HK-GT_02_2019

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www.hk-gebaeudetechnik.ch Fachzeitschrift für Energie, Wärme, Strom, Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Gebäudeautomation, Facility Management, Gebäudehülle, Spenglerei, Sicherheit, Sanitärtechnik, Wohnen

2 | 2019 | Februar

Rückblick SWKI-Hygienetagung 2019 HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von

Innovative Blechbearbeitung

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Sanitär: revolutionäre Entwicklungen

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Kompetenz vor und hinter der Wand

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Der aktuelle Stellenmarkt

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Schwerpunkt: intelligente Gebäude 34–51



Editorial |

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Kollektive Intelligenz ■ «Schwarmintelligenz» ist zurzeit en vogue. In unserer aktuellen Ausgabe präsentieren wir einen vielversprechenden Ansatz der verteilten Intelligenz bei Stromanschlüssen in einem Kleinquartier, dessen Gebäude gestaffelt in Betrieb gehen. Bei diesem System befinden sich die Steuerungen in den einzelnen Gebäuden (und nicht mehr in einem zentralen Technikraum eines Gebäudeareals). Die Steuerungen kommunizieren untereinander über ein lokales Netzwerk (LAN). Daraus ergeben sich Vorteile: Die gestaffelte Inbetriebnahme einzelner Gebäude ist problemlos möglich. Das System ist beliebig auf beliebig grosse Areale skalierbar. Das heisst: Die Interaktion funktioniert auch bei sehr vielen Gebäuden und diese müssen nicht einmal geografisch zusammenhängen. Und bei dezentralen Steuerungen wird bei einem Ausfall eines Gebäudes nicht das ganze System in Mitleidenschaft gezogen. Mit kollektiver Intelligenz, Gruppen- oder Schwarmintelligenz beschreibt man das Phänomen, wie Gruppen von Individuen durch Kooperation, unabhängig von der Intelligenz der einzelnen Mitglieder, intelligente Entscheidungen treffen können. So sind Biologen fasziniert von grossen Gruppen einzelner Tiere derselben Art, etwa Schwärme von Vögeln oder Fischen, aber auch staatenbildende Insekten, die koordiniert ergiebige Futterquellen suchen und sich gegen Fressfeinde wehren. Viele Software-Entwickler nehmen sich bei der Modellierung verteilter künstlicher Intelligenz staatenbildende Insekten zum Vorbild. Passt der Begriff auch für Menschen im Kollektiv? Die alltägliche Erfahrung sagt: Wenn Menschen sich wie im Insektenschwarm verhalten, kommt es nicht gut. Man denkt an Tausende – ansonsten intelligente – Zeitgenossen, die während einer Rabattschlacht ins Einkaufszentrum strömen, sich gegenseitig anrempeln und meistens leer ausgehen. Oder Automobilisten, welche an einem Freitagnachmittag auf der Autobahn nach Hause eilen und dennoch im kollektiven Stau landen. Angesichts solcher Beispiele wäre «Schwarmversagen» das angemessene Wort. Kollektiv intelligentes Handeln wäre gefragt beim Nutzen «öffentlicher Güter» oder «Allmendegüter», also von Gütern, von dessen Nutzung niemand ausgeschlossen werden kann: Wald, Wasser, Luft, Klima

manuel.fischer@chmedia.ch

usw. Zu Fragen kollektiven Handelns haben sich einige Sozialwissenschaftler den Kopf zerbrochen. Wenigstens einige Ökonomen reduzieren den Menschen nicht auf ein nutzenmaximierendes Wesen. In ihren Modellen spielt der Mensch, als zur Kommunikation und zur Einsicht befähigt, eine Rolle, um anhand von Regeln natürliche Ressourcen zu nutzen. Es braucht u. a. gemeinschaftlich verfasste und somit akzeptierbare Regeln, ein Monitoring der Nutzer und der Ressource, abgestufte Sanktionen und eine staatliche Anerkennung zu den Rechten und Pflichten der Nutzer. Darüber schrieb die US-Amerikanerin Elinor Ostrom, die vor bald zehn Jahren als bislang einzige Frau den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhielt.

Manuel Fischer, Redaktor

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Inhaltsverzeichnis |

Simulation verbessert Planung

In Zürich-Lengg entsteht bis 2022 ein neues Kinderspital. Dank der BIM-Methode liegen detaillierte Modelldaten vor, die für die thermisch-energetische Gebäudesimulation (TEG) genutzt werden. Erkenntnisse daraus verbessern wiederum das Gebäudedatenmodell.

Diverse Rubriken 1 Editorial 4 Info 69 Agenda

20–21, 34–51

Intelligenz im Dienste des Energiemanagements

Moderne Gebäude müssen nach dem heutigen Stand der Technik über Intelligenz verfügen, um eine möglichst hohe Behaglichkeit des Raumklimas bei gleichzeitig minimaler Bereitstellung von Energie zu erreichen. Über ein Monitoring gelingt es intelligenten Steuerungen, eine Vielzahl von Daten zu erfassen und – aufgrund einer gewissen Lernfähigkeit des Systems – Parameter zu beeinflussen und Zielwerte einzuhalten. Wir präsentieren eine breite Vielfalt von Anwendungsbeispielen.

Info 4 Abstriche bei der Qualität sind verboten

24 Es ist Zeit für eine Klimaschutz-Architektur

8 Vermeidung von Planungsfehlern dank BIM plus Gebäude- und Anlagensimulation

28 Grosses Interesse an effizienten Motoren

12 Neugierig auf Hygiene und Digitalisierung

70 Stellenmarkt

Lüftung / Klima / Kälte

72 Inserentenverzeichnis US 3 Bezugsquellen, Impressum

Energie / Wärme / Strom

Verbände 18 Die KGTV engagiert sich mit dem brenet

30 Ziehen, drücken, schneiden, stanzen – damit es passt 33 Produkte

für die interdisziplinäre Forschung

Interview 20 Energiemanagement: damit Energie am richtigen Ort landet

Normen & Co. 22 Vorbedingungen für Ausschreibungen

Gebäudeautomation 34 Bewährte Gebäudeautomation – Fortsetzung folgt 38 GA sorgt für optimales Zusammenspiel zwischen den Gebäudetechnik-Gewerken 41 SmartGridready® koordiniert Flexibilitäten im Stromnetz 43 Eigenverbrauchsoptimierung von Arealen mit verteilter Intelligenz 46 Energiemessdaten im Internet der Dinge (IoT)


Inhaltsverzeichnis |

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Klimaschutz-Architektur

Das mit Solarpreisen ausgezeichnete «Zentrum Tobel» nutzt mit einer speziellen Fassadenkonstruktion die solare Energie thermisch zur Frischluft-Vorwärmung. Dank den realisierten PV-Anlagen ist überdies eine PlusEnergie-Siedlung realisiert worden.

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Ein Dach zum Abrollen

In Gebenstorf AG entstanden zwei Mehrfamilienhäuser mit einer ganz besonderen Dachbekleidung. Weltweit erstmals wurden hierfür Fural-Dächer, auch Reissverschlussdächer genannt, mit dem Werkstoff Rheinzink Protect schiefergrau produziert und montiert.

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Schaubrauen mit Eleganz

Die Bierbrauerei Erusbacher & Paul AG hat im Dezember ihre brandneuen Brauanlagen in Betrieb genommen. Ein einmaliges Projekt auch für die beteiligten Baufirmen, die mit dem Einsatz des Befestigungssystems von UrferMüpro für ein ästhetisches Gesamtbild sorgen.

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48 Die vernetzte Zukunft der HLK-Systeme 50 Maximale Solarstromeinspeisung bei stabilem Netzbetrieb 51 Produkte

Gebäudehülle / Spenglerei

Rückblick SWKI-Hygienetagung 2019 HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von

Innovative Blechbearbeitung

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Sanitär: revolutionäre Entwicklungen

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Kompetenz vor und hinter der Wand

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Der aktuelle Stellenmarkt

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Schwerpunkt: intelligente Gebäude 34–51

52 Ein Dach zum Verlegen und Abrollen

Zum Titelbild:

Schwerpunktthema in diesem Heft: Intelligente und energieeffiziente Gebäude

Sanitärtechnik / Wohnen 55 Revolutionäre Entwicklungen im Sanitärgewerbe 58 Vorfertigung von Verteilbatterien aus Polybuten 60 Bierbrauerei setzt auf elegantes Befestigungssystem 62 Sanitär-Kompetenz vor und hinter der Wand 64 Produkte

Seiten 20–21: Interview zum Thema «Energiemanagement». Seiten 34–51: sieben weitere Artikel zum Schwerpunktthema in der Rubrik Gebäudeautomation. Das Titelbild zeigt das Roche-Areal in Basel (Quelle: F. Hoffmann-La Roche AG). Es ist eine Visualisierung mit einigen noch geplanten Neubauten. Der 178 m hohe Roche-Turm «Bau 1» (rechts) ist seit 2015 in Betrieb. Die Erstellung von Bau 2 hat bereits begonnen und soll bis 2022 vollendet sein. Die Hochhäuser am Rhein bieten optimale Arbeitsbedingungen und eine hohe Energieeffizienz im Betrieb, vgl. Artikel Seiten 34– 37. www.roche.ch/standorte/basel-hq.htm

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5. Schweizer Hygienetagung 2019: auf Luft und Wasser fokussiert

Abstriche bei der Qualität sind verboten Die Forderung nach hoher Qualität von Luft und Wasser steht bei Gebäudetechnik-Ingenieuren zuvorderst. Denn es geht um die Gesundheit der Nutzenden von Wohnhäusern, Büroräumen usw. Deshalb hat sich der SWKI an seiner 5. Hygienetagung in Luzern einmal mehr mit diesen Herausforderungen befasst. Jürg Wellstein

■ Luft und Wasser standen an der . Schweizer Hygienetagung des Schweizerischen Vereins von Gebäudetechnik-Ingenieuren (SWKI) im Fokus. Aktuelles zu Normen und Richtlinien, aus Forschung und Praxis wurde den Teilnehmenden am . Januar in Luzern präsentiert. Die ualität von Luft und Wasser spielen im Gebäude eine entscheidende Rolle, sie wird aber immer wieder von unterschiedlichen Einflüssen gefährdet. Dies auszuschliessen stellt eine anspruchsvolle Aufgabe der Planenden und Ausführenden dar.

Internationale Zusammenarbeit fördert Akzeptanz Mit der Kerngruppe Hygiene bietet der SWKI ein eingespieltes Team, das auf einer professionellen Grundlage für die Behandlung relevanter Themen zur Luft- und Wasserhygiene arbeiten kann. Sie prüft beispielsweise bereits bestehende VDI-Richtlinien, ob eine bernahme sinnvoll wäre und damit eine breitere Akzeptanz aufgrund der internationalen Praxis ge-

funden sowie eine Vereinheitlichung ermöglicht würde. Als Beispiel gilt die geplante bernahmen der Richtlinie VDI Blatt (Raumlufttechnik und -qualität ualifizierung von Personal, für Hygienekontrollen, Inspektion und Beurteilung der Raumluftqualität usw.), welche demnächst überarbeitet und als Richtlinie SWKI VA - herausgegeben werden soll. Mit der Neuauflage der VDI Blatt zur Hygiene in raumlufttechnischen Anlagen und Geräten wurden vor einem Jahr viele Erfahrungen aufgenommen. Auch Schweizer Experten konnten sich bei diesem Revisionsprozess einbringen. Nun war es der Kerngruppe möglich, die SWKI VA : bereits Mitte November zum Druck freizugeben.

Luft unter Druck Untersuchungen bei mechanisch gelüfteten Gebäuden, vor allem in gewerblich genutzten Räumen, zeigen insgesamt gute ualitätswerte auf. Die Raumluft wird zwar massgeblich durch

die ualität der Zuluft bestimmt, doch mit entsprechenden Filtern werden normalerweise alle messbaren mikrobiologischen Keime zurückgehalten. In vielen neu erstellten Gebäuden wird die Anlage über O -Sensoren geregelt, sodass beispielsweise ab ppm die maximale Luftrate von m h pro Mitarbeitenden zugeführt wird. Mit Filtern werden also Keime und Schimmelpilzsporen zuverlässig abgehalten, allerdings wird der Keimgehalt wieder erhöht, falls oft mit Fenstern gelüftet wird und durch Menschen, Tiere, Maschinen, Zimmerpflanzen usw. Keime hineingebracht werden. Diese Thematik wird auch in Schulen seit Langem diskutiert und behandelt. Hier treten beispielsweise allergische Reaktionen auf, und durch einen erhöhten O -Gehalt aufgrund mehrerer Lektionen ohne Lüftungspausen nimmt bekanntlich das Leistungsvermögen ab. Gute Luftqualität muss bereits «bestellt» werden und dann in der Planung und beim Bauen umgesetzt werden, sodass der längerfristige Maximalwert von ppm nicht überschritten wird.

Diskussionsrunde zu Entwicklungen in der Legionellen-Prävention: Prof. Reto von Euw, Otto Wyss, Cosimo Sandre, Pierre Studer und Stefan Kötzsch (Moderation).


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Feuchtigkeit mit bewährter Technik gewährleisten

Wird durch eine Komfortlüftung die Raumluft zu trocken, vermindert sich der angestrebte Komfort. Luftfeuchtigkeits-Diskussionen gehören deshalb zum winterlichen Repertoire der Gebäudetechniker. Mit einem Enthalpie-Platten-Wärmeübertrager in Lüftungsgeräten, der mit Polymermembranen aufgebaut ist, lässt sich die Herausforderung eines angemessenen Feuchtigkeitsgehalts meistern. Die dabei eingesetzte Membran besteht aus einem porösen Trägermaterial und einer dünnen, selektiven Schicht. Auf diese Weise lässt sie weitestgehend nur Wärme und Wasserdampf hindurch. Es konnte gezeigt werden, dass sie eine Barriere für andere Gase, Wasser, Mikroben und Gerüche darstellt. In diesem Enthalpie-Wärmeübertrager wird die Abluft so stark getrocknet, dass sich erst bei Aussentemperaturen um Eis bilden kann. Diese Technologie hat sich bereits bewährt und wird in der Schweiz auch in grossen Neubauten installiert.

Biofilme siedeln sich an Biofilme in Wasserverteilsystemen können für die ualität des Trinkwassers zur Gefahr werden. Sie stellen ein komplexes Gebilde dar, das sich auf den unterschiedlichen Kunststoffmaterialien der Installationen bildet. Dort kann das Wachstum unterschiedlich begünstigt werden. Im Normalfall ist mikrobielles Wachstum in Trinkwassernetzen beschränkt, weil Wasser nährstoffarm ist. Durch die intensive Nutzung von Kunststoffen können molekulare Verbindungen vom Material in die Wasserphase migrieren. Dort werden sie biologisch nutzbar und fördern das mikrobielle Wachstum. In Duschschläuchen treten beispielsweise lange Stagnationszeiten auf, die von den Bakterien des Biofilms genutzt werden können. Untersuchungen haben in diesen Fällen massiv erhöhte Zellkonzentrationen festgestellt. An dieser Stelle kann die Tatsache besonders problematisch sein, da es sich um den letzten Meter vor der Exposition des Nutzenden handelt. Das Legionellen-Bakterium, das weltweit massgeblich für die Legionellose-Erkrankungen verantwortlich ist, gehört zu den zahlreichen Bakterienarten in Trinkwassersystemen. Werden

Der Zehnder-Enthalpietauscher, ein feuchteübertragender Kreuz-GegenstromWärmetauscher, verhindert trockene Heizungsluft im Winter durch die Feuchterückgewinnung; er erreicht bis zu 80 Prozent Wärmeund bis zu 70 Prozent Feuchterückgewinnung. (Bild: Ruedi Kriesi / Zehnder Group Schweiz AG / www.zehnder-systems.ch)


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die Planung, Erstellung und Betriebsweise sowie Instandhaltung nach den anerkannten Regeln der Technik durchgeführt, bedeuten Legionellen keine Gefahr für Menschen. Dennoch bestätigen die zur Verfügung stehenden Fallzahlen eine ungebrochene ährliche Zunahme, sodass dieses Thema eingehend behandelt werden muss.

Massnahmen in Diskussion

Sanitärinstallationen setzen sich heute aus einer Vielzahl unterschiedlicher Materialien zusammen, diese können die Bildung von Biofilmen mehr oder weniger stark begünstigen. (Bild: Lisa Neu / Eawag)

In Komponenten integrierte Kunststoffe können im Kontakt mit Trinkwasser Kohlenstoff freisetzen, der zum Wachstum von Biofilmen genutzt wird. (Bild: Lisa Neu / Eawag)

Legionellose-Erkrankungen nehmen zu, ohne dass man bisher eindeutige Ursachen eruiert hat. Tatsache bleibt: Legionellen wachsen in erwärmten Wassersystemen. (Bild: Pierre Studer / BLV)

Seit zwei Jahren arbeitet man an der Revision der Norm SIA , welche ein hygienisch-energetisches Optimum anstrebt. Zwar werden hier nur Neuanlagen berücksichtigt, aber durch die Behandlung hydraulischer Kreisläufe und der Speicherschichtung nimmt man sowohl energetische Aspekte als auch die Mikrozirkulation auf. Das Kaltwasser soll maximal , der Speicher mehr als erreichen und die Entnahme bei mindestens sicherstellen. Die Speichertemperatur muss der Systemgrösse entsprechend berechnet werden und bei gross dimensionierten Anlagen deutlich über liegen. Eine weitere Massnahme betrifft die Erstbefüllung und Druckprüfung von neuen Installationen. Hier soll die Druckprüfung mit Wasser abgeschafft werden und an deren Stelle eine Luftprüfung erfolgen. Das Trinkwasser soll erst kurz vor Inbetriebnahme eingefüllt werden. Eine kritische Stelle befindet sich in Steigzonen, in denen möglicherweise Heizungs- und Warmwasserrohre vorhanden sind, welche die Kaltwassertemperatur erhöhen können. Damit stellen sich wachstumsfördernde Bedingungen ein. Das Wachstum von Legionellen – im Umfeld von Biofilmen – kann nicht durch Konzepte gebremst werden, sei es im Neubau oder bei sanierungswürdigen Ob ekten, sondern es braucht eine kritische Betrachtung der lokalen Gefährdungspotenziale einer konkreten Haustechnikinstallation. Zudem ist die Wissenschaft daran, die materialtechnischen Risiken der eingesetzten Komponenten zu minimieren, dies bei Beachtung der für Gebäude notwendigen ahrzehntelangen Gebrauchsdauer. Die SWKI-Hygienetagung in Luzern hat den anwesenden Fachleuten zahlreiche Impulse geben können, die Sensibilisierung erneuert und wertvolle Hinweise für die ualitätssicherung bei Luft und Wasser vermittelt. ■ Schweizerischer Verein von Gebäudetechnik-Ingenieuren (SWKI), www.swki.ch


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Neubau Kinderspital Zürich: thermisch-energetische Gebäudesimulation (TEG) mit IDA ICE, Anlagensimulation mit Polysun

Vermeidung von Planungsfehlern dank BIM plus Gebäude- und Anlagensimulation Die Digitalisierung ist mittlerweile mehr denn je in der Schweizer Baubranche angelangt, Begrifflichkeiten wie «Building Information Modeling» (BIM) oder «Gebäude- und Anlagensimulation» werden nicht mehr nur thematisiert, sondern auch praktiziert. Im Folgenden wird die Anwendung der Anlagensimulation im digitalen Planungsprozess am Praxisbeispiel des Kinderspital-Neubaus in Zürich erläutert. Yannic Brandstetter, Lars Kunath *

■ Ganz egal ob im Bereich der Gebäudetechnik, der Energieerzeugung oder -verteilung, ein Trend ist ersichtlich: Die Systemkonzepte werden zunehmend komplexer und dynamischer. Grund dafür sind mitunter die steigenden Anforderungen im Bereich Energieeffizienz und Energieverbrauch, weshalb statische Auslegungen in der Regel nicht mehr zum Ziel bzw. zu einer stark abweichenden Performance im Betrieb führen. Man vergleiche dazu etwa den BFE-Schlussbericht zum Pro ekt «ParkGap - Performance Gap Gebäude» (BFE . Mai , umfangreicher berblick über den gesamten Gebäudepark. Siehe Hinweise am Schluss des Artikels). Eine Möglichkeit, das Entstehen des «Performance Gap» von Anfang an zu verhindern ist die Anwendung eines digitalen Planungsprozesses, der sich an den konventionellen Planungsphasen

(vgl. SIA ) orientiert. Im konkreten Fall bedeutet dies, dass von Beginn an (Vorstudie Vorpro ekt) mittels der Simulations- und Planungssoftware Polysun (www.velasolaris.com) ein digitales Abbild des energetischen Systems erstellt und fortlaufend mit aktuellen Daten nachgeführt wird. Diese digitale Kopie dient zum einen einer transparenten Dokumentation des Pro ekts. Darüber hinaus wird dadurch eine ualitätssicherung im Planungsprozess selbst sichergestellt. Fehler bei der Erstellung hydraulischer Konzepte, Regelstrategien, Komponentenauswahl und -dimensionierung usw. können so frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor sie sich auf den realen Gebäudebetrieb auswirken. Im heutigen Planungsalltag spielen Anlagensimulationen allerdings eine eher untergeordnete Rolle. Die Bereitschaft

für den Einsatz von Simulationen ist bei Bauherren von repräsentativen Gebäuden mit neuartigen konstruktiven und anlagentechnischen Lösungen noch am ehesten vorhanden. Betrachtet man den Lebenszyklus eines Gebäudes bzw. technischer Anlagen, beträgt dieser meist über Jahre. Zu Beginn werden häufig Diskussionen auf Grundlage der Investitionskosten geführt, wohingegen auf den gesamten Lebenszyklus betrachtet der Energieverbrauch und daraus resultierend die Energiekosten schwer ins Gewicht fallen. Bei der Gruner Gruneko AG ist man sich der Zukunftsrisiken in Form von steigenden politischen Anforderungen regionaler Gesetzgeber bewusst. Durch den Einsatz von dynamischen Berechnungsverfahren, sprich Gebäude- und Anlagensimulationen, im Planungsprozess können die Systeme bereits im Vor-

Abb. 1: Visualisierung des Akutspitals auf dem Südareal. (Bild: © Herzog & de Meuron)


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Abb. 3: Energiekonzept der zentralen Wärmeund Kälteerzeugungsanlage im Kinderspital Zürich. (Bild: © Gruner Gruneko AG)

Abb. 2: Simulationsmodell des Akutspitals Süd in IDA ICE. (Bild: © Gruner Gruneko AG)

feld einem Testlauf unterzogen werden. Die Gruner Gruneko AG verfolgt damit nicht nur das Ziel einer transparenten und qualitativ hochwertigen Planung, darüber hinaus zählt ein effizienter Anlagenbetrieb gleichermassen zu den Zielen. Somit profitieren ebenfalls Bauherren von einer Risikominimierung in Bezug auf die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und der Erhöhung der Betriebssicherheit. Im Folgenden wird die Anwendung der Anlagensimulation am Praxisbeispiel des Neubaus des Kinderspitals in Zürich erläutert. Beim Neubau des Kinderspitals in Zürich ist die Gruner Gruneko AG für die Planung der Gewerke Heizung, Kälte und Lüftung sowie für die Fachkoordination verantwortlich.

Kinderspital In Zürich-Lengg wird bis Ende ein neues Kinderspital der Kinderspital Zü-

rich – Eleonorenstiftung entstehen. Das Kinderspital in Zürich ist in der Schweiz das grösste Spital für die Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Aufgrund der engen Platzverhältnisse und der Infrastruktur am bisherigen Standort in Hottingen erfolgt die Realisierung eines Neubaus am Standort Zürich-Lengg. Der Neubau des Kinderspitals Zürich besteht aus zwei Gebäuden auf zwei Arealen, dem Akutspital auf dem Südareal (vgl. Abb. ) und dem Gebäude für Labor, Lehre und Forschung (LLF) auf dem Nordareal. Bei dem Neubau des Kinderspitals Zürich handelt es sich um ein Pro ekt mit grosser Öffentlichkeitswirkung, weshalb ein verstärktes Interesse an einer optimierten, effizienten und innovativen Anlagentechnik besteht. Das Proekt wird mit der BIM-Methode geplant, entsprechend liegen detaillierte Gebäu-

demodelle vor, die für die thermischenergetische Gebäudesimulation (TEG) genutzt werden können. Mit der Anlagensimulation entsteht in Ergänzung ein höherwertiges Modell, welches wiederum einen wichtigen Schritt in der digitalen Planung darstellt. Die Ursprungsmotivation für den Einsatz einer Anlagensimulation resultierte aus dem angestrebten Grossverbrauchermodell und somit dem Aufzeigen von Optimierungsmassnahmen. Im Planungsprozess wurde von der Gruner Roschi AG eine Gebäudesimulation mit IDA I E durchgeführt, diese stellt die Datenbasis für die Anlagensimulation mit Polysun dar. Das Simulationsmodell besteht dabei aus ca. thermisch-energetisch gekoppelten Einzelzonen (vgl. Abb. ).

TEG, Anlagensimulation, Energiekonzept Eine thermisch-energetische Gebäudesimulation (TEG) ist die Grundvoraussetzung für die Anwendung einer detaillierten Anlagensimulation, da zeitlich unabhängige Eingangsparameter für eine dynamische Anlagensimulation schlichtweg nicht zielführend sind. Auf Basis der Simulationsergebnisse erfolgt die Dimensionierung der Erzeugung. Daraus resultiert das Energiekonzept der zentralen Wärme- und Kälteerzeugungsanlage gemäss Abb. . Das Energiekonzept wird in der Software Polysun thermisch und hydraulisch abgebildet. Die Verbraucher werden in Form eines Lastprofils auf Stundenbasis, resultierend aus den Simulationsergebnissen der TEG, eingelesen. ➜

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Abb. 4: Auszug aus dem Polysun-Funktionsschema mit Kältespeicher, Kältemaschinen, Erdsonden und einer beispielhaften Regelung. (Bild: © Gruner Gruneko AG)

Die drei Kältemaschinen stellen das Herzstück der Anlage dar, sie arbeiten primär im Wärmerückgewinnungsbetrieb. Bei erhöhtem Wärmebedarf erfolgt die Entkopplung einer Kältemaschine vom Kältenetz, welche sich anschliessend aus dem Erdsondenfeld als Wärmequelle bedient. Die kaskadierte Regelung dreier Kältemaschinen inklusive Umschaltung in den Wärmepumpenbetrieb einer Maschine zählte zu den grössten Herausforderungen bei der Regelung der Anlage. Durch die frei programmierbaren Steuerungen in Polysun steht allerdings ein Hilfsmittel zur Verfügung, mit dem sich egliche Betriebsfälle flexibel abbilden lassen.

Anlagensimulation zeigt Optimierungspotenziale Eine Anlagensimulation unterliegt häufig einer kritischen Betrachtung von Nutzen zu Aufwand. Unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit sind dem Detaillierungsgrad im Planungsprozess Grenzen gesetzt. Mit der Unterstützung und Erfahrung des Pro ektingenieurs können die Elemente mit starkem Einfluss erkannt, genügend genau modelliert und an anderen Stellen entsprechende Vereinfachungen getroffen werden. Die Simulation hat gezeigt, dass der Energiebedarf vollständig gedeckt wird und ausreichend Reserven zur Verfügung stehen, diese sind von besonderer Relevanz bei den hohen Anforderungen an die Versorgungssicherheit im Spital.

Nichtsdestotrotz konnte durch die Simulation ein Optimierungspotenzial bei der Laufzeit der Erdwärmesonden aufgezeigt und die Ursache ermittelt werden. Der Einsatz von Simulationen stellt in vielerlei Hinsicht einen Mehrwert für den Planungsprozess dar. Einerseits entsteht durch den Testlauf des Anlagenkonzepts Planungssicherheit. Zusätzlich eignen sich die Simulationen hervorragend für die Analyse von Einflussfaktoren, die auf das Gesamtsystem wirken, und für die Erstellung und berprüfung der Betriebsweise der Anlage. Beispielsweise können Ein- und Ausschaltpunkte hinsichtlich der definierten Sollwerte geprüft und optimiert werden. Im Kinderspital resultierte der Anlagen- und Funktionsbeschrieb aus der eingesetzten Simulation. Aus der hohen Anpassungsfähigkeit einer Simulation ergibt sich eine Flexibilität bei nderungen im laufenden Planungsprozess, darüber hinaus sorgt die saubere Dokumentation für Transparenz. Zusammengefasst steht damit ein Optimierungswerkzeug sowohl für die Planung als auch für den Betrieb zur Verfügung. Durch das Aufzeigen von Effizienzmassnahmen können Anlagensimulationen gleichermassen beim «Performance Gap» und bei Grossverbrauchermodellen unterstützend agieren. In diesem Zusammenhang muss allerdings verdeutlicht werden, dass eine Simulation nur so gut sein kann wie die ualität ihrer Eingangsparameter.

