pfalz-magazin 08/39 Mitte Apr–Mitte Juni 2017

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Das Freizeitmagazin für die Pfalz, Rhein-Neckar und Nordbaden Jahrgang 8 | Nr. 39 | Mitte April—Mitte Juni 2017| 4,00 Euro

www.das-pfalz-magazin.de

Frühling Reisen

Bodensee

Seite 84

Kulinarisches:

Koriander

Seite 56

Weinwelt:

Chardonnay

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Inhalt Veranstaltungen, Termine 11 14 16 18 20 24 35 38 46

Rohrbach feiert Veranstaltungskalender Veranst. in der Stadthalle Hockenheim Capitol Mannheim Dt. Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz Flörsheim-Dalsheim schenkt ein Criminal Royal im Schloss Edesheim Birkweiler Weinfrühling Spargelwochen in Schwetzingen

Ausflugtipps 27 29 30 34 40 42 44

Lamer Winkel und Belchen Wachenheim Weihermühle Germersheim Kirrweiler Pfälzer Burgen: Trifels Radtouren in der Pfalz

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Ostern – Bedeutung und Bräuche

Großes Preisrätsel 22

Raten Sie Begriffe rund um Pfälzer Persönlichkeiten. Es gibt wieder viele tolle Preise zu gewinnen!

Kulinarisches und Wein 52 56 58 60 66 68 72 76 78

Artischocke Gesundes aus der Traube Rezepte Pralinen Wein des Jahres 2017 – Weißburgunder Chardonnnay Anogast Bericht: Ochsen in Durlach Geschichte des Brotes Bäckerei Raab

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Koriander – der Duft des Orients

Gesundheit, Schönheit und Wellness 51

Detox

Sonstiges 70 82 84 86 92 97

Dubblikat – Das Original aus der Pfalz Elwetritsche Geschichte vom Pinguin Mythos oder Wahrheit Zu guter Letzt Impressum

Reise und Urlaub 80

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Konstanz – Bodensee

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Badische Weinmesse in Offenburg


Fotos: Europa-Park; Fotolia, DWI

FreizeitspaĂ&#x; im Europa-Park

Foto: DWI

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Rotwein & Co.

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Anogast-Bericht: Gasthaus zum Ochsen in Durlach

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Osterbrunnen in Essingen

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Fotos: Fotolia,

Foto: Thomas Steinmetz


Das Osterlamm — Symbol der Reinheit Das Lamm wird traditionell als Zeichen des Lebens und der Unschuld verstanden und sein weißes Fell symbolisiert die innere Reinheit und Frömmigkeit. Ideal als Opfertier geeignet.

rsprünglich ist das Osterlamm dementsprechend auch eine jüdische Symbolfigur aus der Zeit des Auszugs der Israeliten aus Ägypten. Als sich der Pharao weigerte, die Israeliten ihres Weges ziehen zu lassen, schickte Gott die zehn Plagen. Die zehnte Plage: „In dieser Nacht gehe ich durch Ägypten und erschlage in Ägypten jeden Erstgeborenen bei Mensch und Vieh. Über alle Götter Ägyptens halte ich Gericht, ich, der Herr. Das Blut an den Häusern, in denen ihr wohnt, soll ein Zeichen zu eurem Schutz sein. Wenn ich das Blut sehe, werde ich an euch vorübergehen (hebräisch: pessach) und das vernichtende Unheil wird euch nicht treffen, wenn ich in Ägypten dreinschlage.“ so steht es im Alten Testament bei 2.Mose 12 geschrieben.

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Das Blut sollte von Lämmern stammen und in Gedenken an dieses Ereignis jedes Jahr am sogenannten Pessachfest ein Lamm geschlachtet werden. Das Neue Testament besagt nun, dass die Kreuzigung Jesu und das Abendmahl in derselben Woche stattfanden wie das Schlach-

