hoch3magazin, Ausgabe Sommer 2016

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Zu dieser Ausgabe

Inhalt Prättiger Alpämeitiä

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Quer durch Graubünden

Naturschauspiele

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Kraft aus der Stille

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Im Laufe seines Lebens stieg er auf der Suche nach mehr Licht immer höher hinauf. Giovanni Segantini – keiner konnte wie er das ungebrochene Licht der Hochgebirgswelt wiedergeben. Wandern Sie mit dem hoch3magazin auf den Spuren des grossen Künstlers vom Oberhalbstein ins Oberengadin, erleben Sie die Magie des Lichts*. In Müstair gilt ein Besuch dem Kloster St. Johann. Die Priorin des Klosters, Sr. Domenica, erzählt dem hoch3magazin von ihrem Leben und weiss viel über die 1200-jährige Klostergeschichte. Jung, hübsch, urchig und sehr musikalisch sind die vier «Prättiger Alpämeitiä». Bettina Roffler, mit 20 Jahren die Älteste des Quartetts, schwärmt von ihrem ersten Fernseh-

Kann man die Nussorte neu erfinden?

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Weitwandern in Graubünden

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Es geschah vor 9500 Jahren

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Streng geheim

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GWunderland

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Die Qualität muss stimmen

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Dem Licht entgegen

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Typisch Graubünda

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Wettbewerb

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Vertrauen in die Natur

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auftritt und erläutert, warum sie trotz des Erfolgs ein bisschen kürzertreten wollen. Erfolgreich ist auch Reto Schmid aus Sedrun. Nur etwa so gross wie ein Fünffrankenstück ist seine neu kreierte Nusstorte. Schon probiert? Die Etagenmitarbeiterinnen sind so was wie die unsichtbaren Engel im Hotel. Still verrichten sie tagtäglich ihre Arbeit. Das hoch3magazin schaute ihnen einen Tag dabei zu. All dies und noch viel mehr lesen Sie in der neuesten Ausgabe. Natürlich fehlen die vielen Tipps und Hinweise nicht. Reisen Sie mit dem hoch3magazin quer durch Graubünden und entdecken Sie ein gutes Stück davon. Peter Kuratle – Herausgeber hoch3magazin

*) «Magie des Lichts» heisst der Film von Christian Labhart. Eine stille, meditative Hommage an den Künstler Giovanni Segantini. www.segantini-film.ch

hoch www.hochdrei.ch

Herausgeber, Verlag und Redaktion, Gestaltung und Produktion HOCHDREI GmbH Werbung, Printdesign, Verlag Am Kurpark 3 CH-7270 Davos Platz Telefon +41 (0)81 420 60 70 info@hochdrei.ch www.hochdrei.ch Anzeigen print-ad kretz gmbh Tramstrasse 11 CH-8708 Männedorf Telefon +41 (0)44 924 20 70 AN ZE IG E

Auflage Das hoch3magazin erscheint zweimal jährlich. Auflage: 60 000 Expl. Abonnemente Jahresabonnement CHF 20.00 Einzelnummer CHF 12.00 (inkl. Porto) Weitere Infos unter: www.hochdrei.ch

Verteiler Das hoch3magazin wird hauptsächlich in der Ferienregion Graubünden verteilt und liegt kostenlos in Hotels und Residenzen aller Kategorien, beliebten Restaurants und Cafés, Tourismusbüros, RhB-Bahnhöfen und Bergbahnen, Trend-Locations, Businessstandorten, Arztpraxen, Coiffeursalons, Boutiquen und Museen auf.

Ferien in Graubünden

NEUES, GASTLICHES, SEHENSWERTES, SPORTLI CHES, PERSÖNLICHES, KULTURELLES, TRADITIONELLES UND NATÜRLICHES AUS GRAUBÜNDEN

In der Region Zürichsee, in der Stadt Zürich mit Agglomeration, im Grossraum Spreitenbach, Brugg, Baden und in den beiden Autobahnraststätten Heidiland und Glarnerland liegt das hoch3magazin ebenfalls auf. Private Haushalte in ausgesuchten Gemeinden werden mittels Postwurf bedient.

Rechtlicher Hinweis Die vorliegende Ausgabe ist sorgfältig erarbeitet worden. Publikationen von Veranstaltern und touristischen Organisationen (Kleindruck) erfolgen nach Einsendungen an den Verlag, Medienmitteilungen sowie Recherchen im Internet. Die Veröffentlichung sämtlicher Daten, Preise oder dgl. erfolgt ausdrücklich ohne Gewähr. Nachdruck oder Verwendung im Internet, auch auszugsweise, ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet. Sämtliche Fotos sind urheberrechtlich geschützt.

Titelbild Aussichtspunkt oberhalb des Morteratschgletschers, in der Nähe der Chamanna Boval. Die bewirtschaftete Hütte gehört der Sektion Bernina des Schweizer Alpen-Clubs und ist Etappenort des Bernina Trek. Foto: © Pontresina Tourismus / Romano Salis Nachlieferung / Magazinbestellung Nachlieferungen oder Neulieferungen der aktuellen Nummer sind kostenlos. info@hochdrei.ch

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Jung, hübsch, urchig und 4

Sie sorgen für Stimmung: «Prättiger Alpämeitiä»

Fotos: zVg

sehr musikalisch Sie heissen Flurina Brosi, Nadia Clavadetscher, Bettina Roffler und Daniela Müller, wohnen allesamt im Prättigau, lieben die Schweizer Volksmusik und bilden zusammen die Ländlerformation «Prättiger Alpämeitiä». Bettina Roffler, 20 Jahre alt und mit knapp vier Monaten Vorsprung die Älteste der vier Musikantinnen, erzählt.

übertrieben und jedes Engagement angenommen. Wir spielten praktisch in der ganzen Schweiz, im Wallis, in Luzern, St. Gallen oder im Aargau. Spass hatten wir zwar immer, aber daneben blieb kaum mehr Zeit für etwas anderes. Früher unterstützten uns die Eltern massgeblich, indem sie uns chauffierten. Dafür sind wir ihnen sehr dankbar.

« Aufgezeichnet von Walter Bäni

Wir kennen einander schon lange. Daniela und ich sowie Nadia und Flurina sind zusammen zur Schule gegangen. Musik machen wir seit vielen Jahren, wir haben alle den gleichen Musiklehrer, den Davoser Heinz Ambühl von der Musikschule Prättigau. Unser Name soll etwas über uns aussagen. Er entstand, weil wir schon viele Sommer auf der Alp verbracht haben. Den ersten offiziellen Auftritt als Prättiger Alpämeitiä hatten wir im Jahr 2010 am Alp Spektakel in Küblis. Das meistgehörte Wort über uns war damals «herzig», aber da waren wir auch noch viel jünger. Wir hören nicht nur Ländler, aber auch! Gerne mögen wir die aktuellen Charts sowie Schlager. Einmal in der Woche haben wir Einzelunterricht beim Musiklehrer Heinz Ambühl und üben auch zu Hause, jede für sich. Früher spielten wir häufiger zusammen, aus zeitlichen Gründen kommt das nur noch selten vor. Aber jede kennt mittlerweile die Spielweise der anderen. Und viele unserer Stücke haben wir schon weit über 100 Mal gespielt. Wenn immer möglich treten wir in der Originalformation auf. Zu dritt ist es auch möglich, daher müssen wir ein Engagement nicht gleich absagen. Eine Ersatzspielerin haben wir aber nicht. Wir haben nicht mehr so viele Auftritte wie früher. Im Rekordjahr 2012 traten wir sage und schreibe 60 Mal auf. Da haben wir fast ein wenig

CD-Tipp «Made im Prättigau» Die erste CD der Prättiger Alpämeitiä überzeugt – melodiös, bunt, rassig, mit Leichtigkeit gespielt. Und wenn die Meitiä mit Prättiger Alpämeitiä CHF 25.00 (exkl. Porto) bekannten Hits im «Madley» zum musikalischen Schlussspurt ansetzen, kann man sich ihr verschmitztes Lächeln gut vorstellen. Bestelladresse: www.praettiger-alpaemeitiae.ch info@praettiger-alpaemeitiae.ch oder bei Bettina Roffler, Quadera 45, 7242 Luzein

60 Auftritte pro Jahr, da haben wir fast ein wenig übertrieben.

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Wir sind zu viert. Bei Entscheiden wird es manchmal schwierig, nach der perfekten Lösung suchen wir noch. Zwei zu zwei Stimmen, das gibt es immer mal wieder. Aber man kann ja reden miteinander. Es geht dabei stets darum, ob wir eine Konzertanfrage annehmen wollen oder nicht. Denn nicht immer haben alle Zeit. Die Stimmung im Saal hat einen grossen Einfluss auf unser Spiel. Wenn die Leute sogleich anfangen zu klatschen und zu tanzen, dann motiviert uns das und reisst uns mit. Wenn das Publikum «stier» ist, geben wir trotzdem stets unser Bestes. Untereinander haben wir es auf alle Fälle lustig! Vor Auftritten sind wir normalerweise nicht mehr auf-

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Untereinander haben wir es auf jeden Fall lustig.

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geregt, da herrscht vor allem Vorfreude. Nervosität entsteht hauptsächlich dann, wenn an den Anlässen bekannte Musiker dabei sind. Wenn wir spielen und wissen, dass diese uns dabei zuhören! Den Fernsehauftritt in «Potz Musig» im vergangenen November hatte unser CD-Götti Hitsch Auer eingefädelt. Da hatten wir starkes Herzklopfen. Wir spielten «Made im Prättigau». Dieses Stück hat Daniela komponiert, es ist gleichzeitig auch der Name unserer CD, die vor eineinhalb Jahren erschienen ist. Der Auftritt ist uns gelungen, und wir haben hinterher viele positive Rückmeldungen bekommen. Ja dieser TV-Auftritt war eine coole Erfahrung. Unser Repertoire beträgt etwa 50 bis 60 Musikstücke. Wir können also ohne Probleme ein zweistündiges Konzert bestreiten. Die Noten haben


wir zwar noch vor uns, aber wir schauen kaum mehr darauf. Meistens beobachten wir während des Spielens die Leute im Publikum. Im Improvisieren sind wir mittlerweile sehr gut, und die Zuhörer dürfen auch Wünsche äussern. Zwischen den Stücken sagen wir überhaupt nichts. Schüchtern sind wir nicht, aber von uns vieren steht niemand gerne im Mittelpunkt. Reden zu halten liegt uns nicht besonders, wir sind zum Musizieren und nicht zum Sprechen auf der Bühne. Nach dem Konzert gehen wir aber gerne ins Publikum und unterhalten uns. Da kann es dann auch mal später werden. Autogramme zu geben ist eher selten, aber recht oft wollen die Leute Selfies mit uns machen. Daniela ist von Mitte Juni bis Mitte September auf der Alp, in dieser Zeit geben wir keine Konzerte. Aber sonst freuen wir uns sehr über Anfragen! Natürlich haben wir eine eigene Homepage, sogar mit Hörproben von uns. Ach ja: Im Facebook gibt es eine Fänsitä Prättiger Alpämeitiä. n

Volksfeste im Prättigau

www.praettiger-alpaemeitiae.ch

Schärmenparty in Partnun, St. Antönien 13. August 2016 Im Garschina-Untersäss wird mit den Nidwaldner-Buebe, den Stelser Buaba und den Scheidnerbuaba die Schärmenparty gefeiert! Parkplätze sind in der Nähe vorhanden. Gratis Busbetrieb ab Postautohaltestelle St. Antönien Rüti. www.praettigau.info

Prätti-Ziller-Fest, Seewis: Voranzeige

Wenn Sie dieses hoch3magazin in den Händen halten, ist das Prätti-Ziller-Fest 2016 bereits Geschichte. Darum notieren Sie sich unbedingt schon die Daten fürs nächstjährige Fest: 9. bis 10. Juni 2017. Das legendäre Prätti-Ziller-Fest in Seewis ist mittlerweile zu einem der grössten Sommer-Volksmusikfeste in Graubünden herangewachsen und präsentiert alljährlich Stars der Volksmusikszene aus der Schweiz und aus Österreich. www.praetti-ziller.ch Gatschiefer Schlager- und Volksmusik Openair, Klosters 15. und 16. Juli 2016 DJ Ötzi und weitere Stars des volkstümlichen Schlagers treten auf. In «Klosters sucht den Kinder Music Star» treten auch junge Talente auf. «Puura- und Handwerkermarkt» sowie weiteren Attraktionen. www.gatschiefer-openair.ch

Luftseilbahn Fanas Die moderne Kleinluftseilbahn fährt Sie auf 1700 m ü. M. in ein prächtiges Wandergebiet. Auf der Sonnenterrasse des Bergrestaurants Sassauna können Sie bei einem feinen Plättli in Ruhe das wunderbare Panorama geniessen. Ob ein kleiner Spaziergang oder eine grössere Wanderung, das Eggli ist idealer Ausgangspunkt für alle. www.praettigau.info

Älplibahn Malans Die Älplibahn Malans ist ziemlich exklusiv: Nur 32 Personen pro Stunde transportieren die zwei gelben Doppelkabinen über 1200 Höhenmeter und 3470 Meter Distanz zur Bergstation beim Malanser Älpli (1801 m ü. M.). Von hier lassen sich wunderbare Wanderungen angehen. . . oder man verweilt einfach im gemütlichen Terrassenbeizli mit der herrlichen Aussicht ins Rheintal und in die Bündner Herrschaft. Hier

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Sommerfest in Pany mit Kinderkonzerten 20. bis 21. August 2016 Pany feiert den Sommer mit einem abwechslungsreichen Festprogramm für Gross und Klein und einem tollen Kinderkonzert mit den Jungs von «Leierchischta». Am Samstagabend wird dann zu den Klängen der Schlagerband «Combox» getanzt und gefeiert. Zugang ab Postautohaltestelle Dorfplatz: ca. 15 Minuten zu Fuss. Gratis-Parkplätze beim Schwimmbad und Skilift. www.praettigau.info

Flurina Brosi Wohnort: Geburtsdatum: Instrument: Beruf: Hobbys:

Pany 2. Juni 1999 Schwyzerörgeli Auszubildende Landwirtin Musik, Reiten, mein Hund

Nadia Clavadetscher Wohnort: Luzein Geburtsdatum: 18. Februar 1999 Instrumente: Schwyzerörgeli, Bass Beruf: Auszubildende Schreinerin Hobbys: Schwyzerörgeli, Skifahren

Alpabzug Prättigauer Alp Spektakel in Küblis 8. bis 9. Oktober 2016 Das Alp Spektakel ist ein gelungener Mix aus währschafter Schweizer Alpkultur, moderner Alpwirtschaft und lebendigen Traditionen; grosser Alpabzug, Alpkäsedegustation, Alp- und Spezialitätenmarkt, Rinderspektakel und vieles mehr. www.praettigau.info Hitschi’s Musikanten Strauss in Pany 21. bis 22. Oktober 2016 Vom Jodelgesang bis zur Streichmusik über die Solosänger und zu den grossen Stars aus der Volksmusik ist alles zu sehen oder eben zu hören. Es kommen Volksmusik-Gruppen aus Österreich, Slowenien, England und der Schweiz zusammen. www.praettigau.info

Blick vom Malanser Älpli in Richtung Chur

Foto: zVg

ist auch der Ausgangspunkt für Wanderungen auf den Vilan, Falknis, Scheseplana, zu Alpen, Seen oder via alpine Übergänge zu den schönsten Hütten im Rätikon. Wandervorschläge und Informationen zu geführten Touren, Aktivitäten wie Vogelexkursion, Wildkräuter-Workshop, Pilzexkursion usw. gibts unter www.aelplibahn.ch Die Älplibahn fährt täglich bis Mitte November 2016. Reservieren ist notwendig, Tel. +41 (0)81 322 47 64.

Biketour

Daniela Müller Wohnort: Küblis Geburtsdatum: 29. Mai 1996 Instrument: Schwyzerörgeli, Bass Beruf: Bäckerin-Konditorin Hobbys: Musik machen / hören, z’Alp gehen, Maiensäss Kollegen treffen AN ZE IG E

Bettina Roffler Wohnort: Luzein Geburtsdatum: 4. Februar 1996 Instrument: Schwyzerörgeli Beruf: Tiermedizinische Praxisassistentin Hobbys: Schwyzerörgeli, Musik allgemein, Tiere

Biketour Grüsch–Furna–Scära–Stams–Trimmis–Schloss Marschlins–Grüsch Wir starten bei der Eishalle Grüsch (605 m). Entlang der Land(728). Kurz nach dieser verlassen wir den Wald und fahren übers quart fahren wir auf einem einfachen Singletrail bis zum Punkt Birchholz hinunter bis zum Punkt 690. Dort biegen wir wieder 644, wo wir die Landquart überqueren. Weiter gehts in Richtung rechts ab und fahren durch den Bann- und Trittwald hinunter zum Fuchsenwinkel. Hier biegen wir in die alte Kantonsstrasse ein. Punkt 575. Beim Schloss Marschlins verlassen wir den Wald endKurz vor der Bahnstation Furna beginnt der steile Aufstieg auf der gültig. Vorbei an der Ganda, durch die Chlus und dann praktisch asphaltierten Strasse nach Furna (1350 m). In Richtung Userberg parallel zur Hauptstrasse erreichen wir den Ausgangspunkt. gehts nun zur Alp Rona. Ein schöner Singeltrail führt nun entlang Distanz: ca. 53 km Naturbelag: ca. 20 km eines Hochmoores ins Skigebiet von Grüsch Danusa. Im Stäfel halSingletrail: ca. 6 km Zeitbedarf: ca. 6 Std. ten wir uns in Richtung Scära (1712 m). Nach Chadschlag (1788 m, Höchster Punkt: 1788 m ü. M. Tiefster Punkt: 534 m ü. M. höchster Punkt der Tour), geht es steil hinunter zum Alpweg im Laubenzug auf 1401 m. Taleinwärts erreichen wir die Alp Falsch Anforderung: mittel Kondition: schwer auf 1482 m und weiter entlang des Schrangenbaches den Punkt Aufstieg: ca. 2000 m Abstieg: ca. 2000 m 1604. Nach dem Aufstieg auf 1675 m gelangen wir, jetzt wieder Verpflegung: Berghaus Scära, bis Mitte Oktober offen, talauswärts, zum Vordersäss (1678). Entlang der Sayser Alp, vorMontag und Dienstag Ruhetag. Restaurant bei am Schlinigross (1573) und durchs Grosstobel kommen wir Stams, bis Ende Oktober durchgehend offen nach Stams (1645). Nun fahren wir bis nach Trimmis (604) im ChuSignalisation: Route 325, in Richtung Grüsch– rer Rheintal hinunter. Durch die Trimmiser Rebberge, über die Furna–Stams–Grüsch signalisiert Hangrüfi, Moliniära und die Scheidrüfi gelangen wir zur Ochsenweid. Es folgen die Böfel, der Horngatterwald und die Schlundrüfi

Saison:

Mai bis Oktober


PUBLIREPORTAGE IMBACH REISEN AG, LUZERN

Das Puschlav entdecken mit Romeo Lardi Der Tourismus im Puschlav hat es nicht leicht: kein eigenes Skigebiet, eine kurze Sommersaison und für den Tagestourismus immer noch zu weit weg von den Deutschschweizer Agglomerationen. Die ursprüngliche Landschaft weitab von der

Gletschergarten Cavaglia Einer, der sich damit nicht zufrieden gibt, als Randregion betrachtet zu werden, ist der Puschlaver Wanderführer Romeo Lardi. Im Sommer betreut er Wandergruppen, im Winter leitet er Schneeschuhtouren und

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Engagiert: Wanderführer Romeo Lardi.

