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[interior
www.interiorfashion.de
more than furniture
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Light + Building 2018: Leuchtendes Design Messe-Nachlese: Die Mischung macht‘s Louis Poulsen: Erlebbare Lichtlösungen Heilight: Zwischen Realität und Illusion
Circadiane Beleuchtung: Das richtige Licht zur richtigen Zeit
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www.materialpreis.com
[editorial ]
Nach der Messe ist vor der Messe
dieschmidt – Fachverlag für gedruckte und digitale Medien e.K. InteriorFashion Königswarterstraße 70 90762 Fürth Bianca Schmidt T: +49 (0) 911 / 753980 – 14 Cornelia Gross T: +49 (0) 911 / 753980 – 15 Stefanie Helmer T: +49 (0) 911 / 753980 – 17 Fax: +49 (0) 911 / 753980 – 13
Unsere aktuelle Ausgabe steht ganz im Zeichen des Lichts. Geschuldet ist dies der Light + Building, die bereits in wenigen Wochen in Frankfurt ihre Türen öffnet. In unserem Leitartikel haben wir uns mit dem Thema der circadianen Beleuchtung auseinandergesetzt, das auch in Frankfurt eine große Rolle spielen wird. Aber nicht überall, wo Human Centric Lighting draufsteht, ist auch circadiane Beleuchtung drin. Das haben wir im Interview mit den Lichtplanern Birgit Bierbaum und Matthias Boeser vom Wuppertaler Büro licht|raum|stadt|planung gelernt. Beide waren übrigens an der Planung und Umsetzung der Praxisstudie „Silverlighting“ beteiligt, die unter der Projektleitung des Fraunhofer Umsicht stand. Diese stellen wir Ihnen ebenfalls in unserem Leitartikel vor, ebenso wie die Studie „Ilights“. Beide laufen noch, so dass die exakte wissenschaftliche Auswertung aussteht. Die Tendenz ist aber klar: Das richtige Licht zur richtigen Zeit wirkt sich positiv auf den Menschen aus – auf den gehandicapten wie auf den gesunden. Ein Feld, dem die Zukunft gehört und das erst durch die Einführung der LED möglich geworden ist. Mit der Umstellung auf LED ist einer der größten Umbrüche in der Geschichte des Leuchten-Designs verbunden. Damit werden wir uns in unserer nächsten Ausgabe, die Ende April erscheint, ausführlich beschäftigen. Dann, wenn wir Ihnen unsere Eindrücke der Light + Building schildern. Natürlich darf in der ersten Ausgabe des neuen Jahres auch ein
Rückblick auf die Heimtextil, Domotex, imm cologne und ZOW nicht fehlen. Letztere hat mit der Übernahme durch die Koelnmesse deutlich an Profil gewonnen und vor allem Aussteller und Besucher wieder für sich eingenommen. Aber auch alle anderen Messen haben das gesamte Jahr an ihren Konzepten gearbeitet, um die Veranstaltungen noch attraktiver zu machen. Dazu und auch zu unseren „Messe-Entdeckungen“ lesen Sie ab Seite 15. Nun aber genug geschrieben. Verschaffen Sie sich am besten selbst einen Eindruck von der neuen InteriorFashion-Ausgabe und lassen Sie sich informieren und inspirieren. Bis zur nächsten Ausgabe wünschen wir Ihnen alles Gute – bleiben Sie gesund! Ihr InteriorFashion-Team Bianca Schmidt und Cornelia Gross
Darf ich vorstellen: unser neues InteriorFashion-Teammitglied. Boris, der Labrador-Schäferhund-Mix meiner Kollegin Cornelia Gross. Er leistet uns an drei Tagen in der Woche Gesellschaft, und das ist schön. Wenn mal schreibtechnisch so gar nichts mehr geht, ist er dankbarer Empfänger von Streicheleinheiten und uns hilft es, die Gedanken zu sortieren. Foto: Gross
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Editorial 3
Nach der Messe ist vor der Messe
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Leolux: Luxus und Eleganz
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Pode: Jung, dynamisch, farbenfroh
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Best Wool Carpets: „Wolle kann nicht jeder“
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Trevira: „Safety for your success“
Update
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A.S. Création: Ein Ausdruck der Persönlichkeit
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Neuheiten aus der Branche
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Surteco: „One in Motion“
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Das richtige Licht zur richtigen Zeit
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Interprint: Authentizität – Natürlichkeit – Smarte Materialität
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Light + Building 2018: Leuchtendes Design Trade
Interior
42 Louis Poulsen: Erlebbare Lichtlösungen 15
Messe-Nachlese: Die Mischung macht‘s
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Hey-Sign: Die perfekte Welle!
44 Trade-News
Design 21
Rosenthal: Eigenständig und harmonisch
46 Heilight: Zwischen Realität und Illusion 49
Design-News
50 Gestaltet von einem Designer – gebaut von dir 50
Impressum | Inserentenverzeichnis
Titelbild – Ganz im Zeichen des Lichts steht Frankfurt von 18. bis 23. März. Dann öffnet die Light + Building 2018 ihre Türen. Rund 2.600 Aussteller aus der ganzen Welt zeigen ihre Lösungen für Licht, Elektrotechnik sowie Haus- und Gebäudeautomation. Dabei spielt auch das Design eine entscheidende Rolle. Mehr dazu lesen Sie auf Seite 14.
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Mailand ruft! Über 2.000 Aussteller, davon 30% aus dem Ausland, werden vom 17. bis 22. April auf dem 57. Salone del Mobile. Milano ihre Neuheiten präsentieren. 111 Aussteller vereint dazu die alle zwei Jahre stattfindende Küchenmesse EuroCucina gemeinsam mit der FTK (Technology for the Kitchen). Weiterhin kommen zum Salone Internazionale del Bagno 228 Aussteller. Zu guter Letzt bietet der SaloneSatellite Designern unter 35 Jahren Raum, ihre Ideen einem breiten Publikum vorzustellen. Erwartet werden 650 Teilnehmer. In diesem Jahr haben die Messeverantwortlichen erstmals ein Manifest verfasst, das nicht nur ein Ausdruck der Zuneigung zur Stadt Mailand und allen Akteuren ist, die zum Erfolg der Messe beigetragen haben, sondern in erster Linie eine Absichtserklärung, die die Grundlagen für eine neue Denkweise, eine neue Art schafft, ein System zu bilden und Projekte zu planen. Zum Leben erweckt wird das Bündnis mit Mailand durch eine Ausstellung und Installation (Abbildung) auf dem Domplatz vor dem Palazzo Reale, die die Beziehung zwischen Natur und Wohnen analysiert. Das Projekt „Living Nature. La Natura dell‘Abitare“ soll Anregungen für die nachhaltige Planung der Innenräume des Hauses geben. Entwickelt wurde es gemeinsam mit dem internationalen Design- und Innovationsbüro Carlo Ratto Associati (CRA). Abbildung: CRA | www.salonemilano.it
Umsatzplus Die Cor Manufaktur, die gerade mit dem „Blauen Engel“ zertifiziert wurde, verabschiedet das Geschäftsjahr 2017 mit einem Umsatzplus von 11%, das Gesamtergebnis beträgt rund 39 Mio. Euro. Durch die erfolgreiche Modellpolitik, Neuentwicklungen und konsequente Modellpflege sind die Auftragseingänge in allen Produktsegmenten – Sofas, Sessel und Stühle – gestiegen. Wettbewerbsfähigen, konsequent innovierten und weiterentwickelten Kollektionen verdankt die Sitzmöbelmanufaktur unter anderem ihren Erfolg. Höchste Ansprüche an die Qualität der weitgehend manuell gefertigten Möbel werden in jedem Einzelstück umgesetzt. Diese Leistung wurde im November 2017 nach einem strengen Prüfverfahren mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ ausgezeichnet. Alle im Rahmen der Standardkollektion gefertigten Polstermöbel sind zertifiziert – für den gesamten Lebensweg von der Produktion bis hin zur Entsorgung. „Dahinter stehen vorbildliche Leistungen aller Mitarbeiter“, so der geschäftsführende Gesellschafter Leo Lübke. Das inhabergeführte Unternehmen setzt seit seiner Gründung auf die Bindung und Weiterentwicklung der Mitarbeiter. Bei der diesjährigen DIHK-Bestenehrung wurden zwei der ehemaligen Auszubildenden als bundesweit beste Polsterin sowie Polster- und Dekorationsnäherin ausgezeichnet. Auch die hauseigenen Auszubildenden werden bei den IHK-Prüfungen regelmäßig ausgezeichnet. www.cor.de
Neue Formel für die Biennale Interieur 2018 Vom 18. bis 22. Oktober 2018 findet die Biennale in Kortrijk in Belgien statt. Nach dem festlichen 25-jährigen Jubiläum im letzten Jahr erscheint die Biennale nun in neuem Glanz: schärfer, frischer und zunehmend auf ein professionelles Publikum ausgerichtet. 2018 wird ein neues Interieur zu sehen sein. Die nächste Ausgabe findet an fünf Tagen statt und macht Kortrijk wieder zum Mittelpunkt kreativer Innovationen im Bereich des zeitgenössischen Wohnens und Interior Design. Der sich schnell verändernde Markt und die Wirtschaftlichkeit waren ausschlaggebend dafür, die
Biennale auf fünf Tage zu konzentrieren. Es erleichtert den gegenseitigen Austausch und die Inspirationen zwischen den Ausstellern, Händlern und Fachbesuchern. Das umfangreiche und professionelle Programm wird mit einem städtischen Festival kombiniert, das die Veranstaltung selbst überdauert. Damit soll sichergestellt werden, dass die Biennale Interieur in Europa und darüber hinaus das entscheidende Datum für die Kreativwirtschaft bleibt. Die Registrierung ist über das Anmeldeformular freigeschaltet. www.interieur.be
Neuer Netzwerkpartner Die Westag & Getalit AG ist ab Januar 2018 neuer Netzwerkpartner des Servicepoint A30 in Bünde. Der Hersteller von Holzwerkstofferzeugnissen für den Innenausbau sieht das Forum als eine gute Ergänzung, um Kunden- und Marktnähe weiter auszubauen. Hinzu kommt, dass die Marktanforderungen durch die Digitalisierung und durch hohe Anforderungen an eine interdisziplinäre Produktentwicklung das
Arbeiten in einem Netzwerk in der Zukunft unabdingbar machen. Mit Westag – Getalit engagieren sich bereits 14 namhafte Unternehmen im Servicepoint A30. Das Trend- und Event-Forum in Bünde existiert seit 2007 und zeigt vielerlei Themen rund um Möbel und Einrichtungen der Zukunft. www.servicepointa30.de
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Innovative Materialien gesucht Materialhersteller, Entwickler und Kreative können sich jetzt wieder um den begehrten Materialpreis bewerben. Gesucht werden in diesem Jahr besondere Oberflächen und Kollektionen, innovative Verfahren und der nachhaltige Umgang mit Materialien. Ausgezeichnet wird der Innovationsgrad und die ästhetische und architektonische Qualität von Materialien und studentischen Entwicklungen. Für die Bewerbung stehen in den Bereichen Anwendung, Material und Materialeinsatz diverse Tags zur Verfügung, mit denen das Material klassifiziert
werden kann. In den sieben Kategorien Design, Innovation, Klassiker, Kollektion, Ökologie, Studie und Verfahren vergibt die Jury je drei Auszeichnungen und raumPROBE zusätzlich eine Anerkennung. Die Einreichungsfrist läuft noch bis zum 30. April unter www.materialpreis.com. Die unabhängige Fachjury trifft ihre Entscheidungen anhand von Echtmustern und eingereichten Unterlagen. Weitere Preisträger werden in diesem Jahr erstmals per Publikums-Voting ermittelt. Über die Materialpreis-Website kann ab Mitte Februar abgestimmt werden. Bei der feierlichen Preisverleihung am 5. Juni 2018 im Design Center Baden-Württemberg werden die Gewinner bekanntgegeben und ausgezeichnet. Die Veranstaltung ist zugleich Finnissage einer vierwöchigen Ausstellung, in deren Fokus die Teilnehmer des Preises stehen. Darüber hinaus erhalten die Teilnehmer eine attraktive Bühne, denn alle eingereichten Materialien werden in die Materialdatenbank und die Materialausstellung von raumPROBE aufgenommen. Abbildung: raumPROBE | www.materialpreis.com | www.raumprobe.de
Erweiterung der Messefläche Die Bau in München wird sich vom 14. bis 19. Januar 2019 im XXL-Format präsentieren. Sie belegt alle 18 Messehallen und ist damit so groß wie nie zuvor. Möglich wird dies durch den Bau der neuen Messehallen C5 und C6, mit dem die Hallenfläche der Messe München auf rund 200.000 qm anwächst. Der neue Ausstellungsbereich Licht und Smart Building ergänzt erstmals das gewerkeübergreifende Portfolio der Messe. Die Erweiterung der Ausstellungsfläche war für die Bau ein ganz wichtiger Schritt, so Reinhard Pfeiffer, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München: „Erstens können wir teilweise den Wünschen von Ausstellern nach mehr Fläche entgegenkommen. Zweitens können wir die Warteliste in einigen Ausstellungsbereichen abbauen, und drittens, und das
ist vielleicht der wichtigste Punkt, können wir mit Licht und Smart Building zwei neue, zukunftsweisende Themen in die Bau integrieren.“ Trotz des größeren Platzangebotes werden die noch freien Flächen bereits ein Jahr vor Messebeginn wieder knapp. Der Run auf die Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme ist so groß wie eh und je, und klar ist schon heute: die 18 Messehallen werden, wenn sich am 14. Januar die Tore der Messe öffnen, bis auf den letzten Meter ausgebucht sein, und der Flächenzuwachs wird für einen neuen Ausstellerrekord sorgen. Rund 2.200 Aussteller aus mindestens 45 Ländern werden erwartet. Auch auf der Besucherseite stehen die Chancen gut, dass die Marke von 250.000 Besuchern übertroffen werden kann. www.bau-muenchen.com
Bayerischer Exportpreis 2017 Das Furnier- und Sägewerk Mehling & Wiesmann gewann den bayerischen Exportpreis 2017 in der Kategorie Industrie. Zum 11. Mal wurde dieser vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie verliehen und soll kleine mittelständische Unternehmen in ihrer Exporttätigkeit hono-
rieren. Es werden Unternehmen ausgewählt, die neue Märkte erfolgreich erschlossen und dabei besondere unternehmerische Leistungen und Innovationsbereitschaft gezeigt haben. Ziel des Preises ist es, diese kleinen Unternehmen bekannt zu machen und ihnen beim Marketing zu helfen. „Wir freuen uns sehr, dass durch den Preis Echtholz und Furniere eine so große Öffentlichkeit erreichen konnten“, erklärt Dr. Diana Paul, Geschäftsführerin Mehling & Wiesmann. Die Preisverleihung fand am 22. November 2017 im Rahmen des Exporttages Bayern 2017 in München statt. Überreicht wurde der Preis von der bayerischen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner. Von links: Kurt Siedler (Verkaufsleiter von Mehling & Wiesmann), Stephanie Spinner-König (Laudatorin), Richard Weiß (Geschäftsführer Mehling & Wiesmann), Dr. Diana Paul (Geschäftsführerin Mehling & Wiesmann), Staatsministerin Ilse Aigner, Foto: sl-pictures.de/Bayern International | www.mehling-wiesmann.de
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Drei Personaländerungen kann Amtico zum Jahresbeginn 2018 verzeichnen. Oliver Scherb hat die Position des Key Accout Managers Healthcare für die Region Mitte-Süd übernommen. Damit steht er seinem Kollegen Günter Martin ab sofort bei der Betreuung von Kunden im Bereich Gesundheitswesen unterstützend zur Seite. Zuvor war er bereits knapp fünf Jahre im Außendienst für Amtico tätig. Die vorherige Position von Scherb übernimmt nun Markus Weis, der neu in das Unternehmen eingestiegen ist. Mit seiner langjährigen Erfahrung steht er nun Kunden im Südwesten Baden-Württembergs beratend zur Seite. Tim Coumans verstärkt das Vertriebs-Team von Amtico in der Region Nordrhein-Westfalen. Dort steht er zukünftig Kunden und Interessenten als Ansprechpartner beratend zur Seite. Er durchlief im Hause Amtico bereits ein einjähriges Trainee-Programm. Fotos: Amtico
Designplus in Stuttgart erweitert seine Führungsebene. Meike Finkelnburg (r.), die seit ihrem Einstieg bei Designplus die Bereiche Corporate Communications, Finance und Human Ressources geleitet hat, ist seit dem 1. Dezember 2017 Teil der DesignplusGeschäftsführung. Seit den Anfängen von Designplus wird die Agentur von den beiden Gründern Gaby Krauss und Peter Gross geleitet. Mit der Erweiterung der Führungsebene läutet die Stuttgarter Agentur einen Generationswechsel ein. Finkelnburg leitet die 40 Mitarbeiter bereits seit 2014 zukunftsweisend. Foto: Designplus Ab 1. April 2018 startet das erste Garant Home Design Verkaufsbüro in Dubai mit seiner regionalen Zuständigkeit für den Mittleren Osten und Asien. Søren Jørgensen ist dabei neuer Regional Franchise und Development Director für den Mittleren Osten und Asien bei der Garant Global Franchise and Partnership S.á.r.l, Grevenmacher/Luxembourg. Emil Johansson, Mitinhaber von Götessons, übernimmt die Position des neuen CEO von Götessons und der Tochtergesellschaft AM Acoustics. Bereits zuvor hatte er seine Führungsrolle als COO bewiesen. Anders Olsson verlässt die beiden Unternehmen als CEO und als Vorstand nach einer gemeinsamen Entscheidung aller Parteien. Foto: Götessons
Investitionen in die Zukunft Europlac investiert in den Wandel einer Zeit, in der Systemlösungen wichtiger sind als nur Produkte. Zunächst wird die Fertigung in Richtung Smartproduktion umgebaut und die Maschinen und die Produkte werden Schritt für Schritt kommunikativ gemacht. Das Ergebnis sind effizientere und ressourcenschonende Prozesse. Für die Prozessoptimierung wurden nicht nur eine neue Technologie für das Besäumen von Edelhölzern eingeführt oder die Systeme für die Oberflächenbehandlung aufgebaut, sondern auch die letzten Verbraucher von fossilen Brennstoffen ersetzt. Die Heizleistung der eigenen Brenner wurde so weit erhöht, dass die gesamten Prozesse nun mit eigenem Holzabfall bedient werden können. Auch die Investition in Lagerung und Logistik konnte mit dem Bau einer neuen Lagerhalle optimiert abgeschlossen werden. www.europlac.com
Designfunktion-Gruppe wächst weiter zusammen Im Jahr 2015 schlossen sich die Designfunktion Gruppe und der Büro- und Objekteinrichter Spielmann Officehouse GmbH zusammen. Jetzt fand der letzte Schritt der erfolgreichen Integration statt. Die Standorte Kronberg, Koblenz, Mainz und Frankfurt der Spielmann Officehouse GmbH im Rhein-Main-Gebiet und Singen am Bodensee firmieren ab sofort unter dem Namen Designfunktion. Dazu wurden die Standorte Koblenz, Mainz und Singen, die bislang als Niederlassungen der Muttergesellschaft in Kronberg firmiert haben, neu gegründet. Für Kronberg ändert sich lediglich der Name von Spielmann Officehouse GmbH zu Designfunktion Kronberg GmbH.
