3 minute read

Winzer öffnen ihre Keller und laden zum Entdecken

Bezug auf die Quantität wird kaum jemand zu kurz kommen.

Weinbauregionen sind beliebte Ausflugsziele Nicht nur während der Tage der offenen Weinkeller sind Weinbaugebiete beliebte Ausflugsziele. Zu F uss, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln sind die meisten Weinproduzenten leicht zu erreichen. Nach der Verkostung beim Winzer, viele legen Karten ihrer RestaurantKu nden auf, kehren Weintouristen ein. Im Restaurant erwarten sie regionale Küche und Weine.

Advertisement

Weintourismus gewinnt in der Schweiz an Bedeutung.

Die Tage der offenen Weinkeller sind Magnete für Weinliebhaber und ein wichtiges Schaufenster für die heimische Produktion.

Der 1. Mai ist ein berühmt-berüchtigtes Datum. In grösseren St ädten, vor allem in Zürich, demonstrieren Arbeitnehmende für höhere Löhne sowie bessere Arbeitsbedingungen. Ebenfalls in Zü rich begann die Tradition der offenen Weinkeller. Um den 1. Mai öffnen die Winzerinnen und Winzer vom Bielersee bis ins Rheintal ihre Keller. Vielfalt ist garantiert.

Dieses Jahr fällt der 1. Mai auf einen Montag – ideal für Servicefachkräfte, Gastgeber und Weinliebhaberinnen, deren Betriebe da nn ihren Ruhetag haben. Wer am Montag arbeitet, der kann bereits am Wochenende vom 29. und 30. April über 210 Winzerinnen und Winzer in der ganzen Deutschschweiz besuchen. Diese vor Ort kennenzulernen, ihre Geschichten zu hören und ihre Weine zu vergleichen, hilft später im Verkauf. Aber auch den Köchen beim Empfehlen von Speisen.

Vielversprechende Jahrgänge

Vom mengenmässig kleinen Jahrgang 2021 kommen erste in Barriques gereifte Weine auf den Ma rkt. Die meisten Weissweine, Rosé und in Stahltanks ausgebauten Rotweine hingegen sind bereits ausverkauft. Wer 21er-Weine eingekauft hat, darf die weissen und roten ruhig noch ein paar Jahre in der Flasche reifen lassen und sich dem 22er widmen.

Der neueste Jahrgang ist bereits jetzt sehr zugänglich. Die Weine sind etwas weniger akzentuiert als die 21er, doch von ebenso hoher Qualität. Auch in

Zum ersten Mal beherbergen die Schweiz und die Stadt Lausanne im Oktober die weltweiten Vertreter der Great Wine Capitals. Die weltweit führenden Spezialisten für Weintourismus entdecken eine Woche lang den Charme und die Angebote unseres Landes. Am Abschlussabend werden «The Best Of Wine Tourism»-Awards der Schweiz und der Welt verliehen. GABRIEL TINGUELY

Best of Wine Tourism

The Best of Wine Tourism, der ehemalige Schweizer Weintourismuspreis, zeichnet Projekte aus. Mit denen soll die Qualität des weintouristischen Angebots gesteigert, die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren gefördert und der Schweizer Weintourismus im In- oder Ausland attraktiv präsentiert werden. Für die Ausgabe 2023 können Hotels und Restaurants bis zum 31. Mai weintouristische Angebote einreichen. swissoeno.ch

Die Schatzkammer des Schweizer Weins präsentiert sich in Lugano

Mitglieder der Vereinigung

Mémoire des Vins Suisses laden zur Verkostung der letzten zehn Jahrgänge aus ihrem Tresor.

Zur renommierten Vereinigung

Mémoire des Vins Suisses gehören die Elite der Schweizer Weinproduzenten sowie Journalisten und Fachleute aus der Welt des Weins. Seit der Gründung im Jahr 2002 öffnen sie einmal im Jahr ihre

Schatzkammer von memorablen Weinen. Darin lagern heute rund 30 000 Flaschen von zum Teil über zwanzig Jahre gereiften und längst ausverkauften Spitzenweinen. 60 Weinproduzentinnen und Weinproduzenten aus der Schweiz laden am Freitag, 21. April, von 15 bis 19 Uhr, zur exklusiven Degustation ins LAC Lugano Arte e Cultura. Zehn Jahrgänge werden zur Verkostung bereitstehen. Diese zeigen das häufig unterschätzte Reifepotenzial und damit die Nobilität grosser Schweizer Weine auf. Im Vorverkauf auf memoire.wine/de/events kosten Tickets für die Verkostung 30 Franken.

Schweizer Crus auf der Weinkarte

Die Vereinigung Mémoire zeichnet auch Restaurants aus. Deren Ga stgeber bieten Crus von Mémoire-Mitgliedern an und setzen sich mit viel Herzblut für die Sache des hochwertigen Schweizer Weins ein. Mémoire-Partner-Restaurants erhalten die Möglichkeit, gereifte Weine aus der Schatzkammer zu beziehen. (GAB)

WEINTIPP

Aurantia 2020

unter: artisan-vin.ch

Farbe

Aus Orangen macht niemand Wein. Dennoch ist es Mode, gewisse Weine als «orange wine» zu bezeichnen. Ihre Farbpalette reicht von Gold über Kupfer bis Haselnuss, manchmal mit roten Tönen. Wie Bernstein (Amber) präsentieren sich solche Weine im Glas. Klar oder leicht trübe, weil viele unfiltriert abgefüllt werden. «Amber Wine» ist dann auch die korrekte Bezeichnung.

Aromen

Die Maischenstandzeit verleiht dem Wein seine Bernsteinfarbe und die intensiven Aromen. Typisch für Gewürztraminer duftet er nach Rosen, Zitrusfrüchten und Litschi. Sauvignon Blanc steuert etwas Exotik bei. Fast möchte man sich ein paar Tropfen wie Parfum hinter die Ohren tupfen.

Geschmack

Auf den betörenden Duft folgt nicht die erwartete Süsse. Knochentrocken und mit fordernden Tanninen füllt der Wein den Gaumen. Säure zügelt den Alkohol und salzige Noten lassen den Speichel fliessen. Der Geschmack von Rosinen hallt lange nach. Genial. Der Wein reift unter Ausschluss von Sauerstoff im Stahltank. Trotz Amber-Farbe weist er keine Oxidation auf, die nach geriebenen Äpfeln oder Nüssen duften würde.

Gastronomie

Der Aurantia passt zum Aperitif, zu Tapas, Fischgerichten und asiatischer Küche – Pareidolia heisst das in Barriques gereifte Pendant.

Produzent

Cédric Delacquis besitzt keine eigenen Reben. Seine Weine keltert er im Betrieb von Stéphane Gross im Genfer Winzerdorf Dardagny.

Bezugsquelle

Adresse: Cédric Delacquis, Artisan du Vin, 1283 Dardagny/GE

Preis: Fr. 21.50

This article is from: