Nr. 94
KANAREN Auflagenkontrolle durch
25. Juni – 8. Juli 2010 4. Jahrgang Verkaufspreis 1,50 ₏
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Im Gespräch
Neues Verkehrsgesetz Seiten 4
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Lanzarote, die gesamten Kanaren und Portugal sind in diesen Tagen durch die gemeinsame Trauer um den Literatur-Nobelpreisträger JosĂŠ Saramago vereint. „Er war ein groĂ&#x;artiger Mann, ein wunderbarer Mensch und ein exzellenter Schriftsteller. Grund zum Weinen haben heute nur diejenigen, die nie das GlĂźck hatten, ihn kennenzulernen“, trĂśstete seine Witwe und Ăœbersetzerin seiner Werke, Pilar del RĂo, auf der Trauerfeier in Lissabon. JosĂŠ Saramago erlag am 18. Juni in seinem Haus in TĂas auf Lanzarote einem chronischen Leukämieleiden. Er hatte eine ruhige Nacht verbracht, gefrĂźhstĂźckt und danach habe er sich unwohl gefĂźhlt. Wenig später sei er friedlich verstorben, bestätigte seine Ehefrau. Seit 1993 lebte das Paar auf der Feuerinsel. Damals hatte der Autor das Buch „Das Evangelium nach Jesus Christus“ verĂśffentlicht. Die Katholische Kirche war entsetzt Ăźber den Roman und stigmatisierte ihn als blasphemisch. Tatsächlich wagte sich der Portugiese mit der Geschichte Ăźber einen Jesus, der als Mensch unter Menschen lebte, auf dĂźnnes Eis. Er zeigt ihn als Mann aus Fleisch und Blut mit allen dazugehĂśrigen Attributen: Neugierde, Lebenshunger, Irrungen, Wirrungen, Ă„ngsten und Sinneslust. Er schrieb damit eine Version Ăźber das Leben Jesu, die wenig mit der gängigen Theolo-
gie zu tun hat und dem Klerus nicht gefallen konnte. Die akademische Zeitschrift Latras urteilte: „Das Evangelium nach Jesus Christus“ hat alles, was man von einem groĂ&#x;en Roman erwartet: eine in hĂśchstem MaĂ&#x;e spannende Handlung, packende Dialoge, Ironie, Tiefe, Subtilität. Saramago wagt sich auf heikles Terrain, und dabei ist sein Jesus Christus menschlicher und christlicher, als er jemals zuvor dargestellt wurde“. Der Kultursekretär der damaligen portugiesischen Regierung strich Saramago von der Kandidatenliste des Europäischen Literaturpreises. Aus Protest zog der Schriftsteller zwei Jahre später mit seiner Frau nach Lanzarote und gewann 1998 den Nobelpreis fĂźr Literatur. Seither pendelte er zwischen Portugal und Lanzarote, wurde vielfach ausgezeichnet und war Verfechter der Idee einer iberischen Einheit. Soziale Missstände, Ungerechtigkeit und eine kritische Haltung gegenĂźber der Kirche sowie eine tiefe Menschlichkeit sind die Grundpfeiler seiner Werke. „Gott ist das Schweigen des Universums und der Mensch ist der Schrei, der diesem Universum Sinn verleiht“, soll der Schriftsteller seine Einstellung in einer einfachen Quintessenz zusammengefasst haben. Saramago wurde am 16. November 1922 als Kind einer
Landarbeiterfamilie in Portugal geboren. Mit ZwĂślf musste er die Schule verlassen, weil sich seine Eltern das Schulgeld nicht leisten konnten. Zu diesem Zeitpunkt war sein Interesse fĂźr Literatur aber schon geweckt und er verbrachte jede freie Minute in Bibliotheken. Seit 1976 verdiente er seinen Lebensunterhalt als freier Schriftsteller. Der internationale Durchbruch gelang ihm 1982 mit seinem Liebesroman „Das Memorial“. Er erzählt eine Liebesgeschichte rund um den Bau des Klosters von Mafra aus der Sicht des kleinen Mannes. Gerade diese Wurzeln im kleinbĂźrgerlichen Milieu haben seine PersĂśnlichkeit und seine Werke geprägt.
Die Kanaren werden ihn in Ehren halten Der Autor war Adoptivsohn der Insel Lanzarote und seit 2000 Träger der kanarischen Goldmedaille. „Wir trauern um diesen groĂ&#x;artigen Mann, dem wir nie genug dafĂźr danken kĂśnnen, dass er den Archipel zu seinem Wohnsitz erwählt hat und dadurch Botschafter der Kanaren in der literarischen Welt wurde. Die Literatur hat einen groĂ&#x;artigen Mann verloren, der fĂźr seinen sozialen Einsatz und seine intellektuelle Geradlinigkeit bekannt war. Er zählt zu den wichtigsten Ethikern der letzten 50 Jahre“, beteuerte Kanarenpräsident Pau-
Foto: Archivo FundaciĂłn JosĂŠ Saramago
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JosĂŠ Saramago, hier ganz privat auf der Veranda seines Hauses auf Lanzarote
lino Rivero in einem bewegten Nachruf. Auch der tinerfenische Autorenverband „AsociaciĂłn Scripta Manent“ in La Orotava zeigte sich tief bewegt durch das Ableben Saramagos. Sie waren mit dem Literaturpreisträger anlässlich der geplanten VerĂśffentlichung einer Geschichtensammlung Ăźber San BorondĂłn in Kontakt getreten und baten ihn um ein Vorwort. Umso erstaunter waren sie, als er ihnen vorschlug eine Erzählung beizutragen. Das Buch „DesiderĂĄtum. 21 viajes a San BorondĂłn“ wird mit Saramagos Kapitel „A veces un mono bastaâ€? (Manchmal genĂźgt ein Affe) erĂśffnet. Es handelt sich um einen der letzten, vielleicht
sogar den letzten Text des anerkannten Autors. „San BorondĂłn ist weit mehr als ein Mythos. Es steht fĂźr die Suche des Menschen nach einem Paradies auf Erden. Wir waren erstaunt, dass uns der groĂ&#x;e Meister eine solch wunderbare Geschichte zu unserem Buch zur VerfĂźgung stellte. Wir sind ja nur Amateure. Noch mehr hat uns aber die GĂźte und menschliche GrĂśĂ&#x;e beeindruckt, die dieser Mann ausstrahlte. Jeder sollte seine Version von San BorondĂłn gelesen haben“, erinnert sich JosĂŠ Miguel Salamanca, Arzt und Mitglied des Verbandes. Der ErlĂśs dieses Buches kommt Ăźbrigens ausschlieĂ&#x;lich dem gemeinnĂźtzigen Verein der Eltern auti-
stischer Kinder auf Teneriffa, APANATE, zugute. „Der Tod Saramagos ist ein groĂ&#x;er Verlust, aber wir haben den Trost, dass seine Gedanken und Ideen durch seine Werke fĂźr immer unter uns bleiben“, diese letzten Worte gab der Kulturbeauftragte Teneriffas, CristobĂĄl de la Rosa, dem Autor auf seiner letzten Reise mit. Zur Trauerfeier in Lissabon am vergangenen Samstag waren spanische und kanarische Repräsentanten angereist. Der Leichnam Saramagos wurde eingeäschert. Ein Teil seiner Asche wird in seiner Heimat Portugal beigesetzt. Die andere Hälfte wird fĂźr immer unter einem Olivenbaum in seiner kanarischen Wahlheimat auf Lanzarote ruhen. (sv) n
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