SEHEN HÖREN SPÜREN 6./7. MAI 2018
www.designfunktion.de
Forderung nach ambitioniertem Klimaschutz Zum zweiten Jahrestag der Verabschiedung des Weltklimaabkommens und anlässlich des „One Planet Summit“ von Staats- und Regierungschefs in Paris fordert Interface gemeinsam mit einer breiten Allianz aus 54 global agierenden Unternehmen einen ambitionierten und beschleunigten Klimaschutz als Basis für zukünftigen ökonomischen Erfolg. In der gemeinsamen Erklärung beziehen sich Interface und die weiteren beteiligten Unternehmen insbesondere auf die Industrienationen der G20, die für rund 74% der globalen CO2-Emissionen verantwortlich sind. Ihnen kommt die Verantwortung zu, die Transformation zu einer CO2-armen Wirtschaft anzuführen und andere Länder wirkungsvoll zu unterstützen. Dazu gehören der Abbau von Subventionen für fossile Brennstoffe bis 2025, ein klares und investitionsrelevantes CO2-Preissignal sowie Klarheit über finanzielle Risiken aufgrund des Klimawandels. Die emissionsarme Wirtschaft sichert nicht nur Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand und Arbeitsplätze, sondern stärkt auch entscheidend die Innovationskraft der Unternehmen und Volkswirtschaft. „Die Erklärung der Unternehmen ist ein starkes Signal an die Staats- und Regierungschefs insbesondere der G20, die Dynamik des Paris-Abkommens aufrechtzuerhalten“, sagt Sabine Nallinger, Vorständin der Stiftung 2°, die das Papier initiiert hat. Gezeichnet wurde die Erklärung unter anderem von Allianz, Michelin, UC Rusal und Unilever. Zusammen repräsentieren die Unternehmen mehr als 19 Mio. Arbeitnehmer weltweit und einen globalen Umsatz von mehr als 676 Mrd. Euro. www.interface.com
Auflösung beschlossen Auf der Jahreshauptversammlung der Initiative Textile Räume e. V. (ITR) im September 2017 sprach sich die Mehrheit der Mitglieder dafür aus, die gemeinsame PR-Arbeit trotz sehr guter Erfolge vorerst nicht weiterzuführen. Mitgliederschwund und fehlende Branchen-Solidarität waren Gründe dafür. „Wir bedauern diesen Schritt sehr, da sich einige Mitglieder über die vergangenen drei Jahre sehr ins Zeug gelegt haben. Die ITR hat es mit der #GibDirStoff-Kampagne geschafft, Verbraucher in einer zuvor nie dagewesenen Breite und Tiefe zu erreichen und einen Image-Wandel zu bewirken. Aber die Branche bringt nicht die notwendige Geduld auf, der es bedarf, um eine Veränderung im Kaufverhalten zu spüren“, kommentiert Joachim Stock, Vorsitzender des Vorstandes der ITR. Die Auflösung wird zügig umgesetzt. www.textile-raeume.com
Innovative Newcomer und etablierte Marktführer präsentieren Neuheiten, Trends und Highlights aus dem Bereich Küche und Wohnen. Erleben Sie angesagte Wohnkonzepte im Projekt „Lebensraum“. Kostenfreie Fachbesucherregistrierung und mehr Informationen: www.kuechenwohntrends.de
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Beständige Partner für gute Geschäfte Erneut kann sich die „Designalliance“, der Zusammenschluss der führenden Premium-Einrichtungshäuser aus Deutschland und Österreich, über gute Geschäfte und stabile Umsätze freuen. Als profilierte Premiumhändler präsentieren sich die Mitglieder den Herstellern als zuverlässige und beständige Partner und als die Zukunft des gehobenen Möbelhandels. „In diesem Jahr erreichen wir unter anderem auch dank der Neumitgliedschaft des Einrichtungshauses Weckesser knapp 100 Mio. Nettogesamtumsatz“, resümiert Anand Steinhoff von Steinhoff Einrichten und Wohnen in Hannover und Geschäftsführer der „Designalliance“. Entscheidender Erfolgsfaktor für die Premiumeinrichter ist eine profunde Kenntnis des Marktes und der Zielgruppen, gekoppelt mit einem exzellenten Gespür für Trends. Um am Puls der Zeit zu bleiben und ganzheitliche Wohnkonzepte
bieten zu können, bauen die Netzwerkpartner auch künftig ihre Beratungs- und Planungsleistungen weiter aus und investieren in kontinuierliche Weiterbildung und Schulung der eigenen Innenarchitekten und VerkaufsTeams. Neben dem Premiumsortiment setzen einige Mitglieder auf separate Monobrand-Stores. So eröffnete Böhmler im Dezember in München den zweiten Poliform-Monobrand-Store in Deutschland. Weiterhin präsentiert „Click“ in einem Vipp-Store im Hamburger Stilwerk die hochfunktionalen, langlebigen Küchen des dänischen Traditionsherstellers. Den ersten gemeinsamen PopUp-Shop der renommierten Design-Marken Vitra und Hay führte Matthes Anfang November in Aachen ein und blickt zufrieden auf ein produktives Jahr zurück. Foto: Designalliance/M. Hassler | www.designalliance.eu
Bereits Mitte Mai 2017 hat Corinna Eicke die Position der MarketingManagerin bei der Homapal GmbH in Herzberg am Harz übernommen. Sie startete mit dem Interzum-Auftritt des Unternehmens und verantwortet nun die interne und externe, nationale und internationale Kommunikation beim Schichtstoffhersteller. Stefan Henkel, der zuvor für alle MarketingBelange bei Homapal zuständig war, übernimmt nun die Funktion des Einkaufsleiter, wird aber weiterhin die Messeauftritte koordinieren. Des Weiteren betreut Markus Steinmetz seit 1. Januar dieses Jahres die Kunden in der Region Mitte. Er stieg bereits 1999 als Exportmitarbeiter bei Homapal ein und wechselt nun vom Export in den Außendienst. Fotos: Homapal Seit 1. Dezember 2017 ist Thomas Nöth neuer Verkaufsleiter für die Region West bei Kinnarps. Mit seiner langjährigen Erfahrung stärkt er das Team um Vertriebsleiter Dr. Jens Gebhardt. Nöth übernimmt die Aufgaben von Joachim Dahmer, der seit Jahresbeginn als Senior Sales Manager die Neukundenakquise vorantreiben und die Entwicklung der wichtigsten Bestandskunden für Kinnarps absichern wird. Foto: Kinnarps
Proposte mit Architekt Mario Bellini Die 26. Ausgabe der Proposte, der Messe für exklusive Textilien, findet vom 2. bis 4. Mai 2018 im AusstellungsZentrum der Villa Erba in Cernobbio am Comer See statt und bringt eine wichtige Zusammenarbeit mit sich. Der weltberühmte und ausgezeichnete Architekt und Designer Mario Bellini (Foto) kehrt während der Messe zum Ausstellungs-Zentrum zurück, welches er bereits 1987 entwarf. „Wir freuen uns sehr über diese neue Zusammenarbeit mit Mario Bellini“, sagt Präsident
Mauro Cavelli und fährt fort: „Die Entscheidung, den Architekten in die Vorbereitungen der nächsten Ausgabe der Messe einzubeziehen, wurde aufgrund seines hohen Ansehens in der Welt des Designs und der Architektur und wegen seiner engen Verbundenheit mit dem Zentrum getroffen, welches die Proposte seit 26 Jahren beherbergt.“ Das Studio von Mario Bellini Architects arbeitet schon jetzt an dem Design für die Pavillons der Villa Erba. Eine Vorschau dieser Installation soll zum Teil in den Werbebildern der Proposte 2018 zu sehen sein. Um den künstlerischen Beitrag des Architekten zu vervollständigen, hält Bellini während der Messe einen Vortrag, in dem er das Projekt und seine persönlichen Erfahrungen mit der Welt der Möbelstoffe erläutern wird. „Ich habe mich zu dieser Zusammenarbeit entschieden, um die Bedeutung der Verwendung von Stoffen in der Architektur und dem Design zu unterstreichen, ein Thema, das nie genug betont werden kann. Gleichzeitig ist es aber auch eine Gelegenheit, zu einem meiner liebsten Architekturprojekte zurückzukehren“, so Bellini. Foto: Albert Greenwood | www.propostefair.it
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Peter Röck ist seit dem 1. Januar 2018 neuer Director Sales and Marketing Deutschland bei Profim. In der neu geschaffenen Position ist er für alle Vertriebs- und Marketing-Aktivitäten am deutschen Markt verantwortlich. Der Experte mit 25-jähriger Erfahrung in der Möbelbranche möchte die bereits bestehenden und guten Beziehungen zum Fachhandel mit seinem Team weiter stärken, um die Marke Profim am deutschen und internationalen Markt weiter auszubauen. Seit Januar 2018 verstärkt Tobias Busch das Stengel Steel Concept Außendienst-Team um Projektleiter Bernd Neumann. Der erste große Einsatz war im Rahmen der imm cologne. Zukünftig bereist der gelernte Kaufmann die Vertriebsgebiete Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein sowie Mecklenburg-Vorpommern und Berlin/Brandenburg. Foto: Stengel Steel Concept Michael Kovac hat zum 1. Januar 2018 die Bereichsleitung Einkauf für die Südbund Einkaufsverband für Heimtextilien eG übernommen. Er verantwortet zusammen mit seinem Team den strategischen Einkauf, die Auswahl und Bewertung neuer Lieferanten und Sortimente sowie die Führung von Vertragsverhandlungen mit den über 350 Südbund-Vertragslieferanten. Kovac ist bereits seit September 2009 im Bereich Einkauf für Südbund tätig. Foto: Südbund
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Wohntage werden zu „Gefühlswelten“
Mit einem Mausklick zum Traumbad Auf der Suche nach dem Wunschbad unterstützt die Premiummarke Hansgrohe ab sofort Planer und Bauherren auf ihrer komplett neu entwickelten Website mit entsprechenden Anwendungen wie dem „Traumbadfinder“ und dem „Badratgeber“. Nutzerfreundlichkeit, Servicethemen und die optimale Ausgestaltung für mobile Endgeräte laden dabei zum Surfen ein – intuitiv per Mausklick oder Fingerwisch durch die Hansgrohe Bad- und Küchenwelt. Als Inspirations-Pool weckt der „Traumbadfinder“ die Lust auf das neue Bad. Entlang individueller Präferenzen erstellt er Einrichtungsvorschläge von extravagant über natürlich-wohnlich bis klassisch-elegant. Im Anschluss hilft der „Badratgeber“ dabei, die zu den eigenen Design- und Nutzungsvorlieben passenden Brausen und Armaturen zu finden und versorgt Planer mit nützlichen Produkt- und Servicedetails. Die Fachhändlersuche informiert bei Bedarf auch mobil über den nächstgelegenen Profi-Badausstatter. Foto: Hansgrohe | www.hansgrohe.de
Baustart des neuen Service Centers Um insgesamt rund 2.500 qm erweitert Interprint derzeit sein Areal am Stammsitz in Arnsberg. Nach sorgfältiger Planung ist im September 2017 die Bauphase des Interprint Service Centers gestartet. Am Westring 22 entstehen zwei Multifunktionshallen als Anbau an die derzeitigen Produktionsstätten des internationalen Dekordruckers. „Mit Projekten wie dem Neubau des Interprint Service Centers sichern wir die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens und Interprint kann insgesamt seine interne und externe Service-Qualität deutlich verbessern“, erklärt InterprintGeschäftsführer Frank Schumacher. Voraussichtlich bis zum Sommer 2018 sollen beide Hallen fertiggestellt sein. Foto: Interprint | www.interprint.de
Die Südbund Wohntage überzeugten mit neuen Kollektionen, aktuellen Wohn-Trends und vielen Ideen unter dem Motto „Gefühlswelten“ rund 1.800 Besucher. Mit den Produkten und Leistungen von über 100 Ausstellern sowie einer attraktiven Südbund-Eigenpräsentation konnten sich die Südbund Wohntage erneut bestens in Szene setzen. „Unsere Wohntage bieten den Besuchern zweimal jährlich ein einmaliges Messeerlebnis und einen schnellen Überblick über alle Branchenneuheiten“, so Klaus Kurringer, Vorstand der Südbund eG. „An den Wohntagen präsentieren wir gemeinsam mit unseren Lieferanten zahlreiche Produktneuheiten rund um das Thema Wohnen. Am Ende entstehen daraus individuelle Wohn- und Gefühlswelten, in denen man sich rundum wohlfühlt“, berichtet Sarah Ernst, Messeleiterin der Südbund eG. Die Südbund eG selbst stellte die Kollektionsergänzung Stoff-
welten Frühjahr 2018 sowie eine Klappkarte Teppichboden und eine Neuheit im Bereich der Design-Bodenwelten vor. Ein weiteres Highlight war der neue Trend-Bereich. Vier Themenwelten lieferten den Besuchern einen Einblick in die aktuellen Trends sowie zahlreiche Ideen für das eigene Ladengeschäft. Die nächsten Südbund Wohntage finden vom 26. bis 27. September 2018 im Ausstellungszentrum in Backnang statt. Foto: Südbund | www.suedbund.de
Neue Firmen und neuer Standort Vom 16. bis 19. März 2018 laden im Rahmen der Textilmesse Münchner Stoff Frühling 33 internationale Textilhersteller und Stoffediteure in ihre Showrooms ein. Die Fachbesucher erwartet während der vier Messetage neben den neuen Kollektionen der Aussteller ein attraktives Rahmenprogramm mit einer textilen TrendShow, einem Design-Talk mit Ehrengast Alfredo Häberli im Hotel Bayerischer Hof, geführten Touren mit Interior-Experten und verschiedenen Showroom-Events am Freitagabend. Am Samstag lädt der Münchner Stoff Frühling zur lässigeleganten Abendveranstaltung „Dolce Vita“ mit italienischem Flair der 50er-Jahre ins Palais Lenbach ein. „Wir werden die Messebesucher
mit vielen Neuigkeiten überraschen können. Der Münchner Stoff Frühling expandiert weiter – wir freuen uns über sieben neue ausstellende Firmen und mit dem mondänen Priscohaus am Prinzregentenplatz über einen neuen Standort“, so Klaus Winkler, Vorstand des Münchner Stoff Frühlings. Zahlreiche Shuttle-Busse verbinden die Standorte miteinander, die sich aus einzigartigen Showrooms und besonderen, temporären Locations in der Münchner Innenstadt zusammensetzen. Auch 2018 leitet die Illustration „Irma“ von Schöpferin Jasmin Khezri als Testimonial visuell durch den Münchner Stoff Frühling. www.msf-muenchen.de
Innovation und Fortschritt Von 14. bis 17. Mai 2019 finden die Techtextil, internationale Leitmesse für Technische Textilien und Vliesstoffe, und die Texprocess, internationale Leitmesse für die Verarbeitung von textilen und flexiblen Materialien, in Frankfurt statt. Die Anmeldung für beide Messen ist ab sofort möglich. Unter dem Motto „Space for Innovation“ zeigt die Techtextil das gesamte Spektrum technischer Textilien, funktionaler Bekleidungstextilien und textiler Technologien sowie deren Einsatzmöglichkeiten. „Space for Progress“ ist das Motto der parallelen Texprocess, die die neuesten Maschinen, Anlagen, Verfahren und Dienstleistungen für die Konfektion textiler und flexibler Materialien zeigt. „Innovation und Fortschritt. Mit diesen zwei Schlagwörtern starten wir in die kommende Techtextil und Texprocess. Wir bringen
Hersteller, Anwender und Verarbeiter von Textilien zusammen, die ihrer Zeit stets einen Schritt voraus sind und die über Branchengrenzen textile Lösungen anbieten und einsetzen“, so Olaf Schmidt, Vice President Textiles and Textile Technologies der Messe Frankfurt. Gemeinsamer Publikumsmagnet beider Messen wird das Special-Event „Urban Living – City of the Future“. Städte sind der Lebensraum der Zukunft, und so haben sich Vordenker, Trend- und Textilexperten damit auseinandergesetzt, an welchen Schnittstellen Technik und Textil in Zukunft für urbane Lebensqualität zusammenwachsen werden und wo technische Textilien Architektur, Bekleidung, Mobilität und Zivilisation zukünftig prägen. www.techtextil.messefrankfurt.com www.texprocess.messefrankfurt.com
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Das richtige Licht zur richtigen Zeit Eines der Top-Themen der Light + Building 2018 (18. bis 23. März) lautet „Ästhetik und Wohlbefinden im Einklang“. Damit zielt die Messe auf das Thema Human Centric Lighting (HCL) ab, das mehr und mehr an Bedeutung gewinnt. Das Forschungsfeld ist nach wie vor relativ jung. Erst 2002 konnten Wissenschaftler die Wirkungsweise der lichtempfindlichen retinalen Ganglienzellen des menschlichen Auges nachweisen, die biologische Prozesse im Körper, wie die innere Uhr, steuern. Diese Wirkungsmechanismen sind belegt und auf klinischer Ebene überprüft. Bei den Anwendungsstudien gibt es noch Bedarf. Aktuell laufen zwei Praxisstudien, die vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik Umsicht begleitet und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert werden. Bevor wir Ihnen diese Studien vorstellen, haben wir mit Birgit Bierbaum und Matthias Boeser von dem an einer Studie beteiligten Büro licht|raum|stadt Planung GmbH aus Wuppertal über die grundsätzlichen Herausforderungen bei der Einrichtung eines circadianen Beleuchtungssystems gesprochen. Die Gespräche zusammengefasst hat Bianca Schmidt. IF: Human Centric Lighting und circadiane Beleuchtung wird oft in einem Atemzug genannt. Ist das korrekt? Birgit Bierbaum: Die Begriffe sollten nicht gleichgesetzt werden. Von einer circadianen Beleuchtung spricht man, wenn eine Wirkung auf das circadiane System, das heißt auf die innere Uhr eines Menschen beabsichtigt wird. Der Begriff Human Centric Lighting ist allgemeiner gehalten und sagt erst einmal nur aus, dass sich die Beleuchtung an den Bedürfnissen des Menschen orientiert. IF: Was ist grundsätzlich bei der Planung circadianer Beleuchtung zu beachten? Bierbaum: Zuerst muss man einmal festhalten, dass es ein sehr komplexer Planungsprozess ist, der ein Miteinander der verschiedenen Planer voraussetzt. Es müssen also Architektur, Innenraumgestaltung und Elektrotechnik zusammengeführt werden. Das ist die Grundvoraussetzung für die Realisierung einer wirksamen circadianen Beleuchtung. Zudem müssen drei Rahmenbedingungen geklärt werden. Das ist zum einen die Architektur selbst. Hier gilt es festzustellen, wie das Gebäude in der Umgebung steht, wie die Tageslichtsituation in den Räumen ist und wie die Räume genutzt werden. Als Zweites müssen die internen Faktoren geklärt werden. Das heißt, wie sind die Räume gestaltet, wie sind die Tageslichtöffnungen beschaffen, und auch die Farbgebung der Raumoberflächen muss sehr genau betrachtet und geplant werden. Und zu guter Letzt muss ein Nutzerprofil erstellt werden. Also, was passiert in den Räumen, wird dort gearbeitet oder ist es ein Wohnbereich
und wer sind die Nutzer, welche Bedürfnisse haben diese? IF: Liegen hierin auch die häufigsten Fehlerquellen? Matthias Boeser: Ja. In dem Moment, in dem nicht alle Rahmenbedingungen beachtet werden, wird es schwierig. Ein Fehler, der meines Erachtens sehr oft gemacht wird, ist, dass am Anfang die Zielsetzungen nicht oder nur unzureichend geklärt werden. Es ist einfach ein Unterschied, ob die Beleuchtung in einem Umfeld mit kranken Menschen, in Büro- oder Industrieumgebungen oder in einer privaten Umgebung eingesetzt wird. Unser Projekt verfolgt mit der circadianen Beleuchtung in erster Linie eine Unterstützung und Stabilisierung des natürlichen Tagesablaufs. Wir lehnen das Manipulieren von Menschen mit Licht ab.
Für die Planung eines circadianen Beleuchtungssystems gibt es kein Patentrezept, sondern die Anlage muss sehr individuell ausgelegt und dimensioniert sowie der Verlauf von Lichtintensität und -farbe entsprechend der Erfordernisse angepasst werden. IF: Ist es sinnvoll, dass sich die circadiane Beleuchtung durch den Einzelnen steuern lässt? Bierbaum: Nur bedingt. Natürlich sollte niemand das Gefühl haben, er werde durch die Beleuchtung beeinflusst und fremdbestimmt. Das unterstützt auch nicht die Akzeptanz solcher Systeme. Auf der anderen Seite sollte eine komplette Fehleinstellung der Anlage vermieden werden. Zum Beispiel sollte jemand, der abends lange arbeitet, nicht die Möglichkeit haben, sich
Birgit Bierbaum hat Architektur studiert und ihren Master in Architectural Lighting Design in Wismar gemacht. Gemeinsam mit Matthias Boeser, der Lichttechnik studiert hat, arbeitet sie am Projekt „Silverlighting“.
Lichtspektren von Sonnenlicht (links), Leuchtstoff (Mitte) und LEDs (rechts). Durch Verwendung unterschiedlicher LEDs kann das Farbspektrum variabel komponiert werden. Fotos: Fraunhofer Umsicht
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das Licht kalt-weiß und sehr hell einzustellen. Das läuft klar gegen den natürlichen Rhythmus. Boeser: Das richtige Licht zur richtigen Zeit beinhaltet, dass es ein falsches Licht zur falschen Zeit geben kann. Das muss vermieden werden. Dieses Thema wird auch von der Kommission Arbeitsschutz und Normung diskutiert. Zum Beispiel darf es in industriellen Zusammenhängen wie der Schichtarbeit keine manipulative Anwendung geben. In diesem Zusammenhang möchten wir darauf hinweisen, dass eine Überprüfung und Wartung circadianer Beleuchtungslösungen in festgelegten Zeitintervallen sehr sinnvoll ist, da so sicherge-
Das richtige Licht zur richtigen Zeit
stellt werden kann, dass die Anlage tatsächlich betrieben wird, wie sie ursprünglich ausgelegt wurde. IF: Können die unterschiedlichen Chronotypen bei solchen Beleuchtungsanlagen berücksichtigt werden? Boeser: Das muss sogar der Fall sein, gerade weil wir den natürlichen Tagesablauf unterstützen und den Menschen nicht manipulieren wollen. In einem Büro, in dem viele Menschen mit unterschiedlichen Chronotypen sitzen, ist das natürlich schwieriger, aber das ist ein Problem unserer modernen Arbeitswelt. In einem Büro muss zunächst die Beleuchtung arbeits-
platzkonform gestaltet sein. Darüber hinaus kann eine circadiane Beleuchtung, die morgens über kühleres weißes Licht in hoher Dosierung eine allgemein aktivierende Wirkung erzeugt, für alle Mitarbeiter eine Ergänzung zu ggf. mangelndem Tageslicht darstellen. Zum Abend hin sollte die Beleuchtung dann in Vorbereitung auf die Nacht wärmeres weißes Licht in geringerer Dosierung bieten, ähnlich dem natürlichen Verlauf des Tageslichtes. IF: Ist circadiane Beleuchtung ein Ersatz für echtes Tageslicht? Bierbaum: Ganz klar: Nein! Und sie kann es auch niemals sein. Was das Tageslicht
an Lichtmenge und Lichtspektrum leistet, kann eine künstliche Beleuchtung nicht bieten. Das ist auch gar nicht unser Ansatz. Vielmehr geht es darum, die bestmögliche Kunstlichtsituation für den individuellen Menschen und für die individuelle Situation zu schaffen. Das kann nicht bedeuten, dass Tageslicht ersetzbar ist. Umgekehrt müssen Menschen, egal welchen Alters, auch weiter nach draußen gehen. Die circadiane Beleuchtung sollte nicht als Ausrede benutzt werden. Das wäre nicht in ihrem Sinne. Boeser: Wir orientieren uns an natürlichem Tageslicht, wir ahmen es nach, aber wir können es nicht ersetzen.
Birgit Bierbaum und Matthias Boeser sind Teil des Projekt-Konsortiums der „Silverlighting“-Studie. Mit von der Partie ist weiterhin das Fraunhofer Umsicht, die Hochschule Ruhr West, Campus Bottrop sowie die Sozialwerk St. Georg Niederrhein gGmbH, Duisburg. Das Projekt „Silverlighting“ startete im Frühling 2015 und wird im März dieses Jahres seinen Abschluss finden.
Bei der Anordnung der Deckenleuchten im „Silverlighting“-Projekt waren Schattenbildung und Spiegelungen auf dem Boden unbedingt zu vermeiden. Menschen mit demenziellen Erkrankungen können diese nicht einordnen und reagieren entsprechend verunsichert.
Im Gemeinschaftsbereich der Wohngemeinschaft der Sozialwerk St. Georg Niederrhein gGmbH verbreitet das circadiane Beleuchtungssystem gleichmäßiges, direktindirektes Licht von den Pendelleuchten und der Decke ausgehend und das natürliche Tageslicht in seinem Verlauf nachahmend.
Zielsetzungen gab es mehrere: Zum einen sollte der Einfluss eines circadianen Beleuchtungssystems auf Menschen mit demenziellen Erkrankungen erforscht und zum anderen eine mobile Beleuchtungslösung entwickelt werden, die auch im häuslichen Umfeld, ohne großen Installationsaufwand und mit einfacher Bedienung, eingesetzt werden kann. Ein weiteres Ziel war, die Technik, hier insbesondere die Steuerungstechnik, voranzubringen. „In der Produktion entsprechender Leuchten und Leuchtmittel sind die Hersteller schon sehr weit, allerdings stellt die Ansteuerung einige Anforderungen, die noch nicht umgesetzt sind“, erklärt Martin Distelhoff, Projektleiter „Silverlighting“ bei Fraunhofer Umsicht. Dazu wurde in einer Wohngemeinschaft für Menschen mit demenziellen Erkrankungen der Sozialwerk St. Georg Niederrhein gGmbH in Duisburg ein circadianes Beleuchtungssystem installiert. „Wir haben großes Glück, die Sozialwerk St. Georg Niederrhein gGmbH gefunden zu haben. Der Fachpflegedienst hatte bereits vor Projektbeginn umfassende Erfahrungen mit
der Anwendung der technischen Assistenz gesammelt und diese nachhaltig in ihrem Angebot implementiert“, erklärt Boeser. „Im Vordergrund stehen das selbstbestimmte Leben und die Unterstützung der Bewohner in allen lebenspraktischen Angelegenheiten.“ Der Einsatz circadianer Beleuchtung empfiehlt sich bei Menschen mit demenziellen Erkrankungen in besonderer Weise, da ein gestörter Schlaf-WachRhythmus ein typischer Bestandteil des Krankheitsbildes ist. Zu Beginn des Projekts verschafften sich die Lichtplaner vom Büro licht|raum|stadt Planung GmbH erst einmal einen Eindruck von den Räumlichkeiten und der Innenraum-Gestaltung. Dabei stellte man fest, dass die Farbgebung der Raumoberflächen sehr dunkel gehalten war, was sich beim Einsatz von meist indirektem Licht ungünstig auswirkt. Insgesamt mussten 300 Meter Kabel neu verlegt, vorhandene Bewegungsmelder und Taster integriert und die Decken gestrichen werden, bevor die 66 Deckenleuchten mit 400 bzw. 600 mm Durchmesser installiert werden konnten. Jede Leuchte verfügt über zwei verschie-
dene Arten von LEDs mit Farbtemperaturen von 3.000 und 6.500 Kelvin. Auf diese Weise kann das zur jeweiligen Tages- und Nachtzeit gehörige Farbspektrum optimal abgebildet werden. Von Anfang an in das Projekt involviert waren sowohl die Angehörigen der Bewohner wie auch das Pflegepersonal. Schließlich galt es, die individuellen Bedürfnisse und Gewohnheiten herauszufinden. In allen Räumen gibt es ein einheitliches Lichtprofil, welches sich automatisch im Verlauf des Tages in seiner Lichtfarbe und Intensität verändert. In den Gemeinschaftsräumen sind dies Pendelleuchten, welche zum großen Teil über Bewegungsmelder gesteuert werden. In den privaten Wohnräumen gibt es neben zwei Pendelleuchten, die über Wandtaster von den Bewohnern individuell ein- und ausgeschaltet werden können, eine Stehleuchte in Bettnähe, welche ebenfalls individuell geschaltet werden kann. „Wir haben die Aufstehund Zubettgeh-Gewohnheiten der Bewohner erfasst und den Verlauf der Lichtintensität und -farbe darauf abgestimmt“, erklärt Bierbaum. Dem Pflegepersonal
Das Beleuchtungssystem im Projekt „Silverlighting“ wird in seiner Intensität und Lichtfarbe in einer 24-stündigen Sequenz fortwährend gesteuert und ahmt den Tagesverlauf und die Veränderung des natürlichen Tageslichtes nach.
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Projektleiter „Ilights“ Rasit Özgüc. Fotos: Fraunhofer Umsicht
Martin Distelhoff, Projektleiter „Silverlighting“ bei Fraunhofer Umsicht.
Für die individuelle Beleuchtung in häuslichen Wohnumgebungen wurde eine Stehleuchte entwickelt. Hier ein Prototyp, der mit LEDs in den Lichtfarben 3.000 K und 6.500 K ausgerüstet ist.
kommt in dem Projekt noch eine weitere Aufgabe zu. Für jeden Bewohner muss durch das Pflegepersonal der Tagesverlauf dokumentiert werden. „Wir haben dazu eine App entwickelt, mit der sich dies effizient und ergonomisch bewerkstelligen lässt“, erklärt Distelhoff. „Schließlich sollten die Pflegekräfte nicht zu sehr mit der Dokumentation belastet werden.“ Damit werden zum Beispiel Daten zum Aktivitätsgrad, Bewegung und Schlafverhalten erfasst. Zusammen mit den Informationen der Mitarbeitenden kann das „Silverlighting“Team dann Aussagen zum Wohlbefinden der Bewohner tätigen.
