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Shopdesign im Fokus: Eine Marke – viele Gesichter
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Betreten erlaubt: Das große Bodenspecial Design aus Osteuropa: Freedom for Czech Design Vienna Design Week: Design in Favoriten
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Einrichtungsjahr 2016 – Lang lebe das Design
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[editorial]
Auf Wiedersehen!
Mit dieser Ausgabe geht eine Ära zu Ende. Die Ära InteriorFashion im Verlag Matthias Ritthammer, Nürnberg. Unser Verleger, Klaus Ritthammer, hat sich entschieden, das Heft in neue Hände zu geben. Zugegeben, so ganz neu sind sie nicht, denn ich habe vor gut eineinhalb Jahren die Redaktionsleitung des Magazins übernommen und es gemeinsam mit meiner Redaktionskollegin Cornelia Raidel und meiner Vertriebskollegin Stefanie Helmer weiterentwickelt. Und genau dieses Team wird auch in Zukunft das Magazin verantworten. In meinem neu gegründeten Verlag „dieschmidt – Fachverlag für gedruckte und digitale Medien e.K.“ mit Sitz in der Kleeblattstadt Fürth werden wir zum 1. Januar aktiv und Ihnen die erste Ausgabe unter neuer Regie Ende Februar vorstellen. Obwohl ich mich sehr auf die neue Herausforderung freue, schwingt doch ein bisschen Wehmut mit. Immerhin durfte ich 15 Jahre ein Teil des Verlages Ritthammer sein. Große Abschiedsworte liegen mir nicht. Aber Danke möchte ich sagen. Danke für alles Vergangene, aber auch Danke an Klaus Ritthammer für die Chance, die wir nun mit InteriorFashion bekommen. Wir werden es hegen und pflegen. Wir haben uns viel vorgenommen und starten gleich im Januar mit dem Besuch der Messen Heimtextil, Domotex und imm cologne. Dabei sind wir immer auf der Suche nach den neuesten Modellen und den neuesten Trends. So sind wir Journalisten eben. Wie sagte Peter Maly im Interview mit InteriorFashion: „Sie müssen ja auch immer etwas Neues schreiben.“ Stimmt das müssen bzw. wollen wir, aber macht es wirklich Sinn, jedes Jahr neue Modelle zu entwickeln, ohne vielleicht wirklich zu wissen, ob die „alten“ am Markt Fuß gefasst bzw. den Kunden erreicht haben? Geht der Endkunde wirklich auf der Suche nach Neuheiten zum Möbelkauf? Das und noch einiges mehr haben wir Peter Maly und den Hauptgeschäfts-
führer des Rat für Formgebung Andrej Kupetz gefragt und die Antworten für Sie zusammengefasst. Das tschechische Designfestival Designblok hat meine Kollegin Cornelia Raidel unter die Lupe genommen. Unter dem übergreifenden Thema „Freedom“ trafen sich im vergangenen Jahr sowohl tschechische als auch internationale Gestalter, um in der Hauptstadt Prag, Design – und erstmals auch Kunst – zu feiern. Ganz im Zeichen des Designs stand auch Wien während der Vienna Designweek. Im Wiener Bezirk Favoriten, einem ehemaligen Arbeiterbezirk, fanden über 150 Events statt. Die Vielfalt und die Qualität hat deutlich die besondere Stellung der Veranstaltung unterstrichen. Zu Gast in der Botschaft des Königreichs der Niederlande war ich hingegen Anfang November. In dieses Architektur-Highlight hatten die Initiatoren des Finest Interior Award, Philipp Keller und Nanett Ewald, eingeladen. Der europäische Preis für professionelles Einrichten hat sich seit seiner Erstauflage 2014 erfolgreich entwickelt. Es konnten fast doppelt so viele Einreichungen wie noch im Vorjahr gezählt werden. Für das kommende Jahr steht deshalb auch eine Zweiteilung in den „Finest Interior Award:Private!“ und den „Finest Interior Award:Business!“ an. Das sind nur einige Themen, die Sie in dieser InteriorFashion-Ausgabe finden. Jetzt aber genug der Worte. Viel Spaß beim Lesen!
Ihre Bianca Schmidt
Das neue, alte InteriorFashionRedaktionsteam: Bianca Schmidt (l.) und Cornelia Raidel. Foto: Richter
Das InteriorFashion-Team ist ab 1. Januar unter folgenden Kontaktdaten zu erreichen: dieschmidt – Fachverlag für gedruckte und digitale Medien e.K. Fronmüllerstraße 71 90763 Fürth Bianca Schmidt T: +49/911/97095-30 Mail: schmidt@interiorfashion.de Cornelia Raidel T: +49/911/97095-32 Mail: raidel@interiorfashion.de Stefanie Helmer Tel.: +49 911 97095-66 helmer@interiorfashion.de
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[inhalt ] 28 Piero Lissoni: „Man muss auch Brüche und Spannungen integrieren“
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Auf Wiedersehen!
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Neuigkeiten aus der Branche
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Einrichtungsjahr 2016 – Lang lebe das Design
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EnzodegliAngiuoni: Markenzeichen für Stil und Qualität
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ATN Kreative Produktionen: Bezugsstoffe für höchste Ansprüche
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Heimtextil: In der Welt der Visionäre
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Finest Interior Award: Ausgezeichnete Kreativleistung
Catwalk
Das große Bodenspecial: Betreten erlaubt
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CIFF: Mega-Events in Guangzhou und Shanghai
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Contract-News
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Architect@Work Düsseldorf: Auf Planer zugeschnitten
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Ambiente: Wachstumsmarkt Contract Business
Trade
Shopdesign im Fokus: Eine Marke – viele Gesichter Betreten erlaubt: Das große Bodenspecial
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Trade-News
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Shopdesign im Fokus: Eine Marke – viele Gesichter
Design aus Osteuropa: Freedom for Czech Design
Design
Vienna Design Week: Design in Favoriten
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heimtextil theme park
Einrichtungsjahr 2016 – Lang lebe das Design
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Design aus Osteuropa: Freedom for Czech Design
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MIFF: Auch in Asien gilt: Ohne Design geht nix!
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Design-News
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Vienna Design Week: Design in Favoriten
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Dramatisch, dynamisch und voller Leben
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Impressum | Inserentenverzeichnis
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Titelbild – Alljährlich erarbeitet der Heimtextil-Trendtable in kreativen Meetings die Trends für die kommende Saison. In diesem Jahr standen die sechs beteiligten, internationalen Trendagenturen und Designstudios unter der Leitung der WGSN Group. Im Interview mit Lisa Douet, Consultant bei der WGSN Group, haben wir mehr zu den Hintergründen der Trendwelt 2016/2017 und der Vision des Heimtextil Theme Parks erfahren. Auf den Seiten 16 und 17 laden wir Sie in die Welt der Visionäre ein.
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[update ] Frische Ideen Mehr als 26.000 Besucher strömten vom 18. bis 22. November 2015 in die Zürcher ABBHalle, um die achte Ausgabe der Schweizer Designausstellung „Neue Räume“ zu erkunden. Mehr als 110 Aussteller aus über 10 Ländern präsentierten ihre neuesten Kollektionen – daneben begeisterten vielseitige Sonderschauen das Publikum aus Fachbesuchern und Endkunden. Eine davon setzte mit dem Titel „meuble – immeuble“ das Thema Immobilien in den Fokus und beleuchtete es anhand von vier Inszenierungen auf ganz unterschiedliche Arten. „Wenn wir uns mit Möbeln, Design und Einrichten befassen, geht es selten um den Raum, das Gebäude selbst, welches den Rahmen dazu bietet“, erklärt Martin Hofer von Wüest & Partner, einer der Kuratoren der Sonderschau. Stefan Zwicky, Macher der „neuen räume”, wünscht sich für die nächste Ausgabe im Jahr 2017 einen großen Rahmen – eine Art Zürich Design Week: „Wenn neben den ‚neuen räumen’ weitere Design-Veranstaltungen wie Blickfang, Design+Design oder Kreislauf 4+5 zum gleichen Zeitpunkt stattfinden würden, könnte das Thema Design gebündelt und für das Schweizer sowie für das internationales Publikum noch anziehender werden.“ www.neueraeume.ch
Frisches Image für Textilien Mit einer einfallsreichen und außergewöhnlichen Installation fiel am 12. November der Startschuss für die Kommunikationskampagne #GibDirStoff, die von der Initiative Textile Räume e. V. (ITR) entwickelt wurde. Ziel der Kampagne ist es, Heimtextilien ein neues, frisches Image zu verleihen. Dazu hielten wohnliche Heimtextilien Einzug in die kahlen Zellenräume des Amtsgerichts Hamburg-Altona und veranschaulichten, wie selbst der ungemütlichste Ort schön werden kann. Beim Blick in die erste Zelle, die im Ursprungszustand belassen wurde, konnten es die Besucher am eigenen Leib spüren: Kahl, kalt und beklemmend ist der Ort, an dem sich keiner freiwillig aufhält. Ganz anders dann das Gefühl in der zweiten, in der aus Heimtextilien und Mobiliar ein immer noch kleiner, aber wohnlicher
Raum geschaffen wurde, in dem es sich auch „lebenslänglich“ aushalten ließe. Als Highlight empfing die prominente Schauspielerin Katy Karrenbauer, bekannt als „Walter“ aus der RTL-Serie „Hinter Gittern – der Frauenknast“, die Gäste als „Gefangene“ in ihrer neu gestalteten Zelle. „Unsere Message ist ganz eindeutig: Gib Dir Stoff! Denn Stoffe und speziell Heimtextilien sorgen nicht nur für Atmosphäre, sondern sind zudem höchst funktionell und tragen entscheidend zur Wohnqualität bei. Uns ist wichtig, dass sich die Menschen wieder mehr mit der textilen Gestaltung ihres Zuhauses beschäftigen“, so Joachim Stock, Vorstandsvorsitzender der ITR, zu Beginn der Veranstaltung. Fotos: Initiative Textile Räume textile-raeume.com
„Bewegung“ ist für Wagner Unternehmensphilosophie. Bewegung beim Sitzen, aber auch Bewegung in der Entwicklung. Mit Bürostühlen ist das Familienunternehmen zum Vorreiter des bewegten Sitzens geworden. Mit Wagner Interior geht die Stuhlmanufaktur aus Langenneufnach bei Augsburg nun einen weiteren Schritt – hin zum Vollausstatter. Mit seinen Komplettlösungen bietet das Unternehmen individuelle Möglichkeiten für Kunden, die vom Stuhl bis zum Küchenblock reichen, von der Lounge bis zum Regal. Und genau diese Vielfalt ist nun auch in einem eigenen Showroom in Langenneufach zu sehen. Dazu wurde das Elternhaus von Geschäftsführer Prof. Dr. Rainer Maria Wagner und von Peter Wagner, verantwortlich für Produktentwicklung und Design, das an das Firmengebäude grenzt, detailverliebt umgebaut. „Interior war schon immer unsere Leidenschaft. Nun können die Möglichkeiten, die wir in unserer Fertigung realisieren können, an einem Ort ideal präsentieren. Zudem bietet sich in dieser Wagner Interior-Welt die Möglichkeit, mit unseren Kunden individuell zu planen und entwickeln“, so Peter Wagner. Fotos: Wagner www.wagner-living.de
www.gib-dir-stoff.com
Bewerbung läuft Die im zweijährigen Rhythmus stattfindende Biennale Interieur, die international für die kuratierte Präsentation zeitgenössischen Designs bekannt ist, ruft zur Bewerbung für die Interieur Awars 2016 auf: Bis zum 30. Januar 2016 werden Vorschläge für die Gastrokonzepte in der Kategorie „Spaces“ angenommen, bis zum 30. April 2016 läuft die Frist für Einreichungen von Produktinnovationen in der Katergorie „Objects“. Eine hochkarätig besetzte Jury, darunter auch Rosanna Hu des Design-Duos Neri&Hu wählt am 16. Januar die Gewinner der Kategorie „Spaces“, die vom 14. bis 23. Oktober ihre Entwürfe während der Messe im belgischen Kortrijk zeigen dürfen. „Seit ihrer Einführung im Jahr 1972 gelten die mit über 50.000 Euro dotierten Auszeichnungen als Sprungbrett junger Talente in die Designindustrie“, erklärt Lowie Vermeersch, Präsident der Biennale Interieur NPO. Die Entwürfe für die Gastrokonzepte sollen auf 80 bis 120 qm für mindestens 50 Personen Platz bieten. Zusätzlich zum Design der Räumlichkeiten wird auch der zugehörige Menüvorschlag beurteilt. In der Kategorie „Objects“ kürt die Jury im Mai 2016 20 Produktinnovationen, deren Designer zu einem Sommerworkshop für die Produktion von Prototypen eingeladen werden. Während der Biennale Interieur 2016 werden die Ergebnisse dem internationalen Fachpublikum präsentiert. Weitere Informationen, Teilnahmebedingungen und Anmeldung unter www.interieur.be/awards/2016
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Immer in Bewegung
Vorjahr übertroffen – Cor-Haus eröffnet Bei Cor läuft es auch im Jahr eins nach dem großen Jubiläum rund. Nachdem 2014 ganz im Zeichen der Jubiläen 60 Jahre Cor und 50 Jahre „Conseta“ stand und die Geschäfte von den entsprechenden Marketingaktionen beflügelt wurden, standen die Verantwortlichen um den Geschäftsführenden Gesellschafter Leo Lübke vor der schwierigen Aufgabe, dieses Ergebnis zu halten. Doch – das zeichnet sich schon jetzt ab – das Ergebnis wird nicht nur gehalten, sondern sogar deutlich übertroffen. Am Jahresende werden 36,7 Mio. Euro Umsatz und damit 4,3% mehr als im Vorjahr stehen. Das gab Leo Lübke Mitte Dezember im Rahmen einer Pressekonferenz zur Eröffnung des Cor-Hauses bekannt. Besonders erfreulich aus Sicht von Lübke ist, dass sich das Objektgeschäft weiter sehr gut entwickelt und inzwischen rund 15% vom Gesamtumsatz ausmacht. Dies war auch der Grund, die durch den Auszug von Interlübke frei gewordene Fläche im ehemaligen Cor-Interlübke-Haus mit der Objektsparte des Premium-Polstermöblers neu zu gestalten. Hiervon versprechen sich die Verantwortlichen eine bessere Betreuung der verantwortlichen Architekten, denen man mit einer gekonnten Inszenierung im nun Cor-Haus genannten Gebäude Inspiration und Beratung geben will. www.cor.de
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[update ] Zarte Aussichten Erstmals hat Pantone LLC zwei Farbtöne zur Farbe des Jahres gewählt. 2016 geben Pantone 15-3919 Serenity und Pantone 12-1520 Rose Quartz den Ton an. „Das Ganze ist größer als die Summe seiner Teile. Zusammen beweisen Serenity und Rose Quartz, wie harmonisch ein wärmerer, vielseitiger Rosé-Farbton und ein kühleres, ruhiges Blau wirken können. Sie spiegeln sowohl Verbundenheit und Wohlbefinden als auch Ordnung und Ruhe wider“, sagt Leatrice Eiseman, Direktorin des Pantone Color Institute. In der Inneneinrichtung geben Serenity und Rose Quartz ein Gefühl der Ruhe und Entspannung in den eigenen vier Wänden. Als Wahl für Teppiche und Polster funktionieren Serenity und Rose Quartz genauso gut wie als Anstrichfarbe und dekorative Accessoires. Einfarbige und gemusterte Stoffe, Überwürfe, Kissen oder Bettwäsche sorgen für Wohlbefinden und Ruhe im Raum. Küchenutensilien und Geschirr sowie Wohnaccessoires wie Kerzen, Schalen, Vasen und Blumen schaffen im Wohnraum Farbakzente und tragen zu einer gemütlichen Atmosphäre bei. Durchsichtige, verglaste, matte oder Metallic-Polituren sind wichtige Finishes. Foto: Pantone www.pantone.de
Hotspots für Design-Liebhaber Im Januar eröffnen die Passagen zum 27. Mal die internationale Designsaison. Rund 200 Shows nationaler sowie internationaler Designer und Hersteller locken die Design-Liebhaber auf die dicht gestalteten Parcours durch die Kölner Innenstadt. Ein Highlight ist auch 2016 die Ausstellung des „A&W Designers des Jahres“ im Kölnischen Kunstverein. Ebenfalls im Kölnischen Kunstverein präsentiert der Rat für Formgebung die Preisträger des „Iconic Awards: Interior Innovation“. Das neue Wettbewerbs-Konzept, hervorgegangen aus dem „Interior Innovation Award“, setzt auf die Vernetzung der Bereiche Architektur und Einrichtung. Das Belgische Viertel vereint auch 2016 das gesamte Spektrum der PassagenShows: von High-End-Herstellern wie Boffi oder Jan Kath in ihren Flagshipstores oder Tecta zu Gast im Einrichtungshaus Magazin Klaus Wolter, über skandinavische Design-Klassiker von Onecollection, Wohnkultur 66, Finn Juhl Fine Furniture und Brdr. Petersen im Kunstverein Koelnberg oder ersten Kollektionen wie von Johannes Keller in der Galerie Ampersand bis hin zu Jungdesignern wie dem Österreicher Konrad Friedel der Wiener Galerie Rauminhalt im temporären DesignHotspot La Seda. Für eine Überraschung sorgt Alcantara mit dem ersten „Creative Hub in Cologne“ im Kunsthaus Rhenania (Rheinauhafen): ein Work in progress experimenteller Installationen von Formafantasma, Moritz Waldemeyer, Henrik Vibskov, Anton Alvarez und Lucy McRae. www.voggenreiter.com
Ausgezeichnete Materialien Die Konrad Hornschuch AG durfte sich in den vergangenen Wochen über zahlreiche internationale Auszeichnungen und Designpreise freuen: Zum dritten Mal in Folge erhielten die Weißbacher den German Design Award – in diesem Jahr punktete „skai Tokio EN“ als Winner 2016 mit hochwertiger Qualität in innovativem Design. Die Preisverleihung des German Design Awards findet im Februar 2016 im Rahmen der Messe Ambiente in Frankfurt statt. Eine weitere Auszeichnung bekam das neu entwickelte Polstermateiral „skai Solaris EN“, das bei den Materialica Design + Technology Awards 2015 in der Kategorie „Material“ einen Gold Award erhielt. Zudem wurde die innovative
Vinyloberfläche Revl (kurz für revolutionäres Vinyl), das in Zusammenarbeit mit O‘Sullivan Films, Inc., Mitglied der Hornschuch Group, und Crypton, einem US-amerikanischen Spezialisten für Oberflächenfinish-Kaschierungen von Bezugsstoffen, entwickelt wurde, mit dem „Best of Year Award“ der Zeitschrift „Interior Design Today“ geehrt. Die innovative Vinyloberfläche Revl verbindet überdurchschnittliche Haltbarkeit mit einem neuartigen Anti-SchmutzFinish und wurde bereits in New York als bestes Produkt des Jahres 2015 in der Kategorie Textiles/Hospitality ausgezeichnet. Um weiterhin als Vorreiter in puncto Design und Oberflächen aus Folie und Kunstleder zu gelten, arbeitet die Konrad Hornschuch AG ab dem 1. Januar 2016 noch enger mit der Sächsische Walzengravur GmbH (SWG), führend in der Druck- und Prägetechnik, zusammen. Das Engagement ist eine Minderheitsbeteiligung im hohen einstelligen Prozentbereich. Mit der Beteiligung haben sich die Gesellschafter von Hornschuch und SWG entschlossen, die positive Umsatz- und Produktentwicklung auf eine neue Basis zu stellen. Dazu erwirbt Hornschuch im Zuge der Beteiligung SWG-eigene Anteile, die Anteile der anderen Gesellschafter bestehen unverändert fort. Hornschuch ist bereits seit über drei Jahren im Rahmen eines Exklusivvertrags eng mit SWG verbunden. Fotos: Crypton, SWG www.hornschuch.com
Zwischen Sicherheitsdenken und Risikofreude Die 15. „denk.werkstatt“ bei der Resopal GmbH zum Thema „sicherheits.denken:risiko.freude“ lockte am 6. und 7. November 2015 fast 400 Kreative nach Groß-Umstadt. Innenarchitekten, Architekten, Ausbauer, Verarbeiter, Planer und Designer ließen sich von den Vorträgen der acht hochkarätigen Referenten begeistern. Die spannenden Themengebiete zwischen Sicherheitsdenken und Architektur als Kunstform, Risk Management und Risikofreude sowie Sicherheit unterstützendes Design und Kreativität inspirierten die Teilnehmer zu einem regen Gedankenaustausch. Erstmals begrüßte Henning Risse, seit 1. September 2015 für den nationalen und internationalen Vertrieb von Resopal verantwortlicher Commercial Sales Director, die Gäste. www.resopal.de
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[update ] Textiles Premium-Segment trifft sich in München Die 19. Ausgabe des „Münchner Stoff Frühling” findet vom 11. bis 14. März 2016 in München statt. 2016 laden 25 renommierte, internationale Textilhersteller und -verleger in ihre Münchner Showrooms und Ausstellungsräume ein und präsentieren Inneneinrichtern, Raumausstattern, Architekten und Designern die neuen Kollektionen. Der Fokus des „Münchner Stoff Frühlings“ 2016 liegt darin, den Branchentreff über die vier Messe-Tage noch gezielter in die Showrooms der Aussteller zu verlagern. Er soll Forum für den aktiven Austausch zwischen Industrie, Handel, Kreativen und Objektpartnern sowie Plattform für neue Kontakte und Projekte sein. Zum Thema „Black & White“ trifft sich die Branche am 12. März zum legendären Samstagabend-Event im Münchner Lenbach-Palais. Das Event wird Inszenierungen in Schwarz-Weiß zeigen. Das visuelle Erscheinungsbild wird für den „Münchner Stoff Frühling” 2016 von der Illustratorin Jasmin Khezri gestaltet – mit ihrem Auftritt „Irmas World“ verbindet sie Mode- und Lifestyle-Editorials mit ihrer unverkennbaren, künstlerischen Handschrift. Den Vorstand des „Münchner Stoff Frühlings“ 2016 bilden Klaus Winkler und Eberhard Müller stellvertretend für alle teilnehmenden Textilverleger. Abbildung: MSF www.msf-muenchen.de
Création Baumann übernimmt Acousticpearls Die Création Baumann AG übernimmt zum 1. Januar alle Anteile der Acousticpearls GmbH, Bremen, Hersteller hochwirksamer und innovativer Akustiklösungen. Damit kann die Schweizer Textilfirma nun Planern und Innenarchitekten ganzheitliche, akustische Lösungen aus einer Hand anbieten. Acoustikpearls wird seinerseits im internationalen Vertrieb vom Netzwerk des neuen Inhabers profitieren. „Acousticpearls wird als eigenständige Marke mit Sitz in Bremen weiterentwickelt. In Deutschland wird der Vertrieb durch eine Kooperation mit unserer Tochtergesellschaft in Dietzen-
Gemeinsamer Standort Mit Wirkung zum 1. Januar 2015 übernahm Tarkett das Teppichunternehmen Desso, um den europäischen Markt für hochwertige Teppichböden zu erschließen. Ziel der Übernahme war es, Kunden zusätzlich zukunftsweisende Lösungen sowie umfassendes Know-how im Design zu bieten. Desso Objekt und Tarkett führen ihre Geschäfte künftig von einem gemeinsamen Deutschlandsitz aus und legen hierzu ihre Büros am Standort von Tarkett in Frankenthal zusammen. Durch die Bündelung der Aktivitäten können bestehende Synergieeffekte noch besser ausgeschöpft werden. Desso wird aber weiterhin als eigenständige Innovationsmarke innerhalb der Tarkett-Gruppe geführt. Um seine Marktposition in Deutschland weiter zu stärken, baut Desso Objekt derzeit seine Geschäftsaktivitäten mit erweiterter Vertriebsmannschaft aus. Seit Mitte des Jahres unterstützen Thomas Jung im Raum Ostdeutschland/Berlin und Julian van den Busch in Bayern/ München den Vertrieb. Eine weitere Vergrößerung des Sales-Teams ist für dieses und das kommende Jahr geplant. www.desso.de www.tarkett.de
