurückhaltende Formensprache wirkt nur das Licht, das mit 3000 K Farbtemperatur die Wärme des Holzes von Wandpaneelen und Tischen ebenso wie der

Lederstühle unterstreicht. Die Einbauleuchten Cardan LED werden ebenso wie die Jalousien über das Lichtmanagementsystem Luxmate Litenet gesteuert. Veranstaltungsgerechte Lichtszenen, wie Präsentation, Besprechung oder festliche Stimmung, sind vorprogrammiert und lassen sich intuitiv über die Mediensteuerung abrufen.

Gastro-Erlebniswelt mit integrierter Cafébar

Die LED-Leuchte Sequence bietet die Voraussetzung, um sowohl unter ergonomischen Gesichtspunkten blendfreies Direktlicht auf die Arbeitsplätze zu lenken als auch um durch den Indirektanteil die Decke aufzuhellen und so eine angenehme Raumatmosphäre zu schaffen.

Die Sonderlösung Sequence track, bei der drei oder fünf der nur 25 mm flachen LED-Module bedarfsgerecht an den abgependelten Tragschienen installiert werden, sorgt auch für die notwendige Flexibilität bei Neuvermietung oder Umnutzung.

In den dunkleren Stunden entfaltet das multifunktionale LED-Lichtwerkzeug Supersystem als Sonderlösung in der Cafébar seinen Charme.

Vom Foyer aus wird auch die moderne über 600 m2 grosse Gastro-Erlebniswelt mit integrierter Cafébar erschlossen. Das zeitgemässe, ansprechende Interieur mit seiner klaren Formensprache in warmen Grauund Brauntönen und leuchtenden türkisen Farbakzenten erinnert eher an eine moderne Hotellounge als an eine klassische Mitarbeiterkantine. Auch hier empfängt den Gast bzw. Mieter tagsüber eine offene lichtdurchflutete Atmosphäre. In den dunkleren Stunden entfaltet das multifunktionale LED-Lichtwerkzeug Supersystem als Sonderlösung seinen Charme. Dazu wurden schwarzlackierte Profile mit LED-Strahlern zwischen den perforierten Aluminiumlamellen der Deckenkonstruktion eingebaut. Auch hier liegt der Schwerpunkt auf der brillanten Lichtwirkung, das filigrane Supersystem bleibt im Verborgenen. Das von den Architekten MSM Meyer Schmitz-Morkramer zusammen mit Zumtobel entwickelte Beleuchtungskonzept für das gesamte Gebäudeensemble ist die Basis. Für dessen Umsetzung sorgte die enge Zusammenarbeit mit K. Dörflinger Gesellschaft für Elektroplanung mbH & Co. KG, Allendorf, sowie mit EGT Gebäudetechnik GmbH, Triberg. Nun präsentiert sich der St. Martin Tower mit einer gelungenen Lichtlösung, auch in Kindertagesstätte, FitnessCenter, Nebenräumen oder Tiefgarage durchgängig mit LED-Leuchten von Zumtobel. L

Infos Zumtobel Licht AG 8050 Zürich www.zumtobel.ch


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Das Gebäude «The Edge» wurde vom Londoner Architekturbüro PLP Architecture entworfen und stellt eines der nachhaltigsten Bürogebäude dar, welches von Building Research Establishment (BRE) ausgezeichnet wurde. (Bilder: Philips/Ronald Tilleman)

Vernetztes Licht von Philips leuchtet im Büro der Zukunft

Mit «PoE» in die Zukunft «The Edge» in Amsterdam ist ein ausgesprochen nachhaltiges und durch seine modernste Gebäudetechnik auch ein «intelligentes» Haus. Es ist überdies weltweit auch das erste Bürogebäude, das mit dem innovativen Bürobeleuchtungssystem «Power-over-Ethernet»(PoE) von Philips ausgestattet wurde. Das vernetzte System kombiniert umfassende Software für das Beleuchtungsmanagement mit intelligenten, PoE-fähigen LED-Leuchten, die in das IT-Netzwerk integriert werden. Die Nutzung der PoE-Technologie führt zu erheblichen Kosteneinsparungen bei der Beleuchtungsinstallation, da nicht nur der Datenaustausch, sondern auch die Stromversorgung der Leuchten über Ethernet-Verbindungskabel erfolgt. Gebäudetechniker erhalten über das System einen ganzheitlichen Überblick über die Gebäudebelegung und den Energieverbrauch. So können sie noch fundierter Entscheidungen treffen, was eine neue Dimension von Energiesparpotenzialen und betriebliche Effizienz er-

möglicht. «Neben den Energieeinsparungen gewinnen wir durch das vernetzte Beleuchtungssystem von Philips enorme Erkenntnisse in Bezug auf die Gebäudenutzung. Anhand der von den Sensoren erfassten Daten können wir in der Tat verstehen, wie und wie intensiv unsere Mitarbeiter das Gebäude nutzen», sagte Erik Ubels, Chief Information Officer des Hauptmieters Deloitte, Niederlande. «Beispielsweise können wir anhand der Daten einfacher feststellen, welche Räume wirklich gereinigt werden

müssen, was die Kosten senkt: Ein Raum, der den ganzen Tag für eine grosse Besprechung samt Mittagessen und Kaffeepause genutzt wurde, bedarf natürlich einer viel intensiveren Reinigung als ein Raum, der zwei Stunden lang von nur zwei Personen belegt wurde.» Das PoE-basierte, vernetzte Beleuchtungssystem von Philips ermöglicht es den Büronutzern in «The Edge», Licht und Temperatur entsprechend den persönlichen Vorlieben einzustellen. Über eine App auf ihrem Smartphone können Mit-

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arbeiter die Temperatur und die Helligkeit der Leuchte über ihrem Schreibtisch anpassen, wodurch sich die Voraussetzungen für eine höhere Produktivität am Arbeitsplatz schaffen lassen.

Vernetzte Bürobeleuchtung Mit Sensoren ausgestattet, erfasst dieses vernetzte Bürobeleuchtungssystem anonyme Daten zur Raumbelegung. Die LED-Leuchten sind mit dem IT-Netzwerk verbunden und verfügen über eine Schnittstelle zu sonstigen Gebäudesystemen wie Heizung, Belüftung und ITDienste. Die gewonnenen Daten begünstigen die betriebliche Effizienz,

Per App kann jeder eingeloggte Benutzer in seinem Bereich per PoE seine eigene Lichtstimmung einstellen.

Das PoE-basierte, vernetzte Beleuchtungssystem ermöglicht es den Büronutzern in «The Edge», Licht und Temperatur entsprechend den persönlichen Vorlieben einzustellen und die Raumbelegungseffizienz zu optimieren.

da damit fundiertere Entscheidungen getroffen werden können. Der Gebäudetechniker kann über ein zentrales System sowohl Echtzeit- als auch Verlaufsdaten zur Gebäudenutzung einsehen. Beispielsweise kann er sehen, dass freitagnachmittags ein bestimmtes Stockwerk nicht genutzt wird und daraufhin Temperatur, Beleuchtung und den Reinigungsplan entsprechend anpassen. Das vernetzte Beleuchtungssystem von Philips mit «Power-overEthernet»-Technologie kann bei verschiedenen Gebäudemanagementdiensten zur Steigerung der betrieblichen Effizienz beitragen: • Beleuchtung: Sie benötigt rund 40 Prozent der elektrischen Energie eines Gebäudes. Die vernetzte PoE LED-Beleuchtung von Philips ermöglicht eine Energieeinsparung von bis zu 80 Prozent. Das

Die beteiligten Projektpartner

Die Philips LED-Leuchten werden über eine zentrale Ethernet-Verbindung sowohl mit Strom versorgt, als auch zur Datenübertragung genutzt.

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«The Edge» ist aus der Zusammenarbeit zwischen OVG Real Estate, Philips und dem Hauptmieter Deloitte hervorgegangen. Das Gebäude wurde von Ron Bakker und Lee Polisano vom Londoner Architekturbüro PLP Architecture entworfen. Eigentümer von «The Edge» ist das Unternehmen Deka Immobilien Investment. Zu den weiteren Mietern des Gebäudes zählen AKD, Salesforce, Henkel, Sandvik und Edelman. www.the-edge.nl, Video: bit.ly/1Ox8Y2v

entspricht einer Senkung des Gesamtenergiebedarfs des Gebäudes von etwa 30 Prozent. • Reinigung: Mit dem PoE-vernetzten Beleuchtungssystem von Philips lassen sich die Gebäudereinigungskosten anhand von Belegungsdaten um etwa zehn Prozent senken. • Raumauslastungsoptimierung: Mithilfe der mit Sensoren ausgestatteten Beleuchtung können Gebäudetechniker die Raumbelegung besser planen. Durch die Echtzeitdaten ergibt sich eine um mindestens 20 Prozent verbesserte Raumbelegungseffizienz.

Ethernet für Licht & Daten Die Verwendung von standardisierten, PoE-fähigen Leuchten erlaubt enorme Kosteneinsparungen bei der Beleuchtungsinstallation. Die Leuchten werden über eine zentrale Ethernet-Verbindung sowohl mit Strom versorgt als auch zur Datenübertragung genutzt. Daher besteht keine Notwendigkeit, teure Stromkabel zu verlegen, wodurch die Installationskosten bei rund 87,5 Prozent geringerem Verkabelungsaufwand um mindestens 25 Prozent gesenkt werden. L


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Innovatives Design mit Köpfchen und «Made in Switzerland»

DICE Innovative Würfelleuchte Die neue Rettungszeichenleuchten-Serie DICE in einem innovativen und noch nie dagewesenen Design aus dem Hause Inotec. werden die Produkte seit Unternehmungsgründung in eigener Regie. Bekannt wurde die Inotec durch ihre innovative Joker-Technik, der dynamischen Fluchtweglenkung D.E.R oder durch die CLS Systeme mit einer 24-V-Schutzkleinspannung.

Die Serie DICE DICE mit 170er Scheibe (30 m Erkennungsweite gem. VKF)

DICE mit 320er Scheibe (60 m Erkennungsweite gem. VKF) Die Inotec stellt ihre neue Generation von Notleuchten «Made in Switzerland» vor. Dabei setzt die Inotec nicht nur auf Schweizer Know-how in Sachen Entwicklungen, sondern zeigt auch Verbundenheit zum Wirtschaftsstandort Schweiz indem sie auch die Notleuchten der Serie DICE in der Schweiz herstellt.

Die INOTEC Die Inotec ist ein mittelständisches Unternehmen mit dem Ziel innovative und kundenorientierte Entwicklungen im Bereich Not- und Sicherheitsbeleuchtung zu realisieren. Die Firma wurde am 1. August 2001 gegründet. Regional vertreten ist sie mit ihrem Hauptsitz in Uster und den Filialen in Basel, Camorino und in Lonay. Entwickelt und hergestellt

Mit dieser neuen Rettungszeichenleuchten-Serie bietet die Inotec als innovativer Notlichthersteller eine Würfelleuchte in einem noch nie dagewesenen Design an. Durch die offene Bauform mit den abgerundeten und freischwebenden Piktogrammscheiben wirkt die Serie DICE sehr leicht. Sie lässt sich nahtlos in jede Architektur integrieren und sorgt mit ihrem runden Design für einen weichen Übergang. Damit umging man die schwere Bauform der kubischen, vollverschlossenen Plastikhauben-Würfelleuchte.

Innovatives Design Rettungszeichenleuchten in Würfelform haben den Vorteil, dass sie die Erkennung des Fluchtweges aus den unterschiedlichsten Perspektiven ermöglichen. Daher kommen die Würfelleuchten immer dort zum Einsatz, wo offene Fluchtwege mit grossen Flächen vorhanden sind. Solche Würfelleuchten sind oft sehr zweckmässig konstruiert und weisen eine schwere Bauform mit kubischer, vollverschlossener Plexiglashaube auf. Das hat den Nachteil, dass solche Leuchten als erdrückend aufgenommen werden und nur dort zum Einsatz kommen, wo sie vom Gesetzgeber gefordert werden. Mit der Serie DICE hat die Inotec eine Rettungszeichenleuchte in einem neuen Design mit einer offenen Bau-

form entwickelt, welche nicht nur bei Architekten sehr gut ankommt.

Intelligentes Design mit Hintergrund Die neue Rettungszeichenleuchte DICE ist mit zwei verschieden hohen Scheiben lieferbar. Hier hat man die Wahl zwischen Piktogramm-Höhen mit einer Erkennungsweite nach VKF-Norm von 30 oder 60 m. Das Grundgehäuse eignet sich für eine Deckenmontage oder kann mittels hochwertigen Edelstahlseilen bis auf 3 m heruntergependelt werden. Das intelligente Design ermöglicht eine Verwendung des gleichen Leuchtengehäuses auch für Einzelbatterieleuchten, so kann man das gleiche Erscheinungsbild auch für autarke Rettungszeichen verwenden. Durch die abnehmbaren Scheiben wird die Verpackung sehr klein, was sich wiederum positiv in der Lagerung und bei den Lieferkosten widerspiegelt.

Die Inotec setzt auf Schweizer Know-how! Nicht nur die Entwicklung sondern auch die Produktion dieser neuen Leuchten-Serie findet in der Schweiz statt. Damit folgt die Inotec nicht dem Trend möglichst günstig herzustellen, sondern setzt auf Schweizer Knowhow und Qualität. L

Infos Inotec Sicherheitstechnik (Schweiz) AG Industriepark 5 8610 Uster Tel. 043 366 44 44 info@inotec-licht.ch www.inotec-licht.ch

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Fassadenbeleuchtung vor der Skyline New Yorks: der Walker Tower in Szene

Bis an die Spitze Der Walker Tower befindet sich nahe des Ground Zero in New York und wurde bei den Anschlägen 2001 beschädigt. Daraufhin folgte sein Umbau vom Bürogebäude zum vornehmen Apartmenthaus. Die Art déco-Fassade und Gebäudespitzen werden nun mit Erco-Scheinwerfern beleuchtet, ohne den Blick auf die Skyline durch Streulicht zu beeinträchtigen. bis zu den Menschen auf der Strasse gelangt. Während die Fenster nach hinten versetzt sind, ragt das Mauerwerk mit einem Linienmuster nach vorne und betont auf diese Weise visuell die Höhe des Gebäudes. Dazu kommt eine komplexe Ornamentik mit geometrischen, floralen, gegenständlichen und figurativen Motiven.