Fazit

Anlagensimulationen sind mit einem phasengerechten Detaillierungsgrad in eder Phase anwendbar. Besonders bei Anlagen mit vielen Wechselwirkungen spielt eine dynamische Simulation ihre Stärken aus. Der anfänglich höhere Initialisierungsaufwand ermöglicht im weiteren Verlauf eine effiziente Reaktion auf dynamische Pro ektentwicklungen oder Pro ektänderungen. Somit steigt der Mehrwert, e früher der Einsatz erfolgt. Diese Flexibilität deckt sich unter anderem auch mit den neuen Pro ektanforderungen, welche durch die BIM-Methodik im Planungsprozess Einzug halten. Durch die Digitalisierung ergeben sich zukünftig vielfältige Einsatzgebiete für Anlagensimulationen, beispielsweise im Bereich von virtuellen Inbetriebnahmen, Betriebsoptimierungen und weiterführenden energetischen Betrachtungen.

Hinweise zum Projekt «ParkGap» BFE-Schlussbericht vom . Mai : ParkGap - Performance Gap Gebäude, umfangreicher berblick über den gesamten Gebäudepark. PDF unter: bit.ly/2Cmvafi Vgl. auch Artikel HK-GT 1/19, S. 8-10. ■ * Hauptautor: Yannic Brandstetter (Projektingenieur, Gruner Gruneko AG), Unterstützung: Lars Kunath (Berater Energiesimulation, Vela Solaris AG) www.velasolaris.com, www.gruner.ch www.kispi.uzh.ch


Die Unternehmerseite |

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An ausgestellten Objekten wurde die Theorie in kleinen Gruppen gleich praxisgerecht präsentiert und getestet. (Bilder: Nina Dick)

Eindrücke von der Up2Date-Roadshow zu Gast in Gossau

Neugierig auf Hygiene und Digitalisierung Bis April bietet die R. Nussbaum AG ihren Kunden wieder die Gelegenheit, sich über die aktuellsten Branchenthemen und Neuheiten zu informieren. Gossau war einer der 19 Orte, wo Sanitär- und Heizungsinstallateure Gelegenheit hatten, ihr Fachwissen auf kurzweilige Art aufzufrischen und sich mit Berufskollegen auszutauschen. Andreas Stettler

■ Anders als vor zwei Jahren macht die dies ährige Up Date-Tour nicht in den Nussbaum-Filialen Halt, sondern an ausgesuchten Standplätzen wie beispielsweise einem militärischen Versuchsstollen, einem Event-Bauernhof und einem alten Kino. Trotzdem ist die Nähe zur Installateurin und zum Installateur, einer der wichtigsten Grundsätze von Nussbaum, einmal mehr deutlich sicht- und spürbar.

Richtig dosierte Wissensvermittlung Die Teilnehmenden durchlaufen ein einstündiges Kompakttraining, aufgeteilt in einen theoretischen und einen anschaulichen Teil am Exponat. Im Fokus stehen zwei im Markt hochaktuelle Themen: die Dichtheitsprüfung mit Luft und die damit zusammenhängende Trinkwasserhygiene sowie die Digitalisierung. Die seit Oktober geltenden neuen SVGW-Richtlinien W E zeigen, dass Nussbaum mit seinem handy-grossen Druckmessgerät P in Sachen Druckprüfung schon früh eine Vorreiterrolle übernommen hat. Mit einem einzigen Mess-Set können alle Medien geprüft werden. Diese Messmethode stösst auf grosses Interesse und gibt unter den Teilnehmenden reichlich Gesprächsstoff. Die vielen Vorteile gegenüber einer Prüfung mit Wasser un-

terstützen den Installateur wesentlich bei der Einhaltung der neuen Richtlinien und bei der bergabe eines tadellos hygienischen Trinkwasser-Verteilsystems. Was die Nussbaum-Moderatoren edoch gleichzeitig betonen: Obwohl sie die Druckprüfung mit Luft empfehlen (hygienisch, wirtschaftlich und sicher), ist es dem Unternehmer überlassen, welche der drei Messmethoden er anwenden will. Die Nussbaum-Systeme machen diesbezüglich keine Einschränkung. Zudem stellt der Hersteller alle entsprechenden Protokolle zur Verfügung.

Neue Einzelraumregelung für Bodenheizungen Einen weiteren Digitalisierungsschritt hat Nussbaum mit Therm- ontrol gemacht. Das intelligente Regelmodul kontrolliert mittels Raumthermostaten die Temperatur und überwacht die einzelnen Heizkreise. Der Installateur kann das System ohne Hilfe einer Elektrofachperson einbauen und nimmt es gleich anschliessend selber in Betrieb. Auch hier zeigen die spontanen Fragen der Up Date-Teilnehmer, dass die Branche mehr als bereit ist für solche Innovationen. Die Anwesenden wollten etwa wissen, ob Therm- ontrol auch bei bestehenden Bodenheizungen nachge-

rüstet werden und wie man dieses oder enes Anschlussdetail lösen kann. Vier Ausbaustufen sind möglich, wobei vor allem die Bedienung via Smartphone und Tablet – auch standortunabhängig über das Internet – einen echten Digitalisierungsschritt bedeutet.

«Wie hoch kann man diese Vorwand bauen?» Diese und weitere Fragen stellen die Teilnehmenden am Optivis-Tec-Exponat. Dieses rationelle und äusserst montagefreundliche Vorwandsystem besteht lediglich aus Schienen und Verbindern. Der Aufbau erfolgt entweder auf der Baustelle oder in der Werkstatt, e nach Zeitdruck und Arbeitsteilung. Falls einmal die eigene Kapazität gänzlich fehlt, vermittelt Nussbaum ausgesuchte Leistungspartner. Höhen von fünf Metern und mehr sind schon realisiert worden. Eine Deckenschiene erübrigt sich, denn die Stabilität von Optivis-Tec steckt im Rahmen selber, den man bei Bedarf an der Rückwand befestigt. Brand- und Schallschutz sind gewährleistet und mit entsprechenden Zertifikaten dokumentiert.

Auf neue Ideen kommen Ein Besucher des Gossauer Anlasses bezeichnete sich selber als ausgesproche-


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Ein kurzweiliger Fachvortrag von Stephan Schmitter.

Viele Besucher beteiligten sich am Optiflex-Speed-Contest.

nen Traditionalisten. «Ich bin froh, dass ich hergekommen bin», resümierte er. «Ich nehme nützliche Tipps und Tricks mit nach Hause und habe einige Arbeitserleichterungen, auch ganz neue Produkte entdeckt.» Nicht nur das Fachwissen der Spezialisten von Nussbaum, sondern auch der Erfahrungsaustausch mit Berufskollegen bringe einen weiter, meinte ein anderer Sanitärinstallateur. «Hand aufs Herz: Jeder meint doch, nur er mache es richtig», gestand ein weiterer. Zeit für diesen Austausch gab es mehr als genug beim reichhaltigen Hamburgerund Glac buffet, das die Handwerker nach einem harten Tag auf der Baustelle und dem Up DateSchulungsteil sichtlich genossen. Schliesslich massen sich die Gäste am Speed- ontest: Die drei Bestzeiten bei der Montage mit Optiflex-ProfixSteckverbindungen werden an edem Anlass mit grosszügigen Preisen – etwa einer Smartwatch – belohnt. ■ eitere Termine der Up2Date- oadsho (bis zu Beginn April unter egs) unter: .nussbaum.ch www.nussbaum.ch


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ineltec 2019 mit Parallelmesse «sicherheit» und neuen Themen auf Kurs ■ Die «ineltec» ist die Messe und der Branchentreffpunkt für intelligente Technologien im und rund um das Gebäude. Alle zwei Jahre zeigt sie Trends für eine sinnvolle, sichere und nachhaltige Energiezukunft und bietet Fachleuten eine attraktive NetworkingPlattform. Die Messen «ineltec» und «sicherheit» finden dieses Jahr vom 10. bis 13. September 2019 in Basel erstmals parallel statt, mit der neuen Plattform für digitale Sicherheitsthemen «Cyfence» und der Zukunftswerkstatt. Durch die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung kommen einst klar getrennte Branchen wie Gebäudeautomation, Energieverteilung, Smart Home, Beleuchtung, Netzwerktechnik, aber auch Multimedia und Sicherheitsthemen immer mehr zusammen. Aus diesem Grund findet erstmals die ineltec zusammen mit der «sicherheit» statt. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, die bereits erhaltenen Anmeldungen werden in den Hallen

eingeteilt – die namhaften Keyplayer haben sich bereits für die ineltec ausgesprochen. Mit der Integration der «sicherheit» profitieren Aussteller und Besucher von einer neuen

und Prävention sowie IT-Security, durchgeführt. Ausstellern und Besuchern bietet sich so ein umfassenderes Schnittstellen-Angebot. Gemeinsam können neue, digitale

Die «ineltec» wird dieses Jahr mit der Parallelmesse «sicherheit» vom 10. bis 13. September 2019 in Basel durchgeführt.

Hallenaufteilung, die einen durchgehenden Besucherfluss von Halle 1.0 zu Halle 1.1 erlauben wird. So wird parallel zur ineltec die B2B-Plattform «sicherheit», die Schweizer Fachmesse für Sicherungstechnik und -systeme, Kontrolle und Überwachung, Schutz

Themen erschlossen und integrale Lösungen für Effizienz, Komfort und Sicherheit angeboten werden. Dank der parallelen Durchführung in den gleichen Lokalitäten der Messe Basel erhalten ineltec-Aussteller ein zusätzliches Potenzial von rund 3000 Besuchern, die sich

für Themen aus dem Umfeld «Gebäudetechnologie» interessieren. Gemeinsam wird das Messeduo über 300 Aussteller und gegen 20 000 Fachspezialisten erreichen. Zudem ist mit Cyfence die neue 360-Grad-Plattform für Cyber Security in der Schweiz vertreten. Sie bündelt alle wichtigen ITSecurity-Themen und führt Anbieter und Fachpersonen, die am Security-Prozess beteiligt sind, auf einer gemeinsamen Plattform zusammen. Mit der zunehmenden «Smartifizierung» und dem Einsatz von IoT-Anwendungen im Gebäude gewinnt dieses Thema auch für die ineltec-relevanten Anspruchsgruppen an Bedeutung. An der Cyfence wird auf den verschiedensten Wissenslevels informiert, neue strategische und ganzheitliche Ansätze werden aufgezeigt und ein realistischer Ausblick auf kommende Herausforderungen geliefert. ■ www.ineltec.ch


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Meier Tobler – Rochaden in der Geschäftsleitung

Albrecht Hänel, bisheriger SCM-Leiter, wird per Ende 2019 in den Ruhestand treten.

Matthias Ryser übernimmt neu das Supply Chain Management.

■ Albrecht Hänel, der Leiter Supply Chain Management (SCM), wird per Ende 2019 mit 64 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand treten. CFO Matthias Ryser hat sich entschieden, das SCM im zweiten Halbjahr 2019 schrittweise von Albrecht Hänel zu übernehmen und somit seine Funktion als CFO und Mitglied der Konzernleitung per 1. August 2019 abzugeben. Mit diesem Wechsel nimmt Matthias Ryser die Gelegenheit wahr, eine operative Verantwortung zu übernehmen. Meier Tobler kann mit dem internen Wechsel u. a. sicherstellen, dass das für die Zukunft zentrale Projekt zur Zusammenführung der beiden Logistikzentren nahtlos weitergeführt wird. Neuer CFO wird Lukas Leuenberger. Der HSG-Absolvent und diplomierte Wirtschaftsprüfer wird die Konzernleitungsfunktion bei Meier Tobler per 1. August 2019 antreten. Dementspre-

chend wird die Konzernleitung von Meier Tobler ab 1. August 2019 von CEO Martin Kaufmann und CFO Lukas Leuenberger gebildet.

Neuer Leiter Verkauf und Marketing Patrik Forster übernimmt per 1. März 2019 die Leitung des Bereichs Verkauf und Marketing und wird Mitglied der Geschäftsleitung von Meier Tobler. Seit August 2018 wurde dieser Bereich interimistisch von CEO Martin Kaufmann geführt. Patrik Forster war zuletzt COO und Mitglied der Gruppenleitung eines führenden Schweizer Baustoffhandel-Konzerns. Er war u.a. verantwortlich für Verkauf und Marketing und wirkte in Digitalisierungs-, ERP- und Logistik-Projekten mit. ■ Meier Tobler Group AG Tel. 044 806 41 41 www.meiertobler.ch/investoren

Lukas Leuenberger, neuer Meier Tobler-CFO ab August 2019.

Patrik Forster, verantwortet den Bereich Marketing und Verkauf ab März 2019.


Info |

127 Seiten Thesenpapier zur Digitalisierung auf BFE-Website

Digitalisierung in der Energiewelt Das historisch gewachsene Energieversorgungssystem verändert sich grundlegend und rasch. Die Digitalisierung treibt diesen Transformationsprozess voran. Seit 2017 beobachtet und analysiert das Bundesamt für Energie (BFE) die digitalen Entwicklungen in der Energiewirtschaft. Das jüngst publizierte Dialogpapier «Digitalisierung und die Energiewelt» beschreibt mögliche Auswirkungen der Digitalisierung auf die Schweizer Energiewelt. Quelle: Bundesamt für Energie (BFE)

■ Nachfolgend eine Übersicht zu den in englischer und deutscher Sprache verfassten Kapiteln des Dialogpapiers: In Kapitel 1 wird «das Internet der Dinge» (Internet of Things – IoT), die maschinelle und auf Automatisierung basierte Vernetzung von Geräten, thematisiert. Durch die Verbreitung des Internets der Dinge stehen sehr grosse Mengen an Daten (Big Data) und Informationen zur Verfügung, die täglich wachsen. Der Energiesektor wird von diesem «Datenschatz» profitieren wollen. Dazu sind aber spezifische Kenntnisse zu den Werkzeugen, den Herangehensweisen und auch neue Regeln nötig. Mehr dazu in Kapitel 2. Kapitel 3 erörtert das sogenannte «Machine Learning». Künstliche Intelligenz kann helfen, in der grossen Menge an Daten Muster zu erkennen und so einen Mehrwert aus den Daten und Informationen zu generieren. Man verspricht sich davon Effizienzsteigerungen z. B. für die Steuerung von Gebäudefunktionen (Smarthome), in der automatisierten Erkennung von Verbrauchseinsparpotenzialen oder der Ladesteuerung von Elektromobilen.

Die Digitalisierung der Energiewirtschaft macht neue Geschäftsmodelle möglich. Ohne kluge Regulierung gelingt dies aber nicht.

Virtuelle Speicher, Plattform-Ökonomie, Datahub Kapitel 4 spricht über die Verwendung von Daten und digitalen Inhalten im Energiemarkt, die neue Dienstleistungen ermöglicht. Ein konkretes Beispiel hierfür sind virtuelle Speicher. Solche sind besonders interessant im Zusammenhang mit stromproduzierenden Konsumenten, sogenannten «Prosumern». Regulatorische Überlegungen zu virtuellen Speicherlösungen sind zu diskutieren. Kapitel 5 erläutert die Einführung der elektronischen Identität (E-ID), welche den Aufbau einer geeigneten Infrastruktur begünstigt. Konsumenten könnten bei Einführung der E-ID (bei einer vollen Strommarktöffnung) von

schnelleren und automatisierten Versorgersowie Dienstleisterwechseln profitieren. Übergeordnete Fragen zu Effizienzanreizen, Prozessvorgaben und zu Datenzugang, Datensicherheit und Datenschutz sind noch offen. Kapitel 6 erläutert Fragen zum Umgang mit Daten bezüglich der «Platform Economy». Bereits heute beobachtet man eine Zunahme an digitalen Plattformen für verschiedenste Dienstleistungen, u. a. auch im Energiemarkt. Schlagwort: «Everything as a service» («XaaS»). Zweierlei Aspekte sind zu beleuchten: die Plattform als technische Lösung und die Plattform als Geschäftsmodell. Kapitel 7 fokussiert auf den «Datahub» als zentrale Plattform für den Datenaustausch in einem vollständig geöffneten Strommarkt unter verschiedenen Akteuren. Datahubs sollen die für einen liberalisierten Markt hinderlichen Datensilos ablösen und die Datenqualität verbessern. Ein Datahub für den Strommarkt umfasst Daten für Lieferantenwechsel, Verbrauchsdaten, kann aber auch auf Produktionsdaten ausgeweitet werden.

Dialog, API, BIM, Drohnen Zunehmende Dezentralisierung und fluktuierende, schwer planbare Einspeisung sind eine Herausforderung für Übertragungs- und Verteilnetzbetreiber. Ein umfassender Dialog aller Akteure ist Voraussetzung, damit neue Koordinationsmodelle im Energiemarkt zu spielen beginnen, mehr dazu unter Kapitel 8. Application Programming Interfaces (API; «Programmierschnittstelle») steuern den Austausch und den Zugriff auf Daten zwischen Maschinen oder Computer-Anwendungen. Die Nutzung von API bedingt, dass man sich zu den Aspekten Datenschutz und Standardisierung einig wird, siehe Kapitel 9. Kapitel 10 diskutiert das Effizienzsteigerungspotenzial, das man sich durch die konsequente Anwendung des Building Information Modeling (BIM) verspricht. Nicht zu unterschätzen ist das Thema CyberSicherheit. Denn der Energiesektor ist ein mögliches Ziel von Cyber-Angriffen, dazu mehr unter Kapitel 13. Der letzte Exkurs des Dialogpapiers, Kapitel 14, dreht sich um den «Drohnen-Boom». PDF-Download unter: www.bfe.admin.ch/digitalisierung (siehe unter «Dokumente zum Thema») www.bfe.admin.ch


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Verbände |

KGTV: Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände eröffnet ein Dossier «Forschung»

Die KGTV engagiert sich mit dem brenet für die interdisziplinäre Forschung Die angewandte Forschung wird in der KGTV neu in einem eigenen Dossier koordiniert. Das Netzwerk brenet betreut dieses Dossier und wird die Forschung zu Querschnittsthemen in den Mitgliederverbänden koordinieren. Damit soll die Umsetzung der Energiestrategie 2050 vorangetrieben werden. Michael Sattler, Leiter brenet-Geschäftsstelle

fordert ■ Die Umsetzung der ES von den Unternehmen im Bereich Gebäudetechnik und Erneuerbare Energien effiziente und innovative Lösungen, die rasch umgesetzt werden können. Diese Innovationen müssen nicht nur technisch optimiert, sondern auch auf die Akzeptanz von Bauherren und Endkunden geprüft werden. Diese Aufgaben sind prädestiniert für Institute mit Erfahrung in der angewandten Forschung und einer interdisziplinären Vernetzung. Im Verein brenet hat die KGTV diesen Partner gefunden. brenet, ein Zusammenschluss von Fachhochschulen, EMPA (ETH-Annexanstalt) und unabhängigen privaten Organisationen im Bereich Gebäudetechnik und Erneuerbare Energien, erforscht seit bald Jahren institutsübergreifend Lösungen für eine nachhaltige Zukunft – immer fokussiert auf eine rasche Umsetzung in der Praxis. Am alle Jahre durch brenet durchgeführten Status-Seminar werden die Ergebnisse der Schweizer Forschung sowie Innovationen im Bereich Gebäude und Siedlungen uartiere mit Fokus auf Energie- und Umweltthemen prä-

brenet Status-Seminar: Information und Vernetzung zum Thema nachhaltiges Bauen in der Schweiz.

Ein Prüfstand für Wärmepumpen an einer brenet-Forschungsinstitution.

sentiert – eine ideale Gelegenheit zur Vernetzung und zum Ideenaustausch zwischen Forschung und Industrie. Im neuen Dossier der KGTV werden Forschungsfragen aus allen Bereichen des nachhaltigen Bauens zusammengebracht. Experten in den Bereichen Wärmepumpen, Energiespeicherung, Gebäudeautomation, Erneuerbare Energien und Digitalisierung tauschen sich regelmässig mit Architekten und Siedlungsplanern aus. So werden aus Einzelkomponenten integrierte Lösungen für den Markt. Diskutiert werden z. B. Fragen nach den zukünftigen Wärmepumpentechnologien für die Trinkwarmwassererwärmung, den neuen Möglichkeiten durch Low-Power-Kommunikationstechnologie oder Fragen zur Rendite von Sanierungsstrategien. Die im brenet vereinten Forschungsinstitutionen decken diesen breiten Kompetenzbereich ab. Zum Nutzen von Firmen, die neuartige und zukunftsfähige Produkte entwickeln wollen.

Unterstützung bei der Suche nach Forschungspartnern

Im neuen Dossier können KGTV-Mitglieder Anliegen zur Forschung deponieren. Neben der Unterstützung bei der Suche nach Partnern aus der Forschung sowie allfälligen Eingaben von Pro ekten bei Forschungsförderstellen können auch allgemeine Anliegen zur Forschungsförderung deponiert werden. brenet wird diese Anliegen bearbeiten und koordinieren. Die Forschungsverantwortlichen der KGTV-Mitglieder werden in den kommenden Wochen kontaktiert. Gerne k nnen sich nteressenten auch direkt unter geschaeftsstelle brenet.ch melden. eitere nformationen unter .brenet.ch. ■ www.brenet.ch www.kgtv.ch


Verbände |

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Interview |

Im Interview: Bernhard Kiechl, Bereichsleiter Niederspannung und Gebäudeautomation, Schneider Electric Schweiz

Energiemanagement: damit Energie am richtigen Ort landet Die Universität Lausanne will die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft bis 2040 erreichen und setzt dabei auf die Lösungsarchitektur EcoStruxure, auf der das Energiemanagement von Schneider Electric basiert (HK-Gebäudetechnik 8/18, Seiten 68 – 71). Wir befragten Bernhard Kiechl, Bereichsleiter Niederspannung und Gebäudeautomation, über das System Energiemanagement, dessen Einsatzmöglichkeiten und den Nutzen. Interview: Franz Lenz

■ Energiemanagement, vor allem bei grösseren Gebäuden oder Arealen, ist plötzlich im Trend. Die Technik und das Wissen sind aber schon seit einiger Zeit vorhanden. Wie begründen Sie das plötzliche Interesse an einem umfassenden Energiemanagement? Bernhard Kiechl: Ich denke, es sind verschiedene Gründe. Die Technik ist wirklich schon lange vorhanden. Was fehlte, waren das Vertrauen der möglichen Nutzer in diese Technik, der noch ungewohnte Umgang damit und natürlich die Akzeptanz und das Wissen über die digitalen Möglichkeiten. Wie war das bei der Universität Lausanne? Bei der Universität Lausanne entstand das Interesse, alle relevanten Verbrauchsdaten mittels einer cloudbasierten Energiemanagement-Plattform zu erfassen, als man sich über Energieverteilung und -verbrauch im Zusammenhang mit der Zielsetzung der Watt-Gesellschaft bis Gedanken machte. Nach einer Gebäudesanierung wurde bemerkt, dass der Energieverbrauch viel grösser war als ursprünglich berechnet. Schneider Electric erstellte ein intelligentes Energie-Monitoring mit der Lösungsarchitektur EcoStruxure und lieferte damit eine in Echtzeit verfügbare breite Datenbasis, die energierelevante Entscheidungen für das ganze Areal ermöglicht. ber die Daten in der loud können alle Gewerke verwaltet und die Leistungen, wann und wo sie

Bernhard Kiechl, Bereichsleiter Niederspannung und Gebäudeautomation, arbeitet ab Februar 2019 bei Schneider Electric in Kanada.

gebraucht werden, abgerufen werden. Energetische Leerläufe werden vermieden. Der Betreiber gibt aber viel Wissen aus der Hand! Grundsätzlich entscheidet der Kunde selbst, welche Daten und in welcher Form diese zu Analysezwecken erhoben werden. Diese dann in der loud gesammelte Datenvielfalt könnte ein Betreiber gar nicht selbst bearbeiten, deshalb überträgt der Anwender die Auswertung der Daten an Schneider Electric. Wir erstellen daraufhin mittels spezieller Algorithmen eine EchtzeitAnalyse und ermöglichen damit ein gezieltes Energiemanagement. Gerade bei verschiedenen Nutzungen innerhalb eines Gebäudes wie durch Büros, Schulungsräume, Wohnungen, Tages- und Nachtnutzungen kann die Energie effizient und ohne Streuverlust verteilt werden, das heisst zur rechten Zeit am rechten Ort. Das Ziel ist es also, den Energieverbrauch zu reduzieren? Ein Energiemanagement spart nicht per se Energie ein. Das Ziel ist, den Energieverbrauch besser zu planen und zu steuern. Die dabei meistens eingesparte

Energie ist der Zusatznutzen. Unsere Lösungsarchitektur EcoStruxure arbeitet dabei auf drei Ebenen. Auf der untersten arbeiten die onnected Products, um relevante Daten zu erfassen. Auf der mittleren – der Edge- ontrol – Ebene geht es um die effiziente Steuerung und Kontrolle der Anlagen und Ereignisse vor Ort. Darüber befindet sich die oberste Ebene der Apps, Analytics und Services. Sie legen die Basis für intelligente Geschäftsentscheide. Das heisst, dass wir messen, analysieren und so Transparenz schaffen. Die Algorithmen melden und orten ede Abweichung beim Energiefluss und ermöglichen so eine schnelle Korrektur. Handeln muss allerdings weiterhin der Mensch. Ein Beispiel: Die Algorithmen stellen fest, dass in einem Jahr für einen bestimmten Raum mehr Strom für die Wärme verbraucht wurde als vorgesehen, das System analysiert zudem, wo und woran der Fehler liegt. Das kann auch Reparaturkosten und Ausfallstunden sparen. Eignet sich das Energiemanagement auch für Mehrfamilienhäuser oder Reihenhaus-Siedlungen? Seit einiger Zeit rechnen die Immobilienbesitzer mit den Lebenszykluskosten


Interview |

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EcoStruxure: die offene, skalierbare und interoperable Systemarchitektur von Schneider Electric für die vier Endmärkte Industrie, Rechenzentren, Gebäude und Netze.

eines Gebäudes. Dabei kommt dem Energiemanagement grosse Bedeutung zu. Zudem ist es dank der neuen gesetzlich erlaubten Stromgemeinschaften auch ein Thema für kleinere Ob ekte geworden. Eine genaue Verbrauchsanalyse kann bei den Bewohnern eines Miethauses auch zu einem Umdenken und einem effizienteren Umgang mit Energie führen. Immer wichtiger wird auch die Energieverteilung im Zusammenhang mit der vermehrten Elektromobilität. Mit dem Energiemanagement kann der Hausanschluss respektive die Stromverteilung optimal genutzt werden. Zeitweise überschüssige Energie, z. B. in der Mittagszeit, steht dann direkt für den Ladevorgang für Elektroautos zur Verfügung.

schrank. Der müsste gegebenenfalls verändert werden. Auch die Integration von Lademöglichkeiten für E-Mobilität erfordert beispielsweise das Aufstellen einer Ladesäule am Gebäude. Gefordert sind da die Planer, welche bei der Gebäudeplanung auch den gesamten Energieverbrauch einer Immobilie planen. Sie sollten die effektiven Werte beim fertigen Bau auf Abweichungen kontrollieren. Das wäre eine saubere Inbetriebnahme eines Gebäudes und wird auch vom SIA nahegelegt. Mit unserem System können wir ederzeit nachweisen, ob der Investor bezüglich Energieeffizienz und -verbrauch auch bekommt, was er bezahlt hat. Auf Wunsch können wir die gewollte Energieeffizienz während des ganzen Lebenszyklus der Immobilie garantieren.

Werden bauliche Anforderungen für ein Energiemanagement gestellt? Unsere Geräte nehmen keinen Einfluss auf die Gebäudesubstanz. Durch den Einsatz von netzwerk- und kommunikationsfähigen Geräten verändern sich edoch unter Umständen die Anforderungen an einen Schalt-

Ein Blick in die Zukunft? Der politische Wille zu einem effizienteren Umgang mit Energie muss deutlicher werden und entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dies können beispielsweise festgelegte Abschaltzeiten und erlaubte Verbrauchsmöglichkeiten sein. Da-

bei wird unser System immer erwünschter werden. Abschalten, einspeisen, speichern, verteilen, dabei die nötige Grundversorgung aufrechterhalten, werden immer komplexere Anforderungen sein. ■ www.schneider-electric.ch

Facts zu Schneider Electric Schneider Electric ist einer der Marktführer bei der digitalen Transformation von Energiemanagement und Automatisierung in Haushalten, Gebäuden, Rechenzentren, Infrastruktur und der Fertigungsindustrie. Mit Präsenz in über 100 Ländern gehört Schneider Electric zu den weltweiten Marktführern im Energiemanagement, in der Mittel- und Niederspannung sowie bei der sicheren Spannungsversorgung und der Automatisierungstechnik. Geboten werden integrierte, effiziente Lösungen, die Energieverteilung, Automatisierungstechnik und Software kombinieren. www.schneider-electric.ch

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Normen & Co. |

Normen, Merkblätter, Richtlinien, Broschüren und Co.