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bach gestärkt“, erklärt Philippe Baumann, CEO und Inhaber von Création Baumann. „Und international wird der Export zusätzlich über unsere neun Tochtergesellschaften ausgebaut. Insbesondere in der Schweiz, unserem Heimatmarkt, sehe ich großes Umsatzpotenzial.“ Die beiden Gründer, Designerin Nina Wolf und Ingenieur Lars Lüthje, werden sich zukünftig wieder auf die Entwicklung von neuartigen und innovativen Akustiklösungen für Acousticpearls konzentrieren. www.acousticpearls.de www.creationbaumann.com
Innovation für Polstermöbel Stetig steigende Preise, die beschwerliche Beschaffung und die fragwürdige Nachhaltigkeit machen Leder als Bezugsmaterial zu einer immer unbeliebteren Wahl. Eine echte Alternative bietet das neue Material „Cuero“, ein hochwertiges Polyestergewebe, das in einem Wasser-Vermengungsprozess aus recycelten Lederresten und einem Polyestergewebe verstrickt wird. Das sogenannte Polyester/Ledersubstrat ist mit einer Polyurethanoberfläche zugerichtet. Die bei der Lederherstellung anfallenden Reste und „Abfälle“ werden also wiederverwertet und durch mehrere Wasch- und Reinigungsstufen von nachweisbaren Mengen an Chrom 6 befreit. Mit überdurchschnittlich geringen Werten an flüchtigen und organischen Verbindungen steht „Cuero“ für ein überaus umweltfreundliches Material. Der weiche Griff und typische Ledergeruch durch einen Anteil von mehr als 52% recyceltem Leder bietet den Kunden eine neue Möglichkeit, Optik, Haptik, Nachhaltigkeit und Preis zu vereinen. Für das neuartige Bezugsmaterial, das von der amerikanischen Culp Inc. hergestellt wird, bietet der Lederpflegespezialist LCK zudem ein passendes Pflegeset. Der Vertrieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz erfolgt über die Agentur Interior Design GmbH. Foto: Culp www.cuero.be | www.interior-fabrics.de
Leute Kirstine Seitzberg ist seit 1. Dezember neuer President und CEO der Vorwerk & Co. Teppichwerke GmbH und Co. KG. Die gebürtige Dänin übernimmt das Amt von Johannes Schulte, der aufgrund unterschiedlicher Auffassungen zur Strategie der Geschäftserweiterung zum 30. November 2015 im gegenseitigen Einvernehmen mit der Vorwerk Unternehmensleitung das Unternehmen verlassen wird. Seitzberg trat am 1. Juli 2006 als Vice President Corporate Project Controlling in die Holding der Vorwerk Gruppe ein. Nachdem sie zunächst zum 1. März 2007 zusätzlich die Leitung von Corporate Development übernommen hatte, wurde sie mit Wirkung vom 15. April 2008 zur Senior Vice President Corporate Controlling ernannt. Ab dem 1. Februar 2010 war sie zudem Mitglied der erweiterten Unternehmensleitung. Foto: Vorwerk Mit Detlef Mika hat Interlübke zum 1. Dezember die neu geschaffene Position „Vertriebsleitung International“ mit einem erfahrenen Fachmann besetzen, um das bestehende Auslandsgeschäft offensiv auszubauen. Mika, der zuvor bei Fraubrunnen und Piure als International Sales Manager tätig war, wird direkt an Peter Galfe, Geschäftsleitung Vertrieb bei Interlübke, berichten. Foto: Interlübke Hartmut Roehrig (51) hat zum 1. Dezember die Geschäftsführung der niederösterreichischen Möbelmanufaktur Wittmann übernommen. Die Gesellschafter Ulrike Wittmann und Heinz Hofer-Wittmann wollen hiermit die Weichen für eine langfristig solide Zukunft für das Familienunternehmen stellen. Roehrig war zunächst bei Ligne Roset im Produktmanagement tätig. Im Anschluss daran zeichnete er für den Bereich Marketing & Sales bei Bulthaup verantwortlich. Zuletzt war er als Executive Director Mitglied der Geschäftsleitung beim Möbelunternehmen Walter Knoll. Foto: Haeusler
Neue Organisationsstruktur Bereits im Juni 2015 hat Scandinavian Business Seating (SB Seating), einer der führenden Bürostuhlhersteller in Skandinavien und Westeuropa, die niederländische BMA Ergonomics BV (BMA) übernommen und die Zusammenführung der beiden Unternehmen angekündigt. Nach ersten intensiven Schritten der Neu- und Ausgestaltung aller relevanten Bereiche teilt SB Seating nun mit, wie die künftige Organisationsstruktur aussehen wird. „Fortan agieren die beiden Unternehmen als integrierte, organisatorische Einheit”, erklärt René Sitter, Geschäftsführer von SB Seating Deutschland. “Durch die Vereinheitlichung interner Prozesse und Arbeitsweisen sind wir davon überzeugt, die Zusammenarbeit noch effizienter gestalten zu können.“ Als vierte Marke wird BMA künftig in das Portfolio der SB Seating Gruppe integriert und die bereits bestehenden Konzernmarken HÅG, RH und RBM ergänzen. Weiterhin soll die markenbezogene Ausrichtung in Sachen Vertriebsorganisation fortgeführt werden. Es wird separate Vertriebsteams für HÅG, RH und RBM auf der einen Seite und für BMA auf der anderen Seite geben. Die Leitung des BMA-Vertriebs übernimmt weiterhin Frank van den Bergh, der in seiner gewohnten Funktion künftig an René Sitter berichtet. www.sbseating.de
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[update ] Die Megatrends und das Wohnen Die Hornschuch Group möchte sich künftig noch intensiver Architekten, Designern und Innenarchitekten zuwenden und die Bekanntheit der Marke „skai“ ausbauen. Um den Kontakt zu pflegen und einen Dialog auf Augenhöhe zu führen, verstärkt seit 12. November mit Ramona Oudille, Dipl.-Ing. Innenarchitektur, das von Bruno Lehmann geführte Interior Team. Die eloquente Macherin konzentriert sich zuerst auf die Segmente Hospitality und Public Areas. Nach Abschluss des Studiums der Innenarchitektur an der FH Rosenheim übernahm sie die Leitung eines Ligne-Roset-Flagshipstores und verantwortete für den britischen Textilhersteller Camira die Kundenberatung von Architekten und Designern. Foto: Hornschuch Im Vorfeld der 15. „denk.werkstatt“ bei der Resopal GmbH in Groß-Umstadt stellten sich am 6. November die neuen Verantwortlichen für Marketing und Vertrieb erstmals offiziell vor. Bereits am 1. September 2015 1 startete Henning Risse (2) als Commercial Sales Director. Er verantwortet den nationalen und internationalen Vertrieb des Schichtstoffherstellers. In seiner Rolle berichtet der 43-jährige Wirtschaftsingenieur an Tim Pearson (1), President Wilsonart 2 Western Europe, und ist Mitglied des Managementteams der Resopal GmbH. Ebenfalls direkt an Pearson berichtet Saverio Mazzalupi (3), der seit 1. Oktober 2015 als Marketing Director Wilsonart Western Europe europaweit ver3 antwortlich für das Marketing zeichnet. Seine Aufgabe besteht darin, die Markenkraft von Resopal, Polyrey und Wilsonart weiter zu forcieren und für den europäischen Markt zu bündeln. Bettina Haag (4) leitet seit 1. Oktober 2015 die Abteilung 4 Marketing und Design. In dieser Funktion verantwortet sie auch das Produktmanagement bei Resopal. Haag gehört ebenfalls zum Resopal-Managementteam und berichtet direkt an Saverio Mazzalupi. Fotos: Resopal
Wohnen betrifft jeden! … und ist daher eine individuelle, aber auch soziokulturelle Angelegenheit. Gleichzeitig ist Wohnen auch Evolution, denn Funktion und Ästhetik änderten sich schon immer. Warum ist das Wohnen heute für viele Menschen Gefühlssache, während es für andere nur um die Notwendigkeit einer sicheren Behausung geht? Warum sind Sekretäre mit USB-Anschluss gerade so beliebt? Warum werden Möbel kleiner und flexibler? Warum wurden der Esszimmerstuhl zum bequemen Ess-Sessel und das Bett immer höher? Warum ist „Upcycling“ angesagt? Und wie kommt es eigentlich, dass bestimmte Materialien modern werden? Schlussendlich, wodurch werden Zeitgeist und Designentwicklung gefüttert? Eine Antwort auf diese Fragen bieten die großen, weltuschließenden
Gegenseitige Inspiration Die Marken Buzzi Space und Kvadrat starten nach ihrer ersten Kooperation eine langfristige Zusammenarbeit. Für beide Partner ermöglicht die Kollaboration neue, inspirierende Perspektiven auf ihre bestehenden Produkte: Bislang arbeitete Buzzi Space vor allem mit „Buzzi Felt“, einem eigens entwickelten Recycling-Material mit hervorragenden akustischen Eigenschaften. Nun erweitert Kvadrat mit seinen außergewöhnlichen, hochwertigen Textilien die Bandbreite und lässt die Klassiker aus dem Buzzi-Space-Programm in einem ganz neuen Look erscheinen. Die Gemeinsamkeiten der beiden Unternehmen sind ein Fokus auf Nachhaltigkeit, Qualität und eine weltweite Vernetzung. buzzi.space | kvadrat.dk
Spannender Kontrast: der „BuzziNordic“-Armsessel mit KvadratStoff „Memory 2“. Foto: Buzzi Space
Megatrends. Sie sind Ausprägung und Instrument zugleich und Ausdruck des menschlichen Bedürfnisses, die Welt zu ordnen, ihre Komplexität zu reduzieren und die Zukunft berechenbar zu machen. Das ist der Grund, warum die Koelnmesse mit der imm cologne zusammen mit dem Verband der deutschen Möbelindustrie (VDM) ein Booklet herausgegeben hat, das ein handliches Werkzeug ist, um selbst einen verlässlichen Blick in die Zukunft des Wohnens und des Möbels zu werfen. Es betrachtet in deutscher und englischer Sprache die einzelnen Megatrends isoliert voneinander, auch wenn sie oft nicht linear, sondern mehrdimensional vernetzt sind. Schließlich ermöglichen ihre elf verschiedenen Titel diese Zuspitzung selbst. Es wird erstmals dargelegt, wie die elf Megatrends Konnektivität, Female shift, Silver Society, Mobilität, Neo-Ökologie, Gesundheit, New Work, Urbanisierung, Individualisierung, Globalisierung und Neues Lernen die Ansprüche an das Wohnen und die Auswirkungen auf das Produkt Möbel bestimmen. Abbildung: Koelnmesse/VDM www.immcologne.de www.wohninformation.de | www.hdh-ev.de
Italienisches Designhighlight Die Ausstellungsfläche für den kommenden Salone del Mobile.Milano, der vom 12. bis 17. April 2016 in Mailand stattfindet, ist schon jetzt ausgebucht. Der 55. Salone del Mobile.Milano soll neben den rund 1.300 Ausstellern auf etwa 145.000 qm erneut Business und Kultur verbinden und somit ein kulturelles Rahmenprogramm bieten. In Zusammenarbeit mit dem Triennale Museum in Mailand findet vom 2. April bis 12. September 2016 die Ausstellung „Stanze. Nuovi spazi domestici“ (Räume. Neue häusliche Landschaften) kuratiert von Beppe Finessi statt. Zudem zeigen die Veranstalter in einer der Messehallen das Projekt „Before design: Classic“ und den Kurzfilm des Regisseurs Matteo Garrone. Eine Ausstellung über die klassische Seele des zeitgenössischen Wohnens ergänzt das Projekt, gibt Impulse zum Nachdenken und huldigt, was vor dem „eigentlichen“ Design war. Ein weiteres, direkt mit der Messe vernetztes Event in der Stadt ist „space&interiors“ – organisiert von der Made Expo und gestaltet vom Architekturbüro Migliore+Sevetto Architects. Für das kommende Jahr sind außerdem die im Zweijahres-Rhythmus stattfindende internationale Küchenmesse EuroCucina, das Begleitevent FTK (Technology for Kitchen) und die internationale Badmesse Salone Internazionale del Bagno mit dabei. In den gleichen Hallen der Eurocucina findet auch wieder der beliebte Salone Satellite seinen Platz, der 2016 zum siebten Mal herausragende Jungdesigner mit dem Salone Satellite Award auszeichnet. www.salonemilano.it
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Das Maly-Bett ist eine Insel im Raum mit breiten Ablageflächen und beweglichen Kissen. Über 20 Jahre war es ein Bestseller in der Ligne Roset-Kollektion. 2014 feierte das „Maly-Bett 2“ ein Comeback auf der imm cologne. Designer Peter Maly hatte erneut daran gearbeitet, es leichter gemacht und die Unterkonstruktion im Sinne einer rationelleren Fertigung neu entwickelt. Die Grundaussage des Modells blieb aber erhalten. Fotos: Ligne Roset, Archiv
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Lang lebe das Design Das Einrichtungsjahr 2016 hat begonnen. Mit den Weltleitmessen Heimtextil, Domotex und imm cologne starten die jeweiligen Branchen in die neue Saison. Messen leben zu einem großen Teil von den Neuheiten, die die Aussteller präsentieren. Der Innovationsdruck ist hoch. Neue Farben, Formen und technische Innovationen prägen das Bild. Dabei schwebt immer eine Frage im Raum: Was gibt es Neues? Journalisten sind auf der Jagd nach Trends – Jahr für Jahr. Es gibt aber auch eine Gegenbewegung, die gerade auf der internationalen Einrichtungsmesse imm cologne zu beobachten ist. An vielen Ecken der Kölner Messehallen – vor allem im Designsegment „Pure“ sieht man ReEditionen alter Möbelklassiker oder Modelle, die sich an den alten Formen orientieren. Peter Maly, einer der bedeutendsten deutschen Designer unserer Zeit, reklamiert schon seit jeher die kurzen Entwicklungszyklen und die Kurzlebigkeit des Designs. Er möchte über den Tag hinaus denken und Produkte schaffen, die ein Leben lang halten. Andrej Kupetz, Hauptgeschäftsführer des Rat für Formgebung und ebenfalls Designer, gilt als Vermittler deutscher Gestaltungskompetenz sowie für den Wert des Designs im In- und Ausland. InteriorFashion sprach mit den beiden Design-Profis zum Thema Langlebigkeit des Designs.
1983 noch ungläubig bestaunt, 1984 zum Möbel des Jahres gewählt – heute längst ein moderner Klassiker. „Zyklus“ stammt aus der Designfeder von Peter Maly. Formal hat sich bis heute nichts an dem Sessel verändert. Farb- und Materialanpassungen haben es allerdings seriöser werden lassen. Foto: Cor
Peter Maly
IF: Sie bemängeln seit vielen Jahren die Kurzlebigkeit des Designs. Die Industrie steht aber unter einem hohen Innovationsdruck. Auf Messen wird fast ausschließlich nach den Neuheiten gefragt. Peter Maly: Das ist die Erwartungshaltung der Einkäufer. Man muss das aber von der Haltung des Endkunden unterscheiden. Das Kriterium für ihn ist, dass er ein Möbelstück haben möchte, das zu ihm passt, das er mag und lange um sich haben kann. Er will doch nicht, dass das Möbelstück, das er vor einem Jahr erstanden hat, schon wieder out ist. Der Einkäufer hingegen soll beeindruckt und animiert werden, ein ganz neues Produkt zu kaufen. Es gibt aber weitere Aspekte, die viel wichtiger sind als die absolute Novität. Die absolute Novität heißt ja immer, dass etwas besonders, spektakulär oder aufregend ist. Da schaut keiner so genau danach, ob es funktional ist oder ob man darauf gut sitzen kann. Diese Diskussion ist aber nicht neu. Wir Designer haben schon immer gesagt, dass der Entwicklungs-Rhythmus viel zu schnell ist. Die Produkte haben zu wenig Zeit, sich zu entwickeln. Was ist ein Jahr? Im Januar wird ein neues Produkt gezeigt. In den Handel kommt es, wenn man Glück hat, im Herbst. Ein paar Monate später ist wieder Messe und da fallen Produkte hinten runter und werden durch neue ersetzt. Dabei ist gar nicht sicher, ob diese besser sind. Ich persönlich möchte aber so nicht arbeiten. Ich möchte über den Tag hinaus denken. Gute Produkte sind dazu geeignet, ein Leben lang zu halten, wenn sie vom Handel und auch von den Herstellern entsprechend gepflegt werden. Da hapert es natürlich. IF: Sie meinen also, die Produktpflege wird vernachlässigt? Maly: Wenn eine Neuvorstellung nicht so richtig läuft, verschwindet sie oft vom Markt, ohne dass nach dem Warum gefragt wurde. Produktpflege heißt für mich, dass man nachfragt, was noch verbessert werden kann, und das Produkt dann überarbeitet. Das interessiert aber die wenigsten. Ein positives Beispiel ist Vitra. Die pflegen ihre Klassiker. Schauen Sie sich zum Beispiel den Lounge Chair, den Klassiker schlecht-
hin, an. Der Entwurf ist aus den 1950er-Jahren und weil immer etwas daran getan wurde, sieht er heute immer noch neu aus. Es gab ein neues Farbkonzept, es wurden andere Hölzer für die Schalen verwendet, neue Bezugsstoffe gewählt und er wurde ein bisschen größer gemacht, denn seit den 1950er-Jahren sind die Menschen im Durchschnitt ein bisschen größer geworden. Das nennt man gute Designpflege. Auf diese Weise kann so ein Produkt, das jetzt schon über 60 Jahre alt ist, immer noch weiter jung, ansehnlich und aktuell bleiben. IF: Seit einigen Jahren ist eine Gegenbewegung zu erkennen. Entweder orientiert man sich an alten Formbildern oder es werden echte Re-Editionen aufgelegt. Heißt das, dass der Wunsch nach diesen „alten“ Formen wieder da ist? Maly: Das ist richtig. Ein Beispiel sind dänische Möbel aus den 1960- und 1970er-Jahren. Die werden oftmals wieder aufgelegt. Ich weiß auch zum Beispiel von Conde House, einem japanischen Unternehmen, für das ich gearbeitet habe, dass sie mit Naoto Fukasawa einen Stuhl gemacht haben, der könnte direkt von Wegner sein. Fukasawa ist ein japanischer Designer, der für seine minimalistischen Arbeiten bekannt ist. Der Stuhl ist geschliffen, geschmirgelt und gerundet, wie das beste dänische Design der damaligen Zeit. Wie ich finde, ist es nicht verwerflich, dass ein Hersteller wie Conde House, der ein hohes Maß an handwerklicher Fertigkeit besitzt und eine hohe Qualität zu leisten vermag, dies auch nutzt. Warum soll man einen eckigen Stuhl machen, wenn man ganz andere schönere und ausgefallenere Sachen zu Stande bringt?
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[interior ] Lang lebe das Design Retro als solches lehne ich aber ab. Nur weil ein Möbelstück alt ist, ist es nicht gleich toll. Auf der anderen Seite ist es interessant, dass sich die Menschen nicht konform einrichten wollen, dass sie ihre Individualität dadurch zeigen, dass sie unterschiedliche Dinge miteinander kombinieren, die so im Katalog nicht zu finden sind. Die Entwicklung hin zu mehr Individualität im Wohnen finde ich gut. IF: Auf Ihr Konto gehen ja auch so einige Designklassiker … Maly: Das beste Beispiel ist das Maly-Bett. Das habe ich 1968 entworfen und es wurde von Ligne Roset produziert. 2012 wurde es aus der Kollektion genommen, weil es nicht mehr lief. Michel Roset, der die Produktentwicklung bei Ligne Roset leitet und ein echter Designfachmann ist, meinte damals, dass er es wieder aufnehmen würde, wenn wir es aktualisieren, nicht so groß wie einen Flugzeugträger machen und dabei den Preis halten können. Ein halbes Jahr habe ich entwickelt und es dort, wo es nötig war, vereinfacht. Zum Beispiel war das Untergestell zu kompliziert konstruiert und aus Holzwerkstoffen gefertigt. Nun ist es einfacher und aus Metall. Aber das Image und die Optik sind so geblieben. Auf den ersten Blick sehen Sie kaum, dass es ein neues Produkt ist. Das ist Designpflege. Wir haben es 2014 auf der imm cologne präsentiert. Die Shop-Betreiber waren alle begeistert und glücklich, dass es das Bett wieder gibt, denn es haben immer wieder Kunden danach gefragt. IF: Wurde am Sessel „Zyklus“, den Sie 1984 für Cor entworfen haben, auch Produktpflege betrieben? Maly: Bei „Zyklus“ wurde formal nichts verändert. Hier wurden lediglich Farb- und Materialanpassungen vorgenommen. Das haben wir auch gesteuert. Der Sessel wurde damals für ein junges Publikum eingeführt. Es gab farbige Lacke für das Gestell und sehr kontrastreiche Kombinationen mit Stoff und Leder. Wir haben allerdings gemerkt, dass der Preis für junge Leute nicht ganz so erschwinglich ist. So wurde entschieden, das Produkt zu pflegen, indem wir es etwas seriöser machen. Heute sieht man „Zyklus“ fast nur noch in Chrom und in schwarzem Leder. IF: Vor jeder imm cologne wird nach den Trends gefragt. Ändern sich die Trends für das Möbeldesign eigentlich jährlich? Maly: In der Mode gibt es eine Saison und die wird von der nächsten gleich wieder eingeholt. Das ist ganz schrecklich. So darf das bei uns gar nicht sein. Im Möbelbereich stellen wir langlebige Wirtschaftsgüter her. Natürlich gibt es immer wieder sich verändernde Trends. Ich bin aber nicht der Mensch, der gleich auf jeden neuen Trend aufspringt. Diese Trends sind meistens sehr kurzlebig. Ich sehe auch einen Unterschied zwischen einem Trend und einer Tendenz. Eine Tendenz ist langlebiger, man spürt, dass sich etwas verändert. Das kommt oft aus veränderten Ansprüchen an die Produkte oder gesellschaftspolitischen Aspekten. Diese Tendenzen muss
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man dann wirklich beachten, denn wenn man das nicht tut, ist man nicht aktuell. Aber jedem Trend hinterherzulaufen, halte ich für eine ganz gefährliche Sache, denn wenn das Produkt fertig hat, kann der Trend schon wieder gar nicht mehr so trendy sein. Oftmals werden Trends auch nur von Journalisten gemacht, weil sie irgendetwas schreiben wollen. Das muss ich ehrlich einmal sagen. IF: Das deutsche Design hinkt in der Außendarstellung immer ein bisschen hinter anderen Ländern her. Meinen Sie, der deutschen Möbelindustrie täte es gut, wenn mehr Profi-Designer zum Einsatz kämen? Maly: Ich teile Ihre Auffassung nicht. In den letzten Jahrzehnten hat sich doch herausgestellt, dass das deutsche Design durchaus international anerkannt ist. Es gibt eine – wenn auch nur kleine – Reihe von designorientierten Unternehmen in Deutschland. Es ist richtig, es könnten mehr sein, aber es werden auch immer mehr. Manche Unternehmen, die man mit ganz ordentlichen Produkten wahrgenommen hat, haben zwei Messen später phantastische Produkte. Es ist ganz interessant und schön zu sehen, wie viele Firmen diesen Sprung zum guten Design wagen und er ihnen auch gelingt. In Deutschland neigen wir natürlich immer dazu, uns selbst sehr bescheiden im Hintergrund zu halten. Im Ausland werden wir deutschen Designer aber doch wahrgenommen. Es muss aber auch nicht jeder Design machen. Es muss auch Firmen geben, die Massenprodukte für kleines Geld anbieten. Die werden schließlich auch gebraucht. IF: An welchen Projekten arbeiten Sie aktuell? Maly: Es gibt mehrere Produkte, die auf der imm cologne vorgestellt werden. Über die kann man natürlich noch nicht so viel sagen. Ich habe für Ligne Roset zwei neue Entwürfe gemacht. Zum einen einen formal sehr ausdrucksvollen Massivholz-Tisch mit sehr schönen Details. Und zum anderen einen sehr großen Sessel, in dem fast zwei Leute sitzen können. Dieser ist in Nussbaum gearbeitet und teilweise mit Gurten beflochten. Für Conmoto habe ich einen Massivholz-Tisch aus Eichenholz gemacht. Dabei habe ich das Holz nach außen hin sehr ausgedünnt, wodurch er eine besondere filigrane Optik bekommt. Ich bin gespannt, was die Leute dazu sagen. IF: Herr Maly, herzlichen Dank für das interessante Gespräch!