Grasshopper setzen Fassade in Szene

Die dramatische Beleuchtung mit Grasshopper LED-Strahlern betont die Backsteinfassade. (Bilder: ERCO/Edgar Zippel).

Läuft man nachts durch den Stadtteil «TriBeCa» in Manhattan, ist der Walker Tower nicht zu übersehen. Verstärkt durch die dramatische Beleuchtung zieht die Backsteinfassade mit metallenen Pilastern und Paneelen die Blicke der Passanten auf sich. Der Wolkenkratzer stammt aus dem Jahr 1929 und wurde von

Projektdaten Projekt: Walker Tower, New York/USA Architektur: Cetra Ruddy, New York/USA Lichtplanung: Kugler Ning, New York/USA Produkte: Grasshopper, Lightscan

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Der 7-W-LED-Strahler Grasshopper.

dem Architekten Ralph Thomas Walker entworfen. Er lässt sich in einem Atemzug mit dem Empire State Building und dem Chrysler Building nennen, die aus der gleichen Zeit stammen und dem Art déco zuzuordnen sind. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wurde der beschädigte Walker Tower durch das New Yorker Architekturbüro Cetra Ruddy vom Geschäftsgebäude zu einem der luxuriösesten Apartmenthäuser New Yorks umgebaut. Der Walker Tower hat eine asymmetrische Form, die sich nach oben Der LED-Scheinwerfer stufenweise verjüngt. Gemäss der Lightscan. New York Zoning Resolution sollte damit sichergestellt werden, dass genug Sonnenlicht und frische Luft

Beleuchtet wird die Fassade mit über 100 Erco-Scheinwerfern – Grasshopper mit 7 Watt und einem narrow spot von 6 Grad. Das New Yorker Lichtplanungsbüro Kugler Ning wählte die Aussenraumleuchten, um mit nach oben gerichteten, über mehrere Stockwerke strahlenden Lichtkegeln die Proportionen des Gebäudes plastischer erscheinen zu lassen, die aufstrebenden Linien der Fassade zu betonen und mit Streiflicht die Strukturen der baulichen Details in einem Licht-Schatten-Spiel hervorzuheben. Die präzise Lichttechnik garantiert eine hervorragende Abblendung und vermeidet Streulicht durch die Fenster und auf die Balkone. Bewohner und Besucher können so den Blick auf die Skyline und Sternenhimmel geniessen, ohne geblendet zu werden. Das auf geometrischen Grundformen beruhende Gehäuse von Grasshopper fügt sich dezent in die Fassade ein. Aufgrund der LED-Technologie müssen die in schwer


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Mit Streiflicht werden die Strukturen der baulichen Details in einem Licht-Schatten-Spiel hervorgehoben.

zugänglichen Höhen montierten Leuchten praktisch nicht gewartet werden.

Lightscan-Spots für die Spitze Auf dem Walker Tower befindet sich eine vierspitzige Krone, die bei der Sanierung vollständig ersetzt wurde. Den aktuellen Plänen lagen die originalen Zeichnungen von Ralph Thomas Walker zugrunde, wobei besonderer Wert auf die Farben der Metalloberflächen gelegt wurde. Der Eingangsbereich des Walker Towers ist mit Reliefs in Bronze und Nickelsilber gestaltet. Diese Zweifarbigkeit sollte sich in der Gebäudespitze widerspiegeln. Für die Beleuchtung entschied sich Kugler Ning für den Scheinwerfer Lightscan von Erco, der so starke Lichtströme bietet, dass sich selbst der oberste Teil des Wolkenkratzers weithin sichtbar inszenieren lässt. Pro Spitze ist jeweils ein Lichtwerkzeug mit 20 Watt und einem narrow spot von 7 Grad an der Gebäudeecke und im Inneren der Krone befestigt. Lightscan passt sich mit seinem schlanken, digital anmutenden Design in die historische Architektur ein und scheint sogar eine Verbindung zur Gegenwart herzustellen. L

Infos ERCO Lighting AG 8037 Zürich www.erco.com


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White Paper zur Treiber-Wahl für CE-konforme LED-Leuchten

Der Treiber ist das A&O LED-Treiber haben nicht nur viel Einfluss auf die Gesamtleistung eines LED-Beleuchtungskörpers, sondern auch auf die Erteilung einer CE-Kennzeichnung. Ob die Anforderungen für eine entsprechende Zertifizierung erfüllt sind, hängt wesentlich vom LED-Treiber ab. Dies macht ihn zu einer essenziellen Komponente jeder LED-Leuchte. Dieser Artikel behandelt die wichtigsten Anforderungen an eine CEKennzeichnung für LED-Beleuchtungskörper für den europäischen Markt auf Basis der verwendeten LED-Treiber bzw. -Betriebsgeräte. Abbildung 1 bietet eine Übersicht über die einzelnen Elemente der CE-Kennzeichnung von LED-Treibern und -Betriebsgeräten. Unter anderem muss sie Anforderungen hinsichtlich Sicherheit, elektromagnetischer Verträglichkeit (EMV), gefährlicher Stoffe (RoHS) und Ecodesign genügen. Beleuchtungshersteller entscheiden sich in der Re-

gel für Treiber, für die umfassende Rapporte und Zertifikate vorliegen.

Niederspannung als Sicherheitsanforderung Die Niederspannungsrichtlinie der EU hat zum Ziel, ein hohes Schutzniveau von elektrischen Geräten bezüglich Gesundheit und Sicherheit zu gewährleisten. Die aktuelle Niederspannungsrichtlinie 2006/ 95/EG wird am 20. April 2016 durch die Richtlinie 2014/35/EU ersetzt. Die neue Richtlinie legt die Rolle und Verantwortung der Parteien

fest, die elektrisches Equipment auf den Markt bringen. Ein LED-Treiber für Beleuchtungskörper sollte sowohl dem Standard EN61347-1 als allgemeiner Anforderung als auch dem Standard EN61347-2-13 als Sicherheitsanforderung für die Zulassung von LED-Betriebsgeräten entsprechen. Der aktuelle allgemeine Standard ist EN61347-1:2008+A1:2011 und gilt noch bis zum 1. Januar 2016. Ab diesem Zeitpunkt gilt für alle bestehenden und neuen Produkte der Standard EN61347 1:2008A1:2011 A2:2013. Der aktuelle Sicherheitsstandard für LED-Betriebsgeräte, EN61347-2-13:2006, gilt noch bis zum 8. Oktober 2017. Es empfiehlt sich deshalb, für Beleuchtungen Niederspannungs-Treiber zu verwenden, die den Standards EN61347-1:2008 +A1:2011+A2:2013 und EN61347-213:2006 entsprechen.

Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV)

Abbildung 1: CE-Anforderungen für LED-Treiber und -Betriebsgeräte.

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Als elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) wird die Eigenschaft elektrotechnischer Geräte bezeichnet, zufriedenstellend zu funktionieren, ohne andere Geräte zu stören oder selbst gestört zu werden. Die übergangsweise noch geltende europäische EMV-Richtlinie 2004/ 108/EG wird am 20. April 2016 vollständig durch die Richtlinie 2014/30/EU ersetzt. Für LED-Treiber, die unter 2004/108/EG fallen, gilt eine Reihe harmonisierter Standards für LED-Beleuchtungsgeräte (siehe Tabelle 1). Weil die EMV- und Interferenzstandards für Haushalte und Industrie Unterschiede aufweisen können, sollte darauf geachtet


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Mean Well und Pewatron Mean Well, 1982 in Taiwan gegründet, gehört zu den zehn grössten Herstellern von Stromversorgungen, DC/DC-Wandlern, DC/AC-Invertern und LED-Treiber weltweit. Produkte von Mean Well kommen unter anderem in Indoor- und Outdoor-Anwendungen sowie in LED-Beleuchtungen zum Einsatz. Seit über 20 Jahren werden die Mean Well-Produkte vom offiziellen Distributor Pewatron in der Schweiz vertrieben. Als Vertriebspartnerin liefert Pewatron ihren Kunden ein breites Sortiment an elektronischen Komponenten – von Standardprodukten bis zu massgeschneiderten Komponenten. Das Unternehmen ist eine unabhängige Tochtergesellschaft der Angst+Pfister Gruppe, die weltweit über 1000 Mitarbeitende beschäftigt.

werden, dass der richtige Standard gewählt wird. Die wichtigsten Standards für LED-Treiber sind hier diejenigen für leitungsgeführte und gestrahlte Emissionen (EN55015) sowie für Oberschwingungsstrom (EN61000-3-2). EN61000-3-2 beschreibt die zulässigen Oberschwingungsstrom-Emissionen für Geräte mit einem Eingangsstrom von bis zu 16 A pro Phase. Für LED-Treiber mit weniger als 25 W gelten keine Grenzwerte für Oberschwingungsstrom. Falls der Treiber eine Nenn-Eingangsleistung von über 25 W besitzt, gelten die Grenzwerte in Tabelle 2. Wenn die Anforderungen dieser beiden Standards erfüllt sind, ist der nächste Schritt die Prüfung, ob der LED-Treiber dem Standard für flickerverursachende Spannung (EN61000-3-3) entspricht sowie dem Standard EMS EN61547, der weitere Anforderungen festlegt.

grieren. Die geltende EU-Richtlinie 2009/ 125/EC, «Ecodesign-Anforderungen für Lampen mit gebündeltem Licht, Lichtemitterdioden-Lampen und zugehörige Geräte», wird seit Dezember 2012 gehandhabt. Sie regelt nicht nur die Anforderungen für spezifische Produkte wie LEDLampen inklusive LED-Module, sondern auch für das zugehörige Equipment, das zwischen Stromnetz und Lampe eingesetzt wird, wie z. B. LEDBetriebsgeräte und LED-Treiber. Wichtige, für LED-Treiber relevante Parameter sind Anlaufzeit, StandbyLeistung und Leistungsfaktor, wobei die Anlaufzeit ‹500 ms, die StandbyLeistung ‹0,5 W und der Leistungsfaktor bei Netzgeräten mit einer Leistung grösser 25 W ›0,9 sein müssen. Der Beleuchtungshersteller muss in der CEDeklaration einen Referenzhinweis auf die Ecodesign-Richtlinie 2009/ 125/EG angeben.

Die Ecodesign-Richtlinie

Verwendung gefährlicher Stoffe (RoHS)

Das Ziel von Ecodesign ist es, Umweltaspekte in das Design und die Entwicklung von Produkten zu inteOberschwingungsstrom 2 3 5 7 9 11 n 39 (nur geradzahlige Oberschwingungen) * = Stromkreis-Leistungsfaktor

Die Richtlinie 2011/65/EU zur «Beschränkung der Verwendung beMaximal zulässiger Oberschwingungsstrom als Prozentsatz des Eingangsstroms bei Basisfrequenz 2 30 * 10 7 5 3

Tab. 1) Grenzwerte für Oberschwingungsstrom für LED-Treiber mit

25 W


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stimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten» – «RoHS-Richtlinie» genannt – wird seit dem 2. Januar 2013 gehandhabt. Sie ist für LED-Treiber zwingend.

Prüfung der Konformität Anhand von Tabelle 3 können Nutzer oder Beleuchtungshersteller prüfen, ob ein LED-Treiber den in diesem Artikel beschriebenen, aktuell geltenden CE-Anforderungen entspricht.

Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) Elektromagnetische Störungen (EMI)

Störfestigkeit

Spaltentitel

Niederspannung EN61347-1 (2006/95/EC) EN61347-2-13 EN55015 Leitergeführte/gestrahlte Emissionen EN61000-3-2 Oberschwingungsstrom EMV EEN61000-3-3 (2004/108/EC) Flickerverursachende Spannung

Ecodesign (2009/125/EC) RoHS (2011/65/EU)

Leitungsgeführte und gestrahlte Emissionen

EN61000-3-2 EN61000-3-3 EN61547 EN61000-4-2 EN61000-4-3 EN61000-4-4

Oberschwingungsstrom Flickerverursachende Spannung

Tab. 2) Liste der harmonisierten Standards der EMV-Richtlinie für Beleuchtungsgeräte

Standard/Anforderungen

EN61547 Anlaufzeit Standby-Leistung Leistungsfaktor RoHS

Umfang

EN55015

ESD Luft/Kontakt Hochfrequenzanfälligkeit Immunität ggü. schnellen, transienten elektrischen Störgrössen/Bursts EN61000-4-5 Überspannungsanfälligkeit EN61000-4-6 Anfälligkeit ggü. leitungsgeführten Störungen EN61000-4-8 Magnetfeldimmunität EN61000-4-11 Spannungseinbrüche und -unterbrechungen

Die LED-Treiber von Mean Well LED-Treiber spielen eine wichtige Rolle für die Erteilung von CE-Kennzeichnungen für LED-Leuchten. Die

Standard

Erste Prüfung/ Muss x

Zweite Prüfung/ Dritte Prüfung/ Soll kann

x x x x x x x x

ENEC (EN62384)

x

Tab. 3) Prüfung der Konformität eines LED-Treibers mit den Anforderungen für eine CE-Kennzeichnung von LED-Leuchten

Treiber-Serien NPF-90(D) und PWM90 von Mean Well finden seit ihrer Markteinführung verbreitet Verwendung und in Reaktion auf die starke Nachfrage lancierte Mean Well kurz danach in derselben Produktfamilie die Serien NPF-40(D)/60(D) und

PWM-40/60. Wie die 90-W-Modelle entspricht ihr Design ebenfalls den Ecodesign-Richtlinien für LED-Beleuchtungssysteme. Darüber hinaus verfügen die neuen Serien über das Schutzniveau IP67, wodurch sie sich für den Einsatz in sehr feuchten und

sehr staubigen Umgebungen eignen. Die Serie NPF-40(D)/60(D) mit ihrem herkömmlichen DC-Ausgangsdesign eignet sich für LED-Innenbeleuchtungen, für dekorative LED-Leuchten und zur Verwendung in LED-Architekturbeleuchtungen. Dank ihrem PWM-Ausgangsdesign eignet sich die Serie PWM-40/60 dagegen bestens für LED-Bänder oder -Leuchten mit Strombegrenzungswiderständen. Angesichts ihrer Eigenschaften ist davon auszugehen, dass sich diese Treiber-Serien von Mean Well auch im Markt für LED-Stromversorgungen durchsetzen werden. L

