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more than furniture

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Salone del Mobile.Milano: Erste Highlights der 55. Messeausgabe Münchner Stoff Frühling: Buntes Treiben in Schwarz-Weiß Carl Hansen & Son: Ein überzeugender Auftritt in einer wundervollen Stadt Constantin Wortmann: Ordnung im Chaos mit einem Schuss Poesie

Megatrends: „Lawinen in Zeitlupe“

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Wir haben den

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Einblick und Ausblick

Das InteriorFashion-Team für Sie unterwegs in Mailand: Bianca Schmidt und hinter der Kamera: Cornelia Raidel. Foto: Raidel

Es waren ereignisreiche Wochen, seit wir mit unserer Ausgabe 1|2016 erschienen sind. Zuerst einmal möchten wir uns nochmals ganz herzlich für das zahlreiche positive Feedback auf unsere erste InteriorFashion im neuen Verlag bedanken. Es war überwältigend und bestätigt uns in unserem Weg! Bestätigt wurde auch die Light + Building (13. bis 18. März) in ihrem Anspruch als Weltleitmesse für Licht und Gebäudetechnik. Sowohl auf Aussteller- wie auch auf Besucherseite konnte die Messe Zuwächse verzeichnen – und das sowohl national wie auch international. Deutlich erkennbar war, dass das Thema Human Centric Lighting auf dem Vormarsch ist. Anfänglich in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen eingesetzt, findet biodynamisches Licht nun auch den Weg in die Büros und soll den Menschen in seinem Tagesablauf unterstützen. Hier wurden vielfältige Lösungen gezeigt und man darf gespannt sein, wie sich dieses Thema in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird – spätestens zur Light + Building 2018 (18. bis 23. März) wird es Antworten geben. Aber auch im Bereich der dekorativen und architektonischen Leuchten wurden in Frankfurt spannende Neuheiten gezeigt und das Thema „Smart Home“ erreichte neue Ausmaße. In dieser Ausgabe finden Sie einen ersten Überblick über die Messe; einzelne Themen daraus werden wir im Laufe des Jahres aufgreifen und näher beleuchten. Am 17. April schloss in diesem Jahr der Salone del Mobile.Milano seine Türen – mit Rekordbesucherzahlen. 372.151 Menschen kamen an den sechs Tagen auf das Messegelände in Rho. Stände einzelner Aussteller waren zum Teil kurzzeitig wegen Überfüllung geschlossen und auch bei den unzähligen Events in der Stadt herrschte reger Andrang. Das herrliche, fast schon sommerliche Wetter tat sein Übriges, so dass bis spät in die Nacht hinein die Designliebhaber auf ihre Kosten kamen. Wir geben Ihnen in dieser Ausgabe einen ersten Vorgeschmack auf das Geschehen in Mailand und haben einige Highlights zusammengestellt. In der nächsten Ausgabe, die Anfang Juni erscheint, werden wir dann nochmals ausführlichst über den Salone del Mobile.Milano und das Geschehen in der Stadt berichten. Viele der gezeigten Entwicklungen – ob im Leuchten- oder

Möbelsektor – sind beeinflusst von den sogenannten Megatrends. Diese haben wir in unserem Top-Thema einmal genauer unter die Lupe genommen. Megatrends muss man nicht voraussagen, sie sind schon da, erklärte uns Christiane Varga, zuständig für Redaktion und Auftragsstudien am Zukunftsinstitut in Wien. Sie beeinflussen alle Bereiche des Lebens und verändern es nachhaltig und dauerhaft. Nicht von heute auf morgen, sondern schleichend. Deshalb werden sie auch „Lawinen in Zeitlupe“ genannt. Natürlich haben sie auch Einfluss auf das Einrichten – sowohl im privaten wie auch im Objektbereich. Wir haben für Sie einige Felder herausgegriffen und diese gemeinsam mit Christiane Varga analysiert und mit Beispielen untermauert. Weiterhin haben wir uns in dieser Ausgabe dem Thema Wandbekleidung und Textilien gewidmet – beides Bereiche, die wieder mehr an Bedeutung gewinnen und für die unter anderem die Heimtextil sowie der Münchner Stoff Frühling Inspirationen liefern. Textile Wohnträume sowie Leder und Hightechstoffe werden auch in unserer Juni-Ausgabe eine große Rolle spielen ebenso wie das Thema Smart Materials. Nun wünschen wir Ihnen aber erst einmal viel Freude mit der vorliegenden Ausgabe. Und sollten Sie Anregungen zu Themen für die nächsten Ausgaben haben, so scheuen Sie sich nicht und nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Herzlichst Ihre Bianca Schmidt

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Editorial 3

Contract

Einblick und Ausblick

Update

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Light + Building: Elektrisierend

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Jung: Wie aus einem Guss

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Salone del Mobile.Milano: Milian[oh!]

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Contract-News

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Neuheiten aus der Branche

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Fine Rooms: Kunstvolle Konzepte

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Megatrends – „Lawinen in Zeitlupe“

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Ambiente 2016: Im Fokus – Objektgeschäft

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Contract-News

Interior

Trade

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Buntes Treiben in Schwarz-Weiß

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Alcantara: Elementares Design

25 Tapetenspecial 27

Erismann: Den Trends auf der Spur

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Trade-News

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Carl Hansen: Ein überzeugender Auftritt in einer wundervollen Stadt

Design

29 Tretford: Von der Natur inspiriert

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Designerporträt: Constantin Wortmann

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Design-News

50

Ein Regal im Rampenlicht

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Impressum | Inserentenverzeichnis

Titelbild – „Reclaimed – living in harmony with nature“ ist eine Marke der RS Interior GmbH. Erst vor zwei Jahren gegründet, bietet das Unternehmen Möbel mit Unikat-Charakter, die sowohl für den Indoor- wie auch den Outdoor-Bereich geeignet sind. Die Fertigung orientiert sich an dem Konzept cradle-to-cradle, denn das verwendete Holz stammt aus alten Türen, Dachsparren, Dielenbrettern, Fenstern und anderem Bauholz. Mehr über „Reclaimed“ und das Modell „Hug Me“ erfahren Sie auf www.interiorfashion.de.

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Kreative Köpfe – Jahr für Jahr erschafft Kartell mit einer Auswahl der weltweit erfolgreichsten Designer immer wieder neue Produktideen und Kollektionen. Wie das Unternehmen die eigene DNA in die Produktlinien bringt und dabei doch jedes einzelne Stück den Charakter und die Kreativität des jeweiligen Designers wiederspiegelt, veranschaulichte der diesjährige Kartell-Messestand. Mit den „Talking Minds“ widmete Kartell jedem einzelnen der aktuell elf Designer einen eigenen Raum, in dem die Designer selbst als „Sprecher“ über Lautsprecher ihre neuen Entwürfe erklären. Außerdem präsentierte Kartell zum ersten Mal die neue Produktlinie „Kartell Kids“. Basierend auf dem ersten Kartell-Entwurf überhaupt, dem Kinderstuhl „4999“ von Marco Zanuso und Richard Sapper aus dem Jahr 1964, lanciert das Unternehmen 50 Jahre später die erste Kollektion, die Kindermöbel mit Spielobjekten vereint. So auch das neue Schaukelpferd „H-Horse“ von Nendo, das in seiner spielerisch reduzierten Form und dem typisch transparenten Methacrylat Nutzgegenstand und Spielzeug zugleich ist. Fotos: Kartell | www.kartell.it

Milan[oh!]

Unter dem Motto „Come to the 55th year of wow in design“ luden die Mailänder in diesem Jahr zur internationalen Möbelmesse Salone del Mobile 2016. Dass dieser Einladung zahlreiche Designbegeisterte gefolgt sind, beweisen die Rekordbesucherzahlen. Mit 372.151 Besuchern übertraf das große Möbelevent das bereits sehr gute Ergebnis aus dem Jahr 2014, als zuletzt die Eurocucina und der Salone del Bagno parallel stattfanden. Besonders bemerkenswerte Produktentwürfe und auffällige Standgestaltungen enthüllen wir bereits jetzt – in unserem ersten Rückblick auf das Mailänder Design-Spektakel. Sie dürfen sich aber schon auf die nächste Ausgabe freuen, in der wir tiefer in die Materie des Salone del Mobile eintauchen und besonders die Materialitäten, Farben und Formen der aktuellen Entwürfe unter die Lupe nehmen. www.salonemilano.it

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Milan[oh!] Französische Lebensart – Und wieder einmal ist es Roche Bobois gelungen, die typische französische Lebensweise in die Welt zu tragen. Dieses Mal mit dem Fernsehspot „Der Swimming Pool“, der jung, innovativ und voller Lebenslust daher kommt. In dessen Hauptrolle: Das Modell „Mah Jong“, das 1971 von Hans Hopfer entworfen worden war und sich seither zum Kultmodell des französischen Unternehmens entwickelt hat. Foto: Roche Bobois | www.roche-bobois.com

Dschungelfeeling – Auf dem Dedon-Messestand vereinten sich in diesem Jahr die wilde Lebenskraft eines Dschungels und der Traum eines modernen Bungalows im Dedon Jungalow. Deutlich zu spüren Fantastisch surreal – Im vergangenen

war bei einem Besuch die Leidenschaft, Dynamik und Freude, die den

Jahr gründete der Visionär Livio Ballabio

Dedon-Lifestyle ausmachen. Entworfen wurde der Jungalow in

die neue Marke „JCP“, um dem Wunsch

Zusammenarbeit mit dem international anerkannten Designer

nach einer neuen Experimentierfreudig-

Werner Aisslinger. Er bestand aus mehreren runden, pavillon-

keit nachzugehen. Zur künstlerischen

ähnlichen Räumen, in denen die Neuheiten zu bestaunen waren.

Leitung des Projekts holte er sich die

Darunter Modelle von den Designern Sebastian Herkner, Jean-Marie

beiden kreativen Köpfe Katia Managhini

Massaud, Toan Nguyen, Lorenza Bozzoli und Stephen Burks.

und Tanos Zakopoulos vom „Art and Design Studio CTRLZAK“ an Bord. So entstanden bis dato zehn Objekte – teilweise in Zusammenarbeit mit weiteren Designern – die während der Milan Design Week in der Ausstellung „Ten Secret Treasures“ zu sehen waren

Der Messestand ist nicht nur Dedons erste Zusammenarbeit mit Aisslinger, sondern auch mit dem bekannten Art Director Mirko Borsche, der das diesjährige Key Visual entworfen hat – eine Blättercollage, die mehrere Wände des Standes bedeckte und die Besucher mit einer frischen, modernen Interpretation ursprünglicher Natur empfing. Foto: Dedon | www.dedon.de

und den Geist von JCP in besonderem Maße ausdrücken. Ein herausragendes Beispiel für JCP‘s innovative Sicht auf Produkte bitete der Sessel „Oglof“. Foto: JCP | www.jcp.design

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Schnittstelle zwischen Design und Produktion – Die Besonderheit der französischen Designmanufaktur Petite Friture ist die Entdeckung junger Designtalente und die enge Zusammenarbeit mit Gestaltern und Produzenten über den gesamten

Kreuz und quer – Massive Eleganz und minimale Essenz – dafür steht der Beistelltisch „1025“ von James van Vossel für Thonet. Drei Holzbeine beschreiben in gleichmäßigen Abständen von 120 Grad einen imaginären Kreis auf dem Boden. Auf der Oberseite der Tischplatte erscheinen sie als perfekt aneinandergereihte, plan abschließende Ovale. Der unterschiedliche Verlauf der Maserung der drei Tischbeine, welche

Entstehungsprozess. Denn Petite Friture versteht sich als

sich nach oben und unten hin verjüngen, erzeugt einen zusätzlichen grafischen Effekt im Verhältnis zur

Kreativschmiede, als eine Art Editeur und Förderer junger

Tischplatte. „Ziel war es, ein Aha-Erlebnis zu erzeugen. Die spielerische Konstruktion macht neugierig und

Absolventen und Designer. Neben der Talentsuche geht es Amélie du Passage, Kreativdirektorin und Gründerin von Petite Friture, um

verleiht dem Modell eine skulpturale Anmutung – ein Ausstellungsstück im eigenen Wohnraum“, so Designer James Vossel. Foto: Thonet | www.thonet.de

die Kollaboration mit lokalen Herstellern bzw. spezialisierten Betrieben aus ganz Europa, wie beispielsweise Glasbläsern aus Tschechien oder Keramikmanufakturen aus Portugal. Herausragende Entwürfe aus den aktuellen Neuheiten stammen von Elise Fouin und Arthur Leitner. Elise Fouins Wandleuchtenserie „Grillo“ greift als bewusstes Gestaltungsmittel die Glühbirne auf und inszeniert sie mit einem minimalistisch gestalteten, perforierten

Brasilianische Inspirationen – Pedro Franco, der im Jahr 2011 den „Esqueleto Armchair“ (1) auf dem Salone Satellite vorstellte, zeichnete in diesem Jahr für die Gestaltung des „A Lot of Brazil“-Standes verantwortlich. Auf diesem wurden sowohl seine neuen Entwürfe, Kollektionserweiterungen wie auch die Linie

Schirm aus Stahl in Kombination mit farbigen, textilen Leuchten-

„Estrela“ (2) der brasilianischen Brüder Fernando und Humberto Campana inszeniert. Im Fokus der Präsenta-

kabeln. Arthur Leitner hat sich bei seinem „Basil“-Beistelltischen

tion stand jedoch die „Jacaré Collection“ (3) von Pedro Franco, die Nachhaltigkeit mit hochwertigem Design

vom Material Kork inspirieren lassen. Die drei geometrischen

und einem besonders leichten Aufbau im Baukastensystem verbindet. Aus dem Portugiesischen übersetzt,

Körper Kugel, Pyramide und Trapez, die sowohl die Festigkeit, als

bedeutet „Jacaré“ Alligator und verweist damit auf die besondere Formensprache der Möbel: Auf der einen

auch die Leichtigkeit des Werkstoffs deutlich machen, harmonieren mit einer einfachen Gestell-Konstruktion aus Stahl.

Seite gleichförmig und eben, offenbaren sie auf der anderen eine unterschiedlich hohe, unregelmäßige Schicht – genau wie die Haut eines Reptils. Fotos: A Lot of Brazil | www.alotofbrazil.com

Foto: Petite Friture | www.petitefriture.com

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Spieglein, Spieglein an der Wand ...

Zwischen Kunst und Funktion – Emmemobili macht nicht

– Der Edra-Stand glich in diesem Jahr einen

einfach nur Möbel, sondern starke, unabhängige Elemente die

Meer aus Lichtern, die sich in den Spiegeln

keinem Trend folgend. Bei seinen Entwürfen identifiziert das

an den Standwänden vervielfachten. So

Unternehmen zuerst die Funktion und definiert anschließend die

wurde der Besuch zu einem echten Erlebnis

Form neu. So auch beim Eckschrank „Coin“, der eine Doppel-

und ließ tief in die Edra-Welt eintauchen.

funktion hat: Er schafft Stauraum und füllt gleichzeitig einen

Foto: Raidel | www.edra.com

Platz, der sonst nutzlos wäre. „Coin“ ist eine Zusammenstellung von schrägen Containern – hängend oder stehend – und steht zwischen Kunst und funktionellem Möbel. Verschiedene Holzoberflächen und Lackfarben machen „Coin“ zu einem innovativen und persönlichen Ausdruck von Funktion und Experiment. Foto: Emmemmobili | www.emmemobili.it

Einfach magisch – Das mehrfarbig schillernde Glas lässt die Tische, Couchtische und Konsolen von Patricia Urquiola für Glas Italia fast magisch erscheinen. Dabei ändert sich die Färbung je nach dem Einstrahlwinkel des Lichts und des Beobachtungspunktes. Foto: Glas Italia | www.glasitalia.com

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Milan[oh!]

Filigrane Schwere – 40 Jahre Designgeschichte feierte das italienische

Psychedelisch – Anlässlich der Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag von

Unternehmen Magis mit einem Messestand, der einer musealen Ausstellung

Gufram, legte das italienische Unternehmen pünktlich zum Salone del Mobile

glich: Ein großer, weißer Treppenaufgang inszenierte sowohl die Klassiker

die limitierte Edition eines Bestsellers auf. Denn gemeinsam mit Paul Smith

vergangener Kollektion, als auch die neuen Entwürfe, die in der ersten Reihe im

lassen die Italiener in einer Auflage von 169 Stück den „Cactus“ wieder

Rampenlicht standen. Darunter die neue Kollektion „Brut“ von Konstantin Grcic,

aufleben. Paul Smith, der für seinen gewagten und starken Einsatz von Farben

die das schwere und robuste Material Gusseisen aufgreift. Grcic ließ sich dabei

bekannt ist, bringt den Entwurf von Drocco und Mello aus dem Jahr 1972 in die

von dem speziellen Fertigungsprozess von Gusseisen inspirieren – einer der

Gegenwart. Den Einfluss der 1970er-Jahre und die hippieesken und halluzinoge-

ältesten Methoden, um eisenhaltige Materialien zu verarbeiten. Der raue

nen Schwingungen dieser Zeit äußern sich in den kräftigen Farben: ein

Charakter des Werkstoffs und die Anwendung im Bereich Gartenmöbel führten

„Psychedelic Cactus“ eben. Foto: Gufram | www.gufram.it

Konstantin Grcic zu dem Entwurf vielfältiger Tische und passender Sitzbänke. Besonders in Kombination mit Glas und Holz wirken die schweren Eisenteile edel und filigran. Foto: Magis | magisdesign.com Spannungsreicher Kontrast – Das facettenreiche Profil der „Gemma“-Kollektion von Daniel Libeskind erinnert an zwei Dinge: an einen Edelstein und an die Kompositionen der für das 15. Jahrhundert typischen Wandteppiche in Italien. Dabei bildet die scharfe Asymmetrie der dreidimensionalen Geometrie einen eindrucksvollen Kontrast zur Weichheit der Polsterung. „Die Form eines Kristalls hat mit einer Umkehrung von Oberfläche und Tiefe zu tun“, erklärt Libeskind. „Was tief im Inneren des Kristalls verborgen ist kommt an die Oberfläche und plötzlich sieht man durch die Oberfläche in den Kern zur Unendlichkeit von Licht und Farbe.“ Foto: Moroso | www.moroso.it Den Durchblick bewahren – Wenn die Kreativität eines Designers auf die technischen Möglichkeiten eines italienischen Unternehmens trifft, entstehen meistens außergewöhnliche Produkte. So auch bei der Zusammenarbeit von Kensaku Oshira und Kristalia, die in diesem Jahr den neuen Tisch „Hole“ vorstellten. In einem umfangreichen Prozess aus zahlreichen Spritzguss- und Biegevorgängen wird das besondere Untergestell des Tisches aus Metallblech hergestellt. Damit ist die Konstruktion sehr stabil und wirkt durch das ovale Loch mit den weich modellierten Linien dennoch leicht und filigran. Mit zwei Tischplatten aus Laminat oder massivem Holz und verschiedenen Ausführungen des Untergestells entstehen zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten. Foto: Paolo Contatti / Contratticompany | www.kristalia.it

Von kristalliner Eleganz – An die Eleganz vergangener Dekaden erinnert der Ein rundes Gesamtkonzept – Ein Allroundprojekt, das bis zur Verpackung

Beistelltisch „Pli“ von ClassiCon. Dabei ist er doch gleichzeitig ein zeitgemäßer

durchdacht und designed ist, hat Nendo für den italienischen Hersteller MDF

Entwurf des 21. Jahrhunderts. Verantwortlich dafür zeichnet die französische

Italia geschaffen. „Sag“ ist als Hocker und Beistelltisch einsetzbar und wirkt mit

Designerin Victoria Wilmotte, die mit „Pli“ ein Objekt ungewöhnlich kristalliner

seiner schwungvollen Standfläche wie ein in der Luft schwebendes Textil.

