alma 3/2021 – Schreiben

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Ausgabe 3/21

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Inhalt

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Editorial Schreiben. Klar, an einer Universität schreiben eigentlich alle, jeden Tag, dauernd. Dazwischen Texte von anderen lesen, diskutieren, untersuchen, recherchieren, Chefredaktor Roger Tinner befragen, zusammentragen, zitieren. Und dann daraus wieder einen Text machen. «Die Gedanken und Erkenntnisse zu Papier bringen», hiess das früher. Heute schreiben wir eher digital, immerhin noch auf analogen Tastaturen. Zusammen mit dem «HSG Focus», der rein digitalen Publikation der Universität, haben wir uns diesmal diesem Thema genähert. Und darüber geschrieben. St.Gallen hat in Bezug auf Schreiben, Schrift und Bücher eine Tradition, die Jahrhunderte älter ist als die HSG: Bilder aus der Stiftsbibliothek, Teil des Weltkulturerbes «Stiftsbezirk» illustrieren das im Schwerpunkt-Teil. Und wenn heute bewegte Bilder und gesprochene Formate wie Podcast gefragter sind als Texte: Hinter ihnen steht oft ein schriftlich formuliertes Drehbuch.

Impressum Das Alumni-Magazin der Universität St. G allen (bis 1997: «St.Galler Hochschulnachrichten») ISSN 1422-5980, 17. Jahrgang, Nr. 3/2021 (Juni 2021) Auflage: 24 000 Exemplare, erscheint alle 3 Monate Herausgeber: HSG Alumni Verlagsleitung: Stefano Alghisi Chefredaktion: Roger Tinner Gestaltung: Schalter&Walter GmbH, St.  G allen Druck: Stämpfli AG, Bern Titelbild Olivia Kühni, Wirtschaftsjournalistin des Jahres 2020 und HSG-Alumna. Bild: Florian Brunner

Beiträge Stefano Alghisi, Florian Brodersen, Mathieu S. Jaus, Stephanie Kappes, Mark Kyburz, Florian Rauschenberger, Anna Kati Schreiter, Janett Schröder, Roger Tinner, Lukas Zumbrunn Redaktion, Anzeigen, Verlage alma, alea iacta ag, Rosenbergstrasse 85, CH-9001 St.  G allen, T +41 71 244 66 00, alma@alea-iacta.ch Anzeigen: Fachmedien, Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa, T +41 44 928 56 11, info@fachmedien.ch Adressänderungen: HSG Alumni, Dufourstrasse 50, CH-9000 St. G allen, T +41 71 224 30 10, alumni@unisg.ch

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St.Gallen Symposium: die 50. Ausgabe an der Universität St.Gallen

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Mathieu S. Jaus «Wir haben Platz für alle und möchten noch mehr Leute bewegen.»

Weitere Inhalte 06 D orina Thiess zur HSG-Gründerin des Jahres gewählt 14 W ir tun gut daran, die Handschrift zu pflegen 24 H SG Alumni Deutschland Konferenz 29 C hapters und Clubs


News

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HSG Alumni gewinnt Digital-Auszeichnung Mit 33 000 Mitgliedern ist HSG Alumni eine der grössten und aktivsten Ehemaligenorganisationen im deutschsprachigen Raum. Die digitalen Aktivitäten der Community wurden nun mit hohen Ehren bedacht: dem Gewinn des AlumniPreises 2021 «Premium-D-A-CH». Autoren Stefano Alghisi Bild Jan Bolomey

HSG Alumni überzeugte «durch ein sehr unternehmerisches Alumni-Management und die digitale Verzahnung in die strategische Ausrichtung der Hochschule», wie die Jury schreibt. Die mit 3 000 Euro dotierte Auszeichnung wurde auf der 25. Konferenz von alumni-clubs.net e.V. – der grössten Alumni-Vereinigung Europas – verliehen. «Die Auszeichnung freut uns ausserordentlich und ist eine tolle Bestätigung, dass wir mit den vielfältigen digitalen Aktivitäten auf dem richtigen Weg sind», sagt Daniel Knus, Geschäftsführer von HSG Alumni. Die Ehemaligenorganisation hat sich insbesondere in den Monaten während der Corona-Pandemie digital transformiert. So organisierte der Verein in den letzten Monaten fast 150 Online-Sessions namens «Take a break» für seine Mitglieder, mehrere tausend

Digital-Auszeichnung für das Alumni-Management von HSG Alumni (im Bild: Virtuelle HSG Alumni Konferenz).

Teilnehmende wurden gezählt. Ein Höhepunkt war die digitale «Internationale HSG Alumni Konferenz», die während zwei Tagen live aus einem eigens aufgebauten TV-Studio auf bis zu vier Kanälen gleichzeitig gesendet wurde. Ebenso wurden Themenwochen wie die «Asia Week» organisiert, Online-Speed-Mentorings ermöglicht oder die Karriereberatungen virtualisiert. Ein Erfolg ist auch der öffentlich zugängliche HSG Alumni Entrepreneurs Podcast: die einzelnen Folgen wurden bereits über 20 000 Mal angehört. Neue Online-Plattform von St.Galler HSGSpin-Off Weiter lancierte HSG Alumni im Dezember eine komplett neue Online-Plattform für seine Mitglieder, die im Zentrum aller digitalen Aktivitäten steht. Bei diesem Mammutprojekt setzte HSG Alumni auf das HSG-Spin-Off Talentwerk. HSG Alumni hat sich zum Ziel gesetzt, die digitalste Community im DACH-Raum zu werden. «Ich bin stolz, dass wir in den zurückliegenden Monaten schon derart viel bewegen konnten und bereits jetzt dafür gewürdigt werden», hält HSG-Alumni-Präsident Mathieu S. Jaus fest: «An den physischen Anlässen blieben die Ehemaligen zum grossen Teil unter sich. An den digitalen Anlässen nehmen Studierende und Alumni aller Generationen teil. Das fördert den Austausch.»

Mit weltweit über 33 000 Mitgliedern und jährlich 350 Events betreut HSG Alumni eine der grössten und aktivsten universitären AlumniCommunitys. Die Organisation mit 15 Angestellten, einem 13-köpfigen Vorstand und mehreren hundert Freiwilligen, die sich in den Vorständen der weltweit 175 Clubs & Communitys engagieren, wird rechtlich und finanziell unabhängig von der Universität als eigenes Unternehmen professionell geführt.

Weitere Informationen: hsgalumni.ch


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Neuer Campus: «Haus im Park» gewinnt Wettbewerb Auf dem Areal Platztor erstellt der Kanton einen zweiten Campus für die HSG. Nun ist der Architekturwettbewerb für den neuen Campus entschieden: Die Jury zeichnet das Projekt «Haus im Park» von Pascal Flammer aus Zürich mit dem 1. Preis aus. Mit dem Baubeginn des Grossvorhabens ist 2025 zu rechnen. «Der Campus Platztor soll ein Ort sein, der attraktiv ist für junge, innovative Köpfe auf Seiten der Studierenden und Dozierenden, die sich hier finden», sagt Rektor Bernhard Ehrenzeller im Video, in dem das Bauvorhaben vorgestellt wird. Und tatsächlich begegnen sich am Ort des neuen Campus nicht nur die Universitätsangehörigen, sondern auch die Universität der Stadt: Mit dem Siegerprojekt «Haus im Park» des Zürcher Architekten Pascal Flammer entsteht auf dem Areal Platztor ein sechsstöckiges Gebäude. Der neue Campus deckt auf rund 31 000 Quadratmetern Geschossfläche den zusätzlichen Raumbedarf der HSG ab. Mit seinen grossen Fensterflächen und dem Einsatz von Holz wirkt das Siegerprojekt leicht und offen. Die publikumsorientierten Nutzungen wie die Cafeteria sind zum Stadtzentrum ausgerichtet. Um das Gebäude wird ein grosszügiger Park angelegt, der wie das Gebäude öffentlich zugänglich sein wird. Das Gebäude wird Platz für rund 3 000 Studierende, Dozierende und Mitarbeitende bieten. Lehre und Forschung

werden auf den einzelnen Obergeschossen zusammengeführt, damit sich Studierende und Dozierende austauschen und begegnen können. In den zwei Untergeschossen ist eine grosse Aula mit einem Platzangebot für 400 Personen geplant. Dank des umliegenden Parks nimmt das Gebäude Rücksicht auf das angrenzende Quartier und die St. JakobStrasse als wichtige Verkehrsachse. Im Vergleich zur heutigen Situation wertet das neue Gebäude das Areal deutlich auf. Anspruchsvoller Wettbewerb Im Herbst 2019 – nach Genehmigung eines 160-Millionen-Kredits durch eine Volksabstimmung – startete der Kanton den Architekturwettbewerb. 59 Wettbewerbsbeiträge wurden in der Folge eingereicht. Keines der Projekte konnte auf Anhieb vollumfänglich überzeugen, was die Jury auf die äusserst anspruchsvolle Aufgabenstellung zurückführte. Aus diesem Grund entschied sich die Jury im Jahr 2020 für eine Überarbeitung der drei vielversprechendsten Beiträge. Die drei Projekte entwickelten sich mit der Überarbeitung deutlich weiter. Nach Abschluss des Architekturwettbewerbs erarbeitet der Kanton nun das konkrete Bauprojekt. 2023 soll das Bewilligungsverfahren mit dem Sondernutzungsplan starten. Nach dem Baubeginn 2025 kann das Gebäude voraussichtlich im Jahr 2029 in Betrieb genommen werden.

