Huber Watches Jewellery Lifestyle
Saint-Tropez
Prickelnd wie Champagner.
Huber Gallery
Kuss der Muse.
Messe Basel
Schmucke neue Uhrenwelt.
rotonde de cartier MYSTERIÖSES DOPPEL TOURBILLON 9454 Mc
KREIERT VON cARTIERS MEISTER-UHRMAcHERN SETZT SIcH DAS MYSTERIÖSE DOPPEL-TOURBILLON 9454 Mc ÜBER DIE GESETZE DER ScHWERKRAFT GLEIcH ZWEIFAcH HINWEG. ES WURDE DESIGNED, UM DAS UHRWERK MIT GRÖSSTMÖGLIcHER PRÄZISION ZU UMLAUFEN UND ScHEINT ScHWERELOS UM DAS HERZ DER UHR ZU KREISEN. DER KÄFIG AUS TITAN VOLLENDET DIE MINÜTLIcHE ROTATION UND PERFEKTIONIERT SOMIT EINE AUSSERGEWÖHNLIcHE TEcHNIScHE REVOLUTION ALLE 5 MINUTEN. DIESE PATENTIERTE KOMPLIKATION WURDE INSPIRIERT VON DEN MYSTERY cLOcKS – EINEM SYMBOL EINZIGARTIGEM SAVOIRE-FAIRE DER MAISON cARTIER SEIT 1912. PLATINGEHÄUSE, PERLIERTE KRONE AUS PLATIN MIT SAPHIRcABOcHON, MEcHANIScHES MANUFAKTURUHRWERK, HANDAUFZUG, MYSTERIÖSES DOPPEL-TOURBILLON KALIBER 9454 Mc, MIT DEM „POINÇON DE GENÈVE“ ZERTIFIZIERT,
cartier.com
(25 EDELSTEINE, 21.600 HALBScHWINGUNGEN PRO STUNDE, ZWEI FEDERHÄUSER, cA. 52 STUNDEN GANGRESERVE).
1954
59 JAHRE STREBEN NACH TECHNISCHER VOLLENDUNG
Das legendäre Vorgängermodell der Heritage Black Bay, das die Crew der Royal Navy 1954 in Grönland trug, war ein herausragender technischer Erfolg für Tudor. Heute, 59 Jahre später, führt die Black Bay die Legende fort. TUDOR HERITAGE BLACK BAY Mechanisches Uhrwerk mit Selbstaufzug, wasserdicht bis 200 m, Edelstahlgehäuse 41 mm. Besuchen Sie Tudorwatch.com und entdecken Sie mehr.
5 EDITORIAL
Die Freude war gross. Unser Kundenmagazin «kultuhr» hat es auf die Shortlist des begehrten BCP Awards geschafft. Der BCP – Best of Corporate Publishing Award – ist mit über 640 eingereichten Publikationen der grösste Corporate-Publishing-Wettbewerb in Europa. Bereits die Nominierung ist eine sehr hohe Auszeichnung für uns. Der BCP Award ist weltweit im Bereich Corporate Publishing die Top-Auszeichnung schlechthin und die Jury ist mit Abstand eine der besten und strengsten. Wir stehen direkt neben den grössten Unternehmen Europas auf der Shortlist, das ist ein riesengrosser Erfolg für unser kleines Team. Seit fünf Generationen sind wir darum bemüht, die exklusivsten Produkte zu offerieren, den bestmöglichen Service zu bieten und darüber hinaus ein inspirierendes Umfeld zu schaffen, in welchem sich Kunden und Partner einfach wohl fühlen. Das Huber Magazin «kultuhr» soll eine Begegnung auf Augenhöhe sein. Sie sollen sich darin als Leser wiederfinden, Neues entdecken und gerne möglichst lange verweilen. Wir freuen uns sehr auf die Preisverleihung im Juni in Hamburg. Die Nominierung unseres Magazins ist eine Auszeichnung für unsere umfassenden Bemühungen, auch in der heutigen Zeit aufzuzeigen, dass der persönliche Kontakt, geschultes Personal und das besondere Einkaufserlebnis für die meisten Kunden unersetzbar sind. Mit der Neueröffnung in Lech am Arlberg (2011), dem Neubau «Weisser Würfel» (Eröffnung 2015), der Erweiterung unserer Watch Boutique am
Norman J. Huber mit Tochter Beryl und Sohn Aurel.
Rathausplatz (2013), dem Relaunch unserer Webseite und nicht zuletzt mit der «kultuhr» bleiben wir immer in direktem Kontakt mit den Freunden unseres Hauses. Der schönste Schmuck des Menschen sind seine Emotionen. Wir machen Gefühle sichtbar. Ob durch die Architektur unserer Geschäfte, die Menschen in unserem Unternehmen oder unser Magazin. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen nun anregende Unterhaltung und einen ebensolchen Sommer 2013!
Norman J. Huber, CEO Huber Watches Jewellery
6 I N H A LT
Nr. 41 / 2013
33
18
28
Aufgehängt.
Mit BB in Saint-Tropez.
Wie von Zauberhand.
Wertvolle Uhren aus edlen Manufakturen sind Meisterwerke der Handwerkskunst. Schmuck aus Materialien, die so selten sind wie eine Sternschnuppe, verschaffen sich Respekt ohne Worte. Wir meinen, wertvolle Dinge benötigen einen Rahmen. Damit sie uns erzählen – von der Kostbarkeit des Lebens und dem Reichtum der Schönheit.
Nein, sie war nicht die Einzige, die Gefallen fand an dem Licht und der Wärme von Saint-Tropez. Erst kamen die Dichter, dann die Maler. Paul Signac, Henri Matisse, die Schriftstellerin Colette oder Francoise Sagan. Aber mit der BB kam auch die Presse und dann war die Ruhe vor dem Sturm endgültig Geschichte.
Holz – so anmutig und strahlend wie ein Edelstein. Glatt poliert und auf wundersame Weise leicht wie eine Feder. Elmar Kalb entlockt dem rustikalen Werkstoff Holz völlig untypische Seiten und versetzt damit jene, die schon alles zu kennen meinen, in durchaus hellste Verzückung.
7 I N H A LT
12 G O O D W O O D
Vollgas im Grafengarten. 14 P O R T R ÄT
Kaspar Hilti. Gebaut mit der Liebe zur Kunst. 16 T H E W AT C H D Y N A S T Y
Tudor. Der Zeit voraus. 18 E X P E D I T I O N
Saint-Tropez. Die Vintage-Ikone lebt. 24 THE ART OF BE AUT Y
Kleinode aus dem hohen Norden. 27 COVER
Underwater Love. 28 CRAFT
Sesam, öffne dich. 3 0 SEELUF T
WhiteStar. Côte d'Azur am Bodensee. 3 2 D U F T E W E LT
Weniger ist Schöner. 33 GALLERY
Huber Specials. 34 HUBER GALLERY
Kuss der Muse.
4 2 M E N ’ S C L A S S I C W AT C H
State of the Art.
4 4 M E N ’ S C A S U A L W AT C H
50
52
Dufte Leuchtstoffröhren.
Alle Welt in Basel.
Keith Sonnier tut gut. Vor seinen Bildern lässt sich gut verweilen. Man darf sich dem Farbenrausch hingeben und kann sich gleichzeitig sicher sein, dass man davon profitiert. Er lässt mit allen Sinnen Farben erleben. Tief einatmen und wirken lassen.
Wer sich für Uhren interessiert, sollte sie besuchen. Denn wer noch nicht dort war, kann sich davon kaum ein Bild machen. Die Grösse und Bedeutung der exklusivsten Uhrenmarken der Welt kann nicht besser demonstriert werden als auf der jährlich stattfindenden «Baselworld». Seit heuer noch intensiver.
Paint it blue!
4 6 W O M E N ’ S W AT C H
A Time for Beauty.
4 9 H U B E R U H R E N AT E L I E R
Zeiger bewegen die Welt. 50 ART
Farbenrausch und Lichtermeer. 52 GUT GEBAUT
Schmucke neue Uhrenwelt. 56 SCIENCE
X-Technology. 5 8 T H E H A P P Y C O M PA N Y
Chopard. Red Carpet Sensations. 6 0 V I P – V E R Y I M P O R TA N T PA R T Y
We will rock you – im Bergwerk Gonzen.
10 KURZ GESAGT
This & That
Anpfiff in der Watch Boutique am Rathausplatz.
For Men Only. King Power «Arturo Fuente».
Immer der Nase nach. Mit Andrea Tapper.
Dass ein Stürmer wie David Silva auf dem offenen Spielfeld die Flucht ergreifen muss, kommt selten genug vor. Dass er Fans auf der ganzen Welt hat und er auch in China als Fussballheld identifiziert wird, erlebte Silva Anfang Februar ausgerechnet mitten im beschaulichen Vaduz. David Josué Jiménez Silva, kurz David Silva, ist Mitglied der spanischen Nationalmannschaft und kam bereits im Alter von 14 Jahren zum FC Valencia. Erst im vergangenen Jahr wurde der junge Fussballgott ins UEFA-All-Star-Team der Europameisterschaft 2012 berufen. Und bereits wenige Minuten nach seinem Eintreffen in der Huber Watch Boutique am Rathausplatz war klar, dass er lieber wieder schnell das Feld räumt. Kunden aus China hatten den Stürmer und Mittelfeldspieler beim Erstligisten Manchester City ruckzuck enttarnt und begannen schon die Kameras und Autogrammstifte zu zücken. Bei aller Fanliebe – David Silva wollte einfach nur eine neue Uhr erwerben. Im ersten Stock, im um einige Dezibel ruhigeren Huber Uhrenatelier, konnte David Silva dann völlig ohne Sturm und Drang seine Favoriten begutachten. Er wurde dabei vom Huber Team Geschäftsführer Klaus Breuss, Uhrmacher Hansjörg Roshard und CEO Norman J. Huber fachkundig beraten. Dafür blieben dann auch ein paar signierte Bälle bei Huber. Wir sagen Dankeschön – das nächste Firmen-Turnier kann kommen!
Das Chateau de la Fuente auf der Dominikanischen Republik ist das Zuhause der feinsten Zigarre der Welt, der Fuente Fuente Opus X. Hier gedeihen auf fruchtbarem vulkanischem Erdreich die legendären Deckblätter. Carlos P. Fuente, Präsident von Arturo Fuente, feierte im vergangenen Jahr das einmalige 100-jährige Jubiläum mit zahlreichen Highlights. Eines davon war die Zusammenarbeit mit Hublot, der Schweizer Luxus-Uhrenmanufaktur mit Hauptsitz in Nyon. In Las Vegas sind sie Nachbarn. Die Boutiquen von Hublot und Arturo Fuente präsentieren sich im luxuriösen «Caesars Palace» nebeneinander. Zwei Unternehmen, die wissen, wie man Männer von heute begeistert. Nun wurde diese Freundschaft mit einer Hommage an die feinste Zigarre der Welt besiegelt. Die legendäre Opus X 1 von Arturo Fuente zählt zu den begehrtesten Zigarren-Raritäten und findet ihren Weg nach Europa nur einmal im Jahr. Hublot entwickelte ihr zu Ehren eine streng limitierte Auflage der King Power, die «Arturo Fuente». Huber Watches Jewellery und Hublot luden zum exklusiven Event «King Power – Arturo Fuente» ins Restaurant Paul’s und viele sind gekommen. Begleitet von edlen Cognacs, wurde die weltweit auf 100 Stück limitierte «Arturo Fuente» von Hublot bestaunt und die weltbeste Zigarre dazu genussvoll gepafft. Müssig zu erwähnen, dass die limitierte Auflage bereits vergriffen ist. Wie soll Mann da «Nein» sagen?
Vor zwanzig Jahren begann sie als erste Polizeireporterin Deutschlands im Ruhrpott ihre Karriere. Heute bereist Andrea Tapper als Lifestyle-Reporterin die ganze Welt und ist den aktuellen Trends immer dicht auf den Fersen. Kontrastreiche Länder sind der langjährigen Redakteurin von BRIGITTE und Süddeutsche Zeitung Magazin dabei am liebsten. Tapper führt ihr Pressebüro in Hamburg und auf Sansibar, der Insel vor der Küste Ostafrikas, wo sie ihre Winter verbringt. «Es gibt nichts Schöneres, als nach einem Winter in Afrika Europa wiederzuentdecken», sagt die Journalistin, die für unsere «kultuhr» auf den Spuren des legendären «Club 55» und der unvergesslichen Brigitte Bardot an die Côte d’Azur reiste. Schwerpunkt ihrer Reportage: Highlights des Sommers 2013 in Saint-Tropez. Der Ort repräsentiert für Tapper «immer noch ein Stück heile Welt, obwohl es längst das teuerste Fischerdorf unseres Planeten ist. Aber SaintTrop, wie die Einheimischen sagen, hat seinen dörflichen Charme behalten und hinter dem Glamour zeigen seine Bewohner bis heute liebenswerte Bodenständigkeit.» Tappers begehrteste Rechercheobjekte auf Reisen sind weder Strände, Boutiquen noch Restaurants, sondern vor allem Menschen – obwohl sie in den Redaktionen grosser deutscher Frauenmagazine und der Tagespresse als Spürnase für Geheimtipps gilt.
11 KURZ GESAGT
Auf edlen Steinen Young Professionals: gebaut: Der «Weisse The Watch Club. Würfel». Wir alle brauchen Rituale. Ohne geht es nicht. Sie strukturieren und erhalten die Gesellschaft. Bei der Grundsteinlegung des «Weissen Würfels» wurde ein schöner Brauch wiederbelebt. Die Kostbarkeiten der Erde werden in Form von Edelsteinen seit prähistorischen Zeiten bei der Grundsteinlegung im Fundament eingemauert. Diese lange Tradition findet sich in fast allen Gesellschaften und Religionen wieder. Nach vedischem Glauben etwa werden beim Bau eines Gebäudes in Indien die «9 Steine des Navaratna», welche symbolisch die neun Planeten unseres Sonnensystems verkörpern, im Fundament beigelegt. Für die Grundsteinlegung des «Weissen Würfels» wählte Norman J. Huber eine Stelle aus der Geheimen Offenbarung des Johannes in der Bibel, in welcher der Glanz einer neuen Stadt in gemmologischen Bildern geschildert wird. Im Edelsteinrahmen, der nun im Fundament des «Weissen Würfels» seine hoffentlich ewige Ruhe gefunden hat, werden die Steine und deren Bedeutung dargelegt: «Jaspis, Saphir, Chalzedon, Smaragd, Sardonyx, Sardion, Chrysolith, Beryll, Topas, Chrysopras, Hyazinth und Amethyst sollen den Ort vor Unheil bewahren sowie dieses Haus mit Glück, Gesundheit, Freude an der Kunst und geschäftlichem Erfolg auszeichnen.» Mit diesen Worten wurde am 5.11.2012 unter Anwesenheit und zur Freude aller am Bau Beteiligten der Grundstein für den «Weissen Würfel» im Herzen von Vaduz gelegt.
Der wertvollste Rohstoff unserer Gesellschaft ist nachwachsend – junge Menschen, die interessiert am Leben teilnehmen und sich engagieren, sind die beste Grundlage für die gesunde Entwicklung eines Landes. Seit einiger Zeit sponsert Huber Watches Jewellery einen Club, der auf dem Uni-Campus St. Gallen seine Heimat hat: The Watch Club at the University of St. Gallen wurde von Studenten für Studenten ins Leben gerufen. Ziel des Vereins ist es, den Mitgliedern Einblicke in die Schweizer Uhrenindustrie zu gewähren. Huber Watches Jewellery lud die Wirtschaftsstudenten ins Kunstmuseum Liechtenstein ein, um an einem der raren Uhrmacherkurse von Huber aktiv teilzunehmen. Norman J. Huber, selbst Vater von zwei erwachsenen Kindern, weiss, wie man für Uhren begeistert: «Um die Uhrenindustrie zu verstehen, muss man als Erstes begreifen lernen, dass man es hier mit wahren Kunstwerken zu tun hat. Unsere Uhren stammen aus den besten Manufakturen der Welt. Hinter jeder Uhr steht nicht nur eine grosse handwerkliche Tradition, sondern auch ein hoher materieller und ideeller Aufwand. Ich glaube, für junge Studenten ist es sehr inspirierend zu sehen, wie hier Menschen mit ihrem Erfindungsgeist und ihren Händen etwas unglaublich Kostbares erschaffen. Ein Produkt, dessen wahrer Wert kaum bezahlbar ist.»