Die Rückmeldungen des Pflegepersonals und der Angehörigen sind sehr positiv. Die Tatsache, dass man nach Projektende die Beleuchtung auf dem aktuellen Stand belassen und nicht wieder zur ursprünglichen zurückkehren möchte, sagt viel aus. Detaillierte Erkenntnisse werden nach der laufenden Auswertung am Projektende zur Verfügung stehen. Diese lassen sich dann auch auf andere Einrichtungen übertragen. „Beispielsweise macht eine circadiane Beleuchtung im klinischen Bereich Sinn, um einen SchlafWach-Rhythmus zu festigen“, ist sich Distelhoff sicher. „Aber auch dort, wo sich Menschen mehr oder weniger gezwungenermaßen über mehrere Stunden am Tag aufhalten, wie zum Beispiel am Flughafen oder im Büro, sehe ich großes Potenzial. Das müssen nicht zwangsläufig Menschen mit Handicaps sein, sondern auch der gesunde Mensch muss in den Fokus rücken. Dies war schließlich bei der Studie „Ilights“ der Fall. Hier werden seit Oktober 2017 physiologische und kognitive Effekte eines neuen LED-Beleuchtungssystems auf 90 Schichtarbeiter im BMW-Werk München untersucht. Langfristiges Ziel ist die Steigerung der Gesundheit, des Wohlbefindens und der Produktivität der Mitarbeitenden im Schichtbetrieb. „Die Projektleitung liegt bei uns“, erklärt Rasit Özgüc vom Fraunhofer Umsicht. „Beteiligt sind zudem das Krankenhaus Porz am Rhein und die BMW AG München.“ Dazu hat Fraunhofer Umsicht ein intelligentes LED-System entwickelt, das eine dynamische Beleuchtung ermöglicht, so dass neben der Intensität auch einzelne Wellenlängenbereiche des Lichtspektrums präzise regulierbar sind oder der Tagesverlauf der Sonne nachgebildet werden kann. „Wir haben im BMWWerk in München in einem Produktionsabschnitt eine Lichtanlage aus etwa 200 LEDLampen installiert. Die speziell hierfür entwickelten Lampen enthalten vier monochromatische LEDs und zwei WeißlichtKonversions-LEDs, die einzeln in der Intensität gesteuert werden können“, erklärt Özgüc. Die Studie ist in vier Phasen aufgeteilt, die jeweils vier Wochen dauern. Um die optimale Einstellung der Beleuchtungsanlage zu finden, werden die BMW-Arbeiter vier Lichtszenarien ausgesetzt, das heißt, die spektrale Zusammensetzung des Lichts
ändert sich alle vier Wochen. „Der Wechsel von einer Spätschicht in eine Frühschicht ist für die Arbeiter ein sehr großes Problem“, weiß Özgüc. „Die Herausforderung liegt darin, den durch die Wechselschicht verursachten intraindividuellen Irritationen im Biorhythmus mit entsprechenden Beleuchtungsszenarien entgegenzuwirken, ohne den farblichen Eindruck des Lichts zu verändern bzw. Verluste in den Farbwiedergabeeigenschaften zu haben. Letztendlich benötigt der Schichtarbeiter ein weißes Licht mit einer der Tätigkeit entsprechend ausreichenden Farbwiedergabe, die maßgeblich durch die spektrale (farbliche) Zusammensetzung des Lichts gesteuert wird. Bei der ,Ilights‘-Studie wird der Blauanteil deswegen nicht nur reduziert, sondern in einen Wellenlängenbereich verschoben, der die Melatoninausschüttung nicht unterdrückt. Zur Bewertung der nicht-visuellen Wirkung wurde ein breit aufgestelltes Studien-Design erstellt. „Es werden sowohl lichttechnische Größen wie die Beleuchtungsstärke am Auge mittels mobiler Lichtsensoren an Schildkappen der Arbeiter, Raumlichtdaten, die Leuchtdichte als auch Umgebungsvariablen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit, Schlaf- und Aktivitätsdaten mithilfe einer Smart-Watch gemessen. Des Weiteren finden auch spezielle Konzentrationstests, Vigilanztests, also Wachheits-
Der Blauanteil wird in der „Ilights“Studie nicht nur reduziert, sondern in einen Wellenlängenbereich verschoben, der die Melatoninausschüttung unterdrückt. Auf diese Weise soll den Schichtarbeitern der Übergang von der Spätzur Frühschicht erleichtert werden.
tests, und Tests zur emotionalen Befindlichkeit statt“, beschreibt Özgüc die Messverfahren. Die Studie wird Ende März abgeschlossen. Auch hier stehen die wissenschaftlichen Auswertungen noch aus, doch man kann heute bereits sagen, dass statische Beleuchtung bei der Ausleuchtung von Arbeitsstätten, vor allem mit den aktuellen Mindestbeleuchtungsstärken, wie man sie aktuell in der Normung findet, nicht ausreicht. „In der speziellen Beleuchtungsplanung im BMW-Werk München wurden sowohl demografische Faktoren wie auch schichtspezifische Faktoren (Zweischicht, Dreischicht, Kontischicht) berücksichtigt“, klärt Özgüc auf. „Und auch wenn die Ergebnisse noch nicht vollständig ausgewertet sind, lassen sich tendenzielle Unterschiede in den Konzentrationsleistungen bei den zwei gelaufenen Lichtszenarien sehen.“ www.licht-raum-stadt.de www.umsicht.fraunhofer.de
Zwei Lichtszenarien im Automobilwerk in München: kalt-weißes Licht (links) und beispielhaft der aktivierende Blauanteil im kalt-weißen Licht (rechts).
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Leuchtendes Design
Ganz im Zeichen des Lichts steht Frankfurt vom 18. bis 23. März. Dann öffnet die Light + Building 2018 ihre Türen. Rund 2.600 Aussteller aus der ganzen Welt zeigen ihre Lösungen für Licht, Elektrotechnik sowie Haus- und Gebäudeautomation. Dabei spielt auch das Design eine entscheidende Rolle. „Vernetzt – Sicher – Komfortabel“ – so lautet das diesjährige Leitthema der Light + Building 2018. Im Mittelpunkt stehen dabei die Treiberthemen „Smartifizierung des Alltags“ sowie „Ästhetik und Wohlbefinden im Einklang“. Über biodynamisches Licht und dessen „Können“ haben Sie bereits auf den vorhergehenden Seiten lesen können. Solche Beleuchtungssysteme, die Einfluss auf das circadiane System des Menschen, das heißt, seine innere Uhr nehmen, wurden erst mit der LED-Technik lebendig. Die unterschiedlichen spektralen Anforderungen an das Licht waren vorher gar nicht erfüllbar. Aber auch im Leuchten-Design hat die LED für einen der größten Umbrüche in der Geschichte gesorgt – gezwungenermaßen durch das Glühlampenverbot. Auf diese Weise existieren heute kreative Denkansätze, die vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wären. So setzen Designer und Hersteller nicht mehr länger die Leuchte in
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den Fokus, sondern nähern sich auf intelligente, spielerische und moderne Weise dem Wesentlichen: dem Licht selbst. Es entfaltet stärker denn je seine Wirkung – durch Farbigkeit, gezielte Streuung und Reflexion oder kunstvolle Schattenbildung. Der Erfolgsfaktor Design wird im Leuchtensektor immer stärker vom Zusatznutzen bestimmt. Kaum eine Leuchte, die nicht mit einem eigenen „Benefit“ aufwartet: Ob digital, vernetzt, farbiges Licht, eine raffinierte Konstruktion aus Gewichten, welche die Leuchte in Balance halten, Touch- und Aufladefunktion, hohe Flexibilität durch individuell verstellbare Module oder handlich-kleine Akku-Leuchten, die spontan an jedem Ort Licht spenden. Dennoch sind Leuchten nach wie vor auch Dekorationsobjekte und das Design ein Spiegel der Zeit. Dem aktuellen Einrichtungs-Trend folgend, verschmelzen auch beim Leuchten-Design natürliche Materialien wie Holz,
Bronze, Glas oder Papier mit modernster Lichttechnik zu einer Einheit. Die neuesten Leuchten-Designs werden auch auf der Light + Building wieder zu sehen sein. Man darf heute schon gespannt sein, wie die entsprechenden Anbieter die Besucher begeistern wollen. Ein weiterer Anziehungspunkt für den Fachhandel, Designer, Architekten und Innenarchitekten wird zudem das Trendforum sein. Herzstück sind hier die Wohn-Trends der Saison 2018/2019, die in vier Wohnwelten umgesetzt werden. Im Zentrum stehen verschiedene stilistische Richtungen, die aktuelle Wohnszenarien und ausgewählte Produkte in ungewöhnliche Rauminszenierungen integrieren. Neue Produktentwicklungen werden ebenso inszeniert wie Klassiker und innovative Technik. Die Trend-Aussagen und die Umsetzung des Trendforums liegt in den Händen des renommierten Stilbüros bora.herke.palmisano, Frankfurt am
Main und Berlin. Das Trendforum wird während der Messe im Eingangsbereich der Halle 6.1 zu finden sein. Das Stilbüro bietet täglich Vorträge mit anschließenden Rundgängen an. In Ergänzung dazu gibt der „Trendspot Design“ in Halle 1 eine gute Möglichkeit, sich einen fokussierten Überblick über technische, designorientierte Leuchten zu verschaffen. Dort integriert, genauer in Halle 1.1, wird auch das Sonderareal „Young Design“ zu finden sein. Hier bietet die Light + Building jungen Designerinnen und Designern die Möglichkeit, sich erstmals einem breiten und internationalen Publikum vorzustellen. www.light-building.com Das Herzstück des Trendforums auf der Light+ Building sind die Wohntrends 2018/2019 – identifiziert und umgesetzt vom Stilbüro bora.herke. palmisano. Bilder: Messe Frankfurt
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DIE MISCHUNG MACHT ‘ S Einen Rundumschlag in puncto Einrichtungsneuheiten boten zum Jahresbeginn 2018 die Messen Heimtextil, Domotex, imm cologne, ZOW sowie die Maison & Objet und die Stockholm Furniture Fair. So verschieden die Veranstaltungen und Schwerpunkte auch waren – eines hatten alle gemein: den ganzheitlichen Gestaltungsansatz. So stand das Thema Boden nicht nur auf der Domotex im Fokus, textile Bodenbeläge gab es auch in Frankfurt und Köln zu entdecken. Möbel- und Einrichtungskonzepte waren natürlich das vorrangige Thema der imm cologne – visionäre Inszenierungen rund ums Wohnen bereicherten aber auch die Ausstellung der Heimtextil. Und dass Bodenbeläge auch auf der Wand ein gutes Bild abgeben, zeigten die Aussteller der Domotex. Es geht also vermehrt darum, die gesamte Inneneinrichtung abzubilden bzw. die Verblendung der einzelnen Produktbereiche zu forcieren. Denn Innenarchitektur ist vielfältig, bunt und funktioniert erst im Gesamtbild. Dabei kommt es auf die Zusammensetzung der Bausteine an, auf die individuelle Anpassung der einzelnen Details und ein einzigartiges, personalisiertes Ergebnis. Daher wundert es nicht, dass viele der gezeigten Entwürfe flexibel und anpassbar sind – von endlos erweiterbaren Regalsystemen über Böden und Textilien, die individuell bedruckt werden, bis hin zu Oberflächen, die alle gewünschten Texturen und Farben annehmen können. In diesem Sinne haben auch wir einen Rundumschlag auf den folgenden Seiten für Sie: Mit neuen Möbelentwürfen, außergewöhnlichen Böden und spannenden Oberflächen, frischen textilen Trends sowie einem Special zum Thema Tapeten. Lassen Sie sich inspirieren! InteriorFashion 1|2018
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BEZAUBERNDES LICHT
www.luciekoldova.com
Die Installation „Das Haus“ zeigt alljährlich während der imm cologne visionäre Wohnkonzepte eines auserwählten Designers. In diesem Jahr fokussierte die tschechische Designerin Lucie Koldova das Thema Licht und brachte damit „Das Haus“ zum Strahlen. „Ich will die Geschichte eines idealen Hauses erzählen, und zwar nicht mit Worten, sondern mit Licht in unterschiedlichsten Formen“, erklärt Koldova. Wabenartig aneinandergefügte Räume wurden dabei zum Szenenbild für verschiedene Lichtstimmungen, Emotionen und individuelle Bedürfnisse. Ihre Wohnvision „Light Levels“ definierte verschiedene Ebenen des Lichts: Licht zum Repräsentieren und Sich-Pflegen, zum Präsentieren und Ankleiden; Licht, um alleine zu sein und den Kopf frei zu bekommen sowie Licht, um Menschen willkommen zu heißen.
Einzigartige Designs
Innovativer Materialmix
Erstmals unter der Continental-Flagge präsentierte die Benecke-Hornschuch Surface Group auf der Heimtextil Neuheiten für den Polsterbereich. Im Fokus der Präsentation stand dabei der Polsterbezugsstoff „Laif Vyp“, der mit seiner Atmungsaktivität und dem komfortablen Sitzgefühl überzeugt. Außerdem zeigte das Unternehmen neue Designs in der „Skai Digital Print Collection“. Insgesamt 17 Motive dienen in dieser Kollektion als Inspiration und zeigen die Möglichkeiten des Digitaldrucks auf – sind aber auch direkt bestellbar. Die Basis für den Druck bilden die Bezugsstoffe „Skai Pandoria“ und „Skai Toledo EN“, die in jeweils drei verschiedenen Prägungen – Ledernarbung, Textiloptik oder Mikroporenstruktur – erhältlich sind.
Der Schweizer Leder- und Polsterspezialist De Sede präsentierte sich zur diesjährigen imm cologne mit außergewöhnlichen Neuheiten. Zum einen erweiterte das Unternehmen die Kollektion um eine Neuauflage der Ikone „DS-600“ in einer robusten OutdoorAusführung. Auch die Betten-Kollektion von De Sede erhält mit dem kubisch-minimalistischen Entwurf „DS-1121“ des Designers Stephan Hürlemann Zuwachs. Ein besonderes Highlight stellte aber die neue Esstischserie „DS-777“ von Bruno Fattorini dar. Denn der Designer entwickelte hierfür neue Materialien bzw. Material-Mischungen, mit denen Tische in ungewöhnlich großen Abmessungen mit bis zu 4 m Länge möglich werden. Der Tisch selbst zeichnet sich dabei durch eine einfache, reduzierte Form aus, während die revolutionären Materialien seine Oberfläche wie eine Leinwand bespielen. Unter anderem bestehen die Versionen „DS-TELA marble belgian blue“ und „DS-TELA marble carrara“ aus blauem bzw. weißem Marmorstaub aus Carrara. Besonders reizvolle Oberflächen ergeben sich auch durch die Mischungen aus Gesteinsstaub und Messingflocken. Des Weiteren sind die Tische in Metalloberflächen und der Variante „DS-TELA wood stoneoak“ erhältlich, bei der über 2.000 Jahre alte Eichenbestände verwendet werden.
In einem besonderen Licht erstrahlte in diesem Jahr die „Das Haus“-Installation von Lucie Koldova auf der imm cologne. Fotos: Koelnmesse, Gross | www.imm-cologne.de |
„DS-TELA stone jade“ veranschaulicht anhand von grünem Gesteinsstaub und Messingflocken die innovativen Holz, Kork, Textil oder kundenindividuelle Designs – die „Skai Digital Print Collection“ offenbart die Möglichkeiten des Digitaldrucks. Foto: Continental | www.hornschuch.com/ interior
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Material-Mischungen, die bei der Fertigung der neuen Tischserie „DS-777“ von Bruno Fattorini zum Einsatz kommen. Foto: De Sede | www.desede.ch
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Modell „Brace“ wurde von Angela Schramm entworfen. Foto: Schramm | www.schramm-werkstaetten.com
Schlafkomfort in neuem Design Designer Hugo de Ruiter definiert mit seinem Entwurf „Griffon“ für die belgische Marke Jori das Cocooning neu. Der kompakte Lounge-Sessel mit passendem Hocker verfügt über eine ausgepolsterte Sitzschale, hohe Armlehnen und eine leicht geneigte Rückenlehne. Weiche Linien und Rundungen sowie in Leder paspelierte und kontrastierende Nähte akzentuieren die fließenden Konturen der Silhouette. Das kompakte Design fußt auf einem filigranen und sternförmigen Drehkreuz, in Chrom veredelt, schwarz oder in Bronze lackiert. Über einen integrierten Dreh- und Kippmechanismus lassen sich zudem Sitz- und Liegeposition individuell einstellen. Foto: Jori | www.jori.com
Die perfekte Welle! Hey-Sign stellt zur imm cologne zahlreiche Neuheiten vor – darunter Ergänzungen zur Serie „Welle“.
Schramm steht für allumfassenden Schlafkomfort in konsequenter Weiterentwicklung, und so zeigt das Familienunternehmen zur imm cologne einige Neuheiten. Mit „Origins Complete Brace“ wird ein Farbakzent in jedem Schlafzimmer gesetzt. Das Design von Angela Schramm ist grazil, mit viel Bodenfreiheit und dennoch sehr komfortabel. Trotz der geringen Bauhöhe wurde bei „Brace“ das Zwei-Matratzen-System integriert. Die Metallteile sind anthrazit eloxiert und die passenden Nachttische Eiche wengefarbig. Weitere neue Highlights bei Schramm waren die Betten „Grand Cru Fold“ und „Origins Complete Ono“ von Designer Sebastian Herkner.
Im Bereich der akustisch wirksamen Wandgestaltung bietet auch „Relief“ unzählige Varianten der Gestaltung. Auf der imm cologne wurde dies eindrucksvoll dargestellt. Fotos: Hey-Sign/ Reimund Braun
Die Serie „Welle“ sorgte bereits in den vergangenen Jahren für viel Aufsehen. Denn in Zeiten, in denen Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten immer wichtiger werden, eröffnet das akustisch wirksame Einrichtungselement zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten. Neben dem Paravent, der im
Jahr 2015 mit dem Interior Innovation Award ausgezeichnet wurde, verfügt die Serie „Welle“ über verschiedene Hänge-, Wand- und Tischmodule, ebenfalls prämiert mit zahlreichen Design-Preisen. Zur diesjährigen imm cologne erweiterte das Unternehmen Hey-Sign die Kollektion
um zwei zusätzliche Wandmodule sowie ein Hängemodul. Die erweiterten Abmessungen der Wandmodule auf 80 x 158 cm bzw. 80 x 178 cm ermöglichen nun eine großflächige Bespielung von Wandflächen. Ein weiteres Modul im quadratischen Maß
Die Serie „Welle“ besticht durch akustisch hochwirksame Elemente und eine nachweislich positive Auswirkung auf das Raumklima.
40 x 40 cm sorgt für Akzente in der Wandgestaltung. Zudem ermöglicht die Erweiterung des Hängemoduls in den Maßen 40 x 150 cm und 60 x 150 cm die freie Aufhängung von mehreren Elementen übereinander. Wie bei allen Modellen der Serie, werden auch die Gestelle der neuen Elemente nahezu komplett mit 3 mm Wollfilz ummantelt und sind daher kaum sichtbar. Somit steht der wellenförmig gearbeitete Wollfilz im Vordergrund der „Welle“ und entfaltet seine optische, aber auch akustische und raumklimatische Wirkung. Funktionale Kollektionsergänzungen präsentierte Hey-Sign auch mit dem neuen Akustik-„Pinboard“. Das Wandelement im A0-Format kombiniert dabei die positiven Eigenschaften von Wollfilz mit der praktischen Funktion einer klassischen Pinnwand. Außerdem findet sich unter den Neuheiten 2018 eine Sitzauflage für den Designerstuhl „Babila“ sowie die neuen Teppiche „Stripe“ und „Field“, die die Kollektion an mehrfarbigen, genähten Teppichen erweitern. www.hey-sign.de
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Design-Klassiker neu entdeckt
Florian Kinast, Inhaber und Geschäftsführer
Im Mittelpunkt des imm cologne-Auftritts von Neolith, einer Marke des spanischen Unternehmens The Size, standen die drei neuen Farben des gesinterten Steins. „Retrostone“ hat eine elegante Oberfläche mit markanter, grobkörniger Wirkung auf Basis des Terrazzo, einem Gestein mit langer Geschichte, bei dem Reste aus Marmor und Granit in Beton eingestreut wurden. An natürlichem Sandstein orientiert sich „Mirage“ und fängt damit die Authen-
von Formwænde, zeichnet für den „W-1970“ verantwortlich. Fotos: Wagner | www.wagner-living.de
„Retrostone“, „Mirage“ und „Krater“ ergänzen ab sofort die Farbpalette von Neolith. Fotos: Neolith | www.neolith.com
Design-Offensive gestartet Mit viel Schwung startet Wagner in 2018. Die imm cologne gab den Startschuss für ein Jahr, das mit der größten Design-Offensive seit der Gründung 1949 in die Geschichte der Marke eingehen wird. So feiert die Stuhlfamilie „D1“, die gemeinsam mit Stefan Diez entwickelt wurde, ihre Markteinführung. Diez entwickelte das dreidimensional bewegliche „Dondola“-Sitzgelenk konsequent weiter und übernahm es mit dem „D1 Office Chair“ und dem „D1 Lounge Chair“ in die Formensprache des „D1“. Auf diese Weise entstand eine vierte Dimension des Sitzens, denn der in der „Dondola“-Box verankerte Rohrrahmen ermöglicht eine vierachsige Bewegung des Stuhloberteils während des Sitzens und
folgt so den natürlichen Bewegungen des Sitzenden. Dieses technisch neue Prinzip führt zu einem größeren Bewegungsradius und somit zu einer neuen Art des dynamischen Sitzens. Damit aber noch lange nicht genug. Das Wagner Design Team arbeitete außerdem mit den Designern Florian Kienast, Sven von Boetticher, Rainer Bachschmid und Stephan Meyer zusammen und entwickelte Neuinterpretationen von Stühlen des Unternehmensgründers Moritz Wagner, der den berühmten Wirtshausstuhl entworfen hatte. So unterschiedlich die Entwürfe sein mögen, allen gemeinsam ist das „Dondola“-Sitzgelenk, das dreidimensional bewegliches Sitzen ermöglicht.
tizität des Natursteins ein – allerdings ohne seine fehlende Wasserbeständigkeit. Designer können damit nun die organische Schönheit des Sandsteins ohne seine Porosität nutzen. „Retrostone“ und „Mirage“ werden in „Silk Finish“ mit Stärken von 6 und 12 mm angeboten und sind in den Formaten 3.200 x 1.600 mm und 3.200 x 1.500 mm erhältlich. Eine Hommage an den Naturspeckstein stellt „Krater“ dar. Dieser dunkelbraune, fast schwarze Stein ist durch eine schöne, wirbelnde Körnung charakterisiert. „Krater“ wird in „Silk“ und „Riverwashed“ mit Stärken von 6 und 12 mm in den Formaten 3.200 x 1.600 mm und 3.200 x 1.500 mm angeboten. Komplettiert wurde der Auftritt mit einer Angebotserweiterung bei weiteren NeolithProdukten: zwei neue Farben im NanoTech Polished Finish sowie sieben neue, 20 mm starke Platten.
Der runde Beistelltisch „hi!“ von Team 7 macht mit nur 2,3 kg Gesamtgewicht überall da eine gute Figur, wo man ihn braucht: im Wohnzimmer, im Eingangsbereich oder im Schlafraum. Drei Fußelemente aus massivem Naturholz bilden mittels Kreuzüberblattung und Schlitz-Zapfen-Verbindungen die Basis für die enorme Stabilität und Standfestigkeit. Zum wahren Multitalent wird „hi!“ durch eine Lederschlaufe für ein einfaches Handling, eine Aufhängung für den hochwertig und in derselben Holzart verarbeiteten TeamDer „W-2020“ stammt aus der Feder von
7-Schuhlöffel oder durch eine
Sven von Boetticher (Design-Studio IF AID).
dreh-, schwenk- und neigbare LED-Leuchte. Alternativ zu Naturholz mit Lederkeder – Designelement und Kantenschutz zugleich – kann die Tischplatte auch in Klarglas gewählt werden. Dieses verstärkt die feine Anmutung, und die konstruktiven Naturholz-Details bleiben uneingeschränkt sichtbar. Foto: Team 7 | www.team7.at
Das „Flow“ Programm, die Lounge-Polstergruppe von Ipdesign, wird von „Flow Lounge“ um eine lässig-legere Alternative ergänzt. Mit großzügiger Sitztiefe und niedrigem Rücken schaffen die großen, weichen Kissen eine einladende Atmosphäre. Der markante Rücken und die Armlehnen bilden eine formale Schale. Foto: Ipdesign | www.ipdesign.jab.de
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„THE FUTURE IS URBAN“ Das Trend-Areal der Heimtextil, der „Theme Park“, widmete sich in diesem Jahr dem Megatrend Urbanisierung. Mit einer multisensorischen Installation machte der Heimtextil Trendtable unter der Federführung des Londoner Studios FranklinTill die Trends 2018/2019 erlebbar. In fünf verschiedenen „Colour Trend Rooms“ offenbarten sich die aktuellen Farb- und Stilwelten „Relax/Recharge“, „Perfect Imperfection“, „Soft Minimal“, „Adapt+Assemble“ und „Urban Oasis“. Die vier übergeordneten Lifestyle-Trends „The Flexible Space“, „The Healthy Space“, „The Re-Made Space“ und „The Maker Space“ wurden anhand von städtetypischen Orten wie Arbeitsstätten oder sozialen Treffpunkten veranschaulicht. Im „Green Work Space“ befeuchten und filtern Pflanzen im Arbeitsumfeld die Luft – die Farbwelt „Urban Oasis“ bringt weitere Grüntöne in den Raum und erzeugt so eine beruhigende und heilsame Umgebung. „Colour Experience“ verdeutlichte eindrucksvoll die Wirkung von Farbe auf den menschlichen Organismus. In einem geschützten Raum wurden die Wände abwechselnd mit blauen, also belebenden Tönen und roten, beruhigenden Nuancen und Musterungen bespielt. Antworten auf die Frage nach kreativen Lösungen für den knapper werdenden Wohnraum lieferte der Pavillon „Micro Home“. Die Installation des Londoner Labels Studiomama nutzt jeden Winkel einer minimalen Wohnfläche mit multifunktionaler und flexibler Einrichtung. Die zurückhaltende Farbwelt „Soft Minimal“ schafft dabei den nötigen optischen Freiraum.
