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KANAREN
Nr. 122
22. Juli – 4. August 2011 5. Jahrgang Verkaufspreis 1,50 € Folgen Sie uns auf
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Inselpräsident von La Gomera in Madrid festgenommen
Was tatsächlich in Madrid geschehen ist, muss noch geklärt werden. Casimiro, der auch Senator für die Sozialisten in Madrid ist, erklärte, er habe mit seinem Sohn und einem Studienkollegen in einem Fischrestaurant gegessen und sei dann mit den beiden in eine Bar gegangen, um noch einen Drink zu nehmen. Man wollte den erfolgreichen Studienabschluss feiern. Dabei habe sein Sohn eine Auseinandersetzung mit einem der Kellner gehabt und sei des Lokals verwiesen worden. Aufgrund dieses ungerechtfertigten Verhaltens, hätten sie bei der Nationalpolizei eine Anzeige machen wollen. Dort habe man ihn aber abgewiesen und deshalb sei es zu der Auseinandersetzung mit den Polizisten gekommen. „Ich habe mich aufgeregt, weil man mich und meinen Sohn nicht
Foto: Cabildo La Gomera
Politischen Zündstoff und Futter für alle Klatschmäuler lieferte die Verhaftung von La Gomeras Inselpräsident Casimiro Curbelo in Madrid. Angeblich soll er einen Polizisten angegriffen haben. „Die Polizei muss sich schon sehr anstrengen, um sich nicht bloßzustellen. Wenn hier jemand das Opfer ist, dann bin ich das“ wetterte Casimiro Curbelo in einer Pressekonferenz.
ernst genommen und wie Terroristen behandelt hat,“ gab Curbelo zu. Obwohl viel Spannung in der Luft lag, habe er die Beamten zu keinem Zeitpunkt angegriffen. Vielmehr habe er nach dem zweiten Stoß durch einen Polizisten die Arme schützend vor das Gesicht gehoben und das sei missverstanden worden. Man habe ihn zu Boden geworfen, dabei sein Handy und seine Brille kaputt gemacht und ihn in Handschellen gelegt. Diese Reaktion sei völlig unangemessen gewesen. Die Festnahme sei zudem illegal, weil man ihn als Senator nur verhaften dürfe, wenn er in flagranti bei einer Straftat erwischt würde.
Klatschmäuler wollen indessen von einem Separée wissen, in dem Curbelo mit Sohn, dessen Freund und jungen Frauen gesehen wurde. Dabei habe der Inselpräsident in betrunkenem Zustand eine spanische Wand kaputt gemacht. Daraufhin habe man ihn aufgefordert, zu gehen. Die Polizisten hingegen erzählen in ihrer Version, dass der betrunkene Inselpräsident und Senator auf der Wache eine heftige Diskussion mit den Beamten begonnen hätte. „Ihr seid Polizisten und steht mir zu Diensten. Ich zahle euer Gehalt und werde mich nicht ausweisen. Ich bin Senator“, so soll er den Streit heraufbe-
schworen haben. Nachdem er gegenüber einem Polizisten handgreiflich geworden war, habe man kurzen Prozess gemacht. Er und sein Sohn wurden inhaftiert. Sie verbrachten den Rest der Nacht in der Arrestzelle und wurden erst am darauffolgenden Nachmittag entlassen. Die Anzeige gegen den Politiker blieb bestehen. Der brisante Vorfall erzeugte auch in seiner Heimat, auf La Gomera, Aufsehen. In einer Dringlichkeitssitzung forderte die Opposition die sofortige Entlassung des Inselpräsidenten. Er müsse die Konsequenzen dieses unehrenhaften Verhaltens tragen. Außerdem wurde eine Untersuchungskommission verlangt. Beide Vorschläge wurden von den regierenden Sozialisten abgewehrt. Stattdessen entwickelte sich ein hitziger Schlagabtausch mit gegenseitigen Beschuldigungen. In der sozialistischen Führungsspitze in Madrid reagierte man verhalten. „Die PP ist immer schnell im Verurteilen, wenn es um einen sozialistischen Politiker geht. Bei ihren eigenen Leuten fordern sie immer, die Unschuldsvermutung zugrunde zu legen. Das heißt es, mit zweierlei Maß zu messen. Wir werden den Zwischenfall untersuchen und sollten sich die Vorwürfe
erhärten, werden wir nicht zögern die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen“, bekräftigte die Sprecherin der Sozialisten im Senat, Carmela Silva. Bis dahin gelte aber der Grundsatz: „Im Zweifel für den Angeklagten“. Welche Erklärung auch immer am Ende der Geschichte stehen wird, ganz spurlos wird sie an Curbelo vermutlich nicht vorüber gehen. Wer als öffentliche Person im Rampenlicht steht, muss auch damit rechnen, dass Unangenehmes öffentlich diskutiert wird. Kurz vor Redaktionsschluss am Montagabend gab Casimiro Curbelo seinen Rücktritt im spanischen Senat bekannt. „Wenn der Prozess geführt wird, möchte ich meine Unschuld und die meines Sohnes ohne jegliches Privileg beweisen. Genauso wie jeder andere Bürger auch. Die Wahrheit, dass ich unschuldig bin, wird ans Licht kommen“, mit diesen Worten erklärte er seinen Entschluss. Außerdem betonte er, dass er sich zu diesem Schritt aus persönlichen Gründen und aus freien Stücken entschlossen habe. Seine Partei und viele Bürgerinnen und Bürger La Gomeras stünden fest hinter ihm und dafür sei er sehr n dankbar.
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Surfweltmeisterschaft
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Deutschkanarisches Siegerduo In einem spannenden Doppel-Finale siegten Philip Köster und Daida Ruano an der Playa de El Cabezo vor den Favoriten Daniel Bruch und Iballa Ruano. Nachdem die beiden bereits in der einfachen Ausscheidung auf dem Siegertreppchen der PWA Weltmeisterschaft in El Médano standen, legten sie auch im Doppel noch einmal alles auf die „Welle“.
Mit Ausnahme des Australiers Jaeger lag das Siegerpodest fest in deutsch-kanarischer Hand.
Die Welle reiten und Sprünge wurden bewertet. „Es war ein unglaubliches und schwieriges Finale. Daniel Bruch ist sehr gut gesurft. Ihn zu schlagen, war eine große Herausforderung“, kommentierte der erst 17-jährige Philip Köster, der auf Gran Canaria lebt. Auch die weibliche Siegerin Daida Ruano bestätigte, dass es schwer war, ihre engste Konkurrentin und Schwester, Iballa Ruano, zu übertrumpfen. „Die Konditionen waren hervorragend und es war ein geniales Finale“, freute sich die Surfweltmeisterin. Platz Zwei ging an Daniel Bruch und Iballa Ruano und auf dem dritten Platz des Siegetreppchens standen der Australier Jaeger Stone und Nayra Alonos aus Gran Canaria. Fortsetzung auf Seite 23
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