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CHF 12.–

8.2015

www.technica-online.ch www.marktspiegel.ch

fachzeitschrift für die fertigungstechnik und automation

s Tools und Tipp te en zi für die effi

Gewindeherstellung ab Seite 24

Kundenspezifische Antriebe

Wie Hersteller vorgehen und worauf sie achten

Mit Simulation ein Projekt retten

10

«Robotik ist sexy» Die Premiere der «automation & electronics 2015» ist erfolgreich verlaufen. Trendthemen waren Industrie 4.0, kollaborative Roboter oder Industrie-Apps.

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5-achsig in die «Vollen» Mit CAD-/CAM-Fertigungsprozessen und hoch automatisiertem 5-AchsenFräsen Massstäbe setzten in Flexibilität und Wirtschaftlichkeit.

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Pressen mit Servotechnik Schneidpressen mit Servoantrieben werden immer populärer, da ein elektrischer Antrieb beim Durchbrechen die Schnittschlagproblematik drastisch verkleinert.



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EDITORIAL

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Die Zwei-Produkte-Strategie In den letzten Ausgaben stand das Thema «Sparen» in unserer Fachzeitschrift im Fokus – und es verdient aufgrund der darauffolgenden Reaktionen einen weiteren Blick. Denn es zeigt sich immer wieder, dass die Unternehmen auf vielfältige Weise eine falsche Vorstellung von Kosteneinsparungen haben. Zu diesem Ergebnis kommt ebenfalls eine neue Studie der Unternehmensberatung h&z, die den Maschinen- und Anlagenbau in der DACH-Region unter die Lupe nahm. Es lohnt sich, die Studie genauer zu lesen, denn die Maschinenbaubranche steht erheblich unter Druck, und hier die Ursachen und Wirkungen zu verstehen, kann zu neuen Ideen führen. Den Grund für den erhöhten Druck nennt etwa die Hälfte aller befragten Maschinen- und Anlagenbauer in ihrer selbstkritischen Einschätzung: «Wir sind einfach zu teuer – und dies selbst unter Betrachtung der Lebenszykluskosten.»

«Ein Problem ist halb gelöst, wenn es klar formuliert ist.» John Dewey, US-amerikanischer Philosoph

Das selbstkritische Hinterfragen und die Suche nach Antworten sind ein wichtiger Prozess, um eine Firma vorwärtszubringen. Das Problem: Umgesetzt werden die Erkenntnisse selten. Und hier könnte die Studie Hilfe leisten, indem sie Hinweise gibt, warum und wie eine Transformation gemacht werden könnte. Ich möchte hier nur einen Aspekt aus der Studie hervorheben: den Premiumgedanken. Wir loben die Qualität über alles, sie erfüllt den Maschinenund Anlagenbauer in der Schweiz mit einem besonderen Stolz. Und doch: Will die DACH-Region auch im asiatischen Raum erfolgreich sein, müssen Hersteller über eine Segmentierung nachdenken. Denn inzwischen gehört der weltweite Maschinenbauumsatz den asiatischen Konkurrenten. Diese liefern oft nach dem «good enough»-Prinzip und gewannen so in den letzen sechs Jahren weitere

13 Prozent Weltmarktanteil hinzu und stehen nun gesamthaft bei 49 Prozent. Schlimm wird die Aussicht aber auch, wenn man bedenkt, dass auch im High-End-Bereich die asiatischen Hersteller ein immer grösseres Stück vom Kuchen abschneiden. Das führt die Studie zu zwei Gedankengängen, die das Thema «Sparen» aufnehmen: Zum einen müssen die hiesigen Maschinenund Anlagenbauer die Kosten senken. Das scheint auf den ersten Blick hart und kaum noch möglich. Aber, so die Studie, Firmen nutzen das globale Zuliefernetzwerk zu wenig, um z.B. auch Wissen von dort zu beziehen; anderseits steuern die Firmen die immer komplexer werdende Beschaffungslogistik nicht mehr optimal. Und überhaupt sei eine Kostenkontrolle mit den Werkzeugen wie «Design to Cost» (DTC) oder «Target Costing» (TC) noch immer kein Standard in der Branche. Doch noch ein Wort zum Premiumgedanken und einer Zwei-Produkte-Strategie. Sie überzeugt heute bereits einige Vorreiter. Denn sie haben bemerkt: Gerade am asiatischen Markt ist der hohe technische Reifegrad oft nicht gefragt. Man punktet sogar immer seltener mit dem Hinweis auf die tiefen Unterhaltskosten, auch weil die Dynamik des Marktes weiter steigt und der Produktlebenszyklus sich verkürzt. Das Fazit aus diesem Aspekt könnte so lauten: Neben einem hochspezifizierten Premiumprodukt ist die Einführung eines mittleren Segments die bessere Variante, als jedes Jahr eine neue, optimierte Version des bestehenden Produkts auf den Markt zu bringen. Dabei ist auch eine Angst vor einem Imageverlust unbegründet. Denn einerseits bedeutet eine Zwei-Produkte-Strategie heute nur, dass man die unterschiedlichen Märkte richtig einschätzt; anderseits kann man vorsichtshalber einen Imageverlust mit unterschiedlichen Marken für die einzelnen Märkte umgehen.

Eugen Albisser, Chefredaktor «technica»


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INHALTSVERZEICHNIS

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Antriebslösungen

Kundenspezifische Antriebslösungen sind gefragt. Die Redaktion der «technica» hat sich bei verschiedenen Antriebsherstellern umgeschaut, was dies im einzelnen Fall konkret heisst, kundenspezifisch zu produzieren, und wie sie dabei vorgehen.

1 Editorial 4 Nachrichten 7 Märkte: 10 Jahre Dihawag und Zecha 8 Der Paragraf: die Chemikalienverordnung

FACHMESSEN Composites Europe 9 Innovationen für den Leichtbau US-Wirtschaft treibt die Nachfrage nach Faserverbundmaterialien stark an Automation & Electronics 10 «Automations-Robotik ist sexy!» Innovationen und Wissens-Transfer aus der Automation, Robotik und Sensorik

FOKUSTHEMA Kundenspezifische Antriebslösungen 14 «Die richtigen Fragen stellen» Kundenspezifische Antriebslösungen im Fokus der «technica» – was steckt dahinter? 17 Lösungen vom Erdinneren bis zum Mars Kundenspezifische Antriebssysteme von Maxon Motor. Einblick in die Werkstatt 19 Die Grenzen des Machbaren ausloten Antriebssysteme im mittleren und höheren Leistungssegment, die alle Wünsche erfüllen

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Gewindeherstellung

Die Gewindeherstellung kann eine komplexe Aufgabe sein. Es gibt viele Methoden, ein Gewinde zu fertigen, und noch dazu unzählige Gewindearten – hier führt nur die Auswahl von richtigem Werkzeug und Anwendungsmethode zum gewünschten optimalen Ergebnis.

22 Mehr Komfort für Flugreisende Kundenspezifische Antriebe auch für den Einsatz über den Wolken

Gewindeherstellung 24 Das perfekte Gewinde Die Qual der Wahl: Das Gewinde bohren, fräsen, schneiden oder doch formen? 26 Produkte für das perfekte Gewinde Eine Übersicht von Gewindebohrern bis zu Metallerodierern für Werkzeugbrüche 28 Effizientes Gewindedrehen So dreht man ein mehrgängiges Flachgewinde in ein Aluminium-Werkstück

Mehrwert durch Simulation 31 Wie Simulation ein Projekt retten kann Solidworks Simulation im Einsatz bei der Firma Gebr. Bräm, Präzisionsmechanik 34 Marktübersicht Simulationssoftware Welche Firmen bieten welche Art der Simulationssoftware an? Grosse Übersicht 36 Dynamischer Zugriff auf HPC-Ressourcen Rechenzeit mieten und damit CAE-Berechnungen durchführen 38 Ein kurzer Schritt vom Modell zur App Comsol definiert mit Comsol Multiphysics 5.1 den Standard für das Design von Simulations-Apps neu

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Simulation

Die Firma Gebr. Bräm AG erledigte viele Arbeiten, die strömungstechnisch anspruchsvoll waren, und das ohne Simulationsprogramme. Dann aber hatte die Firma einen Auftrag, der so knifflig war, dass der Aufwand explodierte. Doch dann kam die Rettung – und seither wird simuliert.

40 Vom Rechner auf die Rennstrecke Entscheidenden Mehrwert durch wirklichkeitsgetreue Simulationen

FACHARTIKEL Werkzeugmaschinen 42 5-achsig in die «Vollen» Hermle-Bearbeitungszentren in der Einzelteilfertigung Werkzeuge 44 Der Rest muss auch weg Für schnelle Entfernung abgebrochener Werkzeuge gibt es Lösungen: die Erodiereinheit «Eromobil»

Automations- und Antriebstechnik 45 Basis für höchste Maschinenpräzision Gemeinsame Benutzereinheit mit «HiRes» behält die Übersicht in der Antriebsregelung 46 «Pressenproduktivität hoch Drei» Bis zu dreifache Hubzahl dank elektrischem Hauptantrieb

Periperie 48 Messtechnik misst Messtechnik Messtaster von Blum sorgen für die notwendige Genauigkeit


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INHALTSVERZEICHNIS

Messtechnik

Die Produktion von Handmessmitteln bedeutet hohe Anforderungen an die Genauigkeit der Werkstücke. Man braucht sozusagen hervorragende Messtechnik, die Messtechnik misst. Eine Lösung: Blum-Messtaster, die in den Bearbeitungszentren zum Einsatz kommen.

VERBÄNDE UND ORGANISATIONEN SVBF – Planung und Produktion 50 Wie innovativ sind Sie? Mit einem Innovationsaudit die eigene Innovationsfähigkeit analysieren 52 Fünf Irrtümer über Leadership Studie «Schweiz führt?!» zum Thema Leadership in der Schweiz

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fachzeitschrift für die fertigungstechnik und automation

Kundenspezifische Antriebe

Wie Hersteller vorgehen und worauf sie achten

Mit Simulation ein Projekt retten

53 Produkte 58 Lieferantenverzeichnis 62 Agenda – Ansys Conference – Europa Forum Luzern 2015 – Swiss Medtech Expo 63 In dieser Ausgabe/Impressum 64 Online: technica-online.ch

Die Premiere der «automation & electronics 2015» ist erfolgreich verlaufen. Trendthemen waren Industrie 4.0, kollaborative Roboter oder Industrie-Apps.

Mit CAD-/CAM-Fertigungsprozessen und hoch automatisiertem 5-AchsenFräsen Massstäbe setzten in Flexibilität und Wirtschaftlichkeit.

Schneidpressen mit Servoantrieben werden immer populärer, da ein elektrischer Antrieb beim Durchbrechen die Schnittschlagproblematik drastisch verkleinert.

ZUM TITELBILD:

Gewindedrehen mit Horn Das Einstechwerkzeug vom Typ 231 von Horn in Sonderausführung leistet bei der KnorrBremse SfS ganze Arbeit: CNCSpezialisten der Entwicklungsund Versuchswerkstatt am Standort München arbeiten damit Gewinde in Aluminiumwerkstücke ein – schnell, prozesssicher und in hoher Qualität. Anwenderreportage S. 28

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NACHRICHTEN

Schweiz ist Partnerland der Cebit 2016 Die Schweiz wird Partnerland der Cebit 2016 vom 14. bis zum 18. März. Damit stellt die Cebit als wichtigste Veranstaltung für Digitalisierung eine Nation in den Fokus, die beim Einsatz digitaler Technologien im weltweiten Vergleich führend ist. «Es gibt kaum ein Land, das sich so intensiv dem Thema Digitalisierung verschrieben hat – die Schweiz ist daher prädestiniert, das Partnerland der kommenden Cebit zu werden», sagte Oliver Frese, Vorstand der Deutschen Messe AG. «Die Schweizer Unternehmen und Institutionen werden mit ihrem exzellenten Know-how und hoch innovativen Lösungen der internationalen Cebit-Branche und ihren Anwenderindustrien starke Impulse verleihen», ergänzte Frese.

8.2015 technica

B&R zertifiziert Penta-Electric AG B&R Industrie-Automation AG und die PentaElectric AG in Münchenstein, bauen ihre bestehende Zusammenarbeit weiter aus. Der neue «Qualified Partner» von B&R ist ein Spezialist für das Engineering von Automationsprojekten insbesondere für die Automation von Prozessanlagen für die Branchen Chemie und Pharma. «Penta-Electric wird als Qualified Partner von B&R regelmässig über neue Funktionen sowie Produktentwicklungen informiert und erhält umfangreicheren Zugriff auf unseren technischen Support», meint Paolo Salvagno, Geschäftsführer der B&R Industrie-Automation AG. «Die enge Zusammenarbeit und die jährliche Requalifizierung garantieren, dass alle Partner auf dem neuesten Stand sind und B&R-Produkte optimal einsetzen können.» Martin Buchmann, Bereichsleiter Schulung & SupDas B&R «Qualified Partner»-Programm wurde port (rechts), B&R Frauenfeld gratuliert Martin Anfang 2012 von B&R ins Leben gerufen. Diesen Ücker, Abteilungsleiter Software von Penta-Electric Status erhalten diejenigen Partner, die langfristiAG zur Qualified-Partnerschaft. (Bild: B&R Automation) ge Unternehmensziele verfolgen, Kompetenz im Bereich der industriellen Automation mit B&RProdukten besitzen und besondere Leistungen etwa bei Schulungen, Support und Know-how vorweisen können. www.br-automation.com, www.penta-electric.ch

Neuer Vertriebsleiter bei Komet Group Stefan Pross ist neuer Vertriebsleiter bei der Komet Group. Der gebürtige Stuttgarter ist seit März im Unternehmen und verantwortet den Vertrieb von Komet in Deutschland, Österreich und der Schweiz. «Mit Stefan Pross als Vertriebsleiter werden wir vor allem unsere bisher eingeschlagene Strategie weiter verfolgen, Komet als innova-

Marius Felzmann, Cebit-Bereichsleiter der Deutschen Messe AG (l), und Ruedi Noser, Präsident von ICTswitzerland, anlässlich der Vertragsunterzeichnung zum Cebit-Partnerland Schweiz 2016. (Bild: Deutsche Messe / Rainer Jensen)

Die Schweiz gilt als eines der innovativsten Länder der Welt, sie ist international anerkannte Drehscheibe für Forschung und Entwicklung, eines der wohlhabendsten Länder der Erde – und nimmt bei der Bewertung von Digitalisierungsstrategien eine Spitzenposition ein. Rund 80 Prozent der Schweizer Unternehmen sehen laut einer aktuellen Studie von EY die Digitalisierung der Wirtschaft als Chance für das eigene Geschäft. Der Durchschnittswert anderer Nationen liegt bei gerade einmal rund 64 Prozent. Die Dachorganisation der Verbände der Informations- und Kommunikationstechnologie in der Schweiz ICTswitzerland freut sich über die Wahl des Partnerlands. «Dass wir von der Deutschen Messe AG eingeladen wurden, im Jahr 2016 das Partnerland der Cebit zu sein, ist eine Ehre und einmalige Chance, die wir nutzen müssen», sagte ICTswitzerland-Präsident Ruedi Noser. www.cebit.de

tiven und verlässlichen Anbieter von Prozesslösungen zu positionieren», so Dr. Christof Bönsch, Geschäftsführer der Komet Group. «Mit seiner Expertise im Direktvertrieb ist er genau die richtige Besetzung für diese Position», so Bönsch weiter. www.kometgroup.com

EOS und GF Machining Solutions kooperieren EOS, ein weltweiter Technologie- und Qualitätsführer für High-End-Lösungen im Bereich der Additiven Fertigung (AM), schliesst eine strategische Kooperation mit GF Machining Solutions ab. Ziel ist es, Kunden durch die Kombination der Technologien beider Unternehmen innovative Lösungen anzubieten. Die beiden Unternehmen haben vereinbart, sich auf die Bereiche Werkzeug- und Formenbau zu konzentrieren. Sie werden exklusive Lösungen für Formenbauer entwickeln – einem Markt, in dem GF dank seiner EDM-Maschinen, Hochgeschwindigkeitsfräsmaschinen und Automatisierungstechnologien eine führende Stellung innehat. Die additive Fertigungstechnologie bietet diesen Kunden die Möglichkeit zur Herstellung von Formeinsätzen mit oberflächennaher Kühlung. Dadurch wird eine kürzere Formabkühlungszeit ermöglicht Pascal Boillat, Leiter GF Machining Solutions (links), und somit eine Zyklusreduzierung beim Einspritzen mit Dr. Hans J. Langer, Gründer und CEO EOS Grupdes Kunststoffs erzielt. GF und EOS werden die adpe vor einem EOS M 290 System zur Additiven Ferditiven Fertigungsanlagen in den Produktionsprotigung aus Metall. (Bild: EOS) zess für Formeneinsätze integrieren, einschliesslich der erforderlichen Software- und Automatisierungsschnittstellen zu nachgelagerten Werkzeugmaschinen und Messanlagen. www.eos.info, www.gfms.com


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NACHRICHTEN

Erste Matlab Conference in Bern

Weniger Exportaufträge für ABB

Mit 150 Teilnehmern aus Industrie und Hochschulen bot die Matlab Conference in Bern erstmalig eine Plattform für Entwickler, Anwender und Forscher für einen intensiven Austausch über den Einsatz von Matlab und Simulink und insbesondere den modellbasierten Entwicklungsansatz. Äusserst zufrieden über den Verlauf des Tages zeigte sich Patrick Kaufmann, Country Manager von Mathworks in der Schweiz: «In unzähligen Gesprächen mit unseren Kunden äusserten diese den Wunsch nach einer Plattform, die es Ihnen erlaubt, von der Erfahrung anderer zu profitieren. Wir waren überzeugt, dass wir mit der Matlab Conference auch in der Schweiz eine entsprechende Plattform schaffen können, die diesen Austausch zwischen Nutzern aus verschiedenen Industrien und Domänen begünstigen würde.» www.mathworks.ch

ABB Schweiz erwirtschaftet im ersten Halbjahr 2015 unter erschwerten wirtschaftlichen Bedingungen und anhaltender Frankenstärke ein solides Ergebnis. Der Umsatz liegt bei 1,67 Milliarden Franken und sank damit im Vergleich zur Vorjahresperiode leicht um 3%. Der Bestellungseingang nahm um 7% ab auf 1,67 Milliarden Franken. ABB Schweiz werde die Stärkung der Innovationskraft und die Produktverbesserung weiterhin vorantreiben, um ihre Wettbewerbsfähigkeit auch in Zukunft zu erhalten. Remo Lütolf, Vorsitzender der Geschäftsleitung von ABB Schweiz: «Die Schweiz muss ferner weiterhin in ihre

Kampf gegen Produktpiraterie Erfolgreiche Razzien sind für Schaeffler ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Produktpiraterie und damit zum Schutz des Kunden. Vier Produktions-, Verpackungs- und Handelsbetrieben in Mumbai wurde kürzlich der Handel mit gefälschten FAG-Wälzlagern nachgewiesen. Dort konnten insgesamt tausende gefälschte FAG-Verpackungen, über 500 FAG-Wälzlager-Plagiate und diverse Maschinen beschlagnahmt werden. Die verantwortlichen Inhaber wurden verhaftet und die Strafverfahren eingeleitet. Die Inhaftierung der Verantwortlichen dient auch als Abschreckung in den Kreisen der Fälscher. www.schaeffler.com

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Standortvorteile investieren, wie etwa die exzellente Ausbildung in industriellen Berufen auf allen Ebenen und die sehr guten Infrastrukturbedingungen. Ebenso sollten wir die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht weiter einschränken.» ABB Schweiz spürte die Frankenstärke sowie die unsichere Marktlage in Europa und weiteren globalen Schlüsselmärkten und die daraus resultierende Zurückhaltung bei Investitionen. Unterstützt durch die neu eingeführte, kundensegmentorientierte Verkaufsorganisation konnten die Inlandsaufträge jedoch markant um mehr als ein Drittel gesteigert werden. www.abb.ch

Franken sorgt für Stimmungstief Die Exportstimmung unter den Schweizer KMU erreicht für das kommende Quartal ein Rekordtief. Dies zeigt die Quartalsumfrage von Switzerland Global Enterprise (S-GE) bei über 200 exportierenden Schweizer KMU. Fast drei Viertel der befragten KMU geben an, durch die Frankenstärke an Exportvolumen zu verlieren. Das Credit Suisse Exportbarometer zeigt, dass die ausländische Nachfrage weiterhin anzieht. Allerdings kommt sie als Folge der Wechselkurssituation nur abgeschwächt bei den

Schweizer KMU an. Allein gestützt auf ausländische Nachfragefaktoren sollte das Exportwachstum derzeit etwa 5 Prozentpunkte höher sein, als es tatsächlich ausfällt. Das Credit Suisse Exportbarometer, das die ausländische Nachfrage nach Schweizer Produkten abbildet, zeigt aktuell einen Wert von 1.04 an. Es liegt damit wie in den beiden Vorquartalen beim langjährigen Mittel von 1.00, was ein durchschnittliches Exportwachstum erwarten liesse. www.s-ge.com


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NACHRICHTEN

8.2015 technica

CEO wird Hauptaktionär

Deutliches Umsatzplus bei Trumpf

Roland Sigrist, seines Zeichens CEO der Qualitech AG in Mägenwil, ist nun auch zum Hauptaktionär der Firma geworden. Damit führt er das Lebenswerk des Firmengründers Herrn Rolf Wildberger weiter. Roland Sigrist verfügt über langjährige Erfahrung in der Unternehmensführung und leitet die Qualitech AG in der Position als CEO seit über einem Jahr. Herr Wildberger wird der Qualitech AG durch seinen Einsitz im Verwaltungsrat erhalten bleiben. Zuversichtlich ist Roland Sigrist, was die Zukunft seines Unternehmens angeht: Roland Sigrist (Bild: Qualitech) «Durch einige kundenorientierte Innovationen steht die Firma heute auf einem soliden Fundament. Die Qualitech AG deckt ein sehr breites Spektrum von Dienstleistungen in der Werkstoffprüfung, bei technischen Inspektionen sowie in anspruchsvollen Schweisstechniken ab und verfügt über gut ausgebildetes, qualifiziertes Personal. Dies ist eine wichtige Grundvoraussetzung und die Basis, um aus dieser Zeit der aktuellen Euro-Situation gestärkt herauszukommen.» www.qualitech.ch

Die Trumpf Gruppe kann im Vergleich zum Vorjahr erneut eine Steigerung bei Umsatz und Auftragseingang verbuchen. Um jeweils etwa 5 Prozent stiegen beide Werte im vergangenen Geschäftsjahr, das zum 30. Juni 2015 endete. Der Umsatz beläuft sich nach vorläufigen Berechnungen nunmehr auf 2,723 Milliarden Euro (Vorjahr 2,584 Milliarden Euro), der Auftragseingang liegt bei 2,825 Milliarden Euro (2,700 Milliarden Euro). «Besonders freut uns, dass wir den Wegfall des Geschäftsbereichs Medizintechnik in beiden Kennzahlen bereits im ersten Jahr nach dem Verkauf kompensieren konnten, noch dazu in einem insgesamt angespannten Marktumfeld», resümiert Dr. Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende

Universal Robots unter den «50 Smartest Companies» Tesla, Amazon, Apple und Universal Robots. Unter den «50 Smartest Companies» listet das Massachusetts Institute of Technology jährlich die 50 innovativsten Unternehmen der Welt auf. Universal Robots zieht in diesem Jahr erstmals auf Platz 25 mit in das Ranking ein; vorbei an grossen Firmen wie Philips und IBM oder dem Mitbewerber Rethink Robotics. Um sich für eine Platzierung im MIT Technology Review zu qualifizieren, muss ein Unternehmen innerhalb der vorangegangenen 12 Monate mit einem besonders ambitionierten und innovativen Geschäftsmodell sowie der dazu passenden Technologie überzeugen. www.universal-robots.com CH: www.bachmann-engineering.ch

Schnellere Auswahl der Werkzeuge Sandvik Coromant präsentiert seinen neuen umfassenden Hauptkatalog, der eine grundlegende Referenz für Ingenieure, Maschinenbediener und andere Experten aus der Produktions- und Fertigungsbranche darstellt. Der neue Katalog ist in die Kategorien «Rotierende Werkzeuge», «Drehwerkzeuge» und «Ersatzteile» eingeteilt und beinhaltet mehr als 35 000 derzeit verfügbare Werkzeuge. Für eine optimale Benutzerfreundlichkeit sind alle in dem mehrere tausend Seiten starken Katalog aufgeführten Produkte anhand von Anwendungsgebieten geordnet. Die detaillierten Produktbeschreibungen, technischen Daten, Anwendungstabellen und Schnittdatenblätter sind mit hochauflösenden Fotos und Darstellungen der Werkzeuge und Wendeschneidplatten kombiniert. Zudem führt der neue Katalog erstmalig alle Produktdaten gemäss des internationalen ISO13399-Standards. Diese Standardisierung ermöglicht eine transparente Kommunikation zwischen den Anwendern und vielen PLM, CAD, CAM und CNC Simulations- und Werkzeugmanagementsystemen. www.sandvik.coromant.com

der Trumpf Geschäftsführung. Der Entscheid der Schweizerischen Nationalbank vom 15. Januar 2015 hinterlässt aber auch bei Trumpf in der Schweiz seine Spuren. Hier ging der Umsatz nach vorläufigen Berechnungen um 7% auf CHF 671 Mio. (Vorjahr CHF 720,9 Mio.) zurück. Trotz der schwierigen Lage unterstützt Trumpf seine Kunden in der Schweiz seit dem 20. Januar 2015 mit der Gewährung eines Euro-Bonus. Dass Trumpf weiterhin auf den Standort Schweiz setzt, zeigt die Entwicklung des Mitarbeiterbestandes. Die Anzahl der Mitarbeitenden ist im Geschäftsjahr 2014/15 um 2% auf 788 Personen (Vorjahr 774) gestiegen. www.ch.trumpf.com

Roter Punkt für Crossbar Roboter 4.0 Beim Wettbewerb «Red Dot Award: Product Design 2015» hat Schuler für den Crossbar Roboter 4.0 zur Automation von Pressenlinien das Qualitätssiegel für gutes Design, den «Red Dot», erhalten. «Die glatten Oberflächen des Industrieroboters erscheinen makellos und fliessend», hiess es in der Jury-Begründung. «Das strahlende Weiss kommuniziert sauber ausgeführte Arbeitsabläufe.» Unterdessen hat Schuler zwei neue Modelle des Crossbar Roboters vorgestellt. Der Crossbar Roboter 4.0 S ist mit einer zusätzlichen Shift-Achse ausgestattet, mit der sich auch Toolings des Crossbar Feeders verwenden lassen, der zur Automation von Pressenlinien mit Der Crossbar Roboter von Schuler. (Bild: Schuler) Servo-Direkt-Technologie zum Einsatz kommt. Schuler kommt damit einem häufig genannten Kundenwunsch nach. Dank zusätzlicher Ausrüstung eignet sich der Crossbar Roboter 4.0 H auch für die Anwendung in der Warmumformung, beispielsweise zur Produktion formgehärteter Bauteile. www.schulergroup.com


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NACHRICHTEN

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10 Jahre Partnerschaft zwischen Dihawag und Zecha

Rabatt wegen Jubiläum Auf zehn Jahre erfolgreiche Partnerschaft können die Zecha Hartmetall-Werkzeugfabrikation GmbH aus dem deutschen Königsbach-Stein und Dihawag aus dem schweizerischen Biel zurückschauen. Anlässlich dieses Jubiläums bietet Dihawag die Universal-VHM-Hochleistungs-Mikrobohrer der ZechaPlus-Linie zu besonderen Konditionen an.

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ür die neue Plus-Linie hat Zecha die Serie 632 mit 8xD um eine kurze Variante mit 3xD – 632K – sowie um die 632X, eine Ausführung mit Innenkühlung, erweitert. Zusammen mit der neuen Serie 614, dem kurzen NC-Anbohrer, bietet Zecha damit den Kunden eine Vielzahl leistungsstarker Bohrer für den universellen Einsatz. Abhängig von der Serie sind die Spiralbohrer bereits ab Durchmesser 0,3 mm erhältlich. Alle Varianten sind für die Bearbeitung von Wolframkupfer, Kupfer, Aluminium, rostfreiem Stahl, Messing, Titan, Guss und Kunststoffen geeignet. Dank der kurzen, stabilen Ausführung der 632K-Bohrer eignen sich die Werkzeuge besonders, um optimale Planeten- und Zentrumsbohrungen für die Torx-Bearbeitung einzubringen. Die NC-Anbohrer der Serie 614 werden zumeist für allgemeine Anwendungen im Mikrobereich eingesetzt. Da der Zentrumschnitt besonders ausgelegt ist, sind sie ideal zur Anzentrierung von Bohrungen ab 0,1 mm. Anlässlich des Jubiläums zur zehnjährigen Zusammenarbeit mit Zecha bietet Dihawag die Universal-VHM-HochleistungsMikrobohrer der Plus-Linie zu besonderen Konditionen an.

(Bild: Zecha Hartmetall-Werkzeugfabrikation GmbH)

Zehn Jahre Zusammenarbeit mit Dihawag. Erwachsen aus dem Umfeld der Pforzheimer Uhrenindustrie und dessen Qualitätsansprüchen, hat sich Zecha zu einem wichtigen Hersteller für Präzisionswerkzeuge entwickelt. Mit der Kompetenz und Erfahrung aus 50 Jahren Firmengeschichte sind gerade extrem genaue VHM-Mikrowerkzeuge ab Durchmesser 0,02 mm die Stärke des Unternehmens. Neben einem breit gefächerten Standardprogramm bietet Zecha auch Sonderlösungen, die genau auf die jeweilige Anwendung hin abgestimmt sind. 2004 begann die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Dihawag und Zecha. Über die Jahre hat sich die Kooperation immer weiter vertieft und sich zu einer strategischen Partnerschaft entwickelt. Ergebnis der engen Zusammenarbeit sind zum Beispiel die Entwicklung und Standardisierung verschiedener ● Präzisionswerkzeuge für die Medizin-, Uhren- und Mikrotechnik. (ea)

DIHAWAG 2500 Biel, 032 344 60 60, info@dihawag.ch, www.dihawag.ch


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PARAGRAF

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Totalrevision der Chemikalienverordnung

Neue Begriffe wichtig für Haftungsfragen Seit dem 1. Juli ist die neue Chemikalienverordnung in Kraft. Die Schweiz passt die Chemikaliengesetzgebung regelmässig dem europäischen Recht an, um technische Handelshemmnisse zu vermeiden.

B

ei den Revisionen der Chemikalienverordnung (Verordnung über den Schutz vor gefährlichen Stoffen und Zubereitungen, ChemV) ging es um die gestaffelte Einführung des «Globally Harmonized Systems» (GHS) zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung für Chemikalien nach europäischem Vorbild, siehe Kastentext. Die ChemV wurde deswegen seit 2005 schon viermal revidiert, diesmal war eine Totalrevision notwendig. Damit wird die Einführung des GHS in der Schweiz abgeschlossen.

Neue Begriffe wichtig für Haftungsfragen. Es wurden neue Begriffe eingeführt, z. B. Händlerin oder berufliche und private Verwenderin. Diese Begriffe klären die Terminologie in den drei Amtssprachen und werden nun in der ganzen Verordnung, auf Deutsch in der weiblichen Form, verwendet. Diese Definitionen können für Haftungsfragen wichtig werden, auch wenn solche in der ChemV nicht geregelt sind. Aber nach dem Produktehaftpflichtgesetz gilt als Herstellerin jede Person, die sich als solche ausgibt, indem sie ihren Namen, ihr Warenzeichen oder ein anderes Erkennungszeichen auf dem Produkt anbringt. Also kann es für Haftungsfragen entscheidend sein, ob ein Unternehmen als Herstellerin gilt oder nur als Händlerin, die Stoffe, Zubereitungen oder Gegenstände in der Schweiz bezieht und unverändert gewerblich abgibt. Weitere Begriffe werden folgendermassen definiert: • Als berufliche Verwenderin gilt jede natürliche oder juristische Person, die Stoffe, Zubereitungen oder Gegenstände in der Schweiz bezieht, um sie zu Erwerbszwecken, für die Forschung oder für eine gemeinnützige Tätigkeit zu verwenden. • Als private Verwenderin gilt jede natürliche Per-

Das «Globally Harmonized Systems» (GHS) wurde auf UNO-Ebene entwickelt und muss in den einzelnen Staaten per Gesetz eingeführt werden. Die Verwendung des GHS ist für alle nach dem 1. Juni 2015 hergestellten Chemikalien obligatorisch. (Bild: Vladimir Liverts/iStockphoto)

son, die Stoffe, Zubereitungen oder Gegenstände zu Nichterwerbszwecken bezieht oder verwendet. • Als Händlerin gilt jede natürliche oder juristische Person, die Stoffe, Zubereitungen oder Gegenstände in der Schweiz bezieht und unverändert gewerblich abgibt. • Als Alleinvertreterin gilt jede natürliche oder juristische Person, die von einer Herstellerin mit Wohnsitz oder Geschäftssitz im Ausland zur Anmeldung eines Stoffs in der Schweiz bevollmächtigt ist und mehrere von ihr benannte Importeurinnen vertritt. Bestimmungen über gefährliche Stoffe. Einige Bestimmungen über neue Stoffe wurden präzisiert und angepasst. Im Anhang 7 ChemV werden neu 17 Stoffe aufgeführt, die in der EU durch Beschlüsse der Europäischen Chemikalienagentur als äusserst besorgniserregend eingestuft wurden. Die neue ChemV enthält unter anderen folgende Übergangsbestimmungen. Zubereitungen, die vor dem Inkrafttreten der vorliegenden Verordnung

Internationales Chemikalienrecht • Das «Globally Harmonized Systems» (GHS) wurde auf UNO-Ebene entwickelt und muss in den einzelnen Staaten per Gesetz eingeführt werden. Die Verwendung des GHS ist für alle nach dem 1. Juni 2015 hergestellten Chemikalien obligatorisch. • Die REACH-Verordnung (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) (EG) Nr. 1907/2006 trat in der EU 2007 in Kraft. • Seit 2009 gilt in der EU die CLP-Verordnung (Classification, Labelling and Packaging), die eine Ergänzung der REACH-Verordnung ist und jährlich revidiert wird. Damit wurde europaweit ein neues System für die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen eingeführt. Die CLP-Verordnung ist für Stoffe seit dem 1. Dezember 2010 verbindlich anzuwenden, für Gemische ab dem 1. Juni 2015. • Die europäischen Richtlinien 67/548/EWG (Stoffrichtlinie) und 1999/45/EG (Zubereitungsrichtlinie) wurden am 1. Juni 2015 aufgehoben.

nach der alten Chemikalienverordnung verpackt und gekennzeichnet worden sind, dürfen bis zum 31. Mai 2017 abgegeben werden, wenn für sie ein Sicherheitsdatenblatt nach der neuen ChemV erstellt und eine Meldung vorgenommen wird. Eine doppelte Kennzeichnung nach der alten und nach der neuen Verordnung ist nicht zulässig. Weitere revidierte Verordnungen. Am 1. September 2015 tritt die revidierte Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung (ChemRRV) in Kraft. Diese regelt den Umgang mit Stoffen und Produktgruppen, die ein Gefährdungspotenzial für Mensch und Umwelt beinhalten. Die revidierte Verordnung enthält Anpassungen an neues EU-Recht. In der Verordnung des EDI über die Einstufung und Kennzeichnung von Stoffen geht es um die Stoffe, bei denen Einstufung und Kennzeichnung von den Behörden vorgegeben ist. Die Verordnung wurde im Dezember 2014 angepasst. Für Stoffe, die in der EU-CLP-Verordnung aufgeführt sind, gelten die dort festgelegten Einstufungen und Kennzeich● nungen.