Infos Pewatron AG 8052 Zurich, www.pewatron.com Autoren: Dr. Wen Wu, Produktmanager, Mean Well Europe B.V/Sebastiano Leggio, Produktmanager, Pewatron

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Johannes Bulk: «Bei unseren Kunden steht nicht nur die lange Lebensdauer oder die Energieeinsparung im Vordergrund. (Bild: Markus Frutig)

Interview Johannes Bulk, Leiter Marketing und GL-Mitglied Firalux Design AG

Mit LED in die Zukunft Die Firalux Design AG hat an der Ineltec 2015 zahlreiche Neuheiten vorgestellt; neue, leistungsfähigere und sparsamere LED-Einbauleuchten bis hin zu biorhythmischem Licht für Haus und Gewerbe. ET Licht hat den Firalux-Stand besucht, um von Marketingleiter Johannes Bulk seinen Eindruck und Infos über die neusten Produkte und Entwicklungen der Lichtspezialistin aus Böckten (BL) zu erfahren. Herr Bulk, was ist Ihr Gesamteindruck zur Ineltec 2015? Johannes Bulk: Unser Eindruck ist, dass sich die LED-Produkte weiter etabliert haben. Alle Besucher unseres diesjährigen Messestandes sind sehr offen, flexibel und auch bereit, neue LED-Technologien einzusetzen. Die Stimmung auf der Messe ist sehr gut. Es ist spürbar, dass LED in Hausund Wohnungsbau-Projekten,

aber auch im Industriebau ein Riesenthema ist. Was ist das Besondere an Ihren Produktlinien? Wir haben beispielsweise unser Aussenleuchten-Sortiment konsequent erweitert und bieten qualitativ sehr hochwertige und vielseitig anwendbare Produkte für den gesamten Aussenbereich an und das zu einem äusserst

attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis. Durch gezielte Weiterentwicklungen und Verbesserungen im Bereich Einbaulicht konnten wir unsere Marktstellung ausbauen. Damit meine ich vor allem die klassischen Deckeneinbauleuchten in den unterschiedlichsten Ausführungen für praktisch alle Anwendungsbereiche die mit unseren Firaled-LED-Modulen oder GU-

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10-Leuchtmitteln mit einem RaWert von bis zu 97 bestückt werden können oder die neuen Firaled LED-Downlights mit über 100 Lumen/Watt die eine sehr kostengünstige, energieeffiziente Alternative zu Leuchten mit Leuchtstofflampen bieten. Oder das Firaled Classic-Leuchtmittel mit E27-Sockel mit 360° Ausstrahlwinkel und Glaskolben, den dimmbaren LEDKonverter mit Federschnellklemmen und Abschlaufmöglichkeit auf

Newton 2 Round LED.

Licht zum Anfassen: Am Stand von Firalux gab es grossen Andrang, die Neuheiten selbst in die Hand zu nehmen und die neuen Möglichkeiten zu testen. (Bild: Romeo Gross/Firalux)

der Primärseite und fünf Jahren Garantie, oder die flexiblen LEDLichtbandsysteme Diva 2, Monorail und Monorail HO. Welche neuen Produkte haben Sie hier vorgestellt?

LED PAR 16 GU10 Leuchtmittel Firaled 6,5 W und Ra 97. (Produktbilder: Firalux/Jonas Spengler)

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Die rahmenlose Einbauleuchte RO-Trimless kann absolut bündig in Betondecken eingebaut werden, ist trotzdem dreh- und schwenkbar und eröffnet neue Perspektiven und erfüllt die höchsten ästhetischen Ansprüche. Die LED-Module haben sich seit der Markteinführung bestens etabliert und werden von unseren Kunden sehr oft eingesetzt. Mit Firaled Tunable White gehen wir einen grossen Schritt vorwärts in Richtung «Human Centric Lighting». Diese Systeme zeichnen sich dadurch aus, dass Farbtemperatur, Lichtfarbe und Helligkeit bei sehr guten Farbwiedergabeeigenschaften individuell geregelt werden können und somit das optimale Licht für jede Anwendung liefern. Darüber hinaus werden im Vergleich zu konventionellen Leuchtmitteln keine Farbfilter benötigt, was der LED-Technologie einen weiteren Energieeffizienzvorteil gegenüber klassischen Beleuchtungsanlagen verschafft. Wichtig war uns dabei auch, dass die Leuchten mit einem Drehdimmer aus unserem Sortiment, passend für die Einbaudosen, gedimmt und getunt werden können. Die Signalübertragung erfolgt mittels verschlüsseltem Funksignal (ZigBee). Die Firaled Tunable White-Module sind mit einer Vielzahl Einbauleuchten aus unserem Sortiment kompatibel.

Welche Möglichkeiten wird dieses System bieten? Für die Markteinführung haben wir eine sogenannte EinraumLösung entwickelt, indem wir das bekannte Firaled LED-Modul mit einem speziell entwickelten PILED-Chip bestücken. So wird ermöglicht, dass die Farbtemperatur nur mit einem Drehregler über den Bereich von 2500 bis 7000 Kelvin stufenlos eingestellt werden kann. Auch RBG-Sequenzen können erzeugt werden. Der Farbwiedergabeindex bleibt dabei konstant bei Ra 90. In einem weiteren Schritt kann die Steuerung über ein vorhandenes WLAN-Netz mittels Smartphones und Tablets vorgenommen werden. Chronobiologische bzw. Zirkadiane Lösungen sind hier in Basel auch ein zentrales Thema … Ja auch bei uns. Denn mit unserem neuen Firaled Tunable WhiteSystem kann auch in Räumen mit weniger oder gar keinem Tageslicht der Tagesverlauf des Lichts nachempfunden werden. Dieser abgestimmte Einsatz von farbdynamischen LED-Lösungen unterstützt z. B. auch die mentale Regeneration im Gesundheits- und Pflegebereich. Die Vorteile sind: Steigerung des

Firaled Downlight 150/168/195.


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Wohlbefindens, Unterstützung des Biorhythmus und eine gezielte Tageslichtsteuerung. Daher ist es unser Anspruch, Kunstlicht so natürlich und effizient wie Tageslicht zu erzeugen. Und gleichzeitig so effektvoll wie die spektakulärste Bühnenbeleuchtung. Wir nehmen diese Verantwortung ernst und arbeiten zusammen mit unseren Partnern an neuen Ideen und Ansätzen. Welches ist Ihr persönlichesHighlight am Messestand? Ich bin nebst allen Produktinnovationen besonders erfreut über die vielen sehr aufschlussreichen Gespräche die wir mit Lichtplanern, Architekten, Elektroinstallateuren und vielen anderen Besuchern führen konnten. Die positiven Rückmeldungen von den Messebesuchern freuen uns sehr. Und nicht zuletzt haben unsere Verkaufsberater und Key Account Manager bis jetzt einen tollen Einsatz geleistet, konnten viele Kunden persönlich an unserem Stand begrüssen und die Neuheiten vorstellen.

LED-Module Firaled 9,3 und 6,6 W.

Der Endanwender ist heute viel besser informiert. Eine sehr wichtige Funktion übernehmen alle Handelspartner von uns, die unsere Produkte verkaufen und den Endkunden bereits in der Planungsphase eines Um- oder Neubaus energiesparende und langlebige LEDProdukte anbieten. Wenn heute

Mit Ihren Firaled E27 Classic LEDLeuchtmitteln bedienen Sie ja auch ein anderes Kundensegment? Ja, denn nun haben auch Privatanwender für die unterschiedlichsten Leuchten in Wohnräumen einen echten, vollwertigen Glühlampenersatz mit E27-Sockel und 360° Ausstrahlwinkel. Das ist nun eine echte Alternative für die gute alte Glühlampe. Die Leuchtmittel werden nur über den Elek-tro- oder Leuchtenfachhandel verkauft. Ist im Schweizer Elektriker- und Lichtplaner-Segment die LED jetzt richtig angekommen? Die LED-Technik hat sich ganz klar etabliert. Es wird hier fast nur noch über LED gesprochen, bis auf einige Ausnahmen. Wir präsentieren ausschliesslich Produkte, die schon LEDs integriert haben oder mit LED-Leuchtmitteln betrieben werden können. Wo sehen Sie die Gründe? Ist der «Energieeffizienzfunke» überall angesprungen?

Wie begeistern sie Elektroinstallateure? Bei unseren Kunden steht nicht nur die lange Lebensdauer oder die Energieeinsparung im Vordergrund. Sie sind auch interessiert an der Lichtqualität, am Farbwiedergabeindex und an der Dimmbarkeit der Leuchten oder Leuchtmittel. Das sind sehr wichtige Themen, vor allem bei den Elektroinstallationsbetrieben, damit sie dem Endanwender die richtigen Produkte im Beratungsgespräch vorstellen können. Wir achten daher sehr genau darauf, dass unsere Handelspartner auch die richtigen Produkte anbieten können, damit ganz am Ende der Wertschöpfungskette der Endkunde eine optimale, energieeffiziente und nachhaltige Beleuchtungsanlage hat. Alle Handelspartner werden durch unsere Verkaufsberater persönlich und regelmässig besucht. Nach wie vor fokussieren wir die persönliche und professionelle Beratung durch unsere Verkaufsberater im Aussendienst und an unserem Hauptsitz im Innendienst. Wo geht die Reise hin? Die Reise geht in Richtung Digitalisierung, intelligente Steuerungssysteme. Leuchten werden z. B. in Wi-Fi-Netze eingebunden, Smartphones und Tablets können noch besser und einfacher in komplexe Steuerungs- oder Regelsysteme integriert werden. L

Firaled LED-Konverter 350 mA.

noch Projekte ohne LED-Leuchten realisiert werden, steht meist nicht die Lichtqualität im Vordergrund, sondern die Kostenersparnis bei der Erstinvestition. Mit Fachwissen und den überzeugenden Argumenten kann dem Endanwender dargelegt werden, dass die geringeren Betriebskosten beim Einsatz von LED sehr schnell zu einer Amortisation der Investition führen.

Infos Firalux Design AG 4461 Böckten www.firalux.ch Interview: Markus Frutig Chefredaktor ET Licht

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Trendinterview mit Harry Schulenburg/Trilux über neuste Trends und Innovationen

«Lösungen für unterschiedliche Ansprüche» Die Trilux Gruppe betreibt sieben Produktionsstandorte in Europa und Asien sowie 25 Tochtergesellschaften weltweit. Zum Geschäftsbereich Licht gehören Trilux, Oktalite und Zalux, zum Bereich Elektronik zählen BAG, ICT und watt24. Die Redaktion sprach an der Ineltec mit Harry Schulenburg, Verkaufsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Trilux AG. Das Interview führte Markus Frutig, Chefredaktor ET Licht Herr Schulenburg, wie lief für Sie die Ineltec? Harry Schulenburg: Wir können das Resümee ziehen, dass es für uns eine sehr erfolgreiche Messe war. Wir schauen als erstes, wie kommen bei uns die Kunden an, wie werden sie begrüsst und wo liegen die Interessen. Und da können wir sagen, dass es von der Besucheranzahl dieses Jahr für uns ein Rekord werden wird. Wir sind sehr stolz, wie wir uns hier an der Ineltec präsentierten und wie wir hier gefragt waren. Mit unseren News, die wir zeigen, sind wir sattelfest und da wissen wir, was wir tun.

Ein hochmotiviertes Team am Trilux-Stand (v.l.n.re.): Markus Elmer, Geschäftsführer mit Harry Schulenburg, Verkaufsleiter/GL-Mitglied und Klaus Bröker, Director Sales International, Trilux AG. (Bild Markus Frutig)

Welche Trendthemen haben Sie präsentiert? Das Hauptthema ist sicherlich Connectivity. Das ist im Moment der grosse Trend. Alle werden sich in Zukunft mit Gebäuden oder Systemen verlinken. Unsere Antwort

Preisgekröntes Design: Die ultraflache Hängeleuchte mit der neuartigen Lichtlenkung wurde mit dem Red Dot Award für Produktdesign 2014 und dem iF Produkt Design Award ausgezeichnet. (Bild: Trilux)

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auf die Frage, wie Connectivity im Gebäude beginnen könnte, ist unser «LiveLink». Das ist ein WLANDALI-Bus-System, welches man auf einfachste Art und Weise programmieren kann. Mittels App auf Smartphone oder Tablet konfiguriert man mit wenigen Schritten innert Minuten Schulzimmer, Büroräume, Werkhallen etc. Es braucht keine Vorkenntnisse, da es sich, wie heute typisch, um ein vollkommen intuitiv zu bedienendes System handelt. Da sind wir auf dem Markt wahrscheinlich einer der Taktgeber. Dieses System ist seit zwei Monaten aktiv und das ist wirklich eine Top-Geschichte. Und im Bereich Leuchten? Das zweite sind unseren neuen Leuchten Lateralo Plus, die einfach formvollendet einen feinen Baukörper bilden. Im ausgeschalteten Zustand sind sie transparent, im ein-

geschalteten Zustand erreichen wir sehr gute Lichtströme, eine feine Lichtverteilung: direkt oder auch indirekt. Schön anzusehen sind sie ebenfalls. Der zirkadiane Rhythmus ist ja auch bei Ihnen ein Thema, oder? Ja, das dritte Thema, was mir auf der Messe auch begegnet ist, ist die Weiss-Weiss-Steuerung oder Tunable White. Seit 2003 weiss man, dass das Licht auf den biologischen Rhythmus des Menschen grossen Einfluss hat. Wir haben hier ein Beispiel; eine sehr einfache Steuerung, wie wir Weiss-Weiss einmal ansteuern und dann automatisch zirkadian einmal über 24 Stunden laufen lassen. Das ist vollautomatisch nach dem Tagesrhythmus programmiert. Das ist ideal für ein Büro oder für ein Schulzimmer. Wir wollen das natürlich vor allem im Bildungsbereich und im Gesund-


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heitswesen etablieren. Das wird in vier bis fünf Jahren Standard sein. Welche Themen wurden den von Ihren Kunden besonders oft gefragt? Das Spannende ist natürlich bei uns, dass wir eine sehr breite Kundschaft haben; vom Installateur über den Architekten, Elektroplaner bis hin zum Lichtplaner. Das sind dann aber auch unterschiedliche Begehrlichkeiten. Der Installateur sucht den guten Preis oder die einfache Installation, ein perfektes Produkt oder den passenden Termin. Der Architekt sucht vor allem das Licht als solches. Der Lichtplaner sucht das Design. Und wir versuchen diese Ideen aufzunehmen und geben die dann direkt ans Werk weiter. Trilux entwickelt sich vom Hersteller von Industrieprodukten sehr schnell zum Hersteller von design-orientierten Produkten. Wir werden diesen Markt weiter stark ausbauen.