Vorbedingungen für Ausschreibungen Die Plattform Planer-Installateure hat beim Branchenverband suissetec die Aufgabe, die Zusammenarbeit zwischen Planungs- und Installationsunternehmen in der Gebäudetechnik zu verbessern. Die Plattform hat zum Thema «Vorbedingungen für Ausschreibungen» ein elektronisches Dokument im Word-Format erarbeitet. Quelle: suissetec

■ Die vorliegenden Vorbedingungen sind für die Ausschreibung von kleineren und mittleren Gebäudetechnik-Anlagen geeignet. Deshalb wurde das seitige Dokument auf das Wesentliche

reduziert. Damit soll auch dem Trend zu immer umfangreicheren Ausschreibungen entgegengetreten werden. Das Dokument wird bewusst als frei editierbares Word-Dokument zur Ver-

fügung gestellt. Es kann individuell angepasst werden. Textteile können frei hinzugefügt, entfernt oder angepasst werden. Ebenfalls können in der Kopfund Fusszeile firmenspezifische Angaben, wie Adresse und Logo, eingefügt werden. Fünf Themen sind zu regeln

Das Word-Dokument gliedert sich in fünf Kapitel. Unter Kapitel werden die Bedingungen des beteiligten Fachingenieurs (ob ektbezogene Bedingungen und Angaben, Termine, Etappen) erläutert. In Kapitel folgen die Angaben des ausführenden Unternehmens (Klärung der Haftpflicht, Anzahl Mitarbeitende, die für den Auftrag eingesetzt werden, Referenzob ekte, Angaben zu Regiearbeiten, Regieansätze). Es folgen unter Kapitel die kommerziellen Bedingungen eines Pro ekts. Zu beachten sind insbesondere die Abschnitte Rechtsverhältnisse (Werkvertrag), Unterakkordanten (Subunternehmen, Verantwortung des Hauptunternehmens), Garantie- und Gewährleistungsbestimmungen sowie Arbeitsbedingungen, Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz. Kapitel regelt insbesondere die Reichweite der Verantwortung und Leistungsabgrenzung nach spezifischen Leistungen, die tabellarisch aufgelistet sind. Unter Kapitel «Ausführung» finden sich formale Vorgaben, wie das auszuführende Unternehmen das Unterhalts- und Betriebspersonal zu instruieren hat. Ebenso finden sich dort Bestimmungen zum Umfang der Dokumentation. Schliesslich soll die provisorische Dokumentation dem Fachingenieur (bei der Montagekontrolle) zur Stellungnahme übergeben werden. ■ Das

erkblatt ist zu beziehen unter .suissetec.ch Service erkbl tter

suissetec 8021 Zürich Robert Diana Tel. 043 244 73 33 Zwischen Planern und Installateuren muss vieles vertraglich geregelt werden. Aber weniger ist mehr. Das Dokument «Vorbedingungen für Ausschreibungen» umfasst zwölf Seiten.


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Energie | Wärme | Strom |

Minergie-P-zertifizierte PlusEnergie-Überbauung, 2-fach Solarpreis-Träger 2018, Solino für Frischluft-Vorwärmung

Es ist Zeit für eine Klimaschutz-Architektur Das Zentrum Tobel erfüllt bereits heute die ambitionierten Ziele des internationalen Klimaabkommens von Paris (COP21) und ist so ein Meilenstein der Klimaschutz-Architektur. Die Gebäude emittieren in der Nutzung kein Gramm CO2. Und mit Mietzinsen von 20 Prozent unter den quartierüblichen Preisen ist bewiesen, dass jeder in so einem Gebäude wohnen kann. Stefan Wyss, Fent Solare Architektur

■ Die Transformation von einer Industriebrache im Dorfzentrum von Tobel TG in einen wertvollen Wohnund Lebensraum schuf die hance für ein Pionierpro ekt. Wir analysierten und diskutierten mit Fachexperten und in enger Kooperation mit der Gemeinde die Machbarkeit einer berbauung mit kostengünstigem Wohnraum und einem positiven Beitrag zum Klimaschutz. Diese Vision löste einen ein ährigen Prozess aus, der die Routine einer konventionellen Pro ektentwicklung durchbrach. Denn die Gebäude, gemeinsam mit dem Verkehr und dem Konsum, sind die massgebenden Faktoren für einen erfolgreichen Klimaschutz. Nachhaltige Gebäude müssen also sehr effizient mit Ressourcen umgehen: mit Land und Natur, mit Baumaterialien und mit Energie. Sie müssen in einer sehr hohen ualität erstellt werden und diese ualität muss geprüft und zertifiziert sein. Gebäude mit Zukunft produzieren mehr O -freie Energie als sie benötigen und decken so den Bedarf der individuellen, elektrischen Mobilität. Und sie animieren die Bewohner und Nutzer zu einem klimaverträglichen Lebensstil.

Wie realisiert man eine PlusEnergie-Überbauung? Unser Ziel einer berbauung mit kostengünstigem Wohnraum und einem positiven Beitrag zum Klimaschutz bedingt eine sorgfältige und differenzierte Planung. Und die Fragestellungen verlangten interdisziplinäre und integrale Antworten. Denn noch immer hält sich das Vorurteil, dass die Mehrkosten eines PlusEnergieBaus (PEB) gegenüber dem konventionellen Standard im Bereich von bis liegen. Sowohl die Marktanalyse als auch unser Ziel, kostengünstigen Wohnraum zu schaffen, schienen diesen Baustandard zu verunmöglichen. Durch die anvisierten Mietkosten, die im unteren kantonalen Durchschnitt zu liegen kommen sollten, war ein Kosten-

dach definiert. Die Mietkosten resultieren wiederum aus Nettomiete und Nebenkosten. Wenn es also gelingt, die Nebenkosten zu minimieren, kann entsprechend die Nettomiete höher sein. Dieser Betrag konnte in ein hochwertigeres, nachhaltiges Gebäude investiert werden. So definierten wir eine Bandbreite für die Mehrinvestitionen. Dieser Ansatz verlangt aber einen sehr rationalen Entscheidungsprozess. Wir modellierten darum in einer frühen Planungsphase die Kosten sehr genau, vorwiegend mit echten Vergabepreisen. Dabei wurden die verschiedenen Massnahmen bezüglich Aufwand und Nutzen genau geprüft. Doch wie können die Nebenkosten minimiert werden? Der erste Schritt war, den Energiebedarf zu minimieren. Die umgesetzte Bauweise im Pro ekt Zentrum To-

bel entspricht dem intelligenten Umgang mit Energie, wie er für die -WattGesellschaft unabdingbare Voraussetzung ist. Die Gebäude sind auf der Basis von Minergie-P konzipiert. Dies stellt einen sehr hohen ualitätsstandard aller konstruktiven Lösungen sowohl in der Planung als auch in der Umsetzung sicher. Die Zertifizierung nach Minergie-P weist das Erreichen dieses Standards aus. Würden alle Gebäude in der Schweiz so hochwertig gebaut, könnten des gesamten Energiebedarfs des Schweizer Gebäudeparks eingespart werden. ( uelle: IP RW . – Stellungnahme des Bundesrats). Die gesamthaft benötigte Energie – inklusive Haushaltsstrom, Wärmeerzeugung und zukünftig individueller Elektromobilität – wird lokal und erneuerbar produziert. Die Gebäude nutzen die


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auftreffende Sonnenenergie. Die Flachdächer sind vollflächig mit Photovoltaik-Modulen bedeckt, welche im Jahr kWh O -freie Energie geerntet haben. Die Energie wird direkt in den Gebäuden genutzt. Dafür bilden die Bewohner eine Solarstrom-Gemeinschaft und werden so in das Thema Produktion Verbrauch eingebunden. So kamen des verrechneten Stroms vom eigenen Dach. Die berbauung ist als Gesamtenergiekonzept ausgelegt. So wurde beispielsweise der Dorfmarkt als hoher Verbraucher von Tagstrom in das Konzept integriert. Die Fassaden werden mit Solino für die Vorwärmung der Frischluft genutzt. So können an der Fassade ährlich kWh m thermische Energie gewonnen werden. Die aktuellen Auswertungen zeigen, dass es einen Bedarf an Energie in den Abendstunden gibt, wenn viele der Mieter nach Hause kommen. Aus diesem Grund werden die nach Westen ausgerichteten Balkonbrüstungen mit Photovoltaik aufgewertet. Diese Anlage produziert ab Februar für Rp. kWh Energie an der Fassade.

Low-Tech: intelligente Reduktion auf das Notwendige Durch neue Ansprüche an Gebäude steigt die Bedeutung der Gebäude-

technik. Immer mehr Technik bedeutet aber auch ein Mehr an Investition und einen gesteigerten Ressourcenverbrauch. Verschärft wird dieser Umstand durch die steigenden Kosten im Lebenszyklus: Unterhalt und Betrieb der Gebäude sind in langfristiger Sicht die eigentlichen Kostentreiber im Gebäudepark. Gleichzeitig wird der Ruf nach weniger Technik immer lauter und unter dem Begriff LowTech immer mehr zum Thema gemacht. Denn im Organismus eines Gebäudes spielen die Bewohnerinnen und Bewohner eine wichtige Rolle. Untersuchungen der TU München zeigen, dass Menschen selbst hervorragende Luftqualität als problematisch einschätzen, wenn sie das Klima nicht beeinflussen können. Betrachtet man also den Menschen als Störfaktor, den es zu überwinden oder mindestens einzuschränken gilt, dann wird das Potenzial nie ausgeschöpft. Wir müssen uns also fragen: Wo setzt man Technik ein und zu welchem Ziel? Wir glauben, unser Ziel sollte eine klimapositive und günstige Gebäudetechnik sein, die Synergieeffekte der Baukonstruktion nutzt und auf komplexe Installationen und Prozesse verzichtet. Und die Menschen sollten es in den Gebäuden einfach haben, zu leben und zu arbeiten.

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Solino® für sonnengewärmte, frische Luft

Solino nutzt die thermische Energie von Lucido (vgl. Schema-Skizze Solino-System neu, Ziffer ). Lucido ist eine hochwertige Holz-Glas-Fassade mit spezieller Lamellenstruktur. Im Unterschied zu herkömmlichen Fassaden gewinnt sie zusätzlich solare Wärmeenergie. Bei niedrig stehender Sonne im Winter sorgt die vergrösserte Oberfläche für ein äusseres Wärmepolster. Wo sonst Wände von cm und mehr benötigt werden, um die Vorgaben für Minergie-P zu erreichen, schaffen wir sogar bessere Dämmwerte mit cm schlanken Wänden. Dies führt zu einem erheblichen Gewinn an Nutzfläche. Die solar erwärmte Frischluft in diesem Wärmepolster nutzen wir für eine natürliche Belüftung der Wohnungen. Je nach konkreter Bauaufgabe können Gebäude vollflächig oder gezielt in Lucido ausgeführt werden. Wir verzichten auf mechanische Komponenten und lassen die Luft rein natürlich in den Innenraum strömen. Das erreichen wir, indem wir Systeme nutzen, die es sowieso braucht: Mit einem zentralen, regelbaren Ventilator, welcher sich im Technikraum befindet (Ziffer ), ziehen wir die verbrauchte Luft ab und lassen frische Luft über die Lucido -Fassade nachströmen. So funktioniert der Luftaustausch rein physikalisch. Die Energie der abgesaugten Raumluft führen wir über einen Wärmetauscher dem Heizsystem zu. Diese Low-Tech-Lösung ermöglicht nicht nur eine Vereinfachung von Technikinfrastruktur, da die gesamte Zuluftseite einer kontrollierten Lüftung entfällt. Auch die Kosten konnten pro Wohnung um Prozent oder über Franken reduziert werden.

Erlebbar und simpel im Unterhalt

PV-Flächen an den nach Westen ausgerichteten Balkonbrüstungen. Braune Holzflächen: Lucido-Kollektoren. Die PlusEnergie-Überbauung «Zentrum Tobel» wurde 2018 mit dem Sondersolarpreis der Migros Bank für PEB-MFH und auch mit dem Europäischen Solarpreis ausgezeichnet.

Oft werden nur die kurzfristigen Kosten wie die Investitionskosten diskutiert. Der Unterhalt und der Ersatz der Systeme fliessen selten in die Kostenberechnung mit ein. Konventionelle Zu- und Abluftanlagen sind anfällig für Keime, Pilze und andere Schadstoffe. Eine technisch und finanziell aufwendige Reinigung des Systems ist nötig (alle bis Jahre). Eine Ende Februar veröffentlichte Analyse einer grossen Siedlung stellt sogar die Energieeffizienz von solchen Anlagen ganz grundsätzlich zur Disposition ( uelle: Vergleich der beiden Lüftungskonzepte der Siedlung Klee bezüglich Ökologie und Ökonomie). Eine weitere aktuelle Studie von Prof. Heinrich Huber an der Hochschule

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Energie | Wärme | Strom |

Konzept Solino® wie in den MFH vom Zentrum Tobel realisiert. Solino® nutzt die solare Energie: thermisch zur Frischluft-Vorwärmung und elektrisch, um den gesamten Energiebedarf inklusive Mobilität zu decken. Die Energie der Abluft wird durch eine Luft/Wasser-Wärmepumpe (LW-WP) zurückgewonnen und stellt mit einer Erdwärmesonden-WP (EWS-WP) die Wärme für Heizung und Warmwasser bereit.

Luzern offenbart eine grosse Anfälligkeit von Einzelraumlüftungen. Er zeigte durch Analyse von bestehenden Lüftungsanlagen auf, dass sich der effektive Wirkungsgrad der Wärmerückgewinnung durch Wind, Kamineffekt (Stackeffekt), Verschmutzung, Disbalance und Vereisungsschutz deutlich reduziert. Durch Solino gelang es uns, die Vorteile der verschiedenen Systeme zu verei-

nen. Jeder Raum kann direkt mit frischer Luft versorgt werden. Die Frischluft ist frei von Schadstoffen und Allergenen. Dies ist ein wichtiger Faktor für die Behaglichkeit. Eine aktuelle Umfrage im Zentrum Tobel zeigte, dass der Bewohnerinnen und Bewohner Allergiker sind. Die Komponenten sind so einfach, dass die Bewohnerinnen und Bewohner den Zustand selber prüfen

1) Raumluft geregelt 2) Lucido-Kollektor 3) Ventilator 4) Wärmetauscher 5) 4-Weg-Ventil 6) Wärmepumpe 7) Erdreichspeicher mit Sonde 8) Umwälzpumpe Solino-System neu, bereits weiterentwickelt: ohne Luft/Wasser-Wärmepumpe. Links die Räume an der Südfassade, rechts das Grobschema der Gebäudetechnik-Komponenten. Die Wärmepumpe erzeugt Raumwärme und Warmwasser.

können. Auch das Wechseln der Filter ist so einfach wie das Auswechseln von Batterien in einer Fernbedienung. Das System ist so stark, weil es technisch einfach ist und auf rein physikalischen Prozessen basiert. In den letzten drei Jahren haben wir Minergie-P-zertifizierte Wohnungen mit dem innovativen Gebäudetechnikkonzept Solino ausgestattet, von MFH wie der berbauung im Zentrum Tobel bis zu Eigenheimen wie in der Solarsiedlung am Hofberg in Wil. Im Herbst baten wir die Bewohnerinnen und Bewohner um ein Feedback zu ihrer Zufriedenheit. Dabei gaben , Prozent der Bewohner an, dass die Luftqualität gut oder sehr gut ist. Weiter empfinden , Prozent den akustischen Komfort besser als in der früheren Wohnung.

Solino® ist mehr als die Summe seiner Teile Die Abluft wird gesammelt und zentral über eine Wärmepumpe geführt, welche die Wärmeenergie entzieht und einem Schichtspeicher zuführt. Dabei arbeitet die Luft Wasser-WP mit einem OP von , . Eine zweite Wärmepumpe nutzt, abgestimmt auf die Photovoltaikanlage, die im Erdreich gespeicherte Umweltenergie, um den Heizenergiebedarf zu decken. Mit dem gleichen System kann im Sommer das Erdreich genutzt werden, um die thermische Behaglichkeit angenehm zu halten. Während des gesamten Planungsprozesses führen wir ein genaues thermisches Modell des Gebäudes. Dieses ermöglicht es uns, stille und ungenutzte Reserven zu vermeiden. Im Zuge der -Jahres-Auswertung im Sommer haben wir dieses Modell nun mit der effektiven Belegung und den gemessenen Raumtemperaturen ergänzt. Das Modell stimmt mit einer sehr hohen Genauigkeit. Auf Basis unserer Modelle und der gemessenen Werte haben wir Solino weiter optimiert. Denn technische Installationen wie Wärmepumpen, aber auch Sondenmeter bedeuten signifikante O -Emissionen. Darum haben wir die LW-WP gestrichen und das System nochmals vereinfacht.

Regeneration der Erdwärmesonden Die Abluftenergie führen wir nun über einen Wärmetauscher (Ziffer ) dem Heizsystem zu. Dadurch können wir die notwendigen Bohrmeter um Prozent reduzieren und wir erreichen eine signifikante Kosteneinsparung. Die erwünschte Regeneration des umgebenden Erdreichs können wir so auf das


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ganze Jahr ausweiten. Das Erdreich wandelt sich von einer uelle zu einer Batterie. Für die konkrete berbauung hätten die Meter Sondenlänge auf Meter reduziert werden können. Die Wärmepumpe nutzt die Wärmequelle des Erdreichs und der Abluftenergie. Damit erhöhen wir die Effizienz der Wärmepumpe auf einen Spitzenwert – ausgedrückt in der Jahresarbeitszahl JAZ von , . Diese Zahl ist für das konkrete Proekt evaluiert. Wir können die technischen Geräte entsprechend kleiner dimensionieren. Da die Wärmepumpe aus einem Teil eingesetzte Energie , Teile Energie für Heizung und Warmwasser macht, reichen die Flächen auf dem Dach und der Fassade, um den gesamten Energiebedarf (inkl. Haushaltsstrom und Mobilität) direkt am Gebäude zu gewinnen.

Wie viel darf Nachhaltigkeit kosten? Am . . haben sich Länder in Paris ( OP ) entschlossen, den Temperaturanstieg durch anthropogene O -Emissionen auf unter Grad zu begrenzen. Dazu gehörte auch die Schweiz. Sie hat das Abkommen ratifiziert und bestimmt mit einer Totalrevision des O -Gesetzes die Gangrichtung. Gemäss einem Vorschlag werden für die einzelnen Sektoren Zielwerte definiert. Werden diese nicht erreicht, wird pro Tonne O eine Ersatzabgabe von Fr. .– fällig. Diese Einnahmen werden rückverteilt, und zwar umso mehr, e kleiner der O Fussabdruck ist. Demgemäss müssen die durchschnittlichen O -Emissionen aus Gebäuden in den Jahren und mindestens Prozent unter dem Niveau von liegen. Werden diese Zielwerte nicht erreicht, sollen ab als subsidiäre Massnahme landesweit einheitliche O -Grenzwerte für bestehende Bauten und Neubauten gelten. Neben solchen Rechnungsfaktoren aus politischen Regelwerken gibt es immer häufiger auch gesellschaftliche Willensäusserungen mit ähnlichen Forderungen, die sich auf kommende Generationen beziehen.

20 – 25 % tiefere Mietkosten Es ist unsere feste berzeugung, dass eder die Möglichkeit haben soll, in einer Wohnung zu leben, die das Klima nicht zerstört. Und mit dem Zentrum Tobel haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht. Die Mieten in der PlusEnergie- berbauung liegen unter dem Durchschnitt der ImmoRegion Wil. Und der konkrete Vergleich einer , -Zimmer-Wohnung mit vergleichbaren Mietob ekten ergibt sogar tiefere Mietkosten. Das ist ein konkreter Wert, der im Alltag spürbar ist. Die Nebenkosten lie-

gen sogar über unter den quartierüblichen Auslagen. Als Beispiel soll eine , Zimmer-Wohnung dienen. Von den monatlich gezahlten Franken für Nebenkosten erhielten die Mieter nun Ende Jahr mehr als Franken zurücküberwiesen. Weiter wird unser Konzept durch die ökonomische Performance verifiziert. Auf Basis unseres Modells waren Mehrinvestitionen in Minergie-P und PlusEnergie von der Baukosten BKP II veranschlagt. Effektiv nach Schlussrechnung resultierten Mehrkosten. Doch diese Mehrinvestitionen sind für den Bauherrn äusserst ertragreich. Für ein MFH mit Wohnungen betrugen die Mehrinvestitionen Fr. .–, inkl. Mehrdämmung, PV-Anlagen und Honorar. Durch die hohe Effizienz der Gebäude und den Erlös aus dem Stromverkauf resultieren ährliche Mehreinnahmen von Fr. .–. Dies entspricht einer Rendite auf die Mehrinvestitionen in Nachhaltigkeit und Klimaschutz von . Und er profitiert von einem deutlich geringeren Leerstandsrisiko.

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Wir haben ein Ziel erreicht, aber noch viel vor!

Wir haben bewiesen, dass erneuerbare Energien auch machbar sind. Und wir haben aufgezeigt, dass wir durch Klimaschutz-Architektur finanzielle Vorteile generieren, für Mieter, Vermieter und auch Investoren. Es ist das anspruchsvolle Ziel unserer Idee, die klimaschädigenden Gase der Erstellung maximal zu reduzieren und die restlichen vor Ort zu kompensieren sowie im Betrieb die nötige Energie mit erneuerbaren Energien zu erzeugen. Diese Zielvorgabe ist avantgardistisch, weil die Problemlösung erst am Anfang der Entwicklung steht. Wir machen es zu unserer Aufgabe, dazu eine Vorreiterrolle einzunehmen und mit einem Absenkpfad die Klimaziele zu erreichen. Wir beziehen die dazu nötigen Ressourcen aus unserer über - ährigen Erfahrung im solaren Bauen. ■

www.zentrumtobel.ch www.fent-solar.com www.solaragentur.ch › Solarpreis 2018

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Energie | Wärme | Strom |

Die E-Boliden regen die Fachleute zum Diskutieren an.

Motor Summit im Zeichen der zunehmenden Elektromobilität

Grosses Interesse an effizienten Motoren Zum achten Mal fand in Zürich der Motor Summit statt. Die ausgebuchte, zweitägige Veranstaltung im November war international ausgerichtet. Dabei wurde ein grosses Interesse an effizienten Motoren in der Elektromobilität deutlich. Stefan Hartmann

gelin■ Soll die Energiestrategie gen, so ist auch die Industrie gefordert und muss intensiv in die Effizienz investieren. Sie ist ein Kernthema der kommenden Jahrzehnte. laus Petersen, Präsident des Europäischen Komitees der Hersteller elektrischer Maschinen und der Leistungselektronik ( EMEP), wies auf die Herausforderungen seiner Sparte hin. Er betonte die zunehmende Bedeutung erneuerbarer Energien und der Elektromobilität.

E-Mobilität im Fokus Das Thema Elektromobilität bildete denn auch ein Highlight des zweitägigen Motor Summits . Ihr wurde

zum ersten Mal ein ganzer Vortragsblock («Motors in electromobility») gewidmet. Bei den Tagungsteilnehmern kam das Thema überdurchschnittlich gut an. Was wohl auch mit den beiden ETH-Referenten Andreas Horat und Johannes Aicher zu tun hat. Die beiden angehenden Maschinenbau- und Elektro-Ingenieure gehören dem Akademischen Motorsportverein Zürich (AMZ) an, wo sie in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich und der Hochschule Luzern ihr theoretisches Ingenieurwissen am Beispiel des E-Rennautos praktisch umzusetzen können. Jedes Jahr konstruiert der AMZ ein neues Modell.

Horat und Aicher schilderten auf packende Weise, wie sie ständig versuchen, noch mehr Effizienz aus dem Motor herauszuholen – wobei der Wirkungsgrad bereits heute bei – Prozent liegt Die Zuhörer waren begeistert, denn im gemeinsamen Vortrag der beiden ungen Autobauer war zweifellos auch Pioniergeist zu spüren. Besonders interessiert verfolgte das Publikum die Schilderungen zur konsequenten Umsetzung eines Systemansatzes im gesamten Antriebsstrang, anstatt die einzelnen Komponenten als isolierte Teilprobleme anzunehmen.


Energie | Wärme | Strom |

Rita Werle, Geschäftsleiterin Impact Energy, gratuliert den beiden ETH-Ingenieuren Andreas Horat und Johannes Aicher zu ihren herausragenden Leistungen im Bereich der Antriebstechnik. Links im Bild: Conrad U. Brunner.

E-Rennauto als Publikumsmagnet

Das Elektro-Rennauto «Eiger» war im SummitSaal zu besichtigen. Es war unbestritten die Attraktion der Veranstaltung in der Pause bildeten sich Trauben um das Modell. Es ist aus der gleichen Serie wie der kW-E-Bolide «Grimsel», mit dem im Rahmen des «Formula Student»-Rennens auf dem Militärflugplatz in Dübendorf ein Weltrekord aufgestellt wurde – von Null auf km h in , Sekunden Das Duo Horat Aicher und der AMZ wurden am Summit, neben zwei weiteren Preisträgern, für herausragende Leistungen im Bereich der Antriebstechnik mit dem Motor Summit Award ausgezeichnet.

Effizienz von E-Motoren Ebenfalls mit dem Thema Elektromobilität befasste sich Martin Doppelbauer vom Karlsruher Institut für Technologie. Er stellte die neusten Forschungsarbeiten zur Effizienz von E-Motoren vor. So ging er etwa auf das «hairpin winding», die KupferWicklungen innerhalb des Motors, oder Neuerungen bei der Anordnung von Magneten ein. Eingehend wurden die Teilnehmer im Block «Future of automation innovation programs» auch über technologische Neuheiten und Trends der Robotik informiert. Ein weiteres Thema bildeten die «Smart Sensors», die der Erfassung von Betriebsparametern und Zustandsdaten von Elektromotoren dienen. Diese Daten werden in Zukunft als Grundlage für Instandhaltungsmassnahmen dienen. Ein sozialer Höhepunkt der zweitägigen Veranstaltung bildete das Gala-Dinner im ETH-Turm-Restaurant, das bei den internationalen Gästen sehr gut ankam, und das die Vernetzung von Herstellern, Regierungsvertretern und Experten vertiefte. ■ www.motorsummit.ch

Motor Summit 2018 International Aftermovie online.


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Lüftung | Klima | Kälte |

BK Metallform AG: Innovative Blechbearbeitung für Gebäudetechnik-Kunden

Ziehen, drücken, schneiden, stanzen – damit es passt Im Bereich der Gebäudetechnik, bei Lüftungs- und Klimaanlagen, für haustechnische Installationen usw. kommen Erzeugnisse aus Blech zum Einsatz. Deren Bearbeitung verlangt Wissen und professionelle Erfahrung, welche die BK Metallform AG in neuen Räumlichkeiten und mit einem leistungsstarken Laser-Stanzautomaten bietet. Damit die Blechprodukte präzise passen und qualitativ überzeugen. Jürg Wellstein

■ Die Hälfte der Produkte, welche die BK Metallform AG im aargauischen Boswil herstellt, kommt schliesslich in der Gebäudetechnik zum Einsatz. Dies liegt am innovativen Ansatz der Blechbearbeitung, der hier seit der Firmengründung vor vier Jahren gepflegt wird. Mit den Verfahren Tiefziehen, Metalldrücken, Laserschneiden und Stanzen sowie Abkanten und Schweissen lassen sich unterschiedlichste dreidimensionale Blechprodukte aus diversen Metallen erzeugen. Vom Muster und Prototyp bis zu mittleren, mehrteiligen Serien, vom Expressteil bis zu kombinierten Formen und Farben reicht die Palette.