Glühwein am Talfest PaneNeve im Dezember.

Giovanni Lardelli gründete Romeo Lardi unterstützt durch die Gemeinde Poschiavo, einen Verein mit dem Ziel, diese wunderbaren Kunstwerke der Natur im Becken von Cavaglia am Fusse des Bernina-Massivs freizulegen, die Associazione Giardino dei Ghiacciai Cavaglia. Heute sind die Gletschermühlen offengelegt und leicht zu finden: man erreicht sie in 10 Fussminuten von der RhB-Station Cavaglia. Von Mai bis Oktober stehen sie täglich offen und der Eintritt zum Rundgang ist gratis. Eingerahmt von reicher Flora und abwechslungsreicher Alpenvegetation sind die Gletschermühlen etwas vom Eindrücklichsten, das das Val Poschiavo anzubieten hat!

An neun Etappenzielen isst und trinkt man sich durch die Leckerbissen der Region. Vielerlei kulinarische Leckerbissen werden vom Veltliner, Kräutertee und allerlei Getreide begleitet. Dafür, dass der kulinarische Rundgang auch kulturell ein Genuss wird, sorgen Musik und Gesang, Tanz und Folklore und Pferdeschlitten. Die Besucherzahl ist begrenzt. Seit letztem Jahr betreut Romeo Lardi zusätzlich zu den Schneeschuhgruppen auch am PaneNeve eine kleine Wandergruppe von Imbach Reisen und bringt Ihnen auch hier mit viel Herzblut seine Talschaft näher. Abgerundet wird der Besuch durch eine Orgelprobe. So freut sich das traditionsreiche Hotel Suisse auch Anfang Dezember einer guten Auslastung.

Gletschergarten von Cavaglia.

Talfest PaneNeve städtischen Hektik und der blaugrün schimmernde Lago di Poschiavo reichen nicht aus, um Heerscharen von Touristen ins südlichste Bündner Seitental zu locken. Lebensader und einer der touristischen Erfolgsfaktoren ist der Bernina-Express. Dieser wurde in letzter Zeit auch von Reiseveranstaltern wie Imbach Reisen, der wo immer möglich auf den öffentlichen Verkehr setzt, als Anreiseportal für Wanderreisen ins Val Camonica und Veltlin genutzt.

dazwischen engagiert er sich als Präsident des Vereins Gletschergarten von Cavaglia für die Promotion der lokalen Natursehenswürdigkeiten. Blenden wir kurz zurück: Dank des Unternehmergeistes einer Gruppe von Idealisten entstand vor 20 Jahren ein ernsthaftes Interesse an den «Töpfen der Riesen» von Cavaglia. Diese begannen mit dem Abtransport des Schuttes aus den Mühlen. Zusammen mit Jörg Bannwart, Aldo Fanconi und

Ein Höhepunkt für Romeo Lardi ist Anfang Dezember das alljährliche Talfest PaneNeve (Brot und Schnee), wo das ganze Puschlav zeigt, was es kulinarisch zu bieten hat. An Paneneve kann man sich vom, Glühwein bis zum Dessert durch das ganze Puschlaver Angebot essen. Das Schlaraffenland ist entlang einem märchenhaften Rundgang oberhalb Brusios angelegt. Dieser 3,5 Kilometer lange «Tröcc di Gandun» wurde extra für das PaneNeve wiederhergestellt.

Die Reisedaten:

Herbstwandern

02. 10. 2016 bis 08. 10. 2016

Talfest PaneNeve

02. 12. 2016 bis 05. 12. 2016

Silvester auf Schneeschuhen

26. 12. 2016 bis 02. 01. 2017

Schneeschuhtrails

05. 02. 2017 bis 11. 02. 2017 Information und Buchung:

Imbach Reisen AG CH-6000 Luzern Telefon +41 (0)41 418 00 00 www.imbach.ch


Naturschauspiele

Kontrastreicher Engadiner Bergsommer Die Bergsommerfrische lässt sich in inspirierender Landschaft in Engadin St. Moritz mit attraktiven Aktivitäten und zahlreichen Events am besten geniessen. Angebote wie das «Bergbahnen inklusive» und andere Specials bieten einen Mehrwert und sorgen für unbeschwerte Ferientage. www.engadin.stmoritz.ch Hochklassige Veranstaltungen Neben den Top Events wie dem Festival da Jazz (7. Juli bis 8. August 2016), dem British Classic Car Meeting (8. bis 10. Juli 2016) und der La Tavolata (30. bis 31. Juli 2016) finden auch wieder jede Menge von hochkarätigen Sportveranstaltungen im Engadin statt. Das gesamte Veranstaltungsprogramm des Oberengadins finden Sie unter www.engadin.stmoritz.ch – Beim Mountain Festival der Bergsteigerschule Pontresina vom 20. bis 26. Juni 2016 trifft sich die Bergsportszene. Kurse für Anfänger bis Fortgeschrittene und Vorträge. mountainfestival-pontresina.ch – Am 2. Juli findet der Engadin St. Moritz Ultrak statt. Alle drei Ultraks-Kategorien starten in Pontresina und führen über zwei Loop-Strecken in die spannende Bergwelt des Engadins. engadin.ultraks.com – Vom 16. bis 23. Juli findet in St. Moritz die Swiss Orienteering Week SOW 2016 statt. Die SOW ist ein Orientierungslauf-Breitensportanlass mit sechs Etappen. Für Einsteiger ist es möglich, auf einfachen Parcours spontan OL-Luft zu schnuppern. www.swiss-o-week.ch/de – Vom 17. bis 21. August 2016 finden der Surf- und KiteMarathon und die Schweizer Meisterschaften im Windsurfen auf dem Silvaplanersee statt. Erleben Sie im Rahmen des Engadinwind 2016 mit dem Engadin Surf Marathon die älteste Windsurfregatta der Welt mit den weltbesten Athleten aus Windsurfing, Kitesurfing und Sailing. www.engadinwind.ch – Nach dem Concours Hippique in St. Moritz (5. bis 7. August) wird dieses Jahr vom 25. bis 28. August der Longines CSI***** St. Moritz zum zweiten Mal ausgetragen. Bei diesem hochkarätigen Anlass trifft sich die Elite des Springsportes. www.engadin.stmoritz.ch – Bernina Gran Turismo – Historisches Auto-Rennen. Vom 30. September bis 2. Oktober 2016 findet für Sport- und Rennfahrzeuge aus der Zeit zwischen 1920 und 1980 ein homogoliertes Bergrennen auf der extra geschlossenen Bernina-Passstrasse statt. Von La Rösa bis zum Bernina Hospiz führt die 5,6 Kilometer lange Rennstrecke. www.bernina-granturismo.com Tipp

Langsam zieht die Malojaschlange das Oberengadin hinunter. Blick auf das Wander- und Skigebiet Corviglia, wo im nächsten Winter die Ski-WM stattfindet. Foto: © swiss-image.ch / Max Weiss

Mutter Natur hält viele spannende Naturschauspiele bereit. Manche sind global, unvorstellbar gross. Andere spielen sich auf engstem Raum ab. Weniger spannend sind sie deswegen nicht. Text: hoch3magazin

Quelle: Zeit-Fragen, Zürich

Die Malojaschlange Langsam, beinahe im Zeitlupentempo, zieht sie über die Oberengadiner Seen. Weiss, fett wie eine Riesenschlange. Die Malojaschlange. Keine Angst; die Malojaschlange ist weder giftig noch eine Schreckensgestalt aus der Fabelwelt der Alpen. Die Malojaschlange ist ein Naturphänomen im Oberengadin, das frühmorgens auftritt. Immer dann, wenn feuchte Luftmassen aus dem Bergell an der Stufe des Malojapasses aufsteigen. Dabei kommt es zur Kondensation und es bilden sich Wolken, die oben auf dem Malojapass ins Oberengadin hineinschwappen. Langsam kriecht das in der Höhe begrenzte Wolkenband talabwärts über den Talboden hinweg. Bei St. Moritz löst sich die Schlange durch die Erwärmung langsam wieder auf – oder sie wird durch den Talwind (Brüscha) zurückgedrängt. «La serp da Malögia porta plövgia» – die Malojaschlange bringt Regen. Das kann zutreffen, muss es aber nicht umittelbar. Die Malojaschlange tritt im Sommer und Winter, bei Schlechtwetter, aber auch bei Schön-

wetter auf. Es stimmt zwar, dass die Schlange grossräumige Schlechtwetterlagen mit Südwestwind mag. Trotzdem ist oberhalb des Wolkenbands oft noch strahlender Sonnenschein. Dann bietet sich bei einer vormittäglichen Wanderung die Gelegenheit, dieses Schauspiel aus der Vogelperspektive zu beobachten. Im oberen Talabschnitt, wenn der Malojawind bläst, macht sich die Malojaschlange auch häufig gegen Abend bemerkbar.

Der Malojawind An sonnigen Tagen bläst der Talwind bergwärts, nachts der Bergwind talwärts. Tags einatmen, nachts ausatmen. So lernten wir es in der Schule. Nicht so im Oberengadin: Um zirka 10 Uhr beginnt sich das Wasser der Oberengadiner Seen zu kräuseln. Langsam kommt der legendäre Malojawind auf. Richtig verdreht ist er. Anstatt wie die meisten Bergwinde tagsüber bergwärts zu streichen, weht er in die umgekehrte Richtung, talwärts. Und das kann er richtig gut. Nachmittags lockt der Schönwetterwind mit über 25 km / h die Wassersportler auf die

Seen, bevor er des Abends wieder abflaut. Windsurfer, Kiter und Segler nutzen vor allem in den Hochsommermonaten Juli und August die Kraft des thermischen Windes und tragen regelmässig Regatten aus. Und wer an einem schönen und warmen Sommertag in Samedan in den blauen Himmel blickt, muss nicht lange suchen, um Segelflieger zu entdecken. Nicht dass der Malojawind der einzige Sonderling der Alpen wäre. Gleiche Phänomene kann man auch in der unmittelbaren Nachbarschaft, am Berninapass oder in der Landschaft Davos beobachten. Der Malojawind ist jedoch der stärkste und bekannteste Lokalwind der Alpen. Er sei ganz einfach die Folge von südlichen Luftmassen, die durch die Erwärmung über den Malojapass gehoben werden und sich ins Engadin ergiessen, sagt die älteste Theorie über seine Entstehung. Immer wieder beschäftigt der verkehrte Engadiner die Meteorologen. Mittlerweile sieht man die Entstehung des Malojawindes als Folge der sich im Engadin tagsüber erwärmenden Luft. Diese lässt Hangwinde entstehen, die wiederum eine horizontale Nachschubströmung vom Bergell her auslösen. Ganz so abnormal sind die Windverhältnisse im Engadin allerdings auch wieder nicht. Es gibt auch einen aufsteigenden Talwind. Die «Brüscha». Wegen des Talknicks im Unterengadins sowie der zu geringen Steigung zwischen Zernez und Maloja hat die «Brüscha» aber keine Chance, dem Malojawind Paroli zu bieten. n

– Corviglia Sunset Flow: Vom 1. Juli bis 19. August 2016 öffnen die Flow Trails auf Corviglia jeden Freitagabend für die, die mit einem Run ins Wochenende starten möchten zum Corviglia Sunset Flow. Die Bikes werden mit der Standseilbahn St. Moritz Dorf–Chantarella– Corviglia direkt ins Flow-Trail-Gebiet transportiert. – Beim Piz Nair Sunrise kann der Sonnenaufgang bei einem reichhaltigen Frühstück auf dem Gipfel des Piz Nairs genossen werden. Ob Mountainbiker oder Wanderer, Urlauber oder Einheimischer – der Sonnen-aufgang gehört allen. Der Piz Nair Sunrise findet an den Sonntagen, 31. Juli, 28. August und 25. September 2016, ab 04.30 Uhr statt. www.engadin.stmoritz.ch – Vom 1. bis 3. Juli 2016 findet der erste Engadin Bike Giro statt. Dabei werden drei Etappen bewältigt. Start und Ziel ist in Silvaplana. Der Engadin Bike Giro richtet sich an Freizeitsportler, aber auch an Profis. www.engadin-bike-giro.ch

Datum jetzt schon vormerken! Alpine Ski-WM in St. Moritz Vom 6. bis 19. Februar 2017 findet die Alpine SKI WM in St. Moritz statt. Sportliche Hochleistungen und ein attraktives Rahmenprogramm sorgen für unvergessliche Erlebnisse. Merken Sie sich das Datum vor und abonnieren Sie den Newsletter. www.stmoritz2017.ch Die Diavolezza startet bereits am 22. Oktober 2016 in die Wintersaison.

hoch3magazin-Tipp Kursschiff auf dem Silsersee Es ist zwar nicht das grösste Schiff, und das Ufer ist immer in Sicht. Glücklicherweise. So kann man den Blick auf die herrliche Bergwelt des Oberengadins in vollen Zügen geniessen. 30 Erwachsene finden auf dem Kursschiff locker Platz. Die 40-minütige Rundfahrt mit der höchstgelegenen Schifflinie Europas führt von Sils nach Maloja. Kombinieren Sie eine Wanderung entlang des Silser- und des Silvaplanersees mit einer Schifffahrt. Kinderspielplätze und Feuerstellen sind vorhanden. – Schifffahrtsgesellschaft, +41 (0)79 424 32 27 – www.engadin.stmoritz.ch / sils

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Kraft aus der Stille Das Kloster Müstair: Im 8. Jahrhundert von Karl dem Grossen gegründet, ist es heute von Benediktinerinnen bewohnt.

Foto: © Graubünden Ferien/Stefan Schlumpf

Das Val Müstair hat einen besonderen Charme, zwischen Ofenpass und Vinschgau erstreckt sich das Tal von steinigem Gelände bis zu südlichem Ambiente. Anders als in anderen Talschaften von Graubünden ist hier das Tal offen, die Berge sind in einiger Distanz und die Wiesen flach und eben. Am Ende des Dorfes Müstair steht linker Hand das Benediktinerinnenkloster St. Johann, eines der zehn Benediktinerinnenklöster der Schweiz. Einst von Karl dem Grossen als Mönchskloster gegründet, ist es seit dem 12. Jahrhundert ein Frauenkonvent. Die Existenz des Klosters gab dem Ort den Namen; Müstair oder zu Deutsch Münster stammt aus dem Lateinischen «monasterium», was Kloster bedeutet. Die Klosteranlage blieb von grösseren Zerstörungen verschont und wurde während der letzten 1200 Jahre laufend renoviert. Davon zeugen die verschiedensten Baustile unterschiedlicher Epochen. Zu entdecken gibt es demzufolge viele Details aus den verschiedenen kunsthistorischen Epochen. Die Kirche, das Kloster und die Heiligkreuzkapelle stammen aus der Gründerzeit um 800 nach Christus. Sr. Domenica ist seit 2013 Priorin des Klosters Müstair.

Seit 47 Jahren lebt sie als Ordensschwester in der BenediktinerinnenKlostergemeinschaft. Sr. Domenica, seit 2013 Priorin des Klosters Müstair, ist nur wenige Meter vom Kloster entfernt aufgewachsen. Wie ist das Leben im Kloster? Was hat sich in den letzten Jahren verändert? Von Claudia Vieli Oertle

Fotos: © Claudia Vieli Oertle

Landwirtschaftsbetrieb und Klostergarten Alte Fotografien dokumentieren, wie die Klosterschwestern früher auf dem Feld arbeiteten, strenge Arbeiten besorgten die Klosterknechte. Seit 2000 wird der Hof an einen Bauern verpachtet. Drei Gärten gibt es auf dem Klosterareal. Umgeben von Klostermauern wird der eine nur noch zu einem kleinen Teil bepflanzt. Im zweiten Kräuter- und Gemüsegarten ist im Frühling das kleine Gewächshaus voll mit Setzlingen, die selber gezogen werden. Später im Jahr dient das Gewächshaus für den Anbau der Tomaten. Der grosse Garten im Norden des Klosters hat nebst vielen verschiedenen Kräutern und Gemüse auch zahlreiche Obstbäume und verschiedene Beerensträucher. Hier hilft eine Gärtnerin bei der Pflege und beim Anbau.


Klöster noch jung und es fehlt nicht an Nachwuchs. Zwei Ordensschwestern aus den Philippinen leben jeweils für drei Jahre in Müstair. Alle fünf Jahre wäre es notwendig, dass eine neue Schwester in den Orden eintritt, um die Zukunft des Klosters Müstair zu sichern. Zurzeit sind die jüngsten Ordensschwestern 54 und 53 Jahre alt, die älteste ist 85-jährig. Sr. Domenica wollte einst schon als 17-Jährige ins Kloster eintreten. «Meine Eltern wollten, dass ich einen Beruf erlerne.» Aus Freude an Kindern besuchte Sr. Domenica das Kindergartenseminar bei den Ingenbohler Schwestern. «Kinder an der Hand führen», das gefiel ihr. In Chur arbeitete sie während vier Jahren als Kindergärtnerin, besuchte in ihrer Freizeit das Theater und ging mit Freunden auf Bergtouren. «Eines Nachts hatte ich einen Traum, ich war auf dem Weg, nicht alleine, sondern in Gesellschaft. Ich fühlte mich glücklich.» Bestärkt durch die Lektüre eines Buches spürte Sr. Domenica die Berufung, ins Kloster einzutreten. «Gott ist der, der immer bleibt, der treu ist.»

Ein Leben für die Kinder Mit Herzklopfen stand sie im Herbst des Jahres 1969 an der Pforte des Klosters Müstair und wurde von der damaligen Priorin empfangen. Sr. Domenica durchlief die halbjährige Kandidatenzeit, wurde Novizin und trug als neue Klosterfrau das Ordensgewand und einen weissen Schleier. Sie lernte das monastische Leben kennen, die Kirchengeschichte und vertiefte sich in der Bibel. Nach einem Jahr Noviziat legte sie ihr erstes Gelübde ab und versprach Gehorsam, Beständigkeit des Ortes, das heisst Stabilitas, sowie Ehelosigkeit. Nach weiteren drei Jahren erfolgte dann die ewige Profess, das ist das Versprechen, das ganze Leben im Kloster zu bleiben. Während 36 Jahren wirkte sie als Kindergärtnerin und durfte so die Kinder im Dorf aufwachsen sehen und sie begleiten. Als romanisch Sprechende konnte sie auch die zugezogenen deutschsprachigen Kinder gut auf den Schulbeginn vorbereiten. Im Gegensatz zu ihren Mitschwestern, die in der Stille und Zurückgezogenheit der Gemeinschaft leben, genoss sie den Kontakt zur Dorfbevölkerung.