Information www.bag.admin.ch/themen/chemikalien Erläuterungen zur Totalrevision: www.admin.ch EU-CLP-Verordnung: www.umweltbundesamt.de www.reach-compliance.ch REACH-Verordnung: www.bag.admin.ch


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Composites Europe ●

Wachstum der US-Wirtschaft treibt u. a. die Nachfrage nach Faserverbundmaterialien stark an

Innovationen für den Leichtbau

FACHMESSEN

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FACHMESSEN

Zulieferer von Faserverbundwerkstoff-Lösungen für die Automobil- und Luftfahrzeugindustrie stehen im Fokus der internationalen Fachmesse Composites Europe. Dazu bringt die Messe Top-Unternehmen und Forschungsinstitute auf die beiden Sonderflächen «Product Demonstration Area» und «Industry meets Science». Die USA sind 2015 Partnerland der Messe.

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uf der Fachmesse zeigen 450 Aussteller aus 30 Nationen die neuesten Leichtbaulösungen und Innovationen der Verbundwerkstoff-Industrie u. a. für den Automobilbau, die Luft- und Raumfahrt, den Bootsbau, die Windenergie-Wirtschaft und den Bausektor. Im Mittelpunkt steht die Automatisierung der grossserientauglichen Fertigungsprozesse von CompositesBauteilen. 11 000 Leichtbau-Entscheider werden zur 10. Auflage erwartet. Organisiert wird die Composites Europe vom Messeveranstalter Reed Exhibitions in Kooperation mit dem europäischen Branchenverband «EuCIA», der AVK, dem VDMA Forum Composite Technology und der internationalen Fachzeitschrift Reinforced Plastics.

Von Carbon-Composites bis zu Basaltfasern: Zulieferer von Faserverbundwerkstoff-Lösungen für Flugzeughersteller stehen u. a. im Fokus der internationalen Fachmesse. (Bild: Reed/Behrendt & Rausch)

«1st International Composites Congress (ICC)». Den Auftakt zur Composites Europe 2015 bildet der «1st International Composites Congress (ICC)», der vom 21.–22. September 2015 im Internationalen Congresscenter Stuttgart stattfindet und von der Wirtschaftsvereinigung Composites Germany veranstaltet wird. Die Tagung bringt die führenden Composites-Experten aus ganz Europa zusammen und dokumentiert die Innovationen auf dem Gebiet der faserverstärkten Kunststoffe. Erstmals gibt es auch eine neue Konferenz für die Automotive-Industrie: Die «bio!CAR», organisiert vom Bioplasticsmagazine in Kooperation mit Messeveranstalter Reed Exhibitions, dem Nova-Institut und der AVK. Im Mittelpunkt stehen biobasierte Materialien im Automobilbau. Die Product Demonstration Area feiert in diesem Jahr, ebenso wie die Fachmesse für Verbundwerkstoffe, ein Jubiläum: Zum inzwischen zehnten Mal darf hier getestet, erforscht und vor allem angefasst werden. Jede Stunde demonstrieren Aussteller auf der Product Demonstration Area in Halle 7 ihre Exponate und Verfahren. Sonderfläche «Industry meets Science». Auf der Sonderfläche «Industry meets Science», die es nach ihrer erfolgreichen Premiere 2014 nun zum zweiten Mal unter der Regie vom Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) geben wird, geht es um neuste Entwicklungen und Highlights aus den Bereichen Prozesstechnik, Auslegung, Qualitätssicherung und Reparatur. Hier wird die gesamte Wertschöpfungskette von der Faserherstellung bis zur Qualitätssicherung abgedeckt. (mf) ●

Daten und Fakten Termin: 22.–24. September 2015 Öffnungszeiten: 22.–23.9.15, 09.00 –18.00 Uhr, 24.9.15, 09.00 –17.00 Uhr Ort: Landesmesse Stuttgart GmbH Veranstalter: Reed Exhibitions Deutschland GmbH, www.reedexpo.de Hallen 3, 5 und 7, Messepiazza 1, D-70629 Stuttgart Infos: www.composites-europe.com www.composites-germany.org www.bio-car.info


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FACHMESSEN

● Automation & Electronics

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Technische Innovationen, Wissens-Transfer und zukunftsorientierte Highlights aus der Automation, Robotik und Sensorik

«Automations-Robotik ist sexy!» Die Premiere der «Automation & Electronics 2015» Zürich für die Schweizer Automations- und Elektronikbranche ist für Aussteller und Messeveranstalter Easyfairs erfolgreich verlaufen. Aussteller äusserten sich zufrieden über den regen Zulauf von Fachbesuchern und die hohe Qualität der Anfragen. Trendthemen waren Industrie 4.0, kollaborative Roboter oder Industrie-Apps. M A R KU S FR U TI G, R E D A K TO R TE C H N I C A

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n der Premiere der «Automation & Electronics 2015» Zürich stellten viele Firmen und Verbände der Branche sowie Bildungseinrichtungen ihre Neuheiten, Lösungen, Dienstleistungskompetenzen u. v. a. zu Megathemen wie intelligente Automatisierungslösungen, digitale Vernetzung, Industrie 4.0 und Effizienz für die Herausforderungen von morgen aus. Ergänzt wurde die Fachausstellung durch ein interessantes Rahmenprogramm wie dem Maschinenbauforum von Sigmatek, der «Powerlink-Convention», der «Robotic Competition Zone» oder der ITG-electrosuisseFachtagung.

und Entwicklungen abholen und in einem Anforderungsprofil für diese Messe konsolidieren konnten. Es ist schön zu sehen, dass die Aussteller dies mit dem Veranstalter Easyfairs entsprechend umgesetzt haben. Diese Gemeinschaft, die sich schon sehr lange kennt – auch unter Wettbewerbern – und die zusammen entwickelte Plattform zielen nicht nur auf Content und Technologie ab, sondern auch auf Zusammenarbeit: Man tauscht sich aus, unterstützt und ergänzt sich. Dies ist nicht nur fürs Gelingen eines solchen Events von grosser Bedeutung, sondern auch für die Zukunft des zentralen Themas «Industrie 4.0» eine unabdingbare Basis! Erste Erfolge dazu wurden an der diesjährigen Automation & Electronics bereits gezeigt.»

Peter Balimann, CEO der Fanuc Switzerland GmbH: «Das Messekonzept besitzt einen guten Fokus auf die Automation und das komplette Zubehör zum gesamten Automations-Bereich und das finde ich sehr gut.» (Bilder: Markus Frutig)

«Brand» mit vielen Innovationen und Trends gesetzt. Siegbert Hieber, Geschäftsführer Easyfairs Switzerland, zog zur Premiere des Events ein positives Fazit: «Die Erstveranstaltung der Automation & Electronics ist aus unserer Sicht sehr erfolgreich verlaufen. Wir haben einen neuen Brand ins Leben gerufen und die Themen Automation und Elektronik in einer neuen Art und Weise am Schweizer Markt zusammengebracht, die es in dieser Form so noch nicht gab. Über 150 Aussteller und rund 2300 Besucher sprechen eine klare Sprache.» Gemeinschaftlich Visionen und globale Trends aufnehmen. Auch Markus Weber, CEO SNV Schweizerische Normen-Vereinigung und neuer Messeverantwortlicher bei Swisst.net ist mit dem Ergebnis des gemeinsamen Branchenevents zufrieden: «Das Wichtigste für uns als Swisst.net, Verband der MEM-Zulieferindustrie, ist, dass wir gemeinsam mit unseren Verbandsmitgliedern die neusten Trends

«Robotic Competition Zone»: spielerisch den Umgang mit Industrierobotik lernen. An der «Robotic Competition Zone» haben die Firmen Kuka Roboter Schweiz AG, Fanuc Switzerland GmbH und Elwitec GmbH das Thema «Menschen gegen Robo-

ter» auf spielerische, interaktive Weise in den Vordergrund gestellt. Peter Balimann, CEO Fanuc Switzerland GmbH bestätigt: «Unsere Mitarbeiter am Stand waren über die getätigten Kundenkontakte positiv überrascht. Das Messekonzept besitzt einen guten Fokus auf die Automation und das komplette Zubehör zum gesamten Automationsbereich und das finde ich sehr gut. Daher ist es auch eine interessante Messe für uns. Ein sehr grosses, aktuelles Thema sind kollaborative Roboter und diese Technologie wird in der Zukunft vermehrt eingesetzt. In der Schweiz sieht man den klaren Trend, dass der Automatisierungsmarkt sehr stark ist. Beim Maschinen- und Werkzeugmaschinenmarkt dagegen wird wegen dem starken Schweizer Franken relativ wenig investiert. Die Unternehmen überlegen regelmässig, wie man Kosten reduziert und dazu ist die Automatisierung ein Schlüssel. Gerade das Entladen von Maschinen ist eine Strategie, aber wir diversifizieren uns auch in andere Bereiche, wo wir die entsprechenden Produktlösungen haben.» Pierre Rottet, Verkaufsleiter Fanuc Switzerland ergänzt: «Ich bin mit gemischten Gefühlen nach Zürich gekommen, aber wir haben uns entschieden, in Zürich dabei zu sein, da in diesem Jahr im deutschsprachigen Bereich der Schweiz keine andere Technologiemesse stattfindet. Nach den zwei Messetagen muss ich jedoch sagen, dass ich angenehm überrascht bin! Wir haben jeweils besonders am Vormittag sehr starke Besucherfrequenzen von qualitativ interessanten Teilnehmern verzeichnen können, die bereits vorhandene Projekte im Bereich der Automations-Robotik mitgebracht haben. Dieses Thema war hier sehr gefragt und viele Firmen wollen in diesem Bereich investieren. Das war sehr positiv für uns!»

Kuka Schweiz-CEO Francesco Bocale: «Es war sehr erfreulich für uns zu sehen, wie die jungen Menschen Begeisterung entfalten konnten, sich mit den Automations- und Robotik-Themen auseinanderzusetzen. Denn die Automations-Robotik ist sexy!»


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Automations-Robotik begeistert auch Ingenieursnachwuchs. Kuka Schweiz-CEO Francesco Bocale war ebenfalls mit dem Erfolg der Premierenveranstaltung zufrieden: «Wir sind hier an der Automation & Electronics überraschend gut gestartet und unsere Besucherzahlen waren in der Quantität und der Qualität gut. Wir sind überrascht, weil diese neue Form dieser Messe ja eine Premiere war. Das sieht man auch am Resultat: Es waren nicht nur Besucher da, die am Stand schauen wollten, sondern die sehr gut vorbereitet und mit konkreten Projekten kamen und oftmals – verblüffender Weise – sogar mit Musterteilen aufgetaucht sind! Das war genial und hat sich für uns sehr gelohnt. Industrie 4.0 beschäftigt gerade viele und es ist das grosse Thema; hier sind wir mit unserem LBR iiwa (intelligent industrial work assistant)-Roboter voll und ganz mit dabei, denn das ist eine zukunftsweisende Richtung in der Robotik. Die Mensch-Maschine-Kooperation ohne umständliche Schutzumzäunung, die Handarbeitsplätze sehr einfach automatisieren kann, ist ein grosser Trend und genau die Richtung, in der wir uns als Kuka bewegen. Dazu haben wir auch an der «Robotic Competition Zone» den Nachwuchs-Ingenieur von morgen ansprechen wollen. Es war sehr erfreulich für uns zu sehen, wie die jungen Men-

Automation & Electronics ●

FACHMESSEN

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Thomas Ehrat, Leiter Verkauf Baumer Electric AG: «Was wir auch positiv bemerkt haben war, dass im Bereich der Bildung Studenten und Schulabgänger angezogen worden sind, was ein sehr interessantes Mischungsverhältnis mit den Fachbesuchern für diese Messe-Premiere ergab.»

schen Begeisterung entfalten konnten, sich mit den Automations- und Robotik-Themen auseinanderzusetzen. So konnten auch sprichwörtlich mehrere Fliegen auf einen Schlag erledigt werden, was einerseits den Technologietransfer anbelangt, aber auch die Berufswahl für die zukünftigen Berufsleute unterstützen konnte. Denn die AutomationsRobotik ist sexy!» Megathemen wie Industrie 4.0 oder Industrial Internet of Things. Für Christian Moser, Geschäfts-

führer National Instruments Schweiz stand fest, «dass das neue Format der Automation & Electronics sehr gut ist und bedeutend mehr Besucherfrequenzen generiert hat, als das Format vor zwei Jahren. Die Synergie mit dem Swisst.net-Verband und dem Messeveranstalter Easyfairs zu nutzen, ist meiner Meinung nach ein voller Erfolg. Ich war seit Anbeginn davon begeistert, dass man sich gefunden hat und ich habe mich sehr auf diese Messe gefreut. Umso schöner ist es für uns, dass die Resonanz bei den Besuchern entsprechend gut >>


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FACHMESSEN

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angekommen ist und ein guter Traffic generiert werden konnte. Für uns wurden die Erwartungen übertroffen und wir sind zufrieden. Zu unserem Stand kamen auch viele neue Besucher, die unser Unternehmen noch nicht so genau kannten. Daher war das auch eine gute Gelegenheit, uns hier zu präsentieren. Die Megathemen wie Industrie 4.0 oder Industrial Internet of Things sind eindeutig Themen, die auch zur Meinungsbildung beitragen, damit dies mehr in der Branche verankert werden kann. Die konkrete Umsetzung und Realisierung ist dann ein

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uns sehr, dass wir hier mit unserem Plattformbasierten Ansatz den Erfolg unserer Kunden mitentscheidend voranbringen!» Messe für Anwender und Entwickler. Pietro Zanoni, Produktmanager Industriesteuerungen, Siemens Schweiz AG und Messebeirat Swisst.net war ebenfalls zufrieden mit dem neuen Gesamtkonzept: «Wir spüren, dass sich die Messe zwar noch in einer Konsolidierungsphase befindet, aber innerhalb der Branche eine bedeutende Stellung für Anwender und Programmierer erlangen kann. Wir wün-

Christian Moser, Geschäftsführer National Instruments Schweiz: «Industrie 4.0 oder Industrial Internet of Things sind eindeutig Themen, die auch zur Meinungsbildung beitragen, damit dies mehr in der Branche verankert werden kann.»

nächster Schritt und wir sind hier auf einem guten Weg, zusammen mit den unterstützenden Branchen-Verbänden. Immer mehr Kunden kommen auf uns zu, um modulare, flexible und zukunftsträchtige Plattformlösungen zu erhalten, statt einzelne, isolierte Problemlösungen. Das sind oft auch Kombinationen von Steuerung mit Antriebstechnik, Bildverarbeitung und Messtechnik. Es freut

schen uns genauso eine Messe, die Anwender und Entwickler anspricht und sich mit anderen Veranstaltungen optimal ergänzt. Daher leisten wir als Siemens Schweiz unseren Beitrag dazu. Alles steht und fällt mit den Besucherzahlen – und mit diesen waren wir hier in Zürich sehr zufrieden. Die Besucher haben sich am Stand besonders auf Neuigkeiten fokussiert und dementsprechend wa-

ren wir auch aufgestellt. Mit «Simatic to go» – Automatisierungstechnik für unterwegs – haben wir beispielsweise Industrie-Apps präsentiert, die noch nicht so bekannt sind, aber von den Besuchern äusserst positiv aufgenommen wurden. Dies ist ein weiterer Bereich, in dem wir umfassende Industrie 4.0-Lösungen bieten können. An unserem Marktstand konnten die Messebesucher zudem Produkte live testen und das hat ihnen ebenfalls sehr gut gefallen.» «Powerlink-Convention» für Trends und Neuheiten. Ethernet Powerlink ist weltweit führend bei Echtzeit-Ethernet basierenden Feldbustechnologien. Paolo Salvagno, Geschäftsführer B&R Schweiz und Messebeirat von Swisst.net war zufrieden mit dem Sonderevent Powerlink Convention und auch erfreut über das Interesse der Messe-Fachbesucher aus beiden Welten der Automation & Electronics: «Das Feedback unserer Besucher ist fast einheitlich positiv, da das neue Format sehr übersichtlich ist und geschätzt wird. Die meisten Kundenbesuche kamen aus dem Bereich Automation», so Paolo Salvagno. «Meiner Meinung nach wäre es für die Zukunft optimal, den Übergang zwischen Automation und Elektronik noch mehr zu betonen, sodass der Elektronikbereich seitens Besucher stärker wahrgenommen werden kann. An der «Powerlink-Convention» wurde deutlich aufgezeigt, dass Powerlink breit etabliert und sehr vielfältig in verschiedensten Branchen und Applikationen einsetzbar ist. Die interessanten Anwenderberichte wie zum Beispiel der von der Schweizer Post oder von der Firma Neratec Solutions zeigten auf, dass Powerlink sehr einfach zu implementieren ist.» Erfolgreiche Zukunftssicherung mit Sensorik und Elektronik. Dass das Rezept vom Messeveranstalter


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Pietro Zanoni, Produktmanager Industriesteuerungen, Siemens Schweiz AG und Messebeirat Swisst.net: «Mit ‹Simatic to go›- Automatisierungstechnik für unterwegs – haben wir beispielsweise Industrie-Apps präsentiert, die noch nicht so bekannt sind, aber von den Besuchern äusserst positiv aufgenommen worden sind.»

Easyfairs und dem Swisst.net aufging, die Automations- mit der Elektronikwelt zu verbinden, bestätigte auch Thomas Ehrat, Leiter Verkauf Baumer Electric AG: «Der erste Messetag war am

Automation & Electronics ●

Anfang etwas verhalten, aber insgesamt sind wir sehr zufrieden – auch von der Qualität der Besucher. Was wir gegenüber anderen Formaten auch positiv bemerkt haben, war, dass im Bereich der Bildung – also Hochschulen und Fachhochschulen – Studenten und Schulabgänger angezogen worden sind, was ein sehr interessantes Mischungsverhältnis mit den Fachbesuchern für diese Messe-Premiere ergab. Auch der Standort hier in Zürich und andererseits in Lausanne war gut, wenngleich das Einzugsgebiet hier in Zürich auch mit Ostschweizer Besuchern besonders positiv ist. Daher sind wir sehr zufrieden, wie die Automation & Electronics lief. Mir bleibt besonders gut in Erinnerung, dass man den Elektronikbereich in das Gesamtkonzept eingeschlossen hat und ich so zahlreiche Stände von Firmen sehen konnte, die man sonst in diesem Bereich nicht antrifft. Dies brachte uns auch Besucher an den Stand, die uns beispielsweise weniger gut oder noch gar nicht kannten, und führte zu guten Gesprächen und Neukontakten. Das ist besonders positiv und ein sehr guter Erfolg.» Die Automation & Electronics Zürich 2017 wird am 21. und 22. Juni 2017 wieder in der Messe Zürich ● stattfinden.

FACHMESSEN

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ERWÄHNTE FIRMEN BAUMER ELECTRIC AG www.baumer.com B&R INDUSTRIE-AUTOMATION AG www.br-automation.com FANUC SWITZERLAND GMBH www.fanuc.eu KUKA SCHWEIZ AG www.kuka-roboter.ch NATIONAL INSTRUMENTS GMBH www.switzerland.ni.com SIEMENS SCHWEIZ AG www.siemens.ch/industry SNV SCHWEIZ. NORMEN-VEREINIGUNG www.snv.ch SWISS TECHNOLOGY NETWORK – SWISST.NET www.swisst.net EASYFAIRS SWITZERLAND GMBH www.easyfairs.com


Fokusthema

Kundenspezifische Antriebslösungen

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Kundenspezifische Antriebslösungen im Fokus der technica – was steckt dahinter?

FOKUSTHEMEN «Die richtigen Fragen stellen»

Moderne Produkte werden immer individualisierter und passend auf die Kunden-

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«Die richtigen Fragen stellen!» Für Lösungen vom Erdinneren bis auf den Mars Die Grenzen des Machbaren ausloten Mehr Komfort für Flugreisende

Gewindeherstellung 24 28

Das perfekte Gewinde Effizientes Gewindedrehen

Mehrwert durch Simulation 31

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Wie Simulation ein Projekt retten kann Marktübersicht Dynamischer Zugriff auf HPC-Ressurcen Ein kurzer Schritt vom Modell zur App Vom Rechner auf die Rennstrecke

bedürfnisse zugeschnitten. Daher sind auch immer mehr kundenspezifische Antriebslösungen gefragt, die sich an individuellen Gegebenheiten, wie Platz, Ergonomie, Effizienz oder ganz einfach zur Abhebung von der breiten Masse optimal eignen. Die Redaktion der «technica» hat sich bei verschiedenen Antriebsherstellern umgeschaut, was dies im einzelnen Fall konkret heisst, kundenspezifisch zu produzieren. M A R KU S FR U TI G, R E D A K TO R TE C H N I C A

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ehr Flexibilität, eigenes Design und dazu ein individuelles Auftreten sind nur einige Beispiele, wie sich moderne Maschinenbauunternehmen mit ihren Kreationen vom Markt abheben. Doch was bedeutet Individualisierung überhaupt für Antriebshersteller?

Tipp: standardisierte Optionen. ABB Schweiz AG bietet beispielsweise im Engineering Dienstleistungen an, die die Bereiche Motoren, Frequenzumrichter und Schaltschrankbau umfassen. Uwe Przywecki, Produktmanager und Applikationsingenieur Drives ABB, erklärt dazu: «Es gibt viele standardisierte Optionen im Bereich Motoren und Frequenzumrichter, die in den meisten Fällen der geforderten kundenspezifischen Individualität gerecht werden. Wenn es Anforderungen gibt, die in unserem Portfolio nicht mit standardisierten Optionen abgedeckt werden können, bieten wir ein erweitertes individualisiertes Engineering unserer Produkte am Markt an.» Standardkomponenten werden laut Przywecki bei ABB folgendermassen in kundenspezifi-

sche Lösungen integriert: «Im Prinzip hat jede Kundenlösung kundenspezifische Anforderungen. Wir versuchen durch standardisierte Optionen unsere Produkte kostenoptimiert auf den Bedarf anzupassen.» Przywecki rät bei kundenspezifischen Antriebslösungen allgemein: «Genaue Spezifikationen der Anforderungen und Bedürfnisse der Applikation sind Grundvoraussetzung für den optimalen Zuschnitt der Komponenten bzw. des Systems auf die Applikation. ABB prüft zusammen mit dem Kunden die Anforderungen der kundenspezifischen Antriebslösungen auf Plausibilität und auch auf Notwendigkeit

Beispiel für kundenspezifische Antriebssysteme im Bereich Anlagenbau: Synchron-Permamentmagnetmotoren Dyneo (WP26) im Einsatz des Zürcher Heizkraftwerks Hardau in der Bullingerstrasse für die Kältemittelverdichtung. (Bild: CT)


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Uwe Przywecki, Produktmanager und Applikationsingenieur Drives ABB betont, um das Optimum des Preis-Leistungs-Verhältnisses zu erreichen, und die Anforderungen vollumfänglich zu erfüllen, muss man «die Anforderungen und Applikationen genauestens verstehen, um die richtigen Fragen stellen zu können». (Bild: ABB)

und Vollständigkeit, um das Optimum des Preis-Leistungs-Verhältnisses zu erreichen und die Anforderungen vollumfänglich zu erfüllen. Das bedeutet für das Engineering von ABB aber auch, die Anforderungen und Applikationen genauestens zu verstehen, um die richtigen Fragen stellen zu können.» Problemlöser und kundenspezifische Lösungen als Differenzierungsmerkmal. Die Alfred Imhof AG beispielsweise bietet kundenspezifische Lösungen in verschiedenen Bereichen ihres Leistungsportfolios an. Das Unternehmen unterscheidet hierbei drei Ebenen: Antriebslösungen, Applikationslösung und Systemlösungen. Francesco Augello, Marketingleiter erklärt: «Entsprechend der Ebene werden Motoren, Getriebe, Umrichter oder Steuerungen, Engineering etc. und final dann auch Dienstleistungen und Simulationen/Visualisierungen genutzt und angepasst, um eine kundenspezifische Lösung optimal zu gestalten.» Er betont weiter: «Dies haben wir schon immer als Differenzierungsmerkmal gepflegt. Grundsätzlich verstehen wir uns daher als Problemlöser, sodass von >>

Francesco Augello, Marketingleiter Alfred Imhof AG: «Wir setzen nur dort spezialisierte Produkte ein, wo zusätzlicher Kundennutzen generiert werden soll, ansonsten versuchen wir aus Kosten- und Vereinfachungsgründen möglichst mit dem Standardangebot der SEW zu arbeiten.» (Bild: Markus Frutig)


Fokusthema

Kundenspezifische Antriebslösungen

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Beginn an versucht wird, aus den gegebenen Möglichkeiten des SEW-Baukastensystems eine für den Kunden optimale Lösung zu erstellen.» Auf der Ebene des Antriebs bzw. Getriebemotors können bei diesem Unternehmen individuelle Antriebslösungen mit Sonderkonstruktionen realisiert werden, «wobei der absolut grösste Teil an ‹kundenspezifischen Anpassungen› aus dem SEW-Baukasten bedient werden können», erzählt Augello. Im Bereich der Applikationslösungen bietet der Antriebsspezialist die «Konzeption/Erstellung/Technologieunterstützung bei der Programmierung/Algorithmenerstellung/Struktur für spezielle Motion Control-/Antriebskonzepte. Komplett individualisiert wird bei Maxolution-Systemlösungen, die eine optimale Lösung gleich für ein komplettes Subsystem einer Maschine oder Anlage bieten. Die Umsetzung erfolgt dann auch nicht mehr als reiner Produktverkauf sondern im Rahmen einer eng mit dem Kunden verzahnten Projektabwicklung», so Augello weiter. Auch Alfred Imhof bedient sich eines Baukastens, mit dem das Unternehmen kosten- und zeiteffizient individuelle Kundenwünsche so weit wie möglich optimiert. Augello: «SEW ist sicher eines der ersten Unternehmen gewesen, welches einen modularen Baukasten von Getriebemotoren und in der Folge auch von Elektronik, von Serviceleistungen etc. bereitgestellt hat. Auf dieser Basis arbeiten wir aus dem bestehenden ‹Standard-Baukasten› der SEW. Die Systemlösungen jedoch setzen zum Teil auf nochmals spezialisierten Systemprodukten auf, insofern haben wir einen Baukasten, dessen Produkte sich stark für Systemlösungen eignet, aber in geeignetem Umfeld.» Für ihn ist klar: «Wir setzen nur dort spezialisierte Produkte ein, wo zusätzlicher Kundennutzen generiert werden soll, ansonsten versuchen wir aus Kosten- und Vereinfachungsgründen möglichst mit dem Standardangebot der SEW zu arbeiten.» Die Punkte, in denen sich Alfred Imhof von seinen Mitbewerbern abhebt, sind folgende: «Gezielt abgestimmt auf das Nutzenprofil des Kunden durch: Engineering von Spezialisten auf Basis gezielter Kunden-/Endkundenvorgaben, damit neben Produkteigenschaften auch bestimmte Lösungsmerkmale erreicht werden, was final mit professionellem Projektmanagement umgesetzt wird.» Als Kunde sollte man besonders darauf achten, wenn man kundenspezifische Antriebslösungen wünscht. Augello weiter: «Bei Lösungen, die in kritische Teile der Wertschöpfungskette des Kunden-/ Endkunden gehen, sehen wir die folgenden Faktoren als beachtenswert an: • Unternehmensstabilität des Lösungsanbieters (Grösse, Globalität, Servicefähigkeit, Langlebigkeit etc.). • Innovationskraft und Fähigkeit diese in Wettbewerbsvorsprung in den kundenspezifischen Lösungen zu wandeln. • Professionelle Projektanbahnung und Abwicklung.

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• Präzision in der Erfassung von Kundenanforderungen und Flexibilität bei deren Wandlung in innovative Systemkonzepte.» Zukunftsorientierte Smart & Green-Lösungen. Das ganz Besondere bei den Lösungen für kundenspezifische Antriebslösungen von Alfred Imhof AG ist laut Augello: «1. massgeschneidert auf kundenspezifische Anforderungen, 2. alternativ und innovativ statt: ‹gleich gut – anders besser›, 3. Komplettbetreuung über den gesamten Lebenszyklus, von der Lösungsfindung, über globale Bereitstellung, Projekt Management und Abwicklung, Training bis zur Wartung sowie 4. zukunftsorientierte Smart & Green-Lösungen.» Kundenspezifisches Design oft im Bereich Elektronik/Software sowie Schaltschrankbau angefragt. Control Techniques/Emerson Industrial Automation bietet mit den Produkten Leroy Somer und Control Techniques eine Vielzahl von kundenspezifischen Antriebslösungen über drehzahlveränderbare AC- und DC-Antriebe sowie Servoantriebs- und Stromrichtertechnik für gewerbliche und industrielle Anwendungen in praktisch allen Bereichen an. Hansjörg Biland, Antriebsexperte und Sales Manager Process Industry erklärt: «Innerhalb der Elektronik wird sehr viel im Bereich der Software sowie Schaltschrankbau und innerhalb der Mechanik mit

einem kundenspezifischen Design respektive Konstruktion angeboten. Speziell bei den mechanischen Antrieben (Motoren und Getriebe) spricht man von einem Anteil von fast 50%.» Ein konkreter Baukasten ist laut Biland «anhand einer sehr grossen Vielzahl von Möglichkeiten sehr aufwändig und komplex. Aus diesem Grund wurde ein Online-Konfigurator entwickelt, der es unseren Kunden ermöglicht, ihr passendes Produkt schnell und effizient zu konfigurieren.» Der Online-Konfigurator hilft den Kunden, sehr schnell und kompetent Antriebskomponenten für Ihr System auswählen zu können. Motoren und Umrichter werden so auf einfachste Weise konfiguriert, und «die Kunden erhalten die technischen Spezifikationen inklusive 3D-CADDateien. Die aktuelle Version wurde mit zahlreichen neuen Produkten erweitert und stellt den Gegenwert von 400 Katalogen in 16 Sprachen dar», erklärt Biland weiter. Zu den klaren Vorteilen kundenspezifischer Antriebslösungen gegenüber standardisierten Antriebslösungen meint Hansjörg Biland: «Kundenspezifische Lösungen haben den Vorteil, dass die Produkte genau auf die Applikation und den Anforderungen des Kunden angepasst sind. Der Kunde kann mit seiner spezifischen Lösung die Alleinstellungsmerkmale seiner Maschine weiter ausbauen und für den Endkunden einen echten Mehrwert generieren. Dieser Mehrwert könnte unter anderem im Bereich der Energieeffizienz, Flexibilität, Produktivität und Sicherheit liegen.» Für ihn ist das ganz Besondere, dass «kundenspezifische Lösungen mit modernen Entwurfsund Simulationsverfahren entwickelt und umfassenden Typentests unterzogen werden. Damit wird eine erstklassige Zuverlässigkeit und Fertigungsqualität erreicht. Für die Fertigung der Produkte werden nur qualitativ hochwertige Materialien und Komponenten verwendet, sodass die Widerstandsfähigkeit und Zuverlässigkeit innerhalb der Applikation gewährleistet ● ist.»

ABB SCHWEIZ AG www.abb.ch ALFRED IMHOF AG SEW-NIEDERLASSUNG SCHWEIZ www.imhof-sew.ch

Hansjörg Biland, Antriebsexperte und Sales Manager Process Industry bei Control Techniques/Emerson betont: «Der Kunde kann mit seiner spezifischen Lösung die Alleinstellungsmerkmale seiner Maschine weiter ausbauen und für den Endkunden einen echten Mehrwert generieren.» (Bild: CT/Thomas Burla)

CONTROL TECHNIQUES AG www.emersonindustrial.com


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Luca Bongulielmi vor dem Modell des NASA Marsrovers «Opportunity». Für Bongulielmi steht fest: «Die NASA-Anfrage war eine technische Herausforderung, bei der wir all unsere Kompetenzen unter Beweis stellen konnten und dieses Know-how ist in die Auslegung der nachfolgenden Motorengeneration eingeflossen.