Simon Bucher, ebenfalls Mitglied der Geschäftsleitung, weist auf die moderne Arbeitsvorbereitung hin, die in der Lage ist, sowohl ab Zeichnungen als auch ab dreidimensionalen AD-Daten einzelne Werkzeuge für die Blechbearbeitung zu realisieren. «Wir wissen um die nötigen Toleranzen beim Werkzeugbau Bescheid, sind vertraut mit den metallspezifischen Verformungsparametern und können auch die qualitativ hochwer-

tigsten Kombinationen der Arbeitsschritte festlegen. Insgesamt spielt der ualitätsanspruch bei uns eine grosse Rolle, denn schliesslich überzeugt im Gebäude nur die erreichte Funktionalität und ualität den Endkunden.»

Maschinenpark für optimale Auftragsabwicklung Verarbeitet werden unterschiedliche Metalle: von Aluminium über rostfreies

Schweizer Produktionsstandort für solide Beratung und kurze Wege «Wir haben es vor vier Jahren gewagt, unsere lang ährige Erfahrung und unser professionelles Know-how in eine eigene Unternehmung einzubringen und für unsere Kunden eine flexible, zielorientierte Blechbearbeitung zu bieten», sagt Jakob Keusch, Geschäftsleitungsmitglied der BK Metallform AG. Dass ein Schweizer Produktionsstandort Erfolg haben kann, basiert auf einer flexiblen Arbeitsweise, bewährter Maschinentechnik und einer partnerschaftlichen Kommunikation mit den Kunden sowie kurzen Wegen zum Ziel. Wird für eine Lüftungsanlage eine speziell dimensionierte Abdeckung verlangt, für eine Geräteentwicklung ein leicht einbaubarer Rohrstutzen gebraucht, für eine Leuchte eine besondere Form benötigt, stets sind Lösungen zu finden. In einem zweiten Schritt erfolgt die termingerechte Planung der Fertigung. Denn mit dem neu installierten, hochpräzisen Laser-Stanzautomaten lassen sich Bleche präzise schneiden, mit Tiefziehpressen im Takt formen und beim Metalldrücken rotationssymmetrische Hohlkörper herstellen.

Die Geschäftsinhaber Jakob Keusch (rechts) und Simon Bucher haben vor vier Jahren den Schritt in ein eigenes Blechbearbeitungsunternehmen gewagt.

Mit dem Umzug nach Boswil konnte sich die BK Metallform AG optimale Platzverhältnisse für die Blechbearbeitung schaffen und Ausbauoptionen offen halten.


Dieses Tiefziehwerkzeug umfasst eine Matrize (Mitte) und einen zweiteiligen Stempel (links und oben), um die gewünschte Form des Blechprodukts (rechts) zu erzeugen.

Unterschiedlichste Metalle werden zu unterschiedlichen Formen verarbeitet, die dann auch in unterschiedlichen Anwendungsbereichen zum Einsatz kommen.

Stahlblech, Kupfer, Messing bis zu Nickel-Legierungen usw. Zunächst werden auf einer N -Drehmaschine für edes Produkt eigene Werkzeuge hergestellt, um die gewünschte Formgebung beim Tiefziehen, Stanzen und Metalldrücken zu erreichen. Mit einer Tiefziehpresse mit Tonnen Druck lassen sich Bleche mit bis zu mm Dicke verformen ( e nach Form und Material). Matrize und Stempel des Tiefziehwerkzeugs drücken durch die Bewegung das Blech in die gewünschte Form. Dazu muss ein definierter Materialfluss, eine geeignete plastische Verformung, vorhanden sein, um eine Faltenbildung oder das Reissen des Materials zu verhindern. Grosse Umformungen erfolgen in zwei oder mehreren Schritten. Für Stanzarbeiten stehen auch zwei Exzenterpressen mit und Tonnen Druck zur Verfügung. Die neu in Betrieb genommene LaserStanzmaschine ermöglicht ein kombi-

niertes Bearbeiten von grossflächigen Blechen. Neben der Laserschneideinheit lassen sich zwei Stanzeinrichtungen einsetzen, die mit mehreren Werkzeugen bestückt sind und damit mehrere Arbeitsschritte nacheinander ausführen können – dies alles in einer Aufspannung. Sowohl die Bearbeitungsgeschwindigkeit als auch die präzise Positionierung des einzelnen Blechs sind hier von Vorteil.

Durch Stanz- und Tiefziehschritte in einem entsprechenden Werkzeug können die einzelnen Teile für ein komplettiertes Produkt hergestellt werden.

Rund die Hälfte der von der BK Metallform AG hergestellten Produkte ist für den Einsatz in der Gebäudetechnik, beispielsweise für Lüftungs- und Klimaanlagen, vorgesehen.

Raum für weitere Ausbauschritte Die BK Metallform AG konnte vor Kurzem die Räumlichkeiten in Boswil beziehen, die für eine optimale Auftragsabwicklung geeignet sind, aber auch Ausbaupotenzial aufweisen. Neben dem idealen Warenfluss und der Lagerung von Blechprodukten kommt der Bereitstellung der Stanz- und Tiefziehwerkzeuge eine besondere Bedeutung zu. Rasch stehen diese hier zur Verfügung, wenn ein Auftrag besonders dringlich ist. ➜

Bei zahlreichen Anwendungen im Gebäude ist die Blechoberfläche bis zur Anlageninbetriebnahme zu schützen. Dies wird ab der Blechbearbeitung mit Folien ermöglicht.


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Lüftung | Klima | Kälte |

Dank der integralen Steuerung und der automatischen Positionierung der Blechplatte können rasche Arbeitsschritte mit hoher Präzision durchgeführt werden.

Viel Erfahrung ist notwendig, um beim Metalldrücken rotationssymmetrischer Hohlkörper eine perfekte Formgebung zu erreichen.

Recycling mit Stil

Die neu installierte Laserschneid- und Stanzmaschine dient einer kombinierten Verarbeitung beliebiger Formen und erleichtert die Repetierfähigkeit.

Dank partnerschaftlichen Kontakten zu den Blechlieferanten, welche die besonderen Ansprüche an die Material- und Oberflächenqualität kennen, sowie der professionellen Beratung und Entwicklungszusammenarbeit mit Kunden kann die Produktqualität bezüglich Masshaltigkeit, Stabilität und Oberflächengüte gewährleistet werden. Sowohl die Firmengründung als auch der weitere Ausbau des Unternehmens wurden in besonderem Masse von der Depping AG, einem Kunden im Bereich der Lüftungs- und Klimatechnik, unterstützt. Dieses Unternehmen betreibt bereits seit Handel mit Produkten in diesen Bereichen und ist im schweizerischen, aber auch im europäischen Markt tätig (vgl. HK-Gebäudetechnik , Seiten ). Die Produktion von Wetterschutz- und Lochgittern, von Schlitzschiebern sowie weiteren Erzeugnissen der Klima- und Lüftungstechnik wird

von der BK Metallform AG realisiert. Der Vertrieb dieser Produkte erfolgt ausschliesslich durch die Depping AG. «Durch unsere Flexibilität, zusammen mit einem erfahrenen Mitarbeiterteam von sieben Personen, sind wir in der Lage, beratend Produktideen für die Tiefzieh-, Stanz- und Metalldrückverfahren optimal umzusetzen», fasst Jakob Keusch die Kompetenzen der BK Metallform AG zusammen. «Wir bedienen verschiedene Bereiche mit unserer Blechbearbeitung. Neben der Gebäudetechnik sind wir für den Maschinenund Apparatebau, die Sicherheitstechnik, den Fahrzeugbau, die Filter- und Umwelttechnik sowie in der Entwicklung von Innovationen tätig. Eine davon stellt das Indoor-Recycling-Konzept dar.» ■ BK Metallform AG, Boswil www.bkmetallform.ch

Das Indoor-Recycling-Konzept der BK Metallform AG in Boswil umfasst einzelne zylindrische Behälter, die als Einheit wahrgenommen werden, kundenspezifisch gruppiert werden können und sich mit Firmenlogos versehen als Werbefläche nutzen lassen. Sie bestehen aus Aluminium und werden längs geschweisst, die Deckel sind tiefgezogen, geschliffen und eloxiert. Ein eingelegter Metallring dient zur Fixierung eines Kunststoffsacks, welcher somit unsichtbar im Innern eingelegt ist. Ein Bodenelement, in dem die Behälter fixiert werden, dient der stabilen Positionierung im Raum.

Abfallrecycling für Innenanwendungen mit spezifischen Farbgebungs- und Firmenlogo-Optionen.


Lüftung | Klima | Kälte | Produkte

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AIR1Select: das neue Online-Tool zur Konfiguration von RLT-Geräten ■ Mit Helios AIR1 erweitert der Lüftungsexperte Helios Ventilatoren sein Programm an energieeffizienten Kompaktlüftungsgeräten um 22 Geräte in einem Luftleistungsbereich von 500 bis 15 000 m3/h. Um bei über 100 Konfigurationsmöglichkeiten den Überblick nicht zu verlieren, bringt der Hersteller mit der neu entwickelten OnlineSoftware www.AIR1Select.com frischen Wind in die Lüftungsbranche. Diese führt in kürzester Zeit zu einer massgeschneiderten Lüftungslösung. Optimiert für PC, Laptop und Tablet überzeugt das mehrsprachige Tool durch seine einfache Bedienung und intuitive Nutzerführung. Mit wenigen Klicks erhält der Nutzer bereits detaillierte Informationen und Berechnungs-

ergebnisse für sein individuell konfiguriertes Lüftungsgerät. Ausserordentlich praktisch ist auch die anschliessende Datenausgabe. Sei es eine Materialliste, einschliesslich des gewählten Zubehörs, ein betriebspunktspezifisches ERP-Datenblatt oder sämtliche Ausschreibungstexte zu den gewählten Produkten – alle diese Informationen werden live an die eingegebenen Parameter angepasst und erleichtern den Nutzern die tägliche Arbeit. Im nächsten Schritt werden auch die produktspezifischen CAD- bzw. BIM-Daten in absehbarer Zeit abrufbar sein. Unter www.AIR1Select.com steht das Programm kostenlos und unverbindlich zur Verfügung – auch ohne vorherige Anmeldung. Entscheidet

AIR1Select, das smarte Tool zur Auswahl von RLT-Geräten.

Die grössten Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung, die Helios je gebaut hat: die Sortimentsgruppe «Helios AIR1». (Bilder: Helios Ventilatoren)

man sich dennoch für eine Registrierung, stehen weitere Funktionen, wie z. B. eine Projektverwaltung mit cleverer Team-Funktion, zur Verfügung. Dank diesem Feature können mehrere Personen an einem oder auch an verschiedenen Projekten arbeiten und anschliessend die Ergebnisse speichern. AIR1Select garantiert hierdurch einen allumfassenden Überblick für das gesamte Team mit lediglich einem Firmen-Login.

Resultate in kürzester Zeit AIR1Select erlaubt die Konfiguration von Helios-AIR1-Lüftungsgeräten mit wenigen, intuitiven Eingaben und Klicks. Bereits nach Eingabe der Basisdaten, wie Volumenstrom und externer Druck, erhält der Nutzer eine Auflistung aller möglichen Lüftungsgeräte. Diese können durch weitere Angaben, wie beispielsweise die Montage-

position, eingegrenzt werden. Für das gewählte Gerät inklusive Zubehörkomponenten stehen detaillierte Berechnungsmöglichkeiten zur Verfügung. Dank der übersichtlich gestalteten Ausgabeseite behält man stets den Überblick und kann über Aufklappfenster die für den Nutzer relevanten Informationen einfach ein- und ausblenden. Eine umfangreiche Datenausgabe bietet zudem eine komfortable Archivierung der projektspezifischen Konfigurationen. Darüber hinaus steht bei Registrierung eine moderne und übersichtliche Projektverwaltung zum Speichern, Kopieren und Drucken der Berechnungsergebnisse zur Verfügung. ■ Helios Ventilatoren AG Tel. 044 735 36 36 www.helios.ch www.AIR1Select.com

Abluft- und Zuluftdecken mit flexiblem Lichtbandsystem ■ In Gastroküchen, Metzgereien, Bäckereien und Räumen mit industrieller Kochvorfertigung sind Deckenkonstruktionen wesentliche Elemente der technischen Ausstattung. Mit ihnen können sowohl die klimatischen als auch die hygienischen Anforderungen optimiert werden. Mit dem System AROceiling für Abluft- und Zuluftdecken in Kombination mit AROlight hat sich die Arotec AG als Lieferant sowie erfahrener Planer und Berater bei vielen Projekten bewährt. Die Spezialisten der Arotec bieten während des gesamten Projektablaufs, von der Planung bis zur Abnahme, die notwendige Unterstützung in beratender und planerischer

Hinsicht an. Die Arotec AG ist daher nicht nur Lieferant, sondern wertvoller Dienstleister, der wesentlich zur perfekten Konstruktion, Ausführung und Funktion beiträgt. Zum Lieferumfang gehört das erwähnte AROceiling-System, deren Kanalsegmente als Tragelemente für die gesamte Abluftdeckenkonstruktion dienen. In der Ausführung als Ringkanal kann auf architektonische Gegebenheiten und gestalterische Wünsche eingegangen werden. Integriert sind wesentliche Funktionen für dauerhafte Gebrauchstüchtigkeit, wie werkzeugfreier Zugang zu den Deckenhohlräumen und einfache Reinigung der Fettfilter. Neben der Standardausführung in Chromnickelstahl können die Decken-

elemente des Abluftbereichs für gestalterische Effekte in Aluminium farbig anodisiert oder pulverbeschichtet ausgeführt werden. Das flexible Lichtbandsystem AROlight lässt sich auf vielfältige Weise in die AROceiling-Decke integrieren.

Als Lichtband mit fertig verdrahteten Beleuchtungskomponenten, die in die stranggepressten Aluminiumkanäle eingesetzt werden, eingebaut zwischen den Abluftkanälen oder in den quer liegenden Deckenplatten. Als Abdeckung der Beleuchtung werden zur Entblendung spezielle Acrylglasabdeckungen eingeclipt. ■ AROTEC AG Tel. 041 449 49 00 www.arotec.ch

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Gebäudeautomation |

Sauter Building Control Schweiz AG: zweites Roche-Hochhaus im Bau

Bewährte Gebäudeautomation – Fortsetzung folgt Mit dem Baubeginn des zweiten Hochhauses des Basler Pharmaunternehmens F. Hoffmann-La Roche AG startet auch die erneute Umsetzung der Gebäudeautomation, für die das Unternehmen Sauter Building Control Schweiz AG verantwortlich ist. Ein umfassendes System wird bereits im ersten Hochhaus am Rhein genutzt, um optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen und dabei auch die angestrebte Energieeffizienz zu erreichen. Jürg Wellstein

der Grundstein ■ Als am . Mai für das neue Bürohochhaus (Bau ) des Basler Pharmaunternehmens F. Hoffmann-La Roche AG gelegt wurde, war das zu installierende System zur Gebäudeautomation bereits in der Umsetzungsphase. Die Sauter-Gruppe bietet seit Langem leistungsstarke Gesamtlösungen für das Gebäudemanagement sowie innovative Produkte im Bereich der Regelung von Haustechnik-Anlagen. Inzwischen ist der Bau seit bald vier Jahren in Betrieb und die bewährte Gebäudeautomation wird nun auch für das zweite, zurzeit im Bau befindliche Roche-Hochhaus vorbereitet.

rung mit BA net (Building Automation and ontrol Networks) – einem Kommunikationsprotokoll für die Gebäudetechnik – sowie der diversen Pro ektar-

beiten bei Laborerneuerungen für die Roche konnten wir die Bauherrschaft von den grundsätzlichen Vorzügen dieses Systems überzeugen.» Früh erkann-

Mit optimalem Kommunikationsprotokoll zum Ziel Oliver Diriwächter, Stv. Pro ektleiter der Sauter Building ontrol Schweiz AG für die Gebäudeautomation im Roche-Bau , weist auf einen wichtigen Grundsatzentscheid hin: «Aufgrund unserer damals schon gesammelten Erfah-

Oliver Diriwächter demonstriert das Sauter-Gebäudemanagementsystem am Leitstand im 18. Stockwerk des bestehenden Roche-Hochhauses (Bau 1).

Jede Etage ist detailliert und auch ausschnittsweise erfasst, sodass alle haustechnischen Elemente eingestellt und überwacht werden können.

Das Monitoring der jeweiligen Daten erlaubt eine zusammenfassende Analyse der Energieverbrauchswerte.


Gebäudeautomation |

te man, dass ein Wechsel von den damaligen Insellösungen zu voll vernetzten digitalisierten Systemen sinnvoll und zielführend sein wird. Dieser mutige Entscheid öffnete Sauter wichtige Türen, denn das zunächst vor allem in den USA bekannte, offene und auf Gebäudeautomation spezialisierte BA net diente sodann als Standard für die eigene Produktentwicklung. Energieeffizienz war eines der gesetzten Ziele von Roche, auf die sich die gesamte Gebäudeautomation für den Bau auszurichten hatte. Heizen, Kühlen, Lüften, Licht, Verschattung usw. mussten optimal regelbar sein, damit die angestrebten Primärenergiebedarfswerte eingehalten werden können. Seit dem Herbst ist dieses Bürohochhaus in Betrieb. Sukzessive wurde es optimiert und auf eine konstant effiziente Nutzung eingestellt. Inzwischen ist das zweite Hochhaus «Bau », das dem ersten sehr ähnlich ist, in seiner Entstehung. Damit hat für Sauter die konkrete Planung der Gebäudeautomation begonnen, denn auch hier sollen modernste Elemente für einen effizienten Betrieb sorgen.

Die Raumbediengeräte an den einzelnen Arbeitsplätzen im Bau 1 erleichtern die individuellen Anpassungen der Licht- und Wärmewerte. (Bild: www.roche.com)

Alle Komponenten dienen der Effizienz Die Arbeitsräume rund um die Kernzone mit Infrastrukturen, Steigzonen, Lifts usw. sind modular gestaltet, sodass ohne grosse Eingriffe Anpassungen vorgenommen werden können. Das im Bau installierte Sauter-Gebäudemanagementsystem unterstützt solche Umnutzungen von Einzel- zu Gruppenbüros regelungstechnisch mit wenigen Mausklicks im Grundriss auf dem Bildschirm. Hier lassen sich alle Parameter und deren konkrete Einstellungen darstellen, prüfen und ändern. Jedes der Stockwerke beim Bau wird detailliert aufgezeigt, was auch eine mögliche Fehlersuche vereinfacht. Die Sonnenstoren regeln den Solarwärme-Eintrag und die Lichtverhältnisse im Innern. Mit nachgeführten Lamellen, geschützt zwischen aussen liegender Glasscheibe der Fassade und innerer Dreifachverglasung, kann das Tageslicht optimal genutzt werden. Gleichzeitig verhindern die Storen auch zu starke nächtliche Lichtemissionen an die Umgebung, indem sie automatisch geschlossen werden.

Zahlreiche Komponenten für den Bau 2 Auch der Bau mit kleinerem Grundriss, aber höherer Stockwerkanzahl wird viel Technik umfassen. Neben

Die einzelnen Raumbediengeräte – hier am Eingang zu einem Besprechungsraum – übermitteln per Funk die gewünschten Einstellungen für Raumwärme, Lüftung, Licht, Storen usw.

Mit einzelnen, an strategischen Orten im Hochhaus platzierten Touchscreens lassen sich die Raumkonditionen an die Bedürfnisse der spezifischen Nutzer anpassen.

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dem modernen Gebäudemanagementsystem von Sauter wird das Unternehmen erneut über Präsenz- und Helligkeitssensoren integrieren, rund ein Dutzend Touchpanels für Vorort-Visualisierungen an strategischen Positionen im Gebäude einbauen, rund Raumautomationsstationen bedienen, ca. Regelventile für Heizung und Lüftung liefern und Hunderte von Feldgeräten fürs Messen von Temperaturen, Taupunkt, Druck und Feuchtigkeit sowie O einbauen. Mit den Präsenzmeldern können die Werte für Heizung, Lüftung, Kühlung und Beleuchtung situativ und nach Bedarf abgesenkt oder abgeschaltet werden. «Die im Bau installierten funkgesteuerten Raumbediengeräte auf den Bürotischen und an den Eingängen von Sitzungszimmern stellen für die vielen Nutzer die sichtbare Spitze der gesamten Gebäudetechnik und -automation in den Energiezentralen und in der Gebäudeverteilung dar. Der nicht für alle sichtbare, aber umso umfangreichere Teil in den beiden Gebäudetechnik-Etagen garantiert edoch sowohl angenehme Arbeitsbedingungen als auch ökologische und ökonomische Vorzüge», ist Oliver Diriwächter überzeugt. Beim Bau wurden ca. Datenpunkte erfasst, das neue Gebäude nebenan wird eine ähnliche Zahl erreichen. Damit lassen sich nicht nur aktuelle Daten eruieren, sondern es können auch beliebige MonitoringArbeiten zu den relevanten Energieund Klimaverläufen realisiert werden. Das erfahrene Pro ektteam von Sauter wird alle Mess-, Steuer- und Regelfunktionen im Auge behalten und die Gebäudeautomation auch beim Bau professionell umsetzen.

Zwei separate Ebenen für die technischen Anlagen Vergleichbar mit dem ersten RocheHochhaus wird auch der Bau eine Trennebene für die gebäudetechnischen Infrastrukturen aufweisen. Beim Bau liefern die im Untergeschoss installierten, gross dimensionierten Klima- und Lüftungsanlagen bis zum . Stockwerk die Luft und Medien. Im . Stockwerk sind die entsprechenden Anlagen für die darüberliegenden Stockwerke platziert. Die Heizung erfolgt mit Abwärme vom Roche-Areal und mit einer Wärmerückgewinnung innerhalb der Monoblöcke. Das Trinkwarmwasser wird mit einer Wärmepumpe erzeugt. Für das Kühlen steht Grundwasser zur Verfü-

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Gebäudeautomation |

Sauter-Regelventile bilden einen festen Bestandteil der verschiedenen Heizungs- und Lüftungsanlagen.

An den Schaltschränken in den Energiezentralen sind die steckbaren SauterElemente (Modu 840) zur Erweiterung der Automationsstationen angebracht. Diese stellen eine lokale Bedienung der «Sauter EY-modulo 5»-Technologie dar.

gung. Innerhalb des Gebäudes werden unterschiedlich strukturierte Kühldecken eingesetzt. Oliver Diriwächter hält fest: «Die Gebäudeautomation hat sich in den vergangenen Jahren stark weiterentwickelt. Von der intelligenten Kombination von Produkten ist man inzwischen auf eine umfassende, kundenspezifisch optimierte Software-Ebene gelangt. Diese bietet dem Nutzer auch einen umfas-

Die im Untergeschoss installierten Lüftungsanlagen versorgen die ersten 17 Stockwerke von Bau 1, die im 18. Stockwerk vorhandenen Anlagen stehen für die restlichen Etagen im Einsatz. Der gross gewachsene Oliver Diriwächter ermöglicht einen interessanten Grössenvergleich mit den Monoblöcken.

senden Einblick in die Funktionalität seines Gebäudes und in die Möglichkeiten zur weiteren Optimierung.» Beim bestehenden Roche-Hochhaus werden diese hancen bereits weitgehend genutzt, weil das eigene Personal die Verantwortung für einen reibungslosen Betrieb übernommen hat und mit der permanent zur Verfügung stehenden Visualisierung unmittelbar eingreifen kann, aber auch die Grundlagen

zur Hand hat, weitere Entwicklungen zu evaluieren. Im Oktober werden in den Untergeschossen des neuen Hochhauses Bau die ersten Schaltschränke montiert und die Lüftungsanlagen eingebaut, sodass für Sauter die konkreten Umsetzungsarbeiten beginnen können. Im Jahr soll der Bau in Betrieb genommen werden. Oliver Diriwächter meint: «Unser Pro ektteam unter der


Gebäudeautomation |

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den standardisierten BIM-Datenformaten auf ihrer Website zum Download veröffentlicht. Planer finden alle Produktdaten, um die entsprechenden Komponenten direkt in der Modellerstellung berücksichtigen zu können. Dies vereinfacht die Fertigung von Plänen und erhöht deren Genauigkeit. Auch der neue Roche-Bau wird eine wichtige Referenz für Sauter darstellen, wenn er ab in Betrieb genommen sein wird. Die Ziele der Energieeffizienz und der Schonung von Ressourcen mit Beibehaltung einer hohen Arbeitsplatzqualität werden sich dann global weiter verschärft haben, sodass einer intelligenten Gebäudeautomation noch mehr Bedeutung zukommen wird. ■

Sauter – von der Zeitschaltuhr zum Gebäudemanagementsystem

Sauter-Regelventile werden auch in den Versorgungsrohren zum Wärmetauscher für das Kühlmedium genutzt.

Leitung von Otto Kräuchi sieht sicherlich auch diesmal einige der vielen Herausforderungen in der teilweise sektoriellen Inbetriebnahme der Anlagen und bestimmt auch wieder in der Bewältigung der logistischen Aufgaben in Zeiten intensiver Bauphasen.» Während Bau die Stockwerke auf Meter Höhe verteilt, werden beim Bau sogar Etagen mit einer Gesamthöhe von Metern Tatsache sein. Diese Faktoren verlangen – durch die für Schweizer Verhältnisse extreme Höhe des Gebäudes und das enge städtische Umfeld – präzise Planung und eine intensive Vernetzung mit allen betroffenen Gewerken.

