hoch3magazin winter 2017 18

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52E E4:I6;L6Dͻ KREUZ IST NICHT IMMER WEISS. BEI UNS IST ES AUS PUREM GOLD. Ob Sie das Schweizerkreuz aus purem Gold mit nach Hause nehmen möchten, sich für ein Meisterwerk aus unserer Uhrenkollektion oder ein edles Degussa Schmuckstück entscheiden, oder ob Sie ganz einfach eine nüchterne Wertanlage wie unsere Edelmetallbarren suchen – in unseren Ladengeschäften in Zürich und Genf haben wir alles für Sammler und Anleger vorrätig. Gerne können Sie Ihre Schätze auch gleich in Ihrem persönlichen Schrankfach bei uns lagern. Weitere Informationen und unser gesamtes Sortiment finden Sie auch online unter

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Z ü r i c h

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G e n f

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F r a n k f u r t

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M a d r i d

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S i n g a p u r

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L o n d o n


Zu dieser Ausgabe

Inhalt Zeitreise durch Chur Thurbünden – willkommen in Unterengadin

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Print und Online

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Sie halten die neue Ausgabe des hoch3magazin in den Händen, das bereits seit 2009 zweimal jährlich erscheint. Das Ziel ist noch immer das gleiche: Es soll Gästen und Einheimischen Tipps und Informationen aus Graubünden geben. Mit kurzen und prägnanten Geschichten und mit einer kräftigen Bildsprache soll das Magazin Emotionen wecken, «gluschtig» auf Graubünden machen. Wir sind überzeugt, dass ein Print-Erzeugnis genau hier dem Bildschirm klar überlegen ist. Die Haptik animiert zum entspannten Lesen; die emotionale Ansprache eines fachlich sauber gefertigten Druckerzeugnisses fördert das genussvolle Blättern und Stöbern. «Entschleunigung» ist das Stichwort. Lehnen Sie sich zurück und lesen Sie in dieser Ausgabe unter anderem von einer interessanten Stadtführung durch

Chur, vom «reizendsten Dorf auf Erden», vom Wasser in Davos, von Thurgauern im Unterengadin, von Laaxern im Iran, von sportlichen Talenten. . . Das hoch3magazin gibt es seit Sommer 2017 auch als Online-Ausgabe. 1:1 – perfekt fürs Internet aufbearbeitet. Im Gegensatz zur Printausgabe erhalten Sie hier das ganze Jahr hindurch informative Neuigkeiten und Tipps aus dem Kanton Graubünden. Das hoch3magazin bleibt also eine ganze Saison lang aktuell und nutzt so die Vorteile einer modernen Online-Ausgabe. Schauen Sie auch ab und zu unter www.hoch3magazin.ch nach. Sie werden sicher wieder einige News und neue Tipps für Ihren Aufenthalt in Graubünden finden.

Verteiler Das hoch3magazin wird hauptsächlich in der Ferienregion Graubünden verteilt und liegt kostenlos in Hotels und Residenzen aller Kategorien, beliebten Restaurants und Cafés, Tourismusbüros, RhB-Bahnhöfen und Bergbahnen, Trend-Locations, Businessstandorten, Arztpraxen, Coiffeursalons, Boutiquen und Museen auf.

Rechtlicher Hinweis Die vorliegende Ausgabe ist sorgfältig erarbeitet worden. Publikationen von Veranstaltern und touristischen Organisationen (Kleindruck) erfolgen nach Einsendungen an den Verlag, Medienmitteilungen sowie Recherchen im Internet. Die Veröffentlichung sämtlicher Daten, Preise, Angaben zu Wanderungen, Biketouren oder dgl. erfolgt ausdrücklich ohne Gewähr. Nachdruck oder Verwendung im Internet, auch auszugsweise, ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet. Sämtliche Fotos sind urheberrechtlich geschützt.

Laax goes to Iran

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Spontane Reise

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Das besondere Licht

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Parklandschaften

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Davoser Eis

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Sportliche Talente aus der Surselva

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Biathlon total in Lenzerheide

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Wettbewerb

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Powderalarm

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Typisch Graubünda

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Wasser, das lostbare Gut

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Scuol ist der Mittelpunkt der Welt

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Herausgeber, Verlag und Redaktion, Gestaltung und Produktion HOCHDREI GmbH Werbung, Printdesign, Verlag Am Kurpark 3 CH-7270 Davos Platz Telefon +41 (0)81 420 60 70 info@hochdrei.ch www.hochdrei.ch Anzeigen print-ad kretz gmbh Tramstrasse 11 CH-8708 Männedorf Telefon +41 (0)44 924 20 70

AN ZE IG E

Korrektorat Brigitte Ackermann, CH-7304 Maienfeld Auflage Das hoch3magazin erscheint zweimal jährlich. Auflage: 60 000 Expl. Abonnemente Jahresabonnement CHF 20.00 Einzelnummer CHF 12.00 (inkl. Porto)

In der Region Zürichsee, in der Stadt Zürich mit Agglomeration, im Grossraum Spreitenbach, Brugg, Baden und in den beiden Autobahnraststätten Heidiland und Glarnerland liegt das hoch3magazin ebenfalls auf. Private Haushalte in ausgesuchten Gemeinden werden mittels Postwurf bedient.

Druck AVD Goldach AG

Das hoch3magazin online: www.hoch3magazin.ch

Ich wünsche Ihnen einen schönen Winter. Peter Kuratle – Herausgeber hoch3magazin

Titelbild

© Savognin Tourismus im Surses Nachlieferung / Magazinbestellung Nachlieferungen oder Neulieferungen der aktuellen Nummer sind kostenlos. info@hochdrei.ch

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Die Stadtführerin Imelda Grisch (2. v. l.) vermag ihre Zuhörer und Zuhörerinnen zu fesseln.

Geschichte und Kultur

Zeitreise durch Chur

Nach einer kurzen geschichtlichen Einführung folgt ein Spaziergang über die neu gestaltete Bahnhofstrasse zum Postplatz. Dort erklärt sie die Baustile des ehemaligen Postgebäudes und der Kantonalbank. Von da aus sehen wir auch die Villa Planta und den Neubau des Kunsthauses. Weiter geht es zum Kantonsgerichtsgebäude und in den angrenzenden Fontanapark. Im Fontanapark – wo früher die Drogenszene hauste – finden wir heute eine gepflegte Gartenanlage mit wunderschönen Blumenbeeten, eine alte Brunnengrotte, alte Baumbestände, Kunstwerke wie die goldene Baumkrone, der kreisrunde Kunstrasen und natürlich das Fontana-Denkmal. Am ehemaligen Nikolaikloster und am Kornplatz vorbei geht es durch die Obere Gasse an den Ochsenplatz zum Zuckerbäcker. Den Gästen wird Birnbrot und Churer Röteli zum Probieren angeboten. Unsere Gäste aus dem Ausland wundern sich über dieses Getränk. Die Geschichte dazu gabs natürlich wieder von Imelda Grisch zu hören. Eine Art Liebestrunk soll es sein!

Chur mit einer Stadtführung zu entdecken ist ein besonderes Erlebnis.

Wenn Sie glauben, eine Stadtführung sei eintönig, uninteressant und langweilig, dann liegen Sie in Chur komplett falsch. Tauchen Sie ein in ein unbekanntes Chur und lassen Sie sich überraschen.

Text und Fotos (©): Seraina Roth

Es ist ein sommerlicher Mittwochnachmittag. Mehrere Personen warten geduldig in der Bahnhofunterführung Chur auf die Stadtführung. Pünktlich erscheint Imelda Grisch, die Stadtführerin. Ein strahlendes Lächeln – freundlich werden die Personen begrüsst, durchgezählt und los gehts. An diesem Nachmittag nimmt gut ein Dutzend Personen an der öffentlichen Führung teil. Darunter Gäste aus Holland und Deutschland aber auch Einheimische. «Diese Mischung ist keine Seltenheit», verrät Imelda Grisch. «Solche Führungen mache ich sehr gerne, denn die Leute sind interessiert und neugierig». Verständlich – die Gäste merken schnell, dass Imelda Grisch in die Führungen viel Herzblut steckt und ein fundiertes Wissen über die Kantonshauptstadt Graubündens mitbringt.

Darf bei einem Stadtrundgang nicht fehlen: Die Kathedrale.


Beim Obertor sind noch alte Türangeln sichtbar. Imelda Grisch erklärt, dass früher beim Eindunkeln das Tor geschlossen wurde. Wenn jemand also zu später Stunde noch in die Stadt wollte, bekam er Torschlusspanik! Nach dem Obertor hinaus wir die Strasse. An der Plessur geniessen wir eine prima Aussicht auf das Aroser Weisshorn, den Churer Hausberg Brambrüesch, die Fassaden der schön erhaltenen Altstadthäuser. Besonders Gleise der Arosabahn mitten auf der Strasse erstaunt die auswärtigen Gäste. Bald stehen wir auf dem wohl bekanntesten Platz der Stadt – auf dem Arcasplatz. Was sind denn das für drei «gfürchige» Gesichter, die den Brunnen auf dem Platz zieren? Natürlich kennt Imelda Grisch auch hier die Geschichte dazu: Es sind drei verstorbene Churer Bürger die als «Scalära-Geister» umherirren und zu ehrlichem Tun mahnen. Über die Hofstrasse spazieren wir Richtung Kathedrale. Oberhalb des Hotel Marsöl überrascht die Sicht auf die Stadt. Wir sehen den Sennhof, wo seit 200 Jahren Verbrecher ihre Busse tun, den Churer Hausberg Calanda, wo Wölfe und Steinböcke wohnen, die Regulakirche, das Rathaus und die Rebhänge, wo der Churer Schiller gedeiht. Imelda Grisch zeigt auch, wo Messer und Stichel aus Feuerstein gefunden wurden. Diese Siedlungsspuren sind mit weiteren Funden auf dem Stadtgebiet Beweise, dass auf dem Stadtgebiet von Chur bereits 11 000 vor Christus Menschen lebten. Somit gilt Chur als die Schweizer Stadt mit der längsten ununterbrochenen Siedlungsgeschichte.

Schlösser, Kirchen und die Kathedrale Unterhalb der Kantonsschule tauchen wir richtig in die Kirchengeschichte der Stadt ein. Zuerst sehen wir in der St. Luzi-Kirche die vom ursprünglichen karolingischen Bau stammende Ringkrypta und Gruftkammer – einzigartig in der Schweiz. In Chur liegt auch das wohl bedeutendste Baudenkmal des frühen Christentums nördlich der Alpen. Unter dem Pausenplatz der Kantonsschule entdeckte man die Überreste der St. Stephanskirche. Bereits im 5. Jahrhundert wurde diese Kirche erbaut und diente als Grabkirche der Churer Bischöfe. Bei der Gedenktafel von Giachen Caspar Muoth, dem Dichterfürsten der Surselva, zitiert die Stadtführerin ein romanisches Gedicht. Bei dieser Gelegenheit erläutert sie, wie das Rätoromanisch und die fünf unterschiedlichen Schrift-Idiome entstanden sind. Am bischöflichen Schloss vorbei geht es zur Kathedrale. Natürlich darf diese nicht fehlen. Der spätromanische Bau lockt täglich viele Besucher an und zieht sie in ihren Bann. Bei der langen Geschichte von Chur erstaunt es wohl niemanden, dass auch die Kathedrale verschiedene Vorgängerbauten hatte. Die heutige Kathedrale wurde zwischen 1154 und 1270 erbaut und ist Marias Himmelfahrt geweiht. Wir bewundern die romanischen Kapitelle, die karolingischen Chorschranken aus Marmor und den Hauptaltar, der aus der Zeit stammt, als Kolumbus Amerika entdeckte. Mit seinen 153 geschnitzten Figuren auf der Vorder- und Rückseite ist er der figurenreichste Altar in der Schweiz. Dann zeigt uns Imelda Grisch Seltsames: Murmeltiere, Schnecken und maurische Hufeisenbögen mit islamischem Einfluss in den Seitenschiffen und schliesslich den Ort, wo der rätische Freiheitsheld Jörg Jenatsch seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Durch den Torturm gelangen wir über die lange Treppe wieder in die Altstadt. Ein Abstecher ins Bärenloch gehört natürlich dazu. Woher der Name dieses mittelalterlichen, eng verbauten Hofs stammt, ist ungewiss. Jedenfalls Bären wurden hier nie gehalten. Wir stehen nun auf dem Martinsplatz, direkt vor der Martinskirche. Das eigentliche Wahrzeichen der Churer Altstadt wurde als romanische Kirche im 8. Jahrhundert gebaut. Beim grossen Stadtbrand von 1464 wurde sie weitgehend zerstört. 27 Jahre später war der Wiederaufbau im Stil der Spätgotik vollendet. Wenige Jahre danach, man schrieb das Jahr 1523, wurde die Kirche zum Ausgangspunkt der Reformation in Chur. Was für ein Glück: Gerade bei unserem Besuch der Kirche liessen Sonnenstrahlen die wunderbaren Glasfenster des Bündner Künstlers Augusto Giacometti erstrahlen. Die Führung endet in der Rathaushalle, dem früheren Kaufhaus von Chur. Einige Gäste bekunden ihre Begeisterung durch grosses Lob für Imelda Grisch und das Versprechen, dass sie Chur garantiert wieder einmal besuchen werden! n

Themen- und Stadtführungen in Chur Die älteste Stadt der Schweiz und bedeutende Bischofsstadt hat eine Menge zu erzählen. Jahrhunderte haben den Transitort geprägt und Spuren hinterlassen. Tauchen Sie ein und erleben Sie Chur und seine Nachbargemeinden auf vielfältige Art und Weise. Am persönlichsten schaffen Sie dies natürlich mit den Stadtführerinnen und Stadtführern. Am individuellsten mit dem Audio-Guide und am spezifischsten mit den Experten der Spezialführungen zu den Themen Wasser, der Kathedrale Chur, dem Schloss Haldenstein und vielem mehr. Übrigens: Stadtführungen sind im Winter besonders reizvoll. www.churtourismus.ch FoodTrail Chur – genussvolle Schnitzeljagd In der Alpenstadt gibt es einen neuen Leckerbissen – den FoodTrail. Durch das Lösen eines Rätsels kommen Sie zu einer Genuss-Station. Hier werden Sie mit einer Köstlichkeit belohnt und erhalten das nächste Rätsel. Sechsmal können Sie naschen und geniessen und erfahren nebenbei noch etwas zur Geschichte Churs. Ein kulinarischer Spass für Familie, Freunde und Firma. Dauer ca. 3 Stunden. Der FoodTrail ist ganzjährig buchbar und auch im Winter ein tolles Erlebnis. www.churtourismus.ch

Winterspass in Chur Skifahren und Snowboarden auf Brambrüesch Direkt vom Stadtzentrum aus fährt die moderne Pendelbahn bis hinauf zum Känzeli. Von dort fährt eine Sesselbahn auf Brambrüesch. Mit einem Skilift und Sessellift erreicht man den höchsten Punkt auf 2200 m ü. M. 20 Kilometer Naturschneepisten bieten überraschend vielfältige Möglichkeiten in allen Schwierigkeitsgraden. Die

rote Tschu-Tschu-Bahn, welche die Bergstation mit dem Skilift verbindet, begeistert nicht nur die kleinen Gäste. Auch an gut besuchten Wochenenden gibt es auf den Pisten genug Platz. Äusserst eindrücklich sind die Tiefblicke und das Bergpanorama, welche sich von Brambrüesch aus eröffnen. Der Kinderlift befindet sich direkt an der Talstation des Skilifts und in unmittelbarer Nähe zweier Bergrestaurants. Er verläuft in flachem Gelände und ist ideal für die ersten Versuche auf dem Ski / Snowboard für Kinder und Anfänger. www.dreibuendenstein.ch

Schneeschuhwanderung

Crossblade-Erlebnis in der Schneeschuh-Arena Dreibündenstein Die Schneeschuh-Arena Dreibündenstein verbindet die drei Regionen Chur, Lenzerheide und Viamala und die drei Wintersportgebiete Brambrüesch, Pradaschier und Feldis. Sieben signalisierte Touren ermöglichen ein grenzenloses Schneeschuh-Erlebnis zwischen den drei Gebieten. Bereits vor 2 Jahren wurde die flexible Schneeschuh-Miete eingeführt (Miete der Schneeschuh-Ausrüstung an einem Ort / Rückgabe an einem anderen Ort). Auf die Wintersaison 2017/18 hin erwartet die Gäste zusätzlich ein neues Angebot. Die AIS-Sportschule Brambrüesch vermietet erstmalig nebst klassischen Schneeschuhen auch Crossblades. Mit Crossblades kann man wie mit Schneeschuhen bequem im Tiefschnee aufsteigen, hat aber dann den Vorteil, dass man – auf der Piste, im Pulverschnee oder Firn – auch abfahren kann. Die Crossblades sind auch sessel- und skilifttauglich. Dadurch wird das Schneeschuh-Erlebnis am Dreibündenstein noch komfortabler. Das Gelände rund um die Gebiete Brambrüesch, Pradaschier und Feldis ist geradezu ideal geeignet für Crossblade-Touren. www.ais-sportschule.ch

Wortspielereien aus Papier Imelda Grisch unternimmt nicht nur Stadtführungen in Chur und Reiseleitungen in der Schweiz, sie macht auch Papierkunst der besonderen Art. Seit über 30 Jahren widmet sie sich diesem Handwerk. Text und Foto (©): Seraina Roth In den Anfängen fertigte Imelda Grisch traditionelle, symmetrische Scherenschnitte aus schwarzem Papier. Später faszinierten sie Bäume, Spiralen, abstrakte Formen und Farben. Im Gespräch verrät mir Imelda Grisch: «Ich bin nicht wie andere Künstler, die man aufgrund von ihrem Stil sofort

erkennen kann.» Ihr Stil hat sich in den vielen Jahren laufend verändert und weiterentwickelt. Die heutigen Papierbilder kommen alles andere als traditionell daher. Aus feinsten Papierstreifen bildet sie Buchstaben, Wörter und Sätze, die ein Gesamtbild ergeben. Meist ein quadratischer Blocksatz, wenig dezente Verzierungen in Form von Herzen oder Blüten. Ein Besuch in ihrem Atelier macht deutlich: diese Art von Freizeitbeschäftigung ist nichts für ungeduldige oder zappelige Menschen. Stundenlange Sisyphusarbeit! Bevor die Arbeit mit Cutter und Leim beginnt, fertigt Imelda Grisch präzise Skizzen auf Millimeterpapier. Danach formt sie aus den feinen Papierstreifen jeden einzelnen Buchstaben, diese werden mit einem Hauch Leim auf den Träger platziert und sorgfältig angedrückt. In Grischs aktuellen Werken spürt man ihre Begeisterung für die Stadt Chur, zu Graubünden und dessen Sprache. Imelda Grisch sagt: «Ich habe in meinem Leben das Privileg, immer das zu tun, was mir Spass und Freude bereitet.» Dies spürt und sieht man bei Imelda Grisch zu Besuch deutlich. Ihre Werke zieren zahlreiche Wände im Haus und lassen einen in eine andere Welt eintauchen. www.imeldagrisch.ch n

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Thurbünden – willkommen im Unterengadin 6

Eine Gasse in Scuol mit schönen Engadinerhäusern.