ten der Pessach-Lämmer. So kommt es, dass die Christen Jesus Christus als Pessach-Lamm „ohne Fehl und Makel“ bezeichnen, als Gottes Sohn, als das reine und sündlose Lamm Gottes („Agnus Dei“), das für die Sünden der Menschen von Gott geopfert wurde und dessen Blut zur Erlösung der Menschen dient. An Ostern Lämmer zu schlachten, ist unter den Christen seit dem Mittelalter stark zurückgegangen. Lammfleisch wurde und wird zunehmend durch Hasen- und Fasanenfleisch ersetzt. Nur in der griechisch-orthodoxen Kirche gehört das noch zu den Osterfeierlichkeiten. Heute werden in unseren Breiten oftmals für traditionsbewusste Christen am Gründonnerstag auch Osterlämmer aus Biskuit- oder Rührteig gebacken, die neben Eiern, Wurst, Fleisch und Brot – für Kinder auch noch Süßigkeiten – in einen Speisenkorb gelegt und in der Kirche, meist während eines Gottesdienstes, geweiht werden. Zum Osterfrühstück schmecken diese gesegneten Leckereien dann besonders gut. HS

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Ausgewählte Veranstaltungen

Er veränderte die Welt für immer Martin Luther, Mönch, Professor und Reformator, steht im Mittelpunkt eines ganzes Jahrzehnts: Deutschland lässt einen seiner größten Söhne hochleben. m 31. Oktober 2017 jährt sich zum 500. Mal die Veröffentlichung der 95 Thesen, die Martin Luther, der Überlieferung nach, an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg schlug. Das Reformationsjubiläum 2017 wird daher – anders als alle Luther- und Reformationsjubiläen bisher – in globaler Gemeinschaft von Feuerland bis Finnland, von Südkorea bis Nordamerika gefeiert. So wird sogar der Reformationstag am 31. Oktober dieses Jahr in ganz Deutschland ein Feiertag sein. Zahlreiche internationale Projekte, wie Wanderausstellungen und Chorreisen, Zusammenarbeit von Stiftungen und Auslandspfarrstellen, internationale Kongresse und Tourismus sowie vieles mehr zeugen von der weltweiten Dimension des Jubiläums.

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Jürgen Klopp, Gundula Gause, Eckart von Hirschhausen und viele weitere Prominente engagieren sich als Reformationsbotschafter und bringen Glaube, Luther und die Reformation im Jubiläumsjahr 2017 ins Gespräch.

Die als Antwort auf die Ablasspredigten Johann Tetzels veröffentlichten Thesen hatten eine eminente Auswirkung auf nahezu alle gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Strukturen – was Luther selbst kaum vorausgeahnt haben konnte. Die Reformbedürftigkeit der Kirche und damit der Kirchenverfassung war längst ein dringendes Problem. Die Veröffentlichung seiner Thesen war als Diskussionsgrundlage für fachkundige Theologen gedacht; sie verselbstständigten sich jedoch sehr schnell und wurden oft als Handzettel nachgedruckt. Statt zur erhofften Diskussion kam es 1518 zunächst zum Ketzerprozess und schließlich sogar zum Kirchenbann.

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Foto: Fimac

Die Veröffentlichung von Luthers 95 Thesen war eines der bedeutendsten Ereignisse in der Frühen Neuzeit mit einer unvorhersehbaren Langzeitwirkung. Seit dem Frühjahr 1517 erlebte Luther immer häufiger, dass die Wittenberger der Beichte fernblieben und stattdessen in die auf stiftsmagdeburgischem bzw. anhaltischem Gebiet liegenden Städte Jüterbog und Zerbst gingen, um sich selbst, aber auch verstorbene Angehörige, von Sünden und Sündenstrafen durch den Erwerb von Ablassbriefen freizukaufen. Tatsächlich war der Missbrauch des Ablasses einer der wesentlichen Kritikpunkte Luthers. Die eine Hälfte der Einnahmen des Ablasshandels diente dem Bau des Petersdoms in Rom, während sich der Erzbischof Albrecht und die Ablassprediger die andere Hälfte teilten. Der Bischof benötigte die Einkünfte, um seine gegenüber den Fuggern aufgelaufenen Schulden abzuzahlen. Somit waren die Thesen ein Angriff auf das päpstliche Finanzsystem.