Interaktive Raumsituationen, kreativ gestaltete Farbwelten und außergewöhnliche Installationen machten den diesjährigen „Theme Park“ zu einem multisensorischen Erlebnis. Foto: Messe Frankfurt/Pietro Sutera | www.heimtextil.messefrankfurt.com
Natürlich inspiriert Zur Heimtextil 2018 erweiterte und überarbeitete das niederländische Unternehmen Vescom seine Dekorationsstoff-Kollektion. Das neue Dessin „Liran“ reiht sich harmonisch in die Serie der Dekorationstextilien und greift ebenfalls die Natur als Inspirationsquelle auf. Mit einer wollig-weichen Haptik und einer glänzenden Optik ist „Liran“ in 15 hellen Natur- und Pudertönen erhältlich. Dank der licht- und farbechten, schwer entflammbaren Textilien eignet sich die Kollektion vor allem für den Objektbereich.
„Liran“ ergänzt die Dekorationsstoff-Kollektion „Curtain 01“ um ein natürlich warmes Dessin. Foto: Vescom | www.vescom.com
Immergrünes Design
Die handgefertigte Naturleuchte „Moosalisa“ ist ein funktionales und ästhetisches Highlight im privaten wie im Objektbereich. Foto: Freund GmbH/Peters Design | www.freundgmbh.com | www.moosleuchten.de
Kontakt mit der Natur reduziert Stress, erhöht die Kreativität und verbessert die kognitiven Fähigkeiten. Dieser Fakten hat sich das Unternehmen Freund angenommen und entwickelt immer neue Lösungen für die natürliche Gestaltung in der Innenarchitektur. So auch zur diesjährigen imm cologne, bei der die aktuellen Moos- und Naturleuchten den Messestand erhellten. In Zusammenarbeit mit Peters Design entwickelte Freund mit „Moosalisa“ eine ästhetische Symbiose aus Naturmaterial und Licht. Dabei erzeugt die Leuchte sowohl eine Grundbeleuchtung für den Raum, aber auch eine zusätzliche Akzentbeleuchtung. Außerdem absorbiert das Naturmoos Schallwellen zwischen 500 und 3.000 Hertz und optimiert dadurch die Raumakustik. Für die Herstellung werden ausschließlich echte Naturmoose verwendet, die ressourcenschonend geerntet, gereint und konserviert werden und anschließend durch natürliche Farbmittel ihr intensives Grün erhalten. Dank des patentierten Konservierungsverfahrens ist das Moos dauerhaft haltbar und kommt ohne Pflege, Bewässerung oder Düngung aus.
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FRISCHE IMPULSE
Mit rund 45.000 Besuchern, von denen mehr als 65% aus dem Ausland kamen, schloss die Domotex am 15. Januar ihre Türen. 2019 findet die Messe vom 11. bis 14. Januar statt. Foto: Domotex | www.domotex.de
„Entdecke Dein Wow“ Unter diesem Motto stand der diesjährige Auftritt der Windmöller GmbH im Rahmen der Domotex. Ein Highlight der Präsentation war der Purline-Bioboden „wineo 1500“, der sich vor allen Dingen für den Einsatz im Objektbereich eignet. Er basiert auf Bio-Polyurethan, den Windmöller nun mit einem eigenen Namen – „Ecuran“ – weltweit vermarktet. „Ecuran“ ist das Synonym für einen nachhaltigen Hochleistungsverbundwerkstoff, der überwiegend aus Pflanzenölen und natürlich vorkommenden, mineralischen Komponenten wie Kreide besteht. Die 2,5-mm-Kollektion zum Kleben bietet 140 Artikel und ein Portfolio mit 108 attraktiven Designs in wood, stone, chip und fusion in Planken- und Fliesenformaten sowie als Rollenware. Ein Highlight für Planer stellte der „wineo 1500 fusion“ dar, der sich dem Thema „Grau“ als grundlegendem Gestaltungston widmet. Mit einer Range von 16 Grautönen und einem abgestimmten floralen und ornamentalen Design liefert „fusion“ eine „Match Guarantee“. 108 Designs stehen beim Purline-Bioboden „wineo 1500“ zur Verfügung, darunter auch Ornament-Dessins. Foto: Windmöller | www.wineo.de | www.ecuran.de
Großflächig wurden die Fußböden von Egger in ihren zahlreichen Ausprägungen und aktuellen Dekoren auf der Domotex in Raumszenen präsentiert. Foto: Egger | www.egger.com
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Neue Hallenstruktur, neue Geländebelegung, eine neue Tagesabfolge und inspirierende Erlebniswelten zum aktuellen Leitthema „Unique Youniverse“ – die Domotex hat sich neu erfunden und präsentierte sich aufgeräumter und übersichtlicher. Das Konzept der Neuausrichtung verantwortete die Münchner Agentur Schmidhuber. Die Stimmung bei Ausstellern und Besuchern war ausgesprochen positiv. Ein Besuchermagnet, der insbesondere Architekten, Designer und Planer anzog, war die Sonderfläche „Framing Trends“ in Halle 9, auf der das Leitthema „Unique Youiverse“ – die Thematisierung des Megatrends Individualisierung – hautnah erlebt und diskutiert werden konnte. Dort setzten sich Aussteller, Künstler und NachwuchsDesigner in 20 „eingerahmten“ Räumen kreativ mit dem Thema Individualität auseinander. Im Mittelpunkt stand das Quadroskop, ein betretbares Kaleidoskop, das mit Spiegeln ausgekleidet war. Durch das eigene Spiegelbild und die dort angeregte Interaktion mit drehbaren Quadraten, auf denen unterschiedliche Bodenbeläge des Unternehmens Carpet Concept angebracht waren, konnte man sich selbst in einer Art Unendlichkeit wahrnehmen – und sah sich dadurch im übertragenen Sinne mit dem Wunsch nach Einzigartigkeit und personalisierten Produkten in einer zunehmend globalisierten Welt konfrontiert.
Neu aufgestellt Mit der zentralen Botschaft „Egger hat die Antwort“ präsentierte der Holzwerkstoffhersteller seine neuen Fußbodenkollektionen für den Fachhandel. Zusammengefasst unter „Egger Pro“ findet sich eine Laminat-, Comfort- und Design-Bodenkollektion. Über 140 Dekore stehen dabei zur Auswahl, die in den vier Stilwelten „Pure Nature“, „Used Novelty“, „Modern Classics“ und „Light Living“ zugeordnet sind. Von eleganten, rustikalen, natürlichen Holzund Steindekoren bis hin zu verspielt-kreativen Materialreproduktionen und Ornamentik ist alles dabei. Zudem bietet das neue „Egger Pro“-Overall-Konzept die Möglichkeit, eine einheitliche Fußbodenoptik mit drei verschiedenen Bodenbelägen darzustellen. Vier verschiedene Eiche-Dekore sind sowohl als Design-, Comfort- und Laminat-Boden erhältlich.
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Nuancenreich Neue textile Strukturen und farbenfrohe Kollektionsergänzungen bestimmten den diesjährigen Heimtextil-Auftritt von Spradling. Der Spezialist für beschichtete Textilien erweiterte nicht nur die Kollektion „Silvertex“ um 17 frische Farben auf insgesamt 43 Nuancen. Auch die Kollektion „Valencia“ wächst mit 17 aktuellen Farbtönen auf 49 Artikel. Dabei sorgen Pastelltöne für eine skandinavische Anmutung während ein violetter Ton die aktuelle Pantone-Trendfarbe „Ultra Violet“ aufgreift. Außerdem präsentierte das Unternehmen die sogenannten „Fandecks“ – neue Farbfächer, die die Contract- und Indoor-Kollektion strukturieren und Planern somit einen ästhetischen und hilfreichen Produkt-Überblick verschaffen.
Neben neuen Korklok-Böden präsentierte Designflooring zur Domotex auch neue geometrische Designs seiner Kollektion „Kaleidoscope“. Speziell für Architekten und Innenarchitekten entwickelt, enthält sie viele beliebte Formen und Muster, wie Sechsecke, Rauten, Dreiecke und Würfel. Diese sind in mehreren Farbkombinationen der etablierten Holz- und Stein-Designs verfügbar und können nach Maß zugeschnitten werden. Die Kollektion bietet zusätzlich Fliesen und Dielen in Volltonfarben, die Designern die Möglichkeit geben, leuchtende Farben mit Holz- und Stein-Designs zu kombinieren, um so z. B. besondere Akzente in gewerblichen Flächen zu setzen. Insgesamt stehen
17 moderne Farben ergänzen die Kollektionen „Silvertex“ und „Valencia“. Im neuen Farbfächer
sechs Standards-Designs zur Verfügung: „Apex“, „Cubix“, „Hexa“, „Pennon“,
offenbart sich die gesamte Bandbreite der Contract- und Indoor-Kollektion. Foto: Gross/Keddy |
„Tripoint“ und „Pyramid“. Foto: Designflooring | www.designflooring.com
www.spradling.eu/de
Eigenständig und harmonisch Rosenthal präsentiert zur imm cologne zwei Entwürfe von Thomas Feichtner. Die Marke Rosenthal steht für Tradition und Moderne gleichermaßen. Sie vereint Form, Funktion, Qualität und Handwerkskunst – auch und vor allen Dingen im Interior-Segment. Zur diesjährigen imm cologne zeigte das Unternehmen mit Esstisch „Fusca“ und Stuhl „Bolbo“ eine Kreation von Designer Thomas Feichtner. Inspiriert von den Linien und Radien eines
Porzellan-Services, hat der Österreicher deren Spiel und feine Annäherung in eine moderne Essgruppe überführt, die den Spagat zwischen geradlinigem Minimalismus und großem Komfort schafft. Getragen von einer schlanken Holzkonstruktion, handwerklich präzise aus Massivholz gefertigt, überzeugt „Fusca“ mit großer Flexibilität. So ist der Esstisch mit runder,
quadratischer oder rechteckiger Tischplatte erhältlich und bietet bis zu acht Personen Platz. Kraftvoll und prägnant gerundet präsentieren sich dazu die Stühle „Bolbo“. Der Clou: Sie sind nicht nur mit und ohne Armlehne erhältlich, sondern auch nur mit einer. Aus zwei Stühlen kann dann ganz leicht eine kleine Bank geformt werden, die
die Gäste enger aneinander rücken lässt. Feichtner ist mit „Fusca“ und „Bolbo“ eine Kollektion überaus eigenständiger wie in der Kombination harmonischer Stücke gelungen, die dem gemeinsamen Essen und Genießen auf RosenthalPorzellan eine zeitgemäße Bühne gibt. www.rosenthal.furniture
Dank einer Vielzahl an Hölzern, Veredelungen und Formen passt Bei „Bolbo“ steht eine große Auswahl hochwertiger Bezugsstoffe zur Auswahl.
„Fusca“ nahezu in jedes Wohnambiente.
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Modulare Vielfalt in Perfektion Zur imm cologne präsentierten die Stahlspezialisten Stengel Steel Concept das modulare Möbelsystem „Inwerk Masterbox“, das vom Düsseldorfer Unternehmen Inwerk entwickelt wurde. Das Besondere an dem modularen Konzept ist die unsichtbare magnetische Kraft, durch die sich die doppelwandigen Kuben stabil verbinden lassen. So lässt sich der Aufbau und ein möglicher nachträglicher Umbau denkbar einfach und ohne Werkzeug bewerkstelligen. Möglich wird dies durch eine spezielle, magnetisierte Folie mit großer Haftkraft, die flächig aufgelegt wird und die Module fest zusammenfügt. Die „Inwerk Masterbox“ ist die unerschöpfliche Basis für zeitlose Möbel wie Sideboards, Wohnwände, TV-Boards, Raumteiler, Roll- und Standcontainer sowie für wand-
hängende Schränke und Regale. Dabei können die Elemente nicht nur mit Türen, Klappen und offenen Fronten, sondern auch mit magnetisch haftenden Polstern ausgestattet werden. So dienen sie zusätzlich als Sitzmöbel und können beispielsweise in Dielen als Schuhschrank oder Kaminholzhalter zum Einsatz kommen. Sichtbare Verbindungselemente sucht man vergeblich, denn alle Oberflächen sind außen wie innen glatt. Das Ergebnis ist eine absolut homogene Erscheinung. Verschlankend um 45 Grad abgeschrägte Kanten zeigen eine filigrane Geometrie und ermöglichen flächenbündige Türen und Klappen. Zweifarbige Ausführungen und die Option Chromglanz komplettieren das facettenreiche Produkt.
Möbelbau mit Magnetkraft: die „Inwerk Masterbox“. Foto: Stengel Steel Concept | www.stengel-steelconcept.de
Interaktion erwünscht Eine neuartige Dekor-Präsentation zeigte Oberflächenspezialist Impress im Rahmen der ZOW, bei der die Besucher zur Interaktion mit den Dekoren und neuen Gestaltungsideen in der Möbelfertigung sowie Innenausbau angeregt wurden. Zum Erlebniswert tragen die vier aktuellen Trend-Welten bei, die Impress entwickelt hat. So entstand aus der bewussten Wahrnehmung unterschiedlicher Kulturen und Lebensstile „I‘m inspired by Bohemian Lifestyle“. Den Geist großer Metropolen übersetzt „I‘m inspired by Urban Spirit“ in Dekor-Welten. Inspiriert von den speziellen Orten auf der Welt, an denen die Natur noch ursprünglich und unberührt ist, entstand „I‘m inspired by Pure Nature“. Und schließlich fängt „I‘m inspired by Sensual Simplicity“ die einfachen Dinge des Alltags, die besonderen Augenblicke des Innehaltens und der sinnlichen Wahrnehmung ein. Insgesamt wurden 22 Dekore auf der ZOW präsentiert, die in der Anwendung sowohl analog als auch digital in Form von Touchscreens selbst Möbel oder Raumelemente darstellen. Um das Erlebte auch mitnehmen zu können, hatte Impress die Dekore – übersichtlich den vier Trend-Welten zugeordnet – in einem handlichen Fächer vereint.
Im Fokus des Domotex-Auftritts von Girloon stand die innovative Digitaldrucktechnologie auf textilen Bodenbelägen. Dazu hatte das Unternehmen mit „Girloon-Style“ und „Girloon-Solutions“ zwei neue Kollektionen präsentiert. Beide eröffnen vollkommen neue Gestaltungsmöglichkeiten. Während es sich bei „Girloon-Solutions“ um eine themenbezogene Kollektion rund um die Digitaldrucktechnologie handelt, bietet „Girloon-Style“ (Foto) eine breit gefächerte, lagerhaltige Design-Kollektion zum Thema digitalbedruckte, selbsthaftende textile Bodenbelagsmodule – ausgelegt für den stark strapazierten Objektbereich. Foto: Girloon | www.girloon.de
Qualität zum Klappen Das Dekor „Cement“ wurde dem Trend „I‘m inspired by Urban Spirit“ zugeordnet.
Das Dekor „Ipanema“ aus der Trend-Welt „I‘m inspired by Bohemian Lifestyle“ wirkt, als wäre es über viele Jahre im Wetter gealtert. Fotos: Impress | www.impress.biz
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„Ich wünsche, dass mein Stuhl im Sinne der Handwerklichkeit etwas repräsentiert und dabei in sich ruht“, so der Anspruch des Designers Klemens Grund. Das Ergebnis sind der Stuhl „D7“ und der Klappstuhl „D7K“ von Tecta – ein Klappstuhl, der Armlehnen hat, dabei gelenkig ist und der auch für Gäste viel mehr als ein Provisorium darstellt. Mit Martin Bereuter fand Grund einen starken Partner für die Umsetzung. Passend zur Denk- und Konstruktionsweise von Tecta, hat das Unternehmen die beiden Stücke in die Kollektion aufgenommen, lässt das filigrane Möbel aber weiterhin bei der Tischlerei Bereuter im Bregenzer Wald ausarbeiten. Der Klappmechanismus aus Messing ist bei „D7K“ nahezu unsichtbar im Hinterbein versteckt und daher eher ein schönes Detail als eine technische Notwendigkeit. Dazu besitzt der „D7K“ noch eine Besonderheit, die die Nähe zu Tecta zeigt: Ähnlich dem Klappsessel „D4“ von Marcel Breuer aus dem Jahr 1927 erhält der „D7K“ zusammengeklappt und an der Wand lehnend eine skulpturale Anmutung.
Der Stuhl „D7“ und die Klapp-Variante „D7K“ vereinen handwerkliche Qualität, Ästhetik und Funktion. Foto: Tecta | www.tecta.de
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Luxus und
Drei Designer, eine Leolux-Welt: Sofa „Elias“ von Christian Werner, Tischserie „Coda“ von Pascal Bosetti, Beistelltisch „Prismo“ und Teppich „Mizu“, beide von Edward van Vliet.
und Eleganz Eleganz Leolux setzt konsequent auf hochwertige Qualität und Materialverarbeitung.
Zartere Farben, neue, luxuriöse Materialien und üppige Accessoires wie Kissen und Plaids – bereits im vergangenen Jahr zeigte sich die niederländische Marke Leolux mit leichten Kursveränderungen. Dafür verantwortlich zeichnete Edward van Vliet, der als Strategic Creative Director die Marke dezent modifizierte. Zur diesjähri gen imm cologne setzten die Niederländer diesen Weg konsequent fort und zeigten sowohl Produktneuheiten als auch -erweiterungen, die sich perfekt in die von Edward van Vliet geschaffenen Stimmungswelten einfügen. Eine erste Neuheit ist die Sofaserie „Elias“, mit der Leolux auf seine Kernkompetenz – luxuriöse Sitzmöbel – setzt. Designer Christian Werner hat hier ein tiefes Sofa mit leicht abfallenden Linien und großen Flächen ge-
Der hohe Design-Anspruch zeigt sich bei „Lloyd“ bis ins Detail: Eine dekorative Biese unterstreicht die Formgebung, und selbst der Griff für die Kippmechanik ist mit hochwertigem Leder bezogen. Fotos: Leolux
Die Tischserie „Coda“ besteht aus einem Couch- und einem kleineren Beistelltisch.
schaffen, die sowohl in Leder als auch in Stoff vollends zur Geltung kommen. Die Armlehnen gehen fließend in das Rückenteil über und lassen „Elias“ niedrig und leicht aussehen. Dieser Eindruck wird durch eine Ziernaht auf den Armlehnen und die schlanken Füße zusätzlich unter strichen. Zwei lose Kissen, die die Form des Rückens aufnehmen, bieten zusätzlichen Komfort.
Gefertigt wird das Sofa in drei Größen. In der ersten Zusammenarbeit mit Designer Gino Carollo ist eine Neuheit entstanden, die die Leolux-Kollektion perfekt ergänzt. Als echtes Design-Statement ist hier der Drehsessel „Lloyd“ zu werten, der den hohen Komfortanspruch der Niederländer mit italienischer Formgebung verbindet. Dabei bildet die lässig weiche Ausarbeitung im Sitz und Rücken einen wohligen Kontrast zu der klar definierten äußeren Schale. Dieser lässt sich zudem durch die Wahl von Farbe und Material – je nach persönlichem Ge schmack – herausarbeiten. Individuell ausgewählt werden können zudem die Farbe des Holz-Fußes sowie die der Ziernähte. Ein passender Hocker ist ebenfalls erhältlich. Aus der Kooperation mit dem in München lebenden Designer Pascal Bosetti geht die Tischserie „Coda“ hervor. „Coda“ bietet neben seinen Grund funktionen auch kleine Überraschungen: Das stilvolle Drahtgestell erzeugt ein trans parentes Äußeres, und die verschiedenen Farboptionen sowie die raffiniert hochste henden Ränder schaffen einen spieleri schen, unkonventionellen Look. Neben einem Diwan und mehreren extrabreiten Sofas als Ergänzungen des Sitzpro gramms „Bellice“ von Beck Design präsentierte Leolux außerdem erstmals den aufwendig gearbeiteten Hocker „Capri“ aus der Feder von Edward van Vliet. Entworfen für elegante Interiors, sind seine Rollen geschickt verborgen, so dass der Eindruck ent-
steht, er würde über den Boden schweben. Die Extravaganz wird zudem durch Details wie Stickereien und klassische Faltenverarbeitung unterstrichen. Zu guter Letzt kombiniert der niederländische Designer bei der Teppich-Kollektion „Mizu“ zeitlose Motive auf ungewöhnliche Weise neu miteinander. Im Vordergrund steht hier das für van Vliet charakteristische geome trische Muster, das sich mit strömendem Wasser (jap. „Mizu“) im Hintergrund zu einem spannenden Kontrast verbindet. Erhältlich sind die Teppiche in drei Farbwelten. Mit einer Materialinnovation rundete Leolux seinen Auftritt zur imm cologne ab. Erstmals wurde das Nanotech-Material „Fenix“ auf dem Esszimmertisch „Kalia“ eingesetzt. Es garantiert auch bei langjähriger Nutzung sowohl optisch wie haptisch schöne Oberflächen. So können Kratzer mit einem speziellen Schwamm leicht entfernt werden. Damit bleiben das matte Erscheinungsbild und der zarte Griff lange erhalten. www.leolux.de
Traditionelle Polsterdetails, wie der Faltenwurf, prägen den Hocker „Capri“.
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Frühlingserwachen
Hochwertige Materialien machen den Wandhaken „Dots Stone“ zu einem funktionalen Utensil und gestalterischen Unikat. Denn die einzigartige Maserung des Natursteins verwandelt jeden Garderobenhaken in ein unverwechselbares Stück. Zur Auswahl stehen vier verschiedene Marmorvarianten, die mit oberflächenbeschichteten Distanzstangen in den Farben Messing, Kupfer oder matt schwarz erhältlich sind. Das Design aus der Feder von Apartment 8 setzt sowohl einzeln als auch in einer individuellen Zusammenstellung Glanzpunkte im Interior-Design. Foto: Schönbuch | www.schoenbuch.com
Beim Besuch des Standes von Scholtissek im Rahmen der imm cologne wähnte man sich bereits ein kleines bisschen dem Frühling näher, als es tatsächlich der Jahreszeit entsprach. Leichte, schwebende Bäume und Papier-Vögel standen in einem wundervollen Kontrast zu den meist schweren Möbeln aus Massivholz. Das Unternehmen hatte in diesem Jahr vor allen Dingen seine Kleinmöbel- und Stuhlkollektion erweitert. Insgesamt vier neue Stuhlmodelle, darunter Armlehnenstuhl „Kasar“ mit gedrehten Holzfüßen und einer Bezugskombination aus Filz und Leder, Armlehnenstuhl „Step“ mit einem Gestell aus schwarzem, pulverbeschichtetem Stahl und einer großen Sitztife sowie Stuhl „Caro“ mit abgesteppter Sitzschale und einem Gestell aus 12 mm Edelstahlrohr. Besonders ins Auge fiel der vier Meter lange Tisch „Kantara“ aus europäischem Nussbaum, dessen Astlöcher und Risse mit einem besonders klaren Acrylharz ausgegossen waren. Ein Eyecatcher war außerdem die Anrichte „Trias“. Ausfräsungen in der Front werden ebenfalls mit Acylharz ausgegossen, so dass eine Rautenform entsteht. Zur Wahl stehen hier die Hölzer Nussbaum und Eiche. Jubiläum feierte in diesem Jahr der Schrank „Varos“, der bereits seit zehn Jahren im Programm ist. Aus diesem Anlass zeigte Scholtissek eine eigene Edition aus Eiche in Kombination mit Platin matt Glas.
Auf der zurückliegenden Heimtextil zeigte der schwäbische Hersteller von Sicht- und Sonnenschutzprodukten, MHZ, sein neues Rollosystem „R_03“ – erneut eine Eigenentwicklung, die in
Stuhl „Caro“ war eine der vier Stuhlneuheiten von Scholtissek.