Kundenspezifische Antriebssysteme: Antriebsspezialist Maxon ist seit 1961 ein Synonym für hohe Präzision im Kleinen

Für Lösungen vom Erdinneren bis auf den Mars Für die Welt der Miniaturantriebe sind neue Lösungen in verschiedenen Anwendungsgebieten wie in der Medizintechnik, im Aerospace-Bereich oder in der Robotik gefragt. Maxon entwickelt kundenspezifische DC-Motoren, Getriebe und Steuerungen auch fürs Extreme, wie Antriebslösungen für die NASA auf dem Mars oder im Erdinneren bei + 200 °C für Bohrköpfe. Die Redaktion der «technica» sprach mit Dr. Luca Bongulielmi, Leiter der strategischen Geschäftsentwicklung, wie es der Antriebsspezialist schafft, aussergewöhnliche Höchstleistungen für Kunden zu entwickeln. M A R KU S FR U TI G, R E D A K TO R TE C H N I C A

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err Bongulielmi, kommen öfters so ausgefallene Kunden zu ihnen, wie die NASA? Luca Bongulielmi: (lacht) Kunden kommen zu uns, wenn sie spezifische Anforderungen haben. Wir sind stolz, dass heute im Space-Umfeld nicht nur die NASA dazugehört, sondern auch viele weitere Weltraumagenturen. Vom Know-how aus diesen Projekten profitieren all unsere Kunden. Wie gehen Sie bei der Suche nach kundenspezifischen Antriebslösungen vor? Bei einer kundenspezifischen Antriebslösung gibt es verschiedene Möglichkeiten; erst einmal die me-

chanische und die elektrische Schnittstelle: Eine Welle, ein Flansch, ein elektrisches Kabel und Stecker. Das sind die klassischen Modifikationen. Unsere Kunden können all dies selber konfigurieren, wenn sie das wollen, über den Online-Konfigurator. In nur 11 Arbeitstagen verlässt die Bestellung unsere Fabrik in der Schweiz. Eine weitere Möglichkeit sind neue mechatronische Antriebssysteme. Hier geht es um Motoren, Steuerungen und Getriebe, die sehr spezifisch ausgelegt werden. Um solche Lösungen zu entwickeln, sind unsere spezialisierten Ingenieure aus den verschiedenen Fachgebieten gefragt. Bei spezifischen Anforderungen spielen oft auch die branchenspezifischen Regulatorien eine wichtige Rolle: wie die ISO 13485 für die Medizintechnik oder die

ISO 9100 für Luft- und Raumfahrt, die beide Teil unseres Qualitätsmanagement-Systems sind. Sie lieben es also, die Grenzen auszuloten? Mit unserem Know-how und unserer Kompetenz möchten wir unterstreichen, dass wir fähig sind, zuverlässige Antriebslösungen auch über das umfangreiche Maxon-Standardprogramm hinaus zu entwickeln. Wir haben alle Kompetenzen im Haus: branchenspezifisches Wissen, ein starkes Vertriebsnetz sowie Projekterfahrung in der Auslegung und Umsetzung von Antriebssystemen. Wie geht Ihr Aussendienst bei einer Anfrage konkret vor – hat er einen langen Fragebogen? Wie gesagt: Grundsätzlich geht alles online >>


Fokusthema

Kundenspezifische Antriebslösungen

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können in Luft und Öl bei extremen Temperaturen (bis +200 °C), hohen Schocklasten (über 1000 g) und hohem Druck (1700 bar) eingesetzt werden.

Luca Bongulielmi weiss: «Miniaturisierung und Intelligenz sind gefragte Trends.»

«Mit unserem Know-how und unserer Kompetenz möchten wir unterstreichen, dass wir fähig sind, zuverlässige Antriebslösungen auch über das umfangreiche Maxon-Standardprogramm hinaus zu entwickeln», betont Bongulielmi. (Bilder: Markus Frutig)

über unseren Online-Shop und Konfigurator. Wenn wir eine Anfrage für eine kundenspezifische Antriebslösung erhalten, schätzen wir das Potenzial ein und suchen dann nach der optimalen Lösung. Wir sehen unsere Kunden als Partner. Und wir gehen langfristige Partnerschaften ein, loten mit dem Kunden zusammen die technischen Grenzen aus. Und bei unlösbar scheinenden Anfragen? (schmunzelt) Wir haben auch Kunden, die mit zunächst unvorstellbaren Anforderungen zu uns kommen. Aber wir stellen immer wieder fest, dass es trotzdem Wege gibt. Wie für die NASA, als das Entwicklerteam vor einer schier unlösbaren Aufgabe stand? Ja, die NASA-Anfrage war einmalig. Es war eine technische Herausforderung, bei der wir all unsere Kompetenzen unter Beweis stellen konnten. Wir haben damals viel getestet und daraus eine Menge gelernt. Dieses Know-how ist wiederum in die Auslegung der nachfolgenden Motorengeneration eingeflossen. Haben Sie aus solchen Sonderprojekten einen besonderen Nutzen für zukünftige, kundenspezifische Herausforderungen ziehen können? Natürlich. Ein Beispiel dafür sind unsere leistungsstarken Extrem-Motoren für die Öl- und Gas-Branche. Diese HD-Motoren (HD steht für Heavy Duty)

Was war dabei die besondere Herausforderung? Die Motoren sind oft komplett in Öl gebadet, in einem rauen Umfeld mit starken Vibrationen. Und sie sind sehr grosser Hitze ausgesetzt. Trotzdem müssen sie sehr beständig sein. Denn das bedeutet für den Kunden weniger Wartung in seinem System. Tiefenbohrungen gehen mehrere Kilometer in den Boden und eine Wartung ist da sehr zeitintensiv, da man die Bohrgestänge wieder umständlich herausfahren muss. Mit unseren HD-Motoren kann der Kunde somit erhebliche Kosten einsparen. Oftmals geht es sicher um einfachere Dinge, als Motoren für Tiefenbohrungen zu entwickeln, oder? Ja natürlich. Oft geht es bei speziellen Anfragen darum, ein Drehmoment zu übertragen. Wenn der Kunde genau weiss, was er will und die Anforderungen sehr genau sind, können wir das technisch umsetzen. Wenn die Kundenvorstellungen eher vage sind, testen wir, wo die Grenzen sind und was noch entwickelt werden muss.

Beispiel für kundenspezifische Antriebslösung: Spezial Feeder für die Automations-Industrie.

Sonderanfertigung eines Keramik-Linear-Schlittens (Typ EC 6 GP mit 6 A Encoder MILE).

Das kann ja eine recht lange Testreihe mit viel Empirik sein. Meistens befinden sich auch unsere Kunden im eigenen Entwicklungsprozess. Mit Anforderungen, die sich mehrfach verändern. In solchen Fällen passen wir den Antrieb flexibel an. Wohin geht jetzt die Reise? Miniaturisierung und Intelligenz sind gefragte Trends. Unser Portfolio umfasst auch 8-, 6- und 4mm-Motoren. Mit passenden Getrieben und Steuerungen. Unsere Herausforderung liegt darin, aus einem möglichst kompakten Volumen möglichst viel Leistung herauszuholen: Es ist ein Mix aus Innovation, Produkttechnologie und FertigungsKnow-how.

Die Sonderanfertigung eines Gitarrentuners mit Schnitt.

Individualisierung versus Standardbaukasten. Wie gehen Sie damit bei Kundenfragen um? Standard und Individualisierung schliessen sich bei Maxon Motor nicht mehr aus. Mit unserem Online-Shop und Online-Konfigurator können Kunden beides nach ihren Anforderungen kombinieren. Und sie sparen damit Zeit und Geld. Und die individuellen Antriebe der Kunden können Sie wirklich in nur 11 Arbeitstagen ausliefern? Ja, wir können kundenspezifische Lösungen unabhängig von der Konfiguration innert 11 Tagen liefern, egal ob es sich um einen Motor oder eine Kombination aus Getriebe und Encoder handelt. Das bedeutet für den Kunden ein bedeutend ● schnelleres Time-to-Market.

Miniatur-Schneckengetriebe als Sonder-Kompo(Bilder: Maxon) nente für Antrieb XXX.

MAXON MOTOR AG 6072 Sachseln, 041 666 15 00 info@maxonmotor.com www.maxonmotor.com


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Kundenspezifische Antriebssysteme im mittleren und höheren Leistungssegment, die alle Wünsche erfüllen

Die Grenzen des Machbaren ausloten Die Elektromotorenwerk Brienz AG (EMWB) entwickelt als Systemanbieterin für ihre Kunden alles aus einer Hand: Mühlenantriebe im Ex-Bereich, robuste Maschinenantriebe mit Spezialgetriebe oder wassergekühlte Edelstahl-Gehäuse-Motoren für die Lebensmittel- oder Pharmabranche. Marcos Cotarelo, Leiter Verkauf & Marketing, kennt das Motorenbusiness seit seiner Ausbildung aus dem Effeff und erzählt im Interview, was seine Kunden alles erwarten dürfen und worauf man achten sollte, wenn man kundenspezifische Lösungen plant. M A R KU S FR U TI G, R E D A K TO R TE C H N I C A

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err Cotarelo, was ist für Sie eine explizit kundenspezifische Antriebslösung? Marcos Cotarelo: Eine Antriebslösung, die aufgrund individueller konstruktiver, elektrischer oder logistischer Merkmale auf den Kunden zugeschnitten ist und von der IEC-Norm abweicht.

Wer ist der typische Kunde, der individuelle Wünsche an Sie stellt? Der Kunde, der sich einen zusätzlichen Wettbewerbsvorteil bei Motoren durch eine Modifikation erhofft, kommt mit seinen meist sehr hohen Anforderungen zu uns. Das kann das Material des Motors betreffen, die Umgebungstemperatur, die Leistung, das Drehmoment, die Drehzahl oder eine Kombination deren. EMWB ist auch Ansprechpartner für Kunden, die einen massgeschneiderten Motor einsetzen wollen. Bauen Sie für jede Branche Motoren? Wir sind ein Motorenhersteller und Motorenspezialist, der unabhängig von der Kundenbranche den Motor aufgrund einer Spezifikation entwickelt und baut. Wo fängt bei Ihnen eine kundenspezifische Antriebslösung an und wie gehen Ihre Kundenberater konkret vor? Wichtig ist, erst einmal herauszufinden, wo der Mehrwert der kundenspezifischen Antriebslösung für den Kunden liegt. Nur wenn man diesen berücksichtigt, kann eine Win-win-Situation mit dem Kunden entstehen. Daher zielen unsere Kundenberater durch die Fragemethodik und ihr fachliches Wissen darauf ab, möglichst genau die Kundenanforderungen zu identifizieren und umzusetzen. Hier kommen sowohl Checklisten wie auch Softwaretools zum Einsatz. Welche sind das konkret? Unsere Verkäufer arbeiten mit dem Kunden eine umfassende Checkliste mit gut 150 Einzelfragen ab, um möglichst alle relevanten Daten des Kunden für die Entwicklung eines Motors zu erheben. Ein Beispiel ist die Drehzahl: Manche Kunden haben vier, fünf verschiedene Drehzahlen für einen Antrieb, und bei jeder Drehzahl wird ein anderes Drehmoment verlangt. Das muss alles aufgenom-

men werden, um die Parameter (Wicklung, Temperatur usw.) zu berechnen. Dann haben wir im Internet einen Konfigurator, wo bis zu einem gewissen Ausmass Standardmotoren mit Spezialitäten ausgelegt werden können. Aber es ist natürlich klar, dass die gesamte Standardisierung in diesem Tool die Konfiguration eines ganz spezifischen Antriebs nicht zulässt. Denn jeder Kunde hat seine ganz individuellen Bedürfnisse. Haben Sie einen speziellen Baukasten für individuelle Lösungen oder fangen Sie in der Entwicklung sozusagen bei null an? Die kostenoptimierte Erfüllung der Kundenforderung steht immer im Fokus. Da bei uns sowohl standardisierte Komplettsysteme wie auch eine grosse Palette an Rohmaterial für Spezialantriebe ab Lager vorhanden sind, wird dies in den Entwicklungsprozess mit einbezogen. Dabei ist auch wichtig, dass der Antriebslieferant das qualitative und preisliche Marktumfeld seines Kunden kennt, um ihm einen Antrieb anzubieten, der ihm zum Erfolg verhilft. Der Einsatz von hocheffizienter Permanentmagnettechnologie bei Normantrieben, um Life Cycle Costs (LCC) zu sparen, ist so ein Beispiel. Wie integrieren Sie Standardkomponenten in kundenspezifische Lösungen? Ist die Modifi-

Blick in die Konstruktionsabteilung. Bei Marcos Cotarelo und dem EMWB-Team fängt die Qualitätssicherung für kundenspezifische Lösungen «schon bei der Entwicklung an, weil wir dort schon die Einzelteile des Motors definieren und mit einer nachvollziehbaren Nummer versehen».

kation von Standardkomponenten überhaupt rentabel? Absolut – die leichte Modifikation eines Standardmotors kann bereits gewinnbringend sein. Denken Sie an den Ersatz eines alten Motors, der masslich keiner Norm entspricht. Durch ein paar mechanische Anpassungen kann verhindert werden, dass für teures Geld die Maschine oder Anlage umgebaut werden muss. Wenn der Kunde natürlich >>

Hier in Brienz werden in exakter Handarbeit Kundenwünsche im mittleren und hohen Leistungsbereich ab 600 Watt bis zu 315 kW in Baugrössen von 56 bis 355 konstruiert und gebaut. Hier werden gerade in der hauseigenen Wicklerei die Statorwicklungen eingelegt. (Bilder: Markus Frutig)


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Kundenspezifische Antriebslösungen

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ganz spezielle Umweltbedingungen hat, die spezielle Materialien bedingen, wie beispielsweise hochfester, rostfreier Stahl, dann werden wir darauf eingehen und nicht ein normales Aluminiumgehäuse verwenden. Wenn dies jedoch nicht der Fall ist, dann verwenden wir dort, wo es möglich ist, auch Standardmaterialien, um eben den Preis möglichst tief zu halten. Und bei einem defekten Motor? Sofern dies wirtschaftlich sinnvoll ist, reparieren wir schadhafte Motoren. Aber da beraten wir den Kunden selbstverständlich vorgängig. Auch wenn der Kunde einen alten, nicht mehr zu reparierenden Motor hat, es sich aber nicht mehr lohnt, die Anlage umzubauen, um einen Normmotor zu verwenden, bieten wir an, auch im Ex-Bereich beispielsweise, einen massgleichen Motor zu bauen, auch wenn dies nicht ein Normmotor ist. Ein weiteres Beispiel liegt im Bereich der Energieeffizienz. Dort bieten wir dem Kunden an, ältere, weniger effiziente Motoren durch unsere neuen Technologien, sei es im Standardbereich IE 3 oder im Ex-Bereich, beispielsweise mit Permanentmagnettechnologie, zu ersetzen und somit Wirkungsgrade bis zu 96 Prozent zu erhalten. Was unterscheidet kundenspezifische Antriebslösungen gegenüber standardisierten Antriebslösungen aus Ihrem Hause? Generell geht die kundenspezifische Antriebslösung immer von einem spezifischen Anforderungsprofil aus, das mit dem Kunden entwickelt und dem in der Regel auch zu 100 Prozent entsprochen wird. Hingegen bei Standardantrieben existieren ein Katalog und ein Leistungsbeschrieb, aus denen der Kunde auswählt. Das Besondere an unserem Unternehmen ist eben, dass nicht nur das eine oder das andere angeboten wird, sondern die Mitarbeiter das nötige Wissen haben, um mit dem Kunden die gewinnbringendste Lösung auszuwählen. Was sind ausgefallene Sonderwünsche? Die Standardbereiche beim Motor sind Elektrik und Mechanik. Aber selbst bei der Farbgebung haben wir Kunden, die uns mehrere Dutzend Seiten zu den Spezifikationen über die Farben zusenden. Wo es in bestimmten Industriebereichen darum geht, verschiedene Schichten mit verschiedenen Lacken, Grundierungen und so weiter anzubringen, damit der Motor eben seine Konsistenz gegenüber der aggressiven Atmosphäre über die Jahre nicht verliert. Oder wenn beispielsweise der Motor unseres Kunden als Designteil sichtbar ist, müssen wir sicherstellen, dass der Motor, der zum Teil aus Material besteht, das verkratzt werden kann, beim Transport nicht beschädigt wird. Deshalb haben wir auch entsprechende Maschinen, mit denen wir Motoren speziell verpacken können, wie beispielsweise mit 2K-Schaum, der sich dann um die Kontur des Motors aushärtet, damit sich der Motor in

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der Kiste nicht mehr bewegt und auch nicht verkratzt werden kann. Für welche Bereiche können sie kundenspezifische Antriebslösungen anbieten? Durch die Kompetenz im Hause bei allen Bereichen der Motorenentwicklung, -konstruktion, -herstellung und -prüfung kann EMWB für jedes antriebsspezifische Problem beigezogen werden. Dies gilt beispielsweise für Spindelantriebe, hocheffiziente Permanentmagnetmotoren, rostfreie Motoren, Flüssigkeitskühlung oder Explosionsschutz. Wir sind in der Lage, den Motor zu berechnen und herzustellen, den es noch nicht gibt. Aus diesem Grund verlassen sich Kunden aus den Branchen Präzisionsmaschinenbau, alternative Energiegewinnung, Chemieanlagen und Verfahrenstechnik, Lebensmittelindustrie, Pumpen- und Getriebebau, HLK, Textilindustrie und Anlagenbau auf die umfangreichen Kenntnisse von uns. Können Ihre Kunden sozusagen jegliche Art von Antriebslösungen bei Ihnen bestellen? Ja, im Bereich Elektromotoren, Generatoren, Getriebe, Frequenzumrichter und Messung von An-

Marcos Cotarelo mit einer individuell angefertigten und farblich codierten Achse: «Wir sind in der Lage, den Motor zu berechnen und herzustellen, den es noch nicht gibt.»

Spindelantriebe, hocheffiziente Permanentmagnetmotoren, rostfreie Motoren – dazu mit Flüssigkeitskühlung oder in Ex-Ausführung – werden bei EMWB regelmässig angefragt. Seit 2003 darf das Unternehmen als anerkannte Prüfstelle ihre Motoren im eigenen Labor für Netz- oder FU-Betrieb im Ex-Bereich prüfen und messen. (Bild: EMWB)

Vita von Marcos Cotarelo Als gelernter Elektromaschinenbauer FA hat sich Marcos Cotarelo zuerst zum eidg. dipl. Technischen Kaufmann weitergebildet. Nach dem Studium zum Betriebsökonom FH hat er das MBA an der University of Rochester und das EMBA an der Universität Bern erlangt. Durch längere Aufenthalte als Logistiker, Projektleiter und Verkaufsleiter in Skandinavien, Nordamerika und im Mittleren Osten kennt er die Kunden im industriellen Umfeld und hat in den letzten Jahren mit Erfolg nationale Verkaufserfahrung gesammelt. Er ist verhandlungssicher in sechs Sprachen.

triebssystemen als Dienstleistung kann durch uns alles abgedeckt werden. Durch individuell massgeschneiderte Antriebe können Maschinenbauer ihre eigenen Entwicklungen und Innovationen vom Markt abheben und zugleich eine höhere Produktivität erzielen. Die Kosten sind jedoch deutlich erhöht gegenüber standardisierten Antrieben. Wo sehen Sie weitere Vorteile und mit welchen Mehrkosten muss der Kunde rechnen? Im Endeffekt darf es keinen Mehraufwand geben. Falls beim Kauf der Preis höher ist, muss der Kunde dadurch entweder einen Konkurrenzvorteil erhalten, der einen höheren Verkaufspreis der Maschine garantiert oder aufgrund der Technologie einen tieferen LCC. Wichtig zu erwähnen ist auch, dass bei uns immer die Möglichkeit besteht, einen Antrieb nachzubestellen, da alle Daten seit über 40 Jahren noch greifbar sind; dadurch kann der Systemhersteller seinem Kunden immer den Ersatzteilservice garantieren. Kann man sich das als Antriebshersteller bzw. als Kunde überhaupt noch leisten? Natürlich – immer mehr, da die Kunden auch immer mehr nach innovativen Wegen suchen, um sich von der Konkurrenz zu differenzieren, sind sie froh über einen kompetenten Ansprechpartner zu verfügen, der ihnen den Antriebsteil abnimmt. Klar ist, dass man für die entsprechenden Kosten auch einen Mehrwert bieten muss. Individualisierung ist ein grosses Thema für die zukünftige Rationalisierung in der Produktionstechnik. Aber es ist zugleich verbunden mit hohem Aufwand und einer enormen Lagerhaltung. Was bedeutet das für Sie im speziellen als Motorenhersteller? Das ist eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Um innerhalb nützlicher Frist den Kunden eine so grosse Palette an Norm- und Sonderantrieben anbieten zu können, bedingt es eines riesigen Lagers von Fertig- und Halbfabrikaten. Rentabel gelingt dieser Spagat nur, wenn die Warenumschlagszahlen genug gross sind. Aufgrund der ausgezeichneten und langjährigen Beziehung zu unseren Kunden


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Marcos Cotarelo zeigt stolz das Lager: «Um innerhalb nützlicher Frist den Kunden eine so grosse Palette an Norm- und Sonderantrieben anbieten zu können, bedingt es eines riesigen Lagers von Fertig- und Halbfabrikaten.»

gelingt es uns, auch entsprechende Mengen umzusetzen, um nicht unrentables Kapital zu binden. Wie gehen Sie damit um – auch in Hinblick auf Qualitätssicherung? Im Prinzip fängt die Qualitätssicherung schon bei der Entwicklung an, weil wir dort schon die Einzelteile des Motors definieren und mit einer nachvollziehbaren Nummer versehen. Das Rohmaterial wird dann kundenspezifisch gekennzeichnet. Und wenn das Rohmaterial im Produktionsprozess verarbeitet wird, werden bei jedem Prozessschritt für die Rückverfolgbarkeit alle relevanten Daten erfasst. Spielt Effizienz bei kundenspezifischen Antriebslösungen überhaupt noch eine zentrale Rolle? Ja, aber es genügt nicht, bei kundenspezifischen Antrieben ist die Effektivität mindestens gleich wichtig, wenn man einen Antrieb nicht «vergolden» will. Alles was zählt, ist die Kundenforderung – nicht mehr und nicht weniger. Ist dies einmal definiert, muss der Lieferant über effiziente Abläufe und die entsprechende Infrastruktur verfügen, damit der Kunde am Schluss der Überzeugung ist, dass sich ein individueller Spezialantrieb eben besser gelohnt hat, als eine Katalogware. Auf welche Punkte sollte man als Kunde aus Ihrer Erfahrung besonders achten, wenn man kundenspezifische Antriebslösungen wünscht? Eine frühe Einbindung des Motorherstellers und eine fundierte Definition der elektrischen und mechanischen Anforderungen in Form eines Pflichtenheftes garantieren, dass nicht unnötige Entwicklungs- und Abklärungszyklen gefahren werden müssen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass der Kunde beispielsweise aufgrund eines Businessplans bereits eine Auskunft über mögliche Stückzahlen geben kann, da dies ebenfalls die Wahl der verwendeten Materialien, Konstruktion und Systeme beeinflusst; also Einzelnutzung, Folgeschnitt, aus dem Vollen oder Guss. Was ist das ganz Besondere bei Ihren Lösungen für kundenspezifische Antriebslösungen? Bei uns findet der Kunde nicht nur einen Lieferanten, sondern einen hochkompetenten Partner, um bezüglich Antriebstechnik die Grenzen des Machbaren auszuloten und bezüglich Qualität und Termin die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Das Gute daran ist, dass der Kunde selbst entscheiden kann, wie weit er dabei gehen will: vom Standardantrieb bis zur vollkommen massge● schneiderten Lösung. ELEKTROMOTORENWERK BRIENZ AG (EMWB) 3855 Brienz, 033 952 24 24 info@emwb.ch, www.emwb.ch

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Antriebe, die in Flugzeugsitzen verbaut werden, um den Komfort der Passagiere zu erhöhen, müssen eine ganze Reihe spezielle Anforderungen erfüllen.

Elektrisch verstellbare Fensterblende.

Kundenspezifische Antriebe auch für den Einsatz über den Wolken

Mehr Komfort für Flugreisende Natürlich zählt im Flugverkehr in erster Linie die Sicherheit. Um sich langfristig im Wettbewerb zu behaupten und Vorteile zu sichern, müssen Fluglinien und Kabinenausrüster gleichzeitig aber auch auf höheren Komfort für die Passagiere setzen. In diesem Zusammenhang geht es dann z. B. um den Einbau von Halterungen für Tablett-PCs, die sich auf Knopfdruck einund ausfahren lassen, sowie um automatisierte Fensterverdunkelungen oder gar um motorisierte Touchless-Toilettensitze. Mit jedem solchen Komfortangebot steigt dann auch der Bedarf an «flugtauglichen» Antriebssystemen, die vor allem zuverlässig, langlebig, klein und leicht sein müssen.

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rendsetter beim stetig steigenden Komfortangebot für Flugreisende sind heute Privat- und Businessjets. Was sich in diesem Segment bewährt, wird aber erfahrungsgemäss meist über kurz oder lang in der First oder Business Class übernommen; einen Beleg dafür liefert die motorische Sitzverstellung, die sich hier mittlerweile etabliert hat. Das bedeutet, dass in den komfortablen Flugzeugsitzen heute bereits eine Vielzahl von Motoren verbaut wird. «Die Hersteller dieser Sitze sind ursprünglich überwiegend Automobilzulieferer», erläutert Robert Varonier, der für die Faulhaber-Gruppe die Aktivitäten in diesem Marktsegment koordiniert. «In dieser Branche wird bei den Motoren überwiegend Massenware eingesetzt, die aber den hohen Anforderungen im Flugzeugeinsatz nicht mehr genügt.»

Flugzeugtaugliche Antriebstechnik. Antriebe, die in Flugzeugsitzen und anderen Einrichtungen verbaut werden, um den Komfort der Passagiere zu erhö-

hen, müssen eine ganze Reihe spezielle Anforderungen erfüllen. Die wichtigste ist die Zuverlässigkeit. Während des Fluges darf nichts ausfallen. Gleichzeitig sollen auch die Wartungsintervalle möglichst lang sein. Einwandfreie, zuverlässige Funktion hat für die Airlines oberste Priorität. «Mo-

toren und Aktuatoren galten bis vor gar nicht langer Zeit vor allem als potenzielle Troublemaker», ergänzt Robert Varonier. «Trouble für das Kabinenpersonal entsteht zum Beispiel, wenn ein Business-Passagier auf einem voll besetzten Interkontinentalflug seinen Sitz nicht flach stellen kann, weil eine Komponente nicht funktioniert.» An zweiter Stelle steht das Gewicht. Jedes Kilo kostet Treibstoff, also fordern die Airlines eine möglichst leichte Ausstattung. «Im Durchschnitt kostet es rund 300 US-Dollar pro Jahr, ein Kilogramm Ausrüstung um den Globus fliegen zu lassen. Jedes erfolgreiche Abspecken macht sich dementsprechend sowohl in der finanziellen als auch der CO2-Bilanz bemerkbar», fährt Robert Varonier fort. «Der Stromverbrauch dagegen ist für

Robert Varonier, Area Sales Manager international Sales, Faulhaber Group: «Die Fensterblende in der Business Class des Airbus A319 wird von einem unserer bürstenlosen Motoren bewegt, der ganze 192 Gramm wiegt.» (Bild: Klaus Kerth Photodesign)

Hintergrundbild: Mit jedem Komfortangebot steigt auch der Bedarf an «flugtauglichen» Antriebssystemen, die vor allem zuverlässig, langlebig, klein und leicht sein müssen, sogar «unglaublich leicht». (Bilder: Faulhaber)


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die Fluglinien nicht wirklich ein Thema – allein die Ventilatoren der Klimaanlage verbrauchen wohl mehr elektrische Leistung als alle Motoren in der Kabine zusammen. Aber eine hohe Leistungsdichte, also viel Kraft aus möglichst wenig Masse, ist sehr wichtig.» Hohes Drehmoment, kleine Abmessungen und leiser Lauf. Kleinstantriebe aus dem umfangreichen Faulhaber-Produktprogramm bieten damit für den Einsatz über den Wolken gute Voraussetzungen, zumal sie als funktionale Antriebssysteme aus Motor, Getriebe, Bremse und Encoder angeboten werden. Die einzelnen Antriebskomponenten sind optimal aufeinander abgestimmt, arbeiten perfekt zusammen und erreichen so eine sehr hohe Effizienz. Dafür hat Robert Varonier ein typisches Beispiel: «Wir liefern nicht nur schon seit mehr als fünfzehn Jahren Antriebe für die Verstellung von First-ClassSitzen, sondern z. B. auch für die Fensterblende in der Business Class des Airbus A319. Sie wird von einem unserer kompakten, bürstenlosen Motoren bewegt, der lediglich 192 Gramm wiegt.» Dieser bürstenlose Gleichstromservomotor der Baureihe 3242 BX4 ist bei einem Durchmesser von

So geht Industrie 4.0 Informative Veranstaltungen für Anwender sind bereits seit einiger Zeit ein fester Marketingbestandteil des Antriebsspezialisten Faulhaber. Am Firmensitz in D-Schönaich können sich Kundenvertreter aus Management und Entwicklung über die Innovationsprozesse und das Leistungsspektrum der Antriebsspezialisten informieren. Dieses Jahr stand die Veranstaltung unter dem Motto «Innovation & Trends» und zeigte, dass für Faulhaber «Industrie 4.0» kein blosses Schlagwort ist, sondern gelebte Praxis: Unterschiedliche Vorträge beleuchteten zunächst das Thema «Connectivity», vor allem im Hinblick auf Entwicklung, Werkzeuge, Produkte, Produktion und Kommunikation zwischen Mitarbeitern und Standorten.

32 mm lediglich 44 mm lang. Die Vierpoltechnologie verleiht ihm trotz kompakter Abmessungen ein hohes Dauerdrehmoment von bis zu 36 mNm bei ruhigen Laufeigenschaften und niedrigem Geräuschpegel. Langlebig und vielseitig. Im Vergleich zu mechanisch kommutierten Elektromotoren lebt der bürstenlose Motor deutlich länger. Er ist auf der selbsttragenden Spulentechnologie, System Faulhaber, aufgebaut und besteht im Wesentlichen aus einer dreiphasigen Wicklung (Stator) und einem vierpoligen Permanentmagneten (Rotor) sowie dem elektronischen Kommutierungssystem. Wahlweise sind die Motoren mit integrierten Encodern, Encodern mit Linedriver, Absolutencodern oder Speedcontrollern zu kompletten Antriebseinheiten kombinierbar. Solche kleinen, zuverlässigen und langlebigen Motoren finden sich mittlerweile aber nicht nur in Anwendungen, die den Komfort bei Flugreisen erhöhen, sondern auch bei solchen, die der Flugsicherheit dienen. Beispiele dafür gibt es bei der Arretierung von Kabinentüren, Notausgängen oder des Pilotensitzes, der für Start und Landung in einer bestimmten Position fixiert sein muss. Eine weitere Anwendung ist die Verstellung der Ventile, die den Druck in der Klimaanlage regulieren. Viel Potenzial für die Zukunft. Für die Zukunft zeichnet sich zudem weiteres Potenzial zur Motorisierung ab. Die Bordunterhaltungssysteme der Business Class – individuelle, ausfahrbare Bildschirme – werden beispielsweise zunehmend motorisiert, und etwas Ähnliches könnte bald auch den Weg in die Economy Class finden. Daneben wollen immer mehr Passagiere ihren eigenen Tablet oder PC nutzen, für den es inzwischen ebenfalls motori-

sierte Halterungen gibt. Im hochklassigen Bereich werden schon heute Tische und die immer häufiger eingebauten Trennwände mit Motorantrieb versehen. Absenkbare Armlehnen für einen barrierefreien Zugang zum Sitz wird es ebenfalls immer öfter geben. Last, but not least: Hersteller von Businessjets und vor allem arabische Airlines interessieren sich durchaus für den bereits genannten motorisierten Toilettensitz, der im Rahmen der Flugmesse in Hamburg im letzten Jahr tatsächlich vorgestellt wurde. «Das mag ein etwas ausgefallenes Beispiel für das stetig steigende Komfortangebot sein, aber es illustriert sehr gut den Trend, der hier zugrunde liegt», so Robert Varonier abschliessend. Die kleinen, zuverlässigen und langlebigen Motoren wird man folglich in der Flugzeugkabine zukünftig immer häufiger antreffen, zumal sich die Standardprodukte bei Bedarf gut an anwendungsspezifische Anforderungen anpassen lassen. (mf) ● Bild oben: Der bürstenlose vierpolige DC-Servomotor ist bei einem Durchmesser von 32 mm lediglich 44 mm lang. FAULHABER MINIMOTOR SA 6980 Croglio, 091 611 3100 info@minimotor.ch, www.faulhaber.com


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Gewindeherstellung

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Die Qual der Wahl: Das Gewinde bohren, fräsen, schneiden oder doch formen?

Das perfekte Gewinde Die Gewindeherstellung kann eine komplexe Aufgabe sein. Es gibt viele Methoden, ein Gewinde zu fertigen, und noch dazu unzählige Gewindearten – hier führt nur die Auswahl von richtigem Werkzeug und Anwendungsmethode zum gewünschten optimalen Ergebnis. C H R I S T O P H L A M P E R T, R E D A K T O R T E C H N I C A

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ur Herstellung von Gewinden stehen unterschiedliche Methoden zur Verfügung. Betrachtet man eines aus direkter Nähe, so kann man erkennen, dass sie aus zwei Formelementen bestehen. Sie haben eine Erhöhung, die als Gewindespitze bezeichnet wird sowie eine Vertiefung, die Gewindegang heisst. Laufen diese Elemente wendelförmig um einen zylindrischen Körper, so nennt man dies ein Aussengewinde. Befindet es sich innerhalb einer Bohrung, so wird es Innengewinde genannt. Die Wahl der Anwendung basiert auf der zur Verfügung stehenden Zeit zur Herstellung eines Gewindes und dem erforderlichen Präzisionsgrad des Gewindes. Zur Herstellung eines Gewindes mit Hartmetall-Zerspanungswerkzeugen sind Gewindedrehen, Gewindefräsen und Gewindebohren gängige Anwendungen im Bereich der Zerspanung. Die Wahl der geeigneten Zerspanungsmethode wird hauptsächlich von der Konstruktion des Werkstücks und der Werkzeugmaschine beeinflusst. Aber auch zahlreiche andere Faktoren müssen berücksichtigt werden, um den Bearbeitungserfolg zu maximieren. Spanende Herstellungsverfahren durch Schneiden und Fräsen. Wie schon der Name sagt, wird bei spanenden Herstellungsverfahren Material aus dem Werkstück herausgeschnitten. Dabei entsteht ein langer, in sich verdrehter Span. Aussengewinde kann man händisch mit Schneideisen herausschneiden oder mit einer speziellen Schneidmaschine herstellen. Für Innengewinde gibt es manuelle Bohrer sowie maschinelle Herstellungsmethoden. Werden besonders präzise Ausführungen benötigt, empfiehlt sich der Einsatz von CNC-Fräsmaschinen. Diese Bearbeitungszentren verfügen über computergesteuerte Werkzeuge zur Herstellung in bester Qualität. Im Vergleich zu den spanlosen Verfahren haben die spanenden Herstellungsmethoden einen Nachteil. Durch das Herausschneiden wird das Gewinde durch den Materialverlust geschwächt und kann später nicht so stark belastet werden, wie ein spanlos hergestelltes Vergleichsstück. Zur Herstellung eines Gewindes können drei Hauptarten von Schneidplatten verwendet werden. Welche Art Schneidplatte für eine bestimmte Anwendung zum Einsatz kommt, wird durch die jeweiligen technischen und ökonomischen Platteneigenschaften bestimmt.