12 GOODWOOD
Vollgas im Grafengarten.
Good Old Car Race.
13 GOODWOOD
Wenn Motoren wie brutzelnde Bratpfannen klingen, smaragdgrüne Zigarren durch den Vorgarten rollen, Silberpfeile aus Vorkriegszeiten dröhnen und 150.000 Besucher in historischen Kostümen erscheinen, kann das Goodwood Revival nicht weit sein. Jedes Jahr im September lädt «Lord Vollgas» zur grössten historischen Motorsportparty. Mittendrin: Der Drivers’ Club, gesponsert von Rolex. Text David Malik Fotos Rolex, Jonathan Greene
Lord March, Sohn des zehnten Duke of Richmond, besitzt so ziemlich alles, was man sich erträumen kann: Goodwood, ein Herrenhaus in der Grafschaft West Sussex auf einem Grundstück mehr als dreimal so gross wie Liechtenstein, eine eigene Pferderennbahn, eine gigantische Bio-Landwirtschaft, zwei Golfplätze, ein 94-Betten-Hotel, eine historische Flugzeugflotte, ein Cricketfeld und in seinem Vorgarten eine stillgelegte Autorennbahn mit zwei Kurven, die einst als Notlandeplatz von Jagd-Staffeln gedient hatte. Hier veranstaltete Grossvater Frederick schon vor dem Zweiten Weltkrieg sein erstes privates Rennen. Die Raserei gefiel ihm, und als die Royal Air Force weg war, baute er den Rundkurs aus. 1948 fand das erste offizielle Rennen statt, unzählige folgten, bis die immer höheren Geschwindigkeiten nach mehr verlangten – 1966 wurde der Kurs geschlossen. «I was 11 years old and mortified», erinnert sich Lord March, nahm sich ein Beispiel an seinem Grossvater und beschloss 1988, den Park an zwei Wochenenden im Jahr wieder zu öffnen: Für das Festival of Speed und das Goodwood Revival. Ikonen des Rennzirkus. Teilnehmen dürfen nur Fahrzeuge, die vor 1966 hergestellt wurden, mit Fahrern, die der Lord persönlich einlädt. Was beschaulich begann, bereitet heute selbst Rennsportgrössen wie Sebastian Vettel Herzklopfen. «Hier zu fahren war immer ein Traum von mir.» Weltmeister aller Klassen und Jahrgänge signieren Autogramme im Sekundentakt und sind selbst so erregt wie Kinder im Spielzeugparadies. Für Jochen Mass ist diese historische PS-Party auch ein soziales Ereignis: «Ich treffe meine alten Mechaniker, Ingenieure und Presseleute.» Besucher dürfen alle Fahrerlager betreten, um ihre Idole und die Automobile zu bewundern. Ein Bummel durch die teuerste Boxengasse der Welt gleicht einer Zeitreise durch die Geschichte des Motorsports.
Ein Fest für alle Sinne. Wenn Bernd Schneider mit dem ältesten existierenden 300 SL mit der Chassis-Nummer 2 auftaucht oder die 670 PS eines Silberpfeils angeworfen werden, kommen allein wegen des kraftvollen Sounds die Leute aus allen Richtungen gerannt. Lewis Hamilton will sich mit Emerson Fittipaldi unterhalten, aber für Smalltalk ist es zu laut. Zwischendurch hört man Dudelsäcke «God Save the Queen» blasen. Wie aufgescheuchte Hornissen klingen die Motorräder, Auspuffe ragen wie chromstählerne Ofenrohre aus Maschinen und über den Himmel jagt eine Formation Spitfire. Im ganzen Park riecht es nach heissem Gummi, Benzin und Donuts. Damen in zitronengelben Petticoats mit schicken Hütchen trippeln über den englischen Rasen. Gentlemen mit aufgeklebten Schnurrbärten in Mützen und Lederjacken breiten Pfeife rauchend karierte Wolldecken aus. Picknickkörbe überall. Champagner inklusive. Im Vintage-Kinderwagen schreit ein Baby im Kostüm. In Zelten tanzt man zu Dixie Sound, Bigband und Elvis. Selbst die ölverschmierten Gesichter der Rennfahrer im Retro-Rennoverall sind mit Liebe zum Detail inszeniert. Besucher werden dezent aufgefordert, ihre Handys verschwinden zu lassen. Das Szenario wirkt so echt, dass man auf Fotos kaum unterscheiden kann, ob es damals oder heute geschossen wurde. Ein wichtiger Höhepunkt ist die traditionelle Preisverleihung am Sonntagabend. Der begehrte Rolex Driver of the Meeting Award geht an den Fahrer, der während des Wochenendes hart, schnell und unterhaltsam gefahren ist. Er erhält eine Rolex-Armbanduhr, die 1963 erstmals in einer für den Motorsport goldenen Ära vorgestellt wurde.
14 WEISSER WÜRFEL
Kaspar Hilti. Gebaut mit der Liebe zur Kunst. Ein Gespräch über Tradition, Wissen und Fundamente.
Kaspar Hilti, Geschäftsführer und Inhaber der Gebr. Hilti Bauunternehmung AG, sitzt in einem alten niedrigen Kontor. Hier arbeitet und beobachtet der 65-Jährige, wie sich seine Bautrupps jeden Morgen und jeden Mittag in alle Himmelsrichtungen aufmachen. Einer davon baut zurzeit neben dem Kunstmuseum den «Weissen Würfel» in Vaduz. Text Irmgard Kramer Foto Roland Korner Geotechnische Profile Dr. von Moos AG
Nichts für Anfänger. «Dieser Bau ist das Komplexeste, was wir je gemacht haben. Die Schwierigkeiten sind nur für Kenner ersichtlich – haben wir doch bereits viele anspruchsvolle Projekte gebaut, wie zum Beispiel das neue Landtagsgebäude in Vaduz. Auf so engem Raum ergeben sich viele Knackpunkte, Schnittstellen und Zuständigkeiten. Wir haben den schlechtesten Baugrund, den man sich nur vorstellen kann. Über Jahrtausende war hier Schwemmland – ein Hinterwasser des Rheins. In diesem Schlamm müssen wir dieses Gebäude erstellen. Der Hangdruck ist enorm. Um diese Kräfte abzufangen, benötigen wir Bohrpfähle mit einem Durchmesser von 1.20 m und einer Gesamtlänge von 1400 m, mit entsprechenden Ankern zum Schlossfelsen unter den Häusern von total 780 m und einer Spannkraft von 87 Tonnen pro Anker. Damit das Gebäude die Last auch auf den Untergrund abgeben kann, bedurfte es zusätzlicher Gründungspfähle mit demselben Durchmesser 1.20 m und einer Gesamtlänge von 925 m. Das Grundwasser – die Baugrube ist 6 m im Wasser – konnte mit einer speziellen Methode entfernt und gereinigt werden. Eine starke Regenperiode im ungeeignetsten Moment hat uns alle am Bau Beteiligten – Ingenieure, Geologen, Bauherrenvertreter und Baumeister – vor ein grosses Problem gestellt. Wir
mussten gemeinsam eine sehr heikle Situation bewältigen, dies ist uns zum Glück mit vereinten Kräften gelungen. Momentan sind im Tiefgaragengeschoss die Anpassungsarbeiten zum Kunsthaus in vollem Gange. Dabei mussten über 800 Tonnen Eisenbeton mittels Hilti-Diamantfräsen erschütterungsfrei abgebaut werden. Die frostigen Temperaturen waren dabei nicht gerade hilfreich. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass der
Kaspar Hilti, Geschäftsführer und Inhaber der Gebr. Hilti Bauunternehmung AG
Profil 3
15 WEISSER WÜRFEL
B7
(3 m proji.)
R25
(2 m proji.)
R3
R2
(1 m proji.)
R1
B3
B25
? Ablagerungen des Rheins ?
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Auffüllung (urspr. Überschwemmungssedimente) ?
(10 m proji.)
(1 m proji.) (1 m proji.)
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obere Sumpfablagerungen ? ?
-12.0 -12.8
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überwiegend grobkörnig
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Ablagerungen des Rheins
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Fels: Schloss-Serie des Vaduzer Flysches
untere Sumpfablagerungen ?
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-9.8
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Delta- und Seeablagerungen
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«Weisse Würfel» bis 2015 fertig ist. Die Exponate der Hilti ART Foundation und die Uhren und Schmuckstücke von Huber werden die Menschen begeistern und für Vaduz ein attraktiver Anziehungspunkt werden. Bis es so weit ist, werden wir noch viele bauliche Hindernisse bewältigen. Wir sind ein gutes Team. Keiner profiliert sich auf Kosten des Anderen. So werden alle Probleme, ob technischer oder finanzieller Art, im Vorfeld mit den Bauherren besprochen. Wir ziehen am gleichen Strick in die gleiche Richtung und wir vertrauen einander. Dabei gilt ein spezieller Dank den Bauherren Michael Hilti und Norman J. Huber, die mit viel Sachkenntnis und Verständnis unser Schaffen begleiten.» Am Wendepunkt. Um die Zukunft im Baugewerbe sorgt sich Kaspar Hilti schon. «Von vernünftigen Pfaden sind wir leider abgekommen – ein gesamteuropäisches Problem. Wir brauchen wieder Häuser, die atmen können und nicht 20 cm Sondermüll an den Fassaden haben. Wir müssen schadenfrei bauen und nicht Altbewährtes wegen einem falschen Kostendenken aufgeben. Der Begriff Nachhaltigkeit wird verwässert. Qualität hat ihren Preis und zahlt sich auf Dauer aus. Es schmerzt, wenn neue Bauwerke schlecht geplant werden. Die Römer bauten Brücken und führten Eselskarren darüber – 2000 Jahre später fahren über
dieselben Brücken LKWs mit 50 Tonnen und mehr und sie halten immer noch. Unsere Brücken und einige Vorzeigebauten sind nach 20 Jahren sanierungsbedürftig, dies stellt allen kein gutes Zeugnis aus.» In die 5. Generation. Die Gebrüder Hilti Bauunternehmung AG ist die älteste im Handelsregister eingetragene und noch tätige Firma im Fürstentum Liechtenstein. Sie steht für eine 135-jährige Firmentätigkeit und beschäftigt aktuell 156 Mitarbeiter. Als 2007 Bruder Thomas starb, musste sich Kaspar Hilti überlegen, wie es mit der Firma weitergehen sollte. Seine Töchter verliessen ihre Berufe als Schulische Heilpädagogin und Juristin und waren bereit für einen Neuanfang. «Wenn meine Töchter sagen: ‹So Papa, jetzt langt es›, dann hör ich auf. Im Verwaltungsrat haben sie sowieso die Mehrheit und könnten mich entmachten.» Noch ist der 65-jährige Patron ins Tagesgeschäft voll eingebunden und freut sich über jeden, der in seinem Kontor vorbeischaut. «Ich wünsche mir, dass dies noch lange so bleibt. Nur ein Phänomen beschäftigt mich: In der Schule wollte eine Stunde kaum vorbeigehen. Die Zeit verging damals langsamer. Ich denke, da hat jemand an der Uhr gedreht. Vielleicht sollte ich darüber einmal mit Norman J. Huber sprechen. Der kennt sich aus mit Uhren.
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Wer weiss, vielleicht entwickeln Norman J. Huber und sein Team eine Uhr, die fähig ist, die Arbeitswelt zu entschleunigen und somit ein wenig Hektik aus dem Alltag zu nehmen. Für das Gebäude mitten in Vaduz wünsche ich, dass Politiker und Bürger den Wert für unser Heimatland erkennen und den Pioniergeist für die einzigartige Symbiose von Kunst, Schmuck und Wirtschaft entsprechend wertschätzen. Die Bauherren Hilti ART Foundation und Huber Watches Jewellery nehmen viel eigenes Geld in die Hand, um in Vaduz unserem Land und den Besuchern etwas Einzigartiges anzubieten.» Wir danken für das Gespräch.
1 6 T H E W AT C H D Y N A S T Y
Der Zeit voraus – seit 1926. Die Schweizer Uhrenmanufaktur Tudor.
1 7 T H E W AT C H D Y N A S T Y
Etwa 762.642 Stunden oder 45.727.200 Minuten sind seit der Gründung der Schweizer Uhrenmanufaktur vergangen. Seither begeistert Tudor beinahe so zuverlässig wie ein Uhrwerk mit immer neuen Modellen. Ein Porträt über die Marke Tudor und ihren visionären Gründer Hans Wilsdorf.
Auch wenn es damals noch keine Bezeichnung dafür gab, so war Hans Wilsdorf bereits zweifellos der Inbegriff dessen, was wir heute unter einem «Macher» verstehen. Nur wenige Jahre, nachdem der Unternehmer die Luxusmarke Rolex gegründet hatte, liess er im März 1926 Tudor offiziell ins Handelsregister eintragen: «Mehrere Jahre lang habe ich über die Herstellung einer Armbanduhr nachgedacht, die von unseren Fachhändlern preisgünstiger verkauft werden kann als unsere Rolex, die jedoch ebenso zuverlässig ist. Nun habe ich beschlossen, eigens für die Fabrikation und Vermarktung einer solchen Uhr eine Firma zu gründen.» Der gute Ruf der Familie. Mit dem «Savoir-faire» von Rolex im Hintergrund konnte Tudor die noblen Uhren zu geringeren Kosten herstellen. Elegante Luxusmodelle zu einem erschwinglichen Preis? Die Kunden zeigten sich interessiert. Spätestens in den 50er Jahren gelang Tudor mit der «Oyster Prince» der internationale Durchbruch. Fortan zierten die exzellent verarbeiteten Modelle aus der Schweizer Uhrenmanufaktur Armgelenke auf der ganzen Welt. Und auch in den folgenden Jahrzehnten lieferte Tudor so verlässlich wie ein Uhrwerk immer wieder neue Modelle, die mit ausgeklügelter Technik, einem eleganten Design und einer Qualität à la Rolex begeisterten.
Hans Wilsdorf
Hans Wilsdorf verstarb im Juli 1960, doch seine Vision, stets der Zeit voraus zu sein, lebt in jeder einzelnen Uhr weiter – wie auch die Kollektion 2012, insbesondere das Modell «Tudor Heritage Black Bay», wieder zeigte. Diese Neuinterpretation des Klassikers aus den 50er Jahren besticht mit einem zeitgemässen Edelstahlgehäuse und einem gewölbten Zifferblatt, das bis zu einer Tiefe von 200 Metern wasserdicht ist. Als Hommage an das Original wird die Uhr mit zwei Armbändern geliefert: einem schwarzen Textilband und wahlweise einem Edelstahlband oder einem Armband aus exklusivem, gealtertem Leder. Kooperationen mit Porsche und Ducati. Sieg oder Niederlage? Alles oder nichts? Darüber entscheiden im Rennsport Bruchteile von Sekunden. Vielleicht einer der Gründe, die Tudors starke Verbundenheit mit dem Motorsport erklären. Nach einer spektakulären Zusammenarbeit mit Porsche wurde im Juni
2011 wiederum eine Kooperation besiegelt: dieses Mal mit Ducati. Die Uhrenmanufaktur wurde vom italienischen Motorradbauer sogar als «Timing Partner» auserwählt. Anlässlich dieses grossartigen Ereignisses schuf Tudor für die Fastrider-Linie eine Sonderedition, die sich von der legendären Ducati «Monster» inspirieren liess. Die Kraft und Maskulinität, die schon der Name verrät, spiegelt sich auch im Design der Uhrenlinie wider: Die Kollektion besteht aus einer Reihe von Edelstahlchronographen, die mit dem Kaliber Tudor 7753 mit Automatikaufzug ausgestattet sind und über ein wasserdichtes 42-mm-Gehäuse mit polierter und satinierter Veredelung verfügen. Die jüngsten Entwicklungen im Hause Tudor machen bereits neugierig auf das, was sich die Schweizer Pioniere in Zukunft wieder einfallen lassen werden. So viel steht bereits fest: Tudor wird seine Kunden und Freunde erneut begeistern – wie in den vergangenen 87 Jahren.