Leinfelden-Echterdingen gefertigt
Foto: Gross | www.scholtissek.de
wird. Damit startet MHZ ein Sonnenschutzsystem, das sich durch Variantenreichtum, eine komfortable Bedienung sowie eine durchgängige Design-Linie mit großer Farbvielfalt
Für das japanische Unternehmen Meetee interpretierte Stefan
auszeichnet. Foto: MHZ | www.mhz.de
Diez die traditionellen Kimono-Schränke, die er bei seinem Besuch in Hiroshima entdeckt hat, zur imm cologne 2018 neu. Traditionell werden diese Schränke aus Paulownia hergestellt, einem tropischen Holz, das aufgrund seiner atmungsaktiven Eigenschaften Gerüche und Feuchtigkeit auf Kleidung verhindert. Durch die geringe Dichte des Holzes ist es ungeeignet für die mechanische Montage – jedoch bot das geringe Gewicht die Möglichkeit, mit Stoffscharnieren an großen Möbelstücken zu experimentieren. Entstanden ist „Kiri“, mit dem Diez ein völlig neuartiges Stauraum- und Regalsystem entwickelte. Die Türen falten sich horizontal in einer intuitiven Geste, während durch die Reibung des Holzes das Klapp-Element in jeder Position stabil bleibt. Foto: Meetee | www.meetee.jp
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Jung, dynamisch, farbenfroh ...
2017 zeigte sich Pode im Rahmen der imm cologne erstmals dem internationalen Publikum. Damals war das von Leolux ins Leben gerufene Label bereits seit acht Jahren im Heimatmarkt Niederlande am Start. 2016 konnte schließlich das Studio Roderick Vos als kreative Leitung gewonnen werden, das Pode frischen Wind verlieh. In diesem Jahr wurde die bis dahin schon recht umfangreiche Kollektion, bestehend aus Sofas, Sesseln, Couchtischen, Esszimmermöbeln sowie Teppichen und Kissen, noch einmal deutlich erweitert. An erster Stelle zu nennen ist „Melloo“, das aus der Design-Feder von Roderick Vos stammt. Mit drei Sofas, 14 Elementen und einem passenden Hocker ist „Melloo“ vom Start weg das umfangreichste Sofaprogramm der Pode-Kollektion und kann
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… präsentierte sich das niederländische Label Pode zur imm cologne – mit einer deutlich erweiterten Kollektion. somit sehr individuell zusammengestellt werden. Typisch für dieses Modell sind die runden Eckteile und die insgesamt extrem harmonische Formgebung. Dazu bilden die flachen Paspelierungen
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einen besonderen gestalterischen Kontrast. Mit dem Sessel „Nihan“ wurde dem ebenfalls neuen Esszimmerstuhl „Tokai“, beide von Designer Pascal Bosetti, ein Verwandter zur Seite gestellt, wodurch sich reizvolle Kombinationsmöglichkeiten ergeben. Allerdings macht „Nihan“ mit seiner eleganten Holzschale an der Außenseite, seiner gepolsterten Innenseite und einem Stahlrahmen mit subtilen Kurven auch als Solitär eine gute Figur. Bei der Tischserie „Tripod“ ist der Name Programm. Die Tischplatten der Couchund Beistelltische stehen auf drei Beinen, die an einem Punkt zusammenlaufen. Sie sind in massiver Eiche oder lackiert, in verschiedenen Höhen und mit unterschiedlich großen Tischplatten erhältlich. Auch sein Esszimmerprogramm hat Pode erweitert. Tisch „Fynch“ (Design: Roderick Vos) bildet mit dem Stuhl-Modell „Crude“ (Design: Kranen/Gille) eine harmonische Einheit, lädt
aber auch im Zusammenspiel mit dem bereits erwähnten „Tokai“ zum Verweilen ein. Natürlich dürfen auch Wohn-Accessoires in der Pode-Kollektion nicht fehlen. Hier hat Claire Voss mit dem Riesen-Drapierkissen „Puff“, dem Teppich „Mackay“ und dem Plaid „Romboo“ Produkte geschaffen, die der Pode-Welt noch mehr Wohnlichkeit verleihen. Ungewöhnlich, aber dennoch konsequent in der Ausrichtung der Marke ist schließlich die Leuchten-Kollektion, die in diesem Jahr Premiere feierte. Drei Entwürfe des deutschen Designers Michael Raasch sind dabei erst der Anfang. Die Stehleuchte „Pom“ hat einen kleinen runden Schirm, der in verschiedene Richtungen gedreht werden kann und sich daher bestens als Leseleuchte eignet. Für stimmungsvolles Licht hingegen sorgt die Tischleuchte „Hood“, deren Schirm in vier Farben erhältlich und auch einzeln lieferbar ist. Leuchte und Beistelltisch in einem ist „Uturn“. Deren rundgebogene Konstruktion mündet an einer Seite in eine Tischplatte, über der ein dezenter Leuchtkopf diese und dort abgelegte Gegenstände beleuchtet. bs www.pode.eu 1 Sofaprogramm „Melloo“. 2 Sessel „Nihan“. 3 Tischserie „Tripod“. 4 Teppich „Mackay“. 5 Leuchte mit Beistelltisch „Uturn“. 6 Tischleuchte „Hood“. 7 Stehleuchte „Pom“. Fotos: Pode
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„CUSTOMIZED“ Speziell für das Objektgeschäft – das neue Ausstellungsformat „Interior.Architecture. Hospitality Expo“ bündelte das Angebot für Planer und Hoteliers an einem Ort. Foto: Messe Frankfurt/Thomas Fedra | www.heimtextil.messefrankfurt.com
Intelligent und individuell Drapilux offenbarte zur Heimtextil 2018 ein Novum im Markt der Verdunklungstextilien. Denn der neue „Artikel 218“ besteht aus einer reinweißen Trevira-CSDim-Out-Druckqualität, die es ermöglicht, individuelle Textilien zu gestalten. Per Transferdruck können so beispielsweise Logos oder eigene Farbkonzepte auf die weiße Grundware übertragen werden. Mit drei ausgearbeiteten Dessins in verschiedenen Farbgebungen startet Drapilux die neue Kollektion.
Zum ersten Mal errichtete die Heimtextil mit „Interior.Architectur.Hospitality Expo“ einen eigenen Bereich, der sich dem Objektgeschäft widmete. Das Produktangebot der Aussteller sowie ein Vortragsprogramm und Sonderpräsentationen richteten sich gezielt an Innenarchitekten, Architekten, Hoteliers und Objektplaner. Individuelles und funktionales Design wie beispielsweise Textilien mit herausragenden akustischen Eigenschaften, Sonnenschutz oder innovative Bodenbeläge standen hier im Vordergrund. Unter dem Titel „Customized“ zeigten die Aussteller der Fläche vor allem individuelle und kundenorientierte Lösungen, die den Planern als Inspirationsquelle für aktuelle Projekte dienen sollten. Neben der Gemeinschaftspräsentation der Trevira GmbH mit 16 Trevira-CS-Kunden waren in diesem Jahr die Unternehmen Chieftain Fabrics, Cotting Group, Drapilux, Forster Rohner, Gerriets, Low&Bonar, Maasberg sowie Senfa mit eigenen Ständen vertreten.
Neue gestalterische Dimension Viel Neues hatte LG Hausys zur imm cologne im Gepäck. Neben vier neuen VelvetColours, die zur Solid-Kollektion gehören, zeigte das Unternehmen auch seine „New Concrete Collection“. Das Programm interpretiert die raue Struktur von Rohbeton mit dem glatten Oberflächen-Finish von Hi-Macs. Damit reagiert LG Hausys auf die zunehmende Bedeutung von Betonoberflächen in der Architektur. Erhältlich sind fünf von einer modernen Industriearchitektur inspirierte Betonschattierungen. Ein weiteres Highlight war das neue Material Hi-Macs „Ultra-Thermoforming“. Die neue Rezeptur erlaubt eine höhere Verformbarkeit von 30% und senkt den Mindestradius von 50 mm auf 18 mm, was vollkommen neue gestalterische Dimensionen eröffnet. Seit der Markteinführung von Hi-Macs 1967 stellt dies die umfangreichste Neuerung in der Solid-Surface-Geschichte dar. Erhältlich ist Hi-Macs „Ultra-Thermoforming“ in klassischem „Alpine White“ und einer Plattenstärke von 12 mm. Die Plattengröße beträgt 760 x 3.680 mm. Unifarbene, malerische Punkte definieren eines der drei Dessins aus der neuen Dim-Out-Kollektion. Foto: Drapilux | www.drapilux.com
Die Marke Hind Rabii zeigte auf der imm cologne ihre Leidenschaft und Liebe für Kreation, Design und Innovation. Die neue Leuchte „T-Cotta“ vom Chiaramonte Marin Studio entstand aus dem Wunsch heraus, ein Objekt mit fließenden und gekrümmten Formen zu schaffen. Das Ergebnis ist eine Vereinigung aus zwei Materialien, die von der Erde stammen, vom Menschen bearbeitet und durch Hitze geschmiedet werden. Foto:
Hi-Macs „Ultra-Thermoforming“ eignet sich sowohl für Innen- und Außenräume gleicher-
Hind Rabii | www.hindrabii.net
maßen. Foto: Hi-Macs | www.himacs.eu
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Mit Herz und Sinnen in die Zukunft Unter dem Motto „Herz und Sinne“ zeigt Interlübke zur imm cologne seine neue, zukunftsweisende Kollektion mit einer emotionalen Collage an Neuheiten. Der Aufbruch in eine neue Ära war bereits vor einem Jahr zu spüren, und verliehene Design-Preise zeigen, dass Interlübke auf einem guten Weg zurück zu den Werten der Marke ist. So bekommt auch das Farbempfinden einen besonderen Wert zugeschrieben, und neue Farbtöne wie greige, flintgrau, kitt, manor, capparis oder guave werden in das neue Farbkonzept der Marke aufgenommen. Ein umfassendes und zukunftsorientiertes Oberflächenkonzept ist daraus entstanden. Aus der bestehenden Kollektion wurden lediglich sechs Farben übernommen, 18 neue hinzugefügt. Verschiedene Materialien ergänzen die 24 Farben. Die Digitalisierung macht auch vor der Wohnwelt nicht halt und verändert diese. Heute benötigen viele nur noch den Platz für einen Laptop oder gar nur einen Stick. Interlübke gestaltet diese Veränderung aktiv mit und so entwickelte Designer Christian Werner „Lilu“. Bereits vor der Veröffentlichung wurde das innovative Gestaltungsmöbel mit dem Iconic Award: Innovative Interior „Best of Best“ bedacht. Das Winkelregal-System ist leicht, einfach und mit raffinierten Details ausgestattet. Drei unterschiedliche Grundwinkel können einzeln oder in Kombination in unterschiedlichen Höhen und Breiten an der Wand platziert werden. Auch hier kommen wieder die Farbvarianten ins Spiel, und so ergeben sich in der Varianz und einer raffinierten Anordnung aus einem Vor-, Über- und Nebeneinander skulpturale Darstellungen. Diese werden mit einer dimmbaren Hintergrundbeleuchtung, inklusive einer FarbtemperaturRegelung, noch stärker akzentuiert.
Inspiriert von Wüstenlandschaften und Oasen, präsentierte sich der Spezialist für Bezugsstoffe, Textum, auf der diesjährigen Heimtextil mit einer Kombination aus kräftigen Nuancen wie Petrol, Mint oder Waldgrün und warmen Cognac-Tönen. Foto: Textum | www.textum-stoffe.com
Die Südtiroler Tischlerei Finatzer realisiert seit 2012 unter dem Label Taxtho
„Lilu“ verbindet Ausdruckskraft mit selbstbewusster Zurückhaltung. Foto: Interlübke | www.interluebke.com
Ein Klassiker in neuem Licht Nach langer Entwicklung brachten Verner Panton und Vitra 1967 den ikonischen „Panton Chair“, den ersten aus einem Stück geformten Vollkunststoff-Freischwinger der Geschichte, zur Produktionsreife und präsentierten ihn 1968 erstmals auf der imm cologne. 50 Jahre später legt Vitra zur imm cologne 2018 zwei limitierte Editionen auf. Verspiegelte Oberflächen hatten Verner Panton immer fasziniert, und mehrmals hat er mit diesem Effekt gearbeitet. Bereits Anfang der 1970er-Jahre wollte er dem „Panton Chair“ eine verspiegelte Oberfläche geben, was damals jedoch weit außerhalb aller technischen Möglichkeiten lag. Mit dem „Panton Chrome“ geht also ein alter Traum des Designers in Erfüllung. Heute entsteht der brillante Spiegeleffekt des „Panton Chrome“ durch eine Metallisierung, die in verschiedene Lackschichten eingebettet wird. Dieser handgefertigte Lackauftrag ist flexibel genug, um die Bewegung bei Belastung mitzumachen, und robust genug, um die empfindliche Oberfläche zu schützen. Außerdem arbeitete Verner Panton bei vielen seiner futuristischen Interior-Konzepte mit Licht, Farben und leuchtenden Elementen. Vor diesem Hintergrund hat Vitra den „Panton Glow“ entwickelt. Auf die rohe Polyurethan-Schale des „Panton Classic“ werden in sorgfältiger Handarbeit fünf Schichten eines mit Nachtleuchtpigmenten versehenen Lackes aufgetragen und abschließend mit einem hochglänzenden Schutzlack versiegelt. Diese Pigmente laden sich am Tageslicht auf und geben bei Dunkelheit ein mystisch wirkendes, blaues Licht ab.
innovative Möbelentwürfe mit einem patentierten Rastersystem. Zur diesjährigen imm cologne präsentierte Taxtho neben dem Bettgestell „Lex 1800“ und dem skulpturalen Tisch „SWA“ auch die StuhlKollektion „7Q“ (Foto). Die Besonderheit bei den Möbeln ist das patentierte Stecksystem, das eine einfache und werkzeuglose Montage ermöglicht. Dabei sind die Entwürfe äußert stabil und bieten durch die Flexibilität der einzelnen Elemente einen hervorragenden Sitz- und Liegekomfort. Foto: Taxtho |
Den ikonischen „Panton Chair“ legt Vitra zum 50. Geburtstag in den zwei limitierten
www.taxtho.com
Editionen „Panton Chrome“ und „Panton Glow“ neu auf. Foto: Vitra | www.vitra.com
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Wolle
„
kann nicht jeder“
Die „10 Gebote der Wolle“ zeigen die wichtigsten Vorteile des natürlichen Materials als Bodenbelag auf.
Im September des vergangenen Jahres stellte das niederländische Unternehmen Best Wool Carpets mit Marc Hegger und Matthijs Stevens die neue Doppelspitze im Marketing und Vertrieb vor. Damit eingeläutet wurde die neue Marketing-Ausrichtung des Spezialisten für Wollteppiche, der sich zukünftig deutlich stärker im Retail-Sektor positionieren will. Bianca Schmidt traf die beiden und sprach mit ihnen über die Pläne. IF: Herr Hegger, Herr Stevens, Sie verantworten beide den Vertrieb und das Marketing von Best Wool Carpets. Wie sind die Aufgaben verteilt? Marc Hegger: Ich verantworte den Bereich Retail-Business mit Fokus auf Europa. Neben der Pflege unserer bereits bestehenden Retail- und Hospitality-Kollektionen steht dabei natürlich der Ausbau unseres Partnernetzwerks im Fokus. Matthijs Stevens: Meine Aufgaben liegen im B2B-Business, also in der Produktion für andere Marken, in dem Best Wool Carpets seine Wurzeln hat und heute rund 90% seines Umsatzes generiert. IF: Sie kommen beide nicht aus der Teppichboden-Branche. Stevens: Das stimmt. Ich habe in den vergangenen zehn Jahren den internationalen Vertrieb von Druckmaschinen verantwortet. Diese Position ist meine erste im Interior-Bereich, und ich kann nach knapp einem halben Jahr sagen, dass ich mich hier sehr wohlfühle. Hegger: Ich habe 1998 in der Möbelbranche begonnen und war viele Jahre für Leolux tätig, zuletzt als Exportleiter. Von 2012 an habe ich den internationalen Vertrieb eines in der Tabakbranche tätigen Unternehmens verantwortet, dann aber festgestellt, dass mein Herz in der Interior-Branche liegt. Best Wool Carpets war schließlich der ideale Partner, um zurückzukehren. IF: Herr Stevens, was war gerade für Sie als Branchenfremder ausschlaggebend, sich für Best Wool Carpets zu entscheiden? Stevens: Mich haben das Wachstumspotenzial und die Chancen des Unternehmens überzeugt. Wir sind für unsere B2BKunden ein strategischer Partner. Sie sind von unseren Produkten, unserer Qualität, Innovationskraft und von unserer Kreativität überzeugt. So haben wir zur Domotex über 50 Qualitäten vorgestellt. Es ist einfach schön, in einer solch positiven Umgebung tätig zu sein. IF: Wo sehen Sie noch Möglichkeiten für Wachstum?
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uns über die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen. Beispielsweise aus der Polstermöbelindustrie. Hier gibt es einige Unternehmen, die bereits abgepasste Teppiche mitverkaufen. Diese könnten dann von uns kommen. Weiterhin gibt es noch einige Regionen in der Welt, in denen wir noch nicht vertreten sind. Zum Beispiel im Mittleren Osten. Dort gibt es auch viele Projekte, für die sich unsere Hospitality-Kollektion bestens eignet. Das werden wir gemeinsam machen. Es ist also eine spannende Aufgabe, herauszufinden, wo unsere Chancen und Möglichkeiten liegen und diese dann auch zu ergreifen.
Zum ersten Mal präsentierte sich Best Wool Carpets in diesem Jahr auf der imm cologne. Matthijs Stevens, Director Sales & Marketing B2B-Business (l.), und Marc Hegger, Director Sales & Marketing Retail-Business, standen dort für ein Interview mit InteriorFashion bereit.
Stevens: Im B2B-Bereich sehe ich zahlreiche Unternehmen, die noch nicht mit uns arbeiten. Beispielsweise gibt es in der Türkei so viele Hersteller von Teppichböden, von denen sicherlich einige gerne mit uns zusammenarbeiten möchten. Hegger: Und im B2C-Bereich sehen wir in einem ersten Schritt mit dem Ausbau der „Rugs“-Kollektion enorme Chancen. Wir haben die abgepassten Teppiche 2014 eingeführt und seither eine sehr erfreuliche Entwicklung verzeichnen können. Offenbar haben die Kunden wieder Spaß an textilen Böden als Ergänzung zu den Hartbelägen. Dieses Segment haben wir nun professionalisiert und neue Qualitäten sowie einen eigenen Kollektionskoffer entwickelt. Damit ist die „Rugs XS – XL“-Kollektion ein vollkommen eigenständiges Produktsegment innerhalb unseres Portfolios geworden. Vorgestellt haben wir dies auf der Domotex und auf der imm cologne, um zu sehen, wie die Produkte ankommen. Nun werden wir noch einige kleine Modifikationen vornehmen, so dass wir bis Mitte des Jahres in die Produktion gehen können. Stevens: Weitere Gedanken machen wir
IF: Weitere Veränderungen sind im Marketing geplant. Was dürfen wir hier erwarten? Hegger: Grundsätzlich wollen wir an unserem Image und an unserer Positionierung
arbeiten. Wir befinden uns mit dem Produkt in einer absoluten Nische. Es gibt nicht mehr viele Unternehmen, die ausschließlich Wolle verarbeiten. Dazu bedarf es auch eines besonderen Know-hows. Wolle kann nicht jeder. Stevens: Das Zauberwort in unserem Unternehmen ist Qualität. So laufen beispielsweise unsere Maschinen 50% langsamer als bei anderen Herstellern, und wir haben auch deutlich mehr Beschäftigte, die die Produktion überwachen. Alles zugunsten der Qualität. Und das muss man auch kommunizieren. Hegger: Qualität ist aber nicht nur in der Produktion ein Faktor, sondern auch im Service. Wir sind sehr flexibel, und wir werden niemals zu einem Kundenwunsch sofort Nein sagen, weil er vielleicht etwas schwieriger in der Umsetzung ist. Wir werden immer alles möglich machen, um den Kunden zufriedenzustellen. Aber um auf Ihre eigentliche Frage zurückzukommen. Wir werden in jedem Fall für unseren Auftritt nach außen eine neue, eigene Handschrift entwickeln. Unsere Bildsprache soll moderner, pfiffiger werden. Das betrifft natürlich alle Kommunikationskanäle, so dass auch ein Relaunch des Internetauftritts, der Best Wool App und des Teppich-Konfigurators geplant ist. Zeitlich möchten wir uns aber noch nicht festlegen. Dazu sind die Pläne zu umfangreich.
IF: Muss man nicht auch die Vorteile von Wolle noch deutlicher herausarbeiten? Gerade im Fußbodenbereich gibt es ja immer das Argument der Pflegeleichtigkeit. Hegger: Natürlich müssen wir die Vorteile von Wolle als Bodenbelag kommunizieren. Dazu haben wir bereits die „10 Gebote der Wolle“ zusammengetragen. Es gibt noch viel mehr Argumente, die für Wolle sprechen, aber wir haben uns auf die zehn
wichtigsten beschränkt. Diese werden nun in alle Kommunikationsmittel integriert. Unter anderem in die Best Wool App sowie in die Best Wool Academy, unsere OnlineSchulung über Wolle. Stevens: Und was das Thema Pflege betrifft, so haben wir ein eigenes Pflegevideo produziert, das auf unserer Internetseite zu finden ist. Hier zeigen wir die vier häufigsten Flecken und wie sich diese wieder entfernen lassen.
Hegger: Sie sehen, wir haben ein ambitioniertes Programm und ehrgeizige Ziele. Ich bin mir sicher, in den kommenden Jahren wird es viel über Best Wool Carpets zu berichten geben. IF: Herr Hegger, Herr Stevens, herzlichen Dank für das Gespräch und viel Erfolg auf Ihrem Weg. www.bestwoolcarpets.de
Die Kollektion abgepasster Teppiche wurde 2018 vollkommen neu gedacht. Neben einem neuen Kollektions-Koffer hat das Kreativ-Team um Frank Conrad und Marion Cooijmanns eigene Teppich-Qualitäten entwickelt. Fotos: Best Wool Carpets/M. Fischer
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Größe aus einem Stück
Multitalent
Zu imm cologne stellte Conte Conserta zum ersten Mal einen Mammuttisch mit den Maßen 420 x 150 x 8 cm vor. Das Unternehmen fertigt einzigartige Tischblätter aus goldbraunem Akazienholz, die aus der Mitte des Stammes geschnitten und im Ganzen verarbeitet werden. Kein Tisch gleicht dem anderen, denn Astlöcher und Risse verleihen jedem Ausdruck und Persönlichkeit. Der Einblick in das Innerste des Materials wird nicht versteckt, sondern bewusst hervorgehoben und mit kristallklarem oder auf Wunsch farbigem Kunstharz gefüllt. Nach unzähligen Schleif-Arbeitsgängen wird die Tischplatte mit 100% natürlichem Nussöl geölt. Die entstandene Fläche ist nicht nur samtweich, sondern auch wasserresistent und einfach zu reinigen. Die verschiedenen Untergestelle wurden von namhaften Möbeldesignern entworfen und aus hochwertigen Materialien gefertigt.
Casalis entwirft und produziert textile Produkte, die sowohl für zuhause als auch für den öffentlichen Raum geeignet sind. So finden sich im Portfolio des belgischen Unternehmens neben Teppichen und Sitzmöbeln auch akustische Textilien. „Ondo“ ist die neueste Kreation im Bereich architektonischer und funktionaler Textilien. Der dreidimensional gewebte Entwurf der Designerin Aleksandra Gaca erzeugt nicht nur akustische, sondern auch visuelle und haptische Erlebnisse. In 16 verschiedenen Farbstellungen erhältlich, eignet sich das 3D-Gewebe „Ondo“ vor allem für den Einsatz im Objektbereich. Foto: Casalis | www.casalis.be
Conte Conserta fertigt Tische ausschließlich aus Holz, das nachweislich gefällt werden durfte und durch die königlich thailändische Forstbehörde zertifiziert ist. Für jeden Kubikmeter verarbeiteten Holzes pflanzt Conte Caserta einen neuen Baum nach. Foto: Conte Conserta | www.conte-caserta.com
„Polo Lounge Vis á vis“ von BW ist nicht nur in der Lounge oder dem Wohnbereich ein Blickfang, sondern auch in repräsentativen Räumen zieht das extravagante Sitzmöbel von Designer Andreas Weber die Blicke auf sich. Es lädt sowohl zum trauten Zwiegespräch als auch zum Entspannen ein. Als Raumteiler verbindet es zwei Sitzgruppen miteinander, und das
Mit der neuen „Affinity“-Kollektion unterstreicht Hypnos sein Engagement auf internationalen Märkten. Foto: Hypnos | www.hypnosbeds.com
großzügige, durchgehende Sitzkissen und lose Rückenkissen bieten einen hervorragenden Komfort in jeder Sitzhaltung. Foto: BW | www.bielefelder-werkstaetten.jab.de
Den internationalen Markt im Visier Premiere auf der imm cologne feierte der britische Bettenhersteller Hypnos. Als zweitgrößte Bettenmarke in Großbritannien ist das Unternehmen für seine innovativen, stilvollen und komfortablen Produkte sowohl für den Handel wie auch den Objektmarkt bekannt und ist seit 1929 im Besitz eines Royal Warrants. Zur Deutschland-Premiere zeigte das Unternehmen mit „Affinity“ eine neue Matratzenserie für den internationalen Markt. Sie besteht aus drei Modellen mit unterschiedlichen luxuriösen Füllungen: „Affinity Wool“, „Affinity Silk“ und „Affinity Cashmere“. Allen gemeinsam ist das „ReActive“-Taschenfederkernsystem von Hypnos, bei dem jede Feder unabhängig voneinander die Form- und Gewichtsverteilung erkennt, um die gesamte Wirbelsäule und den Körper zu stützen. Jede Matratze ist zudem großzügig mit nachhaltigen, weichen und atmungsaktiven Schichten gepolstert, die die Körpertemperatur regulieren. Individualisiert werden können die Matratzen weiterhin durch die Wahl des Festigkeitsgrades. Natürlich lässt sich auch das Bett selbst nach den persönlichen Wünschen gestalten.