Mit BIM bereits auf dem Weg Selbstverständlich verlangt Roche von den beim Bau involvierten Planern, dass

BIM – Building Information Modeling – genutzt wird. Denn mit BIM kann die Zusammenarbeit unter den Fachplanern hinsichtlich Kosten, Terminen, ualität und Produktivität der Abläufe erheblich optimiert werden. Die Akteure erhalten mehr Planungssicherheit und können somit die Produktivität der Bauleistung anheben. Während bisher Gebäude und deren technische Gewerke in digitalen, dreidimensionalen Modellen erfasst wurden, ermöglicht BIM, sämtliche technischen Daten, den geplanten Bauprozess, die Logistik und schliesslich auch die für den Lebenszyklus des Gebäudes wichtigen Wartungsinformationen digital zu hinterlegen. Die Firma Sauter hat diesen Trend von Anfang an begleitet, beteiligt sich an den nationalen Expertengruppen und hat die wichtigsten Produkte in

Im Jahr 1910 gründete Fritz Sauter (1877–1949) in Grindelwald seine Firma als Manufaktur für elektrische Zeitschaltuhren. Bereits zur Zeit des Ersten Weltkriegs entwickelte er den ersten Elektro-Boiler. Die Nachfrage wuchs rasant, sodass er den Sitz des Betriebs nach Basel verlegte und Anfang der 1920er-Jahre erfolgreich erste Expansionsschritte nach Frankreich, Deutschland und Schweden unternahm. Ab 1935 produzierte Sauter erste Geräte für die Regelung von Heizung und Klima und legte damit den Grundstein für das heutige Kerngeschäft. Ab 1950 integrierte das Unternehmen erste Elektronikkomponenten in die Produkte und verschaffte sich in diesem Gebiet wertvolles Know-how. Bereits 1991 erfolgte die Einführung von ISO 9001. Der Hauptmarkt besteht heute in Europa, vor allem den D-ACH-Ländern sowie Frankreich, Italien, den Niederlanden und Spanien. Aber das Unternehmen ist auch in Asien aktiv und – neben dem Basler Hauptsitz – in rund 21 Ländern mit Niederlassungen präsent. Als eine der neuesten Entwicklungen gilt das SAUTER Vision Center, ein Gebäudemanagementsystem, das der stetigen Verbesserung der GebäudePerformance dient. Das Vision Center ist unabhängig von Betriebssystemen, voll HTML5-fähig und bedient alle Nutzer mit relevanten Kennzahlen und einfachen Tools, sei es mobil oder am Arbeitsplatz. Es kommt nicht nur in grösseren Einzelgebäuden, sondern auch in Immobilienparks und verteilten Liegenschaften zum Einsatz. Durch seine Erweiterungsmöglichkeiten lassen sich jederzeit weitere Gebäude und Liegenschaften aufnehmen und zusätzlich Energiemanagement- und Wartungsmodule zur Verbesserung der Energieeffizienz und Optimierung des Anlagenbetriebs hinzufügen. www.sauter-building-control.ch

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Gebäudeautomation |

Laborgebäude-Erdgeschoss mit geöffnetem Hörsaalbereich. (Bild: Universitäts-Kinderspital Zürich)

Neubau Kinderspital Zürich: integrale Planung der Gebäudeautomation

GA sorgt für optimales Zusammenspiel zwischen den Gebäudetechnik-Gewerken Das neue Kinderspital Zürich kommt im Spital-Cluster der Lengg unterhalb der Schulthess Klinik zu stehen. Der 2018 begonnene Neubau kostet 600 Millionen Franken und soll bis 2022 fertiggestellt werden. Die über alle Planungsphasen gewerkübergreifende, integrale Planung der Gebäudeautomation (GA) für dieses Grossprojekt erfolgt durch die Jobst Willers Engineering AG. ■ Das Kinderspital-Pro ekt besteht aus zwei Gebäuden. Das grosse Akutspital auf dem Areal Süd ist ein dreigeschossiges, flaches, horizontales Gebäude. Das zylindrische Gebäude für Labor, Lehre und Forschung (LLF) liegt auf dem Areal Nord. Die eindrücklichen Kennzahlen: Geschossflächen total m , ca. Mitarbeitende, Bettenplätze. Zur umfangreichen GA-Planung beantwortet Willy Biberstein, Senior Pro ektleiter bei der Jobst Willers Engineering AG, einige Fragen. Was sind aus Sicht Gebäudeautomation die grössten Herausforderungen bei der lanung des neuen Kinderspitals? ber te n Aus unserer Sicht sind die grössten Herausforderungen und zugleich wichtigsten Aspekte das optimale Zusammenspiel zwischen den

gebäudetechnischen Gewerken sowie die Einbindung der Infrastruktur wie die Medizintechnik. Eine weitere Voraussetzung für eine

funktionierende Gebäudetechnik ist, dass die Mess-, Steuer-, Regelkomponenten an optimalen Stellen platziert werden. Dies gelingt, wenn der Infor-

Total integrierte Gebäude- und Raumautomation. (Grafik: Jobst Willers Engineering AG)


Gebäudeautomation |

mationsfluss zwischen allen Beteiligten einwandfrei funktioniert. Vor Freigabe zur Ausführung müssen alle Ausführungsdetails entsprechend gegenseitig abgeglichen und überprüft werden. Je besser das Zusammenspiel aller Beteiligten während der Planungsphasen, umso besser wird die Gebäudetechnik im Betrieb harmonieren. Gibt es bezüglich der Herausforderungen Unterschiede zwischen Laborgebäude und Akutspital? Im Laborgebäude werden im Erdgeschoss ein Hörsaal und zwei Seminarräume eingebaut. Diese Räume können dank beweglichen Trennwänden zu einem einzigen zusammenhängenden Raum geöffnet werden. Die Anlagen mit unterschiedlichen Nutzungen und stark schwankenden Raumgrössen und Wärmelasten zu pro ektieren, ist eine besondere Herausforderung. Im Akutspital hingegen werden Spezialräume (OP, Brandverletztenbereich etc.) mit speziellen klimatischen Anforderungen implementiert. Diese werden für die einfache Beeinflussung und berwachung der Räume mit speziellen Raumbediengeräten ausgerüstet. Zudem ist im Akutspital die hohe Verfügbarkeit der gebäudetechnischen Anlagen für bestimmte Räume, wie Operationssaal, Intensivstation, eine besondere Herausforderung. Diese Räume müssen auch im Katastrophenfall genutzt werden können. Es handelt sich um ein sehr grosses ro ekt. Wie kann der Umfang der Gebäudeautomation beschrieben werden? Die Gebäudeautomation für das Akutspital mit einer Geschossfläche vom m umfasst Schaltgerätekombinationen der Primäranlagen mit total Datenpunkten sowie Raumautomationsstationen mit total Datenpunkten. Im Laborgebäude mit einer Geschossfläche von m gibt es Schaltgerätekombinationen der Primäranlagen mit total Datenpunkten sowie Raumautomationsstationen mit total Datenpunkten. Was sind die Erfolgsfaktoren bei der Gebäudeautomation hinsichtlich der ernetzung aller Gewerke? Bei der Vernetzung aller Gewerke mit dem Gebäudeautomationssystem werden alle Einflussfaktoren gemessen, gesteuert, geregelt und überwacht. Somit können die klimatische Behaglichkeit und die Luftqualität in den Räumen bestmöglich beeinflusst werden. Dadurch können auch die Energien effizient genutzt werden und durch den Einfluss der Gebäudeautomation kann die Energieeffizienzklasse A erreicht werden. Die Gebäude können dank Einsatz einer total integrierten Gebäudeautomationslösung wirtschaftlicher und sicherer betrieben werden. Der Einsatz von dRofus als gemeinsame Datenbank ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor, damit mit der Gebäudeautomation die Gewerke optimal vernetzt, nutzergerecht gesteuert und geregelt werden. ➜


Gebäudeautomation |

Ist BA net in der lanung ein Thema? Was wären die orteile? Für die Vernetzung der Automationsebene untereinander und die Verbindung zwischen GA-System und dem Alarmserver (AMS) wird als Kommunikationsprotokoll BA net eingesetzt. Durch den Einsatz von BA net wird die Einbindung von Fremdsystemen sowohl bei der Ersterstellung als auch bei Systemergänzungen und bei der Systemablösung erheblich vereinfacht. Im Weiteren wird eine gewisse Unabhängigkeit vom Systemintegrator GA bewahrt und somit die Investitionssicherheit erhöht. Inwiefern ist BIM für die Gebäudeautomation relevant? Beim Bauen arbeiten heute die verschiedenen Fachgruppen mit heterogenen Tools und unterschiedlichen Datenbanken, mehrheitlich in isolierten Silos. Arbeiten mit der Arbeitsmethode BIM unterstützt respektive fördert die fachübergreifende Zusammenarbeit. Im Pro ekt Kinderspital wird als gemeinsame Plattform die Datenbank dRofus genutzt. Die Gebäudeautomation benötigt Informationen aus allen Fachgewerken und von allen Nutzer- und Betreibergruppen, weshalb eine aktuelle und einheitliche Datenbasis unerlässlich für die Gebäudeautomation ist. Welche Entwicklungen bezüglich BIM sind aus Sicht der Gebäudeautomation in den nächsten ahren zu erwarten? Heute können die betriebstechnischen Anlagen dank Gebäudeautomation ganzheitlich gesteuert, bedient und überwacht werden. Die Gebäudeautomation entwickelt sich zunehmend zur Leitdisziplin für die nachhaltige Bewirtschaftung von Gebäuden und Liegenschaften über den gesamten Lebenszyklus. Die Voraussetzungen für eine effektive Bewirtschaftung mit der Gebäudeautomation werden mit BIM bereits bei der Planung und der Realisierung geschaffen, indem die gebäudetechnischen Daten mit der Managementebene erfasst und abgebildet werden. In Zukunft werden dank BIM und mittels Gebäudeautomation die Detailspezifikationen aller betriebstechnischen Anlagen und Apparate, deren exakte Einbauorte, Informationen über Zugänglichkeit, Wartungsinstruktionen, Wartungsintervalle, Ersatzteilbeschaffung etc. über das Gebäudeautomationssystem abrufbar sein. Die Gebäudeautomation der nächsten Generation wird nicht nur zum Bedienen und Beobachten genutzt, sondern sie wird zum Hauptwerkzeug der Facility Manager. ■ * Hin eis: Ein Fachbeitrag zum Themenbereich B , Geb ude- und Anlagensimulation für das Kinderspital ürich ist in diesem Heft auf den Seiten 8 10. www.kispi.uzh.ch www.willers.ch


Gebäudeautomation |

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SmartGridready ® : das Label für die smart kommunizierende Energieversorgung der Zukunft

SmartGridready® koordiniert Flexibilitäten im Stromnetz Aufgrund einer Initiative der Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände (KGTV) und des Vereins Smart Grid Schweiz (VSGS) wird Ende März 2019 die Trägerschaft SmartGridready gegründet. Christoph Brönnimann, Projektleiter SmartGridready

■ Eine Gruppe von elf bestens vernetzten Experten aus Vermarktung, Entwicklung, Verteilnetzbetreibern und Gebäudetechnik, sowie Standardisierung und Politik hat mit Unterstützung von Energie Schweiz (BFE) einen vielversprechenden Ansatz für die Kommunikation und Umsetzung eines Labels erarbeitet. Dieses soll ein weit anerkanntes und bewährtes ualitätslabel für die smart kommunizierende Energieversorgung der Zukunft werden. Ende März wird nun ein Verein gegründet, welcher diese Arbeit weiterführen wird.

Zielsetzung von SmartGridready Der Verein führt interessierte Firmen aus der D-A- H-Region mit kompetenten Köpfen in einer starken Non-ProfitTrägerschaft zusammen, um eine smarte und erfolgreiche Energiewelt für alle zu ermöglichen. In den nächsten Monaten werden gemeinsam alle Grundlagen erarbeitet, welche für das Label SmartGridready notwendig sind, um es national und international erfolgreich im Markt zu platzieren.

Die Umsetzung dieser Vision

Der intensive Austausch über die Energiezukunft zwischen Energielieferanten, Verteilnetzbetreibern, Anbietern von Produkten und Systemen, Planern, Systemintegratoren und Endkunden, aber auch Politik und Standardisierung werden für eine weitreichende Anerkennung des Labels sorgen.

Das Zwei-Komponenten-Prinzip der Energie, die kommuniziert Durch die klare Reduktion der Systembetrachtung auf zwei Komponenten gelang es SmartGridready, ein verständliches Umfeld und eine für alle nutzbare Marketingsprache zu schaffen. Die neue Energiewelt mit dezentraler Produktion und optimiertem Energieverbrauch kann somit aus den zwei Komponenten ommunicator und Produkt aufgebaut werden: rt r re n t r Ein ommunicator ist eine Funktion, z. B. als Teil eines ustomer Energy Managers ( EM), eines Leitsystems

oder einfach einer Software-App auf einem Gerät. Ein ommunicator kommuniziert zwischen einer Gruppe von elektronischen smarten Produkten bezüglich ihres Energiebedarfs und deren Versorgung dank Flexibilitätsfunktionen. rt r re r t Erzeuger, Verbraucher, Speicher, Elektrofahrzeug-Ladestationen, Waschmaschinen, Wärmepumpen, Wechselrichter, etc.

Was bedeutet «Energie, die kommuniziert»? Immer mehr Gebäude verbrauchen nicht nur Energie, sondern gewinnen auch Energie. Diese Energie wird direkt genutzt oder ins Stromnetz eingespeist. Um eine ideale Stromversorgung zu gewährleisten, bedarf es einer exakten Kommunikation über sogenannte Flexibilitäten zwischen allen Teilnehmern im Stromnetz (vgl. Figur ). Weitere wichtige Eigenschaften von SmartGridready sind der Flexibilitätsindikator sowie das Stufenkonzept. ➜

Wärmepumpen und thermische Speicher können mit SmartGridready ideal in ein übergeordnetes SmartGrid-System eingebunden werden. Mit dem Flexibilitätsindikator zeigt das installierte Heizsystem an, welche Flexibilität es bieten kann. (Bild: CTA AG, www.cta.ch)

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e b t t e e tr en et ist die Veränderung von Energieeinspeisung oder Energieentnahme in Reaktion auf ein externes Signal in Form einer e b t t n r e oder e b t t n r er n . Ein sogenannter e b t t n t r ist dann die Rückmeldung eines Produkts bzw. einer Anlage über die eigenen Flexibilitätsmöglichkeiten. Um diese zu koordinieren, müssen Informationen untereinander kommuniziert werden (vgl. Figur ).

Der Flexibilitätsindikator eines Produkts (oder einer ganzen Anlage) zeigt dem ommunicator an, welche Anpassungen des Energieverbrauchs möglich sind und welche Auflagen erfüllt werden müssen.

SmartGridready: Anwendungsbeispiel und Unterstützung für alle Beteiligten Ein Beispiel, wie SmartGridready thermische Speicher und Wärmepumpen einbindet Eine Wärmepumpe mit Speicher kann den Bezug der elektrischen Energie den Netzbedingungen (Energiepreis/Auslastung) anpassen. Die Leistungszahl (COP) wird dadurch verändert: Eine Luft-Wärmepumpe ist zur Mittagszeit effizienter, eine Unterbrechung im Heizprozess wirkt sich negativ aus. Mit dem Flexibilitätsindikator zeigt das installierte Heizsystem an, welche Flexibilität es bieten kann. In Stufe 1 ist das z. B. die maximale Sperrzeit, in Stufe 6 kann das System z. B. exakt mitteilen, bis wann Energie bezogen werden muss oder wie lange eine Unterbrechung zulässig ist. So kann das Heizsystem auf Energieeffizienz oder Kosten optimiert werden und sich trotzdem netzdienlich verhalten. Informationen und Unterstützung für alle Beteiligten Der Verein erarbeitet Informationsmaterial für Planer und unterstützt damit auch bestehende Planerportale wie NPK-GA. Eine Informationsseite erleichtert den Systemintegratoren die Suche nach kompatiblen Produkten und Systemen. Weiter ermöglicht die aufs Wesentliche beschränkte Information, dass alle Stakeholder (Planer und Systemintegratoren, Verteilnetzbetreiber, Anbieter von Produkten und Systemen, Energielieferanten, Aggregatoren, Endkunden) diese verstehen und dadurch Vertrauen aufbauen können. Durch die Einigung der beteiligten Branchen auf einheitliche Datenstrukturen wird die Investition für einen Betreiber der vernetzten Anlagen nachhaltig nutz- und erweiterbar.

Das Stufenkonzept von SmartGridready

ermöglicht einfache bis komplexe Lösungen, so dass z. B. ein Verteilnetzbetreiber die Rundsteuerung für Notfälle nutzen kann. Auf der anderen Seite wird eine Simulation eines Gebäudes als «digitaler Zwilling» die Funktionen der Stufe nutzen wollen (vgl. Tabelle ).

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Figur 1: Eine Beziehung Communicator-Produkt pro Funktionsebene schafft Klarheit.

Figur 2: der Flexibilitätsindikator als Steuerungselement und Vermarktungsunterstützung.

Tabelle 1: Das Stufenmodell von SmartGridready erweitert den Einsatzbereich des Labels.

Jetzt besteht die Möglichkeit zur Mitgestaltung: Für die Verwirklichung dieser Ideen sind engagierte Firmen und Energieversorger gesucht, welche als Partner diese Trägerschaft finanzieren und mit Fachwissen unterstützen, um am Ende selbst davon zu profitieren. Der praxisorientierte Prozess von SmartGridready dient als Verständnisförderer und Beschleuniger für die Erstellung einer Definition für Flexibilität, welche auch in der internationalen Standardisierung Eingang finden wird. ■ SmartGridready c/o IBT Ingenieurbüro Brönnimann info@smartgridready.ch www.smartgridready.ch


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Optimierung Eigenverbrauch und Lastmanagement

Eigenverbrauchsoptimierung von Arealen mit verteilter Intelligenz Beim Lastmanagement und der Optimierung des Eigenverbrauchs in Arealen werden spezielle Anforderungen an die Regelungssysteme gestellt. Es muss nicht nur eine hohe Anzahl an Komponenten in Echtzeit geregelt werden, sondern die Komponenten sind über mehrere Gebäude verteilt und das System sollte flexibel erweitert werden können. Aufgrund der Erfahrung aus mehreren Bauprojekten hat Smart Energy Control deshalb ein System entwickelt, welches durch verteilte Intelligenz mit dem Bauvorhaben wachsen kann. David Zogg, Geschäftsleiter Smart Energy Control

■ Bei grösseren Pro ekten werden die Gebäude gestaffelt in Betrieb genommen (z. B. verteilt über ein Jahr). Die Gebäude können einzeln getestet und anschliessend ohne grossen Aufwand zu einem Gesamtsystem verbunden werden. Zudem ist das System auch für zukünftige virtuelle Areal-Zusammenschlüsse gerüstet. Dieser Artikel zeigt die Entwicklung des Systems vom früheren zentralen Ansatz zum modernen

verteilten Ansatz nach dem Prinzip der Schwarmintelligenz.

Zentrale Steuerung mit zentraler Messung Beim klassischen zentralen Ansatz werden sämtliche Installationen in einem gemeinsamen Technikraum vorgenommen (Abb. ). Dort wird eine zentrale Steuerung mit den entsprechenden Zählern und Relais installiert. Die Wohnungen in den verschiedenen Gebäuden

werden dann einzeln verkabelt. Dieser Ansatz hat zahlreiche Nachteile: Sehr hohe Installationskosten durch die Verlegung von vielen Stromkabeln. Inbetriebnahme ist nicht flexibel (es muss alles auf einmal in Betrieb genommen werden, es ist keine gestaffelte Inbetriebnahme der Gebäude möglich). Anforderungen an zentrale Steuerung sehr hoch, da viele Verbraucher zentral gesteuert. ➜

Arealüberbauung Möriken-Wildegg (vier MFH, Fotomontage) mit verteilter Intelligenz, Inbetriebnahme Q1–Q4 2019. Vgl. auch HK-Gebäudetechnik 11/17, S. 28–33 und 10/17, S. 64–66, PDF unter www.hk-gt.ch › Dossiers › Solarstrom › Eigenverbrauchs-Optimierung. (Bild: Setz Architektur AG, www.setz-architektur.ch)

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Erweiterbarkeit stark eingeschränkt, Skalierbarkeit gering. Keine Ausfallsicherheit (Totalausfall bei Fehler in zentraler Steuerung). Wartbarkeit des Systems schlecht (Ausschalten der zentralen Steuerung hat Auswirkung auf alle Gebäude).

Zentrale Steuerung mit dezentraler Messung Eine höhere Flexibilität wird erreicht, wenn die Zähler dezentral installiert werden (Abb. ). Hier wird über ein lokales Netzwerk (LAN) zwischen der zentralen Steuerung und den Gebäuden kommuniziert. ber entsprechende Gateways werden die Zähler ausgelesen (M-Bus). Die Erweiterbarkeit auf Hardware-Ebene ist im Gegensatz zur zentralen Messung massiv verbessert. Die Installationskosten werden reduziert, da weniger Kabel verlegt werden müssen. Aber auch dieser Ansatz hat noch zahlreiche Nachteile: Inbetriebnahme ist nicht flexibel (wegen der zentralen Steuerung ist eine gestaffelte Inbetriebnahme erschwert, iterative Anpassung der Konfiguration und Testen des Gesamtsystems notwendig). Anforderungen an zentrale Steuerung sehr hoch, da viele Verbraucher zentral gesteuert. Erweiterbarkeit softwaretechnisch eingeschränkt, bei eder Erweiterung muss die zentrale Steuerung neu konfiguriert und getestet werden. Keine Ausfallsicherheit (Totalausfall bei Fehler in zentraler Steuerung). Wartbarkeit des Systems schlecht (Ausschalten der zentralen Steuerung hat Auswirkung auf alle Gebäude).

Dezentrale Steuerung mit dezentraler Messung Obige Nachteile hat Smart Energy ontrol durch ein System mit verteilter Intelligenz gelöst (Abb. ). Bei diesem System befinden sich die Steuerungen in den einzelnen Gebäuden. Die Steuerungen kommunizieren untereinander über ein lokales Netzwerk (LAN). Damit werden folgende Vorteile geschaffen: Gestaffelte Inbetriebnahme einzelner Gebäude problemlos möglich (die

Abb. 1: zentraler Ansatz mit zentraler Zählerinstallation.

Abb. 2: zentraler Ansatz mit verteilter Zählerinstallation.

Steuerungen können für die Subsysteme einzeln getestet werden). Nachträgliches Verbinden der Gebäude ohne Aufwand (keine Anpassung der Konfiguration notwendig, getestete Subsysteme laufen ohne Eingriff weiter). Anforderungen an dezentrale Steuerungen tiefer, da weniger Signale verarbeitet werden müssen. Erweiterbarkeit sehr hoch, auf beliebig grosse Areale skalierbar. Hohe Ausfallsicherheit (nur Ausfall eines Gebäudes bei Fehler in Steuerung). Wartbarkeit des Systems sehr gut (Ausschalten einzelner Steuerungen möglich ohne Beeinträchtigung des Gesamtsystems).

Prinzip der Schwarmintelligenz: Natur als Vorbild

Bei der Entwicklung der verteilten Intelligenz war die Natur ein Vorbild. So bilden z. B. Ameisen als Schwarm eine hohe kooperative Intelligenz, obwohl das Verhalten einer einzelnen Ameise durch einfache Steuerungsfunktionen beschrieben werden kann. Die Ameisen kommunizieren über Duftstoffe miteinander. Auch Vogelschwärme funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip. Sogar das menschliche Gehirn ist aus Milliarden von Neuronen (kleinen Rechenzentren) aufgebaut, welche miteinander über elektrische Impulse kommunizieren. Die Natur wendet das Prinzip der dezentralen Intelligenz also schon


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der hohen Komplexität ( gesteuerte Verbraucher) massiv reduziert werden.

Virtuelle Areal-Zusammenschlüsse über die Cloud

Abb. 3: verteilte Intelligenz mit Steuerung in jedem Gebäude und kooperativer Regelung.

In Zukunft werden mit dem System von Smart Energy ontrol Gebäude virtuell zu einem Areal zusammengeschlossen (Abb. ). Die Kommunikation zwischen den Gebäuden erfolgt über die loud. So müssen weder Strom- noch Datenkabel zwischen den Gebäuden verlegt werden, was speziell im Nachrüstbereich einen Boom auslösen wird. Die Gebäude können einfach virtuell zu einem kooperierenden Gesamtsystem zusammengeschlossen werden. Das System ist dank moderner Ansätze von IoT (Internet of Things) bestens dazu gerüstet. Energieversorger können dieses Prinzip schon heute in ihrem Gebiet anwenden. Für Private müssen die politischen Rahmenbedingungen entsprechend angepasst werden: Zusammenschlüsse über das bestehende Verteilnetz müssen dringend erlaubt werden, selbstverständlich mit entsprechenden Vergütungen. ■ www.smart-energy-control.ch

Abb. 4: Zusammenschluss zu einem virtuellen Areal über die Cloud.

seit Jahrtausenden erfolgreich an. Auch das System von Smart Energy ontrol basiert auf dem Prinzip der Schwarmintelligenz. Die einzelnen Steuerungen kooperieren über den Austausch von Daten über das lokale LAN. Sie suchen stets das Optimum für das Gesamtsystem.

Ein Anwendungsbeispiel Das Prinzip der verteilten Intelligenz wird zurzeit in mehreren laufenden Arealpro ekten angewandt. Am weitesten fortgeschritten ist das Areal in Möriken-Wildegg (vgl. Foto), bei welchem das erste Gebäude bereits in Betrieb ist. Die weiteren drei Gebäude werden sukzessive über die uartale bis des

laufenden Jahres in Betrieb genommen. Bereits zum etzigen Zeitpunkt zeigt sich der grosse Vorteil des Ansatzes. Bereits vor der Fertigstellung des gemeinsamen Technikraums und der verbleibenden Gebäude konnte das erste Gebäude erfolgreich in Betrieb genommen werden. Neben den Stromzählern wurden auch die Wärmepumpen, Geschirrspüler und Waschmaschinen aktiv eingebunden. Zudem konnte das Zusammenspiel mit dem Gebäudeautomationssystem KN erfolgreich getestet werden. Später können die weiteren Gebäude und die Elektromobil-Ladestationen in der Tiefgarage etappenweise in Betrieb genommen werden. Durch dieses Vorgehen konnte der Aufwand trotz

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NeoVac setzt auf LoRaWAN in der Energiemessung

Energiemessdaten im Internet der Dinge (IoT) NeoVac integriert in seine Produkte LoRaWAN als neuen Kommunikationsstandard und vollzieht so einen Technologiesprung in der Messung von Energie. Mit eigenen Weblösungen werden nicht nur die einfache Verbrauchsermittlung, sondern intelligente Smart-Metering-, Monitoring- und Optimierungsprozesse möglich. Quelle: NeoVac

■ Aktuelle Daten ederzeit an edem Ort verfügbar: Dieses Prinzip des Internets auf die Welt der Dinge zu erweitern, ist das Ziel des «IoT» («Internet of Things» oder zu Deutsch «Internet der Dinge»). Bisher gab es dafür aber Grenzen. Die bisherigen Netze benötigten zu viel Energie für viele batteriebetriebene, netzunabhängige Geräte und die Kommunikation ist dafür vergleichsweise teuer. Nun wurden neue Kommunikationsstandards geschaffen, um wenige Informationen wie Messwerte oder Parameter regelmässig und mit geringem Energieaufwand zu übermitteln. Ein führender Standard dabei ist LoRaWAN.

LoRaWAN – ideal für Smart Metering Die LoRa-Funktechnologie hat sich für Anwendungen im Bereich Smart Metering als beste Alternative erwiesen. In Sachen Reichweite, Sicherheit, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit über-

zeugt LoRaWAN und macht in der Praxis Anwendungen realisierbar, die bisher gar nicht oder nur mit sehr hohem technischen Aufwand denkbar gewesen wären. Mit LoRaWAN lassen sich IoTDevices drahtlos über bis zu km verbinden und ins Internet bringen. Durch die hohe Reichweite innerhalb von Gebäuden können auch Messstellen an schwer zugänglichen Orten periodisch zuverlässig fernabgelesen und überwacht werden. Der Ansatz wurde auf Energieeffizienz und Batterielaufzeiten von bis zu zehn Jahren hin optimiert, nutzt lizenzfreie Bänder und lässt sich vergleichsweise kostengünstig sowie rasch implementieren. Die kleinen Datenmengen mit definierten bertragungsintervallen sind ideal, um die neue Technologie energieeffizient zu nutzen. Das LoRaWAN-Netz ist dank seiner End-zu-End-Verschlüsselung sehr sicher, vergleichbar mit dem Handy-Netz. Gleichzeitig werden die Nutzdaten zu-

Vom Device zum Gateway zur IoT-Cloud und von dort ins NeoVac-Rechenzentrum.

sätzlich verschlüsselt, sodass die Datenübertragung doppelt abgesichert ist. Die Sicherheit der louddaten entspricht dem heutigen Stand der Technik.

Partnerschaft mit Swisscom Swisscom hat LoRaWAN als Standard schweizweit ausgerollt und das Netz laufend verdichtet. Heute versorgt es Prozent der Bevölkerung im Aussenbereich. Um gemeinsam die Netzabdeckung in den Gebäuden zu verdichten, haben NeoVac und Swisscom nun einen Partnerschaftsvertrag unterzeichnet. NeoVac verbaut nun bertragungsgeräte von Swisscom (sogenannte Gateways) in Gebäuden mit NeoVacMesstechnik und verdichtet damit das Netz für alle Kunden, die das Low Power Network von Swisscom nutzen. NeoVac-Kunden machen ihr Gebäude so ohne Mehrkosten «LoRa ready» und profitieren von zahlreichen neuen und zukunftsträchtigen Kommunikations-


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Über eigens entwickelte Webapplikationen, die laufend weiterentwickelt werden, können die Leistungswerte der Messstellen visualisiert und analysiert werden. Das Beispiel zeigt den thermischen Energieverbrauch einer Gruppenmessung in einer Gewerbeliegenschaft, gemessen mit dem NeoVac Superstatic 789.

möglichkeiten. So lassen sich in der Gebäudetechnik beliebig weitere Komponenten mit geringem Aufwand kabellos vernetzen und in Gebäudeleitsysteme einbinden. Die NeoVac-Gateways eröffnen für alle Gewerke neue Möglichkeiten, um Gebäude zu digitalisieren und besser zu managen. Hauseigentümer erhalten damit einen Mehrwert für ihre Gebäude.

Breites LoRaWAN-Produktsortiment von NeoVac

zentrum, was komplett neue Möglichkeiten in der Messung von Energie eröffnet. Zählerstände können so bei einem Mieterwechsel genauestens ermittelt und eine korrekte Verbrauchsabgrenzung zum Nachmieter gewährleistet werden. Neben aktuellen Werten für die verbrauchsabhängige Energiekostenabrechnung können auch die MomentanWerte, der Zählerstatus und eventuelle Fehlermeldungen übermittelt werden.

NeoVac hat die LoRa-Technologie bereits in seine Produkte integriert und bringt unter anderem eine neue Generation Kompaktwärmezähler, ein neues Wärmezähler-Rechenwerk und Kommunikationsmodule für Haus- und Wohnungswasserzähler auf den Markt. NeoVac verbindet ihre Messstellen über IoT-Gateways von Swisscom mit einer cloudbasierten IoT-Plattform, welche die Werte ins Rechenzentrum an den Hauptsitz von NeoVac weiterleitet, wo die Daten plausibilisiert und gespeichert werden. ber eigens entwickelte Webapplikationen können Wasserversorger, Verwaltungen und Wohnungsbesitzer die Daten zu Visualisierungs-, Analyse- und Abrechnungszwecken abrufen und direkt verarbeiten.