Ein Gästehaus für Besinnung Das Gästehaus, in dem früher Schulräume untergebracht waren, wurde ursprünglich für Verwandte der Ordensschwestern eingerichtet, wenn diese auf Besuch kamen. Heute finden während zwölf Wochen im Jahr Fastenwochen statt. Die Durchführung wird von einem externen Leiter-Paar übernommen. Es finden Exerzitienkurse und Einkehrtage für Gestresste statt, die von der Ruhe und Stärke des Ortes profitieren. Während des Aufenthaltes erzäh-

Klostermuseum

Das Klostermuseum befindet sich im Plantaturm aus dem 10. Jahrhundert. Es birgt Schätze aus 1200 Jahren Bau- und Klostergeschichte. – Ab 6 Besucher findet eine Führung statt. Sie ist im Eintrittspreis inbegriffen. – Für Gruppen ist eine Anmeldung erforderlich. – Dauer der Führung: ca. 1 Std. 15 Min. Öffnungszeiten: Das Museum ist täglich geöffnet mit Ausnahme des 25. Dezembers. Mai bis Oktober: 9–12 und 13.30–17 Uhr November bis April: 10–12 und 13.30–16.30 Uhr Sonn- und Feiertage vormittags geschlossen Kirchenführung

Eine Kirchenführung erschliesst die 1200 Jahre alte Bilderwelt der Klosterkirche Müstair. Es ist der grösste und besterhaltene Bilderzyklus aus dem Frühmittelalter. – Ab 6 Besucher Kirchenführungen. – Dauer der Führung: ca. 45 Minuten. – Für Gruppen ist eine Anmeldung erforderlich. Kombiführung: Kirche und Museum

Diese Führung ist nur für angemeldete Gruppen möglich (Minimum 8 Personen). – Dauer der Führung: ca. 1 Std. 30 Minuten. Führungen Heiligkreuzkapelle

Die Heiligkreuzkapelle, das Juwel aus karolingischer Zeit, kann nur mit einer Führung besichtigt werden. Diese findet zu ausgeschriebenen Terminen oder nach Vereinbarung statt. – Dauer der Führung: ca. 1 Std. – Spezialführungen für Schulklassen. Privatführung auf Anfrage

Auf Anfrage können auch Führungen mit weniger als 6 Personen (bei Kombi Museum & Kirche weniger als 8 Personen) stattfinden. Führungen in den Sprachen: Deutsch, Italienisch, Englisch, Französisch und Rätoromanisch. Allgemeine Informationen

– Wegen Kasualien in der Kirche (Taufen, Hochzeiten oder Beerdigungen usw.) können Kirchen- bzw. Kombiführung nicht in jedem Falle garantiert werden. – Abmeldungen für gebuchte Führungen bis spätestens am Vortag um 17 Uhr bei museum & butia. – Bei Nichterscheinen einer angemeldeten Gruppe werden 75 % des Führungspreises in Rechnung gestellt. – Bei Verspätung wird um Benachrichtigung gebeten. – Busse, die von Südtirol anreisen, müssen über Spondinig / Gewerbezone Prad fahren. – Parkplatz und Bushaltestelle befinden sich direkt gegenüber dem Kloster. www.muestair.ch

Klosterladen

Die Hauptapsis der Klosterkirche.

Foto: © Graubünden Ferien / Andrea Badrutt

Jede der elf Ordensschwestern hat ihren Bereich, bei dem sie sich betätigt. Die 83-jährige Sr. Clara stellt aus Kräutern und Nüssen Liköre her, z. B. einen Salbeilikör, den Nüsseler oder einen Likör aus Arvenzapfen. Änisguetzli, Tee, Kräutersalz, Beerensäfte, Sirupe und Liköre werden selbst hergestellt und im eigenen Klosterladen verkauft.

Blick aufs uralte Gewölbe.

len Ordensschwestern über das Kloster und das Klosterleben oder es gibt Führungen durch besondere Klosterräume. In der Gebetskapelle nehmen die Gäste am gemeinsamen Stundengebet teil. Wer ein persönliches Gespräch möchte, kann sich im Sprechzimmer einfinden. Das Gesprächsangebot wird auch telefonisch oder per E-Mail genutzt. Oft werden die Schwestern um ein Gebet angefragt, wenn sich jemand in einer schwierigen Situation befindet.

Nachwuchs in der Klostergemeinschaft Pater Kolumban Züger vom Kloster Disentis, ehemaliger Spiritual im Kloster Müstair, stellte vor 16 Jahren den Kontakt zu einigen Benediktinerinnenklöster auf den Philippinen her. Dort sind die

UNESCO-Label seit 1983 Im gesamten Klostergebäude gibt es laufend Renovationsarbeiten. Seit 1969 besteht eine Stiftung, welche für die Kosten der ❯

Die «butia» bietet Produkte aus dem Kloster und dem Val Müstair sowie Wissenswertes über das Kloster und über die Kunstund Kulturlandschaft des Tales. – Doppelkarten von Sr. Pia Willi gestaltet – Kohlsalbe / Rezept von Pater Häberle – Anisguetzli von Sr. Clara Cavigelli – Kräutertee und -salz von Sr. Lutgarde Honegger – Marmeladen, Sirup und Liköre – Klosterwein aus einem historischen Weingut in Nals / Südtirol (I) – Handarbeiten aus dem Kloster – verschiedenste Publikationen – und vieles andere mehr Öffnungszeiten – Mai–Oktober: 9–18 Uhr Sonn- und Feiertage: 13.30–18 Uhr – Nov.–April: 10–12 / 13.30–16.30 Uhr Sonn- und Feiertage: 13.30–16.30 Uhr – Am 25. Dezember geschlossen

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Passerlebnis mit südlichem Flair Müstair – Umbrail – Stelvio – Bormio – Tirano

Schon die Fahrt mit dem Postauto von Müstair auf den Umbrailpass, mit über 2500 Metern der höchste Schweizer Strassenpass ist ein Erlebnis. Es geht aber nochmals rund 250 Meter hinauf – zum Stilfserjoch, seinerseits der höchste Strassenpass Italiens. Die Fahrt führt nach Bormio und weiter nach Tirano, zur Endstation des berühmten Bernina Express der Rhätischen Bahn. Die Fahrt nach Tirano dauert rund 3 Stunden. Die Rückreise mit dem Bernina Express und dem Postauto bis zurück nach Sta. Maria nochmals ca. 4 1⁄2 Stunden. Tipp: Lassen Sie den ersten Tag in Poschiavo bei einem feinen Nachtessen (z. B. Pizzoccheri) ausklingen und übernachten Sie in einem Hotel im sehenswerten Poschiavo. Am nächsten Tag können Sie die Reise dann gemütlich bis an Ihren Zielort fortsetzen. www.valposchiavo.ch Fahrzeiten Postauto: – 2. Juli–11. September 2016, täglich – 14. September–9. Oktober 2016 Mittwoch, Samstag und Sonntag Reservationen unerlässlich – Postauto: Tel. +41 (0)81 858 51 66 – Rhätische Bahn www.rhb.ch oder an jedem Bahnhof

Alte Mauern umgeben den Kräutergarten im Innenhof des Klosters.

Biketour

Renovationen aufkommt. Ende Juni 2016 wird die Erweiterung des Klosterladens fertig sein. Der ehemalige Kindergarten, der infolge geringer Kinderzahl nicht mehr im Kloster geführt wird, wurde aufgelöst. Dadurch kann der Klosterladen vergrössert werden. Im Nordtrakt ist noch die Castelmurabtei zu renovieren sowie die Fassaden im Innen- und im Landwirtschaftshof. 1983 wurde das Kloster St. Johann in Müstair ins Weltkulturerbe aufgenommen und der Bekanntheitsgrad stieg. Ausschlaggebend für die Aufnahme als UNESCO-Weltkulturerbe waren die Wandmalereien in der Klosterkirche. Klösterliches Leben, Kulturpflege, Museum, Forschung und Restaurierung fügen sich an diesem Ort zu einem einzigartigen Ganzen zusammen. Durch diese Auszeichnung kommen zahlreiche Gäste und Interessierte nach Müstair, besuchen das Museum und nehmen an Klosterführungen teil. n www.kloster-muestair.ch

www.unesco.ch / wie / kultur / welterbe

Die Heiligkreuzkapelle (links) ist ein Juwel aus karolingischer Zeit.

Buchtipp

Spende ab CHF 25.00 Müstair: Die mittelalterlichen Wandbilder in der Klosterkirche Von Jürg Goll, Matthias Exner, Susanne Hirsch. Der Bildband zeigt den Bestand der mittelalterlichen Ausmalung in der Klosterkirche Müstair in seiner Gesamtheit. Die Einführungstexte zum Bilderzyklus und zur Klosteranlage tragen zur Vermittlung dieses einzigartigen Gesamtkunstwerkes bei. Kurzbeschreibungen und Bibelzitate helfen, die farbigen Einzelszenen zu lesen.

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Einband:

gebundene Ausgabe

Seitenzahl:

296

Verlag:

Neue Zürcher Zeitung NZZ Libro

Erscheinungsjahr: 2009

Masse (L / B / H): 311 / 230 / 41 mm

Auflage:

2. Auflage

Abbildungen:

Sprache:

Deutsch

zahlreiche farbige und s / w-Abbildungen

ISBN:

978-3-03823-496-8

Preis:

ca. CHF 60.00

Aktion «Lebendiges Kloster» Vor rund 1200 Jahren entstand das karolingische Fresko der Bischofsweihe in der Südapsis der Klosterkirche von Müstair. Um dieses einmalige Kunstwerk zu erhalten, muss es in aufwendiger Arbeit gereinigt und von den Spuren der Zeit befreit werden. Sie können diese Arbeit mit einer Spende ab CHF 25.00 unterstützen – und das äusserst originell. Unter www.muestair.ch / unterstuetzen sehen Sie das ganze Fresko, eingeteilt in 1200 Quadrate. Wählen Sie ein oder mehrere Quadrate aus. Sie bestimmen, welches Quadrat mit Ihrer Spende gereinigt werden soll.

Von Samnaun nach Scuol Die Tour startet in Samnaun (1828 m ü. M.). Bei Laret (1695) beginnt der Aufstieg zur Alp Trida (2261) und weiter zur Grenze Schweiz / Österreich auf dem Viderjoch (2729). Über teils knifflige Singletrails, vorbei an der Idalpe, gehts hinunter ins Fimbatal (1816). Das nächste Ziel ist die Fimbaalpe (2122). Nach einer kurzen Schiebpassage kommt die Heidelberger Hütte (2264) in Sicht. Auf dem Weg zum Fimberpass (2608) muss das Bike etwa 290 Höhenmeter geschoben werden. Die folgende Singletrailabfahrt hinunter ins Val Chöglias und durchs Val Sinestra ist schwer, aber auch sehr schön – das Val Sinestra wurde 2011 zur Landschaft des Jahres gewählt. Bei Zuort (1711) rechts halten und auf der Alpstrasse weiter nach Sent fahren. Das letzte Teilstück führt oberhalb der Hauptstrasse in den bekannten Bäderort Scuol (1243). Jetzt ist ein wohltuendes Bad im Bogn Engiadina Scuol redlich verdient. Länge:

55 km

Naturbelag:

41 km

Singletrail:

16 km

Anforderung:

schwer

Kondition:

schwer

Zeitbedarf:

6½ Std.

Aufstieg:

2014 m

Abstieg:

2617 m

Höchster Punkt: 2730 m ü. M. – – – –

In der Richtung Samnaun–Scuol signalisiert Schneefelder bis in den Sommer möglich. Die Route ist grenzüberschreitend. Die Samnauner Bergbahnen befördern die Biker mit ihrem Equipment zum Alptrider Sattel, Viderjoch und auf Alp Trida – mit der Samnauner Gästekarte kostenfrei.

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Kann man die Bündner Nusstorte neu erfinden? 12

Leidenschaft für feinste Bündner Spezialitäten, Herzblut für die Region und eine gesunde Portion Neugier: Daraus entstand die wohl kleinste Bündner Nusstorte und weitere Köstlichkeiten aus der Bäckerei-Konditorei Schmid in Sedrun. Was der 41-jährige Sedruner Reto Schmid in seiner Backstube im Bündner Oberland produziert, wird in der ganzen Schweiz und im Ausland gekauft.

Frisch aus dem Ofen. Reto Schmid mit den kleinsten Bündner Nusstörtchen.

Von Claudia Vieli Oertle Fotos: © Mattias Nutt

In seinen Produkten steckt viel Herzblut und Berufsstolz. Wer dem Vollblut-Unternehmer Reto Schmid begegnet, spürt die Begeisterung für seine Produkte und für die Region. Auf der Durchreise von Disentis nach Andermatt empfiehlt es sich im Café Dulezi in gemütlicher Atmosphäre einen Kaffee zu trinken. «Schon probiert?», lächelt ein Gesicht entgegen, wenn man die Kaffeetasse hochhebt. Der Bäckermeister Reto Schmid persönlich strahlt mit einem blauen Auge entgegen, daneben die kleinste Bündner Nusstorte. Sie ist etwa so gross wie ein Fünffrankenstück – 4 Zentimeter Durchmesser und 19 Gramm schwer. «Morgenstund hat Gold im Mund», morgens um 5 Uhr startet die Produktion der runden, kleinen Spezialitäten. Eigens dafür werden die Geräte eingerichtet und bereitgestellt, vieles ist jedoch noch Handarbeit. Im Familienbetrieb der Bäckerei-Konditorei Marcel Schmid GmbH, die in der zweiten Generation von Reto Schmid und Anna Curschellas geführt wird, fehlt es nicht an Ideen und Erfindergeist für neue Produktkreationen. Rund 30 Mitarbeitende sorgen dafür, dass Gäste, Wiederverkäufer und Online-Besteller genügend Nachschub der Spezialitäten erhalten.

Ein Stück Graubünden Der Gast kann ein Stück Graubünden mit nach Hause nehmen und dann ganz bequem übers Internet nachbestellen. Die kleinen Törtchen gibt es aber auch in Tankstellenshops oder beim Detaillisten Spar, seit 2014 auch im Globus, Manor, Denner und im Coop, zu kaufen. Damit die verschiedenen Geschmäcker auf ihre Kosten kommen, hat Schmid eine Palette von verschiedenen Füllungen kreiert. Von Dattel-, Mandel-, Feigen- und Birnenfüllung bis zur bekannten Linzertorte mit Himbeerkonfitüre. Sogar saisonal hat Schmid eine spezielle Füllung ausgetüftelt, «Da Nadal» mit Vanille und Zimt. Wenn immer möglich bezieht Schmid seine Rohstoffe aus der Region. Ein Biobauer pflanzt für ihn Beeren, und einheimische Frauen gehen in den Bergen Heidelbeeren wild pflücken. Daraus entstehen Konfitüren oder sie werden zu Füllungen für die Törtchen verarbeitet.

«Mein Ziel: Die Welt zu erobern!» Von der Region hinaus in die Welt, mittlerweilen werden die Verpackungen bereits in Südkoreanisch und Chinesisch beschriftet. Exportiert


Disentis Sedrun Zur Rheinquelle

Nach maximal zwei Stunden Aufstieg – erst der Passstrasse und dem Höhenweg entlang, dann über mehrere Zickzack-Kehren – ist man am Ziel. Mystisch liegt hier in einem Kessel der kleine See mit der grossen Symbolkraft: Die Quelle des Rheins. Erst langsam wird einem bewusst, dass

Lai da Tuma (Tomasee): Die Quelle des Rheins. Foto: © Sedrun Disentis Tourismus

Geschenke der Natur Etwas unterhalb der Rheinquelle, der Rhein ist inzwischen zu einem Bergbach angewachsen, tritt man dem Fluss am besten in Gummistiefeln und mit Goldwäscher-Utensilien entgegen. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass man hier – mit viel Spass und etwas Geduld – echtes Gold aus dem sandigen Wasser siebt, ist gross. Erfolgsversprechend ist das Abenteuer besonders dann, wenn man sich von lokalen Experten in die richtige Technik einführen und verraten lässt, an welchen Stellen man die gemietete Ausrüstung – Schaufel, Eimer, Sieb und die Pfanne – am besten einsetzt. «Gold-Gusti» steht als erfahrener Goldwäscher mit Rat und Tat zur Seite. Zurück in die Berge muss sich begeben, wer hofft, einen Naturschatz zu finden, der noch stärker funkelt als Gold: einen Kristall. «Strahlen», das Suchen nach Kristallen, hat in Disentis Sedrun eine lange Tradition. Das Wissen um Entstehungs- und Fundorte wird seit Generationen weitergegeben, und viele der Schätze sind in lokalen Museen zu sehen. Auf Bergtouren können – unter fachkundiger Führung – auch Laien nach Kristallen suchen.

13 dort, wo am nahen Horizont das Wasser fröhlich in die Tiefe plätschert, eine fliessende Verbindung zwischen Alpen und Nordsee beginnt. Man hat sich also einen wahren Ursprungsort erwandert. Hier löst sich der Impuls, ein Selfie zu schiessen, auf; stattdessen stellt man den Fokus seiner Aufmerksamkeit weit und unweigerlich fest: Diese Landschaft fördert Achtsamkeit. Tomasee, oder romanisch: Lai da Tuma, heisst dieser einfache, ehrliche Ort auf 2345 m ü. M., an dem im Frühsommer das Wollgras blüht. Lustig plätschernd fliesst von hier das klare Wasser ins Tal. Ein froher Bergbach, in dem man den späteren, trägeren Rhein unmöglich erkennt. Jung ist das Fliesswasser hier, 1321 km von der Mündung in die Nordsee entfernt, und übermütig. Das Angebot an markierten Wander- und Bergwegen ist in Disentis Sedrun riesig. Auch Mountainbiker und Radfahrer kommen hier nicht zu kurz. Unter www.disentis-sedrun.ch finden Sie viele interessante Vorschläge, alle bestens dokumentiert.

Lädt zum Verweilen ein – ein frischer Kaffee und eine reiche Auswahl im Verkaufsladen.

werden sie seit Kurzem auch in die Arabischen Emirate, nach Amerika und Japan. Ganz schön weite Reisen, dafür werden die Verpackungen der Törtchen extra angepasst. Sie sind luftdicht und feuchtigkeitsundurchlässig und in undurchsichtiger Folie eingeschweisst. Damit bleiben die Frische und der Geschmack vollumfänglich erhalten. Reto Schmid überlässt nichts dem Zufall, er will zufriedene Kundinnen und Kunden. Schon bald wird es auch glutenfreie Nusstörtchen geben. Auch hier steckt Schmid viel Zeit in die Entwicklung und Verfeinerung des Produktes und der Verpackung. Durchschnittlich vergehen etwa zwei Jahre, bis ein neues Produkt verkauft werden kann. Abheben, um die Welt zu erobern?, das ist nicht Reto Schmids Art. Mit Swiss gehen die Törtchen aber seit Kurzem in die Luft. Wer hätte das vor zwölf Jahren gedacht, als der junge Bäcker das Geschäft seines Vaters übernommen hatte?