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Safety
„
Weich fließende Vorhänge in frischen Farben zonierten den diesjährigen Messestand der Trevira GmbH. Im Zentrum standen dabei die Gewinnerstoffe des Trevira Kreativwettbewerbs 2018. Die 16 Trevira-CS-Kunden säumten die Ausstellungsfläche mit ihren individuellen Präsentationen. Fotos: Trevira GmbH
for your success“
Mit einem neuen Messekonzept auf mehr als 1.300 qm präsentierte sich die Trevira GmbH zusammen mit 16 Trevira-CSKunden auf der diesjährigen Heimtextil. Im Umfeld des neuen Expo-Areals in Halle 4.2, mit dem die Messe insbesondere ihr Angebot für Architekten, Innenarchitekten und Objektplaner ausbaut, zog die attraktive Ausstellungsfläche von Trevira die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Umhüllt von fließenden Vorhängen in frischen Farben eröffneten sich verschiedene Einblicke in den Messestand, der von den individuell gestalteten Flächen der Trevira-CS-Partner umrandet wurde. Im Kern der Gemeinschaftspräsentation stand die Inszenierung der Gewinnerstoffe des Trevira CS Stoffwettbewerbs 2018, die ganz dem Motto des Wettbewerbs, „Farbe“, folgte. Dabei lud das Unternehmen die Stoffanbieter ein, Qualitäten in den Farbfeldern von Weiß über Grau und Eisblau bis hin zu Zitronengelb einzureichen. Passend zur Farbgebung des TreviraStandes und nach den Kriterien Innovationsgrad, technische Ausführung und Trendbewusstsein wählte die Jury, darunter auch Markus Hilzinger vom Berliner Die Gewinner der 6. Fabric Creativity Competition (v.l.n.r.): Rubelli, Johan van den Acker, Tekso Kadife Kumas, 4Spaces Textiles, Ludvig Svensson, Fine Textilverlag, Mario Sirtori, Rubelli, Pugi, MYB Textiles, Sahco, Engelbert Stieger, Création Baumann, Tapicerías Gancedo, Gebrüder Munzert, Ludvig Svensson. Fotos: Trevira GmbH
Unter diesem Motto stellte die Trevira GmbH neue Produktentwicklungen auf der Heimtextil 2018 vor. Studio Fine Rooms, 16 Gewinnerstoffe. Zudem erwarteten die Besucher im Zentrum des Messestandes weitere Informationen zu den Menschen hinter dem Unternehmen Trevira sowie zur neuen Marke „Trevira Sinfineco“. Einem wichtigen Punkt bei der Gestaltung von Räumen, der Raumakustik, widmete sich Trevira mit einem besonderen Ausstellungsbereich, der zugleich als ruhige Besprechungszone diente. Hier wurde nicht nur der enorme Einfluss von Textilien auf die Akustik deutlich, sondern auch die optische Wirkung von Textilien in der Innenarchitektur. Anhand einer Auswahl von 25 TreviraCS-Stoffen veranschaulichte das Unternehmen die breite Palette der Gestaltungsmöglichkeiten. Besonders interessant sind
Trevira-CS-Partner Baumann Dekor, Engelbert Stieger, Fidivi Tessitura, Georg + Otto Friedrich, Jenny Fabrics, Johan van den Acker, Mattes & Ammann, Pugi, Spandauer Velours, SR Webatex/Getzner Textil, Swisstulle, Tessitura Mario Ghioldi, Torcitura Fibre Sintetiche, Torcitura Lei Tsu, Vlnap/Wagenfelder Spinning Group, Wintex.
multifunktionale Textilien, die in unterschiedlichen Disziplinen punkten können und z. B. als Vorhang, Raumteiler oder Polsterstoff funktionieren und sogar noch eine Verdunklungsfunktion bieten. Auch Abstandsgewirke, die ursprünglich für die Bereiche Sitzen und Liegen hergestellt wurden, finden beispielsweise als schallabsorbierende Akustikmodule in Besprechungskabinen ein neues Einsatzgebiet. Im „Akustik-Bereich“ präsentierte Trevira auch die aktuellen Produktentwicklungen, die mit den Garnen des Spezialisten umgesetzt werden. Darunter ein Highlight aus der Mode: Die Adidas Originals Special Edition der ikonischen Stan Smith Silhouette schmückt ein besonderer KvadratStoff, der aus den flammhemmenden Trevira-Garnen gewebt wurde. www.trevira.de
Akustisch und optisch ein Highlight: Die Besprechungszone des Messestandes sorgte für ein angenehmes Umfeld und angeregte Gespräche.
Modisches Erkennungszeichen des Trevira-Teams: Der Kvadrat-Stoff für die Adidas Originals Special Edition der Stan Smith Silhouette wurde mit Trevira-Garnen gewebt. Foto: Adidas AG
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TA P E T E N
Hommage an das Bauhaus
Anhand von Originalmustern aus den späten 1920er-Jahren entwickelten die Unternehmen FoRasch und Sikkens die neue Kollektion: „Bauhaus Tapete Struktur + Farbe“. Fotos: Rasch/Sikkens | www.rasch-tapeten.com | www.sikkens.de
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Trotz seiner kurzen Existenz von 1919 bis 1933 hat das Bauhaus gestalterisches und künstlerisches Denken und Schaffen weltweit revolutioniert. Der Gründer der Weimarer Schule, Walter Gropius, verfolgte damals den Leitgedanken, Kunst, Architektur und Handwerk zu einer idealen Verbindung zu bringen. Den Bau als Gesamtkunstwerk sehen – damit veränderte sich auch der Ruf der Tapete vom dekorativen Wandbelag hin zum begehrten Werkstoff am Bau. Damals entwickelte das Bauhaus, gemeinsam mit dem Unternehmen Rasch, auch eine erste Tapetenkollektion. Heute knüpft Rasch an das Erfolgskonzept an und präsentiert in Kooperation mit dem Farbenhersteller Sikkens die neue Kollektion: „Bauhaus Tapete Struktur + Farbe“. Einfachheit, hohe Qualität und Ästhetik sowie eine zeitlose Modernität zeichnen die Tapeten-Designs aus, die unter anderem von Original-Entwürfen von Walter Gropius und Bauhaus-Absolventen neu aufgelegt wurden. Wesentliches Merkmal der Dekore sind die dezenten Linien und Raster, aus denen sich feine, sehr zurückhaltende Oberflächenstrukturen ergeben. Die Farbpalette aus dem Hause Sikkens orientiert sich an den Originalen der ersten Bauhaus-Tapeten, an Arbeiten und Werken der Studierenden und Dozenten sowie den Farbreferenzen der heutigen Bauhausgebäude und Meisterhäuser.
[interior ]
Im Einklang Bei den neuen Ergänzungen der „Forest Wallpaper“-Kollektion des Unternehmens Murals Wallpaper verschwimmen die Grenzen zwischen Design und Natur. Denn der sogenannte „Forest Ombré Effekt“ lässt die Waldlandschaft in einem Nebel und der Farbe des Himmels versinken. Dabei stehen drei verschiedene Farbstellungen zur Verfügung, die den Wandbelag zu einem mystischen Naturschauspiel transformieren – von toskanischer Sonnenuntergangsstimmung bis hin zum kühlen, nordischen Wintertag. Der weiche Farbverlauf und die natürlichen Baumkronen sorgen für ein ruhiges Ambiente mit Wohlfühl-Faktor.
Alles aus einer Hand – Pünktlich zur diesjährigen Heimtextil erweiterte der Schweizer Textilspezialist Christian Fischbacher sein Produktportfolio um eine Tapetenkollektion, die in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Unternehmen BN International entstanden ist. Damit übersetzt Christian Fischbacher die Kompetenz in der textilen Produktwelt nun auch auf hochwertige Wandbekleidung und komplettiert das eigene Sortiment. Eyecatcher sind die fantasievollen Dessins „Kotori“ und „Haiku“ (Foto), die mit farbenfrohen Vögeln und zarten Blüten ein feminines Ambiente schaffen. Foto: Christian Fischbacher | www.fischbacher.com
Täuschend echt Die Kollektion „Forest Wallpaper“ erzeugt ein Wohlfühl-Ambiente mit Design-Anspruch. Foto: Murals Wallpaper | www.muralswallpaper.com
Welche Möglichkeiten der Digitaldruck heutzutage bietet, zeigt Architects Paper, eine Marke des Unternehmens A.S. Création, mit der Serie „AP Digital“. Denn die hochauflösenden Prints schaffen mit ihrer brillanten Farbigkeit und präzisen Schärfe einzigartige Raumerlebnisse in Hotels, Restaurants oder im Ladenbau. Die neue Kollektion „AP Digital 4“ erweitert das bestehende Sortiment um Oberflächen wie Metall, Beton, Stein oder Gestaltungen im Industrie-Look. Alle Tapeten der Kollektion sind licht- und waschbeständig, schwer entflammbar und lassen sich restlos trocken abziehen. Somit bietet „AP Digital 4“ funktionale und optische Highlights für den Objektbereich.
Basis für Kreativität – Mit der neuen „Relief“-Kollektion hat das Unternehmen Brillux sein Portfolio an überstreichbaren Wandbelägen optimiert. 37 Neuheiten stocken die bestehende Kollektion auf nunmehr 56 Dessins auf und decken alle Stilrichtungen ab – von klassischen, zurückhaltenden Strukturen bis hin zu verspielten Ornamenten. Während „Relief S“ mit einer hohen Untergrundabdeckung und einem hohen Weißgrad überzeugt, punkten die „Relief XL“-Dessins mit großen Granulat-Musterungen und Schaum-Granulat-Kombinationen. Für besonders strapazierfähige Oberflächen wurde mit „Relief R“ außerdem eine extrem robuste Variante geschaffen. Damit stehen der Individualisierung mittels Farbe und kreativen Techniken zahlreiche Möglichkeiten
Mit der Kollektion „AP Digital 4“ können individuelle Formate, aber auch individuelle Drucke umgesetzt
zur Verfügung. Foto: Brillux | www.brillux.de
werden. Foto: A.S. Création | www.architects-paper.com
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Neu interpretiert Die britische Manufaktur Farrow & Ball stellt drei ihrer beliebtesten Tapetenmotive in neuen Farbvarianten vor: die Tapete „Lotus“, das klassisch florale Muster „Wisteria“ und die Streifentapete „Block Print Stripe“. Dabei legten erstmals internationale Farrow & Ball-Farbberater neue Farbschemen für bestehende Tapetenmuster fest und kreierten somit eine Neuinterpretation. Die historischen Damast-, Blumen- und Streifen-Dessins werden mithilfe von Nuancen der Farrow & Ball-Farbpalette zu neuem Leben erweckt und bilden somit die neue „Reimagined Collection“.
Wohlfühl-Oasen – Mit einer Vielzahl an neuen Tapetenkollektionen präsentierte sich das traditionsreiche Unternehmen Erismann & Cie. auf der diesjährigen Heimtextil. Darunter auch die exotische und farbenfrohe Kollektion „Paradisio“, die mit einem breiten Spektrum an Naturmotiven aufwartet. Von bunten Paradiesvögeln und tropischen Pflanzen bis hin zu dezenten Birkenstämmen bringt „Paradisio“ die Welt der Botanik auf die Wand. Foto: Erismann | www.erismann.de
Frische Farbkombinationen hauchen den historischen Dessins von Farrow & Ball neues Leben ein. Foto: Farrow & Ball | www.farrow-ball.com
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Tiefenwirkung – Ein dreidimensionales
Elegantes Statement – Bei der Kollektion „Stature“
Erlebnis für den Raum erzeugt die neue
vereint das Unternehmen Eijffinger moderne und
„3D-Fototapeten“-Kollektion, die das
klassische Elemente zu einem eleganten Gesamtbild.
Unternehmen Komar auf der Heimtextil 2018
Dabei bilden subtil schimmernde sowie leicht struktu-
vorstellte. Mit modernen Grafik-Designs und
rierte, unifarbene Tapeten die Basis. Ergänzt werden
floralen Arrangements kreieren die Tapeten
diese durch verschiedene Dessins – von gezeichneten
eine optische Tiefenwirkung im Raum und
Bildszenarien über Block-Designs im 3D-Look bis hin zu
setzen die Wand in Szene.
grafischen Prints und glänzenden Damast-Mustern.
Foto: Komar | www.komar.de
Foto: Eijffinger | www.eijffinger.com
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Individuelle Wandkunst Das Unternehmen Wallpen steht nicht nur für innovative Wandkunst, sondern auch für technische Expertise. Denn Geschäftsführer Andreas Schmidt startete bereits im Jahr 2015 mit der Entwicklung des vertikalen Wanddruckers „Wallpen E1“. Nach der Anmeldung von 15 Patenten ist das Gerät seit Anfang 2017 offiziell am Markt erhältlich. Das Besondere bei dem Direktdruck ist der Farbauftrag mit flüssigem Kunststoff, der fast zeitgleich mit UV-Licht ausgehärtet wird und somit licht- und waschbeständig sowie kratzfest ist. Außerdem können nahezu alle denkbaren Oberflächen – von Putz über Glas und Holz bis hin zu Metall oder Fliesen – bis zu einer Höhe von 3,70 m bedruckt werden. Wallpen setzt neben der Herstellung des Gerätes auch auf die Dienstleistung und hat bereits zahlreiche Objekte mithilfe des „Wallpen E1“ individualisieren können.
Funktionale Symbiose – Mit der neuen Kollektion „StarLED“ offenbarte die Marburger Tapetenfabrik zur Heimtextil 2018 eine Symbiose aus Wandbelag und Lichttechnik, die ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten im Interieur erlaubt. Denn bei „StarLED“ werden zwei verschiedene Sternen-Designs nach persönlichem Platzierungswunsch in Tapetenbahnen der Kollektion „Karat“ integriert und komplett mit Netzgerät, Dimmer, Verbindungsleitung und Verteiler angeliefert. Damit können sowohl effektvolles Stimmungslicht als auch Die individuelle Gestaltung mithilfe von gedruckter Wandkunst sorgt insbesondere
vollwertige Beleuchtungslösungen erzeugt werden – ein Highlight insbesondere für den
im Objektbereich für ein Alleinstellungsmerkmal. Foto: Wallpen | www.wallpen.com
Objektbereich. Foto: Marburger Tapetenfabrik | www.marburg.com
Ein Ausdruck der Persönlichkeit Unter dem Motto „Tapete. Mach‘s dir schön“ startet A.S. Création das neue Lifestyle-Label „Neue Bude 2.0“ Tapeten sind Design und zugleich auch Mode. Denn kaum ein anderes Produkt ist so vielfältig und bietet solch individuelle und flexible Gestaltungsmöglichkeiten. Insbesondere junge Menschen drücken sich nicht nur durch ihre Kleidung aus, sondern auch mithilfe von Accessoires, Möbeln und auch über die Gestaltung der eigenen vier Wände. Für die Generation 20+ und deren Wohnansprüche hat das Unternehmen A.S. Création das neue Lifestyle-Label „Neue Bude 2.0“ entwickelt. Dazu kreierte das A.S.-Création-Team vier verschiedene Tapeten-Typen, die jeweils einen ganz eigenen Stil verkörpern:
Tibo, der smarte Querdenker, Marie, die authentische Landhausliebhaberin, Klara, die stilvolle Individualistin, und Carlos, der kreative Romantiker. Die Verbindung zwischen den unterschiedlichen Charakteren? Die Leidenschaft für außergewöhnliches Design und der Wunsch, das eigene Heim individuell und flexibel immer wieder neu zu gestalten. Für Tibo stehen zum Beispiel naturgetreue Material-Looks zur Verfügung – von klassischem Mauerwerk über Marmor bis hin zu Rost-Optiken. Tapeten
im Mediterran- und Retro-Stil zaubern bei Marie einen authentischen Look auf die Wand, während opulente Ornamente und ausdrucksvolle Farben klassische Eleganz in Klaras Zuhause bringen. Der Romantiker Carlos kann aus zahlreichen Blütenund Pflanzen-Prints wählen und somit die Natur ins Haus holen. So ideenreich wie die insgesamt 64 Wand-Outfits, die die Kollektion „Neue Bude 2.0“ umfasst, ist auch die Endverbraucherkampagne, mit der A.S. Création den Start des neuen
Tibo, Marie, Klara und Carlos: Die vier beispielhaften Tapeten-Typen stehen für die unterschiedlichen Stilwelten der Kollektion „Neue Bude 2.0“. Fotos: A.S. Création
Labels begleitet. Provozierende Slogans und prägnante Visuals zu den vier Tapeten-Typen sprechen die junge Zielgruppe auf allen Kanälen an – von Social Media bis TV. „Mit Neue Bude 2.0 eröffnen wir auch dem Handel Geschäftschancen mit einer attraktiven Zielgruppe“, erklärt Stefan Gauger, Marketingleiter bei A.S. Création. „Neben der Endverbraucherkampagne unterstützen wir unsere Partner dabei auch mit einem abgestimmten Konzept zur Verkaufsunterstützung, Gewinnspielen und aufmerksamkeitsstarken Materialien für einen starken Auftritt am POS.“ co www.as-creation.de
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Neuheiten für gelebtes Wohnen Cor war in diesem Jahr mit zwei Ständen auf der imm cologne vertreten. Zum einen zeigte das Unternehmen seine Neuheiten im Wohnmöbelbereich und zum anderen die erstmals im Herbst 2017 vorgestellte Kollektion aus dem Cor Lab. Hauptaugenmerk lag allerdings auf dem Wohnmöbelbereich, bei dem Cor mit „Moss“ ein Sofa mit Kuschelfaktor lieferte. Es erinnert an ein üppiges, weiches Polsterkissen und wirkt dabei wie eine Skulptur. Es überrascht im Inneren mit ausladenden, extrem weichen Kissenflächen, in denen man förmlich versinkt. Es ruht auf einer feinen Flachstahlkonstruktion, die sich dezent zurücknimmt. Die Armlehnen können symmetrisch, aber auch einseitig konfiguriert werden. Durch den flexiblen Einsatz von Rückenkissen entstehen individuelle Formen. Das zusätzliche Hockerelement ergänzt „Moss“ und wird ebenso wie das Sofa in allen Stoffund Lederarten der Cor-Kollektion ausgeführt. Die Wohnlandschaft wird durch die Möbelserie „Sting“ erweitert. Ein Couchtisch, der durch seine filigranen Metallbeine und Tischplatten mit Oberflächen aus fein verarbeiteten Werkstoffen überzeugt. Das modulare Programm bildet für jedes Sitzmöbel den passenden „Rahmen“, wirkt jedoch auch solitär ansprechend.
Sebastian Herkner führt auch in diesem Jahr seine langjährige Partnerschaft mit Pulpo fort. Zur imm cologne feierte „Stellar“ Premiere – eine Reihe von Pendelleuchten, die vom Kosmos inspiriert sind. Gefertigt aus mundgeblasenem Glas, spielt Herkner mit der Fähigkeit des Materials, sich zu verzerren und zu reflektieren. Die Leuchtenoberfläche weist geschwungene Grate auf, die an tiefe Schluchten des Mondes erinnern. In drei Größen erhältlich, kann „Stellar“ als größere Gruppe oder einzeln, als Zentrum seines eigenen Universums, inszeniert werden. Foto: Pulpo | www.pulpoproducts.com
Erfolgreicher Relaunch
Je nach Kuschelfaktor lassen sich bei „Moss“ kleinere und größere Landschaften planen. Foto: Cor | www.cor.de Die glatte Oberfläche der Kollektion „Ornamento“ verstärkt die typische Anmutung glasierter Azulejos. Foto: Classen | www.classen.de
Seit 50 Jahren produziert der dänische Markenhersteller Vola hochwertige Armaturen für Bad und Küche. Mit exklusiven farbigen PVD-Oberflächen können außergewöhnliche Stimmungen im Badezimmer erzielt werden. Die bestehende Kollektion wurde nun um zwei Farben ergänzt: Nickel glänzend (Vola Farbe 68) und Gold hell gebürstet (Vola Farbe 70). Damit bietet das Unternehmen insgesamt drei gebürstete und fünf glänzende PVD-Oberflächen an, die auf das gesamte Sortiment übertragbar sind. Besondere Eigenschaften von PVD sind unter anderem eine glattere, stärker reflektierende und gleichmäßigere Oberfläche als bei herkömmlich behandelten Materialien. Außerdem ist sie langlebig, pflegeleicht und besitzt eine brillante Farbqualität. Sie ist besonders hygienisch, keimabweisend und überzeugt mit Kratz- und Verschleißbeständigkeit. Foto: Vola | www.vola.com
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Ihre Bodenbelagskompetenz „made in Germany“ hat die Classen Group im Rahmen der Domotex mit einer Reihe an Neuheiten unter Beweis gestellt. Darunter der Relaunch der Erfolgsmarke „Visiogrande“. Erweitert um viele spannende Dekore, bietet sie dem Handel ein umfassendes Laminatfliesen-Sortiment mit insgesamt 38 Dekoren in drei Kollektionen. „Autentico“ beinhaltet das bekannte Sortiment der typischen 30/60-Fliesenformate mit Stein-, Schiefer- oder Betonstruktur. Neu ist die Kollektion „Puro“, die Fliesen im trendigen Vintage-Look mit einer elegant-glatten Oberfläche zusammenfasst. Echtes Highlight ist die „Visiogrande“Kollektion „Ornamento“. Diese unterstreicht den Anspruch der Marke, ein einzigartiger Fußboden zu sein. Im Format 1.286 mm Länge auf 160 mm Breite greifen die Dekore dieser Kollektion die typische Ornamentik portugiesischer Azulejos oder Zementfliesen im spanisch-maurischen Stil auf. Bei allen „Visiogrande“Laminatfliesen verstärkt eine umlaufende Fase den Fliesencharakter in besonderem Maße. Die Kollektionen „Puro“, „Autentico“ und „Ornamento“ empfehlen sich mit Klasse 32/AC4 unter anderem für die normale Beanspruchung im gewerblichen Bereich.
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Magische Eleganz Das neue, luxuriöse Programm „Nex Glamour“ war ein echter Eyecatcher auf der imm cologne. Piure verbindet hier reduzierte zeitgenössische Geradlinigkeit und historische Glasverarbeitung mit raffinierten Spiegeleffekten. Jedes dieser Glanzstücke ist einzigartig und unverwechselbar, denn jede Spiegeloberfläche wird aufwändig per Hand gestaltet und bearbeitet. „Nex Glamour“ gibt es in höheren und niedrigeren Varianten, in verschiedenen Korpusfarben sowie mit vier exklusiven Spiegelfronten. Diese reichen von einem warm schimmernden Gold bis hin zu einer kontrastreichen Kombination aus schwarzen Farbtupfen und Silber. Durch feine, ausgeklügelte Details überzeugen die Elemente von „Nex Glamour“. Mit der nur 5 mm starken, auf Gehrung geschnittenen Umrahmung kommen die vielfältigen Module ganz ohne Griffe aus. Ob freistehend, wandstehend oder hängend, gibt es feste Varianten aus Türen und Schubladen, und bei den Gestellen kann aus vier verschiedenen Fußmodellen gewählt werden.