Weitere Informationen: hsgbaut.ch


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START Summit 2021 – von Innovation, Architektur und nachhaltigen Startups

Über 5 000 Teilnehmende haben den diesjährigen START Summit live aus dem Rohbau des HSG Learning Center online mitverfolgt. Mehr als 180 RednerInnen sprachen über Erfolge, Fehlschläge und Zukunftsvisionen. Autoren Anna Kati Schreiter

«Be where innovation happens» lautete das Motto des START Summit 2021, der Ende März im Rohbau des HSG Learning Center stattfand. Europas grösste von Studierenden organisierte Konferenz für Unternehmertum und Technologie stellte wegen der aktuellen Pandemielage, ein virtuelles Format mit über 180 RednerInnen sowie mehr als

Der START Summit ist das Hauptevent des Univereins START Global und findet einmal jährlich statt. (Bild: START Summit)

180 Programmpunkten auf die Beine. Dass dafür das Learning Center, welches für die Universität selbst als Startup gesehen werden kann, als Standort gewählt wurde, ist kein Zufall: «Das Learning Center ist ein Ort, an dem Innovation stattfindet. Deshalb passen der START Summit und das Learning Center so gut zusammen», sagt Dan Meier, Leiter des START Summit. «Zudem wird der Summit immer ein Prototyp sein und vor allem im Aufbau bleiben – genauso wie das Learning Center gerade.»


News

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Die Architektur nach innen holen Auch das Setting war gut durchdacht. Die rechteckige Bühne war umgeben von Würfelgerüsten. «Der Gedanke war, das Motiv des Gebäudes «Open Grid» aufzunehmen. Wir wollten die Idee der Würfel nach innen denken, indem wir die Architektur des Gebäudes auch bewusst nach innen geholt haben», so Dominik Schirle, Produzent bei START Global und Verantwortlicher für die Umsetzung der Livestream-Produktion im HSG Learning Center. «Mit den quadratischen LED-Wänden, Licht-Tubes und der beleuchteten Einrichtung wollten wir zudem Technologie und Innovation reinbringen – genau das, wofür START Global steht. Durch die komplett aus Spiegeln gebaute Bühne schweben die Speaker quasi im Raum. Das symbolisiert zugleich Offenheit und das Bestreben, über den bekannten Tellerrand hinaus zu blicken – ein gewählter Ansatz, der sich auch in der Architektur des neuen HSG Learning Center wiederfindet.» Bekannte und junge Persönlichkeiten Unter den RednerInnen befanden sich bekannte Gesichter wie zum Beispiel Miriam Meckel, Professorin für Corporate Communication an der HSG. Gemeinsam mit ihrer Geschäftspartnerin und HSG- sowie START-Alumna Verena Pausder diskutierte sie die Bedeutung von weiblichem Unternehmertum. Ein Highlight von vielen war der Vortrag von Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Mercedes-Benz AG, über den Weg zu einer klimaneutralen Zukunft. Auch sehr junge Persönlichkeiten erhielten ihre Bühne: Der 23-jährige Fabian Tausch ist Gründer und Gastgeber des Jungunternehmer- Podcasts. In diesem lädt er Unternehmerikonen ein und berichtet von Grün-

dungsgeschichten, die angehenden UnternehmerInnen helfen sollen, aus den Fehlern anderer zu lernen. Am START Summit sprach er mit Eugene Danilkis, Gründer und CEO von Mambu, einer Software as a Service-Bankenplattform, über die Herausforderungen, ein Unternehmen in einem hochkompetetiven Markt zu gründen. Startup-Wettbewerb Neben zahlreichen Podiumsdiskussionen, Vorträgen, Workshops und weiteren Formaten fand ein Pitching-Wettbewerb statt. Dabei erhielten 30 Startups die Möglichkeit, ihre Idee sowie ihr Produkt einer Fachjury vorzustellen. Das HSG-Startup UpGrain konnte sich in Vor- und Endrunde gegen die MitbewerberInnen durchsetzen und die Siegprämie von 25 000 Franken gewinnen. UpGrain verwendet ungenutzte Naturalien, um proteinreiche, nachhaltige Nahrung (wie zum Beispiel Frühstücksflocken) herzustellen – eine Innovation, welche die Idee der Kreislaufwirtschaft in den Fokus rückt. Hier schliesst sich der Rahmen zum Veranstaltungsort des START Summit: Innovation und die Anregung zur Schaffung einer unternehmerischen Denkweise sind Kernelemente der Strategie des HSG Learning Center. So wird vielleicht auch in Zukunft der START Summit eine Rolle für diesen Ort spielen.

≥ Mehr dazu: startsummit.ch

HSG-Startup UpGrain ausgezeichnet Das Startup UpGrain wurde gegründet von den beiden HSG-Alumni Vincent Vida und Mark Wegmann sowie Joel Wasfy und Tarek Aly (von links nach rechts). Sie haben sich zum Ziel gesetzt, zum Marktleader für nachhaltige und gesunde Upcycling-Nahrungsmittel in allen Formen und Variationen zu werden.

≥ Mehr dazu: upgrain.ch Die Gründer von UpGrain freuen sich über die Auszeichnung und das Preisgeld von 25 000 Franken.


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Dorina Thiess zur HSG-Gründerin des Jahres 2021 gewählt

Dorina Thiess, HSG-Gründerin des Jahres 2021.

Im Rahmen des St.Galler «START Summit» wurde Dorina Thiess stellvertretend für das Unternehmen Piavita zur «HSG-Gründerin des Jahres 2021» gekürt. Der Preis der Werner JackstädtStiftung ist mit 10 000 Schweizer Franken dotiert. Autor HSG Focus Bild HSG

Dorina Thiess hat 2016 Piavita zusammen mit Sascha Bührle in Zürich mit dem Ziel gegründet, die Veterinärmedizin zu revolutionieren. Mittlerweile gehören sie zu den besten Startups der Schweiz und sind auf dem besten Weg, das ambitionierte Ziel zu erreichen. Das Medtech Startup Piavita bietet ein medizinisches Wearable für Pferde an, das die Arbeit von Tierärzten massgeblich vereinfacht. Die einzigartige Technologie bietet völlig neue Möglichkeiten in

der Diagnostik und Überwachung. Das handtellergrosse Piavet-Messgerät verfügt über hochentwickelte Sensoren zur nicht-invasiven Aufzeichnung der Vitalparameter von Pferden in Echtzeit. Piavita ist nebst dem Standort in Zürich auch in Deutschland (Berlin) und in den USA (Charlotte) tätig und konnte 2018 in einer Finanzierungsrunde unter anderem auch Investoren aus dem Silicon Valley überzeugen. Aktuell erweitert Piavita dieses Jahr erstmalig ihr Produktportfolio mit Piabreed zur Früherkennung von Geburten am Pferd. Von 2012 bis 2015 promovierte Dr. Dorina Thiess an der Universität St.Gallen. Bereits in dieser Zeit beriet und förderte sie HSG-Startups am Lehrstuhl für Entrepreneurship.

≥ Weitere Informationen: piavita.com


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Auszeichnungen und Siege für Startups In den letzten Wochen wurde eine ganze Reihe von HSG-Alumni und HSGAlumnae mit ihren Startups ausgezeichnet. Drei HSG-Jungunternehmer wurden von Forbes als Preisträger von «Forbes 30 under 30 Europe» ausgezeichnet: Nicolas Hänny (Class of 2012) mit seinem Startup «Nikin» in der Kategorie «Social Impact» sowie Pascal Steck (Class of 2010) und Leonard Witteler (Class of 2011) mit ihrem Startup «Wonder» in der Kategorie «Technology».

Am Startup Showcase des Forschungszentrums für Handelsmanagement der Universität St.Gallen kam das Startup «Experify» auf den 1. Platz. Die Experify-Plattform bringt potenzielle Käufer mit Produktbesitzern zusammen: für eine ehrliche Meinung zum Produkt und ein schnelles Ausprobieren vor dem Kauf. Co-Gründer dieses Startups ist der Host des «HSG Alumni EntrepreneursPodcast», Niklas Etzel, ebenso wie HSG-Alumnus Nicolas Beck und ETH-Absolvent René Pfitzner. Schliesslich gab es einen Deal für HSG-Alumna Lara Schuhwerk in der deutschen Version von «Höhle der Löwen», wo mehrere «Löwen» sich um eine Beteiligung bemühten. Am Ende wählte sie Nico Rosberg als Partner für ihr Startup «Beneto Foods», das Pasta aus Grillenmehl herstellt.

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Übersicht


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Manusia gewinnt Un-Dress Fashion Award Rund 2 000 Zuschauer verfolgten via Live Stream die Preisverleihung des UnDress Fashion Award 2021. Zwölf nachhaltige Brands aus der Schweiz und der DACH-Region waren für den auch von HSG Alumni unterstützten Preis im Rennen. Bereits zum 10. Mal organisierte der studentische Verein Oikos der Universität St. Gallen den Anlass rund um den Award mit Workshops, RednerInnen, Pop-upStores und einer Modeschau. Zwölf Marken aus dem Slow Fashion-Bereich präsentierten sich der Jury und dem Publikum, das den Publikumsliebling küren konnte. Gewinnerin des Un-Dress Awards 2021 ist Manusia, ein Basler Startup, das 2018 von Lorena Madarena und Emma Kistemaker gegründet wurde. Die in der Türkei hergestellte Kleidung vertreiben die beiden Unternehmerinnen über ihren eigenen Webshop. Für jedes verkaufte Produkt überweist das Startup einen Beitrag an ein NGO, das in Indonesien Baumpflanzprojekte durchführt. «Minimalismus im Kleiderschrank» pflegt das ausgezeichnete Label «Manusia».

