Kanaren Express 101

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KANAREN

Nr. 101

Auflagenkontrolle durch

1. – 14. Oktober 2010 5. Jahrgang Verkaufspreis 1,50 €

www.kanarenexpress.com Aktuelle Nachrichten

Die auflagenstärkste deutschsprachige Zeitung auf den Kanarischen Inseln Im Gespräch

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mit einer jungen Weltenbummlerin

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Seite 5

Seiten 6-7

Seiten 20-21

Seite 24

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Versierte Masseurin vertreibt den Stress…

Schwerer Verkehrsunfall bei La Guancha

„Kurvige Blondine, bietet erotische Massagen…“, solche und ähnliche Anzeigen kennt jeder. Fühlt man sich davon gestört? Vertreter des spanischen Abgeordnetenhauses fordern nämlich eine gesetzliche Regelung zur Abschaffung dieser Sexanzeigen. Seitenweise würden sich Prostituierte in der Tagespresse anbieten, und man müsse diese Form der modernen Sklaverei unterbinden, so Carlos Salvador, einer der Verfechter des Vorstoßes. Er wirft den Zeitungen vor, auf der Basis sexueller Ausbeutung von Frauen zu verdienen. Im Vorfeld habe man versucht an das soziale Gewissen der Presse zu appellieren und zu einem freiwilligen Verzicht auf derartige Anzeigen aufgerufen. Diese Selbstregulierung funktioniere aber offenbar nicht. Einige Zeitungen haben die Kleinanzeigen gestrichen, andere ignorierten die Appelle schlichtweg. Darin sieht man nun wieder eine Störung der Chancengleichheit zwischen den verschiedenen Publikationen. Die Folgerung der Anti-Sex-Befürworter lautet daher, dass nur ein gesetzliches Verbot die Sexanzeigen verschwinden lässt. Deshalb wird eine entsprechende Regelung angestrebt. „Die Würde der Frau ist kein Geschäft“, so lautet ihre Parole. Die Frage ist nun, wie sehen das eigentlich die betroffenen Frauen? „Für mich ist das kein Problem. Ich habe meine Stammkunden, bin im Internet und verteile Visitenkarten. Dann fallen die Kleinanzeigen eben weg“. Mit diesen Worten nimmt eine Prostituierte aus Los Crístianos die Sache gelassen. Andere reagieren heftiger: „Wir sind zwei Frauen, die diesen Service zu Hause anbieten.

Auf der Landstraße TF-5 bei La Guancha ereignete sich am Freitagvormittag ein schwerer Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang. Ein 80-jähriger Fahrer, der von einer Seitenstraße auf die Landstraße einbiegen wollte, missachtete die Vorfahrt. Just in diesem Moment kam ein LKW und prallte in voller Fahrt in die Fahrertür. Das Auto wurde durch die Wucht des Aufpralls auf der gegenüberliegenden Fahrbahn auf eine Begrenzungsmauer geschoben. Der Fahrzeugführer verstarb noch am Unfallort. Obwohl der Notarzt sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begann, konnte der Mann nicht mehr ins Leben zurückgeholt werden. Der Fahrer des LKW stand unter Schock. Aufgrund der regen Betriebsamkeit an Werktagen, bildete sich ein kilometerlanger Stau in beide Fahrtrichtungen. Zahlreiche LKW und Berufsfahrer, die diese Strecke zwischen Puerto de la Cruz und Icod de los Vinos passieren, blieben für etwa eine Stunde im Stau stecken. Zahlreiche Schaulustige verfolgten das Geschehen von der Terrasse des Restaurants „Stop“ aus. „Der Unfallverursacher war eindeutig der verunglückte Fahrer. Er fuhr einfach auf die Straße, ohne auf die Vorfahrt zu achten. Dem LKW-Fahrer war es unmöglich so schnell zu bremsen. Das wird die Diskussion über eine Altersgrenze am Steuer erneut anfachen“, erklärte eine Polizistin der Guardia Civil Tráfico vor Ort, die sich mit weiteren zehn Kollegen um die Regelung des n Verkehrs kümmerte.

Sexanzeigen – das neue Tabu?

Kleinanzeigen sind für uns ein wichtiger Punkt, um mit Kunden in Kontakt zu kommen. Wir fühlen uns diskriminiert“, wettert Lady D., die im Süden Teneriffas als Sex-Expertin arbeitet. Auf den Kanaren gehen derzeit schätzungsweise 2.500 Frauen der Prostitution nach. Allerdings ist die Dunkelziffer im Rotlicht-Milieu erfahrungsgemäß sehr hoch. Wirtschaftlich setzen diese Prostituierten im Jahr rund 20 Millionen Euro um, allerdings ohne Sozialabgaben und Steuern. Was also ist richtig? Die Mehrheit der Frauen, die sich über Klein-

anzeigen anbieten, arbeiten von zu Hause aus und eigenständig. Das heißt: niemand zwingt sie, diese Tätigkeit auszuüben. Sie gehen dem ältesten Gewerbe der Welt aus freien Stücken nach. Einige verdienen dabei sehr gut und möchten gar keine andere Arbeit. Sie fühlen sich wohl. Ist es dann berechtigt von SexSklaverei und Ausbeuterei zu sprechen? Inwiefern unterscheidet sich ihre Dienstleistung von anderen, wie zum Beispiel der eines Handwerkers oder einer Putzfrau, die ebenfalls über Kleinanzeigen Kunden suchen? Unstreitbar ist Zwangsprostitution und Zuhälterei strafbar und muss

von der Werbung ausgeschlossen werden. Aber treibt man die eigentlich privat arbeitenden Frauen durch ein Anzeigenverbot nicht erst in die Hände von größeren Netzwerken und öffnet damit der Ausbeutung die Tür? Oder ist das Anzeigenverbot ein legitimes Mittel, um gegen Prostitution vorzugehen? Den Kanaren Express interessiert die Meinung der Leser. Schreiben Sie uns, ob Sie sich durch Sex-Kleinanzeigen gestört fühlen und ob Sie auch der Meinung sind, dass sie aus der Presse verschwinden sollten oder stimmen Sie unter www.kanarenexn press.com im Internet ab.

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Ein tragischer Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang.

Der Sport-Megastore auf 8.000 m2 Autobahn Richtung Santa Cruz / La Laguna, Ausfahrt “Las Chumberas”. La Laguna, Teneriffa Tel. 922 62 79 00, Fax 922 82 11 07

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