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Innsbrucks Preis der Vielfalt
Zusammenleben auf Augenhöhe
Jährlich zeichnet die Stadt Innsbruck Menschen und Institutionen für ihr Wirken im Sinne des Gemeinwohls und der Zugehörigkeit in städtischer Vielfalt aus.
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Die Projekte sind Zeichen der Begegnung und gestalten das vielfältige Stadtbild Innsbrucks maßgeblich mit.
© M. FREINHOFER, SHUTTERSTOCK.COM
Mit dem „Preis der Vielfalt – Zusammenleben fördern“ würdigt die Tiroler Landeshauptstadt
Aktivitäten, Initiativen und Projekte, die das Zusammenleben auf Augenhöhe in den Vordergrund stellen. Initiiert im Jahr 2008 hat sich der Preis mit der Zeit weiterentwickelt und sich den aktuellen Erfordernissen angepasst.
Barrieren überwinden
„Zum Einreichen sind all jene aufgerufen, einander setzen und mit ihrer Arbeit die Gemeinschaft über sprachliche und kulturelle Barrieren hinweg stärken“, erklärt Integrationsstadträtin Mag.a Elisabeth Mayr. Im vergangenen Jahr erhielt das Projekt „Theater Konkret“ die Auszeichnung. Dort haben Jugendliche die Möglichkeit, Erfahrungen auf der Bühne zu sammeln und damit auch die Gelegenheit, ihre Wünsche und Sehnsüchte auszudrücken und mit anderen zu teilen. „Konkret wollen wir herausragende Projekte in den Vordergrund rücken, die das Gemeinwohl in un-
die ein Zeichen für ein gelingendes Mitserer vielfältigen Heimatstadt unterstützen und festigen“, betont Mayr.
Im Wandel
Die Auszeichnung basiert auf einem Beschluss des Innsbrucker Gemeindera-
Verbindungen schaffen
Die Plattform Asyl für Menschenrechte startet im Frühjahr 2021 mit
Patenschaften für Kinder und Jugendliche aus geflüchteten Familien. Das Projekt „Ertebat Kids Patenschaften“ stellt Freundschaften und das Netzwerk zwischen PatInnen und Kindern zwischen acht und 14 Jahren durch gemeinsame Unternehmungen in der Freizeit in den Fokus. Dabei werden die Patenschaften über den Zeitraum von einem Jahr laufend geschult, begleitet und unterstützt. Wer Interesse an einer Patenschaft hat, kann sich bei der Plattform Asyl per Mail unter info@plattform-asyl.eu oder telefonisch unter der Nummer +43 677 63937029 melden. tes im Mai 2008 und wurde als „Preis der Kulturen“ aus der Taufe gehoben. Im Laufe der Zeit kam es zur Umbenennung und einigen anderen Änderungen: „Was wir unter dem Begriff Integration verstehen, hat sich über die Jahre stark verändert. Im Wort Vielfalt ist das wechselseitige Verständnis, der Austausch, das verbindende Element viel stärker und lebendiger ausgedrückt. Es geht um Projekte, die ein gutes Zusammenleben in der Stadt ermöglichen und das Gefühl von Zugehörigkeit schenken, die uns alle Heimat (neu) entdecken und erfahren lassen. Der Preis hat sich mit der Entwicklung der Gesellschaft und der Sprache verändert. Er ist mitgewachsen und gereift“, betont Mayr. Im Oktober 2013 wurde der Umbenennung in „Preis der Vielfalt“ sowie der Erhöhung der Dotierung von 3.000 auf 4.000 Euro zugestimmt. Zwei Jahre später einigte sich der Stadtsenat auf die Formulierung „Auszeichnung von einzelnen oder dauerhaften Aktivitäten, die ein gutes Zusammenleben in städtischer Vielfalt ermöglichen“. Galt ein ehrenamtlicher Hintergrund bis vor Kurzem als Voraussetzung, ist er seit dem Gemeinderatsbeschluss vom 19. November 2020 zwar positiv zu bewerten, aber nicht mehr verpflichtend. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich viele Initiativen im Sinne eines guten Zusammenlebens weiterentwickelt
„Der Preis der Vielfalt steht für den Abbau von Schranken und Hemmnissen im Sinne eines friedlichen Miteinanders. Jedes Jahr werden wir wieder davon überzeugt, dass Vielfalt in Innsbruck gelebt wird und das Engagement vieler Menschen dafür sorgt, dass Innsbruck eine liebenswerte und lebenswerte Stadt ist.“
haben und nicht mehr ausschließlich von Ehrenamtlichen getragen werden. Der Wert für das Zusammenleben in der Stadt wird dadurch aber keineswegs geschmälert, sondern kann durch eine gesicherte Organisation mehr Kontinuität erhalten“, führt Mayr weiter aus.
Stadtbezug
Der mit 4.000 Euro dotierte Preis kann an Gruppen, Vereine, Verbände und Institutionen, aber auch an Einzelpersonen verliehen werden. Darüber hinaus werden jene Arbeiten gewürdigt, die im Zeichen der Begegnung, des gegenseitigen Austausches sowie des Zusammenwirkens von InnsbruckerInnen verschiedener Herkunft stehen. Als zentrales Kriterium gilt der konkrete Bezug zwischen dem Projekt bzw. der Arbeit zur Landes-
Stadträtin Mag.a Elisabeth Mayr
Ehemalige PreisträgerInnen
2008: Projekt „Afrika-Tag“ 2009: Kultur-aktiv-Erzählcafé 2010: Projekt „Sport als Plattform für Integration und gegen Ausgrenzung“ 2011: Integrationsbüro Innsbruck, „Weltfest im Treibhaus“ 2012: Integrationshaus der Caritas 2013: Interkultureller Gemeinschaftsgarten Innsbruck Wilten 2014: FC Sans Papiers 2015: Verein Alp-Inn 2016: Moustache Monday (Plattform Rechtsberatung für Menschenrechte) 2017: Vinzenzgemeinschaft Waldhüttl und Radio Freirad 2018: Sprachencafé im Haus der Begegnung
2019: Theater Konkret hauptstadt Innsbruck.