Auszeichnung auch für BEEYOND BEEYOND gewann die Publikumswertung und wurde von der Jury mit dem zweiten Platz ausgezeichnet. Das Startup wurde bereits im letzten Jahr an der Swiss Startup Challenge sowie an der Swiss Student Sustainability Challenge prämiert. Gestartet als Studentenprojekt haben die beiden Gründer Fabian Zbinden und Giacomo Travaglione 2019 das Startup Swarm Movement gegründet und die Produktmarke BEEYOND lanciert. Das junge Unternehmen verkauft in Europa produzierte Kleidung. Das Startup leitet einen Teil der Einkünfte an Bienenprojekte weiter und möchte damit seine Kundschaft auf die wichtige Rolle der Bienen für die Biodiversität und ihre verschiedenen Probleme aufmerksam machen.

« Wir wollen zeigen, dass Mode und Nachhaltigkeit keine Kontraste sind, sondern sehr gut zusammenpassen.» Sina Bucheli, Co-Projektleiterin Un-Dress

Weitere Informationen: un-dress.ch


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Strategische Partnerschaft HSG und Credit Suisse Die Credit Suisse (CS) und die Universität St.Gallen gehen eine strategische Partnerschaft ein. Sie umfasst drei Förderbereiche, zu denen die CS während der kommenden zehn Jahre 20 Millionen Franken beiträgt. Ein Schwerpunkt der Partnerschaft ist die Entwicklung von Know-how an der Schnittstelle zwischen Finance, Management und Recht. Die Universität St.Gallen gründet dafür das «HSG Center for Financial Services Innovation» und baut neue interdisziplinäre Forschungsbereiche auf. Die Credit Suisse ermöglicht mit einer initialen Förderung von 10 Millionen Franken den Start des Centers und den Aufbau mehrerer Professuren und wird zudem Founding

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und strategischer Partner des neuen Centers für die kommenden zehn Jahre. Zusätzlich unterstützt die Credit Suisse den Aufbau des HSG Learning Centers mit einer Spende von 3 Millionen Franken an die HSG Stiftung. Darüber hinaus vereinbaren die Credit Suisse und die Universität St.Gallen diverse Kooperationsaktivitäten wie beispielsweise Workshops und Vorträge für die Studierenden. Insgesamt werden über die Vertragslaufzeit von zehn Jahren 7 Millionen Franken in diverse Kooperationsaktivitäten investiert.

≥ Mehr Informationen auf youtube.com


News

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«Trust Matters» beim St.Gallen Symposium «Trust Matters» – während des 50. St. Gallen Symposiums suchen die Teilnehmenden nach Lösungen, wie Vertrauen in Wirtschaft und Gesellschaft, Politik und Wissenschaft wiederhergestellt und aufrechterhalten werden kann. Es war eine besondere Eröffnung der 50. Ausgabe des St.Gallen Symposiums. Wegen der Pandemie wird die von Studierenden organisierte Konferenz dieses Jahr ohne physische TeilnehmerInnen in St.Gallen durchgeführt. Der Campus der Universität St.Gallen bleibt dem Symposium als zentraler Ausstrahlungsort aber erhalten. Die weltweiten

Veranstaltungen sind durch Streams nach St.Gallen verknüpft, so dass der Dialog hybrid in die ganze Welt getragen wird. Die über 2 000 Teilnehmenden kommen aus mehr als 80 Ländern der Welt. Trotz der Einschränkungen aufgrund der Pandemie sei der aktuelle Zeitpunkt ideal, das Jubiläum zu begehen, betonte Dominic Barton, der kanadische Botschafter in China, in seiner Eröffnungsrede. Das Thema «Vertrauen» sei wieder genauso aktuell wie 1970, dem Gründungsjahr des Symposiums, das von Studierendenprotesten geprägt gewesen sei. «Das Vertrauen zwischen den Ländern ist so wichtig wie schon lange nicht mehr», sagte Swan Gin Beh, Chairman des Singapore Economic Development Board. Gerade die globale Pandemie lasse sich nur gemeinsam lösen.

Ein «Nachspiel» für die Region

Moderierte die Eröffnungs-Session: Peter Voser, Chairman of the Board des St.Gallen Symposium.

Das EcoOst St.Gallen Symposium war sozusagen das «regionale»Nachspiel des St.Gallen Symposiums. Entsprechend stand auch hier das Motto «trust matters» bzw. Vertrauen im Zentrum. Die HSG war mit mehreren Gästen prominent vertreten. Ziel des Anlasses ist es, die am St.Gallen Symposium diskutierten Themen «in die Region zu bringen.»


News

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Viel Technik: die 50. Durchführung wurde pandemiebedingt zu einer hybriden Veranstaltung.

« Wir haben derzeit einen Mangel an Vertrauen.»

Gehörte wie der österreichische Kanzler Kurz zu den Gästen aus der Politik: Bundesrätin Karin Keller-Sutter.

Lord Brian Griffiths of Fforestfach

«Wir haben derzeit einen Mangel an Vertrauen», unterstrich auch Lord Brian Griffiths of Fforestfach, Vice-Chairman bei Goldman Sachs, und nannte als weitere Beispiele die Bewegung «Black Lives Matter» oder die Klimabewegung. Vertrauen herzustellen sei eine grosse Herausforderung – persönlich wie institutionell. «Vertrauen bedingt Vertrauenswürdigkeit und für diese ist es wichtig, die Wahrheit zu sagen.» Von gegenseitigem Vertrauen profitierten alle Parteien, sagte Moderator Peter Voser, Chairman of the Board of Directors bei ABB Ltd: «Wenn Sie Menschen vertrauen, werden sie gute Arbeit machen.» Wichtig sei dafür der Dialog, nur so könne man erfolgreich sein. Kununu-Bewertung

Weitere Informationen: symposium.org

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Fokus Schreiben

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« Olivia Kühni – Wirtschaftsjournalistin des Jahres Sie ist Co-Ressortleiterin Wirtschaft/Wissenschaft/Tech bei der Republik und Wirtschaftsjournalistin des Jahres 2020: HSG-Alumna Olivia Kühni hat Schreiben zu ihrem Beruf gemacht. Und sie pflegt einen Journalismus, in dem neben gründlicher Recherche auch eigene Haltung und Gefühle ihren Platz haben dürfen. Autor Roger Tinner  Bild Florian Brunner

«Ich würde jetzt gerne elegant sagen, dass mich das völlig kalt lässt und ich ja nur meinen Job mache. Nur: Das wäre gelogen. Ich habe mich sehr gefreut. Ich war auch gerührt, weil diese Auszeichnung eine ist, die die Branche nach einer Vornominierung in einer Abstimmung verleiht. Es ist also eine Anerkennung meiner KollegInnen, und das bedeutet mir viel». Olivia Kühnis Antwort darauf, was ihr der Titel bedeute, enthält im Kern genau das, wie sie Journalismus versteht: Zunächst die nackten Fakten, das Erwartete. Und dann mit einer eleganten Pirouette die ganz persönliche Aussage und ehrliche Antwort. Diese Mischung macht einige ihrer Beiträge in der Republik so spannend, etwa jenen zur Geschichte der Mammut AG (die sie in Analogie zu einer Bergtour schildert) oder der Vorgänge bei der Postauto AG. Sie erzählt Geschichten bewusst «mit einem eigenen Blick auf die Welt», schätzt Zahlen, Wachstum, wirtschaftliche Vorgänge auch fachlich ein, aber in einer verständlichen Sprache. «Für mich geht es in der Wirtschaft um das Leben an sich», sagt sie im Gespräch, «um Sehnsucht

und Angst, um Grössenwahn und Scheitern, und immer auch um Machtverhältnisse. Ich finde, es gibt wenig Spannenderes.» «Storytelling» im besten Sinn Mit der Auszeichnung als «Wirtschaftsjournalistin des Jahres 2020» hat sie überhaupt nicht gerechnet: «Ich war überzeugt, dass ich Letzte würde, oder, so war meine leise Hoffnung, allenfalls vielleicht Zweitletzte.» Inzwischen hat sie – ganz Journalistin – recherchiert, warum gerade sie gewonnen hat: «Man hat offenbar den Eindruck gewonnen, dass ich die grossen Linien der Wirtschaft so beschreiben kann, wie sie im Alltag am Einzelfall sichtbar werden. Wie ein Krimi, mit Spannung.» Wer ihren Beitrag zum Frauenstreiktag – und zu den besonderen Herausforderungen für


Fokus Schreiben

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Website. Sie war die erste in der Familie, die ein Gymnasium besuchte und schon mit 17 ging sie für ein Austauschjahr nach Kalifornien. Für das Studium an der HSG entschied sie sich aus zwei «glasklaren» Gründen: «Erstens, weil ich wusste, dass dort streng selektioniert wird. Mir machen solche Herausforderungen Spass, und ich mag es, wenn die Leute um mich neugierig und leidenschaftlich dabei sind. Zweitens fand ich hervorragend, dass ich all das, was mich interessierte, kombinieren konnte und mich erst später für einen Lehrgang entscheiden musste. Es ist dann – typisch für breit Interessierte – International Affairs geworden.» Nach dem HSG-Bachelor in International Affairs (2005) waren dann der Newsdesk Tamedia, die Handelszeitung, freie Journalistin (unter anderem für die ZEIT) und der Schweizer Monat ihre beruflichen Stationen. Seit 2018 ist die heute 41-Jährige bei der Republik und scheint hier im idealen Umfeld angekommen: «Die Republik ist sicher der Ort, der mir von der kritischen Grundhaltung, vom Anspruch, auch vom unternehmerischen Geist her am meisten zusagt. Wir sind ein Startup, und ich war von Anfang an dabei. Das war hart – vor allem, weil ich gleichzeitig noch Mutter geworden bin. Aber es war spannend, und mehr Gestaltungsspielraum kann man kaum haben, als etwas selber gemeinsam mit anderen aufzubauen.»

