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Nr. 118
27. Mai – 9. Juni 2011 5. Jahrgang Verkaufspreis 1,50 € Folgen Sie uns auf
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Wahlen am 22. Mai 2011
Los Cristianos
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Britin enthauptet
Blaue PP Welle schwappt über die Kanaren Rund anderthalb Millionen Wähler wurden am vergangenen Wochenende auf den Kanaren an die Wahlurnen gerufen und 63,22 Prozent folgten diesem Ruf. Als spannend und zum Teil auch umwälzend kann man die Kommunalwahlen 2011 bezeichnen. In vielen Bereichen kann die konservative Volkspartei
Melilla regieren. In anderen Provinzen kommt es auf die Koalitionsverhandlungen der kommenden Tage an. Diese Tendenz wird als direkte Konsequenz auf die Verdrossenheit der Menschen gegen die Politik des Ministerpräsidenten José Luis Rodrí-
ria übernimmt die PP die bisherige Vormachtstellung der Sozialisten und im Bürgermeisteramt stellt sie mit Juan José Cardona den neuen Bürgermeister von Las Palmas. Auf Teneriffa gewann Ricardo Melchior mit 45.000 Stimmen Vorsprung vor seinem PP-Kontrahenten Antonio Alarcó. Allerdings ver-
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(PP) als Sieger betrachtet werden, auch wenn das Vorpreschen in die Politikspitze auf den Kanaren nicht so eindeutig war, wie auf dem spanischen Festland. Dort gewann die PP 506.246 Stimmen, während die Sozialisten im Vergleich zu 2007 satte 1.523.557 Wählerstimmen verloren. Die PP wird nun auf den Balearen, in Kantabrien, Castilla-La Mancha, Castilla y León, Valencia, Madrid, Murcía, La Rioja, Ceuta und
mentar. Ein Stolperstein könnte entstehen, wenn sich PP und Sozialisten verbünden würden und gegen Melchior paktieren. In diesem Fall müsste er den Präsidentenstuhl räumen. Von den Koalitionsverhandlungen hängt nun alles weitere ab. Ähnlich heiß geht es in Teneriffas Hauptstadt Santa Cruz zu. Dort gewann Cristina Tavío (PP) vor José Manuel Bermúdez (CC). Im Bezug auf die Stadträte befinden sich beide Parteien mit jeweils neun Plätzen im Gleichstand. Auch hier entscheiden die Koalitionsverhandlungen. Übrigens wäre Tavio die erste Frau im Bürgermeisteramt in Santa Cruz. Überraschungen gab es viele im Verlaufe dieser Wahlen. In Buenavista del Norte, im Nordwesten Teneriffas, löste beispielsweise die Außenseiterpartei „Alternativa Si se puede“ die Sozialisten nach 28 Jahren Amtszeit ab. Antonio González Fortes ist der erste Bürgermeister dieser Partei überhaupt auf Teneriffa. In Adeje hingegen konnten die Sozialisten, entgegen des landesweiten Trends, ihre Vormachtstellung behalten.
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21 Sitze guez Zapatero gesehen. Die Hoffungen der Menschen, einen Ausweg aus der Krise zu finden, werden nun offensichtlich auf die Opposition gesetzt. Auf den Kanaren konnte die Welle durch die Coalición Canaria abgeschwächt werden. Sie blieb die vorherrschende Partei und ging auf fünf von sieben Inseln als stärkste Fraktion hervor. Dennoch sorgte auch hier die PP für Wermutstropfen. José Manuel Soria könnte den amtierenden Paulino Rivero als Kanarenpräsident ablösen. In der Inselregierung von Gran Cana-
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lor er um einen Sitz die absolute Mehrheit im Parlament. Das heißt im Klartext, er braucht eine Koalition. Wie diese aussehen wird, dazu hat er sich noch nicht geäußert. „Die Coalición Canaria hat insgesamt auf Teneriffa die meisten Wählerstimmen bekommen. Das sehe ich als Auftrag, die Regierung zu übernehmen und für Fortschritt auf Teneriffa zu sorgen. Aber uns stehen vier harte Jahre bevor“, so lautete sein erster Kom-
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Die 60-Jährige Britin Jennifer Mills-Westley wurde Mitte Mai in Los Cristianos von einem Wahnsinnigen brutal attackiert und getötet. Das makabre Drama ereignete sich im chinesischen Basar „Shun“ in der Einkaufsmeile Valdés Center an einem Vormittag. Dort betrat der 28-jährige Deyan Valentinov Deyanov den Laden, fragte nach einem Messer und erstach die Engländerin völlig unvermittelt. Danach enthauptete er sie und lief blutüberströmt mit dem Kopf als Trophäe auf die Straße. Eine Videokamera zeichnete den gesamten Vorfall auf. Offenbar bestand keinerlei Beziehung zwischen Opfer und Täter. Die Britin war das Zufallsopfer, das zur falschenZeit am falschen Ort war. Dank des mutigen Einschreitens eines Passanten, der dem Flüchtenden ein Bein stellte, einem Motorradfahrer, der seinen Helm nach ihm warf und dem beherzten Zugriff eines privaten Wachmannes wurde der mutmaßliche Täter gestoppt. Wenig später wurde er von der Polizei festgenommen. „Wer weiß, ob er nicht noch auf andere Passanten losgegangen wäre, wenn wir ihn nicht aufgehalten hätten“, meinte Toni, der mutige Wachmann. Die Frau des Geschäftsinhabers, die das Gemetzel aus nächster Nähe mitangesehen hatte, stand unter Schock und musste sich in ärztliche und psychologische Hände begeben. Wie sich später herausstellte, war Deyan Valentinov Deyanov bereits vorher mehrmals wegen Aggressionen aufgefallen. Drei Tage vor der Tat hatte Richter Nelson Díaz Frías vom vierten Amtsgericht in Arona deshalb einen Haftbefehl gegen den Bulgaren ausgestellt und nach ihm fahnden lassen. Es ist unklar, wie lange sich der vermutlich gestörte Mann bereits auf Teneriffa aufhielt. Offenbar wohnte er in der Ruine eines verlassenen Hauses zwischen dem Strand von Los Cristianos und Los Tarajales. Polizisten haben dort Bücher und ein Kruzifix sichergestellt. Bei seiner Festnahme erweckte der Mann schnell den Eindruck, psychisch gestört zu sein. Er betete, redete laut mit sich selbst und bezeichnete sich als Rächer Gottes, der für Gerechtigkeit sorgen müsse. Fortsetzung auf Seite 3
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