18 EXPEDITION
Le Dernier Cri! Saint-Tropez. Die Vintage-Ikone lebt.
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Nirgendwo perlt ein Urlaub eleganter vor sich hin als in SaintTropez, einem der bekanntesten Glamour-Ziele der Welt. In diesem Jahr bietet das Fischerdorf mit Sex-Appeal ganz besondere Highlights. Text Andrea Tapper Fotos Valerie von Oppeln, Laif, Mauritius, Shutterstock
«Non, Madame, non!» Ich schaue auf im Schuhgeschäft Rondini und frage mich, wen der Besitzer da zurechtstutzt. Mon dieu, vor Schreck fällt mir fast der Schuh aus der Hand – er meint mich. Dabei habe ich nichts gemacht, ausser eine Sandale aus dem Regal zu nehmen und sie überzustreifen... welch ein Fauxpas! Anprobieren ohne den Meister und ohne an der Reihe zu sein, das geht hier nicht! Denn Rondini, diese kaum zehn Quadratmeter kleine Boutique in der Rue G. Clemenceau 18 von Saint-Tropez, ist eine Institution: Seit 1927 stellt die Familie Rondini in Handarbeit Ledersandalen her. «Les Sandales Tropezienne» – alle haben sie getragen, von Colette bis Brigitte Bardot, von Jean-Paul Belmondo bis Roger Vadim. Und heute noch stehen sie Schlange vor dem kleinen Lädchen in der Altstadtgasse: Französinnen, Urlauber, ganze Familien. Saint-Tropez! Ein Name wie ein Versprechen, ein Ort wie ein Duft, ein Klassiker. Aber was ist Saint-Tropez eigentlich heute? Je populärer das nur 5542 Einwohner, aber jährlich
bis zu fünf Millionen Touristen zählende Örtchen im Laufe der Jahrzehnte wurde, desto geteilter sind die Meinungen. Erste Lektion nach meiner Ankunft: Von allen Vorurteilen über Saint-Tropez stimmt eines auf jeden Fall: Die Menschen hier sind schön, nicht nur die Frauen, sogar die Männer. Die jungen Parkwächter vom Kult-Strand «Club 55» etwa, die in weissen Shorts und dunkelblauen Tod’s, mit ihren von Wind und Sonne kunstvoll zerzausten Haaren und einem entzückenden Lächeln die Jaguar-Limousinen und Porsche-Cabrios einweisen. Kein Gramm Fett haben die Jungs zu viel, allein ihr Anblick macht schon gute Laune – und ich bin nicht im Porsche gekommen. Lifestyle-Cocktail mit Herz. «Saint-Tropez ist ein Ort mit Herz», hatte mir Robert-Jan van Straaten versichert, der holländische Hoteldirektor eines der schönsten, weil ruhig gelegenen Häuser der Stadt, des «Althoff Hotel Villa Belrose». Von meiner Terrasse mit elegantem Pool habe ich einen
Panorama-Blick auf Saint-Tropez und bin trotzdem in fünf Minuten im Ort. Das Mittelmeer liegt still da wie ein Alpensee, umgeben von lieblichen Bergen – aber das Allerbeste: Wann immer ich in mein Zimmer zurückkomme, steht eine kleine Überraschung aus der Küche da, mal ein Amuse-Gueule mit Gorgonzolacreme, mal hauchzarte Pistazien-Macarones. Küchenchef Thierry Thiercelin hat nicht umsonst einen Michelin-Stern. So wie die Villa Belrose Lebensart zelebriert, ist Saint-Tropez in seinen Sternstunden bis heute ein spritziger Cocktail aus französischer Lebenskunst, Vintage-Charme, erstaunlich viel provenzalischer Bodenständigkeit und einem gehörigen Schuss Glamour. Die Sternstunden allerdings, sie liegen nicht unbedingt im August, wenn Paparazzi-Dichte und Tagestouristen-Ansturm eine eher unangenehme Allianz eingehen und die Preise ins Absurde steigen: Ein Liegeplatz am Hafen kostet dann 10.000 Euro – pro Tag! Andererseits: Der Rummel, der Jet-SetWahn, die Promidichte – sie gehören nun mal
20 EXPEDITION
zu Saint-Tropez. Nicht umsonst nennen es die Einheimischen «Saint-Trop» – von allem ein bisschen zu viel! Das auf einer Halbinsel südwestlich von Nizza gelegene ehemalige Fischerdorf lebt von und mit seinem Image, ist eine treue und beständige Muse der Kunstwelt, seit die Pariser Avantgarde um 1930 herum das «Montparnasse des Mittelmeers» zur In-Location erklärte. Erst kamen die Dichter, dann die Maler, dann die Szene. Romancier Guy de Maupassant legte 1887 mit seinem Segelboot Bel Ami an, ihm folgten die weltberühmten Maler Paul Signac, Henri Matisse und die Schriftstellerin Colette, das It-Girl der 30er Jahre. Françoise Sagan schreibt hier ihren Bestseller «Bonjour Tristesse», der auch vor Ort verfilmt wird. Der Bikini wurde hier erfunden, und später das Oben-ohne-Baden. Und dann, in den 50ern, taucht der Star der Stars auf, die Frau, deren Name und Stil den Ort für immer prägen sollten: Brigitte Bardot. Das Licht und die Wärme von Saint-Tropez haben sie alle hergelockt. Ein Ort wie Champagner. McDonald’s erhielt keine Lizenz, und Häuser dürfen nicht höher als sieben Meter gebaut werden. Bald mache ich’s wie Alteingesessene: Schaue auf dem malerischen Place des Lices den Alten beim Boulespiel zu, das hier Pétanque heisst, belade meinen Einkaufskorb auf dem Dienstags- und
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Samstags-Markt mit dem frischesten und tadellosesten Gemüse, das ich je gesehen habe, mit La Coeur-du-Boeuf-Tomaten, Fougasse-Hefebrot gefüllt mit Oliven, Speck und Anchovis. Überall erwartet mich traditionelle Handwerkskunst: Lavendel-Duftkerzen bei «Durance», Leinentischdecken bei «Marinettes». Abkühlung, aber auch Inspiration finde ich im wunderbaren Musée de L’Ànnociade, wo «Saint-Trop»-Klassiker von Matisse bis Signac ihren Zauber entfalten. Ich erkunde die mittelalterlichen Bergdörfer Gassin und Ramatuelle im Hinterland, schlemme unter Olivenbäumen im romantischen Restaurant des «Quartier La Rouillère». Gassin hat im 12. Jahrhundert die Pest überlebt, heute ist es eine Idylle: Bauernhäuser mit blauen Fensterläden kleben am Hang, ein Kätzchen sonnt sich unter Geranien. Nach so viel Ruhe bin ich abends wieder bereit für meine Lieblingsvorstellung – das Schaulaufen im Hafen vor dem ganz in Rot gestylten, 1889 eröffneten Traditionscafe «Sénéquier». Ich habe Glück und ergattere einen Platz in der ersten Reihe. «Regardez» – Schauen Sie mal, sagt eine nette ältere Dame an meinem Tisch: «War das nicht gerade Johnny Depp?», und deutet auf einen Typ, der nonchalant an uns vorbeischlendert. Und ich denke: So vielversprechend kann der Abend nur an einem Ort der Welt beginnen – nämlich hier in Saint-Tropez.
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Le Club 55 – die Mutter aller Strandclubs Jeder kommt rein – aber nur, wenn er sich gut benimmt: So funktioniert bis heute der berühmteste Club von Saint-Tropez. Kann man eine bessere Philosophie haben? «Willkommen ist jeder – das erste Mal. Danach sehen wir weiter ...» Patrice de Colmont, Patron des Le Club 55, dem legendä ren Strandclub von Saint-Tropez, lacht, als er mir sein Credo erklärt. Alle sind hier gleich, vom milliardenschweren russischen Mogul bis zum Normalurlauber: Doch nur, wer sich benehmen kann, darf wiederkommen. «Aber setzen wir uns doch», sagt Colmont und führt mich an einen der Tische unter Ranken aus Weinreben, die Schattenspiele auf das Interieur werfen. Hier, an der fünf Kilometer langen Bucht von Pampelonne östlich von Saint-Tropez, sieht Frankreich wie Sylt aus. Dünen, Sand, Strandhafer und Bambusstauden, weissgekalkte Tische und Stühle unter Strohdächern, hellblaue provenzalische Tischdecken, Trüffel-Quiche, Lobster-Carpaccio, Rosé, Champagner, Risotto, Artischocken, Oliven und eine Million Käsesorten – kultivierter geht’s nicht! Besitzer Patrice de Colmont hat den 1953 gegründeten Familienbetrieb von seinem Vater übernommen. Ein charmanter Mann mit wuscheligen Haaren, gar nicht unnahbar und trotzdem, so wird gemunkelt, ist sogar Madonna mal bei ihm abgeblitzt.
Wie die anderen – inzwischen um die dreissig – Clubs der Bucht, von «Nikki Beach» bis «Moorea», ist auch der legendäre «Club 55» nicht etwa ein Nachtclub, sondern eine Tages-Kultstätte direkt am Strand, in der man von früh bis spät schlemmen, baden, sonnen und vor allem aber sehen und gesehen werden kann. Die Erfolgsgeschichte begann, als Brigitte Bardot im Schlepptau von Regisseur Roger Vadim 1955 bei den Dreh arbeiten zum Welthit «Und ewig lockt das Weib» hier auftauchte. Die Filmcrew suchte Verpflegung für die Dreharbeiten und fand sie in der Bretterbude am Strand, die zwei Jahre zuvor Patrice de Colmonts Eltern aufgebaut hatten, selber Abenteurer und Pioniere, die im Kanu den Grand Canyon durchquert hatten. So wurden gleich drei Mythen geboren: der von BB, dem Örtchen Saint-Tropez und der Kult um den Club. «Für meine Eltern war dies Robinson-Crusoe-Land», erzählt Colmont, «hier konnten sie sich austoben, und meine Mutter Genevieve stand in der offenen Strandküche.» In den 80er Jahren übernahm er den Laden, inzwischen bekocht und gesteuert von einer Riesencrew, doch seine Schwester sitzt bis heute an der Kasse und überhaupt ist alles familiär geblieben – auch wenn A-Prominenz wie Michael Douglas, Puff Daddy, der hier ansässige Mario Adorf und seine Frau Monique oder Kate Moss am Nebentisch sitzt.
Le Club 55 Plage de Pampelonne Ramatuelle Tel: 33 4 94 55 55 55 www.club55.fr Geöffnet täglich von 9 – 19 Uhr, Strandliegen ab 30 €, Lunch ca. 50 €. Am besten übers Hotel reservieren!
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Sommer 2013 in Saint-Tropez. Maurice de Vlaminck-Ausstellung, Harley-Festival, die erste Antiquitäten-Messe und zum krönenden Abschluss die Traditionsregatta «Les Voiles de Saint-Tropez» – die besten Tipps und Termine für 2013. Althoff Hotel Villa Belrose Mit dem malerischen Hafen von Saint-Tropez zur Rechten und St. Maxime zur Linken bietet das Luxushotel einen spektakulären Panoramablick aufs Mittelmeer. Mitglied bei Relais & Châteaux, Sterneküche, Spa, Top-Concierge, 40 geschmackvolle Zimmer und Suiten – und vor allem persönliche Atmosphäre. Schon Kanzlerin Merkel liess sich hier verwöhnen.
Maurice de Vlaminck Dies verspricht die Ausstellung des Jahres zu werden: Werke des berühmten Fauve-Künstlers aus der Periode 1904 bis 1914 im schönsten Museum von Saint-Tropez.
Segelregatten Kein grösseres Vergnügen, als weisse Yachten von den Hügeln über Saint-Tropez zu verfolgen; jährlich finden über ein Dutzend grosse Segelregatten statt.
L’Annonciade Place Grammont Le Port
Althoff Hotel Villa Belrose Gassin – Saint-Tropez +33 494-559797 www.althoffhotels.com
6. Juli – 14. Oktober 2013 Tgl. ausser Di 10 – 13 und 14 – 18 Uhr
Latina Cup, 23. – 26. Mai 2013 Giraglia Rolex Cup, 14. – 20. Juni 2013 Bailli de Suffren Trophy, 22. Juni – 3. Juli 2013, von Saint-Tropez nach Malta Les Voiles de Saint-Tropez, 29. September – 6. Oktober 2013, die Queen aller Regatten zum Abschluss der Saison
Restaurant Ferme Ladouceur Landküche im Dorfhotel Quartier La Rouillère mitten im Bergdorf Ramatuelle mit köstlichen Gemüseterrinen, gegrilltem Lamm unter alten Olivenbäumen und Pinien. Ramatuelle 83350 Tel: 33 4 94 79 24 95 Tgl. 19.30 bis 22 Uhr
Schmetterling Museum Mit so vielen menschlichen Schmetterlingen um einen herum kann man der tierischen Spezies in diesem besonderen Museum näherkommen und 250 Schmetterlingsarten präsentiert von Sammler J.H. Lartigue bewundern. Maison de Papillons 9 Rue Etienne Berny Tel: 33 4 94 97 63 45 Mo bis Sa, 14.30 – 18 Uhr
Alle Infos: www.societe-nautique-saint-tropez.fr www.lesvoilesdesaint-tropez.fr
Kunst- und Antiquitäten-Messe Premiere in Saint-Tropez nach dem Erfolg einer kleineren Vintage-Show in 2012. Zwanzig Aussteller zeigen moderne Kunst und Antiquitäten. Salle Jean Despas Place de Lices 83990 Saint-Tropez Infos: www.sforman.fr 23. August – 3. September 2013 11 – 14 Uhr und 17 – 22 Uhr wochentags, 11 – 22 Uhr Wochenende Neuer Bikini Hergestellt in Ramatuelle gibt’s bei Kiwi in Saint-Tropez vom knappsten Bikini bis zu gut geschnittenen Einteilern alles, was den Auftritt auf dem Laufsteg Strand erträglicher macht. Kiwi 34 Rue General Allard Tgl. 10 bis 22 Uhr Infos Die gut gemachte, offizielle Tourismusseite von Saint-Tropez für Infos, Tipps, Buchungen und Inspirationen: www.ot-saint-tropez.com
Althoff Hotel Villa Belrose
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Kleinode aus dem hohen Norden. Ole Lynggaard Copenhagen.