• Vollprofil-Schneidplatten: Diese Schneidplatten werden am häufigsten eingesetzt und erstellen ein komplettes Gewindeprofil einschliesslich der Spitze. Die Schneidplatten garantieren eine korrekte Tiefe, einen korrekten Radius an Gewindekopf und -fuss und damit auch ein stärkeres Gewinde. Nach dem Gewindeschneiden ist kein Entgraten erforderlich und eine Vollprofil-Schneidplatte verfügt über einen grösseren Spitzenradius als eine Teilprofil-Schneidplatte, sodass weniger Bearbeitungsdurchgänge erforderlich sind. • Teilprofil-Schneidplatten: Diese Schneid- platten bearbeiten den Gewindekopfradius nicht, sodass der Aussendurchmesser bei Schrauben und der Innendurchmesser bei Muttern vor dem Gewindedrehen auf den richtigen Durchmesser gedreht werden muss. Die gleiche Schneidplatte lässt sich für unterschiedliche Steigungen verwenden, vorausgesetzt der Profilwinkel (60° oder 55°) ist der gleiche. Der für den Einsatz gewählte Spitzenradius entspricht der kleinsten Steigung. Dies führt zu einer verkürzten Werkzeugstandzeit.

Diese deutlichen Unterschiede in der Gewindequalität sind allein durch unterschiedliche Kühlschmierstoffe erzielt worden. Links im Bild wurde ein für diesen Prozess ungeeignetes Mittel verwendet, rechts der gleiche Prozess mit dem optimalen Kühlschmierstoff – getestet im Technologie Center von Blaser Swisslube. (Bild: Blaser Swisslube)

• Mehrzahn-Schneidplatten: Mehrzahn-Schneidplatten ähneln den Vollprofil-Schneidplatten, verfügen jedoch über mehr als einen Zahn. Die Produktivität ist bei einer Zweizahn-Wendeschneidplatte doppelt so hoch, bei einer Dreizahn-Schneidplatte dreimal so hoch usw. Die Bedingungen müssen aufgrund der längeren Schneidkante und der grösseren Schnittkräfte besonders stabil sein. Gewindeschneiden. Das Gewindeschneiden ist ein Schraubdrehen zur Erzeugung eines Gewindes mit einem Werkzeug, das in Vorschubrichtung (Drehachse) und Schnittrichtung (Umfang) mehrere Zähne besitzt. Als Werkzeuge werden Schneidköpfe, Schneideisen und Gewindeschneidkluppen ver-

Alternativ zum Gewindeschneiden bietet das Gewindeformen als spanloses Verfahren zur Innengewindeherstellung eine Reihe von Vorteilen. (Bild: Komet Group)

wendet. Das Gewinde wird maschinell meistens mit Gewindeschneidköpfen auf Gewindeschneidmaschinen hergestellt. Bei diesen Maschinen wird das Werkstück in einer Vorrichtung gespannt, der Gewindeschneidkopf führt die drehende und lineare Bewegung aus. Gewindebohren. Das Gewindebohren ist ein einfacher, bewährter und höchst effizienter Gewindeherstellungsvorgang. Durch diese Methode können insbesondere kleinere Gewinde produktiv und wirtschaftlich hergestellt werden. Hauptvorteile sind dabei die gesenkten Maschinenausfallzeiten, der Einsatz höherer Schnittgeschwindigkeiten sowie eine lange Standzeit. Gewindeformer und Gewindebohrer sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Werkstoff, Beschichtung und Geometrie des Gewindebohrers sind wichtige Aspekte, die für jeden Gewindebohrertyp berücksichtigt werden müssen. Je nach Grösse hat ein Gewindebohrer zwei oder mehr Schneiden. Die Schneiden haben Zähne, die von dem zu bearbeitendem Material je einen Span abtragen. Die Zähne an der Spitze des Gewindebohrers sind verschieden stark abgeflacht (Anschnitt). Dadurch nimmt beim Schneiden jeder Zahn einen Span in etwa der gleichen Breite mit. Die Zähne weiter hinten dienen lediglich der Führung des Gewindebohrers im bereits geschnittenen Teil des Gewindes. Am hinteren Ende haben Handgewindebohrer einen Aussenvierkant, mit dem sie in einem Halter, dem Windeisen, befestigt werden können. Gewindedrehen. Das Gewindedrehen ist ein Schraubdrehen zur Erzeugung eines Gewindes mit einem einprofiligen Werkzeug, dessen Profil dem eines Gewindeganges entspricht. In den meisten Fällen wird das Gewindedrehen in mehreren Schnitten durchgeführt. Die Zustellung erfolgt nach jedem Durchgang senkrecht zur Werkstückachse. Die beste Oberfläche wird erreicht, wenn das Werkstück bei der senkrecht zur Werkstück-


(Bild: Emuge Franken)

achse verlaufenden Zustellung vorgedreht wird und anschliessend abwechselnd die linke und rechte Schneide des Gewindewerkzeuges in den Schnitt gebracht werden. Bei grösseren Gewindetiefen wird zuerst vorgedreht, d. h. geschruppt in der Art, dass die Zustellung längs einer Gewindeflanke erfolgt und das Werkzeug nur mit einer Flanke schneidet. Anschliessend wird bei der senkrecht zur Werkstückachse verlaufenden Zustellung feingedreht. Gewindewirbeln. Gewindewirbeln, auch Gewindeschälen genannt, ist ein Gewindeherstellen mit drei bis vier drehmeisselähnlichen, gleichmässig versetzten, exzentrisch umlaufenden Werkzeugen bei kurzzeitigem Eingriff und hohen Schnittgeschwindigkeiten. Die Werkzeuge laufen auf einem Kreis, dem sogenannten Flugkreis, exzentrisch um das Werkstück herum. Sie verkürzen die Prozesszeiten, da sie das Gewinde in jeweils nur einer Schrupp- und einer Schlichtoperation prozesssicher ausformen. Ihre polierten Oberflächen tragen zur extremen Schärfe der Schneidkanten bei und sorgen für hohe Oberflächengüten. Gewindeschleifen. Beim Gewindeschleifen können Aussen- und Innengewinde hergestellt werden. Unterschieden werden mehrere Verfahren, darunter: • das Längsschraubschleifen, bei dem die Gewindegänge einzeln und nacheinander geschliffen werden. Die Neigung des Werkzeuges zur Werkstückachse muss der Gewindesteigung entsprechen. Vorteilhaft ist die hohe Genauigkeit des Verfahrens, nachteilig die lange Bearbeitungszeit.

• das mehrprofilige Längsschraubschleifen, bei dem mehrere Gewindeprofile entsprechend der Gewindesteigung auf der Schleifscheibe angeordnet sind. Die Profile sind im Anschnitt abgestuft. Gewindelänge und Schleifscheibenbreite bedingen den Vorschub. Eine Fertigung von Gewinden mit Bund ist nicht möglich. • das mehrprofilige Querschraubschleifen, bei dem während einer Viertelumdrehung des Werkstücks die Schleifscheibe auf die volle Gewindetiefe vorgeschoben wird. Fertiggestellt wird das Gewinde bei einer weiteren Umdrehung und einer axialen Verschiebung, die dem gewünschten Steigungsbetrag entspricht. Das Verfahren lässt nur Gewindelängen bis etwa 40 Millimeter zu. Spanlose Herstellung durch Pressen und Stanzen. Im Gegensatz zum Gewindebohren, bei dem Material aus dem Werkstoff herausgeschnitten wird, handelt es sich beim Gewindeformen um ein spanloses, druckumformendes Verfahren. Das polygonförmige Gewindeteil des Formers drückt das Gewindeprofil in den Werkstoff. Dadurch überschreitet die Spannung in der Stauchzone die Grenze und der Werkstoff wird plastisch verformt. Das Material weicht radial aus und fliesst entlang des Gewindeprofils in den freien Zahngrund und bildet so den Kerndurchmesser des Muttergewindes. Durch diesen Prozess bilden sich an den Gewindespitzen verfahrenspezifische Ausformtaschen. Die spanlose Herstellung von Innen- und Aussengewinden ist im Prinzip identisch. Bei beiden Verfahren wird es mit speziellen Werkzeugen in das Material hereingepresst. Bei Aussengewinden wird Material mit grosser Kraft von der Oberfläche eines Rohlings aus dem Grund in die Spitzen gedrückt.

Bei Innengewinden ist das Verfahren identisch, nur dass das Werkzeug in eine vorgefertigte Bohrung eindringt und so das Gewinde formt. Da es bei diesem Verfahren zu keinem Materialverlust kommt, sind diese im Einsatz wesentlich belastbarer. Senkerodieren. Eine Sonderanwendung des Senkerodierens ist das Bohrerodieren (auch funkenerosives Bohren). Die verwendete Maschine wird Startlochbohrmaschine genannt. Die Maschine wird so bezeichnet, weil die entstandenen Bohrungen meistens, aber nicht immer, als Start- oder Einfädelloch für nachfolgende Drahterodierarbeiten verwendet werden. Durch koordinierte Drehung der Elektrode mit gleichzeitigem Z-Vorschub können so auch Gewinde erodiert werden. Bei geeigneter Maschine und Elektrode können alle leitenden Materialien unabhängig von deren Härte bearbeitet werden. Die richtige Schmierung. Gewindeschneiden weicht von anderen Prozessen stark ab. Das Material stellt während der Bearbeitung spezielle Anforderungen an den Kühlschmierstoff. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass beim Gewindeschneiden eher die Schmierung als die Kühlung im Vordergrund steht. Dies gilt vor allem für sehr harte Werkstoffe wie Titan. Hier kann es sein, dass die Konzentration der Emulsion zum Gewindeschneiden erhöht werden muss, wenn die Bearbeitung nicht auf einer separaten Maschine stattfindet. Die Schmierung muss vor allem verhindern, dass die Späne im Werkzeug hängen bleiben. Je besser dies gelingt, desto mehr Gewinde kann ein Werkzeug schneiden. >>


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Produkte für ein perfektes Gewinde Gewindewerkzeuge vollautomatisch messen Für die Messung von Flankendurchmesser, Flankenwinkel usw. setzen Hersteller von Gewindewerkzeugen nach wie vor eine Vielzahl handgeführter Messmittel ein. Diese Messmittel haben jedoch einen entscheidenden Nachteil: Sie sind alle speziell auf einen oder mehrere wenige Parameter ausgelegt, was die Komplettmessung spezieller Geometrien, wie sie an Gewindebohrern vorliegen, nicht vollumfänglich zulässt. Die Messung aller relevanten Parameter ist nahezu unmöglich, dauert unverhältnismässig lange und ist nicht in der gewünschten Toleranz wiederholbar, da bedienerabhängig. Die Protokollierung der ermittelten Mess-

Helicheck Pro/Plus können jetzt auch komplexe Gewindegeometrien hochpräzise messen. (Bild: Walter Maschinenbau GmbH)

ergebnisse erfolgt fast durchgängig manuell und ist somit nicht optimal und zeitaufwändig. Walter hat erkannt, dass der Markt hierfür keine ideale Lösung bietet und stellt erstmals mit den neuen Gewinde-Messmodulen innerhalb der Software Quick Check Modular (QCM) eine Lösung für die Messmaschinenreihe Helicheck vor, die einzigartig auf dem Markt ist. Damit wird es jetzt Herstellern von Gewindewerkzeugen ermöglicht, diese Werkzeuge hochpräzise, vollautomatisch, vollumfänglich und bedienerunabhängig sowohl taktil als auch optisch zu messen. Zur Komplettmessung der Werkzeuggeometrie stellt die Software Quick Check Modular sogenannte Parametrierte Vorlagen zur Verfügung. Diese werden über die Eingabe der entscheidenden Parameter wie Anschnittlänge, Nenndurchmesser, Gewindesteigung, Halslänge, Position erster Zahn, Flankenwinkel etc. angepasst und gespeichert. So wird automatisch ein Messprogramm erstellt, das in der Folge vollautomatisch vom Messgerät abgearbeitet und in der Datenbank gespeichert wird. Walter Maschinenbau GmbH www.walter-machines.com

Universalgewindebohrer neu konzipiert Der neue Fraisa Gewindebohrer u-tap ist ein grundlegend neu konzipierter Universalgewinde-

Der neue Fraisa Gewindebohrer u-tap.

(Bild: Fraisa)

bohrer. Auf Basis einer bewährten Schneidengeometrie wurde mit modernsten Verfahren die Schneidkantengestaltung modifiziert. Dank des neuen Konzepts der Schneidkantenverrundung können überlegene Ergebnisse bei Prozesssicherheit, Gewindequalität und Kostensenkung erzielt werden. Die Leistungsfähigkeit des u-taps zeigt sich in der Anwendung verschiedenster Werkstoffe – vor allem aber beim Stahl. Die höhere Verschleissresistenz ermöglicht höhere Standzeiten. Die hohe Prozesssicherheit wird durch die reproduzierbare Schneidkantenverrundung garantiert. Fraisa SA, www.fraisa.ch

DDU – die bewährte Technologie zur Drehmomentüberwachung Drehmoment und Vorschub gehören zu den wichtigen Messgrössen in der Prozessüberwachung. Diese Kräfte an rotierenden und starren Werkzeugen zu erfassen ist die Aufgabe des berührungslosen Sensorsystems DDU von Artis. Die Verwendungsmöglichkeiten für DDU sind vielfältig und reichen von der Gewindebohrung und -prüfung bis zum Wälzfräsen. Mit den passenden Messumformern ist DDU für den Einsatz mit den Prozessüberwachungssystemen CTM und Genior Modular geeignet. Die berührungslose Drehmomentmessung mit DDU erfolgt über einen Sensor (DDU Ro-

tor), der in den Werkzeughalter integriert ist. Dadurch ist die Sensorik sehr dicht am Zerspanungsprozess platziert und kann die physikalischen Grössen direkt und ohne Störungen aufnehmen. Dies ist auch dadurch möglich, weil DDU keine Leitungen zur Energieversorgung oder Datenübertragung benötigt, da diese induktiv an einen fest installierten Stator oder im Fall von DDU Wisy über Funk erfolgt. Die Messung erfolgt über Dehnungsmessstreifen. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, wird die Rotorapplikation an die Messaufgabe angepasst. Hierzu wählt der Kunde unter sechs Standardtypen oder lässt den Rotor anhand einer Checkliste auslegen. Wird ein Stator verwendet, ist dieser so zu montieren, dass der Abstand zum Rotor etwa drei bis fünf Millimeter beträgt. Marposs AG, www.marposs.com

Neuer Grundlochgewindebohrer erhöht Standzeiten und Prozesssicherheit Rost- und säurebeständige Stähle, sogenannte ISO M-Werkstoffe, erfordern spezialisierte Werkzeuge aufgrund ihrer Eigenschaften: Hohe Zähigkeit und die Neigung zum Aufschweissen führen beim Gewindebohren mit Standardwerkzeugen häufig zum Werkzeugbruch. Die neuen High-end-Grundloch-

Der Vorteil der vaporisierten Variante des TC142 liegt in seiner hohen Prozesssicherheit. (Bild: Walter AG)

gewindebohrer TC142 von Walter sind exakt für die Bearbeitung von ISO M-Werkstoffen ausgelegt. Den TC142 gibt es in zwei Ausführungen: Die HSS-E-PM Variante mit der Sorte WW60RB überzeugt durch hohe Standzeiten und Schnittgeschwindigkeiten dank verschleissfester Beschichtung. Ideal für Zerspaner mit grösseren Stückzahlen. Die zweite Ausführung, aus WY80FC mit vaporisierter Oberfläche, gewährleistet höchste Prozesssicherheit dank exzellenter Spanbeherrschung. Walter (Schweiz) AG, www.walter-tools.com

Mit dem mobilen Prozessüberwachungssystem DDU Wisy von Artis testet Blaser Swisslube Kühlschmierstoffe bei der Gewindeherstellung. (Bild: Blaser Swisslube/Marposs)

Wirtschaftliche und zuverlässige Gewinde drehen Wesentlich produktiver und wirtschaftlicher können Fertigungsbetriebe künftig Gewinde in rostfreien und warmfesten Stählen, in Titan- und Superlegierungen drehen. Dafür sorgen die aktuell von der Triag AG in Allenwinden vorgestellten Gewinde-Schneidplatten TMC. Sie besteht aus einem K20-Feinkornsubstrat, das im PVD-Verfahren mit


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AlCrN beschichtet ist. Insbesondere die Beschichtung verlängert die Standzeiten deutlich. Zu höchster Prozesssicherheit trägt der ausgeprägte Spanbruch bei, sodass ausschliesslich kurze, leicht fallende Späne entstehen. Beispielsweise Mit AlCrN beschichtete Schneidplatten für längere in rostfreiem Stahl WerkStandzeiten. (Bild: Triag) stoff-Nr. 1.4305 (X8CNi S18-9) fertigt eine Schneidplatte TMC mit 16 mm Kantenlänge (3/8" I.C.) ein ISO-Aussengewinde M10 problemlos bei 70 m/min Schnittgeschwindigkeit. Je nach Stabilität der Maschine und Festigkeit des zu bearbeitenden Werkstoffs ermöglichen die Schneidplatten TMC bis 140 m/min Schnittgeschwindigkeit. Triag AG, office@triag.ch, www.triag.ch

Neue Kinematik bei der Gewindeherstellung Die «Punch Tap»-Technologie von Emuge-Franken entstand in Zusammenarbeit mit der Audi AG und Untersuchungen durch das ISF an der Universität Dortmund. Ausgangspunkt war die Idee, dass eine deutliche Zeiteinsparung nur durch eine Verkürzung des Werkzeugweges erreicht werden kann. Dies bedingt eine neue Kinematik, bei der sich das Gewindewerkzeug der Bewegung entlang der Geometrie des Gewindes entzieht. Das neue Verfahren setzt eine Vorbohrung mit entsprechendem Bohrdurchmesser voraus. Das «Punch Tap»–Werkzeug besitzt kein durchgehendes Gewindeprofil am Umfang, sondern zwei Zahnreihen, die um 180° versetzt angeordnet sind. Die Gewindefertigung lässt sich in drei Arbeitsschritten beschreiben. Der erste Zahn einer jeden Zahnreihe am Werkzeug hat die Funktion einer Nuterzeugung. Im ersten Arbeitsschritt fährt das Werkzeug helikal in die Vorbohrung. Dabei entstehen zwei helikale Nutkanäle in der vorgefertigten Bohrungswand. Ist das Werkzeug auf Gewindetiefe angekommen, erfolgt das Gewindeformen durch synchrones Verfahren der Vorschubachse und der Rotation Ein «Punch Tap»-Werkzeug zum Helikal-Gewinddes Werkzeuges um eteformen. (Bild: Emuge Franken) wa 180°. Nach Ausführung der Gewindeformbewegung wird das Werkzeug durch die zwei Helikalnuten aus der Bohrung herausgefahren. Das Ergebnis ist ein Gewinde mit zwei helikalen Nuten. Durch die neue Kinematik der «Punch Tap»–Technologie wird vom Gewindewerkzeug ein wesentlich kürzerer Weg bei der Gewindeherstellung zurückgelegt. Im Beispiel von M6 mit 15 mm Gewindetiefe (2,5xD) beträgt dieser nur ein Fünfzehntel des Weges gegenüber einem Gewindebohrer oder -former. Dieser wesentlich kürzere Weg führt zu einer Zeiteinsparung bis zu 75% im Gewindezyklus. Emuge, www.emuge-franken.com CH: Riwag AG, www.riwag-schweiz.ch


Fokusthema

Gewindeherstellung

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Mehrgängiges Flachgewinde im Bremsenbau

Effizientes Gewindedrehen Das Einstechwerkzeug vom Typ 231 von Horn in Sonderausführung leistet bei der Knorr-Bremse SfS ganze Arbeit: CNC-Spezialisten der Entwicklungs- und Versuchswerkstatt am Standort München arbeiten damit Gewinde in Aluminium-Werkstücke ein – schnell, prozesssicher und in hoher Qualität.

D

er Knorr-Bremse-Konzern ist ein führender Hersteller von Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge. Als technologischer Schrittmacher treibt das Unternehmen seit 110 Jahren massgeblich Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Service moderner Bremssysteme voran. Weitere Produktfelder im Bereich Systeme für Schienenfahrzeuge sind intelligente Einstiegssysteme, Klimaanlagen, Energieversorgungssysteme, Steuerungskomponenten und Scheibenwi-

scher, Bahnsteigtüren, Reibmaterial sowie Fahrassistenzsysteme und Leittechnik. Anspruchsvolle Bearbeitungsaufgabe: ein viergängiges Flachgewinde. Die Entwicklungs- und Versuchswerkstatt fertigt Prototypen und Sonderteile. «Auftraggeber» sind die verschiedenen Entwicklungs- und Versuchsabteilungen, Center of Competence und Standorte innerhalb des KnorrKonzerns. «Wir erhalten aus der Konstruktion

Zeichnungen und prüfen dann, ob sich das Werkstück mit unseren Werkzeugen wirtschaftlich herstellen lässt», beschreibt Fachgebietsleiter Josef Klingl. So geschehen auch bei einem AluminiumTeil (AlMgSi1 F30) mit einem Aussendurchmesser von 98,9 mm, in welches ein Flachgewinde gedreht werden sollte, um es später in ein Bremssystem zu verbauen. Die Konstrukteure verlangten ein viergängiges Flachgewinde – eine sehr anspruchsvolle Bearbeitungsaufgabe. Damit standen die Münchner vor einem Problem: «Für diese Spezialanfertigung gab es keine entsprechenden Standardwerkzeuge», schildert Klingl. In fünf Wochen eine Sonderschneidplatte hergestellt. Rat holte er sich bei Michael Götze, Technische Beratung und Verkauf der Hartmetall-Werkzeugfabrik Paul Horn GmbH in Tübingen. Eine andere Adresse kam für ihn gar nicht infrage. «Bei solch schwierigen Fällen setzen wir auf das Knowhow von Horn. Wir arbeiten schon seit Mitte der 1980er-Jahre erfolgreich zusammen und schätzen besonders die hohe Flexibilität, das über die Jahre gewonnene Vertrauen und die Schnelligkeit, mit der man auf unsere Wünsche reagiert», sagt Paul Grodotzki, bei Knorr-Bremse in München zustän-

Das fertige Werkstück mit viergängigem Flachgewinde. Stechbearbeitung eines Prototypen-Werkstücks für ein künftiges Bremssystem von Knorr-Bremse. (Bilder: Paul Horn / Nico Sauermann)


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dig für die Werkzeugdisposition. Michael Götze reagierte prompt, nahm vor Ort die relevanten Technologiedaten auf und schaltete die Angebotsabteilung in Tübingen ein. In intensiver Kooperation mit den Knorr-Bremse-Mitarbeitern gelang es, innerhalb von fünf Wochen eine Sonderschneidplatte Typ 231 herzustellen und auszuliefern. Präzision ist oberstes Gebot. Zum Einsatz kommt die Schneidplatte in einem Standard-Werkzeughalter R221 gefräst aus einem hochvergüteten Stahl. Dieser Klemmhalter, eigentlich für Axialstechen ausgelegt, wurde hier zweckentfremdet: Die Wendeschneidplatte wird mit einem Keilspannelement fixiert, die stabilstmögliche und sicherste Spannung, die man sich denken kann. Die zweischneidige Platte Typ 231 wird aus dem Feinstkorn-Hartmetallsubstrat MG12 hergestellt. Die Schneidplatte wird umfangsgeschliffen, was eine Wechselgenauigkeit von 0,02–0,03 mm garantiert. Anschliessend erfolgt die Beschichtung der geschliffenen Wendeschneidplatte. In diesem Fall wurde eine TiCN-Beschichtung gewählt, erste Wahl im Hause Horn für Gewindebearbeitung und ungünstige Bedingungen. Der gesamte Fertigungsprozess findet bei Horn am Hauptsitz in Tübingen statt. Das Sonderwerkzeug von Horn hat die Experten von Knorr-Bremse überzeugt. Mit dem Gewindedrehwerkzeug realisieren die Münchener in dem Aluminium-Werkstück eine Gewindesteigung von 40 mm; die Schnittgeschwindigkeit beträgt 100 m/min; die Gewindetiefe am Werkstück beträgt 6 mm. Die Münchener haben auch die Anforderungen an die Oberflächenqualität erfüllt – mit einer Rautiefe von Rz <16 µm. Die Gewindeherstellung an dem Aluminium-Werkstück in der modernen CNC-Drehmaschine verfolgt Martin Tepfenhart mit Gelassenheit. «Seit wir dieses Werkzeug verwenden, haben wir keine Probleme mehr mit fehlerhaften Gewinden, es arbeitet einwandfrei. Ich bin mit der Lösung von Horn sehr zufrieden», sagt der CNC-Fachmann. Auch wenn Josef Klingl und seine Kollegen nicht immer erfahren, ob solche Versuchsteile später einmal in Serie gehen, ist Präzision oberstes Gebot. «Wir erzielen mit diesem Gewindedrehwerkzeug sehr gute Bearbeitungsergebnisse.» Flexibel und prozesssicher. Ein weiterer Pluspunkt ist für Knorr-Bremse die Flexibilität des Systems 231. «Wir können damit auch andere Materialien wie beispielsweise Stahl prozesssicher bearbeiten», sagt Klingl. Maschinenbediener Martin Tepfenhart lobt darüber hinaus die Effizienz der Horn-Lösung. «Ich habe das Werkzeug direkt nach Erstlieferung eingebaut und die ersten Gewinde gefertigt. Die Masshaltigkeit und Qualität haben auf Anhieb gepasst, alle Anforderungen hat das Werkzeug sofort erfüllt. Es waren keinerlei Nachbesserungen am Werkzeug erforderlich.» Das Wechseln der Schneidplatten bereitet keinerlei Probleme. «Nach

dem Einsetzen einer neuen Platte können wir ohne zeitaufwändiges Korrigieren gleich weiterarbeiten.» Auch der Klemmhalter sieht nach mehreren Schneidenwechseln aus wie neu, ein Zeichen dafür, dass hier bestes Material zum Einsatz kommt. Und für Josef Klingl steht fest: «Wenn künftig weitere Sonderwerkzeuge anstehen, ist Horn wieder erste Wahl.»

Interview mit Lothar Horn, Geschäftsführer der Paul Horn GmbH

Lothar Horn, Geschäftsführer der Paul Horn GmbH: «Horn ist Spezialist für die Bearbeitung zwischen 2 Flanken. Ein Gewinde stellt nichts anderes als eine lange V-förmige Nut dar.»

Herr Horn, Ihr Unternehmen ist bekannt für die Nutbearbeitung, welchen Stellenwert hat hier das Gewindedrehen? Horn ist Spezialist für die Bearbeitung zwischen zwei Flanken. Ein Gewinde stellt nichts anderes als eine lange V-förmige Nut dar. Wer wenn nicht Horn ist in der Lage, Gewinde prozesssicher und wirtschaftlich herzustellen? Die Herstellung von Gewinden zählen wir daher zu unserer Kernkompetenz. Welche Vorteile haben Kunden, wenn sie Schneidplatten von Horn einsetzen? Nutzt der Kunde bereits ein System von Horn, so kann er im Normalfall seine bestehenden HornTrägerwerkzeuge auch zum Gewindedrehen einsetzen. Lediglich eine entsprechende Schneidplatte wird benötigt. Hier hat der Kunde dann die Wahl zwischen Vollprofil oder Teilprofil, je nachdem, welche Gewindegrössen er herstellen muss. Zusätzlich sind Schneidplatten für bestimmte Gewindevarianten Standard ab Lager verfügbar, wie z. B. für metrische ISO Gewinde oder auch Whitworth Rohrgewinde. >>


Fokusthema

Gewindeherstellung

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8.2015 technica

merken dies an zunehmenden Anfragen für Sondergewinde. Da wir in der glücklichen Lage sind, alle Fertigungsschritte bei der Herstellung von Wendeschneidplatten im Haus zu haben, können wir auf solche Anfragen sehr schnell reagieren und entsprechende Werkzeuge herstellen. Kommen darüber hinaus neue Werkstoffe zum Einsatz, kann über eine enge Kooperation zwischen den Horn-Spezialisten und den Produktspezialisten unserer Kunden eine optimale Lösung gefunden bzw. entwickelt werden.

Paul Grodotzki (links) und Martin Tepfenhart (rechts) besprechen das positive Ergebnis der Zusammenarbeit mit Michael Götze (Mitte), Aussendienstmitarbeiter bei Horn.

Beim Innengewindedrehen spielt der Platzbedarf eine entscheidende Rolle, welche Werkzeuge hat Horn hier entwickelt? Je nach Bohrungsdurchmesser kommen verschiedene System zum Einsatz. Bei sehr kleinen Durchmessern empfehlen wir hier das System Supermini, welches ab Durchmesser 3 mm bis zu einer Tiefe von 15 mm einsetzbar ist. Ab Bohrungsdurchmesser 7 mm bieten wir standardisierte Lösungen mit unserem System Mini. Durch die stirnseitig verschraubten Schneidplatten, den

Hartmetallschaft sowie der daraus resultierenden Steifigkeit können auch tiefe Gewinde prozesssicher bearbeitet werden. Im Anwenderbericht zum Gewindedrehen bei Knorr-Bremse wird über die Herstellung eines Sondergewindes für den Bremsenbau berichtet. Nehmen Sondergewinde insgesamt zu? Produkte werden immer mehr auf die Endanwendung angepasst, so auch in diesem Fall. Wir

Sie sehen sich demnach auch als Spezialist für Sonderwerkzeuge? Die optimale Lösung ist der Weg, der gefunden werden muss. Hierbei können viele Bereiche mit Standardwerkzeugen, welche in unserem Fall standardisierte Eigenentwicklungen sind, abgedeckt werden. Um jedoch noch produktiver zu arbeiten, schneller zu sein, Arbeitsgänge zusammenzufassen u. v. m. kommen in immer mehr Anwendungsfällen Sonderwerkzeuge zum Einsatz. Mittlerweile machen wir fast die Hälfte unseres Umsatzes mit Sonderlösungen – deshalb ein ganz klares «Ja» – wir sind auch Spezialist für Sonderwerkzeuge. ●

PAUL HORN GMBH D-72072 Tübingen, +49(0)7071-70040 info@phorn.de, www.phorn.de Horn-Vertretung Schweiz DIHAWAG 2504 Biel-Bienne, 032 344 60 60 info@dihawag.ch, www.dihawag.ch


Detaileinblick in die PECM-Anlage während des Spülprozesses, während das Werkstück vom Elektrolyten umspült wird. Dank PECM ist die schnelle Bearbeitung mehrerer Werkstücke gleichzeitig möglich - dazu für extrem hohe Oberflächengüten und Abbildgenauigkeiten. (Bilder: Markus Frutig)

Solidworks Simulation im Einsatz bei Gebr. Bräm, Präzisionsmechanik

Wie Simulation ein Projekt retten kann Die Firma Gebr. Bräm AG erledigte viele Arbeiten, die strömungstechnisch anspruchsvoll waren, und das ohne Simulationsprogramme. Dann aber hatte die Firma einen Auftrag, der so knifflig war, dass der Aufwand explodierte. Doch dann kam die Rettung – und seither wird simuliert. E U G E N A L B I S S E R , C H E FR E D A K TO R TE C H N I C A

M

artin Bräm, Geschäftsführer bei der Firma Gebrüder Bräm AG, kann es noch immer nicht fassen: «Schade sind wir nicht schon früher auf eine Strömungssimulation gestossen», sagt er. Das sei eine «bittere Erkenntnis» weil es das erste Mal ist, dass die Firma an einem solchen Projekt nicht auf Anhieb reüssierte. Die Firma mit ihren 25 Mitarbeitern ist ein Auftragsfertiger für den Vorrichtungs- und Werkzeugbau sowie für Präzisionskomponenten. Mit dem Maschinenpark kann die Firma eine hohe Fertigungstiefe abdecken: 18 verschiedene Technologien zur Bearbeitung von harten bis ultraharten Materialien werden angeboten, so auch ultrahochgenaues Fräsen, Draht-, Senk- und Mikroerodieren sowie weitere Anwendungen für den Werkzeugbau.

Application Center für die Precise ECM-Technologie (PECM). Die Gebr. Bräm AG ist zudem ein sogenanntes Application Center für die Precise ECMTechnologie (PECM). Dies ist ein abtragendes Verfahren, ähnlich wie das Senkerodieren, und geeignet zur Herstellung komplizierter räumlicher Formen. Da es keinen Kontakt zwischen Werkzeug und Werkstück gibt, werden auch keine mechanischen Kräfte übertragen, und Werkstoffeigen-

schaften wie Härte oder Zähigkeit spielen keine Rolle. Dabei ist die schnelle Bearbeitung mehrerer Werkstücke gleichzeitig möglich, die Oberflächengüte ist extrem hoch (bis RA 0,05 µm) und ebenso die Abbildgenauigkeit (bis ±0,01 mm) – wobei die Werkstücke frei von Spannungen oder Mikrorissen bleiben.

Martin Bräm, Geschäftsführer Gebr. Bräm AG, mit einem Werkstück in der Hand, betont: «Mit der Simulationssoftware lief dieser Prozess wesentlich schneller, besser und kostengünstiger.»