Foto: © Graubünden Ferien, Andrea Badrutt, Chur

Wenn in der Woche 5 im Kanton Thurgau die Winterferien anfangen, zieht es den stellvertretenden Direktor des Schweizerischen Bauernverbandes (SBV) Urs Schneider und die Thurgauer Regierungsrätin und gebürtige Bündnerin Cornelia Komposch ins Unterengadin. Dort wurde vor zehn Jahren der Thurgauer-Apéro auf Motta Naluns ins Leben gerufen.

Die Tourismusorganisation Die Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair AG (TESSVM) ist die touristische MarketingOrganisation für das Unterengadin, Samnaun und Val Müstair. Die TESSVM fördert primär national sowie international die Nachfrage nach touristischen Angeboten und Leistungen. Vor Ort ist die TESSVM zusammen mit allen Akteuren für die Angebotsentwicklung und Gästebetreuung in fünf politischen Gemeinden mit über 20 Ferienorten zuständig. Die Organisation mit Hauptsitz in Scuol lanciert und koordiniert gemeinsame Projekte mit regionalen Partnern und Leistungsträgern und stellt die Abstimmung mit Graubünden Ferien und Schweiz Tourismus sicher. Das Unternehmen mit einem Budget von ca. CHF 5 Mio. beschäftigt rund 35 Mitarbeitende in Voll- und Teilzeit, davon 3 Praktikanten und 4 Lehrlinge.

Text: Claudia Vieli Oertle Mehr aus Jux schrieb Urs Schneider im Winter 2007 einen Leserbrief in der Thurgauer Zeitung. «Thurbünden» nannte er das Phänomen, wenn in der Winterferienwoche gefühlt der «halbe Thurgau» ins Bündnerland reist. Viele Thurgauerinnen und Thurgauer sind jedes Jahr im Unterengadin auf den Pisten anzutreffen. Da begegnen sich Thurgauer Politiker bei einem informellen Gipfelgespräch. Nachbarn, Bekannte und befreundete Familien nehmen sich die Zeit für einen gemütlichen Jassabend, andere entspannen sich im Wellnessbad Bogn Engadina und geniessen die Erholung. Die Kinder schliessen neue Freundschaften und lernen auch einheimische Kinder kennen. Man unterhält sich über Gott und die Welt oder fragt sich, warum die eine oder andere Familie nicht mehr anzutreffen ist. «Haben sie neue Skianzüge gekauft und wir erkennen sie nicht mehr? Oder haben sie eine andere Ferienwoche gebucht,

weil die Kinder nicht mehr schulpflichtig sind?» Wenn die nächste Generation mit dem Nachwuchs zur Thurgauer-Fraktion stösst, freuen sich alle über die neuen Gesichter und Gesprächspartner. «Das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Fremde ist gross, man ist wie eine grosse Familie», verrät Urs Schneider.

Zweites Zuhause Seit 1995 verbringt Urs Schneider mit seiner Familie die Winterferien im Engadin. Da kennen sie, obwohl sie Unterländer sind, schon einige Einheimische und geniessen den Kontakt. Als Landwirt hatte er auch im Sommer schon früher Kontakt ins Engadin. Zwischen dem Kanton Thurgau und dem Kanton Graubünden besteht im Zusammenhang mit der Viehaufzucht eine enge Verbindung.


Tipps aus dem Unterengadin Eisweg Engadin, Sur En 23. Dezember 2017 bis 15. März 2018, Sonntag von 10 bis 17 Uhr, Montag bis Samstag von 13 bis 17 Uhr, Donnerstag und Freitag zusätzlich auch von 19 bis 21 Uhr Der 3 Kilometer lange Rundkurs führt Sie durch eine märchenhafte Winterlandschaft von Sur En dem Inn und dem Skulpturenweg entlang. Die Ausrüstung kann vor Ort gemietet werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Freitags fährt um 19 Uhr ein Gratis-Shuttlebus ab Scuol (Haltestelle Hotel Belvédère). Anmeldung für den Bus bis 17 Uhr: Telefon: +41 (0)81 860 09 09, +41 (0)81 79 611 11 47. www.eisweg-engadin.ch

Herzlich willkommen im Unterengadin: Die Thurgauer Feriengäste beim Apéro.

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Foto: © Mario Curti

16. Internationaler Silvretta Schüler-Cup 13. bis 15. April 2018 Der Silvretta Schüler-Cup auf der Alp Trida ist seit Jahren ein Fixpunkt in der Agenda des europäischen Skinachwuchses. Es werden auch in diesem Jahr über 700 Schüler aus rund 18 Nationen erwartet. Das Programm des Schü-

Foto: © Dominik Täuber

ler Cups startet mit dem Ski- und Snowboardcross mit Einzelstarts am Freitagvormittag. Am Samstag findet dann der Riesenslalom für die Kategorien U12 und jünger statt. www.samnaun.ch Formations-Europameisterschaften 20. bis 22. April 2018 Erneut werden die Europameisterschaften im Formationsfahren in Samnaun ausgetragen. Perfekte Koordination, präzise Schwünge, bestes Zeit- und Raumgefühl sowie Teamspirit werden von einer internationalen Jury bewertet. www.samnaun.ch Neue 6er-Sesselbahn Palinkopf Da die Pisten rund um den Palinkopf sehr beliebt sind und in den letzten 20 Jahren rund 12 Millionen Fahrten gemacht wurden, wurde der Lift in diesem Sommer zu einer 6er-Sesselbahn aufgerüstet. www.samnaun.ch

Top Acts in Samnaun Max Giesinger am Top of the Mountain Easter Concert 1. April 2018 Max Giesinger, der talentierte Singer und Songwriter aus Deutschland, wird seine Zuhörer am Ostersonntag zum Mitsingen und Mittanzen bewegen. www.samnaun.ch

sident Bergbahnen Scuol), Nina Padrun (Vize-Landfrau des Jahres 2016), Urs Schneider (ehemaliger Kantonsrat Thurgau, stellvertretender Direktor des Schweizerischen Bauernverbandes), Marco Ritzmann (Bogn Engiadina Scuol), Angela Stocker (Thurgauer Apfelkönigin), Ernst Möhl (Mosterei Möhl AG), Niculin Meyer (Tourismusdirektor a. i. Scuol Samnaun Val Müstair), Dr. Christoph Tobler (Präsident Thurgau Tourismus), Seraina Bickel (Präsidentin IG Engadin Scuol), Christian Fanzun (Gemeindepräsident Scuol), Cornelia Komposch (Regierungsrätin Thurgau), Egon Scheiwiller (Direktor Bergbahnen Scuol).

2003 nutzte die Familie Schneider die Gelegenheit, eine Ferienwohnung zu erwerben, seither verbringen sie öfters einige Tage im Engadin und geniessen Wanderungen in der Region, Ausflüge oder im Winter die Tage auf der Piste. «Die Thurgauer Skiferienwoche ist uns sakrosankt». Dank seinem Leserbrief entstand der Thurgauer-Apéro auf Motta Naluns, zudem die Tourismusdestination, die Thurgauer Feriengäste seither jährlich einlädt und sich jeweils rund 200 bis 300 Gäste treffen. «Ich organisiere jedes Jahr eine Thurgauer Persönlichkeit für ein Grusswort», so der Initiant des Thurgauer-Apéros. Den Austausch mit Exponenten der regionalen Behörden, Tourismus und Bergbahnen seien spannend und bereichernd, so Schneider. Er spüre besonders die Wertschätzung, welche die Gastgeber den Gästen entgegenbringe – eine nachhaltige Verbindung.

Foto: © Dominik Täuber

Eine echte Thurbündnerin Erst seit drei Jahren verbringt die Thurgauer Regierungsrätin Cornelia Komposch ihre Winterferien oder ein paar Herbsttage im Unterengadin. In Chur aufgewachsen, hatte sie einst ein Praktikum ihrer Pflegefach-Ausbildung im Spital Samedan absolviert. So wuchs ihr das Engadin ans Herz und sie möchte dort noch viel entdecken, verrät sie. Komposch schätzt die Ähnlichkeit der Thurgauer und Bündner, «in beiden Kantonen leben Menschen, die naturverbunden und unabhängig sind. Der Tourismus – am Bodensee und in den Bergen – hat einen grossen Stellenwert». Als Grenzkantone haben sie ähnliche Herausforderungen zu bewältigen, vielleicht mitunter ein Grund, weshalb sich die Thurgauer in Graubünden so wohlfühlen.Das Treffen der Thurgauerinnen und Thurgauer sei für sie immer ein bereicherndes Erlebnis, Cornelia Komposch ❯

Helene Fischer am Top of the Mountain Konzert 30. April 2018 Superstar Helene Fischer schliesst die vorangegangene Wintersaison – und das gebührend. Seit zehn Jahren ist die Sängerin nonstop in den deutschen Charts vertreten. www.samnaun.ch

Foto: © Kristian Schuller

Die Gastgeber und Referenten des 10. Thurgauer-Apéros von links: Urs Wohler (ehem. Tourismusdirektor Scuol Samnaun Val Müstair), Andri Lansel (Verwaltungsratsprä-

Bastille am 30. Int. Frühlings-Schneefest 22. April 2018 Am 30. lnt. Frühlings-Schneefest auf der Alp Trida tritt in diesem Jahr die britische Band Bastille auf. Mit ihren Hits «Pompeii» oder «Things we lost in the fire» wird Bastille die Zuschauer begeistern. Das Open Air-Konzert von Bastille findet um 13 Uhr auf der Alp Trida statt. Der Eintritt ist im Skipass inbegriffen. Fussgänger erreichen das Festgelände bequem mit den Seilbahnen. www.samnaun.ch



hoch3magazin-Tipp Spurensuchen im Schnee, Scuol 2. Februar bis 2. März 2018, jeweils freitags von 9.30 bis 12 Uhr. Zusammen mit einer Umweltnaturwissenschaftlerin und Jägerin werden die verschiedenen Spuren im Schnee gedeutet und die Teilnehmer erfahren viel Wissenswertes über das Wild im Winter. Treffpunkt: Scuol, Gäste-Info. Dauer: 9.30 bis ca. 12 Uhr. Teilnehmerzahl beschränkt. Anmeldung bis Donnerstag 17 Uhr bei der Gäste-Info Scuol, Tel. 081 861 88 00. www.scuol.ch

Langlaufen im Val Müstair Kaum ein Tal, das sich so ideal für den Langlaufsport eignet, wie das Val Müstair. Die durchwegs mittelschweren Langlaufstrecken in der herrlichen Landschaft präsentieren sich vielseitig. Das Langlaufcenter «Center da passlung» mit Bistro und Sonnenterrasse in Fuldera bietet einen Langlaufshop, einen Wachsservice, Verleihstation und Langlaufunterricht. https://val-muestair.engadin.com Panoramaloipe Lü Die Loipe auf der Sonnenterrasse von Lü bietet einen einzigartigen Blick aufs Ortler Massiv. Technik:

Skating, klassisch

Streckenlänge: 3 km Die Scuoler Bergbahn Motta Naluns erschliesst ein weitläufiges Skigebiet mit 70 Pistenkilometern.

Foto: © Andrea Badrutt, Chur

Höhe:

ca. 1920 m ü. M.

Aufstieg:

558 m

Abstieg: 215 m

Tour de Ski Loipe, Tschierv Hier misst sich an der Tour de Ski die Weltelite. Die Sprintstrecke ist sowohl für Einsteiger sowie Fortgeschrittene geeignet. Technik:

Skating, klassisch

Streckenlänge: 0,7 km Höhe:

ca. 1700 m ü. M.

Aufstieg:

19 m

Abstieg: 19 m

Talloipe Val Müstair Die Talloipe führt von Valchava und steigt entlang des Rombachs angenehm durch Wälder und offenes Gelände bis nach Tschierv. Technik:

Skating, klassisch

Streckenlänge: 17,4 km Höhe:

ca. 1410 bis 1750 m ü. M.

Aufstieg:

60 m

Abstieg:

60 m

Skigebiet Minschuns, Val Müstair Das Skigebiet Minschuns bei Tschierv im Val Müstair gehört mit seinen 4 Skiliften und 25 Pistenkilometern sicher nicht zu den grossen Skigebieten im Kanton Graubünden. Das Skigebiet Minschuns punktet mit ganz anderen Vorteilen. Hier gibt es keine Wartezeiten, die Pisten sind gepflegt und abwechslungsreich und besonders Familien fühlen sich hier wohl. Die Lifte führen hinauf bis 2700 m ü. M. und das Panorama auf die umliegenden 3000er ist grossartig. Auch einen Funpark besitzt das Skigebiet, und Freerider und Skitourengeher kommen voll auf ihre Kosten. www.minschuns.ch Nach dem Wintersport direkt ins Bogn Engiadina Scuol.

Foto: © Graubünden Ferien, Andrea Badrutt, Chur

Kloster St. Johann, Müstair

schätzt die Gastgeber-Qualitäten der Ferienregion im Unterengadin. «Ich finde die Informationen über das Skigebiet und zu Neuerungen sehr hilfreich und regionale Themen und Entwicklungen interessieren mich. Hier spüre ich, dass man ein gern gesehener Gast ist», an diesem Apéro werde dieses Commitment tatsächlich gelebt, so die Thurgauer Regierungsrätin.

10 Jahre Thurgauer-Apéro auf Motta Naluns Das Zusammenkommen ist jedes Jahr ein Höhepunkt, am 2. Februar 2017 fand der Anlass bereits zum zehnten Mal statt. Unter den Gästen waren unter anderem der Thurgauer Apfel-Unternehmer Ernst Möhl und die Thurgauer Apfelkönigin 2016 /17, Angela Stocker, wie auch Christoph Tobler, Präsident von Thurgau Tourismus. Die Gäste lassen sich die Einladung nicht entgehen und geniessen die Gastfreundschaft der Unterengadiner und ein unge-

zwungenes Zusammensein mit bekannten und weniger bekannten Gesichtern.

Was Gäste schätzen Das abwechslungsreiche Skigebiet von Scuol ist für viele ein Grund mehr, hier die Ferien zu verbringen. Auch die verschiedenen Winterwandermöglichkeiten, die kulturellen Anlässe in der Region sowie die ausgezeichnete Gastronomie sind zu erwähnen. «Die Region bietet in jeder Jahreszeit und für jedes Alter einiges», schwärmt Urs Schneider. Ob Skifahren, Schlittschuhlaufen oder Curling, die ganze Familie kann gemeinsam die kalte Jahreszeit geniessen. Angebote wie Baden und Wellnessen bieten Erholung pur. Kaum sind sie abgereist und der Alltag eingekehrt, freuen sich die Thurgauer auf den nächsten Winter mit den Bündnern im Engadin. n

Führungen durch die Kirche und das Klostermuseum – 26. Dezember 2017 bis 7. Januar 2018 täglich um 14 Uhr Führung durch Kirche und Klostermuseum, ebenso Donnerstag, 28. Dezember 2017 und 4. Januar 2018 um 16.30 Uhr. – 22. Februar bis 15. März 2018 jeweils donnerstags um 16.30 Uhr Führung durch Kirche und Klostermuseum. – 29. März bis 2. April 2018 täglich um 14 Uhr Führung durch Kirche und Klostermuseum – Am 30. April 2018 ist Kirchenputztag: Die Kirche ist geschlossen, Museum offen. Winteröffnungszeiten des Klosterladens und Museums bis Ende April – Montag bis Samstag, 10 bis 12 und 13.30 bis 16.30 Uhr, Sonn- und Feiertage: 13.30 bis 16.30 Uhr. www.muestair.ch

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Laax goes to Iran 10

Das Elbrus-Gebirge vor den Toren Teherans. Der spitze Berg im Hintergrund ist der Damavand – der «frostige Berg», mit 5671 m ü. M. der höchste Gipfel Irans.

Alles begann im März 2013, als die Schweizer Arnaud Cottet und Benoît Goncerut nach einer Reise durch Kroatien, Bosnien, Bulgarien, Griechenland und die Türkei schliesslich im Iran landeten. Die ehemaligen Wettkampf-Freestyler waren überrascht, eine lebhafte Freestyle- und Freeride-Szene im Elbrus-Gebirge nördlich der Hauptstadt Teheran anzutreffen.

Text und Fotos (©): Nadia Hunziker

Interesse in Laax geweckt

Die Begeisterung von Arnaud Cottet und Benoît Goncerut, beides Laax-Ambassadoren / Riders, über die Freestyle- und Freeride-Szene im Iran war nachhaltig. Kurz nach ihrem Tripp gründeten sie das Projekt «We Ride In Iran15». Es integriert iranische Skigebiete wie Shemshak, Dizin oder Tochal, den iranischen Skiverband, Swiss Ski und Laax. Gemeinsam will man das Niveau und die Kenntnisse des Boardsports verbessern und weiterentwickeln.

Durch den Kurzfilm «We ride in Iran – One day in Teheran» und den Bericht «Skifahren im Iran – ein Abenteuer mit Hindernissen» in der SRF-Sportlounge wurde auch das Interesse von André Gisler, Tourismusdirektor und CEO von Flims Laax Falera Management AG, geweckt. Er entschloss sich, im Iran die Skiferien zu verbringen und Laax dort als Marke zu etablieren. Durch seine Frau, die selbst halb Iranerin ist und in Dizin das Skifahren erlernt hat, hat Gisler auch einen persönlichen Bezug zum Iran. 2015 reiste er in den Iran und traf

sich dort mit Verantwortlichen des Iranischen Skiverbands, den Zuständigen der verschiedenen Skigebiete, mit Reisebüroinhabern und mit dem Schweizer Vizebotschafter im Iran. Nach einem weiteren Treffen in der Schweiz fand im Winter 2016 mit 43 Teilnehmenden der «We Ride In Iran Tour» der Final Contest in Dizin statt. Den Laaxer Parkshapern gelang es, den besten Slopestyle-Kurs, der jemals im Iran gesehen wurde, zu gestalten. Die Sieger des Contests wurden anlässlich der Laax Open für eine Trainingswoche nach Laax eingeladen.

Big Air Contest im Iran Im Winter 2017 war dann die Premiere des ersten Big Air Contest im Iran, welcher unter dem offiziellen FIS-Label durchgeführt wurde. Laax unterstützte den Event mit Schweizer Parkshapern und Coaches sowie mit einem Preisgeld. Die Sieger wurden wieder für eine Trainingswoche nach Laax eingeladen. Während im ersten Jahr 8 Iraner die Destination besuchten, waren es im zweiten Jahr bereits 27 iranische Gäste. Unterdessen gibt es mit Pooria Hadiani und Amir Raeiszadeh schon zwei LaaxAmbassadoren / Riders. n

Auswahl an Top-Events in Laax Laax Open 15. bis 20. Januar 2018 Die Laax Open gelten als Snowboard-EventHighlight in Europas Bergen und garantieren eine ganze Woche Snowboarden vom Feinsten. Dazu gehören Contests, Musik, Partys und Powder-Sessions Rund um Laax. www.laax.com SuddenRush Banked Slalom 2. bis 4. März 2018 Banked Slalom ist eine Ur-Disziplin im Snowboardsport. Die «Banked» Turns sind kleinere oder grössere Steilkurven, in deren Mitte die Torflagge gesetzt ist. www.laax.com Beni’s Super G 24. März 2018 Über 500 Teilnehmer von Jung bis Alt werden diesen Winter wieder am Beni's Volks-

hoch3magazin-Tipp Super-G erwartet. Das renommierte Skirennen findet zum 29. Mal auf der Piste Alp Dado statt. www.laax.com Schnulz im Sulz 31. März 2018 Hossa, Hossa. . . Schlagerfans, Partypeople und überhaupt alle, die gerne eine gute Zeit am Berg haben, freuen sich auf diesen Tag in der Laaxer Bergwelt. www.laax.com

Abseits der Laaxer Pisten Schneeschuhtouren Ob gemütlich oder sportlich, ob auf eigene Faust oder mit einem Führer – in Laax gibt es garantiert die geeignete Schneeschuhwanderung. Einen Überblick über die ausgeschilder-

ten Schneeschuhwanderungen gibt der Pistenplan, der in allen Gästeinformationen und Bergstationen der Destination erhältlich ist. www.laax.com Winter-Nordic-Walking Nordic-Walking-Fans können in Laax zwischen drei verschiedenen Wanderwegen wählen. Auf den ausgeschilderten Strecken des Walking-Trails von Helsana-Swiss-Running wird über Technik, Belastungsintensität und Koordination informiert. Ausgangs- und Endpunkt der Nordic-Walking-Strecken ist das Sportzentrum Prau La Selva in Flims. www.laax.com Curling in Flims In der Waldhausarena in Flims, in einer der schönsten Curlinganlagen Europas, stehen sechs perfekt präparierte Rinks zur Verfügung.