Dem Familienunternehmen eng verbunden: Gold足 schmiedin und Schmuckdesignerin Charlotte Lynggaard
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In einer alten Autowerkstatt vor Kopenhagen verzaubern fünfundvierzig Goldschmiede Edelsteine in kleine Wunderwerke, die auf der ganzen Welt begehrt sind. Der dänische Goldschmied Ole Lynggaard gründete die Firma Ole Lynggaard Copenhagen vor fünfzig Jahren. Seine Tochter Charlotte bestimmt heute massgeblich das Design der Preziosen. Seit 2008 ist das Familienunternehmen Hoflieferant des dänischen Königshauses. Fotos Ole Lynggaard, Anna Rosa Krau
Eine Nacht im Frühling. Im Gras raschelt ein Igel. Der Mond schillert kalt durch junge Blätter auf Kirschblüten, Anemonen, Blauregen und Nachtviolen. Dieses magische Licht inspiriert Charlotte Lynggaard. Sie beginnt zu zeichnen, fertigt Skizzen an, diskutiert mit ihrem Vater, bespricht den Arbeitsvorgang mit den Goldschmieden. Feine Blätter und zarte Zweige muss dieses Schmuckstück haben, bestehend aus rosafarbenem Weissgold und schwarz oxidiertem Silber. Speziell geschliffene Mondsteine unterschiedlicher Grössen sollen als Knospen dienen. Im Dienste der Königin. Hunderte Arbeitsstunden vergehen, bis Kronprinzessin Mary das berühmte Midnight Diadem zum Geburtstag ihres Schwiegervaters Prinz Hendrik tragen kann. Vor den staunenden Augen der Öffentlichkeit. «Nur Firmen, die mehrere Jahre das Königshaus beliefert haben, können zum Königlichen Hoflieferanten ernannt werden», erzählt Charlotte Lynggaard. «Dann kann man sich bewerben und das Hofmarschallamt beurteilt, ob die Bewerbung Königin Margrethe vorgelegt werden kann. Ihre Entscheidungen verkündet sie immer an ihrem Geburtstag. Unmittelbar danach bekamen wir das ‹Königliche Hoflieferanten›-Diplom im Schloss Amalienborg von der Königin persönlich überreicht. Es ist eine grosse Ehre, und wir
sind stolz darauf. Die Auszeichnung By Appointment To The Royal Danish Court ist in unserem Logo angegeben und wird besonders im Ausland bemerkt.» Charlotte Lynggaard wurde in Kopenhagen zur Goldschmiedin ausgebildet und studierte in San Francisco an der «Academy of Art». Ein Jahr arbeitete sie in einer Werbeagentur in Paris, ein weiteres als Goldschmiedin bei Rolf Müller in der Schweiz. 1994 stieg sie ins Familienunternehmen ein. Mit dem CCO des Unternehmens ist sie verheiratet. Gemeinsam haben sie drei Kinder. «Am Morgen muss immer alles sehr schnell gehen. Ich hab wenig Zeit für mich. Schmuckstücke müssen rasch angezogen sein und dürfen beim Anziehen der Kinder oder beim Frühstückmachen nicht stören. Sie müssen in einem Guss sein mit dem Körper. Ich bin mir sicher, vielen Frauen geht es dabei so wie mir. Meine Schmuckstücke teste ich immer zuerst an mir selbst, auch auf ihre Funktionalität. Bei der Entwicklung hilft mir mein Vater. Wir kritisieren uns gegenseitig und treiben uns so zu Höchstleistungen an.» Ursprünglich und authentisch. Vater und Tochter zaubern gerne Schmuck nach dem Prinzip «Mix and Match», also sammeln, kombinieren, variieren. Das erinnert ein wenig an die Bettelarmbändchen der siebziger Jahre, hier die Luxusvariante, hergestellt
aus feinstem weichem Kalbsleder. Statt blecherner Marienkäfer und Kleeblätter machen austauschbare Sweet Drops™ Frauen glücklich. Lebendig gewordene Mädchenträume, garniert mit einem verwegenen Hauch von Pubertät und Wildheit. Der Schmuck von Ole Lynggaard Copenhagen schlägt am Puls der Zeit. Charlotte Lynggaard reist viel. «Mit dabei ist immer mein Zeichenbuch, in dem ich Ideen festhalte und skizziere.» Ihr Leben lang hat sie inspirierende Dinge aus der Natur gesammelt: Steine, Holzstücke, Muscheln. «Auch Japan als Land und Kultur fasziniert mich. Es fliessen immer mal wieder fernöstliche Elemente in meine Designs mit ein.» Charlotte Lynggaard freut sich auf jeden neuen Tag in der Firma und ist stolz darauf, ihr beim Wachsen zusehen zu dürfen. «Ich glaube, es liegt tief in unserer Kultur verankert, sich zu schmücken. Das war schon in der Steinzeit so. Viele Frauen wollen mit dem Schmuck, den sie tragen, eine Geschichte erzählen. Sie bringen so zum Ausdruck, wer sie sind: Boheme, Business Woman oder die klassische Frau. Das fasziniert mich.»
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Underwater Love. Schwebende Schönheiten von Zena Holloway.
Mit einer Anzeigenkampagne für den Juwelier Fabergé schaffte sie 1996 den grossen Durchbruch in der Welt der Werbe- und Modefotografen. Kampagnen für Kunden wie Dazed & Confused, GQ, Schön!, Tatler, Sunday Times, Nike, George Jensen, Sony, Elle Style Awards, Herbal Essences, Kylie Minogue und 4711 schmücken seither ihre Auftragsbücher. Fotos Zena Holloway
1973 in Bahrain als Tochter eines Piloten geboren, in London und auf den Cayman Islands aufgewachsen, entdeckte sie mit 18 Jahren bei einem Tauchurlaub am Roten Meer ihre Leidenschaft für die Unterwasserwelt. Sie wurde Tauchlehrerin und begann privat unter Wasser zu fotografieren. Zusehends löste sie sich dabei von der eigentlichen Tauchfotografie und betonte immer mehr den künstlerischen Aspekt ihrer Arbeit. Magazine begannen die aussergewöhnlichen Arbeiten zu veröffentlichen und der Rest ist eine Portfolio-Geschichte der besonderen Art. Die Schwerelosigkeit, das eigene Licht und natürlich die Kunst der Zena Holloway verleihen den Bildern und Videos eine Aura, die
nicht von dieser Welt scheint. Zena Holloway dazu: «Das Wasser bricht das Eis. Das Model fühlt sich frei und schwebend. Das Licht ist bezaubernd. All das merkt man den Bildern an. Bei einem herkömmlichen Trockenshooting ist es ungleich schwerer, eine solch spezielle Stimmung zu kreieren.» Als Autodidaktin zur gefragten Spezialistin. Inzwischen bereitet sich Zena Holloway, die mit ihrem Mann und drei Kindern in London lebt, nur auf wenige ausgewählte Jobs pro Jahr vor. Diese werden beinah zu 100% in speziellen Pool-Studios in England realisiert. Dabei wird keine Tauchausrüstung verwen-
det. Die Models halten einfach den Atem an, dadurch reduziert sich das Problem der aufsteigenden Blasen automatisch. Nebenbei ist Zena Holloway heute eine gefragte Spezialistin, die zusammen mit den Top-Ausrüstern Beleuchtungssysteme für die Unterwasserfotografie entwickelt. Was sie heute noch unter Wasser hält? «Die Bilder unter Wasser sind weich. Sie fliessen und das fasziniert mich auch nach so vielen Jahren sehr.» Uns als Betrachter nicht minder. Für den Titel unserer «kultuhr» hat sie sich wieder unter Wasser begeben und eine atemberaubend schöne Serie fotografiert. Danke, Zena!
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Sesam, รถffne dich. Wie von Zauberhand. Erschaffen von Elmar Kalb.
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Wer in seine Wunderkisten schauen darf, staunt. Der Meister tischler Elmar Kalb fertigt in seiner Manufaktur in Dornbirn einmalige Luxuskoffer, technisch ausgereifte iPad-Cases, exklusive Barmöbel mit Barelli-Glas und integriertem Humidor und alles andere, was sich der Aficionado schon lange wünscht und sonst nirgends findet. Hauptsache aussergewöhnlich, ausgereift und attraktiv. Fotos Adolf Bereuter
Vom Sabbatical zum Erfolgsdesigner. Elmar Kalb will Freude bereiten. Seinen Kunden und sich selbst. «Es gibt zu viele Menschen, die nicht motiviert sind.» Er liebt seine Arbeit. Das war nicht immer so. Zwei Jahre nach seiner Tischlerlehre langweilte er sich, kündigte und wurde Postbeamter. Während er Briefe austrug – sein persönliches Sabbatical, wie er heute sagt, manifestierte sich eine Vision: Er wollte kreativ sein, Neues schaffen. Also drückte er noch einmal die Schulbank und machte die Meisterprüfung. An einem idyllischen Berghang über dem vorarlbergischen Rheintal, dort, wo er in einer Landwirtschaft aufgewachsen ist, baute er sich seine eigene Tischlerwerkstätte und machte sich mit der Produktion ausgefeilter Hi-Fi-Möbel schnell einen Namen. Aber das war ihm zu wenig. Der Juwelier im Tischlergewerbe. Eines Tages klagte sein Grafiker, er habe es satt, grosse Entwürfe in Plastiktaschen herumführen zu müssen. «Elmar, lass dir was aus Holz einfallen. Wenn das einer kann, dann du.» Diese Idee liess Elmar Kalb nicht mehr los. Mehr als zehn Jahre investierte er in die Produktentwicklung, scheiterte immer wieder, denn Holz ist schwer und verzieht sich. Bis er Carbon entdeckte und dieses mit hauchdünnem Furnier ummantelte. Seither sind seine Koffer federleicht und extrem sta-
bil. Weil er auf dem Markt nichts Passendes fand, tüftelte er mit einem Flugmodellbauer an Details. Heute fräst er die winzigen Holzschlösser, Scharniere und Schiebemechanismen selbst, setzt sie chirurgisch aus Federn, Zahnstochern und Carbon zusammen. «Die Kunst ist es, die Leute zu begeistern – nicht nur durch die Optik. Mit dem Argument, dass alles von Hand gefertigt ist, gelingt dies beinahe mühelos.» Case Manufacture. Qualität spricht sich herum. Als ein Kunde in der Werkstatt auftauchte und sagte: «Herr Kalb, ich will einen Diamantkoffer», wurde dem Meistertischler einen Augenblick schwindlig. Der Diamanthändler verlangte ausgerechnet Makassar-Ebenholz – eines der schwersten Hölzer. Mit Carbon lösbar. Aussergewöhnliche Nachfragen bringen Elmar Kalb heute nicht mehr aus der Ruhe. Demnächst eröffnet er eine Zweigstelle in Zürich. Er fertigt Aktenmappen und Speisekarten aus Edelholz für berühmte Restaurants, pinke, mit Swarovski-Kristallen verzierte Beauty-Cases und neuerdings Exklusivmöbel mit Barelli-Glas oder eben hochfunktionale und traumhaft schöne iPad-Cases. Von Hand gefertigt für den perfekt inszenierten Mausklick. Der Kern des iPad-Case à la Elmar wird aus ex-
trem starkem Carbon gefertigt und mit Furnier aus echtem Makassar-Edelholz ummantelt. Scharniere aus CNC-gefrästen Carbon-Elementen und starke, integrierte Magnete halten den Deckel verschlossen. Automatisch schaltet sich das iPad nach dem Hineinlegen in das Case ab. Sehr leicht mit nur 480 Gramm, ist es ideal für den handlichen Transport. Filz oder Lederschutz werden zum Schutz gegen Kratzer individuell angefertigt. Mittels modernster Lasertechnologie kann Elmar Kalb persönliche Insignien wie Logo, Wappen, Initialen oder Namen einarbeiten. Denn alles ist eine Frage der Persönlichkeit.
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Savoir-vivre. WhiteStar – Ein Hauch Côte d’Azur am Bodensee.
Das Leben zu geniessen ist wahrlich eine Kunst. Eine Kunst, die man viel öfter zelebrieren sollte. Davon ist auch Dietmar Metzler, Inhaber von WhiteStar Yachting in Staad, angetan. Als Anbieter exklusiver Yachttouren auf dem Bodensee entführt er seine Gäste an Bord für einige Stunden in eine andere Welt. Text Verena Ludescher Fotos WhiteStar
Eine Welt, die einlädt, mit der Seele zu baumeln, gute Gespräche zu führen, Spass zu haben, genussvoll zubereitetes Essen zu geniessen, zu staunen, zu träumen oder einfach nur zu sein. Bei einer Schifffahrt auf dem Bodensee, vorbei an malerischen Örtchen, prächtigen Buchten und Weinbergen, fühlt man sich nicht nur verzaubert, sondern auch ein bisschen wie an der Côte d’Azur. Wir haben WhiteStar Yachting-Geschäftsführer Dietmar Metzler getroffen und mit ihm über seine Geschäftsidee, Ziele, Wunschgäste und echten Luxus gesprochen. Voilà:
Dietmar Metzler
Exklusive Yachttouren zu organisieren und anzubieten, ist nicht unbedingt ein alltägliches Geschäft. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen? Dietmar Metzler: Ich habe seit 10 Jahren ein Schiff am Bodensee, auf dem ich immer den Sommerurlaub mit unseren Kindern genossen habe. Wir bekamen immer reichlich Besuch an Bord und es machte uns Spass, die Gäste zu bekochen und zu verwöhnen. Da die Kinder nun älter sind und ihre eigenen Wege gehen, wollte ich das Hobby «Schiff und Wasser» zum Beruf machen. Vor 3 Jahren wurde die Idee geboren, ein Charterunternehmen zu gründen. Anfangs stand das Meer als Zielort im Vordergrund. Nach reiflicher Überlegung – kürzere Anfahrt, weniger Risiko und Kosten – habe ich dann
entschieden, dass diese Idee am Bodensee genauso gut verwirklichbar ist. Somit war entschieden, dass der See unser Standort sein wird. Wie viele Mitarbeiter hat Ihr Unternehmen derzeit? Dietmar Metzler: Derzeit zählt unsere Crew 8 Mitarbeiter für Marketing, Küche, Service, Yachtpflegeteam, Reinigungskraft und mit mir als Kapitän. Wie lange dauert die Saison? Dietmar Metzler: Insgesamt 6 Monate – von Anfang Mai bis Ende Oktober, wobei wir eine Verlängerung bis Weihnachten anstreben. Was für einer Tätigkeit gehen Sie im Winter nach? Dietmar Metzler (lacht): Keine Sorge, da wird mir nicht langweilig. Die Vorbereitungen für die nächste Saison sind nicht unbeträchtlich und zudem führe ich noch ein zweites Unternehmen. Seit wie vielen Jahren gibt es gibt es die WhiteStar Yachting Gesellschaft? Dietmar Metzler: Seit nunmehr drei Jahren sind wir sehr erfolgreich am Bodensee unterwegs.
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Wie viele Veranstaltungen organisieren Sie im Jahr ungefähr? Dietmar Metzler: Bis dato sind es ca. 35 Charterfahrten pro Jahr. Das Ziel ist eine Verdoppelung bis 2014. Stellen Sie sich vor, der Kalender schreibt das Jahr 2023. Was wollen Sie nun als Unternehmer erreicht haben? Dietmar Metzler: Da der allgemeine Trend zum Mieten und Leasen sehr stark ist, rechne ich damit, zehn Schiffe in unterschiedlichen Grössen und an 3 Standorten am See zur Vercharterung anzubieten. Natürlich alle Schiffe mit Top-Ausstattung, bestem Service und Kapitän an Bord. Zufriedene Kunden, welche unsere Yachten weiterempfehlen und zu Stammkunden werden, sind in der Zukunftsvision selbstverständlich auch präsent. Zudem möchten wir gerne als exklusives Yachtcharter-Unternehmen «die Nummer 1 am See» werden. WhiteStar Yachting steht für individuelle Organisation, Perfektion und Exklusivität – wenn jemand etwas Besonderes auf dem See machen möchte, sollte er auf unseren Namen und somit auf unser motiviertes Team stossen. Was macht Luxusschiffe für Sie persönlich so anziehend? Dietmar Metzler: Es ist einfach ein tolles
Gefühl, alles dabeizuhaben, das fahrende Zuhause, unabhängig zu sein … Stehen zu bleiben, wo es einem gefällt! Beschreiben Sie uns bitte ein wenig Ihre typische Klientel – bzw. zu welchen Anlässen werden Ihre Yachten überwiegend gebucht? Dietmar Metzler: Von Führungskräften für besondere Kundenempfänge, Banken, Versicherungen, das Fernsehen, private Gäste, die das Besondere lieben, Geburtstage, Hochzeit, Firmenfeier, Präsentationen, Meetings, Incentives ... Sie haben sicherlich schon viele emotionale Momente an Bord erlebt. Welcher ist in bester Erinnerung geblieben? Dietmar Metzler: Als das erste Brautpaar mit den Trauzeugen von der Kutsche an Bord gekommen ist und wir ein Teil dieses «ganz besonderen Tages» sein durften. Gerne erinnere ich mich auch an die Taufe der Yacht und den Start der Firma – das bleibt unvergessen. Ohne Zahlen zu nennen. Wie viele Zimmer hätte die Wohnung etwa, die man für den Wert einer Ihrer Yachten, erwerben könnte? Dietmar Metzler: 8 Zimmer
Was bedeutet für Sie Luxus? Dietmar Metzler: Auf der WhiteStar mit Freunden einen Tag zu verbringen, von unserem Koch verwöhnt zu werden und im Sonnenschein das Essen geniessen. Sie sind bereits viel herumgereist und kennen die schönsten Seen und Meere auf der ganzen Welt. Was macht den Bodensee für Sie einzigartig? Dietmar Metzler: Das Gefühl zu haben, im Süden zu sein, trotz der kurzen Anreise. Die Landschaft um den See ist wie aus dem Bilderbuch, die Wasserqualität hervorragend. Die drei Anrainerstaaten bieten nicht nur schöne Häfen, sondern auch Sicherheit auf dem Bodensee. Der Erholungswert ist einfach top! Wir danken für das Gespräch.