Die Wirkung von Luthers Gedanken hält indes bis heute an. Die Thesen formulieren eine Kritik an den damals herrschenden Zuständen auf der Grundlage der Bibel. Den Ablasshandel erklärt Luther in den Thesen für Menschenwerk, weil die Bibel keine Grundlage für dieses römisch-katholische Konzept enthält. Zwar lässt Luther zunächst den Ablass für Strafen, die von der Kirche auferlegt wurden, noch gelten; aber seine Kritik richtet sich strikt gegen die falsche Heilssicherheit, die aus einer falschen Handhabung des Ablasses herrühre. Auch der Papst wird von der Kritik nicht ausgenommen: Luther beginnt hier seine öffentliche Kritik an der Institution des Papsttums – ein geistiger Sprengsatz, der dann in den nächsten Jahren und Jahrzehnten seine volle Kraft entfaltete und schließlich zum Schisma, zur Spaltung der abendländischen Kirche, führte. Kurfürst Friedrich III. von Sachsen, unterstützte ihn in dieser Haltung und weigerte sich, das 1518 von Rom gefällte Ketzerurteil gegen Luther anzuerkennen, sicherte ihm auch freies Geleit zum Reichstag zu Worms zu und veranlasste seine Unterbringung auf der Wartburg nach der Ächtung. Dort auf der Wartburg übersetzte Luther auch die Bibel ins Deutsche und machte somit die Bibel für alle zugänglich. Das Panorama LUTHER 1517 – Highlight des Lutherjahrs 2017 in Wittenberg – widmet sich diesen Ereignissen vor 500 Jahren. Zur Präsentation des 360°-Panoramas wird in der Altstadt von Wittenberg eigens eine Rotunde errichtet, die das ca. 15x75 Meter große Werk beherbergt. Einzigartig am Panoramaprojekt LUTHER 1517 ist die Verbindung eines Panoramakunstwerks von Yadegar Asisi mit dem Weltereignis zum Gedenken an die Reformation durch die Evangelische Kirche Deutschlands, sowie der Lutherstadt Wittenberg. Es wurde am 22. Oktober 2016 eröffnet; fünf Jahre lang kann man das Panorama besichtigen. www.luther2017.de Auch in der Pfalz finden zahlreiche Veranstaltungen zum Lutherjahr statt. Zu den Programmpunkten in Speyer gehört neben dem Musical „Luther rocks“ am 9. April sowie viele Ausstellungen und Diskussionsrunden auch ein „Protestationsspektakel“ mit mittelalterlichem Flair vom 21. bis 23. April. Das Theaterstück handelt vom Speyerer Reichstag 1529, auf dem sich eine evangelische Minderheit gegen den Entschluss der katholischen Mehrheit wehrte, nun doch auf die vorher von Kaiser Karl V. zugestandene Wahlfreiheit in Glaubensdingen zu verzichten.

Foto: Vor der evangelischen Stiftskirche in Landau steht das Denkmal von Martin Luther. Die 240 cm hohe Bronzestatue wurde von Martin Mayer geschaffen und 1996 anlässlich des 450. Todestages Luthers im Auftrag der Stadt errichtet.

Diese „Protestation“ brachte den Protestanten ihren Namen ein. In Landau steht am 25. Juni das Musical „Martin Luther“ auf dem Programm, in Pleisweiler-Oberhofen gibt es am 29. September unter dem Motto „Hier sitze ich und will ganz anders“ einen Kabarett-Gottesdienst Mehr Infos unter www.reformation2017.evpfalz.de RS

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Rätselseiten

Das große

Preisrätsel Raten Sie dieses Mal Begriffe rund um Pfälzer Persönlichkeiten – und gewinnen mit etwas Glück tolle Preise:

Frage 1: Er hat pfälzische Wurzeln und ist Gründer eines Unternehmens. Wir suchen hier das Produkt, welches man weltweit kennt und Marktführer ist. 2

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Frage 2: Er gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten des deutschen Fußballsports 1

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Frage 3: In Speyer geborene bekannte Mundartdichterin, viele Straßen sind nach ihr benannt

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Frage 4: Er wurde in Edenkoben geboren und war ein deutscher Landschaftsmaler und Zeichner. 8

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Frage 5: Er ist der Pionier des Farbfernsehens und war fortan Weltreisender in Sachen PAL. 10

Lösung:

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Tipp: Pfälzer Karikaturist

1. Preis: Super-Erlebnisaufenthalt im EUROPA-PARK mit ÜN, Frühst., inkl. Eintritt für 2 Tage – Das alles für 2 Personen!

Weitere tolle Sachen zu gewinnen: 2.–5. Preis: Je zwei Tickets für: „Original Krimidinner – Die Nacht des Schreckens“ am 23. Juni 2017 im Alcatraz Hotel, Kaiserslautern 18. Juni 2017: „Original Krimidinner – Die Jagd vom schwarzen Moor“ im Schlosshotel Karlsruhe 19. August 2017: „Original Krimidinner – Ein Leichenschmaus“ im Kurpark-Hotel, Bad Dürkheim, 6. Juni 2017: „Original Krimidinner – Ein Leichenschmaus“ im Hotel Schloss Edesheim

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6.–8. Preis: je zwei Karten für „Die Lange nacht der Stimmen“ im Capitol MA am Samstag, 20. Mai 2017 9.–11. Preis: je zwei Karten für „Hair“ im Capitol MA am Donnerstag, 1. Juni 2017 12.–13. Preis: je zwei Eierbecher von DUBBLIKAT (Bericht Seite 70)


Auflösungen aus der Frühjahrsausgabe Febr.—März 2017 Das große Preisrätsel aus der Ausgabe Nr. 38 Das Lösungswort lautete: „MANDELBLÜTENFEST“ Die richtigen Antworten mussten lauten:

1. SEROTONIN 2. FRÜHJAHRSMÜDIGKEIT 3. VITAMINE 4. MANDELBLÜTE 5. MARZIPAN

Einsendeschluss: 31. Mai 2017 Wir weisen aber ausdrücklich darauf hin: SCHNELLE EINSENDER HABEN VORTEILE! Das hat folgenden Grund: Für Veranstaltungen (links in der Liste der Gewinne mit * gekennzeichnet) die zeitlich zu früh liegen, werden natürlich Vorab-Ziehungen erfolgen, damit die Gewinner sich noch rechtzeitig darauf vorbereiten können! Alle anderen Gewinne werden nach dem Einsendeschluss gezogen.

So geht’s: www.das-pfalz-magazin.de/gewinnspiel Auf diese Internet-Seite gehen und die Lösung ins Nachrichtenfeld eingeben. Wir geben ihre Daten garantiert nicht weiter. Darauf haben Sie unser Wort! Leider keine Barauszahlung der Gewinne möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Mitarbeiter des Verlages „ideen-concepte” sowie deren Angehörige sind aus Gründen der Fairness von der Teilnahme ausgeschlossen.

Viel Glück! Die Gewinner werden wie immer nach der Ziehung und Gewinnzuordnung auf unserer Gewinnspiel-Seite rechts in der grünen Spalte veröffentlicht.

www.das-pfalz-magazin.de/gewinnspiel Allen Gewinnern herzlichen Glückwunsch!

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Ausgewählte Veranstaltungen

Willkommen beim 11. Birkweiler Weinfrühling am Pfingstwochenende vom 3. bis 5. Juni 2017 Das Genuss-Weinfest in Birkweiler an der Südlichen Weinstraße. Verweilen und Entspannen Sie mit Ihren Lieben bei leckeren Weinen und Speisen in den Weinbergen rund um den Birkweiler Kastanienbusch. 3 Tage – 7 Stationen – 13 Weingüter – 120 Höhenmeter.

Die Birkweilerer Keschdebuschwinzer empfangen ihre Gäste am Pfingstsamstag, den 3. Juni ab 17:00 Uhr zur offiziellen Eröffnung, Pfingstsonntag und Pfingsmontag, den 4. und 5. Juni ab 11:00 Uhr. An Pfingstsonntag bietet Genusstur – die Agentur für Wein und kulinarisches aus Venningen unter der Leitung von Mathias Mangold eine Auswahl von „Keschdebusch“-Weinen zur Verkostung – dabei kann man seine Wein-Sinne trainieren.