Statt auf eine altbekannte Technologie auf das PECM-Verfahren gesetzt. Die Firma Gebr. Bräm ist Experte auf diesen Maschinen. Der französische Hersteller PEMTec lässt alle Werkzeuge, die die Käufer solcher Maschinen zwingend brauchen, bei den Schweizern fertigen. Und einer dieser Käufer war nun eine Firma aus dem süddeutschen Raum. Dieser Kunde stand vor der Situation, dass sein Endkunde die Abnahmemenge vervielfachen wollte. Mit der bestehenden Fertigungstechnologie wäre das zeitnah nicht realisierbar gewesen. Dazu selbstredend eine noch höhere Qualität zum gleichen oder tieferen Preis. Eine PECM-Maschine konnte das liefern und so setzte der Kunde nun statt auf die altbekannte Technologie auf das PECM-Verfahren und brauchte dazu das Werkzeug der Gebr. Bräm AG. Auslieferung erfolgte und damit der Leidensweg. Der Maschinenhersteller in Frankreich versprach, dass die Deutschen sechs Monate später mit der neuen PECM-Anlage arbeiten könnten. Im September 2011 fand ein Kickoff-Meeting statt und die Phase eins begann nun auch für die Gebr. Bräm. «Wir haben uns damals als Experten im Werkzeugbau für diese Technologie gesehen», sagt Martin Bräm, «wir hatten bereits anspruchsvolle Arbeiten zu Ende gebracht, und das ohne jemals ein Simulationstool einzusetzen». Das >>


Fokusthema

Mehrwert durch Simulation

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Wand», sagt Martin Bräm, «was uns bei der Simulationssoftware aber wirklich überzeugte, war, dass wir damit sofort an einem vorhandenen Werkstück arbeiten konnten, das bisher nicht funktionierte. Wir konnten es direkt mit Solid Solutions simulieren und erkannten auf den Bildern genau das, was wir auf dem realen Werkzeug nur vage vermutet hatten. Dieser nachträgliche Beweis war für uns ein Augenöffner – und wir mussten nicht lange überlegen, ob wir investieren sollen oder nicht.

Die Solidworks Flow Simulation kann insbesondere Fluidströmungen, die Wärmeübertragung und Strömungskräfte simulieren. Für Geschäftsführer Martin Bräm stand fest: «Wir erkannten auf den Bildern genau das, was wir auf dem realen Werkzeug nur vage vermutet hat(Bild: Gebr. Bräm) ten.»

Pflichtenheft war umfassend, es wurde im März erstellt, die Konstruktion und Fertigung des Serienwerkzeugs lief bis Juli 2012, dann folgte die Ablieferung. Und nun begann der Leidensweg. Er dauerte mit all den Anpassungen weit über ein Jahr. Strömungstechnik an die richtige Stelle bringen. Um die möglichen Probleme vage zu verstehen, welche die Experten bei den Gebr. Bräm hatten, muss man wissen, dass beim PECM-Verfahren das Werkstück vom Elektrolyten umspült wird. Die Vorrichtung (Druck-/Spülkammer) ist neben den Prozessparametern das zweite wichtige Standbein, damit der Prozess richtig funktioniert. Die Vorrichtungen sind nicht nur dazu da, die Werkstücke genau zu positionieren, sondern auch um den Elektrolyten nach allen Regeln der Strömungstechnik an die richtigen Stellen zu bringen. Kann dies nicht gewährleistet werden, so erhält man nur suboptimale Resultate.1

Suboptimale Strömungsresultate, aber wie kamen sie zustande? Bei diesem «nach allen Regeln der Strömungstechnik» lag irgendwo der Knackpunkt. Man hatte suboptimale Strömungsresultate, wusste aber nicht, wie sie zustande kamen. «Wir unternahmen unzählige Anpassungen und Umkonstruktionen, hatten all die Trial-and-ErrorVersuche, aber schliesslich mussten wir sagen: Fangen wir nochmals ganz von vorne an», sagt Martin Bräm. «Und just zu diesem Zeitpunkt kam Solid Solutions zu uns.» Der Solid-Solutions-Experte verwies auf die schon lange etablierten Simulationspakete von Solidworks, vor allem «Solidworks Flow Simulation», das insbesondere Fluidströmungen, Wärmeübertragung und Strömungskräfte simulieren kann. Überzeugendes Abbild des realen Werkzeugs. «Wir standen damals zwar sowieso mit dem Rücken zur

Präzisionswerkzeug der Gebr. Bräm AG, welches in die PECM-Anlage eingespannt wird.

Lieber spät, als nie. Es war nicht so, dass Simulation bei der Gebr. Bräm AG nie ein Thema gewesen sei. «Wir hatten früher schon einmal auswärts Simulationen machen lassen, zum Beispiel von einer Spüldüse, aber sie lieferten keine wirklich überzeugenden Ergebnisse und waren zudem ziemlich teuer», sagt Martin Bräm. Wie viele andere Firmen auch, hatte man zudem mit dem Kauf einer eigenen Simulationssoftware gezögert, weil dann ein Wissen hätte aufgebaut werden müssen, das in der Firma nicht vorhanden war. Simulationen zu erstellen ist verhältnismässig leicht, das Interpretieren ist schwierig. Die Gebr. Bräm AG packte diese Wissenslücke gleich richtig an: «Wir stellten zunächst einen Mitarbeiter für die Simulationen ab, damit er die Software kennenlernen und richtig einsetzen konnte», erklärt Martin Bräm. Das Schwierige an der Software sind dabei nicht die vielen Features, auch die Handhabung fällt einem Solidworks-Anwender leicht, da es sich um die gleiche Oberfläche handelt. Es gibt aber Fein-


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technica 8.2015

Einblick in die komplexe Produktionsvorbereitung einer (Funk-)Erosionsmaschine bei der Gebr. Bräm AG.

heiten, die man richtig lernen muss, zum Beispiel, wie man ein Netz richtig auslegt. Eine weitere Herausforderung liegt dann in der Interpretation der Simulationsbilder. Man muss die richtigen Schlüsse aus ihnen ziehen. Um dies zu lernen, nahm der dafür vorgesehene Mitarbeiter an einer Intensivschulung bei Solid Solutions teil, die exakt auf die Bedürfnisse des Projekts ausgelegt war. «In dieser Zeit nutzen wir auch den Service der Hotline und uns wurde jederzeit sehr kompetent geholfen», sagt Martin Bräm. Nun lief das Projekt – und termingerecht wurde abgeliefert. Aufwändige Berechnungen liefen teilweise das ganze Wochenende. Aber nun sah man endlich, bei zum Beispiel drei verschiedenen Spülsystemen, die unterschiedliche Resultate generierten, wo genau die Probleme waren, man passte an, simulierte wieder, verbesserte nochmals – und das alles virtuell. Mit der Simulationssoftware lief die-ser Prozess wesentlich schneller, besser und kostengünstiger. Im August 2014 wurde termingerecht abgeliefert. Anschliessend konnten die Varianten innerhalb von drei Monaten mit dem Kunden optimiert werden. Kunde besser in den Entwicklungsprozess integrieren. Die Firma Gebr. Bräm entdeckte mit der Simu-

Prüfprozess eines fertigen Werkstückes.

lationslösung aber noch viele weitere Vorteile, die zuvor nicht einmal gross bedacht worden waren. Martin Bräm: «Wir konnten den Kunden auf einmal ganz anders in den Entwicklungsprozess einbinden. Das hilft einerseits, wenn man an unterschiedlichen geografischen Standorten arbeitet. Man kann dann im Team Viewing-Sitzungen abhalten und weitere Schritte besprechen. Anderseits war es aber auch sehr hilfreich, dass wir nun alle unsere Vorgänge visualisieren konnten. Das schuf enormes Vertrauen beim Kunden.» Ausserdem hat die Simulationssoftware die Arbeitsabläufe grundlegend verbessert. Heute geht man viel systematischer an die Arbeit, die zeitintensive Trial-and-Error-Phase entfällt, man hat schnell Varianten, die sich einfach simulieren lassen und so dem Ziel schon sehr nah kommen. «So sind wir schliesslich von einem sequenziellen Produktentwicklungsprozess zum echten «simultanious engineering» gekommen, was beträchtlich Zeit und Kosten spart.»

nen», erklärt er. Die Einführung von Solidworks Flow Simulation ermöglichte aber nicht nur die eigenen Prozesse effizienter zu machen und den Kunden besser in die Produktentwicklung einzubeziehen, er führt auch dazu, als innovativer Dienstleister auf dem Markt wahrgenommen zu werden. Ausserdem verhalf der Aufbau des Know-hows dazu, das Marktpotenzial zu vergrössern – und dies auf zweierlei Arten. «Wir hätten nach solch einer Erfahrung unter Umständen nie mehr ein so schwieriges Projekt angefangen, um diesen Leidensweg nicht noch einmal durchleben zu müssen», sagt Martin Bräm. «Und zusätzlich haben wir nun ein Simulations-Knowhow im Haus, das wir als eigenständige Dienst● leistung auf dem Markt anbieten können.» 1 www.precise-ecm.ch/werkzeugbau.php

Neue Dienstleistung aufgebaut. Die grosse Frage nach dem «Was wäre gewesen ohne Simulationssoftware» stellte sich auch Martin Bräm. «Ich würde sagen, der Verlust in dem Projekt wäre beträchtlich gewesen, wir hätten einen Imagekratzer bekommen und vom ganzen Prozess nicht einmal ein grosses Know-how ziehen kön-

SOLID SOLUTIONS AG 8048 Zürich, 044 434 21 21 info@solidsolutions.ch, www.solidsolutions.ch GEBR. BRÄM AG 8953 Dietikon, 044 746 46 46 info@gebrbraem.ch, www.gebrbraem.ch


Marktübersicht Simulationssoftware Simulation Programmname

Anbieter/Homepage

6SigmaET

FlowCAD Schweiz AG

www.flowcad.ch

Ansys CFD (Fluent, CFX)

Cadfem (Suisse) AG

www.cadfem.ch

Ansys Composite PrepPost

Cadfem (Suisse) AG

www.cadfem.ch

Ansys HFSS

Cadfem (Suisse) AG

www.cadfem.ch

Ansys Maxwell

Cadfem (Suisse) AG

www.cadfem.ch

Ansys Mechanical

Cadfem (Suisse) AG

www.cadfem.ch

Ansys Multiphysics

Cadfem (Suisse) AG

www.cadfem.ch

Ansys Simplorer

Cadfem (Suisse) AG

www.cadfem.ch

Ansys SpaceClaim Direct Modeler

Cadfem (Suisse) AG

www.cadfem.ch

ARsim

B&R Industrie-Automation AG www.br-automation.com

Autodesk CFD

Mensch und Maschine Schweiz AG

www.mum.ch

Autodesk Factory Design Suite

Mensch und Maschine Schweiz AG

www.mum.ch

Autodesk Nastran IN-CAD

Mensch und Maschine Schweiz AG

www.mum.ch

Autoform

AutoForm Engineering GmbH

AutomationStudio Target for Simulink

B&R Industrie-Automation AG www.br-automation.com

Cadmould 3D

Simcon Software GmbH

Comsol Multiphysics

Comsol Multiphysics GmbH

www.autoform.com

www.simcon-worldwide.com

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ESAComp

Cadfem (Suisse) AG

Siemens Industry Software AG www.siemens.ch/plm

Fibersim

Siemens Industry Software AG www.siemens.ch/plm

KukaSim Pro/Layout

Kuka Roboter Schweiz

LMS

Siemens PLM

Medmodel

Institut für Angewandte Simulation

Nextra

FlowCAD Schweiz AG

NX für Simulation

Siemens Industry Software AG www.siemens.ch/plm

ProcessSimulator

Institut für Angewandte Simulation

Profikinematik VM

Coscom GmbH

RobotStudio

ABB Robotics

Sigrity

FlowCAD Schweiz AG

Simster S

Bosch Rexroth Schweiz AG

Simulation Mechanical

Mensch und Maschine Schweiz AG

Simulia Abaqus

Wölfel Beratende Ing. GmbH www.woelfel.de/abaqus

Simulink (Mathlab)

MathWorks

Solidworks

Solid Solutions AG

Sorpas 2D/3D

Swantec

www.swantec.com

Stateflow

MathWorks

www.mathworks.ch

taraVRbuilder

tarakos GmbH

TD Suite

ISBE GmbH

Tecnomatix

Siemens Industry Software AG www.siemens.ch/plm

TopSolid

TopSolid/Missler/NCDATA AG

TwinCAT 3 Target für Simulink

Beckhoff Automation AG

TWS AdvantEdge FEM

ISBE GmbH

Varimos

Simcon Software GmbH

Virtual Welding

Fronius Schweiz AG

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www.comsol.com

Femap

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www.cadfem.ch

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www.kukasim.com www.siemens.ch/plm www.iasim.de www.flowcad.ch

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www.iasim.de www.coscom.ch

www.new.abb.com/products/robotics/de www.flowcad.ch

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www.boschrexroth.ch

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www.solidsolutions.ch

www.tarakos.de www.isbe.de

www.ncdata.ch www.beckhoff.ch www.isbe.de

www.simcon.worldwide.com www.fronius.ch

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www.mum.ch

www.mathworks.ch/simulink

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Kurzbeschreibung

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6SigmaET ist ein Computational Fluid Dynamics (CFD) Simulationswerkzeug für die thermische Analyse von Elektronik Software für numerische Strömungsberechnungen CFD (Strömungssimulation) Software zur Analyse von Composite-Strukturen Simulationssoftware für die Berechnung von hochfrequenten elektrischen und magnetischen Feldern Simulationssoftware für die Berechnung von niederfrequenten elektrischen und magnetischen Feldern

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FEM-Simulationssoftware für die Produktentwicklung Erlaubt die Analyse komplexer multiphysikalischer Systeme mittels Kopplung unterschiedlicher physikalischer Disziplinen auf Feld- und Systemebene Software zur Systemsimulation Software für die 3D-Direktmodellierung

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Mit ARsim kann die gesamte Automatisierungslösung von der I/O-Ebene bis zur Visualisierung simuliert, getestet und in Betrieb genommen werden Werkzeuge für numerische Strömungsanalysen und thermische Simulationen, mit deren Hilfe hochwertige Produkte erstellt werden können: Produktleistung prognostizieren, Konstruktionen optim. und Produktverhalten validieren Die Digital Prototyping-Funktionen ermöglichen die effiziente Planung von Fertigungsanlagen und die Auswertung von Was-wäre-wenn-Szenarien in der Fabrikplanung für die Platzierung der Maschinen Allgemein einsetzbares Werkzeug für die Finite-Elemente-Berechnung (FEM) für Ingenieure und Analytiker, für eine Reihe von Simulationen. Unterstützt Autodesk Nastran-Solver Softwarelösung für die Abschätzung von Werkzeug- und Bauteilkosten auf Basis von 3D-CAD-Bauteildaten

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Das Automation Studio Target kann Simulationsergebnisse (Regler- und Streckenmodelle) per Klick von Simulink auf B&R-Steuerungen übertragen Cadmould 3D-F verwendet die hochgenaue und patentierte 3D-F-Methode, die speziell für die Spritzgiesssimulation entwickelt wurde Integrierte Softwareumgebung, die sowohl die Entwicklung multiphysikalischer Simulationsmodelle als auch die Erstellung und Weitergabe von Simulations-Apps ermöglicht Software zur Analyse von Composite-Strukturen

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Umfassende Funktionalitäten in einer CAD-unabhängigen Umgebung für die Modellierung, Simulation und Bewertung von Produkteigenschaften Entwicklung und Fertigung von Faserverbundwerkstoffstrukturen

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Robotersimulation, Abbildung der Roboterzelle, Erreichbarkeits-, Machbarkeits- und Taktzeitanalysen

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Simulationssoftware zur Visualisierung, Analyse und Optimierung (VAO) von Prozessen im Gesundheitswesen Ermöglicht die Analyse von Leiterplatten und deren mechanischen Umgebung zur Einhaltung von Mindestabständen NX for Simulation beinhaltet NX CAE: disziplinübergreifende CAE-Umgebung, um bessere und zeitnahe Produktentscheidungen und Berechnungen für die Leistungsfähigkeit von Produkten zu realisieren Simulationssoftware zur Visualisierung, Analyse und Optimierung (VAO) von Prozessen als «Add on» zu MS Visio Virtual Machining NC-Maschinensimulation mit Kollisionskontrolle und Materialabtrag

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Simulations- und Testlösungen, um modellbasierte Systementwicklung und Validierung zu ermöglichen

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Die Simulations- und Offline-Programmiersoftware RobotStudio von ABB ermöglicht die Roboterprogrammierung vom PC, ohne die laufende Produktion zu unterbrechen Analyse von Signalintegrität, Power-Integrität und EMV. Exakte Simulation im Frequenzbereich für Leiterplatten oder IC-Packages Simulationsplattform zur Modellierung und Optimierung geregelter Antriebssysteme mit Schnittstellen für Co-Simulation Simulation Mechanical mit integriertem Autodesk Nastran FEA-Solver stellt schnelle und flexible Werkzeuge für die Finite-Elemente-Berechnung und -Modellierung bereit Ermöglicht die Durchführung virtueller Versuche bereits während der Konstruktion. Das reduziert Entwicklungszeiten und -kosten Grafische Entwicklungsumgebung für die Simulation und das Model-Based Design von dynamischen Mehrdomänen-Systemen und Embedded Systemen Leistungsstarke, intuitive 3D Engineering Lösungen für fundierte technische und geschäftliche Konstruktionsentscheidungen Simulationssoftware für einfaches bis hochkomplexes Widerstandsschweissen

Interaktives Design- und Simulationstool für ereignisgesteuerte Systeme Einfache 3D-Visualisierung und Simulation für Logistik, Fabrikplanung & Industrie

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Komplette Werkzeuge lassen sich unter dem Augenmerk der Schleifbarkeit exakt modellieren. Die erforderliche Schleifscheibe samt Verfahrwege wird ebenso berechnet und der Schleifvorgang in 3D simuliert Umfang an Software-Lösungen/digitalen Werkzeugen, die Fertigungsbereiche von der Prozessdefinition und -Planung über die Simulation und Überprüfung bis zur tatsächlichen Fertigung verbindet Softwarelösung für die CAD/CAM/DNC Prozesskette

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Rapid Control Prototyping, Echtzeitsimulation und HiL (hardware in the loop)-Simulation Unterstützt bei der Konstruktion und vor allem bei der Optimierung von neuen Werkzeugen, indem das Verhalten für das jeweilige Einsatzszenario virtuell getestet wird Automatische, zielgerichtete Kunststoffsystem-Optimierung vom Produktdesign zur Serienfertigung – die vollautomatische Optimierung des gesamten Produktentwicklungsprozesses Zeigt eine Alternative auf, die Kosten-, Emissions- und Sicherheitsnachteile beim Einstieg in die Schweisser-Praxis beseitigt


Fokusthema

Mehrwert durch Simulation

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Rechenzeit mieten: CAE-Berechnungen mit High Performance Computing (HPC)-Technologien

Dynamischer Zugriff auf HPC-Ressourcen CAE-Berechnungen brauchen am besten die neuesten und schnellsten HPC-Hardware- und Software-Technologien. Diese Investition ist für KMUs allerdings oft zu kostenintensiv. «HPC On Demand» kann da eine Lösung sein.

P

roblemstellungen wie zum Beispiel aus Strukturmechanik und Strömungdynamik zu analysieren, sowie deren Wechselwirkung zu erforschen, waren lange ein Fall für den hochaufwändigen Prototypenbau. Eine Ressourcenhürde, die gerade für Mittelständler kaum zu überwinden war. Numerische Simulationen dieser Probleme sind auch deswegen zum Standardwerkzeug eines jeden Ingenieurs geworden. Jedoch erfordern solche CAE-Berechnungen die neuesten und schnellsten HPC-Hardware- und Software-Technologien, um der wachsenden Komplexität der Modelle in einem adäquaten Zeitraum gerecht zu werden. Nur ein perfekt konfiguriertes und betriebenes HPC-System ist in der Lage, gleichzeitig performant und fehlerfrei zu arbeiten.

«HPC On Demand» ist die Lösung. Investitionen in den Aufbau einer solch umfassenden HPC-Infrastruktur sowie deren Betrieb und Wartung sind extrem kostenintensiv und für KMUs nahezu unerschwinglich. Solche Investitionen umfassen z. B. die aktuellsten HPC-Server, spezielle Hochgeschwindigkeitsnetzwerke, ein performantes Storage-System, spezifische CAE-Anwendungssoftware und nicht zuletzt umfangreiche Sicherheitsmechanismen, um intellektuelles Eigentum adäquat zu schützen. Darüber hinaus ist das Vorhandensein von hoch spezialisiertem Fachpersonal mit langjähriger Erfahrung unabdingbar. Daher kommen die meisten KMUs zur einer ähnlichen Schlussfolgerung: Extrem leistungsfähige Rechenressourcen und hoch qualifiziertes Personal im eigenen Unternehmen vorzuhalten, ist in der Regel wenig sinnvoll. Produktentwicklungsprozesse verlaufen linear,

aber nur zu bestimmten Zeiten würde eine wirtschaftlich notwendige Auslastung der Rechner erfolgen. Warum also nicht Rechenzeit mieten statt kaufen bzw. projektbezogen bezahlen statt zu investieren? CAE in der Cloud. In der simulationsgetriebenen Produktentwicklung und -optimierung gewinnt «HPC On Demand» für die Unternehmen eine immer grössere Bedeutung. Die Vorteile und Chancen von «HPC On Demand» als zuverlässiges Mittel, projektgetriebene Spitzenlasten mit möglichst geringem Aufwand abzufangen, liegen auf der Hand: On-Demand-Anbieter von HPC-Systemen und -Rechenleistung bieten Unternehmen jeder Organisationsgrösse heute die Möglichkeit, situativ skalierbare Rechenressourcen für ihre CAE-Berechnungen zu aktivieren. Für einen bestimmten Zeit-


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raum können Ressourcen in beliebiger Höhe flexibel genutzt werden. Für Globalplayer mittlerweile oft schon Standard, benötigt der Mittelstand hingegen Unterstützung und überzeugende Argumente für einen Einstieg in diese Form der Entwicklungsarbeit. Die Auslagerung in die HPCCloud ist für viele Entscheider nach wie vor ein Reizwort. Dabei gibt es mittlerweile bewährte und vor allem sichere Arten und Konzepte der Bereitstellung. Cloud ist nicht gleich Cloud – worauf Unternehmen achten sollten. Sicherheit und Verfügbarkeit, flexible Abrechnungsmodelle, Performance, Standort, Know-how,

schen Anforderungen eine sichere und flexible, aber dennoch hochautomatisierte Lösung zu finden. Alternativen wie Self-Hosting, die öffentliche Vergabe an Forschungseinrichtungen oder akademische Institutionen sowie die Nutzung eines Systemhauses oder eines Supercomputing-Centers können all diesen speziellen Anforderungen nur schwer oder unzureichend gerecht werden. «HPC On Demand» als Komplettlösung. Um die optimale Funktion zwischen Hard- und Software zu gewährleisten, übernehmen spezialisierte HPC-Provider mitunter das komplette Lizenz-Manage-

Einer der Vorteile beim HPC On Demand: Initial- und Folgekosten für Ressourcen, Lizenz- und Personalkosten entfallen. Die Abrechnung der HPC-On-Demand-Nutzung erfolgt verbrauchsbezogen. (Bild: CPU 24/7)

Hard- und Software sind die wichtigsten Prüfkriterien bei der Wahl eines HPC-Providers. Ein sehr hohes Mass an physischer und logischer Sicherheit sowie etablierte und strukturierte IT-Sicherheits- und Verfügbarkeitsprozesse – über Zuliefererketten hinweg – sind Grundvoraussetzungen. Hierfür gibt es mittlerweile weltweit anerkannte Standards, z. B. ISO 27001 und Rahmenwerke. Aus technischer Sicht sollte die Rechenleistung ausschliesslich auf dedizierten, voneinander getrennten HPC-Ressourcen bereitgestellt werden; keine geteilte Queue, keine Virtualisierung. Unternehmen sollten zudem darauf achten, wo die Server physikalisch gehostet werden und wer Eigentümer der Hardware ist. Ziel eines jeden «HPC On Demand»-Anbieters sollte es sein, gemeinsam mit dem Kunden und auf Grundlage seiner anwendungsspezifi-

ment. Die Auswahl an Open-Source-Produkten, wie OpenFOAM, und diversen kommerziellen Software-Produkten im Engineering-Bereich, von z. B. Ansys, CDadapco, Numeca, Comsol u. v. m., sollte zeitnah und userorientiert erfolgen sowie bereits «ready-to-use» zur Verfügung stehen. Vorgefertigte Workflows, ein qualitativ und quantitativ gutes Software-Angebot und entsprechende Partnerschaften garantieren Nutzern von «HPC On Demand» eine an aktuelle Marktbedürfnisse angepasste ganzheitliche Lösung. ●

CPU 24/7 GMBH DE 14469 Potsdam, +49 (0) 331 505700 90 info@cpu-24-7.com, www.cpu-24-7.com


Fokusthema

Mehrwert durch Simulation

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Comsol definiert mit Comsol Multiphysics 5.1 den Standard für das Design von Simulations-Apps neu

Ein kurzer Schritt vom Modell zur App Comsol Multiphysics Version 5.1 ist die erste integrierte Softwareumgebung, die sowohl die Erstellung multiphysikalischer Modelle und Simulationen als auch die Umsetzung und Weitergabe von einfach anzuwendenden Simulations-Apps unterstützt. Sie ist die einzige integrierte Softwareumgebung, die sowohl die Entwicklung multiphysikalischer Simulationsmodelle als auch die Erstellung und Weitergabe von Simulations-Apps unterstützt.

S

imulationsexperten können die vollständig integrierte Umgebung nutzen, um Modelle aufzubauen, daraus mithilfe des Application Builder Simulations-Apps zu generieren und diese Apps mittels Comsol Server weniger simulationserfahrenen Kollegen zur Verfügung zu stellen. Durch die nahtlose Kombination von Modellentwicklung und App-Design in ein und derselben Benutzerumgebung ermöglicht die Version 5.1 eine intensivere Nutzung und eine Steigerung der Produktivität. Massgebliche Verbesserungen der neuen Version 5.1 sind: Die vollständige

wender kann beim Erstellen einer App problemlos zwischen Model- und Application Builder wechseln und sowohl beim Modell als auch an der App simultan Änderungen vornehmen. Auf den Application Builder können die Nutzer nun direkt über die Multifunktionsleiste zugreifen. So kann der Anwender mit nur einem Klick zur App-Designumgebung wechseln und dort mit seiner Arbeit fortfahren. Sowohl die Modelle als auch die Apps werden in einem vereinheitlichten Dateiformat gespeichert. «Der Application Builder ist derzeit die einzige Designumgebung für Anwendungen, mit der der Nutzer multiphysikalische Apps erstellen kann – und dies nicht nur innerhalb einer einzigen Softwareumgebung, sondern sogar innerhalb eines einzigen Fensters und mit dem gleichen Dateiformat», sagt Bjorn Sjodin, VP of Product Management. «Diese Innovation revolutioniert den AppDesign-Prozess und macht die Simulations-Apps zu einer bahnbrechenden technischen Lösung, welche auch von Kollegen ohne Simulationserfahrung problemlos verwendet werden kann.»

Integration von Model Builder und Application Builder in einer Benutzeroberfläche, verbesserte Layout-Werkzeuge für das App-Design sowie LiveLink for Excel-Funktionen in den Apps. Die Kunden profitieren darüber hinaus von der Möglichkeit, Anwendungen mit Comsol Server flexibel auf mehreren Computern und verschiedenen – auch mobilen – Endgeräten wie Tablets auszuführen.

Datenaustausch innerhalb derselben Umgebung. Die nahtlose Integration von Model Builder und Application Builder ermöglicht den Datenaustausch zwischen Modell und App innerhalb derselben Umgebung. So kann beispielsweise eine im Model Builder vorhandene Funktion oder Eigenschaft auch schnell im Application Builder verfügbar gemacht und vom Anwendungsdesigner genutzt werden. Darüber hinaus ist die Code-Erzeugung in Version 5.1 bedeutend komfortabler, da zahlreiche Template-Codes mitgeliefert werden. Dies hilft z. B. dem Anwendungsdesigner, der kundenspezifische Kommandos und Operationen implementieren möchte. «Mit der Integration von Simulations- und App-Design-Werkzeugen in einer Software-Umgebung hat Comsol heute den Standard für das Design von Simulationsanwendungen neu definiert», meint Svante Littmarck, CEO von Comsol Inc. «Comsol 5.1 enthält zusätzliche Funktionen, mit denen wir unseren Kunden hochproduktive Werkzeuge zur Verfügung stellen. Damit können sie Simulationsanwendungen erstellen und mit anderen Anwendern weltweit teilen.»

Ein kurzer Schritt vom Modell zur App. In Comsol Multiphysics 5.1 wurden der Model Builder und der Application Builder in einer einheitlichen, interaktiven Umgebung zusammengeführt. Der An-

Tabellarische, Detail- und Listen-Ansichten als Unterstützung fürs Design. Die neue Version des Comsol Server enthält ebenfalls eine Reihe von Verbesserungen. Die Software kann nun auf meh-

Für Sven Friedel, Geschäftsführer Comsol Schweiz steht fest: «Simulations-Apps bieten KMUs u. a. zwei neuartige Perspektiven: Zum einen können sie jetzt ihr technisches Spezialwissen sehr leicht in kundenspezifische Lösungen im Sinne von Software-as-a-Service umsetzen. Zum anderen können innovative Unternehmen jetzt Ihre Kunden direkt in Produktentwicklungsprozesse einbinden.» (Bild: Comsol)

reren Computern gestartet werden und ermöglicht so Berechnungen auf anderen Maschinen, als die von der aus die App gestartet wurde. Die aktualisierte Comsol-Server-Anwendungsbibliothek bietet

Daten und Fakten Einige der wichtigsten neuen Funktionen und verfügbaren Werkzeuge in Comsol Version 5.1: • Application Builder und Comsol Server: Nahtlose Verknüpfung zwischen Model Builder und Application Builder. Zahlreiche Produktivitätsverbesserungen, wie ein verbessertes Datenhandling, der automatisierte Versand von E-Mail mit Anhang, Textund Keywordsuche, kundenspezifische Werkzeugleisten für Tabellen und mehr. • Geometrie und Netz: Flächenerkennung für importierte Netze, Oberflächenvereinfachung bei der Konvertierung von Netzen zu Geometrie, sowie Auswahlwerkzeuge für Domains und Ränder für NASTRAN Property ID Numbers. • Elektrische Module: Berechnung von Spulen mit mehreren Windungen und veränderlichem Querschnitt. Oberflächenrauheit an verlustbehafteten, leitenden Grenzflächen für elektromagnetische Wellensimulationen. • Mechanische Module: Dem Structural Mechanics Modul wurde ein neues multiphysikalisches Interface für hygroskopische Quellen hinzugefügt. Membranen können nun auch aus nichtlinearen Materialien bestehen. Streben können nun mit nichtlinearen Federn und Plastizität modelliert werden. Ausserdem wurde eine Bauteilbibliothek für strukturelle Anwendungen hinzugefügt, die Balken und Bolzen umfasst. Dem Heat Transfer Modul wurde ein neues algebraisches Turbulenzmodell hinzugefügt. Das neue multiphysikalische Interface für den Wärmetransport in porösen Medien ermöglicht Simulationen des lokalen thermischen Ungleichgewichts (nützlich beim Design elektronischer Systeme). Neue, vordefinierte Impedanz-Randbedingungen für die Akustik. Strahlakustik für gradierte Werkstoffe und Flüssigkeitsmodelle mit Dämpfung. • Strömungsmechanik: Euler-Euler Zweiphasenströmung mit Turbulenz. Bei Strömungssimulationen kann nun die Strömung in porösen Medien mit turbulenter Strömung kombiniert, poröse Bereiche können nun, mithilfe infiniter Elemente, als unbegrenzt definiert werden. • Allgemein: Neue multiphysikalische Schnittstellen für Partikel-Feld-Wechselwirkungen und Fluid-Partikel-Wechselwirkungen, unelastischer Stoss und Release-Sampling aus Geschwindigkeitsverteilungen für Particle-Tracing Simulationen. www.ch.comsol.com/release/5.1


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neue tabellarische, Detail- und Listen-Ansichten mit Informationen darüber, welche Add-on-Produkte erforderlich sind, um eine spezielle Anwendung zu erstellen. Um die neuen Funktionen zu veranschaulichen, wurden zahlreiche neue Demo-Anwendungen in

der Anwendungsbibliothek bereitgestellt, die innerhalb des Programms verfügbar ist. «Die DemoAnwendungen umfassen eigenständige Dokumentationen und erklären viele nützliche Funktionen», erläutert Littmark. «Sie können diese Anwendungen starten, um zu erfahren, wie man Simulationsberichte per E-Mail versenden kann, Animationen erstellt, Optimierungen und Parameterabschätzungen durchführt und experimentelle Daten importiert oder wie man mit Tabellen umgeht. Alle Demo-Anwendungen können erweitert und verändert werden. Die Eingabemasken, Objekte und Methoden dieser Anwendungen können kopiert und als Grundlage des eigenen Anwendungsdesigns genutzt werden.»

Mit der Demo-App zur Simulation eines Rillenhornstrahlers können die Anwender die Geometrie der Antenne verändern, um die Abstrahlcharakteristik und das kreuzpolarisierte Öffnungsverhältnis für die gewünschte Frequenz zu optimieren. Diese App wurde mit dem Application Builder in Comsol Multiphysics erstellt. (Bilder: Comsol)

In der Demo-Anwendung «Payload Capacity of a Truck Mounted Crane» wird eine Starrkörperanalyse durchgeführt, mit der die Nutzlastkapazität für eine spezifische Lage und Auslegerlänge des Krans bestimmt wird. Die Anwendung ermöglicht darüber hinaus den Einsatz von Hydraulikzylindern und markiert den begrenzenden Zylinder.

In der Demo-Anwendung «Biosensor Design» kann der Anwender das Design eines Sensors durch Parametereinstellungen wie z. B. Säulendurchmesser, Feldgrösse und Einlassgeschwindigkeit verändern, um den Einfluss des Designs auf die Messergebnisse zu untersuchen.