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Weniger ist Schöner. Geza Schön. Parfumeur des Jahrhunderts.
Text Eva Engel Foto Geza Schön
Das Kompliment ist ein abstraktes Kon strukt unserer Sehnsucht nach Anerkennung und Liebe. Es gibt in unserem alltäglichen Dasein – seien wir ehrlich – vor allem höfliche und charmante Schmeicheleien, die im schlimmsten Fall sogar das Gegenteil des Gesagten andeuten. Einem also durch die Blume zu verstehen geben, dass man ach so gar nicht Wohlgefallen im Gegenüber ausgelöst hat. Oder ... gibt es ihn doch? Diesen kleinen Moment der wahren Ergriffenheit, der Unachtsamkeit. Die Sekunde, die nicht vom Verstand kontrolliert wurde, die sich frei und ohne Genehmigung ihren Weg nach aussen bahnt, uns in gewisser Weise blossstellt, verletzlich macht und doch schlussendlich so befreiend ist und Glückseligkeit verströmt. Diese Momente, die eine Überraschung sind für beide Seiten. Für jene, die nicht anders können, als spontan das Kompliment auszusprechen. Und für jene, denen die beinah unverschämt üppige Aufmerksamkeit zuteil wird. Was soll man also davon halten, wenn man folgende Begebenheiten, die so völlig frei von jeglicher vorsätzlicher Schönfärberei sind, wiederholt erlebt: Szene 1. Wiener Westbahnhof. Ticketschalter. Regennasser, zudem eiskalter Montagabend. Der Bahnangestellte vernimmt wie in Trance durch eine verglaste Front mit gefrästen Sprechlöchern die Order. Er tippt ohne aufzusehen in seinen
Computer das gewünschte Ticket. Plötzlich dreht sich sein Kopf, er sieht erstaunt hoch und spricht die unfassbaren Worte, über die er Sekunden, ja wohl noch Stunden später erschüttert, verwirrt lachen wird: «Meine Güte, Sie riechen aber gut!» Szene 2. Dornbirner Wochenmarkt. Ein sonnig-warmer Mittwochmorgen. Es ist schon fast zu spät – wie immer. Um 12 ist der ganze Rummel hier definitiv vorbei und die Marktstände packen wieder ein. Vor mir noch eine kleine Ausbeute an bunten, knackfrischen Köstlichkeiten. Ich muss warten, die letzten purpurroten Radieschen gehen an den Mann vor mir. Endlich kann ich bestellen. Die Marktfrau beginnt die Paprika auf die Waage zu zählen, gibt sie in meine offen hingehaltene Tasche und sagt mit einem Seufzer: «Sie riechen sooo gut!» – «Nach all den dampfenden roten Rüben heute morgen ...», schiebt sie sofort entschuldigend nach, sich ihres «Vergehens» bewusst, völlig überrumpelt von ihrer viel zu persönlichen Ansage. Aber ich lächle, selig wissend, in mich hinein. Das sind Komplimente! Denn eigentlich rieche ich in beiden Szenen nur nach mir – und Iso E Super, einem synthetischen Duftstoff, der in der Kosmetikindustrie als «Carrier», also als Transporteur für andere Düfte klassifiziert ist. Geza Schön hat ihn für sehr gut befunden und völlig isoliert in die Flasche gepackt. Schon mit 13 Jahren konnte Geza Schön
mehr als 100 Düfte voneinander unterscheiden. Kein Wunder, dass er sich zu einem der radikalsten Parfumdesigner entwickelt hat – und nichts, absolut gar nichts von Massenwässerchen hält. Sein Stil: revolutionär, minimalistisch, rebellisch und sehr sexy. Geza Schöns letzter Coup ist ein Parfum, kreiert auf Wunsch von Karl Lagerfeld himself: Paper Passion Perfume. Immer, und das ist die nackte Wahrheit, wenn mich jemand in den vergangenen Jahren auf «meinen» Duft angesprochen hat, roch ich nach Geza Schön. Nach «Molecule 01» oder «Escentric 01». Diese beiden begleiten mich mit ungebrochenem Erfolg. Nun, das Geheimnis ist also gelüftet. An all meine verzweifelten Freundinnen: Verzeiht mir. Ich war egoistisch. Ich wollte ein «Molecule» sein. Ich wollte «Escentric» sein. Ganz nur ich, für mich allein. Jetzt wisst ihr es. Macht bitteschön das Allerbeste daraus. Und ich bitte darum, parfumiert euch ab und zu «Schön». Denn das Perfide an Geza Schöns Düften ist: Man selbst hat nichts davon – ausser den Komplimenten. Man riecht sich einfach gar nicht – ausser ganz kurz beim Auftragen. Aber dann, für den Rest des Tages: «Nada.» Doch wie heisst es so schön: Never com plain. Never explain. Always be Schön.
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Gallery HUBER WATCHES JEWELLERY
Schmucktrends 2013
Men’s Casual Watch
Women’s Watch
Kuss der Muse. Paint it blue!
The Art of Beauty.
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34 HUBER GALLERY
Diamantcollier «Liz» von Huber Private Label
Kuss der Muse.
Hochfeines, von Hand gefertigtes Diamantcollier mit 187 Brillanten 24.8 ct. H vs2 Ring «Musha Cay» von Huber Private Label Diamantring mit beweglichen Elementen für den höchstmöglichen Tragekomfort. Mittelstein Diamant 2.44 ct. K vs1 und 70 Brillanten 2.10 ct. H vs2
Schmuck- und Uhrentrends 2013
Scetch Mlinaric, Henry & Zervudachi
Natürlich, wir sind alle gleich. Bis auf den einen oder anderen kleinen Unterschied. Der Mensch ist wohl das Wesen mit dem grössten Individualitätsanspruch auf dem Planeten Erde. Eine buntere Herde als uns gibt es nicht. Das macht die Sache zwar nicht einfacher, aber definitiv spannend. Auf den diesjährigen Schmuck- und Uhrenmessen in Asien und Europa, allen voran der Baselworld 2013, war dieser Drang nach Individualität verstärkt spürbar. Limitierte Auflagen, Einzelstücke, Anfertigungen nach Wunsch – alles wird geboten. Perfekte Handarbeit und nur die besten Materialien stehen wie immer hoch im Kurs. Neben diesem eindeutigen Wunsch hin zum individuellen Zeitmesser und Schmuckstück – weg von der Massenware – verzeichnen Trendforscher einen zweiten interessanten Hype, der immer weitere Kreise zieht: Entspannt sein und dies auch zu zeigen, ist gerade sehr «in». Stress ade. Wozu im Hamsterrad laufen, wenn es doch auch viel einfacher geht? Dieser Trend spiegelt sich nicht nur in der Mode, sondern vor allem in den überraschend klassischen De-
signs der Schmuck- und Uhrenwelt wider. Ein Trend, der sich bereits vor Jahren aus Amerika angekündigt hat. Je eleganter und zeitloser, desto hipper. Unaufgeregt anregend sein. Wie ein paar Martinis an einem lauen Spätsommernachmittag. Wer was auf sich hält, wählt die klassisch-edle Variante. Dabei gilt: Das Echte zählt! Modeschmuck ist ein No-Go. Diese nicht unwesentlichen Details liegen auch uns am Herzen, wenn wir uns auf grosse Schatzsuche begeben. Huber Watches Jewellery ist dort zuhause, wo edle Materialien, aussergewöhnliche Handwerkskunst und ebensolches Design verdiente Wertschätzung erfahren und sich gesellschaftliche Entwicklungen und Trends widerspiegeln. Schmuck und Uhren von höchster Güte sind unsere Passion. Diese Kunstwerke, die das Leben verschönern und individuelle Emotionen vortrefflich zum Ausdruck bringen, präsentieren wir gerne im allerbesten Licht. Das Innenleben des «Weissen Würfels», des neuen Huber Stammhauses in Vaduz, nimmt Gestalt an – in zahlreichen Gesprächen, auf Skizzen und Plänen. Gemeinsam mit Tino Zervudachi
vom renommierten Pariser Innenarchitekturbüro Mlinaric, Henry & Zervudachi werden wir eine Galerie der edlen Schmuck- und Uhrenkunst inszenieren, auf die Sie sich freuen dürfen. Der «Weisse Würfel» wird wertvolle Luxus uhren, feinste Schmuckstücke und die Welt der Kunst auf einzigartige Weise verbinden. Der Neubau des Huber Stammhauses im Städtle 34 baut auf der Tradition und Stärke von fünf Huber Generationen. Erfahrung, Können und Wissen – weitergegeben, verfeinert und bei uns immer wieder neu gelebt. Auf den kommenden Seiten enthüllen wir die neuesten Kostbarkeiten aus dem Hause Huber Watches Jewellery, entpacken das eine oder andere Einzelstück, zeigen Ihnen, was «State of the Art» in der Uhren- und Schmuckwelt ist und heissen Sie herzlich willkommen in unseren Standorten in Vaduz im Städtle 36, am Rathausplatz 11 und ab 27. Juni zur Sommerfrische gerne wieder in Lech am Arlberg.
35 HUBER GALLERY
Armreifen «Cocoa» von Huber Private Label Armreifen in Gelbgold und Weissgold mit jeweils 98 Brillanten 1.14 ct. F vs2
Fotos Adolf Bereuter
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Damenuhr «Ballon Bleu» von Cartier Rosegold, Durchmesser 36,5 mm Armschmuck «Mantangi» von Huber Private Label Eine echte Rarität: Armband aus Meisterhand mit verschiedenen pastellfarbenen, äusserst seltenen BurmaSpinellen. Gefasst in Rotgold mit hochfeinen Diamanten.
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Perlencollier «Nui» von Huber Private Label Handverlesene TahitiKulturperlen, Collier 140 cm mit wunderschönem Lüster (Farbschattierungen in Grey, Aubergine, Blue, Brown)
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Armschmuck «Rosewood» von Huber Private Label Armband mit beweglichen Elementen aus Rosegold und brillant besetztem Verbindungsstück 3.40 ct. G vs2 Cocktail-Ring Linie «Tango» von Pomellato mit farblosem Topas und braunen Brillanten
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Armschmuck «Toiny» von Huber Private Label 18 K Weissgold-Armband mit beweglichen brillantbesetzten Elementen Total 580 Brillanten 4.24 ct. G vs2 Cocktail-Ring «Embrace» (rechts) von Huber Private Label Ring in 18 K Weissgold mit 47 Brillanten 1.37 ct. H vs2 Ring «Taifun» (links) von Huber Private Label Ring in 18 K Weissgold mit 162 Brillanten 1.92 ct.
40 HUBER GALLERY
Ohrschmuck Linie «Gypsy» von Ole Lynggaard mit Türkisen, Korallen, Brillanten in 18 K Rosegold Charms-Armband Linie «Gypsy» von Ole Lynggaard in 18 K Rosegold mit diversen Farbedelsteinen Ring Linie «Capri» von Pomellato mit einem Türkis als Zentralstein und 2 Cabochon-Amethysten
41 HUBER GALLERY
Ring «Majestic» von Huber Private Label Extrem rarer, hochfeiner Paraiba-Turmalin 7.41 ct. Ring von Hand gefertigt mit 170 Diamanten 1.70 ct. F vvs2
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State of the Art.
JAEGER-LECOULTRE IWC
PATEK PHILIPPE
Diese Armbanduhr von Jaeger-LeCoultre verstrahlt Nostalgie pur, denn sie lehnt sich gestalterisch an ein entsprechendes Modell aus den späten 1940er Jahren an. Doch damit nicht genug: Die Anordnung der kalendarischen Indikationen, also der Anzeige von Wochentag, Monat, Datum und Mondphasen folgte den Maximen eines harmonisch strukturierten Zifferblatts sowie bestmöglicher Ablesbarkeit. Mit 39 Millimeter Gehäusedurchmesser und nur 10,6 Millimeter Gesamthöhe liegt der während dem Genfer Uhrensalon 2013 vorgestellte Newcomer voll im dimensionalen Trend. Seine Wasserdichte reicht bis zu fünf Atmosphären Druck. Das verbaute Automatikkaliber 866 besteht aus insgesamt 305 Komponenten. Uhrmacherisch verkörpert es Manufakturarbeit auf höchstem Niveau. Wie alle Uhren dieser gleichermassen schlichten wie eleganten Linie muss sich auch der «Master Calendar» vor der Lieferung einem gnadenlosen Kontrollprozedere unterziehen.
Wann Patek Philippe das signifikante Markenzeichen in Gestalt des «Calatrava»-Kreuzes etablierte, vermag selbst die Manufaktur nicht mit letzter Sicherheit zu sagen. Es muss wohl zu Beginn des 20. Jahrhunderts gewesen sein. 1932 entstand jedenfalls die legendäre Referenz 96, welche in Sammlerkreisen als klassisches «Calatrava»-Modell gilt. In seine Fussstapfen tritt die elegante Retro-Referenz 5123R. Mit 38 Millimeter Durchmesser ist das schlichte Goldgehäuse weder zu gross noch zu klein. Tunlichst jeden Tag zur gleichen Zeit verlangt das flache Uhrwerk vom Kaliber 215 PS zwecks Energienachschub für die Zugfeder nach manueller Kontaktaufnahme. Selbige gestaltet sich wegen des butterweichen Aufzugs zu einem echten Vergnügen. Natürlich steht diese Armbanduhr ganz im Zeichen des eigenen Qualitätssiegels der Genfer Manufaktur.
Der Name Portofino lässt das Herz von Uhren- und Italien-Liebhabern nicht erst seit gestern höher schlagen. Den IWC-Managern ging es nicht anders, als sie vor gut 25 Jahren eine gleichnamige Uhrenkollektion aus der Taufe hoben. Natürlich macht Wandel als Wesensmerkmal der Zeit auch vor den Toren einer Uhrenmanufaktur nicht halt. Nach gründlicher Überarbeitung präsentierte sich die Portofino-Kollektion ab 2011 in neuem Glanz. Nicht weniger als 192 Stunden beträgt die Gangautonomie bei der rotgoldenen Referenz IW510107 mit 45 Millimeter Gehäusedurchmesser und dem grossen Manufaktur-Handaufzugswerk Cal. 59210. Damit das Spannen der Zugfeder angesichts derart üppiger Reserven nicht in Vergessenheit gerät, dient die Gangreserveanzeige auf «9» Uhr. Mit von der Partie sind ferner ein kleiner Sekundenzeiger und ein Fensterdatum.