Jeden Dienstag und Donnerstag von 16 bis 18 Uhr finden Schnupperkurse statt. Das Material kann gemietet werden. www.waldhausarena-flims.ch Freestyle Academy Die Freestyle-Indoor-Base ist ein moderner Spielplatz auf rund 1000 Quadratmetern. Neben Trampolins und Skateramps bildet eine Kickeranlage für Snowboard, Ski, Skateboard und Bike das Kernstück. Gelandet wird auf einem grossen Bag-Jump. Ob Profi oder Neueinsteiger – in der Freestyle Academy bei der Talstation in Laax ist der Bewegungsfreude keine Grenze gesetzt. Allerdings: Zuerst muss ein Kurs absolviert werden. An dieser Einführung in die Bereiche Airtrack, Bagjump, Trampolin, Big Air usw. kommt niemand vorbei. www.freestyleacademy.com/laax

Sternwarte Mirasteilas, Falera Durch das grösste, öffentlich zugängige Teleskop der Schweiz können weit entfernte Galaxien, Saturn, Jupiter und weitere Planeten beobachtet werden. Vom Einsteiger bis zum Profi kommen alle auf ihre Kosten. Erfahrene Demonstratoren machen Sie mit Sternwarte und Himmel vertraut und ermöglichen Ihnen Einblick in die faszinierende Welt der Astronomie. Jeweils am Freitag- und Samstagabend finden öffentliche Führungen statt (ca. 1 bis 2 Stunden). Bei ungünstiger Witterung fallen die Führungen aus. Eine Anmeldung ist erforderlich, da die Teilnehmerzahl auf 20 Personen begrenzt ist. www.sternwarte-mirasteilas.ch


Spontane Reise Wenn man erzählt, dass man im Iran seine Ferien verbringen werde, gibt es meistens zwei Reaktionen: «Du spinnst, ist es nicht gefährlich da und dann noch als Frau? » Oder die Leute reagieren sehr positiv: «Wow, ich beneide dich sehr, da würde ich auch gerne mal hin.» Ehrlich gesagt war ich vor meiner ersten Reise auch sehr skeptisch, was mich erwarten würde, und hätte ich nicht Verwandte im Iran, wäre die Überwindung sicherlich grösser gewesen, das Land zu bereisen.

Text und Fotos (©): Nadia Hunziker

Letzten Dezember, als bei uns der Schnee Mangelware war, reiste ich spontan mit dem Snowboard im Gepäck in den Iran. Es war meine dritte Iran-Reise, aber die ersten Wintersportferien. Beim Einchecken der Snowboardtaschen am Flughafen dann der schiefe Blick mit der Frage: Kann man im Iran Snowboard fahren? Gibt es dort überhaupt Berge? Und ob, der höchste Berg des Irans, zugleich auch der höchste des Orients, ist der Damavand, mit 5671 m ü. M. Er liegt nur knapp 70 km von der Hauptstadt Teheran entfernt, und von ihm hat man einen Ausblick bis ans Kaspische Meer. Da der Damavand, genau betrachtet ist er ein Vulkan, kein Skigebiet hat, stand er nicht auf meiner Liste. Ich besuchte aber die Skigebiete in der näheren Umgebung von Teheran: Tochal, Dizin, Darbansar und Shemshak. Es war ein spannendes, eindrückliches Erlebnis, denn jedes Skigebiet ist speziell.

Skigebiet vor den Toren Teherans Tochal ist der Hausberg von Teheran. Hier ist die Fahrt mit der in die Jahre gekomme-

von Teheran entfernt. Allein schon die Talstation von Dizin befindet sich auf 2650 m, höher als das Restaurant auf dem Vorabgletscher in Laax (2570 m). Im Sommer wird in Dizin Grasski gefahren. Sogar internationale Wettkämpfe wurden in dieser Sportart hier schon ausgetragen: 2005 die Grasski-Weltmeisterschaft und 2010 die Weltmeisterschaft der Junioren. Das Gebiet gehört dem Staat, und dieser zeigt kein Interesse zu investieren. Dementsprechend alt ist die Infrastruktur, sie stammt grössenteils noch aus den Zeiten des Schahs. Nach Tochal und Dizin fahren die Teheraner vor allem am Wochenende, um der Sommerhitze der Stadt zu entfliehen und im Winter, um die frische Luft zu geniessen, denn die Smogbelastung in der Millionenstadt ist sehr hoch. Etwas «moderner» als Dizin präsentiert sich das Skigebiet von Darbansar, da es ein privater Investor übernommen hat. Obwohl im Vergleich zu Dizin eher klein, hat es mehrere Pisten mit steilen und mittelschweren Abfahrten. In der gleichen Gegend liegt auf einer Höhe von 2550 bis 3050 Metern das Wintersportgebiet von Shemshak. Nach Dizin ist es das zweitgrösste Skigebiet des Landes. Während sich Dizin als Skiort eher für Anfänger und

Dizin ist das bedeutendste Skigebiet im Iran und liegt ca. 120 Kilometer nördlich von Teheran.

nen Bergbahn an sich schon ein Highlight. Eine der längsten Gondelbahnen der Welt (7500 m lang, mit 4 Zwischenstationen) fährt von knapp 1900 auf 3740 m ü. M. Mit einem Sessellift gelangt man zum höchsten Punkt des Skigebiets auf 3964 m. An der Talstation dieses Sesselliftes steht das höchstgelegene Hotel der Welt – so sagte man es mir wenigstens. Leider war es geschlossen, zu wenig Gäste, und wegen mir allein wollte man verständlicherweise nicht das ganze Hotel heizen. Das zweite Gebiet, das ich besuchte, war Dizin. Es ist das grösste Skigebiet im Iran und liegt lediglich gut zwei Autostunden

das mittlere Skiniveau eignet, ist Shemshak einiges anspruchsvoller und die steilen Hänge sind besonders bei den Freeridern bekannt. Aufgrund der grossen Schneemenge und der trockenen Luft ist die Schneequalität hier besonders gut.

Die Freiheit der Berge Während es vor einigen Jahren noch für Männer und Frauen getrennte Pisten und strikte Kleidervorschriften gab, ist es dies bezüglich in den letzten Jahren einiges lockerer geworden. Natürlich, der Alkoholkonsum ist weiterhin «strengstens verboten» und laute Aprés-Ski-Partys in den Ski-

gebieten sucht man vergebens. Es geschieht, wie vieles im Iran im Versteckten. Die wilden Partys werden in den gemieteten Wohnungen gefeiert, das Skifahren ist hier sekundär, viele kommen auch nur in die Berge, um zu feiern, da die Chance, erwischt zu werden, nochmals einiges geringer ist. Sittenwächter, wie man sie in den Städten kennt, sind in den Skigebieten eher selten anzutreffen. An den Talstationen wird gelegentlich kontrolliert, dass

zu erschaffen, an dem man, wie er sagt, dem Alltag entfliehen kann. Der Wintersport im Iran ist für iranische Verhältnisse teuer und somit für viele aus der Mittel- und Oberschicht auch ein Prestigesport. Viele tragen das neueste Outfit, oft amerikanische Brands, verweilen jedoch den ganzen Tag nur im Restaurant und geniessen die Sonne oder fahren mit ihrer Skiausrüstung im Auto gut ersichtlich den ganzen Tag durch die Gegend. Doch

Laax ist präsent: Die Chaman-Station auf 2530 m im Skigebiet Dizin.

Foto: © Andre Gisler

Tochal – das Skigebiet ist direkt von Teheran aus erreichbar und führt bis über 3545 m ü. M.

man nicht zu viel Haar zeigt als Frau. Auf dem Berg angekommen, geniessen die Iraner dann ihre volle Freiheit. Dort sieht man auch Frauen ohne jegliche Kopfbedeckung, was in den übrigen öffentlichen Orten des Landes undenkbar wäre. Auch junge Pärchen geniessen hier die Freiheit, ihre gemeinsame Zeit zu verbringen, Unverheirateten ist dies im Iran in der Öffentlichkeit untersagt. Das «Off Piste Cafe» ist der Treffpunkt der Jungen im Skigebiet – zu vergleichen mit dem «NoName Cafe» auf dem Crap Sogn Gion in Laax. Amir, der Besitzer, hat es mit seinen Freunden aufgebaut, um einen Ort

es gibt auch eine junge, eingeschworene Schneesport-Community. Mona Seraji ist eine Inspiration für viele Iraner. Sie ist die erste Person aus dem Nahen Osten, die jemals an einem Freeride World Qualifier teilgenommen hat und ihren Lebensunterhalt mit Snowboarden verdient. Leider leidet der Ruf des Landes durch die Medien und die Politik sehr. Ich habe aber noch nie ein gastfreundlicheres und kulturell vielseitigeres Land besucht. Wildfremde Menschen helfen dir, wo immer sie können. Und überall wird man mit einem ehrlich gemeinten, herzlichen «Welcome to Iran» begrüsst. n

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Das besondere Licht 12

Sils Baselgia im Oberengadin.

Foto: ENGADIN St. Moritz, © swiss-image.ch / Max Weiss

«Es ist das reizendste Dorf auf Erden.» Diese Aussage ist nicht irgend einem Tourismusprospekt entnommen. Nein, diese Aussage stammt vom deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche – und er meinte damit Sils am gleichnamigen See im Oberengadin.

Text: hoch3magazin Die Oberengadiner Gemeinde besteht aus den Fraktionen Sils Maria und Sils Baselgia, wobei Maria vom rätoromanischen Maioria abgeleitet wird, was so viel wie «Meierei» oder «Gutshof» bedeutet. Baselgia ist das rätoromanische Wort für «Kirche». Auch zum Gemeindegebiet gehören das wunderschöne rund 8 Kilometer lange und autofreie Val Fex und die bei den Seglern beliebte, direkt an der Kantonsstrasse nach Maloja gelegene Bucht Plaun da Lej. Oberhalb der Bucht liegt die kleine urtümliche Sommersiedlung Grevasalvas. Hier wurde 1978 die 26-teilige Kinderserie Heidi produziert. Ebenfalls zum Gemeindegebiet gehören die Maiensässsiedlungen Blaunca und Buaria. Bis ins 19. Jahrhundert sprachen die Silser das rätoromanische Idiom Puter. Doch die deutsche Sprache verdrängt das Romanische immer mehr. Heute unterhalten sich nur noch rund 33 Prozent der Bevölkerung auf Romanisch.

Vom Schieferabbau bis zum Tourismus Bereits 1536 wird Sils oder Segl, wie die Gemeinde auf Romanisch heisst, erstmals urkundlich erwähnt. Die Bevölkerung lebte zu jener Zeit vorwiegend von der Landwirtschaft und zum Teil wohl auch von der Fischerei. Ab und zu suchten sicher auch vom Julierpass herkommende Reisende im Dorf Kost und Logis.

Im 17. Jahrhundert wurde mit dem Abbau von Glimmerschiefer im Val Fex (Fextal) begonnen. Die nur zentimeterdünnen Steinplatten wurden im Ofenbau und zum Eindecken von Hausdächern verwendet. Die einheimischen Konzessionsinhaber aus dem Val Fex heuerten die Knappen im benachbarten italienischen Valmelenco an. Was für eine harte Arbeit muss das gewesen sein: Der Abbau befand sich auf 2070 Meter Höhe, und die Spaltung des Schiefers war nur in den Wintermonaten bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt möglich. Nachdem das Val Fex für den motorisierten Verkehr gesperrt wurde, stellte man 1964 den Abbau ein. Die ehemaligen Stollen, die Nebengebäude und das Knappenhaus sind heute weitgehend verfallen. Allerdings gründete die Bürgergemeinde von Sils 2014 eine Stiftung, um das Kulturerbe im Val Fex für die Nachwelt zu erhalten. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann mit den Hotels Alpenrose und Edelweiss die touristische Entwicklung von Sils. Um die Jahrhundertwende folgten weitere Hotels, und seit 1908 thront auf einer etwas erhöhten Lage das Waldhaus. Das legendäre Hotel ist eines der ganz wenigen Fünf-Sterne-Hotels der Schweiz, das seit der Eröffnung im gleichen Familienbesitz ist. Wie überall kamen die Gäste in den Anfängen des Tourismus auch in Sils vorwiegend im Sommer. Der Wintertourismus erlebte erst zum Beginn der 1960er mit dem immer beliebter werdenden Langlaufsport einen beachtlichen Aufschwung. Etwas später wurde dieser Aufschwung mit dem Bau der Furtschellas-Luftseilbahn begünstigt. Heute präsentiert Sils mit seinen etwas über 700 Einwohnern auch im Winter eine erstaunliche Vielfalt. Das Skigebiet der Furtschellas bietet in Kombination mit dem Skigebiet der Corvatschbahn vielseitige und perfekte Pisten. Wunderschöne Spazierwege entlang der Seen, weitläufige und gut ausgebaute Langlaufloipen, herrliche Winterwanderwege und vieles mehr laden die Gäste ein, die einzigartige Naturkulisse zu


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Blick vom Ufer des Silsersees auf die von der untergehenden Sonne rot erleuchtete Spitzen des Corvatschs. Foto: ENGADIN St. Moritz, © swiss-image.ch / Robert Boesch

erleben. Ein Höhepunkt im Silser Winterprogramm ist jedes Jahr der zweite Sonntag des Monats März. Bis zu 13 000 Langläuferinnen und Langläufer starten an diesem Datum jeweils zum legendären Engadin Skimarathon. Die Strecke führt von Maloja, an Sils vorbei, bis ins 42 Kilometer entfernte S-chanf.

Ein Ort der Inspiration Schnell entdeckten auch Denker, Dichter, Maler und Musiker aus ganz Europa den idyllischen Ort am Silsersee. Ganz besonders Friedrich Nietzsche, der ab 1881 sieben Sommer in Sils verbrachte. Das Wasser der Oberengadiner Seen und die Weite müssen wohl seine Gedanken beflügelt haben. So sah er auf einem seiner zahlreichen Spaziergänge plötzlich die Konzeption seines Hauptwerks «Also sprach Zarathustra» vor sich. Der Literatur-Nobelpreisträger Hermann Hesse war Sils ebenfalls sehr verbunden. Seit er als 28-Jähriger das erste Mal auf die Seenlandschaft blickte, verbrachte er zwischen 1949 und 1961 jeden Sommer in Sils Maria. Ähnlich mag es Erich Kästner und Friedrich Dürrenmatt ergangen sein. Und Thomas Mann meinte: «Nicht leicht spreche ich von Glück, aber ich glaube beinahe, ich bin glücklich hier». Charlie Chaplin und Albert Einstein spazierten durch den Ort und verbreiteten zusammen mit zahlreichen Musikgrössen wie Strauss, Honegger und zu guter Letzt auch mit David Bowie den Ruf von Sils in aller Welt. Das besondere Licht des Oberengadins inspirierte immer wieder grosse Maler. Der aus dem Bergell stammende Giovanni Giacometti verbrachte den Sommer regelmässig in Capolago bei Maloja. Wie kein anderer brachte der ebenfalls am Silsersee sesshafte Giovanni Segantini das ungebrochene Licht der Hochgebirgswelt auf die Leinwand. Ferdinand Hodler schuf 1907 das Ölgemälde «Silvaplanersee». ❯


Max Liebermann, Emil Nolde, Marc Chagall, Max Ernst, Joseph Beuys und viele andere – alle waren sie hier und liessen sich inspirieren. Mit seinem Künstlerbuch «Sils» nähert sich Gerhard Richter der Silser Landschaft von verschiedenen Blickwinkeln. Das Buch erschien erstmals 1992 im Rahmen einer Ausstellung Richters im Silser Nietzsche-Haus. Seither wurde es wiederholt neu aufgelegt. In Anbetracht dieser Dichte an Künstlern verwundert es nicht, dass Sils heute über ein erlesenes Kulturprogramm verfügt.