Hunderte Updates und Add-On-Produkte verfügbar. Comsol-Multiphysics-Anwender können nun mit jeder Lizenz auf sämtliche Modelle und Applikationen zugreifen und zusätzliche Auswertungen von verfügbaren Ergebnissen durchführen, auch dann, wenn Add-on-Produkte verwendet wurden, für die keine Lizenz vorhanden ist. Die Anwender können so beliebige Comsol-Dateien untersuchen. Sie können zwar dieselbe Simulation nicht noch einmal durchführen, aber sehen, welche Funktionen verwendet wurden. Dadurch kann sehr einfach an von Kollegen oder Partnern erstellten Modellen und Anwendungen weitergearbeitet werden, was die Arbeitsproduktivität ebenfalls steigert. Des Weiteren enthält die Version 5.1 zahlreiche Erweiterungen von bereits vorhandenen Comsol-Multiphysics-Funktionen und seinen Add-on-Produkten. So stehen nun beispielsweise einsatzbereite parametrische Geometriekomponenten für die Verwendung mit beliebigen Modulen zur Verfügung. Für das Microfluidics Modul, das Mixer Modul, das Ray Optics Modul sowie das Structural Mechanics Modul wurden darüber hinaus spezielle Bauteilbibliotheken erstellt. Das Ray Optics Modul und das Wave Optics Modul profitieren ausserdem von der neuen Datenbank für optische Materiali● en. (mf)

COMSOL MULTIPHYSICS GMBH 8005 Zürich, 044 515 78 00 info@ch.comsol.com, www.ch.comsol.com


Fokusthema

Mehrwert durch Simulation

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Entscheidenden Mehrwert durch wirklichkeitsgetreue Simulationen

Vom Rechner auf die Rennstrecke Zum vierten Mal in Folge sicherte sich Sebastian Vettel 2013 den Weltmeistertitel in der Formel 1 und Infiniti Red Bull Racing den ersten Platz bei der Konstrukteursweltmeisterschaft – nicht zuletzt aufgrund der Geschwindigkeit und Genauigkeit der Ansys-Simulationslösungen.

N

eben Tests an Prototypen und im Windkanal spielen Simulationen eine immer wichtigere Rolle für den Rennsport. Sie verkürzen die Entwicklungsdauer neuer Bauteile und Design-Verbesserungen erheblich, da zum einen die Entwürfe schon vor der kosten- und zeitintensiven Umsetzung in Prototypen getestet und mögliche Fehlerquellen frühzeitig eliminiert werden können und zum anderen die Anzahl der benötigten Prototypen sinkt. Durch die immer weiter steigende Verlässlichkeit und Realitätsnähe der Simulationen können im Vorfeld auch Bauteile optimiert werden, die ansonsten nur im Windkanal, mit aufwändigen Prototypen oder auf der Strecke selbst getestet werden konnten, was die Erfolgsquote der Designs und die Effizienz der einzelnen Teile beträchtlich steigert.

Optimierung der Aerodynamik durch CFD. Infinti Red Bull Racing nutzt zur Optimierung der Aerodynamik der Rennwagen neben Windkanal-Tests insbesondere die Ansys-Lösungen für Computational Fluid Dynamics (CFD) und High-Performance-Computing (HPC). Der zunehmende Einsatz von HPCSystemen ermöglicht wichtige Trends in der technischen Simulation. Grössere Modelle mit mehr Details und die Berücksichtigung vielfältiger physikalischer Phänomene führen zu realitätsnahen Simula-

tionsergebnissen und verringern damit die Notwendigkeit für umfangreiche Testläufe. Durch den Einsatz von HPC-Systemen lassen sich auch sehr anspruchsvolle und genaue Simulationen innerhalb des vorgegebenen Projektzeitrahmens abarbeiten. Ein weiterer Trend geht hin zu einer höheren Zahl an Simulationsrechnungen. Auf diese Weise lassen sich verschiedene Entwürfe betrachten, Parameterstudien durchführen und sogar eine automatisierte Designoptimierung verwirklichen. HPC-Systeme liefern die benötigte Durchsatzleistung, um mehrere Simulationen simultan auszuführen und Entwürfe in einer frühen Projektphase einzugrenzen. Bessere Ergebnisse in weniger Zeit. Ein Schlüsselgebiet zur Anwendung von CFD-Simulationen im Rennsport ist die Minimierung des Luftwiderstands. Die Herausforderung besteht darin, genug vertikale Kraft zu erzeugen, sodass die Reifen die

Ansys Conference Die grösste jährliche Fachkonferenz zur numerischen Simulation ist seit über 30 Jahren der Treffpunkt von CAE-Anwendern aus unterschiedlichen Branchen. Mit heute mehr als 800 Teilnehmern und rund 200 Programmpunkten ist das ACUM die umfassendste Veranstaltung ihrer Art in Europa. Mehr Infos auch in der Agenda. www.usersmeeting.ch

optimale Bodenhaftung auf der Strecke – und damit ideale Beschleunigung und Strassenlage – erhalten und gleichzeitig die verlangsamende Luftreibung möglichst gering zu halten. Bei den extremen Geschwindigkeiten und Fliehkräften von bis zu 4,5 G in Kurven und bis zu 6 G beim Abbremsen haben selbst kleinste Veränderungen im Design Auswirkungen auf die Aerodynamik und das Fahrverhalten. Im Prinzip werden Formel-1-Wagen entwickelt, wie ein kopfstehendes Flugzeug. Designanpassungen selbst kleiner Bauteile der Karosserie aufgrund von CFD-Untersuchungen, können im Rennen die entscheidenden Zehntel- und Hundertstelsekunden Vorsprung für den Sieg ausmachen. «Wir sind davon überzeugt, dass die Geschwindigkeit und Genauigkeit der Ansys-Simulationslösungen letztendlich zu Siegen auf der Rennstrecke führen und uns gleichzeitig dabei helfen, die strengen Rennvorschriften dauerhaft zu erfüllen», betont Nathan Sykes, CFD und FEA Tools Team Leader bei Infiniti Red Bull Racing. (mf) ● Hintergrundbild: Mit Ansys CFD optimiert Red Bull Racing die Aerodynamik der Rennwagen. (Bild: Infiniti

CADFEM (SUISSE) AG 8355 Aadorf, 052 368 01 01 info@cadfem.ch, www.cadfem.ch


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TECHNIK

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WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

● Werkzeugmaschinen

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Der grosse Arbeitsraum des BAZ C 42 U ist für die Komplettbearbeitung sowohl hochpräziser, komplexer Kühlkörper-Grundplatten als auch filigraner Präzisionsbauteile für mechatronische Baugruppen bestens geeignet.

Hermle-Bearbeitungszentren in der Einzelteilfertigung

5-achsig in die «Vollen»

Eines von zwei Stand-alone-Systemen: C 42 U 5-Achsen-Hochleistungs-Bearbeitungszentrum mit Zusatzmagazin ZM160 und CNC-Steuerung Siemens 840 DSL. (Bilder: Hermle AG

Mit CAD-/CAM-Fertigungsprozessen und High End-Produktionstechnik wie z. B. dem hoch automatisiertem 5-Achsen-Fräsen setzt Prodrive Technologies bei der Auftragsfertigung Massstäbe in Flexibilität und Wirtschaftlichkeit.

R

eady to use-Products» oder Auftragsfertigung als Teil- sowie Komplettlösungen aus einer Hand – damit hat sich der niederländische Mittelständler Prodrive Technologies in kurzer Zeit einen Namen gemacht und wird heute von Hightech-Unternehmen aus verschiedensten Branchen als Partner mit der Entwicklung und Baugruppen-/Gerätefertigung beauftragt. Das mit gut 20 Jahren noch junge Unternehmen «tickt» ganz offensichtlich anders als die meisten der klassischen Auftragsfertiger und sieht sich als «Vertical Integrator», denn in der heute 750 Beschäftigte zählenden Prodrive-Gruppe sind so gut wie alle für die autarke Fertigung relevanten Technologie-Disziplinen vertreten. Allgemeiner Tenor ist: «Wir sind in den Bereichen Elektronik und Mechanik bezüglich Entwicklung und Fertigung vollkommen autark. Selbiges gilt natürlich auch für die Software, sodass der Kunde bei uns alles aus einer Hand bekommt, und dies in optimal abgestimmter Form von der Entwicklung bis zur JIT-Lieferlogistik. Das erfordert einen hohen

Aufwand an Technologien, Verfahren und Kapazitäten, wobei alle Prozessschritte selbstredend wirtschaftlich ablaufen müssen. Deswegen setzen wir, wann immer möglich und sinnvoll, auf einen hohen Grad an Prozess-Integration und Automation, um die vorhandenen Technologie-Einrichtungen im bedienten Einschicht- plus im automatisierten Nachtschichtbetrieb maximal ausnutzen zu können.» Mechanische Fertigung selbst in die Hand nehmen. Dass man sich dabei nicht scheut, sozusagen von null auf hundert in Hochtechnologien zu investieren, was ja die Beschaffung von Maschinen und Werkzeugen sowie vor allem die Rekrutierung und Ausbildung von Fachpersonal mit sich bringt, verdeutlicht das Beispiel der hochautomatisierten Fertigung von Mechanik-Bauteilen auf 5-Achsen-Bearbeitungszentren. Lag nämlich der fertigungstechnische Fokus von Prodrive Technologies in den sehr schnell gewachsenen Werken Eindhoven und Son zunächst auf der Elektronik und Elektrome-

chanik, so stellte sich mit der Zeit heraus, dass vor allem die extern zugelieferte Mechanik zum einen die eigenen produktionstechnischen Abläufe einengt und weitergehend die Lieferfähigkeit gegenüber den Endkunden beeinträchtigt. Folgerichtig fiel die strategische Entscheidung, die mechanische Fertigung selbst in die Hand zu nehmen. Sukzessiver Auf- und Ausbau. Auf der Suche nach leistungsfähigem Equipment kam Prodrive Technologies mit Geert Cox von Hermle Nederland B.V. in Kontakt und legte ein auf die möglichen Bauteilgrössen abgestimmtes Anforderungs-Profil vor. Favorisiert wurden u. a. 5-achsige-Komplett-/Simultan-Bearbeitung, die bediente Einschicht- sowie die Nachtschicht-Fertigung von Einzelteilen und Kleinserien mit Werkstücken unterschiedlicher Lauf-/Bearbeitungszeiten, und schliesslich ein stufenweiser Einstieg mit der Option zur nachträglichen Automatisierung. Nach eingehender Analyse und Beratung entschloss man sich bei Prodrive Technologies «in die Vollen» zu gehen und be-


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WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

schaffte ein 5-Achsen-Hochleistungs-Bearbeitungszentrum von Maschinenfabrik Berthold Hermle AG vom Typ C 42 U mit Werkzeug-Zusatzmagazin ZM 160. Das erste 5-Achsen-Bearbeitungszentrum legte auch den Grundstein zum sukzessiven Auf- und Ausbau der Abteilung zur Fertigung flächiger und kubischer Mechanikteile wie zum Beispiel komplexe Kühlkörper für Elektronikbaugruppen oder auch höchst filigraner Komponenten für funktionsintegrierte Mechatronik-Baugruppen. Unterbrechungsfreie Komplettbearbeitung. Um neben den benötigten Kapazitäten auch die gewünschte Flexibilität sicherstellen zu können, investierte Prodrive Technologies in kurzen Abständen in vier weitere nahezu identisch ausgerüstete 5-Achsen-Hochleistungs-Bearbeitungszentren vom Typ C 42 U. Aktuell besteht die neue Fräsabteilung bei Prodrive Technologies aus drei per Robotersystem RS 2 verketteten Bearbeitungszentren C 42 U und zwei als Stand-alone-Systeme platzierten Bearbeitungszentren C 42 U. Dem zuerst beschafften BAZ C 42 U folgten ein zweites und das Robotersystem RS 2, und in diese Anlage wurde dann später noch das dritte BAZ C 42 U integriert. Darüber hinaus beschaffte sich Prodrive Technologies die beiden erwähnten Stand-alone-Maschinen C 42 U, die vor allem zur bedienten hoch flexiblen «Prioritäts-Fertigung» schnell benötigter Einzelteile und kleiner Serien eingesetzt werden. Die per Robotersystem und Werkstückmagazin verketteten Bearbeitungszentren C 42 U kommen

Dieses Bild zeigt ein komplexes 5-Achsen-Bauteil für mechatronische Baugruppen und Geräte.

Sietze de Jong, Group Leader Operations bei Prodrive Technologies, Geert Cox, Managing Director Herme-Nederland B.V. und der Maschinenbediener von Prodrive Technologies im Werk Son. (v.l.n.r.)

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bevorzugt für die JIT-orientierte Klein- und Mittelserien-Fertigung «Rund-um-die Uhr» sowie zur gemeinsamen Fertigung ganzer Teilefamilien mit hohen Anforderungen an die Passgenauigkeit und Bauteil-Kompatibilität zum Einsatz. Alle BAZs C 42 U sind mit Hauptspindeln mit max. Drehzahl 18.000 min-1, NC-Schwenkrundtisch mit Torqueantrieb und Durchmesser 440 mm, Werkzeugaufnahme HSK-A 63, IKZ-Hochdruckkühlmittelzufuhr 80 bar sowie Nullpunkt-Werkstückspannsystem ausgerüstet. Zudem weisen die beiden als Stand-alone-Systeme aufgestellten Bearbeitungszentren C 42 U jeweils Zusatzmagazine ZM 160 mit weiteren 160 Werkzeugen auf. Damit stehen inklusive der Basiswerkzeugmagazine mit jeweils 42 Plätzen pro Stand-alone-Maschine insgesamt mehr als 200 Werkzeuge zur Verfügung, die eine unterbrechungsfreie Komplettbearbeitung komplexester Präzisionsteile oder ganzer Werkstückfamilien gewährleisten. Vom Start weg eine Partnerschaft auf Augenhöhe. Abschliessend äusserten sich die Verantwortlichen von Prodrive Technologies sehr zufrieden über die Partnerschaft mit Hermle und die in allen Phasen beim Einstieg und der Weiterentwicklung der 5Achsen-Technologie im Hause Prodrive Technologies gewährte Unterstützung: «Ausgehend von den möglichen Bauteilgrössen wählten wir hier die Baugrösse C 42 U, was sich als richtig erwies, weil wir grosse Grundplatten für Kühlbaugruppen genauso präzise fertigen können wie Kleinteile mit wenigen Millimetern Kantenlänge. Im Normalfall bewegen sich die Stückzahlen zwischen 10 und 500, aber öfters sind auch Prototypen und Einzelteile, die naturgemäss sehr schnell benötigt werden, zu fertigen. Da kommt uns das offen konzipierte und damit hoch flexibel nutzbare Fertigungssystem, bestehend aus der verketteten Dreifach-Anlage mit den drei BAZs und den beiden Stand-alone-Systemen, sehr entgegen. Zumal wir pro Woche zwischen 20 und 50 neue Werkstücke zu bearbeiten haben. Mit dem Aufbau der eigenen mechanischen Fertigung auf Basis der 5-AchsenTechnologie von Hermle sind wir in der Lage, unseren Kunden optimale Lösungen anzubieten und diese auch schnell zu realisieren. Ausserdem konnten wir mit dem Baustein mechanische Präzisionsteile-Fertigung auch die letzte Lücke schliessen, sodass wir heute in allen relevanten Produktionsbereichen autark sind und die gesamte Prozesskette für Ready-to-use-Products in Eigenverantwortung ● darstellen.»

HERMLE AG 8212 Neuhausen am Rheinfall, 052 6740040 info@hermle-schweiz.ch www.hermle-schweiz.ch


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WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

● Werkzeuge

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Für schnelle Entfernung abgebrochener Werkzeuge gibt es Lösungen: die Erodiereinheit «Eromobil» mit automatischem Vorschub

Der Rest muss auch weg Mit dem «Eromobil» lassen sich Werkzeugreste schnell und sicher entfernen, damit das Werkstück nicht zum Schrott muss. Die Erodiereinheit «Eromobil» gibt es jetzt auch mit automatischem Vorschub. Damit wird das Bedienpersonal bei einem Einsatz entlastet. Denn meistens muss es schnell gehen, wenn beim Bohren oder Gewindeschneiden das Werkzeug abbricht.

W

o solche Erodierarbeiten «im Dutzend» erledigt werden müssen, ist ein automatischer Vorschub eine höchst willkommene Entlastung. Die Masse einer Bohrung sind aus der Fertigungszeichnung bekannt – somit auch die Tiefe der Bohrung. Daraus ergibt sich der maximale Vorschub für den Erodierkopf. Weiter in Z-Richtung soll die Elektrode auch nicht arbeiten. Den Wert für den zu arbeitenden Weg in Z-Richtung gibt man an einer frei programmierbaren und referenzierbaren Digitalanzeige der Radial-Erodiereinheit ein. Dann wird die Elektrode manuell auf das abgebrochene Werkzeug gefahren, der Ausgangspunkt gesetzt, der Vorschubantrieb eingekuppelt und die Maschine fährt automatisch bis zum vorgegebenen Punkt in Z-Richtung.

des Eromobils bei Handlingtech Automations-Systeme GmbH. In einer Pkw-Motorenfertigung mit relativ kurzen Taktzeiten und hohen Maschinenstundensätzen bleibt keine Zeit, einen abgebrochenen Bohrer auf der Maschine aus dem Werkstück zu entfernen. Üblich ist es hier, solche Werkstücke an einer zentralen Station zu «bearbeiten». Eine spezielle Vorbereitung des Werkstückes ist nicht erforderlich. Nur wenige Bedingungen müssen erfüllt

(Bilder: Handlingtech)

Wenig Zeit für abgebrochene Werkzeuge. Ab welchen «Stückzahlen» sich der automatische Vorschub lohnt, hängt von den individuellen Voraussetzungen eines Betriebes ab, so Robert Porrmann, Produktmanager

sein: Man braucht eine gerade Führung und eine Kühlmittelversorgung. Ausserdem muss das Werkstück festsitzen. Und es muss so ausgerichtet sein, dass der Schwingkopf und das abgebrochene Werkzeug in einer Flucht liegen. Je nach Durchmesser des zu erodierenden Werkzeugrestes sind ein paar Zehntel Abweichung nicht dramatisch. Anders bei einem 2-mm-Gewindebohrer und einer Elektrode mit 1 mm Durchmesser. «Da wird es eng», weiss Porrmann. Die ersten Anfragen nach «Eromobil» mit automatischem Vorschub sind bereits umgesetzt. (mf) ●

So arbeitet das «Eromobil» Das «Eromobil» arbeitet mit einer Hohlelektrode. Der Erodierfunken wird mit niedriger Spannung und hohem Strom erzeugt. Die Elektrode arbeitet in Richtung der Werkzeugachse. Dabei wird die «Seele» des abgebrochenen Werkzeuges herauserodiert. Übrig bleibt das Material, welches das Gewinde bildet. Da der Werkzeugkern fehlt, hat es keinen Halt mehr und bricht nach innen weg. Die Bruchstücke lassen sich dann aus dem Bohrloch herausholen. Neu ist nun die Variante mit automatischem Vorschub.

Kopf der Erodiereinheit mit automatischem Vorschub am Eromobil.

Schnell und einfach lassen sich damit abgebrochene Werkzeuge entfernen.

HANDLINGTECH AUTOMATIONS-SYSTEME GMBH D-71144 Steinenbronn, + 49 (0)7157 989 19 0 info@handlingtech.de, www.handlingtech.de


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Antriebstechnik ●

AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK

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Gemeinsame Benutzereinheit mit «HiRes» behält die Übersicht in der Antriebsregelung

Basis für höchste Maschinenpräzision Mit «HiRes» schafft Stöber erstmalig eine gemeinsame, benutzerdefinierte Masseinheit für Antriebsregelung, Bus und Motion Controller. Waren bisher Inkremente auf der Programmierplattform Codesys das Mass der Dinge, stellen mit dem neuen Treiber «HiRes» benutzerdefinierte Masseinheiten wie Millimeter oder Grad den unmittelbaren Bezug zur Mechanik her.

N

atürlich», meint Heiko Bismarck, Produktsupporter bei Stöber, «ist es nicht schwierig, von Inkrementen in Grad oder Millimeter umzurechnen, aber es ist nicht anwenderfreundlich und bedeutet in der Praxis zusätzliche Rechnerei, einen höheren Zeitaufwand und eine zusätzliche Fehlerquelle.» «HiRes» basiert auf der aktuellen Codesys-Programmumgebung 3.5 SP6 und ist für den Antriebsregler SD6 verfügbar. Im Rahmen der kontinuierlichen Programmerweiterung wird «HiRes» neben den bisherigen Inkrementen-Treiber zum zweiten Standard ausgebaut. Komfortable Antriebssteuerung inklusive. Ein Beispiel mit Antriebsregler SD6 und Motion Controller MC6 verdeutlicht die neue Arbeitsweise. Alle relevanten Daten für das Achsmodell und die Getriebeübersetzung stellt der Anwender einmal im Antriebsregler ein. Die einzige Gemeinsamkeit für

«HiRes» schafft eine gemeinsame, benutzerdefinierte Masseinheit für Antriebsregelung, Bus und Motion Controller. (Bilder: Stöber)

ebenso wie Positionswiederherstellung von Moduloachsen mit Multiturngeber.

Alle relevanten Daten für das Achsmodell und die Getriebeübersetzung braucht der Anwender komfortabel nur einmal im Antriebsregler einstellen.

den Datenaustausch zwischen Motion Controller MC6 und dem Antriebsregler SD6 ist die Definition der Nachkommastellen. Im Display wird dann die aktuelle Position in der gewählten Benutzereinheit z. B. in Millimeter oder Grad angezeigt. Mit der gleichen Vorgehensweise lassen sich die weiteren Einstellungen wie die maximalen Geschwindigkeiten, die Beschleunigungen oder die Referenziergeschwindigkeit einstellen. Neben der durchgängigen Benutzereinheit haben die Entwickler «HiRes» mit einer Reihe weiterer Neuheiten ausgestattet. So unterstützt der neue Treiber Multiturnüberläufe bei begrenzten Achsen

Basis für höchste Maschinenpräzision. «Inkremente ohne Bezug zur Mechanik gehören mit ‹HiRes› der Vergangenheit an», so Heiko Bismarck. Alle Daten sind sowohl auf dem Feldbus wie im Antriebsscope in den festgelegten Einheiten abrufbar. Erstmalig auf der Codesys-Programmierplattform: Moduloachsen mit Multiturn-Absolutwertgeber können ihre Positionen bei einem Neustart ohne Referenzierung wiederherstellen und Multiturngeberüberläufe für begrenzte Achsen zuverlässig verwalten. Zudem verfügt der Antriebsregler SD6 über modernste Encoderauswertungen mit voller Encoder-Auflösung und schafft so die Basis für höchste Maschinenpräzision. Mit «HiRes» von Stöber gehören Inkremente der Vergangenheit an, denn die Zukunft gehört den Benutzereinheiten mit Bezug zur Me● chanik. (mf)

STÖBER SCHWEIZ AG 5453 Remetschwil, 056 496 96 51 info@stoeber.ch, www.stoeber.ch


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AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK

● Antriebstechnik

8.2015 technica

Bis zu dreifache Hubzahl dank elektrischem Hauptantrieb

«Pressenproduktivität hoch Drei» Spitzenleistungen im Handball bringen Göppingen immer wieder in die Schlagzeilen – und Spitzenleistungen im Pressenbau: Schuler ist weltweit ein gefragter Partner der metallverarbeitenden Industrie. Insbesondere Automobilhersteller und deren Zulieferer sowie Unternehmen aus der Schmiede-, Hausgeräte- und Elektroindustrie setzen auf Maschinen, Anlagen, Werkzeuge, Verfahrens-Know-how und Dienstleistungen des Technologie- und Weltmarktführers in der Umformtechnik. Schon seit den Siebziger-Jahren baut Schuler elektrisch angetriebene Pressen.

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eit 2007 sind Pressenlinien mit Servodirekt-Technologie auf dem Weltmarkt. Diese Pressen bieten eine enorm hohe Effizienz hinsichtlich Energiebedarf, Ausbringung und Produktqualität. Sie revolutionierten die Pressentechnik und ermöglichten einen drastisch gestiegenen Ausstoss in der Grössenordnung von 30 Prozent und mehr im Vergleich zu herkömmlichen Pressen. Für den Antrieb der innovativen SchulerPressen sorgen Torquemotoren von Oswald aus D-Miltenberg. Der Einsatz dieser Motoren bringt den Pressenanwendern erheblichen Nutzen nicht nur bei der Produktivität. Auch für die Umsetzung aktueller Trends, wie dem Einsatz hoch- und höherfester Materialien bis hin

zu Pressen für faserverstärkte Kunststoffe bietet Schuler massgeschneiderte Anlagenkonzepte. Intelligente Anlagen- und Automationstechnologie, aber auch umfassende Serviceleistungen helfen den Anwendern, Wettbewerbsvorteile zu verwirklichen. Ähnliche Firmenphilosophien. Um dies zu erreichen, verfolgt Schuler eine ausserordentlich hohe Fertigungstiefe. Im Zweifelsfall lieber möglichst viel selbst machen, um die Qualität jeder einzelnen Komponente bis hin zum Zahnrad sicherzustellen – so lautet eines der Erfolgsgeheimnisse des Pressenbauers. Dieser Grundgedanke, gepaart mit dem Anspruch innovative Produkte zu entwickeln und

Herzstück der Pressenlinien von Schuler ist der Servo-Antrieb. Pro Minute lassen sich damit mindestens 20 Prozent mehr Teile fertigen als mit konventionellen Anlagen.

zugleich hohe Produkt- und Service-Qualität zu bieten, machten für das baden-württembergische Unternehmen für den ebenfalls traditionsreichen bayrischen Motorenhersteller Oswald «kompatibel». «Wir suchten ganz bewusst ein KMU, das ähnlich wie unser Unternehmen tickt. Man versteht sich leichter, wenn sich Unternehmensphilosophien ähneln und man auf einer Ebene denkt», erklärt Arndt Brandstetter, Key Account Manager von Schuler. «Dazu haben wir uns mehrere mögliche Motorenlieferanten angeschaut. Bei Oswald sahen wir eine grosse Innovationsbereitschaft und eine hohe Kompetenz in Fertigung und Service, verbunden mit einer ausgezeichneten Kommunikationsqualität. Schnelle und situationsgerechte Lösungen standen und stehen im Vordergrund.» Schuler hat sich für die Torqueantriebe aufgrund der enormen Leistungsfähigkeit insbesondere wegen der hohen Drehmomente entschieden und bezieht heute E-Motoren mit einer Leistungsbandbreite von 61 kW bis 460 kW. Auch die hohe Robustheit der Torqueantriebe hat sich in den bisher gebauten Pressen bewährt. Bis zu 40 Prozent Energieersparnis. Während konventionelle Schwungradpressen nur eine eingeschränkte Möglichkeit der Prozessoptimierung bieten, lassen sich die Servopressen-Antriebe direkt steuern. Eine wesentliche Triebfeder für den Einsatz von Torquemotoren sah Schuler in den grossen technischen Vorteilen der mit dieser Motorentechnik ausgestatteten Pressen: 1. Die hohe Kraftdichte und Dynamik der Torquemotoren ist wichtige Voraussetzung, um die Pressenproduktivität um 30 Prozent und mehr zu steigern. 2. Mit diesem Antriebskonzept verbunden ist eine Einsparung von bis zu 40 Prozent Energie (und Energiekosten) bei gleicher Ausbringungsmenge im Vergleich zu rein hydraulischen Pressen. Sehr hohe Motorenwirkungsgrade sorgen zusätzlich für Energieeffizienz. 3. Die Motoren sind in ihrer Auslegung optimal an die Aufgabe an der Presse angepasst. Dazu kommen weitere wirtschaftliche Vorteile. Dank Direktantrieb wird es möglich, mit nur noch einer Pressenbaugrösse einen weiten Bereich von Tonnage und Hubzahl abzudecken; dies bedeutet auch geringere Ersatzteilaufwendungen für die


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Antriebstechnik ●

AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK

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Presse – vom Fundament bis hin zur Energieversorgung. In den Werkshallen wird kostbarer Platz eingespart, es werden nur noch für eine statt für zwei Pressenlinien Bediener benötigt, und die Energiekosten sinken drastisch. Kfz-Hersteller können damit die Strategie umsetzen, die an einem Standort benötigten Pressteile auch vor Ort zu fertigen. Der dadurch reduzierte Transportaufwand kommt der Umwelt und damit auch der Ökobilanz des Herstellers zugute.

Blick in die Werkshalle bei Oswald: Servopressen erlauben eine flexible Produktion. Bei der von Schuler entwickelten ServoDirekt-Technologie erfolgt der Antrieb über bis zu vier elektronisch geregelte Drehmomentmotoren direkt auf das Pressengetriebe.

Blick in eine Presse mit fertig umgeformtem Seitenteil einer Autokarosserie. Hier ist eine hohe Kraftdichte und Dynamik der Torquemotoren gefordert, um die Pressenproduktivität deutlich zu steigern. (Bilder: Schuler)

Kunden. Je nach Pressengrösse arbeiten ein bis vier baugleiche Motoren im Kopfstück der Presse als Hauptantrieb. Hinzu kommt der Vorteil der Modulbauweise: Mehrere gleiche Antriebe reduzieren den Aufwand auch für die Ersatzteilhaltung. In einem Kostenvergleich der Antriebsmotoren ist der Torqueantrieb teurer als herkömmliche Lösungen. «Bewertet man jedoch Ausbringung und Qualität der Produktion, dreht sich das Verhältnis um», so Arndt Brandstetter. Formteil bestimmt Geschwindigkeit. Die Servopressen erlauben eine flexible Produktion bei unvergleichbar hoher Ausbringung im Vergleich zu den rein hydraulischen Pressen. So lassen sich auf einer Anlage parallel verschiedene Teile mit unterschiedlichen Anforderungen an den Produktionsprozess fahren. Ein Beispiel dafür sind grosse Fahrzeugkarosserie-Aussenteile, die zusammen mit den kleine-

ren Verstärkungsteilen auf der gleichen Anlage gefertigt werden. Dass dies mit der jeweils maximal möglichen Ausbringung geschieht, ist selbstverständlich. Erstmals bestimmt nicht die Hubfrequenz, sondern das Formteil mit dem dazugehörigen Werkzeug die Prozessgeschwindigkeit. Bei einzelnen Teilen kann mit dreifacher Hubzahl im Vergleich zu hydraulischen Pressen gefertigt werden, im Durchschnitt werden – abhängig von Werkstoff und Teilegeometrie – 20 bis 30 Prozent höhere Ausbringungsmengen realisiert. Der Effekt: Mit einer Pressenlinie lassen sich mehr Teile erstellen. So kann dank einer Presse mit Servodirekt-Technologie mit den Oswald Antrieben ein namhafter Automobilhersteller zwei bestehende hydraulische Pressenlinien platzsparend durch eine Servopressen-Linie ersetzen. Bei Neuanlagen entfällt damit der Aufwand für die Infrastruktur der zweiten

«Das geht nie.» Doch der Weg bis hin zum Aufbau der ersten hochmodernen Pressenlinie mit der Servodirekt-Technologie bei einem der führenden Automobilhersteller war nicht leicht. Als Schuler vor Jahren einem US-amerikanischen Hersteller ein Pressenkonzept mit elektrischem Antrieb vorstellte, waren die Gesprächspartner überzeugt: «Das geht nie.» Getreu dem Motto «Geht nicht, gibt’s nicht» ziehen heute Anwender gleich mehrfachen Nutzen aus elektrischen Antrieben. Immerhin sind seit 2002, dem Start der Zusammenarbeit mit Oswald, hunderte Pressen mit dieser neuen Technologie weltweit in Betrieb gegangen. Dies gilt nicht nur für die Pressen-Hauptantriebe, sondern auch für die Crossbar Feeder. Diese Transfersysteme, die die Pressenlinien automatisieren, sind ebenfalls mit hochdynamischen Oswald Motoren bestückt. Servopressen immer populärer. Gefragt nach der weiteren Entwicklung elektrischer Pressen antwortet Arndt Brandstetter: «Der Kunststoffeinsatz in der Automobilindustrie wird weiter wachsen, aber das Metall nicht wirklich verdrängen. Die Produktivität in der Herstellung von Metallteilen ist prozessbedingt einfach höher. Gross im Kommen ist dagegen die Verarbeitung immer leichterer Stähle bei gleicher Festigkeit mit geringerem Materialeinsatz. Schneidpressen mit Servoantrieben werden immer populärer, da ein elektrischer Antrieb beim Durchbrechen die Schnittschlagproblematik drastisch verkleinert. Bei Pressen treten systembedingt durch die Kompression stärkere Schnittschläge auf, die die Anlagenlebensdauer belasten und durch Schnittschlagdämpfer aufgefangen werden müssen. Servo-angetriebene Schneidpressen werden sicherlich geringere Serviceaufwendungen bedingen und eine längere Lebensdauer haben.» Mit dieser Feststellung wird deutlich: Die elektrischen Direktantriebe finden zunehmend Akzeptanz und «revolutionieren» den Pressenbau hinsichtlich Wirtschaftlichkeit ● und Qualität des Pressprozesses. (mf)

BEUTLER NOVA AG (SCHULER GROUP) 6142 Gettnau, 041 972 75 75 www.beutler-nova.ch, www.schulergroup.com OSWALD ELEKTROMOTOREN GMBH D-63897 Miltenberg, +49 (0) 9371 9719 12 info@oswald.de, www.oswald.de


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PERIPHERIE

● Mess- und Prüftechnik

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Messtaster von Blum sorgen für die notwendige Genauigkeit

Messtechnik misst Messtechnik Die Produktion von Handmessmitteln bedeutet hohe Anforderungen an die Genauigkeit der Werkstücke. Der eingesetzten Fertigungsmesstechnik stellt sich in diesem Zuge die herausfordernde Aufgabe, hochpräzise und schnell zu arbeiten. Die Lösung bei Helios-Preisser sind Blum-Messtaster, die in den Bearbeitungszentren zum Einsatz kommen.

I

m Jahr 2008 zeigte sich bei Helios-Preisser, einem Hersteller von hochwertigen Handmessmitteln für den professionellen Einsatz, dass die Kapazität der drei Bearbeitungszentren, die bis dahin in der Fertigung arbeiteten, nicht mehr ausreichte – es wurde schon im Dreischichtbetrieb rund um die Uhr produziert. Aufgrund der guten Erfahrungen mit den bestehenden Maschinen entschied sich das in Gammertingen ansässige Unternehmen, wieder auf die Erzeugnisse des Nürtinger Werkzeugmaschinenherstellers Heller zu setzen.

Vom Standardmessschieber mit rund 20 cm Länge bis zum 7 Meter langen Messschieber wird bei Helios-Preisser fast jede Abmessung gefertigt.

Das Funksystem TC60 überträgt die Daten zuverlässig zum Empfänger, auch wenn der grosse Schwenkkopf des Heller BAZ die direkte Sichtverbindung unterbricht.