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PANERAI
HUBLOT
CARTIER
Gold, das erstarrte Licht der Sonne, ist ein wunderbares Gehäusematerial für Armbanduhren. Jenes, das Panerai für die herrlich nostalgische «Radiomir 1940 Oro Rosso 42mm» verwendet, besitzt entscheidende Vorteile. Es verstrahlt besonders warmen und tiefen Glanz. Durch die Beimischung von 24,1 % Kupfer und 4 ‰ Platin lässt es sich nicht so leicht verkratzen. Das ist die beste Gewähr für lange Schönheit, welche Männer und Frauen besonders lieben. Im nur 42 mm grossen, bis 10 Atmosphären wasserdichten Gehäuse tickt das Manufakturkaliber P.999. Wer diese Uhr sein Eigen nennt, wird das tägliche Spannen der Zugfeder absolut lieben. Wenn es unbedingt sein muss, kommt das mechanische Kleinod aber auch 60 Stunden ohne einige Drehungen an der verschraubten Krone aus.
Wer sich einen Zeitmesser mit skelettiertem Uhrwerk ans Handgelenk schnallt, ist zweifellos ein Mensch der besonderen Art. Und ein Technik-Freak obendrein. Er liebt es, das Innenleben seines tickenden Begleiters in- und auswendig zu betrachten. Und das womöglich stundenlang. Und er ist stolz, wenn andere neugierig zusehen. In diesem Sinne zeigt sich die 45 Millimeter grosse «Classic Fusion Ultra Thin Skeleton» von Hublot als echte Augenweide mit hohem gestalterischem Anspruch. Mit lediglich 2,9 Millimeter Bauhöhe gehört ihr kunstvoll durchbrochenes Handaufzugswerk vom Kaliber HUB 1300 zu den flachen Vertretern dieser Gattung. Seine Gangautonomie beträgt satte 90 Stunden. Unruh, Unruhspirale, Hemmung, also das emsige Schwing- und Hemmungssystem, ist jederzeit vor dem Auge präsent. Und das im Extremfall auch 50 Meter unter dem Wasserspiegel.
1912 präsentierte Maurice Coüet seinem Arbeitgeber Cartier die erste «Pendule Mystérieuse». Ihre Zeiger schienen ohne jedweden Antrieb im luftleeren Raum zu schweben. Diese hinreissende Kunst der mysteriösen Zeitanzeige lebt nun in der brandneuen «Rotonde de Cartier» wieder auf. Bei ihr scheinen die beiden Zeiger für Stunden und Minuten frei im Raum zu schweben. Natürlich kann auch eine mit allen uhrmacherischen Wassern gewaschene Nobel-Manufaktur nicht zaubern. Der Trick besteht in zwei übereinander angeordneten und aussen verzahnten Saphirglasscheiben. Beide sind integrierter Bestandteil des darum gebauten Handaufzugskalibers 9981MC mit 48 Stunden Gangautonomie. Zum Beweis, dass die aussergewöhnliche Mechanik einiges aushält, musste das Uhrwerk Stösse in der Grössenordnung des 500-fachen Eigengewichts und Stürze aus einem Meter Höhe schadlos überstehen.
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TUDOR
CARTIER
Paint it blue! OMEGA
Tudor versteht sich seit den 1950er Jahren auf Zeitmesser für eindrucksvolle Unterwasser-Ausflüge. Die «Pelagos» mit zuverlässiger Eta-Automatik begleitet seine Besitzer bis zu 500 Metern in die «Welt des Schweigens». Dank Titan ist die 42-mm-Schale mit Schraubkrone angenehm leicht. Zum Schutz vor bösen Überraschungen lässt ein Ventil beim Auftauchen schädliches Helium entweichen. Und die Drehlünette mit mattschwarzer Keramikzahlenscheibe sperrt sich gegen Verstellen in falscher Richtung.
1969 landete die «Speedmaster Professional» von Omega mit den ersten Menschen auf dem Mond. Bei der «Speedmaster Racing» handelt es sich um eine attraktive, selbstverständlich nicht minder zuverlässige Evaluationsstufe, deren Wasserdichte bis zu 100 Metern Tauchtiefe reicht. Im Gegensatz zum Weltraum-Modell mit Handaufzugswerk besticht dieses 40-Millimeter-Modell durch ein Automatikwerk. Das Kaliber 3330 mit 52 Stunden Gangautonomie verfügt über ein Schaltrad zur Steuerung der chronographischen Funktionen, eine Co-Axial-Hemmung sowie eine moderne Silizium-Unruhspirale.
Calibre hat Cartier seine neue Männer-Linie getauft. Die beinhaltet nun auch einen Chronographen mit dem exklusiven Automatikkaliber 1904-CH MC. Für technisch Interessierte dazu nur so viel: Schaltradsteuerung der Funktionen, kräftesparende Reibungskupplung, 30-Minuten- und 12-Stunden-Zähler, zwei Federhäuser, 48 Stunden Gangautonomie, vier Hertz Unruhfrequenz für Achtelsekunden-Stoppungen. Für jeder dieser Werke benötigen die Uhrmacher 269 Teile. Das Gehäuse, erhältlich in Stahl oder Gold, misst 42 Millimeter. Dem nassen Element widersteht es bis zehn Atmosphären Druck.
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IWC
HUBLOT
ROLEX
Bei IWC Schaffhausen erstrahlt die traditionsreiche Ingenieur-Familie in neuem Glanz. Für die neue Kollektion liessen sich die Designer und Konstrukteure der IWC von der Formel 1 inspirieren. Typische Rennsportmaterialien wie Carbonfasern, Keramik und Titan prägen eine neue Design linie innerhalb der Ingenieur-Uhrenfamilie. Ganz vorne fährt fortan die 45 Millimeter grosse «Ingenieur Chronograph Racer» mit. Die Gravur eines Formel-1-Boliden im Gehäuseboden signalisiert den rasanten und technisch ausgefeilten Zusammenhang. Im Gehäuseinneren misst und stoppt das Manufakturwerk Cal. 89361 mit Flyback-Funktion und 68-Stunden-Gangautonomie das kostbarste Gut der Menschheit.
An präzisions- und imagebewusste Globetrotter wendet sich die Genfer Uhrenmanufaktur Rolex mit der «Sky-Dweller». Das markante Oeuvre mit dem Manufakturwerk mit automatischem Selbstaufzugsmechanismus 9001 schützen nicht weniger als 14 Patente. Eines gilt dem ausgeklügelten Ring-Command-System zum Einund Verstellen aller Funktionen per drehbare Lünette und Aufzugskrone. Das Leistungsspektrum umfasst einen intelligenten Jahreskalender, welcher nur jeweils Ende Februar einer manuellen Korrektur bedarf, sowie die leicht ablesbare Indikation einer zweiten Zeitzone.
Hublot folgt gestalterisch dem Ruf der Savanne. Die am Handgelenk wahrlich unübersehbare «Big Bang Zebra Bang» mit 41-Millimeter-Keramikgehäuse trägt eine Lünette, welche Spezialisten mit 48 transparenten Topasen und schwarzen Baguette-Spinellen ausfassten. Am Zifferblatt im Zebrastreifenlook brillieren acht kleine, in Chatons gefasste Diamanten. Im Inneren der bis zehn Atmosphären wasserdichten Schale verbaut Hublot ein mechanisches Uhrwerk mit automatischem Aufzug und Chronograph. Neben der Keramik-Version gibt es Ausführungen in 18-karätigem Rotgold und Stahl. Die Limitierung beträgt jeweils 250 Exemplare.
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VACHERON CONSTANTIN
PATEK PHILIPPE
BREGUET
Die Ursprünge der Uhrenlinie Gondolo von Patek Philippe reichen zurück bis ins frühe 20. Jahrhundert. Erste Armbanduhren gab es ab ca. 1910. An diese Tradition knüpft die tonneauförmige, sehr feminine Referenz 7099R mit extrem schmückendem Charakter. Ihr Roségold-Gehäuse zieren 480 Diamanten mit insgesamt 3,31 Karat, am Zifferblatt finden sich nochmals 367 Diamanten, zusammen wiegen diese 0,56 Karat. Der gewölbte Sichtboden zeigt anspruchsvollen Uhrenliebhaberinnen das flache Form-Handaufzugskaliber 25-21 REC mit 18 Steinen. Die hohe Qualität des tickenden Ensembles bescheinigt das Qualitätssiegel der Genfer Familienmanufaktur.
Breguet weiss nicht erst seit gestern, dass sich Frauen für erlesene Mechanik mit sinnvollen Zusatzfunktionen begeistern können. Seit der Gründung widmete die Manufaktur zahlreiche Kreationen der holden Weiblichkeit. Das gilt auch für den sportlich-eleganten «Marine» Chronographen. Sein Gehäuse mit hohem Wiedererkennungswert und nur 34,60 Millimeter Durchmesser widersteht dem nassen Element bis zu fünf Atmosphären Wasserdruck. Die geringen Dimensionen resultieren aus der Verwendung des exklusiven Automatikkalibers 8827, das mit Fug und Recht als weltweit kleinstes seiner Art gelten kann. Vorne trägt der Mikrokosmos ein handguillochiertes Perlmutt-Zifferblatt.
Vacheron Constantin, gegründet 1755, kümmert sich 2013 explizit um das zarte Geschlecht. Diese Hinwendung bezeugt ein breites Spektrum sorgsam gestalteter Armbanduhren. Eines der femininen Modelle ist «Patrimony Traditionnelle», deren feines Handaufzugswerk 1400 eigener Manufaktur entstammt. Das legendäre Genfer Siegel bekundet höchste Massstäbe bezüglich Konstruktion, handwerklicher Qualität und Ganggenauigkeit. Nur 33 Millimeter Durchmesser bringen das flache Profil des Gehäuses aus Weiss- oder Roségold besonders gut zur Geltung. Die mit 54 runden Diamanten besetzte Lünette lenkt alle Blicke auf ein schnörkelloses Zifferblatt und manuell finissierte Dauphinzeiger.
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A Time for Beauty. BREITLING
TAG HEUER
JAEGERLECOULTRE
Wenn es ums Fahren geht, dominieren beim rasanten Formel-1-Sport natürlich die Männer. Dessen ist sich TAG Heuer genauso bewusst wie der Tatsache, dass viele Frauen die Rennen leidenschaftlich verfolgen. Und genau dazu gibt es die passende Armbanduhrenlinie, welche aber auch im täglichen Leben eine wunderbare Figur macht. Weisse, kratzfeste Keramik-Inlays verleihen dem 36 Millimeter grossen, bis 20 Atmosphären wasserdichten Gehäuse der femininen «TAG Heuer Formula 1» eine besondere Note. Gleiches gilt für 84 Top-Wesselton-Diamanten mit einem Durchmesser von jeweils 1,1 Millimeter. Alle zusammen bringen 0,47 Karat auf die Edelsteinwaage. Am strahlend weissen Zifferblatt finden sich elf weitere Diamanten. Komfort und Ganggenauigkeit gewährleistet ein zuverlässiges Quarzwerk.
Jaeger-LeCoultre wird heuer 180 Jahre alt. Aus diesem Anlass erfreut die Traditionsmanufaktur Damen von Welt mit der «Grande Reverso Lady Ultra Thin Duetto Duo». Wie ganz allgemein bei diesem Erfolgsmodell kann die glückliche Besitzerin wahlweise die eine oder die andere Gehäuseseite mit zugehörigem Zifferblatt in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Mit anderen Worten: Im Handumdrehen stehen ihr zwei Zonenzeiten zur Verfügung, angezeigt von Manufaktur-Handaufzugswerk 864 A, das die Uhrmacher aus 130 Teilen zusammenfügen. Trotzdem beträgt die Gesamthöhe der bis 30 Meter wasserdichten Wendeschale nur 8,87 Millimeter. Flacher geht’s fast nicht.
Dass funktionale Automatikchronographen nicht zwangsläufig übergross sein müssen, beweist Breitling mit dem 38 Millimeter kleinen «Transocean». Dieser dezente Stopper mit elegantem Milanaise-Armband passt an nahezu jedes feminine Handgelenk. Ganz nebenbei soll es auch einige Männer geben, die wenig opulente Dimensionen schätzen. Alle kommen hier auf ihre Kosten, zumal das Familienunternehmen im Gehäuseinneren ein flaches Automatikwerk mit Fensterdatum und 30-Minuten-Totalisator verbaut. Das flache Basiskaliber des Breitling 41 kommt 42 Stunden lang ohne jeden Energienachschub aus. Weiter glänzt die elegante Transocean Chronograph 38 durch ihre Performance mit einem automatischen, offiziell Chronometer-zertifizierten Chronographenwerk.
4 9 H U B E R U H R E N AT E L I E R
Zeiger bewegen die Welt. Klein, aber unverzichtbar.
Erstaunlicherweise ist nur wenigen bewusst, dass jeder Zeiger ihrer edlen Analog-Armbanduhr mindestens zwanzig verschiedene Arbeitsgänge hinter sich hat. Gar nicht so selten sind sogar doppelt so viele Schritte nötig. In diesem Sinne gilt auch hier die weise Erkenntnis, dass die Zeit nichts respektiert, was ohne sie geschaffen wurde. Text Gisbert L. Brunner Fotos De Bethune
Bekanntlich verkörpert die Zeit einen unendlichen Kreislauf des Kommens und Gehens. Den wiederum repräsentieren die Zeiger einer Uhr in nahezu idealer Form. Aus der Stellung von Stunden- und Minutenzeiger zueinander ergibt sich die aktuelle Zeit auch ohne Zifferblatt. Nicht zuletzt deshalb gilt es, Form, Material und vor allem die Länge sorgfältig zu wählen. Bei Minuten- und Sekundenzeigern muss die Spitze exakt an die zugehörige Zifferblattskala reichen. Gleiches gilt für den Stundenzeiger. Schliesslich müssen die Proportionen der Zei-
ger zueinander stimmen. Speziell auf diesem Gebiet haben sich – wie auch bei den Gehäusen – im Laufe der Jahre bestimmte Normen eingebürgert. Gemäss den ungeschriebenen Gesetzen der Uhrmacherkunst soll der Stundenzeiger ein Drittel kürzer und zwanzig Prozent breiter sein als der Minutenzeiger. Die Einhaltung dieses Prinzips gestaltet sich in der Praxis, wenn da und dort auf konfektionierte Zeiger zurückgegriffen werden muss, mitunter recht schwierig. Wer bereit ist, hohe Werkzeugkosten zu tragen, bekommt natürlich die gewünschte Perfektion.
Filigrane Gebieter über Stunden, Minuten und Sekunden. Ausgangspunkt sind Überlegungen zum Zeigertyp. Die Geschichte der Zeitmessung hat Hunderte verschiedener Modelle hervorgebracht: Zum Beispiel «Poires» mit birnenförmiger Spitze, «Breguets» mit kleiner, durchbrochener Scheibe, «Squelettes» zum Ausfüllen mit Leuchtmasse, rautenförmige «Dauphines» oder etwa filigrane «Gothiques». Trotz formaler Verschiedenheit besitzen alle Zeiger die gleichen konstruktiven Merkmale. Vorne befindet sich die Spitze, welche bei besonders feinen Exemplaren von Hand zugeschliffen wird. Dann kommt der mehr oder minder langgestreckte Körper. Die Verbindung zum Uhrwerk stellt der Kopf dar. Meist ein rundes, mit einem Loch und einem Hals – oder besser gesagt Führungsrohr – versehenes Teil, das auf die Vorderseite der jeweiligen Antriebswellen gepresst wird. Viele Sekunden- und Chronographenzeiger besitzen zum Masseausgleich ein Gegengewicht. Beim Material ist Vielfalt angesagt. In der Verbreitungsskala rangiert galvanisch veredeltes oder lackiertes Messing traditionsgemäss ganz oben. Gebläuter Stahl verkörpert besondere Wertigkeit, massives Gold oder Platin Understatement bei Top-Luxusuhren. Aluminium oder Kunststoff kommen für hochwertige Zeitmesser nicht in Frage!