Foto: © Sedrun Disentis Tourismus

Vielleicht das Schönste dabei, ganz unabhängig davon, ob ein Goldplättchen oder eine Kristallspitze gefunden wurde, ist die intensive, alle Sinne fordernde Auseinandersetzung mit der Natur. www.disentis-sedrun.ch

Damit Sie in neuem Glanz erstrahlt: Restaurierung der Südfassade der Klosterkirche St. Martin in Disentis. Sie thront über dem Tal und ist mit ihren zwei prächtigen Türmen von weither sichtbar: Die Anlage des Kloster Disentis, das älteste Benediktinerkloster der Schweiz – 2015 konnte es sein 1400-jähriges Bestehen feiern. Heute gehen Klostertraditionen und modernes Leben Hand in Hand. Neben dem monastischen Leben führt das Kloster etwa das regionale Gymnasium. Die Klosteranlage ist im Barockstil erbaut und erhalten, während der Neubau des Internats dem für seine modernen Bauten bekannten einheimischen Architekten Gion A. Caminada anvertraut wurde. Im hauseigenen Museum wird die Kulturund Naturgeschichte der Region erlebbar, in dem im Talboden gelegenen Klosterhof setzt man auf zeitgemässe Landwirtschaft, Kuhstall mit Zuschauer-Rampe inklusiv. Und im neuerdings offenen Klostergang ist ein Bistro untergebracht, das ganz selbstverständlich die guten – und preiswerten – Speisen zum «take-away» anbietet. Seit Oktober 2014 ist die Fassade der Klosterkirche St. Martin jedoch eingerüstet – die Schäden an der Fassade waren schon lange offensichtlich. In einer umfassenden Restaurierung in drei Etappen von 2016 bis 2019 wird die Klosterkirche innen und aussen wieder hergerichtet. Die geschätzte Gesamtsumme für die Vorhaben an der Klosterkirche St. Martin samt Umgebung beträgt nach Kostenvoranschlag rund 15 Millionen Schweizer Franken. An der Südfassade der Klosterkirche wird nun mit Hochdruck gearbeitet, damit sie bis November 2016 in neuem Glanz erstrahlt. In einem ersten Schritt wird der durch Vo-

100 Prozent für die Region Die Bündner Wurzeln sind bei Reto Schmid spürbar, er ist stolz auf seine Herkunft. Die Herausforderungen als Unternehmen in einer vom Tourismus abhängigen Region hat Schmid schon früh beschäftigt. Als sein Vater mit gerade einmal 18 Jahren im 1965 das Unternehmen gründete, war die Nachfrage nach Bäckerei- und Konditoreiprodukten sehr gross, so dass laufend erweitert werden konnte. 2004 übernahm Sohn Reto die Bäckerei-Konditorei mit dem Café und begann neue Produkte zu entwickeln, die seinen Mitarbeitenden auch in der Zwischensaison Beschäftigung garantierten. 2014 war sein Produkt, die kleinste Bündner Nusstorte, endlich perfekt, so dass er sie ins Verkaufsregal aufnehmen konnte. Zahlreiche Auszeichnungen konnten Reto Schmid und sein Team für die Backwaren, den eigenen Schoggi-Brotaufstrich sowie eine Konfitürensorte entgegennehmen. Auch die Swiss Bakery Trophy und die nationale Auszeichnung «Bäckerkrone 2015» erhielt Schmid. Die Tradition seiner Eltern, beeinträchtigten Menschen im Arbeitsmarkt eine Chance zu geben, führt er fort. 2004 erhielt das Unternehmen den Pro-Infirmis-Kristall. n www.laconditoria.ch SPON SORIN G h o ch 3m aga z in

Fündig geworden? Goldwaschen in Disentis Sedrun.

gelfrass, eingedrungenes Wasser und Frost beschädigte Verputz abgeschlagen Dann wird die Fassade gereinigt und gefestigt. Im Sommer gehen die Restauratoren und Maler ans Werk. Das die Südfassade prägende Schutzmantelbild wird teils konserviert und restauriert, teils auf neuem Putz annähernd rekonstruiert. Die Fortschritte der Restaurierung werden ab dem Hochfest St. Placi, am 10. Juli, auf Videos und Fotodokumentation in der Klosterkirche und auf der Website das Klosters www.kloster-disentis.ch zu sehen sein.

Prächtiger Barockbau: Kloster Disentis. Foto: © Yves Bossard Spenden für ein Kulturgut nationaler Bedeutung Für die Innenrestaurierung der Klosterkirche bedarf es noch weiterer finanzieller Mittel. Wem das Kulturgut nationaler Bedeutung am Herzen liegt, spendet auf das Konto der Stiftung Pro Kloster Disentis: Graubündner Kantonalbank, 7002 Chur, IBAN CH17 0077 4110 3985 2450 0.

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Gönner und Sponsoren gesucht Der nächste Winter kommt bestimmt: Projekt neues Kinderland Obersaxen,Mundaun, Lumnezia

Der Skischule Mundaun ist es ein grosses Anliegen, dass sich auch die kleinen die Gäste des Skigebietes Obersaxen,Mundaun, Lumnezia wohl fühlen. Die Möglichkeiten des Kinderlandes am jetzigen Standort (Valata) sind voll und ganz ausgeschöpft und es bestehen keine Möglichkeiten mehr, es zu optimieren. Für ein neues Kinderland wäre der Standort zwischen Cuolm Sura und Plitsches optimal. Die Zukunftsvision ist u. a. ein Wochenendbetrieb, welcher den Eltern die Möglichkeit bietet, ihre Kinder im Kinderland in Obhut zu geben, um selber einen Skitag im ganzen Skigebiet zu geniessen. Die Investitionen belaufen sich auf rund 190 000 CHF. Die Skischule ist in der Lage, 130 000 CHF zu finanzieren. Für den Rest ist sie auf Ihre Unterstützung angewiesen. Helfen Sie mit, dieses Projekt zu realisieren.

Corinne Panier, Geschäftsführerin | Obersaxen Meierhof +41(0)81 93319 04 | c.panier@bluewin.ch

Erleben Sie Stern-Stunden in Obersaxen! Das Restaurant Adler ist ein gemütliches Restaurant mitten im Dorfkern von Meierhof, neben der Kirche. Geniessen Sie das hervorragende Essen unserer klassisch gutbürgerlichen Küche bei einem guten Glas Wein und in gemütlichem Ambiente.

Jede Spende ist willkommen und hilft das Projekt zu verwirklichen. Herzlichen Dank!

Bis 27. November, ausser montags und sonntags, täglich ab 16 Uhr offen. 12. Juni bis 22. Juli 2016 Betriebsferien

Schweizer Ski-und Snowboardschule Mundaun, Telefon +41 (0)81 933 19 90, www.skischulemundaun.ch

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Unsere Spezi alitäten Cordon-bleu Bündner-Spezialit äten Wild Fischgerichte

Unsere Events Cordon-bleu Festival 22. Juli bis 20. August 2016 4. bis 26. November 2016 Wildspezialitäten Ab 9. September bis 8. Oktober Einheimisches Wild Rehrücken auf Vorbestellung (as het solangs het) Pfefferabend mit musikalischer Unterhaltung 17. September Mit der Kapelle Haldagleiter. Hirsch, Reh, Gems, und Steinwildpfeffer Metzgete 14. bis 28. Oktober 2016 Schlachtplatte, Rippli, Blut- und Leberwurst, Bratwurst, Wädli, Schweinkotelette, Rösti... Opera viva Menu jeweils vor den Aufführungen. Reservation erwünscht



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Weitwandern in Graubünden Die Via Sett führt über den Septimerpass, in der Römerzeit und im Mittelalter einer der wichtigsten Alpenübergänge.

Wandern ist nach wie vor eine der beliebtesten sportlichen Tätigkeiten der Schweizerinnen und Schweizer. Auch wenn in den letzten Jahren das Mountainbiken immer populärer wurde, die Wanderer sind nach wie vor die grösste Zielgruppe für Ferien im Alpenraum. Text: Bearbeitet von Walter Bäni

Denn wandern ist gesund! Dank der körperlichen Bewegung kommen Herz und Kreislauf in Schwung und die Fettverbrennung wird angekurbelt. Gelenke und Muskeln werden gestärkt und die Sauerstoffzufuhr wird verbessert. Zudem kann bei der Betätigung draussen in der Natur Stress abgebaut werden. Man kann seinem eigenen Tempo folgen, vom Alltag entschleunigen, seinen Gedanken freien Lauf lassen und sich selbst wiederentdecken.

Gepäcktransport inklusive Wer sein Gepäck nicht selbst mittragen will, wählt eine Route aus, bei der das Gepäck von der Rhätischen Bahn und / oder dem Postauto zum nächsten Etappenort befördert wird. Wer möchte, kann auf diesen Strecken Etappen mit Bahn oder Bus verkürzen. Falls der Tagesabschnitt zu fordernd erscheint, kann man ihn auch ganz auslassen. www.graubuenden.ch / weitwandern ist die Internetadresse, auf der Sie die Wanderarrangements in Graubünden, die Hotels, die Verpflegung und auch den Gepäcktransport buchen können.

Weitwanderwege in Graubünden Unter www.graubuenden.ch/weitwandern finden Sie alle notwendigen Informationen zu den Weitwanderwegen in Graubünden. Die «Via Spluga» (4 Etappen) gehört zu den beliebtesten Touren. Sie beginnt in Thusis und endet im italienischen Chiavenna. Ebenfalls Chiavenna als Zielort hat die «Via Sett», (5 Etappen) sie verläuft via Savognin–Bivio–Maloja und durchs schöne Bergell. Mit der «Via Valtellina» (7 Etappen) wurde eine alte Säumerroute wiederbelebt. Sie verbindet das österreichische Montafon, Graubünden und das italienische Veltlin durch drei Sprachkulturen. Von der Lenzerheide über Davos nach Arosa führen die 2 Etappen des «Mittelbünden Panoramaweges». Mitten durch den Lebensraum der Walser führt der «Walserweg Graubünden» (19 Etappen) und der «Walserweg Safiental».

Foto: © Graubünden Ferien / Bregaglia Engadin

Weitwandern ist im Trend Immer mehr Menschen sind auf den Weitwanderwegen Graubündens unterwegs. Sie entdecken so die Naturschönheiten, die Kulturenräume und Orte des dreisprachigen Kantons. Die Routen sind in unterschiedlichen Schwierigkeitesgraden angelegt und verbinden sogar, vielfach auf historischen Wegen, Graubünden mit Österreich oder Italien. Alle Routen sind hervorragend und einheitlich mit Wegweisern und der entsprechenden grünen Routennummer ausgeschildert, was die Orientierung vereinfacht. Die Graubünden-App ist ebenfalls hilfreich und kann kostenlos auf der Internetseite www.graubuenden.ch / weitwandern heruntergeladen werden. Hier findet man auch Detailinformationen zu jeder Routenetappe und Kartenausschnitte zum Ausdrucken.

Von Hütte zu Hütte Viele lieben das Wandern von Hütte zu Hütte. Was gibt es Schöneres, als beim Sonnenaufgang inmitten

Von Andermatt bis Chur entdeckt man auf 5 Etappen auf der «Senda Sursilvana» viele kulturelle und natürliche Schätze. Die «Via Albula / Bernina» (10 Etappen) verläuft möglichst nahe an der UNESCO-Welterbe-Strecke der Albula- und Bernina-Bahnlinie und gibt immer wieder faszinierende Blicke auf ein über 100 Jahre altes Gesamtkunstwerk in herrlicher alpiner Landschaft frei.

einer unvergleichlichen Bergwelt zu erwachen! Wer dieses Schauspiel liebt, dem bieten sich zum Beispiel mit dem «Bernina Trek» bernina-trek.ch, dem «Kesch Trek» www.kesch.ch, der «Kronenwanderung» www.surselva.info in der Surselva oder mit dem «Prättigauer Höhenweg» www.praettigau.info mehrtägige buchbare Wandererlebnisse der Extraklasse. Die Wanderer können die Routen individuell zusammenstellen und auch nur einzelne Etappen wandern. n

hoch3magazin-Tipp Für einen ersten Überblick der Weitwanderrouten quer durch Graubünden empfiehlt es sich, den kostenlosen und informativen Kartenprospekt bei der TourEvent GmbH in Davos zu bestellen: info@tourevent.ch oder Telefon +41 (0)81 420 40 80. Wer sich gleich an die Detailplanung machen will, findet auf www.graubuenden.ch/weitwandern viele Details über die Weitwanderrouten in Graubünden sowie die Kontaktadressen der Informations- und Buchungsstellen.

1799 zog der russische General Suworow mit seiner Armee durch die Kantone Uri, Glarus und Graubünden. Die «Via Suworow» folgt in 11 Etappen den Spuren dieses Feldzugs. Im unteren Teil des Engadins gibt es gleich drei Routen, nämlich den «Nationalpark-Panoramaweg» (9 Etappen), die «Via Engiadina Panoramawanderung» (5 Etappen) und die «Senda Scuol-Samnaun» (2 Etappen).

Bus alpin Albulapass Ist Ihnen die ganze Wanderung auf der Via Albula zu anstrengend? Dann kürzen Sie die Wanderung durch das Albulatal ab und fahren Sie ein Stück mit dem «Bus alpin Bergün – Albulapass». Bis zum 23. Oktober 2016 verkehren täglich drei Busse von La Punt im Engadin und vier Busse von Bergün aus auf den Pass. Alle Fahrten mit dem Kleinbus müssen eine Stunde vor der Fahrt reserviert werden. Es werden Familienvergünstigungen und Rabatte auf die Rückfahrt und für Kinder angeboten. Für Gruppen ausserhalb des Fahrplans werden auch Spezialfahrten angeboten. www.busalpin.ch

Auf dem «Sardona Welterbe-Weg» bietet sich die beste Gelegenheit, die Prozesse und Spuren der Gebirgsbildung zu beobachten. Die 6 Etappen führen durch die Kantone St. Gallen, Glarus und Graubünden. Der «Vier-Quellen-Weg» (5 Etappen) im Gotthardgebiet führt zu den Quellen der vier Flüsse Rhein, Reuss, Ticino und Rhone. Die Streckenführung des «Jakobswegs Graubünden» führt in 20 Etappen von Müstair bis Amsteg im Kanton Uri. In 3 Etappen führt die anspruchsvolle Gebirgswanderung «Via Capricorn» mitten durchs Land der Steinböcke. Entlang des imposanten Rätikon führt der «Prättigauer Höhenweg» in 4 Etappen von Klosters bis in die Bündner Herrschaft – Heidis Heimat. Bericht über die Weitwanderung «Senda Segantini»: Seite 25.


Es geschah vor 9500 16

Der Glacier Express verlässt das Tunnel durch die Halbinsel Chli Isla und setzt seine Fahrt in Richtung Disentis / Mustér fort.

Foto: © Graubünden Ferien/Rhätische Bahn, Christof Sonderegger

Der Flimser Bergsturz gilt als der grösste der Alpen und einer der bedeutendsten weltweit. Eine Wanderung auf den Spuren dieses Naturereignisses durch die Rheinschlucht gibt tiefe Einblicke.

Text: hoch3magazin Quelle: Amt für Wald Graubünden, Faktenblatt Juli 2000

Bergwanderung

Rundwanderung A Flims–Rheinschlucht–Flims Schwierigkeit: mittel Kondition:

gut

Distanz:

ca. 19 km

Dauer:

ca. 6½ Std.

Einkehr:

Crestasee, Conn, Station Versam-Safien, Station Valendas-Sagogn, Staderas. Offizielle Grillstellen entlang der Strecke.

Kartenmaterial: Unter www.flims.com ist ein PDF mit wertvollen Tipps und übersichtlicher Wanderkarte erhältlich. Besonderes:

Die Wanderung kann bei der RhB-Station VersamSafien oder bei der RhBStation Valendas-Sagogn beendet werden.

Einst dehnte sich im Gebiet der heutigen Surselva der gewaltige Vorderrheingletscher aus. Gletschereis fliesst und hobelt zusammen mit dem mitgeführten Schutt die Felsen regelrecht ab. Zusätzlich üben die Eismassen auf die Bergflanken einen ungeheuren Druck. Das kann dazu führen, dass sich sogar die Schichtpakete der Felsen verschieben. In die entstandenen Schwerzonen fliesst Wasser, das Gestein der Schichtpakete wird brüchig. Als sich der Vorderrheingletscher im Zuge einer markanten Klimaerwärmung zurückzog, hielt der Permafrost die Gesteinsmassen noch einige Jahrhunderte zusammen. Doch vor 9500 Jahren war auch dieser abgetaut. Nichts hielt den brüchigen Fels mehr zusammen. Auf rund 2700 m ü. M. lösten sich 8000 bis 10 000 Millionen Kubikmeter Fels. Vom 1,5 Kilometer breiten Talgrund war nichts mehr zu sehen. Bis zu 750 Meter türmten sich die Gesteinsmassen darüber auf und bedeckten eine Fläche von gut 52 km². Die Abrisskante oberhalb von Flims, zwischen dem Flimserstein und dem Grauberg, ist heute noch gut erkennbar. Der Vorderrhein staute sich innerhalb weniger Jahre zu einem See, dessen Wasser sich nach einem gewaltigen Ausbruch den Weg talabwärts suchte. Nun begann der Vorderrhein seine Arbeit. Unermüdlich schnitt er sich in die Gesteinstrümmer ein. Die grossartige Rheinschlucht oder die Ruinaulta, wie sie auf Romanisch heisst (Ruina = Geröllhalde, aulta = hoch), entstand. Heute ist die Rheinschlucht mit ihren steilen Kalksteinklippen und Felsformationen, den geheimnisvollen Wäldern und Auen eine der vielfältigsten Landschaften der Alpen. 1977 wurde sie als eine der ersten Landschaften ins schweizerische «Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung» aufgenommen.