Trilux Architectural gibt es dazu seit einem Jahr. Ziel ist ganz klar, auch im Bereich Design, Ästhetik weiterzukommen. Es ist natürlich auch immer eine Frage der Kosten, oder? Klar, den Anspruch von Technik und Preis hören wir hier auch. Aber da sind wir mit unter den MarktLeadern und sehr gut etabliert. Da werden wir unser Standbein, das uns auch den grössten Teil von Umsatz und die Wertschöpfung generiert, nicht verlassen. Das werden wir ausbauen, diesen Markt werden wir verteidigen. Wo geht die Reise bei Trilux hin? Sind neue Technologien schon im Köcher? Wir schauen schon zwei Schritte weiter. OLED wird vielleicht kommen. Heute hat man so 80 Lumen pro Watt erreicht bei Baugrössen

Die LiveLink Installations-App: Die Inbetriebnahme erfolgt über eine mobile App, die den Installateur Schritt für Schritt durch den Prozess leitet. (Bild: Trilux) von 300 auf 300 mm Panels. Bei uns ist das im Moment nicht das Thema. Wir entwickeln die LED vor allem dahin weiter, dass wir die 280 Lumen pro Watt erreichen, die technisch möglich sind. Da sind wir auch sehr gut unterwegs. Es ist aber so, dass wir auch versuchen, die LED-Möglichkeiten auseinanderzunehmen. Heute hat man das Downlight. Wenn es die Lebensdauer überschritten hat, muss man das ganze System wechseln. Und ich bin davon überzeugt, die Technologie geht dahin, dass man die LED-Module vielleicht mit einer Normierung wieder auswechselbar macht. Ich möchte da noch nicht so viel erzählen, aber was ich sagen kann ist, Trilux ist da bereits dran, sich in diesen Bereich zu bewegen. Die Forschung läuft dahin, dass man den Geräteträger, den Konverter, das Vorschaltgerät und dann die LED als Lichtquelle mit Optik bereits auf einen Träger wieder aufsetzen kann. Mehr kann ich aber dazu noch nicht sagen. L

Infos TRILUX AG 8957 Spreitenbach www.trilux.com

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Technologische Entwicklungen und Marktchancen an der Ineltec 2015

Im Zeichen der Energiewende Die Ineltec 2015, Schweizer Leitmesse für Elektrotechnik rund um das Gebäude, wird seitens der Aussteller und der Messeleitung als voller Erfolg gewertet. Die rund 17 000 Fachbesucher, darunter vermehrt Ingenieure und Planer, konnten sich bei 260 Ausstellern einen aktuellen und kompakten Blick über Innovationen, Trends und Lösungen verschaffen. Die Redaktion ET Licht präsentiert dazu einige Stimmen, Lösungen und Innovationen. Hans-Rudolf Bosshard, Marketingleiter Osram Licht AG: Hier geht es im ersten Neuheitenbereich besonders um industrielle Themen, also beispielsweise neue

Blick in die Eingangshalle mit den Ständen der Beleuchtungsindustrie. (Bilder: Markus Frutig) Hallenstrahler für hohe Hallen. Da können wir sehr gute Produkte anbieten, wo wir auch mit LED genügend Erfahrungen haben. Der zweite Bereich sind die Lichtbänder, wobei wir sehr einfach bestehende Lichtbänder auf LED umrüsten können. Und zwar nicht auf LED-Röhren, sondern dass man den Reflektor mit dem LED-Modul als ganze Einheit auswechseln kann und so zu einer komplett neuen Beleuchtungslösung kommt. Der dritte Bereich ist der Office-Bereich, wo es vor allem darum geht, maximale Entblendung zu erreichen. Da haben wir zwei Produkte, wo wir mit

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Direktstrahlern und Mikrowaben zum einen und zum anderen für die seitliche Einstrahlung über eine Mikroprismenstruktur arbeiten, mit der man das Licht umlenkt in einen

Direkt- und Indirektanteil. Das sind die Flaggschiff-Produkte in dem Bereich, wie die VEGA Beispielsweise. Wo geht der Trend aus Ihrer Sicht hin? Es wird immer wieder von OLED-Produkten, Filament-Techologie, LCC usw. gesprochen, wo ist Osram dran? LCC-Technik, da ist in erster Linie die Filamentlampe gemeint. Die Reproduktion der Glühlampe ist aus meiner Sicht nach wie vor ein Nischenprodukt. Das haben wir auch im Sortiment und werden das ausbauen, aber als ein Nischenprodukt, wo das sinnvoll ist. Bei OLED sind

wir in einer Phase, wo die Effizienz noch nicht für die Massenproduktion ausreicht. Wir haben im Moment das Problem, dass wir für den Heimbereich davon noch nicht genügend Leuchtenmodule in den verschiedensten Formen haben. Da sind wir die ersten, die mit der Automobilbranche für verschiedene Anwendungen kooperieren und auf eine gute Akzeptanz stossen. Dann können wir auch Investitionen in anderen Dimensionen machen. Für die Zukunft sind wir an neuen Produktionsverfahren der OLED-Technik mit weissem Licht, nämlich die sogenannte LEC-Technik, wo wir über ein Druckverfahren versuchen, Lichtfolien herzustellen. Das wird noch etwas dauern, aber ich denke, das ist der nächste Schritt, der ansteht. Und ganz ein wichtiger Schritt, der sich noch in der Laborphase befindet, ist die Erzeugung von weissem Licht, was wir momentan noch über einen Sekundäreffekt, der sogenannten Lichtkonversion erzeugen. Da wäre der Ansatz, dass man über die Nanotechnologie in der kristallinen Struktur vom Chip selbst aus mit einem primären Prozess direkt weisses Licht erzeugen kann. Das wird meines Erachtens in den nächsten 10 bis 20 Jahren stattfinden. OSRAM Licht AG www.osram.ch

Roger Altenburger, Leiter Marketing + Logistik, Mitglied der Geschäftsleitung, Otto Fischer AG Die Ineltec ist für die Firma Otto Fischer AG natürlich die wichtigste


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Hans-Rudolf Bosshard, Marketingleiter Osram AG: «Eines unserer Flaggschiff-Produkte im Officebereich ist die VEGA Leuchte.» Branchenmesse; also die Plattform, um uns präsentieren zu können und gute Kontakte zu pflegen. Aus meiner Sicht hat die diesjährige Ineltec stark an Qualität gewonnen. Die Messeveranstalter haben eine tolle Umgebung geschaffen für alle Anbieter. Wir hatten das Ziel – und das ist uns auch gelungen – einen spannenden Messeauftritt zu präsentieren, wo wir neben unserer Kerntätigkeit, dem Grosshandel, auch die logistischen Aufgaben sowie unser Know-how in den Fachbereichen zeigen konnten. Der Besuch der Interessenten war gut über den Tag verteilt, sodass wir ausreichend Zeit hatten, auch mit potenziellen Kunden persönliche Gespräche zu führen. Die Besucher waren sehr interessiert an den Fachthemen Gebäudeautomation, Solar, Licht – und dieses Jahr Werkzeuge, welche wir neuerdings im Portfolio mit anbieten. Wir sind uns als Anbieter in der Elektrobranche bewusst, dass im Umfeld der Energiestrategie 2050 neue Aufgaben und Chancen auf uns zukommen. Mit dem Programm eco2friendly stellen wir uns gemeinsam mit unseren Partnern, also mit Herstellern, Elektroinstallateuren, Architekten und Planern, aber auch mit Verbänden und Institutionen, genau diesen Herausforderungen und gehen das Thema Stromeffizienz aktiv an. Wir sind sehr froh, dass uns Energieschweiz dabei ebenfalls unterstützt. Wir haben unseren Besuchern am Stand von eco2friendly und am sehr gut

besuchten eco2friendly-Abendanlass gezeigt, dass wir eine optimale Plattform bieten, wo sich Fachleute und auch Bauherren und Investoren zum Thema Elektroinstallation finden können. Ausserdem sind nun bereits über 200 Elektriker als Partner registriert und sind unter eco2friendly.ch zu finden. Otto Fischer AG www.ottofischer.ch www.eco2friendly.ch

Roger Altenburger, Leiter Marketing + Logistik, Mitglied der Geschäftsleitung, Otto Fischer AG: «Im Umfeld der Energiestrategie 2050 stellen wir uns mit dem Programm eco2friendly gemeinsam mit unseren Partnern diesen Herausforderungen.» (Bild: Otto Fischer)

Bernhard Zehnder, Field Marketing Manager, Zumtobel Licht AG Bereits zum dritten Mal bin ich für den Messeauftritt von Zumtobel an

der Ineltec verantwortlich. In diesem Jahr setzten wir den Fokus auf die Industrie- und Bürobeleuchtung. In der Industrieanwendung können wir mit der CRAFT und den neuen TECTON LED-Einheiten punkten. So erreichen wir hier Effizienzen bis 146 Lumen pro Watt und können Lumenpakete von 3700 bis zu 36 000 Lumen aus einer Leuchte anbieten. Im Bürobereich präsentieren wir die neue SLOT Infinity. Eine Lichtlinie, die für den Elektriker einfacher und schneller zu montieren ist. Das Spezielle dabei ist die diffuse Abdeckung, diese wird als Rolle geliefert und ist gegenüber der alten Abdeckung deutlich schneller in die Leuchte integriert. Wir erwarten, dass der Absatz der LED-Leuchten in den nächsten Jahren deutlich steigen wird. Je nach Produkt verlassen bereits jetzt bis zu 70 % das Werk als LED-Leuchte. Auch bei den Effizienzen wird noch weiter gefeilt. Wie oben erwähnt, liegen wir heute je nach Typ bereits bei 146 Lumen pro Watt. Dieser Wert wird in Zukunft weiter steigen in Anbetracht von neuen LEDs, Betriebsgeräten und Optiken. Im Bereich OLED verfügen wir aktuell über keine marktreife Lösung. Unserer Ansicht nach ist diese Art der Lichterzeugung im Moment zu kostenintensiv und zu wenig effizient. Im Hintergrund wird aber an dieser Technologie gearbeitet und geforscht. Ein besonderer Vorteil von Zumtobel ist das Verschmelzen von Design und Technik. So werden bei neuen Leuchtentypen immer stets die neusten LED-Module und Optiken verbaut, immer im Einklang mit dem Design des Produktes. So gelingt es uns, auf der einen Seite Architekten anzusprechen, während wir mit den technischen Parametern den Elektriker überzeugen können. Auf der Ineltec stellen wir auch das NOW!-Angebot vor. Dabei handelt es sich um ein Contracting, also vergleichbar wie das Leasing eines Autos. Die neue Beleuchtungslösung amortisiert sich über die eingesparten Stromkosten selber, ohne Investitionskosten für den Endkun-

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den. Ebenfalls wird der Unterhalt der Beleuchtung durch Zumtobel organisiert, so ergibt sich für den Kunden ein Sorglospaket. Das ist für viele Unternehmen ein perfektes Angebot, ihre fast schon antiken Beleuchtungen ersetzen zu lassen und damit im grossen Stil Stromkosten einsparen zu können. Zumtobel Licht AG www.zumtobel.ch

Ivo Huber, Geschäftsführer TuluxLicht.Lumière mit Stefano Marino, Verkaufsleiter. Huber: «Wir haben auf dieser Messe neben Neuheiten insbesondere unsere Kompetenzen gezeigt, die uns auszeichnen und mit denen wir am Markt auch in Zukunft erfolgreich sein werden.»

Bernhard Zehnder, Field Marketing Manager, Zumtobel Licht AG: «In diesem Jahr setzten wir den Fokus auf die Industrieund Bürobeleuchtung mit Effizienzen bis 146 Lumen pro Watt.»

Thema Licht weiterentwickeln muss. Mein persönliches Highlight ist, dass die bedeutenden Lichtunternehmen immer noch in einer grossen Konzentration dem hohen Qualitätsanspruch an Licht in der Schweiz folgen. Auf Licht aufgesetzt wird beispielsweise das Thema Steuerungen immens wichtig. Damit muss sich die Leuchtenindustrie der Zukunft intensiv auseinandersetzen und befassen. Tulux Licht.Lumière www.tulux.ch

Jürg Eichenberger, Geschäftsführer Spälti Elektro AG Wir haben viele Kundenbesuche gehabt – gerade von Interessenten für unsere spezielleren Produkte. Unterm Strich kann ich sagen, die Messe war zufriedenstellend. Die LED-Technik ist in aller Munde. So präsentierten wir Produkte im Bereich der Arbeitsleuchten von der Firma Sonlux; zum Beispiel den Rundstrahler für Flächenbeleuchtung auf Baustellen, für die Feuerwehr oder für Unfallstellen. Dann

Ivo Huber, Geschäftsführer TULUX Licht.Lumière Das Interesse an Licht ist nach wie vor ungebrochen. Die Besucher bei uns am Stand waren fachlich in Teilen gut informiert und interessiert. Neben den Installateuren waren auch Fachplaner, Lichtplaner und Lichtgestalter da, welche mit grossem Interesse der Schweizer Lichtkultur folgen. Wir haben auf dieser Messe neben Neuheiten insbesondere unsere Kompetenzen gezeigt. Und zwar Kompetenzen, die uns auszeichnen, und mit denen wir am Markt auch in Zukunft erfolgreich sein werden. Wir glauben an den Lichtstandort Schweiz und an den Unternehmensstandort Schweiz. Es ist klar, dass sich das

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Jürg Eichenberger, Geschäftsführer Spälti Elektro AG: «Mit der ‹Smart 4›Hallenleuchte von Gewiss geben wir der Firma lediglich die Masse der Räume an und bekommen zwei Tage später ein Angebot mit allen Angaben, beispielsweise wieviel Lux wir am Arbeitsplatz in der Halle erhalten.»