Olivia Kühni ergänzte ihren HSG-Bachelor in International Affairs mit einem Master in Journalismus in Hamburg.

eine Frau, das Schreiben als Beruf zu betreiben – liest, in dem das Central, ja die Stadt Zürich für sie zum eigenen Zimmer wird, kann (auch als Mann) erahnen, was damit gemeint ist. Jedenfalls denkt man unweigerlich an «Storytelling» im besten Sinn: Sie ist eine Geschichtenerzählerin und hat bei der Republik wohl genau jenen Freiraum gefunden, der dafür nötig ist. «Offen zu meiner eigenen Haltung stehen zu dürfen», gehört für sie denn auch zum Motivierendsten in ihrem Beruf, und: «Hauptberuflich nachdenken, lesen, lernen und mich mit intelligenten Gesprächspartnern austauschen zu dürfen.» «Olivia Kühni wuchs in einer alten Villa in einem Garten mit vielen Geschwistern auf, unbehütet wie Pippi Langstrumpf» heisst es in ihrem Porträt auf der Republik-

Schreiben, um Denken zu strukturieren Schreiben war für sie schon «immer sehr wichtig», sagt sie in unserem Zoom-Call: «Nicht zwingend als künftiger Beruf, sondern einfach als Mittel, um mein Denken und meinen Blick auf die Welt zu strukturieren. Und ab und zu auch irgendetwas Flammendes oder Wütendes loszuwerden.» Staatsrecht und politische Ideengeschichte sind jene HSG-Studieninhalte, die sie im beruflichen Alltag besonders gut brauchen kann: «Die Frage, wie der Staat unter welchen Bedingungen handeln darf, kann und soll, wie ein europäischer Rechtsstaat überhaupt grundsätzlich aufgebaut ist, sind essenziell, um als Journalistin Politik und Wirtschaft zu beschreiben.» Ein grosses Vorbild als Mensch ist Ruth Bader Ginsburg (warum, schilderte sie überzeugend in der Republik), und ein letzter Blick auf ihre Schilderungen in unserem Interview zeigt, dass ihr wohl auch Pippi Langstrumpf wirklich in vielem ähnlich ist: Auch sie vereint Neugier und Leistung, Erzählkraft und Selbstbewusstsein ganz selbstverständlich. Wie die Wirtschaftsjournalistin des Jahres.

Unser Interview mit Olivia Kühni im Wortlaut: http://bit.ly/interview-olivia


Fokus Schreiben

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«Wir tun gut daran, die Handschrift zu pflegen» Die einmalige Sammlung von Handschriften der St.Galler Stiftsbibliothek dokumentiert das Klosterleben vom Frühmittelalter bis zur Aufhebung der Abtei zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Gleichzeitig setzt sie der Materialität des handschriftlichen Schreibens – und damit auch der sinnlichen Verankerung im Geschriebenen – ein Denkmal. Bei einem Rundgang durch die Stiftsbibliothek spricht Prof. Dr. Ulrike Landfester über die St.Galler Schriftkultur, die Bedeutung der Handschrift und die Sehnsucht nach Wirklichkeit in der digitalen Welt. Interview Stephanie Kappes  Bild Hannes Thalmann

Frau Landfester, was ist Ihr erster Gedanke, wenn Sie die Stiftsbibliothek betreten? «Seelenapotheke» ist mein erster Gedanke, ganz klar: Bücher sind eine Medizin für die Seele. Das wussten schon die alten Mönche. Und das ist immer noch so geblieben, auch wenn wir die Bücher jetzt zum Teil über Kindle und ähnliche elektronische Medien lesen. Aber das Setting kommt natürlich dazu: Dieser Barocksaal ist einfach zum Sterben schön. Was zeichnet für Sie das St.Galler Schriftkulturerbe aus? Wir haben hier in St.Gallen eine ganz ungebrochene Tradition, die ins siebte, achte Jahrhundert zurückgeht. Das kann man überhaupt nicht hoch genug schätzen. Als «HSGlerin» fühle ich mich dem besonders verbunden, weil die Universitäten aus den Klosterschulen entstanden sind. Die Universitäten haben im 11. Jahrhundert begonnen, die Aufgaben der Klosterschulen zu übernehmen. Ich finde es fantastisch, dass das Erbe des explorativen Lernens, das die Klosterschulen vermittelt haben, so ungebrochen überliefert worden ist. Mit «explorativem Lernen» meine ich, dass über Bücher nachzudenken und sie zu lesen selbst für die Scholastiker nicht nur dazu dient, die Heilige Schrift zu affirmieren – die christliche Religion ist ja ganz wesentlich eine Buchreligion. Sondern man tut es auch, um darüber nachzudenken, welche

«Psyches iatreion» – die Inschrift über dem Portal der Stiftsbibliothek St.Gallen – bedeutet so viel wie «Seelenapotheke» oder «Heilstätte der Seele».

Doppeldeutigkeiten enthalten sind, welche Aspekte, die man vordergründig nicht sieht. Und dieses explorative Lernen verbinde ich sehr stark mit der St.Galler Schriftkultur. Es ist übrigens absolut sensationell, dass wir alle diese Handschriften noch haben und dass sie immer noch auf dem Grund und Boden stehen, wo sie entstanden sind. Das ist nicht häufig so. Was ist in Ihren Augen die Bedeutung einer solchen Sammlung von Handschriften in der heutigen, digitalen Welt? Dass diese Handschriften noch vorhanden sind, dass Sie die Struktur des Papiers, des Pergaments, dass Sie die Zuschnitte, die Farben, das alles sehen und anfassen können – das ist etwas, was wir extrem stark unterschätzen im digitalen Zeitalter. Die Dematerialisierung des Schreibens durch die digitale Revolution nimmt uns ein Stück weit die sinnliche Verankerung in der Realität weg: Wir verlieren den Kontakt zu dem, was wir schreiben. Früher haben wir gesehen, was für Spuren wir auf dem Papier hinterlassen haben. Diese Materialität – selbst die dünne Schicht von Tinte auf einem Blatt Papier ist ein Stück Materie und Sie spüren das, wenn Sie mit den Fingerspitzen darüberfahren – haben wir vollkommen verloren. Ich weiss nicht, wie mein Computer die Buchstaben produziert, die auf meinem Screen erscheinen, und ich würde sagen, dass es der überwiegenden Mehr-


Fokus Schreiben

heit der User so geht. Unsere Buchstaben tauchen auf dem Screen auf und verschwinden wieder. Sie hinterlassen keinerlei Spuren an der Oberfläche. Wir sind dadurch in einer Situation, in der wir aufpassen müssen, dass wir die sinnliche Verankerung in dem, was wir schreiben, nicht verlieren. Stirbt die Handschrift aus? Das grösste Aha-Erlebnis, das ich meinen Studierenden mitgeben konnte, war ein Herbstmanöver der Schweizer Armee: «Total Blackout». Kein Computer mehr – und keiner kann mehr schreiben? Kein Befehl geht mehr irgendwohin, es sei denn, Sie schicken Leute in der Gegend herum, die ihn mündlich weitergeben. Da geht also eine basale Kulturtechnik verloren, weil wir dieser Versuchung erliegen, im Namen der Effizienz alles elektronisch zu machen. Das ist die grosse Gefahr, die ich in dieser Entwicklung sehe, wobei ich ganz ausdrücklich nicht den Untergang des Abendlandes ausrufen möchte. Das ist keine Frage von Kulturpessimismus, sondern eine Frage der realistischen Einschätzung, was mit uns passiert, wenn wir nicht mehr materiell schreiben. Ich denke, wir tun gut daran, die Handschrift zu pflegen. Ich hoffe nicht, dass sie ausstirbt. Schreiben Sie selbst gerne von Hand? Ich habe gerade wieder angefangen, von Hand zu schreiben. Das Paradoxe ist, dass ich jetzt, wo ich über Zoom unterrichte, wieder anfange, mir nebenher Notizen von Hand zu machen – weil klarerweise mein Computer anderweitig beschäftigt ist. Und ich merke schon seit einigen Wochen, wie der Fluss wiederkommt. Das zeigt mir aber vor allen Dingen, wie schnell man das Schreiben verlernt. Mittlerweile schreibe ich wieder richtig gerne von Hand und mache auch Konzepte mal wieder von Hand – und das ganz bewusst. Für mich ist das handschriftliche Schreiben auch eine Form des Denkprozesses. Es ist ein Unterschied, ob Sie

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mit den Fingerspitzen auf Tasten herumklappern oder ob Sie mit einem Schreibgerät von verschiedener Breite, Stärke, Materialität arbeiten, das sich unterschiedlich anfasst, ob Sie einen Gummigriff haben oder einen Bleistift. Das meine ich mit der Materialität des Schreibens. Diese Materialität eröffnet uns im Denkprozess andere Dimensionen, weil Sie ganz anders sinnlich darin eingebunden sind. Noch verbindlicher als das Schreiben auf Papier ist das Schreiben auf der eigenen Haut. Wie wirkt sich die digitale Revolution auf Tätowierungen aus? Die Tätowierungen nehmen rapide zu, sowohl im wirklichen Leben als auch in der Literatur, seit wir die Dematerialisierung des Schreibens sehen. Es ist so, als ob insbesondere die Jugend, die sich jetzt sehr gerne und viel und zum Teil auch sehr schön tätowieren lässt, ein bisschen Sehnsucht nach Wirklichkeit hat. Das ist ein Material, das Spuren hinterlässt. Und diese Spuren bleiben ein für alle Mal. Ich kann den Zusammenhang nicht nachweisen, aber ich halte ihn für relativ naheliegend.

tätowiert. Die ägyptischen Tätowierungen sind religiöser Art gewesen. In Europa haben wir es mit zwei verschiedenen Tätowierungstraditionen zu tun. Die bekanntere Tradition ist die sogenannte «wilde Tätowierung», die im 17. und 18. Jahrhundert aus der Südsee importiert worden ist und sich hier sehr schnell unter Matrosen, Soldaten und dergleichen durchgesetzt hat. Das sehen wir normalerweise, wenn wir an Tätowierungen denken. Es gibt aber eine europäische Tätowierungstradition, die bis zum Kainsmal zurückgeht. Da haben Sie eine Verbindung mit dem Kloster, oder zumindest mit dem spirituellen Gehalt des Alten Testaments. Das Kainsmal geht zurück auf den Brauch, dass Besitzer von Sklaven das Recht hatten, ihnen quasi den Namen und die Adresse auf die Stirn tätowieren zu lassen. Wenn ein Sklave einen Fluchtversuch machte, hat man ihm das Gesicht tätowiert: «Bei Flucht zurückbringen an ...» Genau das macht Gott, als er Kain sein Mal auf die Stirn drückt und sagt: «Jetzt gehörst du mir.» Das heisst, die Tätowierungspraxis in Europa war von Anfang an sehr stark schriftförmig, weil es in erster Linie darum ging, logistische Details festzuhalten.