Eleganz und verblüffender Geometrie für den Wohnraum geschaffen hat. Die

Der Polyurethan-Rahmen wird in einem besonderen Formverfahren hergestellt,

Knicke und Faltungen lassen den Edelstahlfuß fast wie einen überdimensional

so dass „Sag“ höchst stoß- und kratzfest sowie alterungsbeständig ist. In der

geschliffenen Edelstein erscheinen. Seine vier verschiedenen Farbversionen

Komplettversion aus Polyurethan, die es in den Farben Weiß und Schlamm gibt,

erhält der Beistelltisch aus einer unterschiedlich langen Oberflächenbehandlung,

ist „Sag“ ebenfalls für den Outdoor-Einsatz geeignet. In einer zweiten Variante

die das Edelstahl Grün, Blau, Bronzebraun oder Schwarz schimmern lässt. Die

wirkt der Hocker mit der Sitzfläche aus Bambusfurnier auf Sperrholz besonders

glänzende oder satinierte Glasplatte ist von unten lackiert und jeweils farblich

wohnlich. Foto: MDF Italia | www.mdfitalia.it

abgestimmt. Foto: ClassiCon | www.classicon.com

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Im Zeichen des Jubiläums Das Kuratoren- und Architektenteam der diesjährigen Biennale Interieur in Kortrijk (14. - 23. Oktober) präsentierte vor kurzem das Ausstellungsthema der 25. Ausgabe: „Silver Lining – Interiors“. Es ist angelehnt an die Jubiläumsausgabe der Veranstaltung und zugleich das Herzstück. „Mit Blick auf Interiors im weitesten Sinne – von Hightech über unsere alltäglichen Lebensräume bis hin zur (Kunst-)Installation –

„Made/Founds“, ein Konzept von Jon Kleinhampel und Maša Lončarič von Klein Agency aus Antwerpen überzeugte mit einem starken Entwurf, der sich mit den Kontrasten zwischen „gefunden“ und „gemacht“ in Design und Nahrung aus einandersetzt. Foto: Biennale Interieur

wollen wir einen Katalog möglicher Welten erschaffen. Uns erscheint die Silver Lining Edition der Biennale als der richtige Ort und die richtige Zeit für ein solch ambitioniertes Projekt. Interiors wird sich explizit mit unserem täglichen Wohnraum beschäftigen, um neue Interpretationen des Begriffs Interior zu eröffnen. Der Fokus liegt nicht auf einzelnen Objekten, sondern auf einem ganzheitlichen Raumerlebnis.“ Das Ziel ist die Verwandlung des gesamten Geländes in eine „Stadt in Stadt“. Zur Umsetzung wird eine Auswahl internationaler Designer, Architekten und Künstler eingeladen, Solooder Duo-Präsentationen zu konzipieren, die das Thema einer ganzheitlichen Inneneinrichtung visualisieren. Desweiteren hat eine internationale Jury die Gewinner der Kategorie „Spaces“ des Interieur Awards ermittelt. Dabei entstehen maßgeschneiderte Gastrokonzepte für die Veranstaltung, die in der engen Verbindung von Design und Food den Besuchern eine ganzheitliche Erfahrung bieten. Aus den 80 Einreichungen aus 20 Ländern setzten sich junge Talente aus Belgien, Italien, Frankreich, Japan und Südafrika durch. www.interieur.be

Neue Bewerbungsrunde Der Finest Interior Award 2016 startet in eine neue Bewerbungsrunde. Aufgrund des großen Erfolgs und der steigenden Teilnehmerzahl findet in diesem Jahr erstmals eine Zweiteilung des Awards in den Finest Interior Award:private und Finest Interior Award:contract statt. Die Anmeldeunterlagen für den Finest Interior Aawrd:private können ab sofort unter www.finestinterioraward.com heruntergeladen und noch bis zum 24. Juni eingereicht werden. Die Teilnahmeunterlagen zum Finest Interior Award:contract werden ab dem 1. Juni freigeschaltet. Nach Sichtung und

Nominierung der eingereichten Projekte erfolgt die Bewertung durch die Ehren-Jury, dessen Vorsitz in diesem Jahr Sebastian Herkner übernommen hat. Die Award-Ceremony findet im Rahmen eines Private-Dinner statt. Der Finest Interior Award:private wird von den Federation-Partnern BDIA Bund Deutscher Innenarchitekten, bni Berufsvereinigung Niederländischer Interieurarchitekten, DTI Deutsches Tapeten Institut sowie von den Supporting-Partnern Brinkhaus, Christian Fischbacher, Poggenpohl, RAL Farben, Top Light und Trevira CS unterstützt. Abbildung: Finest Moments www.finestinterioraward.com

Zaha Hadid (1950 – 2016) Völlig überraschend ist Zaha Hadid am 31. März mit nur 65 Jahren in Folge eines Herzinfarktes in einem Krankenhaus in Miami verstorben, in dem sie sich aufgrund einer Bronchitis behandeln ließ. Zaha Hadid war eine der berühmtesten Architektinnen der Welt und erhielt 2004 als bisher einzige Frau den Pritzker-Architekturpreis, den Nobelpreis der Architektur. In Bagdad geboren, studierte Hadid erst Mathematik in Beirut, bevor sie 1972 ihr Architekturstudium in London aufnahm. 1979 gründete sie in ihrer Wahlheimat ihr eigenes Architekturbüro – Zaha Hadid Architects. Ihren internationalen Durchbruch erreichte Hadid durch den Bau der Vitra Feuerwache in Weil am Rhein. Es folgten weitere Projekte wie das Nationalmuseum für moderne Kunst Maxxi in Rom, das Schwimmstadion für die Olympischen Spiele 2012 in London und das Opernhaus in Guangzhou 2010, um nur einige zu nennen. Ihr Stil wurde von Experten als kinetisch bezeichnet. Ihr Geschäftspartner Patrik Schumacher definierte ihn parametrisch und meinte damit die Eleganz geordneter Komplexität und den Eindruck nahtloser Fluidität. Der niederländische Architekt Rem Koolhaas, der zu den Dozenten von Hadid während ihres Studiums zählte, würdigte Hadid als „Planet mit einem eigenen, einzigen Orbit.“ Erst vor kurzem hatte Zaha Hadid die Royal Gold Medal, den Architekturpreis des Royal Institute of British Architects, erhalten. www.zaha-hadid.com Foto: Zaha Hadid Architects

Zehn Jahre Standort Manzano In diesem Jahr feiert das norditalienische Unternehmen Pedrali am Standort Manzano das zehnjährige Jubiläum seiner Holzproduktionsstätte. In den vergangenen Monaten wurde diese erneut mit innovativen Maschinenanlagen ausgestattet: Eine neue Lackier-Roboteranlage verwendet nun ausschließlich Produkte auf Wasserbasis und garantiert bezüglich chemischer und physikalischer Beständigkeit ausgezeichnete Ergebnisse. Durch dieses neue Verfahren wird auch die Umweltbelastung stark reduziert, da die Produkte die Emission In Manzano fertigen erfahrene Handwerker, unterstützt von neuester Technologie zeitgenössische Möbel. Foto: Filippo Romano

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von flüchtigen organischen Stoffen begrenzen. Zudem investierte Pedrali in numerisch gesteuerte Maschinen für Fräsen- und Konturierungsarbeiten sowie einige Leimpressen. www.pedrali.it

Erfolgreiches Debut Zur HR-Messe Personal Swiss 2015 hatte der Messeveranstalter Børding Exposition einen eigenen Bereich integriert, der sich modernen Arbeitsplatzkonzepten widmete. In diesem Jahr hatte man sich entschieden, noch einen Schritt weiter zu gehen und die Workplace Strategy Expo als eigenständige Fachmesse zu vermarkten. Am 12. und 13. April fand diese nun in Zürich statt und stieß, laut Veranstalter, auf positive Resonanz. „Wir wollen die Workplace Strategy Expo nicht als reine Büromöbelmesse verstanden wissen“, erklärt Alexander R. Petsch, Geschäftsführer von Børding Exposition. „Der moderne Arbeitsplatz besteht aus weit mehr als nur aus Stühlen und Tischen – deshlab war und ist der Gedanke unserer Fachmesse, komplette Bürolösungen und ihre Strategie dainter zu präsentieren.“ Aufgrund des positiven Feedbacks ist für kommendes Jahr eine zweite Ausgabe geplant – am 4. und 5. April 2017 in Zürich. www.workplace-strategy-expo.com

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Volker Lux hat als Head of Key Account bei der emotions4life, eine auf Werbefotografie und Filmprpduktionen für hochwertiges Interieur spezialisierte Studiogruppe, angeheuert. In seiner Funktion wird er eng mit der Geschäftsführung zusammenarbeiten. Lux blickt auf zehn Jahre Erfahrung in der Möbelbranche zurück. Nach Stationen bei Schieder-Möbel, Holtkamp, Brinkmann und Iro-Möbelfabrik Josef Rose wechselt er nun die Seiten. „Wir können mit Volker Lux einen echten Zugewinn für unser Unternehmen verbuchen“, erklärt Tino J. Röse, Geschäftsführer der emotions4life-Studiogruppe. Foto: emotions4life Dietmar Müller ist seit 1. März für die niederländische Premium-Interiormarke Leolux in den Postleitzahlengebieten 7, 8 und 9 als Area Manager tätig. Der 56-jährige Branchenkenner bringt durch seine lange Vertriebstätigkeit, vor allem für Interiormarken aus dem Premiumsegment, umfassende Erfahrungen in der Möbelbranche mit. Bernd Schellenberg, Marketing & Sales Director Leolux Deutschland, verantwortlich für die Region DACH: „Mit Herrn Müller haben wir einen äußerst kompetenten Vertriebsprofi und Teamplayer an Bord, der entscheidend zum weiteren Auf- und Ausbau von Leolux in Süddeutschland beitragen wird.“ Foto: Leolux Steelcase gliedert seine Vertriebsstrukturen in Europa, Nahost und Afrika neu und bildet die Regionen Nord, Süd sowie Iberia. Stephan Derr, Vice President Sales and Channel Development bei Steelcase und bislang innerhalb EMEA (Europe, Middle East, Africa) für den DACH-Markt zuständig, wird ab sofort zusätzlich die Verantwortung für die neu gestaltete Region Nord übernehmen. Diese umfasst die Märkte Deutschland, Österreich, Schweiz, Skandinavien, Benelux und Mitteleuropa und ist damit eine der drei neuen Vertriebsregionen in EMEA. Foto: Steelcase Dr. Jörg Schuschnig ist seit 1. März neuer Geschäftsführer für Finanzen und Produktion der Bene Gruppe. Er tritt damit die Nachfolge von Mag. Rudolf Payer an, der nach drei Jahren auf eigenen Wunsch das Unternehmen verlässt. Gemeinsam mit Mag. Michael Fried, Geschäftsführer Sales, Marketing und Innovation, wird Schuschnig zukünftig die Geschicke des Büroexperten leiten. Foto: Bene Staudigel und seine patentierten Produkte von „Alphaakustik“ bieten Lösungskonzepte im Bereich anspruchsvoller Akustik-Raumarchitektur. Um dem steigenden Kundeninteresse gerecht zu werden, wurde jetzt Thomas Wolfs und sein gleichnamiges Ingenieurbüro ins Boot geholt. Der Diplomingenieur für Holztechnik ist als Berater und Vermittler für Staudigel im Außendienst tätig. Deutschlandweit wird der Fachmann für Holztechnik nun Architekten, Planern und Verarbeitern unterstützend und beratend zur Seite stehen, wenn es darum geht, den Raumschall zu dämpfen. Foto: Thomas Wolfs – Ingenieurbüro Joost Verrest ist seit März neuer Marketing Director für die niederländische Lifestyle-Marke Fatboy. Dabei zeichnet er für die internationale MarketingStrategie verantwortlich. Joost ist für Fatboy kein Unbekannter: Bereits 2012 war er interimsweise als Marketing Director für das Unternehmen tätig. Aufgrund der damaligen erfolgreichen Zusammenarbeit, wird diese von nun an fortgesetzt. Zuvor war Verrest Managing Director bei Total Produce, Chiquita Brands International. Foto: Fatboy

Den richtigen Riecher für Textilien Vom 30. Mai bis 2. Juni steht die Region um das oberfränkische Coburg erneut im Zeichen von textilen Neuheiten. Denn auch in diesem Jahr laden die Stoff-Spezialisten Höpke, Heinz Friedrich und die InteriorDesign GmbH zu den Coburger Stofftagen ein. Unter dem Motto „Wir haben den Riecher für Trends, Farben und Materialien“ präsentieren die Unternehmen die

neuesten Kreationen im Bereich Textil und Leder in den eigenen Showrooms sowie weiteren Locations, unter anderem im imposanten Ambiente des Schloss Hohenstein. www.hf-stoffe.de | www.hoepke.de www.interior-fabrics.de www.schlosshotel-hohenstein.de

Im Fokus: Kundennähe und Sichtbarkeit „Wir haben das Ziel, zu den führenden Anbietern in der Büromöbelbranche zu gehören“, formuliert Gordon Arnemann, das Ziel der Nowy Styl Group. „Dazu bauen wir das Fachhandelsgeschäft und das internationale Key AccountGeschäft weiter auf. Ein großer Teil unserer Kapazitäten wird daher auf die Entwicklung des Unternehmens und unserer Leistungsfähigkeit im Sinne unserer Kunden eingesetzt. Dazu zählen neben den Akquisitionen und der Errichtung des neuen Möbelwerks auch Investitionen in unsere Präsenz am Markt durch die Einrichtung und Konzipierung neuer Ausstellungszentren.“ Corinna Graf, Marketingleiterin der deutschen Niederlassung, ergänzt: „Damit fokussieren wir vor allem die optimale Kundennähe und Sichtbarkeit auf unsere Lösungen und Innovationen unter anderem in Deutschland.“ Den Auftakt zu einer Reihe an Eröffnungen neuer und aktualisierter Ausstellungszentren gab Mitte März der Showroom Berlin. Am 14. April folgte schließlich Stuttgart, in dem auf 400 qm die Lösungen des Unternehmens präsentiert werden. Dabei durften die Gäste ein besonderes Rahmenprogramm genießen: Der Top 100 Excellent Speaker, Paul-Johannes Baumgartner, referierte auf sehr unterhaltsame Weise zu seinem Thema und gleichnamigen Buch „Vom Kunden zum Fan“. Bis Mitte des

Jahres folgen dann auch noch die Ausstellungen in Frankfurt, München und Düsseldorf sowie an den Produktionsstandorten Steyerberg und Ebermannsdorf, die ein Update erhalten. Neben dem Prinzip „live erleben“ erhalten die Besucher in den Showrooms einen persönlichen Überblick über das nachhaltige und vielseitige Portfolio der Nowy Styl Group zu ihren Büromöbelkonzepten der Gegenwart und der Zukunft. Das Highlight aller Ausstellungen wird dabei das Systemmöbelprogramm „Play&Work“ sein, das vom Design Studio WertelOberfell entworfen wurde und bereits einige Auszeichnungen erhalten hat (siehe Seite 49). „Play&Work“ bietet einen ganzheitlichen, ergonomischen Ansatz für jede Phase des Arbeitsprozesses. „Das neue Einrichtungskonzept ist aber nicht nur unser Ausstellungshöhepunkt 2016, sondern auch Dreh- und Angelpunkt unserer erstmaligen Eventreihe New Work“, erläutert Graf. Von April bis Juni bietet das Unternemen fortlaufend in den deutschlandweiten Showrooms eine interaktive Workshop-Reihe an. Die Teilnehmer erwartet dabei ein innovatives Zwei-Tages-Event mit Impulsvorträgen, Workshops, Fokussierung, Net(t)working und Austausch und Gleichgesinnten. www.nowystylegroup.de

In Berlin und in Stuttgart eröffnete die Nowy Styl Group in März und April einen neuen Showroom. Damit ist die Unternehmensgruppe mit 25 Showrooms in 14 Ländern präsent. Foto: Nowy Styl Group

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Akustik im Fokus Am 3. und 4. Juni 2016 findet im Rahmen der diesjährigen Campus.Design_openTage die Coburger Clang.Clausur statt. Diese überregionale Veranstaltung eröffnet für alle, die sich für Akustikdesign und Gestaltung von Raumakustik interessieren, die Möglichkeit, an interessanten Vorträgen, Seminaren und Ausstellungen teilzunehmen und sich aus erster Hand durch Experten und renommierte Spezialisten in-

Spitzenplatz im iF Ranking formieren zu lassen und Lösungen bei komplexen Klangereignissen zu generieren. Am ersten Tag stehen Räume für das gesprochene Wort im Mittelpunkt und die Gestaltung von vornehmlich Absorption wird dekliniert: Schulen, Tagungsräume, Büros. Am Samstag wird die Welt der Musik analysiert und Design von multipler Reflexion im Raum erörtert. Den Vormittag werden die Teilnehmer Gelegenheit zur Musikprobe im Landestheater Coburg mit entsprechenden Erläuterungen zur Entwicklung von Konzertsälen haben. Am Mittag finden Vorträge und Klangexperimente an der Hochschule auf dem DesignCampus-Gelände Hofbrauhaus statt.

Im aktualisierten Ranking des International Forums Design (iF) hat sich die Hansgrohe SE im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz auf Rang 10 verbessert. Mit der Top Ten-Platzierung unter rund 2.000 gelisteten Unternehmen aus aller Welt lässt der Schwarzwälder Armaturen- und Brausenspezialist nicht nur namhafte Marken wie Apple, Daimler oder Nike hinter sich, sondern belegt erneut den Spitzenplatz der Sanitärbranche im iF Ranking 2016. Dazu beigetragen haben acht „iF Awards 2016“ für herausragende Designleistungen, mit denen eine 58-köpfige internationale Expertenjury Produkte der Marken Axor und Hansgrohe ausgezeichnet hat. Zu den Preisträgern gehören unter anderem „Axor One“, die „Axor ShowerSelect“Thermostate, die „Axor Citterio Select“-Küchenarmatur und der „Hansgrohe Talis E“-Waschtischmischer. Die Auszeichnungen nahm Philippe Grohe, Vice President Design Management der Hansgrohe SE, entgegen. Das Unternehmen kann sich zudem über eine weitere Auszeichnung freuen: Das kollektionsübergreifende Zubehör-System, die „Axor Universal Accessoires – eine gemeinsame Entwicklung mit dem langjährigen Designpartner Antonio Citterio, wurde mit dem German Design Award 2016 ausgezeichnet. www.hansgrohe.de

Ausgezeichnete Kampagne Bene, international führender Anbieter für die Gestaltung und Einrichtung von inspirierenden Büro- und Arbeitswelten, wurde im Rahmen der ADGAR-Gala vom VÖZ (Verband Österreichsicher Zeitungen) für ein Printsujet seiner aktuellen Image-Kampagne „I AM BENE“ mit einem dritten Preis in der Kategorie Handel & Konsum- und Luxusgüter ausgezeichnet. Die Entscheidung der Jury erfolgte aufgrund der Kriterien „Kreative Kompetenz und Originalität“,

„Adäquate Ansprache der Zielgruppe“, „Printmediengerechte Umsetzung“ und „Strategische, konzeptionelle Lösung“. Für die neue Werbelinie zeichnete die Agentur „We Make“ unter der Führung von Thomas Niederdorfer verantwortlich. Nach 125 Designauszeichnungen in den letzten fünf Jahren hat Bene nun auch einen der wichtigsten und begehrtesten Werbepreise in Österreich hinzugefügt. Foto: Bene www.bene.com

Die „Axor Universal Accessoires“ können Komfort und Ästhetik auch in die Küche bringen. Foto: Axor.

Umschlagplatz für Design Rund um den Coburger Güterbahnhof entstehen auch in diesem Jahr von Dienstag, 31. Mai, bis Sonntag, 5. Juni, auffallende Installationen, Ausstellungen und ein Treffpunkt für Designbegeisterte. Denn das Coburger Designforum Oberfranken e. V. lädt bereits zum 28. Mal zu den Coburger Designtagen ein. Auch 2016 soll die Alte Pakethalle auf dem Güterbahnhofgelände im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen. Zudem verweisen interessante Inszenierungen innerhalb der Stadt auf das Design-Fest. So steht die Statue des Coburger Prinz Albert, Initiator der ersten Weltausstellung in London und erster Coburger Wirtschaftsförderer mit globalen Visionen, auf dem Marktplatz symbolisch im Zentrum einer Weltkugel. Traditionell wird auch die Veste Coburg während des Events in Rot leuchten und die Coburger Designtage über die Grenzen der Stadt hinaus kennzeichnen. Foto: Aaron Rößner www.coburger-designtage.de | www.c-d-o.de

Zehn Mal in Folge ausgezeichnet Im aktuellen Ranking der „World’s Most Admired Companies“ des Fortune Magazins belegt Steelcase den zweiten Platz innerhalb der Kategorie „Home Equipment and Furnishing Industry“ und erhält bei allen neun Kriterien sehr gute Bewertungen. Andere namhafte Unternehmen der Kategorie sind Whirlpool, Stanley Black & Decker und Newell Rubbermaid. Basis des Rankings ist die Befragung und Beobachtung von Führungskräften, Direktoren und Analysten von fast 700 Unternehmen in 30 Ländern. Steelcase punktete vor allem

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in den Kategorien Innovation, soziale Verantwortung sowie Qualität des Managements, der Produkte und Angebote. „Wir werden bereits im zehnten Jahr in Folge auf dieser Liste ausgezeichnet und stehen damit Seite an Seite mit anderen weltweit führenden Unternehmen“, freut sich Jim Keane, Präsident und CEO von Steelcase. „Das zeigt einmal mehr, wie engagiert und innovativ unsere Mitarbeiter auf der ganzen Welt sind. Wir fühlen uns geehrt und möchten uns bei jedem einzelnen von ihnen bedanken.“ www.steelcase.de

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Erneute Gold-Zertifizierung

Beste Materialien gesucht

Als erster deutscher Büromöbelhersteller hat sich Interstuhl den umfangreichen Auswertungskriterien der internationalen Bewertungsplattform Eco Vadis gestellt und 2015 mit der höchsten Zertifizierung, dem Gold-CSR-Rating, einen Senkrechtstart hingelegt. 2016 konnte dieser Erfolg wiederholt, in den Teilbewertungen sogar übertroffen werden. So platziert sich Interstuhl unter den Top 2 Prozent aller Hersteller, die im Hinblick auf Corporate Social Responsibility (CSR) überdurchschnittlich aktiv und verantwortungsbewusst sind. Im Vergleich aller Möbelhersteller klettert das Unternehmen auf der Ranking-Leiter sogar noch einen Punkt nach oben und findet sich unter den Top 6 Prozent wieder. Abbildung: Interstuhl www.interstuhl.de

Auch in diesem Jahr wird wieder der begehrte Materialpreis verliehen. Im jährlichen Wechsel zeichnet er Materialhersteller und Materialanwender aus, so dass sowohl die Entwicklung und Herstellung neuer Materialien wie auch der Einsatz und die Planungen honoriert wird. In diesem Jahr hat sich die Raumprobe auf die Suche nach den besten Baumaterialien und Werkstoffen für Architektur und Design gemacht. Einreichungsschluss war der 30. April. Es standen sechs Kategorien zur Auswahl: Design, Ökologie, Verfahren, Kollektion und Studie. Die unabhängige Fachjury trifft ihre Entscheidungen anhand von Echtmustern und eingereichten Unterlagen. Bei einer feierlichen Preisverleihung am 9. Juni im Design Center Baden-Württemberg werden die

Büromöbel-Branche im Plus Auf der imm cologne verkündete DirkUwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM), für die Büromöbelbranche ein vorläufiges Umsatzplus von rund 1,7 Mrd. Euro, was einem Plus von 1,6% gleichkommt. Wie die aktuelle Studie „Branchen-Spiegel Büromöbel 2016“ von Marketmedia24 nun aufzeigt, wuchs die Branche 2015 tatsächlich auf der ganzen Linie. „Alle Teilmärkte konnten zulegen“, erklärt Karl Oeder, Marktforschungsleiter bei Marketmedia24. „Regale um 5,7%, Büroschränke um 5,6%, Beistelltische um 3,6%, Drehstühle um 3,1% und Schreibtische um 2,9%.“ Auch Hendrik Hund, Vorsitzender des Verbandes Büro-, Sitz- und Objektmöbel e.V. (bso) bekräftigt mit seinen im März 2016 vorgelegten Zahlen die Zuwächse, die er vor allem auf die veränderten Anforderungen der Arbeitswelt zurückführt. Besonders auffallend sei, dass auch der Mittelstand verstärkt in die Aufwertung von Büroräumen investiere. Auch die über vier Millionen Selbständigen in Deutschland sowie die hauptund nebenamtlichen Home-OfficeArbeitsplätze treiben den Marktmotor der Bürowirtschaft an.