Die umfangreichen Messdaten geben Hinweise auf den Anlagenstatus und Aufschluss über die Plausibilität der erhobenen Werte. Dank der hohen Datenauflösung lassen sich beispielsweise Verbrauchsprofile von einzelnen Liegenschaften oder ganzen berbauungen ableiten und so Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz und Massnahmen zur Anlagenoptimierung erkennen. Auf Fehlermeldungen kann schnell reagiert werden, um die Betriebssicherheit und korrekte Verbrauchsabrechnungen ederzeit zu gewährleisten. ■ www.neovac.ch www.swisscom.ch/lpn

LoRaWAN mit neuen Möglichkeiten in der Messtechnik Die von NeoVac mit LoRaWAN ausgerüsteten Messstellen senden Verbrauchsdaten zeitnah an das Rechen-

Mit der App myNeoVac können Zählerdaten grafisch aufbereitet direkt abgerufen werden. Z. B. die Arbeitszahl einer Wärmepumpe, errechnet aus der Wärmeabgabe und dem Stromverbrauch einer Wärmepumpenheizung.

Der Schwingstrahl-Kompaktwärmezähler NeoVac Superstatic 789, ausgestattet mit LoRaWAN-Funktechnologie.

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Erfolgsgeschichte Motta Hütte, Lenzerheide GR

Die vernetzte Zukunft der HLK-Systeme Damit die Motta Hütte bezüglich Nachhaltigkeit den hohen Ansprüchen der Lenzerheide Bergbahnen AG entspricht, wurde im Bergrestaurant wieder auf eine weitestgehend automatisierte HLK-Anlage gesetzt. Die Anlage wurde, wie bei den anderen Lenzerheide-Projekten, mit Belimo-Produkten ausgerüstet. Quelle: Belimo Automation AG

■ Kaum standen die Bahnen und Skilifte im Skigebiet Arosa Lenzerheide im Früh ahr still, fuhren die Bagger auf, um die alte Motta Hütte abzureissen. Denn bis zum Start der Skisaison musste das neue Leuchtturmpro ekt stehen. Wie bereits beim Neubau des Bergrestaurants Scharmoin bestand auch für die Motta Hütte ein enger Zeitplan. Eine absolute Lieferzuverlässigkeit war ebenso unabdingbar wie die Auswahl von Produkten, die den hohen Ansprüchen genügen und noch mehr Transparenz und Kontrolle hinsichtlich der Funktion der HLK-Anlage bieten. Dies wurde mit dem Einbau des Belimo-Sensor-Sortiments und dem neuen Belimo Energy Valve mit loud-Anbindung erreicht. «Durch die Integration der Sensoren und die Anbindung der Belimo Energieventile an die Belimo loud können die Auswertungen noch genauer auf das einzelne Ventil heruntergebrochen werden. Zusätzlich können wir die Daten

und Auswertungen einfach einsehen und so die Energiekosten besser verteilen», sagt Samuel Lorez, Technischer Leiter Lenzerheide Bergbahnen AG. Die neue Motta Hütte ist Dreh- und An-

gelpunkt für hungrige und durstige Schneesportler. Sie bietet im Innenbereich für Personen Platz und für weitere auf der grosszügigen, mehrstufigen Sonnenterrasse. Die neuartige Holzbaukonstruktion sorgt sowohl im Inneren als auch von aussen für ein uriges, aber doch modernes Ambiente. Dadurch wird die neue Skihütte zum internationalen Aushängeschild und zum Erlebnis für eden Wintersportler.

Umfassendes Angebot an HLK-Sensoren

Samuel Lorez (Technischer Leiter Lenzerheide Bergbahnen AG), Hanspeter Moser (Belimo) und Martin Eckhoff (AZ systems AG) vor der neuen Motta Hütte in der Lenzerheide.

Seit mehr als Jahren entwickelt Belimo kontinuierlich neue Produkte und Technologien, um die Effizienz von Gebäuden zu verbessern. Mit dem kompletten Sensor-Sortiment für Temperatur, Feuchte, Luftqualität und Druck kann Belimo alle HLK-Feldgeräte aus einer Hand anbieten. Die Sensoren besitzen ein einzigartiges, einheitliches Gehäuse- und Montagekonzept, damit sie nicht nur schnell

Die neuartige Holzbaukonstruktion der Motta Hütte sorgt für ein modernes, aber auch uriges Gefühl. Für hungrige Wintersportler ist sie der ideale Anlaufpunkt.


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installiert werden können, sondern auch vollständig kompatibel mit allen wichtigen Systemen für die Gebäudeautomation sind. Eine schnelle und zuverlässige Installation ermöglicht der Klappverschluss am Deckel, wodurch sich dieser ohne Werkzeug öffnen und schliessen lässt. Der IP Schutz ist ein weiterer Vorteil. Durch die Einbindung der Sensoren lässt sich die gesamte HLK-Anlage noch besser steuern, überwachen und kontrollieren. In der Motta Hütte wurden die Belimo-Sensoren in der Luftaufbereitungsanlage, den Heizleitungen und zum Messen der Aussentemperatur installiert.

Multifunktionales Belimo Energieventil für ein transparentes Energie-Monitoring Das intelligente druckunabhängige Energieventil verbindet fünf Funktionen in einer einzelnen montagefreundlichen Einheit. Durch die Weiterentwicklung zum IoT-Produkt (Internet of Things) und durch die Anbindung an die Belimo loud werden das Messen, Regeln, Abgleichen, Absperren und Energie-Monitoring noch transparenter und die entsprechende Bedienung wird noch einfacher. Einzigartige Funktionen wie der Delta-T-Manager oder die Möglichkeit zur direkten Leistungsregelung schaffen Klarheit, erhöhen die Effizienz und reduzieren die Kosten. Durch die Einbindung in die Belimo loud erhält die Lenzerheide Bergbahnen AG in ihrem eigenen Konto

Die Sensoren von Belimo lassen sich durch ihr werkzeugfreies Gehäusekonzept leicht und schnell installieren, hier in der Wärmepumpen-Anlage der Motta Hütte.

sämtliche Angaben über den Energieverbrauch der Wärmepumpe, der Heizgruppe sowie der Lüftungsgeräte. Weitere Vorteile der loud, neben der Transparenz, sind die loud-Optimierungen: Um die Systemleistung und -stabilität zu verbessern, können anhand einer cloudbasierten Analyse die von Belimo-Experten empfohlenen Delta-T-Einstellungen zur Verfügung gestellt werden. Durch die OnlineUpdates kann zudem gewährleistet

werden, dass das Belimo Energy Valve ederzeit auf dem aktuellsten Stand ist. Ausserdem unterstützt der Support via loud die Techniker bei der Inbetriebnahme oder Lösung technischer Probleme. Belimo gewährt zudem sieben Jahre Garantie für das Belimo Energieventil mit loud-Anbindung. Bei neuen Anlagen, wie beim Neubau der Motta Hütte, ist es anfangs empfehlenswert, die Einstellungen zu prüfen. So funktioniert die Anlage von Anfang an optimal und es gibt keinen unnötigen Energieverbrauch. Die Hauptaufgabe der Belimo Energy Valves ist die Gewährleistung des gewünschten Raumkomforts und das Aufzeigen der Leistung, die eder Verbraucher benötigt.

Betriebsoptimierung mit Delta-T-Manager Werden Kühl- oder Heizregister mit zu hohem Durchfluss und dadurch mit zu geringer Differenztemperatur betrieben, steigt oberhalb eines bestimmten Betriebspunkts der Energieverbrauch der Pumpen sowie der Kälte- und Wärmeerzeugung – ohne Erhöhung der abgegebenen Leistung. Die optimalen Einstellwerte für den ins Belimo Energieventil integrierten Delta-T-Manager werden auf Wunsch durch Experten von Belimo über die Belimo loud ausgeführt. ■ Diese Grafik zeigt das Wärmepumpen-Prinzipschema aus dem Leitsystem der AZ systems AG.

www.belimo.ch


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«Watt d’Or»-Auszeichnung in der Kategorie «Energietechnologien» für autonome Smartgrid-Steuerung

Maximale Solarstromeinspeisung bei stabilem Netzbetrieb Die von einer Start-up-Firma zur Marktreife entwickelte Smartgrid-Plattform «GridEye» unterstützt Netzbetreiber bei der anspruchsvollen Aufgabe, immer grössere Mengen an erneuerbaren, dezentralen und fluktuierenden Energien ins Stromnetz zu integrieren. Die installierte Anlage auf dem Flugplatz Birrfeld wurde mit dem Watt d’Or 2019 in der Kategorie «Energietechnologien» ausgezeichnet. Quellen: Bundesamt für Energie, DEPsys SA

■ Smartgrid oder Microgrid sind Begriffe, die für Laien nur schwer zugänglich sind. Für Verteilnetzbetreiber hingegen gehören sie bereits zum Alltag. Denn diese Technologien sind Voraussetzung dafür, dass wir uns künftig vollständig mit erneuerbaren Energien versorgen können. Die DEPsys SA aus Puidoux im Kanton Waadt hat die Smartgrid-Plattform «GridEye» zur Marktreife entwickelt. Sie unterstützt die Netzbetreiber bei der anspruchsvollen Aufgabe, immer grössere Mengen an erneuerbaren, dezentralen und fluktuierenden Energien ins Stromnetz zu integrieren. «GridEye» überwacht, stabilisiert und optimiert das Stromnetz. Die Grideye-Box kann nach dem «Plug Play»-Prinzip ganz einfach in die bestehende Infrastruktur eingebaut

Zur Illustration: Hangar mit PV-Anlage ohne sichtbare Technik.

werden. Durch hochpräzise Messungen lernt die intelligente Software, wie sich das Netz verhält. Sie leitet daraus Informationen zum aktuellen Netzzustand ab und kann auf diese Weise die Energieflüsse zwischen dezentralen Kraftwerken, Batteriespeichern oder Verbrauchern optimal und effizient steuern.

Dezentrales Erfassen der Stromdaten

Die einzelnen GridEye-Module (grüne Symbole) verarbeiten die von ihnen erfassten Messdaten lokal und selbstständig, tauschen aber untereinander Daten aus (grün gestrichelte Linie). Das obere misst die Spannung am Trafo, das untere regelt die zehn Wechselrichter (PVAnlage Hangar).

Die Verteilnetze wurden gebaut, als die Stromproduktion noch ausschliesslich zentral organisiert war. Sie sind nicht dafür ausgelegt, eine grosse Zahl von dezentralen Einspeisepunkten wie Hunderten Photovoltaikanlagen oder hohe Lasten zu bewältigen, wie das gleichzeitige Laden vieler Elektrofahrzeuge. Dieses Problem könnte durch einen teuren Ausbau des Stromnetzes behoben werden. Viel kostengünstiger ist edoch eine technologische Lösung, mit der das Verteilnetz aktiv gesteuert werden kann. Genau hier setzt die DEPsys SA mit «GridEye» an. Das GridEye-System hat eine vollständig dezentrale, im Netz verteilte Architektur und kann beliebig ausgebaut werden. Die einzelnen Module verarbeiten die von ihnen erfassten Messdaten lokal und selbstständig. Zudem tauschen sie untereinander Daten

aus. Sie berechnen in Echtzeit, wie sich die aktuellen Ein- und Ausspeisungen im Netz auswirken und lösen sofort die nötigen Steuerungsmassnahmen aus. So werden berlastungen und Spannungsschwankungen im Netz vermieden.

Maximale Leistung einspeisen Im Auftrag der IBB Energie AG wurde das GridEye-System auf dem Flugplatz Birrfeld installiert. Der Aero- lub Aargau betreibt dort gemeinsam mit der IBB eine grosse Photovoltaikanlage mit einer Leistung von kW auf dem Dach eines Hangars. An sonnigen Tagen gelangte die Trafostation auf dem Flugplatz an ihre Grenzen, sodass der lokal produzierte Solarstrom nicht mehr vollständig ins Netz eingespeist werden konnte. Um dieses Problem zu lösen, wurden zwei GridEye-Module installiert. Eines misst die Spannung am Trafo, das zweite misst beim Hangar und regelt die zehn Wechselrichter. Dank des GridEye-Algorithmus kann etzt die maximale Leistung der PV-Anlage eingespeist werden, ohne den stabilen Netzbetrieb zu gefährden.

Autonome Algorithmen Jedes Feldgerät überwacht das Stromnetz lokal und kann ebenfalls lokal steu-


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GridEye zur Steuerung in separatem Raum bei den Wechselrichtern.

ern. Das zentrale Head-End-System dient der Datenhaltung, Konfiguration und Visualisierung. Im Pro ekt Birrfeld wurden die Wechselrichter der PV-Anlage über die Blindleistung gesteuert, um die Netzspannung im vorgeschriebenen Band zu halten. In komplexeren Netzen können mehrere Einspeiser, Verbraucher und auch Energiespeicher zur Stabilisierung herangezogen werden. Dabei messen und steuern die Geräte nicht nur lokal, auch die Algorithmen sind autonom («Edge omputing»). Die Geräte tauschen sich aber untereinander aus, um das System als Ganzes zu optimieren

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Blick auf mehrere Wechselrichter der PV-Anlage.

und den effizientesten Betriebspunkt zu ermitteln. Dieses Prinzip funktioniert in öffentlichen Stromnetzen, kommt aber auch in uartiernetzen zur Anwendung, wo eine grosse Anzahl an Komponenten vorhanden ist (PV-Anlagen, uartierspeicher, Wärmepumpen, Ladesäulen) und der Eigenverbrauch möglichst optimiert werden soll.

Weitere Projekte in Aussicht Die IBB will nun weitere Netzpunkte mit der GridEye-Technologie ausrüsten. Das noch unge Unternehmen DEPsys SA ist als Start-up der Hochschule für Wirtschaft und Ingenieurwissen-

GridEye zur Messung in Trafostation.

schaften des Kantons Waadt in verdon-les-Bains (HEIG-VD) gegründet worden. DEPsys SA konnte in der Schweiz wie auch im Ausland Kunden gewinnen. ■ www.energieschweiz.ch

Prozessdaten einfach und sicher auf mobile Endgeräte übertragen ■ Der TwinCAT IoT Communicator ermöglicht auf einfache Weise die Kommunikation zwischen der PLC und einem mobilen Gerät. Er verbindet die TwinCAT-Steuerung über eine sichere TLS-Verschlüsselung direkt mit einem MessagingDienst. Mit der zugehörigen IoT Communicator App werden die Prozessdaten auf dem mobilen Endgerät – sei es Smartphone oder Tablet – übersichtlich dargestellt. Alarme werden per Push-Nachricht auf das Gerät gesendet. Für den Austausch der Daten nutzt der TwinCAT 3 IoT Communicator das Publish-/Subscribe-Verfahren. Es sind keine speziellen FirewallEinstellungen notwendig, was die Integration in ein bestehendes ITNetzwerk vereinfacht. Der Informationsaustausch erfolgt über einen Message Broker, der das standardi-

sierte Protokoll MQTT nutzt und als zentraler Messaging-Dienst in einer Cloud oder in einem lokalen Netzwerk fungiert. Die hohe Sicherheit der Kommunikation wird durch die bewährte TLS-Verschlüsselung (bis zu Version 1.2) garantiert.

Auf dem mobilen Endgerät werden die übermittelten Prozessdaten über die IoT Communicator App angezeigt, die sowohl für das Betriebssystem iOS als auch für Android verfügbar ist. In die App ist ein QR-Code-Scanner integriert,

um die Eingabe der Zugangsdaten zum Broker und des jeweiligen Nutzers zu vereinfachen. Der TwinCAT IoT Communicator bietet Vorteile durch die gegenüber herkömmlichen E-Mails und SMS vereinfachte Kommunikation per Push-Nachrichten. So werden beispielsweise auch Live-Daten, -Variablen und -Zustände sichtbar. Damit ist der IoT Communicator eine optimale Ergänzung für TwinCAT IoT und TwinCAT Analytics. ■ Weitere Informationen zum TwinCAT IoT Communicator: www.beckhoff.de/TF6730. Beckhoff Automation AG Tel. 052 633 40 40 www.beckhoff.ch

Mit dem TwinCAT IoT Communicator und der IoT Communicator App lässt sich mit mobilen Endgeräten komfortabel und sicher auf Prozessdaten zugreifen.

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Gebäudehülle | Spenglerei |

Das sogenannte Reissverschlussdach sorgt für schnelle Montage und ansprechende Optik für moderne Wohnbauten

Ein Dach zum Verlegen und Abrollen In Gebenstorf AG entstanden zwei Mehrfamilienhäuser mit einer ganz besonderen Dachbekleidung. Weltweit erstmals wurden hierfür Fural-Dächer, auch Reissverschlussdächer genannt, mit dem Werkstoff Rheinzink Protect schiefergrau produziert und montiert. Bernard Trächsel

■ Die zwei modern gestalteten Baukörper bilden einen gegen Südwesten offenen Hof, welcher sich in der Erschliessungsachse mit dem dahinterliegenden Wald verbindet. Die -, und -Zimmer-Wohnungen weisen einen offenen und zonierten Grundriss auf, welcher hell und freundlich gestaltet ist. Laut Merlo Architekten AG bot die Wahl des Fural-Dachsystems die Möglichkeit, den Baukörper in guten Proportionen einzuteilen, indem die Dachdeckung ähnlich einer Mansarde bis oberhalb der Kompaktfassade geführt wurde. Somit konnte am Rand des Gebäudes die maximale Kniestockhöhe ausgenützt werden. Die markant eingebauten Dachgauben gewähren einerseits eine optimale Belichtung der Dachzimmer, tragen andererseits zur rhythmischen und harmonischen Fassaden- und Dachgestaltung bei. Die frühe Zusammenarbeit mit dem Spengler bot laut dem Architekten auch die optimale Voraussetzung, um Dach und Details optimal zu koordinieren.

Leicht verlegbares Dachprofil Das Interessante an diesen Arbeiten ist laut Spenglermeister Stephan Aerni,

«dass die komplette Dachdeckung samt allen An- und Abschlüssen durch den Spengler ausgeführt werden können. Der Spengler kann seine Leistung so gezielt planen, erstellen und erbringen». ber der Zwischen- und Aufsparrendämmung wurde ein fugenloses Unterdach verlegt und mit der Konterlattung auf Nageldichtbändern befestigt. Die Dachlattung wurde anschliessend, um das Fural-Dach systemgerecht aufzunehmen, exakt in der horizontalen Flucht geschiftet und montiert. Als Deckungsmaterial kam wie schon erörtert das rationell verlegbare und modern wirkende Fural -Dach zum Einsatz, erstmals auf der Welt mit dem Werkstoff Rheinzink prepatina schiefergrau. Der Werkstoff mit Materialstärke , mm eignet sich hervorragend für die Bearbeitung und Herstellung der Fural -Profile. Das horizontal verlegte Fural -Band verkrallt sich durch blosses Abrollen mit den identisch profilierten Halterungen der Unterkonstruktion, sodass keine Bohrlöcher die Dachhaut verletzte und sich die Profile in allen Richtungen frei bewegen können. Die unterseitig belüftete, leichte Fural Konstruktion ist ederzeit regendicht

und hält selbst schweren Stürmen stand.

Wie ein Reissverschluss Die Fural -Deckung, hie und da auch «Reissverschlussdach» genannt, lässt sich – wie die Krallen eines Reissverschlusses – einfach montieren und auch wieder demontieren. Die ansprechende, leichte und zeitgemässe Optik der Konstruktion und die filigrane Struktur entsprechen den modernen optischen Ansprüchen der heutigen Architektur. Bei exakt ausgeführten Vorarbeiten erfolgt die Montage der Deckung schnell und problemlos, durch Abrollen der in der Fabrik vorgefertigten Bahnen. Alle An- und Abschlüsse können mit den gewohnten Spenglertechniken ausgeführt werden. Auf dieser Baustelle wurden keine sichtbaren Lötnähte ausgeführt.

Dachlukarnen und Accessoires Die schwach geneigten Dachlukarnen sind aufgrund des geringen Gefälles mit einer Doppelfalz-Deckung aus dem gleichen Werkstoff ausgeführt. Die Entwässerung der vorderen Einlegerinne erfolgt hinter der Aussenverkleidung direkt in die Hauptdachrinne. Der kur-

Die Wohnhäuser mit roter Fassade, dunklem Dach und modernen Lukarnen wirken modern und wirken durch klare Linien ansprechend. Architektur, Fassade und Dachdeckungen mit modernem Antlitz. (Bilder: Hannes Henz, Zürich)


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Während der Montage: Oben sind die Klemmbänder bereits montiert, womit die in der Fabrik vorgefertigten Bahnen eingeklemmt werden können, unten die fertige Deckung.

Das Fural-Profil auf dem Palett steht bereit, um auf dem Dach abgerollt zu werden.

Blick zwischen zwei Lukarnen: Sicht auf das feine Fural-Profil mit Schneefängern, Dachfenstern, Lüftungseinfassung und der flache, filigrane First.

ze und direkte Weg der Dachwasserleitungen ermöglicht es, dass diese bei Bedarf problemlos gereinigt werden können. Die Architektur verlangte ein schlankes Firstdetail. Hierfür wurde eine Lösung mit individueller Lochung direkt an der Abkantung der Firstabschlussbleche entwickelt. Der First wirkt flach und gewährleistet die gleichmässige Entlüftung auf der ganzen Firstlänge. Alle Dachdurchdringungen wie Dachfenster und Dunst- bzw. Lüftungseinfassungen wurden fachgerecht nach traditionellem Spenglerhandwerk dicht eingefalzt. Man beachte folgende Details: Als Schneefang wurden die originalen Systemhalter (Halter Alu, Längsprofil NS) von Soba Inter AG in der Farbe der Dachdeckung lackiert. Für eine ganzflächige Rückhaltung der Schneelast wurden drei horizontale Schneefangsysteme montiert. Als Absturzsicherung wurden Dachhaken von ABS Soba Inter AG vom Typ DH verwendet. Diese wurden in der Dachfarbe vorgängig einbrennlackiert

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und vorschriftsgemäss in die Balkenunterkonstruktion verankert. Die Entwässerung der Dachrinnen erfolgt im hierfür oben reduzierten Hinterlüftungsraum der Fural-Fassadenbekleidung. ber dem Sockelblech beim bergang Metalldach-Aussenfassade werden die Leitungen aus PE nach aussen geführt und über die Titanzink-Fallrohre in die Kanalisation abgeleitet.

einem Monolith auch inwendig hätten verlegt werden können, sind optisch mit dem erhöhten Stutzen oberhalb des Einlaufs attraktiv eingebunden. ■ www.schoop.com

Kommentar Jury Für die Jury entstanden hier ansprechende Bauten, aus welchen der Wille spürbar ist, die Modernität und das früher mal bewährte Furaldach in einem neuen ArchitekturAntlitz zu verbinden. Der schmale First, die eingebauten Rinnen und die kistenförmigen Lukarnen, mit breitem Rahmen umfasst, betonen den monolithischen, schnörkellosen harakter der Deckung. Das gewählte, dunkelgraue Titanzink harmoniert gut mit dem

Stephan Aerni, dipl. Spenglermeister und Mitglied der Geschäftsleitung bei Schoop + Co. AG

feurigen Rot der Fassade und mit den schlichten Fenstern ohne sichtbare Fronten. Die farblich passenden und gut positionierten Accessoires gliedern sich gut ein. Das repetitive Profil des Furaldachs wirkt fein und integrierend. Die Ablaufrohre, die bei

Bautafel Objekt: 2 Mehrfamilienhäuser Dorfstrasse 29 + 31, 5412 Gebenstorf Konstruktion Dach/Fassade: Belüftetes Systemdach Fural (Soba Inter) Werkstoff Spenglerarbeiten: Rheinzink prepatina schiefergrau Baubeteiligte Bauherr: Inter Grund AG, 5405 Baden-Dättwil Spengler: Schoop + Co. AG, 5405 Baden-Dättwil Architekt: Merlo Architekten AG, 5412 Gebenstorf


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Weitergehende Vorfabrikation, Chips für Rohrmaterialien, Montage-Service, Doppelböden, Rohrmonteur / Apparatemonteur, etc.

Revolutionäre Entwicklungen im Sanitärgewerbe Uns fehlen Fachkräfte. Sie fehlen seit 50 Jahren. Etwas dagegen zu tun, haben viele versucht. Ohne grossen Erfolg. Der Fachkräftemangel muss als gesellschaftlich falsche Entwicklung zur Kenntnis genommen werden. Die Digitalisierung ermöglicht andere Arbeitsprozesse. Produzenten können bisherige Baustellenarbeit in ihre Produktion verlagern oder gar auf der Baustelle selber ausführen. Eine neue industrielle Revolution (1) rollt auf uns zu. Daniel Sommer, Maur

■ «Lerne Spengler-Installateur» empfahl man mir vor Jahren. Diese Fachleute werden Mangelware und vergoldet, wurde begründet. Rar wurden sie, Gold hat mich bisher nicht erreicht. Lösen wir uns vom Wunschgedanken, mittels Public Relations, Marketing, Werbung und Anderem gesellschaftliches Verhalten aufzuhalten. Dessen ungeachtet ist in den letzten Jahren viel zur Effizienzsteigerung von Arbeitsabläufen entwickelt worden. Die Produzenten von Rohren, Rohrteilen, Apparaten oder Armaturen haben immer wieder Neuheiten auf den Markt gebracht, welche Montagezeit verkürzten, den Facharbeiter-Mangel bekämpften. Man denke an das z-Mass oder die HBMethode, erste Blocksysteme für Bäder, Vorwandinstallationssysteme, die einfach und schnell auf der Baustelle montiert oder in der Werkstatt vorfabriziert werden können. Unterstützt durch digitale Planungs-Hilfsmittel. Man erinnere sich an die Simi-Montagehilfen oder die vielen Montagefilme mit dem Ziel, die Arbeit der Installateure so einfach wie möglich, aber auch schneller, zu gestalten. Es wurde viel gemacht. Das dürfte für die nahe Zukunft nicht genügen. Dabei können wir uns nicht nach den Grossverteilern ausrichten. Sie wälzen Abläufe auf die Kunden ab ( ).

Autoindustrie zeigts uns Würden Autos gebaut wie wir Häuser bauen, wären diese Autos unbezahlbar und es gäbe zu wenige. Der Produzent von anspruchsvollen, mit Elektronik bestückten Frontscheiben produziert nicht einfach, sondern montiert diese am Industrie-Fliessband mit seinen Mitarbeitern. Er übernimmt die Garantie. In unserer Branche liefert der Produzent von anspruchsvollen keramischen Apparaten ans Lager des Grosshändlers

Selbst die Montage einer tollen Dusche ist nicht mehr jedermanns Sache. Spezialisten werden für die Baubegleitung angeboten oder die Installation der anspruchsvollen Bereiche direkt übernommen. Das schafft beim Installateur Sicherheit und hilft Garantiearbeiten vermeiden. (Bild: Dornbracht)

und dieser irgendwann auf die Baustelle. Dort wird die Lieferung von «fehlenden Fachkräften» übernommen und nach bestem Wissen montiert. Dabei wüsste der Hersteller der anspruchsvollen keramischen Apparate am besten, wie man Keramik montiert und anschliesst. Das ist nicht Illusion. Einige Produzenten haben diese «unmöglichen Lösungen» umgesetzt: b Dieses für Herstellung und Vertrieb von Armaturen und Installationssystemen für die Haustechnik bekannte Unternehmen hat an der Swissbau erkennen lassen, dass Montagearbeiten auf dem Bau ein neues Angebot bilden. Verteiler werden nach Angaben des Sanitärunternehmers vorfabriziert. eber t Die Firma produziert in Österreich Fertigbäder in Leichtbauweise. Alles ist montiert bis hin zum Zahnglas. Die Vorteile liegen auf der Hand und sind da und dort in der

Schweiz genutzt worden. Ohne Zweifel arbeitet man an Strategien für die weitere Entwicklung. Diesen sind Grenzen gesetzt, weil Bauherren und Architekten individuelle Grundrisse wünschen und damit Vorfabrikation erschweren. t ee Mit ihrem Angebot an edlen, designorientierten, funktionalen und individuell gestaltbaren Möbeln, deckt talsee Kundenwünsche mit einem hochwertigen Anspruch ab. Und dem Sanitärunternehmen offeriert das Unternehmen bei der Installation fachliche Unterstützung bis hin zur Montage von gelieferten Produkten. n Spezialisiert auf anspruchsvolle Badeinrichtungen, offeriert das Unternehmen, individuelle Kundenwünsche im Gespräch aufzunehmen und auf deren Bedürfnisse zugeschnitten umzusetzen, bis hin zur Montage. Damit lassen sich Fehlleistungen vermeiden, denn nicht eder kommt wöchentlich an anspruchsvolle Bäder. re Als Dusch-W -Spezialist für höchste Schweizer ualität – sowohl bei der Entwicklung und Herstellung der Produkte als auch bei der Betreuung der Kunden – offeriert das Unternehmen dem Installateur, selber zu installieren oder die ganze Arbeit LaPreva zu überlassen. Damit kennt man dessen Lieferadressen und kann Kunden direkt ansprechen. Zum Beispiel zum Geburtstag eine Portion Entkalkungsmittel für das W zustellen e n Der eben genannte Vorteil für Endkunden gilt auch für die Dusch-W «Aqua lean». Die Endkunden registrieren ihre Geräte digital mit der «Geberit Aqua lean App». Im Gegenzug können Kunden über digitale Kanäle gezielt angesprochen werden, um ihnen zum Beispiel ein neues Angebot zu unterbreiten. ➜

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Wer sich mit so anspruchsvollen Bädern befasst, benötigt Erfahrung auch in der Montage. Diese fehlt dem durchschnittlichen Sanitärinstallateur. Deshalb offerieren Produkte-Produzenten immer mehr Beratung auf der Baustelle, Coaching der Monteure oder eigene Fachleute, welche diesen Montagebereich übernehmen. (Bild: Dornbracht)

rnbr t Der visionäre Anspruch, hochwertige Systemlösungen zu entwickeln, markiert die ualität und Innovationskraft der Dornbracht-Unternehmensgruppe. Und da die Installationen anspruchsvoll sind, hat man einen Begleitservice für Sanitärunternehmer für die Montage entwickelt. Dieser umfasst die Beratung der Monteure vor Ort bis hin zur Installation, e nach Bedürfnis aus Sicht des Sanitärunternehmers. Wer nicht täglich anspruchsvolle Dornbracht-Duschen installiert, profitiert gerne vom Service, um Garantiemängel zu vermeiden.