Mittlerweile gibt es kaum mehr einen Gegenwartsautor, der nicht in irgendeiner Weise mal mit diesem Thema befasst ist. Für uns hier in der Schweiz ist Jürg Federspiels «Geographie der Lust» ein ganz wichtiges Buch geworden – ein irrsinnig komisches Buch, das sollten Sie unbedingt mal lesen. Was ich wahnsinnig spannend finde, ist, dass es einen ganz berühmten Buchkomplex gibt, in dem die Tätowierung nicht vorkommt, nämlich beiHarry Potter. Da haben Sie nicht eine einzige Tätowierung. Es ist wie ein Gegenprogramm.

Dieses Motiv des Zeichnens und des Gezeichnetwerdens nimmt später die Mystik sehr stark auf. Heinrich Suso zum Beispiel, der sich im Zustand mystischer Versenkung den Namen Jesu aufs Herz tätowiert. Und seine geistliche Tochter Elsbeth Stagel darf dieses Tattoo dann auf Taschentücher nachsticken, sie auf Susos Herz legen und weiter distribuieren. Sie selbst darf sich natürlich nicht tätowieren, das ist reine Männersache. Das ist sozusagen das Motiv der Zeichnung durch Gott, für Gott und in Gott. Da finden Sie eine ganze Menge Verbindungen zum Kloster.

Was verbindet die Stiftsbibliothek mit Tätowierungen? Eine Tätowierung gibt es in diesem Kloster ganz sicher: Die Mumie Schepenese, die hier ausgestellt ist, ist

(leicht gekürzte Fassung aus HSG Focus)


Fokus Schreiben

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Grant proposals: What do evaluators want? Grant proposals, funding requests, research applications: Different terms, same challenge: Convincing evaluators that our research is worth funding. Some tips and “tricks” from an editor’s workbench. Autor Mark Kyburz

Grant proposals need to communicate clearly, concisely and convincingly. Clear communication begins with knowing the goal — the evaluators’ effortless understanding — and having the tools to achieve it. Considering some basic questions helps: How to prepare for writing? What do evaluators want? How do they read? How can we make our proposal easiest to read? Preparing to write Define your message, why it matters and how it matches your funder’s priorities before you begin writing. I mention this because most proposals say too much. Three remedies work miracles (or almost): Drafting a detailed outline, getting others (perhaps even an editor) to approve our plan and answering two key questions: “Does the funder really need this information? If so, why?” Another remedy to “overwriting” is knowing how evaluators read. Like applicants, evaluators face time pressure — and thus tend to be impatient. They’re thinking “Oh, get to the point” and read accordingly. Many evaluators I’ve talked to read selectively: the summary and the introduction (but seldom from start to finish). The more familiar the proposal structure, the more they skim-read. They often decide after two pages, having found points that support their decision.

What do evaluators want? To learn quickly what makes our research fundable. Does it offer groundbreaking insight into an important problem? Writing a high-impact summary (even if the structure doesn’t ask for it) acknowledges how evaluators read and answers that single most important question: “Why should we fund your project rather than others?” I remind applicants that they’re competing — for attention and funds — and need to write accordingly. Write a high-impact summary Let’s not “striptease” our proposal as we might a journal article. Don’t slowly build up your topic, hoping to stimulate curiosity, but assert and then justify: To improve grant writing skills, we propose a novel training programme. This will combine information processing theory, readability tests, and editorial strategies. Our approach is unique because ... Write a proposal, not a journal article Evaluators have different needs than academic peers. Knowing — and meeting — those needs is crucial. Applicants often forget that evaluators tend to be generalists rather than specialists. Our proposal needs to reflect that our evaluators may not — contrary to our expectations (or even bias) — have detailed knowledge of our subject.


Fokus Schreiben

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Dr. Mark Kyburz

Detail aus der Stiftsbibliothek mit ihrer weltweit einmaligen Sammlung von Manuskripten. (Bild: Hannes Thalmann)

Make it easiest to read First, be clear and concise (APA agrees). Here’s a list of dos and don’ts: Use short, one-idea sentences (on average 10–15 words). Begin with the subject to make your writing active, concrete and reader-focused. Avoid what slows or impedes effortless, unambiguous communication: long introductory clauses, the passive (unless you can justify its use), and impersonal pronouns (“it can be stated”; “one can say”). Avoid jargon, clichés and specialist acronyms. Use the vocabulary of quality newspapers, place essential technical terms in inverted commas and define them. Use bold type to highlight key take-aways. Second, write paragraphs that motivate evaluators to keep reading “We propose to build a strong software development platform. We will do so by introducing property-driven development into the software engineering process. Such development is useful in diverse programming languages and systems. We plan to implement… . ” Such topic-comment paragraphs enable us to propose and substantiate. Crucially, this structure (i.e. reasoning) allows evaluators to easily locate key information without having to read (or, heaven forbid, re-read) whole paragraphs (unless they want to). If that isn’t a benefit, what is?

Dr. Mark Kyburz (mark.kyburz@unisg.ch) is Team Leader English at the HSG Writing Lab and contracted as an editor to the HSG Grants Office. He offers an autumn grant writing workshop through the HSG’s Young Investigator Programme. Many thanks to Petra Hertkorn-Betz for sharing her ideas and materials on grant writing.

Three final recommendations: First, check for simplicity The “ideal” proposal combines short active sentences with topic-comment paragraphs to invite evaluators into our deductive reasoning. Here’s your budget: 4 to 8 (sentences) times 10 to 15 (words) equals a minimum of 40 and a maximum of 120 words per paragraph. That’s 4 to 10 lines in Times Roman 12 with one-inch margins. Second, check for first impressions What does my proposal look like on the page? If it looks difficult, it is. So be short and spacious (i.e. create more white space relative to black letters). Next, what does my proposal sound like when read aloud? Clear? Concise? Convincing? As if one person were speaking to another? Does it meet my evaluator’s need for concision and clarity? Third, write from an outline Create a separate file for every section. Define your message and goal for every section. Decide what to include and in which order. Define why this is the best order to persuade your evaluators of the validity of your proposal. Produce a first draft by expanding your outline into topiccomment paragraphs. Oh, and allow enough time.


Fokus Schreiben

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Bedeutsame Schriftstücke der HSG

Gedicht des Rektors Alfred Meier am Beginn des Gästebuch der HSG, 1979

Egal ob kunstvoll von Hand geschrieben oder maschinell hergestellt: Das Schreiben gehört an der Universität St.Gallen schon seit ihrer Gründung zum Alltag. Das Universitätsarchiv hat die spannendsten Schriftstücke aus der Geschichte der HSG zusammengetragen. Eine Bilderserie. Zusammengetragen von Florian Rauschenberger und Janett Schröder

Legitimationskarte der Studentin Elsa Rannacher, 1904

Handgeschriebene Anmeldung der ersten eingeschriebenen Studentin, Amalie Mayer, 1901

Büro der Studentenschaft mit Schreibmaschine (1961)


Grusskarte von Bundesrat Arnold Koller, 2000


Fokus Schreiben

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Das «Spielfeld» des Schreibens an der HSG Die Universität St.Gallen legt grossen Wert darauf, dass ihre Studierenden sich in Wort und Schrift ausdrücken können – das merkt man während des gesamten Studiums. Doch auch ausserhalb des universitären Rahmens hat das Schreiben für mich eine wichtige Rolle eingenommen. Autor Lukas Zumbrunn

Einführung in das wissenschaftliche Schreiben – eines der Pflichtfächer, welches alle Studierenden im Assessmentjahr besuchen müssen. Schon in diesem Moment wird klar, dass die HSG Wert auf die gepflegte und wissenschaftliche schriftliche Ausdrucksweise ihrer Studierenden legt. Dies habe ich in meinen bald vier Jahren hier durchgehend zu spüren bekommen, obwohl ich durch das Studium in International Affairs sowie mein Engagement bei prisma wahrscheinlich mehr geschrieben habe als der Durchschnitt. Diese ganze Schreibarbeit hat aus meiner Sicht einen langfristig positiven Effekt, auf die eigene Ausdrucksweise wie auch auf das Herangehen an Texte von anderen. Diesen Effekt durfte ich insbesondere in meinem Jahr als Chefredaktor bei dem Studierendenmagazin miterleben. Je mehr unsere RedaktorInnen geschrieben haben, desto mehr kam eine persönliche Note in ihre Texte, und desto besser wurden die Texte auch generell. Das ist aus meiner Sicht das Schöne am Schreiben: Natürlich gibt es persönliche Präferenzen und klare Regeln, wie ein Text logisch aufgebaut werden soll und gewisse Regeln zur Gestaltung. Um diese Regeln kennenzulernen, stellt die Universität St.Gallen unter anderem in der Bibliothek eine Unterstützung für die Studierenden zur Verfügung. Innerhalb dieser Vorlage gibt es jedoch ein «Spielfeld», wie ich es gerne nenne, welches von den jeweiligen Personen ausgestaltet werden kann. So wurde das Spielfeld des Schreibens ein Jahr lang meine Heimat. Es war sicherlich herausfordernd, eine so grosse