Die Herausforderungen an die modernen – privaten wie gewerblichen – Arbeitsplätze haben Konsequenzen auch auf der Vertriebsebene der Branche. Der Marktanteil des interaktiven Handels holt auf. Marketmedia24 macht den Marktanteil dieses Vertriebsweges 2015 noch unter der 15%-Marke fest. Tatsächlich hat der beratungsorientierte Fachhandel aber gute Karten. Das liegt an der Komplexität des Planungsthemas, das vom individualisierbaren Einzelmöbel über Raumlösungen, technische und organisatorische Bürokommunikation bis hin zur Akustik, Licht- und Luftsteuerung reicht. Ebenso gehören qualifizierte Montage- und werterhaltende Dienstleistungen dazu. Beratung und Service sind in dieser Branche besonders hohe Güter für den qualifizierten Fachhandel, der als Kompetenzführer immerhin über die Hälfte des Marktanteils in seinen Händen hält. Die neue Kurzstudie „BranchenSPIEGEL Büromöbel 2016“ ist zum Preis von 295 Euro zzgl. MwSt. zu beziehen unter studien@marketmedia24.de oder sie steht zum direkten Download im Studien-Shop unter http://shop. marketmedia24.de bereit. www.marketmedia24.de

Gewinner bekannt gegeben und ausgezeichnet. Im Anschluss wird eine vierwöchige Ausstellung eröffnet, in deren Fokus die Teilnehmer des Materialpreis 2016 stehen. Darüber hinaus erhalten sie eine attraktive Bühne, denn alle eingereichten Materialien werden in die Materialdatenbank und die Materialausstellung von Raumprobe aufgenommen. Abbildung: Raumprobe www.materialpreis.com

Jung und innovativ Mit der Spannung zwischen freier Kunst und Gebrauchsgegenständen spielen die Gestalter, die im Rahmen der Eunique, Internationale Messe für Angewandte Kunst & Design (3. bis 5. Juni), in Karlsruhe ihre Objekte zeigen. Parallel zur Messe präsentieren und verkaufen Design-Professionals, Labels, Newcomer und Hochschulen auf der „Loft –

Das Designkaufhaus“ neue und etablierte Produkte aus den Bereichen Möbel, Wohnaccessoires, Mode und Schmuck für das designaffine Publikum. Das Format, das im vergangenen Jahr Premiere feierte, steht für junges und innovatives Design – darunter auch zahlreiche Neuentwicklungen. www.eunique.de www.loft-designkaufhaus.de

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Lawinen in Zeitlupe Das urbane Leben wird heute mit viel Grün gleichgesetzt. Ein Beipsiel ist der Komplex „Bosco Verticale“ – der vertikale Wald – in Mailand des Achitekturstudios Boeri. Auf zwei Hochhäusern wachsen ebenso viele Bäume wie auf einer Waldfläche von 10.000 qm. Fotos: Fotolia @ dariodv

Christiane Varga vom Zukunftsinstitut Wien ist Co-Autorin der Studie „Wohnen der Zukunft“ und befasst sich in ihrer Arbeit unter anderem mit den Auswirkungen der Megatrends auf das Wohnen und Arbeiten. Foto: Zukunftsinstitut

Wie wird sich unser Leben in den nächsten Jahrzehnten entwickeln? Welche gesellschaftlichen Entwicklungen nehmen Einfluss? Und wie werden wir leben, wohnen und arbeiten? Manchmal wäre eine Kristallkugel hilfreich. Einige Antworten geben Megatrends. Manchen mögen sie zu abstrakt oder auch futuristisch erscheinen, aber es ist wie so oft: Beschäftigt man sich näher mit einem Thema, sind durchaus auch Rückschlüsse möglich und können eine gute Hilfestellung zum Beispiel bei der Ausrichtung des Unternehmens- bzw. Produktangebotes sein. InteriorFashion hat sich ausführlich mit der Thematik befasst. Grundlage dabei war die Megatrend-MapSystematik des Zukunftsinstituts. Christiane Varga, zuständig für Redaktion und Auftragsstudien am Zukunftsinstitut in Wien und unter anderem Co-Autorin der Studie „Zukunft des Wohnens“ stand zudem als Interviewpartnerin zu Verfügung. IF: Frau Varga, der Begriff Megatrend ist viel strapaziert. Dabei fällt auf, dass er nicht immer im richtigen Zusammenhang verwendet wird. Bitte bringen Sie doch einmal Licht ins Dunkel. Christiane Varga: Megatrends lassen sich durch vier zentrale Kriterien charakterisieren. Sie haben eine Halbwertzeit von 35 bis 50 Jahren. Wir nennen sie auch „Lawine in Zeitlupe“, um einfach deutlich zu machen, dass sie große Umwälzungen zur Folge haben, aber diese im Alltag gar nicht so richtig wahrgenommen werden. Sie passieren oft unauffällig. Außerdem wirken sie in allen Lebensbereichen. Jeder einzelne Megatrend hat eine Relevanz für das Individuum, aber genauso für Unternehmen, Politik, Wirtschaft und Kultur – einfach für alle Bereiche. Und sie wirken weltweit – hier allerdings in unterschiedlichen Ausformungen und zeitlich unterschiedlich. So kommt es, dass zum Beispiel das Rollenbild von Mann und Frau in einigen Gesellschaften weiter entwickelt ist als in anderen. Oder nehmen Sie den Megatrend Silver Society. Japan ist die älteste Gesellschaft der Welt, gefolgt von Deutschland. Dagegen gibt es Länder und Regionen, in denen die Bevölkerung ziem-

lich jung ist. Und zu guter Letzt sind Megatrends mehrschichtig und mehrdimensional. Sie wirken nicht linear nebeneinander, sondern sind miteinander verflochten. Das sind auch die Unterschiede zu den Trends im Allgemeinen. Damit sind meist Produkt- oder Modetrends gemeint. Wenn ein Trend als solcher wahrgenommen wird und sichtbar ist, dann ist es meist schon gar kein Trend mehr, weil er einen gewissen Tipping Point überschritten hat. Das Spannende ist aber, dass der Nährboden für einen Trend ein oder mehrere Megatrends sind.

den. Das hat natürlich auch einen großen Einfluss auf die Örtlichkeit. Hier unterscheidet die Soziologie drei Orte: Zuhause, Arbeitsstelle und sog. Third Places wie Parks, Cafés oder Bahnhöfe. Früher waren diese drei Orte total voneinander separiert. In der Zwischenzeit gibt es eine Durchmischung: Man arbeitet auch schon einmal zu Hause oder bucht in der Arbeitsstelle den nächsten Urlaubsflug. Und dass geschäftliche Mails am Flughafen oder im Zug geschrieben werden ist heute auch bereits Normalität. Gleichzeitig hat sich die Art der Arbeit verändert. Das Meiste wird heute mit dem Kopf gemacht, man spricht hier von Kreativ- oder Wissensarbeit. Und hierfür braucht man Orte. Vor noch nicht all zu langer Zeit meinte man, dass es für diese Art von Arbeit ausreicht, wenn ein Laptop und ein Schreibtisch zur Verfügung steht. Nicht bedacht wurde dabei, dass es sich oftmals um Projektarbeit handelt, die in verschiedenen Phasen abläuft. Am Anfang gibt es vielleicht ein Brainstorming und damit einen Platz, an dem man sich austauschen kann. Dann braucht es eine Konzentrationsphase, in der mich die Umgebung so wenig wie möglich ablenkt und man auch unter Umständen offline sein kann. Damit werden aus Räumen Zonen, Grenzen verschwimmen. Genau so, wie man am Abend zu Hause vielleicht noch geschäftliche Mails beantwortet, muss es im Büro auch Orte geben, an die man sich zurückziehen kann.

IF: Schauen wir uns doch einmal den Megatrend New Work genauer an. Was sagt dieser aus und welche Auswirkungen hat dieser auf die Arbeit an sich sowie die Arbeitsumgebung? Varga: Der Wechsel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft hat zur Folge, dass sich die Arbeit komplett verändert hat. Der größte Treiber ist hier die Digitalisierung bzw. die Konnektivität. Die industrielle Arbeit war immer an einen Ort gekoppelt und die Abläufe waren meist gleich. Heute ist die Arbeit aufgrund der Mobile Devices wie Handy oder Notebook mobiler gewor-

IF: Der Megatrend hat auf das Einrichten und Wohnen mehr Einfluss, als man beim ersten Lesen meinen möchte. Varga: Das stimmt. Hier sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Zum einen geht es dabei um Materialien und Textilien. Stichwort „Smart Materials“, die sich adaptiv verhalten, das heißt, sich der Umwelt anpassen und wie Pflanzen photosynthetisch Luft filtern. Ich glaube, dass dieser Aspekt zwar interessant ist – vor allem auch unter wissenschaftlichen Aspekten – aber tatsächlich relevant ist der Einsatz von naturbelassenen Materialien, die nicht gif-

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Megatrend-Map Megatrend-Map

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Die Megatrend-Map Die Megatrend-Map zeigt zeigt die zwölf die zwölf zentralen zentralen Mega-Megatrendstrends unserer unserer Zeit. Megatrends Zeit. Megatrends sind nie sindlinear nie linear und und eindimensional, eindimensional, sondern sondern vielfältig, vielfältig, komplex komplex und verund vernetzt.netzt. Die Form Die Form der Darstellung der Darstellung zeigt zeigt daherdaher nicht nicht nur nur die Trends die Trends an sich, an sich, sondern sondern visualisiert visualisiert auch auch die die Überschneidungen Überschneidungen und Parallelen und Parallelen zwischen zwischen den den Megatrends. Megatrends. Die einzelnen Die einzelnen Stationen Stationen einer einer Megatrend-Linie Megatrend-Linie wiederwiederum verdeutlichen um verdeutlichen die unterschiedlichen die unterschiedlichen Dimensionen, Dimensionen, Facetten Facetten und Trendaspekte. und Trendaspekte. Sie bilden Sie bilden die Vielschichdie Vielschichtigkeittigkeit eines eines Megatrends Megatrends und die unddiversen die diversen EinflussfakEinflussfaktoren toren ab, die ab,imdie Umfeld im Umfeld eines eines Megatrends Megatrends wirken. wirken. Megatrends Megatrends sind jene sind Trends, jene Trends, die einen die einen großen großen und und epochalen epochalen Charakter Charakter haben. haben. Ihre Halbwertszeit Ihre Halbwertszeit (die (die Zeit bis Zeitzum bis Zenit zum Zenit ihrer Wirksamkeit) ihrer Wirksamkeit) nehmen nehmen wir mit wir mit 30 Jahren 30 Jahren oder mehr oder mehr an. an.

Lawinen in Zeitlupe

Weitere Weitere Informationen Informationen finden finden S GESUNDHEIT GESUNDHEIT

SILVER SILVER SOCIETY SOCIETY

SICH S SPORTIVITY SPORTIVITY

DOWNAGING DOWNAGING

INDIVIDUALISIERUNG INDIVIDUALISIERUNG AGELESS AGELESS CONSUMING CONSUMING

DETOXING DETOXING SINGLESINGLEGESELLSCHAFT GESELLSCHAFT

Das entscheidende Das entscheidende Merkmal Merkmal von Megatrends von Megatrends ist aber ist aber Rechts: Die Megatrend-Map des Zukunftsweniger weniger ihre Dauer, ihre Dauer, sondern sondern ihr „Impact“. ihr „Impact“. Sie veränSie verändern nicht dern nicht nur einzelne nur einzelne Segmente Segmente oder Bereiche oder Bereiche des des instituts. Abbildung: Zukunftsinstitut sozialen sozialen Lebens Lebens oder der oderWirtschaft. der Wirtschaft. Sie formen Sie formen ganzeganze Gesellschaften Gesellschaften um. um.

KOMPLEMENTÄRKOMPLEMENTÄRMEDIZIN MEDIZIN

FOREVER FOREVER YOUNGSTERS YOUNGSTERS

LEBENSQUALITÄT LEBENSQUALITÄT

Unten: Individualisierung ergibt sich oftmals über das Storytelling. So wurde die

SELF-TRACKING SELF-TRACKING

Kollektion „Ames Sola by Sebastian Herkner“ von verschiedener Kulturen

E-HEALT E-H

beeinflusst. Inspirationen dazu fand Herkner auf einer Reise durch Kolumbien,

DIGITAL DIGITAL REPUTATION REPUTATION

dem Heimatland der Firmenchefin und Kreativdirektorin Ana Maria Caldéron

GAMIFICATION GAMIFICATION PREDICTIVE PREDICTIVE ANALYTICS ANALYTICS

Kayser. Geprägt ist die Kollektion zudem

ME-CLOU ME

IDENTITÄTSIDENTITÄTSMANAGEMENT MANAGEMENT

MASSIVE MASSIVE OPEN OPEN ONLINE ONLINE COURSE COURSE

durch das traditionelle Handwerk Kolumbiens. Foto: Ames

PRIVACY PRIVACY BILDUNGSBILDUNGSBUSINESS BUSINESS MULTIPOLARE MULTIPOLARE WELTORDNUNG WELTORDNUNG

INFORMATION INFORMATION DESIGN DESIGN

CYBERCRIME CYBERCRIME

BIG DATA BIG DATA

GLOKALISIERUNG GLOKALISIERUNG

TALENTISMUS TALENTISMUS

OPEN OP INNOVAT IN

ON-DEMAND ON-DEMAND BUSINESS BUSINESS

OPEN OPEN SCIENCE SCIENCE

POP-UPPOP-UPMONEY MONEY

INDUSTRIE INDUSTRIE 4.0 4.0 NEARSHORING NEARSHORING

WISSENSKULTUR WISSENSKULTUR

GLOBALISIERUNG GLOBALISIERUNG

FA

SCHATTENSCHATTENÖKONOMIE ÖKONOMIE

FLEXICURITY FLEXICURITY FINTECH FINTECH

ZERO ZE WASTE W

ANTIFRAGILITÄT ANTIFRAGILITÄT

MOBILITÄT MOBILITÄT

SICHERHEIT SICHERHEIT

CROWDFUNDING CROWDFUNDING 24/7- 24/7GESELLSCHAFT GESELLSCHAFT

GREEN G TECH TE

SIMPLEXITY SIMPLEXITY CARSHARING CARSHARING

E-COMMERCE E-COMMERCE

KONNEKTIVITÄT KONNEKTIVITÄT REAL DIGITAL REAL DIGITAL AUGMENTED AUGMENTED REALITY REALITY

AUTONOMES AUTONOMES FAHREN FAHREN

URBAN URBAN MANUFACTURING MANUFACTURING

URBAN URBAN MINING MINING

POWER POWER OF PLACE OF PLACE THIRDTHIRD PLACES PLACES WEARABLES WEARABLES

BEVÖLKERUNGSBEVÖLKERUNGSWACHSTUM WACHSTUM

URBANISIERUNG URBANISIERUNG

tig sind. Das war im Möbelbereich und im Wohnungsbau lange Zeit gar nicht selbstverständlich. Ein weiterer Aspekt ist das „Smart Home“. Übrigens spielen hier die Megatrends Gesundheit und Konnektivität zusammen. Wohnungen und Häuser werden immer stärker Teil der vernetzten Welt. Aus meiner Sicht bedeutet das nicht immer Entlastung, sondern eine Verkomplizierung unseres Lebens. Ich sehe das so: Vernetzung und Digitalisierung sind noch relativ neu und müssen erst noch zu einer Kulturtechnik heranwachsen. Das ist ähnlich einem kleinen Kind, dem man erklären muss, dass Süßigkeiten zwar lecker sind, aber ein Überkonsum durchaus auch gesundheitsschädlich sein kann. Im Kern des „smarten Wohnens“, das wir übrigens mit „schlauem Wohnen“ übersetzen, sollte also eine Vernetzung stehen, die dann unterstützt, wenn sie wirklich gebraucht wird, aber nicht alles bestimmt. So sehe ich das übrigens auch für das

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Möbeldesign im Hinblick auf die Alterung der Menschen. Bisher waren seniorengerechte Möbel relativ unästhetisch und negativ konnotiert. Immer mehr Möbeldesigner nehmen sich aber nun dieser Thematik an und entwerfen Möbel, die seniorengerecht sind, aber nicht so aussehen. Für wirklich zukunftsträchtig halte ich also Dinge, ob möbel- oder technologiebezogen, die unauffällig sind, sich schön in den Alltag eingliedern, aber dann doch mit einem kleinen Kniff unterstützend wirken und den Alltag ein bisschen einfacher machen. IF: Ein Megatrend, der ebenfalls schon heute deutlich zu spüren ist, ist die Urbanisierung. Immer mehr Menschen zieht es in die Städte, der Wohnraum wird knapp. Wie entwickeln sich die Städte und damit auch die Wohnungen? Varga: Das Städtebild wird sich komplett verändern. Die Großstadt besteht ja schon

LANGSAMLANGSAMVERKEHR VERKEHR

CIRCU

KREATIV-ÖKONOMIE KREATIV-ÖKONOMIE

COLLABORATIVE COLLABORATIVE LIVINGLIVING

heute nicht mehr nur aus grauem Beton und vielen Autos. Es gibt tatsächlich viel mehr Grünflächen. Das urbane Leben wird mit viel Grün und Erholungsflächen gleich gesetzt. Es steht auch die Quartierbildung versus dem einzelnen Großstadtmenschen. Es wird immer mehr Gemeinschaften geben, in denen mehrere Generationen oder sehr unterschiedliche Menschen in einem Areal oder Gebäude zusammenwohnen und sich Gemeinschaftsflächen teilen. Das hat im Gegensatz zu früheren Hippie-Kommunen pragmatische Gründe: es kostet weniger und man kann sich mehr Fläche leisten. Hinzu kommt, dass die Familienverhältnisse heute viel differenzierter sind als früher. Und all diese sehr unterschiedliche Lebensstile und -formen führen zu Wahlgemeinschaften, die sich vor allem im urbanen Raum finden. Das heißt auch, dass sich die Wohnungen verändern werden. Räume werden flexibler, es gibt mehr Zonen. In einer neu gebauten Wohnung werden nur noch die

NEW NEW WORK WORK

nötigsten Dinge wie Küche und Bad festgelegt, alle anderen Räume sollen so offen wie möglich nutzbar sein. Und damit wird auch der Anspruch an die Möblierung ein anderer. Dies wird durch den Megatrend Individualisierung und Mobilität zusätzlich unterstützt. So geht es bei der Mobilität nicht nur um den Umzug an geografisch weit entfernte Orte, sondern auch innerhalb der Wohnung oder des Hauses. Die Möbel müssen sich den jeweiligen Bedürfnissen anpassen und dahingehend auch mobiler und flexibler sein. IF: Mit dem Megatrend Individualität geben Sie das Stichwort. Der Mensch hat in allen Bereichen des Lebens eine unglaubliche Auswahl, auch bei der Einrichtung. Varga: Ja und das ist eigentlich auch ein Vorteil, wenn man sich Farbe, Material und Funktion seines Möbelstücks aussuchen kann. Das bedeutet aber auch, dass man

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URBAN U FARMIN FA

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N


nnden finden SieSie unter unter www.zukunftsinstitut.de/megadoku www.zukunftsinstitut.de/megadoku NEO-ÖKOLOGIE NEO-ÖKOLOGIE

Y

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GENDER SHIFT GENDER SHIFT GESUNDHEIT GESUNDHEIT

SICHERHEIT SICHERHEIT

NEW WORK NEW WORK SUPERDADDYS SUPERDADDYS

NACHHALTIGKEITSNACHHALTIGKEITSGESELLSCHAFT GESELLSCHAFT

ING

ACHTSAMKEIT ACHTSAMKEIT

SOCIETY SOCIETY SILVER SILVER

SUPER-SAFESUPER-SAFESOCIETY SOCIETY

WORK-DESIGN WORK-DESIGN

ALPHAALPHA SOFTIES SOFTIES

POST-CARBONPOST-CARBONGESELLSCHAFT GESELLSCHAFT

LEBENSLEBENSENERGIE ENERGIE

ING TRUSTTRUST TECHNOLOGY TECHNOLOGY

UNIVERSAL UNIVERSAL DESIGN DESIGN

SEX-DESIGN SEX-DESIGN

BIO-BOOM BIO-BOOM

FOODIES FOODIES

TERS

TRANSPARENZTRANSPARENZMÄRKTE MÄRKTE

PROLLPROLLPROFESSIONALS PROFESSIONALS

GUTBÜRGER GUTBÜRGER

AMBIENT-ASSISTEDAMBIENT-ASSISTEDLIVINGLIVING

SLOW SLOW CULTURE CULTURE

HEALTHNESS HEALTHNESS

WORK-LIFEWORK-LIFEBLENDING BLENDING

OUTSOURCINGOUTSOURCINGGESELLSCHAFT GESELLSCHAFT

START-UP-CULTURE START-UP-CULTURE

SLASH-SLASHSLASH-SLASHBIOGRAFIEN BIOGRAFIEN

SILVERSILVER POTENTIALS POTENTIALS PERMANENT PERMANENT BETA BETA

E-HEALTH E-HEALTH

CORPORATE CORPORATE HEALTH HEALTH

WISSENSKULTUR WISSENSKULTUR

SMALL-WORLDSMALL-WORLDNETWORKS NETWORKS ME-CLOUD ME-CLOUD

LIQUIDLIQUID YOUTH YOUTH

MAKERMAKERMOVEMENT MOVEMENT

DIVERSITY DIVERSITY MULTIGRAFIE MULTIGRAFIE LIFELONG LIFELONG LEARNING LEARNING

FEMALE FEMALE SHIFTSHIFT

SHARING SHARING ECONOMY ECONOMY

KOLLABORATION KOLLABORATION

TUTORIAL TUTORIAL LEARNING LEARNING

OPEN OPEN INNOVATION INNOVATION SOCIAL SOCIAL BUSINESS BUSINESS

NEUGIERNEUGIERMANAGEMENT MANAGEMENT

CREATIVITEENS CREATIVITEENS

WOMANOMICS WOMANOMICS

POSTWACHSTUMSPOSTWACHSTUMSÖKONOMIE ÖKONOMIE

POP-UPOP-UPMONEY MONEY

GENDER SHIFT GENDER SHIFT

PHASEN-FAMILIEN PHASEN-FAMILIEN REGENBOGENREGENBOGENFAMILIEN FAMILIEN

FAIR TRADE FAIR TRADE

Rückzugsorte zum kurzen Entspannen NEUE NEUE MÜTTER MÜTTER

SERVICE-ÖKONOMIE SERVICE-ÖKONOMIE

TIGER-WOMEN TIGER-WOMEN

CO-WORKING CO-WORKING

gewinnen. Die Ruhekapsel „CalmSpace“

SWAPPING SWAPPING

ZERO ZERO WASTE WASTE

von Haworth ermöglicht sogar das Power

WIR-KULTUR WIR-KULTUR

SMART DEVICES SMART DEVICES

RISING RISING AFRICA AFRICA

SOCIAL NETWORKS SOCIAL NETWORKS

INTERNET INTERNET DER DINGE DER DINGE

werden im Büro von Morgen an Bedeutung

Napping. Ein voreingestellter Ton- und Lichtzyklus unterstützt beim sanften

KONNEKTIVITÄT KONNEKTIVITÄT

WELTMACHT WELTMACHT CHINACHINA

INDIVIDUALISIERUNG INDIVIDUALISIERUNG

Einschlafen und Aufwachen. Foto: Haworth

GREEN GREEN TECH TECH MEGACITYS MEGACITYS

SMART SMART CITYS CITYS

GLOBAL CITYS CITYS GLOBAL LANDFLUCHT LANDFLUCHT

URBAN URBAN FARMING FARMING

SCHRUMPFENDE SCHRUMPFENDE STÄDTE STÄDTE

URBANISIERUNG URBANISIERUNG

MIGRATION MIGRATION E-MOBILITY E-MOBILITY BIKE-BOOM BIKE-BOOM

GSAMKEHR

GLOBALISIERUNG GLOBALISIERUNG MOBILITÄT MOBILITÄT

CIRCULAR ECONOMY CIRCULAR ECONOMY

Schöpferische Pausen oder intensives

NEO-ÖKOLOGIE NEO-ÖKOLOGIE

UNTERWEGSUNTERWEGSMÄRKTE MÄRKTE

MOBILE MOBILE COMMERCE COMMERCE

MIXEDMIXED MOBILITY MOBILITY

END-TO-END END-TO-END TOURISMUS TOURISMUS

Brainstorming – das Pogramm „Places“ von Febrü schafft individuell nutzbare Rückzugsorte. Foto: Febrü

in der Regel viel Zeit und auch Geld braucht. Je individueller, desto teurer. Es überfordert zudem aber oftmals auch. Menschen sehnen sich nach Hilfen im Auswahldschungel. Aus diesem Grund nehmen auch die Angebote zu, die etwas kuratieren, die praktisch eine Vorauswahl treffen. Ich glaube, dass sich bei den Innenarchitekten und Raumgestaltern zukünftig viele Zwischenformen entwickeln werden. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass man einen Menschen einen ganzen Tag begleitet und seinen Stil und seine Lebensgewohnheiten analysiert und dann eine Vorauswahl trifft. Beim Thema Individualisierung spielt aber auch noch ein anderer Aspekt eine Rolle: das Storytelling – gerade im Hinblick auf die Produktion. Alles, was nicht anonym, also nicht aus einer Massenfertigung stammt, liegt im Trend. Die Individualisierung ergibt sich oft in Form von Storytelling. IF: Frau Varga, vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch.