Digitalisierung machts möglich Eine Methode, die den Planungs- und Bauablauf revolutioniert, ist das Building Information Modeling (BIM). Es geht dabei um die digitale Bündelung von Planungsdaten in einem System. Dies ermöglicht, das Gebäude virtuell fertigzustellen, bevor es in Beton, Stahl und Glas tatsächlich gebaut wird. Ohne auf Details einzugehen, darf festgestellt werden, dass Rohr- und Zubehör-Lieferanten aktiv mitwirken, anhand von BIM-Unterlagen fertige Materialauszüge zu erstellen, entsprechend Rohre zuzuschneiden und mit allen nötigen Win-

keln, Armaturen, Befestigungshilfen, usw. auf die Baustelle zu liefern oder auf Wunsch zu installieren. Reduktion von Arbeitszeit und Fehlerquellen ist das Ziel. In absehbarer Zeit werden Rohrstücke, Fittings oder Rohrbogen mit hips ausgerüstet, welche alle Informationen enthalten, um später Undichtheiten schnell

Wir stehen unter Kontrolle: Virtuell ist die ganze Branche aus Europa und Asien zugeschaltet ! Daniel Sommer

aufzudecken oder aber das «Ausmass» zu erleichtern. Diese hips können mit Handscannern durch bis zu cm dicken Beton «abgeschossen» werden. Der Bau wird also nicht nur für die Planung, sondern auch für die Ausführung und die Facility-Phase transparent. Verschiedene Branchen-Produzenten haben

Digitalisierungsstrategien entwickelt und bauen diesen Bereich personell aus.

3D-Technik Bäder oder Badeinrichtungen müssen nicht mehr überall im Detail gezeigt werden. Sorgfältige Planung und Nutzung der technischen Hilfsmittel wie D-Brillen ermöglichen dem Kunden, sich im fertigen Bad virtuell zu bewegen, in seinem Bad. Das erleichtert manchen Ablauf und rger bei der Bauübergabe.

Das Bad auf dem iPad Vereinzelt offerieren Grosshändler einen besonderen Service. Alles, was während des Beratungsgesprächs besprochen und letztlich fixiert wird, hält der Berater auf seinem omputer-Tablet fest. Nach dem Gespräch werden Masszeichnungen, Bilder von Apparaten und Armaturen sowie Preise ausgedruckt und übergeben, mit Kopie an den Sanitärunternehmer. Der Kunde kann zu Hause in Ruhe alles nachlesen, studieren und sich auf die Umsetzung freuen. Und in Zukunft muss der Kunde nicht mehr alles kaufen, er kann vielmehr Mietverträge abschliessen. Das fördert die Umbaufreude


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Auf den Punkt gebracht

Ausgereifte Ansätze zur Rationalisierung von Arbeitsabläufen und damit zur Reduktion von Facharbeiter-Zeit liegen vor. Da und dort zögerlich umgesetzt, denn der dreistufige Absatzweg scheint vielen unantastbar. Er soll auch nicht grundsätzlich infrage gestellt, in Teilen aber praxisgerechter gehandhabt werden. Bis etzt haben alle erwähnten Produzenten ausschliesslich in bereinstimmung mit dem Sanitärunternehmer gehandelt. Aber virtuell ist die ganze Branche aus Europa und Asien zugeschaltet Dessen muss man sich bewusst sein. Wir haben zu wenige Fachleute. Stimmt. Suchen wir also Lösungen, damit wir mit weniger Fachleuten zumindest die bisherige Leistung erhalten können. Unlängst waren einige Sanitärunternehmer in hina, um zu erkennen, wie die hinesen dieses Problem, das sie auch haben, lösen. Die Erkenntnisse liegen auf der Hand. Statt Rohre in Beton-Böden einzulegen oder bei heruntergehängten Decken Rohre zeitaufwendig zu montieren, schaffen die hinesen dort, wo es der Sache dient, Doppelböden. Da sind Haustechnik-Installationen einfach und schnell verlegt. Noch braucht das in unserem Land berzeugungsarbeit, obwohl viele längst wissen, dass «einlegen» nicht mehr effizient ist.

Wie sieht unsere Branche in zehn Jahren aus? «Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen»

(Antoine de Saint-Exup ry, , französischer Flieger und Schriftsteller). Es könnte also sein, dass der eingeleitete Umbruch viel schneller zu deutlichen Veränderungen und Verlagerungen führt, als wir uns vorstellen. Gibt es den Gebäudetechnikplaner in Zukunft noch? Braucht es noch Sanitärunternehmer, wenn der Produzent direkt auf der Baustelle zu wirken beginnt? Ich bin überzeugt, dass die neuen Möglichkeiten eine hance sind. Wer mit Köpfchen, klugen Ideen und rationellen Arbeitsmethoden wirkt, wird auch in Zukunft gebraucht. Auf die neuen Entwicklungen muss man sich einstellen und die Schulungsangebote nutzen. Es braucht auch die anderen, ene, die auf bessere Zeiten warten. Vielleicht sind sie aber nicht mehr beim Sanitärunternehmer angestellt, sondern beim Sanitär-Produzenten. Jugendliche lernen nicht mehr Sanitärinstallateur, sondern Rohrmonteur. Diese werden in den Bereichen Sanitär, Heizung und Kälte gleichermassen eingesetzt und sind getrimmt auf einfache und schnelle Montage, unter Einhaltung aller Vorschriften. Und ergänzend gibt es den anspruchsvolleren Apparatemonteur, der Sanitärapparate und Armaturen montiert, anschliesst und in Betrieb setzt. Ob er beim Handwerker oder im Industrieunternehmen angestellt ist, bleibt offen.

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Wir stehen vor der grössten Herausforderung seit der industriellen Revolution ( ). Packen wir die sich bietenden hancen ohne Angst und Vorbehalte ■

( )

Als industrielle Revolution wird die tief greifende und dauerhafte Umgestaltung der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse, der Arbeitsbedingungen und Lebensumstände bezeichnet, die in der zweiten Hälfte des . Jahrhunderts begann und zum bergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft geführt hat. In weltgeschichtlicher Perspektive wird der industriellen Revolution eine ähnliche Bedeutung zugemessen wie dem bergang vom Nomadentum zur Sesshaftigkeit. ( )

Unternehmen lagern Serviceleistungen an ihre Kunden aus. Kunden müssen immer mehr Aufgaben übernehmen, die einst selbstverständlich von den Unternehmen erbracht wurden. Tun sie das nicht und wollen im Laden beraten werden, am Postschalter etwas einzahlen oder – zumindest bei einigen Billigairlines – am Flughafen einchecken, kostet es extra. Oder die Dienstleistung wird nach und nach einfach abgebaut – Stichwort Ticketautomaten oder Self-Scanning-Kassen im Supermarkt.

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Ersatz der Verteilbatterien im Sunstar Hotel Arosa

Vorfertigung von Verteilbatterien aus Polybuten Von einem Viersternehotel in der Schweiz erwartet der Gast eine sehr hohe Servicequalität, ein schönes Ambiente und eine perfekt funktionierende Technik. Dazu gehört auch die zuverlässige Versorgung mit Trinkwasser. Das Sunstar Hotel Arosa investierte in neue vorgefertigte Verteilbatterien, damit die Gäste ganz sicher nie ohne Wasser dastehen. Cornelia Bachmann

bis Jahre lässt die ■ Alle Schweizer Hotelgruppe Sunstar die Verteilbatterien auswechseln, das Herzstück der Trinkwasserinstallation. Auf keinen Fall will das Management einen

Unterbruch der Trinkwasserversorgung aufgrund einer Leckage oder einer Undichtigkeit riskieren. Das würde unnötig hohe Kosten verursachen und vor allem dem Image schaden. Auch Verfär-

bungen des Trinkwassers (Rostwasser) aufgrund von inwendig korrodierten Leitungen hinterliesse keinen guten Eindruck bei den Gästen. Während der Nebensaison war nach Grindelwald und Davos das Sunstar Hotel Arosa mit der Sanierung an der Reihe. Das Hotel blieb offen – der Ersatz der Verteilbatterien aus verzinktem Eisen musste rasch vonstattengehen. Dank modernster Technologie missten Gäste und Hotelbetrieb fliessendes Wasser nur an zwei Tagen während wenigen Stunden.

Entlastung bereits in der Offertphase

Verteilbatterien mit kleinen Rohrabständen sind dank Vorfertigung bei GF Piping Systems kein Problem.

Das Sunstar Hotel Arosa legt Wert auf einen erstklassigen Service für die Gäste, auch was die Versorgung mit fliessendem Wasser betrifft.

Um Zeit bei der Montage einzusparen, bietet GF Piping Systems eine komplette Vorfertigung der Verteilbatterien an. «Gebäudetechnikplaner und Installateure nehmen diesen Service gerne in Anspruch, denn damit verkürzt sich die Installationszeit massiv», weiss Martin Tann , Aussendienstmitarbeiter von GF Piping Systems. «Bei grossen Dimensionen ist die nötige Präzision ohne Vorfertigung zudem nur mit sehr viel Aufwand zu realisieren. Meine Erfahrung aus der Betreuung von über Grossverteilern gebe ich unseren Kunden gerne weiter.» Die enge Zusammenarbeit zwischen Installateur und GF Piping Systems begann schon in der Offertphase. Die Firma Waidacher Gebäudetechnik aus Arosa hatte bereits bei anderen Ob ekten, zum Beispiel dem Fünfsternehotel Arosa Kulm oder der Botta-Bergoase im Tschuggen Grand Hotel in Arosa, mit dem Polybuten-Kunststoffsystem «Instaflex» und Absperrungen von Georg Fischer gute Erfahrungen gemacht. Diese funktionieren auch nach Jahren noch einwandfrei. Deshalb schlug Waidacher Gebäudetechnik dieses sichere und langlebige System auch dem Sunstar Hotel Arosa vor. Zusammen mit Martin Tann wurden die nötigen Details im Hotel aufgenommen. GF Piping Systems erstellte die millimetergenauen AD-Pläne und offerierte die neuen Verteilbatterien mit allen Komponenten. «Dies erleichterte Installateur und Bauherrin die Kommu-


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Gute Life-Cycle-Bilanz

In einer Life-Cycle-Betrachtung schneidet Polybuten (PB) gegenüber Stahlrohr sehr gut ab (gemäss einer Studie von S. Büsser und R. Frischknecht, ESU-services Ltd Schweiz, beauftragt durch GF Piping Systems, 2008).

nikation, denn es musste nicht über Einzelteile gesprochen werden, nur über das Ganze», erläutert Tann . Die Vorfertigung der Verteilbatterien gewährleistet eine höhere Kosten- und Planungssicherheit als bei der Montage vor

Ort. Lediglich drei bis vier Stunden dauerte die Installation einer Verteilbatterie. Insgesamt wurden deren vier ersetzt: zwei für Kaltwasser, eine für Warmwasser und eine für die Warmwasser-Zirkulation.

Im Fall Arosa haben sich die SunstarHotels unter anderem für das Kunststoffsystem Instaflex entschieden, weil die O -Bilanz von Polybuten über den gesamten Lebenszyklus fast fünfmal besser ist als die enige von Edelstahl. Vor allem die Produktion der Rohmaterialien ist effizienter. Die Sunstar-Hotels sind klimaneutral: Sie kompensieren den gesamten O -Ausstoss der Hotels in ausgewählten Pro ekten. GF Piping Systems führt proaktiv Life ycle Assessments für ausgewählte Produkte durch, um ihren Einfluss auf die Umwelt zu bestimmen, indem Rohmaterialien, Zulieferer, Produktion sowie Kundenanwendung und Entsorgung betrachtet werden. ■ Georg Fischer Piping Systems Ltd Tel. 052 631 11 11 www.gfps.com

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Perspektivische Aussenansicht der neuen Brauerei mit Wirtshaus. (Bild: Xaver Meyer AG, Villmergen)

Urfer-Müpro sorgt für ästhetisches Gesamtbild bei der Montage von Leitungen eines Schaubetriebs

Bierbrauerei setzt auf elegantes Befestigungssystem Von der Garage zur Schaumanufaktur in nur 18 Jahren. Die Bierbrauerei Erusbacher & Paul AG hat im Dezember ihre brandneuen Brauanlagen in Betrieb genommen. Ein einmaliges Projekt auch für die beteiligten Bauunternehmen, die mit dem Einsatz des leichten Befestigungssystems von Urfer-Müpro für ein ästhetisches Gesamtbild sorgen. Quelle: Urfer-Müpro AG, Bearbeitung Manuel Fischer

erfolgte der Spa■ Im Oktober tenstich und bereits ab Dezember begann man, in den neuen Anlagen das schmackhafte Bier zu produzieren. Am zweiten Samstag im Januar eröffnete die Erusbacher Paul AG auch die zum Brauerei-Neubau dazugehörende Wirtschaft mit Biergarten in Villmergen. Für alle am Bau beteiligten Unternehmen war dies ein einmaliges Pro ekt, so auch für Urfer-Müpro, die hier ihre vorteilhaften Befestigungssysteme in verschiedenen Ausführungen einbringen konnte. In einem Aspekt waren sich alle am Bau Beteiligten einig: Es ist wahrscheinlich die erste und einzige Bierbrauerei, die sie während ihrer Berufskarriere mitbauen dürfen. Umso vielseitiger sind die Aufgaben – und nicht alles war von Anfang an klar vorgegeben. In Zusammenarbeit mit dem Planungsunternehmen und den Installateuren konnte das Befestigungstechnik-Unternehmen die Aufhängungen für sämtliche Leitungsrohre Sanitär, Heizung,

Lüftung, für die Leuchten und selbst für das Eingangstor liefern.

Ein ästhetisches Gesamtbild In der Brauerei sind Führungen für Interessierte geplant und dabei sollen Einblicke in die verschiedenen Arbeitsprozesse ermöglicht werden. Deshalb legte der Bauherr denn auch grossen Wert auf ein ästhetisches Gesamtbild und trotz der vielen Leitungen und Rohre auf ein leichtes Befestigungssystem. Urfer-Müpro konnte mit den filigranen Montageschienen, die an Drahtseilen aufgehängt wurden, überzeugen. Und auch für alle weiteren Probleme hatte Marcellino Albanese, der zuständige Mitarbeiter an der Front, stets eine passende Lösung bereit. Der Planer Jakob Stenz vom gleichnamigen Planungsbüro aus Wohlen hat die Unterlagen und Vorgaben mehrmals angepasst: «Wir sind alle mit den sich ändernden Anforderungen gewachsen.» Von ursprünglich drei auf schlussendlich zehn Leitungen wurde

das Pro ekt ausgebaut, da a auch das Bier von den Gärkesseln zur Abfüllanlage transportiert werden muss. Bier gilt selbstverständlich als Lebensmittel, deshalb verlangte dieser Auftrag durchgehend nach hromstahl. Auch hier hat man mit Urfer-Müpro den richtigen Partner. Die Befestigung der Leitungstrassen auf der Wandkeramik wurde, wegen der häufigen Reinigung – durch das Abspritzen mit Wasser – mit Distanzhaltern fixiert.

Spezielle Anforderungen an die Montage Für die Installateure der Firmen Hälg o. AG und der von Ins AG bedeutet dies auch einen gewissen Mehraufwand. Zuallererst das Anbringen der Montageschienen in grosser Höhe und dann natürlich die verlangte Sorgfalt, bedingt durch das empfindliche Material. So war das Montageteam der von Ins Sanitär Heizungs AG unter der Leitung von David Wernli über einen Zeitraum von sechs Monaten immer wieder auf dieser Baustelle im Einsatz. Das Un-


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Die Transparenz der Leitungsführung und die Gestaltung mit Deckenbalken aus Holz passen zur Schaubrauerei.

Frank Zielke (Hälg & Co.), David Wernli (von Ins Sanitär & Heizungs AG), Marcellino Albanese (Urfer-Müpro), Marie-Christine Wartenweiler (Hälg & Co.), Jakob Stenz (Stenz AG).

ternehmen Hälg o. AG war für das neuartige Energiekonzept verantwortlich, welches die Prozesskälte umsichtig nutzt. Denn es liegt in der Natur der Bierproduktion, dass Biertanks gekühlt werden. In der Brauerei Erusbacher Paul AG sind Biertanks vorhanden und müssen kühl gehalten werden. Wenn Kälte für diese Kühlung produziert wird, entsteht gleichzeitig Wärme. Diese Wärme kann mithelfen, den Wärmebedarf des Gebäudes zu decken. Die Wärme aus dem Kühlprozess wird in einen Schichtenspeicher eingelagert. Aus diesem Schichtenspeicher werden Bauteile des Gebäudes mit Wärme versorgt. So wird beispielsweise eine Betondecke – ein Bauteil, das sowieso bereits vorhanden ist – zu einem wärmenden Element und damit Teil eines sogenannten thermisch aktiven Bauteilsystems (TABS). Marie- hristine Wartenweiler, Pro ektleiterin seitens der Firma Hälg o. AG, zeigte sich begeistert von den speziellen Aufgaben in der Brauerei und

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Bei der Montage der Leitungen kommen Montageschienen zum Einsatz.

Zahlreiche Leitungen in Reih und Glied: Alles wurde in Chromstahl und mit Distanzhaltern ausgeführt.

der guten Zusammenarbeit. Gemeinsam wurden die Aufhängungen geplant und von Urfer-Müpro angeliefert, sodass sich die Mitarbeiter der Hälg o. AG auf die Montage der Leitungen konzentrieren konnten. Und auch für das Befestigen der oolfit-Kälterohre konnte man auf den gleichen Partner setzen.

Flexibilität unter Beweis stellen Marcellino Albanese, Kundenberater von Urfer-Müpro, verbrachte viel Zeit auf der Baustelle und war mehrmals pro Woche vor Ort. Die Spezialanfertigungen, die Zweifachkonstruktion der Montageschienen, aufgehängt mit Drahtseilen und zudem alles in hrom-

stahl – auch für ihn ein nicht alltägliches, aber sehr interessantes Pro ekt Die Urfer-Müpro-interne Schlosserei in Beinwil stellte während der ganzen Proektdauer ihre Flexibilität unter Beweis und konnte in kurzer Frist Zusatzlösungen für die Aufhängung herstellen und liefern. «Alle Beteiligten sind überzeugt von der Zusammenarbeit. Dies war nicht das erste Pro ekt, das wir mit Urfer-Müpro umgesetzt haben ... und es wird auch nicht das letzte sein », erinnert sich Sanitärplaner Jakob Stenz gerne an den Verlauf der ungewöhnlichen Bauaufgabe. ■ www.urfer-muepro.ch

Neubau Bierbrauerei in Villmergen (Beteiligte) Bauherr Architekt Sanitärplanung HLK-Installationen Sanitärinstallationen

Brauerei Erusbacher & Paul AG, Villmergen Xaver Meyer AG, Villmergen Stenz AG, Wohlen Hälg & Co. AG, Aarau von Ins Sanitär & Heizungs AG, Rupperswil

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Geberit verwirklicht in raschen Schritten ihre Einmarken-Strategie

Sanitär-Kompetenz vor und hinter der Wand Im Hinblick auf die kommende Weltleitmesse für Gebäudetechnik ISH in Frankfurt im April 2019 überrascht der Sanitärchampion aus der Schweiz mit Neuigkeiten, die vor und hinter der Wand innovative Aspekte enthalten. Damit will man auch umfassende Designkompetenz hervorheben. Quelle: Geberit Vertriebs AG, Bearbeitung Manuel Fischer

■ Die Marke Geberit steht für Innovation, Zuverlässigkeit, Funktionalität und zeitgemässen Komfort im Badezimmer. Als führendes Unternehmen in der europäischen Sanitärbranche sieht man sich schon seit Jahrzehnten der kontinuierlichen Weiterentwicklung von Sanitärprodukten, Herstellungsverfahren und Vertriebsmethoden verpflichtet. Mit der bernahme des Unternehmens Sanitec war die Gelegenheit gekommen, nicht nur als innovativer, vielfältig kompetenter und verlässlicher Partner in der Sanitärtechnik «hinter der Wand» wahrgenommen zu werden, sondern auch mit zeitlosem Design und raffinierter Funktionalität in der Badausstattung «vor der Wand» zu brillieren. Die Strategie: Die Marke Geberit soll für Innovation, Zuverlässigkeit, Funktionalität als auch für zeitgemässen Komfort und hochwertige Gestaltung im Bad stehen. Ab dem . April wird die Zielstrebigkeit dieser Einmarken-Strategie nochmals zugespitzt: Nach einer bergangsphase von drei Monaten wird nun die Marke Keramag zugunsten der Marke Geberit unsichtbar. Das Unternehmen versichert: Auf die bestehende Breite und Tiefe des Sortiments hat dies keinen Einfluss. Unverändert bleiben auch die angestammten Produktionsstandorte. Man will damit die Entwicklung und Vermarktung integrierter Gesamtbadlösungen mit optimal aufeinander abgestimmten Produkten vereinfachen. Damit einher geht eine Reduktion der Komplexität auch in den Bereichen Produktion, Logistik und Lagerhaltung.

Designkompetenz und -geschichte Um den hohen Design-Anspruch zu unterstreichen, lud Geberit die Fachpresse und ausgewählte Vertreter des Grosshandels ins Vitra Design Museum im süddeutschen Weil am Rhein ein. Im erbauten Vitra Design Museum von Frank Gehry finden in regelmässi-

Nahtlos an der Wand montiert besticht das Geberit-One-WC durch seine kompakten Abmessungen und die einfache Montage.

gen Abständen Ausstellungen über berühmte Designer und Designströmungen statt. Geberit tritt als Sponsor einer dieser Ausstellungen in Erscheinung. Als Ausstellungssponsor nutzt Geberit die Gelegenheit, die eigene Designkompetenz zu inszenieren. In diesem Zusammenhang lädt das Unternehmen auch internationale Partner aus den Bereichen Architektur und Interior Design nach Weil am Rhein ein. Am «Geberit Design Event» sprach u. a. Trendforscher David Bosshart (Gottlieb-Duttweiler-Institut). Er plädierte für Unaufdringlichkeit moderner Technik, die sich in ruhige Wellbeing-Zeitinseln des ansonsten hastigen Lebensstils einzufügen habe. Der Rapperswiler Konzern sieht sich selbst in der Tradition Papaneks, der ei-

WC-Sitz und -Deckel des Geberit-One-WCs lassen sich mit nur einer Hand durch einen leichten Zug nach oben von der Keramik lösen. Das erleichtert die Reinigung enorm.


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Geberit sponsert die Ausstellung zum Design-Theoretiker Viktor Papanek im Vitra Design Museum. (Vitra Design Museum, Bild: Norbert Miguletz)

ne perfekte Balance aus elegantem Design und einzigartiger Funktionalität postulierte. Ergo müssen Sanitäreinrichtungen – aus hochwertigen, langlebigen Materialien hergestellt – leicht zu reinigen und einfach zu bedienen sein und überdies den alltäglichen Komfort im Badezimmer erhöhen.

Aus Neu mach neuer Im Hinblick auf die bevorstehende Weltleitmesse für Gebäudetechnik ISH in Frankfurt bot der Sanitärtechnik-Hersteller einen kurzen Streifzug zu den Produktneuheiten: Das auf dem Markt eingeführte und bei Kunden beliebte Aqua lean Sela wurde überarbeitet. Das Design ist etzt noch puristischer und schöner. Darüber hinaus wurde dieses Dusch-W -Modell mit weiteren, optimierten Funktionen ausgestattet. Bereits integriert ist die WhirlSpray-Duschtechnik, das eine angenehme und gründliche Reinigung bei geringem Wasserverbrauch ermöglicht. Ebenso das sehr leise und etzt noch effizienter arbeitende TurboFlushSpülverfahren und ein diskretes Orientierungslicht, das in der Nacht den Weg weist.

Durchlauferhitzer, Entkalker Eine weitere Neuerung ist der eigens von Geberit entwickelte Durchlauferhitzer. Dieser stellt nicht nur sicher, dass schnell warmes Wasser zur Verfügung steht, sondern dass die Temperatur über die gesamte Duschdauer konstant bleibt. Dank der integrierten, automatischen Entkalkungsfunktion werden sämtliche wasserführenden Teile von Ablagerungen befreit. Damit sollen die Leistungsfähigkeit des Geräts eweils von Grund auf wiederhergestellt und die Langlebigkeit garantiert werden.

Im 1989 erbauten Vitra Design Museum von Frank Gehry finden in regelmässigen Abständen Ausstellungen über berühmte Designer statt.

W -Keramik. Befestigungsschrauben sind auch für das geübte Auge nirgends zu sehen. W -Deckel und -Sitz aus hochwertigem Kunststoff liegen passgenau auf der Keramik und verfügen über einen Dämpfmechanismus. Dieser verhindert, dass Deckel und Sitz nicht lautstark auf der Keramik aufschlagen. Sitz und Deckel, die von zwei in der Keramik verankerten Fixierbolzen perfekt ausgerichtet werden, können mit einem einzigen Handgriff abgenommen und wieder montiert werden. Dadurch wird die Reinigung der Keramikoberfläche deutlich erleichtert. Auch Geberit One ist mit TurboFlush-Spültechnik ausgerüstet. Das Wasser fliesst beim Spülvorgang seitlich in die Keramik und vollzieht darin eine spiralförmige Bewegung. Dank optimierter Lenkung des Wasserstroms ist die Spülung nicht nur sehr leise, sondern soll auch ausgesprochen gründlich wirken.

Höhenverstellbarkeit des WC Die Montage des W s an der Wand kann von einem Installateur alleine bewerkstelligt werden. Die beiden Bolzen, die am Installationselement hinter der Wand angeschraubt sind, werden in die dafür vorgesehenen Öffnungen im Befestigungselement eingeführt. Durch die beiden Löcher in der Kera-

Das neue Befestigungselement erlaubt ein Verstellen der Montagehöhe. Es gestattet einen Spielraum von vier Zentimetern (+3/-1) in der Montagehöhe, sodass diese auch nach der Installation des Spülkastens noch nachjustiert werden kann.

mik, die der Befestigung von Sitz und Deckel dienen, werden die Bolzen mit einem eigens dafür entwickelten Umlenkgetriebe mit optimierter Kraftübertragung angezogen. Anschliessend werden noch Sitz und Deckel befestigt. Zur Befestigung der Keramik dient ein neu entwickeltes Befestigungselement aus Metall und Kunststoff. Es trägt einerseits die Keramik, gibt den Fixierbolzen für Sitz und Deckel Halt sowie exakte Position und sorgt für eine optimale Wasserzuführung in die W -Schüssel. Andererseits ermöglicht dieses Element eine Montage des W s auf unterschiedlicher Höhe. In Bezug auf das neue Produktekonzept Geberit-One wird man an der ISH noch mehr hören. ■ www.geberit.ch Ausstellung im Vitra Design Museum

Geberit One – die neue Produktegeneration Der Wille, sanitärtechnisches Know-how hinter der Wand mit der Designkompetenz vor der Wand clever zu kombinieren, kulminiert aktuell im neuen Geberit-One-W . Elegant und perfekt proportioniert präsentiert sich die wandhängende Geberit-One-

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Victor Papanek: «The Politics of Design», vom 29. September 2018 bis 10. März 2019

Designer Christoph Behling prägt seit 2007 das Geberit-Markenbild massgeblich mit. Hier im Gespräch mit Kunden.