Bandbreite an unterschiedlichsten Inhalten und Stilen zu finden, insbesondere wenn sich Stil und Thema aus meiner Sicht nicht optimal ergänzten. So konnte ich mir sehr gut vorstellen, wie sich die Dozierenden fühlen, wenn sie von den Kursteilnehmenden 30 in Thema und Stil variierende Essays erhalten. Jedoch ist diese Diversität in den Texten auch, was von grosser Wichtigkeit ist. Durch diese Vielseitigkeit sieht man, wie Menschen unterschiedlich mit Inhalten umgehen und diese verarbeiten, auch als «Framing» bekannt. Auch ich konnte durch das Lesen und insbesondere Schreiben von so vielen vielfältigen Texten meinen persönlichen Stil finden – was mir auch in Zukunft von grossem Nutzen sein wird. Denn egal in welche Richtung es mich nach meinem Abschluss an der HSG ziehen wird: Ich bin bereit, mich in Schrift dem Publikum entsprechend auszudrücken und meine Gedanken in kohärenter Form zu formulieren. Dies wird auch durch diverse Aufgabenstellungen in Kursen sowie durch die Abschlussarbeiten stark gefördert, denn so muss den Schreibenden bewusst sein, an wen sich ein Text richten soll und dass sie dementsprechend ihre Sprache anpassen müssen. Schliesslich habe ich beim Formulieren von Texten das Gefühl, dass ich mich tatsächlich in den Texten wiedererkennen kann. Die Sätze bekommen eine persönliche Note und erzählen in Aneinanderreihung eine Geschichte – was es für die Lesenden wiederum spannender macht. Das ist jedoch ein weiteres Thema.


Fokus Schreiben

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Lukas Zumbrunn (Class of 2017) ist seit dem 1. Juni 2021 Präsident der Studentenschaft und war von 2017 Redaktor bzw. von 2019 bis 2020 Chefredaktor von prisma. (Bild: Danielle Cara Hefti)

« So wurde das Spielfeld des Schreibens ein Jahr lang meine Heimat.»


Community

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Mathieu Jaus: «Wir haben Platz für alle und möchten noch mehr Leute bewegen» Mathieu Jaus ist seit einem Jahr Präsident von HSG Alumni. Im «alma»Interview spricht er über seine prägendsten Momente in diesem doch aussergewöhnlichen Amtsjahr, die Herausforderungen für die Alumni-Organisation und seine Wünsche an die Mitglieder. Interview Roger Tinner

Mathieu, seit einem Jahr bist du Präsident von HSG Alumni. Was waren für dich die prägendsten Momente seither? Da kommt mir nicht ein einzelner Moment in den Sinn, sondern all das, was ich in diesem Jahr erleben durfte: Es war extrem toll, wie ich von allen Seiten willkommen geheissen wurde – von der Geschäftstelle, der Uni, der HSG Stiftung, den Verantwortlichen für das Learning Center, der Studentenschaft, unseren Chapters und Mitgliedern. Ich traf überall auf offene Türen, Grosszügigkeit im Denken, das Gefühl, dass man gemeinsam etwas anpacken möchte. Ich habe viel Goodwill gespürt und die Dankbarkeit: Schön, dass auch du deine Zeit und Ideen einbringst. Hier habe ich von der ersten Sekunde an das Gefühl bekommen, dass ich sofort mitdiskutieren und mitanpacken kann. Das hat mich beeindruckt. Ausserdem kamen der Rektor und ich fast gleichzeitig neu ins Amt, was uns sofort nah zueinander gebracht hat. Wir konnten auf beiden Seiten auf guten Beziehungen aufbauen und dennoch alles in Frage stellen. Und wenn man an einem Graduation Day wie letzten Herbst sechs Mal die Feier absolviert und sechs Mal das «Gaudeamus igitur» zusammen singt, dann bringt das einen auch menschlich natürlich näher.

Aber eigentlich war dein Start covidbedingt ja schon erschwert, nicht? Ja, natürlich hat Corona den Einstieg erschwert. Die sonst üblichen Antrittsbesuche mit persönlicher Begegnung bei einem Essen konnten nicht oder nur ausnahmsweise stattfinden. Tatsächlich hat das Virus die Universität doch auch geschüttelt, wenn auch nicht in einem Ausmass wie die hauptbetroffenen Branchen. Umso erstaunlicher war für mich der positive Start im Austausch mit der Universität. Gleichzeitig gab es für uns im Vorstand und in der Geschäftsstelle natürlich auch ein verrücktes Auf und Ab. Wenn ich etwa an die Vorbereitungen für den HSG Ball oder die riesige Vorfreude auf unsere internationale Alumnikonferenz letzten Herbst in Bern denke, die wir letztlich mit wenig Vorlauf von Grund auf neu organisiert haben – als komplett digitale Grossveranstaltung. Immerhin gab es einige Schlüsselmomente, die in der Zeit rückläufiger Fallzahlen möglich wurden. Ich erinnere mich an mein erstes Treffen mit dem HSG-Rektorat oder die Beiratssitzung der HSG Stiftung. Hier habe ich für mich neue Impule bekommen – so, wie ich es mir bei der Zusage für das Amt erhofft habe. Und in der Alumni-Organisation selbst, wie häufig waren hier Begegnungen? Ich freue mich darauf, hoffentlich bald wieder regelmässiger mit dem ganzen Team der Geschäftsstelle zusammenkommen zu können. Wir sind sehr intensiv im Austausch, häufig noch virtuell. Beim Vorstand haben wir davon profitiert, dass wir im August des letzten Jahres einen extrem interessanten und tollen Strategietag mit persönlicher Begegnung durchführen konnten, in einem Riesenraum mit Riesenabstand, konnten – in einem Riesenraum mit Riesenabstand –, wo wir Meinungen austauschten und uns inhaltlich fanden. Das hat mir sehr dabei geholfen, meine Ideen mit dem Vorstand zu teilen, die Funktionsweise unseres


Community

Mathieu Jaus: Seit 2020 Präsident von HSG Alumni.

Gremiums festzulegen, frischen Wind zu «tanken» und als Führungsteam Fahrt aufzunehmen. Was nimmt eine Community, die sehr stark auch vom persönlichen Austausch lebt, aus der «Online only»-Zeit mit in die Zukunft? Für mich ist die Lehre aus dieser Krise, dass wir gerade in einer Organisation wie HSG Alumni die Vorteile von beiden «Welten» brauchen. Die Mitglieder des Vorstands sind weltweit verteilt, die Chapters auch. Digital können wir uns also schneller treffen, uns rascher austauschen und so die Internationalität noch mehr leben, die ja die HSG wie uns immer mehr prägt. Gleichzeitig erleichtert es der persönliche Kontakt, sich später immer wieder digital auszutauschen. Ich plädiere also klar für ein «Sowohl-alsauch»! Das gilt auch für die Ausrichtung unserer Strategie und Aktivitäten: Die Jungen, die ihr Studium gerade abschliessen, möchten wir für unsere Community ebenso gewinnen wie wir die Pensionierten bei uns behalten. Auch hier gibt es also kein «Entweder-Oder», sondern ein «Sowohl-als-auch». Wie hat sich der Vorstand in dieser Zeit organisiert? Wir tauschen uns jetzt fast jeden Monat einmal virtuell aus, manchmal nur eine Stunde und zu einem einzigen Thema, in dem wir weiterkommen möchten. Das funktioniert in meiner Wahrnehmung sehr gut, fast alle sind jeweils dabei. Auch hier vereinen wir also digital und analog und erhöhen damit die Effizienz.

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Du bist ja mit einem Programm zur Wahl angetreten. Welche neuen Projekte und Ziele konntest du schon anpacken? HSG Alumni war schon gut aufgestellt, und ich konnte von Urs Landolf eine starke und funktionierende Organisation übernehmen. Der Fokus lag in den letzten Monaten auf der Digitalisierung unserer Aktivitäten und dem Relaunch unserer Webplattform. Wir haben auch die AlumniCareer-Services neu lanciert. Weiter haben wir kleine Veränderungen umgesetzt, indem wir den Nutzen von Plattformen und Aktivitäten überprüft und angepasst haben. Am Strategietag haben wir uns auf eine Richtung geeinigt, in die wir gehen wollen. Ziel für das zweite Präsidialjahr ist klar, ins «Doing» zu kommen. Dabei ist mir als Zahlenmensch auch wichtig, dass wir unsere Aktivitäten messbar machen. Die 33 000 Mitglieder sind halt doch auch eine anonyme Masse, die wir jedoch in Zukunft noch mehr in Bewegung und Dialog bringen möchten. In welche Richtung möchtest du HSG Alumni denn weiterentwickeln? Wir möchten die internationalste, digitalisierteste und renommierteste Alumni-Organiation im europäischen Raum sein. Ich wünsche mir, dass die ganze Gemeinschaft Zugehörigkleit vermittelt und auch jedes Mitglied bereit ist, Zeit, Geld und Aufmerksamkeit in diese Community einzubringen. Ein Weg dazu ist es, eine Impuls-Organisation zu sein, die dazu beiträgt, dass alle à jour bleiben und im beruflichen und privaten Alltag ein Leben lang begleitet werden. Dazu braucht es das richtige Angebot und die richtige Kommunikation. Oder anders gesagt: Wir wollen lebendig sein. Das Learning Center, das 2022 eröffnet wird, ist dafür ein Leuchtturm für diesen generationenübergreifenden Austausch. Und was wünschst du dir von den HSG-AlumniMitgliedern? Ich erhoffe mir von den Mitgliedern, dass sie mit Neugierde und Interesse HSG Alumni leben. Ich würde mich sehr freuen, wenn alle der Community HSG Alumni eine Chance geben – wir haben Platz für alle und möchten noch mehr Leute bewegen. Macht euch ein neues Bild von unsererer Organisation, lasst euch auf Plattformen, Impulse und Anlässe mit Neugierde ein. Ich bin sicher, dass ihr davon profitieren werdet.