Zuverlässig im Einsatz. Ein über 14 Meter langes Palettenmagazin verbindet die Bearbeitungszentren, welche durch einen Roboter mit aufgespannten Werkstücken versorgt werden. Dadurch war die automatisierte Versorgung sichergestellt, eine Möglichkeit, den hohen Qualitätsanforderungen gerecht zu werden, fehlte jedoch noch. Bereits auf den alten Bearbeitungszentren sammelten die Helios-Preisser-Mitarbeiter über viele Jahre hinweg gute Erfahrungen mit Blum-Messtastern, die bis heute sehr zuverlässig im Einsatz sind. Die neue Vierachsmaschine war ebenfalls mit einem BlumMesstaster ausgestattet, nur im Fünfachszentrum sollte ein Taster eines anderen Herstellers zum Einsatz kommen. Dies stiess bei Helios-Preisser jedoch auf wenig Gegenliebe. «Ich bin bestrebt, möglichst regional einzukaufen. Mit Blum haben wir einen Partner gefunden, der uns qualitativ hochwertige Produkte und den entsprechenden Service ohne grosse Wege bieten kann», betont Geschäftsführer Siegfried Lorch. «Zumal wir – wo immer möglich – nur einen einzigen Ansprechpartner haben wollen. Ausserdem sind wir mit den eingesetzten Blum-Messtastern seit Jahren hochzufrieden.» Blums Vertriebsmitarbeiter Erhard Strobel hat dann schliesslich als Lösung angeboten, dass ein Techniker den Taster und Empfänger im neuen Bearbeitungszentrum installiert. Helios-Preisser setzt Messtaster des Typs TC50 und TC60 ein. Erstere übertragen die Daten mit Infrarot, letztere über Funk. Die Messtaster sitzen auf Werkzeughaltern und werden bei Bedarf eingewechselt, um Messaufgaben vor, während und nach der Bearbeitung durchzuführen. Das Infrarotsystem kann immer dann eingesetzt werden, wenn eine Sichtverbindung zwischen Messtaster und Empfänger gewährleistet werden kann. Auf dem Fünfachs-Be-

arbeitungszentrum ist ein Messsystem mit Funkübertragung installiert, welches zuverlässig – auch bei fehlender Sichtverbindung, verursacht durch den grossen Schwenkkopf – die Signale vom Messtaster zum Empfänger überträgt. Ausschussquote auf ein bis zwei Prozent gesenkt. Zum Einsatz kommen die Messtaster von Blum in Gammertingen für eine ganze Reihe von Aufgaben. Damit wird u. a. kontrolliert, ob die Werkstücke richtig gespannt sind, bevor die Bearbeitung beginnt. «Ebenso messen wir das Ergebnis der Bearbeitung mit dem Taster. Nach dem Giessen sind die Abmessungen der Gussrohlinge oftmals sehr unterschiedlich», erläutert Tobias Weber, Meister in der Fräserei. «Daher wird bereits vor der Bearbeitung die Lage des Rohlings mittels Messtaster erfasst und die Korrekturwerte für das NC-Programm an die Maschinensteuerung übertragen. Wir konnten bei diesen Bauteilen dank der BlumMesstaster die Ausschussquote von 10 Prozent auf ein bis zwei Prozent senken.» Ein weiteres Beispiel stellen die Reitstöcke der Rundlaufmessgeräte dar.

Tobias Weber (links), Meister der Fräserei und Geschäftsführer Siegfried Lorch vor einem der Bearbeitungszentren von Heller.


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PERIPHERIE

Die Verringerung der Ausschussquote von zehn auf ein bis zwei Prozent ist das Resultat vom Einsatz des Blum-Messtasters TC50. (Bilder: Blum-Novotest)

Hierbei muss eine Bohrung auf einen Hundertstel genau zu einer Führung am selben Teil positioniert sein. Früher kam es dabei immer wieder zu Abweichungen, oft alleine wegen des Temperaturgangs der Maschine. Wenn das Mass morgens bei kalter Maschine und Halle noch stimmte, lief das Mass mittags, bei warmer Maschine und Witterung, dann aus der Toleranz. Heute wird bei Helios-Preisser zunächst die Führung bearbeitet und vermessen und schliesslich auf Basis der Messdaten gebohrt. So kann die gewünschte Genauigkeit trotz der Temperatureinflüsse zuverlässig erreicht werden. «Wir fahren mit dem Messtaster im Eilgang mit 60 Meter pro Minute bis kurz vor die Messstelle, das Antasten selbst erfolgt mit bis zu 3 m/min – da geht nicht viel Zeit verloren. Nach der Bearbeitung kontrollieren wir praktisch alle Passungen mit dem Blum-Taster», berichtet Tobias Weber. «Inzwischen sind wir so genau, dass wir viele Teile gar nicht mehr schleifen. Früher dagegen wurden viele Teile mit Aufmass gefräst und danach auf Schleifmaschinen auf das Endmass gebracht, um die für unsere Messmittel notwendige Genauigkeit erreichen zu können – das spart viel Zeit.» Mannlose Fertigung. Wenn eine Maschine feststellt, dass eine Toleranz nicht eingehalten wurde, wird die Palette automatisch entnommen und mit einem Prüfprotokoll ins Palettenlager eingestellt. So kann am nächsten Morgen kontrolliert werden, wo der Fehler liegt und die Maschine kann in der Zwischenzeit weitere Paletten abarbeiten. Auch mit Blick auf die mannlose Fertigung haben sich die Messtaster von Blum bei Helios-Preisser absolut bewährt: «Die Maschinen laufen heute mannlos über Nacht und oft auch einen Teil des Wochenendes durch. So arbeiten wir nur noch einschichtig, produzieren aber mehr als früher in drei Schichten», fasst Siegfried Lorch zusammen. «Die Anlagen laufen sehr zuverlässig im mannlosen Betrieb, das entlastet uns und ermöglicht, auch ohne Nachtschicht die benötigten Stückzahlen zu fertigen. Für die mannlose Fertigung sind die Blum-Taster unverzichtbar, zumal wir mit dem von Blum ge● botenen Service ebenfalls sehr zufrieden sind.» (ea) BLUM-NOVOTEST GMBH 2543 Lengnau, 032 653 77 11 vk@blum-novotest.com www.blum-novotest.com

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Innovationsaudit

Wie innovativ sind Sie? Ein Innovationsaudit ist für Unternehmen, unabhängig von deren Grösse, eine Möglichkeit, die eigene Innovationsfähigkeit zu analysieren bzw. zu bewerten. Darauf aufbauend lassen sich geeignete Massnahmen ableiten, um so die Innovationsfähigkeit zu verbessern. M A T T H I A S N O L D E N , P R O F. D R . M A R T I N K A S C H N Y

Das Buch

U

Der Artikel ist ein Auszug aus dem Buch «Innovationsmanagement im Mittelstand – Strategien, Implementierung, Praxisbeispiele» und behandelt das Teilthema Innovationsaudit. Das Buch behandelt unter anderem folgende Fragen: Wie können kleine und mittlere Unternehmen ihre Innovationskraft steigern? Wie gelingt es dem Mittelstand, sich im Zuge der Globalisierung Wettbewerbsvorteile gegenüber Grossunternehmen zu verschaffen? Dieses Buch liefert eine systematische und prozessorientierte Beschreibung der Grundlagen und Bausteine eines erfolgreichen Innovationsmanagements. Gleichzeitig bietet es eine strukturierte Hilfestellung für die Implementierung oder Optimierung eines nachhaltigen Innovationsprozesses. Konkrete Praxisbeispiele und Checklisten liefern Ideen für die Umsetzung im eigenen Unternehmen und zeigen auf, wie erfolgreiches Innovationsmanagement unter Berücksichtigung der individuellen Rahmenbedingungen gelingen kann.

nter einem Audit wird ein Untersuchungsverfahren verstanden, «in dem Prozesse bezüglich ihrer Anforderungserfüllung beurteilt werden».1 Ein Audit ist somit eine Ist-Analyse, die hilft, Probleme zu erkennen, Verbesserungspotenziale aufzudecken und schliesslich Handlungsempfehlungen zu formulieren. Warum und wofür wird ein solches Innovationsaudit benötigt? Bei der Beurteilung der Innovationsfähigkeit eines Unternehmens kann i. d. R. nicht auf vorhandenes Zahlenwerk zurückgegriffen werden, um die eigene Innovationsfähigkeit zielgerichtet weiterzuentwickeln. Die Abbildung 1 liefert einen Überblick über die Ziele von Innovationsaudits. Voraussetzungen für Innovationsaudits. Innovationsaudits haben konkrete Anforderungen zu erfüllen. Da sowohl die finanziellen als auch die personellen, räumlichen und zeitlichen Ressourcen begrenzt sind, ist auf ein angemessenes Kosten-Nutzen-Verhältnis zu achten. Die Durchführung ist dann sinnvoll, wenn allen Beteiligten bewusst ist, dass genügend personelle Ressourcen für die Befragung, Durchführung sowie Analyse zur Verfügung gestellt werden müssen. Ohne ausreichenden Ressourceneinsatz ist ein solches Audit nur eine «Alibi-Veranstaltung», die zu keinen konkret umsetzbaren Massnahmen führt. Wichtig ist die Verfügbarkeit der benötigten Informationen für den Auditor. Dies beinhaltet zum einen die Offenlegung relevanter Daten und zum anderen die Sensibilisierung der Mitarbeiter. Unvermeidbar ist aber auch die lückenlose Dokumentation des gesamten Audits, damit keine Informationen verloren gehen oder unbeachtet bleiben.2

Formen und Ablauf von Innovationsaudits. Ein Innovationsaudit kann sowohl als Selbstaudit als auch als externes, geführtes Audit durchgeführt werden. Beide Varianten haben für Unternehmen Vor- und Nachteile. So bietet das Selbstaudit durch standardisierte Fragebögen eine hohe Vergleichbarkeit bei einem verhältnismässig geringen Kosten- und Zeitaufwand. Aufgrund der standardisierten Fragen wird dies erkauft durch eine eingeschränkte Berücksichtigung der spezifischen Unternehmenssituation. Ein Selbstaudit birgt des Weiteren die Gefahr, dass die notwendige Selbsteinschätzung durch eine Art Betriebsblindheit und fehlendes Expertenwissen verfälscht wird. Demgegenüber steht das extern geführte Audit.

Die Autoren Prof. Dr. Martin Kaschny ist Inhaber der Professur für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Mittelstandsmanagement und Unternehmertum an der Hochschule Koblenz. Matthias Nolden ist selbstständiger Unternehmensberater, u. a. mit den Schwerpunkten Strategie-Implementierung, Vertriebsprozesse und Innovationsmanagement. Prof. Dr.-Ing. Siegfried Schreuder ist Professor im Fachbereich Ingenieurwesen und Leiter des Kompetenzzentrums für Wissensmanagement an der Hochschule Koblenz.

Durch eine neutrale Betrachtung aus verschiedenen Perspektiven sowie die individuelle Anpassungsmöglichkeit an das jeweilige Unternehmen, besitzt ein solches zumeist einen höheren Aussagewert. Verbunden sind damit aber auch höhere Kosten und ein grösserer Zeitaufwand. Inhalte von Innovationsaudits. Im Wesentlichen sind in einem Innovationsaudit vier Themen-

schwerpunkte abzudecken: die Strategie, die Portfolioentwicklung, das Budget für Innovationen und als wichtigsten Aspekt die Mitarbeitenden.3 Im Bereich der Strategie sollten u. a. Fragestellungen untersucht werden, wie die folgenden: • Wie sieht der relevante Markt aus und wer sind die Kunden? • Welche Innovationsstrategie wird verfolgt und welche Ziele werden daraus abgeleitet? In Bezug auf die Portfolioentwicklung sind u. a folgende Aspekte zu betrachten: • Wie werden Ideen generiert und wie werden diese bewertet? • Wie sieht die Produktplanung im Detail aus und werden Produktanforderungen aktiv gemanagt? Bei der Entscheidung über das Budget für Innovationen stellen sich u. a. folgende Fragen: • Gibt es ein dediziertes Budget für Innovationen? • Wird die Wirksamkeit des Budgets kontrolliert? Im Bereich der Mitarbeiter sollten u. a. folgende Schwerpunkte untersucht werden: • Wie sieht es mit der betrieblichen Innovationskultur aus – ist diese definiert und kommuniziert, werden Veränderungen aktiv vorangetrieben? • Wird aktiv internes und externes Wissen gesammelt und genutzt? Um einen ganzheitlichen Überblick über die Innovationsfähigkeit des Unternehmens zu erhalten, sollten alle diese Fragestellungen im Detail untersucht werden. Nur dann lässt sich eine fundierte Standortbestimmung gewährleisten, auf deren Basis entsprechende zukunftsorientierte Zieldefinitionen und geeignete Massnahmen abgeleitet werden.4 Umsetzung der Ergebnisse des Innovationsaudits. Unabhängig von der gewählten Form des Innovationsaudits sollten anhand der jeweiligen Erkenntnisse Handlungsempfehlungen abgeleitet und entsprechende Massnahmen umgesetzt werden, um die spezifische Innovationsfähigkeit zu verbessern. Diese Massnahmen müssen auf die spezifische Situation des Unternehmens angepasst sein und sollten schriftlich fixiert werden, um die Umsetzung der Massnahmen auch kontrollieren zu kön-

Planung + Produktion, das offizielle Organ des Schweizerischen Verbandes für Betriebsorganisation und Fertigungstechnik, SVBF www.svbf.ch


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nen. Einige Innovationsaudits liefern aufgrund ihrer Methodik direkt Vorschläge für Massnahmen, bei anderen Audits müssen diese erst in Form eines Massnahmenplans erarbeitet werden. Bei der Priorisierung bietet es sich an, alle Massnahmen in eine Matrix einzuordnen. Auf der einen Achse wird bewertet, wie hoch die vermutete Auswirkung der Massnahme auf die Innovationsfähigkeit des Unternehmens ist, auf der anderen Achse, wie hoch die geschätzten Aufwände für die Implementierung der Massnahmen sind. Danach lassen sich dann diejenigen Massnahmen priorisieren, die bei vergleichsweise geringem Aufwand hohe Auswirkungen nach sich ziehen, sofern solche Massnahmen vorhanden sind.

Abbildung 1: Mögliche Ziele von Innovationsaudits aus Unternehmenssicht. 5

Fazit. Sich mit der Innovationsfähigkeit des Unternehmens zu beschäftigen ist mindestens so wichtig wie alle Kosten ständig auf den Prüfstand zu stellen. Dies bedeutet zwar, Aufwand in Form von Zeit und Geld zu investieren. Aber ein Innovationsaudit ist die beste Methode, um systematisch die Innovations● fähigkeit zu steigern.

Fussnoten 1 Kaschny/Hürth: Innovationsaudit: Chancen erkennen – Wettbewerbsvorteile sichern, 2010, S. 22 2 Vgl. Löbel/Schröger/Closhen: Nachhaltige Managementsysteme, 2005, S. 67 3 Vgl. Nolden: Unternehmerisches Wachstum – aber wie?, 2011 4 Vgl. Nolden: Unternehmerisches Wachstum – Aber wie?, 2011, S. 33 5 Eigene Darstellung in Anlehnung an Herstatt / Buse / Trapp / Stockstrom: Leistungsmerkmale eines KMU-gerechten Innovationsaudits, 2007, S. 5.

Halle 1.1 Stand D 121


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Studie «Schweiz führt?!» zum Thema Leadership in der Schweiz

Fünf Irrtümer über Leadership Noch nie war Führung so anspruchsvoll. Information Factory, Managementberatung und Softwarehaus aus Zürich, stellt fünf häufige Irrtümer über Führung vor – von Sozialkompetenz bis hin zum Wohlfühlfaktor.

T

op Leadership Skill Sozialkompetenz. Der Sozialkompetenz wird im Rahmen der Personalentwicklung ein sehr grosser Stellenwert beigemessen. Aber ist die Sozialkompetenz tatsächlich das A und O? Die Studie «Schweiz führt?!»1 ergibt, dass fehlende Fachkompetenz einer der wichtigsten Gründe ist, warum Führung scheitert. Richtig ist also: Fachkompetenz ist mindestens genauso wichtig wie Sozialkompetenz. Ohne Charisma geht nichts mehr. Vor allem in den Industrieländern hat sich die Einstellung zur Arbeit stark verändert. Weg vom reinen Geldverdienen hin zu Selbstverwirklichung und Sinn. En vogue, weil oft besonders erfolgreich: der transformationale Führungsstil. Von Führungskräften wird erwartet, dass sie ihre Mitarbeitenden für Ziele begeistern. Doch heisst das im Umkehrschluss, wer nicht emotionalisieren kann, führt mit weniger Erfolg? Es ist ein Irrtum anzuneh-

men, dass der transformationale den transaktionalen Führungsstil ablöst. Letzterer fokussiert die klassischen Führungsaufgaben wie Ziele vereinbaren und Ergebnisse beurteilen. Der Chef ist an allem schuld. Ein Chef macht nicht per se krank. Ein lebendiger Dialog zwischen Mitarbeitenden und Führungskraft sorgt dafür, dass Teammitglieder – auch bei steigender Belastung – nicht «ausbrennen». Die Studie zeigt, dass es immer dann schwierig wird, wenn die Führungskraft nicht offen und ehrlich kommuniziert. Leadership = command & control. Phasen der Stabilität gibt es praktisch nicht mehr. Daher müssen Führungskräfte mit einem kontinuierlichen Change und einer partiellen Unsicherheit umgehen können. Permanente Kontrolle ist nicht mehr möglich. Allein der Versuch, alles zu kontrollieren, wirkt kontraproduktiv

auf wichtige Güter wie Flexibilität und Innovation. Was es heute braucht, sind Mitarbeitende, die selbstständig Verantwortung übernehmen. Meine Mitarbeitenden müssen zufrieden sein. Führungskräfte agieren oft nach dem Motto «Oberstes Ziel ist, dass mein Team sich wohlfühlt». Doch Zufriedenheit allein reicht nicht. Wichtig ist das Engagement, das «mit dem Herzen dabei sein». Um für etwas zu brennen, muss man die Unternehmensstrategie verstehen, die Ziele kennen und den eigenen Beitrag zum grossen Ganzen für relevant halten. Führungskräfte müssen deshalb weniger den Wohlfühlfaktor in den Mittelpunkt stellen, als vielmehr Transparenz schaffen und das Geschäftsmodell operatio● nalisieren. 1

Die Studie steht kostenfrei zum Download zur Verfügung: www.information-factory.com


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PRODUKTE

BECKHOFF

B&R

Lüfterlose PC-Power und Multitouch kombiniert in einem Einbaugerät Um den vielfältigen Anforderungen für das Steuern sowie Bedienen und Beobachten einer Maschine gerecht zu werden, ist zunehmend mehr Rechenleistung gefragt. Im Sinne der Wartungsfreiheit verzichtet man dabei allerdings gern auf die häufig notwendige Kühlung per Lüfter. Die optimale Lösung hierfür bietet die neue Panel-PC-Baureihe CP27xx, die leistungsfähige IPC-Technik im lüfterlosen Design mit einem modernen Multitouch-Panel in einem Gerät für den direkten Schaltschrankeinbau vereint. Die Einbau-Panel-PCs CP27xx sind lüfterlos und kompakt, bieten dabei aber Multitouch in Verbindung mit der hohen Rechenleistung eines 1,4-GHz-Intel-Celeron-Prozessors oder einer Intel-Atom-CPU mit bis zu vier Cores. Zur Verfügung stehen sieben Displaygrössen von 12 bis 24 Zoll (im Landscape- oder Portraitformat), mit denen sich – je nach Betriebssystem – Dualtouch- bis hin zu 5-Finger-Multitouch-Applikationen realisieren lassen. Mit frontseitiger Schutzart IP65 (rückseitig IP20) und dem weiten Betriebstemperaturbereich von 0 bis 55 °C eröffnet sich ein breites Einsatzspektrum. Dabei wird die Anwendung dadurch erleichtert, dass sich alle Anschlüsse unten auf der Rückseite befinden sowie alle Komponenten bei dem hinten zu öffnenden PC leicht erreichbar sind. Weiterhin sind zwei Slots für CFast-Karten komfortabel von aussen zugänglich. Beckhoff Automation AG, 8200 Schaffhausen, 052 633 40 40 info@beckhoff.ch, www.beckhoff.ch

Der Turbo für die Sicherheit

BOSCH

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ABB

CAx-Technologien an der ABB Technikerschule Im Zuge des im Herbst 2015 in Kraft tretenden neuen Ausbildungskonzeptes (NAK) an der ABB Technikerschule, wurde auch der Inhalt des Bildungsgangs «Konstruktionstechnik» (Maschinenbau), den zukunftsweisenden Anforderungen des Marktes angepasst. Um das Fachwissen weiter zu vertiefen, wird der Fokus nun unter anderem verstärkt auf Physik – in Richtung Strömungslehre und Mechanik – gesetzt. Die grösste Anpassung findet im Bereich der CAx-Technik statt – während 30-Unterrichtseinheiten werden die Studierenden bereits im 3. Semester in den CADGrundlagen geschult. Auf dem Wissen der vorherigen Semester aufbauend, wird im Frühling 2016 erstmals das Fach «CAx-Technologien» – im eigens dafür errichteten CAx-Labor – durchgeführt. Der 50 Einheiten umfassende Unterrichtsblock bereitet die zukünftigen Konstruktionstechniker/innen HF auf die stetig steigenden Anforderungen des Arbeitsmarktes vor und wappnet Sie für die Technologien von morgen. Basierend auf den Grundlagen CAD, werden unter anderem folgende CAx-Anwendungen behandelt: Computer Aided Manufacturing (CAM), Finite Element Methode (FEM), additive/generative Fertigungsverfahren (Rapid-Prototyping, 3D-Drucken, Direct Tooling, Direct Manufacturing), Reverse Engineering (3D-Scanner), Animationsverfahren, CAD-Video sowie CAD-Spezialprogramme für Rohrleitungen, Blech, Design und Parametrisierung. ABB Technikerschule Baden, 5400 Baden, 058 585 33 02 sekretariat@abbts.ch, www.abbts.ch

Fluid-Rating von Rexroth: Lebensdauer der Hydraulik erhöhen

B&R läutet eine neue Zeitrechnung in der Sicherheitstechnik ein. Der Automatisierungsspezialist stellt die weltweit reaktionsschnellste programmierbare Sicherheitstechnik vor. Reaction für Safety ermöglicht sichere Reaktionszeiten von 100 µs. B&R erweitert damit den Einsatzbereich von Reaction Technology auf sicherheitsrelevante Anwendungen. Zeitkritische Subprozesse werden direkt in den I/O-Modulen abgearbeitet, wodurch die Reaktionszeit um den Faktor 100 oder mehr sinkt. Für den Einsatz von Reaction ist keine teure Spezialhardware nötig, die Programmierung ist ebenso einfach wie bei herkömmlichen Steuerungslösungen. Da das Reaction-Modul einen Teil der Steuerungsaufgaben übernimmt, werden Steuerung und Netzwerk entlastet. Beide können daher in vielen Fällen kleiner dimensioniert werden und haben keinen Einfluss auf die Reaktionsgeschwindigkeit. Dadurch ergibt sich ein Kostenvorteil, der häufig bereits die Investitionskosten für die Reaction-Module mehr als wettmacht.

Höhere Arbeitsdrücke und eine deutlich gesteigerte Leistungsdichte: Die Hydraulik hat in den vergangenen Jahren ihre Leistungsfähigkeit nochmals deutlich gesteigert. Das stellt auch höhere Anforderungen an die eingesetzten Hydraulikflüssigkeiten, die das Verschleissverhalten der HydraulikKomponenten entscheidend beeinflussen. Bosch Rexroth hat darum für Fluid- und Additivhersteller ein neues Bewertungsverfahren für Hydraulikflüssigkeiten entwickelt, das diese neuen Anforderungen realistisch abbildet. Es geht weit über die Mindestanforderungen der entsprechenden Fluid-Anforderungsnormen hinaus. Das Bewertungsverfahren, welches im Rexroth-Datenblatt 90235 beschrieben ist, eignet sich für alle Hydraulikmedien auf Mineralölbasis, umweltverträgliche Medien, sowie schwerentflammbare, wasserfreie Hydraulikflüssigkeiten. Nach standardisierten Methoden trifft Rexroth Aussagen zu den Wechselwirkungen von Fluid und Bauteilen, über das Verschleissverhalten sowie Werkstoffverträglichkeiten. Analysen der Fluide zu Beginn, während und nach den Tests ermöglichen Aussagen zu deren Eigenschaften über die Versuchsdauer. «Damit können Maschinenhersteller und -betreiber die für ihre Anwendung am besten geeigneten Fluide auswählen und die Betriebssicherheit deutlich steigern», sagt Karl-Heinz Blum von der Grundlagenentwickung Fluide bei Bosch Rexroth. (Foto: Fotofuerst – Fotolia)

B&R Industrie-Automation AG, 8500 Frauenfeld, 052 728 00 55 office.ch@br-automation.com, www.br-automation.com

Bosch Rexroth Schweiz AG, 8863 Buttikon, 055 464 61 11, info@boschrexroth.ch, www.boschrexroth.ch


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SPÄLTI

PRODUKTE

8.2015 technica

GIS

Neuheiten der Spälti Elektro AG an der Ineltec

Die Spälti Elektro AG präsentiert sich an der Ineltec 2015 im neuen Kleid, die neu gegründete Firma, welche aus der Spälti AG Elektro- und Automationsprodukte hervorgeht, ist nun von der Spälti AG komplett losgelöst. Produktemässig stehen folgende Höhepunkte an: • Das Fabrikationsprogramm der Firma Moser (Moser ist 2013 in die PCE Gruppe integriert worden), welche neu alle Varianten von Stromverteilsystemen für den Aussenbereich anbietet, dies sind nebst den bereits bestens bekannten Senkelektranten neu auch Klappdeckelsysteme und Poller mit abschliessbarer Tür. • Mit GEWISS Italien präsentiert Spälti die universell einsetzbare SMART 4, welche Massstäbe im Bereich der Hallen- und Arbeitsplatzleuchten setzt. • Securlite, der Lieferant mit den vandalensicheren Leuchten. Die Leuchten sind nun vollumfänglich in LED-Technik verfügbar. • Die Möglichkeiten, welche Spälti Elektro AG mit der eigenen Produktion hat und auch fördern will, wird mit diversen Mustern von Projekten vorgestellt. Spälti Elektro AG, 8340 Hinwil, 044 938 80 90 info@spaelti-ag.ch, www.spälti.ch Ineltec: Halle 1.1, Stand B120

MURRPLASTIK

PARKEM

GIS-Einphasen-Elektrokettenzüge: leicht, robust und vielseitig einsetzbar Der GIS-Elektrokettenzug GPM250 ist neu auch als Einphasen-WechselstromAusführung (1 x 230 V, 50 Hz) erhältlich. Mit einem Eigengewicht von nur 14 kg, bei einer Tragfähigkeit von 250 kg, eignet er sich sowohl für das repetitive Handling am Arbeitsplatz wie auch für den mobilen Einsatz drinnen oder draussen. Dank der Schutzart IP65 (staubdicht und Schutz gegen Strahlwasser) steht dem Ausseneinsatz z. B. auf Baustellen nichts mehr im Wege. Die manganphosphatierte und einsatzgehärtete Profilstahlkette hat im Vergleich zur herkömmlichen Rundstahlkette einen signifikant höheren Sicherheitsfaktor, was den Verschleiss reduziert und die Lebensdauer erheblich erhöht. GIS 1-Phasen-Elektrokettenzüge für grössere Traglasten bis 2000 kg, mit oder ohne Motorfahrwerk, werden weiterhin durch die bewährte Baureihe GCH abgedeckt. GIS AG, Hebe- und Fördertechnik, 6247 Schötz, 041 984 11 33 gistel@gis.m-m.ch,www.gis-ag.ch

Konkurrenzlose Kraftdichte Die weltgrösste Kabeldurchführung Das neue Kabeldurchführungssystem «KDP on Demand» der Murrplastik Systemtechnik, Oppenweiler ist das weltweit erste seiner Art, das sich zu 100% auf Mass fertigen lässt. Unter Beweis stellt dies Murrplastik mit einer 1 x 2 Meter grossen Kabeldurchführung, die sage und schreibe 1760 Bohrungen aufweist. Eindrücklicher kann man es wirklich nicht zeigen. Jedem Betrachter wird schnell klar, dass die Kabeldurchführung «KDP on Demand» ein Unikat ist. Hier kommt nichts von der Stange. Der Kunde hat die Wahl: Ganz egal ob achteckig, rund, oval, ob 1 x 1 cm oder 1,5 x 3 Meter gross, ob für 1111 Kabeleinführungen oder für 666 Kabelverschraubungen, egal ob für Kabel mit oder ohne Stecker, egal ob für Flachbandkabel, Starkstromleitungen oder für Pneumatik-Schläuche: alle Parameter der «KDP on Demand» wie Grösse, Form, Material, Lochdurchmesser und Lochbild können individuell konfiguriert werden. Der Clou: Die Konfiguration erfolgt online unter www.mp4you.de mit wenigen Schritten, alternativ mit einer eingereichten CAD-Zeichnung oder direkt mit dem Vertriebsmitarbeiter. Bereits nach 24 Stunden erhält der Kunde eine Konstruktionszeichnung plus Angebot. Wenige Tage später wird die «KDP On Demand» just in time ausgeliefert – und das bereits ab Losgrösse Fünf. Murrplastik AG, 8253 Willisdorf, 052 646 06 46, info@murrplastik.ch www.murrplastik.ch, www.mp4you.de Ineltec: Halle 1.1, Stand D112

Der Servomotor ist beim GSXElektrozylinder direkt in die Planetenrollenspindel integriert. Die Motorbaulänge wird somit komplett eingespart und der Tothub auf ein absolutes Minimum reduziert. Mit diesem patentierten System bietet der GSX eine bisher unerreichte Kraftdichte. Dieses Kraftpaket eignet sich besonders bei engen Platzverhältnissen wie z. B. für den Hydraulik-Ersatz. Der elektromechanische Antrieb ermöglicht flexible Positionierungen sowie spezifische Fahrprofile bei dynamischen, leisen und präzisen Bewegungen. Dank individueller Steckerbelegung und Gebereinstellung ist der GSX kompatibel zu jedem Servodrive. Mit optional im Gehäuse integrierten Kraftsensoren eignet er sich auch ideal als Servopresse. Die Planetenrollenspindel garantiert hohe Lebensdauer bei 100% Einschaltdauer und ist äusserst robust gegen Stösse. Weiter zeichnet sich der GSX-Elektrozylinder durch seine vielfältigen Optionen aus wie IP65S, Edelstahlgehäuse oder ATEX-Ausführung für explosionsgefährdete Bereiche. Die fünf Baugrössen mit 57 bis 178 mm Kantenmass erzeugen bis zu 102 kN Vorschubkraft. Parkem AG, 5405 Baden-Dättwil, 056 493 38 83 info@parkem.ch, www.parkem.ch


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PRODUKTE

RINGSPANN

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MEUSBURGER

Die neue Spinplus Präzisionskupplung

Stufenlos einstellbarer Streifeneinlauf

Bei der Entwicklung der Spinplus stand ein geringstmögliches Massenträgheitsmoment der Kupplung im Fokus. Erzielt wurde dies durch das einzigartige, im modernen MIM-Verfahren hergestellte Funktionselement, das den universellen Verlagerungsausgleich in einer Ebene ermöglicht. Der technische Vorteil liegt hierdurch in einer sehr kompakten Bauform der spielfreien Kupplung und einer hohen Leistungsdichte, verbunden mit einem minimierten Massenträgheitsmoment. Damit ist sie ideal für hochdynamische und immer energieeffizientere Antriebslösungen. Bei dem Design des FEM-optimierten Funktionselementes stand die optimale Gewichtung aus hoher Drehmomentübertragung, grösstmöglicher Torsionssteifigkeit und universeller Verlagerungskapazität im Vordergrund. Neben der bereits massenträgheitsminimierten Konstruktion der Kupplung unterstreicht das neu entwickelte innovative Nabendesign die weitere Optimierung des Konzepts des geringsten Massenträgheitsmoments. Diese Klemmnaben führen zu einer weiteren signifikanten Einsparung des Massenträgheitsmoments im Vergleich zu herkömmlichen Naben. Zur Anpassung an die jeweiligen Applikationsanforderungen sind hierbei zwei Nabenversionen konzipiert. Version A (im Bild) legt den Schwerpunkt auf eine Massenträgheitsoptimierung, Version B auf eine Baulängenoptimierung.

Ab sofort bei Meusburger erhältlich sind zwei modular aufgebaute StreifeneinlaufVarianten. Diese zeichnen sich durch eine stufenlose Breiteneinstellung aus und werden in drei unterschiedlichen Leistenhöhen angeboten. Die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten von Streifenbreite und Streifenhub erlauben einen flexiblen Einsatz an unterschiedlichsten Stanzwerkzeugen. Der Streifeneinlauf E 5620 ermöglicht durch die einseitig gefederte Führungsrolle eine spielfreie Führung für Breiten von 18 bis 82 mm. Die Federkraft kann mittels Systemdruckfedern optimal eingestellt werden. Drei Federn in verschiedenen Stärken sind bereits im Lieferumfang enthalten. Beim Streifeneinlauf E 5622 wird der Stanzstreifen durch vier gegenüberliegende Nadellager vorzentriert und geführt. Die stufenlos verstellbaren Führungsleisten können ebenso wie beim E 5620 flexibel für Streifenbreiten im Bereich von 18 bis 82 mm eingestellt werden. Dazu passend bietet Meusburger den Befestigungsflansch E 56204 zur einfachen stirnseitigen Montage und Demontage am Werkzeug an. Beide Varianten des Streifeneinlaufs inklusive Zubehör sind in gewohnter Qualität sofort ab Lager lieferbar.