Andrej Kupetz, Hauptgeschäftsführer des Rat für Formgebung. Foto: Rat für Formgebung
Andrej Kupetz IF: Herr Kupetz, auch an Sie die Frage: Ist es heute noch zeitgemäß, dass ein Unternehmen jedes Jahr neue Produkte vorstellt? Andrej Kupetz: Ich würde sagen, es war einmal zeitgemäß. Und zwar zu den Boomzeiten um die Jahrtausendwende. Damals hatten die Unternehmen wirklich große Kollektionen, haben mit vielen Designern zusammengearbeitet und wollten natürlich vieles ausprobieren. Das ging damals sogar so weit, dass Unternehmen wie Etra, B&B oder Capellini bis zu 100 Prototypen auf der Messe in Mailand ausgestellt und erst einmal abgewartet haben, was ankommt. Danach wurde entschieden, welchen Weg man gehen wollte. Ganz ehrlich, ich bin ja auch Designer, und das war für einen Designer keine gangbare Art der Zusammenarbeit. Wir sind ja keine Versuchskaninchen. Das hat sich natürlich in den vergangenen Jahren gewandelt. Gerade die italienische Möbelindustrie ist seit vielen Jahren von einer mentalen Krise gebeutelt. Auf der Mailän-
der Möbelmesse 2015 konnte man sehen, dass die etablierten Hersteller, große Marken wie Cassina und B&B, doch sehr abwartend auf den Markt reagiert haben. Das heißt, sie haben im Wesentlichen Produktpflege betrieben. Ich denke, hier kann man im Bezug auf das Design keine großen Sprünge mehr erwarten, sondern es werden bestehende Klassiker durch neue Bezüge, neue Materialien, Oberflächenanmutungen oder Farben verändert. Für die Messebesucher und die Journalisten ist das vermutlich eher enttäuschend. Diese hoffen natürlich, etwas Neues, etwas Großartiges, zu sehen. Für den Handel und für die Industrie selbst ist es aus meiner Sicht eine positive Entwicklung. Und da gebe ich Herrn Maly auch vollkommen Recht: Produkte, die im Markt erfolgreich sein sollen, brauchen einen gewissen Zeitraum zur Durchsetzung. Ich halte es auch für sehr viel wichtiger, dass die Kollektion wirklich als Ganzes stimmt. Auch wenn man es sich als Unternehmen leisten kann, jedes Jahr etwas Neues zu ma-
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The event for rooms and bathrooms at imm cologne.
CREATE. FURNISH. LIVE. THE INTERNATIONAL INTERIORS SHOW 18.–24.01.2016 Where the interior design world comes together. First is best: in January, the key trends and business momentum are determined at imm cologne. Experience the global furniture industry focused in one place and discover a unique range of furnishing ideas, living accessories and exclusive interior design – up to the latest concepts from the bathroom and interior design sectors at LivingInteriors. Koelnmesse GmbH, Messeplatz 1, 50679 Köln, Germany, Tel. +49 1806 913 131, Fax +49 221 821-99 1180, imm@visitor.koelnmesse.de
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[interior ] Lang lebe das Design chen, sollte man sich doch auf ein Produkt konzentrieren und darauf die kommunikative Aufmerksamkeit lenken. Und sonst muss man einfach schauen, wie entwickelt sich die Kollektion insgesamt weiter, was gibt es für Anreize, was ist rund, was muss man rausnehmen. In der Kollektion an die Marke denken und die Marke auch über ikonische Produkte erfahrbar machen – das ist der bessere Weg. IF: Sie sprachen gerade an, dass die italienischen Unternehmen ihre Klassiker pflegen. Insgesamt haben die Themen Re-Editionen und Orientierung an „alten“ Formen wieder mehr an Bedeutung gewonnen. Sehen Sie diese Entwicklung in der von Ihnen erwähnten abwartenden Haltung begründet oder kommt sie auch aus dem Markt heraus? Kupetz: Beides. Auf der einen Seite gibt es die abwartende Haltung, die, wie ich glaube, rein wirtschaftlichen Überlegungen geschuldet ist. Ich denke aber auch, dass es einen Wunsch nach Klassikern gibt. Nehmen Sie Vitra als Beispiel: Das Unternehmen kommt zwar ursprünglich aus dem Büromöbelbereich, konnte aber diese wunderschönen ikonografischen Designs aus der Moderne, speziell das Eames-Design, auch auf andere Bereiche des Lebens übertragen. Das hat auch damit zu tun, dass immer mehr Menschen Klassikern gegenüber aufgeschlossen sind. Zudem lieben Architekten die Entwürfe anderer Architekten aus der Vergangenheit – und das nicht nur im Bereich der Büromöbel. Außerdem kann man solche Modelle aufgrund ihrer langen Marktdurchdringung auch als Vintage kaufen. Und trotzdem hat man das Gefühl, dass man nichts falsch machen kann, denn diese Modelle halten ästhetisch und qualitativ schon so lange und werden das auch in Zukunft noch tun. Das heißt also, ich kann die Entscheidung für einen Klassiker des Designs mit gutem Gewissen treffen und muss nicht das Gefühl haben, dass ich Geld für Blödsinn ausgegeben habe oder dass ich das Möbelstück nach kurzer Zeit entsorgen muss. IF: Herr Maly hat mir entschieden widersprochen, als ich anmerkte, dass die Außenwirkung deutschen Designs nicht die beste ist. Wie dem auch sei, meinen Sie nicht, dass es der gesamten Möbelbranche gut täte, wenn mehr Profi-Designer zum Einsatz kämen? Es müssen ja nicht immer die „Star-Designer“ sein. Kupetz: Es wäre in der Tat wünschenswert, sich die Kollektionen der Hersteller aus der Designperspektive anzuschauen. Die Mehrzahl der Unternehmen, die auf der imm cologne ausstellt, hat aber einen anderen Absatzweg. Sie kommunizieren nicht über die Marke ihres Unternehmens, also haben sie auch keine Designer. Dadurch verspielen sie aber die Möglichkeit, sich einem Preiskrieg zu entziehen. Der trifft sie einfach. Ob das der Einkaufsverband ist oder die Großfläche, die letztendlich über die Preise entscheiden oder darüber, wann die Rabattschlacht losgetreten wird. Es ist ein Hamsterrad, in dem sich ein Großteil der Industrie bewegt. Wenn wir uns das genauer anschauen, haben in den vergangenen Jahren vor allen Dingen Unternehmen mit Nonameprodukten Schwierigkeiten bekommen. Natürlich gab es auch im Hochwert-Segment Insolvenzen, aber vor allen Dingen deshalb, weil den Unternehmen die Themen abhanden gekommen sind. Ich denke hier an Interlübke oder Paschen. Aber die Masse der Unternehmen hat sicherlich ei-
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Im Hause Cor hat ein Wort wie Trend fast Hausverbot. Vielmehr interessiert von vorneherein die Zukunft. Jeder neue Entwurf muss beweisen, dass er zukunftsfähig ist. Dem folgt eine anhaltende und intelligente Modellpflege. Aufgrund dieser Denk- und Arbeitsweise sich im Cor-Programm zahlreiche Klassiker zu finden, die aber auch heute noch ganz aktuell sind. Ein Beispiel ist „Conseta“, ein Sitzmöbelsystem, das von Friedrich Wilhelm Möller entwickelt und 1964 erstmals vorgestellt wurde. Die Reaktionen damals waren verhalten, aber die Verantwortlichen glaubten daran. 2014 feierte „Conseta“ 50-jähriges Jubiläum. Fotos: Cor
ne zeitlang gut verdient und konnte sich auf das Marktsystem einlassen, aber das ist endlich. Irgendwann lässt sich ein Preiskampf nicht mehr gewinnen – nicht zu den Bedingungen, die wir in Deutschland haben. Deshalb muss ein Weg gefunden werden, auf dem die Themen Qualität, Design und Marke in der Kommunikation eine Rolle spielen. Das hat viel mit Reduzierung zu tun. Kollektionen müssen aufgeräumt werden und es muss geplant werden, welche
Themen man langfristig in einem Markt besetzen kann. Ich sehe für die deutsche Möbelindustrie gar keine andere Möglichkeit, als in diese Richtung zu denken und die Zusammenarbeit mit professionellen Designern zu suchen. Und dabei geht es nicht um DesignStars. Wir haben hervorragende Designer in Deutschland, die es geschafft haben, die ganz Branche umzumodeln und damit stark zu machen. IF: Zum Beispiel? Kupetz: Schauen Sie sich die Sanitärbranche an. An dieser sollte sich die Möbelbranche unbedingt ein Beispiel nehmen. Durch den dreistufigen Vertrieb waren die Unternehmen schon früh gezwungen, ganz klar Marke zu werden und das Thema Bad als hochwertiges Erlebnis positiv zu besetzen. Obwohl man deutlich mehr Zeit im Wohnbereich verbringt, ist dies dort nicht der Fall. Die Sanitärbranche hat es geschafft, angefangen bei den Armaturen bis zu den Waschtischen, Wannen oder bodengleichen Duschen, nicht nur an Funktionen zu denken, sondern das Erlebnis Bad über die Marke und das Design zu steuern. Und das sollten wir im Bereich Möbel auch tun. IF: Auch bei Ihnen die Frage nach den Trends. Gibt es eigentlich in jedem Jahr solche, die die Möbelbranche beeinflussen? Kupetz: Es gibt Trends auf sehr verschiede-
nen Ebenen. Zum Beispiel Farb-, Materialoder Oberflächentrends. Das ist wunderbar und es macht auch Sinn, an der Erscheinung der Produkte zu arbeiten. Es gibt diesen seit vielen Jahren anhaltenden Trend, den wir am Anfang schon angesprochen haben: Re-Editionen und das Suchen nach Klassikern auch in der eigenen Geschichte. Zum Beispiel hat Walter Knoll zu seinem 150-jährigen Jubiläum, das er 2015 gefeiert hat, einige Klassiker aus seiner eigenen Geschichte wieder aufgelegt. Zudem hat er in den vergangenen Jahren Design-Klassiker in seine Kollektion aufgenommen. Markus Benz weiß einfach, dass er ein Produkt in dieser Qualität nur über eine Story, eine Markengeschichte verkaufen kann. Deshalb versucht er auf diesem Weg, die Idee der Historie des guten Designs, des guten Geschmacks der Moderne zu spielen. Und das erleben wir bei vielen Firmen. Ich finde das auch gut, denn es ist ein Weg, in diesen wirtschaftlich doch schwierigen Zeiten über eine sehr werthaltige Idee von Design eine Marktposition zu gewinnen. IF: Herr Kupetz, auch Ihnen vielen Dank für das Gespräch. Die Interviews führte Bianca Schmidt, Redaktionsleitung InteriorFashion. www.peter-maly.de www.german-design-council.de www.immcologne.de
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Markenzeichen für Stil und Qualität EnzodegliAngiuoni zeigt sich mit außergewöhnlichen Kollektionen auf der Heimtextil EnzodegliAngiuoni hat erreicht, was der Gründer 1981 im Sinne hatte, als er in einer kleinen Lagerhalle mit ein paar Webstühlen startete. Das Unternehmen ist durch die Fähigkeit, sich den ständig verändernden Markttrends anzupassen und die Flexibilität, dem Bedarf eines jeden Kunden gerecht zu werden, zu einem führenden HeimtextilUnternehmen gereift. Der Einsatz neuer Technologien und die Bereitschaft der Inhaber Enzo Angiuoni und seiner Frau Mary auch in schwierigen Zeiten den ständigen Innovationsprozess durch Investitionen voranzutreiben, hat zum heutigen, weltweiten Erfolg geführt. EnzodegliAngiuoni stellt jedes Jahr einige hundert neue Dessins und Artikel vor, von denen die meisten in bemerkenswerten Themenkollektionen inszeniert werden. Die aktuellen Kreationen aus der Serie „Mayumi“ erzählen die Geschichte einer Reise durch Japan und spiegeln die Einflüsse einer hohen Kultur und Tradition wider, die mit der vielschichtigen Modernität des fernöstlichen Landes in edlen Jacquards, Texturen und Velours verschmelzen. Die Kollektion „Georgia“ ist der beeindru-
Eine Hommage an die Künstlerin Georgia O‘Keeffe – die Kollektion „Georgia“.
ckenden Künstlerin Georgia O‘Keeffe gewidmet, die viele ihrer bedeutenden Werke auf einer einsamen Ranch in New Mexico geschaffen hat. Das Kreativteam von EnzodegliAngiuoni hat die Stimmung und Motive ihrer Bilder mit der herben Atmosphäre der Wüste New Mexi-
cos kombiniert und in edlen Stoffen interpretiert. Eine außergewöhnliche Hommage an eine große Künstlerin und eine außergewöhnliche Kollektion. Zu sehen sein werden die Produkte im Rahmen der Heimtextil in Halle 4.0, Stand C16.
Hier wird auch die Stoffmacher GmbH mit Ulrich Bellinghausen und Christian Otto sein, die den Vertrieb der EnzodegliAngiuoni-Kollektion in D/A/CH gestaltet. www.die-stoffmacher.de www.edaspa.com
Die Kollektion „Mayumi“ erzählt die Geschichte einer Reise durch Japan. Fotos: EnzodegliAngiuoni.
Bezugsstoffe für höchste Ansprüche ATN Kreative Produktionen präsentiert zur Heimtextil neue, hochwertige Bezugsstoffe ATN Kreative Produktionen mit Sitz in Grünwald bei München ist ein international führender Hersteller von kreativen, qualitativ hochwertigen Bezugsstoffen. Mit anspruchsvollen und trendigen Designs präsentiert der Hersteller von Kunstleder, Leder und Objektstoffen jährlich eine neue Kollektion für den Einsatz sowohl im Indoor- als auch im Outdoorbereich. Dabei setzt das Traditionsunternehmen durch herausragende Qualität, innovatives Design, zahlreiche Oberflächenstrukturen und ca. 1.000 verschiedene Farben immer wieder neue Maßstäbe. Für die meisten Kollektionen entwickelt ATN ab 300 Metern Abnahmemenge sogar maßgeschneiderte Individuallösungen. Alle ATN-Bezugsmaterialien sind standardmäßig UV-be-
ständig, flammhemmend ausgerüstet, wasserundurchlässig, reißfest und frei von umwelt- und gesundheitsschädlichen Substanzen. Darüber hinaus steht das Unternehmen für eine außergewöhnlich hohe Liefergeschwindigkeit. Europa- und weltweit ist die Ware in kürzester Zeit lieferbar. Dabei zählen folgende Branchen zu den Kunden des Unternehmens: ¬ Interior Design und Architektur ¬ Gastronomie und Hotellerie ¬ Automobilindustrie und Luftfahrt ¬ Yachten & Schiffe ¬ Messe- und Ladenbau ¬ Fitness und Wellness ¬ Krankenhäuser und Reha ¬ Schulen und Kindergärten
Seit 2015 ist ATN mit Bezugsstoffen aus Kork auf dem Markt und damit absoluter Vorreiter der Branche. Mit dieser cleveren Designidee beweist das Unternehmen, dass sich Ethik und Design hervorragend kombinieren lassen. Ausgezeichnet mit dem interzum award: intelligent material & design 2015, verbindet die Kollektion smartes Material und trendiges Design auf ideale Weise. Darüber hinaus besitzt Kork herausragende Eigenschaften. Es ist wasserabweisend und verfügt über eine gute isolierende Wirkung. Zudem ist Kork flammhemmend, UV- und temperaturbeständig sowie vollständig recyclebar. Als natürlicher und nachwachsender Rohstoff eignet sich Kork mit seiner angenehm warmen Optik und Haptik als idealer Bezugsstoff. Die auf Abrieb getesteten Materialien gewährleisten eine hervorragende Eignung als Bezugsstoff für Stühle, Sessel und Sofas, aber auch als Wandbespannung. ATN präsentiert seine Qualitäts-Bezugsstoffe auf allen führenden Fachmessen weltweit. So auch auf der Heimtextil 2016 in Frankfurt am Main in Halle 3.1, Stand B 64. www.atn-vinyl.com
Die Bezugs- und Objektstoffe von ATN Kreative Produktionen finden weltweit Einsatz in vielen Branchen. Fotos: ATN Kreative Produktionen
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In der Welt der Visionäre Alljährlich erarbeitet der Heimtextil-Trendtable in kreativen Meetings die Trends für die kommende Saison. In diesem Jahr standen die sechs beteiligten, internationalen Trendagenturen und Designstudios unter der Leitung der WGSN Group. Wir haben im Interview mit Lisa Douet, Consultant bei der WGSN Group, mehr zu den Hintergründen der Trendwelt 2016/2017 und der Vision des Heimtextil Theme Parks erfahren.
IF: Nachdem im letzten Jahr noch das aktive Erleben mit allen Sinnen im Vordergrund der Trendinszenierung stand, geht es bei der kommenden Edition vielmehr um Rückzug und sinnliches Wohlbefinden. Was sind die Gründe für diesen Wandel in Richtung Innerem? Lisa Douet: Das neue Konzept unter dem übergreifenden Thema „Well-Being 4.0“ behandelt die vorherrschende, ständige Vernetzung der Menschen und die logische Konsequenz daraus – nämlich den bewussten Rückzug. Nach den vielen Sinnesreizen und der aufregenden Reise durch den „Experience“-Theme-Park folgt jetzt die Verarbeitung der Eindrücke und der Fokus auf das Innere. Wir sind heutzutage immer von Smartphones und Computern umgeben und somit einem permanenten Kommunikationsdruck ausgeliefert. Dabei verlieren wir aber auch immer mehr die Menschlichkeit, die menschliche Wahrnehmung und Empfindung. Es ist paradox, aber durch diese ständige Vernetzung haben wir den Drang entwickelt, uns bewusst abzukoppeln und von der digitalen, globalen Welt zu trennen. Wir wollen wieder Mensch sein – „reale“, menschliche Erfahrungen mit allen Sinnen sammeln und mit anderen Menschen inter-
agieren. Genau dieses Bedürfnis kann man auch auf Textilien und das gesamte Interiordesign übertragen. IF: Können Sie das näher erläutern? Douet: Menschen wollen ganz besonders in ihrem eigenen Zuhause Erholung und Ruhe – die Wohnung ist und wird verstärkt zum Zufluchtsort und Rückzugsraum zugleich. Wir wollen uns wieder mehr auf uns selbst und die Menschen, die uns umgeben, fokussieren. Nach dem ersten Treffen und Brainstorming der Trendtable-Mitglieder im vergangenen Februar hatten wir alle die gleiche Vision von Well-Being und Wellness als Gegenströmung zu unserer sich ständig verändernden, immer aktiven und digital vernetzten Welt. Hier geht es im Besonderen um Ausgeglichenheit und die perfekte Balance zwischen Privat- und Arbeitsleben, die jeder einzelne von uns anstrebt. Für diese Idee steht im kommenden Theme Park unser „Circle of Wellness“, der alle Aspekte des Trends „Well-Being 4.0“ harmonisch miteinander verbindet. IF: Ein Teilaspekt von „Well-Being 4.0“, der in Ihrem aktuellen Trendbuch 2016/2017 thematisiert wird, sind natürli-
Der für das stage design verantwortliche Architekt Vasken Yéghiayan setzt das vom Trendtable erarbeitete Konzept für den Themepark in Halle 6.0 um. Rendering: Vasken Yéghiayan
che Pflanzen, im Besonderen Heilpflanzen, sowie alternative und gesunde Ernährung. Inwiefern können diese Strömungen auf textiles Design und die Innenarchitektur transferiert werden? Douet: Nachdem wir das Hauptthema für die kommende Saison definiert haben, ging es im nächsten Schritt darum, eine ganzheitliche Erfahrung daraus zu entwickeln. In der Trendwelt „Well-Being 4.0“ geht es nicht nur um Ruhe und Meditation, sondern ebenso um Energie und Kraft, die daraus entsteht. Das hängt natürlich auch mit bewusster Ernährung zusammen und mit dem Thema Nachhaltigkeit. Umweltverträgliche Textilien, natürliche Materialien und auch Heilpflanzen werden ein Teil unserer Installation – jedoch stellen wir sie in Verbindung mit innovativen Prozessen und flexiblen Designs. IF: Das heißt, das große Thema „WellBeing 4.0“ verknüpft und veranschaulicht die Hauptaussage für die kommende Saison, das Wohlbefinden, mit dem Zusatz 4.0., also neuen Technologien in der aktuellen Trendwelt? Douet: Genau um diese Verknüpfung der beiden vermeintlichen Gegensätze geht es. Wir wollen im Theme Park eine übergreifende Trendwelt gestalten, die Wohlbefinden und Minimalismus mit Natur und „soft technologies“ vereint. Heute leben wir im Zeitalter von 3.0 – mit dem Zusatz 4.0. kreieren wir also die Vision einer postdigitalen Ära, die das „Well-Being“ von morgen zeigt und eine perfekte Balance zwischen neuen Technologien und Natur erreicht hat. IF: Wie wollen Sie diese Vision den Besucher des Theme Park vermitteln? Douet: Wir haben ein Konzept entwickelt, bei dem verschiedene Cocoons die kommenden Trendwelten im Zusammenhang mit relevanten Marktsektoren, wie Retail oder Hospitality, repräsentieren. Inspirationsquelle bei der Konzeption waren auch viele kreative Ideen verschiedener Künstler, Helen Sac (l.) und Lisa Douet von der WGSN Group entwickelten mit dem Heimtextil-Trendtable das Konzept für den Heimtextil Theme Park 2016. Foto: WGSN
die ihre Entwürfe und Installationen im Januar in Frankfurt vorstellen. Darunter auch das „Sustainability Cocoon“, das von einer Konzeptdesignerin kuratiert wird, und eine futuristische Fusion von Natur, Handwerk, Textil und Technologie zeigt. Im Mittelpunkt der verschiedenen Cocoons steht als Zentrum des „Well-Beings“ ein großes, rundes Gebilde – eine Metapher für die Sonne, die durch eine Projektion von hellem Licht die gesamte Halle 6.0 erleuchtet. Den Weg in die Hallenmitte stellt die „Textile Journey“ dar, die anhand der vier Teilaspekte „Protect“, „Energise“, „Nourish“ und „Enrich“ ein sinnlich erfahrbares Erlebnis aus Textilien offenbart. IF: Gespannt erwartet die Branche auch das Farbspektrum, das der Trendtable alljährlich zur Heimtextil präsentiert. Sind im kommenden Jahr – entsprechend dem Thema „Well-Being 4.0“ – eher gedeckte, ruhige und helle Farbtöne im Trend? Douet: Bei unserer Vision von „Well-Being 4.0“ stehen ja nicht nur Ruhe und Gelassenheit im Vordergrund. Deswegen gibt es auch nicht nur ruhige und gedeckte Farben, sondern ein ausgeglichenes und umfassendes Spektrum für die kommende Saison. Den ersten der vier Haupttrends für 2016/2017, Protect, dominieren softe, helle und gedeckte Farben. Energise, der zweite Trendaspekt des „Well-Beings“, ist dynamischer, vibrierend und energetisch. Dieser Trend ist auch stark mit dem „Technology-Cocoon“ und den zukunftsweisenden Technologien verbunden. Daher stehen hier auch fluoreszierende, leuchtende, satte, und fast elektrisch wirkende Farben im Vordergrund. Nourish, der dritte Aspekt der vier „Well-Being“-Themen, zielt sehr auf die Natur und somit auch auf die Farben der Natur ab. Viele Grüntöne, erdige Brauntöne und satte, kräftige Farben der Natur bestimmen die Farbwelt. Abschließend ist Enrich, die letzte der vier Strömungen, sehr dekorativ und thematisiert die Fusion von Ost und West. Hier spielen wir mit dunklen, dramatischen Farben, wie Pflaume, Karminrot und luxuriösen, theatralischen Tönen. Wir haben also nicht nur ein harmonisches, ruhiges Farbspektrum, sondern auch vibrierende Farbpaletten, die einander gegenüberstehen und sich dennoch ergänzen. IF: Wir sind sehr gespannt auf die Umsetzung und sagen vielen herzlichen Dank für das Gespräch. www.wgsn.com www.heimtextil.messefrankfurt.com www.heimtextil-theme-park.com
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[interior ] Im Mittelpunkt – Niemand steht gern in der Ecke, noch weniger gern wird man an die Wand gestellt. Warum sollten nicht auch Polstermöbel im Zentrum stehen – als echter Lebensmittelpunkt? Weil man auf ihnen eben nicht mehr thront, sondern allein, mit Freunden oder der Familie genau das tut, wonach einem gerade ist: Lesen, Fernsehen, Plaudern, am Laptop arbeiten oder einfach nur Entspannen. Mit dieser Aufgabenstellung haben sich die Designer von Metrica im Auftrag von Cor befasst und „Pilotis“ geschaffen, ein überraschend neues Sitzmöbelkonzept mit architektonischer Peripherie. Diese entsteht aus diversen runden und eckigen Beistelltischen, regalähnlichen Ablageflächen und Hockern fast wie von selbst. Foto: Cor | www.cor.de Designklarheit – Die Klarheit des Designs prägt die Korpusmöbel der Kollektion „Varus“. Vier Glas-Quadrate plus Edelstahlkreuz plus Massivholzrahmen in ausgewogenen Proportionen zeichnen diesen Designklassiker von Scholtissek aus. Ein Maximum an Auswahl der Hölzer und Glasfarben machen die Korpusmöbel „Varus“ besonders vielfältig. Foto: Scholtissek www.scholtissek.de