Ein glanzvoller Auftritt: Programm „Nex Glamour“ von Piure. Foto: Piure | www.piure.de
Spielerisch kreativ Außergewöhnliche Produkte, die den Nutzer schmunzeln und staunen lassen – das zeichnet die Kollektionen der Marke Akttem aus. Mit einem ansprechend minimalistischen Stand präsentierte sich das brandneue Label, das erst zu Beginn des Jahres von der Designerin
Verena Hennig gegründet wurde, auf der imm cologne 2018. Im Vordergrund standen dabei die Entwürfe der „Roll Collection“ sowie das innovative und flexible Lichtsystem „Rope“. Das besondere am Sitzmöbel „Roll“ ist die bewegliche Sitzfläche aus rotierenden Aluminiumstangen. Damit wird Bewegung in das Sitzen gebracht, der Nutzer aktiviert verschiedene Muskelgruppen – darunter auch der Lachmuskel – und löst dabei Spannungen. Die Leuchte „Rope“ lädt ebenso zur Interaktion ein: Bestehend aus rundum leuchtenden LED-Modulen, die in einem flexiblen Gewebe aus Kunststoff befestigt werden, lassen sich zahllose individuelle Konfigurationen zusammenstellen. Als einfache Linie wirkt „Rope“ grafisch und minimalistisch – in Kombination mit weiteren Elementen kann sich das neuartige System in Lichtvorhänge und moderne Kronleuchter verwandeln. Mit dem „Rope Light“ und der „Roll Collection“ debütierte die Design-Marke
Wandverkleidung: ZAHA STONE Silk Casa Decor I Designed von: Decorazione Interiorismo, Madrid (SPAGNIEN)
NEOLITH®, Design, Haltbarkeit, Vielseitigkeit, Nachhaltigkeit Innen-und Außenanwendungen: Arbeitsplatten, Möbel, Fußböden, Wandverkleidungen, Fassaden. Beständig gegen Flecken, Kratzer, Chemikalien, extreme Temperaturen und UV-Strahlen. Maximalformat, Minimaldicke, verschiedene Finishes. Mehr als 50 Modelle erhältlich.
Akttem auf der imm cologne. Foto: Akttem | www.akttem.com
www.neolith.com
[interior ]
Für das dänische Label Stouby
Neben dem Klassiker „Mah Jong“,
Furniture entwickelte das
der in diesem Jahr mit einzigartigen
Designer-Duo Says Who die
Textilkreationen des Designers
filigrane, aber dennoch
Kenzo Takada gezeigt wurde,
komfortable Sitzmöbelserie
präsentierte Roche-Bobois weitere
„Linger“. Sofa, Sessel und
Neuheiten der aktuellen Kollektion.
Hocker der neuen Kollektion
Darunter auch die filigrane Steh-
zeichnen sich im Besonderen
leuchte „La Ligne“, die aus der
durch die hochwertige Verarbei-
Feder des Design-Studios Louvry &
tung der Materialien aus. Foto:
Angioni stammt. Foto: Roche
Stouby | www.stouby.com
Bobois | www.roche-bobois.com
Seine neue Boxspring-Kollektion präsentierte Schlaraffia zur diesjährigen imm cologne. Darunter auch das neue Kopfteil „Silence“, das mit integrierten Panelen ausgestattet ist, die je nach Bedarf aufgeklappt werden können. Ausgestattet sind sie mit einem speziellen Akustikschaum, der Umgebungsgeräusche um bis zu 25% reduziert. Foto: Schlaraffia | www.schlaraffia.de
Licht aus dem Kosmos Die „Planet Lamp“ entstand aus der Liebe zu Exoplaneten von Hersteller Please wait to be Seated und Designerin Mette Schelde. Die strahlende Gruppe kann frei um den Mittelpunkt angeordnet und in Farben und Größen individuell kombiniert werden. Interaktion ist der Kern dieses Systems, denn die Scheiben sind magnetisch und können so den Nutzungen angepasst werden. Während das indirekte Halogenlicht wie ein sanftes Glühen wirkt, beeinflusst die Positionierung der pulverbeschichteten Stahlscheiben auf dem Stahlstab das Spiel von Licht und Schatten.
Zum 50. Firmenjubiläum ist sich die Draenert-Manufaktur treu geblieben und präsentierte im Rahmen der imm cologne ein neues Kunstobjekt – den „Marble Wing“. Lediglich 15 Stück wird es von dieser futuristischen MarmorChaiselongue geben. Entworfen hat sie kein Geringerer als der Hamburger Architekt und Designer Hadi Teherani. Gefertigt wird das Sammlerstück aus einem einzigen Block und überzeugt durch zeitloses Design sowie reduzierte Ästhetik. Foto: Draenert | www. draenert.de
Designerin Mette Schelde erzeugt bei ihrem Entwurf „Planet Lamp“ eine Wechselwirkung zwischen Raum und Objekt. Foto: Please wait to be Seated | www.pleasewaittobeseated.dk
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„Smart“: verbunden, intelligent, pulsierend
ONE
Das ist der Trend, der unsere moderne Welt reflektiert. Das Lebensgefühl von „always on“ vermittelt den Eindruck, ein Teil der Zukunft zu sein. Eine große Rolle spielen technische Innovationen und Konnektivität. Im Interieur dieses Stils finden sich sensorische Oberflächen, intelligente Texturen und reflektive Effekte. Es ist eher schlicht, jedoch voller Inspiration. Das Trend-Dekor „Strabo“ zeigt einen schlichten, jedoch eleganten Vulkanstein mit edlem Glimmereffekt.
IN MOTION
Was sind die aktuellen Trends, was kommt, was bleibt? Mit diesen Fragen beschäftigt sich alle zwei Jahre das Surteco-Decor-Design-Team um ChefDesignerin Heike Schlosser. Ergebnis ist eine TrendAussage, die nicht nur richtungsweisend bei der Entwicklung neuer Dekore ist, sondern auch Interior Designern und Architekten eine Orientierung gibt. Im Kern der Trend-Aussage mit dem Titel „One in Motion“ steht die Erkenntnis, dass das Ich aus drei Trend-Ausprägungen Inspiration schöpft, die Surteco mit den Begriffen „smart“, „balance“ und „liberté“ beschreibt. Dabei ist es keineswegs so, dass sich diese scharf trennen lassen. Vielmehr bilden sie ein gemeinsames Ganzes, aus dem immer wieder individuelle Interpretationen entstehen können. „Die neue Medienwelt ist gekennzeichnet von Tempo und ständiger Verfügbarkeit“, erklärt Heike Schlosser die Gedanken hinter den TrendAussagen. „Das beeinflusst die Entscheidungsfindung und Identifikation eines jeden Einzelnen, der sich aus dem Vorhandenen bedient und temporär eigene Welten schafft. Somit ist das Ich in Bewegung – ,One in Motion‘. Ein Trend schafft aber immer auch einen Gegentrend, so dass wir einerseits einen Wohnstil sehen, der den rasanten technischen Fortschritt der modernen Welt reflektiert, dem aber das Bedürfnis nach einem natürlichen Umfeld gegenübersteht. Neu ist, dass sich diese beiden Pole nicht ausschließen, sondern dass sie miteinander korrespondieren. Die dritte Strömung folgt schließlich dem Ruf nach
Freiheit und beeindruckt mit aufregenden Farben und Stilmix.“ Live zu erleben waren die Trends im Rahmen der Interzum 2017 am Stand der Surteco Gruppe. Der Auftritt sorgte für Aufsehen, denn das verantwortliche Studio Ippolito Fleitz wählte einen außergewöhnlichen Präsentationsansatz. Statt konkreter Anwendungsszenarien machten Bilder die Komplexität der Produkte als ganzheitliches Dienstleistungskonzept wahrnehmbar. „Für diesen mutigen Schritt wurden wir mit zwei Auszeichnungen belohnt: dem German Design Award Winner und erst vor wenigen Wochen mit dem iF Design Award“, freut sich Marketingleiterin Josi Brunner. Neben dem Messekonzept flossen in die Bewertung auch die Kommunikation und Marketing-Materialien ein. Über fehlende Anerkennung konnte sich die Unternehmensgruppe auch 2017 nicht beklagen. So wurde die „Edition Co-Equal“ mit dem Red Dot Design Award und dem German Design Award Special Mention ausgezeichnet. Die Edition verschmilzt erstmals bestehende, vollkommen unterschiedliche Dekore mithilfe von drei Aufdruckzylindern miteinander. www.surteco-decor.com
„Balance“: naturverliebt, sanft, ausgewogen Edle Hölzer und Naturmaterialien bestimmen diese Welt. Hier erdet sich das Ich in seiner Sehnsucht nach Ruhe, Flow und Entspannung und nach Materialien, die die Sinne streicheln. Den Wohlfühlcharakter unterstreichen pudrige Töne und fantasievolle Dekore. Das neue Trend-Dekor „Tibidabo“ greift das Lebensgefühl von „balance“ auf: Natürlich ausgewogene Charaktereigenschaften mit einer leichten weißen Patina erzeugen zugleich Sanftheit und Frische.
„Liberté“: Klassik trifft Straßenkultur Das ist der Look der Freiheit! Man sieht und spürt das Gefühl pulsierender Straßenkultur, die keine Grenzen kennt. Kultur trifft Tradition, Gestern verschmilzt mit Heute, Luxus und Street Art begegnen sich. Hier lebt das Ich seine Individualität und Gefühle aus. In dieser Stilwelt mischen sich filigrane Materialien mit exotischen Mustern und aufregenden Farben, wir sehen Patchwork und Layering. Perfekt dazu passt das Trend-Dekor „Sinope Marble“, ein lebendiger Marmor mit Tiefenwirkung.
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AUTHENTIZITÄT – NATÜRLICHKEIT – SMARTE MATERIALITÄT
Interprint zeigte zur ZOW Anfang Februar seine aktuelle Dekor-Kollektion: das „Six Pack 2018“ für die Gestaltung von Möbeln und den Innenausbau. Inspiriert wurden diese von vier übergeordneten Trend-Themen, die das Interprint-Design-Team für 2018 identifiziert hat.
Das „Six Pack“ hat bei Interprint Tradition. Jedes Jahr wählt das Unternehmen für die kommende Saison sechs Dekor-Favoriten aus und präsentiert sie nicht nur der Möbelindustrie, sondern auch Innenarchitekten und Planern. Eine Dekor-Entwicklung erfolgt beim Arnsberger Unternehmen allerdings niemals ohne eingehende Trend-Analyse. Dabei hat das Design-Team um Salvatore Figliuzzi, Director Marketing & Design bei Interprint, für 2018 vier Trends identifiziert. Up/cycling – Das zweite Leben. Natürliche Ressourcen sind wertvoller denn je. Nachhaltigkeit zählt. Großartig, wenn Materialien einen zweiten oder gar dritten Lebenszyklus erfahren. Wenn aus ausgedientem Packpapier ein Rucksack entsteht oder aus PET-Flaschen eine Küchenfront. Up/cycling heißt Wertschätzung – nicht nur für Mensch und Umwelt, sondern auch für Vielfalt und Kreativität. Co-everything – Das starke Wir. Der Trend ist ungebrochen: Co-everything – Leben, Wohnen und Arbeiten im kreativen Miteinander. Co-working, co-creation, co-living sind die Schlagworte einer Welt, in der „zusammen“ ganz klar mehr Wert schafft als „alleine“ – Fähigkeiten und Wissen im freien Austausch. Non_conform – Gewollt unperfekt.
Viel Interesse weckte der Auftritt von Interprint im Rahmen der ZOW. Fotos: Interprint
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Unvollkommenheit statt Perfektion. Bei aller Digitalisierung mögen wir es unangepasst-unperfekt. Selbst industriell gefertigte Möbel und Accessoires erscheinen „made-by-myself“ und zeigen individuelle Spuren des Gebrauchs. Beim Wohnen und Einrichten bleibt es absichtlich unperfekt.
Smart_material – Die neue Materialität. Faszination der Oberfläche. Ob Fashion, Industry oder Living – smarte Materialien erobern unser Leben. Besonderheiten wie changierende Farben, intensive Haptik oder Spezial-Effekte machen sie zu einem eigenständigen Look. Aus neuen Technologien entstehen neue Materialien. Inspiriert von diesen übergeordneten Trend-Themen, decken die sechs ausgewählten Dekore eine große Bandbreite von Materialien ab: Holz, Beton, Stein und Stahl. „Die neue Kollektion greift unglaublich flexibel aktuelle Wohn-Trends auf“, erklärt Salvatore Figliuzzi. „Sie bildet Authentizität und Natürlichkeit genauso ab wie die smarte Materialität der Zukunft.“ Eine alte Lärche aus dem alpinen Raum – geräuchert, grob rissig und geplankt – stand bei Dekor „Delios“ Pate. Ein besonderer Farbeffekt wird durch die Bearbeitung mit weißem Öl erzielt. Natürliche und handwerkliche Einflüsse schaffen hier einen hohen Wiedererkennungswert. Einen warmen und authentischen Kontrast zum kühlen Industrial-Look stellt „Artisan Oak“ dar. Basis ist altes Fachwerkholz, dessen Charakter durch die technische Nachbearbeitung erhalten wurde. Hell, im nordischen Style, präsentiert sich Dekor „Hansen“. Typisch skandinavisch ist das Material auf das Wesentliche reduziert. Ausgeschnittene Blumen und variable Streiferpartien ergänzen das schlichte Bild. Weiche Kern- und Splint-Anteile geben dem Dekor „Garbo“ – einer Nussbaum-Interpretation eines Obstholzes – sein elegantes Bild. Zeitlos und universell harmoniert es mit Styles von modern-nordisch bis traditionell-italienisch. Dem Metall-Trend hingegen folgt „Aurora“ – eine im Kaltwalzverfahren gefertigte Stahlplatte mit Spuren des Schleifprozesses. Dabei erinnern Metallic-Effekte in kühler Anmutung an Polarlichter. Das Dekor ist auch im Messing-Look erhältlich. Zu guter Letzt wurde mit „Grid“ ein Materialmix in Beton- und Steinoptik vorgestellt. Die Geometrie des Rasters zeigt aus der Nähe florale Details. Das Design zeichnet sich zudem durch seine Flexibilität in Funktion und Style aus: Es ist frei schneidbar und allover-fähig. Interprint bietet für alle „Six Pack“-Dekore die komplette Produkt-Range an: Dekorpapier für den Melamin-Bereich, Finishfolie Xelio und – in Kooperation mit seinen Fachpartnern – thermoplastische Folien, Kanten und EIR-Oberflächen. www.interprint.de/sixpack2018
„Delios“
„Artisan Oak“
„Hansen“
„Garbo“
„Aurora“
„Grid“
Über 150 Leuchten-Designs und zahlreiche Lichtlösungen für den Innen- und Außenbereich lassen sich auf 150 qm entdecken.
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Erlebbare Lichtlösungen Louis Poulsen eröffnete Anfang Dezember in Düsseldorf seine weltweit zehnte exklusive Ausstellungsfläche.
Am 1. Dezember war es soweit: Louis Poulsen eröffnete in der Düsseldorfer Innenstadt seinen neuen Showroom. Fußläufig zu den Haupteinkaufsmeilen Schadowstraße und Königsallee werden auf 125 qm neben den Leuchten-Klassikern von Poul Henningsen, Arne Jacobsen und Verner Panton auch neue Designs wie „Patera“, „Cirque“, „Above“ sowie die erst im Herbst vergangenen Jahres veröffentlichten Leuchten „Yuh“ und „PH 5 Mini“ präsentiert. Insgesamt gilt es, mehr als 150 Designs zu erkunden und zahlreiche professionelle Lichtlösungen sowohl für den Innen- als auch den Außenbereich zu finden. Über dem neuen Showroom befindet sich das Office der ältesten Niederlassung von Louis Poulsen außerhalb Dänemarks. Bereits seit 1962 ist die Louis Poulsen Germany GmbH im Großraum Düsseldorf aktiv und betreut von dort aus die Märkte Deutschland, Österreich, Schweiz und Niederlande. Düsseldorf beherbergt nun nach Kopenhagen, Helsinki, Stockholm, Paris, Tokio, Singapur, Lysaker (Norwegen), Fort Lauderdale und Los Angeles die weltweit zehnte exklusive Ausstellungsfläche für Louis-Poulsen-Designs. Die Räumlichkeiten des Gebäudes aus den 1950er-Jahren wurden eigens für den neuen Showroom kernsaniert. Für die Sanierung und Gestaltung war das Düsseldorfer Innenarchitekturbüro Müller.Innen.Architektur. verantwortlich. Dabei beinhaltet das Konzept der Ausstellung unter anderem Shop-in-Shop-Module, die den Handelspartnern für eine attraktive Präsentation der Leuchten zur Verfügung gestellt werden. Der dänische Leuchtenhersteller richtet sich mit seinem neuen Showroom nicht nur an Design-Fans, sondern auch an Architekten, Innenarchitekten und Lichtplaner. Mit über 2.000 ansässigen Architekten zählt Düsseldorf zu den besonders attraktiven Standorten. „Wir freuen uns sehr,
Über dem neuen Showroom in der Liesegangstraße in Düsseldorf befindet sich das Büro der Louis Poulsen Germany GmbH. Fotos: Constantin Meyer
dass unsere Beleuchtungslösungen jetzt mit eigenem Showroom in direkter Zentrumslage für alle Endverbraucher und unsere B2B-Partner erlebbar werden. Denn gutes Licht ist wie der Geschmack einer Erdbeere – mit Worten kaum treffend zu beschreiben. Das gilt ganz besonders für unsere Lichtlösungen, deren besondere Atmosphäre und hohe Beleuchtungsqualität sich live am allerbesten erleben lassen“, so Jörg Lamers, Geschäftsführer Louis Poulsen Germany GmbH. Der Louis-Poulsen-Showroom in der Liesegangstr.17, 40211 Düsseldorf, ist dienstags bis samstags von 10:00 bis 19:00 Uhr und nach vorheriger Terminabsprache über 0211/732790 oder showroom@ louispoulsen.de geöffnet. www.louispoulsen.de
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Visualisiertes Aushängeschild Mit der Eröffnung eines Showrooms in München im Herbst des vergangenen Jahres hat das dänische Interior-Label Sofacompany seinen Expansionskurs in Deutschland fortgesetzt. Im Herzen Münchens, zwischen Stachus und Sendlinger Tor, finden die Besucher auf 460 qm ein umfangreiches Warenangebot, das eine Mischung aus Bestsellern und Neuheiten umfasst. Das Konzept des Unternehmens lautet: hochwertiges Design zu erschwinglichen Preisen. „Nach dem Erfolg unseres ersten deutschen Showrooms in Berlin und unseren stetig wachsenden Umsätzen war die Eröffnung in München für uns die logische Konsequenz. Wir sind stolz und glücklich, dass wir das ideale Ladengeschäft in Münchner Bestlage gefunden haben und freuen uns auf die Münchner Kundschaft“, so André Stahmer, General Manager Sofacompany Deutschland. Neben Sofas werden Tische, Stühle und Liegen angeboten, außerdem auch Teppiche und Wanddekoration. Genau wie in Berlin trägt auch die Gestaltung des Münchner Showrooms der Design-Philosophie von Sofacompany Rechnung. Modern, puristisch und stilsicher ist der neue Store ein visualisiertes Aushängeschild des online so erfolgreichen Unternehmens. Foto: Sofacompany | www.sofacompany.de
Zum Anfassen und Erleben Bereits Anfang Dezember eröffnete Bene im „Taunus Turm“ im Herzen Frankfurts seinen neuen Flagship-Store. Dieser löst den bisherigen Schauraum „The Squaire“ am Frankfurter Flughafen ab. Auf der insgesamt 400 qm großen Ausstellungsfläche zeigt das Unternehmen auf zwei Ebenen, wie mit dem Zusammenspiel von Zonen für konzentriertes Arbeiten, für Kommunikation und Zusammenarbeit sowie für hochwertige Management-Offices das Büro als Lebensraum realisiert werden kann. In den Showroom integriert findet sich auch ein Bene „Idea Lab“, das ein perfektes Setting für Brainstormings, Planungen, Präsentationen oder aber auch für konzentrierte Einzelarbeit bietet. Damit schafft der internationale Büromöbelexperte ein räumliches Umfeld, das Ideenfindungsprozesse und Prototypenbau unterstützt bzw. erst möglich macht. Diese 40 qm große Ideenwerkstatt ist für Gruppengrößen von bis zu 20 Personen nutzbar. „Wir freuen uns, dass wir in diesem neuen Flagship-Store in zentraler Lage nicht nur eine noch größere Kundennähe realisieren, sondern auch unsere innovativen Produktlösungen großzügig präsentieren und zum räumlichen Erlebnis machen können – die Bene-Welt zum Anfassen und Erleben“, so Michael Fried, Geschäftsführer Sales, Marketing und Innovation bei Bene. Foto: Bene GmbH | www.bene.com
Ort der Inspiration Erster Showroom in Frankreich Der italienische Leuchtenspezialist Nemo eröffnete im Januar im Pariser Stadtviertel Saint-Germain-des-Prés, in dem gehobenes Möbel- und Leuchten-Design seit jeher zuhause ist, seinen ersten Showroom in Frankreich. Die vom Art Déco inspirierte Galerie wurde von Interior Designer Charles Kalpakian gestaltet. Dieser entwarf für das Unternehmen bereits Leuchten und setzte nun mit Begeisterung dieses Architekturprojekt für die Marke um: „Ich wollte erreichen, dass die Innenarchitektur des Showrooms Nemos Markenphilosophie wiedergibt und die Expertise der Marke im Leuchten-Design hervorhebt.“ Kreative Licht-Installationen in großen Schaufenstern definieren bereits am Eingang den Charakter und Stil der Marke Nemo. Der Innenraum, klar strukturiert durch farbige Panels und transparente Schiebe-Elemente, zeigt eine ansprechende Auswahl an Neuheiten und Kultobjekten sowie In- und Outdoor-Leuchten der Italiener. „Die Eröffnung des neuen Showrooms in Paris ist der nächste Schritt in unserer internationalen Entwicklung“, erklärt Federico Palazzari, CEO von Nemo. Foto: Claude Weber | www.nemolighting.com
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Das niederländische Unternehmen Vescom hat im Dezember im eleganten Stadtviertel Chamberi in Madrid seinen zweiten Showroom in Spanien eröffnet. Die Wahl fiel dabei auf ein Gebäude des Architekten Juan Manuel Riz de la Prada Sanchiz, das dieser 1963 als Appartement-Komplex entworfen hatte. Heute beherbergt das Haus Büros. De la Prada Sanchiz war für eine Wohnarchitektur, die sich durch horizontale Strukturen und Liebe zum Detail auszeichnet, berühmt. „Ganz in der Tradition seines Werks haben wir die funktionalen Aspekte mit dem einfachen und horizontalen, monumentalen Stil der modernistischen Architektur verknüpft. Selbstverständlich mit einem zeitgemäßen Akzent“, erklärt der von Vescom beauftragte Innenarchitekt Bas van Tol. Der neue Showroom soll Kunden, Architekten und Innenarchitekten aus der ganzen Welt inspirieren. „Wir haben viele unterschiedliche Materialien verwendet, die hervorragend in den Raum passen. Den Besucher erwartet eine gelungene Kombination aus Wandbekleidung, Dekorations- und Möbelstoffen“, erklärt Christiane Müller, Design Director bei Vescom. „Farbe, Struktur, Material und Linienspiel innerhalb des Interieurs sind ganz aufeinander abgestimmt. Die Vescom-Produkte harmonieren perfekt mit den anderen Baumaterialien, wie Glas, Holz und Backstein. Das sorgt für eine warme und sehr angenehme Arbeitsatmosphäre.“ Foto: Vescom | www.vescom.com
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Globales Netzwerk erweitert
Perfekte Bühne für Textilien
Hypnos Contract Beds, internationaler Anbieter von Komplett-Lösungen für auf Hotelbedürfnisse zugeschnittene Betten, hat seine globale Präsenz erweitert. Dazu eröffnete das Unternehmen am 5. Februar einen 90 qm großen Showroom in Amsterdam. Gezeigt wird eine Vielzahl praktischer, stilvoller Betten, Schlafsofas sowie Kopfteile, die auf die Anforderungen des europäischen Objektmarktes zugeschnitten sind. Der Showroom ist für Besucher großer internationaler Hotelketten, unabhängiger Hotels, Pensionen und Apartment-Hotels in ganz Europa geöffnet. Darüber hinaus werden sowohl neue als auch bestehende Kunden, wie Intercontinental, Holiday Inn, Marriott, Soho House, The Rocco Forte Collection, Jumeirah, Corinthia, Holiday Inn Express, Hotel Indigo und Premier Inn, mit einem maßgeschneiderten Service versorgt. Mit dem neuen Showroom wurde die Anzahl der lokalen Niederlassungen in ganz Europa jetzt auf zehn erhöht. „Hypnos hat es sich zur Aufgabe gemacht, seinen internationalen Kunden ein gleichbleibendes und qualitativ hochwertiges Produkt zu bieten, egal wo auf der Welt sich das Hotel befindet. Wachstum ist ein wichtiger Teil unserer Strategie, und wir möchten sicherstellen, dass unser Angebot auf der ganzen Welt verfügbar ist. Die Eröffnung unseres Showrooms in Amsterdam war ein strategischer Schritt, um unsere Reichweite zu erweitern und die wachsende Nachfrage nach Objekt-Betten in Europa zu befriedigen“, erklärt Olivier Brommet, Director International Sales bei Hypnos. „Wir sind der Meinung, dass Amsterdam ein starker Standort für Design und eine Drehscheibe für Hotelinvestitionen ist“, fügt Oliver Brommet hinzu. „Der Tourismus in der Stadt nimmt zu, die von Deutschland, Frankreich und Belgien in ein paar Stunden erreicht werden kann. Dies ermöglicht es uns, die zahlreichen Anfragen aus dem Hotelbereich in mehreren europäischen Ländern zu bearbeiten und zeugt von unserer Expertise auf dem Markt.“
Ende November eröffnete Kvadrat seinen neuen Showroom in Kopenhagen. Entworfen wurde er von Ronan und Erwan Bouroullec und stellt damit eine neues Kapitel in der langen Zusammenarbeit mit dem Designer-Duo dar. Dieses hat bereits zahlreiche visionäre Produkte für das Unternehmen entwickelt. Mit dem Konzept gelingt es den französischen Designern, die facettenreichen Materialitäten der Textilien und Teppiche ausdrucksvoll in Szene zu setzen. So verzichtet die Gestaltung konsequent auf Farbe. Weiß ist neben Glas, Backstein und Holz der dominierende Ton und bietet damit eine perfekte Bühne für die meist farbigen Ausstellungsstücke. Das flexible Raumkonzept erlaubt zudem, unterschiedliche Designs immer wieder neu zu arrangieren. Besucher erhalten so einmalige, fast intime Einblicke in die Welt von Kvadrat. Zu finden ist der Showroom in Kopenhagens Szeneviertel Nordhaven, wobei die dreiseitige Verglasung des Showrooms einen einmaligen Panoramablick über den alten Industriehafen gibt. „Unseren ersten Flagship-Store in Kopenhagen haben wir vor fast acht Jahren eröffnet. Noch immer in Nordhaven, ist unser Showroom ein Ausdruck der Reise, die wir in dieser Zeit gemacht haben, sowohl als Kvadrat als auch in der Zusammenarbeit mit Ronan und Erwan Bouroullec. Wir sind sehr glücklich mit dem Konzept der Bouroullecs, das uns Raum gibt, Materialität wieder auf neue Art und Weise zu erkunden“, erklärt Njusja de Gier, Vice President Branding & Communication. Fotos: Michel Giesbrecht/Studio Bouroullec | www.kvadrat.de
Foto: Hypnos | www.hypnoscontractbeds.com
Skandinavisches Flair in Ulm Mit einem Soft-Opening hat BoConcept am 11. Januar in Ulm seinen 36. Store in Deutschland eröffnet. Auf rund 600 qm sind multifunktionale Möbel mit skandinavischem Flair und urbanem Lebensgefühl, die nach individuellen Wünschen zusammengestellt werden können, sowie Accessoire-Kollektionen für die Bereiche Wohnen, Essen, Schlafen und Arbeiten zu finden. Für den Standort im Herzen Ulms, der Neuen Mitte, haben sich die Inhaber des Stores, Heike und Joachim Seiler, ganz bewusst entschieden. Zwischen dem historischen Rathaus und dem Ulmer Münster wächst seit dem Jahr 2000 die sog. „Neue Mitte“. Es entstanden moderne Gebäude mit spannender Architektur, die ein Zusammenspiel zwischen Tradition und Moderne bilden. „Als Kunden sind wir schon seit über zehn Jahren von den Möbeln, aber auch vom Spirit in den Stores begeistert. Wir verbinden mit dem dänischen Traditionsunternehmen Freude an schönem und funktionalem Design. Seit nahezu 20 Jahren beschäftigen wir uns mit Design, Gestaltung und Marketing. Der BoConcept-Store ist eine weitere berufliche Herausforderung. Nach dem ersten Gespräch mit BoConcept waren wir uns sehr schnell einig, dass Ulm ideale Bedingungen für einen weiteren Standort bietet. Wir freuen uns sehr, mit unserem fünfköpfigen Team bei der Verwirklichung persönlicher Wohnträume, der Suche nach dem passenden Möbelstück, der Einrichtung einzelner Räume oder gar der Planung von Wohnungen, Häusern und Geschäftsräumen unseren Beitrag zu leisten“, so Heike Seiler. Das Grand-Opening ist für den Frühling geplant. Foto: BoConcept Ulm | www.boconcept.com
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Zwischen Realität und Illusion
Die künstlerische Rauminszenierung ist das Spezialgebiet von Siegbert Heil, Holger Weddige und Bayram Avucu, die vor über 15 Jahren das Unternehmen Heilight gründeten. Von surrealen Clubgestaltungen über Kunstprojekte in Kirchen bis hin zum „Make-Up“ für Hotels – so unterschiedlich die Projekte auch sein mögen, im Fokus der Planung steht bei Heilight immer die Inszenierung. Mit den kreativen Leitern Siegbert Heil und Holger Weddige sprach Cornelia Gross über die Grenzen von Inszenierung, neue Techniken und den Hang zur Kunst.