Ringspann AG, 6300 Zug, 041 748 09 00 info@ringspann.ch, www.ringspann.ch

Meusburger Georg GmbH & Co. KG, A-6960 Wolfurt, +43 5574 67060 verkauf@meusburger.com, www.meusburger.com


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PRODUKTE

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WERMA

Transparenz in der Fertigung und Reduktion der Verschwendung

STYROMAT

Styromat erweitert die Kapazitäten erneut

Die moderne industrielle Fertigung wird immer komplexer. Gleichzeitig erwarten die Kunden eine immer grössere Flexibilität. Da fällt es vielen Unternehmen schwer, einen Überblick über die komplette Fertigung zu behalten und Störungen rechtzeitig zu erkennen. Eine unkomplizierte Lösung zur drahtlosen Fernüberwachung von Maschinen, Anlagen und sogar manuellen Arbeitsplätzen bietet Werma Signaltechnik. «WIN» ist dabei das Zauberwort und steht für «Wireless Information Network». Mit cleveren Neuerungen hat Werma Signaltechnik das WIN-System noch intelligenter gemacht. Die Zukunft mit Industrie 4.0 können Firmen so schon heute in der Fertigung umsetzen. Die neue WIN-Hardware «slave control» kann nicht nur Daten senden, sondern auch Maschinen und Anlagen steuern. Verknüpfen und vernetzen Sie alle Ihre Maschinen und Anlagen logisch in der WIN-Software und geben Sie daraus resultierende Steuerbefehle an den WIN «slave control» weiter. Starten oder beenden Sie Maschinen, um ressourceneffizient zu produzieren, Energieverbräuche zu mindern oder mittels «Head-ofline»-Funktion den Status der gesamten Fertigung zu visualisieren.

Getreu ihrem Motto «Schneller am Ziel» hat die Firma wieder investiert, um den Elektronik-Wünschen ihrer Kunden noch rascher, präziser und kostengünstiger entsprechen zu können. Die Inbetriebnahme eines zusätzlichen flexiblen Hochgeschwindigkeitsbestückers von Samsung bietet Styromat die Möglichkeit, noch komplexere oder odd-shaped (unregelmässig geformte) Bauteile zu verarbeiten. Das neuartige Vakuumsystem und die hochgenauen SMART-Feeder unterstützen dabei die optimale Bauteilabholung und -platzierung bei einer Bestückungsleistung von 28 000 Bauelementen pro Stunde. Mit diesem zuverlässigen Allrounder erhält sich das Unternehmen wettbewerbsorientiert und schafft weitere Voraussetzungen für ein kontinuierliches Wachstum. Die Styromat Swiss AG aus der Ostschweiz bietet kundenspezifische Elektronikprodukte auf höchstem Niveau. Als einer der führenden Hersteller für industrielle Anwendungen zu typischen Schweizer Stückzahlen reagiert die Firma auf den ständig wechselnden Markt mit Investitionen in modernste Produktionstechnologien. Das Dienstleistungsspektrum reicht von Hard-/Software-Entwicklung über Elektronik-Herstellung bis zur Prüfung und einem Aftersales-Service.

Werma Signaltechnik, 8212 Neuhausen am Rheinfall, 052 674 00 60 info@werma.ch, www.werma.ch

Styromat Swiss AG, 8580 Amriswil, 071 414 04 40 info@styromat.ch, www.styromat.ch

Der Schlüssel für perfekte Strahlergebnisse

STRAHLMASCHINEN AG

...professionelle Strahl-Technologie. Ruchstuckstrasse 12 · CH-8306 Brüttisellen · Tel. +41 (0)44 805 52 00 info@strahlmaschinen.ch · www.strahlmaschinen.ch


technica 8.2015

SANDVIK

PRODUKTE

RINGSPANN

Effizientes Hartdrehen mit Sandviks CB7015 Sandvik Coromant hat mit der CB7015 eine cBN-Sorte mit breitem Anwendungsspektrum und für beste Oberflächengüten in der Getriebekomponentenherstellung im Sortiment. CB7015 ist besonders für die Drehbearbeitung von gehärteten Einsatzstählen (58-65 HRc) geeignet. Dank des innovativen Safe-LockSpannsystems ist die CBN-Sorte mit verschleissfestem Keramik-Binder auch bestens für die Trockenbearbeitung geeignet. Zudem hält sie alle im Hartdrehen gängigen Form- und Lagetoleranzen ein. Das cBN-Produktprogramm von Sandvik Coromant umfasst Wendeschneidplatten mit Standard-Eckenradien, Wiper-Wendeplatten und die Xcel-Ausführung. Die patentierte Wiper-Geometrie ermöglicht vielfältige Prozessoptimierungen, unter anderem verbessert sie die Oberflächengüte bei Standard-Schnittdaten und liefert eine hohe Oberflächengüte bei Bearbeitungen mit erheblich grösseren Vorschüben – erreichbar sind prozesssicher Rauheitswerte von deutlich unter 3,2 µm. Mit Xcel-Geometrie sind, bei Vorschüben von 0,3 mm, sogar Rauheitswerte von 1 µm möglich. Die Xcel-Wendeschneidplatte mit bis zu acht Schneiden ermöglicht ausserdem kürzere Produktionszeiten sowie extrem geringere Werkzeugkosten pro Bauteil. Weil bei der Trockenbearbeitung die Aufwände für Kühlschmierstoffe entfallen, sich damit die Anlageninvestitionen reduzieren und die Späneentsorgung preiswerter ist, verringern sich die Bearbeitungskosten weiter. Sandvik AG, 6005 Luzern, 041 368 34 34 coromant.luzern@sandvik.com, www.sandvik.coromant.com/ch

40 Prozent leichtere Leitungen für die e-Kette

IGUS

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STOWAG

Zuverlässig Testen mit High-Speed Heutige Industrie- und Fahrzeuggetriebe verdanken ihre enorm hohe Leistungsfähigkeit und Lebensdauer in besonderem Masse Prüfständen, auf denen sie kreative Konstrukteure vor ihrem ersten Serieneinsatz checken und weiterentwickeln. Für diese High-Tech-Anlagen hat die Firma Reich GmbH aus Bochum die bewährte Klauenkupplung MMS 100 zum High-Speed-Produkt weiterentwickelt (Nennmo-

ment 1250 Nm; max. Drehzahl 16 000 min-1). «Wir konnten bei diesem Produkt auf unsere jahrzehntelange Erfahrung mit Kupplungen für Prüfstände zurückgreifen», erklärt Geschäftsführer Dipl.Ing. Christian Reich. Es ging darum, für einen Getriebeprüfstand ein Verbindungselement zu entwickeln, das als drehelastische Kupplung ein Nennmoment von 1250 Nm mit einer Höchstdrehzahl von 10 000 min-1 zwischen Elektromotor und Getriebe überträgt. Die Antwort der Reich-Konstruktionsabteilung ist die High-Speed-Klauenkupplung MMS 100 F1. 75i L100. MMS steht dabei für die Multi Mont Sella-Baureihe, die in der Standardausführung bereits verschiedenste Bauformen für zahlreiche Anwendungen (Nenndrehmomente 40 bis 30 000 Nm; max. Drehzahlen: 520 bis 7 100 min-1) umfasst. Die neue Leichtbau-Ausführung aus Aluminium senkt die aus der Fliehkraft resultierenden Spannungen. Das ist eine wichtige Eigenschaft der neuen Klauenkupplung, die in der Anwendung mit einer Maximaldrehzahl von 16 000 min-1 nun das schnellste Übertragungselement der MMS-Baureihe ist. Ringspann AG, 6300 Zug, 041 748 09 00 info@ringspann.ch, www.ringspann.ch

Effizienzsteigerung in der Wärmebehandlung durch Oxid-Faserkeramik

Igus hat für lange Verfahrwege mit den Chainflex-Typen CF430.D und CF440 extrem leichte Einzelader-Motorleitungen für Energieketten entwickelt. Durch ein spezielles Leiterseil sind die Leitungen bis zu 40 Prozent leichter im Vergleich zu Standard-Kupferleitungen. Bei entsprechendem Bedarf an Leitungslänge und Querschnitt summiert sich das Einsparungspotenzial durch die neuen Motorleitungen auf mehrere Tonnen, die weniger angetrieben werden müssen. «Möglich wird diese Gewichtsreduktion durch die Verwendung eines Leiterseiles aus speziellem CCA-Material», erklärt Rainer Rössel, Leiter des Geschäftsbereiches Chainflex-Leitungen bei Igus. «Dabei wird der Leitungskern aus leichtem Aluminium mit Kupfer beschichtet, sodass das sogenannte kupferkaschierte Aluminium (copper-clad aluminium) entsteht.» Die Kombination beider Metalle bietet eine Vielzahl von Vorteilen. Gegenüber Vollkupferkabeln profitieren CCA-Kabel einerseits von der geringeren Dichte und damit vom geringeren Gewicht des Aluminiums. Andererseits bieten sie gegenüber einem reinen Aluminiumleiter den Vorteil, dass die Querkontaktierung durch die Kupferbeschichtung sichergestellt ist. Wie auf alle Chainflex-Leitungen gibt Igus auf die Haltbarkeit eine 36-monatige Garantie.

Die WPX Faserkeramik GmbH stellt Halbzeuge und Bauteile aus Oxid-Faserverbundkeramik WHIPOX für die Wärmebehandlung von Metallen her. Diese besteht aus einer reinen Aluminiumoxid-Langfaserkeramik, eingebettet in eine reine AluminiumoxidMatrix. Aufgrund ihrer extremen Thermoschockbeständigkeit und mechanischen Schockbeständigkeit, ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit, geringen Wärmekapazität, dem minimalen Verzug und einer hohen Biege- und Zugfestigkeit eignet sie sich hervorragend u. a. für verzugsfreie Schwerlast-Chargiergestelle, für Trenngitter bei Chargierstellen aus Guss oder CFC, für Ofenauskleidungen, Stromdurchführungen und für Brennerdüsen im Temperaturbereich 750 °C – 1300 °C. Wegen der guten Korrosions- und Oxidationsbeständigkeit können auch atmosphärische (Teil-)Prozesse gefahren werden. Da WHIPOX nichtleitend, elektromagnetisch transparent und nicht korrodierend ist, eignet es sich auch für Schmelzenauskleidungen und induktive Heizung/Transport. Systeme, Komponenten und Halbzeuge aus WHIPOX können insbesondere als offene Trage- und Trenngitter für schnellen Temperaturausgleich und homogene Temperaturverteilung ausgelegt werden.

Igus Schweiz GmbH, 4622 Egerkingen, 062 388 97 97 info@igus.ch, www.igus.ch

Stowag, 8422 Pfungen, 052 315 50 20 stowag@stowag.ch, www.stowag.ch


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LIEFERANTENVERZEICHNIS

Abdeckungen/ Öl(nebel)abscheider

Antriebstechnik

8.2015 technica

Das MetallTechTeam

Dienstleistungen

www.weso-gassner.ch

Bodenmatten

Mattenweg 1 3855 Brienz Tel. + 41 33 952 24 24 Fax + 41 33 952 24 00 www.emwb.ch info@emwb.ch

Druck- und Vakuumschalter

ZF Services Schweiz AG

Alfred Imhof AG

Jurastrasse 10, 4142 Müchenstein Tel. 061 417 17 17, Fax 061 417 17 00 E-Mail: info@imhof-sew.ch Web: www.imhof-sew.ch

Arbeitsschutz

Bremsen Gravieren KTR Kupplungstechnik AG Bahnstrasse 60, 8105 Regensdorf Tel. 043 311 15 55 Fax 043 311 15 56 http://www.ktr.com/ch/home.htm ktr-ch@ktr.com

CAD/CAM Systeme

Gummi-PUR-Silikon-Schaum-cfkWalzen-Rollen

Automatisches Beladen und Entladen Ritterquai 27 Tel. 032 625 58 58 www.typ-tgw.com CH-4502 Solothurn Fax 032 622 72 40 E-Mail: info@typ-tgw.com

Honmaschinen Diamant- und Borazonwerkzeuge Blechbearbeitung/ Laserschneiden 2D und 3D Laserbearbeitung Präzisions-Laserschneiden Laser-Schweissen Wasserstrahl-Schneiden Abkanten www.lidag.ch

Lastech AG ∙ 5507 Mellingen Birrfeldstrasse 35 ∙ Laserschneiden ∙ Laserschweissen Tel. 056 481 80 80 ∙ Fax 056 481 80 85 ∙ Abkanten www.lastech.ch ∙ technik@lastech.ch

Hydraulik

Industrie-PCs Diamantwerkzeuge

Metall/Kunststoff/Gipskeramik Postfach 100 • CH-8592 Uttwil

Postfach 1215, Gewerbering 10 Tel. 056 664 44 20 CH-5610 Wohlen-1 Fax 056 664 24 23 www.neodress.ch E-Mail: info@neodress.ch

service@3d-prints.ch


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LIEFERANTENVERZEICHNIS

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Magnete Telefon 062 789 75 95, www.servatechnik.ch

Spectra (Schweiz) AG, CH - 8132 Egg ZH Phone +41 43 277 10 57 / Fax +41 43 277 10 51 www.spectra.ch, info@spectra.ch

Korrosionsschutz BRUNOX AG

Industriestrasse 8-10 | CH-8627 Grüningen Phone +41 (0) 44 936 60 30 | Fax +41 (0) 44 936 60 48 info@maurermagnetic.ch | www.maurermagnetic.ch

Maschinenelemente

CH-8732 Neuhaus SG

Tel. 055 285 80 80 Fax 055 285 80 81

Kennzeichnen & Beschriften

www.brunox.com

Kreissägemaschinen

Messwerkzeuge

Kompressoren und Zubehör Kupplungen

KTR Kupplungstechnik AG Bahnstrasse 60, 8105 Regensdorf Tel. 043 311 15 55 Fax 043 311 15 56 http://www.ktr.com/ch/home.htm ktr-ch@ktr.com

Laserbeschriftungen

Kompressoren • Vakuum • Gebläse Service • Engineering • Aufbereitung 8105 Regensdorf Tel. 044 871 63 63 • Fax 044 871 63 90 info.swiss@kaeser.com • www.kaeser.com

Zürich

MIKO Marketing & Engineering GmbH Kompressoren, Gebläse, Vakuum, Pumpen + Maschinen, Spezialist für Ölfrei Genève

Hofstrasse 103a Ch. Adrien-Stoessel 28 CH-8620 Wetzikon CH-1217 Meyrin Tel. +41 44 932 29 25 Tel. +41 22 785 05 02 Info@mikoair.ch – www.mikoair.ch

Lasergraph AG Döttingerstrasse 11 5303 Würenlingen Tel. 056 297 11 11, Fax 056 297 11 12 www.lasergraph.ch E-Mail: info@lasergraph.ch

Lineartechnik

für Koordinatenmessgeräte (KMG) und Werkzeugmaschinen Industriestrasse 9, CH-7402 Bonaduz Tel. 081 650 26 26 info@nuessler.ch Fax 081 650 26 20 www.nuessler.ch

Normteile

Positionier-Systeme

Föhrenbach AG Tannenwiesenstrasse 3 Tel. +41 (0)71 626 26 76 CH-8570 Weinfelden Fax +41 (0)71 626 26 77 info.ch@foehrenbach.com www.foehrenbach.com

Putztextilien

AMSLER

♦ Kugelschienenführungen ♦ Rollenschienenführungen ♦ Kugelgewindetriebe ♦ Kugelbüchsenführungen ♦ Linearachsen mit Steuerung AMSLER & CO. AG, 8245 Feuerthalen fon 052 647 36 36 fax 052 647 36 37 linear@amsler.ch www.amsler.ch

Rapid Prototyping/Kleinserien Metall/Kunststoff/Gipskeramik

Löten

Postfach 100 • CH-8592 Uttwil

service@3d-prints.ch Hier könnte Ihr Eintrag erscheinen! Gerne berate ich Sie: Susanna Franzoni Tel. +41 (o)62 721 00 00 Fax +41 (0)86 062 721 00 00 susanna.franzoni@azmedien.ch


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LIEFERANTENVERZEICHNIS

Sandstrahl-Anlagen

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2D und 3D Laserbearbeitung Präzisions-Laserschneiden Laser-Schweissen Wasserstrahl-Schneiden Abkanten www.lidag.ch

Schleif- und Poliermaschinen Werkstoffprüfmaschinen

• Materialprüfmaschinen • Polymer-Prüfgeräte (Rheologie) • Wärme- und Klimasimulationskammern • Fallprüfgeräte • Mikrohärteprüfer • Vertrieb/Service/Wartung

Tel. +41 52 301 21 55 Fax +41 52 301 21 54 info@spinner-ag.ch www.spinner-ag.ch

Spinner AG CNC-Präzisionsmaschinen Hauserstrasse 35 CH- 8451 Kleinandelfingen

TeMeCo Services AG, Neugutstr. 52, 8600 Dübendorf Tel. 044 882 43 21, temeco@temeco.ch, www.temeco.ch

Schweisskonstruktionen

Werkzeuge

Hegner Metall AG CH-8854 Galgenen Tel. 055 450 60 30 Fax 055 450 60 31

www.hegnermetall.ch Stahl Brütsch/Rüegger Metals AG CH-8105 Regensdorf Tel. +41 44 871 34 34 Fax +41 44 871 34 99 info@brr.ch Metalshop: www.brr.ch

Zahnräder Walter Meier (Fertigungslösungen) AG Bahnstrasse 24 • 8603 Schwerzenbach Telefon 044 806 46 46 • Fax 044 806 47 47 ch.machining@waltermeier.com • www.waltermeier.com Stirnräder, Kegelräder, Zyklo-PalloidSpiralkegelräder, Hirth-Stirnverzahnung

Werkzeugmaschinen

Tel.: +49 (0) 71 64/94 30-0 Fax: 94 30-31 www.hagmann.de

Wälzlager

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SKF (Schweiz) AG Eschenstrasse 5, CH-8603 Schwerzenbach Tel +41 (0)44 825 81 81, Fax +41 (0)44 825 82 82 www.skf.ch, skf.schweiz@skf.com

Wasserstrahl-Schneiden

Wir schneiden auch 3DDDD

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Walter Meier (Fertigungslösungen) AG Bahnstrasse 24 • 8603 Schwerzenbach Telefon 044 806 46 46 • Fax 044 806 47 47 ch.machining@waltermeier.com • www.waltermeier.com

howatech ag Bäumliackerstrasse 10 8552 FelbentWellhausen Tel +41 (0)52 770 10 31 Fax +41 (0)52 770 10 32 info@howatechDch wwwDhowatechDch

Acherfang 8, CH-6274 Eschenbach Tel. 041 798 31 00 info@newemag.ch Fax 041 790 10 54 www.newemag.ch

Susanna Franzoni Tel. +41 (o)62 721 00 00 Fax +41 (0)86 062 721 00 00 susanna.franzoni@azmedien.ch


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LIEFERANTENVERZEICHNIS

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K

unststoff-Industrie

Bedrucken von Formteilen/ Tampondruck, Prägen, Lasergravur

Spritzgiessen und Baugruppen Hauptstrasse 59 CH-8637 Laupen ZH Telefon 055 256 50 00 www.sks-laupen.ch

KUNSTSTOFFE WERKZEUGBAU

Gewindebüchsen und -hülsen

Waagen • Tisch und Bodenwaagen • Präzisionswaagen • Zählwaagen • Laborwaagen ... und viele weitere Modelle für jeden Bereich!

GFK-Wäscher/-Behälter/-Apparate ROTAVER Composites AG CH-3432 Lützelflüh Tel. 034 460 62 62 www.rotaver.ch swiss made

Kunststoffprofile

Laserschweissen E. Ramseier Werkzeugnormalien AG CH-8602 Wangen Tel. 044 834 01 01 Fax 044 834 02 00

Plattenbearbeitung

SWISS Waagen DC GmbH 8614 Bertschikon/ZH Tel. +41 (0)43 843 95 90 Fax +41 (0)43 843 95 92 www.swisswaagen.ch

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AGENDA

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Veranstaltungen Ansys Conference & 20. Schweizer Cadfem Users’ Meeting (ACUM) Die grösste jährliche Fachkonferenz zur numerischen Simulation ist seit über 30 Jahren der Treffpunkt von CAE-Anwendern aus unterschiedlichen Branchen. Mit heute mehr als 800 Teilnehmern und rund 200 Programmpunkten ist das ACUM die umfassendste Veranstaltung ihrer Art in Europa. Als Teilnehmer erhalten Sie neueste Informationen aus erster Hand. Entweder im Rahmen der Technologievorträge von Cadfem und Ansys oder individuell im Dialog mit den Mitarbeitern der Veranstalter. Ein wesentliches Merkmal des Users’ Meetings sind auch die zahlreichen Fachbeiträge von Anwendern, Kompaktseminare und viel Networking und Erfahrungsaustausch. Nicht minder beliebt ist das Rahmenprogramm. Es bietet mehr als eine Gelegenheit, sich in zwangloser Runde zu begegnen und näher kennenzulernen.

Veranstalter: Cadfem Termin: 10. Sept. 2015 (09.00–17.30 Uhr) Ort: Sorell Hotel Zürichberg, 8044 Zürich Kosten: CHF 450.00 (exkl. MwSt) (Ermässigung für Hochschulangehörige und Privatpersonen: – 50 % der Teilnahmegebühren. In den Preisen sind Mittagessen und Seminarunterlagen enthalten. Alle Teilnehmer sind am Donnerstag zum Abendessen mit geselligem Teil eingeladen. Anmeldeschluss: 04. September 2015 Infos: www.usersmeeting.ch Europa Forum Luzern 2015 – Jahrhundertherausforderung Energie Die wachsende Weltwirtschaft mit gleichzeitig steigendem Energiebedarf stellt die Wirtschaft, die Politik aber auch die Gesellschaft vor eine Jahrhundertherausforderung. Wie soll eine sichere und permanente Energieversorgung gewährleistet werden? In welchem Mass muss man erneuerbare

Energien forcieren, um dem Klimaschutz gerecht zu werden? Hochkarätige Experten zeigen am kommenden Europa Forum Luzern im November 2015 auf, wo Europa und die Schweiz heute stehen und welche Strategien sie verfolgen.

Datum: 16. November 2015 Zeit: 10.00–17.30 Uhr Ort: KKL Luzern Kosten: CHF 440.00 (Studenten CHF 100.00 / 130.00) Öffentliche Veranstaltung: 18.30–20.30 Uhr (Eintritt frei, Anmeldung erforderlich) Infos: www.europa-forum-luzern.ch

Swiss Medtech Expo und das «Innovation Symposium»

Im Zeichen der Innovation Die Swiss Medtech Expo ist die wichtigste Plattform für Innovation in der Medtech-Branche. Die zwei Messetage am 15. und 16. September 2015 stehen im Zeichen der Innovation und der additiven Fertigung. Nebst den 150 Ausstellern ist das «Innovation Symposium» das Herzstück der SMTE und vermittelt den aktuellen Stand der Forschung und die Techniktrends aus der Schweiz, aus Deutschland und Österreich.

D

as «Innovation Symposium» widmet sich am ersten Messetag, 15. September 2015, dem Thema «Mobilität schaffen – Innere und äussere Behandlungsstrategien am Bewegungsapparat». Behandlungen am Bewegungsapparat sind einer der grössten Medizinmärkte der Welt. An der SMTE berichten hochkarätige Referenten aus der Sicht von Unternehmen oder der Forschung. Der Beginn des «Innovation Symposium» am ersten Messetag macht der Schweizer Paralympics-Teilnehmer Christoph Kunz. Er spricht über seine wiedergewonnene Mobilität und schildert, was Mobilität für einen Querschnittgelähmten bedeutet und worauf es dabei ankommt. Christoph Kunz ist ein er-

Vom World Medtech Forum zur Swiss Medtech Expo Mit dem Auslaufen des Export-Förderprogrammes des Bundes für die Medizintechnikindustrie – Medtech Switzerland – wurde die bis dahin grösste Medizintechnik-Veranstaltung der Schweiz neu positioniert. Das neue Format – Swiss Medtech Expo (SMTE) – löst damit das World Medtech Forum Lucerne (WMTF) ab.

folgreicher Monoskifahrer, nahm bereits an drei Paralympics teil und gewann drei Medaillen. Wissenstransfer mit praktischen Beispielen. Am Nachmittag zählt das Referat von Dr. Franz Landauer von der Salzburger Universitätsklinik für Orthopädie zu den Highlights. Der Oberarzt für Orthopädie berichtet von Behandlungsmethoden an der Uniklinik und deren Bedeutung. An praktischen Beispielen der Kinderorthopädie möchte er den Teilnehmenden den Zusammenhang der entscheidenden Faktoren Medizin, Technik und Behandlungszeitpunkt bewusst machen. Er zeigt auf, dass die technischen Möglichkeiten nur dann erfolgversprechend eingesetzt werden können, wenn die richtige medizinische Diagnose zum richtigen Zeitpunkt gestellt werden kann. Messeschwerpunkt: Additive Fertigung. Am Dienstag, 15. September 2015, stehen insgesamt zehn spannende Referate von Expertinnen und Experten auf dem Programm. Die namhafte Vortragsreihe wird von Dr. Urs Schneider, Fraunhofer IPA, Stuttgart und Dr. Claas Albers, AO Foundation Davos organisiert. Fraunhofer IPA ist strategischer Partner

der SMTE und massgeblich bei der Konzeption der Fachmesse beteiligt. Das «Innovation Symposium» am zweiten Messetag, 16. September, befasst sich mit dem Thema «Additive Fertigung in der Medizintechnik». In zahlreichen Referaten berichten klinische Anwender, Dienstleister und Forscher über aktuelle und zukunftsweisende Projekte. www.medtech-expo.ch

«Innovation Symposium» in Kürze Datum: 15. und 16. September 2015 Ort: Messe Luzern, Halle 2 Öffnungszeiten: SMTE 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr/ «Innovation Symposium» 11.00 Uhr bis 16.00 Uhr Teilnahmegebühr: Messeeintritt CHF 25/«Innovation Symposium» kostenlos (nur mit Messeeintritt) Internet: www.medtech-expo.ch Organisation: Die Organisation der SMTE findet in enger Zusammenarbeit mit dem Hauptpartner Health Tech Cluster Switzerland (HTCS) statt. Der Medical Cluster, die Fachhochschule Nordwestschweiz und das Fraunhofer Institut sind die strategischen Partner.


technica 8.2015

IN DIESER AUSGABE

Abacus Research

39

ABB

5, 14, 64

ABB Technikerschule

53, 55

KUKA

10

Lastech

44

Liebherr-Verzahntechnik

52

Alfred Imhof

14

LTA Lufttechnik

Ansys

62

Marposs

B&R Industrie-Automation 4, 10, 15, 53

MathWorks

Bachmann Engineering

Maxon Motor

6

Baumer Electric

10

Medical Cluster

Beckhoff Automation

53

Messe Luzern

Beutler Nova

46

Meusburger Georg

Bibus

3

Blaser Swisslube

24, 40

IMPRESSUM

7 24 5 US 4, 17 62 33, 62 55

Murrplastik

51, 54

National Instruments

10

Blum-Novotest

48

Oswald Elektromotoren

46

Bosch Rexroth Schweiz

53

P.E. Schall

37

Parkem

54

Bystronic Sales

US 2

CADFEM (Suisse)

40, 62

Citizen

64

COMSOL Multiphysics

38, 55

Qualitech

6

Reed Exhibitions

9

Ringspann

55, 57

Concept Laser

64

RIWAG

24

Control Techniques

14

Sandvik

6, 57

Confovis

64

Schaeffler

CPU 24/7

36

Schuler

Deutsche Messe

4

5 6, 46

Schw. Normen-Vereinigung

10

SF-Filter

45

easyFairs Switzerland

10

SGT Strahlmaschinen

56

Eichenberger Gewinde

27

Siemens Schweiz

10

19, 23

SIMUS SYSTEMS

30

27

SMC Pneumatik

5

DIHAWAG

7, 28

Elektromotorenwerk Brienz Emuge Franken EOS

Spälti

29

62

Spälti Elektro

54

10

Stöber

4

Europa Forum Luzern FANUC Switzerland

11, 13, 45

21, 22

STOWAG

57

Föhrenbach

12

Styromat

56

Fraisa

24

Swiss Technology Network

10

Swissmem Kaderschule

36

FAULHABER MINIMOTOR

Gardner Denver

US 3

Gebr. Bräm

31

GF Machining Solutions

4

GIS HandlingTech

54 24, 44, 49

Switzerland Global Enterprise Triag TRUMPF Maschinen Univer

5 24 6, 64 56

Hartmetall-Werkzeugfabrik

28

Universal Robots

Hermle

42

Volland

41

Walter (Schweiz) AG

24

Igus

52, 57

6

Intool

25

Walter Maschinenbau

24

Jakob Keller Verschlusstechnik

56

WERMA Signaltechnik

56

Kerkenberg Koller KOMET GROUP

6 24 4

ZECHA

7

63

fachzeitschrift für die fertigungstechnik und automation ISSN 0040-0866, 64. Jahrgang 2015 www.technica-online.ch, www.marktspiegel.ch Auflage und Verbreitung WEMF/SW-Beglaubigung 2014 Druckauflage: 10 200 Exemplare* Total verbreitete Auflage: 0 8872 Exemplare Davon verkauft: 0 1412 *inkl. Probe- und Werbeexemplare, Veranstaltungen und Messen Q- Publikation 2015: Auszeichnung zur Qualitätszeitschrift des Verbandes «Schweizer Presse» Kontakt Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch Herausgeberin AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Tel. +41 (0)58 200 56 50, Fax +41 (0)58 200 56 51 Geschäftsführer Roland Kühne Leiterin Zeitschriften Ratna Irzan Redaktion «technica», Neumattstr. 1, Postfach, CH-5001 Aarau, Tel. +41 (0)58 200 56 42, Fax +41 (0)58 200 56 61 Eugen Albisser, Chefredaktor, Tel. +41 (0)58 200 56 41 Markus Frutig, Redaktor, Tel. +41 (0)58 200 56 29 Externe redaktionelle Mitarbeiter Christof Lampert, Martin Gysi, Nikolaus Fecht, Michael Benzing SVBF-Teil «Planung und Produktion» Offizielles Organ des Schweizerischen Verbands für Betriebsorganisation und Fertigungstechnik SVBF Schweiz, 8021 Zürich, www.svbf.ch. Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Advertorials sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Leiter Werbemarkt Jürg Rykart, Tel. +41 (0)58 200 56 04 Anzeigen Peter Spycher, Tel. +41 (0)58 200 56 33 Nicole Lüscher, Tel. +41 (0)58 200 56 42 Susanna Franzoni, Tel. +41 (0)62 721 00 00 Anzeigentarif unter www.technica-online.ch Verkauf Marktspiegel Susanna Franzoni, Tel. +41 (0)62 721 00 00 Leiter Marketing/Online Valentin Kälin Aboverwaltung/-Bestellung www.fachtitel.ch, abo@technica-online.ch, Tel. +41 (0)58 200 55 70 Preise Abonnementspreis: Fr. 95.–, Ausland: Fr. 95.– plus Postgebühren Layout/Produktion Pia Zimmermann Druck Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB AZ Anzeiger AG AZ Verlagsservice AG AZ Fachverlage AG Atmosphären Verlag GmbH AZ Management Services AG AZ Regionalfernsehen AG AZ TV Productions AG AZ Zeitungen AG FixxPunkt AG Belcom AG Media Factory AG Mittelland Zeitungsdruck AG Vogt-Schild Druck AG VS Vertriebs GmbH Weiss Medien AG Dietschi AG TrisCom-Media AG Radio 32 AG AZ Vertriebs AG Zofinger Tagblatt AG


www. 64

TECHNICA-ONLINE.CH

8.2015 technica

www.technica-online.ch Die Print-Ausgabe fertig gelesen? Weitere spannende Berichte gibts auf www.technica-online.ch

Vom Langdreher zum Kurzdreher im Handumdrehen

fen. Diese liefert schnell, berührungslos und hochauflösend Messergebnisse, die Basis für die Produkt- und Prozessoptimierung sind. Suchworteingabe: Confovis

1.1 bietet eine integrierte Entwicklungsumgebung für Lösungen mit Automatisierungskomponenten wie z. B. SPS, Sicherheits-SPS, Motion Controller, Antriebe, Roboter und HMIs. Suchworteingabe: ABB

Das neue Schnell für Präzisionsbohrer Präzisionswerkzeuge und additive Fertigungsstrategien sind längst kein Widerspruch mehr. Das zeigt sich einmal mehr bei den (Bild: Citizen/Muramatsu)

Mit der CincomL20-XII stellt Citizen eine leistungsfähige Maschine vor, die mit grosser Ausstattungsfülle und einem besonders wirkungsvollen Feature punktet. Einzigartig an der CincomL20-XII ist, dass man ihre Führungsbuchse entnehmen kann. Auf diese Weise kann der klassische Langdreher quasi zu einem Kurzdreher umgebaut werden. Das geschieht innerhalb von nur 20 Minuten.

Laserschweissen für die Blechfertigung Mit reduzierten Investitionskosten und geringem Platzbedarf ebnet die neue TruLaser Robot 5020 Basic Edition von Trumpf den Weg ins automatisierte Laserschweissen. Suchworteingabe: Trumpf

Suchworteingabe: Citizen (Bild: Concept Laser)

Berührungslose Qualitätsprüfung additiv gefertigter Bauteile Die Oberfläche additiv gefertigter Bauteile weist oft eine hohe Rauheit auf und verlangt je nach Einsatz eine mechanische Nacharbeit. Um die Oberflächenqualität über die gesamte Prozesskette hinweg zu überprüfen, kann eine 3D-Messtechnik der Confovis GmbH hel-

neuen Schneidplattenbohrern der QTD-Serie von Mapal. Erstmals setzen die Aalener Präzisionswerkzeugspezialisten auf generativ hergestellte Bohrer mit verblüffenden Ergebnissen.

(Bild: Trumpf)

Suchworteingabe: Concept Laser

Senkung der Projektierungskosten von 30% Die neue, umfangreich überarbeitete Version der integrierten Engineering-Suite von ABB verbessert die Schnelligkeit und Effizienz von Industrie- und Maschinenautomatisierungsprojekten deutlich. Der Automation Builder

Meistbesuchte Seiten auf www.technica-online.ch 1. Hartfräsen mit der Präzision einer Messmaschine Mit Kern Triton zu einer neuen Dimension der Präzision, ein Anwenderbericht 2. Bystronic bekommt Preis für «Beste Montage-Idee 2015» Montagestrasse einfach zu einem Kreis gebogen

(Bild: Confovis)

(Bild: ABB)

3. Fräsen ja – aber bitte wirbelnd Das trochoide Fräsen – erklärt von unserem Redaktor Christof Lampert




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