InteriorFashion 1|2019

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more than furniture

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Januar-Messen: Der Start ins neue Einrichtungsjahr Tapeten-Special: Kreative Kleidung für die Wand

Raum Interior: Eine wunderbare Symbiose Marcel Besau und Eva Marguerre: „Wir kitzeln sie“

Spa-Design: Gestaltung für Körper und Geist


ARCHITONIC REPORT

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[editorial ]

Größe ist nicht alles!

dieschmidt – Fachverlag für gedruckte und digitale Medien e.K. InteriorFashion Königswarterstraße 70 90762 Fürth Bianca Schmidt T: +49 (0) 911 / 753980 – 14 Cornelia Gross T: +49 (0) 911 / 753980 – 15 Stefanie Helmer T: +49 (0) 911 / 753980 – 17 Fax: +49 (0) 911 / 753980 – 13

So, die erste Messerunde ist wieder einmal geschafft. Heimtextil, Domotex, imm cologne, die gleichzeitig stattfindende Bau in München und nicht zuletzt die Ambiente haben uns auf Trab gehalten und uns viel Input gegeben. Wir durften neue Produkte, Konzepte und auch Menschen kennenlernen. Auch wenn es eine anstrengende Zeit ist, freuen wir uns doch immer darauf. Denn bei aller digitalen Technik und den damit verbundenen schnellen Kommunikationsmöglichkeiten ersetzt nichts, aber auch gar nichts ein persönliches Gespräch. Und dazu eignen sich nun einmal Messen wunderbar, denn nirgends lassen sich Informationen so gebündelt und in so kurzer Zeit sammeln. Nicht zu vergessen natürlich auch das Wiedersehen mit bekannten und das Kennenlernen noch unbekannter Gesichter. Für uns eine echte Bereicherung. Deshalb sind wir auch schon gespannt, was die ISH zu bieten hat, die am 11. März ihre Tore öffnet. Die Messe wartet in diesem Jahr nicht nur mit einer neuen Struktur auf, sondern auch mit einer neuen Tagesfolge: von Montag bis Freitag. Haben wir uns bisher in unserer Berichterstattung zum Thema Bad meist auf die privaten Anwendungen konzentriert, so nehmen wir in diesem Jahr das große Feld Spa-Design ins Visier. Mit Innenarchitekt René Pier, Mitinhaber des Stuttgarter Innenarchitekturbüros Schienbein + Pier, haben wir einen Experten gefunden, der im Interview unter anderem darüber sprach, wie die Innenarchitektur von Spas zu Ruhe und Entspannung beitragen. Gefreut haben wir uns über die Zusage von Marcel Besau und Eva Marguerre zu unserem Designer-Porträt. Unsere freie Mitarbeiterin Martina Metzner hat die beiden porträtiert und uns auf diese Weise Einblicke in die Arbeit und die Denkweise des DesignerPaares geschenkt. Spaß gemacht hat auch das Gespräch mit Stefanie Raum und Martina Göbel, die gemeinsam Wohnträume schaffen – online wie offline. Bereits im Herbst waren wir zu Gast in dem Einrichtungshaus von Stefanie Raum in Wendelstein. Und es hat mir wieder einmal verdeutlich, dass Größe – in welchem Bereich auch immer – allein kein Garant für Erfolg ist. Freude und Leidenschaft an dem und für das, was man tut, gepaart mit Kompetenz vermag oftmals mehr zu erreichen. In diesem Sinne, haben Sie Spaß an dem, was Sie tun! Herzlichst Ihr InteriorFashion-Team

Bianca Schmidt (l.) und Cornelia Gross. Foto: Horndasch

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[inhalt ]

Editorial 3

Größe ist nicht alles!

Update

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Neuheiten aus der Branche

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Spa-Design: Gestaltung für Körper und Geist

25 Haro: Am Puls der Zeit 26

Tapeten-Special: Kreative Kleidung für die Wand

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Brillux: Neue Wandperspektiven

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Trevira: Eintauchen in textile Welten

37

Volume K by Kesseböhmer: „Be the voice, not the echo“

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Texprocess: Digital und individuell

Trade 14

Bad-News

interior | contract 42 Raum Interior: Eine wunderbare Symbiose 45 17

Bis zur Perfektion

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Neuigkeiten von der LivingKitchen

Trade-News

Design

46 Marcel Besau und Eva Marguerre: „Wir kitzeln sie“ 49

Design-News

50 Happy Bauhaus! 50

Impressum | Inserentenverzeichnis

Titelbild – Das Bewusstsein, die Gesundheit durch Wasser und Anwendungen im Zusammenspiel mit Wasser zu fördern, ist in den letzten Jahren gestiegen. Zudem verstehen die Menschen auch das private Badezimmer vermehrt als einen wohnlichen Ort. Für diese besonderen Räume bedarf es ebenfalls besonderen Produkten und Gestaltungskonzepten – das hat auch das Innenarchitekturbüro Schienbein + Pier verstanden. Claudia Schienbein und René Pier zeichnen auch für die Gestaltung der Spa-Welt „Arc 1950 – Les Sources de Marie“ im französischen Ort Les Arcs verantwortlich (Titelbild). Was Sie dabei inspiriert hat und ob die Digitalisierung auch im Bad angekommen ist erläutert René Pier im Interview ab Seite 10. Foto: Ludovic Di Orio

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Die Zukunft im Fokus

Zertifiziertes Managementsystem

Schon heute präsentiert sich die Interzum – Weltleitmesse für Möbelfertigung und Innenausbau mit beeindruckenden Zahlen. 1.700 Aussteller aus 56 Ländern, davon 14% Neuanmeldungen, versprechen vom 21. bis 24. Mai Ideen für die Gestaltung zukünftiger Lebensräume. Im Jahr des 60. Jubiläums zeigt sich die Messe kommunikativer und visionärer denn je. Die Piazzen, themengesteuerte Sonderschauen, und Sonderflächen greifen gesellschaftliche und globale Trends auf, die die Möbelund Einrichtungsindustrie beeinflussen. So widmet sich die Sonderfläche „Tiny Homes“ dem Trend zum kompakten Wohnen und zeigt kreative Ideen und Lösungen für Wohnen auf kleinem Raum. Auf der Sonderfläche Digitaldruck können die Besucher erfahren, wie sie mit den neuesten Entwicklungen im Digitaldruck noch effektiver auf den Kundenwunsch nach Individualität eingehen können. Materialinnovationen werden auch in diesem Jahr auf einer eigenen Piazza zu erkunden sein. Hier zeigt die Berliner Zukunftsagentur Haute Innovation unter dem Motto „Disruptive Materials – Changing the Future“ auf 400 qm und mit mehr als 100 Ex-

ponaten neueste Materialinnovationen und disruptive Technologien. Die Piazza „Mobile Spaces“ hingegen zeigt innovative Lösungen für das Leben in mobilen Umgebungen, denn gerade hier sind neue Materialien und Innovationen im Bereich Funktion, Maschinen- und Leichtbau gefragt. Produktlösungen für die Innenarchitektur und das Möbeldesign präsentiert weiterhin die Piazza „Surfaces & Wood Design“. Neu hingegen ist die Piazza „Digitalization“, die die Besucher erleben lässt, welchen Nutzen die vierte industrielle Revolution hat und wie künftige Erwartungen der Konsumenten an Inneneinrichtung mithilfe von Digitalisierung erfüllt werden können. Physische Produkte mit digitalen Komponenten sind ebenso vertreten wie neue Geschäftsmodelle und Lösungen, in denen die Digitalisierung Gestaltung, Produktion, Verkauf, Logistik oder Recyling beeinflusst. Die Interzum 2019 verspricht also, eine spannende Veranstaltung zu werden – getreu ihrem Motto „Die Zukunft beginnt hier“. Foto: Koelnmesse | www.interzum.de

Ende Januar wurde die Wirksamkeit des Managementsystems der gesellschaftlichen Verantwortung der Rosenthal GmbH mit ihren Standorten in Selb (Foto) und Speichersdorf offiziell zertifiziert. Gegenstand eines solchen Managementsystems sind unter anderem Festlegungen zur Transparenz der Geschäftsprozesse, zu ethischem Verhalten, zur Einhaltung internationaler Verhaltensstandards und von Menschenrechten. Des Weiteren sind darin auch Regelungen des Umganges festgeschrieben, etwa mit Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern. Die Urkunde nach der Norm IQNet SR 10:2015 bekommt die Rosenthal GmbH von der Gesellschaft Certiquality nach mehr als einjähriger Vorbereitungszeit und einem einwöchigen Zertifizierungsaudit. Das Unternehmen ist damit eines der ersten der Branche, das dieses Zertifikat erhält. Foto: Rosenthal GmbH | www.rosenthal.de

Nowy Styl Group übernimmt Kusch+Co Der in dritter Generation familiengeführte Objektmöbelhersteller Kusch+Co aus Hallenberg wurde im Januar dieses Jahres Teil der ebenfalls familieneigenen polnischen Nowy Styl Group. Als Gründe für den Verkauf des vor 80 Jahren gegründeten Unternehmens Kusch+Co mit seinen 250 Mitarbeitern und ca. 40 Mio. Euro Umsatz gab die geschäftsführende Gesellschafterin, Ricarda Kusch, zum einen eine merklich gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit in einem sich stark globalisierenden Wettbewerbsumfeld an; zum anderen hob sie die für die Traditionsmarke Kusch künftig wesentlich verbesserten Möglichkeiten in der Sortimentsbreite, im Service sowie im Vertrieb hervor. So verfügt die Nowy Styl Group allein in Europa und dem Nahen Osten über 16 Niederlassungen und 29 eigene Showrooms sowie ein 3.500 Partner umfassendes Händlernetz. Über 80% seiner Umsätze macht das Unternehmen außerhalb des Heimatmarktes und hat 2018 rund 380 Mio. Euro Umsatz erzielt. Nach Aussage der Nowy Styl Group sind das langjährige Know-how und die Marktführerschaft von Kusch+Co bei der Einrichtung von Flughäfen (240 Projekte weltweit von Amman bis Zürich) sowie im Bereich Gesundheit (u. a. Krankenhäuser und Senioreneinrichtungen) besonders attraktiv. Die Geschäftsführer des Unternehmens, Ricarda Kusch und Bernd Heuvens, führen den Betrieb weiter. www.kusch.com | www.nowystylgroup.de

Designausbildung der Zukunft Die im Frühjahr 2018 gegründete iF Design Foundation, die das iF Industrie Forum Design e. V. abgelöst hat, widmet sich in den kommenden zwei Jahren dem Thema „Zukunft der Designausbildung“. In zehn mehrtägigen Hearings will sie rund um den Globus mit Experten aus der Wirtschaft, von Universitäten unterschiedlicher Fachrichtungen und NGOs ein mögliches Bild von den Aufgaben des zukünftigen Designers und das Anforderungsprofil an dessen Ausbildung entwerfen und diskutieren. „Dabei gilt es, über den Tellerrand zu blicken und das zukünftige Berufsbild der Designer ‚out of the box‘ und ohne Rücksichtnahme auf bestehende Hochschulstrukturen zu denken und zu diskutieren“, betont Christoph Böninger, Vorstandsvorsitzender der Stiftung. Als Inspiration und Leitfaden für die Hearings dient

ein vielschichtiger Katalog von 80 Fragen auf Basis einer international angelehnten Studie – beides erarbeitet von Prof. Dr. René Spitz, Professor für Designwirtschaft und Kommunikationsmanagement an der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH), der als Moderator die erste Veranstaltung in Deutschland leitet. Alle weiteren Konferenzen werden in enger Zusammenarbeit mit der weltweit agierenden Hochschulorganisation Cumulus (International Association of Universities and Colleges of Art, Design and Media in Finnland) ausgerichtet. Das erste Hearing findet vom 13. bis 15. März im Rahmen der Munich Creative Business Week am Tegernsee statt. Ende 2019 werden die Erkenntnisse aller Hearings sowie einer Abschlusskonferenz in einem Weißbuch zusammengefasst und veröffentlicht. www.ifworlddesignguide.com

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Investitionsprogramm 2018 investierte die Schattdecor-Gruppe weltweit in den Ausbau von Imprägnieranlagen und Produktionshallen an den Standorten Italien, Brasilien, Russland und China. Damit positioniert sich das Unternehmen auch als weltweit agierender freier Imprägnierer und produziert nach Abschluss aller Investitionen in vier Ländern auf 15 Imprägnierkanälen. Damit bietet das Unternehmen Kunden aus der Möbel- und Holzwerkstoffindustrie zusätzlichen Service aus erster Hand. Die Botschaft für den Kunden: Von der Idee bis zu fertigen Oberfläche – Schattdecor agiert in allen Bereichen. Die Investitionen gehen auch in 2019 weiter. So vermeldete die Gruppe Anfang Januar die 100%ige Übernahme des Unternehmens US Coating mit Sitz in Lexington, SC. Neben dem bereits bestehenden Werk

in Maryland Heights, MO, verstärkt Schattdecor dadurch seine Präsenz am amerikanischen Markt und erweitert das Angebot an innovativen Produktlösungen aus erster Hand für die amerikanische Möbel- und Oberflächenindustrie. US Coatings gestaltet seit 24 Jahren dekorative Oberflächen. Die bestehenden Unternehmensstrukturen bleiben erhalten, ebenso die Leitung, die weiterhin bei CEO Mike Moore liegt. Auch der asiatische Raum steht bei Schattdecor im Fokus. So hat der Oberflächenspezialist sein ServiceAngebot mit drei neuen Showrooms in Mumbai, Indien, Guangzhou, China (Foto), und Petaling Jaya, Malaysia, erweitert und bietet damit attraktive Plattformen und Anlaufstellen für asiatische Kunden. Foto: Schattdecor AG | www.schattdecor.de

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Die Ada Möbelwerke haben zu Beginn des Jahres ihren Vorstand neu aufgestellt. Nachdem Peter Scherf, langjähriges Vorstandsmitglied, Ende 2019 in den Ruhestand gehen wird, werden zukünftig neben Gerhard Vorraber (1) Michael Wibmer (2) und Georg Walchshofer (3) die Geschicke des Unternehmen leiten. Die beiden sind bereits seit vielen Jahren bei Ada beschäftigt und werden den Aufgabenbereich von Scherf übernehmen. Fotos: Ada Möbelfabrik

Am 1. November 2018 hat Matti Schmidt die operative Leitung der Aeris GmbH übernommen. Mit der erweiterten Führungsebene um Gründer und Geschäftsführer Josef Glöckl will Aeris Wachstum und Innovation vorantreiben, um die Marktposition national und international weiter auszubauen. Schmidt bringt aus seinen bisherigen leitenden Positionen in Konzernen und Mittelstandsunternehmen in Deutschland, Kanada und den USA umfangreiche Erfahrungen aus Vertrieb, Marketing, Veränderungsprozessen und Unternehmensführung mit. Foto: Aeris GmbH

Positive Entwicklung Büromöbelspezialist Bene verzeichnete in seinen beiden größten Märkten, Österreich und Deutschland, im Geschäftsjahr 2018 ein positive Entwicklung. So hat das österreichische Unternehmen zahlreiche Projekte unterschiedlichster Größenordnungen u. a. Für die RHI Magnesita in Wien und für Scout24 (Foto) in München realisiert. Während Bene in Österreich traditionell ausschließlich über eigen Standorte agiert, ist das Unternehmen in Deutschland über handverlesene Händler

und unterstützend mit eigenen Standorten in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln sowie München tätig. Um seine starke Position in den beiden Ländern zu verteidigen bzw. weiter auszubauen, plant Bene nicht nur in neueste Produktionstechnologien zu investieren, sondern auch immer wieder durch funktional durchdachte und designorientierte Produktlösungen zu inspirieren. In Deutschland wird Bene seine Vertriebsstruktur mit weiteren ausgesuchten Fachhandelspartner, die seinen hohen Qualitätskriterien entsprechen, noch weiter verstärken. „Deutschland ist neben unserem Heimatmarkt Österreich der wichtigste Kernmarkt von Bene. Wir sehen in diesem für uns so relevanten Markt noch großes Potenzial. Zahlreiche Projekte und eine gut gefüllte Pipeline 2019 zeigen uns, dass wir in Deutschland für weiteres Wachstum gut positioniert sind und bestärken uns, dass wir unsere ambitionierten Ziele erreichen können“, zeigt sich Michael Fried, Geschäftsführer Sales, Marketing und Innovation von Bene, optimistisch für die weitere Entwicklung in Deutschland. Foto: Bene Gmbh/Niclas Pütz | www.bene.com

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Marco Biegert (l.) und Andreas Funk (r.), Gründer und Geschäftsführer der B&F Manufacture GmbH & Co. KG und ihre Marke Qlocktwo haben die Geschäftsleitung umstrukturiert. Neuer, gleichberechtigter Mitgeschäftsführer mit Alleinvertretungsberechtigung für alle Bereiche, insbesondere der Produktion, des Vertriebs und der Kommunikation, wird der bisherige COO und Prokurist, Jens Adamik (Mitte). Foto: B&F Manufacture GmbH & Co. KG

Seit Ende Oktober 2018 ist Marina Röhr (Mitte) alleinige Geschäftsführerin der Holding sowie der Röhr GmbH. Zudem wird sie gemeinsam mit der bisherigen Geschäftsführerin Andrea Bangová (r.). die Geschicke der Europlac s.r.o. in der Slowakei leiten. Nach dem Unfalltod ihres Mannes Reinhold Röhr im Mai 2018 übernimmt sie damit die unternehmerische Verantwortung für die Firmengruppe. Die 41-Jährige ist seit 15 Jahren für Europlac tätig. Ihre Schwerpunkte in den vergangenen Jahren lagen auf Produktinnovation, Produktentwicklung und Marketing. Im Zuge der Veränderungen in der Geschäftsführung wird Ver-


Das denkmalgeschützte Gasometer Schöneberg bildet für das Brillux Architektenforum einen würdigen Rahmen. Foto: Euref AG | www.brillux.de

triebsleiter Oliver Heine (l.) Anfang 2019 Prokura erhalten. Der gelernte Holzkaufmann ist seit über 20 Jahren für Europlac tätig und ein hervorragender Kenner der Branche. Alle anderen Positionen bleiben mit den bewährten Mitarbeitern besetzt. Foto: Röhr GmbH Seit Anfang Dezember 2018 leitet Astrid Schaal als CMO das DesignTeam und ist zudem für die Bereiche Produktmanagement, Kommunikation und Business Development von Nya Nordiska verantwortlich. Mit ihrem vielschichtigen Branchen-Know-how ergänzt die erfahrene Textildesignerin das Führungs-Team des internationalen Textilverlages. Foto: Nya Nordiska Mio Wakita-Elis hat am 1. Februar als neue Kustodin des östereichischen Museums für angewandte Kunst/ Gegenwartskunst (MAK) die Leitung der MAK-Sammlung Asien übernommen. Die in Yokohama, Japan, geborene Kunsthistorikerin promovierte an der Universität Heidelberg zur ostasiatischen Kunstgeschichte. Schwerpunkte ihrer Forschung sind japanische Kunst und Design seit der späten Edo-Zeit bis zur Gegenwart, die Repräsentation der Weiblichkeit in der japanischen Kunst, japanische Fotografie der Meiji-Zeit, Realismus-Konzepte sowie transkulturelle Kunst- und Designforschung. Wakita-Elis folgt auf den langjährigen Sammlungsleiter und ausgewiesenen AsienExperten Johannes Wieninger, der in den Ruhestand geht.

Zwischen Konvention und Vision Kein Rückblick, sondern ein Blick in die Zukunft der Architektur und Stadtentwicklung wird im Fokus des 25. Brillux Architektenforums am 20. Mai in Berlin stehen. Denn schließlich werden Architekten und Stadtplaner durch den Klimawandel, veränderte gesellschaftliche Strukturen, neue Technologien und nicht zuletzt durch eine wachsende Skepsis der Öffentlichkeit zur Qualität von aktuellen Planungen und Bauten vor große Herausforderungen gestellt. In Vorträgen und Diskussionen reflektieren die Referenten ihre Haltung und individuellen Visionen für das Planen und Bauen von morgen.

Neben den Vorträgen profilierter Referenten werden den Teilnehmern geführte Exkursionen angeboten, in deren Rahmen Stadtquartiere und Bauten in Berlin erkundet werden können: Dazu gehören das Regierungsviertel, die neue Museumsinsel, die südliche Friedrichstadt, die Europacity, der Stadtteil Kreuzberg, die City West, eine Architekturführung mit dem Boot von West nach Ost und der Euref-Campus. Der Besuch des Brillux Architektenforums ist ausschließlich nach vorheriger Anmeldung möglich. Diese kann ab sofort unter dem angegebenen Link erfolgen: www.brillux.de/architektenforum

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8. bis 10. Mai 2019 • Messezentrum Salzburg

Das Top Event der Wohn- und Küchenbrachen für den Süden Newcomer und Marktführer präsentieren im Messezentrum Salzburg vom 8. bis 10. Mai 2019 Neuheiten, Trends und Highlights.

Online Anmeldung unter: www.kuechenwohntrends.at/checkin

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» Alle relevanten Aussteller und Marken » Business-Plattform für Neuheiten und Highlights, für Kommunikation und Netzwerken » über 15.000 Quadratmeter Präsentationsfläche » kostenfreier Eintritt & Catering » Küche und Wohnen gemeinsam » hochkarätige Vorträge bei den „AEG Podium Events“


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Neues HoReCa-Forum Ab 2020 profitieren Fachbesucher der Ambiente noch stärker vom HoReCaAngebot auf der Messe. Denn dann finden sich Aussteller mit der schwerpunktmäßigen Ausrichtung auf das Front-of-HouseGeschäft gebündelt in der Halle 6.0 und damit in unmittelbarer Nähe zu Produkten rund um den gedeckten Tisch in den Hallen 4, 6.1 sowie 6.2. Damit unterstreicht die Weltleitmesse für Konsumgüter ihre Position als wichtiger internationaler HoReCa-Handelsplatz für all das, was im Gastraum eine wichtige Rolle spielt. „Der HoReCa-Bereich entwickelt sich seit

mehreren Jahren äußerst erfolgreich. Mit der Erweiterung unseres Angebots gehen wir sowohl auf das anhaltende Wachstum als auch auf die Bedürfnisse der Branche ein und sorgen dafür, dass sich unsere Besucher in Zukunft noch gezielter zu Themen an der Schnittstelle von Hospitality und gedecktem Tisch orientieren können“, sagt Nicolette Naumann, Vice President Ambiente. Weitere Informationen zum HoReCa-Forum 2020 sind erhältlich unter: horeca@messefrankfurt.com. Foto: Messe Frankfurt Exhibition GmbH | www.ambiente.messefrankfurt.com

Häfele kauft Nimbus Das weltweit agierende Nagolder Familienunternehmen Häfele erweitert sein Produktund Kompetenzfeld „Licht“ mit einer strategischen Akquisition des Leuchtenspezialisten Nimbus in Stuttgart. Das inhabergeführte Unternehmen geht zu 100% an Häfele über. Inhaber und Firmengründer Dietrich Brennenstuhl (r.) bleibt in der Führung des Unternehmens am bisherigen Standort Stuttgart. Er wird sich dort weiterhin aktiv um Innovationen, Entwicklung und Design des Produkt-Portfolios kümmern. Die Übernahme bedeutet für beide Unternehmen eine organische Erweiterung des eigenen Kompetenzbereichs und schafft gleichzeitig wichtige Synergien in Entwicklung und Vertrieb. Häfele Unternehmensleiterin Sibylle Thierer (l.) betrachtet die Übernahme von Nimbus als eine wichtige strategische Entscheidung, weil damit die eigene Erfolgsgeschichte des Themas Licht im Möbel um ein neues Kapitel erweitert wird. Foto: Häfele/Nimbus/Uwe Ditz | www.haefele.de | www.nimbus-group.com

Compliance-Kodex

Positive Zwischenbilanz Auch im Geschäftsjahr 2018 setzt sich die positive Geschäfts- und Ertragsentwicklung der Sedus Stoll Gruppe fort. Per Ende Oktober 2018 verzeichnet diese einen Anstieg des Auftragseinganges um 5% auf 178,5 Mio. Euro. Die entsprechenden Umsätze wachsen mit 175,8 Mio. Euro gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert aufgrund des hohen Auftragsbestandes per Ende 2017 um 12,4%. Die Auftragseingänge im Geschäftsbereich Seating (Bürositz-, Objekt- und Konferenzmöbel) mit einem Umsatzanteil von rund 47% liegen insgesamt auf Vorjahresniveau, entwickeln sich im Vergleich Inland/Ausland jedoch unterschiedlich. Während im Inland ein Auftragsrückgang in Höhe von 7,2% zu verzeichnen ist, entwickelt sich der Auftragseingang im Ausland mit einem Zuwachs von 8,2% sehr positiv. Der Geschäftsbereich Systems (Arbeitstische,

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Schrank und Schrankwandsysteme, Raum-in-Raum-Systeme, Stellwände, Sichtschutz- und Akustikelemente) mit einem Umsatzanteil von rund 40% wächst mit insgesamt 11,4 % nach wie vor zweistellig. Deutlich positive Zuwachsraten sind hier sowohl im Inland mit 13,3% als auch im Ausland mit 8,9% zu verzeichnen. Die Auftragseingänge der Klöber GmbH liegen insgesamt leicht über dem Vorjahresniveau. Trotz höherer Messe- und Instandhaltungsaufwendungen übersteigt das Ergebnis der Sedus Stoll Gruppe per Ende Oktober 2018 den entsprechenden Vorjahreswert. Für den Rest des Jahres erwartet der Sedus-Vorstand eine weiterhin positive Auftragseingangs- und Umsatzentwicklung mit einem wiederum zufriedenstellenden Jahresergebnis. www.sedus.de

Die SMV Sitz- & Objektmöbel GmbH hat gemeinsam mit der Anwaltskanzlei SGP aus München einen Compliance-Kodex entwickelt. Das hauseigene Compliance-System sichert zu, dass sich SMV stets neutral verhält und niemanden bevorzugt. Es erfüllt den eigenen Anspruch, sich losgelöst von den Mitbewerbern zu entwickeln. Obendrein gibt es den Handelspartnern eine Sicherheit, ehrlich und unabhängig betreut zu werden. „Uns liegt eine vertrauensvolle Basis mit unseren Partnern am Herzen. Der Compliance-Kodex ist das Fundament für unsere Handlungen“, erklärte Geschäftsführerin Inge Brünger-Mylius (Mitte). Nicht nur, dass das Unternehmen so möglichen Kartellrechtsverstößen aus dem Weg geht, es schützt zusätzlich das Personal. „Wir wollten unser Team für das Thema sensibilisieren“, so Grit Fiefstück (r.), die den Personalbereich und das Controlling bei SMV verantwortet. Ausschlaggebend sei, dass nicht nur das Unternehmen bei einem Verstoß hohe Bußgelder zahlen müsse, auch die beteiligten Angestellten könnten persönlich haftbar gemacht werden. Gemeinsam mit dem Anwalt Robert D. Buchmann (l.) von SGP München entstand so ein Handbuch, auf das nun in kniffligen Momenten zurückgegriffen wird. „Der Kodex trägt nicht nur zu einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung bei und reduziert das Risiko empfindlicher Geldbußen sowie sonstiger negativer Folgen von Kartellverstößen. Ein Unternehmen wird damit auch seiner Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und unserem Verständnis von freiem und fairem Wettbewerb gerecht“, verdeutlichte Buchmann abschließend. Foto: SMV Sitz- & Objektmöbel GmbH | www.smv-gmbh.de


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Kreativer Input für Industrie und Handel

Erfolgreiche Premiere

Viele frische Ideen, Konzepte, Produktentwicklungen und Prototypen verspricht die Küchenwohntrends und Möbel Austria (8. bis 10. Mai) in diesem Jahr in der Halle 10 des Salzburger Messegeländes. Klar im Fokus steht dabei die Verschmelzung der Räume Küche, Essen, Wohnen und Schlafen zu einem facettenreichen Lebensraum. Ein Highlight der dreitägigen Messe wird die Verleihung des „Austrian Interior Design Award“ am 8. Mai sein. Hinter dem Design-Preis steht der MHC – Möbel- und Holzbau-Cluster Oberösterreich, der das Werte- und Designbewusstsein bei Gestaltern, Herstellern und Endkunden nachhaltig steigern will. In zwei Bereichen und 18 Kategorien werden die Preise vergeben: im Produktdesign und in der Innenarchitektur. Der Preis wird zum zweiten Mal im Rahmen der Messe verliehen. Völlig neu hingegen ist die Plattform „design lovers

Die ersten interior design days shanghai – by imm cologne, die vom 22. bis 24. November 2018 stattfanden, können als Erfolg verbucht werden. „Uns ging es bei der Konzeption der idd shanghai darum, unseren Ausstellern einen Mehrwert zu bieten und ihnen den Eintritt in den Wachstumsmarkt China zu erleichtern“, so Matthias Pollmann, Geschäftsbereichsleiter Messemanagement der Koelnmesse. Bei der ersten Auflage nutzten de Sede, Dedon, Draenert, e15, Gloster, JAB Anstoetz Interiors, Jan Kath, Kettnaker, Klafs, Rolf Benz, Schönbuch, Schramm und Volume K die Plattform und schlossen mit einem positiven Ergebnis ab. Die Koelnmesse hatte es den Teilnehmern möglichst einfach gemacht: eine außergewöhnliche Ausstellungs-Location, ein abwechslungsreiches Vortragsforum, ein Shuttle-Service für die zahlreichen Fachbesucher, vorgeplante Standarchitektur und ein unkompliziertes Projektmanagement. Die nächsten interior design days shanghai – by imm cologne finden im November 2019 statt. www.imm-cologne.de

19“. Sie ist konzipiert für junge Designer, Kreative, Entwerfer, Gestalter und Architekten, die den direkten Kontakt zu Produzenten, Lieferanten, Auftraggebern oder Händlern suchen. Neben dem Matchmaking stehen hier die Kommunikation außergewöhnlicher Design-Ideen und die Verkürzung der Zeitspanne Abbildung: „from idea to market“ im Fokus. Trendfairs GmbH | www.kuechenwohntrends.at

„Let‘s talk about the future“ Bereits zum zweiten Mal trifft sich die stationäre und digitale Lifestyle-Branche mit mehr als 450 Entscheidungsträgern in Frankfurt. Am Dienstag, 2. Juli, findet im Forum der Messe Frankfurt, direkt im Anschluss an die internationale Lifestyle-Messe Tendence, die 2. Konferenz „Pioneers of Lifestyle“ (POL) statt. Veranstaltet wird diese von der Digital Apartment GmbH, Digitalberatung für die Home- & Living-Branche, und der Kreativ-Agentur &mylk, in Zusammenarbeit mit der Messe Frankfurt. POL will allerdings mehr sein als nur eine Konferenz. Vielmehr bietet sie der Lifestyle-Branche ganzjährig eine Plattform, sich zu vernetzen und auszutauschen. Es geht um Pioniere, Storys, Persönlichkeiten und Erfolgsmodelle. Das Programm bietet vier Vortragsblöcke zu den Themen „The Future of Service“, „The Future of Trade Shows“, „The Future of Brands“ und „The Future of Retail“. Dabei versprechen die Veranstalter ein hohes Vortragsniveau ohne Sales-Pitches und trockenen Firmenpräsentationen. Neben den Vorträgen gibt es eine sog. Pitch-Area. Hier können jeweils zwei Start-ups auf einer kleinen,

separaten Bühne ihre Unternehmen präsentieren. Am Ende des Tages wird schließlich das LifestyleStart-up des Jahres gekürt. Der Pioneer‘s Park komplettiert die POL. Hier werden auf einer Ausstellungsfläche die neuesten Technologien und Trends erlebbar gemacht. Die Konferenzgebühr liegt bei 499 Euro. Noch bis zum 31. März können Early Birds für 399 Euro erworben werden. Für Start-ups gibt es vergünstigte Tickets. Foto: Digital Apartment GmbH | www.pol2019.de

Assmann beteiligt sich an Frem Group S Die Assmann Büromöbel GmbH & Co. KG übernimmt Firmenanteile der englischen Frem Group Screens Limited mit Sitz in Haverhill, Suffolk, in der Nähe von Cambridge. Die Vereinbarung der beiden Unternehmen, die bereits seit mehreren Jahren erfolgreich zusammenarbeiten, umfasst für Assmann die Alleinvertriebsrechte der „Syneo“-Lounge-Möbelsysteme für Kontinentaleuropa. Darüber hinaus ist eine Option auf die Übernahme weiterer Anteile vereinbart. Die Frem Group Screens Limited wurde 1993 gegründet und gehört zu den führenden Herstellern von Akustik-Screens und Raumin Raum-Lösungen in Großbritannien. Für Dirk Aßmann, Inhaber des wachstumsorientierten Büromöbelherstellers, ist die Beteiligung ein konsequenter Schritt der Assmann-Unternehmensstrategie. Zumal mit der Kooperation der Austausch von Entwicklungs-Know-how sowie die langfristige Sicherung von Produktionskapazitäten für Raum-in-Raum-Lösungen einhergeht. Assmann wird im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von ca. 130 Mio. Euro erzielen. www.assmann.de

Mehr Internationalität Münchner Stoff Frühling 2019 Die 22. Ausgabe des Münchner Stoff Frühling findet in diesem Jahr vom 22. bis 25. März statt. 33 namhafte internationale Textilhersteller und Stoffediteure aus dem Premium-Segment laden in ihre Showrooms und Ausstellungsräume ein. Ergänzt wird das textile Programm um hochwertige Farben, Tapeten und Teppiche. Neben den neuen Kollektionen der Aussteller erwartet die Besucher ein attraktives Rahmenprogramm. Die zweite Edition der textilen Trend-Show, geführte Touren mit Interior-Experten, verschiedene Show-Events am Freitagabend und nicht zuletzt die neue Location Praterinsel im Herzen von München versprechen inspirierende Ideen. Am Samstag lädt der Münchner Stoff Frühling zur Abendveranstaltung

„The Garden Night“ ins Palais Lenbach ein – in farbenfroher, floraler und urbaner Atmosphäre. Abb.: Münchner Stoff Frühling | www.msf-muenchen.de

15. bis 17. April – das ist das neue Datum der 27. Ausgabe der Proposte. Wie gewohnt, bildet auch in diesem Jahr die Villa Erba die Kulisse für die Neuheiten der 85 Aussteller, wovon neun zum ersten Mal mit von der Partie sind, darunter zwei türkische, drei britische, ein spanisches, zwei deutsche und erstmals auch ein indisches Unternehmen. Insgesamt kommen 52 Aussteller aus dem Ausland, was die Internationalität der Veranstaltung unterstreicht und zudem verdeutlicht, dass Spitzenleistung im Bereich Dekostoffe auf allen Kontinenten zu finden ist und Qualität keine Frage der Nationalität ist, wie der Veranstalter betont. Parallel zur Proposte findet auch in diesem Jahr die International Obervatory statt. Die teilnehmenden Firmen, die allesamt aus dem Ausland kommen, sind im Sheraton Lake Como Hotel, im Spazio Como und im Cernobbio Shed zu finden. Ein Shuttle-Bus verbindet die jeweiligen Veranstaltungsorte. www.propostefair.it

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Gestaltung für Körper und Geist

InteriorFashion: Herr Pier, momentan lässt sich der Trend zum Detox beobachten, also der körperlichen, aber auch geistigen Entgiftung. Auch das Badezimmer hat sich gewandelt und nimmt immer mehr den Stellenwert eines „mentalen Reinigungsraumes“ ein. Es ist also nicht mehr ein rein funktioneller Ort, sondern vielmehr ein Rückzugsort für Körper und Geist. Hat sich damit auch die Gestaltung oder der Gestaltungsanspruch an diese Räume verändert? René Pier: Zunächst einmal ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass die Verweildauer im Bad in den letzten Jahren stetig gestiegen ist. Das liegt daran, dass wir die wichtigsten Momente eines Tages im Bad verbringen. Zum einen ist das der Moment nach dem Erwachen, zum anderen der Abschluss eines Tages – sozusagen die letzte Handlung, bevor wir wieder in die Ruhephase gehen. Je besser mir diese Momente gelingen, also je besser ich in einen neuen Tag starte oder die Ereignisse eines Tages verarbeite und hinter mir lassen kann, desto ausgeglichener bin ich. Die Menschen begreifen, dass diese Momente essenziell sind und fragen gezielt Lösungen an, um die eigenen individuellen Rituale zu unterstützen. Diese sind natürlich so unterschiedlich wie die Menschen selbst, und dementsprechend variiert auch die Gestaltung der Räume. Aber die Momente dazwischen, also der

Ob das Wort „Spa“ nun von dem belgischen Badeort Spa abstammt oder doch auf dem lateinischen „sanus per aquam“ beruht – eines ist klar: Das Bewusstsein, die Gesundheit durch Wasser und Anwendungen im Zusammenspiel mit Wasser zu fördern, ist in den letzten Jahren gestiegen. Zudem verstehen die Menschen auch das private Badezimmer vermehrt als einen wohnlichen Ort, an dem Komfort, Atmosphäre und Mittel zur Förderung von Reinigungs- und Entspannungs-Ritualen einen höheren Stellenwert als Hygiene und Funktion eingenommen haben. Schließlich beginnt und endet jeder einzelne Tag in diesem Raum. Das Beste aus diesem Raum und vor allem dem lebenswichtigen Element Wasser zu machen wollen auch die Aussteller der kommenden ISH in Frankfurt, die von 11. bis 15. März Sanitärlösungen, Energieund Klimatechnik sowie intelligente Gebäudesteuerung präsentieren. Vor allem der letztgenannte Bereich könnte künftig für spannende und sparende Innovationen sorgen. Welche Entwicklungen im Bereich Digitalisierung zu erwarten sind und wie die Innenarchitektur von Spas sowie „individualisierte Wasser-Choreografien“ zu Ruhe und Entspannung beitragen, darüber sprach Cornelia Gross im Interview mit Innenarchitekt René Pier. Toilettenbesuch oder das Händewaschen unter dem Tag, bleiben überwiegend rein funktionell. IF: Ein „schönes“ Bad reicht also nicht mehr aus. Es soll nun auch dabei helfen, mich zu entspannen oder mich besser in den Tag zu führen? Pier: Ja, denn heute steht die Sinnhaftigkeit im Vordergrund. Dieses „Entertainment for the entertainments sake“ verschwindet. Vor allem in den Spa-Anlagen Mit Blick auf das Mont Blanc Massiv, im französischen Ort Les Arcs, gestaltete das Büro Scheinbein + Pier die Spa-Welt „Arc 1950 – Les Sources de Marie“. Künstliche Felsformationen und Eisgrotten bieten eine täuschend echte Kulisse und lassen die Besucher in die Bergwelt eintauchen. Fotos: Ludovic Di Orio

und hochwertigen Wellness-Bereichen von Hotels sind diese „sinnfreien Spaßfaktoren“ oder auch wirkungslose Anwendungen wie Schokoladen-Massagen nahezu verschwunden. IF: Inwiefern beeinflusst diese Reduktion auf das Sinnhafte und Echte die Gestaltung? Soll die minimalistische Gestaltung den Erholungscharakter fördern oder bleibt es bei der pompösen Inszenierung der Wellness-Welten? Pier: Ich behaupte, in diesem Bereich gibt es eine ebenso große Vielfalt wie bei den Restaurants. Das heißt, wenn ich heute Lust habe, indisch zu essen, möchte ich auch mit allen Sinnen in eine indische Genusswelt eintauchen. Also nicht nur Geschmack und Geruch sollten stimmen, sondern auch das Gesehene und Gehörte müssen zum Rundum-Erlebnis passen.

Im Jahr 2000 gründete René Pier gemeinsam mit Claudia Schienbein das national und international tätige Innenarchitekturbüro Schienbein + Pier. Seit 2016 ist Pier zudem Lehrbeauftragter an der Fachhochschule für Technik in Stuttgart sowie als Landesvorsitzender für Baden Württemberg im bdia engagiert. Foto: Schienbein+Pier

Für uns Gestalter kommt es auf die Frage an, mit welchen Mitteln und mit welcher Kraft der Mittel ich diese Geschichte erzählen will. Um bei dem indischen Restaurant zu bleiben: Ich kann mich entscheiden, ob ich das so authentisch wie möglich angehe, also laut, schrill und chaotisch. Oder ich versuche, mit Intellekt und Sinnhaftigkeit die Essenz einer Idee und einer Atmosphäre von Indien herauszufiltern? Das lässt sich ebenso auf ein Spa anwenden. Aber man muss dabei, genauso wie im Restaurant, das Menu kennen. Wenn ich nun aber eine Wunderwelt aus sieben verschiedenen Themen haben möchte, sozusagen eine Eier legende Wollmilchsau, dann ist das von Grund auf „Fake“. Denn es wird nicht ein Thema fokussiert, sondern jeder soll bedient werden, obwohl das so nicht funktioniert. IF: Vom Cleopatra-Tempel über den italienischen Marktplatz bis zum österreichischen Hüttendorf als Saunabereich ist also nicht mehr angesagt? Pier: Richtig. Diese verschiedenen Settings sind eher eine Kulisse aus einer Filmwelt. Das kann auch funktionieren, aber man erlebt eben nur eine Fassade und taucht nicht wie propagiert in eine andere Welt ein. Ich behaupte sogar, dass eine Rundreise „um die ganze Welt“ in einer

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Gestaltung

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für Körper und Geist

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IF: Wie steht es denn um den Einsatz von digitalen Technologien in diesem Bereich? Pier: Das ist wie ein Glaubenskrieg … und gleichzeitig ein spannender Ausdruck unserer Gesellschaft. Das Thema Spa macht diese Zerrissenheit sehr gut deutlich. Denn es gibt kaum die Möglichkeit, die Thematik hybrid anzugehen. „Digital Detox“ heißt in

diesem Fall: Disconnect, Handy abgeben! Halbe Sachen wie ,WLAN im Ruheraum, aber im Behandlungsraum nicht‘ ist meiner Meinung nach Unsinn. Entweder ich biete das an oder eben nicht. Denn wenn wir ehrlich sind, entkommen wir der ständigen Erreichbarkeit und der nahezu lückenlosen Netzabdeckung in unseren Städten sowieso nicht mehr. Außer wir setzen uns in eine Bleikammer …

IF: Um gleich an das Thema Material anzuknüpfen: Gibt es denn besondere Materialien, die sich für den Einsatz in Spas eignen – abgesehen von rechtlich notwendigen Eigenschaften wie Rutschhemmung etc.? Pier: Ein Stichwort ist hier sicherlich „Biophilie“ – also die Liebe zum Leben und zum Lebendigen. Ich glaube, das wird eine der wesentlichsten Zielsetzungen von Spa und Wellness der Zukunft. Materialität ist für uns Menschen immer ein Trigger. Denn eine Oberfläche kann emotional sein und bietet mehr als nur eine Funktion, wie z. B. rutschhemmend oder antibakteriell. Die Materialien, die einem Menschen in einem Moment begegnen, in dem er nackt und ungeschützt ist, haben bei uns Innenarchitekten und Architekten größte Aufmerksamkeit. Gleichzeitig schließen wir aus diesem Grund viele Materialien gleich aus. Eine weiße Fliese z. B. ist für jeden Menschen das Zeichen von: Hier steht Hygiene im Vordergrund! Das heißt, eine feindliche Umgebung wird sozusagen hygienisch gehalten, so dass sie uns nicht „schaden“ kann. Und das bewirkt natürlich das genaue Gegenteil von Entspannung und Entfaltung. Menschen brauchen eine Umgebung, die sie in diesem besonderen Moment aufnimmt und umhüllt. Die Aufgabenstellung für Planer, aber auch für die Hersteller lautet also, Materialien zu entwickeln, die in der Anmutung natürlich sind, aber alle Sicherheitsstufen unserer westlichen, zivilisierten und normierten Gesellschaft erfüllen. Da schließt sich der Bogen zu unserem indischen Restaurant: Laut, scharf und chaotisch ist zwar authentisch, will hier aber keiner. So verhält es sich auch mit natürlichen Materialien, die sich in Spa- und Wellness-Bereichen einfach nur sehr schwer kontrollieren lassen.

IF: Mal vom Mobiltelefon und der ständigen Erreichbarkeit abgesehen. Es gäbe ja digitale Lösungen, die in diesem Bereich den Menschen in seiner Entspannung auch unterstützen können. Ich denke da z. B. an individuell einstellbare Lichtfarben und -stärken. Oder sehen Sie das eher als Ablenkung von der Erholung? Pier: Auch darüber kann man trefflich streiten. Wir leben nun mal in einer übertechnisierten Gesellschaft und können und wer-

IF: Die Planer sind also sehr auf die Ergebnisse von Forschung und Entwicklung im Bereich Material, wie z. B. antibakterielle Textilien oder Fliesen in HolzOptik angewiesen? Pier: Ja, wir appellieren an die Industrie. Denn wir Planer und Nutzer wünschen uns Materialien, die Natürlichkeit mit Sicherheit vereinen. Wir suchen eigentlich den perfekten „Real-Fake“. Oder wir entscheiden uns ganz bewusst für natürliche Materialien

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Therme machbar wäre. Aber dann muss ich diese Geschichten und Erlebnisse auch in dieser konkreten Form darstellen. Sobald man eine andere Welt betritt, muss sich das Umfeld anders anhören, riechen und schmecken. Ich kann aber nicht einen Japan-Pavillon in einer Thermen-Anlage aufstellen und Würstchen mit Kartoffelsalat servieren. Aber das ist leider die Realität. Genau auf diesem schmalen Grat wandelt man als Auftraggeber, aber auch als Gestalter. IF: Wie sieht es denn mit Spas oder Wellness-Angeboten abseits von großen Thermen-Anlagen aus? Pier: Bei uns in Deutschland mangelt es an öffentlichen Erholungsmöglichkeiten bzw. Spas innerhalb der Städte. Das liegt auch daran, dass die Schwelle für einen deutschen Durchschnittsbürger in den SpaBereich eines innerstädtischen Hotels zu gehen, zu hoch ist. Ganz anders sieht das im Bereich Fitness aus. Da wird das Wellness-Angebot besser angenommen. Entscheidend ist aber die Ausrichtung des Fitness-Studios. Boutique-Studios haben z. B. erkannt, dass zum Körperkult und der körperlichen Ertüchtigung eben auch Gesundheit und Kosmetik gehören. Ähnlich wie eine Massage-Anwendung wird dann auch der Besuch eines Spas ein Erlebnis, das man sich ab und an gönnt. Wir gehen ja auch nicht jeden Tag zum Fine Dining, sondern in die Kantine! Zudem ist es auch einfach nicht Teil unserer Kultur. Und das muss man im Kopf behalten, wenn man ein Spa oder einen Wellness-Bereich im Hotel plant.

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Aus dem gemeinsamen Traum, „die Wolken vom Himmel ins Haus zu holen“, entstand im Jahr 2000 die Zusammenarbeit von René Pier und dem Unternehmen Dornbracht. Für das erste visionäre Produkt „RainSky“ (3) wurde das Tropfenbild von herabfallenden Regentropfen analysiert (1|2), in einem aufwändigen Prozess in eine technische Lösung transformiert und in allen Regenduschen und -Paneelen von Dornbracht

den sicherlich auch das Rad nicht wieder zurückdrehen. Dennoch machen beispielsweise No-Budget-Projekte deutlich, dass es eben auch ohne viel Technik und digitale Spielereien funktioniert. Auch heute noch! Entscheidend ist hierbei, dass wir versuchen sollten, nicht nur zu integrieren, sondern zu bewahren und weiterzuführen. Es geht nicht darum, neue Technik zu verteufeln, sondern sie sinnvoll zu nutzen – evtl. auch um eben alte Traditionen, Handwerk und Materialien neu zu beleben.

eingebaut. Das Ergebnis ist ein einzigartiges Strahlbild, bei dem weiche, voluminöse Wassertropfen drucklos und ohne Luftzusatz auf die Haut herabfallen und sich sanft wie echter Regen anfühlen. Die neuere Entwicklung „SensorySky“ (4) ergänzt das Erlebnis um weitere Wetterphänomene wie Morgennebel oder ein reinigendes Gewitter. Neben dem Wasser-erlebnis stehen dabei auch Optik und Olfaktorik im Vordergrund. Fotos: Thomas Popinger (3), Markus Jans (4), Elastique (1|2), Dornbracht


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und deren Veränderung im Laufe der Zeit. Das geht aber, wie gesagt, niemals im öffentlichen Bereich. IF: Driften wir mal kurz ab und kommen zum Thema Farbe. Welchen Stellenwert hat die Gestaltung mit Farbe bei der Planung von Spa-Architektur? Oder entfällt dank ausgefeilter Lichttechnik ein klassisches Farbkonzept? Pier: Das ist für mich die Konsequenz. Denn eine reflektierende Wand mit dem entsprechenden Licht ist jede Farbe der Welt. Aus diesem Grund meine ich, dass die monochrom applizierten Farben an der Wand immer weniger wichtig werden – der Touch, die Haptik einer Wand dagegen immer interessanter. Es ist nicht die Farbe, sondern der Farbauftrag, die Spur des Handwerks an der Wand. Das drückt Wertigkeit aus. Aber in der Bespielung der Wand ist man durch Licht einfach viel flexibler. Hier ist sicherlich auch der Trend zur Individualisierung zu nennen, sodass ich „meine“ Farbe an der Wand einstellen kann. Insgesamt ist zu beobachten, dass künftig alles personalisiert wird. Und das geht vor allem durch eine funktionierende Schnittstelle Mensch/Raum. Denn heute sind Räume noch statisch, bzw. wenige Parameter wie Wärme, Helligkeit etc. sind steuerbar. In Zukunft wird man einen Raum betreten, der Stimmungen abbildet bzw. sich meinen Stimmungen anpasst. Für Dornbracht haben wir so etwas bereits für ein Duschprogramm entwickelt. Hier kann der Nutzer beispielsweise mit dem Thema „Energizing“ in den Tag starten. Das Programm läuft automatisch ab, konventi-

Die unberührte Natur der paradiesischen Insel Tetiaroa in Französisch-Polynesien inspirierte René Pier und Claudia Schienbein bei der Gestaltung des „Varua Te Ora Polynesian Spa“. Inmitten eines Kokoshains laden Baumhäuser aus Naturmaterialien, in denen Behandlungsund Ruheräume untergebracht sind, zum Entspannen und Erleben der unberührten Flora und Fauna ein. Foto: The Brando

onell wären das rund 120-150 einzelne Handgriffe, die der Duschende ausführen müsste. Das Thema, eine Dusche zu personalisieren, ist super interessant und auch gesundheitlich nicht zu unterschätzen. Wenn man bedenkt, dass Wassertropfen auf der Haut einen ähnlichen Effekt wie Akupressur auf den Körper haben, ist das auch ein Ansatz für eine Behandlung. Ganz individuell abgestimmt auf die eigenen Bedürfnisse, die über ein Tool hinterfragt und

bestimmt werden können. Das Thema ist sehr beratungsintensiv, was die Sanitärbranche und vor allem den dreistufigen Vertrieb vor Herausforderungen stellt. Die spannende Aufgabe lautet jetzt, beim Endkunden Begehrlichkeiten zu wecken und die neuen Möglichkeiten aufzuzeigen. IF: Ist es denn auch die Individualisierung von Produkten und (Gesundungs-)Räu-

Die Massagedusche „Horizontal Shower“ verlagert – wie der Name verrät – das Duscherlebnis

men, die zur kommenden ISH im Vordergrund steht? Pier: Ja, mit der Digitalisierung als Motor. Ich bin sehr gespannt, was die Hersteller in diesem Bereich zeigen werden. Da herrscht bei mir noch große Skepsis, da es bis jetzt noch keiner geschafft hat, das Thema so zu besetzen, dass der Endkunde den Mehrwert erkennt. Auf der letzten ISH waren ganz tolle Oberflächen zu sehen. Die wurden auch durch neue Technologien, wie die PVD-Beschichtung ermöglicht. Aber ich glaube nicht, dass uns im März die digitale Revolution beim Wasser einholt. IF: Sind die Hersteller noch zu vorsichtig? Pier: Ja. Außerdem verhindert meiner Meinung nach der dreistufige Vertriebsweg Innovationen. Denn hohe Aufschläge ist der Kunde nicht mehr bereit zu bezahlen. Nur wenn die gesamte Branche umdenkt, lassen sich digitale Lösungen und individualisierte Produkte auch bis in die Spas und privaten Haushalte holen. Vielleicht wäre ein passender Ansatz auch ein Umdenken in der Materialität, sodass wir in Zukunft hochwertige Kunststoff-Wasserhähne aus dem 3D-Drucker bekommen. Es ist durchaus möglich, dass gerade ein internationales Start-up dabei ist, disruptiv in den deutschen Markt einzusteigen, wir werden sehen.

in die Horizontale und maximiert damit den Entspannungseffekt. Per Tastendruck kann aus drei vorprogrammierten und von Schienbein + Pier entwickelten Massage-Szenarien „Balancing, Energizing und De-Stressing“ gewählt werden. Foto: Thomas Popinger, Dornbracht

IF: Herr Pier, herzlichen Dank für das sehr interessante Gespräch. www.sp-id.de

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Die faszinierende Welt wasserfester TV-Geräte und smarter Spiegel zeigt das Unternehmen Mues-Tec zur diesjährigen ISH. Während der „Smart Mirror“ für einen digitalen Start in den Tag sorgt – mit Musik, Videos oder Nachrichten – begleitet der wasserfeste TV den Nutzer bis in die Dusche und Badewanne und trägt zum entspannten Ausklang in den Abend bei. Speziell vor Feuchtigkeit, Nässe und Wärme geschützt, ist das TV-Gerät in verschiedenen Größen und Ausführungen erhältlich und eignet sich für die Unterputz- sowie Aufputz-Installation. Foto: Mues-Tec | www.mues-tec.de | ISH | Halle 3.1 | Stand C02

Edler Minimalismus

Design für alle

Inda (Industria Nazionale Degli Accessori) ist einer der führenden italienischen Hersteller für Badmöbel und -accessoires und seit 2013 Teil von Samo Industries. Bei dem neuesten Projekt „Indissima“ greift das Unternehmen auf die Expertise von Matteo Thun zurück. In Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Architekten und Designer entstand die neue Linie, die Minimalismus mit Eleganz und Modularität verbindet. Filigrane Handtuchhalter werden ergänzt durch schlichte Duschabtrennungen und scheinbar schwebende Ablageflächen. Die zurückhaltende Ästhetik der neuen Linie wird durch die Kombination von pulverbeschichtetem Stahl und dunklem Holz weiter verstärkt.

Produkte zu schaffen, die Sicherheit und Funktionalität mit einem hohen Design- und ÄsthetikAnspruch vereinen, ist das Ziel des italienischen Unternehmens Ever Life Design. Bereits zur vergangenen ISH präsentierte Ever Life Design ein verspieltes Beispiel mit „Dots“, einer Kollektion aus stabilen Griffen und Haken, die mit flexiblen Stahlseilen verbunden werden und unzählige Gestaltungsmöglichkeiten eröffnen. 2018 ergänzte „Roll“ das Produkt-Portfolio: ein komfortabler und leichter Hocker, der dank wasserabweisenden Bezügen und einer stabilen Sitzfläche zum praktischen Helfer in der Dusche werden kann.

aus, die Inda in Zusammenarbeit mit Matteo Thun insbesondere für den Objektbereich entworfen hat. Abb.: Inda | www.inda.net | ISH | Halle 3.1 | Stand D81

Für den westfälischen Badmöbelspezialisten Burgbad liefert Designer Stefan Diez mit dem System „rgb“ eine Neuinterpretation des klassischen Badmöbelkonzepts. Denn im Gegensatz zu Korpus-Programmen und Solitärmöbeln steht bei „rgb“ ein flexibles, montagefreundliches Befestigungs-System von vertikalen Trägerprofilen im Vordergrund, an dem sich Seitenwände aus Glas fest vor die Wand montieren lassen. Um die bestehende Architektur mit einzubeziehen und die Ästhetik der Wand – von Fliesenbelag über Tapeten bis hin zu gespachtelten Wänden – hervorzuheben, verzichtet „rgb“ auf Rückwände. Gleichzeitig sorgt das halbtransparente, farbige Glas für einen aufgeräumten Gesamteindruck, da der Inhalt zwar sichtbar bleibt, durch die monochromen Töne aber dennoch homogen wirkt. Mit „rgb“ startet Burgbad in die geplante Reihe der „Capsule Collections“, die jeweils einen außergewöhnlichen Entwurf eines Designers umsetzen.

Feder des Designers Stefan Diez kann sowohl im Bad als auch im Wohn- und Essbereich eingesetzt werden. Basis ist ein flexibles, vertikales Konstruktionselement, das sich an nahezu jeder Wand montieren lässt. Foto: Burgbad | www.burgbad.com | ISH | Halle 3.1 | Stand B49

Neben dem Einsatz im Badezimmer eignen sich sowohl „Roll“ (Foto) als auch „Dots“ für den Einsatz im privaten Wohn- und im Objektbereich. Foto: Valentina Iaccarino | www.everlifedesign.it | ISH | Halle 3.0 | Stand B84

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Kollektion „Indissima“

Stauraum mit Transparenz

Das neue System „rgb“ aus der

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Klare Linien zeichnen die


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Weltleitmesse Frankfurt am Main 11. – 15. 3. 2019

Vielfältige Lösungen Zur kommenden ISH will sich das Unternehmen Grohe erstmals als eine der führenden globalen Marken für ganzheitliche Badlösungen, Küchensysteme und intelligentes Wassermanagement präsentieren. In drei Erlebniswelten sollen die Produkte und Lösungen von Grohe auch in diesem Jahr das gesamte Forum der Messe Frankfurt füllen und das 2017 eingeführte Motto „Water. Intelligence. Enjoyment“ auf ein neues Level heben. Neue Ansätze will das Unternehmen auch im Bereich der Digitalisierung zeigen und veranstaltet dazu unter anderem in Zusammenarbeit mit Miele und Viessmann den „Intelligent Living Summit“ am Mittwochabend der Messe.

Neue Tagesfolge: Montag – Freitag

ISH Water En vogue statt von gestern. Ihr Trendbarometer für gestaltete Wasserwelten und intelligente Wassermanagementsysteme.

Neben Neuheiten in puncto Digitalisierung will Grohe auch aktuelle Keramiklinien, Armaturen für Küche und Bad, wie die „Grohe Colours“ (Foto), sowie innovative und flexible Unterputz-Lösungen zeigen. Foto: Grohe | www.grohe.com | ISH | Halle FOR.0 | Stand A01

Mit einem neuen Messestandkonzept präsentiert sich der Premium-Badhersteller Kaldewei zur kommenden ISH in Frankfurt. Bei der Standarchitektur orientiert sich das Unternehmen an der Elbphilharmonie – Herzstück soll eine überdimensionale Kugel werden, die ein multisensorisches Erlebnis offenbart. Das Thema Digitalisierung, das Kaldewei bereits mit Online-Services wie einem Produktkonfigurator, einer interaktiven Planungshilfe und BIM-Daten umsetzt, wird zur Messe um eine App ergänzt, die alle Services für Planer und Sanitär-Profis bündelt. Im Fokus stehen aber auch die neuen Kollektionen aus dem beliebten Kaldewei Stahl-Email sowie neue matte Töne der „Coordinated Colours Collection“. Abb.: Kaldewei | www.kaldewei.com | ISH | Halle 3.1 | Stand D79


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Schlicht und sauber Die Geberit-Gruppe reagiert mit dem neuen „One WC“ auf die Nachfrage nach Funktionalität, Flexibilität und Reinigungsfreundlichkeit im Badbereich. Dank einer neuen Befestigungstechnik verschwinden alle Schrauben unsichtbar in der WC-Keramik und unter einer Design-Abdeckung, was die Reinigung vereinfacht und dem WC zudem eine einheitliche und ästhetische Optik verleiht. Auch im Inneren überzeugt „One WC“, denn die Sanitärtechniker von Geberit haben die „TurboFlush“-Spültechnik weiterentwickelt, sodass das Wasser nun seitlich und in einer spiralförmigen Bewegung in die WC-Keramik einfließt und den Spülrand überflüssig macht. Abschließend sorgt die „KeraTect“ Spezialglasur für eine nahezu porenfreie Oberfläche, auf der Schmutz und Bakterien kaum Halt finden.

Es wird bunt! Laut einer Studie der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e. V. (VDS) planen 16,7 Mio. Deutsche ab 18 Jahren bis 2019 Veränderungen bzw. Anschaffungen im Bad. 6,2 Mio. davon streben eine Komplett- bzw. Teilrenovierung an, während 10,5 Mio. einzelne Ausstattungsgegenstände austauschen wollen. „Wir verzeichnen einen fortschreitenden Bedeutungswandel des Badezimmers im Kanon der Wohnung“, erklärt VDS-Geschäftsführer Jens J. Wischmann. „Das Badezimmer ist ein Ort von Intimität und Vertrautheit. Die Badgestaltung sollte auf diese Werte einzahlen.“ Auch die Verweildauer in deutschen Badezimmern, die aktuell bei 40 Minuten am Tag liegt, wird in den folgenden Jahren weiter steigen. Diesen Tendenzen folgend, wird das Bad zunehmend zum Wohnraum. Neben den funktionalen Eigenschaften, die ein Bad erfüllen muss, wollen die Menschen einen Ort der nachhaltigen Entspannung schaffen, ein luxuriöses Refugium oder sogar eine eigene kleine Wellness- und Gesundheits-Oase. Die Wünsche sind so individuell wie die Menschen selbst. Ebenso verhält es sich bei der Wahl der Oberflächen und Farben. Während jahrelang das klassische Weiß in den Badezimmern der Nation vorherrschte ist ein deutlicher Trend in Richtung Farbe spürbar. Neben Basistönen wie Grau und Greige setzen schwarze Armaturen und edle Accessoires in Metalltönen Akzente. Zudem liegen wieder kräftige Farben wie Grün oder Blau und Pastelltöne im Trend. Eine Inszenierung aktueller Trend-Farben und -Bäder liefert erneut die Trendshow „Pop up my Bathroom“, die von der Messe Frankfurt und der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e. V. initiiert wurde. Im Rahmen der ISH 2019, die vom 11. bis 15. März 2019 in Frankfurt stattfindet, wird die Inszenierung unter dem Motto „Colour Selection“ in Halle 4.0 im Saal Europa zu sehen sein.

Neben den Vorteilen in puncto Reinigung bietet das neue „One WC“ von Geberit auch Flexibilität bei der Höheneinstellung und kann vom Fachmann jederzeit zwischen -1 bis +3 cm verstellt werden. Foto: Geberit | www.geberit.de | ISH | Halle 3.1 | Stand B11

Abb.: Messe Frankfurt | www.pop-up-my-bathroom.de | www.ish.messefrankfurt.com | ISH | Halle 4.0 | Saal Europa

Mit zwei neuen Duschrinnen, die das „Dallflex“-System ergänzen, präsentiert sich der Entwässerungsspezialist Dallmer zur kommenden ISH in Frankfurt. „CeraFloor Individual“ und „CeraFrame“ bestechen vor allem durch Individualität, denn beide sind befliesbar und passen sich somit an jedes Gestaltungskonzept an. Zudem ist wählbar, ob das Entwässerungssystem einen Akzent in der Duschfläche – beispielsweise durch Farben – setzt oder nahezu in der Architektur des Badezimmers verschwindet. Foto: Dallmer | www.dallmer.de | ISH | Halle 4.0 | Stand C06

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Bis zur Perfektion Heimtextil, Domotex, imm cologne und Bau – insgesamt elf Tage war das InteriorFashionTeam für Sie in Frankfurt, Hannover, Köln und München unterwegs, um die neuesten Produkte und Konzepte für das private Wohnen und gewerbliche Einrichten zu erkunden. Wenn man einen Trend definieren möchte, so liegt dieser unserer Meinung nach in der Individualisierung der Produkte – sei es durch eine umfangreiche Auswahl an Stoffen, Oberflächen, Farben oder durch Typenpläne, die es möglich machen, das Wunschmöbel zu kreieren. Hier spielt auch der Digitaldruck eine entscheidende Rolle, denn mit ihm können eigene Designs problemlos realisiert werden. Zudem macht er die nahezu perfekte Imitation natürlicher Materialien wie Holz oder Stein möglich, wie es bei Design-Böden zu beobachten ist. Besonderer Wert wird zudem auf Funktionalität gelegt – Schönheit um der Schönheit willen ist eher selten geworden. Bequem sollte es sein, leicht zu reinigen, veränderbar oder auch über Zusatzfunktionen verfügen. Und natürlich darf bei unserer Berichterstattung auch die Küche nicht fehlen. Die vielzitierte Verschmelzung von Wohnraum und Küche wird in der Zwischenzeit von einigen Herstellern zur Perfektion getrieben, und natürlich hält die Digitalisierung gerade in diesem Bereich Einzug. Nun lassen Sie sich auf den folgenden 23 Seiten in die Welt der Möbel, Stoffe, Tapeten und Böden entführen. Foto: Gross InteriorFashion 1|2019

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Mehr Raffinesse Mit mehr Detailreichtum wartete in diesem Jahr die Möbelmanufaktur Scholtissek zur imm cologne auf. Um ein breiteres Publikum anzusprechen, hatte man in den vergangenen Jahren auf ein reduzierteres Design gesetzt. „Jetzt war es Zeit, wieder zurück zu unserer Raffinesse zu gehen. Das tut unserer Kollektion sichtlich gut und stößt auch bei den Besuchern auf großen Zuspruch“, erklärt Vertriebsleiter Alexander Haas. Unter den Neuheiten ist der Auszugstisch „Fira“, dessen Tischplatte sich über eine Schattenfuge vom Gestell absetzt und damit an Filigranität gewinnt. Besonders im Bereich Home Office hat das Unternehmen aus dem niedersächsischen Ostercappeln nachgelegt. Eine Reihe an Schreibtischen wurden hier gezeigt. Darunter auch der Sekretär „1480“, dessen hochwertige Verarbeitung auf den ersten Blick zu sehen ist. Der „Clou“: ein Geheimfach, das erst mittels eines Magnets zum Vorschein kommt und seinen Inhalt preisgibt.

Das runde Deckenelement der Serie

Faszination Filz Bereits seit 20 Jahren schreibt Hey-Sign Filzgeschichte. Eher zufällig wurde 1999 durch ein aus Streifen zusammengesetztes Geflecht der Grundstein für das Unternehmen gelegt. Dieses gibt es nun als Limited Edition in einer mehrfarbigen Version – allerdings nur in 2019. Zudem zeigte das Unternehmen eine Reihe an Neuheiten, die das Portfolio in den Segmenten Raumakustik, Teppiche und Sitzmöbel ergänzen. Hervorzuheben ist an dieser Stelle ein rundes Deckenobjekt der Akustikserie „Welle“. Es ist in den Durchmessern 80 cm, 100 cm sowie 120 cm erhältlich und wird mit Aufhängevorrichtungen und drei verstellbaren, 500 cm langen Stahlseilen geliefert. Damit bietet sich eine weitere optisch ansprechende Möglichkeit, Schall im Raum zu reduzieren und Räume individuell in Szene zu setzen. Dafür steht auch die Auswahl an 45 Farben.

„Welle“ (Design: Bernadette Ehmanns, Sonja Ophüls-Zilz, Reimund Braun) kann durch eine Leuchte ergänzt werden. Foto: Hey-Sign | www.hey-sign.de

Auszugstisch „Fira“ punktet durch raffinierte Details wie die Schattenfuge und die besondere Form der Tischbeine. Foto: Scholtissek | www.scholtissek.de

Natürlich und komfortabel Nach seiner imm cologne-Premiere im vergangenen Jahr nutzte der englische Bettenspezialist Hypnos auch 2019 die Chance, seine Neuheiten einem internationalen Publikum vorzustellen. Darunter die Matratzenkollektionen „Affinity“, „Legacy“ und „Majestic“, deren unterschiedliche natürliche Füllungen nicht nur die individuellen Bedürfnisse der Verbraucher in puncto Komfort und Haptik berücksichtigen, sondern auch verschiedene Preisstufen bedienen. Als Highlight unter den Neuheiten galt allerdings eine Pillow-TopMa-tratze, die über eine zusätzliche Komfortschicht aus chemikalienfreiem Talalay-Latex, „Adaptiv“-Komfortfederrn und Wollschichten verfügt. Letztere sind mit der innovativen „37,5-Activ“-Technologie versehen, die dazu beiträgt, das Mikroklima eines Bettes zu regulieren und so eine individuelle Umgebung für höchsten Komfort zu schaffen.

Swiss Krono hat seine Laminatboden-Kollektion der verschiedenen Swiss-KronoStandorte aktualisiert und erstmals auf der Domotex vorgestellt. Ein Highlight waren die wasserabweisenden Laminatböden, die sich für Feuchträume eignen. Basis für die wasserresistenten Eigenschaften bildet eine hochverdichtete und damit hochgradig quellreduzierte Trägerplatte und das „Aqua Pearl“-Klicksystem, ein kraftschlüssiges Verriegelungssystem. In Kombination mit der dazugehörigen Sockelleiste mit flexiblen Weichlippen trotzt dieser Boden stehenden Flüssigkeiten bis zu 24 Stunden. In Deutschland wird die Kollektion unter dem Namen „Aqua Die handgenähten Seitennähte der neuen Pillow-Top-Matratze von Hypnos garantieren

Robusto“ vermarktet. Hier im Bild in der Ausführung „Camelot Oak“. Foto: Swiss

beste Kantenunterstützung. Foto: Hypnos | www.hypnosbeds.com

Krono | www.swisskrono.com

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Für agile Arbeitswelten Wie agile Arbeitslandschaften durch raumbildende Trennwandsysteme strukturiert und zoniert werden können, veranschaulichte die Feco Systeme GmbH auf der diesjährigen Bau. Die Trennwandsysteme des Unternehmens erfüllen neben den bauphysikalischen Anforderungen auch Ansprüche an eine hohe gestalterische Qualität. Auf dem Messestand reihten sich TeamArbeitsflächen an Konzentrations- und Ruheräume, ergänzt durch einen Meeting-Raum sowie einen „Think Tank“ für kreatives Brainstorming. Mit dieser Installation zeigte die Feco Systeme GmbH ihre Kompetenz – von farbigen „fecoplan“-Glaswänden und der rahmenlosen, flächenbündigen Structural-Glazing-Verglasung „feconstruct“ über die „fecophon“-Akustikelemente bis hin zu den „fecotüren“. Die Feco Systeme GmbH liefert Raumlösungen für agile Arbeitswelten. Foto: Nikolay Kazakov | www.feco.de

Neuausrichtung

„Living by Mood“ Wohnen nach Stimmung – nach diesem Konzept hat in diesem Jahr das australische Designer-Duo Kate und Joel Booy, die heute in den Niederlanden zuhause sind, „Das Haus – Interiors on Stage“ auf der imm cologne gestaltet. Ohne feste Trennwände, aber mit in Material, Farben und Dimensionen gekonnt aufeinander abgestimmten Zonen schufen sie eine warme Atmosphäre. „Als gelernte GrafikDesigner achten wir sehr darauf, was die Dinge, die wir gestalten, kommunizieren. Bei diesem Projekt hatten wir die seltene Gelegenheit, mit allem zu arbeiten, was ein Interior Design ausmacht, und zu sehen, wie die Möbel, Leuchten und Textilien zusammenspielen“, resümiert Joel Booy. Trotz der schlichten, minimalistischen Formen und einer eher sparsamen Dekoration war die achte Ausgabe von „Das Haus“ alles andere als kühl. Warme Farben und eine wohltuende Klarheit dominierten den Entwurf. „Kate und Joel haben einen fantastischen Job gemacht“, freut sich Dick Spierenburg, Creative Director der imm cologne. „Wir wollen mit dem Projekt ja bewusst junge Designer zum Zuge kommen lassen, die ein authentisches Gefühl für ein Interior Design haben, das auch dem Lebensgefühl von morgen entspricht. Bei Studio Truly Truly passt sich dieses Gefühl einem außergewöhnlichen Sinn für handwerkliche Qualität an.“ Foto: Koelnmesse | www.imm-cologne.de

In diesem Jahr feiern die Müller Möbelwerkstätten ihr 150-jähriges Firmenjubiläum und haben dies zum Anlass genommen, die Marke neu auszurichten und sich noch deutlicher auf die Stärken zu konzentrieren: die Fertigung intelligenter Interior-Lösungen mit klarer Form und hoher Funktionalität. Aus diesem Grund wurde das Logo optisch reduziert, aus Müller Möbelwerkstätten ist Müller geworden und die Ü-Strichchen wurden übereinandergesetzt – als unverkennbares Markenzeichen. Das waren aber noch lange nicht alle Neuigkeiten, die das Unternehmen im Rahmen der imm cologne zu verkünden hatte. Am vom Designer-Duo kaschkasch neu gestalteten Messestand waren zudem zahlreiche neue Produkte bzw. Produkterweiterungen zu finden. Darunter der Sekretär „Flatmate“, den es nun auch mit einer Front aus hochwertigem matten HPL-Eiche- bzw. Nussbaumdekor gibt. Der Korpus verfügt über eine matt-schwarze HPLBeschichtung mit „no-fingerprint“-Ausrüstung.

Mit seiner geringen Tiefe und seinem durchdachten Design schafft der „Flatmate“ einen temporären Arbeitsplatz. Foto: Müller Möbelwerkstätten | www.muellermoebel.de | www.small-living.de

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Für das junge, urbane Wohnen hat Erpo zur imm cologne das Modell „AV 150“ vorgestellt. Der Stahlrahmen ist dabei nicht nur tragendes Gestaltungsmerkmal, sondern bildet ebenso einen reizvollen Kontrast zu den Kissen. Unterschiedliche Stellvarianten können mit variablen Arm- und Rückenkissen individuell gestaltet werden. Nicht zu vergessen ist der hohe Sitzkomfort, für den Erpo seit 1952 steht – und das alles handgefertigt in Im vergangenen Jahr feierte LG Hausys

Baden-Württemberg.

Flooring auf der Domotex Premiere. Nach

Foto: Erpo Möbelwerk |

dem erfolgreichen Marktstart geht das

www.erpo.de

Unternehmen nun mit seiner Design-Boden-Kollektion „Prestg“ einen neuen und innovativen Weg. Durch die Anwendung einer speziellen Technologie werden natürlich anmutende Holzrisse verstärkt, und die Produkte erhalten eine Dreidimensionalität. Den Rissen der Holzmaserung

Je nach Lichteinfall ergibt sich ein reizvoller

werden schließlich Metalllegierungsfarben

Effekt. Foto: LG Hausys Flooring | www.

in Gold, Silber oder Kupfer hinzugefügt.

lghausys.com

Holz in all seinen Facetten Ins Auge sticht als Erstes das ungewöhnliche Untergestell des Tischs „Margo Square Lino“ (Design: gg designart) aus dem Hause Vitamin Design. Gestaltungsmöglichkeiten bietet dabei die Auswahl aus den Holzarten des Vitamin-Design-Programms sowie die Möglichkeit einer Tischplatte aus Linoleum, die ebenfalls in verschiedenen Farben erhältlich ist. Standardgröße oder Sonderanfertigung – „Margo Square Lino“ kann den individuellen Wünschen angepasst werden. Foto: Vitamin Design | www.vitamin-design.de

Trends, die verbinden Das Leitthema der Domotex „Create‘n‘Connect“ rückte die Digitalisierung und das kreative Networking rund um die Bodengestaltung in den Fokus und bildete den roten Faden der Veranstaltung. Das kreative Herzstück waren dabei die Framing Trends in Halle 9 – hier wurde der Megatrend Konnektivität inszeniert und diskutiert. Die Sonderfläche bestand aus drei Modulen, den „Flooring Spaces“ mit Präsentationen innovativer Produkte, den Hochschulprojekten „NuThinkers“ sowie außergewöhn-

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lichen Kunst-Installationen im Bereich „Art & Interaction“. Eine zentrale Rolle spielte hier der Flooring Space „Wood Lifecycle“. Das von Total Tool Milano konzipierte und gestaltete Projekt stellte den Lebenszyklus von Holz in sieben Schritten dar, vom wachsenden Baum im Wald bis zum recycelten Produkt, mit dem sich der Kreislauf schließt. Die Produkte namhafter italienischer Unternehmen repräsentierten jeweils einen bestimmten Punkt im Zyklus in der konnektiven Ausstellungspräsentation. Für viel Aufmerksamkeit sorgte ebenso Rena Detrixhe im Bereich „Art & Interaction“ (Foto). Die Amerikanerin legte aus rötlichem Sandboden aus dem US-Bundesstaat Oklahoma einen temporären Teppich. Für diesen „Red Dirt Rug“ verarbeitete sie die Erde zu feinem Schlamm, den sie zu einer gleichmäßigen Schicht ausbreitete. Teile alter Schuhsohlen nutze sie wie Stempel, um geometrische Muster und Ornamente in das feine sandige Material zu prägen. Damit will die Künstlerin auf massive Eingriffe in Landschaften ihrer Heimat hinweisen, die der Mensch vornimmt, um Bodenschätze abzubauen. Foto: Deutsche Messe AG | www.domotex.de

Der Holzbau-Spezialist Lignotrend liefert Lösungen für Konstruktion, Innenausbau und Fassade bis hin zu Akustikpaneelen und Dämmständern. Für die Akustikpaneele und tragenden BrettsperrholzElemente erweitert das Unternehmen zudem stetig das Angebot an hochwertigen Sichtoberfächen in Echtholz sowie interessanten Profilierungen. So entwickelte Lignotrend bereits im vergangenen Jahr die Profilierung „Ligno Akustik 3D“, bei der die Leisten nicht nur in der Breite, sondern auch in der Höhe differieren und somit eine dreidimensionale Oberfläche schaffen. Den letzten Schliff erhalten die Akustikpaneele durch unterschiedlichen Oberflächenbehandlungen – von Lasieren über Ölen bis hin zu Lackieren. Ganz neu ist eine Imprägnierung für Tanne und Fichte, die für Schwerentflammbarkeit sorgt und den Holzton nicht verfälscht.

Lignotrend bietet mit mehr als 20 verschiedenen Holzoberflächen viele Gestaltungsmöglichkeiten. An tragenden Ligno-Bauteilen können die Holzoberflächen auch vollflächig ohne Akustik-Profilierung angebracht werden. Foto: Lignotrend | www.lignotrend.com


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Klassiker neu inszeniert Zur Bau präsentierte Anker mit „Core Modular“ eine neue Kollektion, die durch drei Modularformate besticht. Die Module sind in den Größen 48 x 48 cm, 24 x 96 cm und dem modernen Großformat 96 x 96 cm erhältlich und werden in den Klassikern „Perlon Rips“ und „Aera“ angeboten. Geschnitten werden die Produkte mit einem neuen, speziellen Microcut-Verfahren. Das Ergebnis ist eine exakte, millimetergenaue Kante. Werden die Produkte farbgleich verlegt, entsteht so ein nahezu unsichtbares Nahtbild. In einem ersten Schritt ist die neue Kollektion in einer attraktiven Graupalette und in elf Akzentfarben als Lagerware verfügbar. Daraus ergeben sich vielfältige Gestaltungsvarianten, die farbharmonisch oder kontrastreich ausfallen können. Zudem lassen sich durch den Mix unterschiedlicher textiler Oberflächenstrukturen reizvolle Effekte erzielen. Der Webklassiker „Perlon Rips“ und das PremiumTufting-Produkt „Area“ bilden in verschiedenen Modulgrößen die neue Kollektion „Core Modular“. Foto: Anker | www.anker.eu

Modern interpretiert Traditionell präsentierte sich die Marke Wagner im Rahmen der imm cologne in Halle 2.2. In diesem Jahr auf einem Stand, der von Sven von Boetticher, Designer und Inhaber des Studios ID AID, gestaltet worden war. Dieser zeichnet außerdem für das Design der Stuhlfamilie „W2020“ verantwortlich. Diese stellt eine moderne Interpretation des Wirtshausstuhls dar, den Firmengründer Moritz Wagner 1949 entworfen hat und der noch heute in vielen Wirtshäusern zu finden ist. Herzstück der Stuhlfamilie „W2020“ ist eine Kunststoffschale, und wie könnte es bei Wagner anders sein, dort ist das „Dondola+“-Sitzgelenk integriert – unsichtbar, aber nicht weniger wirkungsvoll. Die Sitzfläche aus Holz ist zentral gelagert und schwingt sanft in alle Richtungen. Die Stuhlfamilie „W2020“ besteht aus Stühlen, Barhocker und kleinem Hocker. Erhältlich ist sie in verschiedenen Farbund Materialkombinationen. Foto: Wagner | www.wagner-living.de

Auf großen Zuspruch beim Publikum der imm cologne stieß die neue Tischserie „Gravity“ des belgischen Essplatz-Spezialisten Mobitec. Kein Wunder, denn das raffinierte Metallgestell, das in Holzfüße übergeht, ist ein echter Blickfang. Hinzu kommt, dass die Tischplatte, die in Massivholz oder furniert erhältlich ist, darüber zu schweben scheint. Passend dazu wurde der Stuhl „Cosy“ präsentiert, dessen Gestell sich an „Gravity“ orientiert und somit eine wunderbare Ergänzung darstellt. Foto: Mobitec | www.mobitec.be

Die von Sudbrock komplett gefertigten Oberflächen in Rillenoptik verleihen Side- und Highboards, Kleiderschränken und Schiebetüren eine Prise Retro-Charme. Zur Auswahl stehen die Holzarten Eiche, Buche und Nussbaum sowie individuelle Lacktöne. Während in der Holzausfertigung in die jeweilige Furnierrichtung geriffelt wird, wird bei den farbigen Ausführungen MDF in Rillenoptik gefräst und anschließend in Wunschfarbe lackiert. Foto: Sudbrock | www.sudbrock.de

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[interior|contract ] Die

Kombinationsfreiheit Eine Hommage an den vielseitigen italienischen Stil stellt die Küche „Vita Bella“ aus dem Hause Aran Cucine dar. Sie verbindet traditionelle mit zeitgemäßen Elementen und zeigt sich, je nach Kombination, mal von ihrer modernen und mal von ihrer klassischen Seite. Verschiedene Farben und Dekore, Holz, Glas und Metall bis hin zu edlem Marmor kommen dabei zum Einsatz. Kern des Entwurfs sind allerdings die Fronten, die sich mit Rahmen, glatt oder mit Fries präsentieren. Kombiniert mit geraden, sinusförmigen oder bogenförmigen Schränken ergibt sich die für Aran Cucine typische Kombinationsfreiheit.

Küche der Zukunft

Als Anregung und Animation zum Nachdenken wollte Designer Alfredo Häberli sein Konzept „Sense & Sensuality“ zur Küche der Zukunft verstanden wissen. Der Raum Küche und das Zubereiten von Nahrung sollten wieder in den Fokus des Menschen und seiner Wahrnehmung rücken. Dazu hatte sich der Designer vier unterschiedlicher Konzept-Ebenen bedient. Die erste bildete der Boden aus lose verlegten Backsteinen. Das beim Betreten entstehende Geräusch und die Archaik des Materials sollten den Besucher auf sinnliche Art entschleunigen. Die zweite Ebene bildete die abstrakte Architektur der Küche – bewusst in starken Farben gehalten. Als plakativer Blickfang und bewusste Trennung zur restlichen Messehalle thematisierte diese diverse Bereiche und Funktionen in einer Wohnsituation. Als weitere Ebene integrierte Häberli die des alltäglichen Lebens in das Konzept. Hier wurden Möbelstücke und Accessoires vorgestellt, die das Menschliche und Wohnliche zum Ausdruck bringen sollen. Allerdings waren die Objekte so ausgesucht und arrangiert, dass sie den Betrachter irritieren und die eigenen Verhaltensweisen hinterfragen lässt. Auf der vierten und letzten Ebene konnte der Besucher schließlich neu erfundene Küchengeräte und Hilfsmittel entdecken. Allerdings nicht in der Realität, sondern sie wurden erst mit Hilfe einer Augmented-Reality-App sichtbar.

In fast industriellem Stil präsentiert sich diese Variante von „Vita Bella“, die die verwendeten Materialien gekonnt in Szene setzt. Foto: Aran Cucine | www.arancucine.it

Für unterschiedliche Lebensstile Wie lässt sich die Idee der Maßküche mit ganzheitlichen Wohnkonzepten zusammenbringen? Diese Frage beantwortete Sachsenküchen im Rahmen der LivingKitchen mit drei Wohnküchen, die auf unterschiedliche Planungsansätze zurückgreifen: „Das Appartement“, „Die Wohnküche“ und „The Plane“. Im ersten Ansatz zeigte das Unternehmen, wie der Name vermuten lässt, ein komplett eingerichtetes Appartement, dessen Zentrum die Küche mit Essplatz ist. Eine Besonderheit hier war eine Preview auf eine eigene Badmöbel-Kollektion, die im September in den Markt eingeführt wird. In der Wohnküche verbanden sich schwarzbraunes Eichenholz, sandgestrahlte und Metalloberflächen, Naturstein sowie Glas zur einer Symbiose aus Kocherlebnis, Lifestyle und Entertainment. Freigeister kamen hingegen bei „The Plane“ – einer wandunabhängig geplanten Wohnküche – auf ihre Kosten. Der Name leitet sich dabei von seiner Optik ab, die durch den „Ess- und Kochflügel“ an ein Flugzeug erinnert. Hochwertige Materialien wie Fenix und edle Furniere runden das eigenständige Bild ab.

Die drei Küchenentwürfe – hier „The Plane“ stehen für unterschiedliche Lebensstile. Foto: Sachsenküchen | www.sachsenkuechen.de

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Ein plakativer Blickfang: die reduzierte Architektur ders Messestandes. Foto: Koelnmesse/Jens Kirchner

Samtmatt und schmeichelnd Zu einem der bestbesuchtesten Stände der LivingKirchen dürfte wohl der von Blanco gezählt haben. Nicht verwunderlich, hatte der Spülen- und Armaturenspezialist doch eine Vielzahl an Neuheiten im Gepäck. Neben drei smarten Armaturen – mit integrierter Messbecher-Funktion, mehrstufigem Filtersystem sowie HeißwasserSystem – spielte die „SteelArt“-Beckenlinie „Claron“ eine der Hauptrollen. Hier gibt es nun 14 neue Einzel- und Doppelbecken in der Oberfläche „Durinox“. Diese 2013 eingeführte Materialinnovation ist mehr als doppelt so hart wie herkömmliche Edelstahloberflächen, was sie extrem widerstandsfähig gegenüber Kratzern sowie pflegeleicht und reinigungsfreundlich macht. Die neuen Becken sind als Unterbau oder als IF-Flachrand (Einbau von oben flach aufliegend oder flächenbündig) konzipiert sowie mit integrierter

Armaturenbank erhältlich. Das elegante Design der „Claron“-Becken wird maßgeblich durch die charakteristischen 10-Millimeter-Eckradien definiert. In „Durinox“ mit seiner samtmatten Optik und seiner schmeichelnden Haptik gewinnt es zusätzlich an Funktion und Ausdruckskraft.

Mit der Erweiterung der „Durinox“Palette eröffnen sich Planern noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Foto: Blanco | www.blanco.de


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Eine Küchengeneration Zeyko, die Küchenmanufaktur aus dem Schwarzwald, präsentierte sich erstmals nach der Übernahme durch die Firmengruppe um Dr. Christian Hilz auf der LivingKitchen einem internationalen Publikum. Klarer Blickfang des Messestandes war das „ZeykoRack“ – eine farbenfrohe Interpretation des Themas „kleine Küche“. Das modulare Konzept besteht aus drei modifizierbaren Serien: dem „SideRack“, einer Sideboard-Küche, dem „HighRack“, einem Hochschrank-Modul, und dem „SkyRack“, einer Raumteilerküche. Kennzeichnend für „ZeykoRack“ ist das tragende Gerüst aus Stahl, das in Verbindung mit edlen Materialien und frischen Farben für die Anforderungen eines urbanen Lifestyles entworfen wurde. Die Module können über einen Konfigurator frei geplant und über Augmented Reality in den Raum projiziert werden. Von sich reden machte Zeyko zudem durch die Präsentation des Küchenkonzeptes „Lamberie3“. Hierbei haben 15 Studierende des Masterstudiengangs Produktdesign & Prozessentwicklung der TH Köln/KISD Köln International School of Design unter der Leitung von Prof. Dr. Nicolas Pyschny und Prof. Wolfgang Laubersheimer sich der Zukunft der Küche gewidmet. Entstanden ist ein Konzept, das sich relativ einfach sich verändernden Lebenssituationen anpassen lässt. Es soll zeitnah realisiert werden. Die farbenfrohe Ausgestaltung des „ZeykoRack“ spiegelt die Zusammenarbeit mit Designer Markus Benesch wider. Die Module sind auch in gedeckten Farben erhältlich. Foto: Zeyko | www.zeyko.de

Neue Klassik Nolte Küchen hat mit der LivingKitchen die im September angekündigte „Neue Klassik“ auf den Markt gebracht. Mit ihr präsentiert das Unternehmen eine Stilwelt, die vom Design der 1920er-Jahre inspiriert ist und an das Art déco mit der typisch klaren, geometrischen Formensprache erinnert. Im Zentrum der „Neuen Klassik“ steht das neue Frontenprogramm „Torino Lack“ mit seiner in Lava oder Weiß softmatt lackierten Oberfläche und dem auffällig grafischen Design mit abgesetzten Rahmen. Ergänzt wird dies mit klassischen Elementen wie Kranzleisten, Lichtblenden und Pilastern. Diverse Schubkästen, Vitrinen mit Rahmentüren in Manganbronze und passende Griffe runden die neue Stilwelt ab.

Die Front „Torino Lack“, hier in Lava softmatt, eröffnet mit der „Neuen Klassik“ eine eigene Stilwelt innerhalb des Mattlackkonzeptes von Nolte Küchen. Foto: Nolte Küchen | www.nolte-kuechen.de

Mit dem Charme eines Unikats Als Nischenanbieter bezeichnet sich selbst die Bax Küchenmanufaktur. In dem 1890 in Detmold gegründeten Unternehmen findet keine Massenproduktion statt, vielmehr werden aus hochwertigen Materialien in individueller Handarbeit moderne wie klassische Küchen gefertigt, die den Charme eines Unikats haben. Die Küchen können maßfrei geplant werden, so dass eine optimale Nutzung des Raumes stattfindet und auch unterschiedliche ergonomische Anforderungen erfüllt werden können. Zum Einsatz kommen dabei authentische Materialien wie Massivholz, Stein, Metall, Echtholz-, Schiefer- und Betonfurniere oder Edelschichtstoffe. Gleichzeitig verliert das Unternehmen das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht aus den Augen, so dass individuelle Küchenlösungen zu marktgängigen Preisen realisiert werden. Das elegant mattschwarze Design der modern inszenierten Vorsatzrahmen-Küche amerikanischer Bauart sorgte für Aufmerksamkeit am Bax-Stand auf der LivingKitchen. Foto: Bax | www.bax-kuechen.de

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Fokus auf Farbe und Design Im Fokus der diesjährigen Heimtextil-Präsenz von Continental standen nicht nur die aktuellen Produktneuheiten. Mit „TrendWorlds“ zeigte das Technologie-Unternehmen auch ganz bewusst, welche Trend-Themen die Entwicklung von Produkten beeinflussen. In der neuen Inspirationsbroschüre „TrendWorlds“, die auf dem Werk „TrendCode“ beruht, werden die Hauptströmungen „Nature Elements“, „Human Beings“ und „Cyber Space“ aufgegriffen und mit haptisch erlebbaren Produktmustern untermalt. Dass die Materialkombinationen und Dessins nur ein Vorschlag sind, der eigenen Kreativität jedoch keine Grenzen gesetzt werden, beweist Continental mit dem neuen „skai Design Lab“. Hier greift das Unternehmen den Trend zur Individualisierung und den Erfolg des Digitaldruckangebots auf und liefert eine webbasierte Lösung, um bestehende Designs hinsichtlich Farbe, Größe und Rapportierung an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Die ausgewählten Designs können auf zwei unterschiedlichen Materialqualitäten mit je drei Prägevarianten – von der feinen Sandstruktur über die typische Textiloptik bis hin zur klassischen Ledernarbe – gedruckt werden. Das Angebot und die Musterbestellung sind für Planer kostenfrei. Anmeldung, Services und die zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten finden Sie unter www.skai.com/interior.

Trends, Vorträge und Produkte zum Thema Objektgestaltung lieferte erneut das Expo-Areal, das die Heimtextil zum zweiten Mal in Halle 4.2 ausrichtete. Neben den Unternehmen, die in diesem Bereich ausschließlich Lösungen für den Objektmarkt präsentierten, lieferte ein hochkarätig besetztes Vortragsprogramm Input und Antworten auf aktuelle Fragestellungen. Führungen und Seminare rundeten das maßgeschneiderte Programm für Innenarchitekten, Architekten und Designer ab. Foto: Messe Frankfurt GmbH/Thomas Fedra | www.heimtextil.messefrankfurt.com

Entwürfe im Hinblick auf Farbe, Größe und Rapportierung an die eigenen

Die beliebte Trend-Inszenierung der Heimtextil begeisterte die Besucher der diesjährigen Messe am neuen Standort in Halle 3.0. Unter dem Motto „Toward Utopia“ inszenierte das Frankfurter Atelier Markgraph die Trend-Aussagen von FranklinTill, dem Stijlinstituut Amsterdam und Spott Trends & Business in einem neuen, interaktiven „Trend Space“. Dabei standen nicht nur kreative textile Inspirationen im Vordergrund, sondern auch gesellschaftliche Themen wie der Umgang mit digitaler Technik. Haptisches und digitales Erleben also, gepaart mit Farb-, Muster- und Struktur-Inspirationen.

Bedürfnisse angepasst werden. Foto: Continental | www.hornschuch.com

Foto: Messe Frankfurt GmbH/Pietro Sutera | www.heimtextil.messefrankfurt.com

Im neuen webbasierten Konfigurator „skai Design Lab“ können bestehende

Natur trifft Farbe Unter diesem Motto stand der diesjährige Auftritt der Marke Tretford im Rahmen der Bau. Dabei nutzte das Unternehmen die Messe zum einen zur Vorstellung eines neuen Produkts und zum anderen, um die Besucher über die neue Sortimentsstruktur zu informieren. So ersetzt seit 1. Januar „Tretford Interlife“ die „Tretford Plus 7“-Produkte, deren Flormaterial zu 70% aus Kaschmir-Ziegenhaar und zu 30% aus Polyamid besteht. Geeignet ist diese Kollektion vor allen Dingen für den Objektbereich mit hoher Beanspruchung. Die Produkte „Tretford Interland“ und „Tretford Ever“ bleiben unverändert. Hingegen ersetzt die „Tretford Interland“-Fliese die „Tretford Eco“-Fliese. Die „Tretford Interland“-Kollektion findet vor allem im Wohnbereich Einsatz, wobei das Flormaterial, das zu 80% aus Kaschmir-Ziegenhaar und zu 20% aus Schurwolle besteht, die Feinstaubbelastung in der Raumluft reduziert und klimaregulierend wirkt. Neu präsentiert wurde schließlich die „Tretford Interlife“-Diele im Format 25 x 100 cm. Durch verschiedene Verlegemuster und brillante Farben laden sie zu einer kreativen Komposition aus Form und Farbe ein – ob zuhause, im Büro, in Kita, Schule oder Hotel. Auf dem Tretford-Messestand spiegelten stilisierte Blütenblätter aus TretfordMaterial das Thema „Natur trifft Farbe“ wider. Foto: Tretford | www.tretford.eu

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Zum 20. Jubiläum präsentierte sich das Unternehmen Textum auf der diesjährigen Heimtextil in den edlen Trend-Farben Dunkelblau und Ocker. In zwei großen Schaufenstern zeigte der international agierende Textil-Spezialist die ersten Kollektionen aus den 1999er-Jahren und stellte ihnen modern inszenierte, aktuelle Entwürfe gegenüber. Dass Klassiker aber auch Bestand haben, beweist der Artikel „Dover“, den Textum zum Jubiläum neu aufgelegt hat und in den Nuancen der Saison präsentierte. Fotos: Textum, Gross | www.textum-stoffe.com

500 qm voller Produktneuheiten von Haro auf der Bau.

Am Puls der Zeit Parkettspezialist Haro hat auf der Bau in München eine Reihe an Neuheiten gezeigt, die auf viel Zuspruch bei den zahlreichen Besuchern gestoßen sind. Neben Neuvorstellungen im Parkettbereich und einem grundlegend überarbeitetem Laminatbodensortiment feierte die Design-Serie „Piazza“ Premiere. Das Messe-Highlight ergänzt das wohngesunde Design-Boden-Sortiment von Haro und baut die Bedeutung des Unternehmens als wichtiger Player in diesem Segment aus. „Piazza“ erweitert den 100% PVC- und weichmacherfreien Design-Boden „Disano Smart Aqua“, der sich unter anderem durch seine Feuchteresistenz auszeichnet und sich somit für den Einsatz im Badezimmer oder in der Küche eignet. Sechs neue Steindekore im Fliesenformat wurden präsen-

tiert, wovon drei ebenfalls in die Kollektion von „Disano Project“ Einzug halten. Und letztendlich wurden beim Dekor-Bestseller „Eiche Provence“ mit feiner authentic Prägung der Serie „Disano Classic Aqua“ drei neue Farben vorgestellt. Damit hat Haro zusätzlich auch in diesem Segment die Bedeutung der vier Farbwelten für die Präsentation am POS unterstrichen. Mit der neuen kostenlosen App „Haro digital!“ zeigte sich das Unternehmen ebenfalls ganz am Puls der Zeit. Produkt- und Unternehmensinformationen sind ebenso leicht

Haro baut seine Position bei wohngesunden Design-Böden weiter aus. | ADVERTORIAL

verfügbar wie Visualisierungsmöglichkeiten und Produktdarstellungen. Für Architekten, Händler und Handwerker bietet ein separa-

ter Zugang zum Haro-Partnerserviceportal weitere professionelle Möglichkeiten. bs www.haro.com

Mit sechs neuen Steindekoren in Fliesenformat ergänzt „Piazza“ die Design-BodenKollektion „Disano Smart Aqua“. Fotos: Bernadette Grimmenstein/Hamberger Flooring/Haro

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Kreative Kleidung für die Wand

Foto: Decoville | www.decoville.co.uk

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Von der Unterwasserwelt in die Tiefen des Dschungels, eingehüllt in edle Natursteine oder funktional dank magnetischem Vlies. Tapeten sind heute viel mehr als ein einfacher Wandschmuck oder gar Untergrund für Farbe. Sie sind Ausdruck der eigenen Persönlichkeit, ausschlaggebend für den gesamten Raumeindruck und in den letzten Jahren auch vermehrt zum Experimentierfeld im Objekt geworden. So sind beispielsweise dreidimensionale Strukturen und Elektrizität im Zusammenhang mit Wandbekleidungen keine Fremdwörter mehr. Interessante TapetenNeuheiten und faszinierende Handwerkskunst finden Sie auf den folgenden Seiten – wir erwarten gespannt, was die Zukunft bringt!


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Erstmals ergänzt Komar Fototapeten mit Kunst-Postern – für ein Look & Feel. Foto: Komar | www.komar.de

Kraftvolle Kunst Eine außergewöhnlich kunstvolle Kollektion entstand bei der Zusammenarbeit von Photowall mit der schwedischen Künstlerin Emma Lindström. Dabei wurden 12 Acrylmalereien Lindströms zu der skalierbaren Fototapeten-Kollektion „Aura“. Im Vordergrund stehen kräftige Farben, Verläufe und organische Formen. Lindströms künstlerischer Arbeitsprozess zeichnet sich durch das Experimentieren mit Techniken, Farben und Materialien aus, sowie durch die aktuelle Stimmung und Gefühlswelt der Künstlerin. „Wenn ich ein Projekt beginne, verfalle ich in einen meditationsähnlichen Zustand“, erklärt Lindström. „Ich erlaube es mir, die Intuition sprechen und den Prozess seinen Weg finden zu lassen.“ Von Magenta über Indigo bis Mintgrün – mit der Kollektion „Aura“ von Photowall kreierte die schwedische Künstlerin Emma Lindström kraftvolle und farbgewaltige Tapeten. Fotos: Photowall | www.photowall.de | emmalindstrom.com

Innovatives Wand-Design Komar präsentierte im Rahmen der Heimtextil seine neuen Kollektionen „Pure“, „Jumbo“ und „Pure Boutique“. Verspielt-floral, grafisch-reduziert, künstlerisch-abstrakt: Die Motive greifen die angesagtesten Einrichtungstrends auf und zaubern moderne Akzente an die Wand. Der „Jumbo“-Katalog umfasst 66 FototapetenDesigns und ist in sechs Themen unterteilt: „Botanical“, „Shapes and Patterns“, „White Shades“, „Decent Landscapes“, „Fresh“ und für das Kinderzimmer „Petite“. Ergänzt wird das Tapetenbuch „Jumbo“ durch den „Boutique“-Katalog, der ein neues Konzept präsentiert. Die Fototapeten werden erstmals durch hochwertige Kunst-Poster ergänzt. Die sechs Themen der „Jumbo“-Kollektion werden durch die Linie „Floral“ ergänzt. Hier bringen Blumen in ihrer schönsten Pracht Wände zum blühen. Erhältlich sind die Tapeten sowohl als einbahnige Panels als auch mehrbahnig für die gesamte Wand. Die Poster gibt es in den Maßen 30 x 40 cm, 40 x 50 cm und 50 x 70 cm.

250 Jahre Innenraumgestaltung Little Greene präsentiert mit „London Wallpapers V“ die 13. Tapetenkollektion. Dabei handelt es sich um ein Kompendium authentischer Traditionsdesigns, die für den Einsatz in modernen Interiors angepasst und neu koloriert wurden. Die Kollektion umspannt nahezu 250 Jahre der Innenraumgestaltung – von 1690 bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Mit einer Ausnahme basieren die elf Designs der Kollektion auf Fragmenten, die im Tapetenarchiv von English Heritage in Wrest Park aufbewahrt werden und bei der Restaurierung von Londoner Häusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert gesichert und konserviert wurden. Die Ausnahme ist ein Novum für Little Greene und English Heritage: Das Originaldesign befindet sich noch immer an den Wänden von Brodsworth Hall, einem eleganten und stilecht restaurierten viktorianischen Herrenhaus im Süden von Yorkshire. „London Wallpapers V“ umfasst vier neue Designs und führt Bestseller aus „London Wallpapers II und III“ zusammen, die durch 15 neue, zusätzliche Farbkombinationen ergänzt wurden. Design „Brodsworth“ ist noch heute in Brodsworth Hall zu besichtigen. Foto: Little Greene | www.littlegreene.de

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Neue Anwendungsbereiche Erfurt & Sohn hat zur Heimtextil zahlreiche Produktneuheiten in den Bereichen Glattvlies und Vliestapete vorgestellt. Highlight war zweifelsohne die „Variovlies T 1100 Magnet“, die völlig neue Anwendungsbereiche eröffnet. So kann eine mit dem magnetaktiven ZelluloseVlies versehene Wand als innovative Präsentationsfläche eingesetzt werden und damit die Gestaltung moderner Arbeits- und Organisationsumfelder unterstützen. Frei von Nadellöchern oder Klebestreifen, fungiert das streichbare Glattvlies als Untergrund sowohl für Magnete als auch für abwischbare Whiteboard- und Kreidefarben. Dabei kann die Größe der magnetaktiven Fläche variabel gewählt, farblich flexibel gestaltet und effizient in Wandklebetechnik mit Dispersionskleber verarbeitet werden.

Im Fokus des diesjährigen Heimtextil-Auftritts der britischen Firma Style Library standen die zahlreichen Neuheiten der insgesamt sechs Unternehmensmarken. Darunter auch die neue Kollektion „Volume 06“ der innovativen Tapetenmarke Anthology. Gegründet im Jahr 2014, hat sich die Marke insbesondere im Bereich Hotellerie und unter Interior Designern einen Namen gemacht. Die Wandbekleidungen vereinen natürliche und künstliche Musterungen – gepaart mit edlen Mit der „Variovlies T 1100 Magnet“ lassen sich interaktive Kommunikationsflächen kreieren. Foto: Erfurt & Sohn | www.erfurt.com

Akzenten in Metallic-Tönen und strukturierten Oberflächen. Fotos: Style Library | www.stylelibrary.com

Handwerk neu definiert Ulrich Welter und sein Team der Welter Manufaktur für Wandunikate widmen sich seit mehr als 30 Jahren mit großer Leidenschaft und Kreativität der Entwicklung hochwertiger und aufsehenerregender Wandbekleidungen. Im Fokus stehen dabei immer die Wünsche und Vorstellungen des Kunden, aber ebenso die Architektur und Funktion des betreffenden Raumes. Welter geht es jedoch nicht nur um die Gestaltung außergewöhnlicher Wände, sondern auch um den Erhalt von traditioneller Handwerkskunst. So auch bei den Varianten der „7 Star Paneele“, bei denen ein Team mehrere Jahre an der Wiederbelebung eines jahrhundertealten Verfahrens zur Herstellung dreidimensional gestalteter Flächen gearbeitet hat. Die Rezeptur auf Basis von gebundener Kreide und Kaolin – ursprünglich zur Verzierung kleiner Flächen gedacht – wurde in aufwendigen Experimenten so modifiziert, dass es möglich wurde, dieses Material großflächig einzusetzen. Damit wird es den Kreativen von Welter Wandunikate möglich, es als Grundstoff für einzigartige Wandpaneele einzusetzen – auch wenn der Aufwand zur Fertigung dieses Produkts bis zu 30 Stunden pro Quadratmeter beträgt.

Für Erismann stand die Heimtextil ganz im Zeichen der aktuellen internationalen Wohntrends. So stellt die Kollektion „Summer Beat“ eine Reise durch verschiedene Kulturen dar – expressiv und naturnah. Afrika-Feeling ist dort ebenso zu finden wie ein mystischer Orient und ein vibrierender Tropen-Look mit farbenfrohen Blüten, Blättern und Vogelmotiven – „Exciting Journey“ eben. Mit einem filigranen und gleichzeitig üppig wirkenden Blütenmeer glimmert es partiell in edlen Metallic-Tönen. „Summer Beat“ hält ebenso Farbkombinationen

Die „7 Star Paneele“ der Welter Manufaktur für Wandunikate bringen edle

in zarten Ton-in-Ton-Nuancen über Eiscreme-Farben bis zu dramatischen Schwarzweiß-

Metalle und traditionelle Handwerkskunst in dritter Dimension an die Wand. Fotos:

Effekten bereit. Foto: Erismann & Cie. GmbH | www.erismann.de

Welter Wandunikate | welter-wandunikate.de

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Kreative Kleidung für die Wand

Mit der neuen Kollektion „walls by patel II“, die das Designerduo Kathrin und Mark Patel für A.S. Création gestaltet hat, werden ganz persönliche Stimmungen und Bilder auf die Wand projiziert. Von blumigen FantasieDesigns über naturnahe Landschaftsbilder bis hin zu dreidimensionalen Betonreliefs. Insbesondere letztere eignen sich auch dazu, im Objekt spannende Effekte zu erzielen. Foto: A.S. Création | www.as-creation.de

Neue Gestaltungsmöglichkeiten Zum ersten Mal Digitaldruck in Rotation setzt die Marburger Tapetenfabrik bei ihrer neuen Kollektion „Silk Road“ ein. Hiermit kann das Unternehmen Rollen produzieren, bei denen sich das Muster nicht wiederholt. Die Kollektion greift ethnologische Einflüsse der Regionen entlang seiner Route zwischen Europa und Asien auf und interpretiert diese zeitgemäß neu. Dabei sind drei Sets mit je zwei Hauptmotiven entstanden. Eines davon wird im Rotationsdigitaldruck produziert. Dieses verfügt zwar in der Breite über einen Rapport, nicht aber in der Höhe. Dadurch lassen sich beeindruckende Wandbilder jeder Höhe realisieren. Unterstrichen wird die Wirkung des Digitaldrucks durch ein wahres Farbfeuerwerk: in Orange, Lila, Moosgrün, einem Farbverlauf von Dunkellila bis Blassrosa oder intensivem Petrol im Zusammenspiel mit Kupfer. Doch auch ruhigere Alternativen von Wollweiß über Graunuancen bis Greige sind vertreten.

Die Kollektion „Silk Road“ besteht aus drei Sets: hier im Bild eine textile Struktur, die wie aus HanfstoffQuadraten gefertigt wirkt. Foto: Marburg | www.marburg.com/de

AMBIENCE Kollektion www.prestigious.co.uk


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Kreative Kleidung für die Wand

Bizarre Fisch-Schwärme, historische Gehstöcke und farbenfrohes Obst bestimmen die Kollektion an Wandbekleidungen, die der britische Tapetenhersteller Cole & Son in Zusammenarbeit mit dem italienischen Luxus-Atelier Fornasetti entwickelt hat. „Senza Tempo“, so der Name der neuen Linie, soll die eigene Fantasie anregen und den Betrachter in exotische, surreale Welten entführen. Zudem stellen die Musterungen eine Reminiszenz an die außergewöhnlichen Entwürfe des Accessoires- und Möbel-Herstellers aus Italien dar. Fotos: Cole & Son | www.cole-and-son.com | www.fornasetti.com Mit der Kollektion „Most Fabulous“ kreierte das Amsterdamer Design-Studio Onszelf für den Tapeten-Spezialisten Rasch 29 Tapeten-Dessins und sechs Digitaldrucke, die das entspannte, lässig skandinavische Lebensgefühl an die Wand bringen. Grafische Musterungen, Unis und elegante Akzente in Gold und Silber bestimmen die Design- und Farbwelt der Kollektion. Ergänzt wird „Most Fabulous“ mit verspielten Blüten-Dessins in kräftigen Nuancen. Fotos: Rasch | www.rasch-tapeten.de

Akuter Handlungsbedarf

Die wirtschaftliche Belebung des deutschen Tapetenmarktes hat das „Aktionsforum Tapete“ zum Ziel. Abbildung: VDT e. V. | www.tapeten.de

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Der deutsche Markt für Tapeten und Wandbekleidung ist in Bewegung – neue Produkte, neue Vertriebskanäle und neue Partnerschaften bieten neue Chancen. Doch beim Maler und Verbraucher stehen sie aktuell nicht gerade hoch im Kurs. Eine Tatsache, die die gesamte Branche zum Umdenken und Handeln zwingt. Und genau hier setzt das „Aktionsforum Tapete“ an, das als wichtigstes Ziel die wirtschaftliche Belebung des deutschen Tapetenmarktes hat. Gegründet und erstmals auf der Heimtextil vorgestellt wurde das Forum vom Verband der Deutschen Tapetenindustrie e. V. (VDT). Akuten Handlungsbedarf sehen nicht nur die in- und ausländischen Tapetenhersteller. Alle auf dem deutschen Markt agierenden Unternehmen müssen ihren Beitrag leisten, um eine spürbare Veränderung zu bewirken. Daher wendet sich das „Aktionsforum Tapete“ auch an die verschiedenen Formen des Groß- und Einzelhandels und an die Zulieferindustrie. Auch Verleger, Importeure, Fachmessen und Verbände sind gefordert, sich mit vereinten Kräften für das gemeinsame Ziel einzusetzen. Zu den geplanten Maßnahmen zählt insbesondere eine Werbekampagne für die Tapete, die nicht nur gemeinsam finanziert, sondern auch einvernehmlich konzipiert und durchgeführt werden soll. Weiterhin sind eine detaillierte Marktstatistik, Tapeten-Weiterbildungen für Verkäufer und andere Zielgruppen sowie regelmäßige Veranstaltungen für die Branche vorgesehen. Der Auftakt dieser Veranstaltungen findet am 23. Mai 2019 in Frankfurt am Main auf dem Messegelände statt. Neben Diskussionsrunden und Workshops zu Themen wie Digitalisierung, POS-Marketing und Verbrauchertrends wird es Einblicke von Branchenexperten zu aktuellen Fragestellungen geben. Bis zum „Tapeten-Gipfel“ im Mai werden außerdem ein kreatives Konzept und Finanzierungsmodell der Werbekampagne erarbeitet sowie Seminarangebote entwickelt, welche im Rahmen der Veranstaltung beschlossen werden sollen.

Eigenwillig mit Vintage-Einflüssen – so lässt sich die neue Kinderkollektion „Mini Me“ von Eijffinger beschreiben. Eine wichtige Rolle spielen neben Tieren und Partys auch aktuelle Trends wie Dschungel, Regenbogen und Einhörner. Komplettiert wird die Kollektion durch zwei „Specials“: Zum einen eine Tafeltapete mit dezentem Streifen, die in Schwarz und Grün, aber auch in Rosa erhältlich ist, und zum anderen eine dunkle Tapete mit leuchtenden Monden. Foto: Eijffinger | www.eijffinger.com


Behagliche Räume lassen sich mithilfe der Lichttechnik „TuneLight“ von Brillux erzeugen. In Kombination mit der Tapete Nr. 7300 und der Ausführungstechnik „Schwarzstahl“ mit „Creativ Tenero 84“ entsteht ein elegantes Gesamtbild.

Neue Wandperspektiven Mit der neuen Brillux Kollektion „My Home XXI“ ist Tapetenwechsel angesagt. Die passenden Farbtöne für eine harmonische Raumgestaltung liefert die Kollektion durch die Verknüpfung mit dem Farbplanungssystem „Scala“ gleich mit dazu. | ADVERTORIAL

Eines der insgesamt 77 designorientierten Dessins von „MyHome prime“ ist die Tapete Nr. 7311. Fotos: Brillux

Die neue Brillux Tapetenkollektion besteht aus zwei Büchern mit vielseitigen Trends für den Wohn- und Objektbereich. Während „MyHome unity“ Wandbeläge vorrangig für private Wohnbereiche enthält, fokussiert sich „MyHome prime“ auf Tapeten für den gehobenen Wohnbereich und gewerbliche Räume. Somit wird das Kollektionskonzept den Wünschen nach einer individuellen Raumgestaltung gerecht. „MyHome unity“ ist eine umfangreiche Querschnittsmusterkarte mit Tapeten vorwiegend auf Vliesbasis. Mit 124 klassischen und modernen Dessins bietet sie eine große Bandbreite an Wandbekleidungen für alle Wohnbereiche. Die Tapeten sind unterteilt in vier Einrichtungsstile, denen passende Farbtöne des Brillux Farbplanungssystems „Scala“ zugeordnet sind. Die angegebenen Farbtöne können

ebenso als Impulsgeber für die Gestaltung von Türzargen oder Sockelleisten dienen. Die Verknüpfung mit dem virtuellen Farbdesigner macht darüber hinaus die ganzheitliche Raumgestaltung nicht nur leicht, sondern auch sicher: Wunschtapeten lassen sich mittels eines QR-Code-Scans auf das Smartphone übertragen und im Farbdesigner mit passend uni gestrichenen Wänden kombinieren. Mit dem Kollektionskonzept von „MyHome unity“ können sich Maler und Raumausstatter ganz strategisch Gestaltungsherausforderungen annähern. Dabei nehmen sie ihre Kunden mit – von der Tapetenauswahl bis hin zum gesamten farbigen Raumkonzept. Das Tapetenbuch „MyHome prime“ steht für hohen gestalterischen Anspruch und Exklusivität. Mit 77 designorientierten Dessins in dezenter Farbigkeit – zum Teil

extravagant veredelt mit Patina und Glanzeffekten – bietet die Kollektion Wandbekleidungen für das Exklusiv- bis hin zum Luxussegment. Die Kollektion eignet sich für repräsentative Wohnbereiche, aber auch für Hotellerie, Gastronomie oder Verkaufsräume. Dem Einsatzspektrum entspricht auch die schwere Vliesträger-Qualität der Tapeten mit robuster und pflegeleichter Vinyloberfläche. Alle Tapeten der Kollektion haben eine Rollenbreite von 0,70 bis 0,75 Metern, wodurch die Anzahl der Nähte auf den Wandflächen minimiert wird. Eine Besonderheit der Hochwertkollektion stellen drei in einem einzigartigen Produktionsprozess hergestellte Tapeten mit Knitter-Look dar. Jede Tapete hat einen eigenen Charakter, wiederkehrende Musterungen sind ausgeschlossen. www.brillux.de

Die neue Brillux Kollektion „My Home XXI“ umfasst die Bücher „MyHome unity“ mit 124 Dessins für den Wohnbereich sowie „MyHome prime“ mit 77 Dessins für den gehobenen Wohn- und Objektbereich.

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Eintauchen in textile Welten Zur diesjährigen Heimtextil bildete Trevira nicht nur die gesamte textile Wertschöpfungskette ab – der Faser- und Filamenthersteller definierte erstmals Trend-Aussagen und inszenierte diese in der Trevira-CS-Trendschau. | ADVERTORIAL Von der Faserproduktion und Garnherstellung über Färberei und Flächenproduktion bei Webern, Wirkern und Strickern bis hin zum Textilverlag. Auf dem diesjährigen Trevira-Messestand lud das Unternehmen unter dem Motto „Textile Values“ die Besucher der Heimtextil auf eine Entdeckungsreise durch die textile Wertschöpfungskette ein. 26 Trevira-CS-Partner nutzten die Präsentation, um ihren Beitrag zu dieser Wertschöpfungskette vorzustellen, darunter Garn-, Textil- und Teppichproduzenten. Daneben präsentierte Trevira auch die eigenen Innovationen, die in diesem Jahr der Nachfrage sowohl nach RecyclingGarnen wie auch nach speziellen Lösun-

gen für den Outdoor-Bereich gerecht wurden. Für das neue, nachhaltige Garn werden recycelte PET-Flaschen bzw. Regranulat der Muttergesellschaft Indorama Ventures zu schwer entflammbaren Filamentgarnen weiterverarbeitet. Weiterhin entwickelt das Unternehmen aktuell Lösungsansätze, um schwer entflammbare, recycelte Trevira-Fasern anzubieten. Ein aktuelles Trend-Thema, das vor allem die Hospitality-Branche beeinflusst, ist das Bedürfnis nach Wohnlichkeit im Außenbereich und, damit verbunden, textilen Produkten für den Outdoor-Einsatz. Um hier leistungsfähige, lichtechte und designstarke Textilien herstellen zu können, präsentierte Trevira eine neue Palette an

„Advanced + Sensitive“ Neue technische Entwicklungen beeinflussen nicht nur die Möglichkeiten in der Gestaltung, sondern auch unsere Wahrnehmung. Im Design spiegelt sich dieses Phänomen in der Faszination für Immaterialität und Transparenz, im Einsatz von optischen Effekten, sinnlichen Verläufen und interessanten Oberflächenstrukturen. Die bestimmenden Nuancen dieser visionären Trend-Welt variieren zwischen neutralen Tönen wie strahlendem Weiß oder Grauabstufungen und intensiv fluoreszierenden Farben wie Fuchsia und leuchtendem Gelb. In den Textilien zeigen sich präzise Materialien, klare Schnitte und 3D-Effekte. Eine breite Palette von Effektgarnen schafft Spielraum für transparente Materialien wie Organza, Chiffon, Scherlis und Drehergewebe mit schillernder Optik, Changeant-Effekten, reflektierenden Oberflächen und metallischen Akzenten. Struktur und Haptik wirken natürlich, teils mit papierähnlichem Charakter und überraschen mit interessanten Knitter-, Falt- und Plissee-Effekten.

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22 UV-stabilen, spinngefärbten Filamentgarnen. Highlight des diesjährigen Heimtextil-Auftritts des Unternehmens war aber zweifelsohne die Trevira-CS-Trendschau. In Zusammenarbeit mit der Trendagentur bora. herke.palmisano und einer Jury aus Experten der Innenarchitektur- und DesignBranche definierte Trevira erstmals eigene Trend-Aussagen für den Objektmarkt. Diese wurden aufmerksamkeitsstark in vier Trend-Welten präsentiert, die nicht nur viele Besucher anzogen, sondern vor allem wertvollen Input für Planer und Designer lieferten. Mit insgesamt 240 Stoffen von 44 Trevira-CS-Partnern wurden die vier Stile „Advanced + Sensitive“, „Balanced +

Auf dem 2.200 qm großen Messestand lud Trevira die Besucher auf eine Entdeckungsreise ein: Unter dem Motto „Textile Values“ bildete der Garnspezialist gemeinsam mit seinen Trevira-CS-Partnern die gesamte textile Wertschöpfungskette ab. Fotos: Trevira, Gross

Responsible“, „Spirited + Diverse“ sowie „Sophisticated + Singular“ in verschiedenen Szenarien dargestellt. Neben Settings, die die Objektbereiche Hospitality und Healthcare aufgriffen, zeigten weitere „Bühnen“ die Verwendung von Textilien in modernen Arbeitswelten. Passend zur Inszenierung gestaltete das Trend-Büro das Trend-Book „Trends in Contract by Trevira CS 2019/2020“, das die definierten Trend-Themen festhält und Gestalter weit über die Heimtextil hinaus inspiriert. co www.trevira.com


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„Balanced + Responsible“ Achtsamkeit und Nachhaltigkeit sind nicht nur aktuelle Mode-Wörter, sondern eine besondere Lebenseinstellung, die sich auch im Interior Design widerspiegelt. Japanische und skandinavische Einflüsse bestimmen diese zweite Trend-Welt, in der schlichte Formen und zurückhaltende Farben den Ton angeben. Non-Colours und Naturtöne bringen Ruhe und Balance – sanfte Holztöne in Kombination mit Anthrazit, dunklem Blau und Weinrot wirken entspannend. Neutrale Graunuancen sowie Rosé und Weiß setzen helle Akzente. Bei den Textilien bestimmen hochwertige Basics, Gewebe mit Baumwoll- oder Leinencharakter sowie lebendige Oberflächen mit naturnaher Anmutung das Bild. Ergänzt werden sie durch schwere, füllige und rustikale Qualitäten. Für Leichtigkeit sorgen transparente Gewebe und leichte, offene, lockere Bindungen.

„Spirited + Diverse“ Die dritte Trend-Welt zeigt sich lebensnah, fröhlich und zwanglos. Konventionelle Design-Prozesse werden hinterfragt und von zukunftsweisenden Konzepten wie Recyling- und Upcycling-Technologien sowie alternativen Bauweisen überholt. Komfort, Flexibilität und ein experimentierfreudiger Umgang mit Materialien, Farben, Produkten und Stilrichtungen zeichnen das Interior Design unter dem Motto „Spirited + Diverse“ aus. Die Farbreihe dieser lebendigen Stilwelt vereint ausgewaschene Nuancen mit vitalen, farbintensiven Tönen. Neutralere Schattierungen wie ausgewaschenes Blau, Grau oder helle Holztöne stehen kräftigeren Farben wie Petrol, Türkis, Raps oder Orange gegenüber. Die Materialien begeistern mit spannenden Musterungen und kreativen Oberflächen. Anleihen aus der Sportwelt, u. a. heiß geschnittene Materialien, Klett-Details und funktionale Finessen fallen ins Auge. Die Dessins reichen von grafischen Mustern im hochfeinen Digitaldruck über Dip-Dye-Techniken bis hin zu Überfärbungen und monochromen Farbflächen.

„Sophisticated + Singular“ Die vierte Stilwelt inszeniert moderne Aspekte in einem dekorativen Setting. Bohèmehafte Elemente treffen auf eine skulpturale Formensprache und schaffen eine luxuriöse und behagliche Atmosphäre. Weiche Formen und Materialien stehen für den hohen Anspruch an Komfort und Eleganz, während zurückhaltende Oberflächen und geschmeidige Textilien Sanftheit und Kostbarkeit verkörpern. Die Farbwelt überzeugt mit einer großen Tiefe und Brillanz. Spannungsreiche Kombinationen entstehen durch intensive Jade-, Petrol- und seidenmatte Schwarz- und Graphittöne im Zusammenspiel mit pastelligem Rosé, Apricot sowie Sandfarben. Bei den Textilien spielen vor allem weiche, volumige und geschmeidige Qualitäten die Hauptrolle. Naturfaser-, Seide- und Lederoptiken sowie Twill-, Bouclé- und Samtqualitäten verstärken den Glanz dieser eleganten Trend-Welt.

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Fortsetzung folgt Mit „Raum 19“ hat eine Gemeinschaft aus elf Unternehmen eine besondere Ausstellung für Händler geschaffen, die das natürliche, nachhaltige und designorientierte Wohnen und Schlafen suchen. Im deutschen Sport- und Olympiamuseum präsentierten die Wolkenweich Polstermanufaktur, die Sira Sitzmöbelmanufaktur, Trendnatur, Hüsler Nest, Moizi, die WDL Nordschwarzwald – Werkstätten der Lebenshilfe, Heine Sitzmöbel, Elza, Wollzeit, material-id sowie Sixay Furniture ihre Neuheiten. Nach fünf Messetagen zeigten sich die Beteiligten sehr zufrieden mit dem Verlauf und waren sich einig, dass das „Raum“Konzept für Nischenanbieter eine gute Lösung darstellt. Einige Firmen haben daher bereits kurz nach Messeschluss ihre Zusage für eine Fortsetzung im kommenden Jahr gegeben. Einer „Raum 20“ steht daher nichts mehr im Wege. Sixay Furniture, Teil der Ausstellergemeinschaft „Raum 19“, ist bekannt für handwerklich gefertigte Möbel aus edlem Massivholz im zeitlosen Design. Foto: „Raum 19“

Fest der Farben

Mit der Kollektion „Formpark“ bietet das Schweizer Traditionsunternehmen Bauwerk Parkett unzählige Gestaltungsmöglichkeiten. Sechs Formate und verschiedene Oberflächen laden zu vielfältigen Kombinationen ein und machen das wohngesunde, „Cradle to Cradle“-zertifizierte Parkett zum Allround-Talent. Auch die wiederentdeckte Fischgratverlegung lässt sich dank des 45°-Winkels von „Formpark Rombico“ schnell und einfach umsetzen. Die gebürstete Oberfläche verleiht dem Boden

Seit der Gründung durch Trevor Helliwell im Jahr 1988 bestätigt das britische Unternehmen Prestigious Textiles Jahr für Jahr seinen guten Ruf, wenn es um Originalität und Qualität in puncto Möbelstoffe und Tapeten geht. Angelehnt an aktuelle Wohn- und Farb-Trends, entwickelt die hauseigene Design-Abteilung immer neue Kollektionen, die Menschen in teils exotische textile Welten entführen. So auch die neue Linie „Rio“, die das Unternehmen auf der vergangenen Heimtextil präsentierte. „Rio“ begeistert mit kräftigen Farbkombinationen, die in geometrischen Musterungen ihre volle Leuchtkraft entfalten. Vier Artikel der Kollektion überzeugen durch ein eingewobenes Samtmuster zudem mit einem haptisch und optisch erlebbaren 3D-Effekt.

zusätzlichen Charakter, während die „B-Protect“-Oberflächenbehandlung Widerstandsfähigkeit bringt. Zur Bau präsentierte Bauwerk zudem seine neu gestaltete Website mit dem „Parkett-Finder“. Foto: Bauwerk | www.bauwerk-parkett.de

Bei der Tischserie „Gravity Table“ wird der Tischfuß aus matt geschliffenem edlem Marmor zu einem charakterstarken Element. Unterstrichen wird die klare DesignSprache zum einen durch die schwarz gebeizte Tischplatte aus Eiche und zum anderen durch das filigrane Gestell aus pulverbeschichtetem Stahl, dessen Stäbe das Steinkreuz zart einfassen. Zur Wahl steht der Tisch in zwei Größen und in verschiedenen Marmorarten. Entworfen wurde „Gravity Table“ von Designerin

In der neuen Kollektion „Rio“ ergeben kraftvolle Farben und geometrische Muster ein edles

Hanne Willmann für Favius. Foto: Fabius | www.favius.de

und harmonisches Gesamtbild. Fotos: Prestigious Textiles | www.prestigious.co.uk

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PASSAGEN

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Designers Tower Bereits zum vierten Mal fand der Designers Tower im Rahmen der Kölner Passagen statt. Neben acht Designern und Studios aus Deutschland, die ihre außergewöhnlichen Produkt- und Möbelkonzepte präsentierten, zeigten drei Design-Absolventinnen ihre Abschlussarbeiten. Vier Studios und die dazugehörigen Entwürfe haben wir Ihnen aus Köln mitgebracht. www.designerstower.de

Njustudio aus Coburg entwickelt unter dem Motto „New needs – Nju products/ Ideas for the New Normal“ einzigartige und regional produzierte DesignProdukte für den Wohn- und Objektbereich. Im Vordergrund steht dabei immer die tiefgründige und konzepthafte Auseinandersetzung mit dem Menschen und seinen Bedürfnissen. Mit der „Grey Collection“ tauchen sie Ihre praktischen Möbel und beliebten Produkte „Stromer“, „Hockenheimer“ und „New Folder“ in einen sanften Grauton. Foto: Njustudio | www.njustudio.com

Die beiden Hamburger Designer Lorenz Schott und Thomas Ackermann verbindet neben ihrer Freundschaft eine Vorliebe für moderne, langlebige und zeitlose Möbel, die ihren Nutzern Individualität und Raum zur Anpassung bieten. Die neuen, modularen Stauraum-Entwürfe „Part #101“ und „Part #102“ (Foto) entstehen in Kooperation mit hoher handwerklicher Qualität und Hinter der Marke weld & co steht Innenarchitekt und Produkt-

Fertigungspräzision in ausgewählten Produktionsstätten in Frankfurt und Hamburg. Foto: Nils Klinger | www.part-interior.com

designer Manuel Welsky, der seit 2014 seine außergewöhnlichen Möbelentwürfe sowohl in handwerklicher Manufaktur als auch in industrieller Fertigung in der Region produziert. Bei der neuen Kollektion „Altholz“ verbindet Welsky den charaktervollen Werkstoff Altholz mit filigranen Bauteilen aus

Die Kölner Innenarchitektin, Designerin

Handwerk und den Bedürfnissen der

und Schreinerin Agnes Morguet zieht ihre

Menschen. Mit einem feinen Gespür für

Inspiration vor allem aus der Natur, dem

Materialität und Farbe gestaltet sie nicht nur Produkte, sondern auch ganze Einrichtungskonzepte. Beispielhaft hierfür steht das Sideboard „Calm“ – ein Unikat mit einer aufwendigen Intarsien-

pulverbeschichtetem Stahl.

arbeit auf den Türfronten, das an der

Entstanden sind Bilderleisten,

Grenze zum Kunstobjekt angesiedelt

Wandregale, Sitzbänke, Kleiderstangen und Garderoben in jeweils drei Größen. Foto: Rolf Lang | www.weldco.de

werden kann. Als Muster für diese Arbeit dienten gezeichnete Aquarelle eines Landschaftsfotos. Fotos: Stefan Schilling | www.agnes-morguet.com

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Zur Bau inszenierte Interface seine beiden Kollektionen „Visual Code“ und „Drawn Lines“, die sowohl Einfüsse aus der Natur als auch aus der Welt der Technik aufgreifen. Bei der neuen LVT-Kollektion „Drawn Lines“ ließ sich Kari Pei, Lead Product Designerin bei Interface, vor allem von geometrischen Formen aus der Natur inspirieren. Feine Faserstrukturen erzeugen in unterschiedlichen Stärken und Abständen ein Gesamtbild aus Prismen. In Kombination mit der Teppichfliesenkollektion „Visual Code“ sind durchgängige Systeme aus Hart- und Weichboden möglich, die ohne den Einsatz von Übergangsleisten auskommen. Foto: Interface | www.interface.com

Moccabraun besticht Bei Hain Parkett stand auf der Bau erneut der langlebige und wandelbare Klassiker Eiche im Mittelpunkt. Auf besonderen Zuspruch stießen laut Geschäftsführerin Susanne Hain die neuen, geseiften Böden, die in den Holzarten Eiche, Lärche und Esche erhältlich sind. „Passend zum nordischen Einrichtungsstil, sind die geseiften Böden bei uns immer stärker im Kommen“, so Susanne Hain. Das neue Angebot ist hauptsächlich für den privaten Einsatz gedacht. Erhältlich sind die neuen Böden in den Maßen 2.200 x 195 x 15 mm in den Farben Weiß geseift, farblos geseift und bei Eiche auch noch als kerngeräucherte Ausführung. Ohnehin spielen die Farben des Bodenbelags in der modernen Wohn- und Objektgestaltung eine immer wichtigere Rolle. Gut angenommen wurde hier der neue Farbton Moccabraun von Hain Parkett. Der halbdunkle Boden besticht durch seine Eleganz und erzeugt dank seiner besonderen Strukturierung eine 3D-Optik. Er korrespondiert daher nicht nur gut mit gehobenen Wohnungseinrichtungen, sondern macht sich ebenso gut in besonderen Objekten wie Bekleidungsgeschäften oder der gehobenen Gastronomie.

Der neue Ton Moccabraun, hier in Eiche kerngeräuchert, gebürstet und geölt, verleiht dem Interieur einen edlen Touch. Foto: Hain Natur-Böden GmbH | www.hain.de

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Wahre Schätze warteten auch in

1969 entwickelte Rudolf Wilke, Sohn des Firmen-

diesem Jahr am Stand von

gründers Heinrich Wilke, den Türdrücker „111“ aus

Draenert auf ihre Entdeckung.

Polyamid. Auch 50 Jahre später ist das „System 111“

Darunter die Beistelltische

ein Design-Klassiker und Bestseller im Unternehmen

„Totem“, die wie die Mitglieder

Hewi, das in diesem Jahr außerdem sein 90-jähriges

einer Familie ähnlich sind, sich

Firmenjubiläum feiert. Mit der neuen Jubiläumsedition

aber dennoch deutlich unter-

des „System 111“ greift Hewi die zurückhaltende,

scheiden. In einem Material-Mix

zeitlose Formensprache des Klassikers auf und

aus Naturstein, Massivholz und

veredelt sie mit einer matten Oberflächengestaltung.

goldfarbenen Elementen entsteht

In der Ausführung „bicolor“ kontrastiert die samtige

– in der Gruppe platziert – ein

Anmutung des Türdrückers mit metallischen

harmonisches Gesamtbild. Foto:

Veredelungen in PVD-Beschichtung. Foto: Hewi |

Draenert | www.draenert.de

www.hewi.com


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„Be the voice, not the echo“ Wer glaubt, ein Regal könne man nicht neu erfinden, der wurde auf der imm cologne eines Besseren belehrt – „tRack“ hat eindeutig das Potenzial zu einem zeitlosen Klassiker. Die Design-Leistung hat auch der Rat für Formgebung mit der Auszeichnung „Selection“ bei den Iconic Awards: Interior Innovation 2019 gewürdigt. Zudem sprach das Expertengremium eine Nominierung für den German Innovation Award 2019 in der Kategorie „Interior & Living“ aus. Charakteristisch für „tRack“ sind die markanten T-Konnektoren, die das Gestänge und die Stahlböden miteinander verbinden. Aktuell sind die einzelnen Komponenten in den Standardausführungen Mattnickel, Schwarz, Alpinweiß Mikrostruktur, Kupfer Sunset oder Chromglanz erhältlich und

Unter diesem Motto präsentierte die neue Marke „Volume K by Kesseböhmer“ zur imm cologne erstmals das „tRack“. | ADVERTORIAL

Form exclusiv Design Wiemann komplettiert mit handwerklichen Möbelstücken und edlen Massivholzmöbeln im Bereich Wohnen, Office und Objekteinrichtungen die designstarke Inszenierung auf der

können kontrastreich oder farbgleich miteinander kombiniert werden. Auf Wunsch sind auch andere Farben möglich. Unterschiedliche Optiken entstehen weiterhin durch die Rastervielfalt von „tRack“, die es zudem extrem variabel macht. Egal ob als Raumteiler im Wohnzimmer, als Galerie für Bücher, Kunst und Objekte, zum Einsatz im Büro oder als Blickfang in Hotels und Bars – das „tRack“ setzt überall dort Akzente, wo Aufbewahrung und anspruchsvolle Gestaltung Hand in Hand gehen sollen. Hinter „tRack“ steht die neue Marke „Volu-

me K by Kesseböhmer“ und mit ihr das traditionsreiche und präzise ausgeführte Handwerk der Metallbe- und -verarbeitung, das im Unternehmen Kesseböhmer durch erfahrene Ingenieurskunst sowie modernste Galvanik- und Pulverbeschichtungsanlagen einem eigenen hohen qualitativen und ästhetischen Anspruch gerecht wird. Unter dieser unverkennbaren Handschrift entstehen – ganz im Zeichen des „Fusion Living“ – Design-Möbel sowie formschöne und zeitlose Klassiker. Dabei ist „tRack“ erst der Anfang. „Volume K“ setzt ganz bewusst auf Luxus und hat mit der Wahl seiner Kooperationspartner im Rahmen der imm cologne deutlich gemacht, welch hohe Ambitionen die Marke an sich selbst stellt. Keine geringeren als Buster + Punch, Cool Giants, die Porzellanmanufaktur Fürstenberg, Steinway & Sons sowie der Verlag Taschen gestalteten gemeinsam mit Vertriebspartner Form exclusiv Design Wiemann den Messestand. Und dieser fand auch gleich entsprechende Aufmerksamkeit bei den Medien. Unter anderem stand er Pate für den von dem Einrichtungs- und Wohnblog Roombeez identifizierten Wohntrend „Modern Glamour“. bs www.t-rack.news

imm cologne.

Die markanten T-Konnektoren zeigen die Liebe zum Detail, die in „tRack“ steckt.

„tRack“ bietet sich dem planungsstarken Partner als Teil gehobener ganzheitlicher Raumkonzepte an.

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Farb- und Funktionsvielfalt Mit einem überarbeiteten Design- und Farbspektrum sowie einer zusätzlichen Oberflächenvariante für den Kautschuk-Belag-Bestseller „noraplan signa“ präsentierte sich das Unternehmen Nora Systems zur Bau. Die Farbpalette umfasst 48 Farben und wurde aktuell in puncto Granulateinstreuung überarbeitet, sodass Granulat und Grundfarbe besser harmonieren. Die aktualisierten Farben reichen von kühlen Grautönen über warme Beigetöne bis hin zu lebendigen und kräftigen Nuancen. Ganz neu ist zudem die besonders rutschhemmende R10-Variante von „noraplan signa“. Damit ergänzt Nora Systems die Optionen an Oberflächen, die bisher eine ableitfähige Variante, Fliesen und Bahnenware in unterschiedlichen Dicken (2 und 3 mm), eine Version mit besonders hoher Trittschalldämmung sowie eine „nTx“- Variante, bei der der Kleber an der Unterseite des Bodenbelags angebracht ist, umfassten. Wie alle Bodenbeläge von Nora Systems ist auch die überarbeitete Kollektion „noraplan signa“ emissionsarm und durch die dichte Oberfläche besonders widerstandsfähig und einfach zu reinigen. Foto: Nora Systems | www.nora.com/de

Neue Strategie, neues Sortiment Das große Thema von Vorwerk Flooring für 2019 lautet: „Modularität & Internationalität“. So ist das Unternehmen mit einer neuen Strategie und einem neu strukturierten Sortiment zur Bau an den Start gegangen. Highlight war hier das frisch aufgelegte (Freiform-)Fliesensortiment, das mit drei Produktlinien, drei Stilwelten und elf Fliesenformaten für unzählige Möglichkeiten im Bereich der individuellen Bodengestaltung steht. Zudem weist es eine extreme Strapazierfähigkeit auf und verfügt, so das Unternehmen, über beste Akustikwerte. Laut Martin Multhaupt, Vertriebsleiter von Vorwerk Flooring trägt das Unternehmen mit dem überarbeiteten Fliesen-Sortiment dem nationalen Objektmarkt sowie den internationalen Anforderungen Rechnung.

„Arturo Concreta“ stand im Fokus der diesjährigen Messe-Präsenz von Arturo, einer Marke der Uzin Utz Group, auf der Bau. Das neue mineralische Design-Bodenkonzept besteht aus natürlichen Bestandteilen wie Sand, Zement, Farbpigment und Wasser und ist dadurch besonders emissionsarm. In Handarbeit wird das Bodensystem in mehreren Schichten flüssig gegossen und appliziert. Dadurch entsteht eine leicht strukturierte Oberfläche, die jedem Boden eine eigene natürliche Ausstrahlung verleiht und jedes Ergebnis einzigartig macht. Die extrem robuste und pflegeleichte Oberfläche von „Arturo Concreta“ ist UV-stabil und eignet sich auch für Fußbodenheizungen. Auf Wunsch kann das chemikalienbeständiDer Stand von Vorwerk Flooring auf der Bau bot den Besuchern große Flächen zum

ge, verschleiß- und kratzfeste Bodensystem auch rutschhemmend ausgeführt werden.

Sehen und Fühlen. Foto: Vorwerk Flooring | www.vorwerk-flooring.de

Foto: Uzin Utz | www.arturoflooring.de

Haptik, Optik, Akustik Mit zwei neuen Kollektionen für den Hotelbereich und vier Neuheiten in puncto Akustikstoffe präsentierte sich der Emsdettener Textilproduzent Drapilux. Neben dem „Melange“Paket, das eine wollene Optik in Trevira-CS-Qualität bietet, liefert Drapilux mit dem „Noncolour-Eyecatcher-Trio“ einen Inbetween, der eine warme, wohnliche Atmosphäre ins Hotel bringt. Zudem lassen sich die Artikel der Kollektion individualisieren und beispielsweise mit dem Hotel-Logo oder Referenzen aus der Umgebung, wie der Skyline der Stadt, veredeln. Im Bereich Akustik ergänzte Drapilux sein Portfolio um insgesamt vier neue Qualitäten – von plastischen, stark strukturierten Dekostoffen mit Waffelbindung bis hin zu filigranen, transparenten und zugleich hoch absorbierenden Vorhangstoffen in zurückhaltenden Farbnuancen. Neben den starken Kollektionen für den Bereich Healthcare zeigte Drapilux zur Heimtextil moderne Ergänzungen für die textile Gestaltung von Hotels und neue Akustikstoffe für den Einsatz in Büro- und Bildungsbauten. Foto: Drapilux | de.drapilux.com

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elegantes, internationales Design bekannt ist.

Antworten auf die Frage nach dem „Stoff der Zukunft“ lieferte das „House of Textile“, das während der Heimtextil zehn ausgewählte Arbeiten aus den Bereichen Architektur, Innenarchitektur und Textildesign zeigte. Im vorausgegangenen Wettbewerb, den der Verband der Deutschen Heimtextilien-Industrie (Heimtex) ausgelobt hatte, wurden Lösungen für das Wohnen in der Zukunft, aber auch für gesellschaftliche Herausforderungen oder Problemstellungen gesucht. Eine Annäherung an das Thema Malaria-Bekämpfung lieferte z. B. Lisa Schmidhuber mit dem Anti-MalariaTextil (Foto) – ein dunkles Netz aus Jutefasern, das die Mückenpopulation lokal verringern kann. Léon Schmutzler zeigte seine Vision von faltbaren Möbeln aus stark gepresstem technischen Wollfilz.

Foto: Ligne Roset | www.ligne-roset.com/de

Foto: Messe Frankfurt GmbH/JensLiebchen | www.house-of-textile.com

Der Name ist bei dem Spiegel „Jewellery_01“ von Ligne Roset Programm, denn er schmückt nahezu jedes Interieur. Er besteht aus einem Ensemble von fünf unterschiedlich großen bronzegetönten Spiegeln, die durch einen mit schwarzem Textil bezogenen Stahldraht verbunden sind. Entworfen hat „Jewellery_01“ die Designerin Jutta Werner, die für ihr

Neues Segment

Minimalismus neu definiert

Mit einer ganz neuen Produktgruppe präsentierte sich der Holzboden-Hersteller Kährs auf der Bau. Denn erstmals zeigte das Unternehmen seine Kompetenz im Bereich PVC-freie Design-Böden dem internationalen Markt. Den Erfolg der „Kährs Luxury Tiles“ im skandinavischen Raum soll das umfassende neue Produkt-Portfolio nun in die Welt tragen. Das Programm besteht aus den fünf Produktgruppen „Click“ für den Wohnbereich, „Dry Back“ und „Loose Lay“ für den Objektmarkt, „Marine“ für den Bereich Schifffahrt und „Dry Back Enomer“, einer wohngesunden Variante, die PVC-, phthalat- und halogenfrei ist und aus natürlichen Materialien und reinen thermoplastischen Polymeren hergestellt wird. Die insgesamt 200 neuen Produkte punkten mit naturgetreuen Holz- und Steindekoren, die in hochauflösender Digitaldrucktechnik auf die vielseitigen Planken und Fliesen aufgebracht werden. Zudem überzeugen die Böden der Kollektion „Kährs Luxury Tiles“ mit der robusten, reinigungsfreundlichen und wasserdichten „Keramik-Coating“-Oberfläche.

Simonswerk, Hersteller für Bandtechnik, zeigte auf der zurückliegenden Bau sein neues Beschlagsystem „Tectus Glas“, das eine ästhetische und funktionale Lösung für den flächenbündigen Einbau von Ganzglastüren bietet. Erstmals liegen dabei Glastür, Zarge sowie Band- und Schließsystem flächenbündig in einer Ebene und ermöglichen so minimalistisches Design mit höchster Transparenz. Das komplett verdeckt liegende Bandsystem „Tectus Glas“ ergänzt Simonswerk durch eine kontaktlose, magnetische Schließung und optisch abgestimmte Griffvarianten. Der Schließmagnet „KC 50“ ist durch die dauerhafte Magnetwirkung verschleißfrei und kann ohne Glasbearbeitung montiert werden. Der Haltedruck lässt sich individuell einstellen. Die Griffvariante „KC 170“ rundet das System zu einer ästhetischen Einheit ab, während die neue verschließbare Grifflösung „KC Lock“ eine Alternative zu klassischen Türschlössern inkl. Notentriegelung liefert.

Filigrane Optik und maximale Transparenz: Das neue Beschlagsystem „Tectus Die „Click“-Kollektion der neuen „Kährs Luxury Tiles“ umfasst auch eine Reihe schmaler, kurzer Dielenformate, mit denen eine Fischgratverlegung möglich ist. Foto: Kährs | www.kahrs.com

Glas“ ermöglicht die minimalistische Gestaltung von Verglasungen und überzeugt dabei auch technisch mit Belastungswerten bis zu 80 kg. Foto: Simonswerk | www.simonswerk.com

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Neue Teppich-Marke Eine echte Premiere feierte Best Wool Carpets im Rahmen der imm cologne. Nach einem Jahr Entwicklungsarbeit stellte der Spezialist für Schurwollteppiche eine neue Kollektion abgepasster Teppiche vor – Monasch by Best Wool. Alle Monasch-Teppiche können mit einer Auswahl aus 12 Qualitäten in unterschiedlichen Farben, Größen und Einfassungen auf die individuellen Wünsche der Kunden abgestimmt werden. Für die Teppiche wird ausschließlich neuseeländische und europäische Schurwolle verwendet, die sich sowohl vorteilig auf das Raumklima wie auch auf die Raumakustik auswirkt. Für das besondere Material spricht außerdem seine 100%ige biologische Abbaubarkeit. Besonders ist allerdings die Trägerschicht, in deren Entwicklung das Unternehmen in den vergangenen Jahren stark investiert hat. Die sog. „Niaga“-Trägerschicht ist vollständig recycelbar, denn sie besteht, wie auch der Leim, mit dem sie befestigt wird, aus reinem Polyester. Sie wird mit Hitze aufgebracht und lässt sich auf gleichem Wege wieder vom Wollteppich trennen. Auf diese Weise können beide Materialien komplett recycelt werden.

Beim Dessin „Crayons“ steht die Struktur in hellgrauer

Der Stuhl „Ink“ ist auf Gemütlichkeit ausgerichtet und

Basisfarbe ein wenig höher als die Farbstreifen. Foto:

in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Foto: Wildspirit |

Best Wool Carpets | www.monaschbybestwool.com

www.wildspirit.eu

Natürlich inspiriert Designflooring, Spezialist für Luxus-Vinyl-Bodenbeläge, präsentierte sich auf der Bau mit Erweiterungen der Kollektionen „Opus“ und „Rubens“. Wie bei allen Entwürfen des britischen Unternehmens lieferte die Natur auch für die neuen Designs die Inspiration. So zeigen beispielsweise „Fabrica“, „Stratis“ und „Rubesco“ die natürliche Optik europäischer Eiche in Kombination mit einem industriell anmutenden Beton-Effekt. Klassische Astknoten und kreuzgesägte Markierungen sorgen für zusätzliche Definition. Alle „Opus“-Designs sind als große Dielen (1219,2 x 228,6 mm) und Fliesen (475,2 x 609,6 mm) mit einer Dicke von 2,5 mm, einer Nutzschicht von 0,55 mm und einer erhöhten Rutschfestigkeit von R10 erhältlich. Sowohl im privaten als auch im Objektbereich vereinen

Gemütlichkeit ist Trumpf Seine Premiere feierte Wildspirit in diesem Jahr auf der imm cologne. Bekannt ist das belgische Unternehmen für seine komfortablen Sitzmöbelkollektionen, die von international renommierten Designern entworfen wurden. Im Vordergrund der zeitlosen Entwürfe stehen Ergonomie und erlesene Materialien wie Eichenvollholz, edles Leder und extravagante Polsterungen. Wildspirit hat sich dadurch nicht nur in hochwertigen Einrichtungshäusern einen Namen gemacht, sondern auch bei Innenarchitekten und Gastronomen, die auf die Highend-Sitzmöbel setzen. Im Mittelpunkt des Messeauftritts stand nun die Serie „Ink“, die vom international gefeierten Sternekoch Sergio Herman gestaltet wurde und seinem Restaurant Airepublic sowie im Frühstücksraum und der Blueness Bar des Strandhotels in Cadzand in unterschiedlichen Varianten Einsatz findet.

die Böden der Kollektion „Opus“ eine natürliche Optik mit den Vorteilen eines LVT-Belags. Foto: Designflooring | www.designflooring.com

Wie die Zeit vergeht

Jede Front der JubiläumsEdition ist einmalig und wird nummeriert und graviert. Foto: B&F Manufacture | www.qlocktwo.com

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Vor zehn Jahren gründeten Marco Biegert und Andreas Funk das Unternehmen B&F Manufacture GmbH & Co. KG und gingen mit ihrer alternativen Zeitanzeige „Qlocktwo“ in die Serienproduktion. „Wir haben die Uhr eigentlich nur für uns gemacht und hatten nicht vor, ein kommerzielles Produkt zu schaffen.“ Die Basis der ersten Uhr war eine weiß gestrichene Holzplatte, und die Elektronik wurde noch von Hand verlötet. Abgedeckt durch ein quadratisches Acrylglas mit 110 scheinbar willkürlich angeordneten Buchstaben, durch Leuchtflächen von hinten beleuchtet, wird die Uhrzeit in Fünf-Minuten-Schritten beschrieben. Vier Leuchtpunkte in den Ecken sorgen für die minutengenaue Anzeige. Heute gibt es fünf Modelllinien von „Qlocktwo“: „Classic“, „Large“, „180“, „Touch“ und „W“. Dabei kommen unterschiedliche Materialien zum Einsatz: buntes Acrylglas, pulverbeschichteter Edelstahl oder kunstvoll gestaltete Oberflächen der „Creator‘s Edition“. Zum zehnjährigen Jubiläum haben die beiden Unternehmer nun eine ganz besondere Edition aufgelegt: zehn unterschiedliche Email-Fronten für die „Qlocktwo Classic“, die von Biegert und Funk persönlich emailliert und zur imm cologne präsentiert wurden.

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Vielleicht wundern Sie sich, dass Sie in dieser Ausgabe keinen Nachbericht zu den vielen Ausstellern der imm cologne aus dem Bereich Outdoor finden. Denn auffällig ist es schon, dass mehr und mehr Hersteller von Outdoor-Produkten gerade in den vergangenen beiden Jahren die Einrichtungsmesse dazu nutzen, um ihre neuen Produkte vorzustellen. Wir tragen diesem speziellen Segment mit einem eigenen Sonderheft, unserem InteriorFashion Outdoor-Special, Rechnung und bündeln dort auch die Neuheiten der Messe. Erscheinen wird das Magazin, das unserer Ausgabe 2 von InteriorFashion beiliegt, Ende April.

or-s outdo

p e cial


Digital und individuell Das Messe-Duo Techtextil und Texprocess zeigt vom 14. bis 17. Mai, wie neuartige Materialien und digitale Technologien völlig neue Verarbeitungsmöglichkeiten offenbaren. Innovative Fasern, intelligente Textilien und das gesamte Spektrum textiler Verarbeitungstechnologien, von Design und Zuschnitt über den textilen Digitaldruck bis hin zu Veredelung und Textilrecycling – das alles hält das Messe-Duo Techtextil und Texprocess vom 14. bis 17. Mai 2019 in Frankfurt bereit. Während die Aussteller der Texprocess die neuesten Maschinen, Anlagen, Verfahren und Dienstleistungen für die Konfektion von Bekleidung sowie textiler und flexibler Materialien präsentieren, bildet die Techtextil die internationale Leitmesse für technische Textilien und Vliesstoffe. Eines der zentralen Themen beider Messen wird in diesem Jahr Nachhaltigkeit sein. Dazu zeigen nicht nur die Aussteller passende Lösungen, wie beispielsweise Garne oder Textilien aus recycelten Fasern. Auch die Messe selbst prämiert mit den „Techtextil und Texprocess Innovation Awards“ erstmals nachhaltige textile Innovationen und Verarbeitungsansätze. Zudem bietet das Vortragsprogramm „Texprocess Forum“ mit einem Ableger der Fashionsustain, der Konferenz der Messe Frankfurt zur Berlin Fashion Week, einen Themenblock rund um Nachhaltigkeit in der Textil- und Modebranche. Ein weiterer Schwerpunkt beider Messen liegt auf den sogenannten Microfactories, die integrierte Produktionsprozesse sowie neue Vernetzungsmöglichkeiten abbilden. Ziel ist hierbei, einen Lösungsansatz für Textilverarbeiter anzubieten, der individualisierte Produkte erlaubt und dabei schnell,

flexibel und lokal arbeitet. Von den vier geplanten Microfactories versprechen insbesondere die „Digital Textile Micro Factory“ sowie die „Smart Textiles Micro Factory“ spannenden Input für Planer, Designer und die Möbelindustrie. Bei der „Digital Textile Micro Factory“, die in Zusammenarbeit der Texprocess und Techtextil mit den Instituten für Textil- und Designforschung Denkendorf sowie Partnern aus der Industrie entsteht, werden in Halle 4.1 drei Produktionslinien jeweils die Herstellung von Bekleidung, eines 3D-gestrickten Schuhs sowie die Verarbeitung technischer Textilien für die Möbelindustrie veranschaulichen. Die „Smart Textiles Micro Factory“ – ein Gemeinschaftsprojekt der RWTH Aachen und diversen Partnern aus Industrie und Forschung im Übergang der Halle 4.1 und 5.1 – zeigt dagegen ein smartes Kissen, das die industrienahe Fertigung eines smarten Textils vom Design bis zum fertigen Produkt exemplarisch darstellt. Um diesen Prozess vom Material bis hin zum konfektionierten Produkt auch inhaltlich abzubilden, teilen sich zur kommenden

Messe-Edition Techtextil und Texprocess erstmals die Hallenebene 4.1. Neben der „Digital Textile Micro Factory“ bilden Aussteller für Produktaufbereitung, Finishing oder Textilveredelung den Beitrag der Texprocess. Die Techtextil ergänzt diese um Anbieter von Geweben, Gelegen, Geflechten, Gewirken oder beschichteten Textilien. Ein spannendes Highlight der Texprocess verspricht auch die Verleihung der Innova-

Microfactories sind das Schwerpunktthema der kommenden Texprocess. Sie zielen darauf ab, individualisierte Produkte schnell, flexibel und lokal herzustellen.

tion Awards 2019 am 14. Mai. Damit zeichnet die Messe zum fünften Mal die besten technologischen Neuentwicklungen in verschiedenen Kategorien aus. Mehr zur Techtextil und dem Special-Event „Urban Living – City of the Future“ lesen Sie in InteriorFashion 2|2019. co www.texprocess.messefrankfurt.com www.techtextil.messefrankfurt.com

Auf dem internationalen Vortragsformat „Texprocess Forum“ präsentieren Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft aktuelle Trends und Erkenntnisse rund um die Verarbeitung von Textilien. Fotos: Messe Frankfurt GmbH/Pietro Sutera

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Interior Designerin Stefanie Raum (r.) und Architektin Martina Göbl haben Spaß daran, anderen Menschen ihre Wohnträume zu erfüllen.

Eine wunderbare

SYMBIOSE Wendelstein ist ein kleiner mittelfränkischer Ort mit 7.400 Einwohnern, etwa 13 Kilometer südlich von Nürnberg. Es ist ein beschaulicher Flecken mit wunderschöner alter Bausubstanz. Und genau von hier aus lassen Interior Designerin Stefanie Raum und Architektin Martina Göbl Wohnträume wahr werden. Besucht hat die beiden und ihr sechsköpfiges Team Bianca Schmidt.

> Konzepte von Stefanie Raum werden mit der Hand gezeichnet und um Produktmuster und eine Auswahl an Möbeln ergänzt. >> Die Auswahl an hochwertigen Stoffen ist immens. Stefanie Raum arbeitet mit allen renommierten Herstellern zusammen.

Das kleine Geschäft von Designerin Stefanie Raum, das sie 1997 eröffnet hat, wirkt von außen recht unscheinbar, doch hier greift der Ausspruch „klein, aber oho“. Dabei ist die Auswahl gar nicht einmal so groß – zumindest die sichtbare – dafür aber umso exklusiver. Die Interior Designerin arbeitet mit allen hochwertigen internationalen Marken zusammen – und das nicht nur im Möbelbereich, sondern ebenso bei Leuchten, Accessoires, Tapeten, Stoffen und Bodenbelägen. Aufgrund der kleinen Ausstellungsfläche kaufen ihre Kunden oftmals auf Empfehlung, was auf der einen Seite natürlich eine große Portion Vertrauen voraussetzt und auf der anderen Seite die Fähigkeit zuzuhören und im Gespräch herauszufinden, was sich der Kunde wünscht. Ohnehin kommt der überwiegende Teil der Kundschaft nicht, um ein einzelnes Sofa oder Bett zu kaufen, sondern vielmehr geht es um komplette Einrichtungskonzepte. „Unsere Kunden haben einen

hohen Qualitäts- und Design-Anspruch. Sie investieren in ihr Zuhause, in ihre Möbelstücke und damit in ihre gesamte Lebensqualität“, erklärt Stefanie Raum. Manchmal ist es gleich das ganze Haus oder die Wohnung, manchmal sind es einzelne Zimmer. Dann ist Stefanie Raum in ihrem Element, denn sie ist der kreative Kopf des Unternehmens mit vielen, vielen Ideen. Gemeinsam mit ihren beiden Innenarchitekten werden diese dann zu Papier gebracht. Ja, Sie lesen richtig. Bei Stefanie Raum wird noch richtig handgezeichnet. „Mein Vater war Raumausstattermeister und Handzeichner“, erzählt Stefanie Raum. „Er hat sich mit den Kunden hingesetzt und ihnen in relativ kurzer Zeit einen Entwurf gezeichnet, wie das Zimmer aussehen soll. Ich habe das über viele Jahre in dieser Form nicht mehr gesehen, aber ich wollte das unbedingt wieder aufgreifen. Glücklicherweise habe ich eine Innenarchitektin gefunden, die das beherrscht.“ Die Konzepte umfassen daher nicht nur einen Grundriss, sondern auch Handzeichnungen sowie eine Vorauswahl an Möbeln, Farbvorschläge für Wände, Stoff-, Vorhang-, Tapeten- und Bodenmuster. Die Umsetzung kann der Kunde auf Wunsch voll und ganz in die Hände von Stefanie Raum legen. Sie organisiert Handwerker, koordiniert diese und überwacht die Ausführung. „Der Kunde darf und muss sich so weit mit einbringen, wie er das möchte, aber auf Wunsch statten wir auch ein komplettes Haus aus. Sie können uns den Schlüssel geben und in den Urlaub fahren und bei Ihrer Rückkehr sind nicht nur die Räume neu gestaltet, sondern es steht Geschirr in der Küche, es liegen Handtücher im Badezimmer und die Zahnbürste steht im Zahnputzbecher.“ Auch Veränderungen in der Architektur stellen Stefanie Raum vor keine größere

Herausforderung. Dazu ist seit dem Jahr 2000 Architektin Martina Göbl an ihrer Seite. Die beiden Frauen kennen sich von Kindesbeinen an und sind sich wieder begegnet, als Martina Göbl Möbel für ein Projekt suchte. Da beide aus der Kleinselbständigkeit kamen, lag es nahe, sich zusammenzuschließen. „Wir bilden eine wunderbare Symbiose, denn was die eine nicht kann, kann die andere“, so Martina Göbl. „Zudem gibt es eine solche Kombination aus Architektur, Innenarchitektur und Interior Design im Umkreis von rund 150 Kilometern kaum.“ Kommen also Anfragen an die Architektin, können die Projekte oftmals auch in Richtung Innenarchitektur weiterentwickelt werden. Und sollte Stefanie Raum bei einem Bauvorhaben architektonische Unterstützung benötigen, steht ihr selbstverständlich Martina Göbl zur Seite. Nach knapp 20 Jahren der Zusammenarbeit – manchmal gemeinsam an Projekten, manchmal jede für sich – war die Zeit

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reif, „ein gemeinsames Baby zur Welt zu bringen“, erklären die beiden Frauen lachend. Dieses Baby erblickte schließlich Anfang 2017 das Licht der Welt – in Form eines Online-Shops für hochwertige Wohn-Accessoires. „Wir haben wahnsin-

In dem kleinen Haus von Stefanie Raum in Wendelstein finden sich ausschließlich hochwertige Möbel und Accessoires.