In neuem Licht – Der finnische Designer Tapio Wirkkala, der als Ikone der Nachkriegs-Designbewegung in Finnland galt, wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Um diesen Anlass gebührend zu feiern, legt die finnische Möbelmarke Artek seinen 1960 entworfenen Glaslampenschirm „K2-140“ neu auf. Dieser ist Teil einer ganzen Serie, die Wirkkala für seine Glühbirne „WIR-105“ kreierte – eine Lampe in der Form eines Diamanten, mit der er 1960 den Grand Prix der Mailänder Triennale gewann. Die Neuentwicklung einer LED-Version des herausragenden Lampenentwurfs brachte Artek bereits 2013 auf den Markt. Die neuen Glasschirme, die Artek zum 100-jährigen Geburtstag des Designers relauncht, bringen die Form der LED-Lampe durch verschieden gefärbten Gläser hervor. Foto: Mark Eggimann | www.artek.fi
CATWALK Dein Design – Der Besitzer wird selbst zum Designer – so lautet das Motto für das Regalsystem „Stack“ der Müller Möbelfabrikation. Denn „Stack“ kann je nach Belieben in Höhe, Breite und Farbe variiert werden und sich somit allen Bedürfnissen und Ansprüchen anpassen. Das vielseitige System, das mit dem German Design Award 2016 des Rat für Formgebung ausgezeichnet wurde, ist ein Entwurf des Hamburger Designduos Kressel + Schnelle und bietet unzählige Kombinations- und Konfigurationsmöglichkeiten. Als neues Zusatzmodul gibt es bereits ein Schreibtisch- und ein Barelement, das eine Klapptür mit einer automatischen LED-Beleuchtung integriert. Foto: Müller Möbelwerkstätten | www.mueller-moebel.com
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Sinnliche Unterstützung – Bei Modell „Elyas“ (Design: Steven Schulte) macht das Detail den Unterschied. Der Entwurf ist geprägt vom Gärungsansatz der Armlehne: Mit einer lässigen Doppelkappnaht fein umrandet, fügt sich das Armteil in die angeschnittene Sitzfläche, wodurch der eigentlich kompakte Aufbau eine geradezu sinnliche Unterstützung erhält – ein Eindruck, der auch durch die schlanken Kufen noch einmal unterstrichen wird. Foto: Machalke www.machalke.com
[interior ] Symbiose aus Form und Funktion – Die perfekte Symbiose aus Form und hoher Funktionalität stellt das Modell „Francis“ dar. Die betont legere Optik mit soften Kissen auf schmaler Platte bei hoher Bodenfreiheit auf einer überaus eleganten Kufe machen „Francis“ zu einem absoluten Eyecatcher. Die Armteile verlängern dabei den Sitz und sind bei Bedarf aufstellbar, der Rücken ist gleich zweifach funktional, er neigt sich im Ganzen nach hinten und hat ein separat verstellbares Kopfteil. Foto: Koinor www.koinor.com
Formvollendete Ergänzung – Gemeinsam mit dem Leuchtenhersteller Oligo präsentiert Thonet die Kugelleuchte „Kuula“, die die Wohn- und Lebenswelten des Unternehmens formvollendet ergänzt. Der kugelförmige, mundgeblasene Glaskopf auf dem grazilen Aluminiumsockel erinnert an nordeuropäische Fensterbankleuchten und verströmt gleichzeitig die Aura der zeitlosen Bauhaus-Gestaltung. Ausgestattet ist die Tischleuchte „Kuula“ mit modernster Technik: Die energieeffiziente LED sorgt mit einer beachtlichen Lichtleistung von 1.000 Lumen für eine angenehme Raumbeleuchtung mit warmweißem Licht. Mit dem bewusst als gestalterisches Element eingesetzten Light-Stick lässt sich die Leuchte leicht und spielerisch schalten und dimmen. Foto: Thonet www.thonet.de
Die neue Eleganz – Vermutlich hatten die Gestalter den Aperitif oder die Konversation im Salon vor Augen, als sie 1957 diesen kleinen Sessel entwarfen. So ausgesprochen leichtfüßig und charmant kommt der „Lady’s Chair 375“ daher. Hier lümmelt man nicht, hier nimmt man Platz. Und auch der etwas größere runde Halbsessel „376“ erinnert an die vertrauten gesellschaftlichen Rituale. Ein wahrer Gentleman’s Chair, besonders anschmiegsam und komfortabel. Foto: Walter Knoll | www.walterknoll.de
Understatement und Überschwang – Stilvolle grafische Ornamente, expressive Streifen und florale Dekore von dezent bis überschwänglich-verspielt: Die neue Kollektion von A.S. Création und Schöner Wohnen verbindet unterschiedliche Stile und Stimmungen auf harmonische Weise. Üppige Blütenfeuerwerke verleihen selbst Tapeten in tiefen Petrol- und Anthrazittönen eine spielerische Leichtigkeit. Markante Blockstreifen wirken in zarten Farben ebenso ausdruckvoll wie in kraftvollen Farbkontrasten. Und mit elegant-gediegenen grafischen Mustern kommen selbst Wandkleider in kräftigen Trendfarben wie tiefem Weinrot und sattem Petrol mit vornehmer Zurückhaltung daher. Sie werden mit zarten Pastelltönen im Stil der 50er Jahre – Minze, Rosé und Lichtgrau – akzentuiert. Foto: AS Création | www.as-creation.de
Skulpturale Erscheinung – Nach dem großen Erfolg, den die Wiederauflage des Bücherregals „Albero“ – ein Entwurf von Gianfranco Frattini aus dem Jahr 1960 – feierte, launcht Poltrona Frau die limitierte Edition „Albero Limited Edition“. Aus hochwertigem Olivenholz werden die auf 55 Exemplare limitierten Regale mit Handwerkskunst gefertigt, signiert und mit der Nummernfolge von 01|55 bis 55|55 versehen. Jedes Stück ist also ein Unikat und zugleich eine Skulptur im Raum. Denn Gianfranco entwickelte für den Regalentwurf zwei vertikale Versteifungselemente und ein spezielles Verankerungssystem für Boden und Decke, das die Holzkonstruktion mit den frei positionierbaren Regalbrettern trägt. Foto: Poltrona Frau www.poltronafrau.com
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Liebevolle Verarbeitungsdetails – Die weichen, runden Formen und die liebevollen Verarbeitungsdetails an den einzelnen Elementen sind stilprägend für das Wohnprogramm „Thalia“. Armteile und Rücken sind mit einer dezenten Paspel versehen, die dem Korpus eine beschwingte Leichtigkeit verleiht und das nach vorn leicht abgeschrägte Design der Armteile akzentuiert. Deren äußere Absteppungen unterstreichen zusätzlich die moderne Raffinesse von „Thalia“. Die losen Sitzkissen, ebenfalls durch einen eigenständigen Nahtverlauf veredelt, sind nach vorne leicht abgerundet und führen das Designkonzept des Wohnprogramms konsequent fort. Foto: Artanova | www.artanova.ch
Spiel der Fantasie – Gemeinsam mit dem norwegischen Designer Daniel Rybakken stellt Luceplan die Hängeleuchte „Stochastic“ vor. Dabei ist sie nicht nur funktional, sondern mit ihrem eindrucksvollen Charakter ästhetisch anspruchsvoll. In einer Art „kontrollierter Freiheit“ ermöglichen die Glaskugeln, die an Stahlstangen unterschiedlicher Länge an der Decke angebracht sind, fast unendlich viele Gestaltungsmöglichkeiten. Ein Spiel der Fantasie, deren Lichtquelle – ein doppelhocheffizientes LED-Modul eingeschlossen im Inneren der Kugel – ein warmes, diffuses Licht erzeugt, das sich sowohl nach oben und unten richtet. Foto: Luceplan | www.luceplan.com
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Edler Materialmix – Mit der neuen „Zoom“-Kollektion hat Kinnasand-Creative Director Isa Glink gleich mehrere Materialien und Herstellungverfahren vereint. In den 24 neuen, außergewöhnlichen Textilien verbindet sie beispielsweise Kaschmir, Seide oder Leinen mit Schurwolle und Kunstfasern. Die kontrastierenden Garne erzeugen charaktervolle Strukturen, metallische Mineralbeschichten sorgen für einen schimmernden Glanz und Reliefdrucke unterstreichen die klare und geometrische Formensprache. Das Farbkonzept weist neben Kreidetönen und mineralischen Nuancen ausdrucksstarke Primärfarben auf, die Akzente setzen. Die Kollektion Zoom umfasst zudem den handgefertigten Seidenteppich „Icon“, der in 13, silbrig schimmernden Farben erhältlich ist. Foto: Kinnasand www.kinnasand.de
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Betont leger – Gerade über die vielfältige Auswahl unterschiedlicher Oberflächen und Farben kann sich „Montanaa“ individuell angepasst über ganze Wohnräume erstrecken. Der Komfortfaktor kommt bei dem Entwurf von Anke Reutter für W.Schillig über die betont legere Verarbeitung hinzu. Aufwerten lassen sich die gepolsterten Zwischenteile in ihrer Variante mit einem Holzfach als Ablage. Dieses ist in verschiedenen Holzfarbtönen erhältlich. Weitere Variationsmöglichkeiten bietet die Metallkufe in verschiedenen Ausführungen. Foto: W.Schillig | www.schillig.com
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Natürliche Eleganz – Große Kombinationsmöglichkeiten und die Gestaltung von Interiors mit natürlichen Materialien bietet die neue Kollektion „Balance“ von Saum & Viebahn. Wolle, Leinen, Baumwolle und Mischungen mit Viskose sorgen für einen weichen Griff und flauschige Optiken, die besonders im Bereich der Möbelstoffe gefragt sind. In vier verschiedene Strukturen und einer zarten, an der Natur orientierten Farbpalette ergänzen die Polsterstoffe zudem optimal die Deko- und Gardinenstoffkollektion 2016. Foto: Saum & Viebahn www.saum-und-viebahn.de
Komfort in seiner ursprünglichen Form – „Terra“ von ADA Austria Premium zelebriert Komfort in seiner ursprünglichen Form. Die neue Linie bestehend aus mehreren Polstergarnituren und Betten kombiniert natürliche, wohngesunde Materialien und modernes Design zu zeitlosen Klassikern. Entworfen in Zusammenarbeit mit österreichischen Designern versprühen die Modelle mit ihren großzügigen, massiven Sichtholzelementen Wärme, Harmonie und Gemütlichkeit. Foto: ADA | www.ada.at
Komfortable Funktionen – Die Hausmesse im Herbst war für Dietsch überaus erfolgreich und dementsprechend freut man sich nun darauf, die neuen Modelle auch einem internationalen Publikum im Rahmen der imm cologne zu präsentieren. Im Mittelpunkt stehen dabei ansprechende Modelloptiken mit komfortablen Funktionen sowie die Weiterentwicklung erfolgreicher Marketingthemen wie „maßgenau“ und „formatPLUS“. Die neue Kollektion sowie das Jubiläumsmodell „Happy“ werden auf einer perfekt abgestimmten Präsentationsfläche mit attraktiven Farb- und Dekoideen gezeigt. Foto: Dietsch | www.dietsch.de
Perfekte Antwort – Als Antwort auf den Trend zu natürlichen Materialien hat der englische Leuchtenhersteller Rothschild & Bickers eine neue Kollektion vorgestellt, die die optischen Eigenschaften und Strukturen von Marmor aufgreift. Die Leuchten „Mineral Pendents“ aus mundgeblasenem Glas bestechen nicht nur durch ihre schlichte Form, sondern vielmehr durch ihre materielle Beschaffenheit. Die feinen Linien und verwobenen Muster, die charakteristisch für Marmor sind, werden perfekt nachgeahmt. Bei der Herstellung ist das Ergebnis stets dem Zufall überlassen, so dass jede Leuchte ein echtes Unikat ist. Foto: Simon Camper | www.rothschildbickers.com
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Der Boden bildet die Basis innovativer Raumgestaltung. Kaum einem anderen Gestaltungselement im Raum kommt derzeit so viel Aufmerksamkeit zu. Neue Technologien ermöglichen nicht nur spannende Optiken, sondern rücken auch besondere Eigenschaften wie Pflegeleichtigkeit oder Nachhaltigkeit in den Fokus. Vom 16. bis 19. Januar wird die Domotex in Hannover erneut zum Schaufenster für Trends und Innovationen rund um den Boden. Innovations@Domotex heißt das Schwerpunktthema der weltweit wichtigsten Messe für die Bodenbelagsbranche. Auf speziellen Areas in den Hallen 6, 9 und 17 werden die ausgewählten Produktneuheiten der Domotex-Aussteller plakativ in Szene gesetzt. Einige dieser Innovationen stellen wir Ihnen hier in unserem Boden-Special vor. Lassen Sie sich inspirieren von unserem Kaleidoskop kreativer Bodengestaltung.
Fischgrät neu interpretiert Eine Renaissance erlebt derzeit ein guter Bekannter aus vergangenen Zeiten: der schöne, meist aufwändig zu pflegende Fischgrät-Boden. Früher nur mit Pantoffeln zu betreten und sehr pflegeintensiv, braucht die Neuausgabe dieses klassischen Bodens mit der besonderen Verlegeoptik den großen Auftritt mit spitzen Absätzen und festem Schuhwerk nicht zu scheuen. Musste der empfindliche, lackierte Parkettboden regelmäßig gebohnert und nachbearbeitet werden, kommt die Neuausführung zeitgemäß naturgeölt daher. Der oberbayerische Hersteller Hain Parkett setzt ganz auf diesen neuen Trend und produziert nun zwei XL-Formate im Fischgrät-Design mit 1.200 mm x 140 mm x 11 mm oder 780 mm x 120 mm x 11 mm. Die natürlich geölten, pflegeleichten Böden aus Rott setzen mit dem neuen Look in der klassischen Holzart Eiche gebürstet Rohoptik, Eiche gebürstet perlgrau und den Ausführungen Eiche kerngeräuchert gebürstet sowie Eiche kerngeräuchert gebürstet Rohoptik neue Maßstäbe für ein etwas anderes Wohndesign. Foto: Hain www.hain.de
Vereinte Kreativität Herausragendes Design hat sich Desso auf die Fahnen geschrieben. Das Inhouse-Design-Team lässt sich regelmäßig durch die Zusammenarbeit mit führenden Designern inspirieren. So auch mit Odette Ex, Gründerin und Inhaberin von Ex Interiors, einem internationalen Büro für Innenarchitektur. Das Ergebnis ist die Kollektion Desso & Ex, die die gemeinsamen Werte von Desso und Odette Ex sowie deren Leidenschaft für Kreativität und hochwertiges Design widerspiegelt. Inspirationsquelle für die gedeckten, „verwittert“ wirkenden Farbtöne und mehrschichtigen Muster der Kollektion war die Kunstwelt. „Desso & Ex“ bietet 115 verschiedene Designs in unzähligen Kombinationen für eine moderne, mehrschichtige Gestaltung. Die Kollektion regt zu verspielten Bodenbelagsmotiven an, die mit einem neutralen Farbton, der sich von einem Spektrum an Mustern abhebt, wichtige Elemente innerhalb des Raumes hervorhebt und kontrastiert. Zur Auswahl stehen fünf verschiedene, weichtönige Farbvarianten: Stein, Karmesinrot, Bernstein, Blattfarben und Idigoblau. Foto: Desso www.desso.de
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Raue Optik – weiche Haptik Als wahre Verwandlungskünstler erweisen sich die textilen Designplanken „Plankx“ aus der Krefelder Manufaktur Toucan-T. Sie vereinen die Ausdruckskraft von Designböden mit den Vorteilen textiler Bodenbeläge. Das Zusammenspiel von rauer Optik und weicher Haptik verleiht dem cleanen Style dabei einen Hauch Sinnlichkeit. Außerdem schlucken „Plankx“ in akustisch sensiblen Bereichen störenden Trittschall von Holz, Laminat oder Stein. Ob kleine Fläche in der Sitzecke oder raumfüllend im Flur oder Wohnraum: die modular einsetzbaren Teppichplanken inszenieren modernes Wohnen ganz persönlich. Als Raumlösung sorgen sie für eine Prise Industrial Chic. Textile Beton-, Stein- oder Holzoptiken bringen ursprüngliche Natürlichkeit und rustikale Lebendigkeit zur Geltung. Der innovative Bodenbelag besticht durch die hochwertige, fotorealistische Darstellung. Doch der Verwandlungskünstler punktet nicht nur mit attraktiver Ästhetik, sondern auch in Sachen Belastbarkeit und Gehkomfort. Foto: Simon Wegener www.toucan-t.de
Industrial Style made in Österreich Die Fußbodenserie „Domino Vulcano“ mit dem charakteristischen Bild mosaikartig gesetzter Hirnholzblöcke ist inspiriert von Werkstattböden, wie sie traditionell in Österreich verlegt wurden. Bodenspezialist Mafi hat die enorme Widerstandsfähigkeit dieser Technik genutzt und zu zeitgemäßen Fußbodenlösungen weiterentwickelt. Verlegt in den Ausführungen Esche oder Lärche verbindet sich das Strahlen der Jahresringe in den einzelnen Klötzen zu einem harmonischen Ganzen. Naturöl verleiht der Oberfläche ihren matten Schimmer, fortbestehen bleibt dabei die ursprüngliche Robustheit/ Widerstandsfähigkeit des thermobehandelten Naturmaterials. Foto: Mafi www.mafi.com
Kreative Effektspachtelkunst Das „Sika EmotionFloor“-System setzt Boden- und Wandflächen kunstvoll in Szene. Für Bauherren, Innenarchitekten und Dekorateure bietet sich hiermit die Möglichkeit, in öffentlichen oder privaten Räumen ein individuelles Ambiente mit starker Wirkung zu erzielen. Für die bestechende Oberflächenoptik im „Sika EmotionFloor“System sorgt „SikaDecor“ 801 Nature. Das hochwertige Produkt besteht aus einem Spezial-Mikrozement sowie einer Kunststoffemulsion, die als Anmachflüssigkeit dient. Die Mischung mit den „SikaDecor“-Pigmentpasten ergibt einen geschmeidigen, angenehm zu verarbeitenden Effektspachtel. Dabei sind über 40 Farbtöne verfügbar. Solitär oder in fantasievollen Kombinationen lassen sich damit unverwechselbare Flächen in einer persönlichen Handschrift gestalten und emotionale Räume schaffen. Darüber hinaus ist das „Sika EmotionFloor“System strapazierfähig und leicht in der Reinigung. Foto: Sika www.sika.de
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Betreten erlaubt! Von der Natur inspiriert Bereits seit über 25 Jahren steht die Teppichmanufaktur Domaniecki Carpetence für zeitlose und gleichzeitig innovative Teppichkollektionen, die virtuos harmonische Verbindungen zwischen Gegensätzen wie Ost und West, Intuition und Handwerkskunst, besondere Farbkombinationen und klassische Strukturen schaffen. Auch in seiner neuen Kollektion schöpft Domaniecki Carpetence wieder aus dem Vollen, interpretiert klassische Motive grafisch neu und holt sich Inspirationen aus der Natur, speziell aus der Botanik. Edle, filigrane Texturen, die in sich verschwinden. So könnte man die unwiderstehliche Wirkung der Teppich-Unikate mit botanischen Motiven beschreiben. Die ruhige, ausgewogene Grundstimmung wird durch glänzende, durchscheinende Blattstrukturen verstärkt und feine Aderstrukturen sorgen zusätzlich für eine ganz besondere Haptik. Wie auch bei früheren Kollektionen, wird der Designcharakter wesentlich bestimmt durch das Spiel mit unterschiedlichen Farben und der Kombination hochwertiger Naturmaterialien. Ausschließlich Seide und Wolle werden zusammen mit Pflanzenfasern wie Nessel, Hanf und Bambus verwendet. Erstmalig kommt auch mongolische Hochlandwolle als neues Grundmaterial in Verbindung mit Seide zum Einsatz. Geprägt von einem hohen Anspruch an Ästhetik und Perfektion ist jeder Teppich eine markante Persönlichkeit, die ihre eigene Geschichte facettenreich erzählt. Foto: Domaniecki Carpetence www.domaniecki.de
So „weich“ kann Stein sein
Patentierte Technik
Fürstensteiner Diorit ist einer der wenigen dunklen, fast schwarzen Hartgesteine, die in Deutschland abgebaut werden. Wenn er beim Satinieren mit diamantbesetzten Bürsten bearbeitet wird, um die einzelnen Mineralien des Gesteins leicht zu akzentuieren, gewinnt er sowohl visuell als auch in haptischer Hinsicht: Er wird „weich“, ähnlich angenehm wie hochwertiges, vollnarbiges Leder und besitzt trotzdem die guten technischen Werte eines frostsicheren, auch für den Außenbereich hervorragend geeigneten Materials. Die Kusser Granitwerke bauen den Fürstensteiner Diorit im eigenen Steinbruch im Bayerischen Wald ab und verarbeiten ihn für Lieferleistungen oder Gesamtleistungen einschließlich Einbau/Montage weiter. Die Firma berät Architekten schon in der Entwurfsphase und bietet Unterstützung beim Erstellen von Ausschreibungstexten für Natursteinarbeiten. Einen persönlichen Eindruck von Material und Oberfläche erhält man am einfachsten über ein Handmuster, das die Kusser Granitwerke auf Anfrage an Planer verschicken, oder durch einen Besuch der von Schwinde Architekten, München, geplanten Handwerkskammer Niederbayern Oberpfalz in Regensburg. Dort wurden in Foyer und Erschließungszonen 515 qm Bodenbelag und 136 Tritt- und Setzstufen aus satiniertem Fürstensteiner eingebaut. Foto: Kusser Granitwerke www.kusser.com
Die neue „Click Collection“ von Project Floors wurde zu den Innovations@ Domotex gekürt. Die Designbeläge mit dem patentierten „Unifit“-Klicksystem bieten eine Technik, die sowohl in puncto Verbindungsfestigkeit als auch bei der Vielzahl der Verlegemöglichkeiten ihresgleichen sucht. Die großformatigen Planken und Fliesen erzielen mit ihrer authentischen Optik und Oberflächenstruktur die perfekte Darstellung ihrer natürlichen Vorbilder. Insbesondere die Synchronprägung der Holzdekore sorgt für eine täuschend echte Reproduktion. Erhältlich ist der Boden in 20 einzigartigen Designs, die Holz- und Steinoberflächen imitieren, sowie in zwei Nutzschichten. Foto: Project Floors www.project-floors.com
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Revolution durch Design 1949 gegründet, befindet sich das schwedische Familienunternehmen Bolon seit 2003 bereits in der Hand der dritten Generation – der beiden Schwestern Annica und Marie Eklund. Seitdem entwickelt sich der erfolgreiche, traditionelle Weber zu einem Designunternehmen und beliebten Partner für Architekten, Interior Designer und Modeschöpfer. Aus textilen Abfällen einer benachbarten Fabrik beginnt Nils-Erik Eklund 1949 mit der Herstellung von Flickenteppichen im schwedischen Ulricehamn. Die Firma Bolon, zusammengesetzt aus dem schwedischen „bomull“ für Baumwolle und Nylon war seit jeher als gut geführtes, regionales Familienunternehmen erfolgreich. Bis die beiden Schwestern Annica und Marie Eklund die Textilweberei im Jahr 2003 übernahmen und den Firmenkurs um 180 Grad drehten. Denn die Schwestern hatten den Mut und die Vision, ihrer traditionellen Weberei eine neue, designorientierte Ausrichtung zu geben. Einflüsse aus Mode, Kunst und Architektur sollten einen Platz im Gestaltungsprozess finden und die neuen Produkte somit die Bodenbelagsbranche revolutionieren. Der erste Coup gelang Bolon mit der italienischen Modelegende Giorgio Armani, der voller Begeisterung die VinylBodenbeläge sowohl in seinen Geschäften und einem Hotel, als auch in seinem Privathaus und seiner Yacht verwendete. Diese Kooperation markierte den Startpunkt für zahlreiche, internationale Projekte mit namhaften Größen aus Architektur, Mode und
Ein zukunftsorientiertes Denken in puncto Gestaltung und Produktion: Knapp 10 Mio. Euro investierte Bolon in die eigene, lokale Recyclinganlage. Fotos: Bolon
sogar der darstellenden Kunst. Denn mit dem Choreographen Alexander Ekman entwickelte Bolon den vielfach ausgezeichneten Kurzfilm „The Contradiction of Silence“, mit dem die Kollektion Silence in einer ungewöhnlichen, ausdrucksstarken und intensiven Art vorgestellt wurde. Neben den kreativen Projekten liegt der Fokus für Annica und Marie Eklund auf der nachhaltigen und regionalen Herstellung ihrer Produkte. Trotz der wachsenden internationalen Ausrichtung wurde aus diesem Grund auch das belgische Lager an den schwedischen Standort Ulricehamn umgesiedelt und die Produktionsstätte weiter ausgebaut. Zudem verfolgt das Unternehmen mit Bolon Green das ehrgeizige Programm „Eine Zukunft ohne ökologischen Fußabdruck“, das unter anderem die ausschließliche Zusammenarbeit mit lokalen Zulieferern vorgibt. 2014 wurde erstmals eine vollständig phthalatfreie Produktion sichergestellt und mit der Investition von knapp 10 Mio. Euro in eine eigene, lokale Recyclinganlage wird der nachhaltige Gedanke hinter den Produkten weiter vorangetrieben. co www.bolon.com
Die beiden Frauen hinter der Marke Bolon – die Schwestern Annica (links) und Marie Eklund.