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Farbenrausch und Lichtermeer. Keith Sonnier
51 ART
Fotos Häusler Contemporary Zürich, Jason Schmidt
Licht erhellt. Farben gehen in die Tiefe. Farbiges Licht wirkt auf Körper und Seele. Blau ist psychologisch gesehen eine beruhigende Farbe, kombiniert mit Licht wirkt sie anregend. Keith Sonnier, amerikanischer Bildhauer und Maler, der durch seine Lichtinstallationen bekannt wurde, beschäftigt sich seit 45
Jahren mit der Wirkung von Farblicht. Sein wohl spektakulärstes Werk in Europa ist der über einen Kilometer lange «Lightway» im Münchner Flughafen. Die Komposition von Licht und Farbe, die ständig wechselt, macht die langgestreckte Verbindungsebene 01 des Terminals 1 zum Erlebnisraum.
Keith Sonnier, geboren 1941 in Mamou, Loui siana, lebt heute in Los Angeles und arbeitet in New York. Das Licht ist seit 1968 eines der wichtigsten künstlerischen Ausdrucksmittel von Keith Sonnier. Farbige Leuchtstoffröhren, Glas und Metall sind die bevorzugten Materialien für seine Skulpturen und raumbezogenen Projekte. Sonnier setzt auf die sinnliche Komponente von Licht, wie er sie in der Werbe- und Alltagsästhetik vorfindet. Das Faszinierende an Keith Sonniers Arbeiten ist die Kommunikation, die zwischen Werk und Betrachter ausgelöst wird. Magisch anziehend, voller Kraft, wohltuend und inspirierend. Beruhigend und doch höchst anregend werden seine Werke wahrgenommen. Die Wirkung seiner Arbeiten beschränkt sich jedoch keineswegs auf visuelle Reize. Vielmehr möchte Sonnier dem Betrachter eine synästhetische Wahrnehmung vermitteln: «Ich habe Werke geschaffen», so Sonnier in einem Interview, «die etwas damit zu tun haben, wie etwas aussieht, wie sich etwas anfühlt oder wie etwas riecht».
52 GUT GEBAUT
Schmucke neue Uhrenwelt.
Baselworld 2013 – Weltmesse für Uhren und Schmuck.
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Mit einem Investitionsvolumen von 430 Mio. CHF wurde in drei Jahren Bauzeit das Messegelände Basel auf Weltniveau gehievt. Die Baselworld, weltgrösstes Schaufenster für Uhren- und Schmucktrends, bekam endlich wieder einen Auftritt in der ersten Reihe. Text Othmar Walchhofer Fotos MCH Group, © 2013 Herzog & de Meuron Basel
Seit ihrer Gründung 1917 mit dem holprigen Namen «Schweizer Mustermesse Basel (MUBA)» stand die heutige Baselworld für absolute Prestigequalitäten im Uhren- und Schmucksegment. Lange Zeit blieben die Türen für internationale Aussteller geschlossen – zu gefährlich schien den Schweizer Uhrenherstellern das Plagiatspotenzial. Erst ab 1973 durften europäische Unternehmen auf der Baselworld ausstellen, und dank der globalen Öffnung 1986 kann sich die Messe heute weltweit definitiv als das erste Launchparkett für Uhren- & Schmuckneuheiten präsentieren. Herzog & de Meuron bereichern das Messequartier der Stadt Basel. Optisch ein Erlebnis, funktional eine Offenbarung – die neue Baselworld 2013 hat es mit ihrem Motto «Brilliance meets» allen gezeigt: Wo die Edelsteine mit ihren Fassungen um die Wette funkelten und Chronometer 104.300 anwesende Facheinkäufer begeisterten, nutzten die Aussteller das Potenzial der Neuen Messe Basel. In der gerade fertiggestellten Halle 1 setzten die prestigeträchtigsten Aussteller unter dem Motto «Global Brands» ausschliesslich zwei- und dreigeschossige Messestandkonzepte um. Vor allem hochkarätige Uhrenhersteller fragten die hohen Messehallen an, in denen sie für den Besucher auf kompakter, mehrgeschossiger
Standfläche ihren gesamten Stilteppich ausrollen konnten. In der Neuen Messe Basel des Architekturbüros Herzog & de Meuron inszenierten die Luxusbrands von LVMH, Rolex und Co, aber auch bekannte Schatzmeister von Perlen, Diamanten und Edelsteinen eine ganze Kleinstadt an Dependancen. Dabei toppte man sich nicht nur bei den inneren Werten, auch die äusseren Hüllen begeisterten. Um den Premiumausstellern der Basel-
v.l.n.r.: Senior Partners Christine Binswanger, Ascan Mergenthaler, Stefan Marbach, Pierre de Meuron und Jacques Herzog
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world optimale Rahmenbedingungen für den Messeauftritt zu bieten, schufen Herzog & de Meuron mit der Messehalle 1 des Baseler Messegeländes eine Ausstellungsplattform, die ästhetisch und logistisch richtungsweisend ist. Der alte Messebau litt bereits seit Jahren unter chronischem Platzmangel, und nicht nur der triste Messeplatz davor rührte mit seinem Bassin zu Tränen – der Verzweiflung. Auf den drei Etagen der neuen Messehalle können es sich Aussteller auf einer Gesamtfläche von 38.000 m² einrichten. Egal ob Bankett, Konzert oder Seminar: Die 3300 m² grosse Event-Halle im Anschluss an das südliche Foyer lässt sich multioptional nutzen und bietet mit einem 150 Meter langen LED-Feature jedes nur erdenkliche Beleuchtungskonzept. Von der 10.000 m² grossen Gesamtausstellungsfläche im Erdgeschoss führen zwei markante Rolltreppen in die oberen Geschosse (jeweils 14.000 m² und 8 Meter Raumhöhe) des 220 Meter langen und 32 Meter hohen Gebäudes. Zwei oberirdische Passarellen verbinden nun die neue Halle 1 mit den Hallen 2, 3 und 4 sowie mit dem Congress Center Basel. Damit der Messebesucher im geballten Messegeschehen nicht den Überblick verliert, haben die Architekten dem zweiten Obergeschoss einen Panoramablick auf die Stadtlandschaft von Basel eingeräumt.
Die Zeitmaschine ist gelandet. Die transparente Fassade sorgt aussen für einen homogenen Baukörper, dessen versetzte und in sich gedrehte Anordnungen für Furore im Stadtbild sorgen. Die tatsächliche Grösse des Gebäudes wird erst aus der Luft richtig sichtbar – zu geschickt verpackten die Architekten den Hallenbau in die filigrane Hightech-Verschalung. In den Strassenzügen rund um die neue Messehalle tritt das durchdachte Formgefüge elegant hinter die Alleebäume zurück. Die Linienführung gewährleistet den Tageslichteinfall im Nachbargebäude, hebt dabei aber die architektonischen Merkmale des gesamten Komplexes ganz souverän hervor. Um den Eindruck eines allzu geschlossenen Blockbaus zu vermeiden, wurden die beiden oberen Etagen als leicht verdrehte Schollen übereinander gelagert, die Fassade steuert hier ihren wahrscheinlich kraftvollsten ästhetischen Impuls bei. Die Optik des Materials mit den markant differenzierten Flechtungen und dem auf maximale Dezenz hin ausbalancierten Grauwert assoziiert man je nach Lichteinfall und Blickwinkel mal mit den flirrenden Lichtspielen der Grossstadt oder den schmucken Bachforellen in den Quellwässern der Schweizer Jura. Als zentrale Begegnungsfläche vor oder nach dem Messebesuch holt das als Licht hof gestaltete Foyer mit seinem «offenen
Auge» den Baseler Voralpenhimmel in den Gebäudekern des Entwurfs. Wer sein Auto nicht im aufgestockten Parkhaus abstellt, erreicht die Messe über die grosszügig angelegte und überdachte Tramhaltestelle. In den beiden Buchten des offenen Kreises wählt der Besucher unter anderem zwischen exotischer Japanküche und Käfer’s feinem Fingerfood, mit dem das Cateringunternehmen als offizieller Partner auch die Events des Hauses beliefert. Eine Stadt unter Tage. Logistische Herausforderungen abseits der Besucherbetreuung werden ganz elegant ins Untergeschoss verlegt. Die Anlieferung der Messeaufbauten für die Baselworld 2012 dürfte dabei die Feuerprobe gewesen sein. Herzog & de Meuron meisterte diese bravourös mit der Realisierung von unter irdischen Anfahrtswegen über die Isteinerstrasse. Die Logistiksoftware mit dem Online-Booking-Tool für Lieferzeitfenster des Messebetreibers verfrachtete zusammen mit dem neuen Wegleitsystem die LKW-Staus der früheren Verkehrsführung in tempi passati. Diese Art von Effizienz wird auch an anderer Stelle grossgeschrieben: Mit der angebrachten Fassadendämmung, dem ressourcenschonenden Gebäudebetrieb und der Abwärmenutzung setzten die Architekten wieder höchste Umweltstandards
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um. Beleuchtung, Belüftung und Klimatisierung funktionieren nach der SIA-Norm 380/4. Die Minergie-Zertifizierungsstelle Basel Stadt adelte den Messebau deswegen mit dem eigens dafür entwickelten Label BS-054. Nicht fehlen dürfen natürlich grossflächig angelegte Solarmodule, die sich auf dem mittlerweile begrünten Dach der Messehalle befinden. Das eingelöste Versprechen, die Bauzeit auf drei Jahre zu begrenzen, spornte die Bauherren zu organisatorischen Höchstleistungen an. Wo man von weitem nur die 12 zirkulierenden Baukräne in der Skyline rund um den Messeturm ausmachen konnte, verarbeiteten täglich bis zu 1000 Arbeitskräfte in nur 22 Monaten reeller Bauzeit insgesamt 6800 Tonnen Stahl und 45.000 m³ Beton auf der Baustelle. Die rund 200 am Projekt beteiligten Firmen bauten unter anderem 20 Rolltreppen und weitere 20 Lichtanlagen ein, die verlegten Stromkabel könnten Basel mit Wien verbinden. Der Entwurf der Neuen Messehalle von Herzog & de Meuron wird aber definitiv noch weiter strahlen. «Ich schaue ungeduldig und mit grossen Erwartungen auf das neue Zeitalter für die Weltmesse», blickt Sylvie Ritter, Managing Director der Baselworld, überzeugt in die Zukunft. «Es freut mich, dass die Baselworld 2013 die Vorzüglichkeit der hier präsenten Industrien bestätigen wird.»
Architekten Jacques Herzog & Pierre de Meuron, Basel. Nach ihrem Architekturdiplom 1975 und dem ersten Büro in der Rheinschanze 6 eröffneten die beiden Raumschöpfer sehr schnell Dependancen in Barcelona, München, London und Tokio. Sie zählen zu den Ikonen der zeitgenössischen Architektur und ihre lustvoll edlen Bauten für öffentliche und private Bauträger zeugen stets von Prosperität in den Städten und Ländern, in denen sie errichtet werden. Das politische Geschacher vor allem bei Grossprojekten wie z. B. in der Hamburger Elbphilharmonie oder dem Nationalstadion in Peking, 2008 für die Olympischen Spiele errichtet, dürfte das Büro ohne Mühe wegstecken – zahlreiche internationale Auszeichnungen wie etwa der Pritzker-Architekturpreis 2001 oder der British Design Award 2006 unterstreichen vielmehr die Qualität der Entwürfe. Höhenluft schnuppern in der 56 Leonard Street. Brandheisser Immobilientipp von Herzog & de Meuron: Im Downtown-District «Triangle Below Canal Street», mit dem Kürzel «TriBeCa» eine definitive Insider-Adresse für «Urban Lifestyle»-New Yorker, wächst er in die Höhe: der Apartmentblock 56 Leonard Street der Basler Stararchitekten. Aussenstehende, also jeder New Yorker ohne Park-Avenue-Mai-
sonette oder Hamptons-Strandhaus, können nur erahnen, welche Upper-Class-Dramen sich in den Glaskuben abspielen werden, falls man an den Fensterfronten diskret die Vorhänge zuziehen kann. Jetzt schon ist die Baugeschichte (zumindest für Investoren) nicht minder brisant: Bereits 2008 stand der kühne Entwurf von Herzog & de Meuron. Weil man an der Spitze nicht selten einsam ist, geriet das mutige Projekt immer wieder mangels Liquidität ins Stocken. Seit Januar diesen Jahres drehen sich die Betonmischer aber wieder. Nun blickt die ganze Stadt mit Hoffnung auf ihre «Bienenwabe», wie die New Yorker die schlank wirbelnde Wohnsäule, einen Steinwurf vom Broadway entfernt, nennen. Mit ihrem Entwurf bieten Herzog & de Meuron den Neueinzüglern nämlich genau das, was New York am meisten fehlt: weitläufige Wohnungen (für 2,5 – 23 Mio. Euro), individuelle Grundrisse (auf 132 bis 592 m²) – und vor allem Licht, Luft und Aussicht!
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Apani – Der Gipfel des guten Geschmacks. X-Technology – Swiss Research and Development AG.
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Der Goldkurs fällt, Aktien sind auch nicht mehr, was sie mal waren und Immobilien wachsen nicht von selbst in den Himmel. Wer also momentan nicht so recht weiss, in was er investieren soll, dürfte an Apani, der neuesten Marke aus dem Hause X-Technology, grossen Gefallen finden. Fotos X-Technology
Nur etwa 0,5% der derzeitigen Nachfrage können befriedigt werden. Nur wenige Menschen werden je davon kosten können. Das Apani Elixier, ein fünf Jahre alter – in Barrique-Fässern gereifter – Balsamessig, verspricht eine neue Investmentsensation zu werden. Das Geheimnis: Die Fässer werden mitten in der grandiosen Landschaft der Schweizer Alpen auf 3000 Meter Höhe in eigens geschaffenen Apani-Höhlen gelagert. Das dort herrschende Klima mit niedriger Sauerstoffsättigung, hoher Luftfeuchtigkeit bis 79% sowie Temperaturen von bis zu 6 Grad im Winter stellt die perfekten Lagerbedingungen für den seltensten Balsamessig der Welt dar. In unbehandelten Barrique-Fässern gelagert, atmet und reift das kostbare schwarze Gold wie vor hunderten von Jahren heran. Die Investorennachfrage übersteigt bereits jetzt das Apani Elixier-Angebot bei weitem. Daher entscheidet eine Auktion vor Ort in den Apani-Höhlen, zu welchen die Kunden eigens mit dem Hubschrauber geflogen werden, wer schlussendlich in den Genuss dieser gewinnbringenden Geldanlage kommt. Ein Ereignis der Superlative. Auch für jene, die keinen Zuschlag erhalten. Bewerbungen für 2014 werden ab sofort bei Apani entgegengenommen. Dahinter steckt System. Apani ist der neueste Geniestreich von
Bodo W. Lambertz und seinem Team von X-Technology. «Unsere Ideen werden immer sofort umgesetzt und nicht in der Schublade versteckt!», meint das kreative Mastermind und Energiebündel mit überzeugendem Lächeln. X-Technology, die Swiss Research and Development AG, beschäftigt sich mit allem, was die Natur an genialen Einfällen vorgibt, verbessert diese und macht sie nutzbar für eine breite Öffentlichkeit. Dabei gehen Bodo W. Lambertz, CEO von X-Technology und sein Team durchaus methodisch vor. Hannes Asam, Communication-Mitarbeiter bei X-Technology, nimmt sich Zeit und erklärt, wie beispielsweise die Trainings- und Funktionsbekleidung der hauseigenen Labels X-Bionic und X-Socks funktioniert. «Schweiss ist von der Natur aus dafür vorgesehen, den Körper zu kühlen. Wir leiten den Schweiss in die richtigen Bahnen, er bleibt so lange auf der Haut, wie er kühlt und wird dann durch die spezielle Struktur unserer Gewebe abtransportiert.» Also kühl und trocken zugleich? «In gewisser Weise ja! Weil wir wissen, dass der menschliche Körper bis zu 97 Prozent der Energie für die Regulierung der Körperwärme benötigt und die Körpertemperatur bei erhöhter Aktivität schnell über die kritische Grenze von 37 °C ansteigt, haben wir Technologien entwickelt, die kühlen, wenn man schwitzt und wärmen, wenn man friert.»