Foto: die „Keschdebusch-Winzer“

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Die Veranstalter 2017 Weine und Speisen auf höchstem Niveau und eine Aussicht, die schwärmen lässt – das sind die Zutaten, die den Weinfrühling in Birkweiler so besonders machen. Weingut Kerth-Hüther Es kocht: Partyservice Hanß, Hauenstein Weingut Lencer-Löhr Es kocht: Bankettservice Bauer, Haßloch Weingut Rothhaas / Weinwerkstatt Weingut Ökonomierat Johannes Kleinmann Es kocht: Hotel-Restaurant „Zum Riesen“, Kandel Weingut Dr. Wehrheim / Weingut Scholler Es kocht: Hotel-Restaurant Soho, Landau Weingut Siener / Weingut Gies-Düppel / Weingut Oswald Es kocht: Gaumenfreunde Catering ,Edenkoben Weingut Graßmück / Weingut Wolf Es kocht: Restaurant El Toro aus Landau Stand 7: Weingut Dicker-Doll Es kocht: Event-Catering Weiß & Wellauer, Billigheim-Ingenheim

Fotos: Archiv Birkweiler

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rleben und entdecken können die Gäste an diesem Wochenende die renommierte Weinlage „Keschdebusch“ während eines der romantischsten Weinfeste in der Umgebung. Bei einer Wanderung über den 2 km langen Rundkurs kann man dies entdecken und bei einer der 7 Stationen, an denen 13 Winzer aus Birkweiler und 7 Gastronomen aus der Region ihre leckeren Weine und feine Speisen in der freien Natur anbieten, pausieren. Atemberaubend! Wer einmal auf dem Weinfrühling zu Gast war, weiß warum er 2012 zum „Schönsten Weinfest der Pfalz“ gekürt wurde! Rotliegendes mit Schiefer und rote und gelbe Sandsteinverwitterungsböden sind die vorherrschenden Bodenarten und prägen auch die vielseitigen Weine der Birkweilerer Winzer – selten findet man so viele besondere „Terroirs“ in einer Lage wie im Kastanienbusch. Die dominierenden Rebsorten dieser Weinbergslage sind Riesling, Weiß- und Spätburgunder. Wer noch mehr über die Lage Kastanienbusch wissen möchte, findet entlang des Rundwanderwegs Informationsschilder über die geologischen Beschaffenheiten, die verschiedenen Rebsorten und vieles mehr.


Foto: Thomas Steinmetz, pfalz-magazin

Anreise: Die Ausschilderung zum Rundkurs erfolgt ab dem Bahnhof Birkweiler/Siebeldingen. Von dort aus muss man mit ca. 1 km Anmarsch durch das schöne Dorf Birkweiler rechnen. Ein Fahrdienst vom Bahnhof bis zum Beginn des Rundweges wird angeboten. Fahrtzeiten: Samstag: Sonntag: Montag:

16:00 – 20:00 Uhr 10:00 – 20:00 Uhr 10:00 – 16:00 Uhr

Eine Parkplatzregelung innerhalb von Birkweiler durch die Beschilderung stellt sicher, dass der „Keschdebusch“ zur „Wander- und Genusszone“ wird.

Weitere Informationen unter : www.weinfruehling-birkweiler.de oder www.birkweiler.de

Sandra auf dem Hambacher Schloss f

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Ausflugtipps

Pfälzer Burgen — Burg Trifels

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erg und Burg zählen zu den vorrangig touristischen Ausflugszielen in der Pfalz. Der Trifels ist dort mit über 100.000 Besuchern pro Jahr nach dem Hambacher Schloss (200.000) die am zweithäufigsten besuchte Burg. Den Felsen unterhalb der Burg nutzen Sportkletterer zu ihrer Freizeitbeschäftigung. „Wer die Burg besitzt, besitzt das Reich“, hieß es damals, bevor sie ab 1400 immer mehr an Bedeutung verlor. Sie wurde Schatzkammer des Reiches und Aufbewahrungsort der Reichskleinodien (Kaiserkrone, Reichskreuz und Schwert), den höchsten Symbolen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Heute sind hier die Nachbildungen der Reichskleinodien ausgestellt. Der Trifels war auch zeitweise ein bedeutendes Staatsgefängnis.