Verantwortung und Engagement Damit Sils mit seiner einzigartigen Naturkulisse auch in Zukunft ein Ort, der den Geist inspiriert und die Seele nährt, bleibt, wurden die Silserinnen und Silser schon mehrmals aktiv. Als in der Mitte der 1940er-Jahre der Silsersee mit Dämmen in einen Stausee zur Gewinnung von elektrischer Energie verwandelt werden sollte, wehrte sich die Bevölkerung erfolgreich. Dank diesem Widerstand und dem Erlös von 827 000 von Schulkindern in der Schweiz verkauften Schoggitalern konnte das Gebiet für 99 Jahre zum Naturreservat erklärt werden. In den 1970er-Jahren wurde mit Unterstützung von Gemeinde, Kanton und Bund die Silserebene zum grossen Teil vor Überbauungen geschützt und 1995 beschloss die Bevölkerung eine starke Redimensionierung der verbleibenden Bauzonen. Wenn die Silserinnen und Silser auch weiterhin für ihre einzigartige Landschaft Verantwortung übernehmen und sich engagieren, behalten die Notizen von Hermann Hesse aus dem Jahre 1953 auch in Zukunft ihre Gültigkeit: «Gesehen habe ich viele Landschaften und gefallen haben mir beinahe alle. . . und wohl die schönste, am stärksten auf mich wirkende von diesen Landschaften ist das obere Engadin.» n

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Die Bergstation der Corvatschbahn (3303 m), im Hintergrund der Piz Bernina (4049 m) und der Piz Roseg (3937 m). Foto: ENGADIN St. Moritz, © swiss-image.ch/Max Weiss

Allegra in Celerina

hoch3magazin-Tipp

Celerina wird seinem Image gerecht und bietet viel Abwechslung: Im Winter sind die Bergbahnen, die zum weltberühmten Skigebiet Corviglia-Marguns führen, zu Fuss oder mit dem gratis Skibus gut erreichbar. Celerina ist ein Langlaufparadies. Die Langlaufschule bietet nicht nur Kurse an, sondern verfügt über eine eigene Biathlonanlage. Beim Center da Sport stehen ein Eisfeld, Natureisfeld und ein Curlingfeld zur Verfügung. Wer es lieber gemütlich angeht, kann sich dienstags der kostenlosen Dorfführung anschliessen und danach das Bobmuseum entdecken. Immer mittwochs erwartet Sie ein kostenloses Abendkonzert in einem der Hotels im Dorf! Der Weihnachtsmarkt im historischen Dorfkern und das traditionelle Konzert der «Sinfonia Engiadina» bieten unvergessliche Erlebnisse. www.engadin.stmoritz.ch

Olympia Bob Run St. Moritz Celerina Wettkämpfe auf dem Olympia-Bob Run 30. – 31. Dezember 2017:

Schweizermeisterschaft

1. bis 5. Januar 2018:

Intercontinental Cup

22. bis 28. Januar 2018:

Junioren-Weltmeisterschaft

29. Januar bis 2. Februar 2018: Para Sport Weltcup Weltcup: 9. bis 11. Januar 2018, 8.30 Uhr: Training Skeleton 9. bis 11. Januar 2018, 13 Uhr:

Training Bob

12. Januar 2018, 9.30 Uhr:

BMW IBSF Weltcup Skeleton Frauen

12. Januar 2018, 13 Uhr:

BMW IBSF Weltcup Skeleton Männer

13. Januar 2018, 9.30 Uhr:

BMW IBSF Weltcup 2er-Bob Frauen

13. Januar 2018, 13 Uhr:

BMW IBSF Weltcup 2er-Bob Männer

14. Januar 2018, 11.45 Uhr:

BMW IBSF Weltcup 4er-Bob

www.olympia-bobrun.ch

Nietzsche-Haus in Sils Werk und Wirkung des Philosophen Friedrich Nietzsche sowie seine Beziehungen zum Engadin werden im Nietzsche-Haus erforscht, dokumentiert und diskutiert. Gezeigt werden in den Ausstellungsräumen originale Dokumente und Gegenstände von Friedrich Nietzsch. Ein Teil der Dauerausstellung zeigt die Bezüge anderer Schriftsteller, Künstler und Gelehrter zu Nietzsche und Sils. Öffnungszeiten: Bis 17. April 2018, Dienstag bis Sonntag, 15 bis 18 Uhr. Montag geschlossen. Führungen: Jeden Mittwoch, von 11 bis 12.45 Uhr in deutscher Sprache oder auf Anfrage ausserhalb der Öffnungszeiten (in den Sprachen Deutsch, Englisch, Italienisch und Französisch). www.nietzschehaus.ch

Freeski World Cup Corvatsch 2. bis 3. März 2018 Die besten Freeskier treffen sich im Corvatsch Park und kämpfen um die FIS-Weltcup-Krone. Zuschauer können die Action direkt entlang der Strecke oder auf dem Grossbildschirm im Event-Village verfolgen. Der Event kann auch gut zu Fuss besucht werden. Der Eintritt ins EventGelände ist kostenlos. www.corvatsch.ch

Bobmuseum St. Moritz Celerina Im Bobmuseum St. Moritz-Celerina erfahren Sie viel Wissenswertes über den Bob- und Skeletonsport und den Olympia Bob Run. Öffnungszeiten: Bis 10. April 2018, Dienstag, 17 bis 18 Uhr. Gruppen und Vereine nach Absprache. Standort: Giassa da Scoula 6, 7505 Celerina. Tel. +41 (0)81 830 00 11

Museum Alpin Pontresina 50 Jahre Engadin Skimarathon Die Erfolgsgeschichte der grössten Langlaufveranstaltung der Schweiz Die Sonderschau im Museum Alpin gibt Einblick in die Entwicklung und Erfolgsgeschichte des Engadin Skimarathons. Im Museum Alpin Pontresina wird vom 18. Dezember 2017 bis zum 20. Oktober 2018 die Jubiläumsausstellung 50 Jahre Engadin Skimarathon gezeigt. Spannendes Fotound Filmmaterial, Pokale und Wanderpreise, Infrastrukturmaterial und vieles mehr geben Auskunft über die interessante Entwicklung des Langlaufsports der vergangenen 50 Jahre. Wichtige Eckpunkte wie Material- und Laufstilentwicklung, Skipräparation, Bild- und Textübermittlung an die Presse usw. ergänzen die Sonderschau. Die Öffnung des ESM-Archivs verspricht spannende Einblicke! Öffnungszeit: Bis 14. April 2018, montags bis samstags, 15.30 bis 18 Uhr. Natürlich kann auch die permanente Ausstellung besichtigt werden. www.pontresina.ch/museumalpin Schneeschuhwanderung

Geführte Schneeschuhtouren in Sils Jeden Donnerstag vom 28. Dezember 2017 bis 1. März 2018 Erleben Sie die pure Natur auf einer geführten, leichten Tagestour. Wander- oder gute Winterschuhe sind erforderlich, moderne Schneeschuhausrüstungen können gemietet werden. Verpflegung aus dem eigenen Rucksack. Treffpunkt: 9.30 Uhr beim Skischulbüro Sils Maria (Chesa Cumünela), zurück ca. 15.30 Uhr Anmeldung: Bis 17 Uhr am Vorabend im Skischulbüro Sils, Tel. +41 81 838 50 55, www.skischule-corvatsch.ch

Auswahl an Top-Events im Oberengadin Moritz Gourmet Festival 2018 12. bis 20. Januar 2018, diverse Eventlocations, St. Moritz Entdecken Sie während neun Tagen kulinarische Meisterleistungen von zehn hochkarätigen Gastköchen und vielfach ausgezeichneten Spitzenköchen der Partnerhotels im Oberengadin. www.stmoritz-gourmetfestival.ch 60. Concours Hippique St. Moritz 14. bis 21. Januar 2018 Im Januar kommt der Concours Hippique St. Moritz auf Schnee zur Austragung. Neben attraktiven Prüfungen sorgt auch ein interessantes Rahmenprogramm für eine erlebnisreiche Woche in St. Moritz. www.stmoritz.ch 5. La Diagonela – Ski Classics, Zuoz 20. Januar 2018 La Diagonela ist ein Langlauf-Volkslauf in klassischer Technik und Bestandteil der internationalen renommierten Rennserie Ski Classics. Die 65 km lange Strecke wird dem Anspruch des Topathleten wie auch des Breitensportlers gerecht. Die Sprints finden in St. Moritz und Pontresina statt. Dort sowie in La Punt findet ein Rahmenprogramm für die Zuschauer statt. Das Ziel ist im Dorfzentrum von Zuoz, mit musikalischer Unterhaltung. Einen Einstieg in die klassische Langlauftechnik bietet auch der kleine Lauf «La Pachifica» über 35 km. www.ladiagonela.ch

34. Snow Polo World Cup St. Moritz 26. bis 28. Januar 2018 1985 wurde in St. Moritz hier weltweit erste Polo Turnier auf Schnee ausgetragen und heute ist der Snow Polo World Cup St. Moritz das wichtigste Snow Polo Turnier der Welt. Die Weltklassespieler bieten ein einmaliges Schauspiel auf dem gefrorenen St. Moritzer See. Topgastronomie für jeden Geschmack, Entertainment und natürliche jede Menge Sport. www.snowpolo-stmoritz.com White Turf St. Moritz 4., 11. und 18. Februar 2018 Galopp- und Trabrennen sowie die weltexklusive SkijöringRennen wechseln sich an den drei Rennsonntagen im 30-Minuten-Takt ab und sorgen für spannende Pferderennauf Schnee und Eis. Nebst dem sportlichen Fokus bieten Livemusik, Kulinarik und Kunst, abwechslungsreiche Unterhaltung in der grossen Zeltstadt auf dem zugefrorenen St. Moritzersee. www.whiteturf.ch St. Moritz Ice Cricket 8. bis 9. Februar 2018 Zum ersten Mal treffen sich Cricket-Stars aus England, Südafrika, Indien, Pakistan und Sri Lanka, Australien usw. auf dem gefrorenen St. Moritzersee. Auf dem Programm stehen zwei spektakuläre Twenty20 Matches. Bar- und Restaurationsbetrieb auf dem See, VIP-Betreuung und ein Gala Dinner im Badrutt’s Palace Hotel. www.icecricket.ch

50. Engadin Skimarathon Sonntag, 11. März 2018 Der Engadin Skimarathon feiert dieses Jahr sein 50-Jahr-Jubiläum. Der «Engadiner» ist die grösste Skilanglaufveranstaltung der Schweiz und die zweitgrösste weltweit. Zudem ist der Engadin Skimarathon Mitglied von Worldloppet. Die 42 km lange Strecke von Maloja bis S-chanf bietet ein unvergleichliches Lauferlebnis durch das wunderschöne, verschneite Oberengadin. In der Woche vor dem Engadin Skimarathon finden weitere Highlight-Events statt. Ebenfalls am 11. März startet der Halbmarathon von Maloja nach Pontresina. Am 4. März findet der Frauenlauf statt und am 8. März der Nachtlauf. www.engadinskimarathon.ch

Der Engadin Skimarathon bei Sils. Foto: ENGADIN St. Moritz, © swiss-image.ch/Michael Buholzer


Parklandschaften Seit 2007 sind in der Schweiz im Bundesgesetz über den Natur-Heimatschutz die rechtlichen Grundlagen zur Schaffung neuer Pärke von nationaler Bedeutung in Kraft. Seither hat sich auch im Kanton Graubünden einiges getan.

Text: hoch3magazin Seit 2010 bildet das Val Müstair zusammen mit Gebieten des Schweizerischen Nationalparks und der Gemeinde Scuol ein UNESCO-Biosphärenreservat.Gleichzeitig erhielt das Gebiet als erstes im Kanton Graubünden das Label des Bundes als Regionaler Naturpark. Zwei Jahre später, 2012, erhielt der Parc Ela das Label und 2013 folgte der Naturpark Beverin. Somit gehören zurzeit über ¼ der Kantonsfläche zu einem Naturpark. Bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass die Initiative für die Schaffung eines Naturparks von der Bevölkerung kommen muss und diese auch in die Projektierung, Errichtung und den Betrieb eines Naturparks eingebunden wird. Voraussetzung, um das Label eines regionalen Naturparks zu erhalten, ist ebenfalls, dass sie in schönen Landschaften mit vielfältigen natürlichen Lebensräumen und einer artenreiche Flora und Fauna liegen müssen. Zu den Kernaufgaben der Naturpärke gehört auch, dass sie einen Beitrag zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume und einmaligen Landschaften leisten, aber auch die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung in ihren Territorien fördern. n

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Salouf mit Blick gegen Savognin liegt auf 1250 m ü. M. hoch über dem Surses (Oberhalbstein) und liegt im Parc Ela.

Foto: © Savognin Tourismus im Surses

Parc Ela

Naturpark Beverin

Der Parc Ela ist mit rund 550 Quadratkilometern der schweizweit grösste regionale Naturpark. Er umfasst Orte in den Talschaften Albula und Surses, die Davoser Fraktion Wiesen und mit Lantsch / Lenz und Brienz / Brinzauls auch zwei Orte auf der Hochebene der Lenzerheide. Er vereint die drei Sprachkulturen Romanisch, Deutsch und Italienisch – und in den Tälern erinnern historische Dörfer und barocke Kirchen an die frühere Bedeutung der Handelsrouten über die Pässe Albula, Julier und Septimer.

Der Naturpark Beverin beginnt im Norden entlang der Rheinschlucht. Der grösste Teil des Safientals gehört zum Parkgebiet. Die Viamalaschlucht bildet den Eingang in den Park von Thusis herkommend ins Schams / Val Schons mit Zillis und Andeer. Teile des Val Ferrera und Sufers im Rheinwald gehören ebenfalls zum Naturpark Beverin. Die kulturelle Vielfalt zeigt sich in bewirtschafteten Kulturlandschaften sowie in der Ausdrucksweise der Walser und der Rätoromanen.

Tipps aus dem Parc Ela

Tipps aus dem Naturpark Beverin

Pistenvergnügen in Savognin 80 Kilometer bestens präparierte Pisten warten in Savognin darauf, entdeckt zu werden. Das Skigebiet eignet sich hervorragend für Familien mit Kindern, wobei die Kinderpiste Flurin das grosse Highlight bei den kleinen Wintersportlern ist. www.savognin.ch Wintersport in Bivio Das Skigebiet von Bivio bietet für Skifahrer, Carver und Snowboarder 30 Kilometer übersichtliche Pisten. Selbst für die kleinsten Pistenfans sind Abfahrten bis ins Dorf möglich. Variantenfahrer finden hier Tief- und Firnschneeabfahrten für jeden Geschmack. www.savognin.ch Grenzenloser Winterspass In Savognin Bivio kann man natürlich auch langlaufen, schlitteln oder winterwandern. Fast 50 Kilometer Langlaufloipen werden für Ausdauerläufer und Geniesser präpariert. Je ein beleuchteter Rundkurs in Savognin, Bivio und Alvaneu ermöglichen Langlauf bis spät abends. Schlittelpisten versprechen eine gehörige Portion Spass. Markierte Winterwanderwege führen über vielseitige Routen zu schönen Aussichtspunkten. www.savognin.ch Skateline Albula, mit Schlittschuhen unterwegs Im Winter verwandelt sich der drei Kilometer lange Weg von Alvaneu nach Surava in einen spektakulären Eisweg durch verschneite Wälder der Albula entlang. Der Shuttlebus bringt Sie von Surava hinauf nach Alvaneu Bad. Helm auf den Kopf, Schlittschuhe an die Füsse und los geht das Abenteuer. www.savognin.ch

NEU! Early Bird Skifahren in Savognin 4. / 11. / 18. / 25. Februar 2018 Skifahren von 6.30 bis 8.30 Uhr mit anschliessendem feinem Frühstück im Bergrestaurant Tigignas. www.savognin.ch Bad Alvaneu: Baden, entspannen, geniessen Das Bad mit der Schwefelquelle verfügt über ein Innen- und Aussenbad, Sprudelliegen und Massagedüsen, ein Dampfbad und Solarium, eine finnische und eine Bio-Sauna, einen Ruheraum sowie über ein medizinisches und therapeutisches Angebot. www.bad-alvaneu.ch Bergün und das Skigebiet Darkux Die Strecke auf der im Winter gesperrten Albulastrasse von Preda nach Bergün hinunter ist ein Klassiker unter den Schlittelbahnen in der Schweiz. Für Nachtschwärmer ist die Bahn bis spätabends beleuchtet. Das Bergüner Skigebiet Darlux bietet 5 Transportanlagen und 25 km Pisten. Für Freestyler gibt es den Snowhillpark. Schneeschuh- und Winterwanderwege, Loipen. Ein Eisplatz und ein Skilift am Dorfrand vervollständigen das Angebot. www.berguen-filisur.ch

Bahnmuseum Albula, Bergün Die Albulabahnlinie der Rhätischen Bahn ist eine der schönsten Strecken der Schweiz und gehört zum UNESCO-Welterbe. Im Museum werden historische und aktuelle Aspekte über die Albulalinie vorgestellt. Ein Highlight: Die Krokodil-Lokomotive mit Fahrsimulator. www.bahnmuseum-albula.ch

Safien – Winterwunderland Auf einsamen Winterwanderwegen, Schneeschuhtrails oder auf einer Skitour kann die Winteridylle des Safientals genossen werden. Wer den Nervenkitzel liebt, kann zuhinterst im Tal am Eisfall klettern. Für Skispass sorgt der weltweit erste Solarskilift in Tenna. www.safiental.ch/tourismus/ Familienskigebiet Tschappina-Heinzenberg 25 Pistenkilometer, 4 Skilifte, 2 Kinderskilifte und Zauberteppiche gehören u. a. zum Angebot des Skigebiets oberhalb von Thusis. Auch Winter- und Schneeschuhwanderer, Schlittelfreunde und Eisstock-Spieler sind hier am richtigen Ort. www.heinzenberg-wintersport.ch

Tipps aus der Umgebung Feldis, hoch über dem Domleschg Schlitteln, Skifahren, Snowboarden, Schneeschuhlaufen, Winterwandern, Eislaufen, Langlaufen, eine Partie Curling oder einfach den Panoramablick geniessen. Eine Sesselbahn führt ins Skigebiet mit 10 km Pisten. Feldis erreicht man mit der Luftseilbahn ab Rhäzüns oder mit dem Auto / Postauto ab Rothenbrunnen, Tomils. www.bergbahnen-feldis.ch Obermutten und die Holzkirche In Obermutten auf 1863 Metern steht die einzige Kirche der Schweiz, die gänzlich aus Holz gebaut ist. Die Wintersportler erwartet ein Skilift mit 3 km Skipisten. Den Ort erreicht man über eine kurvenreiche, teilweise sehr enge Strasse ab den Soliserbrücken, zwischen Thusis und

Tiefencastel. Empfehlenswert ist die Anreise mit dem Postauto, eine Reservation ist notwendig, Tel. +41 (0)79 329 61 78. www.mutten.ch Skigebiet Sarn-Heinzenberg bei Thusis 1 Skilift, 1 Sesselbahn, 1 Kinderskilift, 1 Zauberteppich und 20 Pistenkilometer, ein Schlittelweg und Winterwanderwege gehören u. a. zum Angebot. www.sarn-heinzenberg.ch Avers Juf, das Kontrastprogramm Das höchstgelegene, ständig bewohnte Dorf Europas liegt im Avers und heisst Juf (2126 m ü. M. ab Andeer erreichbar). Hier finden die Wintersportler 2 Skilifte und 1 Ponylift mit insgesamt 8 km Pisten. Das Avers ist ein bekanntes Skitourengebiet und ideal für Winterwanderer und Langläufer. www.viamala.ch Splügen-Tambo – sehr abwechslungsreich In Splügen warten schöne Winterwanderwege und Loipen auf die Winterfans. Im Skigebiet Splügen-Tambo erschliessen 7 Transportanlagen 30 km Pisten. Funpark, Kinderland, Schlittel- und Snowtubingbahn sind ebenfalls vorhanden. Kinder bis 12 Jahre fahren in SplügenTambo kostenlos. www.spluegen.ch Mineralbad Andeer: Tut einfach gut Das Wasser im Innen- und Aussenbecken des Mineralbades Andeer ist 34 °C warm. Zum Verwöhnprogramm gehören Sprudelliegen, Whirlpool, Nackendusche, verschiedene Saunas und ein Dampfbad. Das Mineralbad Andeer bietet auch diverse Massagen sowie Physiotherapiebehandlungen in der Therapieabteilung an. www.mineralbad-andeer.ch


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Traditionsreich: Alljährlich findet zwischen Weihnachten und Neujahr der Spengeler Cup statt.

Foto: © Destination Davos Klosters / Marc Berendsen

Davoser Eis Davos war einst als das Mekka des Eissports schlechthin. Mit seinen grossen Eisflächen und der kalten und trockenen Witterung war Davos eine der wichtigsten Trainingsstätten überhaupt. Regelmässig trug die internationale Eislaufgemeinde im Bündner Ort Europa- und Weltmeisterschaften aus. Sogar die Internationale Eislaufunion (ISU) hatte hier jahrzehntelang ihren Hauptsitz, bevor sie in die Olympiastadt Lausanne zog. Text: hoch3magazin

Es war einmal. . .

Das waren noch Zeiten: Eisschnelllauf im Jahre 1932 auf der Davoser Natureisbahn.