Megatrends Silver Society Die Lebenserwartung steigt auf der ganzen Welt: Wir werden alle nicht nur älter, sondern altern auch anders – und wir werden später alt. Dazu gesellt sich das „Downaging“, das Heraustreten aus traditionellen Altersrollen derer, die man einst als „Senioren“ bezeichnete. Statt sich in den Ruhestand zu begeben, nehmen ältere Menschen ganz aktiv am gesellschaftlichen Leben teil. Mobilität Mobilität bildet die Basis des Lebens und Wirtschaftens. Kaum etwas prägt das Leben in der globalisierten Gesellschaft so sehr wie Mobilität. Ihr kommt ein unentbehrlicher Ermöglichungscharakter zu. Mobilität bedeutet Beweglichkeit, Veränderung und Wandlungsfähigkeit – individuell wie gesellschaftlich. Was einerseits Risiken und Un-

sicherheit impliziert, bietet andererseits neue Chancen, größere Optionenvielfalt, die Möglichkeit, Neues zu entdecken und zu erfahren. Heute stehen wir am Beginn eines multimobilen Zeitalters. Damit steigt auch die Suche nach Möglichkeiten, um Mobilitätsanforderungen und -wünsche ökonomisch, bequem und nachhaltig umzusetzen. Die Konsequenz ist, dass immer mehr Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft vom Megatrend Mobilität erfasst werden. Sicherheit Die Gesellschaft ist versunsichert, der Staat überfordert: Wir sind auf dem Weg in eine neue Sicherheitsstruktur, die von zwei Faktoren geprägt wird: der allumfassenden Vernetzung der Welt und dem Wandel der Verantwortung – weg von übergeordneten staatlichen Institutionen, hin zu Unternehmen und Individuen. Zentrale Aufgabe wird das Management der Ambivalenz zwischen

Sicherheit und Risiko, zwischen Stabilität und Agilität. Wissenskultur Überall auf der Welt schaffen digitale Medien einen immer leichteren Zugang zu einer immer größer werdenden Wissensmenge. Im „War for Talents“ der anbrechenden globalen Kreativ-Ökonomie setzt sich die Erkenntnis durch: Bildung ist ein Schlüssel zu einer hoffnungsvollen Zukunft. Wo jetzt individuelle Talente gefördert werden und leidenschaftliche Neugier entfacht wird, sind die Voraussetzungen für Innovationen und sozialen Aufstieg geschaffen. Urbanisierung Heute lebt über die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Die Dynamik der Urbanisierung ist zwar in den Schwellen- und Entwicklungsländern besonders hoch, aber selbst in hochentwickelten Flächenländern ist die

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Lawinen in Zeitlupe

Landflucht ungebrochen. Im globalen Maßstab hat Urbanisierung sehr unterschiedliche Ausprägungen, abhängig von den ökonomischen Voraussetzungen der jeweiligen Länder und ihren demografischen Trends. Es wird aber deutlich, dass wir uns am Beginn einer neuen Stufe der Urbanisierung befinden: Städte erfahren eine Renaissance als Lebens- und Kulturform. Die Städte der Zukunft werden vielfältiger, vernetzter, lebenswerter und in jeder Hinsicht „grüner“ sein als wir sie lange Zeit erlebt haben. Vor allem aber wandelt sich das Verhältnis der Menschen zu ihren Städten. Konnektivität

Natürliche Materialien im Wohnungsbau und bei der Einrichtung spielen eine immer größere Rolle. Der Megatrend „Gesundheit“

Konnektivität bezeichnet die neue Organisation der Menschen in Netzwerken. Über das „Internet der Dinge“ kommunizieren nicht mehr nur Menschen, sondern auch Maschinen miteinander. Doch dieser Wandel ist nur vordergründig ein technischer. Der wahre Impact liegt im Sozialen. Der Trend zur Openness öffnet Unternehmen

und administrative Strukturen nach außen. Es wird von der Forderung nach Transparenz vorangetrieben, die die ganze Gesellschaft umformt. Individualisierung Biografien kennen nicht nur eine Richtung, sondern sie verlaufen entlang neuer Brüche, Umwege und Neuanfänge. Sie sind zu „Multigrafen“ geworden. Und in einer Gesellschaft, die uns immer mehr individuelle Freiheiten gibt, uns aber auch immer stärker unter Entscheidungsdruck setzt, verändern sich Werte – und mit ihnen die Wirtschaft, in der sich DIY-Kultur und Nischenmärkte etablieren. Gesundheit Gesundheit bedeutet nicht mehr nur das Gegenteil von Krankheit, sondern ein Bewusstsein für die Balance der individuellen Lebensenergie. In der Konsequenz verwandelt sich die Medizin vom spezialisierten Reparaturbetrieb in einen gewalti-

nimmt mehr Einfluss auf das Wohnen, als man auf den ersten Blick glauben möchte. Foto: Vitamin Design

„Trio“ von Cor steht für Individualität und Mobilität. Es ist ein intelligentes Sitzmöbelkonzept, das sich dem Leben und den Vorlieben seines Besitzers

Die Megatrends und das Wohnen

spielerisch anpasst. Ganau so, wie Möbel heute und in Zukunft sein sollten. Fotos: Cor

Das Thema Megatrends und die Einflüsse auf das Wohnen hat auch Ursula Geismann, Trendexpertin des Verbands der deutschen Möbelindustrie (VDM), gemeinsam mit der Koelnmesse und der imm cologne unter die Lupe genommen und Anfang des Jahres ein Booklet veröffentlicht. Es zeigt, wie sich die Ansprüche an das Wohnen verändern sowie die Auswirkungen auf das Produkt Möbel. Es kann auf der Internetseite des VDM heruntergeladen werden. www.moebelindustrie.de

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gen Sektor im Dienste des Gesundheitsprosumenten. Gesundheit ist ein gutes Verkaufsargument und durchdringt längst alle Lebens- und Konsumbereiche; unter dem Stichwort „Corporate Health“ auch die Arbeitswelt.

rungspositionen, während Männer ihr Recht auf Zeit mit der Familie einfordern. Neue Männer und Frauen finden ihre Lebensbalance in beruflicher Verwirklichung und in Berufs- und Beziehungsmodellen abseits der alten Vater-Mutter-Kind-Konstellation.

New Work

Globalisierung

Die Gesellschaft befindet sich im Wandel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft. Dementsprechend verändern sich auch Unternehmensstrukturen und Arbeitsräume: Service-, Informations- und Kreativarbeiter rücken in das Zentrum des weltweiten Wirtschaftens, und während die Work-LifeBalance beschworen wird, verschwimmen die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben. Als kreativer Arbeiter werden wir zunehmend selbständig, auch wenn wir fest angestellt sind.

Die Globalisierung ist eine zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Doch entgegen vieler negativer Überzeugungen und Prognosen haben sich viele globale Trends in den letzten Jahrzehnten zum Positiven entwickelt. Dank der Internationalisierung der Märkte und Unternehmen partizipieren die Entwicklungs- und Schwellenländer zunehmend am Welthandel, Wohlstand und wirtschaftlichem Wachstum Die wirtschaftliche Dimension der Globalisierung ist aber nur ein Teil dieses Megatrends, der sich in immer mehr gesellschaftlichen Bereichen auswirkt: vom Bildungssystem und Konsum über die Massenmedien und Kultur bis in unsere privaten Lebens- und Beziehungswelten. Globalisierung macht die Welt nicht zum „Dorf“, aber sie sorgt dafür, dass sie flacher wird – und kulturell vielfältiger.

Gender Shift Mit der Auflösung der traditionellen Geschlechterrollen finden im Berufs- und Privatleben von Männern und Frauen massive Umbrüche statt, die große Chancen mit sich bringen. Frauen streben verstärkt nach Füh-

Megatrends in der Praxis Megatrends in der praktischen Anwendung standen auf dem Programm des Trendworkshops „Möbeltrends im gesellschaftlichen Wandel“ am 10. März im Servicepoint A30. Katrin de Louw, Innenarchitektin und Geschäftsführerin des Trendfiler, bestritt gemeinsam mit Michael Laukötter, Kreativnetzwerker und Geschäftsführer der Ausstellungsgemeinschaft Möbelmeile, einen sehr interessanten und aufschlussreichen Workshop-Tag. Die Teilnehmer lernten dabei nicht nur die einzelnen Megatrends kennen, sondern kamen auch immer wieder in Gruppenarbeit zusammen, um das theoretisch Gelernte in die Praxis zu übertragen. Krönender Abschluss war schließlich die Präsentation von konkreten Produktideen – bezogen auf drei ausgewählte Megatrends. Am 10. Mai findet ein weitere Workshop statt, bei dem dann Farb- und Materialtrends im Vordergrund stehen. Fotos: Trendfilter www.trendfilter.net | www.servicepointa30.de | www.laukoetter.net

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Obwohl der diesjährige Münchner Stoff Frühling unter dem Motto „Black & White“ stand, offenbarte das Format weit mehr als diese edle, unbunte Kombination. Denn die 26 renommierten Hersteller und Stoffediteure bewiesen erneut ihr Gespür für Trends und gaben mit ihren frischen Kreationen neue Impulse für die Branche. So eröffnete sich in einigen Showrooms eine elegante, glamouröse Welt – inspiriert von der Art Déco-Bewegung, während andere Präsentationskonzepte auf klare, grafische Strukturen setzten. Von Pastelltönen und glänzenden, metallischen Nuancen über das momentan dominierende Farbspektrum Blau-Grün bis hin zu der kontrastreichen Kombination Schwarz-Weiß – in puncto Farbvielfalt gibt es in den aktuellen Kollektionen keine Grenzen. Highlights aus dem bunten Treiben, das vom 11. bis 14. März die bayerische Hauptstadt bereicherte, hat InteriorFashion auf den folgenden Seiten für Sie zusammengefasst. Foto: Maren Richter | www.msf-muenchen.de

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In der besonderen Atmosphäre der Goldberg Studios, einer ehemaligen Autowerkstatt aus den 1920er Jahren, inszenierte Nya Nordiska gemeinsam mit Sebastian Herkner die neuen Textilien. Inspiriert von der Natur finden sich florale, aber auch grafische Themen in den drei Kollektionen „Pur Perfection“, „Luxury Life“ und „Creative Concept“. So wirkt auch das farbenfrohe und lebendige Druckdessin „Lexi“ wie eine moderne Interpretation der Auch bei Jab Anstoetz hielt der edle Glamour der

Millefleurs-Dessins. Foto: Nya Nordiska | www.nya.com

Art Déco-Bewegung Einzug: Die Kollektion „Grandezza Diva“ vereint expressive Dekorationsstoffe mit auffälligen Polsterstoffen und Eyecatcher-Gardinen. Fünfzehn Artikel in 53 Kolorits, darunter der gewebte Velours „Duomo“,

In die wunderbare Welt der feinen italienischen Textilien

lassen diese unvergessliche

lud während des Münchner

Epoche wieder aufleben und

Stoff Frühlings die veneziani-

schaffen dabei mondäne

sche Traditionsweberei

Interieurs. Foto: Jab Anstoetz

Rubelli. Unter dem Titel

www.jab.de

„In Wonderland“ offenbarte die Präsentation in der Münchner Schrannenhalle neue Kollektionen von Rubelli Venezia, Dominique Kieffer by Rubelli (Foto) sowie „Donghia“, die neue Möbel-Linie von Rubelli Casa. Foto: Rubelli

Jim Thompson // Bonsai of the vanities

www.rubelli.com

in SchwarzWeiß InteriorFashion 2|2016

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b u n t e s t r e i b e n in SchwarzWeiß

Inspiriert von der Art DécoBewegung glänzt die neue Kollektion „Elegance“ von Kobe in glamourösen Farben und ornamentalen Designs. Subtile,

Bereits zum Jahresbeginn 2016 präsentierte die britische Marke Romo

geometrische Absteppungen wie

sechs neue Kollektionen – darunter auch die aktuelle „Lomasi“-Tape-

bei „Lola“ stehen in einem

tenkollektion. „Lomasi“ vereint gedruckte Designs mit haptischen

interessante Spannungsverhältnis

Highlights, wie Glasperlen, Prägungen und Gravuren. Geometrische

mit opulenten Drucken und

Musterungen, z. B. „Orden“ werden mutig mit floralen Dessins, wie

metallischen Details. Foto: Kobe

„Saphira“ kombiniert und mit glamourösen Metalltönen veredelt. Foto:

www.de.kobe.eu

Romo Group | www.romo.com

Rubelli // Rubelli Venezia // Spritz

Bei „Luxury Weaving“ von Élitis ist der Name Programm: Auserlesene Fasern der philippinischen Abaca-Rinde werden in Handarbeit gefärbt und in farbenfrohen Kombination mithilfe von Metalldrähten verwebt. Foto: Élitis | www.elitis.fr

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„Identity“, die neue Tapetenkollektion von Zimmer + Rohde,

Neben zahlreichen Ergänzungen der bestehenden Kollektionen

setzt auf elegante Zurückhaltung mit glamourösen Effekten.

offenbarte Sahco die neuen Dessins der „Ulf Moritz Collection“.

Durch den Mix aus hellen Naturnuancen und schimmernden

Auch bei den aktuellen Kreationen fügt der Designer scheinbar

Edelmetallfarben entsteht ein Spiel mit Lichtreflektionen.

Gegensätzliches wie selbstverständlich zusammen, wodurch

So auch bei „Neptune“, dessen flächiges Muster aus der

Kunstlederbänder mit feiner Wolle oder Leinengarne und

Aneinanderreihung goldener oder silbener Rechtecke entsteht – wie aus kleinen Mosaik-Steinen zusammengesetzt. Foto: Zimmer + Rohde | www.zimmer-rohde.com

Nach den beiden erfolgreichen funktionalen Kollektionen „Silver&Steel“ und „Metal Base“, präsentierte der Langenthaler Textilspezialist Création

Pillettenfolie aufeinandertreffen. Entstanden sind Stoffe mit dreidimensionalen und architektonischen Strukturen, wie „Celsius“ (vorne) und „Condor“. Foto: Sahco | www.sahco.com

Christian Fischbacher überraschte auf dem Münchner Stoff Frühling nicht nur mit zahlreichen Kollektionserweiterungen, sondern auch mit einem neugestalteten Show-

Baumann die neue Linie „Glare&Heat“. Rund 140 hochfunktionale Stoffe

room. Mit besonderen Installationen setzten die Schweizer die aktuellen Highlights

umfasst die neue Kollektion und sorgt für optimalen Blend-, Sicht- und

gekonnt in Szene (Foto). Neben den neuen Dekorationsstoffen und Bettwäsche der

Sonnenschutz. Gleichzeitig reduzieren die Textilien die Wärmeeinstrah-

Linie „CF by Christian Fischbacher“, gab es Erweiterungen der eleganten „Collezione

lung und tragen damit zu einem besseren Raumklima bei –

Italia“ zu entdecken. Foto: Fischbacher | www.fischbacher.com

sowohl im Objekt, als auch im privaten Bereich. Foto: Création Baumann www.creationbaumann.com

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ACQUA

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Elementares Design Die Naturgewalten und Elemente Wasser und Erde standen Pate bei der neuen Alcantara „Luxury Collection“

LUXURY COLLECTION

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TERRA

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Außergewöhnliche Inspirationsquellen und die stetige Entwicklung neuer, verblüffender Kreationen sind die Markenzeichen des italienischen Unternehmens Alcantara S.p.A. Zuletzt bewiesen die Italiener ihre nahezu grenzenlose Innovationsfreude mit der neuen „Luxury Collection“, einer luxuriösen Interior-Kollektion bestehend aus den zwei Linien „Acqua“ und „Terra“ – inspiriert durch die Unergründlichkeit, Vielseitigkeit und Schönheit der beiden Elemente Wasser und Erde. Dabei diente bei der Entwicklung von „Acqua“ nicht nur die Reinheit und Mystik des Elements Wasser als kreative Basis, auch die magische Welt der griechischen und römischen Sagen stand Pate für die insgesamt dreizehn neuen Produktentwicklungen. Glitzernde, schimmernde und changierende Materialien verweisen auf die sich stetig verändernde Wasseroberfläche während grafische Musterungen und unregelmäßige Strukturen an die Unterwasserwelt erinnern. Selbst mysteriöse Meeresbewohner werden in bildlichen Darstellungen in der ausdrucksvollen Kollektion eingefangen. So zeigt der mit Glanzgarn bestickte Artikel „Naiad“ (1) fischähnliche Wesen, die gleichzeitig an die gefährliche Schönheit der sagenumwobenen Nymphen erinnern sollen. „Luna“ (2) thematisiert mit sanften Wellen die Mondgöttin und somit den Einfluss des Mondes auf die Gezeiten und die dadurch entstehende Wasserbewegung. Mit grafischen Stickereien auf unregelmäßigen Strukturen stellt „Basalto“ (3) Lavagestein dar, das vom Meereswasser abgekühlt wird und unsere Erdoberfläche formt. Die navigierende Funktion der Sterne für die Seefahrer früherer Zeiten greift „Astrolabio“ (4) mit einem dunkelblauen Material auf, das an perforierten Stellen mehrfarbig schimmernde Punkte preisgibt und so an den Nachthimmel erinnert. Für das zarte Dekorationsmaterial „Medusa“ (5) inspirierte neben dem mythischen Gorgonenmonster auch die Entstehung und Struktur der Korallenriffe. „Marea“ (6) beschreibt im Spiel mit der Luftbewegung die Rillen im sandigen Meeresboden. Mit den tiefgründigen gestalterischen Hintergedanken steht „Acqua“ in sanften Elfenbein-, Sand- und Blautönen sowie

einem kräftigen Türkis als Referenz an die Quelle unseres Lebens – die geheimnisvolle und vielfältige maritime Welt. Während die Kollektion „Acqua“ von der symbolischen Bedeutung des Elements Wasser erzählt, widmet sich die zweite Linie der „Luxury Collection“, „Terra“, dem Thema Erde. Inspiriert von der Theorie der Superkontinente und der Entstehung der festen Erdteile zeichnet „Terra“ mit dreidimensionalen Strukturen ein Bild der erdgeschichtlichen Entwicklung. Aus dem Spiel mit verschiedenen Bearbeitungstechnologien wie Laminieren, Sticken oder Plissieren, kreierte das Alcantara Designteam bis dato ungesehene Bezugs- und Dekorationsmaterialen für die Gestaltung außergewöhnlicher und eleganter Interiors. „Vaalbara“ (7) besticht mit seinem grafischen Laser-Muster als Dekorationsmaterial im Spiel mit Licht und Schatten – inspiriert vom ersten Superkontinent, der in die einzelnen Erdteile zerfallen ist. Dagegen beschreibt „Ur“ (8) ein stabil und elegant plissiertes Material, das mit seiner dreidimensionalen Faltung die Schichtbildung der Erdkruste interpretiert. Fossilien und Farne vergessener Zeiten greift das Polstermaterial „Rodinia“ (9) mit einer feinen Lasergravur in drei verschiedenen Tiefen auf. Ebenfalls für Sitzpolsterung und Kissen geeignet, besticht „Vendian“ (10) mit der Kombination aus Alcantara und einem gerüstartigen dreidimensionalen Gewebe. Im Spiel mit Polychromie zeichnet „Pangea“ (11) ein Bild von schimmerndem Morgentau oder den Einschlüssen edler Kristalle in Felsformationen. Metallisiertes Laminat charakterisiert den Artikel „Laurasia“ der mit seiner erlesenen Eleganz für die gesamte „Terra“-Kollektion steht. Insgesamt umfasst „Terra“ acht verschiedene Alcantara-Varianten und besticht mit einer Farbpalette von neutralen Nuancen und warmen Erdtönen bis hin zu kräftigen Akzenten in Kiwi, Rote Beete und Weiß. Zudem entstehen durch die Einführung der vier neuen Farben „Silica“, ein reines Weiß, „Malachite“, ein Grün dunkler Wälder, „Amaretto“-Orange und das rot-violette „Garnet“ ungeahnte Kombinationen. Ausgezeichnet also für die Gestaltung schlichter, aber dennoch luxuriöser Räume. Alcantara ist ein eingetragenes Markenzeichen des Unternehmens Alcantara S.p.A. co www.alcantara.com

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„Der Wein schlich zwischen den Schüsseln und Blumen umher, schüttelte seine goldenen Flügel und stellte bunte Tapeten zwischen die Welt und die Gäste.“ (Novalis)

TAPETENSPECIAL

Bereits zum Jahresbeginn 2016 haben die großen Tapetenhersteller ihre neuesten Entwürfe auf der Heimtextil in Frankfurt präsentiert. Neben den Big-Playern und Messe-Ausstellern gibt es aber auch kleinere Hersteller und einige wenige Manufakturen, die Wände eher als Leinwand sehen und sie wie ein Kunstwerk gestalten. InteriorFashion hat sich auf die Suche nach ausgefallenen, wertvollen, aber auch besonders funktionalen Wandbekleidungen gemacht und im folgenden Tapetenspecial für Sie zusammengefasst. Kommen Sie mit auf eine Reise in jahrhundertealte, britische Archive, folgen Sie uns auf den Spuren der Berliner Handwerkskunst und lassen Sie sich von den aktuellen Entwürfen der Objekt-Spezialisten inspirieren.