≥ Alles zu HSG Alumni unter: hsgalumni.ch


HSG Alumni Deutschland Konferenz

Berlin, wir kommen! Voller Vorfreude schauen wir auf die HSG Alumni Deutschland Konferenz 2021, die vom 16. bis 18. September in Berlin stattfinden wird. Mit dem Gründerpitch und den Themenclustern Healthcare & Wellbeing, Future of Work, Governance & Finance und Mobility & City nehmen wir gemeinsam die Zukunft ins Visier.

Das Finale mit zehn auserlesenen Startups wird in der Zalando-Zentrale stattfinden.

Autor Florian Brodersen  Bild HG Esch

Eine runde Sache: Zum fünften Mal findet der HSG Alumni Gründerpitch als Teil der Deutschland Konferenz statt. Der Startup-Wettbewerb blickt mittlerweile auf eine fast zehnjährige Erfolgsgeschichte zurück. Bryter, SpinDiag, Avrios oder capmo sind nur einige Preisträger und Finalisten der vergangenen Jahre, die in ihren jeweiligen Märkten durchstarten. Die tatkräftige Unterstützung aus dem Alumni-Netzwerk beim Marketing und der Auswahl der BewerberInnen über die letzten Monate, Kooperationen mit Initiativen wie START Summit und Startup@HSG am Center for Entrepreneurship sind dabei ein Zeichen der engen Verbindung mit der Universität und Lebendigkeit der HSG- Community. Auch in diesem Jahr sind spannende Bewerbungen von Startup-UnternehmerInnen aus der DACH-Region bei uns eingegangen, die gemäss des Konferenzmottos «2050 – Zukunft gestalten» mit ihren innovativen Geschäftsmodellen weit in die Zukunft blicken und unsere Lebenswelt mitgestalten. Am letzten Konferenztag wird das Finale mit zehn auserlesenen Startups in der Zalando-Zentrale stattfinden, wo eine Expertenjury zusammen mit dem Konferenzplenum die diesjährigen Gewinnerteams kürt. Die zur Auswahl stehenden Geschäftskonzepte decken viele Bereiche ab: Medizintechnik, industrielle Anwendungen, Gesundheitsdienstleistungen, Umwelttechnik, Mobilität, Finanzdienstleistungen. Erfreulich ist die Zunahme an Ideen, welche Nachhaltigkeitsaspekte, z.B. in Form von Kreislaufwirtschaft und Rohstoffschonung, berücksichtigen. Dazu wurden digitale Innovationen in Bereichen wie etwa Handwerk, Weiterbildung oder auch Empfehlungsmarketing präsentiert, die bislang noch sehr analog geprägt sind.

Der HSG Alumni Gründerpitch 2021 in Zahlen 77 Bewerbungen aus der DACH-Region

217 DIN-A4 Seiten füllt die «Bibel» mit den BewerberInnen-Dossiers

27 Alumni der HSG und Friends beteiligen sich an der Auswahl der 10 Finalisten

48 Mann/Frau-Tage fliessen in den Auswahlprozess

Gemeinsam mit ExpertInnen, Studierenden und ProfessorInnen der HSG tragen wir die positive realistische Utopie in einem Weissbuch zusammen. Dich interessiert eines oder mehrere dieser Themen und du möchtest dich einbringen? Dann melde dich bei uns per E-Mail an alumni@unisg.ch.

≥ Mehr Informationen: hsgalumni.ch/deutschland


HSG Alumni Deutschland Konferenz

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Themencluster Deutschland Konferenz 2021 Governance & Finance Wie soll unser Staatswesen in 30 Jahren aussehen? Technologische und gesellschaftliche Veränderungen werden bis zum Jahr 2050 die Institutionen unserer Demokratie grundlegend verändern. Wird die Verwaltung automatisiert, werden Parlamente durch KI ersetzt und Steuern von Algorithmen generiert?

Team Jochen Andritzky (Senior Economist beim IWF), Sina Wolff (Business Process Architect Finance bei der Fresenius Kabi AG), Claus von Campenhausen (Director bei Crédit Agricole CIB), Christian Pfeiffer (PhD HSG), Irina Langenegger (M.A. HSG)

Future of Work Future of Work 2050 – quo vadis? Wir träumen und hoffen, wir arbeiten und leben – im Jahr 2050 genauso wie heute? Was sind Megatrends und technologische Möglichkeiten, die auf unsere Arbeitswelt zukommen? Wie wollen wir arbeiten, um ein Optimum an Lebensqualität für uns Menschen und unsere Gemeinschaft zu erreichen?

Team Carl-Friedrich Rico zu Knyphausen (Director Logistics bei Zalando), Kaspar Althaus (CEO & Founder bei aveato Catering), Florian Gasser (PhD HSG), Elisabeth Essbaumer (PhD HSG)

Mobility & City Wie mobil werden wir sein wollen? Sich frei zu bewegen ist ein Grundbedürfnis. Oder ist es das bald nicht mehr angesichts negativer Belastungen für den Menschen und digitaler Technologien? Möchten wir als Gesellschaft eigene Freiheiten bzgl. der Wahl der Verkehrsmittel, des selbstständigen Fahrens und der Gestaltung unserer Lebensräume aufgeben, um eine ökologischere, effizientere und sicherere Mobilität zu erreichen?

Team Dr. Florian Leser (Head of Data bei ADAC SE), Dr. Hans-Peter Kleebinder (Studienleiter CAS ES-HSG und Mobilitätsexperte), Frederik Baatz (M.A. HSG), Beatrice Hügler (PhD HSG), Wanja Butz (M.A. HSG)

Healthcare & Wellbeing Brauchen wir angesichts des Zusammenwachsens von Mensch und Maschine eine St.Galler-Menschlichkeitscharta? Wir sehen Chancen und Herausforderungen des Fortschritts der Medizin und stellen uns aber auch grossen Fragen: Wollen wir Organe aus dem 3D-Drucker? Wenn wir alle Organe austauschen können, was macht dann den Kern des Menschen aus? Führt diese Entwicklung zu neuen Berufsbildern wie etwa dem «Erklärer» der KI-Entscheidungen?

Team Dr. Christian Höftberger (CEO bei der RHÖN-KLINIKUM AG), Prof. Dr. Alexander Geissler (ordentlicher Professor der HSG für Management im Gesundheitswesen), Simon Hauri (B.A. HSG)


Community

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HSG AlumniVorstandsmitglieder zum Thema «Schreiben» Auch der Vorstand von HSG Alumni hat sich Gednaken zu unserem Fokus «Schreiben» gemacht. Wir präsentieren die Beiträge in Form einer «Social Wall» – viel Spass beim Kennenlernen einiger bisheriger und neuer Vorstandsmitglieder und ihrer Beiträge. r Rohne zie Tobias McKen r e k a B r e n t r Pa

Christian Speck Geschäfts führer, Bec htle Schwei z AG

Adrian Locher tix Gründer und CEO Meran

ikeln auf LinkedIn

Das Schreiben von Art

zur bewussln auf LinkedIn nutze ich Das Schreiben von Artike und meine en die wichtig für mich ten Reflektion von Them es sich um ein t del han bei beruflich. Da Umwelt sind, privat wie ternehvon Technologie, über Un breites Feld von Aspekten licy und Po zu hin bis Produktivität mertum, New Work und ine eigenen me , mir t hilf ens s des Schreib Governance. Der Prozes zuarbeiten und en, neue Ideen weiter aus Gedanken zu strukturier . Die rschläge auszuformulieren in konkrete Handlungsvo zu n dan rt lichung füh anschliessende Veröffent ng der lche der Weiterentwicklu we en, log interessanten Dia ren können, füh u daz tig zei und gleich beschriebenen Ideen helfen ieren. ken zum Handeln zu inspir andere mit diesen Gedan


Community

Ltd. in Holdings Weckherl ector, JAT ir D g in g Andreas ana er und M Mitgründ

Corinna Egerer erer Moderationen Inhaberin Corinna Eg

easure ill You M t «How W rend meinen is h c u b s h ä bling den ich w urfte. Er war Mein Lie stensen, nlernen d schweren yton Chri e la n C n e n k vo n » osto n an drei Your Life er HBS B en. Dalitt Clayto gen an d plötzlich neu erlern r ann ch Vorlesun e o h D e t. G n d n e n a in k u e e n b n e it h vo e c n weltw ste Spre den das Lebe iten, mus uch über xionen – B e s fl e e ll R o Krankhe e rv in e e uns d s n r ir u e w w b e in m rauf schri ektive zu sehen. E em Lebensstadiu rsp elch deren Pe egal in w Lebens, Sinn des . befinden

Daniela Dec urtins Geschäftsfü hrerin/Direkt orin Verband der Schweize rischen Gasin dustrie

lting AG ne Moeri er Consu Jacqueli 21 Partner Farn 20 bis März

≥ Mehr über die bisherigen und neuen Vorstandsmitglieder: hsgalumni.ch/de/über/vorstand


Community

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Engagiere dich als Mentorin oder Mentor!