Eissport war im Winter die beliebteste Tätigkeit der ab der Mitte des 19. Jahrhunderts immer zahlreicher ins Landwassertal kommenden Kurgäste. Ab 1865 wurde der Davoser See zum Eislaufen genutzt. Vier Jahre später entstand auf dem heutigen Arkadenplatz in Davos Platz eine erste künstlich angelegte Eisbahn. Bald darauf war auf dem Areal des heutigen Sportzentrums eine kleine Eisbahn, die 1880 / 81 erweitert und in den nachfolgenden Jahren zum Eissportzentrum ausgebaut wurde. Es folgte die grosse Zeit von Davos als Eislauf-Mekka. Über 20 Mal wurden auf Davoser Eis Europa- oder Weltmeisterschaften der Eiskunstläufer ausgetragen. 1906 fand sogar die erste Weltmeisterschaft der Frauen in den Bündner Bergen statt. Die Eisschnellläufer trafen sich in Davos 8 Mal zur Weltmeisterschaft und 11 Mal zu einer Europameisterschaft. Es war schnell, das Davoser Eis. Über 90 Weltrekorde wurden hier aufgestellt. 1977 musste die MehrkampfWeltmeisterschaft der Eisschnellläufer wegen Tauwetters das der Natureisbahn zusetzte kurzfristig nach Heerenveen (Niederlande) verlegt werden. Der Eissport-Weltverband ISU beschloss daraufhin, Meisterschaften nur noch auf Kunsteisbahnen auszutragen. Der letzte Weltcup in Davos fand 1996 / 97 statt. Aber die Davoser konnten sich nicht zum Bau einer überdeckten Kunsteisbahn, in der weiterhin Speed-Wettbewerbe der Eisschnellläufer stattfinden konnten, durchringen. Schade, denn es kam noch schlimmer. Die mit 1800 m² grösste Natureisbahn Europas litt zunehmend unter der Klimaerwärmung. Die Betriebstage


schrumpften von durchschnittlich 100 auf 50 bis maximal 60 Tage. 2016 kam das endgültige aus für die legendäre Eisfläche. Somit existiert auch die beliebte Trainingsbahn für die Eisschnellläufer nicht mehr.

Es geht weiter Anstelle der grossen Natureisbahn wurde im Winter 2016 /17 erstmals die Erlebnislandschaft «Eistraum Davos» eröffnet. Das neue Angebot kann sich sehen lassen. Der Crash Ice Canal mit der 120 Meter langen Downhill-Strecke bietet eine besondere Herausforderung. Sie ist weltweit die erste Strecke mit Gefälle, die im öffentlichen Publikumslauf angeboten wird. Eine Eisdisco, ein Kinderbereich, Eisflächen für Eisstockschiessen sowie Eishockey sind mit einem 570 Meter langen Skateway verbunden. Die Anlage ist so angeordnet, dass Zuschauerinnen und Zuschauer das fröhliche Treiben gemütlich von der Tribüne des Sportzentrums aus verfolgen können. Im urigen Holzchalet «Capricorn» mitten in der Anlage wärmen sich die Besucher für die nächste Runde auf dem Eis. Heute trägt im Wesentlichen der Eishockeysport den Ruf von Davos als Eissport-Ort in die Welt hinaus. 1921 entstand aus dem bereits 1918 gegründeten Gäste- und Mittelschulclub der heutige Hockey Club Davos. 1923 wurde

Wo früher die Eisläufer ihre Runden drehten, steht heute die Erlebniswelt «Eistraum Davos».

Den Kindern gefällts: Der neue «Eistraum Davos».

Short-Track-Seed-Skating passt perfekt zum Sportort Davos.

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Foto: © Destination Davos Klosters / Marc Berendsen

Foto: © Walter Bäni

Foto: © Destination Davos Klosters / Marcel Giger

Im Zentrum von Klosters befinden sich die Sportanlagen der neuen Arena Klosters. Dazu gehören auch zwei Kunsteisbahnen für die Sportarten Eishockey, Eiskunstlaufen, Eisstockschiessen und Curling. Es wird in Davos in den nächsten Jahren kräftig in den Eissport investiert. Auch wenn für den Eisschnelllauf keine Halle gebaut wird, so scheint man in Davos die lange Tradition und Kompetenz in Sachen Eis noch nicht ganz vergessen zu haben. Auch dank des Internationalen Schlittschuhclubs Davos Klosters (ISCD), der zu den ältesten Vereinen der Landschaft Davos gehört. Der Verein hat sich

die Förderung der Aktivitäten und die Organisation von Wettkämpfen und Kursen in den beiden Eissportarten Kunstlauf und Speed auf die Fahnen geschrieben. Im November 2017 organisierte der ISCD erstmals einen europäischen Short-Track-Speed-Skating-Anlass in der Eishalle. Seit ein paar Jahren bringt die Eislauf-Gala «Art on Ice» mit den besten Eiskunstläufern der Welt, Akrobaten, Tänzern, Musik-Weltstars und einem grandiosen Bühnen- und Lichtdesign den Glamour des Eiskunstlaufs nach Davos zurück. Das nächste Mal am 9. März 2018. n

Art on Ice 2018 Zürich, Hallenstadion, 1. bis 4. März 2018 Lausanne, Patinoire de Malley, 6. und 7. März 2018 Davos, Vaillant Arena, 9. März 2018 Guest Star ist die Schottin Emeli Sandé. Ihr 2012 veröffentlichte erstes Album «Our Version of Events» führte während sieben Wochen die britischen Charts an und hielt sich sagenhafte 63 Wochen in den Top 10. Pegasus ist der Schweizer Musik-Act von Art on Ice 2018. Das Trio Noah Veraguth, Gabriel Spahni und Stefan Brønner bildet die aktuell erfolgreichste Popband der Schweiz. Die 15-Jährige Laura Bretan rührte die USA bei «America’s Got Talent» 2016 zu Tränen. Namhafte Experten prophezeien, die junge Sopranistin werde mal noch erfolgreicher sein als es Maria Callas war, der Opernstar des 20. Jahrhunderts. Tina Guo, 32-jährig, gebürtige Chinesin, in den USA aufgewachsen, ist nicht die Musikerin klassischer Prägung: Im knapp geschnittenen Einteiler und mit dem E-Cello im Anschlag geht‘s bei Guo um Metal-Interpretation, Electronica und New Age. Evgeni Plushenko kommt als aktiver Eisläufer ein letztes Mal in die Schweiz. Plushenko gewann bei Olympia zweimal Gold und zweimal Silber. Dreimal war der Russe Weltmeister und bei Europameisterschaften gab’s siebenmal Gold. Art on Ice ohne Stéphane Lambiel? Unvorstellbar. Der zweimalige Weltmeister und Silbergewinner bei Olympia 2006 wird bestimmt auch 2018 nie gesehene Choreographien präsentieren.

Zu bewundern sein werden bei Art on Ice 2018 auf dem Eis auch die Olympiasieger Tatiana Volosozhar und Maxim Trankov und Meryl Davis & Charlie White sowie die Vize-Weltmeister und Olympiafavoriten Aljona Savchenko & Bruno Massot. 2016 begeisterten bei Art on Ice die Artisten Karyna Konchakivska und Suren Bozyan mit ihrer atemberaubenden Nummer am Hochseil. 2017 verzaubertem die Eistänzer Nelli Zhiganshinaund Alexander Gazsi mit einer Adaption von Karyna und Surens Nummer. Und nun, 2018, werden Karyna und Suren und Nelli und Alex gemeinsam, als Quartett, bei Art on Ice zu sehen sein. Bereits seit Mitte Oktober sind sie mit ihrem Programm im Training. www.artonice.com

Foto: © Art on Ice

das erste Spiel um den Spengler Cup ausgetragen. Der erste Turniersieger war Oxford University. Das Turnier entwickelte sich im Laufe der Jahre zum grössten Clubturnier Europas und zeigt alljährlich zwischen Weihnachten und Neujahr Eishockey internationaler Spitzenteams auf höchstem Niveau. Die Spiele des Team Canada werden sogar live in die Heimat des Eishockeysports übertragen. Es ist sicher nicht übertrieben, den HC Davos mit seinen 31 Meistertiteln und den traditionsreichen Spengler Cub als zwei grosse Marken von Davos zu bezeichnen. Der Hockey Club Davos lässt keinen Eishockey-Fan in der Schweiz kalt. Von seinen Fans in der ganzen Schweiz wird er heiss geliebt. Sicher ebenso leidenschaftlich wird der Schweizer Rekordmeister von den Fans anderer Spitzenklubs gehasst. Berühmt ist auch die Halle, in der HCD seine Heimspiele austrägt. Ihre Holzdach-Konstruktion ist schweizweit einzigartig. Aber der Bau aus dem Jahre 1979 muss dringend saniert werden. Im Herbst 2018 gehts los. Für 22,55 Millionen Franken wird das Eisstadion etappenweise saniert und erneuert. 2021, zum 100-Jahr-Jubiläum des HCD, wird sie im neuen Glanz erstrahlen. Auf der heutigen offenen Kunsteisbahn entsteht eine Trainingshalle. Geplant ist ein Holzbau mit Fassaden aus lichtdurchlässigem Kunststoff. Die 68 Meter lange und 48 Meter breite Halle wird lediglich 10 Meter hoch und energieeffizient betrieben. Genutzt wird die Halle nicht allein vom HCD für Trainings der 1. Mannschaft und von der grossen Nachwuchsabteilung, sondern auch für Trainings des Internationalen Schlittschuhclubs (ISCD) und des Curling Clubs Davos sowie für öffentlichen Eislauf. Zwei Natureisflächen sind Davos erhalten geblieben: Die rund 2000 m² grosse Fläche auf dem Dorfseeli in Davos Dorf ist vor allem bei Familien beliebt. Beim Schulhaus Wiesen steht ein 1200 m² grosses Natureisfeld für den Eislauf zur Verfügung.

Olympiasieger Tatiana Volosozhar und Maxim Trankov.


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Sportliche Talente aus der Surselva Mit dem Wintersport verbinden wir einen erholsamen Tag auf der Piste bei strahlendem Sonnenschein. Abschalten vom Alltag und einen gemütlichen Schneesporttag mit der Familie oder Freunden geniessen. Für einige Kinder und Jugendliche in der Surselva bedeutet Schneesport früh aufstehen, hartes Training und viel Schweiss… und dies nicht nur im Winter. Text: Claudia Vieli Oertle, Fotos: © SST Surselva

Wer an die Spitze kommen möchte, muss im Winter und im Sommer viel trainieren und lange Wege auf sich nehmen. Dank einer konstanten und konsequenten Nachwuchsarbeit konnten bereits einige Sursilvaner an der Weltspitze mitfahren. Prominentester Vertreter ist zurzeit sicher Carlo Janka. Der 31-jährige Obersaxer hat es an die Weltspitze geschafft, leider zog er sich zum Beginn dieser Saison eine Knieverletzung zu. Für das Schneesportteam (SST) Surselva steht die Förderung der jungen Athletinnen und Athleten aus der Region im Vordergrund. Darunter gibt es einige Kinder, die ferienhalber mit der Surselva verbunden sind und die Gelegenheit nutzen, sich an den Leistungssport heranzutasten. Obwohl nicht alle den Aufwand betreiben können um an die Spitze zu kommen, bieten die lokalen Skiclubs mit verschiedenen JO-Gruppen (JO = Jugendorganisationen) im Breitensport ein wichtiges Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche.

Professionelle Trainer

Wer weiss, vielleicht schaffen sie in ein paar Jahren den Sprung in die Weltspitze.

Wo in den einzelnen lokalen Vereinen noch mit ehrenamtlichen Trainern gearbeitet wird, hat das SST Surselva im Alpin- sowie im

Nordicbereich ausgebildete Trainer angestellt. Bei den Alpinen ist es der Österreicher Gabor Tvordy, der seit Juni 2017 in seiner Funktion tätig ist und 17 JO-Athletinnen und -Athleten im Alter von 12 bis 15 Jahren betreut. Drei der Athleten gehören der BSV-Auswahl an. Trainiert wird drei Mal in der Woche die Kondition, sie nehmen an Trainingslagern teil und beginnen schon früh im Herbst auf den Gletschern und auf dem Schnee. Im Winter finden die Trainings abwechslungsweise auf den Pisten in Sedrun, Obersaxen und Laax statt. Ohne Unterstützung der Eltern, welche die Kinder zum Trainingsort fahren, wäre dies nicht möglich. Bei der Juniorenabteilung im Alpinsport sind acht Athletinnen und Athleten aktiv, sie sind zwischen 16 und 20 Jahre alt und werden seit letztem Sommer vom ehemaligen Weltcup-Trainer und Bündner Fritz Züger trainiert. Die Herausforderungen bei den Juniorinnen und Junioren ist es, nebst einer Berufsbildung das Training möglichst selbstständig zu koordinieren. Für die Kondition sind die jungen Sportlerinnen und Sportler grösstenteils mit viel Eigeninitiative und Disziplin selbst verantwortlich.


Winterspass am Oberalppass

Brigels Waltensburg Andiast

Die Ferienregion Disentis Sedrun ist der perfekte Ort für Skiurlauber. Aufgrund der langen Abfahrten und Schneesicherheit ist Disentis ein grosser Anziehungspunkt für Freerider. Sedrun hat mit der Verbindung zum Skigebiet Andermatt und mit den abwechslungsreichen Pisten ebenfalls viel zu bieten.

Brigels Waltensburg Andiast ist eine echte Alternative zu überfüllten Pisten. Hier gibt es auf den extrabreit präparierten Pisten viel Platz zum Carven. Brigels und seine beiden Nachbardörfer setzen auf Qualität statt Quantität und empfehlen sich für aktive Schneesportler, die gern und viel fahren. www.surselva.info

Freeriden und Pistenvergnügen Das Freeride-Gebiet von Disentis ist variantenreich und bietet ideale Bedingungen, sowohl für weniger erprobte Freerider als auch für Profis. Ein besonderes Highlight ist das jährliche Skitourenrennen Trofea Pèz Ault, das am 18. März 2018 zum neunten Mal stattfindet. In Disentis und Sedrun-Andermatt stehen für Skifahrer und Snowboarder insgesamt 180 Pistenkilometer bereit. Funpark, Halfpipe und Crosspark warten auf alle, die eine sportliche Herausforderung suchen. Die SkiArena Andermatt Sedrun ist durch die Matterhorn Gotthard Bahn miteinander verbunden, was den Gästen eine Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten auf beiden Seiten des Oberalppasses eröffnet. Langlauf und Wintergenuss Für Langläufer bietet die Ferienregion Disentis Sedrun auf über 46 Kilometern abwechslungsreiche Loipen zum klassisch Laufen und Skaten. In Trun steht mit einer Distanz von 5,6 Kilometern eine der längsten Nachtloipen der Schweiz. Auch in Sedrun bietet sich die Möglichkeit, bis um 21 Uhr zu langlaufen. Auf dem Eisfeld in Disentis und der Natureisbahn in Sedrun kann man sowohl auf Schlittschuhen herumkurven als auch Curling spielen. Etwas rasanter geht es bei einer Schlittelfahrt zu und her. Ein Geheimtipp dafür ist die Schlittelbahn am Oberalppass, welche die Passstrasse hinunterführt, die im Winter verkehrsfrei ist. disentis-sedrun.graubuenden.ch

Trotz hartem Training: Spass muss sein, auch bei der Trainingsgruppe der Nordischen.

Neue Fun-Slope Das Highlight für alle, die auch die Action abseits der «normalen» Pisten suchen, ist die Fun-Slope Brigels «the place to be». Steilkurven, Wellen, Sprünge, Schnecken und vieles mehr warten auf einer Strecke von 430 Metern Länge. www.brigels-bergbahnen.ch NITRO Surselva Jam, Brigels 3. März 2018 Der Surselva Jam hat sich in der Schweizer FreestyleSzene als Kultevent etabliert. Es ermöglicht Freestylern – von jungen Kids über Pros bis hin zu Ü30 – im perfekten Park das Können zu erweitern und unter Beweis zu stellen. www.surselva-jam.ch

Neues aus Obersaxen Noch schneller in Obersaxen Mundaun Dank der Umfahrung von Ilanz kommen Sie noch schneller und bequemer ins Schneesportgebiet Obersaxen Mundaun. Die Parkplätze an den Talstationen sind gratis! www.obersaxen-mundaun.ch Gratis mit dem Postauto ins Wintersportgebiet Neu kann bis 2. April 2018 das Postauto auf den Linien Ilanz–Obersaxen Friggahüs (inkl. Sportbus Obersaxen) und Ilanz–Vrin (inkl. Sportbus und übrige Linien des ganzen Gemeindegebiets Lumnezia) kostenlos benützt werden. www.obersaxen-mundaun.ch

Val Lumnezia – das Tal des Lichts Das Val Lumnezia / Lugnez ist eine kleine und ruhige Feriendestination. Im sonnigen Alpental liegen die Ortschaften Cumbel, Morissen, Vella, Degen, Vattiz, Vignogn, Lumbrein, Vrin und Suraua. Die abwechslungsreiche Natur- und Kulturlandschaft ist prädestiniert für stressfreie und erholsame Ferien. Von Vella aus kommt man direkt ins 120 Pistenkilometer grosse Skigebiet Obersaxen Mundaun. Das Tal eignet sich auch bestens für Schneeschuhtouren oder Winterwanderungen.

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Lumbrein im Val Lumnezia.

Foto: © Graubünden Ferien, Mike Frei

Die JO-Gruppen sind ein wichtiges Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche.

Nordisches Kader Auch im nordischen Bereich bemüht sich das SST Surselva um die Nachwuchsarbeit. Elf Athletinnen und Athleten trainieren unter der Leitung von Cheftrainer Gabriel Candinas, der als Teilzeit-Trainer angestellt ist. Er ist im Mai neu zum Trainerteam gestossen und hat bereits im Alpinbereich in der JO Brigels und bei den Langläufern in Sedrun einige Nachwuchsarbeit geleistet. Candinas war bei den Schweizer Skibauern Stöckli und Zai tätig und als Servicemann bei Swiss Ski im Weltcup unterwegs. In seiner neuen Aufgabe ist er für den nordischen JO-Nachwuchs für die JO-Stufe U14 bis U16 sowie für die Junioren-Athletinnen und -Athleten U18 bis U20 verantwortlich. «Mir gefällt es, die motivierten Jugendlichen zu trainieren und die Fortschritte zu sehen. Man kann sie ein Stück in ihrer sportlichen Karriere begleiten, das macht mir Spass und auch ein bisschen stolz.»