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IF: Wie kam es zur Gründung von Heilight? Holger Weddige: Siegbert Heil hat sich schon vor vielen Jahren mit dem Thema Clubgestaltung befasst. Er hatte damals mit Bayram Avucu, einem der damaligen Inhaber vom Club Tribehouse in Neuss, ein neues Dekorationskonzept für den Club entworfen. Im Jahr 1999 haben die beiden den Entschluss gefasst, ein eigenes Unternehmen – die Firma Gestaltungsangelegenheiten – zu gründen. Zu dieser Zeit hatte ich als Art Director in Frankfurt gearbeitet und Siegbert bei verschiedenen Projektarbeiten kennengelernt. Und auch bei den Projekten von Gestaltungsangelegenheiten war ich immer häufiger involviert. So bin ich im Jahr 2002 von Frankfurt nach Neuss gezogen, in die Firma eingestiegen und wir haben den kurzen und aussagekräftigen Namen Heilight gefunden.
Und das macht uns auch aus.
IF: Wofür steht das Unternehmen Heilight? Weddige: Wir sind ein extrem breit aufgestelltes und vielseitiges Unternehmen. Das macht eine kurze und einfache Beschreibung natürlich schwer. Aber unsere Ursprünge liegen zum einen im Club- und Event-Bereich. Zum anderen haben wir unsere Wurzeln in der Einrichtung. Also eine bunte, breit gefächerte Mischung.
IF: Das hat doch bestimmt einen positiven Einfluss auf die Kreativität und Ihre Konzepte? Weddige: Natürlich! Das macht unsere Ergebnisse besonders spannend! Und dank der Computerprogramme, die heute so vieles können, entwickelt auch mal ein Grafiker ein Raumkonzept. Solange er das Gefühl dafür hat, setzen wir da keine Grenzen. Klar gibt es Grundlagen, die ein
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>> >>>
> Siegbert Heil >> Holger Weddige
IF: Wie können wir uns Ihr Team vorstellen? Eine ebenso bunte Mischung aus allen Bereichen? Weddige: Ganz genau! Bayram Avucu bringt das Gastronomie-Wissen mit, ich dagegen habe den Bezug zur Produktpräsentation und zur Industrie. Siegbert Heil ist unser „Inszenator“. Er hat schon immer den besonderen Blick für Inszenierungen gehabt. Insgesamt sind wir ein 20-köpfiges Team aus „Alleskönnern“ und Quereinsteigern. Natürlich haben wir auch klassische Planer mit dabei, die aber in der Projektplanung ebenso aktiv sind wie in der Grafik. Bei uns geht irgendwie keiner nur seinem erlernten Beruf nach – vielmehr macht jeder alles. Unsere Produktdesignerin plant momentan z. B. eine Hotelkette. Die Grenzen verwischen also sehr stark.
>>> Bayram Avucu
> Frei von Beschränkungen verwirklicht Heilight künstlerische Ideen mithilfe von Lichtinstallationen, wie z. B. den „Lichtertisch“ in einer Kirche oder das „Begehbare Labyrinth“ in der Eventhalle Neuss.
< In der gemeinsamen Leidenschaft der Clubgestaltung liegt auch die Basis des Unternehmens. 2017 inszenierte das Heilight-Team die Düsseldorfer „Nachtresidenz“ und entwickelte ein Konzept, das die historischen Elemente des 100 Jahre alten Residenztheaters neu interpretierte.
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Bei dem Retail- und ShowroomKonzept „The Farm“ standen Modularität und Flexibilität im Vordergrund. Lichtwände und -decken setzen zusätzliche Akzente und öffnen den Raum.
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Architekt beherrscht und die ein Grafiker durch seine Lehre eben nicht hat. Aber hier ergänzen wir uns alle gegenseitig und schöpfen auch vom Know-how des anderen. IF: In welchen Bereichen sind Sie aktiv? Weddige: Unsere absolute Stärke sind Rauminszenierungen – das ist unsere Basis und das zieht sich bis heute durch. Ob es jetzt ein Club ist, den wir gestalten, ein Shop oder ein Event – wir arbeiten immer mit dem Raum. Und dabei spielt natürlich das Licht eine entscheidende Rolle. Wir würden uns jetzt nicht als klassischen Lichtdesigner bezeichnen, denn es geht eher um die Inszenierung mit Licht. Wir versuchen aber immer, die Beleuchtung passend zu den Anforderungen zu planen – im Retail-Bereich müssen wir also die Produkte inszenieren und den psychologischen Aufbau des Raumes beachten. Im Club dagegen können wir freier agieren, müssen aber dennoch eine passende Stimmung erschaffen, die zur jeweiligen Zielgruppe und zur Musik passt.
IF: Passierte es denn auch, dass Sie für bestehende Raumkonzepte die Lichtinszenierung planen müssen? Oder lassen Ihnen die Kunden freie Hand bei Raum- und Lichtkonzeption? Siegbert Heil: Meistens wollen die Kunden Gesamtkonzepte von uns. Sie haben ein Bedürfnis oder ein Produkt, und wir überlegen uns, wie wir am besten den Auftrag erfüllen können. Dann erst machen wir uns Gedanken, welches Medium wir dazu nutzen können. Ob das dann eine Wandmalerei, die ganze Raumgestaltung, Möbelbau oder die Lichtinszenierung ist, stellt sich erst im nächsten Schritt heraus. Ganz selten kommt jemand, der gezielt eine Lichtinszenierung anfragt. IF: Es steht also nicht der Raum oder das Licht im Vordergrund? Heil: Nein, es ist eher das Zusammenspiel aus beiden! Aber es ist schon so, dass wir uns immer dem Raum anpassen müssen. IF: Sie haben ja auch schon zahlreiche Kunstinstallationen geplant. Wie unterscheidet sich die Herangehensweise an ein Kunstprojekt im Vergleich zu einem „klassischen“ Auftrag? Heil: Bei einem Club haben wir z. B. immer Anforderungen, die wir erfüllen müssen. Der Besitzer will meistens einen anderen Stil und ein neues Lichtkonzept. Somit arbeiten wir hier immer auf ein Ziel hin. Bei
Mit dem „Make-Up“-Konzept für die Hotelkette „Cooee“ gelingt es Heilight, den verschiedenen Standorten mit einfachen und kostengünstigen Mitteln wie Farben, Grafiken und der Beleuchtung, ein neues Gesicht zu geben. Fotos: Heilight
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der künstlerischen Gestaltung gehen wir in uns und sind natürlich viel freier in der Umsetzung. Wir sehen uns die Location an, begutachten also erst einmal, welcher Raum uns zur Verfügung steht und überlegen dann, wie das am besten inszeniert werden kann. Es geht dabei also auch immer um die Inszenierung. IF: Was hat Sie in die Kunstszene gebracht? Das ist ja doch eine ganz andere Branche. Heil: Eigentlich haben wir von Anfang an einen künstlerischen Anspruch bei unserer Arbeit verfolgt. Unsere Clubinszenierungen aus der Vergangenheit waren allesamt sehr künstlerisch geprägt und vor allem sehr idealistisch. Damals sind schon Agenturen auf uns zugekommen, die für besondere Events oder Produktpräsentationen eine Lichtinszenierung von uns wollten. Der kommerzielle Anspruch kam eigentlich erst im Laufe der Zeit – natürlich auch durch die Gründung der Firma, die ja überleben muss. Das Künstlerische haben wir aber schon immer mitgetragen. IF: Das fällt einem bei der Betrachtung Ihrer Projekte auch deutlich auf. Manchmal wirken die Konzepte fast wie Filmsets – wie eine Welt zwischen Realität und Illusion … Weddige: Ja, richtig! Das spielt eine große Rolle bei uns. Siegbert Heil kommt aus dem Bereich Film, und auch ich erschaffe gerne neue Welten. Wie schon gesagt, bei unserer Arbeit steht immer die Inszenierung im Fokus. Wir sind keine Raumplaner oder Lichtdesigner – wir wollen einen Raum inszenieren. IF: Haben die enormen Entwicklungen im Bereich Lichttechnik wie LED, Oled oder neue Möglichkeiten wie Videomapping ihre Arbeitsweise verändert? Weddige: Nein, eigentlich nicht. Das Grundprinzip ist gleich. Natürlich hat man mithilfe von neuer Technik mehr Möglichkeiten. Auch wenn LED-Technik im ersten Moment teuer wirkt, kann man damit viel mehr erreichen. Für einen ähnlichen Effekt hat man früher eine viel aufwendigere Technik gebraucht, die dann insgesamt auch teurer war. Aber das Grundprinzip, also wie ein Raum inszeniert wird, ist immer noch dasselbe. Das Medium hat nur eine technische Auswirkung. Mit Videomapping kann man beispielsweise viel besser auf den Raum eingehen. Aber früher hat man
Wände oder Fassaden auch schon mit einem Beamer bespielen können … IF: Wie beeinflussen ganz neue Entwicklungen wie das Thema HCL, also circadiane Beleuchtung, ihre Arbeit? Weddige: Aktuell noch gar nicht. Denn wir arbeiten weniger im Bereich der technischen, pragmatischen Beleuchtung. Nur im Bereich Retail, wenn es um die Ausleuchtung von bestimmten Flächen oder Laufwegen geht, aber da arbeiten wir noch konventionell. Wenn die neuen Techniken weiterentwickelt werden, ausgereifter sind und dann auch bezahlbar werden, wird das Thema auch für uns interessanter. IF: An welchen Projekten arbeiten Sie momentan? Weddige: Ein aktuell sehr spannendes Projekt ist ein „Make-Up“-Konzept für eine Hotelkette. „Make-Up“ heißt in diesem Fall, dass wir auf eine leichte und schnelle Art und Weise etwas umgestalten und keine architektonischen Eingriffe durchführen müssen. Dabei geht es in erster Linie um eine spezielle Stimmung, die wir mit Farbe, Beleuchtung und dekorativen Grafiken erzeugen können, und einen Wiedererkennungswert, den heutzutage jedes Konzept braucht. IF: Bei so einem Projekt müssen Sie ja deutlich reduzierter inszenieren als bei einem Club. Blutet da Ihr kreatives Herz? Weddige: Selbstverständlich können wir bei einer Clubinszenierung viel mehr spielen und uns gerade beim Thema Licht viel mehr ausleben. Und da wir alle unsere Wurzeln in diesem Bereich haben, schlägt unser Herz auch nach wie vor für diese ausgefallenen Projekte. Trotzdem haben wir genauso viel Spaß an der Gestaltung von Hotels, Restaurants oder Shops. Ich für meinen Teil mag insbesondere die Retail-Planungen, da man hier auch psychologisch vorgehen muss. Denn alles, was wir im Club oder bei Events gelernt haben, nämlich wann und warum sich Menschen wohlfühlen, kann man hier wunderbar umsetzen. Eine gute Wegeführung und Inszenierung bringt auch ein gutes Einkaufserlebnis, und das ist es, was Menschen heutzutage im Einzelhandel erfahren wollen. Da treffen wir mit unseren Ansätzen und unserer Arbeitsweise genau den Zeitgeist. IF: Vielen Dank für das sehr interessante Gespräch! www.heilight.com
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100 Kunstwerke zum 100. Geburtstag Am 16. Februar dieses Jahres wäre der italienische Architekt und Industriedesigner Achille Castiglioni 100 Jahre alt geworden. Anlässlich dieses besonderen Ereignisses findet zum einen eine Sonderschau „100x100 Achille“ in Mailand statt und zum anderen werden einige seiner Produkt-Ikonen in speziellen Ausführungen neu angeboten. Die Achille Castiglioni Foundation, welche 2011 gegründet wurde, um das Wissen über den Architekten und seine Arbeit zu verbreiten und das Studio Museum auf der Piazza
Castello 27 in Mailand am Leben zu erhalten, hat ein einzigartiges Projekt ins Leben gerufen, welches von Chiara Alessi und Domitilla Dardi ausgeführt wurde. Einige der bekanntesten Designer der Welt wurden zu einer großen Geburtstagsfeier eingeladen und gebeten, ein Geschenk für Achille zusammen mit einer personalisierten Geburtstagskarte zu schicken. Zu Ehren Castiglionis wird so die Vielfalt gefeiert, mit der der Großmeister das zeitgenössische Design und die führenden Designer von heute beeinflusst. Alle 100 Geschenke sind anonyme Kreationen, genau wie die, die Castiglioni während seines ganzen Lebens suchte und sammelte, indem er sie nach ihrer Arbeitsweise auswählte und nicht danach, wer sie entwarf. Die Geschenke können sich in Art, Material oder Typ unterscheiden, denn sie werden durch das gemeinsame Konzept, dass sie alle von einem Designer entdeckt wurden, vereint. Diese 100 Kunstwerke stellen die erste Sammlung für ein „Museum anonymer Objekte“ dar, in dem Werke von unbekannten Künstlern gezeigt werden, die jedoch von sehr bekannten Designern ausgewählt wurden. Die Ausstellung findet noch bis zum 30. April 2018 im Studio Museum statt und wird danach zu einer Wanderausstellung. Unvergessen sind jedoch nicht nur Castiglionis Sammelleidenschaft und sein Einfluss, sondern auch seine vielfach preisgekrönten Ikonen, die in allen großen
Ein Klassiker wird zum Kunstobjekt Der Masters-Stuhl von Kartell spielte die Hauptrolle in einer exklusiven Spendensammlung in Montpellier. Für die Finanzierung der Projekte der Fonds Guilhem, um den Empfang und den Aufenthalt der im Krankenhaus eingelieferten Kinder zu verbessern, und von AMPA, dem Monegassischen Verein für die Forschung der Alzheimer-Krankheit, wurde der ikonische Klassiker von Philippe Starck und Eugeni Quitllet neu inszeniert. Bedeutende
französische und internationale Künstler, Designer und Architekten haben den Stuhl neu eingekleidet und in den Mittelpunkt eines künstlerisch hochwertigen Events gestellt, bei dem das Design im Dienste bedeutender Solidaritätsprojekte stand. Die Werke waren bis 7. Februar dieses Jahres im Firmensitz des RBC in Montpellier für die Öffentlichkeit ausgestellt und wurden anschließend am 8. Februar für den guten Zweck versteigert.
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Produkt-Ikonen wie das Besteck „Dry“ (1) und die Obstschale mit Sieb „AC04“ (2) werden mit einer KupferBeschichtung von Alessi neu interpretiert. Fotos: Alessi | www.fondazioneachillecastiglioni.it | www.alessi.com
Designsammlungen der Welt vertreten sind. Einige seiner Produkte werden auch heute noch hergestellt, so auch diejenigen, die er in den langen Jahren der Zusammenarbeit mit Alessi entworfen hat. Anlässlich des 100. Geburtstages legt das Unternehmen aus Crusinallo drei seiner charakteristischen Produkte neu auf. In einer speziellen Kupfer-PVDBeschichtung werden das Besteck „Dry“, die Espressotasse mit Unterteller „Bavero“ sowie die Obstschale mit Sieb „AC04“ neu interpretiert und ab Februar angeboten.
Off-Event im Kölner Süden Etwas Neues konnten die Besucher der imm cologne in diesem Jahr im Süden der Stadt erleben. Der junge Ausstellungs-Parcours Design/18/12 bot in den Stadtteilen Sülz, Klettenberg und Zollstock an 30 Orten 30 deutsche und internationale Aussteller aus den Bereichen Innenarchitektur, Raumausstattung, Möbel-, Produkt- und Textildesign sowie Kunst, Schmuck und Mode. Nach der Eröffnung in der Kirche Johannes XXIII im Rahmen des „Garten Eden 3.0“ bot das Rahmenprogramm zahlreiche Fachvorträge, Workshops, Schulungen, Diskussionsrunden, Lesungen und Konzerte. Ein Highlight war die Ausstellung Objekte mit Geschichte der HS Niederrhein im Büro für Geschichtsforschung history-today wo einsame Socken ihren Konterpart in dem Aufruf „Have you seen this sock?“ suchten. Bei Living Wohndesign by Terry Palmer fand die abschließende Party „fashion meets furniture“ statt, zu der die benachbarte Modedesignerin Andrea Droemont ihre aktuelle Kollektion auf den Laufsteg schickte.
Das Gemeinschaftsprojekt von Gartenmanufaktur Schmidt, Felice by Für eine Charity-Auktion wurde der Master-Stuhl von Kartell neu inszeniert. Fotos: Kartell | www.kartell.com
Lehner Wolle, Designerin Jessika Bruni und der Kölner Hochschule für Musik und Tanz: Der Garten Eden. Foto: Elisabeth Hackmann | www.d1812.de
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Gestaltet von einem Designer – gebaut von dir Seit dem Ende des Jahres 2017 wirbt Hornbach mit der Kampagne „Sag nicht Projekt, wenn Du nicht Hornbach meinst“ und lässt keinen Zweifel daran, wem der Begriff „Projekt“ gehört. Mit der „Werkstück Edition“ zum Jahresbeginn 2018 stellt der Baumarkt nun ein ganz besonderes Projekt vor. Seit dem 5. Januar gibt es die „Hornbach Werkstück Edition 001“. Namhafte Designer aus aller Welt entwickelten Entwürfe exklusiv für und mit Hornbach. Jedoch kann man die Designer-Stücke nicht einfach kaufen. Wer sie haben will, der muss sie im eigenen Projekt selbst bauen – denn alles andere wäre nicht Hornbach. Der dänische Designer und Architekt Sigurd Larsen macht mit dem „Hornbach Werkstück Edition 001“, dem „Lounge Chair“, den Anfang. Der Entwurf basiert auf keinerlei Vorgaben, außer der, dass alle zur Verwendung kommenden Materialien bei Hornbach zu finden sind und kein teures Spezialwerkzeug gebraucht wird, um ihn bauen zu können. Die Zweckentfremdung eines Möbelgurts ist das zentrale Design-Element. Damit überzeugt der „Lounge Chair“ auf den ersten Blick und ist somit eine würdige Nummer 001 der „Werkstück Edition“. Der Hauptbestandteil ist allerdings das „Buch zum Bauen“. Dieses enthält sowohl die sorgsam illustrierte Schritt-für-Schritt-Anleitung samt Material- und Werkzeugliste zum Bau des „Lounge Chair“, als auch eine Echtheits-Metallplakette zu dessen Veredelung. Jedoch ist das Buch noch viel mehr als eine Anleitung. Es erzählt eine Geschichte, in der es um den Wert einer Idee geht – und das von Anfang an bis zur finalen Umsetzung. So ist es nicht nur konsequent, sondern echt Hornbach, dass es keinen Bausatz zum Zusammenbauen gibt. Das „Buch zum Bauen“ ist seit dem 5. Januar auf der Hornbach Werkstück-Website erhältlich. Dort gibt es außerdem das begleitende How-To-Video und die filmische Dokumentation zum Projekt mit Sigurd Larsen. „Mit der Werkstück Edition wollen wir zeigen, dass mit unserem Sortiment mehr möglich ist, als man denkt“, so Thomas Schnaitmann, Leiter Marketing Deutschland und Marketingkommunikation International. „Natürlich stellt der ,Lounge Chair‘ kein einfaches Projekt dar. Aber Hornbach traut seinen Kunden viel zu und befähigt sie in vielfältiger Weise“. Fotos: Hornbach | www.hornbach.de/werkstueck-edition
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Inserentenverzeichnis |Index of Advertisers Konrad Hornschuch AG, Weißbach..................................................................4. Umschlagseite Light + Building, Messe Frankfurt Exhibition GmbH, Frankfurt....................Titelseite + Seite 14 küchenwohntrends, München............................................................................................Seite 7 materialPREIS, raumPROBE, Stuttgart.............................................................2. Umschlagseite Thesize Surfaces SL, Almazora (Spanien).......................................................................Seite 37
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InteriorFashion 1|2018
ro o d t ou cial sp e Das Sonderheft zum Thema Wohnen und Leben im Freien. Pünktlich zur Saison veröffentlichen wir die aktuellen Trends der Branche in einem eigenständigen Magazin – als Beilage zu Ausgabe 2 von InteriorFashion. Seien Sie mit dabei und zeigen Sie Ihre Neuheiten und Projekte.
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