Auf den Spuren des Bergsturzes in die Ruinaulta Für unsere rund 6½-stündige Wanderung starten wir, ausgerüstet mit soliden Wanderschuhen, warmen Kleidern und Regenschutz, in Flims Waldhaus bei der Bushaltestelle Caumasee auf rund 1130 m ü. M. Bald haben wir den türkisblauen Caumasee erreicht. Das erste Indiz, dass wir auf den Schuttmassen des Bergsturzes wandern. Der See hat keinen sichtbaren Zufluss. Er wird von unterirdischen Quellen durchflossen. Auch der Abfluss erfolgt unterirdisch. Wir wandern weiter durch Grosswald, den Uaul Grond. Dass hier ein ausgedehntes Waldgebiet ist, hat einen einfachen Grund: Der gesamte Wald liegt auf dem Schuttkegel des Bergsturzes. Mit seinem flachgründigen und trockenen Boden ist er für die Landwirtschaft schlicht ungeeignet. Dafür fühlen sich hier Fichten wohl. Auch die Föhre (Kiefer) kann sich hier behaupten – mancherorts ist sie fast so häufig wie die Fichte. Der kalkreiche Boden behagt auch der Erika (Schneeheide). Im Frühjahr sorgen die rosa Blüten des immergrünen Zwergstrauches für fröhliche Farbtupfer. Wir erreichen die Waldlichtung Conn auf 970 m ü. M. «Il spir» (Mauersegler) heisst hier die kühne Aussichtsplattform. Ehrfürchtig blicken wir in die rund 400 Meter tiefe Rheinschlucht. Wir wandern weiter durch den östlichen Teil des Ual Grond hinunter nach Pintrun und nach Ransun auf 795 m ü. M. Hie und da mischt sich jetzt die Buche zwischen die Fichten und Föhren.

Hinunter in die Schlucht Im steilen Zickzackkurs geht es jetzt rund 170 Meter hinunter. Bei der ersten Haarnadelkurve öffnet sich der Blick in die Schlucht. Rechts erheben sich die Felstürme der Ruinas sut Crestaulta, weit unten schlän-


Jahren

Ortschaften entlang der Rheinschlucht Castrisch, 722 m ü. M., ca. 400 Einwohner Der Dorfkern steht unter Heimatschutz. Im Dachstock Dorfkirche leben in den Sommermonaten etwa 140 Fledermäuse. ÖV: Postauto von Ilanz / RhB-Station*.

gelt sich der Rhein, sekundiert von der Rhätischen Bahn, durch die Schlucht. Die Sonne brennt unbarmherzig in den Hang. Trocken ist es hier, sehr trocken. Jetzt hat die Föhre das Zepter endgültig übernommen; zusammen mit der Erika und dem langen Gras der Niedrigen Segge. Im Frühling fallen die weissen Blüten der Felsenmispel auf. Im Sommer trägt der Strauch dunkelrote Beeren, im Herbst leuchtet er orange-rot. Die Felsenmispel ist eine wichtige Nektar- und Futterpflanze für die über 350 Schmetterlingsarten und deren Raupen, die in der Rheinschlucht leben. Besonders attraktiv wird dieser Wegabschnitt durch den grossen Reichtum an Orchideen. Von Mai bis Juli blüht der Frauenschuh, der Venusschuh oder das purpurne Helm-Knabenkraut. Nach dem steilen Abstieg geht es auf der Brücke der Rhätischen Bahn über den Vorderrhein auf die Halbinsel Chli Isla, die der Rhein in einem eleganten Bogen umfliesst. Unser nächstes Ziel ist die Bahnstation Versam-Safien, 635 m ü. M. Dazu müssen wir zuerst bei der Chrummwag rund 40 Höhenmeter hinauf und. . . natürlich wieder runter. Gegenüber entdecken wir die Isla Casti. Bis in die 1970er-Jahre betrieb hier Anton Stury eine

Valendas, 810 m ü. M, ca. 290 Einwohner Ortsbild von nationaler Bedeutung. Der Dorfbrunnen aus dem Jahre 1760 gilt als einer der grössten Holzbrunnen Europas. ÖV: Postauto / RhB-Station Valendas-Sagogn*. Versam, 909 m ü. M., 240 Einwohner Der Ort grenzt an die Ruinaulta und an das Versamer Tobel. Unterhalb des Dorfes befindet sich die Aussichtsplattform Islabord. ÖV: Postauto / RhB-Station Versam-Safien*. Ilanz, 701 m ü. M., ca. 4700 Einwohner Der Ort nennt sich dank der alten Markt- und Stadtrechte «erste Stadt am Rhein». Ilanz trägt 2016 das Label «Reformationsstadt in Europa». Sehenswert sind die gotische reformierte Stadtkirche, die katholische Pfarrkirche, diverse stattliche Bürgerhäuser und Reste der Stadtbefestigung. ÖV: RhB-Bahnhof / Postauto. Sagogn, 779 m ü. M., ca. 670 Einwohner Die katholische Kirche gehört zu den besterhaltenen, vollständig ausgezierten Kirchenbauten des frühen Hochbarocks nördlich der Alpen. Am alten Weg nach Laax steht die Aussichtsplattform «Crap Signina». 18-Loch-Golfplatz. ÖV: RhB-Station Valendas-Sagogn* / Postauto Schluein, 762 m ü. M., ca. 560 Einwohner Die katholische Pfarrkirche St. Peter wurde erstmals 1321 erwähnt. ÖV: Postauto. Falera, 1220 m ü. M., ca. 590 Einwohner Im Gebiet Mutta sind Reste einer Siedlung aus der Bronzezeit gefunden worden. Das Plateau von Planezzas gilt als bedeutende megalithische Kult- und Astronomiestätte. Die Steinsetzungen dienten für Kulthandlungen und zur Berechnung der Kalendertage. Das Dorf darf nur mit einer Bewilligung befahren werden. Beim Dorfeingang ist ein Parkplatz. Neben den Zubringerbahnen ins Skigebiet

Das Safiental setzt auf Nachhaltigkeit

Picknick mitten in der Rheinschlucht.

Foto: © Graubünden Ferien, Christopf Sonderegger

kleine Landwirtschaft – nur zu Fuss zu erreichen, stets vom reissenden Fluss bedroht. Um den Schulbesuch seiner sieben Kinder in Versam zu ermöglichen, spannte Stury kurzerhand einen Drahtseilzug über den Rhein. Auf einem Querbalken sitzend konnte das gegenüberliegende Ufer und der Weg nach Versam erreicht werden. Nun haben die Nadelbäume den Laubbäumen Platz gemacht. In den Auenlandschaften entlang des Rheins ist die Weisserle vorherrschend. Hier ist die Heimat äusserst seltener Vogelarten. Zu ihnen gehören der Flussregenpfeifer und der Flussuferläufer. Ab der Station Versam-Safien wandern wir entlang des Rheins und des Bahngeleises, vorbei an Kiesbänken, über Auen, dann wieder durch Föhren- und Fichtenwälder oder über Wiesen zur RhB-Station Valendas-Sagogn. Nach der Station überqueren wir den Rhein und den Ual da Mulin, den Mühlbach. Wir wandern wieder hinauf auf den Schuttkegel des Bergsturzes. Über Planezzas und Salums auf 1029 Meter erreichen wir Staderas. Von hier bringt uns der Bus wieder zurück nach Flims Waldhaus. n www.flims.com / de /natur / rheinschlucht-ruinaulta AN ZE IGE

Exkursionen im Safiental – 18. Juli und 8. August 2016: Familienwanderung «Älpler Leben», – 23. Juli 2016: Exkursion Herdenschutz, Interessante Informatione zur Schafsömmerung mit Herdenschutzhunden – 2. August 2016: Einblick in den Alltag einer Familie auf der Alp faszinaturRaum Valendas Am 23. Juni 2016 wird in Valendas der «faszinaturRaum» mit einer Veranstaltung für Einheimische und Gäste feierlich eröffnet. Als Eingangstor in den Naturpark Beverin wird im alten Schulhaus von Valendas dem Besucher eine faszinierende Vorschau auf die intakte Kultur- und Naturlandschaft des Safientals präsentiert. Die Brunnen-Nixe vom Holzbrunnen von Valendas nimmt die Besucher / innen mit auf eine Entdeckungsreise durch die verschiedenen Lebensräume und gibt Einblicke in eine faszinierende Artenvielfalt und eindrückliche Kultur- und Naturlandschaft. Die in Szene gesetzte Flora und Fauna fasziniert und animiert, die Natur im Saifental und die Rheinschlucht aufzuspüren und zu erkunden. Ob als Inspiration vor einer Wanderung oder als Alternative an einem regnerischen Tag – ein Besuch lohnt sich. www.naturpark-beverin.ch/faszinaturRaum

von Laax ist Falera auch durch die Sternwarte Mirasteilas bekannt geworden. ÖV: Postauto. Laax, 1016 m ü. M, ca. 1600 Einwohner Mit 235 Pistenkilometern und 29 Liftanlagen erstreckt sich das Laaxer Skigbiet über die Gemeindegebiete von Flims und Falera. Der Hausberg Crap Sogn Gion wurde 1962 touristisch erschlossen. Auf dem Gemeindegebiet liegen die Seen Lag digl Oberst und der Laaxersee. ÖV: Postauto. Flims, 1081 m ü. M., 2600 Einwohner Flims-Dorf und Flims-Waldhaus liegen auf dem Schuttkegel des Flimser Bergsturzes. Mit dem Grosswald und seinen Seen verfügt Flims über ein Naherholungsgebiet der Sonderklasse. Im Süden wird der Grosswald durch die steilen Wände in die Ruinaulta abgeschlossen. Im Norden steht die imposante Wand des Flimsersteins, welcher durch die Bahn auf den Cassons erschlossen wird. Am Piz Segnas und an den Tschingelhörnern ist das UNESCOWeltnaturerbe Glarner Hauptüberschiebung markant sichtbar. Das Skigebiet ist von Flims, Laax und Falera her erschlossen und wird unter dem Markennamen Laax vermarktet. Die räumlich identische Sommerdestination dagegen wird mit dem Namen Flims verkauft. ÖV: Postauto. Trin, 876 m ü. M., 1300 Einwohner Trin Dorf, Trin Digg, Trin Mulin heissen die drei Ortsteile. Der beliebte Crestasee liegt zur Hälfte auf dem Gemeindegebiet von Trin; die andere Hälfte gehört zu Flims. Im Tal, am Beginn der Ruinaulta, liegt die Bahnstation der Rhätischen Bahn. Unmittelbar neben der Station überspannt eine 105 Meter lange Holzhängebrücke für den Langsamverkehr den Vorderrhein. ÖV: RhB-Station* / Postauto. Bonaduz, 662 m ü. M., ca. 3100 Einwohner Bonaduz liegt auf einem Plateau, das eine Folge des Flimser Bergsturzes ist. ÖV: RhB-Bahnhof / Postauto. *) unbediente RhB-Stationen. Halt auf Verlangen. Informationen über die einzelnen Stationen und Fahrpläne finden Sie unter: www.rhb.ch/de/service-souvenirs/kontakt

hoch3magazin-Tipp Trockenmauerbaukurs im Safiental 3. und 4. Oktober 2016 Unterstützt von der Stiftung Landschaftsschutz, dem Fond Landschaft Schweiz und Pro Natura Graubünden vermitteln die Meliorationsgenossenschaft Safien-Thalkirch und der Naturpark Beverin das Wissen und das Handwerk rund ums Trockenmauern. Der Kurs in eindrucksvoller Landschaft richtet sich an Landwirte, Älpler, Jäger, Pensionierte, Gäste und Interessierte.

Anmeldung und weitere Infos: Geschäftsstelle Naturpark Beverin, Telefon +41 (0)81 650 70 14 www.naturpark-beverin.ch / trockenmauern

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gebaut. Zudem war das Baumaterial äusserst knapp. Zeitweise standen die Arbeiten still, weil man keine Armierungseisen mehr hatte.» Der Grossteil der Arbeiten sei durch die Firma Prader & Cie. aus Chur durchgeführt worden. «Rund 7000 m3 Fels wurden herausgebrochen und in eine bewohnbare Höhle umgearbeitet. Die Baukosten der Anlage betrugen fertig ausgerüstet 2,7 Mio. Franken. Die Festung war in Richtung Splügenpass, also gegen Italien und Mussolini gerichtet. Die Besatzung betrug knapp 100 Personen.» Als der Krieg vorbei war, sei die Anlage von der Festungswache weiter unterhalten und bis ins Jahr 1994 auch stetig ausgebaut worden, erzählt Stäbler weiter. «Dann wurde entschieden, dass es diese Festungen nicht mehr brauche, und sie wurden aufgegeben. Ursprünglich sollte die Festung Crestawald zurückgebaut werden, aber das konnte zum Glück verhindert werden.» Es sei der Initiative von Carlo Mani und der Militärhistorischen Stiftung Graubünden zu verdanken, dass die teilweise noch ausgerüstete und betriebsbereite Festung im Jahre 2000 übernommen werden konnte. «Gleichzeitig wurde unter Leitung von Carlo Mani der Verein Festungsmuseum Crestawald gegründet, der heute rund 320 Mitglieder zählt. Im Jahr 2000 wurde die Festungsanlage umgerüstet, ein Munitionsmagazin wurde ausgeräumt und in einen Ausstellungsraum umgewandelt. Im Juni 2001 wurde das Festungsmuseum Crestawald eröffnet. Ein harter Kern von etwa 60 Vereinsmitgliedern setzt sich ehrenamtlich für den Betrieb und den Unterhalt der Festung ein.»

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Keine kalten Betten... Der Arbeitsplatz der Artilleristen.

Streng geheim 60 Jahre lang war die Festung Crestawald im Rheinwald streng geheim. Jetzt kann das Artilleriewerk besucht werden.

Text und Fotos: Walter Bäni

Hans Stäbler aus Filisur ist Präsident des Vereins Festungsmuseum Crestawald. Er wird uns heute beim Rundgang begleiten. Was für ein kompetenter Führer! Stäbler versteht es glänzend, bei den Besuchern (und auch bei den militärunerfahrenen Besucherinnen) Begeisterung für das faszinierende Bauwerk zu wecken. Ehe wir uns ins Innere begeben, erfahren wir von ihm viel Wissenswertes über die Geschichte der Festung. Übrigens: Auch ältere Interessierte, die nicht mehr so gut zu Fuss sind, können praktisch die gesamte Anlage besichtigen!

Mangel an Arbeitskräften und Material «Baubeginn der Festung war im September 1939, als die Deutsche Wehrmacht die polnische Armee in einem Blitzkrieg besiegt hatte », erzählt Stäbler. «Damals realisierte man: Schnellen Panzervorstössen sowie dem Einsatz der Luftwaffe mit Sturzkampfbombern hatte man in der Schweiz kaum etwas entgegenzusetzen. Deshalb fing man an, Festungen zu bauen. Aber das Know-how dazu fehlte. Die Franzosen waren sehr offen und halfen den Schweizern mit ihrem Wissen aus.» Geplant sei gewesen, den Bau innerhalb eines Jahres fertigzustellen. «Es dauerte aber rund doppelt so lange! Denn damals herrschte ein absoluter Mangel an Arbeitskräften. Ausländer standen während der Kriegszeit nicht zur Verfügung, die Schweizer waren mehrheitlich im Aktivdienst, und es wurden gleichzeitig noch viele andere Festungen

Dem Besucher erscheint die Anlage riesig. Dennoch sagt Stäbler: «Im Vergleich zu anderen Artilleriewerken handelt es sich bei der Festung Crestawald um eine kleine, überschaubare Anlage.» Auf dem Rundgang sieht man unter anderem das Wachtlokal, den Maschinenraum sowie Kampfstände. Stäbler: «Zur Nahverteidigung sowie zur Unterstützung der Aussenverteidigung und der Gegenwerke standen im Kessel von Crestawald mehrere fest installierte Maschinengewehre im Einsatz.» Riesig ist das Munitionsmagazin. «Pro Geschütz standen mehrere Tausend Granaten verschiedener Art zur Verfügung.» Staunend betritt man die Unterkunft der Soldaten. Auf engstem Raum habe die Besatzung im Dreischichtenbetrieb gearbeitet, weiss Stäbler zu berichten: «Je acht Stunden Arbeit, Bereitschaft und Ruhe. Das heutige Problem der kalten Betten im Kanton Graubünden gab es damals nicht! Bei erhöhter Alarmbereitschaft wurde sogar im Zweischichtenbetrieb gearbeitet. Es gab kaum Ablenkung. Ein Höhepunkt des Festungsalltages, aber nur bei reduzierter Bedrohungslage, bildete eine halbe Stunde Gymnastik vor der Festung.» Auch das Krankenzimmer und die Totenkammer sieht man auf dem Rundgang. «Denn im Ernstfall hätte man auch mit Toten rechnen müssen. Diese hätten nicht sofort zur Bestattung aus der Festung gebracht werden können.» Beeindruckend sind auch die beiden 10,5-cm-Artilleriekanonen. Zu den Namen der beiden Kanonen weiss Stäbler eine Anekdote zu erzählen: «Gemäss Reglement hätten sie Anna und Berta heissen müssen. Der Kommandant, Hauptmann Max Rüedi aus Thusis, war bei den Soldaten sehr beliebt. Dieser hatte zwei Töchter, Lucrezia und Silvia. Ihm zu Ehren nannte man die beiden Kanonen ebenso.» Interessant ist auch der Blick in die Kantine: «Sie bietet Platz für 60 Personen und war zugleich Aufenthalts- und Theorieraum. Bei voller Belegung mussten die Mahlzeiten schichtweise eingenommen werden. Heute kann man sich in der Kantine bewirten lassen und es besteht die Möglichkeit, einen Vereinsanlass in der Festung durchzuführen oder sogar darin zu übernachten!» Die Festungsanlage kann zu den offiziellen Öffnungszeiten frei besichtigt werden. Wer mehr über die Festungsanlage Crestawald, über Geschichte, Bewaffnung und Betrieb erfahren möchte, dem sei ein Rundgang mit einem der erfahrenen Führer wärmstens empfohlen. Führungen werden auf Voranmeldung während den offiziellen Öffnungszeiten durchgeführt. Sonderführungen werden auch ausserhalb des offiziellen Museumsbetriebs angeboten. Zudem kann man einen elektronischen Audioguide mieten, der in verschiedenen Sprachen durch das Museum führt. n

Früher streng geheim. Heute beflaggt und gross angeschrieben:

Das Cockpit einer «Fliegenden Festung» B17, die 1944 im Schlappin

Die Festungsanlage Crestawald.

bei Klosters abgestürzt ist.

Foto: © Savognin Tourismus im Surses

Hans Stäbler mit einer der beiden Artilleriekanonen.


Infos zur Festung Für freie, ungeführte Besichtigungen 4. Juni bis 29. Oktober 2016: Samstag, 10–17 Uhr 10. Juli bis 14. August: täglich 10–17 Uhr Führungen für Gruppen ausserhalb der offiziellen Öffnungszeiten auf Anfrage Tel. +41 (0)81 650 90 30 Gästeinfo Viamala Splügen Die Sonderausstellung «Luftkämpfe über Graubünden» thematisiert die «Fliegenden Festungen», die über die Schweiz flogen und abstürzten. Anfahrt Mit Privatauto via Nationalstrasse A13. Süden: Ausfahrt Sufers, Kantonsstrasse Richtung Andeer. Norden: Ausfahrt Avers, Kantonsstrasse Richtung Sufers. Parkplätze vorhanden. Ab der Posthaltestelle Sufers erreicht man das Festungsmuseum in ca. 20 Min. Fussmarsch, indem man dem Wanderweg der Via Spluga Richtung Norden folgt.