Weiterkommen Schritt für Schritt möchten die jungen, sportbegeisterten Kinder weiterkommen. Dabei steht gerade bei den Jüngsten der Spass und die Bewegung im Vordergrund. Das gemeinsame Erlebnis beim Turnen und

Spielen in der Halle und bei den Trainings auf den Pisten bietet den Kindern viel Abwechslung und Möglichkeiten, Grenzen abzutasten und sich zu entwickeln. Auch mit Niederlagen müssen sie lernen umzugehen. Weiterkommen möchte auch die Organisation als solches. Dabei ist SST Surselva auf viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, Vorstandsmitglieder und Trainerinnen und Trainer angewiesen. Ernst Sax, Präsident SST Surselva, freut sich über die grosse Unterstützung und über die erreichten Erfolge: «Mit jedem Jahr kommen neue Kinder dazu und als Jugendliche verlassen sie unsere Teams. Wir sind ein eingespielter Vorstand, ich bin dankbar, dass wir den Trainerstaff wieder mit motivierten und gut ausgebildeten Persönlichkeiten ergänzen konnten.» Sie organisieren unter anderem die Swiss Ski Sommertrophy, den Sporttag mit den Disziplinen Hindernislauf, 80-mLauf, Teamwettkampf usw. sowie einen Lottoabend. Damit werden Finanzen generiert, die für die Nachwuchsförderung eingesetzt werden. Um den Aufwand für den ganzen Trainingsbetrieb decken zu können, ist SST Surselva auf weitere Unterstützung von Sponsoren und Gönnern angewiesen. n

Schneesportteam Surselva Das Schneesportteam (SST) Surselva ist eine Trainingszelle des Bündner Skiverbandes (BSV) und seit 2014 ein «Regionales Leistungssportzentrum Ski Alpin» von swiss ski. Im Kanton Graubünden gibt es insgesamt sechs RLZ. Mit der Talentschule Surselva bildet das SST einen Stützpunkt für den Alpinbereich. Beim SST Surselva trainieren Kinder und Jugendliche in den alpinen und nordischen Disziplinen. Träger des SST sind die 20 lokalen Skiclubs der Region Surselva. Dahinter steckt viel ehrenamtliche Arbeit in den verschiedenen Vereinen und in der regionalen Organisation. www.sstsurselva.ch

Schule und Sport in Graubünden Talentschulen ermöglichen sportlich begabten Schülerinnen die schulische Ausbildung mit einem auf Wettkampf und Training abgestimmten Stundenplan. Er beinhaltet polysportives Training als zusätzliche Förderung zum Training in den Vereinen.

steht zudem eine enge Zusammenarbeit und Koordination mit den regionalen Vereinen und verschiedenen Verbänden. Die Schülerinnen und Schüler sind auf eine optimale Förderung durch die Sportvereine und -verbände bzw. Musik- oder Kunstschulen angewiesen. Weitere Talentschulen im Kanton Graubünden gibt es in Davos, Champfèr und Chur. Swiss Olympic Partner School in Davos

Die Landschaft Davos Gemeinde hat 1997 die Stiftung Sport-Gymnasium Davos gegründet. Zweck der Stiftung ist der Betrieb eines Sport-Gymnasiums in Davos. Dieses betreut rund 130 Schülerinnen und Schüler, alles Leistungssportlerinnen und -sportler in den Bereichen Ski Alpin, Skicross, Snowboard Alpin, Snowboard Slopestyle, Snowboard Halfpipe, Freeski Halfpipe, Boarder Cross, Eishockey, Curling. Das SSGD ist eine kleine eigenständige Schule, die sich ausschliesslich zum Ziel gesetzt hat, Leistungssport treibenden Jugendlichen, trotz grosser Belastung durch den Sport, eine schulische Ausbildung zu ermöglichen. Berufslehre und Leistungssport

Talentschule Surselva in Ilanz Die Talentschule wurde im 2009 gegründet, aktuell werden 40 Schülerinnen und Schüler auf der Sekundarstufe I (7. bis 9. Klasse) unterrichtet. Die Talentschule Surselva steht allen Schülerinnen und Schülern offen, die über den erforderlichen Leistungsnachweis im sportlichen oder musischen Bereich verfügen. Sie wird von einem Förderverein bei der Mittelbeschaffung für Projekte und Module unterstützt. Es be-

Die Gewerbliche Berufsschule Chur ist offizielle Swiss Olympic Partner School und bietet talentierten Nachwuchssportlern und -sportlerinnen attraktive Lösungen in ̈uber 50 Berufsfeldern an. Weitere Sportschulen im Kanton Graubünden

– Academia Engiadina, Samedan – Hochalpines Institut Ftan AG, Ftan – Lyceum Alpinum Zuoz, Zuoz


Biathlon total in Lenzerheide 20

Serafin Wiestner ist eines der Aushängeschilder des Schweizer Biathlonsports. (Siehe auch Porträt auf Seite 22.)

Die Ferienregion Lenzerheide setzt auf den Biathlonsport. Diese Sportart setzt sich aus den Disziplinen Skilanglauf und Schiessen zusammen. In ein paar Jahren möchte man erstmals einen Weltcup durchführen. Mit dem Nordic House in der Biathlon Arena Lenzerheide ist ein modernes und funktionales Gebäude entstanden. Wir haben mit Silvio Baselgia, dem Geschäftsführer, einen Rundgang gemacht. Und sind beeindruckt! Text: Walter Bäni, Fotos: © Walter Bäni und © Biathlon Arena Lenzerheide

Ende Oktober. Unablässig fahren an diesem prächtigen Herbsttag Traktoren von lokalen Bauern vor. Ein Bagger belädt deren Anhänger mit Schnee. «Mit unserer SnowFactory haben wir fünf Wochen lang Schnee produziert, heute haben wir mit

dem Verteilen des Schnees begonnen. Am kommenden Samstag fängt der Winterbetrieb an», erläutert Silvio Baselgia. «Zum Saisonbeginn wird die Loipe rund 2 km lang sein. Schnee werden wir weiterhin produzieren, da ein Teil davon zunächst

Multifunktional: Das neue Nordic House in der Biathlon Arena Lenzerheide.

wieder wegschmelzen wird.» Total umfasst die Biathlon-Runde 4 Kilometer. Darauf sind 30 Beschneiungspunkte mit Wasser und Strom vorgesehen. Sechs Schneekanonen können von Punkt zu Punkt verschoben werden. «Sobald die Temperaturen es zulassen, werden wir diese Anlagen in Betrieb nehmen. Ausserdem werden wir ein Schneedepot anlegen, um die Durchführung der Events dieses Winters sicherzustellen. Vom 7. bis 10. Dezember 2017 führen wir erstmalig in der Schweiz einen IBU Cup durch. Dabei erwarten wir rund 270 Biathleten aus 30 Ländern. Und Ende Dezember werden bei den drei Etappen der Tour de Ski die besten Langläufer der Welt am Start sein.» Anders als in Davos wird der Schnee in Lenzerheide nicht im Winter hergestellt und den Sommer über gelagert. Baselgia: «Wir haben erst im September mit der Schneeproduktion begonnen. Aufgrund der Südlage mit intensivem Sonnenschein haben wir keine Möglichkeit, den Schnee zu übersommern, er würde uns wegschmelzen.» Das Prinzip Snow-Factory, die spezielle Technik, wie man selbst bei Plustemperaturen von 15 Grad Schnee herstellen kann, erklärt Baselgia leicht verständlich: «Wir alle haben zu Hause einen Kühlschrank mit Ge-

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Alles erfolgt absolut ohne chemische Zusätze. . .

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frierfach. Dieses muss man gelegentlich abtauen, weil sich im Innern Eis bildet. Dieses Prinzip machen wir uns zunutze, nur ist der Kühlschrank halt sehr viel grösser. Das entstandene Eis an den Wänden wird abgeschabt und für die Loipen verwendet. Alles erfolgt absolut ohne chemische Zusätze, es braucht nur Wasser und Strom.»

Foto: Ferienregion Lenzerheide. ©Pablo Horváth


Die Biathlon Arena auf einen Blick Nordic House Das multifunktionale Nordic House umfasst Seminarräume, öffentliche Umkleidekabinen sowie Duschen, einen Athletikraum, ein Bistro und einen Sportshop. Zudem bietet das Nordic House Unterkünfte in verschiedenen Mehrbettzimmern für 56 Personen. Im Parterre des Nordic House befindet sich das Bistro und Restaurant Bualino mit 60 Innen- und 30 Aussenplätzen. Das Lokal ist im 2. Stock ausbaubar und kann für diverse Anlässe genutzt werden. Nordic Hostel 13 Zweier- bis Sechserzimmer bieten Leistungsund Hobbysportlern, Vereinen, aber auch Privatpersonen eine hochwertige Erholungsmöglichkeit.

Blick in einen der gemütlichen Schlafräume, hier mit Kajütenbetten.

nen wir den Betrieb der Biathlon Arena finanzieren.» Sehr beliebt seien die Biathlon-Schnupperkurse: «Wir sind in der Schweiz die Einzigen, die solche Kurse anbieten. So kann die breite Bevölkerung die Faszination des Biathlonsports erleben. Pro Jahr gibt es fast 300 Kurse mit rund 4000 Teilnehmenden.» Anders als in Deutschland, wo die Biathlonwettkämpfe gigantische Zuschauermassen mobilisieren, ist der Sport in der Schweiz noch eine Randsportart. Weshalb setzt Lenzerheide darauf? Baselgia: «Biathlon hat viel Potenzial. Wir möchten einen positiven Kreislauf in Gang setzen. Wenn wir in der Schweiz erfolgreiche Athleten haben und Weltcups durchführen können, werden grössere Zuschauermengen kommen, welche sich die Wettkämpfe anschauen wollen. Und dann überträgt auch das Fernsehen die Wettkämpfe.» Bei ihrem Projekt seien die Förderungsprogramme für den Nachwuchs sehr wichtig. «Dort wollen wir die Grundlagen für die Zu-

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Seminarraum Das Nordic House eignet sich für Firmenevents, Familienfeiern, für Geburtstagsessen oder für Schulungen. Es gibt 7 Gruppenräume für bis zu 20 Personen und 1 Seminarraum für bis zu 80 Personen.

Rollski Erfahrene Sportler können auf der 1,6 km langen Rollskistrecke ihre Fähigkeiten verbessern. Das Ticket für die Nutzung der Infrastruktur ist am Parkautomaten erhältlich. Öffentliche Duschen und Toiletten stehen kostenlos zur Verfügung. Für Hobbysportler sind gute Langlauf-Kenntnisse Voraussetzung. Rollski-Kurse werden angeboten. Skilanglauf Das Langlaufnetz in der Ferienregion Lenzerheide erstreckt sich von Lantsch / Lenz bis Parpan. Täglich erwarten die Langläufer 56 km frisch gespurte Loipen (Klassisch und Skating) für verschiedene Niveauklassen. Biathlon-Schnupperkurse Die Mischung aus Konzentration und Präzision beim Schiessen sowie der Ausdauer und Kraft beim Langlaufen macht Biathlon zu einer Herausforderung für Körper und Geist. Sehr gut erreichbar Die Biathlon Arena Lenzerheide befindet sich an der Voia da Bual 1 in Lantsch/Lenz. Eigene Bushaltestelle und Parkplatz. www.biathlon-arena-lenzerheide.ch

Tour de Ski in Lenzerheide 30. Dezember 2017 bis 1. Januar 2018 Bereits zum dritten Mal gastiert die Viessmann FIS Tour de Ski über den Jahreswechsel in der Ferienregion Lenzerheide. Am Start sind die weltweit besten Langläuferinnen und Langläufer.

1. Januar 2018, Verfolgung 11.00 Uhr Verfolgung Damen, 10 km freie Technik 13.00 Uhr Verfolgung Herren, 15 km freie Technik

30. Dezember 2017, Sprint 10.30 Uhr Sprint Qualifikation, freie Technik 13.00 Uhr Sprint Final, freie Technik

Im Tour de Ski Dörfli stellen die Sponsoren und Partner ihr Angebot vor. Das Tour de Ski Public sowie regionale Verpflegungsstände sorgen für Ihr leibliches Wohl. Hier lässt es sich zwischen den Rennen so richtig schön fachsimpeln. Kommen Sie vorbei! lenzerheide.com

31. Dezember 2017, Einzelstart 10.30 Uhr Einzelstart Herren, 15 km klassisch 15.00 Uhr Einzelstart Damen, 10 km klassisch

Biathlon hat viel Potenzial.

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kunft legen. Die Schweiz soll in Zukunft mehrere Profitathleten haben, die in die vordersten Ränge laufen können. Zurzeit haben die drei Gasparin-Schwestern, Serafin Wiestner und Benjamin Weger dafür bereits das Pontenzial.» Im Januar 2020 dürfe man die Juniorenweltmeisterschaften organisieren. «Wenn wir diese WM erfolgreich über die Bühne bringen, sind wir bereit für den nächsten Schritt: den Weltcup! Wir hoffen, dass dies ungefähr im Jahr 2023 oder 2024 der Fall sein wird. Wir möchten in Zukunft jeden Winter abwechselnd einen Weltcup im Biathlon und im Skilanglauf durchführen.» n

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Speziell am Bau ist dessen Multi-Funktionalität.

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Foto: Ferienregion Lenzerheide, © Riccardo Goetz

Man stehe voll hinter dem damit verbundenen Energieverbrauch, betont Baselgia: «Zum einen können wir nun die Durchführung der Rennen garantieren, was für uns ein wichtiger Punkt auf dem Weg zum Weltcuport ist. Zweitens werden im November, in einer touristisch «toten» Zeit, viele Logiernächte generiert. Wichtig auch: Bisher mussten die Nationalmannschaften und viele regionale Teams mitsamt ihrem Material zur Saisonvorbereitung in den Hohen Norden fliegen. Nun entfallen die weiten Reisen und die Teams trainieren bei uns. Davon profitiert die Umwelt.» In der Biathlon Arena stehen in den verschiedenen Zimmern total 56 Betten zur Verfügung. «Ausserdem bewirtschaften wir in Lantsch das Drei-Stern-Hotel Cualmet. Im November haben wir eine durchschnittliche Auslastung von rund 80 Prozent. Das ist zum Saisonstart genial.» Insgesamt habe man etwa 1000 Stellenprozente geschaffen. «Im Winter, inklusive aller Teilzeitmitarbeiter, sind es etwa 20 Personen, die den Betrieb sicherstellen. Wir haben viele gute und flexible Leute gefunden, die meisten stammen aus der Region.» Um einen Weltcup durchführen zu dürfen, müsse der Veranstalter über die A-Lizenz des Internationalen Biathlonverbandes IBU verfügen. «Dabei gibt es genaue Vorgaben. Unter anderem braucht es dieses Betriebsgebäude. Es hat zehn Millionen Franken gekostet, das hätte die Gemeinde Lenz selber nicht stemmen können. Wir haben glücklicherweise mit der Familie Hartweg einen privaten Investor gefunden, sie hat uns die finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt.» Beim Bau des Nordic Houses habe man darauf geachtet, möglichst viele regionale und einheimische Unternehmen zu berücksichtigen. «Nur dank diesem Umstand ist es uns gelungen, das Gebäude innerhalb von sieben Monaten zu erstellen.» Speziell am gesamten Bau ist dessen Multi-Funktio-

Activ Sport Shop Im Shop im Nordic House können sich Athletinnen und Athleten sowie Hobbysportler mit vielerlei Produkten für Sport und Freizeit eindecken. Es gibt Wachs- und Reparaturmöglichkeiten sowie Leihmaterial. Im Winter liegt der Fokus auf dem Langlaufsektor, im Sommer auf dem Biken.

Athletikraum Der Athletikraum ist sportartübergreifend eingerichtet und ermöglicht vielen Sportlerinnen und Sportlern, ihr Konditionstraining hier zu absolvieren. Der Athletikraum steht nur Spitzensportlern und ambitionierten Nachwuchssportlern offen.

Audi FIS Ski Weltcup, Lenzerheide 27. und 28. Januar 2018 Der Audi FIS Ski Weltcup der Damen macht Halt am Heimberg in Parpan. Erleben Sie live die Riesenslalom- und Slalomrennen und spüren Sie die Atmosphäre, wenn die Athletinnen um Sekundenbruchteile kämpfen. 27. Januar 2018 8.00 Uhr Eröffnung im Zielgelände 10.15 Uhr 1. Lauf Riesenslalom Damen 13.15 Uhr 2. Lauf Riesenslalom Damen 18.00 Uhr Siegerehrung Riesenslalom, Startnummernauslosung Slalom

28. Januar 2018 7.30 Uhr Eröffnung im Zielgelände 9.30 Uhr 1. Lauf Slalom Damen 12.15 Uhr 2. Lauf Slalom Damen 13.00 Uhr Siegerehrung Slalom Nicht nur im Zielbereich herrscht Hochstimmung. Auch im Weltcup Dörfli sorgen diverse Acts für eine gute Stimmung. Sei es nun wegen dem Sport auf höchstem Niveau oder dem vielfältigen Rahmenprogramm, ein Besuch lohnt sich für die ganze Familie. lenzerheide.com

nalität, alles ist bis ins kleinste Detail durchdacht. Dies wird bei einem Rundgang offenkundig. Zwar sei man durchaus ein Leistungszentrum im Biathlon-Sport, bekräftigt Baselgia. «Aber eben nicht nur! Wir sind eine Event-Arena, die Infrastruktur gibt uns viele Möglichkeiten. Dank der Durchführung verschiedenster Anlässe, mit unseren gastronomischen Leistungen und den Übernachtungsmöglichkeiten kön-

Silvio Baselgia, der Geschäftsführer der Biathlon Arena Lenzerheide.

Foto: Ferienregion Lenzerheide, © Samuel Truempy

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Serafin Wiestner (20. Juli 1990), wohnhaft in Trin-Mulin, ist Mitglied der Schweizer Biathlon-Nationalmannschaft. Der Modellathlet (184 cm / 80 kg) hat sich in den letzten zehn Jahren mit kleinen Schritten stetig verbessert. Vergangene Saison hat er 182 Weltcuppunkte gesammelt und dabei zehn Mal einen Rang unter den besten 30 erreicht.

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Schon als kleiner Junge habe er Langlaufwettkämpfe bestritten, erzählt Wiestner. «Einer unserer Trainer brachte eines Tages eine Zielscheibe und ein Gewehr ins Training mit. Das Schiessen als Abwechslung zum Langlauf machte mir grossen Spass, und so fing ich mit Wettkämpfen an.» In den ersten Jahren habe er seinen Sport oft erklären müssen, blickt er zurück. «Manchmal wurde Biathlon mit Triathlon verwechselt. Seither haben wir einige schöne Erfolge feiern können, die meisten Leute wissen nun, was wir Biathleten machen.» Seit es die Biathlon Arena Lenzerheide gebe, seien die Trainingsbedingungen perfekt, lobt Wiestner. «In meinen Anfängen stellten wir jeweils am Waldrand zwei Scheiben auf und übten dort das Schiessen. Hier ist alles auf dem modernsten Stand, man macht wirklich alles für uns. Die Arena ist zudem zentral gelegen und ich habe kurze Anfahrtswege. So kann ich mehr Zeit ins Training investieren.» Die Olympischen Spiele in Südkorea stehen vor der Tür und sein Fokus ist klar darauf ausgerichtet. «Für die Einzelselektion muss ich zweimal im Weltcup in die besten 25 oder einmal in den Top 15 klassiert sein. Für die Teilnahme in der Staffel müssen wir einmal in die Top Ten laufen.» Er habe den ganzen Sommer über gut trainiert, bilanziert der Athlet. «Das gibt mir viel Zuversicht. Wenn nichts dazwischenkommt, sollte es zu schaffen sein.» Mit der blossen Teilnahme an den Olympischen Spielen hat Wiestner sein Ziel aber noch nicht erreicht: «Ich strebe einen Rang unter den ersten acht, also ein Diplom an.» n

Unter dem Slogan «First Minute Deal» lancieren die beiden Bergbahnunternehmen von Arosa Lenzerheide ihr neues, dynamisches Online-Tikketsystem. Die hinterlegten Rabattstufen variieren je nach Wochentag oder Saison, sind in ihrer Menge aber fixiert. Daher gilt: Je füher der Gast sein Schneesportticket bucht, desto besser ist sein Deal. Auf der Buchungsplattform unter lenzerheide.com/ticketshop ticketshop.arosabergbahnen.com oder mit der Arosa Lenzerheide App sind sowohl Tageskarten, Mehrtageskarten bis 14 Tage sowie 4 Stundenkarten für das Schneesportgebiet Arosa Lenzerheide erhältlich. Das System basiert auf dem in Nordamerika bekannten Ticketportal. Arosa Lenzerheide ist europaweit das erste Schneesportgebiet, das die Möglichkeiten dieses Online-Ticketsystems vollumfänglich nutzt.

