KANAREN
Nr. 59
Auflagenkontrolle durch
21. Februar – 6. März 2009 3. Jahrgang Verkaufspreis 1,50 €
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Die auflagenstärkste deutschsprachige Zeitung auf den Kanarischen Inseln Im Gespräch
Teneriffa Süd
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Im Norden sind die Narren los
FilmfestivalDirektor Frieder Egermann
El Médano Das Stiefkind Granadillas?
Online-Sucht greift um sich
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Hafenbau in Granadilla
20 Meter vor der Küste hilflos ertrunken
Hunderte Arbeitslose hoffen auf Job – vergeblich? Foto: acfi press
Flüchtlingstragödie vor Lanzarote
15 Kinder konnten nur mehr tot geborgen werden
Mit 21 Todesopfern endete am vergangenen Sonntagabend die Überfahrt eines aus Agadir in Marokko kommenden Cayucos mit insgesamt 28 Immigranten an Bord. Hoher Wellengang und starke Windböen brachten das fünf Meter lange Holzboot vor der Küste von Teguise im Nordosten Lanzarotes
zum Kentern. Obwohl das Boot nur 20 Meter vom rettenden Ufer entfernt war, konnten 21 Insassen nur mehr tot geborgen werden. Keiner von ihnen konnte schwimmen. Unter den Toten befanden sich mindestens 15 Minderjährige, darunter ein sechsjähriges Mädchen, und eine hochschwangere Frau.
Sechs der Bootsflüchtlinge wurden von zwei jugendlichen Surfern gerettet, die zum Unglückszeitpunkt vor Ort waren und in einer spontanen Rettungsaktion ins Meer sprangen, um die Menschen aus dem Wasser zu ziehen. Für die restlichen Insassen, die unter dem gekenterten Boot um ihr Leben kämpften, kam jede Hilfe
zu spät. Eine Person wird noch vermisst und gesucht. Die 19 geborgenen Leichen wurden nach Puerto Naos in Arrecife gebracht. Der Bürgermeister von Haría bot seine Hilfe an, einen Teil der Toten in der Leichenhalle seiner Gemeinde aufzuN nehmen.
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Als Mitte Februar, ausgerechnet am Freitag, den 13., die Bauarbeiten zur Errichtung des Industriehafens von Granadilla aufgenommen wurden, ließ sich wider Erwarten kein Hafen-Gegner am Schauplatz blicken. Anstatt protestierender Naturschützer und Anrainer der Küstengebiete von Granadilla, die ihr „No“ zum Hafen in Granadilla in Protestaktionen und Demonstrationen immer wieder lautstark zum Ausdruck gebracht hatten, fand sich lediglich eine Gruppe zuversichtlicher Arbeitssuchender im künftigen Hafengebiet ein. Für viele, die in den letzten Monaten ihren Job verloren haben, darunter auch viele Immigranten, ist der Hafenbau zu einem Hoffnungsträger geworden. Bevor die ersten Arbeiter ihre Ärmel hochkrempeln werden, kann es allerdings noch etwas dauern. Zunächst muss die Baustelle vorbereitet werden. Wie der Vorsitzende der Hafenbehörde von Santa Cruz de Tenerife, Pedro Rodríguez Zaragoza, verkündete, würde der Hafenbau etwa 660 direkte und indirekte Arbeitsstellen schaffen. Die Zahl der festen Arbeitsplätze auf der Baustelle relativierte Zaragoza allerdings auf nur 70. Laut einer Studie der Aktionsbewegung „Sí se puede“ (Ja, man kann) sollen sogar nur 45 Stellen geschaffen werden. Somit habe sich der letzte positive Mythos um den Hafenbau, nämlich dass er viele neue Arbeitsplätze schaffe, in Luft aufgelöst. Die Hafenbehörde habe den Bau somit unter Vorspiegelung falscher TatN sachen durchgesetzt.