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haben wir die Arbeitsleuchte in LED-Technik, die eine optimale Lichtverteilung erzielt. Weiterhin haben wir die «Smart 4»-Hallenleuchte von Gewiss. Diese wurde bereits auf dem LED-Forum 2015 in Lausanne vorgestellt und auch von der Elektrosuisse als eine sehr interessante Leuchte beschrieben. Diese Leuchte kommt sehr gut an auf dem Markt und wir haben damit schon einige interessante Projekte realisieren können . Das Schöne bei dieser Leuchte ist; wir geben der Firma Gewiss die Masse der Räume an und bekommen bereits zwei Tage später ein fertiges Angebot, in dem bereits angegeben ist, mit viel Lux wir die Arbeitsplätze und die Flächen ausleuchten können. Für den Lichtplaner ist dies das optimale Produkt, gerade für seine Industriekunden. Diese Leuchten finden bereits im Ausbildungscenter der Swissmechanic Anwendung, wo mit Maschinen gearbeitet wird. Dazu kommt noch, dass wir alle Leuchten mit einer App und mit DALI-Steuerung ausrüsten können. Die Ausleuchtung ist optimal und damit sind wir auf dem richtigen Weg in die Zukunft. Spälti Elektro AG, 8340 Hinwil www.spälti.ch

Alexandros Athanasiadis, Geschäftsführer Esylux AG Das besonders Schöne waren die vielen Besucher, die zu unserem Messestand gekommen sind. Die Messe hat an Qualität, und zwar vor allem an der Qualität der Besucher gewonnen. Die Leute waren sehr interessiert und fachlich sehr kompetent. Wir konnten viele Menschen, die vorher Esylux nicht kannten, von unseren Neuheiten begeistern. Wir haben die biodynamische, zirkadiane Technologie und das dazugehörende Denken für das Büroumfeld vorgestellt. Wir sind dabei unserem Motto treu

Alexandros Athanasiadis, Geschäftsführer Esylux AG mit Ardiana Kelmendi, Product Sales & Administration. Athanasiadis: «Wir wollen keine Programmierer als Kunden, sondern den Installateur, der eine sehr einfache Schaltung haben möchte und mit Plug&Play alles in kurzer Zeit installieren kann.»


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geblieben: «Performance for Simplicity». Da wir von der Lichtsteuerung her kommen, haben wir Licht auch mit unseren Präsenzmeldern vereint. Bei der biologisch wirksamen Lichtsteuerung ist es uns gelungen, diese in Serienproduktion im eigenen Hause herstellen zu können. Wir arbeiten nicht mit Funknetz-Standards, sondern wollen ganz konventionell bleiben: so einfach, wie man heute schon unsere Melder programmiert, kann man auch dementsprechend einfach unsere Leuchten programmieren. Denn wir wollen keine Programmierer als Kunden, sondern den Installateur, der eine sehr einfache Schaltung haben möchte und mit Plug & Play alles in kurzer Zeit installieren kann und zufriedene Nutzer und Anweder zurücklässt. Esylux AG www.esylux.ch

Ilyas Inci, Key Account Manager, MK Illumination AG Die Messe war für MK Illumination sehr erfolgreich. Es war uns wichtig, präsent zu sein, die Nähe zu unseren Kunden zu unterstreichen und für sie «greifbar» zu sein. Viele unserer Kunden, egal aus welcher der für uns wichtigen Zielgruppen, die über verschiedene Vertriebskanäle unsere Produkte erwerben, haben unseren Stand besucht. Wir haben als einziger Anbieter von Weihnachtsbeleuchtung «Exklusivität» genossen, die auch Interesse bei potenziellen Neukunden erzeugt hat. Unsere Produkte sind dekorative

Ilyas Inci, Key Account Manager, MK Illumination AG mit seinen Key Account-Kollegen Claude Tamò, Romandie, und Toni Terranova. Ilyas Inci betont: «Unser Schwerpunkt liegt auf Lichterketten höchster Qualität.»

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Marc und Daniel Richner, Mabalux AG. Daniel Richner, Geschäftsführer Mabalux AG: «Eines unserer interessantesten, neuen Produkte ist die LiquidLine; ein Lichtbandsystem mit unterschiedlichem Radius und verschiedenen Längen für individuelle Kundenwünsche.» Leuchtmittel für festliche Beleuchtungskonzepte zu jeder Jahreszeit und zu jedem erdenklichen Anlass. Unser Schwerpunkt liegt auf Lichterketten höchster Qualität. Damit sprechen wir verschiedenste Zielgruppen an: Grosshandel und Elektriker, Lichtanbieter, Lichtplaner und -architekten, Dekorateure und andere Projektpartner. Wir zeichnen uns durch unsere eigenen Produktionsstätten in Europa und Asien aus und stehen für Qualität und Sicherheit. In der Schweiz bieten wir alles aus einer Hand: vom Konzept, Planung, Umsetzung, Montage und Demontage sowie Lagerung und Wartung. Nach 12 Jahren auf dem Markt hier und seit Firmengründung 1996 in Österreich sind wir in stetigem Wachstum begrif-

fen und haben uns zu einem globalen Unternehmen mit lokalem Charme entwickelt. MK Illumination AG www.mk-illumination.ch

Marc Richner & Daniel Richner, Mabalux AG Marc Richner, Inhaber Mabalux AG: Aus unserer Sicht blicken wir auf eine erfolgreiche Messe zurück. Wir konnten interessante Kontakte zu Elektroplanern, Installateuren sowie Bauherren knüpfen. Die Mehrzahl der Standbesucher war von unseren neuen Produktserien begeistert. Durch die Positionierung und der Architektur des Messestandes hatten wir eine hohe Besucherfrequenz an unserem Stand. Daniel Richner, Geschäftsführer Mabalux AG: Das sicherlich innovativste Produkt aus unserem aktuellen Leuchtenprogramm ist das Lichtbandsystem Liquid-Line. Durch die Vielfalt von Radien und Längen ist es möglich, die Formsprache der Architektur optimal zu unterstützen. Eine weitere Innovation sind die diversen erhältlichen Oberflächenstrukturen: Von Leder- über Rost- zu Holzoptik ist der Oberflächenbeschichtung keine Grenze gesetzt. Mit diesen zwei Innovationen ist es möglich, jeden Raum individuell zu gestalten. Mabalux AG www.mabalux.ch.


Fachartikel

Adrian Kälin, CEO XNovum/ Swisspoint AG Schnell haben wir gemerkt, dass die Ineltec wirklich die Schizerische Fachmesse für neue Technologien ist. Mit der innovativen Firma XNo-

petentes Team Fragen beantwortet und Auskunft über die Vorteile der neuen Lichttechnik gegeben. Es konnte aufgezeigt werden, dass LCC aus reduzierter Energieaufnahme mehr Licht produzieren kann, als

reiche Akkutechnik, Entwicklung und den Produktionsstandort Schweiz geführt werden. Der rege Zulauf an der Messe sowie die positiven Inputs der Kunden ermuntern uns weiterhin tolle Produkte auf den Markt zu bringen. Besten Dank für das entgegengebrachte Vertrauen in uns. XNovum/Swisspoint AG www.xnovum.ch

Philipp Fässler, CEO nordlux GmbH, Tochterunternehmen von purEco LED AG und Pascal Schaidl, Lichtberater purEcoLED

Adrian Kälin, CEO XNovum/Swisspoint AG mit Entwickler T. Lucky Ranasinghe und Marketingchef Daniel Geissmann. Kälin: «LCC hat die Besucher begeistert, da sie bei einer Glühbirne zum Beispiel, mit 7 Watt Leistungsaufnahme 940 Lumen Lichtstrom zu erzeugen.»

vum fanden wir eine sehr gute Plattform, um die neueste Lichttechnik LCC einem fachkundigen und interessierten Publikum vorzustellen. Sehr gerne hat unser kom-

andere Technologien. Dies ist nur einer von vielen Vorteilen, die uns diese Lichttechnik bietet. Von seiten Swiss Point AG durften ebenfalls interessante Gespräche über die Be-

Philipp Fässler: Die Firma Nordlux gibt es seit 20 Jahren und sie ist ein Tochterunternehmen der «purEco LED AG». Wir kümmern uns um Aussenlicht, urbane Beleuchtung, Stadt- und Strassenbeleuchtung. Wir sind zum ersten Mal auf der Ineltec und unser Ziel war es, uns als Komplettanbieter bei Architekten und Elektroplanern bekannt zu machen. Wir sind sehr zufrieden mit dem Messeverlauf. Die Kunden, die wirkliches Interesse an unseren Produkten haben, haben den Weg zu uns gefunden. Pascal Schaidl: Wir haben auf der diesjährigen Messe unseren Strahler präsentiert, der ganz neu mit einer asymmetrischen Optik daherkommt. Wir konnten ihn

Philipp Fässler, CEO nordlux GmbH, Tochterunternehmen von purEco LED AG und Pascal Schaidl, Lichtberater purEcoLED. Philipp Fässler: «Unser Ziel war es, uns als Komplettanbieter bei Architekten und Elektroplanern bekannt zu machen.»

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Fachartikel

schon mehrmals einsetzen bei Sportbeleuchtungen und in der Industriehallenbeleuchtung. Der Vorteil ist, dass er drahtlos gesteuert werden kann. Per Funk und via DALI-Protokoll kann er zum Beispiel mit einem Tageslichtsensor heruntergedimmt werden, sobald genügend Tageslichteinfall da ist. Das spart natürlich extrem viel Energie. Zudem ist es eine kundenspezifische Leuchte. Hinzu kommt das zirkadiane Licht, wobei am Morgen und Abend warm-weisses Licht abgegeben wird mit 2700 K, und tagsüber ein eher kaltes Licht mit 6500 K. Wir bieten damit spezielle Lösungen für den Arbeitsplatzbereich, egal ob im Büro oder in der Industrie und insbesondere im Mehrschichtbetrieb. Generell haben wir unsere Systemleuchten mit diesem zirkadianen Licht im Angebot, um mit der optimalen Beleuchtung auch den Biorhythmus des Menschen positiv zu beeinflussen. nordlux GmbH www.nordlux.ch purEco LED AG www.pureco-led.com

Richard Landolt, Managing Director Züblin Group Die Ineltec 2015 war für uns sehr erfolgreich. Seit dem Übergang der Züblin in die Niko Gruppe haben wir uns weiterentwickelt in punkto Qualität und Innovation – und sind sehr froh, dass das auch bei den Kunden sehr positiv aufgenommen wurde. Mit der Integration in die Niko Gruppe haben wir den Markt dahingehend überraschen können, weil ganz bewusst entschieden wurde, die Züblin Gruppe genauso zu belassen, um ihre Stärken nutzen zu können als Innovationsleader und Technologie-Zubringer für die europäischen Märkte. Das sieht man auch an unserem Messestand, wo wir mehrere Produktfamilien aus dem Niko-Gruppen-Portfolio präsentieren konnten und unseren Kunden natürlich somit auch eine

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Richard Landolt, Managing Director Züblin Group: «Die Lumiqs LED-Leuchte für den Industriebereich besitzt integrierte Bewegungsmelder und kommuniziert untereinander, was eine massgeschneiderte, dynamische Lichtgruppenverteilung ermöglicht.» viel breitere Dienstleistungs- und Produktpalette anbieten können, als noch vor einem Jahr. Bei den Innovationen ist sicherlich der Dualtec-Melder hervorzuheben, der die Kombination von HFund PIR-Sensor nutzt, um letztendlich die bestmögliche Qualität der Bewegungserfassung zu erbringen. Ausserdem haben wir unsere neue App eingeführt, mit der man sowohl über das iPhone wie auch über Android-Geräte alle unsere Melder programmieren kann. Das reduziert die gesamte Installationszeit enorm. Weiterhin präsentieren wir hier zum ersten Mal die Lumiqs LEDLeuchte, die vor allem für den Industriebereich gedacht ist. Sie ist ausgestattet mit integrierten Bewegungsmeldern. Mit einem Funkprotokoll zwischen den Leuchten, das eine massgeschneiderte, dynamische Lichtgruppenverteilung bietet, so wie sie heute absolut einzigartig am Markt ist. Wir haben ausserdem die LED-Module drehbar und ausrichtbar gemacht, damit wir mit einer Leuchte verschiedenste Korridor- oder Flächenbeleuchtungen abdecken können, und die auch ganz einfach während der Inbetriebnahme entsprechend auf die Situation angepasst werden kann. M. Züblin AG www.zublin.ch

Gianni Giovanniello, Inhaber & Verkaufsleiter Proflight AG Wir sind zum ersten Mal hier und wollten uns dem Publikum präsentieren. Für uns war die Messe sehr erfolgreich; wir haben sehr viele neue Kunden ansprechen können. Auch wir spüren die Franken-Thematik, können aber unsere Produkte zu einem sehr guten Preis einkaufen und die Veredelung findet dann bei uns statt. Das macht das Produkt auch wertvoller. Wir produzieren zwar auch in Asien, aber für uns war immer wichtig, dass wir eine eigene CH-Produktion haben. Die Konfektionierung findet bei uns im Hause statt. Wir bieten nicht nur fertige Produkte an, sondern auch Customer Design-Lösungen. So können wir trotz wirtschaftlicher Lage noch lösungsorientiert arbeiten. Und das ist es, was der Kunde wünscht. An Neuheiten zeigen wir sicherlich die neuen OLEDProdukte und -Lösungen. Was unglaublich gut ankommt sind diese Akustikleuchten. Dazu bieten wir auch die Akustikwand an, die die Fachleute sehr anspricht. Die Akustikleuchte ist die erste weltweit, die wirklich eine Akustikleuchte ist und nicht einfach in einen Filz oder in eine Akustikplatte eingepackt ist. Es ist eine Herausforderung, den Schall durch dieses Material durchzubringen. Wenn nämlich dazwischen eine Platine ist, die das Ganze


Fachartikel

Die Proflight AG war zum ersten Mal an der Ineltec. Gianni Giovanniello, Inhaber/Verkaufsleiter Proflight AG (Mitte) betont: «Für uns war die Messe sehr erfolgreich; wir haben sehr viele neue Kunden ansprechen können.» nicht durchlässt, dann ist es nur eine Reflektion. Wir haben diese Akustikleuchte zusammen mit einem Professor einer deutschen Uni entwickelt. Mittlerweile wurden wir auch angesprochen von der Hochschule in Luzern. Die sind begeistert und möchten mit uns an diesem Projekt weiter arbeiten. Das zeigt uns, dass wir da auf das richtige Pferd gesetzt haben. . Proflight AG www.proflight.ch

Ineltec 2017 Die nächste Ineltec findet vom 12. bis 15. September 2017 in Basel statt. Weitere Statements und Infos finden Sie im aktellen ET 10/2015 ab Seite 4. Kurzvideotipps: bit.ly/1LfrZEh und bit.ly/1VCG28z Interviews und Bilder: Markus Frutig, Chefredaktor ET Licht www.ineltec.ch L

Kurzinfo zu «effeLED» «effeLED» ist ein nationales Förderprogramm des Fachverbandes der Beleuchtungsindustrie (FVB) zur Umsetzung energieeffizienter Lichtlösungen mit innovativer LED-Technologie im Zweckbau. www.fvb.ch

Zufriedene Gesichter vom FVB und Messeleitung am Lichttag (v.l.n.r.): Daniel Cathomen (FVB-Präsident/Zumtobel) mit Hans-Rudolf Bosshard (Fachdelegierter Licht FVB/Osram), Messechef Armin Kirchhofer und Christian Hochfilzer (Leiter Technik/GL-Mitglied Regent). Präsentiert wurden u. v. a. die Resultate des erfolgreich abgeschlossenen Förderprogramms «effelux» und des laufenden Programms «effeLED».