Fotos: Welter Wandunikate

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TAPETENSPECIAL

Nicht kleckern – klotzen! – Aus der Liebe zum Experimentieren mit Farben, Oberflächenstrukturen und Materialien gründete Ulrich Welter vor über 30 Jahren die Manufaktur für Wandunikate in Berlin. Seitdem fertigt er und sein Team, bestehdn aus Designern und Produktentwicklern, außergewöhnliche, hochwertige, handgefertigte Wandbekleidungen. Durch innovative Produktionstechniken und der Wiederbelebung jahrhundertealter Verfahren hat Welter ein Produkt neu erfunden: Wandunikate als Tapeten – immer abgestimmt auf die Wünsche der Kunden und die Architektur sowie Funktion des Raumes. So finden sich in den Entwürfen der Berliner Manufaktur echte Glaskugeln, glänzende Edelmetalle oder auch dreidimensional gestaltete Flächen aus gebundener Kreide oder Kaolin. An den letztgenannten Wunderwerken arbeiten die Mitarbeiter der Manufaktur etwa 20 bis 30 Stunden – an einem einzigen Qua-dratmeter. So auch an den Unikaten der „7-Star“-Linie, die unter anderem für die aufwändigen Wandbilder in Intarsientechnik eingesetzt wird. Die luxuriösen Wandkleider haben es in der Zwischenzeit bis in die besten Häuser der Hotellerie geschafft und bereits drei Mal auf die Bühne der Oskarverleihung. Foto: Welter Wandunikate | welter-wandunikate.de

Freude an Farben – Florale Muster und klassische Ornamente vereint die Kollektion „Cassata“ von Rasch Textil. In den intensiven Farben Smaragdblau, Grasgrün oder Kardinalrosa bestechen sowohl edle Textiltapeten sowie Kreationen in klassischem Leimdruck. Das Unternehmen versteht sich als Partner der Kunden und verfolgt den Anspruch, qualitativ hochwertige Produkte mit innovativem Design zu entwickeln und zu vermarkten. Foto: Rasch | www.raschtextil.de

Täuschend echt – Mit den rasanten Entwicklungen im Bereich Drucktechnologien und Kameraauflösungen ist auch der Begriff der Fototapete in der Zwischenzeit überholt. Denn die Gestaltungsmöglichkeiten mit individuell angefertigten Tapeten sind nicht nur schier grenzenlos, sondern Tapeten sind zudem ebenfalls leicht und schnell zu verarbeiten. Dass sich dadurch im Besonderen bei Ladenbau- oder Ausstellungsprojekten Vorteile ergeben, zeigt die Kollektion „Juicy Walls“ von Erfurt. Die vielfältigen Möglichkeit durch Individualisierung funktionieren überall dort, wo großflächige Wandbespielungen oder regelmäßige Dekorationswechsel stattfinden. Beispielsweise auch in öffentlichen Bauten wie im Wuppertaler Von der Heydt-Museum, das mit Hilfe von großformatigen Zeichnungen auf Tapeten die Besucher in vergangene Zeiten versetzt und ein nachhaltiges Erlebnis durch außergewöhnliche Inszenierungen schafft. Foto: Erfurt & Sohn | www.erfurt.com

Edles Allroundtalent – Mit der Premiummarke Architects Paper präsentiert A.S. Création einzigartige aber dennoch funktionale und vielseitig einsetzbare Kollektionen. Auch die neue Produktlinie „Longlife Colours“ besticht durch die Kombination von subtilem Design und höchster Funktion. Denn die Tapeten weisen neben einer kratz- und stoßfesten, sowie scheuer- und lichtbeständigen Oberfläche auch eine besondere Hautverträglichkeit auf. Schwer entflammbar gemäß EN 13501-1 eignet sich „Longlife Colours“ im Besonderen für den Einsatz im Objektbereich, von Hotels, Pflegeheimen und Krankenhäusern bis hin zu Restaurants und Shops. Dezente marmorierte Putzstrukturen mit Matt-Glanz-Effekten und Textiloptik schaffen ein gleichmäßiges Wandbild – erhältlich in vielen verschiedenen Erdtönen. Foto: Architects Paper | www.architects-paper.com

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Einzigartige Ausblicke – Fotografie, Gemälde oder doch Tapete? Die 14 Motive der

Elegante Materialität – Als weltweit agierender Spezialist für Stoffe und Tapeten,

aktuellen „Scenics Edition 2“ von Komar ermöglichen dem Betrachter außergewöhnliche

liefert das englische Unternehmen Prestigious Textiles stetig neue und ausgefalle-

Perspektiven und einen Einblick in fremde Welten. Ausgewählte Aufnahmen aus den

nen Produkte für die Einrichtungsbranche. In der neuen Vinyltapeten-Kollektion

Archiven der „National Geographic“ lassen eine neue Raumrealität entstehen – sowohl im

„Elements“ reihen sich ausdruckstarke Materialinterpretationen, wie „Marmo“

privaten als auch im Objektbereich. Für den Weltenbummler steht der Sonnenuntergang über

(Foto), neben edle grafische Musterungen. Inspirationsquelle bei der Entwicklung:

den Gletschern der chilenischen Bergkette „Torres del Paine“ beispielsweise für Sehnsucht

verwitterte Mauern und hochwertige Damaste, die mit optischen Effekten in

nach der Ferne, während das Bergpanorama im Bereich Shopdesign eine verkaufsfördernde

pompösen Farbstellungen kombiniert wurden. Foto: Prestigious Textiles

und atmosphärische Marketingmaßnahme bietet. Foto: Komar | www.komar.de

www.prestigious.co.uk

Den Trends auf der Spur Inspiriert von den aktuellen Strömungen aus der Modewelt, Innenarchitektur und Life-Style-Branche, entwickelt das Traditionsunternehmen Erismann & Cie. GmbH stetig neue, moderne und innovative Tapetenkreationen.

Das besondere Gefühl für Stil beweist Erismann auch zum Jahresbeginn 2016, mit den auf der Heimtextil vorgestellten acht Kollektionen. Von Ethno-Chic über UrbanNature bis hin zu Metallic-Eleganz bilden Sie die gegenwärtigen Strömungen ab und

Ein subtiles Spiel aus Matt- und Glanz-Effekten offenbart das zurückhaltende Dessin mit zarten Gräsern. Fotos: Erismann

setzen sie in aussagekräftigen Entwürfen um. Mit feinem Glanz und schimmernden Akzenten weckt beispielsweise „Keneo“ die Lust auf Luxus. Auf dem exquisiten, puren Vliesmaterial wirken die eleganten Muster und Farben anmutig und zurückhaltend. Klassische Ornamente und geometrische Strukturen zieren die Kollektion ebenso wie florale Dessins – allen gemein sind hochwertige Materialien und eine samtige Haptik, die die besondere Eleganz von „Keneo“ unterstreichen. Die Farbpalette besticht durch leicht nuancierte Silber- oder Goldtöne in feinen Abstufungen und dunklem Bordeaux, Bronze und Maronenbraun für Akzentuierung und eine mystische Ausstrahlung. Bereits seit über 175 Jahren kreiert Erismann visionäre Produkte, die vom Hauptsitz in Breisach oder dem weiteren Produktionsstandort Woskressensk bei Moskau aus in über 70 Länder weltweit verschickt werden. Das aktuelle Programm des Tapetenproduzenten umfasst über 5.000 verschiedene Produkte – von Struktur- und Vinyltapeten über Papierpräge- und Textiltapeten bis hin zu Tapeten im Vliesdirektdruck, bei dem PVC-freie Produkte aus purem Vlies und Farbe entstehen. Dabei

Puristische Eleganz strahlen die geometrischen Designs von „Keneo“ aus.

garantieren modernste Maschinen, eigene Labore und unabhängige Prüfungsverfahren höchste Produkt-Qualität. Besonders im Fokus stehen bei Erismann Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Dementsprechend sind alle Tapeten phthalate-frei, überwiegend RAL-geprüft und mit dem europäischen „Air Indoor Comfort Gold“Zertifikat ausgezeichnet. Außerdem sind sämtliche eingesetzte Druckfarben ausschließlich wasserlöslich. co www.erismann.de

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TAPETENSPECIAL

300 Jahre Dekorationsgeschichte – Die ersten Aufzeichnungen über das englische Unternehmen Little Greene gehen bis in das Jahr 1773 zurück, als das Werk „Little Greene Dye Works of Collyhurst Wood“ in Manchester die Nutzungsrechte für den Standort als „Haus zum Produzieren von Farbe“ erwarb. Seit dieser Zeit nutzt der älteste und mittlerweilen letzte englische Farbhersteller viele der Materialien, unter anderem Harze und Pigmente, die in der Vergangenheit verwendet wurden. Und das obwohl die Entwicklung von synthetischen Verbindungen für die Färbung von Materialen im 19. Jahrhundert eine schnelle und effizientere Produktion ermöglichte. Doch bei Little Greene geht es um die Qualität der Farben – ein Grund, warum der Pigmentgehalt der Farben um 40% höher ist als in vielen handelsüblichen Farben. Das Ergebnis ist eine besondere Farbtiefe und Töne, die auf verschiedene Lichtverhältnisse reagieren. Herausragend im Produktportfolio sind die Farben und Tapeten, die Little Greene in Zusammenarbeit mit English Heritage, einer Stiftung, die für den Erhalt englischer Architektur, Kunst und Kultur steht, entwickelte. Aus deren Archiven sowie den firmeneigenen Sammlungen entstehen Kollektionen, die den Glanz vergangener Jahrhunderte wieder aufleben lassen. So wurden beispielsweise die exklusiven Designs der „London Wallpapers“ von original erhaltenen Tapeten inspiriert, die in vornehmen Londoner Stadthäusern gefunden wurden. London galt im 18. Jahrhundert als Epizentrum der Tapetenindustrie, und fast alle der von Little Greene reproduzierten Designs lassen sich Londoner Adressen zuordnen. So auch „Thames“ (Foto) – ein ‚Entwurf, der auf das Jahr 1851 datiert wurde und ein historisches Panorama der Stadt abbildet. Die Herstellung erfolgt bis heute durch Spezialisten mit traditionellen Druckmethoden, wie Flexographie, Tief- und Flachdruck auf traditionellen und nicht gewebten Papieren und unter Einsatz von umweltfreundlicher Farbe und Tinte. Fotos: Little Greene| www.littlegreene.de

Neue Optiken – Das belgische Unternehmen Arte ist seit der Gründung im Jahr 1981 für raffinierte und extravagante Wandverkleidungen bekannt. Das Produktportfolio umfasst klassische Designs ebenso wie avantgardistische Musterungen, was die neuen Kollektionen „Alchemy“, „Avalon“ und „Mirage“ erneut beweisen. Als Inspiration für die Kollektion „Mirage“ galt der außergewöhnliche Moiré-Stoff, dessen wellige Spiegelung durch eine spezielle Prägung entsteht. In vier verschiedenen Mustern greift Arte diesen Effekt in der neuen Kollektion auf. So hypnotisiert der Artikel „Illusion“ in 22 schimmernden Farbvarianten den Betrachter und verleiht Räumen eine edle optische Illusion. Foto: Arte | www.arte-international.com

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Historie und Zukunft – Im Jahr 1875 wurde das englische

kleidungen für historische Gebäude, unter anderem für den

Unternehmen Cole & Son von John Perry gegründet und

Buckingham Palace und die Houses of Parliament, geliefert

galt als Spezialist für Drucktechniken, wie Holztafel- und

hat. Die aktuelle Kollektion „Geometric II“ steht jedoch im

Flockdruck im Londoner Stadtteil Islington. Heute steht

krassen Gegensatz zu den historischen Entwürfen:

Cole & Son sowohl für Tradition als auch für Moderne:

Grafische Musterungen in kräftigen Farben zeigt zum

Mit einem umfangreichen Archiv aus 1.800 Dessins im

Beispiel der Artikel „Quartz“. Kristalline Facetten erzählen

Holztafeldruck, 350 Motiven für das Siebdruckverfahren

von einer modernen Interpretation eines Edelsteins – und

und einer großen Sammlung an Originalzeichnungen und

von der Innovationsfreude des Unternehmens und der

Tapeten aus dem 18., 19. und 20. Jahrhundert. So

besonderen Kombination von Vergangenheit und Zukunft.

verwundert es nicht, dass Cole & Son bereits Wandbe-

Foto: Cole & Son | www.www.cole-and-son.com

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Farbwelt „Island“

Farbwelt „Niederrhein“

Von der Natur inspiriert Die Sehnsucht nach Ferne und Farbe lässt sich ab sofort wunderbar mit den Vorteilen eines naturgesunden Wohnraumes kombinieren. Möglich wird dies durch die neue Farbkollektion „Voyage“ von Tretford, die mit 16 innovativen Trendfarben aufwartet. Diese bilden drei ausdrucksstarke Welten, wobei die Natur Pate stand. Die kontrastreiche Farbwelt „Island“ bietet

Die Teppichmarke Tretford präsentiert mit der Farbkollektion „Voyage“ 16 neue Trendfarben.

viel Spielraum für eine ganz unterschiedliche Raumgestaltung. Mit ihr hält die Kraft der Erdentstehung in all ihren Facetten, die den Ausdruck der Landschaft stetig verändern, zu Hause Einzug. Eis und Wasser, Lava und Magma – kühl oder warm – alles ist möglich. Neblige Grautöne und warme Braun- und Erdtöne hingegen prägen die Farbwelt „Niederrhein“. Hier findet die Ruhe und Stille des winterlichen Niederrheins ihren Ausdruck, die nun auch in den Raum transportiert werden können. Die kraftvolle Natur Schottlands zeigt sich

schließlich in der dritten Farbwelt. Grüne Hügel und Wiesen, auf denen Schafe weiden, Mauern und Steine mit Farn und Moos bewachsen, unterbrochen von blauen Seen – mit der Farbwelt „Schottland“ lassen sich die eigenen vier Wände in frischen, hellen Farben bis hin zu sattem Grün und Blau gestalten. Tretford bringt aber nicht nur farblich die Natur ins Haus, sondern auch durch die eingesetzten Materialien. Damit entspricht die Marke ganz dem Trend des gesteigerten Gesundheitsbewusstseins der Menschen, das sich auch beim Bauen und Einrichten niederschlägt. So besteht das

Flormaterial der Teppichbahnen und -fliesen zu 80% aus robustem Kaschmir-Ziegenhaar und zu 20% aus weicher Schurwolle. Diese reduzieren die Feinstaubbelastung der Raumluft und wirken klimaregulierend, in dem sie bei Bedarf Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können. Darüber hinaus sind die Teppiche schadstoffgeprüft und umweltfreundlich. Dies wird durch die Tatsache unterstrichen, dass beim Verlegen ohne Klebstoff gearbeitet werden kann. Und schließlich sorgt die gute Schalldämmung für eine wahre Wohlfühlunterlage. bs www.tretford.de

Farbwelt „Schottland“ InteriorFashion 2|2016

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ELEKTRISIEREND Die Brücke zwischen Stadt und Messegelände schlug am Abend die Luminale mit über 200 einzigartigen Lichtinszenierungen. Nahezu 200.000 Gäste nutzten die Chance, sowohl Architektur „in ganz neuem Licht“ wie auch faszinierende Lichtkonzepte innerhalb des Stadtbildes zu sehen. Foto: Raidel

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Für Bereiche, die besonders in Szene gesetzt werden sollen, bietet Hera mit dem „RGBW Tape“ eine Lösung. Dabei kann zusätzlich zum RGB-Spektrum auch „echtes“ extra warmweiß (xw) zur Beleuchtung geschalten werden. Im gehobenen Gastronomiebereich bietet „RGBW“ mit dem xw-Farbton die Möglichkeit, „Candlelight“-Ambiente zu erzeugen, während mittels programmierbarer RGB-Szenarien abendliche Event-Charakter geschaffen werden. Foto: Hera | www.hera-online.de

Das noch junge deutsche Unternehmen Nyta hat zur Messe seine Leuchten-

Die Light + Building in wenigen Worten zusammenzufassen gelingt nur schwer. Zu komplex und umfangreich stellten sich die Leitthemen der Messe dar. Im Mittelpunkt standen klar die Themen Digitalisierung und Vernetzung. Die Leuchtenbranche widmete sich aber ebenso dem Zukunftsthema Human Centric Lighting (siehe InteriorFashion 1|2016) in all seinen Facetten und hat dies in ihren Produkten und Beleuchtungslösungen umgesetzt. Außerdem kamen bei der Weltleitmesse für Licht und Gebäudetechnik auch die neuesten Designtrends zum Vorschein. Insgesamt zeigten 2.589 Aussteller aus 55 Ländern vom 13. bis 18. März ihre Neuheiten. 216.000 Fachbesucher aus 160 Ländern reisten nach Frankfurt, um die nur alle zwei Jahre stattfindende Messe zu besuchen. Das kommt einem Plus von 2,3% zum Jahr 2014 gleich. Mit einem Auslandsanteil von 67% bei den Ausstellern und 49% bei den Besuchern hat die Light + Building einmal mehr ihren Internationalitätsanspruch bestätigt. Auf den folgenden Seiten haben wir für Sie einige Highlights der Messe zusammengestellt. Eine Fortsetzung finden Sie auf unserer Internetseite www.interiorfashion.de

familie „Tilt“ um eine Stehleuchte erweitert, die sich durch ihr minimalistisches Design auszeichnet. Sie ist 130 cm hoch und verfügt über frei drehbare Leuchtenschirme. „Tilt Floor“ wird ab Herbst in zwei Ausführungen („Tilt Floor“ & „Tilt Globe Floor“) in Schwarz, Grau und Weiß erhältlich sein. Zudem zeigten die Karlsruher eine neue Pendelleuchte aus massivem Messing (Foto), die die Leuchtenfamilie „Tilt Globe“ ergänzt. Foto: Nyta | www.nyta.eu

Licht – immer und überall – Die Vision von kabellosem Licht ließ die Nimbus Group zur Light + Building Realität werden und präsentierte eine Serie mobiler Leuchten – designt von Rupert Kopp. Neben der Lese- und Tischleuchte „Roxxane Leggera CL“ wurden auch „Winglet CL“ und „Gravity CL“ aus der Vision heraus entworfen, ein kabelloses, von Stromauslässen unabhängiges Licht zu schaffen. Auffälligstes Designelement ist der Knick entlang der Lichtfläche. Er ermöglicht den beidseitigen Lichtaustritt, der durch einen Soft-Diffusor aus hochwertigem Acryglas erfolgt. An der Wand bzw. Decke befestigt werden „Winglet CL“ und „Gravity CL“ über eine magnetische Halterung; für die Pendelversion wurde eine spezielle Pendelhalterung entwickelt, von der sich die Leuchte ganz einfach zum Aufladen lösen lässt. Ein- und ausgeschaltet werden die Leuchten über die Gestensteuerung direkt an der Leuchte. Darüber hinaus verfügen sie über eine Gruppenfunktion: Wird eine Leuchte eingeschaltet oder gedimmt, folgen alle anderen. Zudem bietet Nimbus eine Funksteuerung an, um die Leuchten von jeder Seite des Raumes zu bedienen. www.nimbus-group.com „Gravity CL“ leuchtet bis zu 100 Stunden. Zum Aufladen wird die Leuchte vom dünnen Stahlseil genommen und an das Stromnetz angeschlossen. Sie ist den Farben Weiß, Schwarz, Grau und Bronze erhältlich. Foto: Nimbus Group

Von der Kerze inspiriert – Die neue „WL1“ gehört zur Marke Steng Licht und wird als eigenständige Produktlinie unter dem Label „WL1 by Steng“ geführt. Inspiriert von einer klassischen Kerze entwickelte Stephan Haubner eine außergewöhnliche Kollektion, in deren Mittelpunkt ein Glas-Zylinder steht. Dieser gilt als Basiselement der Leuchte, wird in einer traditionellen Glashütte in Deutschland mundgeblasen und ist in verschiedenen Glasqualitäten bzw. mit eingefärbtem Glas erhältlich. Sie wirken als Diffusoren und werden in der Oberfläche mit Schleiftechnik manuell bearbeitet. Auch die Oberflächen der Metallkomponenten sind aufwändig veredelt. Eine große Bedeutung kommt der Lichttechnik zu, denn diese wird als gestaltendes Element im Glaszylinder integriert. Die Lichtquelle kann innerhalb des Zylinders als Lichtpunkt für Umgebungslicht definiert werden, als Spot für gezielt gerichtetes Licht sowie als weiches Raumlicht. Zur Kollektion „WL1“ gehören Tisch-, Steh-, Wand- sowie Pendelleuchten in vielfältiger Konfiguration – vom Einzelpendel bis hin zur Installation mit mehreren 100 Leuchten. www.steng.de

In Zusammenarbeit mit der Londoner Künstlerin Heather Gillespie entstand eine limitierte Edition der „WL1“. Foto: Steng Licht

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Mit Fug und Recht kann der Messeauftritt von Occhio als spektakulär bezeichnet werden. In Halle 1.2 erwarteten die Besucher mit „The Universe“ Planeten, die im Occhio-Universum schweben und für einzelne Innovationen in Sachen Produkt, Design und Technologie standen. So stand Planet S für die Kooperation von Occhio mit Audi, aus der „Sintesi“, ein innovatives Leuchtenkonzept in Form eines modularen System hervorgegangen ist. Licht und Leuchte wurden vollkommen neu interpretiert. Die LED-Technologie, die auch bei Audi Scheinwerfern angewendet wird, nimmt in der Sidelight-Version Gestalt an. Foto: Occhio | www.occhio.de

Die Kollektion „Infra-Structure“ stellt die Neuinterpretation einer typischen Bauhaus-Designsprache durch Vincent Van Duysen dar. Sie zeigt eine Röhrenstruktur mit Industrieästhetik, die ein Lichtnetzwerk im Raum kreiert. „Infra-Structure“ bringt durch ihren Rhythmus und ihre Abfolge eine architektonische Komposition zum Ausdruck. Das große Angebot ausgerichteter LED- und Hängeleuchten bietet Lösungen für vielfältige Anwendungen und Zusammenhänge. Foto: Flos | www.flos.com

Frei für Gestaltung – Individualisierbarkeit war das große Thema des Tiroler Leuchtenentwicklers Prolicht im Rahmen der Light + Building. Dies konnten die Besucher auch live erleben, in dem sie sich am Messestand eine Tasche persönlich zusammenstellen und diese nach wenigen Minuten in Empfang nehmen konnten. Damit schlug das Unternehmen auch gleich die Brücke zu seinem neuen Online-3DKonfigurator Prolicht „Identity“, der zum Start der Messe auf der neu gestalteten Internetseite verfügbar war und die Konfiguration der Leuchten zum Kinderspiel macht. Auf der Produktseite zeigten die Österreicher ebenfalls einige Neuheiten. Darunter die neuen Wallwasher mit „Vertical Boost“-Technologie, die für eine flächige Wandbeleuchtung prädestiniert sind. Mit einer einzigen Wallwash-Leuchte aus der „Magiq“- oder „Centriq“-Familie lassen sich Wandflächen bis zu 4,50 m Höhe und 1,80 m Breite nicht nur völlig homogen, sondern auch absolut rechteckig ausleuchten – ohne den Boden zu erhellen oder den Deckenübergang zu verschatten. Die Trackspots „Centriq“ eignen sich optimal für Interieurs wie Shops, Hotels, Büros und Gaststätten bis hin zu privaten Räumen. In dem zeitlosen Gehäuse der Leuchten können sowohl Grund- und Akzentbeleuchtung als auch die neuen Wallwasher realisiert werden. www.prolicht.at

So geht Arbeiten im 21. Jahrhundert – Neben neuesten Produkt-Präsentationen für den Fachbereich Küche, Bad, Industrie, IT und den Großhandel wagte das Elektrotechnikunternehmen Bachmann einen Blick in die Zukunft. Im Fokus stand der flexible und kabelfreie Arbeitsplatz des 21. Jahrhunderts basierend auf einer innovativen Gleichstrom-Lösung. Heute und in Zukunft vernetzt man sich flexibel und immer wieder neu: in sich ändernden Projektteams, unterschiedlichen Gebäuden oder unterwegs. Die Gleichstrom-Lösung von Bachmann ermöglicht künftig über ein mobiles Speichersystem vernetztes Arbeiten ohne sichtbare Verbindungen und störende Kabel von überall aus. Auch der Speicher selbst lässt sich durch die integrierte sog. „Wireless Charching“-Technologie kabellos laden. „Hiermit lösen wir das feste Netzwerk und die Abhängigkeit von starrer Infrastruktur wie Steckdosen, Netzwerkanschlüssen und kabelgebundenen Geräten komplett ab“, erklärt Günter Schneider, Leiter Innovation und Technology bei Bachmann. Der Arbeitsplatz des 21. Jahrhunderts verspricht unter anderem minimierte Betriebskosten, flexiblere Umzüge sowie einfachere Desk-Sharing-Optionen. Sicherheit am Arbeitsplatz durch Niederspannungen und Ressourceneinsparung runden die VorteiAbbildung: Bachmann | www.bachmann.com le des Systems ab.