Überfahrt von der Gemeinde bezahlt wurde. Den Gasthof und die kleine Landwirtschaft führten die Eltern weiter. Melchior schlug sich in Amerika als Diener durch und kam so auch an die Niagarafälle. Als er sah, wie man mit diesem Naturphänomen damals schon Geld verdiente, beschloss er, zurückzukehren und die Rofflaschlucht begehbar zu machen. Winter für Winter – im Sommer war man in der Landwirtschaft beschäftigt – schlugen Christian Melchior und seine Familie von Hand Sprenglöcher in den Fels und zündeten 8000 Sprengladungen. Sieben lange Jahre dauerte es, 1914 war es soweit: Die Rofflaschlucht war für jedermann begehbar. Der Zugang zur Rofflaschlucht führt durchs Gasthaus, das auch eine kleine Ausstellung über den Bau der Felsengalerie beherbergt. Der künstlich angelegte Weg im Felsen ist atemberaubend – und das Highlight: Man geht sozusagen unter dem Rhein hindurch, da die Felsengalerie hinter dem Wasserfall durch den Felsen führt – ein einmaliges Erlebnis! Das Gasthaus am Eingang zur Schlucht, es wird

www.crestawald.ch

Rofflaschlucht Die gefürchige Viamala-Schlucht am Eingang zum Schams ist berühmt und das Ziel mancher Busreisen aus dem Inund Ausland. Die Rofflaschlucht, nur knapp 11 Kilometer weiter oben, an der Geländestufe vom Schams ins Rheinwald, wird meistens nicht einmal beachtet. Kein Wunder. Man bekommt von der Schlucht auf der Nationalstrasse A13 auch nicht viel mit. Es lohnt sich aber, hier die San Bernardino-Route kurz zu verlassen und die wilde Schlucht des Hinterrheins zu besichtigen. Am Eingang der Schlucht, direkt an der Kantonsstrasse von Andeer nach Sufers, steht ein stattliches Gasthaus mit einer langen Geschichte. Früher musste der gesamte Warentransport über den Splügen- wie auch über den San Bernardinopass hier vorbei. Der Gastbetrieb florierte – bis zum Bau des Gotthardtunnels zum Ende des 19. Jahrhunderts. Der Warenverkehr brach zusammen, und die Besitzerfamilie Melchior hatte nur noch ein minimales Einkommen. So beschloss Christian Melchior, mit seiner Frau nach Amerika auszuwandern. Sie waren nicht die Einzigen. So gross war die Not, dass den Auswanderern die AN ZEI GE

Wasserfall in der Rofflaschlucht. Foto: © Graubünden Ferien / Gaudenz Danuser

nun bereits in der fünften Generation von der Familie Melchior geführt, wird in beiden Richtungen über die Nationalstrasse A13, Ausfahrt Nr. 26 «Rofla Avers-Juf Ferrera» erreicht. Die Postauto-Haltestelle ist direkt beim Gasthof. Die Rofflaschlucht liegt an der Grand Tour of Switzerland. www.rofflaschlucht.ch

PUBLIREPORTAGE SCHAMSER HEILBAD ANDEER AG

Mineralbad Andeer: Die Kraft des Wassers. Alles fliesst, sagten die griechischen Philosophen. Und das stimmt: Im Mineralbad Andeer strömt sogar das Glück durch den Körper. Weise waren sie ja schon, die alten Griechen. Im Mineralbad Andeer wären sie aber vermutlich auch noch jung geblieben. Schliesslich hat hier das Wasser revitalisierende Kräfte. Das ist wissenschaftlich belegt. Geniessen sollte man das gesunde Wasser von Andeer trotzdem selber. Weil es nicht nur Kraft gibt, sondern auch glücklich macht. Übrigens, auch wenn die alten Griechen nicht hier waren, so wird das Wasser doch seit Jahrhunderten genutzt. Und wenn man an das Schamsertal mit seinen silberhellen Bergbächen und sagenhaften Schluchten denkt, dann weiss man auch warum: Hier sind Wasser und Leben eins. Und darum gibts hier im Mineralbad Andeer auch reinste Lebensenergie. Dank dem Wohlfühlwasser mit der mythischen Kraft der Berge! Das Mineralbad Andeer verfügt auch gleich über eine ganze Saunen-Landschaft: eine Biosauna, eine Finnische Sauna und ein Dampfbad. Damit lässt sich die Wärme gezielt für die Stärkung des Kreislaufs und das allgemeine Wohlbefinden einsetzen. Manche Gäste sagen, dass zum Therapieangebot des Mineralbads Andeer das ganze Schamsertal gehört. Und eigentlich stimmt das auch: Die frische Luft und die schöne Landschaft tragen zum Wohlbefinden bei. Darum wird hier Gesundheit auch wirklich erlebbar. Als Genuss. Das Mineralbad Andeer wurde im Frühjahr 2016 erneuert sowie ein ansprechendes und zeitgemässes Ambiente inszeniert. Schamser Heilbad Andeer AG, CH-7440 Andeer Tel. +41 (0)81 661 18 78 info@mineralbad-andeer.ch, www.mineralbad-andeer.ch

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ihren vielfältigen interessanten Plätzen und Lebewesen soll Einheimischen und Gästen gezeigt und erläutert werden. Menschen aller Altersgruppen werden auf spielerische Art animiert, sich wieder vermehrt an der frischen Luft aufzuhalten und zu bewegen.» Durch grösseres Verständnis werde ein besserer Umgang mit der Natur und der Umwelt gefördert. «Die Aktivposten sind auch für Kinder geeignet, da sie die Natur auf spielerische Weise erklären. Dabei sollen die Neugier geweckt – oder eben die Wunder der Natur entdeckt werden. Der Pfad ist für Erwachsene und Kinder gleichermassen interessant und verspricht einen schönen Familienausflug. Und wir können den Besuchern gleichzeitig die vielen schönen Plätze von Davos zeigen.»

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Alle Altersgruppen werden animiert, sich wieder vermehrt an der frischen Luft aufzuhalten.

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20 Der GWunderwald Heidboden Davos sei wirklich für jedermann und -frau, betont Kindschi. «Ich bekomme immer wieder Feedbacks von Erwachsenen, die den Besuch toll fanden. Wir wollen nicht in die ‹Familienschublade gesteckt werden. Alle Texte auf den Infotafeln sind auf Erwachsene ausgerichtet. Denn die Kinder wollen keine Texte lesen, sie wollen Aktivitäten erleben. Neni und Nani können ebenfalls mitgehen, es hat überall Bänke und Sitzgelegenheiten, wo man sich hinsetzen, ausruhen, die Natur geniessen und entschleunigen kann.» Seit der Eröffnung sind rund vier Jahre vergangen. «Ja, unsere Hoffnungen und Erwartungen sind erfüllt worden. Die Feedbacks, die ich bekomme, sind durchwegs positiv.» Im Prinzip sei der Pfad das ganze Jahr über offen. «Viele Posten sind entlang der Winterwanderwege, Langlaufloipen oder markierten Schneeschuhpfade gelegen und können deshalb auch im Winter genützt werden. ‹

Der Schmetterlingsposten im GWunderwald Davos: Gross und Klein, Jung und Alt kommen im GWunderwald auf ihre Kosten. Foto: © Marcel Giger

«Gwundrig» unterwegs

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Genügend Zeit mitbringen.

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Während der Wintermonate gibt es bloss keinen Unterhalt. Sobald der Schnee geschmolzen ist, werden die Posten wieder instand gestellt und auf Vordermann gebracht.» Die eigentliche GWunderwaldsaison dauere von Juni bis Ende Oktober. «In dieser Zeit sind meine 45 pensionierten freiwilligen Mitarbeitenden regelmässig unterwegs und schauen zum Rechten. Der Pfad und die Posten sollen immer in gutem Zustand und gut unterhalten sein, das ist mein oberstes Ziel.»

In Davos gibt es den wunderschön gelegenen GWunderwald Heidboden. Er ist mit 13 Kilometern Länge der grösste Naturerlebnispfad seiner Art in der Schweiz. Auf Wanderwegen und Forststrassen erhält man die Möglichkeit, an insgesamt 30 Erlebnisposten auf spielerische Art und Weise viel Interessantes zu erfahren und zu erleben.

Von Walter Bäni

Vorfreude auf die neue Sommersaison: André Kindschi, der Initiator des GWunderwaldes in Davos, bringt die Posten wieder auf Vordermann.

Zentrum des Pfades ist der Heidboden bei Davos Frauenkirch. Dieser Platz kann auf acht verschiedenen und kombinierbaren Teilpfaden erreicht werden, ausgehend von einer Bushaltestelle des Verkehrsbetriebs Davos (VBD). Die Besucher können ihre Routenwahl selber bestimmen, um wieder zur nächsten Bushaltestelle oder zu einem Restaurant zu gelangen. Die Auswahl der Themen ist riesig, hier nur einige Beispiele: Nutztierspuren, GWunderwaldMemory, Feuchtbiotop / Grasfrosch, einheimische Vögel, Waldameisen, Wald tierspuren, Wasser, Honigbienen, Schutzwald, Barfusspfad, Insektenhaus, Jagd, Schmetterlinge. Jeder Posten beinhaltet eine Infotafel, auf der das jeweilige Thema beschrieben ist. Und jeder Posten beinhaltet zudem eine Aktivaufgabe, die im Zusammenhang mit dem jeweiligen Thema steht. Am Anfang stand ein schwerer Arbeitsunfall, der den Davoser Forstwart und Schneesportlehrer André Kindschi zwang, sich beruflich neu zu orientieren. Er absolvierte die Zusatzausbildung zum Ranger, und als Diplomarbeit entwarf er die Vision eines Naturerlebnispfades. Kindschi gründete die ehrenamtlich arbeitende Projektgruppe GWunderwald. Es gelang ihm, verschiedene Davoser Persönlichkeiten ins Boot zu holen. Dank seiner guten Beziehungen und viel Mundpropaganda konnte Kindschi über 400 zumeist einheimische Sponsoren finden und so das Budget von rund 400 000 Franken sicherstellen. Zu seinen Beweggründen sagt er: «Die wunderschöne und abwechslungsreiche Landschaft mit

Hier kann man viel Wissenswertes über einheimische Fische erfahren. Foto: © A. Kindschi

Kindschi weist darauf hin, dass die Besucher genügend Zeit mitbringen sollten: «Alle Pfade haben zusammen 13 Kilometer Länge. An einem Tag kann man also vielleicht die Hälfte machen. Für den gesamten GWunderwald sollte man also etwa zwei Tage einplanen. Oder auch mal nur einen halben Tag! Die ÖV-Haltestellen sind sehr nahe, man kann den GWunderwald ohne Weiteres auch etappenweise absolvieren.» An verschiedenen Stellen könne man wunderbar grillieren, betont Kindschi: «Unser Hauptgrillplatz ist der Heidboden. Aber auch am Sertigbach gibt es wunderbare Brätlistellen.» Auf der Webseite www.gwunderwald.ch unter «Pfade und Posten» ist alles detailliert beschrieben, dort sind auch die Grillplätze aufgeführt. n


Davos Klosters Active

Sport in Davos Klosters

Letzten Sommer wurde erfolgreich das «Davos Klosters Active»-Programm mit rund 700 kostenlosen Angeboten eingeführt. Auch im Sommer 2016 erhalten die Gäste ab einer Übernachtung ein kunterbuntes Potpourri an Aktivitäten, buchbar ab Mitte Juni bis Mitte Oktober, jeweils von Montag bis Freitag. Im Sommer erhalten Gäste ab einer Übernachtung die Davos Klosters Card. Mit dieser Gästekarte fahren Sie tagsüber gratis mit allen offenen Bergbahnen der Destination und profitieren von weiteren kostenlosen oder vergünstigten Leistungen und Freizeitangeboten. www.davos.ch

Kultur in Davos Klosters

– Tour de Suisse in Davos, 18. und 19. Juni 2016 Die traditionsreichen Ferienklassiker Davos Klosters, Arosa und Engadin St. Moritz vollziehen einen Schulterschluss. Gemeinsam gehen die drei Feriendestinationen auf Stufe «Official Partner» eine Partnerschaft mit der Tour de Suisse ein. Jede Destination wird während den kommenden drei Jahren einmal den Bergpreis sponsern und an den Etappenorten von einer umfangreichen Präsenz profitieren. Den Anfang macht die Destination Davos Klosters am 18. / 19. Juni 2016, gefolgt von Engadin St. Moritz im 2017 sowie Arosa im 2018. www.tourdesuisse.ch

– Swissalpine Marathon Davos, 30. Juli 2016 Mit verschiedenen Strecken und Kategorien spricht der Swissalpine Marathon Ambitionierte, Hobbysportler und Laufanfänger jeden Alters gleichermassen an. www.swissalpine.ch

– Trailride-Contest, 1. bis 7. Juli 2016 Der Rocky Mountain Trailride ist ein zweitägiger Trailride-Contest für Teams, die nicht gegen die Zeit fahren wollen, sondern denen auch die perfekte Routenwahl durch die schönsten Alpentrails wichtig ist. Dafür stehen ein Dutzend Trails zur Auswahl. www.rockymountaintrailride.ch

– Sertig Schwinget, 7. August 2016 Beim Sertig Schwinget betreten die bösen Mannen in der einmaligen Bergkulisse des Sertigs den Sägemehlring. www.davos.ch

Die Feriendestination Davos Klosters bietet das ganze Jahr ein Kulturangebot das in seiner Vielfalt und Qualität in den Bergen einmalig ist. Die einzigartige Museenvielfalt mit dem berühmten Kirchner Museum an der Spitze sowie viele kulturelle Veranstaltungen von internationalem Format garantieren auch im Sommer 2016 ein vielseitiges Kulturprogramm.

– Beim Internationalen Bildhauersymposium vom 17. bis 24. Juli 2016 realisieren Künstler aus aller Welt Skulpturen zu einem bestimmten Thema. Die Zuschauer haben die Möglichkeit, hautnah dabei zu sein, den Bildhauer oder die Bildhauerin einen halben Tag lang zu begleiten und selber Hand anzulegen. www.sculpturesummer.com Weitere kulturelle Anlässe in Davos Klosters: www.davos.ch

Tipp

Unterwegs im Sertigtal.

Foto: © @Scott Mountain Bike Davos Klosters

– Wakeboarden, 2. Juli bis 21. August 2016 Die stetig wachsende Wakeboard Community kann ihre sportliche Leidenschaft jetzt auf dem Davosersee ausüben. Mit einem modernen Wasserskilift sollen die WakeWeeks ein Magnet für alle Wakeboarder werden. www.wakeweeks.ch – Europ. Junior Tennis Championships U18, Klosters, 18. bis 24. Juli 2016 Junge Tennis-Nachwuchsspielerinnen und -spieler aus 40 Nationen bestreiten im Sportzentrum Klosters die U18-Europameisterschaften im Einzel und im Doppel. www.tennisklosters.ch

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Das Ausflugsziel im Sertigtal 12 frohe Monate, 52 glückliche Wochen, 365 bezaubernde Tage sind wir für Sie da.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

– Der GrischaTrail RIDE, 18. bis 21. August 2016 Der Grischa TrailRIDE ist ein Team-Event für Soulrider, und es starten alle Rider in der selben Kategorie. Ein Team besteht aus 2 bis 5 Rider, die den ganzen Tag zusammen auf den Trails fahren. Die Rider wählen aus mehreren Dutzend Trails selber aus, was sie fahren wollen und können. Jeder dieser Trails ist mit Punkten bewertet. Je länger und je schwieriger ein Stück zu fahren ist, desto mehr Punkte können gesammelt werden. www.rockymountaintrailride.ch Weitere Sportnnlässe in Davos Klosters: www.davos.ch

– vom 11. bis 17. Juli jazzt ganz Davos. Davos Sounds Good – das sind während 7 Tagen 75 Konzerte mit 12 Musikformationen. Nebst New Orleans Jazz sind auch Blues, Traditional Jazz, Swing, R & B, Spirituals and Hymns zu hören. Die Bands treten an ganz verschiedenen, auch ungewöhnlichen Aufführungsorten in Davos und Klosters auf. www.davos-sounds-good.ch – Vom 6. bis 8. August 2016 treffen sich junge Musiker aus aller Welt zu einem besonderen Festival: Young artists in concert. Konzerte für Kammermusik in diversen Formationen werden in Kirchen, in Hotels, im Museum, im Bahnhof, im Kaffeehaus oder im Möbelhaus zu hören sein. Musikalische Werkstätten bieten allen Interessierten die Möglichkeit, beim Probenprozess hautnah dabei zu sein. www.davosfestival.ch

– Swiss Irontrail, 5. bis 7. August 2016 Der Swiss Irontrail gilt dank seinen einzigartigen Naturerlebnissen und abwechslungsreichen Trails weltweit als schönster Ultratrail. Die verschiedenen Trailstrecken sprechen sowohl Ultraläufer, Ambitionierte, Erlebnis- und Genusswanderer sowie Familien an. www.irontrail.ch

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Der «Alps Epic Trail Davos» gehört zu den IMBA Epic Trails

Davos Klosters und das Prättigau zählen mit rund 1500 Kilometern Singletrails zu den absoluten Bike-Hotspots der Alpen. Umso stolzer ist man, dass die Route «Alps Epic Trail Davos», welche vom Jakobshorn via Sertigtal und Rinerhorn bis nach Filisur führt, als IMBA Epic Trail ausgezeichnet wurde. Als erste Destination im Alpenraum hat Davos Klosters diese Auszeichnung erhalten. Diesen Titel dürfen Trails tragen, bei denen Biker BackcountryErfahrungen sammeln, die technisch und konditionell sehr anspruchsvoll sind und zu 80 Prozent aus Singletrails bestehen. Sie müssen eine Länge von wenigstens 32 Kilometern ausweisen. www.davos.ch

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«Die Qualität muss stimmen» Ich mache meine Arbeit gern. Wenn der Gast mit seinem sauberen Zimmer zufrieden ist, dann bin ich es auch. Die Qualität muss immer stimmen. Und ich versuche stets möglichst schnell zu sein. Man sollte mit guter Laune bei der Arbeit sein und private Probleme zu Hause lassen. Positives Denken ist hilfreich, man muss sich Quellen für positive Energie suchen. Ich finde sie immer, beispielsweise bei meinem Freund oder bei meiner Familie. Ich bin 26 und stamme aus Portugal. Nach der Schule arbeitete ich zuerst in einer Bäckerei. 2008 wechselte ich in eine Fabrik, wo Leitern hergestellt werden. Neun Monate später kam ich in die Schweiz. In einem Hotel in Lenzerheide absolvierte ich eine erste Wintersaison und war dort «Mädchen für alles». Dann wechselte ich in ein anderes Hotel, wo ich sechs Jahre blieb und erstmals als Etagenmitarbeiterin tätig war. Letztes Jahr habe ich ins Hotel Schweizerhof wechseln können. Es gefällt mir hier sehr gut, es herrscht eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Mir ist klar, dass meine Arbeit nicht besonders gesund ist. Der Rücken wird stark beansprucht, ich muss darauf ach-

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Flavia Pinto Rodrigues legt viel Wert darauf, dass die Bettdecke glattgestrichen ist.