Die vielen Talente des Bodo W. Lambertz. Bodo W. Lambertz, Wirtschaftsingenieur, geboren 1948, hat viele Begabungen. Gemeinsam mit seinem Sohn Patrick Lambertz hat er unter dem Dach X-Technology die Trendmarken X-Bionic und X-Socks aufgebaut, die mit multifunktionaler und leistungssteigernder Trainingskleidung, ausgezeichnet mit den höchsten Designpreisen, begeistern. Neuestes Kind der umtriebigen Geschäftsfamilie mit Sitz in Wollerau im Schweizer Kanton Schwyz ist laut Patrick Lambertz die Marke Apani®. Dahinter steckt ein simpler, aber doch genialer Gedanke: «Wir wollen noch viel näher zur Natur! Wir wollen diese greifbar und unmittelbar erlebbar machen für jene, die das Besondere schätzen. Wir wollen Impulsgeber sein, in einer Zeit, die oft in Belanglosigkeit versinkt, weil scheinbar schon alles erlebt, gesagt und getan ist. Unverfälschte, ehrliche Produkte mit dem gewissen Aha-Effekt, die Menschen bewegen und glücklich machen – dafür steht X-Technology und Apani.»
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Red Carpet Sensations. Edelmanufaktur Chopard.
Bei den Filmfestspielen in Cannes wurde wieder um die Wette gefunkelt. Ob Charlize Theron, Cate Blanchett oder Pénélope Cruz – Hollywood liebt Chopard. Die Luxusmanufaktur ist der Juwelier vieler Stars und wird von Schmuck- und Uhrenfans auf der ganzen Welt verehrt. Fotos Chopard
Louis-Ulysse Chopard wäre wohl überglücklich, hätte er die Entwicklung der Uhren- und Schmuckmanufaktur noch miterlebt. Mehr als 150 Jahre nach der Gründung ist Chopard heute international erfolgreich und an 1600 Adressen rund um den Globus erhältlich. 1900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kreieren an den Standorten Meyrin, Fleurier und Pforzheim jährlich 150.000 Zeitmesser und Schmuckstücke von exzellenter Qualität. Um sicherzustellen, dass jedes Exemplar den allerhöchsten Ansprüchen von Chopard genügt, wird es vom Gehäuse bis zum Armband in der eigenen Manufaktur hergestellt. Und zwar überwiegend nach einem Verfahren, das einer über 150-jährigen Tradition folgt: den Überlieferungen des Uhrmachergenies Chopard. «Die Geschichte der Familie Chopard ist das Fundament unseres Unternehmens, von Meistern des Metiers gelegt und von Generation zu Generation weitergegeben. Dieses Wissen ist sehr wertvoll», erklärt Karl Scheufele, Eigentümer der Marke Chopard. Um dieses Wissen auch in Zukunft an weitere Generationen tradieren zu können, hat Chopard ein eigenes Ausbildungszentrum gegründet: 34 Handwerksberufe können hier erlernt werden. Seit zwei Generationen im Familienbesitz Scheufele. Seit den frühen 60er Jahren befindet sich Chopard nun im Besitz der Familie Scheufele. Zum Zeitpunkt der Übernahme steckte
v.l.n.r. Christine Scheufele, Karin Scheufele, Karl-Friedrich Scheufele, Karl Scheufele, Caroline Scheufele
Chopard in einer tiefen Krise. Mit grossem kaufmännischem Geschick und ästhetischem Feingespür gelang es Karl Scheufele und seiner Ehefrau Karin, das Unternehmen aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken und zu internationalem Erfolg zu führen. Inspiriert vom Jugendstil, verliehen sie den Kreationen ihr einzigartiges Aussehen, das Chopard heute unverkennbar macht – und Uhren- und Schmuckliebhaber sowie die Fachwelt rund um den Globus begeistert: Viele Kollektionen, wie zum Beispiel Schmuckstücke der Linie Casmir, Happy Diamonds oder Happy Spirit, gelten bereits als Designklassiker und werden zu Höchstpreisen gehandelt.
Inzwischen haben die Kinder von Karl Scheufele, Caroline und Karl-Friedrich, die Führung der Luxus-Uhrenmanufaktur übernommen. Mit Passion und Können interpretieren die beiden Traditionen neu: Caroline kehrt mit einer prachtvollen Haute-Joaillerie-Kollektion zurück zur Pforzheimer Goldschmiedetradition, Karl-Friedrich lässt die Uhrmacherkunst von Sonvilier wieder aufleben. Bei aller Zukunftsgewandtheit: Die hohen Ideale des Unternehmens gelten hier zeitlos: Chopard engagiert sich seit Jahrzehnten für soziale Zwecke und fördert beispielsweise die Stiftung José Carreras im Kampf gegen Leukämie ebenso wie die Aids-Stiftung von Sir Elton John oder die gemeinnützigen Organisationen des Prinzen von Wales.
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Happy Sport Medium Automatic. Seit nun zwanzig Jahren begeistern die Happy-Sport-Uhren Liebhaber von modernen, kühnen Zeitmessern auf der ganzen Welt. Anlässlich des Jubiläumsjahres wurde diese berühmte Kollektion um ein neues Modell erweitert: die Happy Sport Medium Automatic. Sie verfügt über ein versilbertes und guillochiertes Zifferblatt, eine Hommage an die Tradition der klassischen Uhrendekoration. Zudem der perfekte Hintergrund, um die sieben beweglichen Diamanten wunderbar zur Geltung zu bringen. Der Gehäuseboden aus Saphirglas ermöglicht es, das mechanische Uhrwerk mit automatischem Aufzug zu bewundern. Das Gehäuse aus Edelstahl, mit einem Durchmesser von 36 mm, ist an einem Armband aus schwarzem Alligatorleder befestigt.
L.U.C Engine One H. Ist es die Leidenschaft für Leistung, die verbindet? Seit Jahrzehnten fühlt sich Chopard der Welt des Automobils sehr nahe – und liefert mit der L.U.C. Engine One H wieder ein Modell, das nach dem Vorbild eines Automobils entwickelt wurde. So ähnelt die Endbearbeitung seines Manufakturenwerks jener eines Motors. Durch die horizontale Anordnung gleicht sie der Instrumententafel eines Formel-1-Rennwagens. Das Armband, sowohl auf der Aussen- wie auf der Innenseite aus Alligatorleder, erinnert mit seinen fünf Reihen Ziernähten an die Ästhetik von Autositzen der 1960er und 1970er Jahre und liefert ein schönes Beispiel, welch hohen Stellenwert Chopard der Verarbeitung schenkt – bis ins kleinste Detail. Insgesamt ist die L.U.C. Engine One H ein echter technischer Hybrid zwischen Automechanik und hoher Uhrmacherkunst. Ästhetik, Funktionalität und Leistung stehen im Vordergrund. Vom Armband bis zum Zeiger.
Superfast Automatic. Die von der Welt der Formel 1 inspirierte Kollektion Classic Racing bringt ein weiteres Modell ins Rennen: die Superfast Automatic. Einzigartig ist, dass ihr mechanisches Kaliber 01.01.-M ausschliesslich in den Werkstätten von Chopard Fleurier Ebauches konzipiert, entwickelt und produziert wurde. Damit setzt Chopard einen weiteren Schritt zur Unabhängigkeit. Die Superfast-Modelle beeindrucken mit ihrem klaren, schnörkellosen Stil, der stets ein wenig maskulin wirkt. Zahlreiche Details verweisen auf die Welt des Rennsports: Nach dem Vorbild der berühmten «Racing Stripes» verfügt das Modell über ein schwarzes Zifferblatt mit grauen, vertikalen Linien. Von den Instrumententafeln der klassischen Boliden inspiriert zeigen sich die Stunden-, Minuten- und Sekundenzähler. Das Uhrwerk ähnelt dem Frontgrill eines Oldtimers – und zeigt wiederum Chopards legendäre Liebe zum Detail.
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Schatzsuche im Bergwerk Gonzen. Fotos Roland Korner
Events gibt es viele. Man trinkt ein Gläschen, man isst ein Häppchen, man unterhält sich ein wenig und meistens war’s das dann auch schon. Oder man ist mutig und nimmt die Einladungen von Huber Watches Jewellery an. Am 22. November 2012 entführte Huber in das Bergwerk Gonzen in Sargans. Bei konstanten 13 Grad Temperatur und einer Luftfeuchtigkeit von 90 Prozent ging es, ausgestattet mit Bergwerkshelm und Taschenlampe, via «Gonzen-Express» in das unterirdische Labyrinth, das so lang ist wie die Strecke
von Vaduz nach Zürich. In den spannend inszenierten Höhlen, Stollen und Tunneln warteten dann so manche Überraschungen auf die zahlreich erschienenen Gäste. Geschichtenerzähler, Klangskulpturen-Spieler, Uhrmacher, Schmuck von Pomellato, Uhren von DeBethune, feines Essen und ebensolche Getränke, Filme und natürlich eine herzliche Begrüssung zu der Schatzsuche im Inneren des Berges durch Gastgeber Norman J. Huber und sein gesamtes Team. We Will Rock You – Huber Watches Jewellery lud ins Bergwerk Gonzen
Monika Siegl, Ana Maria Gonzalez und Christine de Rouvre
Aurel Huber, Juan Jolis und Bianca Herzog (Huber Team)
Daniel Vogt, Remo Thalmann
Reise für alle Sinne: Klangskulpturen-Konzert im Inneren des Berges
Edle Geschmeide von Pomellato
Dr. Peter Goop, Nicole und Markus Wildhaber, Janette Gassner mit Christine Gassner
Uhrmachermeister von DeBethune bei der Arbeit.
Norman J. Huber begrüsst die Gäste im Bergwerk Gonzen
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Frauen lieben Pomellato.
Perlende Schönheiten in Lech.
So einfach ist das. Frauen sind nicht kompliziert. Frauen wollen einfach immer nur das Beste. Francesca Sonaglio von Pomellato in Mailand kann dem nur zustimmen: «Frauen wissen instinktiv, was sie wollen! Pomellato bringt die Aura einer jeden Frau zum Strahlen und stärkt automatisch die Souveränität im Auftritt. Das fühlen unsere Kundinnen, wenn sie Pomellato tragen.» Die treue Anhängerschaft von Pomellato kam denn auch zahlreich zu Huber nach Lech, als Pomellato im März die neuesten Trends für den Sommer 2013 präsentierte. Neben Edelsteinen in wundervoll fruchtigen Farben präsentierte Pomellato die glänzende Silber-Kollektion «67» im Vintage-Stil.
Eine wie keine – so muss die Perle beschaffen sein, wenn sie eine Schoeffel-Perle werden möchte. Also einzigartig. Unter tausenden ausgewählt. Perfekt in der Beschaffenheit und im Aussehen. Gebannt folgten zahlreiche Gäste im winterlichen Lech dem Perlen-Vortrag von Till Schoeffel. Persönlich präsentierte er gemeinsam mit der Schoeffel Österreich-Repräsentantin Vera Bechold die neuesten Perlen-Kollektionen der Luxusmarke Schoeffel. Mitgebracht hatte Till Schoeffel nicht nur faszinierende Schmuckstücke und ausgewählte Perlenstränge. Das Couture-Kleid der Fashionkooperation mit dem Modelabel Luisa Cerano «Cashmere and Pearls» wurde ausgestellt. Ebenso die grösste Barock-Unikatperle der Welt: die Perle «Jonathan» im Wert von 130.000 Euro. Um diese ging es dann auch beim anschliessenden Gewinnspiel mit reger Beteiligung.
Ruth und Werner Friesenecker
Till Schoeffel, Österreich-Repräsentantin Vera Bechold, Norman J. Huber und Huber Lech Geschäftsführer Roger Jacquat
Fotos Maurice Andre Shourot
Oliver Paetzke und Christine de Rouvre
Fotos Arno Meusburger
Beatrix, Reinhold und Laura Bilgeri Dr. Richard Kempf mit Marlies Kempf
Günter Pfefferkorn und Petra
Anna Wieser und Verena Fussenegger
Huber Lech GF Roger Jacquat, Huber Vaduz GF Corinne Schoch und Francesca Sonaglio von Pomellato Mailand
Heidi Kuttner, Golf-Spezialist Sven Frey und Sabine Lindbichler
Stefan Schneider, Karoline und Markus Walch
Gabi Gehrmann und Ingeborg Armellini
Welcome to Huber.
Home of Fine Watches and Jewellery.
Flagship Liechtenstein Städtle 36, Vaduz Mo – Fr 09:00 – 12:00 Uhr 13:30 – 18:00 Uhr
T +423 237 1414 F +423 237 1410
Sa
welcome@huber.li huber.li
09:00 – 16:00 Uhr
Sonn- und Feiertage geschlossen Am 8., 15. und 22. Dezember 2013 geöffnet.
Flagship Austria Dorf Nr. 115, Lech am Arlberg Sommer 2013 Saison vom 27.6.2013 – 28.9.2013
T +43 5583 3737 F +43 5583 3737-10
Mo – Sa 10:00 –12:00 Uhr 14:00 –17:00 Uhr
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Sonn- und Feiertage geschlosssen.
Watch Boutique Liechtenstein Rathausplatz 11, Vaduz April bis November Mo – Fr 09:00 – 18:00 Uhr Sa 09:00 – 16:00 Uhr Sonn- und Feiertage 10:00 Uhr – 15:30 Uhr.
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Watchmaking Atelier Rathausplatz 11, Vaduz Ihre Uhr liegt uns am Herzen. Fünf ausgebildete Uhrmacher bieten den perfekten Service rund um die Uhr.
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IMPRESSUM Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: HUBER Watches Jewellery Im Städtle 36 9490 Vaduz Fürstentum Liechtenstein Konzept, Foto- und Text redaktion, Packaging Design: agentur engel, Dornbirn agenturengel.eu Gestaltung: Neuland GmbH, Schaan neuland.li Autoren dieser Ausgabe: Gisbert L. Brunner Eva Engel Norman J. Huber Martin Johler Verena Ludescher David Malik Irmgard Kramer Andrea Tapper Othmar Walchhofer Titel: Underwater photography by Zena Holloway, Styling Jo Philips, Make-up Jo Frost at CLM, Model Kim at Bookings Auflage: 13.000 Für unsere Kunden und Freunde
17. September 1755. Der junge Genfer Uhrmachermeister Jean-Marc Vacheron nimmt in der Kanzlei des Notars Maître Choisy seinen ersten Lehrling unter Vertrag. Das Schriftstück ist das erste Dokument, in dem der Gründer der prestigeträchtigen Dynastie erwähnt wird. Es gilt außerdem als Gründungsurkunde von Vacheron Constantin, der ältesten, seit ihrer Entstehung kontinuierlich tätigen Uhrenmanufaktur der Welt.
Seit der Unterzeichnung des Vertrags – und getreu der Geschichte, die das hohe Ansehen des Hauses prägte – sieht es Vacheron Constantin als seine Pflicht, das Savoir-faire der Manufaktur an seine Uhrmachermeister weiterzugeben, um die außergewöhnliche Qualität und den Fortbestand der kunsthandwerklichen Berufe und der Zeitmesser des Hauses zu gewährleisten.
Patrimony Contemporaine Ewiger Kalender Genfer Punze, Gehäuse aus Rotgold, mechanisches extra-flaches Uhrwerk mit Automatikaufzug, Kaliber 1120 QP, Mondphasenanzeige. Referenz: 43175/000R-9687