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Innovation

Lichtqualität mit hohem IQ Aussen- und Sicherheitsbeleuchtung, präsentiert er 2015 LED-basierte Neuheiten in über 400 Varianten für eine in-telligente bis gesundheits- und leistungsfördernde Innenbeleuchtung von Nichtwohngebäuden. Das Ziel: Durch die Kombination von Lichtqualität und intelligenter Steuerungstechnologie ebenso nutzerfreundliche wie energieeffiziente Lösungen zu entwickeln, die dem Menschen an jedem Ort und zu jeder Zeit eine optimale Lichtatmosphäre verschaffen. Über Jahrzehnte hat sich das Unternehmen mit Hauptsitz bei Hamburg international einen Namen als Entwickler intelligenter Technologie für die Raum- und Gebäudeautomation gemacht – insbesondere durch ein umfassendes Präsenz-

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und Bewegungsmelderprogramm und die Priorisierung des deutschen Standorts bei Forschung, Entwicklung und Produktion. Eine weitere feste Säule des Unternehmens: die Beleuchtung. «Man kennt uns hier bereits als Anbieter wertiger

Aussen- und Sicherheitsbeleuchtung», erklärt Produkt-Manager Thorsten Pieper, «jetzt aber folgt der entscheidende Schritt in den Innenbereich, bei dem wir unsere in vielen Jahren gewachsene Kompetenz in der Elektronik voll einbrin-


Innovation

gen können». Dies liege nicht nur daran, dass man sich auf die Entwicklung LED-basierter Lösungen fokussiere, sondern auch an der besonders im Innenbereich gewachsenen Bedeutung eines intelligenten Lichtmanagements.

Human Centric Lighting für mehr Produktivität im Büro Ein Schlüsselbegriff ist hier inzwischen das «Human Centric Lighting», eine Beleuchtung also, die eine biologisch positive Wirkung auf den Menschen entfaltet durch ein tageslichtähnliches, sich dynamisch veränderndes Licht – gewissermassen die Königsdisziplin der Innenbeleuchtung. Da es gerade hier auf Kompetenz sowohl im Licht als auch in der Automation ankommt, stellt ESYLUX 2015 gleich zwei Highlight-Serien vor, die dank der unternehmenseigenen SymbiLogic Technology speziell für eine gesundheits- und leistungsfördernde Beleuchtung in Büroräumen optimiert sind und dies dank einer präsenz- und tageslichtabhängigen Lichtsteuerung per integrierter Hightech-Sensorik darüber hinaus auf sehr energieeffiziente Weise tun. Zum einen die Serie «PRANA+», die schon beim ersten Blick durch ihr Design auffällt. Es stammt aus der renommierten Kreativ-Werkstatt von «peter schmidt, belliero & zandée», einem Gestaltungs-Team, das insbesondere in der Person des Seniors Peter Schmidt auf viele international erfolgreiche Projekte zurückblicken kann. Die Stehleuchte der Serie besitzt neben der SymbiLogic Technology eine Vielzahl an individuellen Steuerungs-Möglichkeiten bis hin zur Smartphone-Bedienung, ist vernetzbar und sogar in der Lage, den Lichtverlauf mehrerer Welt-Metropolen zu simulieren – was, wie Thorsten Pieper anmerkt,

gewissermassen eine Reise «per Knopfdruck nach Rom» erlaubt. Das zweite Highlight: Die Serie «ALICE», eine System-Set-Lösung für die Decke, die sich besonders schnell installieren sowie jederzeit erweitern lässt und in ihrer höchsten Ausbaustufe den Einsatz biodynamischen Lichts auch im Standardbüro möglich macht.

Permanente Qualitätsprüfung im eigenen, referenzierten Lichtlabor «Wir können aber nicht nur HighEnd», betont Pieper und verweist auf weitere InnenbeleuchtungsNeuheiten, die sich auch bei schmalerem Budget als optimale Lösungen erweisen sollen, sowie auf eine neue Serie für den Aussenbereich. Um für alle Beleuchtungslösungen bei der Lichtqualität ein einheitlich hohes Niveau zu gewährleisten, achtet ESYLUX nicht nur auf ein sorgfältiges Binning der LEDs, sondern prüft alle lichtrelevanten Merkmale im eigenen, referenzierten Lichtlabor. Mit Standards begnügt man sich dabei nicht: So hat ESYLUX als einer der ersten Hersteller die eigene Messmethodik um die bei LEDs deutlich aussagekräftigere Farbqualitätsskala CQS erweitert. Die Farbkonsistenz der neuen Beleuchtungslösungen liegt innerhalb einer dreistufigen MacAdamEllipse und ist damit überdurchschnittlich hoch. Desgleichen gilt, dank präziser Ausrichtung an der Black-Body-Curve, für die Farbreinheit. «Wer in Sachen Innenbeleuchtung ernst genommen werden will», so Thorsten Pieper, «sollte schliesslich auch entsprechende Massstäbe anlegen.» L

Infos ESYLUX Swiss AG www.esylux.ch


Zuverlässig: Das Licht im Verlade- und Aussenbereich.

Weniger Leuchten, mehr Licht: die Mirona-LED als «Kraftpaket» leuchtet die neue SBB-Lagerhalle aus, in der vor allem Drehgestelle, Radund Bremsscheiben sowie sperrige Ersatzteile vorgehalten werden. (Bilder: Trilux)

SBB-Lagerhalle mit LED-Beleuchtung erzielt 63 Prozent Energieeinsparung

Umsteigen rechnet sich Olten zählt mit rund 80000 Fahrgästen täglich zu den wichtigsten Umsteigebahnhöfen der Schweiz. Zum reibungslosen Ablauf trägt auch die 2014 gebaute SBB-Lagerhalle bei. Für die zuverlässige und blendfreie Beleuchtung des schweren Geräts sorgt eine LED-Beleuchtung von Trilux – und «erleichtert» gleichzeitig den Energieverbrauch im Vergleich zu einem herkömmlichen System um 63 Prozent. Ursprünglich sollte ein konventionelles Beleuchtungssystem verbaut werden, so sahen es die Planungen 2011 vor. «Die LED-Technik erschien uns damals noch nicht ausgereift genug – machte aber in den Folgejahren sehr grosse Fortschritte», erläutert André Aeschbacher, Projektleiter der SBB. In der Bauphase entschied man sich dann im Zuge des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses, eine LEDBeleuchtungslösung zu installieren. Dabei setzte sich die von Trilux angebotene Lichtlösung mit dem robusten tiefbreitstrahlenden LEDFlächenstrahler Mirona durch. Die dimmbaren Leuchten wurden mit einer Tageslichtsteuerung gekoppelt. So kann das durch die Oberlichter fallende Tageslicht optimal genutzt werden. Dafür messen spezielle Sensoren Einfall und Stärke des natürlichen Lichts und steuern exakt

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den Anteil bei, der für das gewünschte Beleuchtungsniveau benötigt wird. Durch den Einsatz des Lichtmanagementsystems wird die Energieeffizienz der Lichtlösung nochmals um rund 30 Prozent erhöht.

63 Prozent Energiekosten eingespart Insgesamt spart die SBB durch den Umstieg auf LED 63 Prozent der Energiekosten im Vergleich zu einer herkömmlichen Beleuchtung ein. «Wir konnten der SBB eine LED-Lösung bieten, die im Vergleich zum Wettbewerb mit weniger Leuchten die gleichen Beleuchtungswerte erzeugte. Der etwas höhere Leuchtenpreis wurde durch den deutlich niedrigeren Energieverbrauch aufgewogen: Die Mirona-LED verbraucht 40 Prozent weniger Energie als das LED-Modell des Wettbewerbers», unterstreicht Markus Elmer,

Trilux-Geschäftsführer in der Schweiz. Das zahlt sich zügig aus: Bereits in fünf Jahren wird sich die Anlage amortisiert haben und spart dabei jährlich über fünf Tonnen CO2 ein.

Instandhaltungsaufwand ebenfalls reduziert Neben der hohen Effizienz sprechen auch die einfache Montage, die Wartungsfreundlichkeit und eine Lebensdauer von rund 100 000 Betriebsstunden für die Mirona-LED. «Der Instandhaltungsaufwand wird sich deutlich verringern», zeigt sich André Aeschbacher, Projektleiter der SBB, überzeugt. Auch in diese Richtung rechnet sich also der Umstieg auf LED. L

Infos TRILUX AG 8957 Spreitenbach www.trilux.com


Innovation

Sie setzen die Rahmenbedingungen – das Lichtbandsystem Traq die Antwort

Aller guten Dinge sind drei Das zukunftsweisende Lichtbandsystem Traq von Regent baut auf drei Säulen auf: die Tragschiene Traq Linear, die Lichttechnik Traq LED und das Zubehör Traq Equip wie beispielsweise Sicherheitsleuchten. Dank speziell entwickelter Dichtungen (optional) ist die Schutzart IP54 für das ganze Traq-System garantiert und stellt den normgerechten und sicheren Einsatz im Industriebereich sicher. In die Lichtleisten und Endkappen sind bereits Dichtungen integriert. Die Einspeiseöffnungen werden schnell und einfach mit einer mitgelieferten Tülle abgedichtet. Auch bei der Montage zweier Tragschienen Stoss an Stoss steht eine passende Dichtung bereit. Das intelligente Stromführungskonzept und die einfache Verbindungstechnik ermöglichen eine werkzeuglose Montage. Eine anwendungsspezifische Planung ist ebenso möglich wie die Integration in individuelle Lichtmanagementkonzepte.

Leuchte abgestimmte Linsentechnologie. Die eigens entwickelte Optik ist das Herzstück des Lichtsystems. Hohe Effizienz, gleichmässiges Licht und erstklassige Farbwiedergabe sind das Resultat. Drei auf unterschiedliche Anwendungen abgestimmte Abstrahlcharakteristiken garantieren die auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene perfekte Ausleuchtung. Mit der raumstrahlenden Lichtverteilung erfüllt sie den Anspruch an hochwertiges Licht. Und effizient ist Traq gleich mehrmals – mit bis zu 141 lm/W gehört es zu den effizientesten Lichtbandsystemen. Aufgrund höherer Lichtströme konnte die Anzahl der Lichtpunkte gesenkt werden. L

Eigens entwickelte Optik

Infos

Um die Möglichkeiten der LED voll auszuschöpfen, verfügt die Traq LED über eine speziell auf die

Regent Beleuchtungskörper AG 4018 Basel www.regent.ch

Das zukunftsweisende Lichtbandsystem Traq von Regent; hier die Langfeldleuchte «Traq Mood 2» mit der eigens entwickelten Optik als Herzstück des Lichtsystems.

Auf einen Blick • zukunftsweisende LED-Technologie • höchste Effizienz dank Linsenoptiken • kurze Montagezeit • hohe Lichtqualität • drei anwendungsspezifische Abstrahlcharakteristiken sowie eine raumstrahlende DiffusorVariante • flexible Leuchtenpositionierung • Erweiterungsbausteine und Module für einen grenzenlosen Ausbau • ein System für Stromversorgung, Steuerung und Notlicht • Einsatzbereiche Industry, Shop & Retail

Die Traq Equip-Notleuchte ist in die Tragschienen einfach erweiterbar. (Bilder: Regent)

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Innovation

«START LED HIGHBAY» – optimal für hohe Räume und höchste Effizienz

LED-Leuchte für «hohe» Ansprüche Mit der neuen Start LED Highbay bringt Havells Sylvania eine leistungsstarke LED-Leuchten-Serie auf den Markt, die in dieser Klasse neue Massstäbe setzt und ein energieeffizienter Ersatz für konventionelle Systeme mit Hochdruckentladungslampen ist. Konzipiert wurde die Start LED Highbay für den Einsatz in Industrie, Logistik, Produktion, Einzelhandel, in Flughäfen oder Rechenzentren. Aufgrund ihres weit nutzbaren Temperaturbereichs von –30 °C bis +50 °C ist sie ferner eine Alternative für hochpreisige Tiefkühlleuchten in Kühlhäusern oder für die Montage direkt unter Hallendächern prädestiniert, wo im Sommer über 40 °C herrschen können. Die Highbay erfüllt die lichttechnischen Eigenschaften der EN 12464-1 hinsichtlich der UGR-Werte in den Anwendungen bei 500 Lux (UGR 22) und 300 Lux (UGR 25). Das bedeutet, dass sie

Die neue «Start LED Highbay» Large mit 20 000 lm. (Bilder: Havells)

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auch für feine Montagearbeiten genutzt werden kann. Aufgrund der sehr flachen Ausführung eignet sie sich ebenfalls zur Anbringung in Hallen über Krananlagen. Selbst ein Einsatz unter Sprinkleranlagen ist möglich.