Die im Ticketsystem hinterlegten Tarife, respektive Rabattstufen variieren je nach Wochentag oder Saison, sind aber in ihrer Menge fixiert. Heisst also: Je mehr Tickets für den jeweiligen Tag bereits verkauft wurden, desto tiefer ist der Rabatt. Der Gast sieht genau, wie viele Tickets zum aktuell besten Deal noch verfügbar sind. Anders als bei den bekannten Systemen der Fluggesellschaften sinkt der Preis für den jeweiligen Tag nicht weiter. Der Gast hat so einen fairen Deal für seine frühe Buchung. Je früher also der Gast sein Schneesportticket für einen spezifischen Tag bucht, desto besser sein Deal. Für einmal stehen also nicht die Kurzentschlossenen im Fokus, sondern die First Minute Dealer, welche einen Schneesporttag mit Freunden frühzeitig planen, oder ihr Schneesportticket zu den gebuchten Winterferien gleich dazu buchen möchten. Die güntigsten Angebote finden die Schneesportler übrigens an Werktagen und ausserhalb der Hauptferienzeit.

Lenzerheidner iis Paradies Mitten im Dorfzentrum von Lenzerheide lockt ein stimmungsvolles Erlebniseisfeld – das Lenzerheidner «iis Paradies». Gross und Klein tauchen hier in eine winterliche Eislandschaft ein. Insbesondere abends, wenn die Sterne am dunklen Nachthimmel stehen und das «Lenzerheidner iis Paradiis» besonders magisch erstrahlt, lädt der Eisweg zum genussvollen Eislaufen ein. Die kleinen Nachwuchs-Prima-Ballerinas und Eiskunstläufer ziehen derweilen in der «Famigros Eiswelt» ihre ersten Kurven auf dem glatten Eis. Mit dem speziellen Kinder-Karussell fallen die ersten Runden bestimmt nicht schwer. Daneben dürfen natürlich auch der beliebte «Chnebelplatz» für private Hockeyspiele und das separate Eisstockfeld nicht fehlen. lenzerheide.com

Foto: Ferienregion Lenzerheide, © Johannes Fredheim

Olympia – und ein Diplom

First Minute Deal


Wettbewerb

1. Preis

Einkaufsgutschein von Rukka. www.rukka.ch Wert CHF 600.00

2. Preis

Gästefahrt auf dem Olympia Bob Run St. Moritz – Celerina. www.olympia-bobrun.ch Wert CHF 250.00

3. Preis

Einkaufsgutschein. www.membrini.ch Wert CHF 200.00

Wettbewerbsfrage Winter 2017 / 18

Beantworten Sie nebenstehende Frage im Wettbewerbsformular auf www.hoch3magazin.ch

Wo in Graubünden steht eine neue Biathlon-Arena? A) in Maienfeld B) in Lenzerheide C) in Vals

Auf dem Postweg senden Sie Ihre Antwort, versehen mit Namen / Adresse, an: – HOCHDREI GmbH Am Kurpark 3 CH-7270 Davos Platz Einsendeschluss: 30. April 2018

Teilnahmebedingungen Die Gewinner werden ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Es ist keine Barauszahlung der Preise möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Die Gewinner erklären sich einverstanden, dass ihre Namen mit Wohnort in der nächsten Ausgabe des hoch3magazin erwähnt werden. Mitarbeitende der HOCHDREI GmbH, an der Produktion des hoch3magazin beteiligte Personen und Mitarbeitende der Preisstifter sind von der Verlosung ausgenommen. Die Preise werden nach der Auslosung im Mai 2018 den Gewinnern zugesandt Gewinner des hoch3magazin-Wettbewerbes, Ausgabe Sommer 2017 1. Preis: Carlo Wiezel, Güttingen, 2 x 2 Tageskarten, 1. Klasse, der Rhätischen Bahn, Wert CHF 800.00 2. Preis: Andreas Boerner, D-Rheinfelden, Gutschein, CHF 750.00, Romantik Hotel The Alpina Mountain Resort & Spa Tschiertschen 3: Preis: Candida Gort, Vättis, Shred Smartefy Skibrille im Wert von CHF 200.00

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Unter www.hoch3magazin.ch finde ich immer News und Tipps für meinen nächsten Aufenthalt in Graubünden!

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Powderalarm Tiefschneefahren in Perfektion: Skigebiet Hochwang im Schanfigg.

Foto: © Martin Scheel

Es gibt sie noch, die Geheimtipps – auch im Kanton Graubünden. Zwar ist der 2534 Meter hohe Gipfel des Hochwang bei den Skitourengängern bestens bekannt, aber kennen Sie das Skigebiet Hochwang bei St. Peter im Schanfigg? Text: hoch3magazin Wer von Chur nach Arosa fährt, sieht auf halbem Weg den markanten Kirchturm von St. Peter. Just an dieser Stelle zweigt eine Strasse ab, links nach Pagig – und rechts nach Fatschél, direkt zum Parkplatz der Bergbahn. Ein kurzer Weg, und man steht bereits am Sessellift, der hinauf nach Triemel auf 1862 m ü. M. fährt. Weiter hinauf kommt man mit dem Skilift. Goldgruoben heisst der höchste Punkt des Skigebiets auf 2284 Meter. Edelmetall werden Sie hier sicherlich keines finden, dafür

warten elf bestens präparierte Naturschneepisten in jedem Schwierigkeitsgrad auf Sie. Ein herrliches Vergnügen, auch für Wintersportler, die sich auf den Skiern nicht allzu sicher fühlen. Sogar ein Snowpark wird bei genügend Schnee hergerichtet. Das Skigebiet ist ideal für einen Familienausflug. Am Übungslift können die Kleinsten mit ihren Eltern oder mit Skilehrern unbeschwert ihre ersten Schwünge üben. Die zwei Bergrestaurants und neu ab diesem Winter auch die Schneebar #7027 sind genau die richtigen Orte, um sich zwischendurch zu einer gemütlichen Runde zu treffen. Jede Menge Spass bieten auch die drei präparierten Schlittelwege. Gut markierte und gewalzte Wanderwege führen direkt hinein in eine unberührte Winterlandschaft. Schneeschuhwanderer erwartet ein weitläufiges Gebiet mit vielen Möglichkeiten.

Freeride-Paradies Tiefschneefahren im Pulverschnee sei die Königsdisziplin des Skifahrens. Mag sein. Sicher ist, wer einmal das Gefühl vom fast schwerelosen Schwingen in einem tief verschneiten, unberührten Hang erlebt hat, kommt unweigerlich ins Schwärmen. Psst. . . nicht weitersagen. . . Der Hochwang mit seinen weiten Tiefschneehängen ist ein echter Geheimtipp für alle Freerider. Um das grossartige Naturerlebnis auch früh morgens erleben zu können, gibts den kultigen Powderalarm. Warum bei schönem Wetter warten, bis endlich die erste Bahn fährt? Andere Bergbahnen haben fixe Betriebszeiten – das Skigebiet Hochwang reagiert anhand des Wetterberichts flexibel. Wer bei Neuschnee oder Firnschnee eine Stunde früher auf den Berg möchte, sendet eine SMS an die Nummer 880 mit dem Wort «Powder». Bei Powderalarm wird via SMS rechtzeitig und gratis informiert. Die Stunde Extra-Powdern gibt es für 9 CHF Aufpreis.

Hotspot für Snowkiter

Eine Landschaft wie modelliert. Die weiten Hänge rund um den Hochwang.

Foto: © Martin Scheel

Obwohl das Gebiet für Pistenfahrer und Freerider ein Geheimtipp ist – bei den Snowkitern ist der Berg ein richtiger Hotspot. In den letzten Jahren hat er sich zu einem der bekanntesten Snowkite-Gebiete der Schweiz und sogar in ganz Europa entwickelt. Für genügend Aufwind unter den Kite-Schirmen sorgt am Hochwang der Föhn. Obwohl diese spektakuläre Sportart relativ viel Platz braucht, kommen sich hier die verschiedenen Wintersportler nicht in die Quere. Es gibt wohl nicht viele Skigebiete unter den Kleinen, die über ein so weitläufiges Gebiet ver-


Skigebiet Hochwang Upgrade your Ski Day! Ab der Wintersaison 2017/18 dürfen Winterspotler den Hochwang noch länger geniessen. Wer eine Tages- oder Mehrtageskarte kauft, kann die elf bestens präparierten Pisten bereits ab 15 Uhr des Vortages kostenlos nutzen. www.hochwang.ch Fackel-Skiabfahrt 2. März 2018 Besammlung bei der Talstation Fatschél um 18.30 Uhr. Begleitung durch Patrouilleure. Nachtessen im Bergrestaurant Skihaus Hochwang. Anmeldung bis 1. März 2018, 12 Uhr unter Tel. +41 (0)79 342 09 23 oder info@vv-spp.ch

Familien sind im Skigebiet Hochwang gut aufgehoben.

Nostalgieskifest «Rötali Run» 24. März 2018 Ein Winterspass in den Kategorien: mit Kanten / ohne Kanten / Fassdauben / Kinder. Anschliessend musikalische Unterhaltung. Anmeldungen unter +41 (0)79 342 09 23 oder info@vv-spp.ch Skitage für Klein- und Mittelbetriebe Das Skigebiet Hochwang eignet sich hervorragend für Firmen-Skitage abseits des Massentourismus dafür mit viel Natur und mit einer Prise Hüttenromantik. Telefon: +41 (0)81 374 11 22

Foto: © hochwang

Tipps aus Arosa

Klassisches Skitourengebiet Das Gebiet rund ums Skigebiet Hochwang lädt zu kürzeren oder längeren Skitouren ein. Auch wenn die Hänge friedlich und sanft aussehen, die jeweilige Lawinen- und Wettersituation muss natürlich immer genau beobachtet werden. Manche Ziele sind leicht erreichbar, andere fordern von den Skitourengängern einiges mehr. Arflinafurgga (2247 Meter), Mittagsspitz (2382 m), Cunggel (2413 m), Ratoser Stein (2474 m) sind die beliebte Ziele – und natürlich der 2534 Meter hohe Hochwang. Eines haben alle Ziele gemein – das Panorama ist grandios. Im Norden die Felstürme des Rätikons, im Süden die Gletscherberge der Berninagruppe, im Osten die Silvretta und im Westen grüsst von der Ferne das Finsteraarhorn. Sie erreichen das Skigebiet auch mit dem öffentlichen Verkehr. Regionalbusse holen und bringen Sie während der Wintersaison gratis zu den Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel wie Rhätische Bahn und Postauto. Die Busse fahren mehrmals täglich eine Tour in den umliegenden Dörfern. Wie steht es in der Website www.hochwang.ch: «Hochwang präsentiert die Bergwelt, wie sie immer schon war: echt entspannt und voller Möglichkeiten». Dem ist nichts hinzuzufügen. n

Arosa Humorfestival Mit dem Erscheinen dieses hoch3magazin ist das Aroser Humorfestival 2017 bereits Geschichte. Das Gute daran ist, dass Sie sich bereits auf das nächste Comedy- und Kleinkunstfestival freuen und sich rechtzeitig um die begeehrten Tickets bemühen können. www.humorfestival.ch

Pferderennen auf Schnee 14. und 21. Januar 2018 Die Pferderennen auf Schnee sind für Jockeys wie Zuschauer ein atemberaubendes Erlebnis. Seien Sie hautnah dabei, wenn die edlen Vollblüter sich am auf dem gefrorenen Obersee messen. www.arosa.ch

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Snowbike in Arosa Snowbiken ist sicher, sportlich und elegant; einfach erlernbar mit grossem Fun-Potenzial und vermittelt ein völlig neues Wintersportgefühl. Das Snowbike ist eine modernisierte Variante des Skibobs. Ob Carving oder Tiefschnee, relaxt oder kraftvoll, Wedeln oder Gleiten – mit dem Snowbike ist alles möglich. Mit unseren bestens ausgebildeten Lehrern ein Vergnügen besonderer Art. Jeden Dienstagund Donnerstagnachmittag finden von 14 bis 16 Uhr Schnupperkurse, inkl. Snowbike und Lehrer statt. www.abcarosa.ch Arosa IceSnowFootball 11. bis 13. Januar 2018 Zum achten Mal treffen ehemalige nationale und internationale Fussballstars zur inoffiziellen Schneefussball-Weltmeisterschaft in Arosa. Seien Sie live dabei und geniessen Sie das etwas andere Fussballturnier inmitten der verschneiten Bergwelt! www.arosa.ch Swiss Snow Walk & Run, Arosa 13. Januar 2018 Der Swiss Snow Walk & Run führt nicht über Stock und Stein, sondern über Schnee und Eis und ist für alle Laufbegeisterten ein «Must ». www.arosa.ch

Foto: © Arosa Tourismus

fügen. Genau das ist ein weiterer Pluspunkt des Skigebiets in der Mitte des Schanfiggs.

10. Arosa Musik Festival Januar bis April 2018 Das Arosa Musik Festival steht für hochklassige Konzerte mit meist jungen Musikerinnen und Musikern aus der ganzen Welt. Dazu präsentiert Arosa Kultur innovative und überraschende Ensembles aus Graubünden, aber auch vom Rest der Welt. www.arosa.ch


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Inserieren Sie im hoch3magazin und profitieren Sie von interesanten Kombi-Angeboten!

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Haushalten, aber die Landwirtschaft bekam mit der anhaltenden Trockenheit Probleme. Den Bauern vertrocknete das Gras und sie hatten Ertragsausfälle. Unsere Verteilsysteme sind nicht für den Dauerbetrieb im Fall der Bewässerung von Feldern vorgesehen. Zu diesem Zweck Wasser aus den Bächen zu entnehmen ist bewilligungspflichtig, damit die Restwassermengen für die Lebewesen in den Bächen und Flüssen gewährt werden können.»

300 bis 400 Liter pro Person und Tag

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Der durchschnittliche Trinkwasserverbrauch pro Person und Tag liege gesamtschweizerisch bei rund 142 Litern, erklärt Klucker. «In einem Tourismusort wie Davos ist diese Zahl höher. Denn in den Ferien lassen die Menschen gerne mal ein Bad einlaufen. Und sie duschen häufiger, beispielsweise am Morgen und später nach dem Skifahren nochmals.» Es sei schwierig, den Pro-KopfVerbrauch in Davos genau zu beziffern: «Wir wissen zwar, wie viel Wasser wir abgeben. Aber die jeweilige Zahl der Personen, die sich in Davos aufhalten, kennen wir nicht genau. Der Verbrauch dürfte während den touristischen Spitzenzeiten bei 300 bis 400 Litern pro Person und Tag liegen.» Anfangs Dezember beginne der durchschnittliche

Wasser, das kostbare Gut Der Davoser See mit Blick nach Davos: Das Wasser des Sees wird nicht zur Wasserversorgung, sondern für die Gewinnung von Elektrizität genutzt.

Marcel Klucker an der Drehtür zur Wasserkammer des Reservoirs Alberti.

Normalerweise drehen wir den Hahn auf und schon fliesst Trinkwasser in hervorragender Qualität aus der Leitung. Eine Selbstverständlichkeit? Keinesfalls, auch nicht in Davos. Marcel Klucker, der Davoser Brunnenmeister, wirft mit uns einen Blick hinter die Kulissen der Wasserversorgung im Landwassertal.

Text und Fotos (©): Walter Bäni Brunnenmeister? Klucker erklärt, woher diese Berufsbezeichnung kommt: «Früher, als es in den Dörfern noch keine Wasserversorgung gab, holten sich die Menschen ihr Trinkwasser beim Dorfbrunnen. Damit sich keine Krankheiten verbreiteten, wurde ein Brunnenmeister eingesetzt, der über die Qualität des Wassers wachte. Diese Bezeichnung ist bis heute geblieben.» Eines ist Klucker bei unserem Gespräch wichtig zu betonen: «Die tägliche Arbeit innerhalb einer Wasserversorgung ist Teamwork. Und dennoch ist eine grosse Eigenverantwortung jedes einzelnen Mitarbeiters eine wichtige Voraussetzung. Es ist schön, dass bei uns so gutes Wasser aus den Wasserhahnen fliesst. Aber wir sind auch sehr verwöhnt und haben Mühe, wenn es einmal nicht funktioniert. Bei einer Panne werden wir von Anrufen überhäuft.»

Die Quellen der Vorfahren Woher kommt das Wasser, das aus den Leitungen fliesst? Klucker: «In Davos haben wir zu 100 Prozent Quellwasser. Das Wasser stammt grösstenteils von Niederschlägen, die im Gebirge ver-

sickern. Unsere Vorfahren stellten ausgiebige Beobachtungen an, um herauszufinden, wo und wann Wasser aus dem Boden austritt. An den Stellen, wo das Wasser regelmässig floss – also aus der Tiefe kommt – wurden diese Quellen gefasst. In der Landschaft Davos und in Wiesen haben wir an verschiedenen Orten Quellen und Reservoirs. Es sind immer noch dieselben Plätze, welche schon unsere Vorfahren herausgefunden haben.» Auch durch das Schmelzen der Gletscher würden die Davoser Quellen teilweise gespiesen. «Wenn das Wasser in den Bächen weisslich verfärbt ist, dann ist ein Anteil an Gletscherwasser mit dabei. Die Gletscher schwinden aber und erneuern sich nicht. Es besteht sicherlich kein Grund zur Panik. Wenn jedoch die klimatischen Veränderungen fortschreiten, werden wir in Davos in diesen Prozess ebenfalls involviert sein.»

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Unsere Vorfahren stellten umfangreiche Beobachtungen an.

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Wird es immer genügend Wasser haben oder könnte Davos eines Tages austrocknen? Klucker ist zuversichtlich: «Wenn es nicht hintereinander mehrere trockene Sommer gibt, können sich die Quellen nach erfolgten Niederschlägen immer wieder erholen. Dass wir ganz austrocknen, das dürfte nicht passieren.» Speziell sei der Hitzesommer 2003 gewesen. «Da hatten wir zwar genügend Wasser für den normalen Gebrauch in den

Tagesverbrauch in Davos kontinuierlich anzusteigen. «Beim Jahreswechsel liegt er dann etwa doppelt so hoch wie anfangs Dezember. Grundsätzlich ist das Wasservolumen in den Reservoirs auf die Spitzenzeiten ausgerichtet. Auch wegen des Brandschutzes, dieser muss das ganze Jahr über gewährleistet sein. Die Brandschutz-Reserve dürfen wir nicht gebrauchen, um Spitzenzeiten auszugleichen.»

Leitungen müssen erneuert werden In Davos werde in etwa 95 Prozent aller Haushalte ausschliesslich Trinkwasser verwendet – auch für die Toilettenspülung. «Minderwertiges Wasser würde dafür eigentlich genügen. Einzelne Hausbesitzer fangen das Regenwasser auf und speisen die WC-Spülung damit. Das macht Sinn, braucht aber entsprechende technische Installationen. Regenwasser ist zudem sauer und sollte – Stichwort Closomat – nicht auf die Schleimhäute gelangen.» Ein Wasserreservoir ist laut Klucker nichts anderes als ein Lebensmittelbehälter. «Das Wasser darin muss permanent umgewälzt und erneuert werden, damit die Qualität gut bleibt. Darum lassen wir das Niveau immer um 20 bis 30 Prozent absinken und füllen den Behälter danach wieder auf. Einmal im Jahr wird zudem jedes Reservoir vollständig geleert, geputzt und hygienisiert.» Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, müssten die Wasserleitungen instand gehalten werden. «Das kostet viel Geld. In Davos herrscht Nachholbedarf, denn manche Wasserleitungen sind mittlerweile über 100 Jahre alt und müssen dringend erneuert werden.»