Sein berühmtester Gefangener war 1193 der englische König Richard Löwenherz – gefangen genommen durch den Deutschen Kaiser, Heinrich VI. – da er unter anderem die Ermordung des Königs von

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Jerusalem, Konrad von Montferrat, durch die Assassinen (Mörder) in Auftrag gegeben haben soll sowie den Herrscher Zyperns, Isaak Komnenos, und dessen Tochter widerrechtlich gefangen gehalten habe. Papst Coelestin III. drohte dennoch Heinrich IV. mit Exkommunikation, da er einen zurückkehrenden Kreuzfahrer gefangen hielt – ein eklatanter Rechtsbruch, denn reisende Kreuzfahrer galten als unangreifbar. Schließlich einigte man sich unter anderem auf eine Lösegeldzahlung in Höhe von 35 Tonnen Silber. 1602 zerstörte ein Blitzschlag den Trifels, er verfiel mehr und mehr und wurde letztendlich als Wohnsitz aufgegeben. Erst 1841 beginnt das Königreich Bayern, die Burg wieder aufzubauen und 1866 gründete man zum Schutz der Burgruine den Trifelsverein. Die endgültige, allerdings nicht originalgetreue, Sanierung der Burg zog sich noch von 1954 bis in die 1970er Jahre hin.

Fotos: Thomas Steinmetz, pfalz-magazin

Die Burg Trifels wurde auf einer natürlichen Anhöhe (Höhenburg) auf dem 494 m hohen Sonnenberg oberhalb des kleinen idyllischen und als Luftkurort anerkannten Städtchens Annweiler im Pfälzerwald wahrscheinlich im Jahre 1081 oder davor erbaut. Sie steht auf einem dreifach („Tri“) gespaltenen Buntsandsteinfelsen.


Die ständige Ausstellung „Macht und Mythos“ erklärt nicht nur die Geschichte und den Bau der Burg, sondern erzählt auch von ihren Bauherren und Herrscherpersönlichkeiten. Vor allem die Akustik im „Kaisersaal“ begeistert die Zuhörer immer wieder bei den TrifelsSerenaden. Die zauberhafte Landschaft um die Burg ist für Wanderer wie geschaffen. Romantische Täler laden zum Verweilen ein und auf den Bergrücken gibt es viele Felsen, Burgen und Ruinen zu entdecken. Von dort oben hat man einen atemberaubenden Blick über den Wasgau,

der aus dem Südteil des Pfälzerwaldes und dem Nordteil der Vogesen (frz.: Vosges) gebildet wird, und die Weinstraße mit den sanft geschwungenen Weinbergen bis in die Rheinebene. Als kleine Broschüre gibt es im Büro für Tourismus einen Wanderführer, der 14 attraktive Wandertouren wie die Premiumwege „Annweiler Burgenweg“, „Richard-Löwenherz-Weg“ und „Pfälzer Hüttentour“ rund um Annweiler am Trifels und weitere Orte im Trifelsland mit vielen Details enthält. HS

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Fotos: Fotolia

Kulinarisches

Pralinen — pure Sünde? Schokolade beflügelt die Phantasie der Erotiker. Bis zum 19. Jahrhundert hielt sich die Anschauung, Schokolade sei ein Aphrodisiakum, stärke also die Potenz. Auch Casanova war davon überzeugt. Wahre Wunderdinge bewirkt die geheimnisvolle Chocolatiere Vianne Rocher (Juliette Binoche) in dem Film „Chocolat“. Aber was ist wirklich dran an den kleinen Kunstwerken – der Praline?

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er hats erfunden? — Die Erfindung der Praline beanspruchen mehrere Nationen für sich. Nach der deutsch-französichen Version erzählt man sich es so, dass ein Koch am Regensburger Reichstag im 17. Jahrhundert versehentlich Nüsse und Mandeln in flüssige Schokolade fallen gelassen habe. Da es gar nicht so schlimm war und somit eine neue SchokoVariation erfunden war, wurde dies nach seinem Herrn getauft, dem französischen Gesandten Plessis-Praslin. Die Belgier dagegen sind der Ansicht, der Brüsseler Chocolatièr Jean Neuhaus, ein Nachfahre schweizerischer Auswanderer, habe 1912 erstmals eine Kugel aus Nussbrei in Schokolade getaucht. Alles in allem sollte man die Praline wohl einfach als europäisches Gemeinschaftsprojekt sehen, ehe es wieder zu unnötigen Streitigkeiten und Komplikationen kommt. Denn das Resultat ist das wichtigste bei diesen Geschichten und das