Sämtliche Entwicklungsprozesse erfolgen zu 100% in der 2013 erweiterten Produktionsstätte im schwedischen Ulricehamn.
Ein Stück Natur für die Stadt Die faszinierenden Merkmale von Cotto übersetzt Agrob Buchtal mit „Urban Cotto“ in eine zeitgenössische Art. Für diesen Transfer in die Moderne nutzt das Unternehmen die ästhetischen Möglichkeiten und technischen Vorzüge von Feinsteinzeug. Bei der optischen Anmutung orientiert sich die Neuentwicklung am „look and feel“ von Cotto, bringt aber eine eigene keramische Komponente ein, die an handwerkliche Bearbeitungsschritte, wie z. B. Auf- und Abtrag von Pigmenten, Bürsten oder Schleifen erinnert. Das Farbspektrum beinhaltet den klassischen Ton Terra, bietet aber darüber hinaus interessante, neuzeitliche Alternativen in Beige, Braun und Grau. Behutsame Beschränkung war das erklärte Motto beim Format: Gewählt wurde 60 cm x 60 cm, weil diese ausgewogenen Proportionen nicht mit dem natürlich-lebhaften Design konkurrieren, sondern es dezent unterstreichen. Dieses besondere Ambiente kann man nicht nur innen, sondern auch außen genießen, denn das erwähnte Format 60 cm x 60 cm ist auch als spezielles Terrassen-Element erhältlich. Drinnen und draußen verschmelzen dadurch elegant und nahtlos miteinander, es entsteht optische Durchgängigkeit, die großzügige Weite und stilistische Stimmigkeit erzeugt. Foto: Agrob Buchtal www.agrob-buchtal.de
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Betreten erlaubt! Neue Gestaltungsfreiräume Neue, architektonische Gestaltungsspielräume mit Echtholzböden eröffnet Hüma Parkettsystem. Das Unternehmen hat sich auf feuchtigkeitsresistente Parkettlösungen spezialisiert. Dabei erlaubt die patentierte, kunststoffbasierte Verbindungs- und Verriegelungsgeometrie, Echtholzparkett auch in Feucht- und Nassbereichen einzusetzen. Eine 1,5 mm breite Dichtlippe im oberen Fugenbereich schützt vor eindringendem Wasser. Der speziell entwickelte Verriegelungsmechanismus basiert auf einer Schnappverbindung und ermöglicht ein rein vertikales Verlegen nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip. Eine weitere Behandlung ist beim Hüma-Parkett nicht notwendig. Auch bisherige Reinigungsvorschriften gehören der Vergangenheit an. Das Unternehmen hält noch eine weitere Innovation bereit: Zukünftig ist es möglich, mehrere Farben sowie individuelle Formen zu verlegen. Möglich macht es der Spritzguss, durch den nahezu jede Formgebung realisiert werden kann und der damit aus der Kunststofftechnologie in die traditionelle Parkettfertigung integriert wurde. Foto: Hüma Parkettsystem www.huema.de
Markanter Altholzcharakter Die „Domani Collection Bruma“ wurde als eine der Innovations@Domotex ausgewählt. Mit diesem völlig neuen Parkettprodukt aus Kanadischem Ahorn bietet Kährs ein innovatives und einzigartiges Design. Kanadischer Ahorn ist dank des harten Holzes genauso perfekt für Parkett geeignet wie die Eiche. Im Rohzustand ist Kanadischer Ahorn wenig spektakulär, doch mit der richtigen Bearbeitung entfaltet sich seine raue Schönheit. Risse und umhobelte Äste verleihen den Dielen einen außergewöhnlichen Altholzcharakter. Wie alle Parkettdielen von Kährs, sind die „Domani“-Produkte mit dem patentierten „Woodloc“-System ausgestattet. So lassen sich die Dielen perfekt miteinander verbinden und die Verlegung ist schnell und einfach – auch schwimmend und auf Fußbodenheizung. Foto: Kährs www.kahrs.com
Edles Understatement Die neu entwickelte Vorwerk-Qualität „Myrana“ gehört zu den Innovations@Domotex. Der edle Teppich wird während der Domotex im Januar in Hannover auf einer Sonderfläche inszeniert. „Myrana“ ist Teil der Bestseller-Kollektion „Fascination“, die Vorwerk gemeinsam mit dem italienischen Farbexperten Giulio Ridolfo vollständig aktualisiert hat. Sie vereint zeitlose Klassiker und zukunftsweisende Neuheiten und wird in Halle 6 auf der Messe erstmals präsentiert. Die neue Qualität „Myrana“ ist seidenmatt, schimmernd, zurückhaltend. Der hochwertige Soft-Semiglanz-Saxony strahlt edles Understatement aus und steht für einen neuen Luxus. Die weiche, natürliche Haptik ist einladend und komfortabel, das Farbspektrum aus 20 Farben reicht von sanft bis aktivierend. Foto: Vorwerk www.vorwerk-teppich.de
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Kraft für Behaglichkeit Die Nachfrage nach Holzböden, insbesondere im deutschen Markt, ist unverändert stark. Enia Flooring reagierte darauf mit der Lancierung zweier Parkett-Kollektionen innerhalb kürzester Zeit. „Calvia“ ist die jüngste Neuheit des Unternehmens und ergänzt die wegweisenden Eigenentwicklungen von Kork- und Designbelägen und setzt auf sechs unterschiedliche, leicht gebürstete Eichenoberflächen im beliebten Landhausdielenformat. Ob weiß geölt, in naturbelassener Eichenoptik oder als dunkle, kerngeräucherte Dielen – die zurückhaltenden „Calvia“-Dekore agieren als unauffälliges, aber hochwertiges Schmuckstück am Boden. Star der Kollektion ist die leicht geräucherte, weiß gekalkte Eichenoberfläche. Dabei verfügt die 3-Schicht-Parkett-Kollektion mit einer Gesamtstärke von 15 mm über eine 4-mmEichenholznutzschicht und kann durch ihre Fold-Down-Klickverbindung sowohl schwimmend wie auch bei vollflächiger Verklebung schnell und unkompliziert verlegt werden. Foto: Enia Flooring www.enia-flooring.com
Ausgezeichnet nachhaltig Mit dem Green Good Design Award 2015 hat die Teppichmanufaktur Ruckstuhl aus dem schweizerischen Langenthal für den Teppich „Maglia“ nun schon die dritte Auszeichnung erhalten. Hier wurde die kolumbianische Nationalfaser „Fique“ in enger Zusammenarbeit mit einer Kooperative vor Ort zu robusten Garnen versponnen und in der Kollektion „Maglia“ verstrickt. Damit entscheidet man sich nicht nur für einen hochwertigen, handgestrickten Designer-Teppich, sondern leistet zugleich einen Beitrag zur Verbesserung der sozioökonomischen Verhältnisse der Herkunftsregion. Ob klassisch-elegant oder experimentellkreativ: Mit seinen 30 Sortimentsfarben fügt sich „Maglia“ in individuellen Wohnwelten auf natürliche Weise ein. Foto: Ruckstuhl www.ruckstuhl.com
Grafische und architektonische Formen Zum Kleben und Klicken Als Produkthighlight präsentiert Windmöller auf der Domotex die neue PurlineKollektion „wineo 1000“ – zum Kleben (2 mm) und erstmalig auch zum Klicken 4,5 mm. Der ökologische, dauerelastische Bioboden mit je 28 topmodernen, neuen Wood- und Stone-Designs und neuen Plankenformaten gehört zu den Innovations@Domotex, die auf der Domotex in Hannover vorgestellt werden. „Purline“ ist auch in der Neukollektion „wineo 1000“ nach wie vor der weltweit erste, emissionsfreie und geruchsneutrale Bioboden, der aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen (Rizinusöl und Kreide als Füllstoff) hergestellt wird. Die Klickvariante des „wineo 1000“ ist mit der Connect-Verriegelungstechnik von Windmöller ausgestattet. Sie gewährleistet eine schnelle, einfache und klebstofffreie Verlegung und ist damit besonders für den Einsatz im privaten Wohnbereich interessant. Foto: Windmöller Flooring www.wineo.de
Bei der Gestaltung des Hotels Clarion Collection im nordschwedischen Arvidsjaur in der Nähe des Polarkreises installierte das Designstudio Nyans 180 qm der Bodenfliese „Wing“ aus der Studio-Kollektion von Bolon. „Wing ist eine fantastische Fliese, mit der unsere Kollektionen innovativ interpretiert werden können und die Architekten und Designern eine neue Palette kreativer Inneneinrichtungsmöglichkeiten bietet. Wing inspiriert und lädt zum kreativen Spiel ein. Durch die Kombination unterschiedlicher Töne, Nuancen, Muster und Kollektionen lässt sich ein ganz neues Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten kreieren, das die Licht reflektierenden Eigenschaften der Bolon-Beläge in vollem Umfang zur Geltung bringt“, erklärt Marie Eklund, CCO bei Bolon. Kombiniert wurden hier die grafischen und architektonischen Formen „Create Pario“, „Simulo“ und „Como“ mit „Now Bronze“. Der strapazierfähige Belag in sachlichen Violett-, Beige- sowie Schwarztönen eignet sich perfekt für hochfrequentierte Bereiche. Foto: Bolon www.bolon.com
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„Man muss auch Brüche und Spannungen integrieren“ Interview mit Piero Lissoni, Special Guest der Domotex 2016. Der italienische Architekt und Designer spricht über „Systematische Individualität vs. Individuelle Systematik“. Lissoni realisiert ikonische Architekturund Interiorprojekte auf der ganzen Welt. Sein Portfolio umfasst Küchen, Bäder, Möbel, Accessoires, Leuchten sowie Ausstattungen für Hotels, Privathäuser, Messestände, Showrooms und Segelyachten. Sein ausgeprägtes Gespür für besondere Materialität und feine Details beweist er insbesondere abei der Innengestaltung von Hotels: Bekannte Architekturentwürfe sind unter anderem das Monaco & Grand Canal Hotel in Venedig, das Mare Pineta in Milano Marittima und das Conservatorium Hotel in Amsterdam. IF: Als Designer sind Sie bekannt für sehr elegante Möbel, Küchen und Badezimmer. Auch Ihre Architektur ist stets anspruchsvoll und dabei immer auch pur und klar. Kann der Boden dabei eine Inspirationsquelle sein? Piero Lissoni: Ja, der Boden ist auf jeden Fall immer ein Teil des Raums, sogar einer der wichtigsten. Man sieht, worauf die Füße sich bewegen, man fühlt den Boden unmittelbar. Auch, wenn man in der Natur ist, in einem Gelände mit Steinen, Gras und Blumen wandert oder wenn man sich auf einem Berg mit seiner einzigartigen Oberfläche bewegt. Im Inneren einer alten Kirche, eines historischen Museums, eines denkmal-
geschütztes Hauses – all dies inspiriert mich. IF: Als Architekt haben Sie sowohl in Amerika und Asien als auch in Europa gearbeitet. Gibt es unterschiedliche kulturelle Erwartungen daran, was einen Raum komfortabel macht? Lissoni: Ein großer kultureller Unterschied existiert zwischen West und Ost. Wenn man in fernöstlichen Ländern privat eingeladen wird, betritt man den Raum ohne Schuhe. Daraus ergibt sich, dass das Material des Bodens eine besonders wichtige Rolle spielt – die Frage, ob der Bodenbelag aus Holz, Teppich, Tatami oder anderen Materialien besteht.
IF: In Ihrer Architektur spielen Treppen als ein eigenes Objekt im Raum eine besondere Rolle. Warum? Lissoni: Für viele Menschen sind Treppen lediglich ein Mittel, um sich von einer Etage zur nächsten zu bewegen. Ich sehe das etwas romantischer. Für mich sind Treppen ein wenig wie eine Grauzone. Wenn man sich durch einen Raum hindurch bewegt oder von einer Etage auf die nächste geht, sollte es immer möglich sein, die Dimensionen eines Raumes zu erfassen. Es ist ein wenig wie eine emotionale Annäherung an einen Raum. Daher die starke Dreidimensionalität: Sie verdeutlicht, dass man sich in unterschiedlichen Räumen bewegt. Es ist beinahe wie eine Zeitschranke im ScienceFiction-Film: Man bewegt sich durch Räume. Der zweite Grund, warum ich gerne Treppen entwerfe, ist, weil ich denke, dass sie schlicht wunderbare, architektonische Objekte sind. IF: Sie sind bekannt für stille, puristische Möbelstücke. In Ihrer Arbeit als Interior Designer scheinen Sie das Zusammenbringen verschiedener Stile und Sichtweisen zu bevorzugen. Warum? Lissoni: Das Mixen von Stilen, das „Kontaminieren“ des einen mit dem anderen, ist entscheidend, da der Versuch, Geschmack, Kultur und Erfahrung in einem Projekt miteinander zu verbinden, unweigerlich dazu führt, dass die Dinge einander beeinflussen. Sonst kann man nur noch darüber diskutieren, ob etwas schön ist oder nicht und ob etwas realistisch oder nicht. Es ist furchtbar einfach, alles im gleichen Stil zu gestalten, ohne einen gewissen Grad der Kombination. Wenn man sich für Literatur interessiert, liest man nicht nur italienische Autoren, sondern man liest Bücher aus der ganzen Welt. Das beeinflusst uns, und genauso sind die Schriftsteller beeinflusst von anderen Kulturen und Traditionen als nur den eigenen. Sie gehen mit unterschiedlichen Ebenen von Kultur um. Genauso ist es in der Architektur: Aus vielfältigen Gründen muss man puristisch sein, aber man muss auch Brüche und Spannungen integrieren. IF: Ihre Projekte sind immer verbunden mit Materialien, verschiedenen Arten von Stein, Holz und Kunststoff. Wenn es nun um die Gestaltung des Bodens bei einem Projekt geht: Wie entscheiden Sie da, welches das geeignete Material sein könnte? Lissoni: Entwirft man einen Raum, bedeutet das, dass man es mit sechs verschiedenen Oberflächen zu tun hat: mit den vier Wänden, der Decke und dem Boden. Meistens
Das Mamilla Hotel in Jerusalem ist eine Kombination aus historischer Bausubstanz mit modernen Räumen. Die außergewöhnliche Treppe von Piero Lissoni aus schwarz gefärbten Stahlblechen steigt durch das offene Atrium, das in der transparenten Decke gipfelt. Fotos: Amit Geron, Lissoni Associati
ist der Boden die wichtigste Fläche. Dabei hängt die Auswahl immer vom jeweiligen Projekt ab: Gelegentlich verwende ich einen puristischen Teppich. Oder aber ich kombiniere sechs unterschiedliche Teppiche aus verschiedenen Regionen. Manchmal auch schönes, reines Holzparkett. Dabei bin ich nicht darauf fixiert, nur Teppich, Stein, Keramik oder Holz zu nutzen. Es hängt immer alles miteinander zusammen, spielt seine eigene Rolle innerhalb des Projekts – im Sinne einer „Kontaminierung“, wie ich es vorher bereits erwähnt habe. IF: Die Welt des Designs wird von Innovation angetrieben. Welche Neuerungen können wir im Bereich der Böden, auf denen wir leben, erwarten? Was würden Sie sich wünschen? Lissoni: Ich bin diesbezüglich sehr realistisch, während ich gleichzeitig gerne romantisch bin. Ich mag die Möglichkeit, etwas zu entdecken. Auf der Domotex in Hannover werde ich sicher Neues finden – es wird Innovationen geben, die unseren Alltag verändern. Das kann eine unerwartete Ausführung sein, eine gute Farbe, ein imposanter Teppich oder ein fein bearbeitetes Holz. Dabei darf Innovation kein Selbstzweck sein, das verhindert Kreativität und guten Geschmack, daher versuche ich das Wort zu vermeiden. Einige Innovationen sind vielleicht schön im Sinne ihrer Funktion, aber furchtbar in anderen Aspekten. Wer soll sie nutzen? Ich denke gern über so etwas nach. IF: Gibt es einen Bodenbelag, auf dem Sie persönlich am liebsten gehen? Lissoni: Es ist eine taktile Erfahrung, mit nackten Füßen über Boden zu gehen. Diese Erfahrung ist abhängig von unserem Geschmack. Manchmal ist es angenehm, auf einem Teppich zu gehen, manchmal auf einem Stein. Ich würde niemals einen einzigen Bodenbelag bevorzugen. Es hängt davon ab, wie man gerne lebt oder geht. Klar würde ich niemals einen Teppich in ein Bad legen. Aber einen schönen Teppich woanders im Haus, warum nicht? IF: Haben Sie je einen Teppich gestaltet oder würde Sie es gerne? Lissoni: Ich habe nie einen Teppich entworfen, weil ich denke, dass andere das besser können. Ich habe zwar schon mal daran gedacht, einen Teppich zu entwerfen, aber dann habe ich etliche wunderbare Teppiche gesehen. Ich habe mich verliebt in die wunderschönen Stücke der Stämme im Atlas-Gebirge in Marokko und die der Berber in der nordafrikanischen Wüste, auch in solche aus Anatolien. Wenn andere in einer Sache besser sind, dann musst du sie nicht tun. IF: Sie sind als Special Guest zur Domotex eingeladen worden. Was wäre Ihr Wunsch an die Hersteller und Lieferanten von Teppichen und Bodenbelägen? Lissoni: Da bin ich positiv gestimmt. Eine Fachmesse wie die Domotex zu besuchen, freut mich sehr. Ich erwarte nicht die eine revolutionäre Sache, aber ich finde immer interessante Dinge. Wenn man nicht blind, nicht arrogant ist, dann kann man unerwartete und gut gemachte Dinge entdecken. Ich hoffe darauf, sie in Hannover zu sehen. www.domotex.de www.lissoniassociati.com
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Ausgezeichnete Kreativleistung Der europäische Award für professionelles Einrichten wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal verliehen. In einem exklusiven Rahmen in der Botschaft des Königreichs der Niederlande in Berlin nahmen 19 Preisträger den begehrten Award entgegen.
Die Preisträger des Finest Interior Award 2015 mit den Gastgebern Ihre Exzellenz Botschafterin Monique van Daalen, Philipp Keller und Nanett Ewald (Mitte von rechts).
PARIS 56 fine interiors – Gewinner in der Kategorie Bar.
147 Projekte aus zehn Ländern bewarben sich in diesem Jahr um den Finest Interior Award. Gegenüber dem Vorjahr – mit 95 Einreichungen aus drei Ländern – steht das für eine deutliche Steigerung und zeigt die wachsende Bedeutung dieses einzigartigen Awards, der die kreative Arbeit von Architekten, Innenarchitekten, Interior Designern und Ausstattern würdigt. Für die Jury unter dem Vorsitz von Peter Dautzenberg, Vorsitzender des niederländischen Verbands der Innenarchitekten, keine leichte Aufgabe, die Gewinner in den 18 Kategorien zu ermitteln. Am Ende sei es aber dann doch eine klare Sache gewesen, wie Philipp Keller, Initiator und Organisator des Finest Interior Award, erklärt. In der Kategorie Penthouse/Loft konnten sich sogar zwei Gewinner über die Auszeichnung freuen. Verliehen wurden diese im feierlichen Rahmen im Botschaftsgebäude des Partnerlandes Niederlande in Berlin. Dabei hatten die rund 100 Gäste nicht nur die Gelegenheit, eine überaus charmante Botschafterin, Ihre Exzellenz Monique van Daalen, kennenzulernen, sondern auch das Botschaftsgebäude zu besichtigen – wahrlich ein architektonisches Highlight in der deutschen Hauptstadt. Wie bereits im vergangenen Jahr war es den beiden Finest Interior Award-Initiatoren und -Organisatoren Philipp Keller und Nanett Ewald gelungen, gemeinsam mit den Markenpartnern Meissen Couture, Brinkhaus, Keuco, Nya Nordiska, Poggenpohl, RAL Farben, Top-Light, Vorwerk Teppiche und WK Wohnen sowie den Federation-Partnern, dem Bund Deutscher Innenarchitekten (BDIA), dem niederländischen Verband der Innenarchitekten und dem Deutschen Tapeten-Institut einen stimmungsvollen Abend zu organisieren. Nach dem Award ist vor der Award. Die Vorbereitungen für 2016 sind bereits angelaufen. So konnte mit Trevira ein weiterer, international renommierter Markenpartner gewonnen werden. Zudem warten Philipp Keller und Nanett Ewald auch mit einigen Veränderungen auf. „Unter Berücksichtigung zahlreicher persönlicher Gespräche und den diesjährigen Einreichungen Rechnung tragend,
werden wir den Finest Interior Award im kommenden Jahr in zwei Bereiche aufsplitten“, erklärt Keller. Der „Finest Interior Award:Private!“ wird weiterhin mit einem Partnerland in der jeweiligen Botschaft in Berlin verliehen. Neu ist hingegen der „Finest Interior Award:Business!“. Hier laufen aktuell Gespräche mit interessierten Entscheidern in den Städten München und Frankfurt. „Des Weiteren werden wir ein qualifiziertes Board of Creativity einrichten, das die Weiterentwicklung des Finest Interior Award über 2017 hinaus als unabhängigen, europäischen Interior-Preis zu sichern“, so Keller abschließend. bs www.finestinterioraward.com
SchilderScholte architecten – Gewinner in der Kategorie Business Retail.
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Category Awards „Private“
regina dahmen-ingenhoven. architektur für das einundzwanzigste jahrhundert – Gewinner in der Kategorie Lighting Design. Fotos: Finest Interior Award
- Kategorie Appartement: Kern-Design Innenarchitektur, Frankfurt - Kategorie Penthouse/Loft: PARIS 56 fine interiors, Berlin - Kategorie Penthouse/Loft: Kern-Design Innenarchitektur, Frankfurt - Kategorie Town-House/Luxury Villa: JOI-Design Interior Architects, Hamburg - Kategorie Private Yacht under 50 mtr.: Feadship, HT Haarlem, Niederlande - Kategorie Private Yacht over 50 mtr.: VSY Superyachts, Viareggio, Italien
Category Awards „Business“
JOI-Design Interior Architects – Gewinner in der Kategorie Town-House/Luxury Villa.