Im Volksmund nennt man sie Zimmermädchen, aber die korrekte Bezeichnung lautet Etagenmitarbeiterin. Wir haben Flavia Pinto Rodrigues, die im Hotel Schweizerhof in Lenzerheide arbeitet, bei ihrer Arbeit begleiten dürfen.

Aufgezeichnet von Walter Bäni

Fotos: Walter Bäni

Streifenfrei sauber. Flavia Pinto Rodrigues kennt alle Putztricks.

Wenn ich ein Zimmer betrete, öffne ich immer zuerst das Fenster. Dann mache ich das Bett. Als Nächstes staube ich ab und räume gleichzeitig auch ein wenig auf. Wenn die Gäste Geschirr benützt haben, lege ich es ins Lavabo. Denn zu meinen Aufgaben gehört auch, das benützte Geschirr abzuwaschen. Falls die Trinkwasserflasche leer ist, stelle ich eine volle hin. Dann kümmere ich mich um das Bad. Als Erstes mache ich die Toilette sauber und schaue, ob ich das WC-Papier ersetzen muss. Danach putze ich das Lavabo, wasche das Geschirr ab und reinige die Dusche. Dann kontrolliere ich, ob Frottierwäsche zu ersetzen ist und chekke die Minibar. Ich notiere was fehlt, und der Portier füllt später nach. Danach reinige ich das Zimmer mit dem Staubsauger. Anschliessend wird der gesamte Boden – auch im Bad – feucht aufgewischt. Zu guter Letzt schliesse ich das Fenster wieder und verbreite etwas feinen Duftspray. Türe zu und weiter gehts zum nächsten Zimmer. Ich weiss am Morgen immer genau, was zu tun ist. Heute zum Beispiel sind es drei Zimmer von Gästen, die noch bei uns bleiben, und fünf von jenen, die abreisen. Insgesamt habe ich also acht Zimmer zu reinigen. Wenn ich mit meiner Arbeit fertig bin, gehe ich in den oberen Stock und helfe dort meiner Kollegin. Sie macht es genauso, das ist gutes Teamwork. Wie lange ich für ein Zimmer brauche?

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Wenn es nicht sehr schmutzig ist und kein Durcheinander herrscht, dann schaffe ich es in etwa zehn bis fünfzehn Minuten. Wenn auch Kinder im Zimmer logieren, muss ich eher mit 20 Minuten rechnen. Manche Zimmer sehen so aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte. Dann brauche ich noch länger. Jeden Tag haben wir von allem etwas. Manche unserer Gäste räumen sogar auf, ehe wir vorbeikommen. Aber das müssten sie nicht, dafür sind wir ja da. Die Frotteewäsche ist ein ewiges Thema. Auf den Boden legen bedeutet ersetzen. Es gibt Gäste, die möchten jeden Tag frische Tücher und legen sie daher auf den Boden.

ten, dass ich keine ungeschickten Bewegungen mache. Nach einem anstrengenden Tag, besonders wenn es viele Abreisen gibt, bin ich abends schon etwas müde. Aber an normalen Tagen geht es. Manchen meiner Landsleute fällt es schwer, sich an die Mentalität der Schweizer anzupassen. Bei mir war das nie der Fall, ich habe mich sehr schnell heimisch gefühlt. Unterdessen fühle ich mich eher in Portugal fremd, wenn ich zu Besuch bei meiner Familie bin. Ich fange wohl schon an, Schweizerin zu werden! Ich kam damals mit der Absicht hierher, etwas Geld zu sparen. Und das gelingt mir, jeden Monat kann ich etwas auf die Seite legen. Ich lebe sehr sparsam, aber trotzdem ist mein KühlWenn der Gast mit dem sauberen Zimmer schrank immer voll, ich habe schon lange mein eigenes kleines Auto, und es fehlt mir an nichts. zufrieden ist, dann bin ich es auch. Luxus sagt mir wenig, aber wenn ich einen kleinen Wunsch habe, dann erfülle ich mir diesen auch. Andere hängen ihre Tücher zwar auf, aber sie wollen trotz- Denn auf alles verzichten will ich nicht, ich möchte mein dem neue bekommen. Und viele hängen sie auf und wol- Leben geniessen. len tatsächlich nicht wechseln. Aber wenn ein Tuch ver- Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, diese Arbeit mein schmutzt oder total nass ist, dann nehme ich es trotzdem ganzes Leben lang zu machen. Und ich werde vermutlich weg und hänge ein frisches hin. Wir sind ein Vierstern- auch nicht für immer in der Schweiz bleiben. Ich denke so Superior-Hotel, da liegt es auch in unserem Berufsstolz, mit 40, vielleicht auch erst mit 50, gehe ich wohl zurück in saubere Tücher hinzuhängen – selbst wenn der Gast das mein Heimatland Portugal. Aber wer kann wissen, was die Zukunft noch so alles bringt? gar nicht will. n

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Arosa Lenzerheide Bergerlebnisse In der Ferienregion Arosa Lenzerheide erleben Sie den Bergsommer in all seinen Facetten. Was gibt es schöneres als den Tag bei einem Sonnenaufgang auf dem Parpaner Rothorn zu beginnen und danach das Wander- und Bikeparadies von Arosa Lenzerheide zu erkunden? Hier einige Tipps für aktive Tage in der Ferienregion Arosa Lenzerheide. www.arosalenzerheide.ch Globi in Lenzerheide Globi, die Comic-Figur mit dem gelben Schnabel, der Baskenmütze und der rot-schwarz karierten Hose ist ein grosser Fan der Lenzerheide. Egal ob auf dem Globi Wanderweg, beim Globi Kinderprogramm oder den beliebten Globi Kinderpartys, der quirlige Kerl ist immer mit von der Partie. lenzerheide.com UCI Mountain Bike World Cup Lenzerheide 8. bis 10. Juli 2016 Bereits zum zweiten Mal kämpfen Downhillcracks in der Lenzerheide um den UCI Mountain Bike World Cup. Mit gewagten Sprüngen, rasanten Fahrten über Wurzelfelder und über Steinpassagen wird um hunderstel Sekunden gekämpft. Mit viel Tempo geht es auch bei den Cross Country Rennen zu und her. Auch hier haben die Athletinnen und

Viva la Strada, Lenzerheide 13. Juli 2016, 19 Uhr (Verschiebedatum: 15. Juli 2016) Beim Strassenfest in Lenzerheide begeistern Künstler, Gaukler und Artisten. An den Ständen der Hoteliers und Vereine wartet eine grosse Auswahl an Köstlichkeiten auf die Besucherinnen und Besucher. lenzerheide.com Alpen Challenge Lenzerheide 14. August 2016 Die zwei Strecken der Alpen Challenge werden wieder, wie auch der Engadin Radmarathon vom 3. Juli 2016, Teil der Swiss Cycling Top Tour sein. www.cycling.ch Start und Ziel für die Kurz- sowie für die Langstrecke ist Lantsch / Lenz (1328 m ü. M.) Die Kurzstrecke führt über 117,9 Kilometer über den Albulapass und den Julierpass. Zum Schluss wartet noch der Anstieg nach Lantsch / Lenz. Die Langstrecke ist über 192,4 Kilometer lang und bewältigt 4215 Höhenmeter. Nach dem Klassiker Albulapass führt die Strecke entlang der Oberengadiner Seen zum Malojapass wo mit der Abfahrt ins wunderschöne Bergell bereits der nächste Höhepunkt wartet. Nach dem Grenzübertritt bei Chiavenna und der Fahrt auf den Splügenpass kommt es darauf an, die Kräfte richtig eingeteilt zu haben. Es folgt eine wahre Kehren-Symphonie hinunter nach Splügen. Zum Schluss folgt noch der Aufstieg zurück nach Lantsch / Lenz. www.alpenchallengelenzerheide.ch

Pradaschier – der Erlebnisberg Rodelbahn Auf längsten Rodelbahn der Schweiz sausen Sie 3100 Meter und durch 31 Kurven ins Tal hinunter.

Action pur am UCI Mountain Bike World Cup. Foto: © Lenzerheide Marketing und Support AG, EgelmairPhotography

Athleten keine einfache Strecke zu bewältigen. Die Wettkampfstätte befindet sich rund um die Talstation Rothorn. Das Start- / Zielgelände ist eine grosse Bike Arena. lenzerheide.com AN ZEI GE

Seilpark und Tyrolienne Wie ein Adler «fliegen» Sie auf der 150 Meter langen Tyrolienne (Seilrutsche). Der Seilpark, der auch für Kinder ab 10 Jahren zugänglich ist, bietet verschiedene Schwierigkeitsgrade. Die Benutzung des Seilparks erfordert bei mehr als fünf Personen eine Reservation bei den Pradaschier Bergbahnen. www.pradaschier.ch

Indoor-Spielplatz Bärenhöhle, Arosa Der Indoor-Spielplatz Bärenhöhle ist ein Paradies für die jüngsten Aroser Gäste. Es stehen ein Bällebad, Funpark, Rutschen, Hüpfburg, Fahrzeugpark, Fussballfeld und vieles mehr zum Austoben bereit. Während die Kinder spielen, können die Eltern in der Caféteria auf der Galerie das tolle Treiben beobachten. www.arosa.ch Arosa JUNIOR Club Von Dienstag bis Freitag, jeweils von 13.45 bis 17 Uhr, bietet Arosa seinen kleinen Gästen ein mega cooles Sommerprogramm. Spielen im lässigen Indoor Spielplatz Bärenhöhle, einen verborgenen Schatz suchen, den Förster besuchen, mit Geissen auf Wanderschaft gehen, Sportnachmittage, Backen... Zwar ist die Teilnehmerzahl beschränkt, doch bei frühzeitiger Anmeldung sollte es für den einen oder anderen Anlass klappen. Der Unkostenbeitrag variiert je nach Programm zwischen 5 und 10 Franken. www.arosa.ch Dorfmarkt Arosa 22. Juli 2016 Die Strasse zwischen Post und Rathaus wird zur Festmeile mit zahlreichen Marktständen. Die Aroser Küchenchefs verwöhnen die Gäste mit allerlei Köstlichkeiten, und die Sportvereine wetteifern um die beste Strassenbeiz. www.arosa.ch

Arosa Jazztage 11. bis 14. August 2016 An verschiedenen attraktiven Stätten im Freien und in mehreren Hotels finden von Donnerstag bis Sonntag rund 20 Konzerte statt. Das Publikum kann sich auf zahlreiche Highlights freuen. www.kiwanis-arosa.ch Sportstafette Arosa 14. August 2016 Nachdem die Schwimmer die Stafette im Untersee eröffnet haben, bringen die Bergläufer den Stab ans Ufer des Obersees, der mit einem Ruderboot überquert wird. Jetzt folgen Velofahrer, Strassenläufer und Inline-Skater. Die Hindernisläufer müssen danach unter anderem einen Fahnenmast erklimmen. Danach stellen die Schützen ihre Treffgenauigkeit unter Beweis. Den Abschluss macht dann die Zielläuferin. www.arosa.ch Arosa freut schi uf d’Walser 15. bis 18. September 2016 Während vier Tagen feiern die Walserinnen und Walser ihr 19. internationale Treffen. Höhepunkt wird der farbenprächtige Festumzug mit gegen 1500 Trachtenträgern aus den Walsergemeinden der Schweiz, Österreich, Liechtenstein, Italien und Frankreich sein. Bereits am Samstag werden in Arosa, Langwies, Peist und Tschiertschen-Praden viele Attraktionen mit Walser Hintergrund angeboten. www.arosa.ch

hoch3magazin-Tipp 12. Arosa ClassicCar, 1. bis 4. September 2016 Für das Bergrennen Arosa Classic Car werden die Verkehrsregeln ausser Kraft gesetzt. Die 7,8 Kilometer lange Bergstrecke von Langwies nach Arosa wird zur Rennstrecke – die Oldtimer dröhnen um die Wette. Ein aussergewöhnliches Erlebnis für Fahrer und Zuschauer! Die Fahrzeuge ab Baujahr zwischen 1905, teilweise einzigartige Unikate, werden die Herzen der Motorsportfans höher schlagen lassen. Am Donnerstag beginnen die Arosa ClassicCar mit einer Eröffnungszeremonie mit anschliessendem Fahrzeug-Corso durch Arosa. Am Freitag finden die Trai-

Cadillac Serie 314 V8.

Foto: © Arosa ClassicCar

ningsläufe statt. Am Samstag wird so richtig geraced. Am Sonntag wird mit dem grossen Finale der Motorsport-Event abgeschlossen. www.arosaclassiccar.ch

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Giovanni Segantini Giovanni Segantini, geboren 1858 in der Nähe des Gardasees, besuchte in Mailand die Kunstakademie Brera. 1879 lernte er Luigia (Bice) Bugatti, die Tante des späteren Bugatti-Rennwagen-Konstrukteurs Ettore Arco Isidoro, kennen. 1886 zog er mit seiner Familie nach Savognin. Hier perfektionierte er seinen divisionistischen Malstil, eine Maltechnik, die die Farbfläche in nebeneinander gesetzte Pinselstriche aufgliedert. So konnte er

hoch3magazin-Tipp Die «Senda Segantini» kann als Package bei der Firma Tour Event GmbH in Davos gebucht werden. Die fünf Übernachtungen inkl. Frühstück, Vier-GangAbendmenü, drei Gepäcktransfers und Rückfahrticket nach Savognin oder Chur kosten 890 Franken. Mit dem Swiss Pass (Halbtax-Abo) respektiv dem Generalabonnement der SBB gibt es Preisnachlass. Weitere Detailinformationen sind auf www.alpen-trails.ch zu finden. Für eine persönliche Beratung wählen Sie +41(0)81420 40 80.

Segantini Museum St. Moritz

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Giovanni Segantini Mittag in den Alpen, 1891 Öl auf Leinwand, 77,5 x 71,5 cm Segantini Museum, St. Moritz, Depositum der Otto Fischbacher Giovanni Segantini Stiftung © Segantini Museum, Foto Flury, Pontresina

die naturalistische Wirkung seiner Bilder steigern. 1894 zog die Familie Segantini nach Maloja im Engadin. Der grosse Durchbruch gelang ihm erst kurz vor seinem Tod. Er starb mitten in der Arbeit an seinem Alpentryptichon Leben – Natur – Tod im September 1899, erst 41-jährig, auf einer Hütte auf dem Schafberg oberhalb von Pontresina. Wie ein Gemälde von Segantini: Die Senda Segantini führt durch das Val Tgavretga bei Bivio in Richtung Septimerpass.

Giovanni Segantini (1858–1899) gilt als bedeutender Künstler des realistischen Symbolismus und als grosser Erneuerer der Alpenmalerei im ausgehenden 19. Jahrhundert. 1908 wurde dem Künstler zu Ehren in St. Moritz das Segantini Museum errichtet und eröffnet – wo heute weltweit die umfangreichste Gruppe von Werken des Künstlers versammelt ist. www.segantini-museum.ch Öffnungszeiten: 20. Mai bis 20. Oktober; 10. Dezember bis 20. April jeweils Dienstag bis Sonntag von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr. Auf Anfrage werden auch Führungen für Gruppen ausserhalb der Öffnungszeiten durchgeführt.

Foto: © Lorenz A. Fischer

Dem Licht entgegen Wie kaum ein anderer Kunstmaler war Giovanni Segantini dem Licht der Berge verfallen. Die einzigartige Viertageswanderung «Senda Segantini» führt auf den Spuren des grossen Künstlers von Savognin ins Engadin. Nicht nur für Kunstfreunde eine lohnenswerte Wanderreise. Text: Bearbeitet von Walter Bäni

Alp Flix – hochalpine Moorlandschaft

Engadin – durch den Stazerwald

In Savognin lebte und arbeitete Segantini während acht Jahren. Die erste Etappe beginnt demnach im Ferienort im Surses mit einem Aufstieg zur Alp digl Plaz und dem imposanten Hochplateau der Alp Flix. In Coms Lantsch hat man einen der schönsten Aussichtspunkte des Tales erreicht. Auch wenn für die ersten 21,1 Kilometer rund siebeneinhalb Stunden einkalkuliert werden sollten und eine gute Kondition erforderlich ist: Die Tour nach Bivio begeistert!

Die dritte Etappe von Maloja nach Pontresina hat eine Länge von 25,1 Kilometer. Die Strecke führt den Engadiner Seen entlang in Richtung St. Moritz. Für Kunstliebhaber ist hier der Besuch des Segantini Museum beinahe ein Muss. Nach rund sieben Stunden ist Pontresina erreicht..

Septimerpass – historischer Säumerweg Am zweiten Tag sind bis zum höchsten Punkt (2320 m ü. M.) 865 Höhenmeter zu bewältigen. Vom Pass da Sett (Septimerpass), den schon die Römer nutzten, geht es hinauf zum Pass Lunghin. Der Schnittpunkt von drei kontinentalen Wasserscheiden ist erreicht. Innerhalb weniger Meter entscheidet sich hier, ob das Wasser in die Nordsee, in die Adria oder ins Schwarze Meer fliesst. Auf der anderen Seite des Passes blickt man ins Bergell mit seinen berühmten Kletterbergen. Nach dem Abstieg erreicht man das Tagesziel Maloja, hier wurde Segantini 1899 begraben. Wer nach der rund fünfeinhalbstündigen Tagesetappe und den 16 Kilometern nicht zu müde ist, dem ist der Rundgang «Sentiero Segantini» zu empfehlen.