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kann sich sehen lassen. Im Laufe der Jahre wurde nirgends an so einer Vervollkommnung und Perfektion gearbeitet, wie an diesen kleinen edlen Delikatessen. Das Geheimnis einer guten Praline ist ihr „Innnenleben“ – die Ganache, welche die Konsistenz und den Geschmack der fertigen Praline prägt. Diese ist ein Gemisch aus Schokolade und Sahne, oft mit Ei und Butter verfeinert, angereichert mit Gewürz, Likör oder Früchtecreme. Ganache wurde zum ersten Mal um das Jahr 1850 in der Pariser Patisserie Siraudin hergestellt. Der Name der Creme soll auf einen Fehler eines Konditorlehrlings zurückzuführen sein, der irrtümlicherweise heiße Milch über Schokolade gegossen hatte. Daraufhin wurde er vom Meister als Ganache beschimpft, was auf Französisch etwa Dummkopf oder Esel bedeutet.


Landrestaurant

Foto: Helene Souza, pixelio.de

GOLDENER ENGEL

Foto: eine Kakaofrucht, aus deren Samen, den Kakaobohnen, nach einem mehrstufigen Umwandlungsprozess Kakaomasse, Kakaopulver und Kakaobutter gewonnen wird.

Aber beim Verkosten merkte der Meister schnell, dass es gar nicht so schlecht schmeckt und durchaus genießbar war – so bekam es den Namen, der bei seiner Entstehung gerufen worden war. Die Kuvertüre, die später darüber gegossen wird, ist nur der letzte Schliff. Je gleichmäßiger und dünner diese Abdeckung auf der Praline liegt, desto besser. Mittlerweile kann man vorgefertigte Schokoladen-Hohlkörper dazu verwenden, in die die Ganache eingefüllt wird, dann noch mit einer besonderen Verzierung verschönert und fertig ist ein kleines Kunstwerk, dass das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Die besten Pralinen werden in kleinen Manufakturen von Hand geformt und möglichst frisch an die Kunden verkauft. So wie in dem Filmklassiker „Chocolat – Ein kleiner Biss genügt“ (Originaltitel: „Chocolat“). Vianne Rocher, die mit ihrer Tochter Anouk im verschlafenen Provinzstädtchen Lansquenet-sousTannes angekommen ist, hat von ihrer verstorbenen Mutter Chiza die Geheimnisse der Schokoladenzubereitung anvertraut bekommen. Sie stellt regelrechte Kunstwerke aus Schokolade her und experimentiert auch mit außergewöhnlichen Zutaten, sehr zum Ärger der Dorfbewohner. Weil gerade Fastenzeit ist, empören sich viele. Ein Film, bei dem unbedingt eine gute Schachtel Pralinen bereitstehen sollte, am besten Trüffel-Pralinen, denn er verführt regelrecht zum Naschen und wenn man die Augen schließt, dann duftet es schon bei dem Gedanken verführerisch nach Schokolade. Eine kleine Länderkunde zur Parline: Die Belgier sind für ihre Pralinen weltberühmt.

„Ein kleines Stück Paradies an der Südlichen Weinstraße“ Restaurant im Landhausstil Winzerstube Engel-Saal im mediterranen Ambiente

Dies drückt sich auch im „Schokofestival“ in Brügge aus, das der süßen Leckerei ein ganzes Festivalwochenende widmet. Neben Kochkursen, Workshops, Führungen durch Patisserien und verschiedenen Wellness-Angeboten gibt es sogar eine Modeschau mit Kreationen aus feinster Schokolade. Zu den belgischen Traditionshäusern, die weltweit für höchste Chocolatier-Kunst stehen, zählen Leonidas, Godiva und Neuhaus. Die bekanntesten belgischen Pralinen sind die aus weißer und dunkler Schokolade geformten Muscheln und Seesterne (Guylian), welche normalerweise eine Nougatfüllung enthalten.

mit Hofgarten für verschiedene Anlässe

Wein- & Biergarten in Parkatmosphäre Gewölbekeller „Südliche Weinstraße“ mit romantischer Kamin-Lounge für Festlichkeiten, Hochzeiten, Betriebsfeiern und viele weitere Events bis 150 Personen