- Kategorie Business: SCOPE Architekten, Stuttgart - Kategorie Business Office: Kees Marcelis Studio Arnhem, Arnhem, Niederlande - Kategorie Business Retail: Schilder Scholde architecten, Rotterdam, Niederlande - Kategorie Restaurant: concrete, Amsterdam, Niederlande - Kategorie Bar: PARIS 56 fine interiors, Berlin - Kategorie Hotel: stark-architekten, München
Special Awards - Kategorie Kitchen: Architekturbüro Prof. Rollmann & Partner, Homburg - Kategorie Bedroom: Bettenstudio Kugler, Deggendorf - Kategorie Bathroom: raumdeuter, Berlin - Kategorie Floor Design with Carpet: JOI-Design Interior Architects, Hamburg - Kategorie Walldecoration with Wallpaper: Fine Rooms Design Konzepte, Berlin - Kategorie Lighting Design: regina dahmen-ingenhoven. architektur für das einundzwanzigste jahrhundert, Düsseldorf
VSY Superyachts – Gewinner in der Kategorie Private Yacht über 50 Meter.
SCOPE Architekten – Gewinner in der Kategorie Business.
Die 19 prämierten Projekte sind im Rahmen der Heimtextil auf einer eigenen Standfläche in Halle 11, Stand D21, powered by Heimtextil zu sehen. InteriorFashion 6|2015
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Mega-Events in Guangzhou und Shanghai Die China International Furniture Fair, besser bekannt als CIFF, wurde 1998 zum ersten Mal veranstaltet. Sie findet zweimal jährlich statt, und zwar im März in Guangzhou und – seit vergangenem Jahr – im September in Shanghai. Nach 36 Auflagen ist die CIFF heute nicht nur eine der größten Möbelmessen weltweit, sondern eine der bedeutendsten Einkaufsquellen im globalen Maßstab – und zwar quer durch alle Produktgruppen, Stilrichtungen und Preiskategorien.
Büro- und Objektmöbel sind wichtige Schwerpunkte der CIFF in Guangzhou und Shanghai. Fotos: CIFF, Merkel
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Im kommenden Jahr wird die Gesamt-Ausstellungsfläche beider Events 1,15 Mio. qm umfassen. Mehr als 4.500 Aussteller werden sich an den beiden CIFF-Veranstaltungen beteiligen und erwartet werden rund 190.000 Besucher aus mehr als 190 Ländern. Die 37. CIFF in Guangzhou wird wie immer in zwei Phasen durchgeführt, und zwar vom 18. bis 21. März und vom 28. bis 31. März. Veranstaltungsorte sind der China Import & Export Fair Complex und die PWTC Expo. Die Ausstellungsfläche in Guangzhou wird im kommenden März auf 750.000 qm anwachsen. Voraussichtlich werden sich 4.000 Aussteller beteiligen. Im ersten Abschnitt der Messe werden 410.000 qm belegt. Im Mittelpunkt stehen dann Wohnmöbel, Dekoartikel, Heimtextilien, Outdoormöbel und Freizeitprodukte. Outdoormöbel werden in sechs Hallen des erstmals in die CIFF mit einbezogenen Ausstellungszentrums PWTC Expo gezeigt. Das PWTC liegt direkt gegenüber dem bisherigen Messegelände. Über 340.000 qm Ausstellungsfläche erstreckt sich die zweite Phase der Frühjahrs-CIFF, die ausschließlich im China Import & Export Fair Complex stattfindet. Gezeigt werden Büromöbel, Hotelausstattungen, Einrichtungen für öffentliche Gebäude, Maschinen für die Möbelindus-
Blick in den China Import & Export Fair Complex, Veranstaltungsort der Frühjahrs-CIFF in Guangzhou.
trie sowie Zulieferteile und Komponenten. Als eine der größten Büro- und Objektmöbelmessen der Welt und bedeutendste Maschinenmesse in Asien will die CIFF auch in diesen Bereichen neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen und die Möbelindustrie weiterentwickeln. Die 38. Auflage der CIFF findet dann vom 7. bis 10. September in Shanghai, im National Exhibition and Convention Center, statt. Diese Messe erstreckt sich über 400.000 qm. Das neue Messezentrum ist nur 1,5 km vom Verkehrsknotenpunkt in Shanghais Stadtteil Hongqiao entfernt, der sich direkt mit der Metro erreichen lässt. Dort befinden sich der Hongqiao Airport und der Bahnhof Hongqiao. Die September-CIFF wird wieder diverse Angebotsschwerpunkte der Möbelindustrie und vorgelagerter Industriezweige umfassen. Das Ausstellungs-Portfolio reicht von Wohn- und Büromöbeln über Dekoartikel und Heimtextilen, Outdoor und Freizeitmöbel bis hin zu Maschinen und Zulieferteilen. www.ciff.gz.com/en | www.ciff.sh.com/en
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Bundesverfassungsgericht setzt auf Kontinuität Ein halbes Jahrhundert hat der Loungesessel des Typs Modell „1600“ des Schweizer Möbelherstellers Girsberger den Besuchern des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe eine komfortable Sitzgelegenheit geboten. Nun wurde das Gebäude einer umfassenden Sanierung und Renovierung unterzogen. Unter anderem erfolgte eine grundlegenden, energetischen Sanierung, eine kompletten Erneuerung der Fassade sowie im Innenausbau die Erneuerung der Sanitäranlagen sowie der Austausch von Heizkörpern, Bodenbelägen und Möblierung. Für das verantwortliche Staatliche Hochbauamt Karlsruhe stand dabei fest, dass auch nach der Grundsanierung der gleiche Sessel die Empfangshalle zieren sollte und recherchierte dessen Geschichte. Diese geht in das Jahr 1961 zurück. Damals skizzierte Wilhelm Girsberger als einer der beiden Enkel des Firmengründers persönlich den Entwurf des Sessels auf Packpapier. Er wollte einen der klassischen Moderne verpflichteten Loungesessel mit großem Sitzkomfort schaffen. Für Bequemlichkeit sorgten dehnbare Gurte
als Unterfederung sowie weiche Polsterkissen. Das Besondere am Modell „1600“: Erstmals brachte Girsberger einen nicht aus Holz gefertigten Stuhl auf den Markt. Heute werden originale Exemplare des Möbelstücks als moderne Klassiker gehandelt. Bei der Grundsanierung des Bundesverfassungsgerichts stand zur Diskussion, ob die ursprünglichen Loungemöbel aufgepolstert und neu mit Leder bezogen werden sollten. Dafür unterhält Girsberger einen eigenen Geschäftsbereich, das „Remanufacturing“. Allerdings entschloss sich die Firma, zum fünfzigjährigen Bestehen ihres Standortes im deutschen Endingen das Erfolgsmodell aus den 1960er-Jahren neu aufzulegen. Das neue Modell „1600“ ist etwas breiter geworden und bietet noch mehr Komfort. Und so fiel letztlich die Entscheidung, für das Bundesverfassungsgericht komplett neue Exemplare zu erwerben. Der originale Charakter des Foyers und die Handschrift des Architekten, des Berliner Architekturprofessors Paul Baumgarten, blieben so bewahrt. Foto: Girsberger www.girsberger.com
„Auf diesen Stühlen sitzt die Welt“ Getreu dem Firmenmotto der Stechert Gruppe – „auf diesen Stühlen sitzt die Welt“ – hat das fränkische Unternehmen über 5.000 Sitze für die neue Bulstrad Arena in Ruse (Bulgarien) geliefert. Die Halle soll sowohl für Konzerte und Shows als auch für Sportveranstaltungen genutzt werden. Dabei werden die Besucher künftig auf 120 Business-Seats des Modells „Copacabana Business“ sowie auf ca. 5.000 Modellen „TipUp smart“ Platz nehmen. Stechert installierte sämtliche Stühle in weniger als drei Wochen. Die Manager der Arena Bobby Velkov und Ivan Drandiyski sind von der Qualität der Sitze und der professionellen Auftragsbearbeitung durch Stechert begeistert: „Wir sind absolut glücklich mit den Sitzen von Stechert. Das großartige Design und die bequeme Sitzform passen wunderbar in unsere Arena, welche eine der modernsten in ganz Südosteuropa ist. Alles, von der Bestellung bis hin zur Installation, wurde durch die Stechert Gruppe perfekt abgewickelt!“ Foto: Stechert www.stechert.de
Rolf Benz nun auch auf Schalke Sechs Wochen Bauzeit benötigten der Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 und Furncon, der Objekteinrichter der Hüls Unternehmensgruppe, um den „LaOla-Club“ aus Schalke zu sanieren. Neben umfangreichen Maßnahmen im Innenausbau, neuen gestalterischen Elementen, einem funktionalen Flächenkonzept und Einbaumöbeln wurden auch Möbel der Marke Rolf Benz eingesetzt. Über 800 Stühle und Barhocker „Rolf Benz Sinus“, die ganz nach den Wünschen und Anforderungen des Auftraggebers in einer Spezialkonfiguration angefertigt wurden, bereichern seit Saisonbeginn diesen traditionellen „Stammtisch“ der Veltins Arena. Die erfolgreiche Stuhlserie hat sich in Gelsenkirchen bereits bewährt: Seit 2013 schmückt diese bereits das „Kasino“ des Schalker Stadions. Schalke Marketingvorstand Alexander Jobst erklärte zur Neueröffnung des Bereichs: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem Umbau unser Ziel erreicht haben, moderner und komfortabler zu werden, trotzdem aber die typische Kneipenatmosphäre zu erhalten. Dadurch wird der ,LaOla-Club’ auch zukünftig Maßstäbe in der Bundesliga setzen.“ Jürgen Mauß, Vorstandsvorsitzender der Rolf Benz AG & Co. KG, freut sich zwei Jahre nach der Ausstattung des Business-Bereichs der Allianz Arena München „über ein weiteres, großartiges Projekt im Stadien-Business. Mit dem Variantenreichtum und Komfort des mehrfach ausgezeichneten Stuhls ,Sinus’ können wir den perfekten Stuhl für die gehobene Gastronomie anbieten.“ Foto: Rolf Benz www.rolf-benz.com
Artemide beleuchtet Design Offices
Michael O. Schmutzer bietet seit 2010 mit seinen Design Offices Menschen und Unternehmen flexible Raumlösungen für Arbeitswelten von morgen, die sich durch eine konsequente Verbindung von Design und Funktion auszeichnen. Dafür arbeitet er mit dem italienischen Leuchtenhersteller Artemide strategisch zusammen und hat somit einen Partner an seiner Seite, der darauf spezialisiert ist, Corporate Light-Konzepte auf Basis einer Corporate Architecture zu entwickeln. Beispielhaft hierfür stehen die Design Offices Nürnberg City in einem Gebäude aus den 1970er-Jahren, für deren Gestaltung die Innenarchitektinnen Susanne Brandherm und Sabine Krumrey vom Büro brandherm + krumrey verantwortlich zeichnen. Sie thematisieren bewusst die lichte Skelettbauweise des Gebäudes und unterstreichen diese programmatisch. Die schwierige Aufgabe der Beleuchtung war es, unter Berücksichtigung des für alle Design Offices gültigen Corporate Light, den an diesem Standort gewünschten Loftcharakter hervorzuheben. So kommt in den „Flexible Offices“ die Leuchte „Tray“ als allgemeine
Grundbeleuchtung zum Einsatz. Die LED-Schreibtischleuchte „Tolomeo“ garantiert zudem in allen Design Offices deutschlandweit gezielt die Wiedererkennung der Marke. In den Fluren, Coworking- und Veranstaltungsbereichen wurden alle Decken entfernt, um die Technik noch stärker erlebbar werden zu lassen. Hier ist Flexibilität wichtig: Die Lösung sind Stromschienen mit „Picto“Strahlern, dimmbar und variabel je nach Lichtbedarf und Möblierung. Die teilbaren Tagungsräume werden durch das „Algorithmo“-Leuchtensystem funktional rhythmisiert. Ein Highlight ist zudem die DO Eatery in der 5. Etage, das Herzstück für Veranstaltungen. Sichtbeton, nussbaumveredelte Oberflächen, integrierte Möbelfunktionen, Seidentapeten, bronzierte Spiegelflächen, Details in Gold und Messing erzeugen eine einzigartige Bar im Stil der 1970er-Jahre. Dazu original Sitzmöbel-Klassiker von Eames, Panton, Pruvee sowie Saarinen und schließlich die Leuchte „Teti“ von Vico Magistretti von 1970. Fotos: Design Offices www.designoffices.de | www.artemide.de
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Auf Planer zugeschnitten Die zweite deutsche Ausgabe der Architect@Work im Jahr 2015 fand, nach der Station in München am 7. und 8. Oktober, in der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen am 2. und 3. Dezember, statt. Das Düsseldorfer Publikum – über 4.000 Fachbesucher aus den Bereichen Architektur und Innenarchitektur – zeigte sich von dem Event am Rhein begeistert. Mit diesem Plus von 16% gegenüber der Edition 2013, übertraf der Besucheransturm alle Erwartungen des Veranstalters und belegte die Relevanz des Formats bei der Zielgruppe. Neben den ausgewählten Produktneuheiten der Aussteller, lieferte die Messe ein hochkarätiges Rahmenprogramm – darunter ein spannendes Vortragsprogramm und die Sonderschau „VOLL.HOLZ“ der Stuttgarter Raumprobe, die schon bei der Premiere in München die Fachbesucher begeisterte. Als Medienpartner der beiden deutschen Events haben wir Ihnen einige Highlights mitgebracht und fiebern bereits jetzt den Veranstaltungen in Berlin (9./10. November 2016) und Stuttgart (7./8. Dezember 2016) entgegen. co
Fotos: Architect@Work
www.architectatwork.eu
Funktional und ästhetisch – Eine Innovation in puncto Akustikmaterial lieferte der Stadtlohner Textil-Spezialist Pongs mit dem neuen Akustik-Gewebe „Silencio“. Denn die dreidimensionale Optik, die einer Wabenstruktur ähnelt, absorbiert nicht nur Schallwellen, sondern beeinflusst auch die Klangwahrnehmung positiv. In 20 verschiedenen Farben erhältlich oder hochauflösend digital bedruckbar bietet „Silencio“ eine fast grenzenlose Gestaltungsfreiheit. Besonders für den Einsatz im Objektbereich, in dem sowohl funktionale als auch ästhetische Aspekte berücksichtigt werden müssen, ist das neue Gewebe, das aus permanent flammhemmenden Trevira-CS-Garnen gefertigt wird, prädestiniert. Mit einer 5 mm- oder 10 mm-Wabenstruktur und einer maximalen Breite von 520 cm lassen sich zudem verschiedenste Raumelemente, von Wandgestaltungen über Deckenbespannungen bis hin zu außergewöhnlichen Raumteilern oder Objekten realisieren. „Silencio“ steht also nicht nur für ein innovatives Akustikmaterial, sondern auch als Appell an die Gestalter für die mutige Individualisierung von Räumen. Foto: Pongs
Facettenreich im Objektbereich – Lichteffekte und die schillernden Reflektionen von Kristallen und Mineralien haben das Kreativteam von 2tec2 zur neuen Kollektion „Lustre“ inspiriert. In vier Varianten präsentiert der belgische Spezialist für gewebte Vinylbodenbeläge die neue Kollektion, deren changierende Optik durch ein innovatives Verfahren unter Beimischung von Glasfaser entsteht. Die Muster- und Farbstellungen „Obsidian Black“, „Morion Brown“, „Magnetite Grey“ und „Chromite Grey“ verweisen bereits mit ihren Farben auf die spannende und ständig wechselnde Oberflächenerscheinung. Je nach Lichteinfalls- und Blickwinkel entstehen immer neue, interessante Lichtreflexe, die den Bodenbelag einzigartig machen. „Lustre“ ist sowohl als Fliesen- als auch als Rollenkollektion erhältlich und weist alle Vorteile der 2tec2Produkte auf, die besonders im Objektbereich notwendig sind: Schwerentflammbarkeit (Bfl S1), Robustheit (Beanspruchungsklasse 33 – Objekt extrem), Resistenz gegen Feuchtigkeit und Schmutz, Pflegeleichtigkeit. Dank des neuartigen Fertigungsverfahrens ist es außerdem möglich, auf Wunsch individuelle Farbvarianten in kleinen Mengen zu produzieren. Foto: 2tec2
pongs.com
www.2tec2.com
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Einmalig vielfältig – Mit der Innovation „Stamskin One“ präsentiert Serge Ferrari eine Alternative zu klassischem Kunstleder, das herausragende haptische Eigenschaften mit vielen technischen Raffinessen verbindet. Auf Basis der „Swiss-Made“-Technologie und einer einzigartigen Elastomer-Beschichtung kann das strapazierfähige Bezugsmaterial „Stamskin One“ den hohen Anforderungen im Objektbereich – Outdoor wie auch Indoor – standhalten. Ausgestattet mit einem hohen
Flammschutz, weist „Stamskin One“ zudem eine sehr hohe mechanische Festigkeit auf. Mit mehr als 120.000 Zyklen im MartindaleTest ist es äußerst abriebfest und für extremste Bedingungen geeignet. Damit aber nicht genug: Als Allround-Talent kann das Material selbst für medizinische und Wellness-Bereiche eingesetzt werden. Denn der Zytotoxizitäts-Test garantiert, dass keine schädigende Reaktion der Hautzellen beim Kontakt mit dem Produkt besteht. Dank der
Beschichtung ist „Stamskin One“ dabei wasserdicht und dennoch atmungsaktiv – eine leichte Reinigung ist mit einer Öl-, Sonnencreme- und Reinigungsmittelresistenz garantiert. Die besonders hohe Widerstandsfähigkeit, Wasserunempfindlichkeit, UV-Beständigkeit, und Resistenz bei extremen Temperaturschwankungen von -50 °C bis +150 °C machen das Bezugsmaterial für verschiedenste Anwendungen geeignet – als Polstermaterial,
von Flughafen- und Hotelausstattung über Massageliegen und Wellness-Möblierung bis hin zu Outdoormöbeln. Die siebenjährige Herstellergarantie komplettiert das anspruchsvolle Leistungsspektrum. In 13 Farben, darunter auch zwei außergewöhnliche Pastell-Trendfarben, überzeugt „Stamskin One“ neben den genannten Zertifizierungen aber hauptsächlich durch seinen einzigartigen, samtweichen Griff, durch Geschmeidigkeit und Elastizität. Foto: Serge Ferrari
www.sergeferrari.com
Die reine Form steht im Mittelpunkt – Im Interior Design erlauben nur wenige Materialien den Kunstgriff von Skelettkonstruktionen – und nur ganz wenige davon mit der Radikalität von „BetteLux Shape“. Die stählernen Rahmen präsentieren Badewanne und Waschtisch in ihrer reinsten Form und bieten obendrein Gestaltungsoptionen über ein durchdachtes Farbkonzept. Designer Dominik Tesseraux hat dem Bad mit dem äußeren Tragwerk aber auch eine technisch funktionelle Anmutung mitgegeben. Das Konstruktionsprinzip der gerahmten Wanne ist elegant – und schonungslos offen. Nicht nur, dass die Emaillierung allseits erfolgt, auch die funktionellen Anbauteile der Wanne müssen hohen ästhetischen Ansprüchen genügen. So wurde für den Wasser-Ab- und Überlauf mit dem Entwässerungspezialisten Viega ein ganz neues System entwickelt, das ohne Überlaufloch sicherstellt, dass es nicht zu Überschwemmungen kommt. Dazu wird die Wassersäule in der Wanne ständig elektronisch kontrolliert. Um das Kernprodukt dieser außergewöhnlichen Wanne wurde ein Sortiment von Produkten aufgebaut. Auch der Waschtisch und nützliche Accessoire-Möbel greifen die Idee mit dem Rahmen auf und lassen so eine schlüssige und durchgängige Badgestaltung zu. Foto: Bette
www.bette.de
Einer für alle – Eine Revolution für das zukünftige Deckendesign stellt das neue „Storm System“ der dänischen Marke „oneA“ dar. Denn mit der Weltneuheit können verschiedenste technische Bauteile, wie Beleuchtung, Bewegungsmelder, Lautsprecher, Stromausgänge, Rauchmelder, Kameras oder Ventilation, mit einer einzigen Basiskonstruktion in Decken eingebaut werden. So ermöglicht das „Storm System“ eine beinahe unsichtbare Installation sämtlicher Produkte, die „oneA“ selbstverständlich mitliefert. In Zusammenarbeit mit dänischen Designern und Architekten entwickelt, bestechen alle Produkte mit ihrem minimalistischen Design, wie zum Beispiel die Einbauleuchten, die in verschiedenen Oberflächen von Holz bis Messing erhältlich sind. Die Idee hinter dem System basiert auf einem einzigen Ring, der passend für alle unterschiedlichen Technikelemente in Decken aus Holz, Gips oder Akustikplatten eingebaut werden kann. Dank des „Snap Lock“-Systems bleibt der Gestaltungsspielraum auch nach dem Einbau groß, denn diverse Geräte oder Leuchten können schnell und einfach in den Ring eingesetzt werden. In weltweiten Projekten mit namhaften Architekten und Designern hat sich das innovative und gleichzeitig ästhetische System bereits etabliert und ist auch hierzulande auf dem Vormarsch. Foto: oneA
onea.dk
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Table Daily Life: Rak Porzellan wurde speziell für die Ansprüche der gehobenen Gastronomie entwickelt. Die schlicht-eleganten Designlinien zeigen gleichzeitig Modernität und Zeitlosigkeit. Zu finden im Bereich Dining, Halle 4.2. Foto: Rak
Macht auch in Hotels und Restaurants eine gute Figur: der elegante Tisch „Statique“ mit seinem filigranen Untergestell, auf dem die Platte zu schweben scheint. Zu sehen bei dem Premium-Massivholzhersteller Scholtissek im Bereich Interiors & Decorations in Halle 9. Foto: Scholtissek
Wachstumsmarkt Contract Business Ambiente 2016: Maßgeschneiderte Lösungen für das Objektgeschäft
Spannende Angebote für das Objektgeschäft: Maßgeschneiderte Lösungen für die Einrichtung von Hotellerie und Gastronomie zeigen etwa 270 der AmbienteAussteller in Frankfurt am Main. Durch die Kennzeichnung der Messestände mit dem Contract Business-Label und im Bereich Dining mit dem Horeca-Label sind die Anbieter auf der Messe klar erkennbar. Das bedeutet, sie haben nachweislich Erfahrung in der Ausstattung von gewerblichen Projekten wie Hotels, Restaurants oder Kreuzfahrtschiffen. Der Contract-Business-Guide führt alle Aussteller aus dem Bereich Objektgeschäft auf und ist während der Ambiente auf dem gesamten Messegelände kostenfrei verfügbar. Für Designer, Einrichter und Innenarchitekten sowie Einkäufer aus Hotellerie und Gastronomie wird die Ambiente als internationale Trendplattform damit noch wichtiger. Dass dieses Marktsegment auch zukünftig ein enormes wirtschaftliches Potenzial hat, zeigt der Management Report mit dem Titel „Wachstumsmarkt Contract Business – Eine Studie zu Objektgeschäft und Horeca-Ausstattung“, der 2015 von der Messe Frankfurt veröffentlicht wurde. Für die Produktgruppen Dining, Living und Giving zusammen lag das inländische Objektgeschäft dem Ifo Institut zufolge bei einer Größenordnung von rund zwei Mrd. Euro. Nach den Befragungsergebnissen sind weitere Zuwächse in dem Geschäft mit gewerblichen Kunden aus der Hotellerie und Gastronomie in Zukunft zu erwarten. Einkäufer aus dem Horeca-Bereich finden in Frankfurt ein attraktives Spektrum an Topmarken. Namhafte Unternehmen wie Dibbern, Porzellanfabriken Christian Seltmann, Rak Porcelain Europe, Steelite International oder Zieher stehen für das hochwertige und internationale Horeca-Angebot auf der Ambiente. Im Bereich des Interior Designs präsentieren Unternehmen wie Deknudt, Dialma Brown, DPI, Exotica Cor Mulder, Fink, Kare, Lambert oder Rica Riebe eine Bandbreite von anspruchsvollen Produkten und Konzepten für die Gestaltung und Dekoration gewerblicher Räume. hoe www.ambiente.messefrankfurt.com
Table Prestige: Eine stimmige Inszenierung für die festliche Tafel garantieren die edlen PorzellanKollektionen von Rosenthal mit ihren eleganten Reliefs und Dekoren. Zu finden im Ausstellungsbereich Dining in Halle 4.1. Foto: Rosenthal
Interiors & Decoration: Mit hochwertigen Materialien glänzen die dekorativen Wohn-Accessoires aus dem Hause DPI. Die schillernden Muschel-Vasen sind ein toller Blickfang in Hotellobbys und Restaurants. Der Importeur für Kunstpflanzen und Dekoartikel stellt in Halle 8.0 aus. Foto: DPI
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[trade ] Auf Expansionskurs
„Made in Italy“ in Hongkong Eines der weltweit führenden, italienischen Unternehmen in puncto Einrichtungslösungen für Wohn- und Schlafräume, Cattelan Italia, führt seinen eingeschlagenen Weg, neue Märkte zu erschließen, erfolgreich fort. Zuletzt mit der Eröffnung des ersten Stores in Hongkong in der Shopping Mall HomeSquare, die auf fünf Etagen und 350.000 qm ausschließlich Produkte hochwertiger Marken aus der Welt des Interior Designs präsentiert. Der neue Shop lädt die Besucher der Mall in eine gemütliche Welt ein, in der thematisch strukturierte „Inseln“ die Möbel von
Cattelan offenbaren. Dabei liegt der Fokus auf Stühlen und Tischen – dem Kerngeschäft der Italiener. Ergänzend hierzu geben Highlights aus der Kollektion 2015 Einblicke in die umfassende Produktpalette von Cattelan Italia. Alles steht selbstverständlich unter dem Erkennungszeichen des Unternehmens – „Made in Italy“. Die Prognosen für 2016 stehen nach Angaben von Cattelan sehr gut. Nachdem 2015 ein Umsatzplus von 14% gegenüber dem Vorjahr erzielt werden konnte, steht weiteren Expansionsplänen nichts im Weg. Foto: Cattelan Italia www.cattelanitalia.com
Aserbaidschan, Japan, Kasachstan, Marokko, Polen, Panama und die USA sind die neuen Landmarken auf der Karte der Möbelmarke Kare. Nahezu im Zwei-WochenTakt hat das Unternehmen 2015 neue Wohnerlebniswelten eröffnet. Damit vertreiben die Münchner nun in 46 Ländern ihre Wohnwelten mit aktuell 98 Franchisepartnern plus rund 100 Premium Shop-in-ShopPartnern. Kare CEO Peter Schönhofen gibt mit seinem Global-Sales-Team weiter Gas, auch für 2016 stehen bereits jetzt weitere Neueröffnungen fest: „Noch bevor die Korken an Silvester 2015 knallen, knacken wir die magische 100!“ In Frankreich und der Schweiz ist der Zuwachs an nationalen Shops besonders ausgeprägt. Mit dem neuen Ableger in Nancy und dem zweiten Store in Lyon zählt der Franchisegeber jetzt sieben französische Partner. Kare Lifestyle gibt es außerdem in Bordeaux, Montélimar, Caen und Clermont-Ferrand. Mit der Eröffnung von Bern im kommenden Frühjahr finden
Schweizer fünf Anlaufstellen für individuelle Wohnideen. Weitere Standorte sind Basel, Dübendorf bei Zürich, Hägendorf und Luzern. Die Shops der Franchisepartner umfassen in der Regel eine Shop-Fläche von etwa 600 bis 1.000 qm, auf der das Sortiment im einheitlichen Markenauftritt inszeniert wird. Gesteuert wird die Partnerschaft mit einem neuen Markenpartner aus dem Headquarter in Garching, die Umsetzung erfolgt in Zusammenarbeit mit nationalen Area Managern und dem Visual-Merchandising-Team. Auch im deutschsprachigen Raum will das Kare-Team mit einem neuen Shopkonzept für 1.000-qm-Flächen in 1b-Lagen mit guter Erreichbarkeit überzeugen. Das Konzept etablierte Kare erstmals in Eching im Münchner Norden und jetzt im erfolgreich gestarteten, neuen Geschäft in Regensburg. Auf der Kölner Möbelmesse imm cologne im Januar 2016 soll das Konzept dem Fachpublikum vorgestellt werden. www.kare.de
25 Jahre überraschend anders 1990 mit einem kleinen Laden in Erlangen gestartet, feierte das Einrichtungshaus „Roter Punkt“ im November 2015 sein 25-jähriges Jubiläum. Bereits 1994 eröffneten die beiden Inhaber Susanne und Thomas Kocher eine zweite Niederlassung in Nürnberg und zogen 1997 an den heutigen Standort in der Nähe des Nürnberger Hauptbahnhofs. Mit der Schließung des Erlanger Geschäfts und dem Fokus auf den Laden in Nürnberg entwickelte sich das Unternehmen zu einer Institution in der fränkischen Hauptstadt. „Möbel überraschend anders“ – das Credo des 13-köpfigen
Teams rund um die Kochers – fängt bei einer außergewöhnlichen Gestaltung des 25 m langen Schaufensters an und zieht sich mit der Präsentation eines breiten Spektrums internationaler Designmöbel durch den 1.500 qm großen Shop. Die ungezwungene Wohlfühlatmosphäre im Verkaufsraum oder Kunstausstellungen im Schaufenster ergänzen diesen ungewöhnlichen Ansatz, den die Kunden des Einrichtungsspezialisten besonders schätzen. So geht es beim Team vom „Roten Punkt“ um langfristige Beziehungen zu privaten, aber auch Geschäftskunden, um besondere
Kare CEO Peter Schönhofen (rechts) ließ es sich nicht nehmen, persönlich die neue MarkenDependance in Panama City zu eröffnen. Foto: Kare
Serviceangebote und den Mehrwert der Beratung im Fachhandel gegenüber dem Onlinekauf. Und mit diesem Weg sind sie auch in den zuletzt schwierigen Zeiten für den stationären Handel erfolgreich. Während der Bruttoumsatz 2013 bei 1,77 Mio. Euro lag, erreichte der Familienbetrieb vergangenes Jahr 1,78 Mio. Euro. Und auch im Jahr 2015 steigen die Umsätze nach einem durch die Hitzewelle im Sommer
bedingten Rückgang seit Herbstbeginn wieder erfreulich an. Für die Zukunft wollen die Inhaber weiterhin in die Entwicklung ihrer Mitarbeiter, Marketingmaßnahmen, Sortimentsgestaltung, Warenpräsentation und Serviceoptimierung investieren. Außerdem dürfen sich die bestehenden Kunden und Interessierte auf einen Social-Media-Auftritt sowie eine neue Imagebroschüre freuen. www.roterpunkt.de
Ungewöhnlich sein und den Kunden stets überraschen – das ist der Anspruch von Thomas und Susanne Kocher, Inhaber des Einrichtungshauses „Roter Punkt“ in Nürnberg. Fotos: Roter Punkt
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Berlin, Fasanenstraße. Snøhetta.