Muottas Muragl – der Aussichtsberg Im September 1899 zog sich Giovanni Segantini auf die Schafberghütte oberhalb von Pontresina zurück, um sein Triptychon der Natur für die bevorstehende Weltausstellung in Paris zu vollenden. Die Wanderung zur Hütte ist herausfordernd, denn es geht bis auf 2731 Meter über Meer! Sind die Fahnen bei der Segantinihütte, dem Sterbeort von Giovanni Segantini, aufgezogen, dann ist die Hütte bewirtet. Über Muottas Muragl (man kann mit der Bahn ins Tal fahren) geht es zum letzten Etappenort Samedan. Die ganze Etappe dauert 61⁄2 Stunden und ist 16 Kilometer lang. Nach vier Wandertagen verspricht die Rückreise zu den Ausgangsorten Savognin oder Chur weitere Fotosujets. Die Albulastrecke der Rhätischen Bahn gehört zum UNESCO-Welterbe und gilt als bahnhistorisches Meisterwerk. n www.graubuenden.ch/weitwandern

Naturnahe Familienferien in der Region Savognin Bivio Albula In der Region Savognin Bivio Albula erleben Kinder die Bergwelt und entdecken die Natur. Ein Garant dafür ist der Parc Ela, mit fast 600 km2 grösster Naturpark der Schweiz. Hier ist auch die geschützte Moorlandschaft auf der Alp Flix oberhalb von Sur. Die Alp gilt als Ort von besonderer Schönheit und Vielfalt. Grund genug, genau hinzuschauen. Mit dem Forscherset von Professor Fix begeben sich die Kinder auf den Forscherparcours und lernen auf spielerische Art viel über die Natur. Auf der Alp Flix spielt auch die Geschichte von Turba & Tschepp. Das Zwillingspaar braucht aber die Hilfe anderer Kinder. Wie ist bloss das Loch in den Piz Ela gekommen? Gut gibt es den jungen Steinbock Flurin... Die Ausgangslage wird als Hörspiel erzählt, der Rest bleibt der Fantasie der jungen Gäste überlassen. An verschiedenen Orten im Park wird die Bergwald-Wundertüte angeboten. Zeichnend, fühlend oder riechend lernen die Kinder, wie Pflanzen und Tiere die schwierigen Bedingungen im Gebirge meistern.

Auch im kostenlosen Pinocchio-Club steht das Erlebnis im Vordergrund. Die 3- bis 12-jährigen Kinder werden zu Forschern, Goldwäschern, Heuschreckenjägern, Künstlern oder Piraten. Ausflüge führen sie auf den Bauernhof, die Alp oder auf die Kräuterwiese und bei schlechtem Wetter in die Küche oder Backstube. Ständiger Begleiter ist Pinocchio. Rasant geht es mit dem Mountainbike durch die Bergwelt, durchaus auch für Kinder: Der «Römer Trail» etwa ist auch für Familien geeignet. Diverse Funsport-Geräte können in Savognin gemietet werden. Sei es das Trottinett oder der Skyver oder gar das vierrädrige Mountaincart. Auf Tigignas auf 1600 m ü. M. wartet ein Waldseilpark. Vier verschiedene Parcours versprechen Spass für Schwindelfreie ab acht Jahren und 140 cm Körpergrösse. Eltern, die beim Packen etwas vergessen haben, werden nicht alleine gelassen: Im Tourismusbüro in Savognin kann Elementares gemietet werden – bis hin zum Kinderwagen. www.savognin.ch

Wanderung

Facettenreich präsentiert sich die B Bergwelt unterhalb des Piz Martegnas. Auf Bergfahrt geht es zuerst im Sessellift, dann in der Gondelbahn. Bei der Bergstation Somtgant auf 2112 m ü. M. liegt der Alpen-Fora-

Erlebnispfad. Kinder entdecken hier Wissenswertes, bald aber auch die Grillstelle. Junge Eltern können sich freuen: Die gut einstündige Wanderung ist auch mit dem Kinderwagen einfach zu bewältigen.


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Handwerk

Wandern auf dem Walserweg Graubünden

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Alles Kirchner! Das Museum als Wunderkammer. Rupprecht Matthies feat. Kirchner. Wortwechsel zwischen Kunst und Leben. All things Kirchner! The Museum as „Wunderkammer“. Rupprecht Matthies feat. Kirchner. Exchange of Words between Art and Life.

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Greisinger Museum, Jenins { Um an einer Führung durch das weltweit einzige Mittelerde-Museum teilnehmen zu können, muss man sich die nötige Anzahl an Tickets zuvor auf der Homepage besorgen. Greisinger Museum, Verduonig 2b, CH-7307 Jenins T +41(0)81 330 72 72, www.greisinger.museum


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Destination Davos Klosters, Alte Bahnhofstrasse 6, CH-7250 Klosters T +41 (0)81 410 20 20, info@klosters.ch, www.klosters.ch

Bergrestaurants Walserhuus Sertig E Das Ausflugsziel im Sertigtal 12 frohe Monate, 52 glückliche Wochen, 365 bezaubernde Tage sind wir für Sie da. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Hotel Restaurant Walserhuus Sertig, Familie Joos Biäsch T +41 (0)81 410 60 30, www.walserhuus.ch, info@walserhuus.ch

Bergrestaurant Wali, Obersaxen R Sonnenverwöhnte Gesichter sind bei uns keine Seltenheit. Mitten im Berggebiet und mit dem Auto doch nur 10 Minuten von Obersaxen gelegen, geniessen Sie auf der Sonnenterrasse die wunderbare Aussicht auf den Sez Ner, die frisch zubereiteten Menü-Variationen und die Gastfreundschaft des Wali-Teams. Als familienfreundliches Restaurant bieten wir für unsere jüngsten Gäste einen grossen Spielplatz mit Trampolin und Lufthüpfkissen sowie ein tolles Spielzelt, welches auch an regnerischen Tagen ein Kinderlachen hervorzaubert. Bergrestaurant Wali, Sabine und Günter Stegmaier CH-7134 Obersaxen Meierhof, T +41 (0)81 933 16 95, www.bergrestwali.ch

Wettbewerbsfrage Sommer 2016

Beantworten Sie nebenstehende Frage und senden Sie die Lösung, versehen mit Namen / Adresse, an:

Wer gründete das Kloster St. Johann in Müstair? A) Peter der Grosse B) Friedrich der Grosse C) Karl der Grosse

– HOCHDREI GmbH Am Kurpark 3 CH-7270 Davos Platz

Einsendeschluss: 31. Oktober 2016

– per E-Mail: info@hochdrei.ch (Name / Adresse nicht vergessen) – Ein Wettbewerbsformular finden Sie auch unter: www.hochdrei.ch

Gewinner des hoch3magazin-Wettbewerbes, Ausgabe Winter 2015/16 1. Preis: Gutschein für 2 Übernachtungen im Hotel 2. Preis: Schneeschuhe von Menzli Sport, Ilanz, Walserhof, Klosters, im Wert von CHF 1500.00 im Wert von CHF 360.00 – Markus G. Troendle, Basel – Petra Dicht, Untervaz

ANZEI GE

Teilnahmebedingungen Die Gewinner werden ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Es ist keine Barauszahlung der Preise möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Die Gewinner erklären sich einverstanden, dass ihre Namen mit Wohnort in der nächsten Ausgabe des hoch3magazin erwähnt werden. Mitarbeitende der HOCHDREI GmbH, an der Produktion des hoch3magazin beteiligte Personen und Mitarbeitende der Preisstifter sind von der Verlosung ausgenommen. Die Preise werden nach der Auslosung im November 2016 den Gewinnern zugesandt.

3. Preis: 1 Gästefahrt Olympia Bob Run St. Moritz Celerina, im Wert von CHF 250.00 – Michael Schropp, D-Kempten


war mir dieses Wissen lange nicht, bis ich durch die eigenen Kinder wieder auf die sanften Anwendungen selbst gemachter Kräutersalben und Wickel aufmerksam geworden bin.

Wiederentdecken Viel Erfahrung und Wissen haben wir verloren, sind im Alltag vergessen gegangen. Die Natur ist uns fremd geworden. Zeit also, die vielen Kräuter und Heilpflanzen wieder zu entdecken und kennenzulernen. Ganz viele Blüten, Blätter und Wurzeln können gegessen werden, im Salat oder in der Bratpfanne gedünstet. Einige essbare Pflanzen enthalten Bitterstoffe, wie z. B. der Löwenzahn oder der gute Heinrich. Die jungen Löwenzahnblätter können frisch in den Salat gegeben werden. Der gute Heinrich wächst vorwiegend in höheren Lagen und wurde früher als Spinat verwendet.

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Beobachten, riechen und bestimmen: Claudia Vieli Oertle unterwegs mit Kräuterinteressierten.

Foto: © Karin Huber

Der Wundklee.

Foto: © Claudia Vieli Oertle

Reiche Ernte.

Foto: © Claudia Vieli Oertle

Vertrauen in die Natur Was man als Kind in der Natur entdeckt hat, bleibt fürs Leben. Ein gemütlicher Gang durch Allmenden und Bergwiesen ist für Kräuterkenner eine Augenweide. Das über Generationen überlieferte Wissen über Kräuter und Heilpflanzen geben die Valser Kräuterfrauen an Gäste und Interessierte weiter. Ob als Tee, Tinktur oder Likör, die Natur bietet uns ein Schlaraffenland mit Pflanzen in den unterschiedlichsten Duftnoten und Geschmacksrichtungen.

Aber auch gängige Küchenkräuter sind für verschiedene Beschwerden hilfreich. Bei Halsschmerzen oder Zahnfleischentzündungen hilft Salbeitee oder -tinktur. Thymian lindert den Husten. Er kann als Tee, Tinktur oder im Honig ausgezogen angewendet werden. Ganz einfach lässt sich mit Zwiebeln und Kandiszucker ein Hustensirup herstellen. Oder ein Kartoffelwickel hilft den Husten in den Bronchien zu lösen.

Riechen und probieren Von Claudia Vieli

*) Claudia Vieli Oertle ist in Vals aufgewachsen. Seit 2014 bietet sie zusammen mit Kräuterkundigen verschiedene Kräuterkurse (Wanderungen, Kräuterverarbeitungen, Vorträge, KräuterMärchen-Spaziergänge) an. www.kraeuterkurse-vals.ch www.kräuterkurse.ch

Oertle *)

Hatten früher die Kälber Durchfall, so schickte mein Ena (Grossvater) meine Mutter in die Berge, um Edelweiss zu sammeln. Noch heute verwenden die Bauern selbst gemachte Tinkturen und Öle für die Pflege des Viehs. Auch im Haushalt wurden schon früher mit einfachsten Zutaten und Kräutern Salben hergestellt. Klassisch ist die Ringelblumensalbe, die für schlecht heilende Wunden und rissige Hände ver-

wendet wurde. Das Wissen über die Wirkung von Heilpflanzen und die Verarbeitung wurden von Generation zu Generation überliefert. Was also meine Mutter von ihren Eltern und ihrer Tante Ursula, « dr ChrüterUrschlä», beiläufig gelernt hatte, konnte sie mir weitervererben. Als Kind habe ich mit meiner Mutter oft Kräuter und Heilpflanzen für Tee und Tinkturen gesammelt. Bewusst

Sich die Zeit nehmen, Natur und Kultur zu erleben, die Pflanzenwelt zu entdecken wie kleine Kinder. Neugierig durch die Bergwelt wandern, riechen, probieren. Den Duft der Pflanzen einatmen und sich Kenntnisse über Kräuter und Heilpflanzen aneignen. Wenn wir auf unseren Kräuterwanderungen die «Treua» hinaufgehen, neben dem Heimatmuseum Gandahus vorbei, dann duftet es schon bald nach Quendel (wilder Thymian). Weiter oben probieren wir den wilden Kümmel. Auf Schritt und Tritt gibt es Kräuter und Heilpflanzen zu entdecken. Nach einer Weile treffen wir auf den blauen und gelben Eisenhut, eine Giftpflanze. An


einem heissen Sommertag brennt uns die Sonne auf den Rücken, wir beobachten die Bergbauern beim Heuen und atmen die nach Heu duftende Luft ein. Nach rund zwei Stunden gemächlichem Bergauf-Gehen ist die Höhe erreicht.

Zmaränt in Leis Auf dem Weg von Zorz nach Leis geht es über eine Naturstrasse in den ganzjährig bewohnten Weiler Leis. Hier wurde in den letzten Jahren gebaut, die Zumthor-Häuser sind Architekturinteressierten sicher bekannt. Private haben Ställe zu ganzjährig bewohnten Häusern ausgebaut. Bei Anke und Carlo im Restaurant Ganni gibt es einen typischen Valser Zmaränt ( Zvieri ) mit Fleisch, Käse und selbst gemachtem Brot. Nach Speis und Trank hat sich der Körper wieder erholt und der Weg ins Dorf kann unter die Füsse genommen werden, diesmal auf einer kürzeren Route.

Ursprüngliches Vals Wandern und Wildtierbeobachten Gehen Sie in und rund um Vals auf Erkundungstour. Beobachten Sie die Tiere in freier Natur, entdecken Sie auf einem Rundgang das Dorf mit seinen Steindächern. Lernen Sie die Geschichte des Tals im Heimatmuseum kennen oder gönnen Sie sich erholsame Zeit im berühmten Thermalbad. Das Valsertal und seine Seitentäler sind ein Wanderparadies. Steile Pfade über hohe Pässe führen in die benachbarten Täler. Bergsteiger kommen im Valsertal vor allem am Adulamassiv mit seinen 50 Gipfeln auf ihre Rechnung. www.vals.ch Bergwanderung

Wanderung zur Länta Hütte A Der Weg zur SAC-Hütte ist einfach und kann auch von ungeübten Wanderern bewältigt werden. Ab der Postautostation beim Zervreila-Stausee folgt der Fussweg zuerst dem Stausee und steigt dann bis zur Lampertschalp etwas an. Entlang des Valser Rheins geht es dann flach weiter bis zur Läntscha Hütte SAC. Dauer:

3 Std. an Postauto Endstation 2 1⁄2 Std. ab Parkplatz bei der Kapelle

Schwierigkeit: leicht, guter Fussweg Distanz:

8 km

Höhenmeter:

260 m

Einkehr:

Zervreila, Lampertschalp, Länta Hütte

Besonderes:

Schöne und leichte Wanderung.

Alpinwanderung

Teekräuter.

Foto: © Claudia Vieli Oertle

Thymianverarbeitung.

Foto: © Claudia Vieli Oertle

Eigene Salben herstellen Wer einmal seine eigene Salbe, Creme oder sogar ein Haarshampoo aus Kräutern herstellen möchte, der nimmt an einem Kräutertag teil. Am Vormittag suchen wir in Dorfnähe verschiedene Heilpflanzen. Meine Lieblingsroute führt vom Dorfplatz die Gasse hinauf zur Rufena. Dort geniesst man den Ausblick aufs Dorf und die Steinplattendächer, die in Vals vorgeschrieben sind. Weiter oben bei der «Rossmurä», einer grossen Mauer, die als Lawinenschutz diente, hielt ich mich in meiner Kindheit oft auf. Hier entdecken wir z. B. die Einbeere, eine sehr schöne, aber giftige Pflanze mit einer schwarzen Beere. Einige Schritte weiter finden wir natürliches Aspirin, das Mädesüss. Über einen schmalen Fussweg geht es durch den Staudenwald, entlang einem plätschernden Bach, zurück ins Dorf. Am Nachmittag wird ein Teil der gesammelten Heilpflanzen zu Naturkosmetika verarbeitet. Nebst Angaben zu Wirkung und Anwendung wird Schritt für Schritt die eigene Gesichtscreme, Bodylotion, Handcreme oder ein Haarshampoo produziert. – Natur n pur.

Gletscherpfad Länta Sicher, der Läntagletscher gehört nicht zu den grössten seiner Art im Alpenraum. Doch immerhin ist es der viertgrösste der Adula Alpen. Auch er schmilzt seit dem letzten Hochstand um die Mitte des 19. Jahrhunderts unaufhaltbar. War er dazumal noch vier Kilometer lang und über zwei Quadratkilometer gross, so hat er heute 45 % seiner Länge und beinahe 60 % seiner Fläche verloren. Es ist abzusehen, dass seine flache Zunge, die noch bis 2400 m ü. M.hinab reicht, in wenigen Jahren nur noch auf Fotos anzuschauen ist. Der Gletscherpfad Länta ist eine alpine Wanderroute entlang des Valser Rheins zum Läntagletscher, mit historischen Gletscherstandsmarkierungen. Auf beiden Seiten des Valser Rheins führt der Pfad direkt zum Eisrand des Läntagletschers. Beim Betreten der relativ harmlos aussehenden Gletscherzunge ist Vorsicht geboten. Im Vorsommer ist die Zunge noch mit Schnee bedeckt, darunter können sich Hohlräume, Spalten oder Schmelzwasserbäche verbergen. Dringend abzuraten ist, die steilen Seitenmoränen, den Felsaufschwung oder gar den verlockend glitzernden oberen Gletscherteil zu betreten. Neben Stein- und Eisschlag aus höheren Zonen lauern auch Gletscherspalten. Setzen Sie sich aber am Gletscherrand auf einen Stein. Beobachten Sie die Umgebung. Sie erkennen, dass Gletscher richtige Landschaftsmodellierer sind. Sie sehen die ursprüngliche Ausdehnung des Gletschers an der typischen ovalen Form des Läntatals, Sie entdecken den feinen Sand zerriebener Steine entlang der Wasserläufe und sind erstaunt über die ersten Zeichen von Vegetation. Zuerst Flechten, dann Gräser und Moose, weiter unten bereits die ersten Blumen und Kräuter. Schwierigkeit: T4, Alpinwanderung Der Pfad führt von alpinem Wiesengelände durch steinige Moränen zum Eisrand Markierung:

weiss-blau-weiss

Dauer:

Hütte–Gletscher–Hütte 3 Std.

Ideale Zeit:

Juli bis Mitte Oktober

Einkehr:

Länta Hütte

Besonderes:

– Länta Hütte: 2090 m ü. M. SAC-Berghütte, 33 Schlafplätze. – Ende Juni bis Mitte Oktober durchgehend bewartet, ebenfalls zur Zeit der Ski- und Snowboardtouren. – Kleine Ausstellung auf der Länta Hütte über die Klima- und Gletschergeschichte des Valsertals. – Faltblatt zum Thema. – Für Schulen und Fachgruppen steht eine Arbeitsmappe und Fachliteratur zur Verfügung.

www.laentahuette.ch

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PUBLIREPORTAGE RHÄTISCHE BAHN AG

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Eine der spektakulärsten Alpenüberquerungen Der Bernina Express von Chur / Davos / St. Moritz–Valposchiavo–Tirano verbindet Sprachregionen und Kulturen – in Schlangenlinien und ohne Zahnrad. Die Panoramafahrten durch das UNESCO Welterbe RhB sind ein Hochgenuss. Hoch hinauf zum Gletscherglitzern der Berge, tief hinab ins Palmenparadies Italiens: Der Bernina Express verbindet als höchste Bahnstrecke über die Alpen den Norden Europas mit dem Süden, schlägt Brücken zwischen Sprachregionen und Kulturen. Die Bahnstrecke fügt sich harmonisch in die Gebirgswelt von Albula und Bernina ein. 55 Tunnels, 196 Brücken und Steigungen von bis zu 70 Promille meistert der Zug mit Leichtigkeit. Auf 2253 Meter über Meer thront das Dach der RhB, das Ospizio Bernina. Hier werden Naturgenuss und Kulturerlebnis eins, hier werden sie zur schönsten Erfahrung der Alpen. Die Strecke von Thusis–Valposchiavo– Tirano gehört zum UNESCO Welterbe. Ein Markenzeichen. Rhätische Bahn AG Bahnhofstrasse 25 CH-7002 Chur Telefon +41 (0)81 288 65 65 www.rhb.ch




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