April und Mai Spargelzeit – Genießerzeit Ostern

Bei den Deutschen sind die traditionell mit hochprozentigem Alkohol hergestellten Pralinen, wie Weinbrandbohnen oder Rumkugeln, sehr dominant. Aber auch die Marzipanprodukte stehen hierzulande hoch im Kurs. Aber wenn diese unter 25% Schokogehalt haben, dann dürfen sie sich nicht mehr Praline nennen. Bekannt ist bei uns Deutschen natürlich die „Mon Cheriee“ – eine Praline mit Kirschlikör (etwa 0,66 g) und einer sogenannten „PiemontKirsche“ gefüllt. Dass diese Kirsche aber leider nicht aus dem Piemont kommt, ist dem Endverbraucher bekannt und es soll nur eine Qualitätsvorstellung vermittelt werden – schade eigentlich. Das die Schweizer Chocolatiers zu den Besten weltweit zählen, weiß auch jeder. Am bekanntesten ist der Schweizer Lindt Konzern. Auch in den Märkten sieht man schnell, dass diese Produkte, egal ob zu Ostern oder Weihnachten, in den Regalen dominieren. Die Nougat-, Krokant-, Marzipan- und Trüffelkreationen sind Klassiker und zergehen regelrecht auf der Zunge.

Weiterlesen in der Print-Ausgabe. Fragen Sie Ihren Zeitschriftenhändler!

Ostersonntag & Ostermontag Menü & à la carte – durchgehend warme Küche –

14. Mai ist Muttertag Muttertagsmenü – wir bitten jeweils um Reservierung! –

Biergarten-Saison-Eröffnung ab Mai hat unser paradiesischer Wein- und Biergarten wieder mit vielen Überraschungen während der Saison für Sie geöffnet!

Öffnungszeiten: Täglich ab 11:00 Uhr Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Ihre Familie Anselmann & das Engel-Team

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Staatsstraße 30 | 67483 Edesheim Südliche Weinstraße/Pfalz Telefon: 06323 – 45 33 Fax: 06323 – 98 72 66 2

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Anogast

Bericht Nr 36

„Gasthaus Zum Ochsen“ Pfinzstraße 64 | 76227 Karlsruhe-Durlach Telefon: 0721 - 943 860 besucht am 11.02.2017 (Mittagessen)

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ie neuerliche Auszeichnung mit 6 Gusto-Pfannen und der Michelin-Teller, der eine Küche von guter Qualität attestiert, haben uns nach Durlach gelockt, um im traditionsreichen Ochsen zu tafeln. Wir hatten uns im Vorfeld über das täglich wechselnde Mittags-Menü informiert und waren gespannt, was uns in dem geschichtsträchtigen Gasthaus kulinarisch erwarten würde.

Dem etwas in die Jahre gekommenen Gebäude täte ein neuer Anstrich ganz gut, so unser erster Eindruck, der beim Anblick der schon etwas abblätternden Fensterläden entstand. Der leicht verschlissen wirkende Anschein der Außenfassade löste sich beim Betreten der Räumlichkeiten jedoch sehr schnell in Wohlgefallen auf. Wir wurden von einem gut aufgelegten, männlichen Service-Duo in Anzug und Krawatte in Empfang genommen und sogleich um unsere Jacken und Mäntel „erleichtert“.

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Unser Tisch befand sich im hinteren Gastraum. Der komplette vordere Bereich war schon für eine größere Gesellschaft am Abend stilvoll eingedeckt. Zum Interieur des Ochsen zeigt sich zeitlos gediegen. Holzvertäfelte Wände, lindgrüner Teppichboden, in Holz eingefasste Deckenspiegel, gepolsterte Hochlehner mit Korbgeflecht, dezente AcrylKunst an den Wänden und stilvoll eingedeckte Tische tauchen den Gast in eine kultivierte Gastrosphäre, deren Inneres vielleicht nostalgisch, aber keineswegs patiniert anmutet. Weiterlesen in der Print-Ausgabe.

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Dies waren einige Seiten aus unserer aktuellen Frühjahrsausgabe Wer unser Magazin mag, kann entweder im Zeitschriftenhandel im Gebiet Pfalz, Rhein-Neckar und Nordbaden eines erwerben, (einfach danach fragen!) Über den normalen Pressevertrieb wird es nahezu bei jedem Händler im Gebiet ausgeliefert! Oder – einfach abonnieren! Preiswert und pünktlich bei jedem Wetter ins Haus! – hierzu bei google einfach die Wörter: pfalz magazin abo eingeben. Dann kommt man sofort an die richtige Stelle.


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