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nigen Spaß daran, mit dem Online-Shop weitere Wellen zu schlagen“, erklärt Martina Göbl. „Zudem wollen wir kleine Manufakturen unterstützen und uns einen größeren Kundenkreis erschließen.“ Vor allem eine jüngere Zielgruppe haben die beiden

im Visier, schließlich gelte es, bereits in jungen Jahren ein Gespür für hochwertige Produkte und einen Qualitätsanspruch zu entwickeln. Ein weiterer Beweggrund für den Online-Shop war die Weitergabe von Wissen: „Wir sind über viele Jahre über

Messen in ganz Europa getingelt, haben auch auf Urlaubsreisen immer einen Blick für das Einrichten, ob in Hotels, Restaurants oder beim Besuch von Shops, und haben so viel Erfahrungen und Wissen angesammelt, das wir in unserem täglichen Wirkungskreis gar nicht unterbringen können. Genau dies wollten wir über den Online-Shop einem größeren Publikum zugänglich machen“, erzählt Martina Göbl. Deshalb gibt es neben dem eigentlichen Shop auch einen Blog, der nicht nur DekoTipps gibt, sondern unter anderem auch interessante Informationen zu kleinen Manufakturen oder Reisezielen bietet. Über mangelnde Aufträge können sich Stefanie Raum und Martina Göbl nicht beklagen. Vielmehr müssen die Kunden Geduld mitbringen, wenn sie eine Planung haben möchten. „Das war früher undenkbar“, blickt Stefanie Raum zurück. „Wenn ein Kunde sechs Wochen auf seine Planung hätte warten sollen, dann wäre er weg gewesen.“ Heute bringen die Menschen einfach mehr Zeit mit, wenn sie in das kleine Geschäft nach Wendelstein kommen. Nicht zuletzt, weil sie die Arbeit der beiden Frauen zu schätzen wissen und spüren, dass sie bei allem, was sie tun, ob gemeinsam oder einzeln, mit dem ganzen Herzen dabei sind. „Wir arbeiten gerne und wir machen das, weil es uns Spaß macht. Wir machen für unsere Kunden so ziemlich alles möglich und versuchen auch das, was wir selbst mögen zu verkaufen und alles zu leben, für das wir stehen.“

www.rauminterior.com | www.raumconceptstore.com


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Zweiter Sieger

Ausgezeichnetes Store-Konzept Der Rosenthal Store in München wurde bereits 2017 wiedereröffnet. Nun dürfen sich die Verantwortlichen über den iF Design Award 2019 in der Kategorie „Interior Architecture/Shops und Showrooms“ freuen. Für das StoreKonzept, das sich über zwei Etagen und 300 qm erstreckt, zeichnet der Karlsruher Designer Kilian Schindler verantwortlich. Dabei haben die Beschaffenheit und Fertigung von Porzellan die Auswahl und Ausgestaltung des Konzeptes maßgeblich beeinflusst. Unterschiedliche Oberflächenstrukturen wie auch der Manufakturcharakter und die hochmoderne Serienfertigung spielen eine große Rolle. So nehmen raumhohe Rohrregale Bezug auf die in der Porzellanfertigung genutzten Regale und ästhetisieren diese. Der Kassenbereich wurde mit traditionell handgefertigtem Kammputz in Verbindung zur Porzellanrohmasse ausgestattet. Eine Lamellenwand aus heimischer Mooreiche gibt dem Raum Tiefe und lehnt sich an die Corporate Identity von Rosenthal an. Gold- und Edelstahlelemente verleihen Glanz und spielen auf elegante Porzellandekore an – um nur einige Beispiele zu nennen. Mit den Marken Rosenthal, Rosenthal meets Versace, Thomas, Arzberg, Sambonet und Paderno deckt der Store nicht nur das große Markenspektrum der Arcturus-Gruppe mit Blick auf Porzellan, Glas oder Edelstahl ab, sondern bietet auch Kollektionen aus dem Bereich Interieur. Foto: Rosenthal | www.rosenthal.de

Das Frey Küchenzentrum und Innenausbau aus Kandeln freut sich in diesem Jahr über den zweiten Platz beim Store of the Year, der Auszeichnung für innovative und kreative Ladenbaukonzepte des Handelsverband Deutschland (HDE), in der Kategorie Home/ Living. Das Musterhaus Küchen Fachgeschäft wurde im vergangenen Jahr in rund vier Monaten komplett umgebaut. Unterstützung fand die Geschäftsführung durch das Ladenbaukonzept „Initiative Zukunft“ der MHK Group. In seiner Laudatio würdigte Oliver Bernhardi, Leiter der Standortentwicklung von Ludwig Görtz, vor allen Dingen die Ganzheitlichkeit des Konzeptes. „Es geht nicht alleine um die Küche, sondern um viele Details wie Accessoires oder auch die die Boden- und Wandgestaltung. Die Ausstellung ist einladend, gemütlich und ganzheitlich. Man fühlt sich wie auf einer Entdeckungsreise.“ Wie ein roter Faden zieht sich der Name Frey durch das Ausstellungskonzept. Hinter

den Namen „Frey-Stil“ oder „Frey-Raum“ stehen insgesamt sechs Stil- und Lebenswelten, in denen Küchen mit viel Liebe zum Detail inszeniert werden. Jeder Raum in der Ausstellung erzählt eine Geschichte und ist Ausdruck individueller Lebensgestaltung.“ Foto: Frey Küchenzentrum-Innenausbau | www.frey-kandel.de

Wiedereröffnung

Neuer Flagshipstore Gemeinsam mit Pfannes & Virnich hat der italienische Möbelhersteller Lema am 17. Januar am Hohenstaufenring in Köln seinen neuen Flagshipstore eröffnet. „Deutschland war schon immer ein wichtiger Markt für die italienische Möbelbranche. Neben unserer Fokussierung auf aufstrebende Absatzgebiete besteht nach wie vor ein Interesse an europäischen Märkten mit der Bereitschaft, unsere Präsenz zusammen mit etablierten, lokalen Partnern zu verstärken. Köln stellt daher eine wichtige Eröffnung dar, die die Beziehung zu Pfannes & Virnich festigt, der seit Jahren ein Bezugspunkt für hochwertiges Design in der Stadt ist“, so Angelo Moreni, Präsident von Lema. Arrangiert wie eine große Wohnfläche, ist auf drei Ebenen eine umfangreiche Auswahl des Lema-Sortiments zu finden. In den verschiedenen Umgebungen entstehen die charakteristischen Merkmale der DNA des Unternehmens, die seit jeher mit der Produktion modularer Systeme nach Maß verbunden sind. Foto: Lema | www.lemamobili.com

Bereits im Dezember 2018 eröffnete König + Neurath seinen Berliner Showroom am Potsdamer Platz wieder. Auf über 500 qm präsentiert der Büromöbelspezialist unter dem Leitgedanken „Work.Style.Culture“ ganzheitliche Arbeitswelten. Gestaltet sind die Raumszenarien, die eine agile Arbeitskultur widerspiegeln, in den vier K+N-Stilwelten „Pure“, „Flow“, „Timeless“ und „Vision“. In das Möblierungskonzept wurde das K+N-„Smart.Office“ integriert, das die digitale Vernetzung von Raum und Mobiliar sicherstellt, das Nutzungsverhalten analysiert und Grundlagen für schnelle Entscheidungen zur kontinuierlichen Verbesserung von Raumangeboten, Arbeitsabläufen und Flächennutzung liefert. Die Innenarchitektinnen Daniela Weber und Carina Hölzer haben

die vielfältige Markenwelt von König + Neurath in den einzelnen Stilwelten mit unverwechselbarem Berliner Charme inszeniert. Eingebunden in das Raumkonzept wurden die Kooperationspartner Artemide, Kvadrat und Interface. „Durch die Neugestaltung des Showrooms können unsere Fachhändler und Kunden bei uns inspirierende Raumszenarien und die digitale Vernetzung ganzheitlich erleben“, ist Vico Henkel, Vertriebsleiter Ost, überzeugt. „Wir zeigen unser Leistungsangebot als OneStop-Shop-Anbieter, denn wir können jedes Projekt von der ersten sorgfältigen Analyse bis zum Feststellen der letzten Schraube realisieren und begleiten.“ Fotos: König + Neurath | www.koenig-neurath.de

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„WIR KITZELN SIE“ Mit feinem Gespür für Material und Farbe entwirft das DesignerPaar Marcel Besau und Eva Marguerre Kommunikations-, Styling- und Shop-Konzepte für Marken wie Vitra, Artek und Authentics. Nun setzt das Hamburger Studio Thonet zum Firmen- und Bauhaus-Jubiläum in neues Licht. Von Martina Metzner.

Für Fürstenberg haben die beiden den „Plisago“ aus Porzellan entworfen. Foto: Silke Zander

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Sich nur auf das Entwerfen von Objekten zu begrenzen, war Marcel Besau und Eva Marguerre schon zu Studienzeiten zu wenig. Auch deshalb hat es sie nach Karlsruhe an die Hochschule für Gestaltung verschlagen, wo sie neben Produkt- auch Grafikdesign, Szenografie und Ausstellungsdesign studieren konnten. Von da an begann nicht nur eine berufliche Kooperation – auch privat sind die beiden heute ein Paar und Eltern des kleinen Lio. Nur acht Jahre nach Gründung ihres Studios in Hamburg ist Besau-Marguerre fest im Markt etabliert: 2017 möblierten sie die Elbphilharmonie, mittlerweile gestalten sie Vitra- und Artek-Messestände sowie deren POS-Auftritte. Außerdem übernahmen sie 2017 die Art-Direktion von Authentics, gaben Ausstellungen wie der JungdesignerPlattform „ein&zwanzig“ des Rat für Formgebung in Mailand einen passenden Rahmen und nun erzielen sie mit ihrer 360-Grad-Arbeit für Thonet zum Firmenund Bauhaus-Jubiläum eine Punktlandung. „Thonet war in den vergangenen Jahren sehr maskulin, kühl – das wollten wir aufbrechen und weiterentwickeln“, erzählt Eva Marguerre bei einem Cappuccino inmitten des Thonet Cafés auf der imm cologne. Obwohl die beiden zunächst für eine Produktneuentwicklung mit Kreativchef Nor-

Neu interpretiert von Eva Marguerre (1983) und ihrem Partner Marcel Besau (1980): der „S 533 F“ von Ludwig Mies van der Rohe. Foto: Thonet

bert Ruf ins Gespräch kamen, wurde bald mehr daraus. „Für uns waren es kleine Schritte – für Thonet ganz große“, fasst es Eva in moderatem Ton zusammen: die Entwicklung von Re-Editionen, eine neue visuelle Sprache, den Messeauftritt und RetailAktivitäten. Dass sie sich nicht nur auf Produktdesign beschränken, sondern auch Interior Styling, Grafikdesign sowie Shop-Konzepte im Sinne von ganzheitlichen Markenstrategien anbieten, haben sie aber nicht nur im Studium gelernt. Eva Marguerre hat als Stylistin für Mode- und Einrichtungs-Zeitschriften des Gruner & Jahr-Verlags gearbeitet, Marcel Besau unter anderem für die Markenkommunikations-Spezialisten Scholz & Volkmer. Das Denken in Bildern und marketingtauglichem Storytelling ist den beiden daher vertraut. Und auch mit Trends tun sie sich nicht schwer – setzen gerne und plakativ modische Farben ein. Ihr Vorteil: Im Vergleich zu klassischen Marken-Spezialisten gestalten sie stets aus einem Design- und Interior-Blickwinkel heraus. So haben die beiden für Authentics nicht nur die Farb- und Materialpalette überarbeitet, sondern auch gleich den grafischen Auftritt inklusive des Messestandes gestaltet. An diesem kam man durch seine ungewohnte und großflächige Kombination aus

Neongelb, Bleu, Altrosé und Anthrazit kaum vorbei. Die Kollektion entwickeln sie weiter durch neue Kooperationen mit Namen wie Norm Architects oder Mika Tolvanen. Eine willkommene Wiederbelebung der Haushalts-Utensilien-Linie der Flötotto-Familie, um die es in den vergangenen Jahren etwas still geworden war. „Weichheit“ ist das Leitmotiv ihrer Arbeit für Thonet. So haben Eva und Marcel behutsam den Freischwinger „S 533 F“ mit Armlehnen von Ludwig Mies van der Rohe, den er ursprünglich 1927 für die Stuttgarter Weißenhofsiedlung kreiert hatte, weiterentwickelt. Die zwei neuen Varianten – eine in Perlglanzchrom und anthrazitfarbenem Leder, eine in Champagnerchrom mit Leder in Zartrosé – gibt es speziell zum Bauhaus-Jubiläum jeweils nur 100 Mal. „Der Stuhl wirkt komplett anders – obwohl die Hauptcharakteristik gleich bleibt“, erläutert Eva die Neuinterpretation. Ihr Auftrag für die Elbphilharmonie – sie möblierten hier die Foyers, die Lounges und die Suiten des Dirigenten und der Solisten zusammen mit dem Architekten Daniel Schöning – war ein Meilenstein, der ihnen viel mediale Aufmerksamkeit bescherte. In Korrespondenz zum architektonischen Entwurf von Herzog & de Meuron haben sie einen „ästhetischen wie taktilen Nachhall“ zum Musikerlebnis geschaffen. Während


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Sonderedition für das 200-Jahre-Jubiläum: der „214“ von Michael Thonet, re-seen by Studio Besau-Marguerre in Two-Tone-Farbstellung. Foto: Thonet

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„Wir kitzeln sie“

Für das Interior der Elbphilharmonie haben die beiden einen „taktilen Nachhall“ geschaffen. Foto: Nina Struve

Mit „Nido“ von Eva Marguerre aus lackiertem Glasfaserkunststoff fing es 2008 an. Foto: Studio BesauMarguerre

Für Vitra gestaltet Studio BesauMarguerre Messe- und Shop-Konzepte – wie hier fürs KaDeWe. Foto: Vitra

das Interior sich farblich durch den großzügigen Einsatz von Weiß-Nuancen auszeichnet, sind es die Materialien und Oberflächen der Möbel, die durch Gegensätze wie „Weich – Hart“, „Warm – Kalt“ Dissonanzen und Harmonien gleich der Musik erzeugen. Die eigens entworfenen und äußerst filigranen Hocker, Beistell- und Stehtische „Elbe“ nahm e15 in die Serienproduktion auf. Zum 200-jährigen Firmenjubiläum von Thonet haben sie den Klassiker des Hau-

ses – den in sechs Teile zerlegbaren Kaffeehausstuhl „214“ – minimal nuanciert: „Durch das Farbkonzept entsteht eine grafische Wirkung.“ Die Sonderedition in den Two-tone-Farbstellungen Schwarz, Weiß, Samtrot und Salbei fällt durch heller gebeizte Verbindungselemente im Vergleich zum Sitzring und den Stuhlbeinen auf. Denn es sind vor allem die Radien und Rundungen des „214“, die Eva und Marcel faszinieren: „Durch die Platzierung vieler Stühle im Raum entsteht Wiederholung.

In ihrer Funktion als Art-Direktoren entwarfen sie für Authentics ein neues Farb- und Material-Konzept. Foto: Silke Zander

So wird die Schönheit der beiden in den Farbnuancen abgestuften Rückenlehnen sichtbar – und damit die Schönheit des Stuhls selbst.“ Auch für ihre Arbeit für die Porzellanmanufaktur Fürstenberg, die sie ebenso in Köln lancierten, ließen sie sich von „Weichheit“ leiten. Genauer: von textiler Weichheit. Herausgekommen ist „Plisago“, ein Beistelltisch aus Porzellan, für dessen fragmentierte Plissees eigens ein CADProgramm geschrieben werden musste. Und auch die Porzellaner hatten ihre Mühe, die Form zu brennen. Das Experiment ist geglückt – auch dank des Einfühlungs-

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vermögens des Duos, das stets einen harmonischen Eindruck macht, im Umgang mit dem Traditionsunternehmen. „Eine Firma wie Thonet muss vorangehen, da muss etwas passieren, sonst sind sie irgendwann nicht mehr marktfähig“, sprechen die beiden Mittdreißiger mit einer trockenen Selbstverständlichkeit, wie sie sonst Consultants an den Tag legen. „Wir kitzeln sie“. Die Idee lag nahe, anlässlich der Feierlichkeiten auf der imm cologne das Café Thonet zu eröffnen: „Da kommt Thonet ja auch her – aus dem Kaffeehaus!“ Bis ins kleinste Detail wie Taschen und Kaffee als Give-Away haben sie den Messeauftritt geschliffen. Dennoch, „man muss sehr sensibel und feingeistig mit dem Erbe umgehen“, geben Eva und Marcel zu bedenken. Dass sie Messestände gestalten können, haben sie in den vergangenen Saisons mehrfach für Vitra und Artek bewiesen. „Das hat uns ziemlich gepusht“, sagt Eva. Für die beiden Marken kreieren sie daneben die POS-Themen und Displays. Neuer ist, dass sie nun auch die Stores gestalten. Zunächst den von Artek in Antwerpen, nun die ersten fünf Vitra Stores in Asien. Der erste in Shenzhen eröffnet bald – wie in den anderen wird dort ein kleines Vitra-Haus abgebildet. Storytelling par excellence. „Wir stellen uns Produkte stets im Kontext vor“, sagt Marcel, „Was findet nach der Entwurfsphase statt – im Laden und beim Konsumenten?“ Mit „Nido“ – einem kleinen Tisch in grell lackierten Farben und aus kunstharzgetränkten und gewickelten Glasfasern – fing es 2008 an – damals noch eine Studienarbeit von Eva. Dass sie nur ein bis zwei Produkte pro Jahr und tendenziell kleinere Objekte gestalten, die eher eine akzentuierte Nebenrolle als die Hauptrolle im gesamten Interior spielen, ist typisch. Entwickelt man Produkte wie Stühle oder Regalsysteme, ist der Aufwand ungemein höher. Diese Zeit investieren sie lieber in andere Disziplinen. Welches Produkt sie nun für Thonet entwickeln, darf man dennoch mit Spannung erwarten. www.besau-marguerre.de


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Beauty im MAK Stefan Sagmeister und Jessica Walsh werden ihr Ausstellungsprojekt „Beauty“ im MAK in Wien (bis 31.03.2019) und im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main (10.05. bis 22.09.2019) präsentieren. Die Besucher sind eingeladen, in die Welt des Schönen einzutauchen und die sechs Ausstellungsthemen

„Was ist Schönheit?“, „Die Geschichte der Schönheit“, „Im Auge des Betrachters“, „Schönheit erleben“, „Transformierende Schönheit“ und „Das Schönheitsarchiv“ sowohl visuell, auditiv, haptisch als auch olfaktorisch wahrzunehmen. Das Highlight bildet der mit Swarovski kreierte „Sensory Room“, dessen äußere Hülle mit Tausenden von Swarovski-Elementen besetzt ist. Auch die interaktiven Handlungen der Besucher werden von Sagmeister und Walsh herausgefordert: Die Eintrittskarte ist eine Münze, die mit individuellen Motiven versehen werden kann. Das Ende der Ausstellung bildet eine Ansammlung von als schön empfundenen Exponaten des MAK. Fotos: MAK/Aslan Kudrnofsky | www.MAK.at

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Weitere Design-News finden Sie unter www.interiorfashion.de

Der innere Wunsch nach Design Die Neuerscheinung „Why we design“ von Thonik beschäftigt sich mit dem Wunsch und der Notwendigkeit des

Menschen, seine Umgebung neu zu strukturieren, ihr Farbe zu verleihen und nach eigenem Wunsch zu gestalten. Das Amsterdamer Design-Studio wurde 1993 von Nikki Gonnissen und Thomas Widdershoven gegründet und hat sich auf visuelle Kommunikation, grafische Identität, Interaktion und Motion-Design spezialisiert. In „Why we design“ blicken sie mit 352 Seiten und 560 Bildern auf 25 Jahre Berufserfahrung der Firma zurück und gleichzeitig zusammen mit dem Leser in die Zukunft des Grafikdesign. Abb.: Thonik | www.thonik.nl

Thonik: Why we design Design: Thonik 352 Seiten, 560 Abbildungen, Taschenbuch, 2018, ISBN 978-3-03778-556-0, Englisch, EUR 35,-

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Happy Bauhaus! 2019 jährt sich die Gründung des Bauhauses zum 100. Mal. Grund genug, die Ansätze, Thesen und Zeugnisse dieser Zeit erneut zu betrachten, zu diskutieren und zu hinterfragen. So auch die Stiftung Bauhaus Dessau, die Bauhaus Universität Weimar und das Bauhaus Archiv in Berlin, die mit einem großen Jubiläumsprogramm, darunter Veranstaltungen zu Architektur und Gestaltung, Kunst und Kulturgeschichte sowie Bildung und Forschung den runden Geburtstag feiern. Zudem sollen in den historischen Bauhaus-Stätten Weimar und Dessau Anfang April bzw. Anfang September 2019 BauhausMuseen eröffnet werden, die einen Großteil der Sammlungen für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Auch das Bauhaus-Archiv/Museum für Gestaltung, Berlin, wird im Jubiläumsjahr denkmalgerecht saniert und um einen Neubau erweitert. Mit dem Eröffnungsfestival „100 jahre bauhaus“, das Mitte Januar in der Berliner Akademie der Künste stattfand, wurden die bundesweiten Feierlichkeiten zum 100-jährigen Gründungsjubiläum eingeläutet. Frank-Walter Steinmeier sprach in seiner Eröffnungsrede von dem Bauhaus als „einer der bedeutendsten, weltweit wirkungsvollsten kulturellen Hervorbringungen unseres Landes“. Noch bis heute finden sich Bezüge zu den Ideen des Bauhauses in der Kunst, der Grafik, dem Design, der Architektur und der Urbanistik. Nicht verwunderlich also, dass auch viele Möbelhersteller und DesignStudios Reeditionen und Produkte, die eine Hommage an die Gestaltungsansätze des Bauhauses darstellen, hervorbringen. Besonders auffällig waren diese Reminiszenzen anlässlich des Jubiläums auf den diesjährigen Januar-Messen. Einige der neuen oder überarbeiteten Entwürfe, interessante Ansätze und kreative Köpfe zum Thema 100 Jahre Bauhaus präsentieren wir Ihnen in unserem Bauhaus-Special in der kommenden Ausgabe InteriorFashion 2|2019. Alle Infos zu den Jubiläums-Veranstaltungen 2019 finden Sie unter: www.bauhaus100.de/programm, bauhaus100.uni-weimar.de sowie unter www.bauhaus-dessau.de/uebersicht-jubilaeumsjahr-2019.html www.bauhaus-dessau.de | bauhaus100.uni-weimar.de | www.bauhaus.de

1926, Bauhausgebäude Dessau, Architekt Walter Gropius, Ansicht von Südwesten. Foto: Stiftung Bauhaus Dessau (Besitz Scan)/© (Consemüller, Erich) Consemüller, Stephan (Eigentum Original Vintage Print)

Impressum|Imprint InteriorFashion – more than furniture – The International Contract and Interior Magazine Verlag: dieschmidt – Fachverlag für gedruckte und digitale Medien e.K. Königswarterstraße 70 | 90762 Fürth | Telefon  +49 911 753980-14 | Fax  +49 911 753980-13 www.interiorfashion.de Inhaberin | Geschäftsführerin: Bianca Schmidt | Telefon +49 911 753980-14 Chefredaktion: Bianca Schmidt | E-Mail schmidt@interiorfashion.de Redaktion: Cornelia Gross | E-Mail gross@interiorfashion.de | Telefon +49 911 753980-15 | Freie Mitarbeit: Martina Metzner (abaut) Grafik: Jürgen Kroll Anzeigen: Stefanie Helmer | E-Mail helmer@interiorfashion.de | Telefon +49 911 753980-17 Vertrieb: Stefanie Helmer | E-Mail helmer@interiorfashion.de Druck: Max Bringmann KG | Abteilung Druck | Johann-Höllfritsch-Straße 37 | 90530 Wendelstein Verlags- und Anzeigen-Repräsentanz: Gerrith B. Horndasch M.A. | Kastanienweg 9 | 78713 Schramberg Telefon +49 7422 2006959 | Fax +49 7422 2006958 | Mobil +49 177 4377484 E-Mail horndasch@interiorfashion.de Verlagsvertretung Italien: Media&Service International srl | Via Giotto, 32 | 20145 Milano | Italien | Tel: +39 02 48006193 | info@it-mediaservice.com | www.it-mediaservice.com

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Nachdruck (auch auszugsweise) und Vervielfältigungen jeder Art bedürfen der schriftlichen Genehmigung

González Hinz Zabala,

des Verlages. Fremdbeiträge, die mit Namen des Verfassers gezeichnet sind, geben nicht unbedingt

Barcelona, 2016/© Stif-

die Meinung der Redaktion wieder.

tung Bauhaus Dessau

Bezugspreis: Einzelpreis 7,50 Euro zuzüglich Porto und 7% MwSt., im Abonnement Euro 42,– zuzüglich Porto und 7% MwSt. Bei höherer Gewalt kein Anspruch auf Lieferung. Kündigung 3 Monate vor Ablauf des Abonnement-Jahres. Erscheinungsweise: InteriorFashion erscheint 6-mal jährlich.

Inserentenverzeichnis |Index of Advertisers Architonic AG, Zürich (Schweiz) ..................................................................... 2. Umschlagseite ISH, Messe Frankfurt Exhibition GmbH, Frankfurt ....................................................... Seite 15 küchenwohntrends | möbel austria, trendfairs GmbH, München ................................... Seite 7

Erster Preis im Architekturwettbewerb zum Bauhaus-Archiv/Museum Gestaltung

prestigious textiles, Bardford (England) ........................................................................ Seite 29

(Gläserner Turm als Veranstaltungsort und Eingang in das daruntergelegene

Bauhaus Museum Weimar, Perspektive

Museum), Staab Architekten, Berlin.

Foyer. Entwurf: Prof. Heike Hanada mit

Verfasser: Prof. Volker Staab/© Staab

Prof. Benedict Tonon/© Klassik Stiftung

Architekten

Weimar

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