Systemeffizienz bei 114 lm/W Die Highbay-Serie wird in zwei Versionen und mit zwei unterschiedlichen Abstrahlwinkeln (55 und 85°) angeboten, um flexibel auf räumliche Verhältnisse reagieren zu können: In der High-Performance-Ausführung (190 W) liefert sie einen Lichtstrom von max. 21 573 lm und hat bei einer Auslastung von 70% eine Lebensdauer von bis zu 50 000 Stunden. Die Systemeffizienz liegt dann bei 114 lm/W. Sie ist damit eine energieeffiziente Variante herkömmlicher 400-W-HIDLampen. Die 95-W-Ausführung hat einen Lichtstrom von max. 10 758 lm (113 lm/W) und ist damit idealer Ersatz für 250-W-HID-Lampen. Alle Start LED Highbay-Leuchten haben eine neutrale Farbtemperatur von 4000 K und einen Farbwiedergabeindex von 80+ Ra. Die Start LED Highbay besteht aus einem runden, leichten MagnesiumGehäuse, das gleichzeitig als Kühlkörper dient. Sie sind mit einem Durchmesser von 280 mm und 400 mm lieferbar. Mit einem Gewicht von 2,5 kg – 4,5 kg, je nach Ausführung, zählen die Strahler zu den Leichtgewichten auf dem Markt. Dank der Ringösen ist die Pendelmontage mit Stahlseil oder Kette möglich. Beides bewirkt, dass die Montage der Leuchte deutlich einfacher und flexibel wird. Hinzu

kommt, dass mit der hohen Lebensdauer der LED-Technologie, die das 2,4 – 5-fache herkömmlicher Entladungslampen beträgt, die Wartungsin-

Die «Start LED Highbay» Small mit 100 00 lm Leistung. tervalle grösser werden und damit die Wirtschaftlichkeit ebenfalls steigt. Darüber hinaus sind die Strahler nach Standard IP65 besonders robust und wasserdicht. Das sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis und die richtungsweisende Technologie machen die Start LEDHighbay zur energieeffizienten und zuverlässigen Alternative zu konventionellen Beleuchtungslösungen für grosse Räume. L

Infos Havells Sylvania Switzerland AG 8052 Zürich www.havells-sylvania.com


Fachartikel

Dark-Sky Switzerland hat in der Schweiz die Lichtverschmutzung zum Thema gemacht

Dunkler Himmel?! Dark-Sky Switzerland (DSS) ist eine Non-Profit-Organisation, die für einen lebenswerten Umgang mit künstlichem Licht eintritt und gegen unsinnige und schädliche Lichtemissionen im Aussenraum kämpft. Der Verein entstand 1996 und ist die offizielle Schweizer Sektion der International Darksky Association (IDA). Roland Bodenmann, Lichtplaner SLG und Vorstandsmitglied DarkSky Switzerland erklärt zum Hintergrund von Dark-Sky Switzerland (DSS), einer Non-ProfitOrganisation, die über einen lebenswerten Umgang mit künstlichem Licht informiert: «Wir sind Mitglied der Schweizer Licht Gesellschaft (SLG) und Fachgruppe der Schweizerischen Astronomischen Gesellschaft (SAG). Finanziert werden wir aus Mitglieder- und Gönnerbeiträgen. Dark-Sky Switzerland legt das Schwergewicht auf die Reduktion von Lichtverschmutzung zum Schutz von Mensch, Fauna und Flora.» Wir setzen uns für einen bewussten Umgang mit Licht im Einklang mit Mensch und Natur ein. Unser Engagement soll der Erhaltung der biologischen Vielfalt, der natürlichen Umgebung und dem nachhaltigen Einsatz von Ressourcen dienen. Dem aktiven DSS-Team gehören Naturwissenschaftler, Architekten, Umwelt- und Elektroingenieure und Lichtplaner an. Wir zählen daneben

Die Habsburg bei Nacht ist zwar schön anzusehen, aber für die Insekten sind ...

auf die Mitarbeit von Freiwilligen, die sich engagiert für unsere Anliegen einsetzen.

Dienstleistungen Dark-Sky Switzerland (DSS) führt eine eigene Geschäftsstelle. Sie ist Anlaufstelle für Behörden und Betroffene. Deren Anliegen decken ein weites Spektrum ab und werden von uns im Rahmen unserer beschränkten personellen Kapazitäten so rasch als möglich bearbeitet. Je nach Aufwand und Komplexität stellen wir unsere Aufwendungen in Rechnung. Dienstleistungen, die wir aus Kapazitätsgründen nicht selbst erbringen können, geben wir an externe Partner weiter. Unsere Prioritäten sehen wir in der Unterstützung von kommuna-

len Behörden- sowie Umwelt- und Baufachstellen. Beispielsweise bringen wir beim BAFU bei der laufenden Überarbeitung der Vollzugshil-

Roland Bodenmann ist Lichtplaner SLG bei Hefti. Hess. Martignoni. Aarau AG und Vorstandsmitglied Dark-Sky Switzerland. (Bild: zvg)

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Fachartikel

... die Strahler ein Grab (hier bei Schloss Wildegg). (Bilder: Netzwerk Licht) fe Lichtemissionen unsere Anliegen in verschiedenen Arbeitsgruppen ein. Aber auch die Anliegen von Privatpersonen nehmen wir ernst. Leider ist bei privatrechtlichen Auseinandersetzungen oft schon ein hoher Eskalationsgrad erreicht, und wir werden als Parteienunterstützung etwa in einem Nachbarschaftsstreit angefragt. Wir verweisen dann auf geltende Gesetze und Normen, für juristische Ratschläge sind wir hingegen nicht zuständig. Ein weiterer wichtiger Teil unserer Öffentlichkeitsarbeit sind Referate für Gemeinden, Naturschutzorganisationen und Verbände. Diese Anfragen haben in den letzten Jahren markant zugenommen; wir sehen da einen klaren Trend zu gesellschaftlichem Bewusstwerden der Lichtemissions-Problematik. Geholfen haben dabei: die seit 2013

gültige SN/SIA-Norm 491 Vermeidung unnötiger Lichtemissionen im Aussenraum, der Bundesgerichtsentscheid bezüglich Nachbarschaftsstreit in Möhlin (Urteil 1C_250/2013 vom 12. 12. 2013) sowie der BGE bezüglich Perron-Beleuchtung des Bahnhofs Oberried (Urteil 1C.602/2012 vom 02. 04. 2014). Die rechtliche Seite ist heute um vieles klarer als noch vor wenigen Jahren.

Appell Eine kleine Umfrage bei führenden Lichtplanungsbüros hat bestätigt, dass sich die Branche der Lichtemissions-Problematik durchaus bewusst ist. Die SN/SIA 491:2003 ist bekannt und wird angewendet. Noch vieles kann aber verbessert werden. Eine wichtige Aufgabe der Lichtplaner liegt eben auch darin, Investoren, Bauherren und Architekten aufzuklären und von den ge-

sellschaftlichen und ökonomischen Vorteilen einer angemessenen gebauten und betriebenen Beleuchtung zu überzeugen. Gerade Hauseigentümer haben es in der Hand, lichttechnisch veraltete Beleuchtungsanlagen zu ersetzen. Darin liegt ein nicht zu unterschätzendes Reduktions-Potenzial. Bei einem Leuchtenersatz werden nicht nur Lichtemissionen verringert; dank besserer Lichttechnik und effizienteren Lichtquellen wird bei einer sorgfältig geplanten Anlage auch der Energie- und Wartungsaufwand substanziell reduziert. L

Infos Dark-Sky Switzerland 8135 Langnau am Albis www.darksky.ch Autor: Roland Bodenmann

«Beleuchtungstechnik für Praktiker» Gegenwärtig erlebt die Lichttechnik mit den LED und den OLED eine revolutionäre Dynamik. Nun tauchen bei Sanierungen ganz neue energetische und lichttechnische Aspekte auf. Das Entscheidungskriterium darf aber nicht nur die Anschlussleistung in W/m2 sein. Innerhalb des relevanten Normenwerkes hat der Planende viel Freiheitsraum. Dies bedingt aber eine gute Grundbildung. Mit der 5. Auflage von «Beleuchtungstechnik für Praktiker» geht der Autor H. R. Ris auf 472 Seiten, über 100 Tabellen und 400 Bildern auch auf die neuen Aspekte ein. Das Buch wendet sich an den Praktiker der Beleuchtungsplanung, also an den Planer, Techniker, Ingenieur und Architek-

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ten, aber auch an übrige Sachverständige, die wissen wollen, «wie man es macht». Es eignet sich als Lehrbuch wie auch als Nachschlagewerk und kostet 48.- EUR. Electrosuisse Verlag, www.electrosuisse.ch VDE Verlag, www.vde.de

Die 5. neu bearbeitete Auflage 2015 mit 472 Seiten undüber 100 Tabellen, 400 Bildern und Grafiken gilt als Standardwerk zur Beleuchtungsplanung. (Bild: Ris)


Innovation

Eltako Universal-Ferndimmer – die Komfortlösung mit Mehrwert cher Wechsel der Lampenart bietet keine Durch Dimmen werden nicht nur die geProbleme. Die Soft-Ein- und Soft-Aus-Funktiwünschten Lichtstimmungen erzeugt, sonon schont die Leuchtmittel und verlängert dern auch gleichzeitig die Energiekosten gederen Lebensdauer erheblich. Für besondesenkt und die Lebensdauer der Leuchtmittel wird verlängert. Die Auswahl dimmbarer Leuchtmittel ist deutlich grösser geworden. Die Eltako Universal-Ferndimmer bieten die ideale Lösung dazu. Durch die selbstständige Erkennung der Lastart auf der Position AUTO können wahlweise Halogenlampen, dimmbare Energiesparlampen oder dimmbare LEDs betrieben werden, ohne Einstellungen ändern zu müs- Eltako EB-Ferndimmer 400 W neu mit 230-Volt-Tasterklemmen sen. Auch ein nachträgli- zur Verbesserung der Funktionssicherheit.

re Ansteuerungen stehen die Stellungen LC 1 bis LC 3 mit speziellen Dimmkurven zur Auswahl. Falls Netzstörungen und/oder Induktionsspannungen die Installation beeinträchtigen, ist der neue EB-Universal-Ferndimmer EUD61NPN-230V (E-No 405 440 029) mit reinem 230-Volt-Tastereingang die geeignete Version. Dieses Gerät reagiert weit weniger auf induzierte Fremdspannungen. Mit den 230-Volt-Tasterklemmen wird die bisher notwendige Neutralleiterbrücke nicht mehr benötigt. Somit wird auch der Verdrahtungsaufwand verringert. Demelectric AG 8954 Geroldswil Telefon 043 455 44 00 www.demelectric.ch

100W C.V. LED-Driver GELO Dieser Constant Voltage AC/DC LED-Driver, Modell GELO von ROAL liefert 100 W / 24 V und ist in einem extrem schlanken Gehäuse mit nur 27 mm Höhe untergebracht. Ideal für den Einbau in Pfosten und Hohl-Profile für kommerzielle und industrielle LED-Be-

leuchtungen. Er bietet einen sehr weiten Eingangsspannungsbereich von 90 VAC bis 305 VAC und hat einen Wirkungsgrad von >90 %. Die Gehäuse-Betriebstemperatur darf –40 °C bis +90 °C betragen. Dieses Modell mit einer verstärkten Isolierung entspricht der Schutzklasse II und weist deshalb keinen Schutzleiter auf. Das Gehäuse ist aus Metall. Wird dieses floatend betrieben (nicht mit Erde verbunden), erfüllt dieser Driver Level B für die leitungsgebundene und ab-

gestrahlte Störaussendung nach EN55022, sonst Level A. Die EMV-Störfestigkeitsanforderungen nach EN 61547 werden ebenfalls erfüllt. Folgende Sicherheitsprüfungen können mit Zertifikat ausgewiesen werden: ENEC nach IEC/EN 62384; UL/cUL/usUL nach UL8750, CSA C22.2 No 250,UL 60950-1; CB für SELV; IEC/EN 61347-1, IEC/EN 61347-2-13 für unabhängiges Gerät für Lampen sowie den CENachweis. Eine Garantiedauer von 5 Jahren bestätigt die Güte dieses technisch hochklassigen Produkts. Altrac AG 8953 Dietikon Tel. 044 744 61 11 www.altrac.ch

Internationale Termine 5. Professional Lighting Design Convention Termin/Ort: 28.10. – 31.10.2015, Rom Infos: www.pld-c.com, www.urban-lightscape.com VDE/ZVEI Workshop «LED Anwendungen in der allgemeinen Beleuchtung» Termin/Ort: 05.11.2015, Sparda-Bank-

Hessen-Stadion, D-Offenbach/Main, Infos: www.vde.com, www.zvei.org Technology Briefing: «Innovationen mit Licht» Termin/Ort: 24.11.2015, PSI West Auditorium, Villigen (CSEM, Empa und PSI ) Infos: indico.psi.ch/event/Anmeldung

«ForumLED Europe» Termin/Ort: 07.12. – 08.12.2015, F-9463 Lyon Infos: www.forumled.com/led «Strategies in Light Europe» & «LuxLive 2015» & «lightspace dot london» Infos: www.sileurope.com, luxlive.co.uk, www.lightspace.london

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Innovation

Neues Ausbildungs- und Prüfungsprogramm: «European Lighting Expert (ELE)»

Erfolgreich mit Licht Mit dem Ziel, einen gemeinsamen Bildungsstandard zu etablieren, entwickelten die Lichttechnischen Gesellschaften Deutschlands (LiTG), der Niederlande (NSVV), Österreichs (LTG) und der Schweiz (SLG) in einem Kooperationsprojekt ein Ausbildungs- und Prüfungsprogramm, das den erfolgreichen Absolventen als «European Lighting Expert (ELE)» ausweist. Das Projekt ist wegweisend für daraus resultierende gemeinsame Aktivitäten und steht weiteren europäischen Lichtgesellschaften offen. Die rasanten Entwicklungen in Wissenschaft, Forschung, Technik und Anwendung in den Bereichen Licht und Beleuchtung in den vergangenen Jahren machen eine qualifizierte Aus- und Fortbildung durch unabhängige Institutionen wichtiger denn je. Je grösser das Interesse am Thema Licht, desto mehr Akteure mit unterschiedlichsten, vielfach nicht einschätzbaren Ausbildungshintergründen bieten ihre Dienste an. Die zunehmende Globalisierung erfordert darüber hinaus länderübergreifende Standards.