Das dezente Erscheinungsbild und ihre ausgefeilte Technik der neuen Trackspots „Centriq“ machen sie vielseitig einsetzbar. Foto: Prolicht

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Ingo Maurer überraschte in diesem Jahr zur Messe mit der neuen Stehlampe „Ringelpiez“. Ein heller Ring scheint in der Luft zu schweben, getragen von einem schwarzen Stab aus Kohlefaser. In den Ring aus Aluminium sind auf einer Seite LEDs eingebettet und mit einem Diffusor abgedeckt. Nur über einen Stab verbunden, kann der Ring als Uplight oder Downlight verwendet werden. Mit ein paar Handgriffen lässt sich die Position verändern. Der Stab ist von 150 cm auf 210 cm ausziehbar. Foto: Ingo Maurer www.ingo-maurer.com

Geschäftsfeld erweitert – Der internationale Lichtkonzern Zumtobel präsentierte mit seinen Marken auf der Light + Building erstmals den Bereich „Living“ und hat damit sein Geschäftsfeld um den Bereich privates Wohnen erweitert. Das Unternehmen bietet für den privaten Innen- und Außenbereich über alle Marken ein umfassendes Produktportfolio an Leuchten und Steuerungen an, allen voran mit der Premiummarke Zumtobel für hochwertige Architektur-Beleuchtung und der Marke acdc, jüngster Neuzugang des Lichtkonzerns für hochwertige architektonische Fassadenbeleuchtung sowie Lichtlösungen für Hotels, designorientierte Restaurants und Bars. Im Vertrieb setzt Zumtobel auf sein etabliertes Netzwerk aus Planungs- und Installationspartner. Koordiniert und gesteuert wird der Service vom unternehmenseigenen „Atelier of Light“, das neben Projekten im professionellen Bereich seine Expertise auch für private Kunden einbringt. Ein Teil des Produktangebotes an private Kunden sind exklusive Masterpieces der Marke Zumtobel. Die limitierte Serie ist in Zusammenarbeit mit renommierten Designern wie Zaha Hadid, Daniel Libeskind oder Hani Rashid entstanden und rundet das Portfolio für den Bereich „Living“ ab. www.zumtobel.com

Das modulare Lichtsystem „Avveni“ hat die

Das neue Segment „Living“ wurde in einem Wohnraum inszeniert

Sattler GmbH in Zusammenarbeit mit dem

und zeigte Produkte der Marken Thorn, Tridonic, Zumtobel und acdc.

Designbüro code2design entwickelt. Es passt

Foto: Zumtobel

sich räumlichen Gegebenheiten an und lässt sich in verschiedene Richtungen erweitern. Von einem zentralen Punkt aus können beliebig viele Einzelleuchten an der Decke entlanggeführt, verzweigt oder als kuppelförmiger Baldachin zusammengeführt werden. Ein kleines Magnetgelenk macht die Leuchte so flexibel. Es besteht die Wahl zwischen Spot- und Flächenköpfen und es stehen verschiedene Vorsätze zur Verschiebung der Lichtfarbe, Veränderung des Abstrahlwinkels und Entblendung zur Auswahl. Foto: Sattler | www.sattler-lighting.com

Mit der Leuchte „Bubbles“, die aus der Design-

Mit der Schalterserie „E3“ setzt Gira bewusst einen Kontrast

feder von Constantin Wortmann (siehe auch Seite

zur geradlinigen, formstrengen Linie „E2“. Sanft abgerundete

46) stammt, schafft Next ein neues Licht-

Konturen sowie die Soft-Touch-Oberflächen der Deckrahmen

Raum-Erlebnis und eine neue Dimension für

geben so der modernen Gebäudetechnik ein ebenso zeitgemä-

kreative Planer. Die Kugeln verfügen über einen

ßes wie sympathisches Gesicht. Dazu passt die eigenständige

Durchmesser von 50 cm, wobei jeweils drei eine

Farbwelt der Deckrahmen: eine exklusive Kollektion dezenter

Einheit bilden. Es können unendlich lange Ketten

und warmer Grau- und Brauntöne, die Gira mit Hilfe des

konstruiert werden und das Verdrehen der

NCS-Farbsystems entwickelt hat. Eine Vielzahl individueller

Einheiten in Schritten von 22,5° gegeneinander

Designvarianten resultiert aus der Kombination von Deck- und

ermöglicht beinahe jede Form. Das Licht erhält

Trägerrahmen sowie den Einsätzen in den Farben Anthrazit

„Bubbels“ durch LED-Elemente im Inneren der

oder Reinweiß glänzend. Da auch „E3“ für das System 55

Einheiten mit der Option der Lichtsteuerung RGB

entwickelt wurde, bietet es schon heute mehr als 300

oder RGBW. Foto: Next | www.next.design

Funktionen der Gebäudetechnik. Foto: Gira | www.gira.de

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Strategische Neuausrichtung – Auf der Light + Building stellte Waldmann seine strategische Neuausrichtung vor und präsentierte damit die größten Sortimentszuwächse in der Unternehmensgeschichte. Die Neuausrichtung ist das Ergebnis eines intensiven Entwicklungsprozesses, den Waldmann in den vergangenen zwei Jahren vollzogen hat. „Damit stellen wir unsere zukunftsfähige Ausrichtung in dem sich dynamisch verändernden Lichtmarkt vor“, erklärt Geschäftsführer Markus Wiedmann. „In diesem Markt sind für die Gestaltung moderner Arbeitswelten auch in Zukunft qualitativ hochwertige, innovative und ganzheitliche Lichtlösungen aus einer Hand gefragt. Waldmann adressiert diesen Bedarf mit einem umfassenden Produktportfolio und der Kernkompetenz, biodynamisches Licht mit maximaler Energieeffizienz zu verbinden. Dabei setzen wir zudem verstärkt auf die Zusammenarbeit mit Fachplanern, denen wir umfassende Unterstützung in ihrer Arbeit anbieten.“ Demnach präsentierte das Unternehmen neue und etablierte Produkte für Büroarbeitsplätze. Das erweiterte Produktportfolio umfasst neben Steh-, Tischaufbau- und Arbeitsplatzleuchten nun auch Pendel-, Ein- und Anbauleuchten. Dazu zählt die neue Leuchtenfamilie „Idoo“ mit der LED-Pendelleuchte „Idoo.pendant“, dem Linearsystem „Idoo.line“ sowie der Einbauleuchte „Idoo.fit“. Die 2014 vorgestellte Produktfamilie „Lavigo“ erhielt mit einer neuen Pendelleuchte ebenfalls Zuwachs. In Kombination mit dem bewährten Lichtmanagementsystem „Pulse VTL“ von Waldmann wird zudem die Umsetzung von biodynamischen Beleuchtungslösungen, die den Tageslichtverlauf nachbilden und Büroarbeitern auf diese Weise ein natürliches Lichterlebnis im Innenraum verschaffen, ermöglicht. www.waldmann.com

Wie eine in die Luft gezeichnete Skizze wirken die neuen Leuchten „Wiro“ von Wever & Ducré. Entworfen hat diese der österreichische Architekt und Designer Bernd Steinhuber. Sie sind in unterschiedlichen Formen – „Diamond“, „Globe“ und „Industry“ – wie auch in unterschiedlichen Größen erhältlich und machen sowohl einzeln als auch im Verbund eine gute Figur. Bernd Steinhuber war es übrigens auch, der den Stand von Wever & Ducré entworfen hat – ein echter Hingucker in Halle 3.0. Bestandteile: ein Baugerüst, zwei Wände, ein paar bequeme Polster und jede Menge Kisten. Dazu der StreetArt-Künstler Knarf, der die Besucher miterleben ließ, wie aus einer normalen Wand ein Kunstwerk entsteht. Foto: Wever & Ducré www.weverducre.com

In der Bauhaus-inspirierten

Bei der neu entwickelten „In.Vola“ stellt Oktalite

Berker-Serie „Glas“ vereinen sich die

die Individualität eines jeden Stores in den Vor-

Qualitäten Einfachheit, Eleganz und

dergrund. Der transluzente, farbige Glasschirm

Funktionalität. Mit der neuen Serie

der Leuchte kann auf Wunsch an die Unterneh-

„Glas polarweiß“ ergänzt Berker nun

mens-CI angepasst werden. Auch funktional

diese Serie. Alle Designteile –

punktet „In.Vola“, die sich harmonisch mit den

Rahmen, Endrahmen und Mittelrah-

Stromschienenstrahlern „In.Evo“ kombinieren

men sowie Mittel- und Abdeckplatte

lässt. Dank unterschiedlicher Ausstrahlungs-

– sind aus hochwertigem Echtglas

charakteristika meistert die Pendelleuchte viel-

gefertigt, die Rückseite ist Polarweiß

fältige Beleuchtungsaufgaben wie beispielsweise

lackiert. Der Drehknebel ist auf das

das Inszenieren bzw. Akzentuieren von Waren-

Wesentliche reduziert und aus

tischen.

Kunststoff gefertigt. Erhältlich ist der

Foto: Trilux | www.trilux.com

Die LED-Lichtlinie „Idoo.line“ besitzt einen modularen System-

neue Schalter in allen gängigen

aufbau, so dass sich verschiedene Start-, Mittel- und Endleuch-

Funktionseinsätzen im einfach- oder

ten flexibel und werkzeuglos miteinander verbinden lassen.

zweifach Rahmen. Durch abgekan-

Foto: Waldmann

tete Mittelrahmen lassen sich auch Mehrfach-Kombinationen realisieren. Foto: Berker | www.berker.de Wenn Kochen digital wird, nimmt auch die Stromversorgung in der Küche zu. Hier bietet Evoline zeitgemäße Lösungen. Beispielsweise mit dem „Evoline BackFlip“, der sowohl über zwei Steckdosen als auch über einen USB-Charger verfügt. Das Elektrifizierungsmodul wird in die Arbeitsplatte oder Tischoberfläche integriert. Beinahe bündig fügt es sich ein und braucht gerade einmal 53 mm Platz in der Tiefe. In geschlossenem Zustand ist lediglich die Oberseite aus gebürstetem Edelstahl sichtbar. Der „Backflip“ öffnet sich auf leichten Fingerdruck, wobei die Anschlüsse so weit oben liegen, dass sie vor Nässe geschützt sind. Foto: Evoline | www.schulte.com

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„Floor Office“ ergänzt das Portfolio von Luctra um eine spezielle Leuchte für Büroräume mit einem oder zwei Arbeitsplätzen sowie modernen Open Space Offices. Wie auch bei den bereits etablierten Modellen „Table“, „Floor“ und „Flex“ erzeugen die kalt- und warmweißen Hochleistungs-LEDs biologisch wirksames Licht, das den individuellen Tagesrhythmus des Nutzers unterstützt. Die Leuchte sorgt mit direkter und indirekter Beleuchtung für die optimale Ausleuchtung des Arbeits- als auch des Umgebungsbereichs am Schreibtisch. Die Gestaltung ist eng an das bereits mehrfach prämierte Design der gesamten Produktfamilie angelegt. „Floor Office“ hat eine lichte Höhe von rund zwei Metern. Der C-förmige Fuß

Nach über 20 Jahren als Beleuchtungstechniker an internationalen Filmsets hatten Götz Schmitz zur Nedden und Till Sadlowski die Idee, eine leichte, hocheffiziente und flexible Leuchte zu bauen, die ganz neue Anwendungsszenarien ermöglicht. Entstanden ist „Carpetlight“. Nach Angaben der beiden das weltweit bisher einzige System, das LEDs der höchsten Qualität dauerhaft und mit ausreichend passiver Kühlung auf einer textilen Fläche verankert. Das „Carpetlight“Lampensystem ist in jeder Form und Größe verfügbar, wodurch die Möglichkeiten für

erlaubt die optimale Positionierung an jedem Schreibtisch.

den Anwender nahezu unbegrenzt sind.

Foto: Luctra | www.luctra.de

Foto: Carpetlight | www.carpetlight.com

Lichttheater – So groß wie noch nie präsentierte sich XAL auf der Light + Building. Im Inneren des fast 800 qm großen Standes begeisterte das „Theater of Light“ mit einer eindrucksvollen Lichtshow, die deutlich machte, wie Inszenierung mit Licht funktionieren kann. An der Außenseite des Standes waren schließlich die Neuheiten des Unternehmens zu finden, auf die 428

kreisrunde Öffnungen in den Standaußenwänden einen Einblick gewährten. Ein Thema war hierbei der als „X-Talk“ vorgestellte Kommunikationsstandard für Lichtsysteme, der eine drahtlose Kommunikation des Nutzers mit einzelnen Leuchten oder Leuchtengruppen über jedes Smart Device als Steuerungstool ermöglicht. Zudem hatte XAL viele der neu vorgestellten Leuchtenserien mit „Bio Pulse Intelligence“ ausgestattet. Damit bringt das Unternehmen diese Funktion, die den Tagesverlauf des natürlichen Lichts simuliert auch in die Lebensbereiche Büro, Hotel, Shop und Wohnen. Weitere Highlights waren das ultraflache Profilsystem „Leno“, das mit nur 10 mm Höhe auskommt, das neue Magnet-Stromschienensystem „Move it 25“ sowie die neugestaltete und erweiterte Büroleuchtenserie „Task“. Diese stellt mit Steh-, Tisch-, Wand- und Pendelleuchte sowie als Lichtsystem eine umfassende und effiziente Lösung für das Büro dar. www.xal.com

Mit „LID“ präsentiert Serien.lighting mildes Licht in minimaler Form. Bei Tag ist die Leuchte ein dezentes Designobjekt. Eingeschaltet verwandelt sie sich in sphärisches Licht. Die Frontscheibe ist in den Ausführungen opales Echtglas, silber- oder champagnerfarbenes Aluminium oder Spiegelglas erhältlich. Dahinter befinden sich kraftvolle LEDs, die ein gleichmäßiges und rundum abstrahlendes Flächenlicht auf der Wand erzeugen.

„Task Table“ ist die neue Schreibtischleuchte der

Gleichzeitig reflektiert die Glaskante das Licht, wodurch

„Task“-Serie. Der Leuchtenkopf ist um 360° drehbar und

charakteristische Lichtlinien entstehen.

zusätzlich um 15° kippbar. Foto: XAL

Foto: Serien.lighting | www.serien.com

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Eine elegante und zurückhaltende Lösung für hochwertige Möbeleinbauten liefert die schlichte Designserie „LS ZERO“.

Wie aus einem Guss Fließende Übergänge zwischen Möbel oder Wänden und Bedienelementen ermöglicht jetzt die neue Serie „LS ZERO“ aus dem Hause Jung. Bedienelemente und Installationstechnik mit hochwertiger Gestaltung zu vereinbaren, galt lange als schwierige Aufgabe für Innenarchitekten und Möbeldesigner. Die Herausforderung, Elektroinstallation als gestalterisches Element im Möbeldesign zu integrieren, meisterte die Firma Jung nun mit der Innovation „LS ZERO“. Denn die Neuinterpretation des Schalterklassikers „LS 990“ ermöglicht jetzt einen

nahezu fließenden Übergang zwischen Möbel und Schalter und somit auch innovative Kreationen in der Innenarchitektur. Flächenbündiges und puristisches Design in der Architektur von Fußleisten über Türzargen bis hin zum Bedienelement. Dabei bieten vorgegebene Zeichnungsdaten von Jung dem Möbelbauer ein millimetergenaues Arbeiten während das Unternehmen für den Einbau im Mauer-

Dank der oberflächenbündigen Installation erschließt sich ein neues Gestaltungspotenzial: “LS ZERO“ überzeugt sowohl in der Kombination mit Holz und Putz als auch Ton in Ton mit Oberfläche und Schalter in vorerst 26 der 63 Le Corbusier-Farben. Fotos: JUNG

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Ob Möbeleinbau, Mauerwerk oder Trockenbau, Jung verhilft mit vorgegebenen Zeichnungsdaten zum einfachen und millimetergenauen, flächenbündigen Einbau der „LS ZERO“-Rahmen und Abdeckungen.

werk oder Trockenbau eine besondere Installationstechnik im Standardmaß entwickelte. So liefert Jung zur Verarbeitung des „LS ZERO“ im Mauerwerk oder im Trockenbau einen speziellen Einputzadapter, der für eine Stoffschlüssigkeit mit dem Putzmaterial sorgt. Der Einbau erfolgt in handelsüblichen Gerätedosen und dem einheitlich schmalen Rahmen. Anschauliche Filme zu den einzelnen MontageSchritten stellt das Unternehmen zudem unter www.jung.de/lszero bereit. Von Licht, Temperatur, Jalousien oder Musik über Multimedia, Türkommunikation bis hin zum Funksystem, eNet oder dem intelligenten KNX-System – über 200 verschiedenen Funktionen lassen sich mit „LS ZERO“ realisieren. Neben Schaltern und Steckdosen stehen hierfür auch Drehund Tastdimmer, die KNX-Tastsensoren F40 und F50 sowie die Jung Video- und Audio-Innenstationen zur Verfügung. Das neue Programm kann wahlweise voneinander abgesetzt in 1-fach Rahmen oder passend kombiniert in 2-fach oder 3-fach Rahmen montiert werden. Die Farbpalette reicht von Alpinweiß bis zu vorerst 26 der 63 „Les Couleurs Le Corbusier“-Tönen. „LS ZERO“ vereint Design und Technik und erlaubt Gestaltern klare, geradlinige und elegante Einrichtungskonzepte, bei denen Bedienelement und Oberfläche eine harmonische Symbiose eingehen. co www.jung.de

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Vom Dach unter die Decke

Reet im Raum: Ein Eyecatcher, der Form und Funktion vereint. Foto: Hiss Reet

Eine hohe Nachhallzeit und damit schlechte Raumakustik lässt sich in Privatwohnungen oftmals mit Tapeten, Raumteilern und Wandbehängen ausbalancieren. In öffentlichen Bereichen wie Kundenzentren, Restaurants, Verkaufs- und Veranstaltungsräumen allerdings wird dies schnell zum Problem. Eine neue Lösung bietet das Traditionsunternehmen Hiss Reet Schilfrohrhandel, das auf Reetdächer spezialisiert ist und nun dekorative Akustik-Absorber aus Reet entwickelt hat. Messungen an der Universität Lübeck belegen mit der Schallabsorberklasse C (hochabsorbierend) die Wirksamkeit und so ganz nebenbei trägt das Naturmaterial zu einem gesunden Wohnklima bei. Die Module sind schnell montiert und werden zu einem optischen Highlight, das extravagante Akzente setzt. www.reet-im-haus.de

Wirkung nicht verfehlt Penhaligon‘s ist ein Parfümhaus mit Sitz in London. 1860 von William Henry Penhaligon, einem Barbier aus Cornwall gegründet, wurde das altehrwürdige Haus im Laufe der Zeit zum Hofbarbier und Parfumant von Queen Victoria. Heute betreibt das Unternehmen neben diversen Geschäften im Vereinten Königreich auch Shops in Metropolen wie Paris, Hong Kong und Singapur. Ganz der Tradition und dem Establishment verpflichtet, setzt das Designkonzept der Stores auf edle Brauntöne, versehen mit auffälligen fliederfarbenen Akzenten. Für den Showroom in Londons Regent Street wurde der Naturholzboden „Mafi Esche Vulcano Dunkel“ gebürstet und natur geölt gewählt. Die Bodenfläche entlang der Wände wurde mit einem mosaikartigen, bunten Fliesenfries abgegrenzt. Der Kontrast verfehlt seine Wirkung nicht. Die feinen Braunschattierungen erden das Raumkonzept und sorgen für einen Ausgleich zur pompösen Wandgestaltung. Dabei spielt auch die klare und astreine Maserung der Esche eine entscheidende Rolle: Die Struktur des Holzes setzt einen natürlichen Akzent im royalen Interieur. Die Ausstattung ist sinnvoll gewählt. Der Boden eignet sich ideal für den Objektbereich. Die geölte und an der der Luft getrocknete Oberfläche der Mafi-Böden erlaubt eine einfache Reinigung mit Wasser und Mafi-Holzbodenseife. Die Esche ist zudem ein eher hartes Laubholz, was ebenfalls einen wichtigen Aspekt in der Objektnutzung darstellt. Durch ihre gute Widerstandsfähigkeit bewahren auch stark frequentierte Bereiche lange ihren attraktiven Look. www.mafi.com

Der Naturholzboden „Mafi Esche Vulcano Dunkel“ setzt einen natürlichen Akzent. Foto: Mafi

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Ein Blickfang im vorderen Restaurant ist ein Wandpaneel mit Korona-Lichteffekt, das mit einer Textil-Tapete aus der „Xorel“ Kollektion von Vescom bezogen wurde.

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Kunstvolle Konzepte Das Berliner Kreativ-Duo Isabella Hamann und Markus Hilzinger entwickelt exklusive InteriorKonzepte – immer individuell, emotional und ausdrucksstark, aber nie zu laut. Schöne Ausblicke im Rondell liefert nicht nur das Panorama auf das Rheinufer, sondern auch das eigens für den Raum

Ein altehrwürdiger Bau am Bonner Rheinufer erzählt von königlichen Besuchen und dem Zusammenkommen des Hochadels, von finanziellen Nöten in Zeiten der Inflation, von der Umnutzung als Lazarett und starker Zerstörung im zweiten Weltkrieg – und von dem Wiederaufblühen als politischer Treffpunkt nach der Gründung der Bundesrepublik. Dieser besonderen Geschichte haben die einfühlsamen und kreativen Köpfe von Fine Rooms Design Konzept zugehört und im ersten Schritt den Restaurantbereich des Hotels Königshof in Bonn mit viel Fingerspitzengefühl neu gestaltet. Folgen sollen die Zimmer sowie die große Terrasse am Rhein. Den Geist eines Hauses erspüren und ihn dann durch die individuelle Gestaltung hervorzuheben, das ist das Credo von Isabel-

la Hamann und Markus Hilzinger, den beiden Gründern von Fine Rooms. Die Produkt- und Interiordesignerin und den Architekt verbindet neben einer jahrelangen Zusammenarbeit vor allem eines: die Liebe zur Kunst, die sie seit der Gründung des eigenen Büros im Jahr 2011 in alle Projekte einfließen lassen. Doch vor allen persönlichen Vorlieben steht immer der Kunde und die Historie eines Gebäudes. Dann erst folgt das maßgeschneiderte Konzept, das mit viel Liebe zum Detail erdacht und umgesetzt wird. Dafür entstehen oftmals auch speziell auf das Objekt abgestimmte Entwürfe für Möbel, Teppiche, Textilien und sogar Tapeten, die alle aus der Feder des Design-Duos stammen. So auch bei der Neugestaltung des Restaurantkomplex im Hotel Königshof.