Vitra Design Museum D-79576 Weil am Rhein Tel. 0049 7621 702 3200 www.design-museum.de

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Kartell by Laufen und Keramik Laufen präsentieren Neuheiten

Eine attraktive Sortimentserweiterung Mit der Kollektion Kartell by Laufen haben Keramik Laufen und Kartell die Welt des Bades auf einen neuen Nenner gebracht. Jetzt präsentiert der Schweizer Badhersteller eine weitere attraktive Sortimentserweiterung.

Die Kollektion integriert neu vier vorkonfektionierte Kombinationen aus Einbau-Waschtischen und Unterbaumöbeln.

Dem Badewannen-Sortiment hat Keramik Laufen ein neues, freistehendes Modell mit integriertem Überlauf hinzugefügt.

■ Seit der Lancierung von Kartell by Laufen ist im Badezimmer viel geschehen. Neue Trends haben von sich reden gemacht, andere sind ohne viel Aufhebens wieder verschwunden. Die visionäre Badgestaltung von Ludovica und Roberto Palomba hat sich jedoch bewährt. Das liegt an den innovativen Werkstoffen und den überraschenden Materialkombinationen sowie am Bestreben, regelmässig Kundenbedürfnisse aufzunehmen und das Sortiment mit entsprechenden Produkten zu ergänzen. Die folgenden Neuheiten sind top aktuell. Die Waschtisch- und Möbelkombination Die Kollektion integriert neu vier vorkonfektionierte Kombinationen aus Einbauwaschtischen und Unterbaumöbeln. Die Waschtische aus Feinfeuerton verfügen über einen Standardablauf und sprechen die kollektionstypische, rechtwinklige Formensprache mit feinen, definierten Kanten und Ecken. Die zugehörigen neuen Unterbaumöbel sind klassisch schlicht gehalten. Ebenfalls neu sind zwei Waschtische aus SaphirKeramik in den Breiten 500 und 600 mm. Beide verfügen über einen Standardablauf. Das bedeutet, dass die Badplaner zwischen den Modellen mit Linienablauf und integrierter Ab- und Überlauffunktion oder mit Standardablauf wählen können. Die spülrandlosen WCs Im Sortiment finden sich jetzt auch je ein spülrandloses Stand-WC sowie eine spülrandlose Stand-WCKombination. Letztere kombiniert einen rechtwinklig-geometrischen Stand-Spülkasten mit der beliebten konischen Form des Kartell-byLaufen-WCs. Dank dem Verzicht auf den Spülrand finden Bakterien und Keime keine Nische, um sich festzusetzen, sie werden einfach vom Wasser weggespült.

Im Sortiment finden sich jetzt auch je ein spülrandloses Stand-WC sowie eine spülrandlose Stand-WC-Kombination. (Bilder: Keramik Laufen)

Die neue Badewanne Dem Badewannen-Sortiment hat Keramik Laufen ein neues, freistehendes Modell mit integriertem Überlauf hinzugefügt. Die elegante, dünnwandige Silhouette der aus Sentec gefertigten Wanne greift die

dünne Form der Waschtische auf. Ihre softe, harmonische Linienführung unterscheidet sich deutlich von der strengen Geometrie der bisherigen Modelle.

Die Sideboards Auch neue Möbel sind im Kartellby-Laufen-Sortiment zu finden. Die Unterbaumöbel, Hochschränke und Seitenelemente ermöglichen, den Raum im Bad optimal zu nutzen und eine perfekte Harmonie zwischen Keramikobjekten und Stauraum zu erzeugen. Besonders erwähnenswert ist das 270 mm schmale Sideboard mit Klapptüre und zwei traditionellen Türen. Geometrische Muster im Badezimmer Ludovica und Roberto Palomba haben neu drei verschiedene geometrische Muster für die bodenstehenden Waschtische kreiert. Die farbigen Folien werden vor dem Emaillieren und Brennen auf die Frontseiten der Waschtische aufgebracht. Alle Accessoires und Einrichtungsgegenstände aus Kunststoff sind jetzt auch in den Farben Puderrosa und Smaragdgrün erhältlich. Zudem sind die Spiegel, Regale und Handtuchhalter ab sofort auch in den Farben Weiss und Schwarz lieferbar. Die passenden Armaturen Nebst der klassischen Ausführung in Chrom sind die Waschtischarmaturen Kartell by Laufen jetzt auch mit einer PVD-Beschichtung in Inox Look, Brushed Anthracite, Gold und Copper erhältlich. Die PVD-Beschichtung (Physical Vapour Deposition) verleiht den Armaturen eine wunderschöne Optik und besondere Widerstandsfähigkeit. Die Variante Inox Look ist ab Lager lieferbar, die anderen Farben sind ab 100 Stück pro Referenz bestellbar. ■ Keramik Laufen AG Tel. 061 765 71 11 www.laufen.ch


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Whirlsystem mit Schönheitseffekt ■ Das «Hydro Silk»-Whirlsystem von Schmidlin macht den Traum von seidenzarter, vitaler Haut wahr. Verantwortlich dafür sind zwei Düsen, aus denen mikrofeine Luftbläschen strömen und die das Badwasser wie Milch erscheinen lassen. Die Luftbläschen sind bis zu 100-mal kleiner als diejenigen von herkömmlichen Whirlsystemen und bleiben deshalb unter der Oberfläche, wo sie das Wasser mit Sauerstoff anreichern. Der Effekt ist dabei so überraschend wie angenehm: Die Poren werden sanft gereinigt und die Haut erhält ein feines, regenerierendes Ganzkörperpeeling. Das System kommt vollständig ohne Zusätze aus und ist vollständig natürlich. Farblichter Optional kann das System mit einem Unterwasser-Scheinwerfer oder mit der Farblicht-Therapie von Schmidlin ergänzt werden, wobei der Scheinwerfer dem Badezimmer einen geheimnisvollen Effekt verleiht und sich die FarblichtTherapie wohltuend auf Körper, Geist und Seele auswirkt. Letztere lässt sich individuell, konstant oder mit automatisch wechselnden Farben einstellen. Die energiesparenden LED-Farblichter können unabhängig vom Whirlsystem in jede Schmidlin-Badewanne eingebaut werden. ■

Wilhelm Schmidlin AG Tel. 041 859 00 60 www.schmidlin.ch

Die Luftbläschen bleiben unter der Oberfläche, wo sie das Wasser mit Sauerstoff anreichern. Das «Hydro Silk»-Whirlsystem sorgt für ein feines Ganzkörperpeeling.

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arwa-twin – puristisches Design überzeugt bis heute ■ Das Armaturenprogramm arwa-twin gehört dank seiner hohen Funktionalität und raffinierten Technik seit 34 Jahren zu den erfolgreichsten seiner Klasse. Reduziert auf das Wesentliche besticht das Bad-Sortiment bis heute durch sein puristisches Design und überzeugt damit bereits zwei Generationen von Hauseigentümern. Seit Neuestem ergänzen ein Waschtischmischer, ein 1-Point-Duschenmischer und eine 1-Point-Showerstation das übersichtliche Angebot. Elegantes für den Waschtisch Der Trend zu zunehmend filigraneren und flacheren Waschtischen wirkt sich auch auf die Beckentiefe aus. Das wiederum kann dazu führen, dass der Abstand zwischen dem Armaturenauslauf und dem Becken geringer ausfällt und der Platz für das Händewaschen unter dem fliessenden Wasser beschränkt wird. Aus diesem Grund ist der neue Waschtischmischer arwatwin drei Zentimeter höher als seine Vorgänger und verfügt

über eine 140 mm grosse Ausladung. Die Armatur ist wahlweise mit oder ohne Eco+ Funktion lieferbar. Bei dieser Funktion befindet sich die Grundstellung des Bedienhebels im Kaltwasserbereich, was sich positiv auf den Energiekonsum auswirkt.

Puristisches für die Dusche Neu ergänzt ein eleganter und schlanker Duschenmischer das Badsortiment von arwa-twin. Montiert wird er mit der sehr kleinen Unterputzeinheit Simibox 1Point. Deren Messingkörper ist in einem kompletten Guss gefertigt und vereint den Auslauf und die Regulierung an einem Ort. Waren bei Wandarmaturen bisher Wasseranschlüsse mit einem Abstand von 120 oder 153 mm nötig, sind diese bei der Simibox 1-Point unter einer kleinen Wandrosette verborgen. Da die Steuerpatrone im Armaturenkörper integriert ist, findet die Mischung von Warm- und Kaltwasser im Armaturenkörper selbst und nicht in der Unterputz-Einheit statt. Der Mischer ist

solo oder in Kombination mit der ebenfalls neuen Showerstation arwa-twin erhältlich. ■

Similor AG Tel. 061 765 73 33 www.similor.ch

In flacheren Waschtischen ist der Abstand zwischen dem Armaturenauslauf und dem Becken geringer, der Platz für das Händewaschen unter dem fliessenden Wasser wird beschränkt. Darum ist der neue Waschtischmischer drei Zentimeter höher als seine Vorgänger und verfügt über eine 140 mm grosse Ausladung. (Bild: Similor)

Kaldewei-Meisterstücke in Singapurs neuem Luxushotel ■ Im Luxushotel «The Capitol Kempinski Hotel Singapore» im Herzen von Singapur gehört neben

glamourös ausgestatteten Gästezimmern und Suiten sowie ausgezeichnetem Service auch Singa-

purs erster Outdoor-Salzwasserpool zu den Highlights. Passend dazu setzt das Hotel bei der Aus-

stattung der Badezimmer auf edelste Materialien und exklusives Design: In 142 Zimmern verspricht die bereits mehrfach für ihre wegweisende Gestaltung ausgezeichnete freistehende Badewanne Kaldewei Meisterstück Centro Duo Oval ein Badeerlebnis auf höchstem Niveau. Das freistehende Wannenmodell aus Stahl-Email von Kaldewei zeichnet sich durch seine ästhetische Formensprache und einzigartigen Materialeigenschaften aus: Sowohl die Badewanne als auch die Verkleidung sind vollständig aus Stahl-Email gefertigt. So entsteht eine durchgängige Materialität, die durch ihre hochwertige Optik ebenso überzeugt wie durch die besondere Langlebigkeit und Pflegeleichtigkeit – eine Kombination, die die hohen Ansprüche von Gästen und Objektverantwortlichen gleichermassen erfüllt. ■ KALDEWEI Schweiz GmbH Tel. 062 205 21 00 www.kaldewei.ch

Die Badewanne Kaldewei Meisterstück Centro Duo Oval ermöglicht ein Badeerlebnis auf höchstem Niveau. (Bild: Kaldewei)


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Agenda | Berufsbildung

Permanente Agenda Anmeldung

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(Bitte informieren Sie sich auch unter www.hk-gebaeudetechnik.ch/agenda. Änderungen vorbehalten.)

Thema/Ort

Datum

www.euroforum.ch/schweizer-planertag www.schweizerplanertag.ch/

14. Schweizer Planertag, Campussaal Brugg-Windisch, Dienstag, 26. Februar 2019

26. Februar 2019

ibW Schule für Gestaltung Graubünden Maienfeld, Tel. 081 403 34 31, www.ibw.ch

Öffentlicher Vortrag, Erne Holzbau: BIM – Von der Planung bis zur Baustelle, Aula ibW Chur, Mittwoch, 6. März 2019, 16.30 Uhr

6. März 2019

suissetec, Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband, www.suissetec.ch

15. suissetec-Spenglertag 2019, Fachtagung für Spengler, Planer, Architekten mit Fachreferaten 6. März 2019 und Ausstellung. Mittwoch, 6. März 2019, 9 – 16 Uhr, Kursaal Bern (alle zwei Jahre)

Hauseigentümerverband (HEV) Aargau, www.hev-aargau.ch

«Energie und Umwelt», morgendliche Veranstaltung des HEV Aargau, Donnerstagmorgen, im Kultur- und Kongresshaus Aarau

7. März 2019

G.stelle Allianz 2SOL, Tel. 044 275 25 10 www.2sol.ch

2SOL-Seminar: System zur emissionsfreien Versorgung von Gebäuden wird vorgestellt. Zielgruppe: Planer, Installateure, Bauherrschaften, Architekten. 15 – 17 Uhr in Schlieren ZH

13. März 2019

www.swissolar.ch › Agenda

17. Nationale Photovoltaik-Tagung, Kursaal Bern, Dienstag + Mittwoch

26.–27. März 2019

Tagungen

Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände KGTV, KGTV: GV mit Workshop, Donnerstag, 8.30 – 14 Uhr, Bern, Welle 7 www.kgtv.ch

4. April 2019

Weishaupt AG, www.weishaupt-ag.ch

16. WIF, Weishaupt-Ing.-Fachzirkel 2019, Mittwoch, 12 – 17 Uhr, Umwelt Arena Spreitenbach

10. April 2019

HSLU Horw, Prüfstelle Gebäudetechnik www.hslu.ch/ige › Prüfstelle Gebäudetechnik

Feierabend-Workshop@IGE für Planer, Installateure und Liegenschafts-Bewirtschafter, Themen: Akustik, Luftqualität in Gebäuden, Sanitär-Technik, thermische Behaglichkeit. Donnerstag, 11. April 2019, 17 – 19 Uhr

11. April 2019

www.tagedersonne.ch

Tage der Sonne 2019

24. Mai bis 2. Juni 2019

Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec), www.suissetec.ch

suissetec: Frühjahrs-Delegiertenversammlung und Kongress, Zug, Freitag, 21. Juni 2019

21. Juni 2019

European Fuel Cell Forum, Tel. 044 586 56 44 forum@efcf.com, www.efcf.com

European Fuel Cell Forum 2019: internationaler Fachkongress. Wissenschaft, Technik und Anwendungen für Brennstoffzellen, im Kultur- und Kongresszentrum Luzern

2.–5. Juli 2019

suissetec, www.suissetec.ch

suissetec-Sanitärtag 2019, Mittwoch, 23. Oktober 2019, Kursaal Bern (alle zwei Jahre)

23. Oktober 2019

Implementation Force AG www.smartenergyparty.ch

Smart Energy Party 2019, Schweizer Netzwerkanlass der Energiebranche, Umwelt Arena Spreitenbach, Donnerstag, 24. Oktober 2019, 17 – 22 Uhr

24. Oktober 2019

Institut für Solartechnik SPF, www.spf.ch

SPF-Symposium: Solarenergie und Wärmepumpen, Mi., 30. Oktober 2019, an der HSR in Rapperswil

30. Oktober 2019

www.proklima.ch www.energie-cluster.ch/kadertag

ProKlima: 14. Kadertag Gebäudetechnik 2019 (KTGT), Kadertag für Fachleute aus der Lüftungs-, Klima- und Gebäudetechnikbranche, Dienstag, 5. November 2019, Trafohalle Baden

5. November 2019

Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände KGTV, KGTV: Herbst-Plenarversammlung, Donnerstag, 9 – 12 Uhr www.kgtv.ch

14. November 2019

Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec), www.suissetec.ch

suissetec: Herbst-Delegiertenversammlung, Zürich, Freitag, 29. November 2019

29. November 2019

www.suissetec.ch

suissetec-Fachtagung Heizung Lüftung Klima 2020

2. April 2020

European Fuel Cell Forum, Tel. 044 586 56 44 forum@efcf.com, www.efcf.com

European Fuel Cell Forum 2020: Brennstoffzellen SOFC & SOE, internat. Fachkongress. Wissen- 30. Juni bis 3. Juli 2020 schaft, Technik und Anwendungen für Brennstoffzellen, im Kultur- und Kongresszentrum Luzern

Verenum, Zürich und Hochschule Luzern – Technik & Architektur, Patronat: BFE www.holzenergie-symposium.ch

16. Holzenergie-Symposium, Tagungsleiter: Prof. Dr. Thomas Nussbaumer, Verenum Zürich und 11. September 2020 Hochschule Luzern – Technik & Architektur, Ort: ETH Zürich, Freitag, 11. September 2020, ganzer Tag (alle zwei Jahre)

Kurse

Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz FWS, Diverse Kurse, vgl. auch HK-GT 1/19, Seite 61 Infos + Anmeldung online: Planen und Dimensionieren von Erdwärmesonden www.fws.ch › Aus- und Weiterbildung Projektablauf, Elektrik, Regeltechnik, Inbetriebnahme, Unterhalt bei Wärmepumpen Akustik bei Wärmepumpen Planung und Berechnung von Sanierungen von Heizanlagen mit Wärmepumpen Praxiskurs Wärmepumpen-System-Modul (WPSM) Planen und Dimensionieren von Erdwärmesonden Projektablauf, Elektrik, Regeltechnik, Inbetriebnahme, Unterhalt bei Wärmepumpen Akustik bei Wärmepumpen Praxiskurs Wärmepumpen-System-Modul (WPSM)

21.8.2019 / Region Bern 4.9.2019 / Windisch (FH) 18.9.2019 / Windisch (FHNW) 25.9.2019 / Region Bern 23.10.2019 / Muttenz 30.10.2019 / St. Gallen (FH) 6.11.2019 / Region Bern 13.11.2019 / Sargans 4.12.2019 / Freiburg (in Deutsch)

QM Fernwärme c/o Verenum, 8006 Zürich Kontakt: Stefan Thalmann Tel. 044 377 70 73, info@qmfernwaerme.ch www.verenum.ch/Weiterbildung_QMFW

Vertiefungskurs 1 – Netzdimensionierung, Zielgruppe: Heizungsingenieure und -planer sowie Unternehmer/Betreiber, die mit der Planung von FW-Netzen konfrontiert sind. Zeit / Ort: Do., 4. April 2019 (10–16.15 Uhr), Olten, Hotel Olten

4. April 2019, Olten, Hotel Olten

Vertiefungskurs 2 – Betriebsoptimierung, Zielgruppe: Heizungsingenieure und -planer sowie Unternehmer/Betreiber, die mit der Planung von FW-Netzen konfrontiert sind. Zeit / Ort: Do., 16. Mai 2019 (10–16.15 Uhr), Olten, Hotel Olten

16. Mai 2019, Olten, Hotel Olten

Basiskurs zur Planung von Fernwärmenetzen, Zielgruppe: Heizungsingenieure und -planer sowie 19. März 2019, Olten, Hotel Olten Unternehmer/Betreiber, die mit der Planung von FW-Netzen konfrontiert sind. Basis: 230-seitiges «Planungshandbuch FW», Zeit / Ort: Di., 19. März 2019 (8.40–17 Uhr), Olten, Hotel Olten

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forum@efcf.com, www.efcf.com

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| HK-Gebäudetechnik 2/19 |

Verenum, Zürich und Hochschule Luzern – Technik & Architektur, Patronat: BFE www.holzenergie-symposium.ch

schaft, Technik und Anwendungen für Brennstoffzellen, im Kultur- und Kongresszentrum Luzern

Agenda | Stellenmarkt 16. Holzenergie-Symposium, Tagungsleiter: Prof. Dr. Thomas Nussbaumer, Verenum Zürich und

Hochschule Luzern – Technik & Architektur, Ort: ETH Zürich, Freitag, 11. September 2020, ganzer Tag (alle zwei Jahre)

11. September 2020

Kurse

Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz FWS, Diverse Kurse, vgl. auch HK-GT 1/19, Seite 61 Planen und Dimensionieren von Erdwärmesonden Infos + Anmeldung online: Projektablauf, Elektrik, Regeltechnik, Inbetriebnahme, Unterhalt bei Wärmepumpen www.fws.ch › Aus- und Weiterbildung Akustik bei Wärmepumpen Planung und Berechnung von Sanierungen von Heizanlagen mit Wärmepumpen Praxiskurs Wärmepumpen-System-Modul (WPSM) Planen und Dimensionieren von Erdwärmesonden Projektablauf, Elektrik, Regeltechnik, Inbetriebnahme, Unterhalt bei Wärmepumpen Akustik bei Wärmepumpen Praxiskurs Wärmepumpen-System-Modul (WPSM) QM Fernwärme c/o Verenum, 8006 Zürich Kontakt: Stefan Thalmann Tel. 044 377 70 73, info@qmfernwaerme.ch www.verenum.ch/Weiterbildung_QMFW

21.8.2019 / Region Bern 4.9.2019 / Windisch (FH) 18.9.2019 / Windisch (FHNW) 25.9.2019 / Region Bern 23.10.2019 / Muttenz 30.10.2019 / St. Gallen (FH) 6.11.2019 / Region Bern 13.11.2019 / Sargans 4.12.2019 / Freiburg (in Deutsch)

Basiskurs zur Planung von Fernwärmenetzen, Zielgruppe: Heizungsingenieure und -planer sowie 19. März 2019, Olten, Hotel Olten Unternehmer/Betreiber, die mit der Planung von FW-Netzen konfrontiert sind. Basis: 230-seitiges «Planungshandbuch FW», Zeit / Ort: Di., 19. März 2019 (8.40–17 Uhr), Olten, Hotel Olten Vertiefungskurs 1 – Netzdimensionierung, Zielgruppe: Heizungsingenieure und -planer sowie Unternehmer/Betreiber, die mit der Planung von FW-Netzen konfrontiert sind. Zeit / Ort: Do., 4. April 2019 (10–16.15 Uhr), Olten, Hotel Olten

4. April 2019, Olten, Hotel Olten

Vertiefungskurs 2 – Betriebsoptimierung, Zielgruppe: Heizungsingenieure und -planer sowie Unternehmer/Betreiber, die mit der Planung von FW-Netzen konfrontiert sind. Zeit / Ort: Do., 16. Mai 2019 (10–16.15 Uhr), Olten, Hotel Olten

16. Mai 2019, Olten, Hotel Olten

www.ish.messefrankfurt.com

ISH 2019 Frankfurt, neu: Montag–Freitag

11.–15. März 2019

ZT Fachmessen AG, www.fachmessen.ch

20. Bauen & Modernisieren, Messe Zürich

5.–8. September 2019

MCH Messe Schweiz (Basel) AG Tel. 058 206 32 04, www.ineltec.ch

Ineltec 2019, Schweizer Messe für intelligente Gebäudetechnologie, Messe Basel, Halle 1

10.–13. September 2019

ZT Fachmessen AG, www.fachmessen.ch,

18. Bau+Energie Messe, BernExpo, www.bau-energie.ch

28. November bis 1. Dezember 2019

www.svk.ch, www.swisscoolingexpo.ch

Swiss Cooling Expo, Freiburg

5. Dezember 2019

www.swissbau.ch

Swissbau 2020, Leitmesse der Bauwirtschaft in der Schweiz, Messe Basel, Dienstag–Samstag

14.–18. Januar 2020

www.mcexpocomfort.it

Mostra Convegno Expocomfort MCE 2020, MCE 2020, Fiera Milano

März 2020

NürnbergMesse GmbH, D-90471 Nürnberg www.chillventa.de

Chillventa 2020, internationale Fachmesse für Kälte, Raumluft, Wärmepumpen. Messezentrum Nürnberg (alle zwei Jahre)

13.–15. Oktober 2020

Messen


Stellenmarkt |

| HK-Gebäudetechnik 2/19 |

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72

| HK-Gebäudetechnik 2/19 |

Stellenmarkt | Verzeichnis

Inserentenverzeichnis Alsoft Informatik AG Beckhoff Automation AG

17 40

Brunner-Anliker AG

13

Citroën (Suisse) SA

7

Gebr. Kemper GmbH + Co. KG

65

Gebrüder Spiegel AG

16

Georg Fischer Rohrleitungssysteme (Schweiz) AG

5

Huggler Energietechnik AG

27

Keramik Laufen AG

59

MCH Messe Schweiz (Basel) AG

14

Mercedes-Benz Schweiz AG Ohnsorg Söhne AG

4 53

Peugeot (Suisse) SA

2

Prolux Solutions AG

19

R. Nussbaum AG

11, 67

S + G Mobile Heizzentrale AG

23

Sauter Building Control Schweiz AG

39

Scartazzini Sanitär Systeme AG

15

STF Schweizerische Techn.

69

Suva Schweiz

21

Techem (Schweiz) AG

23

Thalmann Maschinenbau AG

54

Wärmebau Vertriebs AG

13

Weishaupt AG

29

Stellenmarkt:

70

Beilagen:

REMS GmbH & Co KG


Bezugsquellen | Impressum

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IMPRESSUM HK-Gebäudetechnik 17. Jahrgang, Nr. 2, Februar 2019 (46. Jahrgang HeizungKlima), erscheint monatlich. www.hk-gebaeudetechnik.ch, ISSN 1016-5878 Auflage + Verbreitung (WEMF 2018) Verbreitete Auflage 6553 Ex. Verkaufte Auflage 2050 Ex. Druckauflage 7800 Ex. Herausgeberin AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Tel. 058 200 56 50, Fax 058 200 56 61 Geschäftsführer Publishing: Jürg Weber Geschäftsführer Fachverlage: Thomas Walliser Verlagsleitung: Michael Sprecher Redaktion AZ Fachverlage AG, HK-Gebäudetechnik Neumattstrasse 1, Postfach, CH-5001 Aarau. Peter Warthmann, Chefredaktor, Tel. 058 200 56 15, peter.warthmann@chmedia.ch Manuel Fischer, Redaktor, Tel. 058 200 56 11, manuel.fischer@chmedia.ch Ständige externe Fachredaktoren: David Eppenberger, Bernd Genath, Alan Hawkins, Franz Lenz, Wolfgang Schmid, René Senn, Martin Stadelmann, Martin Stöckli, Andreas Walker, Jürg Wellstein, Andreas Widmer, Daniela Hochradl-Wohlgemuth Redaktioneller Beirat Marco Andreoli, VR-Präsident, CTA AG, Münsingen. Domenico Autuori, Manager of Trainingcentre & Laufen Forum, Keramik Laufen AG und Similor AG, Laufen. Daniel Bader, Leiter Kommunikation, R. Nussbaum AG, Olten. Stephan Muntwyler, Geschäftsführer Gabs AG, Tägerwilen. Richard Osterwalder, Geschäftsleiter Weishaupt AG, Geroldswil, Mitglied GebäudeKlima Schweiz.

Viktor Scharegg, Mitglied Zentralvorstand suissetec. Beat Scherrer, VR-Präsident Scherrer Metec AG, Zürich.

Druck: Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen

Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet.

Kooperation mit folgenden Verbänden: Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec), 8021 Zürich, Tel. 043 244 73 00, www.suissetec.ch GebäudeKlima Schweiz, Verband für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, 4603 Olten, Tel. 062 205 10 66, www.gebaeudeklima-schweiz.ch energie-cluster.ch, www.energie-cluster.ch FWS, Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz, Bern, www.fws.ch Schweizerischer Verband für Wärmekraftkopplung (WKK-Fachverband), www.waermekraftkopplung.ch Schweizerischer Stahl- und Haustechnikhandelsverband SSHV, 4010 Basel, www.sshv.ch Swissolar, www.swissolar.ch GNI Gebäude Netzwerk Initiative, Zürich, www.g-n-i.ch MeGA, Fachverband der Gebäudeautomationsplaner der Schweiz, c/o ADZ, Luzern, www.mega-planer.ch KGTV, Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände, www.kgtv.ch KNX Swiss, www.knx.ch VDSS, Verein dipl. Spenglermeister Schweiz, www.vdss.ch

Redaktionelle Beiträge Produkte-Hinweise werden kostenlos abgedruckt, Auswahl erfolgt durch die Redaktion. Bezahlte Beiträge werden mit «Publireportage» oder «Anzeige» gekennzeichnet. Leitung Werbemarkt: Stefan Wyser, Tel. 058 200 56 18 Anzeigenleitung/Kundenberatung Stefan Wyser, Tel. 058 200 56 18, stefan.wyser@chmedia.ch Corinne Dätwiler, Tel. 058 200 56 16, Fax 058 200 56 61, corinne.daetwiler@chmedia.ch Anzeigentarif unter www.hk-gebaeudetechnik.ch Weitere Informationen unter azwerbung.ch/print/fachzeitschriften/hk-gebaudetechnik/ Aboverwaltung, Abonnemente Tel. 058 200 56 50, abo@hk-gebaeudetechnik.ch Preis Jahres-Abonnement: Fr. 138.– (inkl. MwSt.) Abo-Bestellung: www.fachtitel.ch Layout/Produktion: Pia Zimmermann

Ein Produkt der CEO: Axel Wüstmann www.chmedia.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB, AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG, FixxPunkt AG, Belcom AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, Dietschi AG, TrisComMedia AG, Radio 32 AG, AZ Vertriebs AG, Zofinger Tagblatt AG



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