London, Covent Garden. Ciguë Architects.
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„Wir bringen allen menschlichen Bestrebungen, die auf intellektueller Scharfsinnigkeit, Vision und einer Prise Ausgefallenheit beruhen, großen Respekt entgegen. Wir stellen jedes Produkt mit derselben Liebe zum Detail her, die unserer Meinung nach auch allgemein im Leben gelten soll, und tun dies unter Berücksichtigung des Klimas und der Umwelt, in der unsere Kunden leben und arbeiten. Wir empfehlen den Gebrauch unserer Produkte als Teil eines ausgeglichenen Lebenswandels, beruhend auf gesunder Ernährung, einem vernünftigen Maß an Körperbewegung, mäßigem Rotweinkonsum und einer regelmäßigen Dosis stimulierender Literatur. Wir legen großen Wert auf Ästhetik und achten deshalb auf intelligentes und nachhaltiges Design. Das gilt für jeden Aspekt unseres Wirkens. So wie die Rezeptur jedes Produkts auf gründlicher Forschung beruht, achten wir auch darauf, dass die zweckmäßig gestalteten Gefäße einfach zu handhaben sind und das Auge erfreuen. Wir sind eindeutig davon überzeugt, dass kluges Design unsere Lebensqualität verbessert.“ Aesop
Eine Marke – viele Gesichter Immer überraschend anders, fast poetisch und doch wiedererkennbar – voilà, das ist das Shopkonzept von Aesop, der weltweit agierenden Marke für hochwertige, natürliche Kosmetik.
Shopdesign ist nicht gleich Shopdesign – im Besonderen, wenn es sich um Weltmarken, renommierte Fashion-Labels oder Erlebniswelten, wie Shopping-Malls oder Food-Courts, handelt. Eine australische Kosmetikmarke hat nicht nur den Begriff Shopdesign neu definiert, sondern auch ein Konzept entwickelt, die Eigenheiten der Standorte mit der Handschrift verschiedener, hochrangiger Design-Studios zu kombinieren und dabei dennoch den Wiedererkennungswert der Marke zu erhalten. Willkommen in den Welten des 1987 in Melbourne gegründeten Labels Aesop, das von Tokio über Stockholm, Sydney und New York bis hin zu Berlin über 50 eigene, einzigartige Räume bietet, um Haar- und Körperpflegeprodukte von höchster Qualität zu präsentieren. In Zusammenarbeit mit Designern und Architekten entstehen dabei außergewöhnliche Szenarien, die nicht einzig und allein auf den Kauf der angebotenen Waren abzielen. Vielmehr geht es um
Kreativität, den Einsatz von besonderen, einheimischen Materialien, die Kultur und Geschichte der Orte und der Gebäude, in denen die Stores eine neue Heimat finden. Ergänzend hierzu geben die Verantwortlichen von Aesop über ihre Website Einblicke in kulturelle Veranstaltungen, ausgewählte Restaurants und Cafés, besondere Buchläden und architektonische Highlights der jeweiligen Stadt. Zudem liefert das zweimonatlich erscheinende Online-Magazin „The Fabulist“ neue Artikel, Interviews oder Auszüge aus Büchern von aufstrebenden Schriftsteller und Poeten. Zu verschiedenen Events, bei denen beispielsweise Autoren Lesungen halten, oder Künstler Installationen zeigen, wird auch direkt in die Stores geladen und der Shop wird zur Bühne. Der Mehrwert und das Gesamterlebnis für die Kunden stehen bei Aesop also im Vordergrund, was mit der zusätzlichen Microsite „Taxonomy of Design“ zelebriert wird. Interessierte Besucher der Stores erfahren hier
mehr zu den Gestaltern, den Besonderheiten des Standortes und den ausgewählten Materialien. Selbstverständlich fängt der rote Faden, der sich durch den gesamten Designgedanken zieht, bei dem Produkt selbst an – die hochwertigen, natürlichen Pflege- und Kosmetikwaren bestechen durch ein klares und formschönes Verpackungsdesign. Mit ihrem minimalistischen Design stehen sie in den über 50 Aesop-Shops weltweit immer im Rampenlicht und sind dabei aber dennoch zurückhaltend gegenüber dem jeweiligen ausdrucksstarken Gestaltungskonzept.
Berlin, Fasanenstraße. Snøhetta Wie der Standort und die Umgebung eines Stores in das Shopkonzept einfließen können, zeigt die Gestaltung der Berliner Aesop-Niederlassung in der Fasanenstraße.
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Singapur, Millenia Walk. March Studio.
Das norwegische Architektur- und Designbüro Snøhetta hat sich für die 93 qm große Fläche von umliegenden, kulturellen Bauten inspirieren lassen – darunter das Theater des Westens und der Berliner Schaubühne. Auf subtile Art weisen Bestandteile des Interiordesigns auf die Bildersprache der Theaterbühen hin, sodass der Shop selbst zur Bühne wird. So säumen beispielsweise neun skulpturale Pfeiler aus Eichenholz eine Rück- und Seitenwand des Raumes in regelmäßigen Abständen und erscheinen wie standhafte Akteure eines Dramas, die auf den Eintritt des Protagonisten warten. Bei Tag geöffnet, offenbaren die Pfeiler ihr Innenleben und werden zu Schränken für die Präsentation der Aesop-Produkte. Damit greift Snøhetta bei der Gestaltung des Stores traditionelles Zimmermannshandwerk und die Kunst der Tischlerei auf und bringt sie mit der Doppelfunktion der „Schrankpfeiler“ in einen modernen Kontext. Vintage-Armaturen und Messinggriffe setzen Materialakzente in dem vorherrschenden Eichen-Interior. Neugier wecken und somit Passanten als „Publikum“ zu gewinnen, ist Snøhetta mit dem Entwurf des dramatischen Szenarios für die Fasanenstraße gelungen.
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den. Beeinflusst von den traditionellen Markthallen in Covent Garden, entwickelte das Architekturbüro eine lichtdurchflutete Verkaufsfläche, die in frischen Weiß- und Grüntönen erstrahlt. Weitere Inspirationsquellen für den Entwurf waren nach Angaben der Kreativen von Ciguë: ein Zitat von Virginia Woolf, ein Gemälde von Francis Bacon, eine Skulptur von Henry Moore sowie ein Auszug aus „die Schöne und das Biest“. Trotz dieser grundverschiedenen Ideen formte sich ein pures, in Materialität und Farbgebung zusammenhängendes Interiordesign, das auf dem handwerklichen Geschick der Architekten beruht. Die blendend weißen, gekalkten Wände, aus denen organische Regale geformt aus Harz „wach-
sen“, bieten den Kontrast zum dunklen Verpackungsmaterial der Aesop-Produkte. Passend zu der Wandgestaltung wurden auch die Theke und die Waschbecken – ein essentieller Bestandteil der Aesop-Shops – mit einer Stuckversiegelung und sanften Rundungen versehen. Als Abwechslung zu der vorherrschenden weichen Formensprache stehen die blanken, kupfernen Rohre und Armaturen, die einen industriellen Charme in die cleane Ästhetik bringen. Einen kräftigen Farbakzent, der sowohl auf die frischen Produkte der umliegenden Märkte anspielt, als auch in der Materialität die angrenzende Piazza im italienischen Stil rezitiert, setzen die marokkanischen Fliesen in strahlendem Grün. Die eingravierten, klaren, weißen Linien und der Mosaik-Charakter der Fliesen setzen geometrische und dabei dennoch spielerische Akzente. Mit ihrem kaskadenförmigen Blattwerk greift eine satte Zimmerpflanze am Schaufenster das frische Grün erneut auf und verweist dabei auch auf die nahe liegenden Gärten der St. Paul’s Kirche. So entwickelte Ciguë ein Shopkonzept, das die lokale Geschichte aufgreift, in einen perfekt abgestimmten Raumentwurf übersetzt und gleichzeitig die klare Aesop-Linie verfolgt.
London, Covent Garden. Ciguë Architects.
Singapur, Millenia Walk. March Studio.
Als Beweis für die langjährige Liebe zum Standort London und der ebenso langen und inspirierenden Zusammenarbeit mit dem Pariser Büro Ciguë Architects entstand 2013 der sechste Londoner Aesop „signature store“ im Stadtteil Covent Gar-
Als Ruhepol in einem dicht besiedelten Stadtteil Singapurs steht der Aesop-Shop Millenia Walk. In Zusammenarbeit mit dem kreativen Kopf, Gründer und Geschäftsführer von Aesop, Dennis Paphitis, entwickelte das Designbüro March Studio aus Mel-
bourne das Shopkonzept für den Aesop Store in der Shopping-Mall Millenia Walk. Inspiration für die Gestaltung lieferte die einheimische Kokosnuss und die aus den Kokosschalen gewonnenen Fasern. Die Wandelbarkeit stand neben der Regionalität und der Beliebtheit des Materials bei dem Konzept im Fokus. So besticht das Shopdesign durch die Konzentration auf Kokosfasern in verschiedenster Verarbeitung. Als Raumdecke entwarfen die Designer ein präzises Raster, von dem aus gleich lange, aber dennoch individuelle Stränge – verarbeitet aus etwa 30 Kilometern Kokosfaser, abhängen. Die gedämpfte Deckenkonstruktion liefert ein geordnetes und gleichzeitig zufällig Bild, denn je nach Standpunkt und Perspektive wandelt sich die Wahrnehmung der Installation von einem massiven Gebilde zu einer porösen, weichen und beweglichen Konstruktion. Die rohe, unbearbeitete Qualität, die das Design auszeichnen, wird durch Holzeinbauten unter Verwendung von maritimem Sperrholz, das der Farbigkeit der Kokosfasern nahekommt, unterstrichen. Der Bodenbelag – eine Matte aus Kokosfasern – korrespondiert mit der Deckengestaltung, während das Material in Form von großen Spulen aus dicken Garnwindungen für Präsentationsflächen zum Einsatz kommt. Das Beispiel des Verkaufsraums im Millenia Walk ist ein Beleg für die Ästhetik regionaler Werkstoffe und lokaler Handwerkskunst sowie die minimalistische Schönheit durch Konsequenz in der Materialität und die damit verbundenen Einschränkungen. co www.aesop.com | taxonomyofdesign.com snohetta.com | cigue.net marchstudio.com.au
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Freedom
for Czech Design Unter dem großen Thema „Freedom“ stand die diesjährige Ausgabe des größten tschechischen Designfestivals Designblok, das vom 22. bis 27. Oktober 2015 seine 17. Ausgabe feierte. Das Motto verfolgten die Verantwortlichen schon im Vorfeld der Veranstaltung, indem sie die Teilnahmegebühren für Aussteller senkten und somit den Fokus auf die Qualität der Produkte legten. Zudem wurden „Grenzen“ verschoben, um weitere Themen zu integrieren, sodass in diesem Jahr auch die Kunst und künstlerische Installationen ihren Platz fanden.
Designblok Dem Ruf der Designblok-Organisatoren nach tschechischen Designgrößen folgen von Jahr zu Jahr mehr renommierte Hersteller, aber auch aufstrebende Jungdesigner und ausgezeichnete Absolventen des Landes. Besondere Installationen und Produkte zum momentan europaweit aktuellen Leitthema der Veranstaltung, „Freedom“, wurden dagegen von weltweit agierenden Designern, wie z. B. den beiden österreicherischen Kreativen von mischer’traxler, dem gefragten Niederländer Gestalter Sander Wassink oder der ukrainischen Fashion-Designerin Irina Dzhus angefertigt. So entstand auch zur diesjährigen Ausgabe eine interessante, internationale Mischung aus ausstellenden Unternehmen, Inszenierungen von Designern und künstlerischen Inspirationen – alle unter dem Dach des imposanten Industriepalastes Výstavište, ˇ dem nahegelegenen Museum Lapidárium und dem Spirála Theater in Prag. Trotz des zentralen Anlaufpunkts breiteten sich die Aktivitäten aber auch wieder im Innenstadtraum in über 70 verschiedenen Locations aus – von Galerien über Showrooms bis hin zu Pop-up-Shops.
Der 1891 von Bedrich Münzberger und František Prášil erbaute Industriepalast Výstavišteˇ (ganz oben) galt als zentraler Anlaufpunkt für den Designblok 2015. In und um das nahegelegene Museum Lapidárium (oben) lockten spezielle Ausstellungen und Installationen. Fotos: Designblok
Openstudio Diploma Selection:
Der Wettbewerb Designblok Diploma Selection – initiiert von der Niederländischen Botschaft in Prag in Zusammenarbeit mit Designblok – wurde 2015 zum vierten Mal ausgerichtet und zeichnete die besten europäischen Absolventen in den Bereichen Mode und Design aus. Das Projekt Structural Skin aus dem „Büro für experimentelle Ideen“, wie Jorge Penadés sein Studio in Madrid nennt, wurde bei der diesjährigen Designblok Diploma Selection als Gewinner der Kategorie Produktdesign ausgezeichnet. Structural Skin ist ein Material-Experiment, das die Abfallprodukte der Lederindustrie zu einem neuartigen, stabilen und dreidimensionalen Werkstoff weiterverarbeitet. Der Produktionsprozess umfasst das Schreddern der Lederreste, die Verklebung mithilfe von biologisch abbaubarem Leim und die Pressung in länglichen, rechteckigen Kastenformen unter hohem Druck. Entstanden ist dabei ein völlig neuartiger, ungewöhnlicher und optisch beeindruckender Werkstoff, der auf dem Designblok als Konstruktionsmaterial für einen Beistelltisch verwendet wurde.
Janina Volkmer: atmosphärisches Nordlicht. Foto: Léo Fleury janinavolkmer.wordpress.com
Mit insgesamt elf Fashion Shows spielt das Thema Mode eine große Rolle innerhalb der Diploma Selection des Designblok-Festivals. Die Gewinnerin in der Kategorie Fashion Design, Janina Volkmer, überzeugte die Jury mit ihrer Kollektion „Samfelág“, die die Farben einer Aurora Borealis in textile Kompositionen übersetzt. Schimmernde Materialien wurden mit der traditionellen isländischen Strickkunst in eine futuristische Kollektion übersetzt. Als Gewinner der erstmals ausgeschriebenen Kategorie „Czech Diploma Work“ kürte die Jury der Designblok Diploma Selection Michal Strach. Der Absolvent der Prager Academy of Arts, Architecture and Design präsentierte mit seiner
Jorge Penadés: Upcycling par excellence! Foto: Brenda Germade www.jorgepenades.com
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Jiˇrí Pˇríhoda: Installation „mPod“. Foto: Designblok www.jiriprihoda.cz
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Openstudio Kollektion „Inner Space“ eine neue Sicht auf Alltagsgegenstände, indem er deren Größe und Erscheinung verfremdete. Aus alltäglichen Objekten entstand eine Miniaturwelt, die die Realität bzw. Zukunftsvisionen abbildet. Der konzeptionelle Ansatz hinter dem Projekt ist die intensive Auseinandersetzung mit Konsumgütern und Lebensmitteln, wobei diese bekannten Dinge in einen völlig neuen Kontext gestellt werden, um somit den Blick auf die Realität zu verändern. Art House: Eine der neuen, künstlerischen Beteiligungen im Programm des Designblok lieferte Jiˇrí Pˇríhoda mit seiner Installation „mPod“ – eine Vision einer vollmaßstäblichen, prototypischen Behausung für den Mars inmitten des Spirála Theaters. Dabei ging es weniger um technische Finessen, als darum, in den Besuchern Gefühle zu erwecken, als wären sie auf dem verdorrten und abgeschotteten Marsland gefangen – ohne Chance auf Rückkehr zur Erde.
Superstudio
Michal Strach: bekannte, neue Welt? Foto: Michal Strach
Jan Plechácˇ und Henry Wielgus waren nicht nur mit ihrem neuen Entwurf „Polygon“ für Lasvit auf dem Event vertreten. Die beiden kreativen Absolventen der Academy of Arts, Architecture and Design in Prag und Inhaber des Designstudios Jan Plechácˇ & Henry Wielgus entwickelten auch den ungewöhnlichen Festivalauftritt für und mit der tschechischen Firma Ton. „Unsere Inspiration waren die Besucher selbst“, erklärt Plechác. ˇ „Wir genießen die Interaktion zwischen ihnen und der Installation.“ Im Laufe der Veranstaltung wandelte sich so der ursprünglich weiße Messestand in ein buntes Kunstwerk, gestaltet von den Designblok-Besuchern. Jan Juza, Marketing Direktor von Ton, verwies auf die Verbindung zum Designblok-Konzept: „Wir haben damit die Idee des Split-Stuhls, der manuell in einem abgestuften Farbton besprüht wird, mit dem Thema des diesjährigen Designbloks, nämlich Freiheit, verknüpft.“ Aus ihrer Passion für das Material Glas und der Faszination für die traditionsreiche Technik des Glasblasens entwickelte die aus Tschechien stammende Leuchten- und Möbeldesignerin Lucie Koldová ihre aktuelle Kollektion für Brokis. Der böhmische Spezialist für Innenbeleuchtung aus Glas bietet traditionelles Glashandwerk in Kombination mit edlen Materialien, wie verschiedenen Hölzern und Metallen. Experimentierfreudigkeit, Designaffinität und die hohe Qualität in der Verarbeitung charakterisieren das Unternehmen – Designer wie zuletzt Koldová schätzen die Zusammenarbeit. So auch bei der Leuchtenfamilie Mona, deren futuristische Glockenform die zerbrechliche Schönheit glatten Glases und feiner Kurvenlinien illustriert. Der individuelle Stil Koldovás spiegelt sich in der frischen Kombination von Holz, Textil und mundgeblasenem Glas wider; die Blende ist an den Elementen der hängenden Befestigung aus Textil direkt an das LED-Leuchtmittel durch ein Paar Holzknöpfe befestigt. Eine neue, limitierte Edition von Vasen und Schalen aus den Materialien Glas und Bernstein zeigte die tschechische Glasmanufaktur Bomma. Als Huldigung des großen, tschechischen Minimalisten der Glaskunst, František Vízner (1936 bis 2011), und zu Ehren seines 80. Geburtstags, den er im kommenden Jahr ge-feiert hätte, produzierte Bomma die Kollektion anhand seiner Original-Entwürfe. Die unverkennbare Handschrift des Künstlers findet sich in den Diamantschliff-Dekorationen wieder – jedes der limitierten Objekte wird nummeriert und mit einem Echtheitszertifikat geliefert. co
Wenn die traditionelle Kunst der Glasbläser auf technisch-geometrische Raster der modernen 3D-ModellingProgramme trifft, entsteht die Leuchte Polygon. Fotos: Designblok, Ton www.janandhenry.com | lasvit.com
Interaktive Installation – Jan Plechá cˇ und Henry Wielgus inzenierten für Ton im Superstudio den neuen „Split-Chair“ von Arik Levy. www.ton.eu
Mehr zum Thema tschechisches Design finden Sie unter: www.czechselection.eu czechdesignweek.cz www.czechdesign.cz munich.czechcentres.cz www.plzen2015.cz
Bommas Hommage an František Vízner (1936 bis 2011). Foto: Kristina Hrab etová. ˇ www.frantisekvizner.com | www.bomma.cz
Koldovás Kooperation mit Brokis vereint mundgeblasenes Glas mit Elementen aus Holz und Textil. Foto: Brokis www.luciekoldova.com | www.brokis.cz
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FDC-Juryvorsitzender Philip Yap (l.) im Gespräch mit einem Wettbewerbsteilnehmer.