Der «European Lighting Expert» (ELE) Vor diesem Hintergrund haben die vier deutschsprachigen Lichtgesellschaften Deutsche Licht-

technische Gesellschaft e. V. (LiTG), Lichttechnische Gesellschaft Österreichs (LTG), Nederlandse Stichting voor Verlichtingskunde (NSVV) und die Schweizer Licht Gesellschaft (SLG) das Projekt «European Lighting Expert (ELE)» realisiert. Träger dieses Titels weisen sich als Lichtfachleute aus, die umfassende Kenntnisse in der Innen und/oder Aussenbeleuchtung praxisorientiert anwenden können. Umfang und Art des nachzuweisenden Kenntnisstands haben die beteiligten Gesellschaften gemeinsam erarbeitet. Eine erfolgreich bei den nationalen Lichtgesellschaften abgelegte Prüfung berechtigt zum Führen des Titels. Die ersten Prüfungen sind für 2016 vorgesehen.

Schulungsinhalte ELE Die Schulungsinhalte sind auf die Schwerpunkte Innen- bzw. Aussenbeleuchtung zugeschnitten. I. Sehen und Messen: Licht- und messtechnische Grundlagen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede beim Sehen und Messen von Licht, biologische Wirkungen von Licht. II. Lampen und Leuchten: Grundlegendes zur Lichterzeugung, zu Lampen und Leuchten sowie deren Einsatz, insbesondere LED-Technologie. III. Lichtsteuerung und Elektrotechnik (Innen- bzw. Aussenbeleuchtung): Lichtsteuerung und vernetzte Beleuchtung, Treiber und Betriebsgeräte für Beleuchtung, Elektroplanung, elektrische Netze und Schutzkonzepte, technische Anschlussbedingungen. IV. Lichtplanung – Entwurf (Innen- bzw. Aussenbeleuchtung): Entwurfstechniken für Beleuchtung, Beleuchtungsarten, Licht und Emotion, qualitative und quantitative Lichtplanung, Kunst- und Tageslicht. V. Lichtplanung – Entwurfsumsetzung (Innen- bzw. Aussenbeleuchtung): Planungsgrundlagen, Feststellen von Bedürfnis und Bedarf, Energieeffizienz und gutes Licht – ein Widerspruch? Lichttechnische Berechnungen, Lichtmanagement, Planungstools und Realität. VI. Betrieb von Beleuchtung (Innen- bzw. Aussenbeleuchtung): Prüfung auf Norm- und Planungsvorgaben, Finanzierung, Wartung, Sanierung, Lichtsteuerung in der Anwendung.

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ET Licht

Gleiche Anforderungen in allen beteiligten Ländern Kern des ELE bilden ein zentrales, öffentliches Register, in dem jeder European Lighting Expert verzeichnet ist, und ein internationales Qualitätsmanagement, das gleiche Anforderungen und Inhalte in den Prüfungen der verschiedenen Länder sicherstellt. Der registrierte European Lighting Expert besitzt theoretische Kenntnisse über Wahrnehmung und Wirkung von Licht, kennt die Möglichkeiten der Lichterzeugung und -lenkung und ist in der Lage, dieses Wissen praxisgerecht unter Beachtung der relevanten Gesetze und Regeln, der Ökologie und Ökonomie umzusetzen. Er kennt die aktuellen Be-


Innovation

triebsmittel und Lichtsteuerungen sowie deren Anwendung und er versteht die Bedeutung und die Grundlagen der Lichtgestaltung. Insbesondere besitzt er die Fähigkeit, die Erfordernisse der Lichttechnik, der Lichtplanung und benachbarter Fachgebiete, wie beispielsweise Elektrotechnik und Ergonomie sowie Gesetzes- und Normen-, Energie- und Umweltanforderungen interdisziplinär vernetzt zu planen und umzusetzen. Durch berufliche Tätigkeit und Weiterbildungen bleibt er auf dem neuesten Kenntnisstand. Die Registrierung zum European Lighting Expert ermöglicht die Einordnung von Lichtfachleuten und gibt Orientierung über ihre Qualifikation und den Leistungsgrad der Unternehmen, die Fachleute mit diesem Titel beschäftigen. LiTG, LTG, NSVV und SLG als herstellerneutrale, unabhängige Gesellschaften stehen mit ihrer Reputation hinter dem European Lighting Expert und garantieren das hohe

Niveau sowie den einheitlichen Kenntnisstand der registrierten Lichtfachleute..

Prüfung zum ELE durch das SLG College Im Rahmen des europäischen Programms wird die SLG aus ihrem bestehenden eigenen Schulungs- und Prüfungsprogramm eine Zusatzprüfung auflegen. Die Schulungen vermitteln optimal die benötigten Kenntnisse. Das Bestehen der Zusatzprüfung erlaubt die Registrierung zum European Lighting Expert.

treibern und Nutzern. Sie vermitteln zum einen theoretische Grundlagen für qualitativ hochwertige Beleuchtung – intensive Übungen aus der Praxis und aktuelle Beispiele ermöglichen darüber hinaus, die gelernten Inhalte zu ‹erproben›. Die didaktisch vorgebildeten Dozenten sind in der Wissenschaft oder der Wirtschaft tätig und bringen Aktualität und Erfahrung in die Seminare ein. Der ELE beherrscht ebenfalls die Inhalte der spezifischen Normen und der SLG Richtlinien. L

Das SLG-Schulungsprogramm In insgesamt drei Lehrgängen (à 3x2 Tage) haben Interessierte die Möglichkeit, sich die Grundlagen von Licht und Beleuchtung anzueignen und sich auf hohem Niveau in der Innen- und/oder Aussenbeleuchtung weiterzubilden. Die Kurse betrachten Licht und Beleuchtung nicht nur aus technischer und normativer Sicht, sondern auch aus der Perspektive von Gestaltern, Be-

Infos Schweizer Lichtgesellschaft (SLG) 3011 Bern www.slg.ch Deutsche Lichttechnische Gesellschaft e.V. (LiTG) www.litg.de europeanlightingexpert.org

Light + Building 2016

TERMINE SLG COLLEGE 2015/16 Lehrgänge und Fachkurse 2015/16 Lichtplaner 2 (Aussen) Do./Fr., 05./06.11., 19./20.11. und 02./03.12.2015 Notbeleuchtung Fr./Sa., 27./28.11.2015 Öffentliche Beleuchtung Mo./Di., 09./10.11.2015 Öffentliche Beleuchtung Mo./Di., 21./22.11.2016 Eclairage public Mo./Di., 05./06.12.2016 Planificateur Eclairagiste 1

6 Tage: 19.01.–24.02.2016 Lichtplaner 3 Innen/Aussen 6 Tage: 28.01.–26.02.2016 Lichtplaner 1 Innen/Aussen 6 Tage: 11.03.–30.04.2016 Lichtplaner 2 Aussen 6 Tage: 27.10.–12.12.2016 Lichtmessung Mo./Di. 15./16.02.2016 Schweizer Licht Gesellschaft (SLG) www.slg.ch/college

«Where modern spaces come to life: digital – individuell – vernetzt» unter diesem Motto steht die Light + Building 2016. Das verknüpfte Angebot aus Licht und Gebäudetechnik macht die Light + Building zur internationalen Leitmesse – mit einem in Tiefe und Breite einzigartigen Produktspektrum. Die Industrie zeigt intelligente Lösungen, zukunftsweisende Technologien und aktuelle Designtrends, die sowohl die Wirtschaftlichkeit eines Gebäudes erhöhen als auch den Komfort, das Sicherheitsbedürfnis, den Designanspruch und die Lebensqualität der Nutzer steigern. Alle Marktführer haben ihre Teilnahme an der Fachmesse vom 13. bis 18. März 2016 zugesagt, das Messege-

lände wird voll belegt sein. Die Trends im Leuchtenmarkt und der Einfluss von Licht auf den Menschen stehen ebenso im Fokus wie vernetzte Sicherheit, intelligente Haus- und Gebäudeautomation sowie effizientes Energiemanagement. Ein Schwerpunkt der Light + Building 2016 liegt auf den Innovationen im Bereich Sicherheitstechnik. Die Integration verschiedener Sicherheitssysteme wie Videoüberwachung oder Zugangskontrolle, deren Vernetzung und die Einbindung in die technische Gebäudeautomation im Smart Building und Smart Home sind wesentliche Aspekte, die sowohl die Branche als auch die Nutzer interessieren. www.light-building.com

ET Licht

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Inserenten/Firmen

Impressum 12. Jahrgang 2015 Herausgeber AZ Fachverlage AG | Neumattstrasse 1 5001 Aarau Tel. 058 200 56 50 | Fax 058 200 56 51 www.az-verlag.ch | www.etlicht.ch Partnerschaft SLG Schweizer Licht Gesellschaft, www.slg.ch Q- Publikation 2015: Auszeichnung zur Qualitätszeitschrift des Verbandes «Schweizer Presse»

Inserentenverzeichnis ET Licht 8 – 12 ammon ideen

56

Demelectric AG

65

Elektro-Material AG

39

Elektron AG

9

ERCO GmbH

13

Esylux Swiss AG Finder (Schweiz) AG Firalux Design AG Fischer Otto AG Havells Sylvania Switzerland AG

1, 2 71 50, 51 3 21

HS Technics AG

16

INOTEC

29

Osram AG

33

perdix gmbh PEWATRON AG

5 55

Philips AG

18

Puag AG

25

RECOM Power GmbH

43

Regent Beleuchtungskörper AG

53

Sankt Galler Stadtwerke

41

Swiss Point AG

31

Theben HTS AG Trilux AG

2 45

Geschäftsführer | Roland Kühne

Tulux AG Unidim GmbH

61

Verlagsleitung | Ratna Irzan

Waldmann Lichttechnik GmbH

35

Leitung Werbemarkt | Jürg Rykart Redaktionsleitung Markus Frutig, dipl.-Ing. Architekt (TU) TextConceptions, Rebbergstrasse 40 8102 Oberengstringen, Tel. 076 574 04 46 redaktion@etlicht.ch, www.etlicht.ch Verkauf | André Fluri Tel. 058 200 56 27, andre.fluri@azmedien.ch Administration | Corinne Dätwiler Tel. 058 200 56 16 corinne.daetwiler@azmedien.ch Layout | Pia Zimmermann Einzelpreis | 10.– CHF Druck | Vogt-Schild Druck AG Gutenbergstrasse 1, 4550 Derendingen COPYRIGHT Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Highlights sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner | CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB AZ Anzeiger AG AZ Verlagsservice AG AZ Fachverlage AG Atmosphären Verlag GmbH AZ Management Services AG AZ Regionalfernsehen AG AZ TV Productions AG AZ Zeitungen AG FixxPunkt AG Belcom AG Media Factory AG Mittelland Zeitungsdruck AG Vogt-Schild Druck AG VS Vertriebs GmbH Weiss Medien AG Dietschi AG TrisCom-Media AG Radio 32 AG AZ Vertriebs AG Zofinger Tagblatt AG

80

ET Licht | Inserenten/Firmen

Zumtobel Licht AG

7

4

Im Text erwähnte Firmen und Autoren Albert Studerus www.slg.ch 6 Alpiq InTec Ost AG www.alpiq.ch 19 Altrac AG www.altrac.ch 7 Andreas Bielawny www.synopsys.com 38 Andreas Wojtysiak www.osram.ch 10 BLS AG www.bls.ch 24 Dark-Sky Switzerland www.darksky.ch 75 Deloitte www2.deloitte.com 47 Demelectric AG www.demelectric.ch 77 Deutsche Lichttechnische Gesellschaft e.V. www.litg.de 78 EGT Gebäudetechnik GmbH www.egt.de 44 Electrosuisse-Verlag www.electrosuisse.ch 17, 76 Elektron AG www.elektron.ch 22 ERCO Lighting AG www.erco.com 52 ESYLUX Swiss AG www.esylux.ch 65, 70 Firalux Design AG www.firalux.ch 57 Frank Koster www.elektron.ch 22 FVB, Fachverband der Beleuchtungsindustrie www.fvb.ch 69 H.R. Ris 15, 76 Havells Sylvania Switzerland AG www.havells-sylvania.com 74 Hefti.Hess.Martignoni www.hhm.ch 75 Inotec Sicherheitstechnik (Schweiz) AG www.inotec-licht.ch 49 K. Dörflinger Gesellschaft für Elektroplanung mbH & Co. KG www.elektroplanung-doerflinger.de 44 LICHT www.LICHTnet.de 38 Luscher Architekten www.luscher.ch 6 M. Züblin AG www.zublin.ch 68 Markus Frutig www.textconceptions.ch 3, 6, 19, 24, 32, 38, 57, 60, 62 MCH Messe Schweiz (Basel) AG www.ineltec.ch, www.messe.ch 62 MK Illumination AG www.mk-illumination.ch 66 MSM Meyer Schmitz-Morkramer www.msm-architecture.com 44 nordlux GmbH www.nordlux.ch 68 OSRAM AG www.osram.ch 10, 15, 62 Otto Fischer AG www.ottofischer.ch 62 Pewatron AG www.pewatron.com 54 Philips AG Lightning www.philips.ch 47 Proflight AG www.proflight.ch 69 PSP Swiss Property/PSP Management AG www.psp.info 32 puag AG www.puag.ch 32 purEco LED AG www.pureco-led.com 68 REGENT Beleuchtungskörper AG www.regent.ch 69, 73 Roland Bodenmann 75 Sankt Galler Stadtwerke www.sgsw.ch 28 sixData GmbH www.sixdata.de 28 SLG/SLG College, Schweizer Lichtgesellschaft www.slg.ch/college 6, 78, 79 Spälti Elektro AG www.spälti.ch 64 Steinel GmbH www.steinel.com 32 Switzerland Global Enterprise, S-GE www.s-ge.com 19 Technische Universität Darmstadt www.lichttechnik.tu-darmstadt.de 28 Theben HTS AG www.theben-hts.ch 19 Tran Quoc Khanh www.lichttechnik.tu-darmstadt.de 36 Trilux AG www.trilux.com 60, 72 Tulux AG www.tulux.ch 64 VDE Verlag www.vde.de 76, 77 Wen Wu, Mean Well Europe B.V. www.meanwell.com 54 XNovum/Swiss Point AG www.xnovum.ch 24, 68 ZUMTOBEL Licht AG www.zumtobel.ch 44, 63


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