Braunes Wasser: Nicht erschrecken Wenn in einer Ferienwohnung in den ersten Minuten braunes Wasser aus dem Hahn fliesse, solle man nicht erschrecken, beruhigt Klucker. «Das ist bloss Stillstandswasser aus den Hausanschlussleitungen, wenn die Wohnung längere Zeit nicht benützt wurde. Die braune Farbe entsteht durch das Eisenoxyd oder im Volksmund durch den Rost. Dieses ist nicht schädlich. Einfach das Wasser laufen lassen und schon bald fliesst wieder frisches, kühles Trinkwasser aus der Leitung.» Die Qualität des Wassers sei im Lebensmittelgesetz geregelt: «Alles Wasser wird mit ultraviolettem Licht bestrahlt. Auf diese Weise werden allfällige Fäkalkeime abgetötet. Der besondere Geschmack des Davoser Wassers, den viele Einwohner und Gäste so schätzen, wird dadurch nicht verändert oder beeinträchtigt.» Einmal im Jahr würden die chemischen Eigenschaften des Wassers, also der Gehalt an Kalzium, Magnesium usw., überprüft. «In regelmässigen Abständen werden auch im Verteilnetz sogenannte Netzproben genommen und untersucht.» Das Davoser Wasser sei von der Definition her kein Mineralwasser. «Es enthält nur wenig Kalzium und Magnesium. Daher kann es durchaus Sinn machen, ab und zu im Laden Mineralwasser zu kaufen. Die

84. Parsenn Derby Davos 1. bis 3. März 2018 Beim traditionsreichsten Volks-Skirennen der Schweiz treten Profis und Amateure in Mannschafts- und Einzelrennen gegeneinander an. Das Rennen wurde 1924 erstmals im Skigebiet Parsenn ausgetragen und gehörte in den folgenden Jahrzehnten bis zur Gründung des Skiweltcups zu den bedeutenden Rennen im internationalen Renngeschehen. Heute hat sich das Rennen an die Moderne angepasst und zieht jedes Jahr ambitionierte Amateurrennfahrer aus nah und fern an. www.scdavos.ch

Kostenloses Gästeprogramm Davos Klosters Erleben Sie Davos Klosters als Insider! Für Glücksgefühle sorgt ein Team von lokalen Insidern, das im Rahmen des kostenlosen Gästeprogramms «Davos Klosters Inside» täglich Geheimtipps bereithält – von der Pistensafari über einen Offpiste-Schnupperkurs bis hin zu einer Fackelwanderung. Insgesamt werden rund 20 Erlebnisse in den Kategorien «Sport & Abenteuer», «Kids & Familie», «Besichtigungen & Ausflüge» sowie «Kunst & Kultur» angeboten. Das kostenlose Gästeprogramm findet wöchentlich von Mitte Dezember bis Ende März statt und steht allen Gästen mit einer gültigen Davos Klosters Card zur Verfügung. www.davos.ch/inside, www.klosters.ch/inside

Neue 6er-Sesselbahn auf Parsenn Eine neue, topmoderne 6er-Sesselbahn ersetzt den Furka-Doppelskilift im Parsenngebiet. Die 1587 m lange Sesselbahn transportiert 2500 Personen pro Stunde und verkürzt die Fahrt von der Gruobenalp zur Parsennfurgga auf rund 5 Minuten. Die Sesselbahn ist im Einzelsitz-Design gehalten – ausgestattet mit Sitzheizungen und Hauben. www.davos.ch/furka

Neu: Davos Nordic Parc Der neue Davos Nordic Parc beim Langlaufzentrum Davos bietet spielerisches Techniktraining mit hohem Spassfaktor. 12 verschiedene Posten stehen Gästen und Einheimischen bis Mitte März 2018 kostenlos zur Verfügung. Ein Schneehuhn als Parcours-Maskottchen zeigt verschiedene Übungen wie 8erLaufen, über eine Wippe fahren, Schanzen springen, Skaten oder Laufen auf einer Buckelloipe. www.davos.ch

Tipps aus dem Prättigau Crossblade-Touren in Grüsch Danusa Crossblades verbinden die Trittsicherheit von Schneeschuhen mit dem Fahrspass von Ski. Also, wenn Sie Ihrer Winterwanderung etwas Schwung verleiten möchten, dann mieten Sie Crossblades im Rent-Center der Bergbahn Grüsch Danusa. www.gruesch-danusa.ch

Musikalischer Winter in Davos Klosters – Das Songbird Festival vom 8. bis 23. Dezember 2017 feiert diesen Dezember sein 10-jähriges Jubiläum. Das Singer- & Songwriter-Festival gilt als Geheimtipp für Schweizer Pop-Musik im intimen Rahmen. Und überrascht dieses Jahr mit einem hochkarätigen Programm – darunter Züri West als Headliner. www.songbirdfestival.ch – Über Ostern findet in Davos Klosters das Coverfestival statt. Dabei geben die besten Tribute Bands Europas die Hits ihrer Vorbilder zum Besten – von AC/DC bis Zucchero. Alle Konzerte sind kostenlos. www.coverfestival.ch – Von Karfreitag bis Ostermontag 2018 verzaubern im Rahmen des kleinen, aber feinen TASTENTAGE-Festivals in Klosters Tastenkünstlerinnen und -künstler Gäste und Einheimische in zwölf Konzerten. www.tastentage.ch

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Foto: © Grüsch Danusa

Top Sport-Events in Davos Klosters FIS Langlauf Weltcup – Davos Nordic 9. bis 10. Dezember 2017 Beim Erscheinen des hoch3magazin ist der FIS-Langlauf-Weltcup 2017 in Davos bereits Geschichte. Aber auch nächstes Jahr läuft die Langlauf-Weltelite anfangs Dezember in Davos wieder Weltcup-Punkte. Die FIS Langlauf Weltcuprennen garantieren sportliche Höchstleistungen, Spannung und gute Stimmung im Stadiongelände auf Bünda in Davos Dorf. Und der Björn Daehlie KidsEvent ist ein unvergessliches Erlebnis für die kleinen Langläufer! www.davosnordic.ch

Die sogenannte Schieberkammer eines Reservoirs mit ihren Armaturen.

Ökobilanz von Trinkwasser der örtlichen Trinkwasserversorgung ist natürlich viel besser, Mineralwasser hat oftmals lange Transportwege hinter sich. Für etwa 65 Rappen kann man im Laden eine preisgünstige 1,5-Liter-Flasche guten Mineral-

Aktion Silberfuchs Grüsch Danusa Die ganze Wintersaison (ausser Weihnachten / Neujahr) jeden Mittwoch 50 % Rabatt für Senioren ab 64 Jahren auf die Tageskarte und die Einzelfahrt mit der Gondelbahn. Jeder Silberfuchs erhält zudem eine 20 -%Rabattkarte für den ermässigten Eintritt in die Tamina Therme, Bad Ragaz. Grüsch Danusa mit seinem schönen Kinderland ist auch ein guter Tipp für Familien (10 % Rabatt auf Tages-Skipässe). www.gruesch-danusa.ch

Spengler Cup Davos 26. bis 31. Dezember 2017 Während den letzten sechs Tagen des Jahres ist Davos die erste Adresse im europäischen Eishockey. Zwischen Stephanstag und Silvester findet in der Davoser «Eishockeykathedrale» traditionsgemäss das Turnier um den Spengler Cup statt. An den ersten fünf Turniertagen gibt es täglich zwei Spiele jeweils um 15 und um 20.15 Uhr. Am Schlusstag steigt mittags um 12 Uhr der Final. Die Mannschaften: Dinamo Riga (LVA, KHL), HPK Hämeenlinna (FIN), Mountfield HK (CZE), Team Canada, natürlich der HC Davos (SUI). Das Schweizer Nationalteam wird erstmals seit 1979 wieder am Spengler Cup antreten und nutzt das Turnier als Vorbereitung für die Olympischen Spiele 2018. www.spenglercup.ch

Schlitteln und Eislauf in den Fideriser Heubergen Jeden Tag zwischen 14.30 bis 16 Uhr ist die Strecke von den Fideriser Heubergen hinunter nach Fideris Dorf für den Autoverkehr gesperrt und ausschliesslich für die Schlittler geöffnet. Aber auch ausserhalb dieser Zeiten ist ein ungefährliches, sicheres Schlitteln möglich. Der grosse Hit im Heuberg sind die Nacht-Schlittelabfahrten (unbeleuchtet, Stirnlampe wird bei Nicht-Vollmondnächten empfohlen). Schlitten können gemietet werden. In den Heubergen sind nicht nur klassische Schlittelgeräte im Einsatz, auch die modernen «Airboards» kann man in den Heubergen jeden Freitag und Samstag, von 20 bis 22 Uhr, auf der beleuchteten und abgesperrten Gamslift-Piste ausprobieren. Eislaufen bis 18. März 2018 auf dem Heuberg-Seelein (gleich beim Berghaus Heuberge, Schlittschuhe können gemietet werden). www.heuberge.ch

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In Davos bekommt man für einen Franken tausend Liter Wasser frei Haus.

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Eine von vielen Skitouren im Prättigau

Foto: © Destination Davos Klosters / Marc Berendsen

wassers kaufen. In Davos bekommt man für einen Franken tausend Liter frei Haus geliefert. Dessen sollte man sich ebenfalls bewusst sein.»

Nicht aus jedem Brunnen fliesst Trinkwasser Zum Schluss möchte der Davoser Brunnenmeister noch etwas Wichtiges erwähnen: «Viele denken, in den Bergen könne man aus jedem Brunnen bedenkenlos Wasser trinken. Dem ist aber nicht so! Beim Wandern begegnet man auf der Weide den verschiedensten Trögen und Brunnen. Diese laden teilweise zum Trinken ein. Aber man sollte stets bedenken, dass das Wasser weiter oben durch die Exkremente von Tieren fliessen und somit Fäkalkeime enthalten könnten.» Derzeit arbeite man in Davos daran, die Qualität der Brunnen entlang der Wanderwege zu prüfen. «Wo nicht getrunken werden sollte, befestigen wir ein Piktogramm mit einem durchgestrichenen Trinkglas. Auch der fremdsprachige Gast erkennt daran, dass dies kein Trinkwasser ist.» n

Packende Torszenen beim Spengler Cup sind garantiert. FIS Junior World Ski Championships Davos 30. Januar bis 8. Februar 2018 Die 16- bis 21-jährigen Skifahrerinnen und Skifahrer aus der ganzen Welt fahren um die Junioren-Weltmeistertitel in den alpinen Skidisziplinen Abfahrt, SuperG, Riesenslalom, Slalom und Kombination und um den Mannschaftswettbewerb. Letztes Jahr fand die WM in Are in Schweden statt. Die jungen Schweizer Athletinnen und Athleten holten dort 3 Weltmeistertitel und je eine Silberund Bronzemedaille. Besuchen Sie die spannenden Rennen auf dem Jakobshorn und feuern Sie die Sportlerinnen und Sportler an. www.davos2018.ch

St. Antönien–Hasenflüeli Die Tour startet in St. Antönien Rüti (1459 m) in Richtung Gafia. Dem Gafier Bach entlang, am sagenumwobenen Schlangenstein vorbei bis nach Litzistafel (1747 m). Nun geht es hinauf zum Säss (1948 m). Unterhalb vom Säss trennen sich die Routen zum Eggberg und zum Hasenflüeli. Vom mächtigen Steinman an quert man unter dem Flüeli gegen die Rätschenfluh hinüber bis zur Rinne, die zum Grat des Hasenflüeli hinaufführt. Der Aufstieg zum Gipfel (2412 m) und die folgende Gratwanderung sind nur ohne Ski möglich und erfordern eine kleine alpinistische Einlage. Je nach Verhältnissen ist der Aufstieg schwierig. Die Abfahrt ins Gafiental ist bei Pulverschnee herrlich. Liegt Firnschnee, lohnt sich die Abfahrt über die Aschariner Alp nach Ascharina. Schwierigkeit:

mittel

Länge:

ca. 5,5 km

Aufstieg:

ca. 950 m

Dauer:

ca. 21⁄2 Std.

Niedrigster Punkt: 1460 m Höchster Punkt:

2411 m

Einkehr:

Rüti, St. Antönien

Karte:

Swisstopo, 248 S, 1:50 000, Prättigau

Anreise:

Mit der Rhätischen Bahn nach Schiers oder Küblis. Mit dem Postauto nach St. Antönien.

Bemerkungen:

In St. Antönien sind die Parkplätze kostenpflichtig. Der letzte Parkplatz befindet sich bei St. Antönien Rüti.


«Scuol ist der Mittelpunkt der Welt» 30

Die Engadiner Schriftstellerin Romana Ganzoni-Flütsch (50) verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Scuol, wo sie in einer Handwerker- und Kleinunternehmerfamilie aufgewachsen ist. In ihrem ersten Buch, das im Frühling 2017 erschienen ist, greift sie Erinnerungen aus der Kindheit auf.

Text: Claudia Vieli Oertle, Fotos: © Romana Ganzoni

Vom Dorf in die Welt und wieder zurück In Zürich studierte Romana Ganzoni Geschichte. Nachdem das erste Kind zur Welt gekommen war, zog sie mit ihrem Mann für ein Jahr nach London. Die Welt ist ein Dorf, das Dorf ist die Welt. Ein Kommen und Gehen, das war schon früher so. Engadiner

zeugen vom Wohlstand der Rückkehrer, z. B. die Chesa Salis in Bever oder das Hotel Palazzo Mÿsanus, Samedan. In den Engadiner Dörfern findet man auch Privathäuser im italienischen Stil, die über Generationen in der Familie weitervererbt wurden. Ganzonis Haus erzählt die Familiengeschichte der Gian-

Romana Ganzoni: Vom Dorf in die Welt und wieder zurück.

(Randulins, romanisch für Schwalben) zogen zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert nach Venedig, Neapel, auch in viele andere italienische Städte oder

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Die Frage ist nicht, wie gross ein Ort ist, sondern wie das soziale Umfeld funktioniert. Das Dorf ist überall.

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nach Russland und England, wo sie vor allem als Zuckerbäcker wirkten. Einigen gelang es als Unternehmer ein Vermögen zu verdienen. Über Generationen hielten sie Kontakt zu ihrer alten Heimat, wo sie Häuser im italienischen Stil (Palazzi) und andere Häuser bauten. Zum Beispiel der Palazzo Castelmur in Stampa im Bergell, er ist ein einzigartiges Denkmal der Bündner Rückwanderer-Kultur und beheimatet das Museum der Zuckerbäcker-Epoche. Auch einige herrschaftliche Hotelbauten der damaligen Zeit

zun, die auswanderten und sich in Italien in Ganzoni umbenannten. Weitere ehemalige Engadiner Namen sind Betschla, Fritschum, Clemgiot (heute: Bezzola, Frizzoni, Klainguti). Sie alle verliessen einst das Tal in Richtung Süden.

International, nicht nur im Tourismus Jetset und High Society – in St. Moritz trifft sich die ganze Welt. Ein Kommen und Gehen. Ein Hype nach trendig, extravagant und städtisch. Das Engadin ist aber auch anders. In Richtung Unterengadin wird es ländlicher, das internationale Flair tritt in den Hintergrund. Es folgen idyllische Engadiner Dörfer: Man grüsst sich, kennt sich, die Kultur wird gepflegt und gelebt. Im Unterengadin wechseln die Einheimischen vom romanischen Dialekt Puter zum Vallader. Das Unterengadin, ihre Heimat, bezeichnet Ganzoni als wilder und ursprünglicher. So rebellisch wie sie einst als junges Mädchen. Sie lebe in ihrem Inneren noch immer wie in ihrer Kindheit in Scuol, meint sie

und lässt keinen Zweifel offen, dass es eine lebendige und entdeckungsreiche Kindheit war. Im Hochalpinen Töchterinstitut in Ftan genoss Ganzoni als Externe in der Internatschule ihre Gymnasialzeit (Mittelschule). Sog das Wissen in sich auf – Geschichte, Deutsch, Zeichnen, Musik, das liebte sie. Ein Ort, wo ihre Schreiblust entstand und gefördert wurde. Wo sie als Erwachsene als Lehrerin unterrichtete und immer viel dabei lernte. «Es ist ein Privileg, mit Gymnasialschüler / innen zu arbeiten», schwärmt sie für die Auseinandersetzung mit pubertierenden Jugendlichen. Damals, als sie noch selber das Gymnasium besuchte, inspirierten sie ihre Mitschülerinnen aus Deutschland, Japan und Kolumbien, sie fand Zugang zu verschiedenen Kulturen. «Im Engadin ist man gewohnt, mit verschiedenen Kulturen umzugehen», hat Roma-

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Die Bodenenergie und die hohe Lebensqualität hier im Engadin ist einmalig.

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na Ganzoni schon mehrfach erfahren. Sowohl das Hochalpine Töchterinstitut in Ftan, (1793 gegründet von Andrea Rosius à Porta), wie auch das Lyceum Alpinum in Zuoz (gegründet 1904) konnte dank grosszügiger Unterstützung der zurückgekehrten Auswanderer erbaut werden.

Vom Unterland ins Engadin Sent sei die Hochburg der Randulins, weiss Ganzoni. Im Oberengadin haben sich mehr die Prominenten und Unternehmer niedergelassen, welche das städtische, kulturelle Angebot um St. Moritz suchen. Im Unterengadin leben auch viele Familien aus dem Unterland, die Natur und Ursprünglichkeit suchen. Die deutsche Autorin Angelika Overath hat sich vor Jahren in die Gegend verliebt und darüber eine «Gebrauchsanweisung für das Engadin» geschrieben. Aufgebrochen ist auch Romana Ganzoni, von der Kindheit in Scuol nach Zürich, via London zurück ins Oberengadin, an den Heimatort ihres Mannes nach Celerina. Nach 20 Jahren als Gymnasiallehrerin schuf sie sich «Freiheit». Freiheit, sich mit Texten auseinanderzusetzen, die Identität eines Textes zu suchen, daraus Geschichten entstehen zu lassen. Heute arbeitet sie als Autorin, schreibt Auftragstexte, arbeitet an ihrem ersten Roman und publiziert demnächst einen Erzählband. 2014 wurde Romana Ganzoni zum Wettbewerb für den Bachmann-Preis nach Klagenfurt eingeladen. – Die Neugier ihrer Kindheitstage in Scuol ist nicht verloren gegangen, sie setzt sich jetzt in ihren Texten und Romanen fort. Im Frühling 2017 hat Ganzoni ihr erstes Buch veröffentlicht, den Erzählband «Granada Grischun», erschienen in der Reihe «Edition Blau» beim Rotpunkt Verlag. In kurzen und längeren Erzählungen schreibt sie Erfahrungen auf, oft aus der Kindheit im Engadin. Romana Ganzonis Sprache ist ausdrucksstark und lebendig. Die im Spannungsfeld der deutschen und romanischen Sprache entstandenen Geschichten sind mutig und machen neugierig. n www.romanaganzoni.ch

hoch3magazin Buchtipp Romana Ganzoni Granada Grischun Ein Mädchen verliert mit sieben seinen einzigen Freund – und versinkt fortan in viel zu grossen Gummistiefeln. Sommer heisst Freibad, und das gehört den Girls. Sie entdecken hier zum ersten Mal die Schönheit der Jungen... Romana Ganzoni erzählt einmal poetisch, dann explosiv und immer überraschend von den Beben einer Kindheit im Engadin und den Nachbeben im Heute. «Edition Blau», Rotpunkt Verlag, 200 Seiten, gebunden ISBN 978-3-85869-739-4, 1. Auflage. Dieser Titel ist auch als E-Book erhältlich. Erschienen am 16. 3. 2017




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