«Ich bin seit mehreren Jahren Mentor im Programm. Ich habe grosse Freude daran, meine Erfahrung weiter zu geben, junge Talente zu unterstützen und sie auf ihrem Weg zu begleiten. Der digitale Austausch macht die Mentor-Mentee-Beziehung noch flexibler und wir können Termine oft spontan vereinbaren.»

Mentor Andrew Karim und seine Mentee Bana Musie tauschen sich im Zyklus 2020-2022 vorwiegend digital aus.

Andrew Karim, Mentor im Zyklus 2020-2022

Möchtest auch du dein Wissen und deine Erfahrung an HSG-Studierende weitergeben? Dann engagiere dich jetzt als Mentorin oder Mentor bei der 20. Durchführung des Mentoring-Programms der Universität St.Gallen und HSG Alumni und begleite eine Studentin oder einen Studenten über einen Zeitraum von zwei Jahren. Ihr gestaltet eure Mentoring-Beziehung ganz individuell anhand eurer Kapazitäten und Kompetenzen und profitiert vom Netzwerk aus Studierenden und Ehemaligen der HSG.

Anmeldeschluss ist der 12. September 2021. Bei Fragen steht dir das MentoringTeam unter 071 224 75 30 und mentoring@ unisg.ch gerne zur Verfügung.

≤ coaching-mentoring.unisg.ch


News aus Chapters & Clubs

HSG Alumni Konferenz

Executive M.B.L.-HSG Alumni

Reunion 2020 Interlaken – Discovering the Berner Oberland With the breathtaking backdrop of the Eiger, Mönch and Jungfrau, the Executive M.B.L.-HSG Alumni Association invited to a picture-perfect E.M.B.L.-HSG timeout for its yearly reunion and conference. The exclusive 3-day event was doted with highlights – inspiring, impressing and introducing 20 members to the Berner Oberland. Hidden business champions, such as Strasser Thun AG inspired with beautiful creations, surprising materials and innovative technology. The Tropenhaus in Frutigen, which uses the hot water flow from the Lötschberg base tunnel as a main source surprised sustainably. And traditional undertakings such as the Rega helicopter base in Wilderswil or the Hydro-Power-Plant Oberhasli (KWO), one of the leading hydroelectric power companies in Switzerland, deeply impressed. The distinguished Royal St. Georges Hotel hosted last year’s conference and offered insights on how to run a hotel during a global pandemic, crowning the event culinarily with a mouthwatering gala dinner.


News aus Chapters & Clubs

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In den letzten Monaten waren praktisch alle Clubs und Chapters digital unterwegs. Wir präsentieren hier eine Auswahl dieser virtuellen Events.

HSG Alumni Club Düsseldorf

EMBA-Stamm Zürich

Covid-19 – Eindrücke aus der Intensivstation des Zürcher Unispitals

«Design your Home-Office» – Mit Design Thinking mehr von sich ins eigene Leben bringen

Moderiert von HSG-Alumnus Dirk Schmitt (Class of 2004) gab uns die Online-Session mit Prof. Dr. med. Sascha David einen authentischen und beeindruckenden Einblick hinter die Türen einer Intensivstation. Wir sprachen über die skurril anmutenden Besonderheiten einer solchen Pandemiesituation für die Spitalmitarbeiter, die sogenannten «Marsmenschen», und den direkten Kontakt mit den betroffenen Patienten.

ConnexHR

Holacracy – eine Innovation im Organisations-Management oder blosser Hype? In einer Reihe von Online-Sessions unterhielt sich der Alumni-Club ConnexHR mit Vertretern der Unternehmen SIX, Generali und Liip über aktuell treibende Themen einer sich rasant verändernden Wirtschaft. Der Mitgründer von

Prof. Dr. Sebastian Kernbach, Assistenzprofessor und Gründer des Life Design Lab an der Universität St.Gallen, erläuterte im Gespräch mit HSG-Alumnus Rudolf Schmitt (Class of 1999) wie mittels Anwendung der Innovationsmethode «Design Thinking» die Produktivität im Home-Office verbessert werden kann. Illustriert wurden seine Ausführungen am EMBA-Stamm Zürich mit Best Practice-Beispielen aus den unterschiedlichsten Perspektiven: Dem Fall des dem amerikanischen Astronauten Scott Kelly – einem wahren Experten in Sache Isolation – der Schwimmerin und Olympia-Goldmedaillengewinnerin Breeja Larson sowie der 6-jährigen Elia aus der Schweiz.

Liip und Nationalrat Gerhard Andrey (im Bild) erklärte, wie er in seiner Firma das Holacracy-Modell eingeführt hat. Als eines der führenden Software-Digitalagenturen in der Schweiz ist Liip seit mehreren Jahren erfolgreich mit diesem innovativen Selbstorganisationsmodell unterwegs. «Diese veralteten pyramidalen Betriebssysteme sind nicht mehr gemacht für unsere Zeit», so Gerhard im Gespräch mit HSGAlumnus Joël Krapf (Class of 2009), in dem er einen faszinierenden Einblick hinter die Kulissen gewähren konnte.


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HSG Alumni

«Digitale Bildung – was steckt dahinter?» mit Miriam Meckel «Durch die Coronakrise wurden wir ungewollt, aber rasant zu Anwenderinnen und Anwendern der Digitalisierung», so Prof. Dr. Miriam Meckel, Ordentliche Professorin für Corporate Communication an der HSG. Das Fazit der spannenden Diskussion: Nach der Krise einfach so wie vorher weiterarbeiten werden wir wohl nicht. Der erlebte «Digitalisierungsschub» hat aber auch seine Schattenseiten: Nicht alle konnten den Wandel in so kurzer Zeit bewerkstelligen, was eine neue Form von gesellschaftlicher und sozialer Spaltung mit sich bringt. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Krise die Möglichkeit bietet, digitales Arbeiten und Lernen ganz neu zu denken. Ein Anwendungsbeispiel dafür könnte das neue Learning Center der HSG werden.

HSG Alumni Sustainability Club

Als Unternehmen Stellung beziehen: IKEA Schweiz und «Corporate Activism» Wie engagiert sich IKEA für die Nachhaltigkeit, sowohl im eigenen Betrieb wie auch auf politischer Ebene? Darüber sprachen wir in einer «Take A Break»-Session zu «Corporate Activism» mit Manuel Rotzinger, Public Affairs Leader bei

HSG Alumni Club Düsseldorf

drian Steiner: Künstler, A Anwalt und Krisenmanager Covid-19 hat unser aller Leben fest im Griff. Aber wie sieht es auf der anderen Seite aus – bei den vielen UnternehmerInnen, die normalerweise von unserer Anwesenheit leben? Dr. Adrian Steiner ist Künstler, Jurist, Gründer des Schweizer Tourneetheaters «Das Zelt» und gab uns einen Einblick in seine faszinierende Laufbahn. Wie hat er es geschafft, all diese so unterschiedlichen Rollen unter einen Hut zu bringen? Und wie führt er sein Unternehmen durch die aktuelle Krise? Nach der Online-Session scheint klar: Mit genügend Ausdauer, innerer Motivation und einer gehörigen Prise Kreativität ist beinahe alles möglich. Und wer nach neuer Inspiration bezüglich Unternehmergeistes sucht, der ist gut beraten, auch einmal einen Blick auf die heutige Kulturszene zu werfen.

IKEA Schweiz. Von Milton Friedmans berühmtem Ausspruch «The business of business is business» im Jahr 1970, hin zu Jeff Bezos Forderung nach höheren Unternehmenssteuern diesen Frühling: In den letzten 50 Jahren hat sich einiges bewegt. Dieser Wandel ist auch an IKEA nicht spurlos vorübergegangen. Das Unternehmen engagiert sich aktiv im Bereich Corporate Social Responsibility und unterstütze beispielsweise die Volksinitiative zur Einführung eines Vaterschaftsurlaubs letztes Jahr. Ein Engagement, dass sich gemäss Manuel in einen generellen Trend innerhalb der Unternehmenslandschaft einreiht und dessen Hintergründe er uns in dieser spannenden Session näherbrachte.

≥ Hier geht’s zu den Aufzeichnungen: hsgalumni.ch/sessions


News aus Chapters & Clubs

Asia Week – inspirierend, interaktiv und vernetzend 19 Sessions, 37 Speaker, sechs Asia Clubs und über 500 Teilnehmer. Was für eine atemberaubende Premiere für unsere erste «HSG Alumni Asia Week». Unsere HSG-Alumni-Clubs aus Asien und das Komitee der Asia Days nahmen uns im März mit auf eine Reise durch Fernost. Wir sprachen beispielsweise über die ökonomischen Perspektiven in Singapur nach der Viruskrise, dem Führen und Aufbauen eines Unternehmens in Japan und Indien oder versuchten uns im Food and Wine Pairing – Asia Edition. Projektleiterin und HSG-Alumna Katja Schmid (Class of 2014) blickt stolz auf eine erfolgreiche erste Asia Week zurück: «Es hat grossen Spass gemacht, die Distanz zwischen Asien und der Schweiz dank dem virtuellen Austausch

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«Life as a foreign young professional in China» mit Lucy Li, Präsidentin des HSG Alumni Club Beijing.

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