Die Auseinandersetzung mit der langen Geschichte des Hotels, der subtile Hinweis auf die ruhmreichen Zeiten, die prominenten Gäste und das Einfangen der besonderen Atmosphäre dieser vergangenen Ära standen in der Entwurfsphase im Vordergrund. Daher wundert es nicht, dass der vordere Bereich des Restaurants „Oliveto“ im nüchternen Glanz des Mid-CenturyStils erstrahlt. Ein modernes und dennoch auf die Historie verweisendes Erscheinungsbild sollte die Gäste im vorderen Teil des Restaurants empfangen. Während warme, neutrale Töne und dunkles Holz das Interior bestimmen, setzen sowohl die für das Objekt auserwählten Kunstwerke, als auch die Leuchten, die eigens für das Restaurant von Fine Rooms entworfen wurden, kräftige Farbakzente. Klassischer wird es im mittleren Teil des Restaurants, das mit sanften Creme- und Blau-Nuancen spielt. In diesem Bereich inszenierte Fine Rooms einen Entwurf des Chicagoer Designers Maya Romanoff – eine edle Tapete in Rochenhautoptik, die als Wand- und Deckensegel den Raum definiert. Ein Highlight des Hauses und der Neugestaltung wartet jedoch im hinteren Bereich auf die Gäste: das Rondell mit dem 180 Grad Panaroma auf das Rheinufer. Eine große Fensterfront gibt dem runden Raum eine besondere Leichtigkeit und eröffnet den Blick auf das Siebengebirge und über den Rhein. Die Szene spiegelt sich auf der Wandseite des Raumes wieder: Auf einem eigens für den Raum gestalteten Tapeten-Tryptichon. Die drei separaten Teile bilden im Ganzen eine malerische Rheinszenerie der 50er- und 60er-Jahre ab und greifen somit das Motiv eines Freskos auf, das seit der Bauzeit die Terrasse des Gebäudes schmückt. Mit textilen Elementen, edlen Accessoires und außergewöhnlicher Kunst geben

kreierte Tapeten-Tryptichon.

Isabella Hamann und Markus Hilzinger, der zudem Creative Director bei Meissen Home und Design Coach für die Althoff Hotel Collection ist, ihren Räumlichkeiten den letzten Schliff. Denn Behaglichkeit erzeugen und Emotionen wecken ist das A und O bei der Gestaltung eines Hotels. Das hat das Berliner Büro auch bei der Veränderung des Königshofs bewiesen und mit viel Liebe zum Detail ein stimmiges, aussagekräftiges aber dennoch zurückhaltendes Konzept entwickelt. Und ist dafür im vergangenen Jahr sogar mit dem „Finest Interior Special Award“ in der Kategorie „Walldecoration with Wallpaper“ ausgezeichnet worden. co www.fine-rooms.com

Isabella Hamann und Markus Hilzinger, die beiden Geschäftsführer und kreativen Köpfe von Fine Rooms Design Konzepte. Fotos: Wolfgang Stahr

Eine edle Tapete in Rochenhautoptik ziert und gliedert als Wand- und Deckensegel den mittleren Bereich des Restaurants. Der Tapetenentwurf stammt aus der Feder des Designers Maya Romanoff aus Chicago.

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Im Fokus:

Objektgeschäft

Wie wichtig das Objektgeschäft für Anbieter von Konsumgütern in den vergangenen Jahren geworden ist, hat der Management Report „Wachstumsmarkt Contract Business“ der Messe Frankfurt im vergangenen Jahr gezeigt. Dem Ifo Institut zu Folge lag das inländische Objektgeschäft der Produktsparten Dining, Living und Giving bei rund zwei Milliarden Euro. Die weitere Entwicklung wurde positiv eingeschätzt. Demnach sollte der gewerblich indizierte Umsatz in den kommenden fünf Jahren um gut 10% steigen. Die Ambiente, Weltleitmesse der Konsumgüterindustrie, stärkt bereits seit geraumer Zeit das Contract Business und bietet einen Guide, der alle Aussteller aus dem Bereich Objektgeschäft samt Kontaktdaten der Contract-Business-Experten auflistet. Zudem erfolgt die Kennzeichnung der Messestände mit dem Contract-Business-Label und im Bereich Dining mit dem Horeca-Label, so dass diese für die Besucher gut erkennbar sind. Insgesamt boten in diesem Neben der konsequenten Internationalisierung und Jahr rund 270 der Ambiente-AusWeiterentwicklung der Technologie setzt Zwiesel steller maßgeschneiderte Lösungen Kristallglas auf innovative Designkonzepte. Im Rahmen für die Einrichtung von Hotellerie einer exklusiven Kooperation mit dem schwedischen Designduo Bernadotte & Kylberg entstand die Konzeptund Gastronomie. serie „Air“ und „Air Sense“. Das Hauptaugenmerk der Einen kleinen Ausschnitt des beiden Designer lag dabei nicht nur auf der eigentlichen Angebots aus Frankfurt hat Bianca Glasform und der bestmöglichen Sinnes-Balance, Schmidt für Sie zusammengesondern auch auf dem Inneren des Glases. So ist in die ambiente.messefrankfurt.com „Air Sense“-Gläser eine Dekantierkugel integriert, die tragen.

Zu Ehren von Philip Rosenthal, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, hat Ewelina Wisniowska ein Jubiläumsdekor entworfen, das sich auf der architektonischen Form „Tac“ wiederfindet. Als Vorlagen dienten Skizzen von BauhausGründer Walter Gropius, der 1967 aufgrund einer verlorenen Wette einen Stall für das Hausschwein „Roro“ von Philip Rosenthal bauen musste. Mittels 3-D-Technik hat die Jungdesignerin einen überaus plastischen Golddekor entwickelt, der mit polygonen Elementen und Linienstrukturen alle ursprünglich von Gropius gezeichneten Bestandteile – von Schwein über das Heu bis zum Zaun – aufgreift. So entsteht eine Textur, die Geschichte und Gegenwart,

einen wesentlichen Beitrag zur optimalen Belüftung der

Tradition und Moderne, Handwerk und

Weine leistet. Die Serie zeichnet sich auch durch ihre

Technik genau so verbindet wie es Gropius

Luftigkeit aus. Die grazile Form gepaart mit der kristall-

und Rosenthal gewollt hätten: zu Design-

klaren, eleganten Erscheinung unterstreicht dabei die

objekten mit Strahlkraft im Alltäglichen.

ausgeprägte Lifestyle- und Innovationskompetenz der

Foto: Rosenthal | www.rosenthal.de

Kooperationspartner.

www.zwiesel-kristallglas.com

Bei der Formgebung der Becherserie „Vario Struttura“ ist es Leonardo gelungen, Funktionalität und Ästhetik auf ungewöhnliche Art miteinander zu verknüpfen. Die schon durch ihre intensive Farbgebung in bewährter Colori-Qualität auffälligen Gläser zeichnen sich durch einen eckigen Boden und einen runden Randabschluss aus. So wird das sichere Stehvermögen mit einer optimierten Form für gutes Greifen und angenehmes Trinken verknüpft. Das eingepresste Dekor gibt den Gläsern zusätzlich eine interessante Struktur. Foto: Leonardo | www.leonardo.de

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Der echte Cappuccino besteht

Für die Ansprüche der

aus einem gebrühten Espresso

gehobenen Hotellerie und

und heißem, cremigen Milch-

Gastronomie sowie

schaum. Geschickte Baristas

Gemeinschaftsverpflegung

zaubern während des Eingie-

hat Gestalterin Barbara

ßens der Milch tolle Dekore in

Schmidt für Kahla die Porzel-

die Crema. Dazu ist es wichtig, dass die Tassen breit sind, um

lanserie „O“ entwickelt. Der Name spielt zum einen auf

Eigens für Suppen- und Bowl-Liebhaber hat Villeroy &

eine möglichst große Dekor-

die geometrischen Grundfor-

Boch „Soup Passion“ entwickelt. Neben asiatischen

fläche zu erreichen. Darüber

men Kreis und Oval an. Zum

Schalen in zwei Größen mit integrierten Stäbchen-

verfügen die Cappuccino-

und Löffelablagen bietet die Kollektion auch Suppen-

Tassen von Ritzenhoff.

bowls mit zwei Hälften für das getrennte Servieren

Zudem haben die Ritzenhoff-

nisch für „Falte“, denn alle

von Brot oder Einlagen (Foto). Ergänzt wird „Soup

Designer neue Dekore ent-

Einzelobjekte haben einen

Passion“ durch ein formschönes Toppingschälchen,

worfen, die zauberhafte Kaffee-

eine Terrine in zwei Größen sowie ein Hot-/Cool-Stein,

Geschichten erzählen. Foto:

der Brot länger warm hält oder geeiste Suppen länger

Ritzenhoff | www.ritzenhoff.de

kühl. Foto: Villeroy & Boch | www.villeroy-boch.de

anderen steht „O“ als Abkürzung für „Oru“ – japa-

definierten Knick auf der Oberseite. Diese eröffnen dem Koch neue Möglichkeiten, seine Speisekreationen in Szene zu setzen. Die hochgewölbten Flächen sind auch ergonomisch von Bedeutung. Mit ihnen ergibt sich intuitiv der beste Weg, Teller und Platten in die Hand zu nehmen und zu halten. Zur Markt-Einführung umfasst die Serie drei flache Teller, drei ovalen Platten, einen tiefen Teller sowie zwei Bowls. Hinzu kommen drei Tassen für Espresso, Kaffee oder Tee und Milchkaffee sowie zwei kombinierbare Untertassen. Alle Tassen sind für sicheren Halt auf den Untertassen und eine lautlose, kratzfreie Handhabung an der Unterseite mit der „Kahla Innovation Magic Grip“ beschichtet. Foto: Kahla www.kahlaporzellan.com

Die in den 70er-Jahren begonnene

Mit 20 Wohnthemen und rund 1.000

Zusammenarbeit zwischen

Neuheiten kann der Auftritt von Kare

Designern und großen Köchen ist

wieder einmal als spektakulär bezeichnet

eine besondere Eigenschaft der

werden. Neben Wohnaccessoires wurden

Unternehmenspraxis von Alessi:

auch neue Möbelserien gezeigt. Unter

Eine Analyse- und Forschungsar-

anderem die rockige Serie „Posh“, die unter

beit, die Profis und Experten in die

dem Motto „Pop Art meets Barock“ stand

Entwicklung von Spezialgeschirr

und und mit hochwertiger Verarbeitung und

für Küche oder Service einbezieht.

extravaganter Gestaltung punktet. Dabei

„Human collection“ ist der Beitrag

sind die edlen Polsterungen an Lehnen und

des französischen Designers

Sitzflächen mit einem High-End Designers

Bruno Moretti und des Sterneko-

Guild Bezug ausgestattet. Mit dreidimensi-

chs Guy Savoy, der Eigentümer

onal strukturierter Oberfläche schimmert

des gleichnamigen, renommierten

der samtig weiche Stoff in beeindrucken-

Pariser Restaurants ist. Sie

den Farben. Das Gestell besteht aus

besteht aus Salatschüssel,

massivem Buchenholz, das mit kunstvoll

Salatbesteck und Besteck für

gedrechselten Verzierungen geschmückt

Antipasti und Dessert.

ist. Für edlen Glanz sorgt die kratzfeste

Foto: Michael De Pasquale

Speziallackierung in Silber.

www.alessi.com

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Foto: Kare Design | www.kare-design.de

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Bewegend anders Mit neuem Design und frischem Konzept überrascht das Restaurant Heritage im Hotel Le Meridien in Hamburg seine Besucher. Die Küche ist französisch inspiriert mit asiatischem Twist und Dry aged Steaks aus dem 800° Southbend Ofen. Feine Weine und kreative Drinks an der Bar machen das Angebot rund. Das Heritage begeistert aber nicht nur kulinarisch, sondern auch architektonisch. Mit von der Partie: der „W-Lounge Chair“ von Wagner. Für diese Auswahl wie auch für das gesamte innenarchitektonische Konzept zeichnet das Lüneburger Unternehmen formwænde verantwortlich. Dabei verbinden die beiden Unternehmen bereits einige Objekte, wie das Clouds in Hamburg. Florian Kienast, Geschäftsführer von formwænde: „Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Wagner begeistert mich – wie auch in den vergangenen Projekten – durch die hochwertige Produktpalette, den kreativen Austausch sowie die familiäre Arbeitsatmosphäre in den Projekten. Zudem besticht Wagner durch die sehr innovativen und visionären Möbel.“ www.wagner-living.de | www.formwaende.de Das Restaurant Heritage im Hotel Le Méridien in Hamburg ist mit den bewegten Lounge

Der „W-Lounge Chair“ verfügt über das patentierte „Dondola“-Sitze-

Chairs von Wagner ausgestattet. Foto: Andrea Flak Fotografie

gelenk. Es entkoppelt die starre Verbindung zum Stuhlunterteil und sorgt dadurch während des Sitzens für Mikrobewegungen, welche die Wirbelsäule entlasten und kräftigen. Foto: Wagner

Eine Legende kehrt zurück Wer im Paris der achtziger Jahre feiern wollte, als gäbe es kein Morgen, ging ins „Les Bains Douches“. Der Club war berühmt für seine ausschweifenden Partys. Nun kehrt die Legende mit neuem Konzept zurück: Nach fünf Jahren Umbauzeit hat Jean-Pierre Marois, Filmproduzent und Erbe des Gebäudes, den Ort nun als Designhotel unter dem Namen „Les Bains“ wieder zum Leben erweckt. Schick, ohne pompös zu wirken – von diesem Motto haben sich Innenarchitekt Tristan Auer bei der Ausstattung der 39 Hotelräume in den oberen Stockwerken und Denis Montel, der das Restaurant entwarf, leiten lassen. In den Bädern entschieden sich die Innenarchitekten für eine hochwertige Ausstattung der Marke Axor. Waschtische und Wachtischarmaturen sowie Showerpipes entstammen der Kollektion „Axor Bouroullec“ und die Armaruren der Kollektion „Axor Montreux“ schmücken die freistehenden Badewannen im Stil der Belle Époque. Hotelgäste, die gerne an der frischen Luft duschen, können dies auf den mit der „Axor ShowerPipe by Front“ bestückten Außenterrassen tun. Für das Duschensemble entschieden sich die Innenarchitekten für eine Sonderoberfläche aus der AxorManufaktur: Rot-Gold gebürstet. www.hansgrohe.com

Zurück aus der Zukunft Beim Büro- und Verwaltungsgebäude „Orona Zero“ im spanischen San Sebastián scheint es, als sei die Zukunft in der Gegenwart gelandet. Die Architekten Xabier Barrutieta, Eneko Goikoetxea, Javier de la Fuente und Santiago Pèrez haben hier einen Ort entworfen, der durch seine außergewöhnliche Form und seine futuristische Innenarchitektur Begegnungen der besonderen Art verspricht – im Mittelpunkt stehen dabei Stühle, Ottomanen und Beistelltische von Arper. Umgesetzt wurde eine moderne Raumgestaltung, die den neuen Arbeitsformen entsprechen: Räume für konzentriertes Arbeiten und Räume, die ausreichend Platz für Teamarbeit bieten. Dabei muss Privatsphäre garantiert werden, gleichermaßen soll Interaktion gefördert werden. Die reduzierte Ausstattung von „Orona Zero“ vereint all diese Ansätze. Die Möbel von Arper fügen sich mit ihren scharfen Kanten und sanft geschwunge-

nen Flächen stilgetreu in die Umgebung ein. Für knallige Akzente in Grün, Rot und Grau sorgt in den runden Glasräumen im Erdgeschoss der Hartschalenstuhl „Palm“ von Lievore Altherr Molina. Unterschiedlich große, grüne Poufs der Serie „Pix“ von Ichiro Iwasaki bieten dazwischen lässige Inseln für informelle Kurzmeetings und Kaffeepausen. Begleitet werden die runden Ottomanen von den kleinen Beistelltischen „Dizzie“. Auch die formreduzierten „Loop“-Sofas stellen im Foyer halbkreisförmige Entspannungsorte dar. In den kubusförmigen, gläsernen Besprechungsräumen wurde der Stuhlklassiker „Catifa 46“ in der Farbgebung Grau-Weiß eingesetzt und in anderen Konferenzräumen wirken die Drehstühle „Aston Office“ von JeanMarie Massaud mit ihrem verchromten Gestell und schwarzen Weichlederbezügen sportlich-aeronautisch. www.arper.com

Eine Kollektion wie gemacht für das „Les Bains“: Waschtische und Armaturen von „Axor Bouroullec“ sorgen für eine stilvolle und individuelle Badgestaltung.

Neue Ansätze in der Arbeitsumgebung sind gefragt.

Foto: Paul Raeside

Foto: Arper

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Nun auch offline erhältlich Der Premium Online-Shop für Produkte aus der Hotelwelt hotel4home eröffnete Mitte März zusammen mit der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin seine erste Boutique im Urlaubsort Binz auf Rügen. Auf zirka 36 qm präsentieren hotel4home und KPM Berlin exklusive Produkte und Möbel direkt aus dem Kurhaus Binz in einem Ambiente, das den Glanz historischer Bäderarchitektur mit innovativem Hoteldesign vereint. Die neue Boutique befindet sich in der ehemaligen Konditorei des Hotels und ist sowohl über das Hotel-Atrium als auch über die Promenade zugänglich. „Liveshopping im luxuriösen Ambiente des Grandhotels ist wie eine zusätzliche kleine Urlaubsreise durch Schönes führender Hotels und ist eine sinnliche Ergänzung zum Online-Einkauf. Mit KPM Berlin haben wir zudem einen hervorragenden Partner an der Seite“, erklärt Stefan Thomsen, Geschäftsführer und Gründer von hotel4home, zu seinem Start mit dem ersten Offline-Angebot. KPM Berlin präsentiert eine exklusive Auswahl an Porzellanen handmade in Berlin. „Zwei exquisite Partner präsentieren in charmantem Ambiente Produkte, die das Leben schöner machen“, so KPM Geschäftsführer Bernd Lietke. www.hotel4home.com

Internationalisierung schreitet voran Lema setzt seine Reise in den Fernen Osten fort. Nach der Eröffnung eines Shops in Taichung im vergangenen Jahr, ging am 19. März in Taiwans Hauptstadt Taipai gemeinsam mit Partner Wiese Duke ein neuer Flagship Store an den Start. Der Shop zeigt den eleganten und diskreten Stil der italienischen Marke. Er ist ein neuer Anlaufpunkt für Designer, Architekten und Unternehmen, die auf der Suche nach einem Partner sind, der dank maßgeschneiderter Lösungen alle ästhetischen und funktionellen Wünsche erfüllen kann. Der große Shop beheimatet ausschließlich die Systeme und Kollektionen der Marke und transportiert mit unterschiedlichen Wohn- und Schlafraumpräsentationen die Botschaft der Marke. Dieser bedeutenden Eröffnung werden weitere in London, Taiwan, Miami, Peking, Tokio und Melbourne folgen. Damit setzen die Italiener den eingeschlagenen Weg der Internationalisierung konsequent fort. Fotos: Lema www.lemamobili.com

Cars & Kitchens Eine sinnliche Ergänzung zum Online-Einkauf: der erste hotel4home-Shop im Travel Charme Kurhaus Binz auf Rügen. Foto: hotel4home

Kleiner, aber feiner Der Showroom der Massivholzmanufaktur Schulte Design ist seit Februar ins Zentrum Krefelds in das gerade entstehende Museumsviertel umgezogen. Auf 160 qm in der Marktstraße 59 sind nun die Highlights der Kollektion zu sehen. Den alten Standort in einer ehemaligen Seidenfabrik hat das Unternehmen aufgegeben. Chef-Designer Franz-Josef Schulte zieht damit die Konsequenz aus dem sich ändernden Kaufverhalten der Kunden. Neben vielen regioSchulte-Design hat einen neuen Showroom in Krefelds Innenstadt bezogen. Foto: Schulte Design

nalen Käufern beliefert Schulte Design in der Zwischenzeit auch internationale Designliebhaber über seinen eigenen OnlineShop. Damit ist die Wichtigkeit eines detaillierten virtuellen Showrooms in den Vordergrund gerückt. Nichtsdestotrotz möchte Schulte Design sich auch im Metropolbereich breiter aufstellen. In Berlin sucht Franz-Josef Schulte schon seit Längerem einen Standort, denn er weiß, dass dort das Publikum lebt, das er braucht. Voraussichtlich wird sich der In-Bezirk Charlottenburg noch in diesem Jahr über einen neuen Schulte Design-Showroom freuen können. www.schultedesign.de

Die Idee, die beiden Branchen Küchen und Automobile zusammenzuführen, entstand auf einer Konferenz für zukunftsgerichtete Unternehmenskultur in den Niederlanden. Mit von Partie waren die niederländischen Küchenunternehmer Peter Dijk und Wim Kuyper, die die Verbundgruppe Küchen Treff in den Benelux-Ländern vertreten, sowie der Automobilhändler Jan Bruin. Sie erkannten die Gemeinsamkeiten der beiden Branchen, die Franz Bahlmann, Geschäftsführer der Verbundgruppe Küchen Treff, so beschreibt: „Der Kauf eines Autos und der einer Küche sind emotionale Angelegenheiten, bei denen man sich für längere Zeit festlegt. Beide Branchen brauchen großflächige Ausstellungsräume in attraktiven Lagen.“ Und über dies verfügen die Autohäuser in der Regel. Allerdings verteilt die Automobilindustrie ihre Lizenzen auf immer weniger Partner, so dass viele Autohäuser weniger Ausstellungsstücke, weniger

Verkäufe und mehr unbenutzte Flächen zu verzeichnen haben. Letztere sind wiederum in der wachsenden Küchenbranche heiß begehrt. Synergien ergeben sich aber nicht nur aus den geteilten Kosten: Beide Unternehmen profitieren von den jeweiligen Kontakten. „Wir haben seit unserer Eröffnung im Januar 2016 die Erfahrung gemacht, dass das Cars & Kitchens-Konzept hervorragend funktioniert“, sagt Dijk, der das erste kombinierte Autohaus und Küchenstudio in Enkhuizen betreibt. Bei seinem Ladengeschäft liegen beide Unternehmensbereiche in einer Hand. Doch das Cars & Kitchens-Konzept sieht auch andere Lösungen vor. Aktuell sind zwei Standorte in den Niederlanden in fortgeschrittener Planung und werden noch 2016 eröffnet. Und auch im restlichen Europa regt sich Interesse, wobei in Deutschland konkrete Anfragen vorliegen. www.kuechentreff.de

Das neue Konzept Cars & Kitchens von Küchen Treff Benelux wurde erstmals im niederländischen Enkhuizen umgesetzt. Foto: Küchen Treff

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Ein überzeugender Auftritt in einer wundervollen Stadt Mit 500 geladenen Gästen hat Carl Hansen am 14. April – während des Salone del Mobile.Milano – seinen neuen, größeren Showroom in Mailand eröffnet – in historischer Nachbarschaft zwischen dem Castello Sforzesco und dem Stadtteil Brera. Die Eröffnung geht einher mit dem gewachsenen Interesse an dänischem Design und hochwertiger Möbelhandwerkskunst – sowohl in Italien wie auch auf internationaler Ebene. InteriorFashion zeigt Ihnen erste Bilder.