Auch in Asien gilt: Ohne Design geht nix! Die Malaysian International Furniture Fair (MIFF) in Kuala Lumpur (1. bis 5. März 2016) hat sich in ihrer über 20-jährigen Geschichte zur größten Möbelmesse in Südostasien entwickelt. Sie hat vor allem einen hohen Stellenwert als Business-Messe, die Geschäfte stehen auf der MIFF eindeutig im Vordergrund. Um diese Position zu halten, und um vor allem die malaysische Möbelindustrie mittelund langfristig auf Erfolgskurs zu halten, haben die Veranstalter im Jahr 2010 den Furniture Design Competition (FDC) initiiert. Denn ohne verstärkte Investitionen in eigenständiges Design ist eine internationale Wettbewerbsfähigkeit nicht aufrecht zu erhalten – so die einhellige Meinung der Initiatoren.
Auf einem Sonderstand innerhalb der Malaysian International Furniture Fair (MIFF) präsentierten die Endrunden-Teilnehmer des Furniture Design Competition (FDC) ihre Prototypen.
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Jung-Designerin Stephanie Ng Hui Sein gewann mit ihrem „Mick’s Deck Chair“ den FDC 2015. MÖBELMARKT-Chefredakteur (international) Helmut Merkel war Mitglied der Jury in der Finalrunde des FDC. Fotos: MIFF
Der FDC richtet sich zunächst einmal an Studenten und Jung-Designer. Ganz gezielt will er aber auch die Industrie mit einbeziehen, die gemeinsam mit den jungen Kreativen deren Entwürfe umsetzt und die Produktion der Prototypen unterstützt. Beidseitiges Lernen steht also an erster Stelle beim FDC. Studenten und Jung-Designer erhalten – jenseits der akademische Ausbildung – Einblicke in Produktionsbedingungen und die Arbeitsweise der Industrie und die Industrie erkennt ihrerseits das Innovationspotenzial, das in der Zusammenarbeit mit Designern steckt. Dass gerade bei Studenten und Jung-Designern ein großes Interesse an einem solchen Wettbewerb besteht, zeigte sich im vergangenen Sommer, als die FDC-Organisatoren um Chef-Juror Philip Yap, ein international renommierter, malaysischer Designer, rund 150 Interessenten zu einem Vorbereitungs-Workshop in Kuala Lumpur begrüßen konnten. Teilnehmer waren auch fünf Unternehmen aus den Reihen der Möbelindustrie. Bis zum kommenden März liegt noch reichlich Arbeit vor Jury und Teil-
nehmern. Bis zum Beginn der MIFF müssen die eingehenden Entwürfe bewertet und selektiert werden. Am Ende bleiben zehn Finalisten übrig, die dann die Entwürfe mit den eingebundenen Industrieunternehmen umsetzen. Während der Messe fällt dann die endgültige Entscheidung, wer den FDC 2016 gewinnt. Philip Yap, der Vorsitzende der Jury, legt bei der Entscheidungsfindung vor allem großen Wert darauf, inwieweit sich die Teilnehmer bei ihren Entwürfen mit den veränderten Lebens- und Arbeitsbedingungen auseinandersetzen: „In der heutigen Zeit werden Möbel immer mehr zu einem Instrument, mit dem Menschen Individualität und Einzigartigkeit ausdrücken. Hinzu kommen Veränderungen in den Familienstrukturen und die erhöhte Mobilität in der Arbeitswelt – gerade hier in Asien –, was dazu führt, dass immer mehr junge Leute früher als zuvor einen eigenen Haushalt gründen. Außerdem werden die Konsumenten immer anspruchsvoller, weil sie im Internet oder auf Reisen immer wieder neue Dinge entdecken.“ me www.miff.com.my
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Halle 11.3 · Stand R 40 / S 41
Neues mit Bezug zu Tradition Vor 300 Jahren wurde das europäische Porzellan in Deutschland erfunden. Nur wenigen Designern im 20. Jahrhundert gelang es, die hergebrachten Formen des Porzellans, wie sie in Meissen entwickelt wurden, zu modernisieren und nachhaltig zu verändern. Stefanie Hering gehört hier in allererster Reihe dazu. 1992 gründete sie in Berlin eine kleine Manufaktur. Im Laufe von zwanzig Jahren gelang es der Designerin und Keramikmeisterin, sich international durchzusetzen und im Bereich zeitgenössischen Designs aus Berlin mit ihrem Porzellan weltweit Aufmerksamkeit zu erlangen. In ihren Augen war die Wirkung des reinen Porzellans lange Zeit verloren gegangen. Deshalb setzte Hering neu an. Sie strafft die Formen und lässt das Material für sich sprechen. Ornamente und Bemalung werden zurückhaltend und bewusst eingesetzt. Dabei kommt das klassische Tee- oder Speiseservice bei Hering kaum vor. Jenseits von traditionellen Ritualen mit Tassen, Schalen, Vasen und Tellern öffnet sie Möglichkeitsräume und geht aktiv auf die geänderten Speisegewohnheiten einer globalisierten Esskultur ein. Ohne den Bezug zur Tradition zu verlieren, schafft Stefanie Hering konsequent damit Neues. Heute sind ihre Arbeiten bei Porzellanliebhabern und -sammlern ebenso beliebt wie bei internationalen Spitzenköchen und Restaurantbesitzern. Gefertigt wird inzwischen in Thüringen. Ihr Atelier unterhält Stefanie Hering aber nach wie vor in Berlin. Vom 4. Dezember 2015 bis zum 7. Februar 2016 sind nun der Werdegang, die Herstellungstechniken und die kreativen Prozesse sowie die Erzeugnisse von Stefanie Hering erstmals in einer umfassenden Ausstellung im „Haus am Waldsee“ in Berlin zu sehen. Dabei werden auch jüngste Beispiele aus dem Bereich Glasdesign der Künstlerin vorgestellt. Mit dieser Schau leitet das Haus sein 70. Jubiläum ein. Fotos: Jens Bösenberg, Hering Berlin www.hausamwaldsee.de | www.heringberlin.com
Scholtissek
KONTRASTREICHE RAUMKUNST Against Design „Man kann alles verwenden, was man verwenden kann“, proklamierte Josef Frank, einer der bedeutendsten Architekten und angewandten Künstler der Moderne, und war mit diesem undogmatischen, demokratischen Gestaltungsansatz seiner Zeit weit voraus. Mehr und mehr gilt Franks Architekturverständnis, das den Komfort über die Form stellte, als stilbildend. Die Ausstellung „Josef Frank: Against Design“, die vom 16. Dezember 2015 bis 3. April 2016 im MAK, Wien, zu sehen ist, gibt einen umfassenden Überblick über das vielschichtige Œuvre des Ausnahmegestalters und ist dabei weit mehr als eine Werkschau. Die MAK-Personale taucht in Franks komplexen, gedanklichen und schöpferischen Strategien ein, die im internationalen Design zunehmend eine Rolle spielen. Der Ausstellungstitel „Against Design“ bringt diese undogmatische Haltung auf den Punkt: Frank war als „Designer“ hochproduktiv, entwarf eine Fülle von Möbeln und Textilien und war vor allem ein maßgeblicher Architekt der Moderne, der sich mit allen – auch sozialpolitischen – Themen des Bauens und Wohnens auseinandersetzte. Innerhalb der Avantgarde nahm er allerdings eine äußerst kritische Position ein. Er sprach sich klar gegen die Idee des Gesamtkunstwerks, standardisierte Garnituren und innovative Formen um ihrer selbst willen aus. Weder den individuell-künstlerischen Ansätzen der Wiener Werkstätte noch der funktional maschinellen Produktion – etwa im Gefolge des Bauhauses – konnte er viel abgewinnen. Frank bemühte sich um eine sozial und kulturkritisch motivierte Zweckdienlichkeit, um Wohlbefinden, Wohnlichkeit und stilistische Vielfältigkeit. Trotz seiner Relevanz als prägender Gestalter der Moderne ist Josef Franks Werk bis heute wenig bekannt. Der 1885 in Baden bei Wien geborene Frank entstammte einer jüdischen Familie und studierte Architektur an der k. u. k. Technischen Hochschule in Wien. Der zunehmende Antisemitismus veranlasste ihn schon im Jahr 1933 zur Emigration nach Schweden, wo er 1939 die Staatsbürgerschaft annahm. Während seiner Zeit in Schweden war Frank dem Möbel- und Einrichtungshaus Svenskt Tenn als wichtigster Designer eng verbunden. Von 1939 bis 1947 lebte Frank in den USA, wo er an der renommierten New School of Social Research in New York unterrichtete. Seine Hoffnungen, als Architekt Fuß zu fassen und sich eventuell in die Stadtplanung involvieren zu können, wurden allerdings enttäuscht. Nicht zuletzt mit seinen vielfach noch heute produzierten Entwürfen für Svenskt Tenn prägte Frank, der 1967 in Stockholm verstarb, das schwedische Design der Nachkriegszeit. Die von dem Architekten Hermann Czech und Sebastian Hackenschmidt, Kustode MAK-Sammlung Möbel und Holzarbeiten, kuratierte Ausstellung „Josef Frank: Against Design“ spannt einen Bogen von der Entwicklung von Franks architektonischem Werk, über seine Interieurs und Möbelentwürfe bis hin zu seinen theoretischen Positionen. Foto: Svenskt Tenn, Stockholm, Schweden www.mak.at
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Im Institut Français d’Autriche fand im Rahmen des französischen Gastauftrittes die Ausstellung „20 Ikonen des französischen Designs“ statt. Mit dabei: die Chaiselongue „LC4“, entworfen von Le Corbusier, Pierre Jeanneret und Charlotte Perriand 1928. Welches kreative Potenzial in der Wiederverwertung von Verschnitt, etwa von Carrara-Marmor oder Onyx, liegt, zeigte Lucia Massari in ihrer Ausstellung „Marbleabilia“. Jedes der Objekte ist einzigartig – Farbe und Art hängen davon ab, was gerade bei der Verarbeitung von Küchenarbeitsplatten, Waschbecken oder Grabsteinen übrigbleibt.
Passionswege: Die Architektur des ikonischen Kassensaals von Otto Wagner gab den Rahmen für die Auseinandersetzung der französische Designerin Laureline Galliot mit dem kulturellen Erbe der traditionsreichen Textilmanufaktur Backhausen, wo Stoffe in Zusammenarbeit mit Josef Hoffmann, Koloman Moser oder Otto Wagner entstanden.
Im Kunst Haus Wien thematisierten mischer´traxler den Verlust der Artenvielfalt in ihrer Installation „Real Limited – Ein Raum. Eine bedrohte Lebensform“.
Passionswege: Als einer von wenigen beherrscht der Architekt Robert Roth die händische Fertigung des Wiener Geflechts, das ab der Biedermeierzeit weite Verbreitung bei der Herstellung von Sitzmöbeln erfuhr. Bekannteste Beispiele dafür dürften die Stühle der Firma Thonet sein. Die in London lebende österreichische Designerin Stephanie Hornig wählte keine harten Materialien wie Metall oder Holz als Rahmen für das Geflecht, sondern flexible und dennoch stabile Werkstoffe wie Leder und Textil. Dadurch kommt in den dreidimensionalen Objekten nicht nur die Leichtigkeit, sondern auch eine ganz neue Qualität des Wiener Geflechts zum Vorschein.
Stadtarbeit: „Woher kommen die Ziegel?“ – In einem Workshop, einem Talk und einer Führung im Ziegelmuseum konnten die Besucher den Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Produktion, sozialen Verhältnissen und urbaner Entwicklung nachgehen.
Stadtarbeit: In Ebru Kurbaks Workshop-Projekt zu einem der großen Themen des Festivals – Integration – wurde aufgezeigt, wie sehr Fähigkeiten und (nützliches) Wissen in Zusammenhang mit dem Lebensumfeld der Menschen stehen. „Infrequently Asked Questions“ machte erfahrbar, wie gründlich diese Fähigkeiten, zum Beispiel durch Emigration, relativiert werden können. „Collective Furniture – Let‘s create together!“ – eine Sonderschau der Neuen Wiener Werkstätten.
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DESIGN IN FAVORITEN Welche vielfältigen und inspirierenden Facetten Design zwischen gesellschaftlicher Veränderung, handwerklicher Tradition, ökologischer Verantwortung und historischen Wurzeln entwickeln kann, zeigte das Festival anhand mehrerer Schwerpunktthemen, von denen wir Ihnen einige exemplarisch vorstellen wollen. Im Rahmen der „Stadtarbeit“ wurde anhand von fünf Projekten aufgezeigt, wie durch Design im täglichen Miteinander städtischen Lebens Alternativen zu gewohnten Lebens- und Verhaltensweisen entwickelt werden können. So vermittelten Jürgen Steineder, Pia Plankensteiner und Sebastian Scholz in Talk und Workshop „Woher kommen die Ziegel“ die sozialen und gesellschaftlichen Zustände bei der Produktion eines der wichtigsten Wirtschaftsgüter des 10. Bezirks. Auch die Gebäude der Wiener Ringstraße, deren Fertigstellung sich dieses Jahr zum 150. Mal jährt, wurden mit diesen Ziegeln erbaut. Im Programm der „Passionswege“ – wobei Passion für Leidenschaft, Begeisterung, aber auch Anstrengung steht – trafen internationale Designer auf alteingesessene Wiener Produktionsunternehmen. Die Ergebnisse der Zusammenarbeit zwischen experimentellem Versuch und traditionellem Handwerk wurden auf den sieben Stationen der Passionswege präsentiert. In einer der vielen Ausstellungen präsentierte das Designer-Duo mischer´traxler im Kunst Haus Wien mit „Real Limited – Ein Raum. Eine bedrohte Lebensform“ eine Installation, die den Verlust der Artenvielfalt aufzeigte. Wie bereits während des London Design Festivals, auf dem sie im Victoria & Albert Museum ihre interaktive Arbeit „Curiosity Cloud“ vorstellten, vermittelten mischer´traxler das Thema auf ebenso beeindruckende wie poetische Weise.
„Favoriten, der 10. Bezirk, bietet eine enorme Bandbreite. 160.000 Einwohner machen ihn zu einer Kleinstadt innerhalb Wiens. Der ehemalige Arbeiterbezirk ist zonenweise extrem dicht besiedelt, an seinen äußeren Rändern findet man wiederum Äcker und Weingärten. Industrie- und Wohnbau stehen hier Seite an Seite. Im 10. befindet sich rund um das Hauptbahnhofgelände auch Wiens größtes Stadtentwicklungsgebiet. Wir haben uns auf die Suche gemacht nach Betrieben – von altem Wissen bis neue Technik – und binden unterschiedliche Institutionen und Locations in unser Festivalprogramm ein.“ Lilli Hollein
Klingt etwas seltsam? Ist es aber nicht. Zumindest nicht, wenn es um die diesjährige Ausgabe der Vienna Design Week geht. Nach dem k. und k.-herrschaftlichen Zwischenstop des letzten Jahres im Palais Schwarzenberg, schlug das Festival-Team um Direktorin Lilli Hollein seine Zentrale vom 25. September bis 4. Oktober im 10. Wiener Bezirk Favoriten auf. In dem ehemaligen Arbeiterbezirk wurde bei über 150 Events an mehr als sechzig Locations die besondere Stellung der Vienna Design Week im Reigen der Design-Herbsttermine 2015 deutlich. Auch mit internationaler Beteiligung konnte die Vienna Design Week aufwarten. Schon fast traditionell bildete Design aus Mittelosteuropa einen Schwerpunkt. Zwei Beispiele: Im rumänischen Kulturinstitut zeigte die Objektsammlung „Plug to Nature“ zeitgenössisches rumänisches Design vereint mit traditionellem Handwerk aus dem Donaudelta. Und die Ausstellung „Polish Design Stories“ behandelte am Beispiel herausragender Stücke polnischen Möbeldesigns aus zwei Zeitbereichen, der 1950er- und 1960er-Jahre sowie der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts, die Frage, was diese Werke in den Rang von Ikonen setzt. Mit „20 Ikonen des französischen Designs“ präsentierte das Gastland Frankreich einen Überblick auf fast hundert Jahre Designschaffen. In der zweiten großen Ausstellung wurde im französischen Kulturinstitut im Palais Clam-Gallas „Super Design – The Glass Story continues/Meisenthal France“ gezeigt. Am Beispiel dieser Ende der 1960erJahre des letzten Jahrhunderts stillgelegten Glashütte wurde eindrucksvoll die Wiederbelebung des Kunsthandwerks durch die Verbindung traditionellen Wissens mit innovativem Design, neuen Herstellungsverfahren und Anwendungsbereichen illustriert. Auch wenn es sich bei der Vienna Design Week um ein kuratiertes Festival handelt, in dessen Mittelpunkt nicht Neupräsentation und Vermarktung von Produkten stehen, kamen diese nicht zu kurz. So zeigten die
Neuen Wiener Werkstätten in der Sonderschau „Collective Furniture – Let´s create together!“ ein individuell gestaltbares Home Office-Möbel. Das modulare Möbelstück wurde in Zusammenarbeit mit dem Designstudio breadedEscalope und unter aktiver Mitwirkung eines interessierten Publikums entwickelt. In ihrem Showroom zeigten die Wittmann Möbelwerkstätten in Zusammenarbeit mit der Kiesler Stiftung den „MergentimeChair“. In Erweiterung der Kollektion der Re-Edition von Möbelentwürfen des Architekten Friedrich Kiesler wurden das Original und der erste Prototyp der Neuauflage vorgestellt. Und als Ouvertüre zur großen Ausstellung im MAK Wien widmete das Hofmobiliendepot neben vielen anderen Neuzugängen einer weiteren Inneneinrichtung von Josef Frank einen Schwerpunkt seiner Präsentation. Schon dieser kleine Ausschnitt macht klar, dass den über 36.000 Besuchern der Vienna Design Week ein überreiches Programm geboten wurde. So haben sich Direktorin Lilli Hollein und ihr Team die Messlatte für das 10-jährige Jubiläum 2016 hoch aufgelegt. Dass die Marke aber bestimmt nicht gerissen, sondern souverän übersprungen wird, davon wird man sich vom 30. September bis zum 9. Oktober 2016 überzeugen können. jotka www.viennadesignweek.at
Die Festivalzentrale: Die Brotfabrik Wien. Vom Skyloft bis zur 1.200 qm-Halle wurden die unterschiedlichsten Räumlichkeiten mit Ausstellungen, Talks und Workshops bespielt. Fotos: Vienna Design Week
Lilli Hollein (zweite von rechts), die Direktorin der Vienna Design Week, und ihr Team.
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Impressum|Imprint InteriorFashion – More than furniture – The International Contract and Interior Magazine Verlag Matthias Ritthammer GmbH Andernacher Straße 5a, 90411 Nürnberg, Deutschland | Postfach 3850, 90019 Nürnberg, Deutschland Tel. +49 911 95578-0, Fax +49 911 95578-11/22, E-Mail media@ritthammer-verlag.de www.ritthammer-verlag.de, www.interiorfashion.de, www.moebelmarkt.de Herausgeber und Verleger: Klaus Ritthammer, Franz Schäfer und Andreas Müller-Buck Geschäftsführer: Klaus Ritthammer (Verwaltung, Redaktionen, Technik), Andreas Müller-Buck (Marketing, Anzeigen) Chefredaktion: Helmut Merkel (international) Kommissarische Chefredaktion: Bianca Schmidt Redaktion: Michaela Höber, Cornelia Raidel Grafik: Jürgen Kroll (Leitung), Manfred Krompaß (stellv. Leitung), Uta Fischer-Kroll, Tanja Schwarz Anzeigen: Stefanie Helmer, Claudia Kijaczek, Nicole Weigert Vertrieb: Johanna Schreiter Verlags- und Anzeigen-Repräsentanten: Verlagsbüro Bad Salzuflen: Arnd Schwarze, Begastraße 3, D-32108 Bad Salzuflen, Tel.: +49 5222 23908-07, Fax: +49 5222 23908-08, Mobile: +49 163 3160974, E-Mail: schwarze@ritthammer-verlag.de, www.ritthammer-verlag.de Verlagsbüro Bielefeld: Helge Scheibner, Föhrenstraße 2a, D-33649 Bielefeld-Ummeln,
Dramatisch, dynamisch und voller Leben Brüssel hat einen neuen Hotspot, der nicht nur Eisenbahn-Fans begeistern dürfte: Train World, das neue, belgische Eisenbahn-Museum, hat am 25. September nach zehn Jahren Bauzeit und einer Investition von 25 Mio. Euro seine Türen geöffnet. Mit von der Partie: das kanadische Kreativbüro Lightemotion, das die Eisenbahnen von gestern, heute und morgen in das richtige Licht rückt. Entworfen wurde die Ausstellung vom belgischen Künstler François Schuiten und Expoduo. Sie zeigt ein multisensorisches und theatralisches Universum. Dabei sollten die Räume und Objekte durch ein exklusives Lichtkonzept entsprechend in Szene gesetzt werden. Schuiten fragte kurzerhand die Spezialisten von Lightemotion an, die bisher mehr als 20 internationale Projekte realisiert haben. Der erste Akt der „Opera of the train“ beginnt in Schaerbeek Station, dem Juwel der belgischen Eisenbahnarchitektur und einem der ältesten Bahnhöfe des Landes. Er liegt an der ersten Eisenbahnlinie Belgiens zwischen Brüssel und Mechelen. Heute ist er über den Eisenbahngarten mit einer neuen Industriehalle verbunden. Diese ist 86.000 qm groß und beinhaltet vier Ausstellungen, in denen verschiedene Lokomotiven bewundert werden können. Darunter auch die „Pays de Waes“, die älteste, erhaltene Dampflokomotive Europas. Die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Ausstellungsstücke brachte die Kreativen von Lightemotion dazu, Beleuchtungssysteme, architektonische Technologien und außergewöhnliche Anwendungen zu nutzen. „Bei dem Projekt mussten wir anders denken. Wir nutzen zum Beispiel Außenbeleuchtungssyssteme, um die Power und Langlebigkeit zu erreichen, die für die Beleuchtung von Lokomotiven notwendig ist“, erklärt François Roupinain, Präsident und Design-Chef von Lightemotion. Das Projekt umfasst mehr als 2.000 LED-Leuchten und Metal-Halogenide, bekannt als „Metalarc“ in Kinoprojektoren. Aufgrund einer sorgfältigen Analyse wird nun jedes Detail von Licht erfasst. Dabei wurde jede einzelne Lichtquelle auf die Bedürfnisse der Szenografie maßgeschneidert. Durch Simulationen mit 3D-Software konnte eine beispiellose Präzision in der Beleuchtung des Projekts erreicht werden. So ist sie manchmal dramatisch, manchmal dynamisch und manchmal voller Leben. Jede Ausstellungshalle ist einzigartig und präsentiert eine Vielzahl von Umgebungen, die von den Besuchern erkundet werden können. Raum, Objekt, Licht, Bild und Musik schaffen zusammen eine multisensorische Erfahrung, die den Besucher in die belgische EisenbahnWelt bringt. Fotos: Marie-Francoise Plissart www.trainworld.be/de
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