Carl Hansen & Son wurde 1908 im dänischen Odense gegründet und ist weltweit für seine exklusiven Möbel bekannt. Entworfen wurden diese von den größten Namen der dänischen Möbeldesigngeschichte wie Hans J. Wegner, Ole Wanscher, Poul Kjærholm und Kaare Klint. Aber auch aufgrund des hohen handwerklichen Könnens in der Fertigung genießt das Unternehmen einen beispiellosen Ruf. Mailand war für Carl Hansen & Son schon seit langem ein Hotspot, in dem man sich zeigen musste. Aus den bisherigen Räumlichkeiten war man allerdings in der Zwischenzeit herausgewachsen, weshalb die Suche nach einer neuen Location für einen Showroom begann. „Mailand ist eine zentrale Stelle für Möbeldesign und Möbelkäufer aus der ganzen Welt“, erklärt CEO Knud Erik Hansen, der in dritter Generation das Familienunternehmen leitet. „So ist es nur konsequent, dass wir uns hier in dieser wundervollen Stadt mit einem überzeugenden Auftritt präsentieren. Auch wenn wir bereits einen starken Namen in Europa haben, ist es für uns wichtig, eine eigene Präsenz zu haben. Wir sehen diesen schönen Ort als einen Ausgangspunkt für den internationalen Markt an und werden in Zukunft Meetings, Ausstellungen und Events veranstalten und unsere Produkte Architekten und professionellen und privaten Einkäufern vorstellen.“ Der Showromm liegt strategisch günstig am Foro Buonaparte-Ring, zwischen dem Castello Sforzesco, dem Cadorna-Stadion, dem Triennale Design Museum und dem Stadtteil Brera in der Nähe des Piccolo Theaters. In dieser Gegend sind sowohl zahlreiche berühmte Fashion- und Design-Betriebe und -Showrooms wie auch Restaurants und Erholungsgebiete zu finden. Dieser alte Stadtteil offenbart einen Blick auf das Grün des Sempione Parks und ist bekannt für seine historischen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert: majestätische und stimmungsvolle Bauten

mit Stuck und Kunstschmiedehandwerk – inspiriert vom italienischen Jugendstil. Das Gebäude, in dem der Showroom von Carl Hansen & Son beheimatet ist, wurde 1884 gebaut, in einer Zeit, in der Mailand von starkem Wachstum geprägt war. „Die Italiener haben eine starke Bindung zu historischen Traditionen und klassischen Formen. Gleichzeitig steht Italien für modernes Design. Das Carl Hansen & Son-Sortiment passt perfekt zu dieser Zweiteilung. Unsere klassische Ästhetik harmoniert mit vielen Einrichtungsstilen und Interieurs. Die Möbelstücke können dank ihres schlichten und eleganten Ausdrucks problemlos in einen modernen Kontext integriert werden. Aber auch ein klassisches Interieur ergänzen sie aufgrund ihrer feinen handwerklichen Details und der hohen Qualität perfekt“, erklärt Knud Erik Hansen, der sich darauf freut, Architekten, Innenarchitekten, Händler und Privatkunden im neuen Showroom zu Fotos: Carl Hansen & Son begrüßen. bs www.carlhansen.com

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Constantin Wortmann. Foto: Robert Brembeck

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ORDNUNG im Chaos mit einem Schuss POESIE IF: Herr Wortmann, Sie haben in Hamburg und München Industriedesign studiert. Wieso in zwei Städten? Constantin Wortmann: Ich bin in München geboren und wollte eigentlich zum Studieren in eine andere Stadt. Auf meine Bewerbung an verschiedenen Hochschulen hatte ich schließlich Zusagen aus Hamburg und München. Da habe ich mich natürlich für die Kunsthochschule in Hamburg entschieden. Das Studium dort war mir allerdings zu unkonzentriert. Da schaute man mittags mal vorbei und wer Lust hatte, machte ein bisschen mit. Nach gut einem Jahr bin ich dann an die Hochschule München gewechselt. Dort traf ich auf das totale Gegenteil. Die Vorlesungen starteten um 8 Uhr morgens und dauerten bis zum frühen Nachmittag. Und dann hat man an seinen eigenen Projekten weitergearbeitet. Mir persönlich lag dies mehr. Zudem verbrachten die Professoren in München deutlich mehr Zeit mit den Studenten. Dafür waren es eben nicht die Stardesigner, die in Hamburg Gastvorlesungen hielten. IF: Sie haben dann ein Praktikum bei Ingo Maurer bekommen. Wie haben Sie diese Zeit erlebt und was konnten Sie von ihm lernen? Wortmann: Was zuerst ein Praktikum war, hat sich dann zu einer freien Mitarbeit entwickelt und ich war gute zwei Jahre ein Teil des Teams. Für mich war diese Zeit sehr wertvoll, da der künstlerische Ansatz von Ingo Maurer wieder im krassen Gegensatz zu den doch eher konservativen Professoren an der Hochschule, die sehr BauhausDesign-lastig waren, stand. Ingo Maurer sagte immer: Es gibt keine Grenze zwischen Kunst und Design. Er hatte keine Angst davor, Kunst zu machen oder auch einmal Kitsch. Er hat mir komplett die Angst davor genommen, das Ziel zu ver-

Seit seinem Praktikum bei Ingo Maurer hegt Designer Constantin Wortmann ein Faible für Leuchten. Aber auch das Entwerfen von Accessoires hat es ihm angetan. Dabei bringt er stets Ordnung ins Chaos, das er selbst verursacht. Bianca Schmidt sprach mit dem Designer, der in der Nähe des quirligen Münchner Hauptbahnhofes seine Werkstatt hat.

fehlen und darüber hinaus zu schießen. Zudem habe ich von ihm mitgenommen, den Menschen nicht als großer Lehrmeister gegenüber zu treten, sondern ihnen das zu geben, was sie insgeheim haben wollen. Damit meine ich, dass Menschen manchmal einen Gebrauchsgegenstand brauchen, um sich Kunst zu kaufen. Das hat mich nachhaltig beeindruckt und hier ist auch mein Faible für Leuchten entstanden. Ich habe in dieser Zeit aber auch gelernt, welche harte Arbeit hinter den Produkten von Ingo Maurer steckt. Es soll ja oftmals aussehen, als sei es spontan und zufällig, aber Ingo Maurer kämpft um jedes Details. Das Anstrengende ist, dass es so locker aussieht. Es reicht eben nicht, nur eine gute Idee zu haben, sie muss auch perfekt umgesetzt sein und am Ende muss das Produkt auch funktionieren. Zudem sollte

Die „Dicke Trude“ stellt den Start der Zusammenarbeit mit dem Leuchtenspezialist Next vor über zehn Jahren dar. Next-Geschäftsführer Thomas Schulte sicherte sich das Design auf einer Newcomer-Show.

es zu einem einigermaßen bezahlbaren Preis zu bekommen sein. IF: Sie haben noch während des Studiums ein eigenes Büro – das Büro für Form – gegründet. Wortmann: Ja, das stimmt. Damals hatte ich noch einen Partner, der sich aber 2006 herausgezogen hat. Wir entwickelten Produkte, die wir in Mailand auf dem Salone Satellite gezeigt habe. Dort haben wir auch erste Kunden gewonnen. Das war eine sehr schöne, aber auch anstrengende und anfangs recht brotlose Zeit. IF: Sie arbeiten nun seit über zehn Jahren für den Leuchtenspezialisten Next. Wie kam es dazu? Wortmann: Noch während des Studiums haben mein Partner und ich ein Spaßprojekt entwickelt. Das war die „Dicke Trude“ – eine Silikonleuchte, die wir im Vakuumguss hergestellt haben. Sie hat Saugnäpfe und einen Druckluftschalter. Man kann sie also überall hinhängen und ein- und ausschalten, in dem man sie quetscht. Vorgestellt haben wir sie auf einer NewcomerShow in Leipzig, zu der es im Vorfeld einen Bericht in der Presse gab, in dem wir erwähnt wurden. Thomas Schulte, der Geschäftsführer von Next, hat den Bericht gelesen und ist extra nach Leipzig gefahren, um sich das Design zu sichern. Und seither arbeiten wir zusammen. IF: Kommen die Kunden immer mit einem Briefing auf Sie zu oder können Sie auch Ihre eigenen Entwürfe und Ideen einbringen? Wortmann: Das ist unterschiedlich. Ich stelle natürlich auch meine eigenen Entwürfe vor, aber oftmals kommen die Kunden mit einer speziellen Vorstellung auf mich zu. Wie gut allerdings ein Produkt wird, hängt nicht nur von der Idee ab, son-

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Mit dem dänischen Unternehmen Georg Jensen verbindet Constantin Wortmann ebenfalls eine jahrelange Zusammenarbeit. Im Rahmen derer ist unter anderem die Kerzenhalterserie „Cobra“ entstanden.

ORDNUNG

im Chaos mit einem Schuss

POESIE

Ordnung im Chaos – das ist es, was Constantin Wortmann fasziniert. Gestapelt ist das Service „Cobra“ weit weg von Ordnung, allerdings ist jedes einzelne Stück für sich absolut geometrisch.

dern auch vom Hersteller. Ein Produktmanager kann vieles besser machen, aber auch zerstören. Meist bleibt die Idee des Designers nicht 1:1 bestehen. Wichtig ist aber, dass der Spirit erhalten bleibt. Meine Aufgabe ist es, darauf zu achten, dass die Idee nicht verwässert wird. Das geht ganz schnell, wenn etwas aus Kosten- oder Herstellungsgründen nicht geht. Und dann werden die Produkte schwächer. IF: Wie würden Sie Ihre Handschrift beschreiben? Gibt es einen roten Faden, der sich durch Ihre Entwürfe zieht? Wortmann: Es gibt mehrere rote Fäden in meiner Arbeit. Was mich fasziniert, ist die Ordnung im Chaos. Das Organische, aber immer mit einem Rettungsanker. Wenn Sie sich zum Beispiel die Leuchte „Cosmo“ anschauen, dann sieht diese erst einmal sehr organisch aus. Von oben sieht man

Constantin Wortmann geht vom ersten

Mit dem red dort best of the best wurde der

Skribbel relativ schnell hin zur dritten

„Spacewalker“ ausgezeichnet. Es ist eines

Dimension. Wie hier beim jüngsten

der Wortmann-Modelle, das auch am

Leuchtenmodell „Bubbels“ von Next.

meisten polarisiert: „Love it or leave it“.

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88 cm hoch und 160 cm breit – „Cosmo“ wird in einem Stück gefertigt. Die Leuchte eigent sich bestens für größere Objekte.

allerdings, dass es komplett geometrisch angeordnete Ellipsoide sind. Durch die Verschiebung nach unten und oben und die Anbindung ist das für das Auge erst einmal nicht zu 100% zu durchdringen, aber es merkt trotzdem, dass eine Ordnung darin ist. Oder schauen Sie sich die Teller von Georg Jensen an. Wenn sie gestapelt sind, ist das der komplette Irrsinn. Aber jeder einzelne Teller wiederum ist vollkommen geometrisch. Ich spiele auch gerne mit den Archetypen. Bei der „Cobra“Kerzenhalterserie habe ich hinterfragt, was denn der Archetyp eines Kerzenhalters ist: Unten ist er breit, oben nimmt er die Kerze auf und in der Mitte verjüngt er sich. Ich habe dann durch den Kerzenhalter eine Welle geschickt. Dabei darf es aber nicht verbogen aussehen, sondern elegant. Das ist der Kniff dabei. Meine Produkte sollen letztendlich Emotionen beim Kunden auslösen, ohne dass die Funktion dabei auf der Strecke bleibt. Es muss immer ein bisschen Poesie und Spaß dabei sein. Das ist für mich in der täglichen Arbeit ganz wichtig, denn warum macht man es sonst.

Wortmann: Nach wie vor der Bleistift. Das erste ist immer ein Bleistift- oder Kugelschreiberskribbel. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: entweder ich probiere es im CAD aus oder ich gehe in die Werkstatt und baue Modelle. Karton- oder Schaummodelle oder ich gehe in den 3D-Druck. Wichtig ist eigentlich, dass ich relativ schnell vom Skribbel in die dritte Dimension gehe. IF: Wie hat sich Ihre Arbeit über den Lauf der Jahre verändert? Wortmann: Das ist eine schwierige Frage. Ich habe keine Gestaltungsdogmen, sondern bin relativ pragmatisch. Wenn etwas gefällt, ist es gut. Es muss auch nicht jedem gefallen, aber so vielen Leuten, dass es letztendlich ein erfolgreiches Produkt wird. Was ich meine ist, dass zum Beispiel ein Konstantin Grcic einen viel intellektuelleren Ansatz hat, wofür ich ihn auch sehr bewundere. Ich bin vielleicht ein bisschen verspielter und nicht ganz so grüblerisch. IF: Was würden Sie als Ihren größten Erfolg bezeichnen? Wortmann: Die meisten Designpreise hat der „Spacewalker“ bekommen. Unter anderem den „red dot best of the best“. Lustigerweise ist es auch das Produkt, das am meisten polarisiert und für das ich am meisten Gegenwind bekommen habe.

IF: Gibt es ein Material, mit dem Sie besonders gerne arbeiten? Wortmann: Ich arbeite wahnsinnig gerne mit Porzellan. Dabei ist nicht nur die Herstellungsweise toll, sondern auch die Haptik. Mit Porzellan kann man – wie auch mit Kunststoff – sehr freie Körper machen und man hat die Möglichkeit der Doppelwandigkeit.

IF: An was arbeiten Sie gerade? Wortmann: Ich arbeite gerade an einer Leuchte für einen italienischen Hersteller, die sehr dekonstruktiv werden wird. Auch hier wieder das Spiel mit dem Chaos. Für Georg Jensen werden wir die „Cobra“Palette erweitern. Ich denke, so viel darf ich verraten.

IF: Was ist im Designprozess Ihr wichtigstes Arbeitsmittel und wie gestaltet sich dieser?

IF: Herr Wortmann, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg. www.buerofuerform.de

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Ausgezeichnete Entwürfe „Beständige, zeitgemäße und nachhaltige Bürolösungen“ zu schaffen, das hat sich die Nowy Styl Group, Europas drittgrößter Hersteller von Büroeinrichtungen, auf die Fahne geschrieben. Dafür engagiert das Unternehmen renommierte Designgrößen, um die stetige Entwicklung innovativer Produkte zu sichern. So auch für die letzten Entwürfe, deren herausragendes Design und Funktion gleich drei Mal mit internationalen Designpreisen ausgezeichnet wurden. Zum einen konnte der Drehstuhl „Vote“ (1) aus der Feder von Daniel Figueroa den Titel „Iconic Award 2016: Interior Innovation – Selection“ gewinnen. Mit dem Label „Iconic Award 2016: Interior Innovation – Winner“ wurde das Sytemmöbelprogramm „Play&Work“ (2) der Designer WertelOberfell ausgezeichnet. Die dritte Prämierung, der IF Product Design Award 2016, ging an das Konferenztisch-System CX 3200 (3), das von Jens Korte gestaltet wurde. Allen ausgezeichneten Produkten gemein ist die variable Anpassungsfähigkeit an Raumsituation und -größe, die Erfüllung ergonomischer Vorgaben sowie hochwertiges Design. Fotos: Nowy Styl Group www.nowystylgroup.de

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Eine Wette mit Bestand Anlässlich des 100. Geburtstages von Philip Rosenthal (1916 – 2001) zeigte das KaDeWe und Rosenthal im Atrium des Warenhauses in Berlin eine außergewöhnliche Architekturund Designausstellung. Dabei stand eine ganz besondere Geschichte im Vordergrund: eine Wette zwischen Philip Rosenthal und dem Bauhaus-Gründer Walter Gropius. Nachdem Gropius um die Farbe eines Porzellan-Dekors nach dem Brand gewettet und verloren hatte, musste er für Rosenthals Hausschwein „Roro“ einen Stall bauen. Doch die Zeichnungen für den Schweinestall sollten Jahre später auch als Inspiration für ein neues Dekor dienen. Denn die Jungdesignerin Ewelina Wisiowska transformierte die Skizzen von Gropius zu plastischen Golddekoren für die aktuelle Jubiläumskollektion „TAC Palazzo Roro“, die bei der Ausstellung im Mittelpunkt stand. Ein Partner bei der gelungenen Inszenierung war der Textilspezialist Nya Nordiska, der mit den neuen Stoffen „Lou“, „Onno“ und „Ray CS“ sowie dem Metallic-Netz „Jazz FR“ glamouröse Akzente setzte. Foto: Nya Nordiska www.kadewe.de | www.rosenthal.de | www.nya.com

Kulturell aktiv Dass das italienische Unternehmen Alcantara bereits viele Projekte unterstützt, die die „normalen“ Aktivitäten eines Material-Zulieferers weit übersteigen, ist bekannt. Neben den kulturellen Kollaborationen mit internationalen Museen startet Alcantara nun jedoch das erste Mal eine Zusammenarbeit mit einer Oper. Denn das Teatro Regio Torino inszeniert die Oper Simon Boccannegra des italienischen Komponisten Giuseppe Verdi und Alcantara liefert die Kulisse: ein Vorhang, inspiriert von den Original-Zeichnungen Sylvano Bussottis und den dekorativen Elementen des 14. Jahrhunderts. Andrea Boragno, Geschäftsführer von Alcantara S.p.A., sieht die Partnerschaft „als außergewöhnlichen Anlass, die Vielseitigkeit des Materials und die Ansprüche des Unternehmens zu präsentieren und den Wert von „Made in Italy“ gemeinsam mit dem Teatro Regio in die Welt zu tragen. Auch Walter Vergagno, Geschäftsführer des Teatro Regio Torino, freut sich über die Zusammenarbeit mit dem fortschrittlichen Unternehmen und über die Tour, die das Theater zu den berühmtesten Bühnen der Welt führt. „Nach dem erfolgreichen Tour-Start in Tokio, St. Petersburg, Edinburgh, Paris, den Vereinigten Staaten und Kanada, sind wir nun als Ehrengast zum 44. Hong Kong Arts Festival eingeladen – einem der wichtigsten Theaterfestivals in Fernost.“ Die Kollaboration gilt als Startschuss für eine längerfristige, kulturelle Zusammenarbeit im Zeitraum 2016-2017. Fotos: Alcantara www.alcantara.com | www.teatroregio.torino.it

Der dritte Coup Seit nunmehr zwei Jahren prägt die Zusammenarbeit zwischen dem dänischen Textilproduzenten Kvadrat und dem belgischen Designer Raf Simons die gegenseitige Wertschätzung der zugrundeliegenden Handwerkskunst. So entstanden aus Kvadrats Kompetenz in puncto Produktion und Qualität und Raf Simons besonderem Gespür für Farbkombinationen ausdrucksstarke Kollektionen für außergewöhnliche Interiors. Für die Vorstellung der neuen, dritten Kollektion wählte das Unternehmen daher auch einen ungewöhnlichen Ort. In der Berliner Galerie Thomas Schulte wurden die aktuellen Textilien in einer Sonderausstellung vorgestellt. Als Inspirationsquellen dienten modernistisches Mobiliar, Pop-Art und moderne Kunst, Modetextilien sowie Musik. Daher wundert es nicht, dass Kvadrat aus diesem Anlass die exklusive Genehmigung der Fondazione Franco Albini erhielt, den Sessel von Albini aus den 40er Jahren, „Poltrona Seggiovia“, nachzubilden, und ihn mit den neuen Textilien zu beziehen. Die neue Kollektion besteht aus den drei Designs „Reflex“, „Pulsar“ und „Fuse“ und besticht durch grafische Ausdruckskraft mit Stoffen aus Wollmischungen in einer frischen Farbpalette von Kobaltblau über Zitronengelb bis Puderrosa. Foto: Kvadrat www.kvadratrafsimons.com kvadrat.dk

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Ein Regal im Rampenlicht

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Bücher und Regale gehören für Mocoba-Chef Klaus Kiefer zweifelsfrei zusammen. Was liegt da näher, als in passender Umgebung Werbung für das Mocoba-Regalsystem zu machen – auf der Leipziger Buchmesse (17. bis 20. März 2016). Kurz entschlossen packte Klaus Kiefer die Gelegenheit beim Schopfe und organisierte einen Messeauftritt. Aber nicht der ganz normalen Art. Nein, das Mocoba-Team dachte sich etwas ganz besonderes aus und lobte einen Fotowettbewerb aus. Dazu muss man wissen, dass während der Leipziger Buchmesse Deutschlands größte Manga- und Cosplay-Convention, die Manga-Comic-Con, stattfindet, der eine komplette Halle gewidmet ist. Dabei sind 96.000 der insgesamt rund 260.000 Besucher der Leipziger Buchmesse der Manga- und Cosplay-Szene zuzurechnen. Mit ihren aufwändigen, farbenprächtigen und fantasievollen Verkleidungen sind die Liebhaber gezeichneter Geschichten wunderbare Fotomotive. Und so ließen sie sich auch nicht lange Bitten und kamen zahlreich an den Mocoba-Stand zum Fotoshooting – vor, in und auf den Ausstellungsstücken. Über den Gewinn, ein Mocoba-Regal, darf sich nun eine junge Frau freuen, die gleich an zwei Tagen vorbei kam, aber nur mit einem guten Auge für Gesichter wiederzuerkennen war. Zu unterschiedlich waren ihre Kostüme und damit auch ihre Ausstrahlung. „So viel Fantasie und Engagement muss belohnt werden“, erklärt Klaus Kiefer die Entscheidung. Der Firmenchef zeigt sich schließlich mit dem Ausflug nach Leipzig mehr als zufrieden: „In erster Linie wollten wir auf der Messe Werbung für unser Regalsystem machen und Spaß haben. Und das haben wir erreicht.“ Aus diesem Grund hat Mocoba bereits seine Teilnahme für das kommende Jahr zugesagt und wird dann auf doppelter Fläche ausstellen. Man darf gespannt sein, was sich der Mocoba-Chef dann wieder einfallen lässt. Fotos: Mocoba | Illustration: Alfred Marzell www.mocoba.de | www.manga-comic-con.de | www.leipziger-buchmesse.de

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Tel: +39 02 48006193 | info@it-mediaservice.com | www.it-mediaservice.com Anzeigenpreisliste: Nr. 01, gültig ab 1. Januar 2016 Anzeigenschluss ist jeweils sechs Wochen vor Erscheinen. Nachdruck (auch auszugsweise), Vervielfältigungen jeder Art bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlages. Fremdbeiträge, die mit Namen des Verfassers gezeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bezugspreis: Einzelpreis 7,50 Euro zuzüglich Porto und 7% MwSt., im Abonnement Euro 42,– zuzüglich Porto und 7% MwSt. Bei höherer Gewalt kein Anspruch auf Lieferung. Kündigung 3 Monate vor Ablauf des Abonnement-Jahres. Erscheinungsweise: InteriorFashion erscheint 6-mal jährlich.

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